Geschichte der merckwürdigsten Pilze: Teil 2 [Reprint 2022 ed.]
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J a c o b

B o l t o n s

G c f c li i c h t e der

merkwürdigften Pilze mit

48

illuminirten

Kupfern.

II. T h e i l .

Aus

dem

Englifchen

mit

Anmerkungen

von

Carl L u d w i g

Willdenow.

B e r l i n ,

1797.

in der Buchhandlung des Geheimen Commerzien - Rath« Pauli.

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.

I c h liefere hier den zweyten Theil der Boltonfchen Pilze,

eben wie den erften,

genau überfetzt, ohne aile Veränderungen und Zufätze, aufser dafs ich am Ende der Blätterpilze, in dem Verfuch einer methodifchen Anordnung derfelben, die vom Verfaffer gegebenen

kurzen Befchreibungen

gänzlich weggelaffen habe, und zwar erftlich, weil diefe Befchreibungen fchon bey jeder Art gegeben find, weil fie mir auch zweytens als Merkmale für jeden Pilz nicht hinreichend zu feyn fcheinen, und weil ich endlich am Ende des Werks im vierten )( 2

Theil

iv

V o r r e d e .

Theil eine fyftematifcke Ueberficht aller, zu geben versprochen hübe.

Auch habe

ich das kurze Regiiler der bis jetzo abgehandelten Arten nicht diefem Thcile beygefögt, da am Schluffe ein voliftändigeres doch gegeben werden mufs. Im 25ften R a n d der N e u e n allgem e i n e n d e u t f c h e n B i b l i o t h e k I. St. pag. 93. finde ich eine Recenfion des erilen Theils von gegenwärtigem Werke, die mit vieler Sachkenntnifs abgefafst ift, und ein billiges Urtheil über meine Ueberfetzung enthält.

Den Recenfenten befremdet es,

diefelben Tafeln wieder zu finden, welche im I. und 2. Heft der Abbildungen der Schwämme geliefert find, weil die Käufer diefer Schriften, fie doppelt bezahlen müffen.

Die Abbildungen der Schwämme

find aber nur in wenigen Händen, und der VerfalTer fcheint mir eher einen Vorwurf zu

V o r r e d e .

v

zu verdienen, dafs er viele Abbildungen aus B o l t o n copirc hat.

Bey einer Ueber-

fetzung der B o l t o n f c h e n Pilze dürfen nach meiner Mevnung keine Platten ausgelaflen werden, weil das Werk fonft dadurch unvollftändig würde, und ich mir nicht gerne den Vorwurf wollte zu Schulden kommen lafien, Bruchftücke zu geben. Ein zweyter Vorwurf des Recenfenten ift, dais ich die Citate der Schriftfteller nur fparfam verbefferte.

In der Vorrede zum

erften Theil, glaube ich mich aber fchon deshalb hinlänglich entfchuldigt zu haben, wenn ich fage: dafs am Ende des Werks eine Ueberficht aller Arten mit meinen Bemerkungen folgen foll.

Ich habe mich

auch aller Bemerkungen in diefem Theil enthalten, und mufs den Lefer bitten, bis dahin Geduld zu haben, und ich fchmeichle mir mit der Hoffnung, dafc man dann mit X 3

mir

vt

V o r r e d e .

mir nicht ganz unzufrieden feyn wird.

Ich

haffe alle Wiederholungen und überflüfsige Bemerkungen, und mag nicht fchon gefagte Dinge noch einmal fagen, was doch offenbar gefchehen müfste. Man wird auch in diefem Theile finden, dafs der Verfaffer ein aufmerkfamer Beobachter ift, und mit beyfpiellofer Genauigkeit die Entwicklung

jedes Pilzes

bemerkt hat, was man in ähnlichen Werken gröfctentheils yermifst. Berlin, den 14. December 1796.

C. L.

Willdenoipß.

Einlei-

Fortgefetzte E

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.

D i e Helvetia inßata habe ich verichiedene 'IJahre häufig in den Pflanzungen um Fixby-Hall, nahe bey Haiders field, wachfijn geichn; fie icheint auf zwey oder drey befondern Flecken dieier fruchtbaren Holzung jährig zu ieyn. Ich traf fie aber nie an andern Orten, ob ich gleich öfters an Gegenden von ähnlichem Boden und Lage geflieht habe. Das Hydnum imbrlcatum {tab. 880 wächft zu derfelben Jahrszeit feit mehr denn zwanzig Jahren in einem Theil von North -Dean bey Halifax; an andern Orten in der Nachbarichaft habe ich ihn iehr feiten geiehn. Einige von den parafirifchen Löcherpilzen find perennirend und bleibend, fie wachien und nehmen von Jahr zu Jahr zu, wie der Boletus igniarius (tab. 80.) (unter den Blätterpilzen thut dies der Agaritus X 4

i«"-

viii

Fortgefetzte Einleitung.

qnereinus tab. 73.) Andere find von mehr vergänglicher N a t u r , und dienen einer zahlreichen Menge verschiedener Arren Infekten zum Flitter. Den 80Ittus fquamoßtt (tai>.yj.) und B. htpaticus (toi). 79.) habe ich jährlich auf derfeiben Stelle iriieh gcwachien angetroffen. In der hohlen W u r z e l einer alten Rüfter, wurde im A u g u i t 1 7 8 6 . der Boletus elegant Qal>.j6.~) gefunden, er war im j ä h r 1787- nicht anzutreffen, aber den a8- Julius 1788- wuchs auf derfeiben Stelle eine andere pflanze dieier Art. Hieraus icheint zu folgen, dafs er zweyjährig ilt. W e n n einige Arten von Pilzen zufälligen Veränderungen des Bodens, der L a g e und Standorts ausgefetzr find, fo ändern fie (ehr in der G r ö ß e ab. Ich habe den Lycoperdon Bovifta von der Gtöi'se einer Wallnuß, bis zu der eines Kinderkopfs geiehn; fowohl die kleinere als die größere Spielart, hatte ihren vollkommenen Wachsthum erreicht. Den 18> Julius 1788- erhielt ich den Agar-!CHT latut (tab. 2.) von ungewöhnlicher G r ö ß e . Der H u t hatte 2 7 Z o l l im U m f a n g e , die Oberfläche war bogigt und der Rand wellenförmig. Die erlte Reihe Elätter war 3 Zoll und 2Linien lang, und etwas mehr als einen Zoll breit. Der Strunk war faft 7 Zoll hoch und 4 Z o l l im Umkreife. Die Samen waren braun und kugelrund. Im September 1787- fammelte ich einen /fgariricut tmißar.uiy der 3 1 Unzen w o g , ob ihn gleich, der

Fortgefetzte Einleitung.

ix

der untere Theil des Strunks und der Wurzel fehlte. Gliicklicherweiie geben dergleichen Ungleichheiten in der Grofse bey Entdekkungen von Arten keine Gelegenheit zu Irrthümcrn, denn die Subitanz, das Gewebe, die bildende Materie, und im Ganzen die Farben find ilch ganz gleich,und iöwoht die kleinere als die größere Spielart find denfelben Veränderungen unterworfen.. Auf den Strunk der Bläfferpilze, ob er nemiieh feit oder hohl iíb, muís mit Behutfnmkeit gemerkt werden, ehe man ihn alsein beíbnderes untericheidendes Merkmal betrachtet; denn bey vielen Arrea iib deríelbe im Anfange feil, wird aber allmählig hohler, wenn der Pilz vollkommen entwickelt üb, und beym Vergehn wird er immer hohler, bis er floh endlich völlig aufgelötet hat. Bey der Beichreibung der Pilze in gegenwärtigem W e r k e habe ich iorgfäirig die genonnten Veränderungen bemerkt. W e n n ich diefen Umtiand als einen Unterichied der Arten angebe, u n d ß g e , dais der Strunk feibe Üb (ßiperfo!idits); Co veribehe ich darunter, dafs der Pilz in feiner vollkommenen E n t w i c k l u n g iíb; iage ich aber, der Strunk ift hohl (ßipetßßuüßus); Co will ich dadurch andeuten, dais er es von feinem Entfliehen, bis zu Ende iit. Ich bin bemüht geweien auf alle Gewalten der Wurzeln bey den Blätterpilzen, beiönders aufmerkß m zu ieyn; ein T h e i l , der am meiden vernachläisigt zu feyn foheint, da doch jede Art eine befondere oder allgemeine W u r z e l hat. Im Ganzen beX

5

tete

x

Fortgefetzte Einleitung.

ftehr fie aus einem verhältnißmäßig großen harten Knoll, der an der Bafis des Strunks feftfitzt, undFafern in das Erdreich, oder in die Materie, worauf er wäehft, treibt. Oefters i it die Wurzel überiehn worden, wtnn man den Pilz nicht mit Sorgfalt geiämmelt hat; daß der Strunk etwa abgebrochen ift, lind die Wurzel mit ihren Fafern im Boden ftecken blieb, wodurch ihre Kenntniis verlohren ging. Die Geflalt des Huts bey den Blätterpilzen, iit von einigen als ein Kennzeichen Arten zu untericheiden betrachtet worden, und ift: die Quelle mancher Verwirrung gewefen. Die Wahrheit dieier Verilcherung wird man bey derBetrachtung einiger Arien zu verichiedener Zeit bemerken. Einen kugelförmigen, eyförmigen, convexen, mit einem Nabel veriehnen, und trichterförmigen Hut kann man mit gleichem Rechte bey derselben Art in verichiedenen W.ichsthums - Perioden finden. Diefe Veränderungen der Geilalt, iind forgfältig in gegenwärtigem W e r k e , iowohl auf den Kupfertafeln, als in der Beichreibung angezeigt; und wenn die Gcftalt des Huts als Hülfsmittel, die Art zu untericheiden, gewählt ift, io ift darunter die Geftalt deffelben im vollkommen ausgewachienen Zuftande veritanden, oder der Zuftand zwiiehen der letzten Entwicklung und dem Vergehn deiTelben. Spalten und Riffe im Hute find die allerlicheriten Kennzeichen des herannahenden Vergehens. Sie find die Wirkung von der Zuiammenziehung der Subftanz, und hängen einigermaßen von der Dürre oder Feuchtigkeit der Luft ab. Wenn die Pilze bey regnigtem Wetter eine große Menge Feuch-

Fortgefetzte Einleitung.

xi

Feuchtigkeit einfaugen, da i(l es öfters der Fall, da£s iieiich, ohne zu zerreißen, auflöfen. Die Farbe der Blätterpilze (befonders beyra Durchblättern iolcher Schriftiheller, die Beichreibungen ohne Figuren gegeben haben) ilt eine andere Quelle von großen Verwirrungen. Denn ob fchon die Farbe verfchiedener Arten nicht fehr unbeftändig ift, io findet man welche von gemifchten und unbeftimmten Farben, und Arten die von andern wenig abweichen, dafs es faft unmöglich ilt, diefe klaren und deutlichen Begriffe durch Worte allein in einer oder andern Sprache Tie zu beftimmen. Aus diefec Uriache habe ich mit befbnderer Sorgfalt die Farben u

fowohl beym Zeichnen als Illuminiren des Stichs gemiieht, und das Objekt genau in dem Colorit, io viel als es mir möglich war, nachgeahmt. Der Ring (annuliu) hat fowohl bey der einen als der andern Art den Nutzen, die heimlichen Wirkungen der Natur zu iichern und zu verbergen, was zur Hervorbringung des Samens nothwendig ilt; bey den Moofen iil dieier Theil eine gefchloflene Kappe, bey den Blätterpilzen aber eine ausgefpannte Haut. Die Decke, welche bey einigen Arten die Wurzel umgiebt, und den Hut in der Jugend einwickelt, wird von B a t t a r r a , S c o p o l i , S c h a e f f e r , Haller und andern Wulffc (volva) genannt. Der vortreffliche L i n n a e u s icheint die Wulft und den Ring nicht als beibndere Theile zu betrachten, wie der Unter-

xn

Fortgefetzte Einleitung.

Unterichied der Arten beym Agaricus mufcaruit Sp. plant, p. 1640., wo es heiist: fiipite volvato, und bey der Beichreibung des Agaricus exßinüorius, in der Flora fuecica n. 1196. wo lieht: baß crajfus nudut absque volva, beweilen. Bey der Wahl der Gegenfcände, habe ich durchaus in dieiem Werke ungewöhnlich groise oder kleine Individuen vermieden, und fowohl beym Zeichnen als Betchreiben folche gewählt, die in Rücklicht anderer Pilze derielben Art das Mittel hielren. Oefcers wenn ich einen Pilz in einerleyZuftand fand, jung, in der mittlem oder einer andern Entwicklungsarc, fo entwarf ich eine genaue Zeichnung davon in dieiem Zullande, und fand ich diefen Pilz nachmals in einem andern Entwicklungsgrad fo habe ich ihn auf demfelben oder einem andern Stücke Papier gemahlt, und auf alle Weife die Zeichnung mit den befchriebenen Kennzeichen verglichen. Bey den, Zeichnungen habe ich mir alle Mühe gegeben, fie getreu nach den vor mir gehabten Gegenltänden zu copiren, und die Natur gerade fo wie ich fie iahe, in ihrer Einfachheit und mit den zufälligen Dingen vorzufallen. Von den obigen Zeichnungen find durch eine genaue Auswahl die Figuren der Platten entftanden, und aus den geichriebenen Kenntzeichen der Pilze find die Befchreibungen genommen. Im ganzen Werke ift nicht eine Figur oder Beichreibung, die ich nicht ielbft mit eigener Hand nach dem unmittelbaren Anichauen eines friiehen Objekts entworfen

Fortgefetzte Einleitung.

xm

worfen hätte, und alle (wenige ausgenommen) find von mir an ihrem natürlichen Standorte gefammeir. Das Aetzen auf den Platten habe ich ielbfl^ wenn ich einen Pilz fand, und Zeit dazu hatte, bcii-rgr. Ich machte den Konrur auf der KupferMfcl mit Zinnober durch einen fem zugefpitzten Pini'el auf der gcwächften Oberfläche derielben, und wenn ich eine Zeichnung copirte, io bediente ich mich deriiiben Methode, den Umrifs zu entwerfen. Denn nufser, daß diefe Verfahrungsarc leichter und angenehmer für mich war, fo kam ich auch dadurch den Vorwürfen zuvor, dafs das Wachs nicht die Spur erhält, und das Aniehn des UmriiTes bey der gefährlichen und unangenehmen Operation des Aetzens nicht bleibt. Der Verfuch einer methodifchen Anordnung der Blärterpilze, welcher in dieiem Theil enthalten ilt, fo unvollkommen er auch in gegenwärtigem Zullande ievn mag, kann hoffentlich, befonders meinen Freunden, die ihre Aufmerkfamkeit über diefe Gegenftände ausdehnen, oder auch im Allgemeinen den Botaniiten, fo weit ich in diefem verwickelten Studio, und ausgedehnten Zweig der Naturkunde Fortfehritte gcmacht habe, nützlich ieyn. Die erlte Abtheilung gründet fleh auf die Lage und Vertheilung der Blätter; die zweyte auf die Gegenwart oder Abweienheit der Wullt oder des Ringes oder beyder zugleich, und die Unter-, fchiede der Arten find nach der Gröise, Geilair, Farbe

xiv

Fortgefetzte Einleitung.

J^arbe, Gewebe u. f. w. von allen Theilen, iowohl äußeren als innern vereinigt gemacht. Die n o t wendige Verbindung der verwirreten Theile der Blätterpilze, mufs allerdings bey ihnen einige Verwickelungen übrig laffen; da der Theile Co wenige und dieie fehr einfach find, überdies die Gattung iehr zahlreich iffc, und eine einfache kurze Bei t r e i b u n g der Arten fafl unmöglich gemacht werden kann. Ich will nicht in Abiede ieyn, dafs es «ine ftufenweiie auf einander folgende Ordnung aller gefchaffenen Arten dieier Gattung giebt, aber ihren Zuiämmenhang, können wir nicht eher als bis alle gefchaffene Arten bekannt find, entdecken, weil wir die vollltändige Sprache diefes Theils der Naturgeichichte zu ichreiben, nicht im Stande find, und uns der Nutzen von vielleicht dreyviertel ihrer Charaktere, welche das Alphabeth dieier Sprache bilden, nur bekannt find. Diefc Kette kann niemals vollftändig werden, weil die mancherley Zrwiichenglieder fehlen. Beym Citiren der SchriFtfireller habe ich nur iblche Figuren oder Synonyme angeführt, die mir mit meinem Gewächie die meifte Uebereinftimmung zu haben ichienen, aber ich hielt es nicht für nöthig das Buch durch Abichreiben {bicher Citate anzufchwellen, die alle in H u d f o n s vortrefflicher Flor und ähnlichen Schriften gefammelt find, welche Schriften ich vor jeder Befchreibung einer A r t , ausgenommen bey ¡neuen Sorten, .angeführt ¡habe. Die

Fortgefetzte Einleitung.

xv

Die Pilze geben mancherley Arten Infekten Nahrung; die Blätter der Blätterpilze, und die Röhren der gedielten Löcherpilze werden von den Schnecken begierig verzehrt; fowohl die feiten als fleifchigen Theile derielben geben Nahrung und Wohnung einer zahlreichen Menge Larven von fliegenden Infekten, die zu den L i n n e i c h e n Klaffen Díptera und Coleóptera gehören. Einige von dieien Larven, wenn fie fich hinlänglich am fleifchigen Theil des Pilzes ernähret haben, gehn durch den hohlen Strunk in die Erde, w o fie fich. einwickeln, und im Puppenzuftand bleiben, bis ihre Zeit des Ausichlüpfens ericheint. Ich habe mir durchaus in dieíém W e r k e Mühe gegeben, die abgehandelten Gegenftan de von iolchen Schwierigkeiten zu reinigen, denen fie lange unterworfen waren. Einige Arten Pilze waren fehr ichwer mit Gewifsheit zu befiimmen, denn die Pilze find fich iehr ähnlich in ihrer Gelhlt, fehr verichieden in ihrem Erfcheinen, und mancherley Zuftand des Wachsthums, abweichend in ihrer Farbe, die mit dem Wetter und Alter deiTclben übereinftimmt, und find von den Schriftitcllern mit einander verwechfelt, daß eines Menfchen Leben nicht hinreicht, alle Arren mit Gewifsheit zu ordnen, deutlich und genau zu beftimmen. Ich habe forgfältig, iowohl die Zeichnungen als Beichreibungen verfertigt, dais iögar hierüber ein Zeitraum von 27 Jahren verftrichen i f t , *) denn ich befitze *) Der VerfaíTer gab diefen Theil 1788,

heraus.

xvi

Fortgefetzte Einleitung.

befirze Z e i c h n u n g e n , die ich im Jahre 1 7 6 1 gemacht habe. I c h habe alle A u f k l ä r u n g e n in diefern F a c h e , die ich in den W e r k e n eines L i n n é , Hudfon, Scopoli, Haller, Vaillant, Micheli, B a t t a r r a , S t e e r b e c k , G l c d i t f c h , Dillen i u s , R a y u . a . m . erhalten konnte, genutzt, und will willig meine Beobachtungen über das W e n i g e , dem überlaiTen, der aufmerkfam dieien Gegenlhind iludirr, er mag fie ändern, gänzlich verwerfen, oder als unnütz betrachten; ich hoffe aber, dais die W e n i g e n , welche dies Studium treiben, die Schwierigkeiten dieiès Unternehmens kennen, und gerne die geringen Fehler, die mir etwa entwiieht find, Überfehn und vergeben werden.

Ge-

G e fc h i ch t e der

um

H a l i f a x

w a c h f e n d e n

B l ä t t e r p i l z e .

flipitatus, pileo convexo Jquamato albicio, lamellis rufis. Linn. Sp. PL 1641.

52.

AGARICUS

campeftris;

Efsbarer Blätterpilz. Tab.

XLV.

D i e Wurzel ift zugerundet, mit zahlreichen kurzen dünnen gräulichen Fafern veriehn. Der Strunk ilt feit, brüchig, cylindriich und weiß, in der Jugend etwas dicker in der Mitre, g r o ß und dick nach Verhältnifs des Huts. Die Samenhaut ift weifs, von wolligem Weien, zerreifst fehr bald, fällt ab, und verichwinder. Die Blätter ftehen in drey Reihen, find zugefpitzt an der Bafis, hängen nicht am Strünke feit. Anfänglich find fie blafs roienroth, nachher verwandeln iie lieh, werden braun, und beym Vergehn find fxe fchwarz. A

Der

2

Gefchichte der um Halifax

Der Hut ifl in der Jugend kugelrund, gewöhnlich glatt und weiß, zuweilen blaisbräunlich mit wenigen fchuppenartigen Verlängerungen auf der Oberfläche, bey zunehmendem Alter wird der Rand flächer, bis endlich der ganze Hut fall horizontal wird, er ändert (eine Farbe vom hellbraunen ins dunkle, fällt ab und verwelkt bcym Vergehn. Er wächit auf Triften im Julius und Auguft nach grofsem Regen nicht häufig um Halifax. Dieier Blätterpilz wird iehr zum Eilen geiucht, er hat einen ichönen Gelchmack und kann ohne Schaden genoflen werden. Man hat Beyfpiele aufgezeichnet, wo dieier Pilz (in Deutfchhnd ilt er unter dem Namen Champignon bekannt, d. U.) nach einem häufigen Genuis ichädliche Und giftige Wirkungen verurfacht hat; aber frage ich, hat man iolche häfsliche Wirkungen von giftiger Art beym ächten Champignon geiehn, oder war ein Veriehn beym Sammeln vorgefallen? Der Agaricut annulatut, welcher für giftig gehalten wird, gleicht ihm in einigen Perioden (einer Entwickelung, ich habe ihn iogar aus Verfehn dafür einiämmeln iehn. Auch der Agaricut vernaiis lieht ihm zuweilen iehr ähnlich. *) * ) Der \Agaricus atmulatus ift nicht giftig, und kann auch nur von fenr unwiiTenden Leuten mit dem Champignon verwechfelt werden. Agaricus vernaiis ilt wirklich giftig. Anm. de« üeberf.

53. AGA-

wachfenden Blätterpilze. 55.

AGARSCUS

3

nobilis; flipitatus, pileo hemi-

fphaerico amplo coccineo, cum fragmentis niveis eleganter or/ictto, volva dupliti, rachcali lob ata pcrfifl ente, pileana lacerata. Edler

Blätterpilz. Tab.

XLVI.

Die Wurzel ift zwiebelartig, weiß, in Rückficht der Subltanz dem Strünke ähnlich,7 umgeben von o einer dicken weißen W u l l t , welche den Pilz in der Jugend ganz einhüllt, beym Vergehn deflelben aber verichwuidet. Der Strunk ift feile, fteif, brüchig, cylindriich, weifs, nufrechtftehend und vier Zoll lang. Der Ring ift w e i ß , fehr feite, etwas elaftifch; er trennt fich rund um vom Rande des Huts, und bleibt einige Zeit am Strünke in Geftalt einer weißen Manfchette fitzen. Die Blätter ftehn in drey Reihen, find halbeyf ö r m i g , hängen nicht am Strunk feite, fie find ganz von reiner weißer Farbe, und weicher zarter Subftanz. Der Hut wird von einer ihm eigenen Wullt umgeben, die von der der Wurzel getrennt ift 5 fie ift eine dünne, leichte, weiße, weiche Haut oder Bedeckung, welche den ganzen Hut, iö lange er in der Wulft der Wurzel eingeichloflen ift, einwickelt; nachher beym Zunehmen des Huts zerreißt fie, und bleibt auf demfelben in Stücken, die iö weiß als der Schnee find, fitzen, welche diefen Pilz einichönes prächtiges Anfehn geben. A 2

Der

4

Gefchichte der um Halifax

Der Hut ift übrigens convex, am Rande e-nffezogen, von feiner, reiner, fchöner, brennend icharlachrother Farbe, er ift glatt und fühlt fich wie Pergament an; fein Fleifch ift weiß, dick und brüchig. Dieie Art ift vom Agaricus mufcarius durch die dem Hute eigenthümliche Wulft, und durch die in drev Reihen ftehende Blätter, verfch: edcn. Die hier abgebildeten und befchriebenen Exemplare habe ich in der Pflanzung zu Mills-Bridge bey Huädersfield geiämmlet.

54.

AGARICUS

convexo

cinereo

que albis,

ßipite

verrucofus; verrncofo, baß bulbofo.

flipitatus, vernicis Hitdfon

büeo lamellisangL

613. n. 11.

Warziger Tab.

Blätterpilz. XLV1I.

Die Wurzel ift wie bey der letzten Art, befonders in der Jugend zwiebelartig geformt; fie ift von einer weiten, weißen, lappigen bleibenden Wulft umgeben, und hat an der Balis zahlreiche Fafcrn. Der Strunk ift fteif, fefte, gerade, cylindriich, brüchig, vier oder fünf Zoll lang. Der Ring ift weiis, zähe, zart und weich anzufühlen, er trennt iich vom Rande des Huts, ohne zu zerreißen, und bleibt am Strünke fitzen. Die Blätter ltehn in drey Reihen, find aber in Verhältniß ihrer Länge veränderlich, fic find tief, breit, weiß, weich, biegfam und zahlreichDer

wachfenden Blätterpilze.

5

Der Hut iit bey feiner erften Entwickelung auf der Wulit kugelrund lind dicht mit hervorragenden Warzen bcdeckr, die nicht Bruchftücke einer Wultt, aber von ckrfclben Subihmz, wie der Hur, worauf fie wachfen, find; Sie find harr, von feilem Gewebe, und werden dadurch verurfacht, dais der Hut auf feiner Oberfläche in Stücken bricht, die nach demVerhältnis, wie derfelbc im Wachsrhum zunimmt, fich vergröisern, und lieh vollkommen ausgewachien vom Hute trennen laffcn, wodurch denn blaffe Flecke auf der Oberfläche zurückbleiben. Die Farbe der Warzen iit etwas blafler als die des Hurs, beyde find aber bräunlich dunkelmauiefahl. Das Fleiich des Huts iit weiß und brüchig. E r wächlt hier iparfam in den Wäldern an den Wurzeln der Bäume, den hier abgebildeten habe ich bey Shroggs, Birks-Halt gegenüber gefammlet. Vom A. nobitis und A. mufearius iit er durch die ungleichen auf der Oberfläche wachfenden Warzen verichieden, die kleine Lofe Bruchftücke lind.

55.

AGARICUS

v e r r m l i s f i i p i t a t u s iotus albus,

ftipitc bulbofo vohato, fplendente

glutinofo,

pileo

hemifphaerico

annulo araneofo

per-

ßftente.

Frühlings

Blätterpil2.

Tab. X L V I I I .

Die Wurzel ift ein grofser kugelrunder Knoll, ven weichem ich wammigen Weien, weiß, und mit einer weichen weiisen zweylappigen Wulfl: umgeben. A 3 Der

6

Gefchichte der um Halifax

Der Strunk ift fei}, glatt, aufrecht, weiß, weich, ichwammig, brüchig und drey bis vier Zoll hoch. Der Ring ift weift, ichr zart, wenn er über die Blätter noch ausgebreitet ift, gleicht er einem dünnen wolligen Spinnengewebe, wenn er iich vom Rande des H u t s getrennt hat, zieht er iich zuiammen und bleibt einige Zeit am Strünke. Die erfte Reihe Blätter ift an beydenEnden lanzettenförmig, hängt nicht am Strunk, zwifchen ihr liegt die zweyte und dritte Reihe, welche unregelm ä ß i g find, fie find weiß, dünne und zart. Der H u t ift anfangs kugelrund, aber zuletzt hemifphärifch, die Oberfläche ift glatt wie fein Pergament, und mit einem klebrigen glänzenden Schleim bedeckt; das Fleifch innerhalb ift weich, weiß und wollig. Ich habe eine g r o ß e Abart geiehen, die keinen Ring hatte, und der Strunk war von oben bis unten mit einem lockern wolligen Wefen bedeckt. E r wächft iowohl im Frühjahr als Herbft in den Wäldern um Halifax. Ich habe diefe Art lieber vernotit als butbofut genannt, weil H u d f o n eine andere iehr von diefer verfchiedene Art To benannt hat. E r hat giftige Eigenfchafren, wie einige, welche ihn a ß e n , erfahren haben. Die befte Heilmethode ift nach B u l l i a r d erft ein Brechmittel, dann zehn bis zwölf Tropfen Vitriol - Aether in \ / e i n , nach diefem find keine übele Folgen zu beibrgen, wenn man dem Patienten eine in Milch geftofsene Zwiebel oder Knoblauch zu trinken giebt. 5 6. AGA-

wachfenden

Blätterpilze.

7

ftipitatus, pileo puhinato fubvifcido, margine integroftriato, lamellis minoribus baß truncatis> volva lata lob ata perfiftente, amiulomillo.

56.

AGARICÜS

pulvinatus;

Polfter

Bliitterpilz.

Tab. X L I X .

Die Wurzel ift knollig grois und mit einer grofsen dicken lappigen, grauen, wolligen Wulft umgeben, die, bis der Pilz vergeht, bleibt, iie hat an der Baiis Frfiern. Der Strunk ift feit, aufrechtftehend, rund, glatt und fchmutzig grau, anfangs dick und groß, wenn er aber auswächlt wird er dünner; er hat keinen Ring. Die Blatter ftehn in drey Reihen dicht, und find eben am Rande, fie machen die Unterfläche voll und eben. Die erfte Reihe lauft an der Baiis fpitz zu, und hängt nicht am Stamme feit; die zweyte und dritte Reihe ift ichief a b g e l e h n t e n , wodurch diefe Art ilch befonders unterscheidet.' Der Hut ift anfangs kugelrund und klebrig, hernach wird er polfterförmig und trocken; der Rand ift eben und dicht geltreift; die Oberfläche ift weich anzufühlen, und bräunlich maufefahl; die innere Subftanz ift weiis und fchwammig. Dieie Art ift feiten um Halifax, fie wächft In den Wäldern an fchattigen feuchten Stellen. Den hier beichriebenen Pilz habe ich den 27. September 1787bey Ramsden geiämmelt; ich habe dies Gewächs auch in andern Wäldern der Nachbarichaft gefehn. A 4

57. A G A -

8

Gefchichte der um Halifax

totuslutensßccus, /?/pite fubbulbofo annulato, pilco obtufo conico pilofo-fquamofo, annzilo araneofo.

5 7 . A G A R I C U S luteus;

Gelbwolliger

Blätterpilz.

Tab. L.

Die W u r z e l ift miisgeltaket von fchwammigem W e f e n , mir unzähligen grauen fchimmelarngen Fafern bedeckt, und bringe zahlreiche Pilze hervor. Der Srrunk ilt an der Baiis g;fch\vollen oder knollig, verdünnt lieh aber nach oben. Der R i n g ift iehr zart, zerreifst und verichwindet in der Jugend deíTelben. Urfprünglich iít er wollig, ümgiebt den Strunk und bleibt bis der Pilz Vergeht. Die Blätter itehn in einer Reihe, find zahlreich^ lanzettenförmig, hängen nicht am Strunk, find leicht, brüchig und zart. Der H u t iil kegelförmig, an der Spitze Itumpf, in der Jugend mit einer wolligen Haut bedeckt, welche ihm eigenthümlich i f t , zerreifst, wenn er auswächft, und bleibt auf der Oberfläche in kleinen weichen wolligen Stücken. Der Rand ift unregelmäßig gebogen, wellenförmig, und zuletzt geitreifr. D e r ganze Pilz ilt fchön gelb, von trockener leichter und wolliger Subflanz. Der hier abgebildete und befchriebene wuchs im A u g u i l 1 7 8 5 . auf der Rinde eines Fichrenitamms, der dem Esq. J . C a y g i l l gehört, zu Scha bey H a ' lifax.

58. AGA«

wachfenden Blätterpilze. 5$.

AGARICUS

9

atro-rufus; ßipitatus, pileo

fubconicoficcoelafiico, lamellis paucis trifidisy fiipite praelongo gracili. Schwarzbrauner Tab. LI.

Blätterpilz.

Fig. I.

Die Wurzel iit ein kleiner runder Knoll von der G r ö ß e eines Rübefamenkorns, und hat wenige wol- ~ lige Faiera. Der Strunk iit cyünüriich, fadenförmig, trokken, elaftiich, braun, und ohne Ring. Die Blätter llehn in drey Reihen, find wenig an der Zahl, biegfam und röthlich braun. Der Hut iit abgerundet, conifch oder convex, glatt, trocken, und dunkelbraun, Wächlt auf trocknen unfruchtbaren Triften, auf yerfchiedenen Arten Moos.

59.

AGARICUS

croceus; ftipitatus luteus, fii-

pitis parte inferiore et pileo, conico villoßs, lamellis albis numeroßs denßs, Safranfarbiger Tah. LI.

Blätterpilz. Fig. II.

Die Wurzel befteht aus einer zahlreichen Menge von Faiern, die an einer ungeltalteten ichwammartigen Maße, welche zahlreiche Pilze hervorbringt, hängen. Der Strunk iit rund., aufrecht, feit, drey Zoll hoch, und der größte Theil von ihm, fo wie die äuA 5 iere

IO

Gefchichte der um Halifax

iere Fläche des Huts, ill mit einer dichten flockigen, wolligen, blaß ftfranfarbigen Bedeckung überzogen, welche die Stelle einer Wulit am Strunk und Hut vertritt, die Wurzel aber nicht umgiebt. Wenn der Rand des Huts iich zu entfalten beginnt, fo reifst diefe Wulit, und der daraus hervorwachfende Theil des Strunks ift nakt und viel Maisgelber als der untere. Die Blätter itehn in drey Reihen, find weiis und zahlreich. Wächil in Burks und andern Wäldern um Halifax.

60.

AGARICUS

violaceus; flipitatus,pileo ra-

mofo : margine violaceo tomcntofo^ßipite caerulefcente, lana ferruginea. Linn. Sp. plant. 1641. Violetter Blätterpilz. Tab. LI1.

Die Wurzel iit dickligt, zwiebelartig, feit, hart, dicht, und hat einige blaßbraune haarförmige Za fern. Der Strunk ift blaß purpurfarben, feit und dicht, er läßt fich leicht in feine blaffe purpurne feidenartige Fafern theilen, und nach der Wurzel zu, ift er mit roftfarbener Wolle überzogen. Die Samenhaut gleicht einem feinen und zarten Spinnengewebe, fo bald fie reißt und vergeht bleiben nur einzelne Stücke von bräunlicher Roftfarbe zurück. Die

wachfenden Blätterpilze.

11

Die Blätter ftehn in drey Reihen, find unregelmäßig, tief, häutig, und wenig ein den Ecken gebogen , fie haben eine violettblaue F a r b e , die beym Vergehn fich ins Braune verwandelt. Der Hut ilt anfangs hemifphäriieh, nachher convex, der Rand etwas gebogen, die Oberfläche weich und iammtartig anzufühlen. In der Jugend ift er violettblau, ändert aber ins braune roftfarbene. Diefe Farben - Veränderung fängt im Mittelpunkt des Huts an und dehnt fich allmählig weiter aus, bis der Rand nur violett bleibt. Zuletzt zerreifst der Hut und löfct fich in eine ilhmutzigbraune trübe (linkende Gallerte auf. Wächit nicht häufig im Auguft und September in Woodhouie - W o o d und einigen -andern Wäldern um Halifax.

ßipitatus, pileo conico, primo teäo pulvere niveo, poflea glutinofoy margine eiliato, lamellis trifidis nigrisy flipite bulbofo.

6 l . A G A R I C U S ciliaris;

Gefranzter

Blätterpilz.

Tab. LIII.

Die Wurzel ilt dicklig, fall zwiebelartig, mit zahlreichen ichwarzen Faiern. Der Strunk ift hart, cylindriich, nach der Bafis zu dicht, aber nach der Spitze hin, dünne, röhrenf ö r m i g ; er ift ferner rund, glatt, feit, 5 oder 6 Zoll lang, weiis, zuweilen mit einem grauen Pulver bedeckt, und in feine zarte Fäden leicht zu ipalten. Der

12

Gefchichte der um Halifax

Der Ring bricht und verfchwindet beym jungen Pilze, es bleibt aber noch eine undeutliche Spur de£ feiben von grauer Farbe am Strünke. Die Blärter find r u ß g r a u , unregelmäßig in drey Reihen gettellt, ichmal an der Bafis, breit nach dem "äußern Rande z u , weich und zart. Die Oberflächc des H u t s iit in der Jugend (bey trocknem W e t t e r ) mit einem fchneeweißen Pulver bodeckt, welches gegen die Sonne gehalten wie die Blumenblätter der weißen Lilie oder Narcifle glänzt; dieies Pulver löfet iich auf und bedeckt den ganzen H u t mit einem klebrigen Schleim. W e n n der H u t feinen vollkommenen W a c h s t h u m erreicht h a t , ift er kegelförmig llumpf an der Spitze, blaß itrohgelb, und pergamentartig glatt auf der Oberfläche. E s iit befonders dafs der Rand, der iich über die Blätter erltreckt, mit ichwarzeri kurzen Haaren befranzet ift. Erwächifc fehr häufig auf frifchen Millhaufen; zuweilen habe ich ihn auf Wieiengrund geiehn. V o m A. pheatus, firiatut, luridut und fimetaritu ift er durch die in jeder Reihe ungleich langen Blätter verichieden, v o m A. clypeatui aber durch die G r ö ß e , und die äußere Üumpfe Endigung der Blätt e r , von allen andern a b e r w e i c h t er durch den befranzten Rand ab.

(2.

AGA-

wachfenden Biätterpilze.

Ig

ftipitatus, pileo campanzilato fufco ßriato glabro, lamelhs grijeis crifpis, fiipitefiflulofo. Hudfon angl. 6i~[.

6 2 . A G A R 1 c u s ftriatus;

Geftreifter

Blätterpilz.

Tab. L1V.

Die Wurzel bcileht aus wenigen an der Bafis des Strunks entipringenden Faiern. Die Schriffteller geben eine längliche in die Erde gehende Wurzel an, die ich aber nie habe entdecken können. Der Strunk fleht aufrecht, iltweifs, hohl, allroählig abgerundet nach der Wurzel z u , und 5 bis 6 Zoll hoch. Der Ring verfchwindet iogleich, wenn fleh der Rand des Huts anfangt auszudehnen, er hinterläßt eine fchwarze dunkle Spur am Strünke zurück, welche aber auch bald verfchwinder. Die Blätter find alle von gleicher L ä n g e , in der Mitre am breiteten, allmählig nach beyden Enden verdünnt und zugefpitzt, im Anfang find iie grau, beym Vergehn werden fie fchwarz. An grofsen Exemplaren, wenn fie gerade abfallen, lieht man zuweilen mit blofsem A u g e die Samen wie ein rothes Pulver am Rande der halbaufgelöfeten Blätter fitzen. Der Hut ift e y f ö r m i g , an einem Ende hin und her ausgefchnitten, der Rand gelappt und zuiämmengezogen, die Oberfläche defTelben ift vom Umfang bis zur Spitze dicht geftreift, glatt, die Farbe ift gewöhnlich röthlich braun, zuweilen ins graue fallend. An feuchten Orten habe ich an jungen Pilzen den Hut mit durchfichtigen Körnern bedeckt gefehen, Welche

14

Gefchichte der um Halifax

welche, wenn man iie reibt, fich fcharf anfühlen laßen. Dieier Pilz ändert iehr nach dem verichiedenen Standort ab, bisweilen wächil er einzeln, iil groß und rothbraun, bisweilen lteht er auf verfaultem Holze haufenweiie, ift blaßbraun, aichfarben oder grau. Wenn er vollkommen ausgewachlen tlt, löiet er fich endlich in einem ichwarzen Saft auf.

63. A G A R I C U S adfeendens; ßipitatus, pilco convexo margine involuto, lameltis trifidis decurrentibus, flipite adfeendente. Gekrümmter

Blätterpilz.

Tab. LV.

Die Wurzel ilt hart, ichmutzigbraun, mit einigen kurzen, ichwarzen, harten Faiern, und trägt nur einen Pilz. Der Strunk ift hart, dicht, von der Farbe des bräunlichen Schnupftabaks, und etwa drey Zoll lang; er wächifc auf der ienkrechten Fläche von Erdballen, an den Seiten von Hohlwegen, ichmalen Fußwegen in den Wäldern, erlt wagerecht und krümmt fich nach und nach aufwärts. Die Blätter ftehn in drey Reihen, die erlte Reihe läuft am Strunk herunter, alle find an der Bafis verdünnt zugeipitzt, zahlreich, trocken, biegiam und blaßbraun. Der

wachfenden Blätterpiize.

15

Der Hut ift vom Anfang bis zu Ende convex, röthlich braun, am Rande (tark umgerollt, welcher glatt und ganz ift. Etwas über dem Rande auf dem mehr erhabenen Theil des Huts ift rund um ein fammetartiges Band oder Streifen, der einen viertel Zoll oder mehr, nach Verhältniß der Größe des Pilzes, breit iit, um dieien und auf dem obern Theil ift der Hur glatt, und ichimmert, als wenn er glafirt wäre. Die Subftanz ift ganz hart, trokken und brüchig. E r kommt in einigen Stücken den A. laüifluui nahe, von dem er aber darin abweicht, daß der Strunk immer gekrümmt ift, der Hut einen fammtenen Ring hat, dais er ganz trocken und ohne Milch ift. E r wächft im September und Oftober in Burks und andern Wäldern um Halifax.

64.

AGAKICUS

fulvus; flipitatus, pileo con-

vexo fuho glabro, lamcllis trifidis remotis cra/ßs decurrentibus, fiipite folido baß acuminato. Gelbbrauner

Blätterpilz.

Tab. LVI.

Die Wurzel befteht aus wenigen an der Baiis des Strunks entfpringenden Faiern, wie bey den meilten Blätterpilzen, und ift mit einer ichimmelartigen Wolle bedeckt, die vermuthlich Ueberbleibiel einer Wulft vom Entltenen des Pilzes

16

Gèfchichte der um Halifax

und die zu klein ift, als daß man iie beobachten könnte. Der Strunk ift rund, aufrechtftehend, dicht, feit, fall ganz weiß ins blaßbraune übergehend; er läßt iich leicht in glänzend weiße dünne Faden rheilen, und verlängert iich an der Balis in eine ftumpfe Spitze. Die Blätter ftehn in drey Reihen, find ichön blaß gelbbraun, groß, entfernt, gewölbt, und hängen durch eine breite herunterlaufende Balis am Strunk feile. Der Hut ift anfangs kugelrund, alsdann hemifphäriieh, und zuletzt wagerecht, zuweilen ift der Rand zurück gcrollr, daß man das Ende der Blätter auf der Oberfeite gewahr wird. Die Farbe ift anfangs ichön gelbbraun, nachher blaffer, und beym Vergehn khmutzig weiß. Die Oberfläche ift glatt und ieidenartig anzufühlen. Er wächft im September und Oftober auf dürren unfruchtbaren Triften um Halifax«

fiipitatus, pileo hemifphaerico vifeido acuminato, lamellis albis,ftipitelongo cilindrico albo. Spec. plant. 164.2. Hudf. angl. 691.

65. A G A R I C U S

clypeatus;

Schildförmiger

Blätterpilz,

Tab. LVI1.

Die Wurzel ift ein etwas länglicher harter Knoil, der wenige fchwarze Fafern hat. Per

wachfenden Blatterpilze.

17

Der Strunk iit harr, fchlank, cylindrifch, von der Dicke eitler Taubenfeder, fünf oder iechs Zoll lang, anfangs dichr, und mir einem graulich weißen Pulver bedeckr, nachher wird er hohl und ichmuzig braun oder fchwärzlich. Die Oberfläche iit glatt, und dieSubltanz leicht in Fäden, die dem Hanfe ähnlich find, zu theilen. Der Ring iit weiß und vergeht in der Jugend des Pilzes. Die Blätter Hehn in drey Reihen, die von der dritten Reihe hängen mit der breiten Bafis amSrrunk, die übrigen find nach außen zu verdünnt, und in der Mitte breit; fie find zahlreich, dünne, biegiam, fehr zart, anfangs gräulichweiß, zuletzt fchwarz. Der H u t iit hemifphärifch, zuweilen mit einer vorgezogenen coniichen Spitze, glatt, in der Jugend ichrnutzig weiß, mit einem klebrigen Schleim überzogen; wenn der Pilz ausge wachten hat, iit er trokk e n , bräunlich maufefahl; bevm Veroehn zerreißt der Rand, und das ganze Gewächs wird ichwarz und zerfließt. Ich habe zuweilen bey trockner Jahrszeit bemerkt, daß der H u t ohne zu zerreißen den Rand umkehrt, fo daß man den Anfang der Blätter auf der Oberfläche fieht. Es giebt auf Wieien iehr häufig eine Abart hier in der Nachbarichaft, die durchaus gelbbraun oder «chienfarben iit.

6

66. AGA-

ig

Gefchichte der um Halifax

66. A G A R I C U S peronatus; fiipitatns, püeo hemifphaerico fubpellucido, lamellis trifidis paucis anguftis pellucidis, ßipite parte fnperiore glabro, inferiore lanuginofo, ¿vi/? jrGeftiefelter Blätterpilz. Tab. Lvill. Die W u r z e l iii flach, zuiammengedrückt, geb o g e n , und hängt mir zahlreichen Falcrn auf Haufen von abgefallenen Eichenblätcern an feuchten dumpfigen Stellen Der Strunk ifl dicht, feil, zähe, blafs droh gelb, drey Zoll lang, der obere Theil iit cylindrifch, glatt, aber von der Mitte bis nach unten, iit er mit einem aufrechtftehenden £höngelben wollenen Ueberzug umgeben ; welcher den Halbltiefeln der Bergbewohner von Yorkshire, die fie, wenn Schnee liegt, tragen, nicht unähnlich ift. Die Blätter tfehn in drey Reihen, find iparfam, dünne, blaß - w ä ß r i g - ftrohfarben, durchfichtig, fchmal, und die erlte Reihe hängt mit der Balis am Strunk. Der H u t iil hemifphärifch, icharf am Rande, im Alter hin und her gebogen, dünne, halb durchfichtig, ohne Fleiich, weich anzufühlen, und hat das' Anfehn braun und weiß gemiiehter Wolle. Diefe ieltene Art wächft an dichtverwachienen feuchten Stellen in Waldungen auf abgefallenen Eichenblättern. Die hier beichriebenen Exemplare wuchien den loten September 1787 in eifern kleinen Walde,

wachfenden Blätterpilze.

19

Walde, genannt T r o u g h of Bolland zu Norrhowram b e y Halifax.

67. A G A R I C U S fordidus: ftipifatus, pileo et

lamellis livido-fufeis, centro zimbilicato, margine deflexo, ¡tipite baß crajßore. Dickfon crypt. p. 16. t. 3. f . 1. Schmutziger

Blätterpilz.

Tab. LIX.

Die W u r z e l ifb etwas dicker als der Strunk, hart, ichmutzig braun, mit wenigen fchwarzen Faiern. Der Strunk ift cylindrifeh, dicht in der Jugend und blafsbraun, nachher wird er hohl und dunkel ichmutzig braun. Die Blätter ftehn in drey Reihen, find dünne, ichmal, biegfam, z ä h e , br.uin und fleiiehfarben gemiicht; die erfte Reihe der Blätter berührt mit ihrer ichmalen Bafis die Spitze des Strunks. Der Hut ift an Ei ngs convex, am Rande wellenf ö r m i g rund, dann horizontal, nachher nabeiförmig in der Mitte, und zuletzt trichterförmig. Die Oberfläche ift glatt, wie T u c h anzufühlen, etwas glänz e n d , und vollkommen ausgewachfen ichmutzig maufefarben. Das Fleiich ift dünne, zähe und lederartig, zuletzt wird er ganz fchwarz. Diefe grofse A r t wächft im N o v e m b e r und December häufig auf niedrigen Wiefen, die hohes G r a s und guten Boden haben.

B 2

Die

20

Gefchichte der um Halifax

Die Zeichnungen dieies Pilzes habe ich ehemals für meine Freunde gemacht. Ich habe lieber den Namen /ordidui, welchen ihm mein Freund D i c k i o n gegeben hat, beybehalren, als den pezizuidefy wobey Verwechfelungen zu beforgen find.

68- A G A R I C U S acris; ßipitatus, pileo dißorto mutabili, fufcefcentey latfefceyte, lamellis trifidisy ftipite compreJJ'o Julcato, baß angußato. Scharfer

Blätterpilz.

Tab. LX.

Die W u r z e l befleht aus wenigen Fafern, die aus der verdünnten Balis des Strunks entipringen. Der Strunk ift öfters gebogen oder überhäng e n d , zuiammengedrückt, gefurcht und uneben, oben am breiteften, und nach unten verdünnt; er ift feit, in der Jugend dicht, im Alter hohl, wächft einzeln, und ilt beitändig blafsgrau büffelfarben. Die Blätter ltehn in drey Reihen, die erfte Reihe hat ungefähr 45 Blätter an der Zahl; diefe hängen mit ihrer Balis am Strunk, lind fchmal, häutig, dünne, brüchig, und blais büffelfarben, etwas ins fleifchfarbene übergehend. Der H u t hat z w e y oder drey Zoll im Durchmefler, ift (ehr veränderlich in der Geltalt, convex, horizontal, nabeliörmig, häufig am Rande eingefchnitten, hin und her gebogen, zuweilen an einer Seite wie abgebrochen, beltlndig gemifcht grau, mauie-

wachfenden Blätterpilze.

±t

mauie- oder büffelfarben. Das Fleiich ift weiis und brüchig. Wenn die Blätter, der Hut oder Strunk verwundet werden, io geben fie eine milchende weiße Flüdigkeit, von fehr fcharfem Geichmack. Die Milchtropfen, wenn iie trocken werden, verwandeln (ich in ein braunes Gummi, was noch einige Schärfe behält. E r wächft hier ielten an ichattigen Stellen in den Wäldern. Der hier beichriebcne wuchs im Auguft 1787. zu Woodhoufe-Wood. Diefc Art iit fehr vom wahren A. piperitus verfchieden, fiehe I. Theil p. 40. t. 21.

69.

fimbriatus;

flipi'atus, pileo infimdibuliformi margine elegantijßme crifpato - lobato, fimbriato, tenui, albo, femitransparente> lamellis trifidis lovgijßmis angußijßmis pellucidis, flipite gracili brevi. AGARICUS

Gerandeter

Blätterpilz.

Tab. LXI.

Die Wurzel befteht aus wenigen Fafern, die aus der Baiis des Strunks entfpringen. Der Strunk ift einen Zoll hoch, glatt, dicht, Zähs, durchfichtig und fchmutzig weifs waiTerfarben. Die Blätter itehn in drey Reihen, find deutlich, iehr lang, fehr fchmal, dünne, zart, durchfichtig, zerbrechlich, grauweiislich waiTerfarben, wenn man

B 3

fie

11

Gefchíchte der um Halifax

fie Zwilchen den Fingern drückt, geben fie einen wäßriger» Schleim von iich, Der Hot ift anfangs convex, dann horizontal, zuletzt trichterförmig; der Rand ift immer wellenförmig, gelappt und kraus, etwas glänzend, bey einigen feucht phne klebrig zu ieyn, von derielben Farbe wie der Strunk, und die Blätter. Die Subitanz ift dünne, zart und halb durchfichrig. Ich habe dieien Pilz in mehreren ichattigen feuchten Wäldern um Halifax geiehn. Die hier beichriebenen Exemplare habe ich im Auguli 1787 in Stump-Wood zuNorthowram gefammlet. Die Subftanz und Geftalt untericheiden ihn von allen andern verwandten Arten diefer Gattung. Ich finde bey keinem Schriftltellcr, aufser in S t e e r b e c k s Theater of Fungußes p. 1 1 9 . hinlängliche Auskunft; 'diefer nennt uniern Pilz Aurícula leporir alba und giebtaufder i5.Kupfertafel B B . zwey Figuren davon.

70. A g a r i c u s mellis ramofis

Chantarellus; ßipitatm, decurrentibus.

Sp.pl.

laifyß.

P f e f f e r l i n g Blätterpilz. Tab.

LXI1.

Die Wurzel befteht aus zahlreichen dunkel gefärbten harten Faiern, wodurch dies Gewächs fehr feft am Boden fitzt. Der Strunk ift nach Verhältnis der übrigen Gröfse des Pilzes kurz, feft, dicht, elaftifch, öfters

wachfenden Blätterpilze.

23

ters zufämmcngedrückt oder g e f u r c h t , außerhalb goldgelb, innerhalb blaßgelb, er iit f a f e n g , und iplitterc leicht in dünne Fäden. Die Blätter lind fadenförmig, mehrmals getheilt, wie Nerven mit kriechenden A e l t e n , Tie treiben Seitenäde, welche die Zwiichenräume ausfüllen, vorzüglich aber am Rande; die Subftanz icheint diefelbe des H u t s zu feyn. Der H u t ilt unregelmäßig geftaltet, lappig, und kraus auf eine ungeftaltete A r t ; öfters geht er nur auf eine Seite, und iit verfchieden gedreht. Die Oberfläche iit glatt anzufühlen, etwas elaftifch und zerreißt in blaßgelbe Fäden. Die ganze Pflanze ilt fchön goldgelb, beym Vergeh« ichmutzig braun, und löfet (ich am Ende auf. Den jungen Pilz freflen die Schnecken und andere Infekten gierig auf. E r wird in einigen Gegenden als Speife fehr hoch gefchätzt, aber hier wird er niemals geno£ ien, ob er gleich zuweilen in g r o ß e r Menge anzutreffen ift.

71. AGir

24

Gefchichte der um Halifax

7 1 .

A G A K J C L ' S

a m e t h y f t i n u s ; flipitatus, pi-

leo .fiibcampanulato laevi, lamellis ßipiteqiie violaceis. Hudjbn Angl. 612. n, 8A m e t h y f t f a r b e n e r Blätterpilz. Tab. LXIII.

Die Wurzel ift rundlich, braun, dicker als der Strunk, und treibt zahlreiche graue wollige Faiern, die ein ichimmelartiires Anfehn haben. Der Strunk ift hohl, brüchig, öfters gebogen oder in vermiedener Richtung gekrümmt, von der Dicke einer Gänfefeder, etwas dicker unter dem Hute, in der Jugend röthlich violett, mit einem wolligen Wefen oder Pulver bedeckt, nachher wird er ichmutzig braun, gedreht, und zuweilen gewunden; er ift 4 bis 5 Zoll hoch, und öfters verwickeln iich 3 bis 4 durch die Wurzeliaiern. Die Blätter ftehn in drey Reihen, find unregelmäßig gebogen am Rande, grofs, brüchig, nicht zahlreich, an der Balis am breiteten, die iich mit Strichen an der Spitze des Strunks verlaufen, aber bey der letzten Entwickelung, wenn der Rand des Huts fich erhebet, zerbrechcn diefe Striche, und die Blätter hängen dann nur am Hut feit Sie lind übrigens violett und wie der Strunk mit fedrigem Pulver bedeckt. Der H r ift < hne Fleiich, hat 2 bis 3 Zoll im Durchmefler, erft ift er convex, dann am Rand zufammengezogen, hin und hergebogen, dann wird er unregelmäfsig horizontal, zuletzt aber kehrt lieh Der

wachfenden Blätterpilze.

35

der Rand u m , zerreißt und verwandelt feine vio» lette Farbe, in eine bräunliche Strohfarbe; am Ende fällt er ab und löfet lieh in eine trübe braune Gallert auf. W ä c h l l vom Auguft bis November in feuch* ten, fteinigten Holzungen um Halifax.

fiipitatus, pileo convexiufculo carneofufco, lamellis convexis dißantibus incarnatis pulvernlentis, ßipite longo. Hiidfon Angl. 616. n. 26.

72.

AGARICÜS

farinaceus;

Mehliger

Blätterpilz.

Tab. LXIV.

Die Wurzel iil zuiammengedrückt, unregelmäßig, etwas dicker als der Strunk, ichmutzig braun, harr, feile, und hat fchimmlichte graue Faiern. Der Strunk iit gebogen, am dünnlten in der Mitte, hohl, mit einer engen R ö h r e , fchrftutzig bräunlich fleifchfarben, theilt fich leicht in Fafern, und hat 3 bis 4 Zoll Höhe. Die Blätter ftehn in drey Reihen, find nicht zahlreich, grois, und brüchig. Die erlte Reihe enthält 20 Stück, fie find an der Kante hin und her gebogen, ichmutzig bräunlich fleifchfarben, und lind •zugleich mit dem Strünke von einem mehligen blafsgrau fleifchfarbcnen Pulver bedeckt. Der Hut ift convex, anderthalb Zoll völlig ausgewachfen im Durchmefler, der Rand hin und her B 5 gebo>

26

Gefchichte der um Halifax

gebogen, wie die andern Theile bräunlich fleiichfarben, nicht bepudeit, auf der Oberfläche weich, wie feuchtes wolines Tuch anzufühlen, dünne, wäiTerig, durchfcheinend, und beym Abfallen und Vergehn ganz fchmurzig braun. E r ift hier nicht häufig, den gegenwärtigen habe ich zu Old-Lane-Wood bey Halifax gefammelt; ich habe ihn auch zu Woodhouie-Wood und in den Pflanzungen um Fixby-Hall gefehn. Der Geilalt nach gleicht er fehr dem A. amethyfiima. Ich kann aufser der Farbe keinen Unterichied finden, und bin fehr geneigt, ihn eher für eine Abart zu halten, aber da ihn einige Schriftfteller als eine beiöndere Art betrachten, habe ich mir die Freyheit genommen, ihm einen Platz in dieiem Werke zu

73.

AGARICUS

equeftris;

ßipitatus,pileopal-

Udo, difcoflellatim luteo> lamellis fulpbureis. Sp. PL 1642. n. 13.

Stern

Blätterpilz. Tab.

LXV.

Die Wurzel ift hart, braun, kugelrund, mit aahlreichen braunen haarförmigen Faiern, und treibt nur einen Pilz. Der Strunk ift dunkelgelb, aufrecht, glatt, cylindriich, hohl, 4 Zoll hoch, dünne, zart, theilt fich leicht in glänzende gefchmeidige Fafern; die Röhre ift innerhalb faierig oder wollig. Die

w a c h f e n d e n Blätterpilze.

27

Die Blätter ftehn regelmäfsig in drey Reihen, find halbeyförmig, an beyden Enden verdünnt, hängen nicht am Strünke, find zahlreich, dünne, biegiäm, zart und blaßgelb, ins graue übergehend. Der Hut ift erft eyförmig, dann convex, zuweilen mit einer ftumpf vorgezogenen Spitze, von Farbe gelb ins bräunliche fallend, und etwas dunkler an der Spitze. In der Jugend ift er klebrig, nachher trocken und glatt, beyrn Vergehri wird der Rand dunkler, welche Farbe fich nach dem Mittelpunkt zu ausdehnt, und eine Art von Stern mit zehn bis zwölf Strahlen bildet, zuletzt wird er ganz dunkel, fällt ab, löiet iich auf, und dieies alles geichiehtin zwey Tagen, von der erilen Ericheinung an gerechnet. Y/ächft im Julius und Auguft auf Wiefen und Triften um Halifax. Diefer Pilz kommt dem A. clypeatut nahe, und ift vielleicht nur eine Abart deflelben.

74. AGA-

Gefchichte der um Halifax

conico öbtufo, colore vario einereo, grifeofivenigro, lamellis trifidis,ftipitefiliformi.

74. A

G AR ! cus

v a r i u s ; fiipitatus, pileo

Abändernder Tab. LXVI.

Blätterpilz. Fig. I.

t)ie Wurzel befteht aus einem hartenKnoll, von Oer Größe eines Senfkorns, mit zahlreichen kurzen J'afern. Der Strunk ift cylindriich, hohl, von der Dicke einer Schwalbenfeder, weiis, nach der Wurzel zu dunkler, und 3 bis 4 Zoll hoch. Die Blätter ltehn in drey Reihen, verlaufen fich an der Baiis in eine Spitze, und die erfte Reihe derielben hängt durch kleine Striche am Strünke. Der Hut iit gewöhnlich grau, ändert aber fehr in der Farbe ab, ilt zuweilen afchfarben, ichmutzig blaßbraun oder gefertigt ichwarz. E r wächft im Odtober zwifchen dem Gräfe auf Triften.

75- AGA-

wachfenden Blätterpilze. 75.

AGARICUS

29

cufpidatus; fiipitatus,

conico acuto rubro-fufco, lamellis fubfufcis baß anguflatis, flipite fiflulofo. Zugefpitzter Tab. L X V I .

Blätterpilz. Fig. II.

Die Wurzel ift ein runder ftarker Knoll, der mit zahlreichen Fafern verfehn ift. Der Strunk ift cylindriich, glatt, aufrecht, hart, bräunlich, 4 oder 5 Zoll h o c h , hohl, mit einer engen R ö h r e , und theilt fich leicht in feine Fafern. Die Blätter ftehn in drey Reihen, find blaß ichmutzig braun, dünne, biegfam, und an der Ba« üs verdünnt. Der Hut ift fpitzig kegelförmig, der Rand ift ganz, die Fläche glatt, üidenartig anzufühlen, fchön röthlich braun ins zimmtfarbene fallend. W ä c h f t auf Brachfeldern,' w o das Unkraut verbrannt i f t , und in Wäldern, VVQ man Holzkohlen geichwählt hat.

76.

AGA-

30

Gefchichte der um Halifax

ßipitatus, pileo convexopallido liiteo, lamellis trifidis numerofis profundis,flipitefolido fragili, annulo fugaci.

76.

AGARICUS

durus;

Harter

Blätterpilz.

Tab. LXVII.

Fig. I.

Die Wurzel belteht aus zahlreichen Fafern, die aus dem harren zuiammengedrückten untern Theil des Strunks entfpringen. Der Strunk ift rund, dicht, zwey Zoll hoch, und blais weißlichbraun. Der Ring ilt iehr zart, weiß, und verichwindet in der Jugend des Pilzes. Die Blätter find iehr zahlreich, tief, halbeyförm i g , regelmäßig in drey Reihen geitellt, iehr dünne und blaßgrau. Der Hut ilt convex, eben und glatt, fowohl am Rande als auf der Fläche, blaß ichmutziggelb, und wie Pergament anzufühlen. Der ganze P i l i ift hart und brüchig.

7 7 . A«A*

wachfenden Blätterpilze. 77-

AGARICUS

31

aurantius; flipitatus, pileo

convexo viftido aurantio, lamcllis luteis, fli~ pite nudo. Lightfoot Scot. 1025. Pomeranzenfarbener Tab. LXVII.

Blätterpilz.

Fig. II.

Die Wurzel iil harr, zuiammengedrückt, braun, mit wenigen Fafern. Der Strunk ift öfters zuiammengedrückt und gekrümmt, er ill hohl, dünne, zeriplittert leicht, hat innerhalb eine gelbe und aufserhalb eine orange Farbe. Die Blätter itehn in drey entfernten Reihen, find zart, an der Baiis ichmal zugeipitzt, und an« dem vom blaßgelben ins orange ab. Der Hut ilt unregelrnäfsig kegelförmig oder convex, brüchig, klebrig, in der Jugend ichön kirfchfarben, im Alter aber bläfler. E r wächlt häufig um Halifax auf dürren unfruchtbaren Triften.

7 8 . AGA-

32

G e f c h i c h t e der u m H a l i f a x laceratus; fiipitau/s,pileofubconico paltide flavo, margine lacerato, lamelIis trifidis latijfimis bafi angufih, fiipite fifinlojo contorto.

78-

AGAHICUS

Zerriffener Tab.

Bliitterpilz. LXVIII.

Die Wurzel beilehr, wie bey den meiften übrigen, aus büichlichten, dünnen, weichen Faiern, die an der Baiis des Strunks entfpringen. Der Strunk ift von der Dicke des kleinen Fingers, blafs, dünne, öfters zufammengedrückt, gefurcht, oder gedreht, 3 bis 4 Zoll hoch, und ipaltet lieh leicht in dünne Fäden. Die Blätter find unregelmäfsig in drey oder jzwey Reihen geordnet, fxe find fehr breit nach aufc ien, laufen an der Bafis ipitzig zu; an der Kante find iie gebogen, fie find zart, weich, blafs gräulichgelb oder primelfarben; zwiiehen den Fingern gedrückt geben fie-einen ichlüpfrigen nicht übelriechenden Schleim von fich. Der Hut iit ftumpf kegelförmig, blaßgelb, trokken, glatt, ieidenartig glänzend; wenn er vollkommen ausgewachien ift, ipaltet der Hut vom Rande nach dem Mittelpunkt z u , und wird zuletzt horizontal , er hat kein Fleiich und löfet fich beym Vergehn auf. Er wächlt feiten um Halifax auf dürren Dämmen und unfruchtbaren Triften. Obgleich dieiem Pilz bisweilen die dritte Reihe fehlt, io will ich ihn doch zu denen mit drey Reihen brin-

wachfenden Blätterpilze.

35

bringen, weil ich mehrmalen 3 als 2 gefunden habe; einige haben mehr oder weniger als drev Reihen, und zuweilen auch alle drey Reihen vollltändig.

79. A G A R 1 c u s mammofus; fìipìtatm, pìleo convexo acuminato grifeo, lamellis convexis grifeis crenatis, fiipite nudo. ¿¡¡p. i7. 11. / f . Zitzenförmiger Blätterpilz. Tab. LXIX. Die Wurzel befteht aus fchwarzen harten Fa* fern, die aus der ltumpfen Balls des Strunks entipringen, und hat nur einen Strunk. Der Strunk ift aufrecht, rund, hart, feile, dicht, oben graubraun, unren nach der Wurzel zu bleicher, einen halben Zoll dick, 4 bis $ Zoll h o c h , innerhalb weiis, und theilt iich leicht in feine Faièrn. Die Blätter Itehn in drey Reihen ? find fehr breit, durchfcheinend, bla£, fchmutzig gräulich* fleiiehfarben, halbzirkelförmig, mit der Balis nicht den Strunk berührend, an der Kanre wellenförmig, Und an der Bads eingekerbt. Das Exemplar, was ich jetzo habe, hat an der Bafis der eilten Reihe Blätter einen Zahn* denen der zweyteft und drirC ten

34

Gefchichte der um Halifax

ren Reihe fehlt e r , aber lie find etwas wellenförmig. Der Hut ill: c o n v e x , endiget ilch in eine nabeiförmige Spitze, iit dunkelgrau-röthlichbraun, wie wollenes T u c h anzufühlen, drey Zoll im Durchlneifer, wenn er vollkommen ausgewachien i i t , ohne Fleifch, ausgenommen an der nabeiförmigen Spitze, und löfet iich beym Vergehn auf. Ich traf dieie A r t den ilten September 1787in B r a c k e n - B e d - W o o d bey Halifax*

80.

AGARICUS

nuceus; ftipitatus, pileo glo~

bofo caßaneo, marghie lobato incurvo, lamellis trifidis undulatis, flipite gratili albo ßflulofo. Hafelntifs-Blätterpilz. Tab.

LXX.

Die Wurzel ilt ein harter Knoll, mit grauen ichimmlichren Falern verfehn. Der Strunk ift aufrecht, - hohl, ichmutzig w e i ß , an der Wurzel von der Dicke einer Krähenfeder, nach oben zu nimmt er allmählig ab, vier Zoll hoch, dünne, zart, und theilt iich leicht in kurze glänzende Fäden. Die Blätter ftehn in drey Reihen, find breit, dünne, etwas wellenförmig am Rande, und berühren

w a c h f e n d e n Blatterpilze.

35

ren mit ihrer Bnfis den Strunk; die Stibftanz ift dünne, zart, und die Farbe ichön blaßbraun. Der Hut ift von der Geilalt und Farbe einer Hafelnuis, die Spitze nabeiförmig, der Rand gelappt, ltark nach innen gerollr, dafs er den Strunk erreicht, oder doch nur wenig abfteht; die gegeniiberllehende Lappen paffen genau in eiriander und decken fich. Er hat kein Fleiich, ilt glatt, trokken, biegfam, und ieidenartig glänzend. Dieie Art wuchs im Oitober I7B7- häufig tnter jungen Fichten in der neuen Schonung bey Mount Pellöh; ich habe fie auch an andern Orien auf dürrem unfruchtbaren Boden zwifchen Heidekraut (Erica vulgaris), und ftachlichten Giniter (Ulex europaeus) geiehn;

C I

%t. A G A *

36

Gefchichte der um Halifax

A G A R ! c u s aquofus ; fiipitatus,pileo campaMilato obtufo fujco fiavejceme, lamellis atro - grifeis, flipite fißulofo grifeo vittojo. Jtiudfon angl. 61$. n. 36.

GL.

W ä f s r i g e r Blätterpilz. Tab. LXXI.

Fig. I.

Der ganze Pilz ift in feiner Jugend mit einer weichen wolligen Haut bedeckt, die, wenn er die Hälfte feines Wachsthums erreicht hat, zerbricht und abfällt, zuerft löfet iie fich vom H u t e , bleibt aber länger am Strunk, der dadurch ein wolliges Aniehn erhält. Der Strunk ift einen Zoll hoch, hohl, und ichmutzig weiis. Die Blätter ftehn in drey Reihen, find anfangs weiß, werden aber beym Vergehn braun. Der Hut iit klebrig, glockenförmig, unrein gelb, glatt. Die ganze Pflanze iit zart, wäfferig lind durchfcheinend. Im Jahre 1784- wurden mir von dieier A r t auf ein Stück faulem Holze ausgewachfene Pflanzen gebracht, die unterhalb den Quellen des Stroms E l m - C r a g g - W e l l zu Bell-Bank bey Bingley geiammelt waren, und im April 1788- iahe ich fie an demielben Orte in allen Entwicklungsgraden.

Halbe

wachfenden Blätterpilze.

37

H a l b e B l ä t t e r p i l z e , d i e k e i n e n S t r u n k in der Mitte

haben.

fubßipitatus, pileo albido laevi, lamellisfiibfimplitibuspallidis, fiipite laterali. Hudf. angl. 624. n. 57.

82. A g a r i c u s

lateralis;

Seitwärtsftehender Tab. L X X I .

Blätterpilz.

Fig. II.

Diefer Pilz hängt bisweilen durch die Seite des Huts feile, zuweilen hat er einen kurzen Seirenftrunk, der auf faulen Aeiten und Stämmen von Bäumen tteht. Der Hut iit convex, glatt, ichmutzii» gelb, einen bis z w e y Zoll im Durchmefler, zähe und elaitifch. Die Blätter find in der Jugend einfach, im Alter zweytheilig, zahlreich, zähe, und blais bräunlichgelb. Die zweyte Figur der 7 1 . Kupferplatre (teilt den Pilz genau fo v o r , wie ich ihn im Augutl 1 7 7 9 . auf einen trocknen Rüiterftamm traf.

C 3

«3- AGA-

38

Gefchichte der um Halifax

8 3 . A G A R I C U S b e t u l i n u s ; acaulis coriaceusy villofus margine obtufo, lamettis rapioßs anaßomojafitibus. Sp. pl. ititf.

Birken -Blätterpilz. Tab. LXXII.

Fig. J.

E r hängt am faulen Holze und zwar bald mit einer Seite des Huts, bald aber, was gewöhnlicher ift, durch einen kurzen Strunk , f der fich allmählig in die Subftnnz des Huts ausdehnt. E r wächft einzeln od?r in über einander liegenden Haufen. Der H u t ill: halbkreisförmig, fall wie das Blatt der Soldanella alpina gehaltet, mit fchmutzig gelber wolliger Oberfläche; der Rand ift ftumpf und abwärts gerollt, Die Blätter find fehr zahlreich, dünne, ichmal, mehrmals in zahlreiche, kaum bemerkbare Aefte getheilt. Bey den alten Pflanzen ift der Rand zuweilen gelappt und zerriflen; die Farbe wird dann dunkelbraun. Seine Subftanz ift zähe, elaftifch, und er bleibt das ganze Jahr. E r wächft in Woodhoufe-Wood u. f . w.

84. AGA-

wachfenden Blätterpilze. 84. A G A R i c u s parvis

niveis

minimus

flabellatus; fimplicibus

albus.

aeaulis,



Amanita

39 lamellis fejßlis

Hall. hiß. 2335.

Fächerförmiger Tab. LXXII.

Blätterpilz. Fig. II,

E r hängt Co eben, wie die Schale einer zwey* fchaligen Muichel an aenStängel vertrockneter Pflanzen oder Grasblättern an feuchten dumpfigten Orten. Die Oberfläche iffc anfangs convex, mehr ausgewachien icheint fie wollig, völlig ausgewachfpn ilt fie falt flach und fächerförmig. Die Blätter iind nicht zahlreich, entfernt und einfach. Die ganze Pflanze ift weifs, zart, wäflerig und durchicheinend. Dieien hier abgebildeten habe ich im Sppt. 1 7 7 7 Z u K e b r y o d - W o o d inSoyland bey Brook gefammelt, ich habe ihn auch an andern ähnlichen Orten gefehn. acaulisereäusplanus,

85. A G A R I C U S p l a n u s ; lamellis trifidis F l a c h e r

lanceolatis, Blätterpilz*

Tab. LXXII.

Fig. III.

E r iil halbkreisförmig, am Rande ausgebogen, glatt, bräunlich mauiefahl, mit 3 bis 4 dunkeln concentriichen Strichen am Rande gezeichnet. Die Blätter ftehn in 3 Reihen, find dünne, biegfam, weich, zart, lanzettenförmig, und mit dem Hute von gleicher Farbe. V o n diefem Crewächfe fand ic]i im Oftob. 1787» einige Stück aufrecht auf der Erde auf einem feuchC 4

ten

4 0 Gefch. der um Halifax wachf. Blätterp. ten Felde am- F u ß w e g e der von Eiland nach MillsBridge fahrt.

acaulis, lamellis labyrinthijormiiiis. Sp. pl. ifyS-

§ 6 .

AOARICUS

quercinus;

E i c h e n - Biätterpilz. Tab. LXXIII.

Diefer Pilz ill in der eriten W a c h s t h u m s - P e riode kreisförmig ( a . b . ) , flachwachfend, und hat die Eiärrer nach oben gekehrt. Die Blätter find zu der Zeit deutlich und äitig, an den Seiten aber durch Queeräfte, die man (chwerlich mit bloßen Augen bemerken wird, vereinigt. Wenn er im Wachsthum zunimmt, trennt lieh die am Holze feiHitzende haarige Seite (c.) nach und nach, und bekommt eine horizontale Richtung. Unterhalb der horizontalen Fläche nehmen die andern Theile (d.) z u , und dienen zur Balis. Mit der Zeit werden die Queeräfte gröfser, eben io hoch wie die Blätter, füllen die Zwiichenräume, und verwandeln die Blätter in längliche Löcher. E r ändert in der Gröise von 3 bis 1 0 oder 1 2 Zoll im DurchmeiTcr, iit perennirend, holziger Natur und brauner Korkfarbe; wenn er alt ift wird die Oberfläche glatt (e.), und die concentriichen Ringe find mehr hervorliehend. Dies Gewächs macht gleichiäm den natürlichen Uebergang von den Blätterpilzen zu den Löcherpilzen, und kann mit gleichem Recht zu dieien und zu jenen gebracht werden. En^e der Blätterpil?e,

Ver-

41

V

c r f u c h einer

methodifchen Anordnung der Blätterpilze mit

den C i t a t e n

d e r S c h r i f t f t e l l e r *).

Blätterpilze, die einen Strunk in der Mitte haben (JtipiiatiJ, und deren Blätter äitig find. A g a r i c u s Ckantarellus, Tab. 62. angl. 609. A.

infutidibuliformis, Tab. 3 4.

Linn. Sp. PL 1 6 3 9 . Bulliard 208.

Ray. 19.

Hudf. Schaef-

fer 243. 2 1 2 . A.

fiycratus, fer 97.

Tab. 2 1 . Sp. PI. 1 6 4 1 . Hudfon 6,13. Haller 23 39. Battarra T. 19. A.

C s

Schaef-

Blätter-

« ) Die kurze Befchreibung, welche der Verfafler in englifcher Sprache bey jeder hier bekannten A>t giebr, habe ich, um alle Wiederholung z u vermeiden, und weil ich, wie fchon ofte ift bemeikt worden, am Ende eine Ueberficht aller abgehandelten Pilse geben will, hier nicht üb rfetzt.

Die Ordnung aber, wie Wer die Pilse aufgehellt werden,

ilt fchr l c h ö n , u n d durfte deshalb nicht wegbleiben.

Arm.d. Utberf.

42

V e r f u c h einer method. Anordnung

Btätterpilze, die die Blätter in einer einfachen Reihe haben. Agaricus integer, T a b . i . liiit. 2 3 7 3 . A . trilcbus,

Hudfon 611.

Hall,

T a b . 98.

A. conftrtuf,

Tab. 18.

A . fulhtas,

Hall. hiil. 354?-

Tab. 20.

A . exftiuBorius, ler 2342. A. Itiridas,

Sp. PI. 1640.

Bulliard 88.

Scop. 1 4 S 3 .

T a b . 24. Sp. PI. 1643. Battarra T . 27. H.

Schaeff. 100,

Hudfon 617.

Hal-

Tab. 25.

A . domcßkus,

T a b . 26.

Schaeffer 1 7 .

A . fittietarius, Tab. 44. A. ßr intus ^ Tab, 54. fung. T . 67. 6*.

Vaill- parif. T . 1 3 . f. Hudfon 6 1 7 .

Ii.

Schaeffei!

A . lutetn, Tab. 50. A . radiatus, T a b . 39. Hudf. op. 6 2 1 . Ich glaube dafs dieCitate von Plukenet und Ray zu Hudfons tencllus nicht gehören, da fie offenbar einen Mucor bezeichnen. A. Clavus,

Tab. 39.

A. umbcllifirus,

Hudf. 622,

T a b . 99.

Blätterpilze, welche die Blätter in zwey Reihen haben. Agaricus laricinus, Tab. 19. Schaeff. T . 25. 74, T . 1 1 . B. C. E. F. Haller hift. 244 5A. politr.s, Tab. 3o. Ray p. 6. n. 30. A . rigidui.

T a b . 43.

CurtisT. 309. Schaeff. T . 1 . Steerbeck T . 20. G.

Hall. 3444.

Schaeff. T . 87.

A . campanulatus, T a b . 3 1 . Gep. T . 75. f- 6. fi. Atidrofaceus, fynopf. 9.

Battarr»

Sp.PI. 1 6 4 3 .

T a b . 32. Sp. PI, 1644. Haller 2 3 5 1 .

Hudfon 618. Hudfon 6 4 1 ,

Mich. Ray Agari-

der Blätterpilze. Agaricus Candidus, T a b . 59. Hall. Hiit. 9348.

Hudfon 63®.

43 Ray fya. T . 1. f, 3»

M i c h . Gen. T . 7 4 . f- 7-

A . cburneus, T a b . 4,

Vaill, parif, T . 1 1 . f. aa.

Blätterpilze, deren Blätter in drey Reihen ftehn, und die eine W u l t t upd Ring haben. Agaricus mufearius, T a b . 27,

Sp. PI. 1640.

Die Blätter diefer

Art itehen in z w e y Reihen, doch habe ich zuweilen einige Blätter unregelmäfsig eingemifcht g e f e h n , w i e bey denen die drey Rf-ihen h a b e n , und ich habe fie daher lieber unter diefe Abtheilung bringen w o l l e n . A . nobilis, T a b . 46. A. vcrrucoßis,

Steerbeck 2 1 5 . T . 22. F. C.

T a b . 47.

Hudfon 613,

SchaefFerT. 9 1 .

Mich.

Gen. T . 78. f. 2. A . vernalis, T a b . 48. vileofus.

Bulliard P. 10S.

SchaefFer 241. fed non

Hall. hiit. 3353.

Blätterpilze, die eine W u l l t aber keinen Hing haben. Agaricus puhinatur,

T a b . 49,

Blätterpilze, die keine W u l i t , aber einen Ring haben. Agaricus awiulatus, T a b . 23. t. 7. F. A. A . crißatui,

T a b . 7.

A . villofus,

T a b . 42.

A . pompatus,

Hall. hiit. 2 3 7 1 .

Ray f y n . 4. A g . procerus.

T a b . 5.

Steerbeck 77,

Hudfon ö ü ,

Ich finde bey keinem Schriftfleller *t-

w a s über diefe Art. A . caflanetis, T a b . 10,

Ich finde keine fchickliche Synonymie

zu diefen». A . ii-regtdaris, T a b . 1 ? .

Bulliard T . 268. Agari»

44

VerÎuch einer method. Anordnung

Agaricus elaßicus, T a b . 1 6 .

Ray f y n . 5. n. 23.

Hall. hift. 4439.

Scopoli 1 4 6 8 . A . durus, Tab. 67. A . fajcicularis, f. 1.

Tab, 29.

Flor. Dan. t. 890.

Bulliard 1 7 8 .

Hudfon 6 1 $ .

Schaeffer T . 49. R a y P. 9. n. 50,.

Steerbeck T . 25. F. A. camycflrir,

T a b . 45.

Schaeff. T . 3 3 . A. violaccuf,

Spec. Plant. 1 6 4 1 .

Hudfon 6 1 0 .

Hall. hiit. 2443.

Tab. 52.

Sp. pl. 1 6 4 1 .

Hudfon ä i i .

Haller

hift. «455. A. ciliaris,

Tab. 53.

A. clyfeatus,

Iii es des Linné Ag. feparatus?

T a b . 57.

Blätterpilze ohne Wulfl und Ring. Agaricus aquofus, T a b . 7 1 .

Hudfon 691.

Vaill. parif. T . i s .

Fig. 5 5. A. •plumofus, T a b . 3 3 .

Ich finde über diefen Pilz keine Nach-

richt. A. croccus, Tab. 5 1 . A. /ai«/, Tab. 2. A. lactifluus, T a b . 3.

Hudfon 6 1 4 . n. 1 4 .

A. denticulatus, T a b . 4.

Ich finde keine Befchreibung die da-

mit übereinkommt. A. répandus,

Tab. 6.

A> cortiucopiotdes, A. deliciefus,

Tab. 8.

Tab. 6.

A. membranacms,

Hudfon 613.

n. 1 3 .

Tab. 1 1 .

A . caeruletts, Tab. 1 2 .

A. viridis, Hudfon 614.

Hall. hift. 2444.

Steprbeck T . 5. Fig. C. A. ferratus,

T a b . 14.

Ich finde keine Nachricht von diefer

Art bey den Schriftftellern. A. concimtus, T a b . 1 5 . A . umbilimus,

Tab. i j .

Schaeff". T . 1 4 .

Hall. hift. 3 3 8 1 .

Sçhaeff. T . 3 ? . Agari-

der Blätterpilze. Agaricus cinnamomcut,

T a b . 23.

45

Hall. hift. 241S.

A. ekpkaminus, T a b . 2 g. Ich finde w e d e r ß e f c h r e i b u n g noch Figur bey andern von diefer Pflanze. A. fijjus, T a b . 35.

Ich finde kein paffendes Citat.

A. rubens, T a b . 36. Mir ift w e d e r eine treue ßefchreibung noch Figur diefer Art b e k a n n t . A. tenuis, Tab. 3 7.

Bulliard T .

A. mollis, Tab. 40. A. tortilis, T a b . 41. T . 330. A.

Agar, fragilis, Hudfon 620.

T a b . 41.

-purpureas, Pflanze.

A. cefpitoßis, T a b . 4t.

Ich

weifs

kein

Citat

Schaeffér für

diefe

Vaill. Parif. T . 11. F. 11.

A. atro-rufus, T a b . 5 1 . Schaeff.234. Ray fynopf. P. 8, n . 4 1 . Gled. fung. p. 127. n, 25. Var. H. A. adfcendens, T a b . 55. fluus ? A. fulvus,

T a b . 56.

Iii er eine Abart von Agaricus lafli-

Mir ift kein Citat dazu bekannt.

A. peronatus, T a b . 58. Pflanze.

Ich finde keine Nachricht über diefe

A. fordidus, T a b . 59. Dickfon crypt. p. 16. T , 3. fig. 1. fynopf. P. 6. N o . 27.

Ray

A. actis, T a b . 60. A. fimbriatus, T a b . 61. A. ametkyflinus,

Sp. pl. 1642.

T a b . ¿3.

A. farinaceus, T a b . 64. hift. 2436. A. equeflris, T a b . 65. A. varius,

Steerbeck T . 15. B.

T a b . 65.

A. mammofus,

Hudfon 619,

Hudfon 612. Hudfon 616.

Hudfon 616.

Scopoli 1530.

Hallst

S p . p l . 1643.

Tab. 66,

A. cufpidatus, A. auratitius,

T a b . 66. T a b . 67.

Lightfoot 1035.

A. laceratus, Tab. 68. A. nuceus, T a b . 70.

Blätter*

4 6 Verfuch einer meth. Anordn. d. Blätterp Blätterpilzej die keinen Strunk in der Mitte haben. Agäricus lateralis, Tab. 71. Hall. hift. 2337.

Hudfon 614.

Ray fynopf. 25

/i. betulipttf, Tab. 72-. Sp. pl. 1645. Hudfon < s j . Ray fy tiopf. 24. Hall. hift. 2331. A. flams, Tab. 72. Hall. hifE. 2334; A. flabellatus, Tab. 72. Hall. hift. 2335. A. quereimu, Tab. 73- Buliiard 352. ßattarra t. 38. G,

47 —a

G e f c h i c h t e der

um

H a l i f a x

w a c h f e n d e t t

L ö c h e r p i l z e *

obliquus; acaztlislignofus, po~ ris obliquis roflratis inaequalibw, baß adhae* rentibus — Agaricus acctidis coriaccus, la* mellis fimplicibiis finuatis. Hudfon 623. Agaricus coriaccus longijfimus pcciivatim in ferne divijus. Ray Synopf. P. 25. No. 26. T. /. F. y.

87-

BOLETUS

Schiefer Löcherpilz. Tab. LXX1V.

E r befteht aus einer großen Anzahl ichiefer un-' gleicher Röhren, die gemeinichaftlich bis an ihre Baiis zufammenlaufen, und eine harte^ holzige oder lederartige Krufte bilden, welche mit ihrer ganzen Breite feit an abgefallenen verfaulten Baumzweigen hängt. Diefe Mafle verbindet fich mit der Subltanz der abgeworbenen Borke, fo dafs fie gana

48

Gefchichte der um Halifax

ganz unzertrennlich mit ihr vereinigt iit, wie dieies die obere Figur « zeigt; iie iit io ra t der Subftanz, worauf iie iteht, vereinigt, daß fie einen Körper mit dem Holze auszumachen fcheint; bisweilen trennt fie iich von der Borke. Er wächft von verfchiedener Gröise und Geftalt, zuweilen oval, aber häufiger von unbeltimmter Geltalt. Die Röhren find am Rande kleiner, ichmutzig von Farbe, fchnf geftellt, meittens zuiämmenlaufend > abgebrochen auf einer Seite; fie nehmen gewöhnlich der Länge nach vom Rande Zum Mittelpunkt zu. Die Farbe ändert von weiis ins gelbliche zu verfchiedenen Mifchungen von braun ab, und wird beym Vergehn ichwarz. Ein kleiner Theil dieies Pilzes iit bey Figur c etwas vergrößert vorgeftellt. Wächft um Halifax in verfchiedenen Wäldern und iit perennirend und bleibend.

88. Bo-

wachfenden Löcherptlze. GG. B O L E T U S

49

tenax; acaulis fuberofus imbri-

catus flatus laevis, poris mimitis teretibus. Lighifoot Scot p. 1031. — Boletus acaulis. coriaceus convexus lobatusfiavuslaevis, poris tenuijßmis. Hudjoti Angl. 625. Schaejfer fimg. 131. Zäher

Löcherpilz. Tab. L X X V .

E r wächft horizontal an den Seiren der Bäume, auf lebendem Holze in Höhlungen ; die durch das Abichneideii der Aeite oder andere Z u f ä ; l e hervorgebracht find; zuerft ilt er ein ungleich aufgeichwoilener Haufen von gemiiehter Farbe, beym fernem Wachsthum fängt er an iich in dichren zähen übereinander liegenden Lappen Zu enrf-ilren, welche fich bedecken, fait in der Länge gleich find, an der Baiis feftfitzen, und in eine Subltanz Vereinigt find.' Die Oberfläche ift c o n v e x , weich und glatt anzufühlen, gelbbraun, bald etwas bläiier, bald von röthlicher Farbe. A u f der Unrerieite find die Lappen nach der Bafis zu convex, nach der Spitze zu flach. Die Subftanz ift während des Wachstliums Zähe und lederartig, getrocknet aber leicht, hart und brüchig; beym Vergehn löiet er fich auf Die Rohren find cylindrifch, zahlreich Und gelb. E r ift in hiefiger Gegend ein feltener Pilz, der hier beichriebene wuchs im A u g u f t 1786. in dem kleinen W a l d zu Shibden-Hall bey Halifax» D

89. Bo-

50

Gefchichte der um Halifax

89. B O L E T U S elegans; acaulis lobatus coriaceus, lobis linguiformibus. Schöner

Löcherpilz.

Tab. LXXVI.

Dieier ichöne Pilz wächlt in aufrechter Stellung, er befteht aus 1 0 oder 1 2 Hauptlappen, die nahe an der Wurzel in eine Art von unregelmäßigen fchwärzlichen Strunk von harter zäher Subltanz bilden, die Hauptlappen werden nach der Spitze zu immer breiter, und find in 3 bis 4 rundlich - zungenförmigc, ftumpfe, etwas am Rande gebogene Lappen zercheilr. Die Haupteinichnitte oder Lappen in der Mitte find die kürzelten, die am Rande am längtten, io dais das Ganze eine trichterförmige Geltalt hat. Die Oberfläche fleht jichuppig aus, ift aber glatt, iammtartig anzufühlen, und ändert vom dunkelbraunen ins zimmtfarbene ab. Die Röhren ( B ) find klein, iehr zahlreich, die Oefnungen rund und weiis; bey dem jungen Pilz find fie mit einem fammtartigen weißen Staube bedeckt, aber wenn man ihn ganz leile berührt, iö wird er blafsbraun. Die innere Subitanz (A) ift dünn, w e i ß , fehr zähe, und läßt lieh von der Spitze bis zur Balis leicht in feine Fäden theilen. Die Fäden, wenn fie unter der Abtheilung gereirzt werden, machen den Muskelfaiern ähnliche Bewegungen. Dieier Pilz wuchs im Auguli 1 7 8 6 auf Stücken einer faulen Rüfterwurzel zu Croß-Field bey Halif a x , und war im Julius 1788- noch auf demielben Fleck.

wachfenden Löcherpilze.

51

Fleck. Ich finde bey andern Schriftstellern keine Befchreibung und Figur von dieier Art. Die Figur bey B a t t a r r a T . 34. fig. B , die H u d f o n bey feinem fioletiu coriaceiv cirirc, gleicht einigermaßen meiner Pflanze. H u d f o n s ß. corwceus ilt mit meinem B. tenax einerley, aber mein B. tenax und elegant find verichiedene Arten.

90.

BOLETUS

fquamofus; fitbacaulisplaniuf-

culus lacerato -fquamofus flavefeens, poris tetragonis. Hudfon Angl. 616. — Boletus juglandis. Schaejf. fung. T. 101.102. Auriculaflammeamalchi. Steerbeckfung. P. 105. T. 13.14. Fig. omnes. Schuppiger

Löcherpilz.

Tab. LXXVII.

E r wächft an den Seiten der Bäume in einer hängenden Richtung, bisweilen in grofsen über einander liegenden Haufen von verfchiedener Gellalt, von 6 bis 12 Zoll im Durchmefler, und hängt mit einer Seite ohne ßchtbaren Strunk von den Stämmen der Bäume, bisweilen hat er aber eine ilchtbare Wurzel, wie der, den ich hier vor mir habe. Die Wurzel beitehtaus einem rundlichen Klumpen, von der Gröise eines Katzenkopfs, ift feft, dicht, zähe, innerhalb vveiis, äußerlich dunkelbraun, wenn fie verwundet wird, io giebt fie eine durchßchtige Flüfligkeir, von icharfem Geichmack, von lieh, von D 2 der

52

Gefchiclite der um Halifax

der Wurzel an zieht iich der Strunk einer Hand breit zuiammen, und nachher dehnt er iich allmählig in die Subftanz der Pflanze aus. Die Oberfläche ilt blafsgelb mit zahlreichen federartigen Schuppen, die auf der Oberfläche unregelmäßig kreisförmig vertheilt find. Die Wurzel hat einen Hauptpilz und zvvey kleine, die am Strünke enripringen, wie uniere Figur zeigt. A u f d e m b r e i teften Theil mifst der gröiicfte, von einer Seite zur andern, 22 Z o l l , und von der Bafis bis zur Spitze 24 Zoll. Die innere Subftanz ift weiß, fchwammig, und wird gierig von Iniektenlarven verzehrt. Die Löcher find breit, eckig, von ungleicher Z a h l ; die Röhren find kurz und feicht. Diefer Pilz wuchs den 24. Julius 1 7 8 7 an einer Eiche zu Skircoat bey Halifax.

91.

BOLETUS

albus; acaulis pulvinatus lae-

vis,poris oblongis. Hndfon 616. — Boletus acaulis pulvinatus laevis, poris oblongis et rotundis. Lightfoot Scot. 1036. — An Polyporusfejfilis convexo - planus farinofus. Haller hift. 2281? Weifser Löcherpilz. Tab.

LXXVIII.

Die Pflanze hängt mit ihrer Bafis dicht über der Wurzel abgeftorbener Pappeln feft. Der

wachfenden Löcherpilze.

53

Der Hut ilt oben convex, an der Bads einen Zoll dick, und dünner nach dem Rande zu; der convexe Thcil nach der Wurzel zu ift röthlich, der übrige rein weiis, und hat das Aniehn von zerriebenem Kalk. Wenn man einen Tiieil der Oberfläche vergrößert, ilt er mir kurzer fammtartiger,icidenartig-glänzender Wolle bedeckr; wenn diefe mehlartige Wolle abgewiieht i i i o fleht die Oberfläche blaß ichmutzig fleifchfarben aus. Der Rand ilt lappig, auf verichiedene Art gebogen und gekräuielr. Die Subitanz iit innerhalb bl-its ichmuzig fleifchfarben, zähe und clnftiich. Einer von den Pilzen, welchen ich vor mir habe, mißt 6 Zoll von einer Seite zur andern, und 4 Zoll von der Balis bis zam Rande; ein anderer war kaum halb fo groß. Die Röhren find zwey Linien lang, fie hängen mit ihren Seiten zuiämmen, find lederartig, veränderlich in der Größe und Geftalt. Die Löcher find iehr ungleich, rund, länglicht, eckig, zuweilen lang gezogen und wellenförmig, bald aber breit, oder auch klein, aber alle von gleicher Höhe. Dieie Art wächit an den Wurzeln alter Pappeln zu Copley Hall bey Halifax, fie wächit dicht an der Erde, und umzieht öfters Gras und andere ipi Wege flehende Dinge.

D 3

92. Bo-

54

Gefchichte der um Halifax

hepaticus; acaulis laevis camo* Jusfanguineus mollis obfcure lobatus. Lightfootfcot. 1014. Hiulfon Angl. 6iy n. 5. Polyporus fejßlis fanguineus crajjiis mollis obfcure lobaius. Hall. biß. 2315. — Agariem porofus rubetis carnoßis hepatis facie. Ray Jynopf p. 23 n. 21. Mich. gen. T. 60. Ord. 1. Battarra T. 34. Fig. A.

9 2 . BOLETUS

L e b e r a r t i g e r Löcherpilz. Tab.

LXXIX.

E r wächlt horizontal in den Höhlungen der Eichen, hängt mit einer ichmalen Balis feit, und breitet iich aufbeyden Seiten faii kreisförmig aus. Der Rand ift wellenförmig. Die Oberfläche ift leberfarben, fehr glatt, kalt anzufühlen, bey einigen fällt lie ins grünliche, befonders bey den breitern. Oberhalb ift er nach der Balis zu convex, am Rande aber flach; die Unterieite ift mehr flach an der Balis und nach dem Rande hin convex. DieSubftanz oder dasFleifch ift feft, von dichtem Gewebe, leberfarben und weiß marmorirt oder gefleckt. Die Röhren find cylindrifch, fehr zahlreich, drey Linien lang, blaßgelb, und die Löcher find daher auch zahlreich. E r £öll eßbar ieyn, ich fand den Gefchmack dem des Lammfleifches ähnlich, ob er aber ganz unfchädlich ift, weiß ich nicht. E r wuchs den 27. Oktober in dem hohlen Stamm einer Eiche zu Shroggs bey Ovenden, nicht weit von Halifax. 93. Bo-

wachfenden Löcherpilze.

55

acaulis pulvinatus laevis, poris tenuijßmis. Sp. PL 164.5. Hudf. Angl. 6i). Polypörus convexo-planus duriffimus cinereus inferne albidus. Hall. hiß. 1188' Agaricus pedis equinifacie. Tonrn. inft.^i. T.330. Fig. A. B. Battarra T.37. E. Agaricum igniarinm agarici officinalis facie. Mich. gen. p. 118. T. 6i.fig. 1. Boletus uvgu* latus fufous et variegatns. Schaeff.fung. 13 7. 138- Fungus durus igniarius. Park 1323.

93.

BOLETUS

igniarius;

Zunder - L ö c h e r p i l z . Tab. LXXX.

Er wächft an den Seiten der Bäume horizontal, bildet anfangs einen convexcn Knoll, von der Gröise einer Erbie, ift dann weich, nachgebend und gelb. Diele kugelförmige Geitak behält er, bis er die Gröfse eines wilden Apfels erreicht, er ift dann fefter, durchgehends ichmutzig von Farbe, innerhalb gelb, und hat noch keine Röhren gebildet. Wenn er aber noch mehr auswächlfc giebt der Rand fich in die Höhe, die Röhren fangen auf der Unterieite fich an auszubilden, find aber noch fehr fein und gefchloffen, dais man mit bloßen Augen nichts entdecken kann; im frifchenZuitande find fie gelb. Die Oberfläche hat verfchiedene Farben, die zuweilen in concentriichen Kreiien ftehn, fie ift grau, braun, dunkel u. C w. Die Kreiie find etwas erhaben und der Rand ganz zugerundet. D 4

Wenn

56

Gefchichte der um Halifax

W e n n die Pflanze vollkommen ausgewachien ift, lind die Röhren einen halben Zoll lang, röthlichbraun, hart, trocken, h o l z i g , wie das ganze G e wächs, welches überhaupt pcrennirend ift, und von Jahr zu Jahr lieh vergrößert. Die hier abgebildeten Stücke wuchfen zu South« >wram bey Halifax auf dem Stamm eines Pflaumenbaums,

94 B O L E T U S verficolor; acaulis fafeiis difcolorrbus Sp, PL ifytj. Hudfon Angl. 6i6. Schaeff.fung. T. 136. — Polyporids jejjilis cefpitofus planus hirfutus annulis verßcoloribus. Hall. hiß. 22#2. Fungus mefenterkus. Steerbeck T. 27, K. Fungus lignoßis rofeus variegatus, Bocconep. 2ß). T, 8* n-5- Agaricus fquamis iridiformibus. Battarra T. j j . A. Bunter Löcherpilz. Tab. LXXXI.

Dieie A r t fitzt in ihrer Jugend mit ihrer ganzen Breite an faulem H o l z e oder B o r k e , mit der haarigen Seite nach unten und den Löchern nach oben, f e i t Ich befitze Exemplare die eine verichiedene L a g e haben, eins, was auf feuchten H o l z e w u c h s , und feinen vollkommenen W a c h s t h u m in der befchriebenen Richtung erreicht hatte, war 2 bis 3 Zoll breit, einen halben Zoll dick, milchweiß

auf der Oberfläche, und hatte auf der Unterfeite keine

wachfenden Löcherpilze.

57

keine Spur von einem haarigen Wefen. Ein ander Exemplar bildete einen feiten Klumpen, von der Geftalt der Höhle eines alten Baums, worin es gewach fen w a r , und von der Gröise einer Mannsfauit. Gewöhnlich wach IT: diefer Pilz wie der Boletus aunfo mu und Agaricus quercinus ^ er trennt fich auf einer Seite vom H o l z e , worauf er itehr, wird horizontal, und nimmt in diefer Richtung z u ; die Oberfläche iifc m't einer dichten, kurzen, iammt-4 artigen Wolle, von verichiedener Farbe, bedeckt, dunkel purpurroth iil die Hauptfarbe, mit concentriichen Strichen von verichiedencm braun, goldgelb, grün oder r o t h ; beym Vergehn wird fie fchmutzig grün oder braungrün. Die Löcher find w e i ß , rund, fehr klein, bisweilen eckig und mehr lang. Die Röhren find fehr kurz. Wächft häufig auf Hölzern um Halifax.

95.

BOLETUS

auriformis; acaulis imbricatus

tenuis coriaceus,fuperne villofus, inferne planus, Helvella acaulis. Hudf. 633. Helvella villofa. Relha?i 463. Auricula reflexa. Bul~ Hard 274. Agaricus villofus tenuis, inferne laevis. Ray fyn. 21. n. Ohrförmiger

Löcherpilz.

Tab. LXXXII.

Diefe Pflanze ill anfangs flach, hängt mit der breiten Seite auf der Rinde von abgeltorbenen ZweiD 5 gen

58

Gefchichte der um Halifax

gen oder Stämmen, fie ift häufig zirkeiförmig, auf der Oberieite glatt, bräunlich gelb, die haarige Unterfeite reißt los, und trennt lieh von der Rinde; bisweilen reißt iieh der ganze Rand loß, und der Mittelpunkt des Pilzes bleibt nur litzen, (wie Fig.c). A m gewöhnlk-hlten biegt fich nur eine Seite los, der feitfitzende Theil dient dann zur Bafis oder Hältniß des Ganzen; die losgebogene Seite bekommt eine horizontale Richtung, wächft, nimmt z u , treibt mehr neue Pflanzen die über einander liegen, und fährt damit von Jahr zu Jahr fort (Fie;. e). Die Oberfläche (welche wir in der Jugend die untere nannten) ift immerfort mit kurzen iteifen Haaren bedeckt, fie ift bey der jungen Pflanze gewöhnlich gelblich braun, mit concentriichen Kreiien von anderer Farbe, bey alten ift fie ichimmlicht grau mit dunkeln Kreifen, und die Unterieite wird dann auch wallnußfarben. Ein kleiner Theil (Fig. a) des rauhen Ueberzugs der Oberfläche, ift (Fig. b) vergrößert vorgeftellt, und Zeigt, daß er aus feinen getheilten verwickelten Faden befteht. Die Samen habe ich gefucht, aber nicht finden können. Ich habe dies Gewächs zu den Löcherpilzen gebracht, weil es mit der erften Abtheilung dieier Gattung in der Subftanz, Wachsthum und ganzen Geilalt übereinkommt. Ein iicheres Kennzeichen der Gattung Hetvella i f t , daß fie in einem gewiflen Alter etwas gereitzt ein feines Pulver, in Geltalt eines Dampfs von fich giebt, was dieier Pflanze nicht eigen ift. E s ilt vielleicht möglich, dafs dieier Pilz äufserft feiten

wachfenden Löcherpilze.'

59

ielten Samen, wie die übrigen Arten, hervorbringt. W i r iehn Gewächfe von derfelben Klaffe, die hier iehr gemein find, und deren Fruktificationen ielten gefunden werden, wie z. B. Liehen phyfudet, für-

furaceut u. a. m. *)

B O L E T U S lateralis; ßipitatus lateralis, pileo coriacen pallide - hiteo, margine acuta, poris tenuijjimis. — Agaricus fquamofus glaber. Battarra p. 68. T. 34. A.

96.

Seitwärtsftehender

Löcherpilz.

Tab. L X X X I I I .

Die Wurzel ifl ichwarz, hart und holzig. Der Strunk wird allmählig nach oben zu dicker, bis er iich in einen Hut von zirkeiförmiger Geftalt ausbreitet, der nur auf einer Seite herumgeht, weil der Strunk ielbft fich in den Hut verläuft; ich fah Stücke, wo die gegenüberitehenden Enden iich verlängere und über einander gelegt hatten. Der Hut hat ein bis zwey Zoll im Durehmeffer, ift flach, durchaus glatt; der Rand ift bey einigen etwas wellenförmig, bey andern eben, er ift fehr dünne *) Hierin möchte fich Herr B o l t o n wohl irren. Sein Boletut auriformis gehört zu der von mir zuerit beftimmten Gattung Thelepkora, die fich von den Gattungen Agaricus, Boletus und Hydnum durch Warzen unterfcheidet. Meine Tlulepkora kirfuta Prod. Fl. Berol. n. x153« ift daflelbe Gewächs. Anm. d. Ueberf.

60

Gefchichte der um Halifax

dünne und icharf. Die Farbe der Oberfläche gleicht vollkommen der der gelben Blätter der Zitterpappel, wenn iie im Herbft abfallen wollen; die Subitanz hat mit gegerbtem Rindsleder Aehnlichkeit. Die Löcher lind rund, lehr klein, io dais man iie ielblt bey den größten Exemplaren mit blofsen Augen nicht untericheiden kann. Die Röhren find eine Linie lang, wenn man iie durch eine Vergrößerung betrachtet, lind iie cylindrifch, fehr regulair und ichön gelteilt. Die Farbe der Löcher ilt etwas bläP ier als die des Huts. Die hier beichriebenen Exemplare habe ich im Auguit 1 7 8 7 bey Woodhoufe, nahe beym Flufle Calder, an einem Weidenltubben geiämmelt. Ich habe anderwärts Exemplare gefehn, welche ichmuzig dunkelbraun, io hart und feit wie Eichenholz waren.

Löcher-

wachfenden Löcherpilze.

L ö c h e r p i l z e die e i n e n S t r u n k in Mitte des H u t s haben.

6l

der

fiipitatus, pileo pulvis nato fubvifcido, poris rotundatis convexisfiavijfimis,flipitealbido. Sp. PL 1647. Hud/on Angl. 627. Schacjf. fang. T. 103. Ceriomy' ces pileo fornicato. Battarra T. 29. Fig. C. Boletus luteus. Dillen C. Gijf. T. 10. No. 1. Fungus porofus aiitumnalis vifcidus. Buxbaum Cent. 5. Tab. 14. Fungus ranarum. Steerb. T. 17.1. M. Hedw.Crypt. T.^.ßg.210.

97.

BOLETUS

luteus;

Gelber

Löcherpilz.

Tab. L X X X I V .

Die W u r z e l befteht aus einem Buich wolliger Faiern, die nus der Bafis des Strunks entipringcn, wodurch fie in der Erde befelHgt lind. Der Strunk ilt dicht, ichwammig, dicker nach der W u r z e l zu, drey oder vier Zoll hoch, veränderlich in der Farbe, bey einigen blafs, bey andern gelb, zuweilen olivenfarbig, oder dunkel. Ausgewachsen iit der obere Theil karmofmroth gefärbt, nach unten ift er braun, oliven, ltrohfarben oder grünlich. Der Ring dünne und fehr zart in feinem Gewebe , und verschwindet io bald der Rand iich vom Strunk trennt, zuweilen habe ich denielben noch an ausgewachienen Pflanzen gefenn. Die Röhren find cylindriieh, am längiten in der Mitte, lie iitzen an den

62

Gefchichte der um Halifax

den Seiten des Strunks. Die Löcher find rund, ichön gelb, werden beym Vergehn grünlich. Der Hut ift polfterförmig, anfangs klebrig und gelb, nachher wird er olivenfarbig, dunkelbraun, verichieden farbig. Das Fleiich iit blaisgelb, dick, brüchig und ichwammig. Er wächft um die Wurzeln der Bäume im Julius und Augult, und iit einer der frühiten Herbitpilze.

ßipitatus, pileo glabro pulvinato marginato, poris compofitis acutisy porulis angulatis brevioribus. Sp. PI. 1646* Hudf. Angl. ¿27. Scop. Carn. 1^6. Schaejf. T. 103. Hall. hiß:. 2302. Mich. Gen. p. 127. T. 68. F. 1. Ceriomyces craffus. Battarra fang. 62. T. Fig. A B. Fungus porofus crqjfus. RayJyn. P. 11. No. 2. Caput Bufo• nis. Steerbeck P. 181. T. 77. Fig. G. G, B o l e t u s bovinus;

Stein - Löcherpilz. Tab.

LXXXV.

Die Wurzel beiteht aus einem Büichel ichwarzer Faiern, die aus der Bafis des Strunks entipringen. Der Strunk iit kugelförmig, hart und dicht, wird beym fernem Wachsthum länglicht, und bey andern fait cylindriich, drey Zoll hoch ; er iit ofc ichön mit haarförmigen Faden netzförmig, ichmuzigroth, befonders nach der Wurzel zu; die Farbe iit insgemein röthlichbraun. Ich habe nie einen Ring entdecken können. Die

wachfenden Löcherpilze.

6j

Die Röhren find rund, von der Dicke einer Schweinsborlie, iehr dicht zufammen geltellr, blaisgelb. Die Löcher find rund, gelbbraun. Die Röhren find am länglten in der Mitre (Fig. B), nach dem Rande und Strunk zu find fie kürzer, am Bo etu: tuteut find fie nicht fo geftellt. Die Röhren hängen nicht am Strunk oder berühren fie nur fo eben. Der Hut iit convex, am Rand icharf, ändert vom fchmutzigbraunen ins rothbraune, die innere Subftanz ift grünlichweiß, zerbricht, und verändert fich beym Vergehn ins Blaue. Es ift eine feltene Pflanze in unterer Gegend, und dauert nicht den ganzen September hindurch. Ich habe bemerkt, daß die engliichen Schriftfteller dieie Pflanze mit dem gelben Löcherpilz verwechielt haben.

9 9 . B o l e t u s procerus; ftipitatus, pileo

parvo

convexo glabro, poris tenuijßmis numerofis albidis, ftipite longo medio crajjo.

Gelber Löcherpilz. Tab. LXXXVI.

Die Wurzel befteht aus zahlreichen Faiern, die aus der Bafis des Strunks entfpringen. Der Strunk iit ltumpfj an der Bafis zugerundet, ein bis zwey Zoll dick, nach der Spitze verdünnt. Die Farbe ilt dunkel olivenfarben, er ilt hart, brüchig, 5 oder 6 Zoll hoch, Der

64

Gefchichte der um Halifax

Der Hut ift kugelförmiß, dann wird er halbeyförmig, hökrigr, convex; die Oberfläche ift glatt, trocken, weich anzufühlen, dunkel olivenfarbig; das Fleiich ilt weiß und brüchig, Die Rohren find cylindrifch, ichr klein und weiis. Die Löcher lind weifs, fehr klein, nicht mit bloßen Augen zu erkennen. Wird beym Vergehn fchmurzigbraun, und in eine ichmutzige Gallert aufgelofet. Ich habe diefe ieltene hier abgebildete Art in Woodhouie Wood gcfammelt, und auch an andern Orten um Halifax gefehn. Ich finde keine Beichreibung und Abbildung, die genau mit dieiem Pilze übereinltimmte. Ift der Fungus cinarae formae Artichocke vimhro m des Park i n f o n P. 1324. No. 25. eine bloße Abart, welche ich zuRipton beyAshford amBromley-Greenu.£w. fand, und die mein fcharffinniger Freund D i c k f o n in feinem Werke PI. Crypt. faic. 1. T . 2. f. %. abgebildet hat? Ich habe zuweilen an meinem Pilze einen kleinen Anfang von Schuppen geiehn, aber der Hut war von Anfang bis zu Ende beltändig glatt.

100. Bo-

wachfenden

Löcherpilze.

65

flipitatus, pileoflava fubtomentofo, poris fub angularis deformibus fzävis planis, fiipiteflavo. Sp. PI. 1647. Folyporiis ccrne Jocede?ite petiolaius, pileo villofo cervino poris albidis. Hall hifl. 1311. Fungus poroßis tenuis coriaceus. Buxbaum Cent. 5. T. iy Fig. t.

ICO. B o l e t u s f u b t o m e n t o f u s ;

Wolliger

Löcherpilz.

Tab. LXXXVÜ. Die W u r z e l ift hart, zufammen g e d r ü c k t , treibt Zahlreiche i'chwarze Faiern. D e r S t r u n k ift rörhlichbraun, ein oder ändert" halb Zoll h o c h , zufammen gedrückt, g e f u r c h t , zähe, h a r t , trocken und lederartig. Die L ö c h e r lind klein, c c k i g , fchon rothbraun, v o n gleicher H ö h e , aber nicht v o n gleicher Geftalt, die des Randes find eingeschnitten, und geben da* d u r c h der Unrerieite des H u t s ein wolliges A n f c h n . Die R ö h r e n (fig. B . ) find anderthalb Linien lang, und bilden die ganze D i c k e des H u t s ; lie find z ä h e , u n d falt der L ä n g e nach vereinigt. Unter F i g . A . ift ein S t ü c k derielben etwas v e r g r ö ß e r t vorgcitellr. D e r H u r iit iehr dünne ( F i g . B . ) , zähe, hart, auf der Oberfläche r o t h b r a u n , und icheint mit k u r z e n anliegenden ieidenartigen F ä d e n dicht bedeckt zu i e y n , die fich v o m M u t e l p u n k t nach dem Rande hin eriirrecken, es find aber keine Haare, fondern k a u m bemerkbare, v o n der Oberfläche unzertrennliche Streifen. D e r R a n d ift braun gefranzt, und 4 bis 5 dunklere concentrifche Streifen bezeichnen d;e Oberfläche. Dieier hier feltene Pilz w u c h s im Septemb. 1 7 8 4 z u Robin H o o d ' s Scar in S o u t h o w r a m b e y Halifax.

66

Gefchichte der um Halifax

G e f c Ii i c h t e der um

H a l i f a x

w a c h f e n d e n

S t a c h e l p i l z e »

flipitatus, pileo convexo imbricato. Sp. PL 1647. Hudfon /nß. 618. Flor. Dan. t. 176. Erinaceus ejculentus albus craJJ'us. Mich.gen. 132. T. 72. Fig. 2. Echinus petiolatus albicans Juperne fquamofus. Hall. hifl. 2324.

IOi.

HYDNUM

imbricatum;

Schuppiger Tab.

Stachelpilz.

LXXXVII1.

D i e W u r z e l befteht aus wenigen Fafern, die aus der keulenförmigen Balis des Strunks entfpringen. Der Strunk ift w e i ß , dicht, grofs, brüchig, ichwammig, drey Zoll hoch, von der Dicke eines Daums; zuweilen hängen mehrere durch die Wur* zelfaiern zuiammen. Die Unterfeite des Huts ill dicht mit weichen, fpitzigen, weifsen, ein bis 3 Linien langen, zähen Stacheln bedeckt. Der Hut ift anfangs glatt und kugelrund, nachher wird er convex, zuweilen gelappt, und zerri£ fen

wachfendcn Stachelpilze.

67

ien am Rande, mit den Seiren über einander liegend, aber am häufelten ift er am Rande wellenförmig. CJ • Ich habe keine über einander liegende Schuppen finden können, wie Tie angegeben werden. Der Hut ift wie der ganze Pilz weiß, dick, fleifchicr, brüchig und (chwammig. Die Figuren bey f^aillant pari/. T. 14. f. 6. 7. 8. feheinen von dieiem Gewächfe genommen zu feyn. Er wächit im September und O i i o b e r in einem H o h l w e g e , der zum W a l d e von N o r t h - D e a n bey Halifax führt.

repaniium; flipitatum, pileo laevi fiexuofo. Sp. PI. 164 7. Hitdfon Angl. 618• Echinus petiolatus fubrufus, petiolo laevi. Hall. hifl. 2325. Erinaceus coloris pallide citrei. Dillen C. Gieß. P. i8§. T. 1. Erinaceus efculentus albus craJJ'us. Mich. Gen. P. iß2. T. 12.fig.ß. Hedrv. Crypt. t.tf.fig. 212. etc.

102. HVDNUM

Flacher Stachelpilz. Tab. L X X X I X .

Die W u r z e l ift faierig; der ¡¡Strunk ift| dicht, brüchig, gebogen, falt von gleicher P i c k e , blais zimmtfarben, 4 bis 5 Zoll h o c h , öfters an der Seite des H u t s , aber nie in der Mitte befeftigt. Es ftehn öfters 4 oder 5 an der Balis zufammen hängende Strünke, von verichiedener G r ö i s e , beyfammen, die einander drücken, und dadurch verdreht werden. E 2 Die

68

Gefchichte der um Halifax

Die weichen brüchigen Sracheln auf der Unterfeite ihehn ichief, liegen ichuppenwciie über einander, find einfach, zuweilen aber gerheilt und beitän< dig ichön zimmtfarben. D e r H u t i(t flach, glatt, weich wie T u c h anzuf ü h l e n , r u n d , gelappt oder cingefchnitrcn, beftändig ichön zimmtfarben; das Fleiich ill weifs u n d brüchig. E r w u c h s im September 1786 fehr häufig in Lee - Bank - S h r o g g s . A n einem Pilze dicicr A r t bemerkte ich ein wolliges W e f c n am Strunk und den Stachcln, welches B r u c h f t ü c k e n eines Rings nicht unähnlich ij fchienj ich kann aber nicht gewifs lägen, ob es dergleichen waren.

I O 5 . H y d n u m Aurifcalpium;flipitatum,piko dimidiato. Sp. PL 164$. Hudfon Angl. 619. EcMmis pctiolo gracili lateralis pileolo piano obfeuro. Hall. hiß. 2321. Roff. dem. Tab. fig. 2. b. Buxbaum Cent. 1. Tab. 57. fig. 1. Mich. Gen. p. 132. T. 78-ßg- 8• Schaejf. futig. T. 143. Boletus pileo orbicidari etc. Gled. fang. p. 74. n. 7. Ohrlöffelformiger

Stachelpilz.

Tab. XC.

D e r S t r u n k ift an der Bafis d i c k e r , mit der er

®hne ßchtbare Fafern an abgefallenen Fichtenzapfen hängt;

wachfenden Stachelpilze.

6$

hängt; von der Bafis nimmt er allmählig In der Dicke nach oben zu ab, zuweilen ilt er in zwcy oder drey Aeite getheut, deren jeder einen beibnd e r n H u t hat; er ift: zähe, trocken, elaitiich, zwey Zoll hoch, ichmutzig dunkelbraun, und von oben bis unten mit iteiien aufrechtltehenden braunen Haaren bedeckt. Der Hut ifc zuweilen kreisförmig, aber häufiger länglicht, halbzirkelförmig oder nierenförmig, er ifl flach oder convex, in der Mitte erhaben, zuweilen auch eingedrückt, ganz dunkelbraun, trolck e n , zähe; der Strunk iit auf der halben Mitte oder an der Seite des H u t s befeltigr. Die Unterfeite ilt blafler, die Stacheln derielben trocken, '2ähe, hart, und von ungleicher Länge. E r wächft im Auguit und September in den Pflanzungen um Halifax unter den Fichten. Sollten Hyrfnum und Boletus bey einer natürlichen Anordnung nicht durch dieien Pilz und den Boletus tomentofus lieh verwandt feyn?

Ge-

7o

Gefchichte der um Halifax

Gefchichte der

um

H a l i f a x

w a c h f e n d e n

Spitzmorcheln.

I 0 4 . P H A L L U S efculentus; pileo ovato cellu-

lofo, flipite nudo rugofo. Sp. PL 1648- HudJon Angl. 629. Boletus capite tereti reticulato. Hall. hiß. 2247. Mich. Gen 203. T. 8). Fig. 1.1. Tourn inft. fä. t. 329.fig. A. Battarra P. 24. T. 2 Fig. F. Steerbeck jung. P.ß2. T 10.fig.0mn. Fungus favoginofus. Rayfyn. 11. n 7. Park, theat. Ger. Emp. 1583. Efsbare

Spitzmorchel. Tab. XCI.

D e r Strunk iil hohl, runzlichr, an der Bafis beureiförmig zufammen gezogen, und treibt wenige Wurzelfaiern; er ilt 2 bis 3 Zoll hoch, glatt, von ungleicher Oberfläche, häufig gedreht, mit mancherley Furchen und Runzeln. Die Snbftanz des Strunks erftreckt fich bis zur innern Seite des Huts, fie ilt runzlicht und mit einem mehlichen weichen Pulver bedeckt. Der

wachfenden Spitzmorcheln.

71

Der H u t ilt gewöhnlich eyförmig, bisweilen kugelrund oder zufammen gedrückt, und ändert nach dem Standort und Boden in der G r ö ß e und Farbe ab. Gemeinhin ift er blaß gelbbraun, und verwandele lieh beym Vergehn ins fchmutzig dunkelbraune. Die Oberflächc ift zellenförmig, runzlicht, und die Zellen lind fehr ungleich in ihrer Geftalt. W ä c h f t auf iändigen Wiefen feiten am Flufle Calder. E r wird für iehr ichmackhaft gehalten.

105. P H A L L U S impudicus; mohatusßipitatus, pileo albo cellulofo, apice pervio. HudJon Angl.