Handbuch politisch-sozialer Grundbegriffe in Frankreich 1680-1820: Heft 21 Politique. République, Républicanisme, Républicain 9783486840667, 9783486580372

In over 150 standalone articles, this work covers the basic vocabulary of the French Ancien Régime and the French Revolu

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Table of contents :
Inhalt
Vorwort
Politique
I. Einleitung
II. Zwischen Bartholomäusnacht und Fronde: Politique als weltliches und als staatliches Handeln (ca. 1572–1653)
1. Les politiques oder die Statôlatrie
2. Tacitus und Machiavelli in Frankreich
3. Double justice und politique
4. Politique als Charaktereigenschaft und individuelles Verhalten
5. Politique und Absolutismuskritik
III. Das Zeitalter Ludwigs XIV.: Der ordre politique als frein des passions (ca. 1650 –1700)
1. „Regler la cupidité“: Eine politische Ordnung für schlechte Menschen: Politique und Jansenismus
2. „Dieu est le vraye Roi“: Die Monarchia christiana Bossuets
IV. Politique als deskriptiver Begriff im späten 17. und 18. Jahrhundert und die Religionskritik Voltaires
V. Politique im vorrevolutionären Republikanismus und Naturrecht (ca. 1750 –1789)
1. „La vertu politique“: Politique im vorrevolutionären Republikanismus
2. La politique naturelle: Naturrecht und Politik
VI. Politisches Wissen als art und als science
VII. Sedimentierte Semantik: Politique in den Handbüchern des 17. und 18. Jahrhunderts
VIII. Politique in der Revolutionsdekade
IX. Ein ambivalentes Verhältnis: Politique, Wissenschaft und Vorsehung um 1800
X. La société politique und les sociétés politiques
XI. La politique als gesellschaftliche Intrige
XII. Sedimentierte Semantik: Politique in den Wörterbüchern der ersten Hälfte 19. Jahrhunderts
XIII. Ausblick: Politique, gesellschaftliche Veränderung und Republikanismus
République, Républicanisme, Républicain
Introduction
I. Républicanisme et Lumières 1750 –1789
1. L’enseignement des dictionnaires de langue
2. L’héritage classique au 18e siècle : le républicanisme en question
3. état libre et république : l’argumentaire de l’Esprit des Lois relu par Rousseau
4. Républicanisme et réforme de la monarchie
5. Révolution et république : les grandes révolutions de la liberté
II. République et Révolution 1789–1800
1. Le processus d’émergence du républicanisme dans l’espace public
2. La crise de Varennes et le premier moment républicain
3. La chute de la royauté et l’avènement de la République
4. La république à l’épreuve de la Révolution
5. La république héroïque de l’an II
6. Thermidor. De la République démocratique à la République représentative
III. Conclusion
Artikelliste
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Handbuch politisch-sozialer Grundbegriffe in Frankreich 1680-1820: Heft 21 Politique. République, Républicanisme, Républicain
 9783486840667, 9783486580372

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Handbuch politisch-sozialer Grundbegriffe in Frankreich 1680  –1820

Handbuch politisch-sozialer Grundbegriffe in Frankreich 1680  –1820

Herausgegeben von Rolf Reichardt, Hans-Jürgen Lüsebrink und Jörn Leonhard Heft 21 Politique Martin Papenheim Républiques, Républicanisme, Républicain Raymonde Monnier

De Gruyter Oldenbourg 2017

Das Handbuch politisch-sozialer Grundbegriffe in Frankreich 1680  –1820 erscheint als Band 10 der Reihe Ancien Régime, Aufklärung und Revolution (hrsg. von Rolf Reichardt und Hans-Ulrich Thamer).

ISBN 978-3-486-58037-2 e-ISBN (PDF) 978-3-486-84066-7 e-ISBN (EPUB) 978-3-11-039805-2 Library of Congress Cataloging-in-Publication Data A CIP catalog record for this book has been applied for at the Library of Congress. Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen ­Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. © 2017 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston Satz: fidus Publikations-Service GmbH, Nördlingen Druck und Bindung: Hubert & Co. GmbH & Co. KG, Göttingen ♾ Gedruckt auf säurefreiem Papier Printed in Germany www.degruyter.com

Inhalt Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Politique / Martin Papenheim . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 République, Républicanisme, Républicain / Raymonde Monnier . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95 Artikelliste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 263

Vorwort Nach arbeitsbedingter Unterbrechung findet unser Handbuch mit dem vorliegenden Heft  21 seine Fortsetzung. Dies verdankt sich nicht zuletzt dem Engagement von Jörn Leonhard als neuem Mitherausgeber. Als ein von der Deutschen Forschungsgemeinschaft unterstütztes Vorhaben ist das Handbuch politisch-sozialer Grundbegriffe in Frankreich bisher durchgängig als deutschsprachiges Werk erschienen. Dies bedeutete nicht nur, daß sich zur Verdeutschung der fremdsprachigen Manuskripte fortgeschrittene Studenten, Kollegen und die Herausgeber unentgeltlich engagierten, sondern war auch mit einem erheblichen redaktionellen Zusatzaufwand verbunden. Solche Bemühungen kamen zwar deutschen Lesem entgegen, unterschätzten jedoch das wissenschaftliche Interesse, das dem Werk besonders im englisch- und französischsprachigen Ausland entgegengebracht wird. Daher haben sich die Herausgeber entschlossen, alle Beiträge zum Handbuch jeweils in der Sprache zu belassen, in der sie ursprünglich abgefaßt wurden. Dies entspricht der internationalen wissenschaftlichen Kooperation, auf die das Handbuch gegründet ist, und wird – so ist zu hoffen – auch seiner Verbreitung förderlich sein. Formal gleichen sich die fremdsprachigen Artikel in den Anmerkungen der französischen bzw. angelsächsischen Zitierweise an. Die Herausgeber

Politique Martin Papenheim I. Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 II. Zwischen Bartholomäusnacht und Fronde: Politique als weltliches und als staatliches Handeln (ca. 1572–1653) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 1. Les politiques oder die Statôlatrie . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 2. Tacitus und Machiavelli in Frankreich . . . . . . . . . . . . . . 9 3. Double justice und politique . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 4. Politique als Charaktereigenschaft und individuelles Verhalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 5. Politique und Absolutismuskritik . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 III. Das Zeitalter Ludwigs XIV.: Der ordre politique als frein des passions (ca. 1650  –1700) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 1. „Regler la cupidité“: Eine politische Ordnung für schlechte Menschen: Politique und Jansenismus . . . . . . 22 2. „Dieu est le vraye Roi“: Die Monarchia christiana Bossuets . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 IV. Politique als deskriptiver Begriff im späten 17. und 18. Jahrhundert und die Religionskritik Voltaires . . . . . . . 26 V. Politique im vorrevolutionären Republikanismus und Naturrecht (ca. 1750  –1789) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 1. „La vertu politique“: Politique im vorrevolutionären Republikanismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 2. La politique naturelle: Naturrecht und Politik . . . . . . . 36 VI. Politisches Wissen als art und als science . . . . . . . . . . . . . 45

DOI 10.1515/9783486840667-001

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VII. Sedimentierte Semantik: Politique in den Handbüchern des 17. und 18. Jahrhunderts . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51 VIII. Politique in der Revolutionsdekade . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54 IX. Ein ambivalentes Verhältnis: Politique, Wissenschaft und Vorsehung um 1800 . . . . . . . . 65 X. La société politique und les sociétés politiques . . . . . . . . . 73 XI. La politique als gesellschaftliche Intrige . . . . . . . . . . . . . . 77 XII. Sedimentierte Semantik: Politique in den Wörterbüchern der ersten Hälfte 19. Jahrhunderts . . . . . . . 80 XIII. Ausblick: Politique, gesellschaftliche Veränderung und Republikanismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82

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I. Einleitung Das französische Substantiv politique lässt sich das erste Mal in Li livres dou Trésor des Brunetto Latini, circa 1268, nachweisen.1 Es bezeichnet dort den „gouvernement des citez“. Er stelle die edelste Wissenschaft („sciences“) und Tätigkeit („offices“) auf Erden dar.2 Andere Texte des 13.  Jahrhunderts beziehen die politique auf die „citez“ und „reaumes“.3 Darin spiegelte sich einerseits die Herkunft des Begriffs aus der Welt der griechischen Polis, andererseits die noch fehlende staatliche Struktur der mittelalterlichen Gesellschaft wider. Die Verbreitung des Begriffs war engstens mit der AristotelesRezeption in Frankreich verbunden. Wegweisend war 1372 Le Livre de Politiques d’Aristote, die erste französische Übersetzung der Politik des Aristoteles durch Nicolas Oresme. Auf dieses Werk  – dessen Bedeutung für die Formung der französischen politischen Sprache nicht überschätzt werden kann  – geht das Adjektiv politique im Sinne „propre à un bon gouvernement, bon, judicieux“ zurück.4 In der weiteren Sprachentwicklung wird die adjektivische Form immer verbreiteter als das Substantiv sein. Definitionen, was politique ist, werden im Französischen weit weniger geprägt als etwa im Deutschen.5 Le politique im Sinne eines mit dem Allgemeinwohl betrauten Beamten ist seit Mitte des 16., im Sinne des

Le Trésor de la Lange Française informatisé (TLFI) (http://atilf.atilf. fr/ Stand März 2017): Art. ‚Politique’, adj. et subst u. ‚Politique’, subst. fem.; B. Latini: Li livres dou tresor, publ. pour la première fois d’après les manuscrits de la Bibliothèque impériale, de la Bibliothèque de l’Arsenal, et plusieurs manuscrits des départements et de l’étranger par P. Chabaille, Imprimerie impériale, 1863, livre III, part. II, chap. 1, 575. 2 F. Schalk: Zur Geschichte von ‚politique‘, in: M. Bambeck u. a. (Hg.): Philologica Romanica, Fs. für Erhard Lommatzsch, München 1975, 333–339, hier 333. 3 Ebd., 333. 4 Trésor [1]; Schalk [2], ebd.; N. Oresme, Le Livre de Politiques d’Aristote, ed. A.D. Menut, Philadelphia 1970, 44. 5 K. Palonen: Die Thematisierung der Politik als Phänomen. Eine Interpretation der Geschichte des Begriffs Politik im Frankreich des 20.  Jahrhunderts, Helsinki 1989, 23. 1

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Regierungsbeamten oder des in Staatsgeschäften Bewanderten ab Mitte des 17. Jahrhunderts belegt.6 Die Umstände, unter denen die ‚Politik‘ in die französische Venarkularsprache übertragen wurde, waren wegweisend für die weitere Begriffsgeschichte. Nicolas Oresme fertigte seine Übersetzungen im Auftrage Königs Charles V. an, sie dienten mithin der Stärkung der königlichen Prärogativen im Lande und setzten einen sichtbaren Kontrapunkt zur lateinisch geprägten Kultur der Kirche.7 Die Ideen- und Begriffsgeschichte des Politischen blieben in Frankreich in Zukunft immer auf das Ringen der Zentralgewalt um Vorrangstellung gegenüber allen Partikulargewalten und der konkurrierenden kirchlichen Gewalt bezogen. Deshalb wurde die ‚Politik‘ nicht nur wie ursprünglich auf die Polis, sprich die Cité bezogen, sondern zunehmend auf das Regnum und später auf den État. Die aristotelische Herkunft des Wortes sicherte einen normativen Bezug auf die Erfüllung menschlicher Anlagen im Rahmen eines geordneten Allgemeinwesens. Das Verhältnis von politischem Handeln und moralischen Werten bestimmte deshalb fortan die gesamte Begriffsgeschichte. Schließlich bezeichnete politique von Beginn an eine Theorie und ein Handeln – eine doppelte Ausrichtung, die ebenfalls für die weitere Begriffsgeschichte zentral sein wird.8 Politique hat nie zu den Begriffen gehört, die im Zentrum semantischer Auseinandersetzungen standen.9 In seiner Grundbedeutung:

Trésor [1], ebd.; auf die weiteren mit politique eng verwandten Begriffe, insbesondere auf police kann hier nicht näher eingegangen werden. Police bezeichnet mehr Ordnung des Staates und dessen Sicherung, während politique die Lehre und das aktive Tun bedeutet (vgl. Schalk [2], 334 f.). 7 Schalk [2], 333. 8 Vgl. Ch. Meier / P.-L. Weihnacht / E. Vollrath: Art. ‚Politik, Politisch, das Politische‘, in: Historisches Wörterbuch der Philosophie, vol. 7, 1038– 1075; W. Nippel: Art. ‚Politik‘, in: G. Ueding (Hg.): Historisches Wörterbuch der Rhetorik, 14 vol., Tübingen 2003, vol. 6, Sp. 1445–1465. 9 Palonen [5], 22; dies ergibt auch schon eine erste Durchsicht der Datenbank FRANTEXT (http://www.frantext.fr), die von ATILF (Analyse de Traitement Informatique de la Langue Française), Nancy, betrieben wird. FRANTEXT enthält inzwischen 3985 Texte (Stand März 2017), davon 80 % literarische Texte, 20 % Vermischtes, vom 16.  – 20. Jh. Die Datenbank erlaubt umfangreiche Textanalysen. Allerdings erlaubt sie wegen ihrer unstrukturierten Textsammlung keine statistischen Untersuchungen und nur eingeschränkt und für einen kleinen Zeitraum die Definition von homo6

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„auf das Gemeinwesen bezogen“, ist der Begriff zu abstrakt, als dass er wie ein Wert, zum Beispiel die liberté, oder eine Institution, etwa die constitution, politisch umkämpft war. Seine semantischen Veränderungen sind deshalb auch langsamer und weniger von der Tagesaktualität geprägt als die konkreteren politischen Begriffe. Mehr noch als bei anderen politischen Begriffen ist immer wieder mit sehr alten beständigen semantischen Traditionen zu rechnen. Gerade in Frankreich, dessen Autoren von klassischer Literatur und Philosophie imprägniert gewesen sind, ist la politique tief in der antiken Kultur und ihrer Rezeption verankert. Politique als sehr abstrakter Terminus gehört auch zu den Begriffen, die nur sehr selten direkt bildlich dargestellt werden. Zwar können zum Beispiel Karikaturen einer Person oder einer Ereignisses als ‚politisch‘ konnotiert werden, aber eine direkte Darstellung der Politique etwas als Allegorie ist sehr selten. Demgegenüber bilden Allegorien aller übrigen konkreteren politischen Begriffe zumindest einen sehr großen  – wenn nicht in der Frühen Neuzeit und im 19. Jahrhundert sogar den größten – Anteil der politischen Bildproduktion überhaupt.10

II. Zwischen Bartholomäusnacht und Fronde: Politique als weltliches und als staatliches Handeln (ca. 1572–1653) 1. Les politiques oder die Statôlatrie Als Cesare Baronio in seinen monumentalen Annales ecclesiastici a Christo nato ad annum 1198  – erschienen zwischen 1588

genen und vollständigen Textcorpora, die einer historischen semantischen Analyse dienlich wären. Da im vorliegenden Artikel eine lange chronologische Entwicklung des Begriffs Politique dargestellt werden soll, wurde auf solche engen Analysen verzichtet. FRANTEXT erlaubt es aber, komfortabel Einzelbelege zu finden und proximativ semantische Entwicklungen festzustellen. 10 B. Brandt: ‚Politik‘ im Bild? Überlegungen zum Verhältnis von Begriff und Bild, in: W. Steinmetz (Hg.): „Politik“. Situationen eines Wortgebrauchs im Europa der Neuzeit, Frankfurt/New York 2007, 41–72. Beispiele für „Politik“-Darstellungen ebd. im Bildanhang.

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und 1593  – zu Arnold von Brescia und dem Aufstand der Römer nach dem Tode Papst Cölestins II. kommt, spricht er von der Sekte („haeresis“) der „politicorum“ oder der „Arnaldistarum“, die unter Papst Innozenz II. angefangen habe, ihr Unwesen zu treiben.11 Bei seiner Schilderung stützte er sich nach eigenen Angaben auf einen Zeitgenossen Arnolds, Otto von Freising. Sein Sprachgebrauch jedoch war neu und höchst aktuell. Mit politici oder französisch politiques wurden nämlich zur Zeit des Baronius diejenigen bezeichnet, denen vorgeworfen wurde, die Beförderung des Staates über die Interessen und die Wahrheit der Religion zu stellen. Mit seiner Sprachwahl machte Baronius einen prominenten Häretiker zum Vorläufer der aktuellen Kirchengegner – eine Rolle die Arnold wiederholt spielen wird12. Damit verlieh er den zeitgenössischen Ereignissen historische Tiefe und machte sie zu einer allgemeineren Erscheinung  – Verfahren, die die Kirche des öfteren anwendete. Die Denunziation derjenigen, die angeblich oder tatsächlich mehr das Wohl und den Bestand des Staates und den öffentlichen Frieden als die Unterstützung der rechtmäßigen Religion im Blick hatten, als ‚Politiker‘ war in Frankreich ab dem letzten Drittel des 16. Jahrhunderts Teil des allgemeinen Sprachduktus der zelanti oder dévots.13 Der Begriff les politiques scheint nur Fremdbezeichnung gewesen zu sein.14 Die gängige juridische Unterscheidung von potestas ecclesiastica und potestas politica15 bzw. die theologische Differenz

C. Baronius, Annales ecclesiastici tempora perducti ab Augustino Theiner, 37 vol., Barri-Ducis 1864 ff., vol. 18, 618. 12 R. Schmitz-Esser: Arnold von Brescia im Spiegel von acht Jahrhunderten Rezeption. Ein Beispiel für Europas Umgang mit der mittelalterlichen Geschichte vom Humanismus bis heute, Wien u. a. 2007, 87 f.; Ders.: Guiseppe Mazzini im 12. Jahrhundert. Zur Rezeption Arnolds von Brescia in Italien zwischen 1750 und 1950, in: Römische Historische Mitteilungen 47, 2005, 369–394. 13 W. Behringer, „Politiker“ und „Zelanten“. Zur Typologie innenpolitischer Konflikte in der Frühen Neuzeit, in: Zeitschrift für Historische Forschung 22, 1995, 455–494, hier 479. 14 Dies schloss natürlich nicht aus, dass es auch Befürworter ihrer Position gab: ebd. 15 Zum Beispiel in dem Buchtitel: Libelli de ecclesiastica et politica potestate, Paris 1612. 11

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von spirituel und politique16 wurde in eine ideologische Opposition und in eine negative Bewertung der weltlichen Macht verkehrt. Um mit Koselleck zu sprechen: aus symmetrischen Gegebenbegriffen wurden asymmetrische.17 Als eine solche asymmetrische Zuschreibung sind die politiques ab 1568 belegt.18 1618 findet sich auch „Chrétien politique“ als negative Wertung.19 Als Eigenbezeichnungen begegnen nach der Bartholomäusnacht 1572 stattdessen catholiques paisibles oder catholiques associés.20 Die politiques der Religionskriege bildeten dabei keine festumrissene Gruppe, sondern bestanden aus verschiedenen Zirkeln und Einzelpersonen.21 Einmal eingeführt, blieb die Bezeichnung le politique ein beliebtes Etikett für den Vertreter einer „pur politique et prudence humaine“.22 Der Begriff löste sich von den Entstehungsumständen und konnte auf neue Personengruppen und Positionen angewendet werden. La politique wurde zu einem allgegenwärtigen Dämon. Die Pflicht eines guten Christen sei es, gegen den „monstre Politique“ zu kämpfen.23 Wie alle Vorwürfe der Häresie war politique ein sehr dehnbarer Begriff. Der Vorwurf, ein politique zu sein, vermengte sich vor allem mit dem des Machiavellismus. Später diente er vor allem dazu, die Politik Richelieus als unchristlich zu denunzieren, wobei vor allem seine antispanische Außenpolitik Anstoß erregte.24

Siehe unten Anm. 63. R. Koselleck: Zur historisch-politischen Semantik asymmetrischer Gegenbegriffe, in: Ders.: Vergangene Zukunft. Zur Semantik geschichtlicher Zeiten, Frankfurt a. M., 211–259. 18 A. M. Beame: The Politiques and the Historians, in: Journal of the History of Ideas, 54, 1993, S. 355–379, hier S. 361. In der Form politics als Fremdbezeichnung auch bei É. Pasquier: Lettre a Monsieur de Saincte Marthe, in: Œuvres complètes, 2 vol., Amsterdam 1723 (ND Genève 1971), vol. 2, 467B. und Lettre a Monsieur de Saincte Marthe, ebd., 494C. 19 E. Thuau: Raison d’état et pensée politique à l’époque de Richelieu, Colin, 1966, 105. 20 Beame [18], S. 356 f. 21 Ebd.; vgl. auch R. Schnur: Die französischen Juristen im konfessionellen Bürgerkrieg des 16.  Jahrhunderts. Ein Beitrag zur Entstehungsgeschichte des modernen Staates, Berlin 1962, 26–31. 22 N. Caussin: La Cour Sainte, Paris 1624, 522, zitiert nach Thuau [19], 136. 23 Thuau [19], 150 nach einem Pamphlet aus der Zeit von Henri IV. 24 Ebd., passim. 16 17

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Im Kern zielte der Vorwurf auf eine Kritik des entstehenden Staates, der nach seinen eigenen Regeln handelt. Dementsprechend korrespondierte politique mit dem Konzept der raison d’État, die, glaubt man einem Pamphlet von 1628, Papst Pius IV. als „raison d’Enfer“ gebrandmarkt hatte.25 Der Jesuit Claude Clément warf den politiques 1637 Staatsvergottung, „Statôlatrie“ vor. Sie seien die neuen Heiden, die wie die Griechen die Polis, die Römer die Republik und das Reich heute den Staat anbeten würden.26 Für den frommen Christen sei also der politique der „ennemi de la Religion et de l’État“,27 weil die Religion die Seele der „République“ sei, wie der Staat ihr Körper.28 Gegner dieser Sprachregelung waren selten. Indessen erschien 1625 eine Schrift mit dem Titel Le Catholique d’État ou discours politique des alliances du roi très chrétien contre les calomnies de son État, in der die gängige Begriffsprägung angegriffen wurde, ohne jedoch ins Positive gewendet zu werden:: „C’est une chose monstrueuse en la Chrétienté jusqu’à ce jourd’hui de dire par convice et par injure à un homme qu’il est Catholique d’État et Politique“.29 Semantisch lief also in Frankreich die Auseinandersetzung um die Durchsetzung des von der Zentralgewalt geleiteten Staates über die Opposition von Religion und Staat. Die dabei verwendete negative Semantik der politiques als atheistische Staatsvergötterer ging jedoch spätestens gegen Ende des 17. Jahrhunderts schon verloren. Das Akademie-Wörterbuch von 1694 kennt diesen Sprachgebrauch nicht mehr. Im Furetière von 1690 werden die politiques lediglich als historisches Phänomen des 16. Jahrhunderts abgehandelt.30

Ebd., 117. C. Clément: Machiavelismus jugulatus a Christiana Sapientia Hispanica et Austriaca, Copluti, 1637, 1 f.; zitiert nach Thuau [19], 95 f. 27 Hercules de Cherbeyt dit Dardenne, Apologie contre les Politiques ennemis de la Religion et de l’Ètat, Paris 1618; zitiert nach Thuau [19], 104. 28 C. Vaure: L’État chrétien ou maximes politiques tirées de l’Écriture, contre les fausses raisons d’état des libertins politiques de ce siècle, Paris 1626, 234; zitiert nach Thuau [19], 115. 29 Le Catholique d’État ou discours politique des alliances du roi très chrétien contre les calomnies de son État, 91; zitiert nach Thuau [19], 183. 30 Furetière (11690): Art. ‚Politique‘, vol. 3, ohne Seitenangabe. 25 26

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2. Tacitus und Machiavelli in Frankreich Befördert wurde die Herausbildung eines sich von der Theologie emanzipierenden politischen Diskurses durch die Rezeption des Tacitus und durch die Lektüre Machiavellis. Die Werke des Tacitus, insbesondere sein Buch über die Herrschaft des Tiberius, war seit dem späten 16.  Jahrhundert ein wichtiger Bezugspunkt für die Debatte über die geschickte Anwendung der Arcana Imperii.31 Die Hochzeit der Tacitus-Rezeption war die erste Hälfte des 17.  Jahrhunderts, schon in der zweiten nahm das Interesse an seinem Werk spürbar ab.32 Bedeutend waren im Zusammenhang dieser Rezeption die Werke von Justus Lipsius, vor allem seine zuerst 1574 in Antwerpen erschienene Tacitus-Ausgabe und die Politicorum sive civilis doctrinae libri sex, qui ad principatum maxime spectant, erschienen in Leiden 1589. Schon 1590 wurden letztere unter dem Titel Les Six livres des politiques, ou Doctrine civile de Justus Lipsius in La Rochelle, also im protestantischen Umfeld, auf Französisch publiziert. Der Titel kündigt an, dass es sich um ein Handbuch für ‚Politiker‘ im Sinne von politisch Tätigen, handelt. Es ist ein streng praktisch ausgerichteter Ratgeber.33 Obwohl das Werk sich noch Doctrina civilis nennt, ist es keine systematische Abhandlung über die Grundlagen der Vergesellschaftung, über die Staatsformen und Privilegien, sondern ein cento, also eine Sentenzen-Sammlung (loci communes), geordnet zu einem nützlichen Werk für die Monarchie.34 Die 116 zitierten Autoren stammen fast alle aus der klassischen Antike,35 aus den Kirchenvätern wird nur sehr wenig zitiert, aus der Bibel lediglich die Acta Apostolorum. Bezeichnenderweise spielt in dem Werk das Wortfeld ‚Politik‘ keinerlei Rolle, was sich als klare Absetzung von der aristotelischen Tradition deuten lässt, auch wenn Lipsius den Stagiriten zu seinen Vorläufern zählt.36

Siehe im Folgenden Thuau [19], 33 ff. Ebd., 48–50. 33 J. Lipsius: Politica: six books of politics or political instruction, ed. J. Waszink, Assen 2004, 3 f., 205 Anm. 2 (Erläuterungen des Hg.). 34 Ebd., 3 f. 35 Ebd., 5. 36 Ebd., 230 (Text Lipsius). 31 32

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Dies gilt auch für Machiavellis Principe. Dieser wurde 1553 das erste Mal ins Französische übersetzt und im Umkreis von Katharina von Medici populär. Die Hugenotten denunzierten also nach der Bartholomäusnacht die Gräueltaten mit einem gewissen Recht als Ergebnis machiavellischen Denkens.37 Obwohl der Principe ebenfalls nicht das Wortfeld ‚Politik‘ verwandte, erfolgte seine Rezeption unter dem Begriff der politique. Im Akademie-Wörterbuch von 1694 wurde „la politique de Machiavel“ gleichwertig neben „la politique d’Aristote“ genannt.38 Oftmals wurde aber die Verwendung von politique für die Lehren des Florentiners als illegitim oder irreführend zurückgewiesen,39 was aber der Verbreitung dieser semantischen Konnotation nicht im Wege stand. Bodin behauptete 1576, dass Machiavelli nie begriffen habe, was politische Wissenschaft eigentlich sei.40 Im Hinblick auf Machiavelli hieß es 1701 im Furetière: „On a defini la politique, l’Art de jouër, & de tromper les hommes. Ce qui s’appelle fraude & infidélité dans le commerce de la société, prend le beau nom de politique dans le cabinet des princes.“41 Machiavelli, zunächst der Antipode zu Aristoteles, wurde im 18. Jahrhundert die ständige Gegengröße zu der sich durchsetzenden naturrechtlichen Aufklärung.42 In der Encyclopédie von Diderot und d’Alembert hieß es 1762, Machiavelli habe zu Unrecht seine Schilderungen der verderblichen Gesinnung mancher Fürsten als politique bezeichnet und habe „couvert du nom de politique la

A. M. Battista: La penetrazione del Machiavelli in Francia, in: Dies.: Politica e morale nella Francia dell’età moderna, ed. A. M. Lazzarino del Grosso, Genova 1998, 27–51. 38 Dict. Acad, (1694), vol. 2, 271. 39 V. Sellin: Art. ‚Politik‘, in: Gesch. Grundbegr., vol. 4, 789–874, hier 813. 40 J. Bodin: Six livres de la République, Jacques du Puy, 1576, préface, ohne Seitenangabe. 41 Furetière (21701): Art. ‚Politique‘, vol. 3, ohne Seitenangabe. In der ersten Ausgabe von 1690 fehlt diese Passage noch. 42 Zum Beispiel: Voltaire an Friedrich, Kronprinz von Preußen, 1739, in: Ders.: Œuvres complètes, Correspondance, vol. III, 1146: „J’ose exhorter toujours votre grand génie à honorer Virgile dans Nisus et dans Euryalus, et à confondre Machiavel. C’est à vous à faire l’éloge de l’amitié, c’est à vous de détruire l’infâme politique qui érige le crime en vertu. Le mot politique signifie, dans son origine primitive, citoyen; et aujourd’hui, grâce à notre perversité, il signifie trompeur de citoyens. Rendez-lui, monseigneur, sa vraie signification. Faites connaître, faites aimer la vertu aux hommes.“ 37

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mauvaise foi des princes.“43 Rousseau hingegen drehte diese Argumentation um: Machiavelli habe dem Volk aufgezeigt, dass die „Princes“ immer nur dem folgten, was für sie unmittelbar nützlich sei: „Le Prince de Machiavel est le livre des républicains“.44 Machiavellische Prinzipien stießen selbstverständlich auch auf Zustimmung, was einer politischen Ordnung entsprach, die sich zunehmend nach eigenen Leitlinien organisierte. Grundlegendes Argumentationsmuster war, dass morale und politique mittels der nécessité in Opposition zueinander gebracht wurden. Die Differenz von Notwendigkeit (nécessité) und allgemeiner Moral gehörte zum Grundbestand der Rezeption machiavellischen Gedankenguts. Guez de Balzac (1597–1654), der zum Umfeld des Kardinals Richelieu gehörte, legte dar, dass die Herrschaft weniger auf der „vertu“ des Monarchen als auf den „effets de nécessité“ fuße. Das Handeln des Fürsten erhebe sich über die Regeln der „politique vulgaire“.45 Es ist jedoch unzutreffend, die zustimmende Rezeption des Machiavelli nur im Lager der Apologeten der französischen Monarchie zu suchen. Ähnlich wie die positive Aufnahme des Lipsius ebenfalls unter Protestanten eröffnete auch Machiavelli der Opposition neue denkbare Handlungsspielräume, indem er an die Stelle der Moral die Notwendigkeit setzte: 1697 schrieb beispielsweise im holländischen Exil lebende Pierre Bayle in seinem Wörterbuch unter dem Stichwort ‚Machiavel‘: „Il faut par une malheureuse et funeste nécessité que la politique s’élève au-dessus de la morale; elle ne l’avoue point, mais elle fait pourtant comme Achille, jura negat sibi nata.“46

Anonym: Art. ‚Politique‘, in: Enc., vol. 12, Paris 1765, 917–919, hier 918; vgl. Sellin [39], 814. Der Artikel ist anonym verfasst. In der Gesamtausgabe der Werke Diderots von Assézat, vol. 16, 1876, 340  –346 ist er noch verzeichnet, eine Auffassung, die sich nicht durchgesetzt hat. In die Gesamtausgabe hg. von Herbert Dieckmann, Paris 1975ff, ist der Artikel nicht mehr aufgenommen worden. 44 J. J. Rousseau: Contrat social, Livre III, Chapitre VI: De la Monarchie, in: Ders.: Œuvres (Pléiade), vol. 3, 409. 45 J.-L. Guez de Balzac: Lettres I-II à Monseigneur le cardinal de Richelieu, Paris 1631, 52. 46 P. Bayle: Art. ‚Machiavel’, in: Ders.: Dictionnaire historique et critique, nouvelle édition, vol. 10, Paris 1820, 24. Das Zitat stammt von Horaz: „Jura negat sibi nata, nihil non arrogat armis.“ (Ars poetica, 119 ff.). 43

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Eines der herausragendsten Werke des französischen Machiavellismus waren die Considerations politiques sur les coups d’État (1639) des Bibliothekars Gabriel Naudé.47 Die coups d’État seien Staatsaktionen und Verhalten, die den allgemeinen moralischen Gesetzen widersprächen, aber für das Staatswohl notwendig seien. Zu den coups d’État gehört zum Beispiel der systematische Religionsbetrug zur Herrschaftssicherung.48 Auch die Bartholomäusnacht fand seine Zustimmung.49 Naudé argumentierte mit zwei Gerechtigkeiten, einer allgemeinen, natürlichen, und einer des Staatswesens – eine Differenzierung, auf die gleich näher einzugehen ist.50 Begriffsgeschichtlich bedeutsam ist zunächst, dass damit la politique von der allgemeinen Moral gelöst wurde. Der Begriff politique wurde, vergleichbar der Personenbezeichnung les politiques, zu einem Kennzeichen eines eigenständigen Handlungsraumes. Wenn Naudé beispielsweise aufforderte, die Konversion von Henri IV politisch zu betrachten – „considerer en politique“ –, wurde außerdem dieser Handlungsraum nicht mehr ausschließlich nach allgemeinen Richtwerten gestaltet, sondern situativ. Das Neue Machiavellis sahen seine Rezipienten gerade darin, dass er – so würden wir heute sagen – positivistisch und realistisch die Zustände beschrieb und keine normative Lehre entwickelte. Das Interesse an dem Werk des Florentiners  – was der figurativen Wahrnehmung keinen Abbruch tat  – ließ jedoch seit dem letzten Drittel des 17.  Jahrhunderts (folgt man dem Katalog der Bibliothèque nationale de France) stark nach. Zwischen 1671 und 1753 wurde kein Werk Machiavellis in Frankreich wieder aufgelegt. Danach erschienen dort nur das Leben des Castruccio Castracani und die Geschichte von Florenz, und erst 1793 wurde im Rahmen einer Werkausgabe die Übersetzung des Principe von Amelot de La Houssaye, erschienen 1683 in Amsterdam, in Paris wieder aufgelegt.

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Zu Naudé siehe Thuau [19], 318 ff., vor allem 321 ff. Ebd., 325. Ebd., 328. Siehe unten S. 13 ff.

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3. Double justice und politique Die Gegenüberstellung von ‚Notwendigkeit‘ und ‚Tugend‘ basierte auch auf der Vorstellung einer double justice, wie sie beispielsweise schon von Montaigne entwickelt worden war.51 Dieser unterschied zwei Arten von Gerechtigkeit, eine allgemeine und eine besondere. Diese zweite Art von Gerechtigkeit sei die, die das Gemeinwesen steuere: „La justice en soy, naturelle et universelle est autrement réglée et plus noblement, que n’est cette autre justice speciale, nationale, contrainte au besoing de nos polices.“52 Im machiavellistischen und etatistischen Diskurs des 17. Jahrhunderts wurde das Konzept zentral. Pierre Charron griff 1601 in seinem Traité de la sagesse den Gedanken Montaignes auf und sprach nun explizit von einer „justice politique“, die sich auf die Ordnung und Existenz der Staaten bezog: „Il faut sçavoir premièrement qu’il y a une double justice; une naturelle, universelle, noble, philosophique; l’autre aucunement artificielle, particulière, politique, faicte et contralincte au besoin des polices et estats.“53 Wörtlich übernahm dann Naudé 1639 diese Formulierung.54 Amelot de La Houssaye (1634–1704), auf dessen Übersetzung des Principe sich der erwähnte Artikel Machiavel im Dictionnaire von Pierre Bayle bezieht, sprach von den „vertus morales“ des Privatmannes und den „vertus civiles et politiques, où consiste l’art de gouverner“.55 Auch in den Schriften Richelieus spielte das Konzept der zwei Gerechtigkeiten im Rahmen der Staatsräson-Lehre eine wichtige Rolle.56 Zusammenfassend gesagt, führte die Auseinandersetzung um die Autonomie des entstehenden Staates  – kondensiert im Begriff

A. M. Battista: Morale ‚privée‘ et utilitarisme politique en France au XVIIe siècle, in: R. Schnur (Hg.): Staatsräson. Studien zur Geschichte eines politischen Begriffs, Berlin 1975, 87–119. 52 M. de Montaigne: Essais, avec des notes de tous les commentateurs, édition revue sur les textes originaux, Paris 1854, Buch 3, Kapitel 1, 410. 53 P. Charron: Traité de la Sagesse, Paris 1601, Buch 3, Kap. 5, 476, zitiert nach Battista: Morale ‚privée‘ [51], 110. 54 Ebd, 110 und Thuau [19], 323. 55 N. Amelot de La Houssaye: Tibère. Discours politique sur Tacite, Paris 1683; zitiert nach Thuau [19], 43. Dort auch Informationen zur TacitusRezeption von Amelot de La Houssaye. 56 Vgl. Thuau [19], 351 ff. 51

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der politiques, der Rezeption des Tacitus und Machiavellis und der Lehre von der double justice  – zur semantischen Etablierung einer politique, deren Handlungsraum, die polices und estats, nicht nach den allgemein geltenden moralischen Gesetzen gestaltet wird, sondern der nach eigenen vertus funktioniert: eine Position, die jedoch immer hoch umstritten blieb. So hieß es etwa in einer Mazarinade 1649: „Nous ne vous assiégeons plus par des maximes poltiques et des raisons d’Estat, mais par la parole, la Loy et la volonté de Dieu qui en a moins pour nous le dire que pour se faire obéyr.“57 Mit der Etablierung einer ihren eigenen Gesetzen gehorchenden politique trat auch der Handlungsaspekt von politique stärker in den Vordergrund, etwa wenn der Kardinal Retz in seinen Memoiren der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts von der „politique de la maison de l’Autriche“ sprach.58 Diese autonome politique wurde vornehmlich für die Außenpolitik verwendet, also für den Bereich, der in der klassischen Tradition nicht im Zentrum der ‚Politik‘ gestanden hatte, jetzt aber das Handlungsfeld war, auf dem sich die gloire des Monarchen am besten manifestierte.59 Wichtiger blieben für die auswärtigen Beziehungen jedoch die im 16. Jahrhundert aus der Kaufmannssprache in die Politik gewanderten intérêts.60 Demgegenüber blieben police, administration und gouvernement die zentralen Begriffe für die ‚Innenpolitik‘. Die vielleicht wichtigste Folge der Rezeption des Tacitus und vor allem Machiavellis war jedoch die starke negative Einfärbung der politique im Sinne einer Verhaltensweise.

Lanathème et l’excommunication d’un ministre d’Estat étranger, tiré de l’Écriture sainte, Paris 1649, 10. 58 J. F. P. de Gondi Cardinal de Retz: Mémoires, 4 vol., ed. A. Feillet u. J. Gourdault, vol 1, Nancy 1717, 168. 59 W. Steinmetz: Neue Wege einer historischen Semantik des Politischen, in: Ders.: Politik [10], 9–40, hier 32. 60 M. Papenheim: From „Interest“ to the „Political“: Speaking of Ruling and Reigning in Early Modern Europe, in: W. Steinmetz  / I. Gilcher-Holtey / H.-G. Haupt (Hg.): Writing Political History Today, Frankfurt/New York 2013, 45–55. 57

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4. Politique als Charaktereigenschaft und individuelles Verhalten Im Sinne seiner griechischen Herkunft bezeichnet politique als Adjektiv in seiner Grundbedeutung all das, was auf das Gemeinwesen bezogen ist. ‚Politisch‘ ist ein Mensch dann, wenn er für die und in der Gemeinschaft handelt. Mitte des 16. Jahrhunderts verwandte Rabelais zum Beispiel conversation politicque im Sinne von sozialem Verkehr.61 Savoir politicque sei das hierfür nötige Wissen.62 Hierzu müsse der Mensch ganz im Sinne der klassischen Tradition erzogen werden. Politique und civil waren in diesem Sinne Synonyme, etwa wenn Calvin davon spricht, dass das „double régime“ des Menschen einerseits ‚spirituell‘ sei und andererseits „politic ou civil, par lequel l’homme apprins des offices d’humanité et de civilité“.63 Diese Semantik von politique war also sehr breit angelegt und bezog sich ganz allgemein auf den Menschen als soziales Wesen. Bei Rabelais beispielsweise gehörte zum „savoir politicque“ die humanistische Bildung, die intellektuelle Befähigung und soziale Kompetenz zugleich war.64 Eine semantische Nähe von politique zu poli im Sinne von ‚geschliffen‘ ist anzunehmen, obwohl die beiden Worte etymologisch keinen Bezug zueinander haben.65

F. Rabelais: Gargantua, Kapitel 40, in: Ders.: Œuvres complètes, ed. M. Huchon u. a., Gallimard, 1994, 110; F.-M. Plaisant: Le sens du mot ‚politicq‘ chez Rabelais à la lumière d’un Titre de la librairie Saint-Victor ‚Le Mortier de vie politicque’, in: Bulletin de l’Association G. Budé, 1971, 394– 399, hier 397. 62 F. Rabelais: Pantagruel, Kapitel 8, in: Ders.: Œuvres complètes [61], 243; Plaisant [61], 397. 63 J. Calvin: Institution de la religion Chrestienne, éd. O. Millet, 2 vol., Droz, 2008, vol. 2, 1505 f. (De la Liberté chrestienne). 64 F. Rabelais: Pantagruel [62], 243. Siehe auch die gelungene Übersetzung ins Deutsche von H. und E. Heintze, Frankfurt/Leipzig 1974, 217 f. 65 TLFI [1], Art. poli, ie, adj.‘ Interessant ist, dass auch im Deutschen eine vergleichbare Wortverwendung von Polizei im Sinne von „Höflichkeit“ und „gesittetes Verhalten“  – allerdings erst im 18.  Jahrhundert  – gab, die sich ebenfalls von polire ableitet: F.-L. Knemeyer: Art. ‚Polizei‘, in: Gesch. Grundbegr., vol. 4, 875–897, hier 883 f. – Schließlich war und ist die Metapher des Glättens und Schleifens, um jemanden für die Gesellschaft tauglich zu machen, sehr verbreitet. Erinnert sei nur an die Symbolwelt der Freimaurer, in der der „raue Stein“ für den Bau der Menschheit behauen und poliert wird. 61

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Diese positive Verwendung von politique ging in Frankreich vom 16. zum 17.  Jahrhundert verloren. Schon 1561 hatte Étienne Pasquier von denjenigen gesprochen, die der katholischen Kirche nur anhingen aus „esprit politique“, das heißt aus heuchlerischer Taktiererei aufgrund der Furcht vor politischer Veränderung: „mutation politique“.66 Die Erfahrungen von Religionsstreitigkeiten und Bürgerkrieg und die Rezeptionen des Tacitus und Machiavellis brachten es mit sich, dass politique als etwas galt, bei dem Anschein und Absicht nicht übereinstimmten. Der Begriff wurde im günstigsten Fall nur noch neutral verwendet und bezeichnete ganz allgemein ein geschicktes Verhalten, um seine Ziele zu erreichen. Diese Bedeutung ging ab 1680 in die neue Gattung der französischen Wörterbücher ein und blieb fortan allgemeines Sprachgut.67 Weitgehend jedoch wurde politique negativ konnotiert und bezeichnete ein falsches, durchtriebenes, egoistisches Verhalten. Diese starke negative Bewertung von politique als Eigenschaft und Verhalten ist typisch für die Entwicklung im Französischen und findet sich weniger im Deutschen und noch weniger im Englischen.68 Die philosophischen Voraussetzungen dieses Politikbegriffs wurden schon im 16. Jahrhundert gelegt. ‚Individualisten‘ (dissociés69) wie Montaigne sahen die Verwirklichung des Menschen nicht mehr in aristotelischer Tradition in der Pflege seiner Bezüge zu einer geordneten Gesellschaft (zoon politikon), sondern in der Distanzierung zur Gesellschaft. Die Gesellschaft, le monde, war ihnen der Ort der falschen Werte, E. Pasquier: Exhortation aux princes et seigneurs du conseil privé du Roi (1561), in: Ders.: Écrits politiques, ed. D. Thickett, Genève 1966 , 62 und 65, zitiert nach Sellin [39], 816. 67 Richelet (11680): Art. ‚Politique‘, vol. 2, 186. Siehe auch stellvertretend für viele andere Belege: L. Saint-Simon, de Rouvory duc de, Mémoires, ed. A. Chéruel, 20 vol., Hachette, 1856–1858, vol. 17, 2: über den Großherzog der Toskana, „un prince très sage et très politique“. Grimm, vol. 15, 328: November 1790, Besprechung der Œuvres posthumes de l’abbé de Mably: „S’il en était besoin, je vous citerais ici je ne sais combien de gens de bien qui, faute de politique, ont fait plus de mal à leur patrie que beaucoup d’hommes méchants dont le nom est déshonoré.“ 68 Zur Politik als bürgerliches Verhalten im deutschen 18. Jahrhundert siehe G. Stanitzek: Blödigkeit. Beschreibungen des Individuums im 18.  Jahrhundert, Tübingen 1989, 13 ff. 69 Battista: Morale ‚privée‘ [51], 87 und 91. 66

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Politik ein eitles Geschäft, Ausdruck des Zerfalls der metaphysischen, kosmologischen und politischen Einheit der alteuropäischen Gesellschaft. Voraussetzung des neuen neutralen oder negativen Begriffs von ‚Politik‘ als Verhalten war also, dass sich die Grundbedeutung, der Bezug auf das Gemeinwesen, aus einem universalen ethischen Rahmen gelöst hatte. Die Distanz zur Gesellschaft wurde das Lebensideal des in sich ruhenden vergeistigten Menschen. Diese neue Semantik von politique war nur die Spitze einer heftigen Auseinandersetzung um das Verhältnis von Sein und Schein, von individuellem Lebensglück und gesellschaftlicher Ordnung. Gefördert wurde diese negative Semantik der politique im 17.  Jahrhundert von der Hofkritik, dem negativen Widerpart der honnêteté.70 Medium dieser Kritik war vor allem das Theater, auf dessen Brettern der Gesellschaft der Spiegel vorgehalten wurde. So heißt es etwa bei Corneille 1641 im Schauspiel Polyeucte martyr (Akt 5, Szene 1): „Je sais des gens de cour quelle est la politique, / J’en connais mieux que lui la plus fine pratique.“71 Eine Ausnahme stellte Racine dar, der den Begriff politique in seinen Dramen lediglich einmal im zweiten Vorwort seiner Tragödie Bajazet verwendet, denn er war weniger an Intrigen als an „den heimlichen Leidenschaften des menschlichen Herzens“ interessiert.72 Politique wurde der Begriff schlechthin für geschicktes bis falsches Spielen in der

Vgl. A. Höfer / R. Reichardt: Art. ‚Honnête homme, Honnêteté, Honnêtes gens’, in: HPSG, H. 7, 1986, 7–73. Äußerst selten wurde politique positiv als Synonym für honnête, für höfisches Verhalten verwendet, zum Beispiel von Alcide de Maurice: La Politique du Prince ou la conduite d’un jeune Gentil-homme; luy enseignant tous les nobles Exercices conuenables à sa Condition, pour paruenir à la Cour, & auoir les qualitez necessaires pour former l’honneste Homme, Chez Estienne Loyson, 1668. 71 P. Corneille: Polyeucte martyr: tragédie, in: Ders.: Œuvres complètes, ed. C. Marty-Laveaux, 12 vol, Hachette 1862, vol. 3, 555; vgl. auch SaintSimon [67], vol 13, 2: „Le roi était devenu dévot, et dévot dans la dernière ignorance. A la dévotion se joignit la politique. On voulut lui plaire par les endroits qui le touchaient le plus sensiblement, la dévotion et l’autorité.“ Siehe auch Saint-Simon [67], vol. 12, 19: „La cour fut un autre manège de la politique du despotisme.“ Siehe auch noch Rousseau: „Malheureuse politique de courtisan, qui dans les meilleurs cœurs domine l’amitié même!“ (J. J. Rousseau: Les Confessions, 1778, 2. Teil, Buch 11, in: Ders.: Œuvres (Pléiade),vol. 2, 577. 72 Thuau [19], 49. 70

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Gesellschaft. Dieser Politik-Begriff konnte sich auf alle Personen und Bereiche und Situationen des menschlichen Lebens beziehen und hielt Schritt mit der gesellschaftlichen Entwicklung, indem er jeweils neue Handlungsfelder besetzte.73 Schließlich waren diese stark negative Imprägnierung des „politischen Verhaltens“ und das Vordringen des Absolutismus mit dafür verantwortlich, dass sich so gut wie kein partizipativer Politik-Begriff herausbilden konnte. Es gab seit dem 16.  Jahrhundert durchaus Wendungen, in denen so etwas wie ein auf selbständige Agenten, nicht auf den Staat bezogener Politik-Begriff zu erkennen ist. Beispielsweise konnte sich nach den Erfahrungen der Religionskriege politique auch auf einzelne Gruppierungen beziehen, was eine gewisse Fraktionierung des politischen Raumes widerspiegelte. So sei etwa eine Liga (ligue) im Politischen („en état politique“) ein feierlicher Vertrag, hieß es in einem Text um 1600, „juré entre personnes égales, et non sujettes à la puissance d’autrui, pour conserver et maintenir leur liberté, tant offensivement que défensivement envers et contre tous“.74 Dies war aber kein positiver Begriff eines geregelten Konflikts konkurrierender Agenten. Eine solche Semantik von politique findet sich erst zögerlich ab dem 19. Jahrhundert.75 5. Politique und Absolutismuskritik Bekanntlich unterschied Aristoteles im siebten Kapitel des ersten Buches seiner Politik die Staatskunst von der Herrenmacht. Während die politische Herrschaft eine Herrschaft über Freie sei, sei die Macht des Hausherren eine Alleinherrschaft über Sklaven.76 Dementsprechend konnte in der aristotelischen Tradition politicum als Attribut für eine verfasste, begrenzte, an Gesetze gebundene öffentliche Ordnung verwendet werden – meist im Gegensatz zu regale,

Siehe unten S. 85 ff. Ph. Duplessis-Mornay: Readvis et Abjuration d’un Gentilhomme de la Ligue etc., in: Mémoire de la Ligue (Ausgabe 1758), vol. 1, 112, zitiert nach Schnur: Juristen [21], 19. 75 Siehe unten S. 81 ff. 76 Politica 1255b. 73 74

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aber auch zu despoticum.77 Der Engländer Sir John Fortescue unterschied 1545/46 mit Bezug auf Thomas von Aquin und Ptolemäus von Lucca das dominium politicum vom dominium regale und von der seiner Meinung nach in England herrschenden eingeschränkten Monarchie, dem dominium regale et politicum.78 Ein regnum politicum zeichnet sich nach Fortescue vor allem dadurch aus, dass es entstanden sei aus dem Konsens des Volkes, das sich und seinen Besitz schützen wolle, und dass der König deshalb vor allem das Eigentum seiner Untertanen achte. Zu dem Typus der regna, die regaliter und politice regiert werden, gehöre neben England unter anderem auch Schottland. Zu den regna tantum regaliter regulata, die durch Eroberung entstanden seien, gehöre Frankreich. Dort plünderten die Truppen des Königs das Land aus und es gebe keine ordentliche Gerichtsbarkeit.79 Zweifellos übten Theorie und Begrifflichkeit des Kanzlers von König Henry VI eine gewisse Fernwirkung aus. Fortescues in der Folgezeit mehrfach aus dem Lateinischen ins Englische übersetztes Werk blieb auch in Frankreich nicht unbekannt; im 18.  Jahrhundert finden sich harte Belege für seine Wahrnehmung jenseits des Kanals. Die 1737 in London erschienene und kommentierte Übersetzung von Selden beispielsweise wurde im Journal des Savants angezeigt.80 Die begriffliche Unterscheidung von regale und politicum im Sinne von unbeschränkter und beschränkter Herrschaft wurde indessen wahrscheinlich in Frankreich nicht rezipiert, auch nicht in der Theorie der „monarchie reglée“ in der Nachfolge Claude de Seyssels, nach der die Monarchie durch die Religion, die Gerechtigkeit und die police gelenkt und befördert werde. Police meinte in diesem

W. Mager: Art. ‚Republik‘, in: Gesch. Grundbegr., vol. 5, 549–651, hier 580  –583. 78 Ebd., 581. 79 Sir John Fortescue: De Laudibus Legum Angliae. Edited and Translated with Introduction and Notes by S. B. Chrimes, Cambridge, University Press, 1942, 30  –37 und 80  –87. Vgl. U. Meier / M. Papenheim / W. Steinmetz: Semantiken des Politischen vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert, Göttingen 2012, 30 f. 80 Journal des Savants, Décembre 1737, 571; Sir John Fortescue: De Laudibus Legum Angliae… Herto are added the two Sums of Sir Raphl de Hengham… commonly caled Hengham Magna, and Hengham Parva, ed. John Selden Esq, London 1737. 77

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Zusammenhang die Einhaltung der gewachsenen coutumes und erlassenen ordonnances sowie die Respektierung der parlements und cours souveraines bei der Erhebung von Steuern.81 Die begriffliche Abgrenzung von politischer Herrschaft und Herrschaft über Unfreie in aristotelischer Tradition war allerdings auch in Frankreich bekannt. In der ersten französischen Übersetzung der Politik des Aristoteles differenzierte Oresme im Kapitel 7 des ersten Buches zwischen „princey politique“, also der Herrschaft über Freie, und „princey despoticque“, der Macht des Hausherren über die Sklaven.82 In der Aristoteles-Übersetzung von Loys Le Roy aus dem Jahre 1568 wurden „gouvernement seigneurial“ und „gouvernement politique“ unterschieden.83 Diese bis ins 18.  Jahrhundert sprachbildenden Übersetzungen waren beide aus dem Geiste eines gemäßigten Monarchismus geschrieben und dienten dazu, der sich verfestigenden Monarchie ein von der Theologie unabhängiges Fundament zu verschaffen.84 Die Unterscheidung der Herrschaft über Freie von derjenigen über Sklaven eignete sich natürlich auch hervorragend zur Kritik bestehender Verhältnisse. In diesem Sinne scheint sie jedoch nur sehr sparsam gebraucht worden zu sein. In den Auseinandersetzungen des 16. Jahrhunderts wurde politique versus seigneurial oder despotique nach unserem bisherigen Kenntnisstand nicht verwendet. Die kritische Verwendung von politique tauchte dann jedoch während der Fronde auf. Politique und despotique wurden nun auf den Staat bezogen, und was entscheidend war: die Unterscheidung wurde ‚moralisiert‘. So heißt es in einer Mazarinade von 1652: La Morale & la Politique ont trouué deux sortes d’empire, l’vn despotique & l’autre politique. L’empire despotique s’exerce lors que celuy qui commande fait obeyr par force deluy à qui il addresse son commandement, & cet empire se trouve dans les Galeres entre le Comite & les Forcâts. L’empire politique c’est

C. de Seyssel: La grande monarchie de France, Paris, Galiot, 1541, Prologue, unpaginiert. 82 Oresme [4], 276–282. 83 L. Le Roy, dict Regius, Les Politiques d’Aristote, esquelles est monstrée la science de gouverner le genre humain en toutes espèces d’estats publics, traduictes de grec en françois, 2.  Aufl., Paris 1576, S. 37 u. 40 (1.  Aufl. 1568). 84 E. Sciacca: Umanesimo e scienza politica nella Francia del XVI secolo. Loys Le Roy, Firenze 2007. 81

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Politique  celuy qui s’exerce parmy les hommes libres, les quels rendent vne obeïssance volontaire, ayant la puissance de resister à celuy qui fait le commandement. Or appliquant cette doctrine à mon suiet, ie dis que si le Souuerain exerce vn empire despotique sur les sujets, il n’est plus Roy, mais Tyran, parce que l’empire legitime qu’il a sur eux est politique & non despotique: & la raison de cecy, c’est que l’empire politique regarde le bien de ceus qui doiuent obeyr plustost que de celuy qui commande, comme plus estendu & plus diuin, au lieu que l’empire despotique ne regarde que le bien de celuy qui commande & non celuy de ceux qui obeïssent.85

Im politischen Diskurs des späteren 17. und des 18.  Jahrhunderts spielt diese gemäßigte, die absolute Herrschaft limitierende Semantik der politique jedoch keine herausragende Rolle mehr. In den remontrances des opponierenden Parlaments des 18.  Jahrhunderts tauchte sie nicht mehr auf. Vordergründig lässt sich dies mit dem allgemeinen Niedergang der aristotelischen Politiktheorie seit dem 17.  Jahrhundert erklären.86 Entscheidender war jedoch, dass der Diskurs der (mit wenigen Ausnahmen) uneingeschränkten und ungeteilten monarchischen Herrschaft sich durchgesetzt hatte. Das Regime wurde nicht mehr in Frage gestellt; nur die Person des Fürsten, nicht die Herrschaftsform als solche fand Beachtung. An die Stelle von Geschichte und Recht trat die Psychologie der Herrschaft. Der Fürstenspiegel, nicht der theoretische Traktat, wurde deshalb im 17. Jahrhundert zur wichtigsten Gattung der politischen Literatur.87 Die Etablierung eines autonomen politischen Diskurses korrespondierte also mit einer gründlichen Eliminierung dessen, was politique als Lehre vor allem ausgezeichnet hatte: die Diskussion von Verfassungen. Diese wird erst wieder mit dem republikanischen und naturrechtlichen Diskurs des 18. Jahrhunderts beginnen.

La Mercvriale faisant voir: I. l’Iniustice des deux partis, soit en leurs fins soit aux moyens dont ils se seruent pour y paruenir. II. La necessité d’vn tiers parti pour reduire les autres deux à la raison, A Paris 1652, 8 f. Vgl. zur politischen Terminologie der Mazarinades C. Jouhaud: Mazarinades. La Fronde des mots, Aubier, 2009, 165 ff. 86 Vgl. unten S. 45 f. 87 Jouhaud [85], 167. 85

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III. Das Zeitalter Ludwigs XIV.: Der ordre politique als frein des passions (ca. 1650 – 1700) 1. „Regler la cupidité“: Eine politische Ordnung für schlechte Menschen: Politique und Jansenismus Politique als Bezeichnung für schlechtes Verhalten konnte semantisch zu einem Laster kondensiert werden. Im Télémaque Fénelons hieß es 1699: „Ce que les hommes appellent grandeur, gloire, puissance, profonde politique, ne paroît à ces suprêmes divinités que misère et foiblesse.“88 Noch deutlicher drückte dies Jean-Baptiste d’Argens 1738 aus: „[…] la fourbe, la mauvaise-foi, l’imbécillité, la politique, la fureur, et la vengeance. Toutes ces differentes passions […].“89. Diese semantische Verdichtung verdankte sich zu einem Gutteil dem Einfluss des Jansenismus. Durch diesen erhielt politique als Synonym von ‚Verstellung‘ noch einmal eine neue Qualität, weil sie als Ausdruck der grundverderbten menschlichen Natur angesehen wurde. Die Jansenisten folgten den früheren dissociés, die in der Distanz zur Gesellschaft ihren Platz suchten.90 Pascal hat einer solchen Einstellung zur politique beredt Ausdruck verliehen. In seinen Auseinandersetzungen mit den Jesuiten spielte der ‚Politik-Vorwurf‘ eine zentrale Rolle. Die Lettres provincales geißelten die „politique de la Société“, der Jesuiten.91 Ihre „politique“ stehe im Gegensatz zur Wahrheit und Offenheit. Bissig heißt es im zweiten Brief: „[…] il faut ménager davantage ceux qui sont puissants dans l’Eglise. La Société est trop politique pour les choquer ouvertement.“92 Der Gesellschaft Jesu Verstellung zu unterstellen, war an sich nichts Neues. Aber hier ging es um Grundsätzliches, nämlich um die Frage, inwieweit die christlichen Prinzipien den Umständen angepasst werden müssen, also um die Auseinander F. Fénelon: Les Aventures de Télémaque , livre 8, in: Ders.: Œuvres, vol. 2, 113 f. 89 J.-B. d’Argens: Lettres juives ou Correspondance philosophique, historique et critique, t.2–t.6, La Haye, P. Paupie, 1738, p. 82, Lettre 198. 90 Siehe oben S. 16. 91 Zum Beispiel: B. Pascal: Les Provinciales, Brief 10, in: Ders.: Œuvres complètes, ed. J. Chevalier, Gallimard 1954, 765. 92 Ebd., Brief 2, 676. 88

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setzung zwischen Rigorismus und Laxismus.93 „Menschlich“ und „politisch“ waren für Pascal die Gegenbegriffe zu „göttlich“ und „christlich“: „[…] ils couvrent leur prudence humaine et politique du prétexte d’une prudence divine et chrétienne […].“94 Bei einer Anthropologie, die von der grundsätzlichen Verderbtheit des Menschen ausging, gab es auch keine natürliche politische Ordnung, denn die natürlichen Gesetze seien von der „Vernunft“ völlig korrumpiert worden.95 Die Anti-Aristoteliker des 17.  Jahrhunderts waren deshalb überzeugt von der Unmöglichkeit einer metaphysischen Grundlegung der politischen Ordnung oder einer rationalen politischen Wissenschaft.96 Pascal mokierte sich über die Stammväter der politischen Theorie, Platon und Aristoteles, und verspottete die „Lois“ und „Politiques“ als ihre am wenigsten philosophischen und ernstzunehmenden Werke. Für ihn basierte die politische Ordnung schlichtweg auf Gewalt: „[…] ne pouvant fortifier la justice, on a justifié la force, afin que la justice et la force fussent ensemble, et que la paix fût, qui est le souverain bien.“97 Nach Pierre Nicole hatte der „ordre politique“ nur noch die Aufgabe, die „cupidité“ der Menschen in Schranken zu halten und das Spiel der Kräfte so zu reglementieren, dass kein Krieg aller gegen alle ausbreche. Hierzu sei amour-propre éclairé erforderlich: Il a donc fallu trouver un art pour régler la cupidité, et cet art consiste dans l’ordre politique qui la retient par la crainte de la peine, et qui l’applique aux choses qui sont utiles à la société. […] L’ordre politique est donc une invention admirable que les hommes ont trouvée, pour procurer à tous les particuliers les commodités dont les plus grands rois ne sauraient jouir […].98

Vgl. L. Cognet: Das kirchliche Leben in Frankreich, in: Handbuch der Kirchengeschichte, vol. V, hg. von W. Müller u. a., Freiburg/Basel/Wien 1970, 3–119, hier 47–51. 94 B. Pascal: Les Provinciales, Brief 5, in: Ders. [91], 706. 95 B. Pascal: Pensées, 230 [69], in: Ders [91] 1149 f. Battista: Morale ‚privée‘ [51], 109; H. Geissbühler: Recht und Macht bei Pascal. Eine Untersuchung seiner politischen Gedanken, Frankfurt a. M. u. a. 1974. 96 Battista: Morale ‚privée‘ [51], 98. 97 B. Pascal: Pensées, 294 [137] und 238 [165], in: Ders.: [91], 1152 u. 1163; Battista: Morale ‚privée‘ [51], 98 u. 115. 98 P. Nicole: Œuvres philosophiques et morales, ed. Ch. M. G. Bréchillet Jourdain, Paris 1845 (ND 1970), 398 f. – Siehe auch C. Bayerl: Can an atheist society be virtuous? On the origin of Pierre Bayle’s paradox in the 93

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Inwieweit dieses Konzept des amour-propre éclairé im 17. und 18. Jahrhundert in Frankreich relevant war, ist indessen noch weitgehend unerforscht, spielte aber sicherlich eine Rolle in der jansenistischen politischen Theorie der Jahre unmittelbar vor der Revolution.99 2. „Dieu est le vraye Roi“: Die Monarchia christiana Bossuets Auf den ersten Blick ist die Politique tirée des propres paroles de l’Écriture Sainte Bossuets, 1705 postum erschienen, nur ganz der Tradition eines christlichen Paternalismus verpflichtet100 und entwickelt systematisch und gestützt durch Bibelzitate das Bild einer christlichen Monarchie.101 Es war Teil einer theologisch-religiösen Literatur, die sich scharf vom Machiavellismus absetzte und das Bild der einen Moral, die auch für die Politik gelte, beschwor.102 Dabei jedoch waren die geforderten Tugenden für den König andere als für die Untertanen: fromme und gewissenhafte Pflichterfüllung für den einen, Gehorsam für die anderen.103 Die nicht vom Autor stammende Einleitung erläutert das Werk: Die Politique tirée des propres paroles de l’Ecriture Sainte ziele auf „la vraye gloire, le véritable bonheur des Princes, inséparable de la félicité publique“.104 Die „empereurs chrêtiens“ müssten, so Bossuet mit explizitem Verweis auf Augustinus, für eine stabile Ordnung sorgen, gerecht und milde

School of Port Royal: http://fcc.uchicago.edu/pdf/bayerl.pdf (15.6.2005). Bayerl betont zu Recht die Nähe Nicoles zu Hobbes.  99 Bayerl [98], ebd.; D. van Kley: The Jansenist Constitutional Legacy in the French Prerevolution, in: K. M. Baker (Hg.): The political Culture of the Old Regime, Oxford u. a. 1987, 170  –201, hier 194. 100 Vgl. P. Hamon / L. Bourquin: Dieu, les hommes et le roi dans la France du XVIe siècle, in: J. Cornette (Hg.): La Monarchie entre Renaissance et Révolution 1515–1792, Seuil, 2000, 29.. 101 Vgl. auch L’anathème et l’excommunication d’un ministre d’Estat étranger, tiré de l’Écriture sainte, Paris 1649, 66. 102 Thuau [19], passim. 103 Vgl. M. Linton: The Politics of Virtue in Enlightenment France, Basingstoke 2001, 27 f. 104 J.-B. Bossuet: Politique tirée des propres paroles de l’Écriture Sainte, ouvrage posthume, Pierre Cot, 1709, Epistre, ohne Seitenzählung.

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zugleich regieren und die Herrschaft Gottes befördern.105 Syntagmatische Bezugsgröße einer solchen Politik ist die justice. Das irdische Wohlergehen des Individuums ist bei Bossuet in der félicité publique impliziert. Auch und gerade das Leben der Schwächsten sei dem „Prince“ anvertraut.106 Die älteste Herrschaftsform auf Erden sei der Paternalismus: „Le premier empire parmy les hommes est l’empire paternel.“107 Damit setzte sich das Werk vom Aristotelismus ab, der die väterliche Herrschaft im Haus von der politischen scharf unterschied. Die Könige bezögen ihre Autorität von Gott: „Dieu établit les rois comme ses ministres, et règne par eux sur les peuples.“108 Ihre Macht sei absolut.109 Der politischen Ordnung Bossuets war jeder agonale Zug fern. Die Ursache der Herrschaft liege darin, dass die passions die ursprüngliche amitié, die die Menschen als Kinder Gottes empfunden hätten, zerstört hätten  – auch darin unterschied sich Bossuet von der aristotelischen Tradition. Nur mit Hilfe einer Regierung sei es möglich, „mettre un frein au passions“, & à la violence devenuë naturelle aux hommes.“110 Zugleich habe die Bevölkerungszunahme zur Herausbildung verschiedener Nationen geführt. Die Position Bossuets war damit in einigen Punkten näher an der der Jansenisten und näher an Augustinus, als es der systematische Traktat zunächst erscheinen lässt. Die politische Ordnung ist nach ihm eine Folge der menschlichen Sündhaftigkeit. Sie war eine Einrichtung, die aufgrund der menschlichen passions notwendig sei. Vom aristotelischen zoon politikon war man jetzt weit entfernt. Zugleich war die Schrift des Erzbischofs von Meaux das letzte bedeutende Werk des christlichen Paternalismus in Frankreich. Es diente der Aufklärungsphilosophie als Referenzpunkt in so hohem Maße, dass sich die politische Semantik des 18.  Jahrhunderts nur vor dem Hintergrund dieses Werks der christlichen Tradition verstehen lässt.

Ebd., 612 ff. Ebd., 94 ff. 107 Ebd., 60. 108 Ebd., 81. 109 Ebd., 118. 110 Ebd., 22. 105 106

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Begriffsgeschichtlich interessant ist, dass Bossuet politique nur gemäß der aristotelischen Tradition für die Theorie verwendet. Die politische Praxis wird mit gouverner, exercer und ähnlichen Verben beschrieben. Nur für negatives Verhalten wird auch politique verwendet, zum Beispiel die „pure politique, contre les maximes véritables de la religion“.111 Auch die Wendung „par politique“, etwa zu übersetzen mit ‚aus Berechnung’, ist bei Bossuet negativ besetzt.112 In dieser Einschränkung von politique auf negatives Verhalten war der Sprachgebrauch des Bischofs von Meaux derselbe wie der seines großen Opponenten Fénelon. In dessen Télémaque war der Politik-Begriff durchweg negativ konnotiert: „politique brutale“, „cette politique me parut pleine de la plus horrible inhumanité de la plus noire trahison, „quelle politique barbare“ waren die einschlägigen syntagmatischen Bestimmungen.113

IV. Politique als deskriptiver Begriff im späten 17. und 18. Jahrhundert und die Religionskritik Voltaires „Politique“ wurde, wie schon gesagt, zumindest seit dem 17. Jahrhundert zur Beschreibung außenpolitischer Aktionen verwendet, was durch die Rezeption des Tacitus und vor allem Machiavellis befördert worden war.114 Dieser Sprachgebrauch findet sich auch während des ganzen 18. Jahrhunderts.115 Saint-Simon sprach etwa von der „politique raffinée“ des päpstlichen Nuntius Bentivoglio, der eine Liga gegen Frankreich schmieden wollte.116 Aber nicht nur einzelne Aktionen, auch die Gesamtheit klugen außenpolitischen Verhaltens galt als politique. Alberoni, so Saint-Simon im selben Zusammenhang, habe gesagt, „qu’il était contre toute politique et

Ebd., 301. Ebd., 293. 113 F. Fénelon: Les aventures de Télémaque, in: Ders.: Œuvres, vol. 2, 3–326. 114 Siehe oben S. 9 ff. 115 Z. B. D. Diderot: Voyage de Hollande, in: Ders.: Oeuvres (AT), vol. 17, 390 f. 116 Saint-Simon [67], vol. 15, 5. 111 112

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contre l’intérêt général de permettre que l’empereur se rendît maître de l’Italie.“117 Auch in theoretischen Abhandlungen findet sich diese Begriffsverwendung. Häufiger wurde diese Semantik – schon vom Thema her naheliegend – beispielsweise in den Werken des Abbé de Saint-Pierre verwendet. Die Correspondance littéraire beschrieb das europäische Mächtesystem als eine „confédération politique des nations qui a formé le système de l’Europe“.118 Begrifflich entstand die ‚Außenpolitik‘ jedoch erst sehr spät. 1756 unterschied Mirabeau die „politique civile“ von der „politique étrangère“119, Voltaire verwendete in seinem Dictionnaire philosophique „politique du dehors“ und „politique du dedans“ im Sinne von Innen- und Außenpolitik.120 1770 unterschied der Abbé Galiani die „politique intérieure“ von der „politique extérieure“.121 Allerdings war in Frankreich auch im 18. Jahrhundert die Verwendung des Begriffs ‚Politik‘ zur Beschreibung außenpolitischer Vorgänge generell weniger verbreitet, als man erwarten könnte. Im übrigen blieb intérêt ein zentraler Begriff zur Beschreibung der Außenpolitik.122 Noch weniger ist indessen von der ‚Innenpolitik‘ die Rede. Hierfür standen bekanntlich police und vor allem gouvernement zur Verfügung. Der bis zum 19. Jahrhundert sehr seltene Ausdruck politique intérieure bezeichnete etwas, das über police, administration und gouvernement, also über den Erhalt der Ordnung, die Verwaltung und Lenkung, hinausging. Es betraf das Verhalten gegenüber der Gesellschaft und ihren Gruppen. Man würde heute von Gesellschaftspolitik und Ordnungspolitik sprechen. Dies setzt jedoch voraus, dass man die Gesellschaft als dynamisch, steuerbar und veränderbar begreift und nicht nur als passives Objekt – ein Denken, das im 18. Jahrhundert erst entstand. So hieß es etwa in einem Text

Ebd., 7. Grimm, vol. 3, 328: 15. Januar 1757. 119 H.-G. Riquetti de Mirabeau: L’Ami des hommes ou Traité de la population, 3 vol., Avignon 1756, vol. 1, 169. 120 Voltaire: Dictionnaire philosophique, Art. ‚Politique‘, in: Ders.: Œuvres complètes, vol. 20, 249–252. 121 F. Galiani: Dialogues sur le commerce des bleds, septième dialogue, London 1770, 214. 122 Vgl. oben S. 14. 117 118

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von 1781, dass die Schweiz ihre Sicherheit ihrer geographischen Lage, ihren Allianzen und ihrer „politique intérieure“ verdanke, womit das komplexe Austarieren unterschiedlicher Interessen und Gruppierungen gemeint war.123 Die Unterscheidung von politique und civil im Sinne von Struktur und Handlung des Gemeinwesens bzw. von Privatrecht war dabei während der ganzen frühen Neuzeit bekannt, auch wenn sie nicht strikt durchgehalten wurde: „[…] la prudence economique regarde le gouvernement d’une famille qui est composée de plusieurs personnes particulieres, et que la prudence politique, ou civile regarde le gouvernement d’une cité, ou ville qui est composée de plusieurs familles“, hieß es zum Beispiel 1684 bei Bernier.124 Erst seit Montesquieu wurden die Bereiche strikter von einander getrennt:125 „Qui peut douter que chaque homme ne soit pas bien content d’être le maître d’un autre? Cela est ainsi dans l’état politique, par des raisons de nécessité: cela est intolérable dans l’état civil.“126 Aber noch 1755 kann der Comte de Mirabeau von der „politique civile“ im Sinne von Innenpolitik sprechen.127 Hinsichtlich der Zurückhaltung beim deskriptiven Gebrauch der politique gab es jedoch eine bemerkenswerte Ausnahme: Voltaire. Niemand hat im 18. Jahrhundert so lustvoll über politique geschrieben wie er. Seine historischen Werke wimmeln nur so von politique oft in rein deskriptiver Semantik.128 Vor allem die Staatslenker betrieben politique, so zum Beispiel der Zar. In einer Kapitelsüberschrift heißt es knapp: „Retour du czar dans ses états. Sa politique,

L. Ramond de Carbonnières : Lettres de M. William Coxe à M. W. Melmoth sur l’état politique, civil et naturel de la Suisse [trad.], Brief 43, Belin 1781, 332. 124 F. Bernier: Abrégé de la philosophie de Gassendi, Lyon, 1684, 357 f. 125 Vgl. Palonen [5], 31. 126 Ch. de Montesquieu: Correspondance, ed. F. Gebelin, 2 vol., Champion, 1914, vol. 2, 265. 127 Mirabeau: L’Ami [119], vol.1, 258 und 453. 128 Voltaire prägte in seinem geschichtsphilosophischen Essai von 1756 auch zwei ‚außenpolitische‘ Verwendungen von politique: „politique européane“ und „système politique de l’Europe“ ; Voltaire:, Essai sur les mœurs, in: Ders.: Œuvres complètes, vol. 11, 475 u. 507. 123

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ses occupations.“129 Oder Voltaire spricht von den „grands événements politiques et militaires“ der Herrschaft Ludwigs XIV.130 Politique konnte sich auf Maßnahmen im Inneren und Äußeren beziehen und diese in kritische Relation zueinander setzen: „La politique de Louis [XIV] persécutait les protestants en France, parce qu’il croyait les mettre hors d’état de lui nuire, mais protégeait sous main les protestants et les révoltés de Hongrie, qui pouvaient le servir. Son ambassadeur à la Porto avait pressé l’armement des Turcs avant la paix de Nimègue.“131 Im Dictionnaire philosophique legte er im einschlägigen Artikel die Grundlagen seines Verständnisses von politique dar.132 Die Gesellschaft sei – so Voltaire ganz nüchtern und scheinbar der klassischen Vertragstheorie folgend – entstanden, weil niemand alleine für sich sorgen könne: La politique de l’homme consiste d’abord à tâcher d’égaler les animaux à qui la nature a donné la nourriture, le vêtement, et le couvert.[…] Comment se procurer le bien-être et se mettre à l’abri du mal? C’est là tout l’homme.[…] Ce n’est qu’avec du génie qu’on invente les arts qui procurent à la longue un peu de ce bien-être, unique objet de toute politique.

Voltaires Anthropologie war zutiefst pessimistisch: So schlecht und eigennützig der Mensch ist, so miserabel sei auch seine politique. ‚Politik‘ ist somit nichts anderes als egoistische Daseinsfürsorge. Dies gelte für die Innen- wie für die Außenpolitik: sie sei nichts als ein Kampf der Nationen, die sich seit der Erfindung der Schmiedekunst gegenseitig befehden, unterdrücken und ausbeuten. In einer bissigen Fabel fasst er die Quintessenz der auswärtigen Politik zusammen: Dans les temps les plus raffinés, le lion d’Ésope fait un traité avec trois animaux ses voisins. Il s’agit de partager une proie en quatre parts égales. Le lion, pour de bonnes raisons qu’il déduira en temps et lieu, prend d’abord trois parts pour lui seul, et menace d’étrangler quiconque osera toucher à la quatrième. C’est là le sublime de la politique.

Voltaire: Histoire de l’Empire de Russie sous Pierre le Grand, seconde partie, chapitre IX, in: Ders.: Œuvres complètes, vol. 16, 630. 130 Voltaire, Le siècle de Louis XIV, in: Ders.: Œuvres complètes, vol. 14, 97. 131 Ebd., 172. 132 Voltaire: Dictionnaire philosophique, Art. ‚Politique‘ [120]. 129

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Um die voltairesche Innenpolitik war es nicht besser gestellt: „Il s’agit d’avoir dans le pays le plus de pouvoir, le plus d’honneurs et le plus de plaisirs que vous pourrez. Pour y parvenir, il faut beaucoup d’argent.“ Politique war nach Voltaire das Verfolgen der „intérêts d’État“, die er aber – im Gegensatz zu den Vertretern der „double justice“ des 17. Jahrhunderts – nicht in schroffen Gegensatz zur allgemeinen Moral setzte. Eine schurkenhafte Politik war nach ihm auch schlechte Politik.133 Oftmals wurden die ‚Politiker’, die politiques, von ihm sehr kritisch gesehen, wie es der negativen Grundierung des voltairschen Politik-Begriffs entsprach. 1739 schrieb er an Friedrich, den Kronprinzen von Preußen: „Le mot politique signifie, dans son origine primitive, citoyen; et aujourd’hui, grâce à notre perversité, il signifie trompeur de citoyens. Rendez-lui, monseigneur, sa vraie signification. Faites connaître, faites aimer la vertu aux hommes.“134 Und schon in der Henriade hieß es über Richelieu und Mazarin: „Richelieu, Mazarin, ministres immortels, Jusqu’au trône élevés de l’ombre des autels, Enfants de la Fortune et de la Politique, Marcheront à grands pas au pouvoir despotique.“135 Vor allem aber diente Voltaire der Politik-Begriff zur Demaskierung der Religion. Politique war im Essai sur les Mœurs eine direkte Antwort auf Bossuets providentielle Geschichtstheologie im Discours sur l’histoire universelle. Moses beispielsweise wurde von Voltaire folgendermaßen entlarvt: „Plus d’un savant l’a regardé comme un politique très habile: d’autres ne voient en lui qu’un roseau faible dont la main divine daigne se servir pour faire le destin des empires“:136 Eine Aussage, die nur zur Einleitung einer langen Abhandlung über die Fehler und Unfähigkeit des Führers Israels diente. Wenn sich weltliche und geistliche Macht in ihren schurkenhaften Intrigen verbündeten, ist das für Voltaire der Gipfel schlechter politique. Über das Bündnis König Ludwigs XII. mit Papst Alexander VI. geriet er in Rage:

Vgl. auch unten S. 40 f. Voltaire an Friedrich 1739 [42]. 135 Voltaire: Henriade, chant 7, in: Ders.: Œuvres complètes, vol. 8, 218. 136 Voltaire: Essai sur les mœurs [128], vol. 11, 136. 133 134

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Politique  Le roi de France, père de son peuple, et honnête homme chez lui, favorisait en Italie ces crimes, qu’il aurait punis dans son royaume. Il s’en rendait le complice;[…] ce qu’on appelle la politique, l’intérêt d’État, le rendit injuste en faveur d’Alexandre VI. Quelle politique, quel intérêt d’État, de seconder les atrocités d’un scélérat qui le trahit bientôt après!137

Religion ist nach Voltaire ein Mittel der Politik. La politique, sprich die Intrige, ist der Kern der etablierten Religion: So heißt es etwa über Ludwig XIV: „La religion, dont les ressorts font jouer la politique du monde depuis Siam jusqu’à Paris, servit encore à ses desseins.“138 Vor allem die römische Kurie, „la Cour de Rome“, hatte es Voltaire angetan. Nun war es nicht ungewöhnlich, in Bezug auf die päpstliche Zentrale von politique zu reden, was zunächst auch nicht despektierlich war, wenn man die zahllosen jurisdiktionellen Konflikte und Auseinandersetzungen der römischen Kirche mit denStaatsgewalten beschrieb.139 Bei Voltaire jedoch bekam dieser Sprachgebrauch eine abwertende, entlarvende Tönung Im vierten Gesang der Henriade hieß es böse: „Au fond du Vatican régnait la Politique, Fille de l’Intérêt et de l’Ambition, Dont naquirent la Fraude et la Séduction. Ce monstre ingénieux, en détours si fertile, Accablé de soucis, paraît simple et tranquille […].“140 Auf der anderen Seite machten auch oppositionelle Religionsführer wie Wiclif, denen Voltaires Sympathie gehörte, „politique“.141 Insgesamt aber spiegelte der Politik-Begriff Voltaires eine distanzierte Haltung gegenüber dem Treiben der Mächtigen und eine letztlich pessimistische Anthropologie wider. Seine häufige Verwendung der „politique“ zur Beschreibung herrschaftlichen Handelns war im 18. Jahrhundert (und darüber hinaus) außergewöhnlich und Frucht seiner gegenüber der Religion kritischen Analysen.

Voltaire: Essai sur les mœurs [128], vol. 12, 194. Voltaire: Le siècle de Louis XIV [131], 176. 139 M. Papenheim: Machen Päpste Politik? Überlegungen zur Semantik römischer Diplomatie in der Frühen Neuzeit, in: N. Schlossmacher / G. Fleckenstein (Hg.): Kirchengeschichte. Alte und neue Wege. Festschrift für Christoph Weber, Frankfurt 2008, 63–89. 140 Voltaire: Henriade, chant 4 [135], 144. 141 Voltaire: Essai sur les Mœurs [128], vol. 12, 4. 137 138

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V. Politique im vorrevolutionären Republikanismus und Naturrecht (ca. 1750  –1789) 1. „La vertu politique“: Politique im vorrevolutionären Republikanismus Die Semantik eines autonomen politischen Handlungsfeldes bildete sich in Frankreich heraus durch die Lockerung der engen Verzahnung von potestas politica und potestas ecclesiastica und in Opposition zur Vorstellung einer allgemein geltenden Moral. Diese doppelte Frontstellung wurde in der Aufklärung des 18.  Jahrhunderts modifiziert, indem jetzt einerseits auch Religion als Mittel der Politik dargestellt wurde, was durchaus positiv verstanden werden und damit über Ideologiekritik hinausgehen konnte, und andererseits die „vertu politique“ zu einer Konkurrenz der christlichen Offenbarungsreligion wurde. In seiner Dissertation sur la politique des Romains dans la religion von 1716 hat Montesquieu dieser Umwertung beredt Ausdruck verliehen. Die Religion reduzierte er auf die Furcht vor den Göttern, die zur Disziplinierung des Volkes eingesetzt werden konnte. Im Gegensatz zu allen anderen Völkern hätten die Römer die Religion für den Staat und nicht den Staat für die Religion geschaffen: „Romulus, Tatius et Numa asservirent les dieux à la politique […]“. „La politique qui régnoit dans la religion des Romains“ bestimmte auch das Verhältnis der Römer zu unterworfenen Völker. Deren Götter wurden in das römische Pantheon integriert. Montesquieus Bestimmung von Religion und Politik war also viel radikaler als das, was im 16.  Jahrhundert die Debatte um die sogenannten politiques bestimmte hatte, weil er auf eine Umkehrung des traditionellen Verhältnisses der beiden Größen abzielte. Zentrum dieses klassischen Republikanismus, den jeder Gebildete in Frankreich in seiner Schulzeit eifrig studiert hatte und der ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts zu einer der wichtigsten Triebfedern des politischen Umbruchs wurde, ist die virtus des Bürgers, die über jedes Eigeninteresse erhabene Liebe zum Vaterland.142

Linton [103], 39.

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Keineswegs herrschte dabei darüber Einigkeit, was denn nun eine vertu politique sei. Die Spannbreite reichte von einer christlichen fundierten Rechtschaffenheit und Einsatzfreude bis hin zu einer naturrechtlich begründeten autonomen Moral. Entscheidend ist in diesem Zusammenhang nur, dass der Entwurf eines neuen politischen Diskurses sich zur Mitte des Jahrhunderts durch eine „vision morale de politique“ (Campbell) konstituierte, die etwa in der Kritik der Parlements an der Ausübung der königlichen Autorität in den 1730er Jahren noch unbekannt gewesen war. Am bekanntesten und wirkungsmächtigsten waren Montesquieus Ausführungen zur „vertu politique“. Im Esprit des Lois von 1748 ordnete er bekanntlich der Monarchie die Ehre (l’honneur), der Despotie die Furcht (crainte) und der Republik die Tugend (vertu) zu. Die Monarchie handele mit dem geringsten Maß an Tugend: comme, dans les plus belles machines, l’art emploie aussi peu de mouvements, de forces et de roues qu’il est possible. L’État subsiste indépendamment de l’amour pour la patrie, du désir de la vraie gloire, du renoncement à soi-même, du sacrifice de ses plus chers intérêts, et de toutes ces vertus héroïques que nous trouvons dans les anciens, et dont nous avons seulement entendu parler.

Die Gesetze würden dort die Stelle der Tugenden einnehmen, derer man nicht bedürfe.143 Die „vertu politique“ sei hingegen notwendiges „ressort“ in einem „état populaire“.144 Montesquieu erläuterte, was er unter Tugenden verstand: „Je parle ici de la vertu politique, qui est la vertu morale dans le sens qu’elle se dirige au bien général, fort peu des vertus morales particulières, et point de tout de cette vertu qui a du rapport aux vérités révélées.“145 Auch Bossuet hatte den citoyen charakterisiert durch seine Liebe zum Vaterland.146 Die vertu politique wurde von Montesquieu und der späteren republikanischen Tradition jedoch scharf von der christlichen Tugend unterschieden: Ce n’est point une vertu morale, ni une vertu chrétienne, c’est la vertu politique; et celle-ci est le ressort qui fait mouvoir le gouvernement républicain, comme

Ch. de Montesquieu: De l’Ésprit des Lois III, 5, in: Ders.: Œuvres (Pléiade), vol. 2, 255. 144 Ebd., 251. 145 Ebd., 255. 146 P. Rétat: Art. ‚Citoyen-Sujet, Civisme’, in: HPSG, H. 9, 1988, 75–105, hier 80. 143

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l’honneur est le ressort qui fait mouvoir la monarchie. J’ai donc appelé vertu politique l’amour de la patrie et de l’égalité. J’ai eu des idées nouvelles; il a bien fallu trouver de nouveaux mots, ou donner aux anciens de nouvelles acceptions. […] Enfin, l’homme de bien […] n’est pas l’homme de bien chrétien, mais l’homme de bien politique, qui a la vertu politique dont j’ai parlé. C’est l’homme qui aime les lois de son pays, et qui agit par l’amour des lois de son pays. J’ai donné un nouveau jour à toutes ces choses dans cette édition-ci, en fixant encore plus les idées; et, dans la plupart des endroits où je me suis servi du mot vertu, j’ai mis vertu politique“.147

Diese „amour de la république“ oder „amour de la patrie“ führe zu einer „bonté des mœurs“, wie auch die „bonté des mœurs“ zur „amour de la patrie“. In der „démocratie“ sei die „amour de la démocratie“ diejenige der „égalité“, diese wiederum sei die „amour de la frugalité“. Dort sei der einzige Ehrgeiz derjenige, dem Vaterland zu dienen.148 Gegenüber der bisherigen Verwendung hatte sich damit die Bewertung der vertu politique diametral verändert. Sie war im 17. und frühen 18. Jahrhundert entweder nur eine vorgespielte Tugend149 oder eine kluges Verhalten150 gewesen. Noch 1722 gebrauchte der bekannte Chévalier de Ramsay den Begriff negativ und sprach von den „fausses vertus politiques et militaires“, „que l’amour propre a introduites dans les grandes societés, pour tromper les hommes, et pour les rendre esclaves de leur ambition.151 Die Semantik der vertu politique hatte sich um die Mitte des 18. Jahrhunderts auch vollständig gegenüber der machiavellischen Terminologie und der double justice verschoben. Sie war nun nicht mehr eine virtus im Sinne einer besonderen Befähigung und Tauglichkeit eines Herrschers, sondern eine moralische Qualität jedes wahren Bürgers. Sie war jetzt sowohl ‚moralisiert‘ als auch ‚demokratisiert‘. Die Sprengkraft der vertu politique lag darin, dass jeder zur Partizipation am Gemeinwesen berufen war. War im 17. Jahrhundert auf breiter Front der Mensch als Gemeinschaftswesen dekonstruiert worden, so wurde nun durch

Montesquieu: Esprit des Lois [143], Avertissement, 227 f. Ebd., 274 f. 149 J. Esprit: La Fausseté des vertus humaines (1678), Amsterdam 1710, p. 68. 150 G. Colletet: L’Art poétique 1. Traité de l’épigramme et Traité du Sonnet (1658), Genève, 1965, 119. 151 A.-M. de Ramsay (André-Michel de): Les Voyages de Cyrus, G. F. Quillau, 1727, 172. 147 148

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die vertu politique jedermann wieder ‚gesellschaftsfähig’, jedoch nicht aufgrund einer wesensmäßigen Inklination, wie bei Aristoteles, sondern aufgrund seiner moralischen Fähigkeit. Von daher wohnte dem Begriff der vertu politique ein revolutionäres Moment inne, hob er doch die Komplementarität von herrschaftlicher Fürsorge und untertänigem Gehorsam zugunsten einer patriotischen Zielperspektive auf. Diese Verbindung von Moral und Politik war eine breite intellektuelle Strömung und nicht nur auf eine Theorie der Demokratie beschränkt. Sie wurde lediglich durch die Kritik am despotisme und die Forderung nach einer an den Gesetzen und dem bien public orientierten Regierung geeint. In einer patrie stünden alle unter dem Gesetz und seien alle, ob Herrscher oder Bürger, zur Tugend verpflichtet.152 Der Patriotismus der zweiten Hälfte des 18.  Jahrhunderts war also keine homogene politische Strömung und weniger eine Theorie der politischen Legitimität als vielmehr ein Appell an den moralischen Einsatz für das Gemeinwesen. Als eine „idéologie plastique“ (Peter Campbell) konnte er von unterschiedlichsten politischen Strömungen eingesetzt werden.153 Während Montesquieu die politische Sphäre gegenüber der religiösen lediglich absetzte, verband der deutschstämmige Baron von Holbach 1756 seine politische Begrifflichkeit mit handfester Kritik am Christentum, denn ‚heilig‘ war ihm gleichbedeutend mit ‚schädlich‘ und ‚unnütz für die Welt’, während die ‚politische Tugend‘ gute Staatsbürger, Ehemänner, Väter und Freunde hervorbringe: „Il faut donc bien distinguer la morale religieuse de la morale politique: la premiere fait des saints, l’autre des citoyens.“154 Auch Rousseau zweifelte bekanntlich an der politischen Fähigkeit zumindest des dogmatisch verfassten Christentums. Als Religion, Gefühl, Meinung und Glaube sei die christliche Religion gut und gesund im Staate, solange sie nicht Teil seiner Verfassung („constitution“) sei; „mais comme Loi politique, le christia-

P. Campbell: La rhétorique patriotique et le monde parlementaire, in: A. J. Lemaitre: Le monde parlementaire au XVIIIe siècle. L’invention d’un discours politique, Rennes 2010, 193–220, vor allem 193–197. 153 Ebd., 194 f.; Linton [103], 7. 154 P.-H. d’Holbach: Le Christianisme dévoilé ou Examen des principes et des effets de la religion chrétienne, London 1756, Préface, XVII. 152

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nisme dogmatique est un mauvais établissement.“ Sie ziele mehr auf die humanité als auf den patriotisme. Sie sei die beste Religion für die gesamte Menschheit. Hingegen schwäche sie den „ressort politique“ im Staate und säe Zwietracht. Eine „Religion purement civile“ solle deshalb nur die universalen Dogmen jeder Religion und die für die Gesellschaft nützlichen umfassen.155 Trotz der Beteuerung Montesquieus, dass sie keine vertu morale sei, hatte die vertu politique alles Potenzial, eine umfassende Daseinsbestimmung und Alternative zu den vertus révélées zu werden, was dann durch ihre naturrechtliche Unterfütterung auch gelang. Die Autonomie des Politischen war nicht mehr nur, wie im 17. Jahrhundert, eine Autonomisierung und in ihrer Praxis auf die Staatsführung beschränkt. Der Patriotismus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts zeichnete sich stattdessen gerade dadurch aus, dass er zunehmend private und öffentliche Tugendhaftigkeit gleichermaßen einforderte.156 Aber erst in Verbindung mit dem Naturrecht entwickelten Republikanismus und Patriotismus sich zu einer umfassenden Daseinsbestimmung jedes Einzelnen. 2. La politique naturelle: Naturrecht und Politik Die naturrechtliche Argumentation ermöglichte seit dem 17.  Jahrhundert in Frankreich „die revolutionäre und sehr umfassende Veränderung des französischen Bestandes an Rechtsnormen.“157 Naturrechtliche Argumentationen hatten gerade in Zeiten verschärfter politischer Spannungen Konjunktur.158 Auf der mehr theoretischen Ebene hatte das neue rationalistische Naturrecht seit dem beginnenden 17. Jahrhundert dazu verholfen, die politische Reflexion aus dem Kontext von Theologie und Metaphysik zu lösen. Die Umwandlung des christlichen Naturrechts in eine rationale Sozialanthropologie

J. J. Rousseau: Lettres écrites de la montagne, lettre 1, 1764, in: Ders.: Œuvres (Pléiade), vol. 3, 704–706. 156 Vgl. Campbell [152], 199 und 209. 157 W. Schmale: Naturrecht und Staat in Frankreich, in: D. Klippel (Hg.): Naturrecht und Staat. Politische Funktionen des europäischen Naturrechts (17.–19. Jahrhundert), München 2006, 89–102, hier 90. 158 Ebd. 155

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hatte für den Politik-Begriff insofern Bedeutung, als sie vor allem als Diskussion über die unveräußerlichen Rechte des Menschen wahrgenommen wurde, was zugleich Fragen nach der Legitimation der bestehenden politischen Ordnung aufwarf.159 Die Vorstellung unveräußerlicher Rechte und Pflichten schlug sich indessen nicht sofort in einem neuen Semantik von politique nieder.160 Dies änderte sich erst ab Mitte des 18. Jahrhunderts, aber auch fortan nahmen weite Teile des politischen Diskurses an der Entwicklung einer naturrechtlichen, nicht mehr religiös fundierten politischen Moral gar nicht teil. Vor allem die jansenistisch grundierte Opposition der Parlements konnte sich mit der Vorstellung einer rein weltlichen vertu politique als Motor des Gemeinwesens nicht anfreunden. Zu stark war sie der pessimistischen theologischen Anthropologie verhaftet, als dass sie (wie der englische Republikanismus, der eine seiner Wurzeln im Puritanismus hatte) eine säkularsierte politischen Ideologie hätte entwickeln können.161 Der aufgeklärte politische Diskurs der zweiten Jahrhunderthälfte indessen war ein Diskurs des Naturrechts: Nach dem Discours préliminaire der Encyclopédie von 1751 solle sich der ‚Politiker‘ bewusst sein, dass die lois naturelles Grundlage jedes Gemeinwesens seien: „[…] le politique ne veut point oublier que la loi naturelle, antérieure à toutes les conventions particulières, est aussi la première loi des peuples, et que pour être homme d’Ètat, on ne doit point cesser d’être homme.“162 Diderots Artikel Autorité politique im ersten Band der Encyclopédie, ebenfalls von 1751, war eine direkte Replik auf die Theorie des Absolutismus, wie Bossuet sie formuliert hatte: An die Stelle der von Gott verliehenen Autorität tritt hier die Freiheit des Individuums als Vorbedingung jeder politischen Ordnung, die der Naturordnung entspricht: „Aucun homme n’a reçu de la nature le droit de commander aux autres. La liberté est un présent du ciel, et chaque individu de la

Vgl. D. Klippel, Einleitung, in: ebd., VII-X. Siehe zum Beispiel J. Domat: Les Loix civiles dans l’ordre naturel, J.-B. Coignard, 3 vol., 1689–1694. 161 Van Kley [99], 326–328; Campbell [152], 200. 162 J.-B. Le Rond D’Alembert: Discours préliminare de l’Encyclopédie (1763), ed. F. Picavet, Armand Colin, 1894, 47. 159 160

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même espèce a le droit d’en jouir aussitôt qu’il jouit de la raison“.163 Politik wird nicht mehr theonom begründet, sondern aus der natürlichen Ordnung hergeleitet. Jede Herrschaft sei begrenzt, weil nur Gott die unbeschränkte Macht („pouvoir absolu“) zukomme, die er eifersüchtig hüte und niemals delegiere. Diderot stellt die Argumentation Bossuets auf den Kopf: Wenn die „politique humaine“ sich dieser absoluten Macht Gottes als Argument und Modelle bediene, sei dies schlichtweg Betrug: „[…] ce pouvoir de Dieu, dont on parle tant, ne serait qu’un vain bruit dont la politique humaine userait à sa fantaisie, et dont l’esprit d’irréligion pourrait se jouer à son tour […].“ Die Autorität des Fürsten sei begrenzt durch die „lois de la nature et de l’État“. Der Staat gehöre nicht dem Fürsten, sondern der Fürst gehöre zum Staate.164 Die Aufklärung übernahm den Paternalismus der Monarchia Christiana. Der père de la famille wurde geradezu eine Leitfigur der politischen Reflexion165, in der die politische Philosophie gleichsam ihre natürliche Verankerung fand. Der Artikel Politique der Ency­ clopédie von 1765 beispielsweise schrieb – ganz unaristotelisch – die „philosophie politique“ sei diejenige Disziplin, die den Menschen lehre, „à se conduire avec prudence, soit à la tête d’un État, soit à la tête d’une famille“.166 Allerdings war diese Auffassung nicht unumstritten. In dem Artikel Économie der Encyclopédie, kritisierte Rousseau gleich zu Anfang die Parallelisierung von väterlicher Hauswirtschaft und der Regierung einer „société politique“, um dem Paternalismus die Grundlage zu entziehen.167 Rousseau argu-

D. Diderot, Art. ‚Autorité politique‘, in: Enc., vol. 1, 898–900; ich danke Wolfgang Mager für den Hinweis. Siehe zur Bedeutung dieses Artikels auch D. K. van Kley: Les origines religieuses de la Révolution française, 1560  –1791 (Yale 1996), Seuil, 2002, 289 und die ausführliche Interpretation seiner Verbindung zu jansenistischem Gedankengut ebd., 365–370. 164 Ebd. 165 J.-C. Bonnet, Naissance du Panthéon: essai sur le culte des grands hommes, Fayard, 1998. 166 Art. ‚Politique‘ [43], 917. 167 J. J. Rousseau: Art ‚Economie (Morale et Politique)‘, in: Enc, vol. 5, 337– 349. Hierzu: R. Monnier: La république de Rousseau, in: J. Guilhaumou et R. Monnier (Hg.), Des notions-concepts en révolution autour de la liberté politique à la fin du 18e siècle, Société des études robespierristes, 2003, 55–72. 163

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mentierte ähnlich wie die Autoren, die sich bis zum 17. Jahrhundert an Aristoteles orientierten. In der Hauswirtschaft hätten die Kinder kein Eigentum und alles sei auf die Vermehrung des väterlichen Besitzes, der später unter die Kinder aufgeteilt werde, angelegt, wohingegen im Staat das Vermögen aller geschützt werden müsse. Im Hause besitze der Vater das Recht zu „commander“, zu herrschen, wohingegen Frau und Kinder gehorchen müssten. In der „société politique“ sei dies alles anders, die Vernunft trete an die Stelle der natürlichen Güte. Die „volonté génerale“, die Gerechtigkeit und Wahrheit werden als ihre Basis genannt. Eine enge Verbindung von ‚Tugend’, ‚Freiheit‘ und „corps politique“ durchzieht den Artikel. Der Selbsterhalt des „corps politique“ wird mit dem Wohlergehen aller seiner Teile zusammengesehen und entspricht der „volonté générale.“168 Nach Rousseau ist die einzige „société naturelle“ die Familie.169 Der Gesellschaftsvertrag (contrat social) als Austritt aus dem natürlichen Zustand und als Eintritt in den „corps politique“ sei also keine natürliche Einrichtung, sei aber so zu gestalten, dass der Mensch so frei bleibe, wie er es vor dem Vertrag gewesen war.170 Solche scharfsinnigen Unterscheidungen zwischen Natur, politischer Ordnung und Naturrechten trafen die meisten Autoren natürlich nicht. Als 1773 der Baron von Holbach den Begriff der „politique naturelle“ prägte, war dies eine ziemliche Vulgarisierung der politischen Theorie171, wobei aber die schlagwortartige und undifferenzierte Verwendung von nature ganz dem Geist der Zeit entsprach. Nature war der Integrationsbegriff schlechthin, in den sich jetzt auch die politique einfügen musste.172 Politique sei  – da war Holbach ganz traditionell – „l’art de gouverner les hommes, ou de les faire concourir à la conservation et au bien-être de la Société.“173 Er leitete die Prinzipien der Politique aus der „nature de l’homme“

Ebd., 338. J. J. Rousseau: Contral social, I, 2, in: Ders.: Œuvres (Pléiade), vol. 3, 352. 170 Ebd., I, 6, in: ebd. 360  –362. 171 [P.-H.T. d’Holbach]: La politique naturelle, ou Discours sur les vrais principes du gouvernement par un ancien magistrat, 2 tomes en 1 volume, Londres 1773. 172 Vgl. H. Schipperges: Art. ‚Natur‘, in: Gesch. Grundbegr., vol. 4, 215–244, hier 232. 173 Holbach: La politique [171], tome 2, 107. 168 169

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ab.174 Der Mensch sei auf die Gesellschaft angewiesen, deshalb müsse er seine Interessen mit denen der Gesellschaft abstimmen. Die Kenntnis der Pflichten nennt Holbach „morale“, die „vertu“ bestehe in der „utilité générale“.175 Der „Souverain“ sei dem Gesetz untergeordnet, die „liberté“ sei unverzichbares Recht jeder Nation und Gesellschaft. „Etre libre, c’est n’obéir qu’à des loix tendantes au bonheur de la Société, par elle approuveés.“ Die Freiheit könne nicht ohne die Tugend existieren, wie auch Patriotismus, Großherzigkeit, wahre Ehre und die Liebe zum Gemeinwohl nur in freien Nationen gedeihen könnten.176 Dieser kritische und moralische Politik-Begriff konnte auch auf die Außenpolitik übertragen werden. En un mot, la Politique est la morale des Nations. L’objet de la Politique intérieure est de faire observer les loix, tant naturelles que positives ou civiles, nécessaires au maintien de l’ordre dans la Société particulière. L’objet de la Politique extérieure est de maintenir entre les nations les loix de la nature, à l’aide d’un équilibre de puissance qui les empêche d’enfreindre les regles de l’équité, d’empiéter sur leurs droits réciproques, de violer les devoirs de la morale destinés également, et pour les peuples, et pour les citoyens d’un même Etat.177

Die Wahrheit in der politique bemaß sich laut Holbach nach ihrem Einfluss auf die „félicité publique et particulière des citoyens“.178

Ebd., tome 1, Préface, V. Ebd., tome 2, 275 f. 176 Ebd., 276–278. 177 P.-H. T. d’Holbach: Système social, 3 vol., London 1773, vol. 1, 32. Vgl. auch schon J.-J. Burlamaqui: Principes du droit politique, vol. 1, Amsterdam 1751, 7: „Une autre conséquence que l’on peut tirer des principes établis sur l’état naturel des Nations & sur le droit des gens, c’est de se faire une juste idée de cet art si nécessaire aux conducteurs des Nations, & qu’on appelle Politique. La politique n’est donc autre chose que cet art, cette habileté par laquelle un Souverain pourvoit à la conservation, à la sureté, à la prospérité & la gloire de la Nation qu’il gouverne, sans faire tort aux autres peuples, meme en procurant leur avantage autant qu’il est possible. En un mot, ce qu’on appelle prudence par rapport aux particuliers, c’est ce que l’on nomme politique à l’égard des Souverains; & comme cette mauvaise habileté par laquelle on cherche ses avantages au préjudice des autres, & que l’on appelle astuce ou finesse, est condamnable dans les particuliers; elle ne l’est pas moins dans les Princes, don’t la politique va à procurer l’avantage de leur Nation au prejudice de ce qu’ils doivent aux autres peuples, en vertu des loix de la justice & de l’humanité.“ 178 Holbach: Système social [177], vol. 1, 20. 174 175

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„Morale“ ohne „Politique“ sei machtlos, „Politique“ ohne „Morale“ drohe zu entarten.179 Der Begriff der morale stand bei Holbach in Opposition zur Religion: „Les attentats les plus contraires à la Politique, les plus outrageants pour la Morale, les plus révoltans pour l’Humanité“ seien unter dem Vorwand begangen worden, der Gottheit zu gefallen.180 Eine solche naturrechtliche Semantik der politique war janusgesichtig: kritisch die Gegenwart beschreibend und normativ die Zukunft herbeiargumentierend:181 Der korrupten „politique des intérêts des princes“ setzte beispielsweise Rousseau die „politique des peuples“ entgegen.182 Die Beurteilung der ersteren stand in der Tradition der Hofkritik183, die er zu einer Strukturanalyse radikalisierte: „Politique“ und „négociations“ in diesem Sinne waren gleichbedeutend mit den „intrigues des cours“, „des projets des Princes“ und deren Motiven.184 Auf der anderen Seite stand eine „politique“, die der Gerechtigkeit verpflichtet („Etre juste est chez nous l’unique politique“185) und Ausfluss der Vernunft und Moral war: „[…] je tire la politique de la raison et de la morale; je crois que c’est sa vraie source.“186 Sie entsprach den Vorgaben des Naturrechts: tout systême politique doit être posé sur le droit naturel, que le droit naturel est le droit de l’homme à son plus grand bonheur possible, que si le droit naturel est lésé, aucune loi sociale n‘existe plus: car jamais l’homme n’a fait convention

Ebd., vol. 1, VII-VIII. Ebd., vol. 1, 44. 181 J. Leonhard: Politik  – ein symptomatischer Aufriss der historischen Semantik im europäischen Vergleich, in: W. Steinmetz: Politik [10], 75–133, hier 80 f. 182 Siehe die zahlreichen Belege bei M. Launay: Le vocabulaire politique de Jean-Jacques Rousseau, Genève/Paris 1977, 191. 183 Leonhard: Politik [181], 81. 184 J. J. Rousseau: Mélanges de littérature et de morale, in: Ders.: Œuvres (Pléiade), vol. 2, 1258; vgl. auch Voltaire: Histoire du Parlement de Paris, in: Ders.: Œuvres complètes, vol. 16, 43: „C’est le sort des nations d’être presque toujours très mal gouvernées; l’ambition de quelques grands les plonge dans la guerre; de misérables intrigues, qu’on appelle politique, troublent l’intérieur de l’État tandis que les frontières sont dévastées [..].“ 185 J. J. Rousseau: Mélanges [184], 1138. 186 V. de Mirabeau: L’Ami [191], vol. 1, 90. 179 180

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avec un autre, qu’à raison d’une jouissance mutuelle; toute autre convention est absurde et nulle.187

Der Politik-Begriff beschrieb also fortan sowohl den Erfahrungsraum der erfahrenen als auch den Erwartungshorizont der erwünschten Praxis und verlagerte die Argumentation aus der Diskussion individuellen Herscherverhaltens, wie es für die Fürstenspiegelliteratur typisch gewesen war, in die Debatte um das „système politique“. Diese strukturelle Doppelfunktion macht fortan die singuläre Stellung des Politik-Begriffs im politischen Vokabular aus. Die enge naturrechtliche Verbindung von politique und morale in der französischen Aufklärung war dialektischer Natur. Morale wurde einerseits verstanden als ein empirisches, anerziehbares Wissen von den Regeln des menschlichen Zusammenlebens und der dafür notwendigen Eigenschaften des Individuums, andererseits als normative Vorgabe für das Gesellschaftsleben. In dieser Doppelfunktion diente sie sowohl der Analyse als auch der Zielbestimmung von politique. Für Rousseau sollten das Wohl des Staates und Glück und Tugend des einzelnen die Prinzipien der Politik sein. Für ihn galt deshalb, dass „tout ce qui est mal en morale est mal encore en politique.“188 Er bezog morale und politique sowohl in ihrer Wirkung als auch in ihrer Genese aufeinander: Depuis lors, mes vues s’étaient beaucoup étendues par l’étude historique de la morale. J’avais vu que tout tenait radicalement à la politique, et que, de quelque façon qu’on s’y prît, aucun peuple ne serait jamais que ce la nature de son gouvernement le ferait être; ainsi cette grande question du meilleur Gouvernement possible me paraissait se réduire à celle-ci: Quelle est la nature de Gouvernement propre à former un Peuple le plus vertueux, le plus sage, le meilleur enfin à prendre ce mot dans son plus grand sens.189

Den semantischen Kern der morale wiederum bildet das Recht (droit), und zwar verstanden als Übereinstimmung der positiven Gesetze mit dem Naturrecht: „Il suit encore que l’inégalité morale, autorisée par le seul droit positif, est contraire au droit naturel, toutes

L-S. Mercier: Du théâtre ou Nouvel essai sur l’art dramatique, Amsterdam 1773, 221. 188 J. J. Rousseau: Lettre à M. d’Alembert sur les spectacles (1758), Lille / Genève 1948, 147. 189 Ders.: Les Confessions, livre neuvième, in: Ders.: Œuvres (Pléiade), vol. 1, 404. 187

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les fois qu’elle ne concourt pas en même proportion avec l’inégalité physique ; […]“190 Wie sehr die politische Tugend-Lehre das Feld der politique ausdehnen und dabei das klassische republikanische Ideal aufgreifen191 und naturrechtlich verankern konnte, belegt das Œuvre Mablys.192 In seinem Entretien de Phocion von 1763 entwickelte Mably eine politische Morallehre: „Que la Politique est une science, dont les principes sont fixes. Sa premiere regle est d’obéir aux lois naturelles.“193 Die Aufgabe der Politik sei es, so der Abbé ganz traditionell, die „passions“ dem „empire de la raison“ zu unterwerfen. Eine solche ‚wissenschaftliche Politik‘ unterscheide sich fundamental von dem „art de tromper“, mit dem man die Menschen nicht glücklich machen könne.194 Als erste Aufgabe politischen Handelns sah Mably die Regulierung der Sitten an, weil sie für ihn die Basis der politischen Ordnung darstellten: „l’objet principal de la politique est de régler les mœurs.“195 Mäßigung, die Liebe zur Arbeit, die Liebe zum Ruhm und die Religion seien die Grundlage jedes guten Gemeinwesens.196 Aber er hatte auch die „vertus domestiques“ im Auge.197 So könne man zum Beispiel nicht den Luxus in der Öffentlichkeit verbieten, in der Familie jedoch erlauben.198 In letzter Konsequenz war eine solche Politik nicht nur für das äußere Verhalten zuständig. Philosophie, Moral und Politik arbeiteten Hand in Hand am besseren Menschen: C’est à la philosophie qu’il appartient de donner des préceptes qui peuvent servir à diminuer les maux de chaque homme en particulier. La politique portant ses vues plus loin, ne regarde que la société en général; et la morale, dont il s’agit dans ce livre, est moins la connaissance des règles de la conduite que les hommes

Ders.: Discours sur l’origine et les fondements de l’inégalité parmi les hommes, seconde partie, in: Ders.: Œuvres (Pléiade), vol. 3, 193. 191 Linton [103], 40; Leonhard: Politik [181], 80. 192 T. Schleich: Aufklärung und Revolution. Die Wirkungsgeschichte Gabriel Bonnot de Mablys in Frankreich (1740  –1914), Stuttgart 1981. 193 [G. Bonnot de Mably]: Entretiens de Phocion sur le rapport de la morale avec la politique, Amsterdam 1763, 1. 194 Ebd., 15. 195 Ebd., 36. 196 Ebd., 74–76. 197 Ebd., 43 f. 198 Ebd., 116 f. 190

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doivent tenir, que la recherche des motifs qui dirigent leurs actions et que la politique s’empresse de mettre en œuvre pour leur bonheur.199

Politik sei, so ein Autor 1759, deshalb Regulativ der Triebe zugunsten des Gemeinwesens: „La politique, qui est, à proprement parler, la morale des sociétés, se sert des passions les plus fougueuses, comme la main de l’artiste sçait employer l’eau, le vent et le feu, ces éléments destructeurs, pour soulager les travaux des hommes et augmenter leurs richesses.“200 Konsequenz einer solchen starken moralischen Aufladung der politique war eine große Begeisterung für alle Erziehungsfragen. Während in der Politica Christiana die Erziehung noch der Kirche oblegen hatte, wurde sie nun Aufgabe des säkularen Gemeinwesens. Orientiert an der klassischen Antike, vor allem an Platon und Aristoteles, war die moralische und patriotische Erziehung der Bürger beliebtes Thema der belehrenden, zumeist antike Sujets behandelnden Romane. Der Abbé Raynal schrieb 1770: „La politique ressemble pour le but et l’objet, à l’éducation de la jeunesse.“201 Der Politik-Begriff, wie er in der Kritik der gesellschaftlichen und politischen Zustände des französischen Spätabsolutismus  – oftmals als Begeisterung für die antiken Republiken, allen voran Spartas getarnt – entwickelt wurde, war also nicht ein symmetrischer Gegenbegriff zur zeitgenössischen Herrschaftspraxis, er implizierte vielmehr ein umfassendes Programm für das, was man später in der Revolution als régénération bezeichnen wird. Es ist viel darüber nachgedacht worden, warum der politische Diskurs in Frankreich ab ca. 1750 diese ‚moralische Wende‘ nahm. Sicherlich spielten die fehlende Möglichkeit einer offenen Verfassungsdikussion, die Zensur und das Selbstverständnis der philosophes eine wichtige Rolle.202 Doch entscheidender ist vielleicht,

R. F. d’Huges, dit d’Hancarville: Essai de Politique et de Morale calculée, vol. 1., o.O. 1759, XIX. – Rousseau forderte deshalb im Contrat social nicht nur äußere Zustimmung der Bürger. Die Lüge war jetzt ein Verbrechen. 200 Ebd., XXII. 201 [G.-T. Raynal]: Histoire philosophique et politique des établissements et du commerce des Européens dans les deux Indes, 6 vol., La Haye 1770, vol. 6 , 391. 202 Vgl. schon R. Koselleck: Kritik und Krise, München 1959; Campbell [152], 209. 199

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dass die faktische und theoretische Verzahnung von Thron und Altar und die fundamental auf Einheit hin angelegte katholischabsolutistische Tradition einen solchen grundsätzlichen Neuentwurf provozierten, der sich fundamental von der politique der nécessité und der double justice unterschied und strukturell gar nicht so weit von dem entfernt war, was die Politique Bossuets beinhaltet hatte: eine umfassende metaphysische Grundlegung der Politik, Politik als Ausfluss von Moral zu begreifen und die Richtschnur im Wohle der Gemeinschaft und des Individuums zu sehen. Nur die theoretischen Grundlagen und die praktischen Ziele waren ausgetauscht. Anstelle der absoluten Gewalt war die Freiheit getreten, und Begriffe wie félicité, bonheur und vertu waren jetzt ihres transzendenten, heilskökonomischen Aspekts entkleidet worden:203 Die Theologie hatte als Leitwissenschaft der Politik ausgedient.

VI. Politisches Wissen als art und als science Wie wurde das für die Politik notwendige Wissen generiert? Worauf stützte sich die praktische Politik? Richelet gebrauchte 1680 den Begriff politique für ein Buch, „qui contient des préceptes de politique“. Namentlich wurde die Politique von Aristoteles genannt.204 Auch das Akademiewörterbuch von 1694 und der Furetière von 1727 verzeichneten in ihren ‚Politik‘-Artikeln noch die Traitez qui enseigne la politique bzw. die livres de Politique.205 Im 18. Jahrhundert verwässerte sich diese Bestimmung in connoissances (Kenntnisse) des öffentlichen Rechts, der Interessen der Fürsten und von allem, was in Beziehung stehe zur Regierungskunst – so das Akademiewörterbuch seit der vierten Auflage von 1762 bis zur siebten von 1878.206 Die Wörterbücher registrierten damit auch eine schon seit langem sich vollziehende Abkehr von der Politik des Aristoteles. Zwar blieb das Werk ein Referenzpunkt der politischen Theorie und

R. Mauzi: L’idée du Bonheur dans la littérature et la pensée françaises du XVIIIe siècles, Paris 1960. 204 Richelet (11680): Art. ‚Politique’, vol. 2,,187. 205 Dict. Acad. (1694), vol. 2, 271; Furetière (41727): Art. ‚Politique‘, vol. 3, ohne Seitenangabe. 206 Dict. Acad. (41762), vol. 2, 415; Dict. Acad. (71878), vol. 2, 455. 203

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universitärer Lerninhalt, sogar über das 18.  Jahrhundert hinaus207, aber schon seit dem 17. Jahrhundert war das Interesse an dem Werk deutlich erlahmt. Die Übersetzung vom Griechischen ins Französische durch Loys Le Roy aus dem Jahr 1568208 blieb bis 1797, als der Hellenist Jean-François Champagne eine Neuübersetzung vorlegte209, die letzte ihrer Art für mehr als zwei Jahrhunderte. Der Grund für diese Emanzipation vom Stammvater der politischen Theorie lag, ähnlich wie bei der Querelle des Anciens et des Modernes in dem Bewusstsein, in einer Welt zu leben, die sich von der Antike so stark unterschied, dass deren Vorstellungen nicht mehr anwendbar seien. Wie in der Ästhetik-Debatte konnte dies mit einem Überlegenheitsgefühl gegenüber der Antike einhergehen. Schon 1576 schrieb Bodin in seinen Six livres de la République, dass zu Zeiten von Platon und Aristoteles die politische Wissenschaft „noch sehr im Dunkeln getappt habe.“210 Er ging also davon aus, dass die Kenntnisse über die Politik kumulativ weiterentwickelt werden müssten. Der Artikel Politique der Encyclopédie mehr als eineinhalb Jahrhunderte später stellte fest, dass sich die Verhältnisse und Sitten auf der Welt so sehr gewandelt hätten, dass die Lehren des Aristoteles als préceptes für die Lenkung der gegenwärtigen Staaten nicht mehr anwendbar seien. Von allen Teilen der Philosophie habe sich die politique am stärksten verändert, unter der großen Anzahl von Autoren sei kein einziger, der nicht eine andere Art zu regieren empfohlen habe.211

C. Grell: Histoire intellectuelle et culturelle de la France du Grand Siècle (1654–1715), Nathan Université, 2000, 30 f. 208 L. Le Roy: Les Politiques d’Aristote, esquelles est monstrée la science de gouverner le genre humain en toutes espèces d’estats publics, traduictes de grec en françois, impr. de M. de Vascosan, 1568; zweite Auflage ebd. 1576. 209 J.-F. Champagne: La Politique d’Aristote, ou la science des gouvernemens: ouvrage traduict du grec, avec des notes historiques et critiques, par le citoyen Champagne, 2 vol., impr. de A. Bailleul, an V (1797). 210 Bodin [40], Préface, ohne Seitenangabe: „Car Platon et Aristote ont tranché si court leurs discours Politiques, qu’ils ont plutôt laissé en appétit, que rassasié ceux qui les ont lus. [Ajoutons] aussi que l’expérience depuis deux mille ans ou environ qu’ils ont écrit, nous a fait connaître au doigt et à l’oeil, que la science Politique était encore de ce temps-là cachée en ténèbres fort épaisses.“ 211 Art. ‚Politique‘ [43], 917; vgl. Leonhard: Politik [181], 80. 207

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Dieses Bewusstsein, in einer Welt zu leben, die seit der Antike zahlreiche révolutions erlebt habe212, ging nun einher mit dem ständigen Bemühen, die politique gerade deshalb auf eine um so sichere Grundlage zu stellen. Ursprünglich war die politique in aristotelischer Tradition Teil der philosophie, verbunden mit der Moralphilosophie zur „philosophie morale et politique“.213 Sie galt vor allem als ‚Kunst‘.214 Die politique sei „l’art des roys“, schrieb Georges de Scudéry 1654.215 Das Akademiewörterbuch definierte von seiner ersten Auflage 1694 bis zur achten Auflage 1935 politique als „l’art de gouverner un État“.216 Für Mably war la politique „cet art par lequel on lie avec adresse la fortune des autres à la sienne par un intérêt commun.“217 „L’art“ mit ‚Kunst‘ zu übersetzen, was bei der deutschen Regierungskunst naheliegt, führt indessen in die Irre, weil der deutschen Kunst heutzutage etwas Geniehaftes anhaftet, was für diese frühneuzeitliche ‚Politik‘ nicht galt. Eher ist „l’art“ als ‚Kunstlehre‘ zu übertragen, wobei aber auch die Tätigkeit als solche als „l’art“ bezeichnet wurde.218 Politique als art war immer Theorie und Praxis zugleich.219 Ein zweiter Begriff, um das Wissen von der Politik zu benennen, war seit dem ausgehenden 16.  Jahrhundert la science (politique), so zuerst bei Bodin.220 An die Stelle der Exegese der klassischen Autoren und der Theologie traten systematische, empirische und

Art. ‚Politique‘ [43], ebd. N. de Peiresc: Lettres: t. 4: Lettres à Borilly, à Bouchard, et à Gassendi: 1610  –1657, Impr. Nationale, 1893, 346; Mercier wandte sich mit zynischem Unterton gegen diese Vorstellung: „En politique, le bien sort du mal; […] les spéculations du moraliste sont perpétuellement dérangées par la pratique et l’expérience journalieres.“ (L.-S. Mercier: Tableau de Paris 4 vol., Amsterdam 1782–1783, vol. 2, p. 298). 214 Siehe die zahlreichen Belege bei Palonen [5], 25–40. 215 G. de Scudéry: Alaric, ou Rome vaincue, A. Courbé, 1654, p. 395, Livre 10. 216 Dict. Acad. (1694), vol. 2, 271 und Dict. Acad. (81935), vol. 2, 371. 217 G. Bonnot de Mably: Parallèle des Romains et des François par rapport au gouvernement, Didot, 1740, 150 f., . 218 Vgl. Palonen [5], 25–40, vor allem 39. 219 Hierin unterscheide ich mich von der Interpretation Palonens, der eine Entwicklung von der politique als Lehre hin zur politique als Praxis im ausgehenden 18. Jahrhundert annimmt: Palonen [5], 26. 220 Bodin [40], Préface, ohne Seitenzählung. 212 213

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analytische Untersuchungen der Vergesellschaftung. Im Gegensatz zu den ‚Künsten‘ hatten die ‚Wissenschaften‘ mehr kritisches Potenzial, denn es machte einen großen Unterschied, ob Prinzipien falsch angewandt wurden oder ob sie an sich falsch waren. Deshalb steckte in den Werken der Autoren, die von der politique als science reden, auch immer eine gewisse Aversion gegen die praktische Ratgeberliteratur. Die Versuche, Politik zu verwissenschaftlichen, wurden in der zweiten Hälfte des 18.  Jahrhunderts Teil eines umfassenden kritischen Reformprojekts der Gesellschaft, das sich als empirische Wissenschaft verstand. Für diese Phase politischer Reflexion war bezeichnend, dass sie immer nach Vervollkommnung strebte, ohne diese je zu erreichen. Am Vorabend der Revolution schrieb Brissot unzufrieden: La politique mise au rang des sciences, n’est plus du ressort de ces travailleurs dont l’activité est aussi étonnante que la faculté de raisonner est petite […]. Aujourd’hui les plus grands et les meilleurs des hommes, dans tous les pays, excepté en Chine, ne sont que des passagers sur un vaisseau, conduit par des mariniers ignorans. Nos sages s’appliquent à toutes les sciences hors à celle dont dépend leur bonheur. Le vaisseau vient-il à se perdre: les philosophes sont précipités dans l’abîme avec la vermine qui les infecte. De toutes les sciences dignes de l’application des hommes, la plus essentielle est sans doute celle de la machine sur laquelle ils sont embarqués pour le voyage de la vie: tout autre intérêt, tout autre but ne peut occuper que le second rang.221

Der Text ist in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert. Zum einen wird beklagt, dass die Gelehrten sich allen möglichen Wissenschaften zuwendeten, aber nicht der Politik. Eine Ausnahme sei China. Damit reiht sich der Text in die Religionskritik ein, denn China galt im 18.  Jahrhundert als Land ohne Religion. Politique als Wissenschaft gedeihe also gerade dort, wo die Religion nicht herrsche. Weiterhin wird für den Staat die antike Metapher des Schiffes gebraucht. Gesteuert werde es von unkundigen Matrosen anstatt von Gelehrten. Aus seiner Abneigung gegen die etablierten philosophes machte Brissot als Nachgeborener kein Hehl. Die Rettung erhoffte er sich zwar von den Kundigen der politischen Wissenschaft, aber nicht mehr von denen, die der Aufklärung zum Durchbruch verholfen hatten. Politique als science schloss für Brissot eine praktische

J. P. Brissot: Lettres sur la liberté politique, 1783, 7 f.

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Dimension ein und war auf Reform hin angelegt. Dabei war, darin folgte Brissot Cicero, die Politik die edelste Beschäftigung überhaupt. Subjekt der politique ist aber  – darin ist der Text Brissots noch ganz vorrevolutionär  – eine Elite von Kundigen, nicht alle Bürger. Es geht um die Steuerung des Schiffes, nicht um die Schiffahrt selbst. Dass Brissot das Schiff schon untergehen sah, gehörte zur fiebrigen Stimmung im Vorfeld der Revolution. Hinsichtlich der politique als science lassen sich inhaltlich im 18.  Jahrhundert zwei Haupttendenzen ausmachen: zum einen ist der Versuch nennen, aus allgemeinen anthropologischen Prinzipien Aussagen zur politique zu gewinnen. Hierzu zählte ein Gutteil der moralpolitischen Schriftsteller des 18. Jahrhunderts wie Mably, der 1763 sein Moralsystem zur science erklärte222, oder Materialisten und Sensualisten wie Helvétius und Holbach. Zum anderen entstanden Subdisziplinen der Gesellschaftslehre, um die Politik empirisch zu unterfüttern, allen voran die politische Ökonomie. Die économie politique (1615 war der Begriff von Montchrétien geprägt worden223) hatte sich 1755 mit Rousseaus Artikel Economie ou Oeconomie (morale et politique) für die Encyclopédie von einer Bezeichnung für die Kameralwissenschaften zu einer umfassenden und kritischen Herrschaftslehre gewandelt.224 Quesnay prägte den Begriff „gouvernement économique“.225 Die Ökonomie wurde zu einer zentralen Disziplin der Aufklärung, vor allem in Gestalt der Physiokratie, und Neukleus einer neuen politischen Theorie. Die Herausgeber der Mémoires secrets schrieben 1783, dass, nachdem die Enzyklopädisten den Kampf gegen die Theologie erfolgreich geführt hätten, nun die Ökonomen gefordert seien, sich der „morale“ und der „politique pratique“ zuzuwenden.226 Für Condorcet bildete die économie politique 1794 den Kernbereich einer

Mably: Entretiens [193], entretien 5, 162 . Palonen [5], 32. 224 J. Burkhardt: Art. ‚Wirtschaft‘, in: Geschich. Grundbegr., vol. 7, 511– 594, hier 568. 225 F. Quesnay: Œuvres économiques et philosophiques, accompagnées des éloges et d’autres travaux biographiques sur Quesnay, ed. A. Oncken, Frankfurt a. M. 1888, passim. 226 L. P. Bachaumont etc., Mémoires secrets, 36 vol., London 1783–1789, vol. 1: Avertissement des Éditeurs, 1783. 222 223

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zukünftigen Wissenschaft von der Politik – „pour faire bientôt de la politique une science étendue“227 : Les rapports mutuels de l’agriculture, de l’industrie, du commerce, avec la constitution d’un Etat et sa législation, leur influence sur sa prospérité, sur la puissance, sur sa liberté, ne purent échapper aux regards d’un peuple ingénieux, actif, occupé des intérêts publics; et l’on y aperçoit les premières traces de cet art si vaste, si utile, connu aujourd’hui sous le nom d’économie politique. L’observation seule des gouvernements établis suffisait donc pour faire bientôt de la politique une science étendue.228

Zum Umfeld dieser politischen Ökonomie gehörten auch die arithmétique politique (etwa die von Lagrange), die Statistik und die Demographie. Gleichwohl verband man den Begriff politique offenbar immer noch so stark mit der aristotelischen und christlichen Tradition, dass er für Buchtitel untauglich erschien. Kein Aufklärer schrieb eine Politique. Erst ab 1826 ist die science politique in Buchtiteln zu finden, obwohl Begriff und Praxis schon viel älter waren.229 Natürlich gab es auch Kritik an den Bestrebungen, politique wissenschaftlich zu erfassen. Für die Jansenisten des 17. Jahrhunderts war, wie gesagt, eine Metaphysik der Politik undenkbar.230 Den Versuch, den Geist der neuen Naturwissenschaften auf die ‚Politik‘ anzuwenden, quittierte Montesquieu in den Lettres persanes (1721) mit beißendem Spott: Nous nous servons, lui repartis-je, de l’astrologie comme vous vous servez de l’algèbre. Chaque nation a sa science, selon laquelle elle règle sa politique; tous les astrologues ensemble n’ont jamais fait tant de sottises en notre Perse qu’un seul de vos algébristes en a fait ici.“231

M. J. A. N. Caritat de Condorcet: Esquisse d’un tableau historique des progrès de l’esprit humain. Entwurf einer historischen Darstellung der Fortschritte des menschlichen Geistes, Darmstadt 1973, 116–118; vgl. auch zur politischen Ökonomie als kritische Wissenschaft bei Necker: J.-C. Perrot, Art. ‚Économie politique, in: HPSG, H. 8, 51–104, hier 101 f. 228 Ebd. 229 P.-A. Delacou: De la Science politique constitutionnelle, P. Mongie, 1826. 230 Siehe oben S. 23. 231 Ch. De Montesquieu: Lettres persanes, lettre CXXXV, in: Ders.: Œuvres (Pléiade), vol. 1, 334 f. Vgl. auch später die Kritik Merciers an den theoretischen Systembildungen: „En politique, le bien sort du mal; rien ne doit être asservi à des regles trop exactement rigoureuses; les spéculations du mora227

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Erst im 19.  Jahrhundert sollte das Problem einer ‚wissenschaftlichen Politik‘ grundsätzlicher und mit größeren Implikationen auch für die politische Ordnung und Praxis diskutiert werden.232

VII. Sedimentierte Semantik: Politique in den Handbüchern des 17. und 18. Jahrhunderts Der Thresor de la langue françoyse Jean Nicots von 1606 bietet uns keine entscheidenden Auskünfte hinsichtlich der Bedeutung von politique. Der Staat als „ordre politique“ und einige Ausführungen zum Politiker sind alles, was das Nachschlagewerk bietet. Die bisherige Geschichte der politique gibt es nicht wieder. Als schließlich von 1680 bis 1694 die Wörterbücher von Richelet, Furetière und der Académie française erschienen, hatte der Begriff politique weitere entscheidende Prägungen erhalten. Im Falle des Politik-Begriffs ist also zu prüfen, ob die Wörterbücher die bisherigen Bedeutungen registrierten oder ob sie sogar kreativ die Semantik veränderten. Deshalb wird hier ihre Analyse an das Ende der entsprechenden Epochenbeschreibung gesetzt. Richelet unterscheidet  – abgesehen von dem ‚Politiker’  – drei Grundbedeutungen von politique233: „C’est l’art de gouverner les Etâts. La politique a pour but d’établir un état naissant, de conserver heureusement l’état qui est établi, de soutenir celui qui est sur son panchant & d’empêcher qu’il ne tombe en décadence. La prudence est l’ame de la politique“. Diese Bedeutung war ganz der aristotelischen Tradition geschuldet. Zweitens ist politique ein Buch, das die „préceptes de politique“ enthält. Aristoteles und Platon, aber auch die Bibliographia politica (1533) des Bibliothekars und Theoretikers des Machiavellismus Gabriel Naudé werden genannt. Drittens sei politique die „Conduite fine & adroite dont la fin est de se maintenir, ou de devenir heureux.“ Auch die Begriffsbestimmungen im Furetière und im Akademie-Wörterbuch entsprachen in den Grund-

liste sont perpétuellement dérangées par la pratique et l’expérience journalières.“ (Mercier: Tableau [213], 121). 232 Siehe unten S. 65 ff. 233 Richelet (11680): Art. ‚Politique‘, vol. 2, 187.

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zügen dieser Semantik. Abweichungen ergaben sich darin, dass die Académie 1694 als politische Traktate nur, aber ausdrücklich „la politique d’Aristote“ und „la politique de Machiavel“ nennt. Furetière nennt Aristoteles, Bacon, Cardan, Lipsius und Bossuet. Gemeinsam aber war allen drei Wörterbuchreihen, dass das politische Wissen reduziert wurde auf Handlungsmaximen für die Praxis. Die ursprüngliche Bedeutung der ‚Politik‘ war aber bekanntlich bereits viel weitergegangen, denn sie beschäftigte sich auch und gerade mit den Grundlagen der Vergesellschaftung. Weiterhin wurde ‚politisches Verhalten‘ auch negativ bewertet. Im Akademie-Wörterbuch von 1694 heißt es im Artikel ‚Politique‘: „Politique signifie aussi la maniere adroite qu’on tient pour se conduire, & parvenir à ses fins. Ce Courtisan, ce Magistrat a de la politique en tout ce qu’il fait. Il a une politique fine & cachée pour s’avancer.“234 Die traditionellen Bezüge zur Moralphilosophie sind in allen Auflagen des Richelet und des Furetière erkennbar, sei es, dass Richelet auf die „prudence“ verweist,235 sei es, dass Furetière die politique als „première partie de la Morale“ definiert. Das Akademiewörterbuch sieht seit der ersten Auflage als Aufgabe der „veritable politique“, das Verbrechen zu bestrafen und die Tugend zu belohnen. Die Wörterbuchlandschaft blieb, was die la politique betrifft, von einer erstaunlichen Stabilität und gegenüber der semantischen Entwicklung ziemlich immun.236 Die Außenpolitik kommt überhaupt

Dict. Acad. (1694), vol. 2, 271. Unter prudence verstand Richelet – so der entsprechende Artikel in seinem Nachschlagewerk – eine Tugend, die das Gute mit dem Angenehmen verbinde: „[…] le dicernement de ce qu’il faut faire & ne pas faire pour être heureux.“ Dabei verwies er auf die Nikomachische Ethik des Aristoteles; Art. ‚prudent, prudente‘, in: Richelet (11680), vol. 2, 229. – Nicht unerwähnt bleiben darf, dass prudence nicht generell auf aristotelische Tradition verweist. Der Begriff unterlag teilweise selbst Bedeutungsveränderungen, so heißt es bei A. Theveneau: Avis et notions communes, Paris 1608: „La prudence conduit les grandes affaires au port de l’utilité et honnêteté: mais il est quequefois besoin de ruse pour se démêler des fraudes d’autrui, et cela n’est qu’une pratique de la prudence.“ (Zitiert nach Thuau [19], 76). – Furetière (11690): Art. ‚Politique‘, vol. 3, ohne Seitenangabe; Dict. Acad. (1694),vol. 2, 271. 236 Zum Immobilismus der drei großen Wörterbücher siehe Reichardt: Einleitung, in: HPSG, H. 1/2, 1985, 39–148, hier 54. 234 235

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nicht vor. Die politique bleibt außerdem merkwürdig subjektlos. In den Erläuterungen der Definitionen wird das Handeln einzelner Regenten nicht als Beispiel benutzt. Veränderungen an dieser Semantik betrafen erstens das politische Wissen. Hinweise auf die Werke der Politik verschwanden aus den Wörterbüchern. Seit 1762 war im Akademiewörterbuch ganz allgemein von den connoissances des öffentlichen Rechts, der Interessen des Fürsten und von allem, was in Beziehung zur Regierungskunst steht, die Rede.237 Die Bearbeitung des Furetière ab 1701, im wesentlichen das Werk protestantischer französischer Emigranten238, verurteilte zweitens in ungewöhnlicher Schärfe die „politique des princes“: „On a defini la politique, l’Art de jouër, & de tromper les hommes. Ce qui s’appelle fraude & infidélité dans le commerce de la societé, prend le beau nom de politique dans le cabinet des princes.“239 Abgesehen von der Encyclopédie240, die eine Sonderrolle unter den Lexika einnimmt, spiegelt sich die republikanische und naturrechtliche Neubestimmung der „politique“ ab der Jahrhundertmitte nicht in den Wörterbüchern wider. Die Nachschlagewerke des 18. Jahrhunderts trugen insgesamt zur sich veränderten Semantik von politique nichts Entscheidendes bei. Das Dictionnaire de Trévoux indessen lieferte schon 1721 in seiner zweiten Auflage allerdings einen Beleg für die Existenz einer literarischen und politischen Öffentlichkeit, den man erst später erwartet hätte, indem es die „nouvellistes“ zu einer neuen Spezies von Politikern erklärte: Politique s.m.a.f. Celui qui sçait l’art de gouverner, qui est habile dans les négations, dans le intrigues d’État… Les nouvellistes sont tous Politiques, & jugent à tort & à travers de tout ce qu’ils voyent arriver dans les États. Il y a dans tous les Etats une foule de ces Politiques chagrins, qui font consister l’esprit, & la pénétration à murmuerer, & à gronder sans cesse contre ceux qui gouvernent.241

Dict. Acad. (41762): Art. ‚Politique’, vol. 2, 415. Reichardt: Einleitung [236], 89 f. 239 Furetière (21701): Art. ‚Politique, vol. 3, ohne Seitenangabe. 240 Siehe oben S. 37 f. 241 Dict. Trévoux (21721), vol. 4, 732. 237 238

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VIII. Politique in der Revolutionsdekade Die Historiogrpahie der letzten 30 Jahre hat herausgearbeitet, dass die Französische Revolution einerseits in vieler Hinsicht die auf Zentralismus und unteilbare Souveränität fixierte politische Ideenwelt des Ancien Régime fortführte und dass andererseits eine grundlegende Demokratisierung der politischen Kultur stattfand, die auch und gerade zu einer neuen Praxis politischer Artikulation und Partizipation breiterer Volksschichten führte. Das geschärfte Sprachbewusstsein äußerte sich in breiten Debatten über den abus des mots.242 Über ‚Politik‘ wurde jetzt mehr als je zuvor diskutiert Ältere politische Begriffe wurden umdefiniert, neue Begriffe geprägt. Umso erstaunlicher aber ist es, dass bis heute eine Untersuchung des Begriffs politique in der Revolution fehlt. Politique gehörte jedoch nicht zu den umkämpften Begriffen dieser Zeit, ja war noch nicht einmal zentral. In der revolutionären Presse beispielsweise spielte der Begriff keine wichtige Rolle. Dieser Befund gilt schichten-, adressaten- und positionsunabhängig. Der Begriff politique eignet sich deshalb nicht als ‚Marker‘ zur Bestimmung bestimmter politischer Richtungen.243 Seine geringe Verwendung in der revolutionären Presse erklärt Pierre Rétat im Anschluss an Henri Duranton damit, dass man den alten Sinn der Herrscheraktionen vermeiden wollte. Wenn der Begriff verwendet wurde, wurde er in der Presse ab 1789 mehr und mehr von einer traditionellen Beschreibung der Außenpolitik hin zu einem Begriff, der sich auf politische Prinzipien bezog. Fügen wir hinzu, dass also die Revolution den sowieso nicht besonders ausgeprägten rein deskriptiven Politik-Begriff zurückdrängte.244

R. Reichardt: Das Blut der Freiheit. Französische Revolution und demokratische Kultur, Frankfurt a. M. 1998, 216 ff. 243 Ich stütze mich hierbei auf die Durchsicht der revolutionären Presse in The French Revolution Research Collection. 244 P. Rétat: Le début du combat politique dans les journaux de 1789, in: M. Biard u. a. (Hg.): La plume et le sabre, Publ. de la Sorbonne, 2002, 39– 47, hier 40  –43; H. Duranton: Les nouvelles de l’Assemblée Nationale: l’enseignement des titres de presse, in: La Révolution du journal, 1788– 1794, Ed. du CNRS,1989, 205–214. 242

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Die semantischen Tendenzen, die sich im 18.  Jahrhundert herausgebildet hatten, setzten sich in der Revolutionsdekade fort. Vor allem die Aufspaltung des Politik-Begriffs in eine positive, naturrechtlich fundierte, auf die Zukunft hin gerichtete Bedeutung und in eine negative Seite, die unter politique die Intrigen der Mächte des Ancien Régime verstand, bestimmte weiterhin seine Verwendungen auf allen sozialen und medialen Ebenen des revolutionären Diskurses. Die alte Politik sei geheimnistuerisch und unvernünftig, die neue hingegen offen und rational. 1790 konstatierte das Journal de la Société de 1789: Le tems de la politique mystérieuse est passé; celui de la politique franche, raisonnable et ferme, qui ne cache aucun motif de ses déterminations, qui démasque ouvertement les combinaisons de ses adversaires, et qui leur montre loyalement l’intention et les moyens qu’elle a d’y mettre obstacle: ce tems heureux est enfin venu.245

Die Revolution erschien in dieser Perspektive als Erfüllung dessen, wovon die Aufklärung geträumt hatte.246 Das revolutionäre Frankreich führe die neue Politik nun wirklich durch: „remplir les voeux de la nature“, hieß das bei Robespierre.247 Die morale politique wurde zur Leitinstanz der Revolution.248 Der Begriff der politique révolutionnaire wurde in jener Zeit jedoch noch nicht geprägt. Er entstand wahrscheinlich erst in den 1840er Jahren.249 Zweifellos war die enge Verbindung von ‚Moral‘ und ‚Politik‘ im Jakobinismus der Jahre 1793 und 1794 am stärksten ausgeprägt – Robespierres Reden geben davon Zeugnis  –, aber diese Semantik wurde keineswegs nur von den radikalen Revolutionären benutzt. Der ehemalige Premierminister Necker beispielsweise schrieb in seinen Memoiren über seine Tätigkeit zu Beginn der Revolution:

G. Du Pont de Nemours: Considérations sur la position politique de la France, de l’Angleterre et de l’Espagne, in: Journal de la Société de 1789, n° 4, 26. Juni 1790, 6. 246 Vgl. Linton [103], 6 f. 247 M. Robespierre: Sur les principes de morale politique qui doivent guider la Convention nationale dans l’administration intérieure de la République (17 pluviose an II, 5. Februar 1794), in: Ders.: Oeuvres complètes, vol.10, 352. 248 Ebd., 366. 249 Vgl. E. Sue: Le Juif errant, 1845, p. 531, 245

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„Ils [die hervorragenden Männer] pensoient avec moi, que la morale et la politique avoient une étroite union; […]“250 Gegen Ende der Revolution konnte Roederer schreiben: „La morale et la politique même ont trouvé des bases solides: elles ont fait sortir de nos besoins nos droits, & de nos droits nos devoirs.“251 Politique (neuer Stil) und révolutionnaire wurden adjektivisch und syntagmatisch gebraucht, um eine Arbeitsteilung auszudrücken: Die Revolution sollte als Zerstörung der Feinde, die Politik als Schutz der Bedürftigen verstanden werden: „[…] soyez révolutionnaires et politiques; soyez terribles aux méchants, et secourables aux malheureux […].“252 Es wurde nun nicht mehr nur zwischen ‚Gestern‘ und ‚Heute‘ unterschieden, sondern die Revolution brachte eine neue Differenz hervor, nämlich die zwischen Freund und Feind, welche die alte Unterscheidung zwischen Verbündeten und Gegnern ersetzte.253 In der Außenpolitik bedeutete dies, zwischen den Nationen und den Regenten zu unterscheiden. Führten letztere einen perfiden Krieg gegen Frankreich, so verbündete sich die Republik mit den unterjochten Nationen. Während etwa die „politique du cabinet de Londres“ gegen die Révolution intrigiere und versuche, inmitten der politischen Stürme („orages politiques“) in Frankreich einen Staatsstreich anzuzetteln254, sei Frankreichs Politik gegenüber den anderen Nationen offen und ehrlich: „[…] un peuple libre peut dévoiler aux nations toutes les bases de sa politique.“255 Die Frontlinie zwischen neuer und alter Ordnung verlief nicht nur zwischen dem revolutionären Frankreich und den alten Mächten, sondern selbstverständlich auch im Inneren: „C’est la politique, c’est l’ambition, ce sont les trahisons de ceux qui gouvernoient jadis, qui

J. Necker: De la Révolution francaise, 2 vol., Maret, 1797, vol. 2, 76. P.-L. Roederer: De la philosophie moderne, et de la part qu’elle a eue à la Révolution francaise, ou Examen de la brochure publiée par Rivarol Sur la philosophie moderne, Paris, an VIII [1799], 2. 252 M. Robespierre: Rapport sur la situation politique de la République (27 brumaire an II, 17.11.1793), in: Ders.: Œuvres complètes, vol. 10, 182. 253 M. Jeismann: Das Vaterland der Feinde. Studien zum nationalen Feindbegriff und Selbstverständnis in Deutschland und Frankreich 1792–1918, Stuttgart 1992, 103 ff. 254 M. Robespierre: Rapport sur la situation politique de la République [252], 168. 255 Ebd., 176. 250 251

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ont crée la Vendée“, so Robespierre am 1. frimaire II (21.11.1793) im Jakobinerklub.256 Der Gegensatz von Despotismus und Freiheit wurde ein „Raster zur Erfassung und Veränderung gesellschaftlicher und politischer Wirklichkeit“.257 Ziel war die umfassende régéneration der Gesellschaft und des Individuums, indem die moralische und die politische Ordnung zur Deckung gebracht wurden: „créer l’harmonie du monde moral et politique“.258 Die Semantik, die Opposition und potentielle Opfer benutzten, sah natürlich anders aus. Der Vorwurf des Machiavellismus war gängige Münze. Camille Desmoulins zum Beispiel sprach 1793 von der „conscience politique“ in zynischen Worten: Le comité de salut public l’a bien senti; et il a cru que pour établir la république il avait besoin un moment de la jurisprudence des despotes. Il a pensé, avec Machiavel, que dans les cas de conscience politique le plus grand bien effaçait le mal plus petit […].259

Die Unterscheidung von alter und neuer Politik wird besonders anschaulich in der Semantik von impolitique. Dieser Begriff war seit den 1780er Jahren für unpassendes oder unkluges Verhalten in Gebrauch. Ursprünglich bedeutete diese Verneinung also nur ‚ungeschickt‘ und bezeichnete ein nicht-opportunes Handeln.260 Das wachsende kritische Potenzial des Wortes zeigte sich, wenn etwa die Correspondance littéraire im Februar 1788 die Rücknahme des Edikts von Nantes als einen „scandale impolitique“ bezeichnete.261 In der Revolution konnte impolitique oder auch antipolitique hin-

M. Robespierre: Discours Société des Amis de la Liberté et de l’Égalité (1er frimaire an II, 21.11.1793), in: Ders.: Œuvres complètes, vol. 10, 195. 257 G. van den Heuvel: Art. ‚Liberté‘, in: HPSG, H. 16/18, 1986, 85–122, hier 101. 258 M. Robespierre, Sur les crimes des rois coalisés contre la France (7 prairial an II, 26.5.1794), in: Ders.: Œuvres complètes, vol. 10, 476. Zur régénération siehe M. Ozouf, Art. ‚régéneration’, in: F. Furet / M. Ozouf (Hg.): Dictionnaire ciritque de la Révolution française. Idées, Flammarion, 1992, 373–389. 259 C. Desmoulins: Le Vieux Cordelier, n° 3, 15. Dez. 1793, 47. 260 TLFi [1]: Art. ‚impolitique‘. Siehe auch Ch. M. De Talleyrand: Mémoires, ed. Le Duc de Broglie, 5 vol., Calman-Lévy, 1891, vol. 4, 30: impolitique als ‚ungeschickt‘. 261 Grimm, vol. 15, 199: Februar 1788. 256

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gegen benutzt werden, um sich von der alten, schlechten ‚Politik‘ zu distanzieren. 1793 nannte sich zum Beispiel ein Revolutionsclub La Société des Antipolitiques Républicains d’Aix.262 Andererseits konnte aus der Identität von Moral und Politik auch der Umkehrschluss gezogen werden: „Dans le système de la Révolution française, ce qui est immoral est impolitique, ce qui est corrupteur est contre-révolutionnaire.“263 Die aufklärerische Vorstellung, dass die morale eine lehrbare Wissenschaft auf der Grundlage anthropologischer Erkenntnisse sei, blieb bestehen und führte 1795 auf Inititative der idéologues zur Gründung der Klasse der Sciences morales et politiques im Institut de France. Die Revolutionsepoche schrieb aber nicht nur aufklärerisches Gedankengut fort und wandte es praktisch an, sondern war auch selbst innovativ. Die Demokratisierung der Politik, d. h. die Artikulation und  – wenn auch in wechselndem Maße  – Einbeziehung der breiten Bevölkerung in die Entscheidungsprozesse und die neue politische Kultur veränderten den Politik-Begriff: Die Verallgemeinerung des antiken Ideals, dass für jeden freien Mann die Beschäftigung mit Politik die vornehmste Beschäftigung überhaupt sei, spiegelte die Demokratisierung der Politik. Die ‚Politik‘ wurde zugleich als am stärksten sich entwickelnder Wissensbereich erfahren. Im Ami du peuple schrieb Marat 1790 mit deutlichem Anklang an Cicero, aber ironischer Brechung: Il est aisé de prévoir que la seule branche des connoissances humaines, qui sera désormais généralement cultivée parmi nous, est la politique, et sur-tout la législation, parce qu’elle est la seule que conduira à la fortune et à l’autorité. Tout homme, né avec de l’ambition et des talens, dédaignera de courir une autre carrière.264

Carrière politique war  – abgesehen von vereinzelten Belegen265  – folgerichtig ein Begriff, der erst mit der Revolution gebräuchlich wurde. Der Politiker der Revolution werde dabei von der Tugend

Le Publiciste, CIIIC (1793), 6 f. Für Hinweise und Material zum PolitikBegriff in der Französischen Revolution danke ich Rolf Reichardt. 263 Ebd.; Palonen [5], 25. 264 Ami du Peuple, n° CXCIV,17.8.1790, 23.5.1790,5. 265 C.-A. Helvétius: De l’Homme, de ses facultés intellectuelles et de son éducation, 2 vol., London 1777, vol. 1, 31; die Belege seit der Revolutionsdekade in www.frantext.fr. 262

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geleitet. Nach Sieyès zeichneten sich die grands politiques dadurch aus, dass sie ihr Handeln in der Moral verankerten: „Pour nous, nous ne sortirons point de la morale; elle doit régler tous les rapports qui lient les hommes, entre eux, à leur intérêt particulier, et à leur intérêt commun ou social.“266 Die moralische Integrität der Handelnden wurde in wachsendem Maße zum Kriterium ihrer Beurteilung.267 Mit der Revolution entstanden neue Wortverbindungen mit politique als Adjektiv. Bei diesen Neuschöpfungen handelte sich in erster Linie nicht wie später in der nachrevolutionären Epoche um juristische und juridische Begriffe, die die Ausdehnung der Staatskompetenz anzeigten, sondern vielmehr um solche, die die Imprägnierung des Lebens durch Politik ausdrückten, die emotionale und quasi-religiöse Aufladung des Politischen auf den Begriff brachten und den kreativen Prozess der Umgestaltung des öffentlichen Lebens widerspiegelten. Allerdings ist der Verlauf dieser semantischen Belebung der politique zeitlich nicht genau deckungsgleich mit dem der politischen Ereignisse. Er begann früher, darin der vorauseilenden Entwicklung der politischen Ikonographie vergleichbar.268 1771 beispielsweise erfand Raynal die „fête politique“. In China diene eine solche dazu, den Arbeitseifer zu befeuern, im Unterschied zu den in Europa so zahlreichen „fêtes religieuses“, die dem Müßiggang dienten.269 War dies ein Vorgeschmack auf die Inszenierung von Politik und „religion civique“ in der Revolution, so war das „crime politique“, wie es Mercier 1782 verstand, eine Ankündigung, tatsächliche oder vermeintliche Vergehen am öffentlichen Wohl als verbrecherisch zu richten und nicht mehr nur moralisch zu verurteilen. Während Bauchaumont unter „crime politique“ 1763 noch ein Vergehen gegen die politische Ordnung oder die Verletzung der stillschweigenden Regeln des politischen Ränkespiels verstanden hatte270, war für Mercier die ungenügende medizinische

[E.-J. Sièyes]: Qu’est-ce que le Tiers-État? Troisième édition, s.l., 1789, 105. 267 Van den Heuvel: Liberté [257], 102. 268 Vgl. u. a. R. Reichardt (Hg.): Die „Bastille“ – Symbolik und Mythos in der Revolutionsgraphik, Mainz 1989; A. de Baecque: Le corps de l’histoire. Métaphores et politique (1770  –1800), Calman-Lévy,1993. 269 Raynal: Histoire philosophique [201], vol. 1, 89. 270 Bachaumont [226], vol. 1, 309 u. 310. 266

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Versorgung der vom Erstickungstod Bedrohten ein politisches Verbrechen.271 1789 beschrieb der Abbé de Sieyès die Rechtlosigkeit des Volkes als „nudité politique“ und „nullité politique“272 – schöne Beispiele für die plastische Sprache der politischen Umwälzungen. Der die Revolutionskultur kennzeichnende „transfert de sacralité“ (Mona Ozouf) brachte mit deutlichem Schwerpunkt im Jahr 1793 Formulierungen hervor wie „la constitution est l’évangile politique“ (1790), „catéchisme politique“, „credo politique“ (1793), „hérésie politique“ (1793), „quietisme politique“ (1793), „hypocrisie politique“ (1794) – alles sprachliche Wendungen, die die manichäische Aufladung der Politik und ihre Dogmatisierung wiedergaben.273 Die „coquetterie politique entdeckte Bonald 1796, der „charlatan politique“ betrat ein Jahr später die Bühne.274 Die Revolutionsdekade brachte auch eine wichtige Wortschöpfung hervor, die man bisher für ein Produkt des 20.  Jahrhunderts gehalten hatte: le politique, ‚das Politische‘.275 Der bisher früheste bekannte Beleg findet sich bei dem Mystiker Louis Claude de Saint-Martin: „Aussi le politique, parmi les hommes, sembleroit-il, moins éloigné du principe que le moral.“276 Die Unterscheidung von le politique und le moral taucht dann um 1800 bei Louis Bonald wieder auf. Danach verliert sie sich bis zum 20. Jahrhundert, als „le politique“ bzw. ‚das Politische‘ erneut zum Sprachbestand eines vor allem konservativen Politik-Verständnisses wurde.277 Es ist kein Zufall, dass der gnostische ‚philosophe inconnu‘ Saint-Martin von le politique und le moral sprach. Seiner Meinung nach drohe der Mensch seine „intelligence naturelle“, die er von oben erhalten habe, in dem „ordre inférieur“ zu verschütten. Das Politische habe sich dabei weniger vom Prinzip getrennt als das

L-S. Mercier: Tableau [213] vol 1, 145. E.-J. Sieyès: Vues sur les moyens… (1789), in: ders.: Œuvres, vol. 1, 1789, 38; ders.: Qu’est-ce que le Tiers-État? [266], 62 und öfter. 273 Alle Belege nach www.frantext.fr. 274 L.-G.-A. Bonald: Theorie du pouvoir politique et religieux, 2 vol., s.l. 1797, 289 ; G. Sénac de Meilhan: L’Émigré, Brunswick 1797, 87. 275 Palonen [5], 25. 276 [L.-C. de Saint-Martin]: L’Homme de désir, [Lyon 1790], 296. 277 Palonen [5], passim. 271 272

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Moralische: „Dans l’un ils [die Menschen] paroissent au moins chercher à bâtir; au lieu que dans l’autre ils ne semblent occupés qu’à en empêcher.“278 Das Politische, dessen Zustand deutlich besser beurteilt wird als das Moralische, sind Handlungsfelder der Menschen, aber nicht im Sinne von Beziehungsgefügen, sondern von Aktionsgebieten der aus dem „ordre supérieur“ stammenden Befähigungen und Normen. Das Politische und das Moralische sind dabei zugleich ‚ontologisiert’, notwendige Handlungsbereiche, die vor jeder konkreten Aktion – dies wären la politique und la morale – existieren. Dieser philosophische Hintergrund ist zwar bei Louis Bonald nicht vorhanden, aber auch er geht von festen Handlungsfeldern aus, die dem Menschen vorgegeben sind, und die er nicht ändern kann. Deshalb spricht er im Essai analytique sur les lois naturelles de l’ordre social ebenfalls von „le politique“ und „le moral“.279 Die sprachliche Innovationsfreude der Revolution und ihrer Inkubationszeit spiegelte sich paradoxerweise nicht in den zahlreichen Pamphletwörterbüchern wider. Diese Gattung spielt für die Semantik von politique keine Rolle. Lediglich Reinhard vermerkte 1796 in seinem Néologiste français die Neuprägung „politico-religieuse. Politisch-religiös. C’est ainsi qu’on a appellé les fêtes décadaires substituées à celles du Calendrier Romain, dans toute l’étendue de la République Française.“280 Ein Grund für diese Abstinenz könnte sein, dass der stark metaphorische Sprachgebrauch nicht für würdig befunden wurde, fixiert zu werden. Wir hätten es in diesem Fall mit einer fluiden Semantik zu tun, die zwischen individuellem Sprachgebrauch und Sprachnormierung angesiedelt war. Die Semantik von politique in der Revolution ist jedoch durch die Übernahme aufklärerischen Gedankenguts, dessen praktische Applikation und durch sprachliche Innovation nur ungenügend bestimmt. Denn das, was François Furet als „transfert de souveraineté“ bezeichnet hat, mußte auch Konsequenzen für die Semantik

Saint-Martin: L’Homme [276], 297. L.-G.-A. Bonald: Essai analytique sur les lois naturelles de l’ordre social, Paris 1800, 207. 280 Ch.-F. Reinhard: Le Néologiste français, 259. 278 279

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und Pragmatik von politique haben.281 Abgesehen von den Beschreibungen einzelner Aktionen und Pläne, war politique ja bisher vor allem die Bewegung des système politique oder der machine politique durch den Monarchen und die Theorie dieser Handlungen gewesen. Wohin ‚wanderte‘ nun die politique, wenn der Monarch nicht mehr der entscheidende Akteur war? Dieses Problem wurde nie gelöst. In seinem berühmtem Pamphlet Qu’est-ce que le Tiers-État? entwarf der Abbé Sieyès Anfang 1789 unter anderem eine komplexe Theorie der Kompetenzen der Nation. Dabei unterschied er drei Phasen, in denen sich eine „société politique“ bildet. Zuerst schlössen sich Individuen zusammen. Dies sei die Bildung der nation. In einem zweiten Schritt kämen die Mitglieder der Nation überein, was die gemeinsamen Bedürfnisse und die Mittel zu deren Befriedigung seien. Schließlich werde durch procuration ein gouvernement gebildet. Die nation könne nun jederzeit durch eine Versammlung von „représentants extraordinaires“ ihre „constitution politique“ ändern.282 Obwohl er die nation als Ursprung und Kern der société politique betrachtet, rechnet Sieyès sie zur Natur („une Nation ne sort jamais de l’état de nature“).283 Die nation sei nur dem droit naturel unterworfen.284 Die Konsequenz dieser im übrigen nicht ganz widerspruchsfreien Argumentation war, dass die nation ohne weitere Bindungen agieren konnte: „On doit concevoir les Nations sur la terre, comme des individus hors du lien social, ou, comme l’on dit, dans l’état de nature. L’exercice de leur volonté est libre et indépendant de toutes formes civiles.“285 Das war die präventive Rechtfertigung jeder revolutionären Aktion, von der in Zukunft reichlich Gebrauch gemacht wurde. Schaut man sich unter diesem Blickwinkel noch einmal die Semantik von politique in der Revolutionsdekade an, so fällt auf, dass das Subjekt des politischen Handelns entweder unbestimmt bleibt, oder nation bzw. peuple ins

Siehe zum Beispiel den neuen Begriff „les crimes de lèze-nation“ anstelle von „lèze-majesté“ im Ami du Peuple, n° CXI, 23.5.1790, 2–5. 282 Sieyès: Qu’est-ce que le Tiers-État? [266], 116. 283 Ebd. 284 Ebd., 111. 285 Ebd., 110. 281

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Spiel kommen.286 Der Staat, l’État, war demgegenüber kein Subjekt und nur selten Objekt der politique. Aber es gab auch Semantiken des Politik-Begriffs, die deutlich in einer anderen Tradition als der des ‚Mainstream‘ standen, ohne dass man auf verschiedene soziale Träger oder ideologische Richtungen schließen könnte. Ein besonders eindrucksvolles Beispiel ist die Begriffsbestimmung von politique bei Saint-Just, die viel stärker von der pessimistischen Sicht des Jansenismus als vom Optimismus der lumières geprägt war. Für den Kampfgefährten Robespierres bezeichnete „état social“ die Beziehung der Menschen zueinander, während der Ausdruck état politique sich auf die Beziehung der Völker, der peuples, untereinander bezog.287 Zwischen den Nationen existierten strenggenommen keine Beziehungen, sondern nur Interessen: „et la force fait le droit entre elles“.288 Saint-Just führte auch schon aus, dass Bevölkerungswachstum einem politischen Gesetz („loi politique“) zufolge zwangsläufig zu bewaffneten Auseinandersetzungen führe.289 Die Bildung der sociéte politique, gemeint ist der Staat, sei deshalb zum Schutz vor Eroberungen gegründet worden. Sie habe den Menschen keinen Frieden gebracht, sondern neue Bedürfnisse geweckt, die zu weiterem Zwist führten.290 Auch in diesem Zusammenhang spricht Saint-Just von politique: Der „contrat social“ sei die Beziehung der Menschen zueinander, der „contrat politique“ die Beziehung jedes Einzelnen zu allen und die aller zu jedem Einzelnen, also die Etablierung von Herrschaft.291 Die politische Ordnung werde durch Gewalt eingeführt: „[…] la République, par la nature de la convention, a fait un contrat poli-

Vgl. oben S. 53. L.-A. Saint-Just: Fragments d’institutions républicaines (1793/94), in: ders.: Œuvres, Toulouse 1850, 4; Palonen [5], 33. 288 Saint-Just: Fragments, ebd. Peuple und nation werden von Saint-Just synonym verwendet. 289 Ebd., 5. 290 Ebd., 4. 291 Palonen [5], 33. Palonens Einschätzung, im nachrevolutionären Frankreich sei die Einschränkung von politique auf die Beziehungen der Regierenden zu den Regierten und auf die Außenpolitik lange dominierend gewesen und die gesellschaftlichen Beziehungen der Bürger seien ausgeblendet worden, kann so nicht geteilt werden. Siehe hierzu die Ausführungen im folgenden Kapitel. 286 287

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tique, ou de force, entre chacun et tous, et ce contrat forme un pacte social.“292 Um sich vor äußeren Angriffen zu schützen, sei dieser Pakt notwendig gewesen (“la conquête est l’origine de l’institution des peuples“).293 Moralische Grundsätze, wie etwa die Gerechtigkeit, waren für Saint-Just nicht Grundlage der Politik, sondern lediglich notwendige Prinzipien, um die Stärke der Regierung auch nach außen hin zu garantieren.294 Umgekehrt konnten diese Prinzipien dann auch die politique im Sinne von Machtspielen in ihre Schranken verweisen. Deshalb stellte Saint-Just im Extremfall justice und politique antithetisch gegenüber. In seiner Verteidigungsrede für Robespierre 1794 schlug er zur Rettung der Republik vor: „[…] rendez la politique impuissante en réduisant tout à la règle froide de la justice“.295 Semantisch stand die politique Saint-Justs derjenigen Pascals näher als derjenigen Rousseaus.296 Die Ähnlichkeit zur pessimistischen Semantik der politique im 17. Jahrhundert ist unübersehbar. Neu war, dass er die nicht nur die jeweilige Außenpolitik als politique bezeichnete, sondern unter politique auch die durch Gewalt bestimmte Nicht-Beziehung der Staaten verstand und sie so zu einem Strukturprinzip erhob. Bedeutsam ist auch, dass er nicht mehr ‚sozial‘ und ‚politisch‘ generisch aufeinander bezog, sondern als unabhängige Größen konzipierte.

Saint-Just: Fragments [287], 4; Palonen [5], 33. Saint-Just: Fragments [287], 4. 294 Ders.: Discours sur la constitution à donner à la France (24.4.1793), in: ders.: Œuvres [287], 23. 295 Ders.: Discours pour la défense de Robespierre (27.7.1794), in: ders.: Œuvres [287], 65. 296 Siehe auch Saint- Just: Discours sur la constitution [294], 23: „Les anciens Francs, les anciens Germains n’avaient presque point de magistrats; le peuple était prince et souverain; mais quand les peuples perdirent le goût des assemblées pour négocier et conquérir, le prince se sépara du souverain, et le devint lui-meme par usurpation. Ici commence la vie politique.“ 292 293

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IX. Ein ambivalentes Verhältnis: Politique, Wissenschaft und Vorsehung um 1800 Die Revolution als Produkt aufklärerischer Philosophie zu deuten, gehörte schon seit 1789 zum Denkrepertoire vieler Revolutionäre unterschiedlicher Couleur und Wirkung.297 Roederer entwickelte in seinem Cours d’Organisation sociale 1793 ein umfassendes Programm einer wissenschaftlichen Grundlegung der Politik ganz im Sinne der Aufklärung des 18. Jahrhunderts, denn: „Le gouvernement est une machine composée d’hommes, dont chaque pièce est un homme ou une aggrégation d’hommes […].“298 Zu einem solchen Unternehmen gehörten auch anthropologische Fragen: „la politique a aussi négligé jusqu’à présent, au moins dans ses enseignements, l’étude morale et physiologique de l’homme.“299 Weiterhin behandelte sein Cours umfassend soziale und ökonomische Gesichtspunkte. Das Werk stand ganz in der Tradition der analytisch-empirischen Philosophie des 18.  Jahrhunderts. Begriffsgeschichtlich auffallend jedoch ist, dass hier noch einmal politique für ‚politische Theorie‘ stand, womit es sich zugleich als Antwort auf die vormodernen politischen Traktate präsentierte. Am Ende der Revolutionsdekade schrieb Roederer zufrieden hinsichtlich der „philosophie moderne, et de la part qu’elle a eue à la Révolution française“, dass dank sicherer Methoden eine vertiefte Kenntnis über die Bedeutung und den Ursprung der Ideen es erlaube, die richtigen Mittel zu ihrer Erlangung und Beurteilung anzuwenden. Erfahrung und Beobachtung hätten den Wissenschaften das Zufällige und die „manie de systèmes“ ausgetrieben. Moral und politique hätten damit eine sichere Basis gefunden.300 Pierre Rosanvallon hat dargelegt, wie das Unternehmen, die politique auf sichere Grundlagen zu stellen, im 19.  Jahrhundert fortgesetzt wurde, sich aber nach dem Thermidor die Funktion dieses

H. U. Gumbrecht  / R. Reichardt: Art. ‚Philosophe/Philosophie‘, in: HPSG, H. 3, 7–88, hier 61 f. 298 P.-L. Roederer: Cours d’Organisation sociale (1793), in: ders.: Œuvres, 8 vol., Firmin-Didot frères,1853–1859, vol. 8, 130. 299 Ebd., 133. 300 P.-L. Roederer: De la philosophie moderne, Paris, an VIII [1799], 2. 297

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wissenschaftlichen Diskurses veränderte. Nach den Erfahrungen der Terreur diente Wissenschaft als Schutz vor den Exzessen der Volksherrschaft. Diese Position führte sogar teilweise zur Ablehnung der Volkssouveränität.301 Auguste Comte, der Hohepriester der Religion de l’Humanité, dessen Werk gegen Mitte des 19. Jahrhunderts zweifellos die Kulmination dieses Versuchs war, ‚Politik‘ wissenschaftlich exakt zu begreifen und zu praktizieren, bezeichnete 1851 in seinem Système de politique positive das allgemeine Wahlrecht als „dernière forme de notre maladie politique“.302 Es sei lächerlich anzunehmen, jeder könne zu einer angemessenen Meinung über das „système politique“ kommen. Wenn die politique stattdessen eine Wissenschaft geworden sei, müsse die Öffentlichkeit den Experten für die öffentlichen Angelegenheiten, den publicistes, zustimmen: En un mot, quand la politique sera devenue une science positive, le public devra accorder aux publicistes et leur accordera nécessairement la meme confiance pour la politique qu’il accorde acutellement aux astronomes pour l’astronomie, aux médecins pour la médecine, etc.; avec cette différence cependant que ce sera à lui exclusivement à indiquer le but et la direction du travail.303

Aber auch die Regierenden seien unfähig, zu einer ausgewogenen Meinung in politischen Dingen zu kommen: „[…] les gouvernants sont, au contraire, par leur position, même en les supposant honnêtes, les plus incapables d’avoir une opinion juste et élévée sur la politique générale; puisque plus on est enfoncé dans la pratique, moins on doit voir juste sur la théorie.“304 Die „doctrine politique“ der Experten müsse stattdessen so gut beschaffen sein, dass sie mit wachsender Anwendung niemals widerlegt werde.305 Die „science politique“ eigene sich zur „excacte prévision systématique des événements“ und diene direkt der praktischen „art politique“ als Richt-

P. Rosanvallon: Le moment Guizot, Gallimard, 1985, 20. A. Comte: Système de politique positive, 4 vol., L. Mathias, 1851–1854, vol. 1, XLI. 303 A. Comte: Politique. Textes choisis, ed. P. Arnaud, Paris 1965, 60 f. 304 Ebd., 58. 305 Comte: Politique [303], 55. Vgl. auch Ch. Fourier: Bases de la politique positive, Bureaux de la Phalange, 1841, p. I : „La Politique, en prenant l’expression dans le sens élévé que nous lui donnons ici, et qu’il serait bien temps de lui restituer, la Politique est la Science de l’Existence, de la Vie des Sociétés, ou la Connaissance des Lois fondamentales de l’Hygiène du Corps Social.“ 301 302

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schnur.306 Letztlich aber sei die „vraie politique, la politique positive“, wie jede Wissenschaft nur eine Registrierung der Phänomene, eine „politique d’observation“. Der Gang der „civilisation“ ließe sich nur in der Geschwindigkeit, nicht in seiner Richtung beeinflussen. Der Politik-Begriff Comtes stand also ganz in der Tradition der Aufklärung, hatte aber deren emanzipatorische und voluntaristische Konnotation vollständig verloren, weil die Verantwortung vollständig an die „marche de la civilisation“, das heißt, an den Verlauf der Geschichte abgegeben ist.307 Eine ganz andere Semantik von „Politique“ hatte Mme de Staël um 1800 vertreten. Nicht die Wissenschaften sollten die Politik bremsen, sondern die Politik die Wissenschaften. Auf der einen Seite erkannte sie die Rolle der lumières ohne Einschränkung an und lobte ihre Errungenschaften, wie die „liberté politique“ und die „tolérance“. Auch der technische Fortschritt sei eine Folge der von der Aufklärung propagierten Gedankenfreiheit.308 Es sei unmöglich, die Ausbreitung dieser „raison philosophique“ einzudämmen.309 Staël trennte aber andererseits die Entwicklung die Moral von dem Fortschritt der Aufklärung, was den Einfluss Rosseaus verrät. Sie teilte nicht uneingeschränkt den politischen Optimismus Roederers und auch nicht den aufkeimenden Szientismus des 19. Jahrhunderts. Deshalb erhielt die Politik bei ihr eine richtungsgebende Funktion. Damit die „morale“ und die „lumières“ zusammenwirkten,310 müsse „le développement des facultés de l’homme“311 gelenkt werden: „Il [le législateur] doit diriger les lumières par le raisonnement, soumettre le raisonnement à l’humanité, et rassembler dans un même foyer tout ce que la nature a de forces utiles, de bons sentiments, de facultés efficaces,[…].312 Deshalb seien für die „progrès des sciences“ auch die „progrès de la politique“ vonnöten.313 Wenn die Fähig-

Comte: Politique [303,] 81. Ebd., 83–89. 308 G. de Staël-Holstein: De la littérature considerée dans ses rapports avec les institutions sociales, 2 vol., Maradon, 2. Aufl.,1800, vol. 2, 288 ff. 309 Ebd., vol. 2, 284 f. 310 Ebd., vol. 2, 293. 311 Ebd., vol. 2, 288. 312 Ebd., vol. 2, 291. 313 Ebd., vol. 1, 21. 306 307

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keiten des Menschen zunähmen, müsse auch die Bremse („frein“) stärker werden, um Missbrauch zu verhindern.314 Mme de Staël stand in der Tradition der lumières, wenn sie auch scharfsinnig die Folgen des exzessiven Fortschrittskurses erkannte. Bekanntlich wurde aber schon während der Revolution von konservativer Seite der grundsätzliche Vorwurf laut, die Aufklärung und ihre abstrakten Prinzipien trügen Schuld an der Malaise der neuen Ordnung. Es sei unmöglich, eine politische Ordnung aus Prinzipien heraus neu zu erschaffen.315 Wichtigster Vertreter dieser Kritik der „abstraction métaphysique“ war zweifellos der Engländer Edmund Burke: „Les circonstances, qui ne sont rien pour quelques personnes, sont pourtant dans la réalité, ce qui donne à un principe de politique sa couleur distinctive et son véritable caractère,“ hieß es in der ersten vollständigen, nachrevolutionären französischen Übersetzung der Reflections on the Revolution in France.316 Burkes Streitschrift fand in Frankreich große Beachtung, ihre Argumente fielen bei konservativen und reaktionären Gegnern der Revolution auf fruchtbaren Boden.317 Nicht Revolution, sondern langsamer politischer Wandel und kontinuierliche Entwicklung seien der richtige Weg: „Aucun changement politique chez un peuple n’a pu se consolider, qu’il n’ait eu pour base l’ancien ordre politique auquel il a succédé.“318 Auch der Monarchist Rivarol lehnte die ‚abstrakten‘ Prinzipien der Revolutionäre und ihrer aufklärerisichen Vordenker ab. Ihre angeblich empirischen Analysen – so seine Schrift Sur la philosophie moderne, die von Roederer besprochen wurde – gingen nicht von den konkreten komplexen Verhältnissen, sondern von vereinfachenden Analysen ausund achteten nicht darauf, in welchen wis-

Ebd., vol. 1, 22. M. Boffa: La contre-révolution, Joseph de Maistre, in: F. Furet / M. Ozouf (Hg.): The Transformation of Political Culture 1789–1848, Oxford u. a., 1989, 291–308, hier 297; siehe auch D. M. McMahon: Enemies of the Enlightenment, Oxford 2001. 316 E. Burke: Réflexions sur la Révolution de France et sur les procédés de certaines sociétés à Londres relatifs à cet événement…, trad. de l’anglais sur la troisième édition, Laurent fils, Londres [1810  –1820], 10. 317 P. Rosanvallon: L’État en France de 1789 à nos jours, Seuil, 1990, 110 f. 318 F.-R. Chateaubriand: De la Monarchie selon la Charte [1816], in: Ders.: Œuvres complètes, 20 vol., Lefèbvre, 1833–1838, vol. 5, 132. 314 315

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senschaftlichen Disziplinen welche Aussagen gelten würden.319 So sei der Satz, dass alle Menschen Brüder seien, eine theologische Aussage und der Satz, dass sie gleich seien, eine anatomische Feststellung: „La vraie philosophie est d’être astronome en astronomie, chimiste en chimie, et politique dans la politique.“320 Rivarol ging noch weiter: Politik gründe nicht auf Überzeugung, sondern auf Entscheidung, sie habe zu bewahren, nicht zu erschaffen: C’est donc une décision et non un raisonnement des autorités et non des démonstrations qu’il faut aux peuples. Le génie en politique consiste, non à créer, mais à conserver; non à changer, mais à fixer, il consiste enfin à suppléer aux vérités par des maximes; car ce n’est pas la meilleure loi, mais la plus fixe, qui est la bonne.321

Die Bewahrung der Ordnung war für Rivarol also ein wichtigeres Ziel der Politik als die Wahrheit. In der Politik gelte das Beständigste, nicht das Beste als erstrebenswert. Dieser Politik-Begriff erinnert an die Standpunkte der politiques des 16. und die Staatsräsonlehre des 17.  Jahrhunderts, unterschied sich aber von diesen durch seine radikale Antimetaphysik und seine Aufklärungskritik. Dieser dezisionistische Politik-Begriff konnte sich mit der Vorstellung verbinden, dass die Revolution ein Werk der göttlichen Vorsehung zur Strafe, Läuterung und Erneuerung gewesen sei – ein schon durch apokalyptische Kassandrarufe vor 1789 vorbereitetes und während der Revolution bekanntes Deutungsmuster. Allerdings musste dies, wie zum Beispiel bei Louis-Claude de Saint-Martin, nicht unbedingt mit reaktionären Positionen einhergehen.322 Der Royalist Joseph De Maistre formulierte in den Considérations sur la France von 1797 den Providenzgedanken besonders scharf und deutlich.323 In der moralischen und politischen Ordnung gebe es immer wieder Epochen, die von der ansonsten herrschenden Regelhaftigkeit abwichen: Dans le monde politique et moral, comme dans le monde physique, il y a un ordre commun, et il y a des exceptions à cet ordre. Communément nous voyons

A. de Rivarol: Sur la philosophie moderne, s.l.n.d., 4 ff. Ebd., 6. 321 Ebd., 21. 322 Boffa [315], 301. 323 Ebd., 300. 319 320

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une suite d’effets produits par les mêmes causes; mais à certaines époques, nous voyons des actions suspendues, des causes paralysées et des effets nouveaux.324

De Maistre leugnete konsequenterweise jede vollständige Einsicht in das politische Geschehen und dessen Steuerbarkeit. In den SanktPetersburger Abendgesprächen oder Entretiens sur le gouvernement temporel de la providence legte er die Notwendigkeit einer „puissance surnaturelle“ im „monde politique“ dar. Nur sie erkläre die Entstehung und Beständigkeit von Regierungen, die nationale Einheit und – auf die ‚unsichtbare Hand‘ von Adam Smith anspielend – die Tatsache, dass die konkurrierenden Einzelwillen auf ein Ziel hinarbeiten325. Das Gute sei nicht immer sofort zu erkennen: „[…] toutes les sciences ont des mystères, et qu’elles présentent certains points où la théorie en apparence la plus évidente se trouve en contradiction avec l’expérience. La politique, par exemple, offre plusieurs preuves de cette vérité.“326 Diesen Politik-Begriff als schlichtweg reaktionär zu disqualifizieren, führt in die Irre. Die Antwort auf die Revolutionserfahrungen war keineswegs ein Rückfall in die Vorstellungswelt der Monarchia christiana, sondern – ähnlich wie nach den Unruhen des 16. und der ersten Hälfte des 17.  Jahrhunderts  – eine Distanzierung von jeder metaphysischen Einbindung der Politik. Auch im dezisionistischen Denken des frühen 19.  Jahrhunderts wurde der Politikbegriff aus der Umklammerung von Gesellschaftstheorie und Naturrechtslehre befreit. Diese Verwendung ging weit über das monarchistisch-konservative Lager hinaus. Auch nach Lamennais beispielsweise konstituiert die Macht die Gesellschaft.327 Das grundlegendere Problem nach der Revolution war es, einen Kompromiss zu finden, der für die antagonistischen politischen Strömungen akzeptabel war.328 Es galt, wie Chateaubriand es aus-

J. De Maistre: Considérations sur la France, London, 2 Aufl. 1797, 2 f. J. De Maistre: Les soirées de Saint-Pétersbourg, ou Entretiens sur le gouvernement temporel de la providence, Paris 1821, 121 f. 326 Ebd.,153 f. 327 D. Roldan (Hg.): La pensée politique doctrinaire sous la Restauration. Charles de Rémusat – Textes choisis, Paris/Budapest/Torino 2003, 11. 328 Leonhard: Politik [181], 103. 324 325

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drückte, nach der Charte constitutionnelle von 1818 die Revolution von ihrem ‚politischen Werk‘ zu trennen: D’après les principes que je viens de rappeler, voici le système à suivre pour sauver la France: Il faut conserver l’ouvrage politique, résultat de la révolution, consacré par la Charte; mais extirper la révolution de son propre ouvrage, au lieu de l’y renfermer, comme on l’a fait jusqu’à ce jour.329

Hierfür war der dezisionistische Politik-Begriff völlig ungeeignet. Einen anderen Weg gingen die liberalkonservativen doctrinaires der Restaurationszeit. Macht und Gesellschaft bezogen sie dialektisch aufeinander und begrenzten sie gegenseitig. Gesucht wurde nicht mehr die beste Regierungsform, sondern die mögliche.330 Es galt, die Revolution still zu stellen, ohne hinter sie zurückzufallen. Politique wurde so bei François Guizot zum Gegenbegriff der Revolution, zur „politique libérale et civilatrice, qui est celle des Conservateurs.“331 Aus der syntagmatischen Beziehung zwischen ‚Revolution‘ und ‚Politik‘ war eine antagonistische geworden. Politique hatte nun durch die Komplementärbegriffe développement und civilisation eine evolutionäre Konnotation.332 Guizot teilte die weit verbreitete Kritik an der Philosophie, die versucht habe, die politique zu steuern.333 In mehrern Zeitschriftenbeiträgen sprach er 1826 von der „idolâtrie politique“, die von der Vorstellung einer Souveränität der „raison“, „vérité“ und „justice“ ausgehe. Stattdessen aber seien der Mensch und seine Werke nur unvollkommen.334 Anstelle der wissenschaftlichen Planung solle – darin war er vollständig konträr zur Position von Comte – deshalb die praktische Ausübung der Politik treten.335 Als „pur politique“ wollte er die moralische Verantwortung

Chateaubriand: De la Monarchie selon la Charte [318], 446. Roldan [327], 12 f. 331 F. Guizot: Rede in der Chambre des Pairs 18.11.1840; zit. nach Leonhard: Politik [181],104. 332 Leonhard: Politik [181], ebd. 333 Ebd., 103. 334 F. Guizot: Philosophie politique: De la souveraineté, in: Ders.: Histoire de la civilisation en Europe, ed. P. Rosanvallon, Paris 1985, 319–321. 335 Palonen [5], 29 f. – Dass die Erfahrung an die Stelle der Prinzipien treten müssen, hatte schon De Maistre vorgedacht: „La Politique, qui est peut-etre la plus épineuse des sciences, à raison de la difficulté toujours renaissante de discerner ce qu’il y a de stable ou de mobile dans ses élémens, présente un phénomène bien étrange et bien propre à faire trembler tout homme sage 329 330

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des Intellektuellen mit der faktischen Machtausübung verbinden.336 Konsequenterweise führten seine theoretischen Überlegungen zum Studium der Histoire de la civilisation en Europe.337 Die Vorstellung, dass die Gestaltung der politischen Ordnung abhängig sei von der gesellschaftlichen, findet sich auch bei LouisNapoléon Bonaparte, dem späteren Napoleon III.: „Toute question de forme politique, a dit Carrel, a ses données dans l’etat de la société, nullement ailleurs. Ces paroles renferment une grande vérité. En politique le bien n’est que relatif, jamais absolu.“338 Es gibt zwei mögliche Lesarten dieser im Londoner Exil verfassten Gedanken: Sie waren eine klare Absage an die Naturrechtslehre und den Szientismus des 18. Jahrhunderts und der Revolution und zugleich eine Option für Veränderungen, weil natürlich auch die zeitgenössischen Zustände in Frankreich kein Anrecht auf Dauer beanspruchen konnten. Politique war damit nicht mehr die Applikation der Moral, sondern der Geschichte auf die Gesellschaft: „La politique, a dit un écrivain (Daunou), est l’application de l’histoire à la morale des sociétés.“339 Napoléon-Bonaparte verstand dies als eine Form von Befriedungspolitik und indem er Republikaner wie Armand Carrel zitierte, versprach er sich die Integration auch der Linken in sein politisches Konzept. Semantisch war er indessen gar nicht so weit von François Guizot entfernt. Wie dieser verstand er Politique als Beendigung der Revolution.340 Deshalb stellte er sein politisches Konzept auch als dasjenige seines Onkels dar: appelé à l’administration des Etats: c’est que tout ce que le bon sens apercoit d’abord dans cette science comme une vérité évidente, se trouve presque toujours, lorsque l’expérience a parlé, non-seulement faux, mais funeste.“ (Essai sur le principe générateur des constitutions politiques et des autres institutions humaines, Paris 1814, 1). 336 Rosanvallon: Moment [301], 154. Vorbereitet wurde diese erfahrungsorientierte Wendung gegen die Systembildung durch Kritik an letzterer in der Aufklärung selbst, siehe oben S. 50 f. Die Alternative von Erfahrung versus Systematik wurde schon von den Positionen Ciceros versus Platons bezeichnet (freundlicher Hinweis von Uwe Walter). 337 Siehe schon De Maistre: Essai [335], 1: „L’histoire cependant, qui est la politique expérimentale.“ 338 L.-N. Bonaparte: Des idées napoléoniennes, Bruxelles 1839, 10. 339 Ebd., 72. 340 Leonhard: Politik [181], 105.

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Politique  L’Empereur Napoléon ne commit pas la faute de beaucoup d’hommes d’Etat, de vouloir assujettir la nation à une théorie abstraite, qui devient alors, pour un pays, comme le lit de Procuste; il étudia, au contraire, avec soin le caractère du peuple français, ses besoins, son état présent; et d’après ces données, il formula un système, qu’il modifia encore suivant les circonstances.341

X. La société politique und les sociétés politiques Die französische politische Theorie und Praxis haben sich immer schwer damit getan, eigenständige Körperschaften und intermediäre Gewalten im Staat anzuerkennen und unter Politique ein friedliches Konkurrenzunternehmen zu verstehen. Zwar hatten die Erfahrungen der Religionskriege und der Aufsplitterung der politischen Landschaft dazu geführt, dass sich politique auch auf einzelne Gruppierungen beziehen konnte342, aber dieser Sprachgebrauch setzte sich nicht durch. Groß war seit dem 16.  Jahrhundert in Frankreich die obsessive Ablehnung aller ‚Parteiungen‘ (factions). Die Religionskriege, die Fronde, die Régence, die Revolution, die sich ablösenden Regime des 19. Jahrhunderts, sie alle waren durchzogen von einem Diskurs: die Vorbehalte gegen alle Partikulargewalten. Am 14. Juni 1791 wurden durch das bekannte Dekret, eingebracht von Le Chapelier, alle Zünfte und Korporationen abgeschafft. Zwischen dem Interesse des Einzelnen und dem Allgemeininteresse gebe es keine Zwischeninstanz. Allein der Staat sollte in Zukunft das politische Leben organisieren.343 Ein Dictionnaire de la constitution fasste im Jahre III diese Auffassung im Artikel Corporation, Corps zusammen: La prosperité du Corps politique ou de la nation, le seul que le gouvernement doive reconnoître, dépend de l’unité d’intérêt de chacune de ses parties; ainsi plus les corporations sont multipliées dans un état, plus l’intérêt public est divisé et moins il y a d’esprit national […].344

Bonaparte [338], 73. Siehe oben S. 18. 343 Rosanvallon: État [317], 95 ff. 344 Art. ‚Corporation, Corps, in: Dictionnaire de la constitution et du gouvernement français, Paris, l’an 3, 121. 341 342

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Folgerichtig setzte sich in Frankreich ein ‚partizipativer‘ PolitikBegriff nicht durch. Parti war und ist ein negativer Begriff.345 Der uns im Deutschen so vertraute Begriff einer ‚Politik‘ als geregelte Auseinansetzung zwischen Parteien ist in der französischen Tradition bis ins 20. Jahrhundert hinein nur schwach verankert. 1966 zum Beispiel verzeichnete das Wörterbuch von Robert unter politique auch die „rapports du gouvernement, et de son opposition“, verstand darunter aber bezeichnenderweise nicht Konfliktlösungen, sondern die „lutte autour du pouvoir“, in einer Reihe mit den „luttes politiques entre classes.“346 Diese unterentwickelte Semantik von politique als Konfliktlösung spiegelt ein Strukturproblem der vom Zentralismus geprägten politischen Ordnung Frankreichs wider.347 Die wachsende Komplexität der Gesellschaft, die ständige Frage nach dem Verhältnis von Staat und Kirche, die Entstehung einer vielfältigen politischen Landschaft, die geprägt wurde von Assoziationen, Interessengruppen und parteiähnlichen Gruppierungen, und vor allem die Existenz ganz unterschiedlicher ideologischer Strömungen, die integriert werden mussten, führten insbesondere nach 1848 dennoch ansatzweise zu neuen begrifflichen Versuchen, zwischen dem aus der Revolution geerbten Staatsverständnis und der faktischen Lage einen Kompromiss herzustellen. Die Frage des Verhältnisses der sociétés particulières zur sociéte politique war eine der drängendsten Probleme des instabilen konstitutionellen und sozialen Systems in Frankreich. Mitte des 19. Jahrhunderts lieferte François Guizot eine semantische Erweiterung der société politique. Dieser Begriff war zunächst ein Synonym für den ordre politique, den État, wenn er auch eine dynamischere Konnotation als der deutsche Staat hat. Bei Guizot wurde nun die sociéte politique zu einem Vorraum des Staates: „Je quitte la société civile. J’entre dans la société politique, celle que

R. von Albertini: Parteiorganisation und Parteibegriff in Frankreich 1789– 1940, in: HZ 193 (1961), 529–600. 346 P. Robert: Dictionnaire alphabétique et analogique de la langue française, 6 vol., Société du Nouveau Littré, 1966, vol. 5, 316. 347 Siehe vor allem die unter dem Einfluss von François Furet initiierten Forschungen Pierre Rosanvallons. Zur Geschichte des Problemfeldes siehe auch D. Richet: La France moderne: l’esprit des institutions, Flammarion, 1973, 95 ff. 345

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forme entre les hommes leurs intérêts, leurs idées, leurs sentiments dans leurs rapports avec le gouvernement de l’État.“348 Hier agieren auch die politischen Parteien, wenngleich Guizot den Sozialisten und Kommunisten einen solchen Status nicht zuerkennen wollte, weil sie kein politisches Programm hätten, sondern nur die Zerstörung der bestehenden Ordnung wollten: Diese société politique war identisch mit der vie politique, in der die Interessen, Ideen und Gefühle der Menschen agierten.349 Eine organische Metaphorik war an die Stelle der mechanischen getreten. In der ‚politischen Gemeinschaft‘ müsse der ‚Geist der Politik‘ wirken: Après l’esprit de famille, c’est de l’esprit politique qu’aujourd’hui la France a le plus de services à attendre et doit cultiver avec plus de soin les progrès. L’esprit politique consiste essentiellement à vouloir et à savoir prendre sa part et jouer son rôle régulièrement, sans emplois de la violence, dans les affaires de la société. Plus l’esprit politique se développe, plus il inculque aux hommes le besoin et l’habitude de voir les choses comme elles sont, dans leur exacte vérité.350

Dieser esprit politique war für Guizot genau das Gegenteil des Egoismus und des „esprit révolutionnaire“, was ganz seinem Versuch entsprach, die Revolution stillzustellen351: „Plus l’esprit de famille et l’esprit politique grandiront aux dépens de l’égoisme viager et de l’esprit révolutionnaire, plus la société française se sentira pacifiée et raffermie sur ses fondements.“352 Mit dieser Konstruktion der société politique konnte Guizot die an Zahl und Bedeutung zunehmenden politischen und sozialen Kräfte begrifflich fassen, ohne jedoch die zentrale Rolle des Staates als Fixpunkt der politique aufzugeben.

F. Guizot: De la démocratie en France, Paris 1849, 91. Von Tocqueville wurde 1850 la vie politique ebenfalls für den vorstaatlichen Bereich verwendet, der das Gemeinwesen gestaltete. Von der vie politique ging seiner Meinung nach in der zweiten Hälfte des 18.  Jahrhunderst die Auflösung des Ancien Régime aus: „Chaque passion publique se déguisa ainsi en philosophie; la vie politique fut violemment refoulé dans la littérature, et les écrivains, prenant en main la direction de l’opinion, se trouvèrent un moment tenir la place que les chefs de parti occupent d’ordinaire dans les pays libres.“ (A. de Tocqueville: L’Ancien Regime et la Révolution [1856], Gallimard,21967, 234.) 350 Guizot: De la démocratie [348], 142. 351 Siehe oben S. 65 f. 352 Guizot: De la démocratie [348], 144. 348 349

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Dies bedeutete eben nicht, dass eine Art Gewaltenteilung zwischen staatlicher Zentralmacht und organisierten politischen Verbänden befürwortet wurde. Wie strittig das Verhältnis von Partikularem und Ganzem in der politischen Ordnung blieb, zeigte sich vor allem in den Parlamentsdebatten um das Vereinsrecht. Es gab viele Gründe, gegen die Vereinigungsfreiheit zu sein: sei es aus Erinnerung an die sociétés populaires der Revolution, sei es aus Furcht vor den Gewerkschaften. Immer jedoch bezeichnete politique die semantische Grenze. Sobald eine Gruppierung in den Verdacht geriet, ‚politisch‘ zu sein, konnte sie dem Anathema verfallen. 1834, also während der Julimonarchie, lehnte beispielsweise Guizot die „associations littéraires et scientifiques“ als Körperschaften unter anderem mit dem Argument ab, sie seien in Wirklichkeit „associations politiques“.353 Denn: „La sécurité des honnêtes gens, voilà Messieurs la règle de notre politique… Voilà pourquoi les associations nous paraissent un si grand danger.“354 Vor dem Hintergrund der enormen sozialen Spannungen war insbesondere die Organisation der Ökonomie ein heftig umkämpftes Feld. Hier stellte sich das Problem der Interessenvertretungen, der sociétés particulières, der associations und corporations und ihr Verhältnis zur politischen Gesamtordnungbesonders dringend. Als 1864 im Zweiten Kaiserreich Gewerkschaften und Streikrecht 1864 zugelassen wurden, begrenzte Edmont About die politique strikt auf die Staatstätigkeiten und versagte sie ausdrücklich den bürgerlichen Assoziationen: „[…] il faut décentraliser, c’est-à-dire restreindre le domaine de l’État aux choses politiques et laisser tout le reste aux citoyens librement associés“.355 Eine der wenigen zeitgleichen liberalen Stimmen, die unter politique regulierte Konkurrenz verstanden, war Edmond Laboulaye, der stark von der Rechtsphilosophie Friedrich Carl von Savignys

F. Guizot: Rede vom 21. März 1834 in der Chambre des Pairs; zitiert nach P. Rosanvallon: Le Modèle politique français : La société civile contre le jacobinisme de 1789 à nos jours, Sieul, 2006, 205. 354 Ebd., 204. 355 E. About: Le Progrès, Hachette, 1864, 90; Rosanvallon: Le modèle français [353], 356. 353

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geprägt war.356 Laboulaye wandte sich dagegen, dass die Politik allein den Staat und die Kirche im Blick habe: „L’erreur de la vieille politique, c’est d’avoir voulu donner l’homme tout entier à l’Église et à l’État.“357 Demgegenüber sei die wahre Politik diejenige, welche die Vielfalt des Lebens respektiere: […] la vraie politique est celle qui respecte la vie partout où elle la trouve et qui en facilite le libre jeu. Ménager l’individu, la famille, l’association, la commune, le département, la province, telle est l’œuvre du législateur moderne. Il sait que l’etat est un organisme vivant, et que la force des membres fait la force du corps entier.358

Das zweite große Schlachtfeld um die Vereinigungsfreiheit war seit der Revolution von 1789 bis zum Gesetz von 1901 das Verhältnis von Kirche und Staat. Hinsichtlich der Semantik von politique ist entscheidend, dass die Kirche, im wesentlichen die katholische Anstaltskirche, als konkurrierender ordre politique wahrgenommen wurde, was der Vorstellung einer homogenen Republik widersprach und ständig zu Konflikten führte, etwa in dieser Stellungnahme von 1882: L’Eglise est un Etat, c’est-à-dire une vaste société dirigée par un pouvoir public organisé, un corps politique ayant ses lois propres, ses fonctionnaires rigoursement hiérarchisés et d’un dévouement sans borne, son budget aux mille sources, ses corporations thésaurisantes qui absorbent toujours et ne rendent jamais, son souverain tout puissant obéi par-dessus les frontières et ce formidable pouvoir est en contraditicon avec les principes essentiels de la société moderne.359

XI. La politique als gesellschaftliche Intrige Auch das 19. Jahrhundert benutzte politique als Beschreibungsbegriff staatlichen Handelns, insbesondere außenpolitischer Aktivitäten, la politique wurde aber weder in der diplomatischen Korrespon L. Gossman: Basel in the Age of Burckhardt: A Study in Unseasonable Ideas, Chicago 2000, 126. 357 É.-R. Laboulaye: Le Parti libéral, son programme et son avenir, Charpentier, 1863, 64. 358 Ebd., 117. 359 L’avènement de la loi de 1901 sur le droit d’association. Genèse et évolution de la loi au fil des Journaux officiels, Journal officiel, 2001, 86 (Chambre des députés, 11.2.1882). 356

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denz und in den Erinnerungen von Regenten und Diplomaten noch in der Geschichtsschreibung und der Literatur häufig verwendet. Dies entsprach – abgesehen von Voltaires Œuvre – dem Wortgebrauch des 18. Jahrhunderts. Noch in anderer Hinsicht setzten sich die älteren Semantiken von la politique fort. In keiner anderen europäischen Kultur wurde im frühen 19. Jahrhundert ‚Politik‘ als schlechtes, intrigantes Verhalten so oft beschrieben wie in der französischen. Der französische Gesellschaftsroman der ersten Hälfte des Jahrhunderts war geradezu politik-versessen und unterschied sich darin von den anderen europäischen Literaturen. Obwohl ausländische Autoren wie der Engländer Thackerey vergleichbare Themen behandelten und genauso tiefgründig bis bissig das Allzumenschliche in der Welt der Reichen und Schönen, der Aufsteiger und der Bohème beschrieben, gebrauchten sie den Begriff deutlich weniger als ihre französischen Kollegen. Deren Literatur bediente sich eines starken negativen Politik-Begriff. Insbesondere Balzacs Comédie humaine, ein Panoptikum der oberen Pariser Schichten und derer, die dazu gehören wollten, kreiste um politique360 als der Kunst, eine Situation abzuwägen, einzuschätzen und zu berechnen.361 Wichtig waren etwa die haute politique de femme362 und die Heiratspolitik: „Arrivée à l’âge de dix-neuf ans, Emilie de Fontaine n’avait pas encore voulu faire de choix parmi les nombreux jeunes gens que la politique de monsieur de Fontaine assemblait dans ses fêtes.“363

Zu einer politischen und sozialen Interpretation des Werkes von Balzac siehe E. Krippendorff: Politische Interpretationen. Shakespeare, Stendhal, Balzac, Wagner, Hašek, Kafka, Kraus, Frankfurt a. M. 1990, 50  –71. Zu Balzacs Comédie humaine ist jetzt heranzuziehen die Édition critique en ligne der Ausgabe im Verlag Furne u. a., Paris, 1842–55. Die Online-Edition erlaubt u. a. Volltextrecherchen. (http://www.paris.fr/musees/balzac/furne/presentation.htm, 01.04.2006). Ergänzt wird sie durch einen Wortindex der Comédie humaine nach der Pléiade-Ausgabe, erstellt von Kazuo Kiriu http://www. v1.paris.fr/musees/Balzac/kiriu/concordance.htm, 01.04.2006). 361 H. Balzac: Le père Goriot (La Comédie humaine. Etudes de mœurs. 3e livre, Scènes de la vie parisienne, vol. 1), Paris 1843, 405: „Il ne se disait pas cela crûment, il n’était pas encore assez politique pour chiffrer une situation, l’apprécier et la calculer […].“ 362 Ders.: Le contrat de mariage (La comédie humaine: Etudes de mœurs. 1er livre, Scènes de la vie privée, vol. 3), Paris 1842, 246. 363 Ders.: Le bal de Sceau (La comédie humaine: Etudes de mœurs. 1er livre, Scènes de la vie privée, vol. 1), Paris 1842, 91. 360

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Diese ‚gesellschaftliche Politik‘ sei unaufrichtig und das Gegenteil von Wahrheit und Authentizität. „Je vous crois trop grand pour faire entrer la moindre ruse de la politique dans votre amour“, schreibt ein Frischvermählter seiner Gattin.364 Politique spiele mit verdeckten Karten: „Ecoute: la jalousie qui se montre ressemble à une politique qui mettrait cartes sur table.“365 Der Pessimist Balzac sprach gar vom gâchis politique.366 Er beschrieb diese Welt der Geldgierigen und Intriganten, der Spekulanten und Wucherer, um diese bürgerliche Gesellschaft, die dennoch der einzige lebenswerte Ort und das Bollwerk der Zivilisation sei, von der Notwendigkeit eines geistigen Überbaus zu überzeugen: Monarchie und Kirche.367 Diese negative Semantik der Privatpolitik war keineswegs eine metaphorische Ableitung aus dem eigentlich politischen Bereich, dafür war diese Wortverwendung schon viel zu alt und eingeschliffen. Interessant ist außerdem, dass diese Semantik von politique einen den Zeitgenossen bewussten Transfer der Macht vom Parlament auf die Börse widerspiegelte.368 Unübertroffen brachte es Balzac auf den Punkt, welches die Medien der Politik seiner Zeit waren: Geld („ce grand relief de l’aristocratie moderne“) und Herkunft („cette renommée qui se prend à la Cour aussi bien que sur les champs de bataille, dans les salons de la diplomatie comme à

Ders.: Mémoires de deux jeunes mariées (La comédie humaine: Etudes de mœurs. 1er livre, Scènes de la vie privée, vol. 2), Paris 1842, 88. 365 Ebd., 100. 366 Ders.: Autre étude de femme (La comédie humaine: Etudes de mœurs 1er livre, Scènes de la vie privée, vol. 2) , Paris 1842, 447: „Ce discours, cher comte Adam, dit Blondet en regardant le Polonais, vous démontrera que la femme comme il faut ne représente pas moins le gâchis intellectuel que le gâchis politique, de même qu’elle est entourée des brillants et peu solides produits d’une industrie qui pense sans cesse à détruire ses œuvres pour les remplacer.“ 367 Krippendorff [360], 50  –71. 368 „Il ne peint par la Cour, il peint le Commerce, qui est plus durable, plus puissant et plus représentatif. Il ne peint pas Louis-Philippe, personnage qui passe et ne revient pas, il peint Rothschild, qui dure. Il ne peint pas le Parlement, qui entérine, il peint la Bourse, qui décide.“ (A. Wurmser: La comédie inhumaine, édition définitive, Gallimard, 1970, 569). 364

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la Tribune“).369 Die Habgier sei Motor der Gesellschaft.370 Deshalb schilderte Balzac nicht das Verhalten der Staatsführer und der Höfe, auch nicht das Leben des niederen Volkes, sondern dasjenige der aufstrebenden Bourgeoisie.371 ‚Politiker‘ zu sein, war dabei nur ein Betätigungsfeld dieser gierigen Gesellschaft neben anderen.

XII. Sedimentierte Semantik: Politique in den Wörterbüchern der ersten Hälfte 19. Jahrhunderts Dass die „véritable politique“ das Ziel habe, die Verbrechen zu bestrafen und die Tugend zu belohnen, blieb während des ganzen 19. Jahrhunderts im Akademiewörterbuch Beispielsatz der korrekten Verwendung von politique, der erst 1935 in der achten Aufflage des Wörterbuchs gestrichen wurde. Er war gleichsam eine Minimalformel für die moralische Verankerung der Politik. Und erst 1835 löste im selben Nachschlagewerk die „mauvaise politique“, also die schlechte, die „méchante politique“, die niederträchtige Politik, als Gegensatz der „bonne politique“ ab. Am auffälligsten ist zweiffellos, dass die Zusammensetzungen mit dem Attribut politique während der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts deutlich zunahmen. Allerdings handelte es sich nicht um die reiche metaphorische Sprache der Revolution und ihrer Vorgeschichte, Ausdruck der gesellschaftlich-politischen Umbrüche und

H. Balzac: Les rivalités, 2: Le cabinet des antiques (La comédie humaine: Etudes de mœurs. 2e livre, Scènes de la vie de province, vol. 3), Paris 1844, 137; Wurmser [368], 568. 370 Auch der liberale Stendhal sprach in diesem Sinne von politique, jedoch deutlich weniger. Vgl. H.-M. Stendhal (Beyle): Le Rouge et le Noir, ed. M. Crouzet, Gallimard, 1964, Buch 1, Kapitel 22, 161: „Il y avait là plusieurs libéraux riches, mais heureux pères d’enfants susceptibles d’obtenir des bourses, et en cette qualité subitement convertis depuis la dernière mission. Malgré ce trait de fine politique, jamais M. de Rênal n’avait voulu les recevoir chez lui.“ 371 „Il ne peint par la Cour, il peint le Commerce, qui est plus durable, plus puissant et plus représentatif. Il ne peint pas Louis-Philippe, personnage qui passe et ne revient pas, il peint Rothschild, qui dure. Il ne peint pas le Parlement, qui entérine, il peint la Bourse, qui décide.“ (Wurmser [368], 569). 369

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Ambiguitäten.372 Stattdessen spiegelte sich in den neuen Begriffsverwendungen die differenziertere Wahrnehmungen staatlichen Handelns, die Ausdehnung staatlicher Kompetenz, aber auch  – wenngleich nur begrenzt  – das politisch-gesellschaftliche Leben wider. 1835 wurden unter ‚Politique‘ im Akademie-Wörterbuch die „politique extérieure“ und die „politique intérieure“ lexikonfähig.373 Es gab das „délit politique“, die „maxime politique, den „discours politique“, die „conduite politique“, natürlich die „Revolution politique“, die „influence politique“, die „nouvelles politiques“, das „journal politique et littéraire“.374 Die neue politische Ordnung und die Ausdehnung staatlicher Aufsicht wurden sinnfällig im Begriff des „domicile politique“, das jetzt den Ort bezeichnete, wo man seine politischen Rechte ausübte.375 Zentral wurden die „droits politiques“. Droit politique bezeichnete  – ganz im Sinne der Tradition – die Gesetze, nach denen die Regierung gebildet wird und die Beziehung der Bürger oder Untertanen mit der Regierung: „Les lois, qui règlent les formes de gouvernement, qui déterminent les rapports entre l’autorité et les citoyens ou les sujets.“376 Die deutsche Übersetzung von 1840 sprach von „Staatsrecht“.377 Droits politiques im Plural waren aber jetzt die Rechte des Bürgers, nach denen er an der Regierung teilnimmt, deutsch die „Bürgerrechte“: „Droits en vertu desquels un citoyen participe au gouvernement.“378 Gleichzeitig nahm das Akademie-Wörterbuch auch parallel zu den „droits politiques“ die „droits civils“ im Sinne von Bürgerlichem Recht auf, die „la loi civile“ allen Franzosen garantiere.379 Erst jetzt, nach der Julirevolution, wurde auch das „politische Ereignis“ im Lexikon aufgenommen, aber mit einer gewissen Reserviertheit: „Il se dit quelquefois des affaires publiques, des

Siehe oben S. 59 f. Dict. Acad. (61832–1835), vol. 2, 452. 374 Ebd. 375 Ebd. 376 Ebd. 377 Dictionnaire de l’Académie. Wörterbuch der Französischen Academie mit deutscher Übersetzung, Grimma, Verlags-Comptoir 1840, vol. 2, 549. 378 Dict. Acad. (61835), vol. 2, 452. 379 Dict. Acad. (61835), Art.‚ Droit’, vol. 1, 587. 372 373

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événements politiques“.380 Darin spiegelte sich der im Vergleich zu anderen Sprachen zurückhaltende Gebrauch von „politique“ für Ereignisse.

XIII. Ausblick: Politique, gesellschaftliche Veränderung und Republikanismus Der spätere gesellschaftskritische Roman, der sich den wachsenden sozialen Problemen zuwandte, benutzte einen anderen PolitikBegriff. ‚Politik‘ bekam eine neue Aufgabe. Die Verbesserung der Lebensbedingungen der leidenden Massen („foules déshéritées et douloureuses“) sei die „première des nécessités politiques“.381 Damit änderte sich auch die Funktion des politischen Wissens. Die Ökonomie, schon in der Aufklärung des 18.  Jahrhunderts eine bevorzugte Wissenschaft zur Entwicklung des Gemeinwesens, wurde nun zur Leitwissenschaft gesellschaftlich-sozialer Veränderung: Victor Hugo sprach 1862 in den Misérables von den „économistes, ces géologues de la politique“. Während sich die so verachteten Parteien noch mit Rechtsfragen herumschlügen, änderten diese die materiellen Bedingungen des Volkes: „Ces hommes laissaient aux partis politiques la question des droits; ils s’occupaient de la question du bonheur. […] Ils élevaient les questions matérielles, les questions d’agriculture, d’industrie, de commerce, presque à la dignité d’une religion.“382 Politique blieb aber ein janusköpfiger Begriff. Im Zuge der Dreyfus-Affäre um die Jahrhundertwende sprach Zola von den „louches tripotages politiques“.383 Die Emphase, mit der die missionarische Rolle Frankreichs  – des Landes, in dem das Recht und die Freiheit verwirklicht worden seien – betont wurde, bestimmte den republikanischen Diskurs im 19.  Jahrhundert, der darin das Erbe von Aufklärung und Revolu-

Dict. Acad. (61835), vol. 2, 452. V. Hugo: Les Misérables, ed. M. Allem, Paris 1951, 1022. 382 Ebd., 856. 383 É. Zola: Lettre à M. Émile Loubert, Président de la République, 1900, in: Ders.: J’accuse. La vérité en marche, ed. H. Guillemin, Éditions Complexe, 1988, 217. 380 381

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tion antrat. Frankreichs „politique nationale“ sei auch die „politique de l’humanité“384  – ein Politik-Begriff, dem Renan die deutsche „politique de races“ entgegenstellte.385 Allerdings war der emphatische republikanische Politik-Begriff nicht geeignet, die gesamte Nation zu mobilisieren, weil auch Nicht-Republikaner integriert werden mussten. Stattdessen wurde „la France“ zunehmend in der zweiten Jahrhunderthälfte historisch-synkretistisch konstruiert.386 Deshalb wurde in der alltäglichen Auseinandersetzung mit dem östlichen Nachbarn der genannte Unterschied eines französischen und eines deutschen Politikbegriffs auch nicht angewandt, sondern der deutsch-französische Konflikt wurde mit national-zivilisatorischen Differenzen gedeutet.387 Der Republikanismus erhielt im Radikalismus der Dritten Republik seine Zuspitzung und zugleich seine Überwindung, weil das Gewicht von Nation und Staat zum Bürger hin verlagert wurde. Der Politik-Begriff wurde einerseits (negativ) für die Bezeichnung der herrschenden Elite verwendet, andererseits emanzipatorisch auf den citoyen appliziert. Man ist geneigt, nach der Zweiteilung und Verzeitlichung der Politik-Semantik in der Aufklärung und in der Revolution von 1789 von einem zweiten Durchgang durch die Semantik der Politik zu sprechen, der erneut die Rechte des Bürgers gegen den Staat in Stellung brachte, wenn auch in Richtung einer Klarstellung, nicht eines Umsturzes. Alain, alias Emile Chartier, fasste die Doktrin des Radikalismus 1925 in den Élements d’une Doctrine radicale zusammen.388 Auf der einen Seite stellte er  – darin ganz klassisch  – den citoyen dem Staate direkt gegenüber. Traditionell war dabei auch die zentrale Rolle des Rechts: „[…] le radical soumet d’avance à la loi, quelle qu’elle soit, son idéal, quel qu’il soit.“ Das Gesetz sei die Göttin des Radikalen: „Son dieu, c’est la loi.“389 Auch Alains Verachtung für die Politiker und den Parlamentarismus war traditionell: „[…] je dis que la plupart des politiques méprisent la

Leonhard: Politik [181], 105. Ebd., 105 f. 386 Jeismann [253], 378. 387 Ebd., 378 f. 388 Palonen [5], 69–71 389 Alain [Émile Chartier]: Elements d’une Doctrine radicale, Paris 1925, 24. 384 385

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politique.“390 Nach den Erfahrungen des Ersten Weltkriegs warnte er vor dem „despotisme militaire“ und dem „despotisme politique“391 und erklärte die „Politique du Citoyen“ zum Zentrum der Politik392: „La politique réelle, c’est-à-dire un effort continu contre le despotisme militaire et le despotisme politique, qui ne font qu’un.“ Die „doctrine politique“ des Radikalismus war „le gouvernement, aussi réel, aussi direct que possible, du peuple par le peuple“, was die Kontrolle der „chambres“ einschloss.393 Die Demokratie beruhe auf dem allgemeinen Wahlrecht, aber wichtiger sei die ständige Kontrolle der Regierenden: „Ce qui importe ce n’est pas l’origine des pouvoirs, c’est le contrôle continu et efficace que les gouvernés exercent sur les gouvernants.“394 Dieser Alainsche Radikalismus hatte sozialpolitisch zwei Stoßrichtungen: zum einen sei der „aristocratisme“, zum anderen die „anarchie“ der Feind.395 Was damit gemeint ist, wird an anderer Stelle deutlicher: „La lutte politique sera entre le peuple et les puissances financières.“396 Der Radikalismus als Doktrin der Demokratie war umgekehrt auch gegen den Sozialismus eingestellt: „Le plus clair de l’esprit démocratique, c’est peut-etre qu’il est anti-social.“397 Als Grund führte Alain an, dass der Sozialismus im Gegensatz zum Radikalismus keine politische Gleichheit zwingend fordere.398 Alains Radikalismustheorie, eine typische, wenn auch späte politische Doktrin des Kleinbürgertums der Dritten Republik, war auf der einen Seite dem klassischen Republikanismus verpflichtet. Auf der anderen Seite war sie Ausdruck des wachsenden Misstrauens gegenüber der staatlichen Bürokratie und der Furcht vor dem Sozialismus, den Alain in okkulter und apokalyptischer Sprache als „gros animal“, das Große Tier, bezeichnete. Gegen es helfe nur eine

Ebd., 18. Ebd. 392 Ebd., 17 f. 393 Ebd., 22. 394 Ebd., 152. 395 Ebd., 24. 396 Ebd., 41. 397 Ebd., 139. 398 Ebd., 141. 390 391

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Vertrag, der anstelle von „contrat social“ besser „contrat anti-social“ genannt werden müsse.399 Der Sozialismus seinerseits schuf eine neue Facette der politiqueSemantik, indem er die „politique de classe“ schuf: „Politique de démocratie et politique de classe, voilà les deux termes nullement contradictoires entre lesquels se meut la force prolétarienne, et que l’histoire confondra un jour dans l’unité de la démocratie sociale.“400 Radikalismus und Sozialismus drückten also beide ein Ungenügen etatistischer Politik aus: Während der Radikalismus in die permanente Wachsamkeit des citoyen und in die Wirksamkeit des Gesetzes seine Hoffnung setzte – darin eine spätes Wetterleuchten des Jakobinismus und der Montagnards –, stellte der Sozialismus faktisch und begrifflich der politique bezogen auf die staatliche Ordnung einen Zwilling zur Seite und erklärte, anknüpfend an ältere Theorien der économie politique, die Ökonomie und Sozialordnung zum zweiten politischen Feld. Von den Wörterbüchern der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war der Littré zweifellos das wichtigste. Das große Wörterbuch des Zweiten Kaiserreichs und der Dritten Republik orientierte sich am Sprachgebrauch der Zeit vom 17.  Jahrhundert bis 1840401 und trug damit zum Klassizismus des Französischen entscheidend bei. Das erste Zitat des Artikels Politique behauptete indessen, dass die Völker immer mehr davon überzeugt seien, dass im „monde politique“ sich alles, wie im „monde physique“ nach Gewicht, Zahl und Maß bemesse  – Ausdruck der positivistischen Grundtendenz des Werkes. Littré beginnt seine Definition der Politik im Gegensatz zum Akademie-Wörterbuch auch völlig ‚unstaatlich’, indem er politique als das bezeichnet, was in Beziehung stehe zu den „affaires publiques“. Auch die Meinung über die „affaires publiques“ sei „politique“. Genannt werden die „partis politiques“ und die „haines

Ebd., 140. J. Jaurès: Anthologie, ed. L. Lévy (1947), ND Calman-Lévy, 1983, 213 f. (Endkapitel der Histoire socialiste de la Révolution francaise, t. VIII: Gouvernement révolutionnaire). 401 U. Hager: Der Littré: Dictionnaire de la langue française (http://www. suite101.de/content/der-littre-dictionnaire-de-la-langue-franaise-a71169). 399 400

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politiques“.402 Dies war Teil der Ausdehnung des politischen Handlungsfeldes und zugleich dessen Reflex. Allein als Staatshandeln ließ sich politique nicht länger deuten, sondern der Begriff musste eine Vielzahl gesellschaftlicher Prozesse und Strukturen miteinbeziehen. Politique und publique als Synonyme einzuführen, lag für einen gestandenen Republikaner wie Littré, der zu Aristoteles zurückgefunden hatte, auf der Hand. Nichtsdestotrotz blieb diese sehr gedehnte Semantik der Politique in Zukunft hochumstritten. Ob alles Öffentliche auch politisch und nur das Öffentliche das Politische sei, war keineswegs ausgemacht. Dabei handelte es sich nicht um rein theoretische, sondern auch um eminent aktuelle und praktische Fragen. Das Verhältnis von Kirche und Staat, die Schulfrage, das Problem der regionalen Kulturen und Sprachen, um nur einige Bereiche zu nennen, waren und sind in Frankreich immer noch Fragen nach den Grenzen des Politischen.

E. Littré, Dictionnaire de la langue française, 4 vol., Hachette, 1873–1874, vol. 3, 1200 f.

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République, Républicanisme, Républicain Raymonde Monnier Introduction . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 I.

Républicanisme et Lumières 1750  –1789 . . . . . . . . . . . . . . 5 1. L’enseignement des dictionnaires de langue . . . . . . . . . 6 2. L’héritage classique au 18e siècle : le républicanisme en question . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 3. état libre et république : l’argumentaire de l’Esprit des Lois relu par Rousseau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 4. Républicanisme et réforme de la monarchie . . . . . . . . . 24 5. Révolution et république : les grandes révolutions de la liberté . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41

II. République et Révolution 1789–1800 . . . . . . . . . . . . . . . . 50 1. Le processus d’émergence du républicanisme dans l’espace public . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55 2. La crise de Varennes et le premier moment républicain . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82 3. La chute de la royauté et l’avènement de la République . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 106 4. La république à l’épreuve de la Révolution . . . . . . . . . . 113 5. La république héroïque de l’an II . . . . . . . . . . . . . . . . . . 129 6. Thermidor. De la République démocratique à la République représentative . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 151 III. Conclusion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 166

DOI 10.1515/9783486840667-002

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Introduction Le concept de république fait à ce point partie des concepts fondamentaux du langage politique contemporain que sa définition semble aller de soi pour caractériser la forme du régime politique opposé à la monarchie héréditaire ou désigner l’état ainsi gouverné. C’est le premier sens donné au 20e siècle par le Petit Robert. Le deuxième sens, qui recouvre des emplois qualifiés d’archaïques, est lié au sens latin res publica et illustré par des citations de Rousseau. C’est «L’organisation politique de la société, la chose publique. V. Cité», plus spécialement (18e) : «état, gouvernement légitime, où le pouvoir exécutif est le ‘ministre du souverain’ (opposé à dictature, tyrannie)», et par extension «Société organisée, corps politique, communauté» (Dictionnaire de la langue française, par Paul Robert, 1980). Sans lire en filigrane dans l’économie de l’article l’effet de l’opposition par Constant de la liberté des anciens et des modernes, on comprend que le contenu de la notion s’est largement transformé depuis la Révolution. D’où la nécessité d’être attentif à ne pas projeter des conceptions contemporaines sur le langage républicain du 18e siècle. Le deuxième sens renvoie à l’articulation d’une pensée juridique de l’état et de l’organisation du corps politique ou de la communauté, liée à la mobilité sémantique des termes état et république. La polysémie qui laisse entrevoir les spécificités historiques et politiques liées à l’évolution de la notion de république dans la pensée moderne ne doit cependant pas occulter la souche initiale dont elle procède. Depuis que la politique a été conçue comme une activité spécifique, les philosophes ont cherché à caractériser l’organisation du pouvoir par des termes qui distinguent les différents systèmes politiques. La valeur attribuée à chacun d’eux a profondément évolué depuis l’Antiquité, de même que les critères de classement retenus par la pensée classique1. De la politeia grecque à la res publica

Chez Aristote, la république (politeia) désigne tout régime qui gouverne en vue de l’intérêt commun. Pour un aperçu de la richesse de l’héritage classique, A. Renaut, Qu’est-ce qu’un peuple libre ? Paris, 2005. Pour les ressources numériques sur la langue et le lexique, voir le portail du Centre national des ressources textuelles et lexicales (CNRS-ATILF) http://www. cnrtl.fr

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romaine, interprétée par Cicéron comme res populi, le concept de république a traversé les siècles sans épuiser ses potentialités politiques dans la mesure où, à travers traductions et réinterprétations, des théoriciens et des acteurs politiques ont été capables de redonner vie à l’idée républicaine en adaptant son langage aux conditions sociales de leur temps. La permanence d’une tradition n’est pas contradictoire avec le changement conceptuel ; sa dynamique propre fait qu’elle traverse l’histoire des états sans cesser d’être contestée et de s’enrichir par l’apport de théories et de pratiques venues d’autres horizons politiques. C’est en ce sens, qui n’évacue pas l’idée d’évolution ou de rupture conceptuelle, d’expériences plurielles et de spécificités nationales, qu’on peut parler d’une tradition du républicanisme. D’où l’intérêt d’étudier le champ conceptuel de la notion de république dans les contextes successifs de sa réception, en articulant l’évolution longue de la notion aux usages discursifs des différents moments républicains. Dans l’histoire de la Révolution, l’interprétation de la première République a été depuis le 19e siècle un chantier disputé et perpétuellement réinvesti par de nouvelles interrogations. Entre moment fondateur et/ou traumatisme violent, il s’est polarisé depuis la troisième République autour des questions de la légitimité et de la nature du régime républicain. Les règles de l’action politique et des institutions sont à nouveau au centre des controverses contemporaines dans le débat suscité en philosophie politique depuis une trentaine d’années entre libéralisme et républicanisme2. Les travaux sur la théorie républicaine de la liberté du 17e au 18e siècle ont montré l’intérêt d’articuler la théorie politique à une étude élargie du contexte discursif au moment où une nouvelle conception de la politique s’est

Pour une approche du cas français d’un point de vue historique et analytique, P. Pettit, Républicanisme, une théorie de la liberté et du gouvernement, trad. P. Savidan et J.-F. Spitz, Paris, 2000 ; J.-F. Spitz, La liberté politique. Essai de généalogie conceptuelle, Paris, 1995 ; id., Républicanisme et libéralisme dans le moment révolutionnaire, in AHRF, n° 358, 2009/4, 19–45 ; R. Monnier, Républicanisme, patriotisme et Révolution française, Paris, 2005 ; Républicanismes et droit naturel. Des humanistes aux révolutions des droits de l’homme et du citoyen, Collectif L’Esprit des Lumières et de la Révolution, Paris, 2009. Le républicanisme social : une exception française ?, dir. P. Crétois, S. Roza, Paris, Publications de la Sorbonne, 2014 ; Cultures des républicanismes, dir. Y. Bosc et alii, Paris, Kimé, 2015.

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mise en place et a été développée. Dans le cas français, c’est précisément dans la crise de la royauté et les premières années de la Révolution française que l’on peut saisir le républicanisme à l’épreuve de la fondation d’un ordre politique radicalement nouveau, et étudier les contours d’une doctrine et d’un héritage intellectuel dont le libéralisme du 19e siècle a contribué à estomper l’évidence. L’intérêt des thèses néo-républicaines est d’ouvrir une perspective critique sur les racines du monde moderne.

I. Républicanisme et Lumières 1750  –1789 En dépit de l’inflexion politique profonde induite par l’abolition de la royauté en 1792, nous retenons le moment 1789 comme rupture majeure de l’évolution du républicanisme dans la mesure où l’avènement de la République est indissociable de la dynamique révolutionnaire qui depuis la réunion des états généraux et la prise de la Bastille renverse les fondements du pouvoir monarchique. Le 21 septembre 1792 la république s’imposera de fait sans même avoir besoin d’être proclamée, par suite de la chute de la royauté et du décret d’abolition pris par la Convention. La véritable rupture politique est celle de 1789 où l’accélération des événements permet de renverser l’ancien régime avec une fulgurance qui étonne les acteurs eux-mêmes, comme entraînés par l’irrésistible force des choses. De la révolution de la souveraineté à l’affirmation de la fin des privilèges (juin-août 1789), les députés de la Constituante effacent, en quelques semaines et avec une détermination inouïe, les fondements d’un régime politique pluriséculaire. Avant même l’abolition de la royauté, l’hostilité à l’aristocratie nobiliaire entraîne le décret du 19 juin 1790 qui supprime les titres de noblesse. L’offensive de la Révolution contre la noblesse héréditaire, même si elle ne réussit pas à abolir l’identité nobiliaire, tire un trait sur les privilèges et les prétentions ancestrales des nobles à gouverner3.

W. Doyle, Aristocracy and its enemies in the age of revolution, Oxford/ New-York, 2009. Le rejet des privilèges et de l’aristocratie nobiliaire implique la représentation une et indivisible de la nation. J. Guilhaumou, Aristocrate(s)/aristocratie (1789–1793), in Dictionnaire des usages socio-

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La Déclaration des droits de 1789 est l’aboutissement, sous la pression des événements et de la politique réelle, de la redéfinition progressive des principes de la distinction sociale et de l’autorité politique. Héritage complexe du droit naturel et du républicanisme, les catégories constitutives de la légitimité «républicaine» sont affirmées dès la Déclaration du 26 août : ce sont avec la liberté et l’égalité des droits, la souveraineté du peuple, l’autorité de la loi, expression de la volonté générale, la séparation des pouvoirs. En ce sens on peut considérer 1789 comme un moment pivot de l’évolution du républicanisme moderne en Europe, car aucune de ces notions ne peut être analysée sans faire référence aux théories du droit naturel et à la conception républicaine de la liberté4. La révolution de 1789 dessine l’horizon politique de la république ; c’est aussi un véritable pari sur l’avenir dans la mesure où elle ouvre un processus démocratique dans une conjoncture fortement instable où les repères habituels et la mesure des rapports sociaux sont invalidés alors même qu’il faut trouver dans l’urgence les moyens de pacifier la révolution populaire et de stabiliser la situation. 1. L’enseignement des dictionnaires de langue Le mot républicanisme n’apparaît pas dans le Dictionnaire de l’Académie avant 1835 alors que son usage est attesté depuis le milieu du 18e siècle. Il est signalé par Ferdinand Brunot dans l’Histoire de la langue française comme néologisme de formation savante, dérivé de républicain, qui renvoie à l’étymologie latine : res publica, la chose publique5. C’est dans ce sens qu’il apparaît au milieu du 18e

politiques (1770  –1815), vol. 1, 1985, 9–38. L’étymologie ne comptait pas, note F. Brunot : «Personne ne voulut admettre que le gouvernement ainsi désigné fut le ‘gouvernement des meilleurs’» (F. Brunot, Histoire de la langue française, t. IX : La Révolution et l’Empire, Paris, 1967, 2 vol., II/646, accessible sur http://gallica.bnf.fr ). 4 J. K. Wright, «Les sources républicaines de la Déclaration des droits de l’homme et du citoyen», in F. Furet et M. Ozouf (dir.), Le siècle de l’avènement républicain, Paris, 1993, 127–164 (135). 5 Histoire de la langue française des origines à 1900, Paris, t. VI : Le XVIIIe siècle, 1932, I, 1321. Quand il apparaît dans le dictionnaire de l’Académie en 1835, républicanisme se rapporte à l’opinion : «Affectation d’opinions répu-

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siècle, dans une relation axiologique avec le lexique classique, où le terme républicain garde une orientation morale, en lien à une éthique de l’action politique favorable aux valeurs républicaines. Jusqu’au 19e siècle, le sens accepté de république n’est pas encore le sens juridique moderne. La définition du mot dans le Dictionnaire de l’Académie est reprise d’édition en édition depuis 1694 : «Estat gouverné par plusieurs. Il se prend quelquefois pour toute sorte d’Estat, de Gouvernement» ; l’édition de 1835 ajoute : «et alors il signifie, La chose publique». Ces définitions reprennent le sens latin de res publica, qui s’appuie sur la célèbre définition de Cicéron (De republica, I, xxv) : La république, c’est la chose du peuple ; mais un peuple n’est pas un rassemblement quelconque de gens réunis n’importe comment ; c’est le rassemblement d’une multitude d’individus, qui se sont associés en vertu d’un accord sur le droit et d’une communauté d’intérêts.

Le mot désigne donc un état organisé, comme chez Bodin dans les Six Livres de la République (1576) : «On ne doit point souffrir dans une République bien policée &c. le mépris des Lois est la peste de la République.» (Dict. Acad., 1694) à la veille de la Révolution, le Dictionnaire critique de Féraud précise que la République est proprement un état gouverné par plusieurs […] L’Acad. dit qu’il se prend quelquefois pour toute sorte d’état, de Gouvernement. Il me paraît vieux dans cette acception ; et il me semble qu’on dit aujourd’hui état, Gouvernement. Les Néologues disent, la chose publique.

On note parmi les citations de l’Académie, reprises d’édition en édition jusqu’à la fin du 19e siècle : «Rome n’a jamais eu plus d’éclat que dans le temps de la République.» Les exemples renvoient aux Républiques anciennes et modernes et à partir de 1718 il est précisé que «le terme de République comprend également l’estat populaire & l’estat aristocratique. Après les expressions signalées tout au long du siècle – établir, former une République, se sacrifier, se dévouer

blicaines» id. 1878, puis en 1935 : «Profession d’opinions républicaines». Ces dictionnaires anciens sont en accès libre sur le site de l’ATILF CNRS/ Université de Lorraine (http://www.atilf.fr), de même que l’Encyclopédie de Diderot et d’Alembert, en recherche couplée avec le Trésor de la Langue Française et en coopération avec l’ARTFL de l’Université de Chicago.

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pour la République» – l’édition de 1798 fait entrer le mot nation : «Cette nation vient de se former en République.» Celle de 1835, introduit l’opposition à la Monarchie dans la définition, et énumère les différentes formes de Républiques – démocratiques, aristocratiques, oligarchiques6– et la république fédérative. Depuis 1718 est enregistré l’usage figuré qui dit d’une famille, d’une communauté, d’une société nombreuse que «C’est une petite République.» La «république chrétienne» se disait de l’ensemble des états chrétiens. Enfin toutes les éditions depuis 1694 signalent l’emploi figuré dans La république des Lettres : «Les gens de Lettres en général, considerez comme s’ils faisoient un corps». L’expression désigne à la fois l’ensemble des œuvres littéraires (1648) et des gens de lettres (1664) : «Y a-t-il quelque chose de nouveau dans la République des Lettres ?»7 La définition du mot républicain évolue dans le Dictionnaire de l’Académie. Employé soit comme adjectif, soit comme substantif, il est défini successivement par celui «Qui vit dans une République. […] Celuy qui aime le gouvernement des Républiques» (1694, 1718), «Celui qui est passionné pour la République» (1740 et suivants). La valeur de l’adjectif est plus neutre : «Qui appartient à la République. Gouvernement républicain» (1740 et suivants). Le sens peut être lié à la forme de gouvernement, opposé à la Monarchie, et l’édition de 1694 ajoute que le mot «se prend quelquefois en mauvaise part ; & signifie Mutin, séditieux, qui a des sentimens opposez à l’Estat Monarchique, dans lequel il vit. C’est un franc Républicain, un esprit républicain». Cet usage n’est pas repris par la suite, et en 1788, le Dictionnaire critique de Féraud reprend la

L’Encyclopédie d’Alletz (1761, 42, 540) distingue le gouvernement aristocratique et le gouvernement démocratique, selon que les magistrats sont choisis parmi les nobles ou dans le peuple ; «si l’état est gouverné par un mélange des uns et des autres, on l’appelle Oligarchique». 7 A. Rey, Dictionnaire historique de la langue française, Paris, 2010. Cela pouvait se dire aussi de l’ensemble des arts : «Pendant la première partie du repas, on s’occupa des nouvelles de la république des arts : une vente de tableaux, une pièce nouvelle, l’annonce d’un concert» (Jouy, L’Hermite de la Chaussée d’Antin, 1813, IV, 218). Féraud donne cette citation d’un auteur anonyme dans son Dictionnaire critique : «Quand on la considère ravagée depuis plusieurs années par des guerres polémiques, on croit voir un combat de dogues acharnés à se dévorer» (Articles «Considérer» et «Polémique»).

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définition de l’Académie (qui appartient à la République) et ajoute un sens plus actif : «Qui favorise ce Gouvernement : Esprit, système républicain ; âme républicaine ; maximes républicaines». Le substantif introduit l’exemple des Anglais : «Passionné pour ce Gouvernement. «C’est un vrai républicain. Presque tous les Anglais sont républicains, sont des républicains enthousiastes». Les dictionnaires de langue rendent compte de la polysémie du mot république, en dehors de ses usages historiques. Au 18e siècle, république et républicain gardent en partie le sens hérité du vocabulaire classique ; le néologisme républicanisme, qui est attesté vers 1750, signifie l’aspiration à un mode républicain de gouvernement. Il est réactualisé au début de la Révolution, notamment en 1790 par François Robert avec Le républicanisme adapté à la France8. L’ambiguïté est entretenue dans les dictionnaires tout au long du 18e siècle, quant au lien du mot république avec une forme particulière de gouvernement. L’évolution de ses usages est liée en partie aux débats historiques et aux œuvres de philosophie politique, de l’esprit des Lois au Contrat social. Au milieu du siècle, le langage du républicanisme devient un mode d’expression critique de la monarchie absolue, et une projection sur l’avenir en appui sur les principes républicains et libéraux qui inspireront le plus fortement la Révolution de 1789. L’usage du mot par les philosophes et les écrivains politiques dans le contexte de la crise de la monarchie, dans son lien au changement conceptuel et à la mobilité des manières de penser, permettra de comprendre l’évolution d’une famille de mots qui s’enrichit avec l’avènement de la République de nombreux néologismes9.

Le républicanisme adapté à la France, par F. Robert, membre de la Société des Amis de la Constitution, 1790, in Aux origines de la république, Paris, 1991, 6 vol., ici vol. II. Dans les années 1770 le terme républicain peut désigner, dans les rapports administratifs, les sujets indociles, ceux qui ne respectent pas l’autorité religieuse ou l’ordre établi, qu’ils soient nobles ou paysans. Par ailleurs, l’esprit républicain s’oppose à l’esprit féodal. 9 F. Brunot, Histoire de la langue française [note 3], 648. Sur l’évolution du concept clé d’état dans le langage juridique, Q. Skinner, Les fondements de la pensée politique moderne, trad. J. Grossman, J.-Y. Pouilloux, Paris, 2001. 8

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2. L’héritage classique au 18e siècle : le républicanisme en question Le vocabulaire classique imprègne le discours politique jusqu’à la Révolution, montrant comment le référent antique enrichit l’intelligence du présent pour construire la société à venir. Catherine Volpilhac-Auger a souligné l’intérêt des philosophes pour Tacite, en particulier Rousseau pour qui «l’exercice» de la traduction de Tacite est un véritable challenge. Il a grâce à Sidney découvert le moraliste et le politique. Avec les commentaires de Gordon, l’Esprit des Lois et les Morceaux choisis de Tacite de D’Alembert ont contribué à la redécouverte de l’historien, en qui on se plaît à reconnaître le critique implacable des vices des Romains et de l’esprit courtisan d’un régime corrompu. Le siècle des Lumières recrée l’Antiquité à son image tout en puisant dans une culture républicaine intériorisée un lexique et un système de valeurs. Ceux-ci renvoient au vécu et à l’horizon d’attente des Lumières et restituent le mode de pensée d’une époque à travers ses représentations de l’Antiquité10. La distribution des fréquences du mot république dans la base Frantext de 1748 à 1788 donne un pic de fréquence relative en 1748– 1749, qui s’éclaire par la distribution des fréquences maximales dans les œuvres de Montesquieu (Considérations sur les Romains) et de Mably (Observations sur les Grecs). Il conviendrait d’y ajouter l’Esprit des Lois publié en 1748 et compté dans la tranche suivante. Le milieu du siècle apparaît comme un point fort du discours sur la république ; seule l’analyse des œuvres permettra d’apprécier l’usage polysémique du mot. La fréquence maximale est relevée dans les Entretiens de Phocion publiés par Mably en 1763, année qui suit la publication du Contrat social. Les emplois de république,

C. Volpilhac-Auger, Tacite en France de Montesquieu à Chateaubriand, Oxford, Voltaire Foundation, 1993 ; idem, Jean-Jacques Rousseau traducteur de Tacite, Paris, 1995 ; voir aussi Dix-Huitième Siècle, n°  27, 1995 : L’Antiquité. – Pour les sources, Morceaux choisis de Tacite, trad. M. D’Alembert, Paris, 1784, 2 vol. Les Discours sur Tacite de T. Gordon (1728) sont traduits par P. Daudé (Amsterdam, 1742), de même que ses Discours sur Salluste (1759). Une nouvelle édition paraît sous la Révolution : Discours historiques, critiques et politiques de Thomas Gordon sur Tacite et sur Salluste, Paris, Buisson, 1793.

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quand ils se rapportent à l’administration du royaume, s’inscrivent alors dans le débat sur la réforme de la monarchie, notamment sur la place de l’aristocratie ou de la démocratie dans l’état, deux concepts hautement disputés dont le sens évolue jusqu’à la Révolution et qui en viennent à s’opposer sous l’effet de la philosophie, de la politique et de l’opinion. L’interrogation de la base montre que le terme démocratie est réintroduit en force par la philosophie des Lumières, pour désigner un système de gouvernement, en faisant le plus souvent référence à l’histoire ancienne : une inscription historique et politico-philosophique que soulignent les plus fortes fréquences relevées avant 1789, qui vont du Parallèle des Romains et des Français de Mably (1740) au Voyage du jeune Anacharsis de l’abbé Barthélemy (1788), en passant par l’Esprit des Lois (1748), les Mémoires du marquis d’Argenson (1755–57), le Contrat Social (1762) et l’Eloge de Montesquieu de Marat (1785)11. L’idée de république, transmise par l’histoire et la littérature classique, a toujours été une idée complexe qui recouvrait des histoires et des interprétations disputées. Le mot appartient à une constellation de termes utilisés dans l’Antiquité pour désigner l’organisation des communautés politiques. Dans le lexique classique, le terme de république n’était pas opposé à monarchie ; c’était un terme normatif d’origine romaine qui était associé à d’autres concepts concernant la communauté politique : «C’est en commun qu’on doit user du droit, de la loi, de la liberté, de la res publica …» (Caton le Censeur)12. La pensée classique reprend la conception de Cicéron, pour qui la république, la chose du peuple, n’existe effectivement que lorsqu’elle est indépendante et qu’elle est administrée selon le bien et la justice. Cette conception liée à la liberté des états s’est transmise dans l’histoire occidentale et a inspiré la philosophie politique des 17e et 18e siècles.

R. Monnier, Démocratie et Révolution française, in Mots. Les langages du politique, n° 59, 1999, 47–68. La base Frantext est accessible sur http:// www.atilf.fr 12 C. Moatti, Res publica : des choses publiques à la chose du peuple à Rome au IIe-Ier siècle av. J. C., in La République dans tous ses états. Pour une histoire intellectuelle de la république en Europe, dir. C. Moatti et M. RiotSarcey, 2009, 251–282 (258). 11

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Diagramme des fréquences du mot république 1748–1788 Frantext 299 textes (19 644 391 mots) freq.abs.

freq. rel.

1745–1749 : 173

460

***********************

1755–1759 : 448

164

*********

1785–1789 : 179

115

******

1760  –1764 : 243

79

****

1770  –1774 : 154

59

***

1780  –1784 : 125

36

**

1765–1769 : 52

31

**

1775–1779 : 81

28

**

1750  –1754 : 25

17

*

Échelle : un astérisque représente une fréquence relative de 20 millionième(s)

Distribution des fréquences maximales dans les œuvres fréq.abs./fréq.rel. 1763 Mably Entretiens de Phocion 112 2818 ************************************ 1749 Mably Observ. sur les Grecs   94 2088 *************************** 1755 Montesquieu Esprit des Lois (I)13 101 2038 ************************** 1748 Montesquieu Consid. Romains   71 1331 ***************** 1755 Montesquieu Esprit des Lois (II)   66 1035 ************* 1771 Rousseau Consid. Gouv. Pologne  30  752 ********** 1781 Ramond de Carbonnières14  54  720 ********* 1788 Barthélemy Voyage Anacharsis  24  526 ******* 1762 Rousseau Contrat Social  23  487 *******

Échelle : un astérisque représente une fréquence relative de 80 millionième(s)

La division du texte correspond aux 4 tomes de l’édition J. Brethe de La Gressaye (Paris, Les Belles Lettres, 1950  –1961). 14 Lettres de M. William Coxe à M. W. Melmoth sur l’état politique, civil et naturel de la Suisse (trad.), 1781. C’est le texte le plus long (147 576 mots) avec celui de l’abbé Barthélemy (620 255 mots). Les autres textes font autour de 40 à 60 mille mots. 13

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3. état libre et république : l’argumentaire de l’Esprit des Lois relu par Rousseau La typologie classique, reprise au Moyen àge et à l’époque de la Renaissance, distinguait trois formes de gouvernement – monarchie, aristocratie, démocratie  – selon la prédominance de l’un, du petit ou du grand nombre dans l’exercice du pouvoir. Ces formes pures étaient susceptibles de dégénérer respectivement en tyrannie, oligarchie et ochlocratie, distinctions qui sont reprises par Rousseau à propos de la pente naturelle des gouvernements à dégénérer : «Quand l’état se dissout, l’abus du Gouvernement quel qu’il soit prend le nom commun d’anarchie. En distinguant, la Démocratie dégénère en Ochlocratie, l’Aristocratie en Olygarchie ; j’ajouterois que la Royauté dégénère en Tyrannie…» (Contrat social, III, x). Dans le vocabulaire classique, république ne se rapportant qu’aux formes pures de gouvernement, qu’aux états libres, était perçu comme un terme normatif. Appliqué à l’état, le despotisme était la transposition dans la Cité d’un mode de pouvoir «domestique» : le tyran traitait les citoyens – des hommes libres – comme des esclaves. Venant après l’Esprit des Lois, la reprise de la typologie classique dans le Contrat social n’est pas neutre et permet de percevoir les fils du débat sur la république au milieu du 18e siècle. Rousseau donne à la notion le sens plein de res publica, comme processus juridique d’organisation de l’état en vue du bien commun : J’appelle donc République tout état régi par des loix, sous quelque forme d’administration que ce puisse être : car alors seulement l’intérêt public gouverne, et la chose publique est quelque chose. Tout Gouvernement légitime est républicain (II, vi).

Une note renvoie expressément à Montesquieu : Je n’entends pas seulement par ce mot une Aristocratie ou une Démocratie, mais en général tout gouvernement guidé par la volonté générale, qui est la loi. Pour être légitime il ne faut pas que le Gouvernement se confonde avec le Souverain, mais qu’il en soit le ministre : alors la monarchie elle-même est république.

Dans sa définition, Rousseau se place sur le terrain de la légitimité démocratique et non dans la théorie des formes de gouvernement. La distinction tripartite des premiers livres de l’Esprit des Lois a été diversement interprétée. Les gouvernements sont classés selon leur nature et leur principe, le républicain qui comprend la démo107



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cratie et l’aristocratie, le monarchique, enfin le despotisme, pente commune à tous les gouvernements et qu’il convient d’éviter. L’histoire devient un outil de connaissance qui montre la complexité et la variabilité infinie des causes interdépendantes et des forces qui régissent la vie des états. Montesquieu systématise le concept de despotisme dans sa théorie générale des gouvernements. L’universalité du danger d’un pouvoir sans limites qui n’est plus le gouvernement d’un seul, mais un état sans lois et sans règles où tous les hommes sont esclaves (III, 8), lui procure en négatif une justification de la monarchie modérée. En fait les usages débridés de la notion de despotisme dans la guerre des pamphlets des années 1770  –1780 seront dévastateurs pour la monarchie : l’esprit révolutionnaire s’empare du concept pour donner corps à la représentation de l’ancien régime15. La présentation de la république dans l’Esprit des lois intègre les exemples classiques et lui donne pour principe une des notions centrales de la tradition républicaine : la vertu politique, «qui est la vertu morale dans le sens qu’elle se dirige au bien général» (III, 5a), «l’amour des lois et de la patrie» (IV, 5 ; V, 3). On comprend pourquoi les révolutionnaires reprendront ses définitions. Il reste qu’en faisant de la vertu morale et politique et de «toutes ces vertus héroïques que nous trouvons chez les anciens et dont nous avons seulement entendu parler» (III, 5), le ressort quasi exclusif de la démocratie ou de l’état populaire (III, 3), Montesquieu renvoie la démocratie et la république à l’Antiquité16. L’usage polysémique de ces deux termes contribue à donner une caution intellectuelle aux adversaires de la démocratie, notamment à partir des arguments sur

E. Cassirer, La philosophie des Lumières (1932), trad. P. Quillet, Paris, 1966, 221. B. Binoche, Introduction à De l’Esprit des lois de Montesquieu, Paris, 1998, chap. VI; «Despotisme», in http://dictionnaire-montesquieu. ens-lyon.fr S. Krause, Despotism in The Spirit of Laws, in D.W. Carrithers / M.A. Mosher. P.A. Rahe (ed.), Montesquieu’s Science of Politics. Essays on The Spirit of Laws, 2001, 231–271. C. Larrère, Les typologies des gouvernements chez Montesquieu, in Revue Montesquieu, n° 5, 2001, 157–172. C. Larrère interprète les typologies et l’exemple anglais (XI, vi) comme la défense d’un gouvernement libéral et équilibré ; M. Richter, Le despotisme et l’abus des mots, in Dix-Huitième Siècle, n° 34, 2002, 373–388. 16 L. Althusser, Montesquieu, la politique et l’histoire, Paris, 1959 ; A. Keller, «république», in http://dictionnaire-montesquieu.ens-lyon.fr 15

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la taille des états (VIII, 16) ou le système représentatif (XI, 6), qui confortent l’idée que «le temps des républiques est passé». Cependant l’Angleterre du Commonwealth n’était pas si loin. Sous le Protectorat de Cromwell, les républicains défendaient la représentation parlementaire et le droit pour le peuple de choisir son gouvernement. L’absence du mot est éloquente au chapitre qui évoque cette grande époque du républicanisme anglais (III, 3). Intermède désordonné, l’inévitable retour de la monarchie signe l’échec du «gouvernement populaire» : Lorsque dans un gouvernement populaire, les lois ont cessé d’être exécutées, comme cela ne peut venir que de la corruption de la république, l’état est déjà perdu.17

L’interrègne ou la république impossible ? Une révolution au vieux sens du mot ? Au sens où l’employaient l’abbé Vertot ou le Père d’Orléans dans les Histoire des révolutions… de Rome ou d’Angleterre ? Ces ouvrages constamment réédités rendaient si sensible le caractère instinctif et désordonné du gouvernement populaire, qu’ils étaient de nature à faire redouter tout changement de régime et à rendre n’importe quelle monarchie supportable18. Montesquieu n’utilise aucun des termes employés à l’époque pour désigner cet épisode de l’histoire anglaise mais les historiens qui ont approfondi les textes et l’histoire de cet «assez beau spectacle» ont montré que les années 1650 ont été, après les guerres civiles, celles de la recherche passionnée d’une solution parlementaire pour fonder une république stable, un état libre, régi par des lois et basé

Ce chapitre préfigure ce qui est développé plus loin sur la corruption du principe de la démocratie (VIII, 2 à 4). Abordée de front au livre VIII, la corruption parcourt en fait tout l’ouvrage. Voir J. Goldzink, La solitude de Montesquieu. Le chef-d’œuvre introuvable du libéralisme, Paris, 2011, 98 ; idem, Montesquieu et les passions, Paris, 2001. 18 A. Rey, Révolution. Histoire d’un mot, Paris, Gallimard, 1989. En Angleterre dès 1688, l’accession au trône de Guillaume d’Orange est nommée revolution, puis the great revolution. L’histoire des révolutions arrivées dans le gouvernement de la République romaine de l’abbé Vertot (1719) connaît au moins seize éditions au 18e siècle, de même que l’Histoire des révolutions d’Angleterre, depuis le commencement de la monarchie jusqu’à présent, par le Père d’Orléans (1689) : nouvelle éd., Paris, 1744, rééditée jusqu’en 1772 ; voir aussi E. Hyde, Histoire de la rébellion et des guerres civiles d’Angleterre, La Haye, 1704–1709 (éd. angl. 1702–1704). 17

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sur des principes constitutionnels. Cette période de grande liberté d’expression a laissé une moisson de textes républicains que Montesquieu n’ignorait pas. Après la glorieuse révolution de 1688, l’aspiration au changement a finalement débouché sur une monarchie parlementaire, sans retour possible à une royauté tyrannique. Lui qui fréquentait Bolingbroke était au fait des débats constitutionnels et des controverses idéologiques des années 1720  –1730 en matière d’économie politique19. D’autre part, l’histoire romaine et la pensée politique de Machiavel, dont se recommandaient les républicains anglais, ont passionné le 18e siècle français. Depuis la traduction française d’Amelot en 1683, l’œuvre de Machiavel est plusieurs fois rééditée après l’Anti-Machiavel de Frédéric II revu par Voltaire (1740). Comme d’autres critiques français, Montesquieu rejette le machiavélisme, mais apprécie le génie politique du Florentin et sa lecture de l’histoire20. Entre la république des Anciens et les révolutions de la fin du siècle, les théoriciens de l’état libre ont repris le langage classique pour développer les nouveaux principes de la liberté républicaine, de la constitution de l’état, du droit naturel et du contrat. Ces textes politiques, ont bénéficié de la campagne de réédition et de traduction des écrits du Commonwealth en 1698–1700 par des publicistes whigs radicaux. John Toland publie les œuvres de Harrington, et probablement Ludlow et Sidney, qui sont traduits en français au début du 18e siècle21. Les œuvres de Harrington, Milton, Sidney,

I. Roots, The Great Rebellion, 1642–1660, London, 1966 ; O. Lutaud, Cromwell, les Niveleurs et la République, Paris (1967), éd. révisée, Paris, Aubier-Montaigne, 1978 ; B. Worden, Le républicanisme anglais, chap. xv de l’Histoire de la pensée politique moderne. 1450  –1700, dir. H. Burns, trad. J. Ménard et C. Sutto, Paris, 1997 (éd. angl. 1994) ; B. Worden, The English Civil Wars 1640  –1660, Londres, 2009 ; S. Pincus, 1688. The First Modern Revolution, New Haven/London, 2009 ; idem., La Révolution anglaise de 1688 : économie politique et transformation radicale, in RHMC, 58–1, 2011, 7–52. 20 La publication cristallise l’attention sur les théories du Florentin et notamment sur Le Prince dans la traduction d’Amelot de la Houssaye ; les rééditions se suivent jusqu’à la Révolution marquée par la traduction de ses œuvres en 1798 par T. Guiraudet ; cf. N. Ben Saad, Machiavel en France des Lumières à la Révolution, Paris, 2007. 21 The Oceana of James Harrington and his other works…, Londres, 1700 (réédité à Dublin en 1737 avec Plato redivivus de Neville); J. Harring19

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Nedham et Henry Neville, la traduction française des Mémoires de Ludlow et des Discours sur le Gouvernement d’Algernon Sidney, ont donné une audience élargie au langage républicain de la révolution anglaise. Le second Traité Du gouvernement civil avait été traduit dès 1691 par David Mazel, et est repris au 18e siècle avec les œuvres de Locke22. Montesquieu connait les textes du républicanisme anglais, et son analyse de la constitution anglaise (XI, vi) montre qu’il a lu de près l’Oceana d’Harrington. Ce qui l’intéresse dans les théories républicaines dont il reprend le vocabulaire est plus la stabilité de l’état, l’équilibre des pouvoirs, que les théories de la liberté qui s’appuient sur le droit naturel. Jean Goldzink a montré par un retour au texte du premier livre de l’Esprit des Lois comment Montesquieu refuse la logique jusnaturaliste pour fonder une science politique inscrite dans une cosmologie universelle sans droits naturels attachés à la personne humaine. La constitution anglaise serait plutôt pour lui un cas-limite instructif de constitution «sans que cela établisse,

ton, Océana, précédé de L’œuvre politique de Harrington, par J.G.A. Pocock, Paris, Belin, 1995 ; Les mémoires d’Edmond Ludlow, … contenant ce qui s’est passé de plus remarquable sous le règne de Charles I jusqu’à Charles II, traduits de l’anglois, Amsterdam, P. Marret, 1699–1707, 3 vol. in 12. – La traduction française de P.-A. Samson des Discourses concerning Government d’A. Sidney est parue à La Haye en 1702 puis en 1755, et sera rééditée à Paris en 1794. – The Excellencie of a free state de Nedham (1656) a été réédité à Londres par Richard Baron en 1767. Il est traduit par le Chevalier d’éon (De l’excellence d’un état libre, ou la véritable constitution d’une République, in Les Loisirs du Chevalier d’éon, Amsterdam, 1774, t. VI, 137–399) et à nouveau en 1790 par T. Mandar : De la souveraineté du peuple et de l’excellence d’un état libre. 22 Locke, Du gouvernement civil, où l’on traite de l’origine, des fondements, de la nature et des fins des sociétés politiques, trad. D. Mazel, Amsterdam, 1691; J. Milton, Historical and Political Works (1698) ; A. Sidney, Discourses (1698) ; H. Neville, (1698); E. Ludlow, Memoirs (1698–1699). The Oceana of James Harrington and his other works…, Londres, 1700 (réédité à Dublin en 1737 avec Plato redivivus de Neville). Voir B. Worden, Le républicanisme anglais, 419.  – La plupart des écrits républicains seront republiés et diffusés par Richard Baron, Thomas Hollis et d’autres à partir des années 1750, puis traduits ou réédités sous la Révolution française ; cf. J. Dedieu, Montesquieu et la tradition politique anglaise en France, Manchester, 1909 ; F. Quastana et P. Serna (dir.), Le républicanisme anglais dans la France des Lumières et de la Révolution, n° spécial des Cahiers de l’IHRF, n° 5, 2013, http://lrf.revues.org/947

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au contraire des scien­ces de la nature, la fausseté irrémédiable des autres systèmes, despotisme mis à part»23. Dans ce chapitre figure la formule du principe de séparation des pouvoirs qui a fait sa renommée (XI, 6). La conception de la séparation de l’exécutif et du législatif était déjà défendue par les républicains anglais, notamment par Nedham dans The excellencie of a free state (1656, part IV) et Locke dans le Traité du gouvernement civil (1690, chap. xii), pour garantir la soumission de tous à la loi. C’est le principe purement négatif, qui servira lors de la rédaction des constitutions. Ce qui fait débat dans la philosophie politique du 18e siècle est le principe de la spécialisation et de la hiérarchie des fonctions, et le mécanisme que défend Montesquieu celui de la balance des pouvoirs qui se rattache à la théorie des formes de gouvernement24. Le système de constitution libre décrit dans l’Esprit des lois se distingue par sa capacité à se conserver et à se réguler de lui-même, dans la mesure où plusieurs puissances ou autorités non spécialisées (le roi, le corps des nobles et les représentants du peuple) réalisent la balance du pouvoir législatif («la volonté générale de l’état») par leur faculté mutuelle d’empêcher. La constitution d’un état libre demande un art subtil de combiner les puissances pour modérer les intérêts et maintenir l’équilibre social. La mosaïque des vocabulaires – social, politique, constitutionnel – permet de passer selon les cas de l’aristocratie aux nobles et au sénat, des distinctions aux magistratures et au pouvoir des corps, et du corps des nobles aux fameux corps intermédiaires. La polysémie du concept de république et l’étymologie du mot aristocratie, ajouté à l’usage décli-

J. Goldzink, La solitude de Montesquieu, 135. Pour Montesquieu les lois relèvent d’une rationalité universelle (rapports d’équité). La science politique consiste à mettre au jour leur rationalité spécifique en fonction de leur adéquation à la nature des choses et au rapport qui lie les lois aux principes du gouvernement (chap. 3). 24 M. Troper, Séparation des pouvoirs, in http://dictionnaire-montesquieu. ens-lyon.fr. Le principe négatif est adopté à l’unanimité dans la Déclaration des droits de 1789 (art. 16) sans pour autant déterminer la répartition des compétences : «Toute société dans laquelle la garantie des droits n’est pas assurée, ni la séparation des pouvoirs déterminée, n’a pas de Constitution». Sur la spécialisation et la balance des pouvoirs, M. Troper, La question du bicamérisme en l’an III, in Républiques sœurs. Le Directoire et la Révolution atlantique, dir. P. Serna, 2009, 23–34. 23

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nant de celui d’oligarchie, permet de faire du «corps des nobles» la «puissance réglante» la plus propre à tempérer la puissance législative (VI, 6). Nul doute que pour Montesquieu, le régime parlementaire qu’il décrit (the King in Parliament) ne soit préférable aux tumultes civils du commonwealth. On est assez loin de la balance prônée par Harrington et de la république égale d’Océana, pourtant évoquée en fin de chapitre (XI, 6). La rhétorique de Montesquieu est réellement perceptible dans le fragment du livre III qui n’est autre chose qu’une représentation parodique de la première révolution anglaise par l’inversion des figures sensibles du langage républicain. Le passage est à citer un peu longuement car Rousseau, «ce subtile Diogène» selon Kant, y répondra dans une note du Contrat social. Ce fut un assez beau spectacle, dans le siècle passé, de voir les efforts impuissans des Anglois pour établir parmi eux la démocratie. Comme ceux qui avoient part aux affaires n’avoient point de vertu, que leur ambition étoit irritée par le succès de celui qui avoit le plus osé, que l’esprit d’une faction n’étoit réprimé que par l’esprit d’une autre, le gouvernement changeoit sans cesse ; le peuple étonné cherchoit la démocratie et ne la trouvoit nulle part. Enfin, après bien des mouvemens, des chocs et des secousses, il fallut se reposer dans le gouvernement même qu’on avoit proscrit. Quand Sylla voulut rendre à Rome la liberté, elle ne put plus la recevoir ; elle n’avoit plus qu’un faible reste de vertu, et, comme elle en eut toujours moins, au lieu de se réveiller après César […] elle fut toujours plus esclave ; tous les coups portèrent sur les tyrans, aucun sur la tyrannie (III, 3).

On notera le recours à la figure ambivalente du général politique : Sylla, qui illustrait dans le discours républicain le danger de l’ambition des chefs, à l’origine des troubles civils et d’une dictature tyrannique, devient le restaurateur impuissant de la liberté. Ainsi se brouillent les figures du Prince et du tyran, du peuple et de l’esclave, les figures inversées du public et du particulier, dans le dérèglement général (la démocratie sans vertu) et la corruption de la république, à l’origine des «révolutions» politiques. Lorsque cette vertu cesse, l’ambition entre dans les cœurs qui peuvent la recevoir, et l’avarice entre dans tous. Les désirs changent d’objets : ce qu’on aimoit, on ne l’aime plus ; on étoit libre avec les lois, on veut être libres contre elles ; chaque citoyen est comme un esclave échappé de la maison de son maître. […] Autrefois le bien des particuliers faisoit le trésor public ; mais pour lors le trésor public devient le patrimoine des particuliers. La république est une dépouille ; et sa force n’est plus que le pouvoir de quelques citoyens et la licence de tous (III, 3).

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Athènes brille au loin, fascinante et fragile : «Cette ville, qui avoit résisté à tant de défaites, qu’on avoit vu renaître après ses destructions, fut vaincue à Chéronée, et le fut pour toujours». La Cité conjoint la liberté extrême et la servitude. L’esprit d’égalité excessif engendre la corruption, qui est l’inversion même du principe de la démocratie. Les catégories républicaines sont retournées à l’avantage de la monarchie et des puissances intermédiaires qui lui sont naturelles (III, 4). «Dans les monarchies, la politique fait faire les grandes choses avec le moins de vertu qu’elle peut…» (III, 5). L’ambition est pernicieuse dans une république. Elle a de bons effets dans une monarchie ; elle donne la vie à ce gouvernement ; […] L’honneur fait mouvoir toutes les parties du corps politique» (III, 7).

Au livre V, après deux chapitres exposant les avantages de la monarchie sur la république et le despotisme, le chapitre 11 «De l’excellence du gouvernement monarchique» fait écho au fameux titre de Nedham (The Excellencie of a free state) pour traiter des désordres civils. Le gouvernement monarchique a un grand avantage sur le despotique […] l’état est plus fixe, la constitution plus inébranlable, la personne qui gouverne plus assurée».

Dès les premiers livres, la monarchie est définie comme gouvernement des lois : «un seul gouverne par des lois fondamentales» (II, 4). Après la déconstruction linguistique du Commonwealth (III, 3), la rhétorique de l’inversion se prolonge dans les chapitres qui traitent des troubles civils et de la corruption des gouvernements (VIII). Il s’agit de défaire au profit du gouvernement modéré la liaison entre monarchie et despotisme, et la relation exclusive entre république, état libre et gouvernement des lois. «La démocratie et l’aristocratie ne sont point des états libres par leur nature. La liberté politique ne se trouve que dans les gouvernemens modérés» (XI, 4). Les anciens ne connoissoient point le gouvernement fondé sur un corps de noblesse, et encore moins le gouvernement fondé sur un corps législatif formé par les représentans d’une nation (XI, 8).

Dès les premiers chapitres du livre XI, Montesquieu entremêle les typologies pour détourner l’association classique de la liberté à la

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république, au prix d’une définition restrictive de la liberté25. Distinguée de l’indépendance, «La liberté est le droit de faire tout ce que les lois permettent» (XI, 3). «La liberté politique dans un citoyen est cette tranquillité d’esprit qui provient de l’opinion que chacun a de sa sûreté» (XI, 6). Avec les ruptures de typologie, les passions élevées au niveau de concepts politiques  – la vertu, l’honneur, la crainte – sont en quelque sorte les métaphores qui donnent une cohérence au retournement du langage du républicanisme en faveur du monarchisme : la corruption est l’envers du principe démocratique (VIII, 2, 3). Le goût de Montesquieu pour les classiques est celui d’une époque mais il s’écarte sciemment de la théorie républicaine de la liberté. L’argumentation joue sur l’évolution conceptuelle et la juxtaposition des vocabulaires pour construire une théorie générale des lois où «le corps entier de l’histoire» sert de laboratoire d’arguments. Tout est relatif à la manière de penser (XI, 9). La dialectique ancien/moderne reconfigure les catégories du langage républicain dans une science politique qui allie modération politique et conservatisme social. Le paradigme de la vertu tient la république et la démocratie à distance, tandis que la métaphore de la corruption générale qui guette tout pouvoir abusif donne du gouvernement populaire l’image désordonnée d’un peuple sans chefs où l’état sans lois mène au despotisme et à l’esclavage de tous. Rousseau qui a lu de près Montesquieu répond de manière oblique à ces arguments dans le Contrat social : Les émeutes, les guerres civiles effarouchent beaucoup les chefs, mais elles ne font pas les vrais malheurs des peuples […] C’est de leur état permanent que naissent leurs prospérités ou leurs calamités réelles […] Un peu d’agitation donne du ressort aux ames, et ce qui fait vraiment prospérer l’espèce est moins la paix que la liberté (III, ix*). Quand à la pente naturelle du gouvernement à dégénérer, c’est quand il se resserre, c’est-à-dire «quand il passe du grand nombre au petit».

R. Monnier, Montesquieu et le langage républicain : l’argumentaire de l’Esprit des lois, in Le républicanisme anglais [note 22], http://lrf.revues. org/1036 . L’affirmation centrale des propagandistes de la conception républicaine de la liberté était «qu’il ne peut y avoir de liberté sans indépendance, et que donc il n’y a aucune possibilité de vivre en homme libre, si ce n’est dans un état libre». Q. Skinner, Hobbes et la conception républicaine de la liberté, trad. S. Taussig, Paris, 2009, 150.

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Une longue note retourne l’exemple de Rome et le vocabulaire classique [le corps des Patriciens, du Sénat, des Tribuns…] contre l’aristocratie héréditaire, «qui est la pire des administrations» : car les mots ne font rien aux choses, et quand le peuple a des chefs qui gouvernement pour lui, quelque nom que portent ces chefs, c’est toujours une Aristocratie. De l’abus de l’Aristocratie nacquirent les guerres civiles et le Triumvirat. Sylla, Jules-Cesar, Auguste devinrent dans le fait de véritables Monarques, et enfin sous le Despotisme de Tibère l’état fut dissout. (III, x*).

Un auteur célèbre, dit-il encore au chapitre sur la démocratie (III, iv), a donné la vertu pour principe à la République […] ce beau génie a manqué souvent de justesse, quelquefois de clarté, et n’a pas vu que l’autorité Souveraine étant par tout la même, le même principe doit avoir lieu dans tout état bien constitué […]

L’œuvre de Montesquieu a entraîné des interprétations contrastées. Ses amis philosophes l’admirent mais n’apprécient guère ses théories. Helvétius pense qu’il a conservé «ses préjugés d’homme de robe & de gentilhomme» ; je n’ai jamais bien compris, lui écrit-il, les subtiles distinctions, sans cesse répétées, sur les différentes formes de gouvernement. Je n’en connois que de deux espèces : les bons & les mauvais. Les bons qui sont encore à faire ; les mauvais, dont tout l’art est, par différens moyens, de faire passer l’argent de la partie gouvernée dans la bourse de la partie gouvernante.26

Pour Rousseau, «Le droit politique est encore à naître» ; Montesquieu «n’eut garde de traiter des principes du droit politique ; il se contenta de traiter du droit positif des gouvernemens établis ; et rien au monde n’est plus différent que ces deux études» (Emile, livre V). Son œuvre exercera une influence durable sur la pensée politique et contribue à la diffusion du lexique républicain, notamment à travers l’Encyclopédie. Jaucourt va jusqu’à calquer des passages de l’Esprit des Lois tout en s’en démarquant au plan des droits subjectifs, ce qui leur donne un autre horizon politique27. En 1765, il

Lettre de M. Helvétius au Président de Montesquieu…, 1789, in Montes­ quieu dans la Révolution française, reprint Edhis-Slatkine, Paris, 1990, I, 5, 17, 20. 27 G. Benrekassa, L’Esprit des Lois dans l’Encyclopédie : de la liberté civile à la contribution citoyenne, des droits subjectifs au pacte social, in Le temps 26

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reprend sa définition de la République (XIV, 150  –159). L’article distingue les meilleures républiques anciennes des républiques modernes, comme celles d’Italie – «les peuples y sont moins libres que dans les monarchies». Il oppose Venise, où l’on sent le prince despotique à chaque instant, à Genève où «on ne sent que le bonheur & la liberté» (151). La république fédérative où «plusieurs corps politiques consentent à devenir citoyens d’un état plus grand qu’ils veulent former», est décrite comme «une manière de constitution & d’association, qui a tous les avantages intérieurs du gouvernement républicain, & la force extérieure du monarchique». Cette sorte de république, capable de résister à la force extérieure, peut se maintenir dans sa grandeur, sans que l’intérieur se corrompe […] Après tout, la concorde est le grand soutien des républiques fédératives ; c’est aussi la devise des Provinces-Unies confédérées. (158–9).

Jaucourt donne un long développement sur l’histoire et les institutions des républiques d’Athènes et de Rome qui par leur constitution «se sont élevées au-dessus de tous les empires du monde» (151). Les causes de la grandeur et de la décadence de Rome s’inspirent de l’ouvrage de Montesquieu mais procèdent aussi d’une démarche critique. Ainsi Jaucourt marque-t-il une distance à propos du rôle de Sylla qui «fit des choses qui mirent Rome dans l’impossibilité de conserver la liberté» (157), de même qu’à l’entrée «Ochlocratie» : «L’ochlocratie doit être regardée comme la dégradation d’un gouvernement démocratique», écrit-il, en signalant la mauvaise application qu’en font ceux «qui ne sauroient souffrir l’égalité d’un état populaire, voyant que dans ce gouvernement chacun a droit de suffrage dans les assemblées où l’on traite des affaires de la république». L’article «Républicain» introduit le terme citoyen dans la définition : «s. m. (Gram.) citoyen d’une république. Il se dit aussi d’un homme passionné pour cette sorte de gouvernement» (XIV, 150). On peut y voir l’influence du vocabulaire de Rousseau, cependant Jaucourt suit Montesquieu pour inscrire la notion de république dans la théorie des formes de gouvernement.

de Montesquieu, dir. M. Porret et C. Volpilhac-Auger, Genève, 2002, 253– 274. A. de Dijn, French Political Thought from Montesquieu to Tocqueville. Liberty in a Levelled Society? Cambridge University Press, 2012.

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Le mot république demeure polysémique dans la deuxième moitié du 18e siècle, d’autant que Rousseau reprend le vocabulaire classique pour inscrire la notion de république dans le réseau des concepts relatifs à la société du contrat et à l’état de droit démocratique : «Cette personne publique qui se forme ainsi par l’union de toutes les autres prenoit autrefois le nom de Cité*, et prend maintenant celui de République ou de corps politique, lequel est appelé par ses membres état quand il est passif, Souverain quand il est actif, Puissance en le comparant à ses semblables. À l’égard des associés ils prennent collectivement le nom de peuple, et s’appellent en particulier Citoyens comme participans à l’autorité souveraine, et Sujets comme soumis aux lois de l’état.» (Contrat social, I, vi). La polysémie du mot république traversera la révolution, avec chez les républicains le rapport réciproque de la république à la liberté. En 1797, Barère demeure catégorique : Pour le philosophe, le publiciste & le citoyen de bonne foi, il n’y a que deux sortes de gouvernemens : le gouvernement des hommes libres ou républicain, & celui des hommes sujets ou esclaves ; le gouvernement d’un seul ou le gouvernement de plusieurs. Liberté ou despotisme, indépendance ou tyrannie, égalité ou servitude, voilà les deux grands caractères, les deux grandes démarcations des gouvernements. Toutes les républiques, quelque soient leurs formes & leurs organisations, sont filles de la liberté […] Comme l’on ne peut suppléer ni à la vertu, ni à la liberté, il n’y a point de raison d’admettre la monarchie comme une forme particulière de gouvernement. Aussi que d’efforts Montesquieu a dû faire pour poser des bornes entre le despotisme & la monarchie tempérée ! que de rapprochements ingénieux il lui a fallu chercher, que d’idées incohérentes il lui a fallu rassembler pour créer sa monarchie, avec son honneur fantastique, ses pouvoirs intermédiaires & ses lois fondamentales !28

4. Républicanisme et réforme de la monarchie L’approche discursive et politique de ce qu’il est convenu d’appeler l’école de Cambridge aide à comprendre comment le concept de république et les notions qui lui sont associées se sont transmis au cours de l’histoire dans différents contextes culturels et linguistiques par un continuum de relecture et de traduction des textes de la

B. Barère, Montesquieu peint d’après ses ouvrages, 1797, in Montesquieu dans la Révolution [note 26], III, 62–63.

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conception républicaine de la liberté. Ceux-ci ont été constamment interprétés et transposés, d’une époque et d’une langue à l’autre, par des protagonistes capables de redonner vie au vocabulaire classique par de nouveaux actes de langage pour répondre de façon spécifique aux besoins politiques et culturels de leur époque. Quentin Skinner a décrit l’émergence, dans le contexte intellectuel de la révolution anglaise du 17e siècle, de ce qu’il appelle la théorie des états libres ou conception républicaine de la liberté. Son dernier livre sur Hobbes offre une confrontation argumentée des deux théories concurrentes de la liberté à l’époque de la guerre civile29. Depuis l’exploration classique par John Pocock du langage de l’humanisme civique, des cités-états de la Renaissance aux révolutions du 18e siècle, les travaux sur le républicanisme dans la deuxième moitié du 18e siècle se sont multipliés, sans qu’il soit possible d’en donner une définition univoque. Le républicanisme signifie différentes choses selon qu’on privilégie le droit naturel, le droit ou l’histoire, la liberté ou l’égalité, le contrat social, la démocratie ou le gouvernement mixte. La relation axiologique à la res-publica contenue dans le suffixe a une orientation dynamique et normative qui se charge de contenus très divers des Lumières à la Révolution, selon les espaces et les stratégies de discours, en opposition et en interaction avec un arrière plan politique et culturel. Le républicanisme apparaît comme la réinvention permanente et collective de l’héritage classique, faite de contestation de la monarchie absolue et de recherche des fins et des moyens de l’état libre, de l’état républicain, dans un processus de transformation de la société. La réinscription des sources et de la pensée antique contribue à approfondir les discussions sur la civilisation et l’économie politique dans la deuxième moitié du 18e siècle. Michael Sonenscher a souligné l’importance des transferts entre penseurs anglais et français autour du système de Rousseau et du legs humaniste et néo-ro-

Q. Skinner (1998), La liberté avant le libéralisme, trad. M. Zagha, Paris, 2000, chap. 3 ; idem, Hobbes et la conception républicaine ; J. Pocock. Le moment machiavélien. La pensée politique florentine et la tradition républicaine atlantique (1975), trad. Luc Borot, Paris, 1997; L. Kontler, Translation and Comparison I : Early-Modern and Current Perspectives, in Contributions to the History of Concepts, 3, 2007/1, 71–102.

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main, notamment dans le domaine de la pensée morale30. De l’examen de l’échelle des valeurs de civilité et de politesse aux codes de la reconnaissance du mérite, les échanges contribuent à forger l’idée positive d’une république commerçante et des perspectives de réforme des états d’Europe, tandis que s’élaborent des conceptions plus égalitaires de l’intégration des citoyens sur les critères du mérite, de la vertu et de l’utilité. C’est à travers ce prisme que la pensée républicaine s’est transmise dans le discours et la politique révolutionnaire. Reste que s’agissant du modèle anglais ou de la constitution d’un état libre, la pensée de Harrington comme celle de Montesquieu se prête à de multiples lectures, et que les emprunts à la prudence moderne peuvent soutenir des arguments dont les perspectives pratiques contredisent la portée républicaine. «Quelle belle idée que celle d’une république protégée par un roi, & qui se gouverne d’autant mieux, qu’elle est mieux protégée !», écrit le marquis d’Argenson, partisan au milieu du siècle d’une réforme profonde de l’administration du royaume31. La citation est importante venant d’un ministre d’état, qui dans les années 1740 accusait la cour d’être «devenue le sénat de la nation», et partisan par ailleurs des «libertés» provinciales. Celui qu’on disait avec piquant «plus propre à être secrétaire d’état dans la république de Platon qu’au conseil du roi de France», se jugeait lui-même peu propre à l’esprit d’intrigue. La cour, écrit-il en 1750, est «la cause destructive de la nation»32. Il était connu pour ses Considérations

M. Sonenscher, Sans-Culottes. An Eighteenth-Century Emblem in the French Revolution, Princeton/Oxford, 2008. 31 R.-L. de Voyer, marquis d’Argenson, Considérations sur le gouvernement ancien et présent de la France, 2e éd., Amsterdam, 1784, 34. Des copies manuscrites du traité, terminé en 1739, avaient circulé avant sa publication à Amsterdam en 1764. Voir les travaux de P. Balàzs, La philosophie politique et morale du marquis d’Argenson (ANRT 04AP010617), thèse Université de Szeged (Hongrie), 2004 ; La monarchie républicaine du marquis d’Argenson, in Studi francesi, vol. 53, n° 159, 2009, 506–518 ; Philosophie et histoire dans l’œuvre du marquis d’Argenson, in DHS, n° 42, 2010, 561– 580. 32 Mémoires et Journal inédit du Marquis d’Argenson, publiés et annotés par M. le Marquis d’Argenson, 5 vol., 1857–1858, cxxiv ; V, 349–350 ; Argenson, Journal et Mémoires…, E.J.B. Rathery éd. (1859–1867), IV, 138. Le marquis d’Argenson a été secrétaire d’état aux Affaires étrangères de 1744 à 1747. Voir H. Drévillon, La monarchie des Lumières : réforme ou uto30

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sur le Gouvernement ancien et présent de la France, traité composé avant l’Esprit des Lois et les ouvrages historiques de Mably, et que Rousseau cite à plusieurs reprises dans le Contrat social. Le traité mêle les vocabulaires et fait un usage polysémique du mot république. Partisan de la suppression de la vénalité et de l’hérédité des charges, il considère que «la noblesse est la rouille du gouvernement», et propose dans son plan de réduire tous les privilèges des nobles «à des droits purement honorifiques, & à la considération résultante d’une naissance ancienne & illustre, sans que ce genre de gloire puisse jamais autoriser aucun acte de tyrannie»33. Sa réflexion ne s’inscrit pas dans le cadre du débat historique sur les origines de la monarchie française qui oppose les partisans de la thèse royale aux défenseurs de la thèse féodale. Pour lui le problème de la connaissance historique est un problème secondaire étant donné la discontinuité radicale des temps historiques et l’abîme qui sépare un siècle éclairé des temps anciens de la barbarie. Il pense à une réforme de la monarchie dans un sens démocratique et républicain, ce qui doit être possible grâce aux progrès des mœurs et de la raison humaine : «l’Administration populaire pourroit s’exercer sous l’autorité du Souverain, sans diminuer la puissance publique, qu’elle l’augmenteroit même, & qu’elle seroit la source du bonheur du Peuple». Il ne s’agit pas de donner le pouvoir au peuple, mais «que le peuple choisisse ses députés, que ceux-ci forment un comité, que ce comité soit renouvelé périodiquement […] Enfin, se rapprocher de ce but d’égalité où il n’y aura d’autre distinction entre les hommes que le mérite personnel»34. S’il appelle de ses vœux une démocratisation de la monarchie, d’Argenson ne préconise pas un régime mixte à l’anglaise. Sa pré-

pie ? 1715–1774, in La Monarchie entre Renaissance et Révolution, dir. J. Cornette, Paris, 2000, 3e partie (300). 33 Argenson, Mémoires et Journal, III, 370 (27/11/1750) : idem, Considérations, 143, 153, 237. L’établissement d’un cadastre servirait de base à une répartition plus juste des impositions, auxquelles tous devraient contribuer. 34 Argenson, Considérations, 9–10 ; idem, Mémoires et Journal, V, 306–308 (1750). La troisième partie des Pensées et Maximes publiées dans le tome V (259–391) sont les Pensées sur la réformation de l’état (1735 et années suivantes).

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férence va en France aux Pays d’états, et en Europe à la république des Provinces-Unies : Voilà un gouvernement vraiment démocratique […] L’intérêt du Peuple est l’ame de la République des Provinces-Unies. On y reconnoit la puissance publique dans l’effet des Loix ; chacun est parfaitement libre dans ce qu’il ne nuit point aux autres. De l’usage de cette liberté & de cette multiplicité d’intérêts qui agissent sans se choquer, résultent des effets immenses pour le commerce.35

«Les personnes qui ont lu mon traité, écrit-il, m’ont reproché de préparer toutes choses à la république», car les communautés ainsi constituées pourraient vouloir substituer au monarque un conseil élu. Il doute cependant que l’état puisse se soutenir sans un monarque, mais juge sévèrement le gouvernement de Louis XV et de ses ministres, qui «composent une espèce de république mal digérée»36. Son projet de réforme est guidé, comme le sera celui de Turgot en 1775, dans le Mémoire sur les municipalités, par des principes rationnels d’économie politique. Il s’agit d’établir des administrations provinciales et municipales élues par les citoyens, en se rapprochant «autant que possible du régime républicain». L’élection serait la base d’une administration décentralisée, en liaison avec les commissaires du roi, qui prenne en compte l’intérêt public : Voilà ce qui fait fleurir les Républiques ; telle est la source des Lois efficaces…». – «Je suis persuadé que le roi doit être seul législateur et ordonnateur, retenu au bien par ses effets, par la douceur et par les mœurs ; qu’au contraire la nation doit être seule exécutrice des lois, en vertu des pouvoirs qu’elle délègue à ses corps provinciaux et municipaux». – «La loi du roi & de la nation est tout entière renfermée dans ces cinq mots latins, salus Populi, suprema lex esto…37

En 1750 le marquis d’Argenson notait dans son Journal :

Argenson, Considérations, 58–60. Sur l’identité républicaine des Provinces-Unies, W. Velema, Republicans. Essays on eighteenth-century Dutch political thought, Leiden/Boston, 2007. 36 Argenson, Journal et Mémoires, VIII, 198–199 (31/12/1753) ; idem, Mémoires et Journal, V, 266. Discutant plus loin des Discours sur le gouvernement de Sidney et bien qu’il estime la liberté qui règne en Angleterre, ses arguments sont en faveur de la monarchie : «le gouvernement républicain est insoutenable dans sa pensée primitive […] tandis que la monarchie est allée et ira se perfectionnant à tous égards» (ibid., 271–274). 37 Mémoires et Journal, III, 346–347 ; V, 313 ; Considérations, 33, 195. Cette loi «doit être suivie dans une Monarchie bien réglée, à l’aide d’une Démocratie bien entendue, qui n’ôte rien à l’autorité». 35

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République, Républicanisme, Républicain  Le républicanisme gagne chaque jour les esprits philosophiques. On prend en horreur le monarchisme par démonstration. En effet des esclaves seuls, des eunuques, aident de leur fausse sagesse le monarchisme. Mais quelle sagesse chez les républiques qui gouvernent économiquement au dedans, et n’intimident jamais leurs voisins, qui les considèrent cependant ! Heureuses les monarchies gouvernées comme des républiques !38

L’époque est celle d’une crise aigüe du pouvoir sacré du roi et de la relation du roi à son peuple. En reconstituant les réseaux de circulation des nouvelles dans la capitale, Robert Darnton a montré comment autour de 1750  – des échanges d’airs légers aux vers satiriques entre la cour et la ville, des bruits de cafés à la lecture des romans à clefs – l’opinion à Paris se retourne contre l’«incestueux tyran» sur l’air des refrains à la mode : «Peuple, jadis si fier, aujourd’hui si servile…»39. Que prononcer pour cette question sur notre avenir ? Le despotisme augmentera-t-il ou diminuera-t-il en France ? écrit encore d’Argenson. Hélas ! j’augurerais assez pour l’advenue du second article, voire même du républicanisme. J’ai vu de nos jours diminuer le respect et l’amour des peuples pour la royauté. Louis XV n’a su gouverner, ni en tyran, ni en chef de république. Malheur pourtant à l’autorité royale, si elle ne prend ni l’un ni l’autre de ces partis !» […]. «L’anarchie marche à grands pas, écrit-il en 1756 ; bientôt le roi ne sera plus que le soliveau de la fable. […] Cependant il souffle d’Angleterre un vent philosophique ; on entend murmurer ces mots de liberté, de républicanisme ; déjà les esprits en sont pénétrés, et l’on sait à quel point l’opinion gouverne le monde. Le temps de l’adoration est passé ; ce nom de maître, si doux à nos aïeux, sonne mal à nos oreilles. […] Aujourd’hui tous les ordres sont à la fois mécontents. […] D’une émeute on peut passer à la révolte, de la révolte à une totale révolution ; élire de vrais tribuns du peuple, des consuls, des comices ; priver le roi et ses ministres de leur excessif pouvoir de nuire.40

Le discours politique rend compte du processus de désacralisation de l’autorité royale et permet de reconnaître les interrogations qui

Mémoires et Journal, III, 313 (30/01/1750). R. Darnton, An Early Information Society : News and the Media in Eighteenth-Century Paris, in AHR 105/1, 2000, 1–35. Sur les conflits intérieurs qui cristallisent au mitan du siècle les critiques politiques et religieuses et le désamour du peuple pour son roi, P.-Y. Beaurepaire, La France des Lumières 1715–1789, Paris, 2011, chap. V. 40 Argenson, Mémoires et Journal, V, 110 (juin 1752) ; V, 346–47. Il ne s’agit encore que de «révolution dans le gouvernement» : mais «peut-être demandera-t-on un conseil, ou même les états généraux de la nation…» (idem, Journal et Mémoires, VI, 403–404 [1/5/1751]). 38 39

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mèneront à une remise en cause des fondements symboliques du pouvoir. La prise de conscience de l’écart entre les principes de la monarchie et les règles de la raison et de la justice est un phénomène complexe dont l’accélération est liée à la conjoncture et à la communication dans l’Europe des Lumières. Au plan culturel, la France est une aire de rayonnement intellectuel, un espace de transferts réciproques où les voyages et les traductions contribuent à développer un fonds commun de pensée et de pratiques sociales ; ce qui n’abolit pas les différences et ne gomme pas les spécificités nationales. Dans un espace ouvert à la critique et aux idées novatrices, la médiation langagière s’accommode des distorsions de la communication, du poids des traditions ou des circonstances concrètes, comme le montrent les transferts dans le domaine de la sociabilité ou la réflexion sur l’histoire de la société41. L’ouverture à la culture européenne, aux lumières anglo-écossaises, à l’illuminismo ou à l’Aufklärung peut se concilier avec le patriotisme, avec le sentiment d’appartenance à la communauté nationale, dans une perspective de paix et de liberté. Quand Voltaire lie dans une lettre à l’ambassadeur de Russie à Paris Lumières, république et révolution, il ne s’agit encore que de révolution dans les esprits cultivés : «Je vois avec plaisir qu’il se forme dans l’Europe une République immense d’esprits cultivés. La lumière se communique de tous côtés ; il me vient souvent du Nord des choses qui m’étonnent. Il s’est fait depuis environ 15 ans une révolution dans les esprits qui fera une grande époque…». Le concept de République des Lettres traverse le 18e siècle, comme en témoigne le succès éditorial des 36 volumes des Mémoires secrets pour servir à l’histoire de la République des Lettres (1777–1789), dits Mémoires de Bachaumont42. Cette république s’affranchit de

D. Gordon, Citizens without sovereignty. Equality and sociability in French Thought, Princeton NJ, 1994. 42 Bachaumont, Mémoires secrets, III, 223. Pour Diderot l’Encyclopédie devait produire «avec le temps une révolution dans les esprits» (Lettre à Sophie Volland, 26 sept. 1762). Les Mémoires secrets actuellement en cours d’édition critique, sont au centre des débats esthétiques et politiques de l’époque et rendent compte des mouvements de l’opinion : Mémoires secrets pour servir à l’histoire de la République des Lettres, dir. C. Cave, Paris, 2009–2010, vol. I à V; J. Popkin / B. Fort, The Mémoires secrets and the 41

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l’ancrage territorial pour s’identifier à un espace abstrait, celui de la communication écrite entre gens de culture. Comme dans la Babel harmonieuse idéale des francs-maçons les relations dans la République des lettres étaient placées sous le signe de l’égalité ; en principe les membres se considéraient entre eux comme des pairs, mais les réalités sociales étaient différentes et conditionnaient la liberté des auteurs. Non sans paradoxe, l’idéal voltairien du mécénat monarchique pouvait, à défaut de fortune personnelle, libérer un auteur des contraintes du clientélisme particulier, de la censure et de la dépendance du marché, et lui permettre d’exercer la liberté critique propre à l’esprit philosophique. Selon la définition de Bayle dans son Dictionnaire historique et critique, «Cette République est un état extrêmement libre. On n’y reconnoit que l’empire de la vérité et de la raison. […] Chacun y est tout ensemble souverain, et justiciable de chacun.»43 La République des lettres avait sa capitale, Paris, où régnait la forme par excellence de la sociabilité éclairée, enviée de toute l’Europe44. Le gouvernement féminin de la civilité et de la conversation s’exerçait dans le monde des salons parisiens ; les disputes philosophiques se poursuivaient aux dîners d’Helvétius ou du baron d’Holbach. Si les gens de lettres forment au 18e siècle le premier jury de l’opinion, la sphère publique symboliquement unifiée sous l’étiquette de la République des Lettres comprend aussi le public des

culture of publicity in eighteenth-century France, Oxford, Voltaire Foundation, 1998. – Sur le statut problématique des Mémoires secrets, F. Weil, Une entreprise éditoriale mystérieuse, in DHS, n°  40, 2008, 485–501. H. Bots / F. Wacquet, La République des Lettres, Paris, 1997 ; P.-Y. Beaurepaire, La République universelle des francs-maçons, Rennes, 1999 ; idem, La France des Lumières, 1715–1789, 749–755 (La fabrique de l’opinion publique et la genèse de la Révolution). 43 Le Journal de la langue française reprend la définition en 1787, tout en ajoutant que cette liberté «ne concerne que la critique purement littéraire ; je n’entreprendrai pas de l’étendre jusqu’à celle qui auroit pour objet les opinions religieuses ou les maximes du gouvernement.» (année 3, t. 1, 733). 44 D. Roche, Les Républicains des Lettres. Gens de culture et Lumières au XVIIIe siècle, Paris, 1988 ; D. Goodman, The Republic of Letters. A Cultural History of the French Enlightenment, Ithaca, 1994. R. Chartier, L’homme de lettres, in L’homme des Lumières, dir. M. Vovelle, Paris, 1996 ; A. Lilti, Le monde des salons. Sociabilité et mondanité à Paris au XVIIIe siècle, Paris, 2005.

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auteurs, des spectateurs et des lecteurs, capables d’exprimer un jugement sans s’en remettre à l’opinion des arbitres des arts. L’opinion publique dans la deuxième moitié du siècle est à comprendre parallèlement au développement du commerce culturel, de la communication et de la diffusion des ouvrages de l’esprit, dont l’extension considérable modifie le statut du monde des lettres et des arts dans la France d’ancien régime. L’opinion éclairée se fait critique, au nom de la liberté de pensée, contre la censure de l’état et le monopole des Académies. A côté des «forums de discussions» (académies, salons, sociétés de lecture), se créent dans les années 1780 des institutions d’un genre nouveau, inspirées par les valeurs de réciprocité et d’échange – généralement appelées lycées ou musées. Nouveaux citoyens de la République des lettres, «citoyens sans souveraineté», ces hommes éclairés lient les progrès de la société à la diffusion des connaissances et à la libre expression des opinions. L’expansion du public des lecteurs de journaux, de pamphlets ou d’essais politiques provoque, notamment en ville, de tels changements dans la communication culturelle de la fin de l’ancien régime qu’ils dessinent un nouvel espace public, perçu comme l’avènement d’une nouvelle force, l’opinion publique invoquée par tous pour impulser les réformes et concourir à la régénération de l’ordre politique45. Le Panthéon républicain : Mably et Rousseau L’importance de Mably dans la pensée républicaine tient tant à son intérêt pour la philosophie morale et l’histoire, qu’à son engagement dans les controverses majeures de la fin de l’ancien régime, du débat sur l’histoire de la monarchie française à celui sur la physiocratie ou les institutions des états-Unis. Les interprétations les plus récentes soulignent la tension dans sa pensée politique entre un radicalisme

D. Gordon, Citizens without sovereignty [note 41]; J. Habermas, L’espace public. Archéologie de la publicité comme dimension constitutive de la société bourgeoise, 1962, trad. M. B. de Launay, avec une préface inédite de l’auteur, Paris, 1993. – En 1791 la Société des amateurs de la langue française déclare vouloir jouir de «l’indépendance la plus absolue. La république des lettres ne doit être influencée par aucune sorte d’aristocratie. Voyez comme le souffle du despotisme a frappé de stérilité les académies qu’il soudoyoit.» (Journal de la langue française, sér. 2, vol. IV, 10. 1er oct. 1791).

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théorique, que partagent les tenants de l’égalitarisme au 18e siècle, et une prudence pratique liée à un réel pessimisme sur les capacités de réforme de la monarchie absolue46. Qu’ils mettent l’accent sur la théorie du droit naturel, la philosophie morale ou l’économie politique, les historiens s’accordent pour prêter à ses œuvres de la maturité, des dialogues philosophiques aux Observations sur l’histoire de France (1765) et aux principes De la Législation (1776), une influence déterminante dans la dynamique politique qui mène à la révolution de 1789 et reconnaître la place de Mably dans le Panthéon républicain : ses œuvres sont régulièrement citées et rééditées en extraits ou en intégralité dans les années 1790. S’il y a un effet Mably dans la crise finale de l’ancien régime, il réside dans la force de son argumentation politique, dans la manière dont il entremêle les vocabulaires et s’appuie sur le droit naturel et l’expérience de l’histoire pour disqualifier les prétentions de la noblesse et des parlements. Le recours aux états généraux non pas tels qu’ils ont été, mais tels qu’ils auroient dû être, est seul capable de nous donner les vertus qui nous sont étrangères, et sans lesquelles un royaume attend dans une éternelle langueur le moment de sa destruction.

Dans un contexte national désastreux dû à l’absence de «loi fondamentale consacrée par l’estime et le respect de la nation»47, les

Colloque Mably. La politique comme science morale, Bari, Palomar, 1995, 2 vol. ; K. M. Baker, Inventing the French Revolution, Cambridge, 1990, 86–106 (A script for a French Revolution : the Political Conciousness of the Abbé Mably); J. K. Wright, A classical republican in eighteenth-century France: the political thought of Mably, 1997. Pour une mise au point récente de l’interprétation de sa pensée, voir l’Introduction de H. E. Bödeker et P. Friedemann, Gabriel Bonnot de Mably, Textes politiques (1751–1783), 2008. 47 Mably, Observations sur l’histoire de France, VIII, vii (œuvres Complètes, Lyon, 1792, 271, 254). L’étude de voisinage du mot république dans la base Frantext pour deux œuvres majeures de Mably des années 1760 rend compte de l’emploi polysémique du mot dans un discours qui emprunte largement au registre républicain classique. Dans les Observations sur l’histoire de France (7 occ.) l’emploi est significatif de l’effet de sens de la juxtaposition des vocabulaires qui, dans les premiers livres, établit l’origine de la liberté de la nation dans une continuité historique et combine le lexique républicain à celui de la souveraineté du peuple : «La nation toujours libre, et formant une vraie république, dont le prince n’étoit que le premier magistrat, régnoit en corps sur les différens peuples» (I, ii). Les cooccurrences les plus fré46

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interlocuteurs des dialogues ouvrent une perspective politique qui doit autant à la vertu des Cités qu’à la tradition du républicanisme anglais. A côté de milord Stanhope, qui met en perspective dans Des droits et des devoirs du citoyen (1789) les étapes initiales d’une révolution «ménagée» inspirée par l’amour de l’ordre et des lois, le héros de Plutarque des Entretiens de Phocion (1763) apparaît comme le porte-parole idéal d’une régénération morale et politique : «Le premier magistrat et la première loi d’une république, ce doit être la tempérance» (Troisième entretien). A côté de la République romaine célébrée par Tite-Live, les cités grecques de Sparte et d’Athènes offraient des modèles pour promouvoir une réforme de l’état et des mœurs sur les principes de liberté et d’égalité des droits. Pour concilier le bonheur des citoyens et la sûreté de la république, la politique doit agir sur les mœurs pour tempérer les passions et cultiver les vertus fécondes. D’un point de vue comparatif avec la tradition républicaine anglophone, on peut voir dans ce texte de Mably le point fort, dans la pensée politique occidentale, d’une longue tradition de Lacédémone, qui repose sur l’idéalisation de Sparte comme alternative politique plus égalitaire dans le cadre d’une constitution mixte. Comme Harrington, Mably en France est représentatif de la tradition grecque qui, à partir de la lecture de Plutarque, ne rejette pas les lois agraires romaines48. Harrington fait même de la balance des biens et du pouvoir le concept central du commonwealth d’Oceana. Au 18e siècle, cette tradition se différencie-t-elle réellement de la tradition néo-romaine ? Elles semblent plutôt complémentaires dans le républicanisme français, dont Mably et Rousseau sont les deux principaux interprètes. La mise en valeur par chacun d’eux de Phocion et de Caton d’Utique est symbolique du concours des deux traditions dans la philosophie morale du 18e siècle. Dans les Vies parallèles

quentes de république dans une phrase, notamment dans les Entretiens de Phocion sont après citoyen/s (24) : magistrat/s (15), politique/s (15), vertu/s (11), patrie (8). 48 é. Nelson, The Greek Tradition in Republican Thought, 2004, chap. 3. J. K. Wright, Phocion in France : adventures of a neo-classical hero, in Héroïsme et Lumières, éd. S. Menant, R. Morissey, Paris, 2010, 153–176. Harrington et le républicanisme à l’âge classique, éd. B. Graciannette, C. Miqueu et J. Terrel, Pessac, Presses Universitaires de Bordeaux, 2014.

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Plutarque rapprochait les deux héros dont la vertu exemplaire était devenue «hors de saison» et ne leur permettait plus de sauver la république49. Leur mort tragique pouvait s’accorder au pessimisme des philosophes sur les chances de régénération des états européens dans les années 1760. Le héros grec et le héros romain représentent deux figures de la vertu politique et portent les valeurs morales qui d’une certaine manière différencient Mably et Rousseau. Porte-parole de Mably, Phocion met en avant une aptitude à la négociation et un art politique qui cultive les vertus de modération et de tempérance. L’admiration de Rousseau va au héros romain, figure illustre de la résistance contre César (Discours sur la vertu du héros). Le vrai héros n’est pas le conquérant mais celui qui «fait des héros de tous ses compatriotes», l’homme d’état qui alliant le courage à la sagesse parvient à inspirer l’amour de la patrie en donnant aux citoyens «de grands motifs politiques d’agir» : «il est naturellement dans tous les cœurs de grandes passions en réserve»50. En dépit de leurs différences, Mably et Rousseau se retrouvaient sur la philosophie morale et la nécessaire réduction des inégalités. La prééminence de Rousseau dans la pensée républicaine tient à une tentative neuve de faire la synthèse des deux grands langages politiques de son temps, le droit naturel et le républicanisme, pour dégager une théorie de la liberté et de la république en appui sur la souveraineté démocratique. Il part de la tradition moderne des droits selon laquelle le corps politique est fondé sur des conventions : rejetant la loi naturelle comme fondement de la société politique, il réinterprète la volonté souveraine (Hobbes) comme celle de la loi, exercice de la volonté générale. Rousseau sécularise le concept de volonté générale dans le champ de la politique républicaine qui place le bien général au-dessus des intérêts particuliers51. Partisan

Plutarque, Vies parallèles des hommes illustres, Paris, Le club français du livre, 1967, II, 337. 50 Rousseau, Œuvres complètes, III, 255 ; M. Sonenscher, Sans-Culottes [note 30]. Sur la figure du héros chez Rousseau, B. Bachofen, La condition de la liberté. Rousseau critique des raisons politiques, Paris, Payot, 2002, chap. V. Sur le mythe républicain de Caton au 18e siècle, R. Monnier, Républicanisme, patriotisme [note 2], chap. 10. 51 P. Riley, The general will before Rousseau, Princeton NJ, 1988; R. D. Masters, La philosophie politique de Rousseau (1968), trad. G. Colonna d’Istria 49

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de la suprématie du législatif, identifié à la volonté souveraine non représentable, il redéfinit le Gouvernement, «confondu mal à propos avec le Souverain, dont il n’est que le ministre», comme puissance exécutive par nature, puisque c’est un pouvoir exercé au nom du Souverain, et que celui-ci «peut limiter, modifier et reprendre quand il lui plait» (Contrat social, III, i). Rousseau ne défend pas la démocratie directe ; il n’exclut pas l’élection de députés, à condition que ceux-ci soient tenus de rendre des comptes à leurs constituants. Chez lui le principe démocratique de la vie politique est lié à la fondation de l’autorité souveraine dans le corps politique et à la participation effective des citoyens ; la notion de volonté générale lie la légitimité de la loi à l’activité et à la liberté morale de ses membres. L’anthropologie rousseauiste remplace la dynamique de la raison et de l’intérêt bien compris par celle de l’inclination : l’amour de soi commun à tous les êtres sensibles est le principe naturel qui lie en toute liberté l’individu à la république. Le lien social intériorisé des affections naturelles et des mœurs attache le citoyen à la patrie qu’il aime, à la nation dont il partage les valeurs et dont les lois garantissent sa dignité et sa liberté. Au cœur du lien qui unit l’individu à la république, la conception républicaine de Rousseau rejoint la fonction classique du politique qui lie le perfectionnement moral de l’individu à la liberté. Rousseau fait tout au long de son œuvre un usage polysémique de république, mais les définitions du mot détachent sa théorie de la république de celle des formes de gouvernement52. Ce qui constitue et J.-P. Guillot, Lyon, ENS éditions, 2002. J. Terrel, Les théories du pacte social. Droit naturel, souveraineté, et contrat de Bodin à Rousseau, Paris, Vrin, Seuil, 2001. C. Hamel, «‘L’infortuné Sidney pensait comme moi’. Sur l’héritage républicain dans la philosophie politique de Rousseau», in Philosophie de Rousseau, dir. Blaise Bachofen et alii, Paris, Classiques Garnier, 2014, 363–378. – Sur le processus de généralisation dans la réflexion de Rousseau, B. Bernardi, La fabrique des concepts : recherches sur l’invention conceptuelle chez Rousseau, Paris, 2006 ; Rousseau, Du Contrat social ou Essai sur la forme de la République (manuscrit de Genève), éd. B. Bachofen, B. Bernardi, G. Olivo, Vrin, 2012. – Sur l’amour de soi, au fondement du lien social dans la cité, L. Vincenti, Jean-Jacques Rousseau, l’individu et la république, Paris, 2001. 52 Sur 13 œuvres dans Frantext, on relève les fréquences relatives maximales du mot république dans les Considérations sur le gouvernement de Pologne (752) et dans le Contrat social (487), les Lettres écrites de la Montagne,

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l’écart avec Montesquieu est qu’à l’heure des révolutions Rousseau incarne un style et une manière d’être au monde  – du mépris du luxe et des richesses du siècle à la singularité de l’écrivain  – qui rencontrent les aspirations et la sensibilité d’une époque. A la fin de sa vie la figure et l’œuvre de Rousseau sont perçues comme indissociables, ouvrant la voie à la vénération ardente qui suit sa mort. Dans ses textes les fréquences d’emploi du mot républicain restent modestes ; l’essentiel est que le citoyen de Genève peut revendiquer pour lui-même dans les Confessions, avec une prédilection secrète pour sa nation d’adoption, cet esprit libre et républicain qui a enthousiasmé sa jeunesse, ce caractère indomptable et fier, impatient de joug et de servitude. Dans sa personne le sens du substantif et de l’adjectif se rejoignent, liant le droit de l’individu, né citoyen d’une république, la liberté et les qualités du vrai républicain aux institutions et aux valeurs partagées de la république. La théorie politique de Rousseau intègre toutes les connaissances de son temps dans une rhétorique républicaine et des procédés discursifs qui donnent à ses concepts une valeur normative. L’œuvre de Rousseau questionne le programme général des Lumières ; corruption des mœurs et dépendance des individus, le langage du Contrat social répond sans concession à l’idéologie du progrès et à l’histoire naturelle de la société. L’enjeu est important dans une période d’instabilité conceptuelle où s’invente le langage de la société et de l’économie politique. Dans l’Encyclopédie cette dernière notion que l’article de Rousseau rattache au domaine Morale et Politique le Discours sur l’inégalité, et la Lettre à d’Alembert (280). Le rempart de la liberté «c’est d’établir tellement la République dans les cœurs des Polonois, qu’elle y subsiste malgré tous les efforts de ses oppresseurs», c’est «la vertu de ses Citoyens, leur zèle patriotique, la forme particulière que des institutions nationales peuvent donner à leurs âmes» (O.C., iii, 959–960). L’étude de voisinage du terme républicain chez Rousseau dans la base Frantext marque une réelle proximité avec le lexique républicain de Montesquieu. En dehors des emplois liés au gouvernement (6 cooc.) ou aux mœurs (3 cooc.), à l’austérité républicaine, sur une vingtaine de cooccurrences la plupart désignent les citoyens d’une république et surtout qualifient les principes et les sentiments qui les animent (âme toute républicaine et fière) ; le républicain fier, sévère, se distingue par l’amour des lois et de la liberté. Rousseau emploie comme synonyme le néologisme Anti-despote, que Mercier reprend dans sa Néologie (1801): «lorsque j’ai fait dans la suite, à Paris, l’Anti-despote, le fier républicain…».

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a un contenu encore imprécis. La dimension pratique du concept rend compte d’une assise sociologique qui accorde une primauté aux individus. Ceux-ci tendent à devenir les termes premiers de l’association au sein d’un art social qui leur assure la liberté et l’indépendance sur les critères conjoints de l’utilité sociale et du bien public. L’emploi de l’adjectif social, qui gagne en importance dans la langue pour désigner les qualités sociales, prend un sens politico-juridique marqué dans l’œuvre politique de Rousseau. L’écho de ses notions politiques se remarque dans les derniers volumes de l’Encyclopédie et dans la manière dont ses adversaires reprennent ses concepts pour développer des systèmes opposés à sa théorie politique démocratique53. L’influence de la pensée de Rousseau s’amplifie dans les dernières décennies de l’ancien régime, ce qui donne à ses concepts une place centrale dans les controverses politiques, tandis que ses livres connaissent une réelle popularité après sa mort54. La conception de la citoyenneté chez Rousseau montre des divergences de vues avec Diderot, pour qui la qualité d’homme est la raison, le jugement, tandis que pour Rousseau, c’est la liberté, la bonté et la perfectibilité. Mais leurs pensées ne s’opposent pas absolument et s’approfondissent mutuellement dans la réflexion sur la liberté civile et politique. L’influence réciproque des deux philosophes représente, entre Shaftesbury et Kant, un vrai moment des Lumières européennes dans le domaine du droit et de la philosophie morale, avec l’intérêt central porté à la liberté et à un idéal moral positif dans la recherche du bonheur en société55. J. Lough, The Encyclopédie and the Contrat Social, in Reappraisals of Rousseau, ed. S. Harvey et al., Manchester, 1980, 64–74; R. Bach, Du Contrat social à l’Art social : l’aliénation physiocratique de Rousseau, in rousseaustudies.free.fr ; L’invention de la société. Nominalisme politique et science sociale au 18e siècle, dir. L. Kaufmann et J. Guilhaumou, Paris, 2003. 54 En nombre de volumes publiés, Rousseau arrive en tête de tous les auteurs du 18e siècle. Il y eut avant 1789 au moins 28 éditions du seul Contrat social, sans compter 12 éditions des œuvres complètes. De 1790 à 1795, le traité est encore édité 11 fois à part et 14 fois avec d’autres œuvres, en dehors des recueils d’écrits politiques de Rousseau ; cf. J. Swenson, On Jean-Jacques Rousseau considered as One of the First Authors of the Revolution, Ann Arbor MI, 2000. Rousseau et la Révolution, Paris, Gallimard, 2012. 55 E. Cassirer, La philosophie des Lumières [note 15] ; idem, Le problème Jean-Jacques Rousseau, trad. M. B. de Launay, Paris, 1987. Sur la philosophie de Shaftesbury, voir notamment L. Jaffro, éthique de la communica53

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Le modèle anglais A contre-courant des théories républicaines de la liberté développées dans les années 1770, le problème de la forme est posé par le juriste genevois Jean-Louis Delolme, dont l’ouvrage sur la Constitution de l’Angleterre est publié à Amsterdam en 1771 et régulièrement réédité à Paris, Londres ou Genève jusqu’en 1792. Dans les années 1770 le mot république est de plus en plus employé dans le sens de gouvernement non monarchique, ce qui entraîne chez les partisans du statu quo un discours argumenté sur les désavantages et les dangers inhérents aux démocraties et aux Républiques – des considérations sur la taille des états à l’exemple des anciennes républiques livrées à la violence des passions, aux factions et à la corruption56. L’ouvrage de de Lolme combine des arguments historiques et théoriques qui répondent aux questions qui, depuis l’Esprit des Lois et le Contrat social, structurent les oppositions thématiques entre monarchie et république, entre anciens et modernes, aristocratie et démocratie, à propos de la représentation57. Le caractère exemplaire de la liberté anglaise tient selon lui à la manière dont l’unité symbolique de l’état s’est constituée par étapes

tion et art d’écrire : Shaftesbury et les Lumières anglaises, Paris, 1998. Sur la notion de citoyenneté, d’un point de vue comparatif, Citoyen et citoyenneté sous la Révolution française, éd. R. Monnier, Paris, 2006, 1ère partie. 56 «Comparés ces inquiétudes & ces agitations continuelles, inséparables du Gouvernement Républicain, avec ce repos, cette sécurité, dont on jouit sous la protection d’un Monarque. Jugés après cela lequel de ces deux Gouvernemens promet à l’Homme le bonheur le plus solide & le plus constant» (Lefebvre de Beauvray, Dictionnaire social et patriotique, 1770, République, 469). Pour Rouillé d’Orgueil, la République est une chimère : «à moins qu’elle ne fût composée d’êtres parfaits», il ne peut y avoir «d’ensemble ni d’union, tant qu’il n’y aura pas un point central d’où tout émane, & où tout se rapporte» (L’Alambic moral, 1773, 482–483). 57 J.-L. Delolme, Constitution de l’Angleterre ou état du gouvernement anglais comparé avec la forme républicaine et avec les autres monarchies d’Europe, Amsterdam, 1771. Une 22e édition, introduite par J.-F. Spitz, a été publiée chez Dalloz, Paris, 2008 à partir de l’édition de 1822. Une édition en anglais établie sur la 4e éd. (1784) a été publiée par D. Lieberman, Indianapolis , 2007. Sur l’évolution de ces catégories dans le constitutionnalisme, G. Lobrano, République et démocratie anciennes avant et pendant la Révolution, in Révolution et République. L’exception française, M. Vovelle dir., Paris, 1994, 37–66.

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sous l’autorité de la Couronne. Tirant de l’histoire de la Grande Bretagne les raisons de la stabilité de sa Constitution, Delolme s’emploie à démontrer les avantages du gouvernement mixte fondé sur la balance des pouvoirs, en retournant au profit de la monarchie constitutionnelle anglaise les arguments du langage républicain sur la liberté des états. De l’idée que «cette autorité de tous», dont on amuse le peuple n’est «que l’autorité de quelques citoyens puissans qui se partagent la République», il induit que «la seule Constitution qui puisse convenir à un grand état & à un peuple libre [est] celle où un petit nombre délibère & où un seul exécute». Pour tout dire en un mot : une Constitution représentative met le remède entre les mains de ceux qui sentent le mal ; mais une Constitution populaire le met entre les mains de ceux qui le causent.

L’argumentation vise directement Rousseau pour montrer les avantages du système représentatif et la supériorité des lois anglaises (la common law, l’habeas corpus, le jury criminel). La Liberté, […] consiste en ce que chacun, lorsqu’il respecte la personne des autres, & qu’il les laisse jouir tranquillement des fruits de leur industrie, soit sûr de jouir, à son tour, des fruits de la sienne, & que sa personne sera en sûreté,

le reste appartient au gouvernement ; «rien n’est plus chimérique, qu’une égalité, ou même qu’une liberté absolue». Delolme argumente avec Montesquieu et Rousseau pour montrer que la société anglaise n’a nul besoin de vertu, que sa Constitution est à l’abri des dangers qui ont amené la ruine des états libres, le gouvernement de l’Angleterre étant «un Gouvernement absolument neuf»58. On comprend comment le livre a contribué à associer discours libéral et modèle anglais. L’interaction linguistique et l’échange d’arguments autour des concepts contestés  – la république, la représentation, l’égalité – mène à une redéfinition de l’autorité et de la liberté en appui sur une subtile défense du statu quo social et politique59.

Delolme, Constitution de l’Angleterre, successivement pp. 45, 188, 208, 283, 284. 59 Les idées constitutionnelles de Delolme sont reprises en 1789 par les monarchiens, notamment Jean-Joseph Mounier, sans chances de succès dans l’événement et la dynamique des droits de l’homme. L’adoption d’une assemblée unique et du veto suspensif signe l’abandon du modèle anglais par la Constituante. Mais différents arguments seront repris dans les discussions 58

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5. Révolution et république : les grandes révolutions de la liberté Le nom de liberté est si doux, que tous ceux qui combattent pour elle sont sûrs d’intéresser nos vœux secrets. Leur cause est celle du genre humain tout entier ; elle devient la nôtre. […] Au bruit des chaînes qui se brisent, il nous semble que les nôtres vont devenir plus légères ; et nous croyons quelques momens respirer un air plus pur, en apprenant que l’univers compte des tyrans de moins. D’ailleurs ces grandes révolutions de la liberté sont des leçons pour les despotes. Elles les avertissent de ne pas compter sur une trop longue patience des peuples, et sur une éternelle impunité. […] Telle est la source de ce vif intérêt que font naître en nous toutes les guerres de liberté. Tel a été celui que nous ont inspiré les Américains. Nos imaginations se sont enflammées pour eux. Nous nous sommes associés à leurs victoires & à leurs défaites. L’esprit de justice qui se plaît à compenser les malheurs passés par un bonheur à venir, se plaît à croire que cette partie du Nouveau Monde ne peut manquer de devenir une des plus florissantes contrées du globe.

Ce passage de l’Histoire des deux Indes en 1780 sur les treize républiques confédérées (xviii, 52), repris par l’abbé Raynal dans la Révolution de l’Amérique, témoigne d’un moment-clé de la rencontre des concepts de révolution et de république, et du clivage sémantique opéré par Raynal, de l’usage traditionnel du pluriel du mot révolutions aux révolutions de la liberté et à la Révolution de l’Amérique, comme expériences dynamiques tournées vers l’avenir60. Ces expressions marquent une rupture avec le passé qui préfigure l’évolution radicale du concept après la Révolution française. L’impact de la révolution et de la constitution des états-Unis rencontre en France le succès éditorial de l’Histoire philosophique et

sur l’organisation des pouvoirs représentatifs. M. Sonenscher, Sans-Culottes [note 30], 299–301. Orateurs de la Révolution française, éd. F. Furet, R. Halévy, Paris, Gallimard, 1989, 880  –907. Sur les divergences d’opinion à l’égard du modèle anglais, A. Thomson, La référence à l’Angleterre dans le débat autour de la République, Révolution et République [note 57], 133–144. 60 Révolution de l’Amérique par l’abbé Raynal, Londres, 1781, 163. Pour le contexte, H.-J. Lüsebrink / R. Reichardt, Révolution à la fin du 18e siècle, in Mots, n° 16, 1988, 35–68 ; A. Rey, Révolution. L’idée de république n’est plus liée à celle du cycle naturel de la vie, encore exprimé par Alletz en 1761 : «de même que les hommes […] les Républiques se forment, fleurissent quelques siècles, et périssent enfin…» (Encyclopédie, 40, 504).

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politique de Raynal, à laquelle la collaboration de Diderot en 1780 donne une réelle dimension libératrice. La hardiesse du discours philosophique dépasse l’idée de réforme éclairée en légitimant la résistance des peuples à l’oppression. L’histoire du Nouveau Monde met en place un mode d’énonciation qui préfigure l’audace du discours révolutionnaire. L’apport majeur de la philosophie politique de Diderot, les fragments sur l’esclavage et le discours sur la guerre d’Indépendance des colonies anglaises semblent annoncer des bouleversements futurs dans le monde. Dans la fermentation générale des esprits sur fond de réformes et de conflits intérieurs, le mot d’ordre universel est la liberté : la liberté de l’homme, celle d’un citoyen et celle d’un peuple. […] La première de ces libertés est, après la raison, le caractère distinctif de l’homme.61

La Déclaration d’Indépendance de 1776, en affirmant le droit inaliénable de tous les hommes à la vie, à la liberté et à la poursuite du bonheur, donnait une réalité politique aux idéaux des Lumières et prenait valeur d’exemple dans une société de plus en plus politisée. L’intérêt des moralistes pour une «république vertueuse» est d’autant mieux senti qu’il inspire le rejet des préjugés et de l’esprit courtisan qui règne à Versailles, enfin l’aspiration à d’autres critères de reconnaissance que ceux des distinctions héréditaires et des relations clientélaires. Je ne vais jamais à Versailles sans en rapporter une indignation sourde de nous voir assujettis aux caprices de cette foule de valets», écrit l’abbé de Véri en 1778. «Leur ignorance noble, leur dignité servile, et leur prétendue supériorité sur le peuple qu’on rançonne pour les faire subsister, inspirent fortement les idées républicaines62.

Raynal [Diderot], Histoire des Deux Indes, 1780, XI, 24 (III, 194). Sur la logique des droits de l’homme, L. Hunt, Inventing Human Rights : a History, New-York, 2007. 62 Véri, Journal, II, 148 (6/8/1778). Deux ans plus tôt il ne trouvait pas dans l’histoire une république un peu étendue qui soit «préférable à notre monarchie modérée» (ibid., 19, 21/7/1776). «L’histoire des Républiques est plus intéressante pour le moraliste, que celle des Monarchies. C’est que l’historien d’une République est forcé de nous offrir l’histoire du Peuple ; et celui d’une Monarchie ne fait que l’histoire des grands», peut-on lire en 1781 dans le Journal de Paris (n° 42, 168. 11/2/1781). «Necker avoit faci61

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La nouvelle grammaire de la République Le caractère exemplaire de l’expérience américaine prend tout son sens dans le débat général que suscite l’édition en français en 1783 par La Rochefoucauld d’Enville et Benjamin Franklin des Constitutions des treize états-Unis de l’Amérique. L’intensification des débats sur la révolution américaine, la critique des textes constitutionnels, qui opposent aussi bien un pamphlétaire comme Paine à l’illustre abbé Raynal, ou John Adams à Turgot ou Condorcet, montrent que le débat politique et la lutte contre les préjugés a largement débordé le cercle des philosophes et l’establishment des Lumières. La Lettre de Thomas Paine à l’abbé Raynal, incriminant des passages de la Révolution de l’Amérique, où percent en fait les ambiguïtés de l’engagement de la monarchie française dans la guerre d’Indépendance, fera école pour défendre l’honneur de la cause de la liberté. La réponse du «patriote» au philosophe et historien du Nouveau Monde exprime l’essentiel de la transformation radicale accomplie par la Déclaration d’Indépendance et l’union des nouveaux états, à la fois mythe fondateur et creuset de l’intégration nationale : Nous sommes vraiment un autre peuple, notre style et notre manière de pensée ont opéré une révolution plus extraordinaire encore que la révolution politique du pays.63

Le grand ouvrage de théorie politique que fut en son temps la Science de la Législation de Filangieri rend compte de ce tournant politique des Lumières, quand l’écho de la révolution américaine et les débats sur les constitutions des états unis suscitent l’espérance de profonds changements dont la Science expose les fondements législatifs. En revenant sur cette période cruciale des années 1770  –1780 dans le contexte intellectuel napolitain, Vincenzo Ferrone a montré le dynamisme de la réflexion politique des Lumières tardives, en attirant l’attention sur la genèse et les idées force de l’ouvrage de Filangieri, véritable best seller salué dans toute l’Europe comme une synthèse

lement échangé la franchise républicaine contre l’air composé des cours», lit-on encore dans la Correspondance secrète (I, 400, 30/5/1781). 63 Le texte paraît en français en 1783 ; cf. D. Lacorne, La ‘Lettre à l’abbé Raynal’ de Thomas Paine (1782), in Thomas Paine ou la république sans frontières, Ligue des Droits de l’Homme, Paris, 1993, 105–112 (109) ; idem, L’invention de la république. Le modèle américain, Paris, 1991.

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du droit naturel et de la pensée républicaine. Le livre illustre l’élaboration progressive du langage politique dans la perspective d’une constitutionnalisation des droits de l’homme et du citoyen autour des concepts clés de contrat social, de souveraineté, de représentation64. Nul doute que les nombreuses traductions de l’ouvrage n’aient contribué à la transmission des idées de liberté, de justice et d’égalité des droits et à l’apparition d’un nouveau langage propre aux constitutions écrites. En France les débats autour des constitutions américaines et de la constitution française mobilisaient l’opinion quand paraît la traduction française de la Science de la législation. L’analyse renouvelée de l’ouvrage de Filangieri et des débats qu’il a pu susciter en son temps ouvre à une meilleure compréhension des Lumières tardives : les idées politiques radicales ne visaient pas nécessairement une révolution, mais témoignaient d’une volonté de changement et de réformes profondes de la monarchie absolue65. Avec les espérances et les malentendus réciproques qu’elle engendre, la constitution des états unis agit comme un révélateur de la mutation accélérée du champ conceptuel de l’idée de république – autour des notions de liberté, de peuple, de nation, de constitution – déjà transformé par l’expérience américaine. C’est alors que la publication initiée par Franklin des Considérations sur l’Ordre de Cincinnatus de Mirabeau prend un relief particulier. En plus d’être avec la traduction d’un pamphlet américain contre les Cincinnati une attaque violente contre les corps privilégiés et l’aristocratie héréditaire, elle donne une vraie publicité au débat en cours sur les

V. Ferrone, La politique des Lumières. Constitutionnalisme, républicanisme, Droits de l’homme, le cas Filangieri, trad. S. Pipari et T. Ménissier, Paris, 2009. Publié en Italie en 1780 et 1783 pour les 4 premiers volumes, l’ouvrage connut de nombreuses traductions, dont une première traduction française par J.-A. Gauvain Gallois, membre du cercle d’Auteuil et de la loge des Neuf Sœurs (1786–1791). 65 Cette tension renvoie au débat intellectuel qui divise les spécialistes des Lumières depuis les ouvrages de J. Israël sur les lumières radicales, et le lien entre Lumières et révolutions. Voir D. Edelstein, The Enlightenment. A genealogy, Chicago/London, 2010; et les derniers livres de J. Israël, A Revolution of the Mind: Radical Enlightenment and the Intellectual Origins of Modern Democracy, Princeton NJ, 2011; idem, Democratic Enlightenment. Philosophy, Revolution, and Human Rights. 1750  –1790, New York/Oxford, 2011. 64

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constitutions américaines, par l’analyse et la publication d’extraits des principaux textes disponibles66. L’adaptation de Mirabeau mêle discours républicain et arguments de droit naturel pour démontrer la vanité et les dangers des corps héréditaires : les signes de distinctions, s’ils sont «naturalisés» dans la monarchie, blessent la liberté et «sont étrangers au gouvernement et à l’esprit républicain». Toute distinction entre Patriciens et Plébéiens est un affront au premier des droits humains, l’égalité : «le nom d’hommes libres est le premier des titres». Avec une telle institution cette nation libre et sa postérité étaient destinées à la domination d’une «race éternelle d’Aristocrates»67. Le caractère infondé de l’institution de l’Ordre s’appuie sur l’exposé des principes généraux de la législation des états. Par un choix d’articles des différentes Constitutions (Pennsylvanie, Massachusetts, Maryland…) et de la Confédération, Mirabeau présente la nouvelle grammaire de la république : ses principes constitutionnels, fondés sur les droits naturels, essentiels, inaliénables des hommes ; que tout gouvernement tire son droit du peuple, que toute autorité en émane ; que les officiers du gouvernement sont les mandataires, les agents du peuple et lui sont comptables dans tous les tems ; que le gouvernement ne peut être établi que pour l’avantage commun,

Considérations sur l’Ordre de Cincinnatus… par le Cte de Mirabeau… Londres, J. Johnson, 1784. Son ami Chamfort avait assuré la traduction des textes anglais. Pour le contexte, W. Doyle, Aristocracy [note 3], chap. 4 ; F. Quastana, La pensée politique de Mirabeau : républicanisme classique et régénération de la monarchie, Aix-en-Provence, 2007. – «On ne pourroit le croire, lit-on dans les Mémoires de Bachaumont, si ce n’étoit un fait passé sous nos yeux, qu’à l’instant de la naissance de la République Américaine, il se fût élevé dans son sein des membres assez audacieux pour y former une aristocratie» ; le comte de Mirabeau «prouve que la République ne peut être rassurée que par l’extinction absolue de l’Ordre» (Bach., XXIX, 160, 24/7/1785). – Sur les échanges avec l’Amérique, W. Slauter, «Constructive misreadings : Adams, Turgot and the American State Constitutions», The Papers of the Bibliographical Society of America, 2001, 115(1), 33–67 : https://halshs.archives-ouvertes.fr/halshs-00639429. L’Amérique du Nord à l’époque de la Révolution française, AHRF, n° 363, 2011/1. 67 Mirabeau, Considérations, 39, 50. Mirabeau généralise le terme aristocrates, inventé aux Provinces-Unies par les auteurs d’un pamphlet distribué à Amsterdam en 1781 (Au Peuple des Pays-Bas) invitant les patriotes à s’unir contre William V et les aristocrates privilégiés qui gouvernaient la république. W. Velema, Republicans [note 35], chap. 7. 66

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pour la protection et la sûreté du peuple, de la nation, ou de la communauté, pour assurer l’existence du corps politique et procurer aux individus qui le composent la faculté de jouir de leurs droits naturels ; que tout corps politique est une association volontaire d’individus obligés les uns envers les autres ; en suite d’un contrat social, par lequel le peuple entier convient avec chaque citoyen, et chaque citoyen avec le peuple entier, que tous seront gouvernés par certaine loi, d’une manière uniforme, et pour l’avantage commun ; que la jouissance par le peuple du droit de participer à la législation est le fondement de la liberté et de tout gouvernement libre ; que tout peuple a droit de changer son gouvernement, quand ces objets ne sont pas remplis. Suivent des articles contre les privilèges qui sont contraires à l’esprit d’un gouvernement libre ; l’Aristocratie ne sauroit être que nuisible. Il ne doit être accordé ni titres de noblesse, ni honneurs héréditaires68. Une longue note de Mirabeau cite un extrait des Observations de Mably sur les constitutions des états unis. Il exprime sa déception à la lecture de l’ouvrage d’un homme de mérite qu’on ne croyoit pas devoir donner pour premiers conseils aux états d’Amérique de restreindre & de ne pas établir trop entière la Démocratie, la Tolérance religieuse & la Liberté de la Presse.

Dans ces Lettres à John Adams, le moraliste se montrait très sceptique sur les chances de réussite des nouveaux états. «J’ai beau étudier la législation de vos républiques, dit-il ; je n’y trouve point ces rapports qui unissent les intérêts & les volontés des citoyens : je n’y vois point cette harmonie qui tient toutes les parties de l’état dans une sorte d’équilibre & leur donne un même esprit»69. Pour Mirabeau,

Mirabeau, Considérations, 32–36. Souligné dans le texte. Une longue note (80  –83) analyse la différence de nature entre la noblesse anglaise et celle de France. En avril 1788, dans l’adresse Aux Bataves sur le stathoudérat qui invite les républicains hollandais à prendre les armes pour se libérer de la tyrannie du régime orangiste, Mirabeau intègre un tableau des droits de l’homme, base imprescriptible de toute association politique, qui anticipe la déclaration des droits de 1789 (117–138). 69 Mirabeau, Considérations, 51–53. Selon Métra, «le poison républicain qu’il renferme est bien contrebalancé par les grands principes monarchiques dont l’auteur se fait l’apôtre, tels que la restriction de la liberté de la presse, 68

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République, Républicanisme, Républicain  L’Amérique peut, & va même déterminer avec certitude si l’espèce humaine est destinée par la nature à la liberté ou à l’esclavage. Un gouvernement Républicain n’a jamais rencontré dans aucune partie du globe des circonstances aussi favorables à son établissement. […] Faudra-t-il donc croire avec ses ennemis, que les belles idées des Sidney, des Locke, des Rousseau, & de tant d’autres qui ont rêvé le bonheur politique peuvent être l’objet d’une superbe théorie ; mais que l’exécution en est impraticable ?

Mirabeau cite Turgot, qui voyait déjà en 1778 dans la République américaine l’espérance du genre humain : elle doit en devenir le modèle ; elle doit prouver au monde par le fait que les hommes peuvent être libres & tranquilles, & se passer des chaînes de toute espèce que les tyrans & les charlatans de toute robe ont prétendu leur imposer sous le prétexte du bien public. Elle doit donner l’exemple de la liberté politique, de la liberté civile, de la liberté religieuse, de la liberté du commerce & de l’industrie. Elle doit donner l’exemple de toutes les libertés.70

Mirabeau donne en appendice la lettre de Turgot à Richard Price, qui venait d’être publiée en anglais dans ses Observations sur la révolution américaine. Dans cette lettre de mars 1778, Turgot remerciait Price de ses Observations sur la nature de la liberté civile (1776), et lui faisait part de ses réflexions sur les constitutions des états unis. Comment se fait-il que vous soyez presque le premier parmi vos écrivains qui ayez donné des notions justes de la liberté, & qui ayez fait sentir la fausseté de cette notion rebattue par presque tous les écrivains les plus républicains, que la liberté consiste à n’être soumis qu’aux lois, comme si un homme opprimé par une loi injuste étoit libre. Cela ne seroit pas même vrai, quand on supposeroit que toutes les lois sont l’ouvrage de la nation assemblée ; car enfin l’individu a

l’intolérance civile et religieuse etc.» (XVII, 173 , 1/12/1784). – Voir aussi Observations sur le gouvernement et les loix des états-Unis d’Amérique, par M. l’abbé de Mably, Amsterdam, 1784, 131. La quatrième lettre insistait sur la nécessité d’augmenter les pouvoirs du Congrès continental. Les dispositions entièrement nouvelles de la Constitution fédérale ratifiée en 1788 devaient préserver la représentation des états, tout en créant un pouvoir central capable de répondre aux intérêts de la nation. – Sur le contexte, G. Wood, The radicalism of the American Revolution, New-York, 1992. 70 Considérations, 91–95. Voir aussi R. Price, Observations on the importance of the American Revolution, and the means of making it a Benefit to the World, London, 1784. L’édition de 1785 donne une traduction anglaise de la lettre de Turgot (87–105).

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aussi des droits que la nation ne peut lui ôter que par la violence, & par un usage illégal de la force générale.71

La lettre de Turgot montre comment de part et d’autre de l’Atlantique se croisent plusieurs conceptions de la république et de la constitution d’un peuple libre, à partir de l’exemple américain. Sa critique des constitutions américaines porte sur la balance des pouvoirs, où il voit l’imitation sans objet des usages de l’Angleterre. Au lieu de ramener toutes les autorités à une seule, (celle de la nation), l’on établit des corps différens […] comme si cet équilibre de forces qu’on a pu croire nécessaire pour balancer l’énorme prépondérance de la Royauté, pouvoit être de quelque usage dans des Républiques fondées sur l’égalité de tous les Citoyens ; & comme si tout ce qui établit différens corps n’étoit pas une source de divisions72.

Retraçant dans la 9e époque du Tableau des progrès de l’esprit humain, l’étape décisive de la dynamique de la liberté et de l’égalité des droits, Condorcet vise sans le nommer Montesquieu : Ainsi, l’on se vit obligé de renoncer à cette politique astucieuse et fausse, qui, oubliant que tous les hommes tiennent des droits égaux de leur nature même, voulait tantôt mesurer l’étendue de ceux qu’il fallait leur laisser, sur la grandeur du territoire, sur la température du climat, sur le caractère national, sur la richesse du peuple, sur le degré de perfection du commerce et de l’industrie ; et tantôt partager, avec inégalité, ces mêmes droits entre diverses classes d’hommes, en

Mirabeau, Considérations, 185–203 (188). Sur les transferts d’arguments que suscitent, dans le débat sur la constitution française, la réponse de John Adams et le pamphlet de John Stevens contre sa Defense of the Constitutions, W. Doyle, Aristocracy [note 3], 133–135. 72 Mirabeau, Considérations, 189–191. D’après Condorcet, il pensait que «la Constitution d’un grand état Républicain devrait différer peu de celle d’une République fédérative» (Vie de Turgot, Londres, 1786, 272). Turgot voyait dans la création d’assemblées provinciales un risque de révolution dans l’état : «la nouveauté présente, écrit-il à l’abbé Véri, si elle est suivie, peut arriver au point de changer la constitution monarchique. Trente assemblées de province peuvent facilement s’entendre dans des temps de troubles, de faiblesse et de minorité. Elles peuvent former en un instant un congrès, comme en Amérique, qui ait la force de toute la nation. Pour peu que des corps militaires se dégoûtent alors du monarque, voilà la guerre civile légitimée et les principes républicains mis à la place de la constitution monarchique» (Véri, II, 147, 6/8/1778). Pour le Chevalier d’Arc, l’innovation de Necker était un attentat à l’autorité royale, une ébauche dangereuse de gouvernement républicain, susceptible de «dégénérer en despotisme ou en anarchie» (Essais sur l’Administration, 1786, I, 150  –2). 71

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République, Républicanisme, Républicain  accorder à la naissance, à la richesse, à la profession, et créer ainsi des intérêts contraires, des pouvoirs opposés, pour établir ensuite entre eux un équilibre que ces institutions seules ont rendu nécessaire, et qui n’en corrige même pas les influences dangereuses. Ainsi, l’on n’osa plus partager les hommes en deux races différentes […] on fut obligé de reconnaître que tous ont un droit égal de s’éclairer sur tous leurs intérêts, de connaître toutes les vérités ; et qu’aucun des pouvoirs établis par eux sur eux-mêmes, ne peut avoir le droit de leur en cacher aucune. Ces principes que le généreux Sydney paya de son sang, auxquels Locke attacha l’autorité de son nom, furent développés depuis par Rousseau, avec plus de précision, d’étendue et de force, et il mérita la gloire de les placer au nombre de ces vérités qu’il n’est plus permis, ni d’oublier, ni de combattre.

En publiant les réflexions de Turgot, Mirabeau anticipait lui-même en note sur la destruction des corps intermédiaires dans la république : Il ne doit y avoir qu’une Société dans l’état ; & surtout qu’une Société qui prétende à se mêler des affaires publiques. Cette Société qui constitue la République est composée de tous les Citoyens ayant âge d’homme & jouissant de leur raison : hors delà il ne doit y avoir que des individus & des familles […] lesquelles n’ont aucun droit en qualité de corps ou de familles. Les liaisons sont sans doute permises, les Sociétés libres de commerce sont utiles, les rapports de bienfaisance doivent être encouragés ; mais seulement lorsqu’il n’en résulte aucune Association usurpatrice des droits de la République, & propre à introduire l’inégalité entre ses membres (109).

Dans ces réflexions sur la constitution, l’imbrication des vocabulaires montre la difficulté à penser le pouvoir politique légitime, le gouvernement d’hommes libres et égaux par nature, autrement que comme expression de l’agir du corps politique tout entier, de la totalité du peuple ou de la nation. La scène politique en construction est incompatible avec une société d’ordres ; elle implique, avec la suppression des corps privilégiés, contraires aux intérêts de la république, de la chose publique, l’unité du pouvoir qui agit au nom de tous et dans l’intérêt de tous73. La constitution de la république, au sens encore polysémique du mot constitution  – entre norme juridique et règle écrite d’organisation des pouvoirs – ne peut se concevoir en dehors de la représentation de l’union du corps collectif qui

Sur le problème de la représentation de l’unité politique dans la conception moderne de l’état (Hobbes, Rousseau), G. Duso, Constitution et représentation : le problème de l’unité politique, 1789 et l’invention de la constitution, dir. M. Troper et L. Jaume, Paris, 1994, 263–274.

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la fonde. Le Serment du Jeu de Paume de David devait traduire cette dimension symbolique de scène politique légitimante du pouvoir constituant à travers la représentation de l’unité de la volonté de la nation74.

II. République et Révolution 1789–1800 Dans un article de référence sur les catégories historiques de champ d’expérience et d’horizon d’attente, Reinhart Koselleck remarquait que le républicanisme a acquis avec le temps un autre caractère que le concept classique de res publica : saturé d’expérience, il est devenu au moment de la Révolution française un concept d’attente qui anticipe dans la théorie la constitution future de la république. Il permet d’actualiser les promesses de la liberté dans le champ de l’action politique, afin de substituer le règne des lois à la domination de l’homme sur l’homme. Pour Kant la république est une fin et pour désigner la voie qui y mène il emploie le mot républicanisme. Le terme implique le principe du mouvement historique «dont la progression constitue un véritable impératif moral de l’action politique»75. Avec l’élargissement sans précédent de la communication et le progrès des opinions publiques se met en place avec la Révolution française une culture européenne et cosmopolite redoutable pour les monarchies en place. Des lectures contradictoires de Montesquieu et de Rousseau aux échanges entre penseurs anglais et français sur la civilisation, le déclin et la chute des empires, les multiples transferts dans le domaine de l’économie politique et de la philosophie morale ont contribué à ouvrir des perspectives de réforme des états d’Europe. Dans les colonies anglaises d’Amérique, aux Pays-Bas, la réédition des textes du républicanisme anglais, les traductions des philosophes français importées de Londres ou d’édimbourg, l’esprit des

P. Bordes, Le Serment du Jeu de Paume de J.-L. David, Paris, 1983. L’intention de David en 1790 était de donner une représentation complète de la Révolution à travers la scène du 20 juin 1789 à Versailles. 75 R. Koselleck, Le futur passé. Contribution à la sémantique des temps historiques (1979), trad. J. et M.-C. Hoock, Paris, 1990, III, chap. 5. 74

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Lois, la philosophie politique de Rousseau avaient inspiré l’esprit de liberté et renouvelé le langage républicain. Avec l’indépendance des treize colonies, la «révolution des patriotes» aux Pays-Bas, le discours républicain d’opposition à la monarchie absolue se radicalise sur l’horizon des «révolutions de la liberté»76. L’élaboration de la constitution des états-Unis mobilise de nouveaux arguments. Dans une grande république commerçante dénuée d’aristocratie héréditaire, l’idée d’une constitution mixte n’a plus de sens. L’argument essentiel est qu’à travers les élections, la constitution des états et l’état fédéral préservent la garantie de la liberté, basée sur le consentement de tout le peuple américain, seule source légitime du pouvoir77. En Europe, après l’échec des patriotes aux Pays-Bas, l’agenda républicain demeurait aussi incertain que le temps politique des révolutions, par nature imprévisible. L’expérience de la révolution américaine pouvait illustrer le schéma idéologique qui opposait les chances d’accès à la liberté d’un peuple nouveau à celles de nations vieillies où la renaissance de l’état ne pouvait être que longue et difficile78. Quand Brissot et Condorcet publient respectivement en 1787 Observations d’un républicain et Sentiments d’un républicain sur les administrations provinciales et les états généraux, le substantif républicain caractérise l’esprit politique qui les anime, le souci

W. Velema, Republicans [note 35]; Republicanism : a shared European heritage, M. van Gelderen et Q. Skinner ed., Cambridge, 2002, 2 vol.; Freedom and the Construction of Europe, M. van Gelderen et Q. Skinner ed., Cambridge, 2013, 2 vol.; G. Wood (1969), La création de la République américaine 1776–1787, trad. F. Delastre, Paris, 1991. 77 J. N. Shklar, Montesquieu and the new republicanism, in Machiavelli and Republicanism, G. Bock et al. ed., 1993, chap. 13, 265–279. Pour T. Paine la constitution mixte à l’anglaise n’a plus aucun sens: «The two first [powers], by being hereditary, are independent of the People ; wherefore in a constitutional sense they contribute nothing towards the freedom of the State» (Common Sense, in The writings of Thomas Paine, ed. M.D.Conway, New York, 1894, I [online Liberty Fund]). 78 Diderot oppose dans l’Histoire des Deux Indes le modèle de la révolution américaine au référent anglais du 17e siècle, à la «longue suite de révolutions» entre le peuple britannique et ses souverains, processus nécessaire à la régénération d’un corps politique corrompu (G. Goggi, Quelques modèles de révolution dans l’Histoire des deux Indes, in La légende de la Révolution, C. Croisille dir., Clermont-Ferrand, 1988, 27–38). 76

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de l’intérêt public. Le débat portait plus sur les modalités de représentation politique que sur la nature du régime79. La résistance aux réformes et l’intransigeance de la noblesse dans la crise finale de la monarchie font remonter à la surface tous les arguments contre l’aristocratie et provoquent la campagne contre les privilèges et la convocation des états généraux qui signent la faillite de l’appareil d’état monarchique. La force de la Révolution de 1789 tient au caractère décisif de la mobilisation populaire et de la révolution municipale qui assure en juillet la victoire du Tiers à l’Assemblée nationale et l’affirmation des principes républicains dès la Déclaration des droits de l’homme et du citoyen. Du serment du Jeu de Paume à la prise de la Bastille, la révolution de la souveraineté s’effectue sur le registre de l’action et de la parole ; elle se fait à Paris sur le mot d’ordre des patriotes qui court de l’assemblée du Musée aux jardins du Palais Royal, Aux armes citoyens ! En quelques jours de la mi-juillet, dans une sphère publique éclatée où se combinent liberté créatrice et conscience de l’urgence pratique, discours et rituels improvisés inventent autour du symbole de la Bastille la notion moderne de Révolution, à l’origine des transformations structurelles durables de la République80. République dans le discours révolutionnaire Sans être centrale en France dans le moment révolutionnaire, la notion de république est inscrite en creux dans les perspectives de

En 1782, dans De la vérité (1782), Brissot vante les avantages de la république et du gouvernement mixte (251). Dans Qu’est-ce que les parlemens en France (La Haye, 1788) Lescène Desmaisons oppose le sujet d’une monarchie et le républicain qui «sacrifie tout à sa patrie» parce que sa vertu le recommande aux emplois publics, à l’aristocrate qui a le pouvoir par son rang et chez qui la voix de l’intérêt privé l’emporte. 80 W. Sewell, Political events as structural transformation : Inventing Revolution at the Bastille, in Theory and Society, 25/6, 1996, 841–881. L’analyse du discours reconstruit le trajet qui, de la formule d’engagement des députés de Versailles à l’effet d’objectivité des récits des porte-parole, conduit au processus symbolique complexe qui structure l’événement fondateur de l’identité nationale. R. Balibar, L’Institution du français. Essai sur le colinguisme des Carolingiens à la République, Paris, 1985, 112–128 ; H.–J. Lüsebrink et R. Reichardt, Die Bastille, Frankfurt, 1989. 79

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liberté et d’égalité des droits, à l’intérieur d’un champ conceptuel en pleine mutation, où les notions de nation, de peuple, de citoyen, de loi, de liberté et de constitution prennent une importance décisive. L’interrogation de la fréquence du mot dans la base Frantext de 1788 à 1800, montre sans surprise un usage relatif de république trois fois plus fréquent dans la séquence 1792–1795 que dans la séquence précédant 1792, et un léger fléchissement par la suite81. Reste que la fréquence absolue totale du mot république dans le discours révolutionnaire de 1789 à 1799 (520) reste modeste relativement aux termes omniprésents de loi/s (2635), peuple (2548), liberté (2066), citoyen/s (1479), nation (1406), constitution (940), patrie (788). Mais la famille du mot république est tout de même très présente, comme celle de l’égalité (1004), et des droits, puisqu’on compte 882 formes du substantif ou de l’adjectif, et que la famille du mot s’enrichit alors de plusieurs néologismes (républicaniser, républicainement…). Dans la base, l’auteur «républicain» par excellence est Camille Desmoulins, avec son Vieux Cordelier, loin devant les Discours de Robespierre. Pour le Directoire, les Œuvres de Sieyès et l’Essai sur les Révolutions de Chateaubriand se partagent les plus fortes fréquences. Ce qui n’induit rien sur le républicanisme des auteurs ; Chateaubriand pensait que «c’est une grande folie que de vouloir donner la liberté républicaine à un peuple qui n’a plus de vertu»82. On sait que Desmoulins tient un discours républicain dès 1789 dans La France libre et Les Révolutions de France et de Brabant83. Ce Soit dans l’ordre chronologique des fréquences de 4 années : 106, 312 et 277. La base retient 61 textes pour la période 1789–1799, comptant plus de 3 millions 600 mille mots. 82 Essai sur les Révolutions anciennes et modernes, Londres, 1797, II, x. Chateaubriand inscrit les gouvernements dans le cycle naturel des âges d’une nation : «la liberté entière aux sauvages, la république royale aux pasteurs, la démocratie dans l’âge des vertus sociales, l’aristocratie dans le relâchement des mœurs, la monarchie dans l’âge du luxe, le despotisme dans la corruption». 83 Dès 1789 Desmoulins fait dans La France libre (chap. 6) une profession de foi républicaine : «Il est pourtant chez les peuples les plus asservis, des âmes républicaines. Il reste encore des hommes en qui l’amour de la liberté triomphe de toutes les institutions politiques […] Je me déclare donc hautement pour la démocratie». Dans les Révolutions de France et de Brabant, l’emploi de l’adjectif républicain reste polysémique. 81

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n’est pas le cas de Sieyès qui en juillet 1791, dans sa controverse avec Thomas Paine sur le républicanisme, associe la liberté civile à la monarchie : Je la préfère, parce qu’il m’est démontré qu’il y a plus de liberté pour le citoyen dans la monarchie que dans la république. […] dans mon dessein d’avancer toujours vers le maximum de liberté sociale, j’ai dû passer la république, la laisser loin derrière, et parvenir enfin à la véritable monarchie (Moniteur, IX, 137–139).

L’étude des voisinages dans la base montre que les cooccurrences les plus fréquentes, en dehors de la référence nationale (France, français/e, plus de 100 coocc.), sont les termes de liberté (46) et de monarchie (46), traduisant l’évolution de l’emploi du terme à partir du moment où le républicanisme s’oppose au système monarchique, la notion de liberté demeurant l’instance de légitimation du discours politique. L’analyse lexico-sémantique réalisée à l’Université de Trieste sur les Œuvres politiques de Marat, de Saint-Just et les discours de Robespierre à partir de ses Œuvres en 10 volumes, met en évidence les différences de fréquence selon les auteurs. Chez Marat, le mot république ne vient qu’au 74e rang des mots à forte valeur socio-politique, derrière les notions clés d’Assemblée nationale, liberté, citoyens, patrie, nation, hommes, ennemis, patriotes, armée, état, constitution, guerre, soldats, justice, lois, révolution, représentants, faction, société, principes… 84. Dans le discours robespierriste l’analyse des fréquences montre qu’en valeur relative, République ne vient qu’au 33e rang, derrière les notions clés de peuple, Assemblée nationale, liberté, citoyens, hommes, constitution, société, principes, nation, patrie, révolution, patriotes, mais aussi derrière le je et le nous du discours politique (140  –141). En revanche la république est en bonne place dans le discours de Saint-Just (178–79), au deuxième rang après peuple ; viennent ensuite les notions de liberté, La felicità è un’idea nuova in Europa. Contributo al lessico della rivoluzione, a cura di Cesare Vetter, Trieste, E.U. Trieste, 2005, t. I, 122–141, liste des plus fortes fréquences de mots et d’expressions, 138–140. Les expressions les plus fréquentes chez Marat (160  –61), comme amis de la liberté (429), bon/s citoyen/s (518), patriotes bons (266) s’opposent aux expressions contraires : mauvais sujet/s (68), mauvais citoyens (49), faux patriotes (25), tous les ennemi/s de la révolution (623), de la patrie (363), de la liberté (320), du peuple (35).

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lois, état, citoyen/s, hommes, représentants, gouvernement, nature, patrie, droit, vertu… Le je vient après vous et nous, qui marquent une forte polarisation du discours politique comme chez Marat : on remarque la multiplicité des ennemis en regard des ami/s de la liberté (6) : ennemi/s du peuple (24), de la république (23), de la révolution (22), de la liberté (11), de la patrie (11). Le laboratoire de la république s’inscrit dans un champ sémantique instable dans un temps de guerre et de révolution. La république est au centre de ces affrontements, mais l’idée républicaine n’est pas réductible au jacobinisme ou à la période de la terreur. Elle s’impose progressivement dans les événements et se construit dans les luttes d’opinion à l’Assemblée nationale et dans le public. L’interaction des différents courants républicains se poursuit dans une dynamique d’émancipation qui n’est plus le monopole de l’élite. Ce qui est nouveau est que la critique des institutions ne se fait plus sur le mode idéal de civilité et de raffinement de la société éclairée, mais dans la vivacité de la communication civique et la chaleur des passions d’une société en révolution. Les enjeux de la république sont au centre de la pratique quotidienne des citoyens au sein d’un espace public élargi et dans la réalité vivante des craintes et des convictions partagées. Reste à voir, à travers les grands moments de sa mise en œuvre, comment la Révolution a pu donner une réalité politique à l’idée républicaine et à ses valeurs dans la perspective d’une institutionnalisation des droits et de la loi dans l’état républicain. 1. Le processus d’émergence du républicanisme dans l’espace public La passion anti-aristocratique et anti-absolutiste atteint son plein développement avec la réunion des états généraux entraînant en quelques mois, avec la révolution de la souveraineté, la rupture avec le passé monarchique et le rejet des privilèges et des prérogatives de la noblesse85. La radicalité réaffirmée du moment révolutionnaire

Sur la radicalité de 1789, F. Furet et R. Halévy in Orateurs de la Révolution [note 59], Introduction ; id., La monarchie républicaine : la Constitution de 1791, Paris, 1996. Sur la portée politique et philosophique de la Révo-

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de 1789, sa portée d’événement philosophique (Marcel Gauchet), devrait permettre de lever les ambiguïtés du discours historique : à l’été 1792 quand l’insurrection populaire provoque la chute de la royauté, la France ne bascule pas d’un coup de la monarchie dans la république. L’habitude des historiens de parler de monarchie constitutionnelle pour désigner la période qui précède fausse la nature de la transition qui mène de 1789 à 1792, et de la constitution de 1791 à celle de 1793. En septembre 1789, l’Assemblée organise les pouvoirs de la nation et du roi et déclare le gouvernement monarchique sans chercher à le définir86. Les principes de la Déclaration du 26 août 1789 placés sous le signe de la liberté et de l’égalité des droits constituent le laboratoire de la république à venir. Il est déclaré que toute autorité émane de la nation, mais le régime mis en place par la Constituante n’est pas pour autant républicain, puisque le roi héréditaire garde des prérogatives en tant que chef du pouvoir exécutif et en matière de politique étrangère, et que le veto législatif lui donne le pouvoir de sanctionner les textes de loi. C’est pourquoi la formule de royauté constitutionnelle proposée par Guillaume Glénard pour qualifier ce régime nous semble préférable à celles de monarchie républicaine ou de monarchie constitutionnelle. Après l’avoir suspendu de ses fonctions lors de sa fuite, les Constituants offrent au roi l’acte constitutionnel adopté le 3 septembre 179187. Le texte distingue la souveraineté (elle appartient à la nation, III art. 1) du gouvernement (Le gouvernement est monarchique : le pouvoir exécutif est délégué au roi, III art. 4), mais le discours public entretient lution française, M. Gauchet, La révolution moderne. L’avènement de la démocratie I, Paris, 2007, chap. v. 86 En fait l’accord sur la définition semblait introuvable ; cf. A. Aulard, Histoire politique de la Révolution française, Paris, 1901, 54. Il faudra les journées d’octobre pour que le roi, exclu du pouvoir constituant, se plie à la formule d’acceptation pure et simple de la Constitution que l’Assemblée lui présente. 87 G. Glénard, L’exécutif et la Constitution de 1791, Paris, 2010, chap. II : L’acceptation de la royauté constitutionnelle. – Le journaliste Lemaire parle d’une France «monarchi-républicaine» (119e Lettre bougrement patriotique, cité par F. Brunot [note 3], IX/2, 735). Le Catéchisme des aristocrates, voit dans le ci-devant Royaume une république fédérative des Départements, la monarchie n’existe plus, seul réchappé le titre de roi (1790, 17). Le mot régime en politique «équivaut à administration, à gouvernement» ; Chantreau, Dictionnaire national et anecdotique (1790), Limoges, 2008.

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l’ambiguïté sur le sens de ces notions politiques, par exemple en désignant le roi comme chef de la nation. On ne peut que souligner avec le juriste le rôle des circonstances dans l’établissement progressif de la constitution et la responsabilité du roi dans son échec politique. Louis XVI ne fut jamais un roi patriote et après sa fuite se servit des pouvoirs que lui redonnait la constitution pour faire le jeu de la contre-révolution. L’insurrection du 10 août est la conséquence d’une crise politique insoutenable quand les pouvoirs constitutionnels attribués au roi avec le veto législatif deviennent inadaptés à l’état de guerre. On peut s’interroger de même sur le rôle des circonstances dans l’élaboration des constitutions républicaines de 1793 et de l’an III, qui seront toutes les deux rattrapées par la conjoncture politique. Les principes de la Déclaration des droits de 1789 demeurent le socle de référence des constitutions de la République française depuis 1946 et, depuis 1971, ses dispositions font partie du bloc de constitutionnalité des lois. Ses principes qui mettaient les droits et la loi au cœur de la fondation du nouvel ordre politique étaient sous la Constituante et la Législative, le compas et la boussole de ceux qui osaient déjà se déclarer républicains dans l’espace public. A l’Assemblée nationale, l’effet Rousseau est particulièrement remarquable au moment de son élaboration, avec la primauté donnée au pouvoir législatif et à la loi comme expression de la volonté générale. Des arguments contraires s’intègrent dans un système ambigu où les droits naturels et la centralité de la loi finissent par se conjuguer88. L’exceptionnelle liberté de la presse jusqu’au 10 août permet de cerner au mieux les usages discursifs du vocabulaire républicain. Il convient de distinguer différents niveaux de discours pour rendre compte des progrès du républicanisme jusqu’à la chute de la royauté, principalement le discours d’assemblée et celui qui se déploie dans l’espace public.

R. Barny, Prélude idéologique à la Révolution française. Le rousseauisme avant 1789, Paris, Les Belles Lettres, 1985. M. Gauchet, La Révolution des droits de l’homme, Paris, 1989.

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Les usages du vocabulaire républicain A la Constituante, la généralisation du lexique républicain dans le discours politique et le précédent des constitutions américaines entraîne, dans les discussions sur l’organisation des pouvoirs, une polarisation des emplois du mot république comme forme de gouvernement, quels que soient les arguments des orateurs89. Qu’ils soient historiques, comme chez l’abbé Maury qui oppose la France-monarchie à la France-république pour défendre la prérogative royale au nom de la continuité (582), qu’ils soient empiriques ou théoriques au nom de l’unité de l’état (Mirabeau, 747), du tout de la nation comme chez Sieyès, les arguments s’opposent à la république et notamment à la république fédérative. La France n’est point une collection d’États; elle est un tout unique, composé de parties intégrantes […] Tout est perdu, si nous nous permettons de considérer les municipalités qui s’établissent, ou les districts, ou les provinces, comme autant de républiques unies seulement sous les rapports de force ou de protection commune» (1023). Les réserves sur la taille des états (Mounier, 880) rejoignent celles qui opposent le caractère du peuple Français à celui d’un peuple neuf (Barnave, 30).

Les arguments se croisent sur les inconvénients d’introduire des formes républicaines dans la constitution alors que l’assemblée s’en défend. En juin 1790, le journaliste Loustalot remarque l’auto-censure qui règne à l’Assemblée, y compris chez les députés patriotes qui, dès qu’il s’agit des intérêts du roi, «se condamnent au silence, de peur de prêter le flanc à cette imputation si souvent répétée, qu’ils sont livrés à un parti opposé au roi, et qu’ils veulent faire de la France une République».90 Dans la discussion sur la révision de la Constitution en août 1791, Barnave reprend à propos du cens électoral l’opposition entre démo-

Les députés semblent partager l’opinion de Rabaut Saint-étienne qui déclare le 1er-9–1789 dans la discussion sur le veto : «Il est impossible de penser que personne dans l’Assemblée ait conçu le ridicule projet de convertir le royaume en république», Opinion de Rabaut Saint-étienne, cité par Aulard, Histoire politique [note 86], 52. Le comte d’Antraigues reprend les arguments sur la taille et les mœurs (Quelle est la situation de l’Assemblée nationale ? 1790). Les références suivantes renvoient aux textes publiés dans Orateurs de la Révolution [note 59]. 90 Avis à la nation sur les dangers de la chose publique, in Rév. Paris, n° 49, 12–19 juin 1790, 560. 89

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cratie (ancienne) et gouvernement représentatif (moderne), déjà développée par Sieyès en 1789, assorti de l’argument répété à l’envi par les adversaires de la république, que la démocratie pure n’existait dans les petites républiques de Sparte et d’Athènes qu’au prix de l’esclavage du plus grand nombre (43–44). Sieyès avait exposé en septembre 1789 sa conception de l’administration et du système représentatif. Distinguant concours médiat et immédiat des citoyens à la loi, il opposait terme à terme démocratie et système ou gouvernement représentatif, législation représentative : Ce concours immédiat est ce qui caractérise la véritable démocratie. Le concours médiat désigne le gouvernement représentatif. La différence entre ces deux systèmes politiques est énorme. […] je soutiens toujours que la France n’est point, ne peut pas être une démocratie ; elle ne doit pas devenir un État fédéral, composé d’une multitude de républiques, unies par un lien politique quelconque. La France est et doit être un seul tout, soumis dans toutes ses parties à une législation et à une administration communes. Puisqu’il est évident que cinq à six millions de citoyens actifs ne peuvent point s’assembler, il est certain qu’ils ne peuvent aspirer qu’à une législature par représentation (1025–26).

Sieyès répondait à la position démocratique de Pétion qui, dans la discussion sur le veto, défendait les droits de la nation à être consultée en cas de différend : «la législature ne peut elle-même lever le veto»91. En renvoyant la démocratie à la politique des cités au nom de la spécialisation des travaux comme facteur de progrès de la société, Sieyès passait outre à ce qu’il reconnaissait lui-même comme l’essence d’un gouvernement libre, le lien entre l’obligation d’obéir à la loi et le droit de tout citoyen d’y concourir. L’espace public démocratique La valorisation extrême de la centralité législative et la distinction entre citoyens actifs et passifs allait à l’encontre de la dynamique révolutionnaire d’investissement de l’espace public par les citoyens. Le choix de la décentralisation, la reconnaissance d’un pouvoir municipal étendu à la police, nécessaire pour neutraliser la contre-révolution, comportait le risque pour l’Assemblée de voir son autorité débordée par les pratiques démocratiques locales et l’idée

AP, VIII, 581–584. Moniteur, I, 436.

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fédérative. Ces contradictions ne peuvent seules rendre compte des progrès de l’idée républicaine de 1789 à 1792. Ils sont liés tant aux conditions pratiques d’émergence du républicanisme dans l’espace public qu’à l’occasion qui a en a validé l’expression dans l’opinion, la crise de Varennes. Après la fuite du roi la république peut être perçue dans le public comme une alternative possible à la royauté. L’expérience de la révolution montre que si les droits de l’homme et du citoyen peuvent être déclarés d’en haut, leur réalisation politique vient des citoyens eux-mêmes qui les mettent en pratique en se reconnaissant mutuellement la faculté d’agir dans l’espace public pour les défendre. C’est ainsi que sous la Constituante la république – la chose publique – est mise en acte par les citoyens dans un même esprit de défense de la liberté et de l’égalité des droits : de la révolution municipale aux fédérations de 1790, puis dans la crise de Varennes, les patriotes anticipent dans la pratique la vita activa de la république. En 1789 le souci d’informer avait eu raison de la censure, mettant les délibérations de l’Assemblée sous le signe de la publicité. La révolution du journal est lancée par des patriotes engagés dans la bataille d’opinion, comme Brissot ou Mirabeau. La liberté de la presse donne naissance à une nouvelle figure, l’écrivain, le journaliste patriote, qui au-delà d’une fonction d’information assume une fonction critique au nom d’une éthique de la vérité, voire une magistrature civique92. Du Patriote françois de Brissot aux Annales Patriotiques de Carra, de l’Ami du Peuple de Marat aux Révolutions de France et de Brabant et aux Révolutions de Paris, où s’illustrent Desmoulins et Loustalot, tous se posent en observateurs critiques et revendiquent leur liberté de parole comme moyen d’éclairer l’opinion. L’explosion de la presse met la population parisienne au centre d’une révolution de l’information et de la communication dans un espace symboliquement remodelé par l’installation du roi et de l’Assemblée à Paris après les journées d’octobre. L’action et la réception des imprimés s’articulent sur un espace ouvert à des manifestations

C. Labrosse et P. Rétat, Naissance du journal révolutionnaire. 1789, Lyon, 1989. J. Popkin, Revolutionary news. The Press in France. 1789–1799, Durham, 1990.

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diversifiées dans les lieux publics, où les discussions et les résolutions sont perçues comme la libre expression des vœux des citoyens. Une sociabilité nouvelle s’organise à l’initiative des acteurs de la révolution municipale. Les patriotes du district des Cordeliers, qui compte des personnalités de premier plan comme Danton, Desmoulins et Marat, forment dès d’avril 1790 le noyau de la Société des Amis des Droits de l’Homme, le célèbre club des Cordeliers, qui se trouve avec une continuité remarquable à la pointe du combat républicain. Le Cercle social réunit les assemblées fédératives des Amis de la Vérité à partir d’octobre 1790 dans le Cirque du jardin du Palais-Royal, lieu symbolique où s’étaient ouvertes les premières tribunes de la liberté. Les sermons civiques de l’abbé Fauchet y attirent des milliers d’auditeurs tandis que La Bouche de Fer de Bonneville donne une grande publicité aux débats. Dès le premier numéro le journaliste met en avant le rôle médiateur de l’opinion chez un peuple libre. Le Cercle social organise des discussions sur tous les sujets de société ; la réflexion critique sur la constitution s’amplifie quand l’Assemblée décrète au printemps 1791 de limiter le droit de pétition, ouvrant la voie au thème de la sanction des lois. Ces clubs se développent à distance du club des Jacobins et sont des lieux privilégiés de débats entre patriotes, prêts à relayer l’information dans un public concerné. Comme la première société fraternelle, celle de Dansart, les sociétés de quartier accueillent des femmes et ont un rôle d’éducation civique. La nouvelle sociabilité politique, sans se démarquer des idéaux des Lumières, se différencie de la sociabilité élitiste proche du pouvoir. Les journalistes patriotes, hommes de lettres pour la plupart, sont au centre d’une action publique où tous les modes et supports d’expression et de lecture s’additionnent, des cercles privés à l’espace urbain et des lieux publics aux assemblées délibérantes. C’est à François Robert que revient l’initiative de la mise en acte précoce du langage républicain avant que la fuite du roi ne provoque un débat public sur la question de la royauté. Avocat originaire du pays de Liège, membre des Jacobins et de plusieurs sociétés fraternelles, il est le premier avec sa femme Louise de Kéralio à aborder la question de la république dans le Mercure national. Le cercle de patriotes qui se réunit chez les Robert et participe au journal témoigne de l’engagement de gens de lettres éminents dans la révolution et la république sur la base d’une réflexion sur le droit et 155



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l’économie politique. Quand Robert organise le comité central des sociétés fraternelles en mai 1791 la tribune du Cercle social jusque là réservée aux abonnés de La Bouche de Fer s’ouvre à tous les orateurs, aux Cordeliers et aux sociétés fédérées. C’est de cette pratique de communication qui associe divers niveaux socio-culturels et de l’invention du processus civique d’organisation des discussions sur la base de convictions partagées qu’a pu émerger, à l’horizon d’une Constitution libre basée sur les droits de l’homme et du citoyen, une opinion républicaine qui s’exprime dans des brochures, des adresses et des pétitions jusqu’à la grande manifestation du 17 juillet 179193. Le républicanisme est alors un phénomène d’opinion qui associe une critique des prérogatives accordées au roi à la défense des principes républicains de la Déclaration des droits. L’appropriation de l’adjectif républicain par les patriotes se heurte autant à son usage partisan qu’à l’instabilité sémantique de la notion de république. L’usage du substantif républicain en 1789 est plutôt péjoratif, qu’il soit employé comme synonyme de démocrate, démagogue ou enragé, ou banalisé avec d’autres termes de parti comme aristocrate ou modéré : «C’est vous, aristocrate, républicain ou démocrate, qui êtes l’ennemi du peuple et du Roi», déclare l’abbé de Barruel dans Le patriote véridique (1789). Comment aurais-je prévu, écrit Mounier en novembre, un tel renversement des institutions, «que Paris deviendrait une république, ayant une armée complète à ses ordres, disposant à son gré du produit des impositions, et de tout ce qui, précédemment, était régi par le gouvernement (si toutefois on peut donner le nom de république à la plus violente anarchie)»94.

La Bouche de Fer de Bonneville (oct. 1790  –juillet 1791 : reprint Edhis, 7 vol., Paris, 1981) est une source de premier plan sur le mouvement démocratique et républicain de 1791 et sur cette première période du Cercle social ; cf. G. Kates, The Cercle social, the Girondins, and the French Revolution, Princeton, 1985. – La mission affichée et mise en pratique par les Cordeliers est de protéger les citoyens contre l’arbitraire, de surveiller les autorités et d’alerter l’opinion. Sur ces vecteurs du débat public à Paris jusqu’au 10 août, R. Monnier, L’espace public démocratique. étude sur l’opinion à Paris de la Révolution au Directoire, Paris, 1994, chap. 1 et 2.  – Sur le cercle du Mercure national et le journaliste Robert, voir le chapitre 6 de mon livre, Républicanisme [note 2] : Le langage républicain en acte. 94 Orateurs [note 59], 919. Selon P.-N. Chantreau (Dictionnaire national, 1790) l’usage donne à démocrate le sens contraire d’aristocrate dans 93

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On note aussi l’usage sur le mode dépréciatif de néologismes plus ou moins éphémères, comme républiciste ou républicisme. Une brochure de 1790 déplore que la France n’ait fait que traverser la liberté en passant du despotisme à l’anarchie, et que les républicains qui citent souvent Rousseau ne suivent pas «ce qu’il y a de meilleur dans les principes de ce républiciste, qui, quoiqu’il ait dit avec raison que, du mépris de la religion naît celui des devoirs, avoit, ainsi que Voltaire, l’abbé Reynal, et plusieurs autres philosophes, préparé d’avance les esprits à une révolution, en affoiblissant notre attachement à la religion de nos pères» 95. Les usages du mot république entretiennent l’équivoque. «Qu’est-ce qu’une République ?/ Un état régi par des lois», lit-on en 1789 dans le Catéchisme d’un peuple libre. «Qu’est-ce qu’une vraie Monarchie ?/ Une République». Dans un article sur le serment civique Loustalot joue sur la polysémie des mots pour réfuter les arguments du député monarchien Bergasse. «Il faudroit commencer par s’entendre sur le mot république ; il n’y en a pas de plus équivoque en politique», écrit-il. Si par république on entend un état où le peuple a le pouvoir souverain, une monarchie est évidemment une république ; car, dans tout état légitime, la loi doit être l’expression de la volonté générale. Or, pour que la loi puisse être l’expression de la volonté générale, il faut que le corps de la nation exerce la souveraineté […] Mais si M. Bergasse entend le mot république dans le sens vulgaire, c’està-dire, un état où le pouvoir exécutif se trouve entre les mains de plusieurs, il a raison de dire que nous n’aurons pas une constitution républicaine.96

l’acception qu’il a prise – «synonyme de mauvais citoyen et pire encore» – dont il souligne l’usage abusif. Démagogue s’applique à l’aristocrate hypocrite «qui cherche à étouffer son frère le démocrate en le serrant dans ses bras». 95 Qui est-ce donc qui gagne à la Révolution ? s.l., 1789, 18–19. – Figure courante chez les adversaires de la république : «Toute république et surtout les démocraties sont en équilibre entre deux principes, l’anarchie et le despotisme d’un seul ou de plusieurs. Equilibre bien difficile à garder», Plan d’une démocratie (écrit en 1786 et publié en 1793, II, 81). – Autre figure négative, celle de la démagogie associée au républicisme en mars 1791 dans un Avis au Français sur les clubs (Aulard, Jacobins, II, 240). Sur le mode plaisant, républichien fut inventé contre monarchien (F. Brunot [note 3], IX/2, 839). 96 Du serment civique, in Rév. Paris, n° 31, 6–13 février 1790., 1–17. – Pour la lettre de Bergasse, Orateurs [note 59], 134–135. Il écrit qu’il refusait de prêter serment à une constitution qui n’était pas une constitution libre, qui n’était même pas une constitution, n’étant ni républicaine ni monarchique.

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En fait le journaliste estimait la formule du serment à la constitution décrétée d’enthousiasme par l’Assemblée contraire à la souveraineté du peuple : Jurer de maintenir une constitution qui n’est pas encore faite, jurer de la maintenir par cela seul qu’elle est l’ouvrage de l’assemblée, accepté par le roi, sans égard pour la volonté générale, sans requérir la ratification du peuple en personne, c’est, il faut en convenir, se jouer de toutes les règles du bon sens, des premières notions politiques, et de la majesté nationale.

La base immuable de la liberté, la condition «sans laquelle les représentants ne seront jamais que des tyrans», est qu’il ne peut y avoir de loix que celles que le peuple a votées ou ratifiées en personne. La question de la citoyenneté L’importance accordée au législatif dirigeait la vigilance des citoyens sur le problème de la loi, comme expression de la volonté générale et garantie de la liberté des individus. Dans un état libre, la loi doit être juste et consentie par tous, formellement ou tacitement. Les arguments développés contre le cens électoral s’appuient sur les principes du Contrat social pour lier la citoyenneté à la liberté, comme valeur essentielle de l’homme. Dans une société inégalitaire de fait, seule la loi protège l’individu de toute dépendance personnelle, la liberté civile est liée à la liberté politique. La révolution de la souveraineté s’était accomplie contre les ordres privilégiés au nom de l’unité de la nation composée d’individus libres et égaux en droits. En s’élevant contre le cens électoral et le marc d’argent les patriotes n’avaient pas besoin de se déclarer républicains pour dénoncer l’injustice et les contradictions du nouveau système. Il n’y a qu’une voix dans la Capitale, bientôt il n’y en aura qu’une dans les Provinces contre le Décret du marc d’argent, écrit Desmoulins en décembre 1789. Il vient de constituer en France un Gouvernement aristocratique, et c’est la plus grande victoire que les mauvais Citoyens aient remporté à l’Assemblée Nationale. Pour faire sentir toute l’absurdité de ce Décret, il suffit de dire, que JeanJacques Rousseau, Corneille, Mably n’auroient pas été éligibles. […] Mais que voulez vous dire avec le mot citoyen actif tant répété ? Les Citoyens actifs, ce sont ceux qui ont pris la Bastille, ce sont ceux qui défrichent les champs, tandis que les fainéants du Clergé et de la Cour, malgré l’immensité de leurs domaines,

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République, Républicanisme, Républicain  ne sont que des plantes végétatives ; pareils à cet arbre de votre évangile qui ne porte point de fruits, et qu’il faut jeter au feu97

«Qu’aurons-nous gagné à détruire l’aristocratie des nobles, si elle est remplacée par l’aristocratie des riches ?» demande L’Ami du peuple le 30 juin 1790, après la suppression des titres et l’abolition de la noblesse héréditaire. Dans une Supplique des infortunés, Marat réclame contre les décrets vexatoires qui rendent les plus pauvres étrangers à l’état et perpétuent leur domination, sous le rapport de la liberté politique, inaccessible pour eux, mais aussi sous le rapport de la liberté civile et domestique98. à l’approche des élections, pétitions et adresses mobilisent l’opinion par de nouveaux arguments. «Les lois faites par nos représentants ne peuvent être censées notre ouvrage, qu’autant que nous les aurons librement et solennellement consenties» écrit Marat dans L’Ami du peuple. La Bouche de Fer publie en juin la pétition des citoyens de la section du Théâtre-Français : «Ordonner que des citoyens obéiront à des lois qu’ils n’ont pas faites ou sanctionnées, c’est condamner à l’esclavage ceux-là même qui ont renversé le despotisme»99. Celle du comité central des sociétés fraternelles, rédigée par Bonneville, est publiée dans plusieurs journaux et affichée dans tout Paris. L’idée de la sanction des lois par les citoyens fait son chemin avec celle du droit de suffrage pour tous. La Commune de Paris avait adopté l’adresse rédigée par Condorcet : «Ce sont les droits des hommes, c’est leur égalité naturelle que nous réclamons auprès de ceux qui, les premiers en Europe, ont consacré ces droits

Révolutions de France et de Brabant, n°  3, 12/12/1789, 108–109. Voir aussi l’article des Révolutions de Paris, qui repend l’argument de Pétion à l’Assemblée : «L’unique titre, le titre éternel à l’éligibilité, est & sera toujours, quoiqu’on fasse, la confiance de ceux qui doivent être représentés» (n° 17). 98 J.-P. Marat, Œuvres politiques 1789–1793, Bruxelles, 1991, II, 951–954. Supplique reprise sur un ton plus offensif dans le n° 149 de L’Ami du peuple (984–988). 99 Ibid. V, 3077, n° 499, 24/6/1791 ; La Bouche de fer, n° 68 et 69, 17 et 19 juin. 97

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par une déclaration solennelle»100. Robespierre défend le titre et la qualité de citoyen pour tous les Français : Tous les hommes nés et domiciliés en France sont membres de la société politique, qu’on appelle la nation Française ; c’est-à-dire citoyens Français. […] ce n’est point l’impôt qui nous fait citoyens ; la qualité de citoyens oblige seulement à contribuer à la dépense commune de l’état, suivant ses facultés.101

La question de la citoyenneté, étroitement liée à la notion de peuple libre, devient un thème central à mesure que la menace de contre révolution se précise102. D’autres arguments émergent du laboratoire de l’opinion en interaction et en réaction aux événements et aux positions des pouvoirs. Professions de foi républicaines Avant la fuite du roi, se dire républicain c’était affirmer un choix radical dans l’esprit des principes de 1789, mais aussi contre la royauté héréditaire. Un journal revendiquait le titre en mai 1790 avec cette épigraphe «Le peuple seul est roi». Le Républicain ne prônait pas la République, mais soutenait le droit pour la nation de déposer le roi (n° IV). Son rédacteur Dusaulchoy s’élevait contre les

Œuvres de Condorcet, X, 77–91 ; S. Lacroix (éd.), Actes de la Commune de Paris, 1e série, V, 63–67. Condorcet reprend l’idée d’une taxe libre, avancée par Sieyès en 1789 (Œuvres de Sieyès, Paris, 1989, II, n° 13, 21–22). 101 Œuvres de Maximilien Robespierre, Paris, 1952, VII, 162. Robespierre fit imprimer son discours sur le marc d’argent fin mars 1791. Plusieurs sociétés en donnèrent lecture en avril, dont celle des Cordeliers. Pour une analyse des prises de position de Robespierre de la Constituante à la Convention, H. Leuwers, Robespierre, Paris, Fayard, 2014. 102 Selon Rousseau, l’ouvrage du Législateur ne peut passer en loi de sa seule autorité, sans le consentement du peuple : «comme il n’y a que la volonté générale qui oblige les particuliers», il doit être soumis aux suffrages du peuple (Contrat social, II, vii). «Toute loi que le peuple en personne n’a pas ratifiée est nulle ; ce n’est point une loi» (III, xv). – Le débat entre Rawls et Habermas met en évidence l’écart possible entre la loi même légitime dans ses procédures et sa légitimité au regard de la justice politique, ce qui rend toute procédure législative susceptible d’être remise en cause par les citoyens. «C’est un élément de la conscience que les citoyens ont d’eux-mêmes» de se reconnaître responsables de ce que l’autorité politique fait en leur nom (J. Habermas et J. Rawls, Débat sur la justice politique, trad. R. Rochlitz, Paris, 1997, 137). 100

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prérogatives données au «Chef du Pouvoir exécutif», au «commis de la nation», comme le veto ou la liste civile. Lors de la discussion de la Constitution civile du clergé, il défend la neutralité de l’état en matière religieuse, la liberté des croyances et la morale naturelle, un thème qu’il développe à nouveau dans son Almanach du Peuple pour l’année 1792103. Son discours a un contenu moral et politique ; il vante le caractère constant d’énergie républicaine des Marseillais à propos de la prise du Fort Saint-Jean (n° I), s’associe aux hommages à la mémoire de Franklin (nos II et III) et salue le moment sacré du serment prêté dans la «capitale de la république française» à la Fête de Fédération, moment «le plus beau de la république de France» (n° IV). Il préconise selon les cas le respect des décrets de l’Assemblée, ainsi à propos du suffrage (n° II) mais s’oppose plus loin avec force au décret sur le droit de paix et de guerre104. Sa carrière de journaliste jusqu’à la Restauration révèle la figure d’un journaliste des plus pragmatiques. A l’automne 1790 plusieurs brochures témoignent de la progression des idées républicaines parallèlement à la critique de la royauté héréditaire. L’unanimité mise en scène lors de la fête de la Fédération s’est fissurée en août après l’affaire de Nancy tandis que se noue le conflit entre la Révolution et la religion avec la promulgation de la Constitution civile du clergé et l’obligation du serment, décrété le 27 novembre 1790. Les craintes de contre-révolution divisent les révolutionnaires et provoquent un durcissement du discours républicain. Le Mercure national est le premier à s’assumer comme «journal démocratique» lors de sa fusion avec les Révolutions de l’Europe, en août 1790. Robert qui a soutenu avec constance la cause des peuples

Le Républicain, journal libre des principaux événements de la Révolution française, par J. Dusaulchoy de Bergemont, Paris, Cliquet, 1790 (mai-7 octobre 1790) ; n° 1, «Influence funeste de la puissance sacerdotale sur l’état politique des sociétés». Voir aussi Almanach du Peuple pour l’année 1792, Paris, 1793. 104 Dusaulchoy participe au journal modéré Le Contre-Poison et continue le journal de Desmoulins d’août à décembre 1791, puis La semaine politique et littéraire (1792) et publie différents textes dont l’Almanach du Peuple (1793) et un Résumé historique de la Révolution, après l’acceptation de la Constitution de 1793. Rédacteur de plusieurs périodiques, il est un moment chargé de la surveillance des journaux sous le Directoire et continue sa carrière de journaliste sous l’Empire et la Restauration. 103

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libres d’Europe aborde le sujet tabou de la royauté : l’inviolabilité du roi s’étendrait-elle jusqu’à la pensée ? Nous, qui ne sommes un peuple que depuis un an, nous sacrifions déjà la liberté aux préjugés […] On donne au roi l’influence la plus dangereuse dans toutes les parties du gouvernement. […] si nous ne préférons la république à tout, si nous plaçons un homme au-dessus de la république ; si nous encensons une idole, nous en serons écrasés, tous nos frères seront foulés ; mais si nous aimons la liberté, si nous en sommes dignes, si nous la voulons ardemment, ne nous occupons que de la chose publique…105

Lavicomterie publie sa profession de foi dans Du peuple et des rois : «Je suis républicain, et j’écris contre les Rois. Je suis républicain, je l’étois avant de naître. Tout homme l’est par la nature, est destiné, par elle, à participer à la chose publique». Tout ouvrage écrit contre l’état républicain «est un ouvrage d’esclave, un ouvrage écrit sous l’œil des tyrans».106 D’autres ouvrages républicains sont publiés dont les Robert rendent compte dans le Mercure national. Robert expose lui-même ses convictions dans Le républicanisme adapté à la France ; la brochure ayant suscité un débat dans les clubs et dans la presse à la fin de 1790, il répond à ses détracteurs en réaffirmant hautement sa profession de foi en faveur de la république. Je hais les rois et j’abhore la royauté ; je la regarde comme une institution bizarre et incompatible avec le systême de la raison et de la liberté […] la royauté est aussi hétérogène dans l’ordre de la société que dans l’ordre de la nature, je ne cesserai d’engager mes concitoyens à supprimer cette institution dangereuse.

Le but de la société est de faire son bonheur, en évitant constamment et l’anarchie et le despotisme […] avec une constitution républicaine, vous évitez aussi sûrement l’un que l’autre de ces maux. Ayez des loix, de bonnes loix, ne mettez personne au-dessus des loix […] enfin, rendez tous les citoyens égaux, faites reposer leurs droits sur l’égalité.

Dans un état libre, les prérogatives royales sont un danger pour la liberté : «si nous la voulons sincèrement la liberté, effaçons de notre mémoire jusqu’au nom de roi […] un roi tient dans ses mains tous

De l’amour de la liberté, in Mercure national et Révolutions de l’Europe, n° 31 (19/10/1790). 106 Du Peuple et des Rois, Paris, 1790, II, De la monarchie. Voir aussi XIII, Des républiques, ou de la Démocratie. 105

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les moyens possibles de domination.» Le mot lui-même devrait être effacé du langage de la constitution : «malgré que le mot roi en langue ordinaire, signifie maître, tyran, mangeur d’hommes, il est certain cependant que, dans le langage constitutionnel de France, ce même mot ne signifie, ou ne devroit signifier que mandataire général, ou chef du pouvoir exécutif»107. Les brochures qui paraissent à l’automne 1790 s’élèvent contre les prérogatives royales et contre l’hérédité de la couronne pour défendre le gouvernement républicain. Dans Du Peuple et des Rois Lavicomterie fonde ses arguments sur le droit public et défend les principes politiques d’une démocratie représentée. Le problème de l’obligation est résolu par l’obéissance raisonnée aux lois et la force de la morale publique. D’autres publications font écho au républicanisme anglais, comme celle de Joseph Fauchet, qui sera en 1793 et en l’an II ministre plénipotentiaire de la République française aux états-Unis108. Dans Le despotisme décrété par l’Assemblée nationale, publié à la fin de 1790, il s’emploie à démontrer que «le Gouvernement républicain est celui qui convient le mieux à la France» (IX). Entre autres exemples le Commonwealth est cité à l’appui, car l’Angleterre «n’a dû sa grandeur et sa prospérité qu’au court moment pendant lequel elle a été réellement république».Tout en rendant hommage aux «austères Romains» de la Constituante, il conclut que les prérogatives accordées au roi sont attentatoires à la liberté et que l’Assemblée aurait dû consulter la nation avant de décréter l’hérédité du trône qui prive la génération future du droit de choisir son gouvernement : «c’étoit bien assez de nous rendre esclaves, sans forger d’avance les fers de nos descendans».109

Mercure national et Révolutions de l’Europe, nos 35 et 39 (2 et 16/11/1790) ; n° 20 (15/3/1791). 108 Il dénonce en 1788 Le despotisme des Parlements, véritable aristocratie qui n’agit que pour la défense de ses privilèges. C’est sûrement lui que recommande Marat lors des élections à la Convention (désigné comme homme de lettres, Marat, Œuvres politiques, VIII, 4711). – J. Fauchet (1761–1834) qui occupe des postes administratifs à Paris avant de succéder à Genêt à Philadelphie, fera une carrière de préfet sous Napoléon. Il devient baron d’Empire et commandant de la Légion d’honneur et sera élu député du Var à la Chambre des Cent-Jours. 109 Le despotisme décrété par l’Assemblée nationale [par J. Fauchet], Londres, 1790, 51, 60. Pour Rousseau «quelques précautions qu’on puisse entas107

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Les traductions du républicanisme anglais Olivier Lutaud a le premier attiré l’attention sur le transfert, d’une révolution à l’autre, des textes canoniques de la première révolution anglaise, notamment les écrits politiques de John Milton, publiés par Mirabeau en 1788 et 1789. A la veille de l’ouverture des états généraux le grand tribun faisait de Milton le patron de la liberté de la presse avec l’adaptation de l’Areopagitica de 1644.110 Sur la liberté de la presse réunit tous les atouts qui font de la traduction d’un texte étranger un outil de l’innovation politique : l’occasion, l’éloquence du tribun révolutionnaire, l’autorité de la figure du poète. En 1789 sa Théorie de la royauté, d’après la doctrine de Milton réinscrit le républicanisme anglais dans le contexte discursif et politique de la Révolution de 1789, en adaptant la première Défense du Peuple anglais de 1651. Débarrassée de ses accents puritains, la rhétorique anglaise des années 1650 demeurait efficace pour défendre la souveraineté de la nation contre le pouvoir tyrannique et affirmer face aux prérogatives royales les droits de l’Assemblée nationale. Ces traductions de l’anglais popularisent le corpus d’arguments qui légitime l’innovation politique de 1789111.

ser, hérédité dans le trone et liberté dans la nation seront à jamais des choses incompatibles» (Considérations sur le Gouvernement de Pologne, Œuvres complètes, III, 992). 110 O. Lutaud, Des révolutions d’Angleterre à la Révolution française : le tyrannicide et «Killing no murder, Cromwell, Athalie, Bonaparte», La Haye, 1973 ; idem, Emprunts de la révolution française à la première révolution anglaise : de Stuart à Capet, de Cromwell à Bonaparte, in RHMC, 37, 1990, 589–607 ; id. L’exemple de la liberté de la presse ou comment Milton ‘ouvrit’ les états généraux, in La légende de la Révolution [note 78], 115–125. – Voir aussi : Sur la liberté de la presse, imité de l’anglois, de Milton, par le Cte de Mirabeau, 1788 (réédité en 1789 et 1792) ; C. Tournu, Milton et Mirabeau, rencontre révolutionnaire, Paris, 2002 ; T. Davies, Borrowed Language : Milton, Jefferson, Mirabeau, in Milton and republicanism, D. Armitage et al. ed., Cambridge, 1995, 254–271. 111 Théorie de la royauté, d’après la doctrine de Milton [par Mirabeau, trad. J.-B. Salaville], Paris, 1789 ; J. Milton, écrits politiques, trad. par M.-M. Martinet, Paris, 1993, 173–208. Sur ces traductions, R. Monnier, Traduction, transmission et révolution : enjeux rhétoriques de la traduction des textes de la conception républicaine de la liberté autour de 1789, in AHRF, n° 364, 2011/2, 29–50.

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D’autres acteurs de la révolution parisienne, Théophile Mandar et Jean-Jacques Rutlidge, redonnent par leurs traductions une réelle actualité aux théories républicaines du Commonwealth dans le processus d’élaboration de la Constitution. Ces deux membres des Cordeliers sont représentatifs du milieu intellectuel des secondes Lumières. Ils sont des acteurs des transferts linguistiques et culturels et ont eu dans la diffusion du républicanisme une influence qui dépasse leur rôle dans la Révolution112. Théophile Mandar publie à la fin de 1790 la traduction d’un texte emblématique de la théorie des états libres, The Excellencie of a free State de Nedham (1656), sous le titre De la souveraineté du peuple et de l’excellence d’un état libre113. L’ouvrage avait été réédité à Londres par Richard Baron en 1767 et traduit une première fois en français par le chevalier d’éon en 1774. C’était devenu en Angleterre et aux états-Unis un classique Mandar (1759–1823) est connu pour ses traductions de récits de voyages. Rutlidge (1742–1794) est issu d’une famille de réfugiés Jacobites irlandais. C’est un moraliste féru d’économie politique, engagé dans les débats littéraires et politiques des années 1770 et dans le républicanisme. Voir R. Monnier, Républicanisme [note 2], chap. 5 et 6. 113 2011 a vu la réédition critique simultanée du texte anglais de 1656 et de la traduction française de 1790 : De la souveraineté du peuple et de l’excellence d’un état libre par M. Needham, traduit de l’anglais et enrichi de notes par T. Mandar, éd. R. Monnier, Paris, CTHS, 2011 ; M. Nedham, The Excellencie of a free state : Or, The Right Constitution of a Commonwealth, B. Worden ed., Indianapolis, 2011 (on line, Thomas Hollis Library). Il y eut deux traductions en hollandais, dont celle de l’édition française de 1790 publiée à Amsterdam en 1793. Blair Worden présente le texte comme l’expression la plus cohérente des idées de Nedham. Il souligne le caractère pionnier de ses écrits et des éditoriaux du Mercurius politicus qui sont à l’origine du traité, ainsi que le rôle de Nedham dans l’émergence du républicanisme des années 1650. Il voit en lui le plus prophétique sinon le plus profond des théoriciens de l’état libre. S’il a servi différents régimes le journaliste a su garder une indépendance de style, un art de persuader et une souplesse de plume qui épousait le contexte politique changeant de l’époque des guerres civiles. La tournure classique de ses essais inspirés de Machiavel, le recours à l’histoire glorieuse de la République romaine, avec l’ambiguïté du vocabulaire et des références historiques, lui permettaient de soutenir la cause du peuple et des idées proches des Levellers sur les droits, tout en critiquant de manière oblique le pouvoir de Cromwell qui l’employait. Nedham plaidait pour le rétablissement du Parlement souverain de 1649–1653, c’est-à-dire des Communes, la Chambre des Lords ayant été supprimée en 1649. La critique de John Adams analysée par Worden rend compte de l’horizon de réception contrasté de Nedham dans les révolutions américaine et française. 112

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de la littérature républicaine radicale ; son auteur était cité parmi les champions de la liberté, tels Sidney, Harrington, Ludlow et Neville par les historiens anglais, notamment par Catharine Macaulay dont l’Histoire d’Angleterre est traduite par Mirabeau au début de la Révolution française114. Proche de Milton, Nedham est opposé à la royauté et au gouvernement des grands, critique la raison d’état et l’«union fatale de la puissance ecclésiastique et civile». L’expérience des républiques nourrit les arguments de résistance à la tyrannie et à la corruption (condamnation du luxe, reconnaissance du mérite et de la vertu, éducation, patriotisme) et appuie les solutions constitutionnelles de garantie de la liberté : élections libres, successives et régulières des représentants, division des pouvoirs législatif et exécutif, consentement aux lois115. Le thème moderne de The Excellencie est que «de droit, le peuple est la source de toute puissance légitime» et que la constitution d’un état libre (The Right Constitution of a Commonwealth) doit reposer sur le consentement et la représentation du peuple. Comme la publication de 1656 la traduction de Mandar paraît dans un moment favorable ; elle est en phase avec la culture politique de la Révolution et s’inscrit dans la dynamique de mise en œuvre des droits dans la constitution. Elle expose les moyens de préserver la liberté des dangers permanents de l’aristocratie et de la tyrannie et vient à point répondre à l’attaque de Burke contre les principes de la Révolution française116. La presse souligne l’analogie entre la théorie de Nedham et le système républicain de Rousseau et témoigne de l’intérêt suscité par le livre, notamment quand

Histoire d’Angleterre… enrichie de notes par Mirabeau [et Guiraudet], Paris, 1791–1792, 5 vol. 115 De la souveraineté [note 21], 55 : Rome ne fut vraiment libre (free indeed) «que lorsqu’on ne put lui imposer aucunes loix sans le libre consentement du peuple obtenu dans ses grandes assemblées». 116 E. Burke, Réflexions sur la Révolution de France, trad. P. Andler, Paris, 1989, 78–79 ; B. Binoche, Critiques des droits de l’homme, Paris, 1989. Burke reprend la démarche empirico-historique de Montesquieu pour critiquer les sophistes qui donnent aux droits un caractère absolu, et paraphrase l’Esprit des lois (XI, ii) : «Les droits de l’homme se situent dans une sorte de juste milieu […] Ces mêmes sophistes s’ingénient presque toujours pour confondre droit du peuple et pouvoir du peuple». La liberté du peuple est d’être protégée par les lois. 114

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la crise de Varennes lui donne une actualité immédiate. Selon le Moniteur du 8 août 1791, il est de ceux «destinés à contribuer un jour à l’instruction de tous les peuples sur leurs véritables droits». Les commentaires et les notes de Mandar accentuent la proximité du publiciste anglais avec l’auteur du Contrat social et d’une manière générale réinscrivent le traité dans le champ conceptuel et langagier de la Révolution. En note des extraits tirés des historiens anglais du 18e siècle, des fragments de la pensée juridique et du Panthéon des Lumières – notamment Mably, Condillac, Rousseau, Diderot – viennent à l’appui des arguments de Nedham, tandis qu’en appendice des chapitres du Prince de Machiavel et du Contrat social de Rousseau illustrent la pérennité de la conception républicaine de la liberté. Il ne s’agit pas à ce moment de chercher un modèle dans l’histoire. Ce qui est à l’œuvre, c’est la communication interlinguistique, l’acte de s’approprier un texte étranger pour restituer dans la langue de la révolution ce qui dans le texte est toujours vivant, afin d’actualiser la république dans le champ de l’action politique. Si Nedham, dit Mandar, a un siècle plus tôt «redoublé d’efforts pour établir la liberté sur les bases de l’égalité et de l’indépendance de l’homme», Rousseau a depuis «invité les nations à se ressaisir de leurs droits à l’exercice de leur liberté» (181). L’idéal démocratique puise ses arguments dans les racines romaines de la tradition républicaine de la liberté tandis que la révolution ouvre à un champ d’expérience vers un nouvel ordre de choses, pour perfectionner la société sur l’horizon de la liberté et de l’égalité des droits. En ajoutant au traité un vibrant plaidoyer contre l’iniquité du traitement des esclaves aux colonies, Mandar exprime son désir de voir l’abolition de l’esclavage s’inscrire dans la chaîne des révolutions de la liberté. Peu après les premiers pamphlets républicains et la traduction de Nedham un grand admirateur d’Harrington, Jean-Jacques Rutlidge, lance un nouveau journal pour passer les travaux de l’Assemblée au Creuset. Sans être un adversaire déclaré de la royauté, Rutlidge qui sera comme Mandar au centre du mouvement républicain de 1791, défend le gouvernement démocratique comme forme et la république comme principe régulateur de la balance des institutions. Il expose dans son journal une conception originale du gouvernement civil inspirée de la philosophie morale anglaise, en appui sur 167



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la traduction de quelques chapitres des Aphorismes d’Harrington117. Comme Mandar, Rutlidge inscrit sa traduction dans une stratégie d’écriture en prise sur la révolution pour promouvoir sa conception d’une constitution libre. Dans la république, la raison oriente l’action vers le bien et lie la liberté morale de l’individu à l’autorité de lois équitables. L’exposé de la théorie d’Harrington prenait une signification sociale au moment de l’aliénation des biens nationaux. Pour Rutlidge la reprise par la nation des domaines du clergé posait les bases d’une loi agraire, réellement salutaire. Dès le premier numéro du Creuset, Rutlidge se défendait de prôner un partage des biens : La seule loi agraire, qui soit praticable et qui puisse être envisagée comme efficacement sociale, ne sera jamais que celle qui se bornera à proscrire dans les propriétés, les inégalités assez grandes pour que le citoyen qui en seroit investi, ou le petit nombre de ceux qui s’en seroient emparés, pussent faire la loi à tous les autres (14–15).

Cependant la notion de loi agraire, comme pivot de l’association civile et corollaire d’une «constitution équitable et heureuse», eut aussitôt un effet négatif. Rutlidge ne put exposer ses idées aux Jacobins et peu après, La Harpe réagit violemment dans le Mercure de France contre la chimère absurde d’une Loi agraire, à la suite d’un article de Sylvain Maréchal dans les Révolutions de Paris118. Babeuf lui-même, partisan de réformes agraires et qui connaissait Rutlidge depuis 1785, pensait à ce moment la notion trop risquée pour être avancée ouvertement : «Il n’est presque personne qui ne rejette fort loin la loi agraire ; le préjugé est bien pis encore que pour la royauté

Le Creuset (3 janvier-8 août 1791). Rutlidge traduit librement des extraits de A System of Politics, delineated in short and easy Aphorisms…, in The Oceana of James Harrington and his other works… [by John Toland], London, 1700. – Sur l’influence d’Harrington, R. Hammersley, The English Republican Tradition and Eighteenth-Century France : between the ancient and the modern, Manchester, 2010. R. Monnier, Itinéraire d’un traducteur de la Révolution à la Restaurattion. Pierre-François Henry, traducteur de James Harrington, in AHRF, n° 384, 2016/2, 3–24. 118 Aulard, Jacobins, II, 303, 8/4/1791 ; De la chimère absurde d’une Loi agraire en France, in Mercure de France, 23/4/1791 147. – Sur la controverse entre S. Maréchal et La Harpe, voir R.B. Rose, The ‘red scare’ of the 1790s : the French Revolution and the ‘agrarian law’, in Past and Present, n° 103, 1984, 113–130. 117

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et l’on a toujours pendu ceux qui se sont avisés d’ouvrir la bouche sur ce grand sujet»119. La réception de la théorie de Rutlidge marque les limites idéologiques de la réduction des inégalités par la loi et la tension entre la reconnaissance de l’égalité nécessaire à la poursuite des besoins physiques et moraux et le respect du droit de propriété. Les traductions de Mandar et de Rutlidge ne traitent pas du problème de la forme – monarchie ou république – mais des principes et des institutions d’un état libre, d’une république en appui sur les notions clés de la Révolution, la souveraineté du peuple, l’autorité des lois, la liberté, l’égalité des droits, la propriété. L’offensive de la Révolution contre l’aristocratie ouvre la voie à une organisation nouvelle de la vie politique. La manière dont les écrivains patriotes ont intégré à la notion de citoyenneté d’inspiration républicaine les théories radicales de la pensée libérale, montrent la force acquise par les principes de liberté et de souveraineté du peuple en matière d’égalité des droits. Les révolutionnaires qui mettent en avant la devise Liberté égalité fraternité ont en vue l’extension de la liberté à l’ensemble des membres de la communauté nationale. Ce que nous voyons, écrit Paine à la fin de la première partie des droits de l’homme, nous prouve qu’il n’y a aucune réforme improbable dans le monde politique. Nous sommes dans un siècle de révolution, dans lequel on doit s’attendre à tout .

Richard Price dans ses Observations sur la liberté civile, traduites en 1789 par Bertrand Verlac, défendait la notion du gouvernement de soi : «la liberté civile est le pouvoir de la société civile ou de l’état, de se gouverner soi-même par sa volonté ou par ses propres Loix, sans être assujetti à aucun pouvoir, qui ne soit établi, dirigé & contrôlé par le Corps de la Nation.» Toute force opposée à la volonté

Lettre à Coupé de l’Oise, 10/9/1791, in Babeuf, Textes choisis, Paris, 1965, 147. Sur les rapports de Babeuf avec Rutlidge, V. Daline, Gracchus Babeuf, 1785–1794, Moscou, 1976 ; J. Jaurès, Histoire socialiste de la Révolution française, éd. A. Soboul, Paris, 1986, VI, 93–110 ; F. Gauthier, «Loi agraire», DUSP 1770  –1815, fasc. 2, 1987, 65–98. Plus tard, dans le Manifeste des plébéiens, Babeuf reconnaissait l’invincible argument des adversaires de la loi agraire : «Que la loi agraire ne peut durer qu’un jour ; que, dès le lendemain de son établissement, l’inégalité se remontrerait». Sur la critique de l’égalitarisme républicain en France à la fin du 18e siècle, J.-F. Spitz, L’amour de l’égalité, Paris, 2000.

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propre des Agents produit la servitude : «c’est là ce qui marque les limites, ou qui tire la ligne entre la liberté & l’esclavage. Dans tout état libre, chaque homme est son propre Législateur»; les lois reposent sur le consentement commun120. Les théories républicaines de 1790 lient la souveraineté de la nation au consentement aux lois et informent les arguments contre l’hérédité et les prérogatives royales, sources de corruption et de tyrannie. Pour Lavicomterie, aucun peuple n’ayant pu abandonner librement l’état «naturel et primordial de république», tout autre gouvernement n’a pu s’établir que par la force, et par l’oubli du «sentiment profond et si naturel, de l’indépendance de toute volonté individuelle.»121 Robert développe point par point dans Le Républicanisme adapté à la France ses objections contre le veto législatif, l’inviolabilité, l’hérédité, la liste civile et les prérogatives incompatibles avec les principes d’un gouvernement libre. Il préconise l’élection du chef du pouvoir exécutif et la sanction nationale des lois, aussi praticable périodiquement sur la base de la nouvelle administration de la France que l’élection des représentants.Tous se disent opposés au système censitaire, à commencer par Robert : Le républicanisme ou la démocratie est le gouvernement de tous ; pour être parfait, il faut que tous les citoyens concourent personnellement et individuellement à la confection de la loi. […] on est esclave quand on obéit à des loix qu’on n’a pas faites ou consenties.122

R. Price, De la nature de la liberté en général, de la liberté civile, et des principes du gouvernement, dans B. Verlac, Nouveau plan d’éducation pour toutes les classes de citoyens, Vannes, Paris, 1789, 128–132. Professeur d’anglais à l’école de marine de Vannes, B. Verlac (1757–1819) traduit des traités de philosophie politique et morale dont l’ouvrage de Price et La morale naturelle de Bruce. En l’an V il est professeur à l’école centrale du Vaucluse et sera arrêté sous l’Empire comme opposant à Napoléon. 121 Dans Les Crimes des rois de France (nouv. éd. Paris, 1792), Lavicomterie remet en cause la légitimité du pouvoir dynastique issu de la domination franque, c’est-à-dire du droit du plus fort. 122 In Aux origines de la république [note 8], II, 87–88, 100  –101. L’idée de la sanction des lois est défendue par Bonneville sur un registre plus symbolique, avec l’organisation d’assemblées annuelles sur tout le territoire national, de grands rendez-vous patriotiques pour sanctionner les lois. De l’Esprit des religions, 1791, § 70, Les assemblées souveraines d’un peuple 120

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La force de son argumentation est de montrer que ce principe essentiel de l’état libre est compatible avec le gouvernement représentatif, puisque l’Assemblée peut sans difficulté recueillir le vœu des départements. Démocratie et république En France, l’équation républicaine de la liberté et de la citoyenneté a dépassé, sous l’influence de Rousseau, l’idée d’une aristocratie naturelle que défendaient les républicains anglais comme Harrington. L’interaction des différents media et la politisation des modes d’expression traditionnels offraient du côté des images des allégories très parlantes. En 1790 l’Hydre de l’aristocratie symbolisait l’ancien régime honni, monstre à plusieurs têtes figurant les états privilégiés, les nobles et les prélats qui avaient dévoré le peuple. Le nouvel âge de la Liberté ne pouvait s’accommoder de formes aristocratiques. De la représentation abstraite du bûcher des vanités à celle de l’autodafé bien réel des titres féodaux à l’été 1792, l’évolution des images accompagnait le processus de radicalisation politique123. L’hostilité générale à l’aristocratie entraîne une convergence de valeur entre les deux catégories grecque et romaine de démocratie et de république : dans le discours des patriotes radicaux, démocrate et républicain sont devenus synonymes. Robert s’empare du mot démocrate dans le Mercure national pour donner sa conception du gouvernement démocratique : démocrate. C’est particulier, l’horreur que ce mot inspire ! on diroit qu’il écorche la sensibilité des oreilles françoises. […] Et d’où vient cette publique horreur ? Elle vient, ou de ce que l’on ne sait pas ce que c’est qu’un démocrate, ou de ce que l’on n’est pas digne de la liberté. La démocratie est le gouvernement de tous ; la démocratie ne suppose qu’une chose ; l’égalité. Par-tout où il y a égalité, c’est la démocratie ; s’il existe un gouvernement où tous les citoyens soient égaux, où le mérite seul appelle aux emplois, où la volonté du peuple soit la loi de l’état, où le peuple ait le droit de se défendre contre l’ennemi, où la souveraineté soit exercée, ou par le peuple, ou par ses représentans ; ce gouvernement est un gouvernement démocratique ; et s’il est encore des hommes à qui cet espèce de

libre. Sur l’idéalisme de Bonneville, R. Monnier, L’espace public démocratique [note 93], 69–82. 123 R. Reichardt / H. Kohle, Visualizing the Revolution. Politics and Pictorial Arts in Late Eighteenth-century France, London, 2008, 52–63.

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gouvernement puisse déplaire, je dis qu’ils ne sont pas dignes de la liberté, je dis que le sol de la France ne leur convient plus, je dis qu’ils ne peuvent être bien qu’à Constantinople ou à Vienne. Là ils iront se faire gouverner par un maître, ou bien acheter, à force de bassesses, le droit absurde de commander aux autres. Ainsi, je soutiens que l’on ne peut pas être bon citoyen sans être démocrate, et que citoyen, patriote, ami de la liberté et démocrate, sont de parfaits synonymes. F. Robert, démocrate124.

La convergence des arguments montre que les prises de position précoces en faveur de la république participent d’un courant d’opinion démocratique qui n’est pas hostile à la constitution mais qui espère qu’elle sera perfectionnée par la législature suivante. «Je déclare que la constitution est le seul point où doivent se rallier tous les bons citoyens, écrit Lavicomterie en 1791 ; mais je soutiens qu’elle n’est toute entière que dans la déclaration des droits de l’homme.» Le mot mal entendu de constitution sert la tyrannie, car la nation ne peut être privée du droit d’examiner sa constitution : «C’est un recueil de loix qui garantit la vie, la liberté, la sureté, la propriété de tous et de chaque individu : c’est une déclaration solennelle des droits naturels inaliénables et sacrés de l’homme»125. Ce credo des républicains s’appuie sur la dynamique des droits pour réformer la constitution et répond à la critique empirique des droits de l’homme des Réflexions sur la révolution de Burke. On note une certaine fougue du vocabulaire et la greffe révolutionnaire des thèmes républicains et des mythes héroïques néo-romains. La reprise du Brutus de Voltaire en novembre 1790 exalte au Théâtre de la nation l’aspiration à la liberté. Robert dédie sa brochure aux mânes de Brutus, l’inflexible consul romain. «Autant j’ai aimé les rois, autant je les déteste […] le seul nom de roi me fait frémir ; je suis Brutus de ce côté-là.» Pour lui, «la royauté et la liberté sont deux choses à jamais incompatibles»126.

Mercure national et Révolutions de l’Europe, n° 11, 11/2/1791. Les droits du peuple sur l’Assemblée nationale, Paris, 1791, Avertissement, 14, 32. Le 30 mai 1791, les Cordeliers forment un comité de six membres chargé d’examiner la conformité des décrets de l’Assemblée avec la Déclaration des droits. Ils arrêtent en juin de demander la suppression du marc d’argent, et la ratification des lois par le peuple (Aulard, Histoire politique [note 86], 101). Voir aussi La Bouche de fer, n° 85. 126 Le républicanisme adapté à la France [note 8], 83, 181. 124 125

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Les partisans de la république se déclareront avec éclat après la fuite du roi, mais ce n’est pas encore le cas à la fin de 1790. Même s’ils convenaient volontiers de la supériorité du gouvernement républicain, tous ne le jugeaient pas approprié aux circonstances. Commentant la brochure de Robert, Brissot doute que le gouvernement républicain puisse être indistinctement adapté à tous les pays. «Il y a en France beaucoup d’ignorance, de corruption, de villes, de manufactures, trop d’hommes et trop peu de terres etc. et j’ai peine à croire que le républicanisme se soutienne à côté de ces causes de dégradation»127. D’autres dénonçaient au début de 1791 ceux qui égaraient ainsi l’opinion : l’aide de camp de La Fayette, Jullien, s’en prend à «ces atteliers de charlatanisme, où l’on prépare, comme le résultat du vœu de la masse, le républicanisme de quelques têtes exaltées, ou les rêves fanatiques de quelques cerveaux délirants.»128 En avril 1791 Brissot déplorait dans le Patriote Français (n°  612) que le mot républicain soit devenu, «comme celui de Janséniste, une arme empoisonnée, avec laquelle les ennemis du peuple veulent égorger, par ses mains mêmes, ses plus fidèles défenseurs.» La crise de Varennes, quelques mois plus tard, signale la volonté des Constituants de brider l’invention de la vie publique démocratique – la res publica en acte – pour clore la Révolution. Au moment où se noue le conflit entre la Révolution et la religion avec la promulgation de la Constitution civile du clergé et l’obligation du serment, l’opinion reste sceptique sur la possibilité d’établir la République, mais tous les arguments en faveur d’un gouvernement républicain sont déjà en place, y compris sa conformité avec le système représentatif. Le capital de confiance soutenu par le discours officiel subsiste vis-à-vis du roi ; beaucoup acceptent encore de considérer Louis XVI comme le roi d’un peuple libre en mettant les mesures contre-révolutionnaires au compte de ses ministres ou de mauvais conseillers.

Le Patriote françois, n°  498, 19/12/1790. Les prises de position de Carra dans son journal se rapprochent alors de celles de Brissot ; cf. S. Lemny, Jean-Louis Carra (1742–1793). Parcours d’un révolutionnaire, Paris, 2000, chap. 13. 128 Journal de Paris, n° 59 suppl., 2, 28/2/1791. 127

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Le glissement marqué à droite jusqu’à l’été 1791 d’une majorité de députés du clergé, qui deviennent le noyau dur de l’opinion conservatrice à la Constituante, fait de ceux-ci la cible des journalistes et des caricaturistes patriotes. La veine satirique anti-cléricale de Gorsas trouve à Paris un terreau fertile et gagne en puissance en investissant la place publique avec l’invention de rituels burlesques et de sanctions symboliques, de la «discipline patriotique» appliquée aux religieuses à l’autodafé du bref du pape et au bûcher de l’effigie de Pie VI, le 3 mai 1791 dans le jardin du Palais-Royal129. La violence des manifestations met en scène les deux partis qui s’affrontent dans l’opinion, le parti monarchique et le parti républicain : le terme est pris dans la guerre des mots que se livrent les publicistes patriotes et leurs principaux adversaires, les «Amis du roi» qui comptent de vraies plumes comme Rivarol ou l’Abbé Royou. Une brochure de 1791, La monarchie vengée des attentats des républicains modernes, s’en prend violemment au pamphlet de Lavicomterie et aux «républicistes du jour», car si la liberté de la presse est le palladium de la liberté civile, «la licence de la presse ne produira jamais que l’anarchie»130. Invoquant l’autorité des philosophes, notamment Voltaire, Mably, Montesquieu ou Rousseau, l’auteur retourne les arguments historiques et le vocabulaire républicain contre les Crimes des républiques : l’histoire de la république Romaine et les crimes du tribunat sont convoqués pour soutenir la «monarchie constitutionnelle», l’ouvrage des législateurs conforme à la volonté générale, contre la «tourbe des démagogues» et les «écrivains séditieux». Les républicains ne sont pas en reste : «Nous croyons avec J. P. Brissot, que royaliste, monarchiste, Tyranniste, sont trois synonymes, entre lesquels M. l’abbé Girard lui-même n’eût pu imaginer une distinction», écrit Desmoulins en 1791131. Deux allégories des Révolutions de France proposent une version

A. de Baecque, Les éclats du rire : la culture des rieurs au XVIIIe siècle, Paris, 2000, 277. 130 La monarchie vengée des attentats des républicains modernes ou Réfutation de l’ouvrage de M. de La Vicomterie…», par M. C***, Paris, 1791, xxv, lxj (reprint, Nîmes, 2012). 131 Néologie… de L. S. Mercier, Paris, an IX, 1801, art. Tyranniste. La citation est tirée des Révolutions de France et de Brabant (n° 62, V, 470, cité par F. Brunot [note 3], IX/2). 129

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favorable aux patriotes, opposant à l’autodafé du bref du pape et des feuilles aristocratiques dans la Matinée du Palais-Royal, la représentation des journalistes patriotes réunis autour de la Constitution, avec cette légende : «Le feu sacré du patriotisme les anime tous»132. En 1796 le comte de Montlosier, conscient que les républicains ne cherchaient pas la guerre civile, décrypte les effets politiques de cette violence symbolique : tout en prononçant des maximes de modération, les républicains avoient des brigands qui brûloient les châteaux, et des écrivains qui incendiaient l’opinion. […] Une faute non moins grave a été de confondre les maximes et leurs excès. L’adresse des républicains étoit de proclamer sans cesse des idées chères à tout le peuple Français. La liberté bien ou mal entendue étoit le vœu de toute la France. Les partisans même les plus ardens de la monarchie vouloient des limites à sa puissance.133

La guerre des brochures en polarisant les termes de parti ne laissait pas de place à un moyen terme : le mot aristocrate d’abord synonyme de privilégié, était devenu une injure banale contre tout adversaire supposé de la révolution, opposé aux patriotes. Ce dernier mot au contraire, valorisé dans sa dimension politique et morale par le renouveau de la tradition civique, portait toutes les espérances de la régénération de l’état134. Encore aurait-il fallu que Louis XVI fût un roi patriote, comme ces monarques de L’an 2440 «qui n’ont pour objet que de maintenir la liberté publique»135.

Révolutions de France, nos 76, 77. Le marquis de Ferrières, qui ne prise guère les «démagogues républicains» espère que des deux partis qui s’affrontent, le parti monarchique et le parti républicain, le premier l’emportera (Correspondance, 374, 382, 406, 15/8/1791). Au café Mirabeau, on blâme l’empressement des Législateurs «à s’enrôler dans l’armée des républicoquins» ; voir Le Babillard, 14/10/1791 (Aulard, Jacobins, III, 191). 133 Montlosier, Des effets de la Violence et de la Modération dans les Affaires de France, Londres, 1796, 18, 22. En avril 1791 la propagation du républicanisme fait craindre que si le roi s’évadait, «si même on découvroit de la fausseté dans sa conduite, il ne seroit pas étonnant que l’opinion publique se réunit pour se passer de roi» (Correspondance secrète, II, 519, 16/4/1791). 134 Tout au plus pouvait-on avec Voltaire trouver triste «que souvent, pour être bon patriote, on soit l’ennemi du reste des hommes» (Dictionnaire philosophique). Dans les années 1770 patriotes est souvent associé à citoyens. Le bon patriote, le vrai, le véritable patriote désignait l’homme de bien, attaché à la prospérité et à la défense de son pays. Sur ces notions, DUSP 1770  –1815, fasc. 8, Patrie, patriotisme, dir. J. Guilhaumou, R. Monnier. 135 L.-S. Mercier, L’an 2440, 1786, chap. 42. 132

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2. La crise de Varennes et le premier moment républicain Les différents vecteurs d’émergence de l’opinion, les médiations culturelles qui structurent l’espace public permettent de comprendre comment la réalité vécue de la fuite du roi a pu générer une action simultanée à différents niveaux socio-politiques. La méfiance visà-vis du roi avait déjà eu l’occasion de s’exprimer – ainsi quand le peuple s’est opposé à son départ pour Saint-Cloud le 18 avril. En juin, l’événement agit comme révélateur d’une désaffection pour la royauté qui entre en résonnance avec l’opinion d’une élite politique, consciente que le moment est favorable à la promotion de l’idéal républicain. Au moment de la fuite du roi, la campagne de presse, les réactions publiques spontanées, l’effacement des emblèmes de la royauté et l’accueil de la foule au retour de la famille royale, disent assez que le roi a perdu tout crédit dans l’opinion. Robert publie sa brochure sous un nouveau titre : Avantages de la fuite de Louis XVI et nécessité d’un nouveau gouvernement (Paris, Lyon, 1791) ; en juillet Condorcet et Thomas Paine lancent Le Républicain. La presse patriote soutient l’action des sociétés fraternelles qui s’organise autour des pôles structurants des Cordeliers et du Cercle social. Conscients des enjeux de l’événement, les républicains parviennent à fédérer l’opinion par une série d’initiatives politiques, de manifestes, de discours et d’adresses, jusqu’au coup d’arrêt donné à l’expression du républicanisme par la fusillade du Champ de Mars, le 17 juillet. Comment saisir la nature de ce premier «moment républicain» ? L’événement de la fuite du roi a été amplement décrit et commenté ; il suscite des craintes et un réflexe spontané de mise en défense, mais pourquoi projeter sur ce moment de crise politique l’ombre portée de la terreur ?136 Rien ne rend mieux compte des effets de la fuite de Louis XVI que le retournement de l’image royale après le 20 juin 1791. En quelques jours le roi, célébré en 1789 comme le «Roi d’un Peuple Libre», est détrôné dans l’opinion et devient la cible d’un flot de satires et de caricatures féroces. Avant le 20 juin le roi était suspect à la population parisienne, par sa fuite il

T. Tackett, Le roi s’enfuit. Varennes et l’origine de la Terreur, trad. Alain Spiess, 2004 ; M. Ozouf, Varennes. La mort de la royauté, Paris, 2005.

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devient coupable. Tandis que disparaissent des enseignes publiques les images du roi et les emblèmes de la royauté, affiches et caricatures satiriques font écho à la veine des journalistes patriotes contre le «gros cochon, et autre animal gourmand et sans vergogne»137. «On prévient les citoyens qu’un gros cochon s’est enfui des Tuileries ; on prie ceux qui le rencontreront de le ramener à son gîte, ils auront une récompense modique.» L’Affiche des Tuileries précède dans La Bouche de fer du 24 juin, l’Affiche du club des Cordeliers reproduisant le serment tyrannicide de ses membres. «On répandoit tout-à-l’heure, lit-on le 29, que notre gros Louis cassoit vitrages et porcelaines dans son château. Hélas ! il y a long-tems qu’il a cassé les vitres, il est bien singulier qu’on s’en aperçoive si tard.» Une virulente campagne de presse donne du relief à la rumeur de la folie du roi et déduit, de La Grande colère de Capet l’aîné, son incapacité à régner138. Les Cordeliers font preuve d’une belle réactivité à l’événement en présentant dès le 21 juin une pétition en faveur de la république139 : Nous étions esclaves en 1789, nous nous étions cru libres en 1790, nous le sommes à la fin de juin 1791. Législateurs ! […] vous aviez investi Louis XVI d’une autorité démesurée […] la loi existoit, et nous lui avions obéi ; […] Mais les tems sont changés. […] Louis a abdiqué la royauté ; désormais Louis n’est plus rien pour nous, à moins qu’il ne devienne notre ennemi. Nous voilà donc au même état où nous étions lors de la prise de la Bastille : libres et sans Roi. […] Législateurs, vous avez une grande leçon devant les yeux ; songez bien qu’après ce qui vient de se passer, il est impossible que vous parveniez à inspirer au peuple aucun degré de confiance dans un fonctionnaire appelé roi ; et d’après cela, nous vous conjurons, au nom de la patrie, ou de déclarer sur-lechamp que la France n’est plus une monarchie, qu’elle est une république ; ou

La Bouche de fer, n° 74, 26 juin 1791. Sur le rôle de Villeneuve dans le retournement symbolique de l’image royale jusqu’à sa condamnation, Reichardt / Kohle, Visualizing [note 123], 64–90. Sur le processus iconoclaste de détournement et de transformation radicale des espaces et des objets signifiants en symboles révolutionnaire, R. Clay, Iconoclasm in revolutionary Paris. The transformation of signs, Oxford, 2012. 138 La Bouche de fer, nos 72, 77 ; cf. A. Duprat, Le roi décapité. Essai sur les imaginaires politiques, Paris, 1992 ; id., Les rois de papier. La caricature de Henri iii à Louis xvi, Paris 2002. 139 Journal du club des Cordeliers, n° 1 (reprint Edhis, Paris, 1981) ; A. Mathiez, Le club des Cordeliers pendant la crise de Varennes et le massacre du Champ de Mars, Paris, 1910 (Slatkine-Megariotis Reprints , Genève, 1975, 44–47). 137

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au moins, d’attendre que tous les départemens, toutes les assemblées primaires aient émis leur vœu sur cette question importante, avant de penser à replonger une seconde fois le plus bel empire du monde dans les chaînes et les entraves du monarchisme…

Commentant l’accueil des Parisiens à l’arrivée du ci-devant roi, Bonneville met en exergue de La Bouche de Fer ce vers de Brutus, «Tarquin nous a remis dans nos droits légitimes», et interpelle les représentants du Peuple : «vous n’avez plus à délibérer. Le peuple libre et souverain s’est couvert, en regardant avec mépris le ci-devant roi. Voilà enfin un plébiscite. La république est sanctionnée». «Changez-moi ces mots déshonorants», écrit-il le 30 juin : «Plus de Place Louis XV, c’est aujourd’hui la place des républicains»140. Les représentations du Triomphe de Voltaire le 11 juillet 1791, jour de la translation de ses cendres au Panthéon, reflètent le caractère nettement anti-royaliste et anti-aristocratique du moment. Le long cortège parti de la Bastille, avec ses groupes populaires et patriotiques, les gardes nationales et les nombreuses députations civiles, l’effet produit par la réunion des différents arts symbolisent la nouvelle culture révolutionnaire. Le char à l’antique avec ses inscriptions («Si l’homme a des tyrans, il doit les détrôner»), ses ornements et la foule innombrable applaudissant cette procession laïque et révolutionnaire, donnent une tonalité républicaine au cortège où paraissent en bonne place les Vainqueurs de la Bastille et la maquette de la forteresse portée par les citoyens du Faubourg141. Rien n’a troublé la fête républicaine, écrit Bonneville dans La Bouche de fer (n° 90) : «la marche une fois commencée, le peuple s’écria, ça ira, ça ira ; – et en effet, jamais plus auguste spectacle ne frappa les regards du sage.» Mathiez a magistralement retracé l’accélération du temps dans la crise de Varennes. Il décrit l’excitation qui précède la journée du 17 juillet, le parcours fébrile de plusieurs milliers de pétitionnaires, du Champ de Mars à l’Assemblée, puis au Palais Royal, où Bonneville avait invité toutes les sociétés fraternelles à l’assemblée fédérative du 15, d’où ils se rendent en colonne le soir aux Jacobins. Les mêmes cortèges sillonnent la ville le lendemain après la séance

La Bouche de Fer, n° 74, 78. Moniteur, IX, 107–8. Reichardt / Kohle, Visualizing [note 123], chap. 1.

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extraordinaire tenue dans la salle de réunion du club des Cordeliers : leur bannière – la liberté ou la mort – signale leur détermination à maintenir, contre toute prudence, la grande manifestation pacifique pour la signature d’une pétition républicaine au Champ de Mars – on sait qu’il y eut plusieurs rédactions successives avant l’adoption de celle de Robert le 17 juillet – tandis que quelques-uns des chefs se tenaient déjà sur une prudente réserve. La démonstration s’est organisée sans adopter de mesures extrêmes ; elle n’a pas le caractère subversif des journées. Sa préparation préfigure plutôt le style de la manifestation républicaine : le mot d’ordre est de se réunir à 11h du matin place de la Bastille pour se rendre en cortège au Champ de Mars, chaque société étant groupée derrière sa bannière. «On se rassemblera demain, sur les ruines de la Bastille, pour aller processionnellement au Champ-de-Mars.»142 Peut-on définir le contenu théorique de l’opposition à la royauté et par là les orientations du républicanisme de l’été 1791 ? Ce moment républicain met en scène non pas un parti, mais la force interactive d’un contre-pouvoir qui tente de se faire entendre à l’Assemblée par des professions de foi, des pétitions et des adresses largement diffusées. Des manifestations s’organisent pacifiquement pour faire valoir, parallèlement au débat parlementaire, une raison commune au sein d’associations dont on peut suivre les discussions dans les journaux. La suspension du roi créait de fait un intérim républicain, mais dans le contexte d’hostilité au roi et de contestation démocratique les mots république et républicain sont devenus tabous à l’Assemblée et aux Jacobins. Quand Malouet dénonce le 1er juillet la première affiche du Républicain, la Constituante passe à l’ordre du jour en signe de mépris. Dans les débats, les royalistes assimilent les républicains à des factieux ; les députés qui demandent que le roi soit jugé par l’Assemblée ou une convention (Pétion, Vadier, Buzot, Prieur de la Marne), ou qui proposent comme Robespierre de consulter la nation, doivent se défendre d’être républicains : «Je ne suis pas un factieux, déclare Prieur, je ne suis pas un républi-

La Bouche de fer, n° 95.

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cain, si un républicain est celui qui veut changer la constitution française.»143 Comment définir la république ? Dans le débat parlementaire les notions de république et de démocratie sont contestées comme contraires au système représentatif ou au gouvernement monarchique, donc à la Constitution ; démocratie renvoie à la politique des Cités. Cependant les contemporains sont conscients que monarchie est une notion qui se rapporte à une forme de gouvernement, tandis que celle de république fait plutôt référence à la nature du régime, à l’objet du gouvernement, la liberté, l’intérêt général. Le républicanisme émane d’un milieu intellectuel militant qu’on peut qualifier de cosmopolite, tourné tant sur l’Europe que sur le monde atlantique : Condorcet, Paine, Bonneville, Rutlidge, Mandar, Duchâtelet, Brissot, Robert, Lavicomterie, pour n’en citer que quelques-uns, et où se côtoient des auteurs de renom, des juristes et des hommes de lettres, qui tous mettent leur plume au service de la république. Leurs stratégies discursives jouent sur la polysémie des notions politiques. L’intérêt des textes est qu’ils sont centrés sur le problème de la res-publica et de la constitution. Burke dans ses Réflexions sur la Révolution utilisait la théorie des formes de gouvernement pour contourner les droits de l’homme. Le réemploi d’une figure de la rhétorique classique sur les notions contestées permet d’assimiler la démocratie à la tyrannie en s’appuyant sur l’autorité des anciens : Je ne sais quel nom donner à l’autorité qui gouverne actuellement la France. Elle se prétend démocratie pure […] Jusqu’à présent, nous n’avons pas connu d’exemple de grandes démocraties. Les anciens les connaissaient mieux que nous […] Pour ces auteurs, une telle démocratie, loin de constituer une forme saine de la république, en est plutôt la dégénération et la corruption. Si je me souviens bien, Aristote observe que la démocratie présente, sur beaucoup de points, une ressemblance frappante avec la tyrannie.144

Moniteur, IX, 127 ; Aulard, Histoire politique [note 86], 129–131. – «Tous les membres de cette société qui ne pensent pas comme les Comités doivent s’attendre à être appelés anarchistes, factieux, républicanistes», dit Roederer aux Jacobins (Correspondance secrète, II, 536, 2/7/1791). 144 E. Burke, Réflexions, 158–159. Sur l’emploi de la paradiastole par Montesquieu, supra p. ##. 143

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Thomas Paine en opposant dans le premier numéro du Républicain l’esprit de la monarchie à l’idée que l’on devrait avoir du gouvernement républicain inscrit l’évolution sémantique à l’œuvre dans le conflit des valeurs : Je suis bien aise qu’on se soit décidé à donner à l’ouvrage en question le titre du Républicain. Ce mot exprime parfaitement l’idée que nous devrions avoir du gouvernement en général : Res-publica, les affaires publiques d’une nation.  – Quant au mot monarchie […] L’esprit servile qui caractérise ces espèces de gouvernemens est banni de France, et ce pays, ainsi que l’Amérique, ne jette plus sur la monarchie qu’un coup d’œil de dédain. […] Lorsqu’on aura rendu la constitution françoise conforme à la déclaration des droits, l’on pourra, avec raison, appeler la France un empire civique ; car son gouvernement sera l’empire des lois, fondé sur les grands principes républicains de la représentation élective et des droits de l’homme : mais la monarchie et la succession héréditaire sont incompatibles avec les bases de la constitution.

Sa lettre à Sieyès publiée au Moniteur réaffirme ces principes : «Les Déclarations des droits de France et d’Amérique ne sont qu’une seule et même chose en principes, et presque en expressions ; et c’est là le républicanisme que j’entreprends de défendre contre ce qu’on appelle monarchie et aristocratie.»145 Représentation élective, l’expression a le mérite d’être claire, ce qui n’est pas le cas de la notion de représentation. Dans la constitution, tous les élus ne sont pas des représentants, en raison de la hiérarchie des fonctions législative et exécutive. Qui plus est, dans le débat du mois d’août la qualité de représentant est reconnue au roi (non élu), colégislateur du fait du veto : «s’il a le droit de vouloir pour le peuple il est donc son représentant» (Barnave)146. Sa controverse avec Burke donnera à Paine l’occasion de clarifier sa conception républicaine l’année suivante dans la seconde partie des Droits de l’homme, en précisant le sens qu’il attribue aux différentes notions socio-politiques147. Sa

Le Républicain, ou le défenseur du gouvernement représentatif, reprint in Aux origines de la république, Paris, 1991, III, n° 1 [1/7/1791]. Lettre de M. Thomas Paine… (Moniteur, IX, 137). 146 P. Brunet, «La notion de représentation sous la Révolution française», in AHRF, n° 328, 2002/2, 27–45. 147 La traduction de la première partie par Soulès est publiée à Paris chez Buisson en mai 1791 (Moniteur, VIII, 332), celle de la seconde partie en mars 1792 ; l’imprimerie du Cercle Social publie le mois suivant une autre traduction due à Lanthenas ; cf. B. Vincent, Thomas Paine ou la religion de 145

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définition de la république condense l’idée du bon gouvernement, qui allie les connaissances à la sagesse dans la recherche de l’intérêt public : Ce qu’on appelle république n’est pas une forme particulière de gouvernement, c’est seulement le caractère du but ou de l’objet pour lequel le gouvernement doit être établi, et auquel il doit être employé. «Res publica, les affaires publiques, ou le bien public, ou, selon la traduction littérale, la chose publique […]. Un gouvernement républicain n’est rien autre chose qu’un gouvernement établi et dirigé pour l’intérêt public, individuellement et collectivement.

Le passage qui suit sur la forme du gouvernement, l’étendue des états et la démocratie originaire relève de stratégies discursives pour retourner l’argumentation de Burke en réorganisant les catégories politiques contestées, res publica, démocratie, monarchie, représentation. Lui qui rejette le gouvernement mixte, tout comme l’aristocratie et la monarchie, remet la démocratie en bonne place en réduisant la question au gouvernement d’une grande république moderne : quelle est la meilleure forme de gouvernement pour conduire la Res publica […] En remontant donc à la simple démocratie originaire, elle nous fournira la vraie base sur laquelle on peut asseoir un gouvernement d’une vaste étendue. […] C’est la représentation greffée sur la démocratie. […] L’Amérique est en grand ce qu’était Athènes en miniature : l’une était la merveille de l’ancien monde ; l’autre devient l’admiration et le modèle du monde présent […] Une nation n’est pas un corps, dont la figure peut être représentée par le corps humain ; mais c’est un corps renfermé dans un cercle, qui a un centre commun, où aboutissent tous les rayons ; et ce centre est formé par la représentation.148

Paine est un polémiste brillant et ses convictions républicaines sont en phase avec la dynamique révolutionnaire des droits de l’homme. Son Avis au Français, affiché dans Paris le 1er juillet 1791, fait écho au style percutant de ses premiers pamphlets américains : La nation ne peut jamais rendre sa confiance à un homme qui, infidèle à ses fonctions, parjure à ses sermens, ourdit une fuite clandestine, obtient frauduleuse-

la liberté, Paris, Aubier, 1987. La controverse de Paine avec Burke est partie prenante d’un débat général sur la Révolution française en Angleterre et dans le monde atlantique dans les années 1790 ; cf. C. Lounissi, La Pensée politique de Thomas Paine en contexte. Théorie et pratique, Paris, 2012, chap. 4. 148 T. Paine, Les droits de l’homme (1792), Paris, 1987, 206–210.

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République, Républicanisme, Républicain  ment un passeport, cache un roi de France sous le déguisement d’un domestique ; dirige sa course vers une frontière plus que suspecte, couverte de transfuges, et médite évidemment de ne rentrer dans nos états qu’avec une force capable de nous dicter des lois.149

Ce qui est en jeu dans la crise de Varennes concerne la nature du régime et de la future constitution. Le républicanisme a un contenu assez imprécis pour être un outil stratégique capable de relancer l’espérance de régénération de l’état en se plaçant sur le terrain des principes juridiques (élection, représentation, souveraineté) et des valeurs du gouvernement républicain (idée du bien commun, de l’intérêt général). La critique des républicains porte sur le suffrage censitaire, les risques de corruption liés à la monarchie, l’irresponsabilité et l’hérédité du chef du gouvernement, le point limite étant celui de l’hérédité ; même Lavicomterie s’accommoderait d’un roi élu. On n’était pas assez stupide, écrit Robespierre, pour ignorer que ces mots république, monarchie n’étaient que des termes vagues et insignifiants […] qui ne caractérisent pas une nature particulière de gouvernement ; […] que tout état libre où la nation est quelque chose est une république, et qu’une nation peut être libre avec un monarque ; qu’ainsi république et monarchie ne sont pas deux choses incompatibles ; que la question actuelle n’avait pour objet que la personne de Louis XVI.

Robespierre se défend d’avoir soutenu d’autres principes que ceux reconnus dans la déclaration des droits «comme les seules bases légitimes de toute constitution politique et de toute société humaine» : toutes ses opinions ne pouvaient être que les conséquences de ce double principe, «l’égalité des droits et la souveraineté de la nation»150. L’irresponsabilité et l’hérédité du chef du gouvernement sont d’après Condorcet la différence de nature qui sépare la constitution monarchique de la république.

Trente millions à gagner. Avis aux Français, placard de Paine traduit par Duchastelet, reproduit par S. Lacroix, Actes de la Commune de Paris, 2e s., V, 376–377. 150 Adresse de Maximilien Robespierre aux Français (Œuvres, XI, 347–376). Cette adresse très argumentée montre comment certains députés avaient pris le parti d’accuser ceux qui s’opposeraient à l’inviolabilité à l’Assemblée d’être les chefs d’un «prétendu parti républicain». 149

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Tant que ces conditions n’existent pas, la forme du gouvernement peut être différemment combinée, mais sa nature est la même. Si l’une ou l’autre existe, alors il en change absolument, et il me paraît que c’est à ce point qu’il faut marquer la limite qui sépare la république de la monarchie quoique ce dernier mot semble plutôt désigner la forme du gouvernement que la nature d’une constitution. Et c’est présentement cette même irresponsabilité, c’est avant tout l’hérédité qui m’a depuis longtemps fait regarder cette forme de gouvernement comme également contraire à la raison et à la dignité de l’homme.151

Une série de définitions dans la presse montre que les patriotes ne s’accordent pas sur le sens du mot république et que la question dépasse largement la trop célèbre polémique entre Paine et Sieyès dans les colonnes du Moniteur. Les républicains mêlent vocabulaire classique et moderne ; la plupart ne renvoient pas à une forme particulière de gouvernement, mais à la constitution d’un état libre, à la chose publique ou au commonwealth. Pour Robespierre «le mot république ne signifie aucune forme particulière de gouvernement, il appartient à tout gouvernement d’hommes libres qui ont une patrie.»152 Desmoulins déclare dans les Révolutions de France et de Brabant (n° 78, 23 mai 1791) : «par république j’entends un état libre, avec un roi ou un stathouder ou un gouverneur général, ou un empereur, le nom n’y fait rien.» Bonneville qui cherche à fédérer les initiatives républicaines donne plusieurs définitions dans La Bouche de Fer : «La ré-publique, n’est autre chose littéralement que la chose commune, la chose publique, la grande communauté nationale, le gouvernement national.» La res-publica est «la chose publique, la chose commune, ou comme l’appellent les Anglois, Common-wealth»153. Rutlidge, qui s’est prononcé pour la république dès le 30 mai dans Le Creuset, est plus explicite :

Manuscrit de Condorcet sur la République, Réponse de Condorcet à Sieyès concernant le républicanisme (juillet 1791), publié par J. Guilhaumou en 2007 sur revolution-française.net 152 Discours aux Jacobins le 13 juillet : «On m’a accusé, au sein de l’assemblée, d’être républicain, on m’a fait trop d’honneur, je ne le suis pas. Si on m’eût accusé d’être monarchiste, on m’eût déshonoré […] la constitution française actuelle est une république avec un monarque. Elle n’est donc point monarchie ni république, elle est l’un et l’autre». Sur la question de l’inviolabilité, Robespierre propose le 14 que l’Assemblée consulte la nation sur le sort du roi (Œuvres, VII, 552, 558). 153 La Bouche de Fer, n° 73 du 25 juin et n° 81 du 3 juillet 1791 (De la république ). Par delà le gouvernement national, Bonneville voit dans la Révo151

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République, Républicanisme, Républicain  Commonwealth est un terme usité par les Anglois, pour désigner en général tout état politique. Ils s’en servent plus souvent en parlant des états républicains. Dans son étimologie, ce terme exprime fortune, bonheur, richesse, prospérité commune. L’un des deux mots dont il est formé, wealth sert génériquement à désigner toutes ces choses, l’autre common, est dérivée de celui-ci commune, dans notre langue ; je n’apperçois point pourquoi, si cette dénomination répondoit au but du gouvernement populaire qu’ils veulent se donner, les François ne s’en empareroient point.154

Tous ne recommandent pas un changement de régime comme Robert, Paine ou Condorcet. Bonneville remarque début juillet dans la Bouche de fer que tout le monde veut cependant la liberté, la majorité du moins la veut entière et la veut fortement […] Les amis de la constitution, amis de l’égalité et de la liberté, et que l’expérience des mauvais gouvernements de Rome effrayent, admirent les républicains, les aiment, mais ils craignent la république.155

Brissot attend du Républicain un cours complet de républicanisme et pense qu’une discussion publique éclaircira le malentendu156. Le Patriote français du 5 juillet entre dans la discussion avec une définition centrée sur le principe de l’élection des pouvoirs qui exclut de fait la royauté héréditaire : «J’entends, par république, un gouvernement où tous les pouvoirs sont, 1°. délégués ou représentatifs ; 2°. électifs dans et par le peuple, ou ses représentants ; 3°. temporaires ou amovibles.» Seuls les états-Unis «offrent l’image parfaite d’une telle république». La cause du malentendu étant la polysémie du mot république, il propose ni plus ni moins l’éclipse du mot : appelons le système moderne, système représentatif, ou gouvernement représentatif, ou constitution représentative, ou même monarchie représentative. «L’épithète de représentative donne ici la différence

lution française la perspective d’une «république fédérative universelle et fraternelle». 154 Le Creuset, n° 57, 18 juillet. 155 Bouche de fer, n° 82, 4/7/1791, Des républicains et de l’esprit public et De la constitution dite monarchique. 156 Ma Profession de foi sur la monarchie et le républicanisme, in Patriote français, nos 696 et 697, 5/6/7/791. – Pour L’Ami des Patriotes en mars 1792 (n° xxiv), «La constitution françoise est essentiellement républicaine, quoiqu’admettant la royauté» : les vrais républicains sont ceux qui sont attachés à la constitution, «qui assure parmi nous la liberté & l’égalité, vrai caractère de la république».

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essentielle, puisque les républiques modernes sont par essence représentatives, et que les anciennes ne l’étoient pas.» L’examen des différents pouvoirs montre que la constitution actuelle «est réellement représentative, élective, amovible dans les cinq sixièmes de ses bases», donc qu’elle «est à un sixième près entièrement républicaine». Jouant sur les mots, il estime les monarchistes plus républicains que les républicains eux-mêmes : «de leurs idées sur le roi représentant, il est évident que tout le pouvoir exécutif est, suivant eux, organisé d’une manière républicaine.» Faut-il abolir la royauté héréditaire ou la conserver et l’entourer d’un conseil électif et représentatif, solution qu’il propose et sur laquelle pourraient s’accorder selon lui «patriotes monarchistes et républicains». En fait ce qui les divise est lié à la qualité des temps et des moyens d’abolir la royauté, au dilemme politique de trancher la question dans l’urgence ou de s’accorder sur une fiction qui remet à plus tard les choix institutionnels. Pour Brissot «cet office ne peut subsister à côté de la déclaration des droits». «Mais les républicains n’attendent cette opération que du temps, des progrès de la raison, et de la discussion. […] la prononciation de droit viendra par la force de l’opinion publique.» De son côté Marat avance l’argument des mœurs : Vous demandez le gouvernement républicain. Ce n’est pas sans doute la forme aristocratique, la plus vicieuse de toutes chez un peuple sans mœurs : au lieu d’un tyran vous en aurez dix mille. C’est donc la démocratie toute pure : mais sommes-nous murs pour un pareil gouvernement ?157

La venue de Condorcet au Cercle social le 8 juillet pour montrer l’inutilité de la royauté dans une constitution libre a été un temps fort des discussions sur la république. Ce discours, écrit Bonneville, a été entendu avec un grand silence et couvert d’applaudissemens. Le philosophe a parlé tour à tour au cœur et à la raison. […] Il a prouvé que la prétendue nécessité qui pouvoit faire excuser l’institution corruptrice et dangereuse de la royauté n’existoit pas dans un gouvernement où les pouvoirs étoient bien organisés […] Il a fait voir qu’en détruisant avec courage tous les privilèges et tous les corps perpétuels, les amis de la liberté avoient réellement détruit tout ce qui pouvoit rendre utile à un grand peuple la protection d’un monarque. […] il a observé judicieusement que c’étoit l’existence d’un chef héréditaire qui ôtoit au pouvoir exécutif toute sa force utile, en armant contre lui l’éternelle défiance des amis de la liberté.

L’Ami du peuple, n° 513, 7/7/1791 (Œuvres politiques, V, 3154).

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Après la discussion en faveur d’une constitution libre, Condorcet a été prié «d’entrer dans l’application pratique des principes qu’il a posés, et de les adapter à notre constitution actuelle.»158 De la raison à la dérision, l’ingénieuse machine qu’il propose dans Le Républicain fait du roi constitutionnel un roi merveilleux. L’automate royal ne seroit pas dangereux pour la liberté, et cependant en le réparant avec soin, il seroit éternel, ce qui est encore plus beau que d’être héréditaire. On pourroit même, sans injustice, le déclarer inviolable et le dire infaillible sans absurdité.159

La controverse entre Paine et Sieyès montre que le malentendu ne portait pas sur la représentation mais sur la nature d’une constitution libre et sur l’horizon de la république. La demande d’un recours aux assemblées primaires n’avait rien d’illégitime, et reposait sur les principes de la Déclaration de 1789. Le républicanisme portait ses vues bien au delà du présent. Au fondement des institutions politiques, la souveraineté du peuple et les droits de l’homme étaient une promesse d’émancipation. De l’avenir radieux de la république universelle espéré par Paine ou Bonneville aux réticences de Brissot ou Sieyès, il y avait plus que des nuances politiques. Le républicanisme de 1791, loin de constituer le programme d’un parti, renvoie à des représentations croisées sur l’idée de république. Les publicistes cherchent à traduire la valeur qu’ils attachent à une notion contestée pour en universaliser le sens et promouvoir une option politique et constitutionnelle. Bonneville qui croit au pouvoir de l’opinion, n’oppose pas comme Paine la république à la monarchie, mais articule naturellement constitution universelle et gouvernement national, régime politique et droits de l’homme160. Toutes les définitions jouent sur la polysémie du mot république mais Sieyès, tout en réaffirmant de la manière la plus absolue sa conception du système représentatif, circonscrit comme Brissot le problème constitutionnel à l’organisation du pouvoir exécutif en opposant polyarchie et monarchie. «Quand je parle de représenta-

De la République, ou un roi est-il nécessaire à la conservation de la liberté ?, in Aux origines de la république [note 8], IV, 12. Bouche de Fer, n° 88, 10 juillet, 3–6. Sur ce débat, R. Monnier, Républicanisme [note 2], chap. 3. 159 Le Républicain, in Aux origines de la république [note 8], III, 54–56 (16 juillet). 160 Des républicains et de l’esprit public, in La Bouche de Fer, n° 82, 4/7/1791. 158

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tion politique, je vais plus loin que M. Paine. Je soutiens que toute constitution sociale dont la représentation n’est pas l’essence est une fausse constitution.» Proposant de poser la question en ces termes – «Dans une bonne république, vaut-il mieux que le gouvernement soit polyarchique ou monarchique ?» – il remarque qu’il n’a pas le loisir d’entrer en lice avec «les républicains polycrates», la question n’étant pas à l’ordre du jour. L’argument des circonstances s’ajoute à l’idée banale que «l’unité stable du gouvernement» est mieux assurée dans la monarchie : En bonne théorie il est faux que la transmission héréditaire d’un office public, quel qu’il soit, puisse jamais s’accorder avec les lois d’une véritable représentation. […] Cependant je suis loin de penser que la circonstance soit favorable pour changer sur ce point la constitution décrétée […] Un besoin universel se fait sentir, de l’achever et de l’asseoir enfin partout avec uniformité et avec une force capable de donner de l’empire à la loi161.

Quelques sociétés de province s’étaient prononcées pour la république, dont celle de Montpellier, présidée par Cambon. «Passons-nous de roi, écrit celle de Perpignan […] puisque l’occasion s’en présente, débarrassons-nous de ce fardeau, faisons de la France une république…».162 Certains pensent à une régence, ou plutôt à un conseil exécutif élu autour du roi ou du dauphin dont il faut soigner l’éducation ; c’est l’opinion de Gorsas dans le Courrier du 28 juin. A la veille de la répression de la manifestation républicaine du Champ de Mars, Sieyès défend la position conservatrice de l’Assemblée qui veut sauver la constitution monarchique pour terminer la révolution. Dans le débat du mois d’août sur la révision constitutionnelle sont avancées les définitions les plus absolues du gouvernement représentatif. Thouret justifie, contre l’opinion de Roederer et de Robespierre, l’attribution au roi de la qualité de représentant163. Toute idée de sanction des lois par les assemblées primaires est

Œuvres de Sieyès, II, 29–30 (Moniteur, 6 et 16/7/1791). L’adresse qui soulève applaudissements et protestations aux Jacobins, est publiée par Barère dans le Point du jour du 12 juillet (Aulard, Histoire politique [note 86], 142–3). 163 «Le roi a droit de sanction, et dans cet exercice il est représentant du peuple […] il a encore un caractère indisputable de représentant dans le droit qui lui est conféré d’entamer au dehors les négociations politiques. Je sais bien que le roi est aussi fonctionnaire public…» (Moniteur, IX, 363, 376). Sur 161 162

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écartée. Barnave défend la thèse que «la fonction d’électeur n’est pas un droit» et doit être réservée à la «classe mitoyenne», qui réunit les lumières, un plus grand intérêt à la chose publique et l’indépendance de fortune. Le 27, l’Assemblée supprime le marc d’argent, si décrié dans l’opinion, en échange d’une augmentation significative du cens électoral. En août les Révolutions de Paris rendent compte du procès d’opinion qui s’instruit au tribunal du 6e arrondissement ; cinq témoins étaient prêts à dire que Brune était coupable du crime de républicanisme : «c’est au républicanisme qu’on fait le procès ? cette opinion des sages, ce seul gouvernement des hommes libres, prenoit la plus haute faveur […] presque toute la France en étoit à désirer une constitution républicaine.» Le rédacteur accuse les monarchistes d’avoir voulu «sacrifier les républicains, pour étouffer le républicanisme»164. Sa manifestation dans l’opinion était justifiée et ne visait qu’à perfectionner la constitution, non à la détruire. Ce qui met en question le bien fondé de l’application de la loi martiale au Champ de Mars et des poursuites contre les républicains. «Ne puis-je dire, imprimer paisiblement que j’aime la république, quand j’obéis à la loi qui donne un monarque, et que j’ai fait serment de mourir pour défendre cette loi même ?», écrit un citoyen de Marseille165. Les poursuites dirigées contre les pétitionnaires et l’achèvement de la Constitution ont pour effet de mobiliser sur le terme républicain les usages négatifs du vocabulaire des partis. Certains qualifient les républicains de démocrates outrés, tandis que le discours royaliste retourne les valeurs et les catégories politiques au profit de la monarchie. Les Annales monarchiques reprennent les arguments des années 1770 liés à l’histoire des républiques de la Grèce et de Rome, citent Lefebvre de Beauvray pour opposer au tourbillon démocratique de ces fameuses républiques, livrées à la violence des passions opposées, aux factions, à l’ambition et à la corruption, la

l’exécutif co-législateur, G. Glénard, L’exécutif et la Constitution de 1791, Paris, 2010. 164 Révolutions de Paris, 20/27/8/1791. 165 Lettre du 12/8/1791, in Moniteur, IX, 442 ; l’auteur exprime son désir de voir l’Assemblée achever la Constitution et déposer le pouvoir constituant. Voir aussi A. Neusy, Opinions et réflexions sur la loi martiale dans la presse et les pamphlets, 1789–1792, in AHRF, n° 360, 2010/2, 27–48.

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paix, la sécurité et la modération des monarchies : «les républiques se disaient libres ; elles cherchoient toujours la liberté». Les avantages de la dictature romaine, institution salutaire d’un gouvernement libre en période de crise, vient à l’appui de cette vérité : qu’en fait de pouvoir dans un état, l’unité est toujours préférable à la pluralité166. La scission des Feuillants brouille les clivages partisans entre républicains et nouveaux clients de la royauté : demi républicains et demi monarchiens se rejoignent pour L’Ami des Patriotes (29/10/1791), tandis que les vrais républicains («les jansénistes de la liberté» pour L’Argus patriote) se distinguent par «la plus ridicule exagération»167. L’Assemblée ne parvient pas à circonscrire le rôle politique des clubs par le décret du 30 septembre. L’influence des journalistes et des cadres de l’ancien district des Cordeliers, parmi lesquels de futurs députés de la Montagne, continue à faire de ce quartier de la rive gauche un des pôles de la vie politique parisienne168. La dynamique associative se poursuit sous l’égide des Jacobins, qui réussissent à reconstruire leur réseau national via le comité de correspondance et à se populariser dans l’opinion grâce à la publicité et à la vitalité de la presse patriotique. Le succès des Annales patriotiques, où Carra déploie une rhétorique républicaine persuasive, témoigne de leur influence politique à l’échelle de la nation169. Le républicanisme devient un phénomène d’opinion dont l’esprit et le langage radical s’opposent au système monarchique. Génération d’hommes libres. Suivez la route tracée par les Explorateurs de la liberté des nations, par Sidney sur-tout, qui, par son livre de la Monarchie, a

Correspondance secrète, II, 13/8/1791 ; Annales monarchiques, philosophiques, politiques et littéraires, n° CCXI, 211 et n° CCLX, 240  –241 (30  –9 et 29/10/1791). 167 Mme de Staël se passionne de colère contre la secte républicaine (Lettres de jeunesse, Paris, 1962, I, 462–64). 168 Le corps des électeurs de la section du Théâtre français est renouvelé à 73 % en 1791, et tous sauf un sont Cordeliers ; cf. M. Genty, Paris 1789–1795. L’apprentissage de la citoyenneté, Paris, 1987, 145. 169 S. Lemny, Jean-Louis Carra [note 127]. Voir les travaux de M. Kennedy et la synthèse sur les sociétés politiques, Atlas de la Révolution française, 6, dir. J. Boutier, P. Boutry et S. Bonin, Paris, 1992. 166

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Quand Pétion est élu maire de Paris contre La Fayette, la Correspondance secrète fait état d’un nouveau plan de républicanisme sur des bruits de changement de dynastie. La lutte se durcit entre la municipalité patriote et un département entré en fonctions au début de 1791 et dominé par les Feuillants. En 1792, ce ne sont plus les aristocrates et les démocrates qui sont aux prises, c’est la Cour et les Jacobins : «Mais l’animosité de la cour, qui peint les Jacobins comme des partisans dangereux d’un républicanisme absolu, n’en a pas moins pour objet tous les amis de la révolution. Il est évident que le comité des Tuileries regarde la Constitution comme la base sur laquelle il peut opérer sinon la contre-révolution, au moins une nouvelle révolution…»171. Marcel Reinhard a montré la complexité des luttes partisanes entre courants farouchement hostiles et de plus en plus divisés dans les mois qui précèdent la chute de la royauté172. Résistances républicaines Les radicaux usent de la liberté de la presse et s’appuient sur les principes déclarés pour défendre les droits individuels et promouvoir la liberté républicaine. Les Cordeliers ne sont pas des extrémistes, ils ne contestent pas la représentation nationale : ce sont des défenseurs radicaux des droits de l’homme et du citoyen. Ils pensent, comme les auteurs du Républicain, que l’occasion est favorable pour écarter légalement le roi, dont le crédit est sérieusement ébranlé, et aménager la constitution sur les principes de la Déclaration des droits. Acceptée «purement et simplement» par le roi dans la nuit du 5 octobre 1789, celle-ci est devenue le texte emblématique de la régénération politique. Lors du débat sur la Constitution, Thouret luimême reconnait qu’il serait dangereux d’y toucher parce qu’elle a acquis un caractère religieux et sacré :

Mercier attribue ces propos à T. Mandar dans sa Néologie à l’article explorateur. 171 Correspondance secrète, II, 562 (26/11/1791) et 581 (18/2/1792). 172 M. Reinhard, 10 août 1792. La chute de la royauté, Paris, 1969. 170

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elle est devenue le symbole de la foi politique ; elle est imprimée dans tous les lieux publics, affichée dans la demeure des citoyens de la campagne, et les enfants apprennent à y lire. Il serait dangereux […] même d’en changer la rédaction. Nous croyons qu’elle contient tous les germes d’où dérivent les conséquences utiles au bonheur de la société.173

La Révolution avait inventé d’un même mouvement la souveraineté de la nation, la centralité législative et la garantie des droits des individus. Distinguer républicanisme des anciens et des modernes, comme le font certains auteurs à propos de la crise de Varennes174, n’a pas de valeur heuristique : tous les républicains sont conscients que le problème des institutions ne se pose plus dans les mêmes termes que dans la Cité antique. Le contexte politique est fondamentalement différent et n’a plus rien à voir avec la démocratie directe. La représentation est la solution démocratique qui permet de gouverner un grand état moderne en préservant la liberté, qui est l’essence de la république. L’empire des lois ne peut être fondé que sur la justice et «sur les grands principes républicains de la représentation élective et des droits de l’homme» (Paine). Dans son discours au Cercle social sur les conventions nationales, Condorcet avait exposé en avril un moyen de perfectionner la Constitution pour concilier consentement aux lois et droits des citoyens175. Le suffrage censitaire heurtait les principes déclarés et était aussi en contradiction avec la dynamique patriotique et l’élargissement de l’espace public. Mais c’est surtout l’attitude de Louis XVI et de ses partisans qui excite la méfiance des révolutionnaires et devient le ressort de la résistance à la royauté et de la radicalisation qui mène à l’insurrection du 10 août. Dès décembre 1791 le veto législatif, conçu pour être un mécanisme de sécurité, oppose les Feuillants et les Jacobins et devient une menace en paralysant les lois prises par l’Assemblée contre les adversaires de la Révolution, au moment où la guerre semble inévitable. A Paris la levée de boucliers contre l’adresse du Département incitant le roi à refuser sa sanction au décret contre les

Moniteur, IX, 346. K. M. Baker, Transformations of Classical Republicanism in EighteenthCentury France, in JMH, 73, 2001, 32–53; M. Ozouf, Varennes [note 136], 249–256. 175 La Bouche de Fer, n° 48–49, 51–52. 173 174

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prêtres réfractaires témoigne certes de l’anticléricalisme de la capitale, mais signale aussi l’esprit de résistance de la presse patriote et des sections dont les discours et les adresses violentes ne ménagent plus le roi176. Sire ! […] si vous prenez l’habitude de dire veto à chaque bonne loi, à chaque décret urgent, à quoi nous servira-t-il d’avoir une assemblée nationale ? […] avez-vous oublié à quelles conditions nous vous avons gardé sur le trône ? […] et pour en finir, nous vous dirons que si la constitution est pour vous, la déclaration des droits de l’homme et du citoyen est pour nous. L’une vous donne le droit de veto ; l’autre nous donne celui de la résistance à l’oppression […] examinez : nous vous ajouterons seulement que nos frères des quatre-vingt-deux autres départemens pensent absolument comme nous, et agiront de même, quand votre majesté aura examiné.177

L’alternative politique exprimée par Barnave en août 1791 – ou le roi veut pour la nation ou il cesse d’être roi – prend sens dans l’événement comme dans la dialectique de l’idée et du réel, de la déclaration de guerre à la chute de la royauté : Louis XVI est roi constitutionnel ou il est tyran et son pouvoir cesse d’être légitime178. La guerre pèse sur le processus révolutionnaire qui aboutit à la mobilisation civique et patriotique contre Monsieur Veto et à l’insurrection du 10 août. Elle entraîne une radicalisation de la rhétorique républicaine sur les thèmes classiques de la corruption et de la tyrannie – de la tyrannie des lois à la tyrannie du pouvoir. Les citoyens se réapproprient le langage du républicanisme dans le processus de résistance au pouvoir royal. Les pamphlets de Lavicomterie publiés de juin 1791 à mai 1792 illustrent cette progression en contexte de la rhétorique anti-tyrannique179. Celle-ci renvoie aux sources du républicanisme radical et, comme le thème du tyrannicide développé par Milton et Sidney, culminera au moment du procès du roi.

Moniteur, X, 606, 608, 611, 663, 764. J. Jaurès, Histoire socialiste [note 119], II, 132–137. 177 Dangers d’une guerre offensive, Des veto, in Révolutions de Paris, n° 128, 17/24/12/1791, 532–538. 178 AP, XXIX, 331 (10/8/1791) ; P. Brunet, La notion de représentation [note 146]. 179 Lavicomterie, Les droits du peuple sur l’assemblée nationale, Paris, 1791 ; id., République sans impôt, Paris, imp. du Cercle social, 1792. J’ai traité ce thème au chapitre 7 de Républicanisme [note 2]. 176

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Les fêtes de 1792 au Champ de Mars permettent de mesurer le chemin parcouru depuis celle de la Fédération180. à Paris la rupture avec la religion catholique est consommée, le culte civique évacue la messe et les prêtres des célébrations. Le compte rendu de la Première fête de la Liberté, à l’occasion des soldats de Château-Vieux, dans le numéro 145 des Révolutions de Paris, souligne le sens profond de cette première grande fête civique, dont un des objectifs était d’effacer le fossé creusé entre les citoyens par le massacre du 17 juillet 1791, la division du peuple «en deux factions bien marquées, celle des citoyens en habit bleus, et celle des citoyens sans culottes» : le champ du massacre est redevenu le champ de la fraternité, et l’échafaud des patriotes a repris son nom d’autel de la patrie, et au lieu du signal de la guerre civile, les tables de la loi ont rallié autour d’elles tous ceux des citoyens qu’on en avoit écartés par d’odieuses préventions.

La sacralisation de la liberté et de la loi, ainsi mise en scène dans les fêtes de 1792, en réalité présente depuis 1789 dans la Déclaration des droits, posait le problème de l’obligation à la loi, entendue comme expression de la volonté générale et par là non réductible au phénomène social de l’opinion publique. L’appropriation de l’idée fédérative par les publicistes républicains contre le veto montre comment l’invention de la démocratie moderne est intimement liée sous la Révolution à une conception républicaine de la liberté et à la recherche d’un consensus politique. Par ses liens avec la culture classique et la philosophie morale des Lumières le républicanisme était un phénomène assez indistinct pour rencontrer l’adhésion d’un grand nombre de citoyens. Après la fuite du roi, les républicains avaient mis en œuvre des procédures complexes d’expression de la volonté où le pouvoir de l’opinion empruntait la figure du faisceau pour s’exprimer en quelques mots forces : appel à la nation, pacte fédératif, veto national… En 1791–1792 la question de la nature de la république était un problème politique

M. Ozouf, La fête révolutionnaire. 1789–1799, Paris, 1976, chap. iii (1792 : La fête au-dessus des partis) ; La fête de la Fédération, dir. P. Dupuy, Rouen, 2012. Voir les gravures de Prieur et Berthault pour les Tableaux historiques : «Première fête de la liberté…» et «commémoration de la prise de la Bastille» en 1792, reproduits dans M. Vovelle, La Révolution française. Images et récit, Paris, 1986, II, 140  –141.

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lié à la personne du roi ; tout en agissant dans l’espace public, les républicains pensaient à une solution rationnelle de consentement à la loi. Les pratiques électorales qui n’excluaient pas la discussion pouvaient être perçues comme l’expression de la volonté générale à l’échelle de la république quand l’hostilité au roi est de plus en plus vive. Après la déclaration de guerre le problème du veto s’ajoute aux effets dévastateurs de la crise de Varennes. Les caricatures qui s’en étaient pris jusque-là surtout aux aristocrates, aux prêtres et aux émigrés n’épargnent plus le roi et sa famille dans un crescendo de mépris et de commentaires hostiles, où l’incroyable bestiaire de la «ménagerie royale» met à nu la dégradation de l’image du roi de 1791 à 1792181. Les adversaires de la royauté défendent l’idée d’une république fédérative pour concilier représentation, république et démocratie. La reconnaissance du pouvoir municipal avait été un facteur décisif dans la lutte contre les privilégiés et la neutralisation de la contre-révolution sur le territoire national. L’enthousiasme des fédérations spontanées du printemps 1790 dans la défense commune du nouveau régime, avait donné au lien fédératif un contenu positif, déjà rehaussé par l’exemple moderne de la Constitution des étatsUnis. Les adjectifs fédérés, fédératif, fédéraliste étaient porteurs d’une dynamique patriotique qui n’excluait pas l’idée d’union au centre. Citant Cerutti dans sa Néologie, Mercier donne cette définition, liée à la fête de la Fédération : «On la nomme Fédération, et le serment qui y fut fait, Fédératif ; cela veut dire, pacte d’alliance, serment d’alliance. Tous les Français qui l’ont prêté, sont donc alliés et frères.»182

Ibid., II. Reichardt / Kohle, Visualizing [note 123], 64–90. Les fédéralismes. Réalités et représentations. 1789–1874, Aix-en-Provence, 1995 ; F. Brunot [note 3], IX/2, 860  –864  ; L.-S. Mercier, Néologie, 1801. Des textes traduits du Federalist sont publiés en 1792 : Le Fédéraliste, ou Collection de quelques écrits en faveur de la Constitution… (Hamilton, Madison et Jay), Paris, 2 vol. ; voir aussi l’éd. anglaise introduite par I. Shapiro, The federalist Papers, New Haven (Conn.), 2009, avec des essais de J. Dunn, D.L. Horowitz, E.H. Botting. R. Monnier, Représentations et transferts de la notion de république fédérative dans le contexte des révolutions américaine et française, in Cultures des républicanismes [note 2], 173–184.

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Elle représentait un modèle d’union de la base au sommet de l’état, agissant dans un esprit de vigilance civique pour défendre la liberté183. Les républicains voyaient dans la nouvelle administration de la France une alternative à la royauté : la sanction des lois par la nation s’appuyait sur la notion de volonté générale pour concilier liberté et représentation. Rutlidge écrit dans Le Creuset que les progrès de la contre-révolution et les abus du gouvernement mixte vont faire prévaloir un «système de république fédérative, dont les racines, pour les bons yeux, se développent journellement déjà dans les divisions locales de l’empire français.»184 «Redevenez donc républicains, si réellement vous désirez aujourd’hui d’être libres», écrit Billaud Varenne dans L’Acéphocratie, exhortant ses concitoyens à saisir la circonstance propice de la fuite du roi, qui «a préféré l’opprobre du parjure, à la gloire d’être le chef d’un peuple libre». S’inspirant de l’exemple américain et du concept de volonté générale, il fonde l’empire de la loi sur le partage du législatif, non entre deux chambres, mais entre l’assemblée et le pouvoir sanctionnateur de la nation: «on auroit en France pour point central, le corps constituant, lien nécessaire de toutes les parties ; et figurant le congrès de l’Amérique.» Pour que la loi soit l’expression de la volonté générale, il faut restituer aux départements le pouvoir de ratifier les lois. Les districts, municipalités et tribunaux veilleraient à son exécution. Les pouvoirs ainsi combinés ne formeraient cependant qu’un tout, «parce qu’ils ne reçoivent leur impulsion que de la loi», tandis que «ce qu’on appelle pouvoir exécutif» est au contraire suspensif, paralysant,

M. Viroli, Républicanisme (1999), trad. de l’italien C. Hamel, Paris, 2011. M. Viroli a valorisé, contre le patriotisme jacobin et centralisateur français, un type de républicanisme fédéraliste par l’exemple de la tradition républicaine italienne et de l’humanisme civique florentin. On reconnaît volontiers la richesse de la tradition et des expériences républicaines italiennes, mais sa critique du jacobinisme ne tient pas compte de la diversité et de l’évolution du républicanisme sous la Révolution française. 184 Le Creuset, n°  43, 30/5/1791. Dans les Révolutions de Paris S. Maréchal propose à l’assemblée nationale des 83 départements fédérés un décret d’abolition de la royauté et la sanction des lois par la nation (n°  90, 26– 3/2/4/1791). Bonneville soutient l’idée d’une confédération des départements (Bouche de Fer, n° 71, 23 juin). 183

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mortel185. Jean-Joseph Regnault retient aussi la voie d’une république fédérative dans ses élémens de politique, inspirés à la fois de l’Esprit des Lois et des conceptions républicaines de Rousseau. Sorte de digest du Contrat social, l’ouvrage tente d’élucider ses notions politiques en s’en démarquant avant d’explorer une solution pratique pour le cas français186. L’avantage est donné au gouvernement démocratique ou populaire (XXIII). La république fédérative permet d’assurer la liberté tranquille d’un grand état (XX). à la suite de Montesquieu et de Jaucourt dans l’Encyclopédie, il écrit que par «le système fédératif, les états jouissent des avantages de la démocratie et de la monarchie, sans être sujets aux incommodités de l’une et de l’autre.» Pour ces républicains l’idée d’une république fédérative n’est pas incompatible avec la centralité législative. L’aspiration démocratique se greffe sur la suspicion à l’égard du pouvoir exécutif et répond à la crainte récurrente des abus du pouvoir et de la contre-révolution. Il s’agit de promouvoir une république réelle, qui repose comme chez Rousseau sur une citoyenneté pleinement assumée. L’idée fédérative répond à la fois au désir d’autonomie, tout en projetant sur un présent indéchiffrable la notion de souveraineté de la loi (la volonté générale) pour dessiner l’horizon d’une république paisible et démocratique. On remarque que du côté de la Législative la notion de fédération a une telle valeur positive qu’en juin 1792, l’agitation populaire et les craintes de trahison engagent l’Assemblée à adopter la proposition du ministre de la guerre Servan de faire venir des fédérés des départements : cette «fédération civique» réunie pour le 14 juillet formerait un camp de 20 000 hommes aux abords de la capitale187. On sait comment ces fédérés, autorisés à

L’Acéphocratie, ou le gouvernement fédératif démontré le meilleur de tous, pour un grand empire…, par M. Billaud de Varenne, Paris, 1791 (reprint Edhis, Paris, 1977, 68–70). 186 éléments de politique, par J.-J. Regnault, Bar-le-Duc, 1792. L’auteur mettra sa plume au service des différents régimes ; sur ses écrits politiques en 1815, P. Serna, La République des girouettes, 1789–1815 et au-delà. Une anomalie politique, la France de l’extrême-centre, Seysell, 2005, 287–298. 187 Moniteur, XII, 570, 592 pour le décret ; M. Reinhard, La chute de la royauté [note 172], 298. 185

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venir à Paris malgré le veto du roi, vont constituer une force majeure qui donne à l’insurrection du 10 août sa dimension nationale. Dans la confusion des luttes d’opinions qui précèdent la chute de la royauté il est difficile d’évaluer la place des républicains. L’opposition au roi ne signifie pas forcément l’adhésion à la république mais un attachement prononcé à la Révolution. Les réactions du pays pour ou contre la journée du 20 juin dessinent une France divisée et des oppositions au sein des départements188. Dans la crise ultime de la royauté la guerre exaspère les tensions et, de manœuvres d’intimidation en tentatives d’apaisement, les différents courants politiques tentent d’agir sur une opinion qui leur échappe. Les interventions et les pétitions qui contribuent avant le 10 août à la chute de royauté ne demandent pas la république mais l’élection d’une convention nationale. Elles sont dirigées contre le pouvoir exécutif et la personne qui l’incarne, le roi qui par son veto entrave les mesures d’urgence imposées par la guerre. Début juin les Révolutions de Paris proposaient encore une voie pacifique pour sortir de la crise, avec le recours aux assemblées primaires «pour délibérer s’il y a lieu, oui ou non, à convoquer une convention nationale, chargée de rectifier la constitution sur les seules bases de la déclaration des droits.»189 En juillet le décret qui déclare la patrie en danger, loin d’apaiser l’impatience populaire, ne fait qu’accroitre la fébrilité. L’appel aux volontaires fait converger exaltation patriotique et défense révolutionnaire : la déchéance du roi devient une mesure de salut public. Condorcet a-t-il, alors qu’il est à la tête de la Commission extraordinaire des Douze, «raté son rendez-vous avec l’Histoire» ?190 Lui qui s’était prononcé contre la royauté en juillet 1791, n’a aucune mesure concrète à proposer à l’Assemblée sur la déchéance au soir du 9 août. Quinze jours plus tôt Brissot, dans un discours hué par les tribunes, mettait les députés en garde contre une mesure prématurée et condamnait le projet de convoquer des assemblées primaires191. La Législative était finalement débordée par le mouvement qu’elle

Ibid., 523, 545 ; Atlas de la Révolution, 6 [note 169], 34–35. N° 151, 26–5/2/6/1792. Voir les textes publiés dans Aux origines de la république [note 8], VI. 190 E. et R. Badinter, Condorcet. Un intellectuel en politique, Paris, 1988, 450. 191 In Aux origines de la république [note 8], VI, 11, 26 juillet ; M. Dorigny, ibid., I, vi ; R. Whatmore / J. Livesy, étienne Clavière, Jacques-Pierre 188 189

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avait voulu canaliser. Il ne s’agissait plus seulement de remplacer le pouvoir exécutif mais aussi la législature. La nécessité d’élire une Convention nationale au suffrage universel est soutenue par Robespierre quelques jours avant l’insurrection dans un important discours aux Jacobins : Les grands maux appellent les grands remèdes […] Allons jusqu’à la racine du mal […] la liberté et le bonheur public dépendent de la nature du gouvernement et du résultat des institutions politiques […] il faut régénérer à-la-fois, et le pouvoir exécutif et la législature. […] Dans les grands dangers de la patrie, il faut que tous les citoyens soient appelés à la défendre. Il faut par conséquent les intéresser tous à sa conservation et à sa gloire.192

A Paris la promulgation solennelle de la Patrie en danger suscite un réflexe de défense républicaine et révolutionnaire. Les sections siègent en permanence et coordonnent leur action avec celle des Fédérés193. En septembre, quand l’ennemi est aux portes, la Commune devient un véritable comité de défense et met Paris debout pour sauver la patrie194. C’est dans ce climat survolté que les menaces d’invasion entraînent les massacres des prisons et que l’armée de la Révolution arrête à Valmy les troupes de Brunswick. La Convention nationale se réunit le jour même de la victoire de Valmy.

Brissot et les fondations intellectuelles de la politique des Girondins, in AHRF, 2000/3, 1–26. 192 Le Défenseur de la Constitution, n° 11 (Œuvres, IV, 317–334). Dès le 15 juillet, Billaud-Varenne proposait aux Jacobins de demander l’élection d’une convention nationale au suffrage direct (Aux origines de la république [note 8], VI, 8). Il appartiendra à la Convention de prononcer «si la royauté doit être conservée aux Bourbons, si elle doit être héréditaire, élective, ou remplacée par la forme d’une république fédérative» (Correspondance secrète, II, 613, lettre du 4/8/1792). 193 Le manifeste de Brunswick ne fit qu’attiser le patriotisme et soulever l’opinion contre le roi. Début août la Législative fut saisie de plusieurs pétitions sur la déchéance, dont celle des sections de Paris présentée par Pétion. Une autre lue par Varlet exigeait de l’Assemblée des mesures révolutionnaires (M. Reinhard, La chute de la royauté [note 172], chap. XX). 194 A Paris, 15 000 hommes se seraient engagés en quelques jours. Après un nouveau décret d’enrôlement le 27 août, Roland annonçait l’engagement de 18 635 hommes (Atlas de la Révolution française, 11 : Paris, dir. E. Ducoudray, R. Monnier et al., Paris, 2000, 72–73).

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3. La chute de la royauté et l’avènement de la République L’effet de la chute de la royauté est de redonner au mot républicain sa valeur classique liée à la liberté. Depuis quelques mois, dit Grégoire, les échos de la cour avoient trouvé qu’il étoit du bel air de crier contre ces maudits républicains ; à ce terme ils donnoient pour synonyme ceux d’incendiaires, de factieux, de séditieux. Le jeu étoit maladroit : depuis long-tems notre langue avoit consacré, d’une manière honorable, ces expressions de fierté républicaine, de vertus républicaines.195

La révolution du 10 août ne donne pas seulement droit de cité aux républicains, elle provoque une radicalisation de l’idée républicaine dans la période qui sépare l’insurrection de la réunion de la Convention dans une république en guerre avec les rois. La rupture avec le gouvernement royal crée une nouveauté politique radicale où la notion de république devient le moteur du changement institutionnel. Elle est à l’origine d’une symbolique et au centre d’une expérience et d’une pratique politique, sans cesser d’être objet de controverses par cela même qu’elle est l’emblème d’une configuration socio-politique tout à fait neuve. La république s’impose comme une évidence sans même être proclamée, par suite de l’insurrection populaire et de l’abolition de la royauté, décrétée à l’unanimité des députés présents le 21 septembre. La reconnaissance de la souveraineté populaire, l’abolition de la royauté, répondent à des prises de position qui s’étaient exprimées dans l’opinion avant l’insurrection et que la victoire des fédérés et des sections met à l’ordre du jour au soir même de la journée du 10 août. Le peuple en armes, fort des expériences accumulées depuis 1789, s’est constitué comme un acteur politique conscient de lui-même dans un rapport conflictuel avec la royauté et sa clientèle, pour affermir ses droits et assurer le salut de la révolution. La Commune insurrectionnelle incarne une force nouvelle, au cœur de la tension entre pouvoirs constitués et pouvoir constituant du peuple, un pouvoir de siège capable au soir du 10 août d’interpeller les Législateurs pour faire reconnaître les effets de l’insurrection : «Législateurs, déclare Huguenin, nous

Discours de Grégoire au service célébré à Blois pour les morts du 10 août (Aux origines de la république [note 8], VI, 22).

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venons ici au nom du peuple concerter avec vous des mesures pour le salut public.» Le peuple nous a chargé de vous déclarer qu’il ne pouvait reconnaître pour juge des mesures extraordinaires auxquelles la nécessité et la résistance à l’oppression l’ont porté, que le peuple français, votre souverain et le nôtre, réuni dans ses assemblées primaires.

L’Assemblée tient compte de ces injonctions en décrétant peu après l’élection d’une convention par tous les citoyens, en conservant toutefois le suffrage indirect ; elle décrète la suspension du roi et non sa déchéance, ce qui réservait l’avenir196. Le 19 juin 1792, jour anniversaire du décret qui avait supprimé les titres de noblesse, ceux déposés dans les dépôts publics, «ces immenses volumes qui attestaient la vanité de cette caste», étaient brûlés place Vendôme, au pied de la statue de Louis XIV. Le 13 août suivant, la statue équestre du roi était déboulonnée. D’autres manifestations spontanées suivront contre les emblèmes des rois et de la tyrannie, préludant aux mesures officielles197. La perception que la chute de la royauté marquait le début d’une ère nouvelle précède la réunion de la Convention. Elle se lit dans la nouvelle datation des actes publics, qui prend acte de la rupture opérée sous le signe de l’égalité dans la continuité de la révolution de la liberté. «Il existoit contre l’égalité françoise une grande conjuration, écrit Louvet dans La Sentinelle du 12 août, c’est l’insurrection générale qui vient d’éclater ; elle vient d’éclater aussi légitime, plus solemnelle, non moins sainte qu’en 1789». «L’assemblée nationale a sanctionné, au milieu des applaudissemens, ce supplément devenu si nécessaire de la révolution du 14 juillet», écrit Danton dans sa circulaire aux tribunaux le 19 août198. Comme la Commune de Paris, il retient la

Pour couper court aux rumeurs de régence, les députés prêtent serment le 4 septembre de combattre de toutes leurs forces les rois et la royauté, sans anticiper sur le prononcé de la convention nationale et par respect «pour le peuple lui-même auquel il appartient d’accepter ou de refuser la constitution qui lui est offerte» (Adresse aux Français, Moniteur, XIII, 625). 197 Le 19 juin, l’Assemblée décrète à l’unanimité le projet de décret proposé par Condorcet de brûler tous les titres généalogiques conservés dans les départements, à l’exception des titres de propriété (Moniteur, XII, 702). Voir Aulard, Histoire politique [note 86], 230  –232 ; et R. Clay, Iconoclasm [137]. 198 Aux origines de la république [note 8], VI, 21. 196

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double datation de l’an 4eme de la Liberté et de l’égalité le 1er. Le discours officiel sanctionne la rupture tout en exhortant à l’union dans le respect des lois : Les tribunaux me trouveront le même homme, dont toutes les pensées n’ont eu pour objet que la liberté politique et individuelle, le maintien des lois, la tranquillité publique, l’unité des 83 départemens, la splendeur de l’état, la prospérité du peuple français, et non l’égalité impossible des biens, mais une égalité de droits et de bonheur.

Une des premières mesures de la Convention fut de mettre, sur sa proposition, la sûreté des personnes et des propriétés «sous la sauvegarde de la nation». Le 21 septembre, dans une circulaire aux administrations, Roland met l’accent sur la Loi : «la royauté est proscrite, & le règne de l’égalité commence. […] La France […] en guerre avec les rois, […] ne reconnoît de maître & de puissance que la Loi.»199 Desmoulins, élu à la Convention, reprend son journal sous le titre L’An premier de la République de France200. L’évolution des symboles va de pair avec l’évolution du langage. Dès le 15 août la nation française se dotait d’un nouveau sceau, qui porterait «la figure de la Liberté, armée d’une pique, surmontée du bonnet de la liberté». L’abolition de la royauté crée une configuration neuve, la République française se nomme comme république. Le 22 septembre 1792, la Convention décrète, sur la motion de Billaud Varenne, «que tous les actes publics porteront dorénavant la date de l’an premier de la République française»201. Le sceau des Archives nationales serait changé et porterait pour type une femme appuyée d’une main sur un faisceau, tenant de l’autre une lance surmontée du bonnet de la liberté, et, pour légende, ces mots : Archives de la République française, et que ce changement serait étendu aux sceaux de tous les corps administratifs.

Moniteur, XIV, 8, séance du 21/9/1792 ; Aux origines de la république [note 8], VI, 26. 200 Révolutions de France et de Brabant. Seconde partie. L’An premier de la République de France par Camille Desmoulins et Merlin de Thionville (oct.déc. 1792). 201 Moniteur, XIII, 429 ; cf. Aulard, Histoire politique [note 86], 273. L’Assemblée écarte toute idée fédéraliste en déclarant à l’unanimité le 25 septembre «que la république française est une et indivisible» ; voir aussi 1792 : Entrer en république, dir. M. Biard, P. Bourdin et H. Leuwers, Paris, A. Colin, 2013. 199

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L’allégorie féminine de la Liberté devient l’image officielle de l’état «afin que nos emblèmes, circulant sur le globe présentassent à tous les peuples les images chéries de la Liberté et de la fierté républicaine», selon les mots de l’abbé Grégoire202. La figure était perceptible pour tous : la liberté est l’essence de la république, c’est aussi l’allégorie qui domine dans la symbolique révolutionnaire. Des images plus paisibles remplaceront plus tard la femme à bonnet phrygien. Pour l’heure, la liberté républicaine procède d’une politique et de mesures d’urgence pour maintenir l’unité et l’intégrité de la république. Soumise à la pression des dissensions internes et de la guerre extérieure, celle-ci est confrontée en permanence à la question de l’ennemi et du conflit, qui devient la question primordiale de la défense de la liberté203. La République est un combat auquel renvoie de manière emblématique le titre de Maurice Agulhon, Marianne au combat. L’horizon d’une constitution républicaine L’adhésion à la république s’effectue dans un contexte de mobilisation patriotique et d’affirmation de la souveraineté du peuple. L’opinion qui s’exprime dans la période de quarante jours qui sépare l’insurrection populaire de la réunion de la Convention permet de voir comment s’opère dans l’événement la cristallisation du républicanisme et de la souveraineté dans la perspective d’une constitution démocratique, sur l’idéal d’une égalité de droits et de bonheur (Danton). Il s’agit non seulement de promouvoir le gouvernement républicain en réfutant les arguments habituels contre la république, mais de montrer qu’il est celui qui convient le mieux au peuple français. Différentes options continuent d’être avancées concernant

M. Agulhon, Marianne au combat : l’imagerie et la symbolique républicaines de 1789 à 1880, Paris (1979), 2001, 29–30. Sur la représentation de l’événement, P. Bordes, Représenter la révolution : les Dix Août de Jacques Bertaux et François Gérard, Lyon, 2010. 203 J.-L. Fournel voit l’origine de la «provocation» de Machiavel dans l’idée qui fait du conflit la source principale de la liberté républicaine. «Florence (1494–1530) : une république de guerre», in La République dans tous ses états [note 12], 187–211. 202

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l’organisation d’un pouvoir exécutif élu204, mais l’essentiel est ailleurs, dans la nécessité de concilier souveraineté du peuple et gouvernement représentatif, en élaguant de la constitution ce qui porte atteinte aux droits du peuple. «On ne peut arguer de son ignorance, écrit un publiciste, puisqu’il s’agit «d’une république [représentative et non d’une république] purement démocratique : or, il est impossible de nier que le peuple ne soit assez éclairé pour cette première espèce de république»205. La Législative avait invité les assemblées primaires à investir leurs représentants de «pouvoirs illimités»206. A Paris, elles se montrent soucieuses de préserver leur droit de regard sur les choix des électeurs et sur leurs mandataires207. L’idée de représentation politique se double d’une exigence de participation et de consentement à la décision contre tout esprit de domination. Pour le rédacteur des Révolutions de Paris le salut de la république repose sur les assemblées primaires, elles sont «les colonnes de la république». Plus heureux que [les Anglais] nous avons su enjamber du sceptre monarchique aux faisceaux de la démocratie républicaine. […] Un peuple républicain est celui

Une Adresse aux Français assortie du Cahier des députés du département de Seine et Oise (8 septembre) préconise l’établissement d’une république consulaire, avec un consul nommé par la Législative et un sénat associé à l’exécutif et au législatif, élu par les départements (Aux origines de la république [note 8], VI, 24). 205 Réponse aux objections des monarchistes contre la possibilité d’une République en France, par étienne Psaume, citoyen français, Paris, 1792 (Aux origines de la république [note 8], VI, 23. Par suite d’une erreur typographique, les mots entre crochets sont ajoutés à la main). La sanction des lois garantit l’accord de la république représentative à la souveraineté du peuple. 206 Exposition des motifs d’après lesquels l’Assemblée nationale a proclamé la convocation d’une Convention nationale… (Aux origines de la république [note 8], VI, 19). 207 Elles proposent des dispositions qui sont adoptées par la Commune et l’assemblée électorale – le vote à haute voix par appel nominal en présence du peuple. L’élection des députés se déroule en public dans le local des Jacobins, l’assemblée électorale délibère, discute les candidats ; les assemblées primaires usent de la faculté de ratifier ses choix. La section des Champsélysées rappelle aux électeurs ce vœu des sections que leurs pouvoirs ne seraient point illimités, «parce qu’il importe à la liberté et à l’égalité que la Constitution qui va nous être donnée soit le vœu général souverainement exprimé». Voir E. Charavay, Assemblée électorale de Paris (1792), Paris, 1905, 100, 122, 155, 170  –188. 204

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qui gère lui-même ses affaires. Le gouvernement républicain dit plus & mieux qu’un gouvernement purement représentatif […] Qu’est-ce qu’un franc républicain ? c’est un citoyen qui ne voit que des égaux dans ses semblables, & qui ne connoit au-dessus de lui que la loi & ses organes quand ils sont en fonction. Un bon républicain, conformément à l’esprit de ce mot, est tout à la chose commune, qu’il préfère à tout.208

Sans effacer les valeurs classiques de la notion, la révolution du 10 août a redessiné l’horizon politique de la république. La volonté de changement institutionnel se traduit dans les suffrages ; le corps électoral du département de Paris est très largement renouvelé par les assemblées primaires (79 %). Le vœu de l’assemblée électorale en faveur d’un gouvernement républicain répond aux attentes exprimées dans les adresses et la presse patriotique ; il est nettement formulé, ainsi le 13 septembre quand l’assemblée tout entière réagit au vœu de canonniers partant pour la frontière et «jure la République»209. La presse de gauche avait fait campagne pour les patriotes énergiques, les écrivains révolutionnaires : Si le malheur de la France était tel que la convention nationale ne fût pas entièrement composée de ces hommes prétendûment exagérés, de ces hommes qu’on avoit rendu odieux en les qualifiant de factieux & de républicains, c’en seroit fait de l’empire […] .

La liste des Révolutions de Paris, celle de Louvet dans la Sentinelle étaient des plus éclectiques, contrairement à celle de l’Ami du peuple, qui faisait la part belle à sa section et aux Cordeliers210. Les premiers suffrages de l’assemblée électorale se portent sur Robespierre et Danton, les deux personnalités les plus en vue des Jacobins et des Cordeliers. La plupart des élus sont déjà connus comme républicains prononcés ; enfin les députés ont reçu des assemblées

Révolutions de Paris, n° 168, 22–29 septembre 1792. Atlas de la Révolution, 11 : Paris [note 194], 57 ; E. Charavay, Assemblée électorale [note 207], 142. 210 Révolutions de Paris, n°  163, 18–25 août ; n°  164 (25–8/1er-9) ; La Sentinelle, n°  52, 21/8/1792 ; Marat, Œuvres politiques, 4704–6, 4710. Dix électeurs de la section de Marseille sont choisis comme députés (Danton, Manuel, Billaud-Varenne, Desmoulins, Marat, Sergent, Robert, Fréron, Fabre d’églantine et Boucher Saint-Sauveur). Toute expression féminine semble absente de ces élections, alors que les citoyennes n’avaient pas hésité à se manifester avant le 10 août (Les femmes dans la Révolution française, Reprint Edhis, Paris, 1982, II). 208 209

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primaires et des électeurs du département le mandat d’abolir la royauté et de proposer aux Français une constitution républicaine. écartés par les électeurs parisiens, les Girondins sont élus par les départements. Ils paieront au prix fort leur attaque de front contre la Commune, l’assemblée électorale et la députation parisienne. La campagne pour les élections préfigure la polarisation des groupes politiques qui aspirent ensuite à incarner la république. L’Extrait du procès-verbal de la Convention du 21 septembre énumérait les diverses propositions faites avant les décrets rendus le jour-même : «Que la Convention nationale ne donnera d’autres bases à la nouvelle Constitution que la liberté & l’égalité… Que toutes les lois seront présentées à l’acceptation du peuple»211. Dans ses Réflexions sur la révolution Condorcet esquissait les principes sur lesquels la Convention pourrait proposer une constitution libre fondée sur la souveraineté nationale, l’égalité, le suffrage direct et qui serait «expressément adoptée» par le peuple212. Dès sa première séance, la Convention a consacré le principe qu’«il ne peut y avoir de constitution que lorsqu’elle est acceptée par le peuple»213. L’institution du referendum répondait à l’idée que le consentement des citoyens était une condition nécessaire à la formation de la loi. L’idée de la sanction des lois ou veto national était déjà défendue au Cercle social sous la Constituante. Mais l’organisation de la censure des lois ne faisait pas l’unanimité et posait à la Convention le problème de conserver la centralité législative tout en donnant aux citoyens la faculté de défendre leurs droits. Dès le premier numéro des Lettres à ses commettans Robespierre exposait en termes rousseauistes les principes fondamentaux qui s’imposaient à la Convention pour perfectionner la constitution214 : «tempérer l’aristocratie représentative par un petit nombre d’institutions nouvelles» et cimenter la liberté «sur les fondemens de la justice et de l’égalité».

Aux origines de la république [note 8], VI, 27. Ibid., VI, 20, août 1792. Ce texte remet dans leur contexte historique et constitutionnel les révolutions anglaise et française pour exposer, vis-à-vis des puissances européennes, les principes qui fondent l’autorité légitime de la Convention nationale «de faire tout ce qu’elle croira nécessaire au salut public» (12). 213 Moniteur, XIV, 8. 214 Robespierre, Œuvres, V, 15–21. 211 212

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Le nom de république ne suffit pas pour affermir son empire […] Ce n’est point un vain mot qui constitue la République, c’est le caractère des citoyens. L’âme de la république, c’est la vertu, c’est-à-dire, l’amour de la patrie, le dévouement magnanime qui confond tous les intérêts privés dans l’intérêt général. […] Il faut le dire, l’austère vérité et l’énergie républicaine effarouchent encore notre pusillanimité. Pour former nos institutions politiques, il nous faudroit les mœurs qu’elles doivent nous donner un jour.

En septembre 1792 l’«épiphanie républicaine»215 ouvre l’horizon d’une république démocratique alors que la Convention doit trouver dans une conjoncture de guerre les moyens d’apaiser la colère populaire sans refroidir le patriotisme. Quand la république a gagné sa légitimité dans la langue politique de la révolution républicain ne renvoie plus à un terme de parti, ou de parti-pris. Les adresses d’adhésion à la République reprennent les valeurs positives classiques attribuées au gouvernement républicain216. La république n’est encore qu’un horizon plein de promesses où chacun met les espérances de la Révolution. Il était de la responsabilité des gouvernants de faire avancer l’idée républicaine en liant souveraineté de la loi et droits des individus, en corrigeant l’injustice et l’inégalité des moyens. Dans le contexte de mobilisation patriotique de l’automne 1792, la perspective d’une constitution républicaine met en scène un peuple ardent, jaloux de ses droits et impatient de justice sociale. La République est devenue une utopie concrète chargée de sens : elle représente des valeurs, des institutions et un territoire à défendre, un concept de combat qui engage l’avenir. 4. La république à l’épreuve de la révolution Les exemplaires successifs d’une grande aquatinte de Duplessis dédiée aux Jacobins, inspirée de l’allégorie du Convoi des Abus, donne à voir le processus de radicalisation de La Révolution fran-

H. Dupuy, L’épiphanie républicaine dans les actes de la séance inaugurale de la Convention, Révolution et République [note 57], 159–171. 216 «Nous n’aurons à l’avenir d’autres despotes que les lois», «le gouvernement républicain… est le seul qui convienne à un peuple libre» ; «les Français, fiers de ce nom superbe de républicains, sauront le mériter» ; cf. Aulard, Histoire politique [note 86], 276, et sur l’idéal de 1792, 267. 215

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çaise, dont l’ample procession figure la progression irrésistible de l’Ancien régime à la République sous l’égide de la Liberté et de la Vérité. La perception de la trahison du roi, l’évidence de la collusion de la cour avec l’étranger et les émigrés depuis des mois a été un facteur déterminant dans la chute de la royauté et la condamnation de Louis XVI. Au moment de son exécution, les images de propagande sont parlantes dans les deux camps, en représentant d’un côté le roi martyr et de l’autre la mort du tyran qui scelle la victoire de la Liberté. Dans le dessin de Pierre-étienne Lesueur pour le Concours de l’an deux, l’héroïsation de la foule consacre le caractère patriotique de la lutte contre les tyrans, gravé sur les bannières : mort aux tyrans, liberté égalité, vive la république une indivisible. Suggestive des suites de cette lutte à mort, une gravure de propagande, La chûte en Masse de Dupuis, figure les effets à venir de l’électricité républicaine : l’étincelle électrique de la Liberté renversera tous les Trônes des Brigands Couronnés217. La prédiction court aussi dans une Ode de Le Brun reproduite dans le Journal de Paris (n° 10, 10/1/1793) : Soldats, esclaves des tyrans,/ Vous tomberez, lâches brigands,/ Sous nos armes républicaines !/ Plus grands que ces Romains si fiers, /…/ Peuples ! nous briserons vos fers.

La République française a vocation messianique : «la cause de la France est celle du genre humain», écrit Paine élu à la Convention, dans une Lettre au Peuple français qui traduit bien les ambiguïtés du postulat revendiqué d’élever pour l’humanité l’étendard de la liberté218. En combattant pour sa défense, la France «combat pour les droits de tous les hommes», pour «l’établissement d’un nouvel ère, qui effacera le despotisme de dessus la face de la terre, et affermira, sur des principes de paix et de fraternité, la grande république du genre humain. […] La liberté et l’égalité sont des avantages trop grands pour n’appartenir qu’à la France seule ; sa gloire est d’être la première qui les défend en Europe». La perspective d’une constitution républicaine réveille l’espérance de paix sur la base

Reichardt / Kohle, Visualizing [note 123], 220  –224, 187–188, 39–41. Recueil de divers écrits de Thomas Paine, sur la politique et la législation, Paris, Buisson, 328–334. Voir H. Duranton, Humanité, in HPSG, 19/20, 2000, 9–51.

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d’un droit cosmopolitique des nations. La notion de «grande république du genre humain» à laquelle pense Paine n’est pas celle dont rêve Anacharsis Cloots, qui polémique dans la Chronique de Paris avec Brissot et les «amis indiscrets des noirs» et prêche la Croisade civique aux Jacobins en août 1793. Les écrits de ce baron allemand élu à la Convention sont autant de manifestes pour la République du genre humain : La République universelle ou adresse aux tyrannicides (1792), Bases constitutionnelles de la République du genre humain (1793). Anti-clérical, l’Orateur du genre humain voit dans la guerre contre les tyrans le moyen de tendre vers «la nation unique», non une fédération des nations mais une «confédération des individus»219. La perception du caractère universel de la Révolution française et l’idée d’une société civile des nations inspirera à Kant le Projet de paix perpétuelle, qui paraît en allemand à l’automne 1795. Le Projet suppose que la paix est le destin de l’humanité et que l’existence d’une constitution républicaine doit induire une association de paix entre nations, un fédéralisme d’états libres. Le républicanisme est source de paix : s’il arrive qu’un peuple puissant et éclairé puisse se former en république, cette république, qui par sa nature doit incliner vers la paix perpétuelle, sera un centre d’association fédérale pour d’autres états, qui s’attacheront à elle afin d’assurer la liberté des états conformément à l’idée du droit des gens, et d’étendre peu à peu le lien commun220.

A. Cloots, écrits révolutionnaires (1790  –1794), éd. M. Duval, Paris, 1979 ; R. Mortier, Anacharsis Cloots ou l’utopie foudroyée, Paris, 1995. Après le décret qui l’admet avec d’autres philosophes étrangers au titre de citoyen français, il fait serment «d’être fidèle à la nation universelle, à l’égalité, à la liberté, à la souveraineté du genre humain» (Moniteur, XIII, 552, 27/8/1792). 220 Le Moniteur du 13 nivôse an IV (XXVII, 3/1/1796, 98–100) donne un long résumé du texte allemand, qui suscitera des débats en Allemagne jusqu’en 1815. La traduction française est publiée en 1796 ; voir L’Année 1796. Sur la paix perpétuelle. De Leibniz aux héritiers de Kant, dir. J. Ferrari et S. Goyard-Fabre, Paris, 1998. Voir aussi F. Schlegel, Essai sur le concept de républicanisme (1796), in Pour une paix perpétuelle avec un choix de textes sur la paix et la guerre d’Érasme à Freud, Lyon, 1985, 125 ; et M. Bélissa, Repenser l’ordre européen 1795–1802, Paris, 2006. 219

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Le jugement du roi Dans l’immédiat les circonstances de la chute de la royauté et le procès du roi font jouer la voie de la fondation de la République dans son acception la plus radicale. Saint-Just qui s’exprime pour la première fois à la Convention a «cette puissance de donner le ton pour tout le procès», écrit Michelet. Replaçant de manière radicale la question du jugement du roi dans la tradition du tyrannicide, il affirme que le roi doit être jugé non en citoyen, mais en ennemi : Un jour, peut-être, les hommes aussi éloignés de nos préjugés que nous le sommes de ceux des Vandales s’étonneront de la barbarie d’un siècle où ce fut quelque chose de religieux que de juger un tyran, où le peuple qui eût un tyran à juger l’éleva au rang de citoyen avant d’examiner ses crimes.

Il y va de l’esprit de la République : Les mêmes hommes qui vont juger Louis ont une République à fonder : ceux qui attachent quelque importance au juste châtiment d’un roi ne fonderont jamais une République.221

Pas plus que celle des Girondins qui tentent de sauver le roi par l’appel au peuple, la position de Paine n’a pu prévaloir au procès, malgré sa réputation de «zélé défenseur de la liberté républicaine», sur l’impératif radical de la fondation 222. Le jugement du tyran renvoie à la liberté de droit naturel, au droit de résistance à la tyrannie, et prend acte du fait de résistance et de l’événement qui le confirme : Lorsqu’une nation a été forcée de recourir au droit de l’insurrection, dit Robespierre, elle rentre dans l’état de nature à l’égard du tyran. Comment celui-ci pourroit-il invoquer le pacte social ? Il l’a anéanti. […] l’effet de la tyrannie et de l’insurrection, c’est de rompre entièrement par rapport au tyran ; c’est de les constituer réciproquement en état de guerre ; les tribunaux, les procédures judiciaires sont faites pour les membres de la cité. […] le procès du tyran, c’est l’insurrection ; son jugement, c’est la chute de sa puissance ; sa peine, celle qu’exige la liberté du peuple.

Saint-Just, Œuvres complètes, éd. A. Kupiec et M. Abensour, Paris, 2004, 475–477. 222 Opinion de Claude Duval, Moniteur, XV, 213. Paine vote contre l’appel au peuple et pour le bannissement à la paix aux états unis, où Louis apprendrait à aimer la liberté ; C. Lounissi, La Pensée politique de Paine [note 147], 699–720 ; 805–810. 221

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Le tyrannicide lie de manière indissoluble la mort du roi à la fondation de la république ; l’exécution publique en portant atteinte à la prégnance symbolique de la royauté accomplit le transfert de sacralité du corps du roi au corps de la république, une exigence de désincarnation réincarnation que résume la formule de Robespierre au procès : «Louis doit mourir parce qu’il faut que la patrie vive»223. Le 21 janvier 1793 le tyran est tombé sous le glaive des lois. Ce grand acte de justice a consterné l’aristocratie, anéanti la superstition royale, et créé la république. Il imprime un grand caractère à la Convention nationale, et la rend digne de la confiance des français. […] le courage des républicains triompha ; la majorité de la Convention demeura inébranlable dans ses principes, et le génie de l’intrigue céda au génie de la liberté et à l’ascendant de la vertu».

Ce passage d’un article de Robespierre sert de légende à une gravure de Villeneuve, dont les allégories de l’événement sont particulièrement incisives, de la présentation de la tête sanglante du roi (Matière à réflexion pour les jongleurs couronnés) à la sentence tracée par une main implicitement divine (Louis le traître lis ta sentence), signe de la quasi-immanence de la justice révolutionnaire224. L’exécution du roi consomme la rupture avec l’ancien régime, ouvrant des perspectives inédites où l’état de guerre dessine moins l’horizon d’une communauté politique que celui d’une république héroïque. Le conflit avec l’Europe des rois libère une énergie collective – entre l’enthousiasme et l’effroi – qui permet à la république naissante d’affirmer une puissance de transformation politique qui ne peut que s’appuyer sur des idéaux partagés. En ce sens la période de la Convention est celle où l’invention de la démocratie sur fond de tensions sociales et de conflits intérieurs donne à la notion de république une position stratégique dans le discours et les pratiques politiques

Robespierre, Œuvres, IX, 123, 130. Voir aussi Lettres à ses commettans, n° 5 : «ici le vœu national est prononcé. Louis XVI est jugé. Il doit être puni, ou la république française est une chimère» (Œuvres, V, 64). Voir E. Kantorowicz, Les Deux corps du roi, trad. J.-P. et N. Genet, Paris, 1989 ; M. Walzer, Régicide et Révolution : le procès de Louis XVI, trad. J. Debouzy, Paris, 1989. 224 Reichardt / Kohle, Visualizing [note 123], 81–83 ; Robespierre, Œuvres, V, 226. Pour d’autres représentations, Vovelle, Images et récit [note 180], III, 10. 223

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pour rallier l’adhésion du plus grand nombre. L’idéologie républicaine popularisée par les maximes politiques, l’expression artistique et les fêtes est au centre des implications politiques, morales et culturelles de ce moment révolutionnaire et traduit ses ambivalences, ses réalités et ses rêves. Elle témoigne tant de la nécessité de répondre aux aspirations du plus grand nombre que du besoin éprouvé, à l’épreuve des dangers de la Patrie, de se réunir autour des valeurs du nouveau régime et des figures tutélaires de la Liberté et de la République. Comment démêler, par-delà l’ambivalence d’un héritage disputé, les lignes de force qui ont traversé le discours républicain et façonné l’esprit et la résonnance d’une époque ? Fonder la République On a déjà noté l’usage intensif de république de 1792 à 1795 et l’élargissement de la famille du mot dont l’usage s’estompe sous le Directoire. La notion devient centrale moins sémantiquement que comme référent, dans la mesure où elle condense plusieurs significations liées tant aux contenus classiques qu’à la théorie des droits et aux valeurs révolutionnaires dans la définition du nouveau régime. Le mot acquiert un rôle clé comme instance de légitimation à la Convention et dans l’espace public où l’expérience de la révolution populaire crée des attentes fortes en matière de liberté et d’égalité. La pratique déjà bien rôdée des assemblées de citoyens met en scène la notion de souveraineté pour revendiquer de nouveaux droits. La République en vient à représenter une configuration sociale emblématique de l’union patriotique du peuple et de ses représentants, où l’adjectif républicain est l’enjeu des luttes d’influence des différents groupes qui s’affrontent à la Convention et dans le pays pour faire valoir leur option républicaine. Quand Mercier dans le Nouveau Paris accuse «les partisans d’une démagogie forcenée» d’avoir pris insolemment le titre de républicains et d’avoir fait passer les vrais républicains, «les fondateurs de la république, les écrivains purs et généreux pour des fédéralistes»225, il oublie que les calomnies et les attaques violentes

Le Nouveau Paris (1798/99), éd. J.-C. Bonnet, Paris, Mercure de France, 1994, 100. Par la suite les références renvoient au numéro du chapitre.

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contre la Commune, l’assemblée électorale et la députation de Paris ont été initiées par ses amis Girondins dès le début de la Convention. Brissot dans son adresse à tous les Républicains de France prétendait démasquer aux yeux des républicains des départements «les anarchistes qui dirigent et déshonorent la société de Paris» : Les désorganisateurs sont ceux qui veulent tout niveler, les propriétés, l’aisance, le prix des denrées […] qui veulent niveler même les talens, les connoissances, les vertus […] Les désorganisateurs d’aujourd’hui sont de vrais contre-révolutionnaires, des ennemis du peuple…

Robespierre répond à cette adresse du 24 octobre 1792 quelques jours plus tard dans un discours aux Jacobins, sur l’influence de la calomnie sur la Révolution. Il rappelle «avec quelle facilité elle rendit tous les défenseurs de la liberté, les objets de la prévention et de la haine publique, sous les noms de factieux, de républicains, etc…». Il met en garde les Jacobins contre un parti mitoyen entre l’aristocratie et le peuple ou les francs républicains. Ce «parti» qui concentre les principaux canaux de l’esprit public ne cesse depuis la révolution du 10 août de faire le procès du patriotisme parisien, et «crie à l’anarchie, parle sans cesse d’un parti désorganisateur, de démagogues forcenés, qui égarent et flattent le peuple.»226 La lutte pour le contrôle de l’opinion entre Girondins et Montagnards est une lutte au sommet pour l’hégémonie qui se joue à la Convention et à Paris, et où les lignes de partage portent moins sur la centralité législative ou les mesures d’exception que sur des intérêts et des stratégies de pouvoir inconciliables autour de la trilogie République, Patrie, Liberté. L’affrontement sans merci qui se termine le 2 juin 1793 par l’élimination des députés girondins oppose une Montagne qui s’appuie sur l’avant-garde révolutionnaire parisienne, force patriotique et républicaine que rejette une Gironde hostile aux aspirations radicales qu’elle exprime en matière de liberté et d’égalité

Robespierre, Œuvres, IX, 44–62 (28/10/1792). Sur le bureau d’esprit public de Roland, G. C. Walton, Policing public opinion in the French Revolution : the culture of calumny and the problem of free speech, New York, Oxford University Press, 2009, 212–225. C’est après le 31 mai qu’est dénoncé un complot bien formé de république fédérative départementale (Aulard, Comité de Salut public, Suppl. 1, 399, 27/6/1793).

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des droits. On ne peut sous-estimer le poids des luttes d’opinion dans la construction de la république. Au moment où allait s’ouvrir le procès du roi, Robespierre répondait à la Convention aux accusations de Louvet en défendant l’action de la Commune : Est-ce donc le code criminel à la main qu’il faut apprécier les précautions salutaires qu’exige le salut public dans les tems de crise […] Citoyens, vouliez-vous une révolution sans révolution ? […] le peuple qui vous a envoyés a tout ratifié. Votre présence ici en est la preuve ; il ne vous a pas chargés de porter l’œil sévère de l’inquisition sur les faits qui touchent à l’insurrection, mais de cimenter par des lois justes la liberté qu’elle lui a rendue. […] Calomniateurs éternels, voulez-vous donc venger le despotisme ? Voulez-vous flétrir le berceau de la république ? Voulez-vous déshonorer aux yeux de l’Europe, la révolution qui l’enfanta, et fournir des armes à tous les ennemis de la liberté ?227

Le groupe girondin au pouvoir sort affaibli du procès du roi, qui répond à la même logique de reconnaissance de la violence fondatrice et met Paris et la Convention au cœur des destinées de la république. Jamais sans doute depuis la prise de la Bastille, dans ce moment de tension extrême où tous les regards sont fixés sur la Convention, Paris n’a-t-il assumé à ce point le rôle de capitale symbolique de la révolution. La manière dont la Commune réussit à gérer cette crise majeure pour conserver aux actes de la Convention la solennité et la dignité nécessaires et assurer la tranquillité lors de l’exécution du roi, témoigne de sa capacité à maintenir l’ordre républicain dans les circonstances les plus dramatiques. La qualité des temps due à l’état de guerre et à l’insurrection libérait deux dynamiques républicaines qui allaient devoir se conjuguer et évoluer au plan national, d’une part la centralité de la loi pour instituer le nouvel ordre social, et de l’autre l’investissement politique des citoyens dans les institutions démocratiques, lié à la liberté des individus et au caractère anti-tyrannique de la révolution. Ces deux voies complémentaires de la transformation sociale, qui se heurtent comme l’avait noté Rousseau au cercle des lois et des

Robespierre, Œuvres, IX, 88–95, 5/11/1792. Le 10/4/1793 à la Convention, il accuse la Gironde d’avoir voulu «détruire ce vaste foyer du républicanisme et des lumières publiques» (379) ; il propose aux Jacobins d’amender la pétition de la Halle-aux-Blés demandant leur arrestation, pour «y substituer le langage fier du républicanisme» (414).

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mœurs, connaissent sous la Convention des fortunes contrastées, de la mobilisation sans-culotte de 1793 aux lendemains de la chute des factions, où la force des choses amène à distinguer, selon l’énigmatique formule de Saint-Just, la révolution «qui est l’ouvrage du peuple» et l’institution des mœurs : «ce qu’il faut faire aujourd’hui et ce qui n’appartient qu’au législateur même, c’est la république.»228 En reconnaissant le principe de l’autonomie et du consentement aux lois, la Convention montagnarde s’engageait dans une tâche infinie dont la révolution est le laboratoire – celle de fonder la république démocratique à venir. Les avancées politiques et sociales qu’elle met en œuvre peuvent être diversement appréciées ; elles répondent tant aux besoins d’une économie de guerre qu’aux attentes du peuple des villes et des campagnes dans une politique d’union républicaine et révolutionnaire respectueuse des propriétés229. Par delà la protestation populaire l’entrée en scène des sans-culottes amplifie les pratiques d’intervention concertée pour communiquer avec les autorités constituées et agir sur les instances de décision. Entre autres conquêtes de 1792, le droit de pétition redevient un attribut de l’homme et du citoyen. Ils en usent largement, comme de l’intervention à la barre de l’Assemblée, pour exprimer leurs idées politiques et sociales. Tout bon républicain se trouve trop heureux de pouvoir «contribuer au bonheur de ses frères»230. Les débuts de la Convention témoignent de la capacité d’initiative des sans-culottes pour investir l’espace de la délibération, tant à la Commune qu’auprès des commissions exécutives et à la Convention, notamment à propos des subsistances231. Les militants populaires ont parfaitement intégré les principes républicains pour faire valoir leurs attentes en matière de liberté et de réduction des inégalités. Le respect des règles communes suppose que le gouvernement

Saint-Just, Institutions républicaines, in id., Œuvres complètes [note 221], 1104 ; Rousseau, Contrat social, ii, vii : «Pour qu’un peuple naissant put goûter les saines maximes de la politique et suivre les règles fondamentales de la raison d’état, il faudroit […] que les hommes fussent avant les loix ce qu’ils doivent devenir par elles.» 229 Les politiques de la Terreur, dir. M. Biard, Rennes, 2008. 230 Pétition de Dupré à la Convention pour des magasins nationaux de subsistances et de marchandises, in Markov / Soboul, doc. 35, 156. 231 F. Braesch, La Commune du 10 août 1792, Paris, 1911. 228

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ait le souci des conditions matérielles et juridiques qui garantissent l’indépendance des citoyens. Cette idée constitutive du lien social est de nature à légitimer les raisons populaires pour faire adopter des mesures concrètes dans des situations de pénurie où le titre même de républicain devient un vain mot. La façon dont les sans-culottes exposent leurs motivations quand l’idée du maximum commence à se répandre témoigne des progrès d’une véritable conscience politique, ainsi dans la pétition du 12 février 1793 sur les subsistances : Citoyens législateurs, ce n’est pas assez d’avoir déclaré que nous sommes républicains français il faut encore que le peuple soit heureux, il faut qu’il ait du pain : car où il n’y a pas de pain, il n’y a plus de lois, plus de liberté, plus de République…

La pétition fait écho à un discours de Saint-Just qui pensait alors à une loi générale sur les subsistances : Un peuple qui n’est pas heureux n’a point de patrie ; il n’aime rien ; et, si vous voulez fonder une république, vous devez vous occuper de tirer le peuple d’un état d’incertitude et de misère qui le corrompt. […] En vain demandez-vous de l’ordre ; c’est à vous de le produire par le génie des bonnes lois232.

Cette pétition qui fut très mal reçue à la Convention montre que l’agenda du peuple n’est pas forcément celui de l’Assemblée. Il reste que ces médiations discursives avec le pouvoir permettront de générer à l’été 1793 des mesures politiques qui correspondent aux besoins et aux aspirations générales du moment. L’expérience de la Commue hébertiste est à Paris un moment fort d’acculturation républicaine par la rencontre des aspirations sans-culottes et du républicanisme des cordeliers. L’élection des

«si l’on voulait donner à ce grand peuple des lois républicaines, et lier étroite­ment son bonheur à la liberté, il faudrait le prendre tel qu’il est, adoucir ses maux […] et ne point traiter comme un peuple sauvage un peuple aimable, spirituel et sensible, dont le seul crime est de manquer de pain» (Saint-Just, Œuvres complètes [note 221], 487–494 ; voir aussi 1034, et pour la pétition républicaine des sections, Archives parlementaires, 58, 475– 481. – «Qu’avons-nous gagné à changer de gouvernement, que le vain titre de Républicain, & le triste privilège de nous plaindre, sans jamais obtenir justice», écrit Marat après les taxations populaires chez les épiciers (Journal de la République française, in Œuvres politiques, IX, 5776, 1/3/1793). Le maximum des grains est voté le 4 mai à l’initiative du Département qui demandait une loi générale sur les subsistances.

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chefs de file jacobins à la Convention permet à ceux-ci d’occuper les postes-clés de la Commune, en même temps qu’ils consolident leurs positions dans les institutions et le réseau jacobin. Le processus d’intégration et d’adhésion des citoyens s’inscrit dans le jeu politique complexe des pouvoirs dans la capitale en révolution, à travers un réseau de relations où la Commune occupe une position centrale. Son rôle médiateur, qui apparaît comme décisif dans tous les mouvements révolutionnaires, notamment en septembre 1793, l’était aussi dans le fonctionnement ordinaire de la vie démocratique. Par sa position stratégique, au point le plus sensible des lignes de fracture entre les forces populaires et la représentation nationale, la Commune a été un acteur décisif dans la politique d’union républicaine et de salut public de 1793.233 Dans une pétition circulaire aux assemblées électorales des 83 départements, la société populaire de Nîmes invitait les électeurs à réfléchir sur ces principes : «1° Que les députés à la Convention nationale seront tenus de se conformer, en donnant une constitution au peuple français, à la Déclaration des Droits de l’homme et du citoyen qui doit leur servir de règle ; 2° Que les décrets constitutionnels qui en émaneront seront soumis à l’examen des assemblées primaires, avant d’y apposer le sceau de la sanction ou du veto national»234. L’assemblée s’engagea non seulement à soumettre son projet au peuple, elle décida d’ouvrir un débat public qui suscita une floraison de projets imprimés : la constitution républicaine ne pouvait être l’ouvrage du seul comité de Constitution. Le souci de fonder la légitimité des institutions sur des circonscriptions électorales distinctes du découpage administratif, en vue d’une véritable représentation nationale, est assurément un marqueur de l’évolution de l’idée républicaine et démocratique. Il n’y a pas de rejet du système représentatif, mais il s’agit de concilier représentation et souveraineté du peuple. L’Acte constitutionnel soumis à la sanction populaire est marqué du sceau des circonstances de son élaboration

J. Guilhaumou  / R. Monnier, Les Cordeliers et la république de 1793, in Révolution et République [note 57], 200  –212 ; R. Monnier, L’impératif patriotique de la Commune de Paris, in Villes en crise, dir. Y. Marec, Paris, 2005, 535–546. 234 E. Charavay, Assemblée électorale [note 207] 133 (12/9/1792). 233

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et participe de la tension entre institutions républicaines et politique de salut public. Avec la situation extérieure, les différends entre Gironde et Montagne posent le problème de l’opportunité de la mise en œuvre d’élections quand la question primordiale est celle de la défense nationale. En juin, la Montagne s’oriente vers un système de consentement exprès ou tacite du peuple aux lois proposées par le Corps législatif. Elle ne retient pas l’institutionnalisation de la censure et distingue très précisément loi et décret pour n’admettre au referendum législatif que ce qui concerne les droits individuels des citoyens (art. 54, 55)235. La tâche stratégique de la Constitution est de conserver la centralité législative tout en permettant aux citoyens de défendre leurs droits. Le Rapport d’Hérault de Séchelles célèbre le style lapidaire de la loi organique de 1793 : La charte d’une république ne peut pas être longue […] Le mérite d’une constitution doit être dans une combinaison forte, qui, créant une réalité à des idées philosophiques, maintienne tous les élémens du corps social à leur place ; mais son mérite extérieur ne peut consister que dans la brièveté qui convient à des républicains.

Les autres lois appartiennent aux institutions sociales, comme l’instruction, les fêtes nationales… Le propre de la parole législatrice est de s’incarner dans la réalité forte des mots : «les Français qui aiment sincèrement la patrie, n’ont qu’à descendre dans leur cœurs, ils y lisent la république.»236 Au soir de la Fête de la réunion du 10 août, anniversaire de l’insurrection populaire, l’Acte constitutionnel du peuple français est

M. Pertué, Les projets constitutionnels de 1793, in Révolution et République [note 57], 174–195 ; S. Aberdam, Démographes et démocrates. L’œuvre du comité de division de la Convention nationale, Paris, 2004. – La centralité de la loi entraîne chez les citoyens le souci du respect de leurs droits et du côté des dirigeants la préoccupation d’encadrer juridiquement l’usage de la force publique et les mesures d’exception contre les opposants. Ce qui n’exclut pas les dérives et pose le problème de l’imbrication des sphères du droit et du non droit ; cf. M. Pertué, Le maintien de l’ordre : questions et réflexions, in à Paris sous la Révolution. Nouvelles approches de la ville, dir. R. Monnier, Paris, 2008, 63–65. 236 Rapport sur la Constitution du peuple français (Moniteur, XVI, 616–618). Sur Hérault de Séchelles, C. Le Meur, Les moralistes français et la politique à la fin du XVIIIe siècle, Paris, 2002. 235

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placé dans une arche de cèdre et confié aux envoyés des assemblées primaires pour être déposé à la Convention. En faisant de son acceptation un grand rendez-vous national, la Montagne mobilise la vertu civique, redresse l’énergie du peuple autour des mots forces qui depuis 1789 se sont chargés de contenus émotionnels à partager, liberté, égalité, loi, patrie, république… En 1793 la notion de patrie tend à se confondre avec celle de république par son aptitude à rallier les cœurs aux figures et aux valeurs communes dans les institutions et les fêtes, ou par le jeu mémoriel de la célébration des héros et des événements de la Révolution. Quand la république est menacée dans son existence même par la guerre civile et étrangère, c’est une question de survie. Il faut rassembler les forces matérielles et morales pour résister à ses ennemis, mobiliser la vertu publique et concentrer l’énergie nationale vers la défense de la république, porteuse d’espoirs individuels et collectifs. Le mot d’ordre patriotique de la levée en masse emprunte au signal de l’insurrection pour entraîner la nation dans la politique de salut public : Le peuple français debout contre les tyrans. Plus que la figure éphémère du sans-culotte, s’impose en l’an II celle du défenseur de la patrie. Les sans-culottes ont intégré la rhétorique jacobine du sang versé pour le salut de tous. La définition assez connue du sans-culotte par Vingternier, joue sur plusieurs registres. C’est un être défini par ce qu’il n’a point et ce qu’il sait faire, y compris «verser jusqu’à la dernière goutte de son sang pour le salut de la République.»237 Mélange de fierté républicaine, d’engagement moral et de patriotisme défensif, la qualité de républicain est un titre qui se mérite. Les femmes privées du droit de vote peuvent le revendiquer, ainsi les militantes de la Société des Citoyennes républicaines révolutionnaires, fondée à Paris en mai 1793, dont l’histoire éphémère illustre tant les limites de la tolérance des femmes dans l’espace public que l’évolution du jacobinisme vis-à-vis de l’activisme populaire et des enragés. Rares étaient les Conventionnels qui étaient partisans de l’accession des femmes au droit de cité, comme Condorcet et Guyomar. Ce dernier plaide en avril 1793 pour l’avènement

A. Soboul / R. Monnier, Répertoire du personnel sectionnaire parisien en l’an II, Paris, 1985.

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d’une «république unique, fondée sur l’égalité, la liberté» : «Républicains, […] Apôtres de l’égalité, traitons les femmes en égales, & marchons de front dans la carrière politique. […] Fondateurs d’une République, donnons aux peuples de l’univers le modèle de la plus pure démocratie, sans illottes.»238 Après la mort de Marat, la société des Républicaines révolutionnaires tient les premiers rôles dans la célébration du martyr républicain et participe de la radicalité populaire de l’été 1793, mais elle doit se soumettre à l’interdiction qui frappe tous les clubs de femmes le 30 octobre, avant d’être fermée manu militari au cri de «Vive la République ! à bas les révolutionnaires»239. Néologismes et désignants de partis Sur le registre du civisme, être un vrai républicain est synonyme d’être un bon patriote, c’est-à-dire être dans le sens de la Révolution. Ce brevet civique est des plus contestés et dans les luttes politiques valorise ceux qui peuvent s’affranchir des termes de parti comme aristocrates, malveillants, ou autres injures banales comme motionneurs, faux républicains, signalés pour l’exagération des principes ; les patriotes désintéressés sont opposés aux «républicains égoïstes qui ne pensent qu’à leur intérêt». Les sans-culottes soupçonnent les riches de vouloir une république aristocratique. Les dénominations opposent au républicain une gamme de comportements qui vont du sens civique à la civilité, selon les principes ou les préventions du moment révolutionnaire240. Le mot suscite des néologismes plus ou

Les femmes dans la Révolution [note 210], II, n° 45,14, 20 (29 avril 1793). Cf aussi n°  25 Condorcet, Sur l’admission des femmes au droit de cité, article paru dans le Journal de la Société de 1789 du 3/7/1790, où Condorcet plaide pour l’égalité des droits ; la nature ne peut être le fondement d’une exclusion légale. 239 D. Godineau, Citoyennes tricoteuses, Aix-en-Provence, 1988 ; C. Guillon, Pauline Léon, une républicaine révolutionnaire, in AHRF, n°  344, 2006/2, 147–159. 240 A. Soboul, Les sans-culottes parisiens en l’an II, Paris, 1958.  – A Lyon dans la section insurgée de Porte froc, le titre de patriote, de vrai républicain s’accorde aux qualités de l’homme de bien, qui remplit tous ses devoirs de citoyen ; voir Registre du secrétariat général des sections, éd. G. Guigue, Lyon, 1793, Annexes II, 467. 26/5/1793. 238

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moins durables le plus souvent par dérivation, comme républicoles, anti-républicain, républicide. Républicole est un terme utilisé dans les règlements administratifs qui entre en 1800 dans le Dictionnaire de Boiste et la Néologie de Mercier : il désigne celui qui habite la république241. De toutes les créations républicaines de la période, les nouvelles dénominations du système des poids et mesures, distinguées par le surnom de républicaines, furent assurément les plus universelles et les plus durables. En affirmant après Thermidor qu’«il n’y a en France que des républicains et des anti-républicains qui sont des fripons» et en réclamant «justice sévère contre les ennemis du peuple ; justice sévère pour les innocents ; répression des manœuvres de l’aristocratie, surveillance des faux patriotes et des intrigants»242, Tallien reprend le langage de la terreur quand la surveillance se polarise sur de nouveaux suspects. Anti-républicain englobe en l’an II ceux qu’il faut surveiller, les faux républicains, les «machinateurs de contre-révolution» qui égarent le peuple, et se retrouve dans les rapports d’esprit public du Bureau central pour dénoncer ceux qui répandent des faux bruits, ceux qui divisent les patriotes243. Le substantif, défini par les dictionnaires de Snetlage et de Reinhard comme celui qui est du parti anti-républicain, n’a pas désigné sous la Convention que les royalistes244. Le néologisme républicide est assurément moins courant sous la Révolution que liberticide, nom qu’on donne selon Mercier «à tous les moyens qu’emploient les ennemis de la république, pour tuer la liberté, soit qu’ils se servent de la plume, du sabre ou du crucifix.» Sa Néologie prend la définition de républicide chez Moussard :

F. Brunot [note 3], IX/2, 1107, 1151. Un décret qui ne fut pas appliqué réservait au franc or le nom de franc, la monnaie d’argent du même poids devant s’appeler la républicaine. 242 Moniteur, XXI, 534–535, 2 fructidor an II (19/8/1794). 243 P. Caron, Paris pendant la Terreur, IV, Paris, 1958, 159 ; Aulard, Réaction, IV, 374, 462 (an VI, 1797). 244 Reinhard, Néologiste français, 1796, 25: «Anti-républicain, ne. N. Ce mot est adj. et subst. Ce qui est contraire à la Constitution républicaine. Un procédé Anti-républicain. Il est des pieds à la tête un anti-républicain et ne respire que Royalisme.» Le supplément signale républico-chouans, donné dans l’ouest aux troupes républicaines. 241

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Ce substantif, si souvent applicable, désigne l’assassin d’une république. Pourquoi ne dirait-on pas ce livre, cette main, cette langue, cette conduite est Républicide ? tel parti, telle coalition, tel système est Républicide ? Monck fut républicide !

La citation est intéressante au moment où Bonaparte prend le pouvoir, d’autant qu’elle est due vraisemblablement à Pierre Moussard, auteur en 1802 d’une ode héroïque à la Liberté conçue dans les prisons thermidoriennes. Dans La Libertéide, ou les phases de la Révolution française, qui chante les événements «de cette époque terrible et sublime», Moussard emploie le mot en note à propos des effets différés du 31 mai pour en faire la source des horreurs de la réaction, «de tous les attentats républicides que la Convention a fait pleuvoir sur le peuple français.»245 Sous le Directoire, si le substantif républicain a tendance à perdre sa valeur au plan moral et politique, certains dérivés de liberté et de république se signalent par leur caractère tranchant. Dans le Nouveau Paris Mercier, pour qui les vrais républicains sont les Girondins proscrits (CCXLIII), attribue au peuple de Paris la responsabilité des violences pour n’avoir «jamais voulu distinguer les républicains des anarchistes» (CCXXX). «Le peuple de Paris fut puni de n’avoir su ni les connaître ni les défendre, d’avoir vu lâchement ce dernier attentat qui donna le signal de toutes les violences et de toutes les cruautés» (XXXVI). Robespierre «devint l’idole de cette multitude incapable de discerner la vertu et d’estimer le vrai mérite». Sa perception de la révolution parisienne oppose deux mondes imaginaires, la république policée des philosophes et le Paris républicain de 1793. Comment distinguer les ambitieux, les fous «qui avaient pris à tâche de violer toutes les règles de la décence» ? Le mépris de toute convenance, la grossièreté dans le langage et les manières, devinrent sous leurs auspices les caractères du patriotisme. La politesse, l’ur-

En dehors de quelques hommes de mérite, écrit-il, les Girondins ne reparaissent à la Convention «que le poignard à la main ; chaque décret rendu porte l’empreinte du fiel et de la vengeance la plus implacable» (P. Moussard, La Libertéide… Paris, 1802, 246–47). Sur ce militant de la section des Piques, auteur de discours et de pièces de circonstance, employé à la commission exécutive de l’Instruction publique, A. Soboul, R. Monnier, Répertoire [note 237].

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banité, les égards furent proscrits comme des restes de l’esclavage ; dans peu de temps, nous ne l’aurions pas cédé en barbarie aux Cafres ou aux Nègres de Guinée (XIX).

Mercier en appelle aux «convenances» de la société dans laquelle il se reconnaît, à l’urbanité d’une élite civilisée pour réinventer un Paris républicain dégagé des errements d’une révolution qui a mis le monde à l’envers246. L’accent mis sur les mœurs masque le rejet thermidorien de la République de 1793 fondée sur les valeurs révolutionnaires de liberté et d’égalité, et sur la politique réaliste d’union patriotique des élites républicaines et des forces populaires qui permet à la Montagne de sauver la République. 5. La république héroïque de l’an II L’été 1793 qui est celui de l’acceptation de la Constitution est aussi celui de tous les dangers pour la République. La plus lourde menace pèse sur les frontières avec l’offensive victorieuse de la coalition en juillet et la capitulation de Mayence et de Valenciennes (23 et 28 juillet), tandis qu’au-dedans des foyers de révolte rurale viennent s’ajouter à la «Vendée» et aux centres de la rébellion urbaine qualifiée de «fédéraliste» (Lyon, Bordeaux, Nîmes, Marseille). Les enjeux de ces conflits localisés sont multiples, mais l’abandon de Toulon aux Anglais le 27 août est significatif du risque de collusion royaliste dans le Sud-Est et des dangers que ces révoltes font peser sur la République247. La politisation des luttes sociales de l’été 1793 contre l’accaparement, contre les suspects, la récupération de

C. Hill, The World turned upside down, Penguin books, 1991; H. Burstin, L’invention du sans-culotte, Paris, 2005.  – Fustiger l’hébertisme est pour Mercier une manière de conjurer les incertitudes du présent. Paris «se livre aux fêtes, aux plaisirs et aux arts ; il a trop souffert peut-être pour chérir le mot république, mais il est républicain à son insçu» (Nouveau Paris [note 225], Avant-propos). «C’est comme républicain que j’ai détesté leurs principes démagogiques» (ibid., CI). – Sur l’élite littéraire thermidorienne et la politique, B. Baczko, Politiques de la Révolution française, Paris, 2008, chap. 6. 247 P. Hanson, The Jacobin Republic under Fire. The Federalist Revolt in the French Revolution, University Park PA, 2003. 246

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la figure populaire de Marat par les radicaux après l’assassinat de l’Ami du Peuple créent à Paris une situation explosive qui doit finalement céder aux impératifs de la défense nationale248. L’entrée au Grand Comité de Salut public de l’an II, de juillet à septembre, de deux officiers du génie, Carnot et Prieur de la Côte d’Or, de Robespierre et de Billaud-Varenne, concepteurs de la théorie du gouvernement révolutionnaire, rend compte de la prééminence prise par la stratégie politique et guerrière pour fonder la République. Par delà les différences et la diversité des itinéraires les membres du Comité sont portés par la force de la Révolution, l’engagement républicain et le patriotisme ardent qui les rassemble249. La défense de la liberté procède d’une politique et de mesures d’urgence pour maintenir l’unité et l’intégrité de la république. La République française désigne non seulement l’état et le territoire régi par les institutions mais aussi les valeurs et les vertus publiques qui l’animent. Après la trahison de Toulon et la journée du 5 septembre, qui mène à la création de l’armée révolutionnaire, au maximum des grains et à la loi des suspects, le danger d’organiser des élections en pleine guerre civile conduit à l’organisation programmée du gouvernement révolutionnaire. Le souci de donner au gouvernement la force «indispensable pour cimenter les bases de la liberté» repose sur le principe de la centralité législative : «la Convention nationale est le centre unique de l’impulsion du gouvernement»250. La sacralisation patriotique de la République implique le «ralliement universel de tous les vrais républicains», la guerre aux «ennemis de la république» et l’exclusion des adversaires politiques. Les premiers éliminés de l’arène politique sont les enragés qui soutenaient les positions les plus radicales, Jacques Roux et Leclerc qui après la mort de Marat publiaient respectivement le Publiciste de la République française et L’Ami du peuple, et Jean-François Varlet connu

J. Guilhaumou, La mort de Marat, Bruxelles, 1989 ; G. Mazeau, Le bain de l’histoire, Seyssel, 2009. 249 R. Palmer, Twelve who ruled. The Year of the Terror in the French Revolution, Princeton University Press, 1969 (trad. franç.: Le gouvernement de la terreur, Paris, 1989). 250 Le gouvernement provisoire qui a été déclaré «révolutionnaire jusqu’à la paix» (10 oct.) avant que Billaud-Varenne n’en expose les principes le 28 brumaire (18 nov.) est organisé le 14 frimaire an II (4/12/1793). 248

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pour sa Déclaration solennelle des Droits de l’homme dans l’état social (5/6/1793), qui défendait le droit à l’existence et l’exercice de la souveraineté : «ce que nos mandataires ne peuvent ni ne veulent, faisons-le nous-mêmes ; donnons à ces messieurs des leçons de républicanisme». La situation dramatique de la République dans le contexte de la crise fédéraliste et de la guerre étrangère requiert l’adhésion de toutes les forces révolutionnaires à une politique de salut public. Les Affiches de la Commune relayent les appels patriotiques, tel le discours de Sébastien Lacroix : que des commissaires soient envoyés de Paris, centre de républicanisme, pour réunir sur la surface de la République les moyens propres à sauver la liberté. Il s’agit d’«imprimer au peuple le mouvement révolutionnaire» et de mobiliser «toutes les forces morales et physiques» pour sauver la République. Après la fête de la Réunion du 10 août les envoyés des assemblées primaires, chargés par Barère «de la mission morale et sacrée» de frapper «un coup électrique sur toutes les âmes de la République», demandent à la Convention d’en décréter le principe : «Que la grande et universelle affaire des Français soit de sauver la République.» Le peintre David, sublimant la mort de l’Ami du Peuple, réussit à imprimer à son Marat un «parfum d’idéal» capable de toucher différents publics. Le tableau pouvait être compris comme un ultime appel à l’unité révolutionnaire par l’exemple de la vertu et du sacrifice pour la patrie251. L’adoption de la levée en masse met toutes les forces en réquisition, hommes, armes, subsistances : «La république n’est plus qu’une grande ville assiégée […] le Paris de la république […] va devenir l’arsenal de la France.»252 Une gravure anonyme des Révolutions de Paris (n° 218) symbolise la puissance de cet élan républicain, avec le «Bataillon sacré de 500.000 Républicains déffendant notre Constitution contre les esclaves de tous les tyrans coalisés». Paris se transforme en arsenal de guerre, l’armée révolutionnaire

K. Herding, David’s Marat als dernier appel à l’unité révolutionnaire, in Idea. Jahrbuch der Hamburger Kunsthalle, 2, 1983, 89–112 ; Reichardt / Kohle, Visualizing [note 123], 165–169. 252 Affiches, n° 45, 1/8/1793 ; Moniteur, XVII, 404, 411, 14 et 16/8/1793 ; 474 pour le rapport de Barère (23–8). 251

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donne force à la loi pour assurer l’approvisionnement des villes et des armées, en liaison avec les représentants en mission253. Qu’ils datent leurs arrêtés de l’an second de la République démocratique, qu’ils rendent compte dans leur correspondance de l’esprit qui préside au recrutement ou des difficultés qu’ils rencontrent dans les départements, les représentants en mission sont le fer de lance de la République, une, indivisible et démocratique, mus par leur dévouement «à la liberté et au triomphe de la République démocratique»254. Républicanisme et patriotisme En 1793 être républicain ne relève plus seulement de l’opinion mais aussi de l’action et rejoint la définition du révolutionnaire, donnée par Condorcet dans le Journal d’instruction sociale : «On dit qu’un homme est révolutionnaire, c’est-à-dire qu’il est attaché aux principes de la révolution, qu’il agit pour elle, qu’il est disposé à se sacrifier pour la soutenir.» En novembre, le Comité de salut public invite les sociétés patriotiques à lui indiquer ceux que le patriotisme distingue ; car des lumières sans républicanisme ne serviraient qu’à égarer le peuple, qu’à perdre la nation. L’esprit républicain et l’amour bien prononcé de la patrie sont la première condition d’emploi ou de désignation des citoyens pour les fonctions publiques de tout genre. éloignez de ces listes indicatives tous les hommes froids, égoïstes, ou indifférents à la révolution républicaine. La loi d’Athènes les eût frappés de mort. L’opinion nationale les frappe parmi nous de mort politique255.

Du général au simple citoyen, chacun doit pouvoir justifier de son civisme et de son républicanisme pur et intact. «Pour conduire à la victoire les défenseurs de la liberté, il faut trouver des hommes incorruptibles, qui réunissent le génie de la guerre au républicanisme, et

R. Cobb, Les armées révolutionnaires instrument de la terreur dans les départements, avril 1793-floréal an II, Paris-La Haye, 1961–63, 2 vol. ; M. Biard, Missionnaires de la République. Les représentants du peuple en mission (1793–1795), Paris, 2002. 254 Affiches révolutionnaires, éd. Les yeux ouverts, 1967, n° 102 ; Aulard, Comité de Salut public, Suppl. 1, 70 ; 16, 629. 255 Ibid., 8, 393 (Circulaire du 13/11/1793). – Sur l’état d’exception, A. Simonin, Le déshonneur dans la République : une histoire de l’indignité, 1791– 1958, Paris, 2008. 253

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qui n’ambitionnent que la gloire de sauver le Peuple.»256 La république démocratique est pour les citoyens la perception d’une réalité vécue au quotidien et une projection dans l’action : républicanisme, civisme et patriotisme ne font qu’un257. Dès l’avènement de la république, des publications comme l’Almanach du républicain, l’Almanach d’Aristide ou du Vertueux républicain, l’Almanach des républicains de Sylvain Maréchal (1793) proposaient des modèles de mérite et de vertu civique, des hymnes et des chansons pour répandre les nouveaux principes, diffuser la figure de nouveaux héros pour remplacer les saints, avant même l’adoption du calendrier républicain. Le républicain se distingue par le souci du bien public, l’amour de la patrie et la haine des tyrans. L’ouverture au concours en janvier 1794 (9 pluviôse II) de livres élémentaires destinés à la jeunesse, dont un des thèmes était la morale républicaine, stimule l’édition de catéchismes républicains. Deux reçurent un prix, l’Instruction élémentaire sur la morale républicaine par Bulard, et le Catéchisme français ou Principes de Philosophie, de Morale et de Politique républicaine de La Chabeaussière largement diffusé sous la Révolution et réédité en 1848.258 Un imprimeur de la section de la Cité, Chemin, est l’auteur d’un Alphabet républicain et d’écrits patriotiques, où il développe «d’une manière simple et ingénue les principes de la morale, de la liberté, de l’égalité et du vrai républicanisme»259. Un livre élémentaire de l’an II, La

Markov / Soboul, doc. 62, 280. Voir aussi Proclamation des représentants du Peuple, à l’armée du Rhin (Strasbourg), in Affiches, 21/10/1793 (BHVP, F° M° 8192). 257 Le persiflage anti-républicain de La Quotidienne le confirme : quand la république n’est que désordre et chaos, «cela ne s’appelle-t-il pas, à quinze cent lieues de l’Amérique, du patriotisme, du civisme, du républicanisme (n° 498, 2/9/1797). 258 Il est réédité en 1848 et connaît 82 éditions de 1794 à 1893 ; cf. J.-C. Buttier, De l’éducation civique à la formation politique : les catéchismes politiques dans la France du long 19e siècle, in La Révolution française, Cahiers de l’IHRF, 2009/1 http://www.lrf.revues.org/115. Cf l’étude lexicologique de M. Marin, in La felicità è un’idea nuova in Europa, II, dir. C. Vetter et M. Marin, Trieste, éd. EUT, 2013, 453–635 http://www.openstarts.units.it/ dspace/handle/10077/8286 259 Markov / Soboul, doc. 84, 368. Il s’agit de Chemin-Dupontès auteur de nombreux ouvrages et du Manuel des théophilantropes ; cf. J.-P. Chantin, Les adeptes de la théophilantropie, in Rives méditerranéennes, 14, 2003, 256

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Philosophie des Sans-culottes (111) explique pourquoi le mot république (res publica) est synonyme de démocratie depuis la Révolution américaine : toutes les Républiques tant anciennes que modernes, excepté la France, Genève et les états libres d’Amérique n’ont été que des aristocraties indignes du nom de République, par qu’elles favorisoient un très-petit nombre de citoyens. Les Américains libres sont les premiers Républicains qui aient existé sur la terre.

Maximes politiques et préceptes rimés sont faciles à mémoriser ; généralement organisés par demandes et réponses ils popularisent les devises républicaines, les hymnes et les textes fondamentaux de la Déclaration des droits et de la Constitution. Ces livres élémentaires enseignent les valeurs de la république de l’an II : vigilance, justice, fraternité, secours mutuels, union, vertu, courage contre les tyrans. «Vivre libre, ou mourir ; est la devise du Républicain» (Pensées républicaines). On y trouve des principes moraux  – «le vrai républicain est celui qui chérit la vertu et la liberté» – l’énoncé du nouveau culte – «Le culte de la Liberté consiste dans les fêtes civiques, célébrées en l’honneur des grands hommes, et des martyrs de la Liberté» – ou des refrains guerriers (Nouveau catéchisme républicain, an II), «Debout, Républicains ! allons tous à la fois, / Allons (bis) exterminer jusqu’au dernier des rois !» C’est un beau titre que celui de républicain, écrit le Père Duchesne, mais, f…, qu’il y a peu d’hommes qui méritent de porter ce nom ! […] Pour être républicain, f…, il faut aimer sa patrie plus que soi-même, ne vivre que pour elle, lui sacrifier fortune, amis, parens, tout ce qu’on a de plus cher, être toujours prêt à verser son sang pour elle ; il faut être bienfaisant, juste et sur-tout honnête homme ; car, f…, il n’y a pas de patriotisme sans probité ; il faut mépriser l’argent et les dignités, n’employer ses talens que pour le bonheur commun.

Hébert use à bon escient de la métaphore du sans-culotte : les véritables républicains il ne faut pas les chercher dans les palais […] mais dans les greniers qu’ils habitent. C’est la, f…, que je rencontre l’artiste Sans Culotte, quoique réduit à la besace par la révolution, il n’est pas moins joyeux. […] Dans l’ancien régime […] J’étais aux gages du dernier pied-plat. […] tous les hommes à talens n’étoient que des esclaves. Je suis libre aujourd’hui, et je puis travailler pour la

63–73. – Jean Rodoni publie en 1795 Anecdotes Curieuses et Républicaines pour instruire la Jeunesse en l’amusant (Rodoni, Dictionnaire républicain et révolutionnaire 1793/94, 1998, 221–231).

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gloire. Le bon tems reviendra bientôt. Les beaux-arts seront protégés et honorés par la république. […] C’est ainsi que pense le véritable républicain ; mais, f…, veut-on connoître la fine fleur de la Sans-Culotterie, que l’on visite le galetas des ouvriers ; c’est là, f…, que ce trouve (sic) les hommes purs, les véritables républicains260.

Les sociétés patriotiques qui se sont multipliées de 1791 à l’an II ont été avec la presse nationale et régionale les grands vecteurs du cheminement et de l’ancrage des valeurs républicaines dans l’espace national ; elles ont été aussi avec les administrations locales à l’initiative des commémorations, des fêtes civiques et de la diffusion des cultes républicains261. Dans un siècle où triomphe dans les arts la redécouverte de l’Antiquité, la référence à ses héros entre en résonnance avec la radicalité de la fondation républicaine. Au théâtre depuis la reprise en 1790 du Brutus de Voltaire, le héros républicain n’a jamais vraiment quitté la scène. Après le décret du 2 août 1793 certains théâtres devaient donner des «tragédies républicaines telles que Brutus, Guillaume-Tell, Caïus-Gracchus»262. La figure de Brutus associée en 1793 à celle des martyrs de la Liberté, impose l’exemple de la sévérité exemplaire envers les traîtres et de la lutte contre les tyrans263. La fonction dramatique du théâtre militant est de mobiliser les citoyens autour des nouveaux emblèmes républicains. Le Jugement dernier des rois de Sylvain Maréchal et L’Heureuse Décade, s’inscrivent en octobre 1793 dans le contexte de la levée

Le Père Duchesne, n° 339, 29/1/1794. Atlas de la Révolution, 6 [note 168]. Toutes ne sont pas affiliées aux Jacobins (800 affiliées sur 5500 en l’an II). Pour Paris, Atlas de la Révolution, 11 [note 194], 58–63. M. Vovelle, La découverte de la politique, Paris, 1993, chap. 4 : Religion et politisation. 262 Moniteur, XVII, 307–8. Un prix de 1200 L est proposé par les artistes de l’Opéra pour l’auteur «dont l’ouvrage, en trois actes au moins, sera jugé le meilleur et le plus républicain» (Moniteur, XVII, 636). 263 A. et J. Ehrard, Brutus à la scène : autour du décret du 2 août 1793, in Les Arts de la scène et la Révolution française, dir. P. Bourdin et G. Loubinoux, Clermont-Ferrand  / Vizille, 2004, 293–311.  – Philippe Bordes a montré comment la greffe révolutionnaire du mythe de Brutus se fait sur la représentation tragique du héros dans les deux œuvres qui répondaient le mieux aux interrogations du siècle, le Brutus de Voltaire et le tableau de David, et renoue avec la complémentarité historique des deux héros anciens, le tyrannicide du second accomplissant l’œuvre du premier pour fonder la république ; P. Bordes, La Mort de Brutus de Pierre-Narcisse Guérin, Vizille, 1996.

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en masse et de la déchristianisation. Le succès du divertissement patriotique de Barré, Léger et Rosières au Théâtre du Vaudeville (122 représentations dans huit théâtres) tient au genre populaire de la comédie en vaudeville qui met en scène l’idéal patriotique de l’ère républicaine. Les couplets chantés soutiennent le rythme de l’idylle dans un cadre champêtre et célèbrent la République en un décadi festif qui se termine dans l’euphorie générale du vaudeville final264. La république est un concept stratégique à la croisée de l’individu et du collectif. Des discours officiels aux pièces et aux célébrations patriotiques, l’expérience de représentations éprouvées en commun suscite l’adhésion à une culture, à des pratiques et au système symbolique qui leur donne sens. Le culte des héros de la liberté se déploie dans la Cité et marque l’avènement d’une autre légitimité symbolique et de nouvelles valeurs fondées sur la vertu publique. La ferveur patriotique inspire les représentations sociales, politiques, morales et religieuses, quand la situation exige la cohésion la plus forte. Les fêtes jouent ici un rôle essentiel comme médiation entre culture populaire et culture politique des élites révolutionnaires. L’adhésion aux nouvelles valeurs se lit dans la dialectique entre fêtes officielles et fêtes populaires de l’été à l’automne 1793. L’apogée du culte civique des martyrs de la Liberté, qui prolonge dans les sections parisiennes les cérémonies à la mémoire de Marat, coïncide avec la fête de la Raison à Notre-Dame, le 20 brumaire (10/11/1793). Initié par les clubs radicaux, il emprunte son cérémonial symbolique à la religion, à l’antiquité et à la république et développe un rituel varié qui s’inspire des discours et des modèles officiels265. Au plan national, l’hommage de la Patrie reconnaissante supplante le Panthéon de papier des éloges académiques. La construction et la déconstruction des héros et des martyrs de la Liberté montrent l’importance que

M. Gaudemer, La dramaturgie propagandiste. étude de cinq pièces militantes de la Terreur, DEA, Université de Paris X Nanterre, dir. C. Biet, 2002 (en ligne sur theatrespolitiques.fr); E. Kennedy, M.-L. Netter et M. Olsen, Theater, Opera, and audiences in revolutionary Paris: Analysis and Repertory, Westport, Conn., 1996. 265 Atlas de la Révolution, 11 [note 194], 84–85. Cette «suite de fêtes patriotiques» à caractère militant s’étend aux faubourgs ; d’abord célébré le dimanche le culte gagne les jours de la décade au moment de la déchristianisation avant de se fondre dans le culte de la raison 264

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revêt dans les débats et les combats de la république l’enjeu de la mémoire nationale266. En l’an II, le Panthéon républicain exalte des défenseurs de la patrie anonymes, des actions héroïques collectives ou individuelles données en exemple dans les Annales du civisme et de la vertu et le Recueil des actions héroïques des républicains français. Sous le Directoire, la faveur grandissante pour l’héroïsation des généraux morts au champ d’honneur accompagne l’irrésistible ascension de Bonaparte et éclaire la recomposition politique et culturelle sur laquelle se construit la stabilisation du régime. «Vivre libre ou mourir», la devise des républicains donne à la patrie son destin épique, du radicalisme de la vertu publique aux valeurs «civilisatrices» de la Grande nation. République et vertu En l’an II le patriotisme est le ressort moral de la république ; la gloire du républicain est celle de la patrie : «il lui rapporte tout, parce qu’il jouit de tout ce qu’elle acquiert. Il se place, pour ainsi dire, à fonds perdu dans la chose publique. Tel doit être le principe conservateur du mode politique que nous voulons substituer à celui que nous avons détruit. Il nous faut remplacer la maxime de l’honneur monarchique par cette autre maxime républicaine : ‘La patrie doit nous être plus chère que nous-mêmes’»267. Quand la terreur est à l’ordre du jour, les défenseurs de la république se définissent par opposition à la perception qu’ils ont de leurs adversaires, étrangers à l’ambition, à l’intrigue et à la cupidité, insensibles à la corruption : «les républicains n’éprouvent point la soif de l’or». Dans les villes rebelles, à Marseille «une dilapidation continuelle effraye l’honnête et clairvoyant républicain ; ici on dévore la République, on la mange par morceaux». Les représentants en mission protestent de la constance de leur engagement républicain, avant et depuis la

La Mort de Marat, dir. J.-C. Bonnet, Paris, 1986 ; J.-C. Bonnet, Naissance du Panthéon : essai sur le culte des grands hommes, Paris, 1998 ; Héroïsme et Lumières, éd. S. Menant, R. Morrissey, Paris, 2010 ; Héros et héroïnes de la Révolution française, dir. S. Bianchi, Paris, 2012. 267 Annales patriotiques, n° CCCCXI, 16/2/1794, 1839. Le Dictionnaire de Boiste donne cette citation sans nom d’auteur en 1823 : Il y a république partout où se trouve un amour de la patrie vif et non abstrait, métaphysique. 266

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Révolution ; après la chute des factions on se doit d’être franc montagnard, «un républicain sûr dans le sens des deux comités, de la pure Montagne et des Jacobins». Au moment de la déchristianisation l’Instruction de la Commission temporaire de Lyon voit dans le républicanisme une révolution d’essence morale : le Républicain n’a d’autre divinité que sa patrie ; d’autre idole que la liberté ; le Républicain est essentiellement religieux, car il est bon, juste, courageux ; le patriote honore la vertu, respecte la vieillesse, console le malheur, soulage l’indigence, punit les trahisons. […] digne enfant de la nature, membre utile de la société, il fait le bonheur d’une épouse vertueuse, il élève des enfans nombreux dans les principes sévères de la morale et du républicanisme ; et lorsqu’il touche au terme de sa carrière, il lègue à ses enfans, pauvres comme lui, les exemples des vertus qu’il leur a donnés, et à la patrie, l’espérance de le voir renaître dans des enfans dignes de lui.268

L’état de guerre a chargé l’idée de république d’une radicalité inédite qui requiert l’investissement de tous ; le sentiment patriotique défensif s’est construit sur l’adhésion à des valeurs communes. Avec la reprise de Toulon, à la fin de 1793 la République est sauvée grâce à la détermination des comités et des généraux républicains et à l’engagement patriotique des soldats citoyens. Mais la crainte du comité de Salut public d’être débordé tant par les modérés que par les revendications sociales oriente la politique de la Montagne vers l’institution des mœurs républicaines et l’intégration des militants dans le gouvernement révolutionnaire. L’action sur les mœurs devient une priorité pour développer le civisme et créer de bons citoyens. Dans la nation en révolution la république apparaît comme une construction politique permanente où la recherche de la stabilité de l’état doit composer avec la nécessité de maintenir vivante la dynamique patriotique et républicaine. Le Républicain du Midi donne en l’an VI cette définition de la vertu : ce que les républicains appellent Vertu c’est cette profonde haine des tyrans qu’ils voudraient graver dans tous les cœurs, cet amour actif de l’humanité qui les porte à travailler sans relâche au bonheur de tous, à ne voir que des égaux en droits dans tous les hommes vivant en société, à ne point souffrir d’injustice dans l’ordre social, à ne point insulter par le faste et l’opulence à la misère publique, à ne trouver de volupté que dans le soulagement des malheureux, et à ne faire

Aulard, Comité, t. 7, 240A (5/10/1793), t. 8, 321 (9/11/1793) et t. 13, 32 (24/4/1794) ; voir aussi Markov, Soboul, doc 52, 232, 234.

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sentir son élévation aux premières places de l’état, que par des efforts continuels à hâter la jouissance des bienfaits que la révolution a promis au peuple.269

En messidor an II le Journal du vrai jacobin (n°  21, 1/7/1794) reprend cette réplique de Brutus dans la Mort de César de Voltaire : «Un vrai Républicain n’a pour père et pour fils, que la vertu, les dieux, les loix et son pays.» Quand la régénération des mœurs est mise au cœur de l’institution de la république le théâtre et les fêtes nationales deviennent une partie essentielle de l’instruction publique. Le 10 ventôse an II (28/2/1794) Prudhomme signe le dernier numéro des Révolutions de Paris, qui depuis 1789 tiennent la chronique engagée de la Révolution. Maniant l’anaphore : «Mon pays est libre… La révolution est faite…», il soutient le ralliement des républicains à la perspective dessinée par les deux grands rapports de Robespierre et de Saint-Just270. «La première loi de toutes les lois est la conservation de la République […] La justice n’est pas clémence ; elle est sévérité», déclarait Saint-Just dans son rapport du 8 ventôse an II (26/2/1794) en faisant décréter le séquestre des biens des ennemis de la Révolution (Saint-Just, Œuvres complètes [note 221], 662). Prudhomme a senti la menace sourde contre les hébertistes et les indulgents ; il se retire de l’arène. Dans un long article sur les Beautés d’un gouvernement républicain & les vertus nécessaires à sa conservation, le journaliste conjugue les temps pour léguer à la postérité la république démocratique idéale. Critique à peine voilée du présent l’article est une profession de foi pour l’avenir :

L’Anti-royaliste ou le Républicain du Midi, n° XXI, 23 ventôse an VI (9/3/1798). La vertu des républicains est opposée à la fausse pitié que les royalistes veulent inspirer au peuple. 270 Rapport de Robespierre du 17 pluviôse (5 fév.) sur les principes de morale politique et rapport de Saint-Just du 8 ventôse (26 fév.) qui annonce celui du 13, sur les moyens de distribuer les biens des ennemis de la Révolution aux patriotes indigents, auquel fait allusion Prudhomme : «Générations qui s’élèvent, vous serez les heureux témoins des effets salutaires du Décret rendu par la Convention le 13 ventôse […] C’est en conséquence de cette belle loi que vous direz : nos pères ont conquis l’égalité de droit, & nous celle de fait [… ] Notre gouvernement républicain assure à chacun de nous son champ, son arbre fruitier, sa maison, car point d’homme libre, point de véritable républicain sans une femme légitime, sans un arpent de terre pour elle & lui, & un autre pour chacun de leurs enfans mâles» (527). 269

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nous ne proposons rien moins que la raison, la liberté, la vertu, la fraternité, l’égalité […] Le port de la liberté nous attend ; mais avant d’y entrer, il nous faut conjurer l’orage qui gronde encore, & balayer les mers voisines infestées de pirates. […] Nos enfans récolteront ce que nous aurons semé […] l’essence de la république & de la démocratie est l’égalité […] cette égalité naturelle & civile, qui doit être l’âme du gouvernement républicain […] Plus heureux que nous, vous jouirez sans restriction de la liberté de penser & d’écrire». Suit un développement sur les mœurs républicaines «encore trop éloignées des nôtres», sur les «vrais sans-culottes» à ne pas confondre avec les prolétaires, sur les femmes qu’il faut rappeler à leur «unique destination». Quand le gouvernement républicain sera enfin en activité, sans doute que vous renoncerez aussitôt à ces formules de sermens indignes d’hommes libres. […] Soyez indulgens pour votre pays, aimez votre gouvernement républicain jusque dans ses rigueurs ; mais ne passez rien à ses préposés […] Aux yeux d’un homme libre […] rien n’est beau s’il n’est utile […] La constitution que nous vous laissons, est tout ce qu’on pouvoit imaginer de plus parfait pour retenir les hommes en société.271

Pour Desmoulins, qui s’en prend depuis décembre 1793 à la surenchère hébertiste et à la terreur, se taire serait déserter. Dès le premier numéro du Vieux Cordelier, lui qui depuis cinq ans soutient la liberté, affirme l’indépendance républicaine de sa plume (I, 48). «Le silence que la circonspection peut commander aux autres citoyens, ses devoirs le défendent à un représentant» (II, 52). Qu’on mette la liberté de la presse à l’ordre du jour, «car elle est la terreur des fripons et des contre-révolutionnaires» (n° III, 87) : La liberté des opinions ou la mort ! (n° IV, 164). Camille se fait l’avocat d’un comité de clémence «qui finirait la révolution ; car la clémence est aussi une mesure révolutionnaire, et la plus efficace de toutes, quand elle est distribuée avec sagesse» (IV, 119). Déjà suspect aux Jacobins et aux Cordeliers, invité à rompre avec ses amis «aristocrates», il refuse d’être traité de républicain muscadin, soutient «l’indépendance indomptée» de sa plume et son républicanisme impénitent : «ce système de républicanisme dont on veut que je proscrive l’en Révolutions de Paris, n° 225, 523–535. En l’an V, dans les 6 volumes de son Histoire générale et impartiale des erreurs, des fautes et des crimes commis pendant la Révolution, Prudhomme revisite l’histoire de la Révolution démocratique qu’il a soutenue, celle de la liberté contre l’oppression, dont les tableaux «laissent dans l’âme navrée du lecteur, des souvenirs déchirants» (Paris, 1797, I, 5). Voir J. Zizek, ‘Plume de fer’: Louis-Marie Prudhomme writes the French Revolution, in French Historical Studies, 26, 2003/4, 619– 660.

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semble, n’est point en moi apostasie, mais impénitence finale» (n° VI, 190  –1). Paraphrasant les Discours de Gordon sur Tacite, Camille établit un parallèle avec le temps, celui des tyrans, où mourir dans son lit paraissait tenir du prodige (77) et poursuit sa justification et son credo républicain, tout en biaisant sa critique du comité de Salut public. Dans l’alternative cruelle où se sont trouvés réduits les amis de la liberté, dans le combat à mort entre la république et la monarchie […] il a cru que, pour établir la république, il avoit besoin un moment de la jurisprudence des despotes (89).

Desmoulins partagera le sort des Dantonistes lors de la chute des factions. Son dialogue avec Robespierre sur le thème de la vertu est riche en ce qu’il révèle du dilemme de la République de l’an II, le potentiel tragique d’un moment de crise extrême dont les plus sincères sortiront vaincus. Son texte polyphonique écrit dans l’urgence avertit des effets de la terreur à qui peut encore l’entendre272. Le Vieux Cordelier a le double caractère d’être un écrit polémique et d’énoncer une conception politique de la nouvelle république qui s’appuie sur la rhétorique du républicanisme anglais pour défendre l’éthique du journaliste républicain. Le dernier retranchement contre le despotisme c’est la liberté de la presse. «C’est l’alphabet de l’enfance des républiques» : «La monarchie fait tout dans le cabinet, dans des comités et par le seul secret ; la république, tout à la tribune, en présence du peuple et par la publicité» (228). Camille récuse «le visage de caméléon de l’antichambre» et dénonce de front la corruption en chargeant Hébert de barbariser la langue. Il veut briser le cercle de la perversion des signes : «La politique de la république, c’est la vérité». Mieux vaut encore se tromper, se dénoncer, comme le Père Duchesne, mais avec cette énergie qui caractérise les âmes républicaines, que cette terreur qui glace et enchaîne les écrits et la pensée […] que de voir que nous avons retenu cette politesse bourgeoise, cette civilité puérile et honnête… (208, 213).

C. Desmoulins, Le Vieux Cordelier, éd. Henri Calvet, Paris, 1936, n° vii. Toutes les références renvoient à cette édition. Le n° vii, écrit entre le 15 et le 17 ventôse (5–7 mars) sera publié par le libraire Desenne autour du 20 prairial an III ; cf. G. Benrekassa, Camille Desmoulins écrivain révolutionnaire : Le Vieux Cordelier, in La Carmagnole des Muses, dir. J.-C. Bonnet, Paris, 1989, 223–242.

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«Si tu ne vois pas, dit Cicéron, ce que les temps exigent ; si tu parles inconsidérément ; si tu te mets en évidence ; si tu ne fais aucune attention à ceux qui t’entourent, je te refuse le nom de sage.» La citation, reprise des Discours sur Salluste de Gordon, ouvre le numéro VII du Vieux Cordelier273. L’âme vertueuse de Caton répugnait à cette maxime ; aussi en poussant le jansénisme de républicain plus loin que les temps ne le permettaient, ne contribua-t-il pas peu à accélérer le renversement de la liberté. […] Que de réflexions présente cette épigraphe !

poursuit Desmoulins, «c’est Cicéron qui, composant avec les vices de son siècle, croit retarder la chute de la république, et c’est l’austérité de Caton qui hâte le retour de la monarchie» (202). Les révolutionnaires n’ont pas inventé la politique de la vertu. Marisa Linton a montré que le langage de la vertu morale et politique adapté des classiques et de la philosophie naturelle était au centre de la pensée sociale depuis le milieu du siècle274. Dans l’Esprit des lois Montesquieu assignait déjà aux institutions de la république la tâche redoutable de combattre l’altération du principe (V, 19). Montesquieu s’est trompé, écrit Desmoulins : «La vertu n’est point le fondement de la république. Qu’importe la forme du gouvernement, et qu’est-il besoin de république, si tous les citoyens sont vertueux ? Mais la république est le supplément de la vertu» (237–8). La vertu que défend Camille n’est pas la vertu du héros, c’est la vertu politique qui n’est pas la qualité la mieux partagée. Pour moi qui appelle la vertu non pas ce courage d’un moment que donne à tous les animaux généreux et au sanglier aussi bien qu’à l’homme la présence de l’ennemi […] mais le sacrifice de son égoïsme, de son amour-propre, de ses intérêts personnels au bien général, ce mépris constant de la mort, cette égalité d’âme, cette élévation de courage toujours prête à s’immoler à la vérité et au bien de la patrie ; moi qui ne connais point d’autre vertu politique, qui crois que celle-là est infiniment rare, je ne conseille point à Robespierre de bâtir la république sur ce fondement ; et si un pouvoir tel et de si longue durée que celui du Comité de salut public étoit en d’autres mains que les siennes, et celles de Couthon, Lindet, je croirois que la République menace ruine.

T. Gordon, Discours sur Salluste [note 10], I, 392. M. Linton, The politics of virtue in Enlightenment France, Basingstoke, 2001, 78.

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Desmoulins s’oppose au rigorisme de la vertu mais reconnaît à Robespierre l’éthique du Législateur. Le dialogue ménage un espace de communication oblique sur les idéaux partagés de la jeunesse : «Nous étions tous des républicains de collège». En mai 1793 dans son discours sur la Constitution, Robespierre mettait la publicité et la liberté des assemblées du peuple au centre du dispositif de ce qu’il nommait l’économie politique populaire: La publicité est l’appui de la vertu, la sauvegarde de la vérité, la terreur du crime, le fléau de l’intrigue […] Cette méthode forme les citoyens et les vertus républicaines. […] Par-là vous aurez résolu le problème encore indécis de l’économie [politique] populaire ; de placer dans la vertu du peuple et dans l’autorité du souverain, le contre-poids nécessaire des passions du magistrat et de la tendance du gouvernement à la tyrannie.275

En février 1794 les temps ont changé, le rapport de Robespierre sur les principes de morale politique qui doivent guider la Convention est lourd de menaces pour les factions, en donnant comme double ressort du gouvernement populaire en révolution la vertu et la terreur. Le discours sur les mœurs, inspiré de l’Esprit des Lois, a traversé la période révolutionnaire. «Que nous sommes loin d’avoir les mœurs et les vertus républicaines !», écrit Marat en octobre 1792 dans le Journal de la République française (n°  23). «Nous voilà républicains de droit ; le sommes-nous de fait ? En avons-nous les mœurs ; car les lois seules ne constituent pas une république ?», demande le rédacteur des Révolutions de Paris, qui s’inspire de Tacite pour vanter l’heureuse simplicité des mœurs des Germains : «l’éducation mettra le sceau aux mœurs républicaines». Carra dans les Annales patriotiques exprime à plusieurs reprises l’idée que du fait de la révolution, la régénération politique a précédé la régénération morale nécessaire à l’état républicain : «pour arriver à ce gouvernement céleste, il faut être préparé par une régénération générale et décidée de mœurs, de principes et d’idées.»276 Il rend compte régulièrement dans son journal des signes «de la régénération et

Robespierre, Œuvres, IX, 507, 10 mai 1793. Par suite d’une coquille, politique ne figure pas dans cette édition. 276 Sur la grande question d’une république en France, in Annales patriotiques et littéraires, 8/7/1791, 1651–52. 275

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de l’esprit publics» et du «progrès du patriotisme» : prestations de serment, progrès de l’éducation civique. Rousseau faisait de l’éducation «la plus importante affaire de l’état» : un gouvernement attentif et bien intentionné, veillant sans cesse à maintenir ou rappeler chez le peuple l’amour de la patrie et les bonnes mœurs, prévient de loin les maux qui résultent tôt ou tard de l’indifférence des citoyens pour le sort de la république.277

Le renversement du schéma rousseauiste de l’éducation naturelle et sociale rend pressante pour le plus grand nombre la formation aux vertus civiques et républicaines. Le secret du gouvernement républicain serait pour la Chronique de Paris (mai 1793) d’éviter la corruption en multipliant «les talens & les fortunes médiocres ; où se trouvent toujours le bon sens […] les vertus domestiques, & par conséquent l’amour de l’égalité.» La modération politique du propos se lit dans l’éloge de la théorie de Montesquieu : «Ses principes sur la république sont ceux que les français viennent d’adopter, & dont la plupart se trouvent déjà consacrés dans la constitution mixte de 1789» (n° 128). Dans la crise de germinal an II les Annales patriotiques et littéraires de Salaville estiment que pour consolider et compléter la révolution «il faut encore une sorte d’insurrection morale contre les restes impurs de notre ancienne dépravation»278. La vertu est le principe conservateur de la république. A la fin du Directoire Quinette, ministre de l’Intérieur, invitait les administrateurs à réveiller l’esprit public à la fête de la République : Sachez que ce mot République appelle toutes les vertus ; sachez que c’est dans les républiques qu’on doit trouver la générosité, la loyauté, la foi dans les engagements ; que nul n’est bon citoyen, s’il n’est père estimable, fils sensible, époux constant, homme de bien, et toujours prêt à se sacrifier au bonheur des autres.279

Rousseau, Œuvres complètes, III, 259–262. R. D. Masters, La philosophie politique de Rousseau [note 51]. chap. II, 5. 278 Marat, Œuvres politiques, VIII, 4931, 17/10/1792 ; Révolutions de Paris, n° 170, 6–13 oct. 1792 ; Montesquieu républicain, in Chronique de Paris, n° 124–128. 4, 8 et 9 mai 1793, cf Montesquieu dans la Révolution [note 26], II ; Annales patriotiques et littéraires, n° CCCCXXII, 2113. 279 Moniteur, XXIX, 805, 25 fructidor an VII (11/9/1799). Sous le Directoire la recherche d’institutions capables de stabiliser la République entraîne très tôt un programme d’instruction publique et d’institutions censées régéné277

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Pour fonder la République, dit Robespierre en février 1794, «le premier soin du législateur doit être de fortifier le principe du gouvernement», le ressort essentiel du gouvernement démocratique ou populaire qui est la vertu : je parle de la vertu publique […] de cette vertu qui n’est autre chose que l’amour de la patrie et de ses lois. […] Remontez donc sans cesse le ressort sacré du gouvernement républicain […] c’est à la sagesse du gouvernement à consulter les circonstances, à saisir les moments, à choisir les moyens280.

Exciter l’amour de la patrie, purifier les mœurs, élever les âmes, diriger les passions du cœur humain vers l’intérêt public, la voie tracée est celle qui mène la République au culte de l’être suprême et au projet d’institutions républicaines annoncé par Saint-Just et Billaud-Varenne281. Les dirigeants montagnards en frappant Hébert et Desmoulins avaient détruit le pouvoir que leurs feuilles respectives exerçaient dans l’opinion. Mais la chute des hébertistes déstabilisait les militants locaux et fragilisait la base sociale de la Montagne, d’autant que les sociétés populaires de la capitale doivent céder à la pression jacobine : en moins de deux mois du 27 germinal au 18 prairial (avril-juin 1794), 37 sont amenées à se dissoudre ou à suspendre leurs séances282. Institutions républicaines et force des lois Délivrée des censeurs incommodes par l’élimination des factions la ligne droite de la République héroïque de l’an II était d’une terrible évidence : renouer les liens par les institutions civiles et la contrainte des lois révolutionnaires. Après le rapport très applaudi de Billaud le 1er floréal (20/4/1794) au nom du comité de Salut public, sur les moyens politiques de soutenir la guerre, la Convention déclare

rer les esprits et les mœurs, une politique didactique qui s’accentue après Fructidor. A côté des fêtes décadaires, le projet de religion civile – en fait la théophilantropie ne prendra pas vraiment corps – devait créer une sorte d’homogénéité des esprits pour mieux servir les intérêts de la république. Voir A. Jainchill, Reimagining Politics after the Terror. The republican Origins of French Liberalism, Ithaca NY, 2008. 280 Robespierre, Œuvres, X, 352–353, 17 pluviôse (5/2/1794). 281 F. Brunel, 1794. Thermidor. La chute de Robespierre, Bruxelles, 1989. 282 R. Monnier, L’espace public [note 93], 177–187.

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«qu’appuyée sur les vertus du Peuple français, elle fera triompher la République démocratique et punira sans pitié tous ses ennemis»283. La guerre, qui semblait devoir consommer notre ruine, est pourtant ce qui nous a sauvés. […] la haine de la tyrannie, […] haine naturelle, juste et inséparable de l’amour de la liberté, qui, dans le passage subit de la servitude à la république, […] a suppléé les vertus civiles que nous n’avions pas encore.

Le maintien de la république démocratique incombe désormais au gouvernement révolutionnaire, «car si la révolution est dans le peuple, son succès dépend des vertus, de l’énergie, de la sage politique de ceux qui tiennent le timon des affaires». Pour établir la démocratie chez une nation longtemps opprimée, il faut «pour ainsi dire, recréer le peuple qu’on veut rendre à la liberté» par une action forte, propre à développer les vertus et comprimer les passions. La république plane seule triomphante. Lorsque toutes les factions sont abattues. […] Citoyens, travailler sans relâche à la solidité indestructible de la république, voilà la première, la plus impérative de vos obligations. Tout ce qui ne tend pas à cette fin devient une faute grave ; tout ce qui s’y oppose est un attentat. […] nous frapperons sans pitié ceux dont les masques pourront tomber successivement.

La sacralisation de la république, érigée en valeur suprême, place ses ennemis politiques hors de la res publica, dans une guerre sans fin contre les ambitieux et les traîtres. Propager les sentiments républicains par l’éducation publique et les institutions est ce qui reste à faire pour régénérer le peuple, éclairer la nation «par tous les moyens qui parlent aux sens et à l’âme», honorer le malheur par la vraie bienfaisance, identifier le peuple à la constitution : La république est la fusion de toutes les volontés, de tous les intérêts, de tous les talents, de tous les efforts, pour que chacun trouve dans cet ensemble, une portion de bien égale à sa mise. […] Citoyens, c’est ainsi qu’au sein de l’erreur, des préjugés, de l’ignorance, l’antiquité a produit de si grands hommes ; c’est ainsi qu’on monte les consciences au ton des âmes libres […] en un mot, c’est ainsi que chaque jour on attache plus fortement le peuple à la liberté, et qu’on intéresse de plus en plus ses défenseurs à hâter son triomphe.284

Moniteur, XX, 263–268. Ibid. 267–268. Voir l’introduction de F. Brunel à J.-N. Billaud-Varenne, Principes régénérateurs du système social (1795), Paris, 1992, 50  –52. Le décret du 3 floréal crée deux commissions parlementaires, une pour rédiger un code des lois, l’autre pour rédiger un code des institutions civiles.

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Moment rousseauiste ? C’est en application d’une décision de la Convention du 25 germinal an II (14/4/1794) que sera célébrée à Paris, au tournant de l’an II, la grande fête de la panthéonisation de Rousseau. Fête de la nature et de la philosophie, l’apothéose nationale du 20 vendémiaire an III (11/10/1794) est l’aboutissement du cortège joyeux et fraternel qui, d’Ermenonville à Paris, a accompagné les «cendres» du philosophe sur «un char léger dont la nature seule faisait la décoration». La nature et la philosophie sont aussi les caractères qui président à la fête grandiose de l’être suprême du 20 prairial (8/6/1794), où la renaissance de la Sagesse est comme l’apogée de toutes les fêtes de la Liberté et le couronnement des Lumières et de la Révolution. Ce qui réunit ces deux grandes fêtes robespierristes – la fête de Rousseau est la dernière grande fête montagnarde – bien que la préparation minutieuse du cérémonial davidien, le déploiement du cortège et des hymnes républicains relèvent de l’artifice le plus consommé, c’est le bonheur d’une communion avec la nature qui élève l’âme à la conscience de soi et des autres, à la perception de la liberté dans l’ordre de l’univers. Ce qui transcende les divisions politiques est la confiance de tout un peuple dans les destinées de la République285. Le moment où le bruit de nos victoires retentit dans l’univers, dit Robespierre dans son rapport du 18 floréal sur les principes républicains, est donc celui où les législateurs de la République française doivent veiller, avec une nouvelle sollicitude, sur eux-mêmes et sur la patrie, et affermir les principes sur lesquels doivent reposer la stabilité et la félicité de la République.

Deux figures politiques dominent la période qui suit la rupture de germinal où la Montagne, débarrassée des factions, tente de mettre en œuvre la république démocratique par la seule force du pouvoir instituant : la figure sublime du Législateur (Contrat social, II, vii) et la religion civile (IV, viii) avec l’instauration du culte de

R. Palmer, Le gouvernement de la terreur [note 249], 295. J. Ehrard, L’idée de nature dans la première moitié du 18e siècle, Paris, 1963. DHS, n° 45, 2013 : La nature, dir. Colas Duflo (articles de J. Berchtold et J.-L. Guichet sur Rousseau) ; R. Monnier, L’apothéose du 20 vendémiaire an III. Rousseau revisité par la République, in Rousseau visité, Rousseau visiteur : les dernières années (1770  –1778), dir. J. Berchtold et M. Porret, Genève, 1999, 403–428. Pour l’iconographie, Vovelle, Images et récit [note 180], IV, 13.

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l’être suprême. Luc Vincenti voit dans la figure du Législateur rousseauiste le moyen de transformer la société en révolution par un système de législation contraignant qui suppose la conquête du pouvoir. Il s’agit d’instituer un ordre social conforme à la constitution, qui porte le désir de changement de la société, en opposant la force des lois à la violence réciproque des citoyens286. La participation à la volonté générale est mise de côté au profit des institutions républicaines dans le but d’orienter les comportements pour les faire agir de concert vers l’intérêt général, de neutraliser les dispositions égoïstes par la force des lois dans la perspective ouverte par la révolution démocratique. Les nouveautés liées à la déchristianisation comme le calendrier, l’état civil, la laïcisation des mœurs permettent à la notion rousseauiste de religion civile de faire son chemin et de s’affirmer quand Robespierre la met en œuvre pour faire adopter le 18 floréal avec le culte de l’être suprême un système de fêtes nationales qui seroit à la fois le plus doux lien de fraternité et le plus puissant moyen de régénération. […] qu’elles puisent leur intérêt et leurs noms dans des événemens immortels de notre révolution et dans les objets les plus sacrés et les plus chers au cœur de l’homme […] Invitons à nos fêtes et la nature et toutes les vertus ; qu’elles soient toutes célébrées sous les auspices de l’être suprême». Le culte reconnaît la liberté de conscience et se fonde sur l’idée de l’étre suprême et de l’immortalité de l’âme, idée «sociale et républicaine».

Cette profession de foi purement civile doit resserrer les liens de sociabilité et développer la morale publique guidée par «l’amour de la patrie et de ses lois» : «l’immoralité est la base du despotisme, comme la vertu est l’essence de la République.»287 Succédant au culte de la Raison, le culte de l’être suprême suscite une adhésion massive dont la spatialisation assez similaire traduit l’empressement à répondre aux injonctions du gouvernement. La religion civile

L. Vincenti, Rousseau, Kant, et la Révolution : la force du pouvoir instituant, in France-Allemagne : figures de l’intellectuel, entre révolution et réaction, 1780  –1848, dir. A. Baillot et A. Yuva, Villeneuve d’Ascq, 2014 (article en ligne : www.luc-vincenti.fr). 287 Robespierre, Sur les rapports des idées religieuses et morales avec les principes républicains, et sur les fêtes nationales, 18 floréal an II (7/5/94), in Œuvres, X, 447, 452, 459. 286

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sous-tend une allégeance aux lois de la Cité288. C’est dans les institutions, et notamment dans les fêtes, que peut s’accomplir l’union républicaine qui naît de l’élan des cœurs et où l’épanouissement de soi élève l’âme au sentiment naturel de la liberté. Deux représentations théâtrales spectaculaires de la période se situent au croisement de la fête, du théâtre musical et de la politique289. La réunion du 10 août, ou l’Inauguration de la République française, montée aux frais du comité de Salut public, connait plus de cinquante représentations, et continue à être jouée après Thermidor dans la nouvelle salle de l’Opéra. Cette «sans-culotide dramatique» de Bouquier et Moline, sur une musique de Porta, agrémentée de ballets de Gardel, remet en scène les tableaux et les rites symboliques imaginés par David pour la fête de la Réunion républicaine de 1793, de la Place de la Bastille au Champ de Mars, en passant par la Place de la Révolution et les Invalides290. Les scènes réunissent des personnages types, officiels ou populaires ; le Président de la Convention291 distribue des lauriers, tous les acteurs,

B. Baczko, Rousseau. Solitude et communauté, Paris/La Haye, 1974 ; M. Culoma, La religion civile de Rousseau à Robespierre, Paris, 2010 ; Atlas de la Révolution, 9 : Religion, dir. C. Langlois, Paris 1996, chap. 3 (Vovelle, 38) ; M. Vovelle, La découverte de la politique [note 261], chap. 4. – Le Moniteur du 21 messidor (XXI, 167) décrit une peinture de Jeaurat, composition qui réunit un univers de symboles républicains que Rousseau semble cautionner : liberté, égalité, force, vérité, justice, union, régénération des mœurs… (Vovelle, Images et récit [note 180], III, 217). 289 M. Gaudemer, La dramaturgie, [note 264] ; id., La dramaturgie propagandiste de la Terreur, in Le Théâtre sous la Révolution. Politique du répertoire. 1789–1799, dir. M. Poirson, Paris, 2008, 340  –352. 290 Procès-verbaux du Comité d’instruction publique de la Convention nationale, éd. J. Guillaume, II, Paris, 1894, 648, 650  –652 ; A. Tissier, Les spectacles à Paris pendant la Révolution. Répertoire analytique, chronologique et bibliographique, II, Genève, 2002. – Le spectacle connut plus de cinquante représentations à l’Opéra et au théâtre des Sans-culottes (ex-Molière). La première à l’Opéra eut lieu le jour de l’exécution des Hébertistes. Gabriel Bouquier, membre du Comité d’Instruction publique, avait été le rapporteur de la loi du 29 frimaire sur l’instruction publique, et présenta le 24 germinal un projet sans lendemain d’institutions communales pour le développement de l’instruction, où les fêtes, le théâtre et les jeux civiques faisaient partie du «dernier degré d’instruction» (Moniteur, XX, 213–216). Une dizaine de créations patriotiques sont données à l’Opéra en 1794. 291 Hérault de Séchelles qui présidait la fête du 10 août 1793 est tombé avec les Dantonistes. 288

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députés, envoyés des assemblées primaires, laboureurs et artisans, villageois, aveugles et orphelins, célèbrent la liberté dans une heureuse fraternité et chantent ensemble «les droits de l’homme et de l’égalité». L’union fraternelle représentée pouvait-elle encore faire illusion et susciter l’effet magique de la fête de la Réunion de 1793 après la chute des factions ? Le décor reprend les allégories, avec la fontaine de la Régénération, le bûcher des attributs de la royauté, les statues de la Liberté, le colosse du Peuple français, l’autel de la Patrie où le Président proclame la république et rend hommage aux guerriers morts pour la Patrie. D’après le Moniteur, «tout respire le patriotisme le plus brûlant». La représentation de la fête «est encore embellie de tout ce que la poésie, la musique et la danse, de tout ce que la pompe dont ce théâtre est susceptible ont de plus séduisant.»292 La danse, la musique et les hymnes repris en chœur visent à l’intégration du public par l’identification de la salle à la scène. Le drame allégorique à grand spectacle de Cizos-Duplessis, Les Peuples et les Rois ou le Tribunal de la Raison, qui met en scène des personnages types de l’ancien régime et de la Révolution pour illustrer la «régénération politique» de la société, fut représenté une douzaine de fois au Théâtre de la Cité-Variétés en avril-mai 1794. Jouant sur le contraste des tableaux, des langages et des valeurs de l’ancien régime et du nouveau, le spectacle donne sens à la révolution plébéienne (le Jacques, le Nègre héroïque, le Peuple briseur d’idoles, le Sans-Culotte), des luttes politiques sur l’air du ça ira ou des Marseillais à la représentation allégorique de la révolution morale sous les auspices de l’être suprême. Le triomphe de la Vérité sur les ténèbres, la victoire des Vertus, la musique et les chants offrent au public, sous l’égide de la religion et des droits de la Nature (loix sacrées), une vision heureuse de la république régénérée, annonciatrice de la fraternité universelle : «les nations n’en formeront bientôt qu’une seule, dont le sceau sera celui de la République française». Au tableau final sur le rocher du Temple de la Nature, on voit sortir des cendres du bûcher de la royauté allumé par le Sans-culotte le

Moniteur, 27 floréal an II, XX, 480. Le Moniteur du 21 messidor (XXI, 168) reproduit un extrait de la sans-culottide Le Triomphe de la République destinée par Moline pour l’Opéra, qui suggère que des couplets pouvaient s’ajouter au livret initial pour fêter les victoires.

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faisceau de la République une et indivisible aux sons d’une musique religieuse, tandis que le Chœur entonne un hymne à la Liberté : Fille du Ciel, ô sainte égalité ! Répands sur nous tes bienfaits et ta gloire. Que les mains de la Liberté, Sur tous les Rois du monde, assurent la victoire Aux drapeaux de l’Humanité.293

«Spectacle à voir et fait pour attirer la foule» selon les Petites affiches, cette «allégorie dramatique» était offerte «aux yeux du peuple», de l’aveu de l’auteur dans sa préface, pour célébrer les vertus et cimenter notre régénération. On pense à ce tableau de la fête de l’être suprême où la Sagesse que les ennemis voulaient bannir de la République renaît des cendres de l’athéisme : «Que la nature reprenne donc tout son éclat, et la Sagesse tout son empire ; l’être suprême n’est point anéanti»294. 6. Thermidor. De la République démocratique à la République représentative Le paradigme du républicanisme parviendra-t-il à détrôner celui de la terreur qui a dominé l’historiographie de la Révolution française au tournant du 20e siècle ? L’histoire de la première république ne se réduit pas à la terreur, pas plus que la violence n’est l’apanage des Montagnards ; l’accent mis sur la violence révolutionnaire des jacobins qui alimente de nos jours l’histoire comparative des révolutions démocratiques, a pris naissance sous la première république, dans la période trouble de Thermidor. La mémoire des massacres retournait la violence contre les «grands coupables» désignés de la Montagne, dans un discours vengeur qui renversait les symboles : O vertu ! quand sera tu à l’ordre du jour ; […] la massue du peuple est levée garre aux méchants, garre aux traîtres, […] laissez aller un traître un buveur de sang à la guillotine, ne vengez pas son sang empoisonné, ou du moins que son exemple

Cizos-Duplessis, Les Peuples et les Rois ou le Tribunal de la Raison, allégorie dramatique en cinq actes, Paris, an II (numérisé dans Gallica). La première eut lieu le 23 germinal (12 avril 1794). 294 Robespierre, Œuvres, X, 482. 293

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vous corrige et que de la vienne le bonheur de la France, la république démocratique, le bien du peuple, l’intérêt commun, et la prospérité de tous.295

Les violences de la guerre civile et l’horreur de la guillotine se mêlaient à l’appréhension que le projet de société des robespierristes avait pu représenter dans les esprits296. Après le 9 thermidor la liberté d’expression revendiquée contre le régime déchu a lancé la légende noire de Robespierre. La signification de cette victoire de la Convention contre le «tyran» est loin d’être claire : elle donne lieu à une virulente guerre des adresses et au retour éphémère des tribuns. Châles et Lebois dans l’Ami du Peuple se posent comme Babeuf avec son Tribun du Peuple en continuateurs de Marat, pour défendre «envers et contre tous, les droits du peuple», aux côtés du Club électoral297. Babeuf qui s’insurge contre l’empire usurpé des mots reprend le vocabulaire classique pour définir l’enjeu de la division de deux partis qui veulent chacun la république à leur manière : L’un la désire bourgeoise et aristocratique ; l’autre entend l’avoir faite, et qu’elle demeure toute populaire et démocratique. L’un veut la république d’un million298, qui fut toujours l’ennemi, le dominateur, l’exacteur, l’oppresseur, la sangsue des vingt-quatre autres ; […] Le premier parti veut dans la république le patriciat et la plèbe ; il y veut un petit nombre de privilégiés et de maîtres, gorgés de superfluidités et de délices, le grand nombre réduit à la dernière situation des ilotes et des esclaves ; le second parti veut pour tous non-seulement l’égalité de droit, l’égalité dans les livres, mais encore l’honnête aisance, la suffisance, légalement garantie, de tous les besoins physiques, de tous les avantages sociaux, en rétri-

La massue du peuple ou les justes vengeances des égorgés de la révolution (fin 1794). 296 Sur les représentations croisées des révolutions à l’époque, de part et d’autre de l’Atlantique, AHRF, n° 363, 2011/1 : L’Amérique du Nord à l’époque de la Révolution française. 297 Dans le Journal de la liberté de la presse Babeuf avait rallié le concert antirobespierriste pour dénoncer le système des «prêtres en républicanisme» (n° 5 du 12/9/1794, 2), mais la réaction thermidorienne entraîne son revirement politique contre la «faction patricienne» (Tribun du Peuple, n° 29, 267. 8/1/1795). 298 L’expression république d’un million, comme celles de million doré, noble million, peuple doré se popularise contre l’aristocratie des riches après que Dubois Crancé ait dit à la Convention qu’il fallait rétablir la garantie des propriétés de ceux – un million d’hommes – dont la fortune «nourrit l’industrie des 25 autres» (R. Monnier, «Jeunesse dorée, million doré, peuple doré», Mots, n° 62, mars 2000). 295

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bution juste & indispensable, de la part de travail que chacun vient fournir à la tâche commune.

Avec l’invention de la terreur comme système (Tallien) le moment thermidorien ouvre une autre saison politique pour la République299. Tandis que s’accomplit avec le procès de Carrier la déconstruction symbolique de l’an II, l’automne de la Révolution libère l’esprit de revanche après la réintégration des députés girondins. La logique politique de violence se retourne contre le régime et les hommes de l’an II, provoquant selon l’expression de Constant «une terreur en sens inverse», dont les massacres de Lyon et du Midi seront l’expression la plus extrême300. La dénonciation des terroristes qui frappe les anciens militants et les Jacobins dont le club est fermé en brumaire an III (12/11/1794) allait-elle englober tous les républicains ? C’est selon le Bureau central ce que semble signifier le Courrier républicain, en affectant de faire des mots républicain et terroriste une sorte de synonymie. Le jacobin Aigouin, dans à bas les brigands et les buveurs de sang, disait entendre «par patriotes et par aristocrates, les amis et les ennemis de la souveraineté du Peuple et de la République démocratique». La Convention devait rallier autour d’elle «ses uniques amis, c’est-à-dire les patriotes ; et en se défiant de ses nombreux ennemis et sur-tout de ses faux amis, c’est-à-dire tout ce qui n’est pas républicain.» Quant au nom de jacobin, écrit-il, je le donne pour rien, pourvu qu’il me soit permis de garder au fond de mon cœur ce brûlant patriotisme, qui me fait dévouer à la Convention nationale et braver l’aristocratie, les rois et leurs infâmes complices !.301

S. Luzzatto, L’automne de la Révolution : luttes et cultures politiques dans la France thermidorienne, Paris, Honoré Champion, 2001. B. Baczko, Comment sortir de la terreur ? Thermidor et la Révolution, Paris, 1989. 300 Sur la responsabilité du pouvoir thermidorien et les impasses de la politique de revanche, B. Baczko, Politiques de la Révolution [note 246], chap. 5. 301 Aigouin, à bas les brigands et les buveurs de sang, 26 brumaire/ 16/11/1794 (Rouen, Biblioth. municipale, coll. Leber, V, 2, Nr, 17). Après l’insurrection de prairial, la Convention fait juger les insurgés et 14 députés montagnards par une commission militaire tandis que l’épuration dans les sections touche plus de 2 500 anciens militants, la plupart étrangers à l’insurrection. F.-V. Aigouin, commissaire de la Trésorerie nationale, est lui-même arrêté ; cf. K. Tønnesson, La défaite des sans-culottes, Oslo, 1978. 299

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Le royalisme demeurait l’ennemi principal, cependant la proscription des démocrates prononcés alimentait l’esprit de résistance à la politique thermidorienne. Pour le Journal des Hommes libres, la république démocratique demeurait un horizon d’espérance : Nous aurons une république démocratique, où tous les citoyens jouiront également des mêmes droits, où les talents seuls, la vertu, les services, et non les richesses, obtiendront des préférences, de la considération et de la reconnaissance.302

Vue de l’étranger la République française était une anomalie politique, fascinante et terrible. Pour le Néologiste de Reinhard, République Française est «un accouplement nouveau, dans la langue Française et un être nouveau, dans le monde politique, contre l’existence duquel les deux tiers de l’Europe se sont armés et ont combattu, pendant 4 ans.» En abolissant la royauté, la Convention nationale a donné à sa progéniture le titre d’une, indivisible et démocratique. Elle a soutenu son nouveau caractère public, par un régime révolutionnaire, le plus violent et le plus sanguinaire de deux années, au-dedans, et par des efforts inouis au dehors. […] Elle a déclaré, que tous les Citoyens doivent y être égaux en droits, sous les enseignes de l’amour de la liberté et de la fraternité, guidées par la réciprocité des besoins et des secours au-dedans, et par l’indépendance absolue au dehors.

L’article qui reprend le Nouveau Dictionnaire de Snetlage pour énoncer ses principes et les vertus qu’elle honore, la frugalité, le travail, conclut qu’«on ne peut nier le pompeux, le sonore et même la sagesse de la plupart de ces maximes». Dans sa démesure cette anomalie politique ne manque pas d’intriguer les peuples d’Europe ; le masque étrange d’une France sens dessus-dessous interroge l’avenir de leur propre nation. Outre-Manche les crises de la Révolution sont perçues à l’aune de la vie politique anglaise et des aspirations des dissidents à une réforme du système électoral. Le républicanisme, associé négativement au régicide et à l’anarchie même avant 1792, alimente la représentation satirique de la République française. La propagande se déploie dans la presse et la caricature, où la veine contre Paris et ses diables de sans-culottes affiche tout un arsenal de cruauté

11 nivôse an III (31/12/1794). Aulard, Réaction, I, 354.

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entretenu par le talent des plus grands artistes, tels Cruikshank (A Republican Belle A Picture of Paris for 1794) et Gillray (Un petit souper à la Parisienne, 1792, The Genius of France, 1795)303. Les caricatures sont des armes politiques qui véhiculent l’imaginaire de la guillotine, associé à d’autres emblèmes comme le bonnet rouge, la cocarde, le poignard, et opposent la nation libérale à une république sauvage (The Contrast 1792 de Murray et Rowlandson), au règne hideux de la populace (French Mobocracy) et à la Montagne (The eruption of the Mountain de Gillray, 1794). Sous le Directoire l’expansion française prend la figure du Colosse qui envahit l’Europe The Great Monster republican… La surenchère anti-terroriste, l’abandon de l’économie dirigée et la mise en accusation de membres des anciens comités montraient assez la volonté de rupture avec le régime de l’an II. Les journées populaires de germinal et prairial an III contre la Convention, provoquées tant par la répression des militants sectionnaires que par la disette et la cherté du pain, vont permettre à la Convention d’en finir avec les partisans de la Constitution de 1793 et de la République démocratique. Le discours vengeur se déploie en caricatures et en allégories304. Avec la défaite du faubourg Antoine, disparaissent le tocsin, les piques et les petits canons : Paris se dépouille des attributs du sans-culotte. Dans les sections la répression s’acharne contre les hommes de l’an II, invitant la Convention à faire disparaître jusqu’aux symboles de leur pouvoir. Le comité de surveillance du 8e arrondissement, celui du faubourg Saint-Antoine, l’invite à faire détruire les papiers des sociétés populaires : «vous avez livré aux flàmes de vains titres ennemis de l’égalité, que n’y joignez vous ceux qui souillent les archives de la République». La section des

C. Bourgeois / P. Dupuy, La représentation de la République française à travers les gravures satiriques et la presse quotidienne anglaise, in AHRF, n° 289, 1992/3, 367–381 ; P. Dupuy, Face à la Révolution et l’Empire. Caricatures anglaises (1789–1815), Paris, 2008 ; id., L’Angleterre face à la Révolution: la représentation de la France et des Français à travers la caricature, 1789–1802, thèse de doctorat, Rouen, 1998 (ms). 304 Sur Prairial et ses martyrs républicains, Gilbert Romme (1750  –1795), dir. J. Ehrard, AHRF, n° 304 , 1996 ; Vovelle, Images et récit [note 180], t. IV. Sur les métamorphoses des emblèmes républicains, B. Richard, Les emblèmes de la République, Paris, 2012. 303

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Piques décide de reprendre le nom «avec lequel elle avait commencé la Révolution». Celle de la République arrête de revenir à son ancien nom car c’est sous le nom de section du Roule que les braves citoyens de cet arrondissement se sont distingués dans les premières années de la Révolution […] il est tems de faire disparoitre tous les signes qui retracent à nos yeux le règne affreux du terrorisme.305

La nouvelle Constitution promulguée le 1er vendémiaire an IV (23/9/1795) rétablit le système censitaire à deux degrés. Avec la création de deux Conseils législatifs, dont l’un a l’initiative des lois et l’autre la décision, le système concilie la balance et la spécialisation des fonctions306. Rapporteur du projet, Boissy d’Anglas définit le nouveau principe du gouvernement des meilleurs (aristokratia) : Nous devons être gouvernés par les meilleurs : les meilleurs sont les plus instruits et les plus intéressés au maintien des lois ; or, à bien peu d’exceptions près, vous ne trouverez de pareils hommes que parmi ceux qui, possédant une propriété, sont attachés au pays qui la contient, aux lois qui la protègent, à la tranquillité qui la conserve […] L’homme sans propriété, au contraire, a besoin d’un effort constant de vertu pour s’intéresser à l’ordre qui ne lui conserve rien, et pour s’opposer aux mouvements qui lui donnent quelque espérance».

Selon Sieyès l’idée exagérée de souveraineté devrait rentrer dans de justes limites : la souveraineté du peuple n’est point illimitée, et bien des systêmes […] ne paroîtront plus que des conceptions monacales, de mauvais plans de ré-totale, plutôt que de ré-publique, également funestes à la liberté, et ruineux de la chose publique comme de la chose privée.307

Sous le Directoire quand la vie chère accroit la misère et le mécontentement, la Réunion des Amis de la République ou club du Panthéon qui connaît un réel succès, le Tribun du peuple de Gracchus Babeuf et les propos des républicains par excellence sont l’objet de

R. Monnier, L’étendue d’un désastre: Prairial et la révolution populaire, in Gilbert Romme [note 304]. 306 M. Troper, Terminer la Révolution : la Constitution de 1795, Paris, Fayard, 2006. Sur la question de la balance, indirectement inspirée du système de Harrington, R. Monnier, art. cité [note 117]. 307 Moniteur, XXV, 92 (5 messidor an III/ 23/6/1795) et 292 (2 thermidor/ 20/7/1795). 305

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toutes les attentions de la police308. Ils seront désignés plus généralement sous le nom d’exclusifs. Courtois, dans son Rapport sur les événements du 9 thermidor, désigne comme exclusifs, «les exagérateurs de l’égalité», «les partisans forcenés» de la démocratie «impraticable dans un état républicain quelconque» (15). «Ma plume n’a jamais été seulement républicaine, elle fut et elle ne cessera d’être démocratique, plébéienne», répond Babeuf aux journalistes qui l’accusent de diviser les républicains. Vous ne paroissez réunir autour de vous que des républicains, titre banal et fort équivoque : donc vous ne prêchez que la république quelconque. Nous, nous rassemblons tous les démocrates et les plébéiens, dénominations qui, sans doute, présentent un sens plus positif.

L’auteur du Manifeste des plébéiens se pose en adversaire déterminé de la république des riches : le but de la révolution doit être l’aisance et le bonheur, la suffisance des besoins de tous. Il en appelle en brumaire an IV aux républicains sincères, aux patriotes qui se rattachent à une ombre de république pour résister au royalisme et au retour de la domination d’un seul. Le gouvernement populaire, le gouvernement vraiment républicain n’est pas synonyme de tyrannie. L’inspirateur de la Conjuration des égaux, qui peut compter sur une poignée de républicains constants et énergiques, en appelle bientôt à l’armée, aux soldats républicains pour soutenir une action des conjurés : «Nous, le Tribun de toute cette république ; nous membre honoraire de toutes ces académies de pur républicanisme […].»309 Les autorités ont bien compris le danger de cette critique radicale de la «république des riches» par celui qui prenait l’égalité parfaite et le bonheur commun pour devise. L’arrestation des principaux membres coupe court à cette «conspiration monstrueuse» (Carnot), mais la propagande du Directoire contre les «anarchistes» est à double tranchant. Le procès spectaculaire des accusés devant Aulard, Réaction, cité par F. Brunot [note 3], IX/2, 833, 845, 847. Le Tribun du Peuple ou le Défenseur des droits de l’homme, n°  34, 43 ; n° 35, 75 ; n° 36, 126 ; n° 37, 131 ; n° 39, 186 ; n° 41, 280. Avec l’affaire du Camp de Grenelle, la répression de la Conjuration décime l’opposition démocrate ; sous le Consulat la police utilise encore les listes saisies chez Babeuf contre les jacobins. En 1828 la publication de La Conspiration pour l’égalité par Buonarotti ravive la mémoire d’un projet qui marquera durablement les idéaux socialistes.

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la Haute cour de Vendôme ne rehausse pas le crédit du régime : les partisans de la République qu’il entend incarner sont battus par les royalistes aux élections de l’an V. Prise entre les deux extrêmes qu’elle entend conjurer, la république conservatrice s’en sort par le coup d’état du 18 fructidor. Dans les luttes politiques du Directoire le mot républicain s’est dévalorisé pour opposer hommes et procédés républicains de toutes tendances, ultra-républicains, semi-républicains, républicains de circonstances… Ceux qui dénonçaient l’abus des mots de parti n’étaient pas eux-mêmes à l’abri du fléau, tel Pons de Verdun au moment du 13 Vendémiaire : «Pourquoi n’a-t-on pas toujours distingué les Français en aristocrates et en patriotes, en royalistes et en républicains ? Cette dernière désignation est la seule que nous devrions connaître désormais.»310 Le mot sacré est cependant l’objet des discours les plus partisans. Mercier qui se dit «modéré» tient dans le Nouveau Paris le discours de la revanche contre «l’ignoble sans-culottisme», la «détestable anarchie» et les «usurpateurs du titre glorieux de républicain», qui ont voulu monter «sur le trône de la populacerie» : «si Babeuf et ses pareils ont été et sont républicains, certes je ne le suis pas. Quelle profanation de ce mot sacré !» (XCIX). En l’an IV, lors de la discussion aux Cinq-Cents sur la célébration de la fondation de la République, Mercier demandait sans succès que «l’ère de la République ne date que du jour de la mise en activité de la constitution de l’an III.»311 Le terme d’anarchiste avait succédé à celui de terroriste pour dénoncer les républicains démocrates. Caignart dans un discours à la société du Manège rappelle par quel machiavélisme la chimère de l’anarchie s’est glissée jusque dans la législation républicaine avec le serment civique. «Tout républicain fut donc bientôt qualifié d’anarchiste, tout acte de révolution œuvre d’anarchie, Anarchie et République devinrent absolument synonymes.»312 Comme le

Moniteur, XXVI, 140. Ibid. XXVIII, 396, 28 thermidor an IV (15/8/1796). «Je crois que la République datera de la Constitution de l’an III» (Le Nouveau Paris, XCIX). 312 Appel au bon sens de la postérité. L’adjonction en l’an V de la «haine à l’anarchie» dans le serment civique de «haine à la royauté» suscite un débat polémique aux Cinq-Cents en thermidor an VII (juillet 1799) : Jourdan et Montpellier demandent la suppression d’un mot vague, synonyme honteux 310 311

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remarque Bailleul, en mission à Granville, les grands ennemis du terrorisme, étaient «républicains jusqu’à nouvel ordre»313. Au lendemain de Prairial, les plus modérés opposaient déjà au discours républicain le principe de l’autorité légitime ou de la majorité pour effacer, s’agissant de la liberté, toute différence entre la république et une véritable monarchie où «la loi seule est le véritable maître»314. Les anti-républicains fondaient leurs espoirs sur l’expérience des états : «les mots de grande république s’excluent comme ceux de cercle carré», écrit De Maistre. L’Amérique «est un enfant au maillot : laissez-le grandir». On ne peut se lasser de contempler le spectacle incroyable d’une nation qui se donne trois constitutions en cinq ans […] c’est l’apathie, c’est la crainte seule qui gardent le trône des Pentarques ; et les voyageurs […] disent d’une commune voix : C’est une république sans républicains. […] tout annonce qu’un tel ordre de choses ne peut durer.315

La promotion d’un nouveau Panthéon républicain qui revisite les biographies des victimes de la Terreur participe de la remise en ordre de la société316. En 1797 le Courrier républicain ironise sur la manière dont le zoologiste Geoffroy a présenté à l’Institut national la république monarchique si bien organisée… des fourmis317. La lecture des journaux à la fin du Directoire suggère que républicain est devenu un mot creux, comme s’il appartenait déjà au dia-

de république, et une insulte aux républicains immolés comme anarchistes. Le mot anarchie sera remplacé dans le serment par «toute forme de tyrannie». Voir M. Deleplace, L’anarchie de Mably à Proudhon. 1750  –1850. Histoire d’une appropriation polémique, Lyon, 2000, 124–129. 313 Aulard, Comité de Salut public, 23, 305. 314 Essai, Bon gouvernement, 12 prairial an III (Rouen, Bibl. Munic., coll. Leber, IV, 1, 27, 5). L’auteur renvoie à Rousseau : «tout gouvernement légitime est républicain». 315 De Maistre, Considérations sur la France, 1796, IV, 50  –56 ; V, 66–67. 316 J.-L. Chappey, Ordres et désordres biographiques, Seyssel, 2013, chap. V. 317 Aulard, Réaction, IV, 41 (4/4/1797). En 1797 La Quotidienne stigmatise le caractère républicain, il est impétueux et farouche : l’essence des républiques est de guerroyer (n°  377, 2). Machiavel a «grandement mérité de toutes les républiques de la terre, de la lune et même des étoiles» (n° 420, 1). On se bat pour des mots royauté ou république dont on n’a point encore déterminé le sens (n° 359). Situation de la république (par un grammairien) : «J’ai peur / Tu as peur…» (n° 489).

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logue des ombres de l’Almanach des Honnêtes Gens pour l’Année MDCCCI. Citant un vers d’Athalie dans le Nouveau Paris, Mercier reprend à propos des jacobins une comparaison déjà classique : Comment en un plomb vil l’or pur s’est-il changé ! […] Les Jacobins subsistent toujours ; mais dès l’instant de la création de la république ces hommes ne ressemblent pas plus aux patriotes de 89, 90 et 91, que les Français d’aujourd’hui, tout républicains qu’ils sont de nom, ne ressemblent soit aux Spartiates soit aux Romains dans les beaux jours de leur vertu et de leur gloire (XIII).

Comment faire son deuil de l’idéal républicain ? La république à venir est à réinventer, aussi éloignée de la république des Anciens que du républicanisme égalitaire de 1793. «Nous pensons qu’une république ne peut être fondée que sur la sagesse et la modération» (CCXLIV). Mercier retourne le stigmate qui frappait en 1793 les adversaires des jacobins : Relevez-vous avec moi, braves républicains, que je vous inspire le courage de vous montrer tous, dignes enfin de la liberté ! […] pourriez-vous continuer de trembler devant ceux qui vous restent à punir ? Mais, direz-vous, ils vont crier au modérantisme. […] eh bien ! soit, je suis un modéré : j’ai mérité la haine des grands patriotes du jour ; et en cela, j’ai recueilli selon mon vœu, car s’ils m’estimaient, je m’estimerais moins. […] le silence, le néant planent sur vous, républicains ; vous dormez, et la contre-révolution veille !

Une opinion dominante sous le Directoire est à la recherche d’un tiers parti opposé aux extrêmes. Jean Debry aux Cinq-Cents estime que la France n’est pas, comme on voudrait le faire croire, partagée entre royalistes et anarchistes, et qu’il existe véritablement une majorité de républicains purs […] Qu’entre les amis des rois et les partisans de la démagogie ceux dont on parle soient nommés, si l’on veut, le tiers parti, j’y consens, comme au commencement de la révolution la Nation se nommait le tiers-état.318

Les républicains démocrates, stigmatisés sous le nom de jacobins, de terroristes ou d’anarchistes, pouvaient-ils reconquérir une légitimité dans le cadre constitutionnel ? Leur succès aux élections de l’an VI montre qu’ils avaient encore du crédit dans la République. Le moyen de sortir de l’opprobre n’est-il pas de retourner les stig Séance du 25 vend. an V (16/10/1796), Moniteur Universel, 1er brum., 121. Le 18 floréal an VI, il regrette que les dernières élections n’aient pas été «républicaines et conservatrices» (ibid., 21 floréal, 928).

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mates avec une fierté toute républicaine. «Persuadons-nous bien que, partout où il y a actuellement des royalistes, les mots de ‘terroristes’ et de ‘républicains’ sont synonymes. Dans ce cas, quel est le citoyen, véritablement français, qui ne s’honorerait pas de s’entendre appeler terroriste ?», écrit Antonelle dans le Journal des Hommes libres319. La situation politique confuse du Directoire suscite les analogies et les rumeurs les plus inquiétantes. Le Directoire exécutif serait-il placé, comme le roi au 10 août, entre royalisme et républicanisme ? En brumaire an VII, Dupin dans un rapport au Ministre de l’Intérieur réfute l’analogie qu’il dit propagée à dessein par les émissaires anglais : Le despotisme et le républicanisme, qui luttaient contre la Constitution de 1791, étaient réellement deux partis distincts et opposés ; tandis que les anarchistes et les royalistes, qui intriguent aujourd’hui contre la Constitution de l’an III, ne font qu’un seul et même parti, revêtus de couleurs différentes, mais marchant au même but, sous les ordres des mêmes chefs. […] Le gouvernement n’est point placé entre deux factions ; il n’a qu’un seul ennemi : le royalisme, qui arbore tour à tour la cocarde blanche et le bonnet rouge…320

Le nouveau mot d’ordre amalgame tous les opposants au Directoire. La rhétorique de dénonciation des ennemis politiques de la République n’est pas spécifique de l’an II. A la fête anniversaire du 10 août trois mois avant le 18 brumaire, Sieyès alors président du Directoire utilise l’anaphore – «Non, ce ne sont point des républicains»  – pour dénoncer les «faux patriotes», en l’occurrence les jacobins du Manège : «Le Directoire exécutif connaît tous les ennemis qui conspirent contre la République […] il les combattra tous sans faiblesse […].»321 La théorisation par les «derniers jacobins» du concept de démocratie représentative promis à un bel avenir, gagne à être mise en contexte. Venant après l’abandon de la notion de république démocratique, elle défend les libertés publiques et la légitimité d’un pouvoir élu qui s’incarne dans les Assemblées législatives contre toute atteinte du pouvoir exécutif, plus ponctuellement contre les

N° 33, 1357 (12 vendémiaire an V/ 3/10/1796), cité par P. Serna, Antonelle : aristocrate révolutionnaire, 1747–1817, Paris, 1997, 286. 320 Tableau analytique de la situation du Département de la Seine…, in A. Aulard, Réaction V., 216–219. 321 Œuvres, III, n° 46, 23 thermidor an VII. 319

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manipulations électorales du Directoire et les partisans d’une révision constitutionnelle322. Pierre Serna voit dans la période le laboratoire de la réconciliation des élites autour d’une «République de l’extrême-centre» pour sortir de la crise révolutionnaire par le recours à un exécutif fort. Le principe de la modération légitime une configuration politique qui finira par s’imposer au sein des institutions politiques et des administrations au détriment de l’opinion publique et de la représentation politique323. Le consentement à la loi basé sur une véritable représentation du peuple est évacué au profit d’une république représentative, expression concrète d’un mode de domination symbolique des élites. La notion est avancée en l’an VIII par le juriste Boulay de la Meurthe, dont la carrière est typique de l’ascension politique et sociale d’un grand notable d’Empire : ce n’est pas une république démocratique que nous voulons établir ; c’est une République représentative. Nous admettons bien, il est vrai, le dogme fondamental de la souveraineté du peuple ; mais en reconnaissant, ce qui est évident, que le peuple français ne peut exercer cette souveraineté qu’en délégant l’exercice des pouvoirs dont elle se compose.

Sa conception hiérarchique de la société et du pouvoir politique s’appuie en 1799 sur une révision de l’histoire du Commonwealth et de l’image de Cromwell, qui est loin de faire l’unanimité chez les républicains324. En France l’abolition de la noblesse laisse ouverte la question de la définition de l’élite civique, de la classe intermédiaire

P. Serna, Antonelle, 375 ; R. Monnier, ‘Démocratie représentative’ ou ‘république démocratique’ : de la querelle des mots à la querelle des anciens et des modernes, in AHRF, n°  325, 2001/3, 1–21. Sur les «derniers jacobins», Aulard, études et leçons sur la Révolution française (1913), 2011 ; B. Gainot, 1799, un nouveau jacobinisme ? Paris, 2001, chap. 6. 323 P. Serna, La République des girouettes [note 186]. 324 Boulay de la Meurthe, Constitution de l’an VIII, cité par S. AyadBergounioux, La ‘république représentative’ selon Antoine Boulay de la Meurthe (1761–1840). Une figure de la bourgeoisie libérale et conservatrice, in AHRF, n° 362, 2010/4, 31–53. Voir aussi A. Forrest, Un anti-héros de la Révolution française : Oliver Cromwell», in Héros et héroïnes [note 266], 2012, 17–31. – Les républicains démocrates ne désarmaient pas. Selon un rapport de police du début du Consulat, «On disait hier, dans les cafés, que les enragés ne veulent pas que l’on appelle la fête prochaine la fête de la fondation de la République, mais la fête de la fondation de la nouvelle monarchie» (Aulard, Consulat, II, 533, 17/9/1801). 322

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capable d’équilibrer la république sur la base du nouveau langage juridique. La recomposition de la République du Directoire au Consulat n’est pas seulement politique, elle est liée tant aux perspectives européennes de l’idée républicaine qu’à l’évolution de la politique extérieure de la «grande nation», au carrefour des aléas et des expériences spécifiques des Républiques sœurs. Après dix ans de révolution la conjonction de multiples facteurs culturels, sociaux, politiques, administratifs et religieux conduit la nation à un processus d’identification de la République à un gouvernement stable susceptible de garantir le retour à l’ordre et à la paix. Le régime du Directoire est l’instrument de la transition conservatrice de la République qui s’appuie sur les cadres de l’administration et les élites locales pour renforcer l’appareil d’état tant sur le plan quantitatif que qualitatif. Le régime napoléonien confirme les transformations à l’œuvre pour garantir l’adhésion au régime et un contrôle plus efficace de l’état. La souveraineté de la loi est mise en pratique au sein des institutions dans la perspective d’un nouvel ordre civique qui s’inscrit dans la durée sur le territoire national. Le processus de modernisation et de laïcisation qui se poursuit sous l’Empire s’inscrit dans une politique d’intégration civile où l’édifice public – la mairie, l’école – devient le signe concret de l’appartenance à la république325. Mercier qui dédie sa Néologie au Citoyen Premier Consul écrit en toute liberté un dictionnaire politique qui n’a rien d’académique. Bonaparte reste pour lui le héros de la République326. Les «mâles expressions de la langue républicaine» puisées chez ses contemporains doivent «faire pâlir à jamais la langue monarchique» (xv). Les

Du Directoire au Consulat. Brumaire dans l’histoire du lien politique et de l’état-nation, dir. J.-P. Jessenne, Villeneuve-d’Ascq, 2001 ; Républiques sœurs : Le Directoire et la Révolution atlantique., dir. P. Serna, Rennes, 2009; I. Woloch, The New Regime. Transformations of the French civic order, 1789–1832, New-York, 1994. 326 Pour Mercier la République est immortelle (Nouveau Paris, CCXXXVI). «Que tous les républicains se modèlent sur Bonaparte ; et puisqu’ils estiment en lui le sage et le guerrier, qu’ils imitent sa contenance et sa réserve» (CCLIX). Bonaparte parvient à réconcilier les Français en exportant la guerre. 325

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commentaires piquants, les fragments cités actualisent des termes anciens, illustrent les mots nouveaux. Irrépublicains qu’il propose est décliné plaisamment : Publicains, républicains, irrépublicains. Le premier de ces mots désigne les fermiers-généraux ; ils n’existent plus : le second, ceux qui veulent courageusement le bien public ; ils commencent à exister : le troisième, ceux qui s’y opposent de toutes leurs forces ; ils n’existent encore que trop.

Républicaniser, terme courant sous la Convention dans la correspondance des représentants en mission, associé à d’autres néologismes tels patriotiser, sans-culottiser327, renvoie chez Mercier à l’idéalisme des premiers temps, avec cette citation de Bonneville : «Au commencement de notre révolution, les créateurs de la liberté ne voyaient plus de ligne entre l’affranchissement des peuples et la démocratie. Les jeunes gens, nourris dans leurs études de l’histoire des Grecs et des Romains, se réjouissaient de vivre dans un temps qui pût devenir le siècle des Aristides et des Brutus. Les philosophes essayaient de saisir le moment de Républicaniser le monde». Les définitions du Nouveau Dictionnaire de Snetlage et du Néologiste de Reinhard se rapportent aux usages sous la Convention : «Etre passionné pour la république. Ce verbe est aussi employé activement pour rendre républicain ou approprier et adapter un objet au Système républicain» (Snetlage).328 Républicanisme n’est pas nouveau, Mercier le met en contexte : «Doctrine que nos guerriers enseignent par leurs armes, et nos législateurs par leurs loix. Ce mot n’est connu en France que depuis peu»329. L’entrée Représentation nationale cite les paroles prononcées au 18 brumaire par celui qui va

Aulard, Comité de Salut public, 6, 384 ; 7, 612 ; 22, 136. Républicaniser est associé aussi à franciser (Maignet, d’Avignon, 13, 174). A Lyon, il s’agit de républicaniser les fabriques (14, 522). Le Trésor de la Langue française signale une première attestation en 1792 dans L’Orateur du Peuple, n° XIX. 328 Républicaniser. N. Agir en Républicain ou être passionné, pour la République. On dit aussi Républicaniser un peuple […] Républicaniser le commerce […]. Reinhard, 1796. 329 Snetlage, Nouveau Dictionnaire français, 1795 : Républicanisme désigne «l’esprit et l’attachement républicain» : il «est manifesté par la plus grande totalité du Peuple français, ayant un million 200.000 Soldats sous les armes. Donner des preuves du plus ardent républicanisme. Les Oligarques couverts de leur manteau de républicanisme, continuent contre les patriotes leurs persécutions atroces. Les traits de républicanisme». 327

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bientôt incarner la nation : «Nous voulons une république fondée sur la vraie liberté, sur la liberté civile, sur la représentation nationale; nous l’aurons : je le jure, je le jure en mon nom et en celui de mes compagnons d’armes (Bonaparte).» Quelques mois après le 18 brumaire, le rédacteur du Journal des Défenseurs de la Patrie (n° 1573) estimait que l’abandon du langage républicain qu’on déplore n’était pas le signe d’un moindre attachement à la liberté : Si maintenant on parle moins de République, c’est qu’on est plus certain qu’elle existe ; si le mot de liberté revient plus rarement sur les lèvres, c’est qu’en effet, on est plus libre. En pareil cas, l’absence plus fréquente des mots est le symptôme le plus vrai de la confiance dans les choses. Parler sans cesse de la liberté, c’est bien plus rêver la liberté que l’avoir. Une longue expérience ne l’a que trop prouvé.

Il ne fallut que quelques mois à Bonaparte, les effets d’une campagne brillante et du prodige de Marengo pour incarner tous les espoirs de la République dans une «glorieuse pacification». Après la campagne légendaire de l’armée de réserve et la mort des généraux Desaix et Kléber, la presse autorisée se fait l’écho des festivités organisées à Paris à l’été 1800 autour des deux grandes fêtes nationales de la Concorde (14 juillet) et de la République (1er vendémiaire). Les hommages à la mémoire de Desaix dans les institutions privées se mêlent aux honneurs officiels et au tribut de reconnaissance qu’offre Paris à une armée nimbée de gloire et d’immortalité. «Jamais assurément plus de cris de Vive la République ! ne se sont fait entendre.» Une mention spéciale est faite dans les journaux au Te Deum des républicains célébré au Portique Républicain le 16 messidor en l’honneur de Desaix et de ses compagnons morts au champ de gloire, allusion ironique au Te Deum de Notre-Dame et à celui du Temple de Mars (église des Invalides), nouveau lieu de la reconnaissance nationale. Ce fut aussi une des dernières séances de cette société savante républicaine fondée par Piis qui se réunissait au Temple de la Concorde (Saint-Philippe du Roule) depuis bientôt un an330.

La Clef du Cabinet, n° 1262 ; Le Républicain, n° 209 ; Journal des Défenseurs de la Patrie, n° 1663. Voir J.-L. Chappey, Le Portique républicain et les enjeux de la mobilisation des arts autour de brumaire an VIII, Les Arts de

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La Décade philosophique (n° 30, 187) résume ainsi l’esprit de la fête du 14 juillet : «Il a été tel que les amis de la République pouvaient le désirer ; confiance dans le Gouvernement, espérance d’un ordre de choses fixe et stable, oubli du passé, présage d’un meilleur avenir, tels sont les sentimens communs.» Dans un contexte propice aux célébrations de la victoire et à l’embaumement des héros, les récits de presse amplifient d’une scène à l’autre le processus de réconciliation de la mémoire nationale autour des honneurs rendus à tous ses guerriers, du militaire philosophe (Desaix) au guerrier pacificateur (Bonaparte), et aux restes du maréchal Turenne transférés solennellement au Temple de Mars, dont les mânes étaient ainsi «naturalisés parmi les fondateurs de la République»331. L’usage du patrimoine est une construction au présent qui a pour vocation de s’ouvrir à tous et de transmettre un ensemble de valeurs symboliques, sur lesquelles construire un capital culturel commun. Expression de la reconnaissance publique du leadership héroïque du général-consul, le moment de Marengo sanctionne le sacre patriotique du nouveau César.

III. Conclusion Le discours des emblèmes explicite l’évolution symbolique de la République, de l’an II à l’an VIII, de la patrie debout avec pique et bonnet phrygien à la vignette du Directoire, figure paisiblement assise de la Liberté, qui doit pourtant troquer ses attributs pour

la scène [note 263], 487–507. Piis, auteur dramatique, théophilanthrope est commissaire du Directoire auprès de la municipalité du 1er arrondissement. 331 La Décade philosophique, n° 1. Le n°4 donne une analyse des dessins exposés à l’Institut national pour le concours des Colonnes départementales à ériger à la mémoire des défenseurs de la Patrie, et les différents projets pour la Colonne nationale de la place de la Concorde, destinée à «être le monument éternel du courage et des succès de tout un peuple, de l’habileté et de l’héroïsme de cent Généraux républicains». Voir D. Poulot, Musée, nation, patrimoine. 1789–1815, Paris, 1997 ; B. Baczko, Politiques de la Révolution [note 246], chap. 7  ; R. Monnier, Vertu antique et nouveaux héros : la presse autour de la mort de Desaix et d’une bataille légendaire, in AHRF, n° 324, 2001/2, 113–125.

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l’épée et le casque de la vignette du Premier Consul332. En dépit de la mutation guerrière de la notion, il est remarquable que la légende des guerres de la Révolution et de l’Empire unit dans une même célébration le patriotisme révolutionnaire et l’aventure impériale, la dimension épique des soldats de l’an II et celle de la Grande armée, attestant dans la mémoire des liens indissolubles qui s’étaient noués en France entre le sentiment de la liberté, de la patrie et de la République. Les luttes révolutionnaires ont plongé le lexique républicain dans le vocabulaire des partis. Mais c’est en répondant à son adversaire le plus redoutable  – la contre-révolution armée qui associe royalistes, aristocrates et défenseurs de la foi333  – que le républicanisme de la Révolution a forgé sa triple dimension antiroyaliste, antiaristocratique et anticléricale. Au début du 19e siècle la France républicaine ne doute pas des progrès futurs de la liberté, mais l’expérience de la Révolution se traduit par un souci d’équilibrer le principe de la souveraineté sur la sagesse des élites. Celles-ci redoutent les conséquences de la souveraineté du peuple qui leur fait appréhender les effets mêmes de la devise républicaine Liberté égalité Fraternité. Après avoir été synonymes les catégories de démocratie et de république se trouvent alternativement au sommet des valeurs constitutionnelles au prix de l’ambiguïté de leur signification334. De renoncements en résistances l’espérance républicaine se transmet de génération en génération, en appui sur l’universalisation des principes de la Déclaration de 1789 qui avait déclaré les hommes libres et égaux en droits. La République est sans cesse à réinventer. Le néo-républicanisme contemporain qui définit la liberté républicaine comme non-domination entre en résonnance avec l’attachement de la culture politique française pour l’égalité et la justice face aux inégalités et aux dérives du libé-

Voir la gravure d’après Talamona, Le dévouement à la patrie, et les vignettes gravées en l’an VIII par Roger, d’après Naigeon ; cf. Vovelle, Images et récit [note 180], III, 224 et V, 304. 333 J.-C. Martin, Dictionnaire de la contre-révolution. XVIIIe-XXe siècle, Paris, 2011. La contre-révolution est une réaction d’essence morale qui rejette l’esprit des Lumières et de la Révolution, un courant hostile aux droits de l’homme et à la république, assimilée à l’anarchie. 334 P. Rosanvallon, La démocratie inachevée. Histoire de la souveraineté du peuple en France, Paris, 2000. 332

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ralisme. Dans sa dimension philosophique, la liberté républicaine ne peut s’accommoder de l’idée que le champ des droits individuels puisse se déployer aux dépens de l’indépendance du plus grand nombre. En 1841 à 86 ans Barère gardait une foi intacte dans l’avenir de la République. La république est le vœu des âmes élevées et des cœurs libres ; c’est l’utopie des esprits énergiques, ardents et nourris des lumières de la civilisation et des sentiments de l’indépendance ; c’est le gouvernement du bon sens, de la justice et de l’économie ; c’est la tendance inévitable du genre humain335.

La portée philosophique de la Révolution française est là, c’est de s’être emparé du concept de république pour fonder les valeurs de la démocratie moderne.

B. Barère, Mémoires, Bruxelles, 1842, t. I, notice historique d’H. Carnot, 47.

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Artikelliste Numerische Zusätze bezeichnen den Ort des Erscheinen des jeweiligen Artikels (z. B. 3/36 = Heft 3, Seite 36 ff.) Abus Administration, Bureaucratie Agiotage, Agioteur 12/7 Amérique -Angleterre Anarchie, Anarchiste Analyse, Experience 6/7 Ancien Regime – Nouveau Régime Antiquité Aristocratie, Aristocrate Art, Arts et Sciences Artisan, Artiste Athéisme, Athée Autorité, Pouvoir, Puissance Avocat Barbarie, Civilisation Vandalisme 8/7 Bastille 9/7 Bien commun, Esprit public Bon Sauvage Bonheur, Félicité publique Bourgeois, Bourgeoisie Canaille, Populace Capitaliste, Banquier, Financier 5/27 Caste, Classe Censure, Liberté de la presse Charité, Bienfaisance

Citoyen – Sujet, Civisme 9/75 Civilité 4/7 Clergé Club, Cercle, Sociabilité Commune(s)Complot, Saint-Barthélemy Concorde, Division, Fraternité, Union, Unité Condition, Etat, Naissance, Qualité, Rang Conservateur Constitution, Constitutionnel 12/31 Convention Conversation, Démagogue, Orateur Corps, Etats, Ordres Corruption, Décadence 14/7 Cosmopolitisme, Cosmopolite 6/41 Cour, Courtisan Crime Crise Critique 5/7 Curé, Prêtre Debauche, Libertinage, Libertin 13/7 Déisme Démocratic, Démocrates, Démocratique 6/57 Despotisme, Tyrannie Dévotion, Dévots Doctrine, Principes Domestique, Valet 13/47 Droit 12/65 Droite – Gauche 263

Artikelliste

Economie politique 8/51 Egalité, Egalitaire Elite, Les meilleurs Emeute, Emotion, Desordres, Troubles Enthousiasme Esclavage, Noirs Etat, Chose publique Etre suprême Faction, parti (Girondins, Jacobins, usw.) Famille, Maison Fanatisme, Fanatique 4/51 Féodalité, Féodal 10/7 Femme 16/7 Fermier, Gabelle, Maltôtier, Traitant Fermentation Financier, Banquier, Capitaliste 5/27 France, Français Gens de lettres, Auteur Gouvernement Guerre civile Guillotine, Supplice Histoire Honnête komme, Honnêteté, Honnêtes gens 7/7 Honneur, Merite Humanité 19/9 Idéologie, Idéologues Idiomes, Dialectes, Language Individu, Individualisme Industrie Instruction, Education 264

Insurrection, Révolte, Sédition Intérêt public Jansénisme, Jésuitisme Justice Laboureur, Paysan 19/53 Libéral, Libéralité Liberté 16/85 Liberté – Egalité – Fraternité Libertinage 13/7 Libre pensée, libre penseur Loi, Législateur Lumières-Ténèbres Luxe 19/89 Magistrat, Magistrature Majorité – Minorité Manufacture, Fabrique Marchand, Commerçant Négociant Matérialisme, Matérialiste 5/61 Matération, Modéré, Modératisme 16/123 Moderne, Anciens et Modernes Mœurs 16/159 Monopoleur, Accaparement Morale Moyen-âge Nation 7/75 Nature, Naturel Noblesse, Nobles Notables Office, Officiers, Venalité Opinion publique Ordre, Désordre 14/61 Ouvrier, Prolétaire



Artikelliste 

Parlements 10/55 Patrie, Patriotisme, Patriote Pauvres, Pauvreté Petits-maîtres, Muscadins Incroyables, merveilleuses 16/207 Peuple, Sans-culottes Philosophe, Philosophie 3/7 Police Politique 21/9 Privé – Public Privilège, Privilégiés Progrès 14/101 Propriétaire 13/7 Propriéte 13/7 province Public, Publicité Raison, Vérité Réaction, Réactionnaire Réforme 19/115 Religion Rente, Rentier Représentation politique République, Républicain, Républicanisme 21/95 Révolution, Révolutionnaire

Riches – Pauvres, Patriciens – Plébéiens Robe, Robin Royauté Sens, Sensibilité, Sentiment Siècle 16/235 Société, Social, Art social Souverain, Souveraineté Subsistances 19/141 Superstition Systeme Terreur, Terrorisme, Terroriste 3/89 Tiers Etat Tolérance, Tolérantisme Travail, Travailleur Tribun, Orateur Utilité Utopie, Utopiste 11/9 Valet 13/47 Vertu Ville Volonté générale

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