Freiligrath’s Briefwechsel mit Marx und Engels: Teil 2 Anmerkungen [2., unveränderte Auflage, Reprint 2021] 9783112526507, 9783112526491


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Freiligrath’s Briefwechsel mit Marx und Engels: Teil 2 Anmerkungen [2., unveränderte Auflage, Reprint 2021]
 9783112526507, 9783112526491

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F R E I L I G R A T H S B R I E F W E C H S E L MIT MARX U N D E N G E L S

H E R A U S G E G E B E N VON D E R A K A D E M I E D E R W I S S E N S C H A F T E N D E R DDR ZENTRALINSTITUT FÜR LITERATURGESCHICHTE

FREILIGRATHS BRIEFWECHSEL MIT MARX UND E N G E L S TEIL II: ANMERKUNGEN

BEARBEITET VON MANFRED HÄCKEL 2., unveränderte Auflage

AKADEMIE -VERLAG 1976



B E R L I N

Erschienen im Akademie-Verlag, 108 Berlin, Leipziger Str. 3—4 Copyright 1968 by Akademie-Verlag, Berlin Lizenznutiuner: 202 • 100/296/75 Gesamtherstellung: V E B Druckerei „Thomas Müntzer", 582 Bad Langensalza Bestellnummer: 751 294 3 (5648/1 - I I ) • LSV 7103 Printed in GDR EVP 5 8 , -

INHALTSVERZEICHNIS

Textkritische Zeichen Abbreviaturen Anmerkungen Personenregister

YII IX 1 339

TEXTKRITISCHE ZEICHEN

H Fk O T D N (...) [...] (...)

= Handschrift. = Fotokopie. = Ort der Aufbewahrung. = Teildruck, vor dem vollständigen Erstdruck erschienen. - Erstdruck. = Neudruck. — Klammer des Autors. — Klammer des Autors. — Mutmaßlicher, durch Beschädigung der Handschrift verlorengegangener Text des Autors, vom Herausgeber teilweise rekonstruiert. r = In den Text hineinkorrigierte Stelle, über der Zeile stehend. = In den Text hineinkorrigierte Stelle, unter der Zeile stehend. L T = Einfügungszeichen für außerhalb der Zeilen stehende Textstelle. FalR = Fassung am linken Rand. FarR = Fassung am rechten Rand. FaoR = Fassung am oberen Rand. FauR = Fassung am unteren Rand. "f = Fassung verläuft vom unteren zum oberen Rand. 4. = Fassung verläuft vom oberen zum unteren Rand. —»- = Fassung verläuft von links nach rechts, a < b = Fassung a aus Fassung b korrigiert. ):.'.( = Ausgestrichenes. ). . .( = Ausgestrichenes und Wiederhergestelltes. ¡1—II — Zusatz des Herausgebers im Text. [• . •] = Bezeichnung der Seiten des handschriftlichen Originals. / = Ende einer Seite des handschriftlichen Originals.

VII

ABBREVIATUREN

a. Häufig gebrauchte Institutsbezeichnungen IISG

= Internationaal Instituut voor Sociale Geschiedenis (Internationales Institut f ü r Sozialgschichte), Amsterdam.

ZPA beim IML, Moskau = Zentrales Parteiarchiv beim Institut f ü r MarxismusLeninismus beim ZK der K P d S U , Moskau. b. Häufig angeführte Publikationen und Bezeichnungen W

= Karl Marx Friedrich Engels, Werke, hg. vom Institut f ü r Marxismus-Leninismus beim ZK der SED, Berlin 1957 ff.

Soöinenija

= K . Marks i F. Engel's, Socinenija, pod redakciej V. Adoratskogo. Institut Marksa — Engel'sa — Lenina pri Ck V K P (b). Tom X X V , pisma 1 8 4 4 - 1 8 6 8 , Moskva 1936.

N.Rh.Z.

= Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie, Köln 1848/49.

N.Rh.Z.Revue

= Neue Rheinische Zeitung. Politisch-ökonomische Revue, redigiert von Karl Marx, London, Hamburg & New-York, 1850.

Mehring

= Franz Mehring, Freiligrath und Marx in ihrem Briefwechsel. I n : Ergänzungshefte zur Neuen Zeit, Nr. 12. ausgegeben am 12. April 1912, Stuttgart 1912.

K u n s t und Literatur

= Karl Marx Friedrich Engels, Über Kunst und Literatur. Eine Sammlung aus ihren Schriften. Hg. v. Michail Lifschitz mit einem Vorwort von Fritz Erpenbeck, Berlin 1949.

Izbrannye proizvedenija = Ferdinand Freijligrat, Izbrannye proizvedenija. Perevod s nemeckogo. Redakcija, vstupitel'naja stat'ja i primecanija A. L. D y m S i c a , Moskva 1956. Buchner

= Ferdinand Freiligrath. Ein Dichterleben in Briefen. Von Wilhelm Buchner, Bd I und I I , Lahr 1882.

Op.

= opis'

IX

ANMERKUNGEN

Die Briefe folgen einem chronologischen Ordnungsprinzip. Undatierte Briefe sind entsprechend eingefügt. Hinweise auf die Datierung geben die jeweiligen Anmerkungen. Die Briefe werden grundsätzlich vollständig, d. h. einschließlich der Adressen und der Firmenaufdrucke gegeben. Die Zeilenzählung bezieht sich jedoch ausschließlich auf den handschriftlichen Text. Adressen gelten als Text. Der Druck erfolgt buchstabengetreu. Orthographische Eigenheiten bzw. Schreibfehler blieben unkorrigiert. Da die Briefe der drei Autoren grundsätzlich in deutscher Sprache abgefaßt sind — lediglich fremdsprachliche Wendungen und einzelne Hervorhebungen machen eine Ausnahme —, konnte für den Druck eine einheitliche Grundschrift gewählt werden. Sie erscheint als eine Antiqua Bodoni 10/12'. Hervorhebungen des Textes werden im Druck durch folgende Auszeichnungen wiedergegeben: Einfache Unterstreichung = Antiqua kursiv. Doppelte Unterstreichung = Antiqua gesperrt. Dreifache Unterstreichung = Antiqua Versalbuchstaben. Lateinisch Geschriebenes = Gill-Grotesk. Dasselbe einfach unterstrichen = Gill-Grotesk kursiv. Dasselbe doppelt unterstrichen = Gill-Grotesk Versalbuchstaben, gesperrt gerade. Die gedruckten Briefköpfe erscheinen in Antiqua kursiv 9/10 - ; die handschriftschriftlichen Datumsangaben je nach Schreibweise in Grundschrift bzw. GillGrotesk, jedoch im gleichen Schriftgrad 9/10 - . Die Formate des benutzten Briefpapiers sind in der Regel 4° und 8°. Nur ein Brief ist auf Papier des Formates 16° geschrieben. Die in die Anmerkungen aufgenommenen gedruckten und ungedruckten Belegstellen werden ebenfalls entsprechend den jeweils angegebenen Vorlagen, buchstabengetreu wiedergegeben. Vollständig zitierte Briefe, Notizen und Artikel erscheinen ohne Anführungen. Die kursiv bzw. halbfett gedruckten Stellen der Vorlage W werden gesperrt bzw. gesperrt kursiv hervorgehoben.

1 5 S^ 8°. O: IISG. 22 seinen < Deinen 26L gleich ganz 54—55 T FalR [S. 5 ] f die ihn als Wollu. Hasenfellhändler rücksichtslos ruinirt haben Ohne Unterschrift. Blatt 5 am rechten und unteren Rand rechts beschädigt. 1

4

Daß Post Carl Post (geb. 1819), aus Hägen-Eilpe, Bekannter von Marx aus den vierziger Jahren, einer der Mitorganisatoren des Aufstandes von Iserlohn vom 10.—12. Mai 1849. Er hatte sich nach der Niederschlagung des Aufstandes ins Ausland geflüchtet, befand sich zunächst in Amsterdam und emigrierte über Brest und England Anfang 1850 nach Amerika. die 1000-jrf*. Mit Sicherheit darf angenommen werden, daß es sich um die gleichen 1000 Taler handelt, die Marx am 13. Juli 1849 im Brief an Weydemeyer erwähnt: „Eine Dame in Rheda, mit der auch Lüning in Verbindung steht, hatte schon 1000 Taler für die „N//eue Rh//einische// Z//eitung//" an Carl Post geschickt, sie aber zurückgenommen, als diese Zeitung unterging. Könnte sie nicht vielleicht zu diesem Vorschuß durch Deine Vermittlung bewogen werden? Ich glaube um so mehr Anspruch auf derartigen Vorschuß zu haben, als ich über 7000 Taler für die „N. Rh. Z.", die doch ein Parteiunternehmen war, zugesetzt habe." W 27, S. 500. 5 Gerstein in Lüdenscheid Friedrich Gerstein, Justizkommissar in Lüdenscheid, zählte dort während der Revolution 1848/49 zu den entschiedensten demokratischen Kräften. 6-6 theilte ich Deiner Frau Wahrscheinlich eine mündliche Mitteilung. 6 Rückkehr von Amsterdam Freiligrath hatte sich Ende Mai, wenige Tage nach dem Verbot der N. Rh. Ztg. nach Amsterdam begeben. Die erste Strecke der Reise befand er sich in Begleitung Weerths. Weerth berichtet am 1. Juni 1849 an die Mutter: „Mit Freiligrath reiste ich von Köln ab. Meine übrigen Kollegen fuhren den Rhein hinauf. F/reiligrath/ und ich fuhren bis Arnheim, von wo er nach Amsterdam ging und von wo ich eine zweite kleine Tour durch Holland über Brüssel bis hierher fortsetzte." Georg Weerth, Sämtliche Werke in fünf Bänden. Hg. v. Bruno Kaiser, Berlin 1957, Bd 5, S. 309. Ii Zulauff'sche Angelegenheit Heinrich Zulauff (geb. 1810), von 1825—1849 Kaufmann in Barmen und Elberfeld, seit 1837 eng mit Freiligrath befreundet, gehörte zu dem Kreis um Friedrich Engels, Moses Heß, G. A. Koettgen u. a., der Ende 1844 und Anfang 1845 die Versammlungen des Elberfelder Volksbildungsvereins zur Propagierung kommunistischer Anschauungen ausnutzte. Zur Unterstützung der N. Rh. Ztg. hatte Zulauff 13 Aktien der Bergisch-Märkischen Eisenbahn zur Verfügung gestellt, für die Marx Bürgschaft leistete, und für die Ludwig Elbers und Otterberg, Freunde Freiligraths und Zulauffs in Elberfeld, Teilbürgschaft übernahmen. Vgl. Alfred Büscher, Die Freiligrath-Handschriften der Universitätsbibliothek Münster. In: Lippesche Mitteilungen aus Geschichte und Landeskunde. Bd 32, Detmold 1963. S. 170ff. Wenige Tage nach Abgang seines Briefes an Marx erhielt Freiligrath folgende Rechnung zugestellt: „ , Cöln, den 27ten Juli 1849. Rechnung des Königlichen Bank-Comtoirs für Herrn F. Freiligrath hierselbst über

2

nach Antrag durch die Hauptbank verkauftes Unterpfand aus Lombard No. 375 ffi/ff) 1300 Bergisch-Märkische Eisenbahn Stamm Actien No. 22570/9. 22295/97. 51% T&ttf 663. Zinsen 4% vom 1 Janr. bis 24t. Juli 203 Tg. » 29.10. „ -fottf 692.10. „ ab 1% Courtage 1/4% Provision

—.20.— 1.22.—

2.12 fäitf

689.28.

„ „.

Stag. 340.— Zsn. .28. 34Ö28 689.28 349~ H, Universitätsbibliothek Münster, 1933 K 410. Zulauff stellte die Aktien im Januar Freiligrath zur Verfügung. Freiligrath an Zulauff in Elberfeld: Köln, 14/1. 49 Lieber Zulauff, Hierbei das Schreiben der Gerantur in der von Dir gewünschten Weise. Korffs Unterschrift fehlt, weil Korff (obgleich einiger schwebenden Preßprocesse wegen noch als Gerant am Schlüsse der Zeitung genannt) dennoch faktisch bereits seit Wochen aufgehört hat, Gerant zu sein. Naut u. Schulz, als Co-Geranten, führen einzig die Geschäfte u. haben somit in allen rein geschäftlichen Angelegenheiten wie die Verantwortlichkeit so die Unterschrift. Sei so gut, Freund Otterberg u. Freund Elbers vom Inhalt des Schreibens wie von der obigen Mittheilung in Kenntniß zu setzen. Marx Marx mit den Andern läßt Dich u. die Mithelfer dankbar grüßen. Ihr seid bei Gott noble Kerls, u. wie wir hoffen, daß Eure Hülfe das Unternehmen nachhaltig auf die Beine bringen wird, so geben wir Euch die Versicherung, daß im schlimsten Falle Alles, was an uns liegt, mit der Gerantur vereint dahin streben wird, Euch in jeder Weise zu sichern. Grüße an Dich, Deine 1. Frau u. die Kinder von mir u. den Meinigen. Herzlichst Dein alter Freiligrath H, Ebenda, 1933 K 410. 22. Zulauff hatte Marx bei einem Besuch Freiligraths in Köln kennengelernt und war seit dieser Zeit eifrig für das Blatt tätig. Freiligrath an Zulauff vom 21. Dezember 1848: „Marx u. die Andern lassen Dich von Herzen grüßen. Ersterer hat keinen besondern Plan mitzutheilen, sondern nur möglichste Beschleunigung alles dessen anzuempfehlen, was Du für unser Institut thun kannst u. willst. Laviren wir glücklich ins neue Jahr hinein, so sind wir obenauf. Bis dahin aber zappeln wir u. müssen uns eben auf den thätigen Beistand unserer Freunde verlassen." H, Ebenda, 1933 K 410.18. 3

Desgl. Freiligrath an Zulauff vom 29. Dezember 1848: „Die Zeitung, hoffen wir, wird sich durchschlagen. Die nächsten Tage werden es sicher ausweisen, daß die Zahl unsrer Abonnenten sich in enormer Weise vermehrt hat, und dann müßte es doch mit dem Teufel zugehn, wenn wir den paar alten Gläubigern erliegen wollten. Fahre nur fort, f ü r das Blatt zu wirken, wie u. wo Du kannst (auch durch Aufforderung zum Abonnement): — wir erkennen Alles mit Freundesdank an. Die gesammte Redaction grüßt Dich herzlich." H, Ebenda, 1933 K 410.21. 1849 emigrierte Zulauff nach Nordamerika und wurde Farmer in Texas. 16 Nauts Rath Stephan Adolf Naut, K a u f m a n n in Köln, zuerst Cogerant, seit I . April 1849 Gerant der N. Rh. Ztg. 33 ein paar Zeilen von ihm Briefe Zulauffs an Marx sind nicht erhalten. Teilering Eduard von Müller-Tellering (geb. etwa 1808), Jurist und Publizist, kleinbürgerlicher Demokrat, schrieb während der Revolution 1848/49 aus Wien „überaus gewaltrevolutionäre" (Engels) Korrespondenzen in die N. Rh. Ztg. Er k a m Mitte 1849 nach Köln ging dann über Hamburg nach Brüssel und von dort Anfang 1850 nach London. 2«-37 der Westdeutschen „Westdeutsche Zeitung", hg. v. Hermann Becker, Köln, erschien vom 25. Mai 1849 —21. Juli 1850. Sie bemühte sich vergeblich, an die N. Rh. Ztg. anzuknüpfen. 38 den letzten unglücklichen Tagen Am 13. J u n i hatte, aufgerufen durch die kleinbürgerlichen Parteien, in Paris eine friedliche Demonstration zur Verteidigung der Verfassung, die durch die Intervention französischer Truppen gegen die Römische Republik verletzt worden war, stattgefunden. Die Demonstration wurde von bereitstehenden Truppen rasch auseinandergejagt und der Belagerungszustand verkündet. Es begannen neue Verfolgungen gegen Demokraten und Sozialisten. rother Wolf Ferdinand Wolff (1812—1895), war 1846/47 Mitglied des Brüsseler kommunistischen Korrespondenz-Komitees, Mitglied des Bundes der Kommunisten, 1848/49 Redakteur der N. Rh. Ztg.; emigrierte nach deren Verbot aus Deutschland, war erst in Paris, später in London. In der Mitte der fünfziger Jahre zog er sich vom politischen Leben zurück. „Rouge gagne" ist wahrscheinlich ein von ihm öfter gebrauchtes Wort. 40 Edy M. Eduard Mayer, Advokat in Köln, Mitglied des Aufsichtsrates der „Rheinischen Zeitung f ü r Politik, Handel und Gewerbe", Köln, erschienen vom 1. Januar 1842—31. März 1843, die Karl Marx seit Oktober 1842 als Chefredakteur geleitet hatte. E r war Mitbegründer des Bochumer Vereins f ü r Bergbau und Gußstahlfabrikation und hatte von 1854—1863 den Vorsitz im Verwaltungsrat des Vereins inne. 41 Jung Georg J u n g (1814—1886), Publizist, Junghegelianer, einer der verantwortlichen Herausgeber und eigentliche Gründer der Rheinischen Zeitung. Während der Revolution 1848/49 gehörte er dem linken Flügel der preußischen konstituierenden Nationalversammlung an. E r wurde später Nationalliberaler. 4» Fräulein Joest Maria Mathilde Joest, wahrscheinlich eine Tochter von Carl Joest, Besitzer der Zuckersiederei Carl Joest und Söhne in Köln. Die Trauung fand am 13. August 1849 statt. 4

der humoristische

Theil des entschlafenen

Feuilletons

Georg W e e r t h ( 1 8 2 2 — 1 8 5 6 ) ,

der „erste und bedeutendste Dichter des Proletariats" (Engels), hatte sofort nach dem Verbot der N. Rh. Ztg. seine Tätigkeit bei der Firma Emanuel & Söhne, die mit Seide und Wolle handelte, wieder aufgenommen. In deren Auftrag unternahm er Geschäftsreisen nach Holland, Belgien, Spanien, Westindien, Südamerika, Haiti, Kuba, die von ihm zum Besuch der Freunde sowie zu politischen Kurierdiensten ausgenutzt wurden. Gleichzeitig tätigte er Geschäfte auf eigene Rechnung. Über seine Erlebnisse in Lüttich berichtet Weerth am 15. Dezember 1849 an den Bruder Ferdinand: „Von Köln reiste ich nach dem Aufhören der ,Neuen Rheinischen Zeitung' nach Paris und erlebte dort den 13. Juni mit der unglücklichen Demonstration. Die große Bewegung der letzten 2 Jahre war hiermit zunächst gänzlich geschlossen, und ziemlich mißmutig kehrte ich nach Lüttich zurück, wo ich mich zunächst niederzulassen dachte. Aber das Ministerium Rogier-Hody, welches alle Demokraten mit musterhafter Beharrlichkeit verfolgt und die Redakteure der ,Neuen Rheinischen Zeitung' mit seinem vorzugsweisen Ingrimm beehrt, hatte es anders beschlossen. Denn, kaum in Lüttich eingetroffen, werde ich arretiert, in ein Gefängnis unter der Erde gesteckt und am nächsten Tage mit zwei Gendarmen in voller Rüstung über die Grenze nach Holland gebracht. Guter R a t war jetzt teuer. In Paris wollte ich mich nach dem 13. J u n i nicht aufhalten. In Preußen genierte mich der Prozeß Schnapphanski. Aus Belgien verschrieb man mich aus. Ich verlor durch meine Ausweisung dort mein ganzes ziemlich einträgliches Geschäft." Georg Weerth Sämtliche Werke. A. a. 0 . , Bd 5, S. 340. treiben möchte, wie der alte Goethe Freiligraths Äußerung bezieht sich wahrscheinlich auf die größtenteils 1827 entstandene Folge von 14 Gedichten, die als „Chinesisch-Deutsche Jahres- und Tageszeiten" im „Berliner Musenalmanach auf das J a h r 1830", S. 1—16 erschienen sind. chinesisch

51-52

50-57

Das Neueste aus der Pfalz Gemeint ist der badisch-pfälzische Aufstand zur 5s Durchsetzung der Reichsverfassung (Reichsverfassungskampagne), die von der Frankfurter Nationalversammlung am 28. März 1849 beschlossen, aber von den Regierungen fast aller deutschen Staaten abgelehnt worden war. Den Beginn der offenen Erhebung in Baden bildete die Militärrevolte in der Festung Rastatt am 11. Mai 1849. Vgl. Friedrich Engels, Die deutsche Reichsverfassungskampagne. W 7, S. 1 0 9 - 1 9 7 . Prinzen von Preußen Wilhelm I ( 1 7 9 7 - 1 8 8 8 ) , König von Preußen (1861—1871) und deutscher Kaiser (1871—1888), war 1840 nach dem Tode Friedrich Wilhelms I I I und bedingt durch die Kinderlosigkeit seines Bruders Friedrich Wilhelm I V zum Thronfolger mit dem Titel „Prinz von Preußen" ernannt worden. 1848 Anführer der konterrevolutionären Hofkamarilla, vom Volk wegen seines brutalen Vorgehens gegen die Revolution „Kartätschenprinz" genannt, erhielt am 8. Juni den Oberbefehl über die gegen den badisch-pfälzischen Aufstand vom geflohenen Großherzog von Baden zu Hilfe gerufenen preußischen Truppen. Eine Verwundung des Prinzen ist nicht bezeugt. Bei einem auf ihn verübten Attentat in Nieder-Ingelheim am 12. Juni 1849 durch den Freischärler Adam Schneider wurde er nicht verletzt.

5

69 General Hirschfänger Moritz von Hirschfeld (1790—1859), preußischer General, kommandierte das I. Korps der gegen den badisch-pfälzischen Aufstand eingesetzten preußischen Truppen. Von einer Verwundung des Generals ist nichts bekannt. 69 Frau Anneke Mathilde Franziska Anneke (1817—1884), Schriftstellerin und Publizistin, war seit 1847 in zweiter Ehe mit Friedrich Anneke verheiratet, der wegen seiner sozialistischen Gesinnung aus dem preußischen Heer entlassen worden war. Während der politischen Haft ihres Mannes leitete sie die von ihm herausgegebene linksdemokratische „Neue Kölnische Zeitung für Bürger, Bauern und Soldaten", Köln, erschienen vom 10. September 1848 bis 14. Juni 1849, sowie eine Frauenzeitung, die ebenfalls bald unterdrückt wurde. Im Mai 1849 folgte sie ihrem Mann, der als Oberstleutnant und Mitglied der Militärkommission verantwortlich für die Artillerie des badisch-pfälzischen Revolutionsheeres war, und hielt sich als Ordonnanzoffizier in dessen Stab auf. Gemeinsam mit ihrem Mann emigrierte sie nach der Niederlage des Aufstandes nach Amerika, wo sie publizistisch und pädagogisch tätig war. Die von Freiligrath berichtete Episode war nur ein Gerücht. 63

Nun schreibt aber auch einmal, Ihr faulen Kerle

F r e i l i g r a t h s Ä u ß e r u n g l ä ß t die

Annahme zu, daß er auch Engels in Paris vermutete. Jedoch war nur Marx am 3. Juni von Bingen aus mit einem Mandat des Zentralausschusses der Demokraten dorthin abgereist, um die deutsche revolutionäre Partei bei der französischen sozialistisch-demokratischen Partei zu vertreten. Engels begab sich von Bingen aus zunächst nach Kaiserslautern, wo er als politischer Emigrant lebte, fahr dann Mitte Juni nach Offenbach, um mit der Waffe am badisch-pfälzischen Aufstand teilzunehmen. Er trat in die unter dem Kommando August Willichs stehende Freiwilligenabteilung ein und wurde dessen Adjutant. Nach der Niederlage des Aufstands ging diese Abteilung am 12. Juli 1849 als letzte in die Schweiz.

2 3 S., 4°. O: IISG. T : Mehring, S. 9; D : Izbrannye proizvedenija, S. 303—305 (russ.). Bl. 3 am rechten Rand ab Subskriptum durch Einrisse und fehlende Stelle stark beschädigt. Eine Nachschrift Freiligraths, von der nur die Wortbruchstücke „enents ungen oh" erhalten, ist nicht mehr zu entziffern. Auf letzter Seite des Blattes [S. 4 ] von fremder Hand notiert: „F. Freiligrath v. interestlng" 7 Deine beiden Briefe Die Briefe sind nicht erhalten. 12 Strohn Wilhelm Strohn, Mitglied des Bundes der Kommunisten, Freund von Marx und Engels, später Emigrant in England. ig Lassalle's Schuld Ferdinand Lassalle (1825—1864) hatte an der Revolution von 1848 in Düsseldorf als entschiedener Demokrat teilgenommen. Da er jedoch erst am 11. August 1848 von der Beteiligung am Kassettendiebstahl freigesprochen worden war, am 22. November des gleichen Jahres wegen Aufrufung der Bürger gegen die landesherrliche Gewalt aber erneut zu 6 Monaten Haft verurteilt wurde, befand er sich nur wenige Monat in Freiheit. Aus dieser Zeit datiert die Duzfreundschaft mit Marx und Freiligrath und die Bekanntschaft mit Engels. Über seine und Lassalles Bemühungen, für Marx Geld zu beschaffen, schreibt Freiligrath an Zulauff, Köln, 30. Juli 1849: 6

„Marx ist nach Morbihan (Bretagne), den pontinischen Sümpfen Frankreichs, verwiesen, wo er, als Fremder u. zu dieser Jahreszeit, einem bösartigen Fieber nicht entgehen kann. Es ist der Comble der Niedertracht, diese Ausweisung. E r h a t mich b e a u f t r a g t , mit Discretion u. unter Vermeidung von Allem, was der Sache Publicität geben könnte, ein Darlehn von 2—300 -jff^ f ü r ihn zu beschaffen; Lassalle unterdessen, dem M. auch geschrieben haben muß, s a m e l t mit Eclat f ü r ihn, hier u. zu Ddorf., u. es soll mich nicht wundern, wenn wir die Sache demnächst von DuMont oder von der N. Preuß. Ztg. hämisch ausgebeutet lesen." H , Universitätsbibliothek Münster, 1933 K 410, 26. Exdeputierter Bloem Anton Bloem (1814—1885), einer der führenden Demokraten in Düsseldorf, v e r t r a t die S t a d t in der preußischen verfassungsgebenden Nationalversammlung, derem linken Zentrum er angehörte; Advokat Lassalles. die Gräfin Sophie, Gräfin von Hatzfeldt (1805—1881) Freundin und Anhängerin Lassalles. Von 1846 an f ü h r t e Lassalle acht J a h r e lang ihren Prozeß u m Ehescheidung u n d Vermögen. Dr. Daniels Dr. Roland Daniels (1819—1855), Arzt in Köln, Mitglied des Bundes der Kommunisten und seit 1850 Mitglied der Kölner Zentralbehörde des Bundes; F r e u n d von Marx und Engels. Morbihan Keltisch „Kleines Meer", französisches Departement in der Bretagne an der Atlantikküste, südwestlich von Rennes. Marx erhielt von der französischen Regierung am 19. Juli 1849 die Mitteilung, d a ß seine Ausweisung nach Morihan v e r f ü g t worden sei. Da er umgehend beim Innenministerium dagegen Einspruch erhob, unterblieb die sofortige D u r c h f ü h r u n g des Erlasses. nach England gehen I m vorliegenden Brief t a u c h t der Gedanke, Marx möge künftig seinen Wohnsitz in England nehmen, zum ersten Mal auf. u. meine Frau I d a Freiligrath (1817—1899), geb. Melos. Über sie vgl. Carl Alfred Kellermann, Braut- u n d Ehejahre einer Weimaranerin. Aus Ilm-Athens klassischen Tagen. Weimar 1906.

3 4 S., 8°. O : Stadt- u n d Landesbibliothek D o r t m u n d . T : Mehring, S. 9; D : Socinenija X X V , S. 57—58 (russ.); N x : K u n s t und Literatur, S. 369—370; N 2 : W 27, S. 5 0 3 - 5 0 5 . 31 in < d 33 ihrem < ihrer 38 den < dem mittelaltrigen )Wo( Krieg 41 sucht < suchte 42 der )englis( industriellen 49 Der < Die 55 Wir )unternehmen( r f ü h r e n auf 59 noch )den( r ein directes Ich habe ihm deßhalb geschrieben Das Schreiben ist nicht mehr erhalten. Lassalles Brief an Marx, worin er sein Verhalten rechtfertigt, ist ohne Kenntnis des Schreibens von Marx verfaßt. Wahrscheinlich haben sich beide Briefe gekreuzt. Lassalles Brief h a t folgenden W o r t l a u t : 2

Htckel I I

7

Lieber M a r x ! Bei Freiligrath, Cöln 30. J u l i 49 E i n Gespräch mit Freiligrath u. eine Mittheilung die er mir v o n einem Brief m a c h t e den er Dir gestern geschrieben v e r a n l a ß t mich, Dir schon h e u t e einen Brief zu addreßiren. I n Düßeldorf empfing ich Deinen Brief; D u schilderst darin Deine Geldnoth als eine äußerst dringliche u. verlangst Discretion in Beschaffung des Yorschußes. D a ß es mir nicht möglich war selbst einen Vorschuß von 2—300 u. so hoch etwa schätzte ich minime Dein dringendstes Geldbedürfniß — ihn selbst ganz zu geben habe ich Dir bereits geschrieben. — D a ß es nicht möglich sein würde v o n Einem Einzigen Manne die 2—300 i f ^ a u f z u n e h m e n davon war ich bei meiner großen practischen Erfahrung in derlei Sachen u. der K e n n t n i ß der hiesigen Menschen u. Leute fest ü b e r z e u g t ; u. bedaure d a ß Du u. Freiligrath E u c h Illusionen in dieser Beziehung hingiebst. — D a ß D u durch etwaige Illusionen durch Selbstschmeicheleien Geld a u f n e h m e n zu können durch 3 oder mehrwöchentliche Anstrengungen f ü r solchen Zweck die d a n n mit b i t t e r e m R e s u l t a t e enden nicht leiden darfst, sagte ich mir gleichfalls selbst. (Zudem h a t t e s t D u mir nichts d a v o n geschrieben d a ß D u Dich in derselben Sache a n Freiligrath u. Daniels gewendet h a s t ; ich w u ß t e also d a v o n kein W o r t ; wenigstens h ä t t e s t D u mir davon Anzeige machen sollen, d a ß Du den beiden geschrieben, d a m i t ich mich m i t ihnen verständigen k o n n t e . Ich m u ß t e also selbständig handeln. Ich h a t t e 3 Gesichtspunkte: 1.) D a ß D u vor allem Geld b e k ö m s t ; — dies war das Allerwesentlichste weil practisch Wichtigste f ü r mich. 2.) D a ß D u es schnell b e k ö m s t ; bis d a t qui cito d a t . 3.) D a ß es mit ganz ausnahmsweiser Discretion u. Delicatesse geschehe. Alle drei Gesichtspunkte glaubte ich durch folgende Tactik zu vereinigen: Ich ging zu 1 —2 Dutzend Leuten, sagte I h n e n d a ß es sich u m einen Vorschuß handle d a ß ich hoffe, es würde keiner von ihnen die Prätension h a b e n , einem Manne wie Dir ein Geschenk m a c h e n zu wollen; d a ß kein Einzelner Geld genug h a b e u m den nöthigen Vorschuß allein hergeben zu k ö n n e n ; d a ß ich d a h e r einen Collectiv Vorschuß v o n einer Elite Leute erheben wolle; d a ß ich von keinem Einzelnen eine geringere S u m e als 10 • } a c c e p t i r e , weil ich zu keinem gehe, deßen Verhältniße i h m nicht in der T h a t g e s t a t t e n 10 vorzuschießen; u. weil ich von solchen denen es ihre Vermögensverhältniße g e s t a t t e n u . die dennoch nicht soviel geben wollen, gar nichts acceptiren würde. Auf diese Weise empfing ich Mann per Mann 10 n f * (Einigen die mir 5 geben wollten, obwohl sehr reiche Kerle, schmiß ich das Geld a n den K o p f u. verließ sie mit den größten Grobheiten, worüber a m ü s a n t e Details ein andermal.) Ich glaube nicht d a ß in dieser Weise soviel ich weiß je in ganz Deutschland eine Samlung gemacht worden ist. F ü r Wesendonck u . R a v e a u x den Reichsregenten, wird j e t z t in Düsseid. u. Cöln gesamelt u. Beiträge zu 15 Silbergroschen bis 1 i t f * acceptirt, während ich wie gesagt das Minimum p. 10 n t f * fixirte u. Allen L e u t e n sagte, d a ß sie sich eine specielle E h r e dauras m a c h e n m ü ß t e n d e n Vorschuß hergeben zu d ü r f e n u. d a ß ich n u r u n t e r A n e r k e n n u n g dieses Princips ihren Beitrag acceptire. Zugleich glaube ich Alles g e t h a n zu h a b e n was a n Discretion, Delicateße u. exceptionellem Verhalten mir möglich w a r ; ich zweifle ob b a l d ein A n d r e r es in dieser Weise m i t solchen R e s u l t a t e n a r r a n g i r t h ä t t e .

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I c h habe gegenwärtig wieder 60 I t f ^ in K a ß a fUr Dich, die ich v o n einigen (5) L e u t e n in obigerWeise hier erhalten. So wie 100 - x f voll sind kaufe ich Dir wieder eine Anweisung u. schicke sie Dir. (Meinen letzten Brief aus Düsseldorf n e b s t einer Anweisung von 439 frs. auf Bischofsheim h a s t D u doch hoffentlich erhalten? I c h expedirte ihn a n Dich Tags nach E m p f a n g Deines Briefes.) Dennoch meint Freiligrath — (der übrigens sich durch meine Demarchen keineswegs in seinen Versuchen 2 —300 a f ^ von irgend einem Capitalisten f ü r Dich aufzunehmen, nicht im geringsten stören läßt, so d a ß beide Bestrebungen nebeneinander F o r t g a n g haben) — d a ß Dir die Weise in der ich das Geld f ü r Dich aufgebracht habe, vielleicht möglicherweise Mißfallen erregenwürde. — Ich glaube dies n i c h t ; denn es würde mir dies höchst b e s c h r ä n k t erscheinen; a v a n t t o u t il f a u t v i v r e ; Delicatesse ist in den jetzigen Weltverhältnißen sehr deplacirt u. endlich ist f ü r Dich von mir wie D u selbst wirst n a c h Obigem zugeben, mit einer f ü r deutsche Verhältniße u. Sitte ganz unerhörten Vornehmheit u. Delicateße m a n ö v r i r t w o r d e n ; m a n vergleiche wie gesagt n u r , was f ü r R a v e a u x u. Wesendonck geschieht. Solltest D u nichts destoweniger die Kränklichkeit h a b e n Dich d a r ü b e r movirt zu f ü h l e n — ich glaube es nicht — so s t e h t es Dir noch imer frei das Geld nicht anzunehmen, in welchem Falle ich d a n n sofort j e d e m Beiträger seinen Beitrag zurücksenden würde mit der Erklärung, d a ß ich den Schritt eigenmächtig g e t h a n , d a ß er Deinen Beifall nicht h a t , D u das Geld nicht aeeeptirst u. es daher zurückfolgt. D a n n würde Deine Delicateße noch weit höher, fast lächerlich hoch dastehen u. a n g e s t a u n t werden. — Oder D u k a n n s t auch, wenn Freiligrath die 2 —300 -jcf* — j e n ' y crois pas — a u f b r i n g t , sofort den einzelnen Beiträgern ihren Betrag zurückzahlen laßen was ich übrigens in Deinem Falle nicht t h u n würde, durchaus nicht. — Ich erwarte n u n umgehend von Dir Anzeige ob ich nicht in A n b e t r a c h t der Verhältnisse u. der necessitas durchaus vernünftig u. durchaus in Deinem Sinne gehandelt habe. Dein F Lassalle H (Fk), Z P A beim IML, Moskau, F o n d 1, Op. 1,5426. 5 S. Abgedruckt i n : Ferdin a n d Lassalle, Nachgelassene Briefe u n d Schriften, hg. v. G u s t a v Mayer, S t u t t gart, Berlin Bd 3, S. 10—13. Parlons de Politique Marx h a t die im Brief erläuterten politischen Probleme in E u r o p a nach d e m Sieg der Konterrevolution ausführlicher in seinen Artikeln in der N. R h . Ztg. R e v u e behandelt. Engels gab diese Artikel später u n t e r d e m Titel „Die Klassenkämpfe in Frankreich 1848 bis 1850", Berlin 1895 heraus. Vgl. W 7, S. 9 - 1 0 7 .

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Philippisten Auch Orléanisten g e n a n n t , A n h ä n g e r der Dynastie Orleans, einer 16-16 Seitenlinie des Hauses Bourbon, die während der Julimonarchie (1830—1848) in Frankreich herrschte. Sie v e r t r a t e n die Interessen der industriellen Großbourgeoisie u n d der Finanzaristokratie. Legitimisten Anhänger des sogenannten „legitimen" Hauptzweiges der Dynastie 16 Bourbon, der von 1589—1793 u n d während der Restaurationsperiode (1814 bis 1830) a n der Macht war. Sie v e r t r a t e n die Interessen des erblichen Großgrundbeistzes. 2*

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18

Thiers Louis-Adolphe Thiers (1797—1877), französischer Staatsmann und Historiker, Anhänger des Hauses Orléans, Ministerpräsident 1836 und 1840. Nach dem Staatsstreich des Louis Napoleon (Bonaparte) am 2. Dezember 1851 wurde er verhaftet und für kurze Zeit des Landes verwiesen.

Napoleon III (1803—1873), Neffe Napoleons I, wurde am 20. Dezember 1848 zum Präsidenten der französischen Republik proklamiert. Vgl. Karl Marx, Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte. W 8, S. 111—194. Louis Napoleon

Louis-Philippe-Albert, due d'Orléans, comte de Paris (1838—1894), Enkel des Louis-Philippe, Thronprätendent des Hauses Orléans.

19 Grafen von Paris

Marx meint hier wahrscheinlich die Weinsteuer, die auf Beschluß der konstituierenden Nationalversammlung zum 1. Januar 1850 aufgehoben werden sollte. Sie wurde jedoch, wie Marx voraussagte, am 20. Dezember 1849 durch die Gesetzgebende Versammlung wieder eingeführt. Vgl. Karl Marx, Die Klassenkämpfe in Frankreich 1848 bis 1850. W 7, S. 80—84.

20-21 die droits auf die Getränke

Gemeint ist die Friedensgesellschaft, eine bereits 1816 in London durch die Quäker gegründete Organisation, die von den Vertretern der Freihandelspartei unterstützt wurde. Die Führer der Freihandelspartei waren z. T. identisch mit den Führern der Friedensgesellschaft. 20 Cobden Richard Cobden (1804—1865), Textilfabrikant in Manchester, einer der Führer der Freihandelspartei (Freetrade-party), die neben der Freiheit des Handels die Nichteinmischung des Staates in wirtschaftliche Angelegenheiten des Landes, und die uneingeschränkte Ausbeutung der Arbeiterklasse propagierte. Gemeinsam mit dem Textilfabrikanten Bright gründete er 1838 die Anti-CornLaw Leage; Mitglied des Parlaments, Teilnehmer und Initiator verschiedener pazifistischer Kongresse. Franz Pulszky, von der ungarischen Revolutionsregierung mit deren Vertretung in England beauftragt, schrieb über Cobdens Haltung zu Ungarn : „Einer unserer eifrigsten Freunde war Cobden, der berühmte Apostel des Freihandels und grosse Parlamentsredner, der seine politische Laufbahn mit einer Flugschrift im Interesse Russlands begonnen hatte, da die ManchesterSchule immer russenfreundlich gesinnt war; aber Cobden, ihr Führer nahm sich jetzt der ungarischen Sache sehr warm an und obgleich die Nachricht von der russischen Intervention früher nach England gelangt war, als nach Ungarn, hatten die Ungarn dennoch keinen eifrigeren und thätigeren Freund als Cobden." Franz Pulszky, Meine Zeit, mein Leben. II. Band. Während der Revolution. Pressburg & Leipzig 1881, S. 324. 25

26-2-

Die Friedensparthei

über den „uneigennützigen

Enthusiasmus"

der Engländer

für Ungarn

W i e die Ver-

treter der englischen Öffentlichkeit sich der Sache der Ungarn annahmen, zeigt folgende Stelle aus Pulszkys Buch: „Binnen zwei Wochen hatte ich eine kleine Gruppe von Schriftstellern um mich versammelt, die die journalistische Kampagne begann: der Prähistoriker und angelsächsische Forscher Kemble, Hennigsen, der ehemalige Adjutant und spätere Biograph des karlistischen Generals Zumala Carreguy, der Universitätsprofessor Franz Newmann, der Druckereibesitzer John Eduard Taylor, der Archäolog Toulmin Smith und mein Freund Vipan, sie alle schrieben Artikel für die verschiedenen Zeitungen. Einige von ihnen kamen allwöchentlich bei 10

mir zusammen, da w u r d e n die betreffenden Gegenstände besprochen u n d die Rollen vertheilt, d. h . die B l ä t t e r u n d die Gegenstände b e s t i m m t , f ü r u n d ü b e r welche die Einzelnen schreiben sollten; — ich arbeitete Tag u n d N a c h t , indem ich bald in deutscher Sprache, bald in m a n g e l h a f t e m Englisch D a t e n aufzeichnete, die sie d a n n b e n ü t z t e n , a u f a r b e i t e t e n u n d in die Spalten der B l ä t t e r einrückten. Die Daily News, der Morning Advertiser, der Spectator, der E x a m i n e r , der Observer, sogar das Leiborgan Palmerston's, der Globc n a h m e n unsere Artikel gern auf, ebenso die populären Sonntagsblätter u n d einige P r o v i n z b l ä t t e r ; es s t a n d e n uns sehr bald vierzehn angesehene Zeitungen u n d genügend viele geistige K r ä f t e zur Verfügung, u m alle vierzehn mit Artikeln zu versehen. Die E n g l ä n d e r selbst gestanden es ein, dass es vor mir noch keinem F r e m d e n gelungen war, einen derartigen journalistischen Einfluss zu gewinnen; freilich waren die U m s t ä n d e auch äusserst günstig, d e n n k a u m waren die ersten Artikel über U n g a r n erschienen, als auch schon die Nachrichten über die Märzsiege der Ungarn in's Ausland gelangten; n u n beschäftigten sich alle B l ä t t e r mit unserem Freiheitskampfe, als einem solchen, d e m die Egländer mit Recht ihre S y m p a t h i e zuwenden u n d der sich v o n den revolutionären Bewegungen in Frankreich u n d Deutschland wesentlich unterscheide." E b e n d a , S. 323—324. Rußland

sucht

in diesem

Augenblick

eine Anleihe

zu contrahiren

Gemeint, ist d e r

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Versuch R u ß l a n d s , eine große Eisenbahnanleihe in England a u f z u n e h m e n : „ A u c h damals verbreitete sich auf der Börse die Nachricht, dass Rusxland ein grosses Eisenbahn-Anlehen a u f n e h m e n wolle; J e d e r m a n n war überzeugt, dass Russland das Geld nicht so sehr f ü r Eisenbahnen, als vielmehr f ü r den Krieg brauche. Cobden begann n u n gegen dieses Anlehen zu agitieren, er hielt ein Meeting al>. auf welchem er die Engländer im Interesse des Friedens aufforderte, keiner Macht, also auch den Russen nicht, Geld zu Kriegszwecken zu leihen." E b e n d a S. 338. Dembinski H e n r y k Dembinski (1791—1864), polnischer General u n d Freiheils- ij-iu k ä m p f e r , war w ä h r e n d des Aufstandes 1830/31 kurze Zeit Oberbefehlshaber. 1849 folgte er einem Ruf der revolu tionären ungarischen Regierung, war während des F e b r u a r Oberbefehlshaber der H o n v e d a r m e e und leitete nach Einmarsch der zaristischen T r u p p e n den R ü c k z u g der Theißarmee. Görgey A r t ü r Görgey (1818 — 1916), ungarischer Revolutionsgeneral, erhielt, im Jfi April 1819 den Oberbefehl über die H o n v e d a r m e e und wurde am 11. August zum D i k t a t o r e r n a n n t . Der glänzende Frühjahrsfeldzug ( E n t s e t z u n g der F e s t u n g K o m o r n , Sieg bei Waitzen u. a.) f a n d u n t e r seiner F ü h r u n g s t a t t . Politisch t r a t er f ü r eine Aussöhnung Ungarns mit Osterreich ein, entzweite sich mit Kossutli u n d sabotierte nach seinen Siegen den revolutionären Krieg. Am 13. A u g u s t kapitulierte er vor den russischen T r u p p e n bei Villägos. Marx n e n n t Dembinski und Görgey im Z u s a m m e n h a n g mit Siegen über die zaristischen T r u p p e n in Ungarn wahrscheinlich a u f g r u n d falsch orientierender Zeitungsmeldungen. Siege über die zaristischen T r u p p e n erfocht der polnische General Bern in Siebenbürgen.

11

4 5 S., 8°. 0 : IISG. T : Mehring, S. 9 - 1 0 . D : I z b r a n n y e proizvedenija, S. 305—307 (russ.). 61—62 F a l R f / S . 1/ Die ZulaufFsche Angelegenheit liab' ich mit N a u t (der Dir Specialia melden wird) zu Z.'s voller Zufriedenheit abgewickelt. 15 Naut, der heute an Dich schreibt erhalten. o-io Sein Verfahren bleibt freilich

E i n Brief N a u t s v o m 6. August 1849 ist nicht

nichts destoweniger

verwerflich

Die Art, in der Lassalle

f ü r Marx Geld sammelte, erregte nicht n u r das Mißfallen Freiligraths. N a u t a n M a r x v o m 4. August 1849: „Die verkehrte Auffassung Ihres Briefes a n Lassalle, Seitens des L e t z t e r n , h a t mich höchst u n a n g e n e h m b e r ü h r t . I c h theile ganz die Ansicht von Freiligrath, d a ß I h r e n W o r t e n eine edlere D e u t u n g unterlegt seyn müsse, theilte sie u m so m e h r als mir Ihre f r ü h e r n Vorschüsse an die Gräfin nicht u n b e k a n n t geblieben u n d finde n u r unsere V e r m u t h u n g durch I h r e n letzten Brief an F . b e s t ä t i g t ; — obgleich n u n das ganze Verfahren von L. f ü r Sie keineswegs präjudicirend seyn k a n n , so h ä t t e ich doch gewünscht, d a ß der Zweck auf andere Weise erreicht worden wäre. — " H , I I S G , D 3518. Deiner

Zeitung

für die Berücksichtigung

ihres Familiendrecks

Die N. R h . Ztg. h a t

verschiedentlich über Prozesse, in die Lassalle u n d die Gräfin H a t z f e l d t auf G r u n d des Ehescheidungsprozesses der Gräfin verwickelt waren, berichtet, so z. B. über den Prozeß zur Aufdeckung des Kassetten-Diebstahls, in dem Lassalle angeklagt war u n d freigesprochen wurde. Die N u m m e r n 67, 69, 70, 71, 72, 73, 79, 81, 83, 84, 85, 86, 93 b r a c h t e n stenographische Berichte der Verhandlung u n t e r der Übers c h r i f t : „ K r i m i n a l - P r o z e d u r gegen F e r d i n a n d Lassalle wegen Verleitung zum D i e b s t a h l " . Uber einen anderen Prozeß gegen die Gräfin H a t z f e l d t wegen Bestechung von Gendarmen schrieb Georg W e e r t h in d e m Feuilleton „ L e J e u n e S a e d t " , ebenda Nr. 249. Über die Versuche Lassalles, die „Neue Rheinische Z e i t u n g " zu einer Tribüne f ü r die Verteidigung der Gräfin v o n Hatzfeld zu machen, vgl. G u s t a v M a y e r : „ D e n Chefredakteur der Neuen Rheinischen Zeitung m u ß t e zu einiger Vorsicht m a h n e n , d a ß Lassalle mit der Gräfin Hatzfeld u n d ihren Prozessen sich unlöslich v e r k n ü p f t fühlte. Das P u b l i k u m , selbst der demokratischen Kreise, n a h m an den Mitteln, deren die Parteien in diesem Streit sich bedienten, mannigfachen Anstoß. Die Zeitung aber f ü h r t e während der ganzen Epoche, in der sie erschien, eine höchst prekäre materielle Existenz. Der R u f , der n a m e n t l i c h seit d e m Kassettendiebstahl, Lassalle a n h a f t e t e , weckte bei einigen Redaktionsmitgliedern sogar das Bedenken, d a ß er die Neue Rheinische Zeitung im Dienst j e n e r p r i v a t e n H ä n d e l a u s n u t z e n wollte. I n der Tat suchte er damals der Sache der Gräfin einen der Zeit gemäßen sozialen u n d revolutionären Mantel u m z u h ä n gen. Maß zu halten war nicht eben seine Stärke, u n d so schoß er wirklich über das Ziel hinaus, wenn er von der Zeitung mit erstaunlicher Dialektik forderte, sie möge die von ihrem feudalen G a t t e n Verfolgte, die f ü r ihre Person ihr R e c h t erstrebte, nicht bloß als eine individuelle Märtyrerin, nein, als die R e p r ä s e n t a n t i n der Sache aller U n t e r d r ü c k t e n auffassen. Marx und seine Kollegen ü b t e n Zurück12

haltung, und nun bekamen sie von dem stürmischen Jüngling alsbald Klagen über die Indifferenz ihres revolutionären Blattes zu hören. Friedrich Engels hat wiederholt Eduard Bernstein erzählt, daß die Redaktion geflissentlich so wenig als möglich von den Hatzfeldschen Prozessen Notiz nahm." Ferdinand Lassalle, Nachgelassene Briefe und Schriften. A. a. O., Bd 3, S. 3 (Vorwort). Antecedentien

zwischen Dir und den Hatzfeldts Während der kurzen Zeit, die Lassalle 1848 in Freiheit verbrachte, war es zwischen ihm und der Gräfin und der Familie Marx zu einem geselligen Verkehr gekommen. Über etwaige persönliche Unstimmigkeiten zwischen Marx und der Gräfin aus dieser Zeit ist nichts bekannt. Gustav Mayer schreibt lediglich: „Oftmals hat Lassalle in den Spätsommer- und Herbstmonaten des Jahres 1848 den Weg von Düsseldorf nach Köln zurückgelegt, aber auch das Marxsche Ehepaar hat ihn und die Gräfin in Düsseldorf besucht." Ebenda.

29-30

scheint Dir indeß auch Zeit zu lassen Marx an Engels vom 1. August 1849: „Meine ganze Familie ist hier; die Regierung hat mich nach Morbihan, den Pontinischen Sümpfen der Bretagne ausweisen wollen. Bisher habe ich die Exekution verhindern können." W 27, S. 139.

43-44

Man

Lupus Wilhelm Wolff (1809—1864), Lehrer und Publizist, proletarischer Revo- 45 lutiwiär, einer der engsten Freunde von Marx und Engels, nahm bereits an der Burschenschaftsbewegung teil und war von 1834—39 in Preußen eingekerkert. 1846/47 Mitglied des Brüsseler Kommunistischen Korrespondenz-Komitees, seit 1848 Mitglied der Zentralbehörde des Bundes der Kommunisten, 1848/49 einer der Redakteure der N. Rh. Ztg. Als Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung gehörte er zur entschiedenen Linken, entlarvte den Reichsverweser als Verräter der Nation und trat gegen die Unterdrückung der Bauern durch den Feudalismus auf. Nach dem Sieg der Konterrevolution emigrierte er nach Zürich, 1851 nach London, 1854 nach Manchester. Briefe von Wilhelm Wolff an Freiligrath sind aus dieser Zeit nicht erhalten, dafür aber eine undatierte, wohl Anfang bis Mitte September 1849 verfaßte Antwort des Dichters auf einen wahrscheinlich am 22. August geschriebenen Brief Wolfis: Lieber Lupus! Ich hätte Deinen willkomenen Brief vom 22. v. M. längst beantwortet, wenn mich nicht häusliches Pech verhindert hätte. Die kleine Schapper war nämlich kaum in meinem Hause, als das Scharlachfieber bei ihr ausbrach, gutartig zwar, aber doch leider nicht ohne andre Folgen. Zwei meiner Kinder wurden nämlich, obgleich wir die Patientin u. ihre ausschließliche Pflegerin, meine Schwiegermutter, nach Möglichkeit isolirt hatten, auch von der Krankheit ergriffen — der Junge leicht, das Mädchen aber so heftig, daß sie mehrere Tage am Tode lag u. auch jetzt, auf der endlichen Genesung, nach fünf Wochen seit Beginn der Krankheit noch zusamenbricht, wenn sie den Fuß auf den Boden setzt. Hinzu kam, daß eine bösartige Halsentzüdung mich selbst 14 Tage lang aufs Bett warf (als Herrniann Deinen Brief brachte hatte ich eben ein Dutzend Blutigel am Halse hängen, u. konnte ihn drum nicht einmal begrüßen), u. daß meine.Frau, die kaum aus den Wochen entstandene Krankenwärterin, durch Angst & Nachtwachen sich ein 13

gastrisches Uebel zuzog, welches u n s u m so m e h r erschreckte, als es m i t Choleras y m p t o m e n a u f t r a t . J e t z t sind wir Gottlob sämtlich genesen oder doch auf der Bess e r u n g ; D u k a n n s t Dir aber denken, lieber F r e u n d , wie m a n zu so böser Zeit in Correspondenzrückstände g e r a t h e n m u ß , u. wirst mir d r u m mein langes Schweigen sicher zu G u t halten. Mein jüngstes K i n d , das a m 18. A u g u s t geborene Mädchen, h a t sich in diesen Leidenswochen nicht n u r t a p f e r gehalten, sondern auch trefflich entwickelt. W i r h a t t e n große F u r c h t , d a ß a u c h sie den Scharlach f a n g e n würde, bis j e t z t ist diese F u r c h t aber grundlos gewesen. Möge n u n ferner Alles g u t gehen. Man sehnt sich w a h r h a f t i g n a c h einem freien A u f a t h m e n , der rasenden K o s t e n nicht zu gedenken, die freilich nicht in Anschlag zu bringen sind, wenn m a n die „ H ä u p t e r seiner L i e b e n " n a c h einer so grimmigen A t t a c k e s ä m t l i c h wieder beisamen u. gerettet sieht. Deine sämtlichen Mittheilungen waren mir u. den F r e u n d e n in h o h e m Grade interessant. Diejenige ü b e r J o s e p h Moll durch Engels habe ich der (noch i m m e r in Ungewißheit schwebenden) Familie Molls zu wissen gethan. Man will jedoch a u c h dieser (immerhin u n b e s t i m m t e n ) K u n d e noch keinen Glauben s c h e n k e n ; Molls Schwester will gehört h a b e n , ihr B r u d e r lebe m i t heiler H a u t u n t e r falschem N a m e n in Luzern, u. b i t t e t Dich durch mich dringend, E r k u n d i g u n g e n einziehen zu wollen, ob etwas Wahres a n diesem Gerüchte sei. Ich glaube nicht d a r a n , vielmehr scheint mir Molls Tod sicher zu sein. Lebte er noch (u. vollends irgendwo als Flüchtling), so h ä t t e er seiner Familie oder der P a r t e i hier u. zu L o n d o n jedenfalls Nachricht gegeben. W a r u m sollte ihn, der j a doch a m K a m p f e Theil genomen h a t , nicht a u c h ein Blei h a b e n treffen können? „ F u t t e r f ü r P u l v e r " — wer sich f ü r was Andres ansieht, wenn (es) in die Schlacht geht, ist ein N a r r . U n d immer besser, im Gefecht erschossen werden, als auf d e m R i c h t p l a t z . — A p r o p o s , was sagst Du zu unsern Erschießungen in Saarlouis?! — Das L a n d ist nachgerade wie ein a b a t t o i r . W o h e r der W i n d auch k o m t , er b r i n g t Blut- u. Leichengeruch v o n allenthalben. Ach, u. U n g a r n ! H a y n a u — P f u i Teufel! Also Titus aus B a m b e r g w o h n t in meinem alten Quartier „ z u m S o n n e n t h a l " im Hottinger Gemeindsgäßli? H a s t D u Deinen Vorsatz, meinen alten H a u s w i r t h zu besuchen, wirklich a u s g e f ü h r t ? Grüße den B i e d e r m a n n v o n mir, u. merke, d a ß sein N a m e Zangger sich nicht auf schwang(er) u. Anger reimt, sondern auf Anker (u.) Chancer. A b e r m a l s : P f u i Teufel! — W ä r e Dir viellicht mit einigen einführenden Zeilen an AltReg. R t h . Eßlingen u. Professor Oken gedient, so schreib' es mir. Die Leute sind keineswegs roth, aber doch wacker, liebenswürdig u. h u m a n . I h r e B e k a n n t s c h a f t k ö n n t e Dir bei beabsichtigten Ausweisungen p. p. imerhin nützlich werden. Beiliegend wieder ein K l ü m p c h e n A r m u t h in Gestalt von 3 preuß. F ü n f t h a l e r scheinen. T h u ' d a f ü r einen feuchten T r u n k in der Gäheli oder im Drathschmiedli, oder wenn D u Vinosa vorziehst, so abonnire auf eine Flasche Neftenbacher in der Krone. Ich wollte, ich k ö n n t e mal mit Dir dort kneipen — bi G o s t ! Alle F r e u n d e — Daniels, Hagen, Klein p. p. p. p. — grüßen herzlichst. L a ß es Dir so gut gehen, wie nur möglich, & gib bald wieder einmal N a c h r i c h t von D i r ! — I m e r & von Herzen. Dein F . Freiligrath Schapper k o m m t a m 29. d. M. zu Wiesbaden vor die Assisen, & hofft mit ziemlicher Sicherheit auf Freisprechung. — Reichus u. Droncke schreiben aus Paris Nothbriefe, Marx w o h n t mit seiner Familie in London (Chelsea). — W e e r t h ist 14

a m Besten d r a n : der Kerl macht in australischer Wolle u. Hasenfellen u. soll unglaubliches Geld verdienen. Er ist auch zufrieden. „Mosen" h a b t Ihr also jetzt dort! — Ich wollte, Ihr hättet „Moßen u. die Propheten11. — H(Fk), ZPA beim IML, Moskau. Fond 180, 3/1. Aufenthalt Deines Schwagers Edgar Edgar von Westphalen (1819— etwa 1890), 45-46 Bruder von Jenny Marx, war 1846 Mitglied des Brüsseler Kommunistischen Korrespondenz-Komitees, emigrierte nach 1849 nach Amerika, wo er in den fünfziger und sechziger Jahren lebte. Dr. Lüning Dr. Otto Lüning (1818—1868), Arzt und Publizist, zählte in der Mitte 48 der vierziger Jahre zu den Vertretern des wahren Sozialismus, gab die Zeitschriften „Weser-Dampfboot" (1844) und „Das Westfälische D a m p f b o o t " (1845—47) heraus und redigierte zusammen mit Joseph Weydemeyer und Georg Günther die „Neue Deutsche Zeitung. Organ der Demokratie" (1848—50). Nach 1866 Nationalliberaler. seine „Westdeutsche" Eduard von Müller-Tellering, Westdeutscher Zeitungs- 53 jammer, Düsseldorf 1850. Die Broschüre war gegen das Mitglied des Bundes der Kommunisten und Herausgeber der Westdeutschen Zeitung Hermann Becker, dem Müller-Tellering vorwarf, ihn und Ferdinand Wolff der Pariser Polizei denunziert zu haben, gerichtet. Ruqe Arnold Rüge (1802—1880), deutscher radikaler Schriftsteller und Publizist, 55 kleinbürgerlicher Demokrat, zuerst Junghegelianer, dann Anhänger Feuerbachs, gab gemeinsam mit Marx „Deutsch-Französische Jahrbücher", Paris 1841 heraus. Marx brach jedoch noch im gleichen J a h r mit ihm, da die weltanschaulichen Gegensätze zwischen ihnen unüberbrückbar geworden waren. 1848/49 Mitglied der preussischen konstituierenden Nationalversammlung und der Frankfurter Nationalversammlung, gehörte er deren linken Flügeln an. Nach der Revolution emigrierte er nach England und wurde einer der Führer der kleinbürgerlichen Emigration. Truncke Wahrscheinlich deutscher Emigrant in London.

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den Rothen Ferdinand Wolff.

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Die Zulauffsche Angelegenheit Naut an Marx vom 4. August 1849: „. . . — es ist mir gelungen mit den vorhandenen Mitteln die dringendsten Gläubiger zu beruhigen und so bis jetzt das Falliment und die öffentliche Schaustellung zu umgehen; — es bleiben nur noch auszugleichen, außer den Gehalten der Redacteure & dem Guthaben der Correspondenten ein Theil der Forderungen von Gottschalk, Zulauff, Brüggemann etc. . . . " H, IISG, D 3517.

5 2 S., 4°. O: Stadt- und Landesbibliothek Dortmund. Kunst und Literatur, S. 370—371; N 2 : W 27, S. 512. 12 unsre < meine 19 r einen andern an 20 sein < sehn

D : Mehring, S. 10. N t :

Adresse: Karl Blind Marx befand sich, nachdem er am 24. August 1849 Paris 3 15

«i

verlassen h a t t e , wahrscheinlich seit d e m 26. August in London. Vgl. d e n Brief a n Engels v o m 23. August 1849, W 27, S. 142. K a r l Blind (1826—1907), Schriftsteller u n d Journalist, kleinbürgerlicher Demok r a t , beteiligte sich 1848 a n den revolutionären K ä m p f e n in K a r l s r u h e u n d F r a n k f u r t a. M., Teilnehmer a m Freischarenzug Heckers (April 1848) u n d a n der badischen E r h e b u n g Struves (September 1848), wurde z u s a m m e n m i t S t r u v e gefangengenommen, zu Z u c h t h a u s verurteilt, aber im Mai 1849 v o m Volk be.freit. Noch im gleichen Monat diplomatischer Bevollmächtigter der revolution ä r e n badischen Regierung in Paris, wurde er wegen Beteiligung a n den Ereignissen des 13. J u n i zunächst zwei Monate gefangengehalten, d a n n ausgewiesen, ging erst nach Brüssel, d a r a u f n a c h London. bis zum 15 September in Paris bleiben zu dürfen J e n n y Marx traf a m 17. S e p t e m b e r in London ein. Die Familie Marx bezog zunächst ein möbliertes Z i m m e r a m Leicester Square, übersiedelte jedoch bald d a r a u f a n den S t a d t r a n d L o n d o n s n a c h Chelsea, Anderson Street 4. eine monatliche Revue Die Verhandlungen zur Herausgabe der N. R h . Ztg. R e v u e reichen bis in den J u l i 1849 zurück. Marx a n Engels v o m 1. August 1849: „ I c h h a b e U n t e r h a n d l u n g e n eingeleitet, u m eine politisch-ökonomische Zeit(Monats-)schrift zu Berlin zustande zu bringen, die hauptsächlich v o n u n s beiden geschrieben werden m ü ß t e . " W 27, S. 139. A m 23. August teilte er d a n n Engels m i t : „ A u ß e r d e m : I n London habe ich p o s i t i v e Aussicht, ein deutsches J o u r n a l zu stiften. E i n Teil der Gelder ist mir sicher. D u also m u ß t sofort nach L o n d o n . " E b e n d a , S. 142. meinen Brief an Dich

Brief N r . 3.

u. einen andern an ihn D a s im Brief v o m 31. J u l i erwähnte, aber n i c h t m e h r erhaltene Schreiben von Marx a n Lassalle.

6 3 S., 4°. O : I I S G . 57 D u < unleserlich B l a t t 1 u n d B l a t t 2 durch Einrisse u n d Knicke leicht beschädigt, B l a t t 3 in der Mitte quer durchgerissen u n d a m linken wie rechten R a n d s t a r k beschädigt. An der Stelle 55—56 fehlen ca. 4—5 Zeilen. U n d a t i e r t . Wahrscheinliches D a t u m : 31. Dezember 1849 oder 1. J a n u a r 1850. für Deinen letzten Brief Der I n h a l t des vorliegenden Briefes l ä ß t darauf schließen, d a ß Marx zwischen dem 5. September u n d dem 31. Dezember mindestens noch einen Brief a n Freiligrath geschrieben h a b e n m u ß , der genaue A n g a b e n ü b e r die geschäftliche Seite der Herausgabe der N. R h . Ztg. R e v u e enthielt, a b e r nicht m e h r erhalten ist. auf die Revue Auf der Suche n a c h Geldgebern, einem Verlag, einer Druckerei u n d Mitarbeitern f ü r die zu gründende Zeitschrift h a t t e sich Marx a n zahlreiche

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F r e u n d e u n d Mitglieder des B u n d e s der K o m m u n i s t e n in D e u t s c h l a n d u m U n t e r s t ü t z u n g g e w a n d t , u. a. a n T h e o d o r H a g e n in H a m b u r g . V o n i h m e r f u h r M a r x E n d e N o v e m b e r 1849, d a ß die H a m b u r g e r V e r l a g s b u c h h a n d l u n g S c h u b e r t h & Co. die Z e i t s c h r i f t in K o m m i s s i o n n e h m e n w ü r d e u n d die D r u c k e r e i I . E . M. K ö h l e r b e r e i t sei, sie zu d r u c k e n . Die weiteren V e r h a n d l u n g e n m i t d e m K o m m i s s i o n s verleger f ü h r t e der s p ä t e r e v e r a n t w o r t l i c h e G e s c h ä f t s f ü h r e r C o n r a d S c h r a m m . A u s der K o r r e s p o n d e n z h a b e n sich 10 A n t w o r t b r i e f e v o n S c h u b e r t h & Co. erh a l t e n , in d e n e n die Schwierigkeiten des Vertriebs der Zeitschrift a u s d e r Sicht des d e u t s c h e n Verlegers d e u t l i c h w e r d e n . F o t o k o p i e n d e r B r i e f e : Z P A b e i m I M L , M o s k a u . Z u r E n t s t e h u n g s g e s c h i c h t e vgl. „Neue. Rheinische Z e i t u n g . Politisch-ökonomische R e v u e , redigiert v o n K a r l M a r x " , engeleitet v o n K a r l B i t t e l , Berlin 1955, E i n l e i t u n g S. 4 - 1 8 . Schuberth S c h u b e r t u. Comp., B u c h - Musik- u n d L a n d k a r t e n h a n d e l in H a m b u r g , 22 g e g r ü n d e t 1826, w a r seit 12. März 1848 i m Besitz v o n J u l i u s F e r d i n a n d Georg Schuberth. gern einen solchen Posten übernähme S t e p h a n Adolf N a u t h a t als A g e n t der 23 24 N . R h . Z t g . R e v u e gewirkt. Vgl. Brief N r . 8. die Eisen'sche Handlung Die F . E . E i s e n ' s c h e B u c h - u n d K u n s t h a n d l u n g in 28 K ö l n , g e g r ü n d e t a m 1. Mai 1835 u n d seit d e m 1. J a n u a r 1849 i m Besitz v o n W i l h e l m Assenheimer u n d R u d o l p h M a n n , b e k a m d e n V e r t r i e b in der Weise ü b e r t r a g e n wie F r e i l i g r a t h vorschlug. Vgl. Brief N r . 8. D i ^ I n h a b e r der V e r l a g s b u c h h a n d l u n g w a r e n zu d e m Z e i t p u n k t a b e r n o c h in d e m G l a u b e n , möglicherweise die Zeitschrift selbst in K o m m i s s i o n n e h m e n zu k ö n n e n . einen Brief an Dich D e r Brief h a t folgenden W o r t l a u t : H e r r n Carl M a r x W o h l g e b o r e n London

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K o e l n 31 D e c e m b e r 1849 Herrn Marx Wohlgeboren London D u r c h eine M i t t h e i l u n g des H e r r n F. F r e i l i g r a t h e r f a h r e ich, d a ß Sie d e n D e b i t der demnächst von Ihnen herauszugebenden Revue f ü r Deutschland den Herren S c h u b e r t u. Co. in H a m b u r g ü b e r t r a g e n w e r d e n oder vielleicht bereits ü b e r t r a g e n haben. — F ü r d e n Fall, d a ß letzteres noch n i c h t geschehen sein sollte, e r l a u b e ich mir Sie a u f d e n hiesigen P l a t z a u f m e r k s a m zu m a c h e n der d u r c h seine Lage wenigstens d e n V o r z u g des r a s c h e n Beziehens u. der u n g e s ä u m t e n W e i t e r b e f ö r d e r u n g b i e t e t , ein V o r z u g der d u r c h die v o m 1. J a n u a r 1850 ins L e b e n t r e t e n d e n t ä g l i c h e n P a c k e t b e f ö r d e r u n g zwischen L o n d o n u. K o e l n , Preistarif liegt hier bei, n o c h e r h ö h t wird. Die H e m n i s s e , welche die kgl. p r e u ß . Polizei, g e s t ü t z t auf ein P r e ß gesetz, d e m kein ähnliches zur Seite s t e h t d e m U n t e r n e h m e n in d e n W e g legen k ö n n t e , sind allerdings zu b e r ü c k s i c h t i g e n , indessen k a n n derselben a u c h v o n H a m b u r g a u s n i c h t ganz e n t g a n g e n w e r d e n . W a s d e n Preis f ü r 1/4 jährliches A b o n e m e n t a n b e l a n g t , so scheint m i r derselbe zu billig u. w ä r e meine u n m a ß g e b l i c h e M e i n u n g denselben a u f 1 T h a l e r u . d. einzelne H e f t a u f 15 Sgr. zu setzen. — Als R a b a t t w ü r d e ich 5 0 % v o m L a d e n p r e i s e in A n s p r u c h n e h m e n , d a g e g e n die

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K o s t e n des Bezuges u. der Weiterbeförderung t r a g e n . — Die K o s t e n f ü r Inserate in öffentlichen B l ä t t e r n soweit dieselben nicht gratis zu erhalten sein sollten w ü r d e n Sie zu t r a g e n h a b e n . ~f I h r e r gefälligen R ü c k ä u ß e r u n g entgegensehend zeichnet ergebenst W™ Aßenheimer Besitzer der Eisen'schen B u c h h l u n g //Einfügungszeichen a m Briefende u n d folgende Nachschrift sind von Freiligraths Hand// X Dies ist unbillig, u. w ü r d e s t D u eventuell nicht darauf eingehen d ü r f e n . Scheller in Ddorf erhält a u c h 5 0 % v o n mir f ü r seine Comission, m u ß dagegen a u c h s ä m t liche U n k o s t e n irtcl. der Inserate tragen. FFth H , I I S G , D 79. Annonce in der Westdeutschen Die „Westdeutsche Z e i t u n g " b r a c h t e das erste Inserat in ihrer Ausgabe N r . 7 v o m 9. J a n u a r 1850 u n t e r der Überschrift „ I m J a n u a r 1850 erscheint: ,Neue Rheinische Zeitung. Politisch-ökonomische R e v u e ' redigiert von K a r l M a r x " , unterschrieben von Conrad S c h r a m m . Vgl. W 7, S. 5 - 6 . Der Preis ist fast ZU niedrig Marx und Engels blieben bei der mit der F i r m a Schuberth u. Co. getroffenen Vereinbarung, den vierteljährlichen Abonnementspreis auf 24 Silbergroschen festzusetzen u n d einzelne H e f t e mit 10 Silbcrgroschen abzugeben. Vgl. A n k ü n d i g u n g in „Westdeutsche Z e i t u n g " , Nr. 7 vom 9. J a n u a r , a. a. O. Hackländerschen Spucknapfes Friedrich Wilhelm R i t t e r von H a c k l ä n d e r (1816 bis 1877), Romanschriftsteller u n d Lustspieldichter, h a t t e im März u n d April 1849 im Gefolge R a d e t z k y s die Niederschlagung der revolutionären Bewegung in P i e m o n t m i t g e m a c h t , k e h r t e im Mai n a c h Deutschland zurück u n d n a h m im H a u p t q u a r t i e r des Prinzen von P r e u ß e n an der Liquidation des badisch-pfälzischen Aufstandes teil. I n seinem „Soldatenleben im Kriege", B d 1, S t u t t g a r t 1849; B d 2, S t u t t g a r t 1850 verherrlichte er den Sieg der preußischen T r u p p e n u n d verleumdete die demokratischen K ä m p f e r . Eine K r i t i k erschien nicht in der N. R h . Ztg. Revue. Daumer Georg Friedrich D a u m e r (1800 —1875), Dichter u n d Religionsphilisopli, Gegner Feuerbachs u n d des Materialismus. Mit d e m W e r k „Die Religion des neuen Weltalters. Versuch einer combinatorisch-aphoristischen G r u n d l e g u n g " , 3 Bde, H a m b u r g 1850, versuchte er u n t e r der Phrase, eine neue „Religion der Liebe u n d des F r i e d e n s " erklären zu wollen, den Sieg der Konterrevolution zu rechtfertigen u n d geistig zu u n t e r m a u e r n . Die durch Freiligrath angeregte Besprechung v o n D a u m e r s Buch erschien, verf a ß t v o n Marx, i m 2. H e f t der N. R h . Ztg. Revue v o m F e b r u a r 1850, S. 67 ff. Williams & Norgate Williams & Norgate, foreign booksellers, L o n d o n , 14 Henriettastreet, Covent garden. Die F i r m a tätigte den Vertrieb deutscher L i t e r a t u r in England. Deine Frau (deren

Entbindung)

A m 5. N o v e m b e r 1849 w a r d e r F a m i l i e M a r x ein

K n a b e geboren worden, der die V o r n a m e n Heinrich Guido erhielt.

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Frau Daniels Amalie Daniels (1820—1895), F r a u v o n D r . R o l a n d Daniels.

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Brief Bergenroths G u s t a v H e i n r i c h B e r g e n r o t h (1813—1869) Geschichtsschreiber 62 u n d P u b l i z i s t s t u d i e r t e in K ö n i g s b e r g J u r a k a m 1843 als R e f e r e n d a r n a c h K ö l n , w o er in n ä h e r e V e r b i n d u n g zur sozialistischen B e w e g u n g t r a t ; n a h m 1848 a n der R e v o l u t i o n teil m u ß t e a b e r b e r e i t s i m N o v e m b e r ins A u s l a n d fliehen; 1850 R ü c k k e h r n a c h Berlin u n d T e i l n a h m e a n der B e f r e i u n g K i n k e l s ; seit S o m m e r 1850 Goldsucher in K a l i f o r n i e n k e h r t e er 1851 z u r ü c k u n d f ü h r t e ein u n s t e t e s L e b e n a u f Reisen d u r c h D e u t s c h l a n d , F r a n k r e i c h , I t a l i e n ; seit E n d e der f ü n f z i g e r J a h r e i n E n g l a n d ausschließlich m i t historischen A r b e i t e n b e s c h ä f t i g t . D e r Brief ist n i c h t e r h a l t e n .

7 1 S., 4°. O : S t a d t - u n d L a n d e s b i b l i o t h e k D o r t m u n d . D : Socinenija X X V , S. 68—69 (russ.). N x : K u n s t u n d L i t e r a t u r , S. 371—372. N 2 : W 27, S. 521. 6 W o c h e n s c h r i f t )Z( J a h r e s z a h l f e h l t . R i c h t i g e s D a t u m : 11. J a n u a r 1850 ( b i s h e r : 10. J a n u a r 1850). A u f der R ü c k s e i t e des B l a t t e s Adresse v o n f r e m d e r H a n d : „via Ostend H e r r n Ferd. Freiligrath Johannisstraße Cöln/Rhein" in eine 14tägige u. Wochenschrift I n d e r E i n l a d u n g zur A k t i e n z e i c h n u n g a u f die 5-6 N . R h . Z t g . R e v u e a u s L o n d o n v o m 1. J a n u a r 1850 h e i ß t e s : „ D i e Z e i t u n g k a n n z u n ä c h s t n u r als , R e v u e ' in m o n a t l i c h e n H e f t e n v o n e t w a f ü n f Bogen erscheinen, d a s U n t e r n e h m e n w i r d a b e r erst d a n n seinen Z w e c k volls t ä n d i g e r f ü l l e n , eine u n u n t e r b r o c h e n e d a u e r n d e W i r k u n g auf die öffentliche M e i n u n g a u s ü b e n u n d a u c h in finanzieller B e z i e h u n g g a n z a n d e r e C h a n c e n b i e t e n , w e n n die R e d a k t i o n i n d e n S t a n d gesetzt w i r d , die einzelnen N u m m e r n r a s c h e r a u f e i n a n d e r folgen zu lassen. Sie b e a b s i c h t i g t d e s h a l b , sobald die M i t t e l es e r l a u b e n , die , N e u e R h e i n i s c h e Z e i t u n g ' in v i e r z e h n t ä g i g e n H e f t e n v o n f ü n f B o g e n o d e r womöglich als großes wöchentliches B l a t t n a c h A r t der a m e r i k a n i s c h e n u n d englischen W o c h e n b l ä t t e r erscheinen zu lassen u n d , sobald die Verhältnisse die R ü c k k e h r n a c h D e u t s c h l a n d g e s t a t t e n , d a s W o c h e n b l a t t s o f o r t wieder in eine tägliche Z e i t u n g zu v e r w a n d e l n . " A u s d e m literarischen N a c h l a ß v o n K a r l M a r x , F r i e d r i c h E n g e l s u n d F e r d i n a n d Lassalle, h g . v o n F r a n z Mehring, S t u t t g a r t 1913, B d 3, S. 236. z . ß. ein Aneke F r i e d r i c h A n n e k e (etwa 1818 — e t w a 1872), p r e u ß i s c h e r Artillerie- » l e u t n a n t , 1846 wegen seiner politischen G e s i n n u n g a u s der A r m e e e n t l a s s e n , Mitglied d e r K ö l n e r G e m e i n d e des B u n d e s d e r K o m m u n i s t e n , 1848 M i t b e g r ü n d e r u n d S e k r e t ä r des K ö l n e r A r b e i t e r v e r e i n s , A n h ä n g e r d e r G o t t s c h a l k s c h e n R i c h t u n g , g a b die „ N e u e Kölnische Z e i t u n g f ü r B ü r g e r , B a u e r n u n d S o l d a t e n " h e r a u s u n d w a r Mitglied i m R h e i n i s c h e n K r e i s a u s s c h u ß d e r d e m o k r a t i s c h e n Vereine. W ä h r e n d des b a d i s c h - p f ä l z i s c h e n A u f s t a n d e s Mitglied d e r M i l i t ä r k o m m i s s i o n u n d m i t der O r g a n i s i e r u n g d e r Artillerie b e t r a u t , e m i g r i e r t e n a c h d e r F l u c h t a u s R a s t a t t z u n ä c h s t in die Schweiz, s p ä t e r n a c h N o r d a m e r i k a , wo er auf S e i t e n d e r N o r d s t a a t e n a m Sezessionskrieg t e i l n a h m .

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Vgl. Friedrich Engels, Die deutsche Reichsverfassungskampagne : „,Oberstleutnant' Anneke bewies sich unfähig und indolent in der Organisation der Artillerie, obwohl er im Laboratorium gute Dienste leistete. Bei Ubstadt hat er als Feldherr keine Lorbeeren geerntet, und aus Rastatt, wo ihm Mieroslawski f ü r die Belagerung den Befehl über das Material übertrug, ist er auf seltsame Weise und mit Hinterlassung seiner Pferde noch vor der Zernierung über den Rhein entkommen." W 7, S. 155. C. SchrarTi Conrad Schramm (etwa 1822—1858), proletarischer Revolutionär, Mitglied des Bundes der Kommunisten, enger Freund von Marx und Engels, war auf dem Wege nach Baden am 24. Mai 1849 zusammen mit Karl Bruhn in Hannover gefangen gesetzt worden. Durch ein bei ihm gefundenes Mandat der deutschen Gesellschaft in New York und einen amerikanischen Paß wurde er identifiziert, nach Köln transportiert und dort am 15. J u n i vor Gericht gestellt. Wegen Flucht aus der Armee 1846 und Teilnahme an den revolutionären Ereignissen 1848/49 zu zwei Jahren Festung verurteilt und in die Festung Jülich eingeliefert, konnte er am 8. September fliehen und nach London emigrieren. Chartisten Anhänger des Chartismus, einer revolutionären aber nicht sozialistischen Bewegung in England, so genannt nach der am 8. Mai 1838 veröffentlichten und als Gesetzentwurf f ü r das Parlament gedachten Charta, die allgemeines Wahlrecht f ü r Männer über 21 Jahre, jährliche Parlamentswahlen, Abschaffung des Vermögenszensus, Diäten f ü r die Abgeordneten, Ausgleichung der Wahlkreise forderte. französischen Réfugiés Gemeint sind die nach England emigrierten Anhänger Blanquis.

8 4 S., 8°. O: IISG. T : Mehring, S. 10; D : Vorwärts, 43. Jg. Nr. 129, Berlin, 18. März 1926. 60 Dein < Deine )Hand( r Auge 82—87 FalR / S . 4 ] | Meine schönsten Grüße an Deine Frau, lieber Marx! Und empfiehl mich Deinen Kindern! — Hallelujah, so eben fließen mir noch einige Tropfen zu! Meine ganze Sendung besteht jetzt aus Vierzig Thalern Preuß. Cour, in Kassenanweisungen. Laß mich nicht zu lange in Unruhe über die richtige Ueberkunft. Beiliegend noch einige Zeilen meiner Frau an die Deinige. 88—89 FalR [S. "i] "f Schapper wird am 8. Febr. hoffentlich freigesprochen werden. Hagen reist zur Ueberwachung der Verhandlungen nach Wiesbaden. vier Briefe aus dem Hauptquartier Die Briefe von Engels und Schramm sind nicht erhalten. „Samlung für die Sairilung" Freiligrath bezieht sich hier auf Marx' Aufforderung, Geld f ü r Schramms Amerikareise zur Finanzierung der N. Rh. Ztg. Revue zu beschaffen. Die Reise kam nicht zustande. Vgl. Brief Nr. 7. v Eichthal Wilhelm von Eichthal (gest. 1848), gab die „Deutsche Schnellpost f ü r Europäische Zustände, öffentliches und sociales Leben Deutschlands", erschienen von 1843 bis 1851 in New York als Organ deutscher Emigranten in den USA, heraus. 20

Dana Charles Anderson D a n a (1819—1897), amerikanischer J o u r n a l i s t , war in 45 d e n vierziger bis sechziger J a h r e n R e d a k t e u r der „ N e w - Y o r k Daily T r i b ü n e " u n d der „ N e w American Cyclopjedia". D a n a h a t t e 1848, während einer E u r o p a reise, Marx in Köln b e s u c h t , wo ihn a u c h Freiligrath kennenlernte. Grevel Dr. Friedrich Wilhelm Grevel (1815 —1863), Arzt in H a g e n , w a r in den 53 vierziger J a h r e n f ü r Arbeiterwohlfahrt tätig, organisierte im Mai 1849 z u s a m m e n m i t K a s p a r B u t z u n d Carl P o s t den A u f s t a n d in Iserlohn, emigrierte über Holland, Frankreich u n d E n g l a n d n a c h den USA. Seitdem als Arzt in New Y o r k tätig. „Und nähme ich Flügel „ N ä h m e ich Flügel der Morgenröte u n d bliebe a m äußersten 59 Meer, so würde mich doch Deine H a n d daselbst f ü h r e n u n d Deine R e c h t e mich h a l t e n . " P s a l m 139, Vers 9 u n d 10. Mit

Deinem

Verlagsvertrag,

lieber

Engels

V g l . A n m e r k u n g z u B r i e f N r . 10.

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Herbig Friedrich Ludwig Herbig'sche B u c h h a n d l u n g in Leipzig, gegründet 1819 64 u n d seit J u n i 1839 im Besitz von Friedrich Wilhelm Grunow. Wigand O t t o W i g a n d (1795—1870), Buchhändler u n d Verleger in Leipzig, 67 b r a c h t e in der Zeit des Vormärz die Werke von Arnold Rüge, B r u n o Bauer, Ludwig Feuerbach, J o h a n n e s Scherr heraus, verlegte von Friedrich Engels „Die Lage der arbeitenden Klasse in E n g l a n d . Nach eigenen Anschauungen u n d a u t h e n t i s c h e n Quellen", Leipzig 1845. des Ménard'sehen Gedichts Louis-Nicolas Ménard (1822 — 1901), französischer es Schriftsteller u n d bildender K ü n s t l e r , konsequenter Republikaner u n d Anhänger P r o u d h o n s , war wegen des Buches „Prologe d ' u n e révolution", Paris 1849 verfolgt worden u n d n a c h E n g l a n d gegangen. Sein „ J a m b e s " betiteltes Gedicht erschien in französischer Sprache in der N. R h . Ztg. Revue, viertes H e f t , April 1850, S. 86. E i n Vorspann vor dem Gedicht l a u t e t : „ U n s e r F r e u n d L o u i s M é n a r d , Verfasser des Buches „Prologue d ' u n e r é v o l u t i o n " h a t uns das folgende, gleich n a c h den Juni-Metzeleien v o n 1848 geschriebene Gedicht zur A u f n a h m e mitgetheilt". Comité zur Unterstützung der Flüchtlinge E s h a n d e l t sich wahrscheinlich u m ein 75 halb legales, halb illegales Komitee, deren es zur damaligen Zeit im Rheinland u n d in Westfalen mehrere gab. Genaue Angaben können nicht g e m a c h t werden. Schneider II K a r l Schneider I I , R e c h t s a n w a l t in Köln, 1848/49 Vorsitzender der 76 Kölner Demokratischen Gesellschaft, Mitglied des Rheinischen Kreisausschusses der D e m o k r a t e n sowie des Kölner Sicherheitsausschusses. E r verteidigte 1849 Marx u n d Engels i m Prozeß gegen die N. R h . Ztg. Spielmann Deutscher Geschäftsmann in London.

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einige Zeilen meiner Frau Der Brief I d a Freiligraths ist nicht erhalten. Schapper K a r l Schapper (1812—1870), einer der F ü h r e r des Bundes der Gerechten, so Mitglied der Zentralbehörde des Bundes der K o m m u n i s t e n , war seit J u n i 1848 K o r r e k t o r der N. R h . Ztg. u n d wurde 1849 Präsident des Kölner Arbeitervereins. A m 25. Mai 1849 begab er sich n a c h Wiesbaden u n d beteiligte sich an der Organisierung eines allgemeinen Landeskongresses des H e r z o g t u m s Nassau in Idstein (10. J u n i ) . Dieser K o n g r e ß forderte : A n e r k e n n u n g der Nationalversammlung u n d der Reichsverfassung, Zurückziehung der Nassauischen T r u p p e n aus 21

den Stellungen gegen Baden und Rheinbayern, Volksbewaffnung, Amnestie für politische Vergehen, Einberufung einer verfassungsgebenden Versammlung und Einsetzung eines Ministeriums, das bereit ist, diese Forderungen zu erfüllen. Am 13. Juni wurde er festgenommen und nach achtmonatiger Haft zusammen mit 9 weiteren Angeklagten wegen Hochverrats, Majestätsbeleidigung, Beleidigung des Königs von Preußen und des Prinzen von Preußen am 8. Februar 1850 vor die Assisen zu Wiesbaden gestellt, jedoch nach einer glänzenden Selbstverteidigung freigesprochen. Er setzte danach seine politische Tätigkeit fort, wurde im April 1850 ausgewiesen und emigrierte nach London. Nach Spaltung des Bundes mit Willich Führer der gegen Marx auftretenden kleinbürgerlichen Fraktion, näherte sich 1856 wieder Marx und Engels und wurde erneut ihr Kampfgefährte. Hagen Theodor Hagen, Rechtsanwalt in Hamburg, Mitglied des Bundes der Kommunisten, verteidigte u. a. Georg Weerth im Schnapphanski-Prozeß.

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1 S., 4°. O: IISG. Der Brief ist an den Rändern stark beschädigt. Das wandelnde Gebirge Gemeint ist W. Otterberg, ein Freund Freiligraths, der auch mit Marx, Engels und Weerth bekannt war; 1847 Mitglied des deutschen Arbeitervereins in Brüssel. Freiligraths Anspielung bezieht sich auf Otterbergs Korpulenz. Vgl. auch Weerth an Engels vom 27. Mai 1852 : „Der dicke Otterberg wäre fast am Schlage gestorben, als er mich wiedersah." Georg Weerth, Sämtliche Werke in fünf Bänden, a. a. 0 . , Bd 5, S. 445 f. Püttmann Hermann Püttmann (1811—1894), radikaler Dichter und Publizist, Vertreter des „wahren Sozialismus", Redakteur der „Barmer-Zeitung" und von 1842 bis 1844 Feuilletonredakteur der „Kölnischen Zeitung", gab im Vormärz mehrere wichtige Werke des Frühsozialismus heraus, die durch die Mitarbeit von Engels, Heine, Weerth, Freiligrath u. a. Bedeutung haben. Er verfaßte eine große Anzahl von Lyrik- und Prosabänden. Bereits vor 1848 im Exil gewesen, emigrierte er nach der Revolution nach Australien. Mitcalifornier Hahnentritt Angaben über ihn waren nicht zu ermitteln. Meinen Brief

Brief Nr. 8.

Pfunden Sperling Von Freiligrath oft gebrauchte scherzhafte Bezeichnung für Pfund Sterling. die Geißel über die preuß. Innungen

über das Innungswesen in Preußen.

Die N . R h . Z. R e v u e brachte keinen Artikel

das gedruckte Statut Es ist nicht bekannt, um welches Statut es sich handelt.

10 2 S., 4°. O: IISG. T : Mehring, S. 1 1 - 1 2 . 18 Seine )unleserlich( Rede 52 erfahren, }habe( sehr Als Einlage im Brief von Bürgers an Marx vom 5. Mai 1850 befördert. Bürgers bemerkt am Schluß seines Briefes : „ P . S. Freiligrath, der Antwort schreibt, hat 22

die Güte, diesen Brief als Einlage zu besorgen. —" Freiligrath setzte jedoch d a r u n t e r : „Hierin Einlage von F F t h " . Bürgers Brief ist gerichtet a n : „ H e r r n K a r l Marx 4 Andersonstreet. Kingsroad Chelsea London". Dank für den letzten Nothschuß! Dieser und der folgende Satz d ü r f t e n sich auf 3 die Abwicklung der Geldgeschäfte nach Liquidation der N. R h . Ztg. durch Freiligrath und N a u t beziehen. Bürgers Heinrich Bürgers (1820—1878), radikaler Publizist; studierte zuerst 6 Philologie, seit 1841 Philosophie u n d Nationalökonomie; 1842/43 Mitarbeiter der „Rheinischen Z e i t u n g " ; seit dieser Zeit Freundschaft mit Marx; 1848 Mitglied des Bundes der Kommunisten, gehörte dem Kölner Sicherheitsausschuß a n ; 1848/49 Redaktionsmitglied der N. R h . Ztg. u n d 1850 Mitglied der Zentralbehörde des Bundes der Kommunisten. Nach Untergang der N. R h . Ztg. Hauslehrer des Grafen P a u l von Hatzfeld; wurde 1852 als einer der Hauptangeklagten des Kölner Kommunistenprozesses zu sechs J a h r e n Festungshaft verurteilt; t r a t Ende der fünfziger J a h r e zum Nationalliberalismus über und wurde zeitweilig Mitglied des preußischen Landtags und des deutschen Reichstags. ohne Vorzeigung Er vertheidigt

des Briefes sich dagegen

D e r Brief ist n i c h t erhalten. in der Inlage

7

B ü r g e r s a n M a r x v o m 5. M a i 1 8 5 0 :

„ I c h h a t t e mit Becker über meinen E i n t r i t t bis auf das Honorar Alles abgemacht, als plötzlich von dem noch übrigen Redaktionspartikel u n d der Expedition — vertreten durch Herrn Baute — die Cabinetsfrage gestellt wurde. Man erhob Bedenken wegen meiner früheren Stellung zur Hatzfeldschen Parthei, Bedenken, welche theilweise selbst von meinen hiesigen Freunden — Daniels u n d Freiligrath — angeregt waren, man schien mich f ü r einen Emissär Lassalles zu halten, den m a n hier auf eine lächerliche Weise perhorrescirt, abgesandt, ich weiß nicht zu welchem Zwecke; thätig, ich weiß nicht f ü r welches Interesse. Hauptsächlich aber war es die Telleringsche Broschüre, f ü r welche m a n mich, auf die angeblich im P u b l i k u m acceptirte Meinung hin, verantwortlich machte. Daher stellte m a n post festum Bedingungen, die ich nicht ohne mich zu compromittiren, übernehmen konnte. Denn ich betrachtete die Westd. Ztg. keineswegs als Partheiorgan, dem gegenüber ich offizielle Erklärungen über Privatverhältnisse zu geben h a t t e ; auf meinen Antrag aber, die Sache vor einen E h r e n r a t h der P a r t h e i zu bringen, wollte m a n nicht eingehen. Becker, der sich in der Angelegenheit wieder schwach, aber durchaus loyal u n d aufrichtig b e n a h m , schrieb mir darauf, als ich alle Verhandlungen f ü r abgebrochen erklärte, und stellte mir die Zeitung f ü r persönliche Arbeiten zur Verfügung. Das war a m 5. April. Ich schwankte und ließ ohne eine definitive Erklärung zu geben die Sache laufen, während ich ausschließlich der hiesigen Arbeitergesellschaft meine Thätigkeit widmete. Freiligrath k a n n hierüber nähere A u f k l ä r u n g geben. H (Fk), ZPA beim IML, Moskau. Fond 1, Op. 5,279. Feuilleton

über das alberne

Buch

Strodtmanns

Adolf Heinrich S t r o d t m a n n (1829

bis 1879), Schriftsteller u n d Publizist, t r a t als Student der Universität Bonn zu Kinkel in nähere Beziehung, schrieb, als dieser im Zuchthaus Naugard zu „spul e n " hatte, das „Lied vom Spulen", m u ß t e d a r a u f h i n die Universität verlassen u n d ging zunächst nach Paris, später nach London; 1852 begab er sich nach Amerika, wo er eine Buchhandlung gründete u n d das belletristische B l a t t „Die Lokomotive" herausgab; 1856 Rückkehr nach H a m b u r g , wurde zunächst 3 Hückel 11

23

9-10

Lehrer und gab 1863/64 die Monatsschrift für Literatur und K u n s t „Orion" heraus. Strodtmann war für Kinkel vor allem mit dem Buch „Gottfried Kinkel (Wahrheit ohne Dichtung)", Hamburg, B d 1, 1850; B d 2, 1851 eingetreten. Das Feuilleton der „Westdeutschen Zeitung" beginnt mit den Sätzen: „Köln, 25. April. So eben legen wir den in Hamburg bei HofFmann und Campe erschienenen, von dem bekannten Adolph Strodtmann verfaßten e r s t e n B a n d d e s b i o g r a p h i s c h e n S k i z z e n b u c h e s , welches den Titel: „ G o t t f r i e d K i n k e l . W a h r h e i t o h n e D i c h t u n g " führt, aus der Hand. Da liegt es vor uns, dieses Buch, wie ein heller Spiegel, aus welchem uns der edle Geist dieses mit der Dornenkrone des Märtyrers, aber auch mit dem doppelten und ewig grünen Lorbeer der Dichtung und des Heldenthums geschmückten Mann entgegenstrahlt. Seht da, und leset es selbst! So lebte ein Mann, dem Ihr die Züchtlingsjacke angethan, die uns und unseren Kindern mit besserem Rechte eine Reliquie ist, als den preußischen Soldaten der gelbe Kains-Orden, den er aus dem badischen Feldzug davon getragen, oder dem Bischof Arnoldi sein heiliger Rock von Zunder, den ein himmlischer Funke in Asche verwandelte. Seht da, und leset selbst!" Der Schluß lautet: „Leset das Buch, und saget dann noch, daß Kinkel ein Verbrecher sei, fahret noch fort, ihm in Euren Kerkern einen langsamen, qualvollen, weit schrecklicheren Tod zu bereiten, als jener ist, welchen Dortu und seine Kampfgenossen durch preußische Großmuth erlitten. Saget Das und thut D a s ! Aber wir geben Euch zu bedenken, auf welche Gnade Ihr hoffen dürft, wenn die Stünde der Vergeltung schlägt. Wollt Ihr dies Buch nicht an des Thrones Stufen tragen? E s gehört zwar nicht dem Könige, es g e h ö r t d e m V o l k e , dennoch ist es gut, wenn er es liest. Und tragt Ihr es nicht dahin, so thun wir es zur Zeit mit dem Rufe: F i a t j u s t i tia!" Nr. 100, Köln, Samstag den 27. April 1850. 10 Brandhorst Publizist in Köln, war für die französischen Artikel der „Westdeutschen Zeitung" verantwortlich. lo-n des morgenröthlichen Becker Hermann Becker. Kinkel Johann Gottfried Kinkel (1815—1882), Dichter, Publizist, Theologe, Kunsthistoriker; habilitierte sich 1837 in Bonn als Privatdozent der Theologie, wurde 1840 Religionslehrer und kurz darauf Hilfsprediger der evangelischen Gemeinde in K ö l n ; 1843 heiratete er Johanna Mathieux geb. Mockel, brach mit der Theologie, trat 1844 zur philosophischen Fakultät über und erhielt 1846 eine außerordentliche Professur für Kunst- und Kulturgeschichte in B o n n ; 1848 schloß er sich der republikanischen Partei an und wurde ein J a h r später in die zweite preußische Kammer gewählt; er nahm a m Zeughaussturm in Siegburg und am badisch-pfälzischen Aufstand teil; am 29. J u n i 1849 fiel er verwundet in die Hände der preußischen Truppen, wurde vom Kriegsgericht in R a s t a t t zu lebenslänglicher entehrender Festungsstrafe verurteilt, die er aber auf Weisung des Königs von Preußen im Zuchthaus verbüßen sollte. Vom 29. April bis 2. Mai 1850 stand er mit drei weiteren Angeklagten, wegen versuchter Erstürmung des Zeughauses in Siegburg während der Nacht vom 10. zum 11. Mai 1849, vor den Assisen zu Köln. Der Staatsanwalt beantragte die Todesstrafe, doch die Geschworenen erkannten auf Freispruch. 24

In ihrem

gestrigen

premier

Cologne

Der unter der Rubrik „Deutschland" an der

Spitze des Blattes stehende u n d „ K ö l n , 3. M a i " datierte Artikel ist d e m A u f t r e t e n Kinkels vor d e m Assisengerichtshof in K ö l n gewidmet. E r e n t h ä l t folgenden Passus: „Als die Sitzung beendet u n d 3 freigesprochene Angeklagte den Saal verlassen, Gottfried Kinkel aber aufs Neue den S c h a n d a r m e n ü b e r a n t w o r t e t wurde, b a t die G a t t i n , den Mann, a n dem die P r e u ß . H u m a n i t ä t stündlich P r a n g e r zu stehen n u n einmal nicht a u f h ö r e n mag, begrüßen zu dürfen, aber H r . J o h n , wir meinen den O b e r p r o k u r a t o r J o h n , v e r b o t es i h r ! ! ! " W e s t d e u t s c h e Zeitung, N r . 106, Köln, Samstag den 4. Mai 1850. Die Zeitung behandelte in ihren Spalten den Prozeß gegen Kinkel u n d seine F r e u n d e sehr eingehend. Die N u m m e r n 102, 103, 104 v o m 30. April, 1. Mai u n d 2. Mai b r a c h t e n ausführliche Berichte über Anklage u n d Prozeßverlauf. Die Berichte s t a m m t e n aus der Feder v o n Heinrich Bürgers. I n seinem bereits zitierten Brief v o m 5. Mai a n Marx schreibt e r : „ E n d l i c h a m E n d e des Monats, als der Kinkelsche Prozeß h e r a n k a m , ersuchte mich Becker direkt, über den Anklageakt zu schreiben. Das h a b e ich g e t h a n in den N u m m e r n v o m 30. April, 1. Mai, 2. Mai, die ich Deiner Beurtheilung u n t e r lege, u n d die, ich darf es sagen, weil es hier allgemein gesagt wird, auf den Ausgang des Prozesses den wesentlichsten Einfluß geübt h a b e n . I c h h a b e , wie Kyll gern eingestand, der Vertheidigung den Stoff geliefert. — Seitdem habe ich noch ein p a a r Artikel geliefert u n t e r dem Zeichen *, u n d wirst D u aus einem derselben ersehen, welche B e d e u t u n g ich dem Prozesse Kinkel ü b e r h a u p t beilege. W a s Kinkels Person a n l a n g t , so liegt die in seiner letzten Rede, die D u lesen m u ß t , vollständig zu T a g e ; ich b e m e r k ^ n u r noch, d a ß seine F r a u die Rastatter Vert e i d i g u n g s r e d e in K s . N a m e n , als von i h m nickt gehalten, v o n einem Unteroffizier oder sonstigen S t a a t s r e c h t s b e a m t e n verfälscht, gänzlich desavouirt; die „ A p o t h e o s e " des S t r o d t m a n n s c h e n Buches habe ich inzwischen Becker als einen groben Mißgriff, als eine arge D u m m h e i t v o r g e h a l t e n . " H (Fk), Z P A b e i m I M L , Moskau. F o n d 1, Op. 5,279. seine Rede Kinkel h a t t e a m 2. Mai das W o r t zu seiner Verteidigung ergriffen. Über die W i r k u n g dieser Rede schreibt Carl Schurz: „ D e r E i n d r u c k , welchen diese W o r t e h e r v o r b r a c h t e n , ist mir von Augenzeugen geschildert worden. Zuerst lauschte die Zuhörerschaft m i t f a s t atemloser Stille, aber es w ä h r t e nicht, lange, bis die Richter auf ihren e r h ö h t e n Sitzen, die Geschworenen, die dichtgedrängten Bürger im Saal, der S t a a t s a n w a l t , der die Anklage g e f ü h r t , die Gendarmen, welche die Angeklagten bewachten, die Soldaten, deren B a j o n e t t e a n der Türe blinkten, in Schluchzen u n d T r ä n e n ausbrachen. E r s t mehrere Minuten, n a c h d e m Kinkel seine Rede geschlossen, f a n d der Gerichtspräsident seine Fassung u n d seine Stimme wieder, u m die P r o z e d u r weiter zu f ü h r e n . Die Geschworenen b r a c h t e n sofort ihren W a h r s p r u c h ein; er l a u t e t e : ,Nichtschuldig.' Lebenserinnerungen v o n Carl Schurz. Bd 1 Bis zum J a h r e 1852. Berlin 1906, S. 279. Borchardt D r . Friedrich B o r c h a r d t , A d v o k a t in Köln, bis August 1848 Vizepräsident der Kölner „ D e m o k r a t i s c h e n Gesellschaft", Mitglied der Preußischen Nationalversammlung u n d der preußischen D e p u t i e r t e n k a m m e r ; gehörte d e m linken Flügel an. 3*

25

die Rede, nun sie gedruckt vor mir liegt Kinkels Verteidigungsrede vor den Kölner Assisen. Berlin 1850. Von der Rede sind 1850 allein drei Auflagen erschienen.

Kinkel sagte wörtlich: „Ich bin Sozialist, nicht in Folge der Revolution und nicht im Sinne jenes Zeugen, sondern weil mein Herz, so lange es empfindet, immer für die Leiden des Volkes schlug und immer auf Seiten der Armen und Unterdrückten stand. Weil ich Sozialist bin und der Ueberzeugung lebe, daß das Volk allein seine Wunden heilen kann, bin ich Demokrat, und weil ich Demokrat und in einer demokratischen Verfassung das einzige Heil für das Elend der Welt erblicke, darum bekenne ich mich zu dem Grundsatze, daß ein Volk, welches einmal eine Verfassung mit demokratischen Institutionen errungen, diese auch selbst mit dem scharfen Stahl und der Kugel vertheidigen müsse. Ich bekenne mich in diesem Sinne für die Revolution, für die mein Blut floß, und erkläre es auch heute noch vor Ihnen, mit Leib und Leben hingegeben an meine Gegner spreche ich es aus mit den bleichen Lippen des gefangenen Mannes." A. a. O., S. 5. auch jetzt noch zur Revolution bekennt

F. W. Hühnerbein, Schneider aus Baden, Mitglied des Bundes der Kommunisten, während des Maiaufstandes in Elberfeld Mitglied der militärischen Kommission des Sicherheitsausschusses. Hühnerbein

meiner Kinder" Die Stelle lautet wörtlich: „Ich bin verbannt in den fernen Norden, wohin kein Klang meiner Heimath dringt; mir ist nicht vergönnt, durch die Gitter des Gefängnisses mein liebes Weib zu sehen und an den Aurikel-Augen meiner Kinder meine schmachtende Seele zu laben." A. a. O., S. 7. „Die Aurikel-Augen

Clauren Ps. für Karl Heun (1771—1854), Verfasser vielgelesener, trivialer Erzählungen, Romane und dramatischer Arbeiten; Prototyp der sentimentalen, mit frivolen Anspielungen durchsetzten Unterhaltüngsliteratur in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Kinkel hatte gesagt: „Meine Herren, das entwürdigt mich nicht, wenn der Proletarier mir die Hand bietet." A. a. O., S. 5. Er hält sich bloß zu den Proletariern

Weerth, um im Arresthause zu bleiben Georg Weerth hatte im August 1848 im Feuilleton der N. Rh. Ztg. mit dem Abdruck seines später in Buchform erschienenen Romans „Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphanski", Hamburg 1849 begonnen, worin er den bereits von Heine im „Atta Troll" so titulierten Fürsten Lichnowski persiflierte. Als Lichnowski am 18. 9. 1848 in der Nähe von Frankfurt a. M. von empörten Städtern und Bauern erschlagen worden war, wurde am 25. 9. ein Prozeß gegen die N. Rh. Ztg., vor allem wegen der „. . . Schandartikel gegen den Fürsten Lichnowski . . ." eröffnet. Im Verlauf dieses Prozesses wurden Marx und Dronke freigesprochen. Weerth jedoch, der die Verfasserschaft anerkannt hatte, ward nach mehrmalig anberaumten Terminen am 4. Juli 1849 von der Korrektions-Appellationskammer in contumaciam zu drei Monaten Gefängnis, einer Geldstrafe, zum Verlust der staatsbürgerlichen Rechte auf fünf Jahre und zu einem Siebentel der Verfahrenskosten verurteilt.

26

Gegen den Rat von Marx stellte er sich Anfang 1850 den preußischen Behörden und saß vom 25. Februar bis 26. Mai 1850 in Köln die Strafe ab. Revue Das erste Heft der N. Rh. Ztg. Revue, das „Januar 52 1850" signiert war, erschien Anfang März in 2500 Exemplaren, das zweite Heft, signiert „Februar 1850" im gleichen Monat, jedoch nur in 2000 Exemplaren. Das dritte Heft „März 1850" wurde erst im April ausgeliefert. Vgl.: Aus dem Nachlaß von Karl Marx, Friedrich Engels, und Ferdinand Lassalle, a. a. O., Bd. 3, S. 275.

die ersten drei Hefte der

die Folgen

des 13. Juni 49 1848—1849. III. Die Folgen des 13. Juni. Von Karl Marx. Drittes Heft, März 1850, S. 1—37.

53-51

Engels frische, nonchalante Kritik der Erhebungen Die deutsche ReichsverfassungsCampagne. I. Rheinpreußen. II. Karlsruhe. Erstes Heft, Januar 1850, S. 35—78. Die deutsche Reichsverfassungs-Campagne. III. Die Pfalz. Zweites Heft, Februar 1850, S. 3 7 - 5 6 . Die Vernichtung Daumers Vgl. Anmerkung zum Brief Nr. 8.

54

der

Passus

S. 7 6 - 7 7 .

über

Californien

N. Rh. Ztg. Revue, Zweites Heft, Februar 1850,

55 55-56

Bemühungen um Dein Ungarisches Buch Freiligraths Äußerung beweist, daß ci sich Engels nicht erst seit 1852, sondern bereits seit spätestens Anfang Januar 1850 mit der Absicht trug, eine Geschichte des Revolutionskrieges in Ungarn zu schreiben. Mit Bestimmtheit betrifft der Passus im Brief Nr. 8 über den Verlagsantrag von Engels das gleiche Vorhaben. Meine

Was macht der Pulververschwörer Guy Fawkes ? Gemeint ist der am 5. November e» 1849 geborene Sohn von Marx Heinrich Guido, nach Guy Fawkes, dem Anführer der gegen das englische Parlament gerichteten Pulververschwörung vom 5. November 1605, „Föxchen" genannt.

11 2 S„ 4°. O: IISG. 11 Lassalle < Lassalles Undatiert. Wahrscheinliches Datum: 28. Mai 1851. Zur Datierung: Bürgers Verhaftung erfolgte am 23. Mai 1851, einem Freitag; der darauffolgende Mittwoch war der 28. Mai. Der eine Bruder Die im Sächsischen Landeshauptarchiv liegende Akte: PolizeiPräsidium Dresden Nr. 38 a, Die Übersichten der Toten, Verwundeten und Gefangenen vom Aufruhr im Mai 1849, 1849—1852, Bl. 67, erwähnt, daß ein gewisser Literat Bürgers während des Maiaufstandes gefallen ist und auf dem Friedhof der Kreuzkirche beerdigt wurde. Die Akte: Amtsgericht Dresden Nr. 1179, Johann Heinrich Georg Bürgers aus Köln, Bl. 102, enthält die Aussage Heinrich Bürgers, daß sein Bruder während der Barrikadenkämpfe in Dresden gefallen sei. Teilerings chiffonirter Orannien Uber die Beziehungen von Heinrich Bürgers zu Müller-Tellering konnte nichts ermittelt werden. 2te Ausgabe der Kölner Ztg. vom Dienstag Die Zeitung enthielt folgende Notiz: „Dresden, 24. Mai. Gestern traf der Literat und cand. phil. B ü r g e r s aus K ö l n hier ein.' Wenige Stunden nach seiner Ankunft erschien jedoch ein Policei27

3

t e

Commissar und erklärte ihn für verhaftet, ein Schritt, der in Folge Requisition der königlichen Policeibehörde zu Köln erfolgte. (D. V.-H.)" Kölnische Zeitung Nr. 126, Dienstag 27. Mai, Zweite Ausgabe, S. 1. 10 Ein Brief meiner Frau Der Brief ist nicht erhalten. 12 Röser Peter Gerhard Röser (1814—1865), Zigarrenmacher in Köln, war 1848/49 Vizepräsident des Kölner Arbeitervereins und Herausgeber der Zeitung „Freiheit, Brüderlichkeit, Arbeit"; seit 1850 Mitglied des Bundes der Kommunisten; wurde am 19. Mai 1851 verhaftet, zählte zu den Hauptangeklagten im Kölner Kommunistenprozeß 1852 und wurde zu 8 Jahren Festung verurteilt. Später Anhänger Lassalles. 14-15 abgefaßte Briefe Nothjungs Peter Nothjung (1821—1880), Schneider, seit 1848 Mitglied der Kölner Gemeinde des Bundes der Kommunisten und des Komitees des Kölner Arbeitervereins, war im September 1848 Mitglied des Sicherheitsausschusses und nahm am Maiaufstand 1849 in Elberfeld teil. Am 10. Mai 1851 wurde er als Emissär des Bundes der Kommunisten in Leipzig verhaftet. Seine Verhaftung leitete die Vorbereitung des Kommunistenprozesses ein; er wurde ebenfalls zu 8 Jahren Einschließung verurteilt. Vgl. Karl Marx, Enthüllungen über den Kommunisten-Prozeß zu Köln. W 8, S. 409—470. 21 Johnson Andrew Johnson, Bankbeamter, Angestellter der Bank von London. Freiligrath hatte ihn während seines ersten Englandaufenthalts kennengelernt. Er wohnte 1851 bis zur Ankunft seiner Familie bei ihm. 21-22 zur Besichtigung der Bank Gemeint ist die Bank von England.

12 2 S., 8°. O: I I S G . T : Mehring, S. 13; D : Izbrannye proizvednija, S. 314 (russ.). Blatt geknickt, auf Rückseite des zweiten Teils Abschrift des Briefes Rüge an Freiligrath vom 4. Juli 1851 in Marx' Handschrift. 3 Einladung Ruge's Der Brief Ruges an Freiligrath ist nur in der Abschrift von Marx erhalten. Er hat folgenden Wortlaut: 4 Brunswickplace north Brighton 4 J u l y 1851. Lieber Freiligrath! Wir projektiren eine Art Club oder Verein, der das Privatwesen aufhebt u. niemand von d. revolut. soz. demokr. Parthei ausschließt, als den der exclusiv sein will u. der sich durch Character u. Antecedentien selbst unmöglich gemacht hat. Fickler, Goegg, Sigel, Ronge, Rüge betreiben d. Sache u. ich habe es übernomen, Dich zu unterrichten u. Dich einzuladen, wen Du Dich, wie wir vermuthen, interresirst, an einem Meeting z. d. Zweck am 14. Juli (Montag 8 Tage) 11 Uhr morgens in Ficklers Wohnung 26 Yorkbuildings, die einen Theil v. New Road bilden unterhalb Bakerstreet, Theil zu nehmen. Wir haben etwa 24 Leute eingeladen, die wir als zuverlässig u. treugeblieben kenen, mehr wußten wir für d. 28

Augenblick nicht. Ich hätte Dich gern gesprochen. Wen wir reüssiren, m. d. Projekt, so wird dergleichen sofort in allen Fällen möglich. Wen Du auch nicht in London bleibst, sollst Du doch hinkomen. Nur einen Gruß u. m. Händedruck D. A. Rüge

H, IISG, D 1976. Marx teilte Ruges Brief an Freiligrath am 13. Juli Engels mit und fügte folgende Bemerkung hinzu: „Qu'en dis-tu? Freiligrath hat nun den großen Fehler begangen, seine Antwort erst gestern, 12. July, abzuschicken, so daß Rüge sie nicht einmal vor seiner Abreise aus Brighton nach London erhalten wird. Überhaupt nahm F//reiligrath// die Sache etwas zu pomadig. Mais enfin, chacun à sa manière d'agier." W 27, S. 280 Freiligraths Antwort ist jedoch erst am Tage der vorgesehenen Zusammenkunft geschrieben worden. Er schickte sie auch nicht nach Brighton, sondern an eine unbekannte Londoner Adresse : Shacklewell Green, 14. Juli 1851 Herrn Arnold Rüge Derzeit in London. Ihrer Aufforderung, einem von Ihnen zu etablirenden Club beizutreten, kann ich nicht entsprechen, u. werde darum heute Abend nicht in Herrn Ficklers Wohnung erscheinen. Meine Ablehnung wird Sie mehr wundern, wenn Sie erfahren, daß ich Sie, aus aeußern u. innern Gründen, für den Verfasser eines Artikels in der Bremer „TagesChronik" etc. etc. London 19. Jan. 1851, halte. Dieser Artikel greift nicht nur die Personen meiner Freunde Marx u. Engels aufs Gehässigste an: er bemüht sich auch, die „Neue Rheinische Zeitung" — ein Institut, dem ich sieben Monate hindurch als Mitredacteur angehörte — herunterzureißen, u. bekränzt am Ende gar Herrn Müller-Tellering für ein Schmutzpamphlet, das nicht nur Marx u. Engels gemein besudelt, sondern auch mich mit Koth bewerfen möchte. „Antecedentien" dieser Art können mich wahrlich nicht veranlassen, gemeinschaftliche Sache mit Ihnen zu machen. Zudem bin ich ja schon seit Jahren Mitglied einer bestehenden Partei u. nicht im Fall, mich einer erst zu bildenden anschließen zu müssen. Was Sie von „Privatsache" sagen, findet weder auf mich noch auf die mir verbundenen Freunde hier u. in Deutschland Anwendung. FFth. H, IISG. Kleine Korrespondenz. Uber die Bildung dieses Klubs und dessen Funktion innerhalb der deutschen Emigration in London vgl. Marx/Engels, Die großen Männer des Exils. W. 8, S. 324—326 und Marx an Ebner, zweite Hälfte August 1851, W 27, S. 576. Ronge Johannes Ronge (1813—1887), Geistlicher, einer der Begründer des Deutschkatholizismus, jener Bewegung, die den Katholizismus den Belangender deutschen Bourgeoisie anpassen wollte. Er nahm an der Revolution 1848/49, u. a. als Mitglied des Vorparlaments, teil, emigrierte 1849 nach London und zählte zu 29

d e n F ü h r e r n der kleinbürgerlichen Emigration. Über seine sowie Ruges, Goeggs, Ficklers u n d Sigels Tätigkeit in der kleinbürgerlichen deutschen E m i g r a t i o n in London vgl.: Marx/Engels, Die großen Männer des Exils. W . 8, S. 313—317 u . 325-331. Goegg A r m a n d Goegg (1820—1897), Journalist, Teilnehmer an den revolutionären K ä m p f e n in B a d e n u n d Mitglied der Badener provisorischen Regierung, emigrierte n a c h der Revolution n a c h E n g l a n d u n d Amerika, schloß sich in den siebziger J a h r e n der deutschen Sozialdemokratie an. Fickler J o s e p h Fickler (1808 —1865), Journalist, einer der F ü h r e r der radikaldemokratischen Bewegung in B a d e n 1848/49 u n d Mitglied der B a d e n e r provisorischen Regierung. E r emigrierte 1849 erst nach der Schweiz, d a n n n a c h E n g l a n d u n d Amerika. S/ge/ Albert Sigel (1824—1884), ehemaliger badischer Offizier, Teilnehmer a n der Revolution 1848/49, war Kriegsminister in der Badener provisorischenRegierung u n d letzter Obergeneral der revolutionären T r u p p e n . N a c h der Revolution E m i g r a n t in der Schweiz, E n g l a n d u n d Amerika. Eccarius J o h a n n Georg Eccarius (1818—1889), Schneider aus T h ü r i n g e n , Publizist, Mitglied des Bundes der Gerechten, d a n n des Bundes der K o m m u n i s t e n , wurde 1864 Mitglied des Zentralrats der I . I n t e r n a t i o n a l e . E r schloß sich s p ä t e r den reformistischen F ü h r e r n der englischen Trade-Union an. Bauer Heinrich Bauer, Schuhmacher aus F r a n k e n , einer der F ü h r e r des B u n d e s der Gerechten u n d des Deutschen Bildungsvereins f ü r Arbeiter in London, Mitglied der Zentralbehörde des B u n d e s der K o m m u n i s t e n . W ä h r e n d des April u n d Mai 1850 Emissär des Bundes, in Deutschland, ging 1851 n a c h Australien. Pfänder K a r l P f ä n d e r (etwa 1818—1876), Miniaturenmaler, Mitglied des B u n d e s der Gerechten u n d des Deutschen Bildungsvereins f ü i Arbeiter in London, Mitglied der Zentralbehörde des Bundes der K o m m u n i s t e n u n d später des Generalr a t s der I. Internationale, F r e u n d v o n M a r x u n d Engels. Müsch Kosename f ü r E d g a r M a r x (1847—1855), K a r l M a r x ' Sohn.

13 3 S., 8°. 0 : I I S G . D : I z b r a n n y e proizvedenija, S. 314—315 (russ.). U n d a t i e r t . Wahrscheinliches D a t u m : 8. J u l i 1851. Zur D a t i e r u n g : Die im Brief e r w ä h n t e „strenge H a u s s u c h u n g " f a n d a m Donnerst a g den 3. J u l i s t a t t . Mit der „Kölnischen Z e i t u n g " v o m Samstag, 2. Ausgabe ist die v o m 5. J u l i gemeint. Die Notiz „ j e t z t übermorgen, Donnerstag, A b e n d bei Dir v o r k o m e n " l ä ß t darauf schließen, d a ß der Brief a m darauffolgenden D i e n s t a g den 8. J u l i 1851 geschrieben wurde. 4 St. Pauls St. Pauls K a t h e d r a l e . 10 Guild-hall-Spectakel Gemeint ist das B a n k e t t , das Königin Victoria a m 9. J u l i 1851 anläßlich der „ I . Industrieausstellung aller L ä n d e r " , die v o m 1. Mai bis 10. Oktober dauerte, gab, u n d das eine S u m m e v o n über £ 5120 verschlang.

30

Die Köln. Ztg. Kölnische Zeitung, u n t e r diesem Titel v o n 1802—1945 erschienen. eine „strenge"

Haussuchung

Die Notiz l a u t e t :

„Düsseldorf, 3. Juli. N a c h d e m die Polizei schon zwei Mal in der Schaub'schen B u c h h a n d l u n g dahier genaue Nachsuchung wegen des zweiten H e f t e s „Politischer u n d socialer Gedichte von F . F r e i l i g r a t h " gehalten h a t t e , f a n d h e u t e a u c h in der W o h n u n g des H e r r n Freiligrath in Bilk strenge H a u s s u c h u n g S t a t t . J e d e s m a l waren die B e m ü h u n g e n der Policei vergeblich, d a sie keiner E x e m p l a r e der fraglichen Gedichte h a b h a f t werden k o n n t e . " N r . 160, Zweite Ausgabe. Samstag, 5. J u l i 1851. Das polizeiamtliche Protokoll der H a u s s u c h u n g h a t folgenden W o r t l a u t : „ V e r h a n d e l t Bilk den 3ten J u l i 1851. Zufolge V e r f ü g u n g des Königlichen H e r r n O b e r p r o k u r a t o r s hierselbst v o m heutigen Tage v e r f ü g t e sich h e u t e der unterzeichnete Polizeikommissar in Begleitung des Polizeiassistenten Kamshoff u n d Polizeisergeanten Bürger in die W o h n u n g des L i t e r a t e n F e r d i n a n d Freiligrath zu Bilk, u m daselbst nach der Schrift ,Neue politische u n d soziale Gedichte von F e r d i n a n d Freiligrath' u n d anderen etwaigen verbotenen Druckschriften u n d Skripturen zu recherchieren. W i r t r a f e n die E h e f r a u des Freiligrath zu Hause an, welche auf B e f r a g e n erklärte, d a ß sie nicht i m Besitze der oben g e n a n n t e n Gedichte sei. Hiernach w u r d e zur H a u s s u c h u n g geschritten u n d n a c h genauester D u r c h s u c h u n g der v o n der Familie Freiligrath b e w o h n t e n R ä u m e die eingangs beregte Schrift n i c h t vorgefunden. Behufs genauerer Durchsicht u n d P r ü f u n g des I n h a l t s w u r d e n indessen folgende Schriften vorläufig in Beschlag g e n o m m e n : 1. achtunddreißig E x e m p l a r e der S c h r i f t : ,Die E r h e b u n g des Volkes in Baden f ü r die deutsche R e p u b l i k ' , 1848 v o n Dr. Friedrich Hecker. Zweite u n d verbesserte Auflage. S t r a ß b u r g Verlag v o n Fassoli u n d O h l m a n n 1848. 2. ein E x e m p l a r der S c h r i f t : Ungarische Flüchtlinge. Gedichte v o n Reisinger. L o n d o n u n d F r a n k f u r t a/M 1851. 3. eine F l u g s c h r i f t : Chants fraternels p a r Louis Tissier, decore de Juillet. Cologne 1848, in einem E x e m p l a r . 4. drei E x e m p l a r e des ,Katechismus des Proletariers v o n Tedesco'. L o n d o n u n d New-York. Verlag des sozialistischen Literatur-Comptoirs. 1849. 5. das Manuskript eines Gedichtes über Republik. E i n Mehreres w a r n i c h t zu verhandeln. Vorgelesen, genehmigt, unterschrieben I. Freiligrath Kamshoff Bürger Grube Polizeikommissar" N a c h : Dr. Gisela Vollmer, Anklage gegen F e r d i n a n d Freiligrath in Düsseldorf im J a h r e 1851. D a s Tor. Düsseldorfer H e i m a t b l ä t t e r . 21. J g . 1955, H . 11, S. 215. A m 10. J u l i erließ der Düsseldorfer Untersuchungsrichter folgender. Befehl: „Gerichtsbezirk Düsseldorf, Strafregister N r . 1739 50/51 I m N a m e n Seiner M a j e s t ä t des Königs v o n P r e u ß e n etc. 31

Wir Landgerichtsassessor Bauer, Untersuchungsrichter a n Königlichen Landgerichte zu Düsseldorf, befehlen allen Vollziehern gerichtlicher Befehle, vor uns zu führen den Literaten Ferdinand Freiligrath, zu Bilk wohnhaft, beschuldigt : die Schrift ,Neuere politische und soziale Gedichte von Ferdinand Freiligrath, zweites Heft', deren Inhalt den Tatbestand 1. der Aufforderung zur Empörung und zum Attentate auf die bestehende Regierung und zum Bürgerkriege, 2. der Störung des öffentlichen Friedens dadurch, daß die Angehörigen des Staates zum Hasse und zur Verachtung gegeneinander angereizt werden, 3. der Verletzung der Ehrfurcht gegen Seine Majestät den König darstellt, verfaßt, verlegt und verbreitet zu haben, um über diese gegen ihn erhobene Beschuldigung vernommen zu werden. Wir ersuchen alle Inhaber der öffentlichen Macht, wenn nötig und auf die an sie ergehende Aufforderung zur Ausführung dieses Befehls gestärkte Hand zu leisten. Gegeben zu Düsseldorf am zehnten Juli 1800 einundfünfzig unter unserer Unterschrift und Beidrückung unseres Siegels. Der Untersuchungsrichter Bauer" Ebenda S. 215-216. 13 dergleichen bei Scheller Wilhelm H. Scheller, Buchhändler in Köln und Inhaber der Schaub'schen Verlagsbuchhandlung. Er hatte die im Selbstverlag des Autors erschienenen „Neueren politischen und sozialen Gedichte. Zweites Heft" 1851 in Kommission. Dr. Gisela Vollmer schreibt jedoch in ihrem Aufsatz, a. a. O., S. 215, daß während der Haussuchung bei Scheller Exemplare des Hefts gefunden worden seien. 16 18-19

19 19-20

Der Brief ist nicht erhalten. Schurz der Befreier Karl Schurz (1829—1906), studierte seit 1847 Philologie und Geschichte in Bonn, Schüler Kinkels; beteiligte sich zusammen mit Kinkel am Zeughaussturm zu Siegburg und nahm am badisch-pfälzischen Aufstand teil. In Rastatt gefangengenommen, gelang ihm die Flucht in die Schweiz, jedoch kehrte er im Sommer 1850 unter falschem Namen nach Berlin zurück und organisierte und bewerkstelligte mit Hilfe reicher Freunde, namentlich der Baronin Brüningk im November 1850 die Flucht Kinkels aus dem Spandauer Gefängnis. 1851/52 agitierte er für die „Deutsche Nationalanleihe", ging 1852 in die Vereinigten Staaten und wurde nordamerikanischer Staatsmann. einem

Brief meiner

Furz der Biograph

Frau

Adolf Heinrich Strodtmann.

Lieven Darja (Dorothea) Christoforowna Lieven, geb. v. Benckendorf (1785—1857), Frau des früheren russischen Borschafters in London. Kinkel wurde nach seiner Flucht in ihrem Londoner Salon überschwenglich gefeiert. die Fürstin

Johanna Kinkel, geb. Mockel (1810—1858), Schriftstellerin, Frau Gottfried Kinkels. 21 Alles ist eitel, sagt Salomo „Es ist alles ganz eitel, sprach der Prediger, ganz eitel." Der Prediger Salomo 1,2.

20 Johanna

32

14 2V 2 S., 8°. 0 : I I S G . U n d a t i e r t . Wahrscheinliches D a t u m : 26. August 1851. Zur D a t i e r u n g : I n einem Brief a n Theodor E i c h m a n n v o m 3. S e p t e m b e r 1851 (H, S t a d t - u n d Landesbibliothek D o r t m u n d ) bestellt 'Freiligrath Grüße seiner Schwägerin, die somit vor diesem Z e i t p u n k t in L o n d o n eingetroffen sein m u ß . D e r 3. September war ein Mittwoch. Die im Brief mit „ ü b e r m o r g e n " signalisierte A n k u n f t der Schwägerin k a n n somit n u r a m D o n n e r s t a g den 28. August erfolgt sein. Die Formulierung „Mein Brief v o m S o n n t a g " d ü r f t e sich deshalb auf einen a m 24. August geschriebenen u n d nicht m e h r v o r h a n d e n e n Brief beziehen. Der als D a t u m angegebene Dienstag wäre d a n n der 26. August 1851. dem Demigen von gestern Der Brief ist nicht erhalten.

3

Drucker-Bettziech Louis Drucker, Journalist, Herausgeber der humoristischen 8 "Wochenschrift „ H o w do you d o ? " in London. Heinrich Bettziech, alias Heinrich B e t a (1813—1876), Schriftsteller, J o u r n a l i s t u n d N a t i o n a l ö k o n o m ; studierte 1834—38 in Halle Philosophie, Philologie u n d N a t u r w i s s e n s c h a f t e n ; v o n Rüge beeinflußt; redigierte v o n 1838—48 in Berlin d e n kritisch-literarischen Teil v o n Gubitz' „ D e r Gesellschafter", redigierte daneben in den vierziger J a h r e n „Die S t a f e t t e " u n d 1848/49 den „ K r a k e h l e r " ; 1846 Mitbegründer des Freihandelsvereins in Berlin; 1850 wegen Aufreizung z u m H o c h v e r r a t in gerichtliche U n t e r s u c h u n g gezogen, floh er n a c h L o n d o n ; redigierte hier das „ H o w do y o u d o ? " u n d zählte politisch zu den A n h ä n g e r n K i n k e l s ; seit 1853 K o r r e s p o n d e n t der „ G a r t e n l a u b e " u n d anderer deutscher B l ä t t e r ; 1859 einer der Organisatoren der Schillerfeiern im Kristallpalast; k e h r t e 1861 n a c h Deutschland zurück. bei Deiner

Unterredung

heute v o r acht Tagen

M a r x w a r a m 19. A u g u s t 1851 in

10

Begleitung Freiligraths u n d Wilhelm Wolfis in der R e d a k t i o n des „ H o w do y o u d o ? " erschienen, u m v o n Herausgeber u n d R e d a k t e u r G e n u g t u u n g wegen einer Notiz zu erlangen, die die verleumderische Anspielung enthielt, d a ß M a r x angeblich seine verwandtschaftlichen Beziehungen z u m preußischen I n n e n m i n i s t e r F e r d i n a n d v o n Westphalen, d e m S t i e f b r u d e r seiner F r a u , ausnutze. Ü b e r die gleiche Angelegenheit gibt der Brief von Marx a n E b n e r , zweite H ä l f t e August 1851, A u s k u n f t : „ W e n n die v e r b r ü d e r t e E m i g r a t i o n irgendeinen E i n h e i t s p u n k t besitzt, so ist es ihr gemeinschaftlicher fanatischer H a ß gegen Marx, ein H a ß , d e m keine Albernheit, keine Gemeinheit, keine Intrige etwas kostet, u m d e m verdrießlichen H u m o r gegen diese ihre bête noire ein Genüge zu t u n . H a b e n es die H e r r e n doch selbst n i c h t u n t e r ihrer W ü r d e gehalten, m i t B e t a oder Bettziech, ehemaligem Mitarbeiter des Gubitzschen „Gesellschafters", in V e r b i n d u n g zu t r e t e n u n d durch diesen großen Schriftsteller u n d P a t r i o t e n in dem Organ des fröhlichen Weinwirts Louis D r u c k e r M a r x wegen seiner Verschwägerung m i t d e m preußischen Minister v o n Westphalen als Spion zu v e r d ä c h t i g e n . " W 27, S. 577. Ankunft meiner Schwägerin Wahrscheinlich Maria Melos (geb. 1820).

i« 17

33

15 3 S., 8°. 0 : I I S G . R e c h t e u n t e r e Ecke von Bl. 1 b e s c h ä d i g t ; letztes W o r t auf [ \ ] w(ohl). U n d a t i e r t . Wahrscheinliches D a t u m : 7. S e p t e m b e r 1851. Zur D a t i e r u n g : Da Löwenthal bereits a m M o n t a g den 8. September 1851 E b n e r mitteilte, das i h m durch letzteren v o n M a r x angebotene W e r k ü b e r politische Ökonomie nicht herausgeben zu k ö n n e n (Vgl. A n m e r k u n g zu Brief N r . 18), m u ß sein Brief a n Freiligrath vor diesem Z e i t p u n k t geschrieben sein. Als mögliches D a t u m f ü r Freiligraths Brief k ä m e d a n n S o n n t a g der 7. September infrage. Dein Brief mit dem Artikel

Der Brief ist n i c h t erhalten.

Ebner schreibt mir gestern H e r m a n n Friedrich Georg E b n e r (1805—1856), Musiklehrer u n d Journalist, war zunächst in verschiedenen S t ä d t e n K u r h e s s e n s i m L e h r a m t , d a n n 1831/32 in den Niederlanden literarisch t ä t i g ; seit E n d e 1832 R e d a k t e u r an der „ O b e r p o s t a m t s z e i t u n g " ; d a n e b e n K o r r e s p o n d e n t der „Augsburger Allgemeinen Z e i t u n g " u n d anderer B l ä t t e r . E b n e r war Geheimagent der österreichischen Polizei u n d ü b e r g a b die i h m v o n Marx, Engels u n d Freiligrath z u k o m m e n d e n Briefe der betreffenden Dienststelle in Wien. Der Brief ist ebenfalls nicht erhalten. I n einem n u r in Kopie v o r h a n d e n e n , u n d a t i e r t e n , aus der zweiten H ä l f t e A u g u s t s t a m m e n d e n Brief a n E b n e r h a t t e Marx mitgeteilt: „ M a r x , übrigens ganz in A n s p r u c h g e n o m m e n v o n der A u s a r b e i t u n g einer seit J a h r e n begonnenen K r i t i k u n d Geschichte der politischen Ökonomie . . . " W 27, S. 577. Bereits seit d e m F r ü h j a h r 1851 b e m ü h t e sich M a r x u m einen Verleger f ü r dieses W e r k . Die Verbindung zu E b n e r wurde v o n Freiligrath hergestellt. Daniels a n M a r x v o m 12. April 1851: „ U e b e r den Verlag Deiner Nationalökonomie bei Cotta h a b e ich noch Freiligrath gesprochen. E r zeigte mit zwei abschlägige Bescheide v o n C o t t a auf E m p f e h l u n g e n Freiligraths worin d e r alte Freiherr schrecklich h e u l t ü b e r die düstere Z u k u n f t . Das Anerbieten Heilbergs ist nicht durch Freiligrath gegangen sondern durch einen Commissionär Cottas dessen Adresse D u Dir hiermit merken m u ß t : Hermann Ebner in Frankfurt a/Main. Freiligrath h a t bereits a n diesen letztern geschrieben u . i h m das W e r k angek ü n d i g t . E r l ä ß t Dich n u n b i t t e n direkt a n E b n e r zu schreiben, u n d diesem den ganzen P l a n auseinanderzusetzen." H (Fk), Z P A beim IML, Moskau. F o n d 1, Op. 5,363. 7 Rütten J o s e p h R ü t t e n (gest. 1878), g r ü n d e t e z u s a m m e n m i t D r . Zacharias L ö w e n t h a l 1844 die „Literarische A n s t a l t ( J . R ü t t e n ) " , d e n s p ä t e r e n Verlag R ü t t e n u n d Loening. Neben den W e r k e n Börnes, Gutzkows, L. Büchners, Moleschotts u . a. veröffentlichte der Verlag „Die heilige Familie, oder K r i t i k der kritischen K r i t i k . Gegen B r u n o B a u e r & Konsorten. Von Friedrich Engels u n d K a r l M a r x . " F r a n k f u r t a. M. 1845 8 Löwenthal D r . Zacharias L ö w e n t h a l (geb. 1810), gründete n a c h d e m S t u d i u m der R e c h t e einen eigenen Verlag, der 1835 Gutzkows „Wally, die Zweiflerin" herausb r a c h t e . Seit Bildung der Literarischen A n s t a l t ( J . R ü t t e n ) 1844 i h r P r o k u r i s t 34

u n d geistiger Leiter, wurde er 1859, ein J a h r nach A n n a h m e des N a m e n s K a r l 11 Friedrich Loening, a u c h Miteigentümer der Verlagsanstalt. Hildebrand B r u n o H i l d e b r a n d (1812—1878), volkswirtschaftlicher Schriftsteller u n d Statistiker, war seit 1841 Professor der Staatswissenschaften in Marburg, wurde 1846 wegen Majestätsbeleidigung n a c h u n d n a c h v o n allen akademischen A m t e r n e n t f e r n t ; 1848/49 Mitglied der deutschen N a t i o n a l v e r s a m m l u n g in F r a n k f u r t ; seit 1851 Hochschullehrer in der Schweiz; folgte 1861 einem Ruf n a c h J e n a . Die „Literarische A n s t a l t ( J . R ü t t e n ) " h a t t e sein B u c h „Nationalökonomie der Gegenwart u n d Z u k u n f t " , F r a n k f u r t a. M. 1848 gebracht. Morgen Abend kann ich nicht körnen G e m e i n t i s t w a h r s c h e i n l i c h e i n e Z u s a m m e n -

22

k u n f t des Londoner Kreises des Bundes der K o m m u n i s t e n . Pieper Wilhelm Pieper (geb. etwa 1826), Philologe u n d J o u r n a l i s t , Mitglied des 25 Bundes der K o m m u n i s t e n , E m i g r a n t in London, s t a n d in den fünfziger J a h r e n Marx u n d Engels n a h e u n d t ä t i g t e im A u f t r a g des B u n d e s der K o m m u n i s t e n verschiedentlich Reisen n a c h Deutschland. K u r z vor d e m 13. O k t o b e r 1851 reiste er n a c h F r a n k f u r t u m bei Rothschild eine Hauslehrerstelle a n z u t r e t e n . Vgl. hierzu M a r x an Engels v o m 13. Oktober 1851. W 27, S. 358. A m 24. O k t o b e r 1851 schreibt Pieper a n M a r x : „ I c h w a r 2mal bei E b n e r , der eine gute H a u t zu sein scheint, v o n H a u s aus, der a b e r alle G e m ü t h s m u c k e n & wunderlichen Ansichten eines H y p o c h o n d e r s h a t . Ü b e r den Freiligrath h a t er mir ein Langes & Breites vorgeklönt, die Pensionsgeschichte & das G l a u b e n s b e k e n n t n i s h a b e n i h n sehr a l t e r n i e r t ; er b e d a u e r t sehr die neueste R i c h t u n g seiner Muse etc. etc. K u r z , er ist ein alter r ü c k e n m a r k s darrer N a r r & F a m i l i e n h a u p t — . . . " H (Fk), Z P A beim IML, Moskau, F o n d 20, 58. den Einführungsbrief

an Ebner

D e r Brief ist n i c h t e r h a l t e n .

26-27

Friedensapostel Creizenach D r . Theodor Creizenach (1818—1877), Schriftsteller, 28 gründete 1843 den israelitischen Reformverein, war Mitarbeiter der Rheinischen Zeitung. E n d e der vierziger, A n f a n g der fünfziger J a h r e lehrte er a m jüdischen R e a l g y m n a s i u m in F r a n k f u r t a. M. eine „ländliche

Wohnung"

(ä la Johannes.)

Die B e m e r k u n g bleibt unklar.



Rotstscheild Verballhornung von Rothschild.

30

16 H / 2 S., 4». O : I I S G . B l a t t auf H ö h e der Mitte a n beiden Seiten durch fehlende Stellen beschädigt. U n d a t i e r t . Wahrscheinliches D a t u m : 19. September 1851. Zur D a t i e r u n g : A m Donnerstag den 18. September 1851 schreibt Freiligrath a n Theodor E i c h m a n n : „Gestern N a c h m i t t a g 3 U h r sind sie Alle glücklich u. gesund a n g e k o m m e n . . . T a u s e n d D a n k Deiner treuen, a u f o p f e r n d e n Begleitung bis Ostende, wie f ü r alle übrigen Beweise aufrichtiger Theilnahme u n d Freundestreue . . . " (H, S t a d t - u n d Landesbibliothek D o r t m u n d ) . Der Brief d ü r f t e somit a m F r e i t a g den 19. September 1851 geschrieben worden sein. St. Katherine's Wharf

Anlegestelle der Überseeschiffe im H a f e n v o n London. 35

9

lo-u

Filtrirmaschine des Customhouse s. Daily News von vorgestern The Daily News, liberale Tageszeitung, die unter diesem Titel von 1846 bis 1930 erschien. In Nr. 1, 659 vom 17. September 1851 findet sich folgende Notiz: „CUSTOM HOUSE, H U L L . - For S A L E by P U B L I C AUCTION (by order of the Honourable Commissioners of her Majesty's Customs), on F R I D A Y , Sept. 26, 1851, at 11 o'clock in the forenoon, at this Office, CONDEMNED GOODS, for home consumption: 1 old boat, about 32 lbs. stemmed unmanufactured tobacco, and 3,227 lbs. unstemmed unmanufactured tobacco, and 149 lbs. manufactured tabacco, sundry lots of segars, brandy, cordials, eau de Cologne, Haarlem drops, tea, wood, gloves, boots, slippers, bead bags & c. & c. Overtime Goods: About 43 lbs. manufactured tabacco, sundry lots of segars, snuff, chicory, brandy, rum, Geneva, cordials, eau de Cologne, raisins, nutmegs, oak bark, woollen shawls, silk gimp, maschinery, metal buttors, playing cards, empty bags, old mats & c. Unserviceable Stores: Old boat sails, mastes, rope, ballast bags, lanterns, broken ears, arm chests, water casks, empty wooden cases, stone bottles, & c. Samples: About 90 gallons brandy, 45 gallons rum, 1 gallon white wine, 2 gallons red wine. The leaf tobacco to be delivered to licensed manufacturers only. — The goods may be viewed on the day previous to and morning of the sale."

12

fand ich Deine

13

den Mann

14

Cheapside In 66, Cheapside befand sich eine Leseanstalt. Vgl. Orstangabe in den Briefen Nr. 13 und 14.

15

Bezug auf den Birkenbaum Freiligraths Gedicht „ A m Birkenbaum" war in „Neuere politische und sociale Gedichte. Zweites Heft", a. a. 0 . , S. 30 ff erschienen.

19

Haussuchung bei Kleinenbroich Wilhelm Kleinenbroich (1814—1855) Maler und Zeichner in Köln, hat in den vierziger Jahren vornehmlich soziale Themen gestaltet; wirkte im Kölner Arbeiterbildungsverein als Zeichenlehrer.

Zeilen

vor

Der Brief ist nicht erhalten.

aus der Stadt der Camoenen

Der Name ist nicht bekannt.

The Times, größte englische Tageszeitung konservativer Richtung. Gegründet als „Daily Universal Register" am 1. Januar 1785 in London, erhielt sie am 1. Januar 1788 den Titel, den sie heute noch führt.

22 Times

Scherzhaft für Isidor Gerstenberg (gest. 1876), Jugendfreund Lassalles, kam früh nach England, wo er sich rasch zu einem der führenden Geschäftsleute entwickelte. Auf seine Veranlassung entstand die Gesellschaft der „Bondsholders", deren Mitglieder sich verpflichteten, gemeinsam die Schulden säumiger Zahler einzutreiben bzw. Wertobjekte dafür in Zahlung zu nehmen. Auf seine Veranlassung hin wurde die erste telegraphische Verbindung zwischen England und dem Kontinent (Dover Calais) hergestellt. Sein Vermögen wurde auf etwa 1 Mill. £ geschätzt. Freiligrath war gut bekannt mit ihm. Gerstsnzweig

über den elektrischen Telegraphen In „The Times", kam in Nr. 20,911 vom 19. September 1851, S. 6 ein Brief von Isidor Gerstenberg unter der Überschrift „Telegraphic communication in Germany. To the editor of the Times" zum Abdruck.

36

17 3 S., 4°. 0 : I I S G . T : Mehring, S. 13. 16 ich )er( die Undatiert. Wahrscheinliches D a t u m : 2. Oktober 1851. Zur Datierung: Freiligrath schreibt am 16. Oktober 1851 an Theodor Eichmann: „Seit dem 23. September, übermorgen drei Wochen, sind wir in unserm eigenen Häuschen . . Buchnet I I , S. 253. Da der 16. Oktober ein Donnerstag war, so kann die Formulierung „übermorgen drei Wochen" nur auf Sonnabend den 27. September, nicht aber auf Dienstag den 23. September als T a g des Einzugs in die neue Wohnung hinweisen, was auch mit der Notiz 45—46 „ J e t z t sind wir seit Samstag hier in unsrer Wohnung" übereinstimmt. Der 23. September ist wahrscheinlich ein Lesefehler Buchners. Der auf Sonnabend den 27. September folgende Donnerstag ist der 2. Oktober 1851. Kinkels neueste Thaten und Fahrten Gemeint ist Kinkels Agitationsreise nach 15 Amerika zur Realisierung der sogenannten „Nationalanleihe". Über den Zweck der Nationalanleihe schrieb Kinkels Freund und Vertrauter Carl Schurz, der ebenfalls am Zustandekommen derselben beteiligt war, rückschauend: „Der Plan war, eine „deutsche Nationalanleihe" von ich weiß nicht mehr wie viel Millionen Talern zu erheben, rückzahlbar in einer gewissen Zeit nach Etablierung der deutschen Republik. Das im Wege der Nationalanleihe zusammengebrachte Geld sollte dann einem Zentralkomitee zur Verfügung gestellt und zu revolutionären Zwecken in Deutschland verwendet werden. Um die Erhebung der Anleihe zu beschleunigen, sollte Kinkel ohne Verzug nach Amerika reisen und durch eine öffentliche Agitation, bei der seine persönliche Popularität und seine eminente Rednergabe besonders wirksam sein würden, die dort ansässigen Deutschen, und auch die Amerikaner, wenn es ginge, zu möglichst liberalen Beiträgen veranlassen. Unterdessen sollten einige von seinen Freunden durch persönliche Bemühungen andere hervorragende Flüchtlinge für diesen Plan zu gewinnen und womöglich die ganze Flüchtlingsschaft unter einen Hut zu bringen suchen; aber Kinkel sollte sofort nach Amerika abreisen, ohne das Projekt weiteren Konsultationen zu unterwerfen, damit den Flüchtlingen, die sonst daran gezweifelt und gemäkelt haben würden, die Sache als ein Fait accompli dargestellt werden könnte. Das Resultat, das man sich von den Ausführungen dieses Planes versprach, war folgendes: Die Verfügung über bedeutende Geldmittel würde die Flüchtlingsschaft zu einer wirklichen Macht erheben. Die Existenz einer solchen Macht würde dem revolutionären Element in Deutschland frischen Mut verleihen, es durch die Zuziehung neuer Rekruten stärken und seine Kühnheit und Tatkraft anspornen. Natürlich würde dabei auch das Komitee, das den großen Revolutionsschatz verwaltete, die Führung der ganzen revolutionären Partei und die anfängliche Organisation der künftigen deutschen Republik in den Händen haben." Carl Schurz, Lebenserinnerungen. B d 1, Berlin 1906, S. 383 f. Marx und Engels heben in ihrem Pamphlet „Die großen Männer des E x i l s " , W, B d 8, S. 233ff. sowie in anderen Arbeiten auch die „Nationalanleihe" im Zusammenhang mit den sinnlosen und schädlichen Versuchen der kleinbürgerlichen Emigrantengruppen, in einer Zeit des Niedergangs der revolutionären Bewegung diese künstlich zu beleben, kritisiert und lächerlich gemacht. Der 37

Mißerfolg der Agitationsreise — K i n k e l b r a c h t e n u r wenige t a u s e n d Dollar zus a m m e n — g a b i h n e n völlig recht. K i n k e l k a m a m S o n n t a g d e n 14. S e p t e m b e r in N e w y o r k a n . Seine Reiseroute sollte ü b e r Philadelphia u n d Cincinnati zu d e n Seen, d a n n d e n Mississippi a b w ä r t s n a c h St. Louis u n d New Orleans verlaufen. I n St. Louis w a r er a m 27. Dezember. Vgl. K i n k e l a n Heinrich Börnstein v o m 16. S p e t e m b e r 1851, i n : Heinrich Börnstein, F ü n f u n d s i e b z i g J a h r e in der Alten u n d N e u e n W e l t . Memoiren eines U n b e d e u t e n d e n . Zweite wohlfeile Ausgabe. Zweiter B a n d , Leipzig 1884, S. 128. 17 Dr. Kleins Verhaftung D r . J o h a n n J a c o b Klein (geb. etwa 1818), A r z t in Köln, Mitglied des B u n d e s der K o m m u n i s t e n , Angeklagter i m Kölner K o m m u n i s t e n prozeß, w u r d e v o m Geschworenengericht freigesprochen. 18-19 Denunziation des Nothjungen Freiligrath bezieht sich wahrscheinlich auf die gleiche Quelle — eine Korrespondenz aus Leipzig v o m 6. J u l i in „Allgemeine Z e i t u n g " N r . 189, S t u t t g a r t d e n 8. J u l i 1851 —, auf die Engels i m Brief a n M a r x v o m 17. J u l i 1851 v e r w e i s t : „Die Augsburger erzählt übrigens in einem sonst anscheinend g u t u n t e r r i c h t e t e n Artikel Dresden, m a n h a b e d e n N o t h j u n g endlich d u r c h schikanöse Verhöre breitgeschlagen, u n d dieser h a b e die u m f a s s e n d s t e n Geständnisse gem a c h t . I c h h a l t e es allerdings f ü r leicht möglich, d a ß geschickte I n q u i r e n t e n i h n bald in die E n g e t r e i b e n u n d in die tollsten W i d e r s p r ü c h e verwickeln k ö n n e n . E i n preußischer B e a m t e r soll hingegangen sein, u m noch m e h r aus i h m herauszuquetschen." W 27, S. 284. 21 Otto K a r l W u n i b a l d O t t o (geb. 1810), Chemiker, Mitglied des Kölner Arbeitervereins u n d des B u n d e s der K o m m u n i s t e n , w u r d e 1852 i m K ö l n e r K o m m u n i s t e n prozeß a n g e k l a g t u n d zu f ü n f J a h r e n F e s t u n g s h a f t v e r u r t e i l t . 2 1 Ebner gelehnt

hat mir habe

in diesen

Tagen geschrieben,

daß Löwenthal

nunmehr

definitiv

ab-

Vgl. Brief N r . 18.

25-26 Ebner will übrigens

jetzt bei andern Sosiern

anklopfen

Vgl. E b e n d a .

29 Inliegend der Brief für Weydemeyer J o s e p h W e y d e m e y e r (1818—1866), J o u r n a list, war z u n ä c h s t A n h ä n g e r des „ w a h r e n " Sozialismus u n d entwickelte sich u n t e r d e m E i n f l u ß v o n M a r x u n d Engels, m i t d e n e n i h n eine enge F r e u n d s c h a f t verb a n d , z u m wissenschaftlichen K o m m u n i s t e n ; Mitglied des B u n d e s der K o m m u nisten ; Teilnehmer a n der R e v o l u t i o n v o n 1848/49, w a r einer d e r v e r a n t w o r t l i c h e n R e d a k t e u r e d e r „ N e u e n D e u t s c h e n Z e i t u n g " . 1851 emigrierte er n a c h d e n U S A u n d legte d o r t d e n G r u n d s t e i n f ü r die V e r b r e i t u n g des M a r x i s m u s ; w ä h r e n d des Bürgerkrieges Oberst in der Armee der N o r d s t a a t e n . Der E i n f ü h r u n g s b r i e f Freiligraths f ü r W e y d e m e y e r , der wahrscheinlich a n D a n a gerichtet w a r , ist n i c h t e r h a l t e n . Marx h a t i h n a u c h n i c h t a n W e y d e m e y e r weitergeleitet, sondern schrieb selbst a n d e n a m e r i k a n i s c h e n R e d a k t e u r . Die G r ü n d e d a f ü r sind u n b e k a n n t . M a r x a n W e y d e m e y e r v o m 16. O k t o b e r 1851: „ I c h h a b e d e m A. Charles D a n a , einem der R e d a k t e u r e der „ N e w - Y o r k T r i b u n e " , selbst geschrieben, als einen Empfehlungsbrief v o n Freiligrath f ü r Dich zugesandt. D u h a s t also nichts zu t u n , als zu i h m zu gehn u n d Dich auf u n s zu b e z i e h n . " 38

W 27, S. 581. Weydemeyer an Marx, Williamsourgh den 5. Januar 1852 : „Zu Dana werde ich morgen gehen . . . Vergiß' nicht, mir Revuen und 2tes Heft Freiligrath zu schicken, so wie Alles was sich zum Broschürendruck hier eignet." H, I I S G , D 4546. Bayard Taylor Bayard Taylor (1825—1878). amerikanischer Dichter und Reise- 31 schriftsteiler, ging 1851 als journalistischer Korrespondent nach Ägypten, Abessinien, Türkei, Indien und China, war 1860—63 amerikanischer Geschäftsträger in Petersburg und wurde 1878 Gesandter in Berlin. Bemerkenswert ist seine metrische Übersetzung von Goethes „ F a u s t " , 2 Bde, Leipzig 1870—71. den schwanzlosen Krokodilkönig Ägyptische Mythengestalt. Vgl. Freiligraths Übersetzung des Gedichts „Der Krokodilkönig" von Robert Southey. Das Motto des Gedichts lautet: „Zu Isna in Oberägypten herrscht ein Aberglaube in betreff des Krokodils, dem ähnlich, welchen man in Westindien findet. Es heißt nämlich, daß es einen Krokodilkönig gibt, der bei Isna residiert, und zwar Ohren, aber keinen Schweif hat. E r soll überdies eine bei Königen seltene Eigenschaft besitzen : die, niemandem etwas zuleide zu tun. Verschiedene unter den Einwohnern sind kühn genug, zu behaupten, daß sie ihn gesehen haben. B r o w n s ,Reisen'."

»,

di^ Stelle in Nizza annehmen Es ist nicht bekannt, um was für eine Stelle es sich 52 handelt. Wilhelm Wolff hat von dem Angebot keinen Gebrauch gemacht und sich auch nicht dazu geäußert.

18 l / S., 8°. O : I I S G . Undatiert. Wahrscheinliches Datum: 8. Oktober 1851. Zur Datierung: Am 13. Oktober 1851 schreibt Marx an Engels: „Nachdem Herr Campe mein Anerbieten zu der Broschüre gegen Proudhon, Herr Cotta und später Löwenthal die (durch Ebner in Frankfurt vermittelte) wegen meiner Ökonomie ausgeschlagen, scheint sich endlich für letztere eine Aussicht zu eröffnen. I n einer Woche werde ich wissen, ob sie sich realisiert. Es ist ein Buchhändler in Dessau, auch durch Ebner vermittelt. Dieser Ebner ist ein Freund von Freiligrath." W 27, S. 358—359. Diese Stelle setzt die Kenntnis von Freiligraths Brief voraus, der damit am Mittwoch den 8. Oktober 1851 geschrieben sein dürfte. x 2

Ebner,

der Unermüdliche,

schreibt

mir so eben

D e r B r i e f ist nicht erhalten.

3

Buchhändler Suchsland Friedrich Emil Suchsland war seit 1. Juli 1836 Eigentümer der J o h . Christ. Hermann'schen Buchhandlung in Frankfurt a. M. Anliegend

auch noch Löwenthals

Absagebrief

D e r B r i e f h a t folgenden W o r t l a u t :

Lieber Freund! Bei meiner Rückkehr von Ostende finde ich Ihr werthes Schreiben in Betreff der National-Oekonomie von Marx. Ich bedaure von Ihrer gütigen Anerbietung keinen Gebrauch machen zu können, indem es mein fester Vorsatz ist, in dieser kritischen Periode nichts zu unternehmen. Ich sende Ihnen 4

Hfickel II

39

12

5

daher das Inhaltsverzeichnis des Marxschen Werkes hiebei wieder zurück. Mit bestem Danke für ihre freundliche Gesinnung grüße ich ergb. Löwenthal Ffrt. d. 8* Septber 51 H (Fk), ZPA beim IML, Moskau. Fond 458, Op. 1,1797. die schöne Gottesläugnerin Es ist unbekannt, wen Freiligrath damit meint.

2 S., 8°. O: IISG. Nur Teil des Briefes erhalten.

19

6-7 General Haug's Aesthetic Lectures Ernst Haug, österreichischer Offizier, Teilnehmer an der Revolution in Italien 1848/49, emigrierte nach der Niederlage der Revolution nach England, gab die Wochenzeitschrift „Der K o s m o s " heraus. Über ihn vgl. Marx/Engels, Die großen Männer des Exils : „ H a u g passierte in London lange für den gefangenen Hauck (Offizier, der sich rühmlich ausgezeichnet hat im ungarischen Feldzug). Soviel scheint jetzt festzustehn, daß er nicht der verstorbene Hauck ist. Wie er sich gefallen lassen mußte, nach dem Falle Roms von Mazzini zum General, konnte er es nicht vermeiden, von Arnold zum Repräsentanten der Wiener Revolution und Mitglied des starken Provisoriums improvisiert zu werden. Später hielt er ästhetische Vorlesungen über die ökonomische Grundlage der weltgeschichtlichen Kosmogonie vom geologischen Standpunkt und mit musikalischer Begleitung. Unter der Emigration ist dieser schwermütige Mensch bekannt unter dem sobriquet: das arme Tier, oder wie die Franzosen sagen : la bonne bête." W 8, S. 307. 21 Ist das nicht ein schönes Kosmos? Anspielung auf die Zeitschrift „Der Kosmos", London 1851. Sie war ein Organ der kleinbürgerlichen demokratischen deutschen Emigranten in England. Kinkel, Rüge, Ronge u. a. zählten zu den Mitarbeitern. Es erschienen nur insgesamt sechs Nummern.

IVa S., 8°. 0 : IISG.

20

3 Frau SchmidtStimerDähnhardt Marie Wilhelmine Dähnhardt (1818—1902), hatte 1843 den Philosophen Johann Caspar Schmidt (Ps. Max Stirner) geheiratet, trennte sich jedoch 1846 wieder von ihm und ging nach London, wo sie bis zu ihrem Tode lebte.

21 4 S., 8°. O: IISG. T : Mehring, S. 1 6 - 1 7 . 4 Ich hatte Lassalle von den Schwierigkeiten

geschrieben

Der Brief ist nicht erhalten.

5-6 'Er erwidert mir darauf heute Lassalles Brief ist ebenfalls nicht erhalten. Sein Vorschlag fand nicht die Zustimmung von Marx. 40

22 P / a S., 8°. O : S t a d t - u n d Landesbibliothek D o r t m u n d . D : Soöinenija X X I V , S. 1 1 6 - 1 1 7 (russ.). N x : K u n s t u n d L i t e r a t u r , S. 3 7 2 - 3 7 3 ; N 2 : W 27, S. 5 9 6 - 5 9 7 . 25 r ich i h n Mohrenfürst Anspielung auf die gleichnamige Ballade Freiligraths. Vgl. „Ge- 3 dichte. 1838." Einliegend ein Brief von Ebner E s ist u n k l a r , u m welchen Brief es sich h a n d e l t . 4 Von E b n e r a n M a r x existieren vier Briefe: V o m 30. Oktober 1851, v o m 18. November 1851, v o m 29. N o v e m b e r 1851 u n d v o m 11. S e p t e m b e r 1852. Fotokopien i m Z P A b e i m IML, Moskau. Schreiben von Weydemeyer Weydemeyers Brief ist d a t i e r t : „Williamsbourgh 5 d. 10/12. 51." Die Freiligrath betreffende zweite Stelle l a u t e t vollständig: „Also schickt so rasch wie möglich, — vor allen Dingen aber ein Freiligrath'sches G e d i c h t ; das zieht a m meisten. — Über den J a n u a r hinaus k a n n ich n i c h t m e h r a b w a r t e n , ich m u ß mich d a n n nach einer Beschäftigung als Geometer u m sehen, die mich jedenfalls v o n New Y o r k e n t f e r n e n w ü r d e . " H , I I S G , D 4544. M a r x h a t t e W e y d e m e y e r i m Brief v o m 31. Oktober 1851 vorgeschlagen, B u c h h ä n d l e r zu werden u n d in einer „Taschenbibliothek der N. R h . Z . " Arbeiten v o n i h n £ Engels u n d W . Wolff, die in der Zeitung erschienen waren, zu veröffentlichen. Weiterhin e m p f a h l er ihm, a u c h seine Artikel aus der „Brüsseler D e u t s c h e n Z e i t u n g " gegen Heinzen d r u c k e n u n d in die Taschenbibliothek f ü r den T a g geschriebene P a m p h l e t e a u f z u n e h m e n . Vgl. W 27, S. 583—584. A m 1. D e z e m b e r 1851 schreibt W e y d e m e y e r a n Engels: „Meine ganze Exposition h a t ü b e r h a u p t n u r den Zweck, E u c h zu zeigen, d a ß f ü r eine neue U n t e r n e h m u n g wohl nicht leicht ein günstigerer Augenblick k o m m e n k a n n . D e r v o n M a r x vorgeschlagene Brochuren-Verlag m u ß d a h e r f ü r d e n Augenblick zurückstehen, u m einem W o c h e n b l a t t e P l a t z zu machen, der u n s e r e r Sache in j e d e m Falle größere Dienste t h u n k a n n . R e i n h . h a t sich entschlossen, einige h u n d e r t Dollar d a r a n zu wagen, d. h. natürlich, w e n n I h r mir die versprochene U n t e r s t ü t z u n g zu Theil werden l a ß t . Dazu gehört aber, d a ß I h r m i t d e m u m gehenden Steamer schon Artikel schickt, n a m e n t l i c h D u u n d Marx, da E u r e N a m e n hier b e k a n n t sind. W e n n Freiligrath ein Gedicht in V o r r a t h h ä t t e , so wäre das ausgezeichnet, d e n n es k ö m m t in j e d e m Falle darauf an, d a ß die erste N u m m e r , welche a n f a n g s J a n u a r erscheinen m u ß , möglichst brillant ausg e s t a t t e t werde. An Versprechungen glauben die L e u t e nicht leicht m e h r , d e n n sie sind schon zu o f t betrogen. Indessen, wenn ich E u r e N a m e n durch Artikel v e r t r e t e n h a b e , würde es mir auch schon viel w e r t h sein, wenn ich Freiligraths Mitwirkung in Aussicht stellen k ö n n t e . " H, IISG, L IX—242. W e y d e m e y e r a n M a r x v o m 13. Dezember 1851: „ F ü r die Wochenschrift habe ich j e t z t endlich ein A k t i e n - K o m i t e zusammengetrommelt, u n d ich hoffe, die Sache wird j e t z t in O r d n u n g k o m m e n , so d a ß m i t d e m J a n u a r die erste N u m m e r erscheinen k a m , wenn ich E u r e Beiträge n u r f r ü h genug erhalte. Wie unentbehrlich mir die aber sind, siehst D u aus d e m folgenden P r o g r a m m , welches ich f ü r die Aktionäre entworfen h a b e : 4*

41

32

'Unter dem Titel Die Revolution beabsichtigt der Unterzeichnete die Herausgabe einer neuen Wochenschrift. Obschon der größte Theil der hiesigen deutschen Presse in den Händen der Emigranten ist, so fehlt es doch gerade der entschiedenst revolutionären Partei, als deren Hauptorgan in Deutschland die unter der Redaktion von Karl Marx in Köln erschienene ,Neue Rheinische Zeitung' anerkannt wurde, an jeder Vertretung. Wir würden kein so großes Gewicht darauflegen, handelte es sich nur um eine mehr oder minder radikale Auffassung der Verhältnisse, um ein mehr oder minderes Vorwärtsdringen auf demselben Wege. Bis jetzt war es aber diese und die ihr gegenüberstehende feindliche Partei allein, welche die materielle, nationalökonomische Grundlage aller Entwickelung nach ihrer wahren Bedeutung zu würdigen wußte. Daher auch ihre größere Entschiedenheit, denn die letzten Konsequenzen lassen sich nur dort ziehen, wo man von richtigen Prämissen ausgeht. Es wird die Aufgabe des neuen Wochenblattes sein, von dem Klassenkampfe, •der sich in der alten Welt immer mehr konzentrirt, u m mit der Vernichtung aller Klassenunterschiede zu enden, ein möglichst klares Bild zu entwerfen, seineLeser in steter Bekanntschaft zu erhalten mit allen Veränderungen, die in den industriellen und kommerziellen Beziehungen der verschiedenen Völker und Volksklassen und in ihrer politischen Stellung zueinander eintreten, durch welche die revolutionären Explosionen vorbereitet werden. Daß die Aufgabe, welche .sich der Unterzeichnete hierin gestellt hat, von der hiesigen Presse nicht erfüllt wird, davon überzeugt ein Blick in dieselbe; es ist daher überflüssig, über die Nothwendigkeit des Unternehmens noch ein Wort zu verlieren. Für die Gediegenheit desselben werden die Namen der Mitarbeiter, der Redaktion der ehemaligen ,N. Rh. Z.' Marx, Engels, Freiligrath p. p. bessere Bürgschaft leisten, als der unbekannte Name des Unterzeichneten, der im Übrigen von den Genannten mit hinreichenden Vollmachten versehen ist. J . W. Mitredakteur der In Frankfurt a/M. polizeilich unterdrückten ,Neuen Deutschen Zeitung.'" H, Ebenda, D 4545. Daß Freiligrath gewillt war, an Weydemeyers Blatt „Die Revolution" teilzunehmen, beweist der Brief von Marx an Weydemeyer vom 19. Dezember 1851: „Ich sitze eben und arbeite an einem Aufsatz f ü r Dich. Deine Bestellung ist zu spät aufgegeben worden, um heute schon ausgeführt werden zu können. Dienstag (23. Dezember) geht von hier f ü r Dich 1. „Der 18te Brumaire des Louis Bonaparte" von K. Marx. 2. „Der Staatsstreich in Frankreich" von F. Wolff. 3. „Nemesis" von Wilhelm Wolff. Engels wird Dir seinen Aufsatz — ich glaube über Preußen — vielleicht schon mit der heutigen Post zuschicken. Freiligrath hat nichts fertig, bevollmächtigt Dich aber, ihn als einen Deiner Mitarbeiter anzukündigen. Mit Weerth wird verhandelt. Ebenso mit Eccarius." W 27, S. 594. Palmerston Henry John Temple, Viscaunt of Palmerston (1784—1865), britischer Staatsmann, der an der Spitze mehrerer Regierungen lange Jahre die Geschicke des englischen Staates leitete. Im Dezember 1851 mußte er seinen Rücktritt nehmen, da er ohne Rücksprache mit dem Whig-Kabinett, dem er als Außenminister angehörte, dem französischen Botschafter gegenüber den Staatsstreich Napoleon Bonapartes gebilligt hatte, obwohl dieses Kabinett seinen Standpunkt teilte und als erstes das bonapartistische Regime in Frankreich anerkannte. 42

Russell John Earl of Rüssel (1792—1878), englischer Staatsmann, mehrfacher Außenminister und Premierminister. Er folgte im Dezember 1851 Palmerston in der Leitung des Auswärtigen Amtes, wurde aber bereits im Februar 1852 wieder von diesem verdrängt.

23 2 S., 8°. 0 : IISG. Synagoge Im vertraulichen Kreis um Marx und Engels gebrauchte Bezeichnung für den Londoner Kreis des Bundes der Kommunisten.

5

24 8 S., 8°. 0 : IISG. T : Mehring, S. 14; D : Izbrannye proizvedenija S. 315—318 (russ.). 24 Sie )Garanticn( Ihren 51 ihm )unleserlich( durch Eingeklammerte Jahreszahl von Marx' Hand. Brief von Cluß Adolf Cluß (etwa 1820 bis nach 1889) Ingenieur, Mitglied des Bundes der Kommunisten, war 1848 Sekretär des Arbeiterbildungsvereins in Mainz. 1849 emigrierte er nach den USA, wo er in Washington Mitarbeiter der Admiralität wurde. Er arbeitete an deutschen, amerikanischen und englischen demokratischen und Arbeiterzeitungen mit und propagierte zusammen mit Weydemeyer den Marxismus in den USA. Gemeint ist wahrscheinlich der Brief von Cluß an Marx, Cleveland Mitte Dezember 1851, der folgenden Passus enthält: „Ich habe Kinkels Politik nie anders betrachtet, als den Level eines flotten Burschen, der auf der Corpskneipe renomirt. In Cleveland hat K . auch von den Negern Geld erhalten zum Entsetzen der Antifree Soiler. Inliegend ein Zettelchen aus einer Zeitung heutigen Datums. Doch scheinen die Angaben übertrieben betreffend den Succeß K . ; auch sind diese Gelder großentheils erst imLaufe einen //sie!// halben Jahres flüssig, da viele in Raten einbezahlen. —" H (Fk), IISG, D 696. die Zeit

des Consens mit allerlei

Einfällen

vertrieben

Freiligraths B e m e r k u n g be-

zieht sich auf die früheste Arbeit an der ersten „An Joseph Weydemeyer" überschriebenen poetischen Epistel. Vgl. Anmerkung zu Brief Nr. 25. Scheller, obgleich er am 9. Dec. freigesprochen

worden ist S c h e l l e r w a r a l s K o m p l i c e

Freiligraths wegen Vertriebs von 250—270 Exemplaren von dessen „Neueren politischen und sozialen Gedichten. Zweites Heft",1851 ebenfalls wegen Empörung, Störung des öffentlichen Friedens und Majestätsbeleidigung in Anklagezustand versetzt worden. Vgl. Brief Nr. 13 und Anmerkung dazu. Freiligrath schreibt am 7. August 1851 an Eichmann: „Scheller's Fall geht mir wirklich zu Herzen, doch denk' ich, daß alles noch besser abläuft als Ihr jetzt denkt. Fast kommt mir die ganze Geschichte wie eine Drohung vor. Doch wird sich Scheller auch im schlimmsten Falle schon zu stellen wissen." 43

i

10-11

15

Buchner 2, S. 251. Am 25. September wurde das gegen Freiligrath erhobene Verfahren bis zu seiner Habhaftwerdung eingestellt, das gegen Scheller jedoch weitergeführt. Einer drohenden Verhaftung entzog sich Scheller im November 1851- durch eine Reise nach London. Freiligrath an Elbers vom 21. November 1851: „ — Neues von hier, was Du nicht schon längst aus den Zeitungen wüßtest, kann ich Dir nicht melden. Es wäre denn, daß ich die Nachricht von der Abreise Kossuth's mit der frohen Botschaft von der Ankunft Schellers (einst des Sparenden, jetzt des Berühmten) ergänzte. Die großen Männer lösen einander ab. Scheller als politischer Flüchtling ist übrigens in der That eine interessante Erscheinung. Er begreift selbst kaum, wie er zu der Ehre kommt, und schwelgt, wenn man ihn in Ruhe läßt, in schmerzlich süßen Erinnerungen an seine verlassene Geliebte, die Scliaub'sche Buchhandlung." Buchner I I , S. 254. Scheller hat sich aber dann Anfang Dezember in Düsseldorf dem Appellationsgerichtshof, dem seine Angelegenheit übergeben worden war, gestellt und kam am 9. Dezember vor die Assisen. E r wurde am gleichen Tage freigesprochen.Vgl. auch: Dr. Gisela Vollmer, Anklage gegen Ferdinand Freiligrath in Düsseldorf im Jahre 1851, A. a. O. Lassalle an Freiligrath, Düsseldorf den 15. Dezember 1851: „Scheller ist freigesprochen und hat mir gesagt, daß durch das Verdict der J u r y ausdrücklich auch der Inhalt der Gedichte freigesprochen würde (so daß auch Du, anwesend, freigesprochen worden wärest) gleichwohl verurtheilte der Gerichtshof die Exemplare zum Autodafe. Wie sich das mit einander verträgt, ist schwer zu begreifen und Scheller's Berichte sind nicht gerade von großem juristischen Werth. Willst Du aber Genaues davon wissen, so will ich mich bei dem Advokaten erkundigen der plaidirt h a t . " H, Goethe- und Schiller-Archiv, Weimar, Nachlaß Freiligrath, V I I I , 54/246. 18-19 Polizeischwein Faidern Johann Franz Karl Emanuel Malchus von Falderen (geb. 1804), wurde am 25. November 1848 Chef der Düsseldorfer Polizei und im Dezember 1850 zum Polizeidirektor ernannt. Anfang 1855 war er als Mittäter in einen Prozeß wegen betrügerischen Bankrotts und Urkundenfälschung verwickelt. Ein gegen ihn erlassener Haftbefehl blieb aber unausgeführt, da er inzwischen geisteskrank geworden war und Anfang März durch einen Nachfolger ersetzt wurde. Die Mitteilungen im Brief über Falderen und Scheller stammen wahrscheinlich aus einem nichterhaltenen Brief des Letzteren an Freiligrath. 30-31 der Präsident

Funcke.

von Schellers

Assise

Assisen-Präsident und Appellationsgerichtsrat

58-59 von Dir vorgeschlagenen Abdruck Wohl ein durch Weydemeyers Schreiben (vgl. Brief Nr. 22) veranlaßter Vorschlag von Marx aus einem nichterhaltenen Brief an Freiligrath. 62 Göhringer Karl Gö(h)ringer (geb. etwa 1808), Gastwirt aus Baden, nahm in Baden an der Revolution 1848/49 teil und emigrierte nach deren Niederlage nach England. Mitglied des Bundes der Kommunisten schloß er sich nach der Spaltung des Bundes 1850 der Fraktion Willich-Schapper an. E r besaß in London eine Gastwirtschaft. 44

Marx an Engels vom 13. Oktober 1851: „Der Ehren-Göringer hat mir einen summons auf den 22. dieses Monats zugeschickt wegen der alten Forderung." W 27, S. 358. Engels antwortete am 15. Oktober: „Die Geschichte mit Göhringer ist sehr fatal. Du wirst zahlen müssen; die gentlemen vom Caunty Court machen kurzen Prozeß, und die Handschrift ist da. Ich würde so rasch wie möglich das Geld nebst Summonskosten auftreiben und dem Kerl zuschicken, il n'y ä rien ä faire, und in den Gerichtshof zu gehen und sich verdonnern lassen macht nur noch mehr Kosten und ist nicht zu angenehm. Wieviel beträgt die Summe, und was kannst Du auftreiben? Schreib mir möglichst genau darüber, ich tu' gewiß mein möglichstes, um Dir die brokers aus dem Haus zu halten, so knapp ich jetzt selbst bin." Ebenda S. 360. Daß Göhringer auf rasche Zahlung seiner Forderung drängte, hatte darüber hinaus politische Gründe, wie aus dem Brief von Marx an Engels vom 19. Oktober hervorgeht: „Mit Göhringer werde ich heute abend zusammenkommen. Die Sache geht direkt aus von Willich et Co. Diesen Lumpen hat er nämlich angeblich das ihm von mir geschuldete Geld geschenkt, auf deren dringendes Anliegen. Ich werde ihm einen Wechsel auf 4 Wochen ausstellen. Ich glaube, daß er darauf eingehn wird. Wenn nicht, so mag er vor Gericht gehn." Ebenda S. 363—364. Aus Freiligraths Brief geht hervor, daß er die Summe, mit der Marx Göhringer bezahlte, zusammenbrachte.

25 2*/ 4 s., 8°. 0 : IISG. T : Mehring, S. 1 4 - 1 5 . Undatiert. Wahrscheinliches Datum: 12. Januar 1852. Zur Datierung: Freiligrath bezieht sich im vorliegenden Schreiben auf die bereits im Brief Nr. 24 (vom Mittwoch den 7. Januar 1851) erwähnten „Einfälle". Die für Weydemeyer bestimmte poetische Epistel lag aber spätestens am 16. Januar 1852 fertig vor (vgl. unten Freiligrath an Weydemeyer vom 16. Januar 1852). Die Bezeichnung „Monday" deutet damit auf Montag den 12. Januar 1852 hin.

So schmiß ich den Dreck ins Feuer Freiligrath h a t die Stanzen dennoch in den

Tagen darauf zu der ersten „An Joseph Weydemeyer" überschriebenen poetischen Epistel verarbeitet und sie mit folgendem Begleitschreiben versehen: 3, Sutton Place, Hackney London, 16/1. 52 Lieber Weydemeyer,

Anliegend eine poetische Epistel für die „Revolution". Es ist die erste einer Serie, welche ich Dir, wenn das Zeug Dir ansteht u. Wirkung macht, vor u. nach über allerlei vaterländischen Dreck zu schreiben gedenke. Die Form — halb humoristisch, halb pathetisch — ist, wie die Dinge jet?t stehen, wohl die einzig mögliche (für mich wenigstens), u. hat überdies den Vortheil, daß sich eben Alles, was Einem zwischen die Füße läuft, darin einfangen läßt. 45

Schreibe mir, wie der Wisch Dir u. Andern gefällt, u. ob er, insofern er Kinkel zu Leibe geht, noch von Nutzen hat sein können. Ich erbitte mir auch ein Exemplar der „Revolution". D. h. ich bitte um allwöchentliche Zusendung einer Nummer des Blattes unter Kreuzband per Steamer. Von Numern, welche Etwas von mir enthalten, schickst Du mir wohl immer einige Exemplare. Die Zeitungen wünschte ich direct unter meiner oben bemerkten Adresse zu empfangen. Hast Du mir dagegen Etwas zu schreiben, so kanst Du immer nur an Marx oder Engels beilegen. Sehr bitte ich Dich, daß Du die Correctur meiner Verse — jetzt, wie künftig — immer sorgfältig überwachen wollest. Bei Gedichten kommt es doppelt darauf an, daß kein Fehler sich einschleicht. Mein Manuskript ist, auch was Interpunction p. p. angeht, zum Fressen sauber; also ist Dir die Mühe leicht gemacht. Empfiehl mich Deiner Frau, u. sei herzlich gegrüßt von Deinem

FFth

H, IISG. Epistel und Brief wurden durch Marx besorgt. Marx an Weydemeyer vom 16. Januar 1852: „Dagegen erhältst Du einliegend ein Gedicht und einen Privatbrief von Freiligrath. Ich ersuche Dich nun: 1. Laß das Gedicht sorfältig abdrucken, die Stanzen durch gehörigen Zwischenraum getrennt, und das Ganze so, daß Du den Raum nicht sparst. Die Gedichte verlieren sehr, wenn sie eng und ineinandergekeilt abgedruckt werden. 2. Schreib dem Freiligrath einen freundlichen Brief. Du brauchst selbst mit den Komplimenten nicht zu ängstlich zu sein, denn die Poeten sind alle plus au moins, selbst die besten, des courtisanes und il faut les cajoler, pour les faire chanter. Unser F//reiligrath// ist der liebenswürdigste, anspruchsloseste Mann im Privatleben, der unter seiner wirklichen bonhomie un esprit tres fin et tres railleur verbirgt und bei dem der Pathos „wahr" ist, ohne ihn deshalb „unkritisch" und „abergläubig" zu machen. Er ist ein wirklicher Revolutionär und ein durch und durch ehrlicher Mann, ein Lob, was ich wenigen zuteilen möchte. Nichtsdestoweniger bedarf ein Poet, er mag als homme sein, was er will, des Beifalls, der Admiration. Ich glaube, daß dies im genre selbst Hegt. Ich sage Dir das alles bloß, um Dich darauf aufmerksam zu machen, daß Du in Deinem Briefwechsel mit Freiligrath nicht vergessen sollst den Unterschied zwischen „Dichter" und „Kritiker". Es ist übrigens sehr liebenswürdig von ihm, daß er seinen poetischen Brief direkt an Dich adressiert. Ich glaube, daß dies Dir Relief in New York geben wird." W 28. S. 475. Die Veröffentlichung der aus 15 Stanzen bestehenden poetischen Epistel verzögerte sich jedoch, da „Die Revolution" nach Erscheinen zweier Nummern im Januar 1852 bereits ihr Erscheinen wegen finanzieller Schwierigkeiten wieder einstellen mußte. Sie erschien erst im Juni 1852, nachdem es Weydemeyer mit Hilfe von Adolf Cluß gelungen war, im Mai seine Zeitschrift unter dem Titel „Die Revolution, Eine Zeitschrift in zwanglosen Heften", New York 1852 neu zu begründe*. Zusammen mit der zweiten Epistel bildet sie den Inhalt des zweiten und letzten Heftes des erneut wegen Geldnot eingehenden Blattes. Freiligrath hat die Epistel zu Lebzeiten nicht in die Ausgabe seiner Werke aufgenommen. Vgl. 46

Ferdinand Freiligrath's gesammelte Dichtungen, Stuttgart 1870. Erst nach dem Tode erscheint sie in den Werkausgaben an der Spitze der Abteilung „Neueres und Neuestes". Vgl. Ferdinand Freiligrath's gesammelte Dichtungen. Neue sehr vermehrte und vervollständigte Auflage. Stuttgart 1877, Bd 3, S. 231 ff.

26 4S., 8°. 0 : IISG. T : Mehring, S. 15—16; D : Izbrannye proizvedenija, S. 318—320 (russ.). Brief von Ebner Der Brief ist nicht erhalten. in meinem letzten Briefe Dieser Brief ist ebenfalls nicht erhalten. auch Dr. Löwenthal Dr Zacharias Löwenthal wurde am 14. Januar 1852 aus Frankfurt a. M. ausgewiesen. Er durfte bereits zwei Jahre später, nachdem er seinen Frieden mit der preußischen Reaktion gemacht hatte, wieder zurückkehren und erhielt vier Jahre später das Bürgerrecht der Stadt. No II. Die aus 17 Stanzen bestehende zweite der „An Joseph Weydemeyer" uberschriebenen poetischen Episteln. Sie wurde dem Empfänger mit folgendem Brief übersandt: By Steamer Paid MrvJ. Weydemeyer Office of the „Revolution" Newspaper 7, Chambee street, City New York, US.

Lieber Weydemeyer,

3, Sutton Place, Hackney London, 23. Jan. 52

Marx, den ich gestern Nachmittag besuchte, ist noch krank, u. wußte nicht, ob er im Stande sein würde, Etwas für den morgenden Steamer zurechtzumachen. Mit Lupus und Pieper war es auch noch nicht sicher. So schick' ich Dir denn inliegend meinen 2ten poetischen Brief allein. Die heutige Epistel, wirst Du sehen, ist nicht so von Interesse für die dortigen Deutschen, wie die heut vor acht Tagen abgegangene. Doch kann ich sie, als eine Abfertigung des literarischen Löwen- und Schmarotzerthums, in meinem Cyklus nicht entbehren. Herr Kinkel mag sich auch bei etlichen Stellen getroffen fühlen. Andersen (meine Unterhaltung mit ihm fand übrigens, mit Ausnahme der Reime, wörtlich so statt, wie Du sie in der Epistel daguerrotypiit findest) ist hier mehr als Individuum: er ist der Typus einer Sorte, der die Revolution den Todesstoß versetzt zu haben schien, die jetzt aber aller Orten wieder auftaucht und sich breitmacht. Ich bin doch neugierig, wie das Zeug aufgenommen wird, u. ob die Aufnahme der Art ist, daß Du die Fortsetzung wünschest. Berichte mir darüber der Wahrheit gemäß. Dieser Fußfall bezieht sich abermals auf die Druckfehler, welche ich nicht wünsche! Nur die von mir selbst mit lateinischer Schrift geschriebenen Wörter dürfen auch so geschrieben werden. Alle sonstigen Fremdwörter, engl. Ortsnamen u. dgl., 47

•welche ich deutsch geschrieben habe, müssen auch mit deutschen Lettern gedruckt werden. Verzeih* diese Details! Laß mich nicht zu lange auf Nummern der „Revolution" warten! Dein FFth H, IISG. Die Epistel erschien in „Die Revolution, Eine Zeitschrift in zwanglosen Heften", hg. v. J . Weydemeyer, Zweites Heft, New York, //Juni// 1852. Ferdinand Freiligraths gesammelte Dichtungen, Stuttgart 1870, 6 Bde. enthält dieEpistel ohne V. 33—104 und V. 121 —136, d. h. die Hans-Christian Andersen betreffenden Partien. Ebenso die beiden folgenden vom Dichter besorgten Auflagen. Ungekürzt erscheint die Epistel erst nach dem Tode Freiligraths in den Werkausgaben. Vgl.: Ferdinand Freiligrath's gesammelte Dichtungen. Neue, sehr vermehrte und vervollständigte Auslage. Stuttgart 1877, Bd 3, S. 235 ff. Stanze auf Kinkel Die erste der beiden Stanzen ist die dritte der zweiten Epistel. Die zweite, die der vorherigen möglicherweise folgen sollte, ist von ihm nicht in die Epistel aufgenommen worden. Wie sich der Dichter um die Gestaltung der Stanze bemühte, beweist eine weitere in der Stadt- und Landesbibliothek Dortmund aufbewahrte Variante: „Das heißt, dafern du Babel nicht beglücktest, Mit deinen Karten, deinen Inseraten; Dafern du vor der Presse dich nicht bücktest, Und um ein Wörtlein nur von deinen Taten Vor ihrer Türe krochst, und so dich drücktest (Gleich Virtuosen oder Akrobaten!) Daß dich zuletzt, nach manchem sauein Schritt, Wirklich in Holz die „Illustrierte" schnitt." Zit. nach: Maria Deventer, Freiligraths Fragmente. Ein Beitrag zur Kenntnis des Dichters und seines Schaffens. Diss. Phil. Münster 1931, S. 87. Illustrated News The Illustrated London News, englisches Wochenblatt, erscheint seit 1842. Die Nr. 457 vom 30. November 1850 enthält auf S. 417 die Wiedergabe eines Proträts von Kinkel, nebst einem Artikel mit der Überschrift „Professor Kinkel". Das Bild ist unterschrieben: „Professor Kinkel from a litograph published at Berlin."

27 2 S., 8°. O: Stadt- und Landesbibliothek Dortmund. T: Mehring, S. 16. D: Socinenija XXV, S. 127—128 (russ.). N x : Kunst und Literatur, S. 373—374. N 2 : W 28, S. 484-485. 10 r auf um < den 38 bien, )besch( in in einem der folgenden poetischen Briefe Vgl. Anmerkung zu Brief Nr. 28. Da Engels-Weerth die Abschrift Hierzu Weerth an Engels, ohne Datum (Ende Januar 1852): „Ich danke Dir für die verschiedenen Nachrichten und werde Dir morgen das Freiligrathsche Poem wiederschicken. Strohn wollte sich gern einige Verse abschreiben." 48

Ebenfalls Weerth an Engels, ohne Datum (Ende Januar 1852): „Lieber Engels! Einl. das Poem zurück. Übrigens sollte es in dem einen Verse heißen: , 0 Tezel, Tezel ' , 0 Tezel — Kinkel! Nicht durch' oder , 0 Kinkel — Teufel! Nicht durch' Auf diese Weise würde dem Kerl der Tezel am Hintern hängenbleiben, für ewige Zeiten, wie eine Feigwarze, wie ein Hämorrhoidar. Dein G. W . " Georg Weerth, Sämtliche Werke in fünf Bänden. A. a. 0., Bd 5, S. 438 und 239. Schreiben v. Bermbach Adolph Bermbach (1822—1875), Abgeordneter der Frank- 30 furter Nationalversammlung, Mitglied des Bundes der Kommunisten, war Verbindungsmann zwischen Marx und den Angeklagten in Köln und trat als Entlastungszeuge auf; später Liberaler. Marx erhielt das Schreiben am 24. Januar 1852 und teilte es noch am gleichen Tage Engels mit: „Ich schreibe nur einige Zeilen, da eben ein Brief von Bermbach aus Köln ankömmt, von dem ich wünschte, daß Du ihn noch morgen erhieltest. Es ist unumgänglich, daß Du 1. über die Kölnische Angelegenheit einen Brief to the Editor of the ,Times' mir schickst, nebst ein paar Zeilen, die ich vorherschicke dem corpus delicti; 2. daß Du in Deinem eignen Namen an die ,Daily News' dasselbe tust, obgleich natürlich das eigentliche corpus delicti, i. e. die Insertion selbst, mit ,A Prussian' oder dergleichen unterschrieben wird. Ich glaube, daß an die ,Times' der ,Doktor' und an die ,Daily News' der ,Manchester Merchant' besser tun, i. e. mehr Chancen der Aufnahme finden wird. Nenne die Leute bei ihren Titeln. Dr. Becker, Dr. (!) Bürgers, Dr. Daniels. Dr. Klein, Dr. Jacobi, Otto (ein in Deutschland wissenschaftlich renommierter Chemiker), Röser und Nothjung. Dieser kölnische Anklagesenat ist das nec plus ultra von Feigheit. Übrigens sind die Richter nach dem neuen Disziplinargesetz nicht mehr ,unabsetzbar', wenigstens nur nominell." W, Bd 28, S. 12. in der „Kölnischen" Zeitung Die „Kölnische Zeitung" war eine Tageszeitung, 47-48 die unter diesem Titel seit 1802 in Köln erschien. der „Nationalzeitung" Die „National-Zeitung" erschien ab 1. April 1848 in 48 Berlin, ab 1915 Nebenausgabe des „8-Uhr-Abendblattes". der „Breslauer Zeitung" Die „Breslauer Zeitung" wurde 1820 begründet. für die Teme's Jodocus Donatus Hubertus Temme (1798—1881) Oberlandes- 51 gerichtsdirektor in Münster, 1848 einer der Wortführer der äußersten Linken in der Preußischen Nationalversammlung, von Januar 1849 an Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung und des Stuttgarter Rumpfparlaments, wurde 1849 wegen Hochverrats verhaftet und im April 1850 freigesprochen. Er emigrierte 1852 in die Schweiz; später Fortschrittler. Marx hatte in dem Artikel „Die preußische Konterrevolution und der preußische Richterstand", veröffentlicht in Nr. 177 der N. Rh. Ztg. vom 24. Dezember 1848 u. a. auch für Temme Partei ergriffen. Vgl. W, Bd 6, S. 138 f. 49

Kinkel, den Becker gebacken und Bürgers geborgen hat Marx an Weydemeyer, 13. Februar 1852: „ D a s schamlose Urteil des Anklagesenats wäre unmöglich gewesen, wenn die Fresse nur im geringsten sich der Sache angenommen hätte. Aber die liberalen Blätter wie die „Kölnische" schwiegen aus Feigheit und die „demokratischen" (auch die „lithographierte Correspondenz", die Kinkel für amerikanisches Geld drucken läßt) aus Haß gegen die Kommunisten, aus Furcht, von ihrer eignen Wichtigkeit zu verlieren, aus Rivalität gegen „ n e u e " Märtyrer. So danken die Hunde der „N//eunen// Rh//einischen// Z//eitung//", die das demokratische Lumpengesindel in seinem Konflikt mit der Regierung (z. B . Temme usw.) stets beschützte. So dankt Herr Kinkel der „Westdeutschen Zeitung", worin Becker ihn gebacken und Bürgers ihn geborgen hat. Les canailles! II faut les attaquer ä mort." W, B d 28, S. 490. Vgl. auch Anmerkung zu Brief Nr. 10: Bürgers an Marx vom 5. Mai 1850. Miss Jeny J e n n y Marx (1844—1883), älteste Tochter von K a r l Marx. Master Wolfgang William Wolfgang Freiligrath (1847—1936), ältester Sohn von Freiligrath.

28 21li S., 8°. O: I I S G . T : Mehring, S. 16; D : Izbrannye proizvedenija, S. 320 bis 321 (russ.). in einem der künftigen Briefe Freiligrath beabsichtigte, wenigstens noch eine dritte poetische Epistel zu schreiben, die sich u. a. mit dem „Deutschen Musenalmanach auf das J a h r 1851". hg. v. Otto Friedrich Gruppe befassen sollte. Zwei nichtzusammenhängende Strophen haben sich im Nachlaß in der Stadt- und Landesbibliothek Dortmund erhalten: „ D e r Almanach? — Geduld, mein Freund. Der Mensch Denkt und Gott lenkt! (Ich ahne mit Entsetzen, Daß der Gemeinplatz gleich sich rächt: zwar „ H e n s c h " Pflegt man für „ H a n d s c h u h " irgendwo zu setzen — Ich glaub', im Siegerland! Auch wird „Gefrensch", Das heißt „Gewieh'r", kein Soester Ohr verletzen! Dies alles paßt nun freilich nicht ins Ganze Doch bringt es, wie du siehst, mich durch die Stanze! Und ist auch nebenbei nicht ohne Wort Für Philologen!) — In Fleetstreet bin ich manchmal Visionär; Der alte Johnson (Samuel, nicht Ben) — Ich bitte sehr, die zwei nicht zu verwechseln, J o s e p h ! Denn S a m schrieb den Rambler und ein Diktionair, Und stieg mit Goldsmith in die Mitre, wenn E r kneipen ging; indessen Ben Tragödien schrieb und Schwänke, Und saß mit Shakespeare in der „Meermaid" Schänke." 50

Zit. n a c h : Maria Deventer, Freiligraths F r a g m e n t e . A. a. 0 . S. 88. W e y d e m e y e r a n Marx, Williamsbourgh den 10. März 1852: „F//reiligrath// wird hoffentlich mit der E i n s e n d u n g v o n Gedichten fortfahren. — " H , I I S G , D 4549. Desgleichen W e y d e m e y e r a n Engels, Brooklyn den 25. Mai 1852: „Lieb wäre es mir, wenn Freiligrath mir N r o I I I seiner Gedichte bald schicken k ö n n t e . I c h hoffe doch, wir brechen uns allmählich B a h n u n d ich k a n n bald a n die Ausgabe des 3ten H e f t e s d e n k e n . " H, IISG, L I X — 2 4 9 . unverdächtigen Düsseldorfer Freund Wahrscheinlich Theodor E i c h m a n n (geb. 9-10 1804), seit 1839 K a u f m a n n in Düsseldorf. Freiligrath pflegte m i t i h m einen ausgedehnten Briefwechsel. Die Briefe E i c h m a n n s a n Freiligrath waren d a r ü b e r hinaus a n die Deckadresse: Mr. F u h r m a n n gerichtet. Freiligrath a n E i c h m a n n , 7. A u g u s t 1852: „ I c h h a b e diesmal n u r f ü r wenige Zeilen Zeit. Dein Brief a n den F u h r m a n n ist richtig eingetroffen . . . " Buchner I I , S. 264. Buchner b e m e r k t d a z u : „ U m das ö f f n e n der Briefe zu vermeiden u n d zugleich u m den F r e u n d e n Unannehmlichkeiten zu ersparen, erhielt Freiligrath damals Nachricht u n t e r der Adresse: Mr. F u h r m a n n . Der kleine Wolfgang n a n n t e sich i m m e r einen Fuhrmann." Ebenda. noch immer

nicht ganz gehobenen Grunde

Die B e m e r k u n g bleibt u n k l a r , d a Freili-

18-19

g r a t h in den vorhergegangenen Briefen weder K r a n k h e i t e n noch andere familiäre oder geschäftliche Schwierigkeiten e r w ä h n t .

29 2 1 / ii S., 8°. 0 : I I S G . D : I z b r a n n y e proizvedenija, S. 321—322 (russ.). Brief ohne Jahreszahl. Genaues D a t u m : 3. F e b r u a r 1852. um mir durch Weerths Nähe Engels a n Marx, 22. J a n u a r 1852: 5.6 „— W e e r t h wird nächste Woche etwas f ü r W//eydemeyer// schaffen, diese Woche k a n n er nicht. Übermorgen hoffe ich i h n hier zu sehen, u n d vielleicht k o m m t er in 8 ä 14 Tagen nach London, da es i h m wieder vor l a u t e r Ungeduld wie heiße Kohlen u n t e r m H i n t e r n b r e n n t . " W 28, S. 9. Marx an Engels v o m 4. F e b r u a r 1852: „ W e e r t h ist h e u t e morgen n a c h Holland abgereist. Wohin er sich v o n da begeben wird? I c h weiß es nicht u n d W e e r t h vielleicht a u c h nicht. E r war, wie immer, höchst zerfallen m i t seinem Schicksal, u n d was das unsre angeht, so schien i h m n u r das eine u n b e q u e m d a r a n , d a ß wir in London sitzen m u ß t e n , s t a t t in Cadix, in Saragossa oder a n einem a n d e r n verwünschten spanischen Platze. D e n n seit W e e r t h wieder in Yorkshire gelebt h a t , erklärt er, d a ß er in Spanien seine schönste Zeit erlebt h a t . E r b e h a u p t e t , d a ß er das englische Klima nicht v e r t r a g e n k a n n u n d wird das holländische daher wohl sehr comfortable finden. W ü n s c h e n wir i h m le b o n voyage u n d a t t e n d o n s , ob er sein W o r t h a l t e n u n d a n W e y d e m e y e r denken w i r d . " W 28, S. 18.

51

14 Prostinari A n g a b e n über ihn waren nicht zu ermitteln. 17-18 das Hasenklecksersche Bild J o h a n n Peter Hasenclever (1810—1853), Genremaler, gehörte der Düsseldorfer Malerschule an, machte sich vor allem als Darsteller humoristischer Szenen einen N a m e n , gestaltete aber auch soziale T h e m e n ; enger Freund Freiligraths; sein P o r t r ä t des Dichters zählt zu seinen besten Arbeiten. E s handelt sich u m d a s B i l d „Arbeiter u n d M a g i s t r a t " a u s d e m J a h r e 1850, d a s eine Arbeiterdeputation darstellt, die dem Düsseldorfer M a g i s t r a t eine Petition überreicht. Vgl. Die Briefe Nr. 39 u n d 60 sowie die Anmerkungen d a z u . E i n e Skizze zu d e m B i l d wird im K u n s t v e r e i n Münster/Westfalen a u f b e w a h r t . D a s ausgeführte Original b e f a n d sich noch in den dreißiger J a h r e n in Bonner Privatbesitz u n d ist wahrscheinlich durch Kriegseinwirkung zerstört worden. A u f welche Weise und wann Freiligrath in den Besitz des Bildes g e k o m m e n ist, konnte nicht ermittelt werden. D a ß der Dichter später a m V e r k a u f v o n Bildern Hasenclevers beteiligt war, beweist ein Brief an Theodor E i c h m a n n v o m 30. J u n i 1854: „ D i e Details über d a s Hasenclever'sche Bild sind dem d a r a u f Reflectirenden sofort mitgetheilt worden. E r will sich aber a u f keinen K a u f einlassen, ohne d a s Bild gesehen zu haben. Eine Absurdität! Ich weiß nicht, ob ich J a n s s e n rathen soll, d a s Bild so a u f s Ungewisse zur B e g u t a c h t u n g herzuschicken. E r muß selbst darüber entscheiden. S a g e oder schreibe ihm dies mit meinen herzlichsten Grüßen." H , S t a d t - und Landesbibliothek D o r t m u n d , A t g . 3080. 19 Kossuth — Batthyani — K a s i m i r G r a f v o n B a t t h y a n i (1807—1854), ungarischer S t a a t s m a n n , v e r t r a t die liberalen Kreise der ungarischen A r i s t o k r a t i e ; n a h m a n der Revolution von 1848/49 teil u n d war 1849 Außenminister der revolutionären ungarischen R e g i e r u n g ; emigrierte nach der Niederlage in die T ü r k e i , später nach Frankreich. M a r x a n Engels v o m 4. F e b r u a r 1852 : „ G e s t e r n war ,Colonel B a n g y a ' bei mir. E r erzählte u . a . : , K o s s u t h hielt folgende Ansprache a n die in L o n d o n bei ihm versammelten ungarischen Flüchtlinge: Ich werde f ü r E u c h alle sorgen, aber ich verlange, d a ß Ihr mir alle treu, ergeben und anhänglich seid. Ich bin nicht N a r r genug, u m L e u t e zu f ü t t e r n , die mit meinen Gegnern intrigieren. Ich verlange, daß j e d e r sich unbedingt erkläre.' S o sprach dieser humble K o s s u t h hinter den Gardinen. Weiter erfuhr ich von B / / a n g y a / / , daß Szemere, K a s i m i r B a t t h y â n y u n d Perczel (le général) nach L o n d o n k o m m e n und ein Antikomitee gegen K o s s u t h errichten werden. Endlich : Der Leiter des ganzen dodge ist Signore Mazzini. E r benutzt K / / o s s u t h / / als Maulstück und dünkt sich selbst in seinem K a b i n e t t ein S t ü c k Machiavelli. E r hält die F ä d e n in der H a n d . N u r weiß der Herr nicht, daß die P u p p e n , die er springen läßt, nur in seiner eignen Einbildung und in sonst keiner, Helden vorstellen. So h a t er an K o s s u t h geschrieben, sich in intime Verhältnisse mit K i n k e l einzulassen. E r persönlich h a b e dies nicht gekonnt, d a er die andre Portion wichtiger deutscher Männer sur le bras habe, u n d K o s s u t h soll nun wirklich mit Kinkel in freundschaftlichem Verkehr stehn, und K i n k e l in j e d e m seiner Briefe von seinem würdigen, seinem eminenten, seinem ,ebenbürtigen' F r e u n d e K o s s u t h schreiben. K o s s u t h seinerseits aber bildet sich ein, einerseits a u f den D i k t a t o r Deutschlands, Kinkel, andrerseits a u f den D i k t a t o r Italiens, Mazzini, sich zu 52

stützen und im Rücken den alliierten Diktator Frankreichs, Ledru//-Rollin//, sicher zu haben. Der arme Teufel ist tief gesunken." W 28, S. 20. Mr. Toulmin Smith Englischer Archäologe, trat eifrig für die Belange Ungarns ein. Vgl. Anmerkung zu Brief Nr. 3. Für Weydemeyer Vgl. Brief Nr. 28 und Anmerkung dazu.

21

30 4 S., 8°. O: I I S G . Undatiert. Wahrscheinliches Datum: 17. Februar 1852. Vgl. Datierungsanmerkung zu Brief Nr. 32. Trübner

Nikolaus Trübner (1817—1884), Deutscher Buchhändler in London. 4

das Geschäft Marx suchte in London einen Geschäftsmann, über den er das von 6 der „New York Daily Tribune" für seine Artikel anfallende Honorar beziehen konnte. Nachschrift von Jenny Marx zum Brief Marx an Weydemeyer vom 13. Februar 1852: „Mein Mann läßt Sie noch bitten, doch Dana anzutreiben, uns ein Haus hier in\London anzugeben, wo wir das Honorar in kürzeren Zeiträumen einkassieren können. Von hier aus konnte Karl dem Dana das Dringliche der Sache und unsere Verhältnisse nicht so auseinandersetzen, da Dana uns in andrer Lage in Köln kannte und so ein gesettelter Amerikaner nicht ahnen kann, wie hier alles an einem Haar hängt und ein halbes Pfund zu rechter Zeit oft aus schrecklicher Lage retten kann. Sie finden vielleicht persönlich einmal dazu Gelegenheit." W 28, S. 490. Das Honorar sollte durch Wechsel ausgezahlt werden, die Marx auf die „New York Daily Tribune", deren Redakteur Dana war, zu ziehen hatte. Diese Art der Bezahlung konnte nur so vor sich gehen, daß der Aussteller des Wechsels, in diesem Falle die „New York Daily Tribune" einen Dritten (den Bezogenen oder Tressaten) aufforderte, die festgelegte Summe zur vereinbarten Zeit an die namhaft gemachte Person, hier Marx, zu zahlen. Aus Freiligraths Brief geht hervor, daß der Dichter einen Geschäftsmann für Marx ausfindig machen sollte, über den dieser die Wechsel ziehen konnte. Chapman John Chapman, Buchhändler in London, wohnte 121 Newgate Street. 9 Morning Chronicle The Morning Chronicle, englische Tageszeitung, erschien 15-I6 von 1770—1862 in London. Sie war zunächst Organ der Whigs, Anfang der fünfziger Jahre der Peeliten, dann der Konservativen. Die Zeitung konnte nicht eingesehen werden. Kinkel, wenn er den New-Yorker

Congreß abhält D e r K o n g r e ß f a n d n i c h t in New- 21

york, sondern in Cincinnati statt. Vgl. Anmerkung zu Brief Nr. 31.

Dort, wo die grauen Gerstenberge ragen Anspielung Freiligraths auf Isidor Gersten- 27 berg, Bankier in London, den Marx „Hauptkinkelianer" nennt. Vgl. Marx an Engels vom 28. April 1853. W 28, S. 242. 53

31 2x/4

S., 8° 0 : IISG. Undatiert. Wahrscheinliches Datum : Freitag der 20. Februar 1852. Vgl. Datierungsanmerkung zu Brief Nr. 32. /S. 4/ Verschiedene Zahlen, zumeist in Form von Additionsreihen von fremder Hand notiert. 4 - 5 Sir Henry Ellis Sir Henry Ellis (1777—1869), englischer Altertums-wissenschaftler, war von 1827—1856 Leiter der Bibliothek des Britischen Museums. o Abschrift des Briefes an Weydemeyer Gemeint ist eine Abschrift der ersten poetischen Epistel „An Joseph Weydemeyer". Marx hatte die ihm von Freiligrath früher überlassene Abschrift an Engels gesandt, die dieser dann an Weerth weitergab, wohl aber nicht an Marx zurückgelangen ließ. Vgl. Brief Nr. 27 sowie die Anmerkung dazu. io Eine andere Abschrift möchte ich an Cotta schicken Freiherr Georg von Cotta (1796—1863), leitete seit 1832 die J . G. Cotta'sche Buchhandlung in Stuttgart. Die für Cotta bestimmte Abschrift der ersten poetischen Epistel „An Joseph Weydemeyer" wurde am 24. Februar 1852 abgeschickt. Vgl. Brief Nr. 32. 11-12 D a s Gedicht

muß aber durch

ein paar vorausgeschickte

Worte

eingeleitet

werden

Vgl. Anmerkung zu Brief Nr. 32.

Congreß-Fiasco Gemeint ist der von Kinkel für den 3. Februar 1852 nach Cincinnati einberufene Kongreß der Garanten der sogenannten Nationalanleihe, welcher mit einem Mißerfolg endete. Wie schon in der 9. Stanze seiner ersten poetischen Epistel, so belegt Freiligrath auch hier Kinkel mit dem Namen des berüchtigten Ablaßmönches Tezel (1455—1519).

13 Tezels jüngsten

32 21/2

S., 8°. O: IISG. 12—13 ~f FalR [S. mit Aushahme der Kölnerin, denn Levi Schmul ignorirt mich consequent. Undatiert. Wahrscheinliches Datum: 13. März 1852. Zur Datierung: Die in der Abschrift des Briefes von Cotta an Freiligrath erwähnte Nr. 10 des „Morgenblattes" erschien am Sonntag den 7. März 1852. Cottas Brief ist am 8. März geschrieben (s. unten); der Freiligraths an Marx frühestens am darauffolgenden Sonnabend den 13. März 1852. Das Zitat aus dem Cottabrief gibt darüber hinaus wichtige Anhaltspunkte für die Datierung der Briefe vom Dienstag und Freitag (Nr. 30 u. 31). Am Freitag berichtet Freiligrath über seine Absicht, eine Abschrift des ersten Teils der poetischen Epistel „An Joseph Weydemeyer" an Cotta zu schicken und bittet Marx, ihm dafür einige einführende Worte bis zum nächsten Tag zu schreiben. Freiligrath verfaßte den Brief an Cotta am Dienstag den 24. Februar 1852. Sein Brief an Marx ist daher Freitag den 20. Februar 1852 zu datieren. Der Brief vom Freitag gibt weiterhin Auskunft, daß der im Brief vom Dienstag (Nr. 30) für den kommenden Tag angekündigte Besuch der Familie Freiligrath bei der Familie Marx stattgefunden hat. Dieser Brief wäre somit Dienstag den 17. Februar zu datieren. 54

ein Brief

Cotta's Der Brief lautet:

Stuttgart 8 März 1852.

1

Euer Wohlgeboren Uebermachen wir hiebei laut Uebereinkunft: 14 f 200 an b/ Sicht, auf Granelius & Co in Frankfurt a/M und ersuchen uns dafür, ohne besondere Empfangs Anzeige, in Rechnung beglaubigen zu wollen. In bekannter Hochachtung empfehlend J. O. Cottasche Buchhandlung

P. S. Zu vollständiger Beantwortung Ihres Geehrten vom 24. Febr. erlauben wir uns nachträglich zu bemerken, daß der gefx. eingesandte Beitrag in NJ10 des Morgen-Blattes abgedruckt worden ist. Sie erhalten diese Nl u. die folgenden auf gleichem Weg wie die früheren 1—9, welche letztere zusammen am 28. Febr. — nebst 1 gratis Ex von Humboldts Kosmos III 2 — via Leipzig an Herren Williams & Norgate für Sie abgegangen sind. Gzergebenst D. N. Sr. Wohlgeboren Herrn Ferd. Freiligrath in London H, Stadt- und Landesbibliothek Dortmund. Die Einleitung hat folgenden Wortlaut: 7-8 „Korrespondenz — Nachrichten. Liverpool, Ende Februar. Freiligrath gegen Kinkel. Das jüngste amerikanische Dampfschiff hat verschiedene Nummern einer seit Kurzem zu Newyork neu erscheinenden deutschen Zeitung, „die Revolution", mit herübergebracht, deren eine ein Gedicht F r e i l i g r a t h s gegen K i n k e l , oder vielmehr gegen die von Kinkel in den Vereinigten Staaten betriebene deutsche Anleihe, enthält. Die Verse sind mehr als persönliche Invektive, es tritt in ihnen Fraktion gegen Fraktion auf, und wir halten sie darum, zur Beurtheilung der Spaltungen und Parteiungen unter den Emigrirten, für hinlänglich bedeut J sam, um sie Ihren Lesern nachstehend mitzutheilen. Viele der lezteren wird es überraschen, wie gerade die extreme revolutionäre Partei es ist, welche Maßregeln, wie die jezt von Kinkel beliebten, auf's Schroffste und Entschiedenste desavouirt, und wie eben diese Partei über die Ereignisse der lezten Monate mit humoristischem Gleichmut sich hinwegsezt. Vielleicht denkt sie wie Guizot, der bekanntlich gleich nach dem 2. December geäußert haben soll: „Le coup d'etat, c'est le triomphe complet et definitiv du socialisme" und dann läßt sich allerdings begreifen, warum sie mit anscheinender Rathlosigkeit in die Faust lacht, während überall sonst im demokratischen Lager Weinen und Wehklagen ist. Das Gedicht wird übrigens, trotz einer Menge lokaler (Londoner und Newyorker) Anspielungen, allgemein verständlich seyn. Einzig zu bemerken wäre vielleicht, daß Kinkel, der zuerst in den nördlichen Staaten als Abolicionist auftrat, dann jedoch (den neuesten Nachrichten zufolge) in den südlichen aller Gemeinschaft mit den Gegnern der Sklaverei entsagte, zu Detroit und anderswo auch Neger-Meetings für seine Anleihe abgehalten hat.

Gedicht zusammt der Einleitung

5

Hickel II

55

Sollte Freiligrath den in diesem ersten Briefe angedeuteten Plan ausführen, und sollten seine späteren Briefe an den Redakteur der „Revolution" (irre ich nicht, so war Joseph Weydemeyer früher Mitherausgeber der zu Frankfurt am Main selig entschlafenen „Neuen Deutschen Zeitung") ebenfalls von allgemeinerem Interesse für die Heimath seyn, so werde ich, mit Ihrer Erlaubniß, gelegentlich fortfahren, sie Ihnen, ganz oder im Auszuge, mitzutheilen. Das Schauspiel ist gewiß ein eigentümliches: ein deutscher Dichter, der, dem Vaterlande gezwungen fern, dennoch die wechselnden Erscheinungen desselben treu im Spiegel seiner Verse auffangen will, um sie — nicht der Heimath oder dem Lande, das ihm ein Asyl gewährt, nein, um sie dem neuen Deutschland jenseits des Oceans, um sie den Landsleuten von der Mündung des Hudson bis zu den Blockhäusern des fernen Michigan in bunter Reihe vorüberzuführen. Daß er nicht bloß negirend und dreinschlagend, daß er nicht selten auch freudig anerkennend dabei verfahren werde, dafür scheint mir, so weit ich sie aus seinen Gedichten und vom Hörensagen kenne, die Natur dieses Dichters zu bürgen." Morgenblatt für gebildete Leser. Nr. 10, Sonntag, 7. März 1852, S. 237. Beachtenswert ist, daß sich die einleitenden Bemerkungen auf den Druck der poetischen Epistel in der Zeitschrift „Die Revolution" beziehen, der zwar für den Januar 1852 geplant war, jedoch erst im Juni erfolgte. Vgl. Anmerkung zum Brief Nr. 22. 12-13

Gemeint ist Levin Schücking (1814—1883), der von 1845 bis 1852 das Feuilleton der „Kölnischen Zeitung" leitete. 13-14 daß Jones bald seine Übersetzung bringt Ernest Charles Jones (1819—1869), englischer proletarischer Dichter und Publizist, Führer des linken Flügels der Chartisten, einer der Redakteure des „Northern Star" und Herausgeber der Chartisten-Blätter „Notes to the People" und „The People's Paper". Jones' Übersetzung des ersten Teils der poetischen Epistel erschien in „Notes to the People" vom 10. April 1852. Daß Jones schon früher Gedichte von Freiligrath übersetzt und veröffentlicht hat, geht aus einem Brief an Marx hervor: 2ten July 1851 Lieber Marx! Hier sind No. 7, 8, 9, 10, von den Notes. In No. 10 habe ich Freiligraths „Abschiedsworte der N. R. Z." und sein „Ungarn" übersetzt. Ich habe eine No. 10, für ihn mit hineingepackt, und bitte Dich sie ihm zukommen zu lassen, da ich seine Adresse nicht kenne. Willst Du ihn zugleich bitten mir seine Meinung über die Uebersetzung schriftlich in Englisch zuzusenden, damit ich gesagte Meinung in den „Notes" No. 11, kann drucken lassen, wenn er nichts dagegen hat. Es werde mir sehr dienlich sein mit dem großen Publico. Dein Ernst Jones H (Fk), ZPA beim IML, Moskau. Fond 1, Op. 5, 383. Eine weitere englische Übersetzung der ersten Epistel erschien in der amerikanischen Zeitschrift „National Era" vom Juni 1852. 14 Wenn Du an Schabelitz schreibst Jacob Lukas Schabelitz (1827—1899), Sohn des Baseler Verlegers und Buchhändlers Jacob Christian Schabelitz (1812—1866), war in den Jahren 1845—1848 in London gewesen und in den „Deutschen Bildungsverein für Arbeiter" aufgenommen worden; hatte in London Marx, Engels und Freiligrath kennengelernt. Levi Schmul

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seine Zeitung Schweizerische National-Zeitung, gegründet 1842, erschien bis 1858 i n Basel. J a q a e s Schabelitz w a r Mitredakteur des Blattes. in die Höhle d' Esters K a r l Ludwig J o h a n n d ' E s t e r (1811—1859), A r z t in K ö l n , Sozialist u n d D e m o k r a t ; Mitglied der Kölner Gemeinde des B u n d e s der K o m m u n i s t e n ; war 1848 Abgeordneter der preußischen N a t i o n a l v e r s a m m l u n g u n d der zweiten K a m m e r , deren linkem Flügel er a n g e h ö r t e ; seit O k t o b e r 1848 Mitglied des Zentralausschusses der D e m o k r a t e n Deutschlands. E r spielte eine bedeutende Rolle im badisch-pfälzischen A u f s t a n d v o n 1849, emigrierte d a n a c h in die Schweiz u n d lebte in Chätel St. Denis als Arzt. D ' E s t e r zählte zu denen, die ihren N a m e n f ü r die Ausschreibung der „Reichsanleihe", f ü r die Kinkel 1851/52 in Amerika agitierte, hergaben. I n t e r e s s a n t ist in diesem Z u s a m m e n h a n g jedoch a u c h ein Auszug aus den „ A c t a des Königlichen Polizei-Präsidii zu Berlin betreffend Berliner Wochenberichte f ü r das A u s l a n d " aus dem J a h r e 1852: „Carl d ' E s t e r aus der Schweiz schreibt a n Marx im F e b r u a r ec. , E r habe seine Stimme zu der Anleihe gegeben nicht, weil er d a m i t dem Vaterlande einen Dienst zu erweisen geglaubt, oder vielleicht weil er der Meinung gewesen sei, die Anleihe könne u n d werde der Revolution Vorschub leisten, sondern er h a b e sich v o n P a r l a m e n t e r n u n d N i c h t - P a r l a m e n t e r n seinen N a m e n a b d r ä n g e n lassen; er h a b e v o n Vornherein eingesehen, d a ß die ganze Geschichte Unsinn sei u n d hoffe sehnlichst, d a ß die Anleihe d u r c h ein kurzes E n d e oder einen R u h e p u n k t in irgend einem beliebigen Winkel einer Geldkiste ihn seiner Garantie wieder entheben werde. Hier in der Schweiz gebe N i e m a n d etwas auf die Anleihe u n d ob dieselbe 90,000 oder 900,000 Dollars betrage, sei ganz gleichgültig f ü r die Bewegung, das Geld sei doch n u r ein t o d t e s K a p i t a l auf d e m Papier. Der einzige Vortheil, den die ganze Angelegenheit biete, sei die Agitation, die den B r u d e r J o n a t h a n einmal w i e d e r etwas a u f r ü t t e l e ; rp. u n d h a t durch diese seine indirecte Zurückziehung v o n der Anleihe sich der M a r x - E n g e i s ' s e h e n P a r t e i wieder g e n ä h e r t . " Brandenburgisches L a n d e s h a u p t a r c h i v P o t s d a m , Rep. 30 Berlin Polizei Präsid i u m , C Tit. 94 Lit. W . N r . 188, B l a t t 51. des Reichsregenten Vogt K a r l Vogt (1817—1895), Naturwissenschaftler, Professor in Gießen, Mitglied des linken Flügels der F r a n k f u r t e r N a t i o n a l v e r s a m m l u n g u n d des R u m p f p a r l a m e n t s , wurde im J u n i 1849 zu einem der f ü n f Reichsregenten gewählt. N a c h der Revolution E m i g r a t i o n in die Schweiz, seit 1852 Professor in Genf. Auch er gehörte zu den G a r a n t e n der Anleihe.

33 2 1 / 2 S.. 8°. O : I I S G , U n d a t i e r t . Wahrscheinliches D a t u m : 13. April 1852. Zur D a t i e r u n g : Engels v e r b r a c h t e u m den 13. April einige Tage bei Marx in London. Da er sich a m Dienstag den 20. April bereits wieder in Manchester b e f a n d , d ü r f t e der Satz „ I c h k a n n also Engels h e u t e nicht mehr bei Dir sehen, u . sage i h m hiermit schriftlich das beste Lebewohl" auf Dienstag den 13 April 1852 als wahrscheinliches D a t u m des Briefes hinweisen; mit Eurer armen Kleinen Franziska Marx (geb. 1851). Sie s t a r b a m 14. April 1852. Unser Otto O t t o Freiligrath (1850—1873). 5*

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Ob er Dronke noch sehen wird E m s t Dronke (1822—1891), studierte J u r a und promovierte zum Dr. jur., war in den vierziger Jahren als Schriftsteller und Publizist tätig; zuerst „wahrer" Sozialist, später Mitglied des Bundes der Kommunisten, 1848/49 einer der Redakteure der N. Rh. Ztg., emigrierte 1849 nach Paris, blieb nach der Spaltung des Bundes der Kommunisten Anhänger von Marx und Engels. Seit 1852 in London, mußte später einen kaufmännischen Beruf ergreifen und zog sich immer mehr vom politischen Leben zurück. Über Dronkes verspätetes Eintreffen in London vgl. Anmerkung zu Brief Nr. 34. Kinkel, in seiner Rede an Kossuth Die R e d e w u r d e a m 14. F e b r u a r 1852 anläßlich

einer Großveranstaltung mit Kossuth und Kinkel in Cincinnati gehalten. Karl Rümelin sprach die Begrüßungsworte. Die Reden sind abgedruckt in: „Volksb l a t t " [von Cincinnati] hg. von Stephan Molitor; Sonntag, den 15. Februar 1852. Das Zitat ist wörtlich wiedergegeben.

34 V/ 4 S., 8°. 0 : I I S G . ein Brief Dronke's Der Brief ist nicht erhalten. Ein undatiertes Schreiben Dronkes an Freiligrath, wahrscheinlich am 5. März 1852 geschrieben und identisch mit dem von Engels im Brief an Marx vom 18. März 1852 (vgl. W 28, S. 39) erwähnten, lautet : Lieber Freiligrath! Nach langen Mühsalen bin ich vor 5 Tagen hier angekommen, ohne jedoch, wie ich es gehofft hatte, auf meinen letzten Brief an Marx ein paar Zeilen vorzufinden. Ich adressire mich diesmal an Dich, da ich nicht weiß ob die andere Adresse noch richtig oder sicher ist, und bitte Dich dringendst mir auf irgend eine Weise wo möglich zwei P f u n d zu verschaffen, damit ich endlich nach London in Sicherheit komme ; ich werde in 14 Tagen in London Geld haben um es abzutragen, allein hier ist meine Position nicht mehr zu ertragen, zumal mich heute Morgen der Polizeispion Dr. Rode auf der Straße gesehen hat. Adressire den Brief an Ewerbeck, 8, Rue Fossés St. Gargoes, chez M r Lalonde, épicier, der meinen Aufenthalt kennt; sollte ich, was mir jedoch nach den 4tägigen vergebenen Bemühungen nicht mehr wahrscheinlich ist, durch diesen noch vor Eintreffen Deiner Antwort zur Abreise gelangen, so wird er den Brief an Dich nachschicken. Jedenfalls aber, ich bitte Dich eindringlich, schreibe mir umgehend ein J a oder Nein. Mit herzlichstem Gruß an alle Freunde Dein E Dr. (Sollte der Lyoner Flüchtig Guillermaine, dem ich Bauers Adresse gegeben habe, vor mir nach London gelangt sein, so haltet ihn fest, damit er vor meiner Ankunft nicht andere Leute sieht.) H (Fk), ZPA beim IML, Moskau. Fond 181, 5. Daß Freiligrath sich umgehend f ü r Dronke einsetzte, geht aus dem Brief Lassalles an Freiligrath vom 4. April 1852 hervor : „Dein Brief po. Dronke traf unglücklicherweise in Düsseldorf ein, während ich grade verreist war. Erst Freitag vor 8 Tagen gegen Abend rückkehrend fand ich den 3—4 Tage lagernden Brief vor. Tags drauf mußte ich schon f r ü h 6 Uhr nothwendig über Land und so war denn noch ein Tag mehr verloren. I n der Sache 58

selbst stand selbstredend bei mir fest, daß ,trotz alledem und alledem' trotz allen Dir hinlänglich bekannten Umständen Dronken geholfen werden müsse. Die Vorstellung den kecken lebensheitern D. auf dem ,Schub' des Landes Gränze erreichen zu sehen, hatte wirklich etwas unendlich Peinliches für mich. So expedirte ich denn Sonntag Vormittag eine Anweisung von 100 frcs. an D., an Hörfei adressirend. Da aber Dein Brief wie gesagt einige Tage liegen geblieben war, so konnte ich Deinem Rath nicht folgen, wie ich sonst gethan hätte, den Brief an Hörf. einem Pariser Geschäftshaus zur Abgabe zu schicken. Ich risquirte hierbei, dass das Banquierhaus in Paris den Brief 2 —3 Tage liegen liess und daß er so vielleicht einträfe, wenn Dr. schon auf dem Transport begriffen. Ich begnügte mich daher den Brief an Hörf. zu recommandiren, wodurch wie ich glaube hinreichend Sicherheit erzielt ist. Ist der Brief nur glücklich angekommen? ist er besonders noch rechtzeitig eingetroffen, um die Schleifung D.s zur belgischen Grenze zu verhüten? ist D. bereits wohlbehalten in London? II n'en sais rien! Möchte aber sehr gern etwas darüber wissen und werde es wohl von Dir in Deinem Nächsten erfahren." Gustav Mayer, Die Briefe Lassalles an Freiligrath. In: Grünbergs Archiv für die Geschichte des Sozialismus. Leipzig 1917, Jg. VII, S. 443 f. Eine Antwort Freiligraths auf diesen Brief ist nicht bekannt. Über Dronke vgl. weiterhin Engels an Marx vom 1. April 1852, Marx an Engels vom 5. April 1852, Marx an Engels vom 24. April 1852, Engels an Marx vom 27. April 1852, Engels an Marx vom 29. April 1852 und Marx an Engels vom 30. April 1852. W 28, S. 46, 48, 54, 58, 59, 61. Gustav Hörfei, Mitglied des demokratisch-republikanischen Vereins und des Arbeitervereins in Frankfurt am Main, nach 1849 Flüchtling in Paris, war dort 1851 Präsident des 1850 gegründeten europäischen Völkerbundes. Hörfei

An der Nachricht

(der Kölnischen

gewiesen werden.

Zeitung?)

G

Die Nachricht konnte nicht nach- 10

35 P/4 s., 8°. O: IISG. Der Verleger meiner engl. Anthologie Eduard Hallberger, Inhaber einer Verlags- 4 anstalt in Stuttgart, später in Stuttgart und Leipzig. Der Titel der Anthologie lautet: „The Rose, Thistle and Shamrock. A Book of English Poetry, chiefly modern. Selected and arranged by F. Freiligrath", Stuttgart 1853. Marx an Engels vom 6. Mai 1852: 0 Ich w?r gestern mit Freiligrath bei Buchhändler Trübner. Er glaubt, eine Anzahl der „Revolution" hier in London unterbringen zu können und einen andern Teil in Deutschland durch Campe vertreiben lassen zu können. Sobald also die W//eydemeyer//schen Exemplare kommen, expediere hierher. W 28, S. 69 Deinem Ungarischen Freunde Wahrscheinlich Jänos Bangya (1817—1868), 10-11 ungarischer Journalist und Offizier, Teilnehmer an der ungarischen Revolution, nach der Niederlage Emissär Kossuths und Flüchtling in London, später in türkischen Militärdiensten. sein u. Immanuels Besuch Über den Besuch ist nichts bekannt. Wer Immanuel ist, 13 konnte nicht ermittelt werden. ganz nahe bei Trübner

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36 I S . , 8° 0 : IISG. Undatiert. Wahrscheinlich im Mai 1852 geschrieben. Zur Datierung: In Vorbereitung der Schrift „Die großen Männer des E x i l s " hatten sich Marx und Engels im Mai 1852 u. a. an Dronke, Wilhelm Wolff, Cluß, Weydemeyer und auch Freiligrath gewandt, ihnen Material über die Führer der kleinbürgerlichen Emigration zur Verfügung zu stellen. Freiligraths Brief ist die Antwort auf eine solche, schriftlich nicht mehr erhaltene, Anfrage. ,.Gottfried" Gottfried Kinkel. Wahrheit ohne Dichtung. Biographisches Skizzenbuch von Adolph Strodtmann. A. a. 0 .

Strodtmann's

des „ Kosmos"

Vgl. Anmerkung zu Brief Nr. 19.

37 2 S., 8°. 0 : IISG. Nur Teil des Briefes erhalten. Ohne Jahreszahl. Genaues Datum: 24. Mai 1852. Mein

ältester Junge

Wolfgang Freiligrath.

der Zte Otto Freiligrath. das Jüngste Croup

Mädchen

Louise Freiligrath (geb. 1849).

Kehlkopfdiphtherie.

38 2 1 /* S., 8°. O: IISG. mit einem Düsseldorfer Bekannten Theodor Eichmann. Freiligrath an Eichmann vom 19. Juni 1852: „Wir haben uns alle herzlich gefreut, von Deiner glücklichen Heimkehr zu hören, und danken für die Besorgung unserer verschiedenen Aufträge. — " Buchner II, S. 2 5 8 - 2 5 9 . Herumrennen

in der City Freiligrath versuchte bereits seit Beginn des Jahres eine kaufmännische Stelle zu erlangen. Freiligrath an Eichmann vom 1. Februar 1852: „Mit dem Gewinn einer Stellung sieht es freilich mißlich aus. Ich stoße auf mehr Schwierigkeiten, als ich Dir beschreiben kann. Doch thut Alles nichts, wenn ich mit den Meinigen gesund bleibe, und wenn mir die poetische Ader (die eben jetzt sehr ergiebig und anmuthig springt) nicht trocken wird." Buchner II, S. 256. Dazu kamen Bewerbungen

eine schlechte

(mit

nur £ 150—

jährlich)

Joseph Oxford. Vgl. Brief Nr. 40.

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Gemeint ist das erste Angebot durch

39 4 S., 8°. 0 : IISG. Deinen Brief vom 27. April u. die mir damit gesandten Zeilen Brief und Empfehlungsschreiben an Engels' Schwager sind nicht bekannt. Engels an Marx vom 27. April 1852: „Freiligrath schreibt mix wegen einer Introduktion an meinen Schwager — ich schicke sie ihm heute, er. will also doch sich mit Gewalt nach einer Stelle umsehn. W 28, S. 58. Ebenso Engels an Marx vom 4. Mai 1852: „Wie kommt Freiligrath mit meinem Schwager voran?" W 28, S. 67. Dein Schwager Karl Emil Blank (1817—189S), Kaufmann, stand in den vierziger und fünfziger Jahren sozialistischen Auffassungen nahe. Heilgers

London. Havenith

Frederik Heilgers, Mitinhaber der Firma Wattenbach, Heilgers & Co. in Mitinhaber der Firma Havenith & Co. in London.

Entweder Hermann Engels (1822 — 1905), Fabrikant in Barmen oder Rudolf Engels (1831—1903). Hermann Engels ist Anfang der fünfziger Jahre verschiedentlich in England gewesen. Vgl. Engels an Marx vom 1. September 1851 W. 27, S. 334. Da Freiligrath einmal Engels' Schwager und dann unvermittelt Engels' Bruder nennt, kann auch eine Verschreibung vorliegen. Deines Bruders

8c Goldschmidt Gemeint ist die englische Filiale des Bankhauses Bischofsheim & Goldschmidt in London, Teil eines weitverzweigten Bankunternehmens, das neben dem Stammhaus in Amsterdam weitere Filialen in Paris, Antwerpen und Brüssel unterhielt. Bischofsheim

C. J. Hambro

C. J . Hambro & Son, englische Kaufmannsfirma in London.

Friedrich Huth & Comp., deutsche Handelsfirma in London, bei der Freiligrath von 1846—1848 während seines ersten Englandaufenthalts tätig war.

bei Huths

hoffe Marx von Manchester zurückgekehrt zu finden Von Ende Mai bis Mitte Juni 1852 befand sich Marx bei Engels in Manchester zu gemeinsamer Arbeit an dem Pamphlet „Die großen Männer des Exils", a. a. 0 . Wetzler Angaben über ihn waren nicht zu erhalten. Ein undatierter Brief Freiligraths an Wetzler, auf dem, wahrscheinlich von des Empfängers Hand, das Datum „4. October 1851" vermerkt ist, hat folgenden Wortlaut: Mr.

3, Sutton Place, Hackney Lieber Herr Wetzler,

^

nabend.

Ich danke Ihnen herzlich für Ihre große Güte u. Aufmerksamkeit, u. da mir die „hohen Reisenden" bis jetzt noch nicht „durch die Lappen" gegangen sind, so werde ich keinesfalls ermangeln, „die Lappen" nächstens mit Ihnen in Augenschein zu nehmen. Anliegend schicke ich Ihnen auch Ihren Aufsatz über Freund Hasenclevers Bild zurück, was schuldigermaßen schon eher geschehen sein würde, wenn meine

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P a p i e r e b e i ' m E i n z u g in d a s n e u e H a u s n i c h t e t w a s in U n o r d n u n g g e k o m e n wären. „ ., , D a n k b a r ergebenst Ihr FFth H, IISG. Hasendevers Revolutionsbild Vgl. A n m e r k u n g zu Brief N r . 29.

40 6 S., 8°. 0 : I I S G . 33 vielleicht )auch( n o c h 4 Brief Ebner's D e r Brief ist n i c h t e r h a l t e n . 13 Deinen 18. Brumaire K a r l M a r x , D e r a c h t z e h n t e B r u m a i r e des Louis B o n a p a r t e . Die A r b e i t w u r d e v o n D e z e m b e r 1851 bis März 1852 geschrieben u n d z u e r s t v e r ö f f e n t l i c h t in „ D i e R e v o l u t i o n . E i n e Z e i t s c h r i f t in zwanglosen H e f t e n " , h g . v . J . W e y d e m e y e r . E r s t e s H e f t . //Mai// 1852. Die A r b e i t t r u g d e n v o n W e y d e m e y e r a b g e ä n d e r t e n T i t e l „ D e r 18te B r u m a i r e des Louis N a p o l e o n " . das Pamphlet gegen Kinkel „ D i e g r o ß e n M ä n n e r des E x i l s " , a n d e m M a r x u n d Engels zur Zeit g e r a d e a r b e i t e t e n . M a r x w a r d u r c h B a n g y a a u f g e f o r d e r t w o r d e n , „ C h a r a k t e r b i l d e r " ü b e r die F ü h r e r d e r d e u t s c h e n kleinbürgerlichen E m i g r a t i o n zu v e r f a s s e n . Vgl. M a r x a n E n g e l s v o m 30. A p r i l 1852 u n d M a r x a n E n g e l s v o m 6. Mai 1852, W 28, S. 62 u n d S. 69. Z u s a m m e n m i t E n g e l s b e g i n n t er d a r a u f h i n die A r b e i t a n d e m P a m p h l e t „ D i e g r o ß e n M ä n n e r des E x i l s " u n d b i t t e t D r o n k e , Cluß, Wolff, F r e i l i g r a t h u n d W e y d e m e y e r u m Z u s e n d u n g v o n M a t e r i a l . E n d e J u n i ist die R e i n s c h r i f t des M a n u s k r i p t s fertiggestellt, die B a n g y a ü b e r g e b e n w i r d . Als M a r x u n d Engels A n f a n g O k t o b e r n o c h keine N a c h r i c h t ü b e r die V e r ö f f e n t l i c h u n g des P a m p h l e t s h a b e n , e r s u c h e n sie D r o n k e u n d W e e r t h zu k l ä r e n , w e r B a n g y a ist u n d w e r die Verleger sind, die d a s W e r k d r u c k e n wollten. A m 27. O k t o b e r s c h r e i b t Dronke an Engels: „ D i e Geschichte d e r B r o s c h ü r e ist in ein c o m p l e t e s L ü g e n g e w e b e gehüllt. A n f a n g s s a g t e er / / B a n g y a / / , der B u c h h ä n d l e r in Berlin sei d e r e h e m a l i g e D r u c k e r d e r C o n s t i t . - Z t g . ; er e r w a r t e die B r o s c h ü r e j e d e n T a g . S p ä t e r h i e ß es, d e r B u c h h ä n d l e r wolle die Geschichte erst zur Michaelis-Messe v e r s e n d e n (obwohl die B u c h händler-Messen w o h l m i t d e r Z a h l u n g , n i c h t a b e r m i t d e r V e r s e n d u n g zu t h u n h a b e n ) ; zugleich zeigte er M a r x Briefe des a n g e b l i c h e n B u c h h ä n d l e r s (ohne P o s t stempel), u n t e r z e i c h n e t „F. W . Eisermann", w o r i n s e h r d r i n g e n d u m „ U e b e r s e n d u n g der Cluß''sehen Briefe" g e b e t e n w u r d e , die M a r x i n d e ß d o c h d e m B . n i c h t g a b . E n d l i c h als die Michaelis-Messe v o r ü b e r w a r , e r k l ä r t e er, „der M a n n sei g e s t o r b e n " , o h n e sich w e i t e r d a r ü b e r auszulassen, w e r „der M a n n " sei, i n w i e f e r n d e r T o d des U n t e r n e h m e r s ein, n a c h d e n a n g e b l i c h e n B r i e f e n l ä n g s t gedrucktes W e r k v e r s c h w i n d e n m a c h e n k ö n n e , o d e r w a s ü b e r h a u p t a u s d e m Ms. g e w o r d e n sei; ich b e g a b m i c h zu e i n e m d e u t s c h e n B u c h h ä n d l e r , u n d e r f u h r , 1) d a ß der D r u c k e r u n d s p ä t e r e Besitzer d e r Const. Z t g . Trowitzsch, d e n ich g a n z g u t k e n n e , w a r 2) d a ß ein angeblicher B u c h h ä n d l e r Eisermann wie m i c h ein Blick in d e n B u c h h ä n d l e r - C a t a l o g ü b e r z e u g t e , gar nicht existirte. Die Briefe, die M a r x v o n B . i n der H a n d h a t , sind also g e f ä l s c h t . "

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H, IISG. L 111-78. Ende des Jahres 1852 erfuhren Marx und Engels als sicher, n-is daß Bangya mit der preußischen Polizei in Verbindung stehe und wahrscheinlich dieser auch das Manuskript übergeben habe. Baron von Struve Gustav von Struve (1805—1870), oldenburgischer Gesandtschaftssekretär in Frankfurt a. M., später Rechtsanwalt in Mannheim, Publizist, föderativer Republikaner. 1848 Mitglied des Vorparlaments, einer der Führer der badischen Aufstände im April und September 1848 und der badisch-pfälzischen Erhebung 1849. Mitglied des Badener Komitees. Er emigrierte nach der Niederlage in die Schweiz, dann nach England, später nach den USA. 1863 kehrte er nach Deutschland zurück. Freiligraths Bemerkung bezieht sich auf Struves Beschäftigung mit der Phrenologie. Von ihm erschienen u. a. „Geschichte der Phrenologie", Heidelberg 1843; „Handbuch der Phrenologie", Leipzig 1845, „Die Phrenologie innerhalb und außerhalb Deutschlands", Heidelberg 1843. In „Die großen Männer des Exils" heißt es bezeichnenderweise: „Da er seinen eigenen Schädel für den menschlichen Normalschädel ansah, warf er sich auf Kranioskopie, und von nun an traute er niemandem, dessen Schädel er nicht vorher befühlt und erprobt hatte. Auch hörte er auf, Fleisch zu essen und predigte das Evangelium von der ausschließlichen Pflanzenkost, ferner war er Wetterprophet, eiferte gegen das Tabakrauchen und agitierte bedeutend im Interesse der Moral des Deutschkatholizismus und der Wasserkur. Bei seinem gründlichen Haß gegen alles positive Wissen schwärmte er natürlich für freie Universitäten, auf denen an der Stelle der vier Fakultäten dieKranioskopie, Physiognomie, Chiromantie und Nekromantik betrieben werden sollten." W 8, S. 270. Gattin Amalia Amalie von Struve (gest. 1862), geb. Düsar, Erzählerin und Memoirenschreiberin. Sie nahm an der Seite ihres Mannes an den revolutionären Kämpfen 1848/49 teil. Schwester „Pedro's" Pedro Düsar, Teilnehmer an der Revolution, emigrierte 1848. Vgl. über ihn Marx an Engels vom 23. Februar 1852, W 28, S. 29. Inhaber des Normalschädels,

19

„Erinnerungen aus den badischen Freiheitskämpfen" Erinnerungen aus den badischen Freiheitskämpfen von Amalie Struve. Den deutschen Frauen gewidmet. Hamburg 1850. zu folgender Stelle Die Stelle bezieht sich auf die erste von Struve und Hecker geführte Volkserhebung in Baden vom April 1848, die, durch eine von Konstanz aus am 12. April erlassene Aufforderung zum Aufstand eingeleitet, am 20. April bei Kandern scheiterte. S. 25 muß richtig heißen: „. . . die Entfernung des Freiheitsheeres . . . "

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Emma Herwegh (1817—1904), war im April 1848 zusammen mit Georg Herwegh an der Spitze der Pariser Deutschen Legion zur Unterstützung der Revolution in Baden eingefallen. Die Legion wurde am 27. April bei Dossenbach geschlagen. Als ich ablehnte, Fleisch zu genießen Wie ihr Mann aß auch Amalie Struve nur pflanzliche Kost. Devrient Emil Devrient (1803—1872), einer der bedeutendsten deutschen Schauspieler des vorigen Jahrhunderts, gehörte seit 1831 dem Hoftheater Dresden an.

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Frau Herwegh

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22

25-26 27

Im Juni 1852 befand er sich als Mitglied einer deutschen Schauspieltruppe zu einem Gastspiel in London. Über das Programm des Gastspiels berichtete „The Athenaeum. Journal of English and foreign Literature, Science, and the first arts": „GERMAN PLAYS, ST. JAME'S THEATRE. — First Representation in England. — Mr. MITCHELL respectfully announces that he has entered into arrangements for presenting, for the first time in this country, a short series (limited to Twelve Representations) of GERMAN DRAMAS and COMEDIES, for which Engagements have been made with some of the most celebrated Artistes of Germany, namely, — Herr Emil Devrient (of .the Theatre Royal, Dresden, the most eminent Actor of the German Stage), Herr Carl Grunert (of the Theatre Royal, Stuttgardt), Herr C. Kühn (of the Grand Ducal Theatre, Darmstadt), Fräulein Antonie Wilhelmi (of the Theatre Royal, Dresden), Frau Stolte (of the Ducal Theatre of Brunswick), Frau von Müller (of the Grand Ducal Theatre, Darmstadt), Fräulein Eppert (from Dresden), and a complete Troupe, consisting of Thirty Performers. — The FIRST REPRESENTATION will take place on WEDNESDAY EVENING, June 2nd, 1852, when Goethe's Tragedy of EGMONT, with the Original Music of Beethoven, will be produced, and in which Herr Emil Devrient, Herr Harting, Herr C. Kühn, Herr Wisthaler, Fräulein Wilhelmi, and Frau von Müller will have the honour of making their First Appearances in England. — The General Arrangements will be superintended by Dr. Kuenzel, Professor of History and Literature at the Polytechnic College of Darmstadt, and Herr Birnstill, Regisseur of the Grand Ducal Theatre, Darmstadt. Director of the Music, Herr A. Thomas, Pupil of De Beriot. — The subsequent Representations will be selected from the following Plays, all of which will be derfectly ready for Performance: — FAUST, by Goethe, with the Original Music of Prince Radziwill and Lindpaintner; THE ROBBERS, by Schiller; INTRIGUE AND LOVE, by Schaler; DON CARLOS, the Infant of SPAIN, by Schüler; EMILIA GALOTTI, by Lessing; THE DEATH OF CROMWELL, by Raupach; and Shakspeare's HAMLET, and ROMEO AND JULIET, besides several modern Comedies, with which the Performance will be varied. — Subscriptions will be arranged for Twelve Representations, the Terms of which, and Prospectuses of the general arrangements, may be obtained at Mr. Mitchell's Library, 33, Old Bond Street, and the principal Libraries and Musicsellers." Nr. 1281, Saturday, May 15, 1852, S. 553. Bis Nr. 1288 brachte „The Athenaeum" längere Berichte und ausführliche Besprechungen über das Gastspiel. Es ist nicht bekannt, um welchen Artikel es sich handelt. 29 Dr. Kiinzel Dr. Heinrich Künzel (1810—1873), Reallehrer für Geschichte und Literatur in Darmstadt; Lyriker und Übersetzer aus dem Englischen, Bekannter Freiligraths. 29-30 bis jetzt zweimal Zutritt verschafft Freiligrath an Künzel vom 14. Juni 1852: „Dein Couvert mit den zwei Tickets zu „Kabale und Liebe" ist mir vorgestern ein Beweis gewesen, daß Du mein neuliches Billet richtig empfangen h a s t . . . Solltest Du gelegentlich noch über Tickets zu verfügen haben, so bitte ich, mich nicht zu vergessen. Ich revanchire mich durch Correspondenzen in Cotta's Instituten." Buchner II, S. 257.

27-28

der unglückliche

64

Artikel

Familie Albert Möglicherweise die Familie des damaligen Sekretärs der preußischen G e s a n d t s c h a f t in L o n d o n Alberts. Amalie von Sachsen Amalie Marie Friederike Auguste Herzogin zu Sachsen (1794—1870), Tochter des Prinzen Maximilian von Sachsen, schrieb seit 1829 u n t e r d e m N a m e n Amalie Heiter T h e a t e r s t ü c k e i m philiströs-moralisierenden T o n August Wilhelm Ifflands. Von ihr wurde das S t ü c k „ D e r M a j o r a t s e r b e " gespielt. Roderich Benedix Roderich Benedix (1811—1873), Verfasser zahlreicher anspruchsloser, humorvoller aber b ü h n e n w i r k s a m e r Stücke. E i n Stück v o n Benedix wird in den in „ T h e A t h e n a e u m " a b g e d r u c k t e n Berichten nicht e r w ä h n t . Ich hoffe noch e i n oder zwei mal Billets zu erhalten

Freiligrath an J e n n y

Marx:

3, S u t t o n Place, H a c k n e y 21. J u n i 52. Geehrte F r a u Marx, Zu meinem großen B e d a u e r n h a t mir K ü n z e l bis j e t z t keine weiteren Billets geschickt. I c h h a b e i h m jedoch gestern einen Mahnbrief geschrieben, u. hoffe,daß er es möglich m a c h e n k a n n , f ü r morgen (Faust) zwei Tickets zu erübrigen. W e n n d e m so ist, so h a b e ich i h n b e a u f t r a g t , dieselben n a c h 28, Deanstreet zu adressiren, u. b i t t e Sie, mit der kleinen J e n n y Gebrauch d a v o n zu machen. Beim E i n t r e f f e n eines an mich überschriebenen Couverts wollen Sie solches also gefälligst öffnen. I c h h a b e das A r r a n g e m e n t , I h r e E r l a u b n i ß voraussetzend, so getroffen, d a m i t die Tickets jedenfalls zeitig in I h r e n H ä n d e n sind. I c h hoffe, es geht I h n e n u. I h r e n K i n d e r n wohl, u . Sie h a b e n gute Nachrichten v o n Marx. Meine F r a u g r ü ß t Sie aufs Herzlichste. N. B. I c h h a b e endlich eine Stelle! Hochachtungsvoll I h r Ergebener FFreiligrath P . S. F ü r die Familie Heilberg h a b e ich mich b e m ü h t u. denke, d a ß Alles in O r d n u n g k o m e n wird. H, IISG, F 9 0 . Bernhard Dietz B e r n h a r d Dietz, Herausgeber, R e d a k t e u r u n d Drucker der „ F r e i e n V o l k s b l ä t t e r " , die seit 1. Oktober 1848 in Mühlheim bei K ö l n erschienen u n d ein J a h r später u n t e r d r ü c k t wurden. E r k a m 1850 während der Ableistung seiner Militärpflicht bei einer Ü b u n g u m s Leben.

41 3 S., 8°. 0 : I I S G . U n d a t i e r t . Wahrscheinliches D a t u m : 30. J u n i 1852. Zur D a t i e r u n g : Bei d e m i m Lassallezitat e r w ä h n t e n Brief h a n d e l t es sich u m d e n v o m 24. J u n i 1852. Vgl. F e r d i n a n d Lassalle Nachgelassene Schriften. A. a. O., B d 3, S. 50—53. Die Angabe „ W e d n e s d a y " d e u t e t auf Mittwoch den 30. J u n i 1852.

65

4 Lassalle schreibt mir so eben Der Brief, ebenfalls am 24. Juni geschrieben, ist nicht erhalten. 6 Miss Denuth Helene Demuth (1823—1890), Hausgehilfin und treue Freundin der Familie Marx. 16-17 28, Sobo Street Marx wohnte London, 28, Deanstreet, Soho. bei Scheller bestellten Bücher E s ist nicht bekannt, welche Bücher Dronke über Lassalle bei Scheller bestellt hat. Aus dem Brief Dronkes an Lassalle vom 1. September 1852 geht nichts hervor. Vgl. Ferdinand Lassalle NachgelasseneBriefe und Schriften. A. a. O., Bd 2, S. 57—58. Dagegen Nachschrift Lassalles zum Brief an Marx vom 23. September 1852: „ N B . Dronke soll mir schreiben, ob er endlich die Bücher und auch meinen letzten Brief bekommen. Der arme Kerl hat Pech. Denn ich war seit seinem Schreiben erst einmal in Köln und unglücklicherweise an einem Sonntag, so daß ich niemand traf und seine Portemonnaiekommission vergebens zu besorgen suchte." Ebenda, Bd 3, S. 54. 18 Anschuez Anschuetz, Musiker, Teilnehmer an der demokratischen Bewegung in Deutschland, während der fünfziger Jahre Emigrant in England, Freund von Dronke. 20 Was ist denn das mit dem rothen Becker ? Die Bemerkung bezieht sich wahrscheinlich auf ein Augenleiden, das sich Hermann Becker während der Untersuchungshaft zugezogen hatte. Marx und Engels an Weydemeyer vom 28. Mai 1852: „Daniels soll die Schwindsucht haben, Becker halb erblindet sein." W 28, S. 526.

42 2 S., 8°. O: I I S G . 4 Den Brief Deiner

halten.

Frau von gestern

u. Deinen

heutigen

B e i d e Briefe sind nicht er-

4-5 Wegen des armen Kl. G. Klose, deutscher Emigrant in London, Mitglied des Bundes der Kommunisten, nach der Spaltung Anhänger von Marx und Engels. Marx an Engels vom 3. Juli 1852 : „Kloses Frau lag kränkelnd, auszehrend im Hospital, wird von dem Hundepack entlassen grade im Moment der letzten Krise, stirbt vorvorgestern in seinem Hause. Nun kein Centime da, Begräbniskosten etc. Freiligrath konnte nichts tun, da er eben alle seine Bekanntschaften erschöpft hatte, um Heilbergs Frau und Kind nach Breslau zurückzubeordern, ihn selbst am Leben zu halten und schließlich ins Hospital zu fördern. So fiel die Sache auf mich und machte unsägliche Laufereien, bis sie ins reine gebracht war. Maintenant ist wieder Ruhe." W 28, S. 81. 7 Heilberg Louis Heilberg (1818—1852), Journalist und Publizist, studierte in Breslau, Berlin, Leipzig, Bonn und promovierte zum Dr. phil.; seit 1842 Emigrant in Brüssel, wo er 1846/47 Redakteur des demokratischen Wochenblatts ,,L'Atelier Demokratique" war; Mitglied des Brüsseler kommunistischen Korrespondenz-

66

Komitees und später des Bundes der Kommunisten; 1848 vorübergehend in London, dann in Berlin und Breslau Mitarbeiter verschiedener demokratischer Presseorgane; faktischer Leiter der Breslauer Arbeiterverbrüderung und Redakteur der „Schlesischen Volkszeitung"; im Juni 1850 aus Breslau ausgewiesen, emigrierte er nach London; die Spaltung des Bundes der Kommunisten sah ihn auf der Seite von Marx und Engels.

43

4 S., 8°. O: IISG. 25 r -Proceß Undatiert. Wahrscheinliches Datum: 21. Juli 1852. Zur Datierung: Der Brief.muß, vgl. die Erwähnung Garthes im Nachsatz zu Brief Nr. 44, wenige Tage vor dem 25. Juli geschrieben worden sein. Der diesem Datum vorausgehende Mittwoch war der 21. Juli. Dem Dronke'schen

Brief lasse ich anliegend einen so eben empfangenen

folgen Beide Briefe sind nicht erhalten.

von Lassalle

4-5

ein gewisser Garthe Wahrscheinlich identisch mit dem Garthe, der im Brief von 8 Marx an Engels vom 10. August 1852 als Teilnehmer einer „ . . . Versammlung des aus Amerika ohne Finanzen zurückgekehrten . . . " Finanzministers Goegg erwähnt wird. W 28, S. 107. Ein Garthe war auch 1859 Kassierer der deutschen Londoner Zeitung „ D a s Volk". Dronke an Lassalle vom 1. September 1852: „Wenn Sie wieder schreiben, lassen Sie uns doch wissen, welches die Vergangenheit des p. p. Garthe aus Köln ist. Er kam neulich zu mir, um zu erfahren, weshalb ich ihn bei mehreren Leuten hier für „suspect" erklärt habe; nachdem ich ihm sehr unverhohlen meine Gründe auseinandergesetzt hatte, Gründe, die sich auf sein ganzes Treiben hier in London und auf lügenhafte Renommistereien in bezug auf Köln bezogen, versprach er am andern Tage zu Freiligrath zu kommen und sich zu rechtfertigen. Wer aber am andern Tag nicht kam und sich überhaupt nie mehr bei Freiligrath sehen ließ, war der Citoyen Garthe." Ferdinand Lassalle Nachgelassene Schriften. A. a. O., Bd 2, S. 58. u. EhrenTellering Eduard von Müller-Tellering. Vgl. Brief Nr. 1 u. Brief Nr. 132 sowie Anmerkungen dazu.

24-25

in dem Bankhausenschen SchaafAktien-Diebstahls-Proceß Der Prozeß soll im Sommer 25 1849 stattgefunden haben. Hinweise fanden sich jedoch weder bei Ernst Königs in der Arbeit „Erinnerungsschrift zum 50jährigen Bestehen des A. Schaafhausenschen Bankvereins", Köln 1898 noch in der Studie von Gustav Mallinckrodt „Beiträge zur Geschichte der Kölner Familie Schaafhausen", Köln 1896. Willich August Willich (1810—1878), ehemaliger preußischer Leutnant, wegen 37 seiner politischen Gesinnung aus dem Militärdienst ausgetreten, Mitglied des Bundes der Kommunisten, nahm an der Revolution teil und führte im badischpfälzischen Aufstand ein Freikorps. Bei der Spaltung des Bundes zusammen mit Schapper Führer der gegen Marx und Engels gerichteten sektiererischen Fraktion. Zunächst in englischer Emigration in London, siedelte er 1853 nach den USA über, wo er seine sektiererischen Ansichten zu verbreiten suchte. Im amerikanischen Bürgerkrieg General der Nordstaaten. 67

44 3 S., 8°. O: IISG. Ohne Jahreszahl. Vollständiges Datum: 12. Juli 1852. 4

Erhard Johann Ludwig Albert Erhard (geb. etwa 1820), Handlungsgehilfe in Köln, Kassierer des Bankhauses J . H. Stein; Mitglied des Bundes der Kommunisten, Angeklagter im Kölner Kommunistenprozeß; wurde von den Geschworenen freigesprochen. in der Kölnischen gelesen Es handelt sich um folgende Notiz : „ K ö l n , 21. Juli. Vor einigen Tagen •wurde ein Vorstands-Mitglied des ehemaligen Turnvereins, der zweite Cassirer eines angesehenen hiesigen Bankhauses, verhaftet, nachdem bei demselben Haussuchung abgehalten worden. Briefe von dem Verhafteten, die auswärts gefunden wurden, sollen die Veranlassung zu obiger Maßregel gewesen sein." Kölnische Zeitung Nr. 178, Donnerstag, 22. Juli 1852. Am 30. Juli übersandte Marx einen Auszug aus einem wenige Tage zuvor erhaltenen Bericht aus Köln an Cluß, der den Passus enthält: „Am Samstag wurde unter der nämlichen Beschuldigung eingesteckt: Erhard, Kassierer bei Bankier Stein. Er soll oberflächlich kompromittiert sein durch eine Empfehlung, dem Nothjung mitgegeben, und ein paar bei demselben aufgefundene Briefe, die auf ein Einverständnis schließen lassen . . ." W 28, S. 543. Erhards Verhaftung erfolgte bereits am Samstag den 17. Juli 1852: „ K ö l n , 18. Juli. DeT zweite Kassirer eines unserer ersten Banquierhäuser wurde gestern Nachmittag verhaftet. Ueber die Veranlassung der Verhaftung ist die öffentliche Meinung noch getheilt; darin aber ist man einig, daß ein politischer Fall vorliegt. Der Verhaftete soll eines der thätigsten Mitglieder des aufgelösten Turn-Vereins gewesen sein. Während der Eine die Veranlassung in verbotenen Schriften sucht, glaubt der Andere sie in einigen Briefen von der Hand des Verhafteten, die in Beschlag genommen worden seien, gefunden zu haben. —" National-Zeitung (Morgen-Ausgabe) Nr. 333, Berlin, Dienstag 20. Juli 1852.

7 Aus der Nat. Ztg. Die Notiz bildet den zweiten Absatz der oben zitierten, „ K ö l n , 18. Juli" datierten Meldung: „In Mainz wurde der, in der liberalen Partei bekannte Karstens seit geraumer Zeit in Haft gehalten, weil er unter falschem Namen gereist sei. Derselbe ist vor einigen Tagen nach Köln abgeliefert worden, wahrscheinlich weil er in den Jahren 1848 und 1849 hier wohnte oder weil vielleicht für die Procedur gegen Dr. Becker und Genossen seine Anwesenheit wichtig ist." Karstens (Leßner) Christian Friedrich Eduard Leßner (1825 — 1910), Schneidergeselle aus Blankenhain bei Weimar, hatte sich der Militärpflicht durch Aufenthalt in England entzogen und sich dort dem Arbeiterbildungsverein angeschlossen; Mitglied des Bundes der Kommunisten; seit 1849 unter dem Namen Carstens in Köln; Bekanntschaft mit Marx, Engels und Freiligrath; verließ Köln im Februar 1850 und wandte sich nach Wiesbaden, wurde aber im Juni ausgewiesen. Ein Jahr später in Mainz wegen Verbreitung von Flugschriften verhaftet, wurde sein Prozeß vertagt und er zusammen mit den Kölner Kommunisten vor Gericht gestellt und zu drei Jahren Festung verurteilt. Nach seiner Freilassung im Mai

68

1856 Emigration nach London, später Mitglied des Generalrats der I . Internationale. Über seinen Transport von Mainz nach Köln schreibt Leßner in seinen Erinnerungen : „Das Schlimmste, was ich erlebte, war der Transport von dem Mainzer nach dem Kölner Gefängnis. Die Reise, die ich zu Fuß zu machen hatte, dauerte vom 26. Juni bis zum 6. Juli, also neun Tage. Ich wurde meistens in Gesellschaft von 20—30 Verbrechern von Stadt zu Stadt transportirt. Auf jeder dieser Stationen wurde ich die Nacht über als ein besonders gefährlicher Mensch in Einzelhaft gebracht und so hatte ich denn reichlich Gelegenheit, die ganze Brutalität und Niederträchtigkeit der verschiedenen Bürgermeister und Gendarmen kennen zu lernen. Während der ganzen Reise war ich geschlossen. Pflichteifrige Gendarmen legten mir die Ketten so fest an, daß mir das Blut aus den Händen spritzte. Protestirte ich gegen diese unmenschliche Behandlung, so wurde ich mißhandelt. Die Bürgermeister und Gendarmen glaubten durch ihre Brutalität mir gegenüber ihre Loyalität gegen den König und den Staat beweisen zu müssen. Nur mit Schaudern erinnere ich mich an die Tage vom 26. bis zum 6. Juli 1851." Friedrich Leßner, Vor 1848 und nachher. Erinnerungen eines alten Kommunisten. I n : Monatshefte, hg. v. Engelbert Pemerstorfer. Wien, X V I I I . J g . 1898, H. 1, S. 150 f. dem Schapper die Geliebte entführte Peter Gerhard Roeser an Marx, Köln, o 2. November 1850: ,,Da Schapper und Willich nicht aufhören Dich und Engels zu verleumden, so will ich Dir zum beliebligen gebrauch aus Schappers Caracter einige zügen mittheilen. Nach der in diesem Früjahr erfolgte Freisprechung Schappers, zog Carstens, nebst seiner Braut mit Schapper von hier nach Wisbaden. was that nun Schapper? er intrügirte solange bis er dem Carstens seine Braut eskamotirt hatte, verleumdete Carstens nachher, und behandelte ihn verschiedene malle in öffentlicher Gesellschaft auf die abscheulichste weise. Das Mädgen was Schapper mit nach London brachte war Carstens B r a u t . " H (Fk), ZPA beim IML, Moskau, Fond 20, 28. Mr. Schwind Angaben über ihn konnten nicht ermittelt werden. Auch Garthe hat es für räthlich gehalten, nicht zu mir zu kommen

zu Brief Nr. 43.

21

Vgl. Anmerkung

22

45

2 S . 8°. O: I I S G . Nur Teil des Briefes erhalten. Ohne Jahreszahl. Vollständiges Datum: 5 t h Aug. 1852. Ich habe heute mit Johnson gesprochen

M a r x a n E n g e l s v o m 5. A u g u s t 1 8 5 2 : 4

„2. Da ich seit Wochen, namentlich aber seit den letzten 14 Tagen, täglich 6 Stunden laufen muß, um 6 d. für das Fressen aufzutreiben, und zudem noch von der Landlady von neuem gequält werde, so blieb mir nichts übrig, als gestern an Johnson zu schreiben und bei ihm anzufragen, ob er mir einen Wechsel auf die ,Tribune' diskontieren will. Sollte der Mann verständig sein, hierauf einzugehn, was noch in dubio, so muß ich also dem Dana das schreiben, und er-

69

hält er kleine Artikel, so betrachtet er die Sache als Schneiderei und wirft mich zum Tempel hinaus, da er jetzt so reichlichen supply von Heinzen, Rüge und B . Bauer hat. Zum größren Pech sah ich heut noch aus der ,Times', daß die ,Daily Tribüne' protektionistisch ist." W 28, S. 96. Freiligraths Brief gab Marx am 6. August 1852 an Engels weiter: „Eben erhalte ich einliegenden Brief von Freiligrath, woraus folgt, daß der Hund von Johnson sich auf nichts einläßt. Ich weiß mir also absolut nicht mehr zu helfen, und die Position wird scheußlich." W 28, S. 103. 13 von Bürger Goegg eine Einladung Das Schreiben ist nicht erhalten. Marx kommentiert Freiligraths Passus im Brief an Engels vom 6. August 1852 mit den Worten: „Also der brave Goegg ladet den Freiligrath ein! Auf den können sie immer noch nicht verzichten, werden's schließlich aber doch müssen." W 28, S. 104. 14 Bürger Schärtner August Schärttner, Böttcher aus Hanau, Teilnehmer an der Revolution 1848/49 und am badisch-pfälzischen Aufstand, war Emigrant in London, besaß ein Restaurant, worin sich die deutsche kleinbürgerliche Emigration versammelte; Mitglied des Bundes der Kommunisten, schloß er sich bei der Spaltung der Fraktion Willich-Schapper an und gehörte zu deren Zentralbehörde. 16 Der junge „Bürger"

Vgl. B r i e f N r . 46.

46 1 S., 8°. O: Fk im ZPA beim IML, Moskau. 5 Gestern

Abend gleich

nach fünf ist der Junge

P e r c y Freiligrath, geb. 7. A u g u s t

1852. Vgl. Freiligrath an Eichmann vom 16. August 1852. Buchner II, S. 266 f.

47 3 ! / 2 s . , 8°. O : I I S G .

Undatiert: Wahrscheinliches Datum: Ende Juni/Juli 1852. Zur Datierung: Marx befand sich von Ende Mai bis zur zweiten Hälfte Juni bei Engels in Manchester. Ebners Brief an Freiligrath dürfte nach Marx' Rückkehr geschrieben worden sein. 4 ein Exemplar seiner Brochure Eine Broschüre von Andrew Johnsen konnte nicht ermittelt werden. 18 Ebner wimmert Der Brief ist nicht bekannt. 19 auf mein letztes Schreiben Ein Brief von Ebner an Engels aus der Zeit Juni bis August 1852 ist nicht bezeugt. 20 Ist Marx S. oben. 21-22 seine Brochure Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte, a. a. 0 . 70

einen Verleger für seine Brochure

Über eine von Dronke geplante Broschüre aus dem Jahre 1852 konnte nichts ermittelt werden.

22-23

Der Brief Der Empfänger des Briefes ist nicht bekannt.

26

3Va s., 8°. 0: IISG. fast jeden Abend Correcturbogen

48 D i e K o r r e k t u r e n a n der f ü r den V e r l a g Hall-

berger besorgten Anthologie „The Rose, Thistle and Shamrock. A Book of English Poetry, chiefly modern. Selected and arranged by F . Freiligrath", Stuttgart 1853, nahm während der Monate August und September 1852 viel Zeit des Dichters in Anspruch. Freiligrath an Eichmann vom 2. Oktober 1852: „Meine Englische Anthologie erscheint nun bestimmt noch im Laufe dieses Monats. Hallberger, dem sie zu stark geworden war, wollte eine ganze Abtheilung „ T h e S e a a n d t h e S a i l o r " herausnehmen, wodurch der Organismus des Buches total gestört worden wäre. Die Correspondenz darüber hat viel Zeit weggenommen und zum Theil die "Verspätung veranlaßt. Es ist schlimm, daß das Buch nicht mehr in dieser Reisesaison erschienen ist, dafür können es aber die Engländer in der nächsten kaufen. Auf nächste Weihnachten aber gibt es für Englisch lernende Damen kein schöneres Geschenk! Upon m y w o r d , S i r ! — " Bachner I I , S. 267. Cheapside-Leseanstalt Konnte nicht ermittelt werden.

9

11

49 11/4 S., 8°. 0 : I I S G . mein Geld Freiligraths Gehalt.

4

50 S., 8°. 0 : I I S G . 10 r mich Undatiert. Wahrscheinliches Datum: 22. September 1852. Zur Datierung: Am Donnerstag den 23. September 1852 teilt Marx Engels mit, daß Weerth „seit Sonntag" in London sei. Vgl. W 28, S. 142. Dieser Sonntag war der 19. September. Freiligraths Brief dürfte somit am Mittwoch den 22. September 1822 geschrieben worden sein. Dr. Bacher Über ihn waren keine Angaben zu ermitteln.

8

Wie er Sonntag sagte Zusammen mit Marx und Wolff besuchte Weerth am Sonntag 14 den 19. September Freiligrath. Weerth an die Mutter vom 20. September 1852: „. . . Carl kannst Du erzählen, daß ich gestern, Sonntag nachmittag, in Gesellschaft von Marx und Wolff nach Hackney fuhr, um dort Freiligrath zu besuchen. Wir fanden ihn in Gesellschaft seiner Frau und seiner 5 Kinder sehr wohl. Die Kinder sind fast alle sehr hübsch. Seit einiger Zeit arbeitet er wieder auf einem

6 Häckel II

71

Comptoir für £ 200.— jährlich, wodurch sich seine häuslichen Verhältnisse besser gestaltet zu haben scheinen. Er ist aber jetzt wieder von 9 Uhr morgens bis 5 Uhr nachmittags an das Pult gefesselt. Freiligrath erkundigte sich sehr teilnehmend nach Deinem Wohlbefinden . . . " Georg Weerth, Sämtliche Werke in fünf Bänden. A. a. 0 . , Bd 5, S. 451. schon abreisen In seinem Brief an Engels vom 23. September 1852 gibt Marx einen anderen Tag für Weerths Abreise an: ,,Er wird Sonntag nach Manchester abgehn und dort 3—4 Wochen bleiben, dann nach Westindien usw. verschwinden." W 28, S. 142.

15 morgen

Deiner Frau Marx an Engels vom 18. September 1852: „Meine Frau ist körperlich mehr herunter als je, d. h. reine Schwäche. Seit 3 Tagen trinkt sie auf Befehl des Doktors alle Stunden einen Löffel Brandy. Übrigens ist es insoweit besser, als sie seit heute wenigstens wieder auf ist. Sie lag 8 Tage. Laurachen ist rekonvaleszent, die andern all right." W 28, S. 133.

20 Gesundheit

51 2 S., 8°. O: IISG. Undatiert. Wahrscheinliches Datum: 29. September 1852. Zur Datierung: Der Brief setzt die Kenntnis des Schreibens Lassalle an Marx vom 23. September 1852, worin sich Lassalle über das hohe Porto bei der Übersendung des 18. Brumaire äußert, voraus. Vgl. Ferdinand Lassalle Nachgelassene Briefe und Schriften. A. a. O., Bd 3, S. 53—54. Der darauffolgende Mittwoch (wednesday) war der 29. September 1852. 4-5

im christlich-germanischen Hospital German Hospital, deutsches Krankenhaus in Dalston im Nordwesten Londons, wurde 1845 gegründet und gewährte unentgeltlich ärztliche Hilfe.

D Böbchen

18

Gemeint ist Laura Marx (1845 — 1911). Vgl. Brief Nr. 52.

Aus der vorliegenden

Portotaxe

1852.

Vergleiche Lassalle an Marx vom 23. September

52 3V2 S., 8°. O: IISG. 7

Graß Andreas Graß, lebte in den fünfziger Jahren in London, schuf 1859 für die Londoner Schillerfeier eine überlebensgroße Schillerbüste.

Bildhauer

benommen haben Die Bemerkung bleibt unverständlich und dürfte auf Grund falscher Information entstanden sein. Nach den zeitgenössischen Berichten bekannte sich Roeser stolz und selbstbewußt als überzeugter Kommunist und Anhänger der Lehre von Karl Marx. Vgl. „Der Kommunistenprozeß zu Köln 1852 im Spiegel der zeitgenössischen Presse", hg. u. eingel. von Karl Bittel, Berlin 1955, S. 57 ff.

19-20 muß Röser sich einfältig genug

23 Heilberg

72

Vgl. Brief Nr. 42.

53 1 S., 4°. 0 : I I S G . Undatiert. Wahrscheinliches Datum: 13. Oktober 1852. Zur Datierung: Der Passus „Ich habe Dich zu meinem Bedauern vorgestern Abend vergeblich warten lassen müssen . . . " bezieht sich auf den im Brief Nr. 52 für Montag den 11. Oktober agekündigten Besuch bei Marx. Der Brief ist am Mittwoch den 13. Oktober 1852 geschrieben. 13 — 14 "]" F a l R •f Vivent les Gueux! Der Ehrentitel ist immer u. überall beliebt worden. Arien des Berliner Times — Correspondenten Freiligrath bezieht sich auf folgenden Artikel: „ P r u s s i a . (From our own correspondent) Berlin oct. 9. The trial of the members of the Secret Democratic Societies, commenced on the 4th, at Cologne, proceeds day by day. On the 5th the indictment was read; on the 6 th the public prosecutor delivered his address; on the 7 th the examination of the prisoners was commenced. Various parts of the indictment were proved, as far as it charged the prisoners with belonging to a body of which the statutes and rulers were in the hands of the Court. But the statutes themselves are drawn up in such vague phrases that what the Bund intended to effect cannot be clearly understood, except promoting a general confusion, and keeping it up, in the hope something might grow out of it. The London section of "World-improvers"' as the German call them, were very advanced indeed, rejecting the aid of tue Bourgeoisie however democratic, as that class has been found after a certain point to object to plunder and arson, and even to insist on putting a stop to them. This treachery the Bund is warned against; "next time" there must be no rescuing public buildings or the houses of public enemies from the flames, or any socalled restoration of order, the rock on which all revolutions have miscarried. This insane section of the philanthropists, according to one of the witnesses has its seat among the London exiles; the Cologne branch of the Bund is described as opposed to all violence, and working only by conviction and teaching. Perhaps the difference is in the fact that the Cologne committee has fallen into the power of the law, and has had time to meditate on its doctrines. Altogether there is a weakness of brain and a general infirmity of plan and design in all the manifests that looks unreal, as if the papers were concocted for a trading purpose: if sentimental begging-letter writers found it would pay to appear political conspirators, we should have such documents going about by the hundred. There is a similar fluence of phrase and absence of real feeling, but calculated to stimulate contributions from political dupes in Germany and France, where unfortunately phrases have much power; that is nearly the whole of their object. All the documents lack reality the only parts where the writers become earnest and clear are the appels for money; the rest is a sickly verbiage. I f the whole gang were treated as "sturdy beggars" instead of conspirators, they would be dealt with more according to their true characters." The Times, Wednesdey, Oct. 13, 1852, S. 6, Spalte 4 und 5.

6*

73

n

2 S., 8°. 0 : IISG. 16 T FalR | u. Angeklagten

54

anliegende Note mit 116?. in PostStamps Wenige Tage nach Verkündung des Urteils im Kölner Kommunistenprozeß bildete sich in London ein Unterstützungjkomitee, das folgenden Aufruf erließ: Aufruf Es ist Pflicht der Arbeiterpartei, die Lage ihrer in Köln verurteilten Vorkämpfer zu erleichtern und namentlich für die hülflos zurückgebliebenen Familien zu sorgen. Wir erwarten, daß auch die deutschen Arbeiter der Ver. Staaten sich von dieser Parteischuld nicht ausschließen. Kassierer für die Empfangnahme der deii Gefangenen und ihren Familien bestimmten Summe ist: Ferd. Freiligrath. 3 Sutton Place, Hackney, London. L o n d o n , den 7. Dez. 1852 Johann Baer E. Dronke J . G. Eccarius J . F. Eccarius Fr. Engels F. Freiligrath Imandt

Ernest Jones G. Lochner K. Marx W. Liebknecht F. Münks K. Pfänder W. Pieper

L. W. Rings E. Rumpf J . Ulmer Ferd. Wolff W. Wolff Münks I I

Die deutsch-amerikanischen Blätter sind ersucht zu kopieren. Zit. nach: W 8, S. 602. Der Aufruf wurde im Januar 1853 in der „California Staats-Zeitung" und in der „New-Yorker Criminal-Zeitung" abgedruckt. Freiligrath eröffnete im Januar 1853 ein Kontobuch, worin er die ihm zufließenden Geldsendungen nach der Reihenfolge des Eingangs verzeichnete. Bei dem Kontobuch handelt es sich um ein unpaginiertes Oktavheft mit blauem Einband, das in der Stadt- und Landesbibliothek Dortmund unter Atg. 1073 aufbewahrt wird. Die Seiten 1—13 dienten als „Conto für Schapper's Kinder", begonnen „Sept. 1849". Die Eintragungen für die Kölner Verurteilten beginnen auf S. 19 mit den Worten: Conto für die Kölner Verurtheilten und ihre Familien Januar 1853 London FFth Das Kontobuch enthält auf den linken Seiten das Soll, auf den rechten das Haben. Entsprechend dieser Einteilung ist jeweils über zwei Seiten der Vermerk geschrieben: „Sollen Die Kölner Verurtheilten Haben" Die letzte Eintragung endet auf S. 25. Zwei Quittungen d,es Bankhauses J . H. Stein für Ferdinand Freiligrath, die erste vom 28. April 1853 auf die Summe von 142 Talern, 13 Silbergroschen, 6 Pfennigen, die zweite vom 31. Mai 1853 auf die Summe von 168 Talern, 12 Silbergroschen, 6 Pfennigen, beide von Albert Erhard unterschrieben, sind 74

zwischen die Seiten 20/21 und 22/23 eingeklebt. Der im Brief erwähnte Beitrag ist auf S. 21 eingetragen: 1853 Jan. Per Beitrag der Chartisten in Bermondtay £ — „ 1„ 6f, für die Cö/ner Der Kölner Kommunistenprozeß war am 12. November 1852 mit 7 dem Spruch der Geschworenen und dem Urteil des Schwurgerichts zu Ende gegangen. Die „Kölnische Zeitung" brachte am 13. November folgenden Bericht: Einunddreißigste Sitzung vom 12. November 1852 Wahrspruch der Geschwornen Urteil des Assisenhofes Der Herr Präsident eröffnet die Sitzung mit dem R e s ü m e e , welches er bis gegen 2 Uhr fortführt, wo eine Pause eintritt. Um 3 Uhr wird die Sitzung fortgesetzt, das Resümee beendigt, und die Geschworenen ziehen sich um 4 Uhr in das Beratungszimmer zurück. II In anderen Zeitungen, wie den „Berlinischen Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen", vermerkt hier die Berichterstattung: „Die Beratung der Geschworenen dauerte fünf Stunden. Gegen Ende derselben sammeln sich zahlreiche Yolkshaufen vor dem Assisengebäude. Infolge desselben rücken in die Nähe desselben zur Aufrechterhaltung der Ordnung eine Eskadron Kürassiere und ein Bataillon Infanterie, durch welche der Platz gesäubert wird."// Gleich nach 8 Uhr treten die G e s c h w o r e n e n wieder ein; die Antworten auf die an sie gestellten Fragen lauten wie folgt: Hauptfrage Ist der Angeklagte schuldig, in den Jahren 1848, 1849, 1850 und 1851 mit einer oder mehreren anderen Personen die Ausführung eines Unternehmens verabredet und beschlossen zu haben, welches den Zweck hatte: 1. die gewaltsame Veränderung der Staatsverfassung unmittelbar herbeizuführen, 2. die Bewaffnung der Bürger und Einwohner gegen die königliche Gewalt und gegeneinander zur Erregung eines Bürgerkrieges zu bewirken? R o e s e r , B ü r g e r s , N o t h j u n g , R e i f f „ J a " mit absoluter Stimmenmehrheit; Becker, Daniels, Erhard, J a c o b i , Klein, Leßner, Otto „Nein". Erste Subsidiarfrage (In Beziehung auf die Angeklagten B e c k e r , D a n i e l s , O t t o , J a c o b i , K l e i n , E r h a r d und L e ß n e r . ) Ist der Angeklagte nicht wenigstens schuldig, innerhalb des Zeitraumes vom Jahre 1848 bis 1851 (in Beziehung auf den Angeklagten E r h a r d vom Jahre 1850 bis 1851) an dem in der ersten Frage bezeichneten Verbrechen dadurch teilgenommen zu haben, daß er den Tätern a) Mittel, welche zur Tat gedient haben, wissend, daß sie dazu dienen sollten, verschafft oder b) in denjenigen Handlungen, welche die Tat vorbereitet, erleichtert oder vollendet haben, wissentlich Hilfe geleistet hat? O t t o „ J a " mit absoluter Stimmenmehrheit; B e c k e r „ J a " mit einfacher Stimmenmehrheit; die übrigen „ N e i n " . 75

Zweite S u b s i d i a r f r a g e (In Beziehung auf sämtliche Angeklagten.) Ist der Angeklagte nicht wenigstens schuldig, ein auf gewaltsame, unmittelbare Vnderung der Verfassung abzielendes Unternehmen dadurch vorbereitet zu liaben, daß er innerhalb des Zeitraumes vom Jahre 1848 bis 1851 (in Beziehung auf den Angeklagten E r h a r d vom Jahre 1850 bis 1851) mit einer oder mehreren Personen eine Verabredung und Entschließung zu handeln getroffen hat, zum Zwecke: a) die Staatsverfassung umzustürzen oder zu ändern oder b) die Bürger oder Einwohner aufzureizen, sich gegen die königliche Gewalt zu bewaffnen oder c) durch Anreizen der Bürger oder Einwohner, sich gegeneinander zu bewaffnen, rinen Bürgerkrieg zu erregen? In betreff R o e s e r , B ü r g e r s , N o t h j u n g und R e i f f erledigt durch Beantwortung der Hauptfrage; in betreff O t t o und B e c k e r durch Beantwortung der ersten Subsidiarfrage; die übrigen „ N e i n " . Dritte Subsidiarfrage (In Beziehung auf die Angeklagten B e c k e r , D a n i e l s , O t t o , J a c o b i , K l e i n , E r h a r d und L e ß n e r . ) Ist der Angeklagte nicht wenigstens schuldig, innerhalb des Zeitraumes vom Jahre 1848 bis 1851 (in Beziehung auf den Angeklagten E r h a r d vom Jahre 1850 bis 1851) an dem in der vorigen Frage bezeichneten Verbrechen dadurch teilgenommen zu haben, daß er den Tätern a) Mittel, welche zu der Tat gedient haben, wissend, daß sie dazu dienen sollten, verschafft oder b) in denjenigen Handlungen, welche die Tat vorbereitet, erleichtert oder vollendet haben, wissentlich Hilfe geleistet hat? In betreff O t t o und B e c k e r erledigt durch Beantwortung der ersten Subsidiarfrage ; L e ß n e r „ J a " mit absoluter Stimmenmehrheit; D a n i e l s „ J a " mit einfacher Stimmenmehrheit; die übrigen „ N e i n " . Vierte Frage (Auf Anstehen der Verteidigung gestellt.) Stehen dem Angeklagten mildernde Umstände zur Seite? In betreff aller Angeklagten, die eines in einer der vorherigen Fragen bezeichneten Verbrechens für schuldig erklärt worden, mit „ J a " entschieden. Der Königliche Assisenhof zieht sich zur Beratung der in Beziehung auf die Angeklagten Dr. B e c k e r und Dr. D a n i e l s mit nur einfacher Stimmenmehrheit bejahten Fragen zurück und erklärt — nach kaum viertelstündiger Beratung — den Angeklagten B e c k e r des in der ersten Subsidiarfrage enthaltenen Verbrechens für „ s c h u l d i g " , D a n i e l s dagegen des in der dritten Subsidiarfrage enthaltenen Verbrechens für „ n i c h t s c h u l d i g " . Nachdem die Angeklagten vorgeführt und ihnen das Verdikt der Geschwornen verlesen worden, verordnet der Präsident auf Grund desselben und der vom Hofe selbst getroffenen Entscheidung die s o f o r t i g e F r e i l a s s u n g der Angeklagten 76

Dr. D a n i e l s , Dr. J a c o b i , Dr. K l e i n und E r h a r d , sofern derselben keine sonstigen Gründe entgegenständen. Der Oberprokurator beantragt in Gemäßheit eines Requisitoriums des Staatsanwaltes zu Minden, wonach Dr. J a c o h i noch wegen Majestätsbeleidigung vor das dortige Stadtgericht geladen ist, denselben aus seiner Haft noch nicht zu entlassen, und werden daher nur Dr. D a n i e l s , Dr. K l e i n und E r h a r d in Freiheit gesetzt. Das Strafmaß Sodann beantragt der Oberprokurator für die übrigen Angeklagten, und zwar für R o e s e r , B ü r g e r s , N o t h j u n g und Dr. B e c k e r eine E i n s c h l i e ß u n g v o n acht Jahren; für R e i f f u n d O t t o v o n s e c h s J a h r e n ; für L e ß n e r v o n d r e i J a h r e n sowie für die ersteren sechs die Untersagung der im § 63 des Strafgesetzbuches bezeichneten Rechte auf die Dauer von z e l i n j a h r e n , endlich, allen Verurteilten s o l i d a r i s c h die K o s t e n zur L a s t zu legen. Die V e r t e i d i g e r beantragen, daß über das Minimum der Strafe nicht hinausgegangen werde sowie daß Dr. B e c k e r und L e ß n e r nicht solidarisch in die Kosten verurteilt würden, weil dieselben nur der Komplizität, nicht aber desselben Verbrechens schuldig befunden seien; endlich trägt Advokatanwalt v. H o n t h e i m für seinen Klienten L e ß n e r auf Freisprechung an, weil, nachdem die zweite Subsidiarfrage allgemein verneint worden, ein Urheber des darin bezeichneten Verbrechens nicht vorhanden, ein Komplize desselben also auch nicht denkbar sei. Das Urteil Der Assisenhof verurteilt hierauf die Angeklagten R o e s e r , B ü r g e r s , N o t h j u n g zu s e c h s J a h r e n , R e i f f , O t t o und Dr. B e c k e r zu f ü n f J a h r e n , L e ß n e r zu d r e i J a h r e n E i n s c h l i e ß u n g ; untersagt den ersteren sechs die Ausübung der im §63 bezeichneten Ehrenrechte auf die Dauer von f ü n f Jahren und legt sämtlichen Verurteilten die K o s t e n s o l i d a r i s c h zur Last. Die Sitzung wurde um 10 1 / 4 Uhr abends geschlossen. Zit. nach: Karl bittel, Der Kommunistenprozeß zu Köln 1852 im Spiegel der zeitgenössischen Presse, Berlin 1955, S. 295—298. ,,the People's paper" „The People's Paper. The Champion of Politicai Justice and 12 Universal Right", London. Sie wurde im Mai 1852 von Ernest Jones, einem Führer der revolutionären Chartisten, als Wochenzeitung begründet ; 1858 ging sie in die Hände bürgerlicher Geschäftsleute über. Marx und Engels haben an der Zeitung von Oktober 1852 bis Dezember 1856 mitgearbeitet. U. a. wurden in ihr auch die eingegangenen Spenden f ü r die im Kölner Kommunistenprozeß Verurteilten veröffentlicht.

2 S., 8«. O: IISG.

55

Wilhelm Steffen, ehemaliger preußischer Offizier, Entlastungs- 3 zeuge im Kölner Kommunistenprozeß, emigrierte Ende Januar 1853 nach England ging später nach U S A ; stand in den fünfziger Jahren Marx und Engels nahe. Marx an Engels vom 23. Februar 1853: Leutenarit Steffens

77

„Die lieben Bekannten in Köln selbst haben noch nichts von sich hören lassen. Wenn das nicht Vorsicht ist! Einer der ihren, Exlieutenant Steffen, der als Schutzzeuge in dem Kölner Prozeß figurierte, ist hier und hat sogleich eine Lehrerstelle in der Anstalt von Friedländer gefunden." W 28, S. 216. 12 Die paar Billets, die ich Dir nach Weihnachten

schrieb

Brief Nr. 54 erhalten.

Hiervon ist lediglich der

19 Brochure über den Prozeß Karl Marx, Enthüllungen über den KommunistenProzeß zu Köln. Vgl. Anmerkung zu Brief Nr. 57.

56 1 S., 8°. O: IISG. Undatiert. Wahrscheinliches Datum: 11. Februar 1853. Zur Datierung: Die im Brief erwähnten „Kossuth-Mazzini'schen Jungenstreiche" beziehen sich auf den Mailänder Aufstand vom 6. Februar 1853. Der diesem Datum folgende Freitag war der 11. Februar 1853. 5 der

Kossuth

Mazzini'schen

Jungenstreiche

Von

Anhängern

des

italienischen

Revolutionärs Mazzini ausgelöst und von revolutionären ungarischen Emigranten unterstützt, brach am 6. Oktober in Mailand ein Aufstand aus. Sein Ziel war der Sturz der österreichischen Herrschaft in Italien. Da die Aufständischen die reale nachrevolutionäre Lage in Italien nicht berücksichtigten und dem Unternehmen mehr den Charakter einer Verschwörung gaben, endete der Aufstand mit einer Niederlage. Vgl. Marx' Aufsätze „Der italienische Aufstand — Britische Politik", „ D a s Attentat auf Franz Joseph — Der Mailänder Aufstand — Britische Politik — Disrealis Rede — Napoleons Testament", „Erzwungene Emigration — Kossuth und Mazzini — Die Flüchtlingsfrage", „Kossuth und Mazzini — Die preußische Polizei", W 8, S. 521—522, 5 2 6 - 5 2 9 , 5 4 4 - 5 4 6 , 5 4 8 - 5 4 9 .

10-11 Harry Lehfeld Angaben waren nicht zu ermitteln. 12 Bunsen Christian Karl Josias Freiherr von Bunsen (1791—1850), deutscher Gelehrter und Diplomat, hat sich mit Arbeiten zur Sprachphilosophie, Archäologie, Kunstgeschichte, Theologie und Geschichte einen Namen gemacht und war von 1841—1854 preußischer Gesandter in England.

57 2 S., 4°. O: IISG. 37 FalR / 2 7 f ® e r Rothe Becker hat sich j a eine Motion machen wollen. 7 Es schwebt ein eigener Unstern über Deinen Broschüren

Freiligraths

Bemerkung

bezieht sich sowohl auf „Die großen Männer des Exils" (vgl. Brief Nr. 40), als auch auf „Enthüllungen über den Kommunisten-Prozeß zu Köln". Letztere Arbeit begann Marx Ende Oktober 1852. Anfang Dezember war das Manuskript abgeschlossen. Am 6. Dezember wurde eine Reinschrift an den Verleger Jakob Schabelitz in die Schweiz, am 7. Dezember eine Reinschrift an Cluß nach Philadelphia iibersandt. Schabelitz druckte das Werk im Januar 1853 anonym in einer Auflage 78

von mehr als 2000 Exemplaren. Anfang März wurde fast die ganze Auflage im badischen Grenzdorf Weill von der Polizei beschlagnahmt. In Amerika sorgte Cluß zunächst für einen abschnittweisen Abdruck in der demokratischen Bostoner Im "..Neu-Enffland-Zeituns" o D t Ann! b ^ h + p dann der Zeitiinfsverlaff O D die Schrift. als Broschüre heraus. Beide Abdrucke erfolgten ebenfalls ohne Namensnennung von Marx. Eine Verbreitung der Bostoner Ausgabe in Deutschland kam nicht zustande. wie Schabelitz sie darstellt Der Brief von Schabelitz an Marx ist nur in der Ab- g schrift von Marx im Brief an Engels vom 10. März 1853 erhalten: „Basel, 7. März 1853. Morgens 9 Uhr. Lieber Marx! Soeben vernehme ich, daß die ganze Sendung der „Enthüllungen", die aus 2000 Exemplaren bestand, und schon seit 6 Wochen jenseits der Grenze in einem Dorfe lag, gestern beim Weitertransport abgefaßt wurde. Was nun geschieht, weiß ich nicht; in erster Linie Reklamationen der badischen Regierung beim Bundesrate, dann wahrscheinlich meine Abfassung oder wenigstens Inklagezustandsversetzung usw. In jedem Falle ein großartiger L ä r m ! Das in Kürze Ihnen zur Nachricht; weitere Mitteilungen sollen, wenn ich daran verhindert werden sollte, durch eine dritte Person erfolgen. Wenn Sie an mich schreiben, so benutzen Sie auf dem Kuvert die Adresse: ,Mad. Brenner-Gueniard, magasin de modes, Basle' und schreiben auf die für mich bestimmte versiegelte Inlage bloß: ,Für Jacques'. Das Manuskript über den Staatsstreich werde ich an sicherem Ort deponieren. Adieu, hoffentlich bald mehr, als ich jetzt noch weiß. Geben Sie eine sichre Adresse an: Ihre und die Bambergers sind wohl bekannt. Ihr

Jacques."

W 28, S. 221. Marx kommentierte den Brief mit den Worten: „Nun, qu'en pensez-vous, mon eher maitre renard? Hat der „suisse" für bar Geld mich an die preußische Regierung verkauft? 6 Wochen jenseits der Grenze in einem Dorfe, die affektierte Ängstlichkeit, kein Wort über die in der Schweiz gebliebenen Exemplare, trotz meinem Dringen kein Exemplar hierhergeschickt. Soll einem unter solchen Umständen nicht die Lust zum Schreiben vergehn. Immer zu arbeiten pour le roi de Prusse!" Ebenda. Vgl. hierzu weiterhin Marx an Engels vom 22./23. März 1853, W 28, S. 230. Mein „Ca ira" Über die Beschlagnahme eines Teiles der Auflage von „Ca i r a " ist 9-10 in der Freiligrathliteratur nichts bekannt. Auch in den von Buchner veröffentlichten Briefen finden sich keine Hinweise. Das Bändchen wurde Ende Oktober 1846 ausgeliefert: „Vom Bodensee, 24. Oktober 1846. Ein Bändchen neuer Gedichte von Freiligrath unter dem Titel „Ca i r a " wurde heute von hier aus nach Norddeutschland versendet. In hiesiger Gegend wird es erst später ausgegeben. Es ist durchaus Sozialrevolutionär, in der Form äußerst gelungen. Verglichen mit der anarchischen Glut dieser Gedichte sind die Gedichte von Herwegh eine zahme Wassersuppe." Karl Glossy, Literarische Geheimberichte aus dem Vormärz. II. Teil: 1843—1847. I n : Jahrbuch der Grillparzer-Gesellschaft, 23. J g . , Wien 1912, S. 266. 79

17 Frau Barbara Lochner Angaben über sie waren nicht zu ermitteln. is-19 der mitunterzeichnete Georg Lochner Georg Lochner (geb. etwa 1824), Tischler, Mitglied des Bundes der K o m m u n i s t e n u n d des Deutschen Bildungsvereins f ü r Arbeiter in L o n d o n ; später Mitglied des Generalrats der I. I n t e r n a t i o n a l e , s t a n d zu Marx u n d Engels in freundschaftlicher Beziehung. E r zählte zu den Mitunterzeichnern des Aufrufs zur U n t e r s t ü t z u n g der in Köln verurteilten K o m m u n i s t e n , der in verschiedenen amerikanischen B l ä t t e r n veröffentlicht wurde.. Vgl. A n m e r k u n g zu Brief N r . 54. 20 Bruder Jean J e a n Lochner. Angaben über ihn k o n n t e n nicht ermittelt werden. 23 Johann Bär J o h a n n Baer, Mitglied des B u n d e s der K o m m u n i s t e n , A n f a n g der fünfziger J a h r e E m i g r a n t in London, gehörte zum Kreis u m Marx u n d Engels. 30 Aufruf

Vgl. A n m e r k u n g zu Brief Nr. 54.

Der Rothe Becker

hat sich ja eine Motion

machen

wollen

Wahrscheinlich Anspielung

auf Beckers H a l t u n g im K o m m u n i s t e n p r o z e ß . Marx a n Cluß v o m 7. Dezember 1852: „Becker in den Assisenverhandlungen in Köln h a t sich u n d die P a r t e i blamiert. Es war m i t i h m v o n vornherein übereingekommen, d a ß er als Nichtbundesmitglied a u f t r e t e n u n d sich die K u n d s c h a f t bei der demokratischen Kleinbürgers c h a f t n i c h t verderben solle. Aber plötzlich e r f a ß t ihn — seiner theoretischen Bildung n a c h ist er sehr schwach, in kleinlicher Ambition aber etwas s t a r k — der Schwindel. E r will sich auf K o s t e n der K o m m u n i s t e n als der große M a n n der D e m o k r a t i e gerieren. E r will nicht n u r platterdings freikommen, sondern auch die Lorbeeren des Prozesses persönlich ausbeuten. E r bleibt nicht n u r u n v e r s c h ä m t , er wird gemein." W 28, S. 563. M a r x a n Engels v o m 10. November 1852 : „ I c h in Bürger's etc. Stelle würde H e r r n Becker keinesfalls erlaubt h a b e n , auf K o s t e n aller a n d e r n sich so u n v e r s c h ä m t als den h o m m e supérieur hinzupflanzen u n d z u m T r i u m p h e der D e m o k r a t e n den Charakter des ganzen Prozesses so sehr herabzudrücken. Sich verteidigen u n d sich eine Apologie auf f r e m d e K o s t e n halten — sind zweierlei. Becker ist einer der Epigonen der Revolution, der viel Schlauheit, aber wenig Verstand besitzt u n d genau kalkuliert, wie er sich z u m großen M a n n heraufzuschwindeln h a t . Seine Talente sind alles die Talente d ' u n infiniment p e t i t . " W 28, S. 1 8 9 - 1 9 0 .

58 3 S., 8°. 0 : I I S G . 28 F a r R [3] ^ Ist d e n n Lochner wirklich der Lochner? 4-5 Der sociale Turnverein „Sozialistischer T u r n e r b u n d " hieß eine Organisation der deutschen demokratischen Emigration in Nordamerika. A m 5. Oktober 1850 auf dem K o m g r e ß der deutschen Turnvereine in Philadelphia gegründet, vereinte er einige D u t z e n d Turngemeinden in verschiedenen S t ä d t e n des L a n d e s u n d s t a n d in den ersten J a h r e n seines Bestehens mit der deutschen Arbeiterbewegung in Amerika in Verbindung. 80

ein Einschluß an Dich von Cluß Aus der Zeit J a n u a r bis März 1853 sind m e h r e r e Briefe v o n Cluß a n M a r x e r h a l t e n . I n f r a g e k o m m e n zwei, der v o m 25. F e b r u a r u n d der v o m 16. März. E r s t e r e r e n t h ä l t folgende Stelle: .. ]Vi1f.nl m I.K Srhm.iAt. v n m - G ^ f l f U 8 " Viat mir (Tpctprn fiß 19. rta fiii* Jig lf nlnpr geschickt, als G a b e seines Arbeiter-Vereins. I n B a l t i m o r e w u r d e ein K r ä n z c h e n gegeben d u r c h die T u r n e r , d a s 30 Doli, eintrug. — N u n ein A v i s o : U n t e r d e m V o r o r t der T u r n e r in N e w Y o r k sind Esel, die d a s Geld, d a s sie kollektiren, d i r e k t n a c h K ö l n schicken wollen, sie gehen n o c h j e t z t m i t d e m G e d a n k e n u m . M e r k e D i r d i e ß Einestheils, insofern als D u dieß n a c h K ö l n schreibst, a n d e r n t h e i l s als I h r z u r ü c k h a l t e t m i t d e m Geld, d a s d u r c h m i c h a n F r e i l i g r a t h ü b e r k o m t , u . u m s o deiioch die D i s t r i b u t i o n in H ä n d e n zu h a b e n , falls diese T u r n e r e s e l d o r n e Streiche m a c h e n m i t d e m A b s e n d e n . D u e r h ä l t s t j e d e n f a l l s zeitig N a c h r i c h t ü b e r A r t der Absendung u. Adresse." H , I I S G , D 731. I m zweiten Brief h e i ß t e s : „ N B . D a s Geld der T u r n e r f ü r die K ö l n e r w a r aussen, d a s H a n d e l s h a u s m a c h t e n i c h t B e s o r g u n g u. s a n d t e die S u m e , cca. 550 p r e u ß . T h a l e r z u r ü c k ; j e z t scheint J a c o b y a n d e r e W e g e a n g e g e b e n zu h a b e n . F r l n . B ü r g e r s in N e w Y o r k erhielt 36 Doli., u n t e r der R u b r i k „ F a m i l i e n " ; a u f j e d e n G e f a n g e n e n k o m e n cca. 4 5 Doli. u . a u f j e d e der 2 F a m i l i e n ( O t t o u. Röser?) die gleiche S u m e . D u siehst, der H a u p t z w e c k , d a ß die Gefangenen Geld b e k o m e n , ist doch n o c h d u r c h g e s e t z t w o r d e n . Die K e r l e h ä t t e n sicher d a s Geld l ä n g s t n a c h L o n d o n geschickt, w e n sie sich n i c h t i h r e r a n f ä n g l i c h e n Opposition s c h ä m t e n . H , I I S G , D 739. der Unterstützungskasse

an Ort

u. Stelle

vorzustehen

Die

Unterstützungskasse

i n K ö l n w u r d e n i c h t v o n R o l a n d Daniels, s o n d e r n v o n A l b e r t E r h a r d u n d Rudolf Bermbach verwaltet. Ersterer war nach Freisprechung im Kommunistenprozess w i e d e r in d a s B a n k h a u s S t e i n e i n g e t r e t e n . I n F r e i l i g r a t h s „ C o n t o f ü r die K ö l n e r V e r u r t h e i l t e n u n d i h r e F a m i l i e n " l a u t e n die V e r m e r k e ü b e r die A b g a b e d e r Gelder n a c h K ö l n f o l g e n d e r m a ß e n : 1853 A p r . A n Rimesse a n J. H. Stein, 26 z u r A b g a b e a n J. L. Albert Erhard, Bankpostbill N?. 5574, accepted p. 2/5. May, in r e c o m a n d i r t e n Briefe . . .

£21.-.

-

1853 M a y A n Rimesse an J. H. Stein in 24 Cöln, zur Abgabe an Albert Ehrhard, Bankpostbill R 5350, accepted p. 31. Mai 3. June

£25.-.

-

1853 J u n i 19 Z a h l u n g a n C . Stumpf zur A b l i e f e r u n g a n Bermbach, Erhard & C o n s o r t e n 3.13. — Vgl. a u c h die A n m e r k u n g e n zu den B r i e f e n N r . 54 u n d 59. 81

15 den Brief des Turnvereins mittheilen

Der Brief ist nicht erhalten.

18 Pulszky's Amerikanische Aktien Aurelius Ferenc Pulszky von Lubocz und Cselfalva (1814—1897), ungarischer Schriftsteller und Diplomat, Teilnehmer an der Revolution 1848/49 in Ungarn, ging im Frühjahr 1849 als diplomatischer Vertreter Kossuths nach England, begleitete denselben 1852 auf dessen Rundreise durch Amerika. In den fünfziger Jahren Mitarbeiter der „New-York Daily Tribüne". 1866 amnestiert, kehrte er nach Ungarn zurück und wurde Direktor des ungarischen Nationalmuseums, später Generalintendant der öffentlichen Bibliotheken und Museen Ungarns. Im Auftrage Kossuths unternahm Pulszky 1853 eine Reise nach den USA, um erneut Geld für eine kommende ungarische Revolution zu sammeln. Cluß signalisierte Pulszkys Ankunft in Washington in seinem Brief vom 2. März 1853 durch abschriftliche Wiedergabe einer Zeitungsnotiz: „Berühmte Fremde. Franz Pulszky, t h e intimate friend of t h e 'Tribüne' is arrived as ' H u m boldt' on strictly private business, t o stay here some weeks, ( N o particulars given." H, IISG, D 727. 18-19 nach den jüngsten Russisch-Türkischen Begebenheiten Um die Vorherrschaft Rußlands in der Türkei gegenüber den Westmächten, besonders Frankreich, zu sichern, hatte am 18. März 1853 der außerordentliche Gesandte des Zaren Fürst Menschikow vom Sultan in Konstantinopel in verletzender Form die Anerkennung des Protektorats des Zaren über die orthodoxe christliche Bevölkerung in der Türkei verlangt. Er forderte weiterhin, daß der Sultan die Privilegien zurücknehme, die auf ausdrückliches Verlangen Napoleons III. der katholischen Geistlichkeit in Palästina gewährt worden waren. Vielmehr sollte der Sultan den orthodoxen Geistlichen und Mönchen das Recht einräumen, über die Heiligen Stätten in Palästina zu verfügen. Im Vertrauen auf die Hilfe Frankreichs und Englands lehnte die Pforte ab. Der Vorfall bildete den unmittelbaren Anlaß für den Beginn des Krimkrieges durch Rußland. 23 Reichenbach Oskar Graf Reichenbach (geb. 1815), schlesischer Gutsbesitzer, 1848/49 Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung, Anfang der fünfziger Jahre Emigrant in England, später in den USA. Reichenbach war Kassierer der sogenannten deutschen Nationalanleihe. In einer im Oktober 1852 veröffentlichten Rechnungsablage und einer Erklärung sagte er sich von dem Anleiheunternehmen los und lehnte es ab, die Kasse weiter zu verwalten. Vgl. W 14, S. 669. Marx an Cluß vom 17. April 1853: „Reichenb//ach// mit Familie, der „kluge" Lieutenant Schimmelpfennig nebst Frau und seinem 1000 £ brüningkschen Legat, endlich Maler Schmölze sind heute nach Amerika abgesegelt. Bon voyage." W 28, S. 584. 24 Schimelpfennig Alexander Schimmelpfennig (1824—1865), ehemaliger preußischer Offizier, Teilnehmer am badisch-pfälzischen Aufstand 1849; nach der Niederlage Emigrant in England, wo er sich der Fraktion Willich-Schapper anschloß ; später in den USA, Teilnehmer am Bürgerkrieg. Marx an Cluß vom 25. März 1853: „Schimmelpfennig, der süße Kriegsheld, h. t 1000 Pfund Sperling von der Brüningk geerbt. Er machte sich auch, der Herr Lieutenant, zum Ohrenwurm, 82

Kindermagd, Fächerhalter, politisches Orakel, Begleiter, Bewunderer, Hausknecht u n d was dgl. angenehme Funktionen mehr sind." W 28, S. 574. Brüning Maria Baronin Brüningk (gest. 1853), war im November 1850 m a ß geblich a n der Flucht Kinkels aus dem Spandauer Gefängnis beteiligt gewesen, k o n n t e sich 1851 durch Emigration nach London gerichtlicher Verfolgung entziehen. I n London unterhielt sie einen Salon, in welchem sich die F ü h r e r der kleinbürgerlichen deutschen Emigration trafen. Wahrscheinlich wegen ihrer H e r k u n f t , sie war die Nichte der russischen Fürstin D a r j a Christoforowna Lieven, Gattin des früheren russischen Botschafters in London, wurde sie von Kinkel u n d Willich 1852 beschuldigt, russische Spionin zu sein. Vgl. Marx an Engels vom 6. August 1852, W 28, S. 103 u n d Marx a n Cluß v o m 14. Dezember 1852, W 28, S. 565.

59 2 S., 8°. 0 : IISG. Unsere Noten Beide Briefe sind nicht erhalten. Die Deinige enthielt einen Newyorker

Wisch von £ 3.191— Sicht auf Contto

In dem

von Freiligrath geführten „Conto f ü r die Kölner Verurtheilten u n d ihre Familien" (Vgl. Anmerkung zu Brief Nr. 54) findet sich folgende E i n t r a g u n g : 1853 Juni

Per Rim. auf Contto & Co., von J. Weydemeyer in Newyork, E r t r a g einer Samlung . . .

£ 3.19.— £ 3.19.-

um den Betrag Die gegenüberliegende Seite des gleichen Hefts weist folgende Eintragung a u f : 1853 J u n i 19 A n Porto-& andren Auslagen auf sämtliche bis j e t z t geschehenen Zahlungen £ 6.— ,, „ Zahlung an C. Stumpf zur Ablieferung an Bermbach, Erhard & Consorten 3.13.— £3.19.D a r u n t e r steht von Stumpfs H a n d : Obige 3 £ 13 Sch. f ü r B. & C. erhalten 19/6 53.

C. Stumpf

Stumpf Möglicherweise Karl Stumpf (geb. 1817), Freund Freiligraths aus Köln u n d seit 1847 Korrespondent der „Colonia"; früher Lehrer in Remagen. Clapham Damals ländlicher Vorort Londons. 83

60

4 S., 8°. O: IISG. Undatiert. Wahrscheinliches Datum: Zweite Hälfte Juli 1853. Zur Datierung: Den einzigen Hinweis auf eine Datierung bietet die Erwähnung von Hasenclevers Bild „Arbeiterdeputation und Magistrat" in dem Aufsatz von Marx „Financial Failure of Government — Cabs — Ireland — The Russian Question" in: „New-York Daily Tribune" Nr. 3844 vom 12. August 1853. Da der Artikel datiert ist „LONDON, Friday, July 29, 1853", dürfte Freiligraths Brief, der ja die Unterlagen für die Erwähnung von Hasenclevers Bild lieferte, in der zweiten Hälfte des Monats Juli geschrieben worden sein. 4 Athenäums-Schnippel Welchen Ausschnitt Freiligrath meint, konnte nicht ermittelt werden. „The Athenaeum. Journal of English and Foreign Literature, Science, and the fine arts", London, erwähnt wohl im Jahrgang 1851 eine „Exhibition of the works of foreign Artists in St. James Square", nennt jedoch Hasenclevers Namen nicht. Der Jahrgang 1851 der Zeitschrift „Deutsches Athenäum", ebenfalls in London erschienen, konnte nicht eingesehen werden. 5-6 in Hasenclevers Namen Uber Freiligraths Beziehungen zu Hasenclever vgl. Brief Nr. 39 und Anmerkung dazu. in Deinem nächsten Artikel Der diesbezügliche Abschnitt des oben erwähnten Aufsatzes lautet: „Those of your readers who, having read my letters on German Revolution and Counter-Revolution, written for The T r i b u n e some two years ago, desire to have an immediate intuition of it, will do well to inspect the picture by Mr. H a s e n c l e v e r , now being exhibited in the New-York Crystal Palace, representing the presentation of a workingmen's petition to the magistrates of Düsseldorf in 1848. What the writer could only analyze, the eminent painter has reproduced in its dramatic vitality." Die deutsche Übersetzung ist abgedruckt in: W 9, S. 237. io Brief des guten Strodtmann Der Brief ist nicht erhalten. is Die letzte Nummer des hiesigen „Deutschen 22-23

Athenäum"

A u c h der J a h r g a n g 1853

der Zeitschrift „Deutsches Athenäum" konnte nicht eingesehen werden. einen Brief von Steffen Der Brief ist nicht erhalten.

27 Im Interesse eines Dritten Der Name ist nicht bekannt. 30 Nikodemus Nach der Erzählung des Johannesevangeliums ein die Wahrheit achtender, jedoch schüchterner Freund Jesu, der aus Furcht vor dem Synedrium zu Jerusalem, dem er angehörte, nur des Nachts und heimlich zu Jesu gekommen sei.

61 2 S., 8°. 0 : IISG. Jahreszahl fehlt. Vollständiges Datum: Donnerstag 18. August 1853. 8-9 Anlage von Klein-Solingen Carl Wilhelm Klein, Arbeiter, Mitglied des Bundes der Kommunisten, nahm 1849 an den Aufständen in Elberfeld und Solingen teil, nach deren Scheitern er nach England emigrierte; 1850 Rückkehr nach Deutsch84

land; entzog sich 1851 drohender Verhaftung durch Flucht nach Belgien, von wo aus er im April 1852 nach den USA ging. Während der sechziger und siebziger Jahre aktiv in der deutschen Arbeiterbewegung tätig, leitete die Solinger Sektion der I. Internationale. Sein Brief an Freiligrath hat folgenden Wortlaut: Philadelphia den 31. July 1853 Lieber Freiligrath! Wenn auch nicht Sie, so kennen mich doch Ihre Freunde Engels, Marx, Wolff. Bevor ich nun zu dem eigentlichen Zwecke meines Schreibens übergehe, muß ich mit wenigen Worten vorausschicken, wie es mir nach meiner Abreise aus London in Deutschland ergangen und wie ich dazu kam, meinen Wohnort jetzt hier zu nehmen. Im Juny 50 in Solingen wieder angekommen, war es meine erste Aufgabe, das Terrain zu untersuchen, um mit Erfolg für den Bund wirken zu können. Meine Thätigkeit erstreckte sich auf Solingen und Elberfeld-Barmen. — Friedr. Engels hatte mir Hühnerbein in Barmen empfohlen; mit demselben war aber nichts anzufangen, da er höchstens ein revolutionärer Bourgeois ist. Derselbe war auch am höchsten entrüstet über die Vorrede zum Trinkspruche Blanquis, am meisten aber über dessen Verbreitung, er meint vielleicht, weil er selbst eine Größe(?) sey, könnten es eben so alle Andern auch bleiben. — Nach drei Monaten •^r es mir gelungen, so weit zu kommen, daß ich in Solingen eine Gemeinde konstituiren konnte und im Frühlinge 51 eine in Elberfeld-Barmen. Ich bemerke hierbei noch, daß die Gemeinden größtenteils aus gesinungstüchtigen Arbeitern bestehen, da die Kräfte der Bourgeoisie sowie des Kleinbürgerthums fast alle unbrauchbar sind, aber auch durch ihre Unentschlossenheit im Mai 49 allen Halt bei den Arbeitern verloren haben. Es ist nun unvermeidlich, daß solch geheimes Wirken nicht etwas Geräusch verursacht und so wurde denn Anfangs May 51 Haussuchung nach Flugschriften bei mir gehalten, doch ohne Erfolg. Ich blieb nun in Ruhe bis zum 15. August, an welchem Tage der Friedensrichter Mathieu von Solingen in aller Frühe mit entsprechender Polizei bei mir erschien, um Haussuchung zu halten und zwar auf Requisition des Instruktionsrichters Pfeffer in Coeln, doch wieder ohne den geringsten Erfolg. Nach der Haussuchung mußte ich mit zu einem Nachbar gehen, woselbst eine Untersuchung vorher stattfand. Die Anklage gegen mich gründete sich auf folgendes: In einem Notizbuche, welches bei Reiff saisirt, befand sich verzeichnet, daß ich im Juny 50 Ansprachen der corff. Centralbehörde von London nach Deutschland gebracht und daselbst verbreitet habe; mein Name war zwar nicht vollständig geschrieben gewesen, aber man hatte mich doch bald ausgefunden. Da ich nun wußte, wie Reiff zum Bunde stand, so vermuthete ich, derselbe möchte die Rolle eines Seher zu spielen im Begriffe seyn. An dieser Notitz konnte mir allerdings nicht viel liegen, aber da ich einige Copien der versendeten Ansprachen geschrieben, so setzte ich die Möglichkeit voraus, einige derselben könnten in den Händen der Polizei seyn und besonders, da ich diejenigen, welche ich nach Leipzig gesandt, selbst geschrieben hatte. Ich nahm nun Rücksprache mit A d v . Schneider und begab mich vorläufig nach Lüttich, um den Gang der Sache abzuwarten. Kaum war ich einige Wochen dort, als ich einen Steckbrief gegen mich in der Kölnischen Zeitung las, wegen Theilnahme an einem hochverrätherischen Complott; Herr von Seckendorf sprach darin

85

den Wunsch aus, mich ins Arresthaus nach Coeln abzuliefern. Nachdem ich nun ein halbes Jahr in peinlicher Ungewißheit in Belgien mit Hülfe eines falschen Passes zugebracht und die Untersuchung sich noch in die Länge zog, schiffte ich mich am 1. April 52 in Antwerpen nach America ein und es verschafften Solinger Flüchtlinge vom Jahre 49 mir hier ein Unterkomen. Vor einigen Wochen nun ist meine Frau von Deutschland auch hier angekomen und zwar in Begleitung eines Freundes von der Solinger Bundes-Gemeinde. Dieselben haben mir leider von Coeln nichts weniger als Erfreuliches über den Stand des Bundes in Coeln mitgetheilt. Hier in Philadelphia habe ich von einem Bekannten, welcher mit Weidemeyer und Cluß verkehrt und namentlich sich für einen sogenannten Marxianer ausgibt, übrigens aber ein ungeheurer Schwadroneur ist, erfahren, Frau Marx habe geschrieben: Daß in Coeln sich alles in der größten Feigheit befinde und es sey die Erklärung von dort eingegangen, es sey den Coelner bisher noch unmöglich gewesen wieder irgend eine Verbindung in Deutschland herzustellen. Ist der erste Theil des oben bemerkten auch leider wahr, so ist das zweite doch eine Lüge, welche aus dem ersten entspringt. Die Gemeinden von Solingen, Elberfeld und Düßeldorf sind verschiedene Male in Coeln gewesen, um zur Reorganisation aufzumuntern; mit nichtssagenden Entschuldigungen ist man aber ausgewichen und obengenannte Gemeinden haben mich ersucht, ich möchte die Vermittlung einer direkten Verbindung mit der ehemaligen Centraibehörde in London für sie übernehmen, welches Auftrags ich mich hiermit entledige. Genannte Gemeinden sind erbötig, auf Verlangen einen Delegaten nach London zu senden. Einliegend befindet sich ein Stück von einer Karte zu folgendem Zwecke: Der Delegat, welcher etwa nach London kommt, muß als Legitimation eine Carte vorzeigen, worin das einliegende Stück paßt und, sollte per Gelegenheit jemand von London nach Elberfeld komen, so hat er sich mit dem einliegenden Stück zu legitimiren. Man ist gesonnen, die Verbindung vor und nach aus der nächsten Umgebung in die Ferne auszudehnen. Unsere Parthei in London wird selbst einsehen, wie wichtig es ist, nach der nächsten Revolution die Arbeiter der Industrie-Bezirke von Rheinland-Westphalen wenigstens, im Interesse des Bundes organisirt zu haben und demnach geeignete Maßregeln treffen, indem dieselbe die Sache wieder selbst in die Hand nimt. Ich ersuche unsere Freunde, sobald wie möglich einige Zeilen noch Elberfeld unter untenstehender Adresse zu senden und mich davon zu benachrichtigen, da ich es für nöthig halte, mit denselben ebenfalls in Verbindung zu bleiben. Was mein pol. Wirken hier in Philadelphia betrifft, so habe ich mich das erste halbe Jahr ganz ruhig, als Beobachter verhalten. Auf dem Banket, welches Will ich gegeben wurde, bin ich zuerst öffentlich aufgetreten und zwar zum großen Ärger Willichs. Ich hatte mit ihm einige Controversen und als ich ihm erklärte, daß die Solinger Gemeinde den Trinkspruch Blanquis verbreitet habe, war alles zu Ende. Er hat mich durch meine Bekannte ersuchen lassen, ich möchte doch mit in das permanente Comittee treten, welches er auch hier zur Fortsetzung der sog. deutschen National-Anleihe niedergesetzt hat. Meinen Freunden hat er erklärt, obschon er mich für einen Marxianer mit Bestimtheit halte, wäre es ihm lieb, wenn ich beiträte, selbst habe er es mir nur nicht vorschlagen wollen. Obschon es mir nicht einfallen konnte, in ein Willich'sches Comittee zu treten, so habe ich doch dafür gesorgt, daß ich alles erfuhr, was in dieser Beziehung vorfiel. Als Sekretair desselben fungirte C. Schurz, welcher dieses Amt unter der Bedingung angenommen, daß sein Name nicht in die Oeffentlichkeit kome. 86

Dies Comittee h a t bis j e t z t zwei Sitzungen gehalten; nämlich, die Woche nach Ostern und 14 Tage nach Ostern. I n der ersten Sitzung h a t sich das Comittee konstituirt, u m nichts zu t h u n u n d in der zweiten Sitzung h a t Schurz die Geschichte seiner Flucht erzählt, wobei er denn besonders hervorgehoben, d a ß er Revolutionsoffizier gewesen u n d einen sogenannten „ B u r s c h e n " gehabt, denn das W o r t „mein Bursche" h a t t e er recht verschwenderisch angewandt. Seit der zweiten Sitzung ist dieses Comittee dem Herrn entschlafen. U m E u c h den Beweis der Wahrheit von der d u r c h Will ich beabsichtigten Fortsetzung der deutschen National-Anleihe zu geben, werde ich ganz u n t e n die Beschlüsse des New Yorker Comittee's beifügen. Der hiesige Deutsche amerikanische Arbeiterverein h a b e ich mit Hülfe meiner Freunde zu einem Vereine komunistischer Tendenz u m geschaffen und es existirt hierselbst eine zweimal in der Woche erscheinende Schrift: „Der G r a d a u s " ; welchen uns sein Redakteur u n d Verleger zur Verfügung gestellt h a t . Ich wünsche nun, daß unsere Freunde in London, sowie Engels in Manchester uns sobald wie möglich einiges f ü r dieses B l a t t zuschickten. Ich bin mit meinen Freunden dahin einig geworden, das Honorar d a f ü r , so lange der Verleger selbst außer Stande ist, aus unserer Tasche zu bezahlen, da wir nicht verlangen können, daß Leute unserer P a r t h e i in dieser Hinsicht u m sonst arbeiten sollen. Es geht uns nur darum, unter jeder Bedingung das vorlaute Kleinbürgerthum zu vernichten, wie es uns im Vereine gelungen. Jedenfalls erwarte ich bald einige Zeilen als Antwort. Gruß & Handschlag Carl Wilhelm Klein aus

Solingen

Deuts che National-Anleihe A n die Committeen in den vereinigten Staaten. I n der Sitzung des New Y o r k e r C o m i t t e e ' s vom 13 März 53 wurden folgende Beschlüsse g e f a ß t : 1) Die Organisation f ü r die deutsche National-Anleihe wird u n t e r allen Umständen aufrecht erhalten. 2) Die Comitteen erweitern sich zu pol. Aussschüssen aller der Deutschen in America welche bei der pol. Entwickelung t h ä t i g seyn wollen. 3) Der in London residirende Verwaltungs-Ausschuß der Anleihe ist die Exekutive sämtlicher obenbezeichneter Ausschüsse in America. 4) Die Ausschüsse ergänzen u n d erweitern sich durch Optirung. 5) Sie errichten Zweig-Ausschüsse in den kleineren Städten, wo noch keine bestehen. 6) Sie treten zu gegenseitiger Unterstützung in Verbindung mit den politischen Organisationen in America, deren unmittelbar erster Zweck: die Befestigung u n d Erweiterung der demokratischen Institutionen America's ist, die aber thätige Sympathie f ü r die politische Entwickelung Europas zeigen, ohne Rücksicht welcher Nationalität diese Organisationen angehören. 7) Die Ausschüsse erklären sich permanent, bis in Deutschland die Volksherrschaft errungen u n d gesichert ist. New York, den 16. März 1853 Der Sekretär des Comittee's L. Leu 7

Hlokel II

87

Meine Adreße, sowie die Adresse nach Elberfeld lege ich bei, sowie eine ganz zuverlässige Adreße nach Linz. Schmitz ist der Einzige welcher sich bei den Coelner Arbeitern noch nicht verdächtigt h a t ; weiteres später. N u r warne ich Sie noch vor dem ehemaligen Lieut. Steffens, welcher j e t z t in London seyn soll. Ich wünschte, d a ß von London an Weidemeyer geschrieben werde, sich in Betreff Philadelphia an mich zu wenden, da derselbe mich bisher noch nicht kennt. H , ZPA beim IML, Moskau. Fond 20, Op. 1,174. Marx an Engels vom 7. September 1853: „Auf einliegenden Brief von Klein, den ich sorgsam aufzuheben bitte, h a b e ich diplomatisch geantwortet. Yon London sei keine Korrespondenz möglich. Die Fabrikarbeiter sollten sich exklusiv u n t e r sich halten u n d nicht m i t Spießbürgern u n d K n o t e n in Köln, Düsseldorf etc. in Verbindung treten. W e n n sie einmal im J a h r einen herzuschicken wünschten, guten Rates halber, so h ä t t e n wir nichts dagegen. W 28, S. 288. Marx' Antwort an Klein ist nicht erhalten. Über Marx' Bemühungen, Klein mit den Genossen in den USA, vor allem mit Cluß, in Verbindung zu bringen, vgl. Marx an Cluß vom 15. September 1853, Mitte Oktober 1853 u n d Mitte November 1853. W 28, S. 592; 596 u n d 599.

62 4 S., 8°. 0 : IISG. 34—35 T F a l R [3] oder wohl eigentlich Drittletztige, da der Klimax d a n n richtiger ist. H ö r t sie nicht dahin, wo ich das Zeichen > gemacht habe? Undatiert. Wahrscheinliches D a t u m : 5. September 1853. Zur Datierung: Eine mögliche Übersiedelung Wilhelm Wolfis von London nach Liverpool wird bereits im Brief Marx an Engels vom 18. August e r w ä h n t : „ L u p u s wird w a h r s c h e i n l i c h eine gute Stelle in Liverpool bekommen. I n diesem Falle wird er über Manchester reisen. Die Schwierigkeit besteht darin, daß er sein Gehalt erst a m E n d e des Vierteljahrs ausgezahlt erhielte. E r erwartet d a n n allerdings einige Gesamthülfe von Dir u n d S t r o h n . " Wahrscheinlich deutet die Formulierung 4—5 „ L u p u s wird Dir gesagt h a b e n " auf den Besuch Wolfis bei Marx am Dienstag den 6. September hin, vgl. Marx a n Engels vom 7. September 1853, W 2 8 , S. 286—287. Der Vorausgegangene Montag war der 5. September. 4 Lupus (Dessen Fortgehen mir sehr leid thut) Wilhelm Wolff verließ London a m 10. September. Marx an Engels vom 17. September 1853: „Schreib mir auch über die F a h r t e n Lupi, der, wie ich später hörte, erst a m vergangenen Sonnabend von hier abgeschoben ist." W 28, S. 290. 12 Affairen mit Spielmann Marx und Freiligrath h a t t e n bereits im April 1853 über Gerstenberg versucht, Spielmann zu bewegen, die Marxschen Wechsel f ü r die „New-York Daily T r i b ü n e " anzunehmen. Marx a n Engels v o m 28. April 1853: „ H e u t e war ich mit Freiligrath wieder bei Gerstenberg. E r gab mir einen ,verschloßnen' Empfehlungsbrief an Spielmann in Lombard Street. Abschlag. 88

Dem Gerstenberg — als Hauptkinkelianer — war es natürlich nicht ernst mit der Sache." W 28, S. 242. Spieimann schien dem Wunsch von Marx zunächst entgegenzukommen. Marx an Engels vom 8. Juli 1853 : „ I c h habe gestern 24 £ auf den Dana gezogen bei Spielmann in Lombard Street, der mich in 5 Wochen, sobald Wechsel zurück, zahlen wird. In der Zwischenzeit habe ich wieder eine se'hr schlimme Periode durchzumachen, um so mehr, als verschiedne wertvolle Sachen im Pfandhaus erneuert werden müßten, wenn sie nicht verfallen sollen, und dies natürlich nicht möglich ist dans un moment, wo selbst die Mittel pour le choses les plus nécessaires fehlen. Indes, ich bin jetzt an den Dreck gewöhnt und an die Verhältnisse, die er mit sich bringt. W 28, S. 272. Spielmann hielt immer wieder mit der Bezahlung zurück. Marx an Engels vom 18. August 1853 : „(Ich habe) besonderes Unglück in Geldnegoziationen. Ich habe jetzt für 42 £ — zwei (Wech)sel — auf Amerika laufen und kann dabei nicht über 42 farthing kommandieren, obgleich ich nicht (nur) für mich, sondern auch für den Pieper die Subsistenzmittel schaffen muß. Den ersten Wechsel von 24 £ gab ich Herrn Spielmann; er sagte, ich solle in 5 Wochen wiederkommen. Jetzt sind es schon sieben. Dabei verliere ich durch dieses elende Laufen nach der City immer grade Montag und Donnerstag, d. h. die beiden Tage, wo ich die Korrespondenzen für Dienstag und Freitag vorbereiten müßte. Spielmann schickt mich immer zurück mit der jüdisch-genäselten Bemerkung: ,Kaine Nootiz da.' Wegen solcher ,kleinen' Summen schrieben seine Korrespondenten nur gelegentlich." W 28, S. 2 7 7 - 2 7 8 . Am 17. September 1853 heißt es dann: „Da nun ohnehin durch meine Laufereien zu dem Lause-Spielmann 3 —4 Artikel ausgefallen sind, so muß ich jetzt jeden Dienstag und Freitag schreiben, damit der nächstzuziehende Wechsel nicht gar zu schmal ausfällt. Es sind Aussichten vorhanden, daß Freiligrath mir einen regulär diskontierenden Handelsfreund verschafft." W 28, S. 289. Spielmann bezahlte erst Ende September und betrog Marx obendrein. Marx an Engels vom 8. Oktober 1853 : „Vor zwei Wochen zahlte Spielmann endlich mit einem Abzug von beinahe 2 £. In der Zwischenzeit war natürlich die Schuldenlast so gestiegen, das Nötigste so komplett ins Pfandhaus gewandert und die Familie so abgerissen, daß schon seit 10 Tagen kein sou mehr im Haus. Daß Spielmann mich betrogen hat, davon habe ich jetzt die Beweise in der Hand, aber à quoi bon? Die New-Yorker Firma hat nämlich auf mein Verlangen den Wechsel nebst einem Schreiben mir zurückgeschickt, woraus hervorgeht, daß sie s c h o n a m 22. J u l i gezahlt, während ich das Geld erst Ende September erhielt." W 28, S. 300. D e m Kerl nachträglich

eine Sekunde

zu geben

M a r x an Engels v o m 3. S e p t e m b e r

1853: „Ich habe Dir lang nicht geschrieben, selbst nicht den Empfang der 5 £ (wovon 2,10 an Pieper und 1,10 an Lupus ausgezahlt), weil ich in einer unbeschreib7*

89

13

baren Scheiße my time and my energies konsumieren muß. Am 7ten Juli hatte ich dem Spielmann meinen Wechsel gegeben. Am 31. August erklärt mir der Bursche — nachdem ich 7mal zu ihm gelaufen war — daß der Wechsel verlorengegangen sei, daß ich ihm eine Sekunda ausstellen müsse etc. Ich hatte mich also wochenlang durchgeschleppt, indem ich bis auf das l e t z t e S t ü c k versetzt habe, und hatte alle Gläubiger auf den 31. August wiederbestellt, seitdem ich sie von Juli an hingehalten. Da ich keine Ressourcen habe außer der Einnahme von der „Tribüne", begreifst Du meine Situation, und wie ich weder Zeit noch Lust zum Korrespondieren haben kann." W 28, S. 280. Hast Du an Daniels geschrieben ? Ein Brief von Marx an Daniels aus dieser Zeit ist nicht bekannt, auch nicht, welche Fracht Marx erwartete. Sollte Lupus nach Newyork korfien Über eine geplante Reise Wilhelm Wolffs weiter nach Amerika ist nichts bekannt. Cantador Lorenz Cantador (1810—1883), Textilkaufmann und Inhaber eines Textilgeschäfts in Düsseldorf; er wurde mit der Wahl zum Chef der Düsseldorfer Bürgerwehr im März 1848 einer der einflußreichsten Bürger der Stadt, legte dieses Amt jedoch wegen radikaler Strömungen in der Bürgerwehl- im August wieder nieder, um sich bald darauf erneut wählen zu lassen; zusammen mit Lassalle Ende 1848 verhaftet, wurde er nach dreimonatiger Untersuchungshaft ohne Verhandlung entlassen; nach dem mißglückten Aufstand vom 9. und 10. Mai floh er ins Ausland und lebte in den fünfziger Jahren in verschiedenen Städten der USA. die MiniaturAusgabe

von Heiners Neuen Gedichten

Freiligrath meint entweder die

3. veränderte Auflage der „Neuen Gedichte" Heines, Hamburg 1852, oder die 4. Auflage, Hamburg 1853. In beiden Auflagen erscheint auf den Seiten 245 das Gedicht „Die Tendenz" ohne die dritte Zeile der dritten Strophe: „Sei des Vaterlands Posaune,"

4 S., 8°. O: IISG. 17 dauernd )unleserlich( Dir

63

Mr. 0 . Englischer Geschäftsmann, dessen Name nicht bekannt ist, und bei dem Freiligrath Marx' Wechsel auf die „New-York Daily Tribüne" unterzubringen suchte. Liebknecht Wilhelm Liebknecht (1826—1900), einer der bedeutendsten Führer der deutschen Sozialdemokratie, Mitglied des Bundes der Kommunisten und Teilnehmer an der Revolution 1848/49, emigrierte nach der Niederschlagung des badisch-pfälzischen Aufstandes in die Schweiz und ging 1850 nach London, wo er zum Freund und Kampfgefährten von Marx und Engels wurde. Er verdiente in England seinen Lebensunterhalt durch Stundengeben und freie journalistische Tätigkeit. 1862 kehrte er nach Deutschland zurück. Oppenheim Jhn. M. Oppenheim & Co., in London. 90

Associé

Schrödter,

Liebknechts

Employer

Ein Teilhaber

Oppenheims

namens

Schrödter ließ sich nicht ermitteln. Auch dürfte sich Freiligrath in bezug auf den Namen geirrt haben. Liebknecht an Engels vom 19. J a n u a r 1853 : „Ich habe Dich um eine Gefälligkeit zu ersuchen. Kannst Du mir für kurze Zeit ein £ vorstrecken? Ich trete nehmlich nächsten Montag eine sehr vorteilhafte tutorstelle bei einer deutschen Kaufmannsfamilie (Schuter, von der Firma Oppenheim und Comp.) an, und muß dazu nothwendig meinen Paletot aus dem Pfandshop holen." Wilhelm Liebknecht Briefwechsel mit Karl Marx und Friedrich Engels. Hg. u. bearb. v. Georg Eckert. I n : Quellen und Untersuchungen zur Geschichte der deutschen und österreichischen Arbeiterbewegung. Hg. v. Internationaal Instituut voor sociale Geschiedenis, Amsterdam, Bd. V, The Hague 1963, S. 26. alle mir am Samstag übergebenen Papiere Die U n t e r l a g e n z u r D u r c h f ü h r u n g des

Wechselgeschäfts mit der „New-York Daily Tribune".

64 3 S., 8°. O : IISG. Undatiert. Wahrscheinliches D a t u m : 22. März 1854. Zur Datierung : Über Freiligraths Anfrage, ob Pieper „einem Herrn Huelin aus Mexico" Stunden geben würde, schreibt Marx an Engels am 29. März 1854 : „Freiligrath hat ihm besides in dieser Woche eine deutsche Stunde verschafft, die ihm 15 sh. per week einbringt." Da auch der 29. März 1854 ein Mittwoch war, Freiligraths Brief aber „Mittwoch Abend" geschrieben wurde, dürfte er Mittwoch den 22. März 1854 zu datieren sein. [S. 47 Von fremder Hand notiert: „ae = ä VJter v. n. ai = ai Waise (orphan)

0

=0

au = au lau (tepid) ei = weise sage eu = heu hay 1 = i //unleserlich//" Herrn Huelin aus Mexico Uber ihn waren keine Angaben zu ermitteln. Enkel Montezuma's Montezuma (um 1480—1620), der letzte Herrscher in Mexiko vor der endgültigen Unterjochung des Inkareiches durch die Spanier. Blackfriars Gegend an der Themse unweit der in den sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts erbauten „Blackfriars-Bridge" ; genannt nach einem alten Dominikanerkloster. Lorenz Cantador Vgl. A n m e r k u n g zu Brief N r . 62.

Associé Wesendonks Otto Wesendonk (1815—1896), Teilhaber und Vertreter eines großen Newyorker Seidenhauses, lebte, nachdem er mehrere Jahre in Newyork zugebracht hatte, um 1848/49 in Düsseldorf, heiratete im Mai 1848 91

Mathilde Luckemeyer aus Elberfeld. Von Düsseldorf aus zog er nach Zürich, dexa damaligen Mittelpunkt des europäischen Seidenhandels. Seine Bekanntschaft mit Cantador dürfte aus der Düsseldorfer Zeit stammen; über eine Teilhaberschaft konnte nichts ermittelt werden.

65 1 S., 8°. 0 : IISG. [S. 2] Verwischte Bleistiftnotizen von fremder Hand. 3-4 wenn Briefe mit seiner Adresse Marx war am 12. September von Camberwell aus — er hatte dort den Sommer über in einem Landhause Immandts gewohnt — nach Manchester zu Engels gereist. Er kehrte Anfang Dezember zurück. 4 die Inlage

Brief Nr. 66.

66 4 S., 8°. 0 : IISG. D : Izbrannye proizvedenija, S. 322—323 (russ.). [2] Todesanzeige für Dr. Roland Daniels als Beilage angeklebt. 39—41 FalR [ \ ] j" für eine Möglichkeit, daß Bakunin noch in Sibirien steckt, statt in Kronstadt gestorben zu sein? 5 Margate, Broadstairs, Ramsgate, Deal 6 Deine beiden Briefe

Badeorte an der Südküste Englands

Beide Briefe sind nicht erhalten.

8 die Briefe von Dana u. Frau Daniels Die Briefe sind ebenfalls nicht erhalten. Der von Amalie Daniels enthielt die Nachricht, daß ihr Mann, Dr. Roland Daniels, an den Folgen der in der Haft zugezogenen Tuberkulose am 29. August 1855 gestorben ist. Marx an Engels vom 6. September 1855: „Du hast vielleicht schon aus der ,Kölnischen Zeitung' den Tod unsres Freundes Daniels ersehn. Er ist rein als Opfer der preußischen Polizeiinfamien gefallen. Du mußt, wie auch ich tue, einige Zeilen an die Frau richten. Adresse: Frau Doktorin Amalie Daniels, Schildergasse, Köln. Es ist wünschenswert, daß Lupus dasselbe tut. Ich weiß aus Erfahrung, wie willkommen Briefe von Freunden in solchem Fall. Ich werde in der , Tribüne1 einen kurzen Nekrolog für unsern armen Freund schreiben. Was die deutsch-amerikanische Presse betrifft, so hielt ich es für das beste, wenn in der ,Neuen Zeit' in New York (nominell redigiert von Bernhardt, faktisch von Löwe v. Calbe) eine von Dir, Freiligrath, Lupus und mir unterschriebne kurze Todesanzeige gemacht würde. Auch um das Verfahren gegen Bürgers zu denunzieren." W 28, S. 458. 21 An Steffens schreibe ich heute

Der Brief ist nicht erhalten.

24 Köln. Zeitung mit Daniels Todesanzeige Die Anzeige hat folgenden Wortlaut: „Am 29. d. M., Morgens 6 Uhr, starb zu Angelsdorf nach langjährigen Leiden mein Gatte Dr. K o l a n d D a n i e l s , in seinem 37. Lebensjahre. 92

Indem ich seinen Verwandten und Freunden dieses anzeige, bitte ich um stille Theilnahme. Angelsdorf, am 30. August 1853.

Amalie Daniels, geb. Müller."

Kölnische Zeitung vom 30. August 1853. Dein eigener Verlust Am 5. April war Marx' Sohn Edgar — genannt Müsch — gestorben. Freiligrath an Heinrich Koester vom 19. Mai 1855: „Die armen Marx haben am Charfreitag ihren einzigen Knaben verloren — ein so trauriger, entsetzlicher Verlust, daß ich gar nicht sagen kann, wie tief der Fall mir an's Herz gegriffen hat. Am Ostermontag haben wir das liebe Kind begraben ach, was für Leid gibt es!! —" Buchner II, S. 291. Schreibst Du an Frau Daniels Marx hatte bereits am 6. September einen Kondolenzbrief an Amalie Daniels geschrieben. Vgl. W 28, S. 618—619. Bestujeff Alexander A. Bestushew (1795—1837), russischer Dichter, 1825 einer der führenden Dekabristen, wurde zum Tode verurteilt, dann aber begnadigt und nach Jakutsk verbannt; 1829 einfacher Soldat in der Kaukasusarmee fiel er, nachdem er wieder zum Offizier befördert war, im Juni 1837 in einem Gefecht unweit des damaligen Jekatarinodar. ßakunin Michail Alexandrowitsch Bakunin (1814—1876), einer der russischen Ideologen und Publizisten des Anarchismus, nahm an der Revolution 1848/49 in Deutschland teil, wurde gefangengenommen, Anfang 1850 zum Tode verurteilt, jedoch zu lebenslänglicher Festung begnadigt und an Österreich ausgeliefert, wo er erneut zum Tode verurteilt und zu lebenslanger Haft begnadigt wurde. An Rußland ausgeliefert, verbrachte er einige Jahre in den Kasematten der Petersburger Newafestung, wurde später nach Ostsibirien transportiert und lebte mehrere Jahre als Strafkolonist. 1860 gelang es ihm, über J a p a n nach England zu fliehen. In der ersten Internationale trat er als Feind des Marxismus auf und wurde 1872 wegen Spaltertätigkeit ausgeschlossen.

67 4 S,. 8°. O: IISG. 17 r hat Undatiert. Wahrscheinliches Datum: Ende Mai, Anfang Juni, jedoch vor dem 6. Juni 1856. Zur Datierung : Im Brief Marx an Engels vom 8. Mai 1852 taucht zum ersten Mal der Gedanke an eine Reise nach Schottland auf: „Meine Familie reist ab, wenn die von mir getroffnen pekuniären Maßnahmen nicht fehlgehn, in spätestens 10—14 Tagen. Schade daß Du so überarbeitet bist. Wir könnten sonst une petite tour nach Schottland machen." W 29, S. 52. Darauf Engels an Marx vom 26. Mai 1856 : „Ich würde Dir raten, sofort aufzupacken, die nötigsten Papiere mitzubringen, dann kannst Du sowohl hier wie in Schottland arbeiten, wenigstens gewisse Sachen." Ebenda, S. 59. Anfang Juni sind Reiseroute und Abfahrtstermin festgelegt. Marx an Engels vom 5. Juni 1856: „Ende dieser Woche reise ich nach Schottland; komme von da nach einer sechstägigen Frist zu Dir, werde Dir 93

natürlich Notiz geben." Ebenda, S. 61. Doch am Tage darauf wird der Plan umgeworfen. Marx an Engels vom 6. Juni 1856 : „Plan again changed. Warum, mündlich. Pieper begleitet mich nach Hüll, reist dann nach London zurück, Ich komme von Hüll zu Dir." Ebenda, S. 62. 7 ScottsMonument Denkmal des englischen Dichters Sir Walter Scott (1771—1832). 14

Vgl. Anmerkung zu Brief Nr. 4.

Vater Truncke

22 Der rothe Wolff 23-24 Louis Schulz

Der Brief Ferdinand Wölfls ist nicht bekannt.

Kaufmann in Köln, war Gérant der N. Rh. Ztg.

68 2 x / 4 S., 8°. 0 : IISG. D : Izbrannye proizvideneja, S. 324 (russ.). 7 ~T FalR / I ] u. wie ich diese Zeilen adressire 4 das Geld

7 io-li

in Deinem

Wahrscheinlich Geld von Wechseln auf die „New-York Daily Tribune". Briefe

Der Brief ist nicht erhalten.

der hiesigen Succursale eines continentalen Crédit Mobilier Die „Banque générale suisse crédit foncier et mobilier" mit Sitz in Genf erhielt am 7. Juni 1853 die Konzession des Staatsrats des Kantons Genf und begann ihre Tätigkeit am 1. September des gleichen Jahres. Als Gründer traten César Droin, Direktor der Chaise d'escompte in Genf und Gustave de Fernex, Bankier in Turin in Erscheinung. Eigentlicher Urheber und geistiger Vater der Gründung aber war James Fazy, der sich zu Anfang noch bewußt zurückhielt. Unmittelbarer Anstoß für die Gründung der Bank dürfte die 1852 entstandene „Société générale de Crédit mobilier" (Aktienkapital 60 Mili, fr.), ins Leben gerufen durch die Brüder Péreire, in Paris gewesen sein. Die Brüder Péreire suchten nicht zuletzt mit ihrem Unternehmen die Macht des Hauses Rothschild zu brechen. Auch Fazy glaubte mit dem neuen Institut den Einfluß der Genfer Privatbankiers auszuschalten. Die ,,Banque genérale suisse" war eine reine private Gründung. Es war vorgesehen, daß sie neben dem eigentlichen Bankgeschäft und der Ausgabe von Banknoten den Bodenkredit und das Terraingeschäft betreiben, Eisenbahnen und gewerbliche wie industrielle Unternehmungen aller Art durch Aktien- und Obligationsausgabe gründen, Staats- und Gemeindeanleihen übernehmen und den Abschluß von Lebensversicherungen und Leibrentenverträgen tätigen soll. Ihr Aktienkapital betrug zur Zeit der Gründung 25 Mili. Fr., wovon vorläufig nur 5 Mili, ausgegeben und 1 Mili, einbezahlt wurden. 1856 wurde das lokale Bankinstitut in eine große internationale Kredit- und Gründungsbank unter der Bezeichnung „Banque générale suisse de crédit international mobilier et foncier" umgewandelt. Neue Statuten sahen die Gründung von Zweigstellen in der Schweiz, den sardinischen Staaten, Frankreich, England, Belgien und Holland vor. Das Aktienkapital wurde auf 60 Mill. Fr. erhöht. Nun trat auch Fazy offiziell an die Spitze der Bank. Daneben bildete sich ein Verwaltungsrat von 25 Mitgliedern, dem neben einflußreichen schweizer Bankiers und Politikern vor allem Vertreter französischer und englischer Finanzkreise angehörten. Über die Entwicklung der Bank vgl. Dr. Adolf Jöhr, Die schweizerischen Notenbanken 1826—1913, Bd 1, Zürich 1915, S. 152—168. Manager

94

Freiligrath bekam die Stelle eines Managers der englischen Zweiganstalt durch Vermittlung württembergischer Demokraten bei Fazy zugesprochen, hatte jedoch Referenzen und Zeugnisse seiner früheren Brotgeber zu erbringen. Freiligrath an Eichmann vom 29. Juni 1856 : „Ich bin seit gestern Morgen zum Manager der General Bank of Switzerland creirt worden, habe bereits gestern Mittag mehrere Stunden auf dem Office zugebracht, um durch Einsichtnahme der Briefe und übrigen Schriftstücke einen vorläufigen Ueberblick'zu gewinnen, und werde morgen früh meine Funktionen formlich antreten. Die Sache hat sich seit vorigen Mittwoch gleichsam im Fluge gemacht. Ich habe aber auch dabei fliegen müssen, — und noch dazu in dieser gottlosen Hitze, die mich in den drei Tagen wenigstens 3 Pfund gekostet hat, — Gottlob nicht Sperling, sondern nur Fleisch. Die Sonne hat aber wirklich mit Shylocks Wuth in mich hinein gebrannt, denn vor die Tugend (und gute Stellen) haben die unsterblichen Götter Schweiß gelegt, wie das schon der alte Hesiod empfunden und ('Epv. 287 ff.) ausgesprochen hat. Ich hoffe nun nur, daß mir der liebe Gott zum Amte auch den Verstand geben wird. Doch ist mir nicht bange. Vor allen Dingen ist es gut, daß ich den Posten habe. Ich glaube, er ist nicht schwer und auch sonst angenehm. In pecuniairer Hinsicht, — wenn ich satisfaction gebe, — sogar noch der Verbesserung fähig. Also nimm Dich zusammen, alter Reimschmied! Die Leute, mit denen ich es zu thun habe, scheinen in hohem Grade gut und rund und angenehm. Ich habe auch sonst manche Erfahrung bei der Gelegenheit gemacht, die mir Freude und Genugthuung gegeben hat. Alle Freunde, die ich anspannen mußte, (sei es um Zeugnisse, Bearbeiten von einflußreichen Personen, oder was sonst) haben sich mit Aufopferung thätig und freundschaftlich und theilnehmend erwiesen. Namentlich kann ich Freund Gerstenberg nicht genug rühmen! Auch Huths, die mir doch sonst wegen meiner Politik gewiß nicht grün sind, haben bei diesem Anlaß (wo es sich darum handelte, mir eine sichere Existenzbasis auf die Dauer zu geben) ein Uebriges gethan, und einen Brief an's Directorium der Schweizerbank geschrieben, der, als er vorgestern in meiner Gegenwart vom Präsidenten in voller Sitzung vorgelesen wurde, murmers of applause rund um den Tisch erregte. Ebenso Oxford. So etwas ist angenehm, selbst wenn es zu Nichts geführt hätte ! —" Buchner II, S. 307—308. Das Büro der Bank befand sich nur kurze Zeit in der Threadneedle Street. Bereits Mitte August erfolgte der Umzug in die Royal Exchange Buildings, dem Sitz der englischen Börse. Freiligrath an Eichmann vom 19. August 1856 : „Ich kann Dir nun zu meiner Freude sagen, daß die Situation angenehm und gut, wenn auch für den Anfang nicht ohne ihre Schwierigkeiten ist. Letztere bestehen hauptsächlich darin, daß ich das ganze Geschäft gewissermaßen erst schaffen muß und dabei, abgesehen von der großen Verantwortlichkeit (die mit meinem jetzigen Gehalt eigentlich gar nicht bezahlt ist) noch die ganz besondere Unannehmlichkeit zu überwinden habe, daß ich zwischen einem sehr unternehmungslustigen Direktorium (dem Pariser) und einem eher vorsichtigen und zurückhaltenden (dem Londoner) mitten inne stehe und meinen Cours mit großer Vorsicht steuern muß. Doch wird Alles sich machen. Die Leute, mit denen ich zu thun habe, sind im allerhöchsten Grade ehrenwerth, und die Stellung ist der Art, daß sie sich, wenn man mit mir zufrieden ist, mit jedem Jahr lohnender machen muß. Wir haben heute unser neues Bureau bezogen, für das wir (2 Stuben 95

und ein Souterrain mit feuerfesten Gelassen) £ 600— jährliche Miehte zahlen müssen. Mit der Zeit, denke ich, muß ich wenigstens eben so viel werth werden, als unser Lokal." Buchner I I , S. 308.

69 2 S., 8°. 0 : IISG. 16 T F a u R [1] sage: gestrige, vom 7. July Greeley & Elrath Horace Greeley (1811—1872), amerikanischer Journalist und Politiker, Gründer und einer der Redakteure der „New-York Daily Tribüne". Über McElrrth konnten keine Angaben ermittelt werden. Der Brief macht deutlich, daß Freiligrath von nun an als selbständiger Filialleiter einer Bank, die amerikanische Wechsel f ü r Marx selbst besorgte. gute Nachrichten

von Deiner Familie J e n n y M a r x w a r m i t d e n K i n d e r n a m 2 2 . M a i

nach Trier zu ihrer Mutter gefahren. Sie kehrte Anfang August zurück.

70 3

l / 4 S., 8". 0 : IISG. 4 T FalR /17 t Mittwoch den 27. August Besichtigung der Bank Gemeint ist die Bank von England. Deine mir gestern gegebene Adresse Engels hielt sich in der zweiten Augusthälfte 1856 in London auf, um sich dort mit seiner Mutter zu treffen.

71 2 S., 8°. O: IISG. 13—14 T F a u R [2] u. f ü h r t Dich u. „Party of five" in die Bank ein. Bulleri Office Eig. Bullion Office. I h m wurden die an die Bank von England gerichteten Schätze und Metallwerte (Edelsteine, Gold- und Silberbarren), die aus dem Ausland kamen, zugeführt, bevor sie in den Bankkellern endgültige Aufnahme fanden. Das Bullion Office durfte nur in Begleitung eines der Bankdirektoren betreten werden. Weighing Room Eig. Weighing Office, R a u m in dem das Feingewicht der Münzen bestimmt wurde.

72 1 S., 8°. 0 : Stadt- und Landesbibliothek Dortmund. Undatiert. Wahrscheinliches D a t u m : 2. September 1856. Zur Datierung : Marx traf sich mit Olmsted erst nach dessen Reise nach Edinburgh und zwar am 22. September (vgl. Brief Nr. 73). Olmsted war am 19. September nach London zurückgekehrt. Unterstellt man, daß seine Reise tatsächlich nur 14 Tage gedauert hat, so wäre mit „übermorgen (Donnerstag)" der 4. September gemeint.

96

Mr. Olmsted Frederick Law Olmsted (1822—1903), amerikanischer Gartenbauarchitekt, verfaßte Bücher über Amerika und England, war Mitarbeiter der Zeitschrift „Putman's Monthly". Im Jahre 1856 unternahm er eine Reise durch mehrere europäische Länder, um deren Parkanlagen kennenzulernen. Putnam's Monthly „Putnam's Monthly. A Magazine of Literature, Science and Art", erschien von 1853—1857 in New York.

73 2 S., 8°. 0 : IISG. 18—19 FalR f l j ' f Steffen hat mich vorigen Sonntag verfehlt, was ich bedaure. Grüß ihn, wenn Du ihn siehst. dehnte er seine Einladung

auch auf Dich aus M a r x a n E n g e l s v o m 2 2 . S e p t e m b e r

1856: „Ich bin für heute zum Essen bei dem Putnamkerl eingeladen, der wieder hier ist. Ich weiß nicht, ob ich hingehe. Mein schlechtes Englischsprechen könnte mich blamieren." W 29, S. 72. Bereits im folgenden Brief von Marx an Engels vom 26. September 1856 heißt es dann: „Mit dem Putnammann hatte ich also ein souper zusammen. Außer mir zugegen nur noch Freiligrath und ein alter Yankee. Der Putnammann war ein stilles gemütliches Wesen, aber der andre Yankee ein flotter und witziger Bursche. Putnam verlangt nach dem Bazancourt womöglich wieder Aufnahme der Frage „Ships against Walls" als Amerika besonders interessierend, mit Bezugnahme auf den letzten Krieg. Dann auch wegen der schwimmenden Batterien und Kanonenboote; leichtes oder schweres Geschütz etc. Alles das scheint mit Hinsicht auf einen nähern oder weitern Krieg von Amerika gegen England gemeint zu sein. Außer diesen militaribus soll ich dann über Heine schreiben. Kurz, wir können jetzt in regulär intercourse mit diesem sehr „guten" Haus treten." Ebenda S. 74. Wärest Du noch in Deanstreet M a r x a n Engels v o m 22. S e p t e m b e r 1856:

„Ich hätte schon früher Deinen letzten Brief acknowledged, aber der ganze Tag von morgens bis abends ging, seit 14 Tagen about, verloren mit Wohnungen suchen. In dem alten Loch konnte unter keinen Umständen geblieben werden. Wir haben endlich eine Wohnung gefunden — ein ganzes Haus, das wir selbst zu furnish haben. Es ist: 9, Grafton Terrace, Maitland Park, Haverstock Hill, Hampstead R o a d . " Ebenda S. 71.

74 2 S., 8°. O: IISG. vorgestige Kölnische Zeitung Die Meldung konnte nicht nachgewiesen werden. noch zwei Jahre zu sitzen gehabt

Carl Wunibald Otto war i m K o m m u n i s t e n -

prozeß am 12. November 1852 zu fünf Jahren Einschließung verurteilt worden und hätte, da die Untersuchungshaft nicht angerechnet wurde, noch ein Jahr zu verbüßen gehabt. 97

7 Confiscation

der dem Otto zugefallenen

Erbschaft

zu ermitteln.

Ii

Mr.

Keane

Hierüber waren keine Angaben

Über ihn konnte nichts in Erfahrung gebracht werden.

75 l»/4 S., 8°. O: IISG. Falsch datiert. Richtiges Datum: 5. Januar 1857. Zur Datierung: Freiligraths Übersetzung von Longfellows „Song of Hiawatha", begonnen im Herbst 1855, war im Mai 1856 abgeschlossen. Das Buch erschien, obgleich 1857 datiert, bereits im Spätherbst 1856. Freiligrath an Heinrich Koester vom 26. Dezember 1856: „Laß mich Dich lieber fragen, ob Du endlich meinen ,Hiawatha' erhalten hast, den ich Cotta bereits vor 6 Wochen auftrug, Dir zu schicken?" Buchner II, S. 311. 3

Meine Frau hat den Brief der Deinigen

Der Brief ist nicht bekannt.

• (der erste enthielt die später im Telegraph erschienenen Schandauszüge u. Comentare). 60 [der Zustand meiner < m e i n e a r m e n < a r m e 60—61 war b e dauernswert!^ [wahrhaft 61 v. )Berlin( [Dtschld. 62ward A64; B 78. Bürger B 31. Bürgers, Heinrich A X X X , X X X I , IL, LH, LIV, LV, LXV, I L X X X , 17,19, 38, 53, 80, 109, 142; B 22, 23, 25, 27, 49, 50, 75, 76, 77, 80, 132, 137, 199. Bürgers (Fräulein, Verwandte von Heinrich Bürgers) B 81. Bums, Robert B 196. Büscher, Alfred A X I I I , L I X ; B 2. Büsching B 112, 113. Butz, Kaspar B 21. Byron, George Noel Gordon, Lord A LXXVII. Cadix, Marquis von B 138. Campe, Julius B 39, 59, 102, 158. Camphausen, Ludolf A XLIV, XLVII. Cantador, Lorenz A 70, 72; B 90, 91. Carden, Richard, Sir A 143; B 192. Carreguy, Zumala B 10. Carrière, Moritz A X X I V . Carus, Karl A 115; B 140. Chapman, John A 41, 55; B 53. Cherval, Julien (eig. Joseph Crämer) B 163, 169, 184, 190, 191. 17*

Clauren, s. Heun, Karl Cluß, Adolf A XIV, 32, 66; B 43, 60, 62, 78, 79, 80, 81, 82, 86, 88,189, 192. Cobden, Richard A 7; B 10,11,129,174. Collet, Charles Dobson (englischer radikaler Journalist, Redakteur der „Free Press") B 156, 175. Conntto & Co. A 59; B 83. Conradi, Emilie (Schwester von Karl Marx) A 170. Constantine, Grand Duke, s. Konstantin Nikolajewitsch, Großfürst von Rußland Conwell A 63. Coppel, Carl (Bankier aus Hannover) B 236. Cornu, Auguste A X X I I . Cotta, Georg, Freiherr von A LXVI, L X X I , L X X I I , 42, 43, 81; B 34, 39, 54, 64, 100, 122, 138, 139, 154. Creizenach, Theodor A 23, B 35. Dähnhardt, Marie A 28, B 40. Dammer, Otto A 168, B 218. Dana, Charles Anderson A 41, 54, 73, 146, 161; B 21, 38, 53, 107, 108, 179, 192, 196, 206, 207. Daniels, Amalie A 12, 38, 39, 73, 74; B 19, 92, 93, 137. Daniels, Roland A LXV, LXVII, LXXV, L X X X I , 6, 9, 11, 12, 14, 19, 38, 53, 61, 66, 70, 72, 73, 140; B 7, 8, 14, 19, 23, 34, 49, 66, 75, 76, 77, 81, 90, 92, 93,132,185,186,187, 203. Daniels (Bruder von Roland Daniels) B 186. Danielson, Nikolei Franzewitsch (Nikolein -on) A X I . Daumer, Georg Friedrich A LXI, 12, 19; B 18, 27. Delf & Trübner A 41. Dembinski, Henryk A 7; B 11. Demetz, Peter A X X . Demuth, Helene A 51, 60,117,118,119, 146, 159, 175; B 66, 141, 144. Demuth, Marianne (ältere Schwester d. V.) B 203. Denes, Tibor A X X X I X , XL, XLII, XLIII. 241

d'Ester, Karl Ludwig Johann A 43 ; B 57. Deus A V I I . Deven ter, Maria B 48, 51. Deutsch, Immanuel Oskar Menahem (Orientalist, Mitarbeiter des Britischen Museums) B 127. Devrient, Emil A 5 0 ; B 63, 64. Diels, Hermann B 119. Dietrich, Wilhelm A X I I I . Dietz, Bernhard A 50, B 65. Dietzgen, Joseph A X . Dietz, Oswald B 190. Diez, Oswald, s. Dietz, Oswald Dingelstedt, Franz, Freiherr von A XIII, XXIV. Dönniges, Helene von A 176; B 225, 226, 228, 229. Dönniges, Franz Alexander Friedrich Wilhelm von A 176; B 225, 229. Dortu, Ludwig Maximilian B 24, 235. Dreckmann, Gangolf A 94 ; B 111. Droin, César B 94. Dronke, Ernst A X I V , LH, LUI, I L X X X , X C V I I I , 44, 45, 47, 48, 52, 53, 56, 57, 59, 87, 106, 174; B 14, 26, 58, 59, 60, 62, 66, 67, 71, 74, 115, 205, 221, 222, 234, 235. Drucker, Louis A 22, 122; B 33, 146, 157. Dulk, Albert Friedrich Benno A 82, 84; B 98. DuMont, Jeseph A L X , L X X X V I ; B 7, 164. DuMorit, Michael (Bruder d. V.) B 164. Duncker (Polizeirat, 1848 Polizeidirektor von Berlin) A 140; B 185. Duncker, Franz Gustav A 119; B 144, 199, 213, 215. Dunkle, der, s. Lassalle, Ferdinand Düsar, Pedro A 50; B 63. Dymsic, A. L. A X I I I ; B I X .

Eccarius, Johann Georg A 20, 9 9 ; B 30, 42, 74, 120, 199, 200, 224. Eckermann, Johann Peter A L. Eckert, Georg A X I ; B 9 1 , 1 6 2 . Einhoff, Karl Wilhelm A X C I I I , 129, 131, 136, 139, 140; B 174, 178, 185, 214. Eichmann, Theodor L X V I I , LXXV, X C I , 4 7 ; B 33, 35, 36, 43, 51, 52, 60, 71, 95, 118, 143, 233. Eichthal, Wilhelm von A 15; B 20. Ejduk, J a . A X V I I I , X X . Eisensche Buchhandlung, s. Assenheimer, Wilhelm Eisermann, F . W. B 62. Elbers, Ludwig A L ; B 2, 3, 44. Elliot, Ebenezer A X X X I I I . Ellis, Henry, Sir A 42, 56; B 54. Elze, Karl A L X X V I I . Emanuel (Vorname) B 122. Emanuel & Söhne B 5. Emperor A102; B 122. Engels, Elisabeth Franziska Mauritia (Mutter von Friedrich Engels) B 96. Engels, Friedrich (Vater von Friedrich Engels) A 147; B 197. Engels, Hermann B 61. Engels, Rudolf B 61. Eppert (Schauspielerin) B 64. Erhard, Johann Ludwig Albert A L X X I I I , 54,66; B 68,74,75,76,81, 83. Ermani (Verleger und Buchhändler in London) A 127. Ermen & Engels A X V , 93, 100, 106, 163; B 102. Erpenbeck, Fritz B I X . Eßlingen (schweizer Regierungsrat) B 14. Ewerbeck, August Hermann B 58. Eynern, J . P. & Söhne A X X I I I .

Ebner, Hermann Friedrich Georg A 23, 25, 26, 27, 30, 35, 36, 37, 49, 56; B 33, 34, 38, 39, 41, 47, 62, 70. Eccarius, Johann Friedrich (Bruder d. Folg., Schneider, Mitglied des Bundes der Kommunisten, Emigrant in London) B 74.

Faideren, Franz Karl Emanuel Malchus von A 32, 33; B 44. Fassoli Und Ohlmann (Verlag in Straßburg) B 31. Faucher, Julius A 129, 131, 166; B 145, 146, 174, 213, 216. Fawkes, Guy, s. Marx, Heinrich Guido.

242

Fazy, James A XC, XCI, XCIV, 172, 173, 179; B 94, 95, 143, 201, 204, 221, 222, 223, 230. Ferdinand II. (der Katholische) von Aragonien B 138. Fernex, Gustave de B 94. Feuerbach, Ludwig A XXIII; B 15, 18, 21, 217. Fickler, Joseph A 20; B 28, 30. Fleury, Charles de (eig. Carl Friedrich August Krause) A 135, 138, 143; B 178, 183, 186, 191. Förder, Herwig A VII, XXXII. Föxchen, s. Marx, Heinrich Guido Franz Joseph I., Kaiser von Österreich B 155. Freiligrath, Ida A XVII, XXIX, XXX, XLIV, L, LXXXIII, XCIV, XCV, XCVII, 6, 8, 11, 16, 19, 20, 21, 24, 26, 31, 42, 43, 44, 55, 58, 60, 81, 99, 102, 105,109, 117, 153; B 7,13, 21, 28, 31, 65, 71, 98,101, 105, 116,120,127, 128, 130, 131, 132, 146, 147, 216. Freiligrath, Käthe, s. Kroeker, Katharina (Käthe) Freiligrath, Luise, S. Wiens Luise Freiligrath, Otto A 44, 47, 56, 57; B 57, 60, 116.

Freiligrath, Percy A 55, 58, 117, 178; B 70, 116. Freiligrath, William Wolfang A 34, 38, 39, 47, 147, 168; B 50, 51, 60, 116, 130, 218. Fresenius, August B 132. Friedländer (Inhaber einer Lehranstalt in London) B 78. Friedrich HJ., Deutscher Kaiser B 115. Friedrich Wilhelm III., König von Preußen B 5. Friedrich Wilhelm IV., König von Preußen A XXVIII, XLII, XLIII, 101; B 5, 122, 135, 197, 238. Friesen, Hermann Freiherr von B 197. Fröbel, Julius A 82; B 99, 157, 160. Funcke (Apellationsgerichtsrat in Düsseldorf) A 33; B 44. Furz, der Biograph, s. Strodtpiann, Heinrich

Garthe A 53, 54; B 67, 69. Gauwerky, Friedrich A 94; B 110. Gauwerky, Ludwig Albert Eduard Wilhelm B 106. Gauwerky, Otto Georg Ludwig B 105. Gauwerky, Ludwig A 89, 94, 95; B 105. Geibel, Emanuel A XIII; B 115. General, der, s. Herweg, Gottfried General Herwegh, s. Herweg Gottfried Generalbevollmächtigte, die, s. Demuth, Helene Gerstein A 3; B 2. Gerstenberg, Isidor A 24, 26, 41, 113, 141; B 36, 53, 88, 89, 95, 138, 188. Gerstenmeyer, s. Gerstenberg, Isidor Gerstenzweig, s. Gerstenberg, Isidor Gilpin, Charles, A 144, 149; B 194, 202. Gisquet, Henry-Joseph A 140; B 185. Gladstone, William Ewart B 236. Glossy, Karl A X X X I ; B 79. Gobineau, Joseph Arthur, comte de B 218. Goegg, Armand A 20, 55; B 28, 30, 67, 143, 153, 157, 205. Goldheim B 186. Goldsmith, Oliver B 50. Gö(h)ringer, Karl A 34; B 44, 45. Gompertz, s. Gumpert, Eduard Görgey, Artür A 7; B 11. Goethe, Johann Wolfgang von A I X , XXIII, 4; B 5, 64, 103, 141. Gottesläugnerin, die schöne A 27; B 40. Gottschalk, Andreas A 164; B 15. Gottschall, Rudolf von A XXVI. Graeber, Friedrich und Wilhelm A XXIII. Graß, Andreas A LXIII, 61; B 72. Grant, James (Redakteur des ,,Morning Adverister") B 145, 146. Graetzer& Hermann B 213. Greeley, Horace & Mc. Elrath A 76; B 96. Greiff (preußischer Polizeioffizier, Anfang der fünfziger Jahre einer der Leiter der preußischen Geheimpolizei in London) B 184, 191. Grevel, Friedrich A 15; B 21. Griesheim (preußischer Kriegskommissar) AXLVII. 243

Groeben, Karl Joseph, Graf von der B 197. Grossmann, Rudolf B 138. Grube (Polizeikommissar) B 31. Grün, Karl A XXXIII. Grünberg, Carl B 218. Grunert, Carl B 64. Grunow, Friedrich Wilhelm B 21. Gruppe, Otto Friedrich B 50. Gubitz, Friedrich Wilhelm B 33. Gudde, Erwin Gustav A XX, XXVI, XXXVI. Guillermaine B 58. Guizot, Francois Pierre Guillaume B 55. Gumpert, Eduard A 106; B 126, 207, 221, 222.

Gunnemann, Hedwig A XII. Günther, Georg B 15. Gurowski, Adam, Graf B 108. Gutzkow, Karl Ferdinand A XXIII, B 34. Haas A VII. Hackländer, Friedrich Wilhelm, Ritter von A L X , 12; B 18. Hagen, Theodor A XLII, 16, 18; B 14, 17, 20, 22. Hahnemann, Samuel Christian Friedrich A 94; B 110. Hahnentritt A 17; B 22. Hallberger, Eduard A LXXIV; B 59, 71. Hambro, C. J . & Comp. A 4 9 ; B 61. Hansemann, David Justus B 189. Harting (Schauspieler) B 64. Hasenfellhändler, s. Weerth, Georg Hasenkleckser, s. Hasenclever, Peter Hasenclever, Peter A LXXIV, 40, 49, 67, 68; B52, 62, 84. Hatfield, J . T. A XIII. Hatzfeld, Paul, Graf von B 23. Hatzfeld, Sophie, Gräfin von A XI, 5, 6, 8, 9, 70; B 7, 12, 13, 208, 225, 227, 228, 230. Hauck, Ludwig B 40. Hauff, Wilhelm B 103, 121. Haug, Ernst A 2 7 ; B 40. Haupt, Hermann Wilhelm B 184. Hauptmann, Moritz A 93; B 110. 244

Havenith & Co. A 48; B 61. Haxel A VII. Haynau, Julius Jakob, Freiherr von B 14. Hebamme, die höhere, s. Paula (oder Paulaw) Hecker, Friedrich B 16, 31, 63. Heckscher, Martin (deutscher Arzt in Manchester) B 136. Hegel, Georg Wilhelm Friedrich A 96; B 113, 197. Heilberg, Louis A XLII, LXXIII, 52, 61; B 34, 65, 66, 72. Heilberg (Frau d. V.) A 52; B 66. Heilgers, Fredrick A 48; B 61. Heim, Harro A XIII. Heine, Heinrich A XXI, XXV, XXIX, XLI, 70, 87, 122, 124; B 22, 90, 103, 104, 105, 157, 158. Heinzen, Karl A XXX, XXXI, XXXVII; B 70. Heise, Heinrich A LXXXII, XC; B 140, 175. Hemans, Felicia B 119. Henry, J . A 128. Hennigsen B 10. Henry, Th. B 194. Herakleitos, der Dunkle, s. Lassalle, Ferdinand Heraklit (Herakleitos) A 98,101; B 197. Herbig, Friedrich Ludwig A 15; B 21. Herrmann (Rechtsanwalt in Nürnberg) B 149, 151, 176. Herrmann B 13. Herweg, Gottfried A 154, 157; B 205, 206, 208. Herwegh, Emma A 50; B 63. Herwegh, Georg A XXI, XXVI, XXVII, XXVIII, XXIX, 168; B 63, 79, 99, 218. Hesiod B 95, 125. Heß, M. (deutscher Flüchtling in London) A 150; B 202, 203. Heß, Moses B 2, 158, 218. Hettner, Hermann A LXIV. Heuberger, Karl A XXX, XXII. Heun, Carl A 18; B 26. Heydt, August, Freiherr von der B 197. Hildebrand, Bruno A 23; B 35.

Hirsch, Max B 144. Hirsch, Wilhelm A 140; B 184, 185, 186, 191. Hirschfeld. R. (deutscher Druckereibesitzer in London) B 140, 203, 205. Hirschfeld, Moritz von A 4 ; B 6. Hody (in den vierziger Jahren Chef der Polizeiverwaltung in Brüssel) B 5. Hoffmann, Heinrich, von Fallersleben B 116. Hofstetten, Johann Baptist (Mitglied des ADAY, Miteigentümer und Mitherausgeber des „Social-Demokrat", trennte sich später von der Arbeiterbewegung) B 227. Hohenzollern-Sigmaringen, Karl Anton, Fürst von B 186. Holländer, der fliegende A 102; B 122. Hollinger, Fidelio A IXC, 126, 127,145; B 143, 155, 156, 157, 167, 168, 171, 172, 175, 176, 193. Hollinger (Frau d. V.) A 127 Hollyoake, Geo. Jacob& Co. A98; B 119. Hörfei, Gustav A 45; B 59, 235. Horn (Familie in Weimar) A L. Houben, H. H. A XXVIII. Howitt, William (englischer Schriftsteller) A LXVII. Huelin A 71, 72; B 91. Hühnerbein, F. W. A 18; B 26, 85. Hugo, Victor A LI. Humboldt, Alexander von A XXX, 147; B 55, 197, 198. Hüser, Hans Gustav Heinrich von (preußischer General, 1844—49 Kommandant von Mainz; Vertreter der reaktionären Militärkamarilla) A XLIV, XLV, XLVI, XLVII. Huth, Friedrich & Co. A XXXVII, XXXVIII, 49; B 61, 95. Iffland, Wilhelm B 65. Imandt, Peter A XIV, 93; B 74, 109, 110, 115, 140, 175. Immanuel A 46; B 59. Immermann, Karl A XXV. Jacobi, Fritz A 98; B 119.

Jacobi, Abraham (Arzt, Angeklagter im Kölner Kommunistenprozeß, freigesprochen ; emigrierte 1853 nach England und weiter in die USA) A 98 ; B 49, 75, 76, 77. Jahn, Otto B 109. Janssen B 52. Johann, Erzherzog von Österreich, deutscher Reichsverweser (Juni 1848 bis Dezemher 1849) B 13. Johanna, s. Kinkel, Johanna John (Anfang der fünfziger Jahre Oberprokurator in Köln) B 25. Jöhr, Adolf B 94, 141, 202. Joest, Carl B 4. Joest, Maria Mathilde A 4, B 4. Johnson, Andrew A 20, 41 55, 56 ; B 28, 70. Johnson, Ben B 50. Johnson, Joseph B 50. Johnson, Samuel B 50. Jones, Ernest A 63, 144, 145 ; B 56, 74, 77, 189, 194, 195,199. Juch, Ernst A 136,139,140; B 142,177, 178,185. Jung, Georg A 4, 15, 17; B 4, 158. Jungh, s. Jung, Georg Kaiser, Bruno A V i l i , X X I ; B 2. Kamshoff (Polizeiassistent in Düsseldorf) B 31. Kamm, Friedrich A 98; B 113, 115,

118.

Kapp, Friedrich A 81; B 98. Karl II, Herzog von Braunschweig A XXXIX, XL, XLII, XLIII. Kaufmann, Alexander B 132. Kautsky, Benedikt A XI. Kautsky, Karl A XI, XVII, XXXV; B 159. Keane A 80; B 98. Keene A LI. Kegel, Max B 230. Keller, Gottfried A XXVI, LXIV; B 117. Kellermann, Carl Alfred B 7. Kellner, Gottlieb Theodor (Journalist, kleinbürgerlicher Demokrat, gab 1848 bis 1849 „Die Hornisse" heraus; emi245

grierte 1851 in die USA, Redakteur der „Reform") B 114. Kemble, John Mitchel (englischer Historiker) B 10. Keßler & Co. A 89; B 106. Keyserling, Graf B 225, 226. Kinkel, Johann Gottfried A XIII, XIV, LVIII, LXVII, ILXX, LXXI, LXXX LXXXI, LXXXII, LXXXIII, LXXXV, LXXXVI, XCV, 17, 18, 21, 25, 30, 32, 36, 37, 38, 41, 42, 44, 49, 50, 68. 93, 98, 101, 103, 109, 110, 111, 112, 113, 115, 117, 122, 143; B 19, 23, 24, 25, 26, 32, 33, 37, 38, 40, 43, 46,48,49, 50, 52, 53, 54, 55, 57, 58, 60, 62, 83, 109, 110, 116, 118, 121, 122, 124, 127, 129, 130, 131, 132, 133, 134, 136, 137, 138, 140, 141, 142, 143, 144, 145, 146, 147, 149, 159, 160, 165, 169, 179, 180, 181, 192, 209, 210, 211. Kinkel, Johanna A LVII, LXXX, LXXXI, LXXXII, LXXXIII, XCIII 21, 41, 108, 122; B 24, 25, 32, 118, 127, 128, 129, 130, 132, 133, 134, 136, 137, 143, 159, 160. Kittel, Erich A XIII, XIV, XX. Klapka, György A 108, 143, 144, 176, 177; B 126, 129, 151, 153, 192, 193, 225, 231. Klein(-Solingen), Carl Wilhelm A LXXV, 69; B 84, 87, 88. Klein, Johann Jacob A 25; B 14, 38, 49, 75, 76, 77. Kleinenbroich, Wilhelm A 24; B 36. Klockow A VII. Klose, G. A 52; 66. Klose (Fau d. V.) B 66. Knieper A VIII. Koch, Hans A XVIII. Köhler, J . E. M. (Druckereibesitzer in Hamburg) B 17. Kolb, Georg A XC, XCI, 122, 123, 181; B 149, 150, 153, 154, 155, 160, 161, 172, 175, 176, 196. Komp, Albrccht A 141; B 185, 188, 199. König, Ernst B 67. Konstantin Nikolajewitsch, Großfürst von Rußland B 148,155,156,170,175. 246

KorfF, Hermann (Gerant der „N. Rh. Ztg.", emigrierte nach der Revolution in die USA) B 3, 200. Körner, Theodor B 149. Koester, Heinrich A XXIV, LXXXV, 166; B 93, 98, 216. Katharina Koester, geb Bloem A 166. Kossuth, Lajos A 30, 40, 42, 44, 64, 143; B 11, 44, 52, 58, 78, 82, 180, 192. Koszyk A VIII. Koettgen, Gustav Adolph (rheinischer Dichter und Maler, stand in den vierziger Jahren dem wahren Sozialismus nahe) B 2. Krah, Karl (Freund Freiligraths, um 1839 Bürgermeister in Brohl, dann Kreissekretär in Vogelsang bei Köln, später Lokalberichterstatter der „Kölnischen Zeitung") B 164. Kroeker, Eduard A 183. Kroeker, Katharina (Käthe), geb. Freiligrath A XCVII, 147, 148, 183; B 116, 146, 200. Kroll (Gastwirt) A 113; B 139. Krylow, B. A XVII, XX, XXXVI, XLIV. Kuchenreuter B 226. Kugelmann, Franziska B 237. Kugelmann, Gertrud B 236, 237. Kugelmann, Ludwig A XIV, XCVII, 164; B 212, 213, 236, 237. Kuhlmann, Georg (Scharlatan, der sich als Prophet ausgab und den „wahren" Sozialismus unter den Anhängern Weitlings religiös verbrämt predigte; erwies sich als Provokateur der österreichischen Regierung) B 163. Kühlwetter, Friedrich Christian von (vom Juni bis September 1848 preußischer Minister des Innern) B 186. Kühn, C. (Schauspieler) B 64. Künzel, Heinrich A 50; B 64, 65. Kuranda, Ignaz A XXXI. Kyll B 25. Lafargue, Laura, geb. Marx A X, XII, XVII, 60, 61, 72, 167, 182; B 72, 236. Lafargue, Paul A XII; B 159, 236.

Lamennais, Hugues Félicité Robert B 212. Landon, Letitia Elizabeth B 119. Langkau, Götz A VIII. Lappländer, s. Anders Lassalle, Ferdinand A X, XI, XVII, XXII, XLVIII, LIX, LX, LXVII, XCIV, XCV, XCVII, 5, 6, 8, 9,11,15, 19, 20, 29, 30, 39, 45, 48, 51, 52, 70, 89, 97, 98, 99, 101, 114, 147, 148, 149, 156, 163, 167, 168, 176, 177; B 6, 7, 9, 12, 13, 16, 19, 23, 27, 28, 36, 40, 44, 58, 59, 65, 66, 72, 106, 118, 119, 120, 122, 133, 134, 139, 176, 197, 200, 201, 207, 208, 211, 212, 216, 217, 218, 225, 226, 227, 228, 229, 230, 231, 232. Lassai, Heiman (Vater von Lassalle) B 230. Lassai, (Mutter von Lassalle) B 230, 231. Lavierer, der A 90. Lebendige, der, s. Herwegh, Georg Lehfeld, Harry A 64; B 78. Leipziger Statthalter, s. Dammer, Otto Lehwaldt, s. Lewald, Otto Lenchen, s. Demuth, Helene Lenin, Wladimir Iljitsch A XI. Leon, Diego A XXVI. Leßner, Christian Friedrich Eduard A LXII, LXIII, 54,153; B 68, 69, 75, 76, 77, 141, 165, 184. Leu, L. B 87. Levi, s. Levy, Gustav Levy, Gustav A 141 ; B 188. Levy bzw. Levy Schmul, s. Schücking, Levin Ludwig Lewald, Otto A 140; B 185. Lichnowski, Felix, Fürst von B 26. Lichtwer, Magnus Gottfried B 105. Liebknecht, Wilhelm A XI, IXC, XC, XCI, 71, 101, 121, 122, 123, 124, 126, 127, 129, 130, 132, 135, 138, 153, 169, 170, 181; B 74, 90, 91, 121, 147, 148, 154, 156, 159, 160, 161, 162, 165, 167, 169, 175, 176, 193, 219, 237. Lieven, Christofor Andrejewitsch, Fürst (russischer Diplomat, von 1812—1834 Gesandter in London) B 82. Lieven, Darja Christoforwna, Fürstin A 21; B 32, 82.

Lifschitz Michail A X X I ; B IX. Lindau, Paul B 210. Liszt, Franz A 93, B 110. Lochner, Barbara A 65 ; B 80. Lochner, Georg A 65, 66 ; B 74, 80. Lochner, Jean A 65 ; B 80. Lommel, Georg B 200. Loening, Karl Friedrich, s. Löwenthal, Zacharias Longfellow, Henry Wadsworth A X I I I ; B 98, 119. Lörchen, s. Larfargue, Laura Louis Napoleon, s. Napoleon III. Louis-Philippe-Albert, due d'Orléans, comte de Paris A 7, B 10. Löwe, Wilhelm (genannt Löwe von Calbe) A 69; B 92, 209. Löwenthal, Zacharias A 23, 25, 27, 35; B 34, 35, 39, 40, 47, 155. Luckemeyer, Mathilde B 92. Lüning, Otto A 9 ; B 2, 15. Lupus, s. Wolff, Wilhelm Machackova Véra A XXII, X X I I I . Machiavelli, Niccolò B 52. Maikäfer, s. Kinkel, Johann Gottfried Mallinckrodt, Gustav B 67. Mandelbaum, Kurt A XI. Mann, Rudolph B 17. Marian, s. Demuth, Marianne Marotzki (Pfarrer in Manchester) B 221, 222.

Marx, Henriette (Mutter von Karl Marx) B 219. Marx, Edgar (genannt Müsch) A 20, 43, 51, 54, 62, 63; B 93, 217. Marx, Franziska A 44 ; B 57. Marx, Heinrich Guido (genannt Föxchen und Guy Fawkes) A 19; B 18, 27. Marx, Jenny, geb. von Westphalen A XXII, LIX, LXXXIII, XCIV, XCVI, XCVII, 3, 10, 12, 16, 19, 20, 24, 26, 32, 34, 43, 44, 48, 50, 51, 52, 56, 58, 59, 60, 61, 62, 63, 69, 70, 79, 81, 82, 100, 104, 130, 132, 146, 150, 151, 153, 154, 156, 170, 182; B 2, 15, 16, 18, 33, 53, 65, 66, 72, 86, 96, 98, 108, 109, 110, 120, 121, 123, 124, 125, 158, 159, 202, 209, 216. 217, 220, 221. 247

Marx, Jenny (Tochter von Karl Marx) A 34, 38, 39, 50, 104, 148, 165; B 50, 65, 216. Marx, Laura, s. Lafargue, Laura Marx, Eleanor, s. Marx-Aveling, Eleanor Marx, Tussy, s. Marx-Aveling, Eleanor Marx-Aveling, Eleanor A X V , X V I , X V I I , 104, 168, 178; B 218, 222. Mathieu (Friedensrichter in Solingen) B 85. Mathy, Karl B 179. Matzerath, Christian Joseph A X X V I I . Mäurer, German B 158. Mayer, Eduard A 4, 5; B 4. Mayer, Gustav A X I ; B 9, 12, 13, 59, 106, 200, 201, 208. Mazzini, Giuseppe A 6 4 ; B 40, 52, 78, 134. Meerem (1848/49 Instruktionsrichter in Düsseldorf) A IL. Mehring, Franz A X , X I I I , X I V , X V I I , XVIII, X I X , X X , X X X I V , X X X V , IC; B I X , 6, 7, 12, 15, 19, 20, 22, 28, 37, 40, 43, 45, 47, 48, 50, 141, 144, 147, 159, 162, 173, 207, 212, 217, 220, 221, 225, 230. Meißner, Alfred A X X X I I I , L I , L H . Melos (Schwiegermutter Freiligraths) A L ; B 13. Melos, Maria (Schwägerin Freiligraths) A X X X , 22, 25; B 33. Menard, Louis-Nicolas A 16; B 21., Menschikow, Alexej Sergejewitsch, Fürst B 82. Merckel, Ludwig B 100, 101, 223. Metternich, Clemens Wenzeslaus, Fürst von A X L I I . Meyer, Hans M. A VIII. Meyer, Sigfrid A IC. Meysenbug, Malwida von B 129 Mieroslawski, Ludwik B 20. Miquel, Johannes B 209. Mitchell (Theateragent in London) B 64. Mockel, Johanna, s. Kinkel, Johanna Molitor, Stephan B 58. Moll, Joseph B 14. Moll A X L V I I I . Moleschott, Jakob B 34. Mönke A VIII. 248

Montalembert, Charles Forbes de Tryon, comte de A 109; B 133. Montezuma A 72; B 91. Mosen B 15. Müller (Schauspielerin) B 64. Müller, Theodor B 231. Müller-Tellering, Eduard von A L X V I I I , 4, 9, 10, 19, 135, 138, 142, 143, 144; B 4, 15, 23, 27, 29, 67, 178, 188. Münks, F. (Mitglied des Bundes der Kommunisten, Emigrant in London, Anhänger von Marx und Engels) B 74. Münks I I (Mitglied des Bundes der Kommunisten, Emigrant in London, Anhänger von Marx und Engels) B 74. Murât, Napoléon Lucien Charles, prince (Vetter Napoleons III.) B 148. Müsch, s. Marx, Edgar Nabich, Moritz A 113; B 138. Napoleon I., Bonaparte, Kaiser der Franzosen B 10. Napoleon III., Kaiser der Franzosen A L X X X V I I , L X X X V I I I , X C I I , 7, 31, 109; BIO, 62, 82, 134, 148, 152, 153, 155, 180, 181. Naut, Stephan Adolf A LVII, 3, 8, 10, 12, 14, 19; B 4, 12, 15, 23. Nerrlich, Paul A X I I ; B 208, 210. Newman, Franz B 10. Niendorf, Emma (Ps. f. Emma von Suckow, deutsche Schriftstellerin, stand der schwäbischen Dichterschule nahe) B 117. Nietzsche, Friedrich B 218. Nikodemus A 68; B 84. Nikolaus I., Zar von Rußland A 7. Nothjung, Peter A 19, 25, 109; B 28, 38, 75, 76, 77, 132, 230, 231. O. B 71. Odger, George (einer der Führer der englischen Trade-Unions, betrieb eine kompromißlerische Politik) B 237. Offspring A 166; B 216. Oken, Lorenz B 14. Olfers, von B 197.

Olmsted, Frederick Law A 78, 79; B 96, 97, 108. Oncken, Hermann B 218. Oppenheim & Co. A 71 ; B 90, 91. Orges, Hermann B 149, 150. Orsini, Felice (italienischer bürgerlicher Demokrat, verübte 1858 ein Attentat auf Napoleon I I I . , wurde hingerichtet) A L X X X I , L X X X V I I I ; B 132. Otterberg, W. A L, 16; B 2, 3, 22. Ottergebirg, s. Otterberg, W. Otto, Karl Wunibald A 25, 80; B 38, 49, 75, 76, 77, 81, 97, 98. Oxford, Joseph A L X X I V , L X X V , 49, 50, 54, 70; B 60, 95. Palmerston, Henry John Tempie, Viscaunt of A 31, 122; B 42, 43. Pan, der große, s. Panizzi, Anthony, Sir Panizzi, Anthony, Sir A 91, 92; B 106. Paris, Graf von, s. Louis-Philippe-Albert, due d'Orléans, comte de Paris Pater Brey, s. Kinkel, Johann Gottfried Paula (oder Paulaw), von A 99, 115, 144; B 120, 139, 140, 193. Pechel, Rudolf B 115. Perczel, Moritz (ungarischer General, Teilnehmer an der Revolution 1848 bis 1849) B 52. Péreire, Emile und Isaac (französische Bankiers) B 94. Pernerstorfer, Engelbert A L X I I ; B 69. Petsch, Albert A 152, 153; B 203, 204. Pfänder, Karl A 20, 40, 61, 151, 153; B 30, 74, 224. Pfeffer (Instruktionsrichter in Köln) B 85. Philips, Lion (Onkel von Karl Marx) B 207, 219. Philipson, Grigori Iwanowitsch B 193. Pieper, Wilhelm A 23, 27, 30, 35, 36, 38, 71, 72, 7 6 ; B 35, 47, 74, 89, 91, 199. Piange (Familie) A 94; B 111. Post, Carl A L V I I I , 3, 15; B 2, 21. Potter, George (einer der Führer der englischen Trade-Unions, betrieb eine kompromißlerische Politik) B 237. Präsident von Schellers Assise, s. Funcke Professor Jottfried, s. Kinkel, Johann Gottfried

Prostinari A 40; B 52. Proudhon, Pierre-Joseph B 39, 217. Prutz, Robert B 116, 131. Pseudofürst, wallachischer, s. Racowitza, Janko von Pulszky von Lubocz und Cesfalva, Aurelius Ference A 66; B 10, 82. Putnam, George Palmer (amerikanischer Verleger) A 78, 79; B 97. Püttmann, Hermann A X X X I I I , 16; B 22. Racowitza, Janko von A 176; B 225, 226, 228, 229. Radetzky, Joseph Wenzel, Graf de Radetz B 18. Radowitz, Joseph Maria von A X X V I I I . Ramboz A 5. Rasch, Gustav A X C V I I I , 180, 181; B 234, 235, 237, 238. Rauch, Christian Daniel B 197. Raupach, Ernst Benjamin Salomo B 6 4 . Raveaux, Franz B 8, 9. Redakteur des „Hermann", s. Juch, Ernst Reichenbach, Oskar, Graf A 66; B 82. Reichsverweser, s. Johann, Erzherzog von Österreich Reichus B 14. Reiff, Wilhelm Joseph A X C I I , 125, 126, 135, 138, 144; B 75, 76, 77, 85, 164, 165, 166, 178, 193. Renach (Berliner Bankier) B 223. Reinhardt (deutscher Emigrant in den USA) B 41. Reisinger B 31. Rheinlaender, Georg Friedrich A 1 1 9 , 166; B 144. Riemer, Friedrich Wilhelm A L. Rjazanov, D. A X I . Rings, L. W. (Mitglied des Bundes der Kommunisten, Emigrant in London, Anhänger von Marx und Engels) B 74. Rode B 58. Rodenberg, Julius A X I I I , 9 7 , 1 0 6 , 1 0 7 ; B 115, 118, 125, 126, 127, 128. Rogier, Charles Latour (belgischer gemäßigter liberaler Staatsmann, 1847 bis 52 Innenminister) B 5.

249

Ronge, Johannes A 20; B 28, 29, 40. Roser, Peter Gerhard A LXV, 19, 20. 61, 142; B 28, 69, 72, 75, 76, 77, 81, Rote, der, s. Wolff, Ferdinand. Rothschild, James, baron de A 2 3 ; B 35, 94. Rotstscheild, s. Rothschild, James, baron de Rousseau, Jean Jaques A XXIV. Rüge, Arnold A XII, XIV, XXVII, XXX, LXVII, LXVIII, LXXXVI, 10, 20, 142, 156; B 15, 28, 29, 40, 70, 208, 210. Rumpf, E. (Schneider, Mitglied des Bundes der Kommunisten, Emigrant in London, Anhänger von Marx und Engels) B 74. Rüssel, John, Earl of A 31; B 43. Rüstow, Friedrich Wilhelm A 176; B 225, 229. Rüter, A. J . A XI. Rütten, Joseph A 23; B 34, 35. Saint-Simon, Claude Henri, comte de B 177. Salomo A 21, B 32. Schaafhausen, A. A 53; B 67. Schabelitz, Jacob Christian A XXXIX, 142; B 56. Schabelitz, Jacob Lukas (gen. Jaques) A XXXIX, XL, L, LIII, LIV, LXII, 43, 65; B56, 78 ,79, 114. Schäffer, H. A LH. Schaible, Karl Heinrich A144, 145; B 174, 194. Schapper, Karl A XXXIX, LII, LXI, LXII, LXIII, LXV, 16, 54,114; B 14, 20, 21, 44, 67, 69, 70, 74, 82, 120, 133, 184, 188. Schapper, Susannah (Frau d. V.) A LXI, LXII. Schapper, Thusnelda (Tochter d. V.) A LXII; B 13. Schärtner, s. Schärttner, August Schärttner, August A 53, 55; B 70. Schaub'sche Buchhandlung, s. Scheller, Wilhelm H. Schauenburg, Eduard A LXVII. Scheffel, Viktor B 116. 250

Scheller, Wilhelm H. A LXVI, 21, 32, 33, 39, 52; B 18, 32, 43, 44, 66. Schenkendorf, Gottlob Ferdinand Maximilia von B 197.. Scherr, Johannes B 21. Scherzer, Andreas A141; B133,163,188. Schifflein A XLVIII. Schiller, Friedrich von A IX, LXXXIII, LXXXIV, LXXXV, LXXXVI, XCIII, XCVI, 118, 124, 132, 141; B 33, 64, 72, 99, 113, 131, 141, 142, 143, 144, 145, 204, 205. Schiller, F. P. A XX. Schily, Viktor (Advokat, Teilnehmer am badisch-pfälzischen Aufstand, emigrierte nach Frankreich, später Mitglied der IAA) B 115. Schimmelpfennig, Alexander A 66; B 82. Schimmelpfennig (Frau d. V.) B 82. Schlechte A VIII. Schleicher, Berta B 129. Schmalhausen, Sophie, geb. Marx (Schwester von Karl Marx) B 214. Schmalhausen, Wilhelm Robert A 164; B 214. Schmidt (Setzer der „N. Rh. Ztg.") A LVII. Schmidt, Nikolaus B 81. SchmidtStirnerDähnhardt, s. Dähnhardt, Marie Schmitz B 88. Schmölze, Karl Heinrich (Maler und Schriftsteller) B 82. Schneider, Adam B 5. Schneider, Karl (Schneider II) A 16,18; B 21, 85, 191. Schneider, Freiligraths (Handwerker) A 155; B 125, 206. Schöler, Lina (Freundin der Familie Marx) B 137. Schönlein, Johann Lukas (Leibarzt Friedrich Wilhelm IV.) B 197. Schoof, Wilhelm A XIII. Schopenhauer, Arthur B 218. Schramm, Conrad A LXI, 13, 14, 15; B 17, 18, 20, 187. Schramm, Rudolf (Bruder d. V.) A 110, 160; B 135, 211.

Schreckensteiii, Ludwig, Freiherr R o t h v o n (Außenminister im Ministerium A u e r s y a l d v o m J u n i bis September 1848) B 186. Schröder ( E m i g r a n t in London) B 165. Schrödter ( K a u f m a n n in London) A 71; B 91. Schuberth, Julius Ferdinand Georg & Comp. A L X , 1 1 , 1 2 , 1 4 ; B 17,18, 187. Schücking, Levin Ludwig A X I I I , X X I X , X X X I I , 101; B 54, 56. Schulenburg (Familie) A 9 4 ; B i l l . Schulz, Delphine, geb. Nobel A 75. Schulz, Louis A 75; B 94. Schulze-Delitzsch, F r a n z H e r m a n n B 144, 209, 213. Schurz, Carl A 21; B 25, 32, 37, 86, 160. Schuter ( K a u f m a n n in London) B 91. Schwab, Gustav A X X V , X X V I . Schwabe ( K a u f m a n n in Manchester) A 221. Schwägerin Freiligraths, s. Melos, Maria Schwarz ( K a u f m a n n in London) A 72. Schwerin, Maximilian Heinrich Karl, Graf von B 186. Schwering, Julius A X I I I . Schwester von Marx, s. Conradi, Emilie Schwiegermutter Freiligraths, s. Melos Schwind A 54; B 69. Schwollmann, Caroline (Lina) (Schwester der S t i e f m u t t e r Freiligraths, m i t ihm von 1 8 3 0 - 4 0 verlobt) A X L I I I . Scott, Walter B 94, 103. Seckendorf, August Heinrich E d u a r d Friedrich, Freiherr von (Anklagevertreter im Kölner Kommunistenprozeß) B 85, 182, 183. Sefer Pascha, Zan Oglu (tscherkessischer Fürst) B 193. Seidensticker, Clara A X I I , X L I I . Seidensticker, George A X I I , X L I I . Seiler (Arzt in Genf) B 227, 228. Selmnitz, H u g o von A 84, 85, 86, 87; B 99, 103, 104, 105. Seyd, Julia A 118, 159; B 210. Shakespeare, William A L I , L X V I ; B 64. Sickingen, F r a n z von A 99, 114; B 120, 139.

Siebel, K a r l A 1 1 1 , 112, 116; B 135, 136,137, 140, 174, 203. Siegfried, Rudolf (Dozent f ü r Sanskrit in Dublin) A L X X V I . Sigel, Albert A 20; B 28, 30. Simon, Ludwig A X C I , 143; B 192. Simon (Direktor der „ B a n q u e générale suisse") B 151. Simrock, K a r l B 159. Sinejnika A V I I I . Sinelnikowa A V I I I . Singer, P a u l A XV. Smith, Toulmin A 40; B 10, 53. Sorge, Friedrich Adolf A X ; B 159. Southey, R o b e r t B 119. Spielmann ( K a u f m a n n in London) A 16, 70; B 21, 88, 89, 90. Spiller v o n Hauenschild, Richard Georg (Ps. Max Waldau) B 117. Spink, Gerald W . A X X , X X X V I I I . S t a a t s m a n n , der, s. Blind, K a r l Stahr, Adolf Wilhelm Theodor A 101; B 122. Steffen A V I I I . Steffen, Wilhelm A 63, 67, 68, 69, 73, 79; B 77, 84, 88, 92. Stein, J . A . A L X X I I I ; B 68, 74, 81. Steinthal & Co. (Handelsfirma in Manchester) A 84, 85, 86, 89, 95; B 101, 102, 104, 111, 112, 113, 221. Stieber, Wilhelm A X C I I I , 129, 131, 136, 139, 140; B 169, 174, 178, 184, 185, 191. Stirner, Max (eig. J o h a n n Caspar Schmidt) B 40. Stolberg, Christian, Graf zu A 115, 167, 169; B 139, 140, 217, 218. Stolterfoth, Adelheid von A X X I X . S t r o d t m a n n , Adolf Heinrich A L X I V , L X V , 17, 18, 21, 46, 68; B 23, 25, 32, 60, 84, 118, 132. Strohn, Wilhelm (William) A L X , 5, 8, 9 ; B 6, 88. Struve, Amalie von A 50, 52 ; B 63. Struve, Gustav von A L V I I , X C V I I I , 50; B 16, 63, 234, 235, 237, 238. S t u m p f , K a r l A L X X I I I , 67; B 81, 83. Stüwer A V I I I . Suchsland, Friedrich Emil A 26; B 39.

251

Sulzbach A LVII. Szemere, Bertalan B 52, 192, 193. Taylor, Bayard A 25, 26; B 39. Taylor, John Edward B 10. Tedesco, Victor (belgischer Advokat, revolutionärer Demokrat und Sozialist) A LXVII; 187. Tellering, s. Müller-Tellering, Eduard von Temme, Jodokus Donatus Hubertus A XLVII, 38; B 49. Tennyson, Alfred B 119. Terenz B 177. Tezel, s. Kinkel, Johann Gottfried Thiers, Louis Adolphe A 7 ; 10. Thimm, Franz (Buchhändler in Manchester) B 141. Thomas, A. (Musikdirektor) B 64. Tissier, Louis B 31. Titus B 14. Trowitzsch B 62. Trübner, Nikolaus A XL, 41, 45; B 53, 59. Truncke A 10, 74; B 15, 94. Tschech, Heinrich B 99. Uhland, Ludwig B 103. Ulmer, Johann (Mitglied des Bundes der Kommunisten, Emigrant in London, Anhänger von Marx und Engels) B 74. Ungar, Anselm B 118. Unruh, Hans Victor von B 209. Urquart, David A LXXXVIII, XCI, 121; B 155, 156, 157. Vahlteich, Julius B 218. Varnhagen von Ense, Karl August A XXXVIII, 147; B 197, 198. Victoria, Princeß Royal von Großbritannien und Irland, nachmalige deutsche Kaiserin B 115, 197. Victoria I., Königin von Großbritannien und Irland A 159; 30, 210. Vidocq, Eugène François A 140; B 185. Villegardelle A LXVII; B 187. Vincke, Georg, Freiherr von A XLIII. Vipan B 10. 252

Vögele, August A IXC, 127,144; B 167, 171, 172,193, 194. Vogt, Karl A XIV, LXXXV, LXXXVI, LXXXVII, LXXXVIII, IXC, XC, XCI, XCII, XCIII, 43, 121, 122, 123, 124, 125, 128, 129, 130, 131, 132, 133, 134, 135, 136, 137, 138, 139, 140, 142, 143, 144, 145, 181; B 57, 143, 147, 148, 149, 150, 151, 153, 154, 155, 156, 157, 160, 161, 162, 163, 167, 168, 170, 171, 172, 173, 174, 175, 176, 177, 178, 179, 180, 181, 182, 186, 192, 194, 195, 196, 203, 204, 214, 233 Volbert, A. A XXIX. Vollmer, Gisela B 31, 44. Wagner, Richard A 167; 217, 218. Wahl LIX. Walewsky, Alexandre Florian Joseph Colonna, comte de (Sohn Napoleons I. mit der polnischen Gräfin Walewska; 1855—60 französischer Außenminister) B 149. Wattenbach, Heilgers & Co. B 61. Weber (Justizrat in Berlin) A XCII, 142; B 166, 176, 179. Weerth, Carl A LXXVIII, 48, 85, 86, 89, 95; B 71, 99, 100, 101, 102, 104, 111, 112, 113, 220, 221, 223. Weerth, Ferdinand (der alte Weerth) A 93; B 110. Weerth, Ferdinand (Bruder Georg Weerths) B 5, 112. Weerth, Georg A XXI, XLI, LIII, LV, LXV, LXVIII, XCVII, 4, 18, 20, 37, 40, 59, 84, 85, 86, 170, 171, 172; B 1, 2, 5, 12,14, 22, 26, 42, 48, 49, 51, 54, 62, 71, 72, 100, 101, 102, 104, 111, 112, 220, 221.

Weerth, WÜhelm B 101, 102, 112. Weerth, Wilhelmine (Mutter von Georg Weerth) B 71, 100, 101, 102. Weidmann'sche Verlagsbuchhandlung A XXV. Weil, s. Weill, Alexander Weill, Alexander B 158. Weitling, Wilhelm B 114. Wenig A VIII.

Wermuth (Polizeidirektor in Hannover) Willich, August A LXV, 53, 54, 68; B 6, 22, 44, 45, 67, 69, 70, 82, 83, 86, B 184. 87, 188. Wesendonck, Hugo B 8, 9. Winckelmann, Johann Joachim A IX. Wesendonk, Otto A 72; B 91. Windischgrätz, Alfred Candidus FerdiWestphalen, Edgar von A 9; B 15. nand, Fürst zu A LI. Westphalen, Ferdinand Otto Wilhelm Wisthaler (Schauspieler) B 64. von A 144; B 33, 196. Wolff, Augustus B 213. Wetzler A 49; B 61. Weydemeyer, Joseph A XIV, LVIII, Wolff, Ferdinand A LX, LXXIIl, LXXV, 4, 10. 37, 75, 83; B 4, 15, 42, LXIII, LLXX, LXXI, LXXII, 74, 94. LXXVIII, ILXXX, 25, 30, 31, 33, 36, 40, 41, 42, 81, 82, 147; B 2, 15, Wolff, roter, s. Wolff, Ferdinand 38, 39, 41, 42, 43, 44, 45, 46, 47, 48, Wolff, Wilhelm A XIV, LH, LV, LXI, ILXXX, LXXXII, XC, XCII, XCII, 53, 54, 56, 59, 60, 62, 83, 88,169, 188, XCVII, XCVIII, 9, 16, 26, 34, 46, 48, 192, 199, 200. 54, 57, 69, 70, 74, 75, 76, 83, 85, 89, Weydemeyer, Louise (Frau d. V.) 95, 115, 171; B 13, 33, 39, 41, 42, 47, B 200. 60, 62, 71, 74, 85, 88, 89, 90, 92, 111, Wiehe, Johann Friedrich A IXC, XCIV, 112, 120, 143, 189, 192, 202, 220, 221, 126, 128, 144; B 171, 172, 174, 176, 222, 224, 234, 237, 238. 193, 194. Wollüstling, australischer, s. Weerth, Wiens, Heinrich A 183; B 238. Georg Wiqns, Luise, geb. Freiligrath A XII, Wulff A IL. XVlI, 34, 47, 54, 147, 182, 183; B 14, Wuppertaler Poet, s. Siebel, Karl 60, 116, 130, 238. Wigand, Otto A 15; B 21. Zabel, Friedrich B 166. Wilde A LXXVII. Zangger B 14. Wilhelm I, deutscher Kaiser A LXVII, Ziegenbock A 99; B 120. LXXX, 4; B 5, 135, 209. Ziese A VIII. Wilhelmi, Antonie (Schauspielerin) Zinn B 165. B 64. Zulauff, Heinrich A XXIV, XLVIII, Williams & Norgate A 12, 170; B 18, IL, L, LI, LIX, LXXXVI, 3, 4, 5, 10; B 2, 3, 4, 6, 12, 15. 55, 219.

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