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German Pages 118 [120] Year 1972
Hebräische Grammatik von
D. Rudolf Meyer o. Professor an der Universität J e n a
in Satzlehre
Dritte, neubearbeitete Auflage
Sammlung Göschen Band 5765 Walter de G r u y t e r • Berlin • New Y o r k • 1972 vormals G. J . Göschen'sche Verlagshandlung • J . Guttentag» Verlagsbuchhandlung • Georg Reimer • Karl J . Trübner • Veit & Comp.
Die Hebräische Grammatik wurde in erster Auflage von Georg Beer verfaßt und erschien 1915, die zweite, von Rudolf Meyer völlig neu bearbeitete Auflage 1952—55. Die Gesamtdarstellung umfaßt in dritter Auflage folgende Bände: Bandl:
Einleitung, Schrift- und Lautlehre (Slg. Göschen, Bd. 763/763 b). Band I I : Formenlehre, Flexionstabellen (Slg. Göschen, Bd. 764/764 b). Band I I I : Satzlehre (Slg. Göschen, Bd. 5765). Band IV: Register (Slg. Göschen, Bd. 4765). Hebräisches Textbuch (Slg. Göschen, Bd. 769/769 a).
© Copyright 1972 by "Walter de Gruyter & Co., vormals G. J . Göschen'sche Verlagshandlung — J . Guttcntag Verlagsbuchhandlung — Georg Reimer — Karl J . Trübner — Veit & Comp., Berlin 30. — Alle ltechte, einschl. der Rechte der Herstellung von Photokopien und Mikrofilmen vom Verlag vorbehalten. — Satz und Druck: Walter de Gruyter & Co., Berlin 30. — Printed in Germany.
ISBN 3 11 003488 3
Inhaltsverz eichnis Vierter Teil: Satzlehre A. Der Satz und seine Teile 1. Der Satzbau § 90. Der Nominalsatz § 91. Der Verbalsatz § 92. Der erweiterte und der zusammengesetzte Satz . . .
G 10 12
2. Syntax des Nomens § § § § § § §
93. 94. 95. 96. 97. 98. 99.
Das Pronomen als Subjekt und Prädikat Das Nomen als Subjekt und Prädikat Der Gebrauch der Kasus Die Determination Das Attribut Die Apposition Der Gebrauch der Zahlwörter
15 16 23 25 29 34 37
3. Syntax des Verbums § 100. § 101. § 102. § 103. § 104. § 105. § 106. § 107. § 108. § 109. § 110.
Der Gebrauch der Präformativkonjugation Der Gebrauch der Afformativkonjugation Der Infinitivus constructus Der Infinitivus absolutus Das Partizipium Das Akkusativobjekt Der adverbielle Akkusativ Die Präpositionalrektion des Verbums Die Verbalrektion Der Gebrauch des Passivums Das Reflexivverhältnis
39 49 57 61 65 70 76 78 81 83 84
B. Besondere Arten von Hauptsätzen § 111. Der Fragesatz § 112. Koordinierte und subordinierte Hauptsätze
85 90
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Inhaltsverzeichnis 0. Der abhängige Satz
§ 113. § 114. § 115. § 116. § 117. § 118. § 119. § 120. § 121. § 122.
Der Der Der Der Der Der Der Der Der Der
Subjektsatz Objektsatz Attributsatz Vergleichssatz Finalsatz Konsekutivsatz Konzessivsatz Kausalsatz Temporalsatz Konditionalsatz
92 93 96 100 101 103 104 105 107 111
Für wertvolle Hilfe bei der Anfertigung des Manuskripts und für das Mitlesen der Korrekturen bin ich meinen Mitarbeiterinnen Dr. J u t t a Körner und Dr. Waltraut Bernhardt zu besonderem Dank verpflichtet.
Abkürzungsverzeichnis (Nachtrag) Zum T e x t des A l t e n T e s t a m e n t s BHS V
= Biblia Hebraica Stuttgartensia, Ed. K. Elliger et W. Rudolph (Stuttgart 1970 ff.). = Biblia Sacra iuxta Vulgatam Versionem (Stuttgart 1969). Grammatische Bezeichnungen
akt.
= aktiv
Koh.
= Kohortativ
Literatur AHW
= W. v. Soden, Akkadisches Handwörterbuch (Wiesbaden 1959 ff.). AETh = Abhandlungen zur Evangelischen Theologie. Baumgärtel-Festschr. = Festschrift Fr. Baumgärtel. Erlanger Forschungen A 10 (Erlangen 1959). Elliger-Festschr. = Wort und Schrift. Festschrift für K. Elliger. Hrsg. v. H. Gese und H. P. Rüger (Neukirchen-Vluyn, im Druck). A. Kropat, Syntax = A. Kropat, Die Syntax des Autors der Chronik. BZAW 16 (Gießen 1909). D. Michel, Tempora und Satzstellung = D. Michel, Tempora und Satzstellung in den Psalmen. AETh 1 (Bonn 1960). OLZ = Orientalistische Literaturzeitung. OTS = Oudtestamentische Studien. H. Reckendorf, Arab. Syntax = H. Reckendorf, Arabische Svntax (Heidelberg 1921). M. H. Segal, Mishnaic Hebrew = M. H. Segal, A Grammar of Mishnaic Hebrew (Oxford 1927). StUNT = Studien zur Umwelt des Neuen Testaments. WdO = Welt des Orients.
Vierter Teil: Satzlehre
A. Der Satz und seine Teile 1. D e r S a t z b a u § 90. Der Nominalsatz 1. Der Nominalsatz 1 ), ein besonderes Kennzeichen der sem. Syntax, besteht in seiner gewöhnlichen zweigliedrigen Form aus Subjekt und Prädikat und stellt eine Aussage über den Zustand des Subjekts dar. Die Wortstellung ist meist Subjekt—Prädikat: NV» n ? f n „das Haus [ist] voll" (2 Chr. 5, 13). Das ursprünglich nominale Perf. (§3, 2d) weist noch auf eine ältere umgekehrte Wortfolge hin: < *zaqin-tä (§ 64, l b ) „du [bist] alt"; ebenso Bildungen wie Ulis? < *'ödan-hü (§86, 9 c) „er [ist] noch" (Gn. 18, 22). Die zweite Form entspricht einem Satztypus, in dem Prädikat und Subjekt im Gen.-Verhältnis (§ 97, 3a) zueinander stehen: WH nip!33 rnn? „Jahwe ist an diesem Ort", wörtlich: „das Sein Jahwes an diesem Ort" (Gn. 28,16); vgl. ugar. 'it yn = *'itu yeni „es gibt Wein" 2 ). 2. Subjekt kann ein Subst., ein Adj., ein Pronomen, ein Inf. oder ein Verbalsatz sein. 1 ) E. K a u t z s c h , Grammatik, §141; GVG II, §§20—59; H. R e c k e n d o r f , Arab. Syntax, §§ 1—4; J. F r i e d r i c h , Phön.pun. Grammatik, §316; C. H. Gordon, Textbook, §13, 2.3; K. O b e r h u b e r , Zur Syntax des Richterbuches. Der einfache Nominalsatz und die sog. nominale Apposition. VT 3 (1953), 2—45; HS, §§13—32. 2 ) Vgl. C. H. Gordon, Textbook, § 13, 3.
§ 90. Der Nominalsatz
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a) Subst.: nnso!? „die Himmel [sind] erzählend ( = erzählen)" (Ps. 19, 2), dementsprechend auch ein Eigenname: Ip.J QH^ai? „Abraham [war] alt" (Gn. 24,1); auch Präpositionen können auf Grund ihres ursprünglich nominalen Charakters als Subjekt fungieren, so partitiv gebrauchtes ]??: TJ}1?^ „und Fürst [war einer] von ihm" (1 Chr. 5, 2; zu verstärkendem vgl. § 92, 4 c); nTnsn Dilöl „und einige von ihnen [waren] über die Kultgeräte [gesetzt]" (1 Chr. 9, 28); ferner "'S iW*lB3 TpüD1) „denn du [bist] wie der Pharao" (Gn. 44,18), wobei synt. als „dein Wie" zu verstehen ist. b) Z u n / Adj. vgl. etwa: . . . p Hirp n 8 T 3 D5???-3iü „besser wenig in der Furcht Jahwes a l s . . . " (Prv. 15, 16). c) Das Pronomen als Subjekt kongruiert im Genus und Numerus mit dem nominalen Prädikat: nx|?7? ITH „sie [war] angefüllt" (Ez. 37, 1); nVxa n a M " « '„wer [ist] wie du unter den Göttern?" (Ex. 15, 11). d) Zum Inf. vgl. § 102, 2; 4b. e) Zum Verbalsatz als Subjekt vgl. § 113, l b . f) Das Subjekt kann durch die Partikel nijt, "DN, die ursprünglich wohl nicht an einen bestimmten Satzteil gebunden war, sondern lediglich als Hervorhebung diente, betont werden: „alle diese [waren] kriegstüchtige Männer" (Jdc.'20, 44); vgl. § 105, l b . 3. Das Prädikat kann aus Subst., Adj. und Part., Pronomen und Adverbialbestimmungen bestehen. Trenner, die nach BH3 und BHS bei nachfolgendem Igdkpt im Wortanlaut Dages lene (§ 14, 4a) bedingen, werden in den aus dem Original gebotenen Beispielsätzen aus Gründen der Klarheit angegeben.
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Vierter Teil: Satzlehre
a) Subst.: "IV3 TÜH „und Hadad [war] ein Knabe" (1 R. 11,17). Nach sem. Sprachempfinden treten Maß- und Materialangaben in das prädikative Verhältnis: ys? VTiTp. „seine Wände [waren aus] Holz" (Ez. 41, 22); n n ^ ^ ö » rnto? „ihre Säulen [waren] zehn [an der Zahl]" (Ex. 38,12). b) Adj. und Part.: 3Snn „die Hungersnot [war] schwer" (Gn. 43, 1); i n i l ratf „mein Name [ist] gefürchtet" (Mal. 1,14). c) Selbständiges Pronomen: nViäH TS?n NW „das [ist] die große Stadt" (Gn. 10, 12;' zu NIH "für ITH vgl. „wer [ist] dieser Mann?" (Gn. 24,65). § 17, 2); njVri d) Pronominalsuffix (s. u. 1. 6a). e) Adv.: n ' n n x DiTJDl „und ihr Gesicht [war] rückwärts [gewandt]" (Gn. 9, 23); irvaa „Reichtum [ist] in seinem Hause" (Ps. 112, 3); 111111? Vta^ - ''? „denn wir [sind von] gestern" (Hi. 8, 9); TN?3 n a ^ n ipjSip „dein Lohn [ist] sehr groß" (Gn. 15, 1). f) Das subst. oder adj. Prädikat ist nicht determiniert (§ 96, 4f). 4. Die Verneinung erfolgt in der Regel durch abs. oder estr. f X „Nichtsein": DTX1 „und Menschen [gab es] nicht" (Gn. 2, 5); Möy tt^X px „niemand [ist] bei uns" (Gn. 31, 50). Dagegen verneint K1? ein einzelnes Wort: 1 JYnOipX ? „deine Hände [waren] ungebunden" (2 S. 3, 34); so besonders bei pronominalem Subjekt: X'V HÖH „sie [sind] nicht einsichtig" (Jer. 4,22). Doppelte Negationen heben sich nicht auf, sondern dienen zur Bekräftigung der Aussage: atfni X'1?'jOD pX „Silber [war] nicht geschätzt" (1 R. 10, 21)."
§ 90. Der Nominalsatz
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5. Da der Nominalsatz als Zustandsaussage zeitlich neutral ist, muß die Zeitstufe aus dem Zusammenhange erschlossen werden; so etwa KS' "IHJ1 „und ein Strom ging aus von Eden" (Gn. 2, 10) mit Vergangenheitsbedeutung, Väa i"P „seine Hand [wird] gegen jedermann [sein]" (Gn. 16, 12) mit futurischem Sinn. Ebenso wie die Afformativkonjugation von Haus aus nicht nur statischen, sondern auch einen juss. Charakter aufweist (§ 101, 1), kann auch der Nominalsatz neben seiner Aussagefunktion juss. Sinn haben: DiVtf „Friede [sei] euch!" (Gn. 43, 23); „raste nicht!", wörtlich: „nicht [sei] dir Ruhe!" (Ps. 83*2). 6. a) Neben dem zweigliedrigen begegnet der eingliedrige Nominalsatz: a n f „[es ist] Abend" (Ex. 16, 6); DiTT. „sie haben Hände" (Ps. 115, 7), wobei das Suffix im Gen. possessivus steht, so daß sich im Deutschen sinngemäß ergibt: „Hände [sind] ihnen [eigen]" (s. u. 1); vgl. auch den symbolischen Eigennamen nVns < nVnK* „Ohola", wörtlich: „sie hat ein [eigenes] Zeit" (Ez. 23,"4f. 36. 44); "liötf „Achtung!" (§ 103, 5). b) Häufig sind die dreigliedrigen Nominalsätze, in denen das Personalpronomen 3. M./F. Sg. oder PI. sowie ,Tn „sein" als Kopula gebraucht werden: WH 'SiN „ich bin euer Tröster" (Jes. 51, 12); Bfilga JOrriTn „Geist ist im Menschen" (Hi. 32, 8); nan 1 ?» t^N JVn NW „er war ein Kriegsmann" (Jos. 17, 1). Daneben kann auch tt^ „Sein, Existenz" als Kopula fungieren: n g ^ p p D O"^» DptfTDK „wenn ihr nun Huld und Treuo üben wollt" (Gn. 24, 49). 7. Die Wortfolge ist Prädikat—Subjekt, wenn auf dem Prädikat ein besonderer Nachdruck liegt: HPi? "IDS? „Staub [bist] du!" (Gn. 3, 19); so fast stets bei prädikativ gebrauch-
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Vierter Teil: Satzlehre
t e m F r a g e p r o n o m e n (s. u. 3 c) u n d o f t b e i m p r ä d i k a t i v e n D e m o n s t r a t i v p r o n o m e n : iinns HT „dies [ist] seine D e u t u n g " (Gn. 40, 12) n e b e n rij t r r f t x iUT]B „dies [ist] das H e e r l a g e r G o t t e s " (Gn. 32, 3). Die gleiche Reihenfolge begegnet d o r t , wo der S a t z die F o r m eines Gen.-Verhältnisses h a t (s. die Beispiele u. 1. 6 a ) oder das S u b j e k t e r w e i t e r t i s t : i n. . snnx Tina -nFAT1? nnx Tin aits "„es ist besser,' d a ß ich • : T ' • • T • • sie dir als einem a n d e r e n g e b e " (Gn. 29, 19). § 91. Der Vcrbalsatz 1. D e r einfache V e r b a l s a t z 1 ) b e s t e h t a u s d e m S u b j e k t u n d d e m V e r b u m f i n i t u m als P r ä d i k a t . E r k a n n eine H a n d l u n g , einen V o r g a n g , a b e r a u c h einen Z u s t a n d b e s c h r e i b e n : n i s n " i g i f r „ u n d der Mensch s p r a c h " (Gn. 2, 23), n ) ? K D ^ n x „ e u r e B r ü d e r s a g t e n " (Jes. 66, 5), ]j?T „ I s a a k w a r a l t " (Gn. 27, 1). Die W o r t f o l g e ist m e i s t P r ä d i k a t — S u b j e k t ; sie e r k l ä r t sich d a r a u s , d a ß d a s V e r b u m f i n i t u m bereits einen geschlossenen S a t z e i n f a c h s t e r B a u a r t m i t pronominalem Subjekt darstellt: T Q 0 3 „ich schrieb", daß also das S u b j e k t n u r e r l ä u t e r n d h i n z u t r i t t : EFitn N3J1 „ u n d er t r a t ein — der M a n n " . Auf eine ä l t e r e Reihenfolge S u b j e k t — P r ä d i k a t weist das I m p e r f . (§ 3, 2 d ) h i n : a r p ? < *ya-Uub „ e r s c h r e i b t " . 2. a) Die W o r t f o l g e S u b j e k t — V e r b u m f i n i t u m f i n d e t sich bei b e t o n t e m S u b j e k t :
©n3H „ d i e Schlange h a t m i c h
v e r f ü h r t " (Gn. 3, 13); so b e s o n d e r s in Z u s t a n d s s ä t z e n : W a K )j?T „ u n s e r V a t e r
ist
alt
geworden"
(Gn. 19, 31).
Hier
fließen die Grenzen z u m N o m i n a l s a t z , z u m a l d a s t a t i s c h e !) E. K a u t z s c h , Grammatik, § 142; GVG II, §§ 60f„ 95, 107; H. R e c k e n d o r f , Arab. Syntax, § 5f.; J. F r i e d r i c h , Phön.-pun. Grammatik, §316; HS, §§ 33—52.
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§ 91. Der Verbalsatz
Formen wie U?t auch nominal aufgefaßt werden können: ]pt V 3 X „unser Vater ist a l t " (ebd.). b) Soll das im Verbum finitum enthaltene Subjekt hervorgehoben werden, so wird ihm das entsprechende selbständige Pronomen entweder voran- oder nachgestellt: DIpN] ••nis a r n n ? „ihr aber habt mich verlassen" (Jdc. 10, 13), "W I ß ^ „meine Verfolger sollen zuschanden werden, nicht aber i c h " (Jer. 17, 18); so häufig beim I m p . : nrii? Dlp „stehe a u f ! " (Jdc. 8, 21). Die gleiche Konstruktion begegnet auch in gewöhnlicher Redeweise: ''IN ''rnaN „ich sprach" (Jes. 38, 10). c) Wie im Nominalsatz (§ 90, 2f), so kann auch im Verbalsatz vorangestelltes Subjekt durch die Partikel DN, (§ 105, l b ) hervorgehoben werden, so daß nach § 92, 4 b ein zusammengesetzter Nominalsatz entsteht: D?i3n " ^ " n x n r f n n "b
„die
beiden
Völker
und
die
beiden Länder sollen mir gehören" (Ez. 35, 10), wobei der deiktische, ursprünglich nicht an einen bestimmten nominalen Satzteil gebundene Charakter der Partikel TIN sinngemäß im Deutschen am besten folgendermaßen umschrieben wird: „was die beiden Völker und die beiden Länder betrifft, so sollen sie mir gehören". d) Das Verbum finitum wird zuweilen, wie bereits im Ugar. durch 7c-1), mittels proklit. "'S hervorgehoben; es tritt in diesem Falle an das Ende des Satzes: ¡ 1 T 1 3:3IT, 3• DDitDm T T -: "IXD „und ihre Sünde ist in der T a t sehr schwer" (Gn. 18, 20). 3. a) Die gewöhnliche Negation des Verbalsatzes ist N1?, z. B . ü i ; iib „er kommt n i c h t " . Zuweilen begegnet in der !) O. H. G o r d o n , Textbook, § 9 , 1 7 .
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Vierter Teil: Satzlehre
einfachen Aussage auch Vi?: z. B. tthir.-1?*?! Wn^X N ä j „unser Gott wird kommen, und er wird nicht schweigen" (Ps. 50, 3); ferner ' V ? : Mb; „Ernte kommt nicht" (Jes. 32,10), und Va, das im Ugar. öfters auch affirmativ gebraucht wird 1 ): J^tfP'Va „sie werden nicht sehen" (Jes. 26, 11); nsj 1 ? i i S T ^ a „er hat niemals geschaut" (Ps. io, i i ) . *'T b) Zu D l p „noch nicht" vgl. § 100, 2 d ; zum Prohibitiv s. § 100, 4d; zum negierten Finalsatz vgl. § 117, 2b. 4. Zu den Zeitstufen des Verbalsatzes s. §§ 100 und 101. § 92. Der erweiterte und der zusammengesetzte Satz 1. Sowohl im Nominal- als auch im Verbalsatz kann das Subjekt durch Attribut (§97) oder Apposition (§ 98) ergänzt werden; so etwa appositionell im Nominalsatz: 1R4 T H „und der König David [war] alt" (1 R. 1, 1) oder attributiv im Verbalsatz: 0?12J73 "ij!??? riDjl „und es starb der König Ägyptens" (Ex. 2, 23). 2. a) Im Nominalsatz erfolgt die Erweiterung des Prädikats durch Attribut: Ttänbft tf"«• /TH NW „er war ein T T J • TT " Kriegsmann" (Jos. 17, 1), durch Apposition: "l?nn TVi"?! nas "npD „und das Tor zum Vorhof soll einen Vorhang haben, 20 Ellen [breit]" (Ex. 27, 16), durch Adverbialbestimmung: S n x r r n r i B atf 1 Sini „und er saß im Zelteingang" (Gn. 18, 1), sowie durch Objekt nach einem Inf. oder Part., die den Objekts-Akk. regieren: nrjk aiü "inij ^K 1 ? "HS •'JFIIvI» „es ist besser, daß ich sie dir als einem anderen gebe" (Gn. 29, 19; vgl. § 90, 7), •Otornan ») C. H. G o r d o n , Textbook, §9,18.
§ 92. Der erweiterte und der zusammengesetzte Satz ^
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/ .
1HX3 n s n „siehe, ich lasse aufstehen einen Hirten im Lande" (Sach. 11,16). b) Wie das letzte Beispiel zeigt, ist die Wortfolge gewöhnlich Subjekt—Prädikat — Objekt—adv. Bestimmung; anderseits aber auch: n n B $ n f Tibi} IX^H"]» HSHl „und siehe, aus dem Nil stiegen sieben Kühe" (Gn. 41, 2). 3. Im erweiterten Verbalsatz ist die Wortfolge Verbum finitum — Subjekt—Objekt —adv. Bestimmung 1 ): TV7 nbi^l Vr-riN „und es steckte David seine Hand in die Tasche" (1. S. 17, 49); doch auch hier gibt es Variationen, je nachdem, auf welchem Satzteil der Nachdruck liegt. 4. Dem Sem. eigentümlich ist der zusammengesetzte Nominalsatz 2 ). In ihm kann entweder das Subjekt oder das Prädikat durch einen selbständigen Satz dargestellt werden. Selten kommt ein Subjektsatz im nominalen Gefüge vor: DD3 "nna"! rnsnn „ein Greuel, wer euch erwählt" (Jes. 41, 24; vgl. §115, 2d); in der Regel bezeichnet man daher dasjenige Gefüge als zusammengesetzten Nominalsatz, in dem das Prädikat, bei stets vorangehendem nominalem Subjekt, durch einen selbständigen Nominal- oder Verbalsatz ausgedrückt wird. Subjekt und Prädikat gehören hierbei für sem. Sprachempfinden eng zusammen; daher ist es falsch zu sagen, das Subjekt stehe im „Casus pendens". a) Im prädikativen Nominalsatz wird meist das Subjekt durch ein Pronomen wieder aufgenommen: . . . ¡10103 7T1;T 13-n „Jahwe — im Sturm [ist] sein Weg" (Na. 1, 3) für einfaches riSTOS nirp Tp.1 „der Weg Jahwes [ist] im Sturm"; mit pronominalem Subjekt: nrilX ,rVH3 21NT "»IN] „und K. S c h l e s i n g e r , Zur Wortfolge im hebr. Verbalsatz. VT 3 (1953), 381—390. 2 ) E. K a u t z s c h , Grammatik, §143; vgl. H. R e c k e n d o r f , Aiab. Syntax, § 2 ; D. M i c h e l , Tempora und Satzstellung, §28.
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Vierter Teil: Satzlehre
ich — dies [ist] mein Bund mit ihnen" (Jes. 59, 21); in der Frageform: "»ITfr DT^V "Oiitn „ich — [gilt] Menschen meine Klage?" (Hi. 21, 4). Mitunter fehlt der pronominale Rückverweis: Tjfai T S njn? nsn . . . " n ^ r p „und die Angelegenheit — siehe, Jahwe [steht diesbezüglich] zwischen mir und dir" (1 S. 20, 23). b) Als zusammengesetzter Nominalsatz mit verbalem Prädikat kann bereits ein Verbalsatz mit vorangestelltem Subjekt angesprochen werden: ''lÄ^n tfnjn „die Schlange — sie hat mich verführt" (Gn. 3, 13); vgl. § 91, 2a. Beim erweiterten prädikativen Verbalsatz begegnet meist, wie beim entsprechenden Nominalsatz, ein pronominaler Rückverweis: rins •''Vdn o n t- t . . . D3n»*TK „euer Acker . . . T • : i v : : ~ " Fremde zehren ihn auf" (Jes. 1, 7); ityT ^D} "Ois „ich — auf der Reise hat mich Jahwe geführt" (Gn. 24, 27); ohne Rückbezug: D'oVsn l 1 ? ? ^ . . . n » n „der Sterbende . . . [ihn] sollen die Hunde fressen" (1 R. 21, 24). Darüber hinaus kann ein Objekt synt. als Subjekt gelten: n t o i r a m ? n i a b p a -»mris . . . r r a n niTj?.- 1 ?? „und alle Tempelwände . . . er stattete [sie] mit Kerubenreliefs aus" (1 R. 6, 29); HzMpjn i n * n i N a s n w - n s „Jahwe der Heere — i h n sollt ihr heilig halten!" (Jes. 8,13); desgleichen eine adv. Bestimmung: 13B? N1? • • • n v i n ySJÖI „und vom Baume der Erkenntnis — nicht sollst du von ihm essen!" (Gn. 2, 17). c) Eine besondere Betonung des Subjekts erfolgt durch Einleitung des Prädikats mit ] „ u n d " : T|;$3S M«! HFii?! „und was die Gegenwart betrifft, so bin ich dein Knecht" (2 S. 15, 34); so vielfach bei Adv.-Bestimmungen: Yliiaa ViX a r n a j ? ! „wenn ich tot bin, so begrabt mich" (1 R. 13, 31).'
§ 93. Das Pronomen als Subjekt und Prädikat
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Außerdem kann die altertümliche, traditionell mit „zu" verwechselte emphatische Partikel V < *la ( = arab.) oder < *lü ( = ugar. und akkad.; vgl. l1? „fürwahr" 1 )) das Subjekt hervorheben 2 ): n a n n ^ N n - p ? a i ö KW nn a ^ ? 1 ? „wenn auch nur ein Hund, so ist er lebend besser daran als ein toter Löwe" (Qoh. 9, 4). 2 . T S y n t a x des N o m e n s § 93. Das Pronomen als Subjekt und Prädikat 1. Das Pronomen fungiert als Subjekt oder Prädikat 3 ). Bezieht es sich in einem Nominalsatz als Subjekt auf ein subst. Prädikat oder als Prädikat auf ein subst. Subjekt, so richtet es sich in Genus und Numerus nach dem Substantivum. 2. a) Das selbständige Personalpronomen (§ 30, 2) begegnet als Subjekt des Nominalsatzes: nns© >rri „sie [ist] eine Magd" (Lv. 19, 20 Qere), als Prädikat": HTOH „ich [bin] die Frau" (1 S. 1, 26), tZPNn nni? „du [bist] d'er Mann" (2 S. 12, 7); vgl. § 90, 2 c. b) Im Verbalsatz steht es, wenn das im Yerbum finitum enthaltene Pronominalsubjekt verstärkt werden soll: fiNTDI 'IN niiTDI „aber so und so habe ich geraten" (2 S. 17, 15); ttTmB DAS) „ihr aber, seid fruchtbar und mehret euch!" (Gn. 9, 7); ebenso, wenn dem im Verbum finitum enthaltenen Subjekt noch ein oder mehrere Subjekte C. H. G o r d o n , Textbook, § 9 , 1 6 . ) Vgl. A. K r o p a t , Syntax, 4—8; F. N ö t s c h e r , Zum emphatischen Lamed. VT 3 (1953), 372—380; W. J . M o r a n , The Hebrew Language in Its Northwest Semitic Background. In: Albright-Festschr., 60. 69; O. E i ß f e l d t , Psalm 80 und Psalm 89. WO 3 (1964), 27—31, insbesondere 29, Anm. 1. 3 ) E. K a u t z s c h , Grammatik, §§135—139. 2
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Vierter Teil: Satzlehre
folgen: lintol iro1?!? WfthN.l IIHIK „wie wir getan haben, wir und unsere Väter, unsere Könige und Oberen" (Jer. 44,17). c) Im Nom. kann das Personalpronomen auch jeden anderen Satzteil verstärken; z. B. das Objekt: ^DT? "?K"DJ „segne auch mich!" (Gn. 27, 34). 3. Das sowohl subst. wie adj. (§97) gebrauchte Demonstrativ (§ 31, 1) steht als Subjekt z. B. in Vnrt „das [ist] nichtig" (Qoh. 6, 2); TjV; xV nj. „dieser wird nicht mit dir gehen" (Jdc. 7, 4). Häufig ist es Prädikat im Nominalsatz: lYHajrniK nHT „dies [ist] das Bundeszeichen" (Gn. 9, 12); nnäSfl n a n „jene [sind] die Helden" (Gn. 6, 4). 4. a) Das subst. Fragepronomen 'D „wer?", flD „was?" (§31, 2a. b) steht als Subjekt: DDn „wer [ist] klug?" 1 (Hos. 14, 10), El ?7] „wer hat dich hierher gebracht?" (Jdc. 18, 3); als Prädikat: D ^ J ^ n ^ „wer [sind] diese Männer?" (Nu. 22, 9), iW n T $ n 1 ? ^ ! „und er sandte einen Raben aus" (Gn. 8, 7); ÜBton „das weibliche Geschlecht" (Qoh. 7, 26); HJpaa TXip "733 „Abraham war sehr reich an Vieh" (Gn. 13, 2); ~nN E>X3 Dn , n33"ia „ihre Wagen verbrannte er mit Feuer" (Jos. 11, 9); 1X03 ¡?"TS3 IIS1: „durch Gerechtigkeit
wird
sein Thron befestigt" (Prv. 25, 5); v i ^ ! 3 „sie sind weiß wie Schnee" (Jes. 1, 18); Di"? '¡T] „und eines Tages geschah es" (1 S. 14, 1). Die Determination unterbleibt gewöhnlich bei nachfolgendem Attribut: T p J f p S S „wie flatternde Vögel" (Jes. 16, 2; vgl. § 94, 3 c). e) Zum Art. beim adj. Attribut s. § 97, 2. f) Keinen Artikel hat das nominale Prädikat, da es eine allgemeine Eigenschaft des Subjekts bezeichnet; s. § 90, 3. 5. Wo eine Person oder eine Sache als unbestimmt gilt oder neu eingeführt wird, steht kein Artikel: 3 "irr"'1? inj? „reicht mir ein Schwert!" (1 R. 3, 24); vgl. auch § 32, 6.
§ 97. Das Attribut
29
§ 97. Das Attribut 1. Jedes Subst. kann attributiv näher bestimmt werden; man unterscheidet das adj. und das subst. Attribut. 2. a) Das adj. Attribut 1 ) kann ein Adj., Part, oder adj. Demonstrativum sein. Es wird stets nachgestellt und richtet sich in Kasus, Genus und Numerus sowie Determination nach dem Beziehungswort: Viiin
rp?n
„das
große
biTJ 1V3 „ein großes Haus", Haus",
troVnn
nntflNH
„die
gehenden Männer" (2 S. 23, 17); nNT? TS?n „diese Stadt". Ein Demonstrativum neben einem anderen A d j . folgt an letzter
Stelle:
Zuweilen
ist
nx-TH nViljin TS?n das
Attribut
allein
„diese
große
Stadt".
determiniert,
DV „S
„der sechste T a g " (§61,3); so besonders mittelhebr.: 21033 n^nsn
„die große Versammlung".
Anderseits
kann das
Attribut indeterminiert sein, Hin n V V a (Gn. 19, 33, Sebir: Ninn n V ? ? ;
§ 17, 3) „in jener N a c h t " ;
. . . ini?
tfihn
'Hl „die eine Abteilung . . . und die andere A b t e i l u n g " ( i S. 13, 17 f.). b ) Das adj. Attribut folgt einer Gen.-Verbindung: D~IÜS7] ni?i"Tl 3HJ „und eine große Goldkrone" (Est. 8, 15). c) Folgen auf ein F . mehrere Attribute, so ist bisweilen nur das zunächst stehende f . : ptni n b i l ä ITPl} „und ein großer und mächtiger W i n d " (1 R. 19,11). Bezieht sich das Attribut auf mehrere Wörter mit verschiedenem Genus, so dominiert das M . :
traiö nisai D ^ n
„ g u t e Gesetze und
Gebote" (Neh. 9, 13). Bei drei Attributen braucht 1 „ u n d " 1 ?! n^pliP nur einmal zu stehen: O^a •,D•;1D •T : I• • braune, fuchsrote und weiße Rosse" (Sach. 1, 8).
„" r o t -
J ) E. K a u t z s c h , Grammatik, §132; GVG I I , §§124—126, 129—132; HS, §§58—61.
30
Vierter Teil: Satzlehre
d) Nach einem F. mit M.-Pl. steht das Attribut im F.: n t is?1 h V t j O-ns? „große und befestigte Städte" (Dt. 9, 1). e) Auf Du. folgt der Pl. des Adj.: m i l ? Dir? „blinde Augen" (Jes. 42, 7). f) Kollektiva haben oft sinngemäß den PL nach sich: n j n n IKSn „jenes Kleinvieh" (1 S. 17, 28). g) Zum Pl. mit Sg.-Bedeutung vgl. D"nn£ tPif?« „ein anderer Gott" oder „andere Götter" (Ex. 20, 3). 3. a) Beim Attribut in Form eines Subst., subst. Adj. und Part., eines Pronomens, Suffixes oder Adv., z. B. Djn 'IM „grundlos begangene Bluttaten" (1 R. 2, 31), entsteht eine Gen.-Verbindung1). b) Eine Gen.-Verbindung ist determiniert 2 ), wenn das Nomen rectum ein Eigenname ist, n r n a x "D"! „das Wort Abrahams", oder das Attribut in einem Personalsuffix besteht bzw. das Nomen rectum seinerseits durch ein Suffix determiniert ist: „mein Haus", "OK IV3 „das Haus meines Vaters" (Gn. 28, 21); ferner bei Näherbestimmung durch den Artikel: traärt "13"7 „das Wort des Propheten" (Jer. 28, 9), f a n - n s „die Früchte von den Bäumen des Gartens" (Gn. 3, 2). c) Indétermination wird bei an sich determiniertem Nomen durch b als Ausdruck der Zugehörigkeit angedeutet : i n 1 ? "liât!? „ein Psalm Davids" (Ps. 3,1), dagegen li»T» TPT „der Psalm Davids". d) Das Subst. hängt mit seinem Gen.-Attribut so eng zusammen, daß zuweilen das Nomen rectum auch zum Träger des Numerus werden kann: IÙX IV3 „Familien" (Ex. 6, 14), oder auch i r u g nnV (Ex. 34, 1) für >) GVG II, §§ 136—144; HS, §§ 7 0 - 8 0 . ) E. K a u t z s c h , Grammatik, §127.
2
nn1? „stei-
§ 97. Das Attribut
31
nerne Tafeln". Auf den St. cstr. des Nomen regens kann ein Präfix oder eine anderweitige Partikel folgen. Eine Sprengung der Verbindung entsteht hierbei nicht, da infolge des nominalen Charakters der kleinsten Redeteile die Gen.Verbindung nur verlängert wird: T S j ? ? nnatz? „ E r n t e f r e u d e " (Jes. 9, 2). Zuweilen steht das Nomen regens im verstärkten adv. Akk. (§45, 3c): ^Oi"1 n n , 3 „in das H a u s Josephs" (Gn. 43, 17); tfgtfn-njnj» „gegen Sonnenaufg a n g " (Jos. 12, 1); ebenso kann ugar. enklit. -mä an den St. cstr. treten 1 ), dem hebr. VÜp *mätne-m& qämaw „die Lenden seiner Widersacher" (Dt. 33, 11) zu entsprechen scheint (§ 9 6 , 1 ) . e) Von einem Beziehungswort hängt immer nur e i n Gen.-Attribut a b ; doch kann sich das Gen.-Verhältnis wiederholen: i ] t t n j ? ~ i n „dein heiliger Berg" (Ps. 43, 3), 'nns «n "W „die Tage der Lebensjahre meiner V ä t e r " (Gn. 47, 9).' Beziehen sich zwei koordinierte A t t r i b u t e auf ein Subst., so wird dieses meist wiederholt: f i x n '«friO
"TlVx
„Gott des Himmels und der E r d e " (Gn. 24, 3); seltener •plKl n i p „Schöpfer Himmels u n d der E r d e " (Gn. 14,19). Regieren zwei oder mehrere Substantive e i n A t t r i b u t , so muß das zweite u n d jedes weitere Subst. mit einem auf das A t t r i b u t bezüglichen Suffix folgen: Tj'ia» n V p ^ ' V N i n a n n - b s i „zu dem Gebet und Flehen deines Knechtes" (1 R. 8, 28); dementsprechend beim Suffix: ^ I p ^ l ?|?iiS „dein Groß- u n d Kleinvieh" (Jer. 5 , 1 7 ) . f) Umschreibungen durch *?2) stehen zuweilen s t a t t einer Gen.- Verbindung: V w f ? EPSSn (1 S. 14, 16) f ü r ' S S 2
C. H. Gordon, Textbook, § 11, 8. ) E. K a u t z s c h , Grammatik, §129.
32
Vierter Teil: Satzlehre
blXB? „die Späher Sauls". Abgesehen von der Indétermination (s.u. c) steht V, wenn ein Attribut an eine besonders enge Gen.-Verbindung tritt; z. B. Î5Î31? rnipn fipVü „das Aekerstück des Boas" (Ru. 2, 3), Q"1!?^ n a ? "ISO *7tn?r ferner keinen furten •wi^ AT : I
:
„die Chronik der Könige von Israel" (1 R. 14, 19); dort, wo das Nomen regens, z. B. als Eigenname, St. cstr. bildet: aNiab ftTH riV13»ö „die JordanMoabs" (Jdc. 3, 28). Daneben aus Stilgründen n ' s n - r ' i s n D ^ W ' V y „wider die Enkel und Ur. . . .
-
;
. . . .
-
>I
enkel derer, die mich hassen" (Ex. 20, 5), sowie bei Zeitangaben wie Bhh|? i n i o „am Ersten des Monats" (Gn. 8, 5; § 61, 4) oder ^ " H 1 ? Dintf rtltfta „im zweiten Jahre des Darius" (Hag. 1,1). Das Besitz- und Urheberrecht wird mitunter durch V "itPK umschrieben: ¡Tax1? ItPN „das Kleinvieh ihres Vaters" (Gn. 29, 9), ntf?^"? " i p D'-Ttfn Ttf „das Hohelied Salomos" (Cant. 1,1). g) Wie etwa im Akkad., Ugar. und Arab., so begegnet auch im AT einmal archaisch die attributive Verbindung zwischen Demonstrativpronomen als Regens und Subst. als Rectum: •'Ï'O HT HTTP „Jahwe, der vom Sinai" (Jdc. 5, 5); vgl. z. B. ugar. d'lmk = *dü-'älamikä „der deiner Ewigkeit" = „ewig der Deine" 1 ). h) Zum Adj. nach Gen.-Verbindungen s. u. 2 b. i) Zur Gen.-Verbindung zwischen Subst. und abhängigem Satz vgl. § 115. 4. Anders als in den indogerm. Sprachen wird im Hebr., wie auch gemeinsem., das Attribut außerordentlich vielseitig verwendet. l
) Vgl. HS, § 7 5 (Lit.); C. H. G o r d o n , Textbook, §13, 71.
§ 97. Das Attribut
33
a) Der Gen. objectivus liegt vor in DÍO n¡?S7T „das Geschrei über Sodom" (Gn. 18, 20), 0«nn f??
„der Weg
zum Baume des Lebens" (Gn. 3, 24), ^fnx Dan „der an deinem Bruder verübte Frevel" (Ob. 10). b) Der Gen. partitivus begegnet z. B. in Dan i n x „einer aus dem Volke" (Gn. 26,10), beim SuperlativT(§ 98, 3b) und nach Maßangaben wie "in3!3 „Auslese", t357i? „Wenigkeit" und besonders Vá „Gesamtheit": Q^JNn Vá „alle Männer" (Neh. 11, 2); zu indefinitem tt^X Vä „jeder Mann" bzw. „jedermann" s. § 31, 4c. Daneben kann die Maßangabe wegfallen und das partitive Verhältnis durch scheinbar selbständiges „von" ausgedrückt werden: "'ipTip „[einige] von den Ältesten Israels" (Ex. 17, 5), i w a n n n i » „[etwas] von dem Blute des Sühnopfers" (Lv. 5, 9). Ein Stück altwestsem. Erbgutes dürfte nach Ausweis des Ugar.1) in dem partitiven Gebrauch der von Haus aus doppelsinnigen Präposition 3 „in, von" (§ 87, 2) vorliegen: VOD» ]?!? I n f i lan;1?3 lanb „eßt von meinem Brote und trinkt vom Wein, den ich gemischt habe!" (Prv. 9, 5). Partitiv werden ]3 „Sohn", D3 „Tochter" gebraucht: npT3 „Großvieh" — I j ? ! - ] ? „ein Stück Vieh" (Gn. 18, 7), Ttfn „der Gesang" — T t f ñ „die Töne" (Qoh. 12, 4); ferner, wenn sie die Zugehörigkeit zu einer Gruppe ausdrücken, „Angehöriger einer Prophetenzunft" (Am. 7, 14). c) Im sogenannten Gen. epexegeticus kann ein Subst. in verschiedener Weise näher bestimmt werden, so in bezug auf den Namen: f i x „das Land Kanaan" (Gn. 45, 25; s. § 41, 3), Vsnt?? n S w a „Jungfrau Israel" (Jer. 18, 13); C. H. Gordon, Textbook, § 10, 5. 3
M e y e r , Hebräische Grammatik III
Vierter Teil: Satzlehre
34
zwecks Spezifikation: n v i s a n ,3KFi „die Frühfeigen" (Jer. 24, 2), zur Maßangabe: ISOÖ i ria „Leute von [geringer] Anzahl", d. h. „wenig Leute" (Gn. 34, 30). Da adj. Stoffangaben wie „eisern" fast ganz fehlen, bedient man sich des entsprechenden Gen.-Attributes, Vfia ü a f „eisernes Szepter" (Ps. 2, 9), weiterhin auch sonst zum Ausdruck von Eigenschaften 1 ): oViS? w n « „ewiger Besitz" (Gn. 48, 4). Hierher gehören schließlich Verbindungen mit EPS „Mann", ]3 „Sohn",
„Besitzer"; so etwa n»nV>» 8h* „Krie-
ger" (Ex. 15, 3),
„einjährig" (Ex. 12, 5),
niB^iin „der Träumer" (Gn. 37,19), *niö Vs? „fehlerhaft" 2 ), P. l a ^ ' i a „fett" (Jes. 5, 1). Weiterhin gibt der Gen. den Zweck an: nnat? „Schlachtschafe" (Ps. 44, 23). 5. Vielfach steht das Attribut im Anschluß an ein Adj. beziehungsweise Part, anstelle eines adv. Akk.; z. B. "'j?] D?S? „rein an Händen" (Ps. 24, 4), INhTlE)'! „schön von Gestalt" (Gn. 39, 6), tfaTI n b n r a t p H „ein Land, das von Milch und Honig fließt" (Dt. 26, T 9)." 6. Zuweilen kann das Adj. wie ein Subst. im Gen. an sein Beziehungswort treten: s n r$X „ein böses Weib" (Prv. 6, 24), Vai D S ^ „eine welkende Blume" (Jes. 28, 4). § 98. Die Apposition 1. a) Die Apposition3) ist die Näherbestimmung eines Subst. oder Personalpronomens durch ein im gleichen Kasus Vgl. hierzu J. W e i n g r e e n , The Construct-Genitive Relation in Hebrew Syntax. VT 4 (1954), 50—59. 2 ) Nur mittelhebr. belegt. 3 ) B. K a u t z s c h , Grammatik, § 131; ferner GVG II, §§ 136 bis 144; HS, §§ 62—69.
§ 98. Die Apposition stehendes zweites Nomen, das meist nachsteht: i uT r a• :! 1
35 T
•
„eine Prophetin" (Jdc. 4, 4), in")©?? SBnrn „und sein Diener J o s u a " (Ex. 24, 13), seltener vorangeht; so vor allem bei Eigennamen: pSJJa 'nx „mein Bruder Benjamin" (Gn. 45, 12) und in der Regel bei Titeln: i n TjVan „der König David" (1 R. 1,1); doch auch ^ f n 1Y7 (2 S. 13, 39). Sie richtet sich nicht nur in der Determination, sondern zuweilen auch in der Suffigierung und im Präpositionalgebrauch nach dem Beziehungswort: ""Tlia „mein Volk, mein Auserwählter" = „mein auserwähltes Volk" (Jes. 43, 20); VinifT-1??? „über mein Volk Israel" (2 S. 7, 8) neben O^BfoTa „in der Stadt Jerusalem" (2 Chr. 12, 13); vgl. ferner V a r r n g T'iJK-n^ „seinen Bruder Abel" (Gn. 4, 2) neben ip.33 ? | i a ~ n s „deinen erstgeborenen Sohn" (Ex. 4, 23). b) Dieselbe kann enthalten den Namen einer Person oder Sache: r n s i n a n „der Euphratfluß" (1 Chr. 5, 9), die Spezifikation: „eine Witwe" (2 S. 14, 5), eine Eigenschaft: tTöm D'na'7 „Worte des Trostes" (Sach. 1, 13), Pän "'Klip „die mich grundlos Hassenden" (Ps. 35, 19), i n s „ungeschorene Widder, Wollschafe" (2 R. 3, 4), den Stoff: ntfril trnVsi? „eherne Becken" (1 Chr. 15, 19), den Inhalt eines Maßes oder die Teile eines Ganzen: t r » ; „zwei Jahre Zeit" (Gn. 41, 1), vgl. § 99, 2 b; umgekehrt auch eine Maßangabe: Q^IN ÜX?? „wenig Männer" (Neh. 2,12). 2. Synt. und stilistisch bedeutsam ist der Gebrauch der Apposition zwecks Verdeutlichung, Einschränkung und Be-
36
Vierter Teil: Satzlehre
richtigung 1 ); vgl. deutsches „nämlich", „das heißt", „vielmehr": Cttfa1? n n m i b a n b iifMH-na „wie können wir ihnen, nämlich den Übriggebliebenen, zu Frauen verhelfen?" (Jdc. 21, 7); 3 K p i a i » 3 i a a n n a n t f „mache sie, vielmehr ihre Fürsten, wie Oreb und Seeb" (Ps. 83, 12), nar]~^Va „wo ist er, der König von Hamath?" = „wo ist denn der König von Hamath?" (2 R.19,13), H W „wo ist denn Jahwe, dein Gott?" (Mi. 7,10); mit Verstärkung Tpäan K1DX DJN „wo sind sie denn, deine Weisen?" (Jes. 19,12). 3. Wie das Ugar.2) kennt auch das Hebr. keine besonderen Formen für Komparativ, Superlativ und Elativ 3 ). a) Beim Komparativ (arab. 'dkbaru min „größer als") steht |a „von" als Ausdruck für einen qualitativen oder quantitativen Unterschied4) nach dem Adj.: ]a bi"73 „größer als", n ^ a w nipi tfa^a p i n a - n a „was ist süßer als Honig und stärker als ein Löwe?" (Jdc. 14, 18). Auch statische bzw. Zustandsverben können, entsprechend ihrem nominalen Charakter, komparativisch gebraucht werden: n s r r V s a n a r i „und er war größer als alles Volk" (1 S. 10, 23), ja ^ ü f t „ich bin zu gering f ü r " (Gn. 32, 11). Formen wie „ g r ö ß e r . . . kleiner" werden durch den Artikel ausgedrückt: füj?n . . . biTJn. b) Der Superlativ (arab. al-'dkbaru „der größte") wird entweder durch den Artikel, fbjpri „der jüngste", oder durch den Gen. partitivus angedeutet: Via „der jüngste Zuweilen, jedoch keineswegs immer, können derartige Appositionen auch Glossen im Text sein. 2 ) C. H. Gordon, Textbook, §8, 73. 3 ) E. K a u t z s c h , Grammatik, §133. 4 ) GVG II, § 251i; HS, § 111g.
§ 99. Der Gebrauch der Zahlwörter
37
seiner Söhne" (2 Ch. 21, 17), D2iü „der beste von ihnen" (Mi. 7, 4). Daneben wird auch hier gebraucht: ai'JH DD^pN ''Ja)? itfVI} „den besten u n d tüchtigsten von den Söhnen eures H e r r n " (2 E . 10, 3). c) Der Elativ (arab. 'dkbaru „sehr groß") lautet "INZ? ai'J „sehr g u t " . § 99. Der Gebrauch der Zahlwörter 1. Die Grundzahlen 1 ) f ü r „ 1 " u n d „ 2 " treten als a d j . Attribute (§97, 2) zum Gezählten 2 ): T n i j r t f ' X „ein M a n n " (Gn. 42, 11), P. Drffif D W „zwei Tage" (2 S. 1, 1), 0?|tp O'tflN „zwei Männer" (1 R. 21, 10). Daneben regieren sie subst. den Gen. partitivus (§97, 4c): 13)3?? "TriX3 „wie einer von u n s " (Gn. 3, 22), QSH IHN „einer aus dem Volke" (Gn. 26, 10), r f „zwei Söhne" (Gn. 10, 25), DiTJtf „sie beide" (Gn. 2, 25); vgl. ugar. tn yrhrn = *tinä yarhäm „zwei Monate" (§ 43, 2 a). 2. a) Die Zahlen „ 3 " bis „ 1 0 " sind primär subst. u n d regieren den Gen. partitivus PL unter Disgruenz im Genus zwischen Zahl u n d Gezähltem: D'S; m f y „drei Tage" (Gn. 30, 36), CPN? „drei Sea" (Gn. 18, 6). Abweichend gebraucht das Ugar. noch das M. f ü r beide Genera 3 ). b) Ferner kann das Gezählte appositioneil als Inhalt dem Maße folgen (§ 98, l b ) : ETU ntfVtp „drei Söhne" (Gn. 6, 10), t P t ö tfVtf „drei J a h r e " (Gn. 11, 13). c) Vornehmlich bei Aufzählungen steht öfter die Zahl appositionell n a c h : tflVtf n i 3 | „drei Töchter" (1 Chr. 25, 5). E. K a u t z s c h , Grammatik, §134. ) GVG II, § 189; C. II. G o r d o n , Textbook, § 7, 7—9. 3 ) GVG II, § 190; C. H. G o r d o n , Textbook, § 7, 10—18. 2
Vierter Teil: Satzlehre
38
3. a) Die Zahlen „11" bis „19" haben nieist den PI. der Apposition nach sich 1 ): D^DX „zwölf Steine" (F.; Jos. 4, 3) und D">3Di3 Tfo» inW „elf Sterne" (M.; Gn. 37, 9). Daneben kann auch die Zahl Apposition sein: -Ifrs? DV«? Vsntfr „die zwölf Stämme Israels" (Gn. 49, 28). b) Das Ugar. hat häufig, wenn auch nicht so regelmäßig wie im Arab., nach Zahlen über „10" den Akk. Sg. der Beziehung; so auch das Hebr. bei oft gezählten Begriffen wie •V „Tag", n t ö „ J a h r " , „Mann", „Person", Bltf „Stamm", TUS? „Steinmal", zuweilen bei n a g „Elle", „Monat" u. a. m.: (Gn. 5, 10).
fnfeJ? Bfon „fünfzehn J a h r e "
4. Die Zehner „20" bis „90" haben entweder den Sg. (s. u. 3b) oder den PI. der Apposition nach sich: ttf'K 0,lT17tP „dreißig Mann" (Jdc. 14, 19), B p - I S D ^ a r ] „fünfzig Gerechte" (Gn. 18, 24). Folgt die Zahl als Apposition, steht das Gezählte stets im Plural: D'HBW fliBX „zwanzig Ellen" (2 Chr. 3, 3). 5. Bei Zusammensetzungen aus Zehnern und Einern steht das Gezählte entweder im Akk. Sg. nach oder im PL voran: tt^S D^ätf „85 Mann" (1 S. 22, 18), D'tftf tntin „die 62 Wochen" (Da. 9, 26). Auch kann das Gezählte nach jeder Ziffer wiederholt werden: „99 Jahre" (Gn. 17, 1). 6. Nach riNö „100",
Vürn nJtp
„1000" steht das Gezählte ent-
weder im Sg., so fr» „Mann", «jV»; „Rind", HSN „Elle", „Tag",
„Fußgänger", "TOS „Joch", meistens auch
nitf „ J a h r " , - D 3 „Talent",
„Sekel", oder PI.: HKO
GVG II, § 191; C. II. G o r d o n , Textbook, § 7,19.
§ 100. Der Gebrauch der Präformativkonjugation nag
„100
Ellen",
- V n D"? 1 ™ r n f s ?
d a t e n " (2 R . 13, 7) u n d
„10000
nsa"„i00
Fußsol-
Propheten"
R . 18, 4); f e r n e r i m St. c s t r . : 1 3 3 nXi? „100
39
(1
Talente"
( E x . 38, 25) n e b e n n ^ n ? rix?? „100 F ü ß e " ( E x . 38, 27). 7. W e n n der Z u s a m m e n h a n g es e r l a u b t , werden geläufige M a ß b e g r i f f e wie Di 1 „ T a g " , Vj?.§ „ S e k e l " gern weggelassen, z. B. 3HT r n f c w „ 1 0 G o l d s e k e l " ' ( G n . 24, 22). 8. D e t e r m i n a t i o n v o n G r u n d z a h l e n d u r c h den A r t i k e l u n t e r b l e i b t , w e n n das G e z ä h l t e d e t e r m i n i e r t ist u n d zwischen beiden ein appositionelles V e r h ä l t n i s b e s t e h t : nunVttf p W H „ d i e drei Söhne E n a k s " (Jos. 15, 14), nil38n „die* 10 Gestelle" (1 R . 7, 27). Sie erfolgt n a c h § 96, 4 a bei v o r h e r g e h e n d e r E i n f ü h r u n g : iTCfonn „ d i e [bereits e r w ä h n t e n ] f ü n f " (Gn. 14, 9). 9. Die a d j . O r d n u n g s z a h l v o n „ 1 " bis „ 1 0 " w i r d s y n t . n a c h § 97, 2 b e h a n d e l t , die subst. B r u c h z a h l n a c h § 97, 3. W e i t e r e s s. § 60 u n d § 61.
3. S y n t a x d e s
Verbums
§ 100. Der Gebrauch der Präformativkonjugation 1. a) Z u m V e r s t ä n d n i s der a n e r k a n n t e r m a ß e n p r o b l e m a tischen S y n t a x des h e b r . V e r b u m s bedarf es im A n s c h l u ß a n §§ 3, 2 d ; 4, 3 c u n d 62, 2 einer k u r z e n V o r ü b e r l e g u n g 1 ) . D a s w e s t s e m . V e r b a l s y s t e m k e n n t v o n H a u s aus keine T e m p o r a i m Sinne o b j e k t i v e r Z e i t s t u f e n ; lediglich in d e m a l t e r t ü m lichen P r ä t . / J u s s . *yaqtul stellt sich, soweit e r z ä h l e n d geb r a u c h t , ein echtes T e m p u s der V e r g a n g e n h e i t dar, das sich Vgl. hierzu R. M e y e r , Zur Geschichte des hebr. Verbums. Forschungen und Fortschritte 40 (1966), 241—243.
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Vierter Teil: Satzlehre
im Laufe der sprachgeschichtlichen Entwicklung durch eine bemerkenswerte Beständigkeit auszeichnet. I m übrigen aber gilt, daß die verbale Syntax auf aspektualer Grundlage beruht 1 ). Hierbei unterscheidet man einen konstativen Aspekt, in dem eine Handlung oder ein Vorgang einfach festgestellt werden, u n d einen kursiven Aspekt, der den Ablauf einer Handlung schildert. Nach § 3, 2 d bezeichnen wir ersteren als P u n k t u a l , letzteren dagegen als Durativ. Beide Aspekte stehen sich im Altkan. ursprünglich innerhalb der fientischen Präformativkonjugation gegenüber, wobei der Narr. *yaqtulu vorwiegend als P u n k t u a l , der Durativ *yaqattalu aber, wie wir meinen, als kursiver Aspekt fungiert. E r s t mit dem Eindringen von sekundär fientischem *qatala in das präformative System bildet sich das jungwestsem. Schema heraus, wobei afformatives *qatala weithin die präteritalen Funktionen von *yaqtul sowie vom Narr. *yaqtulu übernimmt. Hierdurch wird der Narr, weitgehend zum Präs./Fut. reduziert u n d damit zum Durativ, während das ursprünglich kursive *yaqattalu morphologisch verschwindet oder sekundär im Intensiv aufgeht. D a m i t ist jenes Schema erreicht, das f ü r das Hebr. wie f ü r alle jungwestsem. Idiome maßgebend geworden ist u n d in dem sich nunmehr — auf das Hebr. bezogen — *qatala > qätal als P u n k t u a l u n d *yaqtulu > yiqtol als D u r a t i v einander gegenüberstehen (§ 4, 3 c). Weil es sich hierbei aber u m ein sekundäres System handelt, darf es nicht wundernehmen, wenn sich sowohl innerhalb des hebr. Imperf. als auch des Perf. noch Reste älterer Funktionen erhalten haben, Vgl. R. Meyer, Aspekt und Tempus im althebr. Verbalsystem. OLZ 59 (1964), 117—126, in Auseinandersetzung mit F. Rundgren, Das althebr. Verbum. Abriß der Aspektlehre (Stockholm-Göteborg-Uppsala 1961); ferner S. S e g e r t , Aspekte des althebr. Aspektsystems. Archiv Orientälni 33 (Prag 1965), 93—104.
§ 100. Der Gebrauch der Präformativkonjugation
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die d e m a l t w e s t s e m . S u b s t r a t z u z u r e c h n e n sind. So e r g i b t sich, d a ß weder das I m p e r f . schlechthin als k u r s i v e r A s p e k t oder D u r a t i v n o c h d a s P e r f . g r u n d s ä t z l i c h als k o n s t a t i v e r A s p e k t oder P u n k t u a l a n z u s p r e c h e n sind 1 ); in beiden K o n j u g a t i o n e n s c h w i n g t s y n t . v i e l m e h r eine lange, ins A l t s e m . r e i c h e n d e Vorgeschichte n a c h 2 ) . b) E i n e n g u t e n E i n b l i c k in diese Vorgeschichte v e r m i t t e l t das u g a r . V e r b a l s y s t e m , so wie es u n s in den epischen T e x t e n e n t g e g e n t r i t t 3 ) . H i e r ist die P r ä f o r m a t i v k o n j u g a t i o n einerseits n o c h m o d a l voll a u s g e p r ä g t , abgesehen d a v o n , d a ß d e r D u r a t i v *yaqattalu n u r v e r m u t e t w e r d e n k a n n (§ 3, 2 d), a n d e r s e i t s m a c h t sich der E i n b r u c h der u r s p r ü n g l i c h s t a t i schen A f f o r m a t i v k o n j u g a t i o n in s e k u n d ä r f i e n t i s c h e r F u n k tion, wie sie in den P r o s a t e x t e n offensichtlich schon voll e n t w i c k e l t ist, b e m e r k b a r (§ 1 0 1 , 1 ) . So ergibt sich folgendes B i l d : D e r N a r r . *yaqtulu ist der n o r m a l e E r z ä h l u n g s m o d u s , u m eine H a n d l u n g oder einen V o r g a n g a u s z u d r ü c k e n 4 ) ; vgl. tsqy = *tasqiyu „sie t r i n k t " , „sie t r a n k " , d a r ü b e r h i n a u s a u c h „sie h a t t e g e t r u n k e n " . H i e r m i t k o n k u r r i e r t d a s P r ä t . / J u s s . m i t u n d ohne W a w c o n s . : wy'n = *wayanl „ u n d er a n t w o r t e t e " , ' d sbH snt ybk = *'ade saVati sanäti yablü „ s i e b e n J a h r e l a n g w e i n t e e r " . E b e n s o w i r d ö f t e r der E n e r g . v e r w e n d e t ; so s t e h t e t w a tmgyn = tamgiyan(nä) „sie k a m " i m gleichen S a t z n e b e n e r z ä h l e n d e m *yaqtul. D e r F i n . k a n n *) Anders, doch infolge zu starker Vereinfachung schwerlich mit Recht, HS, § 40 (Lit.). 2 ) Dementsprechend ist m. E. D. M i c h e l , Tempora und Satzstellung, §37 zu ergänzen; auf jeden Fall bedarf H. W. K u h n , Enderwartung und gegenwärtiges Heil. StUNT 4 (Göttingen 1966), 20f. der Korrektur, wenn er schlechthin behauptet, im Perf. liege die „Wiedergabe einer selbstgewichtigen, absoluten, die Faktizität . . . betonenden Handlung" vor, im Imperf. dagegen sei die Beschreibung eines „relativen" Vorganges zu sehen. 3 ) Zum Folgenden vgl. C. B r o c k e l m a n n , Zur Syntax der Sprache von Ugarit. Orientalia 10 (1941), 230. 4 ) C. H. G o r d o n , Textbook, § 9 , 4 .
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Vierter Teil: Satzlehre
auch als Koh. gebraucht werden: 'iqr'a = 'iqra'a „ich will rufen". Als Modus der Subordination, wie im Arab., steht er vielleicht in finalen Verbindungen wie wttb trhs = *watatub tirhasa „und sie kehrt(e) zurück, um zu waschen" 1 ). Das Prät./Juss. dient, wie schon sein sprachgeschichtlich bedingter Doppelname besagt, auch als Juss., verneint als Proh.: b'lrn ymlh = *balumä yamluk „Baal herrsche!", 'al tsrnh = *'al tismah „freue dich nicht!". Der Energ. fungiert als Koh.: 'iqran = *'iqraan(nä) „ich will anrufen", ferner vor Suffixen: wtqbrnh — *wataqburanhü (§ 24, 2 b) „und sie begräbt ihn", sowie als Erzählungsmodus: bth ymgyn = *betahü yamgiyan(nä) „er begab sich in sein Haus". 2. a) Das hebr. Imperf. 2 ), das in den Endungen in der Regel dem alten Prät./Juss. entspricht (§63, 4a), stellt synt. die Fortsetzung des vorhebr. bereits reduzierten Narr, dar; es wird also vornehmlich als Durativ gebraucht. Außerdem hat es weitgehend die Funktionen des Fin. übernommen. b) Das Imperf. ist somit als ein Aspekt anzusehen, der nur relative Zeitstufen, u. zw. in den meisten Fällen der Gleich- und Nachzeitigkeit enthält. So ist aus einfachem nicht erkennbar, ob man es mit „er geht" oder mit „er wird gehen" zu übersetzen h a t ; das Tempus ergibt sich vielmehr erst aus dem Zusammenhange: p n a THSJri n a b „warum stehst du noch draußen ?" (Gn. 24, 31), HfrST "in» „morgen wird er t u n " (Ex. 9, 5), niÖN Dlt?3 „bevor ich sterbe" (Gn. 27, 4). Das Imperf. fungiert jedoch nicht nur als Präs./Fut., sondern es wird auch zur Schilderung von Handlungen und Vorgängen benutzt, die sowohl in der Gegenwart als auch in der Vergangenheit begonnen sein und auf der jeweils voraus») Vgl. C. II. G o r d o n , Ugaritic Handbook (1947), 61, Anm. 2. ) G. B e r g s t r ä ß e r , Grammatik II, § 8 ; F. R. B l a k e , A Rcsurvey of Hcbrew Tenses (Rom 19511, §§ 5—7; HS, § 42. 2
§ 100. Der Gebrauch der Präformativkonjugation gesetzten Zeitstufe noch andauern können:
43 irP31
H'n Hin n© 17733 . . . Dtf „und sein Palast, in dem er wohnte, . . . war von der gleichen B a u a r t " (1 R. 7, 8); "'ttfin tfap DVttfrp J b 'T cfrebKI T S•HT . . . „und Husai . . . betrat die •ATT : T : : " Stadt, während Absalom in Jerusalem einzog" (2 S. 15, 37); nö2T a-lö m Vf Te n- a tVo"i r V m „und AT : • YV T :
noch
keinerlei
Kraut
des Feldes war aufgegangen" (Gn. 2, 5). Zur Funktion der Nachzeitigkeit vgl. i V ' N ' l p ! " ! ! ? rriX")1? „um zu sehen, wie er es nennen würde" (Gn. 2, 19). Dementsprechend steht das Imperf. bei der Beschreibung von Wiederholungen und Gewohnheiten: | 3 nfe^.'tf 1 ? „so tut man nicht in 1 Israel" (2 S. 13,12); Jf? ?!? p ' S „denn so pflegten sie sich zu kleiden" (2 S. 13, i8); n & S i r r s a WX „ein jeder tat, was ihn recht dünkte" (Jdc. 17, 6). c) Darüber hinaus ist das Imperf. auch modal abgestuft; es steht als Potentialis für deutsches „können", „dürfen", „mögen", „müssen" und auch „wollen": VSND VbN „du darfst essen" (Gn. 2, 16), 1ÖK"' "'Tp „wer möchte sagen?" (2 S. 16, 10). Ebenso hat es finale (§ 117), zuweilen auch Imp.- und Proh.-Bedeutung (s. u. 4e). d) Als altwestsem. Erbe darf wohl angesehen werden, wenn das Imperf., wie der altkan. Narr., als Prät. punktuell fungiert: 13 "T^TS a v 73N'' „es gehe unter der Tag, an dem ich geboren wurde!" (Hi. 3, 3); so auch nach TN „damals": n t f a - T t f ; TX „damals sang Mose" (Ex. 15, l ^ n e b e n Perf. NiVan-ni? rwa TX „damals baute er den Millo" (1 R 9, 24). Auch folgt Imperf. auf D~lt? „noch nicht" (s. u. b): Vbl r r r r DIO rnfen trtn"0 ' I ~ T „als * " aber Israel erstarkte, machte e s . . . fronpflichtig" (Jdc. 1, 28); zum Buchanfang vgl. \7T] „in den Tagen Ahasvers" (Est. 1, 1). Von diesem Sprachgebrauch ist natürlich die volle Funktion von •'njl in Sätzen wie „es war ein Mann vom Gebirge Ephraim" (Jdc. 17,1) zu unterscheiden. c) Dem Imperf. cons. können Zeitbestimmungen vorangehen: inny - ^ ¡ f n rrm-rnaa „im Todesjahre des Königs Ussia schaute ich" (Jes. 6, 1); ferner Nominalsätze wie: 'Jisr1??? bsüFii ^ t f s T h s a nnn „versiegelt ist meine Schuld im Beutel, und du hast meine Sünde verklebt" (Hi. 14, 17), •'V X3»l T S " T S n XW XiDN-"1» „wer ist der, der Wild gejagt und [es] mir gebracht h a t ? " (Gn. 27,
'
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33); oder ein Inf. mit Prät.-Bedeutung: . . . r n n n ,ri1?S?3 21710 „nachdem ich den Berg bestiegen hatte, . . . verweilte ich" (Dt. 9, 9). d) Im jüngeren Althebr. tritt das Imperf. cons. stark zurück, doch zeigt es ein breites Nachleben in den offenbar archaisierenden nichtbiblischen Texten von Q; z. B. nXliTI r i n n " W I1? DttTI . . . »US JOS „und er schuf den Menschen . . . und setzte ihm zwei Geister" (1 Q S 3, 17f.). Im Mittelhebr. ist es zugunsten des einfachen, präterital fungierenden Perf. cop. ausgestorben; vgl. hierzu § 101,7b. Auf mas. Fehlrestitution mag nicht ganz seltener Präs./Fut.Gebrauch des Imperf. cons. zurückgehen, z. B. in *7Xn r p - n c r a n i m "?:n
„der Gott,
der
mich
mit
Stärke gürtet und meinen Weg macht ohne Anstoß"; vgl. Sek. ouiseeev = *jrr} für tib. (Ps. 18, 33). e) Obwohl das Hervortreten des präterital fungierenden Perf. cop. und die damit verbundene Verdrängung des Imperf. cons. als ein Zeichen der jüngeren Sprachstufe anzusehen ist, darf doch nicht übersehen werden, daß erzählendes Perf. mit und ohne Waw bereits im ältesten Epos Israels belegt ist; vgl. n x n a i npTi]a i q ^ D n»?n'] i n j ? ! n ^ n i „und sie hämmerte auf Sisera, zerschlug sein Haupt, zerschmetterte und durchbohrte seine Schläfe" (Jdc. 5, 26). Während hier ausschließlich das Perf. als Punktual gebraucht wird, findet sich z. B. in einem Bericht über die kultpolitischen Maßnahmen des Königs Josia aus dem Ende des 7. Jhs. vor Chr. wiederholt Perf. mit Waw cop. neben dem Imperf. cons.: H3?'®!! . . . NE>t?l „und er v e r u n r e i n i g t e . . . , und er schaffte ab" (2 R. 23, 10f.). Daß es sich bei dieser, der traditionellen Regel nicht unterworfenen Stilform nicht um Überlieferungsfehler oder gar, wie man zuweilen meinte, um die Barbarei junger Glossatoren han-
§ 100. Der Gebrauch der Präformativkonjugation
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delt1), wird jetzt eindrucksvoll durch ein Ostrakon bestätigt, das vor einiger Zeit bei Yabne Yam (Mlnet Rübin) gefunden wurde und das den fragmentarischen Beschwerdebrief eines Frondienst leistenden Judäers aus der Zeit Josias enthält 2 ). Hier begegnet folgendes Satzgefüge: 173rl "|T35J l^p" 1 ! DDN1 „und dein Knecht erntete, maß und speicherte" (Zeile 3 f.). In diesem Sprachgebrauch mag der Ansatzpunkt dafür vorliegen, daß unter dem Einfluß des Aram. das Imperf. cons. als Narr, aus der lebendigen Sprache überhaupt verdrängt wurde und an seine Stelle das Perf. als echtes Tempus der Vergangenheit trat (vgl. § 101, 7). 4. Für Willensäußerungen, z. B. Befehl und Verbot, Wunsch, Bitte und Absicht, gebraucht man Juss., Koh., Imp., Proh. und zuweilen das Imperfektum 3 ). a) Der Juss. 4 ) (§ 63, 5c) steht affirmativ in der 3. Person: -liK ' i r „es werde Licht!" (Gn. 1, 3), als Bitte mit enklit. N3- (§ 87, 5): » m a n nehme bitte ein wenig Wasser!" (Gn. 18, 4). Er folgt oft einem Imp. im Finalsatz (§ 117, 1) und begegnet konditional (§ 122, 2b). b) Der Koh.5), ein Rest des alten Fin., ist der Modus der Selbstaufforderung in der 1. Person: HSV*?. „ich will gehen" naVj „laßt uns gehen!", ferner der Bitte: rn357X „möchte ich durchziehen dürfen" (Dt. 2, 27). *) Vgl. R. M e y e r , Auffallender Erzählungsstil in einem angeblichen Auszug aus der „Chronik der Könige von J u d a " . Baumgärtel-Festschr., 114—123; hier auch weitere Beispiele. 2 ) J. N a v e h , A Hebrew Letter from the Seventh Century B. C. Israel Exploration Journal 10 (1960), 129—139 u. Tafel 17; zur Interpretation des Ostrakons vgl. Sh. T a l m o n , The New Hebrew Letter from the Seventh Century B. C. in Historical Perspective. BASOR 176 (1964), 29—38. 3 ) G. B e r g s t r ä ß e r , Grammatik II, §10. 4 ) E. K a u t z s c h , Grammatik, §109; HS, §43. 5 ) E. K a u t z s c h , Grammatik, §108.
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Der alte Fin. zeigt sich außerdem noch in der seltenen 3. Person: ilttPIT „er beschleunige doch!" (Jes. 5,19), ferner dort, wo der Koh. final (§ 117,1) oder konditional (§ 122, 3c) steht; desgleichen, wo er, wie bereits ugar. und in Q häufiger als in MT, mit dem Imperf. und Imperf. cons. konkurriert. c) Verstärkendes enklit. XI" weist vielleicht auf den Energ. *'aqtulannä hin; z. B. Xä~rnOX < *'asürannä „ich will doch hingehen!" (Ex. 3, 3). Hierzu und zum suff. Energ. vgl. § 63, 5 d. d) Der Imp. 1 ) ist affirmative Befehlsform der 2. Person und kann ebenfalls durch alte Energ.-Endungen verstärkt werden: rD1? „gehe doch!", N3 H S ^ i n (vgl. mittelhebr. Kjytfin) „hilf doch!" (vgl. §63,'öd). Er steht auch konzessiv: inni D,a57 Wh „tobt [immerhin], ihr Völker, ihr werdet [doch] verzagen" (Jes. 8, 9). Schließlich fungiert er konditional: VH1 liPV DNT „wenn ihr dieses tut, werdet ihr leben" (Gn. 42," 18); vgl. ferner § 122, 2 b. e) Verneint werden Juss. und Imp. durch den Proh. mit Vi? „nicht" als gewöhnlicher Negationspartikel: „sei nicht", N T - 1 7 8 „niemand soll sich sehen lassen" (Ex. 34, 3), nSDn wi?» ntfri S1-V8 „lege doch auf uns keine Schuld!" (Nu. 12,11). f) Neben Imp. und Juss. hat auch das Imperf. auffordernde Bedeutung: ... „nach meinem Lande . . . sollst du gehen!" (Gn. 24, 4); so bei Gesetzesbestimmungen: ,l?~niPS7ri natip „einen Altar von Erde sollst du mir machen" (Ex. 20, 24), und apodiktischen Verboten: aisn ijb „du sollst nicht stehlen" (Ex. 20, 15; zur doppelten Akzentsetzung vgl. § 15, 3) ferner in WenE. K a u t z s c h , Grammatik, §110; F. R. Blake, A Resurvey of Hebrew Tenses, § 8.
§ 101. Der Gebrauch der Afformativkonjugation düngen wie f p o r r b l D'H^N T J 1 ? — H 3 dies u n d das" (1 S. 3, 17).
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„Gott tue dir
§ 101. Der Gebrauch der Afformativkonjugation 1. Die synt. Funktion des Perf. 1 ) ist durch drei F a k t o r e n bestimmt. Nach § 3, 2 d stellt die Afformativkonjugation als Stativ primär eine Aussage über einen Zustand oder eine Eigenschaft dar; die Zeitstufe ist, wie beim Imperf. (§ 100, 2 b), lediglich aus dem Zusammenhang zu erschließen. So kann isoliert stehendes < *kabida „er ist schwer", „er war schwer" u n d „er wird schwer sein" bedeuten. An zweiter Stelle ist zu beachten, daß afformatives *qatala im Rahmen der Entwicklung von einer älteren Stufe zum Jungwestsem. in das fientische Präformativsystem eingedrungen ist u n d hier u n t e r weitgehender Verdrängung des Narr. *yaqtulu u n d des P r ä t . *yaqtul die F u n k t i o n eines P u n k t u a l übernommen hat. Dieser Umbildungsprozeß läßt sich aus dem Ugar. unschwer erschließen 2 ). Die Epik zeigt hier noch den überwiegend statischen Gebrauch der Afformativkonjugation, wenngleich *qatüa, das noch gegenüber dem später dominierenden, daher als Paradigma verwendeten *qatala vorherrscht, bereits als P u n k t u a l fungiert. Ist diese F u n k t i o n in der Dichtung noch selten, so ist sie in der Prosasprache des Alltags, wie im Idiom von Byblos aus dem 14. J h . v. Chr., bereits voll ausgeprägt 3 ). Schließlich ist noch ein dritter F a k t o r in Rechnung zu ziehen, der vielfach nicht genügend beachtet wird. Ebenso wie das alte P r ä t . / J u s s i v *yaqtul h a t altsem. auch der Stativ eine affirmative u n d zugleich eine ] ) G. B e r g s t r ä ß e r , Grammatik II, § 6; E. K a u t z s c h , Grammatik, § 106; F. R. B l a k e , A Resurvey of Hebrew Tenses, § 10; HS, § 41. 2 ) C. H. G o r d o n , Textbook, §9, 4. 3 ) Ebd., § 9, 3.
4 M e y e r , Hebräische Grammatik I I I
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Vierter Teil: Satzlehre
jussivische Seite; das besagt, daß er nicht nur einen Zustand oder eine Eigenschaft beschreibt, sondern auch den Wunsch danach ausdrückt 1 ). So kann der Stativ im Ugar. etwa parallel zum Juss. gebraucht werden: slrn tmlk slrn mlkt = *salämu tamluk salämu malakat „Friede herrsche, Friede sei Herrscher!" 2 ). Somit ergibt sich als vorhebr. Ausgangsbasis f ü r den Gebrauch des Perf. im AT, daß es als Stativ, als P u n k tual u n d auch als Juss. verwendet werden kann. 2. a) Ausgehend von den Wurzeln, die einen Zustand oder eine Eigenschaft beschreiben, hat das Perf. im Hebr. seinen statischen Charakter b e w a h r t : iptPSiD ^ " T J T i a „wie groß sind deine W e r k e ! " (Ps. 92, 6). b) Dem entspricht der Gebrauch als Präs. bzw. Präs.Perf.: "q1? ->rtnj r m n
„[hiermit] gebe ich dir das F e l d "
(Gn. 23, 11), w n n ^ n „ich werfe mich nieder" (2 S. 16, 4), n n a i s - 1 ? ? ? ntfipi V i a » ? n V i r a m p r p o i n xV n V s i pK „gefallen ist u n d nimmer steht sie auf, die J u n g f r a u Israel, hingestreckt auf ihrem Land, keiner richtet sie a u f " (Am. 5, 2); •'IVß DV 'FIST xV ^ T , X r n . J n „siehe doch, ich bin alt, nicht kenne ich den Tag meines Todes" (Gn. 27, 2); so auch in Erfahrungssätzen u n d Sprichwörtern, oft parallel zu einem Nominalsatz: JIN^D liSS~D3 PlV ]p. ~ri")"p D?3 „auch der Vogel findet eine Behausung, u n d die Schwalbe h a t ein N e s t " (Ps. 84, 4). c) Der statische Charakter wirkt weiterhin dort nach, wo das Perf. vergangene u n d abgeschlossene Ereignisse feststellt: 11072 i n x s iTH m uT rT iT l in „siehe, der Mensch ist . . . T T " '' ' !) Vgl. für das Akkadische W. v. Soden, Akkad. Grammatik, § 81b. 2 ) Vgl. H. L. G i n s b e r g , The Ugaritic Texts (Jerusalem 1936), 78 [hebr.]; anders C. H. G o r d o n , Textbook, 174.
§ 101. Der Gebrauch der Afformativkonjugation
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geworden wie unsereiner" (Gn. 3, 22), TM? N1?) 1N13J niJS? „jetzt sind sie erschaffen worden und nicht vorzeiten" (Jes. 48,7); so auch im Attributsatz: "Ttina—ltfX mrsrnr~ n Kv nn»N i n T v-: v : y T
„ich will den Menschen austilgen, den ich geschaffen habe" (Gn. 6, 7). 3. a) Hierzu treten die fientischen Funktionen. Der Gebrauch als Punktual liegt vor, wo das Perf. als Narr, verwendet wird und neben oder für Imperf. cons. steht. Allerdings bestehen hier bestimmte Einschränkungen. Während im Ugar. erzählendes *qatala und *waqatala am Beginn des Satzes möglich sind und mitunter auch im noch nicht aram. beeinflußten Hebr. satzeinleitendes, präterital gebrauchtes Perf. mit und ohne Waw cop. sowohl für die Dichtung als auch für die Prosa belegt ist (§100, 3e), besteht für die klassische hebr. Grammatik die Regel, daß das Verbum unmittelbar am Satzbeginn im Imperf. cons. steht (§ 100, 3a). Dagegen findet sich das Perf., wo das Verbum durch irgendeinen Satzteil vom Waw cons. getrennt wird: *nj? T ^ n ^ DT5 -rix1? D\"f?X „und Gott nannte das Licht Tag, doch die Finsternis nannte er Nacht" (Gn. 1, 5). Ebenso steht Perf., wenn der Satz durch Subjekt, Objekt, Adv., Konjunktionen oder durch die Negation eingeleitet wird: ^ i S ' I H i j a ¡TH SPN „es war ein Mann im Lande Us" (Hi. 1, 1), wobei hier zugleich ein Buchanfang vorliegt (vgl. § 100, 3b); vatob nnV nVö n r s „Zehrung sandte er ihnen die Fülle" (Ps. 78, 25); KiVarrni? nia TN „damals baute er den Millo" (1 R. 9, 24); X3 JTjn DPH D s f a ni „an eben diesem Tage trat Noah ein" (Gn. 7, 13); n ö K ' S „denn sie sagten" (Jdc. 9, 3); "DT VdJ-nV „nicht entfiel etwas" (Jos. 21, 45). 4*
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Vierter Teil: Satzlehre
b) Auch steht das Perf. zur Bezeichnung der in der Vergangenheit u n d in der Zukunft abgeschlossenen H a n d l u n g . So begegnet es als Plusquamperf. besonders bei Vorzeitigkeit in Nebensätzen: l a-srr n t fvK O iIp aTn-- V xv I pIVAa a n mTa Tx : -DStf'l •• : — „ u n d Abraham machte sich f r ü h auf nach dem Orte, wo er gestanden h a t t e " (Gn 19, 27); in gleicher Bedeutung wird es im H a u p t s a t z angewandt: iV rn"?Ü N1? . . . ,"ltpi „ u n d S a r a i . . . h a t t e ihm [noch] nicht geboren" (Gn. 16, 1). I m Sinne eines F u t . exactum fungiert es z. B. i n : D5 nritf 1 ? ¡iVsrDN 15? Tpf») 1 ? „auch deinen Kamelen will ich schöpfen, bis sie fertig sein werden mit T r i n k e n " (Gn. 24, 19). 4. a) "Wie im Ugar. findet sich zuweilen der Gebrauch des Perf. als P r ä s . / F u t . ; z. B. n i H " ' ' ? } » nVä p V „ d a r u m wird mein Volk unversehens in die Verbannung ziehen" (Jes. 5,13), D ^ S D i p M '•nni „ich gebe Ägypten als Lösegeld f ü r dich" (Jes. 43," 3). b) Ebenso kann das Perf. als Durativ der Vergangenheit (vgl. §100, 2d) verwendet werden: i T M XIHH tt^n H^V] ¡UO1?^ • ' W S „ u n d jener Mann pflegte von Zeit zu Zeit aus seiner Stadt hinaufzuziehen" (1 S. 1, 3). 5. In die Nähe modaler Abstufung f ü h r t z. B. BSJZD3 „beinahe h ä t t e n sie mich vernichtet" (Ps. 119, 87), ebenso in der rhetorischen F r a goe : . . . vIr-W: T D N v T t•V: i-T: nnV D ^ s j n - V s v v b •"rDipn'l „soll ich meine Süßigkeit l a s s e n . . . u n d hingeben, u m über den Bäumen zu schweben?" (Jdc. 9,11). Zum Gebrauch des Perf. in Konditionalsätzen s. § 122. 6. a) F ü r den synt. Gebrauch des Perf. ist ferner bedeutsam, daß der alte Stativ, aus dem es j a hergeleitet werden muß, sowohl affirmativ als auch jussivisch fungieren kann. So
§ 101. Der Gebrauch der Aiformativkonjugation
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b e g e g n e t i m U g a r . *qatala n i c h t n u r n e b e n u n d parallel zu jussivischem *yaqtul (s. u. 1), sondern es w i r d auch, wie i m Arab. 1 ), isoliert s t e h e n d als O p t a t i v v e r w e n d e t : hwt 'aht = *hawUi 'ahäti „ m ö g e s t d u leben, m e i n e S c h w e s t e r ! " 2 ) ; desgleichen f i n d e n sich bereits F o r m e n m i t W a w im A n s c h l u ß an einen I m p . oder einen K o n d i t i o n a l s a t z , wobei gilt, d a ß dieser S p r a c h g e b r a u c h n i c h t n u r auf die P r o s a b e s c h r ä n k t ist, s o n d e r n sich a u c h schon in der Poesie belegen l ä ß t 3 ) . L e t z t e r e m e n t s p r i c h t i m H e b r . das P e r f . cons. 4 ), das sich in bezug auf M o d u s u n d Z e i t s t u f e n a c h der v o r a n g e h e n d e n A u s sage r i c h t e t . b) E s f o l g t h ä u f i g e i n e m I m p e r f . : E ^ r a t S T 1 i hATnV -ieo ? v mT : i n t f x• a: pI a- nT : i a s•- n i oV : r a •xT- n x „" d a r u m TT: v e r l ä ß t der M a n n seinen V a t e r u n d seine M u t t e r , u m seinem Weibe anzuhangen,
so d a ß sie zu einem Leibe
werden"
(Gn. 2, 24); • ' i s - n x ^ r m . . . n a x r r V i t n a a n Xinn
tfsfa
tfaihi
„ u n d w e n n j e m a n d sich zu d e n Totengeistern
w e n d e t . . ., so will ich gegen den B e t r e f f e n d e n m e i n A n t l i t z r i c h t e n " (Lv. 20, 6); einem Juss., K o h . u n d I m p . : Ittfp.a* •^an
rnasri n ^ n ?
r n s f j . . . „ m a n suche . . .
ein
j u n g f r ä u l i c h e s M ä d c h e n , d a m i t es d e m K ö n i g e a u f w a r t e " (1 R . 1, 2), •'ripONI N J - n D p ^ N „ich m ö c h t e doch auflesen und sammeln"' (Ru. 2 , 7 ) ,
n m ^ n ] trtfJ^n •nn*
mp
„ a u f , verfolge die M ä n n e r , hole sie ein u n d sprich zu i h n e n " (Gn. 44, 4); einem P e r f . als P e r f . - P r ä s . , F u t . oder A u s d r u c k der W i e d e r h o l u n g in der V e r g a n g e n h e i t : 1
) Vgl. H. R e c k e n d o r f , Arab. Syntax, §7. 3 ) C. H. G o r d o n , Textbook, § 9, 54. ) Ebd., § 13, 29. *) Daß sich im Perf. cons. der alte juss. gebrauchte Stativ fortsetzt, hat m. W. erstmalig H. L. G i n s b e r g erkannt; vgl. The Rebellion and Death of Ba'lu. Orientalia 5 (1936), 176f.; W. J. M o r a n , The Hebrew Language in Its Northwest Semitic Background. In: Albright-Festschr., 65. 2
54
Vierter Teil: Satzlehre
i n s " T n e r n i n « •'ripi? nan „siehe, ich segne ihn
[hier-
mit] und lasse ihn fruchtbar sein" (Gn. 17, 20), THtlX „ich will ihm nachlaufen und nehmen" (2 R. 5, 20), ini2h"n n n n - D X „wenn er sie würgte, fragten sie nach ihm" (Ps. 78, 34). Besonders als Präs./Fut. kann dem Perf. cons. ein Part, als verkürzter Attributsatz vorangehen: DiVtfT W i :lp n: i DTPHtfa D-Otfan „die, ' wenn sie mit ihren • :i- " Zähnen zu beißen haben, ,Heil!' rufen" (Mi. 3, gleichen ein Inf. als verkürzter Nebensatz: ]iT7p b n i T l N r n a y i „am Tage, da du hinausgehst Kidronbach überschreitest" (1 R. 2, 37). Auch ein kann vorangehen: Fi^n-}"] Tpbn „geh und bade!"
5); desOVa und den Inf. abs. (2 R. 5,
10), D^sn» Ipini I f t f a ^ m „sie treiben Ehebruch, gehen mit Lüge um und bestärken die Übeltäter" (Jer. 23, 14); ebenso ein Nominalsatz: rnp.Bfl in» „morgen ist Neumond, und man wird dich suchen" (1 S. 20, 18), np T n-n*l iVa«) . . . D^rp 1 ? p n ^ „denn die Priester hatten ein festes Einkommen . . ., und sie lebten von ihrem festen Einkommen" (Gn. 47, 22). Natürlich kann auch ein Perf. cons. dem anderen folgen (s. u. c). c) Daneben findet sich auch selbständiges Perf. cons., das fUr Imperf., Juss. und Imp. stehen k a n n : "W 5?at? ^ R } •I pV sA TnT - n sV a sT nTnT nHoi . . . s aT fTe"n - V Ts n a- r: ä• : irr-inx a sThT T * ! t V — : ~ „nach ihnen werden sieben Hungerjahre anheben; da wird alle Fülle . . . vergessen sein, und der Hunger wird das Land verzehren" (Gn. 41, 30); D31?1?"!? "Wa m Dfl1?!?*) „und zwar sollt ihr an eurer Vorhaut beschnitten werden" (Gn. 17, 11), I J n - n i ? n?ani?1 „und ihr sollt den Fremdling lieben!" (Dt. 10, 19); a?iri?1 . . . nrvirs?! „so macht nun . . . und gebt!" (1 S. 6, 5). Zu beachten ist ferner satzeinleitendes
§ 101. Der Gebrauch der Afformativkonjugation
55
r r m „und es wird sein", das Gegenstück zu „und es geschah" (§ 100, 3b), das, weithin nicht mehr im Vollsinne gebraucht und zur Formel erstarrt, dazu dient, die nachfolgende Aussage als futurisch festzulegen: ,S2£!p~VD ¡Tni ^ " l i T „und jeder, der mich findet, wird mich t ö t e n " (Gn. 4, 14). Schließlich kann juss. gebrauchtes Perf. nach einer Konjunktion stehen: n a ? K | - r P t p s l . . . ^rnSJ-DX ^ "TOTI „nur gedenke mein . . . , und übe Liebe an mir" (Gn. 40,"l4). d) Das Imperf. tritt für Perf. cons. ein, sobald Verbum und Waw cons. durch irgendeinen Satzteil getrennt werden: l'D? ^riXI T 1 ^ mich werden sie töten, dich aber am Leben lassen" (Gn. 12, 12), TTirrNV] T|jn»?n:p n W ) Vxttf D'b^a „du aber handle, wie du es für richtig hältst, und lasse sein graues Haar nicht unbehelligt in die Unterwelt fahren!" (1 R. 2, 6). 7. a) Gegen Ende der klassischen Periode bildet sich unter Aufgabe der aspektualen Grundlage in der verbalen Syntax ein Tempussystem mit den drei Stufen Vergangenheit, Zukunft und Gegenwart heraus, das im Mittelhebr. zur absoluten Herrschaft gelangt ist. Es liegt nahe, diesen Umbildungsprozeß auf den Einfluß zurückzuführen, den das Aram. als Gemeinsprache Vorderasiens in der 2. Hälfte des 1. J t . v. Chr. zunehmend auf das Hebr. ausgeübt hat. Gleichwohl darf nicht übersehen werden, daß auch das klassische System selbst bereits Ansatzpunkte für eine solche Entwicklung bietet. Hierbei wird man vor allem an den althergebrachten präteritalen Gebrauch des Perf. in Satzgefügen denken, wo man nach der klassischen Eegel das Imperf. cons. erwarten sollte (§100, 3e). Derartige innersprachliche Voraussetzungen mögen dazu beigetragen haben, daß sich der vom Aramäischen ausgehende Systemzwang zur Tempusbildung ziemlich reibungslos vollziehen konnte.
56
Vierter Teil: Satzlehre
b) Für das Mittelhebr. ergibt sich somit folgendes Grundschema 1 ) : Als Tempus der Vergangenheit fungiert das Perf. mit und ohne Waw zur Schilderung einer Handlung oder eines Vorgangs: "IttNi . . . ¡INT. Min „auch sah er . . . und sprach" (Abot'2, 6), I S T ] . . . HS . . . HNTI ,,und er s a h . . .; er kam und sagte . . ., und sie wußten" (Seqalim 6, 2): daneben konstatiert es eine vollendete Handlung: T D » r n i n Vap? n f a „Mose hat das Gesetz vom Sinai her empfangen" (Abot 1, 1); dementsprechend wird es auch zum Ausdruck der Vorzeitigkeit in Nebensätzen verwendet: linv „was sollen wir tun, nachdem Rabban Jochanan entschieden h a t ? " ('Eduyot 8, 3). Das Imperf. dient als Fut. und Juss.: iaipZ?1? STin?? IV „bis du in seine Lage kommen wirst", rUQFl «V WStö „vielleicht wirst du keine Muße haben" (Abot 2, 4), SBJ DK l i p l j ! a ^ i n ix ix „wenn man Stecklinge gepflanzt oder Absenker gemacht oder gepfropft hat, muß man [es wieder] herausreißen" (Sebi'it 2, 6). Daneben kann das Imperf. modal fungieren: VinfeP •'»pn-VD r i T DN D^Iiia „wenn alle Weisen Israels in einer Waagschale wären" (Abot 2, 8). Das Präs. oder der Durativ I wird durch das Part. Akt. gebildet: Q-'p^n ¡ r V m n - V s „alle Flüsse gehen ins Meer" (Qoh. 1, 7), . . . I ^ ö ""JJSnni narilS "Pni „und der Kaufmann leiht . . , und die Hand schreibt a n " (Abot 3, 16); s n i 1 „ich weiß", s n i 1 „ich weiß nicht" (Nedarim 11, 7), f ^ i p „man rezitiert" (Berakot 1, 1); Dö ^ „ich bin im Begriff zu sterben" (Yebamot 16, 6). Auch das Präs. kann modale Funktionen haben: VsiN DIN „man darf essen" (Pe'a 1, 1), D'-Ntpil HS Vgl. zum Folgenden K. A l b r e c h t , Neuhebr. Grammatik, §§104—107; M. H. S e g a l , Mishnaic Hebrew, §§306—343.
§ 102. Der Infinitivus construotus
57
„wir wollen heiraten" (Baba batra 8, 7). Zur Bezeichnung einer in der Vergangenheit andauernden oder sich wiederholenden Handlung bedient man sich des Durativs II, der durch das Part, in Verbindung mit rPH „er war" gebildet wird; vgl. häufiges rPH Sin „er pflegte zu sagen" (Abot 3, 16). Es kann auch in Konditionalsätzen angewandt werden, die einen jederzeit wiederholbaren Fall beschreiben: "löNl T S 3 iwms Vij? • q i f a K2 n;n „ist jemand unterwegs und hat er Geschrei in der Stadt gehört und gesagt: . . . " (Berakot 9, 3). c) Die Herausbildung dieses Tempussystems ist für eine althebr. Grammatik, wie die vorstehende, insofern nicht ohne Belang, als bereits die Übersetzer von G unter seinem Einfluß standen und auch die Hebraistik in der Folgezeit bis in die Gegenwart hinein der Versuchung mehr oder weniger stark erlegen ist, die althebr. Syntax des Verbums in ein Temporalsystem zu pressen, statt ihre geschichtlich bedingte aspektuale Grundlage zum Ausgangspunkt für seine Deutung zu nehmen. § 102. Der Infinitivus constructus 1. a) Der Inf. estr. 1 ) kann jeden nominalen Satzteil darstellen, ein Gen.-Attribut regieren und selbst im Gen. stehen; außerdem hat er verbale Rektionskraft und tritt weithin an die Stelle eines finiten Verbums. Letzteres dürfte seinen Grund darin haben, daß die Begriffe „finit" und „infinit" ohnehin nicht im strengen Sinne etwa der lat. Grammatik auf das hebr. Verbalsystem anzuwenden sind; auch vergegenwärtige man sich, daß, sprachgeschichtlich gesehen, der Inf. estr. und der endungslose Imp. auf eine Form, nämlich l ) G. B e r g s t r ä ß e r , Grammatik II, §11; E. K a u t z s c h , Grammatik, §§ 114f.; F. R. Blake, A Resurvey of Hebrew Tenses, §13; HS, §47.
Vierter Teil: Satzlehre
58
den Imp./Inf. (§§ 63, 1; 65, l a ) zurückgehen, bei der es jeweils nur aus dem Zusammenhang ersichtlich ist, welche synt. Funktion sie hat. Das dem Inf. cstr. angefügte Pronominalsuffix kann im Gen. des Attributes und Akk. des Objektes stehen, wobei, abgesehen von 1. c. Sg. (Gen.) sowie ,?l?öJ> neben "'Vtpj? (Akk.), in der Kegel die Nominalformen verwendet werden. b) Die Negation ist meist ^ V ? (babyl. bälti; MO 198), seltener
; ferner tf1?? „ohne zu", ""pN „nicht".
c) Da der Inf. nur den Vorgang an sich anzeigt, hat ein akt. Inf. zuweilen auch Pass.-Bedeutung: Iii? 1 ?
TV]
„und das Tor sollte gerade geschlossen werden" (Jos. 2, 5). 2. Der Inf. kann Subjekt sein: Q^IK niN^n Q3» ÖS!?n „ist es euch zu wenig, Männer zu ermüden?" (Jes. 7, 13), Gen.-Attribut: nifeS? DV3 „am Tage, da er schuf" (Gn. 2, 4), ebenso Akk.-Objekt: Dlp ^ O i r r x 1 ? „nie mehr steht sie auf" (Am. 5, 2); « i a s r n . . . ?UN KV) „und nicht wollte er . . . uns durchziehen lassen" (Dt. 2, 30). 3. Häufig steht der Inf. nach Präpositionen; so nach temporalem 3 „während, indem", 3 „als, sobald als", kausalem ]Sr, Vi? „weil" und konzessivem b v „obgleich": Drivna „während sie in Ägypten waren" (1 S. 2, 27), iSiüPpl . . . n i a ? „und als er sah . . . und (Gn. 24, 30);
hörte"
]»! „weil ihr verachtet" (Jes. 30, 12),
•qiZDK-1?» „weil du sprichst" (Jer.2,35); TjriVI'Vy „obgleich du w'eißt" (Hi. 10, 7). 4. Zu einem umfangreichen Bedeutungssystem hat sich der Inf. nach V „zu" entwickelt.
§ 102. Der Infmitivus constructus
59
a) Die ursprüngliche Bedeutung von V „zu" begegnet noch
im
finalen
Gebrauch:
T 5 ? r r n $ n i q V . . . TTJ!
„und er stieg hinab . . . , um die Stadt zu sehen" (Gn. 11, 5), n'paarj-n^C f p f e •'ri'paV Tj^aa w l p n „sie baten den König inständig, die Rolle nicht zu verbrennen" (Jer. 36, 25), nsiT na® Ol1? „daß dahin ein Totschläger fliehen könne" (Dt. 4, 42), i N S b - V s i n f c - n i s n ^ l i
„daß keiner ihn er-
schlüge, der ihn fände" (Gn. 4, 15), V'Bn'? •q'j'an
'S
1
i n ! ' J a - n x i t i k -ratfn ? Bfatn «i?ip i n a x - n x „der König wird gewiß [darauf] hören, daß er seine Magd errette aus der Hand des Mannes, der mich zusammen mit meinem Sohne austilgen will" (2 S. 14,16); daneben fungiert er z. B. konsekutiv: atfV i a - n r ? ! ^ V ? 1 ? i n n p n 1 ? „ihn (sc. diesen Ort) zu vernichten, so daß es darin keine Bewohner mehr gibt" (Jer.51,62), oder temporal: n m a n niVs?1? TV 18312}?! „und sie rasten, bis das Speisopfer dargebracht wurde" (1 R. 18, 29). b) Der Inf. mit kann darüber hinaus Subjekt, besonders im Nominalsatz sein: NiaV ipipsa aiü"Dijt „wenn es gut ist in deinen Augen zu kommen" (Jer. 40, 4); ferner Prädikat: nsa"? D-TN1? (VW?) rV'T! » u n d ( d i e Fichte) soll den Leuten zum Heizen dienen" (Jes. 44, 15). c) Als Akk.-Objekt begegnet er nach Verben des Befehlens, z. B. n j S „befehlen", und ergänzend z. B. bei n a N „[nicht] wollen" (s. auch u. 2), Vnn „beginnen", V?? „wollen", ViD^ „können", |ri3 „lassen", ^ O i n „fortfahren": Dn-UX - 1 ?^ l a i V n V s „als er fertig war, zu Abraham zu reden" (Gn. 18, 33). Ferner in Zusammensetzungen wie DIpV . . . nattf'l „und er stand . . . frühzeitig auf" (2 R. 6, 15). T
Vierter Teil: Satzlehre
60 d) Der Inf. mit
kann auch attributiv fungieren und ein
Nomen, Pronomen oder eine Partikel ergänzen: niiPS?'? ns? „Zeit zu handeln" (Ps. 119, 126), "'»1?'? TIS? „was soll ich an meinem Weinberge noch t u n ? " (Jes. 5, 4), D^ttf1? „wenn du nichts zum Bezahlen h a s t " (Prv. 22, 27). e) Schließlich kann dieser Inf. Art und Weise eines Vorganges oder Zustandes anzeigen, entsprechend modalem „indem": s;ii aiti n v j b nm?:p n;n a - n j n „der Mensch ist geworden wie unsereiner, indem er um gut und böse weiß" (Gn. 3, 22); vgl. auch häufiges IbN 1 ? „indem er sprach", „folgendermaßen", das die direkte Rede einleitet und in Fällen, wo ein Verbum des Sagens vorangeht, am besten unübersetzt bleibt: VlXtf TR1? T?!] i [p. , ?n 1 ? „Jonathan aber meldete David: Mein Vater Saul sucht dich zu töten" (1 S. 19, 2). 5. a) Vielfach fungiert der Inf. als finites Verbum sowohl im Haupt- als auch im Nebensatz: " a ^ T i N ©nin 1 ? x b p a f n „sie vermochten nämlich nicht, die Bewohner der Niederung zu vertreiben" (Jdc. 1, 19), r n a a i T j m x
üra
p T l p V n i T l X „am Tage, da du hinausgehst und den Kidronbach überschreitest" (1 R. 2, 37). b) Das Subjekt eines Inf.-Satzes kann als Attribut im Gen. subjectivus stehen: ^ X - n S BS??n „ist es nicht genug, daß du meinen Mann nimmst?" (Gn. 30, 15), vbl? Jahwe ihn verschonen wollte" t t m,T T : n b- a: nva• „weil " (Gn. 19, 16), oder im Nom. als dem Subjektskasus: Hirn •'IS^in'? „Jahwe wird mich r e t t e n " (Jes. 38, 20); IVI»1? 11TV3Ì OT1N D© „daß wir und unser Vieh dort sterben" (Nu. 20, 4), i s s a - ' i s i n x - n i 3 n •'nba'? „damit ihn nicht er-
§ 103. Der Infinitivus absolutus
61
schlüge ein jeder, der ihn fände" (Gn. 4 , 1 5 ) ; dieser Sprachgebrauch findet sich auch häufig in Q : 71 " W D " p a n 1 ? tPWnn IX nnVn „damit zuerst das Brot oder der Most gesegnet werden" (1 QS 6, 5f.). § 103. Der Infinitivus absolutus 1. a) Der Inf. abs. 1 ) hat eine Form, die man nicht als starr, sondern als isoliert bezeichnen sollte. Nach Ausweis des Ugar. 2 ) besaß dieser Inf. von Haus aus -u als Auslautvokal, vgl. sp'u = *sapä'u „essen". Diese Endung kann man auf den Nom. oder Casus rectus zurückführen und damit als eine Bildung ansehen, die man am besten als einen absolut bzw. isoliert gebrauchten Nom. ansieht. Trifft diese Vermutung zu, dann hätte sie in der akkad. Endsilbe -um,3) beim paronomastisch gebrauchten Inf. (s. u. 4 b ) oder im arab. Adv. auf -u — vgl. z. B . ladu „nachher" — entsprechende Analogien. Auf jeden F a l l handelt es sich um eine nominale Endung. b) Die Besonderheit dieses Inf. besteht darin, daß er in nominaler Funktion keinen St. cstr. bilden und kein Gen.Suff. annehmen kann, während ihm verbal das Akk.-Suff. stets in Verbindung mit der Akk.-Partikel folgt: •'HiN S T „mich erkennen" ( J e r . 9, 23). Obwohl der nominalen Flexion nicht unterworfen, kann er gleichwohl als Gen.-Attribut oder Akk.-Objekt gebraucht werden; soweit er ein Verbum finitum vertritt, gilt die für das althebr. Verbalsystem gültige 1 ) G. B e r g s t r ä ß e r , Grammatik II, § 12; E. K a u t z s c h , Grammatik, §113; F. R. B l a k e , A Resurvey of Hebrew Tenses, §§11 f.; H S , § 4 6 ; E . H a m m e r s h a i m b , On the so-called infinitivus absolutus in Hebrew. In: Driver-Festschr., 85—94 (Lit.). 2 ) C. H. G o r d o n , Textbook, § 9, 27—29. 3 ) W. v. So den, Akkad. Grammatik, §160.
62
Vierter Teil: Satzlehre
Allgemeinregel,
daß die jeweilige
Zeitstufe nur aus
dem
Zusammenhange zu erschließen ist. 2. a ) I n nominaler Funktion Subjekt: DniX 1 ) f X n ^ n
ist der Inf. abs. zuweilen
„Glück zu bringen, steht nicht
bei ihnen" (Jer. 10, 5), oder P r ä d i k a t : nö3J „ d e r
Ertrag
der Gerechtigkeit
< l f n ? n rnä57 ist Stillehalten
und
V e r t r a u e n " (Jes. 32,17) 2 ). b) E r steht auch als Gen.-Attribut: Vsfen "lOlö zur E i n s i c h t " ( P r v . 1, 3), "Tötpn Nüi^tpa?
„Zucht
„ m i t dem Besen
des Verderbens" (Jes. 14, 23); er kann zwar mit einer Präposition kein Gen.-Verhältnis eingehen 3 ), wohl aber einen präpositional regierten Inf. cstr. fortsetzen: a n ? iV TjnfiS B , n 1 ?S3 v i , 7
...
„ i n d e m du ihm Brot gabst . . .
und
für ihn Gott b e f r a g t e s t " (1 S. 22, 13). c) Zum Inf. abs. als Akk.-Objekt vgl. a t r n n a V
„lernt
Gutes t u n " (Jes. 1, 17). d) Daneben wird er häufig adv. gebraucht: ¡ " B i n „ v i e l " , „gut", i n ?
„eilends".
Hiervon
wird H a n n
sogar
als indeklinables Subst. „ M e n g e " gebraucht und z. B . appositionell verwendet:
"TN?? n3";n ••nsn n s a
„außer-
dem die sehr zahlreichen offenen L a n d s t ä d t e " ( D t . 3, 5). 3. a ) Verbal fungiert der Inf. abs. zunächst als gewöhnlicher I n f . :
tfa?
31B3 " l i r nT i s nTaT
VbN
„Honig
„Schädliches
essen" ( P r v . 25, 27), meiden
und
DIN»
Nützliches
w ä h l e n " (Jes. 7, 15). ») So für a n s (§87, 3 b). 2 ) Literarisch unterliegt MT Bedenken (vgl. BH 3 ), doch philologisch ist er in Ordnung. 3 ) Die angeblichen Belege hierfür beruhen auf Überlieferungsfehlern.
§ 103. Der Infinitivus absolutus
63
b) Sehr verbreitet ist der paronomastische Gebrauch des Inf. abs., um ein Yerbum finitum, gleichsam als verbalnominale Apposition, in seiner Aussagekraft zu verstärken; vgl. hierzu schon ugar. gm'u gm't = *gamau gami'tl „du (F.) bist gewiß durstig". Er wird hierbei von der gleichen Wz. und demselben Stamm, bei abgeleiteten Stämmen aber zuweilen auch vom Qal gebildet und meist dem Verbum finitum vorangestellt: "TOto 333 „gestohlen worden bin ich" (Gn. 40, 15), n a r rrin ^,er wird gewiß getötet" (Ex. 19, 12); mit eingeschobener Negation: X*7 „segnen sollst du ihn wenigstens nicht" (Nu. 23, 25), daneben adversativ: ipOiU -|DN~'0 X1? „nein, nur festnehmen wollen wir dich" (Jdc. 15,13). Seltener steht er nach: n n "Unn „töte mich lieber ganz!" (Nu. 11, 15); so besonders zur Unterstreichung der längeren Dauer eines Vorgangs: NW1? fp-lS fj-is „umsonst hat man dauernd geschmolzen" (Jer. 6, 29). Der gleiche Inf. wird auch abgeblaßt gebraucht; z. B. am Anfang der Rede: . . . ' S I P i n „wir haben gesehen, daß . . . " (Gn. 26, 28). c) Ferner begegnet der Inf. abs. als Imp.: Di'riTlX "liDJ Hin „gedenke dieses Tages!" (Ex. 13, 3), PiniSNI r p ^ n „geh und sprich!" (Jes. 38, 5), und somit als Interjektion: Iintf „Achtung!" (Dt. 5, 12). d) Nicht selten wird der Inf. abs. in Aussagesätzen als Verbum finitum verwendet: i n i n i VbN „man wird essen und [noch] übriglassen" (2 R. 4,' 43), insifo?? I p H „einreißen werde ich seinen Zaun" (Jes. 5, 5); so auch in längeren Perioden der lebhaften Rede: i mT K:lRB r i aV i-l: i n r r b s J— n- i ü T3 pK. T Viril „man vertraut auf Eiteles und redet Trug,
64
Vierter Teil: Satzlehre
man geht mit Unheil schwanger und gebiert F r e v e l " (Jes. 59, 4), und der erregten F r a g e : "lisi ^ © " Q y n n n „ k a n n der Tadler mit dem Allmächtigen r e c h t e n ? " (Hi. 40, 2). e) Auch kann der Inf. abs. ein Verbum finitum fortsetzen 1 ): nniN n i n n i an 1 ? nt?sn m i t „dies wollen wir an ihnen t u n u n d sie am Leben lassen" (Jos. 9, 20), n b l i n i n s i r n i . . . ^ivblj „habe ich mich nicht offenbart . . . u n d ihn e r w ä h l t ? " (1 S. 2, 27f.), TjOHl . . . n i p p . i t f X „wo sie opferten . . . und Trankopfer spendeten" (Jer. 19,13), a ^ s ts?™ n i n m i s f a a i n s ) u p i * i ? f a n n f r „Äcker wird man kaufen f ü r Geld, die K a u f u r k u n d e ausstellen u n d versiegeln sowie Zeugen hinzuziehen" (Jer. 32, 44). Hierbei wird er mitunter modal gebraucht: ^jVn | 3 t^a*] OVIS? (1 QJes. a : "pVn) „er t a t es, indem er nackt u n d b a r f u ß einherlief" (Jes. 20, 2), aitfl l ö s ; SS»] „und er flog hin und h e r " (Gn. 8, 7). f) Besondere Beachtung verdienen einige Formen in jungen Texten, bei denen zu dem finit gebrauchten Inf. abs. ein Subjekt in Gestalt eines Personalpronomens oder eines Nomens getreten ist: "»JK na?n „ u n d ich pries" (Qoh. 4, 2), sin „ u n d es war u m g e k e h r t " (Est. 9, 1), ni^tM] n n a p „und Urkunden wurden ausgeschickt" (ebd. 3, 13). Nach manchen Forschern hat sich in diesen literarisch jungen Belegen nordkan. Sprachgebrauch erhalten; m a n verweist hierbei z. B. auf ugar. wtV 'anh, das man mit *watabau 'anäku „ u n d ich brach a u f " auflöst, u n d auf das Phön. von Karatepe, wo etwa in 'nk einem hebr. rÜ2 „ich b a u t e " entsprechen könnte. D a jedoch derselbe angebliche r ) Vgl. A. R u b i n s t e i n , A Finite Verb Continued by an Infinitive Absolute in Biblical Hebrew. VT 2 (1952), 362—367; daselbst das vollständige Material.
§ 104. Das Partizipium
65
Inf. abs. in Karatepe auch suff. belegt ist — yrdrn 'nk „ich ließ sie herabsteigen" —, damit aber in einer Funktion, die offensichtlich seinem Wesen widerspricht (s. u. 1), so liegt die Vermutung näher, daß hier nicht der Inf. abs. vorliegt, sondern analog zu §94, 5 c ein neutral gebrauchtes Perf. 3. M. Sg., das durch nachfolgendes pronominales Subjekt spezifiziert wird. So ergibt sich für ugar. wtV 'ank wohl besser *waiabia 'anäku, wörtlich: „und man brach auf [,nämlich] ich", während phön. bn 'nk mit hebr. ""OiN H13 „man baute [,nämlich] ich" wiederzugeben wäre. Sollte letztere Annahme, die neuerdings wieder von E. H a m m e r s h a i m b geteilt wird 1 ), zutreffen, dann können die ugar. und phön. Beispiele nicht als Ausgangspunkt für Qoh 4, 2 u n d Est. 3, 13; 9, 1 angesehen werden. § 104. Das Partizipium 1. a) Morphologisch ein reines Nomen, steht das Part. 2 ) dem Adj. nahe (zum Qal vgl. §§ 36, 2; 37, 5), ohne allerdings m i t ihm synt. identisch zu sein. Während nämlich das Adj. eine Eigenschaft oder einen Zustand einfach feststellt, hat das Part, verbale Funktionen und dient dazu, eine Person oder Sache als im Ablauf einer Handlung befindlich zu charakterisieren oder in einem Zustand darzustellen, der sich aus einem abgelaufenen Vorgang ergeben hat. Hierbei gilt bei Abweichungen, die sich aus der Eigenart des hebr. Verbalsystems ergeben (s. u. 2 a), als Grundregel, daß zur Wiedergabe einer Dauerhandlung das Part. Akt. dient, 3 0 3 „schreibend", während zur Beschreibung des Zustandes, der E. H a m m e r s h a i m b , (oben S. 61, Anm. 1), 92; vgl. ferner zum Phön. J. F r i e d r i c h , Phön.-pun. Grammatik, § 286, Anm. 1; K A I I, 13. 2 ) G. B e r g s t r ä ß e r , Grammatik II, § 1 3 ; E. K a u t z s c h , Grammatik, § 116; F. R. B l a k e , A Resurvey of Hebrew Tenses, § § 1 4 - 1 9 ; HS, § 4 4 . 5 M e y e r , Hebräische Grammatik III
66
Vierter Teil: Satzlehre
aus einer Handlung folgt, das Part. Pass. verwendet wird, 3W3 „geschrieben". b) Dementsprechend kann das eigentliche Part, im Grundstamm nur von fientischen Verben gebildet werden; statische Verben bilden kein derartiges Part., da sie ja umgekehrt auf einem Nomen, meist in Gestalt eines Zustandsadj., fußen, das man nur in erweitertem Sinn als Part, bezeichnen kann; vgl. etwa |j?T „alt, Greis" mit Imperf. p_T? „er altert" und Perf. p.J „er war (ist) alt". Wo aus statischen Wurzeln ein echtes Part, gebildet wird, geschieht dies analog zum fientischen Verbum, wie etwa bei „hassen" mit dem Part. Akt. NJiP „hassend" und dem Part. Pass. F. HiOli? „gehaßt, zurückgesetzt". Zuweilen begegnet beim statischen Verbum neben dem Zustandsadj. auch das fientische Part, mit deutlichem synt. Unterschied; so ist von „stottern, spotten" das Adj. IS?1?* „barbarisch redend, fremdsprachig" (Jes. 28, 11) und das Part. JS7'1? „verspottend" (Jer. 20, 7) belegt. c) Das Part, hat nominale und verbale Rektion: "ans Tjöty „die deinen Namen Liebenden" (Ps. 5, 12), l i r n S „Davids Feind" ( I S . 18,29), ">p>f "'S?« „die mich ohne Ursache hassen" (Ps. 69, 5), rns 1 ? ' U t ^ r n „und [warum] hältst du mich für deinen Feind" (Hi. 13, 24), D3n „die mir grundlos feind sind" (Thren. 3, 52), rh(?n DAN „das, was ihnen begegnet war" (Gn. 42, 29); doch regiert es öfter Nominal- als Verbalsuffixe: """pSä „der mich Lösende, mein Verteidiger" (Hi. 19, 25), „der mich umgürtet" (Ps. 18, 33), wobei in der letzten Bildung der nominal-verbale Doppelcharakter des Part, mit Artikelgebrauch und Verbalsuffix besonders anschaulich zum Ausdruck kommt.
§ 104. Das Partizipium
67
d) Das Part, kann von Partikeln wie ttT „Vorhandensein", „Nichtsein" und Iii? „Nochsein" regiert werden: tf.TDN U01? ¡TOS „ob einer da ist, der Recht übt" (Jer. 5, 1), X3 f i O NSV
„niemand konnte aus- und
eingehen"
(Jos. 6,1), "I12B I I S „als er sich noch zurückhalten mußte" ( I C h . 12, 1). 2. a) Entsprechend dem aspektualen Grundcharakter des hebr. Verbalsystems ist auch das Part, der Zeitstufe nach neutral. So kann man dem Part. Akt. N3 in isolierter StelT lung nicht ansehen, ob es — wie in den meisten Fällen — mit „kommend", mit „gekommen" (Gn. 18, 11) oder „kommen werdend" (1 S. 2, 31) zu übersetzen ist. Desgleichen kann das Part. Pass. neben seiner eigentlichen Bedeutung in den abgeleiteten Stämmen gerundivische Funktionen in mancherlei Abschattierungen haben; so besonders im Ni.: „begehrenswert" (Gn. 3, 6), N"]iJ „zu fürchtend, furchtbar" (Ps. 76, 8), T^iJ D»1? „einem Volke, das [noch] n'HH „das eß-
geboren werden soll" (Ps. 22, 32),
bare Getier" ( L v . 11, 47); daneben sei auf den interessanten Bedeutungsunterschied irnpiaian
hingewiesen,
der
zwischen
Polal
„die umgebracht werden sollten" (Ketib) und
Ho. D^raian
„die
getötet
werden
sollten" (Qere) in 2
R. 11, 2 besteht. b ) Die Dauer in der Gegenwart beschreibt das Part. Akt. etwa in folgenden Sätzen: n » 0 KS11 in31 „und ein Strom entspringt in Eden" (Gn. 2, 10), n,n17S » T ^
„denn Gott
weiß" (Gn. 3, 5), n r n ä •OiX „ich bin auf der Flucht" (Gn. 16, 8). Hieraus entwickelt sich auf später Stufe das gewöhnliche Präs. oder der Durativ der Gegenwart, obis?1? TliJH D i a » „die Erde besteht in Ewigkeit" (Qoh. 1, 4), das im 5*
68
Vierter Teil: Satzlehre
mittelhebr. Tempussystem (§4, 3 c) seine volle Ausprägung erfahren hat (§ 101, 7 b). c) Als ein Perf.-Präs., das die in der Gegenwart vollendete Handlung und den sich daraus ergebenden Zustand bezeichnet, begegnet zuweilen das Part. Akt. mit dem Artikel: nNin ip.l'V „deine Augen sind es, die gesehen haben" (Dt. 3, 21); allerdings kann der Artikel auch beim Durativ der Gegenwart stehen: • W S S f l „der mich gürtet" (Ps. 18, 33; s. u. l c ) . Gewöhnlich steht zur Bezeichnung des Zustandes das Part. Pass.: rTPVl U r V sT „alle von ihr Erschla" genen" (Prv. 7, 26). Zum Part, im Akk. des Zustandes vgl. §108, 2b. d) Als Durativ der Vergangenheit findet sich das Part. Akt. etwa in der Verbindung T B p ü l n|l?? Sin n i n a a p ! „nur opferte und räucherte er auf den Höhen" (1 R. 3, 3); zuweilen wird auch hier das Part. Pass. gebraucht, so im Ho.: nnVtf S'ni nSSW Hin „schon wurde sie hinausgeführt, da schickte sie" (Gn. 38, 25; doch vgl. hierzu auch § 121,2 b). Zur Bezeichnung des Zustandes in der Vergangenheit vgl. etwa D'^an tPaV E r w j - V x „und er sprach zu dem Manne, der in Leinen gekleidet war" (Ez. 10, 2). e) Auf der Stufe der Vorvergangenheit im Sinne eines Plusquampcrf. steht das Part. Akt. in dem Satz: 1*7 VPf?] DJpN rnj?ri _ l ?3 nx „sie berichteten ihm alles, was ihnen begegnet war" (Gn. 42, 29; s. u. l c ) ; zum Part. Pass. vgl. etwa i n i r o i?npT ^ i x n -win in*npV n?rn „da trat ihm Husai der Arkiter entgegen, der seinen Rock zerrissen hatte" (2 S. 15, 32). f) Im Fut. begegnet das Part. Akt. z. B. nach Man „siehe": V n a r r n x i C 3 » ^ n „siehe, ich bringe die Flut" (Gn.
§ 104. Das Partizipium 6, 17), ebenso in Sätzen wie:
69 nitfn naitfn 1 ?
^
n V s „denn nach Jahresfrist wird der König von Syrien [wieder] gegen dich heraufziehen" (1 R. 20, 22), oder in temporalen bzw. konditionalen Fügungen: WO "OäN DDriN "TpS „wenn ich gestorben bin, wird sich Gott euer gewiß annehmen" (Gn. 50, 24). Zur futurischen Bedeutung des P a r t . Pass. vgl. I H T ? 1 ? 1*713 ]5"nün „siehe, ein Sohn wird dem Hause David geboren werden" (1R. 13,2). g) In Verbindung mit dem Perf. u n d Imperf. cons. sowie mit dem Imperf. und Juss. von rPH „sein" entstehen zusammengesetzte Zeitformen, die die jeweilige Zeitstufe unterstreichen u n d zuweilen dem Part, modale Nuancen verleihen können: nin^TlX IXT^ IpN n n x nTra •'¡TT „ u n d er lehrte sie, wie sie Jahwe verehren sollten" (2 R. 17, 28), n i t t h n r n np T 3n „die Rinder pflügten gerade" (Hi. 1, 14), a-'TO^n i r a ? ]niü •'¡VI „ u n d er mußte im Gefängnis die Mühle drehen" (Jdc. 16, 21 Ketib), *TT7 XCp} D ^ i i r i S ? . . . firsa n . ^ „ u n d der Thron Davids stehe . . ! allezeit f e s t " (1 R. 2, 45), V ^ a a '¡V! „ u n d sie (die Feste) möge t r e n n e n " (Gn. 1, 6). Zum Gebrauch von rPH mit P a r t , im Mittelhebr. vgl. § 101, 7b. 3. a) Das Part, kann jeden Satzteil vertreten u n d steht dann oft f ü r einen Nebensatz; so als Subjekt: n a i tP'X n ? a nöV ni!3 „wenn jemand einen Mann schlägt, so daß er stirbt, muß er getötet werden" (Ex. 21, 12), oder als Akk.O b j e k t : i|"01373 „ u n d ich will segnen, die dich segnen" (Gn.''l2, 3 ) ; ' f e r n e r als A t t r i b u t : W f ? " 1 ? ? "^¿n?? !>ein jeder, der mich findet, wird mich t ö t e n " 4,14), oder im adv. Bezüge: ntf-N 1 ? D57H Volk kehrt nicht zu dem zurück, der es geschlagen (Jes. 9, 12).
rrni (Gn. „das hat"
70
Vierter Teil: Satzlehre
b) Prädikativ fungiert das Part, bei Schilderungen in der Vergangenheit oft bei einem Verbum des Wahrnehmens unter Einschub von ¡Tin „siehe!", das man besser nicht mit übersetzt: O'Sa D,l?ä? nüHl X*l*1 „und als er aufschaute, sah er Kamele kommen" (Gn. 24, 63), ferner nach IIS? „noch", oft fortgesetzt durch ein Verbum finitum: inis? nN3 "70*11 . . . *121!3 „während er noch redete . . . , kam Rahel" (Gn. 29, 9). ' § 105. Das Akkusativobjekt 1. a) Nach § 95, 4 drückt der Akk. als abverbaler Kasus sämtliche Beziehungen aus, die zwischen einem Nomen und dem ihm übergeordneten Verbum bestehen können. Im Akk. stehen demnach das direkte oder nähere Objekt 1 ), die adv. Bestimmungen (§ 106) und die Präpositionen, mit deren Hilfe ein Nomen von einem Verbum regiert werden kann (§ 107). Beim direkten Objekt unterscheidet man ein äußeres, von einer Handlung betroffenes, daher auch als affiziert bezeichnetes Objekt und ein inneres oder effiziertes Objekt, das im Begriff des regierenden Verbums in der einen oder anderen Form bereits enthalten ist. Verben, die äußere Objekte regieren, bezeichnet man als trans., die übrigen als intrans.; innere Objekte können sowohl bei trans. als auch bei intrans. Verben stehen. Im übrigen weicht das Hebr. in bezug auf seine Vorstellungen vom trans. und intrans. Charakter der Verben wesentlich von unserer Auffassung ab; außerdem ist zu beachten, daß zahlreiche statische Verben Transitiva sind und somit die Begriffe „fientisch" und „statisch" einerseits sowie „trans." und „intrans." anderseits streng auseinandergehalten werden müssen. x
) E. K a u t z s c h , Grammatik, §117; HS, §§89—97.
§ 105. Das Akkusativobjekt
71
b) Während das Ugar. noch seine volle Nominalflexion besitzt und dementsprechend das Akk.-Objekt jederzeit erkennbar ist, hat sich im Hebr., ebenso wie etwa im Phön., Moab. und Altaram. 1 ), eine Akk.-Partikel herausgebildet, die tib. in der Regel als DK und erscheint (§ 87, 3 b). Ihre Etymologie ist fraglich 2 ); immerhin ist synt. bedeutsam, daß sie offenbar aus einem Hervorhebungselement *t entstanden zu sein scheint, mit dessen Hilfe man wohl zunächst das Pronomen im Satz hervorhob 3 ). So ist im Akkad. noch erkennbar, wie sich dieses Element beim selbständigen Pronomen im Gen. und Akk. erst allmählich durchgesetzt hat 4 ), und im Ugar. begegnet es beim Pronomen in der 3. Person, um dieses als selbständiges Akk.-Objekt oder Gen.-Attribut zu kennzeichnen: hwt = *huwati „ihn" oder „seiner" 5 ); außerdem kann es altassyr. an den Nom. treten: si und sU „sie" 6 ). Von hier aus erklärt sich, warum im Hebr. die Partikel nN nicht von vornherein synt. eindeutig festgelegt ist. Als Akk.-Zeichen, nicht dagegen zur Verdeutlichung des Gen., begegnet sie in der alten bzw. archaisierenden Poesie seltener als in der jüngeren Dichtung; weit häufiger findet sie sich in der Prosa, wobei auch hier eine Zunahme im späteren Schrifttum festzustellen ist, ohne daß synt. Konsequenz erreicht wäre7). Außerdem gibt es in MT einige literarisch sichere Belege, in denen DS einwandfrei nicht den Objektsа
) J. F r i e d r i c h , Phön.-pun. Grammatik, §255. ) Vgl. etwa BL § 81 k'—1'. 3 ) Vgl. hierzu bereits die Erwägungen in GVG I, §106a—e. 4 ) W. v. S o d e n , Akkad. Grammatik, § 41, 4 - 5 . 5 ) C. H. Gordon, Textbook, § 6, 4. б ) W. v. S o d e n , a. a. 0 . 7 ) A. M. W i l s o n , The Particle HS in Hebrew. Hebraica G (1890), 139—150. 212—224; HS, §96; J. H o f t i j z e r , Remarks concerning the use of the particle t in Classical Hebrew. OTS 14 (1969), 1—99 (Lit. S. 1, Anm. 1). 2
72
Vierter Teil: Satzlehre
Akk. regiert, sondern den Nom. nach sich hat u n d damit das Subjekt hervorhebt 1 ); dies gilt vornehmlich vom einfachen (§90) und vom zusammengesetzten (§92, 4b) Nominalsatz: V v j " ' ! ^ nVijrVD"]").^ „alle diese [waren]
kriegstüchtige
Männer" = „lauter kriegstüchtige Männer" (Jdc. 20, 46), T7P 1*7 V ^ l ^ T l X ttPKl „ u n d ein jeder, seine Opfer — ihm sollen sie gehören" = „jedem soll sein Opfer gehören" (Nu. 5,' 10), rr1?!? HN3 nK?n- n sT nTnT - V sT n s „was all dieses Un3~nK Vi/arxV „der nicht beschnitten ist am Fleische seiner V o r h a u t " (Gn. 17, 14). c) Selten steht doppelter A k k . : f l N H ^ r r n ^ H i n ? xV??: „es fülle sich mit seiner Herrlichkeit die ganze E r d e " (Ps. 72, 19). 3. a) Das logische Subjekt eines Pass.-Satzes wird gewöhnlich durch b eingeführt: ^ n p j n X1? „und wenn ihr euch hierdurch nicht von mir warnen l a ß t " (Lv. 26, 23). Dieser Sprachgebrauch läßt sich am ehesten daraus erklären, daß die Präposition V nach Ausweis des Ugar. bereits altkan. nicht nur die Richtung, sondern auch die H e r k u n f t angibt 1 ). Dem entspricht, daß daneben auch ]» „ v o n " gebraucht wird: ""BS IIS? " I t t ^ - V s rnD^'N 1 ? V i a a n „nicht soll alles Fleisch ferner durch die Wasser der F l u t ausgerottet w e r d e n " (Gn. 9, 11). In gleicher F u n k tion wird schließlich 3 verwendet: i a T m X 3 „durch Menschen soll sein Blut vergossen werden" (Gn. 9, 6); auch die Anwendung von 3 dürfte letztlich darin begründet sein, daß diese Partikel ebenso wie V ambivalent ist u n d somit ebenfalls die H e r k u n f t bzw. Urheberschaft anzeigen kann. b) Vielfach jedoch wird das logische Subjekt nicht ausgedrückt (s. u. l b ) ; vgl. besonders das unpersönliche P a r t . Pass. " l ö p ö „es wurde geopfert" (Mal. 1, 11). § 110. Das Reflexivverhältnis 1. Die Refl.-Funktionen werden nach § 66, l a . b durch Ni. und H i t p . ausgeübt: f l K H x b a n i
„ u n d das Land füllte
sich" (2 R. 3, 20), p i n p r i " z e i g e dich s t a r k ! " (1 R. 20,22). Vgl. C. H. G o r d o n , Textboolc, § 1 0 , 1 .
§ 111. Der Fragesatz
85
2. a) Soll darüber hinaus ein Refl.-Verhältnis besonders betont werden, gebraucht man häufig V „ f ü r " : n,tt>2 - W 'ijaV „da nahm sich Lamech zwei Frauen" (Gn. 4, 19); doch auch andere Präpositionen werden verwendet, z. B. „und du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst" (Lv. 19, 18). b) Daneben begegnen häufig Umschreibungen wie „Seele, Person", 21? „Herz", 3lji> „Inneres": Uitt? „er liebte ihn wie sich selbst" (1 S. 20,17). Mittelhebr. ist „Wesen, selbst" häufig; z. B. TJSSB Bfi-isn Vn „sondere dich nicht ab" (Pirqe Abot 2, 4). B. Besondere
Arten
von
Hauptsätzen
§ 111. Der Fragesatz 1. Das Hebr. unterscheidet zwischen der direkten oder unabhängigen Frage 1 ) einerseits und der indirekten bzw. abhängigen Frage (§ 114, 4a) anderseits. Beide Frageformen begegnen entweder als Satz- oder als Wortfrage. Erstere fordert dazu auf, sich für oder gegen einen zur Diskussion gestellten Vorgang, eine Handlung oder einen Zustand zu entscheiden; daneben kann sie zur Wahl zwischen mindestens zwei Möglichkeiten herausfordern, wobei man in diesem Falle von der Disjunktivfrage spricht. Die Wortfrage dagegen zielt auf die Näherbestimmung eines einzelnen Satzgliedes ab, das durch ein Fragewort als unbekannt eingeführt wird. Sowohl die Satzfrage als auch die Wortfrage können aus einem Nominal-, einem Verbal- oder einem zusammengesetzten Nominalsatz bestehen. E. K a u t z s c h , Grammatik, § 150; HS, §§ 53—5(>.
86
Vierter Teil: Satzlehre
2. a) Die einfache direkte Satzfrage wird gewöhnlich durch die Interrogativpartikel ¿¡ (§ 86, 2) eingeleitet: "OH VlXtf rpa1? nnia n p „gibt es noch jemanden, der vom Hause Sauls übriggeblieben ist?" (2 S. 9, 1), j'XH 1157 rn.T1? K'OJ HS „gibt es hier weiter keinen Propheten Jahwes?" (1 R. 22, 7), ^ n s - V » TJ31? njp#?] „hast du auf meinen Knecht Hiob geachtet?" (Hi. 1, 8). Zuweilen fehlt die Einführung, so daß der Interrogativcharakter eines Satzes nur durch Modulation der Rede und etwa durch Wortstellung erkennbar wird: DiVttDi?1? ivl 1 ? „steht es gut um den jungen Mann Absalom?" (2 S. 18, 29), ri"]fiK nnK ^Ván „hast du, o König, gesagt?" (1 R. 1, 24); so vor allem auch, wenn die Frage mit dem vorhergehenden Satz durch 1: „und" verbunden ist: EVHÍn .' .• • ÍIIJT H Fi Sil " T : T - : intfTn nnxi ^rnfsr ias? ^ s a n b s n n x „nun aber hat AV T • VT ~ : •• T : ' • • V: T V " Jahwe . . . die Amoriter vor seinem Volke Israel vertrieben, und ausgerechnet du willst es vertreiben?" (Jdc. 11, 23). b) Die bejahende Antwort erfolgt durch Wiederholung des in der Satzfrage betonten Wortes, wobei in der Anrede die Umsetzung von der 2. in die 1. Person zu beachten ist: rix -iptf»] a s v rrnxn „bist du Joab? Da sagte er: J a ! " (2 S. 20, 17), •qVx ~i¡?Kn] nín tfnjtn-DS? -obn.-] „willst du mit diesem Manne gehen? Darauf sagte sie: J a ! " (Gn. 24, 58); daneben begegnet auch, wie im Mittelhebr., die Interjektion | n (§ 89, 2) als Bejahungspartikel: fl 1 ? „da sagte Laban: J a ! " (Gn. 30, 34). Für die Negation genügt vielfach einfaches xV „nein" oder „niemand, nichts": Ñ1? 1 n n s "TnöNn „bist du aus Ephraim?, und er antwortete: Nein!" (Jdc. 12, 5), n s r t f V ! "1)2X1 Tfbtitpl
§ 111. Der Fragesatz
87
•pN r n a s i „und wenn er dich fragt und sagt: Ist jemand hier?, dann sage: Nein!" (Jdc. 4, 20). c) Die Satzfrage braucht nicht nur auf eine echte Entscheidung abzuzielen, sondern kann auch als rhetorische Frage die Antwort bereits enthalten und somit einen verstärkten Aussagesatz darstellen. Wird eine bejahende Antwort erwartet, so wird zuweilen das Interrogativum H angewandt: n*?DN... fyn _ , |Dr! „hast du etwa von dem Baume . . . gegessen?" (Gn. 3, 11), nriN , nx~''pn „du bist doch mein Verwandter!" (Gn. 29, 15), Q^lS^n' „ihr wißt doch!" (1 R. 22, 3), Flsn; DKTil „weißt du dies nicht von alters her?" (Hi. 20, 4); häufiger ist allerdings die Einführung durch «Vn „nicht wahr?": r n i r p j e r r ä V n „ist das nicht aufgezeichnet?" (Jos. 10, 13) neben affirmativem r u i n ? iWil „es ist ja aufgezeichnet" (2 S. 1, 18), NiVT] a?ns» T ^ a VXT&r-nS „habe ich nicht Israel heraufgeführt aus Ägyptenland?" (Am. 9, 7); auch bei der rhetorischen Frage kann das Interrogativum wegfallen: DinN X1? ''Ii?] „und ich sollte nicht schonen?" (Jon. 4,11). Wird eine verneinende Antwort oder Bestätigung vorausgesetzt, so wird in der Regel T\ gebraucht: 'OiX TIK "lftitfn „bin ich denn meines Bruders Hüter?" (Gn.4,9), rrirn
„stirbt der Mensch, lebt er gewiß nicht wieder
auf" (Hi. 14,14), rva , V-n?3n nrmn „solltest etwa du mir einen Tempel bauen?" (2 S. 7,5). Daneben wird, wenngleich selten, DX gebraucht: atflV IS'H nans-QN „wird etwa der Töpfer dem Ton gleichgeachtet?" (Jes". 29,16). 3. Die Disjunktivfrage 1 ) begegnet in der Regel als Doppelfrage, daneben aber auch als Fragekette. !) HS, § 136.
88
Vierter Teil: Satzlehre a) B e i der Doppelfrage h a t in der Regel das erste Glied n 1 ) ,
das zweite meist DK bzw. DiO m i t
der K o p u l a als S a t z -
t r e n n e r (§ 1 1 2 , 3 a ) , seltener IN „ o d e r " :
riNSV IIS? «jOiKn
V r n K ~ D K . . . n a n V ö ! ? „soll ich nochmals zum K a m p f e . . . ausziehen, oder
soll ich davon a b s t e h e n ? "
( J d c . 20, 28),
auch k a n n das zweite Glied einfach durch Negation ersetzt werden:
tta'lpa
HVp ITH „ist
Jahwe
unter
uns
oder n i c h t ? " ( E x . 17, 7 ) ; zur disjunktiven F r a g e k e t t e vgl.
tioj a :a m t]1?: siann Isis trtf-rn • T tntfVtf-DN : r : i i nIxAV : n^—t^iV^a) T T •T / I:
i | 2 n x a - i a i n w n p b f n r n - D X ) . . . ti^s—as» 1 ? „soll für drei J a h r e H u n g e r s n o t in dein L a n d k o m m e n , oder willst du drei M o n a t e lang vor deinen F e i n d e n auf der F l u c h t sein . . ., oder soll drei T a g e P e s t in deinem L a n d e wüten ? " (2 S. 24, 13). b ) Die D i s j u n k t i v f r a g e wird durch Wiederholung der vom Angesprochenen gewählten Möglichkeit b e a n t w o r t e t :
^Vin
n!???Tj n V s . . . V i m - D N n a n V a V . . . „sollen wir . . . in den K r i e g ziehen oder [davon] a b s t e h e n ? . . . Zieh hinauf, und du wirst Glück h a b e n ! " (1 R . 22, 1 5 ) ; ebenso k a n n eine k o m p l e x e A n t w o r t erfolgen: W 1 ? - ^ . . . n N ' i K |üpT
D1?^
IpT aN
„habt
ihr
noch
a«
Vater
oder
Bru-
d e r ? . . . W i r h a b e n n o c h einen b e t a g t e n V a t e r u n d einen [ihm] im Alter [geborenen] K n a b e n " ( G n . 4 4 , 1 9 f . ) ,
m/p-sas—^
n1?
Uptf'l
| -iük'i irgsb-DS nnx ii^n i1?
„er sprach zu i h m : Gehörst du zu uns oder zu unseren F e i n den ? E r a n t w o r t e t e : N e i n ! I c h bin vielmehr der B e f e h l s h a b e r des Heeres J a h w e s " ( J o s . 5, 1 3 f . ) . !) Zu DN beim ersten Glied vgl. Hi. 6 , 1 2 . 2)
So mit 1 Ch. 21, 12 für S7af „sieben".
T -:
§ 111. Der Fragesatz
89
c) Häufig findet sieh rhetorischer Gebrauch: ^ Ö P " ^ a n « 3 Vipari Vitfö-DN ir^SJ „du willst wohl gar König über uns werden oder uns beherrschen?" (Gn. 37, 8), so vor allem auch in der prosodischen Stilform des Parallelismus membrorum: -rifean ^ i t f - O N i ? SXftn V» | n ? n "lKBil?i7 i a ^ a - 1 ? ? „rühmt sich die Axt gegen den, der damit schlägt, oder brüstet sich die Säge gegenüber dem, der sie zieht?" (Jes. 10, 15). 4. a) Die Wortfrage wird entweder durch ein Fragepronomen oder ein Interrogativadverbium eingeleitet (§ 31, 2): ni"?n Bf'Nn-'a „wer ist dieser M a n n ? " (Gn. 24, 65), ^ „wer seid i h r ? " (2 R. 10,13), na 1 ? ^ r r ä » n x r n a rnJH'N 1 ? „was hast du mir angetan, warum hast du mir nicht mitgeteilt?" (Gn. 12, 18). b) Die Antwort kann in einem einzelnen Begriffe oder in einem ganzen Satze bestehen: T|jnax n m "OlX "lBtfni nX" 1 » „wer bist du ? Sie sprach: Ich bin Ruth, deine Magd" (Ru. 3,9), Vdki n• x ^• n* tfmn n tTf x' nT n aV s n i- irfos n r t - r n a- „warum hast A" T T T ' T ' 7
du das getan ? Da sagte die F r a u : Die Schlange hat mich verführt, so daß ich a ß " (Gn. 3, 13). c) Häufig wird die Wortfrage rhetorisch gebraucht: pA"7B?S~nai „und wie sollen wir uns rechtfertigen?" (Gn. 44,16), ^ " n a •>'?8 n a x n n r n a i Iis? • V n a „was bleibt mir da noch ? Und wie könnt ihr da noch zu mir sagen: Was willst d u ? " (Jdc. 18, 24), so auch dichterisch: Hivn iD'iJ Hiaxj njitV „wie ist zur Dirne geworden die treue S t a d t ! " (Jes. 1, 21), und sprichwörtlich: l a r m i ? p n ^ - H B „was hat das Stroh mit dem Korn gemein?" (Jer. 23, 28).
90
Vierter Teil: Satzlehre
d) Eine Abart der rhetorischen Wortfrage stellt der interrogativische Wunschsatz 1 ) dar: "lipa IlbpiO „hätten wir doch Fleisch zu essen!", wörtlich: „wer gibt uns Fleisch zu essen?" (Nu. 11, 4), "p.83 ÖBtf •'löS^-''!? „o würde man mich doch als Richter im Lande einsetzen!" (2 S.15,4); zum konditionalen Wunschsatz vgl. § 122, 5. § 112. Koordinierte und subordinierte Hauptsätze 1. Nach §3, 2i herrscht im sem. Satzgefüge primär die Beiordnung oder Parataxe. Dabei stehen die einzelnen Sätze entweder asyndetisch nebeneinander, oder sie werden durch beiordnende Konjunktionen miteinander verbunden 2 ). Logisch gesehen, kann dieses Nebeneinander sowohl Koordination als auch Subordination bedeuten. So sind auch die untergeordneten Sätze, die wir auf Grund ihres Stellenwertes als Nebensätze bezeichnen, ihrer Struktur nach Hauptsätze. Sie zeichnen sich nicht durch besondere Wortstellung aus; denn dort, wo in koordinierten Doppelsätzen Chiasmus in der Anordnung der Satzteile begegnet, handelt es sich nicht um eine Frage der Syntax, sondern der Stilistik 3 ), wie etwa in: l aT iT n- - n «V n a- tTi m •xT i : r AnT sV la-wap^l „und es wurden :L-:>' neidisch auf ihn seine Brüder, aber sein Vater merkte sich die Sache" (Gn. 37, 11). Hierzu kommt, daß die meisten Konjunktionen keine eindeutigen Merkmale der Subordination enthalten. 2. Syndetische Beiordnung erfolgt durch koordinierende Konjunktionen (§ 88, 2a); z. B. 57T| IX HNn IN „sei es, daß er es gesehen oder erfahren h a t " (Lv. 5,1), sn~DNl a i ü ' D N yatlfa . . . Hin? Vipa „es sei gut oder es sei unheilvoll, !) E. K a u t z s c h , Grammatik, §150,1; HS, §9. ) E . K a u t z s c h , Grammatik, §§154.156; HS, §§133—139. Zum hebr. Satzgefüge vgl. ferner Th. J. Meek, The Syntax of the Sentence in Ilebrew. JBL 69 (1945), 1—13. 3 ) Anders, doch schwerlich mit Recht, HS, § 138. 2
§ 112. Koordinierte und subordinierte Hauptsätze
91
auf die Stimme J a h w e s . . . wollen wir hören" (Jer. 42, 6), X1? •q-ia-ül i n j p p X1? a p ' D l „ k a n n s t du es schon nicht verfluchen, so sollst du es wenigstens nicht segnen!" (Nu. 23,25), tzn-n nVn r n r n y u n o 1 ? ^ pixn-Vx iik| o s n TS?—ODl| . . . XlH „wir sind in das L a n d gekommen, in das du uns geschickt h a s t ; es fließt zwar über von Milch u n d Honig . . . , aber das Volk ist stark, das im Lande w o h n t " (Nu. 13,27f.; zu S i n f ü r iTH vgl. § 17,2). 3. a) Die weitaus häufigste Beiordnung findet durch Waw cop. s t a t t . Allerdings fungiert diese Bindepartikel nicht nur als die Konjunktion „ u n d " , sondern sie spielt vielfach die Rolle eines Satztrenners, der den Beginn eines neuen Satzes innerhalb des synt. Gefüges anzeigt u n d dementsprechend nicht mit ins Deutsche zu übertragen ist; das gilt etwa von der Wortfolge 3iü"DX „es sei gut, oder es sei böse" (s. u. 2), wo 1 vor DN unserem K o m m a entspricht. Von den zahlreichen Funktionen des W a w cop. als koordinierender Konjunktion seien der adversative und der erklärende Gebrauch hervorgehoben: W l ^ r i rrttfXT ]?")£ iVsrrx 1 ? n a p a n - 1 ? ^ . . . a n s „als Erstlingsgabe mögt ihr sie darbringen . . . , aber auf den Altar dürfen sie nicht k o m m e n " (Lv. 2, 12), ••jVan r r a - r w n i n ^ - r r a - n x r p ä n tfxa V n a ^ a - V s - n ^ i ) d J ^ i t "•Pia-bD n x ] „ u n d er verbrannte den Jahwetempel, den Königspalast u n d alle Häuser in Jerusalem; das heißt, er verbrannte [nur] jedes große H a u s mit F e u e r " (2 R. 25, 9). b) Logische Subordination liegt dann vor, wenn W a w cop. einen Vergleichssatz (§ 116,1) einleitet, oder final (§ 117, 1), konsekutiv (§ 118,1), konzessiv (§ 119,1) u n d kausal (§ 120,1) fungiert. Statt tib. rra; vgl. BH 3 zur Stelle.
Vierter Teil: Satzlehre
92
4. Als untergeordneter H a u p t s a t z besitzt der Umstandsoder Modalsatz synt. große Bedeutung. Häufig als Nominal-, doch auch als Verbalsatz ist er dem übergeordneten Satze teils asyndetisch, teils syndetisch durch 1 „ u n d " logisch subordiniert. a) Modale Nominalsätze sind z . B . asyndetisch: DS?i?rH •>0 lilliv DiVatoS a V a „ d a stieß er sie (sc. die Speere) in Absaloms Herz, während er noch l e b t e " (2 S. 18, 14); syndetisch: V n x T n - n n- sv n t r Nim: . . . mTr r: v VTx•• n t T i—„ u'' n d Jahwe erschien ihm . . ., während er im Zelteingang saß" (Gn. 18, l), p x ) Dni? v « ""rraai t r a n n ^ N - N V „ich mag nicht W u n d a r z t sein, während in meinem Hause weder Brot noch Mantel i s t " (Jes. 3, 7); vgl. auch § 115, 2 a. 3 a. b) Modale Verbalsätze stehen anscheinend häufiger asyndetisch: DniaNö i s n n DSny-riSt W ^ i l „ u n d sie steiften ihre Nacken, wobei sie schlimmer handelten als ihre V ä t e r " (Jer. 7, 26); vielfach sind sie verneint u n d können adv. wiedergegeben werden: S7T - « 1 ? nsittf inN'hr) „Verderben überkomme ihn unversehens" (Ps. 35, 8), D3J11 n ö T tfVl. VbO! tfV} DJTVv D i n ; - ^ „ u n d er wird sie schlagen mit der Schärfe des Schwertes ohne Mitleid, Schonung und E r b a r m e n " (Jer. 21, 7).
C. Der abhängige
Satz
§ 113. Der Subjektsatz 1. a) Innerhalb eines Satzgefüges besteht das Subjekt des regierenden Satzes zuweilen in einem logisch subordinierten
Hauptsatz 1 );
z. B.
asyndetisch:
Th. J. Meek (oben S. 90, Anm. 2), 7; HS, § 141.
DlS?in
§ 114. Der Objektsatz
93
i r r f r x m r r b n a n „denn cs ist den Ägyptern ein Greuel, daß wir Jahwe, unserem Gott, opfern" (Ex. 8, 22), fj?Ö , rr;i ""l?*? niiT n ^ b D ^ a i S ] Di"1 OTöang „da ereignete es sich nach vierzig Tagen und vierzig Nächten, daß Jahwe mir übergab" (Dt. 9, 11); syndetisch: "lifiN'l Kinn n??3 N^l „und zu jener Zeit geschah es, daß er sagte" (Gn. 21, 22; zu x i n n für N^nn vgl. § n , 2). b) Zur Kennzeichnung der Abhängigkeit bedient man sich, wie bereits im Ugar. 1 ), der ihrem ursprünglichen Wesen nach hinweisenden oder allgemein hervorhebenden 2 ) Partikel "'S sowie des Eelativums (§31, 3 a) in der Bedeutung „ d a ß " : D-Wn Dtf iV'lD-lN "O "TPl „und es geschah, daß seine Tage dort lang wurden" (Gn. 26, 8), XÏÎ11 VJIKTiX „was nützt es uns, daß wir unseren Bruder erschlagen?" (Gn. 37, 26); -l^in - « 1 ? i f g 31B „es ist besser, daß du nicht gelobst" (Qoh. 5, 4). So auch "ltfx Hfl nriX „und dies [ist es], wie du sie (sc. die Arche) bauen sollst" (Gn. 6,15), wobei es sich hier um einen Nominalsatz handelt, der aus Subjektsatz und Demonstrativum als Prädikat gebildet ist; vgl. hierzu ferner § 115, 5c. 2. Zum Inf.-Satz vgl. § 102, 4b. § 114. Der Objektsatz 1. Verben des Sagens, Wahrnehmens und Empfindens haben als direktes Objekt häufig Nominal- und Verbalsätze 3 ) nach sich. Der Objektsatz umfaßt dementsprechend auch die abhängige Rede und Frage. !) C. IT. Gor d o n , Textbook, § 1 2 , 3 . 2 ) Vgl. oben §91, 2 d. 3 ) E. K a u t z s c h , Grammatik, §157; Th. J. M e e k S. 90, Anm. 2). 7 f . ; HS, §§ 143. 160.
(oben
94
Vierter Teil: Satzlehre
2. a) Zum Objektsatz als logisch subordiniertem H a u p t satz vgl. asyndetisch: RK TlHN „sage doch, du seist meine Schwester!" (Gn. 12, 13; zur Nesiga vgl. §21, 3a); syndetisch: r n ü C h „und du sollst darauf achten, daß du befolgst" (Dt. 16,12), wofür gleichbedeutend ni©S?!? $~}X>f] (Dt. 6, 3) stehen kann, Hin? •'fi^m „ich habe Anzeichen dafür, daß mich Jahwe gesegnet h a t " (Gn. 30, 27). b) Subordination erfolgt wie beim Subjektsatz durch rs, (§113, l b ) sowie n f N - n ? ? „ d a ß " : T3 O'nVs X ^ l aits „und Gott sah, daß [es] gut [war]" (Gn. 1, 10), r r h j I 7|?D-'3 ^ . f s „als Isebel hörte, daß Nabot gesteinigt sei" (1 R. 21, 15); HtfX npH"**1? " i p . . . 'ISJlSn n i i a a , n 1 7 „ u n d ich will dich . . . schwören lassen, daß du f ü r meinen Sohn keine F r a u von den Kanaanäerinnen nehmest" (Gn. 24, 3), TN?? ^ S t f » ^IXtf S*li] „und als Saul sah, daß er viel Erfolg h a t t e " (1 S. 18, 15), r i D S ^ n - n f i ? n x n?tpn _ l ?N „vergiß nicht, daß du erzürnt h a s t " (Dt. 9 , 7 ) , r s - n s nvr; u f a l n — i g s n x ayiptf ^ „denn wir haben gehört, daß Jahwe das WJB1? Wasser des Schilfmeeres vor euch ausgetrocknet h a t " (Jos. 2, 10). 3. Zuweilen wird auch die unabhängige Rede durch "'S eingeleitet; z. B. i t f y IwaN-JB v n b N ^ „ich sagte es, um nicht ihretwegen zu sterben" (Gn. 26, 9). Hier liegt offenkundig keine subordinierende, sondern eine betonende Funktion der von Haus aus deiktischen Partikel "'S vor; vgl. hierzu die Verwendung von "'S vor betontem Verbum nach § 91, 2 d . Ein solches "O zu Beginn der Rede sollte man u n übersetzt lassen und jedenfalls nicht mit „ d e n n " wiedergeben.
§ 114. Der Objektsatz
95
4. a) Die abhängige oder indirekte Frage unterscheidet sich, etwa im Gegensatz zum Deutschen, weder der Wortstellung noch dem Modus nach von der direkten Frage (§ 111, 1), was in dem parataktischen Grundcharakter des hebr. Satzgefüges seine Ursache hat. b) Sie wird durch H, häufiger durch DX „ob" eingeleitet: n?an iVpn niNlV „um zu sehen, ob das Wasser abgenommen h ä t t e " (Gn. 8, 8), ^ V n ? 1 ) ... »V HJ „geht und f r a g t . . . , ob ich von dieser meiner Krankheit genesen werde" (2 R. 1, 2), BStpa nfc» t r - D S . . . i t f ß n i „und s u c h t . . . , ob es einen gibt, der Recht ü b t " (Jer. 5, 1); daneben ist auch IS belegt: n©PT iyaN T]25?rna iX ^ T P ^ „wenn mir nur jemand meldete, ob dir dein Yater etwa hart antwortet!" (1 S. 20, 10). c) Die abhängige Disjunktivfrage lautet gewöhnlich OS . . . H „ob . . . oder" (§ 111, 3 a), daneben H . . . H, wobei im gleichen Satz Wechsel eintreten kann: p t n n . . . o r r i j n i n-l-DN NW DS77?n ns"in. Nin „und ihr sollt sehen, . . . ob es (sc. das Volk) stark oder schwach, klein oder groß ist" (Nu. 13, 18), außerdem begegnet die Folge IN . . . n : "?DD IN rPj"P DDnn s n i 1 „wer weiß, ob er weise sein wird oder töricht" (Qoh.2* 19). d) Schließlich kann auch die abhängige Frage rhetorisch gestellt und damit zur verstärkten Aussage werden: "W nwV?!? n s V ' Q X s n i 1 „wer weiß, ob du nicht gerade im Hinblick auf eine Zeit wie diese zur Königsherrschaft gelangt b i s t ? " (Est. 4, 14). So mit G gegen MT •'bp?; vgl. BH 3 zur Stelle.
Vierter Teil: Satzlehre
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§ 115. Der Attributsatz 1. Der sogenannte Relativsatz 1 ) fungiert als Ergänzung zu den nominalen Teilen eines übergeordneten Satzes; man bezeichnet ihn daher synt. sachgemäßer als Attributsatz, zumal da es ohnehin ein Relativpronomen im landläufigen Sinne im Hebr. nicht gibt. Man h a t sowohl a t t r i b u t i v e Nominal- als auch Verbalsätze; sie können asyndetisch gebildet oder nach § 31, 3 durch Determinative u n d Demonstrativa eingeleitet werden. Letztere haben lediglich die Aufgabe, den Satz als a t t r i b u t i v untergeordnet herauszuheben, ohne daß hierdurch seine S t r u k t u r verändert wird. 2. a) Der asyndetische Attributsatz (vgl. § 3, 2i) steht zu seinem Beziehungswort im ideellen Gen.-Verhältnis, das formal dort erkennbar ist, wo das regierende Nomen im St. cstr. s t e h t :
HSH i r i* hT niltf: „'' J a h r e ,' da TT
wir
Unheil
sahen" (Ps. 90, 15). Daher ist das Beziehungswort — allerdings nicht regelmäßig, wie im Arab. 2 ) — meist indeterminiert; so auch bei häufigem St. abs.: DnV DHT D,"!|> „Fürsten, die Gold besaßen" (Hi. 3,15), Ü7h xV f l ? ? » i n einem Lande, das ihnen nicht gehört" (Gn. 15, 13), 2NT i n ü ? „ein räuberischer W o l f " (Gn. 49, 27), Ninj-Vs 1 ? „jedem, der k o m m t " (Ps. 71, 18), n f 57 nVtS5n ^ ¡ a n „die Weihgabe für den Tempel unseres Gottes, die der König, seine Räte und Fürsten . . . gespendet hatten" (Esr. 8, 25); so auch beim Nominalsatz: p i t f r r n x n a o n Cl-n „da trug der Koch die Keule und das, was an ihr war, auf" (1 S. 9, 24). 4. a) Die gewöhnlichste Relativpartikel ist "l?£>N; im Gegensatz zu der zuweilen noch vertretenen Annahme, habe sich aus tP, $ lautgesetzlich entwickelt 1 ), dürfte es wohl sicher sein, daß es sich hierbei um einen als Konjunktion gebrauchten adv. Akk. im St. cstr. handelt, der dem akkad. asar „wo, wohin" — gebildet von a,sru „ O r t " — entspricht: asar bülurn Ihulu, istü ,,wo das Vieh aß, trank" 2 ). Auf Grund seiner Herkunft — vgl. auch die hebr. Wz. "ItPX „gehen" — und seiner Funktion Hegt also in "itPN eine Bezugspartikel vor, die mit dem ihr folgenden Satz ein ideelles Gen.-Verhältnis eingeht, ohne an sich etwas über dessen synt. Stellung auszusagen. Zur Verdeutlichung der Funktion von ~ltl>X umschreibt man im Deutschen etwa: „. . . , wo[von gilt]: . . . " ; d. h., der nachfolgende Satz bleibt, entsprechend dem parataktischen Charakter des hebr. Satzgefüges, ein Hauptsatz, der ohne die Bezugspartikel seinem Beziehungssatz auch asyndetisch untergeordnet werden könnte. Anders als "WS ist Bf bzw. tö (§ 31, 3b), präfigiert gebraucht, ein Demonstrativelement, das — entsprechend dem So neuerdings HS, § 1 5 0 c ; zur Diskussion vgl. die ebd., Anm. 1 angegebene Lit. 2 ) A H W , 8 3 ; vgl. ferner W . v. S o d e n , Akkad. Grammatik,
§lUt.
§ 115. Der Attributsatz
99
akkad. Determinativum su bzw. sa1) — einen Attributsatz einführen kann. b) Das einen Attributsatz regierende Beziehungswort ist meist determiniert, doch begegnet auch Indetermination: . . . n n s j n TOH „das sind die Helden, die . . ." (Gn. 6, 4), dagegen w b Vlptin "xV "Hä „ein Volk, dessen Sprache du nicht verstehst'"' (Dt. 28, 49). c) Der Zusammenhang im Satzgefüge wird hergestellt durch pronominalen oder adv. Rückverweis: inVtP~-|fl?X X , 33n „der Prophet, den er gesandt h a t t e " (Jer. 28, 9), antn n V n n n „das Land Hevila, wo es das Gold g i b t " (Gn. 2, 11); ferner beim Akk. durch proklit. n x , T T -
T
V - :
T
"
'
(§87, 3 b ) : n x S7T] „ u n d er erkannte, was er ihm getan h a t t e " (Gn. 9, 24); mit Personalkongruenz: 'IS 71X . . . i]DV „ich bin Josef . . d e n ihr verk a u f t h a b t " (Gn. 45, 4). Bei synt. Eindeutigkeit fehlt oft der Rückbezug: Dtp DST] •nS-' "itfK D T K n T N „ u n d er setzte den Menschen darein, A T T
V - :
T
T T
"
'
den er gebildet h a t t e " (Gn. 2, 8), 'ijVj UnVtpn n p ? - 1 ? : ) - 1 ? ^ ! „und wohin du uns immer sendest, [dahin] wollen wir gehen" (Jos. 1, 16); ebenso in Sätzen wie: 1ÖX "1BI? D i p a n - 1 ? ^ i n k n i n ' „zu dem Orte, in bezug worauf Jahwe gesagt h a t : Ihn will ich euch geben" (Nu. 10, 29). 5. a) Zuweilen ist das Gen.-Verhältnis, das zwischen der Beziehungspartikel u n d dem übergeordneten Nomen besteht, auch formal erkennbar, wenn letzteres im St. cstr. s t e h t : n w i f s r ? „in die H a n d dessen, den du (F.) hassest" (Ez. 23,'28).' W. v. S o d e n , a, a, 0., § 164a.
100
Vierter Teil: Satzlehre
b) Determinativer Gebrauch von "itPX, wie in akkad. sa hutäri „Szepterträger" („der mit dem Stabe") oder ugar. dmit folgendem Nomen 1 ), liegt z. B. 2 R. 10, 22 vor: I^K»] n n n V ^ ü " 1 ? ? "ItPX1? „ u n d er sprach zu dem [Aufseher] über die Kleiderkammer". c) Mit IIPX als Determinativ eingeleitete Subjekt- oder Objektsätze, die m a n weithin fälschlich als unabhängige Relativsätze bezeichnet 2 ), sind z. B . :
i? rn,T T » ? 5JT]
nipa „ u n d Jahwe mißfiel, was er getan h a t t e " (Gn. 38,10), Vx-iir i nIT n tvf x n" m aTTn r n:x~a : V i a ••- - i t fvx-:d ^ i• ~ „derer, " T: ' -«13 ••: « •/: " ' die an den Hagelkörnern starben, waren zahlreicher als die, die die Israeliten t ö t e t e n " (Jos. 1 0 , 1 1 ) ; MX DD1? r m 8 „ich will euch künden, was euch begegnen w i r d " (Gn. 49, 1), so auch ohne Kennzeichnung des A k k . : D|ViPS7 Dni7~in „ihr h a b t übel gehandelt [in dem], was ihr getan h a b t " bzw. „ihr h a b t daran übel g e t a n " (Gn. 44.5). § 116. Der Vergleichssatz 1. Entsprechend dem parataktischen Grundcharakter des hebr. Satzgefüges können auch Komparativsätze 3 ) wie alle anderen noch zu besprechenden adv. Nebensätze asyndetisch u n d syndetisch gebildet werden. Zur Asyndesis vgl. BBtfaa ein RebT S ' : x b i: -itf» v nfos v - r t' rt x b i: - i-nT * n••)p „wie " huhn, das brütet, was es nicht gelegt, ist, wer Reichtum sammelt auf unrechte Weise" (Jer. 17, 11). Häufiger sind durch Waw cop. (§112, 2 b ) eingeleitete K o m p a r a t i v s ä t z e : IIS? 1,T3?! "iVP bvyb D I X - 1 ? „denn wie die F u n J
) AHW, 362; C. H. Gordon, Textbook, § 13, 71. ) Zur Kritik an der herkömmlichen Auffassung vgl. D . M i c h e l , Tempora und Satzstellung, 194f. 3 ) E. K a u t z s c h , Grammatik, §161. 2
§ 117. Der Finalsatz
101
ken in die Höhe fliegen, so ist der Mensch zur Mühsal geboren", wörtlich: „denn der Mensch ist zur Mühsal geboren, n n d hoch fliegen die F u n k e n " (Hi. 5, 7); umgekehrt kann Waw vor dem H a u p t s a t z stehen: HD] I D s V ^ I S Ü ni.T rria 1 ? ]Ü31 nnj 1 ? „wie der Tiegel f ü r das Silber u n d der Schmelzofen f ü r das Gold, so ist J a h w e ein P r ü f e r der Herzen" (Prv. 17, 3). 2. In der Regel erfolgt Subordination durch die zusammengesetzte Konjunktion "lttfNS „wie" 1 ), oft mit p „ s o " im nachfolgenden H a u p t s a t z : i1? TIBiT p niJW
„wie
er getan hat, so soll ihm getan werden" (Lv. 24,19); daneben steht die einfache Bezugspartikel "ltPN: . . . Tpna IN 1 ?^ IN"!"« 1 ? „ u n d deine Häuser werden angefüllt sein . . ., wie [es] deine Väter nicht gesehen h a b e n " (Ex. 10, 6), während anderseits die Konjunktion auch wegfallen k a n n : ">2 D i r m p n s n a HtfN m n „wie eine F r a u ihren • - • : - :
! ••
AT
•• ••
T
•
T: IT
"
Liebhaber betrügt, so seid ihr mir untreu geworden" (Jer. 3, 20). Einmal findet sich die mit dem St. cstr. von „Verbindung" zusammengesetzte Konjunktion - 1 73 2 ) na»; p K3tP na5? - 1 ?3 „gerade wie einer gekommen ist, so geht er wieder d a h i n " (Qoh. 5, 15). § 117. Der Finalsatz 3
1. Wie im Ugar. ), so kann auch im Hebr. der Finalsatz 4 ) asyndetisch oder durch Waw cop. dem H a u p t s a t z angereiht x ) Die gleiche Konjunktion kann auch temporal fungieren; vgl. §121, 2 b. 2 ) Die mas. Form ist umstritten (BH3), doch hat sie eine Entsprechung in Jer. 3, 8 (§ 120, 2a). 3 ) C. H. G o r d o n , Textbook, §13, 67. 4 ) E. K a u t z s c h , Grammatik, §166.
102
Vierter Teil: Satzlehre
werden. Von den wenigen Fällen von Asyndesis 1 ) in MT ist als sicher ausgewiesen anzuführen: pttP 3"lpTrn "in3Pi | i p i s n „wohl dem, den du erwählst und nahen läßt, daß er in deinen Vorhöfen wohne!" (Ps. 65, 5). Öfter begegnet Synd e t s ; z. B.: n»Tl?1 ¡bprn DS'nN-riS W $ n „bringt mir euren jüngsten Bruder, damit ich erkenne" (Gn. 42, 34), rvmi xVl n j m i . . . tfH-iattf „kauft für uns ein . . ., daß wir leben und nicht sterben" (Gn. 42, 2), iVlYl n ^ S S ä „wohne ihr bei, daß sie gebäre" (Gn. 30, 3). 2. a) Als finale Konjunktionen werden gebraucht: IST?1?: ••j-vnsn ^ " a o 1 ' ? J»»1? „daß es mir um deinetwillen wohlgehe" (Gn. 12, 13); i t f g IS?!?1?: l???1? "ItffX „damit ihr wißt, welchen Weg ihr gehen sollt" (Jos. 3, 4); n a s a ; ^ s j i j a i a n Tia_s?a „damit ich dich segne" (Gn. 27, 4); niaSJ;': T|?S.a? -|35?a iniö ''Ja1? „damit er dich vor seinem Tode segne" (ebd. V. 10).'Daneben steht finales i p z. B. Dt, 4, 10: D5?atpsi •¡nöb'' "WX "AH aT n XV „und ich lasse sie meine Worte I : : • V - : TT : '' hören, damit sie lernen", oder, wie mittelhebr. 2 ), tP; WVi? „daß man sich fürchte" (Qoh. 3, 14). b) Xegierte Finalsätze werden in der Regel durch „daß nicht" eingeleitet: ]inari-|S 13 U1?} „und nicht sollt ihr ihn berühren, damit ihr nicht sterbt" (Gn. 3, 3). Ferner begegnen K1? insn n s p ttTX xV „daß keiner die Sprache des anderen verstehe" (Gn. 11, 7), und k1?!? r n a i - 1 ? ? ? „daß nicht": Hsa1: xV® r n a T 1 ? ? Vgl. hierzu 15. K ö n i g , Lehrgebäude der hebr. Sprache I I 2 (Leipzig 1897), § 396g. 2 ) K. A l b r e c h t , Neuhebr. Grammatik, § 2 5 ; M. H. S e g a l , Mishnaic Hebrew, § 515.
§ 118. Der Konsekutivsatz
103
„ d a ß er nicht f i n d e " (Qoh. 7, 14); zu letzterem vgl. die mittelhebr. Bildung: TD Bip"?!'? narp-^S? „unter der Bedingung, daß sein Sohn sammelt" (Pe'a 5, 6). c) , ri'73 l 7 „ u m n i c h t " steht gewöhnlich vor Inf.: „nicht zu essen" (Gn. 3, 11); daneben begegnet es auch vor Imperf.: Wö.nri „ d a m i t ihr nicht s ü n d i g t " (Ex. 20, -20). d) Zu „ n i c h t " beim Proh. vgl. § 100, 4d. 3. Zu häufig final gebrauchtem Inf. s. § 102, 4 a. § 118. Der Konsekutivsatz 1. Auch bei der Wiedergabe der logischen Abfolge 1 ) kann Asyndesis
herrschen:
HTH: 1- N133T 1MSK MOS trK-tfV-O Avv: T
B0tS>!33 „denn er ist nicht ein Mensch wie ich, so daß ich ihm erwidern könnte u n d wir zusammen vor Gericht gingen" (Hi. 9, 32). Öfter begegnet Syndesis in verschiedenen F o r m e n ; so kann der Folgesatz mit Waw cop. u n d Jussiv sowohl fragend als auch verneinend gebildet werden: 'Z? n V s p j ! DDn „wer ist so weise, daß er dies v e r s t ä n d e ? " (Hos. 1 4 , 1 0 ) , a m t f ) a n x — n i r n Vx trrs x1? „Gott ist kein Mann, daß er lüge, u n d kein Mensch, daß er bereue" (Nu. 23, 19); daneben begegnet, sehr altertümlich, Perf. cons. nach einem P a r t . ( § 1 0 4 , 3 a): nftl tt^X r ß i ? „wenn einer jemanden derart schlägt, daß er s t i r b t " (Ex. 21, 12). Zum Imperf. cons. im Folgesatz vgl. ^¡V] r P ^ s a KTN 'IT] "HXEin "PHN r p ? 3 „ u n d er war ein erfolgreicher Mann, so daß er im Hause seines ägyptischen Herrn bleiben k o n n t e " (Gn. 39, 2). 2. Als Konjunktion dient np>1"T ' 3 . . . r ^ S ' n a ''Tnx „was ist mein V e r s c h u l d e n . . ., daß du mir so hitzig E. K a u t z s c h , Grammatik, §166; HS, Reg. s. v. Folgesatz.
Vierter Teil: Satzlehre
104
nachgesetzt h a s t ? " (Gn. 31, 36), r b s i r f n 1 ) "'S N i r r n a „was ist er, daß ihr wider ihn m u r r t ? " (Nu. 16, 11); ferner z. B . :
tp»1?
Tjiäs
pari t«n nV
^rini
TjiOS Dlp^"^ 1 ? iplOKI „ich habe dir ein [so] verständiges und einsichtiges Herz gegeben, daß vor dir nicht deinesgleichen gewesen ist und nach dir nicht deinesgleichen aufsteht" (1 R . 3, 12). Zu i;1? ntfX „so daß n i c h t " vgl. y j - O V „ein Volk so groß, daß es nicht zu zählen i s t " (1 R . 3, 8). 3. Wenn es sich um eine negative Folge handelt, kann anstelle des Konsekutivsatzes auch die Präposition
„von"
(§ 87, 3) im Sinne der Ausschließung vor einem Inf. oder einem Nomen stehen 2 ): rnt?3~'|?
n ^ S J iltfK n?itfin
„vergißt etwa eine F r a u ihr kleines Kind, so daß sie sich nicht des Sohnes ihres Leibes e r b a r m t ? " (Jes. 49, 15), nn."; D57B
„und Ephraim wird zertrümmert werden, so
daß es kein Volk mehr i s t " (ebd. 7, 8). § 119. Der Konzessivsatz 1. Konzessive Bedeutung 3 ) haben zuweilen Sätze, die dem regierenden Satz mit Waw cop. syndetisch zugeordnet sind:
nns? "-jVin
",l?-,|rirrnB
„was willst du mir geben, wo ich doch kinderlos dahingehe ? " (Gn. 1 5 , 2 ) . Asyndesis beim Konzessivsatz ist meines Wissens in MT nicht belegt. 2. a) Einräumend
wa^-Ü1?
TjriNö V!7l?rn
wird "'S „selbst
wenn"
. . . mw nnnn 'S
gebraucht:
„selbst wenn die
*) So nach dem Qere. 2 ) E. K a u t z s c h , Grammatik, § 1 1 9 y ; HS, § l l l g . s ) E . K a u t z s c h , Grammatik. §160; HS, §167.
§ 120. Der Kausalsatz
105
Berge wanken . . ., soll meine Gnade nicht von dir weichen" (Jes. 54, 10), oder DN „obwohl, wenngleich" mit Perf.: ittSN XÖ 'Tipn^-DX „wenngleich ich recht h ä t t e , dürfte ich nicht a n t w o r t e n " (Hi. 9,15), häufiger mit Imperf.: -Dl?1? V ? « KV . . . i n 1 ? xVp pVa '^-'¡rp-DX „wenngleich mir Balak die Fülle seines Hauses gäbe . . ., könnte ich nicht übertreten" (Nu. 22, 18). Verstärkend steht "'S DJ „wenn a u c h " : »Stf ^ r « n^B^l l a n . r i - ' ? Dl „wenn ihr auch noch soviel betet, höre ich n i c h t " (Jes. 1,15), neben DJ; so z. B . : •qnsti^ X1? •»pjKl M^X-DJ „ u n d wenn auch diese vergessen, so will ich dich doch nicht vergessen" (Jes. 49, 15); schließlich ist b v belegt: , S D 3 D a n - « 1 ? bs? „obwohl kein Frevel an meinen Händen i s t " (Hi. 16,17), Oian - « 1 ? Vi? HiTS? „obgleich er keine Gewalttat verübt h a t " (Jes. 53, 9). T b) Zum Inf. vgl. § 102, 3. § 120. Der Kausalsatz 1. Der Begründungssatz 1 ), bei dem das Verbum f i n i t u m in der Regel im Perf. steht, kann asyndetisch gebildet werden: T s n v r - n - n N . . . Kinn 2?s|n n r r p r i „ u n d der Betreffende (§ 31, 4b) soll ausgerottet werden . . ., da er meinen Bund gebrochen h a t " (Gn. 17, 14), oder mit W a w cop.: nDton üVi rrnx t r r f r s vi^n; "•äaa i | T r p - n § „jetzt weiß ich, daß du gottesfürchtig bist, weil du mir deinen einzigen Sohn nicht vorenthalten h a s t " (Gn. 22, 12). 2. a) Kausale Konjunktionen sind ' 3 , wozu ugar. k- zu vergleichen ist 2 ), u n d iSfo? „weil": rW8 TDX nXT n ' f » J
) E. K a u t z s c h , Grammatik, §158; HS, Reg.s.v.Begründung. ) 0. H. G o r d o n , Textbook, §13, 63.
2
8
M e y e r , Hebräische Grammatik III
106
Vierter Teil: Satzlehre
„weil du dies getan hast, sollst du verflucht sein" (Gn. 3, 14), ^ s V
"Tinst? •'nnrnfi? n a t o o , n''?8 ini „Gott hat
mir meinen Lohn gegeben, weil ich meinem Manne meine Magd gegeben habe" (Gn. 30,18). Hierzu kommen die beiden adv. Akkusative „aus [dem] Anlaß" und af?57 „infolge" sowie Vs? ,,[des]wegen, [weil]", die den Kausalsatz auch formal subordinieren:
,
3 QRMNn'N 1 ? |1T „weil ihr mir
nicht vertraut h a b t " (Nu. 20, 12), itttf n").nx n n nn^fl aj?.S „darum, daß ein anderer Geist in ihm war" (Nu. 14, 24), T|rrvin n s t f - s 1 ? b v „weil man dein Gesetz nicht hält" (Ps. 119,136); 'zu letzterem vgl. auch
iV T ? n
„weil er ihn nicht merken ließ" (Gn. 31,20), neben
,1
?3- 1 ?5? „auf
Grund [dessen], daß nicht": b b i V ' T ' N ^ n
„weil ihm
[sonst] nichts übriggeblieben ist" (Dt. 28, 55). Häufig sind die folgenden Zusammensetzungen, die von dem Bestreben zeugen, das Kausalverhältnis besonders hervortreten zu lassen: ^ J ^ : rfyTTlN DnON»->3 ihr verachtet h a b t " (Nu. 11, 20), "'S
„weil
It»»- 1 ? b v „weil sie
getan hatten" (Jdc. 3 , 1 2 ) , ^ n n n : n i n I X ? ^ — n n n „weil sie die Erkenntnis haßten" (Prv. 1, 29), „deshalb": Opnasr^s? Dina??
'3 wörtlich „da ihr nun ein-
mal bei eurem Knecht vorbeigekommen seid" (Gn. 18, 5); i?3: : ^raa
-||>i?a „weil du seine Frau bist" (Gn. 39,9), „weil du in meinen Augen teuer
bist" (Jes. 43, 3), i f i ? fsr; ntn
i t t o iirte
„weil du das getan hast" (Gn. 22, 16),
W:
" i f g Vs?
D.TnN VxnfrirnN n ^ n „weil er ihren Bruder Asahel getötet hatte"
(2 S. 3, 30), -itrft? n n n :
nnp.; ntf 8 nnn
§ 121. Der Temporalsatz
107
n j n Di»n i p r ' y a „weil dir mein Leben am heutigen Tage teuer gewesen i s t " (1 S. 26, 21), I f X n n s - V ä - V » „gerade weil" (Jer. 3, 8), i p
l ? ^ " 1 ? ? „auf Grund dessen, d a ß " (Dt.
23, 5); n p ? a j j » : n j n n a ^ n - n * ? n f e s - i f s ap?» „weil er solches getan h a t (2 S. 12, 6), "'S aj?.S : "'Jnta r s aj?JJ „weil du mich verachtet h a s t " (ebd. V. 10). b) Zum Inf. s. § 102, 3. § 121. Der Temporalsatz 1. I m temporalen Satzgefüge unterscheidet man zwischen Gleichzeitigkeit u n d Vorzeitigkeit. I m ersten Falle beschreibt der Temporalsatz 1 ) einen laufenden Vorgang oder einen Zustand, dem die Schilderung im regierenden Satz parallel läuft, im zweiten dagegen gibt er einen abgeschlossenen Vorgang oder einen Zustand wieder, die dem im H a u p t s a t z Berichteten zeitlich vorangehen u n d damit dessen Voraussetzung bilden. Infolge des parataktischen Charakters des hebr. Satzgefüges ist die jeweilige Zeitstufe des Temporalsatzes prinzipiell nur aus dem Zusammenhang zu erschließen. Gemildert wird, wie bei den Kausalsätzen, der schwebende Charakter der Aussage dadurch, daß bei E i n f ü h r u n g des Temporalsatzes an sich allgemeine Partikeln wie "'S oder "WS durch Präpositionen näher bestimmt oder Zeitsätze , di durch Adverbien wie I I S „ n o c h " oder D"lü „noch n i c h t " der Zeitstufe nach fixiert werden. Nachzeitige Temporalsätze, die mitunter auch finalen Charakter haben, werden nicht parataktisch gebildet, sondern durch "TV „bis" subordiniert. 2. a) Bei Gleichzeitigkeit können Zeitsätze asyndetisch gebildet werden: f r ö r t n s l x a i naf. n a t tTN -1 ?!) „so oft E. K a u t z s c h , Grammatik, §164; HS, Reg. s. v. Zeitsatz. 8*
108
Vierter Teil: Satzlehre
jemand ein Opfer schlachtete, kam der Diener des Priesters" (1 S. 2, 13), in der Regel jedoch beginnen sie mit Waw cop.: "?33 D.TUX-ni? 7j"13 Hin1! D ' M X3 ]J?T B i m 81 „als Abraham alt und hochbetagt war, hatte ihn Jahwe in allem gesegnet" (Gn. 24,1); zur zeitlichen Fixierung eines Nominalsatzes durch IIS? „noch" vgl. X3 "Hfl 13*17? HT 1117 „als der eine noch redete, kam [bereits] der andere" (Hi. 1, 16f.). b) Bei Vorzeitigkeit begegnet Imperf. cons.: ¡"ixV nnnetr n Ts V: •i - n xV n pJ - m• - m VAV V »• m Ta : sI T ra• „nachdem Lea geT T : '' " sehen hatte, daß sie nicht mehr gebar, nahm sie Silpa, ihre Leibmagd" (Gn. 30, 9), oder Nominalsatz mit Part. Pass.: nnVtf JCHl nXSlü X1H „als man sie hinausgeführt hatte, schickte sie . . ." (Gn. 38, 25; doch vgl. anderseits §104, 2d); ferner Syndesis zweier Perf.-Sätze: XS; SIHI W3 ViaiJI „und als er hinausgegangen war, kamen seine Diener"' ('Jdc. 3, 24), so auch Perf. cons.: V?7 i r a t i p jTHI IV a r o i ifipV»» XD3 „und wenn er sich auf seinen königlichen Thron gesetzt hat, dann soll er sich schreiben lassen" (Dt. 17,18). c) Zu adv. a i |
„noch nicht, bevor" vgl. 133tp? D^ü
r r i r r V s ; 1303 . . . TS?n ^rn „[doch] bevor sie sich schlafen legten, hatten die Männer der Stadt . . . das Haus umringt" (Gn. 19, 4), Mir? on.ü „bevor ich gedemütigt wurde, ging ich irre" (Ps. 119, 67). 3. a) Im subordinierten Temporalsatz zeigt Perf. in der Regel die Vorzeitigkeit, Imperf. die Gleich-, zuweilen auch Nachzeitigkeit an. b) Einfache Konjunktionen sind "O, dem ugar. k- in gleicher Funktion entspricht 1 ), Itfi? und DK in der Bedeutung ») C. H. G o r d o n , Textbook, §13, 80.
§ 121. Der Temporalsatz
„als" oder „dann, wenn" sowie
109
„bis"; ferner "ins und
1 • n n:x „nachdem": nm i i TnD-Vs? n bnn-'s '' T nT"i J T rn ?Tm aTTT
w: -
„als aber die Menschen begonnen hatten, sich auf der Erde zu mehren" (Gn. 6, 1), Tpftf nS")*?""'? „so oft ich deinen Himmel sehe" (Ps. 8, 4); i i ; a n s n s " 0 i 3 Bflll Wpjtfö JTVt
]WX-|n
„dann
wirst
du
dem
Pharao den Becher überreichen ganz so, wie früher, als du sein Mundschenk warst" (Gn. 40,13); T S 3 nVs-DX „dann, wenn die Weinlese beendet ist" (Jes. 24, 13), f i n DX aa-)j?a n n ; a ^ f v r : ^ - n w f v ^ - n i a a n x s n x • ' m „dann, wenn der Herr den Schmutz der Jerusalemerinnen abgewaschen und Jerusalems Blutschuld aus seiner Mitte hinweggespült h a t " (Jes. 4, 4), D'H^l l a x 1 n s r B X a^Ti^? i x s n - b a ^ ¡ T „SO oft er sprach: Die Gesprenkelten sollen dein Lohn sein!, warf die ganze Herde Gesprenkelte" (Gn. 31, 8); B , B " n n „bis die Verfolger zurückkehrten" (Jos. 2, 22), - J T 3 HM1?*? ^ •'S? nVtt? ^ - " T ? ..bleibe als Witwe iirT Hause deines Vaters, bis mein Sohn Sela heranwächst" (Gn. 38,11); . . . rnrr " m
i n x ^rn „und nachdem Jahwe . . .
gesprochen hatte, sagte er" (Hi. 42, 7), i n s l a p n n n g V n 7X»: nVi7J nachdem man T : n »Ti n a: T »• 3T mT?:r " P- Tirn . . - „aber n sie (die Lade) hingebracht hatte, kam die Hand Jahwes unter sehr großer Bestürzung in die Stadt" (1 S. 5, 9); iöDI üi 1 ?? . . . ni?S7 i n f n „als die Morgenröte heraufzog, trieben sie . . . Lot zur Eile a n " (Gn. 19,15). Zur Verdeutlichung der Zeitstufe werden Zusammensetzungen gebildet: " l ^ — i n x , n r a „nachdem, als",
110
Vierter Teil: Satzlehre
- i p t ? „als, solange", ntfK-157, ttri» „bis, bis daß", D a n » , D N — i p - l S ? und rp—TS „bis daß, solange als, solange bis", „solange, bis nicht mehr". An Beispielen seien erwähnt: TS?H HfOn HPK "IHN m i r » S?3")N3 „im •
T
T
:
\
V
—
T T
-
: "
:
"
14. Jahre, nachdem die Stadt eingenommen worden war" (Ez.40,1), rvna onV i r n s - n t f k - n n g ö ^ nt?1?© n x p » •'¡ri „aber drei Tage, nachdem sie mit ihnen einen Bund geschlossen h a t t e n " (Jos. 9, 16); Hin» DN*1 nt
3p5T "istf»]
„Jakob sprach, als er sie (sc. die Engel) sah: Dies
ist das Heerlager Gottes" (Gn. 32, 3); a n ;
¡rrn
Vinifp "13J1 v i ; 1 ) ntf» „solange Mose seine Hände hochhielt, war Israel überlegen" (Ex. 17, 11); a i t f r r i t f X TS ?pnN n o n „bis sich der Zorn deines Bruders legt" (Gn. 27, 44), n y n n
IHrr"« 1 ?
1 2 „ehe die Tage des Übels
kommen" (Qoh. 12, 1), r n m ^¡pjptf 12 „bis du, Debora, aufstandest" (Jdc. 5, 7), niW1? iVs-QN
Q^
„auch deinen Kamelen will ich [Wasser] schöpfen, bis sie genug getrunken haben" (Gn.24,19),
12 ?|3T»8ri1?^
•nV ' l n l r i t i K n x THPSJ-DX „denn ich werde dich nicht L AT
•
: -
•
V - :
••
•
•
T
. 7 3
verlassen, bis ich das getan habe, was ich dir versprochen habe" (Gn. 28,15), 1X7? V l J - ' S T» „bis daß er überaus reich war" (Gn. 2G, 13). c) Erwähnt seien schließlich Ü"ID3 „bevor" vor Perf. und Imperf. sowie 'fl 1 ?? "¡V »bis daß nicht" bzw. „solange", 11573 „während", "Tis?» „seit", die in Nominalsätzen, teilweise in der kürzesten Form der Gen.-Verbindung begegnen: n V ; D'H? Q"IB3 „bevor die Berge geboren wurden" (Ps. J
) Vgl. B I P zur Stelle.
§ 122. Der Konditionalsatz
111
90, 2), 3 S 7 n nJE> Nian „bevor das H u n g e r j a h r k o m m t " (Gn. 41, 50); —TS7 „solange der Himmel bestellt", wörtlich: „bis daß nicht [mehr] die Himmel [sind]" (Hi. 14, 12), wobei zu ^ V a möglicherweise ugar. blt „ n i c h t " zu vergleichen ist 1 ); , n Ulis?? „während er noch lebte" (Gn. 25,6), •Hisa „seitdem ich b i n " (Gn. 48, 15). 3. Zum Inf. als verkürztem Zeitansatz vgl. § 102, 3. § 122. Der Konditionalsatz 1. a) Der Bedingungssatz 2 ) hat zum Teil altertümliche Formen. Vorder- u n d Nachsatz können asyndetiseh oder syndetisch nebeneinanderstehen; daneben fungieren konditionale Konjunktionen. Bei einfacher Parataxe, wie sie auch im Ugar. belegt ist 3 ), können Zeitstufe der Periode sowie gegenseitiges Zeitverhältnis von Vorder- und H a u p t s a t z nur dem Zusammenhang entnommen werden; ähnlich verhält es sich dort, wo Konjunktionen den Bedingungssatz einleiten. Realität oder Irrealität einer Bedingung sind bei P a r a t a x e ebenfalls nur aus dem Kontext zu erkennen, dagegen wird bei Subordination auch formal zwischen realen u n d irrealen Konjunktionen unterschieden. Die Vielfalt der Möglichkeiten, Bedingungssätze zu bilden, dürfte ursprünglicher sein als die künstliche Normierung in der arab. Syntax 4 ). b) Der Nachsatz eines konditionalen Gefüges kann asyndetisch stehen oder durch W a w cop., das sogenannte W a w *) Siehe C. J. L a b u s c h a g n e , Ugaritic BLT and BILTI in Is. X 4. VT 14 (1964), 97—99. — Nach mas. Auffassung kann 757 auch mit dem Perf. konstruiert werden; doch vgl. z. B. BHS zu Jos. 8, 22. 2 ) GVG II, §423; E. K a u t z s c h , Grammatik, §159; HS, §§164—172; D. Michel, Tempora und Satzstellung, §30. 3 ) C. H. G o r d o n , Textbook, § 13, 79. 4 ) Vgl. hierzu H. R e c k e n d o r f , Arab. Syntax, §§254—264.
112
Vierter Teil: Satzlehre
apodosis bzw. Nachsatz-Waw, eingeleitet werden, das als Satztrenner in F o r m eines phonetischen Satzzeichens nach § 112, 3 a nicht zu übersetzen ist; desgleichen kann er durch W a w cons., "'S „so" u n d TS „ d a n n " eingeleitet werden. 2. a) Der Vordersatz einer konditionalen Periode ist zuweilen ein Nominalsatz: njri UH „ u n d wenn es
[so] ist, so gib deine Hand" (2R.io,15); "naip?}1) DOn iVr
i 3 „wenn jemand einen Weisen zeugt, so kann er sich seiner f r e u e n " (Prv. 23, 24). b) Zu Imperf. im Vorder- u n d Nachsatz vgl. i|!Tn nVctfl •pina? „wenn du deinen Geist sendest, werden sie erschaffen" (Ps. 104, 30), - ü s t s a n y r - r « Tjnn-r 2 ) s ä ; n n s WfcWiOl I^Sri „wenn nun dein Wort eintrifft, wie soll man es dann mit dem K n a b e n halten u n d was wird er [einst] a u s r i c h t e n ? " (Jdc. 13, 12). Ohne Bedeutungsunterschied steht Juss. im Vordersatz: IISW o n n ^Dfl „wenn du ihren Geist einziehst, verscheiden sie" (Ps. 104, 29), oder beide Male Juss.: n ^ J ? , n v i „machst du Finsternis, wird es N a c h t " (ebd. V. 20). Auf Koh. können Perf. oder Imperf. cons. folgen: "ISSÜ WSS? rnja.l.N] m / J X „wenn ich [sie] verkünden u n d [davon] reden wollte, so sind sie nicht aufzuzählen" (Ps. 40, 6), n - n S T I H t t i p s „will ich aufstehen, reden sie über mich" (Hi. 19, 18). Der konditionale I m p . begegnet Am. 5, 4: v n j ,Mi5h'!T „sucht ihr mich, so werdet ihr leben". c) Auf konditionales Perf. folgen Perf., Imperf., Imperf. cons. oder auch ein Nominalsatz: 31Ü XSB NSÜ „hat TT T • TT man eine F r a u gefunden, h a t man Gutes g e f u n d e n " (Prv.
2
So nach dem Ketib. ) So für MT - p - D I ; vgl. BHS zur Stelle.
§ 122. Der Konditionalsatz
113
18, 22), NSN a m ? "'Jina „prüft er mich, gehe ich [daraus] wie Gold hervor" (Hi. 23,10), so auch mit rhetorischer Frage im Nachsatz: KT» N1? ">ü JNtf ,T"IX „wenn der Löwe T • • NT T - : " brüllt, wer fürchtet sich da nicht" (Am. 3, 8), frTT'Xa p1?!? „wenn Übermut kommt, kommt auch Schande" (Prv. 11, 2), 13?;*?'] np.D rrs? „öffnet er die Augen, so ist er nicht mehr da" (Hi. 27/19). d) Zum Perf. cons. im Vordersatz vgl. nü|H i|NTI i a V a „und wenn er dich sieht, wird er sich von Herzen
freuen" (Ex. 4, 14), '•nn^-n^ "Ti-pri ]1S3 nfjfn
„und wenn der Bogen in den Wolken erscheint, dann werde ich meines Bundes gedenken" (Gn. 9, 14f.), ipl rilplSI Nünri k"71 „und wenn du deine Flur musterst, so vermißt du nichts" (Hi. 5, 24). e) Zuweilen wird auch der Inf. konditional gebraucht: vnnpni i n i » n a „wenn er sich verfehlt, werde ich ihn züchtigen" (2 S. 7, 14). 3. a) Zum Ausdruck formaler Subordination wird der reale Bedingungssatz durch folgende Konjunktionen mit der Bedeutung „wenn, falls, gesetzt den Fall, daß" eingeleitet: OS, "'S, Hiin und junges aramaisierendes ]n. Bei allen handelt es sich primär um deiktische Partikeln, die nicht die Bedingung als solche anzeigen, sondern lediglich — wie auch in anderen Fällen — den Bedingungssatz hervorheben sollen, ohne etwas über sein Wesen anzusagen. Im Ugar. ist der hinweisende Charakter dieser Bindewörter noch deutlich zu erkennen; so lautet die Entsprechung für OS und wohl auch Hiin, hier hm, dem wiederum akkad. summa „wenn, gesetzt den Fall, daß" entspricht, während "'S in konditionalem 7c- seinen Vorgänger hat 1 ). Die Verneinung erfolgt durch nV DN „wenn nicht".
114
Vierter Teil: Satzlehre
b) Der konditionale Nominalsatz lautet: „wenn es gut ist in deinen Augen" (Jer. 40, 4), n a i1? „und wenn er keine Tochter h a t " (Nu. SSV ?jrx~' , 3 „gesetzt den Fall, du gehst nicht
aiü'DX pX~DX] 27, 9); hinaus"
(2 S. 19, 8); n ^ n . . . yijK? D ^ a Hfllg nan „wenn wir in das Land kommen, . . . sollst du binden" (Jos. 2, 18). c) Auf Imperf. im Vordersatz können folgen I m p e r f . : a n"It* p n ' ' T*T ntf» wenn sie in die T • ViXtfa : • n n r:r :- -D N • „und " Unterwelt eindringen, soll meine Hand sie von dort holen" (Am. 9, 2), niiT n 8 T T ? ? • • • ™fp>a!?-DX „wenn du nach ihr (der Weisheit) trachtest wie nach Silber, dann weißt du um Furcht vor Jahwe" (Prv. 2, 4f.), "O tt^X'ail? „gesetzt, daß jemand stiehlt. . . ., so soll er erstatten" (Ex. 21, 37), fiipX X1?] ,l?V " U S ! 1D „geht er an mir vorüber, sehe ich [ihn] nicht" (Hi. 9, 11); J u s s . : ^J? n n s - n n l o h - x 1 ? n»*n?n-nx l ä ^ r i „wenn du das Land bearbeitest, soll es dir nicht mehr seinen Ertrag spenden" (Gn. 4, 12); K o h . : n | n l a ^ n ^ - n f e S f r B X n y i N nillSN „wenn du mir diese Sache tust, will ich wieder weiden" (Gn. 30, 31); P e r f . : nan 1? ^ r i X*?-DX;i DflNpn „wenn ihr aber nicht so handelt, so verschuldet ihr e u c h " ' ( N u . 32, 23); P e r f . c o n s . : Xia; tirX-DX r n ü X l . . . „wenn jemand kommen und dich fragen sollte . . . , dann sprich" (Jdc. 4, 20). Zu altem Fin. in Form des Koh. vgl. - a x ? TO-X1? r n a - n r a x „mag ich reden, so wird mein Schmerz doch nicht gelindert" (Hi. 16, 6). Zu elliptischem Vordersatz vgl. dflX D ^ i n a . . . XV-DX'! „wenn aber nicht,. . . seid ihr Spione" (Gn. 42,16), 'pX'DXl M Vgl. C. II. G o r d o n , Textbook, §§13, 78; 12, 3.
§ 122. Der Konditionalsatz
115
TpDO» XJ 'in!? „wenn aber nicht, so streiche mich aus deinem Buche!" (Ex. 32, 32). d) Auf nur teilweise die Vorzeitigkeit andeutendes Perf. kann ein Nominalsatz folgen: XT,~ini? ETI nXSft'DN „hast du [die Weisheit] gefunden, dann gibt es eine Z u k u n f t ' (Prv. 24, 14); des weiteren kann ein verbaler Nachsatz im Imperf., Imperf. cons., Juss., Imp. sowie Perf. und Perf. cons. stehen: B T S #: B- - T -3 : Bfl'PBh „wenn " : - V?-W8n A : ITTPia-fl« I vt " deine Söhne sich gegen ihn versündigt hatten, lieferte er sie wegen ihrer Übertretung [dem Tode] aus" (Hi. 8, 4), T^?» N3"1?** ?pb?a ]f] N3-DK „wenn ich Gnade gefunden habe vor deinen Augen, so gehe doch nicht an deinem Sklaven vorüber!" (Gn. 18, 3), "Tin n r a r i S T - n S „sag an, wenn du Weisheit besitzt" (Hi. 38, 4), "qj?
n a | n " D S „wenn du weise bist, bist du
weise für dich" (Prv. 9, 12), i r r a n - x V s r n a i ¡¡via nsrn BE> „wenn du [ihn] gesehen hast, warum hast du ihn nicht auf der Stelle zu Boden geschlagen ?" (2 S. 18,11), zum Perf. cons.: ,?RFin'! . . . , r n / ? X ~ , 3 „wenn ich sprach . . ., dann schrecktest du mich" (Hi. 7, 13f.). e) Hingewiesen sei schließlich noch auf das korrelative Konditionalgefüge in juristischen Texten, in denen "O die Hauptbedingung einführt und DK für die Untergliederung verwendet wird: n v a t f a i Tay;. B'W
"n^y T a y njp>n ^
ton n©x ^ s a - a x s s ^ i s i a ria; i s s ^ - b n ¡ a m •wan1? i s a intTX nXSJ'! „wenn du einen Vertragssklaven 1 ) kaufst, ') So für mißverständliches „einen hebr. Sklaven", da es sich hierbei um einen Vertragssklaven mit befristetem Arbeitsverhältnis handelt.
116
Vierter Teil: Satzlehre
so soll er sechs Jahre dienen und im siebenten Jahre ohne Entgelt ausziehen; ist er allein gekommen, soll er allein ausziehen, ist er verheiratet, soll seine Frau mit ihm ausziehen" (Ex. 21, 2f.). 4. a) Der irreale Bedingungssatz wird in der Regel durch die alte Wunschpartikel „wenn (doch)", zu der akkad. lü „sei es" 1 ) zu vergleichen ist, eingeleitet; daneben begegnet auch DN. Die Negation lautet ""Vi1? „wenn nicht" neben jungem und mittelhebr. vorherrschendem I1?« „wenn", tf1? frV. „wenn nicht". b) Im irrealen Vordersatz, der das Gegenteil eines vorhandenen Tatbestandes annimmt, steht meist nominales Prädikat
oder
Perf.:
^min
nn$? ' S
,
T3
l1?
„wenn ich ein Schwert zur Hand hätte, würde ich dich jetzt erschlagen" (Nu. 22, 29), . . . l l f T n i n . . . Hin? 'Vi1? D103 „wenn uns nicht Jahwe . . . einen Rest gelassen hätte, . . . wären wir wie Sodom gewesen" (Jes. 1, 9), XltfT WDn 1*7 „wären sie klug, würden sie das begreifen" (Dt. 32, 29); daneben begegnet auch Imperf.: "111$ . . . „wenn ich nicht . . . fürchtete" (Dt. 32, 27). c) Zu irrealem Gebrauch von QN vgl. z. B. tt^N "rDVDN HM? i | S n r ü ? n ? ? rro? 1 ? „wenn man den Staub der Erde zählen könnte, ließe sich auch deine Nachkommenschaft zählen" (Gn. 13,16), . . . j k t f - ' « » ^ ) ^ T n n r r D N "OVaüil ^ n o a 3 ) TN „wenn ich mich in Wasser von Seifenkraut wüsche . . . , würdest du mich doch in Unrat tauchen" (Hi. 9, 30f.). !) Vgl. AHW, 558 f. 2 ) So mit dem Qere; vgl. BH 3 zur Stelle. 3
) So für den Textfehler n n $ 3 „in die Grube"; vgl. BH 3 .
§ 122. Der Konditionalsatz
117
d) Die beiden Belege für 1*?X in MT lauten: r r n iVX] n s n N1? n a i ü l a?ÖS?S B'fltf
„und wenn er zweitau-
send Jahre lebte und nichts Gutes sähe" (Qoh. 6, 6), iVxi ^Ehnn ninöü 1 ?! a n a s V „und wenn wir [nur] als Sklaven und Sklavinnen verkauft würden, dann wollte ich schweigen" (Est. 7, 4). 5. a) Soweit Wunschsätze 1 ) nicht als rhetorische Fragen (§ 112, 4d) gebildet oder durch Wunschpartikeln wie bzw. •'Vni? (Ps. 119, 5; 2 R. 5, 3) oder "OK (Hi. 34, 36) mit der Bedeutung „ach daß doch" eingeleitet werden, begegnen sie in der Mehrzahl der Fälle als Konditionalsätze, die mit BX „wenn", V ? „wenn doch" beginnen. Zu BN mit Imperf. vgl. "'b'VÜViPi'OX „wolltest du doch auf mich hören!" (Ps. 81, 9). Nach begegnen sicher belegt Imperf.: rvrv VNBatj^ „o wenn doch Ismael am Leben bliebe!" (Gn. 17,18), und Perf.: Iljia-I 1 ? „o wären wir doch gestorben!" (Nu. 14, 2). b) Schwur- und Beteuerungssätze 2 ) gehören ebenfalls zu den Konditionalsätzen, da sie die Bedingung angeben, unter der eine Verwünschung oder Selbstverfluchung gegebenenfalls eintreten soll. Sie setzen mit BS „wahrlich nicht" und Ii1? "BX „wahrlich" ein, wobei in der Regel der Nachsatz, der die Verfluchung enthält, weggelassen wird: ntPJ?N~BNt Hin " l a ^ n T i N „nimmermehr will ich dieses t u n ! " (2 S. 11, 11), ")3"Tfp ijrP^X nV'DN „wahrlich, ich mache dich zur Steppe" (Jer. 22, 6); neben BN begegnet auch, wie im normalen Bedingungssatz, r ? : n n i ? Tj'1?»"; „fürwahr, dein Sohn Salomo wird nach mir König sein!" (1 R. 1, 30). Zur vollständigen Periode vgl. B , n I 7^ ^ - n t r a : H3 ] 2
) E. K a u t z s c h , Grammatik, § 151; HS, s. v. Wunschsatz. ) Ebd., § 149; HS, s. v. Affirmation, Schwur.
118
Vierter Teil: Satzlehre
Dni?-n»tpst tföfn-Nia , 3B , ?"DS ^ V 1 ) T ? * ¡131. „Gott tue mir dies und das alles, wenn ich vor Sonnenuntergang Brot anrühre!" (2 S. 3, 35). c) In der Bedeutung „damit nicht" steht 0 8 schließlich in Sätzen, die ein Beschwören oder eine eindringliche Bitte enthalten: "DS'l . . . D.VWm? rii33 DpinX f S H S ^ T S nrtjixn-r)?? „ich beschwöre euch, ihr Töchter Jerusalems, . . . weckt nicht und erregt nicht die Liebe, bevor es ihr gefällt" (Cant. 2, 7). M Vgl. B H 3 zur Stelle.
Hebräisches und aramäisches Wörterbuch zum Alten Testament H e r a u s g e g e b e n v o n GEORG FOHRER
in Gemeinschaft mit
H A N S W E R N E R HOFFMANN,
F R I E D R I C H H U B E R , JOCHEN VOLLMER u n d GUNTHER W A N K E
Oktav. XII, 332 Seiten. 1971. Ganzleinen DM 28,—
Darbietung und übersichtliche Anordnung des gesamten Wortbestands des Alten Testaments mit deutscher Übersetzung, auch der Namen. Unter bewußtem Verzicht auf einen umfangreichen philologischen Apparat und die Angabe paralleler Wurzeln in anderen semitischen Sprachen werden die Grundbedeutungen, wichtigsten Ableitungen und Sonderbedeutungen — teilweise mit Stellenangaben — aufgeführt. Damit wird besonders dem Theologiestudenten ein unentbehrliches Arbeitsmittel an die Hand gegeben.
Walter de Gruyter • Berlin • New York
Hebräische G r a m m a t i k V o n RUDOLF MEYER.
3., neubearbeitete Auflage. 3 Bände. Band I: Einleitung. Schrift- und Lautlehre. 120 Seiten. 1966. DM 7,80 (Sammlung Göschen Band 763/763a/763b) Band II: Formenlehre. Flexiostabellen. 221 Seiten. 1969. DM 7,80 (Sammlung Göschen Band 764/764a/764b) Hebräisches Textbuch zu G. B E E R — R . MEYER, Hebräische Grammatik von R . MEYER. 170 Seiten. 1960. DM 5,80 (Sammlung Göschen Band 769/769a) Geschichte Israels Von den Anfängen bis zur Zerstörung des Tempels (70 n. Chr.) v o n E . L . EHRLICH.
2. Auflage. 158 Seiten. 1 Karte. 1970. DM 5,80 (Sammlung Göschen Band 231/231 a) E i n f ü h r u n g in die Mischna V o n CHANOCH A L B E C K .
Aus dem Hebräischen übersetzt von Tamar und Pessach Galewski. Gr.-Oktav. VIII, 493 Seiten. 1971. Ganzleinen DM 68,— (Studia Judaica Band 6) Altorientalische Texte z u m A l t e n Testament I n V e r b i n d u n g m i t E . EBELING, H . R A N K E , N . RHODOKANAKIS,
h e r a u s g e g e b e n v o n H . GRESSMANN.
2., unveränderter Nachdruck der 2. Auflage. 1926. X, 478 Seiten. 1970. Geb. DM 60,— Israelitische und Jüdische Geschichte V o n J . WELLHAUSEN.
9. Auflage. Oktav. VIII, 371 Seiten. 1958. Ganzleinen DM 19,80
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Walter de Gruyter • Berlin • New York