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German Pages 171 [172] Year 1900
BEITRÄGE ZUM AUSLÄNDISCHEN UND INTERNATIONALEN PRIVATRECHT
H E R A U S G E G E B E N VOM
M A X - P L A N C K - I N S T I T U T FÜR AUSLÄNDISCHES UND INTERNATIONALES PRIVATRECHT Direktor: Professor Dr. Konrad Zweigert
41
GELDWERTKLAUSELN IM G R E N Z Ü B E R S C H R E I T E N D E N WIRTSCHAFTSVERKEHR
von
Dr. Franz Zehetner
19 7 6
J. C. B. MOHR (PAUL SIEBECK) TÜBINGEN
CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Zehetner, Franz Geldwertklauseln im grenzüberschreitenden Wirtschaftsverkehr.-1. Auf!.-Tübingen: Mohr, 1976. (Beiträge zum ausländischen und internationalen Privatrecht; 41) ISBN 3-16-638262-3 eISBN 978-3-16-160296-2 unveränderte eBook-Ausgabe 2022
©
Franz Zehetner J. C. B. Mohr (Paul Siebeck) Tübingen 1976 Alle Rechte vorbehalten Ohne ausdrückliche Genehmigung des Verlags ist es auch nicht gestattet, das Buch oder Teile daraus auf photomechanischem Wege (Photokopie, Mikrokopie) zu vervielfältigen. Printed in Germany Satz und Druck: Buchdruckerei E. Göbel, Tübingen Einband: Großbuchbinderei Heinr. Koch, Tübingen
VORWORT
Diese Arbeit über „Geldwertklauseln im grenzüberschreitenden Wirtschaftsverkehr" wäre ohne die dankenswerte Unterstützung zahlreicher internationaler Organisationen, europäischer Zentralbanken, österreichischer Geschäftsbanken und Industrieunternehmen kaum möglich gewesen. Den Vertretern dieser Firmen und Institute danke ich auf diesem Wege für ihr großes Entgegenkommen bei der Beschaffung des der Arbeit zugrunde liegenden umfangreichen Materials. Wenn an dieser Stelle auf eine namentliche Nennung dieser Personen verzichtet wird, so entspricht das dem vielfach geäußerten Wunsch nach absoluter Vertraulichkeit der Hinweise. Die Arbeit wurde im Sommer 1974 abgeschlossen. In einzelnen Punkten konnte während der Drucklegung noch der Stand vom Frühjahr 1975 erreicht werden. Herrn Professor Hugo J . Hahn, Würzburg, der mein Interesse für das internationale und ausländische Währungs- und Wirtschaftsrecht weckte und auch nach seiner Tätigkeit als Vorstand des Instituts für Völkerrecht und Internationale Beziehungen in Linz förderte, sei mit der Widmung dieser Schrift gedankt. Linz, im Frühjahr 1975
Franz
Zehetner
INHALT
Vorwort
V
Abkürzungen
IX
I. Einleitung
1
I I . Kursklauseln
9
A. Währungsklauseln
11
1. Gläubigerwährungsklausel
11
2. Schuldnerwährungsklausel
20
3. Drittwährungsklausel
23
4. Währungsoptionsklauseln
31
5. Kombinierte Währungsklauseln
34
B. Redinungseinheiten
41
1. Goldwertklauseln
41
2. Echte Rechnungseinheiten
54
(1) Goldfranken
54
(2) „Europäische Rechnungseinheiten"
57
(3) Redinungseinheiten der Europäischen Gemeinschaften
73
a) Redinungseinheiten ohne Goldwertanpassungsautomatismus . . . aa) Rechnungseinheit der Europäischen Investitionsbank ( E I B ) . . bb) Rechnungseinheit der Haushaltsordnung
74 75 75
b) Redinungseinheiten mit Goldwertanpassungsautomatismus . . . aa) Redinungseinheiten einiger Assoziierungsabkommen . . . . bb) D i e Rechnungseinheit der Agrarmarktordnung cc) Die Rechnungseinheit des Europäischen Fonds für währungspolitische Zusammenarbeit
76 76 82
(4) Die Sonderziehungsrechte des Internationalen Währungsfonds
. . .
91 92
a) Sonderziehungsrechte im Sinne der Novelle 1968 b) Sonderziehungsrechte als Rechnungseinheit in den Konten des Internationalen Währungsfonds
93
c) Definition der Paritäten in Sonderziehungsrechten
96
I I I . Wertsicherungsklauseln
95
99
A. Indexklauseln
100
B. Preisgleitklauseln
104
C . Quotenklauseln
105
VIII
Inhalt D. Mengenklauseln 1. Entwicklungshilfeabkommen a) Gläubiger (= Empfänger)währung b) Schuldner (= Geber)Währung c) Drittwährung 2. Rohstoff abkommen 3. Intersystemarer Wirtschaftsverkehr 4. Herkömmliches internationales Wirtschaftsrecht
107 108 109 110 111 111 112 113
IV. Geldwertklauseln im künftigen Weltwährungssystem
114
V. Annex: Typische Klauselbeispiele
117
Literatur
150
Sachregister
155
Länderregister
159
Firmenregister
161
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
aaO ABl. AG AID AJCL AJIL AKV ASIL Aufl. AWD Bank BGBl. BIZ Clunet COMECON DB DIHT Diss. Doc. EAGV ECE ed. EG EGK.S EGKSV EIB EPU EuGH Euratom EuR Eurco EWA EWG EZU FAO FinRdsch. IAEA IDA IFC IMF Int. Leg. Mat. IWF
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am angegebenen Ort Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften Aktiengesellschaft Agency for International Development The American Journal of Comparative L a w The American Journal of International Law Allgemeine Kreditvereinbarungen American Society of International Law Auflage Außenwirtschaftsdienst des Betriebs-Beraters International Bank for Reconstruction and Development Bundesgesetzblatt (Österreich) Bank für Internationalen Zahlungsausgleich Journal du Droit International, begründet von Clunet Council for Mutual Economic Assistance Der Betrieb Deutscher Industrie- und Handelstag Dissertation Document Vertrag über die Errichtung der Europäischen Atomgemeinschaft Economic Commission for Europe edition Europäische Gemeinschaften Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl Vertrag über die Errichtung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl Europäische Investitionsbank European Payments Union Gerichtshof der Europäischen Gemeinschaften Europäische Atomgemeinschaft Europarecht European Composite Unit Europäisches Währungsabkommen Europäische Wirtschaftsgemeinschaft Europäische Zahlungsunion Food and Agricultural Organization Finanz-Rundschau International Atomic Energy Agency International Development Association International Finance Corporation International Monetary Fund International Legal Materials Internationaler Währungsfonds
Abkürzungsverzeichnis
X JuS JWTL JZ LNTS MOCOMILA
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NJW OECD OLG ö s t . BankA ÖZöR RdA RdC
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RE Rev. crit. d. i. p. Rev. trim. dr. europ. RGW Rs. RsprGH
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UK UNTS Verf. VO Vol. ZaöRV ZHR
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Juristische Schulung Journal of World Trade Law Juristenzeitung League of Nations Treaties Series Committee on International Monetary Law, International Law Association Neue Juristische Wochenschrift Organisation for Economic Co-operation and Development Oberlandesgericht österreichisches Bank-Archiv österreichische Zeitschrift für öffentliches Redit Recht der Arbeit Recueil des Cours de l'Académie de Droit International de la Haye Europäische Rechnungseinheit Revue critique de droit international privé Revue trimestrielle de droit européen Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe Rechtssache Sammlung der Rechtsprechung des Gerichtshofes der Europäischen Gemeinschaften Seite Section Sonderziehungsrecht Treaties and Other International Acts Series (U.S. Dep. of State) United Kingdom of Great Britain and Northern Ireland United Nations Treaties Series Verfasser Verordnung Volume Zeitschrift für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht Zeitschrift für das gesamte Handelsrecht und Wirtschaftsrecht
I. EINLEITUNG
In allen denkbaren Bereichen wirtschaftlicher Beziehungen bedarf es zur wertmäßigen Determinierung von Geldforderungen spezieller Geldwertklauseln, denen auch die Aufgabe zukommt, das „Wertrisiko" zwischen den Vertragsparteien zu verteilen 1 . Die in „internationalen Verträgen" 2 enthaltenen Geldwertklauseln unterscheiden sich jedoch von jenen ausschließlich innerhalb einer einzigen nationalen Währungsrechtsordnung zur Verwendung gelangenden Klauseln durch eine andere bzw. zusätzliche Dimension ihrer Aufgabenstellung. Geldforderungen zwischen Angehörigen einer einzigen Währungsordnung in der durch diese bestimmten - und für die Vertragsparteien allein wirtschaftlich ausschlaggebenden - Währungseinheit kennen ausschließlich die Dimension der nationalen Inflationsrate, die jede Forderung zwar nominell bestehen läßt, die Kaufkraft der Währungseinheit aber in dem Umfang mindert, in dem Inflationsverlust des Gläubigers und Inflationsgewinn des Schuldners einander entsprechen3. Jede so ausgestaltete Geldwertklausel bestimmt daher im ausschließlich nationalen Anwendungsbereich sowohl den „Kaufkraftwert" der Forderung, als auch die Risikoverteilung bezüglich dessen Veränderung zwischen Gläubiger und Schuldner. Der außergewöhnlich intensive weltweite Inflationstrend der letzten Jahre hat der Diskussion über das Nominalwertprinzip 4 und die Zuläs1 SILARD, Clauses de maintien de la valeur dans les transactions internationales, Clunet 99 (1972) 213ff., 214; DERS., Maintenance-of-Value Arrangements in International Transactions, Law and Policy in International Business 5 (1973) 398 f. 2 Dieser Begriff soll alle monetären vertraglichen Beziehungen zwischen Völkerrechtssubjekten, zwischen diesen und nichtstaatlichen fremden Rechtsträgern sowie die „international transactions" nach der Terminologie des Internationalen Währungsfonds erfassen. Zum Begriffsinhalt der „international transactions" vgl. AUFRICHT, Exchange Restrictions under the Fund Agreement, J W T L 2 (1968) 297 ff., 301. Vgl. in diesem Zusammenhang auch die Theorie des „Paiement international" bei BARBEY, The French Rule as t o International Payments, Grotius Transactions 42 (1956) 55 ff. und ECK, Place actuelle de la théorie du paiement international dans le droit monétaire français, Rev. crit. d. i. p. 1964,441 ff. 3 Eine Quantifizierung des daraus resultierenden Vermögenstransfers bei PFLEIDERER, Notwendigkeit und Schwierigkeit einer Politik der Geldwertstabilität, in: Internationales Währungssystem und Inflation (hrsg. v o n LUTZ), 1973, 139ff., 141 f. 4 Zum Begriff : M. WOLFF, D a s Internationale Privatrecht Deutschland, 3. Aufl. 1954, 158 f.; OLIVECRONA, The Problem of the Monetary Unit, 1957, 9 0 f f . ; FÖGEN, Geld- und
Einleitung
2
sigkeit jener K l a u s e l n , d i e d i e q u a l i t a t i v e Verschlechterung der b e t r e f f e n d e n W ä h r u n g a u s z u g l e i c h e n trachten, n e u e n A u f t r i e b g e g e b e n 5 ; ihre E r gebnisse sind jedoch f ü r d i e B e t r a c h t u n g der G e l d w e r t k l a u s e l n g r e n z ü b e r schreitender V e r t r ä g e n u r in F ä l l e n der W e r t s i c h e r u n g s k l a u s e l n v o n B e deutung6. I m Z e i t a l t e r eines liberalisierten W a r e n - , D i e n s t l e i s t u n g s - s o w i e Z a h l u n g s v e r k e h r s w i r f t das P h ä n o m e n der I n f l a t i o n nicht b l o ß i m j e w e i l i g e n n a t i o n a l e n Bereich P r o b l e m e a u f , s o n d e r n , ja g e r a d e auch i m g r e n z ü b e r schreitenden W i r t s c h a f t s v e r k e h r 7 . Bei i n t e r n a t i o n a l e n V e r t r ä g e n , i n d e n e n sich die V e r t r a g s p a r t n e r m i t f ü r sie wirtschaftlich r e l e v a n t e n
unterschied-
lichen W ä h r u n g e n g e g e n ü b e r s t e h e n , h ä n g e n v o n der k o n k r e t e n A u s g e s t a l t u n g der G e l d w e r t k l a u s e l n d i e w e r t m ä ß i g e n A u s w i r k u n g e n z w e i e r I n flationsdimensionen
a b 8 . D i e erste D i m e n s i o n b e s t e h t - w i e bei G e l d f o r d e -
r u n g e n in ein u n d d e m s e l b e n W ä h r u n g s g e b i e t - in der q u a l i t a t i v e n V e r schlechterung der f ü r d e n G l ä u b i g e r a l l e i n i n t e r e s s a n t e n W ä h r u n g s e i n h e i t . D i e s e V e r ä n d e r u n g entspricht, w e n n durch b e s o n d e r e K l a u s e l n nichts a n Währungsrecht, 1969, 137ff.; CARREAU, Souveraineté et coopération monétaire internationale, 1970, 62 ff.; F.A.MANN, The Legal Aspect of Money, 3. Aufl. 1971, 76 ff., 2 6 5 F F . ; HIRSCHBERG, The Nominalistic Principle, 1971, 32ff.; GEMPER, Probleme der Nominalwertrechnung bei inflatorischer Geldentwertung, 1972, 5 ff.; GUTZWILLER, Vertragliche Abreden zur Sicherung des Geldwerts, insbesondere Gleitklauseln, 1972, 7 ff. 5 „Läßt sich jedoch die Fiktion eines in Zukunft stabilen Geldwerts nicht mehr aufrechterhalten, ja läßt sogar der Staat in seinem Handeln, seinen Zielerklärungen und seinen mittelfristigen Planungen erkennen, daß er selbst von der Annahme ausgeht, die Inflation werde fortdauern, so ist keine rechtsstaatliche Grundlage mehr zu sehen, von der aus der Staat seinen Bürgern, verwehren könnte, sich neben der unrealistischen Geldverfassung Ersatzlösungen selbst zu schaffen": Gleicher Rang für den Geldwert, Jahresgutachten 1972/73 des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, Stuttgart 1972, Nr. 342; vgl. auch EVANS, Protection of Value in Era of Transformation of Legal Concepts and New Domestic-International Groupings, in: International Law Association New York Conference (1972) Rapport of MOCOMILA, 17ff., 22 f.; HARTZ, Probleme der Geldentwertung und ihre Auswirkungen im Steuerrecht, FinRdsch. 1972, 473 ff.; MADER, Die Sicherung gegenüber Kaufkraftschwankungen durch Geldwertsicherungsklauseln, öst.BankA21 (1973) 17 ff. ; PROST, Probleme der vertraglichen Geldwertsicherung in der Bundesrepublik Deutschland, öst.BankA 21 (1973) 102ff.; R E U T E R , Nominalprinzip und Geldentwertung, Z H R 137 (1973) 482ff.; BETTERMANN, Die Geldentwertung als Reditsproblem, Zeitschrift für Rechtspolitik 1974, 13 ff.; PAPIER, Rechtsprobleme der Inflation, JuS 1974, 477ff.; REICHERT-FACILIDES, Geldentwertung und Recht, JZ 1974, 483 ff.; MEDICUS, Privatrechtliche Fragen zur Geldentwertung, DB 1974, 759ff.; F. A. MANN, Geldentwertung und Recht, N J W 1974, 1297ff.; BETTERMANN, Über Inhalt, Grund und Grenzen des Nominalismus, RdA 1975, 2 ff. 6
Vgl. unten S. 99 ff. „Money, from a legal point of view, is a national phenomenon; from an economic point of view it is an international phenomenon": KRISPIS, Money in Private International Law, RdC 120 (1967-1) 191 ff., 195. 7
8
SILARD ( o b e n N . 1) C l u n e t 9 9 (1972) 227.
Einleitung
3
deres vorgesehen ist, exakt der Inflationsrate der betreffenden Währungseinheit und wird als Kaufkraftrisiko 9 bezeichnet. Das Phänomen der Inflation zeigt sich aber auch in einer Wert Veränderung der grenzüberschreitenden Forderung durch Veränderung der Wechselkurse der an der Transaktion beteiligten Währungen, wofür die Unterschiedlichkeit der verschiedenen nationalen Inflationsraten verantwortlich zeichnet 10 . Damit ist das Wechselkursrisiko 11 angesprochen. Die Inflationsrate einer konkreten Währung wird an der Veränderung des Preisniveaus der dazugehörigen Volkswirtschaft gemessen. Die Unterschiedlichkeit der nationalen Inflationsraten erscheint somit als Konsequenz der in unterschiedlichem Ausmaß steigenden nationalen Preisniveaus. Unterschiedliche Preisniveaus wiederum äußern sich zumindest langfristig in vergrößerten Ungleichgewichten der Zahlungsbilanzen, die wiederum einen Druck auf die - je nach System relativ fixen oder flexiblen - Wechselkurse ausüben 12 . Soll bei unterschiedlich hoch gestiegenen Preisniveaus die Zahlungsbilanz wieder ausgeglichen werden, müßten sich die Wechselkurse langfristig genau im Ausmaß der Differenzinflationsrate anpassen, die aus der Differenz der in Frage kommenden nationalen Inflationsraten resultiert 13 . Die zahlenmäßig geringste der zu vergleichenden Inflationsraten sollte man im Gegensatz zur Differenzinflationsrate als bezeichnen: Diese Auswirkungen der zweiten DimenBasisinflationsrate sion des Phänomens der Inflation könnten dann auf die nationale (Kaufkraft-)Dimension reduziert bleiben, wenn die Inflationsraten in allen Volkswirtschaften gleich groß wären, d. h. ein Auftreten von Differenz9 HUMBERT, Internationale Anleihen, 1969, 1 3 9 f f . ; auch als „Geldwertrisiko" bezeichnet, vgl. SCHMIDT-WILKE, Risikoproblematik im internationalen Bankgeschäft, 1970, 141. 10 In diesem Sinn COLLIN, L a formation d'un marché européen des capitaux, Revue de la Société d'Etudes et d'Expansion 2 1 8 ( 1 9 6 5 ) 719 ff., 7 2 5 . 1 1 HUMBERT (oben N . 9) 1 4 6 f f . ; LIPFERT, Internationaler Devisen- und Geldhandel, 3. Aufl. 1969, 138 ff., differenziert dieses Risiko in ein Kurs- und Paritätsänderungsrisiko, um - im Hinblick auf die Verpflichtungen aus dem I W F - S t a t u t - eine Quantifizierung des Risikos zu gestatten. „In der Wirklichkeit (wohl eine Berücksichtigung der fortschreitenden Praxis der Wechselkursfreigaben, Anm. des Verf.) verschmelzen die Überlegungen über das Kurs- und Paritätsänderungsrisiko - die hier isoliert behandelt wurden - miteinander" (ebd. 140). 1 2 Z u r Theorie des internationalen Preiszusammenhangs KASPER, Zur F r a g e größerer Wechselkursflexibilität, 1970, 35 ff.; POHLMANN, Der flexible Wechselkurs als Instrument außenwirtschaftlicher Absicherung einer autonomen Wirtschaftspolitik, 1 9 7 1 , 3 7 ff.; CHANLEE, Intercountry Cost and Price Comparisons, IMF-Staff Papers 18 ( 1 9 7 1 ) 3 3 2 ff.; TIEDTKE, Zahlungsbilanzausgleich, 1972, 9 6 ff. 13 BIEGLER, Accounting Problems in Foreign Investment, in: Structures and Safeguards, Symposium P r i v a t e Investors Abroad, 1966, 6 7 ff., 96.
4
Einleitung
inflationsraten ausgeschlossen wäre. Der Forderung nach maximaler Gegenseitigkeit in der Vertragserfüllung stünde dann noch immer die vorhandene Basisinflationsrate entgegen, so daß die grenzüberschreitende Forderung wirtschaftlich den gleichen Wert hätte wie eine in nationalen Währungseinheiten ausgedrückte Forderung ohne Wertsicherungsklausel. Tatsächlich weisen aber alle Nationalwirtschaften neben absolut größer werdenden, auch unterschiedliche Inflationsraten auf 1 4 . Der aufgezeigten Interdependenz zwischen den unterschiedlichen Inflationsraten und Wechselkursen 15 entspricht folgende währungstechnische Alternative: Fordert man „feste" Wechselkurse, so muß man dafür Sorge tragen, daß die Differenzinflationsraten verschwinden. Ziel einer derartigen Strategie, die hier nicht näher darzustellen ist, wäre eine Nivellierung der vorhandenen Inflationsraten in dem Sinn, daß einige Staaten mehr, andere hingegen weniger Inflation erzielen müßten 16 . Nimmt man aber die Existenz, ja sogar das Anwachsen der Differenzinflationsraten als notwendiges Übel 17 , als nicht zu egalisierende Konsequenz der unterschiedlichen Strukturen und Entwicklungsstufen der einzelnen Volkswirtschaften, so sind feste Wechselkurse eben nicht mehr realisierbar 18 . Die fortwährenden Paritätsänderungen der letzten Jahre und die häufige, völlige Freigabe der Wechselkurse bieten zahlreiche Belege dafür, daß die monetäre Realität diese Wahlmöglichkeit 19 eigentlich eliminiert hat. Mit dieser monetären Realität und ihren Kausalzusammenhängen hat sich die juristische Disziplin des Währungsrechts auseinanderzusetzen, um die wirtschaftlichen Entwicklungen und Bedürfnisse normativ in den Griff zu bekommen. Währungs- und Wirtschaftspolitikern sollen die angemessensten und zweckmäßigsten Rechtsformen zur Verwirklichung der von ihnen determinierten Zielansprachen zur Verfügung gestellt werden, um 14 Dazu insbesondere INFLATION - The Present Problem, Report by the Secretary General OECD, Paris 1970. 15 Dazu auch DE VRIES, The Magnitudes of Exchange Devaluation, Finance and Development 5 (1968) No. 2, S. 8 ff. 16 MODIGLIANI/ASKARI, The Reform of the International Payments System, 1971, 7. 17 COLLIN, L'inflation dans les pays en voie de développement, in'.Etudes en hommage à Stratis G. Andréadis I, 1972, 247. 18 DUFEY, The Eurobond Market: Function and Future, 1969, 67. 19 Diese Alternative wird im Jahresgutachten 1972/73 des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, Gleicher Rang für den Geldwert (oben N. 5) Nr. 355 angesprochen: „ . . . muß man bereit sein, einen Stabilisierungserfolg alsbald durch eine dem außenwirtschaftlichen Ungleichgewicht folgende Aufwertung der Währung zu konsolidieren, oder darauf vertrauen können, daß die wichtigsten Partnerländer in der Stabilisierung gleichziehen"; vgl. auch TIEDTKE (oben N. 12) 43 f.
Einleitung
5
deren optimale rechtstechnische Durchsetzung zu gewährleisten 20 . Das Problem der Differenzinflationsraten mit ihrer Wirkung auf die Wechselkurse als eine Dimension des Wertrisikos grenzüberschreitender Forderungen und die Frage der Bekämpfung der Basisinflationsrate als die andere Dimension gehören zu den Angelegenheiten der Währungs- und Wirtschaftspo/ziz&. Das Währungsrecht setzt diese politische Entscheidung voraus, um sie dann in Recht umzugießen, sei dies nun im zwischenstaatlichen und staatenverbandlichen Bereich oder im Verkehr zwischen Privatrechtssubjekten. Die Währungs- und Finanzkonferenz von Bretton Woods entschied sich im Zusammenhang mit den Differenzinflationsraten für ein System relativ stabiler Wechselkurse, deren Leitlinien, nämlich die Paritäten, lediglich bei Vorliegen eines „fundamentalen Ungleichgewichts" und bei Beachtung eines förmlicheren Verfahrens geändert werden konnten 21 . Das im Statut über den Internationalen Währungsfonds (IWF) angestrebte Ziel der Währungsstabilität hatte als notwendige Voraussetzung die Stabilität und Ausgeglichenheit der einzelnen Volkswirtschaften 22 . Jedoch in der Uberzeugung, daß ein derartiges System idealtypisch nicht verwirklicht werden kann, wurde ein Hilfeleistungsmechanismus institutionalisiert 23 , der die reale Unausgeglichenheit der Ausgeglichenheit des Systems, die von den relativ fixen Wechselkursen im System vorausgesetzt wurde, anpassen sollte. Die Analyse dieses Beistandsinstrumentariums belegt, daß mit der Zielvorstellung der Währungsstabilität und geordneter Währungsbeziehungen ausschließlich das Problem der Relation der verschiedenen Wechselkurse zueinander angesprochen werden sollte, während das Problem der Basisinflation der nationalen Wirtschafts- und Währungspolitik überlassen blieb 24 . Dementsprechend war es dem Internationalen Währungsfonds in zahlreichen Fällen gemäß seiner Zielsetzung gelungen, „Gleichgewichtsstörungen der internationalen Zahlungsbilanzen von Mitgliedstaaten in
ZEHETNER, Die Suspendierung der Goldkonvertibilität des Dollars, 1973, 3 f. Dazu kritisch F. A. MANN, Money in Public International Law, R d C 96 (1959-1) Iff., 44ff. 2 2 Art. I (iii) I W F - S t a t u t ; daher audi die Zielansprache in Art. I (ii) IWF-Statut „ . . . ein ausgeglichenes Anwachsen des internationalen Handels zu erleichtern . . . " ; vgl. auch Art. I (iii) Statut der Weltbank. 2 3 Ziehungen nach Art. V IWF-Statut, Praxis der Stand-by Arrangements, Allgemeine Kreditvereinbarungen, Sonderziehungsrechte. 2 4 In diesem Sinn auch HAIN, Der Einfluß der internationalen Währungspolitik auf nationale Stabilisierungsbemühungen, in: Geldwertstabilität und Wirtschaftswachstum (Festschrift für A. Korp, hrsg. von SCHMITZ) 1971, 275 ff., 277. 20
21
6
Einleitung
bezug auf Zeitdauer und Ausmaß zu beschränken" 25 , doch hat sich diese Strategie ex post sehr oft als eine Verzögerung der notwendigen Anpassungsmechanismen erwiesen 26 . Die extensive Interpretation der Bandbreitenflexibilität im Statut des Internationalen Währungsfonds und die gerade den Sanktionsbestimmungen innewohnende Flexibilität 27 sind wohl als Reaktion auf die Unvereinbarkeit unterschiedlicher Inflationsraten zu verstehen und haben im Ergebnis diese Anpassungsprozesse erleichtert. Gleichgültig, welche Ergebnisse die in Gang befindliche Weltwährungsreform zeitigen soll, für den grenzüberschreitenden Wirtschaftsverkehr bringt eine Verzögerung (System von Bretton Woods) oder eine Beschleunigung (mögliches neues System) des Anpassungsprozesses das gleiche Problem: Es geht um die Rechtstechnik, mit der die in den Wechselkursen Niederschlag findenden Differenzinflationsraten wertmäßig egalisiert werden könnten 28 . Nach dem System von Bretton Woods konnte der grenzüberschreitende Wirtschaftsverkehr zumindest kurzfristig mit festen Wechselkursen kalkulieren, wenn auch ein etwa anfallender Anpassungsschritt erhebliche Wertveränderungen 29 der betroffenen Forderungen zur Folge hatte. Eine beschleunigte Anpassung würde hingegen bereits bei sehr kurzfristigen Verträgen ein besonderes Augenmerk auf Geldwertklauseln erfordern. Was man sich aber von der anstehenden Reform der Weltwährungsordnung erwartet, läßt sich kurz mit der Forderung nach mehr relativer (Differenzinflationsraten) und mehr absoluter (Basisinflationsraten) Währungsstabilität umschreiben. Denn trotz der Bemühungen aller Währungsbehörden im nationalen und zwischenstaatlichen Bereich nimmt die Ten-
Art. I (vi) IWF-Statut. KATZ, The Case for the Par-Value-System 1972,1972, passim. 27 ZEHETNER, Die Sicherung der Goldkursstabilität im Statut des Internationalen Währungsfonds, AWD 1973, 666 ff., 667 f. 28 JÖHR schlug im Rahmen des 9. Gesprächs der List Gesellschaft eine „Art von Internationalem Schiedsgericht" vor, welches „ . . . über die Wechselkurse wachen und sie immer dann neu festsetzen" sollte, „ . . . wenn sich Divergenzen . . . aufgrund abweichender Inflationsraten . . . ergeben": Floating. Realignment. Integration, 9. Gespräch der List Gesellschaft, Tübingen 1972, 82; dazu die Kritik von ABS, ebd. 83. 29 „Integrationsfeindlich ist . . . nicht die Veränderlichkeit des Wechselkurses, sondern die Unvorhersehbarkeit und Sprunghaftigkeit, mit der Veränderungen im heutigen Währungssystem auftreten": Im Sog des Booms, Jahresgutaditen 1969/70 des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, 1969, Nr. 295. In diesem Sinn auch das Ergebnis einer vom Deutschen Industrie- und Handelstag 1971 durchgeführten Unternehmensbefragung, in: Kurswechsel bei Wechselkursen, DIHTSchriftenreihe Heft 125, Bonn 1971. 25
26
Einleitung
7
denz zur Unterschiedlichkeit der Inflationsraten ebenso zu wie ihr absolutes Ausmaß. Mit der Eliminierung der Effekte dieser beiden Erscheinungsformen der Inflation - Differenz- und Basisinflationsrate - werden in internationalen Verträgen Geldwertklauseln betraut, deren konkrete rechtstechnische Ausgestaltung von zahlreichen juristisch bestimmbaren Faktoren abhängig ist. Die rechtlich faßbaren Bestimmungsfaktoren der Geldwertklauseln im grenzüberschreitenden Wirtschaftsverkehr erschöpfen sich in den Kategorien der am Vertrag beteiligten Rechtssubjekte, des Vertragstyps, den Interessenlagen sowie der Intention der Geldwertklausel selbst. Eine Systematisierung unter dem Gesichtspunkt der an den Verträgen beteiligten Rechtssubjekte würde die universale Anwendung von Geldwertklauseln im grenzüberschreitenden Wirtschaftsverkehr verdeutlichen. Denn Staaten, internationale Organisationen und Privatrechtssubjekte aller Rechtsordnungen bedienen sich dieser Klauseln, um wechselseitige finanzielle Ansprüche zu determinieren. Aus der Bestimmung der am Vertrag beteiligten Rechtssubjekte ergibt sich auch dessen Rechtscharakter. Neben völkerrechtlichen Verträgen und den davon klar zu unterscheidenden Verträgen völkerrechtsfähiger Handlungseinheiten mit fremden nichtstaatlichen Rechtsträgern 30 beinhalten gerade Verträge im grenzüberschreitenden Privatrechtsverkehr typische Geldwertklauseln. Juristischen Niederschlag finden aber auch andere Einteilungskriterien, wie etwa die Zugehörigkeit der an den Verträgen beteiligten Rechtssubjekte zur Gruppe der Industriestaaten oder der Entwicklungsländer, mit der die Nord-SüdEinteilung der Staatengemeinschaft, oder zu den Staaten mit Plan- oder Marktwirtschaft, mit der die West-Ost-Teilung bezeichnet zu werden pflegt 31 . Untersucht man die am Vertrag beteiligten Rechtssubjekte privatrechtlicher oder völkerrechtlicher Natur nach diesen Kriterien, so lassen sich typische Geldwertklauseln für die Bereiche des zrairasystemaren Wirtschaftsverkehrs, worunter man Verträge versteht, deren Partner zu einer einzigen dieser Gruppen zu zählen sind 32 , und des intersystemaren Wirtschaftsverkehrs nachweisen. Der Eindruck der Universalität der Anwendung von Geldwertklauseln verstärkt sich, betrachtet man die rechtserheblichen Bestimmungselemente der Geldwertklauseln, die sich aus den 3 0 Dazu grundlegend BÖCKSTIEGEL, Der Staat als Vertragspartner ausländischer Privatunternehmen, 1971; W. GOLDSCHMIDT, Transactions between States and Public Firms and Foreign Private Firms (A Methodological Study), R d C 136 (1972-11) 203 ff. 3 1 Zu dieser begrifflichen Einteilung der Welt kritisch STANDKE, Der Handel mit dem Osten, 1968, 17. 32 Vgl. WILCZYNSKI, The Economics and Politics of East-West Trade, 1969, 209.
2
Zehetner, Geldwertklauseln
8
Einleitung
unterschiedlichen Regelungsbereichen zu ergeben vermögen. Neben dem herkömmlichen Internationalen Wirtschaftsrecht vermag man die speziellen Bereiche der Entwicklungshilfe und der Rohstoffversorgung zu unterscheiden. Die unterschiedlichen Regelungsbereiche finden Ausdruck in differenten Interessenlagen der am Vertrag - und damit an der Ausgestaltung der Geldwertklausel - beteiligten Rechtssubjekte. Diese Interessen manifestieren sich in den internationalen Verträgen zwar nicht an der Frage des Ob, sondern an der Ausgestaltung der Kurssicherung bzw. der Inanspruchnahme einer Wertsicherung. Die Intention der Klausel - als bloße Kurs- oder als W^risicherung erweist sich wohl als das fundamentalste Einteilungskriterium der in internationalen Verträgen enthaltenen Geldwertklauseln: beschränkt sich doch die eine auf Eliminierung von Wechselkursveränderungen als Folge von Differenzinflationsraten, während die letztere darüber hinausgeht und den verbleibenden Kaufkraftschwund zu egalisieren trachtet. Eine breitere Darstellung dieser beiden Spielarten von Geldwertklauseln scheint unter allgemeinen Gesichtspunkten notwendig, um dann bei topischer Betrachtung nach den oben dargestellten Bestimmungselementen die Typenhaftigkeit der Klauseln darzulegen.
II. K U R S K L A U S E L N
In allen internationalen Verträgen betreffend grenzüberschreitende monetäre Transaktionen sind ex définitione Kursklauseln enthalten; denn zur Determinierung der Schuld der Vereinbarung bedarf es eines Wertmessers. Die Kursklausel bestimmt daher lediglich, was in obligatione ist, ohne eine Normierung des Zahlungsmittels vorzunehmen. Welche Währung Zahlungswährung ist, bestimmt sich teils nach Parteienvereinbarung, teils nach innerstaatlichem Recht 33 . In allen jenen Fällen, in denen Kontraktwährung und Zahlungswährung 3 4 nicht identisch sind, was bei einfachen Währungsklauseln selten, bei den meisten anderen Kursklauseln fast immer der Fall ist, stellt sich daher zusätzlich zur Frage des Wertmessers noch das Problem von dessen Umrechnung in die Zahlungswährung. Es versteht sich, daß es mangels ausdrücklicher Vereinbarung der Umrechnungsmodalitäten zu Verzerrungen der Gegenseitigkeit in der Vertragserfüllung kommen mag, wenn etwa unklar ist, ob die Konversion zu Paritätswerten oder zu Marktwechselkursen eines bestimmten Devisenmarktes zu erfolgen habe. Dennoch sind derartige Konversionsklauseln, die ausdrücklich ein Umrechnungsverfahren festlegen, nicht zu den Geldwertklauseln zu rechnen, welche sich ausschließlich auf die Bestimmung der Schuld beschränken. Wenn aber diese Klauseln in engem rechtlichen Zusammenhang mit den darzustellenden Kursklauseln in typenbildender Regelmäßigkeit in Erscheinung treten, so wird darauf noch hinzuweisen sein 35 . Mit der durch die Kursklauseln erfolgten Festlegung des Wertmessers, werden uno actu die Risiken der Veränderung der Austauschrelationen der an der Transaktion beteiligten Währungen zwischen den Vertragsparteien verteilt. Der in diesem Zusammenhang häufig verwendete Begriff 33 Dazu NUSSBAUM, Vertraglicher Schutz gegen Schwankungen des Geldwerts, 1928, 54 ff.; DACH, Conversion of Foreign Money, A Comparative Study of Changing Rules,
AJCL
3
(1954)
1 5 5 ff.; F . A . M A N N
(oben
N . 4)
4 1 0 ff.; V A N H E C K E ,
Currency,
in:
International Encyclopedia of Comparative Law, Vol. III Private International Law, C h a p t e r 3 6 , 1 9 7 2 , S. 1 2 f . 34 Zur begrifflichen Unterscheidung NUSSBAUM, Money in the Law National and International, 1950, 360ff.; VAN HECKE, Problèmes juridiques des emprunts internationaux, 2. Aufl. 1964, 165 f.; FREYMOND, Questions de droit bancaire international, RdC 131 (1970-III) 1 ff., 40; KRISPIS (oben N . 7) 213. 35 Vgl. dazu insbesondere S. 44 ff.
2 *
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Kursklauseln
der Kurstt'c&enmgsklausel erweist sich als nicht zielführend, resultiert er doch aus einer zu einseitigen Betrachtung einer Kursklausel, welche aufgrund einer besonderen Interessenlage als Sicherungsklausel für eine oder mehrere am Vertrag beteiligte Währungen ausgestaltet wurde, um eine bestimmte Forderung oder Verbindlichkeit vor Differenzinflationsraten, die sich in Veränderungen der Austauschrelationen der Währungen niederschlagen, zu schützen. Der Unterschied zwischen den häufig synonym verwendeten Begriffen Kursklausel und Kurssicherungsklausel soll an folgendem Beispiel deutlich gemacht werden: Der Staat A, dessen Währung a gegenüber der Währung b des Staates B einen Austauschwert von 1 : 3 hat, gewährt letzterem einen Kredit im Ausmaß von 3 a. Für den Staat B hat der Kredit einen Gegenwert von 9 b. Gleichgültig, ob die Kreditschuld in der Währung a oder b vereinbart wird, handelt es sich von beiden Seiten gesehen um eine Kursklausel, während es sich bei Vereinbarung der Währung a um eine Kurssicherungsklausel ausschließlich f ü r A, bei der Währung b um eine solche für B handelt. Das wird ersichtlich, wenn sich der Wechselkurs aufgrund der Differenzinflationsrate auf 1 a = 6 b ändert, da dann im Fall der Kreditschuld in a der Staat A nach wie vor 3 a bekäme, obwohl der Kreditnehmer zur Beschaffung der geschuldeten Währungseinheiten 18b aufzuwenden hätte, während bei Vereinbarung der Kreditschuld in b der Staat B bloß 9 b schuldet, der Kreditgeber aber bloß 1,5 a erhält. An diesem einfachen Beispiel wird zugleich ersichtlich, welchen durchschlagenden Effekt Wechselkursveränderungen auf die Werte internationaler langfristiger finanzieller Transaktionen ausüben und welche Rolle die Kursklauseln in diesem Zusammenhang spielen. Im grenzüberschreitenden Wirtschaftsverkehr, ja gerade im internationalen Handel, muß schon aus Konkurrenzüberlegungen knapp kalkuliert werden. Der Trend zu wachsenden Inflationsraten und deren Unterschiedlichkeit, die sich - je nach Wechselkurssystem - verzögert (bei „fixen" Wechselkursen) oder unmittelbar (bei „freien" Wechselkursen) in den Austauschrelationen der Währungen niederschlägt, verhindert in ständig steigendem Ausmaß die Gewähr der Gegenseitigkeit in der Vertragserfüllung. Die Praxis des grenzüberschreitenden Wirtschaftsverkehrs hat auf diese Entwicklung mit einer Fülle einschlägiger monetärer 3 6 Klauseln reagiert, die in der Folge in ihren Einzelheiten dargestellt und anhand einiger Beispiele aus der Praxis kommentiert werden. 36 Zu den niditmonetären Klauseln „permettant de sauvegarder l'équilibre contractuel" vgl. insbesondere OPPETIT, L'adaption des contrats internationaux aux changements de circonstances: la clause de „hardship", Clunet 101 (1974) 7 9 4 f i .
A. Währungsklauseln 1.
Gläubigerwähmngsklausel
Mit einer derartigen Klausel verfolgt der Gläubiger das Ziel, das der grenzüberschreitenden Forderung innewohnende Wechselkursrisiko vollständig zu eliminieren. Diese Rechtstechnik stellt den wirtschaftlichen Wert der Forderung so, als würde sie gegen einen Angehörigen derselben nationalen Währungsrechtsordnung in deren Währung ohne Wertsicherungsklausel bestehen. Aus Paritätsänderungen seiner für ihn wirtschaftlich relevanten Währung und aus solchen der Währung seines Vertragspartners können ihm (nominell) weder Verluste noch Gewinne entstehen, da der nominelle Betrag der Forderung für den Gläubiger wegen der Denominierung in Gläubigerwährungseinheiten in jedem Fall einer Änderung der Austauschrelation konstant bleibt 37 . Als Beispiel unter zahllosen sei das Kreditabkommen zwischen Dänemark und Uganda vom 1.4.1968 3 8 erwähnt, in dem die dänische Regierung Uganda in Art. I einen in Dänischen Kronen denominierten Entwicklungskredit einräumt und im Wege von Art. IV Uganda verpflichtet, den Kredit in dieser Währung wieder zurückzuzahlen: Art. I. The Government of Denmark (hereinafter called the Lender) agrees to make available to the Government of Uganda (hereinafter called the Borrower) a development Loan in an amount of 20 (twenty) million Danish Kroner for the realization of the purposes described in Article VI of this Agreement. Art. IV. The Borrower will repay to the Lender the principal of the Loan withdrawn from the Loan Account in 35 (thirty-five) semi-annual instalments of 550,000 (five hundred and fifty thousand) Danish Kroner each, commencing on April 1st, 1975, and ending on April 1st, 1992, and one final instalment of 750,000 (seven hundred and fifty thousand) Danish Kroner on October 1st, 1992.
Diese Kursklausel ist als Kurssicherungsklausel zugunsten Dänemarks zu qualifizieren. Sie mag sogar als „Wert"-Sicherung im untechnischen Sinn verstanden werden, denn die in Kronen definierte Forderung erscheint in dem Umfang wertgesichert, als eine Kaufkraftverschlechterung im Kredit37
Zu den schuldrechtlichen Konsequenzen einer Gläubigerwährungsklausel vgl. GRAUPNER, Rechtliche Folgen der britischen Abwertung für den deutsch-britischen Wirtschaftsverkehr, A W D 1968, 99 ff. 38 U N T S Nr. 9209 Vol. 644/109; in gleicher typenhafter Ausgestaltung die folgenden Loan Agreements: Denmark - Zambia 18. 10. 1967, U N T S Nr. 9116 Vol. 637/171; Denmark - Iran 2. 11. 1967, U N T S Nr. 9138 Vol. 638/217; Denmark - Kenya 26. 6. 1968, U N T S Nr. 9210 Vol. 644/129; Denmark - United Arab Republic 12. 4. 1969, U N T S Nr. 9953 Vol. 695/67; Denmark - Dahomey 1 5 . 4 . 1 9 6 9 , U N T S Nr. 10200 Vol. 710/169; Denmark - Chad 31. 7.1969, U N T S Nr. 10201 Vol. 710/187.
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Kursklauseln
nehmerland, welche über die Inflationsrate im Kreditgeberland hinausgehen sollte und sich daher im Austauschverhältnis der beiden Währungen niederschlagen könnte, ohne Wirkung auf den nominellen Wert der Forderung bleibt: Bei wiederholten Abwertungen der Währung Ugandas oder einer ständigen Kursverschlechterung bei flexiblen Wechselkursen bleibt die Schuld nominell (= in Kronen ausgedrückt) gleich. Dieser Wertsicherungsaspekt fällt allerdings dann weg, wenn sich die Währung des Schuldnerlandes als die weniger inflationsanfälligere erweist, d. h. die Inflationsrate der Gläubigerwährung die der Schuldnerwährung übersteigt. Dennoch bleibt - wie oben ausgeführt - auch bei Aufwertungen der Währung des Schuldners oder Abwertung der Währung des Gläubigers der nominelle Betrag der Verbindlichkeit erhalten, auch wenn der Schuldner in der Folge weniger Währungseinheiten seiner Währung zum Erwerb der Kontraktwährung aufwenden müßte. Es bleibt in diesem Zusammenhang die Wirkung von Paritätsänderungen der Währung des Kreditgeberlandes auf die wirtschaftliche Situation des Kreditnehmers näher darzustellen, um einige Mißverständnisse auszuräumen. Was den Kreditgeber betrifft, sei wiederholt, daß Auf- und Abwertungen der Kontraktwährung (= Gläubigerwährung) den nominellen Betrag seiner Forderung nicht verändern; den Kreditnehmer hingegen betrifft jede Paritätsänderung, wenn auch — je nach Richtung — in unterschiedlicher Weise. Wird die Kreditwährung abgewertet, so hat das für ihn denselben Effekt, als wäre seine Heimatwährung aufgewertet worden. Projiziert man das auf die Inflationsraten beider Währungen, so heißt das, daß die Kreditwährung eine höhere Inflationsrate hatte als die Währung im Lande des Kreditnehmers. Um den in den Wechselkursen zum Ausdruck kommenden, seine eigene Inflationsrate übersteigenden Teil der Kreditwährungsinflationsrate braucht er nun nominell weniger fremde Währungseinheiten zu erwerben, um den Kredit zurückzuzahlen. Wie sind aber Paritätsaufwertungen der Kreditwährung zu qualifizieren? Nicht anders als Abwertungen in der Währung des Schuldners. Wirtschaftlich interessant sind nämlich für die Kreditkosten nicht die absoluten Werte der an der Transaktion beteiligten Währungseinheiten, in irgendwelchen Maßstäben ausgedrückt, sondern einzig und allein ihr gegenseitiges Austauschverhältnis. Ob - ausschließlich das bilaterale Verhältnis betrachtet - die eine Währung aufgewertet oder die andere Währung abgewertet werden muß, hängt von der internationalen Dimension der Austauschrelationen der Währungen ab. So gesehen, drückt eine Aufwertung der
Wahrungsklauseln
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Kreditwährung genau dasselbe aus wie eine Abwertung der Währung des Schuldners, nämlich daß die Inflationsrate der Schuldnerwährung die Inflationsrate der Gläubigerwährung überstiegen und im Austauschverhältnis Niederschlag gefunden hat. Bereits in die Diskussion um Ättrcklauseln wird oft die Frage nach ihrer „Berechtigung" eingebracht. Diese Frage kann sich nicht gegen ihre Existenz - diese ist ex definitione vorgegeben —, sondern lediglich gegen ihre konkrete Ausgestaltung richten. Die Kritik an der Währungsklausel in der Währung des Kreditgebers wird naturgemäß nur von jenen Kreditnehmern vorgebracht, deren eigene Währung höheren Inflationsraten unterworfen ist als die Kreditwährung, bzw. von jenen Kreditgebern, deren Währung ebenso höhere Inflationsraten aufweist als die der Kreditnehmer. Die positive oder negative Einstellung zu einer konkreten Vertragsklausel hängt also lediglich davon ab, ob die im Vertrag aufscheinende Währungsklausel die „stabilere" oder „inflationsanfälligere" Währung erfaßt und ob man die Klausel von der Seite des Gläubigers oder des Schuldners betrachtet. Von Seiten der Schuldner wird die stärkere Währung, wenn sie die Währung des Gläubigers ist, deshalb kritisiert, weil sie in der wirtschaftlich für sie interessanten Währung bei Verschlechterung des Wechselkurses nominell mehr zurückzahlen müssen, als sie erhalten haben. Gleiches gilt bei Aufwertungen der Kreditwährung. Diese subjektive Kritik muß jedoch mit folgendem objektiven Aspekt der zur Diskussion stehenden Währungsklausel konfrontiert werden. Von Kreditverträgen nicht unwesentlich unterscheidet sich der Warenlieferungsvertrag, dessen Zahlungsziel in der Regel - gerade bei Lieferung größerer Industrieanlagen - vom Zeitpunkt der Lieferung der Ware erheblich abweicht. Für den Verkäufer besteht das legitime Interesse, wenigstens nominell den bei Lieferung vereinbarten Kaufpreis später bei Fälligkeit der Forderung bezahlt zu bekommen 39 . Wie etwa im Anlagenlieferungsvertrag vom 19.6.1969 zwischen der Korea Iron & Steal Mfg. Co. Ltd. und einem führenden österreichischen Industrieunternehmen, ein Vertrag zwischen Privatrechtssubjekten, ersichtlich 40 , wird der Verkäufer zumindest darauf dringen, den Kaufpreis in seiner Währung zu fakturieren. Er würde sonst Gefahr laufen, durch - gerade im Verkehr mit Entwicklungsländern 39 AXMANN, Die Finanzierung im Anlagenexport und ihre rechtliche Gestaltung, A W D 1971,437. 40 Punkt 2 - Kaufpreis: „Der Preis für die Ausrüstungen . . . beträgt . . . ö . S. . . . (in Worten: österreichische Schillinge...)"; Punkt 3 - Zahlungsbedingungen: „Der . . . angeführte Preis ist vom Käufer in frei konvertierbaren österreichischen Schillingen . . . zu entrichten." (Als Geldwertklausel ist allerdings nur Punkt 2 zu verstehen.)
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Kursklauseln
häufige - Wechselkursverschlechterungen auch nominell weniger hereinzubekommen. Er begibt sich zwar zugleich der Chance, durch Abwertung der eigenen, bzw. Aufwertung der fremden Währung nominell einen „Gewinn" zu erzielen, doch wäre eine dahingehende Erwartung in der Mehrzahl der Fälle ohnehin unrealistisch. Verschlechtert sich nun, wie befürchtet, der Wechselkurs der Schuldnerwährung zur Kreditwährung, weil ihre Inflationsrate die der Gläubigerwährung übersteigt, so muß der Schuldner bei endgültiger Bezahlung der Ware mehr Währungseinheiten seiner Währung aufwenden, um die notwendigen Währungseinheiten der Kaufpreiswährung zu erwerben. An diesem Punkt setzt vehement die Kritik ein: Es muß mehr bezahlt werden als man ursprünglich kalkuliert hat 4 1 . Nominell ja, aber die gelieferte Maschine oder die mit dem geborgten Geld gekaufte Ware ist zwischen Lieferung und Bezahlung entsprechend der nationalen Inflationsrate im Schuldnerland in ihrem nominellen Wert gestiegen. Auch die Produkte, die die Maschine in der Folgezeit produziert, manifestieren in ihren Preisen die gesamte Inflationsrate, während die Maschine oder die Ware in der Zwischenzeit für den Produzenten bzw. Verkäufer lediglich um die in der Wechselkursverschlechterung aufscheinende Differenzinflationsrate nominell „teurer" geworden ist. Die bloße Kursklausel läßt daher — wie ersichtlich — die „gemeinsame Basisinflationsrate" völlig außer acht; diese bleibt der Wertsicherung42 überlassen. Doch auch der umgekehrte Fall - die sich im Wechselkurs niederschlagende höhere Inflationsrate der Kreditwährung, die die Währung des Gläubigers darstellt - ist denkbar und gibt Anlaß zu Überlegungen, inwieweit bei einer derartigen Wechselkursentwicklung der Forderung nach maximaler Gegenseitigkeit in der Vertragserfüllung entsprochen wird. Was den Kern des Problems betrifft, muß eine Abwertung der Gläubigerwährung einer Aufwertung der Schuldnerwährung gleichgesetzt werden. Es sei auch darauf hingewiesen, daß der Gläubiger nach wie vor den nominellen Betrag seiner Forderung erhalten wird: er trägt - vom Standpunkt der Kaufkraftsicherung betrachtet - die nationale Inflationsrate in vollem Ausmaß. Sehr viel komplizierter ist hingegen die Situation des Schuldners. Während dem Gläubiger nominell keine „Verluste" entstehen, erzielt der 4 1 Dieser Vorwurf wird gerade gegenüber der stabilen DM erhoben. Die Forderung, daß die deutschen Exporteure das Wechselkursrisiko selbst tragen sollten, kann nur im Wege von Schuldnerwährungsklauseln realisiert werden. Vgl. dazu AXMANN (oben N. 39) 437 N. 3 a. 4 2 Vgl. unten S. 99 ff.
Währungsklauseln
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Schuldner nominell einen Gewinn, da er weniger nationale Währungseinheiten aufwendet, um die zur Rückzahlung notwendige Gläubigerwährung zu erwerben 43 . Um den - infolge der nun „negativen" Differenzinflationsrate — in der Wechselkursverschlechterung zum Ausdruck kommenden „Wert" benötigt er nun weniger Währungseinheiten der Kontraktwährung, obwohl auch seine eigene Währung, die Schuldnerwährung, einem Kaufkraftverfall unterworfen war. Das Garantieabkommen der Weltbank mit Österreich vom 21.9.1956 4 4 ist als völkerrechtlicher Vertrag 45 , das beigeschlossene Kreditabkommen der Weltbank mit der österreichischen Elektrizitätswirtschaft-Aktiengesellschaft (Verbundgesellschaft) als Vertrag einer völkerrechtsfähigen Handlungseinheit mit einem fremden nichtstaatlichen Rechtsträger zu qualifizieren. Die beiden Verträge sind - wie alle Weltbankkreditabkommen mit nichtstaatlichen Rechtsträgern — als Einheit zu betrachten, da ein solcher Vertrag ohne den völkerrechtlichen Garantievertrag nicht abgeschlossen zu werden pflegt und die verwendeten Geldwertklauseln in beiden Verträgen identisch sind 46 . Da der Kredit im konkreten Fall wie bei fast allen Weltbankkrediten in US-Dollar denominiert wurde und infolge einer sehr erheblichen Differenzinflationsrate nicht nur die Gläubigerwährung 47 (US-Dollar) abgewertet, sondern auch die für den Schuld43 „ D a ß der Beklagte (= Schuldner, Anm. des Verf.) infolge der A u f w e r t u n g in der W ä h r u n g seines Heimatlandes weniger zu zahlen hat, um den dem Kläger (= Gläubiger, Anm. des Verf.) entstandenen Schaden auszugleichen, ist ein zufälliger vom Gesetz in Kauf genommener Umstand, der nicht als unbillig empfunden werden kann . . . E r (der Kläger, Anm. des Verf.) erhält alles, was er zur Behebung seines Schadens a u f w e n d e n m u ß t e " ( O L G Köln, Urteil vom 5 . 2 . 1971 - 3 U 165/70, IPRspr. 1971 N r . 117). 44 U N T S N r . 3681 Vol. 259/17. 45 „Ein Vertrag zwischen einer als Völkerrechtssubjekt anerkannten internationalen Organisation, etwa den Vereinten N a t i o n e n oder der Weltbank (Hervorhebung vom Verf.), und einem die Völkerrechtssubjektivität besitzenden Staat ist unzweifelhaft ein völkerrechtlicher V e r t r a g " : BERBER, Lehrbuch des Völkerrechts I, 1960, 412. 46 Zu dieser Problematik: BROCHES, International Legal Aspects of the Operations of the World Bank, R d C 98 (1959-III) 297ff., 351 f.; KÄSER, Darlehen der Europäischen Investitionsbank - Darlehen der Weltbank, E u R 1967, 289 ff., 311; MATZEL, Die Sicherung von Weltbankkrediten unter besonderer Berücksichtigung der Kapitalhaft der Mitgliedstaaten, 1968, 16ff.; RÖHM, Darlehensverträge der Weltbank und Zulässigkeit der darin vereinbarten Sicherheiten, Ö Z ö R 19 (1969) 259 ff.; VON SCHELLING, Internationaler Währungsfonds, Weltbank und Auslandsinvestitionen unter Berücksichtigung der Investitionsschutzgesetzgebung, in: Investitions- und Industrialisierungsprobleme in Entwicklungsländern (hrsg. von PFISTER) 1971, 81 ff., 98 f. 47 Aus praktisch politischen Gründen sollte man diese Klausel besser als Drittwährungsklausel bezeichnen, auch wenn sich beinahe das gesamte Aktivgeschäft in dieser W ä h r u n g realisiert und die Bank durch die besondere Bindung an den amerikanischen Kapitalm a r k t wirtschaftlich dem Dollar sehr eng verbunden ist. Für die generelle Zuordnung zu Drittwährungsklauseln spricht die Überlegung, eine internationale Organisation nicht
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Kursklauseln
ner wirtschaftlich maßgebliche Währung (ÖS) aufgewertet wurde, ergibt sich für die österreichische Gesellschaft nicht nur nominell ein erheblicher Gewinn, da nun bedeutend weniger Schuldnerwährungseinheiten aufgewendet werden müssen, um die für die Liquidation der Verbindlichkeit notwendigen Gläubigerwährungseinheiten zu erwerben. Der „gemeinsamen Basisinflationsrate" ist zu den „Inflationsgewinnen" des Schuldners die im Wechselkurs zum Ausdruck gekommene Differenzinflationsrate noch hinzuzurechnen, um welche die Inflationsrate des Dollars die des Schillings übersteigt. Nominell ausgedrückt heißt das: beim Gläubiger kein Verlust, doch beim Schuldner Gewinn. Kaufkraftmäßig: beim Gläubiger voller nationaler Inflationsverlust, beim Schuldner Inflationsgewinn in Höhe der Inflationsrate der für ihn relevanten Währung, plus jener der Differenzinflationsrate. Gegenübergestellt - und in Kaufkrafteinheiten gemessen - sind Inflationsgewinn des Schuldners und Inflationsverlust des Gläubigers gleich groß. Als Ergebnis kann festgehalten werden: In einem bilateralen Kreditvertrag soll die stärkere Währung als Kreditwährung dienen, da sonst die Währungsklausel ihren Zweck verfehlt. Es ist dabei gleichgültig, ob die Währung des Gläubigers oder des Schuldners zum Zug kommt. Lediglich die Verwendung der stärkeren (= weniger inflationsgefährdeten) Währung bietet Gewähr zur Verbesserung des Grads der Gegenseitigkeit in der Vertragserfüllung, da dann der Kreditnehmer Inflationsgewinne maximal in der Höhe der nationalen Inflationsrate, minimal der eigenen minus der Differenzinflationsrate realisiert, während er andernfalls noch an der „fremden" Inflationsrate mitverdient. Eine darüber hinausgehende Inflationsgewinnunterdrückung ist Angelegenheit echter Wertsicherungsklauseln, die später besprochen werden sollen 48 . Mit dem Hinweis, daß grenzüberschreitende monetäre Verbindlichkeiten zu ihrer wertmäßigen Determinierung zumindest einer Kursklausel bedürfen, wird bereits zu einem Teil die relative Häufigkeit der Verwendung von Gläubigerwährungsklauseln erklärt. Sie finden sich sowohl in völkerrechtlichen Verträgen 49 , Verträgen völkerrechtsfähiger Handlungseinheiten mit fremden nichtstaatlichen Rechtsträgern 50 und im grenzüberauch rechtlich einer bestimmten nationalen Währungsrechtsordnung zu unterwerfen. Vgl. unten S. 26. 4 8 Vgl. unten S. 99 ff. 4 9 Vgl. die in Note 38 angeführten Verträge. 5 0 Etwa: American & Foreign Power Company Inc. (Corporation organized and existing under the laws of the State of Maine), Brazilian Electric Power Company (Corporation organized and existing under the laws of the State of Florida) - Centrais
Währungsklauseln
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schreitenden Privatrechtsverkehr51. Die fortschreitende Entwicklung eines liberalisierten Zahlungsverkehrs war der Verbreitung der Gläubigerwährungsklausel sehr förderlich, reduziert sie doch für den betreffenden Gläubiger das Wertrisiko seiner Forderung auf die Dimension der nationalen Inflationsrate. Schwerpunkte der Verwendung von Gläubigerwährungsklauseln lassen sich insbesondere im grenzüberschreitenden Geldund Kapitalverkehr 52 , sowie Dienstleistungs- 53 und Warenverkehr 54 feststellen, doch spielt sich der überwiegende Teil der Transaktionen im intrasystemaren Verkehr allein zwischen Staaten mit überwiegend marktwirtschaftlicher Wirtschaftsstruktur55 sowie im Verkehr der besser entwickelten Staaten mit Entwicklungsländern ab 56 . Während nach dem Zweiten Weltkrieg der intersystemare Zahlungsverkehr im Ost-West-Handel vornehmlich über bilaterale Zahlungsabkommen 57 abgewickelt wurde, ist Elétricas Brasileiras S. A.-Eletrobrás, Government of the United States of Brazil, Contract for Sale of American & Foreign Power Company Properties in Brazil 12.11.1964 (§§ 2, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10), Int. Leg. Mat. 4 (1965) 72; Argentine Nation, Yacimientos Petrolíferos Fiscales (YPF) - Tennessee Argentina S. A., Argentina Annulment of Oil Production Contracts: Settlement 19.10.1965, Int. Leg. Mat. 5 (1966) 103; Brazilian Traction, Light and Power Company, Limited, (Company incorporated under the laws of Canada) - Empresa Brasileira de Telecomunicaçoes-EMBRATEL, Companhia Telefonica Brasileira, Government of the Republic of the United States of Brazil, Agreement for Sale of Brazilian Telephone Company 21.-26.3.1966 (§§ 1,2,3,7,9), Int. Leg. Mat. 5 (1966) 619. Vgl. auch die Praxis der „Caisse Centrale de Coopération Economique", ihre Kredite ausschließlich in Französischen Francs zu denominieren, LE CLERC, France - The Caisse Centrale de Cooperation Economique, in : Foreign Development Lending - Legal Aspects, 1971, lOOff., 105; ähnlich auch die Praxis der Commonwealth Development Corporation, vgl. CAUNCE, Commonwealth Development Corporation, ebd. 163 ff., 167. 51 Vgl. den in Note 40 näher bezeichneten Vertrag. Ähnliche Verträge dieses österreichischen Unternehmens lagen dem Verf. vor, insbesondere mit einem Unternehmen in Tunesien vom 1. 9.1972 und einem Unternehmen in der Tschechoslowakei vom 11.10. 1972, dazu Textauszug im Annex, S. 118. 52 „En règle générale, les banquiers opèrent seulement dans leur monnaie nationale. Ils acceptent des dépôts, ils font des prêts, ils escomptent des effets, tous exprimés dans leur monnaie nationale": C O L L I N (oben N . 1 0 ) 7 2 5 . 53 Etwa Australia - Singapore, Agreement concerning the provision of treatment in Singapore hospitals for Asian residents of Christmas Island 27. 6. 1968 (Art. 2), UNTS Nr. 9669 Vol. 680/13. 54 Vgl. die Analyse der Geldwertklauselwahl schwedischer Unternehmungen bei GRASSMANN, Exchange Reserves and the Financial Structure of Foreign Trade, 1973, 22 f. sowie die Ergebnisse einer Unternehmensbefragung in der Schweiz bei MAYRZEDT/VON PLATEN, Unternehmensbefragung über die praktische Tragweite der Wechselkursschwankungen für das Außenhandelsgeschäft der Schweiz im Jahre 1973, Außenwirtschaft 1974, 192 ff., 194, 201. 55 Etwa France - Italy, Agreement concerning the repayment of certain Italian loan bonds 2. 6. 1964 (Art. 1), UNTS Nr. 9056 Vol. 634/117. 56 Vgl. unten Note 61. 57 Wenn in einigen bilateralen Zahlungsabkommen die Verrechnungswährung (ohne
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Kursklauseln
gerade in jüngster Zeit verstärkt der Trend zu erkennen58, den zwischenstaatlichen intersystemaren Zahlungsverkehr in frei konvertierbaren Währungen - multilateral - abzuwickeln 59 . Da die Währungen der Staaten mit sozialistischer Wirtschaftsstruktur in der Regel nicht konvertibel sind, finden Gläubigerwährungsklauseln ausschließlich dann Verwendung, wenn im konkreten Schuldverhältnis der Gläubiger aus einem Staat mit überwiegend marktwirtschaftlicher Wirtschaftsstruktur stammt, dessen Währung allgemein als relativ stabil gilt 60 . Die präferentielle und im Sinn maximaler Gegenseitigkeit in der Vertragserfüllung rechtstechnisch richtige Verwendung der Gläubigerwährungsklausel ist eben nur dann angebracht, wenn die Gläubigerwährung aller Voraussicht nach sich als die Goldwertklausel!) einem der beiden Vertragspartner zuzurechnen war, erfüllte sie je nach konkreter Transaktion sowohl Funktionen der Gläubiger-, als auch der Schuldnerwährungsklausel. Vgl. etwa BRD - UdSSR, Langfristiges Abkommen über den Warenund Dienstleistungsverkehr 31. 12. 1960 (Art. 5 ) - D M - , Text bei STANDKE (oben N . 31) 140. 58 Dieser Trend beschränkt sich jedoch nicht allein auf den intersystemaren (Ost-West-) Verkehr. Vgl. dazu SWIDROWSKI, Bilateralism in Payments and Trade, Finance and Development 5 (1968) N o . 3 S. 18 ff. 59 Dazu die österreichischen Zahlungsabkommen im intersystemaren Wirtschaftsverkehr: Langfristiges Abkommen über den Waren- und Zahlungsverkehr zwischen der Republik Österreich und der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken 5. 8. 1970 (Art. 7) „Alle Zahlungen . . . werden . . . in frei konvertierbarer Währung erfolgen", BGBl. N r . 317/19701; gleichlautender Text: Langfristiges Abkommen über den Warenund Zahlungsverkehr sowie über die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen der Republik Österreich und der Volksrepublik Polen 9 . 9 . 1 9 7 1 (Art. 5), BGBl. N r . 495/1971; ähnlich das Abkommen zwischen der österreichischen Bundesregierung und der Regierung der Volksrepublik Bulgarien über den Zahlungsverkehr 13. 10. 1971 (Art. 2), BGBl. N r . 442/1971 sowie das Zahlungsabkommen der österreichischen Bundesregierung und der Regierung der Tschechoslowakischen Sozialistischen Republik 22. 10. 1971 (Art. 2), BGBl. N r . 496/1971; Abkommen über den Zahlungsverkehr zwischen der österreichischen Bundesregierung und der Regierung der Volksrepublik Ungarn 28. 10. 1971 (Art. 2), BGBl. N r . 421/1971; Handels- und Zahlungsabkommen zwischen der Republik Österreich und der Volksrepublik China 2. 11. 1972 (Art. 4), BGBl. N r . 232/1973; Zahlungsabkommen zwischen der österreichischen Bundesregierung und der Regierung der Sozialistischen Republik Rumänien 11.4.1973 (Art. 2), BGBl. N r . 283/1973; Langfristiges Handels- und Zahlungsabkommen zwischen der österreichischen Bundesregierung und der Regierung der Deutschen Demokratischen Republik 30. 8. 1973 (Art. 6), BGBl. N r . 499/1973. Zur früheren Praxis der Abwicklung des Zahlungsverkehrs zwischen Österreich und den Oststaaten vgl. MATZNER, Trade between East and West: The Case of Austria, 1970, 65 ff. 60 Vgl. PETRONI, Döing Business in Eastern European Countries, in: Structures and Safeguards, Symposium Private Investors Abroad, 1966, 261 ff., 290; WILCZYNSKI (oben N . 32) 97; KIERCZYNSKI, Leitungssystem und Finanzierung des Außenhandels, Quartalshefte der Girozentrale 7 (1972) 217ff., 222; beliebige Beispiele U S S R - U S A , Agreement Regarding Settlement of Lend Lease, Reciprocal Aid and Claims 18. 10. 1972 (See. 4), Int. Leg. Mat. 11 (1972) 1315; USA - Hungary, Agreement Regarding the Settlement of Claims 6. 3.1973 (Art. 1), Int. Leg. Mat. 12 (1973) 407, Textauszug im Annex S. 118.
Währungsklauseln
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stabilere erweisen w i r d und wenn ihre absolute nationale Inflationsrate nicht allzuweit v o m Ausmaß des Inflationstrends anderer - f ü r das internationale Währungsgeschehen repräsentativer - Währungen abweicht. D a beide Kriterien f ü r eine optimale W i r k u n g der Klausel vorliegen müssen, findet sie im V e r k e h r v o n Industriestaaten mit Entwicklungsländern in der Regel nur dann Verwendung, wenn der Gläubiger zur G r u p p e der entwickelten L ä n d e r 6 1 zu zählen ist, die meist im Verhältnis zu jenen über eine stabilere W ä h r u n g verfügen. Das Fehlen des zweiten Kriteriums behindert eine breitere A n w e n d u n g der Gläubigerwährungsklausel im V e r k e h r zwischen Entwicklungsländern, da die überdurchschnittlich hohen Inflationsraten der nationalen Währungen selbst bei minimalen Differenzinflationsraten die Gegenseitigkeit in der Vertragserfüllung in Frage stellen. Im intrasystemaren Wirtschaftsverkehr zwischen sozialistischen Staaten finden sich trotz außergewöhnlicher (oder wegen bloß „institutioneller" 62 ) Stabilität der betreffenden Währungen keine Gläubigerwährungsklauseln, da die (deshalb notwendige) Verrechnung in transferablen R u beln f ü r einfache Währungsklauseln (Gläubiger-, Schuldner- und D r i t t währungsklauseln 6 3 ) keinen R a u m l ä ß t 6 4 . Fehlt es aber lediglich am ersten Kriterium, der stabilitätsmäßigen Überlegenheit der Gläubigerwährung, liegt ein adäquater Ausweg in der W a h l einer Schuldnerwährungsklausel. 61 Vgl. die in Note 38 zitierten Abkommen, aber auch USA - Greece, Agreement concerning refunding of indebtedness due from Greece to the United States 28. 5. 1964 (Art. 1 und Annex), UNTS Nr. 9676 Vol. 680/143; UK - Jordan, Agreement concerning an interest-free Development Loan 9.-15. 8. 1967, UNTS Nr. 9028 Vol. 632/269, Textauszug im Annex S. 117 f.; Federal Republic of Germany-Thailand, Agreement concerning financial assistance 29. 3. 1968, UNTS Nr. 9122 Vol. 637/265; Federal Republic of Germany - Thailand, Agreement concerning financial assistance 8.10.1968, UNTS Nr. 9637 Vol.677/263; UK - Indonesia, Agreement concerning an interest-free loan 11.11. 1968, UNTS Nr. 9659 Vol. 679/145 ¡Federal Republic of Germany-Thailand, Agreement concerning financial assistance 4.12.1968, UNTS Nr. 9638 Vol. 677/281;UK-Indonesia, Agreement concerning an interest-free loan 16. 1. 1969, UNTS Nr. 9660 Vol. 679/179; Federal Republic of Germany - Argentina, Agreement concerning financial assistance 23. 10. 1969, UNTS Nr. 10195 Vol. 710/41. Zur schwedischen Praxis vgl. allgemein WESTRING, Swedish Aid to Developing Countries, JWTL 4 (1970) 269 if., 273: „Loans are extended and repayable in Swedish kronor." 62 ZWASS, Zur Problematik der Währungsbeziehungen zwischen Ost und West, 1974, 57. 63 Bis zur Verordnung des Ministerrats der UdSSR vom 1. 3. 1950 über die Umstellung des Rubelkurses auf Goldbasis wurde im intrasystemaren Verkehr des Ostblocks auf Dollarbasis abgerechnet. Vgl. dazu SMIRNOW, Internationale Verrechnungen und Kreditbeziehungen im Außenhandel der UdSSR, 1954, 75 f.; ZVASS, Die Devisenkurse im RGW-Raum, Quartalshefte der Girozentrale 7 (1972) 225 ff., 228. 6 4 STANDKE (oben N. 31) 65 f.; WILCZYNSKI (oben N. 32) 218ff.; MEZNERICS, Law of Banking in East-West Trade, 1973, 409 ff.
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Kursklauseln 2.
Scbuldnerwährungsklausel
Die wertmäßige Determinierung einer grenzüberschreitenden Forderung in Währungseinheiten der wirtschaftlich relevanten Währung des Schuldners pflegt man als Schuldnerwährungsklausel zu bezeichnen, mit der es dem Schuldner gelingt, - spiegelbildlich zur Gläubigerwährungsklausel — den nominellen Betrag seiner Verbindlichkeiten konstant zu halten. Die Inflationsgewinne, die er realisieren wird, entsprechen exakt der Inflationsrate seiner Währung, so daß man, vom Standpunkt des Schuldners aus, die Klausel in jedem Fall als KurswcÄeroragsklausel zu seinen Gunsten qualifizieren kann: „The Swedish Government shall furthermore defray the costs of the arrangement of the courses referred to under paragraphs 5 a) and 6), and the costs of subsistence of the physicians and dentists while attending the courses (free board and lodging as well as a sum in cash of a present at least Sw. Cr. 800 per month). On arrival in Sweden each physician and dentist shall receive a lump sum payment of Sw. Cr. 1,000 from the Swedish Government, without obligation to repay. . . . " 8 5
Ziel der Wertklauseln in grenzüberschreitenden Verträgen ist aber primär nicht der Schuldnerschutz, sondern die größtmögliche Gegenseitigkeit in der Vertragserfüllung, die, da das Phänomen der Deflation überhaupt nicht zur Diskussion steht, ihre Durchsetzung allein in einem qualifizierten Gläubigerschutz begründet sehen kann. Orientiert an diesen legitimen Interessen der Gläubiger, muß man die Schuldnerwährungsklausel daraufhin untersuchen, unter welchen Voraussetzungen sie welche Sicherungsfunktionen für den Gläubiger übernimmt. Abgesehen vom Sonderfall, daß die Inflationsraten von Gläubiger- und Schuldnerwährung absolut gleich hoch sind und infolgedessen keine Differenzinflationsrate auftreten kann, beschränkt sich die Zahl der möglichen DifFerenzinflationsraten zwischen zwei Währungen auf zwei: Einerseits vermag die Inflationsrate der Gläubigerwährung, andererseits die der Kontraktwährung (= Schuldnerwährung) die Inflationsrate der anderen beteiligten Währung zu übertreffen. Wenn sich die Differenzinflationsrate tatsächlich in den Wechselkursen niederschlägt, so resultiert letzterer Fall in einer Abwertung der Schuldnerwährung, einer Aufwertung der Gläubigerwährung oder divergenten Paritätsänderungen beider Währungen. Für den Gläubiger bedeutet die damit verbundene Wechselkursentwicklung, daß sich die Klausel weder zur Kurs-, und schon gar nicht zur Wertsicherung eignet. Da ihm Währungs6 5 Aus Bulgaria - Sweden, Agreement on the practising of Bulgarian physicians and dentists in the Swedish medical and dental services 1 9 . 1 0 . 1 9 6 7 (Sec. 9), U N T S N r . 9968 Vol. 695/305.
Währungsklauseln
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einheiten der Schuldnerwährung geschuldet werden, erhält er nach Abwertung dieser Währung weniger "Währungseinheiten seiner Währung. Die Differenzinflationsrate zwischen Gläubiger- und Schuldnerwährung kommt in einer nominellen Minderung der Forderung bei Konversion in Gläubigerwährungseinheiten zum Ausdruck. Die Forderung des Gläubigers ist also nicht der nationalen Inflationsrate ausgeliefert, sondern derjenigen der Währung des Vertragspartners: Die Inflationsgewinne des Schuldners entsprechen den Inflationsverlusten des Gläubigers. Von Kurssicherung auf Seiten des Schuldners und Wertsicherung auf Seiten des Gläubigers kann man aber in jenen Fällen sprechen, in denen die Inflationsrate der Gläubigerwährung die der Schuldnerwährung übersteigt, was sich in einer Abwertung der Gläubigerwährung bzw. einer Aufwertung der Schuldnerwährung zeigt. Für den Schuldner bleibt der nominelle Betrag seiner Verbindlichkeit gleich; seine Inflationsgewinne realisiert er in der Höhe der nationalen Inflationsrate. Der Gläubiger aber erhält bei Konversion einen nominellen Zuwachs an seiner Forderung, der der Differenzinflationsrate zwischen beiden Währungen entspricht. Im Interesse erhöhter Gegenseitigkeit in der Vertragserfüllung wird er so gestellt, daß er lediglich Inflationsverluste in der Höhe der Inflationsrate der Schuldnerwährung zu tragen hat. Vergleicht man diese wirtschaftliche Situation des Gläubigers einer grenzüberschreitenden Forderung mit Schuldnerwährungsklausel mit einer ursprünglich gleichwertigen Forderung gegen einen Angehörigen derselben Währungsrechtsordnung ohne Wertsicherungsklausel, so stellt man fest, daß die Schuldnerwährungsklausel nicht nur den Kurs gesichert hat, sondern darüber hinausgehend die Kaufkraft der Forderung in dem Ausmaß sicherte, in dem die Inflationsrate der eigenen Währung die der Kontraktwährung überstieg. Abschließend kann somit zusammengefaßt werden, daß Währungsklauseln in der Währung des Schuldners immer als Kurssicherungsklauseln zu dessen Gunsten zu qualifizieren sind 66 , während die Kurs- und beschränkte Wert66 Dieser Aspekt dürfte insbesondere in Entschädigungsverträgen vorliegen. Vgl. Vertrag zwischen der Republik Österreich und der Italienischen Republik zur Regelung finanzieller und vermögensrechtlicher Fragen 17. 7. 1971 (Art. 1), BGBl. N r . 6 3 5 / 1 9 7 3 ; Übereinkommen zwischen der österreichischen Bundesregierung und der Regierung der Sozialistischen Republik Rumänien über kulturelle Zusammenarbeit 1 9 . 1 . 1974 (Art. 42), BGBl. N r . 1 2 2 / 1 9 7 4 ; das gleiche Motiv auch in Argentina - Paraguay, Cultural Agreement 2 0 . 7 . 1 9 6 7 , U N T S N r . 10181 Vol. 7 0 9 / 3 9 , in dem sich beide Parteien verpflichten, Literaturpreise zu vergeben: Textauszug im Annex S. 119; ähnlich Bank - Morocco, Letter Agreement relating to technical assistance . . . 26. 1. 1967 (Nr. 3 d ) , U N T S N r . 9 1 6 0 Vol. 6 4 2 / 3 , welches den Beitrag Marokkos zum Projekt mit 125 000 Moroccan Dirhams festsetzt, Textauszug im Annex S. 118 f.
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Kursklauseln
sicherungsfunktion für den Gläubiger davon abhängt, ob die Schuldnerwährung sich am Fälligkeitstag der Verbindlichkeit als die stabilere erweist. Analysiert man Währungsklauseln in Gläubigerwährung und solche in Schuldnerwährung hinsichtlich ihrer Gewähr für erhöhte Gegenseitigkeit in der Vertragserfüllung, so bleibt festzustellen, daß diesem Ziel einzig und allein eine Fakturierung in der stärksten Währung dient. Erst wenn in der schwächeren Währung fakturiert wurde, wirkt sich die Unterscheidung zwischen Gläubiger- und Schuldnerwährungsklausel verzerrend auf das gegenseitige Austauschverhältnis im Vertrag aus, da dann bei Vereinbarung der Schuldnerwährung als Kontraktwährung der Gläubiger nicht einmal eine Kurssicherung erzielt 67 . Aus diesen Gründen verwendet die Rechtspraxis Schuldnerwährungsklauseln vornehmlich zur wertmäßigen Determinierung jener grenzüberschreitenden Forderungen, in denen sich die Schuldnerwährung im Regelfall stabilitätsmäßig der Gläubigerwährung überlegen zeigt, bzw. in jenen Fällen, in denen der Schuldner einer Vielzahl von Gläubigern gegenübersteht 68 . Die erste Fallgruppe umfaßt jene Forderungen im intersystemaren Wirtschaftsverkehr zwischen Ost und West, in denen der Gläubiger aus einem sozialistischen Land stammt 69 . Von der Betrachtung als Schuldnerwährungsklauseln sind jedoch die im Ost-West-Handel sehr gebräuchlichen Goldwertklauseln auszuklammern, die als Rechnungseinheiten zu qualifizieren sind 70 . Was die unterschiedliche Rechtsnatur der Verträge zwischen Staaten, Unternehmen und Unternehmen oder Staaten und Unternehmen betrifft, so gibt es hinsichtlich der Anwendung der Schuldnerwährungsklausel kaum Unterschiede, da der Außenhandel der sozialistischen Staaten fast ausschließlich durch staatliche Unternehmen betrieben 67 „Die Tatsache, daß die deutsche Firma dann durch Umwechslung des empfangenen Guldenbetrages nur weniger DM erhalten kann als vor der Änderung des internationalen Werts des Guldens im Verhältnis zur deutschen Währung, bleibt unberücksichtigt. Deutsche Firmen sollten es sich daher reiflich überlegen, ob es zweckmäßig ist, Verträge (gemeint sind wohl nur Exportgeschäfte, Anm. des Verf.) mit ausländischen Firmen in anderer als der deutschen Währung abzuschließen": CZAPSKI, Zur Frage des Verzugsschadens bei Abänderung des Wertes einer Währung im internationalen Geschäftsverkehr, AWD 1974, 49.
KUSKE, Finanzierung multinationaler Unternehmungen, 1973, 144. Vgl. das in Note 65 zitierte Abkommen sowie Federal Republic of Germany German Democratic Republic, Agreement on the Transit Traffic of Civilian Persons and Goods between the Federal Republic of Germany and Berlin (West) 17. 12. 1971 68
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( A r t . 1 8 ) , I n t . Leg. M a t . 11 ( 1 9 7 2 ) 5. 70
Vgl. unten S. 41 ff.
Währungsklauseln
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wird 71 . Zu dieser Fallgruppe rechnet man auch die grenzüberschreitenden Forderungen von Entwicklungsstaaten oder Unternehmen aus diesen Ländern gegenüber Industriestaaten und Unternehmen aus solchen72. In der zweiten Fallgruppe spielt der Aspekt des Gläubigerschutzes nicht mehr die vorherrschende Rolle, da sich die Schuldnerwährungsklausel gerade bei internationalen Anleihen als adäquate Rechtstechnik anbietet, um die Verbindlichkeit des Schuldners gegenüber einer Vielzahl von Gläubigern aus verschiedenen Währungsrechtsordnungen zu begründen. Da der Emissionserfolg einer Anleihe wesentlich von der Marktfähigkeit, d. h. von der Kaufkraftstabilität der Kontraktwährung abhängig ist 73 , kann lediglich eine stabile Währung als Schuldnerwährungsklausel verwendet werden, womit auch dem Gläubigerschutz Rechnung getragen wird. Entspricht die für den Schuldner relevante Währung nicht diesen Anforderungen, so empfiehlt sich in gleichgelagerten Fällen die Verwendung einer Drittwährungsklausel. 3.
Drittwährungsklausel
Die breite Darlegung, die die Währungsklauseln in der Währung sowohl des Gläubigers als auch des Schuldners nunmehr erfahren haben, ist vorleistend für das Verständnis von Währungsklauseln in Drittwährungen. Denn es müssen sich beide Vertragspartner die Risiken vergegenwärtigen, die sich daraus ergeben, daß die Währung der Währungsklausel sowohl für Gläubiger als auch für Schuldner von deren eigenen wirtschaftlich relevanten Währungen verschieden ist. Wie bei den beiden in Erscheinung getretenen Typen von Klauseln ersichtlich wurde, spielt für die 71 Zur Organisation des Außenhandelsapparates vgl. PETRONI (oben N . 60) 265; GARVY, Money, Banking, and Credit in Eastern Europe, 1966, 94; MÄDL, Foreign Trade Monopoly - Private International Law, 1967, 37ff.; W AEHLER, Der Außenhandel der D D R - Institutionen und Recht, A W D 1969, 316 ff., 317; SCHÜTZE, Zur Vertragsgestaltung im Ost-West-Handel, A W D 1971, 390 ff., 391; KIERCZYNSKI (oben N . 60) 219. 72 U S A - Philippines, Special Fund for Education: Philippine Science High Sdiool 5. 9.1969, TIAS 6756 Vol. 20/3 S. 2845, Textauszug im Annex S. 119; Belege für den Privatrechtsverkehr schwedischer Unternehmungen mit solchen aus Entwicklungsländern bei GRASSMANN (oben N . 54) 24, 32 ff.; „ . . . ist . . . zu beobachten, daß manche ausländische Lieferanten aus Ländern mit schwacher Währung bisweilen Rechnungen in harten Fremdwährungen ausstellen" . . . „läßt sich allgemein feststellen, daß der Schweizerfranken als Importwährung (= Schuldnerwährung, Anm. des Verf.) der Schweiz in letzter Zeit zunehmend an Boden gewinnt", so MAYRZEDT/VON PLATEN (oben N . 54) 195. 73 KUSKE (oben N . 68) 142 „eine stabile, international anerkannte und beliebte Währung". Zu den Voraussetzungen für Anleihewährungen vgl. auch TROUVAIN, Bedeutung und Probleme internationaler Anleihewährungen, in: Internationale Währungsordnung und Kapitalmarkt, 1972, 85 ff., 90.
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Zehetner, Geldwertklauseln
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Kursklauseln
Effizienz der Klausel als Garant der Gegenseitigkeit in der Vertragserfüllung weniger die Funktion als Gläubiger- bzw. Schuldnerwährung eine wesentliche Rolle als die Eigenschaft, daß die Währungsklausel die weniger inflationsanfälligere der beiden beteiligten Währungen erfaßt 74 . Eine Verschlechterung der Gewähr der Gegenseitigkeit in der Vertragserfüllung wäre die Konsequenz, wenn die Gläubigerwährung abbzw. die Schuldnerwährung bei Fakturierung in der Währung des Gläubigers aufgewertet wird; ein ähnlicher Effekt konnte bei einer Abwertung der Schuldnerwährung und einer Aufwertung der Gläubigerwährung nachgewiesen werden, wenn in der Währung des Schuldners fakturiert wurde. Weiter war auffallend, daß eine über die Kurssicherung hinausgehende Wertsicherung für den Gläubiger in dem Fall in Erscheinung trat, in dem in der Schuldnerwährung fakturiert wurde und diese in der Zwischenzeit eine Auf- bzw. die Gläubigerwährung eine Abwertung erfahren hatte. Mit Drittwährungsklauseln ist die Praxis einen Schritt weiter gegangen, um Inflationsgewinne und -Verluste zu minimieren: „Within 30 days after the signing of this Agreement, the Government shall make a down payment to Litton amounting to U. S. $ 1 200 000." 75
Obwohl man als generelle Intention der Drittwährungsklausel die Kurssicherung erachtet, muß an dieser Stelle festgestellt werden, daß die Grenze zwischen Kurs- und Wertsicherung internationaler Forderungen fließend erscheint und die Skala der verwendeten Wertklauseln besser mit dem Bild einer „sliding scale" zu vergleichen wäre. Während Währungsklauseln in der Währung des Gläubigers einzig und allein reiner Kurssicherung dienen (= sie sichern den gleichen nominellen Forderungswert), bietet die Währungsklausel in der Währung des Schuldners dann die Möglichkeit einer teilweisen Wertsicherung, wenn sich diese zum Fälligkeitszeitpunkt als die weniger inflationsanfälligere erweist. In diesem Fall dient die Differenzinflationsrate als teilweiser Ausgleich der nationalen Inflationsrate. Der Gläubiger wird (= in Kaufkrafteinheiten) so gestellt, als hätte er nur die fremde Inflationsrate (= Basisinflationsrate) zu tragen. Die Drittwährungsklausel bietet die Möglichkeit, die Gefährdung der Gegenseitigkeit in der Vertragserfüllung weiter zu verringern, indem die Schuld in Währungseinheiten einer solchen Währung definiert wird, die gegen74 Dazu sehr anschaulich die Import- und Exportdiagramme des schwedischen Außenhandels 1968, nach Handelspartnern aufgeteilt bei GRASSMANN (oben N. 54) 32. 75 Aus Greece-Litton Industries (belgisches Unternehmen), Agreement for the Development of Crete and the Western Peloponnesos 15. 5.1967 (Art. 4), Int. Leg. Mat. 8 (1969) 18fT., 21.
Währungsklauseln
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über den beiden wirtschaftlich für den Gläubiger bzw. den Schuldner relevanten Währungen die geringste, zumindest aber eine geringere Inflationsrate aufzuweisen hat. Wenn die Voraussetzung der geringeren Inflationsrate zum Fälligkeitszeitpunkt tatsächlich zutrifft, hat der Gläubiger Inflationsverluste nur in der Höhe der Inflationsrate der Drittwährung zu tragen, während der Schuldner lediglich Inflationsgewinne im gleichen Ausmaß zu realisieren vermag. Daraus wird ersichtlich, welche Wertsicherungsfunktion die als Kursklausel qualifizierte Drittwährungsklausel wahrzunehmen in der Lage ist. Gefährlich wird die Drittwährungsklausel für den Gläubiger allerdings dann, wenn sich die Drittwährung infolge einer Umkehr der Differenzinflation in der Austauschrelation zur Gläubigerwährung verschlechtert. Dann nämlich hat der Gläubiger neben der nationalen Inflationsrate zusätzlich noch den seine Rate übersteigenden Umfang der Drittwährungsinflationsrate zu tragen, so daß der Inflationsverlust so groß wird, daß er auch den nominellen Betrag seiner Forderung, in nationalen Währungseinheiten ausgedrückt, mindert. Die häufige Verwendung von Drittwährungsklauseln, insbesondere solchen in US-Dollar und Pfund, basiert jedoch nicht ausschließlich auf Erwartungen der Stabilität dieser Währungen. Man könnte eher ihre „historische Stabilität" 76 dafür verantwortlich machen, daß sich weite Teile des Welthandels — gerade die Rohstoffmärkte 77 - dieser Währungen bedienen. Doch gerade die letzten Währungskrisen haben einen Ausweichtrend erkennen lassen, der sich einerseits in Richtung anderer stabilerer Währungen als Drittwährungsklauseln78, andererseits in Richtung zusammengesetzter Kursklauseln und Rechnungseinheiten bewegt. Die jahrzehntelange Stabilität des Dollars, seine zentrale Position im System von Bretton Woods sowie die Schwierigkeiten entsprechender Wechselkursanpassung an geänderte Voraussetzungen (= Preisniveaus) waren einerseits Ursache und Motiv für die vorherrschende Stellung des Dollars als Drittwährungsklausel, sind aber andererseits Erklärung, warum der Dollar für die Gläubiger derart nachteilige Folgen zeitigte. Die in den letzten Jahren erfolgte mehrmalige Freisetzung der Wechselkurse mit Abwertungstendenz und die zweifache Dollarabwertung hat man wohl GRASSMANN (oben N. 54) 25 spricht von „industry traditions". Vgl. dazu die Import- und Exportdiagramme des schwedischen Außenhandels 1968, gegliedert nach Warengruppen bei GRASSMANN aaO 33, sowie die Preisangaben im Monthly Bulletin of Agricultural Economics and Statistics unter der Marginalrubrik Statistical Tables/Prices. 7 8 - insbesondere Deutsche Mark. Dazu TROUVAIN (oben N. 73) 88 f. 76
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Kursklauseln
als Anpassung an die geänderten Verhältnisse zu qualifizieren, doch war dieser Anpassungsprozeß in seiner Wirkung verfälscht, da innerhalb kürzester Zeit Langeversäumtes und Aufgestautes ausgeglichen wurde 7 9 . Dollarschuldner - gleichgültig ob es sich um Währungsklauseln in Gläubigeroder Drittwährung handelte - realisierten bei Liquidierung ihrer Verbindlichkeiten Inflationsgewinne, die sich aus den kumulierten Differenzinflationsraten eines Jahrzehnts zusammensetzten. Beispiele f ü r Verträge dieser Art gibt es zahlreiche; sie bestätigen einmal mehr, daß lediglich die am wenigsten inflationsanfällige Währung als Währungsklausel dienen kann. Die Erfahrungen, die die Praxis des grenzüberschreitenden Wirtschaftsverkehrs im Lauf der letzten Jahre mit US-Dollar und P f u n d machen mußte, haben sich lediglich im Anteil der beiden Währungen am Sektor der Drittwährungsklauseln zugunsten anderer stabilerer Währungen niedergeschlagen, die Bedeutung von Drittwährungsklauseln insgesamt aber nur dort in nennenswertem Umfang geschmälert, wo ein Ausweichen auf Rechnungseinheiten tatsächlich möglich war. Erweist sich nämlich aus Überlegungen der Gegenseitigkeit in der Vertragserfüllung die Unanwendbarkeit von Gläubiger- und Schuldnerwährungsklauseln, so bietet sich als einfachste Rechtstechnik die Vereinbarung einer Drittwährung als Kontraktwährung an. Da bei den einfachen Währungsklauseln Kontraktwährung und Zahlungswährung in der Regel identisch sind, kommen dazu noch Überlegungen hinsichtlich der Konvertibilität und Transferabilität der auszuwählenden Währungen. Im Zusammenhang mit der Tatsache, daß man einfache Währungsklauseln spezieller Kategorien potentieller Vertragspartner von vornherein als Drittwährungsklauseln qualifiziert, um die Möglichkeit der Zuordnung zu bzw. einer Abhängigkeit internationaler Organisationen von einer bestimmten nationalen Währungsrechtsordnung auszuschließen, obwohl man - von der finanziellen Struktur der Organisation ausgehend - auch mit den Kategorien der Gläubiger- und Schuldnerwährungsklausel arbeiten könnte, sowie dem Phänomen, daß Teile des Welthandels traditionell in bestimmten Drittwährungen abgewickelt werden, lassen sich abschließend folgende Fallgruppen der Verwendung von Drittwährungsklauseln aufzeigen. Vorauszuschicken bleibt, daß sich Drittwährungsklauseln in allen denkbaren Rechtsformen grenzüberschreitender Vereinbarungen finden. Untersucht man den intrasystemaren Wirtschaftsverkehr der Staaten 79 M O D I G L I A N I / A S K A R I (oben N . 1 6 ) 7 schon vor Realisierung des schließlich erfolgten Anpassungsprozesses; EINZIG, The Destiny of the Dollar, 1972, 1.
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mit überwiegend marktwirtschaftlicher Wirtschaftsstruktur untereinander auf Häufigkeiten hinsichtlich der Verwendung von Drittwährungsklauseln, so lassen sich vorab kaum Schwerpunkte feststellen 80 . Dasselbe mag audi für den intrasystemaren Wirtschaftsverkehr zwischen den Entwicklungsländern behauptet werden, doch kommt in diesen Wirtschaftsbeziehungen bei der Vereinbarung von Drittwährungsklauseln auch das Verwendungsmotiv dazu, daß die stabile Drittwährung konvertibel ist und damit auch als Zahlungsmittel zwischen den sich entwickelnden Volkswirtschaften dienen kann 8 1 . Wenn vereinzelt Drittwährungsklauseln auch im intrasystemaren Wirtschaftsverkehr der Staaten mit planwirtschaftlicher Wirtschaftsstruktur auftauchen 82 , so erklärt sich deren Verwendung allein wieder durch die Identität von Kontrakt- und Zahlungswährung, womit bereits die Ausrichtung dieser Klauseln auf Konvertibilität und Transferabilität dargetan wird. Daß die Drittwährungsklauseln aber in allen diesen Fällen ihren Wertdeterminierungs- und Risikoverteilungsaufgaben nachkommen, versteht sich. Seit dem Ubergang vom vornehmlich bilateralen Verrechnungsverkehr im intersystemaren (Ost-West-)Handel zum zwischenstaatlichen freien Zahlungsverkehr in konvertiblen Währungen 83 finden Drittwährungsklauseln im Rahmen dieser Wirtschaftsbeziehungen zunehmende Verwendung 84 . Wenn die Währung des Vertragspartners aus einem marktwirtschaftlich geführten Land in Relation zur Währung des Vertragspartners als die inflationsanfälligere erachtet wird, liegt der Ausweg in einer entsprechend stabileren Drittwährung 8 5 , da eine Gläubigerwährungsklausel bei Gläubigerposition und eine Schuldnerwährungsklausel bei Schuldner8 0 Vgl. das in Note 75 zitierte Abkommen sowie Tanker Owners Voluntary Agreement Concerning Liability for Oil Pollution 7 . 1 . 1969 - $ - , Int. Leg. Mat. 8 (1969) 4 9 7 ; Contract Regarding an Interim Supplement to Tanker Liability for Oil Pollution 14.1.1971 - | Int. Leg. Mat. 10 (1971) 137. 8 1 Argentina - United Arab Republic, Agreement relating to purchases of Argentine wheat 21. 6. 1965 - $ U N T S Nr. 9059 Vol. 634/177; Argentina - Uruguay, Agreement concerning the cancellation of the 1959 Wheat Project 3. und 7. 3 . 1 9 6 6 - $ - , U N T S Nr. 9088 Vol. 635/275; Argentina - Uruguay, Agreement extending a credit . . . 18. 9. 1969 - $ - U N T S N r . 10192 Vol. 709/301. 8 2 USSR - Yugoslavia, Agreement concerning the grant of a loan 2. 2 . 1 9 5 6 , U N T S Nr. 3685 Vol. 259/111, Textauszug im Annex S. 119 f. 8 3 Vgl. dazu oben Note 59. 8 4 Schon in den bilateralen Zahlungsabkommen wurde vornehmlich der US-Dollar als Drittwährungsklausel verwendet. Vgl. insbesondere Greece - Poland, Payments Agreement 8 . 1 1 . 1 9 6 3 (Art. 1, 4), U N T S Nr. 7011 Vol. 483/141. 8 5 Wie etwa in Italy - Yugoslavia, Agreement for the final settlement of all reciprocal economic and financial obligations arising out of the Treaty of Peace and subsequent agreements 18. 1 2 . 1 9 5 4 - $ - , U N T S N r . 4141 Vol. 284/239.
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position des West-Vertragspartners in beiden Fällen zu unbefriedigenden Ergebnissen führen würde. Da die Währungen der Entwicklungsländer in der Regel bloß eine sehr beschränkte Stabilität aufweisen, bedient sich auch der intersystemare Wirtschaftsverkehr zwischen sozialistischen Staaten und Entwicklungsländern manchmal der Drittwährungsklauseln 88 , doch überwiegen in diesen Beziehungen Goldwertklauseln, die noch darzulegen sind. Was schließlich den intersystemaren Wirtschaftsverkehr zwischen industrialisierten und Entwicklungsstaaten betrifft, so sind auch in diesen Beziehungen Drittwährungsklauseln festzustellen 87 , deren rechtserhebliche Bestimmungsfaktoren jedoch nicht dem intersystemaren Verhältnis allein zuzuordnen sind. Bei der Betrachtung der intra- und intersystemaren Geschäftsfälle wurden nämlich bewußt jene Rohstoffmärkte ausgeklammert, die sich typischerweise bestimmter Drittwährungen als Währungsklauseln bedienen 88 . Die Geldwertprobleme dieser Märkte sind unabhängig von den Zuordnungen der Marktteilnehmer zu unterschiedlichen Wirtschaftsstrukturen und Entwicklungsgraden von Volkswirtschaften zu begreifen, da es sich im wesentlichen um internationale Märkte handelt. Die traditionelle Stabilität und Konvertibilität der dort verwendeten Währungen hat sich beinahe zu einer Tradition in dem Sinn verdichtet, daß sie als Drittwährungsklauseln auch weiterverwendet wurden, nachdem die ursprünglich wesentlichen Eigenschaften einer Drittwährung, nämlich Stabilität und Konvertibilität, schon weggefallen waren 89 . Dennoch haben gerade die jüngsten Währungskrisen die Einheitlichkeit der internationalen Rohstoffmärkte in Frage gestellt. Von den Rohstoffmärkten unterscheiden sich die internatio86 Vgl. etwa Argentina - Yugoslavia, Agreement concerning compensation 21. 3.1964 (Art. I) - $ - , U N T S Nr. 9078 Vol. 635/143, Textauszug im Annex S. 120. 87 Anlagenlieferungsvertrag eines namhaften österreichischen Industrieunternehmens mit einem Unternehmen in Brasilien vom 14.9.1967 über US-$ 1 159626,10, der dem Verfasser vorlag, Textauszug im Annex S. 120. 88 His Highness Shaikh Zaid Bin Sultan Bin Zaid The Ruler of Abu Dhabi - Phillips Petroleum Company, American Independent Oil Company, AGIP S.p. A., Petroleum Concession Agreement 2 1 . 1 . 1 9 6 7 (Art. V, VI, XI) - $ - , Selected Documents of the International Petroleum Industry 1967, 165; His Highness Shaikh Zaid Bin Sultan Al Nahaiyan Ruler of Abu Dhabi - Maruzen Oil Co., Ltd., Daikyo Oil Co., Ltd., Nippon Mining Co., Ltd., Concession Agreement and Operating Agreement 6.12. 1967 (Art. 9 und 10) - $ - , Selected Documents of the International Petroleum Industry 1967, 137, Textauszug im Annex S. 120 f.; AUXERAP, AQUITAINE-LIBYE-LIPETCO, Joint Venture Agreement 30. 4. 1968 (Art. 25, 3 1 ) - $ - S e l e c t e d Documents of the International Petroleum Industry 1968, 197; SONATRACH - Getty Oil, Oil Agreement 19.10. 1968 (Art. 7, 8) - $ - , Selected Documents of the International Petroleum Industry 1968, 253. 89
TROUVAIN (oben N . 73) 93 f.
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nalen Dienstleistungsmärkte schon von vornherein durch erhöhte Reagibilität gegenüber der Stabilität der Drittwährungen, welche sich im Trend zu anderen stabileren Währungen und zu Rechnungseinheiten dokumentiert. Der internationale Kapitalmarkt verfügt über ein Maximum an Reaktionsfähigkeit 90 auf geänderte Stabilitätskonstellationen der in Frage kommenden Währungen, finden doch nur solche Währungen zur Denominierung von Anleihen Verwendung, die eine außergewöhnliche Stabilität erwarten lassen 91 . Einfache Währungsklauseln in grenzüberschreitenden Vereinbarungen zwischen internationalen Organisationen auf der einen Seite und Staaten und Privatrechtssubjekten auf der anderen Seite, sollten immer dann als Drittwährungsklauseln qualifiziert werden, wenn die Kontraktwährung nicht dem Vertragspartner der internationalen Organisation zugeordnet werden kann 9 2 . Das bilaterale Kreditabkommen der Schweiz mit der International Development Association vom 12. bzw. 27. 6 . 1 9 6 7 9 3 enthält deshalb keine Drittwährungsklausel, weil die Kontraktwährung, der Schweizerfranken, dem Vertragspartner der internationalen Organisation zugerechnet wird. Die in Art. 1 des Abkommens enthaltene einfache Währungsklausel muß deshalb als Gläubigerwährungsklausel qualifiziert werden 94 . In der Mehrzahl der Geschäftsfälle, in denen internationale Organisationen, sei es als Gläubiger, sei es als Schuldner beteiligt sind, werden aber Drittwährungsklauseln verwendet. Schwerpunkte lassen sich hier insbesondere in den Vertragsbeziehungen der Weltbank zu ihren Mitgliedern 95 9 0 ROLL, Merchant Banking in the City of London, J W T L 4 (1970) 413 ff., 418. Für den Euro-Devisenmarkt HAHN, Das Währungsrecht der Euro-Devisen, 1973, 20 f. 91 Aufgliederung des Gesamtemissionsvolumens auf dem Eurokapitalmarkt nach den verwendeten Nennwährungen bei HORN, Das Recht der internationalen Anleihen, 1972, 260 sowie bei KUSKE (oben N. 68) 300. 9 2 Vgl. oben Note 47. 93 U N T S Nr. 648 Vol. 691/359, Textauszug im Annex S. 117. 9 4 Als Schuldnerwährungsklausel aber: Denmark - Asian Development Bank, Agreement on a Danish grant 2 2 . 1 . und 5 . 2 . 1 9 6 9 , U N T S Nr. 9702 Vol. 681/153. 9 5 Vgl. insbesondere See. 3.03 der Loan Regulations No. 3 und No. 4, die einen Mittelweg zwischen Drittwährungsklausel und kombinierter Währungsklausel (vgl. unten S. 34 ff.) darstellt. Für die Ziehung des Kredits wirkt sie wie eine Drittwährungsklausel, während die „Kombination" der Währungen zur Rückzahlung dem Schuldner durdi entsprechende Wahl im Augenblick der Ziehung überlassen bleibt. Zu dieser Praxis der Weltbank DELAUME, Legal Aspects of International Lending and Economic Development Financing, 1967, 264 ff. Da sidi diese Klauseln aber ausschließlich im Aktivgeschäft der Bank finden, die Mittelausstattung durch die Mitglieder jedodi - wie beim Internationalen Währungsfonds (vgl. unten S. 48 f.) - einer Goldwertsicherung unterliegt, trägt die Bank selbst kein Kursrisiko; dazu DERS., Gold and Currency Clauses in Contemporary International Loans, A J C L 9 (1960) 199 ff., 205 ff. Beispiele: £ : Bank - Iceland 1.11. 1951, UNTS Nr. 2083 Vol. 159/55. $ : Bank -
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und den Privatrechtssubjekten 9 6 aus den Mitgliedstaaten feststellen. Gleiches gilt für die Mehrzahl der Rechtsbeziehungen der übrigen Organisationen aus der Familie der Sonderorganisationen der Vereinten Nationen zu Mitgliedstaaten 9 7 und fremden nichtstaatlichen Rechtsträgern 9 8 .
Yugoslavia 11.10.1951, UNTS Nr. 2081 Vol. 159/3; Bank - Ceylon 6. 6.1961, UNTS Nr. 5978 Vol. 414/349; Bank - Philippines 26. 7.1961, UNTS Nr. 5976 Vol. 414/253; Bank - Republic of China 27. 9.1963, UNTS Nr. 7012 Vol. 483/151; Bank - Argentina 31. 7. 1967, UNTS Nr. 9042 Vol. 633/289; Bank - Zambia 5.10. 1968, UNTS Nr. 9650 Vol. 678/299; Bank - Trinidad and Tobago 16.10.1968, UNTS Nr. 9651 Vol. 678/323; Bank - Madagascar 12.11.1968, UNTS Nr. 9670 Vgl. 680/19; Bank - Gabon 10.1. 1969, UNTS Nr. 9654 Vol. 679/3; Bank - Iran 18. 4.1969, UNTS Nr. 10198 Vol. 710/ 103. Textauszug im Annex S. 121. 86 Bank - österreichische Elektrizitätswirtschafts-AG (Verbundgesellschaft) und österreichische Donaukraftwerke AG (zu Bank - Österreich) 21. 9.1956, UNTS Nr. 3682 Vol. 259/43; Bank - österreichische Elektrizitätswirtschafts-AG (Verbundgesellschaft) und österreichische Drauwerke AG (zu Bank - Österreich) 21. 9.1956, UNTS Nr. 3681 Vol. 259/17; Bank - Instituto Costarricense de Electricidad (zu Bank - Costa Rica) 3.2.1961, UNTS Nr. 5977 Vol. 414/313; Bank - Landsvirkjun (zu Bank - Iceland) 14.9.1966, UNTS Nr. 8660 Vol. 598/223; Bank - National Power Corporation (zu Bank - Philippines) 5.4.1967, UNTS Nr. 8661 Vol. 598/261; Bank - Taiwan Power Company (zu Bank - Republic of China) 2.12.1968, UNTS Nr. 9639 Vol. 677/299; Bank - Compagnie des potasses du Congo (zu Bank - Congo) 9 . 1 . 1969, UNTS Nr. 8659 Vol. 598/161; Bank - Nigerian Industrial Development Bank Limited (zu Bank Nigeria) 5. 3. 1969, UNTS Nr. 9644 Vol. 678/3; Bank - Pakistan Industrial Credit and Investment Corporation Limited (zu Bank - Pakistan) 21. 3. 1969, UNTS Nr. 9672 Vol. 680/63. 87 Abkommen der Vereinten Nationen selbst: U N - Austria, Agreement regarding the arrangements for the United Nations Conference on the Law of Treaties 12. 3.1968 (Art. V), UNTS Nr. 9015 Vol. 632/131; UN - Austria, Agreement regarding the arrangements for the United Nations Conference on the Exploration and Peaceful Uses of Outer Space 25. 5. 1968 (Art. V), UNTS Nr. 9117 Vol. 637/193; UN - Austria, Agreement regarding the arrangements for the sixth session of the Governing Council of the United Nations Development Programme 25.5.1968 (Art. V), UNTS Nr. 9118 Vol. 637/205. Vgl. auch die Abkommen der IAEA, insbesondere IAEA - Finland - USA, Five Year Contract for the transfer of enriched uranium for a research reactor in Finland 27. 11. 1969 (Art. II und Annex), aber nur hinsichtlich USA - IAEA, UNTS Nr. 10519 Vol. 733/ 29; IAEA - Chile - USA, Contract for the lease of enriched uranium for a research reactor in Chile 19.12.1969 (Art. I, Art. V), UNTS Nr. 10520 Vol. 733/43; IAEA Indonesia - USA, Contract for the transfer of enriched uranium for a research reactor in Indonesia 19.12.1969 (Art. II und Annex), UNTS Nr. 10522 Vol. 733/99; IAEA Sweden, Agreement relating to co-operation in the provision of assistance to developing countries 19. 12.1969 (Art. II/5), UNTS Nr. 10524 Vol. 733/133, Textauszug im Annex S. 121. Abkommen der FAO: UK - FAO, Agreement concerning the Desert Locust Information Service 16. und 20. 2. 1961, UNTS Nr. 9178 Vol. 642/253; UK - FAO, Agreement concerning the Desert Locust Information Service 11. und 13. 7. 1967, UNTS Nr. 9179 Vol. 642/263. 88 Vgl. insbesondere die Aktivitäten der IFC, einer Tochterorganisation der Welt-
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Daß die Entwicklung der Differenzinflationsraten unvorhersehbar ist", belegen die Währungskrisen der letzten Jahre. Selbst die Verwendung einer zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses äußerst stabilen Währung bewahrte die Gläubiger nicht davor, im Endeffekt höhere Inflationsverluste tragen zu müssen als im Falle einer Fakturierung in ihrer eigenen Währung 10°. Aus dem Bedürfnis, sich von der Entwicklung einer einzelnen Volkswirtschaft und damit einer bestimmten Wirtschafts- und Währungspolitik unabhängiger zu machen, als das bei Verwendung einer einzigen Währung in den Formen der Gläubiger-, Schuldner- und Drittwährungsklausel möglich ist, versuchte die Praxis, die Inflationsraten mehrerer Währungen in einer einzigen Klausel zu vereinen. Einen weiteren Schritt in diese Richtung zur Verbesserung der Chancen auf Gegenseitigkeit in der Vertragserfüllung stellen die Währungsoptionsklauseln dar. 4.
Währungsoptionsklauseln101
Die Absicherung internationaler Forderungen mittels Währungsoptionsklauseln dient in erhöhtem Maß dem Ziel, Inflationsgewinne und -Verluste möglichst klein zu halten, gefährden diese doch die Gegenseitigkeit in der Vertragserfüllung ganz erheblich. Da die Praxis Währungsoptionsklauseln lange nicht rechtstechnisch in den Griff bekommen hatte, entwickelte sich vornehmlich nach dem Ersten Weltkrieg eine umfangreiche Judikatur 102 , die sich mit den sehr unterschiedlich und unpräzis formulierten Klauseln auseinandersetzte. Insbesondere in internationalen Anleiheverträgen tauchte das Problem auf, ob den Obligationären bloß ein Wahlrecht zwischen verschiedenen Zahlstellen (option de place) zustand oder103 die Anleihebedingungen ein echtes Wahlrecht zwischen Leistungen in verschiedenen Währungen in vertraglich bestimmtem Umfang einräumen bank. Die einschlägigen Berichte in Finance and Development unter der Rubrik „Recent Activity - World Bank Group" belegen die Verwendung der einfachen Drittwährungsklausel ($). 9 9 RYDER, Legal Practice in Foreign Banking, J W T L 3 (1969) 341 ff., 355. 100
COLLIN ( o b e n N . 1 0 ) 7 2 7 .
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Auch als „Alternative Währungsklausel" bezeichnet. Vgl. NUSSBAUM (oben N. 33)
68 ff.
Eine hervorragende Übersicht dazu bei F. A. MANN (oben N . 4) 198 ff. Zur begrifflichen Unterscheidung zwischen „option de change" und „option de place" vgl. grundlegend NUSSBAUM (oben N . 34) 387ff.; VAN HECKE (oben N. 34) 178 bringt den Unterschied auf eine einfache Formel: „l'option de place ne concerne que la monnaie de paiement tandis que l'option de change s'étend à la monnaie de compte." Vgl. audiDENS. (obenN. 33) S. 12. 102
103
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(option de change 104 ). Die option de change erweist sich für den Gläubiger sehr viel vorteilhafter, da sie ihm die Möglichkeit gibt, bei Fälligkeit seiner Forderung die stabilste - in der Klausel enthaltene - Währung als Schuldwährung zu bestimmen, um so seine Inflationsverluste zu minimieren. Von geringerer Rechtserheblichkeit ist hingegen die Unterscheidung der Währungsoptionsklauseln in „einfache" 105 und „multiple". Erstere bezeichnet eine Klausel, die dem Gläubiger das Recht einräumt, zwischen zwei106 Währungen zu wählen, während ihm in letzterem Fall mehrere107 Währungen alternativ zur Verfügung stehen. Leider wird auf dem Eurogeldmarkt - insbesondere bei den sogenannten roll-over Krediten — eine „multiple currency clause" verwendet 108 , die mit der hier behandelten Kursklausel allein die Bezeichnung gemeinsam hat: Sie räumt dem Schuldner im Rahmen einer längerfristigen Verschuldung auf Basis kurzfristiger Eurogeldaufnahmen das Recht ein, für jede Periode der kurzfristigen Geldaufnahme die Kontraktwährung (in diesen Fällen immer auch Zahlungswährung) im vorhinein aus dem Kreis der am Eurogeldmarkt gehandelten Währungen auszuwählen, so daß für ihn die Möglichkeit besteht, entsprechend den Zinssätzen für die verschiedenen Währungen sowie deren Instabilitätserwartungen die Kontraktwährung von Periode zu Periode zu ändern. Diese Klausel 109 bestimmt daher lediglich ein Verfahren zur Er104 Typisierte Währungsoptionsklauseln bei Guisan, L'option de change dans les emprunts internationaux, International Law Association 50 th Conference Brussels 1962, 1963, 554 ff. us _ w ; r j gelegentlich auch als „twin-currency-clause" bezeichnet. Vgl. Kuske (oben N. 68) 146. toe Vgl, insbesondere die 1965 lancierten £/DM-Optionsanleihen: 61/2% Enso-Gutzeit Osakeyhtiö: Textauszug im Annex S. 121 f.; 53/4°/o Fonds de Réétablissement du Conseil de l'Europe; 53/4°/o The Swedish Lamco-Syndicate; 53/4°/o Mobil Oil Holdings S. A.; 6 % U.S. Rubber Uniroyal Holdings S. A. 107 Emprunt 51/2% 1958 émis aux Etats-Unis par la République d'Autriche, Textauszug in International Law Association 50th Conference Brussels 1962, 1963, 561; Emprunt 5 1 k"ln-7 l h' > la émis en Allemagne, en Belgique, au Canada, aux Pays-Bas et en Suisse par la Société Anonyme „Petrofina" Bruxelles, Textauszug ebd. 563; Emprunt extérieur 6V2°/o 1961/1973 émis par la République Argentine pour un montant de US-$ 25 000 000 - ou son équivalent en d'autres monnaies, Textauszug ebd. 570. 108 Zu dieser Praxis Dach, Floating-Rate Loans in the Euro-market, AJCL 19 (1971) 700 ff. 109 Klauselbeispiel ebd. 705 sowie aus der Eurogeldpraxis 1974 eines bedeutenden österreichischen Kreditinstituts:
6. Selection of Optional Currencies (A) The Borrower shall give to the Agent not later than 11.00 a. m. (London time) five business days prior to the beginning of each Interest Period relative to each Loan a notice specifying the currency (whether dollars or an optional currency or currencies) in which it wishes such Loan to be denominated for such Interest Period. If the
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mittlung einer Kursklausel (denkbar sind nur einfache Währungsklauseln), ohne selbst Geldwertklausel zu sein. Als Währungsoptionsklausel im Sinne einer Geldwertklausel kann somit nur eine option de change bezeichnet werden, was auch in den jüngeren Anleiheverträgen, einem H a u p t a n w e n dungsgebiet der Währungsoptionsklausel, sehr deutlich zum Ausdruck kommt. Die Währungen, zwischen denen der Gläubiger wählen kann, können unter rechtssystematischen Gesichtspunkten jede für sich als Gläubiger-, Schuldner- oder Drittwährungsklausel bezeichnet werden. Wenn also in der „gesamten" multiplen Währungsoptionsklausel eine Gläubigerwährungsklausel enthalten ist, so enthält die Währungsoption in diesem Fall für den Gläubiger, was den nominellen Betrag seiner Forderung betrifft, kein Risiko, da er dann im schlechtesten Fall lediglich die nationale Inflationsrate zu tragen hat. Darüber hinaus hat er aber - wenn andere, noch stabilere Währungen in der Klausel enthalten sind - die Möglichkeit, echte Wertsicherung zu erzielen, da dann lediglich die kleinste Inflationsrate aller Währungen seinen Inflationsverlust bestimmt und die Differenzinflationsrate nominell in einer Vermehrung der Währungseinheiten der für ihn wirtschaftlich relevanten Währung in Erscheinung tritt. Den Schuldner betreffend kann festgestellt werden, daß sich die InflationsBorrower wishes such Loan to be denominated in more than one currency it shall also in such notice specify in dollars (being a minimum o f ten per cent, and an integral multiple o f one per cent, if more or the balance of such Loan if less) the amount to be denominated in each such currency. Each part of a Loan which is to be denominated in a different currency or currencies from the other part or parts o f such Loan pursuant hereto shall thenceforward be treated as a separate Loan. The Borrower may not specify currencies under this clause if as a result the Loans would be denominated at any one time in more than four different currencies (being dollars and/or optional currencies). (B) (i) A Loan may be denominated in an optional currency specified by the Borrower during such Interest Period only if no Bank gives notice to the Agent (certifying therein that deposits in the currency denominated by the Borrower o f an amount not less than its participation in such Loan are not available to it, such certification being conclusive against the Borrower) before 11.00 a. m. (London time) three business days prior t o such Interest Period that it does not agree to such Loan being so denominated. The Agent shall give notice as to whether or not it has received notice from any Bank as aforesaid to the Borrower and the Banks not later than 3.00 p. m. (London time) three business days prior to such Interest Period. (ii) I f any Bank has given notice to the Agent that it does not agree to a Loan being denominated in a particular optional currency for an Interest Period as above provided sudi Loan shall be denominated in dollars for the next Interest Period. (iii) I f the Borrower fails t o give a notice in accordance with sub-Clause (A) o f this Clause prior to any Interest Period such Loan shall be denominated in dollars during such Interest Period.
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gewinne minimieren: wenn die für ihn wirtschaftlich allein ausschlaggebende Währung gerade nicht die stabilste im Kreis der Optionswährungen war, so wird er um jenen Betrag mehr Währungseinheiten seiner Währung aufwenden müssen, um die vom Gläubiger optierte Währung zu erwerben, als die Differenzinflationsrate zwischen den beiden Währungen in den Wechselkursen Niederschlag gefunden hat, so daß er Inflationsgewinne lediglich in der niedrigsten Inflationsrate aller Währungen zu realisieren vermag. Eine Sonderform der multiplen Währungsoptionsklauseln wurde Ende 1970 auf dem Eurokapitalmarkt lanciert, als zur Denominierung der 8°/«Anleihe 1970-1985 der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl eine „Europäische Währungseinheit" zur Verwendung kam. Diese „Europäische Währungseinheit" war durch die Paritäten der Optionswährungen (die Währungen jener Staaten, die zum Zeitpunkt der Emission Mitglieder der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft waren) zum damaligen Wert des US-Dollars in dem Sinn definiert 110 , daß die so festgestellten Werte für die gesamte Dauer der Anleihe fixiert bleiben: Sie ist daher als rechtstechnische Vereinfachung einer multiplen Währungsoptionsklausel und nicht als Rechnungseinheit zu qualifizieren 111 . Die zu den Kursklauseln zu zählende Währungsoptionsklausel bietet für den Gläubiger ein großes Maß an Wertsicherung seiner Forderung, sofern noch stabilere Währungen als seine eigene darin aufscheinen. Sie bietet darüber hinaus einen hohen Grad an Gegenseitigkeit in der Vertragserfüllung und spielt vielleicht gerade deshalb112 im grenzüberschreitenden Wirtschaftsverkehr eine bloß untergeordnete Rolle 113 . 5. Kombinierte
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Im Gegensatz zu den eben dargestellten Währungsoptionsklauseln, in denen die Forderung alternativ in verschiedenen Währungen festgelegt 110 Yg[ dazu den Preliminary Prospectus vom 23. 11. 1970, Textauszug im Annex S. 122. 111
Dazu unten S. 56. Nähere Darstellung dieser Motivationen (Bedenken der Zentralbanken hinsichtlich des Schutzes des Vertrauens in die eigene Währung, Gefahr nachträglicher Zusatzleistungen, erschwerte Organisation des Anleihedienstes) bei ABS, Internationale An112
leihen, 1968, 16; HUMBERT (oben N . 9) 161 f.; TROUVAIN (oben N . 73) 100; KUSKE
(obenN. 68) 146 ff. 113 Zu Beginn 1971 wurden nur mehr zwei in Europäischen Währungseinheiten denominierte Anleihen lanciert, und zwar vom staatlichen italienischen Elektrizitätsunternehmen ENEL und der Republik Südafrika; vgl. aber die Metropolitan Estate and Property International N . V.-Anleihe 1972, die sich einer einfachen Währungsoptionsklausel bedient, Textauszug im Annex S. 123.
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wird, definiert man „kombinierte Währungsklauseln" als Methode, eine Forderung durch kumulierende Beträge verschiedener Währungen zu bestimmen. Die daraus resultierenden Konsequenzen für Gläubiger und Schuldner liegen auf der Hand: Während bei allen bisher dargestellten Währungsklauseln das Ausmaß der Inflationsgewinne und -Verluste von einer einzigen Währung (Gläubiger-, Schuldner- oder Drittwährung; inflationsstabilste bei der Währungsoptionsklausel) bestimmt wird, orientiert die kombinierte Währungsklausel die Ungleichheiten in der Vertragserfüllung an den Inflationsraten aller in der Klausel enthaltenen Währungen. Damit versucht die Praxis, die Interessen der Gläubiger (Inflationsverlustminimierung) und der Schuldner (Inflationsgewinnmaximierung) auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen: Die Fülle vorhandener Kombinationsmöglichkeiten (Auswahl der Währungen und deren Anteil an der Gesamtforderung) bietet Gewähr für eine außerordentlich elastische Verwendung dieser Klauseln. Die einfachsten kombinierten Währungsklauseln bestehen in einer Verbindung von Gläubiger- und Schuldnerwährungsklausel. Definiert man eine Hälfte der Verbindlichkeit in der Währung des Schuldners und die andere Hälfte in jener des Gläubigers, so „teilen" sich die Vertragspartner eine etwa sich in den Wechselkursen niederschlagende Differenzinflationsrate 114 . Es versteht sich, daß eine derartige Aufteilung in jedem beliebigen Verhältnis ausgestaltet werden kann, so daß sich im Gegensatz zu Gläubiger- und Schuldnerwährungsklauseln für künftige Vertragsparteien Verhandlungsspielräume bieten, die die Kompromißbereitschaft zu fördern vermögen. In einem Warenlieferungsvertrag zwischen einem namhaften österreichischen Industrieunternehmen und seinem französischen Geschäftspartner vom 1 1 . 7 . 1 9 6 9 wurde aus diesen Gründen die Forderung im Ausmaß von 30 % in Franc Français und im restlichen Ausmaß in österreichischen Schillingen vereinbart: 4.2 le prix se répartit en francs français et en schillings autrichiens. 30 %>, c'est à dire F F . . . payables en francs français 70°/o, c'est à dire la contrevaleur dë F F . . . , payables en schillings autrichiens, convertis à un cours fixe de change de 1 F F = 5,2162 AS; c'est à dire, AS . . . ; cette somme arrondie a été acceptée par le Vendeur. On ne tiendra pas compte des modifications du cours de change. 1 1 4 Darüber hinaus dienen kombinierte Währungsklauseln neben ihrer Aufgabe als Geldwertklausel bei Identität von Rechnungswährung und Zahlungswährung dazu, den Gläubiger (Hersteller, Lieferant) mit solchen Beträgen in Schuldnerwährung zu versorgen, die er zur Erfüllung seiner Vertragspflichten voraussichtlich im Sdiuldnerland ausgeben wird, z. B. Zahlungen an einheimisches Personal.
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Die Inflationsverluste des österreichischen Unternehmens bestimmten sich daher zu 7 0 % nach der Inflationsrate für den österreichischen Schilling und zu 30 °/o nach der für den Französischen Franc. Eine noch breitere Streuung der Einflüsse unterschiedlicher Inflationsraten erzielte die Praxis mit der Erhöhung der Zahl der kumulativ geschuldeten Währungen. Bereits 1957 wurde ein Kredit der Weltbank an Indien 115 in vier verschiedenen Währungen (Dollar, Pfund, Yen, Lira) in dem Sinn definiert, daß jede dieser vier Währungseinheiten zur Denominierung eines Teils des Gesamtkredits dient U 6 . Damit unterscheidet sich diese Rechtstechnik ganz entscheidend von der multiplen Währungsoptionsklausel, in der die gesamte Forderung in jeder der zur Verfügung stehenden Währungseinheiten denominiert ist und dem Gläubiger zum Zeitpunkt der Fälligkeit ein Optionsrecht zusteht, welche Währungseinheit er für die Gesamtverbindlichkeit angewendet haben will. Bemerkenswert an diesem — in dieser Form bisher einzigen — Weltbankkredit ist die Tatsache, daß der Gesamtbetrag wertmäßig unterschiedlich auf die einzelnen Währungen verteilt wurde. Daraus folgt, daß die Inflationsrate der Lira den Gesamtwert der Forderung weniger beeinflußt, als etwa die des Dollars, da der überwiegende Teil des Kredits in Dollar denominiert wurde. Obwohl diese Krediteinräumung als einheitliches Rechtsgeschäft anzusehen ist, könnte man unter rechtstechnischen Gesichtspunkten von vier verschiedenen Fremdwährungsverbindlichkeiten sprechen 117 . Die Einheitlichkeit des Rechtsgeschäfts legt aber eine einheitliche Betrachtung dieser Art von Kursklauseln nahe: diese Notwendigkeit bestätigt auch die weitere Entwicklungsgeschichte kombinierter Währungsklauseln bis zur bisher bestentwickeltsten Organisationsform, dem „Eurco". Auch im grenzüberschreitenden Privatrechtsverkehr finden sich kombinierte Währungsklauseln, die eine breitere Streuung der Einflüsse unterschiedlicher Inflationsraten intendieren, darüber hinaus aber noch einen anderen Zweck verfolgen, der bei isolierter Betrachtung des konkreten Vertrages zwischen Gläubiger und Schuldner kaum auffällt. Dabei handelt es sich um Verträge, in denen auf der Gläubigerseite ein Syndikat steht, dessen Beteiligte verschiedenen Währungsbereichen zuzuordnen sind. Deren finanzielle Ansprüche (meist auch Finanzierungsverpflichtungen) werden im Syndikatsvertrag in der Regel mit Hilfe von Gläubigerwährungsklauseln determiniert, die dann in den Vertrag des Syndikats mit 115 116 117
12. 7. 1957, U N T S Nr. 4202 Vol. 288/135, Textauszug im Annex S. 123 f. Vgl. die Unterschiede zur dargestellten Praxis der Weltbank oben Note 95. MATZEL (oben N . 46) 51.
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dem Schuldner übernommen werden und zusammen die kombinierte Währungsklausel bilden. Die Inflationsgewinne des Schuldners orientieren sich daher ebenso an der kombinierten Währungsklausel wie die Inflationsverluste des Syndikats. Die Inflationsverluste des am Syndikat beteiligten „Endgläubigers" messen sich jedoch an der Inflationsrate der für ihn maßgebenden Währung. Auf dem Sektor der Rohstoffabkommen, insbesondere der Verträge zwischen den Erdöl produzierenden Ländern und den multinationalen ölgesellschaften, also fremden nichtstaatlichen Rechtsträgern, war in jüngster Zeit - als Konsequenz der nunmehr permanenten Weltwährungskrise - ein Trend zu kombinierten Währungsklauseln festzustellen. Dieser Trend hat sich um so stärker bemerkbar gemacht, als gerade die auf diesem Markt am häufigsten verwendete Währung, nämlich der US-Dollar, die umfangreichsten Wechselkursverschlechterungen aller (und gegenüber den) wirtschaftlich maßgebenden Währungen realisierte. Im Genfer Abkommen der Golf-Staaten mit den ölgesellschaften vom 2 0 . 1 . 1 9 7 2 1 1 8 einigten sich die Vertragspartner auf eine als kombinierte Währungsklausel zu qualifizierende Formel, um die Wechselkursverschlechterung der traditionellen Kontraktwährung des ölmarktes gegenüber den wichtigsten Währungen der Weltwirtschaft auszugleichen. Zum Unterschied von den bisher dargestellten kombinierten Währungsklauseln knüpft die in diesem Abkommen verwendete Klausel nicht an einzelnen betragsmäßig festgelegten Fremdwährungsbeträgen an, sondern direkt an den Differenzinflationsraten (= Wechselkursveränderungen) jener Währungen gegenüber dem Dollar. Zu diesem Zweck sieht die Formel vor, daß vierteljährlich (1. März, 1. Juni, 1. September, 1. Dezember) die Wertrelationsverschiebungen der in der Formel enthaltenen Währungseinheiten gegenüber dem Dollar durch Vergleich der beim Internationalen Währungsfonds angemeldeten Paritäten oder Mittelkurse bzw. durch Vergleich der Wechselkurse bei floatenden Währungen mit den am 3 0 . 4 . 1 9 7 1 vereinbart gewesenen Paritäten ermittelt werden. Das Abkommen bezieht sich zwar expressiv verbis 119 auf die neun übrigen Währungen der Zehnergruppe, doch finden sich bei der ad-hoc-Berechnung im Anhang des Abkommens zwar die Währungen Belgiens, Frankreichs, der Bundesrepublik Deutschland, Italiens, Japans, der Niederlande, Schwedens und Groß1 1 8 Dem Verf. lag eine Photokopie des Originalabkommens vor, welches bisher noch nicht veröffentlicht wurde, Textauszug im Annex S. 124. 1 1 9 „The arithmetic average of the Exchange Rates changes of the nine other Group of Ten c u r r e n c i e s . . A n n e x 2 § 2 des Abkommens.
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britanniens, jedoch vermißt man Kanada als restliches Mitglied der Zehnergruppe. Vielleicht um doch auf neun Währungen zu kommen, wurde der Schweizer Franken, obwohl die Schweiz den Allgemeinen Kreditvereinbarungen lediglich assoziiert ist, in den Kreis der relevanten Währungen aufgenommen. Mit dem aus den festgestellten Abweichungen ermittelten Durchschnittswert wird - wenn sich gegenüber dem letzten Berechnungszeitpunkt eine Abweichung von zwei Prozentpunkten ergibt - die in US-Dollar ausgedrückte Verbindlichkeit multipliziert, so daß sich Inflationsgewinne und -Verluste nicht mehr nach der vermeintlichen Drittwährungsklausel, sondern nach der Durchschnittsstabilität der in der kombinierten Währungsklausel enthaltenen Währungen orientieren. Diese kombinierte Währungsklausel hat in einem Zusatzabkommen vom 1.6.1973 120 eine bedeutende Verfeinerung erfahren. An der grundsätzlichen Idee der Klausel festhaltend, wurde die Zahl der Währungen (ohne irgendwelche Hinweise auf die Zugehörigkeit zu den Allgemeinen Kreditvereinbarungen) auf elf (Kanada und Australien kamen dazu) erhöht, der vierteljährliche Berechnungsmodus auf monatliche Abrechnungen umgestellt und das Abweichungserfordernis von zwei Prozentpunkten auf einen reduziert. Damit war es möglich geworden, kurzfristig auch minimale Veränderungen im Wechselkursgefüge wertmäßig zu erfassen und auf den „Öldollar" zu übertragen. Der damit erzielte Grad an Gegenseitigkeit in der Vertragserfüllung reflektiert den Durchschnittswert der verhältnismäßig stabilen Währungen der Industrieländer ohne irgendeine Gewichtung der einzelnen Währungen hinsichtlich ihrer Bedeutung am konkreten Markt. Es bleibt abzuwarten, ob künftige Vertragsverhandlungen zwischen den Erdöl produzierenden Staaten und den multinationalen ölgesellschaften die Möglichkeit der Gewichtung der einzelnen Währungen berücksichtigen, wie das schon bei Entwicklung der „European Composite Unit" geschehen ist. Mit der Erhöhung der Zahl der in der kombinierten Währungsklausel enthaltenen Währungen zur Definition grenzüberschreitender Forderungen ergab sich für die Praxis das Problem der Praktikabilität und der Übersichtlichkeit. Den am internationalen Rohölmarkt auftretenden Rechtssubjekten ist es in den dargelegten Abkommen gelungen, auf Kosten der Möglichkeit zur Gewichtung der Einflüsse der einzelnen Währungen, sich auf eine einheitliche Klausel (Verfahren zur Ermittlung des Multiplikators) zu einigen. Da für die Organisatoren internationaler Anleihen eine 120 Auch v o n diesem bisher nicht veröffentlichten Vertrag wurde dem Verf. eine Photokopie des Originaldokuments zur Verfügung gestellt, Textauszug im Annex S. 125.
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Gewichtung der einzelnen Währungen wünschenswert erschien, die Verwendung gebräuchlicher kombinierter Währungsklauseln aber aus rechtstechnischen Gründen ausgeschlossen war, kam gerade von dieser Seite der Anstoß zur Entwicklung einer praktikablen Klausel. Die Orientierung des internationalen Kapitalmarkts auf ein breit gestreutes Anlegerpublikum gebot eine besondere Berücksichtigung der Übersichtlichkeit der Klausel. Aus unterschiedlichen fixen Beträgen, denominiert in verschiedenen nationalen Währungseinheiten (den Währungen der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft, so wie die letzte Entwicklungsstufe der „Europäischen Rechnungseinheit"121) wurde eine einheitliche internationale Geldwertklausel gebildet. Diese „European Composite Unit" (Eurco) 122 setzt sich aus 0,90 Deutsche Mark, 1,20 Französische Francs, 80 Italienische Lire, 0,35 Holländische Gulden, 4,50 Belgische Francs, 0,20 Dänische Kronen, 0,075 Pfund Sterling, 0,005 Irische Pfund und 0,50 Luxemburger Francs zusammen, wobei diese Beträge (eigentlich neun verschiedene Fremdwährungsbeträge) ohne Rücksicht auf das weitere Schicksal der Währungen für die Laufzeit der Anleihe fixiert bleiben. Wie die Erfahrung mit den „Europäischen Rechnungseinheiten" drastisch gezeigt hat, empfiehlt es sich, auch diese Geldwertklausel immer nur im jeweiligen Gesamtzusammenhang des betreffenden Rechtsgeschäfts zu untersuchen. Sicherlich wäre es wünschenswert, wenn dieser neuen Geldwertklausel das Schicksal der „Europäischen Rechnungseinheit" erspart bliebe, deren Formel von Anleihe zu Anleihe den geänderten Verhältnissen angepaßt wurde. Diese neue Geldwertklausel bringt dafür schon die besseren Voraussetzungen mit, da jeder Bezug auf Paritäten und damit auf „gemeinsame Nenner" 123 (was immer man darunter verstehen will) vermieden wird. Daher reduziert sich das Problem der Identität von Geldwertklauseln mit gleicher Bezeichnung auf die gleiche Ausgestaltung der Formel, und es wird noch abzuwarten sein, ob die Organisatoren der so erfolgreich lancierten Anleihe der Europäischen Investitionsbank diese zur Diskussion stehende Formel beibehalten. Gerade zur Beseitigung der oft beklagten 124 Schwäche des Sekundärmarktes bei internationalen Anleihen könnte eine einheitliche Klausel 121
Vgl. unten S. 71 ff. Anleiheprospekt vom 20. 9.1973, European Investment Bank 8 3 /s°/o Bonds 1988, Textauszug im Annex S. 126 ff. 123 Ygj_ J a z u generell den Abschnitt „Rechnungseinheiten" S. 41 ff. 124 In diesem Sinn The Market for International Issues (Report by the Committee on Financial Markets) OECD-Doc. C (71) 176, Paris 1971, 17 f. sowie HORN (oben N . 91) 242. 122
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Zehetner, Geldwertklauseln
Kursklauseln
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wesentlich beitragen, da in diesem Bereich dann auch Kompensationsgeschäfte leichter stattfinden könnten, wenn Eurco = Eurco ist (und nicht wie bei den Europäischen Rechnungseinheiten, wo man kaum zwei gleiche findet). Der Gesamtwert des Eurco orientiert sich an den unterschiedlichen Inflationsraten der beteiligten Währungen, und auch das wieder in unterschiedlicher Weise. Die Anteile der einzelnen Währungen am Gesamtwert der Geldwertklausel sollen ihrer wirtschafts- und währungspolitischen Bedeutung im Rahmen der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft entsprechen. Bei Lancierung der ersten Eurco-Anleihe Ende September 1973 ergab sich eine Verteilung von etwa 29 °/o für die DM, 22 % für den Französischen Franc, 20 % für die Benelux-Währungen, 15 % für das Pfund Sterling und 1 4 % für die übrigen Währungen der Gemeinschaft. Es versteht sich, daß Wechselkursänderungen - maßgeblich ist die Luxemburger Börse - in doppelter Hinsicht Wert und Struktur des Eurco zu ändern in der Lage sind: Eine Wechselkursveränderung der DM 1 2 5 mit demselben Prozentsatz wie die des Pfundes, wirkt sich auf den Wert des Eurco etwa doppelt so stark aus, da die D M wertmäßig „doppelt" soviel zum Gesamtwert des Eurco beiträgt wie das Pfund. Gleichzeitig aber mit einer derartigen Wechselkursveränderung gegenüber der Gesamtheit der anderen Währungen ändert sich der Wert des „individuellen Fremdwährungsbetrages" und damit auch sein Anteil am Gesamtwert des Eurco: Jede Aufwertung vergrößert den Wertanteil am Eurco zu Lasten der übrigen (in Relation dazu abgewerteten) Währungen. Jede Abwertung verringert diesen Anteil zugunsten der anderen Währungen. Damit wird in hervorragender rechtstechnischer Ausgestaltung dem Umstand der Unvorhersehbarkeit der Entwicklung von Zahlungsbilanzen Rechnung getragen. Da jede Abwertung den Anteil am Gesamtwert verkleinert, jede Aufwertung den Anteil aber vergrößert, bestimmen - ausgehend von der ursprünglich festgelegten Formel, in der die überragende Stellung der D M im Wirtschaftsgefüge der Europäischen Gemeinschaften Niederschlag gefunden hat - in der Folge 126 gerade die stabilen Währungen vornehmlich das Wertschicksal dieser Geldwertklausel. - selbstverständlich nur gegenüber der Gesamtheit der EG-Währungen. Mit dieser eingebauten Dynamik ist die Klausel in der Lage, jederzeit Zahlungsbilanzentwicklungen entsprechend zu berücksichtigen. Diese Dynamik mag als Reaktion auf die Statik des Systems von Bretton Woods verstanden werden, die GARDNER in ASIL Proceedings of the 66th Annual Meeting 1972 (160) mit den Worten „This shows how dangerous it is to build constitutions on the balance of payments positions of the moment" kritisierte. 125
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Rechnungseinheiten
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M i t d e r S c h a f f u n g des E u r c o w u r d e jedoch nur ein W e g der e r h ö h t e n Organisationsform kombinierter Währungsklauseln aufgezeigt.
Gerade
i m H i n b l i c k a u f eine f o r t s c h r e i t e n d e I n t e g r a t i o n der K a p i t a l m ä r k t e , ja auch der E u r o p ä i s c h e n G e m e i n s c h a f t selbst, d ü r f t e aus dieser G r u p p e v o n K u r s k l a u s e l n noch m a n c h e r A n s t o ß k o m m e n 1 2 7 .
B. Rechnungseinheiten 1.
Goldwertklauseln
A l s G o l d w e r t k l a u s e l definiert m a n eine (ausdrückliche 1 2 8 ) V e r e i n b a r u n g , w o n a c h d e r Schuldner e i n e n G e l d b e t r a g z u leisten hat, der d e m W e r t einer bestimmten Gewichtsmenge Feingold entspricht129: „The USSR shall grant to Finland, for use at its discretion, a ten-year loan in gold, United States dollars or other currencies as agreed upon between the State Bank of the USSR and the Bank of Finland, to a total amount equivalent to 8,886,720 grammes of fine gold, or 40 million roubles on the basis of a rouble fine-gold content of 0,222168 grammes. The currencies to be furnished shall be calculated at their gold parity rates prevailing on the day the present Agreement comes into force." 130 127
Nach Abschluß dieser Arbeit wurde vom Internationalen Währungsfonds für die Relationsermittlung zwischen Sonderziehungsredit und konkreter Währung eine neue Rule 0-3 (vgl. unten N . 158) eingeführt, als deren Kernstück eine „kombinierte Währungsklausel" zur Ermittlung der Dollar-SZR-Relation dient. Uber diese Relation, die die Wechselkursveränderungen (Differenzinflationsraten) des Dollars zu fünfzehn anderen Weltwährungen im Verhältnis ihrer Bedeutung am Welthandel berücksichtigt, wird dann mittels des Dollarwechselkurses für eine bestimmte Währung, deren Relation zum SZR ermittelt. Da die Klausel allein zur Ermittlung des Dollarwerts (in SZR ausgedrückt) dient, scheint es bemerkenswert, daß sich audi ein Dollarbetrag (sein Wert ist ex definitione invariabel!) neben den fünfzehn anderen - wertmäßig unterschiedlichen Fremdwährungsbeträgen in der Klausel befindet. Instruktive Darstellung des Berechnungsverfahrens sowie dessen Praxis im 3. Quartal 1974 bei CUTLER/GUPTA, SDRs: Valuation and Interest Rate, Finance and Development 11 (1974) No. 4 S. 18 ff.; Textauszug der Rule 0-3 im Annex S. 128 f. 128 Dieser Aspekt wird besonders von F. A. MANN (oben N . 21) 116 herausgestrichen. 129 Daher sind folgende Klauseln nicht als Goldwertklauseln, sondern als einfache Währungsklauseln zu qualifizieren, d. h. dem Gold kommt nur die Rolle eines Zahlungsmittels zu: U S A - U S S R , Agreement on the disposition of lend-lease supplies 15.10.1945, Gläubigerwährungsklausel - US-$ - (Art. II), UNTS Nr. 547 Vol. 278/151; Canada Netherlands, Financial Agreement 5. 2.1946, Gläubigerwährungsklausel - Canadian$ - (Art. 9), U N T S Nr. 658 Vol. 43/3; Yugoslavia - USSR, Agreement concerning the delivery of industrial equipment 25. 7. 1947, Drittwährungsklausel - US-$ - (Art. 10), UNTS Nr. 1732 Vol. 130/315. Zum Begriff der Goldwertklauseln vgl. MIDAS, Die Goldklausel im Währungsverfall, Diss. Erlangen 1924, 19ff.; NUSSBAUM (oben N . 33) 38 ff.; ULRICH, Die Goldklausel, Diss. Zürich 1933, 21; F. A. MANN (oben N . 4) 134ff. 130 Aus USSR - Finland, Agreement concerning the granting of a loan to the Republic of Finland 6. 2.1954, U N T S Nr. 3006 Vol. 221/143, 148. 4*
Kursklauseln
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Die doppelte Funktion des Goldes als „common denominator" 131 aller Währungen und als Handelsware läßt berechtigte Zweifel darüber aufkommen, ob die Klausel als Warenindexklausel oder als „umgekehrte Rechnungseinheit" zu qualifizieren sei132. Die Unterscheidung erweist sich nämlich für die Ermittlung des Umrechnungssatzes - Goldstückklauseln werden aus dieser Betrachtung ausgeschlossen - von fundamentalem Interesse. Da den am Internationalen Währungsfonds beteiligten Staaten untereinander Goldgeschäfte außerhalb der vom Fonds vorgeschriebenen - an den Währungsparitäten orientierten - Bandbreite ausdrücklich untersagt sind133, vermögen die Goldwertklauseln in völkerrechtlichen Verträgen der Mitgliedstaaten des Internationalen Währungsfonds sowohl untereinander als auch mit Nichtmitgliedern, das sind in der Regel andere Staaten und internationale Organisationen, aber auch nichtstaatliche Rechtsträger, lediglich als „umgekehrte Rechnungseinheiten" verstanden werden. „Umgekehrt" deshalb, da jede Währungseinheit in Gewichtseinheiten Gold ausgedrückt wird (1 E = x Gold), während bei „echten" Rechnungseinheiten diese bei Paritätsänderung einer Referenzwährung fix bleiben und die Anzahl der betreffenden Währungseinheiten variiert wird (1 Rechnungseinheit = x Währungseinheiten). Im System von Bretton Woods war jede Währung in diesen „umgekehrten" Rechnungseinheiten definiert und hatte somit im System fester Paritäten eine fixe Relation zu denselben134. Wurde diese feste Relation im Wege einer Auf- bzw. Abwertung geändert, so verschoben sich die Wechselkurse dieser Währung zu allen anderen Währungen in derselben Richtung. Wie in der Einleitung festgestellt wurde 135 , ist dies ein Weg, um etwaige Differenzinflationsraten auszugleichen. Die besondere Stabilität einer Währung konnte sich daher in zweifacher Weise auswirken. Eine Möglichkeit bestand darin, daß die stabile Währung in ihrer Relation zu ihren umgekehrten Rechnungseinheiten fix blieb und die anderen (inflationsanfälligeren) Währungen abwerteten, so daß sich deren absolute Men131
Art. IV Abs. 1 lit. a IWF-Statut. Dieses Problem stellt sich verstärkt seit der Auflösung des Goldpools am 17.3.1968 in Washington. Vgl. dazu ARCARI, Gold Clauses in International Conventions, International Institute for the Unification of Private Law, Etudes LVII-Doc. 1 U.D.P. 1973, S. 5. 133 Art. IV Abs. 2 IWF-Statut. Zur Interpretation dieser Normierung vgl. ZEHETNER (oben N . 27) 671; DERS., Die Mobilisierung des Goldes mit demonetisierender Wirkung aus währungsrechtlicher Sicht, A W D 1974, 587ff. 134 Art. IV Abs. 1 lit. a IWF-Statut. 135 Vgl. oben S. 4. 132
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gen umgekehrter Rechnungseinheiten verringerten. Der andere Weg resultierte in einem Fixbleiben der anderen Währungen, während die stabilste Währung aufgewertet werden mußte, so daß nun der betreffenden Währungseinheit mehr umgekehrte Rechnungseinheiten gegenüberstanden. Wenn eine Schuld in dieser starken Währung vereinbart war, so mußten vom Schuldner mehr Währungseinheiten einer fremden Währung aufgewendet werden, um die notwendige Valuta zu erwerben, gleichgültig, ob sich die Kursverschlechterung aus Aufwertung der fremden, Abwertung der eigenen Währung oder einem Zusammenwirken beider Möglichkeiten ergeben hat. Untersucht man an Hand beider möglicher Varianten die „inflationsanfälligeren" Währungen, denen in einem fiktiven Beispiel gleich große Inflationsraten zugrunde gelegt werden, so bleibt festzustellen, daß deren Wechselkurse untereinander gleich bleiben. Welche Faktoren bestimmen aber im konkreten Fall, ob der Anpassungsprozeß - der, was die Wechselkurse betrifft, zum selben Ergebnis führt - die eine oder die andere Richtung einschlägt? In der Annahme, daß Inflationsraten ein weltweites Phänomen sind, wurde die Währung mit der kleinsten aller Inflationsraten als feststehend vorausgesetzt, und die übrigen Währungen sollten entsprechend ihrer Differenzinflationsraten zur Basisinflation abgewertet werden. Dieses Modell wird aber durch die monetäre Realität insofern modifiziert, als eine genaue Unterscheidung zwischen Parität und Wechselkurs getroffen werden muß: Parität ist das mit dem Internationalen Währungsfonds vereinbarte und/oder durch innerstaatlichen hoheitlichen Akt festgesetzte Verhältnis einer Währung zu ihren umgekehrten Rechnungseinheiten, Wechselkurs ihr Austauschverhältnis zu anderen Währungen auf den Devisenmärkten 136 . Während alle bisher besprochenen Währungsklauseln einzig und allein den Wechselkurs zweier oder mehrerer Währungen betrafen, involviert die Goldwertklausel den „absoluten" Wert der Währung. „Fixpunkt" im System der Wechselkurse ist stets die Währung mit der kleinsten aller Inflationsraten. Für die Betrachtung der Wechselkurse bleibt es daher unwesentlich, ob die eine Währung auf- oder die andere abgewertet wurde; wesentlich bleibt bloß die Veränderung in der Austauschrelation. Im System der Paritäten hingegen liegt der Fixpunkt allerdings nicht notwendigerweise bei der stabilsten Währung, sondern bei der wirtschaftlich bedeutendsten. Sollte diese aufgrund ihrer Differenzinflationsraten zu anderen Währungen in Relation zu diesen abgewertet werden und wird dies aus politischen und wirtschaftlichen so136
Vgl. HOFFMANN, Rechtsfragen der Währungsparität, 1969, 4.
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wie juristischen Gründen 137 verhindert, so werden alle Währungen mit einer niedrigeren Inflationsrate gezwungen, aufzuwerten. In unserer monetären Realität unterwirft eine Goldklausel eine bestehende Forderung nicht der Mindestinflationsrate, sondern der Rate jener Währungen, deren Goldwert fix bleibt. Was Goldwertklauseln zwischen Privatrechtssubjekten im grenzüberschreitenden Wirtschaftsverkehr betrifft, so vermag an Hand des bloß spärlich verfügbaren rechtstatsächlichen Materials der Schluß gezogen werden, daß Goldwertklauseln nicht als Warenindexklauseln, sondern ebenfalls als „umgekehrte Rechnungseinheiten" verwendet werden. Gleiches kann ohne Einschränkungen auch für den grenzüberschreitenden Verkehr jener Staaten behauptet werden, die nicht Mitglieder des Internationalen Währungsfonds sind. Ein eindeutiger Hinweis ergibt sich in der Regel aus der Formulierung der Klausel selbst, insbesondere wenn sie der verwendeten Kontraktwährung eine bestimmte Gewichtsmenge Feingold zuweist 138 . Wie auch in den völkerrechtlichen Verträgen und den Verträgen völkerrechtsfähiger Handlungseinheiten mit fremden nichtstaatlichen Rechtsträgern werden in der Praxis des grenzüberschreitenden Privatrechtsverkehrs Goldwertklauseln selten allein vereinbart, sondern immer nur in Verbindung mit Gläubiger-, Schuldner- und Drittwährungsklauseln, die dadurch ihren Charakter als solche ändern. Die Qualifizierung der Goldwertklausel als „umgekehrte Rechnungseinheit" akzentuiert jene Rechtsprobleme, die sich zu ergeben pflegen, wenn Kontraktwährung und Zahlungswährung auseinanderfallen. Wenn sich bei einfachen Kursklauseln, wie Währungsklauseln, diese Konstellation ergibt oder ergeben soll, bedient sich die Praxis des grenzüberschreitenden Wirtschaftsverkehrs der Konversionsklauseln, die dann - je nach konkreter Ausgestaltung - an Paritäten oder Wechselkursen bestimmter Devisenmärkte zu festgelegten Zeitpunkten anknüpfen. Es versteht sich, daß bei Rechnungseinheiten ex definitione Kontraktwährung (= Rechnungseinheit) und Zahlungswährung nicht zusammenfallen und daß es somit einer Umrechnungsnormierung bedarf. Diese Umrechnungsnormie-
Dazu ZEHETNER (oben N . 20) 25. Insbesondere dann, wenn dieser bestimmte Goldwert der Parität der betreffenden Währungen zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses entspricht. Vgl. etwa Afghanistan People's Republic of China, Agreement on Economic and Technical Cooperation 24. 3. 1965 (Art. 1), Int. Leg. Mat. 4 (1965) 1072 und Schedule of P a r Values, 48th issue, Washington 1970, S. 28 „United Kingdom". Audi der Hinweis auf einen „offiziellen" Goldwert muß so interpretiert werden; vgl. dazu die Beispiele unten N . 164. 137
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rung gehört bei den Rechnungseinheiten zur Geldwertklausel selbst; sie sind daher als rechtliche Einheit zu untersuchen. Das vorhandene rechtstatsächliche Material belegt, daß bei Goldwertklauseln und in verstärktem Ausmaß bei den noch abzuhandelnden „echten" Rechnungseinheiten ausdrückliche Umrechnungsnormierungen überhaupt fehlen und dort, wo sie vorhanden sind, unterschiedliche Begriffe verwendet werden, die seit dem Smithsonian Agreement vom Dezember 1971 zu mancher Verwirrung hinsichtlich der auf Gold basierenden Rechnungseinheiten geführt haben. Da mit der Qualifizierung als „umgekehrte Rechnungseinheit" die Annahme einer Warenindexklausel ausgeschlossen wird, muß sich die Wertrelationsermittlung am monetären Gold orientieren, dessen Kurs sich nach den Währungsparitäten richtet bzw. richten sollte. Art. I V Abs. 1 lit. a des IWF-Statuts, der für Mitglieder eine direkte oder indirekte Definition der Währungsparitäten in Gewichtseinheiten Gold verbindlich vorschreibt, sowie auch die Praxis der Nichtmitglieder 139 des Fonds, analog zu dessen Statut die Paritätswerte ihrer Währungen ebenfalls in Gold zu bestimmen, mögen als hinreichende Erklärung angesehenwerden, warum in den meisten grenzüberschreitenden Abkommen ohne Rücksicht auf ihre rechtliche Zuordnung solche Konversionsklauseln fehlen, da bis zum Dezember 1971 einheitlich über das zahlenmäßige Goldgewichtsverhältnis der Rechnungseinheit zum mit dem Internationalen Währungsfonds vereinbarten und/oder innerstaatlich festgesetzten Goldwert der Zahlungswährung abgerechnet zu werden pflegte. Die seltenen ausdrücklich vereinbarten Umrechnungsnormierungen bezogen sich entweder auf „die Parität", „die Währungsparität" 140 , „die beim I W F angemeldete Parität" 1 4 1 oder gar nur auf „den Goldwert" 1 4 2 oder den 139 Y g j p r a x ; s der Schweiz. Dazu Sieber, Die währungspolitischen Möglichkeiten auf Grund des neuen schweizerischen Münzgesetzes, Wirtschaft und Recht 1971, 220 ff. 1 4 0 „gold parity" USSR - Finland, Agreement concerning the granting of a loan to the Republic of Finland 6. 2 . 1 9 5 4 , U N T S N r . 3006 Vol. 2 2 1 / 1 4 3 ; ebenso U S S R - Zambia, Agreement on economic and technical co-operation 26. 5 . 1 9 6 7 , U N T S N r . 9191 Vol. 643/179. 1 4 1 „ . . . gold value . . . as declared to and concurred in by the International Monetary Fund . . . " Anleiheprospekt vom 21. 6 . 1 9 7 1 Kingdom of Denmark 8°/o 1 9 7 1 - 1 9 8 6 External Loan, S. 7. Ebenso die meisten anderen Anleihebedingungen für Emissionen in „Europäischen Rechnungseinheiten", vgl. unten N . 2 0 0 ; „die dem Internationalen Währungsfonds angezeigte Parität" Assoziierungsabkommen zwischen der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft und den mit dieser Gemeinschaft assoziierten Afrikanischen Staaten und Madagaskar 20. 7. 1963, Verträge der Bundesrepublik Deutschland A 248 Band 22, S. 3 ff. (Finanzprotokoll N r . 7 über den Wert der Rechnungseinheit ebd. S. 8 5 ) ; vgl. auch die unten in Note 240 angeführten Assoziierungsabkommen der E W G . 1 4 2 „gold value" in USSR - Syria, Agreement on economic and technical co-operation
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„Goldgehalt" 143 der Währung. Alle diese Begriffe wurden synonym für jenen (einzigen) Goldwert der Währung verwendet, der für Mitglieder mit dem Internationalen Währungsfonds vereinbart war und von Nichtmitgliedern entsprechend deren nationaler Währungsgesetzgebung von diesen selbst festgesetzt wurde. Mit dem Smithsonian Agreement vom 18.12.1971, das noch am selben Tag durch eine Entscheidung144 des Exekutivdirektoriums des Internationalen Währungsfonds für alle Mitglieder dieser internationalen Organisation rechtlich fixiert wurde, schuf man angesichts der weltweiten Währungskrise, in deren Mittelpunkt der US-Dollar stand, für die Mitgliedstaaten die als „temporär" bezeichnete Möglichkeit, „Central Rates" also Mittelkurse als Orientierungsmarken ihrer Devisenmarktinterventionen einzuführen. Da das IWF-Statut ein „Abmelden"145 der Paritäten, an denen sich dem Statut entsprechend die Wechselkurse zu orientieren hätten, nicht vorsieht, kommt es in all jenen Fällen, in denen ein Mitglied dem Fonds tatsächlich Mittelkurse mitgeteilt hat, zur Existenz zweier offizieller Goldwerte für ein und dieselbe Währung, die voneinander beträchtlich abweichen können. Der formelle, aber in der Krise äußerst bedeutsame rechtliche Unterschied zwischen Parität und Mittelkurs liegt in den unterschiedlichen Verfahren und Voraussetzungen zu deren Änderung. Da die Paritätswerte der Währungen der meisten Mitglieder des Internationalen Währungsfonds, ja gerade der wirtschaftlich bedeutendsten schon mehrfach um Prozentsätze verändert wurden, die - kumulativ gerechnet146 - jede weitere Paritätsänderung von der ausdrücklichen Zustimmung des Fonds abhängig machen (einer Entscheidung, die in Extremfällen auch später als 72 Stunden nach Antrag getroffen werden kann) 147 , erwies sich das vom Statut 1 8 . 1 2 . 1966 (Art. 7, 9) £/Rubel - , U N T S Nr. 9041 Vol. 633/247, Textauszug im Annex S. 130 f. 143 Afghanistan - People's Republic of China, Agreement on Economic and Technical Cooperation 24. 3. 1965 (Art. I - „gold content"), Int. Leg. Mat. 4 (1965) 1072; ebenso Chile-USSR, Contract for the Use of Soviet Vessels for Fishing Operations 7. 12. 1971 (Nr. 12), Int. Leg. Mat. 11 (1972) 947. 144 Decision No. 3463 - (71/126), International Monetary Fund, Annual Report 1972, 85. Diese Entscheidung wurde durch Decision No. 4083 - (73/104) November 3, 1973 (International Monetary Fund, Annual Report 1974, 103 ff.) novelliert. Die hier relevanten materiellen Bestimmungen wurden beibehalten. 145 MORAWITZ, Die Auswirkungen von Wechselkursänderungen auf die Zahlungsverpflichtungen im Rahmen der EWG, AWD 1973, 658 ff., 665. 146 Das ergibt sich aus dem Wortlaut von Art. IV Abs. 5 lit. c: „together with all previous changes, whether increases or decreases." 147 Art. IV Abs. 5 lit. c (iii) IWF-Statut.
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vorgesehene Verfahren für Paritätsänderungen zur Bereinigung der Weltwährungskrise zu unflexibel. Der Mittelkurs braucht hingegen dem IWF lediglich mitgeteilt zu werden und bietet darüber hinaus noch die Möglichkeit, den „Goldwert" nicht nur in Gewichtseinheiten Gold, sondern auch in Sonderziehungsrechten und anderen Mitgliedswährungen zu definieren. Eine - wünschenswerte - Vereinheitlichung dieser materiell auf einen Bandbreitenmittelwert für Wechselkurse hinauslaufenden Goldwerte ließe sich nur im Wege einer Satzungsreform nach Art. XVII (Eliminierung der einschlägigen Bestimmungen in Art. IV und statutarische Regelung der Mittelkurse) oder durch Rücknahme dieser Entscheidungen vom Dezember 1971 bzw. November 1973 bewerkstelligen. Die mit Goldwertklauseln und mit in Gold definierten Rechnungseinheiten operierende Praxis grenzüberschreitender Wirtschaftsbeziehungen sieht seither das auf einem einheitlichen offiziellen monetären Goldwert aufgebaute und entwickelte Instrumentarium mit zwei offiziellen Werten konfrontiert, wobei aufgrund der unterschiedlichen Interessenlagen zwischen Gläubigern und Schuldnern diese den einen, jene den anderen Goldwert zur Berechnung herangezogen sehen wollen. Bevor de lege lata versucht wird, Anhaltspunkte für die Lösung derartiger Konflikte zu erarbeiten, muß an die in Gang befindliche Reform des Weltwährungssystems die Forderung nach Wiedervereinheitlichung der Goldwerte gerichtet werden. Mit dem Hinweis, daß derartige Konfliktsituationen lediglich in jenen Verträgen auftreten können, in denen wenigstens eine Währung eines Mitglieds des Internationalen Währungsfonds vertreten ist, reduziert sich die gesamte Problematik zuerst einmal auf den Kreis der Währungen der Fondsmitglieder. Aber auch dann tritt das anstehende Problem nur dann auf, wenn das betreffende Mitglied auch tatsächlich „Central Rates" eingeführt hat. Stellt nun ein derartiger Vertrag ausdrücklich auf „die mit dem Internationalen Währungsfonds vereinbarte Parität" ab, so bekommt die Bestimmung plötzlich eine ganz konkrete Bedeutung, da sie sich damit vom „Mittelkurs" deutlich unterscheidet. Wenn aber ein Vertrag bloß auf „den Goldwert" oder „Goldgehalt" der Währung verweist, so könnten darunter sowohl Parität als auch Mittelkurs verstanden werden, obwohl „Goldwert" und „Parität" vor dem 18.12.1971 synonym zu verwenden waren. Die ausdrückliche Verweisung auf die Paritäten des Internationalen Währungsfonds, ja vielleicht auch die bloße Erwähnung des Begriffs der Parität in den nachweisbaren Umrechnungsnormierungen zwischen Gold-
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wertklauseln und „echten" Rechnungseinheiten auf der einen und den entsprechenden Zahlungswährungen auf der anderen Seite, zwingen wohl zu einer Abrechnung über die Paritäten, auch wenn die Mittelkurse in der Regel eher den tatsächlichen wirtschaftlichen Gegebenheiten entsprechen. Dort wo aber die Umrechnungsnormierungen keinen ausdrücklichen Bezug auf die Parität enthalten oder überhaupt fehlen, bleibt das Auswahlproblem bestehen. Für diese Fälle soll folgender Lösungsvorschlag zur Diskussion gestellt werden. Da die Problematik ausschließlich bei Mitgliedswährungen des Internationalen Währungsfonds auftreten kann, liegt es nahe, zu untersuchen, auf welche Weise der Fonds 148 selbst für Umrechnungszwecke den Goldwert der Währungen feststellt 149 . Die Ermittlung des Goldwertes einer Währung erweist sich insbesondere für die Erhaltung des Goldwerts der Aktiven des Fonds 150 , für ordentliche Ziehungen151, Rückkaufsverpflichtungen 152 , Goldkäufe 153 und -Verkäufe 154, Gebührenberechnung155 und schließlich zur Abwicklung der SZRTransaktionen 156 als erforderlich. Zwar bestimmt Art. IV Abs. 1 lit. b IWF-Statut, daß „alle in Durchführung der Bestimmungen des vorliegenden Abkommens erfolgenden Berechnungen, die sich auf Währungen von Mitgliedstaaten beziehen, . . . auf Grundlage der Parität vorgenommen (werden)", doch hat dieses einheitliche Prinzip sowohl durch Spezialnormierungen im Statut als auch durch die rechtserheblichen Reaktionen des Fonds auf nicht bandbreitenkonforme Wechselkurse eine Vielfalt an Durchbrechungen erfahren, die einem Lösungsvorschlag aus dem Statut hinderlich sein könnten. Gemäß Art. IV Abs. 8 lit. a seiner Satzung ist der Internationale Währungsfonds verpflichtet, den „Goldwert der Aktiven des Fonds . . . ungeachtet der Änderungen in der Parität oder im Devisenwert der Währung irgendeines Mitglieds (zu) erhalten". Eine entsprechende Nachschuß148 Dieser Weg bietet sich unter dem Gesichtspunkt der Einheitlichkeit an, die der Internationale Währungsfonds als Partner der Zentralbanken aller Mitgliedstaaten zu gewährleisten in der Lage sein sollte. Eine Anknüpfung an die Goldreservenbewertungspraxis der Zentralbanken könnte nämlich zu unterschiedlichen Ergebnissen führen. 149 D a z u grundlegend GOLD, Maintenance of the Gold Value of the Fund's Assets, 1965. 150 Art. IV Abs. 8 IWF-Statut. 151 Art. V Abs. 3 IWF-Statut. 152 Art. V Abs. 7 lit. b IWF-Statut. 153 Art. V Abs. 6 lit. a IWF-Statut. 154 Art. V I I Abs. 2 ii IWF-Statut. 155 Art. V Abs. 8 lit. f IWF-Statut. 156 Art. X X V Abs. 8 IWF-Statut.
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pflicht des betreffenden Mitglieds soll dann eintreten, „wenn (i) die Parität der Währung eines Mitglieds herabgesetzt wird oder (ii) der Devisenwert der Währung eines Mitglieds nach Erachten des Fonds innerhalb des Territoriums dieses Mitgliedes in bedeutendem Maße gesunken ist". Obwohl für den Fall der umgekehrten Wertentwicklung letztere Alternative nicht ausdrücklich vorgesehen wurde 157 , bleibt festzustellen, daß der Fonds den Goldwert seiner Aktiven nicht ausschließlich an den Paritäten, sondern an den wirtschaftlich relevanten Goldwerten (auch wenn sich diese aus Wechselkursen errechnen) orientiert. Was die Transaktionen im Rahmen des SZR-Kontos betrifft, so normiert Art. XXV Abs. 8 die Anwendung von Wechselkursen, welche nach einem mit den Mitgliedern zu beratenden und schließlich in Rule 0-3 158 festgelegten Verfahren zu ermitteln sind. Schließlich bleibt noch zu berücksichtigen, daß sich der Internationale Währungsfonds bei Verzicht auf Bedingungen im Rahmen der direkten Ziehungen zur Wahrung seiner Interessen von den Mitgliedern Gold verpfänden lassen kann, wobei man wohl davon auszugehen hat, daß ihm - w i e bei den anderen „annehmbaren" Aktiven (Silber und Wertpapiere)die freie Bewertung des angebotenen Goldes zusteht 159 . Diese Durchbrechungen des Paritätsabrechnungsprinzips durch Spezialnormierungen der Satzung decken jene Durchbrechung, die das Exekutivdirektorium im Wege von Entscheidungen100 zu Wechselkursfreigaben konkretisiert hat: Demnach sollten bis Mai 1972 die Goldwerte für floatende Währungen über deren Wechselkurse gegenüber dem Dollar er157 „It is difficult to find a satisfactory explanation for this distinction": GOLD (oben N . 149) 15. 158 Rule 0 - 3 adopted September 18, 1969 in By-Laws Rules and Regulations, 28th issue, Washington 1969, S. 50 f. Am 1.7.1974 wurde durch Decision N o . 4233-(74/67) S June 13, 1974 as amended by Decision No. 4261-(74/78) S July 1, 1974 (International Monetary Fund, Annual Report 1974, 116 ff.) eine „ N e w Rule 0-3" als Übergangslösung eingeführt. Demnach profitiert der Dollar nicht mehr von einer starren Relation zum SZR, sondern ist selbst Schwankungen unterworfen, die anhand einer „kombinierten Währungsklausel" (vgl. oben S. 34 ff.) ermittelt werden. Der Dollarwert des SZR errechnet sich nunmehr aus dem in der kombinierten Währungsklausel enthaltenen fixen Dollarbetrag (= 0,40 $) plus der Summe der anhand der Wechselkurse auf repräsentativen Märkten (vgl. unten N . 163) festgestellten Dollaräquivalente der übrigen fünfzehn in der Klausel enthaltenen Fremdwährungsbeträge. Die täglich ermittelten Werte vgl. in der „Currency Units per SDR"-Tabelle der halbmonatlich erscheinenden IMF-Survey. Textauszug der neuen Rule 0 - 3 im Annex S. 128 f. 159
Dazu ZEHETNER (oben N . 133) 587ff. Decision N o . 321-(54/32) June 15, 1954; Decision N o . 1245-(61/45) August 4, 1961; Decision N o . 1283—(61/56) December 2 0 , 1 9 6 1 ; Selected Decisions of the Executive Directors and Selected Documents, 4th issue, Washington 1970, S. 7ff. 160
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mittelt werden. Da bereits bei den Sonderziehungsrechten entsprechend der Rule 0-3 über Wechselkurse abgerechnet wurde, wird seit Mai 1972161 dieses Verfahren auch für flexible Wechselkurse im Rahmen der Berechnungen des Generalkontos verwendet. Es bleibt jedoch ausdrücklich darauf hinzuweisen, daß es sich dabei im Gegensatz zu Parität und Mittelkurs nicht um einen vom Mitglied offiziell erklärten, sondern um einen vom Fonds auf dem in Frage kommenden Devisenmarkt festgestellten variablen Goldwert handelt. Im Rahmen der Berechnungen des Fonds sind daher drei Goldwerte denkbar: Da mit der Einführung der Mittelkurse das Paritätsabrechnungssystem durchbrochen wurde, gibt es in gewissen Fällen zwei offizielle Goldwerte, nämlich dann, wenn ein Mitglied einen Mittelkurs mitgeteilt hat und weiterhin den Wechselkurs orientiert am Mittelkurs innerhalb der engen Bandbreiten nach Art. IV Abs. 3 oder der Entscheidung Nr. 904 (59/32) hält. Wenn aber ein Mitgliedstaat neben dem Mittelkurs noch die ebenfalls als „temporäre" Maßnahme zugebilligte Bandbreitenerweiterung auf + 2 / 4 ° / O in Anspruch nimmt oder gar die Wechselkurse auch darüber noch hinausgleiten läßt, so wird der Goldwert entsprechend der Entscheidung Nr. 3637-(72/41) G/S weder nach der Parität noch nach dem Mittelkurs, sondern gemäß der kürzlich revidierten 162 Rule 0-3 nach dem Devisenkurs 163 für den Dollar in Relation zu dessen nunmehr auch variablen Sonderziehungsrechtswert (= festgelegter Goldwert) bestimmt. So mag es theoretisch vorkommen, daß für eine Währung zwei festgesetzte und ein variabler Goldwert bestehen. Die Formulierung der gebräuchlichsten und nachweisbaren Goldwertklauseln und Rechnungseinheiten läßt nicht nur den Schluß zu, daß die Parteien auf den monetären Goldwert Bezug nehmen, sondern zwingt auch zur Anwendung „offizieller" (= festgesetzter) Goldwerte 164 , die sich von variablen Marktwerten unterscheiden. Es versteht sich, daß damit alle denkbaren variablen Goldwerte als Konsequenz floatender Währungen zur Relationsermittlung ausscheiden. Von den möglichen verbleibenden Goldwerten soll schließlich jener maßgebend sein, 1
161 Decision N o . 3637-(72/41) G/S May 8, 1972, International Monetary Fund, A n nual Report 1972, 87 f. 162 Vgl. oben N o t e 158. 163 Einzelheiten zur Devisenkursbestimmung für Währungen, die keinen repräsentativen Dollarmarkt kennen, in Rule 0 - 3 , 1 (c) und Decision N o . 4234-(74/67) S June 13, 1974 (International Monetary Fund, Annual Report 1974, 117 f.): (b) Method of Determining and Collecting Exchange Rates for the Purpose of Rule 0 - 3 . 164 „official gold content" in U S S R - Syria, Trade and Payments Agreement 1 6 . 1 1 . 1955 (Art. 13) - £ - , U N T S N r . 3683 Vol. 259/71; USSR - Iran, Payments Agreement 20. 6 . 1 9 6 4 (Art. 6) - $ Int.Leg.Mat. 4 (1965) 152, Textauszug im Annex S. 130.
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nach dem der Internationale Währungsfonds die Einhaltung der Wechselkursbandbreiten beurteilt, also bei Parität und vorhandenem Mittelkurs der letztere. Da die Goldwertklausel den Wert der Währung mit einer festgesetzten Zahl Gewichtseinheiten Gold verbindet, bestimmt der Goldwert auf die dargestellte Weise die Anzahl der zu zahlenden Währungseinheiten und unterwirft damit eine derart bestehende Forderung einer Inflationsrate, die derjenigen solcher Währungen entspricht, deren Goldwert sich weder durch Paritäts- noch erhebliche Wechselkursveränderungen geändert hat. Die Konsequenzen sollen anhand einiger Beispiele dargestellt werden. Wie bei der Gläubigerwährungsklausel festgestellt wurde, läuft der Gläubiger keinerlei Kursrisiko, das sich aus einer Veränderung des Wechselkurses zur Schuldnerwährung ergeben könnte. Seine Inflationsverluste entsprechen der nationalen Inflationsrate. Die einfache Gläubigerwährungsklausel berücksichtigt daher lediglich den Wechselkurs der beiden Währungen, der nur von einer etwa bestehenden Differenzinflationsrate geändert werden könnte. Wenn daher aufgrund sehr (aber auch gleich) hoher nationaler Inflationsraten beide Währungen im gleichen Ausmaß abgewertet würden, so würde sich der Wechselkurs beider Währungen in keiner Weise verändern. Aus diesen Gründen werden die besprochenen Währungsklauseln von der Praxis häufig in Goldwertklauseln umgestaltet, um eine erhöhte Gegenseitigkeit in der Vertragserfüllung zu gewährleisten. Im Steel Mill and Gas Pipeline Agreement zwischen dem Iran und der UdSSR vom 13.1.1966 1 6 5 wurde die Gläubigerwährung (der Rubel) mit einer Goldwertklausel versehen, so daß im Fall einer Abwertung des Rubels der Iran nominell mehr Rubel schuldet, da die Konten so umgestellt werden, daß die „umgekehrten Rechnungseinheiten" nominell gleich bleiben. An diesem Beispiel wird die Rolle der Goldwertklausel als Maßstab und als Rechnungseinheit anderer Währungseinheiten besonders anschaulich: Die Sowjetunion realisiert Inflationsverluste weder in der Höhe der nationalen noch der persischen, sondern im Ausmaß der Inflationsraten jener Währungen, deren Parität sich nicht geändert hat. Im Fall, daß die Sowjetunion abgewertet hat, wird deren Inflationsrate natürlich niedriger sein, so daß die Inflationsverluste minimiert werden. Denkbar wäre auch, daß der Rubel so stabil ist, daß ein Ausgleich der Differenzinflationsraten nur mittels Aufwertung erzielt werden könnte. In diesem Fall wäre die 165
Int. Leg. Mat. 5 (1966) 419 ff.
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Goldwertklausel f ü r die Sowjetunion eine Belastung, da die eigene Inflationsrate geringer ist als die der durch die Goldwertklausel ins Spiel gebrachten - gleichgebliebenen - Referenzwährungen. Aufwertungen sind jedoch auch bei sehr stabilen Währungen in der Regel als Sonderfälle anzusprechen. Erst recht bei inflationsanfälligeren Währungen kann eine Goldwertklausel im Interesse erhöhter Gegenseitigkeit in der Vertragserfüllung von größtem Nutzen sein. Ähnliche Vorteile bietet die Goldwertklausel auch in Verbindung mit Schuldner- und Drittwährungsklauseln, doch muß festgehalten werden, daß dabei nicht notwendigerweise die kleinste Inflationsrate der beteiligten Währungen Ausmaß der Inflationsverluste und -gewinne bestimmt, sondern die Inflationsrate jener Währungen, die auch in der Zahl ihrer umgekehrten Rechnungseinheiten stabil geblieben sind, wobei diese Stabilität - wie schon mehrfach betont - keine Aussage über die Höhe ihrer Inflationsraten zuläßt. Die markantesten und rechtstechnisch am besten ausgeformten Goldwertklauseln finden sich in völkerrechtlichen Verträgen 1 6 6 , seltener in Verträgen völkerrechtsfähiger Handlungseinheiten mit fremden nichtstaatlichen Rechtsträgern 167 und beinahe überhaupt nicht in Verträgen zwischen Privatrechtssubjekten 168 . In der Gruppe der völkerrechtlichen Verträge nehmen die mit Goldwertklauseln versehenen Währungsklauseln, 168 Ygl Development Credit Agreements der International Development Association (IDA), einer Tochter der Weltbank. Die Goldwertsicherung der IDA-Kredite ergibt sich indirekt aus See. 3.03 der Development Credit Regulations: „The principal amount of the Credit repayable shall be equivalent (determined as of the date, or the respective dates, of repayment) of the value of the currency or the currencies withdrawn from the Credit Account expressed in terms of United States dollars of the weight and fineness in effect on J a n u a r y 1, 1960, determined as of the respective dates of withdrawal." Beispiele: IDA - Honduras 12. 5.1961, U N T S Nr. 5973 Vol. 414/179; IDA - India 24. 5. 1963, U N T S Nr. 7014 Vol. 483/205; IDA - Ethiopia 16. 2. 1966, U N T S Nr. 8278 Vol. 569/43; IDA - Burundi 3 1 . 3 . 1 9 6 6 , U N T S Nr. 8277 Vol. 569/3; IDA - Sudan 2 4 . 6 . 1968, U N T S Nr. 9649 Vol. 678/281; IDA - Somalia 26. 6. 1968, U N T S Nr. 9634 Vol. 677/189; IDA - Republic of Korea 2 4 . 7 . 1 9 6 8 , U N T S Nr. 647 Vol. 679/325; IDA Chad 29. 8.1968, U N T S Nr. 9642 Vol. 677/383; IDA - Uganda 5. 10.1968, U N T S Nr. 9635 Vol. 677/203; IDA - Togo 10.10.1968, U N T S Nr. 9643 Vol. 677/405; IDA Tanzania 31.10.1968, U N T S Nr. 9652 Vol. 678/351; IDA - Madagascar 12.11.1968, U N T S Nr. 9671 Vol. 680/43; IDA - Indonesia 27.12.1968, U N T S Nr. 9653 Vol. 678/ 377; IDA - Pakistan 6. 3.1969, U N T S Nr. 9667 Vol. 679/293. 167 In diese Kategorie sind wohl die Geschäftsbedingungen des „Kuwait Fund for Arab Economic Development" mit den arabischen Staaten einzuordnen. Entsprechend Art. 14 seines Statuts werden Kredite ausschließlich in goldwertgesicherten Kuwaiti Dinars vergeben. Vgl. dazu SHIHATA, Kuwait Fund for Arab Economic Development, in: Foreign Development Lending - Legal Aspects, 1971,121 ff., 128 f. 168 So auch VAN H E C K E (oben N . 33) 11.
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insbesondere US-Dollar 1 6 9 , P f u n d Sterling 170 und R u b e l m , im intersystemaren Waren-, Dienstleistungs-, Kredit- und Zahlungsverkehr zwischen Ost und West bzw. Entwicklungsländern eine beachtliche Stelle ein. Diese Goldwertsicherung im bilateralen intersystemaren Zahlungsverkehr wurde jedoch gerade in jüngster Zeit durch die teilweise Einführung des multilateralen Zahlungsverkehrs in frei konvertiblen Währungen 1 7 2 in ihrer Verwendung eingeschränkt. Was den „transferablen Rubel" 1 7 3 im intrasystemaren Verkehr der sozialistischen Staaten betrifft, so unterscheidet er sich lediglich in der unterschiedlichen Aufgabenstellung vom „normalen" Rubel. D a auch der transferable Rubel in seinem Goldwert modifiziert werden kann, besteht kein Anlaß, ihn als „echte" Rechnungseinheit zu qualifizieren. Von der Goldwertklausel - als umgekehrte Rechnungseinheit - unterscheiden sich die Rechnungseinheiten in ihrer Wirkungsweise nur unwesentlich. Während bei der Goldwertklausel eine bestimmte Menge Währungseinheiten mit einem fixen Goldwert geschuldet wird, der nach Änderung der Parität die geschuldete Menge neu bestimmt, besteht bei Verbindlichkeiten in echten Rechnungseinheiten eine Schuld eben in diesen Einheiten, die in der Regel 174 einen fixen Goldwert aufweisen, während die Einheiten der Referenz- bzw. Zahlungswährungen je nach Ausmaß und Richtung der Paritätsänderungen variieren.
169 USSR - People's Republic of China, Agreement concerning the grant of a credit 14. 2.1950, UNTS Nr. 3104 Vol. 226/21; USSR - Iran, Payments Agreement 20. 6.1964, Int. Leg. Mat. 4 (1965) 152; Chile - USSR, Contract for the use of Soviet vessels for fishing operations 7. 12. 1971, Int. Leg. Mat. 11 (1972) 947, Textauszug im Annex S. 131. 170 USSR - Syria, Trade and Payments Agreement 16.11.1955, UNTS Nr. 3683 Vol. 259/71; Afghanistan - People's Republic of China, Agreement on economic and technical cooperation 24. 3.1965, Int. Leg. Mat. 4 (1965) 1072, Textauszug im Annex S. 130. 171 USSR - Finland, Agreement concerning the granting of a loan to the Republic of Finland 6. 2.1954, U N T S Nr. 3006 Vol. 221/143. 172 Vgl. dazu oben N . 59. 173 Zur begrifflichen Unterscheidung von Rubel (mit und ohne Goldwertklausel) und „transferablen Rubel" vgl.RIBI,Das COMECON,Diss.St. Gallen 1969, 361 f.; QUESTER, Die monetären Probleme in den Außenwirtschaftsbeziehungen der Länder des Rates für Gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW, Comecon) (2. Teil), Archiv für das Spar-, Giro- und Kreditwesen Heft 14, 1972, 5 ff., 7 f. 174 Zu den Rechnungseinheiten mit Goldwertanpassungsautomatismen vgl. unten S. 57ff. und S. 76 ff.
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2. Echte
Rechnungseinheiten
Der große Vorteil der Rechnungseinheiten besteht in der Elastizität ihrer Ausgestaltung: für jeden konkreten Geschäftsfall oder jede Gruppe rechtlich gleichartiger Geschäfte liegt es in der Autonomie der Geschäftspartner, individuelle Klauseln zu entwickeln. Im Interesse leichterer Handhabung und Publizitätsüberlegungen war die Praxis - insbesondere in den Bereichen der Organisation internationaler Anleihen, multilateralen Zahlungsausgleichs und internationaler Organisationen - bestrebt, Standardrechnungseinheiten zu entwickeln, deren wirtschaftlich bedeutendste und juristisch interessanteste in der Folge dargestellt werden sollen. Gleichzeitig soll der Versuch unternommen werden, den Begriff der echten Rechnungseinheit von ähnlichen Rechtstechniken wie Goldwertklausel und Drittwährungsklausel abzugrenzen. (1)
Goldfranken
Damit bezeichnet man die vornehmlich in den Verträgen des Weltpostvereins 175 , im Statut der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) 1 7 6 und anderen völkerrechtlichen Verträgen 177 verwendete Rechnungseinheit im Gewicht von 10/31 Gramm Gold mit einem Feingehalt von 0,900. Da die Währungen der beteiligten Vertragspartner ebenfalls in Gold festgelegt bzw. deren Goldwerte bestimmbar sind 178 , entsprechen dem Goldfranken bestimmte Mengen nationaler Währungseinheiten. Bei einem Gleichgewicht der Zahlungsbilanzen als Ergebnis der durch Wechselkursverschiebungen ausgeglichenen Differenzinflationsraten hat der Gold1 7 5 Satzung des Weltpostvereins 10. 7. 1964 (Art. 7), Verträge der Bundesrepublik Deutschland A 403 Band 26, S. 119, Textauszug im Annex S. 132; Zusatzprotokoll zur Satzung des Weltpostvereins 14. 11. 1969 (Kap. IV-Finanzen), Verträge der Bundesrepublik Deutschland A 524 Band 39, S. 3; Weltpostvertrag 14. 11. 1969, Verträge der Bundesrepublik Deutschland A 525 ebd. S. 4 7 ; Wertbrief- und Wertkästdienabkommen 14. 11. 1969, Verträge der Bundesrepublik Deutschland A 526 ebd. S. 149; Postpaketabkommen 14. 11. 1969, Verträge der Bundesrepublik Deutschland A 527 ebd. S. 1 7 3 ; Postanweisungs- und Postreisescheckabkommen 1 4 . 1 1 . 1969, Verträge der Bundesrepublik Deutschland A 528 ebd. S. 2 9 7 ; Postüberweisungsabkommen 14. 11. 1969, Verträge der Bundesrepublik Deutschland A 5 2 9 ebd. S. 3 3 3 ; Postnachnahmeabkommen 1 4 . 1 1 . 1 9 6 9 , Verträge der Bundesrepublik Deutschland A 530 ebd. S. 3 5 7 ; Postauftragsabkommen 14. 11. 1969, Verträge der Bundesrepublik Deutschland A 531 ebd. S. 373.
Art. 4 BIZ-Statut, Textauszug im Annex S. 131 f. Übereinkommen über den Beförderungsvertrag im internationalen Straßengüterverkehr ( C M R ) 19. 5. 1956 (Art. 23 Abs. 3), Verträge der Bundesrepublik Deutschland A 211 Band 18, S. 313, Textauszug im Annex S. 132. 1 7 8 Vgl. oben S. 44 ff. 176
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franken - ausgedrückt in nationalen Währungseinheiten - in allen Mitgliedstaaten die gleiche Kaufkraft, was auch in der kaufkraftmäßigen Gleichwertigkeit etwa der Posttarife zum Ausdruck kommen soll. Diese Kaufkraft ändert sich im Ausmaß der Inflationsrate jener Währungen, deren Verhältnis zum Gold stabil geblieben ist, also jenen, die weder eine Auf- noch eine Abwertung hinnehmen mußten. Die Konsequenzen für Gläubiger und Schuldner in Goldfranken als Rechnungseinheit zwingen zu einem Vergleich mit der Drittwährungsklausel mit und ohne Goldwertklausel, um die Charakteristika der Rechnungseinheiten besonders zur Geltung zu bringen. Der Goldfranken als Rechnungseinheit erweist sich im Gegensatz zum „echten" Franken (Schweizer Franken) als vertraglich vereinbarter Wertmesser, dessen Goldwert nicht durch von Differenzinflationsraten erzwungene Paritätsverschiebungen, sondern einzig und allein durch Übereinkunft zwischen den Parteien geändert werden kann. Wenn daher eine Verbindlichkeit in Schweizer Franken - einer bekannt stabilen Währung - vereinbart wird, so kann diese Klausel nicht als Rechnungseinheit, sondern bloß als Gläubiger-, Schuldner- oder Drittwährungsklausel qualifiziert werden 179, da die Änderung seines Goldwerts außerhalb des Einflußbereiches der Vertragsparteien liegt. Mit der Rechnungseinheit des Goldfrankens stimmt jedoch überein, daß der nominelle Betrag der Kontraktwährung konstant bleibt. Wird eine Forderung in Schweizer Franken mit einer Goldwertklausel ausgestattet, so entsteht daraus noch lange kein Goldfranken im Sinne einer Rechnungseinheit, auch wenn die für den Gläubiger wirtschaftlichen Konsequenzen die gleichen sind. Denn zum ersten Kriterium, daß der Goldwert der Rechnungseinheit in der Autonomie der Vertragsparteien liegt, kommt als zweites Bestimmungselement die Tatsache, daß eine Rechnungseinheit in ein und demselben Vertragsverhältnis nominell identisch bleibt. Bei Goldwertklauseln bleibt nach Paritätsänderungen der betreffenden Währung lediglich der Goldwert identisch, während sich der nominelle Betrag der Währungseinheit entsprechend anpaßt. Von Rechnungseinheiten im technischen Sinn kann man daher nur dann sprechen, wenn die Entwicklung des Goldwerts vom Schicksal einer einzigen Währung losgelöst der Autonomie der Parteien überlassen bleibt und. der nominelle Betrag der Verbindlichkeit, gleichgültig in welchen Einheiten 179 Wie etwa die Denominierung des Grundkapitals der EUROFIMA. Abkommen über die Gründung der „EUROFIMA", Europäische Gesellschaft für die Finanzierung von Eisenbahnmaterial 20.10.1955, UNTS Nr. 5425 Vol. 378/159.
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Zehetner, Geldwertklauseln
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ausgedrückt, konstant bleibt. Aus diesen Gründen scheiden folgende fälschlich sehr oft als Rechnungseinheiten bezeichnete Formen von Geldwertklauseln aus der Betrachtung der Rechnungseinheiten aus. Die Fakturierung in einer Drittwährung hat nichts mit einer Rechnungseinheit zu tun. Wirtschaftlich (und ex post betrachtet) vermag eine Drittwährungsklausel jedoch dieselbe Aufgabe wie eine Rechnungseinheit zu erfüllen, nämlich dann, wenn sich während der gesamten Vertragsdauer der Wert der Drittwährung in umgekehrten Rechnungseinheiten (siehe oben) nicht ändert. Auch die Europäische Währungseinheit ist nicht als Rechnungseinheit zu qualifizieren, sondern lediglich als klassische multiple Währungsoptionsklausel 180 , bei der Gläubiger und Schuldner Inflationsverluste bzw. Gewinne in Höhe der niedrigsten Inflationsrate aller zur Verfügung stehenden Währungen realisieren, gleichgültig, ob die stabilste Währung aufgewertet, gleichgeblieben oder am wenigsten abgewertet wurde. Daraus wird ersichtlich, daß die Europäische Währungseinheit lediglich eine besonders typisierte Form der Währungsoptionsklausel darstellt. Paritätsänderungen der optierbaren Währungen werden in der Definition der Europäischen Währungseinheit folglich nicht berücksichtigt, da für die gesamte Geltungsdauer der Klausel die zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses geltenden Paritäten fixiert sind. Der Gläubiger kann - als Konsequenz dieser ihm damit eingeräumten option de change - die Schuldwährung seiner Forderung aus dem Kreis der optierbaren Währungen bestimmen. Paritätsänderungen während der Vertragsdauer beeinflussen sicherlich die Wahl des Gläubigers, der sich nach der stabilsten der verfügbaren Währungen richten wird 1 8 1 . Diese Währungsoptionsklausel enthält keine wie immer geartete Goldwertgarantie: Weder in Form „umgekehrter Rechnungseinheiten" über Währungseinheiten berechnet, noch in Form einer in Gold definierten Rechnungseinheit. Die mit einer Goldwertklausel verbundenen „Verrechnungseinheiten", wie sie insbesondere als „Verrechnungsdollar" 182 , „transferable Rubel" usw. Verwendung finden, nehmen eine den echten Rechnungseinheiten „ähnliche" Rechtsstellung ein. Daß sie im multilateralen Verkehr - je nach Interessenlage - als Gläubiger-, Schuldner- oder Drittwährungsklausel auftreten, ist für ihre rechtliche Qualifizierung unerheblich. Ähnlich sind Vgl. oben S. 31 ff. Die Qualität einer Währungsoptionsklausel orientiert sich daher einzig und allein an der inflationsstabilsten der optierbaren Währungen. 1 8 2 Vgl. die oben in N . 169 angeführten Verträge. 180
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sie den Rechnungseinheiten deshalb, weil bestehende Forderungen in ihrem wirtschaftlichen Wert infolge der Goldwertsicherung gleichbleiben, die Verrechnungseinheiten aber nach einer eventuellen Paritätsänderung einen anderen Wert haben und rechtlich nichts anderes geschieht, als daß die alten Verrechnungseinheiten auf die neuen umgestellt werden. Der absolute Wert dieser Einheiten ändert sich — wie bei echten Rechnungseinheiten — hingegen dann nicht, wenn sich die übrigen Währungen absolut ändern. Mit echten Rechnungseinheiten haben sie gemeinsam, daß der Kaufkraftwert der Forderung lediglich im Ausmaß der Inflationsrate der absolut stabil gebliebenen Währungen verringert wird. Der wesentliche Unterschied liegt in der Tatsache, daß der absolute Wert dieser Einheiten von Wertveränderungen der damit verbundenen Währungen abhängig ist, während echte Rechnungseinheiten einem Zusammenhang mit einer einzigen Währung aus dem Weg gehen und Wertveränderungen der Rechnungseinheit der Autonomie der Parteien überlassen. Die Ausführungen zum Goldfranken gelten ausnahmslos auch für den Franc Poincaré mit 65,5 Milligramm und einem Feingehalt von 0,900, der sich vom Goldfranken nur durch das Gewicht unterscheidet183. (2) „Europäische
Rechnungseinheiten"
Die Konten der Europäischen Zahlungsunion wurden entsprechend Art. 26 des Abkommens über die Europäische Zahlungsunion vom 19.9. 1950 in der Rechnungseinheit von 0,88867088 Gramm Feingold geführt, und jede Vertragspartei war verpflichtet, die Parität zwischen der Rechnungseinheit und der eigenen Währung festzulegen. Gemäß Art. 30 lit. a konnte der absolute Wert der Rechnungseinheit durch Beschluß der Vertragspartner geändert werden. Dabei durfte nach Art. 26 lit. c eine Partei nicht gegen einen Beschluß stimmen, durch den der Wert der Rechnungseinheit in einem Verhältnis geändert werden sollte, welches nicht höher war, als sich die Parität der eigenen Währung zur Rechnungseinheit seit 1 8 3 Convention for the Unification of Certain Rules Relating to International Carriage by Air 1 2 . 1 0 . 1 9 2 9 (Art. 22 Abs. 4), L N T S Nr. 3145 Vol. C X X X V I I / 1 1 ; Protocol to Amend the Convention for the Unification of Certain Rules relating to International Carriage by Air Signed at Warsaw on 12 October 1929, 28. 9 . 1 9 5 5 (Art. X I ) , U N T S N r . 6943 Vol. 478/371. Zur weiteren Entwicklung der in diesen Abkommen festgelegten Haftungsgrenzen vgl. GULDIMANN, Air Carriers' Liability in Respect of Passengers - From Warsaw 1929 via The Hague 1955 to Guatemala City 1971, R d C 135 ( 1 9 7 2 - 1 ) 453 ff.; Convention on the Liability of Operators of Nuclear Ships 25. 5 . 1 9 6 2 (Art. III), A J I L 57 (1963) 168 ff. Zur historischen Bedeutung ähnlicher echter Rechnungseinheiten vgl. NUSSBAUM (oben N . 34) 232 ff.
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dem 1. 7.1950 gegenüber der am Tag der Abstimmung geltenden Parität in derselben Richtung geändert hatte. Eine Änderung des absoluten Wertes der Rechnungseinheit der Europäischen Zahlungsunion wurde zwar nie realisiert, doch interessiert hinsichtlich der späteren Umgestaltung und Verwendung im grenzüberschreitenden Privatrechtsverkehr 184 das Problem, ob eine derartige Wertveränderung bei Vorliegen aller Voraussetzungen auch „automatisch" eingetreten wäre und welche Konsequenzen dies für Gläubiger- und Schuldnerpositionen gezeitigt hätte. Vom Gesichtspunkt währungspolitischer Möglichkeiten der Manipulation der Paritäten der Referenzwährungen bieten sich verschiedene Konstellationen an. Wenn alle Währungen hinsichtlich ihrer Parität zur Rechnungseinheit stabil bleiben, so besteht dennoch aufgrund von Art. 30 lit. a die Möglichkeit, die Rechnungseinheit in ihrem absoluten Wert zu verändern, vorausgesetzt, daß sich alle Vertragspartner auf einen einzigen neuen Wert einigen. Desgleichen verhält es sich, wenn einige Währungen stabil geblieben sind, andere hingegen auf- oder abgewertet wurden. Jede Paritätsänderung bringt jedoch für den nach Art. 30 lit. a geforderten Beschluß Art. 26 lit. c ins Spiel, der die betreffende Vertragspartei verpflichtet, bei Beschlüssen nach Art. 30 lit. a nicht dagegenzustimmen, wenn der Beschluß die Paritätsänderungsrate der eigenen Währung nicht übersteigt: Jemand der seine Parität um 20% aufgewertet hat, darf ebensowenig gegen Aufwertungsbeschlüsse der Rechnungseinheit um 20 % stimmen wie jemand gegen eine Abwertung der Rechnungseinheit um 10%, wenn er selbst seit dem Stichtag um diesen Prozentsatz seine Währung abgewertet hat. Was bedeutet aber rechtstechnisch diese negative Formulierung, daß das davon betroffene Mitglied nicht gegen den konkreten Beschluß der Organisation stimmen darf? In Verbindung mit dem Prinzip der Einstimmigkeit 185 von Beschlüssen erfordert die Finalität dieser Bestimmung, daß die betreffende Vertragspartei jedem Wertänderungssatz zustimmen oder sich der Stimme enthalten muß, der nicht ihre eigene Paritätsänderungsrate in derselben Richtung übersteigt. Wenn schließlich alle Währungen ihre Paritäten in die gleiche Richtung verschoben haben, so sind alle gezwungen, für eine Wertänderung der Rechnungseinheit zu stimmen, die ihre eigene Abweichung nicht übersteigt. In Frage käme ein Satz zwischen 0°/o und 184
Vgl. unten S. 60 ff. Art. 19 (b) EZU-Abkommen. Zur Orientierung des Rates an den Entsdieidungsentwürfen des Direktoriums (Mehrheitsprinzip) auch im Bereich seiner Eigenkompetenzen vgl. HAHN, Das Geld im Recht der parlamentarischen Diplomatie, 1970, 20 f. 185
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dem niedrigsten Abweichungssatz aller Währungen, da bei einem darüber hinausgehenden Prozentsatz dem Staat mit der minimalsten Paritätsveränderung es wieder gestattet wäre, die Einstimmigkeit des Beschlusses zu gefährden. Das Problem des genauen Wertangleichungssatzes kann nur bei Darstellung der möglichen Konsequenzen verdeutlicht werden. Die Lösung des Problems müßte aufzeigen, daß die Paritätsänderung der letzten stabil gebliebenen Währung in die gemeinsame Richtung „automatisch" zu einem Beschluß der Organisation führt, der die Rechnungseinheit an die niedrigste Wertveränderung aller Referenzwährungen anpaßt. Nimmt man als niedrigste gemeinsame Abwertungsrate einen Satz von 10%>, der nach Abwertung der letzten Währung festgestellt wurde, so wären vorab folgende Konsequenzen denkbar: Würde man - beim Wortlaut von Art. 30 lit. a („Beschluß") streng grammatikalisch beharrend - jetzt einen formellen Beschluß fordern, so wäre es demjenigen, der die Initiative zum Beschluß ergreift, überlassen, „vorübergehend" den Anpassungssatz festzulegen. Wenn er nach seinem Gutdünken einen Anpassungssatz von 3 %> vorschlägt, müßten alle anderen Staaten zustimmen, da dieser Satz keine ihrer individuellen Abwertungsraten erreicht. Daß diese Anpassung um 3°/o tatsächlich nur transitorischen Charakter haben könnte, garantiert Art. 26 lit. c, der die Abweichungsraten nicht ab dem Zeitpunkt der Neufestsetzung der Rechnungseinheit bestimmt, sondern eine Berechnung nach dem Stichtag 1. 7.1950 normiert. Käme nach dem beschriebenen Abstimmungsverfahren, das im Grunde keines war, weil - durch den Vertrag vorgeschrieben - das Ergebnis mit der letzten Paritätsänderung fixiert war, ein Vertragspartner auf die Idee, einen neuen Satz von 6 % des ursprünglichen Werts vorzuschlagen, so müßten die Staaten Vertreter neuerlich dafür stimmen. Erst bei Erreichen der niedrigsten Paritätsänderungsrate kann der Wert der Rechnungseinheit so lange fixiert werden, wie diese Währung nicht neuerdings eine Paritätsänderung realisiert. Es versteht sich, daß der beschriebene Goldwertanpassungsautomatismus lediglich dann funktionieren kann, wenn alle Paritätsbewegungen in eine einzige Richtung vor sich gehen. Bei einer Paritätenkonstellation aufund, abgewerteter Währungen blieben ja bei einem Goldwertänderungsbeschluß in eine Richtung die Vetorechte der Währungen, die die gegenteilige Richtung eingeschlagen haben, erhalten. Festzustellen bleibt, daß es sich bei der Europäischen Zahlungsunion um einen multilateralen völkerrechtlichen Clearingvertrag 186 handelt: Neben 186
In engem Zusammenhang dazu: Italy - Switzerland, Agreement relating to repay-
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den dargelegten Vereinbarungen der Vertragsparteien, die im Falle eng begrenzter Voraussetzungen eine automatische Anpassung vorsehen, wäre auch eine Abänderung durch Willensübereinstimmung möglich gewesen, die man um so leichter hätte realisieren können, als es sich primär nicht um einen Kreditvertrag handelte, sondern um einen Zahlungsausgleich, in dem die Kreditgewährung eine bloß sekundäre Rolle spielte. Bei der Rechnungseinheit handelt es sich daher auch nicht um eine Goldwertklausel, deren Anwendung in zahlreichen Staaten ohnehin nur Schwierigkeiten begegnet. Obwohl sie damit - im Gegensatz zur Rechnungseinheit des Goldfrankens - de iure nicht als Goldklausel zu qualifizieren ist, wirkte sie in der Praxis der Europäischen Zahlungsunion als solche, da ihr Wert weder auf die eine noch die andere Art verändert wurde. Damit sind auch schon die realen Konsequenzen der Europäischen Rechnungseinheit für Gläubiger und Schuldner im Rahmen des multilateralen Clearings umrissen. Die Finalität des Clearings hat daher auch in der Bezeichnung als Rechnungseiriheit Niederschlag gefunden. Die im Rahmen des Clearings notwendigen Kredite wurden in Rechnungseinheiten definiert, so daß die Rechnungseinheit in diesem Bereich die Aufgaben einer Geldwertklausel erfüllte. Da keine Rechnungseinheitswertanpassung stattgefunden hat, realisierten Gläubiger und Schuldner Inflationsverluste bzw. -gewinne lediglich in der Inflationsrate jener Länder, deren Währungen im Verhältnis zur Rechnungseinheit stabil geblieben sind. Wäre die Rechnungseinheit aufgrund einer automatischen Anpassung verändert worden, wäre im Fall einer Abwertung die inflationssicherste Währung (zugleich die stabilste in Relation zur Rechnungseinheit) als Maßstab der Inflationsgewinne und Inflationsverluste zum Zug gekommen, während bei einer Aufwertung (in der Realität ein völlig undenkbarer Fall) die inflationsanfälligste (aber wiederum die stabilste zur Rechnungseinheit) den Maßstab bestimmt hätte. Für den grenzüberschreitenden Privatrechtsverkehr, insbesondere für Anliegen der Organisation internationaler Anleihen, war die Europäische Rechnungseinheit in ihrer Konzeption so attraktiv 1 8 7 , daß versucht wurde, ment and amortization within the framework of the European Payments Union 29. 6. 1956, U N T S Nr. 4144 Vol. 284/299; Italy - Federal Republic of Germany, Agreement concerning repayment and amortization under the European Payments Union (23. 6. 1954) Agreement supplementing the above-mentioned Agreement 27. 6. 1956, U N T S Nr. 4199 Vol. 288/83; Italy - Belgium, Agreement concerning repayment and amortization (12. 7.1954) Agreement to the above-mentioned Agreement 3. 7.1956, U N T S Nr. 4198 Vol. 288/59, Textauszüge im Annex S. 132. 167 Vgl. dazu die Forderungen TRIFFINS „to legalize the use of exchange guarantees in
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eine entsprechende Klausel für privatrechtliche Angelegenheiten zu entwickeln. Verwirrend scheint in diesem Zusammenhang allerdings die Bezeichnung der neuen Klausel als Europäische Rechnungseinheit, hat doch die privatrechtliche Nachbildung mit der Rechnungseinheit der Europäischen Zahlungsunion nur die Idee gemeinsam. Die im Februar 1961 zum erstenmal im grenzüberschreitenden Privatrechtsverkehr verwendete „Europäische Rechnungseinheit" unterscheidet sich juristisch ganz erheblich von der Klausel gleicher Bezeichnung in der Europäischen Zahlungsunion und jenen Klauseln, die in später emittierten Anleihen Verwendung fanden und unterschiedslos als „Europäische Rechnungseinheiten" bezeichnet wurden. Alle angesprochenen Rechnungseinheiten weisen wohl (noch) denselben Goldwert auf, doch sind die Anpassungsvorschriften fortlaufend modifiziert und verfeinert worden: Das allerwichtigste Unterscheidungsmerkmal aber ist die jeweils unterschiedliche Paritätsstruktur bei Abschluß des privatrechtlichen Vertrages, so daß man selbst bei gleichlautenden Anpassungsvorschriften bei der Geldwertklausel zu unterschiedlichen Ergebnissen kommt, da beinahe alle Verträge von differenten Paritäten ausgehen 18S . Die 5 Mio. RE-Anleihe 1961/78 der S A C O R 1 8 9 orientierte sich zwar in der Frage der Geldwertklausel an der Definition der Rechnungseinheit der Europäischen Zahlungsunion, mußte jedoch notwendigerweise von der seit 1 . 7 . 1 9 5 0 geänderten Paritätskonstellation des 1 . 2 . 1 9 6 2 ausgehen. Da im Lauf der Geschichte der Europäischen Zahlungsunion keine einzige Wertanpassung weder im Wege eines Organisationsbeschlusses noch der aufgezeigten automatischen Änderung eingetreten war und die Lehre 1 0 0 den zweifelsfrei vorhandenen Anpassungsautomatismus der EZU-Rechnungseinheit in Frage stellt, wurde in der SACOR-Anleihe ein Automatismus ausdrücklich vereinbart und die Möglichkeit einer Vertragsrevision zur Wertänderung fallen gelassen. Eine derartige Bestimmung wäre in einem reinen Gläubiger-Schuldner-Verhältnis (das die terms of the E P U unit . . . " . . . „This could aid greatly in the revival of capital m a r kets, now paralyzed by exchange fears and risks" in TRIFFIN, Europe and the Money Muddle, 1957, 291, und „to authorize and encourage the use of the European unit of account in all international, and even national, capital t r a n s a c t i o n s . . . " DERS., Gold and the Dollar Crisis, 1960, 142. 1 8 8 Vgl. unten N . 212. 1 8 9 Sociedade Anónima Concessionária de Refinaçao de Petróleos em Portugal, S.A.R.L., Textauszug im Annex S. 133 f. 1 9 0 LEEMAN, Considération sur les instruments non-orthodoxes du marché des euroobligations, in: Les Euro-Obligations Eurobonds (hrsg. von FOUCHARD/KAHN) 1972, 1 1 3 ff., 1 1 4 ; SILARD ( o b e n N . 1 ) C l u n e t 9 9 ( 1 9 7 2 ) 2 3 8 .
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Europäische Zahlungsunion nicht war) und noch dazu im Rahmen einer internationalen Anleihe, wo die Zahl der Vertragspartner unbestimmbar groß und unbestimmt ist, von vornherein fehl am Platz. Es wurde festgelegt, daß bei Auf- oder Abwertung aller 17 Währungen um den gleichen Prozentsatz, die Rechnungseinheit im selben Ausmaß und in derselben Richtung modifiziert werden sollte191. Dieser Fall der generellen Goldpreisänderung stellt aber lediglich einen Unterfall des im völkerrechtlichen Vertrag nachgewiesenen Goldwertanpassungsautomatismus dar, nämlich den der Änderung um gleiche Prozentsätze: Die Rechnungseinheit der Europäischen Zahlungsunion wäre bei einer generellen Goldpreisveränderung automatisch an den neuen Wert angepaßt worden, ohne daß im EZU-Statut eine Bestimmung in diesem Sinn (gleich hohe Veränderung = gleiche Wertanpassung der Rechnungseinheit) enthalten gewesen wäre. Die einschlägige Normierung im EZU-Statut knüpfte vielmehr an der kleinsten Änderungsrate überhaupt an und ließ sich damit auch auf generelle Goldpreisänderungen anwenden, da die gemeinsame Änderungsrate in jedem Fall auch die kleinste ist. Um aber auch in den Anleihebedingungen den Fall der zwar in dieselbe Richtung gehenden, aber prozentuell unterschiedlichen Änderungsraten normativ im Sinn eines Anpassungsautomatismus zu berücksichtigen, wurde in Abs. 3 für den Fall, daß alle Währungen ihre zum Emissionszeitpunkt festgestellten Paritäten verlassen haben, jedoch in unterschiedliche Richtungen oder mit unterschiedlichen Prozentsätzen, festgelegt, daß sich der Wert der Rechnungseinheit an dem Wert der seit dem 1.2.1961 am wenigsten abgewerteten Währung orientiere182. Diese Verkettung zweier Tatbestände193 in Verbindung mit der Wertorientierung an der am wenigsten abgewerteten Währung fordert Kritik heraus, da sie in sich schon unlogisch ist. Um dies zu erläutern, bedarf es einer Darstellung möglicher Paritätsentwicklungen: Aus der Formulierung „dans des sens ou des proportions différentes" 1 9 1 Anleiheprospekt der SACOR-Anleihe 1961-78, S. 3, Définition de l'Unité de Compte (a) Abs. 2 : „Au cas où la valeur-or des monnaies de tous les pays énumérés cidessous serait modifiée, dans le même sens et dans la même proportion, la valeur de l'unité de compte serait modifiéé dans le même sens et dans la même proportion." 1 0 2 Anleiheprospekt der SACOR-Anleihe 1961-78, S. 3, Définition de l'Unité de Compte (a) Abs. 3 : „Au cas où la valeur-or des monnaies de tous les pays énumérés cidessous serait modifiée, dans des sens ou des proportions différentes, la valeur de l'unité de compte serait modifiée dans le même sens et dans la même proportion que la monnaie nationale la moins dévaluée depuis le 1er février 1961." 1 9 3 - nämlich unterschiedliche Paritätsänderungsrichtungen und unterschiedliche Änderungssätze.
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in Verbindung mit der Regelung der generellen Goldpreisänderung folgt zwingend, daß es grundsätzlich drei mögliche „Geschäftsfälle" geben kann: a) alle Währungen werden in unterschiedlichen Raten abgewertet; ß) alle Währungen werden in unterschiedlichen Raten aufgewertet; y) ein Teil der Währungen wird auf-, der Rest abgewertet. Was den Fall a betrifft, so gibt es keinerlei Schwierigkeiten, da sich der Wert der Rechnungseinheit automatisch nach der am wenigsten abgewerteten Währung richtet. Projiziert man das auf die Interessen der Gläubiger und Schuldner, so werden Inflationsverluste und -gewinne tatsächlich in der stabilsten aller Währungen (zugleich auch stabilsten in Relation zum Wert der Rechnungseinheit 194 ) realisiert. Große Probleme wirft aber der — allerdings in der Praxis schwer vorstellbare - Fall ß auf, daß alle Währungen mit unterschiedlichen Prozentsätzen aufgewertet würden. Diese Konstellation könnte sich einerseits durch zahlreiche Aufwertungen allein, aber auch im Wege zahlreicher individueller Abwertungen in Verbindung mit einer generellen Goldpreissenkung (= Aufwertung der Währungen) ergeben. Dann wäre Abs. 2 1 9 5 nicht anzuwenden, da in jedem Fall unterschiedliche Paritätsänderungsraten vorliegen werden. Da sich aber die Rechnungseinheit am Wert der am wenigsten abgewerteten Währung orientieren soll, es eine solche jedoch nicht gibt, stellt sich das große Problem, was bei einer derartigen Paritätenkonstellation mit dem Wert der Rechnungseinheit zu geschehen habe. Daß bei der Formulierung dieser Anleihebestimmung ein grober Fehler unterlaufen war, belegen sowohl die eben dargestellte Rechtsfolge als auch der Wortlaut selbst. Aus der Verbesserung der Formel bei Lancierung der 2. Tranche der SACOR-Anleihe im Jahr 1962 1 9 6 kann geschlossen werden, wo der Fehler zu suchen ist. Der Wortlaut „dans le même sens et dans la même proportion que la monnaie nationale la moins dévaluée" konfrontiert uns mit dem Problem, ob eine abgewertete Währung mehrere (mindestens zwei) Paritätsänderungsrichtungen darstellen kann. Wenn sie es nicht kann (und das Gegenteil ist begrifflich nicht möglich!) so erscheint der Satzteil „dans le même sens" völlig überflüssig. Ersetzt man jedoch das Wort „devaluee" durch 194 COLLIN (oben N. 10) 729: „L'unité de compte est liée à la plus stable (Hervorhebung vom Verf.) des 17 monnaies de référence" kann aber nur in diesem Sinn verstanden werden: Stabilität der Währung in Relation zur Rechnungseinheit Stabilität der Währung gegenüber den anderen Referenzwährungen. 1 9 5 Vgl. oben N. 191. 196 Vgl. unten S. 66 f.
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„modifiée", dann erhält „dans le même sens" wieder eine echte rechtstechnische Aufgabe, da dann die kleinste Paritätsänderungsrate tatsächlich von einer auf- oder einer abgewerteten Währung stammen kann. Eine Abwägung, ob das „dans le même sens" zu streichen oder „dévaluée" durch „modifiée" zu ersetzen sei, hat sich mit dem Hinweis auseinanderzusetzen, daß diese Bestimmung die Konstellation auf- und abgewerteter Währungen tatsächlich regeln sollte. Ein Verzicht auf „dans le même sens" würde nämlich diesen Aspekt verschleiern. Würde man nun - um diese Spekulationen zu einem Ende zu führen die mit „modifiée" korrigierte Formel auf die schon behandelten Paritätskonstellationen anwenden, so käme man im Fall a zum gleichen Ergebnis, im Fall ß überhaupt erst zu einem Ergebnis. Dann würde die in Relation zur Rechnungseinheit am wenigsten aufgewertete Währung Ausmaß der Inflationsgewinne und -Verluste bestimmen, ein Ergebnis, das vom Gesichtspunkt der Gegenseitigkeit in der Vertragserfüllung zwar nicht wünschenswert erscheint, aber wohl mangels Wahrscheinlichkeit, daß diese Konstellation tatsächlich jemals eintreten wird, auch in späteren Verfeinerungen der „Europäischen Rechnungseinheit" Niederschlag gefunden hat. Konfrontiert man diesen Gedankengang aber mit der Paritätskonstellation y, also auf- und abgewerteter Währungen, so wird die Fehlerhaftigkeit der Verkettung zweier Tatbestände offensichtlich. Die Formulierung mit „dévaluée" bringt insofern ein eindeutiges Ergebnis, als eine derartige Währung zumindest tatsächlich vorliegt, an der sich der Wert der Rechnungseinheit orientieren kann, wenn alle Währungen ihre ursprünglichen Paritäten zum Zeitpunkt der Lancierung der betreffenden Anleihe verlassen haben. Vom Standpunkt der Gegenseitigkeit in der Vertragserfüllung aus muß auf die Struktur, nämlich Zahl und Qualität der zum Teil auf-, zum Teil abgewerteten Währungen abgestellt werden. Wenn lediglich zwei Währungen aufgewertet wurden, so repräsentiert die Währung mit der kleinsten Abwertungsrate im Feld der 17 Währungen ein beachtliches Maß an Stabilität. Man mag dieses Zahlenspiel fortsetzen, bis eine einzige abgewertete Währung überbleibt, die dann - als inflationsanfälligste aller 17 - Umfang der Inflationsgewinne und -Verluste bestimmt. Die rechtspolitische Idee lag wohl darin, den „neuen" Wert der Rechnungseinheit möglichst nahe an ihrem ursprünglichen Wert unter größtmöglicher Berücksichtigung sowohl von Gläubiger- als auch Schuldnerinteressen197 zu situieren. Da erfahrungsgemäß quantitativ eher 1 9 7 „Les clauses monétaires . . . sont un des points de rencontre les plus remarquables des intérêts contradictoires des emprunteurs et des p r ê t e u r s " : TREVES, Les clauses moné-
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mit Abwertungen denn mit Aufwertungen zu rechnen war (und ist), wollte man offenbar eine abgewertete Währung als Wertrichtmaß heranziehen, da diese in der Regel „durchschnittlicher" 198 sein kann als eine aufgewertete. Wollte man aber auch f ü r diesen Fall das „dévaluée" durch „modifiée" ersetzen, so bliebe es dem Zufall überlassen, ob die Rechnungseinheit der am wenigsten ab- oder am wenigsten aufgewerteten Währung folgen soll. Es wäre sicherlich einfacher gewesen, die beiden verschiedenen Tatbestände zu trennen und für die Fälle der Paritätsänderungen in die gleiche Richtung die Formel auf „modifiée" abzustellen und es lediglich für den Fall unterschiedlicher Richtungen der Paritätsänderungen bei „dévaluée" zu belassen. Zusammenfassend mag festgehalten werden, daß die Rechnungseinheit der Europäischen Zahlungsunion so wie jene der SACOR-Anleihe die wirtschaftlich gleichen Konsequenzen realisiert wie eine Goldwertklausel, solange der Goldwert nicht geändert wird. Die Inflationsgewinne und -Verluste bestimmen sich nach der Inflationsrate jener Währungen, die in Relation zur Rechnungseinheit stabil geblieben sind. Diese Stabilität beruht aber — worauf schon öfters hingewiesen wurde - nicht zwingend auf der Eigenschaft dieser Währung als inflationsfestester, wie die Geschichte der D M und anderer Referenzwährungen in der letzten Zeit sehr eindrücklich bewiesen hat. Ein Gläubiger, dessen wirtschaftlich relevante Währung die D M war, realisierte bei seinen auf Rechnungseinheiten lautenden Forderungen größere Inflationsverluste, als er ausschließlich mit der nationalen Inflationsrate zu tragen gehabt hätte. Die Differenzinflationsrate zur Rechnungseinheit schlägt sich auch nominell in seiner Forderung nieder: Er wird bei Konversion der Rechnungseinheit in D M weniger Währungseinheiten dieser für ihn allein interessanten Währung erhalten 1B9. Solange daher im System der Europäischen Zahlungsunion und in den SACOR-Anleihebedingungen eine Währung stabil blieb, war eine Anpassung, auch wenn alle anderen Währungen auf- oder abgewertet hatten, ausgeschlossen. Da der Gläubiger zwar vor Abwertungen der eigenen taires dans les émissions d'euro-obligations, in: Les Euro-Obligations Eurobonds (hrsg. v o n FOUCHARD/KAHN) 1 9 7 2 , 125.
188 J5i e s e „erhöhte Durchschnittlichkeit" wirkt bis zu jenem Fall, daß 8 aufgewerteten Währungen 9 abgewertete Währungen gegenüberstehen. Erst bei einer Relation v o n 9 aufgewerteten zu 8 abgewerteten Währungen würde die am wenigsten aufgewertete Währung diesem Ziel entsprechen. 199 COSSERAT, Unité de Compte et Unité Monétaire Européenne, in: Les EuroObligations Eurobonds (vorletzte N o t e ) 119 ff., 121.
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und der für ihn wirtschaftlich nicht interessanten Referenzwährungen geschützt war, erhöhte Inflationsverluste jedoch bei Aufwertung der für ihn relevanten Währung zu realisieren hatte, kann der Vorrang des Gläubigerinteresses nur als relativ bezeichnet werden. Ein Sonderproblem - wie bei allen Rechnungseinheiten - stellen die Umrechnungsnormierungen dar. Da die einschlägige Normierung in den Anleihebedingungen der SACOR-Anleihe die mit dem Internationalen Währungsfonds vereinbarten Paritäten bzw. für Nichtmitglieder dieser internationalen Organisation die innerstaatliche Paritätsfestsetzung zur Relationsermittlung zwischen nationaler Währungseinheit und Rechnungseinheit heranzieht200, bleibt lediglich auf die Ausführungen zur Goldwertklausel201 zu verweisen. Anhand der dargestellten Rechnungseinheit der internationalen SACORAnleihe 1961 wurden alle Probleme deutlich, die eine Rechnungseinheit ohne Goldwertklausel mit sich bringt. Der bewußte und gewollte Verzicht auf die Goldwertgarantie konnte nur mit einem potentiellen Anpassungsautomatismus erzielt werden, der jedoch wiederum dem Prinzip der Gegenseitigkeit in der Vertragserfüllung entsprechen sollte. Von diesen Überlegungen ausgehend wurden in der Folge die Klauseln zur Wertanpassung der Rechnungseinheiten ständig verbessert. Die Anpassungsautomatismen der 53/4%> SACOR-Anleihe 1962 und der 5V2°/o Norges Kommunalbank-Anleihe 196 3 202 wurden im Vergleich zur SACOR-Anleihe 1961 rechtstechnisch wesentlich verfeinert. Trotzdem wurde die Doppelgleisigkeit des Anpassungsautomatismus bei allgemeiner gleichgerichteter und gleichwertiger Paritätsänderung aller Währungen beibehalten, obwohl, wie auch schon für das Statut der Europäischen Zahlungsunion nachgewiesen wurde, der Fall einer gleichgroßen Paritätsänderung aller Währungen lediglich einen Sonderfall ungleichwertiger Paritätsänderungen in die gleiche Richtung darstellt. Wenn daher unmittelbar nach Lancierung der Anleihe eine einzige Währung auf- oder ab2 0 0 Anleiheprospekt der SACOR-Anleihe 1961-78, S. 3, Définition de l'Unité de Compte (c): „La conversion de l'unité de compte en l'une des monnaies des pays qui furent membres de l'UEP sera effectuée sur la base du rapport entre le poids d'or fin de l'unité de compte et celui de la monnaie en question au moment de l'échéance, tel qu'il est déclaré au Fonds Monétaire International, ou tel qu'il est défini légalement par le pays de la monnaie en question, si celui-ci n'est pas membre du Fonds Monétaire International." 2 0 1 Vgl. oben S. 42 ff. 2 0 2 Textauszug der SACOR-Anleihe 1962 in International Law Association, Report of the 5 0 t h Conference Brüssels 1962, 1963, 572ff.; Textauszug der Norges Kommunalbank-Anleihe 1963 im Annex S. 134 f.
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gewertet wird, so kann selbst bei einer darauffolgenden Goldpreisänderung nicht die Normierung, die an gleichen Paritätsänderungsraten anknüpft, angewendet werden, sondern die Normierung mit den ungleichen Änderungsraten203. Da die „gleiche gemeinsame Änderungsrate", wenn sie unabhängig von isolierten Paritätsänderungen auftritt, immer auch die kleinste ist, erübrigt sich diese Doppelgleisigkeit. Diese Doppelgleisigkeit ließe sich einzig und allein damit rechtfertigen, daß man ein einziges Tatbestandsmerkmal, nämlich die „Gleichzeitigkeit" der Paritätsänderungen in die gleiche Richtung und um denselben Wert, „vergessen" habe. Mit diesem zusätzlichen Tatbestandsmerkmal wäre es möglich, die Rechnungseinheit an Goldpreisänderungen direkt anzupassen, ohne auf zwischen Emission der Anleihe und Zeitpunkt der Goldpreisänderung realisierte Paritätsänderungen Rücksicht nehmen zu müssen. Der eindeutige Wortlaut der Formulierung läßt aber eine derartige Interpretation nicht zu. Der wesentliche Vorteil, den die neue Klausel bringt, liegt aber in der Trennung der beiden Tatbestände, nämlich gleichgerichteter und ungleichgerichteter Paritätsänderungen. Was die gleichgerichtete Paritätsänderung betrifft, so soll jeweils die in Relation zur Rechnungseinheit am wenigsten geänderte Währung Richtmaß für die Goldwertanpassung sein. Das wäre im Fall einer Abwertung aller Währungen die inflationsstabilste, die einen hohen Grad an Gegenseitigkeit in der Vertragserfüllung gewährleisten würde, bei einer generellen Aufwertung jedoch die inflationsanfälligste, die den Interessen der Schuldner am weitesten entgegenkommt. Während bei der SACOR-Anleihe 1961 im Fall einer Paritätenkonstellation auf- und abgewerteter Währungen die am wenigsten abgewertete Währung als Richtmaß für die Goldwertanpassung dient, soll sich bei der SACOR-Anleihe 1962 dieser Anpassungsprozeß entsprechend Abs. 3 204 2 0 3 Einen Extremfall stellt folgende denkbare und noch abwandelbare Paritätskonstellation dar: Kurz nach Emission der Anleihe wird eine der 17 Währungen um einen erheblichen Prozentsatz (etwa 3 0 % ) aufgewertet. Wenn in der Folge eine einheitliche gleichwertige Paritätsänderung durchgeführt wird, um den Goldpreis zu heben, so orientiert sich der Wert der Rechnungseinheit in jedem Fall am Wert der ursprünglich aufgewerteten Währung, da im Ergebnis unterschiedliche Paritätsänderungsraten vorliegen. Erscheint die gemeinsame Abwertung kleiner als die isolierte Aufwertung der einzelnen Währung, so wird die Rechtseinheit trotz genereller Abwertung aller Währungen um den Differenzprozentsatz aufgewertet. Übersteigt aber die gemeinsame Abwertungsrate das Ausmaß der ursprünglichen Aufwertung, so wird die Rechnungseinheit um den Abwertungssatz, reduziert um den Aufwertungssatz, abgewertet. 2 0 4 Anleiheprospekt der SACOR-Anleihe 1 9 6 2 - 7 8 , S. 3, Définition de l'Unité de Compte (b) Abs. 3: „Si la valeur-or actuelle de toutes les monnaies de référence était modifiée
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der Anpassungsnormierung in Richtung und Ausmaß an der am wenigsten geänderten Referenzwährung orientieren. Mit dieser Regelung wurde zwar der grundlegende Formulierungsfehler bei der Rechnungseinheit der SACOR-Anleihe 1961 eliminiert, ihr Wert jedoch der Regie des Zufalls und des Glücks (der Gläubiger oder Schuldner) überlassen. Dieser Anpassungsautomatismus soll aber dann nicht wirksam werden, wenn sich die kleinste Aufwertungs- und die kleinste Abwertungsrate als „équivalent" 205 erweisen. Die Lehre 206 wollte diese Bestimmung lediglich f ü r den Sonderfall angewendet wissen, daß zwei Währungen um exakt den gleichen Prozentsatz auf- bzw. abgewertet wurden und dieser die absolut geringste Abweichung von den ursprünglichen Paritätswerten darstellt. D a ß aber ein derartiger Modellfall tatsächlich eintritt, ist - gerade bei praxisorientierten Überlegungen zur Gestaltung der Paritäten 2 0 7 beinahe ausgeschlossen. Stellt man sich nämlich vor, daß die Währung A (mit dem kleinsten aller Aufwertungssätze) um 1 0 % aufgewertet und die Währung B (mit dem kleinsten aller Abwertungssätze) um 9 , 9 % abgewertet wurde, so ergibt 0,1 % Abweichung beider Änderungsraten, daß die Rechnungseinheit um 9 , 9 % (= niedrigste Änderungsrate absolut) abgewertet wird. Wäre die niedrigste Abwertungsrate hingegen 1 0 , 1 % , müßte die Rechnungseinheit um 1 0 % aufgewertet werden. Es ist verständlich, daß eine derartige Regie des Zufalls gerade im Bereich von Geldwertklauseln unerwünscht ist. Da jedoch diese Formel auf die „Gleichwertigkeit" abstellt, soll angeregt werden, sie auch auf die Gleichwertigkeit ungleich großer Änderungsraten anzuwenden. Der Wert der Rechnungseinheit bliebe dann um den gleichwertigen Teil beider Änderungsraten unverändert: Eine Minimalstabwertung von 11 % wird gegenüber einer Minimalstaufwertung von 6 % einen Abwertungssatz der Rechnungseinheit von 5 % bestimmen. Die so interpretierte Klausel würde neben einer Eliminierung der Regie des Zufalls auch einen vertretbaren Ausgleich zwischen Gläubiger- und dans des sens différents, la valeur-or de l'unité de compte serait modifiée dans le même sens et dans la même proportion que la (les) monnaie(s) de référence, la (les) moins modifiée^) par rapport à sa (leur) valeur-or actuelle". 205 Anleiheprospekt der SACOR-Anleihe 1962-78, S. 3, Définition de l'Unité de Compte (b) Abs. 4: „Dans ce dernier cas il est en outre entendu que, si la proportion de la modification de la (les) monnaie(s) de référence la (les) moins dévaluée(s) était équivalente à la proportion de la modification de la (les) monnaie(s) de référence la (les) moins revalorisée(s), la valeur-or de l'unité de compte resterait inchangée." 206 MENSBRUGGHE, Bond Issues in European Units of Account, I M F - S t a f î Papers 11 (1964) 446ff.,449; HUMBERT (oben N . 9) 175. 207 Dazu Beispiele bei HUMBERT, aaO.
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Schuldnerinteressen bringen, vermag aber - unter dem Aspekt der Gegenseitigkeit in der Vertragserfüllung — solchen (konstruierbaren) Situationen nicht zu entsprechen, in denen 16 mäßig aufgewertete Währungen einer einzigen erheblich abgewerteten Währung gegenüberstehen. Aus der Zielsetzung, eine Änderung der Goldparität der Rechnungseinheit sowie die in einem solchen Fall einzuschlagende Richtung (Aufoder Abwertung) stets mit einer repräsentativen Mehrheit der Referenzwährungen in Einklang zu bringen, wurde bei der Organisation einer weiteren Anleihe im Juli 196 3 208 der Anpassungsmechanismus neuerlich umgestaltet. Von der Voraussetzung, daß alle Referenzwährungen eine gegenüber dem Zeitpunkt der Anleiheemission geänderte Goldparität aufweisen müssen, wurde nicht abgegangen. Ein Anpassungsautomatismus soll aber lediglich dann einsetzen, wenn mindestens 2/z der Referenzwährungen ihre Goldparität in der gleichen Richtung geändert haben. Mit dieser ^ - M e h r heit soll es gelingen, dem Trend der repräsentativen Mehrheit zu folgen: Der Änderungssatz des Werts der Rechnungseinheit bemißt sich nach der kleinsten Änderungsrate innerhalb der 2 /3-Mehrheit. Findet sich aber weder f ü r den Auf- noch für den Abwertungstrend die notwendige Mehrheit der Referenzwährungen, so soll die Rechnungseinheit stabil bleiben. Von größtem Interesse erweist sich in diesem Zusammenhang der neu eingeführte Begriff der „transition period" (in allen späteren Anleihen 209 „period of adjustment") von zwei Jahren für die Bildung einer 2 /s-Mehrheit, zu rechnen ab dem erstmaligen Vorliegen der Voraussetzung, daß alle Referenzwährungen von ihren ursprünglichen Paritäten bei Lancierung der Anleihe abweichen. Diese Vereinbarung trägt der Tatsache Rechnung, daß bei einem derartigen Realignment aller Währungsparitäten ein bestimmter Zeitraum für die Bewährung der neuen Relationen erforderlich ist und erst nach Ablauf einer angemessenen Frist von einem Gleichgewichtsniveau gesprochen werden kann. Innerhalb der „transition period" vermag der Wert der Rechnungseinheit je nach Richtung und Ausmaß nachfolgender Korrekturen einzelner Währungsparitäten zu variieren, um nach Ablauf der Frist von zwei Jahren endgültig fixiert zu werden. Um aufs Neue den Anpassungsautomatismus in Kraft zu setzen, bedarf es in der Folge einer weiteren Änderung aller Währungsparitäten, gerechnet in Relation zum Wert der Rechnungseinheit am Tag der Neufixierung. 208
6 % Imatran Voima Osakeyhtiö 1963-78 (Finnland). Z . B . Anleiheprospekt v o m 3 . 5 . 1 9 7 1 Electricity Supply Board (Ireland) 8 K ° / o 1971-86. 209
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Gleichzeitig mit der Umgestaltung des Anpassungsautomatismus wurde auch der Begriff der Referenzwährung präzisiert210. Mit dieser Formel sollen floatende Währungen für die Zeit der Wechselkursfreigabe aus dem Kreis der Referenzwährungen eliminiert werden. Diese Klausel wurde später erweitert, um auch für den Fall, daß alle Währungen flexible Wechselkurse annehmen, eine Umrechnung der Rechnungseinheit in nationale Währungseinheiten zu gestatten 2U . Obwohl in der Folge die Klausel in den wesentlichen Punkten bis Anfang 1973 gleichgeblieben ist - lediglich die Fusion mehrerer Währungen zu einer einzigen (Europäische Wirtschafts- und Währungsunion) wurde berücksichtigt —, wäre es irreführend, die „Europäische Rechnungseinheit" losgelöst vom jeweiligen Anwendungszeitraum als Standard-Wertklausel in dem Sinn zu bezeichnen, daß die Rechnungseinheit der Anleihe A der Rechnungseinheit der Anleihe B gleichzusetzen ist. Die unterschiedlichen Pdniäienkonstellationen212 bei Emission der Anleihen bewirken unterschiedliche Anpassungsautomatismen. Die Goldwertanpassung der Rechnungseinheit einer konkreten Anleihe hat auf die Werte der übrigen in anderen Verträgen enthaltenen Rechnungseinheiten keinerlei Einfluß. Jede Rechnungseinheit kann daher lediglich im Gesamtzusammenhang des konkreten Vertrages gesehen werden213. Die Wahl, welche konkrete Klausel für eine bestimmte internationale Sicherungsaufgabe verwendet werden soll, ist nämlich weitgehend von den Umständen des Augenblicks und insbesondere konkreten Interessenlagen (Wettbewerb, aktuelle Währungssituation, Erwartungen) abhängig. 2 1 0 A. Définitions (b) Monnaies de référence „Les monnaies de référence dont il sera question ci-après sont celles des 17 pays qui furent membres de l'Union Européenne de Payments. Toutefois, les monnaies qui n'ont pas de valeur-or telle que définie cidessous (monnaies flottantes) perdront la qualité de monnaie de référence jusqu'au moment où elles auront à nouveau acquis une valeur-or." 2 1 1 Die in der vorigen Note wiedergegebene Formel wurde erganzt um: „Dans le cas où toutes les 17 monnaies perdraient leur valeur-or, la valeur de l'unité de compte sera fixée par rapport à cette monnaie de référence (la monnaie la plus stable) dont la valeur par rapport à toutes les autres monnaies de référence (éventuelles), (sur base du taux de change réciproque [cross exchange rate] établi d'après les derniers cours moyens de ces monnaies à la Bourse de Francfort/Main établi le jour précédant le premier jour où toutes ces 17 monnaies sont sans valeur-or) aura varié le moins par rapport à sa valeur relative en or le dernier jour où les 17 monnaies avaient une valeur-or. La valeur de l'unité de compte sera à partir de ce moment-là égale à la valeur de ladite monnaie la plus stable obtenue par conversion de l'unité de compte en cette monnaie conformément au rapport entre la valeur-or de cette monnaie et la valeur de l'unité de compte à 1 minute du matin heure de Greenwich le jour ouvrable précédent ledit premier jour."
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Dem Umstand einer grundlegenden Veränderung im gegenwärtigen Weltwährungssystem durch die in Realisierung des Realignment vom Dezember 1971 vom Exekutivdirektorium getroffenen Entscheidungen hat auch die Anleihepraxis im Wege einer Modifikation der Anpassungsmechanismen der „Europäischen Rechnungseinheit" Rechnung getragen. Die Umrechnungsnormierungen der bis zu diesem Zeitpunkt verwendeten Formeln stützen sich nämlich auf die dem Internationalen Währungsfonds mitgeteilten und von diesem genehmigten Währungsparitäten oder (wohl nur für den Fall des Austritts und des Ausschlusses eines Referenzwährungslandes aus dem Fonds oder überhaupt der Nichtmitgliedschaft214) auf die offizielle Definition der Währung in Gold oder einer anderen in Gold definierten Währung durch den betreffenden Staat 215 . Mit 212 Vgl. die Zusammenstellung der Paritätenkonstellationen der ersten drei und späterer RE-Anleihen: SACOR 1961-78
Belgische Franc 50,000 Luxemburger Franc 50,000 Deutsche M a r k 4,200 Holl. Gulden 3,799 Schweizer Franken 4,372 Lire 625,001 Dan. Kronen 6,907 Island. Kronen 37,774 Türk. £ 9,000 N o r w . Kronen 7,142 Escudos 28,749 Franz. Franc 4,937 Schilling 26,000 £ 0,357 Ir. £ 0,357 Drachmen 30,000 Schwed. Kronen 5,173 213
SACOR 1962-78
Norges Province K o m m u - of nalbank Manitoba 1963-83 1970-82
The Copenhagen County Authority 1971-86
Electricity Supply Commission 1971-86
3,660
4,000 3,620 4,373
4,37282 625,000 7,500 88,000
43,000
4,08410
15,000 7,143
7,14286 28,750 5,55419 24,750 0,416667 0,416667 5,17321
So zutreffend auch COLLIN, Avant-projet de r a p p o r t sur l'usage d'une unité de compte dans les contrats privés internationaux, in: International L a w Association N e w York Conference (1972) R a p p o r t of M O C O M I L A , 6 ff., 7. 214 Diese Konstruktion w a r schon aus Gründen der Nithtmitgliedschaft der Schweiz am I W F notwendig geworden. 215 „The gold value of a reference currency, at any given time, is its gold value then current, as declared t o and concurred in by the International Monetary F u n d ; or (in the absence of such a declaration and acceptance) as determined by the official definition 6
Zehetner, Geldwertklauseln
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der Einführung der schon dargelegten Mittelkurse 216 durch den Exekutivrat des Internationalen Währungsfonds und der damit einhergegangenen Bandbreitenerweiterung wurden wesentliche Prämissen der bis dahin verwendeten Klauseln in Frage gestellt. Zwar hatte die Formel Wechselkursfreigaben einzelner Währungen, ja auch aller Referenzwährungen bereits berücksichtigt 217 . Durch die Aufspaltung des „offiziellen" Goldwerts in Parität und Mittelkurs sowie die in Zentralbankkreisen zunehmend ventilierte Möglichkeit der Demonetisierung des Goldes ließen sich aber für die Zukunft erhebliche Schwierigkeiten erwarten, so daß sich die Praxis - an der Bezeichnung (!) und an der Idee festhaltend - zu einer neuerlichen Umstrukturierung der „Europäischen Rechnungseinheit" entschloß. Einwänden, daß damit bloß rechtshistorische Probleme erörtert werden, mag entgegengehalten werden, daß die erste Anleihe in „Europäischen Rechnungseinheiten", nämlich die SACOR-Anleihe 1961/78, noch eine Laufzeit von einigen Jahren aufweist. Die Entwicklungsgeschichte der Formel in Verbindung mit der Entwicklung der Paritäten- und nunmehr auch der Mittelkurskonstellation zwingt zur individuellen Auseinandersetzung mit jedem einzelnen Anwendungsfall der „Europäischen Rechnungseinheit" zur Beurteilung ihrer Wertklauselwirkung. Diese Umstrukturierung der Formel der „Europäischen Rechnungseinheit" bezog sich erstens auf die Eliminierung jeglichen Bezugs zum Internationalen Währungsfonds, zweitens auf den möglichen Fall einer Demonetisierung des Goldes und schließlich drittens auf eine Reduktion der Referenzwährungen und damit eng verbunden der Mehrheitserfordernisse zur Ingangsetzung des Anpassungsautomatismus. Die neue Formel stellt daher auf die offizielle Definition der Währung für Devisentransaktionen durch die zuständigen nationalen Währungsbehörden ab 2 1 8 . Dies können Paritäten, Mittelkurse, ja auch andere noch mögliche Formen von Wechselkursorientierungslinien sein. Was die ursprüngliche Regelung der Wechselkursfreigaben betrifft, so beurteilt sich given to the currency by the country of issue, either in terms of gold or by reference to another currency having a gold value" (Anleiheprospekt vom 9. 3. 1971 Norges K o m munalbank 7 7 4 % 1 9 7 1 - 8 6 External Loan, S. 7). 2 , 6 Vgl. oben S. 46 ff. 2 1 7 Vgl. z . B . Anleiheprospekt vom 1 . 2 . 1 9 7 1 The Copenhagen County Authority 8«/o 1 9 7 1 - 8 6 External Loan, S. 7 f . ; oben N. 2 1 0 , 2 1 1 . 2 1 8 „The par value of a reference currency at any time is its par value then in effect, as determined by the official definition given to the currency, for the purpose of exchange transactions, by the monetary authorities of the country of issue" (Anleiheprospekt vom 20. 2 . 1 9 7 3 Bass Charrington Limited 7 f l /o Bonds 1991, S. 6, Textauszug im Annex S. 138 f.).
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der Tatbestand der Wechselkursfreigabe nunmehr nach den vom R a t der Europäischen Gemeinschaften festgelegten Bandbreiten. Damit erklärt sich auch die Reduktion der Zahl der Referenzwährungen auf neun, nämlich die der erweiterten Europäischen Gemeinschaft. Wenn man auch am Erfordernis, daß alleReferenzwährungen von der ursprünglichen Festsetzung abweichende Goldwerte zur Ingangsetzung des Goldwertanpassungsautomatismus aufweisen müssen, festgehalten hat, so wurde das richtungsbestimmende Mehrheitserfordernis von auf die einfache Mehrheit reduziert und auf eine „period of adjustment" 2 1 9 gänzlich verzichtet. Die ursprüngliche Regelung, d a ß bei Fusion mehrerer Währungen zu einer einzigen, diese neue Währung zur Mehrheitsermittlung soviel zählt, wie W ä h rungen enthalten sind, wurde vollinhaltlich beibehalten und bekam durch die Beschränkung der Referenzwährungen auf den Kreis der Währungen der Europäischen Gemeinschaften eine besondere Bedeutung. Sollte es nämlich im Hinblick auf die Realisierung der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion tatsächlich zu einer Fusionierung der europäischen W ä h rungen kommen, wäre der Entwicklungsprozeß der „Europäischen Rechnungseinheit" zur „Rechnungseinheit der Europäischen Gemeinschaften" abgeschlossen. Es bleibt zu erwarten, d a ß von dieser Seite aus eine Vereinheitlichung der zahlreichen noch darzustellenden Rechnungseinheiten der Europäischen Gemeinschaften erfolgen könnte. Abschließend sei noch die in den Anleihebedingungen f ü r den Fall der Demonetisierung des Goldes enthaltene Regelung erörtert. Sie sieht vor, d a ß dann „any common denominator replacing gold" den Gegenwert der Rechnungseinheit bestimmen soll, ohne direkt auf die Sonderziehungsrechte des Internationalen Währungsfonds Bezug zu nehmen. Diese in Form einer Fußnote 2 2 0 getroffene Regelung mag als Beleg f ü r das Verständnis von Art. X X I Abs. 2 IWF-Statut als „Umrechnungsnormierung" 2 2 1 gewertet werden, die sich sicherlich auf alle Rechnungseinheiten (auch Goldwertklauseln) wird anwenden lassen. (3) Rechnungseinheiten
der Europäischen
Gemeinschaften
Mit der Rechnungseinheit der Europäischen Zahlungsunion und den im grenzüberschreitenden Privatrechts verkehr verwendeten „Europäischen Rechnungseinheiten" haben die — einheitlich mit „Rechnungseinheit" be219 220 221
6*
Vgl. oben S. 69. Preliminary Offering Circular 24. 9 . 1 9 7 3 , Standard Oil Company, S. 5. Vgl. unten S. 98.
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zeichneten - Rechnungseinheiten der Europäischen Gemeinschaften nur (noch) den Goldwert gemeinsam. Wie bei den „Europäischen Rechnungseinheiten", deren juristische Vielfältigkeit und jeweilige Selbständigkeit anhand einiger Beispiele nachgewiesen wurde, wird auch im Bereich der Europäischen Gemeinschaften ein einheitlicher Begriff der Rechnungseinheit für Einheiten verwendet, die sich bei näherer Betrachtung als sehr unterschiedlich zu qualifizierende Kursklauseln herausstellen 222 . Von der Rechnungseinheit, in der nach Art. 78 lit. a E G K S V , Art. 181 E A G V und Art. 2 0 7 E W G V der Haushalt zu erstellen ist, muß die Rechnungseinheit der Europäischen Investitionsbank, und von dieser müssen wiederum die unterschiedlichen Rechnungseinheiten des Agrarmarktes, der Assoziierungsabkommen und des Europäischen Fonds für währungspolitische Zusammenarbeit begrifflich getrennt werden. a) Rechnungseinheiten ohne Goldwertanpassungsautomatismus Wie schon in den Haushaltsordnungen der Europäischen Wirtschaftsund der Europäischen Atomgemeinschaft ist auch in der Gesamthaushaltsordnung 223 , die aufgrund des Vertrages zur Einsetzung eines gemeinsamen Rates und einer gemeinsamen Kommission der Europäischen Gemeinschaften 2 2 4 erlassen wurde, eine Rechnungseinheit vorgesehen, deren Goldwert sich allein durch Beschluß des Rates der Europäischen Gemeinschaften ändern könnte, da ein Goldwertanpassungsmechanismus fehlt 2 2 5 . D e r gleiche Goldwert und ebenso das Fehlen eines Goldwertanpassungsautomatismus bestimmen vorerst den rechtlich identischen Charakter der Rechnungseinheit, wie sie in Art. 4 der Satzung der Europäischen Investitionsbank definiert wurde. Die wirtschaftlichen Folgen dieser Konstruktion entsprechen den dargestellten Konsequenzen beim Goldfranken, doch erreicht man die wirtschaftliche Zielsetzung der Klauseln über zwei verschieden ausgeformte Rechtstechniken, die sich mit den unterschiedlichen Aufgabenstellungen der beiden Klauseln hinlänglich erklären lassen. Bei Aufrecht222 Zu den unterschiedlichen Rechnungseinheiten vgl. CARREAU, Les unités de compte des Communautés européennes, Rev. trim. dr. europ. 2 (1966) 228 ff., 234; WEIDES, Rechnungseinheiten der Europäischen Gemeinschaften, FinArch. 1967, 278 ff., 285 f. 223 Haushaltsordnung vom 25. 4. 1973 für den Gesamthaushaltsplan der Europäischen Gemeinschaften (73/91/EGKS, EWG, Euratom), ABl. 1973 Nr. L 116/1 vom 1 . 5 . 1973. 224 8. 4. 1965, Verträge der Bundesrepublik Deutschland A 447 Band 33, S. 103 und Vertrag zur Änderung bestimmter Haushaltsvorschriften der Verträge zur Gründung der Europäischen Gemeinschaften und des Vertrags zur Einsetzung eines gemeinsamen Rates und einer gemeinsamen Kommission der Europäischen Gemeinschaften 22. 4. 1970, Verträge der Bundesrepublik Deutschland A 514 Band 38, S. 139. 225 Art. 10 der Haushaltsordnung (vorletzte Note), Textauszug im Annex S. 140.
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erhaltung der aufgezeigten Identität der rechtlich erheblichen Bestimmungsfaktoren werden durch die unterschiedliche Normierung der Relationsermittlung von Rechnungseinheit und Mitgliedswährung neue rechtserhebliche Bestimmungsfaktoren eingeführt, so daß im Ergebnis die Rechnungseinheit der Haushaltsordnung von der Rechnungseinheit der Investitionsbank streng unterschieden werden muß. aa) Rechnungseinheit der Europäischen Investitionsbank (EIB) Die Satzung der Europäischen Investitionsbank bestimmt in Art. 7, daß sich die Parität der Währung eines Mitgliedstaates gegenüber der in Art. 4 definierten Rechnungseinheit aus dem Verhältnis zwischen dem Feingoldgehalt dieser Rechnungseinheit und dem Feingoldgehalt, welcher der dem Internationalen Währungsfonds angezeigten Parität dieser Währung entspricht, errechnet. In Ermangelung einer solchen Parität soll sich die Relation von Rechnungseinheit und Währung aus dem Wechselkurs der betreffenden Währung gegenüber einer in Gold bestimmten oder226 in Gold konvertierbaren Währung ergeben, den der Mitgliedstaat für laufende Zahlungen anwendet. bb) Rechnungseinheit der Haushaltsordnung Die Haushaltsordnung sieht für den Normalfall, daß alle Mitgliedstaaten über eine Parität beim Internationalen Währungsfonds verfügen, in Art. 27 (Finanzbeiträge der Mitgliedstaaten) mit etwa den gleichen Worten wie in Art. 7 EIB-Statut eine entsprechende Relationsermittlung vor, weist aber - von der Regelung im EIB-Statut abweichend - für den Ausnahmefall, daß die Währung eines (oder mehrerer) Mitgliedstaaten keine dem Internationalen Währungsfonds angezeigte Parität mehr besitzt, der Kommission die Kompetenz zu, dem Rat geeignete Maßnahmen vorzuschlagen. Die beiden Rechnungseinheiten unterscheiden sich daher wesentlich in der Technik der Relationsermittlung zwischen nationaler Währungseinheit und Rechnungseinheit, da dafür bei der Rechnungseinheit der Europäischen Investitionsbank nicht wie bei der Rechnungseinheit der Haushaltsordnung ausschließlich die IWF-Paritäten, sondern auch bei deren Versagen die Wechselkurse herangezogen werden können. Die rechtssystematische Zuordnung dieser Klauseln erschöpft sich in der Kategorie der Vereinbarun226 Vgl. dazu die Relationsermittlung bei der Rechnungseinheit der Assoziierungsabkommen unten S. 78.
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gen zwischen völkerrechtsfähigen Handlungseinheiten, deren Kreis bei beiden Rechnungseinheiten bestimmungsgemäß enger gezogen erscheint. b) Rechnungseinheiten mit Goldwertanpassungsautomatismus Auch die Rechnungseinheiten, mit Goldwertanpassungsautomatismus verfügen zur Zeit (noch) über den gleichen Goldwert wie die bereits dargestellten Rechnungseinheiten der Europäischen Investitionsbank und der Haushaltsordnung, nämlich 0,88867088 Gramm Feingold. Da jedoch die Rechnungseinheiten verschiedener Assoziierungsabkommen der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft einerseits, die Rechnungseinheit der gemeinsamen Agrarpolitik und die des Europäischen Fonds f ü r währungspolitische Zusammenarbeit andererseits, unterschiedliche Anpassungsnormierungen aufweisen, sind die einzelnen Klauseln unter rechtlichen Gesichtspunkten streng voneinander zu trennen, auch wenn sie im allgemeinen Sprachgebrauch unterschiedslos als „Rechnungseinheiten" bezeichnet werden. aa) Rechnungseinheiten einiger Assoziierungsabkommen Das Problem der Geldwertklauseln in den Assoziierungsabkommen der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft läßt sich auch unter entwicklungsgeschichtlichen Aspekten darstellen. Das Finanzprotokoll zum Assoziierungsabkommen mit Griechenland, dem ersten Assoziierungsabkommen der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft 227 überhaupt, enthält nämlich den US-Dollar als klassische Drittwährungsklausel, so daß die spezifischen Probleme der Rechnungseinheiten in diesem Abkommen gar nicht relevant wurden. Eine Rechnungseinheit findet sich erst 1963 im Assoziierungsabkommen zwischen der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft und den assoziierten afrikanischen Staaten und Madagaskar 2 2 8 im Protokoll N r . 7 über den Wert der Rechnungseinheit. Während Art. 1 des Protokolls 229 einen Goldwert, der dem der Rechnungseinheiten der Haushaltsordnung und der Europäischen Investitionsbank identisch ist, festlegt, 227 Abkommen zur Gründung einer Assoziation zwischen der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft und Griechenland 9. 7. 1961, Verträge der Bundesrepublik Deutschland A 218 Band 19, S. 59, Protokoll Nr. 19 Finanzprotokoll ebd. S. 189; Abkommen über das Finanzprotokoll im Anhang zur Gründung einer Assoziation zwischen der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft und Griechenland 9. 7. 1961, Verträge der Bundesrepublik Deutschland A 220 Band 19, S. 211. 228 2 0 . 7 . 1963, Verträge der Bundesrepublik Deutschland A 248 Band 22, S. 3. 229 Protokoll Nr. 7 über den Wert der Rechnungseinheit, ebd. S. 85, Textauszug im Annex S. 139 f.
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normiert Art. 3 für den Fall einer einheitlich proportionalen Änderung der Paritäten nach Art. I V Abs. 7 IWF-Statut eine Änderung des Feingoldgehalts der Rechnungseinheit im umgekehrten Verhältnis, so daß sich mit diesem Bestimmungselement diese Rechnungseinheit auch von der Rechnungseinheit der Europäischen Investitionsbank unterscheidet. Es bleibt jedoch für das Verständnis anderer Rechnungseinheiten darauf hinzuweisen, daß dieser Goldwertanpassungsautomatismus bereits bei Vorliegen eines entsprechenden Beschlusses des Internationalen Währungsfonds 230 wirksam wird, d. h. unabhängig davon, ob die Mitgliedstaaten die beschlossenen Paritätsänderungen überhaupt durchführen. Selbst wenn die Mitgliedstaaten die zur Goldpreisänderung notwendigen Paritätskorrekturen gar nicht oder nur zum Teil durchführen, wozu die Mitgliedstaaten nach dem Statut des Internationalen Währungsfonds berechtigt 231 sind, ändert der Anpassungsautomatismus den Wert der Rechnungseinheit. Was die Wertrelationsermittlungsmethode zwischen dieser Rechnungseinheit und den in Frage kommenden Währungen betrifft, so unterscheidet sich diese ganz erheblich von dem im EIB-Statut normierten Verfahren, auch wenn ein Teil dieser Normdivergenz einem Redaktionsversehen zugeschrieben werden könnte. Beide Normierungen stützen sich zwar grundsätzlich auf die von den Mitgliedern mit dem Internationalen Währungsfonds vereinbarten Paritäten und sehen für den Fall, daß für eine bestimmte Währung keine Parität existiert, die Relationsermittlung über die Wechselkurse vor. Art. 2 des Protokolls Nr. 7 geht aber darüber noch hinaus und berücksichtigt auch jenen Fall, „daß für den laufenden Zahlungsverkehr Wechselkurse angewendet werden, die um eine größere Spanne von der Parität abweichen als der Währungsfonds zuläßt", womit der Tatbestand der Wechselkursfreigabe umschrieben232 wird. Dann (so2 3 0 „Wird jedoch vor Ablauf der Laufzeit dieses Abkommens vom Internationalen Währungsfonds nach Art. 4 Abschnitt 7 seiner Satzung eine einheitlich proportionale Änderung der Parität aller Währungen gegenüber dem Gold beschlossen ..." (Hervorhebung vom Verf.) (Art. 3, ebd. S. 85). 2 3 1 Art. IV Abs. 7 letzter Satz. 2 3 2 Damit unterscheidet sich diese Formulierung von der in Art. 3 ( l ) a der V O N r . 129 des Rats (vgl. unten N . 241) verwendeten Umschreibung „im Inland Schwankungen des Wertes seiner Währung innerhalb einer größeren Spanne zuläßt, als nach den Vorschriften dieser Institution zulässig ist". Es bleibt darauf hinzuweisen, daß der I W F Wechselkursfreigaben nie genehmigen kann, sondern lediglich davon Abstand nimmt, Abweichungen über + l°/o von der Parität zu sanktionieren (vgl. dazu ZEHETNER [oben N . 27] 668). Die im Finanzprotokoll verwendete Bestimmung „als der Währungsfonds zuläßt" könnte wohl so interpretiert werden, daß auch die Verfassungspraxis des Fonds berücksichtigt wird, während der einschlägige Passus in der V O 129 bereits dann
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wie in dem Fall, daß für eine Währung überhaupt keine Parität vereinbart wurde) wird „der Feingoldgehalt, der der Währungsparität entspricht, unter Zugrundelegung des Wechselkurses, der in dem Mitgliedstaat am Tage der Berechnung für laufende Zahlungen für eine direkt oder indirekt definierte und (Hervorhebung vom Verf.) in Gold konvertierbare Währung angewendet wird, und unter Zugrundelegung der dem Internationalen Währungsfonds angezeigten Parität dieser konvertierbaren Währung berechnet". Während Art. 7 des EIB-Statuts auf den Wechselkurs der betreffenden Währung gegenüber „einer in Gold bestimmten oder in Gold konvertierbaren Währung" abstellt, soll nach Art. 2 des Protokolls Nr. 7 dafür „eine direkt oder indirekt definierte und in Gold konvertierbare Währung" herangezogen werden. Letztere Formulierung erscheint in mehrfacher Hinsicht mißverständlich und hat auch konsequenterweise nach Suspendierung der Goldkonvertibilität des Dollars am 15. 8.1971 und darauffolgender weitgehender Freigabe der Wechselkurse zu unterschiedlichen Interpretationen dieser Bestimmung geführt233. Nach Art. 7 des EIB-Statuts sollte für den Fall, daß keine Parität erklärt war, mittels Berechnung über eine in Gold bestimmte oder in Gold konvertierbare Währung mit Hilfe der Marktwechselkurse ein Goldwert festgestellt werden, der für die Wertrelationsermittlung die Rolle der Parität übernehmen sollte. Was das Verhältnis einer Währung zum Gold betrifft, sieht Art. IV Abs. 1 lit. a IWF-Statut grundsätzlich zwei Möglichkeiten vor: eine direkte Definition in Gewichtseinheiten Gold und eine indirekte über den US-Dollar mit dem Gewicht und Feingoldgehalt vom 1. 7.1944 2 3 4 . Die Goldkonvertibilität einer Währung besteht in der darüber hinausgehenden Verpflichtung oder Bereitschaft der betreffenden Währungsbehörden, Währungsbeträge jederzeit, unbeschränkt und unbedingt in Gold zu konvertieren. Um diese Konversion rechtstechnisch überhaupt möglich zu machen, muß die in Frage kommende Währung wenn schon nicht direkt, so zumindest indirekt in Gold definiert sein. Daraus folgt, daß eine goldkonvertible Währung auf jeden Fall eine besondere Erscheinungsform einer in Gold bestimmten WähKorrekturmaßnahmen vorsieht, wenn die Wechselkurse zwar nodi „innerhalb der nach den Vorschriften dieser Institution zulässigen Grenzen" ausnahmsweise geeignet sind, die gemeinsame Agrarpolitik zu gefährden (vgl. dazu unten S. 82 f.). 233 Dazu MORAWITZ (oben N. 145) 663. 234 Zur rechtstechnischen Bedeutung dieser Gold-Dollar-Alternative vgl. ZEHETNER (oben N . 20) 15 f.
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rung darstellt. Ein derartiges Verständnis dieser Normierung würde wohl dem grammatikalischen Charakter des Wortes „oder" entsprechen, ließe aber die spezifischen rechtstechnischen Unterschiede zwischen einer bloß in Gold bestimmten und einer darüber hinaus noch goldkonvertiblen Währung vollkommen außer acht. Eine goldkonvertible Währung wird sich in der Regel in ihrem Wechselkurs zu anderen Währungen in einer wesentlich engeren Bandbreite bewegen, da, solange die Goldkonvertibilität tatsächlich aufrechterhalten wird, die Normierung der Goldkursstabilität im IWF-Statut eingreift 235 , während die übrigen bloß in Gold bestimmten Währungen infolge der elastischen Handhabung von Art. IV Abs. 3 in Verbindung mit Art. X V Abs. 2 IWF-Statut durch die Organe des Fonds bedeutend größere Abweichungen von der Parität aufweisen können. Daraus wird ersichtlich, daß man - je nach Wahl entweder einer goldkonvertiblen Währung als „Referenzwährung" oder irgendeiner anderen in Gold bestimmten Währung — zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen mag. Gegen das mögliche Argument, daß es sich im EIB-Statut um ein Redaktionsversehen handelt (Rückschluß aus dem späteren „und" der Assoziierungsabkommen), spricht sowohl die monetäre Ausgangssituation bei Schaffung der Europäischen Investitionsbank wie auch die Formulierung selbst. Einerseits war Art. 7 (3) bloß als Ausnahmebestimmung für den Fall einer Währung ohne Parität beim Fonds vorgesehen, andererseits konnte eine Berechnung über andere in Gold bestimmte Währungen nur zu wenig unterschiedlichen Ergebnissen führen, da nach dem IWF-Statut für alle Währungen eine maximale Bandbreite von - 1 °/o verbindlich war 2 3 6 . Da die Mitglieder des Europäischen Währungsabkommens (EWA), also auch die Vertragspartner des Statuts der Europäischen Investitionsbank, bei Einführung der Ausländerkonvertibilität im Jahr 1958 ihre Devisenmarktinterventionen auf den Dollar beschränkten, war die rechtliche Folge eine Bandbreitenverengung auf ± V2°/o, da nur bei diesen halbierten Bandbreiten gewährleistet blieb, daß die Wechselkurse der Währungen zweier Mitglieder des Europäischen Währungsabkommens um nicht mehr als ± 1 % von der Parität abwichen. Wenn auch die Praxis Bandbreitenverletzungen größeren Ausmaßes gezeitigt hat, die dann zum Teil durch die Entscheidung Nr. 904 (59/32) des Exekutivdirektoriums des Dazu ZEHETNER (oben N . 27). Art. IV Abs. 3 (i) für Devisenkassageschäfte, vgl. dazu die zu Art. IV Abs. 2 festgelegte Marge von maximal ± 1 % für Goldgeschäfte (Rule F-4 adopted June 10, 1947, amended October 15, 1954 and extended November 5, 1954 in By-Laws Rules and Regulation, 32nd issue, Washington 1974, S. 26). 235
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Internationalen Währungsfonds 237 zur Praxis der Bandbreitenerweiterung mittels Cross-Rate saniert wurden, so mag doch die faktische Gleichwertigkeit goldkonvertibler und bloß in Gold bestimmter Währungen der Überlegung Raum gegeben haben, den Kreis der „Referenzwährungen" zu erweitern. Würde man dennoch das Wort „oder" bereits im Statut der Europäischen Investitionsbank durch das Wort „und" ersetzen, hätte sich bereits damals die Zahl der möglichen Währungen auf eine einzige, nämlich den US-Dollar reduziert. Dagegen spricht die sich damit ergebende Tautologie der in Gold bestimmten und goldkonvertiblen Währung. Ein weiteres Argument mag noch aus der offensichtlich nachgebildeten Formulierung des Art. 2 des Protokolls herangezogen werden. Bezüglich Art. 2 des Protokolls über den Wert der Rechnungseinheit muß hinzugefügt werden, daß der Anwendungsbereich der Wechselkursmethode materiell auch auf die Fälle der Wechselkursfreigabe erstreckt wird. Es bleibt zu prüfen, ob es sich bei der Formulierung des angesprochenen Artikels um eine gewollte Terminologiedivergenz handelt (etwa wegen der Einbeziehung der Wechselkursfreigabe) oder ob sie als Redaktionsversehen zu qualifizieren ist. Vorauszuschicken bleibt, daß der Satzteil „eine direkt oder indirekt definierte (Währung)" schon für sich allein sehr ungewöhnlich scheint. Aus dem Gesamtzusammenhang der Normierung, in der es um die Ermittlung einander korrespondierender Goldwerte geht, ist zu schließen, daß es sich dabei wohl um „eine direkt oder indirekt in Gold definierte (Währung)" handeln muß. Reduziert man das Rechtsproblem dieser Normierung somit auf das Wort „und", so stellt sich gegenüber der Bestimmung im EIBStatut das Tautologieproblem in verstärktem Ausmaß. Der Satzteil „in Gold bestimmte" wird nämlich ausdrücklich in die von den Statuten des Internationalen Währungsfonds vorgesehenen zwei Bestimmungsmöglichkeiten zerlegt, so daß eine „indirekt oder direkt in Gold definierte Währung" lediglich als sprachliche Präzisierung der „in Gold bestimmten Währung" qualifiziert werden kann. Wenn man daher tatsächlich eine goldkonvertible Währung als einzigen Bezugspunkt zur Wertrelationsermittlung heranziehen wollte, hätte es sowohl im Statut der Europäischen Investitionsbank als auch in Art. 2 des Protokolls Nr. 7 genügt, mit dem bloßen Hinweis auf eine goldkonvertible Währung (es gab ja nur den US-Dollar) eine eindeutige und un237 Selected Decisions of the Executive Directors and Selected Documents, 4th issue, Washington 1970, S. 16.
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mißverständliche Regelung zu treffen. Der These, daß nur Art. 2 des Finanzprotokolls (im Unterschied zu Art. 7 EIB-Statut) auf eine goldkonvertible Währung Bezug nehmen soll, widerspricht die präzise Aufgliederung in direkt oder indirekt (in Gold) definierte (Währung). Es bliebe zu überlegen, ob nicht bei Vertragsredaktion die richtige Formulierung „direkt oder indirekt in Gold definierte oder in Gold konvertierbare Währung" einem Versehen zum Opfer gefallen ist. Wollte man aber auf dem - den Sinn ändernden - Wort „und" anstatt „oder" beharren, so geht seit den Maßnahmen der amerikanischen Währungsbehörden vom 15. 8.1971 diese Bestimmung „ins Leere" 238 . Vor dieser Situation stand nach diesem Zeitpunkt die Kommission der Europäischen Gemeinschaften. Die Praxis der Kommission seit dem 9. 5 . 1 9 7 1 , zur Wertberechnung der floatenden Währungen den schon damals nur mehr de iure konvertiblen US-Dollar zur Relationsermittlung heranzuziehen, wurde aber auch nach dem 15. 8.1971 fortgesetzt. Diese Praxis wurde mit dem Argument verteidigt, daß die konkrete Regelung des Protokolls Nr. 7 „eine bestimmte gegebene internationale Währungsordnung" zum Ausgangspunkt habe, die durch das Abkommen von Bretton Woods festgelegt war und in dessen Rahmen auch die Goldkonvertibilität des US-Dollars normativen Niederschlag gefunden hatte. Ohne daß aber der Vertragsbruch der Vereinigten Staaten ausdrücklich festgestellt wird und daraus mögliche Rechtsfolgen abgeleitet werden, wird, obwohl im Ansatz eine rechtliche Lösungsmöglichkeit stecken könnte, mit den Hinweisen, daß „die Kursentwicklung einer W ä h r u n g . . . in jedem Fall nur im Vergleich zu einer anderen Referenzwährung beurteilt werden (kann)" und daß „dazu aber . . . wohl kaum eine der anderen Währungen in der Lage (war)" der praktische Schluß gezogen, daß „man die Rolle des Dollars als Referenzwährung beibehalten (mußte)" 239 . Es soll aber gerade im Hinblick auf die praktischen Probleme des Art. 2 Protokoll Nr. 7 über den Wert der Rechnungseinheit angeregt werden, diese kaum haltbare Begründung aufgezeigter Wertrelationsermittlung zu überdenken. Dann wäre es möglich, dem Redaktionsversehen in Art. 2 des Finanzprotokolls mittels systematischer, grammatikalischer und teleologischer Interpretation zu begegnen, um das Wort „und" durch das Wort „oder" zu ersetzen. Damit hätte die richtige Praxis der Kommission tatsächlich auch eine .Rechtsgrundlage! 238 239
Morawitz (oben N. 145) 663. Morawitz aaO 664.
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Diese im Assoziierungsabkommen mit den assoziierten afrikanischen Staaten und Madagaskar erstmals verwendete Rechnungseinheit findet sich in ihrer formelhaften Ausgestaltung in typenbildender Regelmäßigkeit auch in anderen Assoziierungsabkommen240. Für die rechtlichen Konsequenzen dieser Rechnungseinheit unerheblich erscheinen die unterschiedlichen Formen ihrer vertraglichen Vereinbarung, wie Sonderprotokolle über ihren Wert und „Auslegende Erklärungen" über die in den Finanzprotokollen verwendeten Rechnungseinheiten. bb) Die Rechnungseinheit der Agrarmarktordnung Die Rechnungseinheit im Rahmen der gemeinsamen Agrarpolitik war im Laufe der Entwicklungsgeschichte der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft, bedingt durch die besonderen Gegebenheiten auf dem Agrarmarkt und die fortwährenden Währungskrisen, einem steten Wandel unterworfen. Die ursprüngliche Rechnungseinheit, wie sie in der Verordnung Nr. 129 des Rates vom 23.10.1962 2 4 1 in Art. 1 definiert war, enthielt als wesentlichstes Bestimmungselement die Unveränderlichkeit des Goldwertes. Doch bereits in der gerade für den Agrarmarkt fundamentalen Frage nach der Methode der Wertrelationsermittlung zwischen Rechnungseinheit und nationaler Währung unterschied sich der „grüne Dollar", wie diese Rechnungseinheit mit dem Hinweis auf den damals gleichen Goldwert des US-Dollars bezeichnet zu werden pflegte, von den bis dahin verwendeten Rechnungseinheiten der EWG, nämlich denen der Haushaltsordnung und der Europäischen Investitionsbank: Wie bei den zuletzt genannten Rechnungseinheiten sollten im Regelfall zur Wertrelationsermittlung die beim Internationalen Währungsfonds in Übereinstimmung mit dessen Statut angemeldeten Paritäten herangezogen werden, doch berücksichtigte die Verordnung Nr. 129/62 bereits jene Fälle, in denen die Wechselkurse der Mitgliedswährungen sich zwar noch „innerhalb der nach den Vorschriften dieser Institution zulässigen Grenzen" 242 bewegen, die ge2 4 0 Z. B. Abkommen zur Gründung einer Assoziation zwischen der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft und der Türkei 12.9.1963, Verträge der Bundesrepublik Deutschland A 254 Band 22, S. 173 ff., Art. 2 des Finanzprotokolls, ebd. S. 201 und Auslegende Erklärung über den Wert der in Art. 2 des Finanzprotokolls genannten Rechnungseinheit, ebd. S. 209; Abkommen über die Assoziation zwischen der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft und den mit dieser Gemeinschaft assoziierten afrikanischen Staaten und Madagaskar 29. 7. 1969, Verträge der Bundesrepublik Deutschland A 515 Band 38, S. 181 ff., Protokoll Nr. 7 über den Wert der Rechnungseinheit, ebd. S. 249ff. 2 4 1 ABl. 1962 S. 2553 vom 30. 10.1962. 2 4 2 Zur Terminologiedivergenz mit Art. 2 des Protokolls Nr. 7 des Assoziierungsabkommens der E W G mit den assoziierten afrikanischen Staaten und Madagaskar vgl. oben N. 232.
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meinsame Agrarpolitik jedoch bereits gefährden. Dann „können der Rat oder die Kommission im Rahmen der ihnen in diesen Rechtsakten oder Bestimmungen übertragenen Befugnisse und nach den jeweils dort vorgesehenen Verfahren beschließen", daß für die betreffenden Landeswährungen die "Wechselkurse zugrunde zu legen sind, die auf dem oder den repräsentativsten Devisenmärkten notiert wurden. Die Verordnung N r . 129/62 geht aber darüber noch hinaus und gestattet Rat und Kommission die Anwendung davon abweichender Maßnahmen bei Wechselkursfreigaben und multiplen Wechselkursen 24S . Um die Nachteile zu vermeiden, die sich aus der Unveränderlichkeit des Wertes der Rechnungseinheit ergeben könnten, normierte die Verordnung N r . 653 des Rates vom 30. 5.1968 2 4 4 die Bedingungen für die Änderung des Wertes der Rechnungseinheit für die gemeinsame Agrarpolitik. Voraussetzung für die automatische Änderung des Goldwerts der Rechnungseinheit ist demnach die gleichzeitige und in die gleiche Richtung gehende Änderung der Währungsparitäten aller Mitgliedswährungen: Bei einer Änderung gleichen Maßes aller Paritäten wirkt der Anpassungsautomatismus in diesem Ausmaß, während er sich bei unterschiedlichen Paritätsänderungen an der geringsten Abweichung von der ursprünglichen Parität einer Währung orientiert, wobei unter dem Begriff der Gleichzeitigkeit eine Frist von drei Tagen zu verstehen ist, die ab dem Zeitpunkt der offiziellen Paritätsänderung durch den Staat gerechnet wird, der diese als erster bekanntgibt. Vergleicht man nun die so umgestaltete Rechnungseinheit des Agrarmarktes mit der bereits dargestellten Rechnungseinheit der Assoziierungsabkommen unter besonderer Berücksichtigung der Goldwertanpassungsmechanismen, so bleibt für die Rechnungseinheit der Agrarmarktordnung darauf hinzuweisen, daß zur Inkraftsetzung der Automatik nicht allein ein Beschluß nach Art. IV Abs. 7 IWF-Statut genügt, ja nicht einmal Voraussetzung ist. Der Wertanpassungsmechanismus der Agrar-Rechnungseinheit knüpft vielmehr am Vorliegen gleichzeitiger gleichgerichteter tatsächlicher Paritätsänderungen der Mitgliedswährungen an, mag der Anlaß zu diesen Adjustierungen im Paritätsgefüge nun in einer Goldpreiserhöhung durch den Internationalen Währungsfonds oder anderen währungspolitischen Maßnahmen liegen. Was die Rechnungseinheit der Agrarmarktordnung auch von allen ande243
Art. 3 Abs. 1 litt, a und b. ABL 1968 N r . L 123/4 v o m 31. 5 . 1 9 6 8 , geändert durch V O N r . 2543/73 des Rates vom 19. 9 . 1 9 7 3 , ABl. 1973 N r . L 263/1 v o m 19. 9. 1973. 244
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ren Rechnungseinheiten im Bereich der Europäischen Gemeinschaften unterscheidet, erklärt sich aus der Tatsache, daß ihr im grenzüberschreitenden Privatrechtsverkehr mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen und landwirtschaftlichen Verarbeitungserzeugnissen eine „marktvereinheitlichende" Aufgabe zukommt. Aus diesen Gründen wurde für den dreitägigen Zeitraum der „Gleichzeitigkeit" die Aussetzung des Wertes der Rechnungseinheit sowie der Abwicklung der davon betroffenen Geschäfte normiert, die ansonsten ohne Kenntnis des geltenden Wertes der Rechnungseinheit getätigt werden müßten. Nach der offiziellen Bekanntmachung der Paritätsänderung schon durch ein einziges Mitglied hat die Kommission im Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften Tag und Uhrzeit der Aussetzung des Wertes der Rechnungseinheit bekanntzugeben 245 . Daraufhin hat binnen drei Tagen der Rat der Europäischen Gemeinschaften zusammenzutreten, um dann einstimmig zu entscheiden, ob der Wert der Rechnungseinheit im Agrarbereich zu ändern sei, wenn die Automatik mangels der notwendigen Voraussetzungen nicht Platz gegriffen hat. Selbst wenn die Automatik im Wege gleichzeitiger gleichgerichteter aber unterschiedlicher Paritätsänderungsraten eine Goldwertanpassung der Rechnungseinheit bewirkt hat, kann der Rat einstimmig einen anderen Prozentsatz der so ermittelten Änderung des Goldwerts beschließen. H a t der Rat jedoch am Schluß seiner Tagung keine Änderung des Goldwertes der Rechnungseinheit beschlossen und sind auch die geforderten Voraussetzungen f ü r die Inkraftsetzung der Automatik während der dreitägigen Frist nicht eingetreten, so bleibt der Wert der Rechnungseinheit unverändert 2 4 6 , was bis heute tatsächlich der Fall ist. Die Einführung des Goldwertanpassungsautomatismus durch die Ratsverordnung N r . 653/68 änderte aber nichts an der Methode zur Ermittlung der Wertrelation zwischen Rechnungseinheit und Mitgliedswährung, wie sie in der Verordnung N r . 129/62 festgelegt war. Für Zwecke der Umrechnung von in Rechnungseinheiten ausgedrückten Verbindlichkeiten in die Zahlungswährung sind daher nach wie vor jene Umrechnungskurse anzuwenden, die dem Verhältnis des Goldwerts der Rechnungseinheit und den beim Internationalen Währungsfonds angemeldeten und gleichfalls in Feingoldgewicht ausgedrückten Währungsparitäten entsprechen. Es ver245 Für die Abwertung des Französischen Franc am 8 . 8 . 1 9 6 9 : 69/260/EWG, ABl. 1969 N r . L 199/1 vom 8. 8 . 1 9 6 9 ; Aufwertung der D M am 2 4 . 1 0 . 1 9 6 9 : 69/366/EWG, ABl. 1969 N r . L 267/1 v o m 24. 10. 1969. 246 Nach der Franc-Abwertung: 69/261/EWG, ABl. 1969 N r . L 202/3 v o m 12. 8. 1969; nach der D M - A u f w e r t u n g : 69/367/EWG, ABl. 1969 N r . L 270/3 vom 2 8 . 1 0 . 1969.
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steht sich, daß jede Paritätsänderung einer Mitgliedswährung, ja erst recht eine Goldwertänderung der Rechnungseinheit, über die sich gleichfalls ändernden Umrechnungskurse zu Preisveränderungen in dem oder den betreffenden Mitgliedstaaten führen muß, um die Einheitlichkeit des Marktes zu gewährleisten. Um eine unverzügliche Umstellung der in den Bestimmungen betreffend die gemeinsame Agrarpolitik oder die sich daraus ergebenden besonderen Handelsregelungen vorgesehenen in Rechnungseinheiten festgesetzten Beträge, die in den Mitgliedstaaten in Landeswährung ausgedrückt werden, zu garantieren, wurde als Durchführungsvorschrift zur Verordnung Nr. 653/68 die Verordnung Nr. 1134/68 des Rates 247 erlassen. Diese Regelung belegt einmal mehr die Möglichkeiten individuellster rechtstechnischer Ausgestaltung der Geldwertklauseln in Form von Rechnungseinheiten. Der damit angedeutete Zusammenhang zwischen "Währungsparität und Agrarpreisen verdeutlicht das legitime Interesse aller am Agrarsektor Beteiligten an langfristig gleichbleibenden Währungsparitäten und - was fast noch wichtiger erscheint - sehr engen Wechselkursbandbreiten. Eine Umrechnung zu Paritätswerten erscheint nämlich dann praxisfremd, ja gefährdet das einwandfreie Funktionieren des gemeinsamen Agrarmarkts erheblich, wenn die Wechselkurse von diesen allzu sehr abweichen: „der Warenverkehr, für den der tatsächliche Wechselkurs gilt, kann dann nämlich in Landeswährung zu einem Preis abgewickelt werden, der unter den in der Gemeinschaftsregelung nach Maßgabe der amtlichen Parität festgelegten Interventions- oder Ankaufspreisen liegt" 248. In Erkenntnis dieser Interdependenz zwischen Wechselkurs und Funktionsfähigkeit des Marktes waren bereits in der Verordnung Nr. 129/62 selbst Maßnahmen für den Fall vorgesehen, daß die Wechselkurse - innerhalb der nach Fondsstatut und dessen Sonderrechtsordnung zulässigen Bandbreite - dennoch marktverzerrende Folgen zeitigen. Bei den währungspolitischen Maßnahmen einiger Mitgliedsländer der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft im Mai 1971 handelte es sich aber nicht mehr um bloße Störeffekte von bandbreitenkonformen Wechselkursen, sondern um den in Art. 3 lit. a der Verordnung Nr. 129/62 ausdrücklich angeführten Fall, daß „ein Mitgliedstaat des Internationalen Währungsfonds, der seine Währungsparität bei dieser Institution angemeldet hat und dessen angemeldete Währungsparität von ihr anerkannt worden ist, im Inland 247 248
ABl. 1968 N r . L 1 8 8 / 1 vom 1. 8. 1968. Aus den Gründen zur Erlassung der V O N r . 974 /71 des Rats, vgl. nächste Note.
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Schwankungen des Wertes seiner Währung innerhalb einer größeren Spanne zuläßt, als nach den Vorschriften dieser Institution zulässig ist". Es versteht sich, daß der Rat, ausgehend von Art. 3 der Verordnung N r . 129/62 ein Ausgleichssystem entwickeln mußte, welches geeignet war, die störenden Effekte freischwankender Wechselkurse auf die gewünschten Wirkungen der starren Paritäten zu reduzieren. Das mit der Verordnung N r . 974 des Rates vom 12. 5.1971 2 4 9 eingeführte System der Währungsausgleichsbeträge sollte den Goldwert der Rechnungseinheit und die Methoden der Wertrelationsermittlung zwischen ihr und den Währungen der Mitgliedsländer unverändert lassen, jedoch durch konjunkturpolitische Maßnahmen (Einhebung bzw. Gewährung von Ausgleichsbeträgen) jene Wertdisparitäten ausgleichen, die sich einerseits aus dem Wert der beim Internationalen Währungsfonds angemeldeten Parität, andererseits aus den tatsächlich festgestellten Wechselkursen ermitteln lassen 250 . Es muß aber darauf hingewiesen werden, daß die Währungsausgleichsbeträge mit der Rechnungseinheit als Geldwertklausel juristisch nichts mehr zu tun haben. Entsprechend den Durchführungsbestimmungen, die von der Kommission auf dem Verordnungsweg festgelegt und an währungspolitische Veränderungen angepaßt werden, bestimmt die Kommission wiederum im Wege von Verordnungen aufgrund kompliziertester Berechnungen die Währungsausgleichsbeträge, um dann nach Neuberechnung durch Verordnung neue Sätze für verbindlich zu erklären, wenn sich die Wechselkursstruktur der Mitgliedswährungen wieder um eine bestimmte Marge verändert hat. Wirtschaftlich kommt aber diesen Ausgleichsbeträgen die wichtige „marktvereinheitlichende" Aufgabe zu, dort korrigierend ins grenzüberschreitende Marktgeschehen einzugreifen, wo herkömmliche Geldwertklauseln versagen. Die fortwährenden Novellierungen der Durchführungsbestimmungen 251 zur selbst mehrfach geänderten Verord249
ABl. 1971 Nr. L 106/1 vom 12. 5.1971 berichtigt durch ABl. 1971 Nr. L 194/10 vom 28. 8. 1971. 250 Zur Zulässigkeit von Ausgleichsabgaben zur Aufrechterhaltung der AgrarmarktParitäten vgl. Urteil des EuGH vom 2 4 . 1 0 . 1 9 7 3 - Rechtssache 5/73 und 9/73, A W D 1974, 36 ff. 251 Verordnunzen der Kommission: Nr. 1013/71 vom 17. 5.1971 in ABl. 1971 Nr. L 110/8 vom 1 8 . 5 . 1 9 7 1 ; Nr. 1871/71 vom 2 7 . 8 . 1 9 7 1 in ABl. 1971 Nr. L 195/1 vom 30. 8. 1971; Nr. 2604/71 vom 6. 12. 1971 in ABl. 1971 Nr. L 269/14 vom 8 . 1 2 . 1 9 7 1 ; Nr. 2887/71 vom 3 0 . 1 2 . 1 9 7 1 in ABl. 1971 Nr. L 288/57 vom 3 1 . 1 2 . 1 9 7 1 ; Nr. 319/72 vom 11. 2.1972 in ABl. 1972 Nr. L 38/90 vom 12. 2. 1972; Nr. 978/72 vom 12. 5 . 1 9 7 2 in ABl. 1972 Nr. L 113/1 vom 1 5 . 5 . 1 9 7 2 ; Nr. 2342/72 vom 7 . 1 1 . 1 9 7 2 in ABl. 1972 Nr. L 252/16 vom 8. 11.1972; Nr. 449/73 vom 6. 2.1973 in ABl. 1973 Nr. L 52/1 vom 2 5 . 2 . 1 9 7 3 ; Nr. 648/73 vom 1 . 3 . 1 9 7 3 in ABl. Nr. L 64/1 vom 9 . 3 . 1 9 7 3 ; Nr. 798/73
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nung N r . 9 7 4 / 7 1 2 5 2 und die unübersehbare Zahl der auf diesen Rechtsgrundlagen verordneten Festsetzungen der Ausgleichsbeträge 2 5 3 verdeutlichen die Flexibilität u n d Anpassungsstrategie v o n R a t und Kommission gegenüber den Erfordernissen der jüngsten währungspolitischen Entwicklungen, welche v o n den Grundlagen des A b k o m m e n s v o n Bretton Woods, die w o h l als Prämissen eines ohne solchen administrativen A u f w a n d funktionierenden Agrarmarktes zu verstehen sind, nur mehr w e n i g übriggelassen haben. vom 23. 3.1973 in ABl. 1973 Nr. L 76/18 vom 24. 3.1973; Nr. 1463/73 vom 30. 5.1973 in ABl. 1973 Nr. L 146/1 vom 4.6.1973; Nr. 1957/73 vom 18.7.1973 in ABl. 1973 Nr. L 200/32 vom 20.7.1973; Nr. 2113/73 vom 1.8.1973 in ABl. 1973 N r . L 214/17 vom 2. 8. 1973; Nr. 2575/73 vom 21. 9.1973 in ABl. 1973 Nr. L 266/14 vom 22. 9.1973; Nr. 3257/73 vom 29.11.1973 in ABl. 1973 Nr. L 331/58 vom 1.12.1973; Nr. 3482/73 vom 27. 12.1973 in ABl. 1973 Nr. L 357/14 vom 28.12.1973; Nr. 214/74 vom 25.1. 1974 in ABl. 1974 Nr. L 22/53 vom 26.1.1974; Nr. 350/74 vom 12.2.1974 in ABl. 1974 Nr.L 41/9 vom 13. 2.1974; Nr. 1099/74 vom 3. 5. 1974 in ABl. 1974 Nr. L 122/24 vom 4. 5. 1974; Nr. 2521/74 vom 4.10. 1974 in ABl. 1974 Nr. L 270/70 vom 5. 10.1974. 252 ABl. 1971 N r . L 106/1 vom 12.5.1971 berichtigt durch ABl. 1971 N r . L 194/10 vom 28. 8. 1971; Verordnungen des Rates: Nr. 2746/72 vom 19.12.1972 in ABl. 1972 Nr. L 291/148 vom 28.12. 1972; Nr. 509/73 vom 22.2.1973 in ABl. 1973 Nr. L 50/1 vom 23. 2.1973; Nr. 1112/73 vom 30. 4.1973 in ABl. 1973 Nr. L 114/4 vom 30. 4.1973; Nr. 1225/73 vom 10. 5.1973 in ABl. 1973 Nr. L 125/49 vom 11. 5.1973; Nr. 3450/73 vom 17.12. 1973 in ABl. 1973 Nr. L 353/25 vom 22.12.1973; Nr. 2497/74 vom 2.10. 1974 in ABl. 1974 Nr. L 268/5 vom 3.10. 1974. 253 Verordnungen der Kommission: Nr. 1014/71 vom 17. 5.1971 in ABl. 1971 Nr. L 110/10 vom 18.5.1971 berichtigt durch ABl. 1971 N r . L 118/45 vom 31.5.1971; Nr. 1033/71 vom 19. 5. 1971 in ABl. 1971 Nr. L 112/26 vom 20. 5.1971; Nr. 1272/71 vom 17. 6. 1971 in ABl. 1971 N r . L 133/1 vom 19.6.1971; Nr. 1471/71 vom 9.7.1971 in ABl. 1971 Nr. L 154/26 vom 10. 7.1971; Nr. 1594/71 vom 23. 7.1971 in ABl. 1971 Nr. L 166/43 vom 24.7.1971; Nr. 1687/71 vom 30.7.1971 in ABl. 1971 N r . L 173/1 vom 2.8.1971; Nr. 1775/71 vom 12.8.1971 in ABl. 1971 N r . L 184/1 vom 14.8.1971; Nr. 1872/71 vom 27. 8.1971 in ABl. 1971 Nr. L 195/3 vom 30. 8.1971 berichtigt durch ABl. 1971 N r . L 214/14 vom 22.9.1971; Nr. 2050/71 vom 23.9.1971 in ABl. 1971 Nr. L 217/1 vom 25. 9.1971 berichtigt durch ABl. 1971 Nr. L 220/39 vom 30. 9.1971 und ABl. 1971 Nr. L 227/35 vom 8.10.1971; Nr. 2121/71 vom 1.10.1971 in ABl. 1971 N r . L 222/15 vom 2. 10.1971; Nr. 2122/71 vom 1. 10. 1971 in ABl. 1971 N r . L 223/1 vom 4.10.1971 berichtigt durch ABl. 1971 N r . L 242/12 vom 28.10.1971; Nr. 2535/71 vom 25.11.1971 in ABl. 1971 Nr. L 262/5 vom 27.11.1971; Nr. 2635/71 vom 10.12. 1971 in ABl. 1971 Nr. L 273/1 vom 13. 12. 1971; Nr. 2888/71 vom 30.12.1971 in ABl. 1971 Nr. L 288/59 vom 31. 12.1971; Nr. 17/72 vom 31.12. 1971 in ABl. 1972 Nr. L 5/1 vom 6.1.1972; Nr. 47/72 vom 7. 1.1972 in ABl. 1972 Nr. L 7/17 vom 8.1. 1972; Nr. 144/72 vom 21.1.1972 in ABl. 1972 Nr. L 19/1 vom 23. 1. 1972; Nr. 189/72 vom 26. 1. 1972 in ABl. 1972 Nr. L 24/25 vom 28.1.1972; Nr. 303/72 vom 10. 2.1972 in ABl. 1972 N r . L 38/1 vom 12.2.1972 berichtigt durch ABl. 1972 N r . L 49/32 vom 25.2.1972; Nr. 392/72 vom 24. 2.1972 in ABl. 1972 Nr. L 50/1 vom 26. 2.1972; Nr. 501/72 vom 9. 3.1972 in ABl. 1972 Nr. L 60/1 vom 11. 3.1972; Nr. 548/72 vom 16. 3. 1972 in ABl. 1972 Nr. L 66/1 vom 18. 3.1972; Nr. 678/72 vom 29. 3.1972 in ABl. 1972 Nr. L 80/1 vom 1. 4.1972 berichtigt durch ABl. 1972 Nr. L 84/11 vom 8. 4. 1972; Nr. 979/72 vom 7
Zehetner, Geldwertklauseln
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Aber auch die rechtlichen Bestimmungselemente der Rechnungseinheit der Agrarmarktordnung wurden als Folge der Suspendierung der Goldkonvertibilität des US-Dollars am 15. 8.1971, des Realignments vom folgenden Dezember mit den Konsequenzen der Bandbreitenerweiterung und der Einführung von Leitkursen und schließlich des mit der Bandbreitenverengung innerhalb der Gemeinschaft eingerichteten Blockfloatens so sehr 12.5.1972 in ABl. 1972 N r . L 113/2 vom 15.5.1972; N r . 989/72 vom 15.5.1972 in ABl. 1972 N r . L 114/27 vom 16.5.1972; N r . 1016/72 vom 17.5.1972 in ABl. 1972 N r . L 116/10 vom 18.5.1972; N r . 1223/72 vom 12.6.1972 in ABl. 1972 N r . L 135/9 vom 13. 6.1972; N r . 1602/72 vom 26. 7. 1972 in ABl. 1972 N r . L 170/4 vom 28. 7.1972 berichtigt durch ABl. 1972 N r . L 195/24 vom 25. 8.1972; N r . 1663/72 vom 1. 8.1972 in ABl. 1972 N r . L 175/21 vom 2. 8.1972; N r . 2318/72 vom 31.10.1972 in ABl. 1972 N r . L 248/65 vom 1.11. 1972; N r . 2326/72 vom 31.10.1972 in ABl. 1972 N r . L 249/11 vom 4. 11. 1972; N r . 2423/72 vom 21.11.1972 in ABl. 1972 N r . L 263/1 vom 22. 11. 1972; N r . 2705/72 vom 22.12.1972 in ABl. 1972 N r . L 288/1 vom 2 6 . 1 2 . 1 9 7 2 ; N r . 450/73 vom 6. 2.1973 in ABl. 1973 N r . L 52/3 vom 25. 2.1973; N r . 462/73 vom 31.1. 1973 in ABl. 1973 N r . L 53/26 vom 26. 2.1973; N r . 649/73 vom 1. 3. 1973 in ABl. 1973 N r . L 64/7 vom 9 . 3 . 1 9 7 3 ; N r . 741/73 vom 5 . 3 . 1 9 7 3 in ABl. 1973 N r . L 71/1 vom 19.3. 1973; N r . 811/73 vom 23. 3.1973 in ABl. 1973 N r . L 79/1 vom 27. 3.1973; N r . 905/73 vom 23. 3. 1973 in ABl. 1973 N r . L 92/1 vom 7. 4. 1973 berichtigt durch ABl. 1973 N r . L 143/49 vom 30. 5. 1973; N r . 974/73 vom 6. 4.1973 in ABl. 1973 N r . L 97/1 vom 12. 4. 1973; N r . 1155/73 vom 27. 4. 1973 in ABl. 1973 N r . L 118/1 vom 4. 5. 1973; N r . 1265/73 vom 14. 5.1973 in ABl. 1973 N r . L 130/1 vom 17. 5.1973; N r . 1317/73 vom 18. 5. 1973 in ABl. 1973 N r . L 135/1 vom 22. 5. 1973; N r . 1416/73 vom 25. 5.1973 in ABl. 1973 N r . L 143/1 vom 30. 5.1973; N r . 1468/73 vom 30. 5.1973 in ABl. 1973 N r . L 147/1 vom 4. 6.1973; N r . 1469/73 vom 30. 5.1973 in ABl. 1973 N r . L 147/17 vom 4. 6.1973; N r . 1547/73 vom 7. 6. 1973 in ABl. 1973 N r . L 155/10 vom 11. 6. 1973; N r . 1609/73 vom 14. 6. 1973 in ABl. 1973 N r . L 161/1 vom 18. 6.1973; N r . 1667/73 vom 21. 6.1973 in ABl. 1973 N r . L 168/1 vom 25. 6.1973; N r . 1774/73 vom 29. 6.1973 in ABl. 1973 N r . L 178/1 vom 2. 7.1973; N r . 1786/73 vom 2. 7. 1973 in ABl. 1973 N r . L 180/1 vom 3. 7. 1973; N r . 1840/73 vom 5. 7.1973 in ABl. 1973 N r . L 186/5 vom 9. 7. 1973; N r . 1902/73 vom 12. 7.1973 in ABl. 1973 N r . L 195/1 vom 16. 7. 1973; N r . 1958/73 vom 19. 7.1973 in ABl. 1973 N r . L 200/33 vom 20. 7.1973; N r . 1961/73 vom 19. 7.1973 in ABl. 1973 N r . L 202/1 vom 23. 7.1973; N r . 2029/73 vom 26. 7. 1973 in ABl. 1973 N r . L 209/1 vom 30. 7. 1973; N r . 2102/73 vom 31. 7.1973 in ABl. 1973 N r . L 213/1 vom 1. 8. 1973; N r . 2133/73 vom 2 . 8 . 1 9 7 3 in ABl. 1973 N r . L 218/1 vom 6 . 8 . 1 9 7 3 ; N r . 2187/73 vom 9 . 8 . 1 9 7 3 in ABl. 1973 N r . L 225/1 vom 13.8.1973; N r . 2240/73 vom 16.8.1973 in ABl. 1973 N r . L 232/1 vom 20. 8. 1973; N r . 2319/73 vom 23. 8.1973 in ABl. 1973 N r . L 238/1 vom 27. 8.1973; N r . 2361/73 vom 31. 8.1973 in ABl. 1973 N r . L 246/1 vom 3. 9. 1973; N r . 2498/73 vom 13. 9.1973 in ABl. 1973 N r . L 260/1 vom 17. 9.1973; N r . 2499/ 73 vom 14. 9.1973 in ABl. 1973 N r . L 260/19 vom 17. 9.1973; N r . 2582/73 vom 20. 9. 1973 in ABl. 1973 N r . L 267/1 vom 2 4 . 9 . 1 9 7 3 ; N r . 2671/73 vom 2 7 . 9 . 1 9 7 3 in ABl. 1973 N r . L 274/2 vom 1.10.1973; N r . 2858/73 vom 19.10.1973 in ABl. 1973 N r . L 293/28 vom 20. 10. 1973; N r . 2843/73 vom 19.10. 1973 in ABl. 1973 N r . L 294/1 vom 22.10. 1973; N r . 2930/73 vom 26.10. 1973 in ABl. 1973 N r . L 300/1 vom 2 9 . 1 0 . 1 9 7 3 ; N r . 2994/73 vom 31.10.1973 in ABl. 1973 N r . L 304/1 vom 1.11.1973; N r . 3055/73 vom 8. 11.1973 in ABl. 1973 N r . L 311/1 vom 12. 11. 1973; N r . 3110/73 vom 15.11.1973 in ABl. 1973 N r . L 317/1 vom 19. 11. 1973 berichtigt durch ABl. 1973 N r . L 345/60 vom
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verändert, daß die in der Verordnung Nr. 653/68 normierten Goldwertanpassungsmechanismen erheblich in Frage gestellt sind: Die im Rahmen der Erweiterung der Europäischen Gemeinschaft aufgenommenen Staaten praktizierten bei ihrem ersten Auftreten am gemeinschaftlichen Agrarmarkt eine Wechselkurspolitik, welche konkrete Ausnahmen von der grundsätzlichen Anwendung der Paritäten zur Wertrelationsermittlung zwischen den Währungen rechtfertigte. Die Konsequenz waren entspre15. 12. 1973; Nr. 3131/73 vom 19. 11. 1973 in ABl. 1973 N r . L 319/13 vom 20. 11.1973; Nr. 3259/73 vom 30.11.1973 in ABl. 1973 Nr. L 332/1 vom 3. 12.1973; Nr. 3321/73 vom 7.12.1973 in ABl. 1973 Nr. L 339/24 vom 8.12. 1973; N r . 3455/73 vom 20. 12. 1973 in ABl. 1973 N r . L 354/1 vom 24.12.1973; Nr. 3496/73 vom 28. 12.1973 in ABl. 1973 Nr. L 357/40 vom 28. 12.1973; Nr. 38/74 vom 3. 1. 1974 in ABl. 1974 Nr. L 5/1 vom 7.1.1974; Nr. 80/74 vom 10. 1.1974 in ABl. 1974 Nr. L 11/1 vom 14.1.1974; N r . 218/74 vom 25.1. 1974 in ABl. 1974 Nr. L 24/1 vom 28. 1. 1974 berichtigt durch ABl. 1974 N r . L 35/62 vom 8. 2.1974; Nr. 280/74 vom 31.1. 1974 in ABl. 1974 N r . L 31/1 vom 4.2.1974; Nr. 327/74 vom 7.2.1974 in ABl. 1974 Nr. L 39/1 vom 11.2.1974; N r . 375/74 vom 13. 2.1974 in ABl. 1974 N r . L 42/6 vom 14. 2.1974; Nr. 396/74 vom 14. 2. 1974 in ABl. 1974 Nr. L 45/1 vom 18. 2. 1974; Nr. 444/74 vom 22. 2.1974 in ABl. 1974 N r . L 54/1 vom 25. 2.1974; Nr. 513/74 vom 28. 2.1974 in ABl. 1974 Nr. L 61/1 vom 4.3.1974; Nr. 554/74 vom 7.3.1974 in ABl. 1974 N r . L 68/1 vom 11.3.1974; N r . 576/74 vom 12. 3. 1974 in ABl. 1974 Nr. L 70/24 vom 13. 3.1974; N r . 725/74 vom 29. 3. 1974 in ABl. 1974 Nr. L 89/1 vom 1. 4.1974; Nr. 807/74 vom 4. 4.1974 in ABl. 1974 Nr. L 97/1 vom 8. 4. 1974; N r . 881/74 vom 10. 4.1974 in ABl. 1974 Nr. L 103/1 vom 15. 4. 1974; Nr. 997/74 vom 25. 4.1974 in ABl. 1974 Nr. L 116/1 vom 29. 4.1974; N r . 1059/74 vom 30.4.1974 in ABl. 1974 Nr. L 119/61 vom 1.5.1974; Nr. 1079/74 vom 2.5.1974 in ABl. 1974 Nr. L 124/1 vom 6.5.1974; Nr. 1088/74 vom 3.5.1974 in ABl. 1974 Nr. L 124/25 vom 6. 5. 1974; Nr. 1161/74 vom 8. 5.1974 in ABl. 1974 Nr. L 127/33 vom 9. 5. 1974; Nr. 1191/74 vom 10. 5.1974 in ABl. 1974 Nr. L 130/1 vom 13.5.1974; Nr. 1246/74 vom 16.5.1974 in ABl. 1974 N r . L 137/1 vom 20.5.1974; N r . 1302/74 vom 22. 5. 1974 in ABl. 1974 Nr. L 142/1 vom 27. 5.1974; Nr. 1426/74 vom 6.6.1974 in ABl. 1974 Nr. L 153/1 vom 10.6.1974; Nr. 1485/74 vom 13.6.1974 in ABl. 1974 Nr. L 161/1 vom 17. 6. 1974; Nr. 1573/74 vom 21. 6.1974 in ABl. 1974 Nr. L 167/33 vom 22. 6. 1974; Nr. 1692/74 vom 28. 6. 1974 in ABl. 1974 Nr. L 177/1 vom 1. 7. 1974; N r . 1760/74 vom 5. 7. 1974 in ABl. 1974 Nr. L 184/1 vom 8. 7. 1974; Nr. 1894/74 vom 19. 7.1974 in ABl. 1974 Nr. L 200/1 vom 22. 7.1974; N r . 2038/74 vom 31. 7.1974 in ABl. 1974 Nr. L 211/1 vom 1. 8.1974; N r . 2052/74 vom 1. 8.1974 in ABl. 1974 N r . L 214/1 vom 5. 8.1974; Nr. 2119/74 vom 9. 8.1974 in ABl. 1974 N r . L 222/1 vom 12. 8.1974; Nr. 2298/74 vom 5. 9.1974 in ABl. 1974 Nr. L 246/1 vom 9. 9.1974 berichtigt durch ABl. 1974 Nr. L 284/26 vom 21.10. 1974; Nr. 2305/74 vom 6. 9.1974 in ABl. 1974 Nr. L 245/17 vom 7.9.1974; N r . 2371/74 vom 17.9.1974 in ABl. 1974 N r . L 253/7 vom 18. 9.1974; Nr. 2395/74 vom 19. 9.1974 in ABl. 1974 Nr. L 257/1 vom 23. 9.1974 berichtigt durch ABl. 1974 Nr. L 284/26 vom 21. 10.1974; Nr. 2547/74 vom 4.10.1974 in ABl. 1974 N r . L 272/1 vom 7.10.1974; Nr. 2602/74 vom 10.10.1974 in ABl. 1974 Nr. L 277/36 vom 12. 10.1974; N r . 2657/74 vom 18. 10.1974 in ABl. 1974 N r . L 284/1 vom 21.10.1974; Nr. 2711/74 vom 25.10.1974 in ABl. 1974 Nr. L 289/23 vom 26.10.1974; Nr. 2741/74 vom 30.10.1974 in ABl. 1974 Nr. L 292/30 vom 31. 10. 1974; N r . 2782/74 vom 31.10.1974 in ABl. 1974 N r . L 296/1 vom 4.11.1974; Nr. 2913/ 74 vom 21.11. 1974 in ABl. 1974 Nr. L 314/1 vom 25.11.1974. 7 *
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chende Verordnungen des Rates 254 und der Kommission255 hinsichtlich der Festlegung von entsprechenden Umrechnungskursen. Es versteht sich, daß „dieses System . . . mit der zunehmenden Zahl der hiervon betroffenen Mitgliedstaaten sehr kompliziert geworden (ist)" 256. Die Währungsausgleichsbeträge wurden in der Folge aus der Differenz von Umrechnungskursen und tatsächlichen Wechselkursen bei der einen Gruppe der Staaten, aus der Differenz der Leitkurse zu tatsächlichen Wechselkursen bei der anderen Gruppe der Mitgliedsländer errechnet. Es lassen sich somit drei Stufen möglicher Wertrelationsermittlung zwischen den beteiligten Währungen feststellen: Von der Parität im Rechtssinn (in Goldgewichtseinheiten angemeldeter Währungswert beim Internationalen Währungsfonds) zu unterscheiden sind Leitkurse und Umrechnungskurse als „wirtschaftliche Paritäten". Die beiden letzteren sind aber unterschiedlichen Rechtsgrundlagen zuzuordnen, da Leitkurse auf Statut und Sonderrechtsordnung des Internationalen Währungsfonds beruhen, Umrechnungskurse jedoch ausschließlich für Zwecke der Agrarmarktordnung von Rat und Kommission der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft festgelegt werden. Die dritte und letzte Stufe bilden die tatsächlichen Wechselkurse der beteiligten Währungen auf den Devisenmärkten. Die strukturelle Ungleichheit des im Statut des Internationalen Währungsfonds verankerten Paritätssystems mit dem im Bereich der Europäischen Gemeinschaft gehandhabten Blockfloaten 257 bewirkte, daß die notwendigen Adjustierungen der Austauschrelationen der Währungen ausschließlich durch Wertveränderungen der mittleren Relationsstufe durchgeführt werden, nämlich Umrechnungskursen und Leitkursen. Da aber die Goldwertanpassungsmechanismen der Verordnung Nr. 653/68 lediglich bei Veränderungen der Paritäten, die beim Internationalen Währungsfonds angemeldet sind, wirksam werden können - Änderungen der Umrechnungs- und Leitkurse, obwohl wirtschaftlich auf das gleiche hinauslaufend, entsprechen nicht diesem Begriff - , realisierten sich im letzten Jahr alle sogenannten „Paritätsände254 Verordnungen des Rates: Nr. 222/73 vom 3 1 . 1 . 1 9 7 3 in ABl. 1973 Nr. L 27/4 vom 1 . 2 . 1 9 7 3 ; Nr. 560/73 vom 2 6 . 2 . 1 9 7 3 in ABl. 1973 Nr. L 55/5 vom 2 8 . 2 . 1 9 7 3 ; Nr. 2498/74 vom 2. 10. 1974 in ABl. 1974 Nr. L 268/6 vom 3 . 1 0 . 1 9 7 4 . 255 Verordnungen der Kommission: Nr. 270/73 vom 3 1 . 1 . 1 9 7 3 in ABl. 1973 Nr. L 30/77 vom 1 . 2 . 1 9 7 3 ; Nr. 657/73 vom 6 . 3 . 1 9 7 3 in ABl. 1973 Nr. L 62/15 vom 7.3. 1973; Nr. 2520/74 vom 4 . 1 0 . 1 9 7 4 in ABl. 1974 Nr. L 270/69 vom 5 . 1 0 . 1 9 7 4 . 256 Aus den Gründen zur Erlassung der V O Nr. 1112/73 des Rates vom 3 0 . 4 . 1 9 7 3 , ABl. 1973 Nr. L 114/4 vom 30. 4. 1973. 257 Dazu BINSWANGER, Das Deviseninterventionssystem der EWG und Kooperationsperspektiven für die Schweiz, in: Der Europäische Währungsblock, 1973, 45 ff.
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rungen" (sprich: Leitkursmodifikationen) ohne die in der Verordnung für echte Paritätsänderungen vorgesehenen Verfahren wie etwa die Freisetzung des Wertes der Rechnungseinheit. Diesen Konsequenzen der Beschränkung auf echte Paritätsänderungen wurde bei der Schaffung der Rechnungseinheit des Europäischen Fonds für währungspolitische Zusammenarbeit Rechnung getragen (unten cc). cc) Die Rechnungseinheit des Europäischen Fonds für währungspolitische Zusammenarbeit Die zur Abwicklung der Transaktionen des Europäischen Fonds (EF) für währungspolitische Zusammenarbeit 258 anzuwendende Geldwertklausel wurde in Art. 5 seines Statuts 259 in Form einer „europäischen Währungsrechnungseinheit" mit einem Feingoldgewicht von 0,88867088 Gramm festgelegt. Da auch diese Rechnungseinheit denselben Goldwert wie die schon erörterten Rechnungseinheiten im Rahmen der Europäischen Gemeinschaft aufweist, erscheint es nur allzu verständlich, wenn im allgemeinen Sprachgebrauch unterschiedslos von der Rechnungseinheit der Europäischen Gemeinschaften die Rede ist. Doch abgesehen von diesem einzigen Bestimmungselement des identischen Goldwerts unterscheidet sich die Rechnungseinheit des Europäischen Fonds ganz erheblich von den übrigen Rechnungseinheiten. Was die Wertrelationsermittlungsmethode betrifft, sieht das Statut kein Verfahren vor. Aus dem Goldwertanpassungsmechanismus, der an Änderungen der Paritäten oder der Leitkurse anknüpft, läßt sich jedoch schließen, daß deren in Goldgewichtseinheiten zumindest umrechenbare Werte zur Relationsermittlung herangezogen werden. Der Goldwertanpassungsmechanismus wird bei gleichzeitigen und gleichgerichteten Änderungen des Wertes von Paritäten oder Leitkursen aller Mitgliedswährungen in dem Sinne wirksam, daß im Falle gleicher Änderungsrate diese, im Falle unterschiedlicher Änderung die betragsmäßig geringste Änderungsrate den Anpassungssatz der Rechnungseinheit automatisch bestimmt. Wie bei der Rechnungseinheit der Agrarmarktordnung bemißt sich die Gleichzeitigkeit anhand einer Frist von drei Tagen. Darüber hinaus hat der Rat jederzeit die Kompetenz zur Änderung des Wertes der Rechnungseinheit, sofern dies einstimmig nach Stellungnahmen des Währungsausschusses und 258
Zu Vorgeschichte, Aufgaben und Struktur des Fonds EHLERMANN, Die Errichtung des Europäischen Fonds für währungspolitische Zusammenarbeit, EuR 1973, 193 ff. 259 VO Nr. 907/73 des Rates vom 3. 4.1973, ABl. 1973 Nr. L 89/2 vom 5. 4.1973, Textauszug im Annex S. 140 f.
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des Verwaltungsrats des Fonds beschlossen wird. Es bleibt jedoch darauf hinzuweisen, daß weder für den Verlauf der Dreitagefrist noch für den Zeitraum entsprechender Verhandlungen des Rates eine Aussetzung des Wertes der Rechnungseinheit vorgesehen ist26". Sollte es vor Änderung des Statuts des Internationalen Währungsfonds, und somit in Widerspruch zu diesem, zu einer Demonetisierung des Goldes 261 in dem Sinn kommen, daß es den Zentralbanken der Mitglieder des Internationalen Währungsfonds anheimgestellt wird, ihr monetäres Gold auf den freien Goldmärkten zu verkaufen, müßte man sich Gedanken machen, was mit den in Gold definierten Rechnungseinheiten zu geschehen hätte: Man müßte sie mit Hilfe der „Umrechnungsnormierung" des Art. X X I Abs. 2 IWF-Statut in Sonderziehungsrechte umwandeln, wobei für das juristische Schicksal der dargestellten Rechnungseinheiten zwei Strategien denkbar wären. Unter Beibehaltung der existierenden Vertragsbestimmungen einschließlich der Anpassungsautomatismen könnte man rechtstechnisch den Wert der Rechnungseinheit in Sonderziehungsrechten bestimmen, analog der bisherigen Rechtstechnik der Definition in Gewichtseinheiten Feingold. Aus der „zufälligen" Goldwertidentität von Sonderziehungsrechten zu allen Rechnungseinheiten der Europäischen Gemeinschaften könnte man auch direkt dazu übergehen, die Rechnungseinheit durch die Werteinheit des Sonderziehungsrechts zu substituieren. Damit würden die dargestellten individuellen Rechnungseinheiten, deren Gemeinsamkeiten sich im Goldwert und ihrer Zuordnung zu den Europäischen Gemeinschaften erschöpfen, durch eine einzige (andere = SZR) Rechnungseinheit ersetzt. Die daraus resultierenden Vorteile der Einheitlichkeit würden jedoch möglicherweise durch die Nachteile mangelnder individueller Gestaltungsmöglichkeit auf die Erfordernisse des Anwendungsbereichs überwogen, so daß diese Alternative im Bereich der Europäischen Gemeinschaften kaum sachdienlich scheint. (4) Die Sonderziehungsrechte
des Internationalen
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Die mit der Satzungsnovelle 1968 ins Statut des Internationalen Währungsfonds eingeführten Sonderziehungsrechte haben gerade in jüngster Zeit - über ihren ursprünglichen Verwendungszweck hinausgehend ihren Anwendungsbereich als Rechnungseinheiten ausgedehnt. Nicht nur, daß seit dem Jahresbericht 1972 des Fonds auch die Konten des General260 Wie etwa bei der Rechnungseinheit des Agrarmarktes; vgl. oben N. 245. 281 ZEHETNER (oben N. 27) 666 ff.
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kontos in Sonderziehungsrechten geführt werden; auch zahlreiche Staaten sind im Verlauf der jüngsten Adjustierungen im Paritätsgefüge dazu übergegangen, die Paritäten und Mittelkurse ihrer Währungen in Sonderziehungsrechten zu definieren. Es bleibt vorauszuschicken, daß die Sonderziehungsrechte trotz ihrer vielfältigen Anwendungsformen wertmäßig identisch sind. Gleichgültig in welchem Zusammenhang der Begriff des Sonderziehungsrechts aufscheint, handelt es sich um die in Art. X X I Abs. 2 IWF-Statut festgelegte Werteinheit von 0,888671 Gramm Feingold. Dieser Goldwert wäre nur im Wege einer Satzungsreform 262 modifizierbar, und selbst eine einheitliche proportionale Änderung des monetären Goldpreises hätte keinen Einfluß auf diesen Wert. Von der Werteinheit des Sonderziehungsrechtes sind jedoch die übrigen rechtlichen Bestimmungselemente zu unterscheiden, so daß man von Sonderziehungsrechten als Kreditlinien jene Sonderziehungsrechte unterscheiden muß, in denen ausschließlich das Bestimmungselement der Werteinheit zum Tragen kommt. a) Sonderziehungsrechte im Sinne der Novelle 1968 Die Sonderziehungsrechte verkörpern einen Anspruch gegenüber der Gesamtheit der Teilnehmer am Sonderziehungskonto auf Überlassung konvertierbarer Währung. Sie haben Kreditliniencharakter, insofern als die verwendeten Sonderziehungsrechte von der Gesamtheit der Teilnehmer in gewissem Umfang nach bestimmter Zeit gegen Zahlung konvertierbarer Währung zurückerworben werden müssen. Der Reservecharakter der Sonderziehungsrechte wird jedoch dadurch unterstrichen, daß sie im Bedarfsfalle ohne wirtschafts- und währungspolitische Auflagen zur Verfügung stehen. Aus der Funktion der Sonderziehungsrechte als Reserven in Gestalt von Kreditlinien resultiert die Aufgabe der in den Sonderziehungsrechten enthaltenen Geldwertklausel, diese gegenbezüglichen Verbindlichkeiten und Forderungen wertmäßig zu determinieren. Jedem Teilnehmer am Sonderziehungskonto steht das Recht zu, dem Goldwert der ihm zugeteilten Sonderziehungsrechte entsprechend, bei anderen Mitgliedstaaten konvertible Währungen zu erwerben: Die Geldwertklausel der Sonderziehungsrechte bestimmt daher den Umfang seiner Berechtigung sowie die maximale Verbindlichkeit gegenüber der Gesamtheit der Teilnehmer. Das Korrelat dazu - die Annahmeverpflichtung - wurde vom Statut auf das Zweifache der eigenen Zuteilung an Sonderziehungsrechten 262
- nach Art. X V I I IWF-Statut.
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festgelegt, so daß die Wertklausel sowohl Umfang der Verpflichtung als auch den Maximalwert der Forderungen bestimmt. Die wesentlichste Aufgabe dieser Geldwertklausel liegt im Gläubigerschutz jener Staaten, welche aufgrund der statutarischen Annahmeverpflichtung von Sonderziehungsrechten ihre (oder eine andere) konvertible Währung einem Partner im System zur Verfügung gestellt haben und deren Bestand an Sonderziehungsrechten in der Folge ihre kumulative Nettozuteilung übersteigt. Lediglich die Differenzen von der kumulativen Nettozuteilung sind je nach Saldo als Forderungen oder Verbindlichkeiten gegenüber der Gesamtheit der Teilnehmer zu qualifizieren. Da bei derartigen Transaktionen kein bilateraler Kreditvertrag entsteht, liegt es im durch Designierungsbestimmungen und Währungsreservenzusammensetzung eingeschränkten Ermessen des „Kreditgebers", durch Andienen von Sonderziehungsrechten an designierte Teilnehmer im System, seinen Bestand an Sonderziehungsrechten auf die kumulative Nettozuteilung zu reduzieren, um sich dadurch den „Kredit" 263 zurückzahlen zu lassen. Es versteht sich, daß der Goldwert der Forderungen von Paritätsveränderungen 264 der Währungen völlig unberührt bleibt. Dem in den Konten des Sonderziehungsrechtssystems verbuchten Recht kommt die Rolle einer Spielmarke (Jeton) zu, mit deren rechtlich bedeutendsten Bestimmungselementen (Annahmezwang und unabdingbare Goldwertgarantie) rechtstechnisch das Problem der Verteilung der wirtschaftlich allein relevanten Währungsbeträge gelöst wurde. Die Relation von konkreter nationaler Währungseinheit zum Sonderziehungsrecht errechnet sich aus dem fixen Goldwert dieses Rechts und dem gemäß Rule 0-3 265 ermittelten Goldwert der Währung. Art. XXV Abs. 8 als Rechtsgrundlage dieser Rule läßt in diesem Zusammenhang beachtenswerte Flexibilität erkennen, bestimmt er doch, daß bei Operationen und Geschäften zwischen Teilnehmern solche Wechselkurse anzuwenden sind, daß ein Teilnehmer bei der Verwendung von Sonderziehungsrechten stets den gleichen Gegenwert erhält, unabhängig davon, welche Währungen zur Verfügung gestellt werden und welche Teilnehmer diese Währungen zur Verfügung stellen. Diese Normierung erfaßt daher nicht den typischen Fall der Abrechnung zu Paritätswerten, sondern zieht generell die Wechselkurse als Berechnungsgrundlage heran. 263
Anderer Ansicht WALTER, Die Sonderziehungsredite, 1974, 144 ff., der dem SZRSystem jegliche Kreditelemente abspricht. 264 - natürlich auch Mittelkurs- und Wechselkursveränderungen. 265 Vgl. oben N . 158.
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Was die rechtlichen und wirtschaftlichen Konsequenzen der Sonderziehungsrechte als Geldwertklausel betrifft, so sei auf das zum Goldfranken Ausgeführte verwiesen266. Gläubiger und Schuldner realisieren Inflationsverluste bzw. -gewinne lediglich in der Höhe der Inflationsrate jener "Währungen, deren Wertverhältnis zur Werteinheit der Sonderziehungsrechte konstant bleibt. Abschließend bleibt festzustellen, daß es sich bei den Sonderziehungsrechten im Sinn der Novelle 1968 um in Rechnungseinheiten (mit unabdingbarer Goldwertgarantie) denominierte Währungsreserven mit Kreditliniencharakter handelt. b) Sonderziehungsrechte als Rechnungseinheit in den Konten des Internationalen Währungsfonds Die Werteinheit des Sonderziehungsrechts wird seit 25.2.1972 2 6 7 auch in den Konten des Generalkontos verwendet, nachdem der Dollar der Vereinigten Staaten als Folge des Realignments vom Dezember 1971 abgewertet wurde und der Internationale Währungsfonds sich in der Folge mit unterschiedlich zu bewertenden Dollars konfrontiert sah. Für zahlreiche vom Statut her vorgesehene Berechnungen diente der US-Dollar mit dem Gewicht und Feingehalt vom 1. 7.1944 als „Rechnungseinheit" 26s . Auch die By-Laws in See. 20269 und die Rules and Regulations in Rule J 270 sahen eine Kontenführung in US-Dollar vor, ohne sich jedoch wie das Statut auf einen konkreten Paritätswert des Dollars zu beziehen. Die beiden Bestimmungen der Sonderrechtsordnung waren somit - isoliert vom Statut gesehen - lediglich als Drittwährungsklauseln zu qualifizieren. Dieser rechtserhebliche Unterschied wurde dann auch mit der Paritätsänderung des Dollars relevant. Im Wege einer Drafl-Resolution des Exekutivrats an den Gouverneurrat, der diese entsprechend See. 13 der ByLaws (Voting without Meeting) akzeptierte, wurde See. 20 (b) so um266
Vgl. oben S. 54 ff. EB Decision N o . 3577-(72/16) und Board of Governors Resolution N o . 27-2 effective March 20, 1972; Decision N o . 3578-(72/16) February 25, 1972, International Monetary Fund, Annual Report 1972, 90 f. 268 Vgl. insbesondere Art. IV Abs. 1 lit. a, Art. X I I Abs. 5 lit. c. 269 By-Laws of the International Monetary Fund Sec. 20 (b) adopted March 16, 1946, amended September 17, 1947 and October 2, 1969 in By-Laws Rules and Regulations (oben N . 158) S. 12 ff. 270 Rules and Regulations J - l adopted September 25, 1946 in By-Laws Rules and Regulations (oben N . 158) S. 39, Textauszug der neuen Rule J - l im Annex S. 141 f. 267
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gestaltet, daß die künftige Kontenabrechnung des Generalkontos auch in den Werteinheiten der Sonderziehungsrechte zu erfolgen habe 271 . Dabei hat sich die Rechtstechnik, das Sonderziehungsrecht mit exakt demselben Goldwert wie den Dollar mit dem Wert und Feingehalt vom 1.7.1944 auszustatten, außerordentlich gut bewährt, so daß es möglich wurde, alle Konten des Fonds im Verhältnis 1 :1 umzustellen. Das Sonderziehungsrecht dient im Rahmen der Kontenführung des Internationalen Währungsfonds somit auch als reine Rechnungseinheit zur multilateralen Verrechnung grenzüberschreitender Verbindlichkeiten und Forderungen. Materiellrechtlich hat sich aber durch die Umstellung auf Sonderziehungsrechte nichts geändert, da durch die in Art. IV Abs. 8 verankerte Nachschuß- bzw. Rückerstattungsverpflichtung zur Goldwerterhaltung der Aktiven des Fonds bereits die Ausrichtung auf einen festen Goldwert der Rechnungseinheit, sei dies nun der Dollar mit festgelegtem Goldwert oder das Sonderziehungsrecht, niedergelegt war. c) Definition der Paritäten in Sonderziehungsrechten Die Bestimmung der Paritäten in gemeinsamen Rechnungseinheiten erweist sich als rechtstechnische Voraussetzung für deren Handhabung, da Rechnungseinheiten lediglich als „Kompensationseinheiten", aber niemals als Zahlungswährung dienen können. Zur Ermittlung der entsprechenden Einheiten der Zahlungswährung dient bei Währungsklauseln in der Regel der Marktpreis, d. h. die Austauschrelation zwischen Kontraktund Zahlungswährung. Diese Möglichkeit der Ermittlung der Relation über den Devisenmarkt fällt aber bei Fakturierung in Rechnungseinheiten weg, so daß es neben einer vertraglichen Festlegung des Wertes der Rechnungseinheit einer Vereinbarung bedarf, auf welche Weise die Relation zur konkreten Währung ermittelt werden soll. Wenn bei den im gegenwärtigen Währungssystem in der Regel vereinbarten Rechnungseinheiten mit fixen Werten durchwegs derartige ausdrückliche Vereinbarungen fehlten, so war das auf die einheitliche Bestimmung der Paritäten der Währungen im gesamten Weltwährungssystem zurückzuführen 272 . Art. IV Abs. 1 des IWF-Statuts fordert eine Bestimmung der Paritäten der Währungen seiner Mitglieder in Gold als Generalnenner oder in USDollar von ganz bestimmtem Goldgehalt, also gerade in Gewichtseinheiten jenes Metalles, welches zur Definition aller gebräuchlichen Rechnungs271 Sec. 20 b der By-Laws nun in By-Laws Rules and Regulations, 31st issue Washington 1973, S. 12 ff., Textauszug im Annex S. 141. 272 Vgl. dazu oben S. 44 ff.
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einheiten dient: Die Crossrate, das zahlenmäßige Gewichtsverhältnis einer Währungseinheit zur anderen, bestimmt die gegenbezügliche Parität beider Währungen. Anders formuliert: eine gewisse Menge Währungseinheiten der Währung A ist einer ebenfalls bestimmten Menge Währungseinheiten der Währung B deshalb gleich wertig, weil die damit verbundenen Gewichtsmengen Gold identisch sind. Daraus wird ersichtlich, daß diese Funktion zur gegenbezüglichen Ermittlung der Gleichwertigkeitsrelation durch jede beliebige denkmögliche Einheit ersetzt werden kann. Das Gold hatte ja im überkommenen Weltwährungssystem lediglich die zusätzliche Aufgabe, als Zahlungsmittel im Verkehr zwischen den Zentralbanken zu dienen. Da diese Doppelfunktion heute wohl auf die Funktion des Wertmessers reduziert wurde, erübrigt es sich in der Folge, gerade Gold oder ein anderes kostbares Metall zu diesem Zweck zu verwenden, da für die Wertmesserfunktion nicht der absolute „Wert" des Maßstabs ausschlaggebend ist, sondern einzig und allein die "Wertstabilität. Der einzige tatsächlich stabile Maßstab kann aber ex definitione nur ein solcher Wertmesser sein, der selbst überhaupt keinen Wert hat, der einer Veränderung unterworfen sein könnte. Es wäre daher angebracht, irgendeine denkbare Phantasiebezeichnung273 als denklogischen Basispunkt der Bestimmung der Paritäten zu verwenden. Wenn 1 Schweizerfranken 3 BP (= Basispurikten) entspricht und 2 ÖS = 1 BP, dann entsprechen eben einem Schweizerfranken 6 ÖS. Diese „Theorie" ist jedoch in keiner Weise neu: Sie ist bereits monetäre Realität. Seit dem Realignment vom Dezember 1971 in Washington ist es den Mitgliedstaaten des Internationalen Währungsfonds ausdrücklich gestattet, ihre „Central Rate" sowohl in Gold als auch in Sonderziehungsrechten oder in fremden Währungseinheiten zu definieren274. Diese Entscheidung des Exekutivrates unterscheidet sich zwar von den Bestimmungen des Art. IV Abs. 1 durch den Begriff der „Central Rate", einem Mittelkurs für die Interventionswährung, den die Mitgliedstaaten des Internationalen Währungsfonds für die Zeit des Währungsdurcheinanders im Anschluß an die Suspendierung der Goldkonvertibilität des Dollars dem Fonds bekanntgeben sollten, sofern sie nicht ohnehin ihre ursprüngliche Parität beibehielten. Die damit eingeräumte Definitionsmöglichkeit in Sonder273
„ N o w anything real or imaginary can serve as a numeraire for par values. Pounds of dieese or angel's wings would do just as well as gold" FLEMING, The S D R : Some Problems and Possibilities, IMF-Staff Papers 18 (1971) 25 ff., 42. 274 „A central rate for a member's currency may be communicated in gold, units of special drawing rights, or another member's currency" § 2 b der Decision N o . 3463 - (71/ 126) vom 18.12. 1971, International Monetary Fund, Annual Report 1972, 84 f.
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ziehungsrechten war aber für Währungsfonds und Mitglieder offenbar so attraktiv, daß trotz der eindeutigen Normierung in Art. IV Abs. 1 IWFStatut nicht nur die Central Rates, sondern auch die Paritäten zahlreicher Währungen in Sonderziehungsrechten definiert wurden 275 . Vergleicht man die beiden aufeinanderfolgenden Abwertungen des US-Dollars, so bleibt festzustellen, daß bei der ersten Abwertung im Anschluß an das Realignment der Dollar noch in Gold definiert wurde 276 , hingegen bei der zweiten auch schon in Sonderziehungsrechten277. Man mag aber einwenden, daß über Art. X X I Abs. 2 nach wie vor das Gold als Wertmesser des gesamten Systems zu qualifizieren ist, da sich jedes Sonderziehungsrecht auf eine bestimmte Menge Gold zurückführen läßt 278 . Es könnte aber auch diskutiert werden, ob nicht Art. X X I Abs. 2 als „Umrechnungsnormierung" zu verstehen ist, mit deren Hilfe das alte überkommene System der Goldparitäten auf das neue System der Sonderziehungsrechtparitäten übergeleitet werden soll. Die Währungspraxis hat diesen Schritt schon fast vollzogen: Die jüngsten Adjustierungen im Paritätsgefüge belegen sehr nachdrücklich den Ubergang zu den Sonderziehungsrechten als denklogischem Basispunkt aller Währungsparitäten.
275 Der Internationale Währungsfonds selbst geht sogar soweit, Paritäten und Central Rates ausschließlich in SZR zu veröffentlichen: International Monetary Fund, Annual Report 1972, 61 ff. D i e Deutsche Bundesbank (26 Monatsberichte der Deutschen Bundesbank Januar 1974, 78*) und die Schweizerische Nationalbank (49 Monatsberichte Januar 1974, 18) veröffentlichen in ihren Übersichten für Paritäten und Central Rates sowohl die „Goldparität" als audi die „SZR-Parität". 276 p a r Value Modification Act, approved March 31, 1972, I n t . L e g . M a t . i l (1972) 647. 277 Par Value Modification Act Amendment, approved September 21, 1973, Int. Leg. Mat. 12 (1973) 1161 f., Textauszug im Annex S. 142. 278 A R C A R I (oben N . 132) 2.
III. WERTSICHERUNGSKLAUSELN
Den anderen Pol der „sliding scale" von Geldwertklauseln im grenzüberschreitenden Wirtschaftsverkehr stellen die Wertsicherungsklauseln dar, deren rechtstechnische Ausgestaltung im Interesse vollkommener Gegenseitigkeit in der Vertragserfüllung eine vollständige Eliminierung von Inflationsverlusten und -gewinnen gewährleisten soll 279 . Zu diesem Zweck bedient sich die Praxis einerseits jener im ausschließlich nationalen Wirtschaftsverkehr entwickelten Klauseln 280 , wie Index- und Preisgleitklausel, andererseits aber auch solcher Wertsicherungsabreden, die sich im grenzüberschreitenden Wirtschaftsverkehr selbständig entwickelt haben und meist bloß in eng zu umschreibenden Geschäftsfällen Anwendung finden 281 . Geldwertklauseln im Geschäftsverkehr zwischen Angehörigen derselben Währungsordnung, die auf eine andere als die durch diese bestimmte Währungseinheit Bezug nehmen, werden von der innerstaatlichen Betrachtungsweise her unterschiedslos als Wertsicherungsklauseln qualifiziert 282 . Dieser Standpunkt scheint vertretbar, wenn es das Ziel einer derartigen Abrede ist, die Auswirkungen der nationalen Inflationsrate wenn schon nicht aufzuheben, so doch wenigstens zu reduzieren. Da im nationalen Bereich Differenzinflationsraten ex definitione nicht auftreten, entspricht die Inflationsrate der heimischen Währung der Basisinflationsrate. Eine Reduktion der Wirkungen der nationalen Inflationsrate wirkt daher ausschließlich auf diese „Basisinflationsrate". Damit ist das wesentlichste Unterscheidungskriterium zwischen Kursklausel und Wertsicherungsklausel erfaßt: Die Kursklausel versucht im Interesse maximaler Gegenseitigkeit in der Vertragserfüllung die Inflationseffekte auf die Ausmaße einer möglichst geringen Basisinflationsrate zu beschränken; Wertsicherungsklauseln hingegen setzen bei einer durch Kursklausel ermittelten Basisinflationsrate ein, um diese weiter in ihren Auswirkungen einzuschränken. Der 2 7 9 Indexation of Fixed-Interest Securities, Committee on Financial Markets O E C D , Paris 1 9 7 3 , 1 2 . 2 8 0 Dazu grundlegend DÜRKES, Wertsicherungsklauseln, 8. Aufl. 1972. 2 8 1 Insbesondere Quoten- und Mengenklauseln; vgl. unten S. 105 fF. und S. 107ff. 2 8 2 SEETZEN, Zur innerstaatlichen und internationalen Zulässigkeit von Fremdwährungsschulden und -klausein, A W D 1969, 253 ff., 2 5 5 ; EUBA, Der Einfluß von Geldwertrisiko und Wertsidierungsklauseln auf die Vermögensdispositionen, 1973, 101 ff.
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Wertsicherungsklauseln
innerstaatliche Begriff der Wertsicherungsklauseln erfaßt daher auch Fremdwährungsklauseln zwischen Angehörigen ein und derselben Währungsrechtsordnung, auch wenn diese aus grenzüberschreitender Sicht als Kursklauseln zu qualifizieren sind, da sie lediglich in der Lage sind, die Differenzinflationsraten zu eliminieren, aber nie die Basisinflationsrate. Voraussetzung für die Existenz einer „Wertsicherung" im grenzüberschreitenden Verkehr ist somit das Vorhandensein einer Kursklausel, gleichgültig, ob diese als Gläubiger-, Schuldner- oder Drittwährungsklausel ausgestaltet wurde. Die doppelte Dimension der Inflation, die in den Differenz- und Basisinflationsraten zum Ausdruck kommt, verdeutlicht, daß es neben der Kursklausel einer zusätzlichen Klausel bedarf, die die aus der Basisinflationsrate noch resultierenden Kaufkraftverluste auszugleichen trachtet, um dem Gläubiger eine Geldsumme von stets etwa gleicher Kaufkraft zu sichern. Die spärliche Verwendung echter Wertsicherungsabreden im grenzüberschreitenden Wirtschaftsverkehr hängt eng mit der Entwicklungsgeschichte der Wertsicherungsklauseln in den nationalen Rechtsordnungen zusammen. Die Diskussion um das Nennwertprinzip und dessen Subsidiarität in bezug auf anderslautende vertragliche Vereinbarungen braucht an dieser Stelle nicht wiederholt zu werden; ihre Ergebnisse sind jedoch bei der Ausgestaltung jener Geldwertklauseln, die Wertsicherungs- und Kursklauseln sind, zu beachten283.
A. Indexklauseln Wie bei den Kursklauseln sehr ausführlich dargestellt wurde, dienen sie allein zur Eliminierung vorhandener Differenzinflationsraten zwischen den am konkreten Vertrag beteiligten Währungen. Der Zielvorstellung maximaler Gegenseitigkeit in der Vertragserfüllung entsprechend versuchte die Praxis, bei Vorhandensein mehrerer Währungen (mit in der Regel unterschiedlichen Inflationsraten) die Kursklausel rechtstechnisch so zu gestalten, daß jeweils die stabilste Währung Ausmaß der Inflationsgewinne und -Verluste bestimmte. Aus diesen Überlegungen werden Verbindlichkeiten zwischen zwei Angehörigen verschiedener Währungsrechtsordnungen dann in einer Drittwährung vereinbart, wenn sich diese im Verhältnis zu den für die Vertragspartner relevanten Währungen als die 283 KAISER, Mark ist nicht mehr gleich Mark. Der Schutz des Eigentums in der Inflation, in: Festschrift für Ernst Rudolf Huber, 1973, 237ff., 240ff.
Indexklauseln
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inflationsstabilere erwarten läßt. Es versteht sich jedoch, daß bei der weltweiten und sicherlich permanenten Inflationsbewegung 284 auf Seiten der am grenzüberschreitenden Wirtschaftsverkehr Beteiligten das legitime Interesse besteht, auch die unerwünschten Effekte der Basisinflationsraten zu verringern. Selbst sehr hoch entwickelte Kursklauseln, wie multiple Währungsoptionsklauseln, vermögen die Differenzen in der Gegenseitigkeit der Vertragserfüllung lediglich auf die Inflationsrate der stabilsten Währung zu beschränken. Goldwertklauseln und andere gebräuchliche Rechnungseinheiten reduzieren diese Abweichungen gar nur auf einen Durchschnittswert an Inflationsraten. Daraus wird ersichtlich, daß - ganz gleich in welcher Währung geschuldet wird - die nationale Inflationsrate der Kontraktwährung, gleichgültig ob Gläubiger-, Schuldner-, Dritt- oder Optionswährung, den Umfang der Inflationsgewinne und -Verluste bestimmt: Eine zur Kursklausel zusätzliche Wertsicherung kann sich daher - soll man zu richtigen (= gerechten) Ergebnissen kommen - ausschließlich an der Inflationsrate der Kontraktwährung orientieren. Aus diesem Grunde ist begrifflich bei Rechnungseinheiten und Goldwertklauseln eine zusätzliche Wertsicherung undenkbar, bei multiplen Währungsoptionsklauseln hingegen bloß schwer realisierbar. Außerdem würde in letzterem Fall die Option hinfällig, da man im Endeffekt zum selben Ergebnis kommen müßte: Die stabilste Währung wird nur wenig durch die Wertsicherungsklausel ausgeglichen, die inflationsanfälligere hingegen entsprechend mehr. Es bleibt daher festzustellen, daß Wertsicherungsklauseln in der Praxis lediglich bei Gläubiger*, Schuldner- und Drittwährungsverbindlichkeiten Verwendung finden. Eine Abweichung von dieser grundsätzlichen Forderung, daß jede Wertsicherung ausschließlich von der Inflationsrate der Kontraktwährung auszugehen hat, führt in jedem der denkbaren Fälle zu Zufallsergebnissen: Verknüpft man eine relativ stabile Währung mit einer Wertsicherungsabrede, die auf die Inflationsrate einer noch stabileren Währung Bezug nimmt, so kommt es nur teilweise zum gewünschten Ausgleich von Inflationsverlusten und -gewinnen, da die Differenzinflationsrate zwischen beiden Währungen in diesem Fall unberücksichtigt bleibt. Eine derartige Kombination kann daher im grenzüberschreitenden Wirtschaftsverkehr 284 In diesem Sinn O E C D Economic Outlook 14 (December 1973) Paris 1973, S. 5 ff., in dem auf die möglichen Auswirkungen der Ölkrise auf etwaige Stabilitätsbemühungen verwiesen wird: „Price inflation has accelerated during 1973 in almost all Member count r i e s . . e b d . S. 34.
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Wertsicherungsklauseln
kaum als Wertsicherungsklausel qualifiziert werden. Auch der denkmögliche umgekehrte Fall bestätigt diese Feststellung: Wird eine stabile Kontraktwährung mit einer Wertsicherungsklausel für eine sehr inflationsanfällige Währung verbunden, so realisiert der Gläubiger einen Wertausgleich, der die tatsächlich aufgelaufenen InflationsVerluste um genau jenen Betrag überschreitet, der bereits als Folge der Differenzinflationsrate in einer Änderung der Wechselkursrelation Niederschlag gefunden hat. Es versteht sich, daß diese Konsequenzen bei der konkreten Ausgestaltung von Indexklauseln in jedem Fall zu bedenken sind. Eine Analyse der individuellen grenzüberschreitenden Wertsicherungsklauseln hat sich auch mit dem Problem auseinanderzusetzen, welches im ausschließlich nationalen Bereich als „indexation interne" umschrieben zu werden pflegt. Diese Forderung nach direkter Beziehung zwischen Wertmesser und Vertragsgegenstand muß im grenzüberschreitenden Wirtschaftsverkehr wohl unter anderen Aspekten gesehen werden, stellt sich doch primär das Problem, wie die Kaufkraft der Kontraktwährung ermittelt werden soll. Wie schon dargestellt wurde, vermag sich in den Wechselkursen allein die Differenzinflationsrate niederzuschlagen, die aus der Differenz unterschiedlicher Preisniveaus resultiert. Die Ermittlung der Basisinflationsrate kann daher nur am Gesamtpreisniveau2as einsetzen, so daß Waren- und andere Sachwertklauseln, sowie Festgehaltsklauseln (Lohnklauseln) diesen Anforderungen nicht entsprechen. Diese Klauseln setzen nämlich die Kontraktschuld in Beziehung zum Preis einer bestimmten Ware bzw. zum jeweiligen Gehalt einer bestimmten Gehaltsgruppe und reflektieren somit keinesfalls das Preisniveau bzw. die allgemeine Inflationsrate, sondern lediglich einen kleinen Ausschnitt, der, auf die Gesamtheit projiziert, stimmen mag, aber auch - als Folge von Anpassungen im nationalen Preisgefüge - zu abweichenden (Zufalls-)Ergebnissen führen kann. Für eine Wertsicherung von Forderungen, deren nomineller Wert schon feststeht und deren Gegenleistung im Grundgeschäft bereits erbracht wurde, empfiehlt sich eine Indexierung nach solchen Indices, die ein möglichst zuverlässiges Bild der Gesamtpreisniveauentwicklung der entsprechenden Währung entwerfen. In diesem Zusammenhang sei auf die Bedeutung von Lebenshaltungskostenindices hingewiesen, die im Vergleich zu anderen Wertmessern wegen ihrer relativen Ausgeglichenheit Geldwertänderungen am ehesten zutreffend wiedergeben und keine speziellen, unter Umständen besonders hohen Preissteigerungen individueller 285
Vgl. Indexation of Fixed-Interest Securities (oben N . 279) 10 f.
Indexklauseln
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Waren- und Dienstleistungsgruppen übertragen286. Der Gläubiger wird dann hinsichtlich der Kaufkraft der Kontraktwährung so gestellt, als hätte er diese Zug um Zug bei Lieferung der Ware bekommen. Der Nominalismus als Ausfluß der „Staatlichen Theorie des Geldes" erklärt wohl hinreichend das Fehlen jeglicher Indexklauseln in völkerrechtlichen Verträgen. In Verträgen völkerrechtsfähiger Handlungseinheiten mit fremden nichtstaatlichen Rechtsträgern finden sich Indexklauseln selten in jenen Verträgen, in denen dem nichtstaatlichen Rechtsträger die Gläubigerrolle zufällt 287 , hingegen überhaupt nicht bei vertauschten Rollen. Wenn daher im grenzüberschreitenden Wirtschaftsverkehr überhaupt Indexklauseln verwendet werden, so lassen sich Schwerpunkte im Privatrechtsverkehr feststellen 288 . Bei Anhalten des weltweiten Inflationstrends werden Indexklauseln sicherlich in Zukunft wesentlich mehr Beachtung und Verwendung finden289. Wesentlich größere Bedeutung als Indexklauseln haben bereits in den letzten Jahren die Preisgleitklauseln erreicht.
286 So „Geldwertsicherungsklauseln" in: Monatsberichte der Deutschen Bundesbank April 1971, 25 ff., 27. 287 Belege für die Praxis Index-gesicherter Anleihen (überwiegend Staatsanleihen) in Finnland, Frankreich, Schweden, Österreich, Island, Großbritannien, Brasilien, Israel und Argentinien in Indexation of Fixed-Interest Securities (oben N . 279) 35 ff. Vgl. audi FINCH, Purchasing Power Guarantees for Deferred Payments, IMF-Staff Papers 5 (1956/ 57) Iff., 19 f. 268 In diesem Sinne F. A. M A N N (oben N . 4) 144 f. Vgl. etwa Genérale Congolaise des Minerais, S.A.R.L., - Société Genérale des Minerais, S.A., Convention on Technical Cooperation 15. 2.1967 (Art. 7 des Protokolls) „shall deposit a sum equal to 600,000 BF (Belgian francs) . . . " (= Gläubigerwährungsklausel). „This amount corresponds to the rate of 130 of the official cost-of-living index in Belgium. It shall be adjusted on the basis of variations in that index", Int. Leg. Mat. 6 (1967) 909, Textauszug im Annex S. 142. Sehr interessantes Beispiel audi bei NUSSBAUM (oben N . 34) 305 f., bei dem die Rechnungswährung ($) von der Entwicklung des „Consumers Price Index and Retail Price of Food, issued monthly by the Bureau of Labor Statistics of the United States Department of Labor" abhängig erscheint. 289 So der Tenor der OECD-Studie Indexation of Fixed-Interest Securities (oben N . 279). Vgl. auch LALL, Countering Inflation: The Role of Value Linking, Finance and Development 6 (1969) No. 2 S. lOff.; LEVIN, The Management of Public Debt in Developing Countries, Finance and Development 7 (1970) No. 2 S. 29 ff., S. 35. Bedenken gegen die Verwendung von Indexklauseln im grenzüberschreitenden Privatrechts- (insbesondere Kapital-)verkehr bei GEIGER, Indexierung - ein problematischer Vorschlag, in: Probleme der Indexbindung (hrsg. von EHRLICHER) 1974, 97 ff., 102 ff. Zur wirtschaftspolitischen Diskussion um die Indexierung (im nationalen Bereich) vgl. die übrigen Abhandlungen dieser Beitragssammlung.
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Zehetner, Geldwertklauseln
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Wertsicherungsklauseln
B. Preisgleitklauseln Für Forderungen, die erst in Zukunft entstehen sollen, wenn die forderungsbegründende Gegenleistung erbracht wird, hat die Praxis des grenzüberschreitenden Wirtschaftsverkehrs Preisgleitklauseln entwickelt, die nicht dazu dienen, Geldwertminderungen einer bestehenden Verbindlichkeit auszugleichen, sondern den nominellen Betrag einer künftig entstehenden Forderung um den Betrag anzuheben, um den sich die der Kalkulation zugrunde liegenden Kostenelemente geändert haben. Da im Gegensatz zu Indexklauseln bei Preisgleitklauseln zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses ex definitione noch kein Gläubiger existiert, sondern nur die künftige Gläubiger-Schuldner-Rollenverteilung festgelegt wird, finden derartige Klauseln ausschließlich in Warenlieferungsverträgen Anwendung, in denen Vertragsabschluß und Lieferung des Vertragsgegenstandes zeitlich entsprechend weit auseinanderliegen. Der Produzent bzw. Lieferant der Ware wird in der Regel erst dann Gläubiger, wenn er die Ware abliefert. Er hat auch meist kein Interesse daran, daß ihm der bei Bestellung der Maschine existierende Kaufkraftwert des nach seinen Kalkulationen ermittelten nationalen Währungsbetrages „wertgesichert" werde, da eine Wertsicherung mittels Indexklauseln bloß das Gesamtpreisniveau widerspiegelt, Kostenentwicklungen der konkreten Produktionssparte jedoch nur teilweise reflektiert. Aus diesen Gründen vereinbaren der künftige Gläubiger und der künftige Schuldner Kalkulationsformeln, die der Entwicklung der verschiedenen Kostenfaktoren in unterschiedlicher Weise Rechnung tragen. Diese Formel wird in Relation zu einem für den Zeitpunkt des Vertragsabschlusses vereinbarten fiktiven „Preis" (ausgedrückt in irgendeiner der dargestellten Kursklauseln, nämlich Währungsklauseln und Rechnungseinheiten) gesetzt. Verändern sich nun aufgrund der Inflationsbewegung die einzelnen Formelelemente, so wird am Tag, an dem die Forderung entstehen soll, der endgültige Preis berechnet. Das Schicksal der so bestimmten Forderung bestimmt sich in der Folge nach der Wahl der Kursklausel, sehr selten auch nach einer zusätzlichen Wertsicherungsklausel. Preisgleitklauseln sind daher lediglich als Wertsicherungsklauseln im weiteren Sinn zu qualifizieren, da sie an keiner existierenden Geldschuld einsetzen. In ihrer Pmsg/eiffunktion nehmen sie aber Aufgaben wahr, die mit anderen Geldwertsicherungsklauseln nur beschränkt realisiert werden könnten. Von so einfachen Preisgleitklauseln wie „reimburse at market value" in
Quotenklauseln
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völkerrechtlichen Verträgen 2 9 0 ausgehend, wurden im grenzüberschreitenden Privatrechtsverkehr komplizierteste Preisgleitklauseln mit zahlreichen Kostenfaktoren entwickelt 2 9 1 . Sie haben unter anderem auch verhindert, daß von vornherein Risikozuschläge einkalkuliert wurden, wenn sich Kostenentwicklungen als unvorhersehbar erwiesen, was in der Regel auch der Fall war.
C. Quotenklauseln Als Quotenklauseln bezeichnet man jene bi- und multilateralen Vereinbarungen, die dazu dienen, eine Verbindlichkeit, deren U m f a n g zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses noch unbekannt ist, mit Hilfe eines Schlüssels auf mehrere Schuldner aufzuteilen. Diese anteilsmäßige Schulddeterminierung knüpft ebenso wie die Preisgleitklausel nicht an bereits existierenden Verbindlichkeiten an und muß deshalb ebenfalls bloß als Geldwertsicherungsklausel im weiteren Sinn verstanden werden. Dennoch garantiert die Quotenklausel einen vollen Ausgleich der Basisinflationsrate, ja geht bei bestimmten Geschäftsfällen darüber hinaus, um im gemeinsamen Interesse der Schuldner den Gläubiger mit mehr
Kaufkrafteinhei-
ten auszustatten. Aus dem reichen rechtstatsächlichen Material sei ein Beispiel dargestellt, um die Wirkweise dieser Klausel zu illustrieren: D a s bilaterale Abkommen zwischen Argentinien und P a r a g u a y v o m 1 5 . 7 . 1 9 6 9 betreffend die Regulierung des River P a r a g u a y 2 9 2 sieht in 290 USA - Mexico, Boundary Waters: Loan of Waters of the Colorado River 24. 8. 1966, TIAS 6082 Vol. 17/2 S. 1202, Textauszug im Annex S. 144; ähnlich: Bulgaria Syria, Agreement concerning scheduled civil air services 13.12.1964 (Art. V/1), UNTS Nr. 9956 Vol. 695/115; Bulgaria - Cyprus, Agreement on commercial scheduled air services 8. 5.1965 (Art. 6), UNTS Nr. 9957 Vol. 695/135; Bulgaria - France, Air Transport Agreement 4 . 8 . 1 9 6 5 (Art. 13), UNTS Nr. 9958 Vol. 695/157; USSR - Syria, Agreement on economic and technical co-operation . . . 18.12.1966 (Art. 12), UNTS Nr. 9041 Vol. 633/247; Denmark - Afghanistan, Agreement relating to air services 24.5.1967 (Art.IV/A), UNTS Nr. 9951 Vol. 695/3, Textauszug im Annex S. 1 4 4 ; U S S R Chad, Trade Agreement 22. 6. 1967 (Art. 5), UNTS Nr. 9188 Vol. 643/121, Textauszug im Annex S. 144; Romania - Southern Yemen, Trade and Economic Agreement 17. 6. 1968 (Art. 6), UNTS Nr. 10206 Vol. 710/313; Österreich - Volksrepublik China, Handels- und Zahlungsabkommen 2.11.1972 (Art. 6), BGBl. Nr. 232/1973. 2 8 1 Vgl. etwa die Musterklausel der „General Conditions for the Supply of Plant and Machinery for Export No. 574" der United Nations Economic Commission for Europe. Text bei CORNIL, The ECE General Conditions of Sale, J W T L 3 (1969) 390 if., 401 ff., 410f.; Textauszüge aus grenzüberschreitenden Verträgen eines bedeutenden österreichischen Stahlproduzenten im Annex S. 143 bzw. S. 144 f. 2»2 XJNTS Nr. 10193 Vol. 709/311; ähnlich Argentina - Uruguay, Agreement concerning the Paysandú - Colón bridge 8. 7.1968, UNTS Nr. 10185 Vol. 709/99, Textauszug im Annex S. 146 f.
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Art. VIII eine Quotenklausel in dem Sinn vor, daß die Kosten, die dieses Projekt verursachen wird, „shall be borne by the two Governments equally". Mit dieser Rechtstechnik wird jeder Finanzbedarf des Projekts abgedeckt, der sich einerseits aus Verschlechterungen der Kaufkraft der für die beiden beteiligten Staaten allein wirtschaftlich relevanten Währungen ergeben könnte, andererseits aber eben deshalb notwendig würde, weil zur Bewältigung des Projekts auch mehr Kaufkrafteinheiten aufgewendet werden müssen. Hätte man rechtstechnisch einen anderen Weg eingeschlagen, etwa betragsmäßige Determinierung der künftigen Verbindlichkeiten plus Indexklauseln, so hätte man lediglich - als Konsequenz bloßer Wertsicherung - die Kaufkraftverschlechterung der Kontraktwährung abgefangen. Da mit der Quotenklausel aber auch darüber hinausgehende Aufwendungen auf den Kreis der Schuldner verteilt werden können, fand sie in multilateralen Verträgen, ja gerade in den Gründungs Verträgen internationaler Organisationen eine so weitgehende Verwendung, daß sie aus dem Organisationsinstrumentarium dieser zwischenstaatlichen und staatenverbandlichen Einrichtungen kaum mehr weggedacht werden kann, dient sie doch in hervorragender Weise dazu, der für den Haushalt verantwortlichen Stelle entsprechende Beiträge der Mitglieder zu sichern. Eine Fixierung der Beiträge von vornherein wäre in zweifacher Weise hemmend für die Funktionsfähigkeit internationaler Organisationen. Das Budget muß nämlich meist jedes Jahr nicht nur nominell erhöht werden, um die Inflationsverluste der Rechnungsperiode auszugleichen, sondern auch in Kaufkrafteinheiten, die die Organisation zur Bewältigung neuer zusätzlicher Aufgaben benötigt. Nach der Feststellung eines Beitragsschlüssels293 für alle Mitgliedstaaten bedarf es in der Folge lediglich eines einzigen Beschlusses der Organisation hinsichtlich der Gesamtsumme des Budgets, um auch die individuellen Beitragsleistungen der einzelnen Mitglieder zu determinieren. Schwerpunkte der Verwendung von Quotenklauseln lassen sich - wie schon angedeutet - vornehmlich im Bereich der völkerrechtlichen Verträge feststellen, seltener in Verträgen völkerrechtsfähiger Handlungseinheiten mit fremden nichtstaatlichen Rechtsträgern und Verträgen des grenzüber293
In allen Rechtsformen grenzüberschreitender Verträge finden sich grundsätzlich zwei Grundtypen an Beitragsschlüsseln, nämlich variable (z. B. die in der folgenden N o t e angeführten Beispiele) und invariable (etwa die in der vorigen N o t e und unten N . 296 zitierten Verträge).
Mengenklauseln
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schreitenden Privatrechtsverkehrs 294 . Im intrasystemaren Wirtschaftsverkehr der Staaten mit vorwiegend marktwirtschaftlich orientierter Wirtschaftsstruktur 295 , der sozialistischen Staaten 296 und der Entwicklungsländer 297 untereinander finden sie ebenso in zweifacher Weise Verwendung wie im intersystemaren Verkehr 298 . Einerseits dienen bi- und multilaterale Quotenklauseln sowohl der Projektfinanzierung als audi der Aufteilung der Projektfolgekosten unter den Vertragspartnern. Andererseits dienen sie in der ausschließlich multilateralen Gestaltung der Haushaltsorganisation internationaler Organisationen.
D. Mengenklauseln Mengenklauseln, wie sie insbesondere in völkerrechtlichen Verträgen gelegentlich verwendet zu werden pflegen, dienen vornehmlich der Determinierung anderer Forderungen als Geldleistungen, sekundär - und nur in wesentlich beschränktem Umfang - aber auch der Bestimmung von Geldforderungen. Anhand des spärlichen, aber sehr individuell ausgestalteten rechtstatsächlichen Materials wird die Rechtstechnik dieser Klauseln augenscheinlich: Sie besteht darin, eine konkrete Verbindlichkeit (Warenoder Geldleistungen bei vorwiegend unentgeltlichen Rechtsgeschäften, Waren- und Geldleistungen bei entgeltlichen Operationen) einmal in Mengeneinheiten (Stück, Kilopond, Liter, Meter, usw.) und einmal in Währungseinheiten (Gläubiger-, Schuldner-, Drittwährung usw.) mit der 294 Contract regarding an Interim Supplement to Tanker Liability for Oil Pollution „CRISTAL" 14. 1. 1971 (Art. V/2), Int. Leg. Mat. 10 (1971) 137, Textauszug im Annex S. 147. 295 Übereinkommen zur Gründung einer Europäischen Konferenz für Molekularbiologie 1 3 . 2 . 1 9 6 9 , Verträge der Bundesrepublik Deutschland A 496 Band 37, S. 51. 296 Agreement concerning the organization of a Joint Institute for Nuclear Research 26. 3.1956 (Art. VI), U N T S Nr. 3686 Vol. 259/125, Textauszug im Annex S. 145 f. 297 Agreement (with Financial Protocol) establishing an African Training and Research Centre in Administration for Development (CAFRAD) 18.12.1967, U N T S Nr. 9221 Vol. 644/365. 298 International Agreement regarding the Maintenance of Certain Lights in the Red Sea 20. 2. 1962 (Art. 3), TIAS 6150 Vol. 17/2 S. 2145, Textauszug im Annex S. 146; Ubereinkommen zur Errichtung der Weltorganisation für geistiges Eigentum 14. 7.1967 (Art. 11 Abs. 4 lit. a), Verträge der Bundesrepublik Deutschland A 499 Band 37, S. 101; Berner Ubereinkunft zum Schutz von Werken der Literatur und Kunst 14. 7.1967 (Art. 25 Abs. 4 lit. a), Verträge der Bundesrepublik Deutschland A 500 Band 37, S. 147; Pariser Verbandsübereinkunft zum Schutz des gewerblichen Eigentums 14. 7.1967 (Art. 16 Abs. 4 lit. a), Verträge der Bundesrepublik Deutschland A 501 Band 37, S. 235.
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vertraglichen Abrede zu determinieren, daß die nominellen Beträge der Mengen- und Währungseinheiten jeweils Maximalwerte darstellen. Damit wird erreicht, daß bei Preisveränderungen der zu liefernden Ware, ja auch bei Wechselkursänderungen als Folge von Differenzinflationsraten die Lieferverpflichtung des Warenschuldners und die Annahmeverpflichtung des Warengläubigers ebenso limitiert werden, wie die damit bei entgeltlichen Geschäften verbundenen finanziellen Ansprüche und Verbindlichkeiten. Die Wirkung von Preisveränderungen aufgrund von saisonalen Schwankungen als auch von Basisinflationsraten (wenn die Ware aus dem Bereich der Währungshoheit der damit verknüpften Währungseinheit kommt) und Differenzinflationsraten (wenn die Ware aus einem anderen Gebiet kommt) rechtfertigt die Qualifizierung als Wertsicherungsklausel, erklärt aber auch die bloß spärliche Verwendung dieser Klauseln in entgeltlichen Verträgen, die ja in der Regel von unveränderten Preisen ausgehen. Klauseln, die daher lediglich auf die Wechselkursveränderung als Folge von Differenzinflationsraten Rücksicht nehmen, die Basisinflationsrate aber außer acht lassen, sind daher — wie z. B. das Abkommen zwischen einem österreichischen und einem jugoslawischen Unternehmen, in dem „eine Erhöhung des Dollarkurses ... demnach eine entsprechende Erhöhung, eine Verschlechterung eine entsprechende Verringerung der von uns zu liefernden Stüdkzahl zur Folge (hat)" 299 - nicht als Mengenklauseln im Sinne von Wertsicherungsklauseln zu qualifizieren. Sie sind einfache Kursklauseln, deren notwendige nominelle Anpassung über eine Korrektur der Stückzahlen erfolgt. Daß diese Anpassung bloß nominell realisiert wird, zeigt sich, wenn man auf der neuen Stückbasis den Einzelpreis der Ware errechnet. Die faktische Beschränkung auf vorwiegend unentgeltliche grenzüberschreitende Vereinbarungen reduziert den Anwendungsbereich der Mengenklauseln auf völkerrechtliche Verträge. Schwerpunkte dieser rechtssystematischen Zuordnung finden sich insbesondere im Bereich der Entwicklungshilfe. Beispiele aus diesem Anwendungsfeld sollen die Finalität dieser Klauseln darlegen. 1.
Entwicklungshilfeabkommen
Dem überwiegenden Schenkungscharakter einiger Entwicklungshilfeabkommen entsprechend liegt es im Interesse der Schenker, die unentgelt2 9 9 „Zensurierte" Photokopie dieses Exportvertrages wurde dem Verf. von einer bedeutenden österreichischen Factoring-Gesellsdiaft zur Verfügung gestellt.
Mengenklauseln
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lieh zu erbringenden Leistungen sowohl mengenmäßig als auch betragsmäßig zu determinieren. Es versteht sich, daß bei derartigen Rechtsgeschäften vom Prinzip der Gegenseitigkeit in der Vertragserfüllung nicht mehr gesprochen werden kann, da sich dieses nur für entgeltliche Rechtsgeschäfte anwenden läßt. Die Mengenklausel bewirkt bei Schenkungsversprechen einen qualifizierten Schenker(= Warenschuldner)schutz, denn würde man es in diesen Fällen unterlassen, das Schenkungsversprechen auch in Währungseinheiten abzusichern, wäre der Schenker in jedem Fall zur Lieferung der versprochenen Waren verpflichtet, auch wenn als Konsequenz sehr hoher Inflationsraten die dafür notwendigen nominellen Aufwendungen um ein vielfaches gestiegen wären. Die Mengenklausel fixiert hingegen den nominellen Betrag der aufzuwendenden Währungseinheiten, so daß der Schuldner bei Realisierung des Schenkungsversprechens entsprechend der Inflationsrate der Schenkungswährung weniger Kaufkrafteinheiten zu erbringen hat. Die Praxis zeigt, daß unter Berücksichtigung der Fristigkeit des Schenkungsversprechens der maximale Schenkungsbetrag über dem am Abschlußtag errechenbaren nominellen Wert der zu schenkenden Ausrüstungsgegenstände oder Leistungen angesetzt zu werden pflegt, so daß - bei zu erwartender Entwicklung des den Waren zugrunde liegenden Preisniveaus - der Beschenkte aller Voraussicht nach die versprochenen Waren tatsächlich erhält. Erst in außergewöhnlichen und unvorhersehbaren Fällen müßte er sich mit einem Bruchteil der versprochenen Güter begnügen, da der Schenkungsrahmen — in Währungseinheiten ausgedrückt — schon erreicht wurde. Für diese Fixierung des Schenkungsrahmens bieten sich alle denkbaren Kursklauseln an, doch beschränkt man sich in der Regel auf einfache Gläubiger-(Empfänger-), Schuldner-(Geber-) und Drittwährungsklauseln. a) Gläubiger(= Empfänger)währung Mengenklauseln in Form der Gläubigerwährung 300 bieten für Entwicklungsländer den zweifelhaften Vorteil, selbst für die Kaufkraftverschlechterung dieser Währung verantwortlich zu sein. Wie schon bei der Darstellung der Währungsklauseln ersichtlich wurde, wird mit der Wahl einer konkreten Währung auch eine bestimmte Inflationsrate zum Kauf300 Ygi Denmark - Pakistan, Agreement concerning Technical Cooperation 21.10. 1967 (Art. V), UNTS Nr. 9012 Vol. 632/105; Denmark - India, Agreement on an Oral Cancer Control Project 10. 6. 1968 (Art. IV), UNTS Nr. 9219 Vol. 644/343, Textauszug im Annex S. 149.
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Wertsicherungsklauseln
kraftschwundfaktor einer damit determinierten Verbindlichkeit, die sich im grenzüberschreitenden Wirtschaftsverkehr bei Konversion in andere Währungen in dem Sinn zeigt, daß die Effekte der Inflationsrate der einzutauschenden Währung durch Ab- oder Zuschläge im Ausmaß der Differenzinflationsrate = Wechselkursverschiebung Niederschlag finden. Im Fall der Gläubigerwährung sind Kontraktwährung und wirtschaftlich relevante Währung identisch, so daß es mangels Konversionsmöglichkeit zu keiner betragsmäßigen Veränderung der für den Gläubiger wirtschaftlich allein ausschlaggebenden Währung kommen kann. Von der Überlegung ausgehend, daß die Währungen der Entwicklungsländer in der Regel außerordentlich hohe Inflationsraten aufweisen, erklärt sich sowohl das spärliche Vorhandensein dieser Gläubigerwährungsmengenklauseln, als auch das Interesse der Entwicklungsländer, sich Versprechungen in „harten" Währungen geben zu lassen, um den Kaufkraftverlust des Versprechens von einer möglichst niedrigen Inflationsrate abhängig zu machen. Die Menge der versprochenen Güter adjustiert sich dann in einem zur Inflationsrate der Heimatwährung geringeren Ausmaß. Daß die Schenker hingegen nicht auf die Vereinbarung von Gläubigerwährungsmengenklauseln dringen, die entsprechend der hohen Inflationsraten eine erhebliche Einschränkung ihrer übernommenen Verpflichtungen bedeuten würden, liegt in der Absicht der betreffenden Staaten, den Entwicklungsländern effektive Hilfe angedeihen zu lassen. Da sie daher lediglich an einem Schutz vor unvorhersehbaren Entwicklungen im Weltwährungsgefüge interessiert sind, verwenden sie zwar Mengenklauseln, aber tunlichst in stabilen Währungen. Das sind in der Regel die Schuldnerwährungen. b) Schuldner(= Geber)währung Für die Entwicklungsländer interessanter erweist sich in der Regel die Verwendung der Schuldner(=Geber)währungen, die meist geringeren Inflationsraten unterworfen sind. Daraus erklärt sich auch der relativ hohe Anteil der Schuldnerwährungsmengenklauseln in der Praxis der Mengenklauseln in Entwicklungshilfeabkommen. Typisch dafür ist etwa das Forstkooperationsabkommen zwischen Dänemark und Marokko vom 2 2 . 4 . 1 9 6 8 3 0 1 , welches in Art. I V eine Aufzählung der schenkungsweise zu liefernden Ausrüstungsgegenstände (3 Stereoskope, 2 Landrover usw.) ent3 0 1 Denmark - Morocco, U N T S Nr. 9218 Vol. 644/333, Textauszug im Annex S. 149; vgl. auch USA - Philippines, Use of Veterans Memorial Hospital: Grants-in-Aid for Medical Care and Treatment of Veterans and Rehabilitation of the Hospital Plant 25. 4 . 1 9 6 7 (Art. I [e] [i] [j]), TIAS 6248 Vol. 18/1 S. 388.
Mengenklauseln
111
hält und in Art. V den dazu notwendigen Rahmen in Währungseinheiten, nämlich Dänische Kronen, bestimmt. c) Drittwährung Es sind auch Fälle denkbar und in der Staatenpraxis nachweisbar, daß ein Staat aus verschiedenen Überlegungen heraus die Gewährung von Entwicklungshilfe von eigenen Aufwendungen des die Hilfe in Anspruch nehmenden Staates abhängig macht. Es versteht sich, daß dadurch der Vertrag nicht seinen unentgeltlichen Charakter ändert, da die Aufwendungen des Entwicklungslandes nicht als Gegenleistung, sondern als Beitrag zur Unterstützung der Effektivität der zu gewährenden Entwicklungshilfe zu qualifizieren sind. Ebenso wie beim Schenker besteht auf seiten der Entwicklungsländer das legitime Interesse, die zu erbringenden Leistungen nicht nur mengenmäßig, sondern auch betragsmäßig zu determinieren. Bei entsprechenden Inflationsraten im Entwicklungsland mag der die Entwicklungshilfe gewährende Staat auf einen in Drittwährungseinheiten festgelegten Beitragsrahmen dringen, da andernfalls enorme Inflationsraten die Zielsetzung des Schenkungsvertrags in Frage stellen könnten. Die fortwährenden Währungsabwertungen, ja selbst die Einführung multipler Wechselkurse in Chile waren wohl ausschlaggebend dafür, daß in den Zusatzabkommen vom 28.12.1965 und 15.12.1967 zwischen Dänemark und Chile zu einem am 30. 6.1965 abgeschlossenen Abkommen über wissenschaftliche und technische Kooperation 302 die Beitragsleistungen Chiles mit Drittwährungsmengenklauseln (US-Dollar) abgesichert wurden. 2. Rohstoff abkommen Im Rahmen der amerikanischen Wirtschaftshilfe wurden Rohstoffabkommen insbesondere auf dem Agrarsektor entwickelt, deren Schwerpunkt jedoch im Bereich der Entwicklungshilfe liegt. In zahlreichen Abkommen haben sich die Vereinigten Staaten verpflichtet, unter bestimmten Voraussetzungen Agrarexporte zu finanzieren. Die zu finanzierenden Güter sind nach ihrer Art, der Lieferungsperiode, der maximalen Menge und dem maximalen Exportwert hinreichend bestimmt. Um von Preisentwicklungen auf dem Weltmarkt und Basisinflationsraten in den Importländern unbeeinflußt die Finanzierungsverpflichtung des Kreditgebers festzulegen, erscheint die Mengenklausel in der Währung des Finanzierungsverpflichteten als adäquate Methode. Da die Vereinigten Staaten 302
Denmark - Chile, U N T S Nr. 9199 Vol. 643/293, Textauszüge im Annex S. 148.
112
Wertsicherungsklauseln
mit fast allen Entwicklungsländern derartige Abkommen abgeschlossen haben, entwickelte sich ein sehr einheitlicher Vertragstyp 3 0 3 . Die gelieferten Güter werden zum fakturierten Dollarwert (klassische Gläubigerwährungsklausel) zu einem kleineren Teil in US-Dollar, zum größeren Teil in „locai currency" bezahlt. Letztere Beträge fließen über die Agency for International Development ( A I D ) 304 dem Entwicklungsland als Kredite zurück. 3. Intersystemarer
Wirtschaftsverkehr
Dort wo im intersystemaren Wirtschaftsverkehr sowohl zwischen Staaten mit marktwirtschaftlich orientierter Wirtschaftsstruktur und sozialistischen Staaten als auch zwischen diesen und Entwicklungsländern sowie zwischen Industrieländern und letzteren noch im bilateralen Zahlungsverkehr verrechnet wird, um die Devisenreserven einer Seite zu schützen, finden Mengenklauseln Anwendung, um die finanzielle Belastbarkeit eines Vertragspartners von vornherein zu limitieren. Grundsätzlich lassen sich im Rahmen dieser Wirtschaftsbeziehungen zwei Grundtypen von Verträgen feststellen. Bei den Handelsverträgen zwischen Staaten handelt es sich in der Regel um bloße Rahmenverträge, deren Wert- und Mengenkontingente erst durch grenzüberschreitende Privatrechtsgeschäfte in Anspruch genommen werden. Es versteht sich, daß es sich dabei in erster Linie um entgeltliche Verträge handelt, in denen lediglich die üblichen Kursklauseln (meist Rechnungseinheiten) Verwendung finden. Die Mengenklausel im Rahmenvertrag hat daher lediglich die Funktion, das Mengenkontingent des Handelsvertrages entsprechend der Basisinflationsrate der Kontraktwährung zu vermindern, da bei konstantem Mengenkontingent das Wertkontingent nominell überschritten werden würde. Bei entgeltlichen Direktgeschäften im intersystemaren Wirtschaftsverkehr, in denen den Vertragspartnern wegen Devisenrestriktionen nur betragsmäßig festgelegte Wertkontingente zur Verfügung stehen, finden sich Mengenklauseln ausschließlich in Verbindung mit Preisgleitklauseln. Diese 3 0 3 USA - Israel 6. 6. 1966, TIAS 6039 Vol. 17/2 S. 817; USA - Philippines 2 2 . 1 2 . 1966, TIAS 6202 Vol. 18/1 S. 89; USA - India 20. 2 . 1 9 6 7 , TIAS 6221 Vol. 18/1 S. 2 1 7 ; USA - Ghana 3. 3. 1967, TIAS 6245 Vol. 18/1 S. 369, Textauszug im Annex S. 148 f.; USA - Morocco 20. 4 . 1 9 6 7 , TIAS 6256 Vol. 18/1 S. 496; USA - Pakistan 11. 5 . 1 9 6 7 , TIAS 6258 Vol. 18/1 S. 512. 3 0 4 2 u r Praxis der AID G r a n t , The Agency for International Development, in: International Financing and Investment (hrsg. von M c D a n i e l s ) 1964, 69ff.; S i e g e l , The U.S. Agency for International Development, in: Foreign Development Lending Legal Aspects, 1 9 7 1 , 1 7 1 ff.
Mengenklauseln
113
bestimmen den Preis der Ware und der Preis in Verbindung mit der Mengenklausel die Menge der zu liefernden Stücke. 4. Herkömmliches
internationales
Wirtschaflsrecht
In diesen Bereich fallen vor allem jene Mengenklauseln, mit deren Hilfe Staaten 3 0 5 und internationale Organisationen von ihnen zu erbringende Leistungen durch einen feststehenden Betrag in Währungseinheiten festsetzen. Dazu gehören insbesondere unentgeltliche Leistungen, die internationale Organisationen in Verfolgung ihrer Ziele auf Vertragsbasis Mitgliedern und Nichtmitgliedern versprechen, aber nicht unbedingt zum Bereich der Entwicklungshilfe 3 0 6 zu zählen sind. Die Mengenklausel gestattet es der internationalen Organisation, die bestehende vertragliche Verpflichtung als einen invariablen Budgetposten zu behandeln 3 0 7 . Ebenso als Mengenklauseln sind jene mit Hilfe von Kursklauseln festgesetzten Haftungshöchstgrenzen in völkerrechtlichen Verträgen, in Verträgen völkerrechtsfähiger Handlungseinheiten mit fremden nichtstaatlichen Rechtsträgern und im internationalen Privatrechtsverkehr, insbesondere grenzüberschreitenden Versicherungsverkehr, zu qualifizieren.
305 Ygi Österreich - Thailand, Abkommen betreffend die Errichtung einer Gewerbeschule in Thailand 1 5 . 1 . 1 9 7 0 (Art. 5 Abs. 2 lit. b), BGBl. N r . 112/1973, in dem Thailand „ärztliche Betreuung, Spitalspflege . . . bis zu einem Betrag von 2000 baht pro Person und J a h r " zur Verfügung zu stellen verpflichtet wird. 3 0 6 U K - F A O , Agreement establishing an International Desert Locust Information Service 26. 3 . 1 9 5 8 (See. 4), U N T S N r . 9 1 7 7 Vol. 642/245. 3 0 7 Dazu STOESSINGER, Financing the United Nations System, 1964, passim.
IV. GELDWERTKLAUSELN IM KÜNFTIGEN WELTWÄHRUNGSSYSTEM
Die Ausführungen zu den Kursklauseln verdeutlichen einerseits deren definitionsgemäße Existenz in grenzüberschreitenden monetären Vereinbarungen, andererseits die unterschiedlichen Interessenlagen von Gläubigern und Schuldnern bei der Auswahl der rechtstechnisch zur Verfügung stehenden Klauseln. Kursklauseln, wie einfache Währungsklauseln und Rechnungseinheiten, erreichen unterschiedliche Wirkungsgrade hinsichtlich der Gegenseitigkeit in der Vertragserfüllung, ohne sie jemals tatsächlich zu realisieren. An diesen unterschiedlichen Wirkungsgraden setzen die divergierenden Interessen von Gläubigern und Schuldnern im grenzüberschreitenden Wirtschaftsverkehr ein. Je unterschiedlicher die Inflationsraten zwischen den einzelnen Währungen sind, desto bedeutender erweisen sich die Differenzinflationsraten und damit wieder jene wirtschaftlichen Konsequenzen, die sich mit der Wahl einer bestimmten Klausel zu ergeben pflegen. Das Problem" der Verwendung von Kursklauseln liegt daher nicht im „ob überhaupt", sondern in der konkreten rechtstechnischen Ausgestaltung. Es versteht sich, daß der Gläubiger an maximaler Gegenseitigkeit in der Vertragserfüllung interessiert ist, während der Schuldner auf eine Maximierung seiner Inflationsgewinne abzielt. Im ständig - und bei großer Unterschiedlichkeit der Inflationsraten verstärkt - auftretenden Interessenkonflikt wäre wohl den Interessen der Gläubiger, unabhängig von der wirtschaftlichen, politischen oder rechtlichen Zuordnung der Schuldner, ein Vorrang einzuräumen. Dieser „Vorrang" der Gegenseitigkeit in der Vertragserfüllung kann lediglich als Richtmaß für die Vertragsautonomie der Parteien verstanden werden: Er soll aber auch dem Ziel dienen, das Prinzip der Gegenseitigkeit in der Vertragserfüllung vor unqualifizierten Angriffen jener Schuldner zu schützen, die mit Hilfe mangelnder Wechselkursstabilität als Folge sich ständig realisierender Differenzinflationsraten außervertragliche Gewinne zu erzielen trachten. Dem künftigen, sich in Ausarbeitung befindlichen308 Weltwährungs308 Zum Stand der Diskussion vgl. die einschlägige Dokumentation in Europa-Archiv 29 (1974) D 539 ff. unter dem Titel „Die Jahresversammlung 1974 des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank in Washington". Vgl. dazu auch die hervorragende juristische Würdigung der Auflösungs- und Umwandlungserscheinungen im Weltwäh-
Geldwertklauseln
im künftigen
Weltwährungssystem
115
system käme unter diesen Aspekten eine große—vielleicht sogar unrealisierbare - Aufgabe zu. Die mit einer Minimierung der Differenzinflationsraten zu erzielende Wechselkursstabilität aller Währungen untereinander würde jedwede Interessenkonflikte bezüglich Kursklauseln zwischen Gläubigern und Schuldnern auf ein Minimum reduzieren, da sie wirtschaftlich alle zum selben Ergebnis kämen. Eine derartige Strategie dürfte natürlich nicht erst am Problem des Wechselkurssystems einsetzen (dieses Problem erschöpft sich in der Frage der geeigneten Anpassungsprozesse), sondern bereits bei den politischen Faktoren, die überhaupt erst Ursache für die Notwendigkeit der Anpassungsprozesse sind: der nationalen Wirtschaflsund Währungspolitik. Ob es wünschenswert scheint, unter weitgehender Aufgabe staatlicher Hoheitsrechte, Verstärkung der Interdependenz bis zur Integration, die nationalen Entscheidungen zur Wirtschafts- und Währungspolitik im Sinne einer gleichwertigen Stabilitätspolitik zur Vereinheitlichung der Inflationsraten zu koordinieren, mag zur Diskussion gestellt werden309. Im Einklang mit der Vereinheitlichung der Inflationsraten wäre dann als Sekundärfolge eine Verringerung der individuellen - aber nunmehr gleichwertigen - nationalen Inflationsraten zu erwarten 310 . Die Interdependenzen der Stabilitätspolitik mit den übrigen Postulaten aller magischen Vielecke sind hinreichend bekannt 311 , und darüber hinaus stellt sich noch die Frage, wie diese angedeutete Kooperation und Koordination rechtssatzmäßig fixiert werden könnte. Reduziert man diese Spekulationen - die ja ausschließlich an der Stabilität der Währungen orientiert sind - auf die monetäre Realität und die anderen die nationale Wirtschafts- und Währungspolitik beeinflussenden Faktoren, so mag eine rechtssatzmäßige Verankerung dieser Idee, abgesichert durch internationale Aufsicht und Kontrolle, rechtstechnisch undurchführbar, ja unerwünscht erscheinen. Ausgehend von der Währungsdisziplin der Staaten in den kommenden Jahren wird sich das Problem der Geldwertklauseln im grenzüberschreitenden Wirtschaftsverkehr sicherlich noch stärker akzentuieren. Der zur Zeit feststellbare weltweite Inflationsrungssystem bei PETERSMANN, Völkerrechtliche Fragen der Weltwährungsreform. Wirtschaftliche Dynamik als Völkerrechtsproblem des Internationalen Währungsfonds, ZaöRV 3 4 ( 1 9 7 4 ) 4 5 2 ff.
Zum Konflikt nationaler und internationaler Interessen vgl. EVANS (oben N. 5) 18. Für die Mitgliedstaaten der EWG „ . . . ergibt sich die Forderung, daß die Raten der Geldentwertung auf ein gleiches, möglichst niedriges Maß herabgesetzt werden müssen" (Hervorhebung vom Verf.), Gleicher Rang für den Geldwert (oben N. 5) Nr. 359. 311 Ebd. Nrn. 346 ff. Vgl. insbesondere auch WEBER, Stabiler Geldwert in geordneter Wirtschaft, 1965,135 ff. 309
310
116
Geldwertklauseln
im künftigen
Weltwährungssystem
trend wird sich auch in einer weitgehenden Verwendung von Wertsicherungsklauseln niederschlagen, da dann selbst Kursklauseln nicht einmal mehr annäherungsweise die Gegenseitigkeit in der Vertragserfüllung gewährleisten. Der wirtschaftlichen Notwendigkeit der Gegenseitigkeit bei der Vertragserfüllung könnten im grenzüberschreitenden Wirtschaftsverkehr zwei Rechtstechniken gerecht werden: Die entworfene Technik der weltweiten Nivellierung der Inflationsraten erscheint im Licht der bisherigen Erfahrungen jedoch unrealisierbar. Ist es dann nicht verständlich, wenn die im internationalen Wirtschaftsverkehr tätigen Rechtssubjekte ohne Rücksicht auf ihre rechtssystematische Zuordnung die Gegenseitigkeit durch die Entwicklung und Verwendung von Geldwertklauseln zu verwirklichen trachten?
V. A N N E X : TYPISCHE KLAUSELBEISPIELE
Glâubigerwâhrungsklauseln International Development Association - Switzerland, Agreement concerning a Loan of Swiss Francs 52 million to the International Development Association 12.-26. 6.1967, U N T S Nr. 648 Vol. 691/359, 360: Article premier La Confédération suisse (appelée ci-après Confédération) s'engage à accorder à l'Association internationale de développement (appelée ci-après Association) un prêt de 52 millions (cinquante-deux millions) de francs suisses (appelé ci-après prêt) aux conditions définies dans le présent accord. Article 2 Le produit du prêt sera mis à la disposition de l'Association, en francs suisses libres, aux dates et pour les montants ci-après, sur un compte qui sera ouvert auprès de la Banque nationale suisse: 17 333 334 francs suisses le 1 er juillet 1968 17 333 333 francs suisses le 1 e r juillet 1969 17 333 333 francs suisses le 1 e r juillet 1970 United Kingdom of Great Britain and Northern Ireland - Jordan, Agreement concerning an interest-free Development Loan 9.-15. 8.1967, U N T S Nr. 9028 Vol. 632/269,270: (1) The Government of the United Kingdom shall provide finance for the Government of Jordan by way of an interest-free loan amounting to £900,000 (nine hundred thousand pounds) sterling during the United Kingdom financial year ending on 31st of March, 1968, to be made available towards the execution of projects among the following: (3) The total amount made available under the loan shall be repaid by the Government of Jordan to the Government of the United Kingdom in pounds sterling, such repayment to be made by instalments paid on the dates specified below and amounting to the sums respectively specified in relation to these dates.
Annex
118
INSTALMENTS
Date Due
Amount
1st April, 1975 and on 1st April in each of the succeeding 17 years 1st October, 1975 and on 1st October in each of the succeeding 17 years ending on 1st October, 1992 . . . . K a u f v e r t r a g eines bedeutenden österreichischen einem Unternehmen
aus der Tschechoslowakei
£ 25,000
0
0
£25,000
0
0
Stahlproduzenten
mit
vom 1 1 . 1 0 . 1 9 7 2 :
Artikel III Kaufpreis 1. Der Preis für die Maschinen und Einrichtungen gemäß Artikel I I , Absatz 1. und 2. dieses Vertrages einschließlich der technischen Dokumentation und Beistandes laut Artikel I I , Absatz 3. und 5., jedoch außer Dienstleistungen laut Artikel I I , Absatz 4. beträgt öS (in Worten: österr. Schillinge
USA
-
Hungary,
)
Agreement Regarding the Settlement o f
Claims
6. 3 . 1 9 7 3 , Int. Leg. M a t . 12 ( 1 9 7 3 ) 4 0 7 : Article I (1) The Government of the Hungarian People's Republic agrees to pay, and the Government of the United States agrees to accept, the lump sum of $ 18,900,000 (eighteen million nine hundred thousand dollars) in United States currency in full and final settlement and in discharge of all claims of the Government and nationals of the United States against the Government and nationals of the Hungarian People's Republic which are described in this Agreement.
Schuldnerwährungsklauseln International
Bank
for Reconstruction
and Development
-
Agreement relating to technical assistance . . . 2 0 . - 2 6 . 1 . 1 9 6 7 , N r . 9 1 6 0 Vol. 6 4 2 / 3 , 6 :
Morocco, UNTS
1ypisdie Klauselbeispiele
119
3. The Bank's assistance shall be provided on the following terms and conditions: (id) Upon the signing of this agreement, the Government shall deposit Moroccan Dirhams 125,000 to Account B, International Bank for Reconstruction and Development in Banque du Maroc, Rabat and shall promptly notify the Bank when such deposit has been made. These funds shall be used by the Bank to defray the local subsistence costs of the Consultant and the Expert incurred in connection with the S t u d y . . . . Argentina
- Paraguay,
Cultural Agreement 2 0 . 7 . 1 9 6 7 , U N T S
Nr.
1 0 1 8 1 Vol. 7 0 9 / 3 9 , 5 2 : Article 8 Each of the High Contracting Parties undertakes to award in alternate years, during the period of validity of this Agreement, a prize of 50,000 Gs. (fifty thousand guaraníes) or 100,000 Argentine pesos (one hundred thousand Argentine pesos), or any other sum to be determined by the Mixed Commission mentioned in article 10, for the best work of literature, music or the plastic arts produced in the past three years and reflecting the culture of the other P a r t y . . . . USA — Philippines,
Agreement Concerning Special Fund for E d u c a t i o n
5 . 9 . 1 9 6 9 , T I A S 6 7 5 6 Vol. 2 0 / 3 S. 2 8 4 5 , 2 8 4 6 : 1. The dollar disbursement for the project will be made by the United States Government for deposit in depository banks designated by the Chairman of the National Economic Council to the credit of the National Economic Council, Government of the Republic of the Philippines. A disbursement of $ 950,507 will be made within two weeks of this exchange of notes. All interest earned or capital appreciation made by this account will be used by the Philippine Science High School in a manner determined by its Board of Trustees in the further development of the facilities constructed for this project.
Drittwährungsklauseln USSR
- Yugoslavia,
Agreement concerning the grant o f a loan 2 . 2 .
1 9 5 6 , U N T S N r . 3 6 8 5 Vol. 2 5 9 / 1 1 1 , 1 1 8 : Article 1 The Government of the Union of Soviet Socialist Republics shall grant to the Government of the Federal People's Republic of Yugoslavia a loan of 30 9
Zehetner, Geldwertklauseln
120
Annex
(thirty) million United States dollars. The Government of the Federal People's Republic of Yugoslavia will draw upon the loan at its discretion. Argentine - Yougoslavie, Accord sur l'indemnisation des biens, droits et intérêts argentins nationalisés en Yougoslavie 21. 3.1964, U N T S Nr. 9078 Vol. 635/143,144: Article 1
À titre d'indemnité globale et forfaitaire, le Gouvernement yougoslave versera au Gouvernement argentin la contre-valeur en pesos argentins de la somme de quatre cent cinquante mille dollars USA (USA $ 450 mille). La somme mentionnée à l'alinéa ci-dessus sera versée, selon les modalités du paiement en vigueur entre les deux pays au moment du versement, en quatre tranches égales annuelles. Le versement de la première tranche sera effectué dans un délai de trente jours après l'entrée en vigueur du présent Accord, chaque tranche suivante devait être versée chaque année à venir à la même date, jusqu'à ce que le montant convenu ne soit épuisé. Kaufvertrag eines namhaften österreichischen Stahlproduzenten einem Unternehmen aus Brasilien vom 1 4 . 9 . 1 9 6 7 :
mit
2. For the manufactoring and furnishing of the equipment enlisted in the enclosureXshall pay to Ythe total price, net and certain of US-$ 1,159,626.10 (one-million one hundred fifty-nine thousand six-hundred twenty-six USAdollars and ten cents). His Highness Shaikh Zaid Bin Sultan Al Nahaiyan Ruler of Abu Dhabi — Maruzen Oil Co., Ltd., Nippon Mining Co., Ltd., Daikyo Oil Co., Ltd., Concession Agreement and Operating Agreement 6 . 1 2 . 1 9 6 7 , Selected Documents of the International Petroleum Industry 1967, S. 137, 140: Article 9 Bonus Payments
The Companies agree to pay the Ruler the following amounts at the time and in the manner stated: (a) One Million US Dollars ($ 1,000,000.00) within sixty (60) days after the Effective Date. (b) Two Million US Dollars ($ 2,000,000.00) within sixty (60) days after the date of discovery of Crude Oil in Commercial Quantities. (c) Two Million US Dollars ($ 2,000,000.00) within sixty (60) days after the date on which regular exports of Crude Oil have first reached and maintained the rate of 100,000 barrels per day for 30 consecutive days.
121
Typische Klauselbeispiele
(d) Two Million US Dollars ($ 2,000,000.00) within sixty (60) days after the date on which regular exports of Crude have first reached and maintained a rate of 200,000 barrels per day for 30 consecutive days. Article 10 Annual Rentals The Companies agree to pay the Ruler the following amounts as annual rentals at the time and in the manner stated: (a) Fifty Thousand US Dollars ($ 50,000.00) within sixty (60) days after the Effective Date of this Agreement. (b) Fifty Thousand US Dollars ($ 50,000.00) within sixty (60) days after each anniversary date of this Agreement to and including the anniversary date preceding the date of the discovery of Crude Oil in Commercial Quantities. International
Bank for Reconstruction
and Development
- Iran, Loan
Agreement 18. 4 . 1 9 6 9 , U N T S N r . 10198 Vol. 7 1 0 / 1 0 3 , 1 0 4 : Article II The Loan Section 2.01. The Bank agrees to lend to the Borrower, on the terms and conditions in this Agreement set forth or referred to, an amount in various currencies equivalent to thirty million dollars ($ 30,000,000). International Atomic Energy Agency - Sweden, Agreement relating to co-operation in the provision of assistance to developing countries 1 9 . 1 2 . 1969, U N T S N r . 10524 Vol. 7 3 3 / 1 3 3 , 1 3 6 : Article II Section 5. All financial commitments and expenditures made by the Agency with respect to assistance provided under this Agreement shall be expressed in United States dollars.
Währungsoptionsklauseln Advertisement der Selling Group der Enso-Gutzeit
Osakeyhtiö-Anleihe
1965: Payments Payments will be made in Sterling or at the option of the bearer in Deutsche Marks of the Federal Republic of Germany at the fixed rate of D M * to £ 1 as follows: 9 *
Annex
122
Sterling: Payments of principal, premium (if any) and interest will be made, against surrender of Bonds and/or coupons, in Sterling in London at Warburgs or at the option of the bearer, by transfer to a Sterling account or by Sterling cheque drawn on Warburgs at any of the other paying agents named below, subject in each case to any laws or regulations applicable thereto. Deutsche Marks: Subject as mentioned below payments of principal, premium (if any) and interest will be made in Deutsche Marks in Düsseldorf, Frankfurt am Main and Hamburg at the principal offices of Commerzbank or, at the option of the bearer, by transfer to a Deutsche Mark account or by Deutsche Mark cheque drawn on Commerzbank at any of the other paying agents named below, subject in each case to any laws or regulations applicable thereto. For payment in Deutsche Marks, the Bond in the case of principal and premium (if any) and the appropriate coupon in the case of interest must be deposited, together with written instructions that such payment shall be made in Deutsche Marks, not less »than 21 days prior to the due date of payment with the paying agent from whom payment is required. Bonds should be presented for redemption or payment together with all unmatured coupons, failing which the amount of missing unmatured coupons will be deducted from the sum due for payment. * Konkrete Relation wird erst bei endgültiger Lancierung der Anleihe eingefügt.
Preliminary Prospectus der EGKS-Anleibe
1970 v o m 2 3 . 1 1 . 1 9 7 0 :
I. Definition The European Currency Unit used in this loan is a unit of account of which the value is invariably fixed for the whole term of the loan at: 3.66000 50.00000 5.55419 625.00000 50.00000 3.62000
Marks (Federal Republic of Germany) Francs (Belgium) Francs (France) Lire (Italy) Francs (Luxembourg) Guilders (Netherlands)
VIII. Payment of Principal and Interest Before 1st June and 1st December of each year, the holder must irrevocably give notice to one of the paying banks hereinafter listed of the currency, from among the six provided in paragraph I above, in which he wishes to receive payment of European Currency Units by right of interest and/or of principal. In default of such a notice, payment shall be made in the currency chosen by the Banque Internationale a Luxembourg in Luxembourg from among the six currencies.
Typische
Klauselbeispiele
Anleiheprospekt der Metropolitan Anleihe 1972 vom 26. 7.1972:
Estate and Property
123 International-
7. Payments Payment of principal will be made at the rate of £ 500 or DM 3,879 for each Bond of £ 500 and payments of interest will be made at the rate of £ 33.75 or DM 261.83 for each interest coupon. Payments will be made against surrender of Bonds or coupons in Sterling or, at the option of the bearer but subject as hereunder mentioned, in Deutsche Marks of the Federal Republic of Germany as follows: Sterling. Payments will be made in Sterling in London a t N . M. Rothschild & Sons Limited or, at the option of the bearer, in Amsterdam, Düsseldorf or Luxembourg (or such other cities as may be decided by the Company, with the approval of the Trustee and notified to the Bondholders) by a Sterling cheque drawn on N. M. Rothschild & Sons Limited. Deutsche Marks. Payments will (subject to deposit of the Bond or coupon as mentioned below) be made in Deutsche Marks in Düsseldorf at the principal office of Westdeutsche Landesbank Girozentrale or, at the option of the bearer, in London, Amsterdam or Luxembourg by transfer to a Deutsche Mark account or by a Deutsche Mark cheque drawn on Westdeutsche Landesbank Girozentrale. For payment of any amounts in Deutsche Marks the Bond or coupon must be deposited with the Paying Agent from whom payment is required (together with written instructions, which shall be deemed to be irrevocable, that such payment shall be made in Deutsche Marks) not less than 18 days prior to the due date for payment. Payments will be subject to any applicable fiscal or other laws or regulations, in the case of payments in Sterling, of the United Kingdom or, in the case of payments in Deutsche Marks, of the Federal Republic of Germany or, in each case, of the country of the Paying Agent concerned. Bonds should be presented for payment together with all unmatured coupons, failing which the amount of the missing unmatured coupons will be deducted from the sum due for payment.
Kombinierte Währungsklauseln International Bank for Reconstruction and Development - India, Loan Agreement - Second Railway Project 12. 7.1957, U N T S Nr. 4202 Vol. 288/135,138: Article II The Loans
Section 2.01. The Bank agrees to make loans to the Borrower, on the terms and conditions in this Agreement set forth or referred to, as follows:
124
Annex
1. Eight thousand six hundred and forty million yen ( ¥ 8,640,000,000) or the equivalent thereof in currencies other than yen. 2. Six million eight hundred and twenty-five thousand pounds sterling (£ 6,825,000) or the equivalent thereof in currencies other than pounds sterling. 3. Seven thousand million lire (lit. 7,000,000,000) or the equivalent thereof in currencies other than lire. 4. Thirty-five million seven hundred thousand dollars ($ 35,700,000) or the equivalent thereof in currencies other than dollars. Genfer Abkommen der Golf-Staaten 20.1.1972:
mit den Olgesellschaften
vom
2. Thereafter posted prices will be further adjusted as follows: (a) The arithmetic average of the Exchange Rate changes of the nine other Group of Ten currencies is 11.02'% against the US-Dollar (in terms of central rates against 30th April, 1971 IMF parities) as shown in attachment „A", and such arithmetic average is hereinafter referred to as the „Starting Average". (b) On the 1st of March, 1st of June, 1st of September, and 1st of December in each year the arithmetic average of the Exchange Rate change of the said nine currencies against the US-Dollar against the April 30, 1971 IMF parities shall be recalculated. If sudh recalculation shows a variation of two whole points or more up or down from the Starting Average (or the latest Effective Average, as the case may be) the new average resulting from such recalculation shall become the Effective Average commencing on the first day of the following calendar quarter. „Exchange Rate" as used herein means the rate of exchange existing between any one of the nine currencies by virtue of that currency's rate and the rate for the US-Dollar, notified to the IMF resulting from the realignment of exchange rates agreed by the Group of Ten countries on any successors to such rates. If any of the nine currencies concerned is hereafter permitted to float in relation to the Dollar (that is to say it is no longer being maintained by the Central Bank of the country concerned within the margins of general application to members of the IMF) the Exchange Rate for that currency to be used in the aforesaid calculation shall be the arithmetic average as certified by the National Westminster Bank Limited in London of the mean of the buying and selling rates in respect of telegraphic transfers for the currency concerned into US-Dollars quoted by the Bank at 10.30 a.m. G.M.T. for those days in the calendar month preceding the month of calculation on which the London Foreign Exchange Market is open. (c)
Effective with establishment of a new Effective Average the posted price for each crude oil shall be adjusted in the manner indicated below:
Typisdie Klauselbeispiele
Genfer Zusatzabkommen der Golf-Staaten vom 1 . 6 . 1 9 7 3 :
mit den
125 Qlgesellschaften
Thereafter posted prices will be further adjusted as follows: b) On the 23rd day of each month in each year the arithmetic average of the percentage Exchange Rate changes of the said 11 currencies against the USDollar against the April 30, 1971 exchange rates set out in Attachment 1 shall be recalculated. I f such recalculation shows a variation of one whole point or more up or down from the Base Average (or the latest Effective Average as the case may be) the new average resulting from such recalculation shall become the Effective Average commencing on the first day of the following calendar month. „Exchange Rate" as used herein means the rate of exchange existing on the day of such recalculation between any one of the 11 currencies by virtue of that currency's rate and the rate for the US-Dollar notified to the I M F or any successor thereto, or for the Swiss Franc the official parity established by the Swiss Bundesrat. If, on the day of recalculation, any of the currencies concerned is floating in relation to the US-Dollar (that is to say its exchange rate against the US-Dollar is not being maintained by the Central Bank of the Country concerned within the margin limits applicable to members of the IMF), the Exchange Rate for such currency to be used in the aforesaid calculation shall be the arithmetic average as certified by the National Westminster Bank Limited in London of the mean of the commercial buying and selling rates in respect of telegraphic transfers for the currency concerned into US-Dollars quoted by-the Bank at 10.30 G. M. T. for those consecutive business days next preceding the day of such recalculation on which the currency was floating and which fall within the 30 calendar days preceding that date (except that for the recalculation to be made on June 23, 1973, the calendar period will be May 30th through June 22nd only). If the U.S. Government announces a devaluation or revaluation of the US-Dollar during the 30 calendar days next preceding the date of such recalculation, the Exchange Rate for such floating currency shall be the arithmetic average as so certified for the days commencing the day after such announcement through the day preceding the date of recalculation, or for the five days preceding the date of recalculation whichever is the longer period. If such floating currency was floating less than five consecutive business days next preceding the day of such recalculation, then the Exchange Rate for such currency to be used in such recalculation shall be the arithmetic average of the Exchange Rates for such currency during those of the preceding five days on which said currency was floating using the buying and selling rates as aforesaid for those days and for one further day using the rate notified to the I M F (or any successor thereto) or that established by the Bundesrat for the Swiss Franc for that day. A business day is for this purpose a day when the London Foreign Exchange Market is open. c) Effective with establishment of a new Effective Average the posted price for each crude oil shall be adjusted in the manner indicated below:
126
Annex
Offering Circular der Europäische Investitionsbank-Anleihe 20.9.1973:
1973 vom
The Bonds The aggregate principal amount of the Bonds will be 30,000,000 European Composite Units (the „Eurco"). The Bonds will be issued in bearer coupon form in the denomination of Eurco 1,000 and will be due on 27th September, 1988. The Eurco is composed of the following component currencies in the following amounts: 0.90 Deutsche Marks 80.00 1.20 French Francs 0.35 0.075 United Kingdom 4.50 Pounds Sterling
Italian Lire Dutch Guilders Belgian Francs
0.20 Danish Kroner 0.005 Irish Pounds 0.50 Luxembourg Francs
and in terms of any of the component currencies, one Eurco is equal to the sum of the values, each determined on the basis of market quotations for financial transactions, of those amounts, as set forth under „Computation of the Value of the Eurco" below.
Payments Payments of principal, premium (if any) and interest in respect of each Bond will be made in Luxembourg at the principal office of the Principal Paying Agent or, at the option of the holder, at the principal offices in Amsterdam, Brussels, Copenhagen, Dublin, Frankfurt/Main, London, Paris, Milan or Rome, as the case may be, of the banks listed on page 28 of this Offering Circular or at any additional bank jointly appointed by the EIB and the Principal Paying Agent. The EIB and the Principal Paying Agent may jointly terminate the appointment of any such bank. Payment shall be made upon presentation of the Bond or coupon, by transfer to an existing account in the currency in which payment is to be made (the „currency of payment") or by cheque payable in the currency of payment, subject in each case to applicable laws or regulations. Bonds must be presented for redemption together with all unmatured coupons, failing which the amount of the missing unmatured coupons will be deducted from the sum due for payment. No less than 30 days prior to the date on which any payment of principal, premium (if any) or interest in respect of the Bonds is to become due, the EIB (or, if for any reason it fails to do so, the Principal Paying Agent) shall select from among the component currencies of the Eurco and the United States dollar (the „possible currencies of payment") the currency of payment in respect of all Bonds and coupons as to which no valid contrary selection is made by the holders thereof pursuant to the last sentence of this paragraph,
Typische Klauselbeispiele
127
and shall cause notice of its selection to be published as stated under „Notices" below, provided that only a currency which is then freely convertible between non-residents of the country of issue of such currency („freely convertible") shall be selected as the currency of payment (unless none of the possible currencies of payment is freely convertible). I f for any reason the currency of payment so selected ceases, prior to the third business day in Luxembourg prior to the date on which payment is to become due, to be freely convertible, the E I B (or, if for any reason it fails to do so, the Principal Paying Agent) shall (unless none of the possible currencies of payment is then freely convertible) immediately select another currency of payment from among the possible currencies o f payment, and cause notice thereof to be published, in accordance with the foregoing provisions of this paragraph. A n y holder may, however, select from among the possible currencies of payment another currency of payment in respect of his Bond or coupon, by delivering to the paying agent to which the Bond or coupon is to be presented for payment, no less than 15 days prior to the date on which such payment is to become due, irrevocable written notice specifying the currency of payment of his selection together with the Bond or coupon, provided that no selection by a holder of a currency of payment which is not at the time of selection freely convertible or which ceases to be freely convertible prior to the third business day in Luxembourg prior to the date on which payment is to become due shall be valid (unless none of the possible currencies of payment is then freely convertible). The amount of each payment shall be computed on the basis of the value o f the Eurco, expressed in the currency or currencies of payment, determined by the Exchange as of the third business day in Luxembourg prior to the date on which such payment is to become due. Prior to the date on which payment is to become due, the E I B shall cause notice to be published as stated under „ N o tices" below of the amount, in the currency or currencies of payment, of the payment to become due.
Computation
of the Value of the Eurco
For purposes of computing the value of the Eurco in terms of a component currency as of any day (the „day of valuation"), the value of each of the other component currencies shall be determined by the Exchange on the basis o f the middle spot delivery quotations for such other component currency in terms o f the component currency in which the value of the Eurco is to be expressed, as of 2 . 0 0 p. m. Luxembourg time on the day of valuation, provided as to each other component currency by one or more major banks in the country of issue of such other component currency. For purposes of computing the value of the Eurco in terms of a currency other than a component currency as of any day o f valuation, the value of each of the component currencies shall be determined by the Exchange on the basis of the middle spot delivery quotations for such component currency in terms of the currency in which the
128
Annex
value of the Eurco is to be expressed, as of 2.00 p. m. Luxembourg time on the day of valuation, provided as to each component currency by one or more major banks in the country of issue of such component currency. Such banks shall be selected from time to time by the Exchange in its sole discretion. In the event that no quotations are available as of a day of valuation from any of the banks selected by the Exchange in a country of issue of a component currency of the Eurco, because foreign exchange markets are closed in such country or for any other reason, the most recent quotations provided by one or more such banks in such country as of a day prior to such day of valuation shall be used in computing the value of the Eurco as of such day of valuation. In the event that there is more than one market for dealing in any component currency or in any currency (whether or not a component currency) in which the value of the Eurco is to be expressed, by reason of the residence of the purchaser or the seller, or by reason of the origin of the currency being sold or the purpose for which it is being purchased, or for any other reason, the market to be used in respect of such currency shall be that upon which a non-resident issuer of securities denominated in such currency would purchase such currency in order to make payments in respect of such securities. In the event that the official unit of any component currency of the Eurco is altered by way of combination or subdivision, then the amount of that currency as a component of the Eurco shall automatically be multiplied or divided in the same proportion. In the event that any two or more component currencies are consolidated into a single currency, then the amounts of those currencies as components of the Eurco shall automatically be replaced by such amount of such single currency as shall be equal to the sum of the amounts of the consolidated component currencies expressed in such single currency. The term „business day in Luxembourg" means any day other than a Saturday, Sunday or day on which banks in Luxembourg are required by law to close or are customarily closed. All determinations made by the Exchange shall be in its sole discretion and shall be conclusive for all purposes and binding upon the EIB and all holders of Bonds or coupons.
Rule 0-3 des Internationalen Währungsfonds, Fund, Annual Report 1 9 7 4 , 1 1 6 :
International Monetary
0 - 3 (a) For the purpose of determining the exchange rate in terms of special drawing rights for a currency provided in a transaction between participants or involved in a conversion associated with such a transaction one special drawing right shall be deemed to be equal to the sum of :
Typische United States dollar Deutsche mark Pound sterling French franc Japanese yen Canadian dollar Italian lira Netherlands guilder Belgian franc Swedish krona Australian dollar Danish krone Norwegian krone Spanish peseta Austrian schilling South African rand
Klauselbeispiele
129
0.40 0.38 0.045 0.44 26 0.071 47 0.14 1.6 0.13 0.012 0.11 0.099 1.1
0.22 0.0082
(b) One special drawing right in terms of the United States dollar shall be equal to the sum of the equivalents in United States dollars of the amounts of the currencies specified in (a) above, calculated on the basis of exchange rates established in accordance with procedures decided from time to time by the Fund. (c) One special drawing right in terms of a currency other than the United States dollar shall be determined on the basis of the rate of the special drawing right in terms of the United States dollar as established in accordance with (b) above and an exchange rate for that currency determined as follows: (i) for the currency of a member having an exchange market in which the Fund finds that a representative rate for spot delivery for the United States dollar can be readily ascertained, that representative rate; (ii) for the currency of a member having an exchange market in which the Fund finds that a representative rate for spot delivery for the United States dollar cannot be readily ascertained but in which a representative rate can be readily ascertained for spot delivery for a currency as described in (i), the rate calculated by reference to the representative rate for spot delivery for that currency and the rate ascertained pursuant to (i) above for the United States dollar in terms of that currency; (iii) for any other currency, a rate determined by the Fund.
Annex
130
Goldwertklauseln USSR
- Iran,
P a y m e n t Agreement 2 0 . 6 . 1 9 6 4 , Int. Leg. Mat. 4 ( 1 9 6 5 )
152,154: Article 4 I n order to guarantee the continuity of payments on the accounts mentioned in Article 2 of the present Agreement, the Foreign Trade B a n k of the U S S R and the Central B a n k of Iran will grant each other commercial credit in the sum of 2 million American dollars. Article 6 In case o f any change in the official gold content of the American dollar (at present one American dollar contains 0 . 8 8 8 6 7 1 grams of pure gold) the Foreign Trade B a n k of the U S S R and the Central B a n k of Iran will effect a conversion of the balance of the accounts mentioned in Article 2 of the present Agreement on the day when the change in the gold content takes place, at a ratio corresponding to this change. China
(People's
Republic
of) — Afghanistan,
A g r e e m e n t on E c o n o m i c
a n d Technical C o o p e r a t i o n 2 4 . 3 . 1 9 6 5 , Int. L e g . M a t . 4 ( 1 9 6 5 )
1072:
Article 1 In accordance with the need for economic development of Afghanistan, the Government of the People's Republic of China agrees to grant the R o y a l Government o f Afghanistan, within a period of five years from J u l y 1st, 1965 to J u n e 30 th, 1970 a non-interest loan without any conditions attached. T h e amount o f the loan is 1 0 , 0 0 0 , 0 0 0 (Ten Million) pounds sterling. O n e pound sterling is understood as containing 2 . 4 8 8 2 8 grams of gold. In the event of any variation in the gold content, the amount of the loan shall be adjusted accordingly in proportion to the change. USSR
— Syria,
A g r e e m e n t on e c o n o m i c a n d technical c o - o p e r a t i o n in
the c o n s t r u c t i o n o f the first stage o f a h y d r o e l e c t r i c p r o j e c t on
the
Euphrates River 1 8 . 1 2 . 1 9 6 6 , U N T S N r . 9 0 4 1 Vol. 6 3 3 / 2 4 7 , 2 7 6 : Article 5 The Government of the Union of Soviet Socialist Republics shall grant the Government o f the Syrian Arab Republic a loan up to the amount o f 120 (one hundred and twenty) million roubles (one rouble is equivalent to 0 . 9 8 7 4 1 2 grammes of fine gold) at 2.5 per cent interest per annum.
Typische
Klauselbeispiele
Article
131
7
The repayment of the loan and the payment of accrued interest thereon shall be effected by the Government of the Syrian Arab Republic by means of deliveries of goods to the U S S R in the following manner: When repayment of each instalment of the loan is due, the Government of the Syrian Arab Republic shall deposit the appropriate amount in a separate account in pounds sterling, free of any taxes or duties, which shall be opened by the Central Bank of Syria in the name of the State Bank of the U S S R or on its behalf in the name of the Foreign Trade Bank of the U S S R . The conversion of roubles into pounds sterling shall be effected on the basis of the gold value of the rouble and of the pound sterling on the date payment is effected. One pound sterling at the present time is equivalent to 2.48828 grammes of fine gold. Article
9
In the event of a change in the gold value of the rouble, as specified in article 5 of this Agreement, the State Bank of the U S S R and the Central Bank of Syria shall adjust the balances in the special loan accounts opened in accordance with article 8 of this Agreement, on the date on which the gold value of the rouble is changed, so as to correspond with the said change. The unused portion of the loan shall be adjusted in the same way.
USSR — Chile, Contract for the Use of Soviet Vessels for Fishing Operations 7 . 1 2 . 1 9 7 1 , Int. Leg. Mat. 11 (1972) 947, 950: No. 12 Every four months, the Shipowner shall transmit to the Client the charges for operation expenses that have been incurred, up to the sum of $ 870,000 North American dollars annually per vessel. The debt shall be payable in fish meal or other ocean products from the month of July 1972 forward. Reimbursement for the operation expenses indicated in the present contract shall be computed on the gold content of the North American dollar, equivalent to 0.888671 grams of pure gold, and always endorsed by the Central Bank of Chile.
Goldfranken Satzung der Bank für Internationalen 1930 in der Fassung vom 1 0 . 1 2 . 1 9 6 9 :
Zahlungsausgleich
vom 2 0 . 1 .
132
Annex Art. 4
(1) The authorized capital of the Bank shall be one thousand five hundred million gold francs, equivalent to 435,483,870.96 grammes fine gold. Convention on the Contract for the International Carriage of Goods by Road (CMR) 1 9 . 5 . 1 9 5 6 , Verträge der Bundesrepublik Deutschland A 211 Band 18, S. 312, 338: Article
23
3. Compensation shall not, however, exceed 25 francs per kilogram of gross weight short.- „Franc" means the gold franc weighing 10/31 of a gramme and being of millesimal fineness 900. Constitution de l'Union Postale Universelle 10. 7.1964, Verträge der Bundesrepublik Deutschland A 304 Band 26, S. 1 1 8 , 1 2 0 : Article 7 Monnaie-type
Le franc pris comme unité monétaire dans les Actes de l'Union est le franc-or à 100 centimes d'un poids de 10/31e de gramme et d'un titre de 0,900.
„Europäische Rechnungseinheiten" Italie - Belgique, Convention de remboursement et d'amortissement 12. 7.1954, Avenant à la Convention susmentionnée 3. 7.1956, U N T S N r . 4198 Vol. 288/59, 60, 76: Article
1
Le Gouvernement de la République italienne paiera au Gouvernement du Royaume de Belgique un montant global équivalent à trente millions d'unités de compte, dont la valeur est définie à l'article 26 de l'Accord. Article
1
Le Gouvernement de la République italienne effectuera au Governement du Royaume de Belgique, en complément du montant prévu à l'article premier de la Convention de Remboursement et d'Amortissement entre le Gouvernement du Royaume de Belgique et le Gouvernement de la République italienne (appelée ci-dessous la „Convention") signée à Paris le 12 juillet 1954, un paiement d'un montant global équivalent à quinze millions d'unités de compte dont la valeur est définie à l'article 26 de l'Accord.
Typische
Klauselbeispiele
Anleiheprospekt der SACOR-Anleihe Définition
133
1961 :
de l'unité de compte
L a détermination de la valeur de l'unité de compte européenne et la fixation de sa contre-valeur en monnaie des pays qui furent membres de l ' U E P s'effectueront selon les règles suivantes: a) l'unité de compte utilisée pour le présent emprunt est assimilée à l'unité de compte adoptée par l'Union Européenne de Paiements actuellement dissoute, telle qu'elle était déterminée à l'Article 26 (a) des statuts de cet organisme international: „Les comptes de l'Union sont tenus, les calculs relatifs aux opérations sont effectués et les prêts consentis en vertu des Articles 11 et 13 ci-dessus, sont exprimés dans une unité de compte fixée à 0 , 8 8 8 6 7 0 8 8 gramme d'or fin". Au cas où la valeur-or des monnaies de tous les pays énumérés ci-dessous serait modifiée, dans le même sens et dans la même proportion, la valeur de l'unité de compte serait modifiée dans le même sens et dans la même proportion. Au cas où la valeur-or des monnaies de tous les pays énumérés ci-dessous serait modifiée, dans des sens ou des proportions différentes, la valeur de l'unité de compte serait modifiée dans le même sens et dans la même proportion que la monnaie nationale la moins dévaluée depuis le 1 e r février 1961. L a valeur de l'unité de compte restera inchangée, aussi longtemps que l'un des pays énumérés ci-dessous maintiendra la parité mentionnée au présent paragraphe. L a valeur modifiée de l'unité de compte ne sera applicable qu'aux obligations en circulation au moment de la modification. Les parités des monnaies utilisées pour le service de l'emprunt par rapport à l'unité de compte sont les suivantes : 1 U C : 50,000 f r . b . 1 U C : 5 0 , 0 0 0 fr. lux. 1UC: 4,200 D M 1UC: 3,799 fl. 1UC: 4 , 3 7 2 fr. s. 1 U C : 6 2 5 , 0 0 1 lit. 1UC: 6,907 cr. d. 1 U C : 3 7 , 7 7 4 cr. is. 1 UC: 9 , 0 0 0 £ tq.
1 U C : 7,142 cr. n. 1 U C : 2 8 , 7 4 9 Esc. 1 U C : 4,937 N F 1 U C : 5,173 cr. s. 1 U C : 2 6 , 0 0 0 Sch. 1 U C : 0,357 Ê 1 U C : 0,357 £ i r . 1 U C : 3 0 , 0 0 0 dr.
b) L'unité de compte, telle qu'elle est définie au paragraphe précédent, restera inchangée pour toute la durée de l'emprunt, à moins que la valeur-or des monnaies de tous les pays qui furent membres de l ' U E P n'ait été modifiée tel qu'il est indiqué au paragraphe a) ci-dessus.
134
Annex
Les pays qui furent membres de l'UEP sont: la République Fédérale d'Allemagne, la République d'Autriche, le Royaume de Belgique, le Royaume de Danemark, le Grand Duché de Luxembourg, le Royaume de Norvège, le Royaume des Pays-Bas, la République Portugaise, le Royaume-Uni de Grande-Bretagne et d'Irlande du Nord, le Royaume de Suède, la République Française; le Royaume de Grèce, la République d'Irlande, la République d'Islande, la République Italienne, la Confédération Helvétique, la République Turque. c) La conversion de l'unité de compte en l'une des monnaies des pays qui furent membres de l'UEP sera effectuée sur la base du rapport entre le poids d'or fin de l'unité de compte et celui de la monnaie en question au moment de l'échéance, tel qu'il est déclaré au Fonds Monétaire International, ou tel qu'il est défini légalement par le pays de la monnaie en question, si celui-ci n'est pas membre du Fonds Monétaire International. Quant aux monnaies dont la parité-or officielle n'est pas définie légalement, la conversion se fera sur la base de la parité de change officielle de cette monnaie par rapport à une monnaie ayant une parité-or légale. d) La conversion de l'unité de compte en monnaies des pays qui furent membres de l'UEP, sera effectuée sur la base des règles indiquées ci-dessus, trois jours ouvrables avant la date de paiement des intérêts ou de remboursement du capital.
Anleiheprospekt der Norges Kommunalbank-Anleihe
1963:
Définition de l'unité de compte A. La valeur de l'unité de compte utilisée pour le présent emprunt est équivalente à celle de l'unité de compte de l'UEP, telle qu'elle était définie à l'article 26 (a) des statuts de cet organisme international: „Les comptes de l'Union sont tenus, les calculs relatifs aux opérations sont effectués et les prêts consentis en vertu des Articles lObis, 11 et 13 ci-dessus sont exprimés dans une unité de compte fixée à 0,88867088 gramme d'or fin." La valeur-or de l'unité de compte, telle qu'elle est définie ci-dessus, restera inchangée aussi longtemps que les parités de base, telles qu'elles sont définies ci-après, de toutes les monnaies de référence n'auront pas été modifiées. Les parités de base des monnaies de référence sont les parités-or de ces monnaies par rapport à l'unité de compte à la date de l'émission ou, si la valeur-or de l'unité de compte a été modifiée, les parités-or de ces monnaies par rapport à l'unité de compte à la date de la dernière modification de celle-ci. Les parités-or actuelles des monnaies de référence par rapport à l'unité de compte sont:
Typische Klauselbeispiele 1 1 1 1 1
UC UC UC UC UC
= = = = =
1 UC = 1 UC = 1 UC =
26,000 50,000 6,907 4,937 4,000
schillings (Autriche) francs (Belgique) couronnes (Danemark) francs (France) marks (République fédérale allemande) 0,357 livres sterling
(Royaume-Uni) 3 0 , 0 0 0 drachmes (Grèce) 4 3 , 0 0 0 couronnes (Islande)
135
1 UC = 0,357 livres (Irlande) 1 U C = 6 2 5 , 0 0 1 lires (Italie) 1 U C = 5 0 , 0 0 0 francs (Luxembourg) 1 UC = 3,620 florins (Pays-Bas) 1UC= 7,143 couronnes (Norvège) 1 U C = 2 8 , 7 4 9 escudos (Portugal) 1 UC = 5,173 couronnes (Suède) 1 UC = 4,373 francs (Suisse) 1 UC = 9 , 0 0 0 livres (Turquie).
B . Si les parités de base de toutes les monnaies de référence étaient modifiées: a) dans le même sens et dans la même proportion, la valeur-or de l'unité de compte serait modifiée dans le même sens et dans la même proportion; b) dans le même sens, mais dans des proportions différentes, la valeur-or de l'unité de compte serait modifiée dans le même sens et dans la même proportion que la (les) monnaie(s) de référence la (les) moins modifiée(s) par rapport à sa (leur) parité de base; c) dans les sens différents, la valeur-or de l'unité de compte serait modifiée dans le même sens et dans la même proportion que la (les) monnaie(s) de référence la (les) moins modifiée(s) par rapport à sa (leur) parité de base. Au quel cas, si la proportion de la modification de la (des) monnaie(s) de référence la (les) moins dévaluée(s) était équivalente à la proportion de la modification de la (des) monnaie(s) de référence la (les) moins revalorisée^), la valeur-or de l'unité de compte resterait inchangée. L a valeur-or modifiée de l'unité de compte ne sera applicable qu'aux obligations en circulation au moment de la modification; d) la conversion de l'unité de compte en l'une des monnaies de référence s'effectue sur la base de la parité-or de cette monnaie par rapport à l'unité de compte. Cette parité-or résultera de la relation existant, trois jours avant l'échéance des coupons et/ou du remboursement des obligations, entre, d'une part, la valeur-or de l'unité de compte et d'autre part la valeur-or de la monnaie en question, telle qu'elle est déclarée au Fonds Monétaire International ou telle qu'elle est définie légalement par son pays. L a monnaie dont la valeur-or n'a pas été déclarée au Fonds Monétaire International, ni définie légalement par son pays, se verra attribuer une valeur-or établie, trois jours avant l'échéance des coupons et/ou du remboursement des obligations, sur la base du cours de cette monnaie par rapport à une monnaie ayant une valeur-or déclarée au Fonds Monétaire International ou définie légalement par son pays. Les obligataires devront choisir cette dernière monnaie parmi les monnaies de référence. 10
Zehetner, Geldwertklauseln
Annex
136
Anleiheprospekt der ESCOM-Anleihe
1971 v o m 9. 6 . 1 9 7 1 :
Definition of the Unit of Account The value of the Unit of Account used in this loan is determined in accordance with the following rules:
A.
Definitions
(a) Present value of the Unit of Account The present value of the Unit of Account is that of the unit of account of the European Payments Union, now dissolved, as this value was defined in Article 26 (a) of the charter of that organization, i. e., 0.88867088 grams of fine gold. (b) Reference currencies The reference currencies mentioned herein are the currencies of the 17 member countries of the former European Payments Union, provided that any currency without a gold value as defined below shall cease to be considered a reference currency until it shall have reacquired a gold value. In the event that all 17 currencies should become without gold value, the value of the Unit of Account shall be fixed jn relation to that reference currency (most stable currency) whose value relative to all other reference currencies (if any), on the basis of the cross exchange rates resulting from the last middle quotations among those currencies on the Devisenbörse in Frankfurt/Main preceding the first day on which all 17 currencies are without gold value, shall have varied least from its relative gold value on the last day on which all 17 currencies had a gold value. The value of the Unit of Account shall thenceforth be equal to the amount of said most stable currency obtained by conversion of the Unit of Account into that currency on the basis of the relation between the gold value of that currency and the value of the Unit of Account at 00 : 01 A. M. G M T on the working day preceding said first day. (c) Gold values of the reference currencies The gold value of a reference currency, at any given time, is its gold value then current, as declared to and concurred in by the International Monetary Fund; or (in the absence of such a declaration and acceptance) as determined by the official definition given to the currency by the country of issue, either in terms of gold or by reference to another currency having a gold value. The relation between the present value of the Unit of Account and the present gold values of the reference currencies is:
Typische
1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1
UA UA UA UA UA UA UA UA UA UA UA UA UA UA UA UA UA
= 24.750 0 = 50.000 0 = 7.500 00 = 5.554 19 = 3.660 00 = 30.000 0 = 88.000 0 = 0.416 667 = 625.000 = 50.000 0 = 3.620 00 = 7.142 86 = 28.750 0 = 5.173 21 = 4.084 10 = 15.000 0 = 0.416 667
13 7
Klauselbeispiele
Schilling (Austria) Franc (Belgium) Krone (Denmark) Franc (France) Mark (Federal Republic of Germany) Drachma (Greece) Krona (Iceland) Pound (Ireland) Lira (Italy) Franc (Luxembourg) Guilder (Netherlands) Krone (Norway) Escudo (Portugal) Krona (Sweden) Franc (Switzerland) Pound (Turkey) Pound Sterling (United Kingdom)
(d) Base values of the Unit of Account and of the reference currencies The base value of the Unit of Account is its present value, and the base value of each of the reference currencies is its gold value on the date of issue. Notwithstanding the foregoing, in the event of the occurrence of one or more periods of adjustment (as hereinafter defined), the base value of the Unit of Account shall, at the expiration of each such period, become equal to the value of the Unit of Account at the time, and the base value of each reference currency shall concurrently become equal to the gold value of said currency at that time. The base values thus redetermined shall remain unchanged until the expiration of the following period of adjustment. (e) Period of adjustment A period of adjustment is the period of two years following any date on which, for the first time, the gold values of all of the reference currencies are different from their respective base values as most recently determined. B. Variation in the Value of the Unit of
Account
The value of the Unit of Account shall differ from its base value at times, during a period of adjustment, when the following conditions are fulfilled: (a) All of the reference currencies have gold values different from their respective base values; and (b) At least two-thirds of the reference currencies have gold values representing, in relation to their respective base values, a change in the same direction *. At all such times, the value of the Unit of Account shall differ from its base value in the same direction and in the smallest proportion in which the gold
138
Annex
value of any of the reference currencies included in said two-thirds differs from the base value of the reference currency in question. * In the event that t w o or more reference currencies should be consolidated into a single new currency, such new currency shall, for purposes of determining whether the two-thirds test is met, be counted as many times as the number of reference currencies which were so consolidated into such new currency.
A n l e i h e p r o s p e k t der Bass Charrington Limited-Anleihe 20.2.1973: 7. Definition of the Unit of Account
1973
vom
a) Value of the Unit of Account The present value of the Unit of Account is 0.88867088 gram of fine gold*. The value of the Unit of Account is subject to change as set forth under (d) below. b) Par values of the reference currencies The par value of a reference currency at any time is its par value then in effect, as determined by the official definition given to the currency, for the purpose of exchange transactions, by the monetary authorities of the country of issue. The reference currencies are those listed below, except that any currency without a par value, or with respect to which the maximum margins of fluctuation then authorised by the Council of the European Communities are not officially observed in commercial exchange transactions in the country of issue, shall not be considered a reference currency until such time as it shall have a par value and said maximum fluctuation margins shall be officially observed with respect to it. A currency with respect to which said maximum fluctuation margins are not officially observed on the date of issue shall nevertheless be considered a reference currency on that date and its par value on the date of issue shall be considered to have been its par value in effect on the date when it again becomes a reference currency after the date of issue. The relation between the present value of the Unit of Account and the present par value of each of the reference currencies is: 1 UA = 48.6572 Franc (Belgium) 1 U A = 7.5783 Krone (Denmark) 1 UA = 5.55419 Franc (France) 1 UA = 3.4987 Mark (Federal Republic of Germany) 1 UA = t Pound (Ireland) 1UA= t Lira (Italy) 1 UA = 48.6572 Franc (Luxembourg) 1 UA = 3.5228 Guilder (Netherlands) 1 UA = f Pound Sterling (United Kingdom) •(• See first paragraph under (b) above.
c) Base values of the reference currencies The original base value of each of the reference currencies is its par value on the date of issue. Those base values are subject to change as set forth under (d) below.
Typische Klauselbeispiele
139
d) Changes in the value of the U n i t of Account a n d in the base values of the reference currencies As of 00 : 01 a. m. G M T on a n y date on which the following t w o conditions are fulfilled: i) all of the reference currencies have p a r values different f r o m their respective base values, a n d ii) a m a j o r i t y I f of the reference currencies have p a r values representing, in relation to their respective base values, a change in the same direction, the value of the U n i t of Account shall be changed in the same direction a n d in the smallest p r o p o r t i o n in which the p a r value of a n y of the reference currencies included in said m a j o r i t y differs f r o m the base value of t h a t reference currency, a n d the base value of each reference currency (and of any currency t h a t is not considered a reference currency solely because the abovementioned m a x i m u m fluctuation margins are not officially observed with respect to it) shall become equal to its p a r value. In the event t h a t all 9 currencies should no longer be considered reference currencies, the value of the U n i t of Account shall be fixed in relation to t h a t reference currency (most stable currency) whose value relative to all other reference currencies (if any), on the basis of the cross exchange rates resulting f r o m the last middle quotations between those currencies a n d another currency chosen b y the Trustee on the Devisenbörse in F r a n k f u r t / M a i n preceding the first d a y on which all 9 currencies are no longer considered reference currencies, shall have varied least f r o m its relative p a r value on the last d a y on which all 9 currencies were considered reference currencies. In the event that gold should cease to be used as a common denominator for the expression of par values, the value of the Unit of Account at that time shall be deemed to be its equivalent in any common denominator replacing gold. f t In the event that two or more reference currencies should be consolidated into a single currency such currency shall, for purposes of determining whether the majority test is met, be counted as many times as the number of reference currencies which were consolidated into sudi currency.
Rechnungseinheiten der Europäischen Gemeinschaften A b k o m m e n über die Assoziation schaftsgemeinschaft nischen Staaten
und den mit dieser und Madagaskar
zwischen
der
Gemeinschaft
Europäischen assoziierten
Wirtafrika-
2 0 . 7 . 1 9 6 3 , V e r t r ä g e der Bundesrepublik
D e u t s c h l a n d A 2 4 8 B a n d 2 2 , S. 3, 8 5 : Artikel 1 D e r Wert der Rechnungseinheit, die im Assoziierungsabkommen oder in Durchführungsbestimmungen hierzu zur Festlegung von Beträgen verwendet wird, beträgt 0.88867088 G r a m m Feingold.
140
Annex Artikel
2
Die Parität der Währung eines Mitgliedstaates gegenüber der in Artikel 1 bestimmten Rechnungseinheit ist das Verhältnis zwischen dem Feingoldgehalt dieser Rechnungseinheit und dem Feingoldgehalt, welcher der dem Internationalen Währungsfonds angezeigten Parität dieser Währung entspricht. In Ermangelung einer angezeigten Parität oder für den Fall, daß für den laufenden Zahlungsverkehr Wechselkurse angewendet werden, die um eine größere Spanne von der Parität abweichen, als der Währungsfonds zuläßt, wird der Feingoldgehalt, der der Währungsparität entspricht, unter Zugrundelegung des Wechselkurses, der in dem Mitgliedstaat am Tage der Berechnung für laufende Zahlungen für eine direkt oder indirekt definierte und in Gold konvertierbare Währung angewendet wird, und unter Zugrundelegung der dem Internationalen Währungsfonds angezeigten Parität dieser konvertierbaren Währung berechnet. Artikel
3
Die in Artikel 1 bestimmte Rechnungseinheit wird während der gesamten Durchführungszeit des Assoziierungsabkommens nicht geändert. Wird jedoch vor Ablauf der Laufzeit dieses Abkommens vom Internationalen Währungsfonds nach Artikel 4 Abschnitt 7 seiner Satzung eine einheitlich proportionale Änderung der Parität aller Währungen gegenüber dem Gold beschlossen, so wird der Feingoldgehalt der Rechnungseinheit im umgekehrten Verhältnis hierzu geändert. Führen ein oder mehrere Mitgliedstaaten den in Absatz 1 genannten Beschluß des Internationalen Währungsfonds nicht durch, so verändert sich der Feingoldgehalt der Rechnungseinheit im umgekehrten Verhältnis zu der vom Internationalen Währungsfonds beschlossenen Änderung. Der Rat der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft prüft jedoch die auf' diese Weise entstandene Lage und trifft mit qualifizierter Mehrheit auf Vorschlag der Kommission und nach Anhörung des Währungsausschusses die erforderlichen Maßnahmen.
Satzung des Europäischen Fonds für währungspolitische Zusammenarbeit, V O (EWG) Nr. 907/73 des Rates vom 3 . 4 . 1 9 7 3 , ABl. 1973 Nr. L 89/2 vom 5. 4 . 1 9 7 3 : Artikel 5 Die Transaktionen des Fonds in Währungen der Mitgliedstaaten werden in einer europäischen Währungsrechnungseinheit ausgedrückt, deren Wert 0,88867088 Gramm Feingold beträgt. Ändern alle Mitgliedstaaten die Parität oder den Leitkurs ihrer Währung, und zwar gleichzeitig und in gleicher Richtung, so wird der Wert der Rechnungseinheit automatisch geändert: - im Falle einer Änderung gleichen Umfangs: in Richtung und im Umfang der Änderung der Paritäten oder der Leitkurse; - im Falle einer Änderung unterschiedlichen Umfangs: in Richtung der Än-
Typische Klauselbeispiele
141
derung und in einem Umfang, der der geringsten Paritäts- oder Leitkursänderung entspricht, es sei denn, der R a t bestimmt eine größere Änderung. In diesem Fall beschließt der R a t innerhalb einer Frist von drei Tagen nach der offiziellen Bekanntgabe der Paritäts- oder Leitkursänderung desjenigen Staates, der als erster eine Änderung der Parität oder des Leitkurses seiner Währung bekanntgibt, und entsprechend dem in Absatz 4 festgelegten V e r fahren. Unter gleichzeitigen Änderungen sind Änderungen der Parität oder des Leitkurses der Währungen von Mitgliedstaaten zu verstehen, die innerhalb der vorgenannten Frist von drei Tagen erfolgen. Alle anderen Änderungen des Wertes der Rechnungseinheit werden vom R a t einstimmig auf Vorschlag der Kommission und nach Stellungnahme des Währungsausschusses und des Verwaltungsrats des Fonds beschlossen. Haushaltsordnung Europäischen
v o m 2 5 . 4 . 1 9 7 3 f ü r den G e s a m t h a u s h a l t s p l a n der
Gemeinschaften
( 7 3 / 9 1 / E G K S , E W G , Euratom), ABl. 1973
Nr. L 116/1 vom 1 . 5 . 1 9 7 3 : Artikel
10
(1) D e r Haushaltsplan wird in Rechnungseinheiten aufgestellt; der Wert der Rechnungseinheit beträgt 0 , 8 8 8 6 7 0 8 8 g Feingold. (2) W i r d die Parität der Währung eines oder mehrerer Mitgliedstaaten gegenüber der Rechnungseinheit geändert, so kann die Kommission dem R a t binnen zwei Monaten nach dieser Paritätsänderung einen Vorentwurf für einen Berichtigungshaushaltsplan zur Anpassung der in Rechnungseinheiten veranschlagten Mittel und Einnahmen vorlegen, damit der Umfang der im Haushaltsplan vorgesehenen Leistungen unverändert bleibt. Die Anpassung der Einnahmen erfolgt gemäß Titel I I I Abschnitt I I .
Sonderziehungsrechte See. 20 b der
By-Laws
des Internationalen
Währungsfonds,
By-Laws
R u l e s a n d Regulations, 3 1 s t issue W a s h i n g t o n 1 9 7 3 , S. 1 2 , 1 4 : All accounts of the General Account shall be summarized in special drawing rights of the value prescribed in Article X X I , Section 2. The currencies of members shall be converted at their par values, or in accordance with decisions of the Fund. The accounts of the Special Drawing Account shall be summarized in units of value of special drawing rights.
Rule J-l
der Rules and Regulations
des
Internationalenwährungsfonds,
B y - L a w s Rules a n d Regulations, 3 1 s t issue W a s h i n g t o n 1 9 7 3 , S. 4 0 :
142
Annex
J . - l . (a) The accounts of the General Account shall be kept in terms of the the currencies held in the General Account and in terms of special drawing rights, except that administrative receipts and expenditures shall be recorded in terms of currencies and summarized in special drawing rights. For this purpose, currencies shall be converted at their par values or in accordance with decisions of the Fund, (b) The accounts of the Special Drawing Account shall be kept in terms of the unit of value of special drawing rights. Par Value Modification Act Amendmend, 1973, Int. Leg. Mat. 12 (1973) 1161:
approved September 21,
Be it enacted by the Senate and House of Representatives of the United States of America in Congress assembled, That the first sentence of section 2 of the Par Value Modification Act is amended by striking out the words „one thirty-eight of a fine troy ounce of gold" and inserting in lieu thereof the following: „0.828948 Special Drawing Right or, the equivalent in terms of gold, of forty-two and two-ninths dollars per fine troy ounce of gold".
Indexklauseln Générale Congolaise des Minerais, S.A.R.L. — Société Générale des Minerais, S.A., Convention on Technical Cooperation 1 5 . 2 . 1 9 6 7 , Int. Leg. Mat. 6 (1967) 9 0 9 , 9 1 3 : Article 7 a) Gécomin shall deposit with S. G. M. 2 °/o of the amount of the repatriated currency until a sum equal to 600,000 BF (Belgian francs) per non-African agent under technical assistance contract is reached. This amount corresponds to the rate of 130 of the official cost-of-living index in Belgium. It shall be adjusted on the basis of variations in that index. b) S. G. M. shall indicate to the National Bank of the Congo the total amount which the guaranty must reach, taking into account the adjustments in the cost-of-living index mentioned above.
Lizenzvertrag eines bedeutenden österreichischen mit einem kanadischen Lizenzgeber (4. Q u a r t a l 1974) :
Stahlunternehmens
Article VI Royalties 6.01 The royalty for each LICENSED FACILITY shall be $ . . . (Canadian) per MT of dry SSL solids/day rated capacity, provided however, the
Typische
143
Klauselbeispiele
royalty may be increased on 90 days' written notice from X (der Lizenzgeber); the increase shall be no more than the pro-rata increase in the United States price index for Finished Steel Products, Code 10-13-02 as published in the Wholesale Prices and Price Index, Report of Bureau of Labour Statistics, U.S. Department of Labour. In any event, the royalty shall be no more than the royalty then in effect in other territories.
Preisgleitklauseln K a u f v e r t r a g eines bedeutenden österreichischen Stahlproduzenten einem Unternehmen aus der BRD vom Dezember 1959:
mit
Preisgleitung Die Preise gemäß II. sind gebildet unter Zugrundelegung der am 1.6.1959 in der Bundesrepublik Österreich gültigen Materialpreise und Löhne. Bei Änderung derselben werden die Preise gemäß nachstehender Preisgleitklausel berichtigt:
p
=
P Po Lo
= Abrechnungspreis = Vertragspreis = Basislohn als Mindeststundenlohn eines qualifizierten Facharbeiters der Lohngruppe VII der Eisen und Metall verarbeitenden Industrie Österreichs am 1. 6. 59 = S 7,68/Stunde = Basispreis für Grobbleche ab Hütte Linz laut Bestätigung des Walzstahlbüros am 1. 6. 59 = S 2.700,-/t = Basispreis für Stahlroheisen 2-3 °/o Mn laut Notierung der Hütte Linz vom 1. 6. 59 = S 1.213,—/t = Basispreis für Gießereiroheisen laut Notierung der Hütte Linz am 1. 6. 59 = S 1.360,-/t = Basislohn als Mindeststundenlohn eines qualifizierten Facharbeiters der Lohngruppe VII der Eisen und Metall verarbeitenden Industrie Österreichs in der Mitte des dritten Drittels der vertraglichen Lieferzeit = Basispreis für Grobbleche ab Hütte Linz laut Bestätigung des Walzstahlbüros am Ende des zweiten Drittels der vertraglichen Lieferzeit = Basispreis für Stahlroheisen 2—3 °/o Mn laut Notierung der Hütte Linz am Ende des zweiten.Drittels der vertraglichen Lieferzeit = Basispreis für Gießereiroheisen laut Notierung der Hütte Linz am Ende des zweiten Drittels der vertraglichen Lieferzeit.
Bio Stgo Geo L B1 Stg Ge
~w(
1 0
P1us 4 5 ~ T ^ P 1 u s
15
"wp
1 u s 25
5
Annex
144 USA
- Mexico,
B o u n d a r y W a t e r s : L o a n o f W a t e r s o f the C o l o r a d o
R i v e r 2 4 . 8 . 1 9 6 6 , T I A S 6 0 8 2 Vol. 1 7 / 1 S. 1 2 0 2 , 1 2 0 3 : 4. The United Mexican States agrees to reimburse the United States at market value for any actual decrease in power generation at either Hoover or Glen Canyon Power Plant, caused by the loss of power head resulting from the release of the said 40,535 acre-feet to Mexico. Denmark
- Afghanistan,
Agreement relating to air services 2 4 . 5 . 1 9 6 7 ,
U N T S N r . 9 9 5 1 Vol. 6 9 5 / 3 , 1 7 : Article IV (A) Rates shall be fixed at reasonable levels, due regard being paid to all relevant factors, including cost of comparable economical operation, reasonable profit and differences of characteristics of service. USSR
- Chad,
T r a d e Agreement 2 2 . 6 . 1 9 6 7 , U N T S N r . 9 1 8 8
Vol.
643/121,125: Article 5 Les deux Parties prendront les mesures tendant à ce que les prix des marchandises livrées au titre du présent Accord soient établis sur la base des prix mondiaux, c'est-à-dire des prix pratiqués sur les principaux marchés pour les produits-similaires. K a u f v e r t r a g eines bedeutenden österreichischen einem Unternehmen
aus Brasilien
Stahlproduzenten
mit
v o m 17. 7 . 1 9 7 0 :
VII.-Price
Escalation
7.1 - The price of this contract has been construed on the basis of material costs, and wage rates valid in Austria and West Germany on March 1st, 1970. In case of alteration of one of the above price determining factors, the price of this contract shall be adjusted according to the below stated formula: Po LI L2 Bl R % = ~ W ( 1 0 + 22'5_L^r+22'5^2"+30 ~ W + 1 5 " R ^ where : Po = Contract Price Loi = Lowest wage rate as per „Labour Management Contract" of the iron and metal processing industries, as per March 1st, 1970 amounting to Austrian Shillings 17,15 (seventeen shillings and fifteen cents) for qualified skilled workers, as per March 1st, 1970. Lo2 = Basic Wage for a skilled worker, over 21 years, wage group V I , class 8, as per ruling of the Hessische Eisen-Metall-und Elektroindustrie, amounting to D M 4,17 as per March 1st, 1970. P
Typische
Klauselbeispiele
145
Bio
= Basic price for heavy plates St. 00. M. ex works Linz, valid per March 1st, 1970 as per confirmation of the „Oesterr. Walzstahlbuero" (Austrian Rolled Steel Office), amounting to Austrian Shillings 3,284/ton. Ro = Basic price for pig iron with manganese contents of 2 - 3 percent, valid per March 1st, 1970, amounting to Austrian Shillings 1,516/ton. P = Delivery price at date of price adjustment L 1 , L 2 , B1,R = Wages or prices analogous to L o l , Lo2, Bio and Ro, however, at date of invoicing. 7.2 - The price escalation above will be confirmed as follows: „Wages - by confirmation of the ,Oesterr. Industrie- und Handelskammer Linz' (Chamber of Industry and Commerce, Linz) or its West German equivalent". „Heavy Plates - by confirmation of the Walzstahlbuero (Rolled Steel Office), Wien 1, Hegelgasse, 20." „Pig Iron - by official rates, issued by ,Huette Linz'".
Quotenklauseln Agreement concerning the organization of a Joint Institute for Nuclear Research 26. 3.1956, UNTS Nr. 3686 Vol. 2 5 9 / 1 2 5 , 1 3 8 : Article
VI
Each State member of the Joint Institute for Nuclear Research shall make annual financial contributions towards the maintenance of the Institute and the construction therein of new scientific-research facilities and shall contribute to the material support of the Institute. The individual contributions of the States which are founding members of the Institute towards the construction and maintenance costs of the Institute shall be determined in accordance with the following scale: ' People's Republic of Albania People's Republic of Bulgaria Hungarian People's Republic German Democratic Republic People's Republic of China . . : Democratic People's Republic of Korea Mongolian People's Republic Polish People's Republic Romanian People's Republic Union of Soviet Socialist Republics Czechoslovak Republic
05 3.6 4 6.75 20 05 05 6.75 5.75 47.25 5.75
per per per per per per per per per per per
cent cent cent cent cent cent cent cent cent cent cent
146
Annex
On the accession of new States to membership in the Institute and in the event of the withdrawal of any State from membership in the Institute, the scale of contributions towards the construction and maintenance costs of the Institute shall be reviewed and the new scale shall be submitted to the Governments of States members of the Institute for approval. The amount of the individual contributions of States members of the Institute shall not be a factor affecting the extent to which any particular member State participates in the scientific activities and administration of the Institute.
Multilateral Agreement: Maintenance of Certain Lights in the Red Sea 2 0 . 2 . 1 9 6 2 , TIAS 6150 Vol. 17/2 S. 2145, 2148: Article
3
(1) The contributing Governments shall defray the expense of managing and maintaining the said lights by contributions based on the total tonnage of the vessels of each contributing Government as ascertained in accordance with paragraphs (5) and (6) of the present Article. (5) The Managing Government shall assess the contributions on the total tonnage of the vessels of each contributing Government passing through the Suez Canal as compared with the total tonnage of all vessels of all the contributing Governments passing through the Suez Canal: the tonnage in each case being the tonnage (as ascertained from publications issued by the Suez Canal Authority) passing through the Suez Canal during the calendar year ending 31st December immediately preceding the said 31st March. (6) Where however a contributing Government has made representations before 31st March in any year to the Managing Government that the total tonnage of its vessels passing through the Suez Canal in the previous calendar year was substantially greater than the tonnage benefiting from the lights, and produces figures to that effect, the Managing Government shall assess the contribution of that Government in respect of that calendar year on the total tonnage of its vessels benefiting from the lights (this total tonnage to be determined by agreement between the Managing Government and the contributing Government concerned) as compared with the total tonnage of all vessels of all the contributing Governments passing through the Canal, and shall re-assess the contributions of all the other contributing Governments in respect of that calendar year proportionately.
Argentina - Uruguay, Agreement concerning the Paysandu-Colon bridge 8. 7.1968, U N T S Nr. 10185 Vol. 709/99,110:
Typische
147
Klauselbeispiele Article 10
The operating costs and other expenditures of the Technical Commission shall by defrayed in equal parts by the High Contracting Parties. Each High Contracting Party shall defray the costs and other expenditures of its own delegation and advisers.
„CRISTAL" Liability
Contract
for Oil Pollution
Regarding
an Interim Supplement
to
Tanker
1 4 . 1 . 1 9 7 1 , I n t . Leg. M a t . 10 ( 1 9 7 1 ) 1 3 7 , 1 4 1 : Art.V The Fund
(2) As soon as practicable after the Effective Date the Institute shall assess each Oil Company Party to this Contract as of the Effective Date and each such Party shall pay to the Institute that portion of the Initial Call calculated by dividing its total Crude/Fuel Oil Receipts for the calendar year immediately preceding the Effective Date by the total Crude/Fuel Oil Receipts during such preceding calendar year of all Oil Companies who were Parties to this Contract at the Effective Date and by multiplying this percentage by said Initial Call. (3) Any Oil Company becoming a Party to this Contract subsequent to the Effective Date shall be assessed by the Institute and shall pay to the Institute that portion of the Initial Call calculated in the same manner as under Clause V (2). At such time appropriate adjustment shall be made in the portion of the Initial Call of all Oil Companies then Parties to this Contract and, at the discretion of the Institute, such Oil Companies shall receive an appropriate refund or a credit against future assessments. (5) The Institute shall, at such times as are appropriate during each Contract Year, assess each Oil Company Party and each such Party shall pay to the Institute that portion of any Periodic Call made during said Contract Year calculated by dividing its total Crude/Fuel Oil Receipts for the calendar year first preceding the commencement of said Contract Year by the total of the Crude/ Fuel Oil Receipts during such preceding calendar year of all Oil Companies who where Parties to this Contract at the date of such assessment and by multiplying this percentage by the amount of said Periodic Call, provided however, that nothwithstanding the foregoing, (i) each such Oil Company Party (whether or not it had any Crude/Fuel Oil Receipts in such preceding calendar year) shall pay a minimum charge determined by the Institute for each Contract Year, which minimum charge may be offset against any portions of an assessment otherwise payable hereunder, and (ii) no Oil Company Party shall be liable for that portion of an assessment which relates to payment of compensation by the Institute in excess of Five Hundred Thousand US-Dollars (US-$ 500,000.00) with respect to any one incident which occurred prior to the date upon which it becomes a Party to this Contract. 11
Zehetner, Geldwertklauseln
148
Annex
Mengenklauseln Denmark - Chile, Supplementary Agreement on technical co-operation concerning the establishment of a Danish-Chilean Vocational Training Centre for Workers 2 8 . 1 2 . 1 9 6 5 , U N T S Nr. 9199 Vol. 643/293, 326; detto 15.12.1967, U N T S Nr. 9199 Vol. 643/293, 338: Article II Contribution by the Government of Denmark 3. In addition the Government of Denmark shall furnish equipment and supplies up to a maximum value of 1 million Danish kroner c. i. f. Chilean port. The supplies, which shall be of Danish origin, shall be used to equip workshops for benchwork, turning, arc welding and oxyacetylene welding, a machine shop and a repair shop. Article III Contribution by the Government of Chile 1. Through the Servicio de Cooperación Técnica, the Government of Chile shall contribute such equipment as is needed for the operation of the Centre and is not of Danish origin, to the value of at least US-$ 25,000. Delivery shall be timed to coincide with the delivery of the equipment furnished by the Government of Denmark. Article II Contribution by the Government of Denmark 7. The Government of Denmark shall furnish equipment for the expansion of the Centre up to a maximum value of 1.5 million Danish kroner. The equipment, which shall so far as possible be of Danish origin, shall be used to equip the workshops for benchwork, turning, toolmaking, boilermaking, industrial plumbing and gas-fitting and electrical and automobile engineering. Article III Contribution by the Government of Chile 1. Through the Instituto Nacional de Capacitatión Profesional (INACAP), the Government of Chile shall contribute the equipment needed for the effective operation of the Centre, to the value of US-$ 30,000. Delivery shall be made simultaneously with the delivery of the equipment furnished by the Danish Party.
USA — Ghana, Agreement for Sales of Agricultural Commodities 3. 3. 1967, TIAS 6245 Vol. 18/1 S. 369, 374:
Typische
149
Klauselbeispiele
Item I. Commodity Table: Commodity Rice Wheat flour Cotton Inedible tallow Tobacco Total
Supply Period Approximate (Fiscal Year) Maximum Quantity
Maximum Export Market Value (In thousands)
1967 1967 1967 1967 1967
$ 1,512 1,036 1,034 851 1,047 $ 5,480
10,000 metric tons 10,000 metric tons 9,000 bales 4,500 metric tons 500 metric tons
Danemark - Maroc, Accord relatif à la coopération des deux pays dans le domaine forestier 2 2 . 4 . 1 9 6 8 , U N T S Nr. 9218 Vol. 644/333, 336: Article IV Le Gouvernement danois prendra en charge pour une période de 3 ans la rémunération du groupe d'experts de 4 ingénieurs visés à l'article I e r et supportera les frais de voyage aller et retour de ce personnel. Il mettra gratuitement l'équipement suivant à disposition du groupe d'experts. 1) Divers biens d'équipement comprenant 3 stéréoscopes et autres instruments et biens d'équipement nécessaires au projet. 2) 2 landrovers. Les frais d'entretien des deux véhicules seront à la charge du Gouvernement danois, tandis que les frais courants de fonctionnement seront couverts par le Gouvernement marocain. 3) Dès réception, cet équipement deviendra la propriété du Gouvernement marocain, au seul usage du groupe d'experts danois. Article V Les frais se rapportant aux obligations incombant au Gouvernement danois en vertu du présent accord sont évalués à 1,4 million de couronnes danoises au maximum et les obligations financières du Gouvernement danois se limitent à cette somme. Denmark - India, Agreement on an Oral Cancer Control Project 10. 6.1968, U N T S Nr. 9219 Vol. 644/343, 344: Article IV The expenses to be borne by the Denmark shall comprise odontological and clerical assistance, photographic equipment, printing of case records, a motor vehicle, films, and expenses in connection with the travel of scientific personnel between Trivandrum and Copenhagen. The expenses are estimated to amount to Rs. 1.22 lakhs in the first year of the operation of the Project and to Rs. 87,000 per year in the following four years. il *
LITERATUR
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SACHREGISTER
Agency for International Development (AID) 112 Agrarmarktordnung Rechnungseinheit 82 ff. Allgemeine Kreditvereinbarungen (AKV) 5 23, 38 Anlagenlieferungsvertrag 13 Anleihen internationale 29, 31, 33, 34 112 , 38 f., 54, 60 ff., 103 287 Anleihewährung 23 Anpassungsprozeß 6,26,43,115 Asian Development Bank 29 9 4 Assoziierungsabkommen Rechnungseinheit 76 ff. Aufsicht internationale 115 Ausländerkonvertibilität 79 Bandbreiten -erweiterung 50, 72, 88 -flexibilität 6 -mittelwert 47 Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) 54,131 Basisinflationsrate 3 Basispunkt 97 Block-Floaten 88, 90 Bretton Woods 5 f., 25, 40 126 , 42 f., 87 Budgetposten invariabler 113 Caisse Centrale de Cooperation Economique 17 50 Central Rates 46 f., 97 f. clause hardship 10 36 Clearingvertrag 59 C O M E C O N 53 1 7 3 Common denominator 42, 73 Commonwealth Development Corporation 1 7
50
Cross-Rate 80,97 Deflation 20
Dienstleistungsmärkte internationale 29 Dienstleistungsverkehr 2, 17 Differenzinflationsrate 3 Dollarabwertung 26, 98 Drittwährungsklausel 23 ff. Durchschnittsstabilität 38
Entwicklungshilfe 8 -abkommen, Schenkun'gscharakter 108 f. Eurodevisenmarkt 29 80 Eurogeldmarkt 32 Eurokapitalmarkt 34 Emissionsvolumen 29 9 1 Sekundärmarkt 39 Europäische Gemeinschaften (EG) Deviseninterventionssystem 90 257 Erweiterung 89 Haushaltsordnung - Rechnungseinheit 74,75 ff., 141 Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) 34,122 Europäische Investitionsbank (EIB) 15 46, 39, 74, 82, 126 Rechnungseinheit 75,77, 79 Europäische Rechnungseinheit 40, 57 ff. Europäischer Fonds 74, 76, 140 Rechnungseinhit 91 ff. Europäisches Währungsabkommen (EWA) 79 Europäische Währungseinheit 34, 56 Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) 39 f., 73 Assoziierungsabkommen 45 141 , 76 ff., 139 Europäische Wirtschafts- und Währungsunion 70, 73 Europäische Zahlungsunion (EZU) 57, 65 f. Einstimmigkeitsprinzip 58 Rechnungseinheit 57 ff. European Composite Unit (Eurco) 36, 38, 39 ff.
156
Sachregister
Festgehaltsklausel 102 Food and Agricultural Organization (FAO) 30 9 7 , 1133°« Franc Poincaré 57 Fremdwährungsklausel 99 2 8 2 Fusion mehrerer Währungen 70 Garantieabkommen 15 Geldverkehr 17 Geldwertklauseln Bestimmungsfaktoren 7 f. Geldwertrisiko 3», 99 2 8 2 Gesamtpreisniveau 102 Gläubigerschutz 20, 23, 94 Gläubigerwährungsklausel 11 ff., 19, 29 Gold Demonetisierung 42 1 3 3 , 72 f., 92 Doppelfunktion 97 monetäres 45 Goldfranken 54 ff., 74 Goldgehalt 46, 47 Goldgewichtsverhältnis 45 Goldkonvertibilität 5 20, 78 f., 97 Goldkursstabilität 6 27 , 79 Goldpool 42 1 3 2 Goldpreisänderung 62, 67, 77 Goldstückklauseln 42 Goldverpfändung 49 Goldwert 45, 47 -anpassungsautomatismus 59 ff., 74 ff., 77 -klausel 22, 28, 41 ff., 65 f., 73,101 monetärer 50 offizieller 46 -Sicherung 29 95 variabler 50 Importwährung 23 72 indexation interne 102 Indexklausel 99,100 ff. industry traditions 25 76 Inflationsratennivellierung 4, 115 f. International Atomic Energy Agency (IAEA) 30 8 7 , 121 International Development Association (IDA) 29, 52 1 6 6 , 117 International Finance Corporation (IFC) 30 98 Interventionswährung 97 Investitionsschutzgesetzgebung 15 46 Kalkulationsformeln 104
Kapitalmarkt internationaler 29, 39 f. Kapitalverkehr 17, 103 289 Kaufkraft -risiko 3 -Schwund 8 -Stabilität 23 -wert 1, 57 Kaufpreiswährung 14 Kombinierte Währungsklausel 29 95 , 34 ff., 49 1 5 8 Kompensationseinheiten 96 Kompensationsgeschäfte 40 Kompromißbereitschaft 35 Kontraktwährung 9, 12, 44, 55 Kontrolle internationale 115 Konversationsklausel 9,44 f. Konvertibilität 26, 28 Kreditabkommen 15, 60 Kreditkosten 12 Kreditwährungsinflationsrate 12 Kursklauseln 9 ff. Kursrisiko 3 11 Kurssicherungsklausel 10, 11, 20, 21 Lebenshaltungskostenindex 102 Leitkurse 88 f. Leitungssystem 18 60 Loan agreements 11 38 local currency 112 Lohnklausel 102 Marktfähigkeit 23 Marktwechselkurse 9 Mengenklauseln 107 ff. Mengenkontingent 112 Mittelkurs 37, 46 f. Abgrenzung zur Parität 46, 72 Münzgesetz schweizerisches 45 1 3 9 Nachschußpflicht 48 f., 96 Nenner gemeinsame 39 Nominalwertprinzip 1, 100, 103 Öldollar 38 option de change 32, 56 option de place 31 Optionsanleihen 32 1 0 6 Organisationen, internationale 7, 29, 54, 113
157
Sachregister Gründungsverträge 106 Z u o r d n u n g zu bestimmter Währungsrechtsordnung 15 4 7 , 26 O s t - W e s t - H a n d e l 17, 19 6 4 , 22, 27 paiement international 1 2 Parität Abmelden 46 Mittelkurs (Abgrenzung) 46 Wechselkurs (Abgrenzung) 43 Paritätenkonstellationen unterschiedliche 70 Paritätsabrechnungsprinzip 49 Paritätsänderungen 11 einheitlich proportionale 77 gleichgerichtet - ungleichgerichtet 66 ff. gleichwertig - ungleichwertig 66 ff. Gleichzeitigkeit 67, 83 f. tatsächliche 83 Verfahren 46 f. Paritätsänderungsrisiko 3 1 1 period of adjustment 69, 73 Preisgleitklausel 99,104 ff., 112 Preisniveaus unterschiedliche 3 Preiszusammenhang internationaler 3 1 2 Projektfinanzierung 107 Projektfolgekosten 107 Quoten variable - invariable 106 2 9 3 Q u o t e n k l a u s e l n 105 ff. Realignment 69, 71, 88, 97 Rechnungseinheit 22, 26, 34, 41 ff. echte 54 ff. Referenzwährung 53, 58, 68, 70, 72 f., 77, 81 Risikoverteilung 1, 27 Risikozuschläge 105 Rohstoff abkommen 37 ff., 111 Rohstoffmärkte internationale 25, 28 f. Roll-over-Kredite 32 Rubel transferabler 19, 53, 56 R u l e O - 3 41 1 2 7 , 49, 94,128 f. Sach wertklausel 102 Sanktionen 6 Schuldnerschutz 20, 109
Schuldnerwährungsklausel 1 4 4 I , 2 0 ff. Smithsonian Agreement 45 ff. Sonderziehungsrecht 41 1 2 7 , 48, 73, 92 ff. Kreditliniencharakter 93 Kumulative Nettozuteilung 94 Reservecharakter 93 Sonderziehungsrechtsparitäten 98 Stabilität historische 25 institutionelle 19 Standardrechnungseinheit 54 Stand-by arrangements 5 23 Syndikatsvertrag 36 Transferabilität 26 transition period 69 twin-currency clause
32 1 0 5
Umgekehrte Rechnungseinheit 42 ff. U m r e c h n u n g s k u r s e 84 f., 90 Umrechnungsnormierung 44 f., 66 ff., 73 Umrechnungsverfahren 9 Ungleichgewicht fundamentales 5 Unternehmungen multinationale 2 2 6 8 Vereinte N a t i o n e n 30 Verrechnungsdollar 56 Verrechnungseinheiten 56 Verrechnungswährung 17 57 Versicherungsverkehr 113 Verträge internationale 1 Vertragsklauseln nichtmonetäre 10 Vertragsparteien rechtssystematische Zuordnung 7 , 1 1 6 Vieleck magisches 115 Währungsausgleichsbeträge 86 ff. Währungsdisziplin 115 Währungsfonds, Internationaler 29 9 5 , 42 fF., 71,77, 128,141 Bandbreitenpraxis 77 Generalkonto 92 f., 95 Goldwertermittlung 48 f. Nichtmitglieder 42, 45, 66, 71 2 1 4 Satzungsnovelle 1968 92 Satzungsreform 47 Sonderrechtsordnung 85, 90, 95 Voting without Meeting 95
158
Sachregister
Währungsgesetzgebung nationale 46 Währungsklausel 11 ff. alternative 31 1 0 1 Währungskrisen 25, 28, 31, 37, 46, 82 Währungsoptionsklauseln 31 ff. einfache 32 multiple 32, 36, 56, 101 Währungsrecht als juristische Disziplin 4 f. Währungsstabilität 6 Warenindexklausel 42, 44, 45,102 Warenlieferungsvertrag 13, 35, 104 Warenverkehr 2 Wechselkurs -anpassung 25 fixer 3 flexibler 3, 12 floatender 37 -freigäbe 49, 72 f., 77 f., 80 multipler 83, 111 Parität (Abgrenzung) 43 -risiko 3, 11 29 9 5 , 30 9 5 , 30 9C , 36, Weltbank 15, 21 118, 121, 123
Aktivgeschäft 29 9 5 Weltpostverein 54, 132 Weltwährungsreform 6, 47, 114 ff. Wertkontingent 112 Wertmesser 9, 55, 97 f. Wertrisiko 1 Wertsicherungsklausel 99 ff. innerstaatlicher Begriff 99 ff. Wirtschaftsverkehr intersystemarer 7 intrasystemarer 7
Zahlungsabkommen bilaterale 17 multilaterale 57 f. Zahlungsmittel 9, 27, 41 129, 97 Zahlungsverkehr 2 intersystemarer 17, 53 liberalisierter 27 Zahlungswährung 9, 44 f., 48, 53, 96 Zahlungsziel 13 Zehnergruppe 37 Zentralbanken Goldreservenbewertungspraxis 48 148
LÄNDERREGISTER
Abu Dhabi 28 8 8 , 120 Afghanistan 44 1 3 8 , 46 1 4 3 , 5 3 " ° , 105 29°, 130, 144 Albanien 145 Argentinien 17 5 °, 1 9 " , 2 1 66 , 2 7 81 , 28 88 , 30 9 5 , 32 1 0 7 , 103 2 8 7 , 105, 119, 120, 146 Äthiopien 52 1 6 6 Australien 17 53 , 38 Belgien 37, 60 1 8 6 , 132 Brasilien 17 50 , 28 87 , 103 287 , 120 BRD 19 6 1 , 22 69 , 37, 60 1 8 6 Bulgarien 18 59 , 20 65 , 105 29 °, 145 Burundi 52 1 8 6 Ceylon 30 95 Chad II 38 , 52 1 8 8 , 105 29°, 144 Chile 30 9 7 , 46 1 4 s , 53 1 6 S , 111, 131, 148 China (Republik) 30 9 8 China (Volksrepublik) 18 59 , 3 0 95, 44 138 , 46 " 3 , 53 169 , 53 17°, 105 29°, 130, 145 Costa Rica 30 9 6 Dahome I I 3 8 Dänemark 11, 29 94 , 45 1 4 1 , 105 29°, 109 30°, 110 3 0 1 , 111, 144, 148, 149 DDR 18 59 , 22 69 , 145 Finnland 30 9 7 , 41 13 °, 45 14 °, 53 m , 103 287 Frankreich 17 55 , 37, 103 287 , 105 290 Gabun 30 95 Ghana 112 303 , 148 Golf-Staaten 37,124, 125 Griechenland 19 8 1 , 24 75 , 27 8 4 , 76 Großbritannien 19 8 1 , 30 9 7 , 37, 103 287 , 113 308 , 117 Honduras 52 1 6 6 Indien 36, 52 1 6 8 , 109 300 , 112 303 , 123, 149 Indonesien 19 61 , 30 97 , 52 1 6 8 Iran II 38 , 3 0 95 , 50 1 8 4 , 51, 53 169 , 121, 130 Island 30 9 5 , 30 9 6 , 103 2 8 7 Israel 103 287 , 112 3 0 3
Italien 17 5 5 , 21««, 27 8 5 , 37, 59 1 8 6 , 60 1 8 6 , 132 J a p a n 37 Jemen 10 5 290 Jordanien 19 81 , 117 Jugoslawien 2 7 82 , 2 7 85 , 28 88 , 30 95 , 41 129 , 119,120 Kanada 38, 41 1 2 9 Kenia I I 3 8 Kongo 30 9 8 Korea (Nord) 145 Korea (Süd) 52 1 6 6 Kuweit 52 1 8 7 Madagaskar 3 0 85 , 45 141 , 52 188 , 76, 82 242 , 139 Marokko 21 8 6 , 110 301 , 112 303 , 118, 149 Mexiko 105 29°, 144 Mongolei 145 Niederlande 37, 41 1 2 9 Nigeria 30 9 8 Österreich 15, 18 s®, 2 1 66 , 3 0 98 , 3 0 97 , 32 107 , 103 287 , 105 29°, 113 3 0 5 Pakistan 30 S 6 , 52 1 6 8 , 109 m , 112 3 0 3 Paraguay 21 68 , 105, 119 Philippinen 2 3 7 2 27 8 4 , 30 9 5 , 30 9 8 , 110 301 , 112 303 , 119 Polen 18 5 9 , 2 7 84 , 145 Rumänien
18 59 , 2 1 88 , 105 29°, 145
Schweden 19, 20 8 5 , 30 9 7 , 37, 103 287 , 121 Schweiz 17 54 , 29, 38 , 45 139 , 59 188 , 7 1 214 , 117 Singapur 17 5 3 Somalia 52 1 8 8 Südafrika 34 1 1 3 Sudan 52 1 6 6 Syrien 45 142 , 50 184 , 53 170 , 105 29°, 130 Tansania 52 1 8 8
Länderregister
160 Thailand 1 9 « , 113 305 T>go 52 1 6 8 Trinidad und Tobago 30 8 5 Tschechoslowakei 18 59 , 118, 145 Türkei 82 240 UdSSR
45 IM 170
Uganda 11, 52 1 6 6 Ungarn 18 59, 18 60, 118, 145 Uruguay 27 81 , 105 292 , 146 USA 18 6 0 , 19 61 , 23 72 , 30 % 32 107, 41 1 2 9 , 105 29 °, 110 301 , 111, 112 303 , 118, 119, 142, 144, 148
18 59, 18 6°, 2 7 82, 41 129, 41 13°, 45
i42(
46
i43; 29
50i64;
5 1 >
53
m
53 , 53 "», 105 °, 119, 130, 131, 144, 145
Vereinigte Arabische Republik I I 38
95
Zambia 11 , 3 0 , 45 Zypern 105 290
140
38
, 27 8 1
FIRMENREGISTER
AGIP S. p. A. 28 8 8 American & Foreign Power Company Inc. 16 5 0 American Independent Oil Company 28 88 Bass Charrington Ltd. 72 2 1 8 , 138 Brazilian Electric Power Company 16 5 0 Centrais Eletricas Brasileiras S. A. 16 5 0 Compagnie des potasses du Congo 30 0 6 Daikyo Oil Co. Ltd. 28 , 120 88
Electricity Supply Board (Ireland) 69 2 0 9 Electricity Supply Commission 71 2 1 2 , 136 EMBRATEL 17 5 0 ENEL 34 1 1 3 Enso-Gutzeit Osakeyhtiô 32 l t l 8 , 121 EUROFIMA 55 1 7 8 Fonds de Réétablissement du Conseil de l'Europe 32 1 0 ? Générale Congolaise des Minerais, S . A . R . L . 103 288 , 142 Getty-Oil 2 8 8 8 Imatran Voima Osakeyhtiô 69 2 0 8 Instituto Costarricense de Electricidad 30 96 Korea Iron & Steal Mfg. Co. Ltd. 13 Kuwait Fund for Arab Economic Development 52 1 6 7 Landsvirkjun 30 96 Litton-Industries 24 75 Maruzen Oil Lo. Ltd. 2 8 88 , 120 Metropolitan Estate and Property International N. V. 34 "», 123
Mobil Oil Holdings S. A. 32 1 0 6 National Power Corporation 30 9 6 Nigerian Industrial Development Bank Ltd. 30 96 Nippon Mining Co. Ltd. 28 8 8 , 120 Norges-Kommunalbank 66, 71 2 1 2 , 72 2 1 5 , 134 österreichische Elektrizitätswirtschaft AG (Verbundgesellschaft) 15, 30 9 6 österreichische Donaukraftwerke AG 30 96 österreichische Draukraftwerke AG 30 9 6 Pakistan Industrial Credit an Investment Corporation Ltd. 30 96 PetrofinaS. A. 32 1 0 7 Phillips Petroleum Company 28 8 8 Province of Manitoba 71 212 Sociedade Anónima Concessionària da Refinaçao de Petróleos em Portugal (SACOR) 61 ff., 63 ff., 71 2 1 2 , 72,133 Société Générale des Minerais, S. A. 103 288 , 142 SONATRACH 2 8 8 8 Standard Oil Company 73 220 Taiwan Power Company 30 86 Tennessee Argentina S. A. 17 5 0 The Copenhagen County Authority 71 212 , 72 217 The Swedish Lamco-Syndicate 32 1 0 6 U.S. Rubber Uniroyal Holdings S. A. 32106 Yacimientos Petrolíferos Fiscales (YPF) 1 7 50