Jüdische Schriften aus hellenistisch-römischer Zeit. Lieferung 9 Zephanjas Apokalypsen: Band V: Apokalypsen, Lieferung 9 9783641248109


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German Pages 110 [109] Year 2003

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Jüdische Schriften aus hellenistisch-römischer Zeit

Jüdische Schriften aus hellenistisch-römischer Zeit

Herausgegeben von Hermann Lichtenberger in Zusammenarbeit mit Christian Habicht, Otto Kaiser (†), Werner Georg Kümmel (†), Otto Plöger (†) und Josef Schreiner (†)

Band V · Lieferung 9 Gütersloher Verlagshaus

Jüdische Schriften aus hellenistisch-römischer Zeit Band V

Apokalypsen Bernd Jörg Diebner Zaphanjas Apokalypsen

2003 Gütersloher Verlagshaus

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://portal.dnb.de abrufbar.

Die Abkürzungsverzeichnisse befinden sich in der ersten Lieferung dieses Bandes.

Copyright © 2003 Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh, in der Verlagsgruppe Random House GmbH, Neumarkter Str. 28, 81673 München Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen. Sollte diese Publikation Links auf Webseiten Dritter enthalten, so übernehmen wir für deren Inhalte keine Haftung, da wir uns diese nicht zu eigen machen, sondern lediglich auf deren Stand zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung verweisen. Satz: SatzWeise, Bad Wünnenberg ISBN 978-3-641-24810-9 www.gtvh.de

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Inhalt Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1143 I. Ûberlieferungsbestand der Zephanja-Apokalypsen . . . . II. Das literarische Verhåltnis der Fragmente sah, ach und Z zueinander . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . III. Inhalt und Form der Fragmente Z, sah und ach . . . . . . IV. Christliche und jçdische Tradition in den Fragmenten . . V. Entstehungszeit und zeitgeschichtlicher Hintergrund . . . VI. Religiæses Profil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . VII. Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . VIII. Abkçrzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

1143 1151 1159 1171 1184 1188 1191 1196

Ûbersetzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1197 Erlåuterungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1197 I. Der griechische Text (Z) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1200 II. Der sahidische Text (S) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1201 III. Der achmimische Text (A) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1203

Einfçgungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1230 Register . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1231 I. Namen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1231 II. Textstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1233

Abbildungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1243

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Einleitung I. Ûberlieferungsbestand der Zephanja-Apokalypsen 1 1. Antike und mittelalterliche Nachrichten çber eine Zephanja-Apokalypse 2 . ± Ein veudep‚grafon 3 , eine profhte‚a 4 oder eine ¤pokluvi@ 5 des Sophonias 6 bezeugen uns mehrere antike und mittelalterliche Verzeichnisse »apokrypher« 7 Schriften zum Alten Testament 8 . Da diese Listen z. T. miteinander identisch sind, z. T. in wesentlichen Zçgen çbereinstimmen oder doch viele gemeinsame Merkmale aufweisen, dçrften sie literarisch voneinander abhången oder doch traditionsgeschichtlich miteinander verwandt sein 9 . Deshalb werden die Listen trotz verschiedener Bezeichnungen vermutlich ein und das1. 2. 3.

4.

5.

6.

7. 8. 9.

Diesem und dem folgenden Abschnitt liegt im wesentlichen mein Vortrag auf dem I. International Congress for Coptology (Kairo, Dezember 1976) zugrunde; vgl. Diebner: NHS 14, 1978, S. 152±167. Vgl. hierzu nun auch (soweit analog) Schrage, S. 195. Sofon‚ou proftou ¼ veudep‚grafa heisst es in der S„novi@ des Pseudo-Athanasius (vgl. Th. Zahn: Geschichte des Neutestamentlichen Kanons II, Erlangen, Leipzig 1980, S. 317; vgl. zur Datierung dieser Kompilation a. a. O., S. 302±315: 6. Jh. oder spåter); åhnlich die von Zahn zitierte Fassung der sticometr‚a des Nicephorus aus der Mitte des 9. Jh.s (vgl. a. a. O., S. 300; zur Datierung: a. a. O., S. 295±297). Eine lateinische Variante der Stichometrie des Nicephorus liest prophetia (vgl. Zahn II, S. 300 [kritischer Apparat zu Zeile 58(A)]); Sofon‚ou profhte‚a scheint auch die griechische Vorlage zu haben, auf der die von Steindorff: Apokalypse, S. 23, zitierte Ausgabe Dindorfs beruht. Von einer Sofon‚ou ¤pokluvi@ spricht das in mehreren Handschriften çberlieferte Verzeichnis Per‰ t¾n x 3 bibl‚wn ka‰ Ãsa to„twn ¥ktƒ@ (Nr. 12 der Bçcher »ausserhalb« des Kanons; vgl. Zahn II, S. 292; 289 f. zu den MSS und ihren Datierungen; vgl. auch Steindorff: Apokalypse, S. 23). Sofon‚a@: gråzisierte Form des hebråischen Namens sepaÆnyah = Zephanja. Von der Ç »Zephanja-Apokalypse« wird im folgenden in der Abkçrzung ApcZeph gesprochen, wenn eine als »deuterokanonisch« definierte Schrift gemeint ist, ohne Berçcksichtigung der Frage, welche der traditionell mit der ApcZeph in Zusammenhang gebrachten Texte diese nun tatsåchlich repråsentieren, weil dies stets hypothetisch bleiben muss. Die unter diesem Aspekt tradierten und hier erærterten und in Ûbersetzung publizierten Texte erhalten Hilfs-Siglen, die eine eindeutige Identifizierung erlauben: Z (ein Zitat aus den Strwmtei@ des Clemens Alexandrinus), sah (das [kleinere] sahidische Fragment), ach (das [græssere] achmimische Fragment. Zur Definition von »apokryph« resp. »Apokryphon« / »Apokryphen« vgl. NBL I, Sp. 132. Vgl. hierzu die Angaben bei Steindorff: Apokalypse, S. 22 f., und bei Rosenstiehl, S. 13 f. Zu dieser komplizierten Frage vgl. Zahn II, bes. S. 302 ff., und Rosenstiehl, S. 14. ± Wie man das Problem traditionsgeschichtlicher Verwandtschaft derartiger Listen methodisch angeht, bedarf vielleicht noch einiger Erærterung. Angesichts der Zufålligkeit, der wir die wenigen hier belangreichen MSS verdanken, dçrfte rein literarkritisches Vorgehen der Frage nicht gerecht werden. Hier bestimmt die Vorstellung von direkter Vorlage und Abschrift zu sehr die Denkstruktur.

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selbe Buch im Auge haben, oder aber, falls (was wahrscheinlich ist) mit Augenschein nicht zu rechnen ist, es dçrfte die Erinnerung an eine bestimmte, zu gewissem Ansehen gelangte Literatur in den Listen aufgehoben sein. Diese Vermutung wird durch eine Beobachtung des Kontextes unterstçtzt, in dem die Sophonias-Schrift erwåhnt ist: soweit unsere Kenntnis der genannten Schriften çberhaupt ein Urteil zulåsst, kænnen wir annehmen, dass es sich bei den verzeichneten Apokrypha zumeist um »apokalyptische« 10 Bçcher handelt. Die Listen werden also wohl unabhångig von der jeweils verwendeten Bezeichnung eine Sophonias-Schrift apokalyptischen Inhalts nennen. Wegen der wahrscheinlichen Abhångigkeit der Listen voneinander wird man aber kaum oder nur mit Vorsicht von verschiedenen Bezeugungen eines in alter Zeit bekannten apokryphen Sophonias-Buches sprechen kænnen. Es wird sich eher um mehrere Varianten einer Bezeugung handeln. Fraglich dçrfte zumindest fçr die spåteren unter den Kompilatoren der Kanonlisten sein, ob sie alle von ihnen verzeichneten Bçcher noch aus eigener Anschauung kannten. Hier ist »methodischer Zweifel« besonders bei solchen Schriften geboten, die nicht von (der) Kirche 11 offiziell benutzt wurden (d. h.: nicht im engeren Sinne »kanonisch« 12 waren) und uns dazu nicht eindeutig çberliefert 10.

11. 12.

In BHH I, Sp. 107, definiert S. Aalen: »Apokalyptik, teils die Literaturgattung der ! Apokalypsen, teils der Anschauungskomplex, der diesen zugrunde liegt. Thema der A. ist die, durch ! Geschichte stattfindende, Enthçllung gættl. Geheimnisse çber Urzeit, Endzeit, jenseitige Welt, Engel, Heils- und Strafort, Teile und Kråfte der Welt usw. ¼« ± In NBL I, Sp. 124, gibt K. Mçller vor jeder griffigen, inhaltlichen oder formalen Bestimmung zu bedenken: »Apokalyptik (im frçhjçd. Schrifttum). Der Begriff des Apokalyptischen entbehrt derzeit jeglicher Pråzision. Dazu trågt nicht nur sein schillerndes und ungeklårtes Verhåltnis zum Begriff des ­Eschatologischen¬ bei, sondern auch die gelåufige Vorausverurteilung aller ­Apokalyptik¬ als einer Chiffre fçr einen Phånomenund Ûberlieferungszusammenhang des Verfalls und der theologischen Minderwertigkeit. Es wird gewæhnlich çbersehen, daû von einer positiven Einstellung zur frçhjçd. (und urchristl.) A. die Durchschaubarkeit und Nachprçfbarkeit der normativen Anfånge des urchristl. Glaubens schlechthin abhången«. Die methodisch und geistesgeschichtlich schwierige Frage, inwieweit Kanon-Verzeichnisse Rçckschlçsse auf die Kirchen-Gemeinschaften erlauben, der die Verfasser oder Kompilatoren und Tradenten jeweils angehæren, bleibt hier ausgeklammert. B. Lang schreibt in NBL II, Sp. 440: »Kanon (gr. kan…n ­Maûstab, Richtschnur, Regel¬; vgl. Gal 6,16; aber auch ­Tabelle, listenartige Aufstellung¬ ¼. Unter K. wird die fçr eine Religionsgemeinschaft, speziell fçr deren Institutionen (Liturgie, Schule, Theologie, Rechtswesen usw.) maûgebliche Sammlung hl. Texte oder Bçcher verstanden. Kanonischen Schriften wird ein bes. Vorrang gegençber anderen Schriften zuerkannt, so daû ­der K.¬ ein zentrales, charakteristisches Faktum der religiæsen Literaturgeschichte darstellt. Bes. Rang erlangt kanonische Literatur in der Buchreligion, wo es zur Idee des abgeschlossenen und unçberbietbaren K.s kommen kann, wofçr die Bibel in Judentum und Christentum und der Koran im Islam Beispiele sind«. ± Gerade im Blick auf religiæse Literaturen jçdischer Provenienz erscheint eine nicht hinlånglich differenzierende Definition des Begriffs »kanonisch« / »Kanon« problematisch. Dies gilt im Judentum bereits fçr die Anwendung der qualifizierenden Bezeichnung »kanonisch« auf die Torah (Pentateuch / Fçnf Bçcher Mose), obwohl sie c.gr.s. im Blick darauf noch am ehesten hilfreich ist. Wir mçssen fçr das Judentum ± wenn wir den Begriff »Kanon« schon analogisch anwenden ± zum mindesten mit »Stufen der Kanonizitåt«

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und verfçgbar sind. Hierzu gehært leider das in den Listen erwåhnte Sophonias-Buch. Der Wert seiner Bezeugung in den Verzeichnissen wird durch diese methodologische Ûberlegung eingeschrånkt. Man wird von einer indirekten oder mittelbaren Bezeugung sprechen mçssen: Die Kanonlisten bewahren womæglich nur die (erinnernde) »Tradition« von der (frçheren) Existenz eines apokryphen Sophonias-Buches mit apokalyptischem Inhalt. Ein Zitat (im folgenden Z genannt), das mæglicherweise aus einer mit Sophonias verbundenen Apokalypse stammt, ist uns in den Stromata des Clemens Alexandrinus erhalten: àr 3 o©c Ãmoia ta½ta to¼@ ¢pŠ Sofon‚a lecje¼si to½ proftou; »ka‰ ¤n€lab€n me pne½ma ka‰ ¤nnegk€n me e§@ o©ranŠn p€mpton ka‰ ¥je…roun ¤gg€lou@ kaloum€nou@ kur‚ou@, ka‰ tŠ didhma a©t¾n ¥pike‚menon ¥n pne„mati g‚w. ka‰ án žkstou a©t¾n ¡ jrƒno@ žptaplas‚wn fwtŠ@ Ÿl‚ou ¤nat€llonto@, o§ko½nta@ ¥n nao¼@ swthr‚a@ ka‰ ¢mno½nta@ jeŠn Írrhton Äviston« 13 . In der wissenschaftlichen Literatur wird Z durchweg als ein Bruchstçck der in den alten Verzeichnissen erwåhnten ApcZeph betrachtet 14 . ± Bis gegen Ende des 19. Jh.s war ausser den oben genannten Daten nichts çber eine ApcZeph bekannt. 2. Textfunde vom Ende des 19. Jh.s. ± Die Manuskripte Copte 135 der Biblioth que Nationale in Paris: Ein græsseres Bçndel koptischer Papyri mit achmimischen und sahidischen Texten konnte im Jahre 1883 vom deÅr el-abyad. bei Sohag erworben werden 15 . Die MSS befinden sich heute in der Pariser Nationalbibliothek 16 . Vierzehn Folios aus diesem Konvolut in achmimischem und sieben Folios in sahidischem Dialekt mit einem dem achmimischen çberwiegend parallelen Text veræffentlichte Urbain Bouriant im Jahre 1885 17 als

13. 14. 15. 16.

oder der »Heiligkeit« (d. h.: der Mæglichkeit, sich [durch Berçhrung des »Heiligen«] zu »verunreinigen«). Ein wichtiges Indiz hierfçr ist die Dreiteilung des hebråisch-aramåischen Bibel-»Kanons«; vgl. hierzu u. a. B. J. Diebner: Ekklesiologische Aspekte einer Kanon-Hermeneutik der hebråischen Bibel (TNK), in: The Power of Right Hermeneutics. Vortråge aus Anlass der Emeritierung von Rochus Zuurmond am 26. Januar 1996, Heidelberg 1996, S. 37±54 (DBAT.B 14a). ± Hinweis darauf, dass sich christliche Vorstellungen von »Kanonizitåt« nicht einfach auf jçdische Kultur çbertragen lassen, ist auch der Fund hebråischer Sirach-Fragmente, hier bes. in der Geniza der Kairener Esra-Synagoge (1896±1900); vgl. hierzu BL Sp. 552 f.; 1603; NBL I, Sp. 790 f. (dort auch Lit.). Clemens Alexandrinus: Strwmatei@ V, XI, 77,2 (GCS Clem. Alex. II, S. 377; Hg. O. Ståhlin, L. Frçchtel); vgl. auch Denis, S. 129. Vgl. z. B. A. Harnack: Geschichte der altchristlichen Literatur I, Leipzig 1893, S. 854; Steindorff: Apokalypse, S. 20. Vgl. zum folgenden Steindorff: Apokalypse, S. 1±3, und ± soweit es Gemeinsamkeiten betrifft ± auch W. Schrage, S. 198 f. Dort konnte ich sie im September 1986 anlåsslich eines Apokryphen-Symposions der †cole Pratique des Hautes †tudes ± Sciences Religieuses (Paris) einsehen.

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ApcZeph, wobei er den Fragmenten der nicht durchlaufend erhaltenen MSS eine hypothetische Reihenfolge gab, die Ludwig Stern in seiner deutschen Ausgabe von 1886 18 etwas verånderte. Der Grund fçr Bouriants Identifikation der MSS mit der aus der Tradition bekannten ApcZeph ist die Erwåhnung eines »Sophonias« auf einer Seite des sahidischen MSs 19 . Das Manuskript P 1862 der Staatlichen Museen zu Berlin. ± Im Jahre 1888 entdeckte man bei einem Antiquitåten-Håndler in Achmim weitere acht oder ± genauer gesagt ± neun Folios desselben achmimischen Papyrus, zu dem die vierzehn als ApcZeph veræffentlichten gehærten 20 . Dieser Teil des MSs gehært heute den Staatlichen Museen zu Berlin. Der Fund markiert einen neuen Abschnitt in unserer Kenntnis des antiken jçdischen und frçhchristlichen Schrifttums im Umkreis der Bibel. Das Verso eines Blattes (vermutlich handelt es sich um die letzte Seite des MSs) trågt die Unterschrift (Kolophon): 1 apojaktwir m+gkeiar21 Diese Information regte Georg Steindorff dazu an, das Problem der Anordnung und der Identifikation der Textfragmente sowohl des achmimischen wie auch des sahidischen MSs neu zu durchdenken. In seiner Ausgabe der zuvor schon von Bouriant und Stern veræffentlichten Texte und der neuentdeckten Teile des achmimischen MSs, die im Jahre 1899 erschien und noch immer »demeure l'ouvrage de base« 22 , weist Steindorff den græsseren Teil des achmimischen Textes (S. 19±44 seiner ± auch von Schrage und mir beibehaltenen ± Zåhlung) und den weitaus græssten Teil des sahidischen MSs (S. 3±14) der ebenfalls aus alten Kanon-Verzeichnissen und durch mehrere Erwåhnungen im altkirchlichen Schrifttum bekannten 23 »Apokalypse des Elias« (ApcEl) zu. Die Bezeichnung ApcZeph behålt nur ein Blatt: das sahidische Folio S. 1±2, das »Sophonias« explizit nennt (im folgenden sah [= sahidisches Fragment] genannt 24 . Neun Folios des achmimischen MSs (S. 1±18), deren Text 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24.

Vgl. U. Bouriant: Les papyrus d'Akhmim. Fragments de manuscrits en dialectes Bachmourique et Thbain, Paris 1884 (ersch. 1885), S. 260±279 (Mmoires publis par les membres de la Mission Archologique franœaise au Caire I,2). Vgl. L. Stern: Die koptische Apokalypse des Sophonias, in: ZØS 24(1886), S. 115±129. Vgl. sah 1,22 f. (nach der Numerierung Steindorffs, die um der Eindeutigkeit willen beibehalten werden soll). Der Seher stellt sich dort mit den Worten vor: anok sopho= ' nias aÒnau »ich, Sophonias, habe geschaut ¼«. Vgl. zum folgenden bes. Steindorff: Apokalypse, S. 3 ff. S. 44 des MSs; vgl. dazu Steindorff, Apokalypse, S. 4; Schrage, bes. S. 275. So Rosenstiehl, S. 21. ± Vgl. G. Steindorff: Die Apokalypse des Elias, eine unbekannte Apokalypse und Bruchstçcke der Sophonias-Apokalypse. Koptische Texte, Ûbersetzung, Glossar, Leipzig 1899 (TU 17,3). Vgl. dazu Rosenstiehl, S. 13±17, und nun Schrage, S. 195 f. Hiermit weiche ich aus gutem Grund von meinen frçheren Siglen (vgl. Diebner, in: NHS 14 [1978], S. 155) ab. Damals wåhlte ich »S« zur Bezeichnung des sahidischen »Sophonias-Textes« und »A« zur Kennzeichnung des achmimischen »Anonymen Textes«. Heute meine ich, es sei zweckmåssiger, die Buchstaben A und S fçr die Bezeichnung der koptischen Dialekte des Achmimischen und Sahidischen in rein sprachlicher

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offensichtlich sah verwandt ist, wenngleich an keiner Stelle direkt parallel, die aber keinen Namen enthalten, der sich auf einen angeblichen (natçrlich pseud-epigraphen) »Verfasser« im Sinne des Selbst-Zeugnisses der Tradition beziehen liesse, erhalten von Steindorff die provisorische Bezeichnung »Anonyme Apokalypse« (im folgenden ach [= achmimisches Fragment] genannt). Bis heute ergaben sich noch keine Gesichtspunkte, die einen FalsifizierungsVersuch der hypothetischen Unterscheidung zwischen einer achmimischen und einer sahidischen Fassung der ApcEl auf der einen Seite und den çbrigen Texten der beiden hier erærterten MSS auf der anderen Seite sinnvoll erscheinen liessen. Deshalb soll bei der folgenden Betrachtung von dieser Unterscheidung ausgegangen werden. Praktisch bedeutet das: die von Steindorff als ApcEl identifizierten Text-Partien der beiden MSS bleiben bei einer Untersuchung des Komplexes »Zephanja-Apokalypse« ausser Betracht 25 . Paul Riessler unterscheidet in seiner populåren deutschsprachigen Ausgabe altjçdischen Schrifttums im Umkreise der Bibel von 1928 26 sah und ach durch ræmische Ziffern. Er spricht von ApcZeph I und II. ± Herbert Pierrepont Houghton fasst in seiner Ausgabe von 1959 27 sah und die S-Fassung der ApcEl ohne jede Begrçndung »sous le titre inattendu« 28 »Sahidic Sophonias Apocalypse« zusammen. ± In jçngerer Zeit erschienen noch zwei anglophone Ûbersetzungs-Editionen mit Einleitungen (im Rahmen umfassenderer, handlicher Ausgaben deuterokanonischer Literaturen): die von O. S. Wintermute 29 und wenig spåter die von K. H. Kuhn 30 . Die bei den nåher besprochenen Editionen beobachteten Differenzen zeigen, dass man sich nicht mit »der Zephanja-Apokalypse« befassen kann, ohne das Verhåltnis der relevanten Texte zueinander durchdacht zu haben. Zu den »relevanten« Texten gehært auch Z. Ich hebe dies hervor, weil Z bisher mehr oder minder ausdrçcklich, stets aber fraglos (d. h.: ohne dass die Frage gestellt wurde, ob und unter welchen Bedingungen dies mæglich sei) der ApcZeph zugerechnet wurde.

25. 26. 27. 28. 29. 30.

Hinsicht und ohne Bezug auf bestimmte MSS zu reservieren, die in den Texten enthaltene oder fehlende Qualifikation durch den Namen eines forschungs-hypothetischen pseud-epigraphen Verfassers bei der Siglen-Wahl vællig aussenvor zu lassen und die Fragmente lediglich nach dem koptischen Dialekt zu etikettieren, in dem sie abgefasst sind: nåmlich als sahidisches resp. achmimisches Fragment. Gerçchteweise drang vor einigen Jahren an mein Ohr, dass es in den USA ein bislang unbekanntes MS gåbe, das dem Komplex ApcZeph zuzuordnen sei. Ich habe diese Kunde leider weder falsi- noch verifizieren kænnen. Dort Text Nr. 10; vgl. P. Riessler: Altjçdisches Schrifttum ausserhalb der Bibel, Heidelberg 1928, S. 168±177; seitdem mehrere Neuauflagen (unverånderte reprographische Nachdrucke; die von mir benutzte zåhlt als 2. Aufl., Heidelberg 1966). Vgl. H. P. Houghton: The Coptic Apocalypse, in: Aegyptus 39 (1959), S. 40±91.170± 200 (davon sah und ApcEl [S] S. 41±67, ach: S. 68±91). Rosenstiehl, S. 23 Anm. 27. Vgl. O. S. Wintermute: Apocalypse of Zephaniah, in: The Old Testament Pseudepigrapha I, Hg. J. H. Charlesworth, Garden City, New York 1983, S. 497±515. Vgl. K. H. Kuhn: The Apocalypse of Zephaniah, in: The Apocryphal Old Testament, Hg. H. F. D. Sparks, Oxford 1984, S. 915±925.

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Problematischer noch als das Clemens-Zitat ist m. E. ein kleines, weithin unleserliches koptisches Fragment (S), das L. Th. Lefort 1940 publizierte 31 . Es soll hier wenigstens angemerkt und am gegebenen Ort in die Ûberlegungen mit einbezogen werden (im folgenden L). Leforts Rekonstruktion zufolge wåren die letzte Textzeile des Fragments und das Kolophon 32 wie folgt zu lesen: [In Wahrheit: Ich, Soph]onias, sah [all diese Dinge] [Die Apokalypse des Soph]on[ias] Da dieses Textstçck in der Sache nicht viel austrågt und die Rekonstruktion zudem mit manchem Problem belastet ist, mæchte ich Leforts Fragment nicht gleichrangig neben Z, sah und ach im Ûbersetzungsteil dieser Edition auffçhren. 3. Erhaltene Textmengen, Beschreibung und fragmentarischer Zustand der Handschriften. ± Im folgenden sollen nicht die leicht zugånglichen und noch immer auch fçr eine kritische Orientierung grundlegenden Ûberlegungen zumal Steindorffs 33 wiederholt werden. Hier geht es eher um einige ergånzende Aspekte, die m. E. fçr eine hinlånglich vorsichtige Evaluierung des Text-Bestandes hilfreich sein kænnten. 3.1 Zu den erhaltenen Textmengen. ± Alle Ûberlegungen zu mæglichen Relationen der fraglichen relevanten 34 Texte zueinander sind durch den fragmentarischen Zustand und die unterschiedlichen Text-Mengen begrenzt. Z : sah : ach verhalten sich (grob geschåtzt) zueinander wie 1 : 3 (bereits einschliesslich der problematischen Rçckseite!) : 32. Angesichts des bruchstçckhaften Charakters aller Text-Mengen ist es unwahrscheinlich, dass sich z. B. çber Z, dessen Text an keiner Stelle mit sah oder ach kongruiert, çberhaupt eine hinlånglich begrçndete Aussage machen låsst, egal ob im ein- oder ausgrenzenden Sinne. 3.2 Kurze Beschreibung der Handschriften. ± Die Blåtter von ach sind im Schnitt 15 cm hoch und knapp 13 cm breit. Jede Text-Kolumne hat 19±21 Zeilen und ist zwischen 10 und 12,5 cm hoch sowie ca. 9 cm breit: ein recht ungewæhnliches Format fçr literarische Texte. Das sah-Blatt ist ca. 25 cm hoch und 9 cm breit. ± Das Alter der Schrift ist palåographisch nicht exakt zu bestimmen. Erfahrungsgemåss und gefçhlsmåssig stimme ich Steindorff zu: trotz ihrer Unterschiede ± die Schrift von sah ist runder, gerader und etwas exakter (»schæner« im kalligraphischen Sinne) als die von ach ± mæchte ich beide Charaktere ins 5. Jh. datieren, eher in die erste Hålfte als çber 400 hin31. 32. 33. 34.

Vgl. L. Th. Lefort: Les manuscrits coptes de l'Universit de Louvain I, Louvain 1940, S. 79 f. (Textes Littraires). Vgl. oben zur ApcEl! Vgl. Steindorff, S. 4±9. D. h. abgesehen von L.

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aus 35 . Die Schrift von ach ist hin und wieder etwas nachlåssig. Nach hinten hin nehmen die Korrekturen zu (bes. S. 18!). Auf den Recto-Seiten (") scheint die Schrift etwas zu verschwimmen, die Charaktere sich aufzulæsen (als sei der Grund beim Schreiben etwas feucht gewesen). Auf den Verso-Seiten (!) sind die Zçge viel klarer. 3.3 Zum Erhaltungszustand der Handschriften. ± Die einzelnen Blåtter von ach sind, was den Bereich der Text-Kolumnen betrifft, recht gut erhalten. Darum bereitet die Lektçre auch weithin keine græsseren Schwierigkeiten. Das sah-Blatt ist stårker beschådigt, sowohl was den quantitativen Aspekt betrifft als auch bezçglich des Erhaltungs-Zustandes der Beschriftung. Auf ! ist die Beschriftung zu gut 75 % getilgt. Lediglich auf den unteren rechten Partien lassen sich Buchstaben erkennen und z. T. auch identifizieren. Zum Aspekt »Erhaltungs-Zustand« gehæren nicht nur Beobachtungen zur Verfassung der einzelnen Blåtter, sondern auch Ûberlegungen zur Relation von verfçgbarer Blattzahl und vermutlichem Defizit 36 . ± Bei der Numerierung der 22 Blåtter (= 44 Seiten) von ach (1±44) ist zu bedenken, dass sie auf Steindorff zurçckgeht, also sekundår ist und nicht etwa einer spåtantiken Seitenbezifferung entspricht. Eine solche Blåtter- oder Seiten-Zåhlung (mit griechischen Lettern auch auf koptischen MSS 37 ) fehlt leider. Sie wçrde eine hypothetische Rekonstruktion des ursprçnglichen Umfangs erleichtern. ± Zu den die ApcZeph betreffenden Blåttern und Seiten låsst sich sagen: Blåtter 1±6 [ Blåtter 7±8 Blatt 9 [

Seiten 1±12 Seiten 13±16 Seiten 17±18

] Paris ] Berlin Paris

Grob gesagt: zu Beginn fehlt etwas, zwischendrinnen und am Schluss. Steindorff meint (und bezieht dies auf das gesamte MS, also einschliesslich der ApcEl-Partien): »Wir haben demnach hier ein fast vollståndiges Buch, dem nur der Anfang fehlt und in dem sich ausserdem noch zwei nicht allzu grosse Lçcken finden« 38 ± drei Lçcken (wie etwas spåter aus S. 11 hervorgeht; denn bei der tabellarischen Aufstellung S. 9 merkt Steindorff nach Seite 18 ± also nach dem Ende der »Anonymen Apokalypse« ± noch keine Lçcke an). Ûber die Fehlmenge zu Beginn macht Steindorff keine Angaben. Nach Seite 12 rechnet er mit dem Verlust eines Blattes, ebenso nach Seite 18, wobei er kaum 35. 36. 37. 38.

Dies entspricht der Ansicht Schrages nach seiner Erærterung ålterer Vermutungen; vgl. Schrage, S. 201. Endgçltiger Verlust oder Fehlmenge vorbehaltlich mæglicher weiterer Funde von zum Gesamtkonvolut gehærenden Folios. Vgl. hierzu etwa B. J. Diebner, R. Kasser: Hamburger Papyrus bil.1, Gen ve 1989 (CahOr 18), S. 15. Nåmlich nach Seite 12 und Seite 26; Zitat: Steindorff, Apokalypse, S. 9.

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damit rechnet, dass der Fehltext zwei volle Schreib-Kolumnen ausmache. Wintermute rechnet nach Seite 18 mit vier fehlenden Schriftseiten (= zwei Blåtter), ohne dies allerdings zu begrçnden 39 . Er schliesst sich aber auch den Ûberlegungen Carl Schmidts bezçglich des Gesamt-Umfangs an, demzufolge nur ein Viertel des Textes der ApcZeph (sah) erhalten wåren, zu Beginn 46 Seiten (= 23 Blåtter) fehlten und insgesamt mehr als die Hålfte des Konvoluts verloren gegangen oder noch nicht wieder aufgefunden sei 40 . Hier spielt die Stichometrie des Nicephorus mit ihrer Angabe eine Rolle: j3 Sofon‚ou proftou st‚cwn c3 (= 600). 41 Diese Methode zur Definition eines Textbestandes ± åhnlich der jçdischen masoretischen Paragraphen-Zåhlung am Ende einer Schrift des TNK ± wird auf Prosatexte analog angewendet. Hierbei wird die Långe der daktylischen Hexameter-Zeile (ca. sechzehn Silben mit ungefåhr 36 Buchstaben) zugrundegelegt 42 . Da das Koptische weniger Vokalzeichen hat als das Griechische oder Lateinische, kommen hier auf sechzehn Silben nur etwa 32 Buchstaben, was bei einer Umrechnung im Blick auf den erhaltenen koptischen Text zu berçcksichtigen ist. Demnach håtte der erhaltene ach-Text etwa den Umfang von 230 Stichen. Handelte es sich hierbei um das Sophonias-Buch, das die Tradition des Nicephorus im Blick hat, so fehlten in der Tat gut 60 % der Textmenge 43 . Nun gibt Nicephorus fçr 2Hl‚a proftou st‚cwn ti@3 (= 316) an. Der von Schrage auf Grund der verfçgbaren MSS achm, sa1 und sa3 rekonstruierte Text der ApcEl hat aber den Umfang von knapp 400 Stichen, also etwa 22 % mehr als von Nicephorus definiert. Es ist also fraglich, ob das Verzeichnis des Nicephorus unsere Texte im Auge hat und ob ach çberhaupt unter »Sophonias« tradiert wurde. Ich denke, dass bezçglich dieses Problems nur Neufunde weiterhelfen kænnen. Bei der in das gleiche Konvolut eingebundenen ApcEl sieht die Mæglichkeit einer Rekonstruktion der Textlçcken in ach durch die sahidischen MSS sa1 und sa3 besser aus 44 . Aus den »Stimmungen« des ach-Textes Seite 1 und 18 schliesse ich, dass mæglicherweise jeweils nicht mehr als ein Blatt fehlen. Doch kann das Defizit zu Beginn beliebig gross sein. Mit solchen Spekulationen kann man bei apokalyptischer Literatur sehr irren: man denkt, das Ende von allem (und somit auch der jeweiligen Schrift) sei nahe, aber dann 39. 40.

41. 42. 43. 44.

Vgl. Wintermute, S. 515. Vgl. C. Schmidt: Der Kolophon des Ms. orient. 7594 des Britischen Museums. Eine Untersuchung zur Elias-Apokalypse, in: SAB 1925, S. 312±321. ± Da Schmidt bei seiner Rekonstruktion ± wie in anderen Fållen (etwa bei dem von mir mitbearbeiteten Hamburger Pap.bil.1) ± den kompetenten Hamburger Restaurator Kurt Ibscher zur Seite hatte, sind seine Ûberlegungen bedenkenswert. Zitiert nach Schçrer III, S. 358, der sich auf de Boor: Nicephori opuscula, Leipzig 1880, S. 134 f., stçtzt. Vgl. W. Schubart: Das Buch bei den Griechen und Ræmern, 3. Aufl. Heidelberg 1962, S. 68±71. Ûber das sah-Fragment låsst sich nichts sagen. Vgl. Schrage S. 199.200 (Tabelle).

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geht es noch einmal im nahezu gleichen Umfang weiter 45. Lediglich im Blick auf die Lçcke nach Seite 12 låsst sich wohl wegen des auf Seite 13 noch immer beschriebenen Motivs der Fahrt çber den Hades-Fluss annehmen, dass kaum mehr als ein Blatt fehlen dçrfte.

II. Das literarische Verhåltnis der Fragmente sah, ach und Z zueinander 0. Die Formulierung der die Untersuchung leitenden Fragen. ± Literarkritische Probleme begegnen bei den traditionell zum Komplex »Zephanja-Apokalypse« gerechneten Texten auf zwei Ebenen. Eine Ebene ist das traditionsgeschichtliche und literarische Verhåltnis der Texte sah, ach und Z zueinander. Die andere ist die Ebene der literarischen Produktions-Vorgånge, denen die Texte sah und besonders ach ihre vorliegende Gestalt verdanken. Hier soll nur das in Abschnitt I entwickelte Problem behandelt werden, also die zuerst genannte Ebene. ± Dabei versteht sich von selbst, dass der fragmentarische Charakter aller drei Texte, um deren Relation zueinander es geht, nur ganz bedingt und ganz begrenzte Aussagen erlaubt. Zur Klårung des literarischen Verhåltnisses der Texte sah, ach und Z zueinander sind m. E. folgende Fragen sinnvoll: 1. Gibt es Hinweise fçr die Annahme, dass es sich bei sah und ach um ein sahidisches bzw. um achmimische Fragmente 46 eines antiken Buches oder verschiedener Rezensionen dieses einen Buches handeln kænne? 2. Gibt es Hinweise fçr die Annahme, dass es sich bei Z um das Bruchstçck einer griechischen Fassung oder Rezension entweder von sah oder von ach oder von einem Buch handeln kænne, auf das sah und ach womæglich zurçckgefçhrt werden kænnen? 3. Gibt es Hinweise fçr eine hypothetische Identifikation von sah, ach und Z, oder von zweien oder einem dieser Texte mit der apokryphen Sophonias-Schrift, deren Name uns in den alten Kanon-Verzeichnissen çberliefert ist und die diese Listen eventuell im Auge hatten? 4. Wie ist das Fragment L in diesen Kontext zu integrieren? ± Da die hypothetische Beantwortung einer vorausgehenden dieser Fragen den Horizont der jeweils folgenden eingrenzt, ist es m. E. sinnvoll, die Fragen in der genannten Reihenfolge zu behandeln. 1. Das Verhåltnis der Texte sah und ach zueinander. ± Einige Beobachtungen sprechen fçr die Annahme, sah und ach als sahidische bzw. achmimische Fassung oder Version eines apokalyptischen Buches zu betrachten: 45. 46.

Vgl. hierzu u. a. Apc 1±12 : 13±22. Im Blick auf ach kommt erschwerend hinzu, dass wir es ja mit zwei Fragmenten eines Textes zu tun haben, von dem sich nur hypothetisch sagen låsst, in welchem Verhåltnis die erhaltenen Fragmente zum mæglichen Umfang der vollståndigen Schrift stehen (vgl. oben S. 1148 ff.).

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1.1 Gemeinsame Motive. ± Die Texte sah und ach enthalten eine Reihe vergleichbarer Motive, die z. T. mit sehr åhnlichen Begriffen, Wendungen und Formulierungen geschildert werden. Hierzu einige Vergleiche: a) Das Motiv der »Furcht« des Visionårs angesichts dessen, was er zu Gesicht bekommt: sah 1,8±10 : ach 5,4±5; 7,16±19; 8,14±19. b) Das Motiv des »Sieges«-Zuspruchs seitens des »grossen Engels« 47 im Blick auf die Anfechtungen durch den »Anklåger« und die »Unterwelt«: sah 1,10± 15 : ach 12,10±15; 13,19 ± 14,3. c) Das Motiv der »erinyschen Hadesgeschæpfe«: sah 1,23±33 : ach 8,8±12; 4,13±5,4. Diese sowohl in sah wie in ach begegnenden Motive machen 50 % der identifizierbaren Textmenge von sah aus. Hinzu kommen auf dem problematischen Verso von sah die gemeinsamen Wærter sah 2,28±32 : ach 1,1 f.15 ± 2,1. Nun verteilen sich die Gemeinsamkeiten zwischen sah und ach bei letzterem Text nahezu çber die gesamte Schrift. Doch weist ach ± wie schon erwåhnt ± zu Beginn, mittendrinnen und am Ende Textlçcken auf, in denen sah ohne weiteres Platz fånde. 1.2 Einige Beobachtungen, die gegen die geåusserte Annahme eines gleichen Buches in zwei Versionen oder Rezensionen sprechen: a) Die Motivfolge und der Gedankengang von sah begegnen nicht in ach. b) Geht man aus von Steindorffs Ûberlegungen zur Konzeption von ach und von seinen daraus folgenden Vermutungen çber den Inhalt der verloren gegangenen oder noch nicht wiederentdeckten Teile dieses Textes 48 , so kommt eigentlich keine der Lçcken fçr eine sah entsprechende Passage in Frage. c) Bei dem Versuch, das literarische Verhåltnis zweier Texte zu bestimmen, ist eine methodische Voraussetzung zu beachten, die m. E. gerade bei so »typisch geprågter« Literatur wie der apokalyptischen berçcksichtigt werden muss: Fçr die Annahme, zwei ± zudem nur fragmentarisch erhaltene ± Texte seien literarisch voneinander abhångig oder seien gar Teile zweier verschiedener Fassungen oder Rezensionen eines und desselben Buches, gençgt nicht eine Ûbereinstimmung in allgemeinen Zçgen oder in geprågten Wendungen, Formeln und Motiven, die »typisch« sind fçr einen bestimmten Texttyp (»Gattung«), es sei denn, diese allgemeinen Zçge begegneten in beiden Texten in einer bestimmten, in anderen Texten so nicht çblichen und bezeugten Reihenfolge. In diesem Falle kænnen auch generelle Merkmale fçr einen bestimmten Text »charakteristisch« sein 49 . Ein sichereres Kriterium fçr literarische Verwandtschaft im oben beschriebenen und hier gefragten Sinne ist die Entsprechung und Ûbereinstimmung in mæglichst »individuellen«, besonderen Merkmalen, die nicht fçr einen Texttyp als solchen charakteristisch sind. Un-

47. 48. 49.

Hier bleibt aussenvor, ob es sich in ach stets um denselben »grossen Engel« handelt; bezçglich sah låsst sich wegen der Kçrze des bekannten Fragments hierzu nichts sagen. Vgl. Steindorff: Apokalypse, S. 10 f. Vgl. aber hierzu im Blick auf unsere Texte, was kurz und knapp bei a) bemerkt wurde!

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ter diesen methodischen Voraussetzungen sind die Entsprechungen zwischen sah und ach differenziert zu betrachten: a) Die »gattungstypischsten« Elemente in sah, die auch in ach begegnen, sind wohl sah 1,8±10 (die Furcht des Sehers angesichts einer »schrecklichen« Offenbarung 50 ), 23±26 (geleitet vom angelus interpres wechselt der Seher von einem Ort der apokalyptischen Offenbarung zu einem anderen çber) und 27±29 (die »tausendmal tausend« und »zehntausendmal zehntausend« Engel). Hierzu kænnte man noch sah 1,15±22 rechnen (der Seher schaut eine gepeinigte Seele und erfragt den Grund fçr ihre Qual), ein Element, das so in ach nicht bezeugt ist. b) Ein Motiv, das weniger håufig in der apokalyptischen Literatur begegnet, das aber doch sprachlich stark »traditionell« geprågt und somit »typisch« wirkt, ist sah 1,30±33 (die Beschreibung der Engel, die am Ort der Qual Dienst tun). Øhnlich kænnte man sah 1,2±8 (Engel bewachen, entfçhren und schlagen die sçndige Seele) beurteilen, ein Motiv, das aber in A nicht bezeugt ist. g) Nicht im eigentlichen Sinne »typisch« fçr unsere apokalyptische Literatur ist lediglich sah 1,10±15 (die Ermunterung des Engels an den Seher durchzuhalten), obgleich das zugrunde liegende Motiv (der Held muss allerlei Anfechtung und Gefahr auf sich nehmen, bevor er schliesslich die Måchte der Finsternis çberwindet) in vielen Legenden und Mårchen begegnet. Nur die zuletzt erwåhnte und mit ach verglichene Passage aus sah berechtigt dazu, eine nåhere Verwandtschaft zwischen sah und ach anzunehmen. Damit soll aber noch keine Vorentscheidung çber die Art dieser Verwandtschaft gefållt sein, denn trotz aller Øhnlichkeit haben sah 1,10±15 und die entsprechenden Abschnitte in ach (12,10±15; 13,9 ± 14,3) verschiedene Funktionen. In ach (12,11; 13,14 f.) ermuntert »ein grosser Engel« den Seher und beståtigt ihm, dass er den »Anklåger« und die Unterwelt çberwunden habe (14,1±4). In sah ermuntert der angelus interpres den Propheten. Man vermisst in ach keinen weiteren Appell dieser Art an den Seher, schon gar nicht aus dem Munde des Begleitengels. Man kann sich auch schwer vorstellen, wo eine solche Passage gestanden haben sollte: kaum in der Lçcke zwischen den Seiten 12 und 13 und noch weniger wahrscheinlich am Beginn der Schrift. Der nicht erhaltene Schluss dçrfte nach 13,9 ± 14,4 gar nicht in Frage kommen 51 . Das Fragment sah enthålt hauptsåchlich Elemente, die fçr einen bestimmten Typ apokalyptischer Literatur »typisch« sind. Diese Elemente kænnen nur dann zur Stçtzung der Annahme verwendet werden, es handle sich bei sah und ach um zwei Fassungen oder Rezensionen eines bestimmten Buches, wenn sie in beiden Texten in einer in wesentlichen Zçgen çbereinstimmenden Reihenfolge vorkommen. Das ist nicht der Fall und kann auch nicht fçr die 50. 51.

Die »Furcht« des Offenbarungs-Empfångers angesichts des Geschauten oder unter dem akustischen Eindruck des Gehærten ist ein so allgemeines Motiv, dass es sich schlecht als Merkmal apokalyptischer Sprachmuster bezeichnen låsst. Vgl. Steindorff: Apokalypse, S. 15 f.

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verlorenen Abschnitte von ach postuliert werden. Selbst das »untypischste« Element in sah (1,10±15) erscheint in einem andern Verwendungszusammenhang als die entsprechenden Abschnitte von ach. In dieser Lage enthålt ein eher zufålliger Tatbestand etwas argumentatives Gewicht: unglçcklicherweise nennt ach nicht den Namen des apokalyptischen Sehers 52 . Dieser dçrfte zum mindesten am nicht erhaltenen Beginn des Buches erwåhnt worden sein. Allerdings ist die Anonymitåt des Sehers von ach fçr diese Ûberlegungen methodisch nicht von grosser Bedeutung. Schriften im Umkreis der Bibel kænnen unter verschiedenen Pseudonymen tradiert werden und doch literarisch eng verwandt sein. Umgekehrt bedeutet dasselbe autorisierende Pseudonym grundsåtzlich noch keine literarische Verwandtschaft. Mit allen nætigen Vorbehalten im Blick auf den Erhaltungszustand der Texte låsst sich çber das Verhåltnis zwischen sah und ach sagen: beide Fragmente gehæren zu traditionsgeschichtlich nahe verwandten Schriften. Eine literarische Abhångigkeit der Schriften voneinander ist nicht auszuschliessen. Dafçr sind die gemeinsamen Merkmale zu auffållig. Jedoch sind sah und ach kaum Fragmente einer sahidischen bzw. achmimischen Fassung eines und desselben apokalyptischen Buches. Mæglicherweise aber bezeugen sie zwei voneinander stark abweichende Rezensionen einer Schrift 53 . Dafçr kænnten Gemeinsamkeiten der Motive und Begriffe sprechen. 2. Das Verhåltnis der Texte Z und sah (/ach) zueinander. 2.1 Einige Beobachtungen sprechen fçr die Neigung 54 , Z als Bruchstçck einer griechischen (Original-) Fassung der ApcZeph zu betrachten, dessen Entsprechung uns in einer koptischen Version nicht erhalten ist: a) Vor der Entdeckung von sah und ach waren nur der Titel einer SophoniasSchrift mit apokalyptischem Inhalt und das Sophonias in den Mund gelegte Zitat bei Clemens Alexandrinus bekannt. b) Clemens zitiert ein apokalyptisches Wort des »Sophonias«. In sah 1,22 f. nennt sich der Seher selbst rouxmiar. c) Z und sah sind (mittelbar resp. unmittelbar) Bruchstçcke apokalyptischer Literaturen. d) Bislang wurde von sah nur ein Folio gefunden 55 . Und nur eine Seite dieses Folios ist lesbar. Z kænnte gut zu dem uns nicht zugånglichen græsseren Teil von sah gehært haben. 52. 53. 54. 55.

Vgl. Steindorff: Apokalypse, S. 13±16, bes. S. 14 f. Anm. 1; S. 11 erwågt Steindorff, ob der Seher in einer verloren gegangenen Unterschrift (Kolophon) åhnlich Elia (Seite 44) håtte genannt sein kænnen. Ein Grundmuster zerschnitten und die Teile verschieden wieder zusammengesetzt. Ich vermeide die Begriffe »Annahme« oder gar »Hypothese«, weil es sich eher um eine selbstverståndlich vertretene Auffassung handelt und die Bedingungen der Mæglichkeit dieser Meinung m. W. nie methodisch çberprçft wurden. Der Fund von 1888 zeigt, dass die Entdeckung weiterer Blåtter des sahidischen Sophonias-Buches nicht auszuschliessen ist.

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e) Man darf annehmen, dass nicht viele apokalyptische Bçcher innerhalb der antik-jçdischen und -christlichen Literatur unter dem Namen des alttestamentlichen Propheten Zephanja = Sophonias verfasst und tradiert wurden 56 . Bis zu einem gewissen Grade darf man daraus folgern, dass zwei antike Fragmente apokalyptischer Schriften, die mit dem Namen dieses Propheten verbunden sind, auch zusammengehæren, auch wenn sie in verschiedenen Sprachen abgefasst sind und uns auf recht unterschiedliche Weisen zur Kenntnis kamen. 2.2 Einige Beobachtungen stehen der Neigung zu einer Identifikation entgegen: a) Trotz des zuletzt genannten Arguments fçr die Meinung, dass Z und sah zur gleichen apokalyptischen Schrift gehæren kænnten, muss mit der Mæglichkeit gerechnet werden, dass in antiker Zeit mehr als nur ein ausserkanonisches, vielleicht sogar mehr als ein apokalyptisches Buch unter dem Pseudonym »Sophonias« tradiert wurde, gleichgçltig ob diese Schriften traditionsgeschichtlich oder literarisch miteinander verwandt sein mægen oder nicht 57 . b) In den meisten apokalyptischen Schriften, in denen ein menschlicher Offenbarungs-Empfånger, der in çberweltliche Mysterien eingeweiht wird, von einem »Ort« zu einem andern weitergeht, wird dieser von einem oder mehreren Engeln geleitet 58 . Dieser Engel steht dem Seher fçr Auskçnfte zur Verfçgung (angelus interpres). Vergleichsweise wenige Texte berichten ± wie Z ±, dass der Geist den Seher von einem Offenbarungsort zum andern (lediglich 59 ) transferiert 60 . Dass innerhalb einer Schrift einmal der Geist den Seher transferiert, dann aber wieder der angelus interpres ihn antwort- und informationsfreudig geleitet, ist kaum zu erwarten. Es wåre natçrlich vorstellbar, dass bei verschiedenen Rezensionen einer Schrift der Transfer einmal vom Geist, das andere Mal durch einen (Geleit-) Engel besorgt wird. Wann immer aber die Funktion des Transfers mit der des ståndigen Geleits und des Erklårens verbunden ist, wird ein angelus interpres benætigt. Texte, in denen der transferierende Geist zugleich als interpres fungiert, sind selten 61 . Daher ist es nicht sehr wahrscheinlich, dass die von Clemens zitierte Apokalypse demselben Typ angehært wie sah, wo der angelus interpres vermutlich ± wie auch in ach ± konstitutiv ist. c) Mit einiger Wahrscheinlichkeit, wenngleich auch nicht aufgrund zwingender Argumente, darf man als verlorenen Kontext von Z eine apokalyptische Himmelsreise vom Typ der griechischen ApcBar oder des Hen (sl) annehmen, 56. 57. 58. 59. 60. 61.

Anders als dies etwa bei Elia, Jesaja, Henoch und einigen anderen der Fall ist. Vgl. hierzu die verschiedenen Schriften, die unter allerdings prominenteren Pseudonymen verfasst, tradiert und verbreitet waren, wie »Elia«, »Jesaja«, »Henoch«, »Esra« u. a. m. Vgl. hierzu ausser sah und ach z. B.: ApcAbr, ApcBar (gr), ApcEsr, ApcPl (lat), Hen (åth), Hen (sl), TestIs, TestAbr. D. h. nota bene: ihn nicht eigentlich leitet oder als sein Interpret wirkt. Vgl. hierzu etwa das kanonische Buch Ez oder die ApcEl (hb). Vgl. aber Ez 11,1 ff. (weniger Ez 3,24 ff.).

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wo der Seher stufenweise in immer hæhere Himmel gelangt 62 . Anderseits gibt es Beispiele dafçr, dass der Seher auf Anhieb bis in den dritten Himmel emporgefçhrt wird 63 . d) Ein wichtiges Argument gegen eine vorschnelle Identifikation zwischen Z und sah (/ach) im literarischen Sinne ist die in Z referierte Gottesbezeichnung jeƒ@ Ävisto@ »hæchster Gott« (3el 3ñlyÖn), die in sah (und ach) nicht begegnet. Hier sind die Gottes-Bezeichnungen p:cÏoejs (sah) resp. p:cÏaejs und p:cÏaejs p:pantokratÖr (ach) 64 . Der geringe Umfang von Z und der fragmentarische Zustand von sah erlauben kaum weitere Aussagen. Ich meine allerdings, das Gewicht der vier letzten Ûberlegungen spricht fçr die Annahme, dass Z und sah zwei recht verschiedenen Sophonias-Apokalypsen angehæren. Hierbei wird stillschweigend vorausgesetzt, dass Z einer Schrift entnommen wurde, die zur Zeit des Clemens Alexandrinus unter dem Pseudonym »Sophonias« tradiert wurde. Sollten Z und sah 65 die griechische bzw. sahidische Fassung oder Rezension einer und derselben Apokalypse repråsentieren, so wåre dies allerdings ein weiterer Grund gegen die Annahme, dass sah und ach als verschiedene Rezensionen oder gar Fassungen eines Buches zu betrachten seien. Nicht nur, dass eine Z entsprechende Passage in ach nicht bezeugt ist, obwohl diese Schrift doch, Steindorffs gut begrçndeten Erwågungen zufolge 66 , zu drei Vierteln ihres vermutlichen Umfangs erhalten sein dçrfte; die erhaltenen Teile von ach geben keinen Hinweis darauf, zu welchem Teil des verlorenen Textes eine Z entsprechende Passage gehært haben kænnte. Das gilt auch fçr den verlorenen Schluss von ach, wo man eine derartige himmlische Vision noch am ehesten erwarten wçrde. Alle diese Ûberlegungen vernachlåssigen einen ± methodisch allerdings kaum fassbaren ± Umstand: dass zumal in antiker apokalyptischer Literatur nahezu alles mæglich ist 67 . 3. Das Verhåltnis der Erwåhnungen eines Sophonias-Buches in alten KanonVerzeichnissen zu den Texten Z, sah und ach. ± Oben (vgl. I, 1) wurde ver62. 63. 64. 65. 66. 67.

Die Verwandtschaft zwischen Z und der AscJes 7,13 ff. soll hier angemerkt werden (vgl. A. Dillmann [Hg.]: Ascensio Isaiae Aethiopice et Latine, Leipzig 1877, S. 31; Steindorff: Apokalypse, S. 20). Vgl. ApcSedr 2,4 (nach Riessler, S. 157) / 2,5 (nach Agourides, in: Pseudepigrapha, S. 610). Vgl. hierzu auch Wintermute, S. 500. Entgegen den hier angestellten Wahrscheinlichkeits-Ûberlegungen. Vgl. Steindorff: Apokalypse, S. 9±11. Ich erinnere hier an W. Boussets im Blick auf die ApcEl geprågtes Wort von der apokalyptischen »Mosaikarbeit« (W. Bousset: Beitråge zur Geschichte der Eschatologie. Die Apokalypse des Elias, in: ZKG 20 [1900], S. 104), das gewiss auch fçr andere Schriften dieses Genres gilt. Oft scheint es, als gåbe es ein Repertoire von Bausteinen, Bedeutungstrågern eines apokalyptischen »Geheim-Codes«, dessen Elemente sich in anscheinend unbegrenzter Variabilitåt kombinieren und auch ergånzen lassen, wenn es gilt, die Tradition neuen Situationen und Interessen anzupassen. Literarkritische Konstruktionen im klassischen Sinne erleichtert dies nicht.

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mutet, dass die verschiedenen Listen apokrypher Literatur im Umkreis der Bibel vermutlich voneinander abhången und somit nur als ein external evidence fçr ein (im Blick auf die Bibel) ausserkanonisches Sophonias-Buch gelten kænnen. Zudem ergab sich, dass unabhångig von der jeweils verwendeten Bezeichnung des Sophonias-Apokryphons 68 stets ein und dasselbe Buch ± und zwar ein Buch apokalyptischen Charakters ± gemeint sein dçrfte. Die Beantwortung der Frage dieses Abschnitts unserer Betrachtung wurde durch die Ergebnisse der Erwågungen in den Abschnitten II, 1 und 2 vorgeklårt. a) Im Abschnitt II, 1 ergab sich wenig Wahrscheinlichkeit fçr die Annahme, dass sah und ach zwei Fassungen derselben Schrift sind; eine literarische Verwandtschaft im weiteren Sinne ist jedoch nicht auszuschliessen. ± Ûberlegungen im letzten Teil des Abschnitts II, 2 gingen in die gleiche Richtung. Daher ist es wohl problematisch anzunehmen, dass der vollståndige Text von ach in der (Spåt-) Antike unter dem Pseudonym »Sophonias« tradiert wurde 69 . Dies bedeutet: ach ist kaum mit dem Sophonias-Buch identisch, das die Tradition der Kanon-Verzeichnisse im Auge hat. b) Den Ûberlegungen in II, 2 zufolge sind Z und sah kaum Fragmente einer griechischen bzw. sahidischen Fassung oder Rezension eines und desselben Buches. Allerdings gehæren beide Texte zu apokalyptischen Schriften, und beide Schriften wurden vermutlich als Sophonias-Bçcher betrachtet. Deshalb ist es wahrscheinlich, dass eines der beiden Bçcher mit demjenigen SophoniasApokryphon identisch ist, das die Tradition der Apokryphen-Listen kennt. Es ist gewiss zulåssig, darçber zu spekulieren, welche der beiden infrage kommenden Schriften dies gewesen sein kænnte. ± In allen der genannten Kataloge finden wir ein Elias-Buch und ein Sophonias-Buch. Entweder folgt letzteres direkt auf das erstere, oder beide sind nur durch einen weiteren Titel ± ein Jesaja-Buch ± voneinander getrennt. Offenbar gehæren beide Schriften in der Tradition eng zusammen 70 . Eine derartige Zusammenstellung eines Elias- und eines Sophonias-Buches begegnet ausserhalb der Listen nur noch in dem sahidischen MS, zu dem sah gehært. Dieses MS enthålt ja ausser dem Folio mit dem Namen »Sophonias« noch sechs weitere Blåtter, deren Text mit demjenigen Teil des achmimischen MSs parallel geht, zu dem das Kolophon »Apokalypse des Elia« auf der vermutlich letzten MS-Seite gehært. D. h.: das sahi68. 69.

70.

veudep‚grafon, profhte‚a und ¤pokluvi@. Vgl. gegen Ende von II, 1 zum methodischen Gewicht von Namensgleichheit und -verschiedenheit bei der Erærterung der Frage, in welchem literarischen VerwandtschaftsVerhåltnis zwei (apokalyptische) Schriften aus dem Umkreis der Bibel mit gemeinsamen Text-Merkmalen stehen. Hier aber wird die Frage der »Identitåt« zweier Schriften erwogen. Und dazu gehært dann auch wesentlich die Identitåt der (angeblichen, pseudonymen) Person des Verfassers. Hier soll daran erinnert werden, dass die Kataloge womæglich nur als ein einziger external evidence ± in diesem Fall fçr eine traditionelle Verbindung von ApcEl und ApcZeph ± betrachtet werden kænnen. (Gerade deshalb aber kænnte das Nebeneinander beider Schriften in den Listen auch rein zufållig sein und gar keine Schlçsse çber »traditionelle Nachbarschaft« erlauben.)

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dische MS bezeugt ausser einem Sophonias-Buch noch ein Elia-Apokryphon. Nehmen wir an, dies sei nicht irgendeine denkbare andere ApcEl, sondern die von der Tradition der Kanon-Verzeichnisse gemeinte, so låsst sich folgern, dass die in den Katalogen erwåhnte ApcEl eher mit sah identisch ist als mit Z. Daher ist es wahrscheinlich, dass wir mit dem kleinen sah-Fragment einen Teil jener ApcZeph besitzen, çber deren Existenz in alter Zeit wir durch die mittelalterlichen, auf antiker Tradition basierenden Kanon-Verzeichnisse seit langem unterrichtet waren. 4. Wie ist das Fragment L in diesen Kontext zu integrieren? ± L scheint ± nach der Rekonstruktion Leforts ± mit sah 1,22 f. identisch zu sein, mçsste aber zugleich 71 die letzte Textzeile sein. Dies steht im Gegensatz zu sah. Dort geht der Text auf Z. 23 ohne Absatz weiter. L mçsste dann das nicht erhaltene Ende der Schrift sein, und bei der »Selbstvorstellung« Sophonias in sah 1,22 f. mçsste es sich um einen »Refrain« handeln 72 . ± Es ist aber zu befçrchten, dass Leforts Rekonstruktion durch sah 1,22 f. inspiriert wurde. 5. Das hypothetische Ergebnis. ± Die sehr hypothetischen Resultate dieser etwas differenzierteren Ûberlegungen sollen der Einfachheit halber thetisch formuliert werden: a) Das sahidische Fragment (sah; Sa.1±2 in Steindorffs Zåhlung; Teil der MSS Copte 135 der BN Paris) ist ein Bruchstçck der aus antiker Tradition bekannten Zephanja-Apokalypse. Steindorffs Annahme konnte diesbezçglich beståtigt werden. b) Die nur wenig fragmentarische achmimische Schrift (ach; Seite 1±18 in Steindorffs Zåhlung; Teil der MSS Copte 135 der BN Paris [Seite 1±12.17 f.] und von P 1862 der Staatlichen Museen Berlin [Seite 13±16]) kann trotz inhaltlicher Verwandtschaft mit sah nicht als achmimische Version der ApcZeph betrachtet werden, wenngleich es sich um eine eng verwandte Schrift handeln dçrfte. c) Das Sophonias-Zitat bei Clemens Alexandrinus (Stromata V, XI, 77,2) kann einer pseudepigraphischen Sophonias-Apokalypse entstammen. Diese Schrift wåre aber wohl keine griechische Fassung oder Rezension des Buches, das sah bruchstçckhaft bezeugt. Das Zitat kann somit m. E. nicht mehr unkritisch als zur gleichen ApcZeph wie sah gehærig betrachtet werden. d) Das Fragment Leforts (L) ist fçr sinnvolle Erwågungen in diesem Kontext zu fragmentarisch. Trifft Leforts Rekonstruktion zu, so entstehen Probleme am ungeeigneten Objekt: nåmlich im Blick auf Umfang und Abgrenzung einer Schrift (sah), von der nur eine Text-Kolumne erhalten ist.

71. 72.

Vgl. das anschliessende Kolophon (Buch-Unterschrift = Titel). Vgl. Kuhn, S. 917.

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III. Inhalt und Form der Fragmente Z, sah und ach 1.Zum Inhalt der Texte Z, sah und ach: 1.1 Das Stromata-Zitat aus einem Zephanja-Apokryphon: In einem Kontext, in dem Clemens die Meinung vertritt, dass sich Gott nur geistlich / geistig erkennen lasse, nåmlich losgelæst von der srx, zitiert er als Gewåhrsmann neben Plato auch Sophonias / Zephanja, eingeleitet durch eine literarische Zitations-Formel. ± Zum Inhalt: Der Seher wird vom Geist in den fçnften Himmel transportiert. Dort schaut er eine himmlische Thron-Szene, bei der die Herrschafts-Engel den »hæchsten Gott« preisen, von dem jedoch nicht explizit gesagt wird, dass ihn auch der Seher geschaut habe 73 . 1.2 Das sahidische Fragment der ApcZeph: Das erhaltene Blatt hat sechs (sieben) Abschnitte: 1) 1,1±8: Der Seher schaut (in der Unterwelt) einen (verstorbenen) Menschen (Seele), den 5000 Strafengel verschleppen und ein jeder tåglich geisseln. 2) 1,8±15: Der Seher geråt in Furcht. Der ihn begleitende Engel træstet ihn: er werde den Anklåger besiegen und aus der Unterwelt herauskommen. 3) 1,15±22: Der Seher fragt, wer der geplagte Mensch (1) sei. Der Engel erklårt: ein Mensch, der in Sçnden starb, ohne zuvor umkehren zu kænnen. 4) 1,22±23: Der Seher beteuert, dass er dies gesehen habe, und stellt sich namentlich vor. 5) 1,23±25: Der Engel geht mit ihm zu einem weiteren Ort. 6) 1,25±33: Der Seher schaut dort Myriaden schrecklicher Wesen. 7) 2,25±33*: Ein weiterer Abschnitt wåren die isolierten Worte auf der rechten unteren Hålfte des Verso. 1.3 Das achmimische Fragment der verwandten »anonymen« Apokalypse: Alle Versuche, dem zwar fragmentarischen, aber doch recht umfangreichen und komplexen Text etwas Struktur zu verleihen, erinnern an den Kampf mit Windmçhlen-Flçgeln oder an den Versuch, einen gordischen Knoten zu læsen. a) Die einfachste mir bekannte Læsung findet Kuhn. Er gliedert ach in drei Abschnitte, ohne die Zåsuren nåher zu begrçnden oder die Abschnitte zu betiteln: 1) 1,1 ± 6,6 * 2) 6,6 ± 12,10 3) 12,10 ± [lacuna] ± 18,20 74 b) Steindorff wåhlt einen mittleren Weg. Er çbertitelt drei çbergreifende Abschnitte und untergliedert die beiden letzteren und græsseren. Ich beschrånke mich auf das Referat der drei Abschnitt-Titel, gebe aber auch die jeweiligen Unterteilungen an:

73. 74.

Wintermute, S. 498, schaltet bei seinem Inhalts-Referat Z einfach vor sah. Vgl. Kuhn, S. 920±925.

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1) 1,1 ± 2,8: »Blick çber die Stadt des Erzåhlers und die ganze Welt, die unter ihnen liegt« * 2) 2,9 ± 12,19: »Die Ståtten der Verdammten« (2,18 ± 3,9 / 3,9 ± 4,13* / 4,13 ± 6,6* / 6,6 ± 12,19) [Lçcke] 3) 13,1 ± 18,19 (sic !): »Die Ståtten der Seligen« 75 (13,1 ± 14,14* / 14,14 ± 17,15* / 17,15 ± 18,19 [sic !]) c) Wintermute teilt den Text in zwælf Kapitel ein, wobei er nach Kap. 8 einen qualitativen Einschnitt macht und ab 13,14 »four trumpet scenes« 76 vom Voraufgehenden absetzt: 1) 1,1±4: chap.1 »Fragment dealing with burial« * 2) 1,4 ± 2,16: chap.2 »Scenes from above the seer's city« * 3) 2,16 ± 4,13: chap.3 »Vision of recording angels from Mount Seir« * 4) 4,13 ± 6,6: chap. 4 »Vision of ugly angels who carry off the souls of ungodly men« * 5) 6,6 ± 7,5: chap.5 »Vision of the heavenly city« * 6) 7,5 ± 10,20: chap.6 »Vision of the accuser and the angel Eremiel in Hades« 7) 10,20 ± 12,19: chap.7 »Vision of the two manuscripts« [lacuna] 8) 13,1±14: chap.8 (Fortsetzung von chap.7) * 9) 13,14 ± 14,14: chap.9 »The first trumpet, a proclamation of triumph and visitation of the righteous« * 10) 14,14 ± 16,14: chap.10 »A second trumpet, the opening of heaven, a vision of souls in torment« * 11) 16,16 ± 17,15: chap.11 »The intercession of the saints for those in torment« 77 * 12) 17,15 ± 18,20: chap.12 »Another trumpet blast heralding the coming wrath of God« d) Nach einem Einschnitt Kuhns (K), nach fçnf Einschnitten Steindorffs (St) und nach neun Einschnitten Wintermutes (W) habe ich ein Sternchen gesetzt (*). Hier erkenne auch ich Einschnitte (D). Im einzelnen handelt es sich um folgende Zåsuren: a 1,4: W, D b 2,8: St, D g 2,16: W, D d 4,13: St, W, D e 6,6: St, W, K, D z 7,5: W, D h 13,14: W, D

75. 76. 77.

Vgl. Steindorff: Apokalypse, S. 10. Wintermute, S. 498; die Gliederung: S. 498 f. Zitat der Ûberschriften: Wintermute, S. 509±515.

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q 14,14: St, W, D i 16,14: W, D k 17,15: St, W, D Ein eklektisches Verfahren kann nicht mehr bieten als einen Einstieg in den Versuch einer Problem-Læsung. Aber immerhin stimmen bei zwei Einschnitts-Mæglichkeiten drei der Untersuchenden çberein, bei einem sogar alle vier. Es scheint sich zu lohnen, bei diesen vier hypothetischen Einschnitten fçr eine weitere Betrachtung anzusetzen. e) In der Tat scheinen sich an den vier »kritischen« angenommenen Einschnitten Stimmung, Szenarium und Perspektive zu åndern: d 4,13: Im voraufgehenden Text geht es im wesentlichen um andere, die der Seher schaut und deren Geschick ihm gedeutet wird. Im nun folgenden Text geschieht eine Wendung: der Seher selbst fçhlt sich mit einbezogen. e 6,6: In der Tat geht es von nun an im wesentlichen um den Seher und seine Errettung. q 14,14: Von hier an geht es ± nach der beruhigenden Information, dass der Name des Sehers im Buche der Lebenden stehe ± wieder um das Ergehen anderer. k 17,15: Nun scheint ± im Wortsinn ± das kosmische Finale angeblasen zu werden. Es geht nicht mehr um einzelne, weder um andere noch um den Seher. Es geht um alle(s) ± um das Ganze. f) M. E. hat es sich gelohnt, die gemeinsamen Beobachtungen von vier Bearbeitern desselben Textes ernst zu nehmen. Natçrlich liesse sich hier noch weiter differenzieren. ± Mir geht es nun hier nicht um eine mæglichst detaillierte Gliederung des ach-Textes. Ich mæchte nur eine mæglichst plausibel »intersubjektiv« vermittelbare, systematisierende Grob-Strukturierung anbieten, bei der alle mæglichen, begrçndeten weitergehenden Differenzierungen ansetzen kænnen. In diesem Sinne schlage ich folgende Gliederung fçr ach vor: *

*

?] Der Seher schaut stufenweise die »belebte Welt«: ! ] ! ein Einzel-Schicksal (? ± 1,4) ! die Menschen seiner pƒli@ (1,4±16) ! die (Menschen der) o§koum€nh (1,16 ± ?) ! den »Ort der Gerechten« (? ± 2,8) ! Fçrbitte fçr den kƒsmo@ in Strafen (2,9±16) ! den »Ort des Gerichts« (?) çber die Menschen des kƒsmo@ (2,16 ± 4,13) Der Seher erlebt die Straf-Engel: ! Schilderung der Straf-Engel (4,13 ± 5,14) ! Furcht des Sehers, Trost des Begleit-Engels, Abwehr der Gefahr (5,14 ± 6,6) 1161

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*

Der Seher erlebt seine eigene Anfechtung und Rettung (6,6 ± 14,14) ! (Ich gliedere in 7 + 1* 78 Unterabschnitte bis zur Lçcke) ! [lacuna] ! (Ich gliedere in 1* + 2 Unterabschnitte nach der Lçcke)

*

Der Seher schaut Strafszenen und lernt Fçrbitte kennen (14,14 ± 17,15) ! (ich gliedere in sieben Unterabschnitte)

*

Der Seher lernt das apokalyptische Finale kennen: ! Die Gerichtsposaune gen Erde und Himmel (17,15 ± 18,2) ! Das ausstehende Ende (18,2±11) ! Ûber das Bestehen im Endgericht (18,12 ± ?) ! [ ]

1.4 Zum Duktus des achmimischen Fragments. ± Der »Geschehens-Ablauf« oder «-Fortgang« in der erhaltenen Textmenge låsst sich auch narrativ beschreiben: [lacuna] a) 1,1 ± 6,6: ¼ (1) dem Seher (?) wird eine bevorstehende Bestattung beschrieben. ± Der ihn begleitende (Deute-) Engel leitet den Seher zu einem (nicht genannten) erhabenen Punkt, von dem aus er seine (namentlich nicht genannte) Stadt çberblicken kann, in der er dreimal zwei Menschen bei ihren Verrichtungen oder in ihren Befindlichkeiten beobachten kann. Er sieht ferner die gesamte bewohnte Erde, (2) die (unvermittelt) mit dem Ort der Gerechten identisch zu sein scheint. Er sieht (von dort aus ?) den Strafort fçr die gesamte Menschheit, was ihn zur Fçrbitte veranlasst. ± Jetzt (?) will der Engel den Seher zum Ort der Gerechtigkeit fçhren, den Berg Seir. Von dort erblickt er drei Månner (3), die von zwei erfreuten Engeln begleitet werden. Es sind die drei ungerechten (!) Sæhne des Priesters Jo(a)tham. Zwei weinende Engel werden ihm als die Buchfçhrer der Werke der Gerechten beim (4) Pantokrator beschrieben, die diesem zur Namens-Eintragung im Buche der Lebenden zuarbeiten. Die anderen Engel werden als Buchfçhrer des Anklågers erklårt. Beide Engelpaare sitzen an der Himmelspforte 79 . ± Daraufhin leitet der Deute-Engel den Seher zu einem Ort mit 1.000  1.000 und 10.000  10.000 dåmonischen (5) Engeln. Dem furchtsamen Seher erklårt der Engel diese als »Schæpfungs-Diener«, deren Aufgabe die Beutelung der Gottlosen ist. Der Seher bittet, dass diese nicht zu ihm kommen mæchten, was der Engel ihm (6) im

78. 79.

Das Sternchen (*) hier wie nach der Lçcke zur Bezeichnung je eines nur partiell erhaltenen Sinn-Abschnitts. Das Tor ist der »klassische« Gerichtsort des Vorderen Alten Orients und der Antike.

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Blick auf seine Lauterkeit zusagt. Ein Wink von ihm verscheucht die Lemuren. b) 6,6 ± 14,14: Nun kommt der Seher zu Toren, einer Strasse und mitten in die dazugehærige schæne Stadt. Wåhrend er die Tore nåher betrachtet (7), wird sein Mund verschlossen. Die Tore beginnen Feuer zu speien. ± Nun wendet sich der Seher zu einem grossen Feuermeer, das ihm vulkanartig seinen glçhenden Schwefel-Schlamm entgegenschleudert. Der Seher meint, dass der Pantokrator es ihm nun heimzahlen wolle und fleht (8) zum obersten Gott um Rettung. Er sieht nun einen grossen Engel, der den Engel-Dåmonen von Seite 4 an Håsslichkeit åhnlich sieht und fçrchtet sich und fleht (9) den obersten Gott um Rettung an, wie Er bereits andere rettete. Nun sieht er einen weiteren grossen Engel, der herrlich aussieht. (10) Darçber freut er sich. Er denkt, das sei der oberste Gott. Doch der gibt sich als Gross-Engel Eremiel, Herr der Unterwelt, zu erkennen. Der Deute-Engel erklårt den Ort, wo der Seher ist, als Unterwelt, und den letzten (?) Gross-Engel als Anklåger vor dem obersten Gott. Der Seher schaut (11) nun, dass dieser eine Schriftrolle in der Hand hat, auf der er alle seine Sçnden in seiner Muttersprache eingetragen findet. (12) Er bittet den obersten Gott um Erbarmen und Tilgung. Er schaut hoch und sieht einen (anderen ?) grossen Engel, der ihm Mut macht: er werde aus der Unterwelt herauskommen. Dieser bringt eine weitere Schriftrolle. Auf der steht in der Sprache des Sehers [lacuna] (13) 1.000  1.000 und 10.000  10.000 Engel helfen dem Seher in den Nachen. Er betet mit ihnen und versteht ihre Sprache. ± Jetzt mçssen die Guten und die Bæsen gewogen werden! ± Ein (weiterer ?) grosser Engel kommt heraus, blåst die (Gerichts-) Trompete und proklamiert, dass der Seher geschaut habe: (14) den Anklåger 80. Er werde jetzt çbersetzen und aus der Unterwelt herauskommen. Dafçr mæchte der Seher den grossen Engel kçssen. Der aber eilt zu den Gerechten des AT. c) 14,14 ± 17,15: Nun kommt (dieser ?) grosse Engel zum Seher, trompetet, der Himmel æffnet sich, und der Seher sieht das Meer von Seite 7 (15) in der Unterwelt. Er sieht untergegangene Seelen, Gebundene, in Feuermatten Gekleidete und Blinde, die ihm der Deute-Engel alle erklårt. Der Seher wundert sich çber alle Werke Gottes. (16) Die Blinden werden als unstrebsame Katechumenen erklårt, die aber noch bis zum Gerichtstag Mæglichkeit zur Umkehr haben. Er sieht Seelen mit Haaren und erfåhrt, dass es an jenem Ort Kærper und Haare gibt. ± Er sieht noch andere, die vor dem obersten Gott fçr die in Strafen bitten (17) um Erbarmen. Der Seher erfåhrt: das sind die Erzvåter, die eine Stunde tåglich fçr die in Strafen bitten. d) 17,15 ± Der grosse Engel (von Seite 13 und 14) blåst in die vier Himmelsrichtungen und (18) man hært seine Stimme. Der Seher fragt den grossen En80.

Wohl in der Textlçcke!

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gel (?), warum er nicht alles sehen durfte. Der sagt, er habe dazu vor dem Tage der Vernichtung keine Vollmacht. ± Wer kann bestehen, wenn dieser sich im Zorn erhebt und alles entwurzelt wird und zusammenstçrzt ¼ [lacuna] 2. Zur Form der Texte Z, sah und ach: 2.1 Zur Form des Sophonias-Buches, aus dem Clemens Alexandrinus zitiert, låsst sich nichts Generelles sagen. Die zitierte Passage spielt aber ein in sich geschlossenes Muster durch, repråsentiert sozusagen einen »Mosaikstein« im Sinne W. Boussets, und kænnte aus einem »apokalyptischen« Propheten-Buch der Art des biblischen Ez ± und seit diesem 81 ± stammen 82 . 2.2 Die lesbare Seite 1 von sah låsst recht klar ein Grundmuster visionårer, apokalyptischer Literatur erkennen, das einmal (samt einem ebenfalls »Gattungs-typischen« Einschub) ganz und ein weiteres Mal ± durch den Erhaltungs-Zustand bedingt ± teilweise durchgespielt wird: V (R (T F A

Vision des Sehers (1,1±8) Reaktion des Sehers: Furcht 83 ) (1,8±10) Trost des Begleit-Engels) (1,10±15) Frage des Sehers (1,15±17) Antwort des Begleit-Engels (1,17±22)

Es folgt (als weiterer Gattungs-typischer Einschub) die beteuernde und legitimierende Selbstbekundung oder -vorstellung des Sehers mit Namensnennung 84 : (S

Selbstbekundung) (1,22±23)

Darauf folgt der zum Grundmuster gehærige (wenngleich durchaus nicht nætige) Ortswechsel unter Fçhrung des Begleit-Engels: O

Wechsel zu einem neuen Schau-Ort (1,23±25)

Hiernach wird ± wie man annehmen darf ± das Grundmuster ein weiteres Mal realisiert: V 81. 82. 83. 84.

Vision des Sehers (1,25 ± ?)

Eine wirklich kritische Untersuchung und Einordnung des biblischen Ez steht m. E. noch aus. Vgl. Ez 11,1(±25). An dieser Stelle ist auch die Fçrbitte (B) des Visionårs fçr »in ihren Strafen« Geschaute Gattungs-typisch. Vgl. z. B. Apc 22,8.

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Zusammengefasst liegt in sah also folgender Ablauf vor: ¼ / O(?)-] V-(R-T)F-A / S / O-V-[¼]. In der Anmerkung liessen sich viele Verweise auf gleiche oder åhnliche Strukturen in anderen apokryph-apokalyptischen Literaturen auflisten. Ich beschrånke mich auf die Schrift GesEsr 85, in der das Muster (hier fast durchweg: O-V-F-A / B / O-usw.) besonders stereotyp durchgespielt wird 86 . 2.3 Die Wahrnehmung der Struktur von sah ist eine gute Vorbereitung auf die Analyse des viel umfangreicheren und damit auch komplexeren Textgebildes von ach. ± Da der (wie auch immer umfangreiche) Schluss der Schrift nach Seite 18 fehlt, kennen wir auch nicht den ihr von den Tradenten beigefçgten Kolophon, d. h. die Unterschrift mit einer mæglichen Gattungs-Bezeichnung. Als solche wåre wohl t:- oder ti-apokalypsis :n-NN (eventuell: :n-sophonias ?) zu erwarten. Dass derartige Bezeichnungen nicht aus einer Text-Analyse resultieren, zeigt die benachbarte ApcEl 87 . Im folgenden will ich versuchen, einen schematischen, Struktur-orientierten Ûberblick çber ach zu geben, indem ich mit Hilfe der bereits oben eingefçhrten und einiger zusåtzlicher Siglen eine »Bauskizze« der vorliegenden Text-Mengen entwerfe, wobei es durchaus sein kann, dass die »Statik« des Gebåudes nicht stimmt.

85. 86.

87. 88.

A(?) 1,1±4

] Begråbnis

O V1 V2 V3 V4 V5 F A

1,4±6 1,7±8 88 1,8±10 1,10±13 1,13±16 1,16 ± 2,1 2,2±4 2,4±8

Stadt niemand zwei sprechende Menschen zwei mahlende Frauen zwei auf Betten bewohnte Erde / Úkumene keine Nacht? Ort der Gerechten: Licht!

V B

2,9±10 2,10±16

Menschen in Strafen Erbarmen fçr diese!

Mæglicherweise eine christliche Schrift: so R. Mueller, G. A. Robbins, in: Pseudepigrapha I, S. 581. Vgl. Riessler, S. 350±354. ± Etwa 70 % der Textmenge (Riesslers Paragraphen 2±55) wird das Muster stereotyp realisiert, im folgenden (Paragraphen 56±66) mit Variationen: O-V-F-A (§§ 2±7) / V-F-A (§§ 8±10) / B (§ 11) / O-V-F-A (§§ 12±17) / B (§ 18) / O-V-F-A (§§ 19±21) / B (§ 22) u. s. w. ± Ein Unterschied zwischen sah und GesEsr ist, dass es sich beim sahidischen ApcZeph-Fragment um eine »Ich-Apokalypse« handelt (es wird in der ersten Person vom Seher gesprochen), bei GesEsr hingegen um eine »Er-Apokalypse« (es wird in der dritten Person vom Seher gesprochen). Vgl. Schrage, S. 203. Eine »Negativ-Vision«.

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O V F A

2,16±19 2,19 ± 3,3 3,3±4 3,4±9

V F A

3,9±12 3,12±13 3,13 ± 4,13

Ort der Gerechtigkeit, Berg Seir drei Månner, zwei Engel (I) Wer (Månner)? ungehorsame Jo(a)tham-Sæhne!

zwei Engel (II) Wer (Engel II)? Engel II des Pantokrators: gute Werke! Engel I des Anklågers: Sçnden! Anklage-Verfahren! ____________________________________________________ O 4,13±14 Seher geht mit Engel V 4,14 ± 5,4 Straf-Engel R 5,4±5 Furcht F 5,5±7 Wer? A 5,7±14 Schæpfungs-Diener! R/B 5,14±16 Nicht zu mir! T 5,16 ± 6,4 Keine Furcht! Du bist rein. Engel verjagt Dåmonen E 89 6,4±6 ____________________________________________________ O V1 E V2 E V3

89. 90.

6,6±7 6,7±15 6,15±17 6,17 ± 7,1 7,1±2 7,2±5

Seher geht mit Engel Tore, Strasse, Stadt Engel åndert Gestalt Beschaffenheit der Tore Mund des Sehers wird verschlossen feuerspeiende Tore

O 7,5 V 7,6 I 90 7,6±8 V 7,8±13 I 7,13±15 R/B 7,15 ± 8,6

Seher wendet sich ¼ ein grosses Meer ¼ von Wasser! ¼ von Feuer; nåhert sich werde heimgesucht! Furcht / Rettung!

(O) 8,6±7 V 8,7±14 R/B 8,14 ± 9,11

Seher steht da Schreckens-Engel; will mich fressen! Furcht / Rettungs-Paradigmen

E V

Seher steht auf Gold-Engel

9,11±12 9,12 ± 10,1

E (»Erzåhltext«) steht fçr eine narrative Text-Passage. I (»Imagination«) steht fçr Gedanken, die sich der Seher macht.

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R I B (A) F A

10,1±2 10,2±4 10,4±5 10,5±14 10,14±15 10,16±20

Freude! Der Pantokrator! Anbetung! S: bin Eremiel! Wo? Unterwelt!

V E B E

10,20 ± 11,1 11,1 ± 12,4 12,4±10 12,10±11

negative Schriftrolle was darauf çber Seher stand Erbarmen mit mir! Seher steht da

V T

12,11±12 12,12±16

grosser Engel Sei stark! Du kommst heraus aus Unterwelt!

E [

12,16±19

(positive ?) Schriftrolle

E] 13,1±11

Ûberfahrt, Engels-Gewand fçr Seher, Gebet mit Engeln, Sprach-Wunder

Z 91 13,11±14

Nun Gut und Bæse wågen!

E

13,14 ± 14,19 grosser Trompeten-Engel: Sieges-Proklamation fçr Seher; Sehers vergeblicher Versuch, Engel zu kçssen; grosser Engel spricht wie Freund mit Gerechten ____________________________________________________ grosser Engel trompetet bei Seher V1 V2 F A

14,19±15,2 15,2±6 15,6±7 15,7±10

(wieder Feuer-) Meer gefesselte Seelen Wer? materielle Verfçhrer!

V F A

15,11±12 15,12±13 15,13±15

welche in Feuer-Matten Wer? Wucherer!

V 15,16±17 R 15,17±18 F1 15,19 91.

Blinde Verwunderung! (çber alles!) Wer?

Z (»Zwischenruf«) fçr eine »redaktionelle« Einschaltung.

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A1 F2 A2 F3 A3

16,1±4 16,4±6 16,6 16,6±7 16,7±9

unvollkommene Katechumenen! keine (Zeit fçr) Reue dort? Ja! Wielange? Bis zum Gerichtstag!

V F A

16,9±10 16,10±12 16,12±14

Haarige Hier Haare und Kærper? Ja!

V 16,14 ± 17,3 Fçrbittende & deren Fçrbitte F1 17,3±5 hWer?i A 17,5±15 fçrbittende Erzvåter! ____________________________________________________ 17,15 ± 18,2 F2 18,2±3 A 18,3±12

(Erklårung zu ?) grossem Trompeten-Engel Warum nicht alle(s) sehen? Habe noch keine Vollmacht ± erst am Gerichtstag!

Z

Wer kann bestehen? Was geschehen wird ¼

18,13 ± ?

Diese Analyse ± Auflæsung des Textes in »Bausteine« ± bei gleichzeitiger Beschreibung von festeren oder lockereren Strukturen konvergiert in erstaunlichem Maûe mit den unter 1.3 f.) auf Grund des »eklektischen Ansatzes« gewonnenen çbergreifenden Abschnitten ( ± [4,13 / 4,13 ± ]6,6 / 6,6 ± 14,14 / 14,14 ± 17,15 / 17,15 ± ): a) Bis 6,6 wird das Muster (O-)V-F-A fast konsequent durchgespielt. ± 4,13 markiert strukturell gesehen nicht einen entscheidenden Einschnitt. Die Ûberleitungs-Funktion von 4,13 ± 6,6 wird deutlich, aber eigentlich erst dadurch, dass der Visionår die Straf-Dåmonen der Vision von 4,14 ± 5,4 in 5,14± 16 auf sich selbst bezieht. Somit kænnte der wesentliche Schnitt ± entgegen den Beobachtungen aller vier genannten Text-Analytiker ± bei 5,14 liegen. b) In 6,6 ± 14,14 liegt ein ganz anderes Bau-Muster vor (wenn çberhaupt), mæglicherweise auch verschiedene Muster. ± Bis 10,5 scheint das çberwiegende Formal-Schema V-R zu sein. Danach scheint der Erzåhlstil zu çberwiegen ± und zwar die Lçcke zwischen den Seiten 12 und 13 çberbrçckend. Eine kleine Korrektur gegençber 1.3 f. erscheint nætig: der vorwiegend narrative Duktus dçrfte bis 14,19 reichen, d. h. mæglicherweise liegt der Einschnitt erst dort. c) Von 14,19 ± 17,15 haben wir wieder das Schema V-F-A ± und zwar recht stringent durchgehalten. d) 17,15 beginnt ein Abschnitt (bis 17,21 oder 18,2), der in Stil und Inhalt an 14,14±19 erinnert und bemerkenswerterweise eine åhnliche Scharnier-Funktion zu haben scheint. ± Ab 18,2 herrscht in dreifacher Hinsicht »Endstimmung«: Die visionåre Tåtigkeit des Sehers wird offenbar hier abgebrochen 1168

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(vgl. 18,2±3), die finale Vernichtung wird sprachlich signalisiert (vgl. 18,7± 11.12 ff.), und es wird die »kritische Frage« gestellt: »Wer wird bestehen kænnen ¼?« Diese Beobachtungen nun legen alle mæglichen literar- und traditionsgeschichtlichen Spekulationen nahe. Ich mæchte auf eine geschlossene Modell-Skizze verzichten. M. E. ist ± Boussets Mosaikstein-Theorie aufnehmend ± »apokalyptische« Literatur »Bastel-Arbeit« 92 . Was am Ende herauskommt, ist wohl durchweg ein Produkt, das die Handschrift Frankensteins zeigt. Hier mag es gençgen, dass die groben Nåhte wohl an den Schnitt- oder besser: Nahtstellen ach 6,6 ± 14,14/19 ± 17,15 liegen 93 . Man mag nun annehmen, dass eine Apokalypse vom Typ des GesEsr 94 um heterogene Elemente erweitert worden sei. Ich aber mæchte dahinter eine gestalterische Absicht erkennen, egal wie »kçnstlich« oder »kçnstlerisch« diese realisiert worden sein mag. In der achmimischen Apokalypse wird der Seher ± »anonym« oder »Sophonias« ± zur zentralen Figur, mæglicherweise auch, was die Komposition 95 betrifft 96 . Es geht »zentral« um seine Rettung. Es kænnte durchaus sein, dass die Abschnitte 6,6 ± 14,14/19 die »Mitte« des Textes ausmachten. Das hiesse, dass wir zu Beginn mit einem Verlust von einem Blatt (= zwei Seiten) und am Ende mit ebenfalls einem verlorenen Blatt (= zwei Seiten) rechnen mçssten. Danach ergåbe sich folgende 97 Rechnung: I. 7,3 Seiten, nåmlich:

[1 Blatt = 2 Seiten im Stile von Seite 1 ± 6,6] Seite 1,1 ± 6,6 = 6,3 Seiten

II. 10,7 Seiten, nåmlich: Seite 6,6 ± 12,19 [1 Blatt = 2 Seiten] Seite 13,1 ± 14,19 III. 6 Seiten, nåmlich:

Seite 14,19 ± 18,20 [1 Blatt = 2 Seiten]

Diese »Theorie der Mitte« 98 hat den Vorteil, dass sie offen ist gegençber Vorschlågen, sowohl zu Beginn wie am Schluss græssere Textmengen zu ergånzen. 92. 93. 94. 95. 96. 97. 98.

Damit hat fçr mich eine hypothetische analytischen Zerlegung mit dem Ziel einer eine diachronische Rekonstruktion berçcksichtigenden Synthese nur bedingt Sinn. Im folgenden meine ich mit ach 1 den Abschnitt 1,1 ± 6,6, mit ach 2 6,6 ± 14,14/19, mit ach 3 14,14/19 ± 17,15 und mit ach 4 17,15 ± 18,20. Andere strukturverwandte Apokalypsen werden von Wintermute, S. 497, angemerkt. Ich mæchte ApcAbr, ApcBar (gr), ApcBar (syr), ApcEsr, ApcPl (lat), TestAbr, TestIs und Teile anderer Schriften hinzufçgen. Im Sinne Frankensteins. Sofern sich darçber etwas wegen der bezçglich ihres Umfangs schwer kalkulierbaren Text-Defizite çberhaupt sagen låsst. Natçrlich auch vællig hypothetische! Vgl. hierzu B. J. Diebner: Bemerkungen zur »Mitte« des Thomas-Evangeliums, in: Divitiae Aegypti. Koptologische und verwandte Studien zu Ehren von Martin Krause, hg.

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Die Ergånzungen mçssten nur ausgewogen sein, d. h. am Schluss mit einer åhnlich grossen Fehlmenge rechnen wie am Anfang und umgekehrt. Die hier angestellten Erwågungen legen nahe, dass sich die quantitative und qualitative »Mitte des Textes« im Bereich von Seite 12 [- Fehlseite 12a 99 ] befunden haben mçsse. Das legt auch die »Dramatik«, der Duktus, des zuhandenen Text-Materials nahe; denn genau auf der fehlenden Seite [12a] mçssten wir etwas çber die »guten Werke« des Visionårs erfahren, die seine Ûberfahrt aus der Unterwelt und damit seine Rettung ermæglichen. Sollten diese Ûberlegungen nicht vællig unsinnig sein, so låge uns mit dem achmimischen Apokalypsen-Fragment das Bruchstçck eines beachtlichen antiken Literatur-Typus vor: der Realisierungs-Versuch einer literarischen »Hællenfahrt« ± sozusagen »mit bescheidenen Mitteln«, nåmlich mit den Mitteln apokalyptischer Flickschusterei. 3. Verwandtes Schrifttum: Verschiedene apokryph-apokalyptische Schriften weisen in Struktur und Inhalt Verwandtschaft zu den Texten der ApcZeph (Z, sah und ach) auf. Allerdings erscheint es sinnvoll, bei Vergleichen nicht das Fragment ach als Einheit zu nehmen 100 , sondern hier von der oben getroffenen Differenzierung auszugehen. 3.1 Z: Die nåchste Verwandtschaft zu dem Text, dem Z entstammen kænnte, hat wohl die ApcPl aus den Nag-Hammadi-Texten (V,2), auch wenn Paulus dort im fçnften Himmel eine andere Vision hat als Sophonias in Z 101 . 3.2 sah: Die Struktur der lesbaren Seite 1 von sah entspricht dem ersten und dritten Abschnitt von ach. Darum kann sah mit den gleichen Texten in Beziehung gesetzt werden wie ach 1 und 3. 3.3 ach: a) Formal zeigt ach 1 und 3 die engste Verwandtschaft mit Schriften, die formal auf dem V-F-A-Schema aufbauen und inhaltlich eine Deute-Engelbegleitete Reise çber verschiedene (irdische, unterirdische und himmlische) Stationen von Geschehnissen hinweg beschreiben (hier nicht eigentlich die »Himmelreise« 102 eines Visionårs), z. B. die ApcPl (lat) und das GesSedr, aber auch Abschnitte der ApcAbr, ApcBar (gr., syr.), Hen (åth., sl.), TestIs 103 . ± b) Der Abschnitt ach 2 dçrfte einem ganz anderen Literaturtyp zuzuordnen

99. 100. 101. 102. 103.

von Cåcilia Fluck u. a., Wiesbaden 1995, S. 77±84; ders.: »¼ und sie berçhrte ¼« Zur ­Mitte¬ von Ex 4,24±26, in: DBAT 29 (1998), S. 96±98. D. h. auf der ersten Seite (") des zwischen Seite 12 und 13 fehlenden Folios. So sehr es auch geboten ist, fçr eine nåhere Untersuchung von ach die çberprçfbare Textgestalt als Grundlage zu nehmen. Vgl. NHL S. 241. Vgl. noch immer W. Bousset: Die Himmelsreise der Seele, [1901], Nachdruck: Darmstadt o. J. (Libelli 71). Rein strukturell gesehen liessen sich auch noch ganz andere Schriften hinzufçgen, was Inhalt, Tradenten und anderes betrifft, nåmlich alle Texte, die nach dem Frage-Antwort-Muster konzipiert sind, also vermutlich vornehmlich didaktischen Zwecken dienen sollen (wie z. B. das »Buch vom Kåmpfer Thomas« [NHL II,7], der »Dialog mit dem Heiland« [NHL III,5] oder Abschnitte der 1 ApcJak [NHL V,3]).

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sein. Das dialogische Prinzip spielt kaum eine Rolle. Dafçr zeigt der Abschnitt [çber die Lçcke zwischen ach 12 / 13 hinweg] vorwiegend Erzåhlund Gebetsstruktur. Hier geht es um eine bestimmte, zielgerichtete Hin- und Rçckreise, nåmlich um die »Reise in die Unterwelt«, die »Hællenfahrt« des altorientalischen und antiken Mythos 104 samt der Befreiung aus dem Hades. Hen (åth) 6 ± 16 ist nur eine måssige Parallele 105 , weil Henoch nicht in das Geschehen mit einbezogen ist wie offenbar der Visionår von ach 2. ± c) Abschnitt ach 4 ist zu kurz, als dass er sich einordnen liesse. Der Duktus scheint auf ein apokalyptisches Endgericht mit den çblichen irdischen und kosmischen Erscheinungen hinauszulaufen. Der erste Teil ach 17,15 ± 18,2 scheint die Verbindung zum Vorangehenden herzustellen und muss çber den Texttyp des dann speziell [in der Lçcke] folgenden nichts besagen; dessen literarischer Charakter mag sich in 18,3 andeuten.

IV. Christliche und jçdische Tradition in den Fragmenten Z, sah und ach 1. Hermeneutisch-methodische Ûberlegungen. ± Ein Schlçssel zum Verståndnis der christlichen Rezeption jçdischer Literatur kænnte im Stromata-Zitat (Z) des Clemens Alexandrinus liegen. Der christliche Katechet und Gelehrte Clemens hatte offenbar keine Schwierigkeit, einen Text zu zitieren, der keinerlei Merkmale christlichen Ursprungs aufweist. ± Keiner der hier unter dem Titel »Apokalypse Zephanjas« in Ûbersetzung publizierten Texte weist irgendein explizites Merkmal exklusiv christlicher Kultur auf. Muss »christliche Literatur« vom Kreuz Christi sprechen? Øhnlich låsst sich fçr »jçdische Literatur« fragen. Die Frage, ob es sich bei unseren Texten um rein jçdische, christlich rezipierte jçdische oder rein christliche Literaturen handele, muss ± zum mindesten, was Kriterien fçr »Christlichkeit« (auf welcher Ebene auch immer) betrifft ± mit Hilfe indirekter Merkmale beantwortet werden. Im Rahmen der hier angeschnittenen methodischen Ûberlegungen ist der handschriftliche Kontext der Fragmente von sah und ach mit den achmimischen und sahidischen Texten der ApcEl 106 von Bedeutung. Im Gegensatz zu sah und ach enthålt die ApcEl nicht nur gemeinsame Text-Merkmale mit Schriften der BH resp. dem antik-christlichen (griechischen) Alten Testament (AT) und dem christlichen Neuen Testament (NT) 107 , sondern auch Text-Pas-

104. Vgl. z. B. PWkl 5, Sp. 1053±1056. 105. Wie auch die »Hællenfahrt Christi«: vgl. dazu die berçhmten NT-Stellen Apc 2,24 ff.; Ræm 10,6 ff.; 1 Petr 3,18 ff.; das »Descensus-Apokryphon« (Hennecke-Schneemelcher I5, S. 414±418) und BL2 Sp. 1229 f.; Sp. 1773 f.; TRE XV, S. 455±457. 460 f. (Lit.); NBL I, Sp. 178 f.; II, Sp. 924 f. (Lit.). 106. Bei Schrage unter den Siglen »achm« und »s1«; vgl. Schrage, S. 198±200. 107. Dies gilt auch fçr sah und ach.

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sagen, die eindeutig fçr eine christliche Rezeption (vermutlich) jçdischer Ûberlieferung sprechen: ApcEl 31,9 32,1 2 3 4 5 6 7

¼ Wenn der Messias kommt, kommt er wie in Gestalt von Tauben(?), wobei der Kranz von Tauben ihn umgibt, auf den Wolken des Himmels einhergehend, wåhrend das Zeichen des Kreuzes vor ihm hergeht (und) die ganze Welt es sehen wird, wie die leuchtende Sonne von den Gegenden des Aufgangs bis zu den Gegenden des Untergangs. ¼ 108

Hier sind nicht nur Terminologie und Schreibweise 109 hinlånglich deutlich sowie die Anspielung auf Mt 24,27.30 110 hinreichend eindeutig. Die Verbindung von Mt 24,27+30 liegt auch in einer fçr die (spåt-) antike, christliche Tradition bezeichnenden Weiterbildung vor 111. Eine mæglicherweise »ursprçnglich« jçdische ApcEl låge hier also in christlicher Rezeption vor, sofern es sich nicht çberhaupt um eine Schrift handelt, die in christlichen Kreisen ihren »Ursprung« hat. Diese Mæglichkeit ist auch nach (oder gerade auf Grund von) Schrages vorsichtigen Erwågungen nicht auszuschliessen 112 . Eine solche christliche Rezeption wåre nichts Ungewæhnliches. Im Zusammenhang mit den hier anzustellenden methodischen Ûberlegungen ist es nun wichtig, dass wegen der Zugehærigkeit zum gleichen koptischen MS auch die nicht zur ApcEl gehærigen Fragmente als christlich rezipiert zu gelten haben 113 ± mit der dadurch grundsåtzlich gegebenen Mæglichkeit, dass auch sie (einen) christliche(n) Verfasser haben kænnten. Erst eine nåhere Textbetrachtung kænnte auf Grund hier beobachteter Merkmale zu dem Urteil fçhren, dass mit einem geringeren oder græsseren Maûe an Wahrscheinlichkeit mit der christlichen Bearbeitung einer vorchristlichen jçdischen Vorlage zu rechnen sei. An dieser Stelle muss eine weitere methodische Differenzierung vorgenommen werden. Ich sprach davon, es mçsse einige Wahrscheinlichkeit dafçr sprechen, dass wir mit einer nicht-christlichen, jçdischen Literaturvorlage unserer in christlicher Rezeption vorgefundenen koptischen Textfragmente rechnen kænnen oder mçssen. Es gençgt nicht, dass wir unsere Texte traditi108. Ûbersetzung nach Schrage, S. 251 f. ___ 109. Vgl. ApcEl 31,19 PXC ; 32,4 CTAUPOC; vgl. zu den Abkçrzungen von nomina sacra als notae christianae D. Trobisch: Die Endredaktion des Neuen Testaments, Freiburg / CH, Gættingen 1996 (NTOA 31), S. 16±31. 110. Und zu Mt 24,31 vgl. weiterhin ApcEl 32,7 ff. 111. Vgl. hierzu Dinkler: Apsismosaik, bes. S. 77±87; Diebner: ZDPV 1971, bes. S. 165 f. 112. Vgl. Schrage, S. 204±225. 113. Die christlichen Kanon-Listen mçssen hierbei wegen der Unsicherheit, ob das dort gemeinte Sophonias-Apokryphon mit einem der hier untersuchten Fragmente identisch ist, ausser Betracht bleiben.

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onsgeschichtlich gesehen mit jçdischer Ûberlieferung verbinden kænnen. Eine solche wird niemand bestreiten ± weder fçr Z noch fçr sah oder fçr ach ±, der mit jçdischer Tradition vertraut ist 114 . Hier geht es also um Kriterien fçr jçdische Literatur oder Text-Vorlagen. Hermeneutisch gesehen betrachte ich die Fragmente wegen ihrer »christlichen« (åusseren, d. h. die MS-Ûberlieferung betreffenden) Tradition erst einmal als »christliche« Literatur 115 ; damit ist çberdies aller Wahrscheinlichkeit nach zunåchst einmal ein christlicher Funktions-Zusammenhang anzunehmen 116 . Die Beweislast trågt m. E. methodisch gesehen 117 , wer diese Fragmente Z, sah und ach fçr »jçdisch« hålt. 2. Die Beurteilung der Text-Fragmente in der Forschung. ± Bevor die Texte selbst betrachtet werden sollen, mæchte ich die Argumente der Editoren unserer ApcZeph-Fragmente aufnehmen. 2.1 G. Steindorff: a) Steindorffs Urteil çber den literarischen Charakter von ach ist klar: »Die anonyme Apokalypse ist ein jçdisches Werk, wofçr mir das in rein jçdischem Geiste, ganz im Sinne der pharisåischen Theologie abgefasste Sçndenregister (11,9 ff.) den klaren Beweis liefert. Spuren einer christlichen Bearbeitung finden sich m. E. nirgends« 118 . Auch der Begriff »Katechumenen« »ist ¼ kein Beweis fçr die Christlichkeit der Stelle 16,1 ff.« 119 . Weiterhin urteilt Steindorff im Blick auf ach: »Die in ihr (sc.: der fragmentarischen Apokalypse) ausgefçhrten Schilderungen des Jenseits schliessen sich eng an die der jçdischen Apokalyptiker an und sind andererseits auch durch griechische Vorlagen stark beeinflusst. Unsere Apokalypse steht hierin der Apokalypse des Petrus und der von dieser abhångigen Paulusapokalypse ziemlich nahe, ist aber gewiss ålter als diese. Als ihren Heimatort dçrfte man wohl Øgypten anzusehen haben« 120 . Schliesslich meint Steindorff noch, dass ach durch »die Erwåhnung der Susanna und der drei Månner im feurigen Ofen (9,5 ff.)« »eine ungefåhre Zeitbestimmung nach oben gewinnt ¼ ² 100 vor Chr.« 121 b) Im Blick auf sah schreibt Steindorff: »Von der Sophoniasapokalypse ist lei114. Traditionsgeschichtlich gesehen weisen auch die Schriften des NT, mit deren Sammlung und Kanonisierung sich antikes (und spåtantikes) Christentum u. a. auch gegençber dem Judentum definiert, starke Affinitåten zum Judentum auf, und dies nicht nur stark »judaisierende« Schriften wie Mt, Hebr oder Jak. Vgl. zu den Kanonisierungs-Motiven aber auch Trobisch: Endredaktion. 115. Nota bene: von der jçdischen Ûberlieferung eines Sophonias-Apokryphons in der (Spåt-) Antike wissen wir nichts! 116. In diesem Kontext kænnten dann auch die erwåhnten Kanonlisten von Bedeutung sein. 117. Und somit trotz des offensichtlichen Mangels eindeutig und exklusiv »christlicher« Textmerkmale. 118. Steindorff: Apokalypse, S. 18. 119. Steindorff: a. a. O., S. 18 Anm. 1. 120. Steindorff: a. a. O., S. 18 f. 121. Steindorff: a. a. O., S. 19 Anm. 1.

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der zu wenig erhalten, um ein Urteil çber ihren Charakter zu gestatten. ¼ (I)n dem koptischen Fragmente spricht nichts gegen die Annahme eines jçdischen Ursprungs des Werkes. Doch ist es ¼ hier wahrscheinlich, dass das jçdische Gewand von christlichen Hånden zurecht gestutzt worden ist« 122 . c) Im Zusammenhang mit sah geht Steindorff auch auf das Zitat eines Sophonias-Textes bei Clemens Alexandrinus ein, das er fçr ein Zitat aus der gleichen Sophonias-Apokalypse hålt, der das koptische Fragment sah zuzurechnen sei 123 : »Das von Clemens daraus (sc.: aus der ApcZeph) citierte Stçck (¼), das in unserem Fragment (sc.: sah) nicht vorkommt, enthålt nach Harnack nichts Christliches.« Steindorff meint, dass »das clementinische Stçck dem jçdischen Buche der Geheimnisse Henochs, auch der Ascensio Jesaiae, nahe steht. Vielleicht ist auch dieses Werk im Kreise der ågyptischen Juden entstanden und spåter in Øgypten in christlichem Sinne bearbeitet worden« 124 . d) Zum Vergleich sei Steindorffs Beurteilung der ApcEl angefçgt: »Die Eliasapokalypse geht auf eine jçdische Grundschrift zurçck ¼ Diese ¼ ist wohl in den Kreisen der in Øgypten ansåssigen Juden entstanden ¼ Von christlicher Seite ist nun diese jçdische Schrift interpoliert und stark çberarbeitet worden ¼ Da die Stelle 19,6.7 wohl ein Citat aus 1 Joh. 2,15 (¼) ist, so muss die Bearbeitung der Eliasapokalypse wohl spåter als diese neutestamentliche Schrift ¼ angesetzt werden. Ûber die Entstehungsfrage des Ganzen wird sich freilich erst mit Sicherheit urteilen lassen, wenn es gelungen ist, die wohl auf bestimmte politische Vorgånge bezçglichen Angaben der Prophetieen genau zu erklåren« 125 . Ûber »Entstehungszeit und zeitgeschichtlichen Hintergrund« der ApcEl handelt dann Schrage ausfçhrlicher 126. Dabei kommt er allerdings zu einer sehr viel spåteren Ansetzung der jçdischen Apokalypse als Steindorff. Nach diesem ist sie etwa in der 2. Hålfte des 1. Jh.s anzusetzen und die christliche Bearbeitung in das 2.±3. Jh. Schrage datiert die »jçdische Grundschrift« erst in die 2. Hålfte des 3. Jh.s n.Chr. Er meint, »die Aufnahme åhnlicher Traditionen durch Lactanz (ca. 250±330 n.Chr.) kænnte ¼ ein gewisser Fingerzeig darauf sein, wann die Schrift fçr Christen aktuell geworden und rezipiert worden sein kænnte: zur Zeit der Verfolgung durch Diokletian am Anfang des 4. Jahrhunderts nåmlich ¼ Ein spåteres Datum der christlichen Ûberarbeitung kommt schon aus Grçnden der Handschriften-Datierung nicht in Frage« 127 . 2.2 Andere Meinungen: Kuhn åussert sich zum sahidischen Fragment: »that text might be Jewish in origin: it might be Christian; and it might equally well be a re-working by a Christian of an originally Jewish source«. Zum achmimischen meint er: »most agree that the ­Anonymous¬ was in origin Jewish, but 122. 123. 124. 125. 126. 127.

Steindorff: a. a. O., S. 20. Hier vertrete ich (s. o.) die Ansicht, dass dies sehr unwahrscheinlich sei. Die beiden letzten Zitate: ebd. Steindorff: a. a. O., S. 19 f. Vgl. Schrage, S. 220±225. Schrage, S. 225. ± Mir fållt es schwer, fçr eine so spåte Zeit (um 300) noch an eine christliche Rezeption jçdischen Schrifttums zu denken.

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that the Jewish original has been reworked by a Christian, though far less drastically than the associated Apocalypse of Elijah: there are in the ­Anonymous¬ no unequivocally Christian passages or phrases, but there are several apparent reminiscences of the New Testament« 128 . Mit christlichem Einfluss auch in dem ach-Fragment rechneten im Gegensatz zu Steindorff z. B. auch schon Heinrich Weinel 129 und Wilhelm Schneemelcher 130. Wintermute lehnt diese 131 Meinung ab: »It is clear that the writer was a Jew«, kein Sadduzåer, kein Zelot und auch kein Priester, aber wohl ein ågyptischer Jude aus Alexandrien 132 . Wintermute wundert sich (zurecht) darçber, dass eine Schrift in jahrhundertelanger christlicher Tradition, dazu noch im koptischen Kulturkreis, nicht christlich çberarbeitet worden sei und listet die verschiedenen Mæglichkeiten einer solchen auf. Doch er kommt zu dem Schluss: »As a matter of fact, however, there is no clear example of any such modification of the text. The closest point of contact with Christian writings is found in the Akhmimic text. At 2:1±4 there is a close parallel to Matthew 24:40 f. and Luke 17:34±36. At 6:11±15 there is a description of the angel Eremiel that has several features in common with descriptions of angels in Revelation. At 10:9 there is a quotation containing the word kateÅchoumenos, which is used in a sense frequent in patristic texts. Nevertheless, each of these parallels may be rather easily explained as due to a common Jewish-Christian heritage. The most important point to observe is that in the surviving fragments there is no evidence of any Christian modification of any of the major theological concerns expressed in the work« 133 . 2.3 Methodologische Folgerungen: Mit den zitierten Positionen ist die Bandbreite der Forschungs-Meinungen zur Frage: »ApcZeph ± jçdisch oder christlich oder jçdisch und christlich?« umrissen. ± In diesem Zusammenhang sind nun m. E. einige methodische Bemerkungen Schrages im Blick auf die Differenzierung von »jçdisch« und »christlich« einerseits und »Literar-« wie »Tra128. Kuhn, S. 918. ± Kuhn merkt an: Mt 24,40 f. par. Lk 17,34 f.; Apc 1,13.15; 2,18; 19,10; 22,8 f. und 1Kor 15,38. 129. Vgl. H. Weinel: Die spåtere christliche Apokalyptik, in: E©caristrion. Studien ¼ H. Gunkel dargebracht, hg. von H. Schmidt, Gættingen 1923 (FRLANT NF 19,2), S. 163 f.. 130. Vgl. W. Schneemelcher: XVIII. Spåtere Apokalypsen, in: Hennecke-Schneemelcher, S. 533 f. 131. Allerdings ohne sich explizit auf einen Vertreter der Annahme, dass eine christliche Bearbeitung der Fragmente sah und ach vorliege, zu beziehen. 132. Wintermute denkt hier an ein Datum zwischen 100 v. Chr. und 175 n. Chr. (vgl. Wintermute, S. 500). Sollte der Verfasser fçr den »Berg Seir« (ach 3,2) verantwortlich sein, »then he probably wrote before A. D. 70« (a. a. O., S. 501). ± Wenn er allerdings an einen Griechisch schreibenden alexandrinischen Juden des 2. Jh.s denkt, so ist m. E. der terminus post quem non das spurlose Verschwinden des hellenistischen Judentums aus Unterågypten im Zusammenhang mit dem Aufstand unter Trajan (115±117) und dem Zweiten Aufstand (132±135) zu hadrianischer Zeit ± ein Umstand, den zu berçcksichtigen Wintermute wohl vergass. 133. Die beiden Zitate: Wintermute, S. 501.

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ditionskritik« anderseits interessant. Er meint (primår im Blick auf die von ihm bearbeitete ApcEl), letztlich bliebe »es sehr schwer, bei der durchgångigen Traditionsverflochtenheit ¼ die Redaktion des Verfassers von der jçdischen bzw. christlichen Tradition genauer abzuheben oder gar noch zwischen jçdischer und christlicher Redaktion zu differenzieren«. »Man wird Tradition und Redaktion çberhaupt nicht auf jçdische und christliche Partien der Schrift verteilen kænnen« 134 . Angesichts des generativen Prinzips dieser Texte 135 ist es schwer, »die einzelnen Traditionskomplexe ¼ literarkritisch herauszuarbeiten« 136 . »Hinzu kommt, daû der Verfasser der aufgenommenen Tradition seine eigene Handschrift aufgeprågt hat und es auch darum kaum noch mæglich ist, literarkritisch Quellen oder Interpolationen herauszuschålen« 137 . So gilt gerade auch fçr das beliebte literarkritische Kriterium der »Doppelungen«: »Fçr die Auslegung von Bedeutung ist ¼, daû sich eine Dublette zunåchst allein fçr die Traditionsgeschichte auswerten låsst, nicht aber sofort auch fçr die ApcEl und ihre Sicht« 138 . Die einer praktikablen Operationalisierbarkeit der Interpretations-Aspekte »Literarkritik« und »Traditionskritik« entgegenstehende Komplexitåt der Ûberlieferung dçrfte nicht nur das Problem der ApcEl beschreiben. 3. Christliche und jçdische Tradition in der ApcZeph ± Der Versuch einer Annåherung 139 . 3.0 Zum Procedere: Nach dem zuvor Gesagten kann und soll es hier nicht um »Quellenscheidung« oder åhnliche literarkritische Sortierungen gehen. Die Forschungsgeschichte hat zudem gezeigt, dass jedes Resultat mit guten Grçnden falsifiziert werden kann 140 . Hier kann es nur um Ûberlegungen gehen, ob man sich vorstellen kænnte, dass die relevanten Texte Spuren christlicher Rezeption aufweisen. Und diese Frage ist nur darum interessant, weil auch fçr mich point de dpart: exklusiv Christliches finden wir weder in Z noch in sah oder in ach. Ich gehe in drei Schritten vor: 1. Zu Beginn betrachte ich zwei Abschnitte des achmimischen Fragments: ach 1,8±14(.16) und 16,14 ± 17,15. Den einen Abschnitt mæchte ich unter der Frage betrachten: Låsst sich hier christliche Tradition annehmen oder ein Bezug auf frçhchristliche Literatur? Ich beschrånke mich dabei auf das NT. ± Die andere Passage mæchte ich unter der Frage be134. 135. 136. 137. 138. 139.

Die beiden Zitate: Schrage, S. 219. Es sei an das Prinzip der »apokalyptischen Mosaikarbeit« (W. Bousset) erinnert. Schrage, S. 218. Schrage, S. 219. Schrage, S. 219 f.; vgl. auch S. 218. Diesem Abschnitt liegt im wesentlichen mein Vortrag L'apocalypse dite »L'Apocalypse de Sophonie«: est-ce un crit juif ou chrtien? Considrations concernantes quelques crit res pour la solution du probl me (Colloque du Centenaire, EPHE.SR, Paris, vom September 1986) zugrunde. 140. Und wenn sich bestimmte Meinungen oder Modelle çber långere Zeit hinweg behaupten kænnen, so liegen die Grçnde hierfçr oft auf einer ganz anderen Ebene als der eines »gesicherten Forschungsergebnisses«.

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trachten: Handelt es sich hierbei um jçdische Tradition, die nicht (gar nicht oder nur schwierig) fçr den Text eines christlichen Verfassers gehalten werden kænnte? ± 2. Danach mæchte ich einige weitere, ausgewåhlte Text-Abschnitte betrachten: ach 11,9 ± 12,4; 15,16 ± 16,9; 16,12±14, sowie: 2,19 ± 3,12; 8,2±6; 8,17 ± 9,11; 10,5±20. ± 3. Schliesslich werfe ich noch einen Blick auf sah. 3.1 »Rsultats approximatifs« der Text-Analyse: Die annåhernden Resultate der Untersuchung mæchte ich hier voranstellen: a) Es låsst sich m. E. ein christlicher Traditions-Hintergrund annehmen sowie die Kenntnis christlicher Texte (des NT) bei bestimmten Abschnitten von ach. b) Anderseits enthålt ach keine Passage, die nicht aus der Hand eines christlichen Autors stammen kænnte, sofern man nicht so strenge Massståbe anlegt, wie sie etwa fçr das kanonische Schrifttum des NT angewendet werden mçssen, d. h. fçr ein Schrifttum von primårer Bedeutung fçr die Definition »christlicher Identitåt«. Realistischerweise muss man sagen: Die im NT versammelten Schriften wurden ± vermutlich: auch 141 ± unter rigiden theologischen Aspekten ausgewåhlt und zusammengestellt, bei denen gewiss ein breiteres Spektrum christlicher Identitåten berçcksichtigt wurde. Doch dçrfte das NT-Schrifttum nicht Massstab sein fçr das, was bei den unterschiedlichsten Gruppen tradiert wurde und allen mæglichen praktischen und populåren Erfordernissen diente. Anders gesagt: das NT-Schrifttum ist Teil der frçhchristlichen Literatur, nicht aber Massstab dafçr, was es im frçhen Christentum an Literatur gab. Zudem: nimmt man lediglich die Septuaginta als »christliche Bibel« vor der Kanonisierung des NTs oder als Teil der normativen Literatur des frçhen Christentums neben dem NT, so ist jede »rein jçdische« Tradition aus diesem komplexen Schrifttum zugleich »christlich«, wenn sie in von Christen verfasster Literatur rezipiert wird. Ein græsseres traditionsgeschichtliches Problem im Blick auf die Fragmente der ApcZeph ist eine »(apokalyptische) Eschatologie« ohne »Messianologie«. Allerdings kann dieses Problem auch bei fraglos jçdischen Schriften begegnen. Zudem ist der (z. T. stark) fragmentarische Charakter der Schriften zu berçcksichtigen. Mæglicherweise liegt die Læsung des Problems in der Intention und praktischen Funktion dieser Schriften (speziell) und dieses Schrift-Genres (generell) ± auch im Christentum. Mæglicherweise handelt es sich um »katechetische« Literatur, die der Unterweisung in (christlichen ?) Tugenden dient und die ihre existentielle Bedeutung aus ihrer Befolgung seitens der Glåubigen zieht. 3.2 Betrachtung der Text-Abschnitte ach 1,8±14(.16) und 16,14 ± 17,15: a) ach 1,8±14(.16). ± In diesem Text finden sich drei »apokalyptische« Paare, wie wir sie aus Mt 24 kennen, wenn wir den Codex D (Bezae Cantabrigiensis) 141. Vgl. aber die zum mindesten anregenden Ûberlegungen von Trobisch: Endredaktion (passim), der wesentlich an ganz andere Aspekte und Kriterien zur Definition des NTKanons denkt als theologisch-dogmatische.

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und andere MSS heranziehen, die nach Vers 41 gemåss Lk 17,34 ergånzen und nach ¤f‚etai lesen: d„o ¥p‰ kl‚nh@ m‚a@³ eâ@ paralambnetai ka‰ eâ@ ¤f‚etai 142 . Diese Kombination ist sehr speziell 143 . M. E. erklårt sie sich lediglich aus der Kenntnis einer Mt-Vorlage gemåss Codex D. M. E. ist die Annahme einer gemeinsamen (sc.: jçdischen) Text-Vorlage fçr Mt und ach auszuschliessen. Die Kombination der drei »apokalyptischen« Paare dçrfte aus einer literarischen Harmonisierung der verwandten Evangelien-Texte Mt 24 und Lk 17 beruhen 144 . Allerdings verlangen auch die Unterschiede zwischen Evangelium und ach eine Erklårung. Es geht um folgende Differenzen: ! Die beiden Månner des ersten Paares sind ± nach Mt 24,40 ± »auf dem Feld«; nach ach 1,8 f. gingen sie »auf einem ¼ Weg«. ! Die beiden (Frauen) des zweiten Paares »werden an dem Mçhlstein mahlen« (m„lo@; Mt 24,41); nach ach 1,11 f. »mahlten (sie) an einer Maschine« (mhcan). ! Die beiden des dritten Paares liegen nach Lk 17,34 »auf einem Bett« (¥p‰ kl‚nh@ miº@); nach ach 1,14.16 liegen sie »auf ihren Lagerståtten« (hicÏ:n nouma :n:nkate). Die erste Differenz scheint mir auf einem technischen Fehler der Text-Transmission zu beruhen (vgl. A hi-ou-ho »auf einer Strasse« mit hi-ou-iÖhe »auf einem Feld«). Fçr das »bewåsserte Feld« gibt es im S das Wort hoi.Ç Damit hiesse hi-ou-hoi (S) »auf einem (bewåsserten) Feld«. Leider fehlt ein Beleg fçr diesen Terminus in A. Wie auch immer: die Verwechslung erklårt sich leicht. Die zweite Differenz låsst sich m. E. aus einer zivilisations-geschichtlichen Ûberlegung erklåren. ± Gewæhnliche Mçhlen (nicht nur in der Antike) sind auf der Basis von zwei Steinen konstruiert. Dieses primitive System wird nicht als »Maschine« (mhcan) bezeichnet. »Mechanische Mçhlen« der Antike sind Windmçhlen, Wassermçhlen oder Trichtermçhlen, die von Menschen oder von Tieren bewegt werden. Unsere Texte haben m. E. die Trichtermçhle im Auge, die von zwei Frauen bedient werden. Dabei interpretiert ach die Evangelien-Tradition. Sowohl Mt wie Lk sprechen nur von »zweien« (d„o). Allerdings sind dies weibliche Personen (m‚a ¼ m‚a). Der ach macht daraus deutlich s:hime c:nt[e »zwei Frauen«. Dieses Mahlen ist »Frauen-Sache«. ± Die gewæhnlichen Mçhlen auf der Basis von Reibe- und Grundstein werden nur zu Hause bedient ± und dort auch nur von einer Person (Frau). Bei »zwei Frauen« muss es sich um eine mhcan handeln. Die dritte Differenz kann ich mir nur aus moralischen Grçnden erklåren: zwei 142. Vgl. Nestle-Aland z.St. 143. Wintermute, S. 509, merkt lediglich die Verbindung der beiden biblischen Texte Mt 24,40 f. und Lk 17,34 f. an. Er bezieht sich auf die petitio principii Lacaus (JA 1966, S. 176). 144. Damit ist m. E. auch ein terminus ante quem non fçr eine (griechische) Vorlage von ach gegeben: kaum vor dem frçhen 2. Jh.

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Månner auf einem Bett! Wieso auch immer Lk 17,34 dies sagt 145 : spåtestens der moralstrenge Kopte nahm daran Anstoss. (Einfçgung 1, s. S. 1230) Gerade auch die Harmonisierungen im koptischen Text 146 , die Interpretationen 147 und die Beseitigung von »Anstæssen« 148 deuten darauf hin, dass der Verfasser unseres (koptischen) Apokryphon den konkreten Text der Evangelien kannte. b) ach 16,14 ± 17,15. ± Dieser Text scheint in besonderer Weise zu den Passagen und Anschauungen zu gehæren, die eine Affinitåt zu jçdischer biblischer und deuterokanonischer Tradition und Literatur haben und die man sich nur schwer als Produkte christlichen Literatur-Schaffens vorstellen kann. Es handelt sich hier um die Interzession der Gerechten fçr diejenigen, die Strafen wegen ihrer Schuld verbçssen. Es leuchtet ein, dass dieser Topos nicht zu christlicher Tradition, besser gesagt: zu einer originår christlichen Schrift oder christlichen Ûberarbeitung einer vorchristlichen (jçdischen) Schrift gehæren kann. Interzessor und Mittler zwischen Gott und den (sçndigen) Menschen ist in christlicher Tradition der HERR Jesus Christus, wie es in Hebr 7,25 ff. zu lesen ist. Im çbrigen bitten die Angehærigen des christlichen Gottesvolkes ± einer fçr den anderen ± »durch Jesus Christus«, wie es seit dem NT in den liturgischen Gebeten der Kirche(n) heisst. Die Interzession der Gerechten ist aus dem AT hinlånglich bekannt: es handelt sich dabei um Abraham 149 , Mose 150 , Samuel 151 , Salomo 152 und allgemein um die Propheten. Deswegen beurteilen wir die Interzession der Gerechten in der apokalyptischen Literatur als eine jçdische Tradition. Dabei wird das Thema der Interzession der Gerechten auch im Judentum, selbst in der jçdischen Bibel, durchaus kontrovers diskutiert: »¼ wenn ein Land gegen Mich sçndigt ¼, und diese drei Månner wåren in seiner Mitte: Noah, Daniel und Hiob, es wçrde um ihrer Gerechtigkeit willen hnuri ihre eigene Seele (= Leben) gerettet werden, spricht der Herr HERR. ¼ (S)ie wçrden weder Sohn noch Tochter retten; sie wçrden um ihrer Gerechtigkeit willen hnuri ihre eigene Seele retten« 153 . ± Eine åhnliche Diskussion findet sich in 4 Esr 7,102±115. Das Motiv fçr die Unmæglichkeit einer Interzession der Gerechten ist eine »eschatologische Aufhebung / Annullierung« der stellvertretenden Fçrbitte 154 . 145. Ein tertium aller drei Paare ist wohl die Zahlen-Relation 2:1:2 (zwei auf einem Feld / Weg, zwei an einer Mçhle / Maschine, zwei auf einem Bett ± eine/r geht, eine/r bleibt). 146. Zwischen Mt und Lk. 147. Zwei Frauen; welche Art von Mçhle. 148. Jesus hat gewiss nichts erzåhlt, was den Verdacht der Homosexualitåt aufkommen liesse! 149. Vgl. z. B. Gen 18,23±33. 150. Vgl. Ex 32,30 ff. 151. Vgl. 1 Sam 12,18 ff. 152. Vgl. das »Tempelweih-Gebet« 1 Kæn 8,12 ff. par. 153. Ez 14,13.14.20; vgl. dazu auch 2Makk 12,42.44 (»Schluûschicht ¼ 1. Jh. vC« [?]; so NBL II, Sp. 694) und BL2, Sp. 473. 154. Wie sie »bereits« Ez 14,13 ff. zu beobachten ist ± ein wichtiger Grund, gångige Annahmen çber das Buch Ez zu revidieren.

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Jedoch dçrfte die deuterokanonische Argumentation im Stile von 4 Esr (aber auch des Ez) nur eine recht kçnstliche Harmonisierung mit der »kanonischen« Tradition sein, die man im Grunde ± nach der Weise von Ez ± ablehnt. Das Buch 4 Esr wird 155 als jçdische Schrift angesehen. Anderseits findet sich eine Interzession der Gerechten in einer Schrift im Umkreis des NT, die christlicher Provenienz ist. Es handelt sich um die ApcPl, die in mancher Hinsicht als Analogie zur ApcZeph (ach) angesehen wird. Diese Interzession findet sich in den Kapiteln 14; 44 und bes. 24. Dieser Hinweis gençgt m. E. fçr die folgende Annahme: Die Intercessio der Gerechten kann nicht als ein exklusives Merkmal jçdischer Literatur betrachtet werden; jedoch belegt sie die Bewahrung eines jçdischen Topos ± sowohl in der ApcPl wie auch in der ApcZeph (ach). 3.3 Die Betrachtung einiger weiterer Text-Abschnitte des achmimischen Fragments. ± M. E. gençgen die Untersuchungen zu 3.2 bereits als Begrçndung der Annahme, dass es sich bei der ApcZeph (ach) um eine christliche Schrift handelt, die allerdings traditionsgeschichtlich gesehen tiefe Wurzeln im jçdischen Erbe hat. Das entscheidende Argument ist die Analyse von ach 1,8 ff. und die Charakterisierung dieser Passage als »Rezension« zumal der entsprechenden Mt-Stelle 156 . ± Doch mæchte ich noch einige Bemerkungen zu weiteren Passagen des ach-Fragments machen. a) ach 11,9 ± 12,4. ± Eine (wohlgemerkt!) »eschatologisch(motviert)e Unterstçtzung« von Kranken, Witwen und Waisen findet sich m. W. nur in christlichem Kontext 157 . Der Kranken-Besuch ist mir aus antik-jçdischer Literatur nicht bekannt 158 . Der (nota bene:) christliche LXX-Text lautet fçr Sir 7,35: Mˆ Ñknei ¥pisk€ptesjai Írrwston Ínjrwpon³ ¥k g†r t¾n toio„twn ¤gaphjs±h. Und in Vers 36 folgt: mimn±skou t† Îscat sou, ka‰ e§@ tŠn a§¾na o©c martsei@. An gleicher Stelle (7,35) heisst es im hebråischen Sir: 3aÆl tis3 leb me3Öheb kÑ mimmñnnÞ te3aheb 159 . Ebenso scheint mæglicherweise die Verbindung von Beten, Fasten und Almosengeben in der antik-jçdischen Literatur nicht in »typisch eschatologischem« Zusammenhang zu begegnen 160 . Dieser Zusammenhang begegnet erstmalig in der griechischen Bibel des frçhen Christentums 161 . Im Gegensatz zur jçdischen Tradition findet man in der frçhchristlichen Tradition Beten und Fasten mit der »eschatologischen Drangsal« (jl¼vi@) angesichts der Gottesherrschaft verknçpft, auf die man 155. Abgesehen von den Kapiteln 1 f.; 15 f.; vgl. J. Schreiner: JSHRZ V,4, S. 301±306. 156. Selbst wenn man diese Ûberlegungen abtun sollte, so gençgt m. E. die Summe der çbrigen methodischen Ûberlegungen und Text-Beobachtungen als Beleg fçr die hier vorgeschlagene Annahme. 157. Vgl. dazu Mt 25,31 ff. 158. Vgl. dazu auch Bill. I, S. 983. 159. Zvi Segal: sepñr bñn sÑra3, Jerusalem 1972, S. 36. 160. Das Problem kann hier nicht ausdiskutiert werden. Warum fastete(n die) Johannes(-Jçnger)? Und warum erfahren wir davon nur in christlichen Texten? 161. Vgl. Tob 12,8 f. (B,A): »Gut ist Gebet mit Fasten und Almosengeben und Gerechtigkeit; besser ist Weniges mit Gerechtigkeit als Vieles mit Ungerechtigkeit; schæner (= ethisch wertvoller) ist Almosengeben als Gold horten; denn Almosengeben rettet vom Tode und reinigt von allen Sçnden ¼ (usw.)«.

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sich erwartungsvoll vorbereitet 162 . In ach 11,9 ff. findet sich der Tugend-Katalog in åhnlicher Weise in einem »eschatologischen Kontext« 163 . b) ach 15,16 ± 16,9. ± Die viel diskutierte Frage ist: Handelt es sich bei dem Begriff »Katechumen« um einen christlichen terminus technicus ± ja oder nein? Das Verb kathc€w ist in jçdischer Literatur bezeugt. Unter methodischem Gesichtspunkt stellt sich die Frage aber m. E. so: Findet sich der Terminus kathco„meno@ oder besser der Plural kathco„menoi im antiken Judentum als terminus technicus fçr religiæs zu Unterweisende, die sich auf die Beschneidung vorbereiten? Das ist m. E. schwer zu belegen. c) ach 16,12±14. ± Hier scheint es sich um ein Zitat aus 1 Kor 15,38 zu handeln: ¡ d‡ jeƒ@ d‚dwsin a©t²¾ s¾ma kajŒ@ ¦j€lhsen. Die Frage nach den »Haaren« und ± seltsam angehångt ± nach dem »Kærper« und diese Antwort wirken im Kontext deplaciert und an die voraufgehenden, schematisierten VisionFrage-Antwort-Durchgånge angehångt. Eigentlich kann es sich ja nur um den »Auferstehungsleib« handeln. Die Frage nach den Haaren kænnte auf Besorgnis zurçckgehen: keine Haare haben, bedeutet Schande 164 . Ein »bibelfester« Christ mag Frage und Antwort gemåss 1 Kor 15 in Richtung »Kærper« korrigiert haben. Ich mæchte noch einige Bemerkungen zu Passagen des ach-Fragments anfçgen, die mæglicherweise eine so starke Affinitåt zum Judentum haben, dass man sich nur schwer vorstellen kann, sie seien in frçhchristlicher Literatur rezipiert worden. d) ach 2,18 ± 3,12. ± Zu diesem Abschnitt habe ich vor långerer Zeit eine Miszelle verfasst 165 . Der Text wirkt wie die Anspielung auf ein Stçck »Heiliger Schrift« des Judentums, in dem es um kultpolitische Interessen geht 166 . Doch ist uns die hier »zitierte« Schrift nicht erhalten. Allerdings kennen wir aus der BH verschiedene Beispiele fçr den Topos der ungehorsamen und deshalb strafwçrdigen (Hohe-) Priestersæhne. Doch tragen diese Exempel nichts fçr eine Beantwortung der Frage »christlich oder jçdisch?« aus. Wo Ansprçche vertreten ± behauptet oder bestritten ± werden, wird meist »legalistisch« argumentiert (»die das Gebot ihres Vaters nicht beachteten« 167 ), unabhångig vom jeweiligen kulturellen Horizont. e) ach 8,2±6. ± Hierbei handelt es sich um ein Gebet zu Gott, der hier ± singulår in den erhaltenen Teilen der Apokalypse ± nicht mit p:cÏaejs p:pantokratÖr (griech.: K„rio@ [¡] Pantokrtwr) angeredet wird. ± Liturgische Sprache ist sehr »konservativ«. Zudem verstårken »fremdlåndische« und obsolete Bezeichnungen die Effektivitåt des Gebets. Die hier verwendeten Gottes-Be162. Vgl. Act 14,22 f. 163. Vgl. auch Mk 2,18 ff. 164. Kurze Haare: soziale Inferioritåt; vgl. PWkl 2, Sp. 897±899; RAC XIII, Sp. 177±203; allerdings ist in der ågyptischen Vorstellung Glatzkæpfigkeit ein Kennzeichen derer im »Feuersee« (vgl. Hornung: Unterweltsbçcher, S. 211). 165. Vgl. Diebner: DBAT 1982, S. 40±49. 166. Vgl. auch die Anmerkungen zum Text unten in der Ûbersetzung. 167. Vgl. bes. 1 Sam 2,22 ff. im Kontext der Kapitel 2 ± 4.

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zeichnungen und -Namen sind schon ± fçr sich genommen ± eindeutig jçdisch 168 . Aber gerade in koptischer (d. h.: christlich-ågyptischer) Tradition sind (u. a. auch) die jçdischen Gottes-Bezeichnungen sehr populår, wie z. B. die Zauber-Texte belegen. f) ach 8,17 ± 9,11. ± Der Anfang des zuvor angesprochenen Gebets (8,4 f.) wird in diesem Text wiederholt (9,2 f.). Der Ursprung des unter dem Titel commendatio animae bekannten Errettungs-Gebetes mag jçdisch sein 169 . Die Paradigmen der meisten literarischen und monumentalen Bezeugungen gehæren zur jçdischen Bibel 170 . In christlicher Tradition ist das Gebet seit dem 4. Jh. bezeugt. Seit dieser Zeit auch gibt es frçhchristliche Sarkophage (!), zu deren Bild-Programm verschiedene Paradigmen der commendatio gehæren. ± Die hier referierten Paradigmen und ihre Abfolge sind aus christlicher Ûberlieferung vertraut 171 und nur aus dieser bekannt. Es wåre nicht unmæglich, aber doch sehr verwunderlich, wenn man u. a. das hier referierte Paradigmen-Gebet als Beleg etwa fçr eine »jçdische Grundschrift« heranzæge oder (u. a.) den angesprochenen Abschnitt zu den »jçdischen Text-Abschnitten« einer womæglich christlich rezipierten Apokalypse rechnen wollte; denn dann wåre das zitierte Exempel des Paradigmen-Gebetes der einzige erhaltene Beleg in einem Stçck antik-jçdischer Literatur. g) ach 10,5±20 (bes. 8±11). ± Der »grosse Engel Eremiel« ist aus verschiedenen deuterokanonischen Texten gut bekannt 172 . Sein Name ist wohl mit dem des Propheten yirmeyahÞ = Jeremia(s) identisch 173 , doch ist hier das theophore Namensbildungs-Element nicht der »Eigenname« des jçdischen (israelitischen) Gottes YHWH, sondern die traditionelle Bezeichnung des »alten Gottes« der westsemitischen Kulturen, El. Dieser Wechsel von -el zu -yahÞ in den theophoren Elementen ist nicht ungewæhnlich 174 . ± Eremiel ist auch aus magi168. Dass eine Bezeichnung wie p:cÏaejs sabaÖth auch im NT begegnet (vgl. Jak 5,4: t† äta Kur‚ou Saba…j) kann im Kontext der hier gestellten Frage argumentativ keine Rolle spielen. 169. Dies wird aus manchen guten Grçnden erwogen. 170. »Petrus et Paulus« sowie »Thecla« im Text des ± in den Anmerkungen zum Textabschnitt ± Wortlauts der nach-tridentinischen Form dieser commendatio sind fçr die (spåt-) antike Tradition nicht typisch (wenngleich durchaus belegt). 171. Vgl. hierzu den tradierten Wortlaut des Errettungs-Gebets in den Anmerkungen zum Text. 172. Vgl. auch hier die Anmerkungen zum Text. 173. Vgl. zu diesem eigenartigen Namen M. Noth: Die israelitischen Personennamen im Rahmen der gemeinsemitischen Namengebung, Stuttgart 1928 (BWANT III,10), S. 201 Anm. 2: »Ich kann mir den Namen in der Form yirmeyahÞ, die MT (sc.: der masoretische Text der BH) bietet, schlechterdings nicht erklåren; in den wohl einzig mæglichen Ûbersetzungen: Jahwe mæge werfen, schieûen, oder: Jahwe mæge im Stiche lassen, verraten vermag ich keinen ertråglichen Sinn zu finden«. Deshalb mæchte Noth ± entgegen der biblischen Tradition ± yerimyahÞ vokalisieren, d. h. »Yahu(h) mæge aufrichten«. ± Ich meine schon, dass der Name »Yahu(h) mæchte (= wird) im Stiche lassen« ein im Sinne der Tradition angemessenes Verståndnis dieses »Propheten-Namens« sei: nomen est omen. In dieser Lesung konvergiert der Propheten-Name bestens mit der prophetischen Botschaft! 174. Vgl. hierzu u. a. mÑka3el und mÑkayah(Þ).

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schen und »synkretistischen« Texten bekannt 175 , die einem »christlichen« Milieu entstammen. Der Name des Engels mag »traditionsgeschichtlich« gesehen jçdischen Ursprungs sein. Doch besagt dies nichts çber den literarischen Charakter der Apokalypse, die ihn enthålt. 3.4 sah 1,1.16±22: Zum Text des sahidischen Fragments. ± Dieser Text stimmt ± wie schon gezeigt ± zum græssten Teil mit Partien von ach çberein, wenngleich nicht in der in sah vorliegenden Abfolge. Allerdings gibt es einen Abschnitt, der in ach keine Parallele hat. Das Papyrusblatt ist in keinem guten Zustand. Der Text, wie ihn die Ûbersetzung wiedergibt, ist bis zu einem gewissen Grade eine Rekonstruktion. Doch låsst der Text erkennen, dass es um eine »Seele« geht, die starb, bevor sie ihre »Ungesetzlichkeit« (¤nom‚a) bereu(en konn)te. Das kann gut jçdisch sein, hat aber ± der Sache nach ± die nåchste Parallele im Gleichnis vom Reichen und vom armen Lazarus 176 . Doch erlaubt der Text letztlich keine Entscheidung in der Frage »christlich oder jçdisch?«; denn ein Bezug zum Text des Lk-Evangeliums ist (anders als fçr ach 1,8 ff. zum Mt-Evangelium in einer bestimmten MS-Tradition) nicht auszumachen. 3.5 Abschliessend. ± Was låsst sich nach der Betrachtung der ausgewåhlten Abschnitte von ach und sah annehmen? a) Recht sicher ist, dass die Schreiber der MSS sah und ach als Kopten (dafçr sprechen u. a. Schwierigkeiten mit fçr die koptische Sprache ungewæhnlichen Graphemen wie j) »Christen« waren. b) Sehr wahrscheinlich ist auch, dass die hypothetischen Ûbersetzer der Schriften sah und ach (wohl aus dem Griechischen) koptische »Christen« waren. c) Wahrscheinlich ist aber auch, dass die vermutlich griechisch schreibenden Verfasser oder Kompilatoren der Schriften (zumal von ach) in christlicher Tradition standen und auch das NT kannten. d) Gleichwohl enthalten die MSS Passagen, die Teil einer jçdischen Schrift (gewesen) sein kænnten. Insofern spricht nichts gegen die Annahme einer »jçdischen Grundschrift«, sofern man diese vertreten mæchte. e) Viele Passagen sind aber ± und damit ist Kuhns resignativ klingender Pauschal-Bemerkung zuzustimmen ± gegençber einer begrçndbaren Entscheidung der Frage »christlich oder jçdisch?« neutral. f) Das Fehlen eindeutiger Merkmale von »Christlichkeit« råt jedoch zur Vorsicht. Wer christliche Verfasser oder bearbeitende Rezipienten annehmen mæchte, darf nicht e silentio argumentieren, d. h. in diesem Falle: das Fehlende in den fehlenden Text-Partien der Fragmente suchen wollen. g) In diesem Kontext ist auch ein Problem, dass der »Christus« nicht nur insgesamt fehlt, sondern gerade in den erhaltenen Gerichts-Abschnitten keine Rolle spielt. h) Allerdings ist bemerkenswert, dass jede Art von »Messianologie« fehlt, sei 175. Vgl. Kropp: Zaubertexte I, S. 19; II, S. 203 (London Ms. Or. 5525): erheimižl. 176. Vgl. Lk 16,19±31 und dazu Bill. II, S. 222±233.

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es eine jçdische oder eine christliche. Und dies kann nicht am fragmentarischen Zustand der MSS liegen. i) Folglich låsst sich der hier bezeugte Apokalypsen-Typ nur mit anderen Apokalypsen des »nicht-messianischen« Typs vergleichen, zumal auch wenn die çberlieferte Form eine christliche ist wie z. B. das GesEsr. j) Es wåre gewiss der Mçhe wert, nach der Funktion derartiger Texte im konkreten (kirchlichen) Leben damaliger Christen zu fragen. Diese Schriften mçssen eine Funktion gehabt haben. Dies belegt ihre lange Tradition: die lateinischen MSS des GesEsr stammen aus dem 10. und 11. Jh. k) Die fehlende Messianologie in Verbindung mit dem apokalyptischen Charakter mçsste Hinweise auf die Funktion dieses Schrifttums geben kænnen. l) »Eindeutige Merkmale« einer bestimmten (und gesuchten) Kultur fehlen oft bei Texten, die pådagogischen Zwecken dienen 177 . m) Im Blick auf die Fragmente der ApcZeph erscheint es mir nach allem problematisch, ursprçnglich jçdische Text-Teile und mægliche spåtere christliche Text-Elemente (Ergånzungen, Bearbeitungen) mit dem literarkritischen Skalpell voneinander zu scheiden. n) Selten wird folgendes angemerkt: Ausser den auch in christlicher Rezeption durchaus çblichen Merkmalen jçdischer Kultur 178 fehlen alle exklusiv-jçdischen notae ecclesiae oder Kultur-Merkmale: der Schabbat ist nicht belegt, nicht die Beschneidung, nicht der »Bund« und auch nicht ein spezifisch jçdisches Fest u. a. m. Die Vorschriften (¥ntol) gehæren nicht dazu. All dies mçsste ± so es einmal in einer Text-Vorlage enthalten gewesen sein sollte ± von christlicher Redaktion getilgt worden sein. o) Anderseits enthålt besonders das ach-Fragment viele pagan-antike (griechische und ågyptische) Merkmale, die offenbar nicht getilgt wurden. Damit bleibt die Frage »jçdisch oder christlich?« insoweit offen, als ich es fçr methodisch nicht vertretbar halte, die »apokalyptischen Mosaiksteine« weitergehender zu sortieren, als ich es hier mit der resultierenden Annahme tat, dass der uns erhaltene Text zum mindesten des achmimischen Fragments seine Gestalt in christlicher Rezeption erhalten haben dçrfte. Dies allerdings halte ich fçr sehr wahrscheinlich.

V. Entstehungszeit und zeitgeschichtlicher Hintergrund 0. Grundsåtzliches. ± »Eine der schwierigsten Fragen ist die nach der Entstehungszeit der ApcEl und den zeitgeschichtlichen Bezçgen der einzelnen Aus177. Vgl. z. B. die Kulturen und Zeiten verbindende »Weisheit«, aber auch bestimmte religiæse Lehr-Schriften im engeren Sinne wie Katechismen, die durchaus »mehrdeutige« Partien enthalten kænnen: ist Martin Luthers Kleiner Katechismus christliche oder jçdische Literatur, wenn wir etwa nur Fragmente der »Zehn Gebote« oder des Wortlauts vom »Vaterunser« in der Hand halten? 178. Diese wurden im Voraufgehenden erærtert.

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sagen« 179 . ± Apokalyptische Texte (und nicht nur solche 180 ) stecken voller »geheimer« Anspielungen auf zeithistorische, kulturelle und politische Frontstellungen. Nur trennt uns von diesen nicht nur der »garstige Graben«. Dazu kommt bereits zeitgenæssische Camouflierung; denn auch damals war oft gefåhrlich, offen die Meinung zu sagen. Es ist schwierig, etwas Unverschlçsseltes zu fassen zu bekommen. In der Text-Ûberlieferung der benachbarten ApcEl sind historische Anspielungen greifbarer als in sah und ach. 1. Anhaltspunkte: 1.1 Die »Sæhne Jo(a)thams. ± Einzig »historisch« wirkender Anhaltspunkt fçr eine Datierung scheinen die »Sæhne Jo(a)thams« zu sein. Doch dçrfte bereits hier eine Camouflierung vorliegen ± sofern es sich çberhaupt um eine »historische« Anspielung handeln sollte; denn es erscheint nicht sehr sinnvoll, in die vorexilische Zeit zurçckzugehen, um (eventuell) historischen Grund unter die Fçsse zu bekommen. 1.2 Sprach- und Denkmuster. ± Anhaltspunkte fçr eine Einordnung der Fragmente in die antike Literaturgeschichte dçrften eher der »apokalyptische« Sprach-Charakter (die Wortfelder), das generative Muster (die Text-Struktur) und die damit verbundenen Denkmuster (Intentionen) dieser Literaturen sein. Damit erhalten wir einen Zeitraum ante quem non 181 : das 2. Jh. v. Chr. 1.3 Relativitåt. ± Die Datierungen antiker und spåtantiker Literaturen im Umkreis der Bibel (AT und NT) stehen in einer traditionellen (Kor-) Relation zueinander. Eine Art point de dpart fçr die Datierung apokrypher und apokalyptischer Literaturen sind die traditionellen Annahmen çber die Datierung der jçngsten Schriften des AT. Apokalyptische (und auch nicht-apokalyptische) Apokryphen kænnen demnach nicht ålter sein als das 2. Jh. v. Chr. 182 ; denn als jçngste Schrift des AT gilt das apokalyptisch geprågte Buch Dan (ca. 167 v.Chr.). Pråmisse dabei ist: »deuterokanonisch« ist im Umkreis des AT (und auch des NT), was »nicht mehr« Eingang fand in den »Kanon« 183 . Dies aber hat u. a. eine Fçlle von Literaturen zur Folge, die ins 2. Jh. ± knapp nach der jçngsten »kanonischen« Schrift ± datiert werden. 1.4 Christlichkeit. ± Speziell fçr die Datierung unserer Fragmente ist relevant, ob man mit einer (literarisch aufweisbaren, also bearbeitenden) christlichen 179. Schrage, S. 220 ± sc. mit Bezug auf die von ihm bearbeitete ApcEl. 180. Fçr mich liegt ein wesentlicher hermeneutischer Schlçssel zu einem mæglichst angemessenen historischen Verståndnis der biblischen Texte von AT (BH) und NT in den die Ûberlieferungen weithin bestimmenden Polemiken. 181. Aber auch dies nur c.gr.s. So weist z. B. das Buch Ez weithin »apokalyptischen« Charakter auf. Doch hålt die seriæse Forschung streng an der grundsåtzlich exilischen Datierung (6. Jh. v. Chr.) dieser Schrift fest, also an einer »Kolorit-Datierung« (H. Schult). 182. Allerdings datiert Milik eine Vorstufe des Hen (åth) bereits in die Mitte des 3. Jh.s v.Chr.: gerade dies fçr mich ein Hinweis auf die »Korrelations-Datierung«; vgl. J. T. Milik: The Books of Enoch, Oxford 1976, S. 28. 183. Dass »kanonische« Literaturen des Judentums unter Umstånden (in der »kanonisierten« Fassung) jçnger sein kænnten als erhaltene nicht-kanonische Schriften, erscheint im Rahmen dieses Denkmusters schwer vorstellbar.

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Rezeption rechnet oder nicht. Tut man dies nicht, so hat man Spielraum seit dem 2. Jh. v. Chr. Nimmt man eine christliche Bearbeitung an, so kommt zum mindesten fçr die »rezipierte und bearbeitete Fassung« 184 eigentlich frçhestens die Wende vom 1. zum 2. Jh. n. Chr. infrage 185 . Dies ist auch der frçheste Zeitpunkt, an den ich fçr die von mir angenommene christliche Gestaltung des ach-Fragments denken mag. 1.5 Zeitgeschichte. ± Es wçrde sich lohnen, çber mægliche zeitgeschichtliche Anspielungen zu spekulieren. Ein wohl methodisch sinnvoller Ansatzpunkt hierfçr wåren die Polemiken der Texte sah und ach, die aber alle entschlçsselt werden mçssten 186 . Sie ergåben in diesem Falle aber ± anders als bei der benachbarten ApcEl 187 ± doch wohl eher religionspolitische (oder besser: fraktionspolemische) als »profan«-politische Bezçge. 2. Hypothese: 2.1 Bedingungen. ± Zu den Voraussetzungen meines Datierungsversuchs gehært (zum mindesten) die Annahme einer hypothetisch belegbaren, christlichen Bearbeitung von mæglichen vor-christlichen, jçdischen Text-Vorgaben 188 . Konkret heisst dies: der 1 Kor muss verfçgbar gewesen sein, aber auch Mt, und zwar in einer mit Lk (wenigstens bezçglich der hier relevanten Passage Mt 24) harmonisierten Textform. Dies ist wohl kaum vor dem spåten 2. Jh. wahrscheinlich. 2.2 Abgrenzung. ± Schrage datiert selbst die von ihm angenommene jçdische Vorlage der ApcEl ziemlich spåt: in die 2. Hålfte des 3. Jh.s. Mit dieser Datierung habe ich an sich keine Probleme. Probleme habe ich mit dem Zeitpunkt der von Schrage vermuteten christlichen Rezeption einer jçdischen Vorlage: »Anfang des 4. Jahrhunderts nåmlich. ¼ Ein spåteres Datum der christlichen Ûberarbeitung kommt schon aus Grçnden der Handschriften-Datierung nicht in Frage« 189 . Aber: kommt ein so spåtes christliches Rezeptions- und damit in diesem Falle: Bearbeitungs-Datum noch in Frage? Wir sind hier bereits fast an der »Konstantinischen Wende« und damit am Rande der Zeit, wo Juden eher beginnen, Elemente der nunmehr christlichen Herrschafts-Kultur zu çbernehmen. ± Die Datierungen einer christlichen Bearbeitung jçdischer ApcZeph-Texte und dieser denkbaren jçdischen Vorlagen muss nicht an den Datierungen der ApcEl hången, auch wenn die ApcZeph-Texte in das gleiche 184. Etwas anderes wåre die Datierung einer hypothetischen jçdischen Grundschrift. Fçr diese kåme wiederum grundsåtzlich der Zeitraum seit der Mitte des 2. Jh.s v. Chr. in Frage. 185. Vgl. hierzu die Datierung Steindorffs. 186. Auch hier gilt, was Schrage als »in verhçllter Sprache bzw. chiffrenhaft-symbolisch« (Schrage, S. 220) ausgesprochen bezeichnet. 187. Hier erkennt Schrage, S. 222±225, verschlçsselte Anspielungen auf Vorgånge in der 2. Hålfte des 3. Jh.s n. Chr. 188. Dabei bleibt offen, ob diese hypothetische christliche Bearbeitung auf einem vorliegenden Text basierte oder mehrere, verschiedene Vorlagen heranzog, ausschrieb und miteinander verband. 189. Schrage, S. 225.

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Konvolut wie eine ApcEl eingebunden war. Schrages Ûberlegungen spielen nur insofern eine Rolle, als er mit seiner Annahme einer christlichen Bearbeitung jçdischer Vorlagen den mir wahrscheinlichen terminus post quem non fçr eine derartige Mæglichkeit çberschreitet. 2.3 Zeitrahmen. ± Fçr die Abfassung einer vermutlich griechischen, christlich rezipierten und geprågten Vorlage der achmimischen Version unserer Apokalypse nehme ich einen Zeitraum zwischen dem (eher spåten) 2. Jh. und dem spåten 3. Jh. an. Eine koptische Version 190 låsst sich fçr die Zeit ab etwa 300 n. Chr. ansetzen und ist fçr einen wesentlich frçheren Zeitraum unwahrscheinlich. ± Fçr eine denkbare jçdische Vorlage wage ich keine entsprechenden Aussagen zu machen; denn eine solche ist mir selbst bereits zu hypothetisch. ± Fçr Datierungs-Versuche im Blick auf die anzunehmende griechische Vorlage unserer koptischen Texte (zumal ach) sind m. E. nicht nur die Kenntnis harmonisierender Mt-Handschriften wichtig, sondern auch das zentrale Thema der Schrift 191 : die Diskussion der postmortalen »Umkehr«-Mæglichkeit von »in ihren Ungesetzlichkeiten« Verstorbener in der Unterwelt und aus dieser wieder heraus. Hierfçr gibt es mæglicherweise 192 einen Zeitraum von mehreren hundert Jahren (2./1. Jh. v. Chr. ± 3./4. Jh. n. Chr.). Durch die von mir angenommene Kenntnis von Mt-MSS, die kaum fçr die Zeit vor dem spåten 2. Jh. anzunehmen sind, komme ich fçr die hypothetische griechische Vorlage von (sah und) ach auf die Zeit Ende 2. bis Ende 3. Jh. (Einfçgung 2, s. S. 1230) 2.4 Verfasser. ± Das ach-Fragment ist m. E. (auch) aus verschiedenen Stçcken zusammengesetzt 193 , die je ihre traditionsgeschichtlichen Merkmale aufweisen. So låsst sich nur çber den Verfasser (ich sage nicht: »Redaktor«) »letzter Hand« etwas vermuten. Dass der koptische Ûbersetzer notwendigerweise dem Ûbersetzungstext Kulturmerkmale seiner ågyptischen Sprache aufsetzen musste (am:nte, noun statt mæglicherweise ¿idh@, Îrebo@ oder trtaro@ usw.), besagt noch nicht viel. Eher deuten schon die Jenseits-Vorstellungen der Texte 194 mit dem Totengericht, den verschiedenen Verfolgungs- und StrafMotiven 195 und zumal auch das Motiv der Waage (ach 13,12±14) 196 und der Gedanke des (in der Liturgie des Verstorbenen natçrlich stets »negativen«) Sçndenregisters, die die hypothetischen, verarbeitenden Literatur-Fragmente 190. Eine erste koptische Ûbersetzung muss freilich noch nicht mit unseren MSS identisch sein, im Gegenteil: dies dçrfte kaum der Fall sein. 191. Und zwar wohl von ach wie auch von sah! 192. Je nachdem, wie man belangreiche Texte zumal am oberen Rand dieses Zeitraums (wie etwa 2 Makk) datiert. 193. Ohne dass fçr mich durch diese Annahme der Versuch einer diachronen Rekonstruktion attraktiv wçrde. 194. Vgl. bes. Grieshammer: Jenseitsgericht. 195. Vgl. neben Grieshammer hier bes. auch Hornung: Hællenvorstellungen; ders.: Unterweltsbçcher; ders.: Totenbuch. 196. Anubis wiegt das Herz der Toten gegen das Symbol der Ma-at, das fçr die »Staatsraison« (nƒmo@) steht, Thot fungiert als »Buch-Fçhrer«; vgl. Helck-Otto, S. 210.380±382 und die Darstellungen Eggebrecht: Øgypten, S. 338 f.; ders.: Unsterblichkeit, S. 12 f.; Hornung: Unterweltsbçcher, S. 239.

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çbergreifen, auf starke Prågung durch ågyptische Tradition. Daher denke auch ich, dass wir die Textproduktions-Ståtten auch in diachroner Sicht am ehesten in Øgypten suchen dçrfen. Doch sind unsere Texte »synkretistisch«, und zu der Zeit des Ræmischen Reichs, die fçr die Erarbeitung und Verarbeitung unserer Fragmente ± egal ob zu einer »ApcZeph« gehærig oder nicht ± m. E. in Frage kommt (am ehesten wohl doch eine Zeit nach 200 n.Chr.), wird gerade vorderorientalische Kultur aus dem Raum Syrien-Palåstina in das gesamte Reich exportiert. Dadurch wird es sehr problematisch, an Hand einiger recht allgemeiner Ursprungs-Kultur-Merkmale, çber deren argumentative Kraft sich auch immer noch einmal diskutieren låsst, Schreibstuben zu lokalisieren. ± Es steht fçr mich nicht in Frage, dass die Fragmente sah und ach ± wie auch das Mt-Evangelium oder der Hebr-Brief ± auf jçdische Tradition zurçckgehen. Ob darum aber Textmerkmale wie »meine Stadt« (ach 1,6; angeblich Jerusalem ± aber warum denn nicht?), der »Berg SeÒr« (ach 2,19) oder der »den Kindern Israels« (ach 12,2) nicht zugewendete Tag fçr einen jçdischen Verfasser sprechen mçssen, ist m. E. eine ganz andere Frage. Ich entdecke an den Texten nichts, was nur ein Jude verfasst haben kænnte. Das macht mir die begrçndete Behauptung jçdischer Autorenschaft auch nur einer Vorstufe der Texte schwer, wenngleich ich natçrlich nicht ausschliessen kann und will, dass jçdische Literatur-Stçcke verarbeitet wurden.

VI. Religiæses Profil 0. Hermeneutisches. ± Wintermute çberschreibt gemåss dem ihm redaktionell vorgegebenen Textmuster den qualifizierenden Abschnitt seiner Einfçhrung »Theological importance« 197 . Eine solche vermag ich ± jedenfalls im Sinne des uns hier und heute Berçhrenden ± bei den ApcZeph-Fragmenten nicht zu erkennen. Wintermute denkt wohl auch eher an eine theologie- oder religionsgeschichtliche Wçrdigung der Texte. Ich spreche hier vom »religiæsen Profil«. Das soll sich auf Struktur-Elemente der Schriften beziehen und in diesem Sinne eine »hermeneutische Offenheit« der Texte andeuten, die Mæglichkeit der »Horizont-Verschmelzung« (im Gadamerschen Sinne), eines beteiligten Verståndnisses. 1. Anthropologie, Angelologie und Theologie. ± Die auch im systematischen Sinne umfassendste, mir bekannte Wçrdigung der Apc-Texte hat Wintermute unternommen 198 . Als Grundthema erkennt er das gættliche Endgericht. Bei aller Penetranz der Schrecklichkeiten dieses Gerichts, resp. seiner Vorbereitung fçr die Seelen der Sçnder ist doch ein starkes Thema »God's mercy and patience« und »a strong appeal for repentance« 199 in den Texten. »God's glory 197. Wintermute, S. 502. 198. Vgl. Wintermute, S. 502 f. 199. Zitate: Wintermute, S. 502.

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is presented indirectly ¼ His transcendence is preserved throughout« 200 . Gott wird repråsentiert durch den Engel Eremiel, der so gross ist, dass der Seher ihn fçr den Pantokrator selbst hålt. Ûberhaupt ist die Engellehre von grundlegender Bedeutung. Sie erlaubt es, das normativ vorgegebene Prinzip des Monotheismus in einem moderaten Sinne dualistisch zu durchbrechen: es gibt auf der negativen Seite die »håsslichen«, auf der positiven die »schænen Engel«. ± Das Thema der Reue (und Busse) ist aber fçr Wintermute wohl das entscheidend wichtige im Wortsinn: »Repentance is capable of changing the ultimate destiny of man. In all of this, man is represented as being free to make moral choices« 201 . 2. »Umkehr« mæglich? ± Die zentrale Frage. 2.1 Das Thema »Reue«: Mit dem Thema »Reue« hat Wintermute m. E. den entscheidenden, religiæs und religionsgeschichtlich wichtigen Punkt der ApcFragmente (sah und bes. ach) erkannt. ± Ich habe in ach 16,5 das eja »wahrlich« mit dem aus Grimms Mårchen çberregional bekannten hessischen »ei!« wiedergegeben, um den entscheidenden Punkt zu betonen; denn das ist das traditionelle »Dogma«: in der Unterwelt gibt es keine Mæglichkeit zur »Umkehr« (metnoia) 202 mehr. Dieses Dogma wird in unseren Fragmenten durchbrochen. Das gilt auch fçr das sah-Fragment: Glçcklicherweise ist uns eine Seite mit dem Stichwort metnoia (sah 1,20) erhalten. Wir befinden uns ± religions- oder theologiegeschichtlich gesehen ± in einer Phase des Ûbergangs von der Auffassung des Hællen-Feuers vor dem Endgericht nicht mehr als Ort der unabånderlichen Strafe, sondern als »Purgatorium« (»Fegfeuer«) 203 . Offenbar ist die Diskussion darçber noch nicht beendet 204 ; denn sonst mçsste man nicht ganze Schriften zur Klårung dieser Frage (sc.: im jeweils erwçnschten Sinne) schreiben. 2.2 Das Thema »Auferstehung«: Wann ± unter welchen Voraussetzungen ± wird die Frage nach der mæglichen, ihr Geschick wendenden metnoia der in Sçnden 205 Verstorbenen aktuell? M. E. von der Zeit an, da die Vorstellung einer Auferstehung der Toten mæglicher »Glaubens-Satz« wird 206 . Zuvor mag man sich begnçgen mit der Unabånderbarkeit des in den Hades fçhrenden Geschicks. Wer kann das Reich des Todes wieder verlassen? Gewiss der-/diejenige, dessen/deren Name im »Buch der Lebendigen« steht ± trotz einer pe200. Wintermute, S. 502 f. 201. Wintermute, S. 503. 202. Vgl. 2Clem 8,1±3 (wohl Mitte 2. Jh.; vgl. K.Wengst: Didache (Apostellehre), Barnabasbrief, Zweiter Klemensbrief, Schrift an Diognet, Darmstadt 1984 (Schriften des Urchristentums II), S. 227); vgl. auch 1Clem 7,5±7 (um 100 n. Chr.; vgl. J. A. Fischer: Die Apostolischen Våter, Darmstadt 1959 (Schriften des Urchristentums I), S. 14 ff.). ± Vgl. auch TRE VII, S. 452±455. 203. Vgl. BL Sp. 473 f.; NBL I, Sp. 661 f. 204. Dies war sie wohl auch noch nicht zur Zeit des Evangelisten Lukas; vgl. Lk 16,19 ff., bes. Vers 26. 205. Vgl. hierzu z. B. sah 1,18±20. 206. Und damit auch die Fçrbitte fçr Verstorbene; vgl. 2Makk 12,44.

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nibel aufgelisteten Sçnden-Liste. Der Seher von ach hat das Glçck, dass er ± trotz seiner Verfehlungen 207 ± »rein« ist und sein Name im »Buch der Lebendigen« steht 208 . Es ist sehr schade 209 , dass wohl eine Folio zwischen ach 12 und 13 verloren ging; denn dort håtten wir womæglich erfahren, was der Grund dafçr war, dass der Name des Sehers im »Buch der Lebendigen« registriert wurde: seine im Gebet sah 12,4±10 vorgetragene Reue! Nicht umsonst finden wir vermutlich ± gemåss der von mir oben vertretenen Theorie ± in dem Textbereich Seite 12-[?] die quantitative »Mitte« des Apokryphons. 2.3 Vielfalt und Einheit: Rein »literarkritisch« gesehen dçrfte der Text der achApokalypse (und gewiss auch der von sah, den wir ansonsten gar nicht kennen) ein Flickenteppich im Sinne der Boussetschen »Mosaik-Theorie« sein. Doch wurde hier nicht sinnlos und ohne Verstand geflickt. Trotz des nur hypothetisch zu kalkulierenden Defizits an bekanntem Text-Material låsst das ach-Fragment eine systematische Mitte erkennen, der die musivische Arbeit dient: es geht um das Thema der Umkehr-Mæglichkeit. Diese wird nicht nur »theoretisch« beantwortet ± das auch 210 ±, sondern auch praktisch am Beispiel des Visionårs 211 . Dem dient wohl auch die Flickarbeit mit Text-Stçcken recht verschiedenen Genres, d. h. die Anlehnung an narrative Realisierungen der »Reise in die Unterwelt«, wie sie die altorientalisch-antike Tradition vorråtig hat 212 . ± So gelingt es dem (wohl griechischen) Verfasser, çber die »Flickarbeit« im literarkritischen Sinne hinaus und fçr uns trotz der Text-Verluste erkennbar ein Werk von grosser systematischer Geschlossenheit zu schaffen. Die darin behandelte Frage der Mæglichkeit von metnoia ist nicht nur religions- und theologiegeschichtlich oder auch theologisch gesehen interessant, sie ist darçber hinaus anthropologisch gesehen ein bewegendes Thema, mit dem wir uns ± çber den »garstigen Graben« hinweg, der uns zeitlich, geographisch und kulturell von der ApcZeph trennt ± zu befassen haben: in Theorie und Praxis. Die Antwort, die der Verfasser aus seiner Zeit und seinem Horizont heraus gibt, ist m. E. auch fçr uns heute wegweisend. ± Auch von hier aus gesehen erscheint mir die Annahme einer Entstehung der Schriften, zu denen die Fragmente sah und ach gehæren, vor der 2. Hålfte des 2. Jh.s sehr unwahrscheinlich.

207. Vgl. ach 11,2 ± 12,4; Joh 8,7. 208. Vgl. ach 6,4 f.; 12,12±16.16- [in der Lçcke erfåhrt der Seher vermutlich, dass sein Name im »Buch der Lebendigen« steht]; vgl. 14,5 f. 209. Aber es kænnte vermutlich gerade darin seinen Grund haben! 210. Vgl. ach 16,4 ff. 211. Wie immer dieser im ach-Fragment auch geheissen haben mag: nehmen wir einmal an »Sophonias«. 212. Die integrierende Rolle des Sehers in diesem Zusammenhang hat Wintermute m. E. nicht erkannt, obwohl er doch scharfsinnig die systematische »Mitte« des Textes erfasst.

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Diebner p. 1196 / 26.3.2003

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VIII. Ergånzungen zum Abkçrzungsverzeichnis A der achmimische Dialekt des Koptischen ach das achmimische Fragment der ApcZeph Benseler Griechisch-deutsches Schulwærterbuch, 12. Aufl., Leipzig, Berlin 1904. BH Biblia Hebraica et Aramaica (= TNK) CahOr Cahiers d'Orientalisme (Gen ve) CT Coffin Texts = Sargtexte (åg.) DBAT Dielheimer Blåtter zum Alten Testament (Dielheim 1972±84, Heidelberg 1984 ff.; TRE: DBAT) EvVer Evangelium Veritatis (vgl. Lit.-Verz. s. v. Malinine, M.) MEL Meyers Enzyklopådisches Lexikon (Mannheim) NBL Neues Bibel-Lexikon (Zçrich 1988±92; Solothurn und Dçsseldorf 1994±2001) NHL Nag Hammadi Library (vgl. Lit.-Verz. 4. s. v. Meyer, M. W.) Roscher Vgl. Lit.-Verz. 4. s. v. Roscher, W. H. S der sahidische Dialekt des Koptischen sah das sahidische Fragment der ApcZeph TB Totenbuch (åg.) TNK die dreiteilige jçdische Bibel (BH; T: Torah, N: Propheten, K: Schriften) 1196

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Ûbersetzung Erlåuterungen 1. Den Ûbersetzungen des sahidischen und des achmimischen Textes wurde eine doppelte Zåhlung beigegeben. Die Ziffern am linken Rand des Textes folgen der Steindorffschen Seitenzåhlung (erste Ziffer). Hinter dem Komma folgt die Angabe der Textzeilen auf den Manuskriptseiten des Papyrus (zweite Ziffer). Da der Text der Ûbersetzung durchlaufend gesetzt wurde, wird der Beginn einer neuen Textzeile durch ein hochgestelltes Strichzeichen (' = einfaches Anfçhrungszeichen) im fortlaufenden Text markiert. ± Am rechten Textrand wird die »Kapitel«- und »Paragraphen«- (Vers-) Zåhlung der Riesslerschen Ûbersetzung angegeben. Dies erschien mir zweckmåssig, weil die leicht zugångliche Riesslersche Ausgabe viel benutzt wird und somit eine vergleichende Identifizierung erleichtert wird. Im Text wird ein Paragraphen-Ende der Riesslerschen Zåhlung durch Sternchen (*) markiert. ± Bei Textzitaten und -anspielungen folge ich ausschliesslich der Seiten- und Zeilenzåhlung des Manuskripts. Die Numerierung der Anmerkungen hålt sich ebenfalls an diese Zåhlung. 2. Bei der Ûbersetzung versuchte ich ± åhnlich wie dies u. a. Steindorff tat ±, mæglichst eine Kongruenz der Textzeilen des deutschen Ûbersetzungstextes mit denen der Manuskripte der koptischen Ausgangstexte zu erreichen. Das liess sich oft nur auf Kosten sprachlicher Østhetik erreichen. Wer eine »schæne« Ûbersetzung sucht, kann ohne Mçhe auf Riesslers Text zurçckgreifen. Ich entschloss mich, Steindorffs Ûbersetzungs-Intention zu folgen und eher noch einen Schritt weiter zu gehen als dieser in Richtung auf eine Ûbersetzung des koptischen Textes, die zwischen reiner Substitution und Substitution mit punktuellen Paraphrasen liegt. Dadurch mæchte ich allen Benutzern, die vielleicht einmal Koptisch erlernten, spåter aber keine Gelegenheit mehr hatten, ihre Studien zu vertiefen oder auch nur ihre einmal erreichten Kenntnisse zu pflegen, ermæglichen, dem Wortlaut des Originaltextes mit Hilfe der Ûbertragung zu folgen. ± Zu den sprachlichen Unschænheiten der weitgehend wærtlichen Ûbersetzung gehæren die håufige Wiedergabe des Pråfixes der Zustandsformen (Umstandssåtze) e±, e= durch die deutsche Konjunktion »indem« und die gelegentliche Wiedergabe (der verschiedenen Formen) des Relativpronomens durch die Hilfskonstruktion »von dem/r gilt«. Ich bemçhte mich anderseits, das Prinzip der Zeilenkongruenz nicht zu çbertreiben. Manchmal liess es sich nicht vermeiden, ein koptisches Wort in der deutschen Ûbersetzung in eine andere Zeile zu çbernehmen. Da die koptische Worttrennung am Zeilenende regellos ist, entschied ich mich dafçr, ein getrenntes Wort in der Ûbersetzung mæglichst der Zeile zuzuordnen, auf der im koptischen Text der græssere Wortteil steht. Worttrennungen des Ausgangstextes çber1197

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nehme ich nur dort, wo sich ein Kompositwort des koptischen Textes (in der Regel sind griechische Fremdwærter betroffen) auch in der deutschen Ûbersetzung in zwei Bedeutungs-Elemente zerlegen låsst (vgl. z. B. ach 11 / 12 PACEIPO / GPAFON = »meine Schrift- / rolle«). ± Die Seiten- und ZeilenAngaben in Einfçhrung und Anmerkungen zum Text halten sich stets streng an das koptische MS. Daher ergeben sich machmal geringe Inkongruenzen mit dem gebotenen Ûbersetzungstext. 3. Griechische Fremd- oder Lehnwærter im koptischen Text werden in çblicher Weise der Ûbersetzung des jeweiligen Wortes in Klammern beigegeben. Dabei folge ich der klassischen griechischen Rechtschreibung. Orthographische Abweichungen werden in den Anmerkungen notiert. Werden griechische Wærter im Text mit koptischen Eigenkonsonanten geschrieben, so merke ich dies in den Anmerkungen durch kursive Umschrift der betreffenden Wærter an. ± Von Steindorffs, aber auch von Tills und Lacaus wertvollen Anmerkungen zum koptischen Text, resp. zu Sachfragen verschiedener Art çbernahm ich, was mir zu çbernehmen sinnvoll erschien. Anders als bei sonstigen Ûbernahmen gebe ich eine besondere Referenz hier nur in solchen Fållen, wo mir dies aus Grçnden der Wahrung geistigen Eigentums geboten erscheint. Bei dieser Edition geht es mir nicht um Originalitåt. Insofern merke ich eigene Beobachtungen nicht sonderlich an. Ich verweise auch fast pauschal auf meine eigenen Ûberlegungen zum Text in Diskussion mit den Vorschlågen der anderen Beitråge in: DBAT 14 (1979), S. 54±60. Im çbrigen mag dieser allgemeine Hinweis gençgen. ± Da es sich hier nicht um eine Neu-Edition des koptischen Textes handelt, gebe ich Anmerkungen zur Textgestalt nur in solchen Fållen, die einige Bedeutung fçr die Ûbersetzung haben oder wo ich einen anderen koptischen Text zugrunde lege als Steindorff. Einzelheiten zum koptischen Text sollen der von mir vorbereiteten Neu-Edition vorbehalten bleiben. 4. Die identifizierbareren Teile von S 2 habe ich in der mir wahrscheinlichen Ûbersetzung gebracht. Eine zusammenhångende Lesung des fragmentarischen Textes ist nicht mæglich. Jedoch sind verschiedene Daten identifizierbar, die fçr einen literarkritischen und / oder traditionsgeschichtlichen Vergleich der Texte sah und ach nçtzlich sein kænnten. Ich mæchte den Leser/inne/n keine Information vorenthalten, die es ihnen erlauben kænnte, sich hierçber eigene Gedanken zu machen. 5. Koptische Lesungen an problematischen Stellen werden in den Anmerkungen nur dann diskutiert, wenn es fçr Textaussage und Sinnzusammenhang hilfreich erscheint. ± Bei den Umschriften koptischer Wærter in den Anmerkungen zum Text gebe ich als Lesehilfe den vokalischen Anstoss (e und Vokale in Nebensilben; im Koptischen je nach Dialekt mit Vokalstrich oder Trema auf demjenigen Konsonanten bezeichnet, dem der vokalische Anstoss voraufgeht) durch Doppelpunkt vor dem betroffenen Konsonanten (:) wieder. ± Eine weitere Lesehilfe (fçr Nicht-Koptologen) ist der Querstrich zur Abgrenzung 1198

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syllabischer Lektçre-Einheiten (vgl. z. B. sen-ama-ahe fçr remalaa+e [ach 7,5]. 6. Bezçglich der Klammern im Ûbersetzungstext folge ich den bei Texteditionen çblichen Gepflogenheiten. Jedoch versuche ich, den Eigenheiten des vorliegenden Textes und der koptischen Sprache durch einige Zusatzzeichen gerecht zu werden. ± Es zeigen im einzelnen an: (agio@) ( ) (( ))

[ [

] ]

{ h

} i

hh ii

¼

griechische Fremdwærter Zum Zwecke eines besseren Textverståndnisses vom Ûbersetzer eingefçgte Buchstaben und Wærter ohne Entsprechung im koptischen Text Buchstaben oder Wærter des koptischen Textes, die nach den Regeln der deutschen Sprache eigentlich nicht çbersetzt werden (kænnen), in dieser Ûbertragung aber angegeben werden; soweit es sich um das Suffixpronomen -C der 3.p.sg.f. bei Verbformen handelt, ist zumeist eine Umschreibung mit dem deutschen Partizip »folgendes« mæglich eine Lçcke im Manuskript (MS), gegebenenfalls mit Textergånzung nur in Anmerkungen berçcksichtigt: vom Schreiber im koptischen Text getilgte Buchstaben oder Wærter vom Schreiber gesetzte çberflçssige Buchstaben oder Wærter Textergånzungen (Konjekturen) an Stellen, wo der Schreiber vermutlich etwas ausliess oder anderweitig irrte Text-Teile, die Steindorff offenbar noch lesen konnte, die aber auf Grund der mir verfçgbaren neueren photographischen Aufnahmen und einer Autopsie der MSS nicht mehr erhalten resp. identifizierbar sind unsichere oder unidentifizierbare Textstellen

1199

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I. Der griechische Text (Z) 1 Ist dies nicht gleich den Berichten von Sophonias, dem Propheten? a »Und es nahm mich (der) Geist b empor und trug mich in (den) fçnften Himmel. c Und ich schaute (die) Engel d, die Herren genannt werden, und ihr Diadem, e aufgelegt im Heiligen Geiste. f Und es war der Thron eines jeden von ihnen g vom siebenfachen Licht der aufgehenden Sonne. h

a)

b) c) d) e)

f)

g) h)

1.

Antike Zitationsweise von (vermutlich) als bekannt vorausgesetzter Literatur; vgl. zu dieser Wendung z. B. bereits in der Biblia Hebraica Jos 10,13b; 1 Kæn 22,46 und B. J. Diebner: Das meistbenutzte Buch im Alten Testament, in: Lesezeichen fçr A. Findeiû, Hg. Chr. Burchard, G. Theiûen, 1984 (Dielheimer Blåtter zum Alten Testament und seiner Rezeption in der Alten Kirche, Beiheft 4), S. 42; ders.: »Wat dat ans noch to vertellen gifft ¼«, in: FS Fr. W. Michelsen, Hg. K. Dohnke u. a., 1996 (Quickborn 86,1/2), S. 53. Das folgende Zitat belegt eine im 2. Jh. bekannte apokalyptische Schrift unter dem Namen Sophonias / Zephanjas. Man kænnte annehmen, dass Z aus einer der nicht erhaltenen Abschnitte von sah oder ach stamme. Dafçr språche die Bezeichnung der Engel als k„rioi. Dagegen aber spricht die Bezeichnung Gottes als jeƒ@ Ävisto@ in ach (vgl. auch Wintermute, S. 500). Dort wird Gott als cÏojs pantokrtwr bezeichnet. Allerdings ist diese Apk in den erhaltenen Textpartien nicht mit dem Namen »Sophonias« verbunden. Das Fragment der diesen Namen bezeugenden Apk enthålt keine entsprechende Gottesbezeichnung (vgl. 1,25: cÏojs ohne Epitheton). So wåre eine Zuordnung von Z zu sah zum mindesten e silentio denkbar. Der »Geist« versetzt bereits Ezechiel; vgl. Ez 11,1. Vgl. Hen (sl) 18,2. Zu himmlischen Thron-Visionen mit englischem Hofstaat vgl. z. B. Jes 6,1±3; 1 Kæn 22,19. Ein didhma als (gçldenes) Stirnband von Kænigen ist seit der Perserzeit (literarisch) bezeugt; vgl. Xenophon: Institutio Cyri 8.3.13. Die in Z erwåhnten Engel werden hierdurch als »Himmels-Herrscher« (k„rioi) charakterisiert. Vgl. hierzu auch die st€fanoi cruso‚ der vierundzwanzig himmlischen presb„teroi in Apc 4,4. Zurecht verweist Wintermute, S. 508, darauf, dass der »Heilige Geist« hier nicht christlich verstanden werden mçsse: »There is sufficient attestation of the use in Jewish sources«. Nur braucht man zum Beleg hierfçr nicht erst auf deuterokanonische, jçdische Literatur jenseits von BH und LXX zu verweisen. Von dem rÞh qaÇdÉÖ (sc.: Gottes) ist Ç in Jes 63,10 f. (vgl. Ps 51,13 resp. Ps 50,13 LXX: tƒ pne½ma tƒ ¿giƒn sou) die Rede; vgl. noch Sir 1,9; ZusDan 1,45. Gemåss ihrem herrscherlichen Status sitzen auch die Íggeloi auf Thronen; vgl. hierzu die presb„teroi von Apc 4,4 (weniger wohl Kol 1,16). Das zu unçbertrefflicher Helligkeit gesteigerte Sonnenlicht ist ein Merkmal t»@ ¥scth@ Ÿm€ra@: »Dann wird das Licht des Mondes sein wie das Licht der Sonne, und das Licht der Sonne wird siebenfach sein wie das Licht von sieben Tagen, an dem Tag, da der HERR den Bruch seines Volkes verbinden und die Wunde seines Schlages heilen wird« (Jes 30,26). Das Sophonias-Zitat von mir in Zeilen gesetzt, deren Långe denen des koptischen MSs entsprechen, um einen besseren Vergleich der bei Clemens erhaltenen Textmenge mit denen der koptischen MSS zu ermæglichen.

1200

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hIch schaute sie,i wie sie in Tempeln (des) Heils i wohnten und (den) unbeschreibbaren hæchsten Gott j priesen«.

II. Der sahidische Text (S) 1,1 [Ich s]ah a eine [See]le (vuch), die sie »quålten«| b [un]d die sie bewachte[n], nåmlich fçnf- | [t]ausend Engel (aggelo@): die nahmen s[ie] | nach dem Osten und [d]ie [b]rachten sie | nach dem Westen, indem sie schlugen ihre ¼ | c indem sie ihr gaben hundert Hiebe | d von Geisseln (fraggelion) e ein jeder | f tåglich. 2 Ich war furchtsam. g Ich warf | mich auf mein Angesicht, so dass (wste) | h i)

j)

a) b)

c)

d) e) f)

g) h)

Von »Tempeln« oder einem »Tempel des Heils / der Rettung« (naŠ@ swthr‚a@) ist in der Bibel terminologisch nicht die Rede, wohl aber der Sache nach (vgl. z. B. Ps 5,8; 11,4; 65,5, 138,2; Hab 2,20 [!]). Vgl. auch bes. Hebr 11,7: das kosmologische »Rettungsboot«, die »Arche«, wird als kibwtŠ@ e§@ swthr‚an bezeichnet. Die Bezeichnung jeŠ@ Ävisto@ entspricht im griechischen Sprachgebrauch dem (u. a. biblischen) 3el 3ñlyÖn; so dann auch in der LXX und deuterokanonischem Schrifttum. Im Kontext der mit »Sophonias« in Zusammenhang gebrachten Literaturen begegnet die Bezeichnung nur hier. Die Ergånzung [aÒn]au zu Beginn des erhaltenen Text-Bestandes låsst sich durch Parallelen stçtzen (vgl. z. B. ach 2,9). Zur Frage denkbarer voraufgehender Textteile vgl. oben S. 15 ff. Um »ein unbekanntes Verbum« (Steindorff, S. 110) tÖ kann es sich bei genauerer Betrachtung der Buchstabenreste kaum handeln. Allerdings stimme ich Steindorff zu, wenn er vermutet, hier sei ein Verbum zu lesen, »das wohl die Bedeutung ¬peinigen, strafen, geisseln¬ oder åhnl. hat« (ebd.). Ich wçrde an eine Form eut. :hi. o. - (oder eut:hie-) von t:hio (vgl. Crum, S. 457a; Westendorf, S. 258) denken, das im status nominalis allerdings nur in der Schreibweise Qio- oder Qie- (sah) bezeugt zu sein scheint. Zudem ist t:hio nicht mit der Pråposition e- bezeugt. Trotz mancher Probleme entscheide ich mich fçr das Kausativ von he »fallen«: »zu Fall bringen, schådigen« und çbersetze mit »quålen«. Øhnlich çbersetzt Wintermute, S. 508, mit »punished [?]«, wåhrend Kuhn, S. 919, das Problem kommentarlos zu çbergehen scheint. Das letzte (?) Wort von Z. 5 ist nicht zu entziffern. Ich lese am Zeilenende hypothetisch etes***[*]. Zu ergånzen ist vermutlich die Bezeichnung eines Kærperteils. Der durch den Artikel vorgegebene Singular, der Umstand, dass es sich um den art.sg.fem. handelt (vgl. 1,1 vuc), sowie der vorhandene Raum lassen an eine Ergånzung nah[b] oder nah[f] (»Nacken, Schulter«, vgl. Westendorf, S. 135) denken. Fçr das Ende von Z. 6 schlage ich die Lesung n-tenÉi (»blow«, vgl. Crum, S. 421a) vor. MS: fraggela. ± Zu »geisselnden Strafengeln« vgl. u. a. Hen (åth) 56,1 f. MS: epoua poua; çber p und o des zweiten Wortes ist deutlich ein supralineares m Å eingezeichnet, dem zwei oder drei Buchstaben gefolgt sein kænnen. Trotzdem lese ich als Absicht des Schreibers epoua mÅpoua. Råtselhaft bleibt die Pråposition e±, worauf bereits Steindorff, S. 111, hinwies. Vgl. ach 2,11; 5,4 f.; 7,18 f. MS: Ösde; åhnlich in koptischen MSS oft oude statt oute.

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meine Kniee sich læsten. i 3 Er nahm | meine Hand, der Engel (aggelo@). Er sagte | zu mir: »Siege, »damit« du siegen wirst und | [f]inde Kraft, »damit« du besiegen wirst j den | Anklåger (kathgoro@) k und du kommst | herauf aus Amen[t]e! l« 4 Als ich aufstand | jedoch (de), sagt[e] ich: »Wer aber (de) (ist) | diese (da) m, die sie »quålen«? n« 5 Er sagte | zu mir: »Dhhieseii (ist) [eine] Seele (vuch) aber (de). Man | fand sie in ihren [Un]gesetzlichkeiten (anomia). Und | bevor sie (es) schaffte, [B]usse (metanoia) o zu tun, suchte man | sie heim (und) fçhr[te] man sie heraus aus ihrem | Kærper (swma). 6 In Wahrheit: Ich, Sophonias (Sofwnia@) p, | ich sah, indem ich dies [s]ah q. Und | er ging [m]it mir, der | Engel (aggelo@) des H[E]RRn. 7 Ich sah einen | grossen Ort, d[er w]eit ausgebreitet war r, | indem sie i[hn] umgaben, hhnåmlichii tausendmal tausend | zur Linken [v]hhonii ihm und | zehntausendmal zehntausend z[ur] hhRechiiten s ­von¬ | von ihm. Verschieden (war) die Ahhrtii von [jedem] | t einzelnen: indem ihre hhHaareii [auf]hhgelæst warenii | wie die von den Frauehhn (und) indemii [ihre] | Zåhne waren wie hhdie Zåhne vonii u [ i) j) k) l) m) n)

o) p) q) r) s) t) u)

Zu sah 1,8±10 vgl. ach 8,14±19; 7,16±19; 5,4 f. Die Form peknacÏro ist »gewiss fehlerhaft« (Steindorff, S. 111); petncÏro wåre passend gewesen (vgl. auch Wintermute, S. 508); vgl. ach 12,12 f.; 13,19. Zum »Anklåger« vgl. Hi 1,6±12 und bes. Apc 12,7±12 sowie unten zu ach 4,4. Zur Stelle sah 1,12±15 vgl. ach 12,10±15; 13,19 ± 14,4. ± am:nte ist lit. der (wçste) »Westen« Øgyptens und damit das Reich der Toten (= Hades); vgl. LØ I, Sp. 223. In ach wird am:nte stets parallel zu noun genannt. Vgl. zur stereotypen Frage an den Deute-Engel den ach-Text bes. in den in der Einleitung bezifferten Abschnitten 1 und 3. Vgl. neben vielen anderen Schriften die ApcPl(lat) (passim) und auch die ApcPl (NHL V,2, 20). Zum Problem vgl. sah 1,1; leider ist auch hier das Material korrupt. Vieles spricht fçr Steindorffs Annahme, an dieser Stelle das gleiche »unbekannte Verbum« tÖ zu lesen. Was sich mçhsam entziffern låsst, ist nicht so einfach zu t:hio zu ergånzen, aber auch nicht zu Steindorffs unbekanntem Verbum. MS: metanoe. Zu »Sophonias« sah 1,22 im Kontext der Zeilen 22±25 vgl. Z und L! D. h. »in einem Gesichte«; vgl. Steindorff, S. 112. Vgl. u. a. auch Apc 22,8; Hen(åth) 19,3; 92,1. Zu sah 1,23±26 vgl. ach 1,5 f. An dieser Stelle wåre wohl, wie es die parallele Formulierung von ach 4,16 f. nahelegt, :n-angelos zu ergånzen, und nicht bereits Z. 27, wie es Steindorff, S. 113, vorschlågt. ± Zur Zahl vgl. u. a. Hen (åth) 40,1; 60,1; 71,8.13. Vgl. zu dieser Stelle die ausfçhrliche Erærterung bei Steindorff, S. 113. Zu sah 1,31±33 vgl. ach 4,18 ± 5,4; 8,8±12; dort auch weitere Erærterungen.

1202

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[

[ [ [nen [ten [ [

[

[

] . Ich sah noch | ] . indem der Himmel . | ] . seine Zeit . | wie ein T]ropfen von Wasser a | h]inab in einen Brun- b | ] .. zur Rech- | ] .. indem er stirbt und c | ] .. indem er stirbt d ¼ | d]es HERRn ¼ |

III. Der achmimische Text (A) ach 1 a

stirbt, werden wir ihn best[a]tten wie alle Menschen. | 1,1 Wenn er stirbt, werden [w]ir ihn hinaustragen, indem wir | b Zither (kijara) spielen bei ihm und indem wir Klage singen (vallein) mit | Gesången (wdh) çber seinem Leib (swma). 2 Ich aber (de), ich ging mit dem Engel (aggelo@) des HERRn. 3 c Er fçhrte mich çber meine ganze Stadt (poli@). | d Es war niemand vor meinen | Augen. 4 Dann (tote) sah ich zwei Menschen, die gingen | e zuglei[ch] auf einem einzigen [W]eg. Ich | schaute, wie sie spr[ach]en. 5 Weiterhin (eti) aber (de) sah ich noch | f a) b) c) d)

a) b) c)

d) e) f)

Vgl. ach 1,18. Vgl. ach 2,1. Vgl. ach 1,1. Vgl. ach 1,2. ± Kuhn, S. 920, çbergeht die schwer entzifferbaren Reste von sah 2, Wintermute, S. 509, urteilt mit Recht: »illegible, except for isolated words«. Ich fçhrte diese isolierten Wærter auf wegen bemerkenswerter Konvergenzen mit den ersten Partien des erhaltenen ach. Vgl. sah 2,31. ± Zu Erwågungen çber Umfang und Inhalt voraufgehender und verloren gegangener Textpartien vgl. oben S. 15 ff. Vgl. sah 2,32. MS: Valei. Das Verb Vllein deutet im Kontext mit der Zither wohl nur darauf hin, dass der Gesang zupf-instrumental begleitet war (vgl. Liddell-Scott, S. 2018). Es ist wohl eher an Klage-Oden zu denken als an freudigen Lobgesang. Ein Trauerzug wird 2 Sam 3,31±34 beschrieben. Vgl. auch RAC II, Sp. 194±219. MS: hÖdeÅ. Was unter ª . d zu verstehen ist, entscheidet der Anlass (vgl. Liddell-Scott, S. 2030). Zu ach 1,1±4 vgl. ApcEsr(gr) 7,17; PsPhilo 19,12; TestHi 52,11 f.; TestIs 10,1. ± Die Angaben zum Bestattungsritus sind knapp und allgemein gehalten. Die geschilderte Situation erinnert an Mt 4,8 par. Lk 4,5; vgl. auch Mt 4,5 par. Lk 4,9. Aber das Tertium liegt wohl nur in der Fçhrung zu einem erhabenen Ort. Wie schon Steindorff, S. 14, so denkt auch Wintermute, S. 509, (er aber im Gegensatz zu Steindorff wegen Zephanja) bei der »Stadt« an Jerusalem (»the most likely city to appear«; vgl.

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zwe[i] Frauen, [d]ie zugleich mahlten an | g einer Maschin[e] (mecanh). [I]ch aber (de), ich schaut[e] | h auf sie, wie sie sprachen. Und ich sah [noch] | i zwei auf ihren Lagerståtten. [Ein] | j jeder [v]on ihnen ¼ | k auf ihre[n] Lagerståtte[n]. 6 U[nd ich sah] | l die [g]anze (bewohnte) Erd[e] (oikoumenh), wie sie [a]ufge[hångt] war | wie ein Tropfen von [Wasser] | m indem er hing ¼

ach 2 indem er heraufkam i[n] einen Brunnen. | a 2,1 Ich sagte dem Eng[e]l (aggelo@) des HERRn: »Ist etwa (ara) | 2,1 nicht Finsternis an diesem Ort noch (oute) Nacht?« b | 2 Er sagte zu mir: »Nein; denn der Ort, |

g) h) i) j)

k) l) m)

a)

b)

Zeph 1,10 ff.). Hier wird im erhaltenen Fragment der angelus interpres eingefçhrt (vgl. auch ach 4,13 f.; 6,6 f.; sah 1,23±25). Vgl. Mt 24,40: »zwei auf einem Acker«. MS: meÅcÏan[eÅ]. Vgl. Mt 24,41; Lk 17,35; Bill. I, S. 966 f. Ich ergånze am Zeilen-Ende [ake] (mit P. Lacau, in: JA 254 [1966], S. 172). Vgl. Lk 17,34. ± Sowohl in Mt 24 wie in Lk 17 geht es um »jenen Tag« (sc.: des »Menschensohns« und des Gerichts). In ach wie in den Evangelien ist kein Textdatum der Bilder »christlich«. Doch darf m. E. eine Kenntnis der Evangelien-Texte wegen der Kumulation der bei Mt und Lk angefçhrten Bilder (Wintermute, S. 509: »the fullest account«) vermutet werden. Allerdings kommt es nicht wie in den Evangelien zur Krisis (vgl. z. B. Lk 17,34: »einer wird genommen und der andere gelassen werden«). Vielleicht wird die Fortsetzung analog zu den Evangelien als bekannt vorausgesetzt. (Einfçgung 3, s. S. 1230) Die zweite Hålfte von ach 1,15 ist leider schlecht çbersetzbar. Ich verzichte auf eine hypothetische Ergånzung. Zum Problem vgl. auch Wintermute, S. 510. Vgl. sah 2,28. Am Zeilenanfang kann problemlos esahe gelesen werden. Eine Lesung :m[mau] :nc:lho Ç (vgl. dazu Crum, S. 333b) ist wohl auszuschliessen. Obwohl die restlichen Buchstaben von Z. 19 relativ deutlich erkennbar sind, schliesse ich mich Steindorff, S. 36, an: »Mit den Resten der Zeile weiû ich nichts anzufangen«. Zur Verbindung von »Brunnen« und »Gerechtigkeit« vgl. Hen (åth) 48,1. ± An dieser Stelle wird man eouÉÖte lesen mçssen, d. h. der Pråposition ahržÒ folgt die verstårkende Pråposition e- (vgl. Crum, S. 698b: »mostly S«). Durch Vergleich mit den folgenden Zeilen låsst sich erschliessen, dass in Z. 1 kaum ein oder gar zwei weitere Buchstaben hinter dem noch deutlich lesbaren e- ergånzt zu werden brauchen, also weder ein ecÏ:n (Stern), noch gar das sprachlich zu fordernde acÏ:n (Steindorff, Apokalypse, S. 36 f., Sterns Vorschlag korrigierend). Die vermutete Textlçcke scheint eine Folge der Konservierungsweise des hier beschådigten Papyrusblattes zu sein. Allerdings wåre statt eein a- (A) zu erwarten. Vgl. Diebner, in: DBAT 14 (1979), S. 57; vgl. auch P. Lacau, in: JA 254 (1966), S. 172: h[n]ouÉÖte. ± Vgl. zum Brunnen sah 2,29. Ç Die Frage kommt unvermittelt und ist aus dem Voraufgehenden (soweit identifizierbar) nicht ableitbar: Anlass zu Ûberlegungen im Blick auf Art, Beschaffenheit und Zustand des Textes.

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an dem die Gerechten (dikaio@) sind und | die Heiligen, nicht ist Finsternis an | jenem Ort, so[n]dern (alla) sie sind | im Lichte alle Zeit.« c | 3 Ich sah aber (de) alle Seelen (vuch) der Menschen, | wie sie in [ihren] Strafe[n] (kolasi@) d sind. e 4 Ich | aber (de), ich stæhnte a[uf] zum HERRn | f Pantokrator (pantokratwr): »[Got]t, wenn | g du bei den [H]eiligen weilst, h wirst du | grossmçtig [handeln] an der Welt (kosmo@) | [und] diesen Seelen (vuch), die, welche sind in | [dieser St]rafe (kolasi@). i« 5 (Da) sagte der Engel (aggelo@) des HE[RRn] | c)

d) e) f) g) h) i)

Hier und im folgenden vielfach (vgl. ach 3,5 ff.12 ff.; 5,7 ff.; 10,16.19 f.; 15,7 ff.13 ff.; 16,1 ff.6.7 ff.13 ff.; 17,5 ff.; 18,3 ff.) fungiert der den Visionår leitende Engel als »DeuteEngel« (angelus interpres; vgl. V. Hirth: Gottes Boten, S. 101±104, bes. auch S. 165). Die Funktion des interpres kænnen auch andere Personen als »Engel« çbernehmen (vgl. z. B. Apc 7,13: »einer von den Øltesten«). ± Die klassische Situation fçr den interpres ist die vom Seher aus eigenen Kråften nicht zu deutende Vision. Von daher låsst sich das literarische Schema ableiten: 1. Die Vision (V), 2. die hilflose Frage des Visionårs an die begleitende Person, von der er sich Deutung erhofft (F), 3. die Erklårung des Geschauten durch die Deute-Person (E). Das Schema V, F, E kann sich in einer (apokalyptischen) Schrift oder in einem Schriftabschnitt nahezu beliebig oft wiederholen (vgl. hierzu etwa ach 14,19 ± 18,12. Hiervon zu unterscheiden ist die besonders im gnostischen Schrifttum anzutreffende Struktur F, E ohne eine (eigentliche) Vision (vgl. z. B. NHL II,4; III,5; V,3; VII,2 und bes. VI,6; VI,8). Hier dienen Frage und Antwort zur Vermittlung des dem Gnostiker nætigen Wissens. Zwischen dem Mystagogen (z. B. Hermes Trismegistus in den hermetischen Traktaten VI,6 und VI,8) und dem zu Initiierenden (dem »Sohn« VI,6; Asklepius VI,8) entwickelt sich ein Schulgespråch. Der apokalyptische Visionår, obwohl vielfach sehr erschçttert (vgl. z. B. ach 2,10 ff.) oder durch das von ihm Erlebte geångstigt (vgl. ach 5,14 ff.), steht demgegençber insofern ausserhalb des von ihm Geschauten und ihm Gedeuteten, als ihm »alles Mægliche« an kosmischem und endzeitlichem Geschehen vorgefçhrt wird und es nicht das wesentliche seiner Schau ist, dass er ihn und seine persænliche Vervollkommnung Betreffendes erfåhrt. Die Ûbergånge zwischen beiden Schemata und ihnen zuzuordnenden literarischen Gattungen sind fliessend. ± Vgl. unten zu ach 12,16. Fçr h:n[noy]kolasis »in [ihren] Strafen« (vgl. Steindorff, S. 37) reichte die Lçcke nicht aus. ÇDas råumlich mægliche h:n[ou]kolasis wird indessen im Sinne von Pråp. und Ç art.poss.pl. (mit suff. 3.pl.) zu verstehen sein. ach 2,9 f. liegt nicht das Schema V, F, E (vgl. bei c) vor, sondern der Visionår »sieht« zugleich die Deutung selbst. Der Visionår leidet unter seinen Gesichten; vgl. dazu im Rahmen der hier vorzustellenden Texte noch ach 5,4 f.; 7,18 f.; 8,2.14 f.; sah 1,8; eine freudige Reaktion begegnet ach 10,1 f. Statt ohÖpe lies ehÖpe. ± Eigenartig ist, dass der Text nicht mit einem Relativsatz fortÇ fåhrt. Ç Vgl. 1 Clem 59,3; Jes 57,15. eke-e[r]nacÏ (fut.III): »Bedeutung: Zukunft, deren Eintreffen bestimmt erwartet wird, daher besonders bei Voraussage, Wunsch, Befehl« (Till: Grammatik, S. 156), also im engeren Sinne modal zu çbersetzen. ± Zur Fçrbitte des Propheten, Gerechten oder Sehers vgl. Ex 32,31 ff.; Gen 18,23 ff.; mehrfach in ApcBar (gr., syr.); Apc Esr; Apc Sedr

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zu mir: »Komm, ich zeige dir diese | [Ståtte] j der Gerechtigkeit (dikaiosunh)!« 6 Er fçhrte mich aber (de) | [hina]uf auf den Berg Seir. k Er | [zeigte] l mir drei Månner,

ach 3 3,1 indem zwei Engel (aggelo@) mit ihnen gingen, | a die sich freuten und die jubelten auf | çber sie. 2 Ich sagte dem Engel (aggelo@): | »Wer sind diese derartig?« 3 Er sagte | b zu mir: »Diese sind die drei Sæhne | von Joatham, dem Priester, die, | c

j) k)

l) a)

b) c)

u. æ.; zum Problem dieser Fçrbitte vgl. Ez 14,12 ff.; 4 Esr 7,111. ± Die Fçrbitte bleibt hier unbeantwortet; ach 2,9±16 fållt aus dem Schema V, F, E (vgl. 2 c; auch zu ach 5,17). Im Blick darauf, was vermutlich vom Berg SeÒr (Z. 19) aus zu sehen ist, ergånze ich zu Beginn von Z. 18 c…ra. Die Lçcke fasst gut vier Buchstaben (gegen Steindorff, S. 38). Vgl. Mt 4,8 par. Lk 4,5 und zu sah 1,25 f.; ach 1,6. ± Zum »Berg SeÒr« vgl. Dtn 33,2; Ri 5,4; Jes 21,11. Der Berg SeÒr steht nicht nur fçr Edom (vgl. Gen 32,4; 33,14.16; 36,30; Dtn 2,4.12.22; Ez 35,3.7.15), mit dem »Israel« (auch nach der Zwangs-Eingemeindung Idumåas durch Johannes Hyrkan I.) in einem historisch bedingten Spannungs-Verhåltnis lebt, sondern auch fçr den Ort der (durchaus »kritischen«; vgl. Jes 21,11) gættlichen Offenbarung, etwa in Parallele zu den Bergen Sinai (Dtn 33,2; Ri 5,4) und Paran (Dtn 33,2). Fçr [tama]i ist zu Beginn der Zeile ausreichend Platz (gegen Steindorff, S. 38). Die beiden sich freuenden und jubelnden Engel wirken an dieser Stelle unmotiviert, ja stærend. Im folgenden wird auch kein Bezug auf sie genommen, es sei denn, sie wåren mit den Engeln des Anklågers (ach 4,3±12) zu identifizieren. Diese håtten freilich Grund, sich çber die Verfehlungen der Jo(a)tham-Sæhne (Z. 5 ff.) zu freuen. Die typische Frage des Visionårs lautet auf Griechisch: t‚ne@ e§s‰n oÞtoi; (vgl. z. B. ach 3,12 f.; 5,6 f.; 15,6 f.12 f.19; 17,3; sah 1,16 f.; ApcBar(gr) 3,4; 12,2; ApcEsr(gr) 4,17.23.26 u. æ.). Es ist Steindorff, S. 39, wohl beizupflichten, wenn er meint, dass bei dem Hinweis auf eine Erzåhlung von drei ungehorsamen Jo(a)thams-Sæhnen nicht »an eine Verwechslung mit den beiden Sæhnen Eli's ¼ zu denken« sei. Wintermute, S. 511, verweist auf eine Variante der Priesterlisten in 1 Chr 5,29 ff. (kaum 6,4 ff.) und Esr 7,2 ff. in Josephus: Antiquitates 8,11 f., wo ein Priester Jotham an der Stelle des biblischen Usi steht. Ein weiterer Priester Jotham ist in Antiquitates 10,153 (Stellenangabe fehlt bei Wintermute) in der Zeit des biblischen Zephanja placiert (vgl. das priester-feindliche Gerichtswort Zeph 1,1±6). Nun sind Priesterlisten Legitimations-Texte. Daher wohl auch (religionsund partei-politisch bedingt) stark variierende Priesterlisten, etwa in samaritanischer versus judåischer Tradition; vgl. H. G. Kippenberg: Garizim und Synagoge, Berlin usw. 1971 (RGVV 30), S. 60 ff. »Historizitåt« in unserem modernen Sinne ist dabei kaum ein Aspekt. Es mag sein, dass der Verfasser von ach eine Tradition wie die von Josephus: Antiquitates 10,152±154 bezeugte kannte (freilich »a fragile hypothesis«). Auf alle Fålle ist das Motiv der ungehorsamen Priester(sæhne) ein recht håufig realisierter plot (vgl. neben 1 Sam 2,12 ff. auch Lev 10; Num 16 f.). Das Motiv dçrfte nicht zufållig in der religiæsen Tradition einer Gemeinschaft verbreitet sein, deren kultische Praktiken mit Pfrçnden, d. h. mit materiellen Privilegien, verbunden sind, was leicht zu Interessen-

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welche nicht beachteten das Gebot (entolh) von | ihrem Vater, noch (oute) taten die | Rechtssatzungen (dikaiwma) des HERRn.« 4 Ich sah nun | d noch zwei Engel (aggelo@), die weinten auf | çber die drei Sæhne von Joatham |, dem Priester. 5 Ich sagte hzui dem Engel (aggelo@): | »Wer sind diese?« Er sagte: »Diese | sind die Engel (aggelo@) des HERRn Panto- | krator« (pantokratwr), die aufschreiben die Werke, | e alle guten, der Gerech[ten] (dikaio@) | auf hihrei Schrif[t]rolle (ceirogragon), wåhrend sie s[itzen] | f an der Pforte (pulh) des Himmels. 4,1 Ich aber (de) [pflege] | sie aus ihren Hånden zu nehmen und sie zu bringen [hinein]

ach 4 4,1 vor den HERRn Pa[n]tokrator (pantokratwr). | Er schreibt ihren Namen in das Buch der | Lebenden. a 4,2 Die anderen Engel (aggelo@) auch |

d) e)

f)

a)

konflikten fçhren kann. In ach 2,19 ± 3,12 dçrfte auf eine biblisch nicht tradierte Variante angespielt werden; vgl. B. J.Diebner: DBAT 16 (1982), S. 40±49. Das hier erwåhnte klagende Engelpaar ist im Kontext unmittelbar plausibler als das zuvor erwåhnte jubelnde. Das Epitheton pantokrtwr steht in der LXX (mit zwei Ausnahmen) isoliert fçr das hebråische Éadday oder fçr seva3Öt in Verbindung mit YHWH und Elohim (k„rio@ Ç resp. jeƒ@). Es steht in der LXX nie fçr 3ñlyÖn (Ävisto@). Dies ist methodisch wichtig fçr die Frage der (literarischen und traditionsgeschichtlichen) Zuordnung von Z zu sah resp. ach. Fçr jeden Menschen wird ein »Manuskript« mit seinen Werken angefertigt. Hier mag es so scheinen, als wçrden nur die »guten Werke« eingetragen; ach 11,4 ff. zeigt, dass auch die schlechten Werke und alle Unterlassungen eingetragen werden. Die Trauer des zweiten Engelpaars dçrfte darin begrçndet sein, dass sie in die Handschriften der Jotham-Sæhne nichts Positives eintragen kænnen. ± Vgl. zu den Schreiber-Engeln ausserhalb von ach z. B. Hen (åth) 89,61 ff.; 90,14.22; 104,7; Hen (sl) 19,5; Jub 30,20 ff. Es kænnen auch andere hervorragende Personen Schreiber der himmlischen Personalakten sein, so z. B. Henoch, Esra, Elias, der Messias u. a. m. (Belege bei Bill. II, S. 172 f. zu Lk 10,20). ± Das ceirƒgrafon (vgl. auch ach 4,7.10; 10,21 / 11,1; 11,7 f.12 f.15 f.19 / 12,1; 12,3 f.8.17) steht in einem Spannungsverhåltnis zum »Buch der Lebenden« (vgl. ach 4,2 f.; 14,5 f.); vgl. zum Komplex auch die Anmerkung zu ach 4,3. Vgl. auch ach 14,5 f. ± Das »himmlische Buch« ist in der antiken jçdischen und christlichen Literatur ein weit verbreiteter Topos; vgl. Bill. II, S. 169±176 zu Lk 10,20. Bill. unterscheidet vier Buch-Typen: 1. das »Buch des Lebens« oder »der Lebenden«; 2. das »Buch der Taten« eines Menschen; 3. das »Schicksalsbuch« des Menschen; 4. das »Buch des gættlichen Weltplans«. Im Kontext der in ach erwåhnten Bçcher resp. Manuskripte sind lediglich die Typen 1 und 2 interessant. Zu beiden sollen die wichtigsten biblischen und deuterokanonischen Belege aufgelistet werden. ± 1. Das »Buch des Lebens« oder »der Lebenden« (terminologisch eindeutige Erwåhnungen oder sachlich wahrscheinliche Bezçge ohne Nennung des terminus technicus): Ex 32,32 f.; Ps 69,29 (Ps 68,29

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b

des Anklågers (kathgoro@) c, der auf | der Erde ist, auch sie wiederum, sie schrei- | ben auf alle Sçnden der Menschen | auf ihre Schriftrolle (ceirografon) d. Sie sitzen | auch an der Pforte (pulh) des Himmels. Sie | berichten an ihn, den Anklåger (kathgoro@) e. Er | schreibt sie auf seine Schriftrolle (ceirografon) f, damit | er sie anklage (kathgorein), g | wenn sie heraus aus der Welt (kosmo@) kommen hin- | h unter dorthin.« 3 Ich nun, ich ging mit |

b)

c) d) e)

f) g) h)

LXX); 87,4±6 (bes. Vers 6); Dan 12,1; Lk 10,20; Phil 4,3; Hebr 12,23; Apc 3,5; 13,8; 17,8; 20,15; Hen (åth) 47,3; 103,2; 104,1; 108,3; Jub 30,19 ff.; 36,10; auch das Gegenstçck, ein »Buch des Todes« sozusagen, ist bekannt: z. B. Jub 30,22; 36,10; Vgl. auch das Achtzehngebet 12 und zu weiteren Belegen aus der rabbinischen Literatur vgl. Bill. II, S. 170; III, S. 840. ± 2. Das »Buch der Taten« eines Menschen: Neh 13,14; Ps 51,3; 109,14; Jes 65,6; Mal 3,16; Dan 7,10; Apc 20,12; Hen (åth) 81,4; 98,6±8.15; 104,7; Jub 30,23; 36,10; 39,6; ApcBar (syr) 24,1; weitere Belege aus der rabbinischen Literatur vgl. Bill. II, S. 171 f. ± Auch der Lohn des Menschen wird verzeichnet: vgl. Hen (åth) 108,10. ± An verwandten Vorstellungen seien hier genannt: das Aufgeschrieben-Werden zum Leben des Restes in Zion und Jerusalem Jes 4,3; das Gerichtsbuch Apc 5,1; der »Beutel des Lebendigen« 1 Sam 25,29 (vgl. O. Eissfeldt: Der Beutel der Lebendigen, Berlin 1960 [BAL 105,6]; BHH I, Sp. 236 f.; NBL I, Sp. 291), der allerdings wohl die Bestattungssitte als Vorbild der Anschauung hat. ± Ein anderer Buchtyp ist das »lebende Buch« (picÏÖÖme etan:h) des EvVer 22,39, das die gnostische Erkenntnis vermittelt. Der Abschnitt ach 3,18 ± 4,3 scheint die beiden in Spannung zueinander zu stehen scheinenden Vorstellungen von den »Schriftrollen« und dem »Buch der Lebenden« miteinander harmonisieren zu wollen; denn die hier beschriebene Prozedur erscheint recht unækonomisch. Diese Annahme wird m. E. durch die Beobachtung gestçtzt, dass in dem Abschnitt ach 4,3±13 die Daten von der Schriftrolle der Anklåger-Engel auf die des Anklågers selbst çbertragen werden, sozusagen auf eine »Todesrolle«. Hier wollte womæglich jemand fçr das Sçndenregister einen analogen Vorgang zu dem 3,9 ± 4,3 fçr das Register der guten Werke der Gerechten beschriebenen konstruieren. Dabei scheint er sich an der Spannung zwischen den Genera »Schriftrolle« und »Buch der Lebenden« gestossen zu haben: auch der Anklåger ± Widersacher des Pantokrator im endzeitlichen Gerichts-Verfahren ± fçhrt eine »Schriftrolle«. Und wåhrend der Pantokrator nur die Namen çbertrågt, schreibt der Anklåger die Sçnden der Menschen ab. Zum »Anklåger« vgl. auch ach 4,9; 12,13 f.; 14,2; sah 1,14 f.; vgl. auch die Rolle des dibolo@ in Mt 4,1. Bill. I, S. 141±144 (vgl. auch III, S. 814) geht exkursartig auf den »Anklåger« in der jçdisch-rabbinischen Ûberlieferung ein. Vgl. u. a. Hen (åth) 104,7. Die »anderen Engel hnåmlichi des Anklågers« wirken hier sekundår, gleichsam synthetisch eingefçhrt. Sie werden ± anders als die (mit ihnen identisch sein sollenden) jubelnden in 3,1 wie auch die klagenden in 3,10 nicht »geschaut«, und der Visionår »fragt« auch nicht, wie bei letzteren, wer sie seien. MS: cÏeirographon. ± Im Himmel werden auch die bæsen Werke verzeichnet; vgl. Hen (åth) 108,7; TestAbr 10,7 ff. MS: katžgori. Am Zeilen-Ende wurde offenbar [[m/o(?) anak kje]] getilgt, und zwar so, dass çber den ersten Buchstaben (m/o?) das a von mmau geschrieben wurde und das u çber das erste a von anak. Der Rest wurde getilgt. Die Korrektur wurde wohl nætig wegen einer aberratio oculi (vgl. anak kje in Z. 13).

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[dem] Engel (aggelo@) des HERRn. Ich schaute [v]or mich hin i. 4 Ich sah einen Ort dort | j [mit tau] ksendhmal tausendi und zehntausendmal zehntausend l En- | [gel]n (aggelo@), die hin[e]ingingen durch | [ihn, 5 der]en Gesicht war in der Art von einem Pan[ther] (pardali@) m indem ihre Zåhne ausserhalb ihres Mundes (waren) in | [der Art von] n den Wildschweinen, o wåhrend ihre Augen

ach 5 gemischt waren mit Blut 5,1 (und) wåhrend ihr Haar aufgelæst war | wie das Haar von den Frauen, a indem | i)

j) k)

l) m) n)

o)

a)

Die råumlichen Vorstellungen des Textes sind problematisch bis unstimmig: obwohl der »Anklåger« »auf der Erde ist« (4,4 f.), spielt sich der Aktenvorgang Ûbertrag der Sçnden-Register wohl oben an der »Himmels-Pforte« ab (4,8±10). Die Anklage aber wird erhoben, wenn die Sçnder »aus der Welt hinunterkommen« (sc.: in den Hades [und an die Gerichts-Ståtte?]; 4,12 f.). Am Zeilen-Ende mo statt :mmo; vgl. Steindorff, S. 41. Eigentlich kann es fçr den Zeilenbeginn nur eine Ergånzung geben: [m:n henho] :nho Ç Des(vgl. ach 13,3 und sah 1,27). Nur reicht der Fehlraum nicht fçr sieben Buchstaben. halb ergånze ich [m:n he]nho h:nhoi, d. h. ich nehme an, dass der Schreiber ein :nho Ç Ç Ç versehentlich ausliess (Haplographie); vgl. Steindorff, S. 41. Vgl. zu den Zahlenangaben ach 13,3 f.; sah 1,27±30; Dan 7,10; Apc 5,11; Hen (åth) 40,1; 60,1; 71,8.13. Grosskatzenartig sind die depravierten heidnischen Gætter; vgl. z. B. JosAs 12,9. Ergånzungs-Vorschlag fçr den Zeilenbeginn: :n-'[t:he :n]ni-Éahewt. Vgl. hierzu auch Ç Steindorff, S. 43, der jedoch fragt: »Was ist ¼ s[herz]ahewt? Etwa ein Tier?«. Vgl. auch P. Lacau, in: JA 254 (1966), S. 169±195; Crum, S. 63ab. Die Form låsst Fragen offen; dass es sich um ein wildschweinartiges Tier handeln kænnte, ist zum mindesten eine wahrscheinliche Annahme. Zum Zahn-Motiv bei håsslichen Straf-Engeln vgl. z. B. Hen (sl) 42,1. ± Vgl. sah 1,32 f. und ach 8,9±11. ± Unter der Voraussetzung, dass die Interpretation »Wildschwein« zutrifft, erinnern die herausstehenden Zåhne der »Schæpfungs-Diener« (vgl. 5,8) an die Gralsbotin Kundrie: »Die groteske Håsslichkeit dieser auf kelt. Traditionen zurçckgehenden Gestalt weist auf ihr ursprçngl. Wesen als Todesdåmon hin« (MEL 14, S. 449). Dass es sich bei den in ach und sah erwåhnten Engeln um Todesdåmonen handelt, geht aus dem weiteren Text hervor (vgl. ach 5,8±14). Sollten diese Todesengel mit dem Typ »Kundrie« traditionsgeschichtlich in Verbindung gebracht werden kænnen, mçsste der Frage nach dem Ursprung dieser Wesen neu nachgegangen werden. Vgl. zu »Kundrie«: H. Gçntert: Kundry, Heidelberg 1928. Vgl. zu den »Frauenhaaren« ach 8,8 f.11 f.; sah 1,31 f.; Apc 9,8 (es scheint sich um ein NT-Zitat zu handeln: ka‰ eâcon tr‚ca@ £@ tr‚ca@ gunaik¾n, ka‰ o  ¨dƒnte@ a©t¾n £@ leƒwtwn Üsan (oder der biblische Apokalyptiker zitiert). ± Das Merkmal der aufgelæsten, also langen Frauenhaare bei diesen apokalyptischen Schreckenswesen ist auffållig. Welche Funktion kænnte es haben? Alle Kærperzçge, aus denen sich z. B. die apokalyptischen »Heuschrecken« in Apc 9,3±10 zusammensetzen, haben ein Tertium: sie symbolisieren Verkærperungen zerstærerischer Macht (Heuschrecken, Skorpione, KampfRæsser, Læwen[-Zåhne(!)]; vgl. Apc 9,3.10). So steckt die Kraft des Nasiråers (vgl. Ri 13,5) Simson in seinen ungeschorenen Haaren (vgl. Ri 16,17.22). Vgl. auch den schrekkenerregenden, tædlichen Anblick der Gorgo (von gorgƒ@ »schrecklich fçr Blick und

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Geisseln (fraggelion) b von Feuer in ihren | Hånden sind c. 2 Als ich diese jedoch (de) gesehen hatte, hatte ich Furcht. | Ich sagte dem [E]ngel (aggelo@) dort, der | mit mir ging: »Wer sind diese | derartig?« 3 Er sagte zu mir: »Diese sind die | Diener (uphreth@) d der ganzen Schæpfung. Diese | sind es, die zu den Seelen (vuch) zu gehen pflegen der | gottlosen e (haisebh@) Menschen. Sie bringen sie. Sie legen hsiei f an | diesen Ort. 4 Sie pflegen drei Tage (damit) zu verbringen, indem sie | mit ihnen in der Luft (ahr) kreisen, bevor | sie sie nehmen (und) sie sie vernichten zu ihrer Strafe (kolasi@) | bis (in) Ewigkeit. g« 5 Ich sagte: »Ich bitte |

b) c) d) e) f) g)

Anblick« (PWkl 2, Sp. 852; cf. auch Liddell-Scott, S. 357). Auch bei den Schreckenswesen in ach ist tædliche Kraft das Tertium der Kærper-Bestandteile (Panther, Eber[?], blutunterlaufene Augen). Ebenso mag man an die »Rache-Gættinnen« Erin(n)yen (¥rin„@ »Rache, Strafe« und deren Folgen: »Unheil, Verderben« [Benseler, S. 336]) denken (blutunterlaufene Augen, Fackeln in den Hånden, aufgelæste [Schlangen-] Haare (vgl. MEL 8, S. 118; auch PWkl 2, Sp. 358 f.) oder an Keren (vgl. PWkl 3, Sp. 194 f.). ± Vgl. auch zu diesen Dåmonengruppen Roscher I,1, Sp. 1310±1336 (»Erinys«); II,1, Sp. 1136±1166 (»Keres d. i. Keren«). ± In der ågyptischen Mythologie ist Apophis, der Gegner des Sonnengottes, »der mit dem schrecklichen Gesicht« (Hornung: Unterweltsbçcher, S. 134 f.). Die Bedrohung durch Apophis liegt besonders im Westen; daher befassen sich Toten-Literatur und magische Texte vorwiegend mit der Abwehr dieses Feindes des Osiris (vgl. auch Helck-Otto, S. 43 f.). MS: fragelion. Vgl. ach 4,18 ± 5,4 mit 8,8±14 und sah 1,31±33, sowie den Abschnitt 4,13 ± 5,4 insgesamt mit sah 1,23±33. MS: hypžretžs. MS: :nsabžs. Das Wort sabžs ist fem. von sabe »weise, Weiser«. Doch ist hier wohl :n-haisheibžs (¤seb@) zu lesen. Die Verschreibung geht wohl auf den Gleichklang der so Verschiedenes bedeutenden (koptischen resp. griechischen) Wærter zurçck. Der Schreiber liess h:mmaui aus (Homoiarkton). Die ågyptische Tradition kennt ein doppeltes Unterwelts-Geschick der Toten: die Verdammten sollen auf Ewigkeit vernichtet werden. Nur den seligen Toten wird »das erhoffte selige Schicksal zuteil« (Hornung: Unterweltsbçcher, S. 42; dort auch umfassender »zur Bestrafung der Verdammten« S. 42±45 mit den wichtigsten Quellen-Verweisen und Hinweisen auf die Lebendigkeit der ågyptischen Todes-Vorstellungen çber die ræmisch-ptolemåische Zeit hinaus). ± Zur »ewigen Strafe« vgl. auch Sap 4,19 f.; 5,17 ff.; Mk 9,45 ff. par. Mt 18,8(f.); 25,41.46; vgl. 2Thess 1,9. Der »ewigen Strafe« oder dem »ewigen Feuer« (der Hælle; vgl. Lk 16,24) entspricht eine ewige Freudenzeit der Gerechten (vgl. die Gegençberstellungen in Joh 5,29 [vgl. Dan 12,2; Ræm 6,23]). Vgl. auch Bill. IV, 2, S. 1059±1062.1075±1083 (31. Exkurs: »Sche3ol, Gehinnom ¼« [II, 6 und 8]); dort auch die wichtigsten Belegstellen aus der ausserkanonischen antik-jçdischen und rabbinischen Literatur. ± Die Aussagen von ach 5,8±11 und 11±14 stehen zueinander in Spannung. Diese låsst sich m. E. læsen, wenn man die Z. 1 ff. als einen (literarischen) Nachtrag oder als Ergånzung zu Z. 8±11 betrachtet, worin die Tåtigkeit der Erin(n)yen oder Keren pråzisiert wird: sozusagen der rezipierten antiken Vorstellung vom Treiben dieser Todesdåmonen angeglichen wird. Die Erin(n)yen und Keren werden »vielfach als durch die Lçfte fahrend gedacht, sie raffen, die sie verfolgen, durch die Luft fort. Das ist ursprçnglich der schwårmende Totenzug, die wilde Jagd« (Diete-

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dich, Herr, gib nicht Vollmacht (exousia) h | ihnen, dass sie kommen herein zu mir!« 6 (Da) sagte | der Engel (aggelo@): »Habe nicht Furch[t]! i | Ich werde hsiei nicht hereingehen lassen zu di[r]. | Denn du, du bist rein vor

ach 6 6,1 dem HERRn. Ich werde hsiei a nicht kommen lassen | herein zu dir. Denn der HERR, der Pantokrator (pantokratwr), | er hat mich zu dir gesandt. Denn rein hbist dui | b vor ihm. c« 2 Dann (tote) winkte er d ihnen zu. | Sie aber (de), sie entfernten sich nach hinten. Sie | eilten fort von mir. e 2 Ich aber (de), ich ging | mit dem Engel (aggelo@) Gottes. Ich schaute | vor mich hin. Ich sah Tore (pulh). f 3 Dann (tote) g, als ich mich genåhert hatte, (da) |

h)

i)

a) b)

c) d) e) f)

g)

rich, S. 56; vgl. zur Tåtigkeit der Erinnyen, Keren und ihrer traditionsgeschichtlichen Nachfahren in der frçhchristlichen Literatur Dieterich, S. 54±62). Die wilden Todes-Schwårmer haben »Vollmacht« (¥xous‚a; vgl. Apc 9,3.10). Das ist eine gættliche Qualifikation, die grundsåtzlich neutral ist, also in der Tradition auch positiv besetzt sein (vgl. Mt 7,29; 9,6 u. v. æ.) und an nicht-gættliche Personen delegiert werden kann (vgl. z. B. 2Kor 13,10). Zum englischen Trost des Sehers vgl. u. a. Hen (sl) 20,2; 21,3; durch Gott selbst: 22,4. ± Diese Bemerkung nimmt genau den Terminus von 5,4 f. auf. Womæglich ist 5,5±14 ein Einschub, zumal im folgenden Abschnitt ach 6,6 ± 12,19 (mit Ausnahme des kurzen Zwischenstçcks 10,5±20) die Struktur Vision (V), (furchtsame) Reaktion (R) des Sehers, Gebet (G) des Sehers vorliegt (also: V, R, G) und nicht das Schema V, F, E (vgl. dazu oben zu ach 2,4). Der Schreiber liess h:mmaui aus (Homoiarkton). Vgl. P. Lacau, in: JA 254 (1966), S. 169±195 ± Viermal beteuert der Verstorbene im ågyptischen Totenbuch »Ich bin rein!« (Spruch 125,49 f.[f].; Hornung: Totenbuch, S. 235); vgl. hierzu (den åg. Text) bei Maystre: Dclarations, S. 51. ± In ach wird die »Reinheit« dem Seher zugesprochen (allerdings steht dies im Widerspruch zu ach 11,4 ± 12,4). Bei ach 5,18 ± 6,1 und 6,1±4 sind Dubletten. 6,2 f. bringt einen Gedanken, der in 5,18 ± 6,1 noch nicht enthalten ist. Womæglich hat die Dublette hierin ihren Grund. Riessler, S. 170, låsst 5,18 ± 6,1 in seiner Ûbersetzung aus. MS: -chÖrme (statt -cÏÖrme). Bei ach 6,5 und 6,5 f. handelt es sich ebenfalls um Dubletten. Eine Zuordnung zu den unter c) erwåhnten Dubletten (im Sinne biblischer »Quellen-Scheidung«) erscheint mir nicht mæglich. Die »(ehernen) Tore« werden viermal erwåhnt (ach 6,8.10.18; 7,3), zåhlt man die Erwåhnungen durch Pronominal-Suffixe mit, sogar noch æfter. Dreimal »erblickt« der Seher die Tore (6,7 f.17 f.; 7,2). Nur bei der letzten Erwåhnung ereignet sich etwas Weiterfçhrendes. Bei 6,7±10 und 17±20 scheint es sich wieder um Dubletten zu handeln, wobei die letztere Passage wieder (åhnlich ach 6,2 f.) einige neue Daten bringt. Auf die eigenartige Konstruktion aÒ-'kj:nt:s (vgl. auch ach 6,18; 7,8; 11,4) verweist Steindorff, S. 44.

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fand ich ((es)): Tore (pulh) h von Erz waren es. 4 Er | berçhrte sie, der Engel (aggelo@) nåmlich. i Sie æffneten sich vor | ihm. j Ich ging mit ihm hinein. Ich | fand ihre ganze k Strasse (plateia) l wie | (eine) schæne Stadt (poli@) m. 5 Ich ging in ihre | Mitte n. Da (tote) ± der Engel (aggelo@) des | HERRn, er ånderte seine Gestalt (morfh) o bei | mir an jenem Ort. 6 Ich aber (de), ich | schaute auf sie. Ich fand ((es)): Tore (pulh) | von Erz waren es p und Schlæsser von Er[z] | waren es und Querriegel (moclo@) von Eisen

h) i) j) k) l) m) n)

o)

p)

Bei den »ehernen Toren« dçrfte es sich um die Tore des Hades handeln, kaum aber (wie Riessler, S. 170, sein Kapitel 6 çberschreibt) um die »Himmelstore« (vgl. unten zu ach 6,11.15a). Hier scheint cÏe fehlerhaft fçr :nkji zu stehen (vgl. Steindorff, S. 44). Der Irrtum ist verståndlich: die Aussprache beider Wærter muss recht åhnlich gewesen sein. Der Engel fçhrt hinab in das Reich der Toten (vgl. Sap 16,13; Tob 13,2 [vgl. auch Dtn 32,39]). ± Zur Vorstellung, dass die Hades-Pforten offen stehen, vgl. antike (pagane) Sarkophage (Abb.1). Der art.poss. cum suff.3.sg.fem. (:nt:s-platia) sowie das Pronominal-Suffix von tžr:s beziehen sich auf die Z. 14 genannte pƒli@. MS: platia. Vgl. ApcPl(lat) 29. Riesslers Titel fçr sein Kapitel 6 leitet sich von der Beschreibung ach 6,10±15 her. Dieser Beurteilung kann ich nur unter der Voraussetzung zustimmen, dass nach h:nt:s-'mžte (Z. 14 f.) etwas ausgefallen ist: eine Aussage çber das mægliche »Leben« Çhinter den vermeintlichen »Himmelstoren«, auf jeden Fall aber ein Hinweis auf einen Ortswechsel des Sehers hin zu einem neuen Schauplatz, dem »Hællenmeer« von ach 7,6 ff., zum mindesten wieder aus der Stadt hinaus vor die Tore, wo sich der Seher (mæglicherweise) ab 6,17 wieder befindet. ± Zum Nebeneinander von »himmlischem« und »hællischem« Ort vgl. aber auch z. B. Hen (åth) 26 f. Der Engel verwandelt seine Gestalt, weil die im folgenden erwåhnten Engel, die mit dem Visionår kommunizieren, eigentlich nicht mehr identisch sind mit dem Engel, der den Seher bis dahin betreute. Ausnahmen scheinen ach 10,14 f.; 17,4 zu sein. Sollte diese Vermutung zutreffen, so dçrfte es sich bei ach 6,15±17 um eine »redaktionelle« Glosse handeln, die Text-Abschnitte unterschiedlicher Herkunft miteinander harmonisieren soll. Bei ach 6,18 f. handelt es sich wieder um eine Dublette zu Z. 9 f. Aber auch diese Dublette fçhrt çber Z. 18 f. hinaus (vgl. 6,19 ± 7,1).

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ach 7 waren es. 7,1 Ich aber (de), es wurde verschlossen a mein Mund b drin- | nen dort c. Ich schaute vor mir | wiederum d die Tore (pulh) von Eisen, e indem sie spieen | Feuer f aus, etwa fçnfzig Stadien (stadion) (weit). | 2 Wiederum (palin) wandte ich mich (um). ­Sie werden gehen.¬ g | Ich sah ein grosses Meer (jalassa). 3 Ich aber (de), | ich dachte: »Ein Meer (jalassa) von | Wasser ist das!« (Aber) ich fand ((es)): ein Meer (jalassa) von | Feuer war es, (ein) ganzes, wie von Schlamm (borboro@), | h a) b)

c)

d)

e)

f) g) h)

Zum Verbum hÖcÏ:p / hÖcÏ:t vgl. Crum, S. 743a; Westendorf, S. 408. Zur Konstruktion mit der Pråposition a- (A) vgl. bei Crum das Beispiel Mi 7,16. Steindorff, S. 45, mæchte statt apÖÒ lieber apaÒ lesen und çbersetzen: »Vor mir aber verschlossen sie (die Thore) sich dort drinnen, und ich sah usw.« Man mæchte sich gern dieser Auffassung anschliessen, die Schwierigkeiten beseitigt. Allerdings steht im Text einwandfrei arÖÒ. So wie belegt erinnert die Passage an Jes 6,6 f. und an Jer 1,9. Von Mundschliessung ist in Hi 5,16; 21,5; Ræm 3,19 die Rede. Vielleicht hatte der Schreiber die Manipulationen am Munde der Propheten Jesaja und Jeremia im Gedåchtnis, als er seinen Text (ver-)schrieb (vgl. zu b). Aber nota bene: der çberlieferte Text ist die lectio difficilior! Ob der Schreiber an ein »Mundverschliessungs-Ritual« dachte, da der Visionår an den Hades-Pforten steht ± sozusagen als Gegenstçck zu dem ihm in ågyptischer Tradition vielleicht noch bekannten, wiederbelebenden »Mundæffnungs-Ritual«? Fçr Darstellungen vgl. K. Lange, M. Hirmer: Øgypten, 4. Aufl., Mçnchen 1967, S. 111.130. Zum Weg in die Unterwelt und wieder zurçck vgl. auch den Orpheus-Mythos; vgl. Roscher II,1, Sp. 1058±1207, bes. Sp. 1157 ff. Diese Stelle ist gewiss fehlerhaft (vgl. Steindorff, S. 45), wenngleich die Schreibung eindeutig ist. Von den beiden Lesarten, die Steindorff vorschlågt, mæchte ich eher an aÒno ahenpylž (vgl. 6,8) denken. Diese Lesung kåme der Vermutung entgegen, dass der Abschnitt ach 6,6 ff. stark bearbeitet wurde. Durch die ± sprachlich unmægliche ± Ønderung an :mpylž wollte vielleicht ein (Ab-) Schreiber den Anstoss beseitigen, als den er den zweimaligen, gleichlautenden Einsatz ach 6,7 f. und 7,2 f. womæglich empfand. Hier nun handelt es sich um die Hades-Tore. Der Ausdruck ÉaÆrž Ée3Öl (Jes 38,10) wird in der LXX mit p„lai °¿dou wiedergegeben. Vgl. ferner Sap 16,13; Mt 16,18; PsSal 16,2; 3 Makk 5,51; vgl. auch den »Mund der Gehenna« ApcBar(syr) 59,10 und Bill. I, S. 736; IV,2, S. 1029 ff. (31. Exkurs, II, 1 ff.). ± Vgl. den Velletri-Sarkophag (ca. 150); vgl. B. Andreae: Studien zur ræmischen Grabkunst, Heidelberg 1963 (MDAI.RE 9), S. 25 und Taf.13 (Abb. 2); vgl. auch den Sarkophag vom Camposanto zu Pisa bei E. Panofsky: Grabplastik, Kæln 1964, S. 39 und Abb.116. kÖh:t ist direktes Objekt; vgl. Steindorff, S. 45. ± Zum Hællenfeuer vgl. zu ach 7,10. sen-ama-ahe am Zeilen-Ende ist sinnlos. Womæglich ist etwas ausgefallen. Das mçsste dann aber schon ein Textstçck von mindestens einer Zeilenlånge gewesen sein. ka‰ l‚mh ti@ án meglh peplhrwm€nh borbƒrou flegom€nou (ApcPetr 23). ± Zum Hællenfeuer in der ågyptischen Tradition vgl. Hornung: Hællenvorstellungen, S. 21±30; Grieshammer: Jenseitsgericht, S. 101±103; der »Feuersee« ist z. B. die Illustration zur zehnten Szene des »Pfortenbuches« (vgl. Hornung: Unterweltsbçcher, S. 211; Abb. 3) vgl. auch Mt 13,42.50; 18,8; 25,41; Mk 9,43(f.); Lk 16,24; Jud 7; Apc 9,2; 19,20; 20,10.14 f.; 21,8; Hen (åth) 10,6; 18,11; 21,7; 54,1 f.; 63,10; 67,6 f.; 90,26 f.; 98,3; 100,9; 102,1; 108,3±5; 4 Makk 12,12; GesEsr 23; 4 Esr 7,36; ApcBar (gr) 4,16; ApcBar (syr) 44,15; 59,2; 64,7; 85,13; TestIs 7,1; TestSeb 10; PsSal 12,4.; ApcPl 39 f. ± Zu Belegen aus der rabbinischen

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das viel (Feuer)flamme(n) herausschleudert, | indem seine Wogen brennen von Schwefel (jeion) und | Pech. i 4 Sie begannen, sich mir zu | nåhern. j 5 Ich nun, ich | dachte: »Der HERR, der Pantokrator (pantokratwr) | (ist es), der gekommen ist, mich heimzusuchen!« | k 6 Ich nun, als ich (es) gesehen hatte, (da) warf ich mich auf | mein Angesicht vor ihm, | damit ich ihn anbetete. 7 Ich war | çberaus furchtsam l und begann, ihn zu bitten m

ach 8 8,1 dass er mich erretten sollte aus | dieser Not (anagkh). 8,1 Ich stæhnte auf, a indem ich sagte | »folgendes«: »Eloi, HERR, Adonai | Sabaoth! b Ich bitte dich, dass du | mich erretten wolltest aus dieser Not (anagkh), weil |

i) j) k) l) m) a)

b)

Literatur vgl. Bill. IV,2, S. 1078. ± Von »finsterem Feuer« oder »Feuer der Finsternis« redet Hen (sl) 10,2: »Dort war Finsternis und Nebel, keinerlei Licht, nur Feuer und Flammen [!]« (Riessler, S. 455). Trotz der Flammen ist es dort »finster« (vgl. dazu u. a. Eph 5,8±14). Recht »endgçltig« wirkt (schon?) das Jes 30,33 beschriebene Straffeuer. Vgl. Apc 19,10; 20,14; 21,8; auch 14,10; Jes 30,33; Dan 7,11. Vgl. ach 5,4 f.14 ff. Eine positive »Heimsuchung« wie ach 10,3 f. Zur furchtsamen Reaktion des Visionårs vgl. ach 2,11 u. æ. Diese Bitte ist fçr die Intention des Textes bedeutsam: der Seher ist ab jetzt (7,13 ff.) selbst betroffen; vgl. hierzu auch die betonte Wiederholung der (Bitte um Errettung aus der Todes-) Not (¤ngkh): 8,2; 9,2.11. Zum »Stæhnen« des Visionårs vgl. ach 2,11. ± 7,18 ± 8,3 ist die einzige Passage, bei der die im Grunde eigenståndigen Motive der »Furcht« und des »Stæhnens« als Reaktion des Sehers auf sein visionåres Erleben im Text aufeinander folgen. Auch die Absicht, Gott um Rettung zu bitten, erscheint doppelt (7,18 : 8,1 f.). Spåte jçdische und von jçdischen Traditionen abhångige antike und spåtantike Texte lieben Anhåufungen von Gottes-Prådikationen, wobei in der Regel traditionelle Bezeichnungen des Judentums (in z. T. merkwçrdigen Verballhornungen) eine grosse Rolle spielen (vgl. A. M. Kropp: Ausgewåhlte koptische Zaubertexte, Bd. I±III, Bruxelles 1930/31). Bereits (?) in der BH lassen sich beachtliche Håufungen beobachten, sowohl in gættlichen Selbstbekundungen (z. B. Gen 28,13; Ex 3,6) als auch in der Rede çber den Gott »Israels« (z. B. Gen 31,42.53 f.; 49,24; Ex 3,15 f.; 4,5), besonders aber in der Anrufung Gottes (z. B. Gen 32,10; Neh 1,5; 9,32; Dan 9,4). ± Drei oder alle vier der in ach 8,3 f. erwåhnten Gottesbezeichnungen (1. 3ñlohaÆy, 2. YHWH, 3. 3adonay, 4. seba3Öt) Ç kommen in den verschiedensten Kombinationen, allerdings nie in der hier belegten, in der BH vor: 2.,1.,4. (2 Sam 5,10; 1 Kæn 19,10.14; Jer 5,14; 15,16; Am 4,13 u. æ.; Ps 89,9; åhnlich Ps 84,9 u. æ.; Hos 12,6 u. æ.); 3.,2.,4. (Jes 3,15 u. æ.; Ps 69,7; åhnlich Am 9,5); 2.,4.,1. yis3ra3el Jes 21,10 u. æ.; 2 Sam 7,27; Jer 7,3 und weiter sehr håufig, Sach 7,4; 8,18; 1 Chr 17,24; auch Varianten); die vier ach 8,3 f. genannten Bezeichnungen in der Reihenfolge 3.,2.,1.,4. (Am 3,13).

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sie mich betroffen hat!« c 2 Es war jene Stunde: | (da) stand ich ± (da) sah ich einen grossen | Engel (aggelo@) d vor mir, dessen Haar | e ausgebreitet war wie bei [ei-]nem Læwen, wåhrend seine | Zåhne aus seinem Mund (standen) wie bei einem | Bår (arko@) f, dessen Haar ausgebreitet war | wie bei den Frauen, g dessen Kærper (swma) war | wie bei den Schlangen, h indem er mich fressen wollte. i | 3 Ich aber (de), als ich ihn sah, (da) war ich | furchtsam vor ihm, so dass (wste) | alle meine Glieder (melo@) meines Kærpers (swma) sich | læsten. 4 Ich warf mich herunter auf | mein Angesicht. Ich konnte nicht (mehr) stehen. j 9,1 Ich begann zu flehen k vor

c)

d)

e) f) g) h)

i)

j) k)

Das Gebet 8,3±6 erinnert an ach 5,14±16; inhaltlich sehr åhnlich auch ach 9,2±11. Fçr sich selbst betet der Seher noch ach 12,6±10. Fçr die Seelen in Strafen betet er ach 2,12± 16; ein åhnliches Gebet verrichten ach 16,14 f. »Mengen«, die spåter (17,5±7) als die Patriarchen Israels identifiziert werden. Auf zwei Gebete des Sehers wird ohne inhaltliches Referat angespielt (10,4 f.; 13,7±9). Von einem »grossen Engel« (8,7±13) ist im folgenden noch håufiger die Rede (vgl. ach 9,12 f.; 10,8 f.17 f.; 12,11; 13,14 f.; 14,8.15; 17,16). Dabei dçrfte es sich nicht immer um dieselbe Person handeln, wenn man der Logik des Textes folgt (vgl. zu den genannten Text-Passagen). Es handelt sich wohl um den »Abgrund-Engel« (vgl. Apc 9,11; Bill. III, S. 809 f.) Mit Recht verweist Steindorff, S. 48, auf einen vermutlichen Textfehler. Statt ep:f-fowe par:h abal »sein Haar war ausgebreitet« mçsste es wohl heissen ep:f-ho »sein Gesicht« (vgl.Ç 4,18); zudem ist von den »ausgebreiteten Haaren« Z. 11 die Rede. Zu den »Båren-Zåhnen« vgl. ach 4,19 f. Vgl. zu ach 5,1 f. und Apc 9,8: ka‰ eâcon tr‚ca@ £@ tr‚ca@ gunaik¾n ka‰ o  ªdƒnte@ a©t¾n £@ leƒntwn ásan. Die schlangenartige Kærperform ist in den Vergleichstexten von ach und sah ohne Entsprechung. Schlangengleich sind die Haare der Erin(n)yen (Abb. 4) und anderer dåmonischer Wesen (Gorgo), aber feuerspeiende Schlangenwesen der Unterwelt begegnen auch in der ågyptischen Tradition, zumal Uråus, der feuerspeiende Schlangen-Dåmon (vgl. das »Hæhlenbuch« 97,7 ± 98,1 [19. Dynastie]; vgl. auch das »Pfortenbuch«, 60. Szene; Amduat 91 [beide 18. Dynastie]; vgl. Hornung: Unterweltsbçcher, S. 112.272). ± »Die Vernichtung der Verdammten durch Feuer wird in den Unterweltsbçchern mit Vorliebe Schlangen anvertraut« (Hornung: Hællenvorstellungen, S. 25). Ich lese deutlich efowÖhe (gegen Steindorff, S. 49; vgl. P. Lacau, in: JA 254 [1966], S. 169±195). ± Vgl. zum Ç»Totenfresser« Hornung: Unterweltsbçcher, S. 44, und »Amduat« Nr. 132, S. 139. (Eine nette Parodie auf den Unterwelt-Fresser findet sich Tob 6,3: »O Herr, er will mich fressen!« Statt :nhÖhe lies :n-Öhe. Vgl. 7,19; ach 7,19 ± 8,19 wirkt wie eine Einschaltung aus einem anderen Text / einer anderen Tradition. Das legen auch die im Kontext singulåren Gottes-Bezeichnungen 8,3 f. nahe.

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ach 9 9,1 dem HERRn Pantokrator (pantokratwr): | »Du wirst mich erretten aus dieser Not (anagkh), | du, der Israel erlæst hat | a aus der Hand des Pharao, (des) Kænigs von Øgypten; | b du, du rettest c Susanna | aus der Hand der Øltesten (presbutero@) | des Unrechts (adikia); d du, du hast errettet die | drei Heiligen (agio@), Sadrak e, Misak | (und) Abdenakob f aus dem Feuerofen, | der brannte. g Ich flehe dich an, dass du mich | erretten wolltest aus dieser Not (anagkh)!« h 9,2 Ich | a)

b) c) d) e)

f) g) h)

MS: petah- statt petaf- ; mit Recht vermutet Steindorff, S. 49, hier den auch anderweitig in unserer Handschrift zu beobachtenden Lautwechsel f/h (vgl. ach 9,11 und zwei Fålle in der ApcEl). Dieser Lautwechsel ist auch ausserhalb des Koptischen belegt: vgl. deutsch Luft / niederld. lucht u. a. m.; åhnlich amerikanisch-spanisch hacienda / portugiesisch fazenda. Vgl. Dtn 7,8; 2 Kæn 17,7 und die Fçlle anderer Auszugs-Varianten (z. B. Dtn 9,6; 1 Sam 10,18; 1 Kæn 8,53; 12,28 u. s. w.). Lies wohl aknouhme (vgl. Z. 3). Vgl. ZusDan (Susanna-Erzåhlung) in: JSHRZ I,1, S. 76 ff. Das MS hat offenbar vællig korrekt redqaj und nicht (wie Steindorff, S. 49, liest) reaqaj. Vgl. dazu das D von abdemajxb in Z. 10. Das Delta ist im Koptischen ein »fremder« Buchstabe, der selten und in »klassischer« Orthographie nur bei Fremd-, Lehnwærtern und Eigennamen begegnet. Der Name »Abed Nego« (2abed negÖ; Dan 3,12 u. æ.) wird ausserkanonisch in den eigenartigsten Varianten çberliefert. Vgl. dazu bei g)! Vgl. Dan 3. Das Gebet des Visionårs in ach 9,2±11 steht in einer Tradition antik-jçdischer und (frçh-) christlicher Gebete, die sich bis in die jçngste Zeit hinein verfolgen låsst (Ordo Commendationis Animae des Breviarium Romanum [nach der Reform im 16. Jh.]). Dort findet sich eine lange Oratio, in der unter Hinweis auf zahlreiche »historische« Rettungs-Paradigma fçr die Erlæsung der Seele gebetet wird. Da dieses Gebet nicht fçr jeden zugånglich ist, der sich darauf beziehen mæchte, sei es hier im Wortlaut zitiert, wobei die in ach referierten Passagen kursiv hervorgehoben werden: Suscipe Domine servum tuum in locum sperandae sibi salvationis a misericordia tua. Libera Domine animam servi tui ex omnibus periculis inferni, et de laqueis poenarum, et ex omnibus tribulationibus. Libera Domine animam servi tui, sicut liberasti Henoch et Eliam de communi morte mundi. Libera Domine animam servi tui, sicut liberasti Noe de diluvio. Libera Domine animam servi tui, sicut liberasti Abraham de Ur Chaldaeorum. Libera Domine animam servi tui, sicut liberasti Job de passionibus suis. Libera Domine animam servi tui, sicut liberasti Isaac de hostia et de manu patris sui Abrahae. Libera Domine animam servi tui, sicut liberasti Lot de Sodomis, et de flamma ignis. Libera Domine animam servi tui, sicut liberasti Moysen de manu Pharaonis regis Aegyptiorum. Libera Domine animam servi tui, sicut liberasti tres pueros de camino ignis ardentis, et de manu regis iniqui.

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nun, ich erhob mich; ich stand auf. (Da) sah ich einen | grossen Engel (aggelo@), i der stand | vor mir, 3 indem sein Gesicht leuchtete | wie die Emanationen j der Sonne in seiner Herrlichkeit, k | dessen Antlitz war wie bei dem, der erfçllt ist | durch seine Herrlichkeit, l 4 und er war gegçrtet wie | mit einem Gçrtel von Gold auf seinen Brçsten. | m Seine Fçsse (waren) wie Messing,

Libera Domine animam servi tui, sicut liberasti Susannam de falso crimine. Libera Domine animam servi tui, sicut liberasti David de manu regis Saul, et de manu Goliae. Libera Domine animam servi tui, sicut liberasti Petrum et Paulum de carceribus. Et sicut beatissimam Theclam Virginem et Martyrem tuam de tribus atrocissimis tormentis liberasti, sic liberare digneris animam hujus servi tui, et tecum facias in bonis congaudere coelestibus.

i)

j)

k) l) m)

Zwischen den drei in ach zitierten Paradigmen scheint traditionsgeschichtlich ein enger Zusammenhang zu bestehen. ± Øhnliche Gebete mit je verschiedener Paradigmen-Zusammenstellung sind seit alter Zeit vielfach bezeugt: z. B. 3 Makk 6,2±15 (Paradigmen in 6,4±8: Israel [vor Pharao], Jerusalem [vor Sanherib], die drei Gefåhrten im Feuerofen, Daniel [vor den Læwen], Jonas [aus dem Bauch des Ungeheuers]); ConstApost V,7. ± Bestrafungs-Paradigmen bringen die Gebete 3 Makk 2,2 ff.; 6,6±8. ± Mischnische und frçhchristliche Paradigmen-Gebete bei K. Michel: Gebet und Bild in frçhchristlicher Zeit, Leipzig 1902, S. 37 f.41.53 f.; D. Kauffmann: Sens et origine des symboles tumulaires de l'Ancien Testament dans l'art chrtien primitif, in: REJ (Paris) 14 (1887), S. 33 ff. ± Die Stoff- und Motiv-Auswahl in der frçhchristlichen Kunst (z. B. in Katakomben-Malerei und Sarkophag-Plastik) bezeugt die Verbreitung und den fræmmigkeits-geschichtlichen Einfluss der Paradigmen-Gebete (vgl. dazu ausser den genannten Literaturen: W. Neuss: Die Kunst der alten Christen, Mçnchen 1926, S. 30±32; zum Ganzen: L. Gougard: †tudes sur les »Ordines commendationis animae«, in: REJ (Paris) 99 (1935), S. 3±27. Dieser »grosse Engel« dçrfte (ursprçnglich) kaum mit dem in ach 8,7 f. genannten und im Anschluss daran beschriebenen identisch sein. Wie es mit diesem weiterging, wird nach 9,11 nicht erwåhnt. Der jetzige Textzusammenhang scheint den Eindruck zu erwecken, als habe sich eine Metamorphose des Engels vollzogen, als sich der Seher vom Gebet erhebt (9,11 f.). Vgl. zu :n:nti EvVer 27,11 (h:nti; sonst stets ti-ž A2; vgl. Westendorf, S. 224). Die von Steindorff, S. 50, vorgeschlagene Verbesserung zu einem Wort tik »Strahl« (vgl. dazu Westendorf, S. 226) erscheint mir nicht mæglich. Ich habe die Ûbersetzung »Emanation« çbernommen, ohne die gnostischen Implikationen dieses Terminus mit çbernehmen zu wollen. Vgl. Apc 1,16: ka‰ Ÿ Ñvi@ a©to½ £@ ¡ Álio@ fnei ¥n t±» dunmei a©to½; vgl. ferner Ex 34,29; Ri 5,31; NHL III,4 (91,10±14). Vgl. Mt 17,2 (vgl. Lk 9,29); Bill. I, S. 146.752; ZusEst D 13 f.; Hen (åth) 39,7; 51,4; 4 Esr 7,125. Vielleicht soll petcϞk abal ' ha-p:feaw (9,16 f.) auf Mose verweisen. Vgl. Apc 1,13: periezwm€no@ prƒ@Ç to¼@ z…nhn crus»n.

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ach 10 10,1 das durch ein Feuer schmilzt. a 10,1 Ich | aber (de), als ich ihn gesehen hatte, freute mich. b Ich dachte | nåmlich (gar): »Der HERR Pantokrator (pantokratwr) | (ist es), der gekommen ist, mich zu besuchen!« c 2 Ich warf mich | nieder auf mein Gesicht. Ich betete zu ihm. 3 (Da) sagte | er zu mir: »ªWende« dein Herz zu ihm! Nicht | mich bete an! Ich bin nicht der HERR, der | Pantokrator (pantokratwr), d sondern (alla) ich bin der grosse | Engel (aggelo@) Eremiel, e der unten | çber der Unterwelt f und Amente ist, der, von dem gilt, | alle Seelen (vuch) sind in seine Hand eingeschlossen, g seit | dem Ende der Sintflut (kataklusmo@), die | auf der Erde war, bis zum heutigen | Tage. h« 4 Ich nun, ich fragte den Engel (aggelo@): i | »Was ist dieser Ort, zu dem ich hinaufgekommen j bin?« | Er sagte zu mir: »Amente ist dies.« k 5 Ich | fragte ihn nun: »Wer ist der grosse Engel (aggelo@), | welcher dergestalt dastand, den ich gesehen habe?« | l a) b) c) d) e)

f)

g) h) i) j) k) l)

Vgl. Apc 1,15: ka‰ o  pƒde@ a©to½ Ãmoioi calkolibn²w £@ ¥n kam‚n²w pepurwm€nh@; Apc 2,18: ka‰ o  pƒde@ a©to½ Ãmoioi calkolibn²w; vgl. auch Dan 10,6. ± Zum »feurigen Gross-Engel« vgl. auch JosAs 14,9. Die freudige Reaktion des Sehers fållt aus dem Rahmen; vgl. zu ach 2,11. Vgl. ach 7,15. Vgl. Apc 19,10; 22,8 f.; AscJes 7,21. Der hier genannte »grosse Engel« ist mit dem 9,13 f. erwåhnten identisch. Er wird hier identifiziert mit dem auch anderweitig bekannten Unterwelts- und Erzengel Jeremiel: Hieremihel 4 Esr 4,36; Ramiel ApcBar (syr) 55,3; 63,6; Hen (åth) 6,7 u. æ.; 20,8 ist Ramiel »çber die Auferstehenden gesetzt«. Gewæhnlich spielt er eine »positive« Rolle; deswegen wird er von den Forschern auch an dieser Stelle so verstanden. Hier aber scheint er im weiteren Duktus die Rolle des »Anklågers« und des Gottes der Unterwelt zu spielen. Im Gegensatz zu am:nte, das die Anschauung vom Reich des Todes aus der westlichen Wçstenregion Øgyptens ableitet, liegt dem hier parallel verwendeten Ausdruck noun die Vorstellung zugrunde, dass die Unterwelt ein bodenloser Abgrund sei (vgl. Íbusso@) oder ein grundloser Ozean (vgl. Crum, S. 226 f.; Westendorf, S. 124; LØ I, Sp. 223; V, Sp. 535±539). Vgl. 4 Esr 4,41. Nach der Sintflut begann ein neuer Øon, der erst mit dem Gericht abgeschlossen sein wird: solange hat Eremiel die »Seelen (der Verstorbenen) ¼ in seine Hand eingeschlossen«. Es scheint sich um den zuletzt ach 6,15 f. erwåhnten Begleit- und Deute-Engel zu handeln, da der Seher ihn nach dem »grossen (d. h.: Erz-) Engel« (Z. 17 f.) befragt An dieser Stelle wåre ahrž-i »hinab« zu erwarten statt ahrž-i »hinauf«. Vielleicht hanÇ delt es sich um eine ± angesichts der Øhnlichkeit beider Wærter von so gegensåtzlicher Bedeutung ± verståndliche Verschreibung; vgl. auch ach 12,14. Der »Ort« sollte dem Seher spåtestens seit Z. 9 f. bekannt sein. Auch die Frage nach dem »grossen Engel« erscheint nach dessen Selbstvorstellung

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Er sagte: »Dieser (ist es), der anklagt (kathgorein) | m die Menschen vor dem HERRn.« n 11,1 [Ich sch]aute nun, ich sah ihn, wie eine

ach 11 11,1 Schriftrolle (ceirografon) in seiner Hand war. a 11,2 Er begann (arcesjai), | sie aufzulæsen. b 3 Als er sie aber (de) ausgerollt c hatte, | las ich sie in meiner Sprache. Ich | fand ((es)): alle meine Sçnden, die ich getan hatte, sie | waren von ihm aufgeschrieben: die, welche ich getan hatte seit meiner | Kindheit bis hin zum heutigen Tage, | d indem sie alle aufgeschrieben waren auf meiner Schrift- | rolle (ceirografon), jener da, indem nicht ein Wort von | Lçge darunter war. 4 Vielleicht | e war ich nicht gegangen, (einen) Menschen zu besuchen, der | krank war, oder (h) eine Witwe (chra) f ± das fand ich, indem es aufgeschrieben war | »gegen« mich als ein Fehler (elassoma) auf meine | Schriftrolle (ceirografon); g 5 ein Waisenking (orfano@), das | ich nicht besuch[t] hatte ± das wurde gefunden, h indem es aufgeschrieben war |

m) n)

a) b) c) d) e) f) g) h)

Z. 8 ff. unmotiviert und çberflçssig. Die Anklage (Z. 19 f.) gehært aber wohl nicht zu den Funktionen Eremiels (vgl. auch 4 Esr 4,35 ff.); sonst håtte er sie in der Selbstvorstellung gewiss erwåhnt. Diese Unstimmigkeit spricht mit der bei i) genannten dafçr, dass der tradierte Text-Zusammenhang nicht schlçssig ist. Mæglicherweise greift ach 10,14±20 (weit) çber den voraufgehenden Text zurçck. MS: katžgori. Hiermit soll der »Anklåger« identifiziert werden. Aber ist es der, von dem bereits ach 4,4.8 die Rede war, ist er mit einem der 8,7 ff. resp. 9,12 ff. vorgestellten »grossen Engel« identisch ? Dem jetzigen Text-Zusammenhang zufolge kænnte es sich nur um letzteren handeln; denn der »grosse Engel Eremiel«, auf den man die Frage unmittelbar beziehen mæchte, hatte sich gerade (10,8 f.) selbst vorgestellt, so dass eine Nachfrage unsinnig erscheint. Vgl. ApcPl 17: ¡ Íggelo@ ¥p‰ ce¼ra@ Îcwn tƒ ceirƒgrafon t¾n marthmtwn sou. Vgl. bei Hennecke-Schneemelcher II3, S. 547, die etwas anders lautende lateinische Version (L1) in deutscher Ûbersetzung. Zum »Auflæsen« einer mit Siegeln verschlossenen Schriftrolle (bÖl ebol) vgl. Apc 5,2.4 f.9; 6,1. pÖr:cÏ ebol (S) / pÖr:h abal (A) (vgl. Crum, S. 270b) vom Ausrollen der (Papyrus-) Buchrolle, nachdem dasÇ Siegel erbrochen (»aufgelæst«) ist; vgl. Apc 10,2; 20,12. Vgl. ApcPl(lat) 17. eih:pe (A) entspricht hier wohl eÉcÏ(e) pe (S, F); vgl. Westendorf, S. 43. Ç Jak 1,27: ¥pisk€ptesjai ¨ryano‹@ ka‰ cra@ ¥n t» jl‚vei a©t¾n; vgl. auch Vgl. . Z. 13 f.. MS: cÏeirographon. aukj:nt:f ist vermutlich ein Versehen; hier mçsste wohl (wie ach 11,11.18; 12,2) aikj:nt:f stehen; vgl. Steindorff, S. 53.

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»gegen« mich als ein Fehler (elassoma) auf meine | Schriftrolle (ceirografon); i ein Tag, an dem ich nicht gehalten hatte | (das) Fasten (nhsteuein), j an dem ich nicht gebetet hatte zu der Zeit | des Gebetes k ± den fand ich, indem er mir zugeschrieben war | als ein geringster (elaciston) hFehleri l auf meine Schrift- m

ach 12 rolle (ceirografon); 12,1 und ein Tag, an dem ich mich nicht gewandt hatte | zu den Kindern Israels a ± den fand ich, indem er geschrieben war | g[e]gen mich, dass es ein Fehler (elassoma) b war, auf meine Schrift- | [r]olle (ceirografon) c, 2 so dass (wste) d ich mich niederwarf e auf | [m]ein Gesicht und begann, indem ich betete vor | dem HERRn, dem Pantokrator (pantokratwr): f 3 »Mæ[g]e | dein Mitleid bis zu mir gelangen und (mægest) du auswischen | [m]eine Schriftrolle (ceirografon) g; denn dein Mitleid | [i]st an jedem Ort und es erfçllt | h i) j) k) l) m) a)

b) c)

d) e) f) g) h)

MS: vgl. zu f). MS: nhsteue. Beten und Fasten gehæren zusammen; vgl. Ps 35,13; Jer 14,12; Dan 9,3; Joel 1,14 ff.; 2,15 ff.; Tob 12,8; Lk 2,37; Act 13,3; 14,23 u. æ. Vgl. zu den festgelegten Fasten- und Gebetszeiten EKL, 1. Aufl., I, Sp. 1267±1269 (Lit.); BHH I, Sp. 465 f. Der Schreiber hat offenbar ¥lsswma »Fehler, Versehen« (vgl. ach 11,12.15; 12,3) mit dem recht åhnlichen Wort ¥lciston »kleinstes, geringstes« verwechselt oder ersteres wegen Homoiarkton (ela- / ela- ; dazu noch bei Fremdwærtern) ausgelassen. MS offenbar auch hier cÏeiro±. Ist diese Stelle missionarisch zu verstehen oder charitativ? D. h.: ist das »Vergehen« des Sehers, dass er nicht Jesu Befehl folgte: »Gehet hin zu den verlorenen Schafen aus dem Hause Israel« (Mt 10,9)? Oder liegt seine Schuld darin, dass er dem in seiner religiæsen Gemeinschaft empfohlenen und verbindlichen Almosengeben, der Charitas gegençber den Glaubens- oder Kultgenossen, nicht hinlånglich nachkam (vgl. Sir 7,10.32±36 u. æ.; Lk 11,41; 12,33; [Act 4,32 ± 5,11])? Vielleicht ist daran zu denken, weil Wohltåtigkeit gegençber Witwen und Waisen und Almosengeben zusammengehæren (vgl. Tob 12,8 mit ach 11,9 ± 12,4). Diesen Gedanken halte ich fçr wahrscheinlicher als eine »prophetische Sendung« des Sehers (vgl. Ez 2,3±5). Vgl. hierzu die Bemerkung zu S. 11 k)! MS: cÏeirographon. ± Vgl. zum Sçndenkatalog u. a. GesEsr 31; Hen (sl) 42,7 ff.; vgl. auch 51,1; 63,1. ± Zum bekannten Text der Mt-Apokalypse Mt 25,31±46 besteht kein direkter Bezug; vgl. zur Tradition (Toten-Ritual der Auflistung der »Werke der Barmherzigkeit« im Alten Orient) B. J. Diebner: De Kennung ± Zeitschrift fçr plattdeutsche Gemeindearbeit (19) 1996, bes. S. 31±35 (Lit.). MS: hÖste. MS: atapah:t. Mit dem a am Wortanfang kann ich bei einem anzunehmenden KonjunkÇ nicht viel anfangen. An den vergleichbaren Stellen steht aeipah:t (z. B. vgl. tiv (:nta, ta) Ç 7,16). Eigenartig ist, dass hier (anders als bei den vergleichbaren Passagen) das Moment der Furcht in der Reaktion des Sehers fehlt (vgl. z. B. 7,19). MS: cÏeirographon. MS: afmouf statt -mouh (vgl. dazu auch bei ach 9,3).

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jeden [O]rt (topo@)!« i 4 Ichhi j nun, ich erhob mich. Ich stand | [d]a. k (Da) sah ich einen grossen Engel (aggelo@) vor | mir, 5 der zu mir folgendes sagte: »Siege! | Sei stark! Denn du bist stark! l Du siegst çber den | m Anklåger (kathgoro@). n Du kommst o herauf aus | p Amente und dem Abgrund. Du wirst çbersetzen | jetzt an dem Ort des Ûbersetzens.« q 6 Wiederum (palin) | brachte er eine andere Schriftrolle (ceirografon), die beschrieben war mit der | Hand. Er begann (arcesjai), sie zu læsen. r Ich las | auf ihr. Ich fand ((es)), dass sie beschrieben war in meiner Sprache s | ÐÐÐÐÐÐÐÐÐÐÐ [lacuna; om frt duae paginae i. e. unum folium] ÐÐÐÐÐÐÐÐÐÐÐ

i)

j) k) l) m) n) o) p) q) r) s)

Vgl. Ex 32,32 f.; Ps 51,3.11; 69,29; Jes 43,25 u. æ. (vgl. dazu auch bei ach 4,3). ± Gottes Gçte »wåhret« nicht nur »ewiglich« (vgl. Ps 106,1; 107,1 u. s. w.), sie »reicht auch, soweit der Himmel ist« (Ps 36,6 ff.; 57,11; 108,5). Das gleiche gilt aber auch fçr die Strafe Gottes (vgl. Jer 51,9), vor der es kein Entweichen gibt, weder in den Himmel noch in die Ée3Öl (vgl. Ps 139,8; Am 9,2). MS: ana statt anak. Wieder erblickt der Seher einen »grossen Engel«, der aber wohl kaum mit einem der zuvor erwåhnten identisch ist. MartPol 9,1: 30Iscue, Pol„karpe, ka‰ ¤ndr‚zou; vgl. Herm vis I,4,3 und Steindorff, S. 55; vgl. auch ApcPl(lat) 14. Ein freier Raum zu Beginn der Zeile. Zu Z. 14±16 vgl. ach 13,19 ± 14,4; sah 1,10±15. Steindorff, S. 55, verweist auf die offenkundige Fehlerhaftigkeit der Stelle. Zu erwarten wåre (wie Z. 15) fut. I. MS: ahržÒ h:n am Zeilen-Ende. Mit ahržÒ abal h:n wåre die Zeile ausgefçllt gewesen. ± Ç des »Herauskommens des Gerechten« Ç Zum Motiv vgl. u. a. auch TestAbr 9,2±4. Zu Z. 14±16 vgl. ach 14,2±4. Erst dort scheint das Wort eingelæst zu werden. Vgl. zu ach 11,2. Vgl. schon ach 11,3. Auch dort ist wohl vorauszusetzen, dass der Seher den Text als in seiner Sprache niedergeschrieben erkennt. Joseph Smith bekam zur Entzifferung der »altågyptischen Zeichen« auf den ihm vom Engel Moroni am Hçgel Cumorah gezeigten »goldenen Platten« fçr begrenzte Zeit eine »Prophetenbrille« ausgeliehen; vgl. H. Reller, M. Kieûig (Hg.): Handbuch Religiæse Gemeinschaften, 3. Aufl., Gçtersloh 1985, S. 299. ± Zum vermutlichen Umfang der Textlçcke zwischen S. 12 und 13 vgl. die Einleitung. Die auf S. 12 unmittelbar folgenden Worte lassen sich aus den Parallel-Formulierungen ach 11,3 ff. erschliessen, zum mindesten aber der weitere Duktus. Allerdings sind als Inhalt dieser Rolle nun wohl die guten Werke des Sehers zu erwarten.

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ach 13 13,1 Sie a halfen mir. Sie hoben mich in das Schiff, b das | dort (war). Sie begannen, indem sie sangen vor | mir, nåmlich tausendmal tausend und zehntausendmal | zehntausend Engel (aggelo@) c. 2 Auch ich, | ich legte mir ein Engels (aggelo@)-Gewand d an. | e Ich sah alle jene Engel (aggelo@), | wie sie beteten (proseucesjai). 3 Ich | auch, ich begann, indem ich | betete (proseucesjai) | mit ihnen auf ein Mal. Ich | verstand ihre Sprache, welche sie | mit mir redeten. f 4 Jetzt aber, | meine Kinder, dies ist der Kampf! Es ist nætig, g | dass man wågt die Guten (agajo@) und die Bæsen h | a) b)

c) d) e) f) g) h)

»Sie« sind wohl zum mindesten ein Teil der Z. 3 f. erwåhnten Engel. Hiermit ist wohl der »Charons-Nachen« (vgl. Andreae: Grabkunst, Taf.27/2 = Abb. 5) çber den in der griechischen Mythologie Acheron oder Styx (der »Hassvolle«; vgl. Liddell-Scott, S. 1657) genannte eiskalte Fluss zwischen der Welt der Lebenden und der Schatten gemeint (vgl. Roscher I,1, Sp. 884±886; Ranke-Graves I, S. 98.105 f.109; II, S. 147). Vgl. auch das ågyptische »Pfortenbuch« (vgl. E. Hornung: Øgyptische Unterweltsbçcher, Zçrich, Mçnster 1972, S. 195±308 [mit Abb.]). ± Die auffållige Parallele zwischen ach und ApcPl(lat) 23 bemerkt bereits der Bearbeiter H. Duensing an (vgl. Hennecke-Schneemelcher II3, S. 538). Zur Engel-Zahl vgl. ach 4,16 u. æ. Das erste h von :nhou-h:bsou stært; vgl. P. Lacau, in: JA 254 (1966), S. 169±195. Zur Investitur des Sehers vgl. Apc 3,5; 6,11; 7,9 ff. Vgl. zu diesem hermeneutischen Topos ach 11,3; 12,19; auch Gen 11,6±9 und Act 2,1± 11. Zur Form cÏe phan (A) vgl. Westendorf, S. 376, s. v. *han- (+ kausativer Infinitiv) »es ist nætig, daû ¼«. Zu ergånzen ist vielleicht :nh:bžwe »Taten«; vgl. Steindorff, S. 57, mit dem Hinweis auf das Abwågen der guten und bæsen Taten in der ågyptischen Mythologie. Allerdings ist diese Ergånzung nicht zwingend: weder sprachlich noch sachlich, da auch die Menschen als solche »gewogen« werden (vgl. Hi 31,6; Dan 5,27) und darçber hinaus alle Dinge (4 Esr 4,36). Ich habe darum Steindorffs Ergånzungs-Vorschlag bei der Ûbersetzung nicht berçcksichtigt. Bei Z. 11±14 handelt es sich womæglich um eine Glosse. ± Zum Motiv des »Wågens« beim Gericht vgl. zur ågyptischen Tradition vor allem Grieshammer: Jenseitsgericht, S. 46±48., bes. den Sargtext (CT) VI, 323q-324g: »O ihr jene sieben Sprçche, die ihr die Waage haltet in jener Nacht des Zåhlens des wd _3t-Auges [= das gesunde, unverletzte Auge des Horus; BJD], die ihr die Kæpfe abschneidet und die Nacken [¼], die ihr die Herzen (jb) wegnehmt und sie (h3tj) raubt und die ihr ein Ç kenne euere Namen. Ihr Gemetzel haufi der Feuerinsel ausrichtet! Ich kenne euch, ich kennt mich, wie ich euch kenne. ¼ Ich komme zu euch, ihr kommt zu mir. Ihr lebt von mit, ich lebe von euch. Nun çberweist mich dem Leben, das in eurer Hand ist, dem Glçck (w3s), das in euerer Faust ist. Ûberweist mich dem Leben alljåhrlich. Es tue noch viele Jahre zu meinem Leben hinzu ¼ bis ich fortgehe und wieder erscheine, um Luft in meine Nase einzuatmen. Meine Augen, sie schauen unter denen der Horizontbewohner an jenem Tage der Abrechnung mit dem Råuber« (Grieshammer: Jenseitsgericht,

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auf einer Waage! 5 Dann (tote) kam er heraus, nåmlich ein | grosser Engel (aggelo@), i indem eine Trompete (salpigx) | von Gold in seiner Hand war. Er begann, indem er | sie dreimal trompetete (salpizein) | j çber meinen Kopf (hinweg), indem er folgendes sagte: | »Besiege dich« - k dieser, »von dem gilt«: er hat gesiegt! Sei

ach 14 14,1 stark ± dieser, »von dem gilt«: er war stark. Du nåmlich (gar), | du hast den Anklåger (kathgoro@) besiegt. Du hast (es) geschafft, heraus (zu kommen) | aus ihm, dem Abgrund und Amente. 14,1 Du | wirst jetzt çbersetzen an dem Ort »der« Ûberfahrt. | a Dein Name nåmlich (gar), man hat ihn in das Buch derer geschrieben, | die leben!« b 2 Ich wollte nåmlich (gar), ich »persænlich«, | ihn kçssen (aspazein). c (Aber) ich konnte nicht kçssen (aspazein) d | den grossen Engel (aggelo@); denn ((eine)) | gross((e)) war seine Herrlichkeit. 3 Er eilte nun zu ih- | S. 48 f.). Vgl. auch die 33. Szene der 5. Pforte des »Pfortenbuches« (mit leeren Waagschalen; vgl. Hornung: Unterweltsbçcher, S. 238; Abb. S. 239; Abb. 6), die Darstellung auf einem ptolemåischen Papyrus, wo »der Gott, der die Waage trågt«, das Herz des Verstorbenen gegen die Hieroglyphe der Ma-at abwågt, die fçr die Ordnungstreue des Toten im umfassenden Sinne des Lebens- und Gesellschafts-Verståndnisses steht (vgl. Eggebrecht, Øgypten, S. 338 f. [Abb. 7]; vgl. auch die Darstellung auf einem Papyrus, dem Totenbuch des Hunefer bei Eggebrecht: Unsterblichkeit, S. 12 f. [ca. 1300 v. Chr.]) und den Text des Totenbuches [18. Dynastie]: »Waagschale, mit der die Maat gewogen wird« (Hornung: Totenbuch, S. 242: TB 125,86; zur Waage und zum Wågen vgl. folgende Sprçche TB 1,67; 12,4; 17,218; 30B,6; 71,44; 105,15; 125,37 f.143.186.188; 132,7; 149,9; 178,86). Der ågyptischen Vorstellung kommt m. E. Jes 28,17 f. am nåchsten: »Ich werde setzen ¼ sedaqah [vgl. ma-at ( )] zum ­Gegengewicht¬. ¼ Und euer Bund mit Ç dem Tode wird aufgehoben werden, und euer Vertrag mit der Scheol [vgl. am:nte und noun] wird nicht mehr bestehen bleiben«. Zum »kritischen Wiegen / Wågen« in der BH i) j) k) a) b) c) d)

Eigentlich mæchte man erwarten, dass es sich um den Engel von 12,11 handelt, zumal er 13,19 ± 14,4 dessen Worte von 12,12±16 aufnimmt. Doch ist dies schon wegen der anzunehmenden Textlçcke nicht sicher. Zum weitverbreiteten Topos der Gerichtstrompete oder -posaune vgl. Joel 2,1; Zeph 1,16 (vgl. BHH III, Sp. 1480 f.); Mt 24,31; 1 Kor 15,52; Apc 1,10; 4,1; 8,2 ff.; 9,1 ff.; PsSal 11,1; LebAd 47 u. æ. Zur Konstruktion cÏro n- vgl. Steindorff, S. 57. Auffållig ist auch der Umstand, dass der Seher hier aufgefordert wird, sich selbst zu besiegen. Zu ach 13,19 ± 14,4 vgl. 12,12±16; sah 1,12±15 (ohne den Topos »Ûberfahrt«). Das »Buch der Lebendigen« (vgl. ach 4,2 f.) erscheint an dieser Stelle etwas unvermittelt. Eher wçrde man eine Erfçllung der 12,6 ff. vom Seher geåusserten Bitte um ein Auswischen seines Schulden-Kontos aus der Schriftrolle erwarten. MS: aspaze. MS: aspaze.

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nen, den Gerechten (dikaio@) allen, e welche Abraham | sind und Isaak und Jakob und Henoch | und Elias und David. f 4 Er sprach | mit ihnen in der Weise eines Freundes mit einem Freunde, | die miteinander sprechen. g 5 Er kam nun | zu mir, nåmlich der grosse Engel (aggelo@), indem die | Trompete (salpigx) von Gold in seiner Hand war h. Er trompete- | te (salpizein) i auf ihr hinauf zum Himmel. 6 Der Himmel æffnete (sich) | vom Ort des Aufgehens der Sonne bis zu ihrem Ort des | Untergehens, vom Norden bis zum Sçden. j 15,1 Ich | sah (das) Meer (jalassa), k das l ich (bereits) gesehen hatte am

ach 15 15,1 Grund von Amente. a 15,2 Seine Wellen hoben sich | hoch bis zu den Wolken. Ich sah die Seelen (vuch) | alle, wie sie untergegangen waren hinunter in ihn. 3 Ich sah | einige, die gebunden waren »mit« ihren Hånden | heran an ihren Nacken, die gefesselt waren an ihren Hånden | e) f)

g)

h) i) j)

k) l) a)

Vgl. ach 17,11. Abraham, Isaak und Jakob werden auch in 17,6 f. aufgefçhrt. Die Ûbereinstimmung der sechs genannten »Gerechten« mit den Paradigmen der commendatio animae ist wohl kein Zufall (vgl. zu ach 9,11). Vgl. auch den Exkurs zur Stelle bei Wintermute, S. 514. Der »grosse Engel« unterhålt sich mit den »Gerechten« wie Gott mit Mose (vgl. Ex 33,11 und dazu PsPhilo 23,9; 25,5; 32,8). Abraham ist bereits in der BH der »Freund« Gottes (Jes 41,8; vgl. 43,4; 48,14; dazu K. Elliger: Jesaja II, Neukirchen 1971, S. 137 f. [BK XI]). Diese Tradition låsst sich auch durch die ausserkanonische antik-jçdische Literatur hindurch verfolgen; vgl. z. B. ApcPl(lat) 25; 27; ApcAbr 10,6; CD 3,2; TestAbr 4,10; 8,2; 13,1. Allerdings werden auch andere Personen Gottes »Freunde« genannt, etwa die ach 14,11 erwåhnten Isaak und Jakob (vgl. CD 3,3; PsPhilo 49,8; TestIs 1,4). Vgl. auch Abraham / Ibrahim als »der Freund« Gottes im Islam. ± Der Abschnitt 14,9±14 hat an dieser Stelle keine erkennbare Funktion. Nach dem Patriarchen-Einschub tritt wohl wieder der »grosse Engel« von 13,15; 14,8 auf. MS: salpize. Vgl. Mt 24,27.30 f.; ApcPetr (åth) 1,6 ff.; ApcEl 31,19 ± 32,9. ± Es fehlt in ach das »Zeichen des Kreuzes« (vgl. ApcEl 32,4; dazu die Anmerkungen JSHRZ V,3, S. 251 f.; vgl. auch in Ergånzung hierzu E. Dinkler: Das Apsismosaik von S. Apollinare in Classe, Kæln, Opladen 1964 (WAAFLNW 29); B. J. Diebner: Die Orientierung des Jerusalemer Tempels und die »Sacred Direction« der frçhchristlichen Kirchen, in: ZDPV 87 (1971), S. 153 (Lit.).165 f. MS: thalassa statt athalassa. MS: ras statt aras. Der Text-Zusammenhang ab 14,16 enthålt eine Unstimmigkeit: der »grosse Engel« blåst zum Himmel hinauf. Dieser æffnet sich, und der Seher schaut »das Meer ¼ drunten in Amente«. Vgl. dazu das Meer ach 7,6 ff.

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und an ihren Fçssen. b 4 Ich sagte: »Wer | sind diese?« 5 Er sagte zu mir: | »Diese (sind) die, die sie zu besitzen (? forein) c pflegen; | sie geben Gold an sie und Silber, bis sie | irrefçhren (planan) d die Seelen (vuch) der Menschen.« | 6 Ich sah aber (de) noch einige andere, die | gekleidet waren in Matten von Feuer e. 7 Ich sagte: | »Wer sind diese?« 8 Er sagte zu | mir: »Diese sind die, welche Silber geben zu seiner Vermehrung f | und nehmen die Vermehrung von (der) Vermehrung.« | g 9 Ich sah aber (de) noch Blinde, die | schrieen heraus. h Ich wunderte mich, 10 als ich gesehen hatte | alle diese Werke Gottes. | i Ich sagte: »Wer sind diese?« * j |

b)

c)

d) e) f) g)

h)

i)

j)

Vgl. GesEsr 40; Sib 3,151. ± Vgl. hierzu die Nackenfesselung des »Doppeltgewundenen« in der 36. Szene der Sechsten Stunde des »Pfortenbuches« (vgl. Hornung: Unterweltsbçcher, S. 244, Abb.37 [Abb. 8], und den Text S. 236.243 ff.); vgl. auch den IxionMythos; vgl. Ranke-Graves I, S. 187; PW X,2, Sp. 1373±1383; Roscher II,1, Sp. 766± 772. MS: forei. ± Ich çbersetze fore¼n (for€w zu f€rw) hier versuchsweise mit »besitzen« (vgl. Liddell-Scott, S. 1950 f.; zum Problem auch Steindorff, S. 60. Wintermute, S. 515, konjiziert ein griechisches Wort mit der Bedeutung »bestechen«, Kuhn, S. 924, çbersetzt mit »search out«. MS: plana. Diese Angabe scheint nicht mehr die Situation des Meeres von 14,20 ff. vorauszusetzen. -Éi statt Éei (A). Es handelt sich um Zinswucher: Zins und Zinseszins. ± Vgl. Ez 18,17. Im griechischen Achmim-Text der ApcPetr(ach) 31 (Hennecke-Schneemelcher II3, S. 478) heisst es: »In einem ¼ grossen See, voll von Eiter und Blut und aufwallendem Schlamm, standen Månner und Frauen bis zu den Knien; das waren die, welche Geld ausgelehnt und Zinseszins gefordert hatten«: o  dane‚xonte@ ka‰ ¤peito½nte@ tƒkou@ tƒkwn. ± Zins (und Zinseszins) werden an drei Stellen der Torah verboten; Ex 22,24; Lev 25,36 f.; Dtn 23,20 f. Prv 28,8 ist wohl nur im Kontext mit Prv 13,22 richtig zu verstehen; vgl. H. Ringgren: Sprçche, Gættingen 1962, S. 113 (ATD 16/1). Ohne Wertung spricht die einzige NT-Tradition Mt 25,27 par. Lk 19,23 vom Zinsnehmen. Vgl. Zeph 1,17. ± Diese »Blinden« fallen aus dem Rahmen, weil im weiteren zwar von ihrer Sçnde, nicht aber von der Art ihrer Strafe die Rede ist. Womæglich ist die Blindheit selbst die Strafe, so dass mit dieser Charakterisierung genug gesagt ist. Doch fållt diese Gruppe damit aus dem Rahmen der çbrigen, deren Strafen mit dem Ort der Peinigung verbunden sind. Dort, wo man eine Information çber die Verwahrungsweise der »Blinden« erwarten mæchte, wird çber die Verwunderung des Sehers gesprochen und mit einem Temporalsatz auf die Gesamtheit des zuvor Geschauten Bezug genommen. Trotz des berechtigten Hinweises von Steindorff, S. 61, habe ich den seltsamerweise nachgestellten Temporalsatz auf den Ausdruck der Verwunderung bezogen, weil mir dies sinnvoller erscheint und die Verwunderung sonst vællig isoliert stçnde. Der vermutliche Einschub wirkt so ungeschickt, dass eine sprachliche Entgleisung des Schreibers auch nicht mehr unwahrscheinlich wirkt. Die Frage muss sich auf die »Blinden« beziehen, greift also hinter Z. 17 f. zurçck.

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ach 16 16,1 Er sagte zu mir: »Diese sind die Katechu- | menen (kathcoumeno@), a die gehært haben das Wort von | Gott, aber (alla) sich nicht vervollkommnet haben in | der Sache, die sie gehært haben.« b 2 Ich aber (de), | ich sagte zu ihm: »Ei, haben sie nicht Reue (metanoia) | dort?« 3 Er sagte:»Ja.« (Da) sagte | ich: »Bis zu welchem Tage?« 4 Er sagte zu | mir: »Bis zu dem Tage, an dem der HERR | richten (krinein) c wird.« 5 Ich sah aber (de) noch | andere, deren Haare auf ihnen waren. 6 (Da) | sagte ich: »Nun (ara), gibt es Haar und Kærper (swma) | an diesem Ort?« d 7 Er sagte: »Ja, es pflegt | a) b)

c) d)

MS: kajekoumeno@. Vgl. Mt 13,5.20 f. parr. ± Die Rede von den »Katechumenen« im Zusammenhang mit »Reue« (metnoia) kænnte bei diesem Abschnitt an eine christliche Rezeption denken lassen (vgl. auch Wintermute, S. 515). Unterweisung im Glauben und pflichtgemåsse Belehrung der Tåuflinge finden wir schon im NT (z. B. Gal 6,6; Mt 28,19 f.). Eine festgelegte Dreijahresfrist, in der »der Lebenswandel und die moralische Festigkeit des Bewerbers« (H. Lietzmann: Geschichte der Alten Kirche, 2. Aufl., Berlin 1961, S. 127) und besonders seine diakonischen Aktivitåten geprçft werden sollen, findet sich in der Kirchenordnung Hippolyts 42 (frçhes 3. Jh.). Eine derartige Entwicklung scheint unser Text vorauszusetzen. Doch gibt es auch im antiken Judentum »Umkehr« und »Unterweisung«, wenn wohl auch der Terminus »Katechumene« (katecƒmeno@) in diesem Zusammenhang nicht belegt ist. ± Vgl. u. a. auch NBL II, Sp. 456. MS: krinei. Auch mit den beiden Nachfragen Z. 5 f.11 f. fållt der Abschnitt ach 15,16 f.19; 16,1±9 aus dem Rahmen. Mæglicherweise muss hier ein den Verfasser (und seine Gruppe?) besonders drångendes Problem geklårt werden. ± »Jener (Feuer-) See befindet sich in der Dat / und ist umgeben von diesen Gættern, / Sie befinden sich in den Umhçllungen, / ihre Kæpfe (aber) sind entblæût« (»Pfortenbuch«, 3. Stunde, 10. Szene; dazu die Abbildung mit den Blosskæpfigen im Feuersee: Hornung: Unterweltsbçcher, S. 210 f.). ± Eine Auffålligkeit des Textes besteht darin, dass der Seher nur »Haarige« sieht (16,9 f.), aber nach »Haar und Kærper« fragt. Haar mag demnach zur Kærperlichkeit gehæren. Es mag aber auch sein, dass die ausdrçckliche Frage nach »Kærper« im Blick auf 1 Kor 15,35 ff. zugefçgt wird. Die Frage allein nach dem »Haar« kænnte ihren Grund in vor-christlicher Tradition haben (natçrlich auch die Frage nach »Kærper« im Blick auf das »Schatten-Dasein« der Hades-Bewohner). Ein kahler Schådel scheint zum Reinigungsprozess zu gehæren (vgl. Lev 14,8 f.; Num 8,7; Dtn 21,12; Jes 22,12; Jer 7,29; Ez 44,20; Mi 1,16), vermutlich weil langes Haar Kraft (vgl. Ri 16,22) bedeutet, Reinigung aber Verzicht auf Fåhigkeit (vgl. Jes 3,24). Etwas anderes ± und Verbotenes ± ist der »Rundschnitt« (vgl. Lev 19,27; Num 6,5; Ez 44,20), wohl weil er das Merkmal feindlicher Kulturen ist (vgl. Jer 9,25; 25,23; 49,32). »Vom Kopf Haut und Haare« abgezogen zu bekommen, ist eine Schande (vgl. 2 Makk 7,7). Darum wohl auch der Trost »kein Haar soll euch gekrçmmt werden« (Lk 21,18; vgl. Act 27,34). Paulus scheint hier eine andere Kultur zu vertreten (vgl. 1 Kor 11,6.14). Voll- und Stirnglatze sind nicht nur in bestimmten Zusammenhången Zeichen fçr »Reinheit« (vgl. Lev 13,40), »Kahlkopf« ist auch der in (permanenter ?) kultischer Reinheit lebende »Gottesmann« und »Prophet« (vgl. 2Kæn 2,23). ± Im ågyptischen Totenkult sind wohl die Seligen »rein« (und

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der HERR ihnen Kærper (swma) und Haare zu geben | gemåss (kata) der Art, e die sein Wille ist.« f 8 Ich sah aber (de) | (noch) andere Mengen. g Er fçhrte sie heraus, indem sie schauten | auf alle diese Strafen (kolasi@). 9 Sie begannen, | indem sie herausschrieen (und) indem sie flehten vor | dem HERRn, dem Pantokrator (pantokratwr), | indem sie folgendes sagten: 17,1 »Wir bitten dich

ach 17 17,1 fçr diese, die sind in diesen Strafen (kolasi@) | allen, damit du dein Erbarmen haben mægest | mit ihnen allen!« a 17,2 Ich aber (de), als ich sie sah, | ich sagte dem Engel (aggelo@), der sprach mit | mir: h»Wer sind diese?«i b 3 Er sagte hzu miri: »Diese, welche bitten den HERRn (sind) Abraham und Isaak und | Jakob. c 4 Zu einer Stunde nun tåglich | d pflegen sie herauszukommen mit dem grossen Engel (aggelo@). | Er trompetet (salpizein) e hinauf zum Himmel und | (einen) anderen Ton auf die Erde. 5 Sie pflegen zu | hæren, nåmlich die Gerechten (dikaio@) alle f auf den Ton. | Sie kommen herein, indem sie laufen (und) indem sie bitten | den HERRn, den Pantokrator (pantokratwr) tåglich | fçr diese, die sind in | allen diesen Strafen (kolasi@). g 6 Wiederum (palin) aber (de) pflegt er | herauszukommen, nåmlich der grosse Engel (aggelo@), indem die |

e) f) g) a) b) c) d) e) f) g)

glat[z]tkæpfig [s. o.] als Zeichen ihrer »Unbeflecktheit«). Da mçssen sich die christlich gewordenen Øgypter wohl gewaltig umstellen. Statt h:te lies t:he. Ç 16,9±14Ç vgl. bezçglich der Frage-Ebene 1 Kor 15,35±50. Zu ach Die hier genannten »anderen Mengen« werden in 17,6 f. als drei Personen aufgeschlçsselt. Zum Fçrbittengebet des Sehers vgl. ach 2,12±16; vgl. auch zum Problem der Fçrbitte fçr die in ihren (Tod-) Sçnden in der Unterwelt Befindlichen die Einfçhrung oben S. 1153. Hier ist ganz offensichtlich die Frage cÏe nim :ntau ne neÒ ausgefallen (mæglicherweise Homoioarkton: cÏe nim / cÏe neei). Von den 14,10±12 erwåhnten Personen werden hier nur die Erzvåter wiederholt. ± In 4 Esr 7,106±110 werden als Fçrbitter genannt: Abraham, Mose, Josua, Samuel, David, Salomo, Elias, Ezechiel. Zur tåglichen Fçrbitte der Gerechten vgl. u. a. AssMos 11,11. ± »Zu einer (sc.: festgelegten) Stunde nun tåglich ¼«: vgl. hierzu als nåchste Parallele ApcPl(lat) 7 f.; 25. MS: salpize. Zu dieser Bezeichnung vgl. 14,10; umso merkwçrdiger, dass hier Henoch, Elias und David fehlen. Im Abschnitt 17,7±15 finden sich Anspielungen auf bereits Erwåhntes: der »grosse En-

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Trompete (salpigx) von Gold h in seiner Hand ist (und) indem er blåst (salpizein) i | hinunter zur Erde. 7 Sie pflegen (es) zu | hæren am Ort des Aufgehens (der Sonne) bis zum Ort des | Untergehens und im Sçden bis zum | Norden. j 18,1 Wiederum (palin) nun (an) pflegt er zu blasen (salpizein) k

ach 18 18,1 hinauf zum Himmel. Sie pflegen (dort) zu hæren seine | Stimme.« 18,2 Ich sagte: »Herr, weswegen nicht | liessest du mich, bis ich sie alle sah?« a 3 (Da) sagte | b er zu mir: »Ich habe nicht Vollmacht (exousia) | dort, sie dir zu zeigen c, bis d der HERR, | der Pantokrator (pantokratwr) e sich erhebt in f seinem | Zorn (jumo@) zu vernichten die Erde und die | Himmel. g Sie werden (es) sehen (und) sie sind verwirrt (und) sie | rufen alle aus, indem h sie folgendes sagen: 4 Alles Fleisch (sarx) i, welches zu dir gezåhlt wird, das werden wir geben | dir alle am Tage des HERRn!« | 5 Wer (ist es), der stehen kænnen wird | vor ihm, wenn (otan) j er sich |

h) i) j) k) a) b) c) d) e) f) g)

h) i) j)

gel« pflegte schon 14,8±14 vertraulichen Umgang mit »allen Gerechten« und »posaunt« 14,14±17 zum Himmel. Neu ist, dass er jetzt auch zur Erde hinab blåst (17,9 f.17 f.). MS: noub statt :nnoub. MS: salpize. Zu 17,19±21 vgl. 14,18 f. MS: salpize. Diese Bemerkung kænnte darauf hindeuten, dass in den heute nicht verfçgbaren Abschnitten nach S. 18 nicht mehr viel Visionåres gestanden haben mag. Am Zeilenende: [[cÏ]]. Statt atamak arau anfånglich atamarau geschrieben, dann nachtråglich supralinear k hineinkorrigiert, allerdings nicht das bei scriptio continua (c.gr.s.) ursprçnglich doppelt gelesene, nun aber fehlende (zweite) a. Korrekturen im MS. Nach pantokratwr Tilgung eines Buchstaben [[?]]. h:n- çber e-u korrigiert. ÇVgl. Jes 13,13; auch Zeph 1,14 ± 2,3. ± Der Topos des Vergehens von Himmel und Erde oder gar ihres vernichtet Werdens im gættlichen Zorn findet sich so nicht in der BH: selbst in Jes 13,13 nicht, der Stelle, die ach 18,5±8 sprachlich am nåchsten steht: ¡ g†r o©ranŠ@ jumwjsetai ka‰ Ÿ g» seisjsetai ¥k t¾n jemel‚wn a©t»@ di† jumŠn ¨rg»@ kur‚ou sabawj t». Ÿm€r°a, °Ü Ôn ¥p€lj°h ¡ jumƒ@ a©to½ (LXX); vgl. dazu eher Gen 8,21 f. Gottes Zorn richtet sich vor allem gegen Menschen[-Gruppen]). Vgl. aber Mt 5,18; 24,35 parr.; Lk 16,17; 2 Petr 3,10±12 (!); 1 Joh 2,17; Apc 21,1. eu- çber anderen Text korrigiert. Der Schreiber hatte Schwierigkeiten mit dem fçr ihn (als Kopten) ungewæhnlichen Buchstaben x (in sarx), der nur in (griechischen) Fremdwærtern begegnet. MS: hotan.

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erhebt in seinem Zorn (jumo@), k um zu verhnichten diei Erde | l und jeden Baum, der gewachsen ist auf der Erde? | 6 Sie werden herausgerissen mit ihren Wurzeln. | m Sie fallen herunter auf den Grund und | jeder Turm (purgo@), der hoch (ist), und die Vægel, | die herniederfliegen und | jeder Turm (purgo@), n der hoch (ist): sie werden fallen o

[herunter auf den Grund ¼

k) l)

m) n) o)

Zu dieser »kritischen« Frage vgl. Ps 130 (129 LXX),3; Nah 1,6; Mal 3,2; Apc 6,17: Ãti áljen Ÿ Ÿm€ra Ÿ meglh t»@ ¨rg»@ a©t¾n (andere: a©to½), ka‰ t‰@ d„natai staj»nai; ± Vgl. auch Ps 1,5; Esr 9,15; Sap 6,11. Es fehlt fçr eine sinnvolle Text-Aussage mindestens ein Infinitiv (etwa eines der zahlreichen koptischen Wærter fçr »vernichten« oder »zerstæren« von Sachwerten: vgl. teko [Z. 7]), womæglich ist sogar eine ganze Zeile fortgefallen. Z. 7 f. kænnte eine Ergånzung mit hund die Himmeli nahelegen (m:n :npž-oue), was auch einer Zeilenfçllung sehr entgegen kåme (vgl. Wintermute, S. 515; Kuhn, S. 925). Aber Z. 15 scheint dagegen zu sprechen. Am ehesten ist der Text m. E. wie folgt zu ergånzen: atehko :mip:kah. Dann geht der Satz grammatikalisch-syntaktisch und inhaltlich auch vællig plausibel weiter. Um einen absichtlichen Anakoluth dçrfte es sich nicht handeln. Vgl. auch Steindorff, S. 65. Vgl. Hen (åth) 83,4 (und 3 ff. fçr das finale Szenario). Vermutlich wurde ein aou pyrgos nim etcÏase »und jeder Turm, der hoch ist« versehentlich zuviel gesetzt. Wintermute, S. 515, låsst die zweite Phrase kommentarlos fort, Kuhn, S. 925, setzt sie in [eckige] Klammern. Die auf das Seiten-Ende ach 18,20 unmittelbar folgenden Worte lassen sich nach Z. 17 mit einiger Sicherheit ergånzen: [abal apesžt] »herunter auf den Grund«. Alles andere kann nur vermutet werden.

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Einfçgung I (S. 1179): In § 95 der Klosterregel Pachoms heisst es: oute :nnet:nh.mo-os etom etet:n:rsnaw oute out:me- ± Weder sollt ihr sitzen auf heineri Matte, wenn ihr zu zweit seid, noch hliegen aufi einer Schlafmatte1 . Deutlicher kommt der Skopus dieser Passage in der lateinischen Ûbersetzung des Hieronymus (404 n. Chr.) zum Ausdruck: Nullus in psiathio cum altero dormiat ± Niemand soll zusammen mit einem anderen auf der [sc.: ein und derselben] Matte schlafen2 , weil hier statt des wohl euphemistisch zu verstehenden »sitzen« des koptischen Textes das eindeutigere »liegen« steht. Eine åhnliche Bestimmung findet sich spåter auch bei Schenute. »Die Weisung von Pr 95 ist eindeutig als Schutz der Keuschheit gemeint«3 , deutlicher formuliert: sie richtet sich gegen homosexuelle Praktiken, wie auch der Kontext belegt, in dem sie steht4 . Es ist nur eine Vermutung, aber sie legt sich nahe: der verfångliche Lukastext (in einer Mt und Lk harmonisierenden MS-Tradition) liegt uns in einer ­bereinigenden¬, unverfånglicheren koptisch-mænchischen ­Redaktion¬ vor. Damit wird nicht behauptet, dass dieser Text ­christlich getauft¬ worden wåre, wohl aber angenommen, dass ­christlich Getaufte¬ dem Text seine Gestalt letzter Hand gaben und ihn fçr ihre monastisch-zænobitischen Erfordernisse rezipierbar machten. Dies aber hiesse: wir kænnten wohl auch dann eine christlich-bearbeitende Rezeption annehmen, falls man nicht bereits mit der Rezeption einer ­Evangelien-Harmonie¬ gemåss Cod. D rechnen oder çberhaupt von einem Bezug auf die betreffende Evangelien-Tradition absehen mæchte5 . Einfçgung II (S. 1187) Bezçglich der von mir vermuteten ­koptisch-mænchischen¬ Bearbeitung kænnte ich mit einer letzten ­produktiven Gestaltung¬ des uns tradierten achTextes noch im Laufe des 4. Jh.s rechnen. Einfçgung III (S. 1204) Zu den ­zweien¬, die je auf eigener Lagerståtte liegen, vgl. u. a. die Mænchsregel des Pachom § 95 (CSCO 159, S. 31).

1 2 3 4 5

MS Paris B. N. 12912, f. 4; veræffentlicht in: CSCO 159 (= SC 23). Louvain 1965, S. 31. H. Bacht: Das Vermåchtnis des Ursprungs: Studien zum frçhen Mænchtum Bd. II: Pachomius ± Der Mann und sein Werk. STGL 8. Wçrzburg 1983, S. 105. Bacht: a. a. O., S. 197. Vgl. die §§ 92±94, wobei sich der erste Teil von § 92 wohl gegen die Mæglichkeit der Selbstbefriedigung richtet; vgl. CSCO 159, S. 31, resp. Bacht: a. a. O., S. 104 f. Das aber hiesse: in dieser Form mçsste ach ± womæglich bereits auf der Ebene der koptischen Text-Tradition ± jedenfalls noch im 4. Jh. christlich bearbeitet worden sein.

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Register Namenregister 1. Namen in den Texten der apokryphen Fragmente

2. Namen in Einfçhrung und Anmerkungen zum Text

Abdenakob (fçr: Abdenago LXX, Abednego BH) ach 9,9 Abraham ach 14,10; 17,6 Adonai Sabaoth (Gottesbez.) ach 8,3/4 Amente ach 14,3; 15,1 David ach 14,12 Elias ach 14,12 Eloi (Gottesbez.) ach 8,3 Enoch vgl. Henoch Eremiel ach 10,9 Helias vgl. Elias Henoch ach 14,11 Iabok vgl. Jakob Iakob vgl. Jakob IHL vgl. Israel Ioatham vgl. Joatham Isaak ach 14,11; 17,6 Israel ach 9,3; 12,2 Jakob ach 14,11; 17,7 Joatham ach 3,6.11 Meisak (fçr Misach LXX, Meschach BH) ach 9,8 Pharao ach 9,4 Searak vgl. Sedrak Sedrak (fçr Sedrach LXX, Sadrach BH) ach 9,8 SeÒr ach 2,19 Sophonias sah 1,22 Susanna ach 9,5 Zephanja vgl. Sophonias

Abdenakob 1216 Abraham 1179.1216.1224.1227 Íbusso@ 1218 Acheron 1222 ¿idh@ (vgl. auch Hades) 1187.1213 Amente 1202.1218.1223.1224 Anubis 1187 Apophis 1210 Charon 1222 Christus 1171.1183 Clemens Alexandrinus 1143.1145.1148.1154.1155. 1156.1159.1164.1171.1174. 1200 Cumorah 1221 Daniel 1179.1217 David 1217.1227 dibolo@ 1208 »drei Månner« (im Feuerofen) 1173.1216.1217 Diokletian 1174 Edom 1206 Eli 1206 Elias 1154.1155.1207.1216.1227 Elohim (Gottesbez.) 1207 Îrebo@ 1187 Eremiel 1160.1163.1167.1175.1182. 1189.1218.1219 ¥rin„@ (Erinnyen) 1210.1211.1215 Esra 1155.1207 Ezechiel 1200.1227 Gorgo 1209.1215 Hades 1171.1189.1202.1209.1212. 1213.1226 Henoch 1155.1171.1207.1216.1227 Hieremiel vgl. Eremiel Hiob 1179.1216 Hippolyt 1226 Horus 1222 Ibrahim (= Abraham) 1224 Isaak 1216.1224 Israel 1188.1206.1214.1215.1217. 1220

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­Jahwe¬ (im 19. Jh. erfundener Gottesname) 1182 Jakob 1224 Jeremia(s) 1182.1213 Jeremiel vgl. Eremiel Jerusalem 1188.1203.1208.1217 Jesaja 1155.1213 Jesus 1179.1220 Joatham 1162.1166.1185.1206.1207 Job vgl. Hiob Johannes Hyrkanos 1206 Jonas 1217 Josua 1227 Keren 1210.1211 Kundrie 1209 Lactanz 1174 Lazarus 1183 Lot 1216 Luther, Martin 1184.1232 Ma-at 1187.1223 Messias 1172.1207 Michael 1182 Michayahu 1182 Moroni 1221 Mose 1179.1216.1217.1224.1227 Moyse vgl. Mose Nasiråer 1209 Nicephorus 1143.1150 Noah 1179.1216 Noe vgl. Noah Noun 1202.1218.1223 Osiris 1210 Pantokrator 1163.1166.1167.1189.1200. 1207.1208 Paran 1206 Paulus 1173.1182.1217.1226

1232

Petrus 1182.1217 Pharao 1216.1217 Plato 1159 PsAthanasius 1143 Ramiel vgl. Eremiel Sabawq (Gottesbez.) 1182.1218 Salomo 1179.1227 Samuel 1179.1227 Sanherib 1217 Schaddaj (Gottesbez.) 1207 Searak vgl. Sedrak Sedrak 1216 SeÒr 1160.1162.1166.1188.1206 Simson 1209 Sinai 1206 Smith, Joseph 1221 Sophonias 1143.1146.1154.1155.1156. 1157.1158.1159.1169.1170. 1190.1200.1201.1202 Styx 1222 Susanna 1173.1217 trtaro@ 1187 Thecla 1182.1217 Thot 1187 tres pueri vgl. »drei Månner« Uråus 1215 Usi 1206 Yahuh (Gottesname) 1182 YHWH (»Tetragramm« = Gottesname) 1207.1214 Yirmeyahu 1182 Zephanja (vgl. auch Sophonias) 1143.1155.1159.1200.1203. 1206 Zion 72

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Stellenregister Vorbemerkung Das Stellenregister weist folgende Einteilung auf: 1. Textstellen der hebråisch-aramåischen Bibel. Das sind die in den reformatorischen Bibeln enthaltenen Schriften, die wohl in Zahl und im Umfang, nicht aber in ihrer Anordnung mit denen der jçdischen Bibel çbereinstimmen. 2. Textstellen aus Schriften, die Martin Luther aus dem reformatorischen Bibel-Kanon im engeren Sinne ausschloss, weil von ihnen zu seiner Zeit keine hebråischen Texte bekannt waren. Diese Schriften wurden in reformatorischer Tradition als »Apokryphen« bezeichnet. 3. Textstellen aus dem (fast durchweg) gemein-kirchlich rezipierten Neuen Testament. 4. Deuterokanonisches Schrifttum. 5. Sonstige Quellen aus (Altem) Orient und Antike. Diese Gliederung verlangt eine Begrçndung: a) Ginge es nach mir, so lautete die erste Textstellen-Gruppe: 1. Altes Testament. Und diese Gruppe umfasste auch die sog. »Apokryphen« der reformatorischen Bibel; denn (c.gr.s.) diese Schriften insgesamt gehærten zur »Bibel« der frçhen Christen (»LXX«) und zum »AT« der spåtantiken Kirche ± der Welt, in der wir uns mit unseren Untersuchungs-Texten bewegen 1 . Wir unterstellen den Christen jener (spåt-) antiken Jahrhunderte unsere (dogmengeschichtlich geleitete) Optik, wenn wir die sog. »Apokryphen« des AT in einer historischen, auf antik-spåtantike Texte bezogenen Untersuchung von dem »AT« abkoppeln. ± Ich versuche, dafçr ein wenig Bewusstsein zu schaffen, dass ich diese reformatorischen »Apokryphen« als Schriften der »Griechischen Bibel« von denen der hebråisch-aramåischen (BH, TNK) absetze ± schlechten Gewissens; denn eigentlich mçsste ein Register in diesem Sachkontext eine Stellen-Rubrik fçr das »AT« im Sinne der LXX vorsehen. ± Nebenbei: Håtte Luther bereits den hebråischen Sirach gekannt: Sir gehærte zur protestantischen Bibel! b) Das Neue Testament låsst sich einigermassen gut definieren. Aber auch dort gibt es ± gerade im Blick auf die Tradition æstlicher Kirchen seit der Antike ± »Grenzbereiche«. Schon der 1Clem ist davon betroffen. c) Ich unterscheide nicht nach »Deuterokanonen« des AT und NT. Alle (sog.) jçdischen »Deuterokanonen« (bei uns meist als deuterokanonisches Schrifttum des »AT« bezeichnet) wurden ± sofern es sich nicht um Neu-Entdeckungen der jçngeren Zeit handelt ± in christlicher Rezeption tradiert, oft in starker christlicher Ûberarbeitung. Meist wissen wir aus der Antike nichts von 1.

Diese Schriften gehæren (nota bene) noch heute zum »AT« der meisten Christen auf dieser Welt: Katholiken, Orthodoxen der verschiedensten Gruppierungen usw. Jenseits mæglicher konfessioneller Ûberlegungen ist Erich Zenger historisch gesehen zuzustimmen, wenn er seiner Einleitung in das Alte Testament (1. Aufl. 1995; 2. Aufl. 1996) den LXX-Kanon zugrundelegt.

1233

Diebner p. 1234 / 26.3.2003

einer solchen Ûberarbeitung und stellen diesbezçglich ± wie auch hier ± irgendwelche Hypothesen auf. Vielleicht wurden diese Schriften tradiert, weil man sie eher als »Ergånzungs-Literatur« zur christlichen Bibel (insgesamt) verstand?! ± Wenn ja, dann mçsste man (etwa) unterscheiden zwischen christlich rezipierten Texten des antiken Judentums (gleichgçltig, ob wir diese aus einer [ziemlich] kontinuierlichen christlichen Tradition kennen oder sie erst in jçngerer Zeit ans Licht kamen) und solchen, die ± unserer Kenntnis zufolge ± (wohl) nie christlich rezipiert wurden. Von weiteren Differenzierungen mæchte ich hier absehen. ± Ich habe all diese Literatur unter einer Rubrik zusammengefasst: eine solche ist (weitgehend!) Hypothesen-unabhångig. d) In einer letzten Rubrik fasste ich »alles andere« und »alles Mægliche« an (alt-) orientalisch-antiker Tradition zusammen. Und zwar unterschied ich hier ± neben anderen nicht getroffenen Unterscheidungen ± nicht zwischen textlicher und bildlich-monumentaler Tradition. Auch die Bildtradition ist »Aussage-kråftig«. Und gerade die ågyptische Kultur, in deren Tradition die hier behandelten koptischen Text-Fragmente stehen, trifft diese Unterscheidung nicht in unserem Sinne. Bereits auf der Graphem-Ebene konvergieren »Bild« und »Buchstabe« (so wie bei den Juden »Buchstabe« und »Ziffer«). Dies spiegelt sich dann in den piktoral-graphischen Darstellungen der ågyptischen Kultur, in der sich beide Systeme nicht in der uns vertrauten Weise scheiden lassen.

1234

Diebner p. 1235 / 26.3.2003

Hebråisch-aramåische Bibel/BH = TNK Torah Gen 8,21 f. 11,6±9 18,23 ff. 18,23±33 28,13 31,42 31,53 f. 32,4 32,10 33,14 33,16 36,30 49,24

1228 1222 1205 1179 1214 1214 1214 1206 1214 1206 1206 1206 1214

Ex 3,6 3,15 f. 4,5 4,24±26 22,24 32,30 ff. 32,31 ff. 32,32 f. 33,11 34,29

1214 1214 1214 1170 1225 1179 1205 1207, 1221 1224 1217

Lev 10 13,40 14,8 f. 19,27 25,36 f.

1206 1226 1226 1226 1225

Num 6,5 8,7 16 f.

1226 1226 1206

Dtn 2,4 2,12 2,22 7,8 9,6 21,12 23,20 f. 32,39 33,2

1206 1206 1206 1216 1216 1226 1225 1212 1206

Propheten Jos 10,13b

1200

Ri 5,4 5,31 13,5 16,17 16,22

1206 1217 1209 1209 1209, 1226

1Sam 2±4 2,3 2,12 ff. 2,22 ff. 10,18 12,18 ff. 25,29

1181 1223 1206 1181 1216 1179 1208

2Sam 3,31±34 5,10 7,27

1203 1214 1214

1Kæn 8,12 ff. 8,53 12,28 19,10 19,14 22,19 22,46

1179 1216 1216 1214 1214 1200 1200

2Kæn 2,23 17,7

1226 1216

Jes 3,15 3,24 4,3 6,1±3 6,6 f. 13,13 21,10 21,11 22,12 28,17 f. 30,26 30,33 38,10 41,8 43,4

1214 1226 1208 1200 1213 1228 1214 1206 1226 1223 1200 1214 1213 1224 1224

1235

Diebner p. 1236 / 26.3.2003

43,25 48,14 57,15 63,10 f. 65,6

1221 1224 1205 1200 1208

Jer 1,9 5,14 7,3 7,29 9,25 14,12 15,16 25,23 49,32 51,9

1213 1214 1214 1226 1226 1220 1214 1226 1226 1221

Ez 2,3±5 3,24 ff. 11,1 11,1 ff. 11,1(±25) 14,12 ff. 14,13 14,13 ff. 14,14 14,20 18,17 35,3 35,7 35,15 44,20

1220 1155 1200 1155 1164 1206 1179 1179 1179 1179 1225 1206 1206 1206 1226

Hos 12,6

1214

Joel 1,14 ff. 2,1 2,15 ff.

1220 1223 1220

Am 3,13 4,13 9,2 9,5

1214 1214 1221 1214

Mi 1,16 7,16

1226 1213

1236

Nah 1,6

1229

Hab 2,20

1201

Zeph 1,1±6 1,10 ff. 1,14±2,3 1,16 1,17

1206 1204 1228 1223 1225

Sach 7,4 8,18

1214 1214

Mal 3,2 3,16

1229 1208

Schriften Ps 1,5 5,8 11,4 35,13 36,6 ff. 51,3 51,11 51,13 57,11 62,10 65,5 69,7 69,29 84,9 87,4±6 87,6 89,9 106,1 107,1 108,5 109,14 130,3 138,2 139,8

1229 1201 1201 1220 1221 1208.1221 1221 1200 1221 1223 1201 1214 1207.1221 1214 1208 1208 1214 1221 1221 1221 1208 1229 1201 1221

Hi 1,6±12 5,16 21,5 31,6

1202 1213 1213 1222

Diebner p. 1237 / 26.3.2003

Prv 13,22 28,8

1225 1225

Dan 3 3,12 5,27 7,10 7,11 9,3 9,4 10,6 12,1 12,12

1216 1216 1222 1208.1209 1214 1220 1214 1218 1208 1210

Esr 7,2 ff. 9,15

1206 1229

Neh 1,5 9,32 13,14

1214 1214 1208

1Chr 5,29 ff. 6,4 ff. 17,24

1206 1206 1214

Griechisches Altes Testament / LXX Tob 6,3 12,8 12,8 f. 13,2

1215 1220 1180 1212

2Makk 7,7 12,42 12,44

1226 1179 1179.1189

Ps 50,13 68,29 129,3

1200 71/72 1229

Sap 4,19 f. 5,17 ff.

1210 1210

6,11 16,13

1229 1212.1213

Sir(gr) 1,9 7,10 7,32±36 7,35 7,36

1200 1220 1220 1180 1180

PsSal 11,1 12,4 16,2

1223 1213 1213

ZusDan 1,45

1200

ZusEst D 13 f.

1217

Neues Testament Mt 4,1 4,5 4,8 5,18 7,29 9,6 10,9 13,5 13,20 f. 13,42 13,50 16,18 17,2 18,8 18,8 f. 24 24,27 24,30 24,30 f. 24,31 24,35 24,40 24,40 f. 24,41 25,27 25,31 ff. 25,31±46 25,41

1208 1203 1203.1206 1228 1210 1210 1220 1226 1226 1213 1213 1213 1217 1210.1213 1210 1177.1178.1186.1204 1172.1224 1172 1224 1172.1223 1228 1178.1204 1175.1178 1177.1178.1204 1225 1180 1220 1210.1213

1237

Diebner p. 1238 / 26.3.2003

25,46 28,19 f.

1210 1226

Mk 2,18 ff. 9,43 f. 9,45 ff.

1181 1213 1210

Lk 2,37 4,5 4,9 9,29 10,20 11,41 12,33 16,17 16,19 ff. 16,19±31 16,24 16,26 17 17,34 17,34 f. 17,34±36 17,35 19,23 21,18

2Kor 13,10

1210

Gal 6,6

1226

Eph 5,8±14

1214

1220 1203.1206 1203 1217 1207.1208 1220 1220 1228 1189 1183 1210.1213 1189 1178.1204 1177.1178.1179.1204 1175.1178 1175 1204 1225 1226

Phil 4,3

1208

Kol 1,16

1200

2Thess 1,9

1210

Hebr 7,25 ff. 11,7 12,23

1179 1201 1208

Jak 1,27 5,4

1219 1182

Joh 5,29 8,7

1Petr 3,18 ff.

1171

1210 1190

2Petr 3,10±12

1228

Act 2,1±11 4,32±5,11 13,3 14,22 f. 14,23 27,34

1222 1220 1220 1181 1220 1226

1Joh 2,15 2,17

1174 1228

Jud 7

1213

Ræm 3,19 6,23 10,6 ff.

1213 1210 1171

1Kor 11,6 11,14 15 15,35 ff. 15,35±50 15,38 15,52

1226 1226 1181 1226 1227 1175.1181 1223

Apc 1±12 1,10 1,13 1,15 1,16 2,18 3,5 4,1 4,4 5,1 5,2 5,4 f. 5,9

1151 1223 1175.1217 1175.1218 1217 1175.1218 1208.1222 1223 1200 1208 1219 1219 1219

1238

Diebner p. 1239 / 26.3.2003

5,11 6,1 6,5 f. 6,11 6,17 7,9 ff. 7,13 8,2 ff. 9,1 ff. 9,2 9,3 9,3±10 9,8 9,10 9,11 10,2 12,7±12 13,8 13±22 14,10 17,8 19,10 19,20 20,10 20,12 20,14 20,14 f. 20,15 21,1 21,8 22,8 22,8 f.

1209 1219 1223 1222 1229 1222 1205 1223 1223 1213 1209.1211 1209 1209 1209.1211 1215 1219 1202 1208 1151 1214 1208 1175.1214.1218 1213 1213 1208.1219 1214 1213 1208 1228 1213.1214 1164.1202 1175.1218

Deuterokanonisches Schrifttum Achtzehngebet 12 1208

59,10 63,6 64,7 85,13

1213 1218 1213 1213

ApcEl 31,9 31,19 31,19±32,9 32,1±7 32,4 32,7 ff.

1172 1172 1224 1172 1172.1224 1172

ApcEsr(gr) 4,17 4,23 4,26 7,17

1206 1206 1206 1203

1ApcJak/ NHL V,3

1170

AscJes 7,13 ff.

1156

ApcPetr(ach) 31

1225

ApcPetr(åth) 1,6 ff.

1224

ApcPl(lat) 7 f. 14 17 23 25 27 29 39 f.

1227 1221 1219 1222 1224.1227 1224 1212 1213

ApcAbr 10,6

1224

ApcBar(gr) 3,4 4,16 12,2

ApcPl/ NHL V,2 20

1170 1202

1206 1213 1206

ApcSedr 2,4 2,5

1156 1156

ApcBar(syr) 24,1 44,15 55,3 59,2

1208 1213 1218 1213

AscJes 7,21

1218

Asklepius/ NHL VI,8

1205

1239

Diebner p. 1240 / 26.3.2003

AssMos 11,11

1227

Buch vom Kåmpfer Thomas/ NHL II,7 1170 1Clem 7,5±7 59,3

1189 1205

2Clem 8,1±3

1189

Dialog mit dem Heiland/ NHL III,5 1170 Discourse on the Eighth and Ninth/ NHL VI,6 1205 4Esr 1 f. 4,35 ff. 4,36 4,41 7,36 7,102±115 7,106±110 7,111 7,125 15 f.

1180 1219 1218.1222 1218 1213 1179 1227 1206 1217 1180

EvVer 22,39 27,11

1208 1217

GesEsr 23 31 40

1213 1220 1225

Hen(åth) 3 ff. 6±16 6,7 10,6 18,11 19,3 20,8 21,7 26 f. 39,7 40,1 47,3 48,1 51,4

1229 1171 1218 1213 1213 1202 1218 1213 1212 1217 1202.1209 1208 1204 1217

1240

54,1 f. 56,1 f. 60,1 63,10 67,6 f. 71,8 71,13 81,4 83,4 89,61 ff. 90,14 90,22 90,26 f. 92,1 98,3 98,6±8 98,15 100,9 102,1 103,2 104,1 104,7 108,3 108,3±5 108,7 108,10

1213 1201 1202.1209 1213 1213 1202.1209 1202.1209 1208 1229 1207 1207 1207 1213 1202 1213 1208 1208 1213 1213 1208 1208 1207.1208 1208 1213 1208 1208

Hen(sl) 10,2 18,2 19,5 20,2 21,3 22,4 42,1 42,7 ff. 49 51,1 52,15 63,1

1214 1200 1207 1210 1210 1211 1209 1220 1223 1220 1223 1220

Herm vis I,4,3

1221

Hypostasis of the Archons/ NHL II,4 1205 JosAs 12,9 14,9

1209 1218

Jub 30,19 ff. 30,20 ff. 30,22

1208 1207 1208

Diebner p. 1241 / 26.3.2003

30,23 36,10 39,6

1208 1208 1208

LebAd 47

1223

3Makk 2,2 ff. 5,51 6,2±15 6,4±8 6,6±8

1217 1213 1217 1217 1217

4Makk 12,12

1213

Breviarium Romanum Commendatio Animae 1216

MartPol 9,1

1221

Clemens Alexandrinus Stromata V, XI, 77,2 1145.1158

PsPhilo 19,12 23,9 25,5 32,8 40,1 49,8

1203 1224 1224 1224 1223 1224

TestSeb 10

1213

Sonstige altorientalische und (spåt-)antike Quellen Amduat (åg.) 91

1215

BM MS 9901/3 (åg.) = TB Hu-nefer 1223

ConstApost V,7

1217

Hæhlenbuch (åg.) 97,7±98,1 1215

SadokWerk (CD) = Damaskusschrift 3,2 1224 3,3 1224

Josephus Antiquitates 8,11 f. 10,152±154 10,153

Second Treatise on the Great Seth/ NHL VII,2 1205

Kirchenordnung Hippolyts 42 1226

Sib 3,151

1225

London Ms.Or.5525 110 1183

Sir(hb) 7,35

1180

TestAbr 4,10 8,2 9,2±4 10,7 ff. 13,1

1224 1224 1221 1208 1224

TestHi 52,11 f.

1203

TestIs 1,4 7,1 10,1

1224 1213 1203

1206 1206 1206

Pfortenbuch (åg.) 10. Szene 1213.1226 33. Szene 1223 36. Szene 1225 60. Szene 1215 Pisa, Campo Santo, Sarkophag 1213 Sargtexte (åg.) = CT VI,323q-324g 1222 Totenbuch (åg.) 1,67 1223 12,4 1223 17,218 1223

1241

Diebner p. 1242 / 26.3.2003

30B,6 71,44 105,15 125,37 f. 125,49 f. 125,86 125,143 125,186 125,188

1242

1223 1223 1223 1223 1211 1223 1223 1223 1223

132,7 149,9 178,86

1223 1223 1223

Velletri, Sarkophag 1213 Xenophon Institutio Cyri 8,3,13 1200

Diebner p. 1243 / 26.3.2003

Abb. 1: »Velletri, Sarkophag (2. Jh.). Rechte Schmalseite, Opfer am Hadestor« (Andreae Taf.13)

1243

Diebner p. 1244 / 26.3.2003

Abb. 2: Pisa, Camposanto, Sarkophag (3. Jh.). Front, Hadespforte. (Panofsky Abb. 116).

Abb. 3: (Glatzkæpfige) »Gætter, die im Feuersee sind« (Hornung S. 210, Abb.20).

Abb. 4: Erynnien (Roscher I,1, Sp. 1331 f.) 1244

Diebner p. 1245 / 26.3.2003

Abb. 5: »Velletri, Sarkophag (2. Jh.). Sockelfries, Rçckseite, Bild 3 von links, Schiff des Charon« (Andreae Taf.27/2).

Abb. 6: »Vor Osiris steht, mumiengestaltig, ­Der Gott, der die Waage trågt¬, çber den Schultern die Waage des Totengerichts« (Hornung S. 239, Abb. 34; Text S. 238).

1245

Diebner p. 1246 / 26.3.2003

Abb. 7: Nesmin tritt vor das Totengericht (Papyrus aus der Ptolemåerzeit; Eggebrecht S. 338 f.).

Abb. 8: Ein »doppeltgedrehtes Seil, das um den Hals eines mumienartigen Gottes geschlungen ist« (Hornung S. 244, Abb.37).