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German Pages 951 [966] Year 1997
Einleitung
Lexikon der Romanistischen Linguistik Herausgegeben von / Edite par / Edited by Günter Holtus · Michael Metzeltin · Christian Schmitt
Band/Volume IV Italienisch, Korsisch, Sardisch Italiano, Corso, Sardo
Max Niemeyer Verlag Tübingen 1988
Vorwort 1. Das „Lexikon der Romanistischen Linguistik (LRL)": Begründung und Zielsetzung Die vielfach vernommene Klage, daß Einzelpersonen heute kaum noch die Flut an Publikationen überblicken könnten und daß zwar nicht die Erkenntnisse, aber zumindest die Veröffentlichungen in ihrer Gesamtzahl stetig zunähmen, scheint gerechtfertigt. Zum quantitativen Aspekt tritt auch der qualitative: Die letzten Jahre und Jahrzehnte romanistischer Forschung sind, vergleichbar der Entwicklung in anderen Philologien, gekennzeichnet durch Diversifizierung, Spezialisierung, Orientierung auf Teilaspekte und neue linguistische Erkenntnisse. Auf der Grundlage der vorhandenen Einführungen und Forschungsberichte ist ein rascher Zugriff auf diese vielfältigen Ergebnisse und Wege der Forschung heute nicht mehr möglich. Eine Gesamtübersicht über die Entwicklung des Faches, gesicherte Ergebnisse und offene Fragestellungen, wie sie Gröbers Grundriss der romanischen Philologie ermöglichte, der vor hundert Jahren zu erscheinen begann, liegt für den aktuellen Forschungsstand nicht vor; für viele Gebiete und Probleme wurde die große Materialfülle weder gesichtet noch in synthetisierenden Forschungsberichten aufgearbeitet. Mehrere Gründe sprechen dafür, eine Gesamtübersicht in Form eines Lexikons anzubieten. In Handbüchern traditioneller Art und noch mehr in den Werken von Einzelpersonen erweisen sich Schwerpunktsetzungen als notwendig; denn Handbücher können wegen des Umfangs der Disziplin stets nur anhand exemplarischer Darstellung von Problemkomplexen die Vielschichtigkeit romanistischer wie allgemein interessierender Fragestellungen abhandeln, und Einzeldarstellungen bleiben stets von individuellen Einsichten geprägt, da die objektive Behandlung nicht mehr als ein anzustrebendes Ziel darstellen kann. Demgegenüber können in einem Lexikon, das den Pluralismus und die Interdisziplinarität als Voraussetzungen für synthetisierende Darstellungen ansieht, zahlreiche, verschiedenen Methoden und Traditionen verpflichtete Fachleute in koordinierter Zusammenarbeit zu Wort kommen, die eine alles in allem ausgewogene Behandlung der einzelnen Bereiche gewährleistet. Die Verteilung der Arbeit auf viele Schultern schafft die Voraussetzung für eine eingehende Verarbeitung der Materialfülle, die von vielen geteilten Bemühungen
um die Einsicht in sachliche wie methodische Zusammenhänge werden dem Ziel der umfassenden und unvoreingenommenen Darstellung eher gerecht. Ein hohes Maß an Information und Aktualität wird auch dadurch erreicht, daß die Herausgeber grundsätzlich bemüht waren, die jeweiligen Spezialisten als Verfasser für die einzelnen Artikel zu gewinnen. Es ist sicher kein Zufall, daß das Projekt des L R L zeitlich mit anderen Gesamtdarstellungen namentlich im Bereich der Germanistik zusammenfällt, wo in den letzten Jahren Handbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft entstanden sind, die die einzelnen Forschungsgebiete darstellen; und es soll auch nicht verschwiegen werden, daß sich das L R L im Hinblick auf die Konzeption teilweise an das ebenfalls im Max Niemeyer Verlag erschienene Lexikon der Germanistischen Linguistik (LGL) anlehnt, dessen Ziel es ist, einen Überblick über die sprachwissenschaftliche Germanistik zu Beginn der achtziger Jahre unter Einschluß der wichtigsten Nachbarwissenschaften zu bieten. Doch soll das L R L nicht in erster Linie ein Seismograph für moderne Tendenzen sein, sondern eher der Aufgabe gerecht werden, umfassend und umsichtig zu informieren. Nachdem ausführliche Methoden- und Sachdiskussionen die Vor- und Nachteile verschiedener Forschungsansätze und Forschungsrichtungen gezeigt haben, scheint es heute möglich und nötig, übersichtliche Darstellungen für die zukünftige Orientierung des Faches zu konzipieren. Dabei sollte keine Methode über- oder unterbewertet werden, und die Intention, durch eine übergreifende Diskussion die anstehenden Fragen anzugehen, sollte das Vorgehen bestimmen. So haben die Herausgeber es sich zur Aufgabe gemacht, sowohl den Bezug der Romanischen zur Allgemeinen Sprachwissenschaft herzustellen als auch — soweit möglich - die Impulse nachzuzeichnen, die von der Romanistik ausgegangen sind und eine besondere Berücksichtigung und Anwendung in den anderen Philologien gefunden haben. Von diesen Prämissen ausgehend, möchte das L R L eine Romanistik fördern, die sich als vergleichende Sprachwissenschaft versteht, ohne daß es dabei außer acht läßt, daß die systematische Beschreibung der verschiedenen Teilbereiche, der kulturhistorischen Bedingungen und vor allem des Sprachgebrauchs in kommunikativen Situationen der Vergangenheit wie der Gegenwart eine unverzichtbare Grundlage für das Gesamtfach Romanistik und seine Beziehungen zu anderen Sprachen darstellt.
2. Aufbau und Konzeption des LRL: Leitlinien und Gewichtungen
inhaltliche
Gegenstand des L R L sind die romanischen Sprachen in ihrer Gesamtheit unter Berücksichtigung der diachronischen wie der synchronischen Betrachtungsweise. Nach heute allgemein anerkannten Prinzipien kann ein derart weitgesteckter Bereich nur dann adäquat erfaßt werden, wenn man von Sprache als einem funktionalen, sozial differenzierten Kommunikationsmittel ausgeht, dessen Aktualisierung sich in räumlichen, zeitlichen und situativen Parametern vollzieht. Sprache kann dabei nur vom methodisch geschulten Beobachter als menschliches Handeln beschrieben werden. Diese Beschreibung kann - ausgehend von übereinzelsprachlich gültigen theoretischen Positionen - sich auf Modalitäten wie Finalitäten der Regelanwendung in kommunikativen Situationen, auf den kommunikationsbedingten Zugriff auf eine tatsächliche wie fiktionale Wirklichkeit und auf die Historizität variabler, dem Wandel unterworfener und von sozialen Dimensionen abhängiger sprachlicher Regeln beziehen. Diesen Einsichten folgend, gliedert sich das L R L in acht thematische Abschnitte: In den beiden ersten Abschnitten werden wissenschaftshistorische Probleme und allgemeine und methodische Fragen aufgegriffen, Grundbegriffe und Beschreibungstechniken erläutert und Arbeitsinstrumentarien vorgestellt. Dabei werden im Rahmen der Geschichte des Faches sowohl historische Epochen und Schulen präsentiert, die allgemein für die Sprachwissenschaft und mithin auch für die Romanistik bedeutend waren, als auch Richtungen und methodische Ansätze, die von der Romanistik ausgegangen sind und teils die übrigen Philologien beeinflußt haben, teils (wie etwa der Guillaumismus) von den übrigen Fächern so gut wie gar nicht rezipiert wurden. Der methodologische Abschnitt erfaßt übereinzelsprachlich, aber stets mit Blick auf die romanischen Sprachen, alle Teile des Sprachsystems; die Spanne der hier dargestellten Themen reicht von der Behandlung der kleinsten funktionalen Teile über die disparaten lexikalischen Einheiten bis hin zur Textlinguistik und zur Texttheorie. Des weiteren wird hier die Thematik „Sprache und Gesellschaft" in ihrer ganzen Breite abgehandelt: Es kommen dabei theoretische Positionen zur Klärung, es werden Fragen des externen wie internen Wandels behandelt, und es werden in übereinzelsprachlich orientierten Artikeln Probleme dargestellt, die mit der Kommunikation von Gruppen, aber auch der Erstellung von persuasiven Texten für
Massenmedien direkt zusammenhängen. Im Anschluß an die soziologischen Fragestellungen werden typologische und genealogische Klassifikationen von Sprachen und Sprachfamilien beleuchtet und ihre Kriterien an verschiedenen Objektbereichen erprobt, die von der kontrastiven Linguistik bis zur Periodisierung von Sprache reichen. Den Abschluß bilden Datensammlung und -Verarbeitung: Auch und gerade dieser Teil schien unverzichtbar, da die vorhandenen Handbücher oft über Fragen wie etwa der geographischen Verteilung von Forschungsstellen oder Archiven und Materialsammlungen nicht ausreichend informieren. Die beiden folgenden Abschnitte III und IV befassen sich mit der Romanistik als historischvergleichender Sprachwissenschaft und damit mit Bereichen, zu deren methodischer Fundierung die Romanistik auch aus der Sicht der Allgemeinen Sprachwissenschaft wesentliche Beiträge und - aufgrund der privilegierten, vom Altlatein bis zu den heutigen romanischen Sprachen reichenden Dokumentation - wichtige Erkenntnisse vermittelt hat. Hier werden die übereinzelsprachlichen Phänomene der aus dem Latein hervorgegangenen Sprachen untersucht, wird das Verhältnis des Lateins zum romanischen Sprachtypus behandelt, und es wird eine kritische Bilanz der historisch-vergleichenden Grammatik der romanischen Sprachen gezogen, wobei dem Verbindenden eine zentralere Stelle in der Betrachtung eingeräumt wurde als dem Trennenden. Die Abschnitte V und VI beschreiben und analysieren die einzelnen romanischen Sprachen und Sprachgebiete. Dabei wird, entsprechend der Forschungslage und der gegebenen Materialmenge, dem Rumänischen, dem Italienischen, dem Französischen, dem Spanischen und dem Portugiesischen mehr Raum als den übrigen romanischen Sprachen gewidmet. Dies soll jedoch nicht heißen, daß den übrigen romanischen Sprachen und Sprachgebieten ein geringerer Stellenwert eingeräumt wird. Solche Schwerpunktsetzungen sind lediglich als logische Konsequenzen aus außersprachlichen Gegebenheiten zu interpretieren, vergleichbar auch der Wahl der Sprachen, in denen die einzelnen Beiträge verfaßt sind: In einem an drei deutschen Universitäten konzipierten und von einem Tübinger Verlag edierten und vertriebenen Werk sollte Deutsch als Wissenschaftssprache grundsätzlich gebraucht werden können. Des weiteren schien es sinnvoll, für die Abfassung der Artikel jeweils die Sprache des Objektbereichs zuzulassen, mit Ausnahme des Rumänischen und der weniger verbreiteten, sogenannten linguae minores.
W e n n die S p r a c h e n w a h l wie der U m f a n g der d e n linguae minores g e w i d m e t e n Beiträge im wesentlichen von außersprachlichen G r ü n d e n bestimmt w a r e n , so gab es d e m g e g e n ü b e r gewichtige sachliche G r ü n d e f ü r die chronologische Z w e i g l i e d e r u n g v o m Mittelalter bis zur R e naissance u n d von d e r Renaissance bis zur G e g e n w a r t . Sicher stellt, wie g e r a d e der vierte B a n d d o k u m e n t i e r t , d e r Ü b e r g a n g v o m Mittelalter zur Neuzeit w e d e r eine feste noch eine einheitliche Grenzlinie d a r , doch sprechen m e h r als n u r aus d e r Forschungslage h e r a u s b e g r ü n d e t e A s p e k t e f ü r eine chronologische Einteilung Latein - ( P r o t o ) R o m a n i s c h , ( P r o t o ) R o m a n i s c h Mittelalter, R e n a i s s a n c e - Neuzeit: Ist d e r erste chronologische Abschnitt d u r c h die A u f - u n d A u s g l i e d e r u n g des bereits stark dialektalisierten Lateins g e k e n n z e i c h n e t , so tragen zur A b g r e n z u n g von Mittelalter u n d Neuzeit e x t e r n e wie i n t e r n e Kriterien g l e i c h e r m a ß e n bei: U n t e r d e n e x t e r n e n wird m a n dabei die E n t w i c k l u n g von N a t i o n a l s p r a c h e n u n d die f r ü h e n V e r s u c h e d e r Kodifizierung und der (meist administrativ postulierten) Bildung von S t a n d a r d s p r a c h e n n e n n e n , mit einer gewissen B e r e c h t i g u n g auch von b e s o n d e r e n sozialen, kulturellen und politischen B e d i n g u n g e n s p r e c h e n . A u c h die internen Kriterien fehlen nicht, d e n n g e r a d e die Renaissance k e n n t eine Vielzahl n e u e r Textsorten und ist weithin in der R o m a n i a d u r c h eine oft tiefe U m s t r u k t u r i e r u n g und weitreichende Reorganisation d e s sprachlichen Systems g e k e n n z e i c h n e t . D o c h ist d e n H e r a u s g e b e r n klar, daß eine solche chronologische G l i e d e r u n g etwa für das R u m ä nische problematisch bleibt u n d daß m a n g e r a d e f ü r die angesetzten Grenzlinien nur d a n n von e i n e m Parallelismus für die r o m a n i s c h e n Sprachen s p r e c h e n k a n n , w e n n m a n die zahlreich geg e b e n e n kulturellen wie geschichtlichen Vers c h i e d e n h e i t e n etwas in d e n H i n t e r g r u n d rückt. D a j e d o c h in d e n A b s c h n i t t e n V u n d VI sprachlichen P h ä n o m e n e n der Primat z u k o m m t , scheint die E i n h a l t u n g der historischen Renaiss a n c e - G r e n z e gerechtfertigt u n d sinnvoll. Die beiden letzten A b s c h n i t t e VII u n d VIII b e h a n d e l n die h e u t e b e s o n d e r s aktuellen Problem e des S p r a c h k o n t a k t e s , d e r M i g r a n t e n s p r a c h e n , der K r e o l s p r a c h e n und der Plan- u n d K u n s t s p r a c h e n sowie die kontrastiven, klassifikatorischen u n d typologischen A s p e k t e der romanischen S p r a c h e n . A u c h hier erfolgt keine Schwerpunktsetzung, die sprachhistorischen P r o b l e m e d e r Super-, Sub- u n d Adstratlinguistik w e r d e n e b e n s o dargestellt wie M e t h o d e n , Prob l e m e und Ergebnisse d e r sich mit den heutigen S p r a c h e n b e s c h ä f t i g e n d e n Kontaktlinguistik u n d d e r Kreolistik. Bei d e r Darstellung d e r K o n t r a -
stivität, Klassifikation u n d Typologie soll z u m einen die b e s o n d e r e Physiognomie der r o m a n i schen Einzelsprachen typologisch nachgezeichnet und auf genealogische Klassifikationen eing e g a n g e n w e r d e n , z u m a n d e r e n wird hier a b e r auch der bisher nicht b e a n t w o r t e t e n Frage nachg e g a n g e n , wie sich das V e r h ä l t n i s divergierender u n d k o n v e r g i e r e n d e r K r ä f t e in den heutigen romanischen S p r a c h e n gestaltet. G e r a d e dieses Kapitel wird eine kritische Sichtung d e r mit so gängigen Klassifikationsbezeichnungen wie Balkanromanisch, Rätoromanisch, Galloromanisch, I b e r o r o m a n i s c h g e g e b e n e n Implikationen ermöglichen. 3. Außau
und Konzepiion
der
Artikel
Ü b e r zwei g r u n d l e g e n d e Fragen w a r e n sich die H e r a u s g e b e r von Beginn an einig: D a s Lexikon d u r f t e auf keinen Fall einseitigen, von d e n Verfassern o d e r d e n H e r a u s g e b e r n b e s t i m m t e n Vorgaben folgen, u n d es sollte auch nicht derzeit als m o d e r n , zeitbezogen o d e r b e s o n d e r s aussichtsreich g e l t e n d e A n s ä t z e b e v o r z u g e n ; wichtiger als e i n e wie auch i m m e r b e g r ü n d e t e Aktualität erschien die E r f a s s u n g z e n t r a l e r G r u n d i d e e n . D a s k o n n t e n u r h e i ß e n , d a ß j e d e r Artikel an die bes t e h e n d e n V o r a r b e i t e n a n k n ü p f e n u n d die W e g e (eventuell auch die Irrwege) der Forschung aufzeichnen sollte, u m d e m Leser z u m einen ein Urteil ü b e r die G e s c h i c h t e , z u m a n d e r e n a b e r auch ü b e r die heutige B e d e u t u n g d e r Fragenk o m p l e x e zu e r m ö g l i c h e n . Es b e d e u t e t e a b e r a u c h , d a ß die H e r a u s g e b e r , die vor d e r Einlad u n g an die mit B e d a c h t ausgesuchten Mitarbeit e r j e d e n A r t i k e l stichwortartig u n d in F o r m von G l i e d e r u n g e n v o r s t r u k t u r i e r t e n , systematisch die v e r s c h i e d e n e n H a n d b ü c h e r , Sprachgeschicht e n u n d allgemein i n f o r m i e r e n d e n Studien zur R o m a n i s c h e n Sprachwissenschaft einsehen u n d berücksichtigen m u ß t e n , u m so von v o r n h e r e i n e i n e einseitige Sicht o d e r eine l ü c k e n h a f t e Erfassung d e r a n s t e h e n d e n T h e m e n möglichst zu verm e i d e n . D i e d e n A u t o r e n v o r g e g e b e n e n Stichp u n k t e u n d G l i e d e r u n g s h i n w e i s e w a r e n nicht als P r o k r u s t e s b e t t konzipiert, sollten aber zumindest eine m e t h o d i s c h e Isolierung und eine u n t e r wissenschaftsgeschichtlichen A s p e k t e n unvert r e t b a r e materielle E i n e n g u n g v e r h i n d e r n ; sie sollten die A u t o r e n der einzelnen Artikel erm u n t e r n , n e b e n h e u t e im Mittelpunkt s t e h e n d e n Fragestellungen auch d e n R e i c h t u m f r ü h e r e r philologischer Tätigkeit und wissenschaftlicher F o r s c h u n g z u m i n d e s t hinsichtlich der jeweils ang e w a n d t e n M e t h o d e n u n d der d o m i n i e r e n d e n Fragestellungen einzubringen u n d , soweit möglich, an d e n L e s e r einen ü b e r J a h r h u n d e r t e rei-
chenden Erfahrungsschatz weiterzuvermitteln. Bei fehlender Beachtung der Tradition besteht die Gefahr, daß bei stark dominierenden Trends die Forschung partiell hinter Einsichtsstände zurückfällt, die eine oder mehrere Generationen früher bereits erreicht waren. So schien es sinnvoll, jeden Artikel mit dem Gang der Forschung, dem Stand der Diskussion und der bisher geführten Argumentation beginnen zu lassen; notwendig schien es auch, möglichst auf die Methoden früherer Forschergenerationen einzugehen und sie adäquat zu bewerten. Auf diese Weise sollte ein gewisses Maß an Vereinheitlichung erreicht werden, wobei natürlich nicht die Vereinheitlichung nach einem bestimmten Ansatz, sondern allein eine dem Gegenstand angemessene Standardisierung als Fernziel figurierte. Des weiteren sollte jeder Artikel eine Art Synthese darstellen, in der es den jeweiligen Autoren unbenommen bleiben mußte, ihre Standpunkte klar zu artikulieren und, wo es geboten schien, ihre Ansicht von anderen Auffassungen abzusetzen; insofern wurden lediglich Punkte suggeriert, die nach Meinung der Herausgeber als wesentlich anzusehen sind, wurde auf Methoden verwiesen, deren Relevanz außer Frage steht, und das Ziel der Vergleichbarkeit wurde eher als Petitum denn als unabdingbares Desideratum formuliert. Ähnliches gilt auch für das die meisten Artikel abschließende Kapitel „Perspektiven", in dem gezeigt wird, wie das jeweilige Thema weiter untersucht werden kann, welche Desiderata theoretischer wie materieller Art bestehen, und für die Bibliographie, die nie auf Vollständigkeit abzielte. Doch schien es wünschenswert, bei den Titeln der einzelnen Artikel auf den Gebrauch einer einheitlichen Fachterminologie innerhalb der romanischen Einzelsprachen wie auch Übereinzelsprachlich hinzuwirken und dabei verbreiteten Internationalismen zumindest dann den Vorzug zu geben, wenn sie sich als effektiv erweisen; so wurde im vierten Band etwa das im Italienischen unübliche grammaticografia aus Gründen der Konvergenz mit der internationalen Fachsprache verwendet. Trotzdem konnte nicht immer ein Parallelismus erreicht werden, da sich die Berücksichtigung kultureller und geschichtlicher Verschiedenheiten in einigen Fällen als unumgänglich erwies. Ein zu rigoristisches Eingreifen der Herausgeber hätte kaum zu einer noch stärkeren Kohärenz der Bände beigetragen. Es stellte sich heraus, daß Autoren unter sich Grenzgebiete anders aufgeteilt haben als dies von den Herausgebern vorgesehen war, daß sich ähnliche Objektbereiche in dem einen oder anderen Fall in der Beschreibung als disparat erwiesen oder
sprachgeographische Auffassungen und geographische Einteilungen nicht immer der Auffassung von Minderheiten entsprachen, die für die Betonung divergierender, meist durch politische oder historische Positionen bedingter Ansichten gute Gründe haben mögen. Insgesamt ist festzuhalten, daß die Herausgeber nur Vorschläge anbieten oder Strukturierungen empfehlen konnten. Die Verantwortung für Inhalt und Gestaltung der Artikel liegt beim jeweiligen Autor bzw. den Autoren, während sich die Tätigkeit der Herausgeber auf die Einhaltung der Gesamtkonzeption und die Prüfung der Verstehbarkeit der Texte wie der darin enthaltenen Argumentation konzentrieren mußte. Für den Sachindex ist ein besonderer Band (VIII) vorgesehen. 4. Adressaten
des
LRL
Die Herausgeber hatten bei der Konzeption der acht Bände mehrere Benutzergruppen im Auge, denen sie durch die systematische Aufarbeitung der Wissenschaftsgeschichte und des Stands der Forschung, durch die Behandlung und Diskussion der Methoden, die kritische Präsentation der Ergebnisse und nicht zuletzt durch das Aufzeigen neuer Perspektiven gerecht zu werden versuchten. An erster Stelle sind natürlich alle diejenigen angesprochen, die auf universitärer Ebene in Forschung und Lehre das Fach Romanische Sprachwissenschaft — oder Teile davon — vertreten, Seminare leiten und für Vorlesungen übersichtsartige, zuverlässige Darstellungen zu Fragestellungen methodischer wie inhaltlicher Art benötigen. Ihnen bietet das L R L zu genealogischen wie synchronisch-typologischen und soziolinguistischen Fragestellungen Abhandlungen von systematischem Aussagewert, die teilweise über das eigentliche Fachgebiet hinausführen und verläßlich auf Theorie und Methode eingehen. Doch haben die Herausgeber in gleicher Weise an die Studierenden der Romanischen Philologie als Adressaten gedacht und hinsichtlich der Textgestaltung immer wieder an die Autoren appelliert, ihre Texte sprachlich so zu gestalten, daß sie von diesem Rezipientenkreis verstanden und damit teilweise auch zum Selbststudium verwandt werden können. So erklärt sich auch, daß bei der Beurteilung von fachsprachlichen Termini in der Regel die von der allgemeinen Bildungssprache aus verständlichen Einheiten den Vorzug erhielten. Gerade für diesen Benutzerkreis wurde auch das Verhältnis von Theorie und Erkenntnisdarstellung determiniert, wobei die Herausgeber davon ausgingen,
daß die Theorie nie Selbstzweck sein sollte, sondern stets auf den zu beschreibenden Bereich hin orientiert bleiben mußte. Das soll jedoch nicht heißen, daß hier eine gewisse Berührungsangst mit theoretischen Fragestellungen oder eine Skepsis gegenüber der Theoriebildung das Vorgehen und die Gestaltung des Werkes bestimmt hätten, im Gegenteil: Die Herausgeber sind sich darüber im klaren, daß nur die Verbindung theoretisch klarer Konzepte mit sorgfältig ermittelten und dargestellten Ergebnissen und Fakten eine adäquate Darstellung sprachwissenschaftlicher Fragestellungen ermöglicht. Außer Lehrenden und Studierenden der Romanischen Sprachwissenschaft sollten mit diesem Werk auch Forscher und Lernende aus anderen Humanwissenschaften angesprochen werden. Sie alle hier aufzuführen, ist sicher unmöglich; doch sei beispielsweise angedeutet, daß der Literaturwissenschaftler in mehreren Artikeln zahlreiche Anregungen erhält, daß für Historiker prinzipiell die sprachgeschichtlichen Beiträge von Interesse sind, daß viele Einzelstudien für den Soziologen und den Kulturwissenschaftler wertvolle Hinweise beinhalten und daß Theologen wie Volkskundler oder Rechtswissenschaftler mit Gewinn das L R L konsultieren können. Grundsätzlich dürfte das L R L allen Geistes- und Sozialwissenschaften, die in der Sprachwissenschaft und speziell in der Romanistik eine funktionale Hilfswissenschaft erkennen, in zahlreichen Einzelfragen gute Dienste erweisen; durch die hier vorgenommene Betonung der kulturgeschichtlichen wie der sprach- und kulturwissenschaftlichen Funktionszusammenhänge wird es sicher auch einen Benutzerkreis bei denjenigen finden, die von der Notwendigkeit interdisziplinärer Forschung überzeugt sind. 5. Zur Genese des
LRL
Bei zahlreichen Gesprächen mit in- und ausländischen Kollegen konnten die Herausgeber feststellen, daß ähnlich angelegte Übersichten über die Romanistik auch anderswo geplant waren, es aber aus unterschiedlichsten Gründen nie zur Realisierung der Vorhaben gekommen war. Die Initiative zur Zusammenarbeit ging von M. Metzeltin aus, der bereits in den siebziger Jahren Vorarbeiten zu einem großen Handbuch der Romanistik geleistet hatte, während G. Holtus etwa zur selben Zeit die Arbeiten an einem romanistischen Pendant zum L G L begonnen und Ch. Schmitt den Plan eines Handbuchs zu den heutigen romanischen Nationalsprachen gefaßt hatte. Aus dem Zusammentreffen dieser Projekte entstand die Idee eines umfassenden Lexikons der
Romanistischen Linguistik, dessen grundlegende Konzeption in den Jahren 1982 und 1983 von den drei Herausgebern erarbeitet wurde. Nach der Zusage der Publikation durch den Max Niemeyer Verlag konnten 1984 die ersten Verträge an die Autoren versandt werden. Die ersten Artikel wurden 1985 bei den Herausgebern eingereicht. Seitdem mußte den Autoren immer wieder Gelegenheit gegeben werden, neuere Entwicklungen und aktuelle Informationen in ihre Artikel zu integrieren. Es versteht sich, daß innerhalb der Druckphase eines Bandes manche Kompromisse geschlossen werden mußten und nicht in allen Fällen die neuesten Publikationen noch nachträglich mit verarbeitet werden konnten. Die Herausgeber haben viele Gespräche mit in- und ausländischen Kollegen geführt und zahlreiche Anregungen und konkrete Vorschläge erhalten. Welche der diversen Verbesserungsvorschläge aufgenommen bzw. an welcher Stelle sie berücksichtigt sind, läßt sich nicht im einzelnen auflisten; doch nehmen die Herausgeber gern die Gelegenheit wahr, all denjenigen Kolleginnen und Kollegen zu danken, die zur Konzeption oder Verbesserung des L R L Vorschläge in mündlicher oder schriftlicher Form unterbreitet haben. Einige besonders verdienstvolle Gesprächspartner und Ratgeber seien an dieser Stelle in alphabetischer Reihenfolge genannt: Hans Peter Althaus (Trier), Kurt Baldinger (Heidelberg). German Colon (Basel), Manlio Cortelazzo (Padua), Michele A. Cortelazzo (Padua), Hans-Martin Gauger (Freiburg), Hans Goebl (Salzburg), Klaus Heitmann (Heidelberg), Johannes Kramer (Siegen), Helmut Lüdtke (Kiel), Robert Martin (Paris), Bodo Müller (Heidelberg), Max Pfister (Saarbrücken), Aurelio Roncaglia (Rom), Jürgen Schmidt-Radefeldt (Kiel), Wolf-Dieter Stempel (München), Georges Straka (Straßburg), Peter Wunderli (Düsseldorf), Alberto Zamboni (Padua). Der Deutschen Forschungsgemeinschaft gebührt Dank für die Förderung des Projektes durch Sach- und Personalmittel, der VG Wort für die Gewährung eines Druckkostenzuschusses für Band IV. Diversen Autoren der Artikel von Band IV wurde die Arbeit durch die Hilfe nationaler Stiftungen (wie des «Consiglio Nazionale delle Ricerche» in Italien) erleichtert. Die Einrichtung der Manuskripte für den Druck und die gesamte Redaktionsarbeit hätten ohne die tatkräftige Unterstützung von Dr. Wolfgang Schweickard (Trier) und die Mithilfe der Wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen, der Wissenschaftlichen Hilfskräfte und Sekretärinnen in Heidelberg (Nicola Inhoffen, Inge Strack, Sabi-
ne Tholen), Paderborn (Claudia Bürger, Marie Luis Henrichs, Sabine Hoppe, Waltraud Rogge) und Trier (Ursula Flemming-Pütz, Heidi Gruber, Brigitte Konrad, Ute Nikolay, Dr. Ute Önnerfors, Alba Pilloni, Susanne Rensinghoff, Jutta Thome) nicht bewältigt werden können. Besonderen Dank zollen die Herausgeber dem Max Niemeyer Verlag (Tübingen), dessen
großes Vertrauen und wohlwollendes Interesse die Arbeit am L R L stets begleitet und wesentlich gefördert haben. Im September 1988 Günter Holtus (Trier) Michael Metzeltin (Paderborn) Christian Schmitt (Heidelberg)
Lexikon der Romanistischen Linguistik (LRL) Band/Volume IV
Lexikon der Romanistischen Linguistik (LRL) Herausgegeben von / Edite par / Edited by Günter Holtus · Michael Metzeltin · Christian Schmitt
Band/Volume IV Italienisch, Korsisch, Sardisch Italiano, Corso, Sardo
Max Niemeyer Verlag Tübingen 1988
Gedruckt mit Unterstützung des Förderungs- und Beihilfefonds Wissenschaft der VG W O R T
CIP-Titelaufnahme der Deutschen Bibliothek Lexikon der Romanistischen Linguistik : (LRL) Niemeyer. ISBN 3 - 4 8 4 - 5 0 2 5 0 - 9 (Gesamtw.) NE: Holtus, Günter [Hrsg.] ; L R L
/ hrsg. von Günter Holtus . . . - Tübingen :
Bd. 4. Italienisch, Korsisch, Sardisch. - 1988 ISBN 3 - 4 8 4 - 5 0 2 3 4 - 7
© Max Niemeyer Verlag Tübingen 1988 Alle Rechte vorbehalten. Ohne ausdrückliche Genehmigung des Verlages ist es nicht gestattet, das Buch oder Teile daraus photomechanisch zu vervielfältigen. Printed in Germany. Satz und Druck: Allgäuer Zeitungsverlag G m b H , Kempten. Einband: Heinr. Koch, Tübingen.
V
Inhaltsverzeichnis / Indice Sprachgebiete / Aree linguistiche Siglen / Sigle Abkürzungen / Abbreviazioni
V VII XII
Italienisch / Italiano 234. Phonetik und Phonemik / Fonetica e fonematica Harro Stammerjohann 235. Intonationsforschung und Prosodie / Intonazione e prosodia Luciano Canepari 236. Graphetik und Graphemik / Grafetica e grafematica Klaus Lichem 237. Flexionslehre / La flessione Gunver Skytte 238. Wortbildungslehre / Formazione delle parole Maurizio Dardano 239. Partikelforschung / Particelle e modalitä Gudrun Held 240. Phraseologie / Fraseologia Gunver Skytte 241. Lexikologie und Semantik / Lessicologia e semantica Sorin Stati 242. Morphosyntax / Morfosinlassi Laura Vanelli 243. Syntax / Sintassi Giampaolo Salvi 244. Textlinguistik / Linguistica testuale Maria-Elisabeth Conte 245. Stilistik / Stilistica Rosanna Sornicola 246. Textsorten / Tipologia dei testi Bice Mortara Garavelli 247. Pragmalinguistik / Pragmalinguistica Rosanna Sornicola 248. Gesprochene Sprache und geschriebene Sprache / Lingua parlata e lingua scritta Peter Koch 249. Sprache und Massenmedien / Lingua e mass-media Michele A. Cortelazzo 250. Soziolinguistik / Sociolinguistica Gaetano Berruto 251. Sprache und Generationen / Lingua ed etä Lorenzo Cöveri 252. Sprache und Geschlechter / Lingua e sesso Gianna Marcato 253. Fachsprachen / Lingue speciali Michele A. Cortelazzo
1
13
19 39
51
63 75
83 94 112 132 144 157 169
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206 220
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254. Sondersprachen / Linguaggi gergali Carla Marcato 255. Diglossie und Polyglossie / Diglossia e poliglossia Klaus Bochmann 256. Sprachnormierung und Standardsprache / Norma e standard Zarko Muljacic 257. Sprache und Gesetzgebung / Lingua e legislazione Michele A. Cortelazzo 258. Sprachbewertung / Giudizi sulla lingua Thomas Krefeld 259. Sprache und Literatur / Lingua e letteratura (Die Herausgeber) 260. Externe Sprachgeschichte / Storia della lingua a) Externe Sprachgeschichte I / Storia della lingua 1 Peter Koch b)Externe Sprachgeschichte II. Gesellschaft und Sprache im 19. und 20. Jahrhundert / Storia della lingua II. Societä e lingua nell"800 e '900 Michele Metzeltin 261. Geschichte der Verschriftung / Lingua e scrittura Anna Cornagliotti 262. Interne Sprachgeschichte und Entwicklungstendenzen / Evoluzione del sistema grammaticale Stefano Gensini 263. Etymologie und Geschichte des Wortschatzes / Etimologia e storia del lessico Manlio Cortelazzo 264. Anthroponomastik / Antroponomastica Holger Bagola 265. Toponomastik / Toponomastica Giovan Battista Pellegrini 266. Gliederung der Sprachräume / Ripartizione dialettale Manlio Cortelazzo 267. Areallinguistik I. Ligurien / Aree linguistiche I. Liguria Werner Forner 268. Areallinguistik II. Piemont / Aree linguistiche II. Piemonte TullioTelmon 269. Areallinguistik III. Lombardei und Tessin / Aree linguistiche III. Lombardia e Ticino Ottavio Lurati
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469
485
VI 270. Areallinguistik IV / Aree linguistiche IV a) Venezien / Veneto Alberto Zamboni b) Varietäten des Veneto in F r i u l i Venezia Giulia / Varietä venele in Friuli- Venezia Giulia Flavia Ursini c) Venezianisch und Italienisch in Dalmatien / Veneziano e italiano in Dalmazia Michele Metzeltin 271. Areallinguistik V. Emilia-Romagna / Aree linguistiche V. Emilia e Romagna Fabio Foresti 272. Areallinguistik VI. Toskana / Aree linguistiche VI. Toscana Luciano Giannelli 273. Areallinguistik VII. Marche, Umbrien, Lazio / Aree linguistiche VII. Marche, Umbria, Lazio Ugo Vignuzzi 274. Areallinguistik VIII. Abruzzen und Molise / Aree linguistiche VIII. Abruzzo e Molise Marcello Marinucci 275. Areallinguistik IX / Aree linguistiche IX a) Kampanien / Campania Edgar Radtke b) Kalabrien / Calabria Edgar Radtke 276. Areallinguistik X.I Aree linguistiche X a) Lukanien / Lucania Franco Fanciullo b)Südlukanien / La Lucania meridionale Pasquale Caratü 277. Areallinguistik XI. Apulien und Salento / Aree linguistiche XI. Puglia e Salento Thomas Stehl 278. Areallinguistik XII. Sizilien / Aree linguistiche XII. Sicilia Alberto Varvaro 279. Regionale Varianten / Italiano regionale
517
538
Alberto Sobrero 280. Periodisierung / Periodizzazione Thomas Krefeld 281. Varietätenlinguistik des Italienischen / Linguistica delle varietä Monica Berretta 282. Grammatikographie / S tori α delle grammatiche Teresa Poggi Salani 283. Lexikographie / Lessicografia Paolo Zolli
732 748
762
774 786
551 Korsisch !
569
594
606
643
Corso
284. Interne Sprachgeschichte / Evoluzione del sistema grammaticale Annalisa Nesi 285. Soziolinguistik / Sociolinguistique Jean Baptiste Marcellesi/ Ghjacumu Thiers 286. a) Externe Sprachgeschichte / Histoire du corse Mathee Giacomo-Marcellesi . . . b)Korsisch, Italienisch und Französisch auf Korsika / Corso, italiano efrancese in Corsica Hans Goebl
799
809
820
829
Sardisch / Sardo 652 661
669
688
695
716
287. Interne Sprachgeschichte I. Grammatik / Evoluzione della grammatica Eduardo Blasco Ferrer/ Michel Contini 288. Interne Sprachgeschichte II. Lexik / Evoluzione del lessico Ines Loi Corvetto 289. Interne Sprachgeschichte III. Onomastik / Evoluzione delionomastica Heinz Jürgen Wolf 290. Externe Sprachgeschichte / Storia del sardo Eduardo Blasco Ferrer 291. Areallinguistik / Aree linguistiche Maurizio Virdis 292. Grammatikographie und Lexikographie / Grammaticografia e lessicografia Antonietta Dettori
836
854
868
884 897
913
VII Siglen/Sigle AAA AATorino Abruzzo ACME AFL AFLFC AFLUSP AFMC AFMP AGI AION-L AION-S AIS AIV ALEIC ALEPO Alessio, PostilleDEI ALF ALH ALHung ALI ALJA ALLI ALM ALPr ALT AMAP AMAT APs APV AR ASCL ASL ASLEF ASNS AStS ATVT AUToscane BALI BALM BBS BCDI BCSFLS BDL Belfagor BF BILE BISALM BISI BIPG BLS BRADS
Archivio per l'Alto Adigc. Firenze A t t i d e l l ' A c c a d e m i a delle Scienze di T o r i n o . T o r i n o A b r u z z o . Rivista d c l l ' I s t i t u t o di Studi A b r u z z c s i . R o m a A n n a l i della F a c o l t a di L e t t e r e c Filosofia d e l l ' U n i v e r s i t a degli Studi di M i l a n o . M i l a n o / Varcsc Melillo, M i c h e l c ( e d . ) , A t l a n t c F o n c t i c o L u c a n o . R o m a . 1955 A n n a l i della F a c o l t a di L e t t e r e c Filosofia d e l l ' U n i v e r s i t a di Cagliari. Cagliari Atti della F a c o l t a di L e t t e r e e Filosofia d e l l ' U n i v e r s i t a dcgli Studi di P e r u g i a . P e r u g i a A n n a l i della F a c o l t a di M a g i s t e r o d e l l ' U n i v e r s i t a di Cagliari. Cagliari A n n a l i della Facolta di M a g i s t e r o d e l l ' U n i v e r s i t a di P a l e r m o . P a l e r m o Archivio Glottologico Italiano. Firenze A n n a l i d e l l ' I s t i t u t o O r i e n t a l e di N a p o l i . S e z i o n e linguistica. N a p o l i A n n a l i d e l l ' I s t i t u t o O r i e n t a l e di N a p o l i . S e z i o n e slava. N a p o l i J a b e r g , K a r l / J u d , J a k o b ( e d d . ) . S p r a c h - u n d S a c h a t l a s Italiens u n d d e r S ü d s c h w c i z . Z o f i n gen, 1928-1940 A t t i d e l l ' I s t i t u t o V e n e t o di S c i e n z e , L e t t c r c cd A r t i . Classe di Scicnzc M o r a l i , L e t t e r e c d Arti. Venezia B o t t i g l i o n i , G i n o ( e d . ) , A t l a n t e Linguistico E t n o g r a f i c o I t a l i a n o della C o r s i c a . Pisa. 1933-1942 C a n o b b i o , S a b i n a / T e l m o n , Tullio ( e d d . ) , A t l a n t c Linguistico cd E t n o g r a f i c o del P i e m o n t e Occidentale (Ms.). Torino A l e s s i o , G i o v a n n i , Postille al D i z i o n a r i o E t i m o l o g i c o I t a l i a n o . Napoli 1957/1958 G i l l i c r o n , J u l c s / E d m o n t . E d m o n d ( e d d . ) , A t l a s L i n g u i s t i q u c d e la F r a n c e . Paris. 1902-1910 A n u a r i o d e lingüistica h i s p ä n i c a . V a l l a d o l i d A c t a Linguistica A c a d c m i a e S c i e n t i a r u m H u n g a r i c a e . B u d a p e s t A t l a n t e linguistico i t a l i a n o (inchieste i n e d i t e ) . T o r i n o M a r t i n , J e a n - B a p t i s t e / T u a i l l o n , G a s t o n , A t l a s linguistiquc et e t h n o g r a p h i q u e d u J u r a et d e s A l p e s d u N o r d ( F r a n c o p r o v e n ? a l C e n t r a l ) . Paris, 1971M o r e t t i . G i o v a n n i ( e d . ) , A t l a n t e Linguistico dei Laghi Italiani. P e r u g i a C o r t c l a z z o , M a n l i o , A t l a n t e Linguistico M e d i t c r r a n c o . F i r e n z e , 1971B o u v i c r , J e a n C l a u d e / M a r t e l . C l a u d e , A t l a s linguistiquc et e t h n o g r a p h i q u e d e P r o v e n c e . Paris, 1 9 7 6 - 1 9 8 6 A t l a n t e lessieale t o s c a n o (inchieste i n e d i t e ) . F i r e n z e A t t i e M e m o r i e d c l l ' A c c a d c m i a P a t a v i n a di S c i e n z c . L c t t c r e c d A r t i . P a d o v a A t t i e M e m o r i e d e l l ' A c c a d e m i a T o s c a n a di Scienze e L e t t e r e «La C o l o m b a r i a » . F i r e n z e A r c h i v i o di Psichiatria, Scienze Penali ed A n t r o p o l o g i a C r i m i n a l c . T o r i n o A t l a s d e s p a t o i s v a l d ö t a i n s , in r e d a z i o n c p r e s s o il C e n t r e d ' e t u d e s f r a n c o - p r o v c n g a l c s . Saint Nicolas ( A O ) Archivum Romanicum. Geneve/Firenzc A r c h i v i o S t o r i c o p e r la C a l a b r i a e la L u c a n i a . R o m a Archivio Storico L o m b a r d o . Milano Pellegrini. G i o v a n B a t t i s t a ( e d . ) , A t l a n t e S t o r i c o - L i n g u i s t i c o - E t n o g r a f i c o F r i u l a n o . 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Word WS
W o r d . J o u r n a l of t h e I n t e r n a t i o n a l Linguistic A s s o c i a t i o n . N e w Y o r k Wörter und Sachen. Heidelberg
ZBalk ZfSL ZrP
Zeitschrift für Balkanologie. München Zeitschrift für französische Sprache und Literatur. Wiesbaden Z e i t s c h r i f t f ü r r o m a n i s c h e Philologie. T ü b i n g e n
VDSI VEI Versus/Vs VES Viator VKR VPL
XII Α bkürzungen/A
bbreviazioni
1.1. Latein/Latino a. abl. adj. adv. an. ap.
- anno - ablativus — adiectivum — adverbium - anno - apud
ca. cf.
- circa — confer
ed. cdd. etc. ex.
- edidit - ediderunt — et cetera — exoriente
f.
fig·
— (nomen/substantivum) femininum - fasciculum — figura
ib. id.
- ibidem - idem
loc. cit.
- loco citato
m.
— (nomen/substantivum) masculinum
fasc.
ait. akat. Akk. alban. allg. am. amp. aokz. apav. apg· aprov. arom. Art. arum. asard. asp./aspan.
— altitalienisch - altkatalanisch — Akkusativ — albanisch — allgemein — amerikanisch — ampezzanisch — altokzitanisch - altpavesisch — altportugiesisch — altprovenzalisch - aromunisch - Artikel — altrumänisch — altsardisch - altspanisch
bad. bair. Bed. berg. bes. best. brm. bulg. bzw.
- badiotisch — bairisch — Bedeutung — bergellisch — besonders - bestimmt - bündnerromanisch — bulgarisch - beziehungsweise
camp.
- campidanesisch
dakorum. Dat. Det. Determ. d.h. d.i. dial. dt.
- dakorumänisch - Dativ — Determinant — Determinierung - das heißt — das ist — dialektal — deutsch
n. n.s.
- nota - nova series
op. cit.
- opus citatum
Ppart. perf. part. perf. pass. pers. piPP·
- pagina - participium perfectum - participium perfcctum passatum - persona - pluralis — paginae
eng./engad. engl. cnneb./enncbcrg. erbw. evtl.
— — — — —
s. s. a. sc. s. e. s.l. ss.
— sequens - sine anno — scilicet - sine editore - sine loco - sequentes
fam. fass. fod. fr.-prov. fr.-it. frz.
— familiär — fassanisch — fodomesisch — franko-provenzalisch - franko-italienisch — französisch
v. abs. v. intr. vol. v. rcfl. vs. v. tr.
- verbum absolutum — verbum intransitivum - volumen/volumina - verbum reflexivum — versus - verbum transitivum
gadert. gall. gallorom. gel. gen. Gen. gest. ggf· griech.
- Ablativ — Addenda - Adjektiv — Adverb - altfranzösisch - althochdeutsch
gröd.
- gadertalisch — gallisch — galloromanisch — gelehrt — genannt — Genitiv — gestorben — gegebenenfalls — griechisch — grödnerisch
halbgel.
— halbgelehrt
i.a. idg.
— im allgemeinen — indogermanisch
1.2. Deutsch/Tcdesco Abl. Add. Adj. Adv. afrz. ahd.
engadinisch englisch ennebergisch erbwörtlich eventuell
XIII i.c.S. illyr. Impf. incl. Ind. Inf. interrom. intr. inv. isch. i.w.S.
- im engeren Sinne - illyrisch - Imperfekt - inclusive - Indikativ - Infinitiv — interromanisch - intransitiv - invariabel — ischitanisch - im weiteren Sinne
Jh. Jhs.
- Jahrhundert - Jahrhunderts
kamp. kat. kelt. kit. Kond. Konj. Kons. kslav.
- kampanisch - katalanisch - keltisch - klassisch lateinisch — Konditional — Konjunktiv - Konsonant — kirchenslavisch
lad. lig· log. It./lat.
— ladinisch - ligurisch - logudorcsisch - lateinisch
mar. mask. mgricch. mlat. mold. mundartl. munt.
-
marebbanisch (enncbergisch) maskulin mittelgriechiseh mittellateinisch moldauisch mundartlich muntenisch
neap. n.F. ngricch. Nom. nonsb.
-
neapolitanisch neue Folge neugriechisch Nominativ nonsbergisch
o.a. o.a. obit. obw. Oeng. o.g. okz. öster.
-
oben angegeben oder ähnliche oberitalienisch obwaldisch Oberengadin oben genannt okzitanisch österreichisch
panrom. Part. Perf. periphr. Pers.
-
panromanisch Partizip Perfekt periphrastisch Person portugiesisch piemontesisch Plural polnisch populärsprachlich Präposition Präsens Pronomen protoromanisch
Pg· piem. PI. poln. pop. Präp. Präs. Pron. protorom.
prov. Prov.
— provenzalisch — Provinz
rät. rcl. resp. rom. rum. russ.
— rätoromanisch — relativ — respektive — romanisch — rumänisch — russisch
sanskr. sard. Sgsiebb. slav. s.o. sog. sth. stl. s.u. Subst. südit. surm. Surs. surs. Suts.
- Sanskrit — sardisch - Singular - siebenbürgisch — slavisch — siehe oben — sogenannt — stimmhaft — stimmlos — siehe unten - Substantiv — süditalicnisch — surmeirisch - Surselva — surselvisch — Sutselva
tir. tosk. tr. transsilv./transsylv. tschech. türk.
- tirolisch — toskanisch — transitiv - transsilvanisch/transsylvanisch - tschechisch - türkisch
u.a. u.a.m. u.a. u. ä. m. u. dgl. Ueng. übers. Übers. ung. u.ö. urspr. usw. u.U.
— unter anderem/und andere — und andere mehr - und ähnliche - und ähnliche mehr - und dergleichen - Unterengadin — übersetzt - Übersetzung - ungarisch - und öfter — ursprünglich - und so weiter — unter Umständen
v. a. veralt. v. Chr. vgl. vlat. VM vulg.
- vor allem — veraltet — vor Christus — vergleiche - vulgärlateinisch - Val Müstair/Münstertal — vulgär/vulgärsprachlich
weibl.
— weiblich
z.B. zlad. z.T.
— zum Beispiel — zentralladinisch — zum Teil
1.3. Französisch/Francese — ancien - accusatif
XIV adj. am. aroum. art. aux.
— adjectif — americain — aroumain - article - auxiliaire
bulg.
— bulgare
chap. comp.
— chapitre — compose/comparez
dacoroum. dat. def.
— dacoroumain - datif - defini/definition
ed. esp. ex.
- cdition/editeur(s) — espagnol - exemple
fern. fr.
— feminin — fran5ais
gen. gr-
— genitif -grec
impers. ind. indef. inf. intr. istroroum.
— impersonnel — indicatif — indefini - infinitif — intransitif - istroroumain
lat. litt.
— latin — litteraire/litteraleme
masc. mediev. megl. mold.
- masculin — medieval — meglenoroumain — moldave
n. nom. n. pr.
- neutre - nominatif - nom propre
part. part, passe part. pres. pers. p. ex. pi. POPport. poss. p.p. prep. pres. pron.
— participe — participe passe — participe present — personne/personnel - par exemple - pluriel — populaire — portugais — possessif - participe passe — preposition — present — pronom
qc. qn./qqn. qual. quant.
— quelque chose — quelqu'un — qualificatif — quantificatif
resp. roum.
— respectivement — roumain
s. sgsi. subj. subst. suff.
— siecle — singulier — slave — subjonctif — substantif — suffixe
trad.
— traduction
v. voc.
— verbe/voir — vocatif
1.4. Italienisch/Italiano a. a. a. ted. AA.VV. abl. abr. a.C. acc. accr. ad es. adriat. afferm. aggagord. agrig. alb./alban. alp. amm. amp. ant. aquil. ar. arc. art. astur. ates. aus. avell. aw.
- antico - antico alto tedesco - autori vari - ablativo - abruzzese - avanti Cristo - accusativo — accrescitivo — ad esempio — adriatico — affermativo — aggettivo - agordino — agrigentino - albanese — alpino — amministrativo — ampczzano — antico — aquilano - arabo — arcaico — articolo — asturiano — atesino — ausiliarc — avellinese — avverbio
bad. bellun. berg. biz. bol.
— badiotto — bellunese — bergamasco — bizantino — bolognese
cador.
— cadorino
cal. camp. campid. cap. capodistr. castell. castigl. cat. catan. centr. chiogg. cit. cl. clit. cod.
— calabrese — campano/campidane — campidanese — capitolo - capodistriano — castellinaldese — castigliano — catalano — catanese - centrale — chioggiotto - citato/citazione — classico — clitico — codice
XV cogn. cornel. compl. cond. coniug. cong. cons. cr. cronol.
— cognome — comclicese - complemento — condizionale — coniugazione — congiuntivo — consonantc — croato — cronologico
dalm. dat. d.C. decl. def. dent. deriv. desin. determ. dial. dim. dimostr. dir. dispr. docum. dolom.
- dalmatico/dalmata - dativo - dopo Cristo — declinazione — definito/definizione — dentale - derivato/derivazione — desinenza — determinativo - dialetto/dialettalc - diminutivo — dimostrativo - diretto/diritto — dispregiativo — documento - dolomitico
cbr. ccc. ed. emil. engad. enn. es. ess. etr.
— cbraico - eccetera - edizione/editore — emiliano — engadinese — ennese - esempio — esempi — etrusco
f. fass. feltr. femm. ferr. fident.
- femminile - fassano — feltrino - femminile — ferrarese — fidentino - figura — fiorentino — francese — francone - friulano — francoprovenzale — futuro
fig· fior. fr. franc. friul. fr.-prov. fut. gall. gard. gen. genov. germ. got. gr· grad. grigion.
- gallico — gardenese - genitivo — genovese — germanico - gotico - greco — gradese — grigionese
ie. illir. imperat. impf./impcrf. impers.
— ind(o)europeo — illirico — imperativo — imperfetto — impersonale
ind. ind. a. indeterm. indcur. indir. inf. ingl. interrog. intr. invar. isch. istr. it. iter.
- indicativo — indiano antico — indeterminativo — indeuropeo - indiretto — infinito — inglcsc - interrogativo - intransitivo - invariabile — ischitano - istrioto/istroromanzo — italiano - itcrativo
Kglivinal. loc. log. lomb. longob. lue. lucch.
— labiale - labiodentale — ladino - latino - letterario/letteralmcnte - ligure - livinallonghese — locativo — logudoresc — lombardo - longobardo - lucano — lucchese
m. m. a. ted. maiorch. marebb. masch. mediev. mer./merid. messin. metaf. mil. mod. moden. molis. ms. mugl.
— maschile — medio alto tedesco — maiorchiusano - marebbano - maschile - medievalc — meridionale - messinese — mctafonia/metafonico — milanese - moderno - modenese - molisano — manoscritto - muglisano
n. nap. niss. nn. nom. n. s. nuor.
- nota/numero — napoletano — nisseno — note/numeri — nominativo — nuova serie — nuorese
obi. occ. occit. occl. ogg· oland. oltrech. or. otrant.
- obliquo - occidental — occitanico - occlusivo - oggetto — olandese — oltrechiusano — Orientale — otrantino
P· pad. palat.
- punto - padovano - palatale
lab. labiodent. lad. lat. lett.
XVI
PPpref. prep. pres. pron. prov.
— palermitano - Paradiso — parmigiano/parmense — participio — participio passato — participio presentc — passato prossimo — passato remoto — per esempio — per esempio — perfetto — persona — piacentino — piemontesc — piuccheperfetto - plurale - portoghese — possessivo — punti - prefisso — preposizione - prescnte — pronome — provenzale/provincia
ragus. ravenn. reg. reggrifl. rimin. risp. rist. rist. anast. rom. romagn. roman. rovign. rum. rust.
— raguseo/ragusano — ravennese — regionale — reggiano — riflessivo - riminese — rispettivamente — ristampa - ristampa anastatica — romano/romeno — romagnolo — romanesco — rovignese - rumeno — rustico
salent. s.c. s.d. s. e. sec. secc. serb.
— salentino — sillaba chiusa — senza data — senza editore — secolo — secoli - serbocroato
palcrm. Par. parm. part. part. pass. part. pres. pass, pross. pass. rem. p.es per es. perf. pers. piac. piem. piucchepcrf. pi. port. poss.
sett. sanmarin. sg· sic. sign. sim. simm. s.l. si. slov. s°ggsost. spagn. spec. suff.
- settentrionale — sanmarinese — singolare — siciliano — significato — simile - simili — senza luogo/sillaba libera — slavo — sloveno - soggetto — sostantivo — spagnolo — specialmente — suffisso
tav. taw. ted. tergest. tic. topon. tor. tosc. a. tr. trad. trapan. trent. trev./trevig. triest.
- tavola - tavole - tedesco — tergestino — ticinese — toponomastico/toponimo - torinese — toscano antico — transitivo — traduzione — trapanese — trentino — trevigiano — triestino
ungher.
— ungherese
v. valmagg. valsug. valtell. vegl. ven. venez. ver. vie. VM voc. volg.
— vedi — valmaggese — valsuganotto - valtellinese - vegliot(t)o — veneto — veneziano — Veronese — vicentino — Val Monastero/Val Müstair — vocale - volgare
zold.
— zoldano
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VI DIE EINZELNEN ROMANISCHEN SPRACHEN UND SPRACHGEBIETE VON DER RENAISSANCE BIS ZUR GEGENWART Les differentes langues romanes et leurs regions d'implantation de la Renaissance ä nos jours Italienisch/Italiano 234. Italienisch: Phonetik und Phonemik Fonetica e fonematica 0. Notationskonventionen 1. Standarditalienisch 2. Das Phonemsystem und die phonetische Realisierung 3. Distribution 4. Silbenstruktur 5. Junkturen 6. Diachronie 7. Bibliographie
0.
Notationskonventionen
In diesem Artikel wird grundsätzlich nach API transkribiert, auch bei der Bezugnahme auf Autoren, die anders transkribiert haben. Für die Notierung des phonologischen Status gilt, daß, wo dieser strittig ist, grundsätzlich phonetisch notiert wird (eckige Klammern: [ ]), nicht phonemisch (Schrägstriche: / /). 1.
Standarditalienisch
Anders als z . B . in England, Frankreich oder Deutschland ist in Italien A k z e n t f r e i h e i t markiert (Lepschy/Lepschy 1986, 10). Als akzentfrei gilt das Toskanische ohne „krasse" Toskanismen (cf. u . a . Galli de' Paratesi 1984, Canepari 1980, Lichem 1969 und den Klassiker der italienischen Aussprachelehre, Camilli 1965) - eine Einschränkung, die darauf beruht, daß nicht das gesprochene Toskanisch dem Italienischen zugrundeliegt, sondern das geschriebene, genauer: die altflorentinische Schriftsprache. Als krasse Toskanismen gelten insbesondere die «gorgia toscana», d.i. die Aspiration intervokalischer Verschlußlaute, bes. des /k/, cf. la casa, tosk. [laha:sa]; die frikativische Realisierung der Affrikaten /tJY und / d y in Wörtern wie facile bzw. agile, tosk. [fa:Jile], [a:3ile]; und die Affrizierung von /s/ nach Liquida oder Nasal, cf. pensa, tosk. [pentsa]. Als Toskanismus gilt auch das «raddoppiamento sintattico», z.B. α casa, tosk. [ak:a:sa] (cf. 2.2.3.), das jedoch von allen mo-
dernen Wörterbüchern, die Ausspracheangaben machen, verlangt wird: dem Dizionario Garzanti della lingua italiana 1965, das solche Angaben als erstes machte; dem von der RAI in Auftrag gegebenen DOP. Dizionario d'Ortografia e di Pronunzia (Migliorini/Tagliavini/Fiorelli 2 1981); und jetzt auch von Zingarelli "1983, dem bisher einzigen italienischen Wörterbuch, das seine Ausspracheangaben nach API transkribiert, und zwar phonematisch. Im übrigen lassen die beiden letzteren in Fällen homographischer Variation sowohl die florentinische als auch die römische Variante zu, z . B . DOP: «lettera ο lettera», Zingarelli: « L e t t e r a / ' k t t e r a , 'lettera/». Ein toskanisches Italienisch ohne Toskanismen meinte die schon aus dem 17. Jh. (Radtke 1986, 109) stammende Forderung nach einer «lingua toscana in bocca romana», der Galli de' Paratesi 1984 die Beobachtung einer «lingua toscana in bocca ambrosiana» entgegengesetzt hat. Sie hat zu bestimmen versucht, wie weit die Standardisierung des Italienischen, nämlich die für normsprachlich geltende Realisierung einer Reihe von Phänomenen, die traditionell uneinheitlich ausgesprochen werden, in Mailand, dem Zentrum des industriellen Nordens, Florenz, dem Ursprungsort des Normitalienischen, und der Hauptstadt Rom fortgeschritten ist. Die wichtigsten Variablen und ihre traditionellen Realisierungen waren (ib., 111): Norm 1 . - P - .. - t - ,
Mailand
-k-
-b2. -ΓΓ3. 4. -ti5. -d 3 6. - U 7. 1, n, r + s 8. 1 + Plosiv 9. Κ:
Florenz Φ, Θ, X
Rom b,d, g bb
r ί
3
dd3 jj
1, n, r + ts r + Plosiv Κ
Das Ergebnis war, daß die Standardisierung des Italienischen in Mailand am weitesten fortgeschritten ist, weiter als in Florenz selbst, während Rom von dieser Standardisierung am weitesten entfernt ist. Ein anderes Ergebnis der Erhebung war, daß die südlichen Mundarten abgelehnt werden und Rom und Mailand ihre Akzen-
2
VI. Sprachen
und Sprachgebiete:
Italienisch
te gegenseitig ablehnen; während Mailand weniger bereit ist als Rom, Florenz als Norm anzuerkennen, steht Florenz Mailand weniger ablehnend gegenüber als Rom, was dem Vordringen von -[z]- und -[dz]- aus dem Norden ins Florentinische entspricht (Galli de' Paratesi 1984, bes. 201; cf. auch die Ubersicht über die phonologische Italianisierung der Dialekte bei De Mauro 1984, 275s.)· Für die Geschichte der Standardaussprache wäre es nützlich, die Herausbildung der Ausspracheregeln insbesondere für die durch die Buchstaben e, o, s und ζ wiedergegebenen Phoneme nachzuzeichnen, wie sie in Konversationsbüchern, Grammatiken und Ausspracheanleitungen seit der Renaissance bis zu Migliorini/ Tagliavini/Fiorelli 1981 fixiert worden sind. 2. Das Phonemsystem sierung
und die phonetische
Reali-
i
u e
ρ
ο
t b
ο f
g
s ζ
ν m
k
d ts dz
a
η 1
w
r
tj d3 J ji A j
Diese Phoneme hat Muljaöic folgendermaßen definiert (1972, 29; andere Merkmalbeschreibungen ebendort; cf. rechte Spalte). 2.2.
I
+
I + +
+
I I +
+
I I + +
+ +
I I I
+ I I I
+ + +
I + I
+ +
I
+ +
+
I + +
I +
I + +
I I +
I + + I + I +
I
I + I +
I
I + I +
I
I + I +
+ +
Phonemsystem
Zählungen der italienischen Phoneme reichen von mindestens 25 (Lepschy/Lepschy 1986, 82ss.) bis höchstens 53 (cf. Muljacic 1972, 44, und Lepschy 1978). Größere Einigkeit besteht über das folgende System von 30 Phonemen:
ε
ι
I
Den Forschungsstand bis 1972 und Ausgangspunkt für diesen Artikel stellt Muljacic 1972 dar, cf. ferner bes. Lichem 1969, Agard/Di Pietro 1969, Mioni 1973, Lepschy 1978, Lepschy/Lepschy 1986. 2.1. Das
+
Die phonetische
Realisierung
2.2.1. Allgemeine Merkmale Phonetismus
des
+ I +
I + + I I + I
I + I
+ +
I + I
I +
I + I
+ I +
I +
I I +
I + I
+ I I
I + I
I I I
I + I
+ +
I + I
I +
I + I
+ I
I + I
I I
italienischen
Die Artikulationsbasis des Italienischen liegt im vorderen Mundraum, sowohl nach dem System der Phoneme zu urteilen als auch nach der Häufigkeit ihrer Realisierung (zur Statistik cf. zuletzt Bortolini et al. 1978, am differenziertesten Senatore Perillo/Maneca 1977; Hess 1975, 215ss.).
- i ö j i -C .S . OOrtO-^^uSnOS > u z u a o < H « u «
234. Italienisch: Phonetik und Phonemik
Zwar ist das Vokalsystem symmetrisch, doch ist /u/ mit Abstand seltener als alle anderen Vokale und sind die Palatalvokale so häufig wie die Zentral- und Velarvokale zusammen. Das Konsonantensystem kennt nur zwei Velare, /k/ und Ig/, und Dentale machen zwei Drittel aller Konsonantenvorkommen aus; das Irl ist apikal. Insgesamt machen /a i e ο t/ die Hälfte, /a i e ο t η r 1 s/ Dreiviertel aller Phonemvorkommen aus. Die Vokale liegen hinsichtlich ihrer funktionalen Belastung um ein Drittel über ihrem Anteil am Phoneminventar. Sie werden zwar mit gesenkter Zunge ausgesprochen, d.h. offener als die Kardinalvokale, aber ihre Qualität bleibt während der ganzen Artikulation konstant. Der Eindruck einer besonderen Klangfülle des Italienischen wird durch einen Konsonantismus unterstützt, der einfache und stimmhafte Konsonanten bevorzugt. Stimmhafte Konsonanten sind zahlreicher und häufiger als stimmlose und werden deutlich realisiert, kontinuierliche häufiger als nichtkontinuierliche. Von den einfachen Konsonanten sind die komplexesten, die Affrikaten, am seltensten, und Sequenzen mehrerer Konsonanten sind um so seltener, je komplexer sie sind (cf. 3.2.). Assimilationserscheinungen sind nach De Mauro (1984, 405, 413) im Rückgang begriffen. Sie liegen insbesondere in der Koartikulation auf einen folgenden Konsonanten, z.B. wird In/ vor /p b m/ [m] gesprochen, d.h. assimiliert, cf. in parte [imparte], in barca [imbarka], in magazzino [im:agad:zino] (vielfach auch orthographisch sichtbar, cf. impartire, imbarcare, immagazzinare), so daß die Opposition /m/:/n/ in dieser Stellung ebenso neutralisiert ist wie vor /f v/ und voi /k g/, wo sowohl /m/ als auch Inl labiodental bzw. postdorsovelar variiert werden, cf. andiam fuori [andjanjfwori], andiam via [andjargvia], inferno [injferno], inverno [injverno] bzw. facciam questo [fatjagkwesto], abbiam guadagnato [abjaggwadajiato], dunque [dugkwe], in gamba [irjgamba]; ferner wird In/ vor /ji.farä späzio/fära späzio, partirä ppresto —• partim ppristolpärtira ppresto. Nell'esempio, il circonflesso indica l'accento secondario, ridotto; e va c o m u n q u e notato che l'eventuale «rafforzam e n t o fonosintattico» rimane in ogni caso; e cosi p u r e il timbro vocalico di It, ο/ (realizzato magari n o n proprio come aperto, ma intermedio), in casi come farö. 2.8. Segmentazione dell'enunciato. Naturalmente, secondo il significato, si segmenta l'enunciazione in sequenze diverse, separate da pause piü ο m e n o percepibili. N e risultano, c o m u n q u e , dei gruppi che p r e s e n t a n o una forte coesione interna sia prosodico-intonativa che semantica, e di conseguenza anche sintattica. Infatti e la differenza di significato che causa le differenze sintattiche, di categoria e anche d'ordine delle parole. Risalire dalle differenze sintattiche a quelle semantiche e il processo inverso a quello della naturale formulazione concettuale, d'origine psico-fisiologica. D a Canepari (1985, 1.12) riprendiamo lo schema dei vari passaggi daW'impressione alVespressione: IMPRESSIONE 1 sensazione (fisiologica) 2 reazione (alinguistica) 3 emozione (prelinguistica) 4 caratterizzazione (paralinguistica) 5 concettualizzazione (semantica) 6 associazione (logico-concettuale) 7 formazione (lessicale) 8 focalizzazione (comunicativa) 9 composizione (intonativa)
235. Italienisch: Intonations) orschung und l'rosodic 10 organizzazione (grammaticale) 11 strutturazione (fonologica) 12 esecuzione (fonetica) ESPRESSIONE 2.9. Vediamo ora alcuni esempi di segmentazione di versa, d'enunciati superficialmente uguali: Telefonami se vieni. Telefonami, se vieni. - £' arrivato alia fine. Ε' arrivato, alia fine. - Paria italiano naturalmente. Paria italiano, naturalmente. — Ha corso tanto, per divertirsi. Ha corso, tanto per divertirsi. — Ho visto il ragazzo col binocolo. Ho visto il ragazzo, col binocolo. — Mi sembra cost cara! Mi sembra cost, cara! - Paola, ο Carla e Anna. Paola ο Carla, e Anna. - Vecchi amici e conoscenti. Vecchi amici, e conoscenti. I ragazzi corsero e saltarono molto. I ragazzi corsero, e saltarono molto. - Ho visto Mario, tuo fratello e sua moglie. Ho visto Mario: tuofratello, e sua moglie. - Sgabelli per pianoforti antichi. Sgabelli per pianoforti, antichi. 2.10. Nell'ordine, gli esempi dati nel paragrafo precedente significano: 'Telefonami per dirmi se decidi di venire oppure di non venire/Telefonami (solo) nel caso che tu venga. Ε ' arrivato quando tutto era ormai finito/E' arrivato, finalmente! Parla italiano in modo naturale/Parla italiano, e ovvio. Ha corso molto, per divertirsi/Ha corso, soltanto per divertirsi. H o visto il ragazzo che ha (aveva) il binocolo/Ho visto il ragazzo, guardando col binocolo. Mi sembra talmente cara!/Mi sembra che sia cosi, mia cara! Paola da sola, ο Carla e Anna insieme/Paola oppure Carla, e anche Anna. Amici e conoscenti di vecchia data/ Amici di vecchia data e conoscenti. I ragazzi fecero molte corse e molti salti/I ragazzi fecero alcune corse e molti salti. Ho visto tre persone: Mario, tuo fratello e tua cognata/Ho visto due persone: tuo fratello Mario e tua cognata. Sgabelli per antichi pianoforti/Sgabelli antichi, da pianoforte'. 3.
Intonazione
3.1. Passando all'intonazione vera e propria, esaminiamo lo schema della figura 1, tratto da Canepari (1985, 2.17). 3.2. L'intonazione e l'andamento e l'altezza melodici su cui sono pronunciate le sillabe, accentate e no, che costituiscono gli enunciati. La tonalitä e relativa, non assoluta, e suddivisibile in tre fasce, pure relative: alta, media e bassa. 3.3. L'estensione melodica dell'intero enunciato si definisce intonia (1, nella fig. 1) e e compresa tra due pause, effettive ο potenziali. L'intonia si compone di due parti: la protonia (2) e la tonia (3). La tonia e la parte piü importante pragmalinguisticamente: spesso e l'unico elemento distintivo nell'enunciazione, come in EntraJEntra?IEntra .. JEntra!
Fig. 1.
15
Schema dell'intonia.
2
a-b c/f d-e 1 intonia a—b 2 protonia c 3 tonia d-c f g
1
f
d-e git Λ
A B
C-D
antetöniche Apretönica prima protönica Β tönica intcrtöniche C postönica interna protöniche D postönica ultima protönica terminale
3.4. Come si vede nella figura, la tonia (3) e teoricamente costituita da quattro parti (A. B. C-D). La tönica (Β) e l'ultima sillaba pienamente accentata dell'enunciato, la pretönica (A) e la sillaba non-accentata che la precede; le sillabe non-accentate che seguono la tönica sono le postöniche, rispettivamente interna (C) e terminale (£>). 3.5. Dominica e un esempio di tonia con tutte le quattro parti presenti. Invece in säbato manca la pretonica, mentre in dicembre manca una postonica. In no e'e solo una sillaba; ma ugualmente distinguiamo chiaramente No./No?/No .. ./No.', perche l'intero movimento della tonia e distribuito sulle sillabe a disposizione: se sono meno di quattro, viene compresso; se sono di piü, viene espanso, come per esempio in rimedicaglielo. 3.6. La protonia e tutta la parte dell'enunciato che precede la tonia, e che puö esser formata anche da una decina di parole, ο piü, oppure puo mancare completamente, per esempio (gli accenti indicano anche i timbri): [11 portavoce del governo ha assicuräto che tutte le decisioni saranno prese] domenica. 3.7. Nella figura 1 la protonia (2) e suddivisa in dieci parti: le antetöniche (a-b) sono le sillabe non-accentate che possono iniziare l'enunciato, come 11 porta- nell'esempio ora visto. Le antetöniche possono esser in numero inferiore ο mancare completamente, come in Stefano ha assicuräto ... Con / sono indicate le protöniche, cioe le sillabe accentate della protonia; e'e la possibilitä di riferirsi esplicitamente alia prima (c) ο all'ultima (g) protonica dell'enunciato, dato che in certe lingue ο varianti esse possono avere dei comportamenti interessant! e peculiar!. Con d(-e) s'indicano le intertoniche, vale a dire le sillabe deboli e semiforti che ricorrono tra le protoniche. 3.8. Le protonie possono indicare molto chiaramente gli accenti regionali dell'italiano. La figura 2, ricavata con qualche eliminazione da una in Canepari (1985, fig. 2.2), mostra la protonia
16
VI. Sprachen
Fig. 2.
und Sprachgebiete:
Italienisch
Protonia dell'italiano Standard e d'alcune variant! regionali. Standard
Lis
Bari
Bologna
Genova
4
Milano
Torino
Venezia
Standard italiana, che resta tutta nella fascia media, e alcune delle piü peculiari negli accenti piü tipici. 4.
Tonte
4.1. Consideriamo ora le tonie dal p u n t o di vista teorico, funzionale. Ogni sistema linguistico usa q u a t t r o tipi di tonie (piü loro sfumature intermedie d'attenuazione): tre marcate e una non-marcata. L e tre marcate si definiscono conclusiva, sospensiva e interrogativa, e sono indicate rispettivamente con /./, con I J e /?/. 4.2. La tonia non-marcata, divisiva, e indicate con un p u n t o a metä altezza (e possibilmente piü grosso) o p p u r e , in mancanza di meglio, con un trattino (che p e r ö e giä usato per indicare la divisione sillabica nelle trascrizioni fonetiche e fonemiche, q u a n d o serve): /·/ o p p u r e /-/. 4.3. S'usa la tonia conclusiva nei normali enunciati assertivi, come Oggi e sabato, e alia fine d'enunciati che il parlante ritiene completi e privi d'implicazioni ο di s f u m a t u r e di cortesia ο gentilezza particolari. A n c h e le domande parziali (cioe quelle con elemento interrogativo come chi, quando, come, perche) normali, senz'intenzione d'esprimere cortesia ο interesse particolare, si servono della tonia conclusiva: Quando tornerete? 4.4. Nelle d o m a n d e parziali, infatti, l'elemento interrogativo e piü che sufficiente a far capire che si tratta d ' u n a d o m a n d a , sicche non c'e bisogno d'usare la tonia interrogativa (che anzi fornirebbe un'intonazione strana e infantile). Inoltre, l'elemento interrogativo e posto in rilievo, so-
p r a t t u t t o alzando un p o ' il tono, sicche non si c o n f o n d e affatto con Quando tornerete., asserto di risposta (per esempio a Ci fate vedere la casa nuova?), che pur p o t e n d o avere la tonia conclusiva e pronunciato con una certa attenuazione accentuale su quando, in contrasto col rilievo di quando? 4.5. S'usa ancora la tonia conclusiva (con enfasi di qualche tipo) per impartire ordini: Smittila!, e e possibile usarla anche nell'esclamazioni. 4.6. La tonia sospensiva serve per attirare J'attenzione dell'ascoltatore su ciö che si sta p e r dire, tanto piü se la si fa seguire da una pausa abbastanza lunga: Ε dopo tutte quelle peripezie . . . ; anche: Ο accetti . . . (o rifiuti); normalm e n t e e usata anche per il penultimo elemento d ' u n a serie: . . . novantotto, novantanove ... (cento). 4.7. Se invece si vuole evitare di richiamare t r o p p a attenzione q u a n d o si segmenta l'enunciazione in gruppi sintattico-semantici, ο q u a n d o si riprende semplicemente fiato per continuare, s'usa la tonia divisiva, non-marcata: Appena arriviamo (ti telefono); Preferisci questo (o quello)? L'uso della tonia sospensiva sarebbe eccessivo e non adeguato. 4.8. D ' a l t r a parte, per un motivo analogo, si puö avere la tonia divisiva anche al posto di quella conclusiva, per esprimere cortesia, partecipazione: Quando tornerete?, ο per suggerire ο far capire/ricordare qualcosa che non si dice esplicitamente: Oggi e sabato ... { per cui . . . ) . 4.9. Infine, e richiesta la tonia interrogativa per le d o m a n d e totali: Oggi e sabato? I Ha fame? Infatti, il m o v i m e n t o melodico e l'unico elemento che distingue le d o m a n d e totali da asserti come Oggi e sabato. e Ha fame. D ' a l t r a parte, se alia d o m a n d a s'aggiunge qualche altra s f u m a t u r a , la tonia interrogativa n o n e piü adatta pragmalinguisticamente, e le si preferisce quella divisiva (o un'attenuazione di quella interrogativa) oltre a eventuali giochi di rilievo ο attenuazione, a seconda delle vere intenzioni, sia consce che inconsce. 4.10. L'effettive realizzazioni delle quattro tonie standard sono date nella figura 3, ripresa da Canepari (1985, 2.32).
Fig. 3.
/-/H
Le tre tonie marcate dell'italiano standard (conclusiva, sospensiva, interrogativa) e quella non-marcata (divisiva).
HH
/./Η
/•/ti
11
/?/
2.?5. Italienisch:
4.11. La figura 4 da quattro tetragrammi per illustrere piü concretamente le quattro tonie. Fig. 4.
Tetragrammi dellc quattro tonic standard. tonia conclusiva: asscrto normale
Ritorniamo domcnica.
tonia sospcnsiva: seguirä qualcosa d'interessante Ritorniamo domenica.
tonia interrogativa: normale domanda totale Ritorniamo domenica?
tonia divisiva: ciö che seguirä e prevedibile
4.12. La figura 5 da alcuni esempi di tonie regionali italiane, piuttosto diverse da quelle standard delle figure 3 e 4. Fig. 5.
Alcune tonie pcculiari di varianti regionali dell'italiano.
Torino
/·/
Firenze
/, /
Bari
Intonationsforschung
und Prosodie
17
mande quando usano la loro tonia sospensiva, in particolare quando sono di fronte a parlanti nonveneti. Succede qualcosa d'analogo per gl'Inglesi standard («RP») cogli Americani. 4.15. Confrontando ora la tonia interrogativa dell'italiano standard (fig. 3) con quelle del Cadore e di Trieste (fig. 5) non possiamo non riscontrare che il movimento delle domande totali (normali) non e necessariamente sempre di tipo ascendente, come quello standard. 4.16. Infatti, anche se per Trieste le postoniche sono in effetti ascendenti, nell'insieme la tonia e ascendente-discendente-ascendente. Per il Cadore poi il movimento e ascendente-discendente, in quanto la postonica interna e alta mentre quella terminale e media. 4.17. Per i parlanti non-cadorini la tonia interrogativa cadorina da dapprineipio l'impressione d'un asserto enfatico (con ο senza implieazioni particolari). Per quanto possa sembrare strano, tonie interrogative di tipo ascendente-discendente sono meno rare di quanto s'immagini anche in lingue ufficiali e ben note, come per esempio il brasiliano, mentre il portoghese ha il tipo ascendente (cf. Canepari 1985, 2 . 4 3 - 4 4 , per altre venticinque lingue e varianti). 4.18. Nella figura 6 abbiamo ora due esempi di domanda parziale: una normale, neutra, familiare, e l'altra invece cortese, deferente, parteeipe (da Canepari 1986, 167).
Fig. 6.
D u e modi di porrc domande parziali. neutra normale familiarc
Venezia / Perche domcnica.
Cadore
/?/
Trieste
4.13. Osservando le figure 3 e 5 notiamo le grandi differenze nella tonia conclusiva /./ per la pretonica e tonica di Torino e Bari, che invece nell'intonazione standard sono nella fascia media. Per la tonia sospensiva /,/ osserviamo che Firenze ha la postonica terminale alta e che Venezia ha la tonalitä tutta sulla fascia bassa, tranne la terminale che e media. 4.14. Per Venezia abbiamo quindi un andamento opposto rispetto alio standard, dalla tonica in avanti. Si tratta d'un movimento ascendente, contro quello discendente. Eppure la funzione e la stessa all'interno d'ognuno dei due sistemi: quello standard e quello dell'italiano pronunciato con «accento» veneziano. La realtä concreta delle realizzazioni delle tonie fa si che non raramente sembri che i Veneti pongano delle do-
cortesc deferente parteeipe ;Pcrchc domenica
4.19. Non potendoci dilungare troppo su varie combinazioni simultanee d'elementi pragmalinguistici e per evitare d'usare segni tipograficamente complicati, nella figura 7 riportiamo semplicemente (da Canepari 1985, fig. 2.13) degli esempi di vari tipi di domande, che probabilmente possono dare qualche indieazione teorica sull'argomento, nonostante la concisione. 4.20. Le domande totali, le uniche «vere» domande, hanno risposte che riguardano tutta la fräse in blocco, anche se certe possono sembrare delle non-risposte: Non le telefoni?IChe, mangi? — SilNolForselNon lo so/Non te lo dicol...
18
VI. Sprachen und Sprachgebiete: Italienisch
Fig. 7.
Escmpi di vari tipi di d o m a n d c .
totali: Non le telefoni? - Che, mangi? /?/ = ["·'] parziali: A chi telefoni? - Che mangi? /,·/ + /./ = [!] + [-.]
focali: NON le telefoni? - Non le teLEfoni? - Α CHI telefoni? - Α chi teLEfoni? / 26) vergleicht sie mit den Onomatopoetika auf der akustischen Ebene; zur Behandlung allgemeiner Fragen ib. und Althaus (1980, 139). Unter modernen Piktogrammen (als Resultat des Abbildungsverfahrens Piktographie) versteht man Bildzeichen, wie sie heute beispielsweise auf Bahnhöfen, Flughäfen, bei internationalen Massenercignissen etc. als übereinzelsprachliches Kommunikationsmittel verwendet werden. Bei Weltmeisterschaften oder Olympischen Spielen werden die einzelnen Disziplinen an Ort und Stelle, aber auch auf dem Fernschsehirm durch Piktogramme symbolisiert. Piktogramme vertreten keine eindeutigen (einzelsprachlichen) Phonemsequenzen, sondern sie müssen interpretiert werden. Ideogramme (als Resultat der Ideographie) unterscheiden sich von den Piktogrammen durch ihren höheren Abstraktionsgrad und der daraus resultierenden höheren Konventionalisierungsnotwendigkeit. Sie haben Systemcharakter. Althaus (1980, 139) betont, daß sie „außereinzelsprachliche Begriffssequenzen, und nicht einzelsprachliche Wortsequenzen" repräsentieren. Musterbeispiele für Ideogramme sind Verkehrszeichen, deren Interpretation und Klassifizierung aber doch komplexer ist: So trägt etwa ein rot umrandetes rundes Schild mit einem roten und einem schwarzen A u t o auf weißem Grund („Überholverbot") piktographische und ideographische Elemente in sich; es gibt Überholverbotstafeln für Pkw und solche für Lkw.
Ideographie und Piktographie gehören allerdings eigentlich nicht zum Objektbereich dieser einzelsprachlichen Graphetik und Graphemik und werden hier nur der Vollständigkeit halber erwähnt. 2.4.
Historisches
2.4.1.
Allgemeines
Das Graphinventar des heutigen italienischen Alphabets stammt aus dem klassisch-lateinischen Inventar, das sich seinerseits z . T . über die Etrusker, z . T . direkt aus dem griechischen Inventar herleitet. Seit dem Beginn der (einigermaßen regelmäßigen) schriftlichen Überlieferung im Italienischen ist, abgesehen von dem Verzicht auf Tachygraphien der Manuskriptschreiber wie e. g. ρ für oder q für eine ständige Erweiterung und Differenzierung des Inventars zu beobachten, die vor allem von dem Wunsch der Buchdrucker nach klarer Gestaltung des Textes und weniger von einem „linguistischen" Drang der Allgemeinheit bestimmt waren. Nur so ist zu verstehen, warum seriöse Vorschläge für eine linguistisch fundierte Orthographiereform, wie etwa der G. G. Trissinos und auch die seiner Gegner aus der Umgebung der
Crusca oder andere und spätere, die die Akzentsetzung und/oder zusätzlich einzuführende Buchstaben betreffen, letztlich keine Chance auf Verwirklichung hatten und haben. Im einzelnen kommt es bis heute zu folgenden Veränderungen: 1) Die Unterscheidung zwischen langem (vor allem inlautendem) „f" und rundem (vor allem auslautendem „s" wird seit dem Ende des 18. Jh. zugunsten des (runden) (s) aufgegeben. 2) Die Tilde (linea torta) als Kennzeichnung für nichtgeschriebene Buchstaben (cäde für cadde, tepo für tempo) wird aufgegeben; sie wurde auch für Superlative verwendet (kein Beispiel bei Hartmann 1907, 215). 3) Die ursprünglich gleichwertigen Graphe (u) und (v) werden ab dem Ende des 17. Jh. bewußt funktionell differenziert. 4) (j) war bis ins 18. Jh. lediglich eine kalligraphische Variante für (i) im Wortauslaut; zum heutigen Gebrauch cf. infra. 5) Der Apostroph tritt seit dem Beginn des 16. Jh. auf. 6) Akzentzeichen finden sich nach verstreutem Auftreten auch im 13. Jh., regelmäßig ab dem 16. Jh. 7) Seit der Erfindung und mit der Verbreitung der Buchdruckerkunst wird das System der Interpunktions- und Hilfszeichen ständig erweitert und verfeinert. 8) Die Verwendung der Majuskel als Kennzeichnungsverfahren für Wörter mit bestimmten semantischen Merkmalen gibt es in sorgfältig erstellten Manuskripten seit dem Trecento und in gedruckten Texten aus allen Epochen, allerdings mit unsystematischer Verteilung und ζ. T. anderer Funktionalität. Der heutige Gebrauch stammt erst aus der jüngeren Vergangenheit. 9) Die Verwendung eines Leerraumes zur Kennzeichnung der Wortgrenze gilt systematisch seit dem Ende des 18. Jh. In frühen Manuskripten gibt es häufig keinerlei Zwischenräume, in späteren (auch gedruckten) Texten keine in den Verbindungen Artikel, unbetontes Pronomen, Präposition + betontes Folgewort, e.g. ilprimo fipoteva, diquesta. 10) Was die sogenannten Doppelschreibungen ( = Schreibung der Geminaten/Langkonsonanten) angeht, so hat sich nach Jahrhunderten des Schwankens ein, wenn auch unsystematischer, Usus herausgebildet (e.g. zwar comune, aber immagine etc.). Eine systematische Beschreibung der Geschichte der Graphetik ( = der Veränderung innerhalb des Grapheninventars) und auch der Graphemik steht noch aus. N e b e n der einzigen größeren Studie von Hartmann (1907), die aber methodisch eher impressionistisch angelegt ist, und den wenigen Punkten bei Trabalza (1963, passim) bietet Migliorini (1971, passim) in
2J6 Italic/lisch: (iiaplichk und (na/ihcnuk d e n A b s c h n i t t e n zu d e n e i n z e l n e n J a h r h u n d e r t e n a b d e m Duecento jeweils ein U n t c r k a p i t e l Grafia u n d ein w e i t e r e s Suoni, in d e n e n e r a u c h r e g i o n a l e G e g e b e n h e i t e n b e r ü c k s i c h t i g t und d a s W e s e n t l i c h e z u s a m m e n f a s s e n d . w e n n a u c h kursorisch darstellt. Speziell z u r V c r s c h r i f t u n g in d e r italienischen R e n a i s s a n c e cf. Migliorini 1955 u n d 1957; i n s g e s a m t jetzt a u c h —> 261. W e i t e r e I n f o r m a t i o n e n e r h ä l t m a n in v e r s t r e u t e n p u n k tuellen d i a c h r o n e n A n m e r k u n g e n z u r O r t h o g r a p h i e im R a h m e n zentral anders orientierter Studien. Generell gilt, d a ß die b e s o n d e r e n P r o b l e m e d u r c h die J a h r h u n d e r t e h i n d u r c h im w e s e n t l i c h e n gleich g e b l i e b e n sind: sie b e t r e f f e n die e- u n d o - L a u t e , die S c h r e i b u n g d e r P a l a t a l e u n d A f f r i k a t e n sowie bis ins 17. J a h r h u n d e r t e t y m o l o g i s i e r e n d e F o r m e n ( a p t o f ü r alto. e t c . ) .
2.4.2.
Buchstaben
D i e Geschichte des Inventars der alphabetischen G r a p h e h a t als G r u n d z u g zwei k o n t r a s t i e r e n d e T e n d e n z e n : einerseits das V e r h a r r e n im (vom Lateinischen h e r ) g e w o h n t e n I n v e n t a r u n d andererseits das m e h r f a c h e B e m ü h e n ( b e s o n d e r s im 16. u n d zu E n d e d e s 19. J h . ) , ein I n v e n t a r durchz u s e t z e n , das d e n tatsächlichen Lautverhältnissen e n t s p r o c h e n h ä t t e . D e r heutige Z u s t a n d zeigt, d a ß die konservative T e n d e n z s t ä r k e r war. E s gibt k e i n e n e u e n Z e i c h e n , es gibt lediglich n e u e F u n k t i o n s z u w e i s u n g e n (u vs. ν, i vs. j, h als D i a k r i t i k u m u n d K e n n z e i c h e n der W o r t a r t „Int e r j e k t i o n " ) , alle schon im C i n q u e c e n t o festgestellten Unzulänglichkeiten sind weiterhin erhalten. D e r V i c e n t i n e r Trissino hat zu Beginn des 16. Jh. nach gründlichen Studien zum Z u s t a n d d e r V o l k s s p r a c h e ein den G e g e b e n h e i t e n ents p r e c h e n d e s erweitertes A l p h a b e t mit d e m folg e n d e n G r a p h i n v e n t a r ( u n d einer in der Folge m e h r f a c h v e r ä n d e r t e n Funktionszuweisung) vorgeschlagen: a b c d e f g c h e g h k i l j m n o w p q r s σ t u ξ ζ ν χ y th p h h, D a m i t h ä t t e n sich die P r o b l e m e e/ε, o/o, s/z, ts/dz erledigt. Seine Vorschläge w u r d e n a b e r ζ. T . aus ästhetischen G r ü n d e n (griechische Z e i c h e n im lateinischen A l p h a b e t ) , z . T . aus sachlichen (Tolomei und Salviati). a b e r wohl auch aus kampanilistischer Eifersucht zur W a h r u n g des eigenen Einflusses u n d d e r eigenen V o r m a c h t s t e l l u n g d e r florentinisch/toskanischen G r u p p e u m die C r u s c a , in heftigen Rea k t i o n e n v e r w o r f e n , wie wohl T o l o m e i u n d auch Salviati in d e r Sache ähnlich a r g u m e n t i e r t e n u n d auch ihrerseits Vorschläge vorlegten ( H a r t m a n n 1907, 205ss.). Im Prinzip ist diese Diskussion bis h e u t e nicht abgeschlossen, d e n n es gibt i m m e r wieder ernstz u n e h m e n d e Vorschläge, e t w a d u r c h die systematische V e r w e n d u n g des A k u t s u n d des Gravis die Tonstelle im W o r t u n d die Q u a l i t ä t d e r e/oL a u t e im Schriftbild zu d o k u m e n t i e r e n (Pieraccioni 1965; La Riforma 1966; B o n f a n t e 1972).
2.4.3. Andere
23
Zeichen
I n t e r p u n k t i o n s - u n d Hilfszeichen r e p r ä s e n t i e r e n einerseits akustische P h ä n o m e n e wie Pausen, E i n s c h n i t t e . I n t o n a t i o n s v e r l ä u f e (Vieni. Vieni! Vieni? etc.) und dienen so der oft unerläßlichen I n f o r m a t i o n des Lesers, andererseits dienen sie als Lesehilfe ( e . g . A n f ü h r u n g s z e i c h e n ) . D a s Inv e n t a r der Zeichen w u r d e , wie bereits e r w ä h n t , mit der i m m e r s t ä r k e r e n V e r b r e i t u n g des Buchd r u c k s ständig erweitert und verfeinert. A u c h hier m u ß festgestellt w e r d e n , d a ß eine g e n a u e G e s c h i c h t e noch aussteht. G e n e r e l l läßt sich feststellen, d a ß zwar theoretisch ein reichhaltiges I n v e n t a r an I n t e r p u n k tions- u n d Hilfszeichen (beschrieben in artes punetandi etc.) zur V e r f ü g u n g stand, d a ß aber auffälligerweise (Migliorini 1971, 213s.) in der M a n u s k r i p t t r a d i t i o n bis ins S e t t e c e n t o davon n u r eingeschränkt und unsystematisch G e b r a u c h g e m a c h t w u r d e . E t w a s a n d e r s ist die Situation bei d e n D r u c k e r n . Seit d e r von B e m b o besorgten A u s g a b e der W e r k e Petrarcas durch den D r u c k e r A l d o M a n u z i o il Vecchio im J a h r e 1515 ist in der D r u c k ( e r ) t r a d i t i o n eine systematische E r w e i t e r u n g , V e r f e i n e r u n g und A n w e n d u n g des I n v e n t a r s zu b e o b a c h t e n . T r a b a l z a 1963 ([1908], 45 η. 1) berichtet, d a ß Petrarca sich als einer d e r ersten b e m ü h t h a b e , seine I n t e n t i o n e n d u r c h I n t e r p u n k t i o n s z e i c h e n zu fixieren. So b e n ü t z t e er den suspensivus (/' = wie Beistrich), das colon (. = P u n k t ) , den interrogativus (.' auch als exclamativus) und zwei weitere Z e i c h e n (.') f ü r eine nicht abgeschlossene Clausola u n d ( / ) zur E m p h a s i s k e n n z e i c h n u n g . Z u r Illustration d a s Beispiel aus T r a b a l z a : D a b e rami s c e n d e a / D o l c e n e la m e m o r i a . U n a pioggia di fior sovral s u o g r c m b o Et clla si s c d e a H u m i l c ϊ t a n t a gloria.' C o u e r t a giä d e lamoroso nembo. Q u a l fior c a d e a sul l e m b o . Q u a ! su le trcccc b i o n d e / C h o r o f o r b i t o et p e r l e E r a n q u e l di a v c d e r l e .
D e r A p o s t r o p h w u r d e von B e m b o und M a n u z i o zur K e n n z e i c h n u n g von Elisionen e i n g e f ü h r t . D e m G e b r a u c h im A l t g r i c c h i s c h e n f o l g e n d v e r w e n d e n die D r u c k e r seit d e m 16. J h . die drei A k z e n t z e i c h e n wie folgt: d e n G r a v i s z u r K e n n z e i c h n u n g d e r T o n s t e l l c . w e n n es sich u m die E n d s i l b e h a n d e l t , d e n A k u t zur K e n n z e i c h n u n g d e r T o n s i l b e , w e n n es sich nicht u m die E n d s i l b e h a n d e l t , d e n Z i r k u m f l e x als Z e i c h e n f ü r d e n Ausfall eines oder m e h r e r e r Laute (Buchstaben, man k ö n n t e in einigen Fällen auch von K o n t r a k t i o n e n s p r e c h e n : amär o d e r amäro f ü r ' a m a r o n o ' ) . Relativ systematisch w u r d e allerdings n u r die B e t o n u n g auf d e r letzt e n Silbe g e k e n n z e i c h n e t : die D i s a m b i g u i e r u n g v o n H o m o g r a p h e n d u r c h A k z e n t s e t z u n g ( d a - da, e t c . ) setzte erst s p ä t e r e i n . D a s G r a p h h als diakritisches Hilfszeichcn in d e n W o r t f o r m e n von avere sollte nach d e n I n t e n t i o n e n des
24
VI. Sprachen
und Sprachgebiete:
Italienisch
Orthographiekongresses in R o m (16. Oktober 1911) durch den Gravis ersetzt werden (ö, ai. ä) und sonst nur in Interjektionen (beh.') und in den Graphkombinationen ch und gh Verwendung finden (Malagoli '1946; 2 1968, 17 n. 2). Auch dabei handelt es sich um eine immer wieder erhobene Forderung, doch lehrt uns der heutige Befund, daß der traditionelle Usus nicht überwunden werden konnte.
3.
Graphemik
3.1.
Allgemeines
Die Graphemik hat, ähnlich wie die Phonemik/ Phonologie, die Aufgabe, im Graphemsystem einer Sprache dessen Elemente und die Beziehungen dieser Elemente untereinander festzustellen. Die distinktiven Einheiten heißen Grapheme. Dies wird durch die üblichen Operationen der Strukturlinguistik erreicht, wobei für die Beschreibung des Graphemsystems der Standardvariante einer Sprache der methodische Schritt der Individualtextanalyse insofern übergangen werden kann, als die Beschreibung eines Standards das Maximum aller konventionalisierten Möglichkeiten darstellen sollte. im allgemeinen bilden Grapheme Phoneme ab, i.e. die distinktiven Einheiten der phonischen Realisierungsebene finden ihren Niederschlag in distinktiven Einheiten der graphischen Realisierungsebene, wobei es allerdings keineswegs immer gelingt, diese Relation ideal zu halten. Zu den Gründen cf. 3.4.1. Es ist denkbar, daß es zum Zeitpunkt der ersten Verschriftung mancher Sprachen eine mehr oder minder intuitive Phonemanalyse gegeben hat (natürlich mit den entsprechenden Unscharfen) und daß das Problem bewältigt werden mußte, mit einem vorhandenen Inventar an Schriftzeichen auszukommen. Vor einer Konventionalisierung oder gar Normierung (in einem orthographischen Regelsystem) koexistieren zumeist mehrere Lösungen, wie wir es auch noch heute bei der Verschriftung von Dialekttexten beobachten können. Da in einem Gesellschaftssystem aus praktischen Gründen jedoch relativ hohe Ansprüche an die Gleichmäßigkeit des Kommunikationsmediums gestellt werden (müssen), wird die Breite individueller Variation relativ schnell schmäler, und am Ende dieses Prozesses steht ein in Orthographievorschriften gefaßtes Regelsystem, das in gewissen Anwendungsbereichen absolut, in anderen weniger streng verbindlich ist. Das Ausmaß der Sanktionen wegen Verstößen gegen dieses System hängt vom Grad der Öffentlichkeit des Produktes und dessen Reichweite ab; künstlerische Freiheit im weitesten Sinne ist für gewisse Absichten gestattet.
3.2.
Inventar
3.2.1.
Phoneme
Über die Zahl der Phoneme im heutigen SI gibt es eine ausgedehnte Diskussion, die bei Muljacic (1969, 410ss.; Übersicht ib., 440; - » 234) nachgelesen werden kann. Sie variiert zwischen 27 und 53 Phonemen je nach Darstellung, die theoretisch vertretbare Maximalzahl von 64 wird von niemandem vertreten. Diese beträchtlichen Differenzen resultieren vor allem aus der Entscheidung, ob in Fällen wie fatto Langkonsonanz, also [fat:o], oder Geminata, also [fatto] angenommen wird; im ersten Fall ist die Zuerkennung eines eigenen Phonemstatus für jeden Langkonsonanten die logische Konsequenz. Hier werden die Überlegungen von Muljacic übernommen, und es wird daher von dem folgenden, 30 Einheiten umfassenden Inventar ausgegangen: Vokale: /a/, /e/, /ε/, Ιο/, hl, /u/ Halbvokale: /j/, /w/ Konsonanten: Nasale: /ml, /n/, /ji/ Laterale: Iii, DJ Vibranten: kl Reibelaute: Iii, M, Is/, /ζ/, /f/ Affrikaten: /ts/, /dz/, / t j / . Id^l Verschlußlaute: /p/, Ibl, Hl, Idl, /k/, /g/
3.2.2.
Grapheme
Das Inventar an alphabetischen Graphemen des SI umfaßt die folgenden 33 Einheiten in alphabetischer Reihenfolge (eine genauere Diskussion erfolgt unter 3.4.2.): ( a ) , ( b ) , ( c ) , ( c h ) , , ( d ) , , , ( q ) , ( r ) , ( s ) , ( s c ) , (sei), ( t ) , ( u ) , ( v ) , ( w ) , . . . 3.2.3.
Diakritika
Unter einem diakritischen Zeichen oder Hilfszeichen (segno diacritico) werden im allgemeinen Zusatzzeichen zu alphabetischen Graphen verstanden: Akzente, untergesetzte Häkchen, Überstreichungen etc.; die gemeinsame Funktion dieser Diakritika ist es zu signalisieren, daß das alphabetische Graph einer besonderen Interpretation zu unterziehen ist. Diese Definition mag dann gültig sein, wenn es in Lautschriftsystemen wie dem des AIS darum geht, mit ξ die offene Qualität des e [ε] zu kennzeichnen. Das Graph (h) hat im Italienischen nie ein phonisches Korrelat, sondern übt in verschiedenartiger Weise diakritische Funktionen aus (cf. 3.2.3.3.). Das Graph (i) hingegen kann auch in jenen Umgebungen, wo ihm zumeist „diakriti-
236. Italienisch: Graphetik and Gruphi'mik
sehe" Funktion zugeschrieben wird (nach c, g etc.). ein phonisches Korrelat haben, und d a h e r ist es weniger einsichtig, es den Diakritika zuzurechnen (cf. 3.2.3.4.. 3.4.1.). A n diakritischen Hilfszeichen auf der graphetischen E b e n e verwendet das Italienische die Akzentzeichen Akut, Gravis und Zirkumflex, das Trema, bei entsprechend weit gefaßter Definition auch das G r a p h (h) und das G r a p h (i).
3.2.3.4.
Das Graph
Die
Akzentzeichen
D e r accento acuto wird als Diakritikum eingesetzt, um e . g . die K o n j u n k t i o n ne vom Pronominaladverb ne zu unterscheiden. A n d e r e Beispielp a a r e sind: se — se, che — che. D e r accento grave wird als Diakritikum eingesetzt, um e . g . die V e r b f o r m da von der Präposition da zu unterscheiden. A n d e r e Beispiele: di di, e - e, lä - la, Ii - Ii, si - si, te - te, scia ['Jia] — scia. Keine allgemeine Verbreitung hat die Kennzeichnung der vier V e r b f o r m e n ö, äi, ä und änno mit d e m Gravis g e f u n d e n ; sie werden heute allgemein anlautend mit einem „diakritischen" (h) geschrieben. Der accento circonflesso wird (wurde) in poetischen Texten eingesetzt, um den Entfall eines Wortteils zu signalisieren: portär für portarono. In dieser V e r w e n d u n g k ö n n t e er auch als Morp h o g r a m m interpretiert werden. Rein formal unterscheidet hier jedoch der Zirkumflex portär = ' p o r t a r o n o ' vom verkürzten Infinitiv portar. Ebenfalls diakritisch wird der Zirkumflex zur Unterscheidung der Pluralformen von prineipio und principe eingesetzt: prineipi vs. prineipi. Dieser gelegentlich geforderte Usus hat heute keine wesentliche Verbreitung.
3.2.3.2.
Das
Trema
D a s T r e m a (la dieresi) wird (wurde) vor allem in poetischen Texten verwendet, um einen Hiatus zu signalisieren: Faceva tutto rider Γ Oriente (Dante).
3.2.3.3.
Das Graph
(h)
D a s G r a p h (h) hat als diakritisches Zeichen die folgenden V e r w e n d u n g e n : 1) Es unterscheidet die V e r b f o r m e n ho, hai, ha, hanno von den Wörtern ο, ai, α und anno. Z u einem anderen V e r f a h r e n der Kennzeichnung dieser F o r m e n mit dem Akzentzeichen Akut siehe oben unter 3.2.3.1. 2) Es kennzeichnet Interjektionen: ah!, oh!, ahi!\ gleichzeitig unterscheidet es ah! von a etc.
(i)
D a s G r a p h (i) kann als diakritischer Bestandteil der G r a p h e m e ( c i ) , ( g i ) , (gli) und (sei) interpretiert werden: man(ci)a vs. man(c)a. Diese Ansicht wird im vorliegenden Artikel nicht für alle Vorkommensmöglichkeiten vertreten. Z u r Frage der eindeutigen Interpretation der G r a p h folgen (ci), (gi), (gli) und (sei) cf. 3.4.1. 3.2.4. Interpunktions-
3.2.3.1.
25
und
Hilfszeichen
In der Folge werden nicht nur das Inventar, sondern auch der Gebrauch und die Funktion der Interpunktions· und Hilfszeichen beschrieben, wie dies aus den Angaben verschiedener einschlägiger Publikationen hervorgeht. Auf diese Weise wird eine Zersplitterung und Wiederholung in der Darstellung vermieden, wie sie methodisch allerdings zu fordern wäre. Einschlägige Publikationen in diesem Zusammenhang sind im Gegensatz zu den vergleichbaren deutschsprachigen Werken (DUDEN — Rechtschreibungswörterbuch oder Österreichisches Wörterbuch) nicht Standardwerke wie der DOP oder größere Wörterbücher, die in ihren Zusatzinformationen keinerlei Hinweise auf den Gebrauch der Interpunktionszeichen enthalten, sondern ζ. B. Lehrbücher des Italienischen für die oberen Klassen der Gymnasien u . a . m . (z.B. Dardano 1985; Sabatini 1984) oder Grammatiken (Regula/Jcrnej 1965, Fogarasi 1983, Battaglia/Pernicone 1980). Die Darstellungen in diesen Werken sind z.T. deskriptiv. z.T. insofern normierend, als der übliche Gebrauch als vorbildlich dargestellt wird. Es ist auch die einzige Möglichkeit. eine Summe aller Funktionen dieser Zcichcn zu erfahren. Die hier gebotene Zusammenstellung ist in Verbindung mit anderen Punkten dieses Artikels zu sehen, wo eine kategoriale Funktionszuordnung vorgenommen wird.
3.2.4.1.
Der Punkt (il punto [fermo]
«.»)
D e r Punkt hat die folgenden Funktionen: 1) E r kennzeichnet eine deutliche — gedankliche — T r e n n u n g und in der Phonemsprache eine Pause. W e n n nach dem Punkt mit mehr als nur einem Leerzeichen ( z . B . mit einer neuen Zeile, diese manchmal mit Einrückung, manchmal mit einer zusätzlichen Leerzeile) fortgesetzt wird, so b e d e u t e t dies einen Absatz, d . h . eine noch stärkere T r e n n u n g vom V o r a n g e h e n d e n (cf. 3.4.7.). Vereinfacht ausgedrückt beendet der Punkt einen Satz, wobei der Terminus Satz allgemeinsprachlich zu verstehen ist. 2) Nach einer G r a p h e m f o l g e , die offensichtlich keiner Lexikoneintragung entspricht, kennzeichnet er eine A b k ü r z u n g : v. = 'vedi', p. e. = 'per esempio'. 3) Nach Zahlzeichen verwandelt er Kardinalia in Einteilungszahlen (bei Auflistungen). A n m e r k u n g : Attributiv gebrauchte Ordinalia haben im Ital. entweder die Form arabische Ziffer + hochgestelltes 0 oder" vor dem Bezugs-
26
VI. Sprachen und Sprachgebiete:
Italienisch
wort oder römischen Zahlzeichen ohne Punkt nach dem Bezugswort (1" piano, Vittorio Emmanuele II). 3.2.4.2. Der Strichpunkt
(il punto e virgola «;»)
Der Strichpunkt hat die folgenden Funktionen: 1) Er kennzeichnet - im Gegensatz zum Punkt — eine weniger starke gedankliche Trennung und in der Phonemsprache eine weniger lange Pause; es können damit grammatikalisch zwar zu trennende, inhaltlich aber doch nicht zu deutlich zu trennende Teile gekennzeichnet werden. Das Kriterium der Länge der einzelnen Teile scheint bei der Auswahl aus den Möglichkeiten Punkt, Strichpunkt oder Beistrich eine gewisse Rolle zu spielen. 2) Er schließt Einzelpunkte bei Aufzählungen ab, insbesondere wenn diese einer einheitlichen Präsentationsstruktur (z.B. Numerierung + neue Zeile) unterliegen. 3.2.4.3. Der Beistrich (la virgola «,») Im Gegensatz zum deutschsprachigen Usus ist der Beistrichgebrauch im Italienischen weniger genau geregelt. Man kann drei Hauptverwendungsarten unterscheiden: 1) Bei Aufzählungen trennt er die einzelnen Glieder voneinander ab, wobei das letzte Glied im allgemeinen zusätzlich mit einem e 'und' markiert wird. 2) Innerhalb eines Satzes wird er (in manchen Fällen nicht obligatorisch) zur Eingrenzung von Nebensätzen, Satzteilen (z.B. Adverbien und Adverbiale), Satzäquivalenten (z.B. si, guarda, beh...), Anrufen (ζ. B. Dio, Madonna, Signore) verwendet. 3) Er kennzeichnet die asyndetische Reihung syntaktisch gleichrangiger Sätze, so z . B . auch wenn zwei Nebensätze von ein und demselben Hauptsatz abhängen. 4) Er kennzeichnet eine Inzise. Im Unterschied zum Deutschen wird vor Objektsätzen und determinierenden Relativsätzen kein Beistrich gesetzt. Insgesamt ist der Beistrich im Italienischen ein sehr flexibles Instrument, um Hervorhebungen etc. nüanciert darzustellen. Der uso manzoniano des Beistrichs besteht darin, ihn stets nur nach dem Relativsatz zu setzen; als Grund dafür wird größere Klarheit (und eben nicht logische Stringenz) angegeben. 3.2.4.4.
Das Rufzeichen (il punto esclamativo «!»)
Das Rufzeichen hat die folgenden Funktionen: 1) Es werden Sätze oder Satzäquivalente (ζ. B. Interjektionen usw.) mit bestimmten inhaltli-
chen Merkmalen gekennzeichnet. Inhaltliche Merkmale, die dies verlangen, sind ( V E R W U N D E R U N G ) , (ERSTAUNEN), (AUFFORDERUNG), (TADEL), (FREUDE), ( S C H M E R Z ) etc. Häufig präsentiert sich diese Inhaltsstruktur allerdings auch auf der lexikalischen oder kontextuellen Ebene, so daß funktionell eine gewisse Redundanz vorliegt. In Einschüben oder in Klammern gesetzt soll ein Rufzeichen häufig die besondere Aufmerksamkeit des Lesers erregen. 2) Auf der Ebene der Phonemsprache entspricht diesem Sachverhalt ein bestimmtes, allerdings nicht einheitlich zu beschreibendes Intonationsmuster. 3.2.4.5. Das Fragezeichen
(il punto
interrogativo
Mit dem Fragezeichen werden Sätze oder Satzäquivalente mit den inhaltlichen Merkmalen ( F R A G E ) , ( Z W E I F E L ) gekennzeichnet. Zum Teil ist die Verwendung konventionalisiert in dem Sinn, daß auch Sätze durch das Fragezeichen formal als Frage gekennzeichnet werden, die pragmatisch eine Aufforderung oder ein Befehl sind. Auf der Ebene der Phonemsprache kennzeichnet das Fragezeichen ein bestimmtes, vom Fragetypus abhängiges Intonationsmuster.
3.2.4.6. Die Kombination von Frage- und Rufzeichen oder Ruf- und Fragezeichen («?!» oder «!?») Dieses Kennzeichen kann Sätzen beigegeben werden, wenn aus der Sicht des Textproduzenten deren Inhalt Anlaß zu ( S T A R K E R Ü B E R RASCHUNG), (BESONDERER VERWUND E R U N G ) , (BESONDERER FRAGLICHK E I T ) etc. gibt. Er appelliert damit besonders an die Aufmerksamkeit des Lesers.
3.2.4.7. Der Doppelpunkt
(i due punti «:»)
Der Doppelpunkt hat sehr verschiedenartige Funktionen, die man dahingehend verallgemeinern kann, daß das, was folgt, eine notwendige Ergänzung und/oder erklärende Ausführung des Vorangehenden ist. So steht er: 1) vor echten Aufzählungen, 2) vor Erklärungen, Verdeutlichungen, 3) vor einer zitierten direkten Rede, die ihrerseits durch Anführungszeichen eingeleitet wird. 4) In anderen Fällen ersetzt er Elemente, die die inhaltliche Verbindung zwischen zwei Teilen (Sätzen) verbalisieren müßten (Tre parole: tre idee oder Ν on esco: piove).
236. Italienisch: Crapheiik
3.2.4.8. Die Auslassungspunkte sospensione] «...»)
(i punti[nij
[di
Üblicherweise bestehen die Auslassungspunkte aus drei, gelegentlich auch aus vier Punkten. Sie kennzeichnen eine Auslassung innerhalb eines Textes. Diese Auslassung kann verschiedene Gründe haben: 1) Satzabbruch, 2) der Autor signalisiert Unsicherheit, Unentschlossenheit, Überraschung, selbstverständliche Fortsetzung, 3) Verdeckung, 4) anspielende Fortsetzung, 5) gewolltes Überspringen eines Stückes Text, 6) etwas wird in Schwebe gelassen. Die Auslassungspunkte ersetzen am Satzende den Punkt, nicht jedoch Frage- oder Rufzeichen. A m Satzende kann statt den Auslassungspunkten auch ein Gedankenstrich stehen. Auf der Ebene der Phonemsprache entspricht den Auslassungspunkten häufig eine bestimmte Intonation, e.g. wenn etwas in Schwebe bleibt, meist eine schwebende Betonung. 3.2.4.9. Die doppelten Anführungszeichen (le [doppie] virgolette a coppia ««» und «»») Anführungszeichen gliedern sich in Ein- und Ausführungszeichen. Die terminologische Differenzierung von den unter 3.2.4.10. beschriebenen Formen wird durch den Zusatz a caporali oder a sergente (nach der Form der militärischen Distinktionen) oder durch das Attribut francesi erreicht. Üblicherweise ist die nach rechts offene Form das Ein- und die nach links offene Form das Ausführungszeichen, es wird aber auch von der umgekehrten Möglichkeit Gebrauch gemacht. Mit doppie wird festgestellt, daß es sich um die „doppelten" (im Gegensatz zu den „einfachen") Anführungszeichen handelt, mit α coppia, daß sie paarweise vorkommen (im Gegensatz zu 3.2.4.10. Punkt 2). Die Anführungszeichen kennzeichnen: 1) die direkte Rede; sie führen sie ein bzw. aus. Es scheint dabei keinen festen Usus zu geben, welches das einführende und welches das ausführende Zeichen ist, 2) ein Zitat (wörtlich oder inhaltlich genau), 3) einen Textteil mit dem Merkmal (BESOND E R S ) ; damit ist gemeint, daß der innerhalb der Anführungszeichen zitierte Textteil nicht in der gleichen Weise zu dekodieren ist wie der umgebende Text. Der Textteil stammt vielleicht aus einem Dialekt, aus einer anderen Sprache etc., oder ist ironisch gemeint. Anstelle der doppie virgolette α coppia werden je nach den technischen Möglichkeiten (z.B. mit der Schreib-
unit Gmphemik
27
maschine) die unter 3.2.4.10. beschriebenen Zeichen verwendet.
3.2.4.10.
Die (doppelten) Ein- und Ausführungszeichen (le doppie virgolette «"» und «"»j
Die genaue Bezeichnung dieser Form lautet virgolette inglesi. Im Gegensatz zum Gebrauch im dt. Sprachraum wird im Ital. auch das Einführungszeichen hochgestellt; wird zwischen ein- und ausführendem Zeichen differenziert, so besteht der Unterschied zum Dt. nicht nur in der Position, sondern auch in der Form: ital. " vs. nhd. „. 1) Diese Form des doppelten Ein- und Ausführungszeichens wird häufig genauso verwendet wie das unter 3.2.4.9. beschriebene Zeichen. Im Druck, nicht jedoch auf der Schreibmaschine, kann dabei zwischen einführender und ausführender Variante unterschieden werden. 2) Das doppelte Anführungszeichen (bei Differenzierung: das Ausführungszeichen) in einer Kolonne bedeutet, daß der darüberstehende Ausdruck auch in dieser Zeile gilt. 3.2.4.11.
Das (einfache) Ein- und Ausführungszeichen (la virgoletta semplice «'» und «'», auch «»)
Das einfache Ein- und Ausführungszeichen wird dazu verwendet, um ein Zitat im Zitat, eine direkte Rede in der direkten Rede zu markieren. Häufig werden auf diese Weise auch metasprachlich gebrauchte Textteile gekennzeichnet, e . g . bei Bedeutungsangaben. Im Druck, nicht jedoch auf der Schreibmaschine, kann dabei zwischen einführender und ausführender Variante unterschieden werden. Anm. zu den Punkten 3.2.4.9.-10.: Bei Zitaten (oder anderer Hervorhebung) in Zitaten wird im Ital. häufig nicht zwischen einfacher und doppelter Anführung gewechselt, sondern zwischen den beiden Formen der doppelten Anführung: «Ah, si, volete "l'eroe socialista"? Volete il "romanticismo rivoluzionario"? . . . » (I. Calvino, II sentiero dei nidi di ragno, Vorwort, Torino. Einaudi, 1987). 3.2.4.12.
Der Gedankenstrich tino lungo, «-»)
(la lineetta, il trat-
Der Gedankenstrich kennzeichnet eine Unterbrechung im inhaltlichen Fluß eines (übergeordneten) Satzes. Diese kann sein: 1) eine Inzise; in diesem Fall erfüllt er die gleiche Funktion wie die runden Klammern und gelegentlich auch der Beistrich. Schließt die Inzise
28
VI. Sprachen
und Sprachgebiete:
Italienisch
den übergeordneten Satz, so entfällt der zweite Gedankenstrich. 2) Bei Dialogen (die ja gewissermaßen von einem übergeordneten Satz abhängen) der Sprecherwechsel, Er vertritt: 3) die einführenden doppie virgolelte a coppia als E i n - ( A n f ü h r u n g s z e i c h e n , wobei bei diesem Verfahren die ausführenden Zeichen entfallen, da mit jedem Sprecherwechsel eine neue Zeile begonnen wird, 4) ausgelassene Textteile, e.g. in Einsetzübungen, bei metasprachlich gebrauchten zusammengesetzten Konjunktionen u . ä . ne - ne. 3.2.4.13.
Der Strich (il trattino
«-»)
Der Strich vertritt unter gewissen Bedingungen die Lexeme da ... fino a ..., meno und tra ... e . . . bei Angaben des Alters, des Wertes, der Zeit u . a . , bei mathematischen Operationen, bei Attributen zu einem Zentrum mit dem Inhalt (BEG E G N U N G ) etc.: Apertura 9-11, 9-2 = 7, la partita Inter - Milan. 3.2.4.14.
Der Streckenstrich
(«—»)
Er wird für Streckenangaben verwendet: il tratto Firenze—Bologna dell'autostrada. 3.2.4.15.
Der Bindestrich neetta «-»)
(il trattino breve, la li-
Der Bindestrich (als Bindestrich und Abteilungsstrich) verbindet Lexeme oder Lexemteile zu einer Einheit. Als solcher ist er ein signe-mot (Catach, 26). Die Funktionen des Bindestrichs sind: 1) Der Bindestrich ohne Leerzeichen zwischen zwei Lexemen verbindet diese zu einer Einheit. Diese kann permanent oder okkasionell sein. Gelegentlich läßt sich bei permanenten Fügungen aus der Verwendung bzw. Nicht-Verwendung des Bindestrichs der Grad der Integration und/oder Lexikalisierung ablesen (vgl. auto-analisi vs. autocritica), doch ist dies nicht konventionalisiert. 2) Üblicherweise wird der Bindestrich auch zur Kennzeichnung einer Doppelnummer (10-12), als Trennelement in einem bestimmten Datumsformat und zwischen dem Landeskennzeichen und der Postleitzahl verwendet. 3) Der Bindestrich, an ein Lexem oder einen Lexemteil ohne Leerzeichen angefügt, bedeutet, daß etwas ergänzt werden muß, was entweder schon genannt wurde oder noch genannt werden wird. 4) In Attributen zu einem Zentrum mit dem Inhalt ( B E G E G N U N G ) oder ä. vertritt der
Bindestrich das Lexem tra\ gelegentlich sind vor und nach dem Bindestrich in diesem Fall Leerzeichen zu finden (cf. dazu auch Punkt 3.2.4.13.). 5) Der Bindestrich wird je nach Produktionsmöglichkeit (z.B. Schreibmaschine oder Textverarbeitung) am Zeilenende auch als Abteilungszeichen verwendet. Dieselbe Funktion erfüllen, besonders in der handschriftlichen Realisierung, le lineette „=". Es ist auch möglich, daß der Abteilungsstrich unter den letzten Buchstaben am Zeilenende gesetzt wird: inu/tile. Die Abteilungsregeln des Italienischen sind ein Regelsystem, das z.T. rein orthographisch, z . T . phonetisch bedingt ist. So entsprechen die folgenden Normen nicht immer der natürlichen Sprechsillabierung: a ) s vor Konsonant wird immer zur Folgesilbe genommen: a-sta vs. [as-ta], a-spro vs. [aspro], b) Vokalverbindungen bleiben zusammen: maestro vs. [ma-EStro], ae-reo vs. [a-Ereo], c) e-gli vs. [ελ-λί], o-gni vs. [oji-jii], fa-scio vs. [faj-jo], a-zio-ne vs. [at-tsjone]. d) Es gibt wortbildungsgerechte Trennungen wie mal-agevole (sonst in dieser Folge ma-lattia)·, aber es finden sich auch Beispiele wie i-nu-tile, ma-lan-da-to oder di-sa-ma-re; gelegentlich wird dis-amare als «ricercato» empfunden. Vielfach orientiert sich der Gebrauch daran, ob das Präfix noch als solches und in seiner Bedeutung erkannt wird. e) Normalerweise werden die phonetischen Silben beachtet, gelegentlich wird jedoch die Etymologie (über)strapaziert: so findet sich tec-nica neben te-cnica, at-leta neben a-tleta. f) Die Regeln für unbetontes i oder u in Hiatusstellung bei Levi/Dosi scheinen für den Normalverbraucher nicht operabel. Fest zu stehen scheint jedoch die Regel, daß die dittonghi mobili (i.e. jene Alternanzen wie cuore vs. cordiale, die durch unterschiedliche Betonungsstellen in den Ausgangswörtern entstanden sind) nicht getrennt werden dürfen: pietra, cuo-re. 6) Der Bindestrich mit je einem Leerzeichen davor und dahinter wird je nach Produktionsmöglichkeit (v.s.) als Gedankenstrich verwendet. Bemerkung zu den Punkten 3 . 2 . 4 . 1 2 . - 1 5 . : Gesetzte Texte unterscheiden deutlich zwischen dem Gedankenstrich, dem Strich, dem Streckenstrich und dem Bindestrich, wobei sich die Strichlänge jeweils (um ca. ein Drittel der vorangehenden Länge) verkürzt. D a die Schreibmaschine nur über eine Strichlängc verfügt, gilt in diesem Fall üblicherweise das folgende: Der Gedankenstrich, der Strich und der Streckenstrich unterscheiden sich vom Bindestrich durch die Lcerzei-
236. Italienisch:
chen links u n d rechts. D e r Strich allerdings tritt gelegentlich auch in F o r m des Bindestrichs auf: la partita
3.2.4.19.
Criiphetik
und Graphemik
Die geschwungenen Klammern rentesi a graffe «{» und «}»)
29
(le pa-
Milan-Inter. 3.2.4.16.
Der Schrägstrich la sbarretta «/»)
(la sbarra
diagonale,
Der Schrägstrich wird in den folgenden Fällen verwendet: 1) zur Kennzeichnung einer Alternative: elo bedeutet 'entweder beide oder eines von beiden', 2) in der Fügung d e verbindet er zwei Siglen 'conto corrente', 3) in Fügungen wie km/h vertritt er das übliche mathematische Divisionszeichen (den Doppelpunkt) und verweist darauf, daß die im Nenner stehende Maßeinheit mit dem Quantifikator 1 zu versehen ist, 4) im Prozent- und Promillezeichen %, %c, 5) zur Kennzeichnung von Doppelnummern: 12/14, 6) zur Kennzeichnung eines Absatzes oder eines Zeilenwechsels, z . B . beim fortlaufenden Zitieren von Verszeilen: Nel mezzo del cammin di nostra vita/mi ritrovai per una selva oscura ... 7) in der Linguistik werden Phoneme und Allomorphe durch zwei Schrägstriche eingegrenzt: bene /bene/, „Der Stamm {ven-} mit den Allomorphen /νεng-/, /vjen-/ und /ven-/ . . . " .
Die geschwungenen Klammern werden verwendet: 1) in Texten bei graphischer Darstellung zur Kennzeichnung einer Zusammengehörigkeit, 2) in mathematischem Zusammenhang, 3) in der Linguistik zur Eingrenzung der Morpheme (Beispiel unter 3.2.4.16.). 3.2.4.20.
Die runden Klammern tonde «(» und «)»)
(le
parentesi
In einem Text kennzeichnen die runden Klammern: 1) eine Inzise oder auch ein (erläuternd eingeführtes) Attribut; diese können kürzere oder längere Textstücke sein, 2) eine das Verständnis erleichternde Erklärung, Übersetzung, Jahreszahl u. dgl., 3) weglaßbare Buchstaben oder Silben: (di)spiacere. 4) Die nach links offene runde Klammer hinter einer Zahl verleiht dieser den Charakter der Ordnungszahl in Aufzählungen. 3.2.4.18.
Die eckigen Klammern quadre «[» und «]»)
(le
parentesi
Die eckigen Klammern werden verwendet: 1) innerhalb von runden Klammern anstelle der runden Klammern, 2) als Kennzeichnung von Ergänzungen, Verbesserungen, erklärender Teile, die außerhalb des eigentlichen Textes stehen, 3) zur Kennzeichnung von Ausspracheangaben in phonetischer Umschrift, 4) in mathematischem Zusammenhang.
parentesi
In der Linguistik wird die spitze Klammer z.B. zur Kennzeichnung der Grapheme oder von semantischen Merkmalen verwendet (cf. auch 3.2.4.11.). 3.2.4.21.
Der Asterisk
(l'asterisco «*»)
Der Asterisk dient: 1) als Stellvertreter für nicht genannte - aus welchen Gründen auch immer - Personen oder Ortsbezeichnungen; häufig werden in diesem Fall drei Asteriske verwendet, 2) als Verweis auf Fußnoten am Seitenende, 3) (in der Sprachwissenschaft) als Kennzeichnung für nicht belegte oder ungrammatische Verwendung. 3.2.4.22.
3.2.4.17.
Die spitzen Klammern (le acute/uncinate «(» und «)»)
Der Apostroph
(l'apostrofo
«'»)
Der Apostroph ist ein Auslassungszeichen und steht für einen oder mehrere ausgelassene Buchstaben. Es gibt folgende Hauptfälle: 1) Der den Grammatikregeln folgende (und auch dort im Detail nachzulesende) Gebrauch: obligatorisch bei Artikeln lo, la. una. einigen Pronomina und Adjektiven (cf. ζ. B. Regula/Jernej 1965, 27; Lichem 1969, § 135s.), fakultativ bei den unbetonten Personalpronomina mi, ti, vi, ne, lo, la\ gli elidiert nur vor (i) (gli occhi) (poetischer und heute schon beinahe preziöser Gebrauch); ci vor (e) in Formen von essere (c'e, c'erano) und seltener vor (/') (c'invitarono). 2) Bei einigen Imperativen: da', di', fa', sta'. va', und seltener po\ ve', te\ gua'. 3) Bei einigen Verbformen: se' = sei, to' = togli, vo' = voglio, die' = diede. 4) Bei einigen Pluralformen: ma' = mali, be', que'. 5) Auf der Ebene der Phonemsprache entsprechen dem Apostroph die Apokope und die Elision: a) Bei den preposizioni articolate: de', a', da' z.B. Lorenzo de' Medici, b) ferner bei: Γ = io, mo' = modo. 6) Anstelle der Ziffer 1 bei Jahrhundertangaben: '500 steht für Cinquecento', hier liegt deutlicher Einfluß der Phonemsprache auf die Gra-
30
VI. Sprachen
und Sprachgebiete:
Italienisch
phemsprache vor: Im mündlichen Gebrauch fehlt die Jahrtausendangabe, und dies wird im Schriftbild nachvollzogen. Bemerkungen: 1) Es gibt einige Wörter, die durch die Verwendung von Zusatzzeichen graphisch voneinander unterschieden werden. Apostroph, Akzent und Nullmarkicrung bilden beispielsweise die folgenden Reihen: da' di' fa'
da di fä
da di fa
2) Apostroph und Nullmarkierung bilden beispielsweise die folgenden Reihen: po' sta' va'
Po sta va
3) Gelegentlich findet man auch die für die' = diede, diese Schreibung wird allerdings als fehlerhaft eingestuft und entsprechend stigmatisiert. 4) Immer wieder Anlaß zur Auseinandersetzung in Tageszeitungen, aber auch in wissenschaftlichen Zeitschriften gibt der sich breitmachcnde Gebrauch des Apostrophs am Zeilenende: l'-lamico, dall'-laltro lato etc. Dieser aus der mechanischen Beachtung des Zeilenendcs (durch Setzmaschinen) entstandene (Ab-) Usus stört verständlicherweise jeden sprachbewußten Leser, da diese Art der Trennung der des Syntagmas, in dem durch die Elision Elemente zu einer Einheit verbunden sind, sowohl den Regeln der (phonetischen) Silbentrennung als auch den (graphischen) Abteilungsrcgeln zuwiderläuft.
3.3. 3.3.1.
Unilaterale
Beziehungen
Allgemeines
Unter unilateralen Beziehungen versteht man Relationen, die nur die graphetische/graphematische Realisierungsebene betreffen; die hier einzuordnenden Phänomene haben also keine Korrelate auf der Ebene der phonischen Realisierung. So ist etwa die Verwendung der Majuskel ein rein graphematisches Verfahren; ebenso diakritisch gebrauchte Akzente in Fällen wie ne - ne, wenn man nicht ein eigenes Graphem (Buchstabe mit Akzentzeichen) postulieren will, was aber von der Ökonomie der Beschreibung her gesehen unsinnig erscheint. Die Graphe (h) und (i) werden häufig als „diakritisches" Element in den Graphfolgen (ch),(gh), (sch) vor (e),(i) bzw. (ci),(gi),(sci) vor (a),(o),(u) bezeichnet und deshalb auch hier besprochen. Akzeptiert man diese Etikettierung, dann wird die Beschreibung keineswegs einfacher. Geht man davon aus, daß (h) - und die Argumentation wäre parallel auch für (i) zu führen — ein diakritisches Zeichen ist, dann müßte die graphematische Transkription von collega colle(g)a und von colleghi colle(g) ( h ) i , oder in ähnlicher Form, lauten, denn (h) wird ja (g) bei-
gegeben wie beispielsweise das Akzentzeichen dem (e) in ne. Auch wenn die Argumentation „(h) = diakritisches Zeichen" nicht einer gewissen Berechtigung entbehrt, und das obige Beispiel legt dies sogar nahe, so widerspricht sie doch einem natürlichen Empfinden, das - anders als in Akzenten und in anderen Hilfszeichen - in Buchstaben, die auch als Graphe und Grapheme vorkommen, keine Diakritika sieht. Deshalb scheint es „natürlicher", hier von eigenen Graphemen ( g h ) , (gi) etc. zu sprechen (Genaueres unter 3.4.1. und 3.4.2.). 3.3.2. Die
Majuskel
Von der Majuskel (dem großen Anfangsbuchstaben) ist die Versähe (der Großbuchstabe) zu unterscheiden; wenn ein ganzes Wort in Großbuchstaben geschrieben wird, wie es bei Überschriften oder in der Werbung häufig der Fall ist, dann ist es in Versalien gesetzt. Im Italienischen gibt es die Besonderheit, daß Majuskeln mitten im Wort auftreten können, wenn sie enklitische Pronomina in der Höflichkeitsform einleiten: ringraziarLa (cf. infra unter 2))·
Die Majuskel kann im Italienischen die folgenden Informationen tragen: 1) Sie kennzeichnet: Personennamen: Elvira, Rossi, il Pesarese Personifikationen: la Giuslizia Antonomasien: il Poeta ( = Dante) Völkernamen: (nur substantivisch in der Gesamtheit) gli haliani, aber due inglesi Geographische Eigennamen: Austria, Vienna, il Danubio Buchtitel, Zeitungstitel, Kunstwerke, Musikstücke: I Promessi Sposi, II Messaggero, La Pietä di Michelangelo, L'Aida di Verdi Feiertage: Natale Epochen: il Quattrocento (gelegentlich auch normenkonträr mit Minuskel), auch gli anni Settanta Institutionen: il Governo Firmennamen: la Montedison Öffentliche Einrichtungen: il caffe Pedrocchi Religiöse Appellative: Dio, la Madonna, il Santo ('San Francesco') Politische Appellative: il Papa, l'Imperatore aber l'imperatore Traiano Ordnungszahlen in Verbindung mit Eigennamen (nur bei Nachstellung): Leone Tredicesimo aber il terzo Ottone In der Höflichkeitsform des Personalpronomens: Lei, Ella, Voi, Loro.
In dieser Gruppe hat der Gebrauch der Majuskel auf der semantischen Ebene spezifizierende, personifizierende oder respektbezeugende Funktion. Nicht mehr üblich ist der Gebrauch der Majuskel bei den Namen der Wochentage, der Monate und der Jahreszeiten.
236. Italienisch: Gruphetik lind Gruphemik Für Dardano (1985, 149) hat die Majuskel bei den Benennungen der Jahrhunderte ab dem 13. Jh. (Quattrocento etc.) Logogrammcharakter und steht für mille. 2) Sie wirkt distinktiv: Wird nach einem Frage- oder Ausrufsatz die Majuskel gebraucht, dann bedeutet dies, daß der Satz nicht weitergeführt wird, die Minuskel hingegen signalisiert die Fortsetzung des Satzes: Μ a guarda un po'l chi l'avrebbe creduto? chi l'avrebbe immaginato? (Regula/Jernej 1965, 30) aber Ma guarda un po'! Sono proprio contento. In einem Brieftext kennzeichnet der Majuskelgebrauch die Referenz auf den Adressaten: Desidero ringraziarLa vivamente ( = dem Adressaten) aber Desidero ringraziarla vivamente ( = Referenz auf eine andere Dritte) (Sabatini 1984, 711). Es gibt eine Reihe von Homophonenpaaren, die, abgesehen von der Disambiguierung durch den Kontext, graphisch durch den Majuskelgebrauch differenziert werden: lei - Lei, stato Stato, mosca - Mosca, franco - Franco, foggia — Foggia, marco - Marco etc. Wird in einem Poesiezitat der Text nicht in Verszeilen, sondern fortlaufend zitiert, so wird häufig die Majuskel dazu verwendet, den Anfang einer neuen Verszeile zu signalisieren: Voi ch 'ascoltate in rime sparse il suono Di quei sospiri . . . (in gleicher Funktion auch der Schrägstrich, cf. 3.2.4.16.). Der Usus, auch bei mit getrennten Verszeilen gedruckten Gedichten am Zeilenanfang eine Majuskel zu setzen, wird heute vermieden. 3) Sie ist funktionell auf der Textebene: Die Majuskel signalisiert den absoluten Beginn eines Textes oder eines Absatzes; nach Punkt, Fragezeichen und/oder Rufzeichen + Spatium den Beginn eines neuen Satzes; nach Doppelpunkt + Spatium + Anführungszeichen (oder einem äquivalenten Zeichen) — ohne Spatium davor — die direkte Rede. Unter dem Gesichtspunkt der Beziehung zwischen Graphem- und Phonemsprache gilt hier, daß die Majuskel den Beginn einer intonatorisch autonomen Sequenz markiert. 3.3.3. Die
Akzente
Im Italienischen werden drei graphische Akzentzeichen z . T . obligatorisch, z.T. falkultativ verwendet: der Akut ('), der Gravis (") und der Zirkumflex (•). Die obligatorische Verwendung hat die folgenden Funktionen: 1) Kennzeichnung der Tonstelle bei endbetonten Wörtern, z.B. cittä. piü; der graphische Akzent wird allerdings auch in Fällen wie giä oder cid gesetzt, obwohl es sich um Einsilbler handelt; offensichtlich wurde bei der Normierung
31
nicht berücksichtigt, daß (i) in diesem Fall diakritisches Zeichen in den entsprechenden Graphemen (oder Teil der Grapheme (ci) oder (gi)) ist. Allerdings könnten auch unterschiedliche regionale Aussprachen, in denen (i) ein gewisses phonisches Korrelat hat, bestimmend gewesen sein. 2) Differenzierung von Homographen (diakritische Funktion): z.B. da vs. da. Dabei wird bei einsilbigen Wörtern üblicherweise das im Syntagma tonstärkere Wort mit dem Akzentzeichen gekennzeichnet: also nicht das Pronomen Ii, sondern das Adverb Ii. Bei der fakultativen Verwendung sind zwei Funktionen zu unterscheiden (hier mit Korrelat auf der Ebene der phonischen Realisierung): 1) Kennzeichnung von Proparoxytona (parole sdrucciole): a) um ganz allgemein die Tonstelle zu markieren Brindisi·, b) um sie von paroxytonen Homographen zu unterscheiden ancora vs. ancora, früstino vs. frustino; die Oxytona tragen den graphischen Akzent ja obligatorisch. Auf diese Weise können Akzentdubletten und Akzenttripletten entstehen: cäpitano vs. capitäno vs. capitanö. 2) Kennzeichnung der offenen/geschlossenen Qualität der Vokale e und o\ bene, cörso. In letzter Zeit hat es sich eingebürgert, bei Endbetonung auslautend zwischen -e und -e je nach dem phonischen Korrelat zu unterscheiden. So werden die For-
men des passato remoto bestimmter Verben (crede). Zusammensetzungen mit -che. -tri ctc. und einige Einzelwörtcr wie ζ. B. seimpanze etc. mit der Akutvariante. andere wie caffe, te mit der Gravisvariante geschrieben. In diesen Fällen erfüllt das Akzentzeichen eine doppelte Funktion: es kennzeichnet die Tonstcllc und die Qualität des Vokals. In einem Fall wie merce vs. merce hat das Akzentzeichen sogar eine dreifache Funktion: auf der Ebene der Graphemsprache differenziert es Homographen und für die phonische Realisierung gibt es die Qualität des Vokals und die Tonstelle im Wort an. Der ältere Usus, auslautend auch bei (e). einheitlich den accento grave zu benützen, dürfte darauf zurückzuführen gewesen sein, daß der accento acuto überhaupt nicht verwendet wurde.
Zur Frage der Verwendung der graphischen Akzente als Lesehilfe bei Wörtern, die entweder nicht Paroxytona sind oder Homographen haben, gibt es eine reiche Literatur, in der letztendlich eine Orthographiereform dahingehend gefordert wird, daß die Kennzeichnung der Akzentstelle obligatorisch sein solle (Malagoli '1946, 2 1968; Bonfante 1972 und viele andere). Verknüpft damit wird allerdings auch die Forderung nach der Kennzeichnung der Qualität der e/o-Phone. Da es dazu keine verbindlichen Normen und vor allem auch keinen allgemein akzeptierten Usus gibt - sondern sich eher eine Entwicklung zur mehr oder weniger freien Variation
32
VI. Sprachen und Sprachgebiete:
Italienisch
[β]/[ε] bzw. [o]/[o] abzeichnet - , scheinen diese an und für sich vernünftigen Vorschläge keinerlei Verwirklichungschancen zu haben. Andererseits muß festgehalten werden, daß in zahlreichen Wörterbüchern jeglicher Art dieses praktische Verfahren zur Kennzeichnung von Tonstelle und Qualität (meist nach florentiner Norm) verwendet wird.
3.3.4. Hoch- und
Tiefstellung
Hochstellung und Tiefstellung werden hier zunächst generell als Verfahren gesehen, durch das signalisiert wird, daß das folgende Graph nicht in seinem üblichen Wert zu interpretieren ist. Die Beschreibung ist daher in zwei Teile zu zerlegen: in die Beschreibung des Verfahrens und in die Erklärung der Bedeutung der einzelnen, hoch- oder tiefgestellten Graphe oder Graphfolgen, von denen jedes einzelne in konventionalisierter Anwendung entweder ein Logo- oder ein Morphogramm ist. Wenn es das Produktionsmittel erlaubt, sind die hoch- oder tiefgestellten Graphe kleiner als normal.
3.3.4.1.
Hochstellung
Die Hochstellung kann die folgenden Funktionen haben: 1) Sie kennzeichnet Maßangaben: 15° ist zu lesen als [kwinditji gradi], 15 ist zu lesen als [kwinditfi ore], m 2 ist zu lesen als [metro kwadrato]. 2) In in Briefanschriften und Schlußformeln verwendeten Formen wie Chiar."'0 oder Suo dev."'0 signalisiert die Hochstellung zusammen mit dem Punkt den Ausfall eines Wortteils und des Superlativmorphems {-iss-}. Aus früheren Texten sind Formen wie e.g. Sig." für 'Signore' bekannt. 3) In fachsprachlicher, aber durchaus allgemein bekannter Verwendung kennzeichnet Hochstellung 'Potenzierung': a 2 , xa etc. 4) Zur Bedeutung von hochgestelltem (o) oder (a) nach Zahlen cf. 3.2.4.1.
3.3.4.2.
Tiefstellung
Die vor allem fachsprachlich verwendete Tiefstellung kann folgende allgemeiner bekannte Funktionen haben: 1) Indexfunktion, d.h. sie zeigt die Zusammengehörigkeit der mit demselben Index gekennzeichneten Elemente an: x h y, . . . 2) Sie reiht gleichartige Elemente: x,, x 2 , x 3 . . . Xn 3) in chemischen Formeln gibt der Index die Zahl der Atome an: H 2 0 .
3.4. 3.4.1.
Bilaterale
Beziehungen
Allgemeines
Unter bilateralen Beziehungen versteht man die in beiden Richtungen zu beschreibenden Relationen zwischen Phonemsprache und Graphemsprache. Eine ideale Beziehung wäre eine 1:1Relation, i.e. wenn jeder Einheit der Phonemsprache eine Einheit der Graphemsprache entspräche und umgekehrt. Dieses Ziel versuchen Systeme phonetischer Transkription zu verwirklichen, wie e.g. das der API (—> 234). Das in Italien ebenfalls sehr verbreitete System des AIS und des ALI kommt einem solchen Zustand ebenfalls sehr nahe. Dennoch bleiben in beiden Systemen Inkongruenzen bestehen, wenn z.B. die im allgemeinen monophonematisch gewerteten Affrikaten /ts/ und /dz/ wie in zio und zero mit zwei Transkriptionsgraphen wiedergegeben werden. Im Idealfall existiert eine solche 1: l-Relation zum Zeitpunkt der ersten Verschriftung einer Sprache oder nach einer gründlichen Orthographiereform; da es aber soziokulturell kaum möglich scheint, mit der Tradition so radikal zu brechen — nicht einmal totalitäre Regime schaffen dies - kann ein Neuanfang ab ovo nicht gelingen, zuletzt auch deshalb nicht, weil das vorhandene Alphabet mit seinen Graphen ja üblicherweise weiterhin verwendet wird und weil diese mit bestimmten Lautvorstellungen verknüpft sind. Aber nicht nur diese G r ü n d e , sondern auch zumeist die tradierte, simple numerische Ungleichheit zwischen der Anzahl der einfachen G r a p h e und der Anzahl der Phoneme verhindern die Idealrelation. So stehen und standen den fünf Graphen/Graphemen für Vokale im Standarditalienischen sieben Vokalphoneme gegenüber. Bei den Konsonanten konnte man etwa den Sonoritätsgrad der j-Laute nicht differenzieren, da nur das Graph (s) zur Verfügung stand (cf. auch 2.4.2.), das gleiche gilt für (z). Die italienische Literatursprache — und damit grosso modo die heutige Staatssprache — hat sich seit dem Due- und Trecento in den langen Jahrhunderten phonetisch nicht wesentlich verändert, vergleicht man sie etwa mit dem Französischen, Deutschen oder Englischen. Dieses Faktum erklärt auch, daß Aussprache und Schreibung heute nicht allzu sehr auseinanderklaffen — anders als im Frz. und Engl. — und daß im 16. Jh. und heute die gleichen Probleme diskutiert wurden und werden. Aus dem Dilemma, nicht genügend Graphe für die Zahl der Phoneme zur Verfügung zu haben, gibt es theoretisch zwei Auswege. Entweder werden neue G r a p h e geschaffen und akzeptiert, oder vorhandene Allographe in ihrer Funktion differenziert oder miteinander zu Di- oder Trigraphen kombiniert. Im zweiten Fall wird man zwischen Ligaturen ( e . g . a?,/Ε) und einfachem Nebeneinander (e.g. nhd. ( e h ) ) unterscheiden. Für das Italienische wurde im Verlauf der Entwicklung von der ersten Möglichkeit Gebrauch gemacht, als die mehr oder weniger freien Allographen (u) und (v) zu Funktionsträgern, also zu den Graphemen ( u ) und ( v ) wurden (cf. auch 2.3.2.). D e r Fall (i) und (j) liegt insofern anders, als ( j ) / ( j ) im heutigen
236. Italienisch:
Graphetik
und Graphemik
33
Standard eine nur marginale Rolle spielt und schon mehrere Versuche einer systematischen Nutzung sich nicht durchgesetzt haben. Die Möglichkeit der Ligaturen wird im heutigen Standard nicht genutzt, nicht zuletzt deshalb, weil vom Vokalinventar her keine Notwendigkeit vorliegt und im konsonantischen Inventar die in früheren Drucken anzutreffenden Ligaturen der Lang- oder Doppelkonsonanten optisch wie zwei aufeinanderfolgende Einzelgraphen aussahen und auch in dieser Form ersetzt wurden. Das Problem der Affrikaten als enge Verbindung von Verschluß- und Reibelaut ist im Italicnischen insofern gelöst, als mit (z) jedenfalls eine Affrikata ([ts] oder [dz]) und mit (dg) + (e/i). unabhängig von der graphematischen Interpretation dieser Graphfolgc, ebenfalls, zwar nicht ganz befriedigend, eine Affrikata [tj] bzw. |dj] wiedergegeben werden. Nicht bzw. auch nur unbefriedigend gelöst hingegen sind die Probleme [λ], [ji] und [J], weder durch Ligaturen noch durch Graphkombination.
außerdem unrichtig - tuo). Das entscheidende Kriterium ist dabei die Zugehörigkeit zu einer Silbe, was im SI nur für den Typus buono und pietra gilt, in den anderen Fällen jedoch ist eine Zurechnung zu zwei Silben möglich oder nötig: [tu-o]. Im allgemeinen werden italienische Vokalverbindungen biphonematisch gewertet, so daß sich für die graphetisch/graphematische Beschreibung keine Konsequenzen ergeben. In der Folge werden nun die Relationen zwischen Phonemen/Phonen und Graphemen zunächst aus der Sicht der Graphemsprache und dann aus der Sicht der Phonemsprache beschrieben.
Das entscheidende Argument dafür, daß eine Graphfolge als ein Graphem klassiert werden kann, ist wohl die eindeutige Identifizierbarkeit als solches. Im Nhd. ist die Folge (ch) eindeutig als Graphem (ch) klassierbar, die Folge (sch) ist ebenso eindeutig innerhalb des Morphems als Graphem (sch) interpretierbar, da beide immer eine Einheit bilden und auch einem Phonem zuzuordnen sind. Das ist im Italienischen — trotz gegenteiliger Darstellungen - für (see), (sei), (gn) und (gli) nicht der Fall. Die Folge (gh) ist eindeutig ein Graphem oder ein Allograph des Archigraphems { G } , die Folge (ch) mit den wenigen Ausnahmen des Auslautes in Eigennamen wie Goidanich [tj] ebenfalls ein Graphem oder ein Allograph des Archigraphems { K } . Anders liegt der Fall für die Folge (sc). Für die phonische Realisierung ist (sc) aufgrund der Folgelaute nur dann eindeutig interpretierbar, nämlich als [sk], wenn (a), (o) oder (u) folgen, als [J], wenn (e) folgt; die Graphfolge (sch) ist auf jeden Fall als eine Folge der zwei Grapheme (s) und (ch) zu interpretieren; handelt es sich aber beim nächsten Graph um ein (i), dann ist (sc) als [J] zu interpretieren, wobei allerdings der Status des (i) noch nicht eindeutig geklärt ist. Ist (i) „diakritisches" Zeichen (cf. 3.2.3., 3.3.3.4.) wie in sciopero, dann würde das Graphem nicht (sc) sondern (sei) sein, hat das (i) Lautwert wie inseivolare, aber auch in sciare, so heißt das Graphem (sc). Was für den des Standards kundigen Italiener selbstverständlich erscheint, wird für eine operationalisierbare Deskription zum komplexen Problem.
Das Inventar der Grapheme ist, zunächst ohne Rekurs auf die Phonemsprache des SI, wie folgt zu beschreiben: 1) Eindeutig klassifizierbare Grapheme, i.e. solche, die mit anderen Graphemen (oder Graphemfolgen) kommutierbar sind:
In der Literatur zur italienischen Phonetik wird häufig von Diphthongen gesprochen. Gemeint ist entweder eine Folge von zwei Graphen für Vokale oder von zwei vokalischen Phonen, wobei häufig kein Unterschied zwischen vokalischem und halbvokalischem Phon gemacht wird (buono, pietra, aber auch mai, seltener - und
3.4.2. Graphem
-
Phonem
Eingliedrige Grapheme: Vokale: ( a ) , ( e ) , ( o ) , ( u ) Halbvokale: ( j ) Konsonanten: (w) + ,
(P)
Id/
/k/
(c) (ch)
+ (u> *ACUTIARF. —» MISCERE Χ MISTU(M) —> *MISCITARE —»
mestare; in luogo di PAVERE e sulla base di PAVENTE(M),
si h a
*EX-PAVENTARE —> spaventare.
La
tendenza ad allungare il corpo della parola si manifesta anche nel cumulo dei prefissi (fenomeno presente giä nel latino classico): *EX-COMMENTARE —*
sgomentare.
2.2. Dal suffisso -ARIU(S) si sono avuti, soprattutto per differenziazione areale (Castellani 1980 I, 4 2 3 - 4 4 9 ) , -aio e -aro; l'esito latineggiante e -ario; mentre -iere e adattamento dell'esito francese -ier: fornaio, carbonaro (con significato lessicalizzato e distinto rispetto a carbonaio), funzionario, cavaliere. Nei dialetti settentrionali si hanno vari esiti: -aro, -är, -er, -e, -a; si ha -aru nel siciliano e -aghiu nel corso. Analogamente -ΙΤΙΆ ha avuto vari esiti: -ezza (popolare), -izia (latineggiante), -igia (galloromanzo): giustezza, con significato distinto rispetto a giustizia, franchigia. Vari gli esiti del prefisso EX- (probabilm e n t e i n c r o c i a t o s i c o n DIS-): *EX-CARICARE —> scaricare,
*EX-OPERARE —» scioperare,
*EX-SUCA-
RE —» asciugare (con mutamento della vocale protonica); latinismi sono emergere e esasperare, d a EXASPERARE.
2.3. II prestito di affissi rappresenta un aspetto particolare dell'interferenza linguistica (Gusmani 1981, 111-138). Un esempio di stratificazione e dato dal suffisso verbale greco -ίζειν, entrato a piü riprese nella storia del latino e delle lingue romanze (Rohlfs 1969, § 1160; Tekavcic 1980, § 1051). In italiano si ritrovano tre esiti: -eggiare (toscano), -ezzare (settentrionale), -izzare (colto): corteggiare, battezzare, ironizzare. II terzo e altamente produttivo, il primo lo e in misura ridotta, il secondo e improduttivo; nell'it. antico -eare e un adattamento dell'esito provenzale
238. Italienisch: Wortbildungslehre -ear\ corteare. Mutuati in diverse epoche e per vari tramiti (lingua popolare, lingua colta, linguaggi tecnico-scientifici in parte veicolati dal francese e dall'inglese moderni) sono i numerosi affissi greci presenti nella FP italiana; tra i piü importanti: -essa, -ia, -ismo (-esimo Variante popolare), -ista; anti- oppositivo, archi- (arci- Variante popolare), filo-, iper-, ipo-, para-, peri-, poli-\ la grande diffusione nella lingua comune (Janni 1986) e la sovrapposizione di taluni elementi greci (filo- da φίλος e da φύλον, ceno- da κενός, da κοινός e da καινός, Dardano 1978. 163-164) sono aspetti che si ritrovano anche nelle altre lingue romanze. Affissi di origine germanica sono -ardo, -ingo (o -engo), mis- (incrociatosi con il lat. MINUS-): bugiardo, casalingo, (a) ramengo, misconoscere. Nonostante le ricerche di stratigrafia linguistica, permangono incertezze sull'origine di affissi importanti. come -esco e -etto (Rohlfs 1969, §8 1121 e 1141). Notevole e l'azione di appoggio esercitata da vari suffissi stranieri sui corrispondenti italiani (fr. -ance, -ence\ -age, anche ingl.; -izer, anche ingl. -ize: it. -anza, -enza\ -aggio; -izzare)·, il fenomeno dä luogo a formule di corrispondenza. Gli affissi scompaiono per cause fonetiche ο per la perdita della base: CAL-(I)DU(M) —> caldo, DIVITIA(M) —» dovizia (con la scomparsa dalla lingua p a r l a t a d i DIVES, -ITIS).
2.4. Mutamenti
semantici
Per quanto riguarda i suffissi, ricordiamo il passaggio di -ARIU(S) aggettivale ad -aio prevalentemente nominale (nomi di persone che esercitano un mestiere e, piü raramente, nomi di luogo: fornaio, pagliaio; cf. Iliescu 1972). II suffisso aggettivale -INU(S) continua ad esprimere il rapporto di relazione (alpino, pecorino), ma acquista altre funzioni: etnico (fiorentino, perugino), diminutivo (ragazzino, manina), nomen agentis (postino, frullino, accendino); gli ultimi due esempi dimostrano che con -ino si formano anche deverbali. I suffissi -ume e -aggine (lat. U M E ( N ) e - A G I N E ( M ) ) si a p p l i c a n o p e r l o p i ü
ad
aggettivi che hanno un significato negativo e acquistano pertanto un valore corrispondente: sudiciume, stupidaggine. 2.5. Origine delle parole
composte
Contrariamente a quanto avviene nel latino classico, nella lingua parlata e viva la tendenza a usare composti, sia verbali sia nominali: SANGUISUGA, AQUIDUCTUS i n l u o g o d i HIRUDO,
AQUAE
DUCTUS (Väänänen 1971, 168-169). La composizione romanza non avviene piü tra temi, ma tra parole. All'ordine del latino « D e t e r m i n a n t e ] + D[eterminat]o» si sostituisce per lo piü l'ordine
53
inverso «Do + De»: ROS MARINU(S) —» rosmarino,
FERIAE AUGUSTI —> ferragosto.
Tuttavia l'ordi-
ne «De + Do» rimane non soltanto nei composti colti, ma anche in molti di quelli popolari: *MARTIS DIES —* martedi.
*LAURI BACCA —> orbacca.
Si
discute sull'origine (dotta ο popolare) di pettirosso (Tekavcic 1980, § 1136). L'alternanza dei due tipi si riscontra anche nella toponomastica: Villafranca, Francavilla. Dai composti verbali latini « O g g e t t o + V e r b o » (AGRICOLA, SIGNIFER) si p a s -
sa al tipo con ordine inverso dei costituenti. La novitä e documentata dapprima in soprannomi scherzosi del latino tardo e medievale (LABAMANOS, TOSABARBA), poi in toponimi e in antroponimi: Guardavalle, Bagnacavallo; Bevilacqua, Cacciavillani. La grammaticalizzazione del nuovo tipo di composto (che rappresenta un aspetto particolare del passaggio alia successione «Do + De») e segnata dall'apparire di nomi di mestieri e di oggetti: taglialegna, spaccapietre, beccamorti: cavalcavia, guardacuore (dal fr. gardecorps), cacciachiodi. Progressivamente si approfondisce la distanza rispetto ad altri tipi che oggi non sono piü produttivi e s'interpretano per lo piü come «conglomerati»: con articolo ο preposizione davanti a SN2 (battiloro, caricalcarro, piscialletto, saltimbanco)·, con elemento avverbiale (buttafuori,passavanti, posapiano: Vucetic 1976, 312). Provengono da frasi cristallizzate i «conglomerati» come: il cessate ilfuoco, un fuggi fuggi, nontiscordardime. Diversamente da quanto pensa Tollemache (1945, 2 0 6 - 2 1 3 ) questi tipi non si possono confondere con i composti veri e propri che hanno una struttura frasale sottostante (Dardano 1978, 150). L'ordine «De + Do» sopravvive non soltanto in fossili come carnevale, da CARNE(M) LEVARE, ma anche in insiemi come batticuore, corrimano, cartasuga (analizzabili ma con significato non prevedibile). In fruttivendolo il secondo elemento ha quasi l'aspetto di un suffisso. La coesistenza di «Do + De» e «De + Do» in una stessa lingua non e un fenomeno isolato (cf. il tipo ingl. pickpocket·. Marchand 1969, 3 8 0 - 3 8 2 ; ted. Habenichts). Da tutti i tipi finora considerati si distingue la mera giustapposizione di elementi, quale si ritrova in avverbi, preposiz i o n i , c o n g i u n z i o n i e c c . : AD ILLA(M) HORA(M) —*
allora, AB ANTE avanti; abbastanza, tuttora, benche, ebbene, diciassette. Nei testi antichi e vivo il senso della composizione dell'avverbio in -mente: villana e aspramente (Novellino). 3. La FP nella storia della lingua italiana La stabilitä diacronica degli affissi dipende dalla stabilitä generale dell'italiano (lingua che per secoli ha avuto un uso prevalentemente scritto) e dalla europeizzazione del lessico mediante derivati colti. L'evoluzione della FP riguarda piutto-
54
VI. Sprachen und Sprachgebiete: Italienisch
sto gli aspetti funzionali, semantici e relativi alia produttivitä. 3.1. Testi
letterari
Giä nelle prime scritture appare un sistema ben articolato, f o r m a l m e n t e e semanticamente, di affissati. Per es. i deverbali in -Iura, notevoli per la costruzione con il c o m p l e m e n t o diretto (aggiustatura due sottane, faciltura la detta cassa: Loach-Bramanti 1972), sono usati in m o d o coerente per indicare operazioni tecniche (Conto navale pisano: Baldelli 1973a). Nei testi letterari risalta, fin dalle origini, il carattere istituzionale che assumono vari tipi di derivati. I suffissi -ore, -anza, -enza, -aggio, legati all'esperienza della lirica provenzale, e il suffisso -mento, ricorrente nei volgarizzamenti dal latino, possiedono precise valenze stilistiche che giustificano il loro predominio sia nella poesia che nella prosa (Corti 1953a, Malinar 1975). Motivazione rimica e sintattica concorrono nei diffondere il n o m e n agentis in -tore, da solo ο unito al verbo essere con varie funzioni (sono laudatore, intenditore: Corti 1953b, 6 3 - 6 5 ) . In G u i t t o n e i rapporti derivativi tra i vocaboli sono spesso evidenziati mediante espedienti retorici (Malinar 1981, 106). Non nelle facili rime suffissali, ma in quelle derivative si manifesta talvolta la ricerca neologica: si va dai modi piü facili presenti nei primi testi (per es. nei Ritmo cassinese del XII sec. ex. incontriamo fegura - transfegura - s'affegura) a quelli piü complessi e pregnanti usati da D a n t e : petra impetra, Arno - accarno (Baldelli 1973b). L'influsso dei modelli latini si avverte nella FP del Convivio e della Commedia. II confronto tra le d u e lingue p r o d u c e esiti diversi nei vari settori. I prefissati di f o r m a colta (subietto, transcorre) sono in minoranza rispetto a quelli popolari; al contrario il latineggiante Α-bile prevale su A evole (sulla stratificazione di questi due tipi: Brambilla A g e n o 1964). Nei composti si n o t a n o oscillazioni formali del tipo: benefattore, benvoglienza, benivolenza. Scrivendo nelle due lingue, D a n t e ricorre agli stessi composti tematici: agricola, artificio, emisperio, fruttifero, geomante, plenilunio (Tollemache 1978). I derivati di f o r m a latineggiante diventano piü frequenti nella prosa umanistica (L. B. Alberti). Nei primi secoli la lingua letteraria conosce anche momenti di selezione: lo Stil nuovo sfoltisce le varianti suffissali della poesia precedente (follia prevale su follaggio, folletate, follezza, follore)·, d e c a d o n o i prefissati con tra-, sor-, per- intensivi (Avalle 1979). II Petrarca evita i suffissati in -anza, «di cui era stato fatto tanto abuso» (Migliorini 1960, 207). Motivazioni di poetica e di stile f a n n o escludere gli alterati dalla poesia alta e in genere dalla rima. La ricerca di varianti rare appare particolar-
m e n t e nei prefissati usati dai poeti: disacerbare (Petrarca), sovragiungere (Tasso). U n certo sperimentalismo linguistico, orientato verso la ricerca del bizzarro e dell'insolito anche nei campo della FP, appare nei poeti ditirambici ed eroicomici del X V I I sec. D e l valore connotativo degli affissi e una riprova l'atteggiamento del purismo ottocentesco, ostile ai neologismi in -izzare, -ismo, -ista per il loro aspetto morfologico (Serianni 1981, 58). Non esistono tipi di derivati propri di determinati settori del lessico: appaion o spesso ricorsivitä trasversali; le differenze rig u a r d a n o la materia lessicale, l'organizzazione dei sottoinsiemi e f e n o m e n i di contorno. I deverbali con suffisso zero compaiono sia nei m o d e r n o linguaggio burocratico sia nella prosa d'arte dei Vociani (Mengaldo 1975,268). Piü visibili i fenomeni di continuitä e di ripresa all'interno della lingua letteraria. Proseguendo un'iniziativa del Boccaccio, il B e m b o foggia molti aggettivi in -evole. L ' u s o espressivo dei verbi parasintetici va da D a n t e (inmiarsi, intuarsi, immillarsi, insemprarsi) ai poeti moderni, sia come recupero lessicale (inmillarsi e in Pascoli e in Gozzano) sia come modello di neoformazioni (incartocciarsi, ingrommarsi in Montale). La ripresa di arcaismi o p e r a t a da D ' A n n u n z i o tramite i dizionari rig u a r d a anche aspetti della FP: abondevole, acquatile, arcadore, amaritudine. Quest'ultimo vocabolo e sostituito con amaro nei passaggio dall'ed. del 1827 all'ed. del 1840 dei Promessi Sposi; nello stesso cap. X X I V Manzoni sostituisce servigio con servizio, sorbollivano con ribollivano, elimina riducimento. La variantistica della lingua letteraria presenta aspetti notevoli nei campo della FP. 3.2. Varianti nei testi
antichi
D a influssi settentrionali dipende la sonorizzazione della consonante intervocalica nelle varianti di alcuni suffissi: -atel-ade, -utel-ude, -tore/ -dore. In D a n t e si h a n n o le seguenti oscillazioni: bontä — bontate — bontade, vertu - vertute — vertude, amatore - amadore (Tollemache 1978, 474—475). Per il Settentrione notiamo: l'alternarsi in Uguccione da Lodi di f o r m e del tipo nobilitadhe e del tipo bontate; il veneziano ha caritae contro il p a d o v a n o bonte. T r a gli esiti del lat. -iBiLis si annoverano: -evole (Toscana centrale), -evile (Toscana occidentale), -ebile (Meridione), -ibile (latinismo). Sono settentrionali l'aggettivo deverbale in -olento (lat. -ULENTUS) e la Variante -mentre dell'avverbio: tremolento, verasiamentre. Sono presenti non soltanto in testi toscani le note varianti prefissali del tipo: domandare — addomandare, divenire addivenire. Lo sviluppo della vocale di appoggio davanti al prefisso re-, ri- appare in testi mediani (araco-
238. Italienisch:
mannare, armanere in J a c o p o n e ) e settentrionali (aregordao 'ricordato', arcöyere 'raccogliere').
3.3. / linguaggi
tecnico-scientifici
A partire dalla seconda metä del XVIII sec. l'uso sistematico delle serie di affissati e dei composti di tipo colto nelle terminologie e nei vocabolari tecnico-scientifici a w i e n e per l'impulso di modelli francesi (Guilbert 1975, 2 2 5 - 2 2 7 ) . Per q u a n t o riguarda la FP importa seguire il fissarsi di paradigmi e di microsistemi che s f r u t t a n o la produttivitä di determinati elementi e stabiliscono una gerarchia di derivati. Sono sempre piü numerosi i neologismi tecnici che p e n e t r a n o nella lingua c o m u n e . Quest'ultima, al t e m p o stesso, fornisce suffissi correnti, come A-oso e A-ico. al nuovo linguaggio della chimica, che funge da modello per altri linguaggi tecnico-scientifici (Giovanardi in stampa). Benche si sviluppi pien a m e n t e soltanto tra il X V I I I e il XIX sec., la composizione con elementi latini e greci si era a f f e r m a t a p r e c e d e n t e m e n t e mediante singoli vocaboli: altimetria, planimetria (sec. X I V ) ; ornitologia, grafometro (sec. X V I ) . Nel sec. X V I I si d i f f o n d o n o aggettivi con primo elemento semi-, vice-, onni-, uni- e del tipo cefalo-faringeo (Migliorini 1960, 236, 401, 487). Tuttavia, in vari periodi e presso diversi ambienti, si manifestano resistenze nei riguardi dei composti colti: in luogo di prostesi ed epentesi P. Giambullari p r o p o n e aggiugninnanzi e aggiugninmezzo (Giambullari 1986, 244). Nel linguaggio della fisica Galilei imp o n e l'uso di parole comuni in accezione tecnica: momento, impeto, forza (Altieri Biagi 1965, 4 8 - 8 1 ) ; tradizione che si e in parte conservata fino ai nostri giorni. La creazione di nuovi composti e il mezzo principale di cui l'italiano mod e r n o si serve per sviluppare dall'interno il proprio lessico ( D a r d a n o 1978, 141), diversamente dalla lingua antica che a tal fine si serviva soprattutto di derivati affissali. I modelli francesi e (per q u a n t o riguarda in particolare gli ultimi decenni) inglesi h a n n o esercitato un'efficace azione di appoggio nello sviluppo di vari settori della FP. L'affinitä tra le due lingue fa si che molti affissati inglesi siano resi in italiano mediante formule di corrispondenza: N-tion —» N-zione, Ν-age Naggio, pre-N(A) —* pre-N(A), super-N(A) —» super-N(A), A-al —* A-ale, Α-able -* Α-bile; nell'ambito dei suffissi scientifici e parascientifici ricordiamo: N-on —* Ν-one, Ν-iron —> Ν-trone, Nmat(ic) immutato. Diffuso e l ' a d a t t a m e n t o di composti del tipo air-to-ground missile —> missile aria-terra. La creazione di sequenze miste (italiano e inglese) e di acronimi, soprattutto nel linguaggio pubblicitario, rappresentano aspetti non secondari dell'interferenza nella F P (v. 4.4.).
4. La prospettiva
Wortbildungslehre
55
sincronica
All'interno dei tre settori (suffissazione, prefissazione, composizione) si evidenzieranno dapprima le varie trasformazioni che sono alia base dei derivati; si distinguerä poi in successivi comparti sul f o n d a m e n t o di criteri formali e semantici. I criteri di analisi sono quelli giä sperimentati in D a r d a n o 1978, con riferimento a Guilbert 1971 e 1975. 4.1. La suffissazione.
Paradigmi
e regole
Si distinguono d u e tipi di paradigmi: a) «a ventaglio», nel quale ciascuna trasformazione comporta il ritorno alia stessa base (da lavorare derivano lavoro, lavoratore, lavorante, lavorazione. lavorio, lavorativo, lavorabile, lavoricchiare)\ b) «a cumulo», nel quale si procede mediante trasformazioni successive (forma > formale > formalizzare > formalizzazione). La successione di d u e suffissi e governata da regole: -al(e) + -ismo, *-ismo + -ale: costituzion-al-ismo, *liberism-ale; -bil(e) + -itä, *-bil(e) + -ezza: governabil-itä, *govern-abil-ezza. I due paradigmi (a, b) possono combinarsi in una stessa famiglia di parole. Si ha la cancellazione della vocale finale della base davanti a un confine di m o r f e m a seguito da vocale: forno + -aio > fornaio, giornale + -isla > giornalista. Tali «regole di troncamento» possono comportare in alcuni casi particolari la sostituzione del suffisso: antipat-ia + -ico > antipatico ( D a r d a n o 1978, 76). Conviene considerare casi di allomorfia della base (non del suffisso) in esempi come: mangia + bile, decide + bile, converti + bile (vale a dire non si considerano le varianti suffissali -abile e -ibile\ Scalise 1983, 7 8 - 8 1 ) ; qui di seguito si parlerä dei suffissi -bile, -zione (con la Variante -sione) ecc. Principali variazioni morfofonologiche che presuppongono una base mutata ( = B M ) : a) alternanza dittongo/vocale (il cosiddetto «dittongo mobile»): [je]/[e], [ws]/[o]: lieto > letizia, buono > bontä\ b) alternanza occlusiva/affricata: [t]/[ts], [k]/[tJJ, [g]/[d3]: forte > forza, pratico > praticitä, mago > magia ( D a r d a n o 1978, 2 4 - 2 5 ; Dressier 1985, 1 6 8 - 1 8 1 ) ; alternanza Variante popolare/colta:/ig/io >filiale, mese > mensile, chiaro > acclarare; alternanza da f o r m e intermedie (participio passato) reali ο virtuali: dirigere > direzione, concepire > concezione, avendo presenti diretto e *concetto ( D a r d a n o 1983). C o m e termini di c o n f r o n t o si possono considerare casi di suppletivismo: cavallo > equino, equestre\ cuore > cardiaco ', fegato > epatico. 4.1.1. Suffissazione
con
transcategorizzazione
II passaggio dall'una all'altra categoria grammaticale rappresenta l'aspetto f o n d a m e n t a l e della
56
VI. Sprachen und Sprachgebiete:
Italienisch
s u f f i s s a z i o n e . C i a s c u n d e r i v a t o e d e f i n i t o dalla c o m b i n a z i o n e di d u e p a r a m e t r i : d e n o m i n a l e , deaggettivale, deverbale; nominale, aggettivale, v e r b a l e : benzina > benzinaio, forma > formale, atomo > atomizzare·, bianco > bianchezza, bianco > biancastro, bianco > biancheggiare; lavorare > lavorazione, realizzare > realizzabile, lavorare > lavoricchiare. Queste nove trasformazioni s o n o d i v e r s e t r a l o r o (la I, la V e la IX n o n t r a n s c a t e g o r i z z a n o ) , d i f f e r i s c o n o i n o l t r e p e r importanza e per produttivitä. La nominalizzazion e , c h e e la t r a s f o r m a z i o n e f o n d a m e n t a l e , d i m o s t r a in m o d o e v i d e n t e il r a p p o r t o t r a F P e sintassi: le vetture circolano > la circolazione delle vetture, gli operai costruiscono il ponte > il ponte e costruito dagli operai > la costruzione del ponte da parte degli operai (si noti c h e il p a s s a g g i o com a n d a l ' a r r i c c h i m e n t o della p r e p o s i z i o n e ; cf. f r . la construction du pont par les ouvriers). ΑΙΓορp o s t o m o l t o l i m i t a t a e la t r a s f o r m a z i o n e V > V , la q u a l e p r o d u c e v a r i e t ä di m o d a l i . L e r e g o l e c h e g o v e r n a n o la s u f f i s s a z i o n e t e n g o n o c o n t o della c a t e g o r i a s i n t a t t i c a e della classe di a p p a r t e n z a d e l l a b a s e : p e r es. Ν > Ν-αίο si riferisce s o l t a n t o a una b a s e nominale (non aggettivale) e con tratt o [ + c o n c r e t o ] : onore > *onoraio. Gli a m b i t i di d e s i g n a z i o n e c o m p o r t a n o t a l v o l t a u n a specializz a z i o n e d e i suffissati: i d e v e r b a l i Ν - a g g i o e N tura si r i f e r i s c o n o di solito a r e f e r e n t i n o n a n i m a ti: il lavaggio dell'auto, I'asciugatura dei capelli. C f . a n c h e il procedere (*il procedimento) del treno: la n o m i n a l i z z a z i o n e c o n l ' i n f i n i t o e s e m p r e p o s s i b i l e ( D a r d a n o 1983, 21). L a s u f f i s s a z i o n e p u ö m o d i f i c a r e i t r a t t i della b a s e : benzina > benzinaio [ - u m a n o ] > [ + u m a n o ] , A l c o n t r a r i o della F P la f l e s s i o n e n o n t i e n e c o n t o dei c a r a t t e r i della b a s e e n o n n e m u t a i t r a t t i . Si d a n n o q u i di s e g u i t o i p r i n c i p a l i tipi di suffissati c o n m u t a m e n t o della c a t e g o r i a o r d i n a t i in sei t r a s f o r m a z i o n i .
4.1.1.1.
Trasformazioni
Ν > V e A > V
C o n i suffissi -are, -ire: azione > azionare, veste > vestire; c o n B M : differenza > differenziare, neve > nevicare. C o n il s u f f i s s o -eggiare: schiaffo > schiaffeggiare, onda > ondeggiare. C o n il suffisso - i z z a r e : atomo > atomizzare, analisi > analizzare ( B M ) . C o n il s u f f i s s o - i f i c a r e : persona > personificare. U n settore particolare e costituito d a i p a r a s i n t e t i c i , p r e s e n t i a n c h e in a l t r e l i n g u e r o m a n z e e c a r a t t e r i z z a t i dal f a t t o che alia b a s e si aggiungono simultaneamente un prefisso e un s u f f i s s o ( R e i n h e i m e r - R i p e a n u 1974; D a r d a n o 1978, 3 0 - 3 2 ) . I n b a s e ai prefissi si d i s t i n g u o n o i s e g u e n t i tipi p r i n c i p a l i : lat. AD-, c o n r a d d o p p i a m e n t o della c o n s o n a n t e iniziale della b a s e : bottone > abbottonare, casa > accasare\ de-: natura > denaturare (cf. snaturare), trono > detronizzare; in- ( c o n v a r i a n t ! a l l o f o n i c h e ) : amore > inna-
morare, bottiglia > imbottigliare, canaglia > incanaglire; s- p r i v a t i v o : barba > sbarbare, gancio > sganciare (agganciare), barca > sbarcare (imbarcare): si noti n e l l e d u e u l t i m e c o p p i e l ' o p p o s i z i o n e s e m a n t i c a t r a i d u e v e r b i ( M a r c h a n d 1974, 1 5 9 - 1 7 1 ) ; 5- i n t e n s i v o : facchino > sfacchinare, bandiera > sbandierare\ dis-: bosco > disboscare\ tra(s)-: vaso > travasare, bordo > trasbordare. P a r a l l e l a alia p r e c e d e n t e e la t r a s f o r m a z i o n e A > V : attivo > attivare, chiaro > chiarire; impermeabile > impermeabilizzare·, parasintetici: largo > allargare, grande > ingrandire, corto > scorciare ( B M ) . L a t e n d e n z a a r i c a v a r e u n v e r b o d a u n a b a s e n o m i n a l e ο a g g e t t i v a l e h a p u n t i di r i f e r i m e n t o n e l l a n e o l o g i a di a l t r e l i n g u e e u r o p e e ( M a r c h a n d 1974, 3 7 7 - 3 9 7 ) .
4.1.1.2.
Trasformazione
V > Ν e V > A
O l t r e alle distinzioni t r a d i z i o n a l i r i g u a r d a n t i il g e n e r e d e i d e v e r b a l i , la classe del v e r b o di b a s e , la f o r m a del s u f f i s s o , i m p o r t a d i s t i n g u e r e t r a n o m i n a a c t i o n i s e n o m i n a a g e n t i s . T r a i p r i m i ricord i a m o i d e v e r b a l i c o n s u f f i s s o z e r o ( d a alcuni autori definiti «deverbali» assolutamente: Tollem a c h e 1954): avviare > avvio, derogare > deroga. N-zione: circolare > circolazione, correggere > correzione ( B M ) . V a r i a n t e del p r e c e d e n t e e Ν-sione: dividere > divisione, astenersi > astensione; q u e s t o affissato si p u ö riferire a u n a f a s e i n t e r m e d i a , r a p p r e s e n t a t a p e r lo piü dal particip i o p a s s a t o , r e a l e ο v i r t u a l e , ο d a u n a forma c o l t a (cf. 4 . 1 . ) . N-aggi'o: lavare > lavaggio, riciclare > riciclaggio. Ν-mento: cambiare > cambiamento (cf. cambio). N-tura: saldare > saldatura, cucire > cucitura (il t r a m i t e e r a p p r e s e n t a t o d a l p a r t i c i p i o p a s s a t o , cf.: chiudere > chiusura, leggere > lettura). Ν -anza: toller are > tolleranza, dipendere > dipendenza. D e i n o m i n a a g e n t i s il p i ü p r o d u t t i v o e N - f o r e (-trice): liberare > liberatore (liberatrice), condurre > conduttore (BM), here > bevitore (BM), bevitrice (bevitora, Variant e r e g i o n a l e ) ; n e l l e d e n o m i n a z i o n i m o d e r n e di a p p a r e c c h i [ - a n i m a t o ] : amplificare > amplificatore, lavare > lavatrice (cf. lavandaia)·, Variante N-sore: invadere > invasore, invaditrice. Ν-ante (-ente): t r a m i t e u n a f a s e i n t e r m e d i a r a p p r e s e n t a t a d a l l ' a g g e t t i v o si h a : cantare > cantante, possedere > possidente ( B M ) ; c o n t r a t t o [— u m a n o ] : colorare > colorante, assorbire > assorbente; si h a n n o a n c h e basi n o m i n a l i ; bottega > bottegante, gita > gitante (Migliorini 1957, 1 0 9 - 1 2 8 ) . N ino c o n t r a t t o [ ± u m a n o ] : spazzare > spazzino, colare > colino. Ή-toio e N - i o n o s o n o s t r u m e n tali e locativi: abbeverare > abbeveratoio, essiccare > essiccatoio\ parlare > parlatorio, dormire > dormitorio. P a r a l l e l a alia p r e c e d e n t e e la t r a s f o r m a z i o n e V > A , d o v e si h a n n o gli stessi s u f fissi A - a n t e (-ente), A-tore (-trice), dal m o m e n t a
238. Italienisch:
che A rappresenta la fase che precede la nominalizzazione: ignorare > ignorante, nutrire > nutriente\ saldare > saldatore (l'operaio s.), saldare > saldatrice (la macchina J.). Α-bile deriva dalla trasformazione di una fräse passiva che comprende il verbo potere: sipuö giustificare l'assenza > l'a. pud essere giustificata > l'a. e giustificabile, edificare > edificabile, percorrere > percorribile\ con verbi intransitivi: accedere > accessibile, mancare > immancabile (parasintetico); con base nominale: camion > camionabile 'che puö essere percorso da un camion'. Lo sviluppo di significati particolari non e raro; cf. anche: edificare > edificabile, detto di un terreno nel quale si puö e. A-evole e un deverbale meno produttivo del precedente: piegare > pieghevole (piegabile), lodare > lodevole (lodabile); con valore attivo: incantare > incantevole, cedere > cedevole\ ne Α-bile ne A-evole possono essere retti da un complemento di agente (Tekavcic 1980, § 1045).
Wortbildungslehre
57
si: Roma > romano, Perugia > perugino, Milano > milanese, Germania > germanica, Polonia > polacco, Arabia > arabo (suffisso zero). 4.1.2. Suffissazione
senza
transcategorizzazione
Si divide in due settori: i nominali denominali (in cui si hanno varie categorie distinte con criteri semantici: cf. 4.1.2.1.) e gli alterati (4.1.2.2.). 4.1.2.1. La trasformazione
Ν > Ν
I tipi principali possono essere ricordati mediante i seguenti esempi: alto > altezza, allegro > allegria, misero > miseria, giusto > giustizia (cf. giustezza), cupido > cupidigia, breve > brevitä (la Variante -etä dipende dalla presenza della semivocale della base: bonario > bonarietä),fedele > fedellä, bravo > bravura, bianco > biancore, balordo > balordaggine, furbo > furberia, grosso > grassume. Nominalizzazione con il suffisso zero dal participio passato: iofferta, l'interessato, dall'aggettivo: il giusto, il razionale (cf. i neologismi il sociale, il nucleare). Ν-ismo deriva da A: bilingue > bilinguismo, da N: consumo > consumismo, da un sintagma: libero scambio > liberoscambismo.
Molto produttivi sono i nomina agentis dei seguenti tipi: benzina > benzinaio, banca > banchiere, auto > autista; meno produttivi sono i tipi: campana > campanaro, biblioteca > bibliotecario, barca > barcaiolo, bottega > bottegante (cf. 4.1.1.2.), posta > postino, cappella > cappellano. Trasformazioni che hanno come risultato Ν che indica un'attivitä di fabbricazione (di commercio, mansione) e il luogo dove si svolge tale attivitä: acciaio > acciaieria (cf. il microsistema del tipo: gioiello - gioielliere - gioielleria), zucchero > zuccherificio, bagaglio > bagagliaio, porco > porcile, ispettore > ispettorato. Denominali che indicano lo strumento: braccio > bracciale, Scheda > schedario, candela > candeliere, insalata > insalatiera. Ν che esprime quantitä ο valore collettivo: pala > palata 'quantitä contenuta in N' (ma anche 'colpo inferto con Ν'; Ν-αία demoninale e/o deverbale esprime piü valori di aspetto e modalitä: Herczeg 1972, Torricelli 1975), castagno > castagneto, abete > abetaia, carro > carriaggio (BM), capelli > capigliatura (BM). Rari i parasintetici: religione > correligionario. Nei linguaggi scientific! si sono formati con elementi greci e latini vari suffissi dotati di significati particolari: artr-ile, artr-osi', bov-idi\ ros-acee-, clor-oso, clor-ico.
4.1.1.4.
4.1.2.2.
4.1.1.3.
Trasformazione
Trasformazione
Α > Ν
Ν > A
La fräse di base con verbo essere (la rete e delle ferrovie > la rete ferroviaria) comprende vari tipi: famiglia > famigliare (familiare con BM), carro > carraio, industria > industriale, isola > isolano, giovane > giovanile, capra > caprino, libro > libresco (cf. librario), amico > amichevole, abuso > abusivo, atomo > atomico·, con sostituzione di suffisso: antipatia > antipatico. esotismo > esotico-, con BM in corrispondenza di prestiti dal greco: analisi > analitico, energia > energetico. Nella lingua moderna sono frequenti sintagmi aggettivali del tipo: dipregio, di valore, di lusso, di scarto, di recupero, di massa. V-oso e produttivo quando esprime correlazione quantitativa: acqua > acquoso (cf. acquatico, idrico); paura > pauroso 'che ha, che fa paura". Gli aggettivi tratti da nomi geografici hanno vari suffis-
L'alterazione
Riguarda nomi, aggettivi e talvolta anche gli avverbi e taluni verbi. Come in altre lingue, il nucleo dell'alterazione e costituito dai diminutivi. Piü che dalle distinzioni tradizionali riguardanti le dimensioni e il carattere nozionale (positivo negativo) conviene partire dalla distinzione tra «significato» e «designazione» (Coseriu 1970): da una parte paesino e 'piccolo paese', dall'altra e 'paese grazioso, a me caro' ecc. I cosiddetti «falsi alterati» provengono da quelli «veri»: cannone efattorino sono lessicalizzazioni, quindi sono dal punto di vista semantico SB. Signorina 'donna non sposata' e attualmente un derivato, non un alterato. Hanno acquistato autonomia semantica (anche se il contesto puö ripristinare il loro valore di alterati) vocaboli come: giacchetta 'giacca corta e leggera' e minestrone (Ettinger
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VI. Sprachen
und Sprachgebiete:
Italienisch
1974, 166-167). La successione di sequenze omofone e in genere evitata: letto > lettino (lettuccio), *lettetto. Le restrizioni semantiche dipendono spesso dalla tendenza ad evitare sovrapposizioni del tipo: mano > monina (manuccia), *manetta, per marietta 'ferri per i polsi'. II suffisso -ino si applica anche ad avverbi: adagio > adagino. Suffisso -ello: albero > alberello, fenestra > finestrella, tenero > tenerello. Suffisso -etto: ragazzo > ragazzetto, casa > casetta, aspro > aspretto. Suffisso -uccio {-uzzo): stipendio > stipendiuccio, camera > cameruccia, pietra > pietruzza, freddo > fredduccio. II cumulo dei suffissi ricorre soprattutto negli alterati usati nella lingua parlata: cas-ett-ina, ragazz-ett-ino, ragazz-in-etto\ il fenomeno riguarda anche gli accrescitivi: uomo > omaccio BM > omaccione. In molti casi di cumulo le forme intermedie non sono in uso: ors-acchi-otto (orsacchio e raro), libr-ici-att-olo (libriciatto non esiste). Non c'e cumulo quando il suffisso alterativo ha perduto il suo valore originario: fratell-ino, fratell-astro (v. 2.1.). Vi sono numerosi casi di alterati con interfissi: bastone > baston-c-ino, campo > camp-icello; topo > top-ol-ino, freddo > fredd-ol-ino (anche fredd-ino) fuoco > f(u)och-er-ello, secco > secch-er-ello (Dressler/Merlini Barbaresi, in stampa). Tali fenomeni e la grande varietä degli alterati caratterizzano l'alterazione anche nei testi letterari (Sigg 1954). Tra gli accrescitivi Ν (A)-one e il piü frequente e si applica anche a verbi: donna > donnona (donnone, con cambio di genere), chiacchierare > chiacchierone. Hanno valore spregiativo -accio e -astro: ragazzo > ragazzaccio, poeta > poetastro; ma poveraccio e biancastro hanno significati particolari. Si hanno notevoli variazioni regionali nell'uso dei suffissi alterativi: -etto e -ino sono sconosciuti ai dialetti meridionali; nel siciliano e frequente il diminutivo in -icchiw, in Lucchesia si ha -olo —> :oro gallettoro 'galletto' (Rohlfs 1969, § 1085). Mediante il suffisso -issimo si ottiene l'intensificazione di aggettivi (bello > bellissimo) e talvolta anche di nomi (valore confermativo): padrone > padronissimo (Rainer 1983); cf.: poltronissima 'nei teatri, poltrona della prima fila', partitissima 'partita di calcio di grande importanza'. Gli alterati verbali hanno per lo piü valore attenuativo e ripetitivo: saltare > saltellare, cantare > canticchiare, baciare > (s)baciucchiare. Si puö confrontare con gli alterati l'avverbio in -mente, tratto da un A al femminile (anche intensificato): chiaro > chiaramente, ottimo > ottimamente, veloce > veloc-issima-mente. La vocale finale della base e cancellata dopo consonante liquida: generale > generalmente, celere > celermente. Pochi avverbi con il suffisso in -oni si traggono da basi nominali ο verbali: ginocchio > ginocchioni, gatto > gattoni.
4.2. La
prefissazione
Dei prefissati, che non comportano mai la transcategorizzazione, consideriamo soltanto quelli vivi, compresi quelli formati con elementi colti, purche risultino analizzabili. Si escludono i prefissati entrati in italiano come fossili (abdicare, denigrare, discordia) e i prefissati che possiedono componenti morfologici identificabili, come con-durre, in-durre ecc. (cf. i tipi cran-berry e con-ceive: Aronoff 1976). Dei prefissi la maggior parte si applica sia a Ν (e A ) sia a V; altri si applicano soltanto a Ν (e A): a- negativo, archi-, arci-, emi-, extra-, iper-, ipo-, semi-, senza-. Vi sono prefissi formalmente identici a morfemi autonomi: avanti-, contro-,fuori-, senza-, sopra-, sotto-. Vi sono prefissi omofoni: a- negativo/a(lat. A D ) , in- negativo Un- locativo, anti- temporale/iwfi- 'contro' dal greco. I prefissi contra-, fra-, infra-, intra-, sopra-, sovra- provocano per lo piü il raddoppiamento sintattico (che tuttavia e assente in molti neologismi: soprannaturale, ma sopranormale). 4.2.1. / prefissati
nominali
I prefissi che si applicano a Ν (ο A ) sono di tre tipi: a) di significato temporale e locativo (con varie espansioni): allarme > preallarme, meridiano > antimeridiano, moderno > postmoderno, visivo > retrovisivo; socio > consocio, linea > interlinea, prova > controprova·, b) intensivi, che indicano il grado con cui Ν ο A possiedono una qualitä: ricco > arciricco, cotto > stracotto, rifinito > superrifinito; c) negativi: fedele > infedele,fortuna > sfortuna, amore > disamore, morale > amorale, credente > non credente, tetto > senzatetto (esocentrico). Alcuni di questi prefissi si applicano anche a basi verbali: annunciare > preannunciare, datare > postdatare (retrodatare)\ abitare > coabitare\ fare > strafare; caricare > scaricare, educare > diseducare. 4.2.2.1 prefissati
verbali
Un primo sottogruppo di prefissati verbali e costituito dagli intensivi: beffeggiare > sbeffeggiare, assicurare > rassicurare, cuocere > stracuocere. Un sottogruppo piü vasto e dai confini piü incerti e costituito dai modali. Dal valore fondamentale del prefisso r(i)-!re- (il piü produttivo in italiano) si sono sviluppate varie accezioni particolari: ritorno ad uno stato precedente, movimento all'indietro, opposizione, reciprocitä; numerose sono le lessicalizzazioni del tipo: riuscire1 'uscire di nuovo' — riuscire2 'avere successo' (Castelfranchi/Fiorentino 1974-1975). Prefissi negativi sono de-, di-, dis-: colorare > decolorare (insieme a ricolorare costituiscono un microsistema molto usato nella lingua di oggi), radicare > di-
238. Italienisch:
radicare, armare > disarmare; s- negativo: colorare > scolarare. II valore 'in mezzo' e espresso mediante i prefissi inter- e (in)fra- (lat. infra): porre > interporre, meliere > (in)framettere. Valori modali, non sempre ben definibili, si possono attribuire ai prefissi a-, in-: crescere > accrescere, mettere > immettere. 4.3. La
composizione
II composto si distingue dal prefissato perche il primo presuppone una fräse predicativa (SN 1 + V + SN 2 ; SN 1 + V + A ) , mentre il secondo si fonda su una fräse con elemento modale: Ν accende i sigari > l'accendisigari, la cassa e forte > la cassaforte; Ν non e paziente > N e impaziente. Si annoverano tra i composti anche le unitä linguistiche superiori (divieto di sosta, macchina a vapore), le quali provengono da frasi sottostanti e si distinguono dalle frasi sintattiche libere in base a tre criteri: a) stabilitä del rapporto significante — significato; b) stabilitä della sequenza; c) frequenza d'uso (Guilbert 1975 , 244 - 2 6 8 , Dardano 1978, 169-185). I composti lessicalizzati ( c o p r i f u o c o , belladonna) non si riferiscono a una fräse sottostante e non hanno un significato prevedibile. La mera associazione di parole produce i conglomerati (2.5.). La creazione di un composto si attua mediante l'unione di due costituenti identificabili da parte del parlante; si puö trattare anche di forme legate, purche esse rinviino a una fräse di base: antropofago. Anche i sintagmi verbali del tipo: aver bisogno, fare uso, prendere la fuga, possono essere assimilati ai composti (Dardano 1978, 171-174). 4.3.1.1
composti con base verbale
Ε ' possibile creare composti con qualsiasi verbo transitivo. Alcune basi (per lo piü bisillabiche) appaiono particolarmente produttive. SN 2 e singolare (guardacaccia, lavabiancheria) ο plurale (guardaboschi, lavastoviglie); con SN femminili si ha cambio del genere e plurale immutato: il — i portacenere. Si hanno composti [ ± animato] anche con lo stesso verbo: attaccapanni, attaccabrighe. Tali composti sono di norma maschili, ma con tratto [+ umano] si puö avere il-la lavapiatti. Denominazioni recenti di strumenti hanno arricchito la categoria con tratto [ - umano]. Tendenze recenti sono un'estensione dell'uso aggettivale (lampada cercapersone, muretto spartitraffico) e con due elementi verbali (lava-asciugabiancheria). Nei composti colti, nei quali si ha l'ordine SN 2 + V + SN , e evidenziata la dimensione paradigmatica e i costituenti sono detti talvolta prefissoidi e suffissoidi (Migliorini 1963, 9—60). Alcune basi possono fungere da primo e da secondo costituente. II nomen agentis ha di solito il suffisso zero: -crazia!-crate. II primo ele-
Wortbildungslehre
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mento puö essere un elemento tratto da lingue moderne: burocrate, cremlinologo. Si hanno composti misti: auto-1 'se stesso', auto-2 'automobile': autocontrollo, autoambulanza. Soprattutto nei linguaggi tecnico-scientifici si formano microsistemi del tipo: cardiografia, cardiografo, cardiogramma. In vari neologismi si hanno composti con tre elementi: autoferrotranvieri, videocitofono. Si hanno composti misti con primo elemento greco in funzione di oggetto ο di strumento: cineamatore, fonoregistrazione, elettrotrazione, motopompa, termofusione. Frequenti le riduzioni e gli acronimi: eli(cottero) + porto > eliporto (v. 4.4.). 4.3.2. I composti
nominali
Si dividono in tre generi: 1) endocentrici, nei quali l'elemento nominale del composto rappresenta il SN soggetto della fräse di base: questa cassa e forte > la cassaforte (varietä Ν + A), questo uccello e come una mosca > l'uccello mosca (varietä Ν + N); 2) esocentrici, nei quali l'elemento nominale del composto rappresenta il SN oggetto della fräse di base: quest'uomo ha la pelle rossa > il pellerossa (questo composto non ha lo stesso genere del suo componente: Guilbert 1971, LXIX); 3) copulativi (cassapanca: v. infra). II genere fondamentale e (1), l'aspetto grafico del quale varia: i suoi componenti sono uniti ο separati ο (piü raramente) collegati mediante un trattino. L'ordine inverso A + Ν si ha in vari composti con elementi italiani e sempre in composti con elementi greci: bassorilievo, buon gusto (ο buongusto); aeronauta, criptografia. Rientrano nello stesso genere varie unitä lessicali superiori nelle quali A e reso con un sintagma nominale: a) Ν + di + N: appartamento di lusso, cane di razza, entrata di servizio, quadro di autore, uscita di sicurezza-, b) Ν + a + Ν: motore a gas, aereo a reazione, casa a riscatto; c) Ν + da + N: carta da disegno, arma da fuoco, camera da letto, tazzina da caffi. Questi tipi (e soprattutto il primo) appaiono in costante espansione· nella lingua di oggi, anche se le varie realizzazioni non sono sempre registrate nei dizionari. Sintagmi lessicalizzati sono invece: braccio di ferro, mano d'opera, punto di vista,forze dell'ordine. Al polo opposto di questi sintagmi si pongono i sintagmi aggettivali del tipo di pregio, di valore, di lusso (cf. 4.1.1.4.), i quali possono paragonarsi a suffissi. La stessa funzione aggettivale dei sintagmi presenti nei tipi a, b, c, ha il secondo elemento dei composti Ν + N: uccello mosca, busta paga. Si tratta di un sottogenere del composto cassaforte; si possono distinguere tre sottotipi: d) nella fräse di base non c'e la preposizione davanti a De: l'uccello e come una mosca > l'uccello mosca; e) nella fräse di base c'e la preposizione da-
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VI. Sprachen
und Sprachgebiete:
Italienisch
vanti al De: la busta e della paga > la busta paga-, f) composto colto con ordine D e + Do: lasclerosi e delle arterie > l'arteriosclerosi. Tra d) ed e) c'e una differenza semantica: nel composto uccello mosca il D e e assunto con un solo tratto semico: 'piccolezza', piccolo come una mosca; in busta paga il D e conserve tutti i tratti semici. II tipo uccello mosca (cf. anche peso mosca) rientra in un settore produttivo della FP di oggi: Ν chiave, Ν modello, Ν fiume, Ν limite, Ν tipo, Ν pilota\ cf. discorso fiume, romanzo fiume, seduta fiume-, anche il tipo busta paga ha avuto un notevole sviluppo nella lingua di oggi: dai composti piü tradizionali si va ai piü recenti neologismi; si puö fissare una tipologia in base alia preposizione cancellata: a: calzamaglia, conferenza stampa, discorso radio; di: blocco cilindri, capoufficio (ιcapo + Ν rappresenta tuttavia una varietä particolare), controllo motori, silenzio stampa·, con: autoradio 'auto con radio', carro attrezzi, cittä giardino; per: angolo cottura, buono benzina, pausa caffe; contro: assicurazione incendi. La tendenza all'economia linguistica e l'influsso di modelli inglesi hanno provocato un grande sviluppo di questi composti soprattutto in alcuni settori (nei linguaggi giornalistico e pubblicitario). II fenomeno e uno degli aspetti piü rilevanti della lingua di oggi. II tipo colto arteriosclerosi, che si fonda su una fräse con verbo essere, ha suffisso zero (astronauta, licantropo) ο suffisso pieno (ematodermia); comune e la riduzione per troncamento di uno degli elementi del composto: cito(proto)plasma 'protoplasma che e della cellula'; spesso la base e una parola giä esistente nella lingua: biochimica, idroscalo. II fenomeno della riduzione per troncamento (eliporto, pressofusione, da pressione + fusione) fa si che spezzoni di parole (provenienti spesso dall'inglese) diventino elementi di composizione: per es. -rama, tratto da panorama, in cinerama, fotorama; -piano, da aeroplano, in acquaplano, convertiplano (v. 4.4.). I composti esocentrici derivano da una fräse come: l'uomo ha la pelle rossa > l'uomo che ha la pelle rossa > il pellerossa. Con questo tipo si indicano esseri umani prendendo come base una parte del corpo (collotorto, piedipiatti, testa matta), uno strumento assunto come indicazione di una qualitä (buona penna, buon fucile), un particolare dell'abbigliamento preso come indice di un'attivitä (casco blu, colletto bianco); si indicano anche animali: codalunga, culorosso. Un diverso tipo di composto esocentrico e quello costituito dall'insieme «N 1 + Prep. + N 2 »: bocca di leone (fiore); si tratta di una formazione popolare nella quale risulta evidenziato, per lo piü in base a una somiglianza ο a un'analogia, un aspetto del referente; N 1 e una parte del corpo umano ο animale, N 2 e un nome di animale, di uno strumento, di un luogo; si
hanno denominazioni riguardanti la fauna (beeco a sega, coda di rospo), la flora (barba difrate, bocca di leone, coda di cane), strumenti (becco di pappagallo, piede di porco) ecc. D a una base nominale e da un aggettivo numerale proviene il tipo: il costume ha duepezzi > un duepezzi\ cf.: un tre alberi (imbarcazione), una sei cilindri; aggettivi di forma colta: unicellulare, monoposto, bisillabico, tricolore, quinquennale. Composti esocentrici di tipo colto sono: microcefalo, angiosperma: particolare fortuna hanno incontrato le basi -forme e -aide, che alcuni studiosi considerano alia stregua di suffissi. I composti copulativi (dvandva) provengono da due frasi di base: Ν e una cassa + N e una panca (N indica lo stesso referente) > cassapanca·, tali composti indicano sia persone sia cose che hanno due qualitä, svolgono due funzioni ecc.: studente lavoratore,fiera mercaw, composti con elementi colti: androgino, morfosintassi (da morfologia + sintassi). Gli aggettivi risultanti dalla coordinazione A + A sono di tipo tradizionale e letterario (agrodolce, dolceamaro) oppure comuni (sordomuto, grigioverde); tra gli aggettivi composti con elementi greci si hanno i primari (cardiovascolare, gastrointestinale) e quelli provenienti da una base: elettromagnetismo > elettromagnetico. L'indicazione del plurale nei composti nominali e unica ο duplice; quando il segno del plurale cade al centre del composto, non si ha automaticamente una diminuzione dell'unitä del composto stesso. La tipologia fondamentale si puö riassumere nei seguenti punti: a) il plurale appare solo nel secondo elemento: bassorilievo - bassorilievi (A + N), cassapanca — cassapanche (Ν + Ν composto copulativo), sordomuto - sordomuti (A + A composto copulativo); b) il plurale appare solo nel primo elemento: uccello mosca - uccelli mosca, pescespada - pescispada (N + N); c) il plurale appare solo nel secondo elemento se i due elementi «Ν + Ν» sono dello stesso genere grammaticale: pescecane — pescecanr, d) il plurale appare nei due elementi: cassaforte — casseforti (N + A), pellerossa - pellirosse (N + A composto esocentrico). A questo schema si oppongono vari casi particolari dovuti alia presenza di diversi modelli, all'analogia e a reinterpretazioni. Per es. il tipo capo- + N: capostazione capistazione; caposaldo, capogiro (non piü riferibili a una frase sottostante) hanno come pi. caposaldi, capogiri·, capomastro — capimastri (capomastri). Di un vocabolo comune come pomodoro si hanno tre plurali: pomodori (il piü frequente), pomidoro, pomidori. 4.4. Tendenze
attuali
Soprattutto nei linguaggi settoriali alcuni procedimenti della FP sono sfruttati piü intensamente
238. Italienisch: Woribildungslehre per ottenere un tipo linguistico sintetico (riduzione delle parole «vuote» e delle perifrasi, prevalere della coordinazione sulla subordinazione). A d affissati e a composti di nuova formazione sono affidate funzioni che la lingua letteraria realizza m e d i a n t e una sintassi analitica. La creazione di nuovi derivati secondo Serie prevedibili ( l ' i n q u a d r a m e n t o suffissale ο «irregimentazione» delle parole: Migliorini 1957, Fochi 1966, 29—35) segna una fase di riassestamento della lingua che t e n d e a una maggiore regolaritä e trasparenza. Tale f e n o m e n o comporta al t e m p o stesso: 1) una ricerca di nuovi significati; 2) una semplificazione sintattica e testuale; 3) una stilizzazione del discorso (orale e scritto) secondo modelli diffusi dalle nuove fonti di lingua (mass media, comunicazione internazionale). Descriviamo i principali aspetti del f e n o m e n o , in parte condizionato (direttamente ο indirettamente) dal contatto con l'inglese e il francese. I verbi denominali e deaggettivali in -are e -izzare (v. 4.1.1.1.) s o n o in continua crescita: commissario > commissariare ' p r e p o r r e all'amministrazione di un ente un commissario in luogo dei regolari organi direttivi', criminale > criminalizzare 'considerare criminale' (fr. criminaliser 'far passare nella giurisdizione criminale'), disincentivo > disincentivare (ingl. to disincentive), gamba > gambizzare 'ferire alle g a m b e con u n ' a r m a da f u o c o ' , spigolo > spigolare 'poggiare gli sei sulla neve lungo lo spigolo' (v. ingl. to edge, ted. kanten). A tali verbi si accompagnano i rispettivi derivati: commissariamento, criminalizzazione, disincentivante, disincentivazione, gambizzazione (Zingarelli 1983). Si h a n n o derivazioni da sigle e da basi allogene: I.R.I. > irizzare 'porre sotto il controllo dell'Istituto per la Ricostruzion e Industriale'; ingl. test > testare ( o m o g r a f o di testare 'fare t e s t a m e n t o ' ) , ingl. sponsor > sponsorizzare. Verbi giä esistenti assumono nuovi significati: spranga > sprangare 'chiudere qualcosa con una spranga', poi anche 'colpire qualcuno con una spranga' (neol.), dito > digitare B M 'fare la diteggiatura in un testo musicale', poi anche 'agire con le dita sulla tastiera elettronica' (neol.). Molti neologismi prodotti da nominalizzazioni c o m p o r t a n o una ristrutturazione della frase. E ' il caso per es. di un tipo sintattico in a u m e n t o nel linguaggio dei giornali: il Ν tratto da A -bile e retto da un verbo: dichiarare I'inamissibilitä di un candidate, rispetto a d. che un c. e inammissibile (o non pud essere ammesso), v. D a r d a n o 1986, 3 0 2 - 3 0 3 ; altri neologismi Ν-bilitä: affidabile > affidabilitä (ingl. reliable, reliability), governabile > governabilitä, vivibile > vivibilitä. Tra i numerosi suffissati e prefissati di nuova formazione che favoriscono la semplificazione della frase si possono ricordare alcuni esempi indicativi. Ν-zione: rottame > rottama-
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zione 'il destinare qualcosa a fare la fine del rott a m e ' (anche rottamaggio: v. Cortelazzo/Cardinale 1986); terzo mondo > terzomondizzazione: la trasformazione avviene mediante un V virtuale, cosi anche in cassa integrazione > cassaintegrato 'lavoratore che, in caso di sospensione t e m p o r a n e a dal lavoro, percepisce parte del salario da un organismo d e n o m i n a t o c. integrazione'. Ν-aggio: sciacallo > sciacallaggio 'saccheggio in occasione di calamitä naturali', volantinare > volantinaggio 'il distribuire volantini'. N - u m o : garante > garantismo, pentito > pentitismo. Aale: nutrizione > nutrizionale (ingl. nutritional), occupazione > occupazionale (ingl. occupational). De-Ν: regolamentazione > deregolamentazione (ingl. deregulation). Pre-N: pensionamento > prepensionamento. E ' viva anche la tendenza a creare, mediante la FP, vari iperonimi, adatti a particolari situazioni discorsive; ricordiamo solo il tipo che proviene dalla trasformazione N-enre > N-enza: emittente > emittenza 'I'insieme delle emittenti televisive' (Cortelazzo/Cardinale 1986), esercente > esercenza, committente > committenza. Nascono nuovi N-erio con valore locativo: spaghetti > spaghetteria, jeans > jeanseria (o genseria). Nella composizione la tendenza alia contrazione formale si manifesta in vari aspetti. La riduzione del primo elemento di composti nominali a p p a r e non solo nei prestiti com e agrindustria ο agroindustria, petro(l)dollaro, ma anche in neoformazioni it.: cantante + autore > cantautore (Vucetic 1976, 313), cattolico + comunista > cattocomunista, tintoria + lavanderia > tintolavanderia ( D a r d a n o 1978, 187). Sempre piü esteso, anche nella lingua media, l'uso di acronimi del tipo Autofstrada del) sole·, v., nei linguaggi settoriali vari tipi, spesso foggiati su modelli stranieri: monefta + informa)tica > monetica, agr(onomia + elettr)onica > agronica, ind(ustria + terzijario > indario. Nel settore dei composti Ν + Ν (ο A ) tutti i tipi si sono sviluppati (v. 4.3.2.), f a v o r e n d o la diffusione di: 1) sequenze del tipo rapporto prezzo-dividendo, 2) di ibridi come industria leader ( D o + D e : v. ingl. leading industry), droga party ( D e + D o ) ; 3) di sintagmi con funzione di A : 'prezzo chiavi in mano', 'matita usa e getta', 'orario non stop'. Prolif e r a n o i composti con primo elemento colto: auto-1, auto-2, bio-, euro-, immuno-, tele-, videoecc. L a pressione esercitata dai composti allogeni fa si che l'ordine ' D e + D o ' sia sperimentato n o n solo in titoli (Casaidea, Dietoguida) ma anche in vocaboli di uso esteso, come calciomercato (rispettivamente in luogo di «idea per la casa», «guida per la dieta», «mercato del calcio»: D a r d a n o 1986b, 240). II linguaggio dei giornali tende a r e c u p e r a r e alcuni tratti del parlato, ivi compresi regionalismi riguardanti la FP: denominali Naro (v. Ν-aio\ v. 2.2.) come palazzina > palazzi-
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und Sprachgebiete:
Italienisch
naro 'costruttore e d i l e s e n z a scrupoli', rock > rockettaro ( B M , v. ingl. rocker. Zingarelli 1983); alterati espressivi (governicchio 'governo debol e ' ) ο lessicalizzati (parlamentino 'organo, comp o s t o di m o l t i r a p p r e s e n t a n t i , di un partito', decretone ' d e c r e t o c h e riguarda n u m e r o s e m a t e rie'); parasintetici espressivi c o m e casino > incasinare ' m e t t e r e in u n a s i t u a z i o n e difficile', gomma > sgommare ' d e t t o dei p n e u m a t i c i c h e strid o n o sull'asfalto'. II t i p o analitico « V + avverbio» ( c h e p o s s i e d e s p e s s o significati lessicalizzati) a p p a r e in e s p a n s i o n e n e l l a lingua scritta: buttar giü, tirar su, starci dentro 'recuperare il prezz o del c o s t o ' ( S i m o n e , in s t a m p a ) . C o m e a v v i e n e in altri settori d e l l a lingua italiana di o g g i , la F P s e m b r a oscillare tra m o d e l l i colti e m o d e l l i popolari: da u n a parte si a f f e r m a n o , a n c h e ai livelli m e d i , c o m p o s t i « D e + D o » , c o m e nullatenente, tossicodipendente ( c f . , nei ling u a g g i t e c n i c i , penicillino-resistente, virus-epatite, retro-virus)·, dall'altra si s o s t i t u i s c o n o greci2 smi m e d i a n t e c o m p o s t i « V + S N » (giradischi e mangiadischi in l u o g o di fonografo ο grammofono) e m e d i a n t e n e o l o g i s m i semantici ( r e g i s t r a t o re, a nastro m a g n e t i c o , in l u o g o di magnetofono, nome commerciale).
5. Bibliografia
(selettiva)
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239. Italienisch: Partikelforschung Particelle e modalitä 1. Prämissen 2. Partikelforschung im Italienischen 3. Theoretischer Kriterienkatalog für formale und funktionale Umrisse von Partikeln 4. Versuch einer Darstellung der italienischen Partikeln im Rahmen funktionaler Gesprächskategorien 5. Bibliographie (in Auswahl)
1. Prämissen D i e B e s c h ä f t i g u n g mit den v e r s c h i e d e n e n unflektierbaren W ö r t e r n eines Sprachsystems, die
63
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Maurizio Dardano, Roma
v o r w i e g e n d im G e s p r o c h e n e n e i n e n h o h e n und wichtigen Einsatz erfahren, aber aufgrund der schwierigen Z u o r d n u n g zu einer einheitlichen und traditionellen Wortklasse von Systemlinguistik und G r a m m a t i k ziemlich vernachlässigt word e n sind, hat sich erst in jüngerer Zeit zu einer e i g e n s t ä n d i g e n Forschungsrichtung konstituiert: der Partikelforschung. D a m i t hat sich, z u m e i n e n , ein Fachbegriff entwickelt, der dank der Z u w e n d u n g z u m g e s p r o c h e n e n C o d e , zur dialogischen Interaktion und zum k o m m u n i k a t i v e n H a n d e l n e i n e mittlerweile kaum mehr überschaubare Fülle v o n A r b e i t e n und A n s ä t z e n umfaßt, die s o w o h l formal wie funktional nur schwer auf e i n e n N e n n e r gebracht w e r d e n könn e n . Z u m anderen hat m a n e s mit einer Art
64
VI. Sprachen
und Sprachgebiete:
Italienisch
Schlagwort zu tun, das selbst die aktuelle Sprachwissenschaft in zwei konträre Fronten teilt: in jene, die das steigende Interesse an den „Füll-" oder „Flickwörtern" weniger ernst nehmen, und in jene, die die Tiefe und Komplexität dieses Gegenstandes mit immer neuem Ringen nach Theorie, Methodik und Systematik zu bewältigen versuchen. Der typologischen Natur des deutschen Sprachsystems gemäß liegen Impulse und Haupteinsatzgebiet der Partikelforschung im Bereich der germanistischen Linguistik (cf. z.B. Weydt 1969, 1977, 1979, 1983; Lütten 1977; Franck 1980). Auch das Englische erkennt die wichtige Funktion von Partikeln als „conversational strategy signals" (cf. die sog. „gambits"Forschung, Keller 1981). Zögernd und aus systembedingten Gründen immer in marginaler Form werden die kleinen Wörter des Gesprächs schließlich auch Gegenstand der romanistischen Sprachwissenschaft ( - » 170, 298, 366): Ungleich zum Deutschen steht hier die Partikelforschung — soweit man sie überhaupt mit diesem einheitlichen Begriff umreißen kann — einer formalen Vielfalt von Lexemen und Lexemgruppen mit unreinen, vielgefächerten und sich überschneidenden pragmatischen Funktionen gegenüber, die noch vieler Klärung bedürfen. Mit diesen einleitenden Hinweisen soll die Schwierigkeit angedeutet werden, die sich gerade bei der Darstellung einer Partikelforschung des Italienischen stellt, wo noch geringe Forschungsergebnisse vorliegen. Es kann daher hier nur unsere Aufgabe sein, nach einem kurzen Bericht über bisherige Arbeiten zu den italienischen Partikeln die wichtigsten formalen und funktionalen Richtlinien aus der germanistischen Partikologie zusammen mit Ergebnissen aus der Pragmalinguistik aufzuarbeiten und sie im Rahmen eines allgemeinen Interaktionsmodells für eine grobe, einführende Beschreibung der italienischen Wörter zu benützen.
2.
Partikelforschung
2.1. Die Anfänge
im
bei Leo
Italienischen Spitzer
Die auffällige Randposition, die die Partikelforschung in der Italianistik noch innehat, ihre heterogenen Fragestellungen und lückenhaften Ergebnisse nehmen wunder, zumal gerade das Italienische, wie keine andere (romanische) Sprache, in diesem Bereich auf eine frühe und durchaus bahnbrechende Studie zurückgreifen kann: auf die Untersuchungen Spitzers zur „Italienischen Umgangssprache" (1922), wo gerade die kleinen Wörter als Mittel typisch italienischen Sprechverhaltens zur Beobachtung gelangen und in Kategorien wie Gesprächseröffnung, -ab-
schluß, Situationsbezogenheit und Höflichkeit mittels subtiler Einzelanalysen schon auf ihre wesentlichen Funktionen hin abgetastet werden: mit seinen Hinweisen auf Dialogstrukturierung, Sprecherurteil, Hörerbeeinflussung einerseits und auf Abschwächung, Bekräftigung, Affekt, Trick etc. andererseits deutet Spitzer, wenngleich „intuitiv", so doch ernstzunehmend, die beziehungsorientierten Konzepte der aktuellen Pragmalinguistik an. 2.2. Neuansätze
in der modernen
Linguistik
Erst in den letzten zwei Jahrzehnten hat sich die Linguistik des Italienischen wieder den Partikeln zugewandt, wobei der Anstoß der Textlinguistik und der aufstrebenden Forschung um die typischen Merkmale des Gesprochenen entstammt. In gewisser Hinsicht kommt dabei dem knappen Beitrag von Bustorf 1974 mit dem bezeichnenden Titel Riflessioni sui cosiddetti «riempitivi» italiani das Verdienst zu, Diskussionen und Überlegungen zu entfachen, die recht unterschiedliche Wege gehen: 2.2.1. In Anlehnung an die Arbeit von Gülich 1970 zu den Gliederungssignalen des Französischen werden auch viele, im gesprochenen Italienisch besonders häufige Wörtchen als solche festgestellt und in ihrer psychologischen Strukturierungsfunktion für den Sprecher beschrieben (Stammerjohann 1977). Mittels der Gülichschen Kategorien der Eröffnungs-, Schluß-, Unterbrechungs- und Korrektursignale hat Lichem 1981 diese heterogene Formenklasse dann auch erstmals frequentiell untersucht und einer gewissen Systematik unterzogen. 2.2.2. Mit Bezug auf das textwissenschaftliche Konzept von Van Dijk wendet sich Berretta 1981 den italienischen Gesprächswörtern mit dem Sammelbegriff «connettivi» zu und diskutiert erstmals die Problematik einer theoretischen Basis für diese definierte Funktionsklasse. Die wichtigsten Erkenntnisse Berrettas, nämlich die Leistung dieser „connettivi" für «relazioni di carattere semantico-discorsivo» (241), deren «autonomia sintattica» (250) mit Interpretation in Richtung performativer Prophrase, die nur aus der Redekonstellation entnehmbare semantische oder pragmatische Verwendung und schließlich deren Zusammenhang mit den «atti linguistici» (248), weisen — wenngleich noch rudimentär und ohne systematische Erklärungen — auch der italienischen Betrachtung der kleinen Wörter ihre pragmalinguistische Basis. Die damit eingeleitete Forschung der „connettivi" wird von Bazzanella 1983 (im Druck) aufgegriffen und mit Hilfe von belegbaren Kriterien wie Form, syntaktische Distribution, Häufungsund Kombinationstendenzen sowie rituelle und
239. Italienisch:
ideolektale Merkmale systematischer besprochen. In Bazzanellas Hinweisen, die von ihr ausgegrenzten «connettivi d'uso pragmatico-fatico possono condensare sinteticamente un enunciato» und «assumono spesso un valore polisemico polifunzionale» (5), klingen metakommunikative und gewisse präsuppositionale Komponenten an, wodurch das Formeninventar über die Gliederungssignale hinaus auf Partikeltypen wie casomai, giä, praticamente und veramente erweitert werden kann. Ausgehend von der Gesprächsanalyse sammelt und unterscheidet Radtke 1983 im gesprochenen Italienisch Gliederungssignale und dem Deutschen ähnliche „Abtönungspartikeln" (Weydt 1969). Er stellt häufig deren Funktionsüberschneidung fest, wobei die Sprechereinstellung meist auf zwei Pole hin markiert erscheint: in Richtung Aufwertung/Auffüllung und in Richtung Abwertung/Abschwächung. Radtkes Partikelinventar ist durch Einbeziehen von ζ. B. pressapoco, un po\ effettivamente etc. sowie syntaktischen Typen wie (so) benissimo (che), däi, direi che u. a. ungleich breiter und neu ausgerichtet. 2.2.3. Im Zusammenhang mit interaktioneilen Momenten weist die italienische Partikelforschung erst zaghafte Ansätze auf, deren erste Ergebnisse für das Selbstverständnis der kleinen Wörter als Funktionsklasse durchaus bahnbrechend sein könnten: Held 1983 zeigt, daß auch italienische Partikeln mit dem Satztyp in Zusammenhang stehen können (pure); unter dem Aspekt der Korrektur läßt sich ein bestimmtes Formeninventar genau besprechen (Bazzanella 1986); Partikeln können auch in ihrer Funktion zu Zustimmung und Widerspruch aufschlußreich untersucht werden (cf. Held 1985a, Berretta 1984). 2.2.4. Für die im Traditionellen noch sehr verankerte italienische Sprachwissenschaft liegt eher auf der H a n d , sich der Partikeln in lexikologischen Studien anzunehmen, wovon jedoch auch die Pragmatik dieser Wörter profitieren kann. So legen die Einzelstudien zu ecco (SpitiVagni 1983), magari (ead., 1986), ma (Marconi/ Bertinetto 1984), zu tanto (Rancigay/Tekavcic 1979) und mica (Cinque 1976) — unter den verschiedensten theoretischen und methodologischen Aspekten - nicht nur die kontext- und situationsabhängige Bedeutungsvielfalt dieser Wörter dar, sondern kommen auch zu pragmatischen Konklusionen, die in Detailinterpretationen exemplarisch erklärt werden. Hier soll auch noch die systematische Studie zur Semantik der italienischen Interjektionen (Poggi 1981) erwähnt werden, deren Ergebnisse in Kombination mit einem psycholinguistischen Ansatz auch für die Partikelforschung nutzbar gemacht werden könnten.
2.3. Kontrastive
Partikelforschung
65
Fragestellungen
Das heterogene Bild punktueller Reflexionen und unterschiedlicher Aussagen zum italienischen Partikelinstrumentarium verstärkt sich noch angesichts der kontrastiven Vergleiche mit dem Deutschen, wodurch die italienischen Mittel, gemessen an den ziemlich klar definierbaren Abtönungspartikeln und ihrem „Präsuppositionsvollzug" (cf. Burkhardt 1985), wenn nicht als lückenhaft und unvollständig, so doch als heillos polyfunktional und polysem erscheinen. Formale Ausgangsfragestellungen, wie die Übersetzung von eigentlich (Albrecht 1977) und halt (Held 1981) oder der wichtigsten deutschen Abtönungspartikeln insgesamt (Helling 1983), bringen für die italienische Partikelforschung insofern wenig, als sie - neben der Problematik des geeigneten tertium comparationis — allenfalls zu Listen der verschiedenen funktionalen Äquivalente auf allen Sprachebenen führen (cf. Helling 1983, 56). Wenn Stammerjohann 1980 von einigen funktionalen Kategorien der deutschen Abtönung ausgeht, so kann er auf der Basis von Informantenbefragungen vorrangig feststellen, daß dieselben italienischen Partikeln in den verschiedenen Kategorien immer wieder vorkommen, was keineswegs zu ihrer pragmatischen Erfassung beiträgt. Burkhardt 1985 wiederum versucht sich in einer vergleichenden Typologie der deutschen und italienischen Gesprächswörter. Aufgrund seiner bedingungslosen Ausrichtung an deutschen Form- und Funktionskriterien bringt auch dieses Unternehmen wenig für die italienische Partikelforschung. U. E. könnte die Italianistik aus der Germanistik mehr Nutzen ziehen, wenn sie sich an deren Methodik und an deren Theorie zur Funktionsbeschreibung der Partikeln orientierte: das entsprechende Instrumentarium anderer Sprachen, nämlich des Englischen (Bublitz 1978), des Schwedischen (Heinrichs 1981) oder des Rumänischen (Thun 1984), ist auf solcher Basis durchaus fruchtbringend beschrieben worden.
3. Theoretischer Kriterienkatalog für formale funktionale Umrisse von Partikeln
und
Die hier nur sehr allgemein mögliche Charakterisierung der italienischen Partikeln als eines eigenen Forschungsbereichs bedarf vorab einiger wichtiger Aspekte aus Interaktionsforschung, Handlungstheorie und linguistischer Pragmatik: 3.1. Formale
Probleme
Im Unterschied zu anderen linguistischen Arbeitsgebieten sieht sich die Partikelforschung ihrer Natur zufolge vor Formprobleme gestellt, die
66
VI. Sprachen
und Sprachgebiete:
Italienisch
ihr Selbstverständnis auf zwei Ebenen in Frage stellen: durch die Schwierigkeit in der intensionalen und extensionalen Abgrenzung des Untersuchungsgegenstandes einerseits und durch das Ringen nach einer umfassenden terminologischen Bezeichnung andererseits. Heinrichs 1981 bestätigt diese Situation selbst für die Germanistik und deutet dies als generelles „Symptom für die Unsicherheit und das Unbehagen, das viele Linguisten bei diesem Gegenstand noch empfinden" (12). Für das Italienische erschwert sich die Lage insofern, als der Begriff „Partikel" nicht wörtlich übersetzt werden kann: «particella» ist nur als grammatikalischer Terminus belegt. Wenn hier dennoch von Partikelforschung die Rede bleibt, so kann sich dies nur in Anlehnung an die germanistische Partikelforschung legitimieren, die sich aufgrund des Interesses an den Modalpartikeln hauptsächlich mit dialogischen und pragmatischen Problemstellungen auseinandersetzt. Semantische Untersuchungen zu Gradpartikeln, Adverbien, Konjunktionen u . a . zählen demnach auch in der italienischen Sprachwissenschaft nicht zur Partikelforschung im engeren Sinn, wohl aber das Gebiet der Gesprächswörter, dessen Breite und Heterogenität jedoch genügend Anlaß zu eigenen und — meist noch ungelösten - Forschungsaufgaben bietet. Eine Möglichkeit zu einer angemessenen Beschreibung der italienischen Gesprächswörter und -partikeln sehen wir für diesen einführenden Rahmen wieder in germanistischen Lösungen: Z u m einen scheint der Terminus „kommunikative Funktionswörter" von Burkhardt 1982 nicht ungeeignet, zumal ihm Interjektionen, Gliederungs- und Rückmeldepartikeln, Abtönungspartikeln und jene Lexeme, die mit der Illokution in Zusammenhang stehen, gleichwertig angehören (cf. 141). Heterogene Typen wie eh, appunto, proprio, tanto, su etc. können damit zu einer Gruppe zusammengefaßt werden, die „jeweils in ihrer Funktion in bezug auf den handlungsmäßigen Verlauf und die Struktur der Interaktion" (142) erklärt werden kann. Zum anderen könnte auch der von Thun 1984 zurechtgelegte Arbeitsbegriff „Existimatoren" der italienischen Situation insofern dienlich sein, als er auf die modale/abtönende/einschätzende Funktion bezogen ist, die bestimmte Wörter aufgrund der Erwartungen der Gesprächspartner innerhalb der antipodischen Geprächskategorien Zustimmung und Widerspruch übernehmen. Z u den Existimatoren zählt Thun daher auch neben den deutschen Abtönungspartikeln Wörter wie allerdings, freilich, immerhin, sowieso u . a . Welche Wörter lassen sich damit zum engeren Gegenstand der italienischen Partikelforschung
zählen? Wir werden uns hier auf die Beschreibung unflektierter Lexeme beschränken müssen — verbale Typen wie senti, guarda, dico etc. können nicht behandelt werden - und ihre Zusammenstellung mittels einiger fundamentaler Überlegungen zu Semantik, textueller Distribution und Tendenzen der Verwendungsweise erklären, die mit den Konstitutionsbedingungen und den Gesetzen des Sprechens i.a. in Verbindung stehen dürften. 3.2. Fragen der Semantik
und
Textualität
Im Italienischen haben Partikeln grundsätzlich keine einheitliche textuelle bzw. syntaktische Distribution: ob sie als Vor- und/oder Nachschaltungen vorkommen und/oder sich satzintegriert präsentieren und ob sie satzwertig auch allein stehen können, ist nur spezifisch auszumachen. Man vergleiche dazu das Beispiel aus Held 1985a, 314, wo proprio alle numerierten Positionen einnehmen kann, appunto dagegen nur 1, 2, 4, certo wiederum nur 1, usw.: (1)
Se I
le volessi 2
bene 3
, 4
la sposerei 5
6
Zum Wesen von Partikeln gehört auch ihre Polysemie: meist lassen sich eine semantische und eine pragmatische Lesart unterscheiden: (2) Allora (Part.), ero assai giovane allora (Adv.) storf 1974, 24).
(Bu-
In manchen Fällen gibt die syntaktische Stellung der Wörter über ihre eindeutige Funktion Aufschluß: (3) Tanto il treno va lontano. (Part.) II treno va tanto lontano (Adv.);
in anderen sind zusätzlich auch intonative Momente dafür entscheidend: / (4) Veramente,
mi sento male (Part.)
'
Mi sento veramente
male
/
-
(Adv.).
Wenn weder Stellung noch Prosodie die semantische oder pragmatische Verwendung des Lexems anzeigen, müßte die Partikelforschung für sich plausible Differenzierungskriterien anbieten können: Synonym- und Permutationsproben, Transformationen in die indirekte Rede oder das Weglassen der betreffenden Wörter werden dazu diskutiert. Im letzten Fall wird zwar keine Änderung auf der Darstellungsebene der Äußerung entstehen, wohl aber - um weiter mit der Terminologie Bühlers 1934 zu verfahren — auf den Ebenen des Ausdrucks und des Appells. Grundsätzlich wird also deutlich, daß Partikeln ohne Bezug zur Äußerung keine isolierbare
239. Italienisch: Partikelforschung
bzw. semantisch faßbare Bedeutung haben. Mit Heinrichs 1981, 116s., läßt sich eher von Satzbedeutung sprechen, was jedoch erst pragmatisch erklärt werden kann. Partikeln erfüllen demnach eine Funktion in der und für die Gesprächskonstellation, wobei jedoch meist ein gewisser Zusammenhang mit ursprünglichen Bedeutungskomponenten bestehen bleibt. Typisch sind also die mehr oder weniger starken Desemantisierungserscheinungen dieser abhängigen Funktionswörter, deren Beschreibbarkeit zusätzlich durch ihre Automatisierung und Ritualisierung im Sprechen erschwert wird: einerseits werden immer wiederkehrende Dialogkonstellationen und -handlungen mit immer denselben Partikeln etikettiert, andererseits sind sie auch in Auswahl und Frequenz individuellen Verwendungspräferenzen ausgesetzt. Nicht umsonst markiert z . B . der italienische Übersetzer in der Komtesse Mizzi die stets unsicheren, aber altklugen Reden des jungen Grafen Philipp mit folgender Partikelkombination: (5) Vengono spesso da voi, si cioe insomma visita, a casa, . . . signor conte? (M 71)
dico in
Wie Partikeln schließlich ohne große Änderungen des propositionalen Gehalts ihrer Bezugsäußerung untereinander ausgetauscht, so können sie auch in beliebiger Zahl miteinander kombiniert werden, wobei auch hier wieder idiomatische Faktoren eine Rolle spielen. Dennoch sind sowohl Permutation wie Kombination gewissen formalen, semantischen und pragmatischen Gesetzmäßigkeiten unterworfen, die im Italienischen noch nicht untersucht worden sind. Man vergleiche das folgende Beispiel, das auch kontextlos für sich spricht: (6) Dai, non raccontare storie, che infondo comunque magari e proprio l'unica ragione per cui lo faresti. ( P A 175)
3.3. Hypothesen Gehalt
zum
pragmatisch-funktionalen
Der pragmatische Inhaltskomplex der Partikeln soll im folgenden aus arbeitstechnischen Gründen in die wichtigsten Punkte aus der Forschung aufgegliedert werden.
3.3.1. Der sozial-interaktive
Aspekt der Partikeln
Mit dem Vordringen soziologischer und ethnomethodologischer Ansätze in den Bereich der Linguistik kommt dem Beziehungsaspekt eine wesentliche Rolle in der kommunikativen Alltagskompetenz zu: Für die Partikeln heißt das, daß sie für den Prozeß der „negotiation" ( = negoziazione, für das Italienische cf. Cesanelli/
67
Marcarino 1984), i.e. der kontinuierlichen Pflege, Regelung und Aushandlung von sozialer Identität, Image und Beziehung der Kommunikationsteilnehmer entscheidend mitverantwortlich sind. Sie drücken in und zu den Äußerungen Emotionen, Einstellungen und Erwartungshaltungen der Gesprächspartner aus, die meist aufgrund der allgemeingültigen sozialen Umgangsnormen - den antizipierenden Ausgleich potentieller Konfliktbereiche zum Ziel haben. Unter solchen Aspekten können die Kontaktfunktionen der Partikeln untersucht werden, weiters ihre Leistung für das gegenseitige „Ratifizieren" der Sprecher, ihr Einfluß auf die Abschwächung sog. „gesichtsbedrohender" Sprechhandlungen (cf. das Konzept der „face-threatening-acts" bei Brown/Levinson 1978), ihre Rolle in konversationellen Korrekturverfahren und bei der redetechnischen Umlenkung oppositioneller Partnerkonstellationen. Nur ein Beispiel, schon bei Spitzer (1922, 238) gefunden, soll stellvertretend auf diesen Funktionskomplex verweisen und damit den für die Interaktion entscheidenden Handlungscharakter der Partikeln deutlich machen: (7) Del resto e forse meglio cosi anzi diciamolo tura e meglio cosi.
3.3.2. Der textsemantische
addirii-
Aspekt der Partikeln
Partikeln sind - nach Burkhardt 1984 - „anabzw. kataphorische Verweisformen, die Textkohärenz und damit Textualität erzeugen" (66). Franck 1980 spricht von ihrer Konnexfunktion, mit der sie Äußerungen nicht nur dialogtechnisch als Initiative oder Reaktion markieren, sondern vor allem zu jeder Art des Kontextes in Bezug setzen. Partikeln übernehmen also die argumentative Korrelation der Dialogsequenzen und greifen damit entscheidend in das „Fortsetzungsraster" (Franck 1980) des zwischen den Gesprächspartnern entstandenen Handlungsfeldes ein. Mit dieser Textualität steht der pragmatische Inhalt dieser Wörter in grundsätzlichem Zusammenhang: der von Franck deklarierte Rückwärtskonnex kann unschwer als die Stellungnahme bzw. das Urteil des Sprechers interpretiert werden, der Vorwärtskonnex geht in Richtung der Antizipation, bzw. ist er die Intention des Sprechers bezüglich der Hörerreaktion. Es versteht sich von selbst, daß Partikeln auch - und dies sehr oft - auf Nichtsprachliches bzw. Mitgedachtes rekurrieren. Sie sind als Scharnierelemente zwischen Vor- und Nachgeschichte der dialogischen Handlung zu verstehen, die sich an der Erwartungskonstellation der Interaktionspartner orientieren.
68
VI. Sprachen
und Sprachgebiete:
3.3.3. Der präsuppositionale
Italienisch
Aspekt der Partikel
Es drängt sich nun weiter die Frage auf, aufgrund welcher inhaltlichen Bezugskomponenten diese Handlungsfunktionen der Partikeln und ihre beziehungsorientierte Rolle entstehen und wie die italienische Sprache damit verfährt. Burkhardt ist grundsätzlich der Auffassung, daß Partikeln „Mittel des Vollzugs von Präsuppositionen" sind, „deren Funktion es ist, allgemeine Voraussetzungen, Unterstellungen und situationsbezogene Prämissen des Sprechers zu verdeutlichen oder genauer, ( . . . ) zu vollziehen" (1984 , 64). D a ß diese Annahme auch für das Italienische — wenngleich in anderer und sehr unterschiedlich bestimmbarer Weise — gelten kann, zeigt z . B . die Partikel mica, deren Hauptfunktion nicht in der Verneinung, sondern in der Zurückweisung einer präsupponierten, gegenteiligen Meinung oder Erwartung des Partners verankert ist: (8) Io, poi. oggi, di fare l'amore non ne ho mica tanta voglia. (PA 107)
Damit wird auch für das Italienische klar, daß „Präsuppositionen, aufgrund ihres Wahrheitswertes, als zusätzliche Behauptungsakte mit eigenem propositionalen Gehalt" (ebd., 65) verstanden werden können, woraus sich die Modalität (Bublitz 1978) oder die illokutive Färbung, die Partikeln einer Äußerung verleihen, erst sekundär ergeben. Was durch die Aktualisierung der Präsuppositionen jeweils geschieht, müßte in jedem Fall mit einer sog. „Funktionsparaphrase" (Burkhardt 1982, 141) genau umschreibbar sein. In Beispiel 8 impliziert daher mica, daß der Dialogpartner, zumindest nach Meinung der Sprecherin, von ihrer ständigen Lust auf Liebe restlos überzeugt ist . . . Partikeln dürfen also zu Recht von der Forschung als „Proformen" oder „Prophrasen" bezeichnet werden. Art und Inhalt des Präsuppositionskomplexes, den Partikeln - wohlgemerkt in unterschiedlicher Weise und Intensität — wiedergeben, können erst näher bestimmt werden, wenn unsere Überlegungen den übergreifend gültigen Ansatzpunkt jedes sozialen Handelns überhaupt miteinbeziehen: die kommunikative Gemeinsamkeit, i.e. gleiche Erfahrungen, Meinungen, Wertmaßstäbe, Wissensbestände etc., die als das sog. Bekannte dem „Horizont" der Interaktionspartner angehören und deren Bildung nach Lütten 1977 - „notwendig ist für den Fortgang der Argumentation bzw. des Handlungszusammenhangs, auf den die Argumentation vorbereitet, den sie ermöglichen will" (270). Auch jene Wörter, die im Italienischen als Partikeln angesehen werden können, zeigen eine mehr oder weniger deutlich beschreibbare Re-
kurrenz auf diese kommunikative Gemeinsamkeit: innerhalb der Bezugsäußerung kann sie wie noch näher zu zeigen sein wird — assertiert, konstatiert, unterstellt, zurückgewiesen etc. werden. Wie dieses Verhältnis von Präsuppositionen und Gemeinsamkeit z . B . aussehen kann, zeigt die italienische Partikel giä\ (9) Dov'e giä il convegno? (Bazzanella 1983).
Mit dieser Aussage, die z.B. mit «Dove mi hai detto che sarä il convegno?» paraphrasiert werden kann, gibt der Sprecher folgende Mitinformationen: er hat die vom Partner geschaffene kommunikative Gemeinsamkeit im Moment nicht präsent, führt dies auf eigenes Verschulden zurück (worin die illokutive Komponente des Selbstvorwurfs gesehen werden kann) und gibt seine dringende Bereitschaft zur Wiederherstellung des gemeinsamen Wissensstandes appellativ zu erkennen. Ohne weitere Detailangaben machen zu können, soll hier lediglich festgehalten werden, daß die Partikelwahl und die damit verbundene Aushandlung der kommunikativen Gemeinsamkeit u . E . entscheidend davon abhängen, wie der Sprecher das Verhältnis erlebt oder beurteilt, das sich die Interaktionspartner im Laufe ihrer Kommunikation geschaffen haben und im entsprechenden Moment einnehmen: Tragende Variablen sind damit konsens- oder dissensorientierte Partnerverhältnisse, die offensichtlich bestehen oder vom Sprecher nur vermutet (bzw. befürchtet) werden. 3.3.4. Der gesprächsstrategische der Partikeln
Aspekt
Mit diesem unterschwelligen Bezug auf die kommunikative Gemeinsamkeit, der für die Beteiligten der Interaktion stets deutlich fühlbar ist und als Motor für das weitere Dialogverhalten gilt, können Partikeln nicht zuletzt auch als gesprächsstrategische Mittel angesehen werden. Wenn mit Lütten 1977 wieder davon ausgegangen werden darf, daß „der Rekurs auf die Gemeinsamkeit erst dann problematisch wird, wenn sie vom Kommunikationspartner nicht akzeptiert wird, wenn er also für sich selbst andere Anschauungen oder Erfahrungen vertritt" (271), so müßten Partikeln grundsätzlich mittels eines simplifizierten Gesprächsschemas zwischen den Polen JA und N E I N darstellbar sein. Man begibt sich damit vorerst zurück zu Spitzer, dem schon schwärmerisch auffällt, „welche stattliche Reihe von Bejahungs- und Verneinungsformen das Italienische ausgebildet hat. Wenn hier das Völkertemperament herangezogen werden darf, so würde sich ergeben, daß der Italiener als leidenschaftlicher Freund des Gesprächs und
239. Italienisch:
als Mann von Welt gerade für die Nuancen der Bejahung und Verneinung sensibler ist als ein anderes V o l k . H o c h e n t w i c k e l t e Technik geselliger Unterhaltung bedarf einer tastenreichen Klaviatur geselliger Ausdrucksformen ( . . . ) Ein brutales Ja oder N e i n würde uns einseitig binden, zu sehr bestimmten Parteien und Gruppen zuweisen. Wir bedürfen, um der Vielfalt geselliger Konstellationen gerecht zu werd e n , der nuancierten A n t w o r t f o r m e n ( . . . ) Nicht nur u m A u s s a g e - , sondern u m Verkehrsformen handelt e s sich ja, die sich aus der Berührung von Sprecher und Hörer erklären" (112).
Wie sich jedoch zeigt, gibt Spitzer schon einige einschlägige Hinweise in Richtung Beziehungsarbeit und Gesprächstechnik. Wenn seine bipolare Sichtweise auf der Basis der aktuellen Interaktionstheorie verändert bzw. ergänzt wird, so könnten u . E . die Partikeln in folgenden Funktionsbereichen des Gesprächs angesiedelt und erklärt werden: — Im JA-Bereich, wo sich die Gesprächspartner im Konsens befinden, ü b e r n e h m e n Partikeln — in reicher Fülle und hoher Frequenz - die A u f g a b e , diese idealen Fortsetzungs- und Beziehungsbedingungen zu unterstreichen, zu bekräftigen u n d , wenn möglich, zu potenzieren, um sie vor jeder G e f ä h r d u n g zu sichern. — Im gegensätzlichen NEIN-Bereich, wo die kommunikative Gemeinsamkeit entgegen den Erwartungen von einem der Partner gestört werden m u ß , haben Partikeln die Funktion, eventuelle Konflikte gesprächstechnisch rechtzeitig abzufangen. — Das wichtigste Einsatzgebiet der Partikeln sehen wir jedoch im Feld zwischen den beiden Polen, wo eine implizite, aber potentielle Gegensatzstruktur den Sprecher zum Management der kommunikativen Gemeinsamkeit mobilisiert. Hier wiederum läßt sich die mit Partikeln eingeschlagene Redestrategie nur danach beurteilen, von welchem der beiden Partner die Opposition ausgeht, so daß — ausschließlich am Sprecher orientiert - zwischen Partikeln des Konsensmanagements und Partikeln des Dissensmanagements unterschieden werden kann.
italienischen Gesprächs-
Aus diesen gesprächsstrategischen Überlegungen lassen sich gewisse richtungsweisende Kategorien f ü r eine globale Funktionsbeschreibung der italienischen Gesprächspartikeln ableiten. Auf Einzelangaben bezüglich syntaktischer Position und bestimmter Kollokationen etc., auf spezifische Funktionsdarstellungen oder das Besprechen exemplarischer Textstellen muß hier
69
aus räumlichen G r ü n d e n weitgehend verzichtet werden. Die zukünftige Partikelforschung muß sich jedoch dringend auch mit diesen Details auseinandersetzen.
4.1. Partikeln
und
Konsens
N e b e n den erwähnten Bestärkungs- und Ratifizierungsfunktionen haben Partikeln im Konsensbereich auch grundsätzlich die A u f g a b e , gleichsam wie ein Sprungbrett für ein günstiges Fortsetzungsraster zu sorgen: das Vorhergehende erhält die Funktion des T h e m a s , die Folgeäußerungen sind als das N e u e r e und Wesentlichere, als das R h e m a , anzusehen. Daraus wird deutlich, daß Partikeln auch an der unterschiedlichen Bewertung von Informationsgehalt und Äußerungsstellenwert entscheidend beteiligt sind. Es lassen sich unterscheiden:
4.1.1. Partikeln der totalen Obereinstimmung wie appunto, giusto, esatto, precisamente; naturalmente; assolutamente, perfettamente etc.
4.1.2. Partikeln der Obereinstimmung mit terführung wie dunque, allora, ora,
4.1.3. Partikeln der übereinstimmenden menfassung wie ecco (vorangest.), m a ; ebbene.
Wei-
Zusaminsom-
Hier können lediglich die starken Ritualisierungserscheinungen in bestimmten illokutiven Kollokationen erwähnt werden: W e n n allora, dunque oder insomma im Z u s a m m e n h a n g mit a u f f o r d e r n d e n Sprechhandlungen stehen, implizieren sie oppositive Inhaltskonstellationen (logische Weiterführung versus nicht erfolgte Handlung) und geben Gefühlswerte wie Dringlichkeit und Unfreundlichkeit preis (cf. auch die Konjunktion e). (10) Dunque,
4. Versuch einer Darstellung der Partikeln im Rahmen funktionaler kategorien
Partikelforschimg
4.2. Partikeln
mi dica che cosa vuole ο m e ne vado.
und
Konsensmanagement
Als Konsensmanagement bezeichnen wir jene verbalen Strategien eines Sprechers, die auf das A b f a n g e n einer sich a u f b a u e n d e n oder auch nur präsupponierten oppositionellen Konstellation der Interaktionspartner angelegt ist. Zugunsten des Konsenses, einer gemeinsamen Aktionsbasis u n d einer damit verbundenen günstigen Hörersteuerung kann der Sprecher mittels Partikeln folgende Wege gehen:
70
VI. Sprachen
und Sprachgebiete:
4.2.1. Die kommunikative
Italienisch
Unterordnung
a. durch die aktive Einsicht und Partikeln wie infatti, difatti, in effetti, effettivamente, giä·, eh. In dieser Art der Zustimmung dringen Sprechhandlungen wie Zugeben, Einräumen u.ä. durch, die auf eine - mehr oder weniger — überzeugte Umstimmung des Sprechers bezüglich Inhalt und Relevanz der Vorgängersequenz oder des Bezugsgedankens schließen lassen. Vorangestelltes giä informiert über die Erinnerung des Sprechers an die kommunikative Gemeinsamkeit und greift damit aktiv in den Beziehungsstand ein (cf. auch 3.3.3.): (11) Lolo: lo non ricordo proprio ... Philipp: Eh giä. come potete saperlo, mica eravate Ii, quando io ho ritagliato il vostro ritratto dal giornale, nol (M 66)
b. durch konstatierende Resignation und die Partikeln tanto-, or(a)mai; eh\ ecco und basta (beide nachgestellt). Wenngleich diese Partikelgruppe sehr unterschiedliche Relationen und Gefühlsnuancen evoziert, auf die hier nicht im einzelnen eingegangen werden kann, so konstatiert sie in kausal-rechtfertigendem Sinne die kommunikative Gemeinsamkeit als eine Tatsache, die der Sprecher — oft wider Erwarten - aufgrund ausgeschlossener Alternativen annehmen muß. Dadurch unterwirft er sich wiederum dem Partner, verleiht aber dem Kommunikationsverlauf einen gewissen Schlußpunkt, der schließlich als Resignation oder aber als kategorisches Verhalten interpretiert werden kann. Das Italienische hat hier ein Mittel anzubieten, das zwar noch nicht spezifisch als Partikel behandelt wurde, u.E. aber alle dazu nötigen Kriterien erfüllt: das vorgeschaltete tanto mit fallender Intonation und deutlicher Pause vor der folgenden Äußerung: (12) Tanto anch'io non e che sto in preda alla passione, intendo dire, carino ricciutello. (PA 127)
Es lohnt einer nur kurzen Erklärung auf der Basis der gelungenen Analyse von Rancigay/Tekavcic 1979, die die pragmatische Bedeutung des tanto als «alternativa fra due possibilitä che sono diametralmente opposte» (203) sehen. Aus der daraus folgenden «indifferenza dell'effetto su cio che esprime la seconda fräse» (ebd.) leitet sich der Eindruck der „rassegnazione" ab. Tanto wird weiters als ein prophrastisches Mittel definiert, das aufgrund der ihm zugrundeliegenden «fräse ipotetico-concessiva» «assume il valore di una giustificazione del precedente enunciato» (211). Als solches «giustificativo» drückt tanto ein Urteil aus, das unterschwellig auf die Steue-
rung der Kooperation der Sprechpartner ausgerichtet ist. 4.2.2. Die antizipierte Suggestion des Konsenses durch die Partikeln proprio, veramente (betont), davvero Es fällt allgemein auf, daß die sog. kognitiven Modalwörter der Wahrheit und Wirklichkeit (auch affirmative Modalwörter genannt, cf. Latour 1974) im gesprochenen Code grundsätzlich stark beansprucht werden: (13) Diglielo adesso, ti prego, mentre io non ci sono. Mi fai proprio un piacere. Veramente. (M 46)
Dafür ist nicht vorrangig das typische Unsicherheitsgefühl verantwortlich, das Sprecher beim spontanen Reden haben, sondern vielmehr dessen Ursache, nämlich die Angst vor dem Partner, und daher die „Absicht des Sprechers, das Gespräch in die von ihm gewünschten Bahnen zu lenken und den antizipierten Widerstand dabei möglichst herabzusetzen" (Latour 1974, 91). Mittels proprio, veramente u. ä. erhebt der Sprecher einen Anspruch auf Wahrheit und Glaubwürdigkeit seiner Aussagen, was interaktioneil eine entscheidende Rolle spielt (cf. Held 1985b). Der Hörer hat diesem Anspruch wider alle potentiellen Zweifel an der kommunikativen Gemeinsamkeit Rechnung zu tragen. Es wäre notwendig, die Funktion dieser Modalwortgruppen der Wahrheit im allgemeinen zu untersuchen. 4.2.3. Partielle und argumentative Zustimmungstechniken (cf. auch Thun 1984, 118s.) Die Kooperation zwischen den Sprechern kann auch begünstigt werden, wenn ein Bezugsinhalt nicht als Ganzes, sondern nur in Teilen bestätigt wird. Der Sprecher zerlegt damit den Inhalt der Vorgängeräußerung und kann dessen Qualität oder dessen Quantität zum Anlaß seiner weiteren Argumentation machen. Unter interaktivem Aspekt sind solche Zustimmungen einerseits als eingeschränkte Umstimmungen des Sprechers, andererseits auch als strategische Vorbereitungen auf gewisse Einsprüche oder unterschiedliche Meinungen zu verstehen, die der Sprecher ohne die Folge — reziproker — Gesichtsverluste anzubringen hat. Es zeigt sich hier, daß der Übergang zum Dissensmanagement durchaus fließend ist und von den jeweiligen pragmatischen Konstellationen abhängt. Partikeln können folgende Argumentationstechniken übernehmen: a. dem Inhalt wird etwas hinzugefügt bzw. er wird verstärkt durch anzi\ addirittura, niente-
239. Italienisch: Partikelforschung
dimeno; innanzitutto pure; altro che.
u . a . ; oltretutto;
anchel
Alle diese Partikeln drücken eine steigernde Fortführung aus, die der Sprecher wiederum aufgrund präsupponierter Oppositionen für notwendig hält. Die Zustimmung ist in diesem Sinne emphatisch und kataphorisch auf das Neue, Wichtigere ausgerichtet: (14) Beh, senti, addirittura, sedermi in braccio mi sembra eccessivo. (PA 111) oder: Per la miseria, altro che frustate ti darö! (Held 1985a, 319)
b. dem Inhalt wird etwas weggenommen bzw. er wird minimalisiert: Trotz prinzipieller Zustimmungsbereitschaft kann der Sprecher nicht umhin, der Bezugsgröße gewisse Abstriche zu versetzen, deren Tragweite von der präsupponierten Erwartung abhängt. In dieser Kategorie drängt sich neuerdings ein Vergleich mit dem Deutschen auf, das mittels der Partikeln immerhin, jedenfalls, wenigstens und schließlich (cf. Weydt 1979) paradigmatisch beschreibbare Präsuppositionsrelationen anzeigen kann. Die italienischen Instrumente geben eine ungleich verwischtere Situation wieder, die sich folgendermaßen umreißen läßt: — Perlomeno und almeno reduzieren den vorangehenden Bezugsinhalt zwar auf eine Minimalgrenze, diese bedingt aber durch ihre nunmehr größere interaktive Relevanz das weitere Fortsetzungsgeschehen. Auf präsuppositionaler Ebene spielt der Sprecher mit diesen Partikeln zwei Größen aus, die Weydt 1979 drastisch, aber einprägsam — beschreibt als die hohen Anfangserwartungen, denen der Sprecher nicht Folge leisten kann, und die Angst vor der völligen Vernichtung, die aber dann doch nicht eintritt: So meint z . B . die italienische Komtesse Mizzi, daß auch die Herrenhausmitglieder jedem Zeitungsschreiber letztlich ausgeliefert sind: (15) Beh, mi pare lo siano anchi i signori della Camera Alta, ηοΊ Cioi, almeno ... quando aprono bocca per dir qualcosa. (M 46)
71
Warum gerade comunque im gesprochenen Italienisch so häufig und beliebt ist, müßte in diesem Zusammenhang näher beobachtet werden. - Eine andere Art der Zustimmung kann ein Sprecher mittels der Partikeln dopo tutto und poi in Form einer „schrittweisen" Einsicht nach längerer Besinnung geben ('nach allem' — 'trotz allem' - 'schließlich' - 'doch') und diese Haltung gleichzeitig implizit begründen. Die argumentative Relation der beiden Bezugssequenzen rückt vom konzessiven in den kausalen Bereich. Daß jedoch die Dissenskomponenten ungleich stärker erhalten bleiben, soll kurz an der Partikel poi demonstriert werden, die — tonlos in die Äußerung integriert und häufig in bestimmten idiomatischen Kollokationen - für das gesprochene Italienisch sehr typisch ist und. grundsätzlich, einen abschwächenden Eindruck mit sich bringt: (17) Potrei Ieggere. che pare ogni tanto non faccia poi tanto male. (PA 64) oder auch in Fragen: Ε sc mia madre non fosse poi proprio morta? (M 76)
Mit poi, das unbedingt noch genauer beschrieben werden muß, bringt ein Sprecher nach Erwägung gewisser für den Partner günstiger und logischer Zusammenhänge doch einen — unerwarteten, durchbrechenden - Einspruch bzw. einen neuen Gedanken in gesichertem Bezug zur kommunikativen Gemeinsamkeit vor. Die Bedeutung von poi spannt sich damit von dopo tutto ('schließlich') zu in fondo ('eigentlich'), kann aber mit diesen Partikeln auch problemlos kombiniert werden: (18) Ha preferito scappare piuttosto che sposarc quel bravo ragazzo col quale poi in fondo era diciamo pure fidanzata . . . (M 40)
4.3. Partikeln und
Dissensmanagement
Wie die letzten Überlegungen angekündigt haben, gibt es viele Kommunikationssituationen, wo ein Sprecher seinerseits oppositionelle Meinungen etc. wider die Erwartungen des Partners und wider die üblichen Interaktionsnormen zu äußern hat. Im Dienste einer konfliktfreien Kommunikationsfortsetzung wird er demnach dieses Dissensverhältnis mittels Partikeln rechtzeitig „reparieren", kompensieren und entschärfen. Dies kann erfolgen durch:
— Die Partikeln comunque, in (ad) ogni modo/ caso wirken zustimmend durch die Reduktion des Bezugsinhalts auf einen harten Kern, der unabhängig von den oppositiven Erwartungspräsuppositionen sowie möglicher, hier aber gleichgültiger, Alternativen auch vom Sprecher vertreten werden kann:
4.3.1. Die Beiläufigkeitstechnik und die Partikeln intanto, del resto, a proposito
(16) Tu perö ci puoi andare in ogni caso, papä, ηοΊ (Μ 78) (ersetzbar durch comunque).
Dissens kann in Verkleidung eines Konsenses angeboten werden, indem bei Bewahrung des Ii-
72
VI. Sprachen
und Sprachgebiete:
Italienisch
nearen Fortsetzungsrasters die oppositiven Argumente nur zufällig und beiläufig aufscheinen. Die Äußerung erhält so den Anstrich des Provisorischen, einstweilen Gültigen oder sogar des Überflüssigen, womit sich der Sprecher zwar äußerlich in die Gewalt des Partners begibt, unterschwellig aber in die von ihm gesetzte, neue Richtung verweist: (19) Ε non credo che per voi sia una novitä, ηοΊ Ve l'ho detto anche allora del resto, subito. (M 53) (20) Oh me nc ricordo, me ne ricordo. Mi pare di non avervi mai dato occasione di dubitarc dclla mia memoria, a proposito . . . (M 56)
4.3.2. Die
„eigentlich"-Technik
Ein deutscher Sprecher hat mit der Partikel eigentlich die Möglichkeit, eine von ihm verschuldete „Durchbrechung einer konversationeilen oder institutionell-sozialen Norm und damit auch einer Normalformerwartung" (Burkhardt 1984, 70) zu signalisieren, diese aber gleichzeitig schon abzuschwächen, um sich vor Sanktionen zu schützen. Hier kann z . B . ein onomasiologischer Vergleich - wie auch Albrecht 1977 ihn unternimmt - deutlich machen, daß solche neuen, für den Hörer unerwarteten Informationen im Italienischen von zwei verschiedenen Partikelbereichen vorsichtig in den Kommunikationsverlauf eingebracht werden: — mittels kognitiver Wahrheitspartikeln wie des unbetonten, erst- oder letztstelligen veramente und Lokutionen wie in veritä, a dire il vero etc. und — mittels in fondo und der Partikeln poi und insomma, wodurch entweder die Gültigkeit der Äußerung relativiert oder reduziert wird oder der Anschein längeren Zögerns eine gewisse Milderung bewirkt: Die Äußerung des Grafen (21) Beh, non mi pare in fondo una gran novitä (Μ 33)
kann durchaus auch wie folgt aussehen und ihren bedenklichen Anstrich beibehalten: / Beh, veramente, non mi pare . . . Beh, non mi pare poi una gran novitä . . .
Pragmatische Änderungen dieser weitgehend als synonym anzusehenden Wörter sind nur in eingehenden Analysen festzustellen. Interessant ist auch die Kombinationsmöglichkeit dieser Partikeln untereinander. 4.3.3. Dubitativ und Optativ und die Partikeln forse, casomai, chissä sowie magari Eine Möglichkeit zur Entledigung von Verantwortung bei neuen oder als unerwartet einge-
stuften Interventionen hat der Sprecher auch durch eine gewisse fingierte Zweifelstellung oder durch das Wegwünschen dieser von ihm eingeleiteten oppositiven Konstellation: (22) In fondo. alla Camera Alta magari parlatc altrimenti, dico caso mai apriste la bocca per tenere un qualsiasi discorso . . . (M 53)
Die für das Italienische typische Partikel magari hat in ihrer komplexen Bedeutung und variablen Verwendungsmöglichkeit schon immer die Lexikographie und Grammatik beschäftigt. Neuerdings werden ihr einige gesprächsanalytische Überlegungen gewidmet, auf die hier nur verwiesen werden kann (cf. Radtke 1985; Spiti-Vagni 1986). Schließlich sollen im Rahmen des Dissensmanagements noch zwei wichtige Funktionsbereiche erwähnt werden, die der verbalen Höflichkeit angehören und auch im wesentlichen von Partikeln getragen sind: 4.3.4. Abschwächungs- und Verwischungstechniken mit Wörtern wie praticamente, eventualmente, piü ο meno, quasi u. a., die nach Lakoff 1972 als „hedges" bezeichnet werden (dt.: „Heckenausdrücke", Sandig 1979) und grundsätzlich die Prädikation einer Äußerung mit unscharfen, ungenauen Konturen versehen. 4.3.5. Korrektur- und Wiederformulierungstechniken mit cioe, insomma, comunque etc., die von Bazzanella 1986 schon bearbeitet worden sind. Ein Beispiel sei daraus zur Untermalung gestattet: (23) II contratto va bo'. cioe insomma voglio dire ce l'hanno imposto. (Bazzanella 1983. 2)
4.4. Partikeln und
Dissens
Die Kategorie des Dissenses, die im Unterschied zum Konsens eine psychologisch und interaktiv viel folgeträchtigere Problematik aufweist, wird von einer ungleich geringeren Zahl an Partikeln bestritten. Es ist verwunderlich, daß diese, trotz ihrer exakt beschreibbaren präsuppositionalen und funktionalen Rolle, von der Forschung noch nicht systematisch beschrieben worden sind (cf. Held 1985a, Berretta 1984). Bei den italienischen Mitteln aus diesem Bereich ist zu bemerken, daß sie besonders zu Bindungen an bestimmte Satztypen und damit Sprechhandlungen tendieren (pure\ mai)\ weiters, daß ihre interaktiven Komponenten je nach Kollokat sehr komplex sind (mica), und schließlich, daß sie sehr starken Desemantisierungsprozessen ausgesetzt sind (cf. ma und e). Die folgenden Hinweise beschränken sich auf die Anführung der zwei Vorkommensbereiche von Dissenspartikeln und müssen die weiteren offenen Fragen leider beiseite stellen:
239. Italienisch: Partikelforschung
73
4.4.1. Partikeln als Träger eines impliziten und dialektischen Gegensatzes: pure; mica; mai
pronomen come, quando etc. geradezu idiomatischen Charakter haben.
Diese interaktioneile Kategorie, die wir mit der pragmatischen Bedeutung des deutschen doch in gewissen Zusammenhang bringen, macht vom Sprecher vermutete, versteckt vorliegende Gegensätze explizit. Wenn Partikeln nun auf diese Störung der kommunikativen Gemeinsamkeit aufmerksam machen, so richten sie damit auch an den Partner den dringenden Appell zu deren Wiederherstellung. Die Partikeln pure und mica können beide, wenngleich sie auf unterschiedlichen textuellen und pragmatischen Ebenen arbeiten, in dieser dialektischen Funktion des Zurücknehmens des Widerspruchs zusammengefaßt werden. Das müßte natürlich genauer diskutiert werden: Pure wird von der Forschung bisher ausschließlich in der für es typischen Kollokation in Imperativsätzen beobachtet (cf. Held 1983). Das hat Burkhardt 1985 dazu veranlaßt. es als „die einzige illokutionstransformierende Sprechhandlungspartikel des Italienischen" (250) zu etikettieren. Tatsächlich nimmt pure - aufgrund seiner ursprünglich konzessiven Bedeutung („ungehindert", Spitzer 1922, 205) - Einfluß auf den auffordernden Handlungstyp und seine Verpflichtungskonstellationen: pure greift positiv in den Beziehungsstand ein, indem es vom Partner präsupponierte Gegensätze im Sinne einer Erlaubnis reguliert und damit beseitigt:
(26) Contessina: No, non lo vedremo di ccrto . . . Philipp: Ε perche mai, contessa? (M 60)
(24) No. no finisca pure il conto! (Held 1983. 326)
Als deutsche Übersetzung für pure gilt ruhig, worin sich die beruhigende, partnerfreundliche Funktion dieser Aufforderungen zeigt. In Punkt 3.3.3. ist schon eine Erklärung zu mica gegeben worden. Wie Cinque 1976 in seiner als vorbildhaft anzusehenden Verwendungsanalyse von mica zeigt, weist ein Sprecher mit dieser Partikel Gegenteilsmeinungen, die ihm der Partner unterstellt hat bzw. ihm sogar anlasten könnte, ernsthaft zurück. Mica verleiht damit Aussagesätzen die illokutive Komponente des Vorwurfs, der Kritik u . a . In Fragesätzen hingegen impliziert diese Präsuppositionsdialektik von mica eine auf den Partner höflich wirkende Ausgangsbasis für weitere Reaktionen seinerseits: (25) (Non) hai mica mille lire da prestarmi? (Cinque 105)
Indem der Sprecher nämlich ein eventuelles Nein rhetorisch antizipiert, mindert er für den Partner die damit verbundenen Verpflichtungen und Bedrohungen. Einen ganz anderen Stellenwert dazu nehmen die Fragen mit mai ein, die für das Italienische typisch sind und in Verbindung mit den Frage-
Mica si puö telefonarc a una persona cosi. Quella pensa chi cazzo e mai questo. (PA 65)
Ausschließlich auf Fragehandlungen beschränkt und meist unmittelbar auf das Fragepronomen folgend, markiert mai die Äußerungen als überraschte, aber eindringliche Reaktionen auf Dialogvorkommnisse, die sich ganz wider Erwarten des Sprechers ergeben haben und für deren Erklärung sich nicht die geringsten Anhaltspunkte finden lassen. Mit mai zeigt ein Sprecher deutlich den Bruch mit der kommunikativen Gemeinsamkeit an, zu deren Wiederherstellung er den Partner um Erklärung bittet. 4.4.2. Partikeln und der offene Gegensatz: invece, al contrario, viceversa u.a.; perö, ma; e Für den offenen Widerspruch soll kurz auf die ursprünglich antithetischen Konjunktionen ma und e als Partikeln hingewiesen werden: Ma gehört - wie vergleichsweise auch im Französischen (cf. Gülich 1970) - zu den häufigsten und scheinbar abgenütztesten Eröffnungssignalen in der Rede. Wie Permutationstests zeigen, sind der Partikel dennoch in gewissem Sinne oppositive Präsuppositionen eigen, wie sich z . B . in der Illokution der typischen, idiomatisierten Kollokationen von ma mit bestimmten Satztypen zeigt: Die Verbindung von ma + Imperativ weist deshalb eine gewisse Färbung von Dringlichkeit und Ärgernis auf, weil zwischen der geäußerten Handlung und dem außersprachlich offensichtlichen Sachverhalt Oppositionen bestehen; ma in Exklamationen aktualisiert Oppositionen im Erwartungsbereich. D a ß ma nicht nur redeeinleitende, sondern eben auch existimatorische Funktionen in sich trägt, wird schon in der zuständigen Literatur mehrfach bestätigt (cf. Held 1983, Marconi/Bertinetto 1984; ebenso Weydt 1983 und die Arbeiten zum französischen mais, 298). Interessant ist für das gesprochene Italienisch die Feststellung, daß ein Ersatz des ma, dessen gemilderte Dissenskomponente nicht geleugnet werden kann, durch ein kontinuatives e der Äußerung einen ungleich brüskeren, unfreundlicheren, ja geradezu provokanten Anstrich verleiht: (27) Ma chi se ne frega. oder: Ma scrivigli!
vs. Ε chi sc ne frega. vs. Ε scrivigli!
Berretta 1984 sieht in mit e eingeleiteten Sprechhandlungen zwar «un dissenso implicito», der
74
VI. Sprachen und Sprachgebiete:
Italienisch
aber nach den Interaktionsregeln e i n e n ironis c h e n Stellenwert hat und daher weniger höflich und kooperationsbereit ist, «perche incoraggia nell'interlocutore una falsa aspettativa» (444). D i e s ergibt sich aus der «giustapposizione di un primo m o m e n t o , che orienta la risposta in s e n s o positivo rispetto all'enunciato p r e c e d e n t e , e un s e c o n d o m o m e n t o di s v e l a m e n t o - in forma s e m p r e breve e secca - del dissenso» (445). M a n sieht, wieviel an m e n s c h l i c h e m V e r h a l t e n genauere Interpretationen von Partikeln o f f e n l e g e n . . . B e i e und seinen G e s p r ä c h s f u n k t i o n e n m ü ß t e n zusätzlich auch soziolinguistische Faktoren s o w i e die unterschiedliche regionale Verw e n d u n g , schließlich seine Ritualisierung näher beachtet w e r d e n . Im Z u s a m m e n h a n g mit Interaktionstheorie und linguistischer Pragmatik hat sich also gezeigt, daß auch das Italienische über ein vielfältig e s Partikelinstrumentarium verfügt, das einer wissenschaftlichen Betrachtung wert ist. W e n n gleich ein meist unsystematisches Z u s a m m e n spiel v o n P o l y m o r p h i e und P o l y s e m i e , v o n U b e r b e a n s p r u c h u n g s t e n d e n z e n s o w i e eine ung e n a u e „ B ü n d e l u n g " ( S c h e m a n n 1982) pragmatischer bzw. präsuppositionaler I n f o r m a t i o n e n die italienischen Partikeln k e n n z e i c h n e t , so liegen ihre F u n k t i o n e n und Z w e c k e unzweifelhaft auf d e m G e b i e t einer nuancenreichen und app e l l b e t o n t e n verbalen „Gesichtsarbeit", die an der - typologischen o d e r stereotypen? - Charakterisierung des Italienischen als Dialogsprache mit seiner typischen «captatio b e n e v o l e n tiae» nicht unbeteiligt ist.
5. Bibliographie
(in
Auswahl)
1. Belegstellen für die zitierten Beispiele Rocco e Antonia, Porci con le all. Diario sessuo-politico di due adolescenti, Con un dialogo a posteriori di Giaime Pintor e Annalisa Usai, Roma, Savelli, '1976 (PA). Schnitzler, Arthur, La Contessina Mizzi. Alpappagallo verde (Komtesse Mizzi. Der grüne Kakadu), Introduzione e traduzione di Claudio Magris, Milano, Mondadori 1979 (M). 2. Fachliteratur Albrecht, Jörn, Wie übersetzt man eigentlich eigentlich? in: Weydt 1977, 19-37. Bazzanella, Carla, Iconnettivi di correzione nelparlato: usi metatestuali e fatici, in: Lichem/Mara/Knaller 1986, 3 5 - 4 5 . Bazzanella, Carla, L'uso dei connettivi nel parlato: alcune proposte. Vortrag gehalten am XVII Congresso SLI, Urbino 1983. Erscheint in Atti SLI, Roma, Bulzoni.
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240. Italienisch:
Phraseologie
75
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240. Italienisch: Phraseologie
c a m p o di studio c o n t r a s s e g n a t o dalla e t e r o g e n e i t ä , in o g n i s e n s o . T a l e e t e r o g e n e i t ä riguarda l o s t e s s o inventario: locuzioni (verbali, sostantivali, aggettivali, avverbiali, p r e p o s i z i o n a l i , c o n g i u n z i o n a l i ) , m e t a f o r e , m o d i di dire, frasi fatte, detti proverbiali e c c . , n o n c h e la t e r m i n o l o g i a , p o c o precisa: frasi i d i o m a t i c h e , frasi fatte, idiot i s m i , espressioni fossilizzate, cristallizzate ο lessicalizzate, d i s c o r s o r i p e t u t o ecc.
Fraseologia
1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 1.
Definizione Stato attuale delle ricerche Tipologia Prospettiva storica Uso Prospettiva contrastiva Bibliografia (scelta)
Definizione
L o s t u d i o della f r a s e o l o g i a c o m p r e n d e l ' i n s i e m e d e l l e e s p r e s s i o n i linguistiche, f o r m a t e da d u e ο piü e l e m e n t i lessicali liberi, il significato d e l l e quali n o n e d i r e t t a m e n t e d e d u c i b i l e dal significat o dei singoli e l e m e n t i e la cui c o m b i n a z i o n e e c o n s o l i d a t a d a u n a certa f r e q u e n z a di u s o , p . e s . cambiar aria, dar carta bianca, mettere le carte in tavola, moltofumo epoco arrosto. Si tratta di un
L'unitä fraseologica presenta nello stesso temp o p r o b l e m i relativi alia f o r m a z i o n e d e l l e parole e alia m o r f o s i n t a s s i . L o c u z i o n i c o m e averpaura, aver ragione e sim. s o n o paragonabili a derivati verbali d e n o m i n a l i , sia p e r q u a n t o riguarda la produttivitä, c h e p e r la c o m b i n a b i l i t ä sintattica. S o n o ragioni o r t o g r a f i c h e , s p e s s o arbitrarie, a d e c i d e r e della c o l l o c a z i o n e delle locuzioni nel lessico: la c o n g i u n z i o n e contuttochi figura c o m e l e s s e m a i n d i p e n d e n t e , m e n t r e la c o n g i u n z i o n e , o s s i a la l o c u z i o n e c o n g i u n z i o n a l e , per quanto, va c e r c a t a s o t t o il l e m m a per ο il l e m m a quanto.
76
VI. Sprachen
und Sprachgebiete:
Italienisch
Cosi, p.es. anche Elia (1982, 336) osserva: «Ci si accorge facilmente che il criterio dei vocabolari da un punto di vista esclusivamente formale, e in molti casi puramente ortografico». Un tratto preponderante di gran parte delle unitä fraseologiche, ma non di tutte, e la loro funzione espressiva nonche la loro restrizione rispetto all'uso. Le restrizioni riguardano p.es. la situazione comunicativa, differenze tra lingua scritta e lingua parlata, varietä regionali ο dialettali, varietä sociali, linguaggi settoriali, tratti stilistici dipendenti dalla tipologia testuale ecc. La fraseologia dell'italiano, per l'uso particolare e per l'espressivitä, soprattutto caratteristica in determinate varianti, come p.es. la lingua parlata di tipo popolare, si differenzia da quella di altre lingue. Tale differenza, che potrebbe essere paragonata a quella tra stile e gusto delle barzellette presso vari popoli, va messa in rapporto con tratti della mentalitä italiana. La fraseologia, quindi, oltre ad essere oggetto di studi linguistici, si presta a formare l'oggetto di un approccio socio-culturale. Lo studio diacronico della fraseologia e nello stesso tempo studio linguistico (la formazione delle parole) e studio della storia culturale (fonti delle espressioni idiomatiche). Per le differenze tra l'italiano e altre lingue europee, a cui abbiamo accennato sopra, lo studio fraseologico riguarda naturalmente la linguistica contrastiva e l'apprendimento dell'italiano. In molti casi non esiste equivalenza tra le espressioni idiomatiche di due lingue differenti, e in molti casi, la situazione comunicativa richiede divergenti forme di espressione. 2. Stato attuale delle ricerche Non esiste per l'italiano nessuna descrizione sistematica e teorica della fraseologia nella sua interezza, come p.es. per il tedesco (Burger/Buhofer/Sialm 1982) ο per l'inglese (Gläser 1986). Tuttavia, per chi si voglia cimentare in questo compito, esiste giä una solida documentazione delle multiformi unitä fraseologiche dell'italiano, sparsa in vari lavori linguistici. Tra i vocabolari, i quali rimangono la fonte piü accessibile nel campo, nonostante la critica che si puö avanzare a proposito della loro registrazione poco sistematica delle unitä fraseologiche, c'e da rilevare il Nuovo Zingarelli (1983), che oltre al lessico vero e proprio comprende un elenco di locuzioni e proverbi, fornito di commenti. Ricca di documentazione, sia per quanto riguarda l'origine che per la letteratura scientifica pertinente, e il D E L I (Cortelazzo/Zolli, 1979-), alia cui ampia bibliografia rimandiamo per riferimenti specifici. Del grande interesse degli italiani per i proverbi ed i modi di dire, testimonia la ricchezza di rac-
colte, attraverso i tempi. Famose sono p.es. le raccolte, inedite, di Serdonati del '500, e quelle di Lena e di Monosini del '600 (Trolli 1976; Ageno 1952, 1959), per non dimenticare le Raccolte di proverbi toscani di Giuseppe Giusti (1853). Di raccolte dei nostri tempi ricordiamo quella commentata di Lapucci (1971) e quella piü recente di Radicchi (1985). Da un punto di vista contrastivo sono interessanti alcuni lavori stranieri, come p.es. quello inglese-italiano/italiano-inglese di Smith (1972), che comprende tra l'altro una classificazione del materiale secondo il soggetto. Anche nel campo dei neologismi, lavori recenti offrono un materiale considerevole, significativo pure per quanto riguarda le tendenze innovative della lingua. Come esempio cospicuo di tali iniziative rimandiamo a Dardano (1981). D e Mauro (1970), passando in rassegna i tratti piü caratteristici delle varietä regionali di italiano, cita anche esempi di locuzioni tipiche, mentre l'esposizione di Cortelazzo (1972) e ricca di esempi e commenti delle locuzioni e delle frasi fatte, caratteristiche dell'italiano popolare. L'italiano e considerato da un punto di vista contrastivo, insieme con altre lingue, nel lavoro di Thun (1978), lavoro, il cui scopo principale, perö, e quello di trattare, su un livello generale, i problemi teorici della fraseologia. In senso teorico e di notevole interesse il promettente progetto LGLI (Lessico Grammatica della Lingua Italiana), diretto da A. Elia presso l'Istituto di Linguistica dell'Universitä di Salerno. Una parte di questo progetto comprende una classificazione delle espressioni idiomatiche. Le premesse teoriche del progetto, che s'ispira alia grammatica cosiddetta «a operatori e argomenti» di Z. S. Harris, sono esposte in vari lavori (Elia/D'Agostino/Martinello 1985; Vietri 1985) e fino ad ora, soprattutto le locuzioni avverbiali sono state oggetto di uno studio piü approfondito (Elia 1982). Skytte (1983, 4 5 - 4 9 ; 439-452) elenca un inventario di locuzioni verbali e di locuzioni preposizionali e congiunzionali, discutendo la struttura e la coerenza di queste. Possiamo dunque concludere questa breve rassegna, ribadendo il bisogno di ricerche approfondite intorno alia fraseologia italiana. Nonostante l'eterogeneitä additata del soggetto, sarebbe da augurarsi che tali ricerche avessero come risultato un lavoro monografico. Oltre ad una classificazione delle unitä fraseologiche, basata su un'analisi di tutti i complicati aspetti teorici del fenomeno, tale lavoro dovrebbe comprendere un esame della storia culturale e linguistica del patrimonio fraseologico italiano nonche dell'aspetto contrastivo, compreso anche il lato socio-culturale. Non e certo senza ragione che l'approccio contrastivo prevale in lavori recenti sulla fraseologia in altre lingue (p.es. Gläser
240. Italienisch:
1986). Anche i lavori giä citati di Elia sono, senza dubbio, ispirati dalle ricerche lessicali di tipo bilingue (francese—italiano) dello stesso Elia. Come esempio assai banale, ma significativo dell'importanza degli studi contrastivi nel campo in questione, basti pensare al minicorso linguistico della guida turistica: esso normalmente consiste in una fraseologia, divisa secondo situazioni comunicative tipiche. Cioe, sul livello piü elementare e riconosciuto il bisogno di una fraseologia contrastiva, assurdamente negletto su livelli piü avanzati. De Martino, discutendo il valore del dizionario bilingue come strumento didattico, rileva la necessitä di un trattamento piü logico e informativo della fraseologia, basato sugli schemi socio-culturali delle due lingue (De Martino 1981). Cf. inoltre Reuther (1983) e Elia (1982, 336), il quale rileva «la altrettanta episodica classificazione che tutte le grammatiche italiane riservano a queste forme». Per l'aspetto contrastivo e culturale, contemporaneo e diacronico, cf. Jernej (1982). Approfondimento, dunque, degli aspetti contrastivi, culturali e teorici, e soprattutto revisione delle classificazioni e definizioni del lessico e della grammatica sono richieste indispensabili alle future ricerche. L'eterogeneitä della fraseologia forse troverebbe la sua soluzione attraverso tale revisione. L'unitä fraseologica, come l'avverbio e il pronome indefinito, infatti, e sorta, e definita, come elemento residuale: la sua problematica, quindi, non e tanto connessa con la categoria in se quanto con la definizione e delimitazione delle categorie stabilite in precedenza.
3.
Tipologia
3.1. Criteri per una
classificazione
„Je rigider sich ein Klassifikationsschema gibt, desto mehr läuft es Gefahr, den sprachlichen Erscheinungen Gewalt anzutun" (Burger/Buhofer/ Sialm 1982, 21). Niente di piü vero riguardo al nostro soggetto. Nel caso delle unitä fraseologiche, le varie e multiform! proposte di classificazione (esposte in Thun 1978) riflettono la complicatezza e l'eterogeneitä del materiale. II tratto che accomuna le unitä fraseologiche e quello di fissitä ο invariabilitä, tratto che e confermato dall'unitä di significato, essendo il significato dell'insieme diverso da quello dei singoli costituenti. P.es. nell'espressione non vederl'ora (di), l'unitä nella sua interezza ha un significato diverso da quello di non + vedere + ora come lessemi indipendenti (combinazione, del resto, poco probabile). Per questa caratteristica saliente delle unitä fraseologiche, molti linguisti hanno prestato particolare attenzione al lato semantico
Phraseologie
77
come criterio di base per una classificazione di esse, e soprattutto al carattere metaforico dell'espressione nonche alia motivazione, cioe il rapporto di necessitä tra segno e referente (per un esempio concreto, cf. la classificazione di Elia/D'Agostino/Martinelli 1985,320-321, citata in 3.3.), oppure alla trasparenza nonche alia consapevolezza dell'origine della metafora. Essere come cane e gatto e non vedere l'ora (di) sono tutte e due trasparenti, ma la consapevolezza della metafora e senz'altro piü viva e efficace nel primo caso che non nel secondo. Apprendendo l'etimologia di dar retta (retta, dal lat. ARRECTA(M AUREM), 'orecchia tesa'), questa espressione diventa trasparente, ma certo, non lo e al parlante comune, che non si rende conto che si tratta di una metafora. In altri casi, l'efficacia di una metafora che esplicitamente si rivela come tale, puö essere influenzata dall'opacitä, come p.es. nell'espressione fare come la gatta di Masino, imperscrutabile se non si sa che la gatta di M. chiudeva gli occhi per non vedere i topi. Questi pochi esempi servono giä a dimostrare alcune delle difficoltä nell'adoperare i soli criteri semantici come base principale per una classificazione. Del resto, bisogna aggiungere che la questione della consapevolezza e della motivazione della metafora non e esclusiva delle unitä fraseologiche. bensi riguarda anche certi lessemi singoli, come p.es. pensare. pasticcio ecc. Oltre all'unitä di significato, la fissitä ο l'invariabilitä e confermata da fattori strutturali, interiori e esteriori, fonetici e sintattici, dell'unitä fraseologica. Sul piano fonetico, essa e caratterizzata dall'unitä di intonazione (tratto che riguarda soprattutto le locuzioni). La struttura sintattica, tuttavia, e il mezzo piü adatto a identificare l'unitä fraseologica. Nell'esempio di non veder l'ora (di), per la struttura interiore va rilevata la non-variabilitä della determinazione, l'impossibilitä di aggiungere un membro attributivo a ora, nonche l'indispensabilitä della negazione: *non vedo un'ora (di), *non vedo l'ora giusta (di), *vedo l'ora (di), ma (non) vedo illun (piccolo) cane bianco. Per la struttura esteriore, nel caso citato, va rilevata la proprietä dell'unitä nella sua interezza di reggere un membro oggetto: non vedo l'ora di finire questo lavoro, in cui di finire questo lavoro funziona da oggetto di non vedo l'ora. La descrizione strutturale descrive quindi il rapporto interiore (ossia la coesione) tra gli elementi costituenti della unitä fraseologica nonche la funzione esteriore di essa, rispetto a costrutti non-fraseologici. Fattori di uso concorrono a conferire all'unitä fraseologica la sua invariabilitä: questi riguardano la frequenza (o quasi ripetizione meccanica, tratto a cui e dovuto il termine discorso ripetuto), nonche, per certune unitä, determinate restrizio-
78
VI. Sprachen
und Sprachgebiete:
Italienisch
ni situazionali, come p.es. espressioni caratteristiche del dialogo: mi dica, per cortesia ecc. II fattore pragmatico, perö, non e pertinente in tutti i casi. Riconoscendo le difficoltä, teoriche e pratiche, connesse con la sottoclassificazione di una classe, il cui status di classe e discutibile, cercheremo in modo provvisorio di stabilire una classificazione operativa che possa servire a dare una presentazione sinottica delle unitä fraseologiche deU'italiano. Come criterio di base ci serviremo della struttura, che, tra i criteri esaminati, e quello meno labile. Questo criterio, poi, va combinato con quello lessicale-semantico e quello pragmatico. Come vedremo, i limiti sono labili, e il grado di pertinenza dei singoli criteri, variabile, secondo i casi. Secondo la struttura, distingueremo tra tre tipi principali di unitä fraseologiche: 1) unitä a struttura sintagmatica, ossia locuzioni (es. aver ragione); 2) unitä a struttura -χ, ο frasi idiomatiche con membri variabili e membri invariabili (es. X e rosso come un peperone)·, 3) frase intera, a verbo finito ο nominale (es. qui casca l'asino·, meglio tardi che mai). Sotto presenteremo in forma schematica i criteri di cui ci serviremo per stabilire una tipologia provvisoria delle unitä fraseologiche in italiano: N.
struttura
semantica uso commutabilitä con lessema singolo produttivita lessicale
struttura sintagmatica
struttura -x
frase intera 3.2. Unitä fraseologica
massimo
restrizioni situazionali
minimo
massimo
Per commutabilita intendiamo la possibilitä di sostituire l'unitä fraseologica con un singolo lessema. Tale criterio puö essere attuato anche in forma di prova interlinguistica, ed e, quindi, utile pure in senso contrastivo: averpaura - temere - ted. fürchten·, di punto in bianco — improvvisamente — ingl. suddenly, non veder I'ora (di) ted. sich sehnen.
a struttura
sintagmatica
Questo tipo, che normalmente e denominato locuzione, si divide in due sottotipi: a) quello costituito da un sintagma; b) quello costituito da due membri della stessa classe in coordinazione. A differenza dei sintagmi, in genere, e i membri coordinati, in particolare, le unitä fraseologiche sono caratterizzate dalla fissitä e sono commutabili con lessemi singoli. Per quanto riguarda la coesione ο il rapporto tra gli elementi costituenti, si parla di grammaticalizzazione di uno, ο piü, di essi, termine per cui si indica la funzione grammaticale di un morfema libero, e cioe, la perdita di valore lessicale autonomo (cf. p.es. avere in aver paura·, fondo in infondo a). Non e sempre possibile stabilire dei limiti assoluti: bisogna constatare che la grammaticalizzazione e una tendenza in via di sviluppo. Lehmann (1985, 303) osserva che la questione di grammaticalizzazione sul livello sincronico έ strettamente connessa con quella di sottocategorizzazione. Dardano, che tratta le locuzioni sotto le parole composte, rileva l'alta produttivitä della composizione: essa e «il grande serbatoio da cui l'italiano moderno attinge per rinnovare il suo patrimonio di vocaboli» (Dardano 1978a, 141). Le locuzioni
240. Italienisch: Phraseologie
verbali consistono di un verbo, di contenuto molto generico, come p.es. avere, dare, fare ecc. + un elemento nominale, caratterizzato dalla invariabilitä (cf. 3.1.). II verbo «ausiliare» ο «supporto» (Elia/D'Agostino/Martinelli 1985,313) ha una funzione rispetto all'elemento nominale paragonabile a un suffisso: aver bisogno, dar avvio (cf. avviare), rendersi conto, mettere in atto (cf. attuare), rendere possibile. Attraverso la scelta del verbo si possono esprimere opposizioni di vario tipo, p.es. aspettuali: avere in animo — mettersi in animo. Le locuzioni sostantivali presentano quasi tutte le possibilitä combinatorie del sintagma sostantivale: scala mobile, cronaca nera, luna di miete, abito da sera, penna a sfera, busta paga. A proposito di tipi come centrale del latte, ordine delgiorno, Dardano (1978a, 178) osserva: «Questo tipo . . . appare in costante espansione nella lingua di oggi, anche se le varie realizzazioni non sono sempre registrate nei dizionari». L'enorme bisogno di nuove espressioni, creato soprattutto dal progresso tecnico e scientifico, in italiano e nelle lingue romanze, viene risolto con la locuzione sostantivale, mentre p.es. nelle lingue germaniche, la soluzione normale e la composizione: p.es. it. struttura profonda, ted. Tiefenstruktur. Le locuzioni sostantivali, del resto, sono assai difficili da delimitare. D a una parte abbiamo i casi in cui un dato sostantivo a causa di particolari tratti semantici appare frequentemente con un dato aggettivo, come p.es. salsapiccante: questo sintagma, tuttavia, andrebbe scartato come locuzione, per ragioni di coesione, cf. salsa molto piccante, salsa verde, piccante, ma *scala molto mobile, *penna rossa α sfera. Dall'altra parte troviamo i casi in cui la composizione e saldata, ο quasi, ortograficamente: buoncostume, buonsenso ο buon senso, duepezzi ο due pezzi. La non rara possibilitä di scelta dell'ortografia conferma la difficoltä a distinguere in modo preciso tra parola singola e locuzione, nonche tra composto e non-composto (cf. Dardano 1978, 143). Le locuzioni avverbiali, preposizionali e congiunzionali occupano una parte importante, anzi indispensabile, dell'inventario delle rispettive classi. Soprattutto le locuzioni avverbiali sono spesso assai complicate: di volta in volta, d'ora in poi, a lungo andare. Le locuzioni congiunzionali sono di varia formazione: prima che, nonostante che, dato che, visto che. Con funzione congiunzionale appaiono p.es. tenuto conto che, stante il fatto che e simili formazioni piü pesanti, di stile burocratico. Le locuzioni preposizionali sono spesso costruite intorno a sostantivi del tipo modo, maniera, tempo, ο intorno a sostantivi «relazionali» (Lehmann 1985, 303 - 304), come canto, fondo, lato: in modo da, a tempo per, infondo a. Ε un campo aperto a neologismi: ad opera di.
79
alia luce di, in ottemperanza α ecc. (Dardano 1981, 301). Mentre le locuzioni del tipo a), per quanto riguarda funzione espressiva e restrizioni situazionali, non rappresentano tratti particolari che le differenziano dai lessemi singoli ο dal vocabolario in genere, il tipo b), appunto come tipo, dimostra tratti espressivi che lo avvicina alle frasi idiomatiche che saranno trattate in 3.3. e 3.4. Esso e costituito da due elementi della stessa classe, sintatticamente in coordinazione, molto spesso aggettivi: sano e salvo, chiaro e tondo, nudo e crudo, vero e proprio, ma anche altre classi di parole, come p.es. verbi: spendere e spandere. Sono coppie appaiate evidentemente per ragioni eufoniche e in cui la coordinazione serve a rafforzare il contenuto. L'ordine delle parole, fisso, e tratto caratteristico del tipo: e quindi erroneo *salvo e sano ecc. Un tipo particolare e costituito dai casi di rafforzamento con bello\ bell'e pronto, bell'e finito, anche nella locuzione avverbiale alia bell'e meglio. Particolari e marginali sono i casi di semplice ripetizione: pian piano, lemme lemme ecc.
3.3. Unitä fraseologica
α struttura -x
Piü complesse in ogni senso sono le unitä fraseologiche ossia frasi idiomatiche in cui la invariabilitä riguarda piü membri della fräse, ma non tutti: alcuni, i membri x, sono «vuoti» ο variabili (cf. Thun 1978, 184, che parla di unitä „mit ausfüllbaren Leerstellen"). Molte di esse hanno carattere proverbiale, e sono spesso denominate modi di dire. II membro χ e spesso il soggetto: Per me, Silvia (x) non sa neppure d'acqua calda, ma esso, ο essi, possono rappresentare anche altri costituenti della fräse: la fortuna gli corre dietro (x = gli), l'(x) hanno colto con le mani nel sacco\ e un fannullone che vive alle spalle di sua moglie (i membri fissi sono vive alle spalle di). Un tipo assai comune e quello in cui la metafora e introdotta in forma di comparazione vera e propria: e facile come bere un bicchiere d'acqua, cadere come una pera cotta, essere sano come un pesce, essere come i ladri di Pisa ('essere complici pur non andando d'accordo"). In Elia/D'Agostino/Martinelli (1985,320- 321) e schizzata una classificazione semantica delle frasi idiomatiche. Esse presentano: «a) uno scarto interpretativo (senso letterale e senso idiomatico): Luca alza ilgomiw, b) una violazione delle regole di cooccorrenza (assenza di senso letterale): Ugo inganna l'attesa; c) semplice fissitä di enunciati tecnici, correnti, familiari: IIpresidente apre la seduta-, I terroristi hanno rivendicato l'attentato al papa\ d) riassunti di discorsi piü ampi (episodi un tempo famosi, aneddoti storici,
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VI. Sprachen
und Sprachgebiete:
Italienisch
ecc.): Lia e come la moglie di Cesare». Classificazioni del genere possono servire a vari scopi, com e p.es. ad un'analisi psicolinguistica. Tuttavia, come giä osservato p r e c e d e n t e m e n t e , i casi dubbi saranno molti. Bisogna rendersi conto che ci troviamo in u n ' a r e a in continuo movimento. A causa della loro funzione espressiva, le frasi idiomatiche sono esposte a un certo effetto di «logoramento»: «Bisogna superare e superarsi: il giä detto e vecchio; deve essere sostituito con l'inedito (o quasi)» ( D a r d a n o 1978b, 188), detto a proposito del linguaggio sportivo. L'«inflazione» delle frasi idiomatiche ha per risultato che alcune di esse, avendo perso di espressivitä, passano a locuzioni, in m o d o insensibile ( D a r d a n o 1978a, 173 — 174). Si confrontino espressioni come: essere al verde («Pare che cosi si dicesse in origine delle candele la cui parte inferiore veniva tinta per lo piü di verde dagli speziali», Lapucci 1971, 358), dare la parola, non capire un'acca, fare la vita, battere la strada, tener le mani a posto ecc. ecc. Ε nuove formazioni si f a n n o avanti: ricevere la bustarella, prendere una stangata, premere l'acceleratore, aver antenne sensibili, esser l'ago della bilancia di una situazione. Molti neologismi nascono e n t r o i limiti di linguaggi particolari (linguaggio sportivo, linguaggio politico, come p.es. il «sinistrese», gergo studentesco, gergo della malavita ecc.), e sono spesso comprensibili solo a determinati gruppi di parlanti. La maggiorparte sparisce ancora prima di essere registrata, m e n t r e una parte minima si espande al patrimonio c o m u n e di tutti i parlanti.
Ventura acquista un contenuto particolare se si tratta di un giovane i n n a m o r a t o che chiede una ragazza in moglie. E s p r i m o n o pessimismo: le disgrazie non vengono mai sole; Ionian dagli occhi, Ionian dal cuore; chi si marita in fretta stenta adagio, e ottimismo: chi s'aiuta, Dio l'aiuta; chi ben fa, ben riceve. Altri contengono elementi che p r e s u p p o n g o n o un contesto: qui casca l'asino\ questo e un altro paio di maniche. Le formule di comunicazione ο le frasi idiomatiche pragmatiche costituiscono un gruppo multif o r m e , di cui p o t r e m o dare solo una modesta impressione. Ci sono stati vari tentativi di classificare e suddividere le unitä fraseologiche in questione (cf. 3.1.), tuttavia, non molto convincenti, in q u a n t o sembra impossibile stabilire un elenco definitivo e esauriente di esse. Si tratta soprattutto di espressioni convenzionali che si usano per rivolgersi ad altri ο per rispondere ο comm e n t a r e , in determinate situazioni comunicative. P.es. per il saluto: buongiorno; come stai?, il commiato: a domani; α presto, augurio: buonanotte e sogni d'oro; sincere felicitazionr, auguri e figli maschi (agli sposi); in bocca al lupo ο ( m e n o fine) in culo alia balena (a chi affronta una prova impegnativa, p.es. alio studente che si presenta agli esami), repliche: si figuri!; come non detto·, non c'e di che-, non c'e male, esclamazioni: Madonna mia; santo cielo; mannaggia la miseria; porca miseria. C ' e una vasta g a m m a di variazioni secondo il livello di educazione degli interlocutori nonche il carattere simmetrico ο asimmetrico del dialogo.
3.4. Unitä fraseologica
4. Prospettiva
α forma
di fräse
intera
Questo tipo si suddivide, secondo la struttura in a) fräse a verbo finito; b) fräse nominale. Tale divisione corrisponde in parte, e solo in parte, a una divisione del materiale, del resto assai eterog e n e o , in d u e gruppi principali: a) proverbi e sim. (p.es. la lingua hatte dove il dente duole)\ b) formule di comunicazione ο frasi idiomatiche pragmatiche (p.es. grazie altrettanto). Tuttavia, tale divisione rappresenta soltanto una tendenza, e n o n una regola, cf. p.es. il proverbio: donne e buoi dei paesi tuoi, e la formula di saluto: Come va? II proverbio, una sentenza di origine popolare, che esprime un consiglio, un pensiero ο un'esperienza, spesso in f o r m a metaforica, con valore generico, rappresenta ο esprime la mentalitä, il senso umoristico, il senso ottimistico, il senso pessimistico del popolo, ed e un m o d o di esprimersi, p u r t r o p p o in regresso nella lingua moderna, soprattutto in quella scritta di tipo astratto. I proverbi vanno interpretati rispetto al contesto linguistico e situazionale concreto in cui vengono usati. P.es. chi non s'avventura non ha mai
storica
La storia delle unitä fraseologiche ha due lati, ben distinti, che c o n f e r m a n o ancora una volta l'eterogeneitä di esse. L ' u n o riguarda la formazione delle parole in italiano, ed e quindi di natura linguistica, in senso stretto, m e n t r e l'altro riguarda la storia culturale degli italiani. Le unitä fraseologiche a struttura sintagmatica, ossia le locuzioni, costituiscono un importante capitolo della formazione e dell'arricchimento del lessico italiano. Accanto alla formazione di parole attraverso derivazione, procedimento com u n e alio stadio antico, l'italiano m o d e r n o , in misura crescente, rinnova il patrimonio attraverso formazioni sintagmatiche. Questo processo c o m p o r t a una grammaticalizzazione di lessemi che prima e r a n o autonomi, e che ora stanno acquistando doppio valore: contenuto originario, a u t o n o m o e c o n t e n u t o «vuoto», grammaticalizzato, come p.es. i verbi avere, fare, ο certi sostantivi come mezzo, causa, base ecc.: " U n d e r the diacronic aspect, grammaticalization is a process which turns lexemes into grammatical formatives and m a k e s grammatical formatives
240. italienisch: Phraseologie still m o r e grammatical" ( L e h m a n n 1985, 303). C o m e L e h m a n n , Elia rileva il m o d o graduale e insensibile con cui si verifica il processo, nonche la casualitä secondo la quale avviene la cristalizzazione di un dato sintagma: « . . . e la singola storia di ogni parola ο gruppi di parole, e n t r o le dinamiche sociali delle comunitä, che determina di volta in volta la fortuna di un tipo ο di un altro» (Elia 1982, 336), e a proposito delle locuzioni avverbiali di luogo: « . . . i tipi di sintagma LocN idiomatizzati sono e s t r e m a m e n t e vari, il che t e n d e r e b b e a dimostrare che non esiste un tipo particolarmente sensibile all'idiomatizzazione». L e frasi idiomatiche a struttura -x e quelle che costituiscono frasi intere, invece, devono la loro origine a fatti socio-culturali. G r a n parte di esse risale al m o n d o latino e greco, ο alia Bibbia, e fa parte di una ereditä dell'antichitä, comune agli europei, come p.es. essere il pomo della discordia\ guardare la pagliuzza nell'occhio altrui, e non vedere la trave nel proprio. Altri sono di origine italiana, popolare ο letteraria. Cosi p.es. locuzioni c o m e far la civeua, far castelli in aria, tornare a bomba sono d o c u m e n t a t e giä nel '400. Molte locuzioni risalgono a D a n t e (come testim o n i o del grande influsso che la lettura di D a n t e ha esercitato sugli italiani attraverso i tempi): la volgare schiera, il disiato riso, il velen dell'argomento, il libro della memoria. Ε la letteratura, soprattutto quella di tipo popolare e dialettale, come p.es. le commedie cinquecentesche del Machiavelli e dell'Aretino, la prosa di Benvenuto Cellini, e piü tardi le commedie veneziane del Goldoni, p e r menzionare i casi piü noti, testimonia della predilezione degli italiani per i proverbi ed i modi di dire nonche del loro uso ed efficacia in contesto regionale e dialettale. Giä dal '600 (e soprattutto nel '700), si fa sentire l'influsso francese: locuzioni come valere la pena, mettere sul tappeto, a meno che, fare la corte, essere al corrente e molte altre, sono di origine francese. Nel nostro secolo si sono formati numerosi calchi dall'inglese: cartone animato, pubbliche relazioni, aria condizionata ecc. Oltre all'origine sono significative le aree a cui si riferiscono le metafore, come p.es. la natura e gli animali, la cucina, l'artigianato, persone e luoghi concreti, fenomeni meteorologici, per non parlare della religione e della chiesa: essere come ilprezzemolo ( = 'essere sempre presente'), battere il basto invece dell'asino, saper quel che bolle in pentola, fare la spola, portare il soccorso di Pisa ('offrire un aiuto t r o p p o tardi'), rosso di sera, buon tempo si spera, rosso di mattina, mal tempo s'avvicina-, in men di un amen; lungo come la quaresima. Parlando dell'origine non si deve dimenticare che l'italiano ha contribuito in m o d o considerevole ai modi di dire di altre lingue e u r o p e e . U n n o t o esempio di questo e il dolcefar niente, locuzione
81
su cui Migliorini osserva «ora rinfacciata, ora invidiata agli Italiani» (Migliorini 1963, 582).
5. Uso L'uso delle unitä fraseologiche dipende in parte dalla varietä di lingua a d o p e r a t a , e cioe, dalla situazione comunicativa. In senso orizzontale si f a n n o valere differenze fra varietä regionali e dialettali (cf. De M a u r o 1970, 3 7 8 - 4 0 0 ) . Attraverso le varietä regionali i dialetti h a n n o contribuito ad arricchire il lessico dello Standard con denominazioni zoologiche e botaniche, di strumenti, attrezzi e sim.: coda di rospo, bocca di leone, occhio di bue ecc. ( D a r d a n o 1978a. 189-190). In senso verticale l'uso delle unitä fraseologiche dipende dal canale comunicativo, scritto ο parlato, dalla tipologia testuale, dalle varietä sociali, dai linguaggi settoriali ecc. M e n t r e certe locuzioni sostantivali sono caratteristiche, anzi indispensabili, in linguaggi settoriali di tipo tecnico-scientifico, i modi di dire a p p a r t e n g o n o alla lingua parlata, e soprattutto all'italiano popolare (Cortelazzo 1972, 1 4 9 - 1 5 5 ) , nonche ai tipi di testo che riproducono la lingua parlata. Le unitä fraseologiche pragmatiche a p p a r t e n g o n o soprattutto alia lingua del dialogo. U n campo particolare delle frasi idiomatiche e quello delle parole tabu (come p.es. parole sessuali, religiose e sim.) sostituite attraverso metafore eufemistiche (cf. Galli de' Paratesi 1969). Cosi, p.es. esiste un lungo elenco di espressioni p e r il verbo morire, che rappresenta anche vari livelli stilistici (dallo stile elevato alio stile volgare, ο di gergo): lasciare questo mondo, non vedere piü il sole, volare in cielo, chiudere gli occhv, tirare le cuoia, tirare il gambino, tirare il calzino. A queste locuzioni si possono aggiungere i modi di dire dell'italiano popolare intorno alio stesso soggetto: giusto e nascere e giusto e morire, e una ruota che gira; siamo un po' morti prima di morire (ess. citati da Cortelazzo 1972, 155).
6. Prospettiva
contrastiva
All'inizio dell'articolo, abbiamo accennato all'importanza della prospettiva contrastiva. U n a p p r o f o n d i m e n t o di questa prospettiva e necessario prima di tutto per scopi didattici. D a t o il retaggio c o m u n e e u r o p e o , molte espressioni e m e t a f o r e sono ovviamente patrim o n i o collettivo delle nostre lingue; tuttavia, rim a n g o n o divergenze notevoli. Cf. p.es. le locuzioni: aver paura, sete, ingl. to be afraid, thirsty. M e n t r e i verbi in tedesco e inglese che corrispond o n o all'italiano prendere, sono ted. nehmen e ingl. take, lo stesso non si ripete nella locuzione
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VI. Sprachen und Sprachgebiete: Italienisch
prendere un raffreddore: ted. sich eine Erkältung holen, ingl. to catch a cold. Per quello che riguarda le formule di cortesia, ci sono differenze notevoli: l'uso sbagliato, ο l'omissione, di una mera formula di cortesia puö avere un effetto assai negativo per lo svolgersi di un dialogo. In generale, sembra che la questione di una collocazione delle unitä fraseologiche nel lessico che sia piü utile da un punto di vista didattico (e questo vale anche, e non meno, per le locuzioni) non sia ancora risolta in modo soddisfacente (cf. D e Martino 1981). Un altro lato che merita piü attenzione e quello che si riferisce a quella parte della storia della culture e della societä che si rispecchia nelle frasi idiomatiche. In molti casi non c'e equivalenza tra i modi di dire delle diverse lingue europee rispetto all'italiano, e le metafore dimostrano interessanti divergenze anche di contenuto e uso, cf. l'abito non fa il monaco, ted. Kleider machen Leute. In genere, la religione occupa un posto importante nelle frasi idiomatiche italiane, si confrontino: aver voce in capitolo, stare coifrati e zappar l'orto, espressioni che non trovano formazioni corrispondenti nelle lingue germaniche. Essere come cane e gatto e comune a molte lingue europee: ted. wie Hund und Katze sein, ingl. to be like cat and dog, ma l'italiano dispone di molte varianti: essere come il diavolo e la croce (o I'acqua santa); come suocera e nuora ecc. Gli animali costituiscono un oggetto di studio a parte: mentre l'asino e rappresentato in ricca misura nei proverbi e modi di dire italiani, il mondo germanico, nelle metafore, predilige altri animali, come p.es. l'orso, la volpe ο la lepre, cf. it. qui casca l'asino e ted. da liegt der Hase im Pfeffer. L'italiano, nella fraseologia, possiede un elemento molto ricco e pieno di sfumature. Per lo straniero che vuole servirsi della lingua per conoscere il popolo italiano, il suo modo di comportarsi, di pensare, di vivere, la fraseologia costituisce una parte da non sottovalutare.
7. Bibliografia
(scelta)
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241. Italienisch: Lexikologie
und Semantik
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241. Italienisch: Lexikologie und Semantik Lessicologia e semantica
Alcuni studiosi distinguono tra una lessicologia del sistema (della langue saussuriana), definita anche lessematica, e una lessicologia del discorso ο testuale. Le parole in quanto unitä del sistema si definiscono lessemi. In questo articolo si parlerä solo di lessemi. L'attualizzazione dei lessemi, studiata dalla lessicologia testuale (Stati 1986), mette in luce fenomeni quali l'ambiguitä testuale del senso e la sua disambiguazione nella decodificazione; il ruolo del contesto; la ripresa testuale di significati e di tratti («semi») di significati al fine di assicurare la coerenza del testo; le connessioni lessicali (le affinitä semantiche tra parole della stessa fräse ο sequenza di enunciati; le relazioni paradigmatiche tra lessemi si attualizzano come relazioni sintagmatiche tra parole-testo); la capacitä referenziale di alcune classi di parole in determinati costrutti. Per alcuni particolari —> 244. 1.2. In questo articolo si parlerä quasi esclusivamente di lessemi del lessico italiano moderno adoperando il metodo sincronico (per la diacronia —> 2 6 3 ) ; accenneremo tuttavia, a proposito degli strati etimologici, ai fattori extralinguistici che hanno condizionato l'evoluzione del vocabolario. II concetto di lessico moderno e pero abbastanza vago. Essendo la fluiditä una caratteristica basilare del sistema lessicale, non si poträ mai accertare con precisione quanti e quali sono i lessemi di un idioma in un determinato periodo della sua storia. S o n o fluidi i limiti tra: (a) le parole nuove, giä consolidate, (b) quelle instabili («virgolettate»), e (c) quelle talmente fragili da meritare la riprovazione. D'altra parte escono continuamente di scena parole che hanno avuto esistenza effimera, alia periferia del lessico, e voci desuete in quanto collegate a oggetti non piü in uso e a Ideologie non piü in voga. Infine, la circolazione dei termini da un registro stilistico a un altro rende spesso impossibile decidere se si tratta di lessemi circoscritti a un uso marginale ο partecipi al sistema della lingua nazionale.
1. 2. 3. 4. 5.
I.
Dcfinizione Strati etimologici Le parti del discorso Relazioni tra lessemi. Fenomeni connessi Bibliografia selettiva
Definizione
1.1. Per semantica s'intenderä esclusivamente lo studio dei significati delle parole, quindi solo la semantica lessicale. Nella moderna prospettiva inter- e multidisciplinare, la disamina dei significati lessicali supera largamente le frontiere della linguistica sfruttando e assimilando risultati di ricerche compiute in ambito filosofico, logico, psicologico, retorico ecc. D'altra parte, per la sua specificitä il contenuto di alcuni vocaboli - i formatori Iogici (e, o, la negazione) — interessa precipuamente i Iogici (cf. 3 . 2 . 3 . e 3 . 2 . 6 . ) e per certe classi di parole la dimensione pragmatica e sociolinguistica e parte integrante del contenuto semantico propriamente detto (—» 247 e 2 5 0 ) ; si pensi, per esempio, all'uso dei pronomi allocutivi (cf. 3 . 2 . 2 . ) ο al senso di forme verbali quali
guarda, vedi, senti (cf. 3.2.4.).
L a lessicologia tratta le parole di una lingua c o m e segni linguistici ovvero come sintesi di forma e contenuto, ma puö limitarsi soltanto a una di queste componenti ο occuparsene prevalentemente (Muljacic 1 9 7 1 , 1 9 4 ) . L a suddivisione tradizionale della lessicologia in semantica lessicale e formazione delle parole s'imbatte in notevoli difficoltä pratiche, visto che il senso dei lessemi e funzione del senso dei singoli morfemi (prefissi, radicale/i, suffissi) compresenti. II significato dipende tra l'altro dall'appartenenza del vocabolo a una determinata parte del discorso, perciö in 3. abbiamo adoperato la classificazione lessico-grammaticale in partes orationis, rilevando che il senso delle preposizioni e delle congiunzioni (ma anche di alcuni verbi e a w e r b i ) spetta in gran parte alla sintassi. Inoltre nel contenuto di molte parole la specificazione delle possibilitä combinatorie («valenze») sintattico-semantiche e indispensabile, cf. il tratto 'cavalli' nella definizione di nitrire.
Gunver Skytte, Copenaghen
1.3.
Lessicologia e semantica in Italia
1.3.1. Gli studiosi lamentano lo stato attuale delle ricerche di lessicologia sincronica e diacronica: «II lessico e rimasto finora come una sconfinata foresta di cui, al massimo, conosciamo alcuni alberi» (Alinei 1974, 5 ) ; disponiamo di opere che indagano un certo settore d'attivitä, ma conside-
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VI. Sprachen
und Sprachgebiete:
Italienisch
rato di solito in se stesso, staccato cioe dalla realtä sociale che lo ha generato, e invece mancano a tutt'oggi tentativi di Studiare il lessico intero di una lingua - osservazione critica che vale per tutte le lingue romanze, l'italiano incluso - dal punto di vista di come esso rispecchi la vita del popolo che la parla (Iordan/Manoliu Manea 1974, 69). Mancano altresi ricerche di stampo strutturalistico sull'organizzazione dell'intero vocabolario di una lingua a prescindere da condizionamenti extralinguistici (sociali, politici, economici ο altro). C o m e negli altri paesi europei, la linguistica tradizionale ha lasciato in ereditä un certo «atomismo» anche in Italia: l'attenzione dei ricercatori si rivolge alla minuziosa analisi di un solo vocabolo ο di un piccolo insieme di parole, eventualmente di un campo lessicale, oppure ci si occupa di etimologia, e allora e sempre - anche per ragioni oggettive - la disamina di una parola sola ο di un piccolo gruppo di parole. Occorre tuttavia tenere in debita considerazione l'accumulo di materiale registrato in opere lessicologiche di vario tipo, piü ο m e n o estese e redatte con metodologie varie, tradizionali ο moderne che siano, nonche nei lavori teorici di filosofia del linguaggio e di semantica e in quelli applicativi di lessicografia (dizionari unilingui e bilingui). Ci riferiamo a: (a) spogli di vari testi letterari, sia del passato che del periodo contemporaneo (per esempio, Alinei 1975); (b) ricerche sui linguaggi settoriali (Beccaria 1973), con particolare riguardo al lessico tecnico-scientifico (Altieri Biagi 1965), giornalistico (—* 249) e della pubblicitä (—> 247); (c) compilazione di lessici di frequenza (Bortolini/Tagliavini/Zampolli 2 1972; Sciarone 1977; Sgroi 1981); (d) vocabolari unilingui di vaste proporzioni; sebbene si tratti di lessicografia (—> 283), e ovvio che la descrizione dei significati attuali e la menzione (nei glossari, dizionari etimologici) di significati vecchi e obsoleti - e quindi le considerazioni di semantica evolutive - e il risultato delle conoscenze accumulate in lessicologia sincronica e diacronica. C o m e si sa, le perifrasi-definizioni formulate dai lessicografi possono essere assunte «come analisi rudimentali in tratti distintivi, e possono quindi servire come punto di partenza per un esperim e n t o di analisi strutturale dell'intero lessico» (Alinei 1974, 45); (e) analisi contrastiva di campi semantici, cf. i lessemi contenuti nei campo semantico 'etä' in italiano, spagnolo e francese odierni (gli aggettivi che significano 'vecchio', 'giovane', 'nuovo', discussi da Geckeier 1979, 199—234); cf. anche il campo semantico 'suoni del cane' in italiano, olandese e inglese (Alinei 1974, 3 8 - 4 1 ) . Le peculiaritä semantiche di singoli vocaboli e di intere classi ο campi lessicali si riscontrano in moltissime lingue; di conseguen-
za, alcuni tratti quasi universali vengono esemplificati con materiale italiano in manuali di semantica descrittiva e storica (Berruto s.d., Stati 1978). 1.3.2. La situazione insoddisfacente nella lessicologia dell'italiano si spiega non solo con la situazione generale degli studi di lessicologia dovuta all'enorme quantitä e alla scarsa sistematicitä del vocabolario di tutte le lingue - ma anche con una circostanza locale: «La semantica teorica in Italia non ha tradizione. Si e cominciato a occuparsene molto recentemente, sull'onda prima della semantica strutturale, e poi della semantica generativa» (Berruto s.d., 25). La semantica strutturale sincronica ha trovato in Italia pochissimi adepti. Alinei 1974, partendo dai principi basilari di tale concezione («nessuna unitä lessicale resta isolata», «il principio gerarchico domina l'intero lessico», i significati lessicali sono scomponibili in tratti binari in virtü delle opposizioni tra lessemi e della gerarchia dei domini e dei sottosistemi), descrive 800 lessemi del dominio 'cavallo', nonche i lessemi del dominio 'suono del cane'. I tratti, per quest'ultimo, sono: 'erneuere il suono', 'caratteristico del can e ' , 'alto/basso', 'rabbia/dolore/sentimento indeterminato', 'con bocca aperta/chiusa', 'cucciolo/ adulto'. Siffatta analisi ricorda la molto problematica «componential analysis» americana, praticata dagli antropologi e recentemente da alcuni fautori del generativismo (cf. 1.3.3. e 3.2.4.) e altresi i tentativi degli strutturalisti europei (Hjelmslev, Pottier, Coseriu) di descrivere i significati lessicali come combinazioni di fattori di rango inferiore, che alcuni definiscono «semi» (per la terminologia dei colori cf. Mazzoni/Grossmann 1972; per altri esempi e per la bibliografia Stati 1978). Nella storia della filosofia, un'esperienza per certi versi analoga e legata al n o m e di Leibniz e alia sua «characteristica universalis» che classifica i concetti in primari e derivati, descrivendo questi ultimi come combinazioni di nozioni primarie. Nella recente filosofia italiana Vaccarino 1981 parte dal presupposto che tutti i significati d e v o n o essere ricondotti ad operazioni mentali che Ii costituiscono; l'autore elabora una sorta di «chimica della mente» con formule descrittive dei significati lessicali, formule che sono sequenze di simboli per le «categorie atomiche» (verbitä, sostantivitä, aggettivitä), le «categorie elementari» e le «operazioni» (combinazione, metamorfizzazione, inserimento). I modelli sono universali. 1.3.3. La piü ampia e coerente applicazione dell'analisi componenziale in chiave generativista al lessico italiano c o n t e m p o r a n e o e il modello di Parisi/Antinucci 1973, che si distingue inoltre per i presupposti psicologici su cui si regge. I compo-
241. Italienisch:
nenti semantici sono operazioni mentali elementar!, e cioe non scomponibili in operazioni piü semplici. L'organizzazione che vige tra i singoli pezzi del significato di una parola e la stessa organizzazione che vige all'interno della fräse ed e cioe una configurazione di predicati semantici, vale a dire di proprietä e relazioni assegnate a cose; 'cambia', 'coincide', 'causa', 'aggiunta', 'negazione', 'vincolo', 'assume', 'interno' sono esempi di tali predicati. Una parte del significato lessicale e 'enciclopedia' ( = l'insieme di conoscenze collegate alla parola nella mente dei parlanti), e anche questa parte sarebbe analizzabile in termini di configurazioni di componenti. II risultato differisce sostanzialmente da quello a cui giunge Alinei 1974, cf. sopra; infatti i predicati semantici di chiara derivazione logica rassomigliano pochissimo ai tratti distintivi dello strutturalismo europeo e sono abbastanza vicini alio strumentario della lessicografia tradizionale. 1.4. Lessico fondamentale. Le parole non hanno uguale importanza comunicativa, e ciö si riflette sia nella loro frequenza che nel grado della loro conoscenza da parte dei parlanti. Ricerche statistiche compiute con ο senza l'ausilio di apparecchiature elettroniche (Sgroi 1981) hanno portato all'elaborazione di liste di lessemi dove i primi posti («ranghi») sono occupati da quelli piü frequenti in un numero sufficientemente ampio di testi, nonche da quelli di piü alta «disponibilitä» ossia che tutti i parlanti conoscono e pensano, ma non scrivono ne dicono spesso. I termini piü importanti sarebbero, secondo D e Mauro, 6690, di cui 2000 formano il vocabolario fondamentale, 2937 sono lessemi di alto uso e 1753 lessemi di alta disponibilitä (Sgroi 1981). La lista di Bortolini/Tagliavini/Zampolli 2 1972, basata sullo spoglio di testi apparsi tra il 1947 e il 1968 (totalizzando 500.000 occorrenze), comprende 5356 voci, da il (che conosce l'uso massimo) a abbrustolire, abusare ecc. (di uso minimo). E' stato notato che con 2000 parole si puö capire circa il 85 % di un testo non tecnico e che, aggiungendo altre 2500, la comprensibilitä aumenta al 9 5 % (Muljacic 1971, 206). L'esame del lessico fondamentale consente alcune valutazioni sul ruolo e la vitalitä delle varie componenti etimologiche e sulla stabilitä del vocabolario di una lingua. D e Mauro ( 2 1970, 219) sottolinea la persistenza in italiano del lessico fondamentale delle origini: nell'italiano contemporaneo il 5 6 % e costituito da vocaboli giä duecenteschi e 15% da voci immerse nell'uso da Dante. 2.
Strati etimologici.
L'origine dei lessemi
2.1. I lessemi italiani si classificano, in base alla loro origine, in latinismi ereditati, prestiti da va-
Lexikologie
und Semantik
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rie lingue (latino letterario compreso) e nuove coniazioni con materiale italiano (derivati e composti). 2.2. Lessemi ereditati. Secondo i dati di Iordan/ Manoliu Manea (1974, 72), in ciascuna lingua romanza l'inventario di parole conservate per tradizione ininterrotta raggiunge le due migliaia. I campi lessicali particolarmente conservativi rispetto al latino volgare sono gli stessi in tutte le lingue romanze: le designazioni delle parti del corpo, delle relazioni di parentela, degli animali domestici e dei fenomeni naturali; le nozioni fondamentali dell'agricoltura, i verbi di percezione e delle attivitä fisiologiche e psichiche; gli aggettivi che indicano colori, dimensioni, tempera tura, difetti fisici; i numerali cardinali; i pronomi; gli elementi di relazione (preposizioni, congiunzioni). 2.3.
Prestiti
2.3.1. I prestiti dal latino, effettuati per via colta all'incirca dal Rinascimento in poi, e cioe tolti dal latino nel suo aspetto letterario, si definiscono «parole dotte» e il loro numero e impressionante. Tale massiccio afflusso e stato favorito dalla originaria prossimitä fonologica del fiorentino al tipo latino. Questi lessemi non sempre si distinguono — come succede invece nelle altre lingue romanze - dai latinismi ereditati, dato che le leggi fonetiche hanno alterato relativamente poco la struttura fonologica delle parole ereditate dal latino volgare, sicche l'esito coincide spesso con quello dei lievi adattamenti alla pronuncia italiana subiti dalle parole dotte. Per esempio, il latinismo dotto imperatore avrebbe potuto essere anche parola ereditata, senza alcuna differenza di pronuncia. Si differenziano invece nettamente latinismi dotti quali captivo, cordiale, radiale da voci ereditate come cattivo, cuore, raggio. 2.3.2. Germanismi. Si cita una settantina di parole di origine gotica (elmo, fiasco ecc.) e meno di trecento di origine lombarda, gran parte delle quali hanno avuto una diffusione solo regionale. L'influenza longobarda in Italia non e nemmeno comparabile a quella franca in Francia ο a quella araba in Spagna; ai longobardi si devono alcuni nomi di parti e organi del corpo umano (milza, schiena, stinco), termini del lavoro e ambiente casalingo (balcone, palco, scaffale, spiedo, spranga). Infine si devono ai Franchi fresco, guadagnare, guanto, schernire, tregua. Per alcune voci le etimologie oscillano tra gotico e longobardo (guancia) ο tra gotico, longobardo e franco (anca). Per i germanismi cf. anche Tagliavini (1972, 289-303), Durante (1981. 8 0 - 8 1 , 8 9 - 9 0 ) ecc. 2.3.3. Gli arabismi (Pellegrini 1972) sono entrati
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VI. Sprachen und Sprachgebiete:
Italienisch
nella terminologia marinaresca (ammiraglio, arsenate, darsena), botanica (piante commestibili,
leone ( . . . ) determinarono l'aumento di tecnicismi di origine francese» (Devoto/Altieri Biagi
f r u t t a : albicocca, arancia, carciofo, limone, melanzana, spinacio, zucchero), c o m m e r c i a l e (carato, dogana, magazzino, quintale). S o n o p u r e di origine a r a b a almanacco, avaria, giraffa, giubba, meschino, a bizzeffe.
2 1979, 67), cf. attivare, centralizzare, consegna, constatare, consuntivo, destituire, funzionario, gestione, licitazione, il sostantivo locale, optare, polizia, timbro, vidimare ( D u r a n t e 1981, 224).
2.3.4. L'influenza francese e stata impressionante durante un periodo che va dall'VIII al XX secolo, con una punta nel Settecento. Sia per i francesismi che per gli anglicismi (cf. 2.3.6.) bisogna distinguere tra: (1) prestito (a) italianizzat o (marchese, profitto,
foraggio)
e (b)
senza
adattaraento grafico e fonetico, e cioe forestierismi ο esotismi (atelier, beige, boutique,
gabardi-
ne, souffle) e (2) calco semantico; per esempio, liquore ricalca la s e m a n t i c a del f r . liqueur·,
rivista
come voce militare ricalca il fr. revue, ma come sinonimo di periodico risale all'ingl. review, filtrato attraverso il fr. revue (Migliorini 1963, 183). Nello Strato etimologico dei francesismi si fa la distinzione diacronica tra termini entrati prima del Settecento, durante il Settecento e nei secoli successivi. Le conquiste francesi dei secoli VIII e XI hanno portato in Italia per lo piü parole che si riferiscono all'esercito e all'organizzazione politico-amministrativa, nonche alia vita feudale. Dalla terminologia guerresca: artiglieria, avanguardia, batteria, raggio, marciare,
calibro, carabina, foriere, fomina, ostaggio, plotone, sten-
dardo, trincea. Dalla vita feudale: cavaliere, dama, giostra,
mancia (dal f r . manche ' m a n i c a ' ; si-
gnificava originariamente 'la manica che la dama regalava per ricordo al cavaliere nelle cerimonie'). Nel Settecento i francesismi dilagavano in ogni campo e senza freno, dalla moda all'economia, dalla casa all'esercito (Folena 1983, 198). Due volti della civiltä francese sono presi a modello dalla societä italiana ed europea: (1) la cultura finalizzata a determinate realizzazioni pratiche (abbigliamento, arredamento, cucina, giochi di societä, mezzi di trasporto) - e cosi si spiegano cravatta,
redingote,
canape,
comö,
dessert,
ragü,
biliardo, calesse - e (2) l'attivitä intellettuale, e precisamente: (a) di cultura generale (parole nuove e significati nuovi di parole preesistenti), cf. analisi, caratterizzare, emozione, entitä, epoca, malumore, misantropo, nazionalismo, ottimismo, pessimismo, talento ecc.; (b) t e r m i n o l o g i a
specifica delle varie scienze (Durante 1981, 214-216). Tantissimi altri francesismi penetrano nei secoli successivi; invece di fornire lunghe liste di esempi, faremo una menzione particolare per il vocabolario amministrativo-burocratico del XIX secolo: «L'amministrazione francese, la traduzione di leggi, e in prima linea del codice Napo-
2.3.5. Gli spagnolismi (Beccaria 1968) cominciano ad entrare nel Cinquecento, cf. baciamano, complimento,
disinvolto,
puntiglioso,
sfarzo,
sussiego ecc. e termini della vita militare e marin a r e s c a : casco, flotta, rotta.
guerriglia,
parata,
zaino\
baia,
2.3.6. Prestiti e calchi dovuti all'influenza inglese (Klajn 1972, Zolli 1978). Una parte e il risultato di un'influenza diretta, e il resto e arrivato tramite il francese. Distinguiamo (cf. 2.3.4.) tra prestiti italianizzati (jproibizionismo, truismo, vista) e forestierismi (film, goal, night,
intertrust,
jeans ecc.), giunti per via scritta. Risalgono al Settecento termini del lessico politico, la cui penetrazione si spiega col prestigio del sistema politico inglese: aggiornare, comitato, commissione,
esecutivo,
legislatura,
mozione,
opposizione, ultimatum ecc. Sono invece della seconda metä dell'Ottocento vocaboli quali assenteismo, assolutismo, boicottare, ostruzionismo, piattaforma, premier,
meeting, radicale
ecc. Notevole e stato l'arricchimento della terminologia sportiva, con forestierismi quali derby, foot-ball,
match, record,
tennis, turf ecc. Nel X X
secolo, grazie alia condizione di prestigio a cui e pervenuta la lingua inglese, constatiamo un afflusso massiccio di voci inglesi ο mediate dall'inglese, nei piü disparati campi semantici. Molti si spiegano col modello di vita americana al quale l ' o c c i d e n t e g u a r d a (babysitter, beat, big, call girl,
doping, killer, racket ecc.), altri con l'altissimo livello di sviluppo raggiunto nella scienza e nella tecnica negli USA: «Alia nazione egemone nel maneggio di una tecnica e nello sviluppo di una scienza spetta un'egemonia linguistica» (Beccaria 1973, 15). Menzioniamo infine una serie di lessemi il cui senso si spiega con il calco dalle corrispondenti voci inglesi: autogoverno, assumere, austeritä, arrampicatore sociale, autosufficiente, competitivo, contattare, deontologia, grattacielo, promozionale, psichedelico, sofisticato,
suggestivo, vertice (nel senso politico). 2.3.7. Termini di altra origine (Zolli 1978, 85-89). Sono quantitativamente irrilevanti i tedeschismi entrati nei secoli XIX e XX in forma n o n italianizzata ( a l p e n s t o c k , edelweiss, lager, leitmotiv, Weltanschauung, walzer) ο p a r z i a l m e n -
te adattata (crauti, mitteleuropeo). Sono calchi dal t e d e s c o plusvalore, guerra-lampo.
retroscena,
superuomo,
Nella seconda metä dell'Ottocento e nei primi anni del nostro secolo sono entrati nel lessico italiano alcune voci russe (cf. Zolli 1978, 91-92)
241. Italienisch: Lexikologie und Semantik
quali designazioni di referenti tipicamente russi (balalaica, dacia, wöa, samovar, taiga, vodka). La diffusione della conoscenza di alcune istituzioni della vita politica sovietica ha fatto si che i relativi nomi si diffondessero anche in Italia: bolscevico, kolchoz, kombinat, presidium, soviet. 2.3.8. Alcune conclusioni sulle influenze straniere. II settore piü ricco e costituito dai sostantivi, seguiti a grande distanza dagli aggettivi e dai verbi. Diversamente da quanto avveniva nei periodi piü antichi, oggi prevale la tendenza ad accogliere il prestito nella sua forma integrale, cioe non piü italianizzato. Le forti influenze, soprattutto francese e inglese, rarricchimento del lessico intellettuale e tecnico-scientifico con termini che si possono definire «europeismi» sono tra gli aspetti piü caratteristici della modernizzazione del lessico it. «Questo rinnovamento del lessico (...) porta a una nuova linguistica europea su basi non ereditarie ma culturali ( . . . ) con l'introito larghissimo di europeismi greci e latini» (Folena 1983, 36). Tale vistosa modernizzazione del lessico «puö aver creato l'impressione di una crescita vorticosa e caotica, di un sowertimento rivoluzionario delle consuetudini linguistiche tradizionali» (De Mauro 1970, 215). Ma i sondaggi effettuati da De Mauro correggono siffatta impressione e ridimensionano le proporzioni del rinnovamento lessicale: (a) i vocaboli restati in uso fino agli inizi dell'Ottocento sono sopravvissuti anche nel periodo postunitario; (b) e vero che per il 35 % il vocabolario usuale e costituito da lessemi di origine unitaria, ma in dieci casi su quindici le neoformazioni consistono nello sviluppo secondo i moduli di derivazione e suffissazione piü tradizionali, di vocaboli usati fin dalle origini; (c) l'esame di alcuni testi appartenenti a settori dove la penetrazione dei prestiti e considerata piü forte ha dimostrato perö che nel nucleo solido del lessico attuale, 1*80% sono lessemi risalenti alia fase delle origini, integrati in misura rilevante dalle neoformazioni rinascimentali. Piü che l'introduzione di nuovi lessemi, il rinnovamento linguistico postunitario appare rilevante per il diverso e nuovo uso del materiale lessicale ereditario. Le trasformazioni lessicali si possono definire caute, realizzate senza perdere di vista i modelli europei e tuttavia restanti nel solco della tradizione (De Mauro 1970, 210-212, 220-221). 2.4. Lingua nazionale e dialettismi. A partire dal secondo terzo del Cinquecento il modello toscano si diffonde in tutta Italia; con l'affermazione di tale modello si costituisce una lingua nazionale destinata soprattutto all'uso scritto, una «lingua di lusso» (Durante 1981, 165) fruibile alia letteratura, alia scienza, alia filosofia, al discorso politico-amministrativo e alia corrispondenza tra
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persone colte. Di conseguenza prima dell'unitä l'uso del dialetto fu molto esteso, soprattutto come veicolo della comunicazione orale. Ciö spiega da un lato la persistenza del lessico dialettale nelle varie regioni in concorrenza col lessico della lingua standard in via di espansione, e dall'altro lato la penetrazione in quest'ultima di un numero notevole di parole non toscane. Dopo l'unificazione politica comincia un lento processo di formazione di una lingua nazionale parlata, nella quale la partecipazione dei dialettismi ha avuto un ruolo importante. Alcuni di questi, largamente accettati in buona parte del paese come parole italiane, sono piü ο meno connotate come tipici di una certa regione. Sul contributo dei dialetti alia costituzione del lessico italiano nazionale ecco alcuni esempi: Sono connotati come settentrionali: anguria, paleto, pianoterra 'pianterreno', trapunta, sberla, adesso. Dal Piemonte provengono arrangiarsi, bocciare, comd, fifa, grissini·, dalla Lombardia: barbone, grana, mascarpone, ossobuco, panettone, risotto·, sono venetismi arsenate, ciao, gazzetta, gondola, mentre cenci, infischiarsene, straccio sono toscanismi. Numerosi sono i romanismi e i meridionalismi: camorra, cosca, scostumato 'ineducato' ecc. La capitale esporta parole fortemente espressive e furbesche quali cagnara, fesso, fregnacce, racchia; bustarella, cafone, fasullo, fregare, intrallazzo, lagna, macello, malloppo, pignolo, scemenza, strazio ecc. (De Mauro 1970, 177). Un campo semantico in cui si e avuta una grande penetrazione di dialettismi nella lingua comune e quello della cucina e dei vini: mascarpone, mozzarella, fusilli, branzini, scampi, vongole (Migliorini 1963, 244). L'uso degli elementi lessicali italiani e restato molto vario dall'una all'altra area dialettale; in un'inchiesta (Rüegg 1956) del secondo dopoguerra, a 124 informatori di 54 province italiane sono stati chiesti i termini usati per esprimere 242 nozioni elencate in un questionario; e risultato che si puö adoperare lo stesso vocabolo ο locuzione solo per 12 (vocaboli; albergo, camion, cappuccino, finestra, limonata, maniglia, sarta, tetto)·, le persone interrogate usavano per lo piü parole diverse da regione a regione, e 1'88% delle nozioni in oggetto veniva espresso con due, tre fino a tredici parole ο locuzioni differenti geograficamente. Lo Strato etimologico delle voci coniate secondo i procedimenti della derivazione e composizione e presentato in —* 238. 2.5. Lessico standard e lessico connotato stilisticamente. Le parole del lessico nazionale si suddividono in lessemi privi di connotazioni e lessemi connotati dal punto di vista regionale (cf. sopra 2.4.), sociale, professionale, letterario. La
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differenziazione stilistica e molto spiccata nell'italiano c o n t e m p o r a n e o . Ogni registro stilistico (—* 245) ha un certo n u m e r o di termini specifici, di cui una parte riesce a penetrare nell'italiano standard. «La lingua c o m u n e ( . . . ) voracissima di nuovi materiali ( . . . ) rapina continuamente lessico (ai) linguaggi speciali e Ii immette, piü ο m e n o manipolati, nello s f r u t t a m e n t o giornaliero, attraverso i grandi mezzi di informazione di massa» (Devoto/Altieri Biagi 1979, 295). Dal linguaggio burocratico derivano: inoltrare (una pratica), incentivare, riassetto, sblocco; termini del gergo politico-sindacale sono stati trapiantati nella lingua dei giornali p e n e t r a n d o talvolta persino nella lingua della conversazione (con ο senza connotazione scherzosa, ironica): alternativa, area, contesto, degrado, ghetto, gestire, piattaforma, rimpasto (non si tratta, ovviamente, dei lessemi in q u a n t o tali, m a delle loro accezioni nate in contesti politici). Termini tecnico-scientifici si introducono nella lingua standard specie con valore metaforico, che subisce un rapido processo di usura, sicche, d o p o un certo periodo, il significato figurato diventa letterale (la m e t a f o r a si «lessicalizza»): si dice, p e r esempio, organizzazione capillare di un partito, partire in quarta, col rallentatore, un po' sfasato (Migliorini 1963, 93). S o n o comunissimi gli usi metaforici di catalizzare, circuito, ingranaggio, orbita, rodaggio, trapianto ecc. E ' stato detto (Alinei 1977, 63) che l'intero lessico italiano, e c o m u n q u e la sua parte piü imp o r t a n t e ed antica, e f o r m a t a dalla giustapposizione di d u e lessici: u n o popolare e l'altro dotto, cf. le opposizioni stilistiche tra cavallo e destriero, chioma e capelli, egli e lui ecc. oppure tra vescovo e episcopate, lavoro e laborioso. Nozioni affini vengono designate da parole dotte (prezioso), popolari di un p r i m o livello (prezzo, apprezzare) e popolari del secondo livello (pregio, pregiato). II lessico poetico italiano e stato creato prima del Rinascimento. Fino all'Ottocento essendo l'italiano solo lingua letteraria, il p o e t a doveva scegliere all'interno delle parole definite «poetiche» a priori, per privilegio secolare. II piü solid o p u n t o di riferimento era il patrimonio linguistico della poesia tre e cinquecentesca, cf. voci poetiche quali augello, dardo, desto, periglio, speme ecc. D a q u a n d o perö l'italiano e diventato lingua viva e parlata, il lessico prosastico e entrato di p i e n o diritto nella lirica ( D e M a u r o 1970, 2 5 1 - 2 5 2 ) . U s a t e oggi, le voci poetiche di una volta assumono spesso u n a connotazione arcaica ο ironica. Nel lessico letterario una cospicua parte e legate alia creazione verbale di alcuni grandi nomi della letteratura, come D ' A n n u n z i o , che ha attinto con libertä quasi illimitata al vocabolario
latino. La stragrande maggioranza di queste innovazioni ha avuto un'esistenza effimera (come, per esempio, cignigeno, sinfoniale)·, eccezionale e stata solo la f o r t u n a di velivolo (da velivolus, voce abbastanza f r e q u e n t e nei poeti latini). Le parole inventate da Alfieri nel Settecento (cf. moscoviteria, brubocchiata, calesseresca, giovesco e diverse altre menzionate in Devoto/Altieri Biagi 1979 , 65) n o n h a n n o avuto successo e la stessa sorte e toccata a tentativi molto piü recenti; basti pensare a termini coniati da Papini quali attiranza, borghesume, nullismo,porcaglia, rinverginatore (Devoto/Altieri Biagi 1979, 220 - 2 2 1 ) . 3.
Le parti del
discorso
3.1. L'italiano e una lingua analitica con marcati tratti sintetici in alcuni settori del lessico (i pronomi personali, i verbi). Le parti del discorso sono le stesse che nelle altre lingue r o m a n z e , ne si constatano divari significativi per q u a n t o concerne le proporzioni, i rapporti quantitativi tra di esse, eccezion fatta per i diminutivi (sostantivi e aggettivi), particolarmente numerosi e con varie s f u m a t u r e contenutistiche in italiano ( - * 238). Nei paragrafi successivi ci s o f f e r m e r e m o sugli aspetti maggiormente discussi nella ricerca lessicologica italiana c o n t e m p o r a n e a . Si potra cosi n o t a r e che i temi trattati sono per lo piü ispirati alia bibliografia straniera e che prevale l'approccio interdisciplinare; la problematica e la terminologia sono strettamente connesse alle ricerche c o n d o t t e su questioni lessicali da filosofi del linguaggio, da logici e da studiosi di retorica e teoria dell'argomentazione; molte pubblicazioni son o dovute a linguisti che o p e r a n o nei campi della Textlinguistik e della pragmatica. 3.2.1. Sostantivi. A l c u n e sottoclassi h a n n o beneficiato di un'attenzione particolare: (a) i nomi propri di persona e toponimi, —* 264 e 265; (b) i sostantivi composti e i diminutivi, —» 238; (c) i «specificatori di quantificatori»: decina, forchettata, gomitolo, mandria, mezzo, paio ecc.; sono parole che specificano l'unitä di misura adottata p e r l'oggetto in questione, e cioe svolgono una funzione analoga a quella dei «classificatori» nelle lingue che conoscono tale categoria (Marello 1981). Poche sono le ricerche che vertono sulla nascita di alcuni tipi semantici e su usi particolari di sostantivi. E ' stata n o t a t a , nell'Ottocento, 1'affermazione del processo stilistico-lessicale della nominalizzazione, caratteristica per il linguaggio delle scienze e delle tecniche, che investe ora tutti i registri stilistici, per cui «il verbo e sempre piü ridotto al ruolo di copula» (Devoto/Altieri Biagi 1979, 324ss.), e cioe di p u r o p o r t a t o r e di significati relativi a t e m p o , persona e modalitä.
241. Italienisch:
II progressivo prevalere del nome sul verbo contraddistingue soprattutto lo Stile tecnico-scientifico e giornalistico in tutte le lingue europee nella loro fase moderna (De Mauro 1970, 230-231). Cosi si spiega il fenomeno sintattico delle giustapposizioni nominali tipo bene-rifugio, domanda-trabocchetto, estratto-conto, parolachiave, potenziale-uomini, (missile) terra-aria, il testa-coda di un'auto (Devoto/Altieri Biagi 1979, 3 0 6 - 3 0 7 , 332), che risparmiano i nessi funzionali e creano nuove parole composte. L'infinito sostantivato e un tipo nominale particolarmente apprezzato, specie nello Stile sostenuto, e da luogo a interessanti confronti con gli altri idiomi romanzi. Nel Cinque e Seicento si nota un massiccio incremento degli astratti verbali (andata, conforto, partita ecc.); pertanto l'area d'impiego deH'infinito sostantivato tende a ridursi (Durante 1981, 191). 3.2.2. I pronomi sono oggetto, come si sa, tanto della lessicologia quanto della grammatica (e, recentemente, anche della linguistica testuale, —» 244). II rapporto semantico tra i pronomi personali della terza persona (egli-lui-esso ecc.) non e molto chiaro nell'attuale italiano standard; la norma e oscillante e sembrano prevalere sempre di piü lui e lei a scapito di egli e persino di esso (—> 242, 5.1.); quest'ultimo e - almeno in certi stili - in concorrenza con il dimostrativo questo. I dimostrativi sono stati classificati in: (a) dimostrativi che — spesso accompagnati da un gesto - si riferiscono a qualcosa che e vicino a chi parla, che e vicino a chi ascolta, ο che non e vicino ne all'uno, ne all'altro; (b) dimostrativi che si riferiscono a qualcosa che precede ο segue, senza rapporti con una delle tre persone (Brodin 1970, 230). La seconda categoria viene esaminata, come mezzo di riferimento anaforico e cataforico, dalla lessicologia testuale (Stati 1986, 168—174). I dimostrativi costui e codesto (vicino a chi ascolta) sono connotati come toscanismi, termini della lingua aulica ο del «burocratese». In pragmalinguistica e sociolinguistica e stato studiato l'inventario dei pronomi di cortesia sia dal punto di vista sincronico che diacronico (Niculescu 1974, Benigni/Bates 1970). Gli studiosi tengono d'occhio la pertinenza delle dimensioni: 'classe alta/bassa', 'etä', 'rapporto di parentela', 'sesso', 'status (inferiore, superiore, identico)', 'orale/scritto', 'intimitä/cortesia', 'ironico/non ironico'. 3.2.3. Nei tentativi di classificazione semantica degli aggettivi, di speciale attenzione godono gli aggettivi di misura relativa (lungo, largo, pesante ecc.), gli aggettivi di relazione (bancario 'di, della banca, relativo alle banche', matematico. parigino ecc.), che spesso conoscono un uso traslato,
Lexikologie
und Semantik
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non piü di relazione; per esempio, tropicale nel sintagma caldo tropicale significa 'estremamente caldo'; gli aggettivi deittici (tale, simile, analogo) e infine gli antonimi ο aggettivi polari (cf. 4.4.). Un problema apparentemente solo sintattico, la posizione dell'aggettivo nei sintagmi nominali, ha dei risvolti semantici: alcuni aggettivi hanno significati diversi a seconda della collocazione pre- ο postnominale (un pover uomo vs. un uomo povero, un certo fatto vs. unfatto certo ecc.); la posizione dipende spesso dal tipo di significato: prima del nome reggente se il senso e figurata, dopo il nome se il senso e letterale, cf. caro, cieco, dolce, grande (Sciarone 1970). Gli aggettivi pronominali alcuni, molti, pochi, qualche, tutti sono quantificatori, e in quanto tali vengono discussi in lavori logicizzanti. di semantica generativa. Numerosi aggettivi conoscono oggi un impiego sostantivato nato nel linguaggio giornalistico: il direttivo, l'esecutivo, la mobile, i mondiali (di calcio), la scientifica, un'utilitaria, la volonte ecc. 3.2.4. I verbi. A cavallo tra lessicologia e grammatica si situa lo studio degli ausiliari di tempo, diatesi, modalitä e aspetto. La modalitä e un tratto semantico dei verbi chiamati, appunto, modali, quali dovere, potere, sembrare, parere in alcune delle loro accezioni, ma si manifesta anche nella forma grammaticale dei verbi non modali (per esempio, il futuro: Carlo avrä visto Luigi) e nei morfemi lessicali di certi avverbi: presumibilmente, forse ecc. Cf., p e r i modali, Simone/ Amacker (1977, 5 0 - 6 6 ) e, per un'analisi contrastiva (it., fr., ingl. e ted.) dei verbi ausiliari modali cf. Arcaini (1986, 164-166 e 199-230). La Aktionsart ο «modo dell'azione» - una categoria grammaticale dei verbi - e altresi un tratto lessicale, cf. la differenza tra dormire e addormentarsi ο tra tacere e zittire. II senso dei tempi verbali dipende in parte dalla natura durativa/ momentanea, istantanea/ingressiva ecc. del verbo. Accanto ad analisi di singoli verbi, come avere (Renzi 1972) ο lasciare (De Boer 1981) ci sono da segnalare — specie per la metodologia nuova adoperata - la disamina in chiave psicolinguistica di un piccolo campo lessicale, i verbi di movimento (Lorenzi 1981), nonche la scomposizione in tratti semantici minimi di venti verbi italiani proposta in Parisi 1969, che ha applicato la tecnica della semantica generativa. Della semantica dei verbi si interessano molto i filosofi del linguaggio (che distinguono classi come verbi «di atteggiamento proposizionale», «fattivi», «controfattivi», «performativi», «intenzionali», che ricompaiono in lavori di pragmalinguistica e di semantica generativa). Di solito le loro considerazioni hanno portata universale, sicche l'esemplificazione con lessemi italiani non
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VI. Sprachen
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Italienisch
ha alcuna rilevanza particolare per questa lingua. In saggi di pragmalinguistica si discute del ruolo «fatico» di forme verbali quali vedi, guarda, senti, tipiche del parlato e estremamente frequenti nella conversazione spontanea (Manili 1983). 3.2.5. L'avverbio e una parte del discorso molto eterogenea, che ha suscitato un spiccato interesse negli Ultimi tempi anche da parte di studiosi italiani. Pecoraro/Pisacane 1984 classificano oltre 500 avverbi in base soprattutto alla loro combinatoria sintattica. Sugli avverbi di luogo cf. Hottenroth 1985, che Ii ha classificati in gruppi semantici, uno dei quali comprende i cosiddetti avverbi di luogo autonomi (sottoterra, fuoristrada, controcorrente ecc.). Gli avverbi modali si classificano in deontici (come obbligatoriamente). aletici (per esempio necessariamente) e epistemici: ovviamente, certamente, probabilmente, forse, che hanno la proprietä sintattica di poter fungere da proposizioni (come pure gli avverbi si, no) e assegnano un grado di veritä alla proposizione su cui vertono, esprimendo quindi il grado di credenza del parlante in quanto afferma (cf. Venier 1986). Una sottoclasse che e stata recentemente esaminata in italiano dopo essere stata scoperta in altre lingue e quella degli avverbi frasali (Lonzi 1981, Puglielli/Parisi 1974/1975), che determinano cioe non giä singoli costituenti di frasi bensi l'intera fräse (probabilmente, Franco dorme; francamente, mi pare che lei abbia sbagliato; purtroppo, non te lo so dire). Essi interessano specie i cultori della Textlinguistik; inoltre il ruolo testuale degli avverbi che servono da connettivi apre un capitolo nuovo nella lessicologia italiana (Biasci 1979, Bazzanella 1986; 239). Ferini 1983 analizza il frequentissimo avverbio cioe, distinguendovi le funzioni esplicativa, correttiva, avversativa, interrogativa, intercalare e affettiva. 3.2.6. II significato delle preposizioni e delle congiunzioni e oggetto parte della lessicologia, parte della sintassi. Per esempio, esprimono rapporti sintattici e pertanto appartengono piuttosto alio studio dei sintagmi le preposizioni a, da, di, in, con, per; spetta alla sintassi anche l'esame della loro polisemia (cf. le diverse accezioni di un sintagma quale il libro di Moravia e il contrasto semantico tra parlo con Luigi, viaggiare con l'aereo, siamo usciti ancora col sole)·, domina invece il significato lessicale nelle preposizioni dette anche «improprie»: dentro, lungo, eccetto, prima di ecc. Negli ultimi vent'anni lo studio delle congiunzioni ha subito una vera e propria rinascita, grazie alla semantica generativa e alla linguistica testuale (per esempio, e, ma, perö, dunque si usano come connettori transfrastici); la congiunzione ma ha diversi usi: introduce un supplemento d'informazione, e un correttivo-sostitutivo, un
connettore metatestuale ecc., quindi la sua definizione tradizionale («ciö che segue e in contrapposizione a quello che ci si poteva aspettare in base a ciö che precede») risulta troppo restrittiva (Marconi/Bertinetto 1984). Nel passato le congiunzioni interessavano anche la retorica; si tratta del tardo Medioevo e deH'Illuminismo francese (Biasci 1979). Di alcune congiunzioni (e, o, se) si occupano i logici, dato che fungono da «elementi che realizzano linguisticamente proprietä logiche e che stabiliscono una fondamentale serie di rapporti fra proposizioni» (Berruto s . d . , 159). 4.
Relazioni
4.1. Omonimia
tra lessemi. Fenomeni
connessi
e polisemia
La distinzione e, come si sa, oggetto di una continue polemica dovuta al mancato accordo sui criteri. In una concezione coerente della lessicologia sincronica e lecito adoperare il termine «polisemia» se i vari significati di un vocabolo hanno in comune tratti minimi rilevanti (cf. macchina in genere vs. macchina 'automobile' oppure il senso letterale vs. un senso figurato). Se, per contro, la diversitä semica e totale - come in pianta, organismo vegetale, e pianta di una cittä — e il caso di parlare di omonimia, e cioe di due lessemi diversi. In realtä, nella prassi lessicografica italiana (e non solo italiana) - che riflette una certa concezione lessicologica - si considerano omonimi i lessemi con etimi diversi; perciö i dizionari danno due lessemi etichetta, due lessemi sgombro, quattro lessemi piano. Se l'etimo e uno solo, la diversitä di significato non conta; pertanto si avrä un solo lessema investire (un capitale, una persona) e un solo lessema pianta. II numero degli omonimi cosi accertati e relativamente piccolo (in confronto, per esempio, col francese), dato che le leggi fonetiche non hanno fatto si che due ο piü parole assumessero una forma fonologica identica. Di conseguenza, si hanno rapporti di omonimia tra: (a) un latinismo ereditato e un latinismo dotto: impugnare 'stringere in pugno' - impugnare 'chiedere al giudice il riesame di un processo; di una sentenza'; (b) due latinismi dotti: lustro 'lucentezza' e lustro 'cinque anni'; (c) un latinismo e un prestito da una lingua moderna: genio 'talento' - genio civile, militare (dal francese); (d) prestiti da lingue diverse; banda 'lato, parte' (dal provenzale) banda 'striscia' (dall'antico francese) — banda 'gruppo' (dal gotico); (e) un latinismo (o un prestito) e un termine derivato in italiano: tema 'argomento' (latinismo dotto) - tema, parola rara, derivata in italiano da temere (significa 'timore'). La discussione della controversia «polisemia ο omonimia?» si e riaccesa nell'ambito della se-
241. Italienisch:
mantica generativa: «In che modo si puö formalizzare il rapporto di legame che deve esistere tra le varie accezioni di un lemma perche esso sia accettabile come lemma unico polisemico?» (cf. De Boer 1981, 324). Per quanto concerne la polisemia, sussistono tuttora - anche nella lessicologia italiana - gli interrogativi teorici e metodologici sul numero di significati di un dato lessema (in base a quali criteri si deve accertare tale numero?) e sulla distinzione tra significati, accezioni e sfumature differenti dello stesso vocabolo. Ci sono da segnalare sporadiche ricerche di natura contrastiva: la polisemia di un lessema italiano rarissimamente si riscontra tale quale in un lessema di un altro idioma, anche se imparentato, cf. it. dolce e fr. doux (Arcaini 1986, 132-139); it. lasciare che si traduce, a seconda del suo significato, con uno dei verbi fr. lächer, laisser e quitter (De Boer 1981); it. giocare!fr. jouer (Marchi/Galdo 1985). 4.2.
Sinonimia
L'esistenza del rapporto di sinonimia tra due vocaboli si dimostra solitamente con argomenti concettuali (la presunta identitä della nozione soggiacente) e testuali (la mutua sostituibilitä delle voci considerate sinonime). I candidati italiani al titolo di sinonimi rientrano nella regola generale, valida per qualsiasi lingua: pur designando lo stesso concetto essi non sono intercambiabili in qualunque contesto (intervengono, infatti, restrizioni di natura sintattica, stilistica, preferenze idiosincratiche e sim.). Gran parte dei termini che oggi fanno parte di coppie sinonimiche si usavano originariamente in un dialetto ο in un altro; il termine dialettale potendo aiternare con un vocabolo dell'italiano standard si e arrivati alia creazione di una coppia di sinonimi quale adessolora, prenderelpigliare, portaluscio, dimenticare/scordare, fuggire/scappare, angurial cocomero, guardaroba/armadio ecc. In molti casi neppure gli specialisti si possono mettere d'accordo sull'esistenza ο meno dell'identitä di significato; i dubbi sussistono anche per parole di contenuto grammaticale: c'e sinonimia tra stesso e medesimo, tra ella ed essa, tra vi e ci? La relazione di sinonimia denotativa associata a opposizioni stilistiche (di registro) e una realtä incontrovertibile in casi come: cavallol destriero, madrelmamma, rinviare/procrastinare ecc. Nelle coppie utenza/utente, presidenza/presidente, dirigersilandare, usufruirelusare, effettuare/ fare e diverse altre, il primo termine appartiene al sottocodice burocratico. II repertorio dei sinonimi e solo in minima parte di etä antica; accanto alle coppie parola latina ereditata/latinismo dotto ο voce germanica ο di
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altra origine, si hanno nella lingua contemporanea soprattutto coppie ο terne nelle quali uno dei termini e un dialettismo ο una parola popolare-familiare. Nell'Ottocento si e affermata nell'italiano standard una consistente categoria di voci espressive regionali in opposizione stilistica con vocaboli neutri: abbuffarsi, appioppare, fregare, naia, plantare, sbolognare (Durante 1981. 254). In alcuni campi semantici si ha adesso una vera ipertrofia sinonimica (De Mauro 1970), cosicche lä dove il francese e lo spagnolo hanno una sola parola l'italiano ne ha due, tre ο quattro largamente coincidenti quanto a significato denotativo, cf. allorollauro, ruscello/rivo/rio, sponda/riva/ripa. 4.3.
Antonimia
Accanto agli antonimi veri e propri (tipo bello! brutto, lungolcorto) alcuni studiosi mettono lessemi che sono in un rapporto meglio definito «antitesi» (giornolnotte, urbanolrurale, classico/ moderno) e di conversione ο complementaritä (dare/ricevere, venderefcomperare). Analizzando il rapporto di antonimia, la cui manifestazione piü evidente si ha nella pars orationis degli aggettivi, Stati (1978, 8 8 - 9 9 ) opera con i seguenti criteri: il tipo di polaritä, l'esistenza ο meno di un termine intermedio tra i membri della coppia antonimica, la graduabilitä, la sincategorematicitä. la possibilitä di neutralizzare l'opposizione antonimica. Si dimostra cosi che sotto l'etichetta unica «antonimia» si nascondono realtä diverse, per esempio lungolcorto si differenzia da presentelassente (nel senso letterale degli aggettivi). Tra i due poli esiste un significato intermedio - infatti, un oggetto puö essere «ne lungo, ne corto» ma se non e presente deve necessariamente essere assente, e viceversa - ; gli antonimi lungolcorto sono graduabili (cf. piü corto, molto lungo), e presente!assente no, e sincategorematici (mentre presente!assente sono categorematici); per esempio, una sigaretta lunga non e lunga in se ma in quanto sigaretta; perciö, se potesse avere le stesse dimensioni, un flauto sarebbe cortissimo. I criteri e le categorie cosi ottenute non valgono solo per l'italiano; riguarda invece il sistema di ogni lingua considerata in se la questione delle lacune ossia di aggettivi privi di antonimo (in una delle loro accezioni, ο in tutte); cosi in italiano profondo non ha un antonimo se applicato a un corso d'acqua, ma si oppone a superficiale se si parla di una ferita; freddohso e privo di antonimo poiche in italiano non esiste un aggettivo dal significato 'che sopporta male il caldo'. La questione degli antonimi e stata ripresa in Pazienti 1981, che ha tenuto conto anche di lavori sperimentali che la esaminano nel processo di apprendimento della lingua da parte dei bambini; le
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und Sprachgebiete:
coppie studiate sono: olto/basso, lungo/corto, grande!piccolo.
Italienisch
largolstretto,
sicologia strutturale, i cui risultati sono ancora molto modesti nel campo dell'italianistica.
4.4. Campi semantici e famiglie di parole La sinonimia, l'antonimia e le affinitä di significato sono relazioni che uniscono le parole in campi semantici. Applicando la metodologia dello strutturalismo Mazzoni/Grossmann 1972 hanno analizzato i termini italiani che designano i colori e Geckeier 1979 gli aggettivi vecchio, giovane, anziano ecc.; per tali ricerche ha servito da fonte di ispirazione metodologica l'insegnamento di Coseriu. Invece Becks 1981, nell'esame della terminologia dei mezzi di trasporto ha utilizzato la metodologia di Alinei 1974. Con la metodologia tradizionale, Fogarasi 1976 ha seguito la storia linguistica di un centinaio di parole, nuove sia per la forma che per il significato, in rapporto agli avvenimenti storico-sociali e culturali nella seconda metä del Settecento. Lessemi quali intelligenza, neologismo, cruscante, purista, latineggiare, francesizzare ecc. si riferiscono alle dispute linguistiche di quel tempo e tra di loro ci sono «innumerevoli fili di rapporti scambievoli diacronici e sincronici» che Ii uniscono, senza perö che si possa parlare — a nostro giudizio - di un vero campo semantico. Le parole, nella stragrande maggioranza, si raggruppano in famiglie. La questione riguarda la formazione delle parole (—» 238); qui ci preme di notare la compresenza, in una stessa famiglia, di voci appartenenti a vari strati etimologici, nonche il fatto che il conservatorismo fonologico e latineggiante ha conferito al lessico italiano, in opposizione a quello francese, un aspetto relativamente motivato (non arbitrario): le parole ereditate hanno spesso mantenuto un chiaro legame formale e semantico con i latinismi dotti, i francesismi e gli anglicismi contenenti lo stesso radicale latino, cf. acqualacquoso rispetto a fr. eau/aqueux oppure otto/ottogonale e fr. huitloctogonal. Per la chiarezza dei rapporti tra termine base latino ereditato e derivato dotto, francese ecc. cf. coppie quali fiume/fluviale,fiore/floreale, ghiacciolglaciale, maestro!magistrate. I controesempi (legame etimologico perso) sono pochi, cf. i doppioni pesare (latinismo ereditato) e pensare (voce dotta), e cosi pure spicchio/spigolo, netto! nitido, piazzalplatea. Le relazioni (paradigmatiche) tra i lessemi che fanno parte della stessa famiglia (dove il radicale e comune per tutti i membri della famiglia) e dello stesso campo lessicale (che include i vari sinonimi, quasisinonimi, gli antonimi; cf. Geckeier 1979, 7 0 - 1 6 4 , per il campo 'etä', Alinei 1974 per 'i suoni del cane' e 'cavallo', Becks 1981 per 'i mezzi di trasporto' e Mazzoni/Grossmann 1972 per il campo 'colori') vengono studiate dalla les-
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242. Italienisch: Morphosyntax Morfosintassi 1. 2. 3. 4. 5. 6.
Definizione di «morfosintassi» Struttura interna del SN Struttura interna del S A Struttura interna del SP 1 pronomi personal! Bibliografia (selettiva)
1. Definizione
di
«morfosintassi»
Per morfosintassi si intende qui l'analisi della struttura interna (sintattica) dei sintagmi (o costituenti ο categorie sintattiche) dell'italiano. Per sintagma si intende una sequenza di elementi linguistici che ha la stessa distribuzione sintattica nella fräse ( = F) della categoria lessicale che ne rappresenta la testa e di cui il sintagma e una espansione ο «proiezione». Cosi il sintagma nominale ( = SN) sarä la espansione della categoria lessicale del nome ( = N), il sintagma verbale ( = SV) sarä la proiezione della sua testa lessicale che e il verbo ( = V), ecc. L'espansione delle categorie lessicali puö avvenire mediante l'aggiunta di elementi linguistici, che vengono chiamati modificatori della testa. I modificatori possono comparire a sinistra oppure a destra della testa: nel primo caso saranno chiamati specificatori, nel secondo caso complementi (in senso lato). Specificatori e complementi sono a loro volta costituiti da sintagmi analizzabili come testa + modificatori. Sarä in particolare presa in esame la struttura interna del SN (cf. 2.) e degli altri sintagmi maggiori che sono modificatori del Ν, cioe il sintagma aggettivale ( = SA), la cui testa lessicale e l'aggettivo ( = A) (cf. 3.) e il sintagma preposizionale ( = SP) la cui testa lessicale e la preposizione ( = P) (cf. 4.). Per la struttura interna del SV, per la concordanza del verbo con il soggetto e per la concordanza dei tempi vedi l'art. 243 Sintassi. Saranno infine presi in esame quei particolari tipi di SN e SP che sono i pronomi (cf. 5.). 2.
Struttura interna del SN
2.1. Specificatori
del Ν
I modificatori del Ν che sono posti alia sua sinistra sono: gli articoli, i dimostrativi, i numerali (cardinali e ordinali), i possessivi, i cosiddetti aggettivi indefiniti, tra i quali distinguiamo i quantificatori (tutto, ogni, ciascuno, qualche, entrambi, alcuni, molto, poco, ecc.) e gli aggettivi anaforici (altro, stesso, medesimo) (altri aggettivi anaforici ο cataforici, come seguente, precedente.
successive, ecc. e gli aggettivi deittici come prossimo, scorso, attuale, ecc. possono trovarsi sia a sinistra che a destra del Ν (cf. 2.2.4.1.)), e l'aggettivo interrogativo quale. Anche gli aggettivi qualificativi possono trovarsi nella posizione di specificatori: la classe degli aggettivi prenominali e perö piü limitata e la posizione a sinistra del Ν e collegata a una particolare interpretazione dell'aggettivo (cf. 2.2.4.1.). In alcuni sintagmi del tutto particolari si possono trovare davanti al Ν anche altri tipi di categorie come un avverbio di tempo (ad es. l'allora/il giä Presidente) ο il SP di lui (= suo) in espressioni fisse appartenenti per lo piü alio stile burocratico come: il di lui padre e sim. 2.1.1. Compatibilitä
tra gli
specificatori
Un Ν puö essere preceduto da piü specificatori: ad es. questo mio buon amico, tutti gli altri cari amici, ecc. Non tutte le combinazioni sono perö possibili: ci sono tra gli specificatori delle incompatibilitä (alcune naturalmente di ordine semantico, altre invece di ordine sintattico) che vietano certe sequenze. In particolare, l'articolo e il dimostrativo si escludono a vicenda (*il questo amico) e entrambi sono incompatibili con i quantificatori, tranne con tutto e entrambi (ambedue) con cui e obbligatorio l'articolo definito ο il dimostrativo: tutti gli amici, entrambi gli amici, tutte quelle ragazze, ambedue quelle ragazze. Con qualche si puö avere l'articolo indefinito (ad es. Avra un qualche difetto), ma con significato di 'avere un difetto di qualche tipo'. Anche con poco e molto si puö avere l'articolo definito ο il dimostrativo, ma allora poco e molto assumono valore descrittivo (come gli aggettivi qualificativi prenominali: cf. 2.2.4.1.): Questolilpoco (molto) vino che e rimasto rispetto a: E' rimasto poco (molto) vino. L'aggettivo interrogativo quale e incompatibile con articolo, dimostrativo e quantificatore. Con i numerali cardinali non si trova l'articolo indefinito: in sintagmi come Avrä un 25 anni, Saranno un 20 Km, un non funziona come articolo indefinito, ma assume il significato di 'circa', 'piü ο meno'. Contrariamente ad altre lingue, il possessivo in italiano e normalmente preceduto dall'articolo (definito ο indefinito): il mio amico, una nostra arnica, ecc. L'articolo definito e assente solo con i nomi di parentela (cf. Castellani Pollidori 1967/1970, Lepschy/Lepschy 1981, 113-114, Schmitt Jensen 1983): mia madre, tuo zio, nostro figlio, ecc. Con mamma, papä, nonno e nonna si puö anche usare l'articolo: la mia mamma, il nostro papa, la vostra nonna, ecc. Con il possessivo di 3. pi. loro l'articolo e perö di nuovo obbligatorio: il loro nipote e non *loro nipote. L'articolo e
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pure obbligatorio se i nomi di parentela sono usati al pl.: i suoi nipoti e non *suoi nipoti, se vengono usate forme derivate con suffissi ad es. diminutivi: il mio figliolo, la nostra sorellina, e se i Ν sono modificati da aggettivi: il mio vecchio zio, il tuo bei fratello. II possessivo puö essere preceduto, invece che dall'articolo, da un dimostrativo ο da un numerate cardinale: questi nostri amici, due miei amici, ecc.
2.1.2. Ordine relative degli
specificatori
Gli articoli, i dimostrativi e i quantificatori precedono tutti gli altri specificatori: ilquesti due amici, illun/questo primo esame, l'lunlquest'altro amico, la! una! quella stessa amica, laluna prossima volta (con gli aggettivi deittici e con anaforici (o cataforici) come seguente, successive, ecc. non si puö usare il dimostrativo (che ha a sua volta un uso deittico e/o anaforico (o cataforico)) perche sono semanticamente incompatibili, *questa prossima volta, *in quel seguente capitolo), illunl questo mio amico, illunlquel simpatico amico, qualche altro amico, alcuni miei amici, pochi simpatici amici, ecc. Nei casi in cui coesistono un quantificatore e l'articolo definito ο il dimostrativo (con tutto e entrambi), il quantificatore precede l'articolo: tutti gli amici, entrambe queste ragazze. Quando e presente un numerale cardinale, questo viene inserito tra tutti e l'articolo ed e preceduto da e: tutti e tre i miei amici. II possessivo non puö trovarsi in prima posizione (a parte i casi visti sopra): di qui l'impossibilitä di * miei altri amici, *miei due amici, ma: altri miei amici, due miei amici. Se invece il sintagma e preceduto dall'articolo definito ο dal dimostrativo, e possibile anche l'ordine i miei altri amici, questi miei due amici. L'ordine relativo di possessivo (a parte la restrizione appena descritta), numerale cardinale e ordinale, e aggettivo anaforico come altro e stesso e in linea generale libero: (i) due miei altri amici, i miei due altri amici, (gli) altri due miei amici, gli stessi due amici, i due stessi amici, i tre primi concorrenti, i primi tre concorrenti, le sue prime delusioni, le prime sue delusioni, ecc. (cf. Manzotti 1985). Gli aggettivi qualificativi prenominali tendono invece ad avere una posizione piü vicina al N. Mentre hanno un ordine libero rispetto ai numeral! cardinali definiti e ai possessivi: quei/i due simpatici amici ο quei/i simpatici due amici, quei/i tuoi simpatici amici ο quei/i simpatici tuoi amici, devono invece essere preceduti dai numerali cardinali indefiniti: due simpatici amici e non * simpatici due amici, dai numerali ordinali: i primi bei libri (che ho letto) e non *i bei primi libri (che
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ho letto), e dagli aggettivi anaforici stesso e altro: gli stessi/altri bei libri e non *i bei stessilaltri libri (cf. Salvi 1985, 257).
2.1.3. Uso pronominale cificatori
ο sostantivato degli spe-
Una delle caratteristiche degli specificatori e quella di poter essere usati anche in assenza della testa nominale (cf. 1.): a questo alludono le grammatiche quando parlano di pronomi possessivi, pronomi dimostrativi, pronomi indefiniti, ecc. Ma non e ancora del tutto chiara la reale natura sintattica di questi elementi: in molti casi non si e (ancora) in grado di scegliere fra due possibili strutture sintattiche: a) lo specificatore diventa esso stesso la testa del SN ( = S N (Spec...)), e allora il termine «pronome» e usato in senso proprio, come «sostituto della testa nominale»; oppure b) la testa nominale del SN e omessa, ma la struttura rimane SN (Spec. Ν . . . ) (con il Ν vuoto di contenuto lessicale), per cui si parlerä di «pronome» (o di uso sostantivato) nel senso che si ha l'ellissi del nome. Si veda per es. l'uso del dimostrativo nelle frasi seguenti: (1) Dammi lo sgabello, quello alto (2) Maria telefonava sempre a Gianni, ma quello non si faceva mai trovare (3) Questo libro e per te, quello, invece, e per tua sorella. Nel caso di (1) si puö sostenere con un argomento di carattere fonologico che la struttura di quello alto e quella di b), cioe con l'ellissi del Ν, testa del SN, al posto del quale resta una categoria vuota. Se cosi non fosse, infatti, si dovrebbe applicare l'elisione di quello: le condizioni fonosintattiche di questa regola sarebbero infatti soddisfatte se si ammettesse che tra quello e alto c'e una contiguitä non solo superficiale, ma anche strutturale (vedi quell'alto monte laggiü, con l'aggettivo alto in posizione prenominale, mentre nell'es. di (1) alto va ricostruito in posizione postnominale (cf. 2.2.4.1.)). Ma se si ammette che la testa nominale, pur se lessicalmente vuota, rimanga comunque presente come categoria (vuota), si rende conto allora del fatto che l'elisione non si applica (cf. Vanelli 1979 e Brucart/ Gracia 1986). Nel caso di (2), quello si comporta invece come un pronome personale tonico: puö essere infatti sostituito da un vero e proprio pronome personale come lui (cf. 5.1.), e non si puö parlare in questo caso di ellissi della testa in quanto in (2) quello costituisce un vero e proprio SN coreferenziale con Gianni. II caso di (3) e il meno chiaro: da una parte non ci sono argomenti fonologici che indicano che ci sia una categoria vuota al posto della testa
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nominale (non ci sono qui le condizioni fonosintattiche per l'applicazione della regola di elisione), ma d'altra parte ci sono almeno due differenze rispetto al caso di (2): I) e possibile per cosi dire «reintegrare» il Ν assente, senza modificare il significato della F: (3) a . . . . , quel libro, invece, e per tua sorella (questo non e possibile nel caso di (2): . . . *ma quel Gianni non si faceva mai trovare)·, II) l'uso pronominale degli specificatori ammette generalmente la presenza di modificatori (in particolare di tipo postnominale), cosa impossibile invece con i pronomi personali e con quello in (2): (4) a. Io prendo quel libro rosso sul tavolo, tu invece prendi questo verde sulla sedia b. II tuo mazzo di rose e piü bello del mio di gladioli c. C'erano due paste: ho preso quella con la crema, ma anche l'altra con la cioccolata mi faceva gola. Al contrario, i pronomi personali sono dei SN completi, che non possono essere modificati ne da specificatori, ne da complementi: *questo lui, *la lei, *loro con gli occhiali, e sim. Anche se queste due caratteristiche non sono decisive per affermare che ci si trova di fronte all'ellissi del Ν (la possibilitä di avere complementi sarebbe compatibile ad es. con un'ipotesi che ammettesse che, contrariamente ai pronomi personali, gli specificatori possono sostituire la sola testa nominale ο comunque «parti» di SN), resta perö il fatto che il nome di pronomi viene assegnato, secondo la tradizione grammaticale, a elementi che mostrano in realtä comportamenti sintattici notevolmente diversi. 2.1.4. I possessivi nel loro uso pronominale (cf. Fornaciari 1974, 6 1 - 6 7 , Cordin in corso di stampa b) Morfologicamente i pronomi possessivi sono uguali ai corrispondenti aggettivi. Sono sempre preceduti dall'articolo definito, mentre non possono essere preceduti da altri specificatori: (5) a. Quel tuo libro ha avuto molto successo. *Quel mio invece no! b. Un tuo amico ha conosciuto *un mio c. Nessun mio amico e venuto, ma *qualche tuo verrä sicuramente. Queste F sono di nuovo grammaticali se vengono in parte modificate: quando il possessivo e preceduto da un quantificatore (compresi i numerali), attraverso l'uso del partitivo (cf. 2.1.6.), cosicche il possessivo e di nuovo preceduto dall'articolo definito: (6) b. Un tuo amico ha conosciuto uno dei miei c. Nessun mio amico e venuto, ma qualcuno dei tuoi verrä sicuramente oppure, per (5a e b), in questo modo:
(7) a . . . . Quello mio invece no! (oltre che, naturalmente: . . . II mio invece no!) b. Un tuo amico ne ha conosciuto uno mio. L'interpretazione di quello mio e la stessa di quello alto in 2.1.3., cioe dobbiamo ammettere che tra quello e mio ci sia la categoria vuota del Ν che inibisce in questo caso il troncamento di quello in quel, e quindi il possessivo non si trova piü in posizione di specificatore, ma in posizione postnominale. La stessa analisi va fatta per uno mio: tra uno e mio c'e una categoria nominale vuota, come e dimostrato dal fatto che a questa categoria corrisponde un clitico ne (cf. Rizzi 1979 e 2.1.6.).
2.1.5. I dimostrativi nel loro uso pronominale (Per i dimostrativi usati come pronomi personali, ο come pronome «neutro», cf. 5.1.4.) Le F che seguono mostrano l'uso pronominale dei dimostrativi (le cui forme sono: questo, questa, questi, queste; quello, quella, quelli, quelle', contrariamente agli aggettivi corrispondenti, i dimostrativi nel loro uso pronominale non hanno allomorfi con elisione, troncamento, e sim.): (8) a. A : Mi piace questa gonna rossa B: Io invece preferisco questa (nera) b. A : Voglio quel vestito rosso Β: Io invece prenderö quello. Ci si aspetterebbe che, parallelamente a (8a), anche il dimostrativo quello possa essere modificato da un aggettivo (o da un altro complemento). Ε infatti accanto a (8b) si ha anche ad es.: (9) Io invece prenderö quello nero. Ma ci sono delle importanti differenze tra le due frasi con l'aggettivo. Se si usa questo, il referente viene identificato mediante l'ausilio di mezzi paralinguistici, ad es. l'indicazione col dito ο sim. Se si usa quello + modificatore invece, questa Strategie non viene messa in atto. (Ma e di nuovo necessaria se non ci sono modificatori.) Inoltre, di fronte alla inaccettabilitä di una F come: (10) Di quelle gönne, *mi piace di piü questa nera in quanto c'e una contraddizione tra l'uso di quelle (che indica lontananza rispetto al parlante) e questa (che indica vicinanza rispetto al parlante), e viceversa del tutto grammaticale la F seguente: (11) Di queste gönne, mi piace di piü quella nera. Questo fatto mostra che in questi casi, cioe quando quello e seguito da un complemento di qualche tipo, il dimostrativo perde il suo valore deittico e mantiene solo la funzione di indicatore di definitezza, funziona cioe come forma suppletive dell'articolo definito, che a sua volta non ha
242. Italienisch: Morphosyntax un uso pronominale se non quando e seguito da un aggettivo. Si avrä allora: (12) a. Di queste gönne, mi piace di piü la/quella nera b. Di queste gönne, mi piace di piü "la/quella di seta c. Di queste gönne, mi piace di piü "la/quella che mi hai mostrato per prima. Se perö viene reintegrate la testa nominale, quelle e di nuovo un vero e proprio deittico e la F ridiventa inaccettabile per le stesse ragioni di (10): (13) Di queste gönne, *mi piace di piü quella gonna nera. Cf. Vanelli 1979. 2.1.6.
I quantificatori
nel loro uso
pronominale
Una delle caratteristiche dei quantificatori (categoria che comprende gli indefiniti e i numerali) consiste nel fatto che alcuni di essi si possono usare solo in presenza del nome, altri solo in assenza del nome, altri ancora hanno un uso sia aggettivale che pronominale. Sono solo aggettivi ogni e qualche, sono solo pronomi qualcuno e ognuno, gli altri possono avere entrambi gli usi. Un'altra proprietä tipica dei quantificatori (tranne tutto) e che nel loro uso pronominale in SN indefiniti, la parte che e omessa diventa un sintagma partitivo, come dimostra la pronominalizzazione di esso che e ne: Ne comprerd qualcuno, Ne verranno due (ma non "Ne comprerd tutti ο "Ne verranno tutti, bensi Li comprerd tutti e Verranno tutti). 11 clitico ne e obbligatorio quando il SN quantificato (senza testa nominale) e un oggetto diretto ο un soggetto postverbale con i V inaccusativi (cf. 243, 1.2.): Ne conosco pochi (di amici fedeli) (e non *Conosco pochi (di amici fedeli)), Ne e arrivato uno solo (di libri di linguistica) (e non: *E' arrivato uno solo (di libri di linguistica)). II ne e invece vietato quando il SN quantificato e soggetto preverbale: * Uno solo ne e arrivato in treno (degli amici), ma Uno solo e arrivato in treno (degli amici), (Dei ragazzi), *tre ne hanno telefonato e due ne hanno scritto, ma (Dei ragazzi), tre hanno telefonato e due hanno scritto. Non si puö avere ne il ne ne l'assenza del clitico quando il SN quantificato si trova dentro a un SP oppure e soggetto postverbale di un V non inaccusativo: *(Ne) ha litigato con molti (degli amici), "(Ne) hanno telefonato molti (degli amici). Cf. Belletti/Rizzi 1981 e Burzio 1 9 8 5 , 3 1 - 3 6 . La pronominalizzazione con ne nei casi sopra citati non e possibile perö con ciascuno. Rispetto a: Ha voluto premiare ciascun ragazzo separatamente, non c possibile *Ne ha voluto premiare ciascuno separatamente (rispetto a, per es. Ne ha voluto premiare qualcuno personalmente, e sim.). Molto e poco, se nelle condizioni richiestc non e pre-
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sente il ne, vanno interpretati come avverbi: Ho mangiato moltolpoco, rispetto a: Ne ho mangiato moltolpoco (di dolce). II quantificatore puö talvolta diventare la testa del SN (e allora funge veramente da pro-nome), ma in questo caso si ha una sola possibile interpretazione, cioe il referente del SN e inteso genericamente come «persona/e» ο «essere/i animato/i»: Nessuno puö sostenere questo, Alcuni sostengono che..., Ho visto due picchiarsi, ecc. (Ma tutto al sg. ha una lettura non animata, anche se ugualmente generica: Vuole tutto, ecc.). 2.2.
Complementi
del Ν
2.2.1.
Soggetto e oggetto diretto del SN (cf. Cinque 1980, Giorgi 1985 e Giorgi in corso di stampa)
La struttura interna del SN e simile, per alcuni aspetti, sia alla struttura della F, sia alla struttura del SV. Cosi, come airinterno della F si identifica un soggetto ( = S), anche all'interno di un SN (quando il Ν testa e di un certo tipo) possiamo individuare un elemento che funziona come S del SN. Nello stesso modo, come il V e modificato da complementi di vario tipo (SN con funzione di oggetto diretto ( = OD), e altri complementi espressi da SP ο da F), anche un Ν puö essere modificato da complementi di diverso tipo. Da questo punto di vista anche un Ν (come un V) si puö analizzare come un predicato che seleziona un certo numero di argomenti ο di complementi avverbiali. I SN che mostrano una struttura funzionale simile a quella della F sono quelli in cui il Ν testa e derivato (o comunque collegato semanticamente) da un V: si veda ad es. desiderio (collegato a desiderare), rifiuto (rifiutare),partenza (partire), allontanamento (allontanare), descrizione (descrivere), ecc. Si vedano le F seguenti: (14) a. Gianni e partito b . L a partenza di Gianni (15) a. Gianni ha rifiutato l'invito b.Il suo rifiuto dell'invito. In (14) c'e una corrispondenza funzionale fra il SN Gianni, che e il S di e partito e il SP di Gianni che svolge lo stesso ruolo di S all'interno del SN la partenza di Gianni, mentre in (15b) il SP dell'invito funziona come O D del SN, e corrisponde al SN l'invito O D del V ha rifiutato in (15a). Anche la grammatica tradizionale tiene distinti i due tipi di SP di SN chiamandoli rispettivamentc «genitivo soggettivo» e «genitivo oggettivo». In base a questa distinzione, una espressione come l'amore di Dio puö ricevere una duplicc interpretazione, l'una in cui 'Dio ama', l'altra in cui 'qualcuno ama Dio'. Si noti che in (15b) il ruolo di S del SN e svolto dal possessivo suo: in realtä i possessivi vanno
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interpretati dal punto di vista semantico come corrispondenti a dei SP di SN, per cui suo in (15b) corrisponde a di lui. Contrariamente alle altre preposizioni come per, con, in ecc., che sono connesse a particolari significati (anche se in genere determinati dal contesto sintattico), la preposizione di, almeno con i Ν che hanno un corrispondente verbale, ha solo la funzione formale di indicare il S e l'OD del SN. Dal momento che un SN deve essere necessariamente «retto» da una categoria non nominale (dal V nel caso dell'OD frasale, dalla flessione verbale, con cui concorda, nel caso del S di F, dalle preposizioni, nel caso in cui sia complemento in un SP), la preposizione di viene inserita alio scopo di reggere i SN S e O D all'interno di un SN piü ampio, che resterebbero altrimenti non retti. Possiamo individuare un'altra analogia tra struttura frasale e struttura nominale: non solo si puö parlare di S e OD del SN, ma si puö pensare che essi abbiano una posizione gerarchica diverse nel SN, cosi come il SN S di una F e gerarchicamente piü alto rispetto al SN O D (cioe il S e alio stesso livello gerarchico del SV (del predicato), mentre il SN O D e al livello gerarchico del solo V: SN(il bambino) s v ( v (legge) SN(il libro)) (cf. 243, 1.). Ugualmente in un SN come: (16) La paura dell'aereo di Carlo e Maria il S (di Carlo e Maria) ha il suo «raggio d'azione» sul resto del SN: mentre l'OD (dell'aereo) modifica il solo Ν (paura). Questo fatto (come altri che si vedranno in seguito) mostra che, mentre c'e un'unica categoria lessicale alPinterno del SN, cioe il Ν testa, dobbiamo ammettere che il SN piü ampio (ad es. la paura dell'aereo di Carlo e Maria), comprenda al suo interno delle unitä sintattiche minori (ad es. paura dell'aereo), che sono sempre dei SN: in altre parole un sintagma comprende una categoria lessicale che si espande in piü categorie sintattiche dello stesso tipo: si dirä allora che (di Carlo e Maria) modifica il SN (paura dell'aereo), mentre (dell'aereo) modifica la sola categoria lessicale (paura). Possiamo anche dire che l'articolo la si riferisce al SN (paura dell'aereo di Carlo e Maria). Avremo allora tre tipi di SN: S N ' " : (la paura dell'aereo di Carlo e Maria), S N " : (paura dell'aereo di Carlo e Maria), e SN': (paura dell'aereo). L'intero sintagma ha allora questa struttura: S N " ( ( ' A ) (SN- ( S N ( N paura) (dell'aereo)) (di Carlo e Maria))). Esistono dunque parallelismi interessanti tra la struttura nominale e la struttura frasale: non solo si puö parlare di S e O D del SN, ma anche le relazioni strutturali che Ii collegano sono dello stesso tipo di quelle che collegano S e O D nella F. Questo non significa naturalmente che struttura frasale e struttura nominale siano coinciden-
ti: infatti ad es., mentre nelle strutture frasali il S e sempre espresso, ο con un elemento nominale ο pronominale ο attraverso la flessione verbale (prescindendo da casi, del tutto particolari, come ad es. i V meteorologici) e anche l'OD e obbligatorio con i V che lo sottocategorizzano, nel SN l'espressione del S e dell'OD e invece opzionale: si veda ad es. la descrizione mi e molto piaciuta, la partenza efissata per le sei, ecc. (S e O D del SN si recuperano qui pragmaticamente). 2.2.2. Complementi
del Ν: SP
Anche i N, come i V, possono essere modificati da complementi costituiti da SP di diverso tipo. Si vedano i seguenti ess.: l'arrivo α Roma, la casa in campagna, la discussione sul provvedimento, la pizza con le acciughe, il quadro con la cornice, la pesca con la rete, collare per cani, orologio d'oro, ecc. In generale i SP complementi del Ν sono, dal punto di vista delle relazioni funzionali, dello stesso tipo di quelli che modificano il V: complementi di luogo: α SN, in SN, da SN; complementi di argomento = su SN, complementi di mezzo, di compagnia = con SN, ecc. Alcuni tipi di SN sono perö selezionati tipicamente da N, come ad es. da SN con valore generico di «scopo» ο «destinazione» in per es. bicicletta da corsa, sala da te, vestito da donna, vino da pasto (cf. Leone 1972) ecc. Ma questo tipo di SP si trova solo quando il SN interno al SP non e referenziale e non e preceduto dall'articolo: quando il SN e referenziale (ed e preceduto dall'articolo ed eventualmente modificato) non si puö piü usare da SN, ma, come nel SV, per SN: sala per il te di questo pomeriggio, vestito per le donne moderne, vino per un pasto solo. Un altro SP che modifica tipicamente degli elementi nominali e di SN. II complemento designato da di SN e strettamente connesso al tipo di testa nominale a cui e collegato. Puö funzionare come S ο O D con Ν derivati da V (cf. 2.2.1.), oppure indicare relazioni di altro tipo (a seconda del Ν): possesso (la bicicletta di Carlo), materia (anello d'oro), argomento (libro di storia), tempo (il concerto di ieri) ecc. 2.2.2.1. I Ν che sono collegati semanticamente a V selezionano in generale gli stessi tipi di complementi sottocategorizzati dal V corrispondente. Es.: Gianni e partito per l'Americatla partenza di Gianni per l'America, L'hanno condannato all'ergastolo/la condanna all'ergastolo, Ha divorziato dal maritolil divorzio dal marito, Ho scommesso con Giorgio!la scommessa con Giorgio, ecc. Fanno perö eccezione i Ν derivati con suff. agentivo -tore che ammettono solo il compl. di SN (con valore di OD), ma non altri comple-
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menti che invece si trovano con i V corrispondenti: Mangiare la pastasciutta con le manilmangiatore di pastasciuttal*mangiatore di pastasciutta con le mani/Viaggiare in treno/viaggio in trenoi *viaggiatore in treno (cf. Giorgi in corso di stampa, 216). Ci sono poi dei Ν che hanno apparentemente complement! diversi rispetto ai V cui sono semanticamente collegati: Ho invitato i miei amicil Vinvito ai miei amici, Ho aiutato gli studentiH'aiuto agli studenti, Ha baciato Mariaiii bacio α Maria. Ma si deve notare che il predicato espresso da V come aiutare, invitare, baciare puö essere espresso anche da predicati complessi costituiti da un V generico (una specie di V supporto) + SN: portareldare aiuto, dare un bacio, fare un invito. In questo caso il complemento sottocategorizzato e α SN come nel SN: Ho dato un bacio α Maria, Ho dato/portato aiuto agli studenti. Ho fatto un invito ai miei amici, ecc. Allora il SP interno al SN si puö spiegare ammettendo che Ν come aiuto, bacio, invito non vadano interpretati come nominalizzazioni dei V corrispondenti, ma che in un certo modo sia implicito nel SN il V di supporto che regge il SP: l'aiuto (dato) agli studenti, il bacio (dato) α Maria, l'invito (fatto) ai miei amici. E ' interessante a questo proposito il caso del Ν visita, per il quale si possono avere due possibili complementi: di SN ο α SN. Nel caso di di SN, visita corrisponde al V visitare, mentre α SN corrisponde al predicato complesso fare (una) visita (a SN). Ad es. rispetto a Ho fatto (una) visita alio zio, Ho fatto una visita alla cittä si avrä la visita alio zio!alia cittä, ma solo la visita della cittä, corrispondente a Ho visitato la cittä e non *la visita dello zio, in quanto ΊΊΗο visitato lo zio appartiene ad uno stile arcaizzante e non si usa nella lingua parlata. Con SN animati, di SN e possibile solo nel caso per es. di la visita degli ammalati da parte del medico corrispondente a: il medico visita gli ammalati; invece la visita agli ammalati da parte dei parenti corrisponderä a: i parenti fanno visita agli ammalati. 2.2.2.2. Un altro caso particolare riguarda la possibilitä di rendere all'interno del SN i complementi predicativi: rispetto a Hanno eletto Andrea presidente, Hanno nominato Gianni capufficio e sim., si hanno i SN corrispondenti: l'elezione di Andrea α presidente, la nomina di Gianni α capufficio, ecc.: il SN predicativo viene reso con un SP α SN (da notare che non sono ammessi SN come complementi del Ν: cf. 2.2.1.). 2.2.2.3. In un SN si possono trovare piü SP, a seconda del numero di complementi che il Ν seleziona. A d es.: la partenza di Gianni da Roma per Milano, la mia scommessa con Giorgio sulla partita, ecc. In alcuni casi la posizione relativa
Morphosyntax
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dei SP puö variare: la discussione con Carlosulla pacella discussione sulla pace con Carlo', il viaggio in macchina a Torino/il viaggio a Torino in macchina, ecc. Ma in altri casi l'ordine dei SP e fisso: es. il professore di storia con gli occhiali, la casa di campagna di Carlo, il giocatore di calcio con la maglia verde, l'abito da cerimonia per lo sposo, ecc. rispetto *ilprofessore con gli occhiali di storia, *la casa di Carlo di campagna, *il giocatore con la maglia verde di calcio, *l'abito per lo sposo da cerimonia. L'impossibilitä di invertire i SP e dovuta al fatto che, mentre i SP di storia, di campagna, di calcio sono complementi del Ν, i SP con gli occhiali, di Carlo, con la maglia verde modificano invece dei SN (rispettivamente professore di storia, giocatore di calcio, casa di campagna)·. c'e dunque tra i due SP la stessa gerarchia che si e vista per S e O D di SN). In generale, sono argomenti del Ν (e quindi si trovano adiacenti ad esso): SP da SN e alcuni tipi di SP di SN (ad es. quelli indicanti materia, argomento, ma non quelli indicanti ad es. il S, il possesso e il tempo). Ad es. si veda la differenza tra: la casa in campagna di Carlo e la casa di campagna di Carlo. Solo nel primo caso i due complementi si possono scambiare di posto (la casa di Carlo in campagna) ma *la casa di Carlo di campagna. Al contrario rispetto a il concerto di ieri di Carlo si puö avere anche il concerto di Carlo di ieri. Ugualmente, rispetto all'impossibilitä di *l'abito di Carlo da cerimonia, se invece del SP di Carlo con valore di possesso, compare un SP di SN indicante ad es. «materia», si possono avere entrambi gli ordini: abito da cerimonia diseta, opp. abito di seta da cerimonia. In generale dunque si possono scambiare di posto solo complementi che si trovano alio stesso livello gerarchico (complementi del Ν fra di loro, complementi del SN tra di loro). 2.2.3. Complementi
del Ν: F
Complementi del Ν possono essere anche delle F (infinitive ο a modo finito) ma solo con i Ν collegati a V. II tipo di F selezionato sarä lo stesso con Ν e V: Mi rifiuto di collaborarelil rifiuto di collaborare\ Ho deciso di partirella decisione di partire·, L'abbiamo invitato α tornarellinvito a tornare\ L'hanno condannato a vivere in esiliolla condanna α vivere in esilio, ecc. Se perö il V sottocategorizza un infinito semplice senza preposizione, col Ν si deve comunque inserire la preposizione di: bisogna partire!il bisogno dipartire; ο con i modali: voglio (posso, devo) partire/ la volontä (la possibilitä, il dovere) di partire. Per quanto riguarda l'interpretazione del soggetto implicito della F infinitiva, esso e coreferenziale con uno dei complementi del Ν, cosi come a w i e n e nelle corrispondenti strutture fra-
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VI. Sprachen
und Sprachgebiete:
Italienisch
sali. In: la mia promessa di partire, il S di partire e lo stesso di promessa (cioe il Ν in mia), come in Ti ho promesso di partire. Invece in: l'ordine ai soldati di partire il S di partire coincide con l'oggetto indiretto ( = O l ) di ordine (ai soldati), come in Hanno ordinate ai soldati di partire. Ma, a differenza delle strutture frasali dove gli argomenti del V che regolano la coreferenza devono essere espressi, nelle strutture nominali possono essere omessi e quindi recuperati contestualmente: la promessa di partire·, l'ordine di partire. Si possono trovare anche F a modo finito introdotte da che: l'idea che tu parta, il timore che arrivi, lapaura che cada, la certezza che vincerai, ecc. La differenza tra l'uso della F infinitiva e della F a modo finito consiste nella coreferenzialitä ο meno del soggetto della F col soggetto del SN, anche se quest'ultimo non e esplicitato. Ad es. in la certezza di vincere, il soggetto di vincere e lo stesso del SN che ha come testa certezza, in la certezza che vincerä i due soggetti possono essere diversi. Si possono trovare anche (sempre con Ν connessi a V) altri tipi di c o m p l e m e n t frasali (di tipo awerbiale): (17) a. L'arrivo di Giorgio mentre stavamo partendo ci ha rallegrato. b.Il suo ritorno dopo aver fatto un lungo viaggio all'estero e stato molto festeggiato. 2.2.3.1. C'e perö un tipo di F particolare che modifica esclusivamente elementi nominali e che quindi si puo trovare solo all'interno del SN: la F relativa (cf. Cinque 1978, Hottenroth 1985; 243, 2.2.1.1.). Le F relative sono caratterizzate dal fatto che possono modificare qualsiasi elemento nominale, indipendentemente dal tipo di Ν testa del SN. All'interno della F relativa stessa si trova un elemento nominale (espresso per es. dal pronome relativo) identico all'elemento nominale che viene modificato: (18) II ragazzo al quale hai parlato . . . (a + il quale = il ragazzo). Le F relative non sono complcmenti del Ν (cioe della categoria lessicale), ma del SN, cioe di una categoria sintattica. Infatti le F relative seguono non solo il N, ma anche i complementi selezionati dal Ν (siano essi SA ο SP). Ad es.: II vestito rosso che hai comprato ieri e non *Il vestito che hai comprato ieri rosso, II suonatore di clarinetto che hai conosciuto, e non * II suonatore che hai conosciuto di clarinetto. Dunque la F relativa modifica il SN costituito dal Ν e i suoi complementi. Se e presente un altro complemento awerbiale (per es. un SP) del SN, allora la F relativa e il SP hanno un ordine libero tra di loro, in quanto sono complementi dello stesso tipo di categoria: II suonatore di clarinetto con i capelli lunghi, che hai conosciuto ieri/Il suonatore di clarinetto, che
hai conosciuto ieri, con i capelli lunghl·, II giocatore con la maglia verde, che e stato espulso/Il giocatore che e stato espulso, con la maglia verde.
2.2.4.
Complementi
del Ν: 5/1
2.2.4.1.
Ordine del SA rispetto al Ν (cf. Sciarone 1970, D'Addio 1974, Lepschy/Lepschy 1981, 165-168, Nespor in corso di stampa)
II SA puö avere in italiano sia una posizione prenominale che postnominale, puö cioe occupare una posizione ο di specificatore ο di complemento aH'interno del SN. Alla diversa posizione del SA (d'ora in poi si parlerä solo di A(ggettivo) per semplicitä) corrisponde una diversa interpretazione. Gli Α in posizione postnominale (che si possono chiamare restrittivi ο denotativi ο referenziali) sono caratterizzati dalla proprietä di contribuire all'identificazione del referente. Es.: (19) a. Mi piacciono i libri b. Mi piacciono i libri vecchi (20) a. E ' scappato il gatto b . E ' scappato il gatto nero. I libri in (19a) viene interpretato come la «classe» dei referenti cui si applica il nome libri\ l'aggiunta dell'A vecchi definisce una sottoclasse della classe «libri», cioe quella cui si applica il sintagma libri vecchi. In (20a) l'identificazione del referente di gatto avviene mediante il rinvio a conoscenze comuni condivise da parlante e ascoltatore (ad es. si tratta del «gatto di casa»). La presenza dell'A in (20b) serve a orientare l'ascoltatore a identificare, tra i possibili «gatti» noti a parlante e ascoltatore, quel particolare «gatto» che ha la proprietä di essere «nero», escludendo cosi gli altri candidati all'identificazione. Gli Α in posizione prenominale, al contrario, non contribuiscono all'identificazione del referente (che a w i e n e indipendentemente), ma hanno una funzione solo descrittiva ο attributiva ο valutativa, e spesso implicano giudizi di valore del parlante rispetto a determinati referenti (per cui vengono chiamati anche connotativi): (21) a. L'ampio dibattito che si e avuto . . . b. H a dipinto un bei quadro c. La tragica vicenda ha commosso tutti d.Ti consiglio lo splendido film di Rohmer. Che gli A prenominali non abbiano una funzione restrittiva e mostrato dall'impossibilitä di usarli in contesti oppositivi del tipo di: (22) *Ho conosciuto solo i tuoi noiosi amici, non quelli simpatici. Oltre agli A con significato valutativo, si possono porre in posizione prenominale gli Α che indicano proprietä inerenti del Ν (e che quindi
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non contribuiscono all'identificazione del referente): ad es. feroce leone, nera notte, veloce lepre, ecc. Proprio perche gli A prenominali non contribuiscono all'identificazione del referente, possono modificare i Ν propri (che, in quanto tali, rimandano autonomamente al referente): ad es. ilpiccolo Antonio, ilsimpatico Andrea, la bionda Paola, ecc. La posizione pre- ο postnominale puö avere effetti anche sul significato di certi A, che mantengono il loro significato proprio quando si trovano in posizione postnominale, mentre assumono un significato diverso in posizione pronominale. Si vedano ad es. le seguenti coppie: (23) a. ragazzo povero (povertä materiale)/povero ragazzo (povertä morale) b.libri nuovi/nuovi libri (= altri) c. problema semplice (= facile)/semp!ice problema (= solo un problema) d. funzionario alto (= di alta statura)/alto funzionario (= importante). L'A buono (anche per cattivo valgono le stesse osservazioni) in posizione postnominale ha il suo signficato primario che indica una qualitä morale, mentre in posizione prenominale assume altri significati, ad es. di 'bravo' in: un buon insegnante ο un buon dottore (rispetto a un insegnante buono ο un dottore buono). Con i Ν non animati buono si usa per lo piü in posizione prenominale, essendo owiamente escluso il significato di 'qualitä morale'; un buon libro (= scritto bene), una buona penna (= fatta bene, che funziona bene), ecc. (Non e perö esclusa la posizione postnominale, specialmente se Γ A e accompagnato da uno specificatore avverbiale: un libro molto buono, una penna veramente buona.) Un certo numero di A, quando si trovano in posizione prenominale, non vanno interpretati come A qualificativi, ma sono dei quantificatori: ad es. famiglie numerose (= composte da molte persone)/numerose famiglie (= molte), nolizie certe (= sicure)/cert