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German Pages [1207] Year 2023
August Boeckh
E NC Y K L O PÄ D I E D E R P H I LO LO G I E Grundtext · Textbeilagen · Anhang
August Boeckh
Encyklopädie der Philologie Herausgegeben von Christiane Hackel
Fe l ix M einer Verl a g · H ambu rg
Bibliographische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über ‹http://portal.dnb.de› abrufbar. ISBN 978-3-7873-4315-7 (3 Bände) ISBN eBook (PDF) 978-3-7873-4316-4
Gedruckt mit Unterstützung der Fritz Thyssen Stiftung für Wissenschaftsförderung. © Felix Meiner Verlag Hamburg 2023. Alle Rechte vorbehalten. Dies gilt auch für Vervielfältigungen, Übertragungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen, soweit es nicht §§ 53 und 54 UrhG ausdrücklich gestatten. Satz: SatzWeise, Bad Wünnenberg und Jens-Sören Mann. Druck und Bindung: Beltz Grafische Betriebe, Bad Langensalza. Gedruckt auf a lterungsbeständigem Werkdruckpapier, hergestellt aus 100 % chlorfrei g ebleichtem Zellstoff. Printed in Germany
Inhalt Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1. 2. 3. 4. 5. 6.
August Boeckh . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Boeckhs Vorlesung über „Encyklopädie der Philologie“ Boeckhs Philologie-Konzeption . . . . . . . . . . . . Die Edition von Ernst Bratuscheck . . . . . . . . . . . Weitere Editionen und Übersetzungen . . . . . . . . . Zur Rezeptionsgeschichte . . . . . . . . . . . . . . . .
Editorischer Bericht
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1. Zur Entstehungsgeschichte der vorliegenden Edition . . . 2. Das Manuskript der „Philolog[ischen] Encyklo[pädie]“ . . a) Das ursprüngliche Vorlesungsheft . . . . . . . . . . . b) Die Beilagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . c) Überlegungen zur Datierung . . . . . . . . . . . . . . 3. Zum Aufbau und zur Gestaltung der vorliegenden Edition a) Allgemeine Editionsrichtlinien . . . . . . . . . . . . . b) Zur Gestaltung von Band 1.1 . . . . . . . . . . . . . . c) Zur Gestaltung von Band 1.2 . . . . . . . . . . . . . .
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*16 *16 *17 *18 *20 *21 *24 *27 *28
Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3
AUGUST BOECKH ENCYK LOPÄDIE DER PH ILOLOGIE
I. Idee der Philologie, oder von ihrem Begriff, Umfang, und höchsten Zweck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . II. Begriff der Encyklopädie, in besonderer Hinsicht auf die Philologie III. Bisherige Versuche zu einer Encyklopädie dieser Wissenschaft, und Kritik derselben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . IV. Wie sich die Encyklopädie zur Methodik verhalte . . . . . . . . V. Von den Quellen und Hilfsmitteln des gesammten Studiums – Bibliographie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
5 17 21 33 39
*4 · Inhalt
VI. Entwerfung unseres Planes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . VI. Entwurf unseres Planes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
43 51
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65
Erster Haupttheil. Formeller Theil
Erstes Hauptstück. Theorie der Hermeneutik . . . . . . . . . . . . 69 Zweytes Hauptstück. Theorie der Kritik . . . . . . . . . . . . . . . 137
Zweyter Haupttheil. Materieller Theil . . . . . . . . . . . . . . . . . 215
Erstes Hauptstück. Allgemeine Alterthumslehre
. . . . . . . . . . 217
Zweytes Hauptstück. Besondere Alterthumslehre . . . . . . . . . Erster Theil. Von dem öffentlichen Leben der alten Völker . . I. Chronologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . II. Geographie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . III. Politische Geschichte des classischen Alterthums . . . IV. Politische Alterthümer der Römer und Griechen . . . Zweyter Theil. Von dem Privatleben der alten Völker . . . . . Dritter Theil. Von dem Cultus oder der äußern Religion und der Kunst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Vierter Theil. Von der gesammten Wissenschaft der alten Völker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I. Mythologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . II. Philosophie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . III. Geschichte der Mathematik und Naturwissenschaften IV. Geschichte der ethischen Wissenschaften . . . . . . . V. Geschichte der Litteratur der Griechen und Römer . . VI. Geschichte der Sprache. . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . .
251 251 251 259 267 279 287
. 289
. 307 . 309 . 317 319 . 329 . 333 . 339
Inhalt · *5
TEXTBEILAGEN
Beilagen zur Einleitung
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 379
I. Idee der Philologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 381 III. Bisherige Versuche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 402 VI. Entwerfung unseres Planes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 409 Beilagen zum ersten Haupttheil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 419 Theorie der Hermeneutik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 421 Theorie der Kritik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 443 Beilagen zum zweyten Haupttheil
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 461
Allgemeine Alterthumslehre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Besondere Alterthumslehre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erster Theil. Von dem öffentlichen Leben der alten Völker . . . I. Chronologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . II. Geographie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . III. Politische Geschichte des classischen Alterthums . . IV. Politische Alterthümer der Römer und Griechen . . Zweyter Theil. Von dem Privatleben der alten Völker . . . . . . Dritter Theil. Von dem Cultus oder der äußern Religion und der Kunst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Vierter Theil. Von der gesammten Wissenschaft der alten Völker I. Mythologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . II. Philosophie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . III. Geschichte der Mathematik und der Naturwissenschaften . . . . . . . . . . . . . V. Geschichte der Litteratur der Griechen und Römer . VI. Geschichte der Sprache . . . . . . . . . . . . . . . .
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463 474 474 474 484 495 507 514
. . 516 545 . . 545 . . 583 . . 585 . . 589 . . 594
*6 · Inhalt A N H A NG
Verzeichnis der von Boeckh verwendeten Abkürzungen . . . . . . . . . . . .
*9
Anmerkungen Vorbemerkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . *11 Anmerkungen zu Band 1.1 (Grundtext) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . *15 Anmerkungen zu Band 1.2 (Textbeilagen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . *149 Verzeichnis der im Manuskript liegenden Drucksachen. . . . . . . . . . . . .
*245
Verzeichnis der im Archiv der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften überlieferten Vorlesungsmanuskripte Boeckhs. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . *247 Tabellarische Darstellungen von Boeckhs Lehrtätigkeit Vorbemerkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . *249 Informationen zu einzelnen Vorlesungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . *251 Gesamter Vorlesungszyklus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . *252 Zyklus der „Encyklopädie“-Vorlesung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . *260 Bibliographie Vorbemerkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . *263 Von Boeckh erwähnte Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . *269 Abgekürzt zitierte Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . *445 Forschungsliteratur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . *447 Personenglossar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
*459
Danksagung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . *519
Einleitung
1. August Boeckh August Boeckh (1785–1867) zählt zu den bedeutendsten Klassischen Philologen des 19. Jahrhunderts. 1 Nach einem Studium der Theologie und Philologie in Halle (1803–1806), wo Boeckh vor allem durch den Altertumswissenschaftler Friedrich August Wolf und den Theologen und Philosophen Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher geprägt wurde, und einem kurzen Intermezzo als Mitglied des Seminars für gelehrte Schulen in Berlin hat sich Boeckh 1807 an der Universität Heidelberg habilitiert und erhielt dort noch im gleichen Jahr eine außerordentliche und 1809 eine ordentliche Professur der Philologie. Im Sommersemester 1811 folgte der erst 25-Jährige einem Ruf als ordentlicher Professor der Beredsamkeit und klassischen Literatur an die im Jahr zuvor neugegründete Berliner Universität. In den darauffolgenden 56 Jahren entfaltete Boeckh in der preußischen Hauptstadt eine weit über deren Grenzen hinaus strahlende Wirksamkeit – und zwar nicht nur, indem er an der Universität in 113 Semestern Lehre mehrere Generationen von Studenten prägte, sondern auch durch seine Tätigkeit an der Königlich Preußischen Akademie der Wissenschaften, zu deren Mitglied er 1814 gewählt wurde. An beiden Institutionen wirkte Boeckh sowohl als Gelehrter als auch als Wissenschaftsorganisator. So begründete er an der Universität ein philologisches Seminar (1812), 2 welches zu den ersten Einrichtungen dieser Art überhaupt gehörte. Ferner initiierte er mit dem Corpus Inscriptionum Graecarum (1815) – dessen Ziel kein geringeres als die Erfassung möglichst aller aus der griechischen Antike überlieferten Inschriften war – das erste derartige und bis heute als Inscriptiones Graecae fortgeführte Großprojekt an der Preußischen Akademie der Wissenschaften und wurde damit zugleich zum Begründer der wissenschaftlichen Epigraphik. Zu Boeckhs thematisch sehr breit gefächertem wissenschaftlichen Œuvre zählen ferner seine bahnbrechende Pindar-Ausgabe (1811–1821), die wirtschaftsgeschichtliche Untersuchung zur „Staatshaushaltung der Athener“ (1817) sowie PublikatioFür allgemeine Würdigungen Boeckhs vgl. u. a. Schneider (1985), Vogt (1998) und zuletzt Hackel/Seifert (2013), 9–23 sowie die anderen Beiträge dieses Tagungsbandes. 2 Vgl. hierzu Poiss (2009) und Seifert (2021). 1
*8 · Einleitung
nen zu antiken Maßeinheiten (1838), zur ägyptischen Chronologie (1845), zu astronomischen Fragestellungen (1855 und 1863), eine Übersetzung der Antigone (1843) und vor allem seine postum erschienene Vorlesung über „Encyklopädie und Methodologie der philologischen Wissenschaften“ (1877), die zu den großen wissenschaftsbegründenden und -systematisierenden Entwürfen des 19. Jahrhunderts zählt.
2. Boeckhs Vorlesung über „Encyklopädie der Philologie“ Bei Boeckhs Enzyklopädie-Vorlesung handelt es sich um eine der bedeutendsten und wirkungsmächtigsten philologischen Fachenzyklopädien 3 und somit um einen Kulminationspunkt im Prozess der Verwissenschaftlichung der klassischen Philologie und der Ausdifferenzierung der einzelnen philologischen Disziplinen. Das akademische Genre der Fachenzyklopädie entwickelte sich seit der Mitte des 18. Jahrhunderts in nahezu allen Universitätsfächern und hatte seine Blütezeit im deutschen Universitätsbetrieb des 19. Jahrhunderts. Als propädeutische Vorlesungen oder Lehrbücher waren die Fachenzyklopädien vor allem auf die akademische Lehrpraxis ausgerichtet, weshalb sie neben „Enzyklopädie“ oft noch den Begriff „Methodologie“ im Titel trugen, womit aber, entgegen dem heutigen Sprachgebrauch, keine Methodenlehre, sondern eine didaktische Studienanleitung gemeint war. Insgesamt erfüllten die Fachenzyklopädien fünf Funktionen. 4 Das trifft auch auf Boeckhs „Encyklopädie“ zu, denn diese verfolgte erstens eindeutig ein propädeutisch-didaktisches Ziel, hatte zweitens aber auch einen wissenschaftsbegründenden Anspruch, zielte drittens auf eine Systematisierung des philologischen Wissens und trug viertens auf der anderen Seite selbst zur weiteren Spezialisierung und fünftens zur Absicherung bis dato erreichter wissenschaftlicher Standards bei. Boeckh hat seine Vorlesung über „Encyclopädie und Methodologie der gesammten Philologie, nebst den Grundsätzen der Grammatik, Hermeneutik und Kritik, auch mit besonderer Hinsicht auf das N.T., nach eigenem Plane“ 5
Zum wissenschaftlichen Genre der philologischen Fachenzyklopädie vgl. Hackel (2013). Vgl. Blanke (2009), 28 sowie darauf aufbauend Hackel (2013), 256 f. 5 So der Titel der Vorlesung, laut der „Anzeige der Vorlesungen, welche im Winterhalbjahre 1810–11 auf der Großherzoglich Badischen Ruprecht-Karolinischen Universität zu Heidelberg gehalten werden sollen“ (Heidelberg, o. J.), 18. Die Vorlesungsverzeichnisse 3 4
Einleitung · *9
zum ersten Mal im Sommersemester 1809 in Heidelberg gelesen und sie dort im Wintersemester 1810/1811 noch einmal wiederholt. In Berlin hat er sie erstmals im Sommer 1816 und letztmalig im Sommer 1865 gehalten. In den vierzig Jahren von 1825 bis 1865 hat er sie in einem zweijährigen Turnus vorgetragen, und zwar jeweils im Sommersemester der ungeraden Jahre. Im gesamten Zeitraum von 1809 bis 1865 hat Boeckh die Vorlesung 26 Mal gelesen. 6 Während der gesamten Zeitspanne von 56 Jahren diente ihm ein 1809 von ihm niedergeschriebenes Heft als Grundlage für seinen Vortrag. Dieses ursprüngliche Vorlesungsmanuskript hat er im Laufe der Zeit sukzessive durch zahlreiche Randbemerkungen und eingelegte Zettel ergänzt. Das Manuskript der „Philolog[ischen] Encyklo[pädie]“ 7 ist heute Bestandteil des (Teil-)Nachlasses von August Boeckh, der im Archiv der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften aufbewahrt wird. 8
3. Boeckhs Philologie-Konzeption In seiner „Encyklopädie der Philologie“ konzipiert Boeckh die Philologie zum einen als „Alterthumswissenschaft“ und zum anderen – darüber hinausgehend – zugleich als Metatheorie aller philologisch-historischen Wissenschaften. Boeckh folgt also einerseits seinem Hallenser Lehrer Friedrich August Wolf und übernimmt dessen Erweiterung der bis dato auf bloße Textkritik beschränkten Altphilologie zu einer alle überlieferten antiken Zeugnisse in den Blick nehmenden Sachphilologie bzw. „Alterthumswissenschaft“, deren Ziel in einer umfassenden (auch historischen) Rekonstruktion des griechischen und römischen Altertums besteht. Er stellt allerdings die von Wolf entworfene Altertumswissenschaft auf ein neues Fundament, indem er ihr – auf die daran geäußerte Kritik reagierend – eine systematische Gestalt gibt. der Universität Heidelberg 1784–1930 sind online einsehbar unter: http://www.ub.uniheidelberg.de/helios/digi/unihdvor lesungen1784–1930.html (Stand: 15. 02. 2023). 6 Vgl. Hoffmann (1901), 467 ff. sowie die tabellarische Darstellung des Vorlesungszyklus in Bd. 2 der vorliegenden Edition. 7 So ist es auf einem braunen, sehr abgegriffenen und an den Rändern ausgerissenen Packpapierbogen, in dem das Manuskript vor seiner Restaurierung eingeschlagen gewesen ist, notiert. Der Bogen liegt jetzt nur noch lose oben auf. 8 Archiv der BBAW, Nl. Boeckh, Nr. 32.
*10 · Einleitung
Hinsichtlich seiner Auffassung von der Philologie als einer umfassenden Altertumswissenschaft kann man Boeckhs „Encyklopädie“ sowohl als eines der Gründungsdokumente des Gegenstandsbereiches der Alten Geschichte 9 interpretieren als auch als Endpunkt einer Entwicklung, da in der weiteren Ausdifferenzierung der Disziplinen die Klassische Philologie und die Alte Geschichte bekanntlich (wieder) getrennte Wege gegangen sind. Andererseits konzipiert Boeckh die Philologie im Rückgriff auf Schleiermachers Theorie der Hermeneutik sowie dessen Ethik 10 und in Reaktion auf den holistischen Welterklärungsanspruch der Philosophie Hegels zugleich als eine Metatheorie aller philologisch-historischen Wissenschaften. Dieses Philologie-Verständnis verdichtet er im Laufe der Jahre in der bald berühmt werdenden Formel von der „Erkenntniß des Erkannten“: „Der Begriff nun, welchen wir oben aufgestellt haben für die Philologie ist: die Erkenntniß des Erkannten, also eine Wiedererkenntniß eines gegebenen Erkennens; Wiedererkennen eines Erkannten ist aber gleich dem Verstehen.“ 11 Der Untersuchungsgegenstand der solchermaßen bestimmten Philologie ist das (bereits) Erkannte. Darunter fasst Boeckh das gesamte bis dato vorhandene menschliche Wissen – egal in welcher Form es sich manifestiert hat, sei es in einem poetischen oder wissenschaftlichen Werk, einer mathematischen Berechnung, einer Staatsverfassung, einem Bauwerk oder in der Herstellung einer Tonschale. 12 Es sind die beiden griechischen Verben γιγνώσκειν (‚erkennen‘) und ἀναγιγνώσκειν (‚wiedererkennen‘ und zugleich ‚lesen‘), von denen her Boeckh seine Bestimmung der Philologie gewinnt und deren Abgrenzung von der Philosophie begründet. Die Philosophie sowie alle anderen Wissenschaften erkennen die Welt direkt (γιγνώσκει). Die Philologie hingegen erkennt das von diesen bereits Erkannte wieder (ἀναγιγνώσκει): „Zum Verhältniß der Philologie zur Philosophie ist zuerst zu bemerken: Wenn man den Begriff der Philologie freigemacht von einseitiger Beziehung auf einen beschränkten Stoff; so erscheint sie als eine Darstellung und Wiedererkenntniß des ganzen vorhandenen menschlichen Wissens, und inwiefern dieses in der Philosophie wurzelt, als dieser coordinirt, jedoch mit folgender Bestimmung: die Philosophie oder Wissenschaft erkennt primitiv und erfindet, γιγνώσκει; die PhiloVgl. hierzu zuletzt Nippel (2013). Vgl. hierzu den Aufsatz von Thouard (2013). 11 Vgl. Bd. 1.1, 51 oder Boeckh (1877), 52. 12 Zum Begriff des „Erkannten“ vgl. z. B. Hackel (2006), 54–57. 9
10
Einleitung · *11
logie erkennt wieder, ἀναγιγνώσκει, welches Wort mit Recht den Sinn des Lesens im Griechischen erhalten hat, indem das Lesen eine eigentlich philologische Thätigkeit ist.“ 13 Boeckh kann in seinem Entwurf die Ebenbürtigkeit von Philologie und Philosophie (wenn nicht sogar den Vorrang der Ersteren) geltend machen, indem er erstens die Philosophie auf eine Ebene mit allen anderen Wissenschaften stellt, während er die Philologie von allen gleichermaßen abhebt, weil sie sich auf deren aller Wissen bezieht, und zweitens, indem er einen Kurzschluss vornimmt zwischen dem ἀναγιγνώσκει (wiedererkennen) der Philologie und der ἀνάγνωσις der platonischen Philosophie: „Dieses Wiedererkennen ist das eigentliche μανθάνειν, das Wiedererkennen nach Platons Ansicht (Menon), das Lernen, im Gegensatze gegen das Erfinden; und was sie lernt, ist der λόγος, die gegebne Kunde. Daher sind φιλόλογος und φιλόσοφος Gegensätze, nicht im Stoff, sondern in der Ansicht und Auffassung […] jedoch nicht absolut indem alle Erkenntniß, alle γνῶσις nach Platons tiefsinniger Ansicht eine ἀνάγνωσις ist auf einem höheren speculativen Standpunct, und indem die Philologie reconstructiv auf dasselbe gelangen muß, worauf die Philosophie vom entgegengesetzten Verfahren aus.“ 14 Indem Boeckh der Philologie den Status einer Metatheorie zuschreibt, stellt er sie in Konkurrenz zur Philosophie, insbesondere derjenigen Hegels, der ab dem Wintersemester 1819 (bis zu seinem Tod 1831) zu Boeckhs Kollegen an der Berliner Universität gehörte. Indem Boeckh das Verstehen als die zentrale methodische Operation der philologischen Wissenschaften identifiziert, trägt er zudem wesentlich zur Etablierung des hermeneutischen Paradigmas in den Geisteswissenschaften bei und fungiert somit in der Geschichte der Hermeneutik als Bindeglied zwischen Schleiermachers hermeneutischer Theorie und der – später von Droysen 15 und Dilthey vorgenommenen – Etablierung des Verstehens als Methode der Geisteswissenschaften insgesamt.
13 14 15
Bd. 1.1, 7 f. Bd. 1.1, 9. Vgl. hierzu z. B. Hackel (2010).
*12 · Einleitung
4. Die Edition von Ernst Bratuscheck Daß Boeckh mit seiner „Encyklopädie der Philologie“ ganz neue Maßstäbe gesetzt und die (Klassische) Philologie als Wissenschaft neu begründet hat, ist schon von seinen Zeitgenossen wahrgenommen und gewürdigt worden und wird auch durch die postum erfolgte Edition der Vorlesung dokumentiert, die davon zeugt, welche Bedeutung man der Boeckh’schen Vorlesung nach wie vor beimaß. Zehn Jahre hat Boeckhs Schüler Ernst Bratuscheck (1837–1883), der mittlerweile Professor für Philosophie an der Universität Gießen war, an dieser Edition gearbeitet. Bratuscheck selbst hatte noch verschiedene Vorlesungen bei Boeckh gehört, darunter auch zwei Mal die Enzyklopädie-Vorlesung, und zwar die letzten beiden Vorlesungszyklen von 1863 und 1865. Bratuschecks Anliegen ist es gewesen, Boeckhs „System nach dem in seinen Handschriften vorhandenen Material vollständig“ darzustellen. 16 Deshalb hat er aus dem gesamten ihm zugänglichen handschriftlichen Material – so wie es im 19. Jahrhundert durchaus gängige Praxis war (man denke nur an die sogenannte Freundesvereinsausgabe der Werke und Vorlesungen Hegels) – ohne historisch-kritischen Anspruch einen Text kompiliert. Zu den von ihm für seine Edition verwendeten Materialien gehörten neben dem Manuskript der Enzyklopädie-Vorlesung weitere Vorlesungsmanuskripte Boeckhs (und zwar die über griechische Antiquitäten, römische und griechische Literaturgeschichte, Metrik, Geschichte der griechischen Philosophie, Platon, Pindar, Demosthenes und Terenz) sowie Bratuschecks eigene als auch fremde Mitschriften der Enzyklopädie-Vorlesung und der Vorlesung über griechische Altertümer (jeweils aus verschiedenen Jahrgängen). Das hat zur Folge, dass seine Edition zum einen die Verschiedenartigkeit der herangezogenen Manuskripte und zum anderen deren zeitliche Kontexte nivelliert. Darüber hinaus bietet sie, durch die Anreicherungen aus den anderen Vorlesungen, einen Text, der weit über die „Encyklopädie“ hinausgeht, so dass deren eigentliche Konturen für die Rezipienten nicht mehr ersichtlich sind. Entsprechend dem systematisierenden und propädeutisch-didaktischen Anspruch des Genres der Fachenzyklopädie hat Boeckh in seiner Vorlesung einerseits darauf abgezielt, einen Überblick über das Ganze der Faches zu geben und andererseits den der Philologie untergeordneten Spezialdisziplinen ihren Platz im System zuzuweisen: „die Encyklopädie giebt den Zusammenhang der Wissenschaften an, sie entwirft das Ganze mit großen Stri16
Vgl. hierzu und zum Folgenden Bratuscheck (1877), IV f.
Einleitung · *13
chen und Zügen“. 17 Da Bratuscheck nun seinerseits dieses „Ganze“ mit zahlreichen Details der Einzeldisziplinen angereichert hat, ist durch seine Edition unkenntlich geworden, wo in Boeckhs Augen die „Encyklopädie“ geendet und die einzelnen Spezialdisziplinen (wie z. B. die Griechische oder Römische Literaturgeschichte) begonnen haben. Diese Vorgehensweise ist bereits in einer nach wie vor lesenswerten zeitgenössischen Rezension des Philologen Martin Julius Hertz (1818–1895) bemängelt worden, der zudem kritisiert, dass durch Bratuschecks Anreicherungen der „Encyklopädie“ aus weiteren Vorlesungsmanuskripten Boeckhs „ein schreiendes Missverhältnis in Bezug auf die Ausführlichkeit der einzelnen Theile des Systems“ 18 entstünde. Allerdings muss man zu Bratuschecks Verteidigung sagen, dass Boeckhs Manuskript geradezu dazu einlädt, genau das zu tun, da Boeckh ständig auf seine anderen Vorlesungsmanuskripte verweist. Ferner ist festzuhalten, dass trotz aller geäußerten Kritik Bratuschecks Edition eine große Leistung darstellt, der nach wie vor Anerkennung gebührt.
5. Weitere Editionen und Übersetzungen Die auf Bratuschecks Edition folgenden und auf ihr beruhenden Ausgaben belegen das ungebrochene, bis in die Gegenwart reichende Interesse an der „Philologischen Encyklopädie“ Boeckhs. So erschien nach nur neun Jahren 1886 eine zweite, von Rudolf Klußmann besorgte Auflage mit revidierten und ergänzten Literaturnachweisen. 1966 veranstaltete die Wissenschaftliche Buchgesellschaft in Darmstadt einen unveränderten reprografischen Nachdruck des ersten Hauptteils der „Encyklopädie“ (also der formalen Theorie der philologischen Wissenschaft, welche Hermeneutik und Kritik umfasst). 19 Von diesem Nachdruck erschien zwei Jahre später, also 1968, eine englische Übersetzung unter dem Titel: „On Interpretation and Criticism“ und 1987 eine Übersetzung ins Italienische: „La filologia come scienza storica“ – versehen mit einem Vorwort von Antonio Garzya von 1985 20 –, von der 1991 sogar noch eine zweite Auflage erschien.
Vgl. Bd. 1.1, 33 oder auch Boeckh (1877), 46. Vgl. Hertz (1878), 335. 19 Hier hat sich allerdings ein Fehler im Titel eingeschlichen, denn dieser lautet fälschlicherweise: „Enzyklopädie und Methodenlehre[!] der philologischen Wissenschaften“. 20 Boeckh (1987), 7–21. 17 18
*14 · Einleitung
6. Zur Rezeptionsgeschichte Wie die nicht abreißende Rezeptionsgeschichte zeigt, 21 handelt es sich bei Boeckhs „Encyklopädie“ sowohl um einen Text von großem wissenschaftshistorischem als auch von methodologisch-systematischem Interesse, der aufgrund seines hohen Reflexionsniveaus über eine bis heute ungebrochen fortwirkende Strahlkraft und Faszination verfügt. Der Schüler- bzw. Enkelschülergeneration eines Bratuscheck, Steinthal 22 und Klußmann ist es vorrangig um eine Aktualisierung von Boeckhs Werk gegangen. Dementsprechend war es das Anliegen Bratuschecks, in seiner Edition die Summe dessen zu bieten, was Boeckh während seiner gesamten, über ein halbes Jahrhundert währenden Lehrtätigkeit vorgetragen hat, und somit „ein Handbuch für die akademische Jugend“ zu schaffen. Um dem Handbuchcharakter gerecht zu werden, hat er die bibliographischen Angaben Boeckhs bis in seine Gegenwart hinein fortgeführt, was dann seinerseits auch der zweite Herausgeber Rudolf Klußmann getan hat. Auch wenn heute das wissenschaftshistorische Interesse im Vordergrund steht, ist es dennoch nicht ausgeschlossen, dass sich in Boeckhs Überlegungen nach wie vor Antworten auf aktuelle Fragestellungen finden lassen. 23 Ferner ist zu bedenken, dass jede Auseinandersetzung mit der Wissenschaftsgeschichte zu einer Selbstverständigung über das eigene Tun beiträgt und somit in die eigene Gegenwart hinein wirkt. Auf Grund der genannten Motive wurde und wird in den verschiedensten Kontexten noch immer auf Boeckhs wissenschaftssystematische und methodische Überlegungen rekurriert. 24 Und auch wenn Hans-Georg Gadamer ihn bei seiner Rekonstruktion der Geschichte der Hermeneutik schlichtweg übergangen hat, 25 wird Boeckh zu Recht nach wie vor als Klassiker der HermeSo orientiert sich z. B. noch die 1892 erschienene „Encyklopädie und Methodologie der Theologie“ des katholischen Priesters Heinrich Kihn (1833–1912) unübersehbar an Boeckhs philologischer Encyklopädie, und zwar nicht nur hinsichtlich ihrer Titelwahl und ihres Aufbaus, sondern auch inhaltlich, insbesondere was die Theorie der Kritik betrifft, vgl. Kihn (1892), 121–142. 22 Vgl. Steinthal (1877) und (1880). 23 Zu denken ist hier vor allem an Fragen, wie sie in der Literaturwissenschaft und Komparatistik seit einigen Jahren unter dem Schlagwort der „Rephilologisierung“ gestellt werden, vgl. z. B. Gumbrecht (2003), Erhart (2004), Hamacher (2009) und (2010), Schwindt (2009), Kelemen et al. (2010) und Turner (2014). 24 Vgl. z. B. Clark (2006), Lepper (2012) und Güthenke (2016). 25 Vgl. Gadamer (1990), 177–222. 21
Einleitung · *15
neutik befragt. 26 Ebenso wird er immer wieder in Fragen der philologischgeisteswissenschaftlichen Theoriebildung „als Gegenüber ‚auf Augenhöhe‘“ und „ebenso anregender wie anspruchsvoller Reflexionspartner“ zu Rate gezogen. 27 Das kann von nun an auf der Textgrundlage, welche die historischkritische Edition bietet, geschehen.
Vgl. u. a. Dilthey (1964), Danz (1992), Rodi (1990), Horstmann (1992), Thouard (2011), Danneberg (2013) und (2015). 27 Wie zuletzt z. B. von Horstmann (1998), (2010) und Pietsch (2013). Zitate: Horstmann (2010), 78. 26
Editorischer Bericht
1. Zur Entstehungsgeschichte der vorliegenden Edition Die vorliegende Edition ist in den Jahren 2018 bis 2023 am Institut für Klassische Philologie der Humboldt-Universität zu Berlin entstanden und konnte glücklicherweise an die umfangreichen Vorarbeiten von Klaus Grotsch anknüpfen. Sie wurde dreieinhalb Jahre lang von der Fritz Thyssen Stiftung gefördert. Um ihre Fertigstellung zu unterstützen, finanzierte das Berliner Antike-Kolleg zwei Werkverträge. Die Projektleitung lag bei Markus Asper und Thomas Poiss. Die Vorgeschichte des Editionsprojektes reicht allerdings weiter zurück, denn bereits in den Jahren 1987 bis 1990 – also noch zu Zeiten eines geteilten Deutschlands respektive Berlins – hat Klaus Grotsch an einer „Kritischen Neu-Edition von August Böckhs Encyklopädie und Methodologie der philologischen Wissenschaften“ gearbeitet.1 Er hat damals unter schwierigen technischen Bedingungen (als Vorlage für die Transkription standen nur XeroxNasskopien zur Verfügung und der Entwicklungsstand der Computertechnik ließ aus heutiger Sicht noch sehr zu wünschen übrig) das gesamte Manuskript transkribiert, eine vorläufige Bibliographie aller von Boeckh genannten Werke erstellt und mit der Anlage eines knappen Kommentars begonnen. Das damals ebenfalls von der Fritz-Thyssen-Stiftung geförderte Projekt war am Institut für Philosophie der Freien Universität Berlin angesiedelt und stand unter der Leitung von Karlfried Gründer. Da die Finanzierung auslief, konnte die Edition damals nicht fertig gestellt werden.
2. Das Manuskript der „Philolog[ischen] Encyklo[pädie]“ Boeckhs Vorlesungsmanuskript ist im Archiv der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften unter der Signatur: Nl. Boeckh, Nr. 32 überliefert. Es ist im Jahr 2012 sorgfältig restauriert worden. Dennoch liegt ein geringer, schon vor der Restaurierung eingetretener Textverlust an den Rändern vor. Das Manuskript umfasst insgesamt 273 Blatt. Da ungefähr nur die 1
Vgl. den Jahresbericht der Fritz Thyssen Stiftung 1988/89, 11 f.
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Hälfte der Blätter beidseitig beschrieben ist, handelt es sich um 398 beschriebene Seiten und einige Drucksachen. Das Manuskript, dessen Genese sich über 57 Jahre erstreckt, setzt sich zusammen aus einem von Boeckh 1809 in Heidelberg niedergeschriebenen Heft und den „Beilagen“. Bei Letzteren handelt es sich um zahlreiche, von Boeckh im Laufe der Jahre sukzessive nachträglich in sein Heft hineingelegte Blätter und Zettel, unter denen sich auch einige wenige Drucksachen befinden, die zum Teil ebenfalls handschriftliche Notizen Boeckhs aufweisen. Ursprünglich lagen die Beilagen innerhalb des Heidelberger Heftes zwischen den Seiten, auf die sie sich inhaltlich beziehen. Heute liegen sie (bis auf wenige Ausnahmen) gesondert (am Ende des Manuskriptes), da Ernst Bratuscheck, der erste Herausgeber, sie aus ihrem ursprünglichen Zusammenhang herausgelöst hat. Sie sind zum einen über von Boeckh selbst stammende Hinweise und Verweiszeichen dem Haupttext zugeordnet. Zum anderen hat Bratuscheck auf den entsprechenden Seiten des Vorlesungsheftes Verweise (in lila Tinte) auf die Beilagen und ebenso auf den Beilagen Verweise auf den Haupttext angebracht. Will man eine Vorstellung davon erhalten, wie das Manuskript früher ausgesehen hat, braucht man sich nur eines der anderen Vorlesungsmanuskripte Boeckhs anzuschauen, die den Lauf der Zeit unverändert überdauert haben, wie z. B. das der „Griechische[n] Alterthümer“. 2 Alle Blätter des Manuskriptes sind von fremder Hand mit Bleistift durchnummeriert. Die Seiten des Heidelberger Heftes weisen darüber hinaus noch eine Nummerierung in Tinte auf, die höchstwahrscheinlich von Boeckh selbst stammt und die alle Seiten erfasst. In Band 1.1 werden daher am Seitenrand beide Zählungen wiedergegeben.
a) Das ursprüngliche Vorlesungsheft Das ursprüngliche Heidelberger Heft (Bl. 1/1r–148/77v) besteht aus 75 Blatt (bzw. entsprechend 150 Seiten). 3 Die Blätter haben das Format von 17 mal Archiv der BBAW, Nl. Boeckh, Nr. 14. Laut der Archiv-Foliierung handelt es sich um 77 Blatt (bzw. entsprechend 154 Seiten). Laut Boeckhs Seitennummerierung sind es dagegen 148 Seiten. Tatsächlich sind es aber 150 Seiten. Die Differenz ergibt sich daraus, dass Boeckh das später von ihm (in die Einleitung) eingelegte Blatt (Bl. 8r/8v) nicht mitzählt, die Archiv-Foliierung hingegen schon. Ferner sind doch noch diverse „Beilagen“ zwischen den Seiten des Heidelberger Heftes
2 3
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21 Zentimetern und sind in Boeckhs kleiner, eng gedrängter Handschrift beidseitig beschrieben. Die ursprüngliche Heft-Struktur, bestehend aus ineinander liegenden Bögen, ist zum Teil noch zu erahnen. Boeckh hat bei der Anlage seines Manuskriptes – ebenso wie bei seinen anderen Vorlesungsmanuskripten – wohlweislich auf jedem Blatt oben, außen und unten einen Rand von ca. fünf Zentimetern freigelassen. Diese Ränder hat er dann im Laufe der 56 Jahre, in denen ihm das Heft als Vorlesungsgrundlage gedient hat, nach und nach mit Notizen versehen. Daraus, dass diese Marginalien mit verschiedenen (braunen und schwarzen) Tinten geschrieben wurden, ist ersichtlich, dass Boeckh sie sukzessive ergänzt hat. Darüber hinaus hat er auch (zum Teil ausklappbare) Zettel auf die Seitenränder geklebt, 4 um in seiner Vorlesung immer den aktuellen Stand der wissenschaftlichen Entwicklung präsentieren zu können. Diese stammen in seltenen Ausnahmen von fremden Händen und bei diesen handelt es sich in den meisten Fällen um Literaturangaben. Der größte Teil aller späteren Ergänzungen ist über Verweiszeichen dem Haupttext zugeordnet. Auf den einzelnen Manuskriptseiten nimmt der ursprüngliche Text etwa zwei Drittel des Blattes ein. Das restliche Drittel entfällt auf die (auf den ursprünglich freigehaltenen Seitenrändern notierten) Marginalien.
b) Die Beilagen Die 207 Blätter (Bl. 78–285), die das Konvolut der „Beilagen“ bilden (der Begriff stammt von Boeckh selbst), haben, – im Vergleich zum Heidelberger Heft – eine ganz andere und vor allem keine einheitliche Struktur. Denn zum einen variieren die Blattgröße und die Papiersorte, zum anderen Tinte und Schreibduktus. Bei den Beilagen handelt es sich in der Regel um spätere Zusätze und Informationen, die entweder auf den entsprechenden Seiten des Manuskriptes keinen Platz mehr gefunden haben oder bei denen Boeckh sich nicht die Mühe machen wollte, sie nochmals abzuschreiben. Einige wenige Blätter sind liegen geblieben (Bl. 35r, 36r und 2r zu 45, 2v zu 45, 3r zu 45, 3v zu 45), von denen zwei von der Archiv-Foliierung mit erfasst worden sind (Bl. 35r, 36r). Das ergibt dann die Differenz von vier Seiten zwischen der Archiv-Zählung und der tatsächlichen Seitenzahl des Heidelberger Heftes. 4 Die Formatangaben der aufgeklebten Zettel sind jeweils im textkritischen Apparat angegeben.
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höchstwahrscheinlich bereits vor der Niederschrift des Heidelberger Heftes entstanden, also älter als dieses. 5 Vier Beilagen (Bl. 78r/v, 81r/v, 82r/v sowie Bl. 197r/v) haben dasselbe Format und sind ähnlich strukturiert wie die Seiten des Heidelberger Heftes. Die meisten Blätter sind aber kleiner und haben sehr unterschiedliche Formate. Oft sind sie nur einseitig beschrieben und bis auf sehr wenige Ausnahmen gibt es hier keine Trennung von Haupttext und Marginalien, sondern die Seiten sind, sofern sie nicht nur ein oder zwei Literaturangaben enthalten, von oben bis unten und von Rand zu Rand beschrieben. Die im Manuskript liegenden Drucksachen, die keine handschriftlichen Notizen Boeckhs aufweisen, sind nicht in der Edition abgedruckt, werden aber an den entsprechenden Stellen in den Anmerkungen kurz kommentiert und sind in Band 2 nochmals separat aufgelistet. 6
Betrachtet man das Manuskript als ganzes, so fällt auf, dass Boeckh zwar ständig Dinge ergänzt, aber so gut wie nie etwas gestrichen hat. Ferner fallen viele Redundanzen auf (vor allem, was Literaturangaben betrifft), aber auch einander Widersprechendes, da er wiederholt neue (also später notierte) Gliederungen und Regieanweisungen eingelegt hat, ohne die vorherigen zu entnehmen. Glenn Most hat im mündlichen Gespräch einmal die Auffassung geäußert, dass Boeckh das Manuskript wahrscheinlich auch als eine Art Sammelkladde für alle in diesen Themenbereich fallenden Notizen und die diesbezügliche Literatur gedient hat. Das ist sehr plausibel, denn Boeckh wird kaum die gesamten im Manuskript abgelegten bibliographischen Angaben seinen Studenten diktiert haben. 7
Es handelt sich um Bl. 2r/v zu 45 und Bl. 3r/v zu 45 (Bd. 1.2, 45710 –460), vgl. hierzu die Bemerkung im Textkritischen Apparat in Bd. 1.2, 457 sowie um Bl. 122r–124r (Bd. 1.2, 4698 – 473), vgl. hierzu die Anm. zu Bd. 1.2, 4698–10 . 6 Vgl. das „Verzeichnis der im Manuskript liegenden Drucksachen“. 7 Vermutlich hat nicht einmal er selbst alle genannten Publikationen zur Kenntnis genommen, denn anders ist es nicht zu erklären, dass er auch Titel anführt, die nie erschienen sind, vgl. die Anmerkung zu 31652–55 , die er also gar nicht in der Hand gehabt haben kann. 5
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c) Überlegungen zur Datierung Die Genese des Manuskripts erstreckt sich über einen Zeitraum von 57 Jahren, von 1809 bis 1866. 8 Boeckh hat seine Notate nie datiert, so dass sich im Manuskript bis auf ein Mal 9 keine konkreten Datumsangaben finden. Er hat die Vorlesung insgesamt 26 Mal vorgetragen, demnach handelt es sich idealtypischerweise um 26 Fassungen. Zieht man aber die plausible These von Glenn Most und die Tatsache, dass Boeckh auch nach dem letzten Vorlesungszyklus vom Sommersemester 1865 noch Dinge ergänzt hat, in Betracht, so spricht das dafür, dass er über die Jahre hinweg kontinuierlich Ergänzungen vorgenommen hat, so dass man sich vom Gedanken der 26 Fassungen verabschieden muss. Nun war es im Rahmen dieses Editionsprojektes weder vorgesehen noch möglich, eine systematische Datierung aller späteren Hinzufügungen – mittels einer Untersuchung der Papiere, der Tinten, des Schriftbildes oder anhand der Eigenheiten der Schreibung im Vergleich zu datierten Manuskripten Boeckhs – vorzunehmen. Aus diesem Grund beschränkt sich die vorliegende Edition im Wesentlichen darauf, die Erstfassung von allen späteren Ergänzungen zu trennen und bei den letztgenannten die einzelnen Zeitschichten so gut wie möglich zu separieren, ohne diese allerdings systematisch zu datieren. Dennoch leistet diese Edition darüber hinaus Grundsätzliches in Sachen Datierung: einmal, indem sie die verschiedenen Zeitschichten als solche kennzeichnet. Ferner finden sich für alle an Datierungsfragen Interessierten erste Hinweise zur Materialität des Manuskriptes und zur zeitlichen Einordnung einzelner Blätter oder Passagen im Textkritischen Apparat und weitere Überlegungen in den Anmerkungen. Darüber hinaus dienen die Bibliographie und die Anmerkungen nicht nur der sachlichen Erschließung des Manuskriptes, sondern das dort Erarbeitete leistet an vielen Stellen Hilfe bei der Datierung. So bieten die vielen bibliographischen Angaben, die das Manuskript enthält, meist gute Anhaltspunkte für die zeitliche Einordnung der jeweiligen Notate, da Boeckh sich in der Regel zeitnah zum Erscheinen eines Buches darauf bezogen oder dessen Titel notiert hat – so die Erfahrung –, so Die letzten Ergänzungen im Manuskript stammen von 1866. Es handelt sich um drei Literaturangaben von Publikationen, die 1866 erschienen sind. Vgl. Bd. 1.2, 5134–5 , 5277–8 und 59829–30 . 9 Vgl. Boeckhs Bemerkung zur Sommerhitze des Jahres 1865 auf Bl. 207r, vgl. Bd. 1.2, 58132 : „Der Wassercult hat seine hohe Berechtigung in wasserleeren Ländern, und begreift sich in solcher Hitze, wie wir sie jetzt, Sommer 1865, haben.“ 8
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dass man deren Erscheinungsjahre zur Orientierung nutzen kann. Das wird in den Anmerkungen hinsichtlich ausgewählter Passagen, die besonders relevant sind, exemplarisch vorgeführt. 10 An allen anderen Stellen, an denen Interesse an einer genaueren Datierung besteht, bleibt es der zukünftigen Forschung vorbehalten, den eingeschlagenen Weg weiter zu gehen und darüber hinaus anhand einer vertieften Untersuchung der Materialität des Boeckh’schen Manuskriptes sowie unter Einbeziehung der überlieferten studentischen Vorlesungsmitschriften 11 das Wissen über die zeitliche Einordnung weiterer theorierelevanter Stellen zu vertiefen.
3. Zum Aufbau und zur Gestaltung der vorliegenden Edition Im Unterschied zu Ernst Bratuschecks Edition von 1877 beschränkt sich die hier vorliegende auf das im Archiv der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften überlieferte Vorlesungsmanuskript der „Philolog[ischen] Encyklo[pädie]“ und macht somit sichtbar, welche Gestalt die „Encyklopädie“ bei Boeckh tatsächlich gehabt hat. Durch die neue Edition wird deutlich, dass der erste Herausgeber, Ernst Bratuscheck, Boeckhs zum Teil sehr derbe Kritik an verschiedenen Philologen geglättet oder nicht wiedergegeben hat – meist auf Kosten von Boeckhs Sprachwitz. So liest man im Manuskript: „Für die höhere individuelle Auslegung giebt es vollends wenig brauchbare Muster, obgleich die Auslegung die Hauptsache des Philologen ist, wie schon der Mythos anerkennt, welcher die Hochzeit des Hermes, des vermittelnden und auslegenden Gottes, und der Dame Philologia aufgestellt hat. Aber die meisten Erklärer sind keine Mercure, haben nicht den feinen und verschlagenen Sinn dieses Gottes, sondern sind nur plumpe zwergenhafte Gesellen, denen das Gefäß des hermeneutischen Geistes hermetisch verschlossen ist.“ 12 Bratuscheck hat diese Stelle abgemildert, indem er die Passage: „haben nicht den feinen und verschlagenen Sinn dieses Gottes, sondern sind nur plumpe zwergenhafte Gesellen“ nicht wiedergibt, so dass sich die entsprechende Stelle in seiner Edition wie folgt liest: „Die Auslegung ist gewiss die Hauptsache der Philologie, wie schon der
Vgl. z. B. die Anmerkung zu Bd. 1.1, 31 –1513 . Nach heutigem Kenntnisstand sind insgesamt 22 studentische Mit- bzw. Nachschriften überliefert, mit denen 14 der insgesamt 26 Vorlesungszyklen belegt sind. 12 Bd. 1.1, 134. 10 11
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Mythus andeutet, welcher die Hochzeit des Hermes und der Philologie erzählt. Aber die Erklärer sind oft keine Merkure und das Gefäss des hermeneutischen Geistes ist ihnen hermetisch verschlossen.“ 13 Ferner ist es so, dass sich Boeckhs Argumentation durch die stetige Hinzufügung weiterer Randbemerkungen manchmal verzweigt. Diese lässt sich daher nicht in einen Fließtext pressen, genau das hat Bratuscheck aber oft getan und so erklärt sich, warum der von ihm kompilierte Text an einigen Stellen argumentativ nicht funktioniert, einfach weil ihm dort gar kein stringenter Gedankengang zugrunde liegt. 14 Darüber hinaus grenzt Bratuscheck – wahrscheinlich aus didaktischen Gründen – die vier von Boeckh unterschiedenen Formen des Verstehens und die vier Formen der Kritik klar voneinander ab und widmet jeder Form ein eigenes Kapitel. Im Manuskript hingegen ist die Trennung zwischen den vier Auslegungsarten und den vier Arten der Kritik nicht augenfällig, weil in Boeckhs Ausführungen der hermeneutische Zirkel bzw. das Zirkuläre, das Hermeneutik und Kritik innewohnt, im Vordergrund steht. 15 Weitere Unterschiede zwischen den beiden Editionen aufzudecken, soll der künftigen Forschung überlassen bleiben. Die vorliegende Edition zielt darauf ab, den textkritischen Befund des Manuskriptes so zuverlässig und präzise wie möglich zu dokumentieren. Dazu gehört auch, dass sie so gut wie möglich versucht, die Genese des Manuskriptes abzubilden, indem sie alle nachträglichen Ergänzungen als solche kenntlich macht. Somit gibt sie zum einen Einblick in Boeckhs Arbeitsweise und macht zum anderen nachvollziehbar, ob, wie und wann er auf die zeitgenössischen wissenschaftlichen Entwicklungen reagiert und sie in seinen Erkenntnisprozess integriert hat. Auf diese Weise ermöglicht sie es, Fragen nach der Entwicklung von Boeckhs Theorie, auf welche die Edition von 1877 keine Auskunft erteilt, zu beantworten. Gleichzeitig zielt die historisch-kritische Edition aber darauf ab, die zentrale(n) Fassung(en) als lesbaren Text zu präsentieren, d. h. das Manuskript der Intention des Autors entsprechend – es handelt sich immerhin um ein Vorlesungsskript – so weit wie möglich in einen linearen Text zu überführen.
Boeckh (1877), 167. Man vgl. z. B. Boeckhs Ausführungen bezüglich der Accomodation (Bd. 1.1, 118 f.), die, wie das Manuskript zeigt, sukzessive gewachsen sind, mit Bratuschecks Version in Boeckh (1877), 134. 15 Vgl. Boeckh (1877), 93–168 sowie 179–259 mit Bd. 1.1, 69–135 sowie 137–214. 13 14
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Im Ergebnis liegt nun eine komplexe Edition vor, die sich an der Grenze dessen bewegt, was in einer Print-Edition überhaupt noch sinnvoll abzubilden ist. Die Edition besteht aus drei Teilbänden: Band 1.1 bietet den Text des sogenannten Heidelberger Heftes, Band 1.2 den Text der von Boeckh nachträglich in sein Manuskript eingelegten Blätter und Zettel, also der „Beilagen“. Idealerweise hätte man die Beilagen ebenso wie die Marginalien im Zusammenhang mit der Seite, auf die sie sich beziehen, abdrucken müssen. Da das technisch nicht umsetzbar ist, werden sie separat abgedruckt. Die Aufteilung auf zwei Teilbände ist wiederum der Tatsache geschuldet, dass – aufgrund des unterschiedlichen Textbestandes von Heidelberger Heft und Beilagen – für beide Bände verschiedene Gestaltungskriterien notwendig waren. Diese Aufteilung bietet zudem den Vorteil, dass man zu einer in Band 1.1 abgedruckten Passage des Heidelberger Heftes die sich darauf beziehende, in Band 1.2 zu findende Beilage parallel aufschlagen und so beide im Zusammenhang miteinander einsehen kann. Band 2 enthält den Anhang, dazu zählen die Anmerkungen zum Text, zwei Bibliographien und ein Personenglossar, die helfen sollen, die Edition zu erschließen. Die Anmerkungen, die Zitatnachweise, Übersetzungen der altgriechischen und lateinischen Textstellen sowie bibliographische Nachweise der von Boeckh erwähnten Literatur bieten, sollen den heutigen Rezipienten, die mit dem damaligen Kenntnisstand und den damaligen wissenschaftlichen Gepflogenheiten nicht mehr unbedingt vertraut sind, eine sachgerechte Erschließung des Werkes ermöglichen. Ein großer Gewinn der vorliegenden Edition ist die Bibliographie, in der alle von Boeckh im Text genannten Titel mit vollständigen bibliographischen Angaben verzeichnet sind. Somit hat man erstmals einen Überblick darüber, welche Literatur Boeckh anführt, denn mittels dieser Bibliographie lässt sich leicht prüfen, ob Boeckh ein bestimmtes Werk oder einen Aufsatz erwähnt oder nicht. Das war in der Edition von 1877 nur mittels einer aufwendigen Suche möglich, da Bratuscheck – um den Ansprüchen eines Handbuches Genüge zu tun – die jeweils zu einem Thema gehörige Literatur immer am Ende der entsprechenden Abschnitte nennt. Darüber hinaus hat er (aus dem gleichen Grunde) die Literaturangaben bis in seine eigene Gegenwart hinein ergänzt – was dazu führt, dass man die ursprünglich von Boeckh angeführten Titel auf den ersten Blick nicht von den später von Bratuscheck ergänzten unterscheiden kann.
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a) Allgemeine Editionsrichtlinien
– Wortlaut, Schreibweise und Zeichensetzung des Manuskriptes sind grundsätzlich beibehalten. Dies gilt auch für Schwankungen in der Schreibweise (z. B. von ieder/jeder oder subiectiv/subjectiv) und der Zeichensetzung. – Der Wortlaut des Manuskriptes wird recte wiedergegeben. Alle Herausgeberergänzungen stehen hingegen kursiv. – Die durch Überstreichung bezeichnete Verdoppelung von m und n wird stillschweigend ausgeschrieben. – Verdopplungsbuchstaben bei abgekürzt niedergeschriebenen Wörtern werden weggelassen und die Mehrzahlendungen kursiv aufgelöst. – Die Abkürzungsschleife für die Endung „en“ wird recte aufgelöst. – „ÿ“ wird in der heute gängigen Schreibweise als „y“ wiedergeben. – Der griechische Buchstabe Χ bzw. χ, den Boeckh häufig anstelle von „Ch/ch“ am Wortanfang schreibt, z. B. bei Xarakter (Charakter) oder Xristentum (Christentum), wird recte mit „ch“ bzw. „Ch“ wiedergegeben. – Häufig vorkommende Abbreviaturen (für: auch, auf, aus, kein, man, mit, nicht, seyn, und) werden, wenn sie eindeutig sind, stillschweigend recte aufgelöst. – Offenkundige Schreibfehler und Versehen sind im Text korrigiert. Der Textbestand des Originals ist in diesen Fällen im textkritischen Apparat verzeichnet. – Fehlende Wörter und Zeichen, die für das Textverständnis unentbehrlich sind, sind in eindeutigen Fällen kursiv ergänzt. – An Stellen, an denen ein Abkürzungspunkt, der zugleich eine Sinneinheit markiert hat, durch kursive Wortergänzung entfällt, wird er durch ein Komma (recte) ersetzt. – Wiedergabe von Unterstreichungen: einfache Unterstreichung mit Tinte, doppelte Unterstreichungen mit Tinte, Unterstreichungen mit Bleistift. Nur bei den Überschriften, die Boeckh grundsätzlich unterstrichen hat, werden die Unterstreichungen in der Edition aus ästhetischen Gründen nicht wiedergegeben. – Von Boeckh gesetzte eckige Klammern werden durch ⟦ ⟧ wiedergegeben. – Abkürzungen wie z. B. und d. h. werden grundsätzlich mit Leerzeichen wiedergegeben, auch wenn die Schreibung im Ms. uneinheitlich ist. – Bei der von Boeckh für das Neue Testament verwendeten Abkürzung „N.T.“ werden die beiden Buchstaben einheitlich als Majuskel wieder-
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gegeben, auch wenn manchmal nicht zu entscheiden ist, ob es sich im Manuskript um Majuskel oder Minuskel handelt. […] Zeichen für Textverlust im Ms. durch Papierbeschädigung. Nicht zu entziffernde Wörter werden im Text durch ein leeres Geviert angezeigt. Im textkritischen Apparat erfolgt dann eine genauere Beschreibung, wie viele Wörter unleserlich sind. Unleserlich gestrichene Wörter sowie unsichere Lesarten sind im textkritischen Apparat als solche angezeigt. Konjekturen werden wie folgt angegeben: und Inhalt] Kj. anstelle von Textverlust wegen Ausriss. Alles, was Boeckh in deutscher Schrift verfasst hat, wird in Antiqua wiedergegeben; wo Boeckh etwas in lateinischer Schrift notierte, steht dies in Groteskschrift. Wenn sich aufgrund von Papier, Tintenfarbe oder Schreibduktus darauf schließen lässt, dass es sich bei einem Wort oder einer Textpassage um eine spätere Ergänzung handelt, ist das Wort oder die entsprechende Passage in zwei Dreiecke (▶ ◀) eingeschlossen. Klaus Grotsch, der vorherige Bearbeiter des Manuskriptes, hatte für seine Transkription noch mehr Text vorliegen, da inzwischen weitere Läsionen an den Seitenrändern festzustellen sind. Es wird in diesem Falle darauf verzichtet, solche mittlerweile fehlenden Wortendungen jedes Mal als solche zu kennzeichnen. Alle Einfügungs- bzw. Verweiszeichen und Notate von fremder Hand (mit violetter Tinte oder Bleistift), die sich auf manchen Seiten finden, bleiben unberücksichtigt, es sei denn, sie beinhalten unverzichtbare Informationen für das Verständnis des Textes. Ist das der Fall, werden sie im textkritischen Apparat wiedergegeben, wie z. B. die von Ernst Bratuscheck (zumeist in lila Tinte) im Manuskript vermerkten internen Verweise auf andere Manuskriptseiten. Die Angabe der von Bratuscheck mit seinen Verweisen jeweils gemeinten Manuskriptseite(n) erfolgt in eckigen Klammern, und zwar nach folgendem Schema: [Bl. 78/42v] – wenn sich der Verweis auf Band 1.1 bezieht – oder: [Bl. 78, 79, 80] – wenn sich der Verweis auf Band 1.2 bezieht. Da die Seitenzählung des Manuskriptes auf den Seitenrändern der Edition mitläuft, werden Bratuschecks Verweise auf diese Weise nachvollziehbar. Damals geläufige Abkürzungen werden nicht aufgelöst. Soweit sie heute nicht mehr geläufig sind, werden sie in einem Abkürzungsverzeichnis mit ihren Auflösungen zusammengestellt.
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– Die Korrektur von Namensfalschschreibungen erfolgt im Text, Boeckhs Schreibweise wird im textkritischen Apparat dokumentiert. – Zur Zuordnung der Marginalien: Aus Platzgründen hat Boeckh seine nachträglichen Ergänzungen nicht immer an den Stellen notieren können, wohin sie inhaltlich gehört hätten. Deshalb hat er viel mit Einfügungs- und Verweiszeichen gearbeitet. In etwa die Hälfte der Marginalien ist dem Haupttext durch Einfügungs- oder Verweiszeichen eindeutig zugeordnet. Bei den Marginalien, deren Verhältnis zum jeweils übergeordneten Text nicht eindeutig angegeben ist, wurde eine Zuordnung aufgrund inhaltlicher Kriterien angestrebt, da es, wie oben bemerkt, oft der Zufälligkeit des Platzes geschuldet ist, an welcher Stelle Boeckh etwas notiert hat. Der genaue topographische Befund hingegen wird im textkritischen Apparat verzeichnet. War eine inhaltliche Zuordnung nicht möglich, sind die Marginalien gemäß ihrem topographischen Befund zugeordnet. Da das Ende der Marginalien vollends vom Zufall bestimmt ist, wurde das entsprechende Wort im Text, wo die jeweilige Marginalie endet, nicht mit ins Lemma aufgenommen. – Die Paginierung des Manuskriptes wird auf dem äußeren Seitenrand mitgeführt. In Band 1.1 gibt es eine doppelte Paginierung, da sowohl die von Boeckh notierte Seitennummerierung (an erster Stelle) als auch die Archivfoliierung wiedergegeben wird. Die in Band 1.2 abgedruckten „Beilagen“ weisen nur eine einfache, vom Archiv vorgenommene Foliierung auf. – Boeckhs Verweise auf andere Seiten seines Manuskriptes wurden aufgelöst und werden, wenn vorhanden, ganz unten auf den jeweiligen Seiten (im letzten Apparat) wiedergegeben. Die Zuordnung zum Text erfolgt hier über hochgestellte Majuskeln, deren Zählung auf jeder Seite neu beginnt. Die internen Verweise Boeckhs, die sich ausschließlich auf an anderer Stelle genannte Buchtitel beziehen, wurden nicht aufgelöst, weil stattdessen die jeweilige bibliographische Angabe in den Anmerkungen direkt angegeben wird. – In den (fortlaufend abgedruckten) Textstufenapparaten am unteren Seitenende werden Absätze im Manuskript durch einen Schrägstrich markiert.
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b) Zur Gestaltung von Band 1.1 Dieser Band, der das Heidelberger Heft enthält, ist ähnlich wie eine zweisprachige Ausgabe organisiert: Auf den rechten Buchseiten ist jeweils der ursprüngliche Text (also die erste Textschicht) der einzelnen Manuskriptseiten als fortlaufender Grundtext abgedruckt, auf allen linken Seiten hingegen die jeweiligen sich auf die erste Textschicht beziehenden, im Nachhinein von Boeckh auf den Seitenrändern notierten Marginalien (Textstufenapparat I) – wobei die Zuordnung des auf den linken Seiten abgedruckten Textes zum übergeordneten Text auf der rechten Seite über die Zeilenzählung erfolgt. Diese doppelseitige Gestaltung ist der Tatsache geschuldet, dass die Marginalien in der Transkription manchmal genauso viel wenn nicht sogar mehr Text enthalten als der Haupttext, weil sie in einer noch kleineren und gedrängteren Handschrift niedergeschrieben sind als dieser. Hinzu kommt, dass es an einigen Stellen zweier Textstufenapparate bedarf – nämlich immer dann, wenn sich Boeckhs Argumentation durch die stetige Hinzufügung weiterer Gedanken verzweigt und sie sich daher unmöglich in ein lineares Schema pressen lässt. Deshalb findet man an einigen Stellen – sofern notwendig – auf den linken Seiten unter dem ersten Textstufenapparat einen zweiten Textstufenapparat. Unter dem Haupttext der rechten und den Textstufenapparaten der linken Seiten folgt dann jeweils der sich auf den Text der entsprechenden Seite beziehende textkritische Apparat, in dem mit größtmöglicher Genauigkeit alle wichtigen Manuskriptbefunde, wie Vorstufen, Streichungen, Ergänzungen, aber auch der mittlerweile eingetretene Textverlust verzeichnet sind. Die Zuordnung aller oben genannten Apparate zum übergeordneten Text wird über die Zeilenzählung geregelt. Eine Ausnahme bilden – aus satztechnischen Gründen – die textkritischen Anmerkungen zum Textstufenapparat II. Diese folgen unmittelbar auf diesen und der Bezug wird hier über tiefergestellte Ziffern vor dem jeweiligen Lemma hergestellt (wie z. B. auf S. 12). Unter dem textkritischen Apparat folgen dann, sofern vorhanden (wie z. B. auf S. 7), die internen Verweise, deren Bezug zum übergeordneten Text über hochgestellte Majuskeln verdeutlicht wird. Bei den internen Verweisen, die sich auf die rechten Seiten von Band 1.1 beziehen, ist zu beachten, dass hier zum Teil auch der auf den linken Seiten befindliche Text mit zu berücksichtigen ist. Einzelne Begriffe oder Wortgruppen, die Boeckh im Nachhinein über der Zeile oder am Rand notiert hat, wurden unter folgenden Bedingungen zwecks
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einer übersichtlicheren und lesefreundlicheren Textgestaltung – in zwei Dreiecke (▶ ◀) eingeschlossen – in den übergeordneten Text integriert: zum einen, wenn sie über ein Einfügungs- oder Verweiszeichen zweifelsfrei einer konkreten Stelle zuzuordnen sind und sich zum anderen syntaktisch in den jeweiligen Satz einfügen lassen. Im textkritischen Apparat ist dann jeweils die Position der Textpassage im Manuskript dokumentiert. Fehlt eine entsprechende Angabe, so entspricht die Wiedergabe in der Edition dem topographischen Befund des Manuskriptes. Offensichtlich zeitgleich oder zeitnah erfolgte Korrekturen oder Ergänzungen Boeckhs, die die oben genannten Kriterien erfüllen, wurden hingegen ohne Auszeichnung in den übergeordneten Text integriert – bei gleichzeitiger Dokumentation des topographischen Befundes im textkritischen Apparat. Als Faustregel gilt, dass der in den Textstufenapparaten zu findende Text später zu datieren ist als der Haupttext. Bei den wenigen Ausnahmen, in denen die Marginalien zeitgleich oder zeitnah zu datieren sind, wird das im textkritischen Apparat angegeben mit dem Hinweis: zeitgleiche oder zeitnahe Ergänzung.
c) Zur Gestaltung von Band 1.2 Da die Beilagen bis auf wenige Ausnahmen eine andere Struktur aufweisen als das Heidelberger Heft, werden sie nicht nach dem gleichen Schema wiedergegeben. Die Gestaltung des zweiten Teilbandes orientiert sich an der herkömmlicher Editionen, in denen man den Haupttext samt allen sich darauf beziehenden Apparaten auf ein und derselben Seite findet. D. h. in Band 1.2 folgt unter dem Haupttext zunächst – falls es auf der jeweiligen Manuskriptseite Marginalien gibt – der Textstufenapparat, unter diesem findet man (abgetrennt durch eine Linie) den textkritischen Apparat, der sich auf den Haupttext bezieht, darunter (wiederum durch eine Linie abgetrennt) folgen, falls vorhanden, die internen Verweise. Falls es auch zum Textstufenapparat textkritische Anmerkungen gibt, so folgen diese unmittelbar unter diesem und die Zuordnung erfolgt hier über tiefergestellte Ziffern vor dem jeweiligen Lemma. In einigen wenigen Fällen bedarf es eines zweiten Textstufenapparates. Bei diesem erfolgt die Zuordnung zum übergeordneten ersten Textstufenapparat über einen Asterisk nach dem jeweiligen Lemma. Darüber hinaus gibt es eine weitere Abweichung von den für Band 1.1 festgelegten Regeln. Diese besteht darin, dass bei den „Beilagen“ auch längere später ergänzte Passagen von zwei Dreiecken eingeschlossen in den Haupt-
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text integriert wurden. Und zwar dann, wenn ihr Bezug zum übergeordneten Text eindeutig ist, da er entweder aus der Position im Manuskript klar ersichtlich oder durch ein Einfügungs- oder Verweiszeichen eindeutig geregelt ist, und wenn der später hinzugefügte Gedanke sich in die Argumentation des Haupttextes einfügt und nicht zu einer Gabelung derselben führt. Diese Vorgehensweise ist durch die Struktur der einzelnen „Beilagen“ gerechtfertigt. Boeckh hat mit seinen Notaten meist oben auf der Seite begonnen und diese dann sukzessive – zum Teil in größeren zeitlichen Abständen – fortgeführt. Liegt bei einem Blatt ein solcher Befund vor, wird in der Edition versucht, das mithilfe der Dreiecke abzubilden und die einzelnen aufeinanderfolgenden Textschichten auf diese Weise voneinander abzugrenzen. Bei einigen Blättern ist es allerdings nicht mehr nachvollziehbar, in welcher Reihenfolge Boeckh die einzelnen Notate niedergeschrieben hat. Bei diesen Blättern macht es keinen Sinn, die einzelnen Zeitschichten zu kennzeichnen, weil man angesichts der Unübersichtlichkeit keinen Erkenntnisgewinn von einer solchen Auszeichnung hätte. Bei diesen Manuskriptseiten erfolgt dann jeweils nur ein pauschaler Hinweis im textkritischen Apparat. Zur besseren Orientierung werden die Seitenverweise auf den ersten Teilband im Kolumnentitel von Band 1.2 mitgeführt. Die Reihenfolge, in der die Beilagen in diesem Band wiedergegeben werden, richtet sich an erster Stelle immer nach den wenigen von Boeckh selbst notierten Verweiszeichen und folgt an zweiter Stelle in den meisten Fällen den von Bratuscheck vorgenommenen Zuordnungen. Manchmal halten diese allerdings inhaltlichen Kriterien nicht Stand, so dass dann die Entscheidung zugunsten der letztgenannten gefallen ist. Bratuschecks Verweise sind aber durchgängig im Textkritischen Apparat verzeichnet, so dass sie für Interessierte rekonstruierbar sind. 16
Vgl. z. B. Bd. 1.1, 5, die Anmerkung zu Zeile 28 im textkritischen Apparat oder Bd. 1.2, 381, die Anmerkung zu Zeile 3 im textkritischen Apparat.
16
August Boeckh Encyklopädie der Philologie G RU N DTE XT
Encyklopädie der Philologie.
1/1r
Einleitung.
I.
Idee der Philologie, oder von ihrem Begriff, Umfang, und höchsten Zweck.
II. Begriff der Encyklopädie, in Anwendung besonders auf Philologie.
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III. Bisherige Versuche zu einer Encyklopädie dieser Wissenschaft, und Kritik derselben. ▶Angabe und Kritik der verschiedenen Systeme.◀ IV. Wie die Methodik sich zu ihr verhalte. V. Von den Quellen und Hilfsmitteln des gesammten Studiums. Bibliographie. VI. Entwurf unseres Planes.
1 E n c yk l o p ädi e] die ersten vier Seiten des Manuskripts liegen nicht in der ersten Niederschrift vor,
da Boeckh sie im Nachhinein neu geschrieben hat; er hat aber ausgeschnittene Teile aus der ersten Niederschrift in den neuen Text integriert 1–5 2 E ncyk l op ädi e … h öchst en Z we ck.] Gliederung und Überschrift auf einem aufgeklebten Ausschnitt aus der ersten Niederschrift (Rückseite beschrieben); Format: 12,1 �7 3 von] vom 3 ihrem] aus Form
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4 · Einleitung
Begriff … der Philologie] am Rand re., im gleichen Schreibduktus wie der Haupttext: Die gewöhnlichen Definitionen der Philologie und ihrer Theile, namentlich die Wolfische, sind um kein Haar besser als die Definitionen des Hippias in Platons Hippias maior „das Schöne ist eine schöne Jungfrau“ pp. ▶oder Gold ist schön.◀ 9–10
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darstelle.] Punkt geändert zu Komma, am Rand re., mit Verweiszeichen: nur mit einer bestimmten Modifikation die aus der Eintheilung entsteht.
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Stoff.] Punkt geändert zu Komma, am Rand re., mit Verweiszeichen: und ohne daß man wüßte, warum gerade diesen Stoff, und nicht mehr oder weniger.
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I.
Idee der Philologie, oder von ihrem Begriff, Umfang, und höchsten Zweck.
Die Idee oder der Begriff einer Wissenschaft oder Disciplin wird dadurch nicht gegeben, daß man stückweise aufzählt, was unter der Disciplin enthalten sei. Dies scheint sich zwar allerdings übermäßig von selbst zu verstehen; aber die Philologie sind viele gewohnt nur als Aggregat zu betrachten, und die sie also betrachten, könnten allerdings keinen anderen Begriff derselben geben, als den, welcher in der Aufzählung der Theile läge: welches eben gar keiner ist. Der wirkliche Begriff jeder Wissenschaft und also auch der Philologie wenn sie überhaupt etwas Wissenschaftliches enthalten soll, muß sich gegen die Theile so verhalten, daß er das Gemeinsame des Begriffes aller Theile enthalte, die Theile alle in ihm als Begriffe enthalten sind, und jeder Theil den ganzen Begriff wieder in sich darstelle. Wenn einer die Philosophie definiren wollte als die Wissenschaft der Denkformen, der Sitten, des Rechts, der Religion, der Natur pp. weil unter ihr die Logik, die Sittenlehre, die philosophische Rechtslehre, die Religionsphilosophie die Naturphilosophie pp. enthalten sind, so würde er sich lächerlich machen: das Gemeinsame aller ist die Philosophie und alle jene Disciplinen sind wiederum ganz die Philosophie nur in einer besonderen Richtung, und diese besonderen Richtungen müßen aus dem Begriff selbst hervorgehen. So verhält es sich auch mit der Philologie. Jene numerische Art den Begriff zu bestimmen, giebt nur den Inhalt ▶oder Inbegriff◀ an; sie bezeichnet bloß den Stoff. Aber es kann derselbe Stoff mehreren Wissenschaften gemein seyn: und es ist gleich ohne Weiteres klar, daß z. B. Philosophie und Philologie denselben Stoff haben, und Philologie und Geschichte wieder viel gemeinsamen Stoff haben, und eben so Philosophie und Naturkunde: überhaupt ist Natur und Geist oder dessen Entwickelung die Geschichte der allgemeine Stoff alles Erkennens. Mit einem auf Stoffe bezüglichen sogenannten Begriff wird man | daher wenig sagen: und dennoch gehen die Begriffe, die man gewöhnlich aufstellt, darauf gewöhnlich hinaus. Den Stoffen entgegen steht die ▶Form, welche selbst liegt in der◀ Behandlungsweise, die Thätigkeit: aber freilich in der bloßen Behandlungsweise kann ein Begriff auch nicht liegen, wenn sie nicht einen bestimmten Stoff hat: und Einige haben doch den Begriff auch darein gesetzt. Es muß beides im Begriff liegen; ehe ich jedoch denjenigen nach22 oder Inbegriff ] am Rand re., mit Verweiszeichen
1–6. [Bl. 78, 79, 80, 81, 82, 83]
28 daher] oben li., von fremder Hand: Beilage
30–31 Form … der] über der Zeile, mit Einfügungszeichen
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6 · Einleitung
werden.] Punkt geändert zu Komma, am Rand li., mit Verweiszeichen, zeitnahe Ergänzung: und deren Verschiedenheit selbst zeigt, daß man meist oder allgemein im Unklaren darüber sei. Dies wird eine Vorbereitung für die Begriffsbestimmung seyn, die gewissermaßen dialektisch gemacht werden muß, und die ich etwas ausführlicher darstellen werde, weil es mir in der Encyklopädie gerade darauf ankommt, über die Begriffe zu orientiren, die mannigfachen Verwirrungen zu entwirren und überhaupt den gesammten Stoff in den Begriff aufzulösen. 3
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Wissenschaft.] am Rand li., mit Verweiszeichen: Man kann dasselbe mit gleichem Recht von der Naturwissenschaft sagen, die man dennoch als Eine anerkennt. 12
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umfassen.] am Rand li., mit Verweiszeichen: Die Verwirklichung existirt in der Gesammtheit der Gelehrten.
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φιλομάθεια] am Rand li.: Wie sich aus dieser Definition die Beziehung auf Alterthumsstudium, Sprachstudium pp. erklären lasse – siehe Römische LitteraturGeschichte S. 4 sqq. 25
coordinirt,] am Rand li., mit Verweiszeichen: jedoch nur in Bezug auf die Erkenntniß des Geistes,
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ἀναγιγνώσκει] am Rand li., mit Verweiszeichen: philologischer Lesetrieb, Römische LitteraturGeschichte S. 4. marg.
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weise, in welchem dies liegt, will ich die Hauptansichten von dem Begriff und Wesen der Philologie kritisch beleuchten, welche gewöhnlich aufgestellt werden. Hier die Beilage A. A Hieran schließt sich das dort extr. angegebene aus der Römischen LitteraturGeschichte S. 3–4. und dann die Beilage B. B Hierbei ist 1) Beilage C C zu der Rubrik vom Scheinbar überflüssigen unnöthigen zu gebrauchen; 2) Vom Unmöglichen ist folgendes zu sagen: Es scheint aber in dieser Begriffsbestimmung dieses zu liegen, daß nach Aufhebung aller Schranken der Begriff der Philologie überhaupt nicht erreichbar sei von irgend einem menschlichen Geiste. Diese Beschränktheit in der Erreichung theilt aber die Philologie mit jeder einigermaßen umfassenden Wissenschaft. Gerade in der Unendlichkeit liegt das Wesen der Wissenschaft nur wo der Stoff ein ganz beschränkter ist, kann eine Erreichung, und selbst da kaum, möglich seyn: wo die Unendlichkeit aufhört, ist die Wissenschaft zu Ende. Aber nur in der Ausdehnung ▶(Länge und Breite)◀ ist diese Unerreichbarkeit vorhanden: hier ist nur unendliche Reihe gegeben; in der Dimension der Tiefe aber ist sie überall vollständig zu fassen, die Wissenschaft: in jeder einzelnen Idee wird das Ganze erreicht; aber alle Ideen kann keiner umfassen. Selbst in dem Nahmen ist dies ausgedrückt, wie in der Philosophie so in der Philologie. Pythagoras soll eben den Nahmen φιλοσοφία erfunden haben, weil sie nur ein Streben nach σοφία sei: denn wer die σοφίαν schon vollständig hat, hört sogar auf zu philosophiren, und es ist daher wol nicht ganz wahr, daß die φιλοσοφία müße σοφία werden, weil hiermit das Streben aufhört: ebenso hat die φιλολογία den λόγος nie ganz; sie ist eben dadurch φιλολογία, daß sie darnach strebt. Man hat sie daher auch φιλομάθεια genannt (Wyttenbach Vorrede zu seiner Miscellaneæ doctrinæ Lib. I. Amstelodami 1809.). Mehr Römische LitteraturGeschichte S. 7. III Zum Verhältniß der Philologie zur Philosophie ist zuerst zu bemerken: Wenn man den Begriff der Philologie freigemacht von einseitiger Beziehung auf einen beschränkten Stoff; so erscheint sie als eine Darstellung und Wiedererkenntniß des ganzen vorhandenen menschlichen Wissens, und inwiefern dieses in der Philosophie wurzelt, als dieser coordinirt, jedoch mit folgender Bestimmung: die Philosophie oder Wissenschaft erkennt primitiv und erfindet, γιγνώσκει; die Philologie erkennt wieder, ἀναγιγνώσκει, welches 6 unnöthigen] unter der Zeile, mit Einfügungszeichen
15 (Länge und Breite)] am Rand li., mit Verweiszeichen 30–31 und Wiedererkenntniß] am Rand li., mit Verweiszeichen
A
II,381 ff.
B
II,386 14 ff.
C
II,388 12 ff.
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Thätigkeit ist.] am Rand li., mit Verweiszeichen: Doch kann man auch in den artistischen politischen pp. Werken den Begriff, die Idee wiedererkennen, den λόγος, der darin ist. 2
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Stoff ] am Rand li.: Von der Unbeschränktheit des Stoffes der Philologie im Alterthum vergleiche Haase Philologie in der Hallischen Encyklopädie S. 376.
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Philologie … Philosophie] auf dem Fragment eines am Rand re. angeklebten Papierstreifens, Format: 5 �2,5: Die Philologie und Philosophie beziehen sich auf dieselben Gegenstände […] wohin auch die Politik gehört. Aristoteles’ Politien […] sind philologisch = historisch. Aristoteles selbst […] letzteres sei so, würde es aber schwerlich […] philologisch angesehen haben und bezeichnet. 9–10
kann eine willkührliche Grenze und Beschränkung erhalten für den Umfang, in welchem er ausgeführt wird von gewissen Gelehrten, wie von uns. Jener Begriff ist ein absoluter; der Umfang, in welchem er ausgeführt wird, ist ein relativer für uns. Man kann die relative Beschränkung auch nach Disciplinen stellen, z. B. Philologie der ▶Sprache◀ (Grammatik), der Litteratur oder der Alterthümer, aber dies sind doch nur Theile, während die andere Art der Beschränkung nicht auf Theile geht, sondern nur auf Zeiten und Völker. Dann stellt sich aber die Aufgabe anders (siehe Reichardt).
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beschränkt.] Punkt geändert zu Komma, am Rand re., mit Verweiszeichen: welches als entfernter, entfremdeter, unverständlicher und fragmentirter des Wiedererkennens und der Reconstruction mehr bedarf. Im Alterthum selbst ist die erste bedeutende Philologie eben auch diejenige welche entstand, nachdem die Production relativ abgeschlossen war. Denn mit Aristoteles schließt sich das alte Zeitalter, und die Alexandrinische Philologie, die eine sehr tüchtige und kräftige war, erfaßte die Reflexion über dies vor ihr nun abgeschlossene
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27–28 Leibnitzens eruditio.] am Rand re., über dieser und der vorherigen Marginalie: ▶Über Leibnitz
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siehe meine Deutschen Reden, besonders S. 245. Vergleiche die Rückseite (4) marg.◀ A
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Philosophie.] zeitnahe Ergänzung am Rand re., mit Verweiszeichen: und sie nähert sich in dieser Beziehung dem was die Philosophie als eine Philosophie der Geschichte giebt, ist aber concreter, und geht von einer anderen Grundlage aus. 19
Begriff ] am Rand re.: Den unbeschränkten Begriff bezeichnet Leibnitzens eruditio. Der nothwendige Begriff
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14 wohin auch] Kj. anstelle von Textverlust wegen Ausrisses
36 Disciplinen] ab hier weiter unten am Rand re., mit Verweiszeichen 37 Sprache] über der Zeile ergänzt und Grammatik im Nachhinein eingeklammert 50–10 2 Im Alterthum … Wissenschaften.] weiter unten am Rand re., mit Verweiszeichen
A
I,14 10–19
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Wort mit Recht den Sinn des Lesens im Griechischen erhalten hat, indem das Lesen eine eigentlich philologische Thätigkeit ist. Dieses Wiedererkennen ist das eigentliche μανθάνειν, das Wiedererkennen nach Platons Ansicht (Menon), das Lernen, im Gegensatze gegen das Erfinden; und was sie lernt, ist der λόγος, die gegebne Kunde. Daher sind φιλόλογος und φιλόσοφος Gegensätze, nicht im Stoff, sondern in der Ansicht und Auffassung (Römische Litteratur | S. 5.), jedoch nicht absolut indem alle Erkenntniß, alle γνῶσις nach Platons tiefsinniger Ansicht eine ἀνάγνωσις ist auf einem höheren speculativen Standpunct, und indem die Philologie reconstructiv auf dasselbe gelangen muß, worauf die Philosophie vom entgegengesetzten Verfahren aus. Dieses Wiedererkennen ist nichts anderes als die geschichtliche Auffassung im Gegensatze gegen das Speculative, und es ist daher überhaupt die Geschichte nicht wesentlich von der Philologie verschieden (siehe Römische LitteraturGeschichte S. 4. am Rand), außer in wiefern man die Geschichte überhaupt enger zu fassen auf den Staat zu beschränken pflegt. Die Philologie ist durchaus nichts anderes als die historische Construction des gegebenen menschlichen Erkennens; inwiefern aber diese historische Construction Ideen nachweist, wird sie wissenschaftlich und erreicht so, wie gesagt, von der entgegengesetzten Seite dasselbe Ziel wie die Philosophie. – Dies ist noch näher erörtert Beilage D, A vorzüglich in der Beziehung, daß sie einander bedingen und bedürfen. Es war nothwendig erst einen unbeschränkten Begriff, ▶der das Wesen enthält,◀ aufzustellen, um alle willkührlichen Bestimmungen zu entfernen, und das eigentliche Wesen der Philologie zu finden: aber je unbeschränkter der Begriff ist, desto natürlicher ist die Beschränkung in der Ausführung. Offenbar nehmlich kann dieser Begriff nach Zeit und Raum seine Beschränkung erhalten: es giebt eine Philologie eines relativ geschlossenen Zeitalters oder Volkes: also eine antike Philologie und eine moderne, eine orientalische oder occidentalische eine Römische, Griechische, Indische, Hebräische pp. Weil nun die neuere Zeit erst noch im Produciren begriffen, und also ein Abschluß überhaupt nicht so fest gemacht werden kann, und eine Betrachtung derselben nicht so nöthig ist, weil sie unmittelbar vor uns liegt, hat man die Philologie vorzugsweise auf das Alterthum beschränkt. Die zweite Beschränkung ist aber die auf das Classische, weil dies vorzüglich wissens7 S. 5.)] über dem Text von fremder Hand: Beilage 7. [Bl. 84]
20 Beilage D,] Punkt geändert zu Komma 22–23 der … enthält] über der Zeile, mit Einfügungszeichen
A
II,390 ff.
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Alterthum. ▶Eben so zur Zeit der Restauration der Wissenschaften.◀ vorschwebte.] am Rand re., mit Verweiszeichen: der unbeschränkte Begriff ist nöthig, weil daraus allein die Methode und die Construction folgt.
Zweck.] am Rand re., mit Verweiszeichen: Hier von Reichardts Bestimmung Beilage D extr. A von Schelling. B
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gebracht hat:] am Rand re., mit Verweiszeichen: denn sie lehrt das ganze Getriebe des menschlichen Erkennens und der menschlichen Verhältnisse und orientirt über die wesentlichen Interessen der Menschheit auf einem Gebiete, wo alle Leidenschaft schweigt, weil es weit hinter der Gegenwart liegt, also ein unbefangenes Urtheil möglich ist. 24
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A
II,392 25–33
B
II,393 21–29
C
II,394
werden.] am Rand li., mit Verweiszeichen, mit Bleistift: Beilage von der Einheit!C 34
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werth ist. Allerdings bietet auch das nichtclassische Alterthum wichtige Beziehungen dar: aber es ist doch weniger in unsere Gesammtbildung eingedrungen, bildet weniger eine Basis derselben und erschien daher geringer. Wir verschmähen es nicht; wir geben zu, daß es auch eine antike und moderne orientalische Philologie gebe: aber wir nehmen die gangbare und zufällige Beschränkung auf das classische Alterthum, und zwar mit Bewußtsein der Beschränkung an. Innerhalb dieser Beschränkung aber folgen wir dem unbeschränkten Begriffe, wie wir ihn aufgestellt haben, und der dunkel auch anderen, wie Friedrich August Wolf, van Kooten pp. vorschwebte. ▶Hier vom Namen.◀ So viel von Begriff und Umfang: wir haben nun noch vom höchsten Zweck derselben zu reden, woran sich zugleich eine kleine Betrachtung über die Benennung dieses Studiums knüpfen mag. Die Philologie macht Anspruch auf Wissenschaft, zugleich aber ist sie eine Kunst, inwiefern nehmlich die historische Construction des Alterthums selbst wieder etwas künstlerisches ist. ▶So ist auch die Dialektik der Philosophie eine Kunst.◀ Der Zweck der Wissenschaft aber ist, wie Aristoteles sagt, das Wissen, das Erkennen selbst. Die Erkenntniß des Alterthums in seinem ganzen Umfange kann also allein der Zweck dieser Philologie seyn; und das ist gewiß nichts Gemeines; denn es ist ja Erkenntniß des Edelsten was überhaupt der menschliche Geist hervorgebracht hat in einem Zeitraume von vielen Jahrtausenden: es gewährt eine so tiefe und große Einsicht in das Wesen der göttlichen und menschlichen Dinge, als man wollen kann, wenn gleich im Einzelnen die neuere Zeit es viel weiter gebracht hat: nicht etwa aber die Erkenntniß einer einzelnen Zeit, eines einzelnen Faches des Alterthums, allein der Sprache, oder der Geschichte pp. sondern des Ganzen des classischen Alterthums weil in Allem, auch in seinem Handeln, ein bestimmtes Erkennen des Volkes ausgeprägt ist – dieses ist der Zweck. So gestellt wird die Philologie auch ohne Zweifel mehr befriedigen; der Mangel an Befriedigung, welchen sie bei der erwachten Productivität des Zeitalters, in den letzten Zeiten zurückließ, wird gehoben durch diese erhöhte Ansicht derselben. Es ist nun in dem Gesagten freilich be | griffen, daß die Philologie ein großes Feld mannigfaltiger Dinge darbeut; in wiefern sie aber auf Wissenschaft Anspruch macht, muß dies Mannigfaltige zur Einheit gebracht werden. Von 5 wir nehmen] wir nehmen wir
11–26 So viel von … Geschichte] auf einem aufgeklebten Ausschnitt aus der ersten Niederschrift, Format: 12 �5,2 16 So … Kunst.] am Rand re., mit Verweiszeichen 20 ja] aus ia 32 griffen,] oben li., von fremder Hand: Beilage 8–9. [Bl. 85, 86]
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12 · Einleitung
Pedantismus.] am Rand li., mit Verweiszeichen, im gleichen Schreibduktus wie der Haupttext: Mehr von den widersprechenden Eigenschaften und Thätigkeiten Römische Litteratur S. 7 ff. woraus sich erkennen läßt, daß die Philologie eine vielseitige Bildung des Geistes erfordert und giebt. ▶Phantasie und Verstand – überhaupt alle Gegensätze der geistigen Thätigkeit kommen hier in Bewegung.◀ 12
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haben.] am Rand li., mit Verweiszeichen, im gleichen Schreibduktus wie der Haupttext: Der Mangel dieser Bildung bei den Staatsmännern zeigt sich empfindlich genug. ▶Für die Politik ist das Alterthum vorzüglich belehrend, zumal für unsere Zeit. Dort liegen alle Principien ganz klar: aber sie sind vergessen.◀ 20
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Besonderen Nutzen] am Rand li.: Jetzt sprechen so viele Stümper von der classischen Philologie geringfügig: sie sagen, die Philologen übersprängen die ganze Zeit des Mittelalters und der neueren Bildung bis heute. Freilich doch, weil sie 20
darauf sich ▶nicht◀ beziehen; aber es ist nichts Geringes, was in jener Zeit liegt. Wilhelm von Humboldt, wahrhaftig ein Mann, der auch in seinem Zeitalter stand, hat über seine Zeit und Ver hältnisse die groß waren und ▶in◀ alle wichtigen Begebenheiten unserer Zeit eingriffen, keine Memoiren hinterlassen, wie mir sein Bruder sagte: weil er sich bei diesen Misèren nicht aufhalten wollte, sondern es vorzog, während er dergleichen schriebe, die Griechen und Römer zu studiren. Dann sprechen sie auch vom Mangel an christlichem Bewußtsein. Aber die Wissenschaft und die positive Religion stehen auf einem anderen Felde: so wenig die Mathematik oder Chemie oder Mineralogie oder Astronomie etwas mit christlichem Bewußtsein zu thun hat, so wenig die Philologie. Sie hat ihr Wesen in sich. Der Philologe kann ein Christ seyn, und der Christ ein Philologe aber beide sind jedes für sich. Und wieder kann man ein Christ seyn ohne ein Philologe zu seyn, ▶wie die meisten Menschen es sind,◀ und ein Philologe ohne ein Christ.
40 Bewußtsein.] am Rand li., mit Verweiszeichen: Ich denke darüber so: die Philologie ist Wis-
senschaft, das Christenthum, dogmatisch betrachtet, ist eine positive Religion. – Daß die Philologie vom Christenthum abwende etwa zum Cult der Minerva, wird niemand glauben. Nur von der Superstition kann sie abwenden, d. h. vom falschen Christenthum. Also wird sie zu einem anderen Positiven nicht führen! ▶ 1 Um die Mitte des 15. Jahrhunderts hat Gemistus Plethon in seiner Νόμων 2 συγγραφή (Paris 1858) allerdings den alten Cult wieder herstellen wollen.◀ 1 2
Um … wollen.] auf einem li. neben dem Vorherigen angeklebten Papierstreifen, Format: 8,5 �2,5 συγγραφή] συγγραφη
8–11 Phantasie … Bewegung.] am Rand li., über dem Vorherigen
16–19 Für … vergessen.] über dem Vorherigen, mit Verweiszeichen 26 nicht] über der Zeile, mit Einfügungszeichen 31 in] über der Zeile, mit Einfügungszeichen 39–14 9 Dann sprechen … versteht.] auf dem oberen Seitenrand, mit Verweiszeichen 51–52 wie … sind,] am Rand li., mit Verweiszeichen
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Deduction a priori kann hier nicht die Rede seyn: denn weder ist das Mannigfaltige und Empirische, welches ihr vorliegt, einer solchen Deduction fähig, noch ist diese Art der Deduction philologisch; sondern die Idee, die das gegebene Mannigfaltige durchdringt, und die ihm Einheit giebt, das Ganze wirklich zur Einheit gestaltet, muß nachgewiesen, und zugleich alles Einzelne in der Einheit eines wissenschaftlichen Zusammenhanges dargestellt werden. Um dies zu erreichen, dazu gehört freilich Ausdauer und Thätigkeit τὸ φιλόπονον, τὸ φιλομαθές: es gehört dazu, wie Cicero de oratore I, 5 sq. sagt von der Beredsamkeit, mancherlei, copia rerum, memoria und dergleichen aber auch die Gabe ganz besonders Fremdes zu fassen, und darin Gedanken und Ideen zu finden, Sinn für das Größte, und zugleich für das Kleinste bis zum Pedantismus. Eine andere Frage als die nach dem Zweck ist aber die andere vom Nutzen oder der Anwendung. Alle Wissenschaft hat den Nutzen der wahren Erkenntniß, welcher Klarheit, Ruhe und Festigkeit der Seele und des Gemüthes entspringt; im Wahren, Schönen und Guten liegt der höchste Nutzen selbst; aus dem richtigen Erkennen entspringt das richtige Handeln: und wenn die Philologie das ganze Erkennen großer und hochgebildeter Völker, auch ihr Praktisches zeigt, wird sie auch dem praktischen Handeln Nutzen schaffen, wie große, classisch-gebildete Staatsmänner auch gezeigt haben. Besonderen Nutzen aber hat sie 1) für den Schulunterricht, 2) als Hülfswissenschaft. Beilage E. A 3) durch die Methodik als Theorie des Erkennens des Erkennens, oder des allgemeinen Verständnisses, was so leicht nicht ist als es scheint. Hier hat man also auch praktische Anwendungen. Vom Nahmen der Philologie habe ich schon vorweg Einiges oben sagen müßen, um die Begriffsverhältnisse zu begründen; mehr Einzelheiten siehe Römische LitteraturGeschichte S. 3. wovon hier zu referieren. Erstlich vom antiken Sprachgebrauch bei Platon und Aristoteles pp. wo er noch nicht technisch gebraucht wird, aber der Sache nach doch schon dasselbe gemeint ist: dann wird er schon technisch im Eratosthenes. Man sieht daraus, daß Sprachkunde damit gar nicht gemeint ist, sondern das Bestreben überhaupt sich Kunde, ▶welche eben die Erkenntniß des Erkannten ist,◀ zu erwerben. Λόγος ist eben Kunde, vorzüglich die durch Tradition erworbene, die eigentlich die wirklich philologische ist, und die durch die litteraturam erworben 4–5 das Ganze … gestaltet,] am Rand li., mit Verweiszeichen
13 oder der Anwendung.] am Rand li., mit Verweiszeichen 32 welche … ist,] über der Zeile, mit Einfügungszeichen
A
II,395 ff.
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14 · Einleitung
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Warum sollte nicht auch ein Jude oder Muhammedaner ein Philologe seyn können? Man muß nicht alle Dinge untereinander mischen. In wie weit die Philologie ▶und Wissenschaft◀ in Widerspruch oder Übereinstimmung mit dem Christenthum sey, das ist nur zu beurtheilen nach dem, was man unter Christenthum versteht. Λόγος … wird;] am Rand li., im gleichen Schreibduktus wie der Haupttext: Diese Vorstellung von der Philologie (eruditio) hatte ohngefähr auch Leibnitz, der unter allen Philosophen am meisten Philologe und Gelehrter war. ▶Siehe meine Rede vom Jahre 1839 (ungedruckt); die eruditio hat es mit dem zu thun nach ihm, quod est facti, die Philosophie quod est rationis & iuris.◀ 13 32–15 1
berührt.] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: Τὸ φιλομαθὲς und τὸ φιλόσοφον ist dem Platon Republik II. p. 376. B. eins. Dies ist aber eine andere Bezeichnung. Nach Platonischer Art gehört allerdings die Philologie mehr in 5
das φιλόδοξον: aber freilich nur inwiefern sie keine Ideen erkennt. Nach uns soll sie aber Ideen erkennen, und wird so allerdings der Philosophie wieder gleich. ▶Die ordinärste Idee der φιλολογία = φιλοδοξία ist bei Seneca.◀ Longin] am Rand li.: Φιλολόγων ὁμιλίαι des Longin. Über diesen Nahmen des Werkes siehe Osann Beiträge zur Griechischen und Römischen LitteraturGeschichte T. I. p. 297. 6
Porphyrium] am Rand li.: Eine φιλολογική ἀκρόασις, und zwar das 1te Buch derselben von Porphyrius citirt Eusebius Praeparatio Evangelica X, 3. Sie scheint allgemein litterarisch gewesen zu seyn. ▶Der Accent ist nicht φιλολόγος, so wenig als φιλοσόφος. Die Regel, wonach man dies gebildet bezieht sich nur auf die Wörter, die das verbum […] am Ende haben, wie λα […], […] τόκος.◀
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daß Plotin … befand] am Rand li.: Die Philosophie bleibt daher nur als Kunde, d. h. geschichtlich übrig, wie
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kommen mit der Philosophie. Spinoza war ein Jude, wie Moses Mendelssohn, und doch einer der größten Philosophen. Es ist eine der größten Corruptionen, daß man die Wissenschaft und die Religion durcheinandermengt. – Eine andere Ansicht ist wieder die: die Philologie sei zwar nicht antichristlich, aber sie müsse durch das Christenthum regenerirt werden. (Lutterbeck). Die unendliche Ver wirrung der heutigen Zeitbegriffe will selbst die Mathematik und Naturwissenschaften vom Christenthum abhängig machen. 9 versteht.] am Rand re., mit Verweiszeichen: Hier von St. Basilius. A 5 und Wissenschaft] unter der Zeile, mit Einfügungszeichen
33–36 Über … p. 297.] weiter unten am Rand li., unter einer früher zu datierenden Marginalie, mit Verweiszeichen 37 φιλολογική] so im Ms.
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3 können?] am Rand li., mit Verweiszeichen: Die Philologie stimmt in dieser Beziehung auch voll-
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wird; daher λογογράφοι, λόγιοι, die Überlieferer der Kunde, im Gegensatze gegen die ἀοιδούς ▶oder ποιητάς◀, welche den Mythos, nicht die geschichtliche Kunde behandeln, und welche poetisch gestalten, nicht historisch, und im Gegensatze gegen die eigentliche σοφία. Die Identität mit φιλομάθεια ist schon oben berührt. Völlig als Gegensatz hat sich aber bei den Spätern der φιλόσοφος und φιλόλογος gestaltet. Plotin sagte von Longin (apud Porphyrium vita Plotini c. 14. und apud Proclum in Timaeum I. p. 27.) aus Gründen, die hier nicht hergehören, die aber vorzüglich darin lagen, daß Plotin den Longin nicht allegorisch-speculativ, sondern nur als nüchternen Ausleger befand: Plotin also: „Φιλόλογος μὲν, ἔφη, ὁ Λογγῖνος, φιλόσοφος δὲ οὐδαμῶς!“ Mehr davon hat Hauff über den Begriff und Werth der Philologie in seiner Philologie Stück I. S. 5 ff. und Ast Philologie S. 18. dieser Ausdruck bleibt immer der bezeichnendste. Über einige andere Ausdrücke Beilage F A |
2 oder ποιητάς] über der Zeile, mit Einfügungszeichen
10–13 γῖνος, φιλόσοφος … bezeichnendste.] auf einem aufgeklebten Papierstreifen aus der ersten Niederschrift, Format: 13,3 �1,3
A
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überhaupt Philologie und Geschichte nicht im Wesen verschieden sind; aber dies ganze Geschichtliche muß wissenschaftlich werden, und also die Ideen erreichen. NB. Hier ein Wort aus der Rückseite von Beilage E. A
▶– ἐγκύκλια παιδεύματα, die gewöhnlichen Bildungsmittel, Siehe Plutarch de educatione puerorum. p. 26. cap. 10.◀ ἐγκ⟧ύκλια ἀναλώματα kommen schon vor Euklid in einer Attischen Inschrift bei Rangabé Antiquités Helléniques N. 127 vor. ▶Von den ἐγκυκλίοις als Einkünften siehe unten.◀ C Von des Aristoteles ἐγκυκλίοις handelt ausführlich Bernays, die Dialoge des Aristoteles S. 93 ff. und von dem Wort ἐγκύκλια S. 171 f. Die Probleme sind nicht die ἐγκύκλια.
Beilage F] auf dem unteren Seitenrand re.: Einen sehr gelehrten und eine Masse an Beispielen enthaltenden Aufsatz: Φιλόλογος, γραμματικός, κριτικός, giebt Lehrs N. 1. der Analecta hinter seinem Buche: Herodiani scripta tria emendatiora. Königsberg 1848. 8. S. 379 ff. Haase siehe alibi Beilage F extr. B 15 13
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ἐγκυκλοπαιδεία] am Rand re.: Quintilian I. 10; Vitruv pp. D
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Encyklopädie verstehen,] am Rand re.: Isokrates Nicocles p. 38. Lange, ἐν τοῖς ἐγκυκλίοις καὶ τοῖς καθ’ ἡμέραν γιγνομένοις.
begriffen.] am Rand re.: Hesychius ἐγκύκλια· τὰ ἐγκυκλούμενα τῷ βίῳ καὶ συνήθη.
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die gewöhnlichen täglichen Dienste und Arbeiten:] am Rand re.: der gewöhnliche Geschäftskreis.
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sehen.] am Rand re.: Aristoteles hatte ἐγκύκλια φιλοσοφήματα geschrieben, nach Welcker (Epischer Cyclus S. 49.) ein populäres Ganzes der Wissenschaften; schwach! Sondern es werden solche seyn, die für den gewöhnlichen Gebrauch des Lebens waren. Über diese ἐγκύκλια vergleiche Stahr Aristotelica II. p. 278. 329. Wahrscheinlich sind es weiter nichts als die Probleme, sie kommen vor Gellius Noctes Atticae XX, 5. wo auf die Probleme (30, 10.) offenbar sie bezüglich sind. 7
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liegt. ] am Rand re.: So auch in der Schrift von der Ökonomie, ἐγκύκλια, die gewöhnlichen Einkünfte, wiewohl man über die Auslegung streitig ist: Siehe Schneiders Vorrede. So λειτουργίαι ἐγκύκλιοι εἰκοστὴ ἐγκύκλιος (Papyrus von Buttmann und dort meine Note! Vergleiche auch Papyri von Peyron, und dort die Noten von Peyron S. 138.) 21
14 Haase … extr.] neben dem Vorherigen li.
25 Über diese ἐγκύκλια] ab hier auf dem oberen Seitenrand, mit Verweiszeichen 26 Aristotelica] so im Ms. 58–59 Vergleiche … S. 138.] weiter unten am Rand re., mit Verweiszeichen
A
II,398 4–23
B
II,400 32–34 und 411 8 ff.
C
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D
I,17 26–29
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II. Begriff der Encyklopädie, in besonderer Hinsicht auf die Philologie.
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Nachdem wir den Begriff der Philologie auseinandergesetzt, müßen wir zunächst wissen, was wir unter einer Encyklopädie verstehen, und dann in näherer Beziehung zur Philologie diesen Begriff betrachten. Was will dieses Wort sagen? Denn aus dem Worte kommt gar oft der Begriff am deutlichsten und zumahl ein Philologe muß darauf sehen. Stange, Symmikta Th. I. No. 7. hat über den Nahmen eine Abhandlung worin er behauptet, daß eigentlich der Hauptsinn des Wortes seye bezüglich auf den Zusammenhang, den eine Encyklopädie haben müße: daher seye der Nahme. Dieses ist aber ganz falsch. Alle diejenigen Dinge, welche die Jugend zur Bildung als Menschen erlernen mußte, welche die allgemeine Humanität geben sollten, nannten die Griechen ἐγκυκλοπαιδεία, ἐγκύκλιος παιδεία, ἐγκύκλια μαθήματα oder παιδεύματα; das was in den gewöhnlichen Kreis der Bildung, in die ordinäre Sphäre gehört, alles zusammen begriffen. Vergleiche die Stellen: Ioannes Wower De polymathia c. 24. Ast Philologie p. 20. Daß der systematische Zusammenhang in dem Worte gar nicht liege will ich nur durch etliche neue Stellen belegen. Aristoteles Politik. I, 4, p. 22. Conring kommen eines Sclaven ἐγκύκλια διακονήματα vor, also die gewöhnlichen täglichen Dienste und Arbeiten: eben so II, 3. p. 66. διακονίαι ἐγκύκλιοι und II, 7. p. 106. τὰ ἐγκύκλια, die ordinären Geschäfte, was im täglichen Kreise liegt. Besonders wird daher die encyklopädische Bildung entgegengesetzt der speciellen; es giebt eine Bildung zum Fache, zur Poesie, zur Musik pp. speciell; dieses ist nicht ἐγκύκλιος παιδεία; sondern artistische. Letztere gehört nicht zur Bildung, sondern nur eine gewisse, keinesweges approfondirte Kenntniß von Allem. Also die allgemeine Kenntniß des gesammten Wissens ist Encyklopädie, welches ein orbis doctrinæ, wie Quintilian I, 10. es übersetzt. Von dieser bloß allgemeinen nicht virtuosen und approfondirten Erkenntniß nimmt es Vitruv. Prooemium 6. liber me arte erudiendum putaverunt & ea, quæ non potest esse probata sine litteratura encyclioque doctrinarum omnium disciplina. So Strabo I, p. 25. B. wo er meint, in der Geschichtschreibung nenne
man πολιτικὸν – οὐχὶ τὸν παντάπασιν ἀπαίδευτον, ἀλλὰ τὸν μετασχόντα τῆς τε ἐγκυκλίου καὶ συνήθους ἀγωγῆς τοῖς ἐλευθέροις καὶ τοῖς φιλοσοφοῦσιν. Das Gewöhnliche und das Allgemeine sind also die Hauptbegriffe; 1 B eg r if f ] mit dieser Seite beginnt die erste Niederschrift
δεία] mit Bleistift eingeklammert
5 näherer] naherer
13 ἐγκυκλοπαι-
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Encyklopädie] am Rand re.: In omnibus aliquid, woraus iedoch das in toto nihil nicht folgt. Besold der Jurist hat
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Recht, wenn er sagt, wer nicht in allem etwas wisse, könne in nichts etwas wissen. So dachten auch die Alten; daher ihre ἐγκύκλιος παιδεία: daher auch unser encyklopädischer Unterricht. Vitruv.] auf dem unteren Seitenrand: Buch I. c. 1. p. 12. Lorentzen weist Vitruv allerdings auf einen Zusammenhang der Disciplinen: omnes disciplinas inter se 17 29
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coniunctionem rerum et communicationem habere – encyclios enim disciplina, 15 uti corpus unum, ex his membris est compositum. Er deutet aber nachher an,
daß er zwar nicht ἀγράμματος seyn dürfe, der Architekt, aber non debet nec 20
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Encyklopädie] am Rand re.: Der Gegensatz ist das Monographische, das Specielle das Besondere meistens. 4
Encyklopädie] am Rand li.: Alphabetische Encyklopädien S. 7. B
6
monographischen Behandlung.] am Rand li.: das Monographische ist der Gegensatz des Encyklopädischen 19
20 Wesen,] am Rand li.: Mir ist es um den Zusammenhang zu thun, um das Hervorbringen von einem Bewußtsein über die Philologie: welches besonders dann sich besser erreicht, wenn man schon etwas weiß; sie kann eben so gut die letzte Blüthe als der Anfang der Studien sein.
potest esse grammaticus, ut fuerit Aristarchus pp. ἐγκύκλιος von Kreisbewegung kommt freilich auch vor, Aristoteles Meteorologia I, 1. und 2. vergleiche de generatione et corruptione extr. (vergleiche vielleicht dazu Ideler). disciplina.] über der Zeile, mit Einfügungszeichen: Aristoteles siehe oben A
17 30–31
20 ἐγκύκλιος] ab hier aus Platzmangel am Rand re., neben dem Vorherigen A
I,16 19–42
B
I,24 1–8
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Begriff der Encyklopädie · 19
der Zusammenhang ist darin noch nicht gegeben: daher man wohl auch alphabetische Encyklopädien hat. Ich will damit nicht sagen, daß eine Encyklopädie keinen Zusammenhang haben müße: vielmehr behaupte ich nur, als Encyklopädie nicht. Giebt man aber eine Encyklopädie einer Wissenschaft, so muß allerdings darin der strengste Zu | sammenhang seyn: wenn in einer Wissenschaft überhaupt, so insbesondere in der Encyklopädie, eben weil hier das Allgemeine, worin doch der Zusammenhang liegt (denn das Besondere wird eben durch das Allgemeine verknüpft), das Hervorstechende ist. Da nun die Philologie eben nach uns eine Wissenschaft ist, von welcher wir hier eine allgemeine Kenntniß geben wollen, so ist freylich vor allen Dingen nöthig, daß wir sie als ein Ganzes darstellen: bey der Philologie ist es um so mehr nöthig, je weiter die einzelnen Theile, wie so viele Fragmente auseinandergestreut, in verschiedenen Köpfen vertheilt sind. Das Maß, wie weit man ins Einzelne gehen müße, ist nicht wissenschaftlich bestimmbar, sondern die Möglichkeit und der Zweck bestimmen dasselbe. Man kann eine Encyklopädie sehr ausführlich, und ergründend machen, so daß sie den größten Gelehrten lehrt; man kann sie auch für die ersten Anfänger machen: Denn das Nichtergründende ist etwas zufälliges, und nur relativ zu verstehen im Gegensatz der ganz speciellen, monographischen Behandlung. Wir halten uns im Mittel, gehen stets auf das Wesen, nicht auf Notizenkram.
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Überblick] am Rand li.: Eine Recension oder Beurtheilung der neueren Versuche einer philologischen Encyklopädie wobei auch das Meinige berücksichtigt ist, mit ungewohnter Milde verfaßt von Bernhardy in Schneidewins Philologus T. II. 7
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zieht.] am Rand li.: Gerhard Iohannes Vossius De philologia liber, Amstelodami
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1650. 4. 10
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Buch,] am Rand re., auf einem aufgeklebtem Papierstreifen, Format: 5,4 �2,5: Wolf philologische Encyclopädie Stockmann, Leipzig 1830. 8. Dieselbe von Gürtler Grundlinien der Encyclopädie der Philologie 29
32
nicht machen;] am Rand re.: Ast. Mat-
thiae. Reichardt pp.
Encyklopädie] auf einem früher quer auf den Rand re. geklebten, jetzt losen Papierstreifen, Format: 14,7 �3,5: Thiersch Vorlesung über den Umfang der Philologie in Schellings Allgemeiner Zeitschrift von Deutschen für Deutsche, 4tes Heft 1813. nicht erschienen 34
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III. Bisherige Versuche zu einer Encyklopädie dieser Wissenschaft, und Kritik derselben. Der umfassende, auf Ideen und Allgemeines gerichtete Geist der Deutschen, die auch so gerne systematisiren, hat wie in vielen andern Wissenschaften (Compendia), so auch hier angefangen, zu verbinden und zu ordnen, kurz einen Inbegriff der Wissenschaften der Philologie zu entwerfen: einen freylich unvollständigen Überblick dieser Bemühungen giebt Villers Coup-d’œil sur l’état actuel de la littérature ancienne & de l’histoire en Allemagne, Amsterdam 1809. S. 15–17, voll Unrichtigkeiten. Einen ersten Versuch einer encyklopädischen Darstellung der Philologie kann man finden in Ioannes a Woweren (Wower, Wouwer) auch Ianus Wowerius, von Hamburg, eines Man-
nes, der auch in Staatsgeschäften groß war und außer seiner Erudition durch seine liberale Ansicht ausgezeichnet ist in jener Zeit, in dessen Schrift also: De Polymathia tractatio, integri operis de studiis veterum ἀποσπασμάτιον, zuerst edirt Hamburg 1604. zur Vertheidigung der Polymathie geschrieben, indem man ihn einen Grammaticus schalt. Wieder edirt von Iacob Thomasius 1665. und im Gronov: Thesaurus Graecarum Antiquitatum T. X. Wiewohl nun dieses Werk nicht alles umfaßt, so verdient es hier doch einer Erwähnung, ist indeß so angelegt, daß es keine Kritik verträgt, indem dabey zwar feste Begriffe und große Gelehrsamkeit angewandt ist, aber doch kein systematischer Geist; welcher iener Zeit nicht eigen war, ob er gleich in jener Zeit einer der zumeist systematischen gewesen seyn muß, so wie er überhaupt Geist hat. Manches ist in ihm, was man später nicht hätte vernachlässigen sollen, z. B. wenn er die Rhetorik in seine Polymathie zieht. In einem anderen Geiste gedacht ist | Iohann Matthias Gesner Primæ lineæ isagoges in eruditio-
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nem universalem, nominatim philologiam, historiam & philosophiam, in usum prælectionum ductæ, mit den Vorlesungen selbst, 2te Ausgabe, von Iohann Nicolaus Niclas, 2 T. groß 8. Lipsiae 1784. ein praktisch vortreffliches
und sehr interessantes Buch, indem man darin einen der größten Gelehrten in seinem freyen nach dem Geist der damaligen Zeit freylich mit Anekdoten, Pläsanterien und ἀλλοτρίοις überladenen Vortrage hört. Systematische Ansprüche kann, wie gleich der Titel sagt, das Buch nicht machen; auch geht es nicht ganz speciell auf die Philologie sondern ist mehr eine allgemeine Encyklopädie und Hodegetik. Zuerst edirt 1757. Kaum verdient hier Eschen9 voll Unrichtigkeiten] über der Zeile, mit Einfügungszeichen
Niklas
13 jener] aus iener
28 Niclas]
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Gang gebracht,] am Rand re.: van Kooten Beilage. A Meine Rede von 1822. in Seebode Miscellanea II, 1.
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Isagoges … erschienen] am Rand re., in einem ähnlichen Schreibduktus wie der Haupttext: Encyclopædia Philologiæ 10–18
5
Græcorum & Romanorum in usum studiosæ iuventutis, Posonii 1803. […] S. 8vo. 10
enthält Archäologie, classische Litteratur Mythologie und Antiquitäten der Völker. – Groddecks antiquarische Versuche enthält auch hierher gehöriges. Siehe Wolf – Præfatio seiner Darstellung und Villers.
Grundlinien der] am Rand re., durch zwei Bleistiftstriche als hierher gehörig bezeichnet: Hoffmann, siehe unten S. 11. D Mützell, Matthiae. Freese, Elze, Haase, Reichardt, Lübker. Haupt, allgemeine wissenschaftliche Alterthumskunde, 3 Theile, Altona (Hammerich) 8vo, 1839. 3 rl. Hoffmann in Leipzig. Weber. Hubmann. 25
verdorben hat.] am Rand re.: Döder30 lein de cognatione, quae philologiae intercedit cum historia, Bern 1816. Meine Rede abgedruckt in Seebode Miscellanea critica (gehalten 1822.) 28
Werth.] am Rand re., untereinander notiert: Barby. Schaaff. Thiersch. Kanngiesser ▶gehört nicht hierher.◀ Ast. ▶ van Kooten siehe Beilage◀ B Hauff Abhandlung siehe oben. C Ernesti’s Abhandlung siehe ebendaselbst. Bernhardy. Hoffmann, Haupt. 22
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3 Seebode Miscellanea II, 1.] auf einem früher quer auf den Rand re. geklebten, jetzt losen Papier-
streifen, Format: 14,7 �3,5 10 der] später ergänzt wegen Ausrisses re. 12 gehöriges] später ergänzt wegen Ausrisses re. 15 Kanngiesser] Kannegiesser 18–19 Ernesti’s … ebendaselbst.] unten am Rand re., mit Verweiszeichen A
II,408 14–17
B
II,408 14–17
C
I,15 11–12
D
I,32 17–19
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Bisherige Versuche · 23
burg Erwähnung, dessen Buch nur Schulbuch ist und keinen Anspruch auf gelehrte Behandlung machen kann. Bis hierher hatte man auch noch gar nicht an den Nahmen einer Encyklopädie gedacht, der freylich im Grunde ganz zufällig ist: diesen Nahmen mit einem bestimmten Begriff hat zuerst Wolf in Gang gebracht, welcher seit dem Jahre 1786. eine solche Encyklopädie in akademischen Vorlesungen vortrug, schriftlich aber nicht auseinandergesetzt hat, als sehr unvollkommen in einigen unvollendeten Blättern, Antiquitäten von Griechenland, Halle 1787. 8. unbedeutend. Seine Schüler haben es voreilig publicirt, welches besonders gilt von Georg Gustav Fülleborn Encyklopædia philologica seu primæ lineæ Isagoges in antiquarum litterarum studia, Vratislawiae 1798. 8. neue Auflage von Kaulfuss Breßlau 1805. Eben daher rührt Iulius Erduin Kochs Encyklopädie aller philologischen Wissenschaften,
Berlin 1793. 8. zu Sulzers kurzem Inbegriff der Wissenschaften und auch in Kochs Hodegetik für das Universitätsstudium, Berlin 1792. 8. S. 64–98. Endlich hat Wolf selbst es herausgegeben, zwar nicht das größere Werk, was er verspricht, sondern einen kurzen Grundzug, Darstellung der Alterthumswissenschaft, im Museum derselben 1ten Bandes 1tes Stück, Berlin 1807. Seitdem ist noch eine Encyklopädie erschienen, wovon der 1te Theil die Litteraturgeschichte, der 2te die Alterthümer, die 1te auch noch die Mythologie der 2te die Kunstgeschichte enthält. Ein solches Werk kündigt sich gleich als unwissenschaftlich an, und es hat auch die größten Fehler, die gröbsten Mißverständnisse in allen Dingen, kurz wenig Werth. Von Schaaff, Magdeburg 1806. 1808. Mit wissenschaftlichen Ansprüchen tritt aber auf und hat auch hier und da Vorzüge Asts Grundriß der Philologie Landshut 1808. wozu dessen Grundlinien der Grammatik Hermeneutik und Kritik noch gehören. Es ist unverkennbar darin viel Gutes, aber auch viel Geschwärmtes und Geformeltes, wie in allen Schriften dieses talentvollen Mannes, welchen nur die Eitelkeit alles zu seyn, verdorben hat. Betrachten wir nun den Charakter und Plan dieser Versuche näher. Barby, 1. Band ist nichts, enthält den ersten Wolfischen Theil. Matthiae. Nach allem bereits Vorgetragenen kann keiner derselben Anspruch auf Wissenschaftlichkeit machen, als die Versuche seit Wolf; statt aber uns an die Schüler zu machen, welche zum Theil gar gering sind, gehen wir lieber zum Lehrer selbst. In der angezeigten Schrift hat er seine Ansicht ausein29 nichts,] Punkt geändert zu Komma
29–30 enthält … Matthiae.] zwischen den beiden Absätzen ergänzt 31–32 Anspruch auf Wissenschaftlichkeit] Anspruch auf Wissenschaftlichkeit Anspruch 32 seit] aus von
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zu Ende] auf dem unteren Seitenrand: Alphabetische Encyklopädien kommen nicht in Betracht: Real-Encyklopädie der Classischen Alterthumskunde von Pauly, Stuttgart 1839. 1. Band, ist die neueste; Hederichs reales Schullexikon und Funke’s Real-Schullexikon sind die älteren. 1
5
Überblick sämmtlicher Theile] am Rand li.: Die Anordnung ▶und der Zusammenhang◀ ist etwas wesentliches, weil nur durch sie der Zusammenhang des Ganzen gründlich erhellt. Wir wollen daher die zwei besten Versuche kurz anführen, und die Gründe, weshalb wir ihnen nicht folgen können, nicht aus Rechthaberei oder Eitelkeit, sondern weil es nothwendig scheint hierüber aufzuklären. Es ist mir hier durchaus um die Sache, nicht um die Person zu thun. ▶Es ist dies die herrschende geltende Ansicht. Daher muß sie, wenn wir ihr nicht folgen, beseitigt werden.◀ 2
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urtheile ich nicht ihn, sondern die herrschende ganz unwissenschaftliche Ansicht. Denn daß diese die herrschende ist, zeigt die Bewunderung, womit man diesen Überblick aufgenommen hat. Es fehlt aber sowohl den einzelnen Disciplinen als der Ordnung an wissenschaftlichem Zusammenhang; vom Entstehen aus einem gemeinsamen Begriff kann gar nicht die Rede seyn. Ferner muß auch erwogen werden, ob, was aufgestellt ist, wirkliche Disciplinen sind, und ob sie eine bestimmte Einheit des Begriffes haben, endlich ob sie auch wirklich philologisch sind. ▶– Hegel hat die Philologie für ein Aggregat erklärt. Diesen Aggregatzustand scheint er von der Wolfischen Darstellung hergenommen zu haben.◀ ▶– Die Disciplinen nimmt Wolf als fertig: er müßte sie erst aufweisen im Begriff, ableiten, construiren: das ist aber nicht geschehen. Es zeigt sich hier eine gänzliche Unfähigkeit Begriffe zu bilden – eine ganz eigene philologische Eigenschaft!◀
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angeordnet.] am Rand li.: Wolf hat die Disciplinen wie sie praktisch gegeben sind, in einen Kranz geflochten, nach iener bequem scheinenden Anordnung: indem ich nun diese beurtheile, be21
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5 die neueste;] darunter, mit Verweiszeichen: Ein ähnliches reichhaltiges Werk ist Charles Anthon,
Classical dictionary, New York 1843. in einem dicken Großoctavband, – die große Hallische Encyklopädie umfaßt alles. Real-Schullexikon, ein Hülfsmittel zum Verständniß der alten Klassiker für die studirende Jugend, von Kraft und Dr. Cornelius Müller, Hamburg 1853. In starken Groß 8vo Bänden. 8 älteren.] auf einem früher am Rand unten angeklebten, jetzt losen Zettel, Format: 17,5 �6,5: Reallexikon des Classischen Alterthums für Gymnasien, im Verein mit mehreren Schulmännern herausgegeben von Dr. Friedrich Lübker (in Parchim), in 4 Abtheilungen. 1. Abtheilung Leipzig 1853.
groß 8. 10–11 und der Zusammenhang] über der Zeile, mit Einfügungszeichen
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Bisherige Versuche · 25
andergesetzt, die wir nicht zu wiederholen brauchen und zu Ende | zugleich einen Überblick sämmtlicher Theile der Alterthumswissenschaft gegeben; A das Ansehen des Mannes sowohl als sein Zweck würde billig erfordern, daß wir nach diesem Plane die Encyklopädie vortrügen, wenn gegen denselben nichts einzuwenden ist. Es sind der Theile XXIV. und man kann darin nicht verkennen, daß sie nach einem gewissen Plane gesondert und geordnet sind. I–VI. ist ein Organon oder allgemeiner Theil: probabel geordnet, doch nicht ohne Fehler. Nummer VI. besonders ist zu unbestimmt: Die Metrik an sich ist nichts anderes als ein Theil der ▶Lehre von der sprachlich-musicalischen◀ Composition; die prosaische Composition ist eines theils nur eine Fortsetzung der Grammatik anderen theils aber ist die Composition theils Logik, theils Rhetorik oder Poetik; und diese wieder gehört in die Aesthetik; hier ist also keine bestimmte wissenschaftliche Anordnung. Ferner stehen die Grundsätze der Composition zu spät; diese sind gleich nach der Grammatik vielmehr zu setzen: denn die Grammatik ist ganz dasselbe nur gehet sie mehr aufs Einzelne; die Grundsätze der Auslegung und Kritik sind aber von beyden wesentlich verschieden indem sie eine bloße Reflexion auf den Gegenstand anzeigen, wogegen iene Grundsätze der Composition schon wie die Grammatik in den Schriften selbst zum Grunde liegen. Dieser erste Theil ist also nur nach Zufälligkeit und ohne bestimmten Grund, bloß nach äußerer Bequemlichkeit und wie es einem empirisch gegeben ist, angeordnet. Eine 2te Parthie bilden VII–XII. welche die Geschichte enthalten mit Ausschluß der Litteratur Kunst und Wissenschaft aber ohne allen reellen Zusammenhang. Die Geographie möchte allerdings der Historie vorangehen, um den Boden zu kennen; aber was will die Uranographie? Hier sind keine gesonderten Begriffe, sondern alles ist ver wirrt. Die alte Geographie als Basis der Historie, muß bloß gegeben werden, wie sie existirte; der Boden selbst muß beschrieben werden. Was aber die Alten über Geographie gedacht, gehört nicht hierher sondern gehört in die Geschichte der Wissenschaften die Wolf erst Nummer XVI. hat. Damit verbunden ist auch die Uranographie, welche gar nicht hierher gehört. Offenbar sind sie nur hier zusammen gestellt, weil Wolf nicht bestimmt die Geographie als Wissenschaft der Alten nebst der Uranographie gesondert hat von der Beschreibung des alten Landes, wie es war, nach unsern Einsichten: eine Ver wirrung, wozu besonders die sogenannte 1 zugleich] oben li., von fremder Hand: Beilage 11 [Bl. 88]
9 Lehre … -musicalischen] am Rand li., mit Verweiszeichen 10 Composition] später über eine Rasur geschrieben
A
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26 · Einleitung
redenden Künste] am Rand re.: Die Geschichte der redenden Künste ist bloß Geschichte der Form, also LitteraturGeschichte und mit dieser einerlei. ▶– Eine äußere Geschichte ist gar keine.◀ 27
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Bisherige Versuche · 27
Homerische Geographie und mythische Uranographie, worauf manche viel zu viel Gewicht legen, Anlaß gegeben hat. Diese gehören aber zur Mythologie und zur Wissenschaft, welche beyde sehr ver wandt sind, ob sie gleich bey Wolf 4 Nummern auseinander liegen. Nun folgt die Universalgeschichte des Alterthums und hinterher die Chronologie und historische Kritik. Allein die Chronologie, das zeitliche Organon der Philologie gehört zur Geographie als dem räumlichen und die historische Kritik gehört im allgemeinen zur Kritik, im besonderen ist sie unnöthig besonders angeführt zu werden: auf ieden Fall gehört sie aber vor die Geschichte, da sie nur Organon ist, ia vor Geographie und Chronologie da diese | schon materieller, iene formeller; allein von allem findet sich das Gegentheil. Nun kommen Griechische und Römische Antiquitäten und beider Völker Mythologie. Es ist hier nirgends ein Zusammenhang. Ich pflege in den Griechischen Alterthümern zu beweisen, daß der ganze Begriff der Antiquitäten gar nichts ist, daß er keine Realität, keine Grenze, nicht die mindeste Bestimmung hat, daß die Antiquitäten weder von der Litteratur noch von der Historie noch von der Mythologie noch von der Geschichte der Kunst und Religion wesentlich verschieden sind: und alles, was in iener ausführlichen Kritik gegen diese Disciplinen gesagt wird, trifft auch die Wolfische Anordnung. Für einen wissenschaftlichen zusammenhängenden Vortrag müßen die Antiquitäten entweder ganz annihilirt werden oder, was zuletzt eines ist, eine solche Ausdehnung erhalten, daß sie den ganzen materiellen Theil der Philologie einnehmen; wie unten wohl wird klarer werden. Die Mythologie steht hier auch so ganz allein. Theils ist sie Geschichte der Religionen und Kunst, gehört also anderswohin, theils ist sie Wissenschaft, und zwar die Urwissenschaft der Nation, folglich gehört sie in Num. XVf. Unter XIII. XIV. kommt dann die Litterarhistorie und XV. XVI. die Geschichte der redenden Künste und Wissenschaften beyder Völker; unter XVII. die Geschichte der mimetischen Künste und im folgenden Geschichte der bildenden Künste. Hier ist erstlich redende Kunst und Wissenschaft ineinander geschlungen; allein die Wissenschaften müßen doch gewiß gesondert werden, zumahl da sie so vielfach sind; und die Kunst wiederum besonders. Die Wissenschaften, wie viele sind hier! Alle befaßt die Philosophie. Diese sollte also oben anstehen, und alle Wissenschaften darunter: Geschichte der Philosophie und aller einzelnen Wissenschaften. Dann Geschichte der Kunst, und nun alle einzelnen Künste, freye und andere; und von den freyen iede Art. Hier ist also die größte Verwirrung. Num. XVIII–XXIII. enthalten nun lauter Kunstgeschichte und zwar der bildenden Kunst; wo nun 1lich Notiz der Denkmähler steht, welche für sich, als bloßes Material, keine Disciplin
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Aesthetik] am Rand re., mit Verweiszeichen: Die Aesthetik ist aber eigentlich Philosophie, und nicht Philologie. Nur geschichtlich gefaßt als Nachweisung der Kunstideen, als historische Aesthetik ist sie philologisch.
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Numismatik] am Rand re.: Die Inschriften der Numismatik sind ebenfalls litterarisch.
32–35
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Bildhauerey] am Rand re.: Musik pp.
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ferner ist die Münze] am Rand re.: Man wird doch nicht eine Wissenschaft bestimmen wollen durch den Stoff, die runden geprägten Metallstücke!
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Die wesentlichen … werde.] am Rand li.: Vergleiche oben S. 8. Rand. A
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Bisherige Versuche · 29
machen kann, 2tens eine archäologische Kunstlehre, die doch als Organon vorauf müßte, aber eben als solches schon zu der 1ten Parthie, in die Aesthetik gehört hätte. Nun folgt 3tens eine allgemeine Geschichte der ▶Kunst des◀ Alterthums und nun statt der besonderen nichts, als Geschichte der Architektur, der Numismatik, der Epigraphik. Allein hier ist ia noch auch Bildhauerey, Mahlerey pp. besonders zu behandeln, die doch nicht technisch in der archäologischen Kunstlehre vorkommen können: ferner ist die Münze theils bloß τέχνη βάναυσος, theils bloß als Geld betrachtet, theils endlich bloß als Bildnerey zu betrachten: gehört also gar nicht ganz in die Geschichte der bildenden Kunst, und was von ihr dahin gehört, kann kein größeres Feld haben, als etwa die Glyptik. Die Epigraphik endlich gehört eigentlich zur Litteraturgeschichte, inwiefern sie Aufschrift hat; wohin ia die ganze Archäologie der Schrift gehört oder | die urkundliche Diplomatik; was an ihr Monument der Kunst ist, das ist nicht Gegenstand der Epigraphik, sondern der bildenden Kunst. So weit dies. Num. XXIV. ist als Anhang, als Reflexion über die Philologie allerdings das Letzte, gleichsam wie Philologie der Philologie. Hieraus ist klar, daß in dieser ganzen Anordung kein Plan ist; nirgends ist nach Begriffen geordnet, sondern die Disciplinen, wie sie sich zufällig gebildet haben, sind nach scheinbarem Zusammengehören aneinander gereiht. Man begreift kaum, wie der berühmteste Philologe sowas schreiben konnte, und wie man es noch gar bewundern konnte; die Physiker sind viel weiter in der Classification. Doch was liegt an der Classification? Ich selbst halte in der Regel von Classification, von diesem bloßen Begriffswesen wenig; aber hier kommt es offenbar darauf an. Denn die Philologie soll eine Erkenntniß des gesammten Alterthums geben; wie ist es aber möglich, das Alterthum kennen zu lernen, wenn man bald die Organa mit dem Materiellen vermischt, bald unsere Wissenschaft der Sachen (unsere Geographie des Alterthums) mit der der Alten (wissenschaftliche Ideen der Alten von der Geographie), sodann wieder unwesentliche Puncte zu sehr hervorhebt, und andere wesentliche zurückdrängt, bloß weil der Zufall die Ausbildung des Einen oder des Anderen in Einem oder dem Anderen der Philologie befördert oder gehemmt hat. Die wesentlichen Puncte, aufgefunden durch einen natürlichen wissenschaftlichen Gang muß man hervorheben, und so darstellen, daß stets die Einheit des Allgemeinen mit dem Besonderen, und das Leben des Besonderen im Allgemeinen klar werde. Dies ist der wissenschaftliche 3 der] des
3 Kunst des] am Rand re., mit Verweiszeichen Rasur geschrieben
6 die] sie
16 Philologie] über eine
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Organisation haben.] am Rand li.: Auf diese Weise, wie Wolf ordnet, ist man nicht im Stande irgend ein organisirtes Leben des Alterthums dazustellen; die Alterthumskunde ist darnach nur Aggregat, und die Disciplinen haben gar keine wissenschaftlichen Begriffe, sondern sind selbst wieder rohe Aggregate. ▶– Eine ähnliche Kritik von Wolf giebt Reichardt, Gliederung der Philologie.◀ 5
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Menschen,] am Rand li., mit Verweiszeichen: Humaniora. ▶Außerdem hat er noch besonders behandelt die darin eigentlich das Organon bildenden Wissenschaften.◀ 14
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2) Organon – Grammatik, 3) Reale Wissenschaften a) Litteraturgeschichte b) Geographie c) Geschichte mit Chronologie und Antiquitäten d) Mythologie 4) Beiwerke der Philologie a) Kunstgeschichte nebst Numismatik und Epigraphik. b) Geschichte der Philologie. Hier ist gar kein festes System, gar keine rechte Scheidung. Bei dieser Idee vom Beiwerk ist hier noch zu sprechen von der Ausscheidung der Kunst oder der Politik, nach Gerhard und Schultz.◀ C
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Formeliäger.] zwischen diesem und dem folgenden Absatz: Ehe wir nun das System geben, ist noch eine doppelte Abscheidung zu leisten: von der Methodik, von der Bibliographie.
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25 Organon] über dem Vorherigen, am Rand re.: das Organon ist in der Philosophie die Logik, die
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wird] auf dem oberen Seitenrand re.: Über die Neuern siehe oben Randbemerkung S. 6. und die Namen S. 7. A
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Ast] am Rand re.: Bernhardy ist von Reichardt am Schluß seiner Schrift vor24
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trefflich charakterisirt. ▶Bernhardy macht 1) Elemente der Philologie. Hermeneutik und Kritik,
Lehre von den philosophischen Functionen – ist das Grammatik für die Philologie? 34 Scheidung.] weiter unten am Rand re., mit Verweiszeichen: Bernhardy setzt das Object (Grammatik) als Organon, und die eigentlichen organischen Disciplinen (Kritik und Hermeneutik) nennt er Elemente. Das ist das seltsamste, was man aushecken kann. Eben so seltsam ist der Unterschied in reale Wissenschaften und Beiwerke. Wo bleibt ihm die Philosophie? Weshalb ist ihre Geschichte ausgeschlossen, aber nicht die Geographie? 1 ▶Hier von 2 Matthiae, Mützell, Milhauser, Gerhard, Schultz, Freese. Elze. Reichardt. Haase.◀ B ▶ Reichardt die Gliederung der Philologie Tübingen 1846. 8.◀ Hier von …] weiter unten am Rand re., mit Verweiszeichen Einfügungszeichen
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A
I,20 1–6 und I,21–23
B
II,403–413
C
II,403–406
2
Matthiae] über der Zeile, mit
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Bisherige Versuche · 31
Gang in der Darstellung alles Geschichtlichen. Dieses ist aber in der Wolfischen Darstellung nicht, und ist sie also nichts weniger, als was sie seyn will, ein die Philologie Organisirendes, oder die zu einem organisirten Ganzen gebildete Philologie selbst: man müßte denn eine sonderbare Idee von Organisation haben. Organisation ist die Einheit des Allgemeinen und Besonderen wo das Ganze im Einzelnen und das Einzelne im Ganzen ist, und die Totalität alles Einzelnen dem innern Leben nach verbunden ist wie im Kreis. Lasse man also der Wolfischen Schrift, daß sie manche Vorzüge hat, die den praktischen Kenner und Virtuosen in der Kunst und den geistreichen Mann zeigen: nur in der Wissenschaft mag man ihm keine Stimme gönnen. Es ist nun noch die Astische Ansicht zu betrachten übrig. Dieser gehet allerdings mit einer mehr wissenschaftlichen Tendenz zu Werke, indem er die theoretische Philologie (neben der er noch eine praktische hat, als Studium zum Behuf der freyen Bildung des Menschen, welcher Unterschied an sich gegründet ist, aber nicht in unsere wissenschaftliche Darstellung gehört, auch keinen Gegensatz bildet) in 4 Theile theilt: 1) die politische Geschichte, 2) die Alterthumskunde, 3) die poetische Sphäre oder alle Kunst, 4) die Wissenschaft oder Philosophie. Was an dieser Eintheilung wahr seye, | wird der Verfolg unserer Untersuchung zeigen; dagegen sind wir, indem wir nehmlich die Alterthümer gar nicht als etwas Bestimmtes können gelten lassen, indem ferner die politische Geschichte sich weder davon noch von dem Übrigen bestimmt sondern läßt und anderes mehr. Ich enthalte mich aber einer weitläuftigen Kritik, da der Entwurf unseres eigenen Planes vielmehr indirect und directe auch, eine solche geben wird. – Ast ist im übrigen ein trockener, unausstehlicher Formeliäger.
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32 · Einleitung
ganz praktischen] im Nachhinein in eckige Klammern gesetzt, über der Zeile: anderen, wie man sich die Theorie erwerbe,
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entgegengesetzt] im Nachhinein in eckige Klammern gesetzt, über der Zeile: verschieden
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allgemeinen Ideen.] am Rand re., mit Verweiszeichen: Weil das Allgemeine in der Philologie nur ein Resultat des Einzelnen ist, kann der Studirende nicht vom Allgemeinen ausgehen, wenn er wirklich die Wissenschaft sich selbst bilden, sie nicht bloß erlernen will. ▶Die Encyklopädie giebt schon das Resultat.◀ 17
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von iedem] am Rand re., inhaltliche Fortsetzung der obigen Marginalien: Hoffmann Alterthumswissenschaft Leipzig 1835. 8. nicht übel. Eine seltsame Art von
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encyklopädischem Werke, geistreich dargestellt, eingeleitet durch Geographie, ist: Klassische Alterthumskunde oder übersichtliche Darstellung der geographischen Anschauungen und der wichtigsten Momente an dem Innenleben der Griechen und Römer, eingeleitet durch eine gedrängte Geschichte der Philologie, von Dr. Wilhelm Ernst Weber, Gymnasialdirector in Bremen. Aus der neuen Encyklopädie der Wissenschaften und Künste Band IV. besonders abgedruckt. Stuttgart 1848. 8. Es sind jedoch eigentlich nur Alterthümer, etwas sehr populär. Hubmann Compendium philologiae, Amberg 1846. 8. 36 S. Er versteht darunter Grammatik, Hermeneutik und Kritik; enthält viel Litteratur. Die Schriften von Reichardt, Haase und Hubmann recensiert von Elze, Zeitschrift für AlterthumsWissenschaft 1848. N. 76 f.
9–10 in der Philologie] über der Zeile, mit Einfügungszeichen
unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen
19 Eine seltsame …] ab hier auf dem
21 eingeleitet] über der Zeile, mit Einfügungszeichen
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IV. Wie sich die Encyklopädie zur Methodik verhalte. Man würde sehr irren, wenn man eine Encyklopädie an sich auch für eine Methodik halten wollte. Die Encyklopädie hat einen ▶rein◀ theoretischen, wissenschaftlichen Zweck, die Methodik einen ganz praktischen: sie sind sich also vielmehr entgegengesetzt: die Encyklopädie giebt den Zusammenhang der Wissenschaften an, sie entwirft das Ganze mit großen Strichen und Zügen; wer aber eine Wissenschaft studiren will, wie kann er auf das Ganze gleich losgehen? Oder soll er etwa ganz nach der Ordnung der Encyklopädie die Wissenschaft studiren? Dieses ist unmöglich, und selbst wenn es möglich wäre, würde es zwecklos seyn. Die Encyklopädie geht von den allgemeinsten Begriffen aus; aber der Studirende kann davon nicht ausgehen, sondern er muß den umgekehrten Gang der Encyklopädie nehmen; diese führt das Einzelne aus dem Allgemeinen hervor, erklärt das Einzelne aus dem Allgemeinen; allein der Studirende muß von dem Einzelnen ausgehen, um erst eine Basis der Ideen zu haben, einen Stoff, woran er die Ideen knüpfen könne. Das Einzelne ist überall das Erste: erst hernach verknüpft man es zu allgemeinen Ideen. Derjenige würde daher die Philologie ganz falsch studiren, welcher zuerst den Überblick derselben die Encyklopädie vornehmen, und aus derselben hernach ins Einzelne allmählich herabsteigen wollte: er würde nie zu einer gesunden und genauen Erkenntniß gelangen, sondern sich unendlich diffundiren, und von vielen Sachen wenig wissen. Sehr richtig hat Schelling in seiner Methodologie des akademischen Studiums bemerkt, daß das Ausgehen von einem universalhistorischen allgemeinen Überblick im Studium der Geschichte höchst unnütz und verderblich seye, indem man lauter Fächer hat, und nichts darin: dasselbe läßt sich auf die philologische Encyklopädie anwenden. Er schlägt in der Geschichte vor, erst einen Zeitraum recht genau zu studiren, und von diesem aus allmählich nach allen Seiten sich auszubreiten. Dieser Gang ist auch in der Philologie methodisch der richtige. Alles in der Wissenschaft ist ver wandt; die Wissenschaft ist unendlich, und das ganze System sympathisirt und correspondirt: man stelle sich in welchen bedeutenden Ort man wolle (nur muß man etwas würdiges wählen), und man kann von demselben aus sich nach allen Seiten hin mit Erfolg bilden, von iedem Einzelnen wird man aufs Ganze getrieben; es kommt nur auf die Art und Weise an, wie man es treibt, auf die Kraft und den Geist und den Eifer. Hat man sich verschiedene solche Puncte gewählt, 3 rein] über der Zeile
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34 · Einleitung
in das andere.] am Rand li., mit Verweiszeichen: Die Holländer mit ihrem chronologischen Lesen aller Schriftsteller haben Worte gemacht, hinter denen nicht viel ist. Es geht nicht so wie auf einer Reise, daß man alle Tage eine Anzahl Meilen macht, und selbst diese Art zu reisen unterrichtet nicht. Daher haben auch die Holländer nur äußerlich gesammelt, aber sie sind nicht in das Wesen eingedrungen, welches auf diesem Wege nicht zu finden ist. Dies ist ein lineares Verfahren; wir wollen das cyklische, wo man alles auf Einen Punkt zurückbezieht, oder von Einem nach allen Seiten und Radien zur Peripherie übergeht.
▶Unzusammenhängende Brocken können nicht reizen. Viele treiben die Philologie ohne Bewußtsein. Kämen sie zum Bewußtsein dessen, was sie treiben, würden sie, wenn sie gute Köpfe sind, das Studium wegwerfen, weil sie keine Basis und keinen Zusammenhang in ihrem Treiben finden würden. Es muß erst die Philologie sich wissenschaftlich gestalten, wirklich umgestalten, um Zusammenhang zu erhalten, damit alles von einer Idee durchdrungen sey: wo dies nicht ist, kann sie nicht lange Befriedigung gewähren. Ich selbst bin oft irre geworden, bis ich eine höhere Ansicht gefunden habe.◀
hergehen muß.] am Rand li. und auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: Hier S. 5. in omnibus aliquid pp. A Übrigens lehrt die Encyclopädie den wissenschaftlichen Zusammenhang, dessen was man einzeln lernen kann; darum reizt sie auch den wissenschaftlichen Menschen zur Erlernung des Einzelnen, welches ihn verdrießen würde, wenn er keinen Zusammenhang seines Treibens, welcher Zusammenhang ia Bedürfniß des Geistes ist, finden könnte.
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Encyklopädie] am Rand li.: Das Verhältniß der Encyklopädie und Methode ist sich erstlich im Materiellen entgegengesetzt aber 2tens giebt es einen rein methodischen Theil der Encyklopädie.
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werden müße.] am Rand li., mit Verweiszeichen: Der formelle Theil der Encyclopädie ist ganz methodisch – Theorie der Methode.
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47 im Materiellen] neben dem Folgenden li., mit Einfügungszeichen A
I,18 1–8
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Wie sich die Encyklopädie zur Methodik verhalte · 35
von welchen aus, als von Einzelnen, man durch das Ganze durchzudringen bemüht ist, so wird man nur um so reicher die Fülle des Einzelnen erfassen, und nur um so sicherer auch das Ganze ergreifen. Wenn man dieses recht thut, so ist man nicht in Gefahr einseitig zu werden, weil durch das gemeinschaftliche Band aller Wissenschaften die | Untersuchung in jedem Fache wieder hineintreibt in das andere. Man gewinnt aber so unendlich viel auf diesem Wege. Man gewöhnt sich bey dieser Art des Studiums an die wahre Gründlichkeit, während bey jenem Decerpiren und Abpflücken des Allgemeinsten in allen Fächern man durchaus auf die größte Ungründlichkeit kommt, indem man sich gewöhnt nichts zu approfondiren, sondern von dem Einen auf das Andere schnell überzugehen. Man gewinnt die Fertigkeit, alles, was man angreift, tüchtig und mit Ernst anzugreifen; man übt das Urtheil für die Gegenstände viel besser, wenn man bey Einem länger verbleibt, man erlangt mehr Virtuosität als bey jenem allgemeinen Studium, wodurch auch andrerseits wieder die Meinung, als wüßte man viel, und die unseelige πολυπραγμοσύνη befördert wird. Encyklopädie und Methodologie sind also ganz und gar verschieden und müßen in ihren Vorschriften ganz auseinandergehen. Nichtsdestoweniger ist es sehr gut, beyde zu verbinden. Erstlich, es kann nicht die Meinung seyn, wenn ich die Methode das Einzelne zu studiren, so sehr lobe, als ob man das nächste beste vornehmen könnte, ohne vom anderen zu wissen. Dies giebt eine abscheuliche Einseitigkeit, welche man in frühen Jahren austreiben muß; denn sie setzt sich zu leicht ein; wer so sich an ein Einzelnes ganz allein hingiebt, verliert den Sinn für alles andere, überschätzt sehr leicht sein Fach, dieses für das Höchste, alles andere für nichts achtend. Beyspiele davon sind nicht weit, sind aber zur Sache nicht nöthig. Dieser Einseitigkeit, welche aus der Methode der Erlernung des Einzelnen so leicht entspringt, kann man nicht besser entgegenarbeiten, als wenn man sich eine Übersicht geben läßt, welche aber nicht allein bleiben darf, sondern neben welcher nun des Einzelnen strenges Studium hergehen muß. Zugleich wird man durch diese Übersicht in den Stand gesetzt, sich mit mehr Sicherheit nun dasienige auszuwählen, was man zu seiner speciellen Ergründung nehmen will. Zweytens giebt es keinen schicklicheren Ort, außer der Praxis selbst, die Grundsätze des methodischen Studiums anzugeben, als in der Encyklopädie und man kann einem ieden Abschnitt, ieder Wissenschaft beyfügen, ob sie früh oder spät, und nach welcher oder vor welcher, wie und mit welchen Hilfsmitteln studirt werden 5 jedem] aus iedem
8 jenem] aus ienem
14 jenem] aus ienem
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36 · Einleitung
praktisch] im Nachhinein in eckige Klammern gesetzt, über der Zeile: methodisch
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Wie sich die Encyklopädie zur Methodik verhalte · 37
müße. Wiewohl also Encyklopädie und Methodologie ganz verschieden sind, so müßen sie doch mit einander verbunden werden, und geben erst zusammen eine Vorstellung, was theoretisch die Wissenschaft sey und wie man sie praktisch angreifen müße, um sich derselben so leicht als möglich und so gründlich zu bemächtigen.
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38 · Einleitung
Schriften] über der Zeile, mit Einfügungszeichen: Quellen
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Bibliographie.] Punkt geändert zu Komma, auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: welche Friedrich August Wolf sub Num. XXIV. geworfen hat. Sie ist keine Disciplin, sondern lehrt bloß die Bücher jeder Disciplin kennen.
Litteratur] am Rand re., mit Verweiszeichen: ungefähr wie Becks Grundriß der Archäologie. 14
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Litteratur] am Rand re.: Vom Verhältniß der Litteratur zur Philologie. Litteratura = γραμματική ist fast = φιλολογία, wenn man den Sinn verallgemeinert. Siehe oben. A 14
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Lexica,] am Rand re., mit Verweiszeichen: Bayle pp. Encyclopädien wie die Hallische. Jöcher Gelehrtenlexicon fortgesetzt von Adelung. Saxe Onomasticon. ▶Es giebt noch mehr dergleichen, mehr mercantile Bücher, wie Heinsius Werk für die Buchhändler; besonders vortrefflich haben sie die Franzosen und Engländer.◀ 30
21–22 Es giebt … wie] über dem Vorherigen, mit Verweiszeichen
über dem unmittelbar Vorherigen, mit Verweiszeichen A
I,13 25–15 13
22–25 Heinsius … Engländer.]
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V. Von den Quellen und Hilfsmitteln des gesammten Studiums – Bibliographie. Die Encyklopädie stellet das System der Wissenschaft auf, die Methodologie giebt die Art an, die Theile zu studiren; dieses Studium aber ist ein Studium aus Schriften; dieses besagt der Ausdruck der Philologie schon; es ist also auch Kenntniß der Bücher nöthig. Dieses ist weder in der Methodologie noch in der Encyklopädie direct involvirt: jene enthält Regeln, diese Sätze; die Bücherkenntniß giebt erst die sogenannte Bibliographie. Man kann hier in 2 Fehler verfallen. So wie man bald der Methodologie bald der | bloßen Encyklopädie zu viel Gewicht lassen kann, so kann man auch in beyden wiederum der Bibliographie zu wenig und zu viel einräumen. Man kann eine bloß systematische und regulative Lehre aufstellen, ohne alle Quellenkunde und Subsidienkenntniß, oder man kann die Encyklopädie auch zu einem bloßen Bücherverzeichniß machen, zu einer Litteratur beydes ist schlimm, das letztere aber gewiß noch schlimmer. Der Plan, das System, das Regulative gehet vor: aber allerdings muß auch die nöthige Bibliographie dabey seyn: jeder Abschnitt der Encyklopädie wird diese haben müßen: und hiervon muß an jedem Orte besonders gesprochen werden. Hier nur so viel. Quellen des Studiums der Philologie ist die ganze Masse der Schriftsteller des Alterthums, und nicht allein die Schriftsteller, sondern überhaupt alles, was aus dem Alterthum vorhanden ist, alle Werke bildender Kunst, kurz aller Kunst und Wissenschaft. Aus diesen gezogen sind alsdann die Hilfsmittel, deren Kenntniß, jedes seines Ortes, vorkommen muß. Im Allgemeinen muß man sich die Kenntniß der Bibliographie theils durch eigene Ansicht auf Bibliotheken und im Buchladen erwerben, theils aus den speciellen Wissenschaften; ganz allgemein aber aus der Litteraturgeschichte überhaupt. Es ist hier nicht der Ort, die Bibliographie vollständig vorzutragen, aus der LitteraturGeschichte; ich will nur einige wenige angeben, welche Römische LitteraturGeschichte S. 10. verzeichnet sind von Bayle an pp. nur die über die Litteraturgeschichte im Allgemeinen. Nehmlich Lexica, dann nomenclatorische Werke, wie Hamberger, Heumann, und Compendia. Weit wichtiger sind iedoch die Werke über einzelne Theile, wie Ioannis Alberti Fabricii Bibliothecæ & Bibliographia antiquaria und die Schriften von Harless, Meusel (Bibliotheca historica), Ersch (z. B. gelehrtes Frankreich) endlich insonderheit die 7 jene] aus iene 17 jeder] aus ieder
9 bald der] einen alternativen Anschluss hierzu bietet Bl. 13b/8r [I,45 29 ff.] 18 jedem] aus iedem
23 jedes] aus iedes
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13a/7r 10
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40 · Einleitung
Adversaria.] etwas weiter oben am Rand re., mit Verweiszeichen: Man muß sich bibliographische Adversaria anlegen. Annales typographici. von Ersch Litteratur der Philologie Philosophie und Pädagogik 1812. Reuß Repertorium aller Abhandlungen. ▶ Ebert. Grässe siehe Griechische Litteratur.◀ ▶ Krebs Handbuch der 8
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philologischen Bücherkunde, Bremen 10
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1821. 2 Bände 8vo.◀ ▶Von Schweiger giebt es eine in Leipzig erschienene philologische Bibliographie, die sehr reichhaltig ist, 1829. 8. der erste Band, 1833. der 2te, welcher die Römischen Classiker enthält. Repertorium der classischen Alterthums-
wissenschaft. Herausgegeben von Carl Friedrich Weber und Carl Ludwig Hanésse
(Essen, 2ter Band, Litteratur von 1827, herausgegeben 1833. 8.).◀ ▶ Hoffmann Lexicon bibliographicum für die Griechische Litteratur. Wagner, Grundriß der classischen Bibliographie, Berlin 1840.◀ ▶ Hain Repertorium bibliographicum, Stuttgart und Paris. Vol. I. P. 1. 2. 1827. enthält die Drucke von Anfang der Kunst bis a. 1500. nach Panzers Art.
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6 Pädagogik] zwischen den Absätzen des Haupttextes, mit Verweiszeichen: Bibliographisches Hand-
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buch der philologischen Litteratur der Deutschen von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis auf die neueste Zeit, nach Ersch bearbeitet von Dr. Geissler, 3. Auflage, Leipzig 1845. 8.
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4 typographici.
] es folgt ein unleserliches Wort
4 von
] es folgt ein unleserliches Wort
8–10 Krebs … 8vo.] unter dem Vorherigen, auf einem am Rand re. angeklebten Papierstreifen, Format:
11,2 �1,1 10–22 Von Schweiger … 1840.] unter dem Vorherigen, auf einem am Rand re. angeklebten Zettel, Format: 7,2 �4,9 22–26 Hain … Art.] auf einem an den Zettel angeklebten Papierstreifen, Format 8 �3,6
Von den Quellen und Hilfsmitteln · 41
Kataloge berühmter Bibliotheken, Catalogus Bibliothecae Bünavianae, Vindobonensis (Kollar), Venetae, Florentinae, Vaticanae, Regiae Parisiensis, Monacensis, Leidensis, Augustanae, Scorialensis &c. &c. alle zusammen in Montfaucons Bibliotheca Bibliothecarum. Für die neueste Litteratur muß man das Repertorium benutzen, bis ietzo 3 Abtheilungen der Philologie. Auch besonders Zeitungen und Meßkataloge. Für die neueste Litteratur gehört hierher Coup d’œil sur l’état actuel de la Littérature ancienne & de l’histoire en Allemagne, von Villers, Amsterdam & Paris, 1809. 8. ▶Bibliographische Adver-
saria.◀
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42 · Einleitung
specielle?] am Rand li., mit Verweiszeichen: Nur im Stoff kann der Unterschied des Allgemeinen und Besonderen auftreten; siehe unten. A
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übrig:] am Rand li., mit Verweiszeichen: ob es noch einen 3ten Theil gebe. 32
Lehre] am Rand li., mit Verweiszeichen: vom Verstehen oder von der Function des Wiedererkennens des Erkannten, welche als die eigentliche philologische Function oben B von mir dargestellt worden ist. Von diesem Begriff müßen wir ausgehen; nur von diesem aus kommt Sinn in die Philologie. Dessen ungeachtet hat meines Wissens keiner der Philologen das Bewußtsein dieser Sache gehabt, sondern es ist von mir zuerst in meinen Vorlesungen aufgestellt worden. 28
6 vom Verstehen oder] über der Zeile, mit Einfügungszeichen A
I, 57 26–59 11
B
I,5 1–9 21
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VI. Entwerfung unseres Planes. A ▶I.◀ Nachdem wir eine Kritik der vorzüglichsten ältern Pläne gegeben, nachdem wir auch das Verhältniß der Methodologie und Bibliographie zur Encyklopädie betrachtet haben, so kommen wir endlich an das bey weitem schwierigste Unternehmen, nunmehr auch einen eigenen und vollständigen, tadellosen Plan zu entwerfen. Allein wenn es höchst leicht ist, fremde Pläne, zumahl mit so weniger Wissenschaftlichkeit aufgeführte zu kritisiren, so ist es höchst schwierig, einen richtigen selbst zu entwerfen; und man kann mehrere falsche Versuche machen. Es ist hier eigentlich darum zu thun, das ganze Alterthum nach seinem gesammten Wirken, seinen Producten und Monumenten in einen Plan einzuzwängen; das will aber das selbstständige Leben nicht, welches immer frey und außer den Fesseln des Systems existirt. Diese große Masse des Materialen ist so unorganisch, so leblos; sie soll belebt werden: und das Alterthum selbst ist so lebendig, und das Lebendige flieht sosehr das System. | Dazu kommt die Schwierigkeit welche das Historische darbietet: leere Begriffe sind leicht systematisirt, und doch sind auch Begriffe nöthig. Soll man also einen allgemeinen Theil, der bloß aus Begriffen besteht, und einen besonderen, der dann das Material enthielte, sondern? Eine ganz allgemeine Philologie und eine specielle? Hier würde offenbar die Einheit des Einzelnen und Allgemeinen, die vorzüglichste Anschaulichkeit, wenigstens in der Form verletzt, wenn sie auch in der Sache bestehen bliebe. Das Allgemeine und Besondere wollen wir also nicht trennen. Wohl aber giebt es einen andern höchsten Unterschied, wornach man die Eintheilung machen muß, nehmlich Form und Materie. ▶Behandlungsweise und Inhalt.◀ Es giebt einen formellen Theil der Philologie nehmlich die Theorie der philologischen Kunst, das Organon der Philologie welches den ersten Theil ausmacht, und eigentlich propädeutisch, die philologische Logik ist, die Kanonik (Epikur), oder die Lehre vom Lesen ▶Verstehen◀ selbst oder vom Aufnehmen fremder Ideen und Reden, welches ia die Sache des Philologen ist; und dann giebt es einen materiellen Theil, den gewonnenen Stoff selbst enthaltend. Dies ist der höchste Gegensatz; allein nun ist übrig: 2) wie soll man jedem dieser Theile sein 16 Dazu] oben li., von fremder Hand: Beilage 21–22 [Bl. 97, 98]
25 Behandlungsweise und Inhalt.] am Rand li., mit Verweiszeichen 29 Verstehen] über der Zeile, mit Einfügungszeichen 32 2)] aus 1) 32 jedem] aus iedem
A
Bl. 96r
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44 · Einleitung
Wissenschaft.] am Rand li., mit Verweiszeichen: außer der Mathematik.
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anticipiren.] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: Schon der Begriff einer Wissenschaft ist die Anticipation des ganzen Inhalts und der Begriff wird erst durch die Entwickelung dieses Inhalts erfüllt. 14
5
mit welchem Theil man anfange:] am Rand li.: 1) Die Function oder Thätigkeit, 2) das Product der Tätigkeit. 14–15
10
umgekehrt.] am Rand li.: Die Function muß vor dem Product dargestellt werden. – Die Thätigkeit kann aber nur an Etwas geübt werden; das Materielle wird also schon vorausgesetzt; und zwar muß man schon davon wissen, ehe man es behandeln kann, wenigstens theilweise, weil sonst jeder Anknüpfungspunct fehlt. – Hier von Reichardt, ob es noch einen dritten (ersten) Theil gebe. A 18
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A
II,415 28 ff.
Bibliographische] auf dem oberen Seitenrand: Die Bibliographie hat man wohl auch Bibliothekswissenschaft genannt oder ihr ver wandt; das ist ein und dieselbe Sache wie die Registraturwissenschaft welches eben keine Wissenschaft ist: denn es fehlen die Ideen. 31
25
Entwerfung unseres Planes · 45
Gebiet recht abstecken und ist eine genaue Absteckung der Grenzen möglich? Welches ist das Verhältniß dieser 2 Theile zu einander? 3) Wie theilt man weiter einen jeden dieser 2 Theile ein? ▶(stehn noch vor 1)◀ ▶II.◀ Dem Begriffe nach sind die 2 Theile bestimmt gesondert; denn der te 1 , da er bloß formell, enthält überhaupt nur die Beschreibung der Function des Verstehens und die daraus folgenden Vorschriften; der 2te enthält aber das Verstandene selbst. Allein da Form und Materie nie ganz trennbar sind, so ist natürlich, daß in dem 1ten ebenfalls vieles von dem Stoff wird vorkommen müßen, so wie sich im 2ten vieles muß von der Form finden. Jeder der beyden Theile setzt den andern voraus; denn ohne vom Materiellen zu wissen läßt sich ja nicht einmahl die Form seiner Betrachtung angeben. So ist es aber in der Darstellung einer jeden Wissenschaft. Man siehet sich immer genöthigt, beym ersten Anfang schon den Inbegriff des Ganzen, das Ende zu anticipiren. Es ist daher auch an sich nicht viel verschieden, mit welchem Theil man anfange: doch mit dem Formellen anzufangen, ist allerdings natürlicher, denn obgleich die Form ohne Materie nicht gedenkbar ist, so ist doch eine organisirte Darstellung des Formellen eher gedenkbar vor einer organisirten Darstellung des Materiellen als umgekehrt. So viel im Allgemeinen; im Besonderen läßt sich aber häufig in Zweifel ziehen, ob etwas in den formellen oder in den materiellen Theil gehöre. Nimmt man das sogenannte Organon Wolfs, so läßt sich gleich beym ersten fragen, ob die allgemeine Grammatik und die besondere der alten Sprachen (denn was von dem Allgemeinen gilt, gilt auch vom Besondern, und umgekehrt) eigentlich zum Formellen oder zum Materiellen Theile gehöre. Gehören sie zum Organon, so sind sie freylich bloß formell; aber ist es auch wahr, daß sie zum Organon gehören? Freylich, sagt man: denn man muß doch die Sprache des Alterthums verstehen, wenn man das Alterthum verstehen will. Wer giebt dies nicht zu? Aber auf der anderen Seite, gehört denn nicht auch die Sprache des Alterthums zum Alterthum selbst, so gut als die Litteratur? Da könnte man | rein wissenschaftlichen Betrachtung zu viel Raum geben kann, so kann man das Bibliographische zu sehr vorwiegen lassen oder es zu sehr vernachlässigen. Man hat angeblich wissenschaftliche Darstellungen und also auch En2 3)] aus 2)
3 jeden] aus ieden 11 ja] aus ia 12 jeden] aus ieden 29 man] die Fortsetzung hierzu findet sich auf Seite 15/9r des Manuskriptes, in das Boeckh im Nachhinein ein Blatt (und zwar die Seiten 13b und 14b) eingeschoben hat 30 rein] hierbei handelt es sich um einen später verfassten, alternativen Anschluss zu Seite 12/6v, wahrscheinlich sollte das im Nachhinein eingelegte Blatt (mit den Seiten 13b und 14b) das vorherige Blatt (mit den Seiten 13a und 14a) ersetzen, nur dass Boeckh es nie entfernt hat; Paginierung oben li. von fremder Hand: 15
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46 · Einleitung
Nachrichten;] am Rand re., mit Verweiszeichen: Siehe Römische LitteraturGeschichte S. 10.
14
Römische Litteratur] über der Zeile, mit Einfügungszeichen: und Griechische
31
Bibliographie.] am Rand re., mit Verweiszeichen: Für die ältere Zeit die Annales typographici (wie von Maittaire und Panzer). 32–33
allgemeine und] am Rand re.: Jöchers Gelehrten Lexikon Fortsetzung von Adelung. 15
5
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(Paris)] am Rand re.: Geissler siehe das andere Blatt. A Weber und Hanésse. (Allgemeine bibliographische Werke und LitteraturGeschichten die besonderen Bibliographien dann specielle LitteraturGeschichten) 17
10
dergleichen mehr.] Punkt geändert zu Komma, am Rand re., mit Verweiszeichen, im gleichen Schreibduktus wie der Haupttext: Krebs Handbuch der philologischen Bücherkunde. ▶ Wagner, siehe Griechische LitteraturGeschichte. Engelmann Biblio21
15
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theca scriptorum classicorum et Graecorum & Lattinorum. (Deutsch abgefaßt,
geht vom Jahre 1700–1846. Leipzig 1847.8.◀ Hoffmann. Schweiger. Harless.
21–22 Leipzig 1847.8.] weiter oben am Rand re., mit Verweiszeichen: Gehört nach unten: Engelmann
29
Bibliotheca philologica oder alphabetisches Verzeichniß derjenigen Grammatiken, Wörterbücher,
Chrestomathien, Lesebücher pp. welche 1 ▶zum Studium der (classischen Autoren) Griechischen und Lateinischen Sprache gehören und◀ vom Jahre 1750, zum Theil auch früher, bis zur Mitte 1852 in Deutschland erschienen sind, Leipzig 1853. (enthält nichts von den classischen Autoren) 2 ▶dazu ein Supplement Heft 1853. Dieselbe Bibliographie wieder neu aufgelegt und bis zu Ende 1858 fortgesetzt, Leipzig 1858.◀ zum Studium … und] über dem Vorherigen, mit Verweiszeichen herigen, mit Verweiszeichen
1
A
I,40 29
2
dazu … 1858] über dem Vor-
31 33 35
Entwerfung unseres Planes · 47
cyklopädien, die aus nichts als Büchertiteln bestehen, und wieder welche ohne alle Büchertitel: erstere würden natürlich unwissenschaftlich seyn; letztere können vortreffliche Begriffsentwickelungen geben und wahrhaft geistige Belehrung, aber sie werden zu wenig über das unterrichten, was schon von anderen geleistet worden. Alles Bibliographische wegzulassen, könnte nur dann angemessen seyn, wenn die Bibliographie eine Wissenschaft für sich wäre; dies ist sie aber augenscheinlich nicht, sondern sie ist bloß eine Aufzeichnung des Büchermaterials für die Wissenschaft: es ist daher zweckmäßig, um den Stand der Wissenschaft kennen zu lehren, daß man bei jedem Abschnitte einen bibliographischen Zusatz mache. Die Kenntniß der erforderlichen Bücher muß man, außer den Bibliotheken und Zeitschriften, aus den bibliographischen Werken selbst erlangen. Es gehören hierher erstlich allgemeine bibliographische Schriften, wie Christoph Saxe, Onomasticon litterarium, für die ältere Zeit Hambergers zuverlässige Nachrichten; allgemeine und besondere bibliographische Lexica, wie Eberts allgemeines bibliographisches Lexicon, Ersch Repertorium, Hain Repertorium bibliographicon (Paris) und die Specialwerke über die Litteratur einzelner Nationen, z. B. für Deutschland Meusels Gelehrtes Deutschland, und ähnliche Werke haben die Franzosen und Engländer in großer Ausdehnung; dann gehören dahin die besonderen bibliographischen Werke über die Philologie Ersch Litteratur der Philologie (4 Bände) und dergleichen mehr. Der größte Theil dieser bibliographischen Werke bezieht sich auf die LitteraturGeschichte. Hierfür sind die verschiedenen Bibliothecae des Johann Albert Fabricius im größten Maßstabe angelegt, namentlich die Bibliotheca Graeca dann die Bibliotheca Latina sowohl die für die ältere Zeit als für die mediarum und infimarum ætatum; dann die große Zahl LitteraturGeschichten die in neueren Zeiten erschienen sind, sowohl allgemeine, wovon die reichhaltigste, besonders in bibliographischer Hinsicht die neueste von Grässe ist, als besondere deren Aufzählung nicht hierher gehört, endlich besondere bibliographische Lexica, wie für die Griechische Litteratur das von Hoffmann in verschiedenen Ausgaben und von Schweiger für die Römische Litteratur . Für beide (außer Krebs) Friedrich Wilhelm Wagner Handbuch der classischen Bibliographie. Für die Mss. sind eigene Verzeichnisse da; aus der älteren Zeit ist das vollständigste Montfaucon bibliotheca bibliothecarum codd. mss. Ein neueres Werk der Art hat man von Hänel; über die Italienischen Mss.: Bluhme 16–17 Ersch Repertorium … (Paris)] Weiterführung des Haupttextes am Rand re.
Hayn
29 als besondere … gehört] Weiterführung des Haupttextes am Rand re.
16 Hain] aus
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48 · Einleitung
Schummel] am Rand re., mit Verweiszeichen, im gleichen Schreibduktus wie der Haupttext: neu von Schlüter; eine andere von Degen.
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vollständig.] auf dem unteren Seitenrand: Bibliographische Adversaria muß man sich machen. ▶Alphabetische Encyklopädien siehe oben. A Lexica wie Bayle – das war nun eine besondere Sorte Dictionar, wie heutzutage keines mehr geschrieben wird. Jöcher Gelehrten Lexicon pp.◀ ▶ Anthon pp. Pauly Realencyklopädie des classischen Alterthums. – Zeitschriften. Geissler. Weber und Hanésse.◀ ▶ Repertorium der classischen Philologie und der auf sie sich beziehenden pädagogischen Schriften, von Gustav Mühlmann und Eduard Jenicke, Leipzig 1844. 1. Heft, Januar–April 1844. 8. Geht auf die laufende Litteratur jedoch scheint darin auch auf früher Erschienenes 7
Rücksicht genommen, insofern es in Zeitschriften der laufenden Zeit recensirt ist. – Programmlitteratur. Über die Preußischen Programme Winiewski. Außerdem: Programmenrevue (oder Schularchiv) Jahrgang 1843. 1. und 2. Heft, Dresden 1845. 8. desgleichen der Jahre 1844–46. von Albani (Programmenrevue, eine Zeitschrift für Schule und Wissenschaft); alle Wissenschaften umfassend. – Weber und Hanésse – siehe das andere Blatt.◀ B ▶ Bibliotheca philologica herausgegeben von Ruprecht, Zweiter Jahrgang 1849. erstes Heft, Januar bis Juli; enthält in zweckmäßiger Ordnung alle Zeiterscheinungen und ist dadurch für die Kenntniß der laufenden Litteratur brauchbar.◀
7–12 Alphabetische … Lexicon pp.] neben dem Vorherigen re.
dem Vorherigen, am Rand re. Breite des Blattes, notiert A
I,24 1–8
B
I,40 15–19
12–14 Anthon … Hanésse.] neben
15–33 Repertorium … Blatt.] unter dem Vorherigen, über die ganze
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Entwerfung unseres Planes · 49
bibliotheca librorum mss. Italica, Göttingen 1834. 8. Über das Antiquarische hat man von Johann Albert Fabricius eine, jetzt nicht mehr vollständige Bibliographia antiquaria. Es fehlt jetzt überall viel für Vollständigkeit besonders
für die Kunst. Man hat dann wieder auch eigene Übersetzungsbibliotheken, wie von Schummel pp. – Mit den kleineren Schriften ist man besonders in Verlegenheit. Ein großes Repertorium disciplinarum commentationum pp. von Reuss ist sehr wichtig, aber auch schon nicht mehr vollständig. |
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50 · Einleitung
Erkenntniß des Erkannten,] am Rand li.: Haase A u. a. macht Einwendung gegen die Definition; es sei nicht alles Object der Philologie ein Erkanntes: Diese Einwendungen werden sich von selbst beseitigen. 9
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vertritt;] am Rand li.: Das Logische ist natürlich vorausgesetzt wie für alles Denken. Aber das philologische Organon ist ein besonderes. 18
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A
II,411 8 ff.
beschreibt.] am Rand li.: Aus einem philosophischen System darf nicht ein Prinzip entnommen werden (gegen Lutterbeck). 29
VI. Entwurf unseres Planes.
14b/8v
▶I.◀ Im Vorhergehenden ist schon öfter bemerkt worden, daß, wenn eine wissenschaftliche Construction der Philologie zu Stande kommen soll, die Theile derselben und somit der ganze Gang der Entwickelung aus dem Begriff hervorgehen muß; die Disciplinen, wie sie gewöhnlich aufgestellt werden und zufällig sich gebildet haben, können aber nur insofern ihre Stelle in einer solchen Ableitung behaupten, als sie wirkliche Disciplinen und nicht bloße begriffslose Aggregate sind. Der Begriff nun, welchen wir oben A aufgestellt haben für die Philologie ist: die Erkenntniß des Erkannten, also eine Wiedererkenntniß eines gegebenen Erkennens; Wiedererkennen eines Erkannten ist aber gleich dem Verstehen. Gleichwie nun in der Philosophie eine formale Lehre da ist, welche sich mit dem Acte des Erkennens, und mit der Darlegung des Erkenntnißvermögens und seinen Momenten beschäftigt, andere Theile aber die besonderen philosophischen Disciplinen enthalten (die in größter Allgemeinheit Physik und Ethik sind), so ist klar, daß in der Philologie der Act des Verstehens selbst und die Momente des Verständnisses betrachtet werden müssen, welches in der Philologie die Stelle der Logik, Dialektik oder Kanonik, wie es die Epikureer nannten, vertritt; außerdem ist noch das Product des Verständnisses, das Verstandene, zu betrachten, der Inhalt, welcher aus der Thätigkeit hervorgeht. Mehr ist nicht in dem Begriff enthalten und kann nicht enthalten seyn. Der erste Theil ist formal, der andere material; wir erhalten also einen formalen und materialen Theil; wenn wir diese wieder aus dem Begriff selbst nun weiter theilen, so werden wir den ganzen Inhalt aus dem Begriff gefunden haben; ohne irgend eine weitere Zuthat, ohne etwas von außen zugenommen zu haben, und wieder ohne etwas auszulassen. Dies ist auch wirklich die Probe der Richtigkeit der ersten Definition: denn nur aus dieser, nicht aus irgend einer andern, lassen sich die Theile ableiten, und namentlich die Thätigkeiten, welche der formale Theil beschreibt. Wäre nicht die Philologie die Erkenntniß des Erkannten, wie könnte man je dazu kommen, aus dem Begriff der Philologie die philologische Thätigkeit (Hermeneutik und Kritik) abzuleiten: warum sollten gerade diese, und nicht logische Functionen vielmehr darin enthalten seyn? Wir 19 betrachten,] Punkt verbessert zu Komma
chen 25 haben,] Punkt verbessert zu Komma weiszeichen A
I,5 1–9 21
20 der … hervorgeht.] am Rand li., mit Verweiszei25–26 und … auszulassen.] am Rand li., mit Ver-
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ihre Form,] am Rand li., mit Bleistift:
Haase’s Einwurf gegen das Formale A
bestimmten] am Rand li., mit Verweiszeichen: ihres eigenthümlichen Actes, ihrer Function, 2–3
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Punkte:] am Rand li., mit Verweiszeichen, aber samt Verweiszeichen im Nachhinein in Klammern gesetzt: I. Ob es noch einen dritten Theil gebe, gegen Reichardt und Haase. B Steinthal und Lübker C haben auch von mir Notiz genommen: ich habe aber darüber nichts ausführliches geschrieben. 6
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verstehen.] am Rand li., mit Verweiszeichen, im gleichen Schreibduktus wie der Haupttext: Der wahre Sachverhalt erscheint am deutlichsten, wo die Philologie ihre Aufgabe von Grund aus lösen muß. Dies ist der Fall in der Aegyptischen Philologie. Hier ist die Sprache gar nicht gegeben; sie muß erst gemacht werden. Wie kann sie also zum Organon gehören? Wenn ich sage gemacht, so heißt dies ihr Verständniß muß erst gefunden werden. Dasselbe gilt auch von den classischen Sprachen, nur nicht in so hohem Grade, weil Überlieferung zu Hülfe kommt. Dies ändert aber nichts an der ganzen Sache. 26
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23 gehören?] darunter, mit Verweiszeichen: Eben so in den Keilschriften; Lycisch, Phrygisch und
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dergleichen. ▶Bloß das Object die Erscheinung ist gegeben, wie das Naturobject für die Naturgeschichte und Naturwissenschaft.◀
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18 aus lösen] auslösen A
II,411 26 ff.
B
II,415 28 ff. und 412 16–19
C
II,413 15–22
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haben aber auf diese Weise aus dem Begriff den Inhalt der Philologie gefunden, und zugleich auch ihre Form, welche eben in der Darstellung des bestimmten Actes liegt; daß der Act des Philologisirens in dem Verstehen und seinen Momenten liegt, das ist eben das Wesentliche ihrer Form. Somit ist Form und Inhalt der Philologie aus dem Begriff bestimmt. Betrachten wir nun noch folgende 3 Punkte: II. der Unterschied des formalen und materialen Theils und ihre Wechselbeziehung, ▶und ob mit der Eintheilung alles erschöpft sei.◀ III. die weitere Theilung jedes von beiden. II. Der erste Theil betrachtet die Thätigkeit, welche der Idee nach früher da ist als das Product; der formale Theil muß also in der Darstellung vorangehen. In der Ausübung aber ist die Priorität des Formalen nicht so unbestritten. Für die meisten Momente des Verstehens wird schon eine große Anzahl gegebener Producte vorausgesetzt; es muß also sehr häufig, ja fast überall ein großer Theil des Materials für die formale Function vorausgesetzt werden, und die Aufgabe des philologischen Künstlers ist gerade diese, diese petitio principii oder den Kreis, der in der Sache selbst liegt, zu lösen. Was also in den formalen, was in den materialen gehört, läßt sich nicht nach dem bestimmen, was man in jedem einzelnen Falle zu dem Verständniß braucht. Ich bemerke dies außer anderem wegen der Grammatik. Man hat die Grammatik zum Organon gerechnet, weil man die Sprache brauche, um zu verstehen. Aber hierbei hat man nicht überlegt, daß man außer der Sprache in jedem einzelnen Falle noch vieles andere braucht, um zu verstehen, und daß ja die Aufgabe sogar selber diese ist, die Sprache zu verstehen. Inwiefern das Wiederzuerkennende in der Sprache niedergelegt ist, ist es ja eben die Aufgabe, die Sprache selber, den ganzen Ausdruck, also auch die Grammatik zu verstehen. Das Sprachliche ist also selber Object der Betrachtung; es ist erst Product, und gehört nicht zur formalen Thätigkeit. Um hier die Philologie aufs Alterthum zu beschränken, so ist ja klar: die alte Sprache ist ein Erzeugniß des Alterthums, das in der Philologie reconstruirt werden soll; sie liegt im Alterthum in dem zu erkennenden Volke selbst: sie ist also für den Philologen ein vorliegendes zu erkennendes, zwar allerdings im Gegensatz gegen anderes ein mehr Formales, aber ein Formales im Object, nicht aber zur subjectiven Thätigkeit des betrachtenden gehöriges. Sie gehört also nicht in den formalen Theil der Philologie denn in diesen kann nur die formale Thätigkeit des Philologen selbst gehören nicht aber das was am Alterthum selbst Form 6 3] aus 2
6 II.] aus I 7–8 und … sei.] am Rand li., mit Verweiszeichen aus I. 19 außer anderem] am Rand li., mit Verweiszeichen
8 III.] aus II
9 II.]
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ist,] am Rand re.: Sie ist – die Sprache – ein Erzeugniß des Alterthums welches eben so wie alles andere, erst construirt werden muß. Sie ist Object, nicht Thätigkeit – ihre Erkenntniß Product, nicht Function. ▶Hiermit ist auch der Streit geschlichtet, ob der Philologe sich mehr mit den Realien oder der Sprache befassen solle. Die Sprache ist dem Philologen nehmlich selbst ein Theil des Realen und mit diesem Einen Wort ist alles abgethan.◀ ▶Sie ist allerdings auch wieder Mittel des Verständnisses; aber alles Ermittelte wird wieder ein solches Mittel.◀ 11
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gehören.] auf dem oberen Seitenrand re., mit Verweiszeichen: Hier noch von anderem Formalen, LitteraturGeschichte und dergleichen, dabei gegen Haase. Sodann ob noch ein Drittes mit Reichardt und Haase zu setzen sei. A 18
formelle Theil.] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: Haase’s Tadel gegen den Namen formeller Theil habe ich oben widerlegt. B 25
an sich] darüber: absolut
26
zum andern] darüber: relativ
von beiden ist Zweck, sondern der Zweck ist das Wiedererkennen des Alterthums 1 d. h. der 2 in ihm liegenden Gedanken, von denen die Sprache selbst einer. Nur muß man nicht glauben, daß die Sprache alles ist; ▶aber weil durch sie viel des anderen erkannt wird, ist sie vorzüglich wichtig wieder als Mittel.◀ d. h. der] es folgt ein unleserlich gestrichenes Wort 2 in … Gedanken,] neben dem Folgenden li., zwischen Haupttext und Marginalie, mit Einfügungszeichen
A
II,411 26 ff.
B
II,411 26 ff.
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11 abgethan.] weiter unten am Rand re., mit Verweiszeichen: Die Sprache und die Sachen, keines
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der Erkenntniß ist. Die Grammatik gehört also nicht zum Organon, sondern zum materialen Product. Sagt man, um das Alterthum zu verstehen, müße man die Sprache verstehen, so setzt man ja schon einen Theil der alterthümlichen Production voraus als verstanden, da doch dieser Theil selbst erst Object des Verstehens ist; mit gleichem Rechte könnte man | ja auch sagen, die Litteratur des Alterthums ▶oder die Antiquitäten, die Mythologie pp.◀ müße man verstehen, um das Alterthum zu verstehen; und so würde auch die Litteratur zum Organon gehören, und am Ende alles: denn worauf läßt sich nicht dasselbe Räsonnement anwenden? Kurz, es ist ganz klar, daß die Grammatik in den materiellen Theil gehöre, weil die Sprache selbst ein Gegenstand der Erkenntniß im Alterthum ist, keinesweges bloß ein formelles Mittel zur Kenntniß desselben. Was aber zum formellen gehört, das ist die Theorie des grammatischen Verstehens in ihrem ganzen Umfange, auch die Theorie des Verständnisses der Sprache selbst, speculativ. Ebendasselbe gilt von der Theorie der Composition, von der ganzen Aesthetik, Logik, Poetik, Rhetorik, Metrik der Alten, welche so gut als Philosophie als Poesie, als Musik gar kein Organon, sondern ein Object des Erkennens selbst sind, und folglich zu dem materiellen Theile gehören. III. Nach dieser bestimmtern Sonderung der Begriffe, als sie bisher vorgenommen worden ist, muß wieder jeder einzelne Theil deutlich getheilt werden: wodurch wir dann eine klare Übersicht des ganzen Gebietes erhalten. Zuerst also der formelle Theil. Dieser kann nur eingetheilt werden wieder nach den formellen Functionen. Der formelle Theil enthält die Theorie des Verstehens, ▶welches ist das Wiedererkennen des Erkannten.◀ Dieses Verstehen ist entweder ein Verstehen an sich, oder ein Verstehen im Verhältniß zum andern ▶mittelst eines Urtheils, im Verhältniß zu einem anderen,◀ durch Festsetzung eines Verhältnisses zwischen dem Einzelnen und Ganzen, oder Einzelnen nicht an sich betrachtet, sondern in Beziehung auf ein Ideal. Jenes ist die Hermeneutik, dieses die Kritik. Weiter gehört in ihren formellen Theil nichts; man müßte sich denn durch die Gelehrsamkeit verwirren lassen in den Begriffen, wie es den meisten gehet. Hierunter muß jede Art der Auslegung, die grammatische, logische, historische, ästhetische, iede 5 man] Kj. anstelle von Textverlust wegen Ausrisses
5 ja auch sagen,] Fortsetzung der ersten Niederschrift, ursprünglicher Anschluss zu Seite 14a des Manuskriptes; über dem Text von fremder Hand: Beilage 21–22 [Bl. 97, 98] 6 oder … Mythologie pp.] über der Zeile, mit Einfügungszeichen 19 III.] aus II. 20 jeder] aus ieder 24 Verstehens,] Punkt geändert zu Komma 24 welches … Erkannten.] am Rand re., mit Verweiszeichen 26–27 mittelst … anderen,] am Rand re., mit Verweiszeichen 31 jede] aus iede
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seye.] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: Die Abtheilung nach dem „an sich“ und „im Verhältniß“ geht mehr aus dem Verständniß selbst, die andere „grammatische, logische pp.“ aus fremden stofflichen Beziehungen hervor. – Wenn von einer Verschiedenheit des Verstehens die Rede ist, so muß diese Verschiedenheit eine des Verstehens selbst seyn. Die Verschiedenheit des grammatischen, logischen, historischen ist aber eine Verschiedenheit des Objects. Diese kann nicht in Betracht kommen. 4
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Alterthum] am Rand re., mit Verweiszeichen: weil in allem Erkenntniß (Geist) niedergelegt ist, auch im Handeln, z. B. im Staate: die Geschichte ist nur ein Theil der Philologie. ▶– Hier wieder von Haase, A von Milhauser, von Mützell, B von Elze.◀ C 8
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umzäunt hat,] am Rand re., mit Verweiszeichen: oder welche man für einzelne Disciplinen willkührlich und nach einem rohen begrifflosen Verfahren gesteckt hat, 15
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begriffen sind.] am Rand re., mit Verweiszeichen: Es muß ein Gemeinsames da seyn, in welchem alles Besondere enthalten ist. – Es ist dies dasjenige, was die Philosophen das Princip eines Volkes oder Zeitalters nennen, den innersten Kern seines Gesammtwesens. Ein anderes kann es nicht seyn; jedes andere wäre fremdartig: z. B. das Princip des Christenthums, was Lutterbeck D setzt, – das ist von außen hereingenommen! 19
Alterthumslehre.] am Rand li.: Dieser allgemeine Theil ist freilich nur Eine allgemeine Idee, Ideal, welches nie völlig erreicht werden kann, indem es unmöglich ist, alle Einzelheiten in eine Totalanschauung zu verbinden; aber es muß wenigstens das Bestreben dahin gehen, und dies nie aus den Augen gelassen werden. Eine bloße Abstraction darf aber dies Allgemeine nicht seyn, sondern es muß das Einzelne lebendig darin liegen – sie ist concret, d. h. ist zusammengesetzt aus allen Einzelheiten und diese sind darin enthalten. Beide Theile setzen sich voraus und formiren einander approximativ.
II,411 8 ff.
B
II,407 25–32
C
II,414 16 ff.
D
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6 stofflichen] über der Zeile A
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II,417 4 ff.
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Art der Kritik, höhere und niedere, grammatische, logische, historische, ästhetische pp. begriffen seyn; und es ist hier die vollständigste Enumeration; denn es ist dem Begriff nach schlechterdings unmöglich, daß nicht alles Formelle der Philologie unter diesen beyden Theilen begriffen seye. Die Hermeneutik und Kritik enthalten aber nur eigentlich die Grundsätze des Verstehens; die Ausübung und Realisirung derselben ist wieder für sich Kunst. Zweytens vom materiellen Theil. A Der Stoff der Erkenntniß ist das gesammte Alterthum; dieses soll seiner allseitigen Eigenthümlichkeit nach als ein in sich selbst vollendeter Organismus erkannt werden, nach seinem ganzen nicht physischen Leben, im Werden, Wachsen und Vergehen. Um dieses nun in einer die Betrachtung begünstigenden, die wesentlichen Verhältnisse ausdrückenden Form zu thun, muß man zuerst alle iene von unwissenschaftlichen Gelehrten, denen der Stoff imponirte, gemachten willkührlichen Grenzen und Verhacke, womit man die einzelnen Disciplinen auf ziemlich rohe Art umzäunt hat, niederreißen, und nach einer strengen Architektonik und Dialektik muß man alsdann aus Begriffen, nach den Hauptpuncten die Disciplinen neu constituiren. Dadurch allein wird aber dieser Theil noch nicht wissenschaftlich sondern erst dadurch, daß diese Einzelheiten alle unter einer Einheit begriffen sind. Sie sollen nicht deducirt werden aus einem Princip, welches bey historischen Dingen nicht möglich ist, aber sie sollen hervorgehen aus einer allgemeinen Anschauung, und diese allgemeine Anschauung muß sich wieder bewähren in jedem einzelnen Theile. Diese allgemeine Anschauung ist die Seele des Leibes, durchdringt den irdischen Stoff, als die zusammenhaltende, ordnende Ursache, wie die Griechen die Seele mit Recht nennen; durch diese Beseelung wird die Wissenschaft eben organisch, Seele und Leib in Durchdringung. Zuerst also gehört zu diesem materiellen Theil eine | solche allgemeine Anschauung, und sie kann nichts anderes seyn, als die Idee des Antiken an sich, welches dann wieder zerfallen muß in die besondere Betrachtung der beyden Nationen. Dies ist also ein allgemeiner Theil, oder die allgemeine Alterthumslehre. Hieraus geht alsdann hervor der besondere Theil, oder die besondere Alterthumslehre, sowohl der Griechen als der Römer; und in diese, welche eine umfassende Darstellung, Charakteristik, politische und Culturgeschichte des Alterthums ist, läßt sich durchaus alles fassen. Jeder Abschnitt enthält einen metho6 Ausübung und Realisirung] über eine Rasur geschrieben 22 jedem] aus iedem A
Bl. 97r/v
6 ist] aus sind
10 dieses] diesen
27 solche] über dem Text von fremder Hand: Beilage 21–22 [Bl. 97, 98]
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Handeln] am Rand li., mit Verweiszeichen: inwiefern darin Erkenntniß, nicht bloß physisches Leben da ist (was der Philologie nicht zufällt), cf. die Anlage. A
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darstellt.] am Rand li.: Die Philologie ist die historische Darstellung des Lebens, also aller ethischen Verhältnisse des Volkes. Man muß aber hier die Ethik wie in der Platonischen Republik als Verhältnisse schaffend denken, nicht bloß als Tugend- und Pflichtenlehre. 21
πρᾶξις und] am Rand li., mit Verweiszeichen: θεωρία, woraus hervorgeht die ποίησις.
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Vom Staatsleben] am Rand li.: Praktische äußere Sphäre, äußeres Auswirken, – in Staat und Privatleben; theoretisches Handeln in der Wissenschaft, Kunst und Religion. ▶Im Staat mit vorwiegender Objectivität, indem das Besondere im Allgemeinen darin aufgeht, in der Familie mit vorwiegender Subjectivität, indem das Allgemeine im Besonderen aufgeht. In der Kunst und Religion als Cultus, ist das innere theoretische 29
Handeln wieder äußerlich durch Obiectivierung, hier innerlich in der Religion, dort mehr objectiv hier mehr subjectiv und jenes ist immer im Alterthum das hervorstechende, und muß daher das erste seyn.◀ Erkenntniß.] am unteren Seitenrand, mittig unter dem Haupttext, mit Verweiszeichen: Man könnte hier streiten, ob die Religion nicht ganz abzusondern sei, und Mythologie und Cultus als ein 5tes zu setzen; ich kann mich aber nicht überzeugen, daß die Religion keine Erkenntniß sei, und finde im Alterthum daß die Kunst durchaus ihrer Symbolisirung dient. Will man den Cultus nicht als dritten Theil setzen, so setze man wenigstens die Kunst als 3ten Theil, und ordne den Cultus der Mythologie unter. ▶Dies geht aber nicht, weil die Kunst in Festen und Spielen pp. Evolution des Cultus ist. […] wiefern der Cult in der Mythologie gegründet […] aber er ist zugleich Kunst. Die Religion ist die gemeinsame Wurzel der Kunst und Wissenschaft.◀
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26 Obiectivierung,] darunter, mit Verweiszeichen: indem aus der θεωρία ein Schaffen, eine ποίησις
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hervorgeht, durch Symbol: ▶Das Theoretische ist contemplativ, eine Intuition, wozu auch die Kunst gehört.◀ 34 Man könnte] daneben li., mit Verweiszeichen: Fünf Theile sind unvernünftig; es muß dichotomisch verfahren werden: das ist die einzige richtige Theilung.
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29 jenes] aus ienes
47 […] wiefern] neben dem Vorherigen li., mit Verweiszeichen Wissenschaft.] direkt unter dem Haupttext, über: Man könnte hier streiten
A
II,409 18 ff.
49–50 Die …
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dischen und bibliographischen Zusatz. Die allgemeine Alterthumslehre enthält als bibliographischen Zusatz die Behandlungsart des Alterthums überhaupt also eigentlich die ▶allgemeine◀ Geschichte der Philologie. Alle übrigen Disciplinen ordnen sich alsdann in die besondere Alterthumslehre, nur daß einige dieser Disciplinen, nach dem Begriffe, zerspalten werden, wie die Antiquitäten. Wie diese Anordnung auszuführen seye, soll gleich hernach mit den 1ten Linien angedeutet werden. Das Genauere wird die Ausführung selbst nachweisen: vorerst aber noch folgende Bemerkung. Da alles Allgemeine und Besondere in einander greift und nicht aus einander kann gerissen werden, so ist auch hier eine so genaue Sonderung nicht möglich, sondern es wird immer aus dem Einen Etwas in das Andere hinüberspielen. Dieses gilt auch von den einzelnen Theilen selbst wieder. Welches sind denn aber nun die einzelnen Theile und woher ist der Eintheilungsgrund zu nehmen? Das ganze Leben und Handeln der alten classischen Nationen ist das Ganze, und zwar in allen Verhältnissen so viel große Unterschiede des Lebens und Handelns, so viel Theile muß dieser besondere Theil haben. Diejenige Wissenschaft, welche das Leben und Handeln der Menschen in den verschiedenen Verhältnissen betrachtet, ist die Ethik, und aus der Ethik muß also der Grund dieser gesammten Eintheilung hergenommen werden. Die Philologie ist eigentlich nichts anderes als die Darstellung dessen in Praxi in der Historie, was die Ethik im Allgemeinen und bloß theoretisch darstellt. Betrachten wir also zum Behuf unserer Eintheilung zuerst das Handeln, wodurch die Nation sich alles, was sie hat, producirt, ein schaffendes und bildendes Handeln. Diese Thätigkeit ist eine gedoppelte, eine πρᾶξις und ποίησις; zur Erläuterung dieser Begriffe gehört hierher aus den Griechischen Alterthümern S. 2. Die weitere Eintheilung ergiebt sich ebendaher S. 97. 98. und wir haben demnach in dem besonderen Theil der Alterthumslehre 4 Hauptstücke, sowohl bey Griechen als Römern (welche immer zusammen seyn können) die Griechen voran: I. Vom Staatsleben oder öffentlichen Leben. II. Vom Familien- oder Privatleben. III. Von der Kunst und äußern Religion. IV. Von der Wissenschaft und der Religionslehre oder innerlichen Religion als Erkenntniß. Hierunter ist alles begriffen, was vorkommen kann, wie schon die Begriffe zeigen. Das Staatsleben setzt voraus Erkenntniß der Staaten nach Raum (Geographie) und Zeitausdehnung (Geschichte); jene hat als Propädeutik mathematische ▶und physikalische und politische◀ Geographie, 3 allgemeine] über der Zeile, mit Einfügungszeichen
der Zeile, mit Einfügungszeichen
34 jene] aus iene
35 und … politische] über
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auch] auf dem oberen Seitenrand, inhaltliche Fortsetzung der letzten Marginalie von der vorhergehenden Seite: Die Kunst ist μίμησις, aber des innerlich Angeschauten (was freilich auch erst von außen in die Seele gekommen seyn kann, bei Nachbildung z. B. einer Gestalt oder Gesichtes). ▶Es ist überhaupt nichts daran gelegen, ob Kunst und Cultus verbunden werden oder nicht. Wenn wir sie verbinden, scheiden wir sie doch wieder. Wir setzen den Cultus voran, der sich auf Gebet und Opfer (wobei Poesie, Musik, Orchestik), Tempel und Bildsäulen (Architektur, Plastik, Mahlerei), Spiele und Feste (Gymnik pp.) bezieht, und betrachten dann die ihm dienenden Künste. So erscheint denn die Kunst in ihrer wahren Verbindung mit der Religion.◀ ▶– Die Verbindung der Kunst mit der Religion hat ihre Rechtfertigung im Alterthum und in einer tieferen Auffassung der Kunst.◀ ▶Zuletzt noch Mützell, Milhauser A , Gerhard, Schultz.◀ B ▶Elze, Lutterbeck ◀ C 9
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Litteratur;] am Rand re.: Theorie der Composition, Metrik, Rhetorik pp. inwiefern sie historisch ver wirklicht ist (Metrik gehört doch nun in N. III.) ▶Indeß kann man commutiren wenn man sie zu IV. thut.◀ 12
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genommen.] am Rand re.: 1) Mythologie 2) Philosophie 3) Physik 4) ethische Wissenschaften jene mit der Mathematik.
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Diese sind die Materie. Ferner für die Form: LitteraturGeschichte Sprachlehre. Hier ist die feinste Erkenntniß bis ins kleinste. ▶Dagegen Elze in seiner kleinen Schrift. NB.◀ D
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befremden.] am Rand re.: Die einzelnen Theile sowohl als der allgemeine und besondere greifen immer ineinander und setzen sich zum Theil voraus. Was von dem Einen und anderen vorausgesetzt wird, hat auf die Anordnung keinen Einfluß; denn wollte man darnach ordnen, so wird man in viele Widersprüche gerathen. Hier von unten! E
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Anordnung ist.] am Rand re.: Wir beginnen mit dem Staat, in welchen alles eingeschlossen ist (wie Plato Republik), und durchwandeln vom sinnlichen Wirken bis zu den geistigen Productionen alle Stufen, und betrachten letztere materialiter und formaliter. ▶In einer wissenschaftlichen Anordnung ist dies nicht wol anders möglich; denn man kann die Sprachbetrachtung nicht von der Betrachtung der übrigen θεωρία trennen, und da die übrige θεωρία ans Ende muß, so auch die Sprachbetrachtung. Es erscheint zugleich eben auch das, was der Philologe vorzüglich schätzt, die Grammatik als der letzte und der feinste Theil der Erkenntniß. Wohin die Geschichte der Philologie gehört? Sie ist eigentlich nur bibliographischer Zusatz zum methodischen und 27
23–25 Zuletzt … Lutterbeck] neben dem Vorherigen am Rand oben re.
28 inwiefern sie historisch ver wirklicht ist] über der Zeile, mit Einfügungszeichen 48 Hier von unten!] mit Bleistift
A
II,407 25–32
B
II,403–406
C
II,414 16–417
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II,414 16
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vmtl. II,409 1–17
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in wiefern sie nöthig, diese Chronologie. Die Darstellung des Staatslebens als Verfassung begreift in sich einen Theil des gewöhnlichen Alterthums die andern Theile sind in den 3 übrigen Hauptstücken begriffen; nehmlich der ganze IIte gehet darauf. Das IIIte Hauptstück enthält die gesammte Geschichte der Künste, was nicht bloß technologisch ist und ins Privatleben gehört, also Musik und alle Mimetik und Bildnerey; es enthält auch die gesammte Aesthetik, ▶inwiefern sie philologisch ist,◀ oder Kunstlehre, nebst den redenden Künsten, ihre Litteratur abgerechnet, welche, wie die gesammte Litteratur, besser zu Num. IV. gehört. Hierher gehören also | auch Architektur, Münze als Bildwerk pp. Unter IV. endlich gehört erstlich die ganze Sprache, sowohl einzeln, als Grammatik (denn die Sprache ist Organ des Erkennens), als auch als Litteratur; ferner die Mythologie welche Urwissenschaft ist, wie die Sprachelemente Urlitteratur; endlich die Geschichte der Philosophie und aller übrigen Wissenschaften, welche zusammen der Litteratur entsprechen: dort wird es von Seiten des Ausdrucks, hier des Inhaltes genommen. Wie jedoch unter diesen 4 Abschnitten wieder alle besonderen Theile sich organisch ineinander fügen, und welche Theile alle zur vollständigen Enumeration gehören, dieses muß der Folge überlassen bleiben. Aesthetik der Sprache, Rhetorik pp. Metrik pp. muß suo loco bey III. und IV. beygebracht werden. Nur ist zu bemerken, daß eine genaue Sonderung nur für die Behandlung möglich ist, für die Ansicht; in natura rerum ist nichts gesondert. Dies Ineinandergreifen, welches man freylich finden wird, darf daher nicht befremden. Nur alles muß mit Nothwendigkeit sich aneinanderreihen. Diese Anordnung ist allein für eine organische Ansicht zu brauchen, und zeigt die Nation von ihrem sinnlichen Wirken stufenweise bis zur höchsten geistigen Production. Es ist also auch eine Steigerung der Erkenntniß, die in unserer Anordnung ist. Die gewöhnliche Anordnung mag Bequemlichkeiten haben für die Empirie: für die anschauliche Erkenntniß gewiß nicht. Und auf die Empirie kömmt es ja gar nicht an, weil wir ia gleich Anfangs den großen Unterschied der Encyklopädie und Methodik zugegeben haben, und die Methode einen ganz anderen Gang gehen muß. So kommt die Sprachkunde hier sehr spät: in der Methode wird sie freylich viel früher kommen; aber dies auch in der Encyclopädie deshalb zu thun, ist Empirismus, Mangel an wissenschaftlichem Sinn und Ver wirrung der Begriffe. 7 inwiefern … ist,] auf dem unteren Seitenrand, mit Einfügungszeichen
9 auch] oben re., von fremder Hand: Beilage 17–22 [Bl. 93, 94, 95, 96, 97, 98] 15 des] es folgt ein unleserlich gestrichenes Wort 15 Inhaltes] Ergänzung am Rand re. 16 jedoch] aus iedoch 29 ja] aus ia
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den beiden materialen Theilen, so wie zum Allgemeinen Theil (zum formalen).◀ ▶Man könnte vielleicht sagen, man solle zuerst die allgemeine Form des Denkens, die Sprache, betrachten vor den übrigen wissenschaftlichen Theilen: denn die Sprache sei vor allen vorhanden. Dies ist doch aber nicht ganz wahr: obgleich man so zeitlich nicht scheiden kann, ist doch die mythische Conception noch jenseits der Sprache zu setzen. Auch kommt es hier wenig darauf an, was früher oder später ist, Sprache, Mythos oder Philosophie sondern vielmehr wie jedes mehr zum Bewußtseyn gekommen. In dieser Beziehung ist unsere Folge die vollkommenere: 1) Mythologie ist am Ersten ins Bewußtseyn getreten, 2) dann Philosophie oder Wissenschaft 3) dann die Lehre von den Formen des Denkens und diese Formen selbst (Rhetorik), 4) erst später die Sprache in grammatischer Hinsicht; obgleich man sie immer gebraucht hat, wird sie doch erst bewußt durch die grammatische Betrachtung.◀
▶Die letzte und feinste Analyse der Erkenntniß bis ins allereinzelnste ist in der Grammatik gegeben und diese als der θριγκὸς μαθημάτων der Philologie erscheint daher bei uns zuletzt.◀ ▶Die Anordnung ist nicht absolut.◀ ▶Es ist am Ende einerlei, ob der vierte Theil in der Ordnung, wie ich ihn gebe, oder etwa umgekehrt so genommen wird, daß das Formale vorangeht, also 1) Sprache, 2) Litteratur 3) Mythologie und 4) Philosophie nebst übrigen Wissenschaften. Eben so kann man in mehreren anderen Beziehungen über die Ordnung rechten; darauf kommt aber nichts an. – Aber die Folge in der sie zum Bewußtsein gekommen, zeigt eben an, welche Folge die natürliche und sachgemäße sei: die Sprache würde nicht zuletzt zum Bewußtsein der Theorie gekommen sein, wenn ihre Betrachtung nicht die feinste wäre.◀ Begriffe.] zwischen diesem und dem folgenden Absatz: Es zeigt sich hier gerade der Gegensatz des wissenschaftlichen Entwurfs und der Methode, den ich oben entwickelt habe. A
gleich alt, und ihre Vollendung gleich jung. ▶Man könnte noch sagen, die Kunst als Symbol der Ideen sei später zu betrachten, als die Mythologie weil jene das Äußere, diese das Innere. Aber die Betrachtung des Innern (wie der ganzen Wissenschaft) ist eben darum später zu setzen, weil es die letzte und feinste Erkenntniß ist, zu der vom Äußeren aufgestiegen wird.◀ 3–26 Man könnte … Betrachtung.] unter dem Vorherigen, auf dem unteren Seitenrand re. 27–31 Die letzte …zuletzt.] neben dem Vorherigen li.
A
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11 zu setzen.] daneben li., mit Verweiszeichen: Die Keime und Elemente aller Bildung sind fast
li. 33–48 Es ist … wäre.] unter dem Vorherigen Verweiszeichen neben dem Vorherigen re.
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32 Die Anordnung …] neben dem Vorherigen
48 nichtdie feinste wäre.] mit Einfügungs- und
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Auslassen werden wir nichts Bedeutendes; wohl aber werden wir dasjenige, was in anderen akademischen Disciplinen, die besonders vorgetragen werden, ausführlicher vorkommt, nur an seiner Stelle andeuten, dagegen das andere weiter ausführen, so weit der große Umfang der Gegenstände es erlaubt. Den Kern der Dinge, das Leitende nur wollen wir geben.
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64 · Erster Haupttheil
Ast] am Rand li.: Ast Grundlinien der Grammatik Hermeneutik und Kritik. Landshut 1808. Hubmann Compendium Philologiae, Amberg 1846. Ganz kurz – enthält dasselbe. 4
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lernte] am Rand li., mit Verweiszeichen: Dasselbe gilt von der Logik.
verstehen.] am Rand li., mit Verweiszeichen: Nicht minder bei den Griechen und Römern. Es giebt berühmte Philologen die sich schlecht aufs Verstehen verstehen, worunter z. B. Hermann gleich gehört. Auch die besten irren sich häufig. 26
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Religion.] am Rand li.: Auch die Poeten verstehen oft nicht.
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Verstandes.] am Rand li.: Verstehen von Verstand; also dessen Thätigkeit wiewohl auch Phantasie nothwendig.
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Ende.] am Rand li.: Das Verstehen erfordert eine Objectivität und Receptivität; je subjectiver und für sich eingenommener, desto weniger Verständnißgabe! 24
vorzutragen.] am Rand li., mit Verweiszeichen: Reichardt will von einer Sonderung der Hermeneutik und Kritik nichts wissen; aber die Functionen sind offenbar verschieden. 29
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Erster Haupttheil. Formeller Theil. Schriften über diesen allgemeinen Theil ganz giebt es nicht, außer die bereits oben A angeführten von Ast, Barby, welche aber wie gesagt, die von uns ausgeschlossene Grammatik noch in ihren Plan hereinziehen. Wir schreiten also unmittelbar zur weitern Erörterung. Der Zweck dieses ganzen Theiles ist die Theorie des Verstehens. Es könnte auffallen, daß wir hier noch von einer Theorie des Verstehens reden; als ob man nicht das Verstehen täglich im Leben lernte, und dazu also gar keine Verstehenstheorie noch nöthig wäre. Allein die Kunst des Verstehens, zumahl in der hier angegebenen Ausdehnung als Kunst der Auslegung zugleich und Kritik ist gewiß keine geringe Sache. Daß dazu besondere Übung, besonderes Talent gehöre, so gut als zu irgend einer anderen Kunst, z. B. zur bildenden, das zeigen die vielen Irrthümer, welche täglich in der Auslegung gemacht werden, ia das haben ganze Perioden und Schulen der Wissenschaften gezeigt. Besonders beweiset sich dieses in der Philosophie und Religion. Beyde sind innerlich, sind so ganz innere Anschauung und apriorisch; des Verstehens Sache ist aber das Gegentheil: es ist daher kein Wunder, daß ▶poetische,◀ philosophische und religiöse Köpfe, besonders etwas mystische gerade die Auslegung am wenigsten verstehen. Der gesammte Orient hat dazu wenig Talent, wegen der Unterdrückung des Verstandes. In der Philosophie geben die Neuplatoniker ein glänzendes Beyspiel, wie gegen allen Verstand man auslegen könne (an Platon), und in dem N.T. ist vollends der falschen Auslegung kein Anfang noch Ende. Hier darf man nur an einen Paulus denken, der so ganz verlassen ist davon. Und doch sind geist- und kenntnißvolle Männer darunter, die viel, nur dieses nicht, verstehen. Wenn also zu dem Verstehen allerdings eine Kunst gehört, welche Kunst also auch eine Theorie haben muß, so fragt sich nun, wie diese einzutheilen und vorzutragen. Wir wiederholen hier den obigen Plan. Das Verstehen an sich ist der Gegenstand der Hermeneutik. Nicht als wenn man nicht zum Verstehen sehr mannigfache und fremde Hilfsmittel nöthig hätte, sondern 17 innere] über der Zeile, mit Einfügungszeichen
17 Anschauung] aus Anschauen 17 Sache] über der Zeile, mit Einfügungszeichen 18 poetische,] am Rand li., mit Verweiszeichen
A
I,21 1–23 30
18/10v
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66 · Erster Haupttheil
Enuntiation,] am Rand li., mit Verweiszeichen: eines das Verhältniß aussprechenden Urtheiles, erkennt man überhaupt nicht die Sache, das zu Erkennende an sich, sondern in seinem Verhältniß zu anderem, woraus jederzeit ein Urtheil hervorgeht, oder worin das Urtheil schon erkannt wird, 4
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sondere;] am Rand li., mit Verweiszeichen: wodurch geurtheilt wird; Urtheil hängt ja auch mit Theilen zusammen. Das eine wird in Beziehung gesetzt auf das andere, besonders das Einzelne auf das Allgemeine wie die Handlung auf das Gesetz, oder das Ideal, das Recht. 6
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Besonderes.] auf dem unteren Seitenrand: Wie verhält sich Apollonius zum Epos? Dies ist kritische Aufgabe, worin also ein Verständniß in Bezug auf ein anderes gesetzt wird. Wie verhält sich diese Leseart zu ihrer Umgebung pp.? Hier ist es ebenso. ▶Dieser Theil der Rede zum Ganzen?◀ 13
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Erster Haupttheil · 67
nur der Zweck ist der: durch alles das Verständniß des Gegenstandes an sich allein hervorzubringen. Setzt man nun etwas bestimmtes so, daß man erst herausbringen will, in welchem Verhältniß es zu einem andern stehe, mit Hinzufügung einer Enuntiation, welches über dieses Verhältniß etwas bestimmtes aussagt, so ist dieses Kritik. Der Nahme kommt von κρίνω ich scheide, sondere; alles Scheiden und Sondern ist aber gerade die Festsetzung eines Verhältnisses. Das Verstehen an sich erfordert zwar auch ein Scheiden, allein es kommt nicht das Verhältniß in Betracht, nicht die Scheidung, sondern nur das Geschiedene an sich. Ein Beyspiel giebt die ästhetische, die philosophische, die recensirende oder litterarische, die grammatische Kritik. Das Allgemeine und Besondere und auch Besonderes gegen Besonderes wird hier überall in Verhältniß gesetzt, das Ideal als Allgemeines, die Ausführung als Besonderes. |
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68 · Erster Haupttheil
Hauptstück.] auf dem oberen Seitenrand: Carel Gabriel Cobet oratio de arte interpretandi grammatices et critices fundamentis innixa primario philologi officio. Leiden 1847. 8. enthält im Anfang gute kritische Sachen, aber nichts Theoretisches. Hubmann S. 11. Compendium philologiae, Amberg 1846.8. enthält Grammatik, Hermeneutik, Kritik, giebt viel Litteratur. 1
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⟦philosophische⟧] über der Zeile: theoretische
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Stückwerk:] am Rand oben re.: Alte, besonders Theologen wie Flaccius pp. übergehe ich. 1) Meiers Versuch einer allgemeinen Auslegungskunst, Halle 1754. 8. Jacob Baumgarten Hermeneutik, herausgegeben von Bertram, Halle 1769. 8) Schleiermacher A , Litterarischer Nachlaß (Band I. zur Philosophie): Über den Begriff der Hermeneutik und philologischen Kritik. ▶9) Germar, Dissen B , Hermann pp. Meine Kritik an Hermann, siehe unten p. 19.◀ C 6) Dr. Friedrich Lücke, Grundriß der Hermeneutik und ihrer Geschichte zum Gebrauch für Vorlesungen, nebst einer Einleitung über das Studium derselben in unserer Zeit. Göttingen. 1816. 4. 7) Rückseite dieses Blättchens. | 7) Henrick 15
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Nikolai Klausen Hermeneutik des N.T. aus dem Dänischen übersetzt von C.O. Schmidt Phiseldeck, Leipzig 1841. 8. ▶– Ein großer Artikel über alte Hermeneutik von Emil Ferdinand Vogel in der Hallischen Encyklopädie der Künste und Wissenschaften unter Hermeneutik.◀ Ammon 1809.] am Rand re.: Zuerst hier Scheller und Bauer. Wort Interpres. ▶3) Mori Super hermeneutica N.T. acroases academicae, von Eichstädt, 2. T. 1797. 1802. 4b) Meyer Versuch einer Hermeneutik des A. T. 1799. 2 T. 1800. 3) Morus Vorlesungen. 5) Keil Lehrbuch der Hermeneutik des N.T. nach den Grundsätzen der grammatisch-historischen Interpretation. Leipzig 1810.◀ ▶4c) Ast selber. Hubmann.◀ 16
formelnd.] am Rand re.: Zuerst vom Nahmen, S. 21. D ▶und Beilage E , dann die Einschaltung.◀ Vielleicht ist eine von Schleiermacher zu erwarten, welche was Wissenschaftliches und Vollendetes seyn wird; seine Ideen sind in dieser Darstellung bisweilen benutzt aus frühern Mittheilungen benutzt; iedoch so daß ich nicht mehr im Stande bin, das Eigenthümliche
25–30 6) Dr. Friedrich Lücke … Blättchens.] unmittelbar unter dem Vorherigen, am Rand re., auf einem angeklebten Papierstreifen, Format: 11 �1,8 30–31 7) Henrick … Hermeneutik.] auf der Rückseite des Papierstreifens 46–47 des N.T.] über der Zeile, mit Einfügungszeichen 58–68 61 aus … scheiden.] unter dem Vorherigen, mit Verweiszeichen
II,421 17–21
B
II,421 22–422 1
C
I,70 22–36
D
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17–18 Jacob … 1769.] neben dem Vorherigen li., mit Verweiszeichen
A
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I,72 36–63
E
II,422 3–15
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Erstes Hauptstück. Theorie der Hermeneutik.
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Diese Theorie enthält eine ⟦philosophische⟧ Entwickelung der Grundsätze und ist daher sehr verschieden von den gewöhnlichen Anweisungen, welche nur praktische Regeln enthalten die an sich ganz gut sind, nur daß man nicht weiß, wo sie herkommen. Diese praktischen Regeln werden viel besser bey der speciellen Anwendung erlernt, so wie überhaupt vom Studium der Hermeneutik dieses gilt. Durch die wissenschaftliche Hermeneutik wird Niemand ein guter Exeget werden: wohl aber ist es gut, den Empirikern auch die philosophischen Grundsätze vorzuhalten, damit sie nicht ganz zu Grunde gehen. Was also die Methode betrifft, so muß die Hermeneutik insonderheit praktisch studirt werden, an den Schriftstellern. Am allerwenigsten wird man aus den gewöhnlichen Büchern lernen, die ohne alle Wissenschaft sind: ia nicht einmahl Erklären und Verstehen sondern. Man hat eigentlich über das Ganze nichts, alles Stückwerk: A 2) Iohann August Ernesti Institutio Interpretis N.T. 5. Ausgabe von Ammon 1809. 4a) Beck Dissertationes de interpretatione veterum scriptorum Lipsiae 1788 sqq. sind noch das Beste, aber theils seichtes Räsonnement, theils Compilation von Notizen. Vieles andere von Scheller, Bauer pp. wollen wir gar nicht anführen. Scheller und Bauer sind näher citirt bey Ast S. 212–214. wo noch einige herzunehmen sind. Ast S. 165–214. hat manches Gute, nur ist es zu abstract, zu hochfahrend, zu formelnd. Da die Grundsätze, nach welchen man verstehen soll, die Function des Verstehens überall dieselbe ist, so muß man sich merken, daß im Allgemeinen es keine vielfache Hermeneutik giebt; es giebt keinen Unterschied zwischen Hermeneutica sacra und profana. Ist die Bibel ein menschliches Buch, so muß sie auch nach menschlichen Gesetzen, d. h. auf die gewöhnliche Weise verstanden werden, hat keinen besonders göttlichen oder allegorischen Sinn: ist sie aber ein göttliches Buch, so ist sie über aller Hermeneutik erhaben, und kann nicht durch Kunst des Verstehens, sondern nur durch göttliche Begeisterung begriffen werden: am allerersten aber möchte sie, wie jedes geniale, mit Begeisterung entstandene Werk, wieder aus beyden allein 15 2)] später hinzugefügt, ebenso wie die gesamte Nummerierung der einzelnen auf dieser Seite von
Boeckh angeführten Werke (sowohl im Haupttext als auch in den Marginalien) Ammon 1809.] am Rand re., mit Verweiszeichen 32 jedes] aus iedes A
II,421 ff.
16 5. Ausgabe von
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70 · Erster Haupttheil
und Fremde zu scheiden. Es versteht sich übrigens, daß wir hier die Hermeneutik nur in höchster Allgemeinheit durchführen können.
auf die innere Conception zurück. Letztere ist aber schon für das Zeichen bedingend, also das Subject muß mit in […]
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Kenntniß] auf dem unteren Seitenrand re.: Gorgias NB.
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die Bibel] über der Zeile: ein heiliges Buch
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Schreibenden oder] über der Zeile, mit Einfügungszeichen: des Mittheilenden 14
werden.] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: Überhaupt aber ist die Vorstellung, daß etwas durch μοίρᾳ entstanden sey (wie auch die Sprache) eine mythische Vorstellung. Der Geist des Menschen, der freilich göttlichen Ursprungs ist, bildet nach seinen Gesetzen alle Ideen. 1
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variirt.] am Rand re, mit Verweiszeichen: Plato, Lyrik. Hier von Kunsthermeneutik. Specialhermeneutiken sind das.
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werden.] am Rand re., mit Verweiszeichen: Hier zuerst vom Verstehen des Zeichens pp. 8
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Verstehen] am unteren Rand re.: Jahrbücher für wissenschaftliche Kritik 1835. N. 11. ff. Recension von Hermann de officio interpretis. – Es fragt sich, wodurch der Sinn und die Bedeutung jedes Gesagten bedingt und bestimmt ist: dessen Bewußtsein ist zum Verständniß erforderlich. – Dies ist Sinn und Bedeutung des Wortes an sich, und des Subjects. Die Elocution stellt durch ein Zeichen die innere Conception dar; das Verstehen ist das umgekehrte, geht von dem Zeichen 12–13
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technische] am Rand li.: Statt technischer Interpretation vielmehr die höhere, wie bei der Kritik? Nein, denn dieser Ausdruck ist selbst technisch. Wir nennen sie individuelles Verständniß (nicht eigentlich Auslegung).
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übergehen.] auf dem oberen Seitenrand, mit Verweiszeichen: Denn jedes Wort von irgend Einem ausgesprochen, ist schon von ihm aus dem allgemeinen Sprachschatz herausgenommen und hat den individuellen Beisatz, ist in seine Individualität übergegangen. Eben so in Rücksicht des Historischen. Z. B. was ist βασιλεύς im Attischen Staat? desgleichen in Rücksicht des Generischen; z. B. der philosophische Sinn ist ein anderer als der historische, der mathematische pp. Man bedenke was χρόνος, σημεῖον für verschiedene Bedeutungen hat. – Diese Beschränkungen müßen aus den übrigen Theilen der Auslegung entnommen werden, deren Elemente doch erst durch das Grammatische gefunden werden, wovon alles ausgeht. Folglich ist hier ein Cirkel. Insonderheit muß ja in jedem gegebenen
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55 βασιλεύς] ab hier am Rand li., mit Verweiszeichen
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Theorie der Hermeneutik · 71
nur können verstanden werden. Wohl aber giebt es eine besondere Anwendung der allgemeinen Grundsätze je nach der Besonderheit der Schriften. So läßt sich denn allerdings eine besondere Hermeneutik des N.T. eine Hermeneutik des Römischen Rechtes, eine Hermeneutik des Homer & cetera denken: das ist aber im Grunde nur dieselbe Hermeneutik, nach dem Stoffe variirt. Soll man dagegen eine vielfache ▶vom Stoff unabhängige◀ Hermeneutik finden, so muß hier offenbar wieder einzig und allein nach den Begriffen gegangen werden. Hier findet sich nun ein zweyfacher Unterschied, wovon jeder wieder einen Nebentheil hat, die aber alle bey einer und derselben Schrift in Anwendung kommen können, und ohne welche zusammen eigentlich keine vollständige Erklärung möglich ist. Zweyerlei ist eigentlich bey jedem Verstehen nothwendig, erstlich das Verstehen der Sprache als eines Allgemeinen und dann die Kenntniß der Sub- | iectivität oder Individualität des Schreibenden oder Redenden. Die Sprache ist das allgemeine Organ, dessen sich ieder bedient; und diese als Ganzes muß also zuerst verstanden werden. Allein sie kann nicht einmahl für sich allein verstanden werden, weil jeder Schriftsteller sie auf eigenthümliche und besondere Weise gebraucht; und so ist also schon von dieser Seite zum Verständniß immer auch nöthig die Subiectivität des Schriftstellers indem er sowohl nach seiner Individualität, als auch nach Zweck und Gattung die Sprache modificirt. Nennen wir die Spracherklärung aus jenem Standpuncte grammatische, die aus dem Standpuncte der Subiectivität technische, so sieht man, daß beyde zwar den Begriffen nach bestimmt gesondert sind, aber in der Sache selbst stets ineinander übergehen. Es giebt auch ein Minimum und Maximum in der Anwendbarkeit beyder. Schriftsteller, die nur den allgemeinen Geist der Nation und Sprache repräsentiren, werden am füglichsten nur allein von Seiten der grammatischen Interpretation erklärt werden können, wiewohl im besonderen freylich auch oft das Technische eintreten wird: andere, die ganz originell sind, die überall ihre subjectiven Ansichten bis in die Sprachbildung hinein haben, werden ein Übergewicht der technischen Erklärung erfordern. Dieses letztere wird besonders in der vertrauten Schreibart, in Briefen und dergleichen in der lyrischen Gattung der Poesie, als der subjectiven anwendbar seyn, und bey religiösen Schriftstellern, welche, wie die Schriftsteller des N.T. eine rohe, unbedeutende, höchst ver2 je] aus ie
6 vom … unabhängige] über der Zeile, mit Einfügungszeichen
12 jedem] aus iedem 17 jeder] aus ieder
9 jeder] aus ieder
14 Individualität] oben li., von fremder Hand: Beilage 26 [Bl.102r]
21 jenem] aus ienem
29 subjectiven] aus subiectiven
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Falle die Individualität erst aus der Schrift selbst erkannt werden, wenigstens häufig: in solchen Fällen erscheint der Cirkel; meist in allen. ▶Eben so beim Historischen und Generischen. Auch das Grammatische ist von allem Gesagten wieder abhängig.◀ historische,] am Rand li.: Die historische Interpretation stellt auf den Standpunct, aus welchem der Zeitgenosse die Sache ansieht, zeigt die gegebenen Verhältnisse unter welchen etwas gesagt war: das ist also anders als die Zuführung von bloßen Notizen, Verstehen aus den zeitlichen und nationellen Verhältnissen. ▶Es ist die Erklärung aus der realen Umgebung. – Die ästhetische Erklärung ist die aus einer idealen höheren Einheit,◀ ▶die wenn sie als Norm gefaßt, die Kunstregel ist, welche selbst wieder gleich in einer besonderen Form der Gattung erscheinen muß.◀ 7
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weiter] auf dem oberen Seitenrand, mit Einfügungszeichen: Hier vorher vom relativen Übergewicht. ▶1) Wie verhalten sich die Theile der Auslegung zu einander und wie weit führt die Auslegung? 2) Wie zum Material? 3) Wie verhält sich das Verständniß des Auslegers zum Selbstverständniß?◀ 19
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ästhetische] über der Zeile: generische
können.] am Rand re., mit Verweiszeichen: Eine Lehre der Sachen gehört nicht hierher, sondern nur das Verständlichmachen. 19
wenigsten.] am Rand re., mit Verweiszeichen: Woher der Nahme ἑρμηνεία. Hermes, Bothe der Götter, kommt daher. Ἑρμηνευτικὴ und ἐξηγητικὴ verschieden. Ἑρμηνεία ist eigentlich der Ausdruck der Sprache, elocutio: wodurch man sich verständlich macht. Dies ist die Gabe des Hermes, des Sprachgottes. Hermes ist der Erfinder der Buchstabenschrift, der Aegyptische Theuth (Platon Phaedrus Philebus) und nach Diodor I, 16. soll er den Nahmen haben, weil er die Griechen τὰ περὶ τὴν ἑρμηνείαν gelehrt habe. Hier ist ἑρμηνεία aber die Verständlichmachung, die Sprache, das Mittel der Mittheilung, die Mittheilung selbst lehrte Hermes, als der vermittelnde Gott, ▶und überhaupt Dolmetschung, Erklärung schon in alten Zeiten.◀ Ἑρμηνεύειν ist doch eigentlich auslegen: nicht verstehen, sondern Verständlichmachen. ▶– Aber Verständlichmachen ist noch nicht Auslegen: jedoch verwandt.◀ Ἑρμηνεύς, Dolmetscher, schon in Pindar. Also ist ἑρμηνευτικὴ die Kunst das Verständniß zu bewirken, und ἐξήγησις die Darlegung des Verstandenen, so daß es wieder verstanden werde.
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wenigsten.] auf dem oberen Seitenrand, mit Verweiszeichen: Hier zuerst die
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26–28 1) Wie … einander] mit Verweiszeichen über dem Vorherigen
Auslegung] mit Verweiszeichen unter dem Folgenden herigen re.
28 und wie weit führt die
59–63 Ἑρμηνεύς … werde.] neben dem Vor-
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Theorie der Hermeneutik · 73
nachläßigte und verderbte Sprache vorfinden, aus welcher sie selbst, zumahl zum Behuf neuer religiöser Ideen, erst etwas machen müßen. Dagegen wird die grammatische Interpretation das Übergewicht haben in der Historie und allem ihr Aehnlichen (nur nicht in so subjectiven Geschichtschreibern, wie Tacitus) und Mathematik, auch der epischen Poesie. Beyde Arten der Interpretation haben ferner ihren Nebenzweig. So gehört zu der bloß grammatischen die historische, als welche die nöthigen allgemeinen Notizen giebt, die der Nation ja im Ganzen eigen sind, nicht zur Subiectivität des Mannes gehören. Zu der subjectiven aber kann man allerdings ziehen die ästhetische, welche aus der Gattung, also aus dem Charakter des Ganzen erklärt welcher in Beziehung auf die Sprache als Allgemeines, mit zur Individualität des Schriftstellers (als nehmlich zu seinem Zweck gehörig) gezogen werden muß. A Der Unterschied, den man gewöhnlich macht, zwischen Spracherklärung und Sacherklärung, ist ganz falsch. Wenn von dem Gesichtspunct der Sprache und der Individualität aus der Schriftsteller erklärt ist, nebst dem Historischen und Aesthetischen, so muß auch die Sache an sich klar seyn; und wenn man noch etwas hinzuthut, so heißt das die Grenzen der Erklärung sind überschritten, indem man alsdann nur Notizen zuhäuft, welche zum Verständ | niß weiter nichts mehr beytragen können. Daran laboriren aber wie an der Citatenwuth, viele Exegeten: die Exegese soll nur geben, was zum Verstehen der Stelle beyträgt; sie ist nur Darstellung des Verstehens, des Actes selbst; Eigenes exponiren soll sie am wenigsten. 1. Da nun aber beyde Arten der Interpretation die eine nicht ohne die andere bestehen kann, so fragt es sich, wie man denn nun eigentlich die Aufgabe des Verstehens lösen wolle und wie sie gewöhnlich gelöst werde? Offenbar gehet dies vollständig gar nie an, indem man immer bey der einen Operation die Vollendung der andern schon voraussetzen muß. Aus unbekannten Begriffen soll man hier also unbekannte finden, welches nur durch allmähliche Annäherung möglich ist. Die Aufgabe des Verstehens kann also durchaus nicht absolut und vollständig, sondern nur durch Approximation gelöst werden, sobald dieselbe auf dem Wege der Technik und Kunst gelöst werden soll und soll zur discursiven Klarheit kommen: wohl aber kann die Auflösung für das Gefühl vollständig gegeben seyn, und der hermeneutische Künstler wird desto vollkommener seyn, ie mehr er im Besitz eines solchen 8 ja] aus ia
19 weiter] oben re., von fremder Hand: Beilage 26–27. [Bl.102r, 103r] kannte] aus bekannte
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II,424 5–13
28 unbe-
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Resumption von S. 20. Rand; nachdem vorher vom Nahmen: A | Zu S. 21. Wissenschaftlich bestimmt ist dies so. 1) Es giebt in jeder Rede ein Allgemeines, was den Stoff der Composition bildet, aus dem die Rede ausgewählt wird, die Gesammtheit des gangbaren Ausdrucks (Grammatik) und der gangbaren Vorstellungen (historische Interpretation). Zweitens ein Besonderes, was die Eigenthümlichkeit des Gefäßes ist, in welchem jenes Allgemeine sich darstellt, wodurch die Form bedingt wird. Dies ist erstlich die Individualität an sich (individuelle Interpretation) und zweitens der Zweck den sie hat; die sämmtlichen Charaktere aber die den Zweck des Schriftstellers bedingen, liegen zunächst in der Gattung als höchstem Begriff; wiewohl wieder besondere Zwecke da seyn können. Es giebt allgemeine Zwecke vieler, wodurch Gattungen geschaffen werden. Sehen wir also ab von den besonderen Zwecken, die mit dem Individuum selbst zusammenfallen, so liegt das übrige in der Gattung. (ästhetische oder generische Interpretation). ▶Die Auslegung aus dem Charakter der Gattung setzt die individuelle voraus, und umgekehrt, und so alle, weil häufig das eine durch das andere bestimmt werden muß und reciprok.◀ |
unbekannte] am Rand re., mit Verweiszeichen: Nur weniges Bekannte ist gegeben! Davon ist allerdings auszugehen. Von den wechselseitigen Voraussetzungen siehe S. 20 B 73 28
1
ist.] es folgt ein Verweis auf Bl. 103r
10 nascitur.] am Rand re., mit Verweiszeichen: Die Natur wird durch Übung gebildet, durch Theorie der Blick geschärft. Daß aber die Natur da seyn müße, ist klar: es giebt solche die von Natur Blick zum Verstehen haben; und manche Erklärer, die von Grund aus verkehrt sind; manche Menschen sind zum Mißverstehen geboren, wie andere zum Verstehen. S. 23. ⟦ – ⟧ hierher. C
2.] am Rand re., mit Verweiszeichen: Dies ist dasselbe ▶als bloße Folgerung wie vorher. Es muß also nur erläuternd angebracht werden. Der 2te materielle Theil wird erst gemacht durch die formellen Thätigkeiten. Indessen giebt es Puncte, die schon vorher gelöst sind, aber freilich auch nur durch diese formalen Thätigkeiten, aber oft aus anderen Elementen, als die eben jetzt behandelt worden. Oft muß aber die Erklärung das
13 bedingt] daneben li., mit Verweiszeichen: und auch die Sprache und ihr Gedanke modificirt 15 Zweck] über der Zeile, mit Einfügungszeichen: oder die Richtung des Subjectes (also steht sie neben der subjectiven Erklärung) 20 können.] daneben li.: NB. Die besonderen Zwecke gehören auch zur Gattung.
2–15 Zu S. 21. … Interpretation) und] auf Bl. 20/11v, am Rand li., mit Verweiszeichen
15–31 zweitens … reciprok.] auf dem unteren Rand von Bl. 20/11v, mit Verweiszeichen 49 als bloße Folgerung] über der Zeile, mit Einfügungszeichen
I,72 36–63
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I,70 47–72 7
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5 Stoff ] daneben li., mit Verweiszeichen: wozu auch die Sprachmasse gehört
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den Knoten zerhauenden, freylich keiner Rechenschaft fähigen Gefühles ist. Dieses ist alsdann ein genialer Erklärer, wozu freylich Aehnlichkeit mit dem Erklärten gehört, weil dies Gefühl ein innerlich Producirtes seyn muß. Daher kommt es, daß, die Übung abgerechnet, nicht jeder für alles ein gleich guter Erklärer seyn kann; daher kann man mit Recht behaupten, daß man überhaupt das Verstehen nicht lernen könne, sondern dazu ein ursprüngliches Talent haben müße; so wie man überhaupt keine Wissenschaft lernen, sondern nur entwickeln und üben kann, eben weil das Verstehen (vollständig nehmlich) etwas Congeniales von Natur verlangt. Daher gilt auch hier, Interpres non fit, sed nascitur. ▶Ὅμοιος ὅμοιον γιγνώσκει.◀ 2. Noch eine andere Schwierigkeit hat die Erklärung, und somit auch unsere Darstellung der Hermeneutik. Nicht nur in sich selbst steht sie in dem Widerspruch, daß immer das Eine in ihr das Andere voraussetzt, sondern sie setzt auch wiederum den materiellen Theil der Philologie voraus. Nicht nur setzt sie die Realkenntnisse voraus, welche ja doch aber erst wieder unter ihrer Hilfe erworben werden, sondern auch insonderheit die Kenntniß der Sprache, also die Grammatik und alle Theorie der Composition, aus welchen sie ja erst erklären soll. Allein man kann behaupten, daß beyde, sowohl die Theorie der Grammatik als die verschiedenen Theorien der Composition, so wie ja überhaupt die gesammte Aesthetik, noch in ihrer Kindheit sind: so unvollkommen also, als diese Wissenschaften, wird auch die Hermeneutik, wird auch die damit in Verbindung stehende Kritik bleiben, wenn nicht auch hier wieder durch einen genialen Blick die Aufgabe gelöst wird. Im N.T. muß die Hermeneutik um so weiter zurückstehen, als in den Schriftstellern des classischen Alterthums, je weniger hier die Aufgabe der Grammatik gelöst ist und der Theorie des Stiles. Denn um wie viel vollkommener kennt man die | Sprache der Attiker, als die der neutestamentlichen Schriftsteller und eine wie vollendetere Grammatik selbst haben dieselben. Ferner wie vollendeter ist die Theorie des Stiles selbst in den Griechen ausgeprägt, als im N.T., wo ungebildete Männer schrieben, die davon keine Idee haben, und wo das religiöse Gefühl alles ersetzen muß; denn die Sprache selbst ist das Product einer schlechten Mischung des Orientalischen und Griechischen, ein geringer Jargon, aus dem nicht viel zu machen war, selbst bey größerer Kunst, geschweige in dieser Kunstlosigkeit. Nur die religiöse Begeisterung und der orientalische Schwung der Ideen oder die mora4 jeder] aus ieder
15 ja] aus ia 18 ja] aus ia 20 ja] aus ia 25 je] aus ie 27 Sprache] oben re., von fremder Hand: Beilage 28–30. [Bl. 104r,105r, 106r]
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Factum erst machen, indem es auch in dunklen Fällen, durch Divination ergriffen werden muß. Je mehr nun schon gelöst ist, d. h. im Materiellen ermittelt, desto weiter kann die Auslegung kommen.◀
Schleiermacher. – Von abstracten Compositionstheorien ist hier nicht die Rede; das sind leere Formulare ohne Ausfüllungen. ▶Ähnlich bei den Attischen Rednern in Bezug auf das Recht.◀ stattfindet.] am Rand li., mit Verweiszeichen: Hier zuerst was allegorische pp. Erklärung sei (Beilage a. extr.) A Die allegorische Erklärung kann aber auch vernachläßigt werden, wo sie seyn soll; und dann hat man zu wenig verstanden: wie bei einem Relief und Gemälde, wenn man auch alle einzelnen Theile und ihre Bedeutung versteht, man doch die Allegorie vielleicht noch nicht versteht. – Die lyrische Poesie ist oft allegorisch (Pindar): man versteht nicht falsch, wenn man die Allegorie noch nicht begriffen hat, aber man hat noch nicht vollständig verstanden. Die Erklärung hat zugleich die Aufgabe, auszumitteln, wo etwa eine allegorische Erklärung eintreten müße, oder wo der geheime Sinn oder der gemeine genüge. – Letzteres kann nur durch individuelle, historische und ästhetische Auslegung geleistet werden. a) b) c) B
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Composition,] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: Historie und LitteraturGeschichte pp.
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dieselben.] am Rand li.: Eben so je unvollkommener die GeschichtsKenntniß ist pp.
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Theorie der Composition] weiter oben am Rand li.: Bei der lyrischen Poesie der Alten ist die Aesthethik ▶des Alterthums◀ besonders weit zurück: daher die Erklärung schwer. Die Compositionstheorie ist in Bezug auf ein bestimmtes Subject ▶in concreto◀ auch erst Object das erfunden werden soll, z. B. bei Pindar, und muß dennoch der Erklärung vorangehen. Es ist also wieder ein Kreis, der nur durch Kunst und Gefühl lösbar ist. Je nachdem die Erklärung sich modificirt, modificirt sich auch die Theorie der Composition die den Werken zum Grunde gelegen hat. So behaupte ich, daß man von Pindars Composition bisher keinen Begriff gehabt hat, weil man ihn nicht zu erklären verstand, und umgekehrt. – Dasselbe gilt von Platon vor 4
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vermieden] auf dem oberen Seitenrand: Vorausgesetzt werden: 1) Grammatik, 2) Historie, 3) Kenntniß der Individuen, 4) die Stile. Aber alles dieses ist erst wieder Ergebnis der formalen Functionen! Hier liegt wieder der Cirkel.
15–16 des Alterthums] neben dem Folgenden li., mit Verweiszeichen
A
II,427
B
II,425–431
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1–6 auch in … kommen.] auf dem unteren Seitenrand, neben dem Vorherigen li., mit Verweiszeichen
Folgenden li., mit Verweiszeichen
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19 in concreto] neben dem
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lische Güte und Einfachheit und Naivität der Schriftsteller konnte dies einiger Maßen decken. 3. Der Schriftsteller componirt nach den Regeln der Grammatik und der Theorie der Composition, aber nur bewußtlos: der Erklärer aber kann ja nicht vollständig erklären ohne sich beyder bewußt zu werden; denn der Verstehende reflectirt ja, der Autor producirt, und reflectirt nur dann über sein Werk, wenn er selbst wieder gleichsam als Ausleger darüber steht. Hieraus folgt, daß der Ausleger den Autor nicht nur eben so gut, sondern sogar besser noch verstehen muß, als er sich selbst; denn der Autor ist weder der Sprache noch der Composition ▶und übrigen Dingen◀ sich bewußt, welches alles der Ausleger in sich muß zu klarem Bewußtseyn bringen. Ihm werden sich alsdann an dem Autor auch manche Dinge eröffnen, manche Aussichten aufschließen, von welchen der Autor nichts gewußt hat; auch dieses obiectiv darin liegende muß der Ausleger kennen; aber er muß es alsdann auch von dem Sinne des Autors selbst, als etwas Subiectivem unterscheiden: sonst legt man, wie die allegorische Erklärung im Platon, der Alten im Homer, vieler Ausleger im N.T. ein, statt aus; es ist also dann ein quantitatives Mißverstehen da, nehmlich das Zuvielverstehen, gleich unrecht wie das andere quantitative, nehmlich das Zuwenigverstehen; und auch eben so übel als das qualitative, welches nehmlich das Verstehen eines ganz andern, eine völlige Ver wechselung ist, die ebenfalls in der sogenannten allegorischen Erklärung stattfindet. Diese beyden Arten von Mißverständniß werden nun eben vermieden durch die beyden Arten der Interpretation die grammatische und technische. Die technische hütet insonderheit vor dem quantitativen, die grammatische vor dem qualitativen: beyde zusammen geben erst das ganze Verstehen, zumahl da sie sich wechselseitig bedingen und voraussetzen. Mit welcher von beyden aber, da dem also ist, soll man die Darstellung anfangen? Offenbar mit der grammatischen. Denn obgleich in iedem besonderen Falle die grammatische Interpretation ohne die technische nicht absolvirt werden kann, so kann man doch zuerst grammatisch interpretiren, aus der allgemeinen Kenntniß der gesammten Sprache, wenn auch hier und da etwas unvollendetes bleiben wird, welches erst aus der Totalanschauung der Individualität des Autors sich ergänzen läßt. Die technische Interpretation aber kann nicht angefangen, viel weniger absolvirt werden ohne | vollständige Voraussetzung 4 ja] aus ia
Autor
6 ja] aus ia
10 und … Dingen] am Rand li., mit Verweiszeichen
14 Ausleger] aus
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technische] unter der Zeile, mit Einfügungszeichen: und historische
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grammatischen.] am Rand re.: Die Sprache ist das allgemeinste oder allen gemeinschaftlichste; also muß von der grammatischen Auslegung ausgegangen werden.
ist.] am Rand re.: Der richtige Takt ist selten: viele spitzfindeln nur, besonders Hermann, der ohne allen Takt ist. 28
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Künstler] am Rand re.: Beides sehr allgemein, denn viel Zeit haben wir nicht.
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Klare,] am Rand li., mit Verweiszeichen: macht auf die Gesichtspuncte aufmerksam und erweitert den Gesichtskreis;
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Interpretation.] über der Zeile, zwischen beiden Absätzen: Das sei der Anfang; danach S. 22. unten. A
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Aufgabe] am Rand re.: Die Aufgabe ist: Bestimmung des Sinnes oder der Bedeutung jedes Sprachelementes.
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Wörter] am Rand re.: I. Bestimmung des Sinnes der Wörter pp. an sich und durch den speciellen Gebrauch.
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24 Wörter] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: Erstlich muß die allgemeine Einheit
des Wortes, die Wurzel des Sinnes, die Gesammtanschauung bestimmt werden (durch Etymologie und Derivation, und durch den Sprachgebrauch). Zweitens die Beschränkung. Beides spielt aber oft cyklisch in einander. Zum Ersten gehört die Lehre, daß jedes Wort nur Einen Begriff habe, zum 2ten, daß es viele habe (in dieser Ordnung ist zu gehen). A
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der grammatischen. Die Trennung ist aber nur für die Betrachtung: so wie überhaupt die Trennung alles Einzelnen nur dafür ist. In der Wirklichkeit muß alles vereinigt seyn. Man darf in der Erklärung nicht etwa einzelne Regeln mit Bewußtseyn anwenden, sondern die gesammte Theorie muß dem ächten hermeneutischen Künstler von Natur einwohnen, und durch Übung wird er den Takt erhalten, bewußtlos überall die rechten Gesetze zu beobachten. ▶⟦◀ Überhaupt darf man von der Theorie nicht zu viel erwarten; die Praxis ist die Hauptsache. So wenig Einer durch die Logik ein philosophischer Denker wird, so wenig durch die philologische Encyklopädie ein Philologe, so wenig wird einer durch die Theorie der Auslegung und Kritik iemals ein Kritiker werden oder guter Ausleger. Wohl aber dient die Theorie dazu, das Wesen dieser Dinge einsehen zu lernen, ▶und den Sinn zu schärfen;◀ was man sonst bewußtlos treibt, bringt sie ins Klare, sie schützt daher davor, daß man nicht über lang oder kurz das nicht hinlänglich und wissenschaftlich erkannte, wegwerfe, weil man den wahren Werth, den innern Zusammenhang mit der Menschennatur und Vernunft, nicht gehörig einsieht. Überhaupt giebt sie erst den wissenschaftlichen Geist, erhebt von dem leeren empirischen Getriebe zur Anschauung der Begriffe an sich, was leider so selten ist. Ferner lehret die wahre und ächt wissenschaftliche Theorie gleich erkennen, wo in der Form gefehlt ist. Da sie auf das Wissen an sich gehet, so zeigt sie, wo Gewißheit im Auslegen sey und nicht. Gewißheit giebt sie; und darnach muß man überhaupt streben. Jene schwankende Erklärung die kaum weiß, was sie selbst will, geschweige daß sie wüßte, was der Autor will, wie sie z. B. in den Heynischen Commentaren sich findet, ist etwas Eckelhaftes und eines ernsthaften, auf das Wahre, nicht auf Kinderspiel gerichteten Mannes Unwürdiges. Das Gewäsche der Art ist aber ietzo das Herrschende, und die sicher gehende feste Erklärung das Seltene: so wie überhaupt das Schlechte in der Philologie an der Tagesordnung ist. Πολλοὶ μὲν ναρθηκοφόροι, παῦροι δέ τε βάκχοι. ▶⟧◀ Zuerst nun von der grammatischen Interpretation. Wäre ein Wort und eine Structur nur eindeutig, so könnte das Erklären gar keine Aufgabe seyn, sondern die Erklärung verstünde sich von selbst, vorausgesetzt nehmlich, daß man durch Sprachtradition in der Kenntniß der Wörter- und Constructionsbedeutung wäre. Erst durch die vielfache Beziehung der Wörter wird eine Mehrdeutigkeit möglich, und daraus entsteht das Princip der Erklä-
12–13 und … schärfen;] am Rand re., in Fortsetzung der Zeile
34 Wörter] aus Worte
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Zeiten,] am Rand re., mit Verweiszeichen: z. B. ἀγαθός hat in verschiedenen Zeiten nach den verschiedenen Ansichten ganz verschiedene Bedeutungen, ἀρετή, σωφροσύνη, δόξα (Platon Pythagoreer). Σώφρων bei Thukydides ganz anders als bei Plato und Aristophanes. Bei Thukydides ist es verständig, klug, wenigstens bisweilen.
Benennen ist ein kindisches Spiel, wie etwa die Kinder ihre Puppen benennen oder die Chemiker ihre Stoffe.◀ ▶Ob die Sprache φύσει oder θέσει, ist das erste, was zu erwägen.◀ A
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Begriff ] am Rand li.: Zwei ganz verschiedene Begriffe ohne Zusammenhang in Einem Worte geben 2 verschiedene Wurzeln. Ēdo und ĕdo z. B. oder Regium (an der Meerenge) und Regium Lepidum. Hier ist bloß zufällige Aehnlichkeit, oder Gleichheit des Klanges, bei völliger verschiedener Etymologie. Calx der Kalk, calx die Ferse? B Straus der Vogel, von struthio, Straus von Blumen, Straus der Kampf sind ganz verschieden der Etymologie nach. ▶– Durch diese hermeneutische Function wird das Lexikon erst gemacht: hier sieht man, wie der materielle Theil erst gemacht wird.◀
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gebraucht wird,] am Rand li. und auf dem unteren Seitenrand: Das Arbeiten der Freimaurer. Das ποιεῖν des Dichters ist ein anderes als das παιδοποιεῖν oder das ποιεῖν des Statuarius; der Begriff ist aber in allen derselbe. ▶Man muß ver wandte Wörter scheiden, wie ποιεῖν und πράττειν.◀ Operari ist Opfern und Schanzen; χρηματίζεσθαι Geld erwerben und χρηματίζειν im Rathe berathschlagen. C
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58–59 χρηματίζειν] am Rand oben li., mit Verweiszeichen: Χρηματίζω Ἀμμώνιος: hier scheint χρη-
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ματίζειν zu heißen: ich führe den Nahmen. Es heißt aber: ich führe als Ammonios Geschäfte, zeichne mich in Geschäftssachen, Urkunden pp. so, führe die Firma. Geschäft ist im Deutschen also verschieden bloß durch die Verschiedenheit der Beziehungen, beim Kaufmann, beim Beamten.
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muß,] am unteren Rand re.: Die grammatische Auslegung zerfällt: 1) in die Bestimmung des Sinnes der Wörter an sich; mittelst Einschränkung sodann auf die gegebene Stelle durch den speciellen Sprachgebrauch. 2) in die Bestimmung des Sinnes der Wörter durch den Zusammenhang. 8
kennen] am Rand li., mit Verweiszeichen: Dies ist aber doch das Erste. Das Lexikon darf nicht vorausgesetzt werden! 8
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Begriff hat,] auf dem oberen Seitenrand, mit Verweiszeichen: Willkührliche Setzungen abgerechnet, die Bizarrien in der Sprache sind, wie bei manchen Völkern wol Worte gemacht werden. Südseeinsulaner (Humboldt). Für solche Sprachen giebt es keine Hermeneutik, sondern nur, wenn die Sprache natürlich erwachsen ist. ▶Jenes willkührliche 15
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32–34 Ob … erwägen. ] neben dem Vorherigen li.
43–49 Straus … wird.] über dem Vorherigen, am Rand li., mit Verweiszeichen 58 χρηματίζειν] neben dem Vorherigen li., mit Verweiszeichen
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rungskunst erst. Die Sprache ist mannigfaltig. Nicht jede Nationalsprache ist gleich zu allen Zeiten, in allen Landestheilen. Jede Sprache hat ihre Geschichte in der Zeit; wie ändert sich z. B. die Griechische Sprache in dem Zeitalter von fast 2500 Jahren die sie durchlaufen hat. Ferner hat jeder Ort seinen Dialekt, jede Stadt, ia jeder Mensch, und niemand kann sich rühmen, die Sprache in ihrem ganzen Umfange, auch nur zu einer Zeit, an Einem Ort zu kennen. Daher darf man sich nicht damit begnügen, irgend ein Wort, oder eine Construction, wiewohl dieses das 1te seyn muß, | kennen zu lernen aus Derivation und Composition, durch Auffindung seines ersten Begriffes, welches, als Lexikographie, nicht hierher sondern in die Grammatik gehörig, und selbst schon höchst schwierig ist, sondern man muß hier aus dem Allgemeinen immer mehr ins Besondere herabsteigen, und jedes grammatische Obiect aus seinen Umgebungen immer mehr zu bestimmen suchen, und so das Mögliche vom Wirklichen absondern. Denn iedes Wort, obgleich es eigentlich ursprünglich nur einen Begriff hat, erhält durch die verschiedenen Umgebungen besondere Modificationen: nur einen Begriff hat das Wort, wenn man nehmlich Begriff im höhern Sinn als Anschauung nimmt. Diese eine Anschauung ist überall, nur die Beziehungen sind verändert; daher man von besonderen Sinnen, deren die Hermeneuten so viele haben, daß man fast von Sinnen kommen möchte, gar nicht zu reden nöthig hat. Grammatischer, historischer, politischer, Privatsinn, gemeiner, scientifischer, religiöser, profaner, eigentlicher, figürlicher. Die Unterscheidung solcher Sinne ist nichts anderes als die Anmerkung der Sphäre und Umgebung, worin das Wort gebraucht wird, z. B. ῥέζειν vom Thun schlechthin und vom Opfern, welches das Thun des Priesters ist. Und so mit allem. Diese Ansicht ist noch nicht in die Lexica, den geordneten Sprachschatz übergetragen, und dadurch verliert auch die Hermeneutik noch. Indeß ist dieses für den einzelnen Fall leicht zu bessern. Der allgemeine Kanon ist hier: Jedes grammatische Element muß nicht allgemein, sondern in derienigen Beschränkung genommen werden, welche aus der Umgebung, aus dem Kreise des Sprechenden und dessen, an den die Rede gerichtet ist, aus der Gattung und dem Gegenstande hervorgeht. Siehe S. 26. A Hieraus ergiebt sich zugleich eine Regel für die Behandlung: man muß nehmlich iedes Schriftstellers Sprachgebrauch zunächst aus 1 jede] aus iede
4 jeder] aus ieder 5 jede] aus iede 5 jeder] aus ieder 8 kennen] oben li., von fremder Hand: Beilage 31–32 [Bl. 107r, 108r] 12 jedes] aus iedes 19 deren] aus derer 21 scientifischer] aus scientivischer 32 Siehe S. 26.] über der Zeile, mit Einfügungszeichen A
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▶Die Einheit ist aber oft schwer zu finden, z. B. bei ὑγρός: ὑγρὸς ἀγκών &c. Kaum aussprechbar, sondern zu fühlen, erspüren. Auch der poetische Sinn ist kein besonderer, sondern das Eigenthümliche desselben ist eben nur das, was man das Bildliche nennt, dergestalt daß der Begriff nicht um seiner selbst willen steht, sondern um einen andern anzudeuten, welcher damit verknüpft ist, wie wenn Eros als Liebesgott statt der Empfindung der Liebe steht: denn die Empfindung ist eben personificirt im Eros. Etwas Poetisches, dem man den gewöhnlichen prosaischen Sinn nicht abgewinnen kann, ist Unsinn. Auch die höchste poetische Sprache wird immer wieder bestimmte Begriffe geben müßen. Kaum hat irgend einer eine höhere poetische Sprache, als der göttliche Dante; und dennoch sagt er in seiner vita nuova (Übersetzung von Oeynhausen S. 78.), derjenige müßte sich sehr schämen, der eine Sache in Reimen dichtete, unter dem Kleide eines Bildes oder eines rednerischen Ausdruckes, und der, wenn er gefragt würde, seine Worte nicht wieder von diesem Gewande zu entkleiden wüßte, so daß man sehen
könnte, daß er einen wirklichen Sinn dabei gehabt hätte.◀ nehmen.] am Rand re., mit Verweiszeichen: Die Nachahmer lehren, wie solche, die sich in einen bestimmten Schriftsteller besonders tief einstudirt haben, denselben verstanden haben. Eben in dieser Hinsicht sind die Citationen brauchbar, in wiefern auch diese eine Präcedenz geben. In der größten Entfernung dienen als Hülfsmittel der Erklärung die neueren aus den alten entstandenen Sprachen ▶und die vergleichende Sprachenkunde überhaupt:◀ so z. B. giebt es Stellen im Homer, welche im NeuGriechischen durch die Sprachtradition noch ihre nähere Erklärung finden (Koray giebt in seinen Ausgaben davon überall Proben). ▶ποδάρι = πούς beim Schiff.◀ So im Occident beim Französischen Italienischen z. B. in dem Worte λιθάργυρος, lithargyros. ▶ἄγκοινα.◀ Jedoch kommt es in solchen Fällen immer darauf an, zu wissen, ob auch eine volksgemäße reine Tradition stattfindet, die nicht erst aus gelehrten Hypothesen entstanden ist, wie beim Taunus, die Höhe. – Zur Erklärung der Nachahmer muß man die Originale brauchen. – In 12
3 fühlen,] daneben li., mit Verweiszeichen: Mit ὕω, ὕδωρ verknüpft. ὑγρός, flüßig, weich, schmach-
tend; ὑγρὸς ἄκανθος, ὄμματα. ὑγρὸν νῶτον, von der schillernden Nässe des weichen Gefieders, besonders in der Bewegung (Moirée). Gewässert Vgl. S. 25. | 1 Die Einheit muß eine Anschauung seyn: eine Bedeutung darf aus der anderen nicht durch logische so beschaffene Folgerung abgeleitet werden, wobei keine Einheit der Anschauung bliebe, z. B. bei καθαγίζειν S. 26. A 1
Die … S. 26.] auf dem unteren Rand von Bl. 25/14r, mit Verweiszeichen
31 hätte.] hätte.“
42–43 und … überhaupt] über der Zeile und neben dem Vorherigen re., mit Einfügungszeichen 51 ἄγκοινα.] über: Jedoch
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ihm selbst erläutern. Hiergegen giebt es lächerliche Verstöße. Einige haben das N.T. aus dem Polybius, aus dem Appian, ia wohl gar aus Homer pp. in Rücksicht des Sprachgebrauches erläutert, und sich damit, als mit philologischer und humanistischer Erudition wohl etwas Rechtes zu Gute gethan: andere haben aus dem N.T. die Griechische Grammatik, den Homer, den Platon pp. erläutern wollen. Das ist beydes gleich thöricht. Das N.T. ist jeder Theil aus sich zunächst, dann aus dem andern, und aus der LXX. nebst den Apokryphen des N.T. und aus dem Hebräischen zu erläutern; und so der Homer aus sich und Hesiod, Platon aus sich und Xenophon wozu Heindorf so herrliche Vorbereitungen gegeben hat. Nach dem Individuum ist die Gattung, die gleichzeitigen, die Landsleute, die Nachahmer anderer Gattung, Zeit und Ortes, zu | letzt erst die ganze Nation indifferent zu nehmen. Hier aber sieht man schon, wie die grammatische Interpretation nicht ohne die technische möglich ist, indem hier schon so viel von der Kenntniß der Subiectivität abhängt. Man sieht aber auch hier wieder gleich die Unendlichkeit der Aufgabe. Um das Besondere der Bedeutung eines Wortes aufzufinden, dazu bedarf man des Allgemeinen und wieder umgekehrt. Aus der schon an sich großen Unendlichkeit des Einzelnen soll erst des Mannigfaltigen Einheit gefunden werden. Da vollständige Induction nicht möglich ist, so kann auch hier ▶in schwierigen Fällen◀ nur approximando gelöst werden, durch eine möglichst große Menge Stellen, bey allem nehmlich, nur brauchen sie beym Gemeinen nicht angeführt zu werden, und bey dieser Menge Stellen hernach insonderheit durch ein richtiges Gefühl, welches zugreifen muß, und weiter keine Gründe erlaubt. Bey diesem Gefühle muß aber, wie natürlich, wieder eine Kenntniß des Nationalgeistes der Sprache zum Grunde liegen, die wieder nur aus allem Einzelnen abstrahirt ist, so daß nie sich dieser Cirkel löst: eben ein Beweiß, daß die Unmittelbarkeit des Gefühles eigentlich das letzte Princip seye: dieses kann aber auch durch einen langen Umgang sehr gestärkt werden. Aber daraus erkennt man auch zugleich, daß ein vollständiges Verstehen nie möglich, weil man sich doch nicht anmaßen kann, ie den Geist einer Nation in ihrer Sprache vollständig zu erfassen. Auch erkennt man daraus, daß das Dolmetschen der Wörter aus einer Sprache in der andern, sowie überhaupt das ganze Übersetzen, worüber ich unten A noch zu reden Gelegenheit nehmen werde, gar nichts taugt: denn die Wörter treffen gar nicht so aufeinander wie 2 mathematische Figuren sich decken, sondern 6 jeder] aus ieder A
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20 in … Fällen] am Rand re., mit Verweiszeichen
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der letzten Entfernung bieten ein Moment für die Erklärung Analogien aus fremden Sprachen, besonders für Constructionen oder Redensarten: oder für Bedeutungen derselben Wurzel: wozu sich jeder Beispiele finden kann. abhängt.] auf dem oberen Seitenrand, mit Verweiszeichen: Desgleichen der Gattung und der historischen Umstände, so daß also die Beschränkung des Begriffes erst aus jenen Kreisen hergenommen werden kann. Z. B. wenn das Wort δόξα oder ἐπιστήμη erklärt werden soll. Nach der Individualität eines Pythagoras heißt δόξα etwas ganz anderes als im Platon. Ἑπιστήμη ist bei Platon etwas ganz anderes als bei einem Historiker. Auch ein Beispiel von historischer Auslegung, die hier zu Hülfe kommen muß. ἡ θεὸς ist schlechthin die Göttin; aber das ist so viel als nichts gesagt. In Athen ist ἡ θεὸς die Athene. Und doch nicht immer. Denn Platon Republik 1. ist es Ἄρτεμις Βένδις, nach der Umgebung.
harmonirt] am Rand re.: Dies gilt von allen übersetzten Dingen, z. B. bei Griechischen, was aus dem Lateinischen übersetzt ist, wie etwa Actenstücke. ▶Hier muß man die Einheit im Lateinischen suchen z. B. ἐξουσία, aus potestas. δημαρχικὴ ἐξουσία. στρατηγός.◀ 15
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vorgehen] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: Die Einheit muß eine Anschauung seyn: eine Bedeutung darf aus der anderen nicht durch logische so beschaffene Folgerung abgeleitet werden, wobei keine Einheit der Anschauung bliebe, z. B. bei καθαγίζειν S. 26. A 8
gebührt] über der Zeile: das Seinige thun 23
werden.] am Rand li. und auf dem unteren Seitenrand: Fassen wir das Vorige zusammen, ▶um noch Bemerkungen und Lehren daranzuknüpfen,◀ so ist klar, daß die Bestimmung eines grammatischen Elementes theils von der Etymologie theils von dem Sprachgebrauch ▶der jedoch erst durch die Umgebung begrenzt wird,◀ abhängt, welcher letztere eben bestimmt werden muß durch nähere Erforschung. Alles dies gilt auch von den Partikeln und Formanten und Constructionen, selbst von der Wortstellung: überall bedarf es einer Bestimmung durch den Sprachgebrauch. Auch die Alten selbst konnten nur aus dem Sprachgebrauch erklären und wir, wenn wir richtig erklären wollen, müßen so erklären, wie die Zeitgenossen es nur verstehen konnten. Dann haben wir aus dem Sprachgebrauch erklärt. Ich halte dies für einen der wichtigsten Canones der
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61 erklärt.] daneben li., mit Verweiszeichen: NB. jedoch nach den Umgebungen, dem Individuellen,
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den Verhältnissen, die den Zeitgenossen klar waren.
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4–6 oder … kann.] weiter unten am Rand re., mit Verweiszeichen
37–38 z. B. ἐξουσία … στρατηγός.] am Rand unten re., mit Verweiszeichen 43–44 um … daranzuknüpfen,] über der Zeile, mit Einfügungszeichen 47–49 der … wird,] neben dem Folgenden li., mit Verweiszeichen
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Theorie der Hermeneutik · 85
passen oft, wie man zu sagen pflegt, wie die Faust aufs Auge; sie sind nicht adäquat. Die Wörter müßen erklärt werden, durch vielseitige Anrührung und Umschreibung; denn wenn man von allen Seiten her berührt den Ton angiebt, die Sphäre immer enger einschließt, kann man endlich so zum Ende kommen, so viel dieses möglich ist: das Übersetzen kann daher nur dienen zuerst als ein allgemeines Übersetzen um von dem Ganzen einen Inbegriff zu haben, und das Gebiet kennen zu lernen, auf welchem alsdann die genauere Erklärung muß vorgehen. Da sind auch die Lexica für philologischen Gebrauch schlecht, die nur mit einzelnen Worten dolmetschen: ob sie gleich zu dem gemeinen Reden dienlich sind, wo es denn aber auch lächerliche quiproquo’s giebt. Was hier von Wörtern gesagt wird, gilt immer auch zugleich von den Structuren und Flexionen. Endlich erhellet noch eine besondere Schwierigkeit der N.T. Sprache in dieser Hinsicht. Die Einheit der Wörter derselben, die allgemeine Idee, die zum Grunde liegt, ist nehmlich Hebräisch gedacht, die Wörter dazu aber sind Griechisch; offenbar harmonirt also das Wort nicht mit seiner Einheit, sondern es ist hier ein verkehrtes und verschränktes Verhältniß. Das Wort δικαιοσύνη z. B. hat doch im N.T. eine ganz andere Einheit, welche aber gar nicht in der Griechischen Sprache, sondern in der Hebräischen gesucht werden muß. Dieses ist offenbar eine Unvollkommenheit der Sprache, aus der wieder viel Schwierigkeit entspringt: denn ie vollkommener der Autor, desto weniger Schwierigkeit; ie unvollkommener, um so mehr. Die δι | καιοσύνη der Griechen geht von einer republikanischen Verfassung aus, ist also das Geben einem Ieden was ihm gebührt, nehmlich demienigen, der rechtsfähig ist, wie nicht dem Sclaven. Die Gerechtigkeit der Juden gehet aber aus von der Theokratie, folglich ist die Gerechtigkeit da etwas Religiöses, besonders Wohlthätigkeit auch gegen Fremde; und auch in der Wurzel sind diese Begriffe ganz verschieden; denn den Griechen ist die δικαιοσύνη eine Gesinnung, weil ieder an dem Staate Theil hat, ihn selbst constituirt hat: bey den Juden ist es aber bloß Gottesgebot. Diese eingeschränkten Bedeutungen der Worte werden überdies noch von religiösen Schriftstellern erweitert nicht sowohl als vertieft: der religiöse Sinn ist ganz insonderheit sprachbildend: Worte erhalten dadurch ein viel tiefsinnigeres und höheres Gepräge; wodurch, weil dies schwer zu ergründen, erst wieder muß die Interpretation schwierig werden. II. Wodurch, um ins Einzelne zu gehen, wird aber im Speciellen die Einschränkung des Wortes in einer Stelle gefunden? A Theils durch den ZusamA
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Erklärung: Erkläre nichts so, wie es kein Zeitgenosse könnte verstanden haben, weil er nicht darauf kommen konnte. Hierdurch werden eine Menge Spitzfindigkeiten in der Erklärung beseitigt, woran besonders eine gewisse grammatische Schule leidet. Es muß alles wie durch den ersten Eindruck klar seyn, worauf ich viel halte; denn auch die Alten konnten nur nach dem ersten Eindruck verstehen, ohne viele grammatische Spitzfindeleien zu machen. Eine Erklärung die sich erst durch solche ergiebt, die erst ein Erzeugniß weitschichtiger grammatischer Spitzfindeleien ist, wird selten richtig seyn. – Alles dieses gilt übrigens nicht bloß von der Erklärung eines Einzelnen, sondern auch von der Erklärung zwar an sich verständlicher grammatischer Formen, von denen | aber erst auszumitteln, wie sie entstanden sind. Denn die Erklärung mittelt nicht allein das Verständniß aus, sondern auch wie dieser Sinn in dieser Formel liegen kann und muß: So giebt es eine Menge Ellipsen , sogenannter Elliptischer Redensarten, die keine sind; sieht man diese für elliptisch an, so ist es falsch, z. B. der Accusativ: ἐκκέκομμαι τὸν ὀφθαλμόν. So giebt es viele Redensarten, in welchen eine angebliche Confusion zweier Structuren ist, womit besonders Hermann viel Wesen treibt. Hier ist auch meist falsche Ansicht in der Er-
klärung der Formen, indem bloß beim Ausleger die Confusion vorhanden ist. Verfolgt man dergleichen bis ans Ende, und verbindet mit richtigerm Räsonnement ächte Sprachanschauung, so hebt sich die Confusion. Überhaupt ist nichts nöthiger als eine lebendige Anschauung der Sprache, wie wenn sie die eigene wäre. Hierdurch wird auch erst die Grammatik gemacht; diese ist nichts was bei der Erklärung ▶als fertig◀ vorausgesetzt wird, sondern sie ist selbst ▶in ihrer Totalität◀ ein Product der Erklärung (wie denn überhaupt dieser methodologische Theil eben die Darstellung der Thätigkeiten ist, wodurch alles Materielle erst formirt wird). Daher auch der Erklärer nicht wie Einige thun, die Grammatik voraussetzen darf. Z. B. Hermann mit seinem καί τε. – Das ganze Lexikon ist ja eben auch erst so zu machen. Vor bloß logischen Deductionen muß man sich hüten. Hier von καθαγίζειν. A | materielle Umgebung.] etwas weiter oben, am Ende des vorherigen Absatzes, mit Verweiszeichen: Beides ist der nähere Zusammenhang. 2
Structur] darunter: Flexion
gebracht.] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: So muß es
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25 Ellipsen] Elliptischer 35–56 vorhanden … καθαγίζειν.] am Rand oben re. von Bl. 27/15r, mit Verweiszeichen 44 als fertig] neben dem Folgenden li. (zwischen Haupttext und Marginalie), mit Verweiszeichen 45–46 in ihrer Totalität] neben dem Folgenden li. (zwischen Haupttext und Marginalie), mit Verweiszeichen
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20–35 aber erst … Confusion] auf dem unteren Rand von Bl. 27/15r, mit Verweiszeichen
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menhang des Ganzen, formell; theils durch die materielle Umgebung. Das formelle Element der Sprache ist die Partikel und Structur; das materielle sind die Wörter, nehmlich Verbum und Nomen, nebst dem damit zusammenhängenden. Allein hier muß wieder das Eine aus dem andern erst erlernt werden; die Beschränkung aller materiellen Elemente muß erst aus den andern Elementen, und aus der Formation und Flexion entstehen; und wiederum kann man den wahren Sinn einer Flexion, Partikel pp. gar nicht kennen lernen, ohne zugleich wieder erst die materiellen Elemente nach ihrer Bedeutung zu kennen. Auch hier ist also nur erst durch eine solche unendliche Approximation ein Verstehen gedenkbar. Dies ist nicht Spitzfindeley. Man sehe nur einen, der eine Sprache aus Büchern erlernet, und man wird die Theorie gleich bestätigt finden. Ein solcher muß eigentlich aber zum Beyspiel dienen; denn ein anderer löst die Aufgabe nicht von der Wurzel, sondern bringt schon die halbe Lösung mit. Ein solcher, der aber die Sprache lernt, kann alle Elemente wissen, weiß aber in specie noch nicht recht das Besondere, sucht aus der Structur die Wörter, aus den Wörtern die Structur zu erläutern, und vermag’s nicht, durchzukommen, wenn ihm nicht ein anderer erst Prämissen giebt von der einen oder der andern Seite; welches denn freylich heißt den Knoten mit dem Schwert zerhauen. Giebt ihm keiner historisch die Prämissen, so muß er sich lange durchquälen, hundert Dinge unverstanden lassen, bis er allmählich iedes in vielfacher Beziehung gefunden, und so eine der unbekannten Größen nach der andern approximando ins Klare gebracht. Ein Beyspiel gebe Sal | lust. Catilina 6. nam ceteri metu perculsi a periculis aberant. Periculum heißt Gefahr; perculsus (percussi haben andere) geschlagen, niedergeschlagen: periculum heißt aber auch Versuch. Es soll nun aus der Structur die Bedeutung bestimmt werden. Offenbar geht dies nicht; denn die Structur erlaubt einen vielfachen Sinn; die Structur muß selbst erst wieder durch die Bedeutungen bestimmt werden. Die Bedeutungen sollen sich nun wechselseitig bestimmen: dies gehet wieder nicht, wenn man die Structur nicht weiß. Man muß daher weiter um sich greifen; muß aus dem Vorhergehenden, ex hypothesi erklären. Man erklärt zuerst periculis; vorher steht non tentare: man könnte also glauben, daß auch hier von Versuchen die Rede seye. Endlich leitet das pauci ex amicis darauf, daß doch ceteri nicht mit metu perculsi könne verbunden seyn: die andern von Furcht geschlagen. Endlich paßt perculsi a periculis nicht zusammen, weil kein Sinn darin ist fürs Ganze: endlich zeigt der Sprachgebrauch daß metu 3 Wörter] aus Worte
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denn sogar der Kundige bei allen schwierigen Stellen machen! lösen;] am Rand re.: Die Partikeln tragen sozusagen den Zusammenhang in die Ferne, und dienen also zur Bestimmung des Auslegens aus dem fernen Zusammenhang; die Formation aber für den nahen. 6
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werden.] am Rand re., mit Verweiszeichen: Bey den kleineren findet aber freylich der Spott statt, welchen man auch der Logik macht. Ieder thut dies alles alle Tage; und wir lehren es nun nach der Theorie ganz gemächlich thun. Faust im Göthe: Da lehren sie Euch manchen Tag, Daß was Ihr sonst auf einen Schlag Getrieben, wie Essen und Trinken frey Eins, Zwey, Drey dazu nötig sey. Allein in den schwierigen Stellen, da zeigt sich alsdann allerdings die Nothwendigkeit. Da muß man aber dann mit Bewußtseyn anwenden, was man stündlich und täglich bewußtlos thut. 8
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gehen;] auf dem oberen Seitenrand, mit Verweiszeichen: Zur materiellen Umgebung gehört auch das Ganze des Werkes, der Inhalt, und dann die nächste Umgebung; doch kann diese den Sinn nicht bestimmen in der Art, daß er an 10
sich klar wäre, ohne die Anschauung der Grundbedeutung der Sprache; z. B. Sophocles Antigone 1068. scheint καθήγισαν (κύνες den Leichnam) zu heißen: verunreinigen, wie | Hermann herausgebracht hat durch allerlei Begriffsdeductionen nach seiner anschauungslosen Weise; aber das ist eben der falsche Weg, weil weihen (καθαγίζειν) nie verunreinigen seyn kann. Man muß also die Sprachanschauung festhalten, welche sehr verschieden von abstracten Begriffsdeductionen: da findet sich denn, daß καθαγίζειν die Todtenweihe geben heißt, und nun zeigt der Zusammenhang, daß der Ausdruck ironisch ist. ▶Hier ist durchaus falsche Sprachanschauung. Eben so bei θεωρεῖν in Hermanns Erklärung von Sophocles Oedipus Coloneus 1086. – Das erstere ist nach Hermann consecrare, und weil durch Consecration Absonderung entsteht, soll es seyn: contaminando facere ut quivis se abstineat. – Dergleichen ist eigentlich ein Rathen aus dem Zusammenhang, nicht aber Spracherklärung. – Bei jenem καθήγισαν konnte schon der Zusammenhang des ganzen Werkes, welches sich auf Todtenweihe bezieht, aufs Rechte führen. Aber die Hauptsache dabei ist: die Anschauung der Einheit des Wortes.◀ |
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32 Sprache;] daneben re., mit Verweiszeichen: sonst ist es bloßes Rathen, oder falsches Demonstri-
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ren durch logische Folgerungen, die nichts bringen 45 Zusammenhang,] unter der Zeile, mit Einfügungszeichen: κατ’ ἀντίφρασιν, wie lucus a non lucendo.
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35–47 Hermann … Sprachan] auf dem oberen Seitenrand von Bl. 26/14v, mit Verweiszeichen 37–38 nach seiner anschauungslosen Weise.] neben dem Vorherigen li., mit Verweiszeichen 48–62 schauung … Wortes.] am Rand li. von Bl. 26/14v, mit Verweiszeichen
Theorie der Hermeneutik · 89
perculsi zusammen gehört; so findet sich endlich der Rest der Structur durch
immer weiteres Hinzutreten von Momenten, welche aber, wenn man es genau untersucht, wirklich ins Unendliche gehen, denn die Prämissen erfordern immer wieder neue, die eben so gefunden werden müßen, wie das Aufzulösende selbst. Das angeführte Beyspiel kann nun freylich jeder Knabe lösen; um so mehr aber zeigt es, daß bey aller Interpretation, vollends bey schwierigen Stellen, alles Verstehen im Cirkel begriffen ist. Bey manchen Stellen kann die Aufgabe sehr groß werden. Kleine Schwierigkeiten sind die, wo man aus der nächsten Umgebung erklären kann; allein oft muß man in die entfernteste gehen; und da wird es schwierig, zumahl da überall der Zusammenhang genau gekannt seyn muß, um die Umgebung selbst in richtiger Beziehung zu denken. Hier sind nun offenbar zu aller erst die Partikeln von der größten Wichtigkeit, welche besonders in der Griechischen Sprache sehr deutlich machend sind, deren Erläuterung aber selbst schon wieder einer der schwierigsten Theile der Grammatik ist. Ganz natürlich! Denn ihr Sinn muß ja selbst erst wieder aus den materiellen Umgebungen eruirt werden, so daß man nie aus dem Cirkel herauskömmt. Weit schwieriger sind Schriftsteller wie z. B. manche Römer, Tacitus und Seneca, welche aus Kürze und Kraft die Partikeln vernachläßigen. Hier muß der Zusammenhang einzig und allein, ohne alle Andeutung aus der Materie, die Materie selbst wieder einzig aus dem Zusammenhang bestimmt werden, da sonst doch die Partikel zur Leitung dient im Nachweisen des Zusammenhanges, wenn sie gleich auch erst wieder eine Bestimmung erfordert: es sind denn doch da der helfenden Elemente mehr. Ein Beyspiel gebe Tacitus Annalen I, 3. Domi res tranquillæ: eadem magistratuum vocabula; &c. bis zu En | de. Interpunction wird wenig helfen; denn was die Bedeutung, sieht man auch nicht immer; sie ist zu vieldeutig und erhält ihren Sinn auch erst durch die Structur und Zusammenhang. (Zu Beyspielen wählen wir immer sehr Leichtes; denn man sieht es klarer, und der Beweiß ist vollständiger, als bey Schwerem, wo auch die Entscheidung oft schwer ist.) Wo diese nicht hinreichen, erklärt man aus der Subjectivität, und überhaupt haben gerade sehr subiective Schriftsteller die wenigsten Partikeln, weil diese der obiective Ausdruck auch des Zusammenhangs sind. Daher hat die lyrische Poesie die wenigste Verbindung: überall sind Sprünge: Daher Tacitus, Seneca ohne Partikeln schreiben meist. Aufmerksam muß man aber besonders auf die Partikeln machen, indem gerade darin das Hauptverständniß oft liegen muß. Auch hierin ha5 jeder] aus ieder
16 ja] aus ia
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vocabula;] am Rand re., mit Verweiszeichen: iuniores post Actiacam victoriam, etiam senes plerique inter bella civium nati: quotus quisque reliquus qui rem publicam vidisset. 89 25
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Partikeln] am Rand li.: Die Partikel reicht nicht so weit in die Tiefen des Gemüthes, um die subjectiven Färbungen und Beziehungen der Sätze aufeinander auszudrücken. Diese Beziehung muß daher häufig aus der Subjectivität ersetzt werden. Die Lyrik hat wenig Partikeln. – Hier setzt also die grammatische Auslegung schon die individuelle wieder voraus, die Kenntniß des Individuums. 89 32
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Formation] am Rand li.: Formation ist Declination und Coniugation; Structur das Verhältniß der Elemente zu einander, z. B. eines Casus und Verbi, oder 2er Casuum. Die Vieldeutigkeit der Formation macht Schwierigkeit; z. B. in amor patris. – Die formellen und materiellen Elemente müßen sich also wechselseitig bestimmen. Im obigen Beispiel „amor patris“ ist die Entscheidung nur aus dem Materiellen möglich. 14
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soll.] auf dem unteren Seitenrand als unmittelbarer Textanschluss: Wie steht es aber wenn kein grammatisches Element klar ist, z. B. Inscriptio N. 1.? Hier muß selbst im Grammatischen ▶und im Zeichen◀ schon eine Erklärung ex hypothesi eintreten, verbunden mit heuristischer Methode; hier kommt es auch erst auf 27
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Erklärung der Zeichen an, dann der Worte, dann der Gedanken. Hierzu gehört aber viel Takt und Kenntniß des Gegenstandes. Außerdem ist dann die Aufgabe zugleich kritisch, und die kritische und grammatische muß zusammen gelöst werden; desgleichen bei allen Fragmentisten. Natürlich ist hier die Aufgabe unendlich und nicht immer lösbar. ▶Indessen, wenn nur das Kritische nicht hineingezogen werden muß, kann auch hier viel gethan werden, wie Champollion’s Entzifferung der Hieroglyphen zeigt. Hier ist Zeichen und Sprache unbekannt gewesen, und jetzt versteht man beide bis auf einen gewissen Grad (mit Hülfe besonders des Koptischen), alles durch approximative Lösung. – Keilschrift.◀ sehr] am Rand re.: Dies sind die einzigen Grundzüge der Theorie, die weiter ins Einzelne verfolgt werden kann; einzelnes Praktische soll später nachkommen.
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Regeln:] auf dem oberen Seitenrand, mit Verweiszeichen: Es sind im Vorhergehenden alle Hauptelemente der Aufgabe gegeben; will man dies erweitern, so hat man nur weiter zu specialisiren. Es kann hier noch bemerkt werden die Anwendung auf das Verständniß der Sprache in Rücksicht der Ellipsen pp.
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Wirkliche,] am Rand re., mit Verweiszeichen: mittelst Negation oder Ein-
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31–32 und im Zeichen ] neben dem Vorherigen li., mit Verweiszeichen
schrift.] neben dem Vorherigen, am Rand li., mit Verweiszeichen
44–53 Indessen … Keil-
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ben die heiligen Schriftsteller eine große Schwierigkeit. Die Hebräer haben überhaupt nur einige wenige Partikeln, so wie sie überhaupt arm sind an Beziehung ihrer Ideen: die Sprache ist in einer wahren Kindheit stehen geblieben, nur wenige Ausdrücke für die allgemeinste Verbindung der Ideen haben sie. Johannes insonderheit reiht nur Satz an Satz, welche Sätze alle auf eine höhere Idee als Einheit gehen. Hier ist die Interpretation subiectiv. Derienige welcher sich der Griechischen Gliederung am meisten genähert hat, ist Paulus von Tarsos, wo so viel Griechische Cultur war: Petrus ist viel Hebräischer. Allein auch im Paulus ist Ver wirrung genug, wie man sich leicht denken kann; denn er wußte zwar im Verhältniß gegen die andern die didaktische Sprache besser, im Verhältniß gegen einen Griechen aber doch immer noch nicht gut zu handhaben. Außer den Partikeln muß zur Bestimmung des Zusammenhanges die Formation und Structur benutzt werden: welche aber ebenfalls wieder schwierig sind: man muß auch hier nur approximando lösen, und den Zusammenhang häufig voraussetzen: es giebt Zweydeutigkeiten, z. B. ob die Glückseeligkeit im Deutschen Accusativ oder Nominativ ob anno Dativ oder Ablativ; dergleichen muß oft sogar, wie Tacitus beweißt, unentschieden bleiben, oder ist nur aus entfernter Analogie zu entscheiden. Hier kann man sich aber leicht mit einseitig aufgefaßten Analogien täuschen, wogegen man nicht genug auf seiner Huth seyn kann. Wie schwer wird hier aber alles wieder und wie unbestimmt, bey Schriftstellern, welche die Formation und Structur nicht verstehen, nach ihren wahren Bedeutungen. Die N.T. Schriftsteller verstehen weder vom Medium und Activum genug, wie sich diese unterscheiden, noch von den Temporibus; noch von den Casibus u.s.w. und die Erklärung ist hier also viel schwieriger und vager. Man weiß nicht ob man aus Griechischem oder Hebräischem oft erklären soll. | Diesem nach giebt es in der Hermeneutik eigentlich nur sehr wenige Regeln: die ganze grammatische Interpretation beruht auf der einen Aufgabe, daß alle Elemente der Rede theils durch sich selbst wechselsweise, theils durch den Zusammenhang des Ganzen, den Charakter des Autors und Werkes in ihre gehörige Begrenzung gesetzt, und dadurch aus der großen Masse von Möglichkeiten das Wirkliche, abgesondert werde: wozu freylich ein Übergreifen in die technische schon erfordert wird. Wir könnten dieses noch mehr ins Einzelne führen, begnügen uns aber mit dem Allgemeinen. An die
32 Masse] Maße
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schränkung (στέρησις), welche jedoch zugleich ein Positives ist, historische.] am Rand re., im gleichen Duktus wie der Haupttext: I. Von der Art der historischen Auslegung. 2
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übrig.] am Rand re.: Schluß: Je weiter sich die Darstellung vom Historischen entfernt, desto mehr bedarf sie der historischen Auslegung (Lyrik, Philosophie pp.); je historischer sie ist, desto weniger (Geschichtsschreibung, Epos). – Ein seltsames Paradoxon, und doch gewiß! Man sieht eben, daß die historische Erklärung nicht einerlei mit Sacherklärung ist. 3
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muß.] am Rand re., mit Verweiszeichen: Die Kenntniß der gesammten Gedankenmasse, welche der Schriftsteller voraussetzt, muß man mitbringen, also der Vorstellungen, die historisch gegeben sind. Je mehr also der Ausleger weiß, desto mehr wird er verstehen. Das bedenken nicht alle, die da glauben, man könne verstehen, ohne vieles zu wissen. Man muß sich also in jeder Beziehung erst mit den Sachen bekannt machen, um ganz auf dem Standpunct des Schreibenden zu stehen; dann wird man am besten verstehen. (Stelle in Plato’s Menon von August gelöst) 12
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Horaz,] am Rand re., mit Verweiszeichen: auch in den Satiren, die auch diese Art historischer Subjectivität nach der Natur der Gattung haben.
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Platon.] auf dem unteren Seitenrand,
mit Verweiszeichen: Bei Platon gehört hierher nicht nur die Basis der dramatischen Einkleidung, welche ganz historisch ist, sondern auch die gelegentliche Beziehung, und die vielfache versteckte Beziehung auf frühere und gleichzeitige Philosophen. Tragiker] am Rand re., einige Zeilen weiter oben: Doch auch in den Tragikern giebt es viel dergleichen z. B. Sophocles Ajas und die Sachen in meinem Graecae tragoediae principum wenig im Aeschylus mehr aber weniger stark im Sophocles am meisten im Euripides. Aber man kann sehr falsch gehen, wie Reisig Oedipus Coloneus.
zeichen 58 III.] aus II. A
I,84 20–24
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Aristophanes.] am Rand re., mit Verweiszeichen: Hier ist die historische Basis oft so zart, daß ein Fremder nicht lacht, weil er nicht merkt; während die Heimischen platzen möchten. ▶– Parodie.◀
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wollte.] am Rand re., mit Verweiszeichen: III. Wie weit darf die historische Auslegung gehen? ▶a) Man muß nicht bis zur Widerspruchaufhebung gehen.
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39 ist,] daneben re., mit Verweiszeichen: (Hier von ἡ θεός) A 33 Subjectivität] aus Subiectivität
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47–51 wenig … Coloneus.] am Rand unten re., mit Verweis-
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grammatische Interpretation aber, haben wir oben A gesagt, schließe sich noch die historische. Es bleibt nehmlich nach Anwendung von dem allen doch oft was übrig. Es kommen Beziehungen vor, die an sich nicht klar werden, selbst wenn man alle Regeln angewandt hat, weil nehmlich der Schriftsteller einen Leser voraussetzt, der mehr verstehe, als gesagt wird. Der Schriftsteller ist hier […]subjectiv-objectiv was er weiß, muthet er zu, soll der andere wissen. Hier ist also nothwendig eine Kenntniß der Subjectivität, die aber doch nicht eigenthümlich ist, sondern allgemein, indem sie alle wissen können: es ist allgemeines Eigenthum, wie die Sprache; aber es ist historischen Inhaltes. Man muß daher wie dort allgemeine Kenntniß der Sprache, so hier allgemeine Kenntniß der historischen Facten mitbringen, welche dann aber freylich sehr ins Specielle gehen muß. Man verstehet sonst nur die Worte, nicht den vollen Sinn. Das 1te Capitel des Tacitus Annalen versteht niemand vollständig, der nicht die Geschichte der Römischen Regierungsveränderungen kennt. Hier ist also eine allgemeine Geschichtskenntniß nöthig. Den Horazischen Vers Satirae I, 1. Est inter Tanaim quiddam socerumque Viselli, kann man grammatisch sehr wohl verstehen, aber man weiß doch nicht was es heißen soll, ehe man gelernt aus der speciellen Geschichte des damaligen Lebens, daß Tanais ein ▶total◀ Verschnittener war. Visells Schwiegervater aber einen ungeheuren ▶Hoden-◀Bruch hatte (iener ein total verschnittener). Ie subjectiver ein Schriftsteller ist, desto mehr bedarf man dergleichen Notizen, wegen der speciellsten Rücksichten. Beym Homer braucht man nicht viel; aber beym Pindar; jener stellt obiectiv dar, giebt alles; dieser spricht in lauter Beziehungen. Virgil hat hierin ▶in der Aeneis◀ keine Schwierigkeit; aber Horaz, Aristoteles in seiner systematischen Sprache hat viel weniger dergleichen Erläuterung nöthig, als der ins Leben eingehende Platon. Die Tragiker sind hier leichter als die Komiker wie Aristophanes. Was sollte Einer erst zu thun haben, wenn er den Jean Paul nach allen seinen Beziehungen ordentlich erklären wollte. Wohl unterscheiden muß man aber bey diesen Erklärungen, wie viel der Schriftsteller mit Bewußtseyn in seine Worte gelegt, wie viel ihm selbst vor der Seele geschwebt hat. Es kann sich 6 subjectiv-objectiv] am Rand re., mit Verweiszeichen, das auf eine Rasur folgt
7–8 Subjectivität] 3 1 2 aus Subiectivität 16 inter Tanaim quiddam] quiddam inter Tanaim 19 total] über der Zeile, mit Einfügungszeichen 20 Hoden-] über der Zeile, mit Einfügungszeichen 21 subjectiver] aus subiectiver 23 jener] aus iener 24 in der Aeneis] über der Zeile, mit Einfügungszeichen 24 keine] ca. drei unleserliche Wörter über der Zeile, mit Einfügungszeichen
A
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b) Es kommt auf zweierlei an: 1) ob Andeutungen genug (a) da sind im Object der Erklärung selbst, (b) wie viel durch äußere Zeugnisse aufweisbar. Z. B. Oedipus Coloneus 1185. in Bezug auf Iophon. Die Linie ist zart und es bedarf vieler Vorsicht. 2) Ob es den Zeitgenossen verständlich war, oder ob sie vielmehr nothwendig daran denken mußten. Dies ist die Hauptsache.◀ unterzuschieben.] es folgt ein Verweiszeichen, das sich ebenfalls auf die obige Marginalie bezieht: b) Es … Hauptsache.
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sind] auf dem oberen Seitenrand: Jetzt wollen Einige alles in Lexica bringen; das ist recht gut zum nachschlagen; aber den Zusammenhang der Vorstellungen kann man nicht nachschlagen. Lexica sind mehr für Unzusammenhängendes, was sich deshalb auch schwer behalten läßt. 3
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wesentlich seyn:] etwas oberhalb, am Rand li.: Es kommt nicht darauf an, historisch Wahres zu finden; sondern was der Schriftsteller gemeint hat, wäre es auch falsch. Dahin gehört der Widerspruch. Hier von den Wundern. 7
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verschlechtern.] am Rand li., mit Verweiszeichen: Bei Shakespeare im Kaufmann von Venedig oder in Ophelia’s Rede im Hamlet oder im Gespräch der 7
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Todtengräber ist ja absichtlicher Unsinn. So auch in der alten Komödie. verhalte:] am Rand li.: Plato’s Parmenides enthält absichtlich Widersprüche. Die Anachronismen, z. B. im Platonischen Menexenos sind absichtlich theils, oder mit Bewußtsein zugelassen. 11–12
lachen.] am Rand li. und auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: II. Wo fängt die historische Auslegung an, als von ihrem Kriterium? Der Ausleger muß übrigens den Takt haben zu beurtheilen, wo etwas an sich grammatisch verständlich ist, und wo etwas fehlt aus dem Historischen. Dies hängt von der Kenntniß des Individuums und der Gattung ab: so z. B. bei den Digressionen im Pindar. Hier sieht man zugleich, wie viel auch auf die ästhetische Interpretation ankommt: hat man davon und von dem Charakter der Gattung falsche Begriffe, so wird man im Großen und Ganzen falsch erklären. – Wo der Ausleger erkannt hat, daß er nicht vollständig verstehe, muß er nach den historischen Grundlagen suchen: findet er nichts sicheres, so muß ex hypothesi erklärt oder das Dargestellte als unerklärbar stehen gelassen werden. – Hierzu gehört genaue Bestimmung der Zeit, des Ortes, des Zwecks eines Werkes. – Zwei bedeutende Beispiele giebt Pindar
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17 Vorstellungen] daneben li., mit Verweiszeichen: Diese muß man für die historische Erklärung
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haben, z. B. bei Rechtsbegriffen.
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1–10 Es … Hauptsache.] auf dem unteren Seitenrand li., mit Verweiszeichen
Wundern.] mit Bleistift
26 Hier von den
Theorie der Hermeneutik · 95
auch finden, daß ein Schriftsteller über ein historisches Factum andere Ideen hatte, andern Erzählungen folgte, und es würde falsch seyn ihm die gewöhnlichen unterzuschieben. Ganz ungegründet | sind daher solche Regeln, von welchen es in der Hermeneutik wimmelt, daß man nichts in der Erklärung müße gelten lassen, was gegen Geschichte, Erfahrung, sensus communis sey: das Falsche, ja das Unsinnige kann ja wirklich vorkommen, kann sogar wesentlich seyn: hier würde man also dadurch den Autor verschlechtern. Vollends wenn man manchen Autoren, die eben schlecht sind, die Ehre anthun wollte, sie so zu erklären, so würden sie zwar besser gemacht, aber falsch erklärt. Selbst Widersprüche können im Plan liegen, oder wenigstens vorkommen, man muß hier überall nur grammatisch zusehen, wie es sich verhalte: auf Conciliation der Widersprüche dringen die Interpreten, eine im Allgemeinen falsche Regel. Es kommt nur darauf an, ob eine solche Conciliation grammatisch und technisch möglich seye. Die Erklärung aus der Analogia fidei & doctrinæ im N.T. ist vollends nichts: denn es ist ein solcher Erklärer cupidus, so gut als der, der zum Princip macht keine Wunder anzunehmen, woraus wahrhaft kindische und läppische Erklärungen gemacht worden sind, die aber zwey Dritteln der Deutschen Theologen imponirt haben, weil sie nicht genug grammatische Erudition, keinen hermeneutischen Takt, keine Übung, kurz keine wahre classische Bildung hatten. Die Philologen nehmlich die ächten, nicht beysichtigen, sondern umsichtigen, müßen darüber lachen. Alles dieses weiter auszuführen, erlaubt der Plan nicht. Was nun den methodologischen Zusatz betrifft, so ist hier zum Theil schon genug bemerkt, daß Übung alles thun müße; man kann auch selbst abnehmen, daß ehe man erklären wolle, erst Kenntniße müßen vorhanden seyn. Studium der besten Muster, wovon unten A , ist natürlich besonders zu empfehlen. Es seye nur eine Bemerkung noch erlaubt. Die Kenntniß des allgemeinen und speciellen Sprachgebrauchs wird erfordert; desgleichen die allgemeine und besondere Geschichte. Es ist aber nicht möglich, dieses alles auswendig zu wissen, und immer zugleich im Stande zu seyn, es zu beweisen: daher man sich Adversaria B halten muß für alles Auffallende, Schwierige, Seltene. Dadurch gewinnt offenbar das Studium sehr; man weiß gleich die nöthigen Parallelen und Notizen, ohne das Gedächtniß mit Wust zu überladen. Notizen und Citate sind einmahl der Philologie unentbehrlich; das 3 sind] oben li., von fremder Hand: Beilage 16 [Bl. 92r]
es folgt ein Verweiszeichen auf Bl. 92r A
I,131 7–133 26
B
II,436 3–13
6 ja] aus ia
6 ja] aus ia
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Pythia XI. von Orest, Pythia X. von Perseus bei den Hyperboraeern, wo selbst die Hypothese schwer zu fassen ist. Olympia XI. XII. vom Blitz und Hahn. – Doch kann auch historische Auslegung eintreten, wo an sich kein Mangel des Verständnisses ist. Hier kommt es darauf an zu wissen, ob dem Hörenden nach seinem Gedankenkreis der historische Sinn so nahe lag, daß er sich kaum verfehlen ließ. nicht.] zwischen den beiden Absätzen: Hierher gehört die Wundererklärung. Es kommt nur auf die Art der Schriftsteller an; diese haben gewiß Wunder geglaubt: ob sie historisch richtig, ist eine andere Frage. 95 22
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unentbehrlich] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: ein unentbehrliches Übel, so lange Lexica und Grammatiken erst durch Notizen ersetzt werden müßen, was aber nicht seyn sollte. 95 34
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10–11 Aufgabe.] am Rand re.: Man muß auch nicht übertreiben mit Citaten und Adversaria sondern vieles im Kopf haben. Man kann jetzt schon viel voraussetzen, und muß nicht alles belegen, was die Kinder schon wissen: wie einige Philologen thun, deren Bücher nichts als hohler Citatenkram sind, besonders Creuzer. 17–18 was andere] über der Zeile: oder haben in Adversariis
werde.] unmittelbar daneben am Rand re.: ⟦Historische Einleitungen muß man sich machen, aber nicht triviale. Man muß das Historische bis ins Speciellste erforschen. Hier von den Lexica für Grammatik und Historie. A 27
werde.] es folgen zwei Verweise, der eine der beiden Verweise bezieht sich auf eine Marginalie auf dem oberen Seitenrand der vorherigen Seite (Bl. 30/16v) B ; der zweite bezieht sich auf eine Marginalie etwas weiter oben am Rand re. der aktuellen Seite: Allmählig muß auch der grammatische ▶und besonders der nicht zur Sache gehörige◀ Kram in der Erklärung aufhören, und als vorausgesetzt in die Lexica ver wiesen werden; damit kann man kein Wunderwerk mehr in der Philologie thun; es ist zu spät. Es muß ein tieferes Eindringen in den Sinn, in den Geist der Schriftsteller eintreten. Hierbei ist es die Hauptsache, sich in den Schriftsteller zu versenken, aus ihm herauszunehmen; und hierbei hüte man sich besonders vor dem Kritisiren: ▶wodurch die Anschauung von vornherein gestört wird.◀ Dadurch wird alles wahre Verständniß aufgehoben. Man kann recht spitzfindige Kritiken und lange Demonstrationen machen, wodurch man die Stellen für verdorben erklärt: und es kommt der einfache Sinn hinzu, der sich in den Geist des Schriftstellers hineindenken kann, und löst alle 27
45 besonders … gehörige] über der Zeile, mit Einfügungszeichen
dem Vorherigen, mit Verweiszeichen mit Verweiszeichen A
II,625 19–629 7
B
I,94 15–21
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57–58 wodurch … wird.] über
62–98 10 wodurch … geworden.] auf dem oberen Seitenrand,
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Citiren, in größter Genauigkeit, ist eigentlich philologisch, philosophisch keineswegs. Denn die Philologie beruht auf äußern Zeugnissen, der Philosoph soll sich selbst innerer Zeuge seyn. Die Lexica sind zu allgemein; man muß sich an die besonderen Register und Indices der Schriftsteller machen, und wo es keine giebt, sie selbst verfertigen oder verfertigen lassen, wie z. B. Bentley gethan, der allen dadurch excellirt. Die Holländischen Philologen haben besonders Adversaria recommendirt, und an Iohann | August Ernesti und Iohann Matthias Gesner nichts vermißt, als daß sie diese nicht hatten. Wyttenbach Vita Ruhnkenii. Dies ist auch eine Wahrheit; aber freylich hatten sie auch mehr Geist; beydes zu vereinigen, das ist eben die schwierige Aufgabe. Es giebt vielen Stoff, welcher den Geist nur überladet, ohne ihn zu bilden; diesen finden zu können in Papieren, ist besser als im Kopfe zu haben; der Verstand wird dadurch nicht beengt. Was für Unthiere müßten die Philologen seyn, wenn sie alle speciellsten Notizen im Kopfe hätten. Aber beglückt ist der, der viel im Kopfe hat, und es soll hier der malæ memoriæ kein Lob gegeben seyn. Nur darf der Geist nicht leiden. Viele Dinge nicht wissen oder vergessen, ist besser, als den Verstand vergessen; viele wissen, was andere in Lexicis nachschlagen; aber den Geist und die Methode, die sich nicht in Lexicis finden lassen, haben sie nicht. Der Geist steht nur noch bis ietzt mit Nahmen im Lexico: realiter wird er aber nie hineinkommen, außer etwa wenn ein Bayle Lexica schreibt. Beides soll der Philologe in der schönen Mitte vereinigen. Er soll Νοῦς und Πολυμάθεια haben; Eigenes und Fremdes. Er wird dann nicht wie ein Buch sprechen, nicht wie ein Sprechender schreiben, sondern dort geistiger, hier gelehrter sich zeigen: er wird dann nicht wie Pegasus ein Liber seyn und heissen, wird aber auch nicht so flüchtig und bequem seyn, daß er, wie iener Franzose, erst wünschen könnte, daß doch endlich einmahl alle menschliche Erkenntniß in ein Lexicon gebracht werde. Insbesondere ist hier für die Alten noch die Benutzung der Glossarien zu empfehlen, welche über viele Worte ins Speciellste Notiz geben, wie Hesychius, und der auf Sachen auch mitgehende Suidas, nebst den unbedeutendern, Photius und Zonaras, desgleichen bey Homer Apollonius Sophista, endlich das Etymologicum Magnum die Atticisten Theon und Moeris &c. &c. im Lateinischen Nonius und Festus, und die Glossen, besonders Philoxeni, wie beim N.T. Aehnliches. Sie sind aus den Schriften der Grammatiker gezogen, sind theils Testimonia, theils nur exegetische Meinungen, gewöhnlich auf einzelne Stellen bezogen. Hieraus ergiebt sich die Art ihres Gebrauchs. Eben so ist es mit den Scholien, welche Sammlungen von Erklärungen sind, und eben so zu benutzen, bey Griechen und Römern. Man muß immer Meinung
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Schwierigkeit, indem er zeigt, daß jene Kritiker nicht verstanden haben, weil sie nur mit dem Verstande, nicht mit der Anschauung arbeiten, die das erste ist. So ist z. B. vorzüglich durch Hermann die bloße Verstandeskritik herrschend geworden, der die Anschauung mangelt: und dadurch sind gerade seine Leistungen beim Sophocles völlig fehlerhaft und schädlich geworden. Glossarien] am Rand re.: Vorsichtsmaßregeln für den Gebrauch.
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Zonaras,] am Rand re.: Phavorinus. Timæus. Pollux. Harpokration. Philemon. Phrynichus. Lexica Segueriana. 97 31
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Scholien,] am Rand re.: Horaz. Persius. Terenz. Virgil (Servius). Juvenal. Platon. Aristophanes. Pindar. Homer. Tragiker. Lykophron. &c. &c. – Scholien besonders wichtig für die historische Erklärung. 97 37
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in den] am Rand re.: Glossae interlinearis und Paraphrasen, nur für den ersten Anlauf zum gemeinen Wortsinn brauchbar. ⟦Hier von historischen Einleitungen.
als in der Kritik zu verachten und kann oft allein helfen. Der beste Erklärer ist der Schriftsteller selbst, der eine authentische Erklärung geben kann; dessen Stelle vertreten zunächst die nächsten einsichtsvollen Zeitgenossen, z. B. Aristoteles ▶für ältere◀. Auch für ältere sind solche in Ermangelung Gleichzeitiger zu respectiren. So ist es unklar, was Pindars Ἄριστον ὕδωρ sagen will; die Entscheidung giebt zuletzt Aristoteles, der den nüchternen Sinn liefert, und die hochtrabende thaletische Weisheit der Späteren, die man hat neuerlich darin wieder finden wollen und noch mit Indischer verbrämt hat, nicht darin | erkannte, obgleich ihm diese philosophischen Ansichten so nahe lagen: ein Beweis, daß damals bei gesunden Sinnen niemand auf diesen Unsinn verfallen konnte, weil man zu sicher über den Sinn war. ▶– Dies gehört zur historischen Erklärung denn es beruht auf der vorausgesetzten Gedankenmasse. Hier von historischen Einleitungen.◀
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(z. B. im Hesychius) &c.] auf dem unteren Seitenrand: Alle diese Quellen ▶nebst den Citaten der Alten◀ sind nichts anderes als Aussprüche der Tradition. Diese ist in der Erklärung eben so wenig 3
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22–23 Glossae interlinearis] so im Ms.
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technischen] darüber: individuellen
betrachtet.] am Rand li., mit Verweiszeichen: Eine besondere Art individueller Auslegung ist bei dramatischen Werken die aus der Person. Hier wird die Operation gedoppelt, aus der vom Dichter gesetzten und der eigenen Individualität. Z. B. Sophocles Trachiniae ἐγὼ δὲ μάτηρ μὲν οἷα φράζω. 7
28–29 nebst … Alten] über der Zeile, mit Einfügungszeichen 38 für ältere] neben dem Folgenden re., mit Verweiszeichen 44–45 (Spä)teren, die man hat] anstelle einer Läsion 47–56 erkannte … Einleitungen.] auf Bl. 32/17v, am Rand oben li.
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und Geschichtliches unterscheiden, welches auch bey den zum N.T. gehörigen Hülfsmitteln der Art gilt, die aber trüber und spärlicher fließen, in den Patribus meist, Catenæ, Glossæ sacræ (z. B. im Hesychius) &c. | Wir kommen nun zur technischen Interpretation. Diese gehet von der andern Seite, von der Individualität des Redenden aus, ⟦und wenn in der grammatischen der Sprechende als Organ der Sprache betrachtet wird, wird in ihr die Sprache als Organ des Sprechenden betrachtet.⟧ Es muß also die Operation, wenn sie vollkommen seyn soll, rein hervorgehen aus der Kenntniß des Redenden, auch ohne eine bestimmte Sprache, unterzulegen, müßte man schon wissen wie Einer ein Bestimmtes darstellen würde. Da man indeß den Redenden ▶meist◀ nur aus seiner Rede kann kennen lernen, wenigstens das meiste von ihm nur auf diesem Wege, so ist hier wieder ein offenbarer, nur durch Kunst zu lösender Cirkel. Es versteht sich von selbst, daß bey diesem kein Construiren a priori gemeint seyn könne, sondern nur ein Verstehen aus dem Charakter des Redenden, aus seiner Art zu denken und darzustellen. Denn so wie man nicht aus allgemeinen Grundsätzen philosophischer Grammatik, sondern nur aus einer bestimmten Sprache die grammatische Interpretation führen kann, so kann die technische nicht aus den allgemein logischen und psychologischen Lehren geführt werden: diese sind nur allgemeine Rubriken, die Individualität aber ist etwas durchaus Lebendiges, ▶Concretes, Erfülltes,◀ Positives, wogegen iene bloß negativ sind, bloß allgemeine Abstractionen von solchen Individualitäten. Ieder Mensch hat seine besondere Denk- und Anschauungsweise, welche in dem verschiedenen Verhältniß seiner Seelenkräfte, in seiner ursprünglichen Anlage, und wenn man bis zum höchsten zurück gehen will, in dem Verhältniß des Leibes und der Seele bey ihm gegründet ist. Diese Individualität offenbart sich in jedem Verhältniß und ist überall dieselbe; nur auf verschiedene Weise modificirt, in Rede und That, und in jeder Empfindung: nur aber mit den verschiedenen Momenten wird sie auch anders, obgleich auch hier wieder ein Bleibendes und Allgemeines, ein Allerheiligstes immer zum Grunde liegt. Der Mensch ist in keinem Moment derselbe in jedem hat er einen andern Kreis von Ideen, theils selbstentwickelten, theils von außen einfließenden: die Verhältnisse des Lebens, freudige und traurige Ereignisse haben eine ungeheure Gewalt über die Seele. Wie sich der Körper verändert (und wir sehen ia deutlich, wie er sich stets verändert, vom ersten Keim bis zur höchsten Blüthe und zum 11 meist] über der Zeile, mit Einfügungszeichen
weiszeichen
26 jedem] aus iedem
21 Concretes, Erfülltes,] am Rand li., mit Ver-
28 jeder] aus ieder
31 jedem] aus iedem
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unterzulegen] darüber: wenn dies möglich wäre,
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Individualität] am Rand li.: Es ist mit der Individualität wie mit dem Wort: es ist darin Eines und Vieles (letzteres weil sie wie das Wort eine Geschichte hat und wie sie sich in verschiedenen Sphären modificirt zeigt). 99 26
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haben] im Text nachträglich gestrichen; am Rand li., mit Bleistift (von fremder Hand?): üben
steller sagen müßte. Erst die Analyse kann zeigen, was er wollte, und dann kann man etwa bestimmen, was er sagen müßte, aber nicht von vornherein: sonst legt man eigene subjective Vorstellungen unter. – Recension von mir Jahrbücher für wissenschaftliche Kritik Januar 1835. Die gegebenen Verhältnisse und die Richtung der Individualität wird erst durch die Analyse gefunden.
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Cyklus] am Rand li.: Zu anderer Zeit wird man anders von den Gegenständen afficirt, je nach der verschiedenen Stimmung: auch sind die Gegenstände andere. 1
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anders ist.] am Rand li. und auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: Daher kann man auch niemals wieder dasselbe produciren. Man versuche über einen gegebenen Gegenstand nach Jahren wieder zu schreiben; man wird nicht im Stande seyn, wieder dieselben Gedanken zu finden: wo nehmlich freie Combination stattfindet. Dies ist der Unterschied zwischen der gebundenen Natur und der Freiheit des Geistes: der Baum bringt jedes Jahr ungefähr zu derselben Zeit wieder dieselben Blätter und Blüthen und Früchte, aber der Mensch erzeugt stets Neues, wenn er etwas erzeugt, in seinem Geiste. – Daher z. B. die Falschheit des Grundsatzes von Hermann (siehe meine Recension seiner Schrift de officio interpretis) daß er immer schon wissen will, was der Schrift3
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mußte] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: Dies kann man aber nicht, außer wenn man erst das Gegebene hat, und die Individualität selbst.
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Individualität,] am Rand re.: Diese ist nachher als ein Gefundenes, inwiefern es möglich sei zu definiren, in der LitteraturGeschichte anzugeben, als Construction des Materiellen.
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sondern] am Rand re., mit Verweiszeichen: die Construction des Materiellen, ▶(eigentlich aber ist das doch wieder einerlei)◀
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wo sie] am Rand re., mit Verweiszeichen: Sprache
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Classification,] am Rand re.: Gebunden ist auch der individuelle Stil durch das Nationale und Generische – der Stil ist ein Freies, also unabhängig von Nachahmung (hier von den Ciceronianern), unabhängig muß er auch von äußerm Zwang seyn. Dann ist er eigen.
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individuelle] unmittelbar darunter, am Rand re.: (Er ist verbunden mit dem 33
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allmählichen Ersterben), so hat auch die Seele ihren eigenen Cyklus des Wachsens, der höchsten Kraft und des Abnehmens, welcher nach der verschiedenen Leibes- und Geistesconstitution bey andern anders ist. Es ist daher keine Kleinigkeit, aus der Individualität zu erklären, indem man den Moment eigentlich dabey in Anschlag bringen muß, in welchem geschrieben worden ist: dieser aber ist so schwer zu erforschen. Dieses ist aber die Aufgabe, den Charakter und die Einheit der Individualität des Schriftstellers in sich zu reproduciren, um dann in der bestimmten Begrenzung, unter Voraussetzung gewisser materieller Bedingungen, der einzelnen Umstände, Zwecke und Gattungen des Schriftstellers zu bestimmen, wie er reden mußte und wie er, wenn er geredet hat, müße verstanden werden. | Die erste Aufgabe ist hier nun also das Finden der Individualität, welche jedoch hier nur in Rücksicht der Rede betrachtet wird: sie in einem höhern Sinne aufzufassen kann wenigstens kein Gegenstand der Hermeneutik eines Schriftstellers ▶oder der Quellen◀ seyn, sondern ist vielmehr die Hermeneutik des gesammten Menschen und der Nation; als solche ist aber die Hermeneutik nicht mehr Organon, sondern die Wissenschaft selbst, die wir unten aufführen wollen. Ebenso ist es mit der grammatischen Hermeneutik; es giebt auch eine höhere Hermeneutik der Sprache, wo sie erscheint als harmonisch hervorgegangen aus dem Wesen des innersten Geistes und der Urerkenntniß des Menschen, und aus dem inneren Grunde der Natur, beyde als harmonisch selbst wiederum gedacht: diese Hermeneutik der Sprache ist aber die Wissenschaft selbst wiederum, nehmlich die Metaphysik der Grammatik, von welcher aber in großem Zweifel steht, ob sie jemals werde erfunden werden. Unsere Hermeneutik, als Organon der Philologie als der Wissenschaft vom Erkennen des Erkannten, gehet ja bloß auf das Verstehen des zu Lesenden. Wie findet man nun diese Individualität? Etwa durch Classification, indem man in einer empirischen Psychologie die verschiedenen Temperamente, Gemüthsarten pp. durchginge und sehe, ob sie auf ein gewisses Subiect paßten? Die Individualität kann nicht in Schemata gebracht werden, so wenig als die Worte sich auf die Art schematisiren lassen, sondern wie bey jedem Worte eine oft nicht in eine Definition zu fassende Anschauung zum Grunde liegt, so ist es auch mit den Individualitäten. Der ▶individuelle◀ Stil, 12 Die] oben re., von fremder Hand: Beilage 34. [Bl. 111r]
13 jedoch] aus iedoch 15 oder der Quellen] am Rand re., mit Verweiszeichen 23 nehmlich die] es folgen zwei unleserlich gestrichene Wörter 23 Metaphysik der] am Rand li., mit Verweiszeichen 24 jemals] aus iemals 26 ja] aus ia 32 jedem] aus iedem 32 oft nicht] aus nicht 33 individuelle] am Rand re., mit Verweiszeichen
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Nationalen untrennbar, mit dem Gattungsstile einigermaßen trennbar.) Stiles,] am Rand re.: Stil: nationell, Gattungsstil, ▶persönlicher Stil◀; beides greift in jenen des Schriftstellers über, ist aber doch zu unterscheiden, und wieder in einer Anschauung zusammen zu fassen. Denn etwas anderes ist der nationale, etwas anderes der individuelle Stil: da aber beides concret beisammen ist schwer zu unterscheiden. ▶1) Vom Nationalstil Beispiele. 2) Gattungsstil. 3) Individueller Stil. Dieser ist zu finden (Gegentheil was unten über Cicero gesagt ist in marg.).◀ A 4
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darum auch] am Rand re.: Der Stil der Spanier steif und grandiös.
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fein und nett.] am Rand re., mit Verweiszeichen: Jetzt doch anders, da er gekräftigt ist durch die Freiheit des Redens; wogegen der Deutsche durch das Gegentheil schwach geworden, und sich in philosophisch-poetischen Bombast und Witzeleien verliert. – Auch Montesquieu als ein freisinniger Mensch hatte einen tiefen Stil. – Der nationelle Stil ändert sich also auch, und nicht etwa bloß durch Redefreiheit sondern durch die Freiheit überhaupt die den Charakter kräftigt. Wo die Freiheit so sehr beschränkt ist, daß ein Censor am Stil 14
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mitarbeitet, kann vom Stil nicht mehr die Rede seyn: er arbeitet aber schon mit, ▶ehe er streicht,◀ wo man sich fürchten muß, daß man nicht unter seine Scheere falle. Jean-Jacques Rousseau.] am Rand re.: Die geistlosen Grammatiker die verlangen, daß man z. B. Ciceronisch schreibe, verlangen, man solle ohne Charakter und besonderen Stil schreiben; sie haben bloß ein Schema von Stil im Kopfe, gleichsam ein Skelet, und begreifen nicht, daß man schlecht und charakterlos schreiben wird, wenn man ohne Besonderheit Ciceronisch schreibt. Die Vorschrift ist gut für Knaben, die noch keinen ausgebildeten Charakter haben: von Männern ist solches Schreiben eckelhaft. ▶– Man muthet keinem zu, seinen Rock herzugeben; aber verlangen, daß man fremden Stil schreibe, heißt wollen, daß man seine Seele verkaufe.◀ 20
Stil] am Rand li.: Um eigenen Stil zu haben, dazu gehören Muth und Freiheit.
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Rechtfertigung.] am Rand li.: Vollends aus einzelnen Äußerungen kann man gar nicht beurtheilen. Wieland und Lüder. ▶Doch thun dies jetzt viele, besonders Philosophen in ihren historischen Constructionen selbst ganzer Zeitalter.◀
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23–36 philosophisch-poetischen Bombast … falle.] auf dem unteren Seitenrand li., mit Verweiszeichen 34 ehe er streicht,] über der Zeile, mit Einfügungszeichen 47–53 gut … verkaufe.] neben dem Vorherigen li., auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen
I,102 38–53
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4 persönlicher Stil] über der Zeile, mit Einfügungszeichen
A
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das ist nehmlich die Individualität in Bezug auf den Redenden, ist nur durch Anschauung zu erfassen, und zu charakterisiren, nicht durch Begriffe, sondern wie die Bedeutung eines Wortes durch mannigfaltige Anregung von vielen Seiten. Wegen dieses feinsten Wesens des Stiles, der nicht durch Begriffe zu erfassen ist, ergiebt sich auch, daß derselbe keinesweges etwas Willkührliches und Oberflächliches seye, sondern daß er in der innersten Natur des Menschen gegründet, mit seinem Charakter unzertrennlich verbunden ist. So ist es mit den Stilen der Künstler, der Mahler z. B., u.s.w. so mit iedem andern Stil; ganze Nationen haben in der Mahlerey und in der Rede denselben von den andern wesentlich verschiedenen Stil, und doch Ieder wieder sein Besonderes. Und der Stil einer Nation ist ihrem Charakter gleich. Die Franzosen haben z. B. einen leichten Stil, der ganz nach dem Conversationstone gebildet ist, und darum auch keine einzige tiefe Idee gründlich erörtern kann, breit und gedehnt, aber fein und nett. Wer keinen Charakter hat, hat keinen Stil, der Einzelne, wie die Nation. Die Deutsche Nation ist nicht ohne Charakter, sondern sie hat viele einzelne Charaktere; daher sie auch so verschiedene Stile nachzuweisen hat: und Ieder hat wieder zu sehr seine Eigenthümlichkeit wogegen in Frankreich alle eine Sprache schreiben, und derienige, der davon abweicht, nicht einmahl angenommen wird, wie Jean-Jacques Rousseau. | Es giebt auch Schriftsteller ohne Charakter und also auch ohne Stil, die nur das Gepräge der Sprache überhaupt tragen, oder irgend einer Schule und Gattung, die man alsdann gar nicht als besondere Individuen anzuschlagen hat, sondern unter die Masse werfen muß. Alles dieses kann erst gefunden werden durch Induction aus den Einzelheiten, und hier ist es erst recht anschaulich, daß dieses nur durch die unendlichste Approximation möglich ist. Wie könnte sich Iemand anmaßen, irgend einen Menschen auf einmahl erkennen zu wollen? Wie viel gehört dazu, Iemand nur halbwegs zu kennen! Wie oft irrt man sich, und sieht falsche Motive, verkennt den Charakter selbst des Freundes, um wie vielmehr eines Fremden! Man darf mit nichts weniger sich übereilen als mit Urtheilen über den Charakter; denn nur in der innersten verborgensten Tiefe liegt oft die Rechtfertigung. Wie schwer ist also auch hier das Urtheil über die Individualität des Redenden! Insonderheit leicht kann man den Charakter der Gattung ver wechseln mit der Individualität. Jede Gattung hat ihren eigenen Stil; dieser ist aber noch sehr verschieden von dem individuellen Charakter des Menschen: man kann aber in 29 irrt] über der Zeile, mit Einfügungszeichen
35 Jede] aus iede
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Troß.] am Rand li., mit Verweiszeichen: 1) So haben einige rohe Köpfe sich in der neuren Zeit eine Art Ausgeburt schauerlicher Schicksalstragödien gemacht, und halten diesen ihren Stil für Tragödienstil. 4
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durch] am Rand li.: 3) (Gehört zum Gattungsstil)
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beynahe] am Rand li.: 2) Hier noch vom Nationalstil.
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Individualität] am Rand re.: Es ist zuerst gesprochen worden von der Individualität des Schriftstellers im Ganzen, wie z. B. Platon, dann die Anwendung auf das einzelne Werk: aber jene ist ein Product der Individualität aller seiner Werke, wenn wir mehrere haben, und die Aufgabe kommt also zuletzt darauf hinaus, die Individualität aus den einzelnen Werken zu bestimmen. 28
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Comparation] über der Zeile, mit Einfügungszeichen: nicht
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überwiegend.] am Rand li.: Spanier haben ihren Stil, steif, grandezza – wohl.
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Werth,] am Rand re., mit Verweiszeichen: aber nur subsidiarisch, auch oft täuschend, weil sie, so lange nicht jedes Glied der Vergleichung schon an sich erkannt ist (wie es auch beim Grammatischen seyn muß) – 33
gethan] am Rand li.: In der Tragödie ist die Sache am auffallendsten; die Deutschen haben hier ia gar keinen Charakter sondern durchirren die ganze Scala vom tiefsten bis höchsten Ton, und haben alle möglichen Tonarten, in welchen sie spielen, Englisch Französisch Spanisch Griechisch, antik, modern pp. Die Griechen dagegen haben eine feststehende Form, in welche sie alle giessen müssen: aber sie sind so mächtig individuell, daß der Guß doch anders wird, andere Farbe, andere Zeichnung, anderes Metall. 20
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weil sie] über der Zeile, mit Einfügungszeichen: dann also
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21–25 Form … Metall.] neben dem Vorherigen re., auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen
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utramque partem sehr leicht ver wechseln; dieses thut daselbst die Schrift-
stellereitelkeit oft, welche ihre Eigenthümlichkeit zu sehr geltend machen will und dieselbe für Charakter der Gattung ausgiebt; und diesen folgen alsdann eine Menge Leute als Troß. So geht es z. B. mit Wieland, dessen Romanenton keinesweges Charakter der Gattung, sondern nur seine Manier ist. Er selbst giebt seine Individualität für zu viel aus, wenn er z. B. den Horaz so ver wässert, indem er meint, dies gehöre zum Charakter der Gattung, da es doch nur zu seiner Manier gehört. So lange man nun noch ver wechselt, was von der Gattung und was von der Individualität herrührt, so lange ist kein Verstehen möglich: man muß genau das Verhältniß bestimmen, in welchem dieselben zueinander stehen; diese Bestimmung ist aber nicht mit allgemeinen Formeln gemacht, sondern nur durch die Anschauung. Zwar giebt es auch hier allgemeine Normen; z. B. zwischen dem Alterthum und der neuern Zeit ist hier ein sehr bedeutender Unterschied. Die neuere Zeit ist in der Poesie und aller nicht scientivischen Prosa viel subjectiver und der Begriff der Gattung kommt beynahe gar nicht in Anschlag; bey den Alten ist der Gattungsbegriff überwiegend. Bey der Philosophie aber ist es umgekehrt; die Alten sind darin nicht systematisch, sondern ihre Darstellungsweise ist subjectiver. Diese Unterschiede sind zwar sehr bestimmt: allein es ist doch damit nicht alles gethan; denn es wird doch im Alterthum die Subjectivität nicht aufgehoben, sie ist nur stärker, als in der neuern Zeit, durch die Form bestimmt, welche mit der Gattung unzertrennlich gedacht wird. Wie sehr ist dessen ungeachtet Aeschylus, Sophokles, Euripides verschieden! | Was diesen Unterschied wieder aufhebt, ist, daß die Alten eben auch so viel Kraft und Eigenthümlichkeit besitzen, daß sie in diese Bestimmtheit der Form doch wieder eine Eigenthümlichkeit legen werden: sie sind alle selbst zu individuell, und fest, nicht so zerflossen. Welches ist nun aber im Detail der Weg, die Individualität zu finden durch eine Anschauung? Offenbar ist derselbe gedoppelt, entweder durch sich selbst eine Individualität zu verstehen oder durch Comparation. Die Comparation aber giebt kein reines Verstehen, sondern nur ein Urtheil, ein Verhältniß welches daher hierher gar nicht gehört, sondern ein Gegenstand der Kritik ist: für die eigentliche Hermeneutik ist die Comparation ohne Werth, weil sie oft auf verkehrte Bestimmungen führt; denn die Hermeneutik will rein von innen verstehen; ver wechselt man mit diesem rein innern Ver15 subjectiver] aus subiectiver
iectivität
18–19 subjectiver] aus subiectiver
20 Subjectivität] aus Sub-
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Ast.] am Rand re.: Es treten durch solche Vergleichungen schiefe Seiten hervor; Einzelnes tritt stärker heraus, als es gegen das andere sollte: die Harmonie der Theile erscheint nicht. 3
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Ausscheidung] am Rand re.: Diese Ausscheidung ist nur Nebensache; sie muß bemerkt werden, ist aber fallen zu lassen für diesen Proceß. Es ist davon nur zu reden, in wiefern eine Ver wechslung der verschiedenen Einheiten zu vermeiden ist. 9
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Gattung.] am Rand re., mit Verweiszeichen: des Kunstwerkes, oder die Nationalität, welche letztere jedoch zu weit ist. 13
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Einheit] am Rand re.: Von der Einheit muß alles ausgehen; das ist die Individualität in ihrer Concentration in Bezug auf ein bestimmtes. – Siehe die Rückseite. A – Das Ganze ist ein Organismus vor den Theilen. B Die Einheit jeder Gattung muß darin seyn, worin ihr Wesen besteht: 1) Epos, Einheit der Erzählung, 2) Drama, der Handlung, 3) Lyrik, des Gedankens. – 19
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Diese ist verschmolzen mit der individuellen und nationellen: es ist also nöthig, diese zu bestimmen, und aus ihr das Individuum auszuscheiden. Dies Ausgeschiedene in Bezug auf jedes Werk ist seine Einheit. – Aber hier ist eben auch erst zu bestimmen, ob jene Einheiten wirklich verschieden seyen; Friedrich August Wolf behauptet: Sero Graecos didicisse totum ponere, und das glauben die Philologen meist noch! Übrigens reden wir nur von Kunstwerken, das andere zu besprechen ist nicht der Rede werth. Hier Beilage über die verschiedenen Einheiten: objectiv, subjectiv (materiale, formale). – (Statt Ausscheidung dürfte hier eher Unterscheidung zu setzen seyn.) Wirkliche.] am Rand li., mit Verweiszeichen: durch Negation und Position zugleich
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35 Wolf behauptet] darunter: Prolegomena Homeri. 36–44 didicisse … seyn.)] neben dem Vorherigen li., auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen A
I,109 1
B
II,439 9 ff.
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stehen das kritische Verfahren, so kommt was höchst konfuses heraus; lauter falsche Ähnlichkeiten, wie z. B. bey einer unsinnigen Parallele zwischen Plato und Horaz, von Schreiter, Eichstädt und Ast. In der Kritik gilt eine solche Vergleichung wohl, weil dort das Verhältniß selbst der Zweck ist; hier ist alles Suchen eines Verhältnisses nur Mittel zum ganz besonderen individuellen Verständniß, die Bestimmung eines Verhältnisses zu einem Ideal oder auf irgend andere Weise, zu einem Einzelnen, zur Gattung, pp. ganz unwesentlich. Indeß ist es doch nicht möglich, das Individuelle ganz zu ergreifen ohne Ausscheidung: also muß irgend ein Allgemeines genommen werden, von welchem dieses Bestimmte als das Individuelle anzusehen ist, und wovon es soll ausgesondert werden. Dieses Allgemeine muß eine höhere Individualität seyn: diese höhere Individualität ist nun für den Redenden nichts anderes als der Charakter der Gattung. Dieser ist dagegen gehalten bey weitem allgemeiner; und die Einheit des Werkes, wie sie gegeben ist durch den Gattungsbegriff, darf nicht ver wechselt werden mit der subiectiven Einheit des Werkes, ▶welches ist die Individualität selbst, aber gleich wie sie erhellt aus dem unmittelbar vorliegenden Werke.◀ Die epische Gattung z. B. hat zur Einheit die Continuität der sinnlichen Anschauung, ohne bestimmte Einheit der Handlung, welches die dramatische Einheit ist: daraus entspringt ein obiectiver Charakter; allein dieses ist noch nicht der Charakter des Redenden. Homer und Hesiod, beyde sind episch, und haben also einerley Gattungscharakter; dessen ungeachtet ist der Hesiodische und Homerische Charakter so verschieden, daß sich die Alten sogar anmaßten, bey einzelnen Homerischen Stellen zu behaupten, daß sie mehr Hesiodischen Charakter hätten. Eine noch bestimmtere, unter dieser Einheit liegende, kleinere Einheit ist die Totalität der Gleichzeitigen in einer und derselben Gattung, welche in der Regel etwas Analoges haben müßen: wie man, um beym Epos stehen zu bleiben, etwas Gleichartiges im Homer und Hesiod gehalten gegen Apollonius Rhodius und (wenn wir von diesem mehr hätten) Antimachus, und wieder an diesen etwas Gleichartiges finden müßen gegen Quintus Smyrnäus, Nonnus und die Orphischen Argonautika. Das Finden der besondern Individualität ist | also auch hier ein beständiges und allmähliches Excludiren des Allgemeinen und Möglichen, und ein Reduciren auf das Besondere und Wirkliche. Hierzu ist also wieder ein Gedoppeltes erforderlich: man muß die Einheit der gleichzeitigen und genetisch identischen Individualitäten und 16 Werkes,] Punkt verbessert zu Komma
zeichen
16–17 welches … Werke.] am Rand re., mit Verweis-
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Einheit der Gattung] am Rand li., mit Verweiszeichen: die ein Werk der Auslegung auch ist für den Philologen aber von Seiten des Aesthetischen.
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Einheit eines Werkes] am Rand li.: ▶Das Ganze ist vor den Theilen im Organismus.◀ Der Stil ist die Art der Composition; die Art der Composition bildet den Gegensatz gegen das Einzelne des Sprachgebrauches.Wie nun bei der Erwägung des Sprachgebrauches und der grammatischen Auslegung vom Einzelnsten ausgegangen und daraus etwas zusammengesetzt wird, so muß die Erwägung der Composition und individuellen Erklärung aus dem Ganzen heraus ins Einzelne herabsteigen. Man muß also zuerst sehen, welches die Einheit ist (bei der Gattung – wenn man deren Compositionsweise kennen lernen will); also ist die erste Aufgabe das Finden der Einheit des Werkes. ▶Die Individualität ist wandelbar: siehe oben: A sie muß daher gleich für das vorliegende Werk bestimmt werden, und also muß die Einheit des Werkes bestimmt werden.◀ ▶Verschiedene Einheiten.◀ B 14
A
I,99 27–101 8
B
II,439 ff.
Theætet.] am Rand li.: Die Alten haben keine Titel worauf alles steht, wie heutzutage und früher besonders. ▶Die Titel der Alten sind nur anzusehen wie Eigennahmen eines Menschen.◀ ▶Selbst Πολιτεία, Νόμοι, sind täuschende Titel. – Die ὀνόματα πραγματικὰ sind unächt. – Ein Kunstwerk bedarf keiner Tafel, wie die Kranken im Lazarett; es spricht sich selbst aus.◀ 26
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zugleich wiederum die individuelle Einheit des Gegebenen auffinden; dann hat man die 1te Aufgabe, nehmlich die Auffindung der Einheit selbst gelöst. Daß hier wieder der oft berührte Cirkel stattfindet, ist leicht einzusehen. Die erste Aufgabe indeß, die Einheit der Gattung zu finden, da sie zur Theorie der Composition gehört, mag hier übergangen werden, wiewohl noch keinesweges irgend bestimmt ist, was zu ieder Gattung gehört: welches auch so leicht nicht zu bestimmen ist: denn mit allgemeinen ästhetischen Regeln ist hierin wenig gethan; überall ist die Ausübung früher als die Theorie, und erst durch die Totalität der classischen Schriftsteller in jeder Gattung, in jeder Nation und Verhältnissen und Zeit wird der Charakter der Gattung bestimmt. Ein Beyspiel mag das Epos, Homer geben; was absolut fehlerhaft ist, lehrt das richtige Gefühl vermeiden. Was also Charakter der Gattung seye, werde vorausgesetzt und zum Voraus ausgeschieden. Wie soll nun aber die individuelle Einheit eines Werkes gefunden werden? Da die Aufgabe nicht grammatisch, sondern technisch gelöst werden soll, so kann hierbey vom Einzelnen der Sprache, welches ja selbst das letzte zu Bestimmende ist, überhaupt nicht von einer solchen Einzelheit ausgegangen werden, sondern vom Allgemeinsten der Composition, von der Gesammtheit des Werkes, dessen Ausdruck im Titel liegt: dieser ist gleichsam das Werk selbst in nuce, soll davon ein Bild geben. Indeß, ob man gleich sagen kann, daß man von manchen Büchern nur den Titel zu wissen brauche, um zu sehen, ob sie was taugen, oder nicht, so kann man doch anderseits wieder behaupten, daß die Titel zu viel, zu wenig geben, oft bloß gelegentliche Umstände anzeigen, wie Plato’s Gastmahl; der wahre Zweck und die Einheit des Werkes aber liegt darin nicht. (Engels die Höhle auf Antiparos): so überhaupt Platonische Gespräche z. B. Theætet. Allein Ironie, Versteckung des Zweckes aus besonderen Gründen, ia Vorschub eines ganz andern Zweckes verdirbt auch dies: man kann besonders bey Platon dies anwenden, z. B. Phædrus, besonders in den dialektischen und vorbereitenden Werken. Bey dem gemeinen SchriftstellerTroß ist dies freylich anders; aber große Schriftsteller haben hierin einen anderen Weg, besonders wenn sie gute Leser voraussetzen. Tiefsinnige Schriftsteller der Art sind daher auch dem meisten Mißverständniß, Verdrehung und albernen Tadel ausgesetzt von der Menge, die über alles ihr Urtheil abgeben will. Nachher wenden sich die Leute gewöhnlich an den Gegenstand, an den sogenannten Inhalt, um daraus die Einheit des Ganzen zu ziehen. Ebendaher setzen sie auch Inhaltsanzeigen voraus, zum Verständniß. Dies ist arm9 jeder] aus ieder
10 jeder] aus ieder
16 ja] aus ia
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nichts.] am Rand li., mit Verweiszeichen: Der Gegenstand und also auch die objective Einheit ist bloß das Substrat; das Herrschende ist der Gedanke = Zweck. Hier auch von der Einkleidung, welche einen fingirten Zweck enthält. A 1
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ist] auf dem oberen Seitenrand li.: Der Zweck selbst kann verdunkelt seyn 1) durch die Einkleidung (fingirter Zweck), 2) durch Ironie. 3) ob verschiedene Zwecke vorkommen können. Bei der Ironie in Bezug auf Zweck und einzelne Stellen ist zu merken: b) 1) Man kann Ironie suchen, wo keine ist – Platons Menon. d) 2) Man kann die ironische Ironie mit der einfachen Ironie verwechseln – Platon. c) 3) Man kann die Ironie an einer verkehrten Stelle suchen – Lichtenberg. a) 4) Man kann Scherz und Ironie für Ernst halten. Kallipolis. Gegen alles dieses ist besonders die Kenntniß der Individualität auch außer dem Werke nöthig. Auch die Einkleidung täuscht oft. Platon spricht so, als ob er die Δικαιοσύνη in der Republik behandle: das ist aber bloß Sache der Einkleidung; ungeachtet es als ausdrückliche Erklärung über den Zweck erscheint.
nicht Zweck und Einheit. Was ganz anders seyn würde, wenn er hätte den ArgonautenZug beschreiben wollen.
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Platon] am Rand re.: Platon und Pindar möchten in dieser Hinsicht die Hauptprobleme der Erklärung seyn.
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bezeichnen;] am Rand re.: Pindar Pythia IV. Inhalt Argonautenzug, aber
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aufgedeckt.] am Rand re.: Ironisch – versteckter Zweck. Fingirter Zweck.
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Seite.] am Rand re.: Es giebt auch eine ironische Ironie, wo man es ernst meint, aber ironisch thut, so daß man selbst den andern dadurch ironisirt, daß er meint man spreche ironisch. Dies ist eine Art Selbstverspottung, und die wahre philosophische Stimmung. ▶So ironisirt Plato oft sein Resulthat, obgleich es das richtige ist.◀ 17
Menon.] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: In den Einzelheiten ist jedoch der Unterschied leicht zu fassen, und Scherz und Ernst leicht zu unterscheiden; aber bei der Fahrläßigkeit, die jetzt herrscht, wird auch dagegengefehlt. Wenn Pindar Olympia IX. sagt: Lobe dir alten Wein, aber jüngerer Lieder Blüthen, so gehört eine ernsthafte Bestie dazu, die da den leichten Scherz nicht versteht. Wenn bei Platon Republik einer sagt: In deiner Kallipolis wird also die Sache so seyn, so sollte man Göttling Praefatio Aristotelis kaum die Plumpheit
A
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5–6 Hier … enthält.] wahrscheinlich spätere Ergänzung
tenrand, neben dem Vorherigen re. Vorherigen
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12–25 Bei … nöthig.] auf dem oberen Sei-
26–110 31 Auch … erscheint.] am Rand re., zum Teil unter dem
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seeliges Hilfsmittel: dadurch lernt man nichts. Der Zweck | ist sehr verschieden vom Inhalt. Man kann an einem ganz fremden Inhalt etwas bewirken, wie besonders in den Platonischen Schriften. Die Idee ist etwas Allgemeines an keinen Stoff Gebundenes. Man macht wohl zu eigenen Schriften Inhalte, die nur den Stoff, nicht den Zweck bezeichnen; schlechte Leser und Recensenten tadeln dann die Anordnung und die Überschriften, deren Absicht sie nicht verstehen. Der Zweck gehört nicht in den Inhalt; der schriftstellerische Künstler, der durch seine Darstellung bilden will, wird diesen dem Leser überlassen. Platon hat im Charmides, Phædrus, Protagoras ganz andere Zwecke als Inhalte; aber mit hoher Absichtlichkeit ist er nicht frey aufgedeckt. Alles dieses reicht nicht hin. Der Zweck ist die wahre Einheit; wie findet man diesen? A Nur durch die Construction des Werkes, wovon mehr. Die Einheit liegt nehmlich oft nicht einmahl im Verfasser oder ist durch Ironie wieder ver wischt: Ironie und Ernst ist oft schwer zu unterscheiden; weil die Ironie verdeckt werden muß, um nicht albern zu werden: und doch muß sie gemerkt werden, und wiederum darf man darin nicht zu weit gehen, für Ironie halten, was keine ist, sonst liegt der Irrthum auf der andern Seite. ⟦Plato Menon.⟧ Aus der Construction des Werkes also muß zuletzt die Einheit hervorgehen; diese also muß gefunden werden. Dazu nehme man nun zuerst die Endpuncte zusammen B weil in dem Anfang meist eine Art Disposition, in dem Ende eine Auflösung gegeben ist, oder wenigstens ein Wink, in wiefern man hier berechtigt seyn könne, eine Auflösung zu fordern: man kann wenigstens sehen, ob etwas Bestimmtes ausgemacht werde oder ob die Schrift nur skeptisch, d. h. untersuchend seye. Sodann gehe man tiefer hinein, suche die größern Parthien heraus, und analysire ihr Verhältniß zueinander, besonders nehme man die accentuirten ▶oder wiederkehrend ähnlichen◀ Stellen heraus, sehe wohin sie deuten; so kann man allmählich die Einheit C , wohin alles zielt, auffinden. Es ist oft ein sehr unbedeutender Wink, der absichtlich recht unschuldig und bedeutungslos hingestellt ist, und der doch zuletzt den größten Aufschluß gewährt. Man muß auch hier, wie bey der grammatischen Interpretation oft ex hypothesi erklären. Man supponirt nehmlich eine gewisse Einheit, welche aus wenigen Kennzeichen abgezogen ist, und erklärt daraus: es paßt nicht, man nimmt eine andere, und so fort bis man endlich zur wahren kommt. Nirgends ist diese Aufgabe schwieriger als bey Platon 1 ist] oben re., von fremder Hand: Beilage 35 [Bl. 112r] A
II,437 11 ff.
B
II,437 15–16
C
II,439 ff.
27 oder … ähnlichen] über: accentuirten
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zutrauen, zu glauben, dies sei Ernst, und Platon habe wirklich seine Republik Kallipolis genannt | wissen wollen. Jeder erkennt, daß dies ein leichter Scherz des Sprechers ist, mit Anspielung auf die vielen Städte, die Kallipolis hießen. – Eben so wenig wird man glauben, daß Magnesia in Kreta die Stadt sei, wofür die Leges bestimmt. Letzteres ist Fiction, die man auch von der Wahrheit scheiden muß. Hier ist ein fingirter Zweck. A |
thode der Findung des Grundgedankens: Dissen Prolegomena zum Pindar, Excerpt in meiner Recension S. 578.◀ 111 30 bedeutungslos … und] darüber: Pythia I. von der Musik. Pythia IV. Damophilos.
Ideencombination] darunter: Abscheidung der Einkleidung.
7
Unterschied.] am Rand li.: Auch schon Sallust hat in seiner Kürze etwas Empfindsames. Die Thucydideische Kürze ist gedankenreich, aber objectiv.
12
Disposition] am Rand re.: Pindar Pythia II. giebt gleich Anfangs τέμενος Ἄρεος die Hauptbeziehung, die man übersehen hat: so hat man das ganze Gedicht nicht verstanden. ▶Μεγαλοπόλιες ὦ Συράκοσαι, βαθυπολέμου pp. – ἀνδρῶν ἵππων τε σιδαροχαρμᾶν δαιμόνιαι τροφοί.◀ 111 21
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Tacitus] über der Zeile: subjectiv
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Thucydides] über der Zeile: objectiv
subjectiv] am Rand li.: Ob einer gerne in Gegensätzen spricht, Oxymora, Enthymeme, Gebrauch der Figuren; ob einer stark oder sanft, zart, heftig pp. Bilder, Vergleichungen (wie z. B. Plutarch so viele hat); ob einer dialektisch ist oder dogmatisch; und dergleichen mehr. Fortsetzung S. 40. am Rande. B ▶– Die Kürze des Thukydides ist ohne Sprünge; es ist alles logisch streng verbunden durch Partikeln, nichts Subjectives: es ist darin zugleich eine gewisse Härte, weil die Verbindungen zu streng sind, ohne ver-
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Wink,] am Rand re.: Pindar Olympia VII. ist iederzeit überall von einem Irrthum die Rede; dessen ungeachtet hat kein Ausleger auf diesen ewig wiederkehrenden Irrthum aufgemerkt, und daher sind sie eben alle auch im Irrthum geblieben. Was ist das aber auch für ein Auslegen! Da machen sie Übersichten, wovon sie sehr viel halten, und worin alle Hauptsachen fehlen; wie jener sagt, sie entstehen so, wenn man alles Einzelne übersieht und dann summirt. ▶– Me111 29
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12–13 Pindar Pythia II.] darüber: Pythia I. von der Musik. Siehe Recension gegen Hermann. Hierher
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gehört auch das Ende.
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3–11 wissen … Zweck.] auf Bl. 36/19v, auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen 11 Zweck.] es folgt ein Verweiszeichen auf Bl. 112r A
II,436 15 ff.
B
I,116 9–31
29 jener] aus iener
30 Einzelne] Einzelnes
Theorie der Hermeneutik · 113
▶und den Lyrikern, nahmentlich Pindar◀; und einen falschen Gesichtspunct bis zu Ende durchführen in dieser Hinsicht, verrückt alles: weshalb auch Platon so lange, bis auf Schleiermacher, mißverstanden worden ist. Geht man aus dieser Einheit eines Einzelnen, formaliter den Schriftsteller betrachtend, so erhält man dann, zusammt der Sprache, seine ganze Individualität. Zwischen dem Sprachgebrauch nehmlich und iener Einheit liegt noch etwas zu Erkennendes, nehmlich die bestimmte Art seiner Ideencombination, seiner Gedankenverknüpfung, | bis ins kleinste herab, ob er nehmlich durch Reflexion und ihren Ausdruck, die Partikeln, oder nur durch schlichte Aneinanderreihung verbinde, ob er kurz oder breit darstelle, nicht nur in der Sprache, sondern auch in den Gedanken. A Bey der Kürze selbst ist wieder ein Unterschied. Wirklich kurz ist Tacitus; er hat die Kürze der Kraft, iedoch nicht rein, wie Thucydides, sondern sentimental und subjectiv. Eine andere Kürze hat Seneca. Seneca hat lauter kleine kurze, abgebrochene Sätzchen; aber er ist deswegen kein kurzer Schriftsteller in Rücksicht der Gedanken: denn wenn Tacitus in einem einzigen Satz eine ganze Periode ausdrückt, so zerlegt Seneca vielmehr die Periode in viele kleine Sätze; dort ist also eine intensive Kürze, eine dynamische; hier ist sie atomistisch: Seneca giebt über ein Thema eine Menge Variationen; dem Tacitus ist es kaum der Mühe werth, das Thema vollständig darzustellen. Durch immer genauere Analyse kommt man auf alle diese Unterschiede, und lernt so die ganze Individualität kennen. Offenbar aber geht dieses besser, wenn man vom Ganzen als wenn man vom Einzelnen ausgeht; der Styl hat sein Princip nicht in den Elementen, welche vielmehr bey allem Styl gleich sind, sondern in dem Ganzen. Aber noch einmahl muß hier erinnert werden, daß man zuerst das Generische abziehen muß. Beim Lyriker ist die Verbindung, schon der Gattung nach, ganz frey: man springt, wie sie sagen, d. h. die ganze Combination ist ein Werk freyer Phantasie; nur innerlich subiectiv ist der Zusammenhang, äußerlich nicht. Dies ist daher nicht Pindars Manier z. B., sondern überhaupt lyrische Manier, die eben so gut in den tragischen Chören statthat. Ebenso in Rücksicht der Zeitalter. Man muß viele Style auf den Charakter der Zeit schreiben; der strenge, der erhabne, der gefällige Styl hängt sehr häufig von der Zeit ab: man könnte zwar sagen, die einzelne Individualität übe die Gewalt über das Zeitalter, und dieses folge ihr, nicht sie ihm: allein es liegt hier doch ein Irrthum. Man muß nehmlich die verschiedenen Gattungen eines 1 und … Pindar] am Rand re., mit Verweiszeichen A
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13 subjectiv] aus subiectiv
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mittelnde Zwischengedanken: jeder Ausdruck tief.◀
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muß.] am Rand li., mit Verweiszeichen: Z. B. in Rücksicht der Einheit der Gattung (S. 35. Rand A ), und in der Form, z. B. der Tragödie.
Kimon] am Rand re.: Herodot macht eine Ausnahme; die Weichheit seiner Darstellung ist nicht im Zeitalter begründet.
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Manne.] am Rand li., mit Verweiszeichen: wenigstens nicht immer.
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Zeitalters Rechnung] am Rand re.: Einzelne des Zeitalters bestimmen auch das Ganze. Begriff der Schule, die bestimmte Charaktere setzt. Willkührliche, unwillkührliche Charaktere z. B. bei der Beredsamkeit willkührlich das συμβουλευτικὸν &c. eben so bei der Lyrik das Threnische oder Enkomische, Dorische und Aeolische Musik etc.
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15 Ganze.] über dem Vorherigen, am Rand re., mit Verweiszeichen: und so identificirt sich wieder
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der Zeitcharakter mit dem Charakter einer bestimmten Person bis auf einen gewissen Grad.
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A
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Theorie der Hermeneutik · 115
Zeitalters betrachten; man wird dann in allen Gattungen denselben Styl finden: folglich gehört er dem Zeitalter, nicht dem Manne. Überall macht der strenge Styl den Anfang, in der Plastik, in der Musik, in der Historie, selbst in der Philosophie, welche noch viel zu wenig künstlerisch beachtet ist, und in der Poesie, in der Redekunst pp. Die Aeschyleische Tragödie hat einen erhabenen Styl; denselben zeigt die Lyrik | der Zeit, nehmlich die Pindarische: denselben die prunklose, aber allgewaltige Beredsamkeit iener Staatsmänner, Miltiades, Kimon, Themistokles denselben ohne Zweifel zeigt auch die Plastik und Mahlerey. Das Perikleische Zeitalter wird milder und gefälliger, hat beydes, Grazie und Erhabenheit; wie Sophokles Thucydides ▶?◀ Lysias pp. Hernach tritt vollends die weiche Periode ein, mit Euripides Isokrates, Xenophon pp. Dies gehet zum Theil auf des Zeitalters Rechnung, doch nicht ganz. Endlich ist noch Manches auf Rechnung einer besonderen Absicht zu schreiben, z. B. das Populäre und Nichtpopuläre. Manche sind freylich von Natur von populärer Individualität andere nicht: aber bey Manchen liegt es auch in der Absicht. Alles dieses pflegt nun gewöhnlich in den Einleitungen zu den Schriftstellern auseinander gesetzt zu werden (z. B. specielle Veranlassung, Ort, Zeit, worüber zu sprechen); dahin gehört es auch allerdings; es ist aber mit solchen Einleitungen etwas sehr Schwieriges: meistens werden sie doch sehr schlecht gemacht. Es greift auch hier die technische Interpretation wieder über in den materiellen Theil, indem die Geschichte der Nation im Ganzen dazu gehört, alles dieses recht auseinander zu setzen. Um z. B. den Styl eines Schriftstellers seine ganze Ansicht und Darstellung zu würdigen, muß man die Geschichte der Gattung durch alle Zeitalter der Nation verfolgen; um seinen Ideenkreis zu würdigen, muß man wieder sein Zeitalter der ganzen Breite nach kennen lernen. Wer wollte würdigen z. B. was Demosthenes der Redekunst war, ohne zugleich zu erkennen, wie überhaupt die Redekunst bey den Alten sich heranbildete, ohne den ganzen Cyklus derselben zu kennen? Und wiederum wer wollte in Rücksicht des Stoffes und der Art der Verarbeitung, in Rücksicht des Ideenkreises erklären, was Demosthenes war, ohne das ganze Zeitalter zu kennen? ⟦Wie schwer muß aber bey den Schriftstellern des N.T. diese ganze Erklärung seyn, da die Individualität derselben so bildungslos ist, und da auch das Zeitalter und die Nation bey weitem nicht so viel Aufschluß geben? Offenbar muß man hier sie selbst zunächst unter sich, dann die gleichzeitigen Jüdischen Weisen, besonders den Talmud, der doch viel dergleichen enthält zu Rathe 15 populärer] popularer
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individuellen Sprachgebrauch] darüber, auf dem oberen Seitenrand: Alles muß im Lichte der Individualität betrachtet werden, bis ins Einzelnste herab: das ist die Aufgabe. 9
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jedoch in Anschauungen,] unmittelbar darunter, am Rand li.: Dahin gehören die Metaphern, Figuren pp. A
11
▶Sie heißen ἐνθυμήματα als solche Sätze, die man sich gleichsam zu Gemüthe führen soll; worin man schon ihre Subjectivität sehen kann; es ist keine objective Darlegung der Sache;◀ ▶man könnte es eine subjective Schlußweise nennen; es ist eine argumentatio ad hominem. – Eben so die Accommodation.◀ Darstellung.] am Rand li., mit Verweiszeichen: Hierher gehört auch die Accommodation. ▶Es sind bloß darstellende Gedanken, die keinen Selbstzweck haben.◀
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zu Gebot.] am Rand li.: Enthymeme, Figuren, Vergleichungen, Das Enthymem, sei es von welcher Art es wolle, hat jederzeit nur den Zweck der Darstellung: und weil es kein vollkommener Syllogism ist, wird durch zu viele Enthymeme, die jederzeit geistreich sind, die Rede verwirrt, wie sie bei Demosthenes gewesen seyn soll. Z. B. Cicero pro Milone 29. Eius igitur mortis sedetis ultores, cuius vitam si putetis per vos restitui posse, nolitis. Eine Argumentation aus dem Gegentheil, die nicht in syllogistischer Form gefaßt ist, und einen eigenen Reiz und Scharfsinn hat: Schlagende aus der Seele gegriffene Sätze. 16
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individuellen Sprachgebrauch.] am Rand li., zwei Zeilen weiter unten: S. 38. Rand giebt etwas mehr. B 25
untersucht werden.] am Rand li.: Analyse des Periodenbaues pp. Figuren gehören hierher wovon aber die Grammatik eigentlich die weitere Rechenschaft zu geben hat. ▶Musicalität der Sprache, beim Dichter der rhythmischeBau, und auch der melodische Klang.
Cato vertheidigt, als die Römer sie deshalb angreifen wollten, weil Rhodus ihnen übel gewollt, ohne jedoch etwas wirklich zu thun gegen Rom: sie wollten nur. Cato sagt nun: Quod illos dicimus voluisse facere, id nos priores facere occupabimus? Gellius VII. 3. Doch tadelte Tiro dies Enthymem; man könne hier allerdings antworten: occupabimus certe. Aber so ist es mit vielen Enthymemen. –
Demosthenes wurde wegen vieler Enthymeme für verwirrt in der Rede gehalten. Demosthenes de corona p. 239 gehört auch hierher: δῆλον γὰρ ὅτι σὺ μὲν ἀλγεῖς pp. Cf. Forcellini. Es ist ein συλλογισμὸς ἀτελής. 24 Sätze.] re. daneben, mit Verweiszeichen: Die Enthymeme erlauben keine Verwandlung in Syllogismen; es liegt in der Natur des Enthymems daß es nicht syllogistisch klar werden kann. 11–24 Das Enthymem, … Sätze.] am Rand li., um: Enthymeme, Figuren, Vergleichungen, herum-
A
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I,112 23–27
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17 Z. B.] auf dem oberen Seitenrand: Anderes Beispiel des Enthymems. Die Rhodier wurden von
geschrieben
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ziehen, um erst die Jüdisch-Orientalische Manier zu lernen, iener Anknüpfung an das Alte, ienes feine Allegorisiren, ienes Gnomen- und Apologenwesen, ienes feine Zuspitzen von Gegensätzen, Parallelismus pp. nach allen diesem, wenn es abgezogen, kann man erst an die Auffindung der besonderen Individualität denken. Diese Sonderung ist aber erstaunlich schwierig, und bey der Plumpheit, womit man in neueren Zeiten das Erklären getrieben öfters, ist man noch eben nicht weit gekommen.⟧ | Gehet man nun noch weiter ins Einzelne, so kommen wir zuletzt auf den individuellen Sprachgebrauch A , auf welchen ein Übergang statt hat aus dem Gedankensystem im Großen. Die Sprache drückt zwar eigentlich nur Ideen ▶jedoch in Anschauungen,◀ aus, ist nur materielles Bezeichnungsmittel; den unmittelbaren Zustand, unsere Empfindung trägt sie aber, da sie obiectiv ist, nicht rein über, sondern nur dann, wenn wir unsere Empfindungen selbst wieder veräußern und zu obiectivem Material gestalten. Je subiectiver ein Schriftsteller ist, desto mehr wird er dieses thun; und dazu steht ihm nun stufenweise manches in der Sprache zu Gebot. Erstlich werden ganze Massen von Gedanken nur gebraucht, um die Subiectivität anzuzeigen, ohne allen obiectiven Gehalt; zur Darstellung der Ideen ist Manches gar nicht nöthig: es giebt Nebengedanken als bloße Mittel der Darstellung. Sodann hat die Sprache noch eigene Elemente für das Gefühl aufgestellt, nehmlich die Interjection. Objectiver schon ist das ganze formelle Element, die Partikeln, in deren Gebrauch iedoch die Subjectivität sich schon mehr zeigen kann; endlich das Objectivste ist das materielle Element, aber in der besonderen Combination desselben, ▶Wahl und Vorliebe,◀ liegt auch etwas Eigenthümliches: dieses zusammen giebt den individuellen Sprachgebrauch. Auch hier ist außer der Zeit nun insonderheit wieder die Gattung abzusondern, sonst kann man grobe Irrthümer machen. Manche Gattungen schließen manche Wörter aus, wie die Poesie, die Rhetorik, die philosophische Prosa, oder sie geben den Wörtern eine besondere Nuancirung: alles dieses kann nicht auf den Schrifsteller fallen, sondern auf die Gattung allein. Gattung und Schriftsteller haben besondere Arten der Wortverbindung, der Wortstellung, der Structur, des Numerus: alles dieses muß genau untersucht werden. Vollständigkeit ist auch hier unmöglich; ie größer aber die Menge dessen, 11 jedoch in Anschauungen,] am Rand li., mit Verweiszeichen 21 Objectiver] aus Obiectiver
tivste 24 Wahl und Vorliebe,] am Rand li., mit Verweiszeichen A
II,439 10 ff.
21 Interjection] aus Interiection
22 Subjectivität] aus Subiectivität
23 Objectivste] aus Obiec-
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Hiatus. Ob wir oder nicht pp.◀ ▶Beim rhythmischen Bau muß man das Generische und Individuelle wieder trennen.◀ erkennt;] am Rand li.: Platon accommodirt auch; oft durch falsche Dichtererklärung. Solche Stellen werden frei behandelt, erhalten einen höheren Sinn. 16
5
verkehrt.] in unmittelbarem Textanschluss: Am meisten Accommodation hat Plutarch, in anderm Sinne. Er knüpft an alten Stellen an, die er einwebt oder ändert. Plato Republik I. und Protagoras anknüpfend an Simonides, bloß der Darstellung wegen. Hierbei ist es gleichgültig, ob die Erklärung richtig sei oder nicht: man | kann um der Accommodation willen mit freiem Spiel eine falsche Erklärung zum Grunde legen: wobei es 20
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1 wir
] es folgt ein unleserliches Wort
dann scheint, die Alten seien falsche Erklärer (bloß weil ihnen auf die wahre Erklärung nichts ankam). Sie verdrehen vielmehr mit Absicht und legen etwas hinein: was immer eine geistreiche Darstellung giebt. ▶– In der Griechischen Poesie gehören zu dieser Art Accommodation auch die etymologischen Spiele.◀ Individualität:] am Rand re.: Das Finden der Individualität ist die Hauptsache; die Erklärung daraus ist nur die Rückanwendung, und ergiebt sich leicht. Man muß dann alles im Lichte der Individualität anschauen und verstehen.
I,117 6
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Lücken] am Rand re.: 2) Was dadurch geleistet wird: 1) das subiective Verstehen des Einzelnen, ▶cf. S. 40. oben.◀ A 2) das Verstehen der Totalität.
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1–3 Beim … trennen.] neben dem Vorherigen li.
16–26 kann … Spiele.] auf dem oberen Seitenrand von Bl. 41/22r A
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was zu Gebote steht von Erklärungsquellen, desto vollständiger ist die Erklärung möglich. Ie mehr man von einem Schriftsteller hat, ie mehr von einer Gattung, desto besser. Wie aber, wo Mangel ist? Wo vielleicht von einer Gattung nur Ein Werk da ist? Hier muß man nach analogen Schlüßen gehen, die von der Aehnlichkeit genommen sind anderer Wörter derselben Gattung, und desselben Wortes in andern Gattungen. Hier ist große Kunst vonnöthen, ie mehr Täuschung möglich ist. Besonders endlich im Höchsten, in den bloß darstellenden Ideen, kann man sehr irren. Man hält sie für wesentlich und obiectiv: daraus entsteht Verwirrung; und wer viel dergleichen hat, der wird zuletzt für verworren erklärt. Dies passirt besonders Tiefsinnigen, über welche die Flachen ein Urtheil sprechen. So Platon und Meiners. Vom N.T. gilt dasselbe, denn beyde bieten überhaupt viel Gemeinschaftliches für die Interpretation dar; wie denn Platon in vieler Hinsicht ein Vorläufer des Christenthums mag genannt werden. Platon hat viel Gelegentliches, Bezügliches: das N.T. hat sogenannte Accommodation. Diese Accommodation besteht aber nicht in einer Benutzung von Irrthümern, die man selbst dafür erkennt; sondern in Anknüpfung innerer Wahrheiten an etwas Altes, im Ganzen Irriges, was aber doch eine wahre Seite hat, die man nun hervorhebt. So ist es mit aller Accommodation. Diese sieht oft wie Argument aus. So auch im Platon; mißversteht man dies, so ist alles verkehrt. | So viel vom Finden der Individualität: es ist iedoch klar, daß dieses Finden nicht in Reflexion gefaßt werden, daß die Individualität nicht wie in einem Gemälde dargestellt werden könne, sondern nur im Gefühl und Anschauung als Einheit begriffen. Diese nun seye gefunden; es soll nun aus ihr interpretirt werden. Zuerst füllt offenbar die technische Interpretation die Lücken des Einzelnen, und lehrt sodann das Ganze verstehen, sie lehrt die subiective Bedeutung iedes, nicht bloß die obiective ja sie lehrt das Entstehen, die Construction des Werkes selbst nebst der Nothwendigkeit dieser Construction, wie sie hervorgeflossen ist aus der Individualität. Man muß sie um ihrer selbst willen üben, diese Erklärung aus der Individualität, wozu freylich weit mehr Talent sich zu objectiviren, weit größere Kunst und Kritik gehört, und unendliche Vorsicht, um sich nicht zu täuschen. Es ist nun die Kunst der Anwendung die, zu sehen, wie in jedem einzelnen Falle, bey ieder Direction der Kraft, unter ieder Voraussetzung sich die Individualität offenbaren müße. Vollständig ist dies nicht möglich: denn weder kann die Kraft (die eigent23 und Anschauung] am Rand re., in Fortsetzung der Zeile
obiectiviren 33 jedem] aus iedem
27 ja] aus ia
31 objectiviren] aus
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Individualität] am Rand re.: zu 1)
Beymischung hat] am Rand re., mit Verweiszeichen: (Tacitus), ob Scherz, Satire, Laune, Spott darin;
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verstehen lernen.] am Rand re.: Hier liegt aber wieder eine petitio principii, welche nur durch Genie zu lösen, ▶oder durch Kunst der Darstellung. Denn die Individualität wird aus unzähligen Momenten bestimmt; die Rückanwendung wird aber nicht immer auf die Stellen bezüglich seyn, aus welchen die Individualität bestimmt wurde. Z. B. Tacitus’ ironischscherzhafter Charakter kann aus 100 Stellen bestimmt werden; in der Rückanwendung bedarf man vielleicht dieses Chararakters nur für wenige zweifelhafte Stellen. – Indessen fehlen die Philologen oft durch petitio principii.◀ 14
sogar das] am Rand re.: 1) Beziehung der gesammten Sprachelemente auf die Individualität und den Zweck. Pindars Erklärungen besonders die Dissensche ist dazu ein Muster. ▶⟦◀ Cf. Anspielungen, z. B. Lob der Salaminis in Sophokles Aias. ▶⟧◀ ▶Gehört zu oben.◀ 21
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ästhetische] am Rand li., mit Verweiszeichen: generische, rhetorische, Dies geschieht durch Beziehung auf die Regel, die, um nicht zu allgemein
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gefaßt zu werden, gleich in der Gattung gefaßt werden muß. ▶So wie man die allgemeine ästhetische Regel, wenn man eine Kunst beurtheilen will, z. B. Mahlerei, Plastik, Musik pp. doch erst wieder in dieser Kunst individualisiren muß.◀ ▶Die Aufgaben der generischen Auslegung sind: 1) die Bestimmung des Charakters der Gattung selbst und der Kunstregel (siehe meine Recension von Dissen). S. 43. 2) die daraus fließende Einheit derselben. 3) die daraus fließende Combinationsweise. 4) die daraus fließende äußere Form, Sprachgebrauch pp. und endlich 5) die Anwendung alles dessen auf das Verständniß des Ganzen und Einzelnen.◀ Einfluß] am Rand li.: Alle Kunst ist symbolisch: obgleich die Alten davon nicht reden, setzen sie es voraus; wie wenn Platon Republik I. sagt, Simonides ᾐνίξατο ποιητικῶς. Das αἴνιγμα ist das Symbol.
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35–123 1 Die epische Gattung] am Rand li.: Im Epos erscheint der Stoff, die Idee ist durch ihn gleichsam verdeckt, inwohnend; in der Lyrik erscheint die Idee, die dem Stoff erst mitgetheilt wird. Dort ist die göttliche Idee im Stoff aufgegangen, hier soll der Stoff in der Idee aufgehen.
13–20 bestimmt … principii.] weiter unten am Rand re., mit Verweiszeichen
22–23 die Individualität und] über dem Vorherigen, mit Einfügungszeichen 33–37 So wie … muß.] auf dem oberen Seitenrand, mit Verweiszeichen 38–48 Die Aufgaben … Einzelnen.] über und li. neben dem Vorherigen 42 Dissen).] es folgen zwei senkrechte Striche
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liche Individualität), noch die Direction, noch der äußere Umstand so genau bestimmt werden, daß man daraus alles construiren könnte: man müßte denn, was an sich widersprechend ist, seine eigene Individualität ausziehend ganz in die andre übergehen. Daher muß man thun, was möglich ist, da a priori nichts zu vollenden: man muß das Vorhandene auf die Individualität reduciren, und dadurch erst den Werth desselben genauer zu bestimmen suchen. Die Individualität zeigt erst, wie manches Wort seine Bedeutung modificirt: ob es eine sentimentale Beymischung hat pp. ob darin eine besondere Beziehung auf dieses oder ienes liegt. Wer dieses alles recht ausführen wollte, der müßte eigentlich das Ganze reproduciren können: und zwar mit Reflexion: das ist eigentlich die vollgültige Probe des Verstandenhabens. Man muß hier natürlich ganz den Gang nehmen, wie beym Finden der Individualität, wie man dort alles auf die Individualität bezog, um sie zu suchen, so muß man aus ihr nach allen angegebenen Puncten verstehen lernen. Alle oben A angeführten Nebencautelen sind zu beobachten; kurz es ist nur der Gang rückwärts zu gehen. Hierdurch wird dann, wie oben B bemerkt, besonders das quantitative Mißverstehen gehoben. Eine falsche Art technischer Interpretation ist die allegorische, welcher auf der grammatischen Seite die kabbalistische entspringt: beym N.T. gehört hierher auch die moralische, die aus einer bloß philosophischen untheologischen Bildung entstanden, und die mystische, welcher gleichfalls die Kritik mangelt. Oft jedoch muß sogar das qualitative Verstehen erst auf diese Weise erreicht werden. Dies ist oft der Fall bey ganz unbekannten Worten, wo einzig aus der Kenntniß des Individuums muß erklärt werden. Das, was wir hier technische Interpretation nennen, nennt man sonst wohl auch die Interpretation aus dem Zusammenhang, nehmlich dem logischen. Allein hiermit sagt man bald zu viel, indem es Gattungen giebt, in welchen nicht der logische Zusammenhang vorherrscht; bald zu wenig, indem die Logik ein Allgemeines, folglich bloß Negatives ist. Nun aber haben wir | oben C gesagt, daß neben der Interpretation aus der Individualität auch noch die ästhetische stehe. Auf diese habe ich aber schon hinlänglich Rücksicht genommen, indem ich gezeigt, daß außer dem Zeitalter (was zum Historischen gehört), die Gattung sehr großen Einfluß habe. Es ist iedoch wichtig, näher zu bestimmen, worin dieser Einfluß besonders sich zeige. Er liegt erstlich in der Art den Stoff zu behandeln oder der innern Form. Die epische 21 jedoch] aus iedoch A
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die dramatische] am Rand li.: Hier wird die Kunst symbolisch mit Bewußtsein was sie im Epos unbewußt ist. Im Drama ist auch Symbolik im Großen, verbunden mit Anspielungen. ▶Anschauung im höheren Sinn ist Symbolisirung.◀ 2
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Betracht, als Momente für die Auslegung, z. B. beim Thukydides (ob er nehmlich der Form wegen so gesetzt. Siehe Spengel Synagoge. – Eben so Platon im Gastmal).◀ Worten.] am Rand re.: Alles, was nun aus solchen Eigenthümlichkeiten hervorfließt, muß die Auslegung nachweisen, und eben darin besteht die ästhetische oder generische Auslegung, die nur der verachtet, der sie nicht versteht, oder nur schlechte Muster derselben kennt; sie ist fälschlich durch die Heyne’sche verrufen worden. – Übrigens muß der Charakter der Gattung freilich wie oben B gesagt auch erst durch Auslegung gefunden werden, also bleibt auch hier der Kreis. Der Genius macht die Regel der Kunst ▶(sie ist aber bei ihm mit seiner Individualität verflochten, und daraus erst auszuscheiden)◀, nicht der Philosoph, letzterer wenigstens nicht für den hermeneutischen Gang; und man kann z. B. den Homer nicht ästhetisch auslegen mit Regeln, die 3000 Jahre später gemacht sind. ▶– Besondere Stile in der Gattung S. 39; (Schulen pp.)◀ C
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Zusammenhang.] am Rand li., mit Verweiszeichen: Daraus folgende Art der Einheit (oben bestimmt A ): diese muß nachgewiesen werden, und aus ihr begreift man, warum das Eine so, das andre anders gestaltet ist, um eine bestimmte Einheit hervorzubringen. ▶Epos: Einheit des Factischen. Lyrik: Einheit des Gefühls und Gedankens. Drama: Einheit der Handlung und des Gedankens in Einem. Handlung = Factum.◀ 6
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der äußern Form,] am Rand li.: Die äußere Form ist von der innern abhängig, und da man den Schriftsteller im Produciren selbst muß begriffen haben, so ist es nothwendig, daß man die äußere Form auf die innere reducire, und die Gründe einsehe, warum in jedem einzelnen Fall, z. B. im Metrum, der Dichter so geschrieben habe, z. B. in Jamben oder Trochäen, in vielen Kürzen oder vielen Längen, in Dochmiis, bei den Lyrikern Dorisch oder Aeolisch oder Lyrisch pp. ▶– Auch in Prosa eben so. Alle Regeln der Kunst in ihrer Anwendung kommen in 21
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50–59 Der Genius … (Schulen pp.)] daneben li.: Der Charakter der Gattung ist durch Auslegung
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aller einzelnen Individuen zu gewinnen.
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24 jedem] aus: iedem
29 Lyrisch] so im Ms. 41–49 die … Kreis.] über dem Vorherigen, am Rand re., mit Verweiszeichen 50–59 Der … (Schulen pp.)] auf dem oberen Seitenrand, mit Verweiszeichen 51–53 (sie … auszuscheiden)] über der Zeile A
I,107 11
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I,109 1–8
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Theorie der Hermeneutik · 123
Gattung behandelt den Stoff erzählend, sinnliche Anschauung an sinnliche Anschauung anreihend, obiectiv, äußerlich empfindungslos; die dramatische behandelt ihn sich selbst historisch entwickelnd, als Handlung oder That, unter der Lenkung eines leitenden Schicksals; die lyrische behandelt ihn bloß als Träger ihrer Empfindung, die sie frey um den Stoff spielen läßt, ohne obiective Einheit und Zusammenhang. Zweytens äußert sich ihr Einfluß in der äußern Form. Um bey der Poesie zu bleiben: das Epos hat bey den Alten durchaus den heroischen Hexameter; unter dem Einfluße desselben hat sich die Ionische, ia in Einigem die gesammte Griechische Sprache gebildet und man kann also behaupten, daß diese äußere Form weit herunter ihren Einfluß äußert: sie kann also sogar als Erklärungsgrund oft angenommen werden in Wortstellung pp. wo nehmlich Gründe von Sinn und Sprache und Individualität nicht mehr hinreichen: wobey man freylich sehr vorsichtig seyn muß, um nicht in iene alberne Art zu verfallen, wie Manche gleich ob metrum etwas gesetzt meinen. Ganz anders die lyrische ganz anders die dramatische Gattung. Hier zeigt sich aber wieder deutlich, wie weit wir noch zurück sind auch in dieser Gattung von Interpretation. Denn kaum sind wir ia im Stande, die Sylbenmaße der Alten nur zu bestimmen im Lyrischen, und besonders in den dramatischen Chören: wie die Kritik, so bleibt also auch die Erklärung dadurch immer noch höchst unvollkommen. In Prosa gilt dies eben so sehr: denn da ist man mit der äußern Form, mit Rhythmus pp. beynahe noch gespannter, ie unbestimmter die Sache ist. Drittens in der Wahl des Ausdrucks zeigt sich der Unterschied. Die Prosa und die Poesie haben eine ganz eigenthümliche Sprache: dort ist mehr alles auf den Verstand, hier auf die klare Phantasie berechnet: dies gilt sowohl von der Syntax, als von der Etymologie, so daß man eine eigene poetische Grammatik haben müßte; endlich gilt es von eigenen Wörtern, indem die Poesie den alten mehr phantasiereichen, den seltenern, noch nicht abgenutzten kräftigern Ausdruck liebt, der durch das Leben noch nicht gemein geworden ist: wogegen in der Prosa | sich dergleichen Ausdrücke affectirt nehmen würden. Zwar giebt es auch hier Anomalien, wie Tacitus und zum Theil Thucydides; auch diese müßen dann wieder bemerkt werden. Iede Gattung der Poesie hat ihre eigne Sprache wieder, das Epos, wie Homer; das Drama, wo aber wieder Anomalien sind. Aeschylus z. B. ist mehr lyrisch in Sprache und Form (viele Chöre); Sophokles mehr episch, in seiner vollendeten Klarheit der Darstellung sowohl als in seinen Homerischen Worten. Unter den Prosaisten ist Xenophon
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124 · Erster Haupttheil
Wichtigkeit.] zwischen diesem und dem folgenden Absatz: Alle Acte der Auslegung sind zu verbinden, wenn wir sie auch getrennt haben.
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alles] am Rand re.: Schlegel im Athenäum oder wer sonst in den Fragmenten (Schleiermacher?) 1. Band Stück 2. S. 19. „Übersichten des Ganzen, wie sie ietzt Mode sind, entstehen, wenn Einer alles Einzelne übersieht, und dann summirt.“ Überhaupt giebt es hier wenig gutes, auf diesem Felde. 6
Verstehen.] am Rand re., mit Verweiszeichen: Der eigentliche Zweck der cursorischen Lecture kann nur die Erlangung des allgemeinen Eindrucks und der Totalübersicht seyn. Ich rede hier freilich nicht vom Unterricht auf Schulen; dort hat sie einen andern Zweck, sondern von der wissenschaftlichen Behandlung der Philologie. Auf Schulen ist es ganz anders. Auf Schulen kann die statarische Erklärung keinen andern Zweck haben, als den Schriftsteller so weit die Fassungskraft reicht, und die Sprache und Sachen selbst zur vollkommenen Anschauung zu bringen; die cursorische hingegen wird mehr den Zweck haben, dem Schüler, nachdem er schon am Einzelnen sich geübt hat, rasch eine größere Masse von Gedanken und Worten beizubringen, und ihn im schnellen Auffassen zu üben, nachdem er die Kunst des Fassens schon statarisch gelernt hat. 13
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Da wird er mehr im Allgemeinen überschauen, auch genießen lernen; aber vorher muß er, damit er nicht oberflächlich werde, durch statarische Erklärung geübt werden. Es versteht sich von selbst, daß die cursorische Lecture auf Schulen nur an leichtern Schriftstellern geübt werden kann; wo Schwierigkeiten aufstoßen, muß der Lehrer dann so darüber weghelfen, daß er nicht erst die Prämissen giebt, wie bei der statarischen Lecture, sondern nur das Resultat, als eine Voraussetzung, die er in sich […] | schon hat, und da sie der Schüler nicht haben kann, in ihm supplirt. Denn alle Prämissen der Erklärung muß die cursorische Erklärung oder Lecture voraussetzen. Daß übrigens die statarische Erklärung auf Schulen zu mäßigen, und nicht so einzurichten sei, wie wenn man ein Buch schriebe, versteht sich von selbst. Doch wissen wenige das Maß zwischen Schulunterricht, Universität und Schriftstellerei zu treffen. – Hierher auch vom Rande S. 46 das dort gesagte. A |
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Besseres] am Rand re., mit Verweiszeichen: Von hier an betrifft alles die Darlegung des Verständnisses.
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14–15
Übersetzung seyn?] am Rand re.: ▶Carl Schäfer, über die Aufgabe des Übersetzens, Erlangen 1839. 4. gegen Vossens Art und gegen Schleiermachers Schrift.◀ Schleiermachers Abhandlung in den Memoiren der Akademie der Wissen-
auf dem unteren Rand von Bl. 42/22v, mit Verweiszeichen I,130 41–132 27
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30–47 größere … sich] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen
A
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47–59 schon … gesagte.]
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so rein gegen den in Sprache und Form häufig poetischen Platon, ▶überhaupt das schönste Gemüth, was leider so oft verkannt wird; wenn er gleich etwas beschränkter ist.◀ Alles dieses ist für die Hermeneutik so gut als für die Kritik von der größten Wichtigkeit. Um endlich von dem Methodischen zu reden, so muß auch hier die Übung alles thun. Als Hilfsmittel dienen hier Inhaltsanzeigen; aber am besten, wenn man sich selbst die Werke excerpirt; iedoch nicht in Rücksicht der Disposition, welches vielmehr einen falschen Gesichtspunct geben würde, sondern in der vielseitigsten Hinsicht auf die Combinationsweise der Schriftsteller und den Charakter und die Einheit des Werkes, nehmlich bey einer cursorischen Lecture, die hernach durch Eingehen ins Einzelne, bey der sogenannten statarischen Lecture immer klarer wird. Die cursorische ist präparativ, die statarische ist das eigentliche Verstehen. Zur wahren Erlernung der Interpretation giebt es praktisch nichts Besseres als das Studium guter Erklärer, überhaupt das Ansehen guten Erklärens: außer diesen benutzt man noch Übersetzungen. Jenes Betrachten des Erklärens ist doppelt, in Schulen oder Büchern. Reden wir zuerst von Übersetzungen. Was soll eine Übersetzung seyn? Darüber ist man selbst noch uneinig. Einige sagen, eine Übersetzung soll das seyn, was das Original für das Volk war, so ebendasselbe für uns. Das geben alle zu: aber darin liegt nun der Unterschied, daß Einige alles Nationelle aus der Übersetzung übertragen, andere nicht; daß Einige sogar das was z. B. an der Griechischen Sprache nationell ist, mit in die Deutsche nehmen, andere nicht wollen. Beyde fehlen. Denn wer das Nationelle nicht überträgt, der verliert überhaupt auch das Individuelle; wer das Nationelle überträgt, verletzt die eigene Nationalität. Ferner entsprechen sich, wie oben A bemerkt, die Sprachen nicht genau; folglich ist eine vollendete Übersetzung eigentlich nicht möglich. Dieienigen welche auch das Nationelle übertragen, werden sich auch ihrer Individualität bestmöglichst entäußern, und darin liegt eben die Vortrefflichkeit der Übersetzung, in dem Nichtzeigen eigener Originalität; die andern zeigen diese immer. Als Repräsentant von jenen mag Voß, von diesen Wieland gelten. Allein bey Ienem geräth man leicht in Steifheit, bey diesem in Untreue; dort wird häufig die Manier und der Charakter, hier | das Einzelne ver wischt. 1 Platon,] Punkt verbessert zu Komma
Verweiszeichen 16 jenes] aus ienes Beilage 37. [Bl. 114r] A
I,83 31–85 3
1–3 überhaupt … beschränkter ist.] am Rand re., mit
31 jenen] aus ienen
33 das] oben li., von fremder Hand:
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schaften von den Übersetzungen. 1812/13. philosophische Classe Individuelle] am Rand re., mit Verweiszeichen: Dies ist ver wachsen.
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Natur.] auf dem oberen Seitenrand, mit Verweiszeichen: oft sogar eine steif gekünstelte wie bei Voß im Homer der stelzbeinig ist und rauh. Noch schlimmer im Aristophanes. ▶– Hier von den Brüsseler Tapeten und Cervantes.◀ A 4
werden.] am Rand li., mit Verweiszeichen: Eine vollkommene Übersetzung kann nur aus sehr tiefem Studium hervorgehen; aber dieses machen die Übersetzer gewöhnlich nicht. 6
15
kann.] am Rand li., mit Verweiszeichen: Paraphrasen sind hierzu auch nützlich wie zum Homer, Creech zum Lucrez, und überhaupt in den Scholien. Allerdings kann man durch eigenes Übersetzen die Probe machen, ob man Sinn und Structur im Gedanken versteht; aber den feinern Geschmack des Kerns muß man noch durch das individuelle Verständniß, welches nicht übertragen werden kann, erreichen. Auch läßt sich die Eigenthümlichkeit des Metrums in jeder Stelle ohne Zwang unmöglich nachbilden, und der 10
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Eindruck nicht erreichen, z. B. bei Pindar, der Scherz nicht beim Aristophanes. Wolf hat hier viel gethan, auch Welcker, Voß wirds wohl thun; es bleibt aber immer etwas Unvollkommenes. Deutschen Fleiß] am Rand li.: Wir haben auch die Fähigkeit uns anzueignen; aber freilich auch die Sucht: endlich die hartnäckige Einbildung, daß wir ein Werk zu einem Werke unserer Litteratur gemacht haben, wenn wir es übersetzt haben. C – Außer dem Fleiß mag auch die Faulheit angeführt werden. Es ist eine gar behagliche Sache (Spielwerk) ums Übersetzen. Man braucht dabei wenig zu Sammeln, mehr an der Feder zu beissen, bis einem etwas einfällt; man braucht keine großen Combinationen wie bei der Kritik und historischen Forschung. Ich würde daher abrathen, sich zu früh damit zu befassen. ▶Voß war der beste Übersetzer aber seine Forschungen sind in grammatischer und jeglicher andern Hinsicht sehr beschränkt gewesen.◀ 18
33 (Ibid.)] in unmittelbarem Textanschluss: Hieraus läßt sich denn auch beurtheilen, ob wahr sey, was man neulich uns hat weiß machen wollen, daß der vollendetste Übersetzer auch der vollendetste Philologe sey; er ist gewisser
36 die Sucht] daneben li.: Wir sind Bedientenseelen. B
56 wollen] daneben li.: die Voßische
Schule 48 sich zu früh damit zu] Kj. anstelle von Textverlust aufgrund einer Läsion
wesen.] neben dem Vorherigen re., mit Verweiszeichen I,127 30–33 und 126 54–128 35
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22–33 versteht … Unvollkommenes.] am Rand unten li., mit Verweiszeichen
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C
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27 jeder] aus ieder 50–52 aber … ge-
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Z. B. Homer ist ganz natürlich, ganz kunstlos: jede Übersetzung ist aber etwas Gekünsteltes, sie ist in eine fremde Seele hineingemacht, in eine fremde Sprache; sie haucht bey aller Natur des Originals, die sie nachbildet, immer nur künstliche Natur. Sie ist kein frey gewachsenes Feld, sondern ein die Natur nachbildender Englischer Garten. Wollte man vollkommen übersetzen, so müßte man mit dem Autor identisch werden. Unvollkommen bleibt also das Übersetzen immer, wie die grammatische und individuelle Interpretation aber auch noch mehr; weil nehmlich die Interpretation noch vieles durch Beschreibung zum Verständniß beyfügt, was die Übersetzung nicht kann. Soll jedoch eine Übersetzung benutzt werden, so wird man es allerdings am besten mit dem Deutschen thun; denn wir haben eigentlich unsere Gewalt im Übersetzen das auch in Deutschland zu einem wahren Handwerk geworden ist, so wie das Ediren der Autoren cum annotatione perpetua, und in Holland cum variorum. August Wilhelm Schlegel behauptet irgendwo (Athenaeum II, 2, S. 280.) das Rechte hierüber. Man hat nehmlich alles auf die Aehnlichkeit der Deutschen Sprache mit den alten geschoben; daran ist etwas, aber so viel nicht: denn wie foltert man doch erst die Sprache! Er sagt richtig, es liege mehr am Deutschen Fleiß (und, ich setze hinzu, an der Äfferey, an der Sucht sich alles anzueignen, wozu sie freylich, ohne selbst Mangel an Originalität zu haben, verdammt sind, als Europens Brennpunct für Litteratur, Krieg, Räuberey pp.) weil wir nehmlich von der Zeit der Provenzalen an fremden Mustern gedient: so die Römersprache bis Catull pp. ehe sich nehmlich ein bestimmter Begriff von Correctheit festsetzte, den unsere vielseitige, protestirende Natur nie bekommen wird. So auch im Metrum. Unsere Übersetzungen sind also gewiß die treusten; allein auch von ihnen gilt doch was Cervantes sagt im Don Quixote: „Allen, die Poesie in eine andere Sprache übersetzen wollen, wird das begegnen, daß der Dichter seine eigentliche Trefflichkeit einbüße; denn bey allem Fleiße und Geschicklichkeit die sie anwenden und besitzen, wird der Dichter nie so wie in seiner ersten Gestalt erscheinen können.“ (Ibid.) An einer andern Stelle vergleicht er sie mit Brüsselschen Tapeten an der verkehrten Seite, wo die Figuren noch kenntlich, aber durch die zusammenlaufenden Fäden sehr entstellt sind. (Ibid.) |
1 jede] aus iede
10 jedoch] aus iedoch
31 Stelle] Stellen
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Maßen nach Cervantes ein umgekehrter Philologe nicht davon zu reden, daß die Philologie eine Construction des Ganzen seyn soll pp. Und wie wären Scaliger und die größten Philologen zu bedauern, die nicht so große Übersetzertalente gewesen! Man hat wohl dagegen richtig bemerkt, daß die Philologen anfangen zu übersetzen, wenn sie aufhören Philologen zu seyn, wenns ihnen nicht mehr recht Ernst ist ▶: man müßte denn zufällig dazu kommen wie mir begegnet ist! Die Übersetzungen bilden die eigene Sprache.◀ (Ibid.)] auf dem oberen Rand von Bl. 45/24r: Gegen diese Ansichten der Übersetzungen schreibt besonders Walch,
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Vorrede zu seinem Agricola S. XXII. sehr wüthend. Darin scheint er sich jedoch vergriffen zu haben, daß er „die Faulheit der Übersetzer“, von welcher viele reden, als eine mißverstandene Ironie Wolfs ansieht: der Gedanke rührt von dem Juristen Thibaut her, wie ich gewiß weiß. Daß man die Übersetzungen nach Cervantes mit umgekehrten Brüsselschen Tapeten vergleicht, sollen die Schüler auch von Wolf entlehnt haben. Als ob niemand als Wolf den Don Quixote gelesen hätte! Wahrscheinlicher ist, daß Wolf den Gedanken aus dem Athenäum entlehnt hat, wo wir ihn auch gelesen haben. – Daß Übersetzungen Nutzen haben, die Muttersprache bilden pp. wer wird das läugnen?
4 Scaliger] am Rand li.: Nur Scaliger leistete etwas durch Übersetzen aber das war seine kleinste
Größe. 33 haben.] weiter unten am Rand re., mit Verweiszeichen: Es scheint, daß Herr Walch von einem meiner Zuhörer gehört hat, daß ich dergleichen sage, und diese Sachen auf mich gemünzt hat. 1 ▶Ich könnte es übergehen, doch bin ich eben disponirt, davon zu reden.◀ Ich habe dergleichen jedoch nie von Wolf gehört; ich sage ja wo sie her sind. Wer meine Encyklopädie mit der Wolfischen, die ja gedruckt vorliegt, vergleichen will, wird finden, daß ich nichts von ihm habe; denn wir differiren sehr; dagegen hat Wolf, wie ich aus spätern Mittheilungen erfahren habe, aus den Heften meiner Vorträge Einiges in seine übertragen betreffend den oben A angebenen Begriff der Philologie. Daß ich 2 viele andre Dinge von ihm gelernt habe, läugne ich nicht, und bin gewiß kein undankbarer Schüler, wenn ich auch nicht den abgetragenen Schlafrock desselben anziehe, und mich darin brüste, wie Herr Walch der das 3 Bessere von Wolf nicht hat; aber es scheint, daß er einen alten Rock desselben geerbt hat, mit dem er dick thut. Denn er nimmt den unerträglichen Ton desselben an, der ihm noch viel schlechter steht, als Wolfen, in dem 4 er auch unangenehm, aber erträglich war; man sah ihm diesen nach wegen seiner 5 besseren Eigenschaften, wie die Römer den Athenern manches nachsahen, wegen der guten Eigenschaften ihrer Voreltern. 35 läugnen?] weiter unten am Rand re., mit Verweiszeichen: Voss, Humboldt noch besser, Schleiermacher. Dieser Gesichtspunct geht uns aber hier nicht an. – Otfried Müller Eumeniden. Ich … reden.] zwischen Marginalie und Haupttext, mit Verweiszeichen 2 viele … dem] weiter unten am Rand re., mit Verweiszeichen 3 Bessere] unsichere Lesung] 4 er … seiner] neben dem Vorherigen li., auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen 5 besseren … Eumeniden.] neben dem Vorherigen li., auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen
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Was das Erklären in den Schulen betrifft, oder überhaupt alles mündliche Erklären, so muß diesem der Vorzug vor allem bleiben, wenn es nehmlich nicht ein bloßes Übersetzen ist. A Wenn irgend die Aufgabe der Hermeneutik gelöst werden kann, so kann sie es hier am besten: und kein schriftliches Erklären kann alles das wegnehmen, was noch Manchem dunkel ist; ein solcher Commentar würde was unmäßiges, ia triviales seyn. Sehr viele wissen nicht zu unterscheiden, daß zwischen Reden und Schreiben ein großer Unterschied ist: beym Schreiben kommt mehr der Stoff, beym Reden mehr die Methode in Anschlag. Von dem Nutzen der Auslegung der Alten insonderheit ist hier kaum zu reden nöthig: doch wollen wir auch darüber noch Einiges bemerken. Offenbar hat diese den größten formellen Nutzen, indem sie die Sprache recht mit Bewußtseyn zur Anschauung bringt, und dadurch schon höchst bildend ist: bedenkt man vollends, daß gerade in den Alten die strengste Form der Sprache liegt, so wird man sich noch mehr davon überzeugen. Bey der eigenen Sprache kommt man nicht zu ienem Bewußtseyn weil man nicht so sehr darauf achtet, weil alles uns zu geläufig ist: beym Fremden wird alles mehr approfondirt. Auch lernt man durch genaues Studium einer schweren entfernten Sprache weit mehr seinen Geist objectiviren, wird empfänglicher für das Ferne, für das Nichtgewerbsmäßige, wird liberal im eigentlichen Sinne. Diese Erklärungen der Schriftsteller haben daher die Alten von jeher in den Schulen gehabt; schon in der Zeit der guten Athenischen Bildung, sobald man über die Sprache zu reflectiren anfing, haben auch die Sophisten, insonderheit Hippias, den Anfang mit der Erklärung, wie Prodikos u. a. mit der Theorie der Sprache gemacht, besonders mit Homer. Siehe Wolf. Prolegomena. Dieses ist überhaupt ein wichtiger Unterschied der alten und neuen Schulen, daß die alten Schulen einzig und allein für die Form waren: die Form wurde schon früh am Homer gebildet, die Form des Geistes, durch Gymnastik die des Leibes; durch Musik wurde Körper und Geist geregelt, beyden die Haltung, das Zeitmaß und die Harmonie gegeben, die, wie Platon sagt, überall hingehört im Leben und nothwendig ist; durch Poesie und Beredsamkeit endlich wurde die Form in Rücksicht des Sprachvermögens gebildet: auch in den Rhetorenschulen ward im Grunde nur die Form gebildet. Bey uns hat man neben den formellen Studien dem Reellen, wie man es nennt (mit Recht, auch im Gegensatze des Ideellen) viel, in manchen Zeiten 19 objectiviren] aus obiectiviren A
II,442 18–20
22 jeher] aus ieher
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Schulen] darüber: Hier vom cursorischen und statarischen Lesen auf der Schule S. 43, 42, 46 in margine A
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seyn.] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: Selbst die grammatische Auslegung kann mündlich am meisten leisten, da die Wörter der verschiedenen Sprachen sich nicht decken; die mündliche Auslegung kann von vielen Seiten anführen, während der Übersetzer nur ein Wort geben kann, und schriftlich die Anführung große Weitläuftigkeit erfordern würde. 129 6
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a) unterbrochene (eigentlich geeignet für Schriftsteller bei denen grammatischhistorische Auslegung die Hauptsache) und ununterbrochene, geeignet für die individuelle und ästhetische Auslegung, die aber dabei gewöhnlich nicht geleistet wird. b) sprachliche, sachliche; beide können zu weit gehen, indem sie lehren, was eigentlich ins System gehört. – Der wahre Commentar ist der die 4 Arten der Auslegung leistet. 2) Notae variorum thun das nicht, sind aber bildend. 1) Maß der Commentare. Leben] am Rand li.: Der Zweck der Schule ist die allgemeine Bildung, wovon die formelle eine Hauptsache.
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bringt] am Rand re.: Nutzen für die Schule: Bewußtsein der Sprache. – Selbst die Empfindung, die in der Stelle liegt, kann der mündliche Vortrag hervorheben. 129 13
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gebildet.] am Rand re.: Formale Bildung bringt das Auslegen auf Schulen auch hervor. ▶Die Muttersprache gewinnt dadurch gleichfalls.◀ 129 33
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Leben] auf dem oberen Seitenrand: Hauptunterschiede der Commentare
2
liberales] am Rand li.: Doch man ist auch davon wieder zurückgekommen. Es ist freilich auch in Beziehung der Schulen und Universitäten ein großer Unterschied. Die grammatische Erklärung eignet sich am meisten für Schulen, die individuelle für Universitäten auf welchen das ▶gewöhnliche◀ Grammatische sollte vorausgesetzt werden, während das Individuelle im Auslegen erst hier 5
24 Hauptunterschiede] auf dem äußersten Seitenrand li.: Der Hauptunterschied der Commentare
ist sachlich, z. B. sie sind grammatisch, historisch, philosophisch, politisch, moralisch. 25 unterbrochene] darüber: nach der Form 31 sprachliche] darüber: nach Inhalt 31 sachliche;] daneben, am Rand li., mit Verweiszeichen: historische, philosophische, politische (Philosophische Commentare der Alten zu Plato und Aristoteles) 1 ▶militärische (Polybius)◀ 33 gehört.] daneben, am Rand li., mit Verweiszeichen: Richtige Muster: Wolf Leptinea. Andere Muster der individuellen Auslegung. 1
militärische (Polybius)] mit Bleistift am äußersten Rand li.
6–7 meisten] zwecks besserer Lesbarkeit: meisten (meisten)
42 Es etc.] weiter unten am Rand li., mit Verweiszeichen 48 gewöhnliche] über der Zeile, mit Einfügungszeichen
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fast alles einräumen wollen. Beydes ist sehr natürlich. Denn das Alterthum ging auf Bildung aus: dafür war die Schule; den Stoff gab das | Leben: Bildung aber liegt nur in der Form. Die neuere Zeit aber geht auf die Brauchbarkeit aus: hinc illæ lacrimæ: brauchbar ist nur der Stoff. Im Alterthum blühten in den Schulen die artes liberales, ietzt die τέχναι βάναυσοι, Technologie pp. Kommen wir endlich auf die Muster aus Büchern. Wie im mündlichen Vortrag etwas ähnliches ist, so läßt sich auch in Büchern ein doppelter Abweg denken, nehmlich Nüchternheit und Überfülle; und nicht nur denken läßt es sich: sondern die Erfahrung zeigt uns beyde. Die sogenannten Commentare (von der Kritik hier abstrahirt) sind theils höchst nüchtern und unbedeutend, dolmetschen nur mit wenigen Worten, übergehen nicht viel, ausgenommen oft das Schwierigste; aber bey keiner Sache geben sie gehörigen Aufschluß. Dies sind besonders die commentarii perpetui, ein Ausdruck, welchen Iohann Matthias Gesner aufbrachte, welchen hernach sein Nachfolger Heyne benutzt, dessen Schüler aber vollends verdorben haben. Sie haben sich besonders in Deutschland eingefressen und sich mit einer höchst mattherzigen Aesthetik gebläht, wobey überall gerufen wird, Quam bene. quam pulchre! Aber damit wird kein Hund aus dem Ofen gelockt. Wo es eigentlich liege, sieht man nicht; die Grammatik ist vernachläßigt, die technische Interpretation sehr oberflächlich getrieben in dieser Gattung, kurz sie sind matt und seicht. Hierher gehören viele Ausleger, z. B. Jani Horaz pp. Besonders Horaz hat viel von ihnen gelitten: wie die Holländer auch bemerkt haben, besonders Ruhnkenius in einem Brief an Rinck (Königsberg). Ein Muster recht ungelehrter Commentare der Art sind die der Rupertischen Sammlung der Lateinischen Schriftsteller z. B. von Benjamin Schmieder über Plautus und Terenz, elendes Gewäsche. Sehr verschieden davon sind die Anmerkungen der älteren Gelehrten, dem XVI. Seculo insonderheit die oft kurz, aber bündig sind, und nicht umfassen wollen, eines Muretus, Lambinus, des Manutius, Acidalius pp. welche sich durch gutes Urtheil auszeichnen. Diese verstanden die Technik sehr gut, aber sie sagten es nicht: die Jani’s pp. mit ihren Inhaltsanzeigen, die nur erst den Zusammenhang des Ganzen darthun sollen, diese perpetui commentatores in jedem Sinn verstanden es weit weniger. Diese Anmerkungen haben gewöhnlich gar keinen selbstständigen, ia kaum einen relativen Werth. Andere Commentatoren lassen ihre Anmerkungen die ursprünglich nur Mittel zum Verständniß der Autoren seyn sollten, zuletzt, 33 jedem] aus iedem
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gedeihen kann, weil es eine größere Übersicht und Reife des Geistes erfordert. Daher Schriftsteller wie Tacitus Pindar selbst Thukydides nicht auf Schulen gehören, auch Aeschylus nicht. Aber jetzt ist alle ordentliche Planmäßigkeit von den Schulen verbannt. Alles geht durcheinander, und der Unterschied ist zum Nachtheil des Unterrichts ver wischt, weil theils die Universitäten zu trivial lehren, theils die Schulen zu hoch. Conrad Schneider war ebenfalls der Meinung, daß der Tacitus nicht für die Schule gehöre, und er war ein trefflicher Schulmann. Den Livius muß man lassen. Die Universitäten gehen zu weit herunter, und lehren was auf die Schule gehört, und die Schulen versteigen sich zu hoch, aus eitler Sucht zu brilliren und zu glänzen; auch folgen die Schulmänner speciellen Neigungen, statt das Zweckmäßige zu wählen.
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bloß] am Rand re.: Heindorf Horaz.
möglich.] mit (nachträglich eingefügtem) Verweiszeichen, etwas weiter oben am Rand re.: Diese Sacherklärungen sind oft mehr Einlegungen, besonders eines andern Systems, oder auch nur anderer Terminologie. Sind sie geistreich, so läßt man sich dieselben gefallen als eigene Kunstwerke: geistlos geschrieben sind sie unerträglich. ▶Was die eigentliche philologische Auslegung betrifft, gilt dies: Die meisten Auslegungen der Philologen überschreiten aber das Maß, und halten sich nicht bei dem, was eigentlich sich gebührt. Denn sie sind verdammt gelegentlich zu denken!◀
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15 Schulmann.] auf dem unteren Seitenrand li., mit Verweiszeichen: Friedrich August Wolf Consilia
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scholastica S. 186. sagt dasselbe.
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Kommen … auf ] über der Zeile: Zuerst hier von der mündlichen Auslegung. Mündliche Auslegung, ihr Anschauen, ist die beste Schule. S. 44. A 131 7
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Dorville] am Rand re.: Noch schlechter sind die, die nur das Gewöhnliche zusammenhäufen, wie Preiss Horaz. Man überträgt aus einem Buch ins andere; es ist ein ewiges Herüber- und Hinübergießen des alten Stoffes durch neue Ausgaben. Hier kann man mit Tristram rufen, was beigelegt am Rande steht! B 7
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unterstecken] am Rand li.: Irmisch Herodian am tollsten; doch treiben es jetzt viele fast noch ärger. 3
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6 jetzt] aus ietzt
26–27 Mündliche … S. 44.] am Rand li. 33–38 Man … steht!] wahrscheinlich spätere Ergänzung 38 rufen … steht!] neben dem Vorherigen li., mit Verweiszeichen
A
I,129 1–9 und 130 5–13
B
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Theorie der Hermeneutik · 133
aus zu großem Fleiß und Liebe zur Sache, über die Grenzen einer gewöhnlichen Erklärung hinauswachsen, indem sie alles, was sie eben interessirt, ▶oder was sie wissen und alle andern auch,◀ unterstecken, und machen daher oft unbedeutende Schriftsteller wichtig. Die Schriften dieser sind aber doch voll ächter hermeneutisch-kritischer | Kunst und wahre Repertorien classischer Gelehrsamkeit. Casaubonus, Salmasius, Ezechiel Spanheim, Valckenaer, Dorville; der letzte hat es zu toll getrieben: für dies Studium werden die mittlern Ausleger die besten seyn: wie Wolfs Commentar zur Leptinea. Auch werden die die besten seyn, welche nicht bloß grammatisch sind, noch bloß auf Sachen gehen; ein guter Commentar muß beydes haben. Ein Muster von Spracherklärung giebt Heindorfs Commentar über die Platonischen Gespräche; von Sacherklärungen giebt es noch nichts ordentliches. Auch sind hier große Abwege. Hierher gehören die philosophischen Commentare über Platon (Hülsemann), das elendste Zeug auf der Welt; die politischen Commentare zum Tacitus, Livius pp.: denn selten läuft ein Machiavell unter. Die wahre Mitte hier zu treffen ist natürlich das Schwierigste, aber doch möglich. Endlich verdienen hier noch die Ausgaben der Alten bemerkt zu werden, welche mehrere Notizen enthalten. Entweder sind sie bloße Sammlungen von Notizen (notæ variorum, integræ oder nicht), welche häufig dasselbe mehrmahls sagen, und deren Schrevelius und andere Holländer viele besorgt von Lateinern (von Griechen selten); oder andere, mit Urtheil, wie z. B. die Wolfische Ausgabe des Tacitus. Solche zu lesen, mit allem, was sonst noch gesagt ist über einen Schriftsteller ist vorzüglich bildend, iene Notae variorum können aber auch Übung gewähren, und Stoff, z. B. Westerhovs Terenz. Doch hiervon genug: eine vollständige Geschichte dieser Sachen würde eine Geschichte der Philologie abgeben. Vollständiger Apparat. Mehr bey der Kritik.
3 oder … auch,] am Rand li., mit Verweiszeichen
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Die] ein davor eingefügtes Einfügungszeichen verweist auf die folgende Passage innerhalb der nächsten Marginalie: Aber die meisten Erklärer … verschlossen ist.
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Sie ist] am Rand re., als unmittelbare Fortsetzung der darüberstehenden Marginalie, die endet mit gelegentlich zu denken!: Für die höhere individuelle Auslegung giebt es vollends wenig brauchbare Muster, obgleich die Auslegung die Hauptsache des Philologen ist, wie schon der Mythos anerkennt, welcher die Hochzeit des Hermes, des vermittelnden und auslegenden Gottes, und der Dame Philologia aufgestellt hat. Aber die meisten Erklärer sind keine Mercure, haben nicht den feinen und verschlagenen Sinn dieses Gottes, sondern sind nur plumpe zwergenhafte Gesellen, denen das Gefäß des hermeneutischen Geistes hermetisch ver2
15 Dame] über Rasur geschrieben
schlossen ist. ▶Es ist jetzt eine klägliche Ausgabenfabrication: große und wieder kleine. Die Philologie ist Gewerbe geworden; man macht nicht Ausgaben, weil man etwas Neues gefunden hätte, weil der Geist, der innere Beruf treibt; sondern der Buchhändler ist das primum agens und die Erwerbsucht, besonders im Mittelpunct des Buchhandels. Dafür hüte sich jeder junge Mann. Es ist zwar keine Sünde gegen den heiligen Geist; aber doch eine Versündigung an den Manen der Alten, mit deren Geist sie Wucher und Handwerk treiben. Hier von Notae variorum.◀ 17
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Jesuiten pp.] in unmittelbarem Text-
anschluss: Erasmus Schmid bei Pindar ▶giebt Dispositionen die aber gerade das Nichttaugende sind.◀ Ich habe nebst Dissen das Historische und Individuelle beim Pindar versucht.
15 Philologia] in einem anderen Schreibduktus 15 hat.] hier folgt das oben erwähnte Einfügungszeichen 22–24 Es … kleine.] am Rand oben re., mit Verweiszeichen 24–33 Die Philologie … Versündigung] neben dem Vorherigen li., auf dem oberen Seitenrand, mit Verweiszeichen 33–36 an … variorum.] am Rand re., etwas oberhalb, mit Verweiszeichen
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Die technische Interpretation verdient noch eine kleine Berücksichtigung. Sie ist offenbar die schwierigste, steht mit der Kritik in der nächsten Berührung, und ist von wenigen geübt. Bey Dichtern mehr noch, als bey Prosaisten. Die gewöhnlichen Philologen denken daran nicht; die Holländer, sonst treffliche Männer, haben keine Idee davon: Valckenaer, ihr genialster Kritiker, war hier noch der beste; die ästhetischen Ausleger haben es zu schlecht gemacht. Sie erfordert ein so tiefes Eindringen, und so große Kunst der Darstellung, daß sie fast nur von ähnlichen Geistern kann vollendet werden. Dieses ist ungeachtet aller Mängel, der Fall z. B. bey den Wielandschen Erklärungen der Alten, wie des Horaz: die höchste Technik aber möchte wohl bey Schleiermachers Einleitungen zu den Platonischen Gesprächen erfunden seyn, welches nicht übertroffen werden möchte. Hier ist das Congeniale und das tiefe Studium nicht zu verkennen; nur ist es schwierig, und möchte manchmahl, wie es einem hier leicht geht, zu viel gesehen, zu tief in den Aether geschaut haben. Muster des Schlichten bey Prosaisten sind die logischen rhetorischen moralischen Analysen des Serranus und bey den Römern der Ciceronianischen Reden, z. B. von Iohann Thomas Freigius, von Jesuiten pp.
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Morel’s] am Rand li.: 2)
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Franciscus Robortellus] am Rand li.: 1)
ars critica] am Rand li.: Noch einige andere frühere als Clericus weist Bernhardy philologische Encyklopädie S. 111. nach. 18
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Ferner gehören hierher] am Rand li.: ▶Vorrede zu Corpus Inscriptionum. Meine Abhandlung von der Kritik des Pindar. Abhandlungen der Akademie von 1820/22.◀ Elvenich Adumbratio legum artis criticae verbalis, cum exercitationibus criticis in Ciceronis Natura Deorum I, 11–20. Bonn 1821. 8. ohne Originalität der Ansichten, oberflächlich, ohne Geist. 29
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Zweytes Hauptstück. Theorie der Kritik. Es versteht sich auch hier von selbst, daß durchaus nur eine Theorie gegeben werden kann, deren nähere Anwendung ganz der Praxis überlassen bleibt und daß wir auch hier nur die allgemeinsten Grundsätze so viel möglich systematisch entwickeln wollen. Auch hier gilt von den bisherigen Versuchen dasselbe was bey der Hermeneutik. Man weiß gar nicht was die Kritik ist; man hat eine viel zu niedere Idee von derselben, ob man sie gleich diva critica genannt hat: man setzt sie in die syllabas & apices, und ihre wahre Bedeutung hat noch kein Philologe selbst wenn er sie kannte, eigentlich entwickelt. Morel’s Elements de la critique Paris 1766. 8. geht nur auf die Verbesserung der Fehler der Mss. mit Beyspielen aus den Kirchenvätern, und mit Belehrung, welche Worte und Buchstaben ver wechselt werden. Dieses ist allerdings gut zu kennen, ist aber nicht die Kritik im ausgedehnten Sinne. Franciscus Robortellus de arte sive ratione corrigendi antiquorum libros in Gruteri Lampas sive Thesaurus Criticus T. II. ist von eben der Art. Größere Ansprüche macht Ioannis Clerici (der von allem etwas, und von nichts viel wußte, wenigstens in der Philologie) ars critica, in qua ad studia linguarum Latinæ, Græcæ & Hebraicæ via munitur, veterumque emendandorum, spuriorum scriptorum a genuinis dignoscendorum, & iudicandi de eorum libris ratio traditur: wovon die 4te Ausgabe Amstelodami 1712. 3 T. 8. und noch eine Lugduni Batavorum 1778. 8. Die eigene Kritik des Le Clerc im Praktischen
ist schlecht und unglücklich. Der 1te Band enthält eigentlich methodische Lehren über die Regeln der Lecture und Hermeneutisches, der 2te enthält emendirende, Kritik des Ächten und Unächten, und Kritik des Schlechten und Guten: der 3te Band enthält Praktisches, nehmlich epistolæ criticæ & ecclesiasticæ, in quibus ostenditur usus artis criticæ, viel falsches. Es ist kein klar systematisches aber doch in manchen Theilen gutes, iedoch auch im Einzelnen häufig oberflächliches Buch. Ferner gehören hierher mehrere systematische Schriften über die Kritik. Henrici Valesii Libri II. de critica bey dessen Emendationes editio Petri Burmanni, Amstelodami 1740. 4. Heumann Commentatio de arte critica mit Robortelli Abhandlung Norimbergae 1747. 8. Ruhnkenii Elogium Tiberii Hemsterhusii handelt davon auch insonderheit und viele andere Philologen in ihren kritischen Schriften, welche hier weitläuftig
11 Morel’s] Morell’s
11 1766] aus 1600
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anderes,] am Rand re., mit Verweiszeichen: dergestalt, daß das Erkennen dieses Verhältnisses selbst der Zweck ist. ▶Die Kritik ist also ein relatives Verständniß.◀ ▶Sie setzt das absolute Verstehen durch die hermeneutische Kunst voraus. – Individuell setzen wir statt technisch.◀ 5
5
dieselben Kategorien] am Rand re.: eine erste Eintheilung siehe Abhandlung über die Kritik des Pindar in den Schriften der Akademie 1820/2. (Vgl. Vorrede zu Corpus Inscriptionum.) 11
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Gattungskritk.] weiter unten am Rand re., mit Verweiszeichen: Endlich müßen alle Arten der Kritik, obgleich wir sie hier sondern, verbunden werden in jedem Moment. 14
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Wissenschaft] am Rand re., mit Verweiszeichen: d. h. ihres eigenthümlichen Erkennens. 17
seye.] am Rand re., mit Verweiszeichen: Letztere Aufgabe entsteht bloß durch den historischen Gesichtspunkt der Überlieferung, welche getrübt seyn kann, ▶und dieser Gesichtspunkt ist ein wesentlich philologischer, weil die Philologie Überlieferung voraussetzt.◀
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seye.] am Rand re.: Die Kritik ist diesemnach mehr noch als Reproduction des Schriftstellers; sie ist partiell sogar Selbstproduction. Und sie ist nicht partiell, sondern geht durch das Ganze durch; die ganze Schrift muß nach allem Einzelnen kritisch behandelt werden.
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3–4 Die … Verständniß.] weiter unten am Rand re., mit Verweiszeichen
9 eine erste] unsichere Lesung 25 kann,] Punkt geändert zu Komma 25–27 ein … voraussetzt.] weiter unten am Rand re., mit Verweiszeichen 34 werden.] hieran schließt sich die oben bereits wiedergegebene Marginalie (Endlich … Moment.) an.
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Theorie der Kritik · 139
anzuführen zu weit führen würde. Endlich gehören hierher Ast, Fülleborn pp. aus der allgemeinen Encyklopädie 1ten Theils. | Derienige Theil der Kunst des Verstehens, wo nicht mehr verstanden wird aus sich selbst ▶und um seiner selbst willen,◀ sondern wegen der Festsetzung eines Verhältnisses und Beziehung auf anderes, ist von uns Kritik genannt worden: und dies bestätiget auch der Nahme, indem dieser auf Urtheil weiset, ein Urtheil aber jedesmahl Enunciation eines solchen Verhältnisses ist. Von welcher Art dies Urtheil seye, ist für den Begriff der Kritik ganz gleichgültig: die mögliche Vielheit dieses Urtheils aber in Beziehung auf unsern Gegenstand ist bald erschöpft. Die Auslegung in wiefern sie vergleichend oder urtheilend ist, hat nehmlich dieselben Kategorien, wie die eigentliche Hermeneutik, der Natur der Sache nach: es giebt also eine grammatische Kritik und die ihr anhängende historische, und eine technische Kritik und die ihr anhängende Gattungskritik. Das Urtheil nun in jeder dieser Auslegungen kann nur das seyn, daß oder in wiefern Etwas angemessen oder unangemessen seye der Sprache und Historie, der Individualität und dem Wesen der Gattung und Wissenschaft: ferner, wenn es unangemessen, wie es angemessen seyn würde (welches sich jedoch nicht immer bestimmen läßt), und ob das Angemessene oder das Unangemessene in einer Schrift ursprünglich seye. Es ist an sich klar, daß es sonst keinen weitern Unterschied giebt; aber es wird sich auch aufweisen, daß hiermit alles vollständig erschöpft ist. Ehe wir jedoch durch die Ausführung, die immer der Hermeneutik parallel laufen wird, und uns eigenthümlich ist, dieses darthun, seye es uns erlaubt, zuerst einige allgemeine Bemerkungen vorauszuschicken, ▶1)◀ über den Werth der Kritik und ▶2)◀ über das kritische Talent ▶3) Kritische Sicherheit, 4) Verhältniß zur Hermeneutik.◀ ▶I.◀ Schelling in irgend einer Stelle seiner Methodologie, wo er das Alterthumsstudium loben will, macht der Kritik das Eloge, daß sie, als eine Auffindung von mancherley Möglichkeiten bey einem Schriftsteller wirklich sehr bildend für die Jugend seye: woraus denn erhellet, daß er die Kritik eigentlich nur zu einer jugendlichen Beschäftigung macht, als ein anderer Kallikles, gleich wie dieser im Platonischen Gorgias die Philosophie zur Jugendbeschäftigung macht, und es an einem Alten, wie Stammeln, prügelnswerth findet zu philosophiren. Auch hat er den Werth derselben gar nicht eingesehen, indem er von ihr spricht, als von einer Aufspürerei der Möglichkeiten: ihr 4 und … willen,] am Rand re., mit Verweiszeichen
ieder 18 jedoch] aus iedoch
7 jedesmahl] aus iedesmahl
22 jedoch] aus iedoch
14 jeder] aus
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Wahrheit] am Rand re., mit Verweiszeichen: d. h. des Angemessenen,
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haben] am Rand li., mit Verweiszeichen: Aber welche Divinität! In der That eine, von der einem wie vor der Gottähnlichkeit im Faust bange werden könnte! – Ihr Werth besteht im Finden und Entfernen des Unangemessenen, und das ist genug gesagt, und zugleich ihre Nothwendigkeit. – Aber eben so hat sie auch positiven Werth durch Setzen der Verhältnisse. ▶– Doch muß der Kritik ein Gegengewicht gehalten werden, damit sie nicht die Production abstumpfe, was sie bei vielen Philologen thut, und das Vermögen der Ideen abstumpfe. Sehr schön sagt Weil Ouverture du cours de littérature latin, Straßburg 1846, S. 17 bei einer andern Sache: La critique est un guide très-sûr mais toujours négatif (im Gegensatz gegen die Production): com7
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vermissen.] etwas weiter oben am Rand li.: Ohne Kritik geht alle historische ▶philologische◀ Wahrheit zu Grunde, wie Leibnitz mit Recht bemerkt in den Briefen an Huetius. (Siehe Sylloge nova epistolarum varii argumenti, die zu Nürnberg 8. 1740/1. erschienen ist.) ▶– Im Mittelalter fehlte die Kritik – dies war ein Haupthemmniß derselben. Die niedere Kritik muß man jedoch nicht über die Hermeneutik schätzen; sie ist für diese selbst nur Hilfsmittel; die wahre Ehe ist nur zwischen der φιλολογία und Ἑρμῆς. S. 47.◀ A 31
I,134 8–22
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Ruhnkenius] am Rand li., mit Verweiszeichen: Elogium Tiberii Hemster-
husii.
26 philologische] über der Zeile, mit Einfügungszeichen Bleistift zu einer sechs korrigiert
A
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me le démon de Socrate, elle vous arrête, mais elle ne vous fait pas marcher.◀
23 vous] vout
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30 1740] die Vier ist mit
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Charakter ist vielmehr im Gegentheil gerade die Aufspürung der Wahrheit welche der Möglichkeit gerade zu entgegengesetzt ist; sie will ja das Falsche möglichst von dem wirklichen Wahren ausscheiden. Auf der andern Seite haben alle die Kritik übermäßig erhoben, und geglaubt, in der Ergründung dieser Sylben und Wortspitzen liege das Heil der Welt: sie haben mit einer Eitelkeit, die vielen Philologen eigen ist, die Kritik für das höchste gehalten: daher sie auch die Kritik Di- | vam genannt haben. Der Mittelweg ist der beste; und ohne es zu outriren, zeigt dieser die Kritik in ihrer wahren Wichtigkeit. Die Kritik bildet das Urtheil und den Geschmack: auf ihrem wahren Standpuncte aufgefaßt, ist sie das Organ der Wissenschaft indem sie jede Bestrebung in derselben reducirt auf das Ideal und daran würdiget, indem sie ▶das Nichtige,◀ die leere Phantasterey tödtet, das Phantasiespiel in seiner Nichtigkeit zeigt: ein philologisch kritisch gebildeter Kopf wird nur die ächte Philosophie ehren, das Hirngespinsteln aber verlachen müßen. Valckenaer und Hemsterhuis in ihren trefflichen Reden haben die Idee ausgeführt, daß jeder wahre Kenner seiner Wissenschaft ein Kritiker seyn müße. Die Kritik ist die Wage der Wahrheit welche das Gewicht der Gründe, das Gewisse und Ungewisse, das Wahrscheinliche und Scheinbare, das bloß Spitzsinnige vom Wahren unterscheiden lehrt: und wenn mehr Kritik in der Welt wäre, so würde es nicht so viel futiles coniecturas geben, so würden nicht die litterarischen Speicher statt mit Getreide mit Mist Spreu ▶(die durch Unkritik entsteht, die sich Kritik nennt)◀ belastet seyn. Man nehme die Kritik weg und es wird überall bald ausgezeichnete Roheit der Ideen, Geschwärme und wildes Gewirre entstehen. Aber freylich nur auf iene Kritik in unserem höhern Sinne paßt dieses: eine Sylbenkritik hat auch ihren Werth in ihrer Nothwendigkeit, aber man darf dabey nicht stehen bleiben. Wenn ein Zeitalter die Kritik anfeindet, so kann dies bloß von der schlechten herkommen oder von dem Verkennen der Guten, und freylich haben so wenige den eigentlichen Takt in der Kritik, um die wahre von der falschen zu unterscheiden. So lange die Kritik da ist, braucht man sie nicht, und kennt nicht so sehr ihre Vortheile: die abwesende Freundin wird man vermissen. ▶II.◀ Wenige haben, wie gesagt, die wahre Kritik: sie ist eine Gabe der Natur; schon Ruhnkenius sagt: Criticus non fit, sed nascitur; durch Übung wird sie gestärkt, aber ohne Talent dazu wird man sie nicht erwerben. Daher können auch über schwierigere kritische Probleme nur sehr wenige urtheilen; 2 ja] aus ia
10 jede] aus iede
16 jeder] aus ieder
12 das Nichtige,] über der Zeile, mit Einfügungszeichen
21–22 Spreu … nennt)] am Rand li., mit Verweiszeichen
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ist.] am Rand li., mit Verweiszeichen: Oft hat der gute Kritiker seine schlechte Stunde, zumahl wo der Gegenstand etwa nicht anziehend ist.
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Verhältnisse.] am Rand li.: Doch ist dies nur verhältnißmäßig zu fassen, und zwar im Verhältniß der entsprechenden Theile. Zur individuellen Auslegung gehört dagegen mehr Geschick als zur Sprachkritik. – Auch ist es überhaupt oft leichter aus seinem Standpunct zu kritisiren, als den fremden Standpunkt zu fassen, wo jenes Kritisiren sich dann als nichtig erweist. 8–9
umgekehrt,] am Rand re., mit Verweiszeichen: wenn seine Kritik wahr ist; doch nicht der Spitzfindler. So ist Hermann kein guter Ausleger. – Man hält die Kritik gewöhnlich für negativ; aber sie wird auch positiv. 19
allerdings … entscheiden,] diese Passage ist am Rand re. mit einem senkrechten Bleistiftstrich markiert, daneben mit Bleistift: Besonnenheit
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Horatium.] am Rand re.: Dies ist aber eigentlich etwas aus großer hermeneutischer Übung hervorgehendes.
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wie] auf dem oberen Seitenrand und am Rand re.: Mit Ruhnkens Criticus non fit pp. ist wenig gesagt; mit gleichem Rechte kann man sagen: Sutor non fit, sed nascitur. Es kommt vielmehr auf die Art an, welche das kritische Talent ist. In der Definition liegt, daß es das Talent des feinen Urtheils sei (in Bezug auf die 2 ersten Fragen), der Objectivität, und dann der Divination (in Bezug auf die dritte). Dazu die Argwöhnigkeit (animus suspicax), um nicht alles, was gegeben ist, für angemessen und wahr zu halten. In Bezug auf diplomatische Kritik: Genauigkeit. Das falsche kritische Talent ist die Spitzfindigkeit und die Naseweisheit, die statt des Objects die eigene Subjectivität setzt. 10
24 Divination] über der Zeile: Sagacität
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ja einer und derselbe kann nicht in jedem Momente darüber urtheilen, wie es bey jeder Kunstproduction ist. So wie ja zu der technischen Interpretation gehört mehr Talent als zur grammatischen so kann man auch von der Kritik im Verhältniß zur Hermeneutik behaupten: denn die Kritik ist mehr productiv, erfordert mehr hervorbringende, setzende Kraft, mehr Activität als die bloße Hermeneutik, welche etwas Passives hat, ein Hingeben erfordert an den Gegenstand, ein Auffassen, wogegen in der Kritik zwar auch Auffassen, wie in der Hermeneutik auch Thätigkeit ist, aber im umgekehrten Verhältnisse. Die Kritik ist gegen die Hermeneutik setzend; und sie ist gar nicht negativ immer, | wie man meint, sondern häufig sehr positiv. Wie es daher viele grammatische Ausleger giebt, die nur aber die Technik nicht verstehen, so giebt es auch viele Erklärer, die nur die Kritik nicht verstehen; dabey bleibt natürlich aber immer viel Unvollkommenes, weil in vielen Stücken die Kritik erst dem Erklärer zu Hilfe kommen muß, wie die technische Interpretation der grammatischen. Manche Erklärer der Alten haben aber nicht genug Kritik, ob sie gleich sonst gut sind. Besonders findet man das bey Sacherklärern, die der Stoff obruirt, so daß sie das Urtheil, die Sichtung vergessen. Ein großes Beyspiel der Art ist Salmasius. Der Kritiker wird jederzeit ein guter Ausleger seyn, nicht umgekehrt, daher auch bey einem Autor ein nicht kritischer Ausleger nicht eher auftreten kann, als bis ein guter Kritiker ihm den Weg gebahnt hat. Gewöhnlich ist indeß Einer beydes oder keines von beyden. Man darf aber nicht glauben, daß das höhere Talent, welches der Kritik nöthig ist, bloß liege in einem höhern Grade des Scharfsinns des Urtheils, der Unterscheidungsgabe: allerdings gehört viel dazu, eine tiefsinnige, nicht Iedem an dem Tage liegende Combination zu machen, und es können wenige dieses; wenige haben genug Regsamkeit der Combination dazu: allein es findet auch in der Kritik, wie in der Hermeneutik sich jener Kreis immer ein, daß nehmlich immer aus dem Einzelnen das Ganze, aus dem Ganzen das Einzelne im Cirkel zu beurtheilen ist: hier ist nun endlich nur durch ein Gefühl zu entscheiden, und das ist eigentlich das angeborene Talent des Kritikers; dieses Gefühl zur möglichsten innern Stärke und Klarheit zu bringen, ist sein höchstes Bestreben; und er trifft dann durch künstlerischen Trieb ohne Reflexion zu, was die Alten εὐστοχίαν nennen: Bentley Præfatio ad Horatium. Bentley kann hier als das glänzendste Beyspiel angeführt werden. Hier ist die Kritik wirklich diva: dies Gefühl ist divinatio, 1 ja] aus ia
1 jedem] aus iedem 2 jeder] aus ieder 2 ja] aus ia 10 wie] oben re., von fremder Hand: Beilage 38 [Bl. 115r] 18 jederzeit] aus iederzeit 27 jener] aus iener
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Bentley] am Rand re., mit Klammer, bezogen auf Bentley und Valckenaer: Beide irren jedoch häufig sehr, und die Valckenaersche Tiefe ist besonders in der niedern Kritik oft nicht vorhanden. 6
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Talent.] auf dem unteren Seitenrand, auf einem aufgeklebten Papierstreifen, Format: 10,7 �2,4: Ἄριστος κριτὴς ὁ ταχέως μὲν συνιείς, βραδέως δὲ κρίνων, sagt ein alter Griechischer Spruch. 12
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gehen] am Rand li., mit Verweiszeichen: Zum Voraus sage ich: Wir geben keine geistlosen Regeln, sondern wir beschreiben die kritische Thätigkeit, die zum Bewußtsein gebracht selbst die Theorie ist: die meisten haben gar dies Bewußtsein nicht, sondern arbeiten blind. 13
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ganze Philologie behaftet. Aus dieser wechselseitigen Voraussetzung folgt zugleich, daß der Thätigkeit nach Kritik und Auslegung nicht können gesondert werden: aber für die Darstellung kann die Verbindung nur dann gemacht werden, wenn die Aufgaben nicht zu schwierig sind. Man kann also Notas criticas und Commentarium exegeticum trennen, wie ich im Pindar gethan habe: diese Trennung ist aber nur für die Darstellung. Auch hat der Betrieb der einen Thätigkeit vor der andern keine Priorität der Zeit nach: sie können nur zusammenwirken.◀ Hinsicht] am Rand li.: Sie ist mehr als Druckfehlercorrecturtheorie; sie ist auch nicht einzeln anzuwenden, sondern durchgängig.
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wechselseitig.] am Rand li.: ▶NB. Man kann eine nicht emendirte Stelle nicht verstehen, und sie nicht emendiren, ehe sie verstanden ist.◀ Es ist ein wechselseitiges Voraussetzen, also wieder ein Cirkel. Ich kann nicht urtheilen, ohne zu verstehen; und kann nicht verstehen, ohne zu urtheilen. Jeder, der eine kritische Aufgabe behandelt, wird bald das Gefühl begreifen, daß er sich in diesem magischen Kreis befinde, und dieser eigentlich durch die Beschwörungsformeln hoher Kunst gelöst werden soll. ▶Mit diesem Cirkel ist die 23
34–48 Aus … zusammenwirken.] auf dem oberen Seitenrand, mit Verweiszeichen
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kommt divinitus. Das ist die geniale Kritik, die nicht Sylben, Diploma und Mss. nöthig hat, die aus eigener Kraft quillt, nicht aus dem Pergament. In der emendirenden Kritik gehört dazu offenbar eine productive Einbildungskraft und überhaupt bey jeder höhern Bestrebung der Kritik. Bey Einigen hat dieses kritische Talent den Charakter der Klarheit, der Fröhlichkeit, wie bey Bentley; bey andern ist es dunkel, tief, aber im Innern höchst vortrefflich wie bey Valckenaer, der eigentlich ein tiefsinniger Kritiker war: dieser letztere Unterschied ist selbst auch noch ein besonderer des kritischen Talentes, und liegt gar nicht bloß im Talent der Darstellung, sondern in der Art der kritischen Conception der Ideen selbst, die hier mehr ins Tiefe geht, mehr bergmännisches Graben ist, als Scharfblick auf der Ebene. So viel über den Werth der Kritik und das kritische Talent. A | ▶IV.◀ Ehe wir nun ins Einzelne gehen, muß noch vorher erörtert werden das nähere Verhältniß der Kritik zur Hermeneutik. Beyde, die Kritik und Hermeneutik, greifen vielfältig in einander, und haben viel gemeinschaftliches; sie sind eigentlich nur verschieden als Gegensätze, nicht dem Stoffe, sondern einzig der Function nach. Die Hermeneutik kommt überall auf Setzung von Gegensätzen und Verhältnissen hinaus, aber alle sind sie nur in Beziehung auf das Einzelne; hingegen die Kritik muß überall das Hermeneutische, die Erklärung des Einzelnen als das, wovon sie ausgeht, setzen, und muß zurückkommen auf das Verhältniß als das was sie eigentlich interessirt. Folglich sind sie wechselseitig durcheinander bedingt, erfordern und bedingen einander wechselseitig. Es kommt nur auf die Seite an, wovon ausgegangen wird, das Eine kann ohne das andere nicht vollendet werden. Eben dieses Nichtvollendetwerden findet nun aus einleuchtenden Gründen auch wieder statt in den einzelnen Theilen der Kritik, die wir nun der Ordnung nach ergreifen, aber ganz kurz absolviren wollen. ▶Überall ist nur Approximation, durch Kunst und Gefühl.◀ Die Kritik in grammatischer Hinsicht hat zu ihrer Aufgabe, von jedem Element der Sprache zu bestimmen, ob es in einer einzelnen Stelle angemessen oder unangemessen sey, wenn es unangemessen ist, wie es angemessen wäre, und endlich ob das Angemessene oder das Unangemessene das Ächtere seye. Zuerst ist also zu bestimmen, ob ein gewisses Element der Sprache angemessen ist einer Stelle oder nicht. Zuerst muß aus der allgemeinen Kenntniß der Sprache dies bestimmt werden, welches eine genaue gramma4 jeder] aus ieder A
II,443–446
6 Bentley] Bentlley
29 jedem] aus iedem
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Sprachschatzes.] am Rand li.: Die Grammatik muß selbst erst durch Kritik bestimmt werden; die Aufgabe ist daher in der That unendlich.
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Wort.] am Rand li., mit Verweiszeichen: Auch kommt es auf die Bedeutung der Worte an, statt deren oft was ganz anderes erfordert wird von der Umgebung. Numerus, Metrum.
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Wort.] am Rand li., etwas weiter oben (über den beiden vorherigen Marginalien), mit einem weiteren, später (vor dem vorherigen) hinzugefügten Verweiszeichen: Man formirt λόγος, λόγιμος, ἄλογος pp. nicht ἀλόγιμος, sondern ἄλογος, und doch ἐλλόγιμος, φρόνιμος, ἄφρων. Doch sind Analogien der Art nicht durchgehend; denn wir haben ἀδόκιμος ▶, weil es kein δόκος giebt in diesem Sinne, obgleich als Wahn.◀ Parallelen.] am Rand li., mit Verweis-
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zeichen: und auch Analogie. Hierher gehört die Lehre von Barbarismus, Solöcismus. ▶Orthographie welche theils aus Grammatik theils besonders aus den Inschriften zu lernen ist.◀ da] am Rand oben re.: διώρυγος τετρώρυγος δεκώρυγος εἰκοσώρυγος τριακοντώρυγος. πεντώρυξ, Xenophon
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29 πεντώρυξ] daneben li.: oder ώρυγος vielmehr
Venatio 2, 6. Seeurkunden p. 412. Im Lateinischen in präsentiarum.
Μονήρης λέξις: Herodian. Solche Formen haben ihre eigene Analogie, die aus einer umfassendern untergegangenen hervorgegangen seyn kann, z. B. πῦρ. Bei einem ἅπαξ λεγόμενον der Art kommt es ganz auf die Mss. an. ἐνθεαστικὸς Platon Leges III 682. A. nicht, nach der ganzen Analogie und den übrigen ver wandten Formen. ἀληθινὸς im Pindar. Dieselbe Betrachtung ist nun auch für Form und Structur im Zusammenhang des Ganzen anzuwenden.
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31 präsentiarum.] daneben li. auf dem oberen
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19–20 giebt … Wahn.] zwischen den Zeilen in den Haupttext hinein geschrieben, über
Sprachschatzes 38 Leges III 682. A.] unter der Zeile I,151–155
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einzugreifen.] am Rand re.: Die Beurtheilung der Angemessenheit und Unangemessenheit hängt davon ab. Es kann ein grammatisches Element an sich gut seyn, aber nicht in diesem Schriftsteller dieser Zeit, dieser Gattung, nicht dem Metro gemäß pp. Hier kommt man also schon in die individuelle und Gattungkritik wieder hinein, die sich voraussetzt, und doch erst ein Ergebniß des Einzelnen ist. – ▶Da hier Ausnahmen und ἅπαξ λεγόμενα stattfinden, so ist freilich keine Sicherheit und die Angemessenheit oder Unangemessenheit hängt erst vom dritten, nehmlich vom Urtheil ab, was ursprünglich sey oder nicht. Ja wenn das Unangemessene zuletzt doch als das Ursprüngliche erkannt 26
Seitenrand, mit Verweiszeichen: Mehr dergleichen S. 55–56. A
A
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tische Untersuchung erfordert des ganzen Sprachschatzes. Z. B. Es giebt viele Worte, welche in den alten Autoren gangbar sind, an etlichen Stellen vorkommen, aber nichts desto weniger nicht ächt sind. Z. B. ἀνόμιμος ist kein Wort. Eben dasselbe gilt von Formen und Structuren. Z. B. ἅρμασ’ statt ἅρμασιν ist nach Toup, ad Suidam keine richtige Form: ἂν mit dem Indicativ Præsens oder εἰ mit Coniunctiv kommt zwar vor, gilt aber in der Attischen Prosa wenigstens nicht. Im Lateinischen ebenso. Z. B. coævus (statt coæquus) ist nichts, sondern coætaneus. Hier muß man also sich eine genaue Kenntniß verschaffen, durch Induction aus Parallelen. Wie aber, wenn ἅπαξ λεγόμενα vorkommen, die keine Induction oder Parallele erlauben? Hier wird vorausgesetzt die diplomatische Sicherheit die Analogie zu Hilfe genommen werden müßen, um zu zeigen, daß das Wort dem Sprachschatze angemessen seye oder auch nicht. Es giebt viele Wörter, welche in den Alten vorkommen, und ganz gegen Sprache und Analogie gebildet sind, also ausgeworfen werden müßen, z. B. λευκόχροος statt λευκόχρωος muß stehen in einer Stelle des Galenus, wo dieses Wort ein ἅπαξ λεγόμενον ist, aber contra analogiam gebildet. Bey Form und Structuren kann, | da dieser Fall ▶sonst◀ öfter eintritt, wohl der Fall nur selten seyn, weil zu oft diese sich wiederholen. Hier reicht nun aber die allgemeine Kenntniß der Sprache noch bey weitem nicht hin, sondern man muß hier immer weiter ins Specielle gehen, sehend, ob etwas dem Charakter der Gattung, ▶Zeit,◀ endlich ob es dem individuellen Sprachgebrauche angemessen seye. Alles dieses kommt hier in vorzüglichen Betracht, kann aber weiter nicht aufgeführt werden. Ieder Schriftsteller hat seine eigene Grammatik, die man genau kennen lernen muß, und wozu dieselben Hilfsmittel, wie bey der Hermeneutik zu Gebote stehen: daher ich dahin ver weise. In der höhern Kritik ist hier offenbar auch schon einzugreifen. Die 2te Frage ist die, wenn etwas nach der Entscheidung im Vorigen nun als unangemessen erscheint, so fragt sich, was das angemessenere ist. Hierzu gehört nichts neues eigentlich zu wissen, ausser daß hier nun die Kritik setzend wird, statt daß sie in der 1ten Aufgabe bloß negativ war. Das was der Sprache in allgemeiner oder in besonderer Anordnung widerspricht, wird ausgemerzt, was ihr angemessen ist, wird gesetzt als das der Stelle angemessene. Es versteht sich aber von selbst, daß hier nicht von der Sprache die Rede ist ohne Verbindung, sondern daß hier von ihr in wiefern sie in Ver5 Toup, ad Suidam] Toup. ad Suidam
6–7 der Attischen Prosa] aus den Alten 17 sonst] über der Zeile, mit Einfügungszeichen 17 öfter] aus selten 21 individuellen] aus Individuellen
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wird, so muß man es in gewisser Beziehung wieder für das Angemessene ex post erklären wenigstens in sofern, als es dann zur Eigenthümlichkeit des Schriftstellers gehört, daß er nicht vollkommen und sich gleich ist – postliminio reducere. Es kommt hier auch auf Parallelen an.◀ ist.] am Rand re. und auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: Auch ist bey dieser ganzen Kritik durchaus nöthig, den Schriftsteller besser zu verstehen, als er sich verstanden: weil man mit Reflexion agiren muß. ▶Überhaupt aber ist hier klar, wie schwierig die Aufgabe sei, wie sie nur approximando, oft auch gar nicht oder nur durch einen genialen Blick gelöst werden könne. Fassen wir nehmlich die Aufgabe näher ins Auge, so stellt sie sich besonders in Rücksicht des Zusammenhanges so. Wo ein unangemessenes Element von Bedeutung gefunden wird, zeigt sich hermeneutisch ein Mangel. Die Auslegung kann nicht zu Ende gebracht werden. Man müßte aber statt des falschen Elementes das wahre setzen. Dies ist leicht, wo die umgebenden Elemente schon fest bestimmt sind; aber bei bedeutendern Aufgaben sind diese selbst nicht vollständig verständlich, ehe das Fehlende gefunden ist. Das fehlende muß also aus noch nicht 12
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Begriffenem gefunden werden, und das noch nicht Begriffene soll aus jenem Fehlenden begriffen werden. Dieser Widerspruch verwirrt den Verstand, und bringt ⟦den Kritiker⟧ in einen Zustand der Rathlosigkeit. Hier möchte man ein Orakel befragen. Dies Orakel ist aber die divinatorische Kraft des Geistes, wo das | Pergament ausgeht. Der Künstler, ganz durchdrungen und geschwängert von dem Geiste des Schriftstellers, ganz erfüllt von dessen Weise und Zweck und der Umgebung producirt in einem Augenblick das Wahre, er durchbricht die Schranken des Geistes, und weiß, was der andre gesagt hat, ohne daß jener es ihm sagte. So kann man nicht bloß ein Wort, sondern oft viele finden. Nichts übt dafür mehr als Dichter und Inschriften. Für die Reflectirende Kritik helfen Parallelen. Aber der wahre Künstler muß erfüllt sein auch von dem gesammten Sprachgebrauch, der in seinem Geiste lebendig ist; mühseeliges Suchen von Parallelen käme zu spät. Es muß der gesammte Sprachgebrauch in Einem Moment, dem Moment der Erzeugung gegenwärtig sein, damit der Geist bewußtlos nach dem Rechten greifen könne.◀ ▶Wo Enthusiasmus fehlt, ist nichts zu machen: wie er meiner N. 511 Corpus Inscriptionum gefehlt hat.◀ |
47 Schranken] am Rand li.: Hierher von S. 57, wo die Striche. A 20–21 besonders in Rücksicht des Zusammenhanges] über der Zeile, mit Einfügungszeichen 37 ⟦den Kritiker⟧] Klammern mit Bleistift
Bl. 52/27v, mit Verweiszeichen A
I,154 9–12 und I,156 1–10
41–64 Pergament … hat.] auf dem unteren Rand von
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bindung gebracht ist, die Rede ist. Ein Wort kann an sich ganz gut seyn, aber es paßt nicht in die Stelle, folglich ist es nicht angemessen, und es muß ein angemesseneres gesucht werden. Dies angemessene wird nun entweder durch eine Untersuchung durch Reflexion gefunden, oder durch einen durchgreifenden Blick, der gleich das wahre setzt. Auch versteht es sich, daß hier nach Gattung, Zeit pp. alles zu berücksichtigen ist. Z. B. Leges von Platon kommt das Wort ἐνθεαστικὸς vor, ein an sich ganz gutes Wort, welches aber im Platon nicht vorkommen kann, und daher ausgestrichen werden muß. Auch nicht mit Worten allein ist dies, sondern auch mit Gedanken, die sogenannten Glossen gehören hierher wozu aber erst die höhere Kritik, die technische die Anweisung geben mag, obgleich auch hier keine so bestimmte Sonderung möglich ist. Das Angemessenere liegt also hier theils in einem Neuen, theils in der Abwesenheit des Alten selbst. Auch hier kann der Fall eintreten, daß das, was das Angemessenere ist, nur durch Analogie ergründet werden kann, nicht durch Parallelen. Hier ist aber die größte Vorsicht nöthig, weil man nicht wissen kann, ob das, was die Analogie erlaubt, auch wirklich existirt, und folglich das Angemessenere seyn konnte. Es giebt jedoch Fälle wo man auch ohne Beweiß aus bloßer Analogie emendiren kann und muß. Dies Setzen des Angemessenern ist nun die eigentliche Emendation, welche jedoch ohne das Dritte bloß Conjectur bleibt. Hierin feh | len viele: sie unterscheiden nicht was das Angemessenere seye von dem Wahren, ob es nehmlich auch beym Schriftsteller gestanden hat: nicht zu gedenken, daß es oft nur ein Schein, eine subiective Ansicht seye, was dieses Angemessenere seye, als jenes, oft nur ein pruritus, eine unseelige Wuth zu corrigiren, von der es so viele Beispiele giebt, eines der schauderhaftesten aber ist Reiske. Bey den Griechischen Tragikern besonders Euripides hat Musgrave, neuerlich Wakefield, das allerärgste aber im Sophokles, Aeschylus, Terenz pp. hat Bothe gegeben. Man kann wohl sagen, daß dieses eine Art von Verbrechen ist, eine Nichtachtung fremden Eigenthums, ein frevelhaftes Eingreifen in fremde Individualität und Sprache. ▶– Lächerliche Conjecturjagd!◀
17–18 jedoch] aus iedoch
20 jedoch] aus iedoch
das
27 Sophokles] aus Sophocles
24 jenes] aus ienes
20 Conjectur] aus Coniectur
23 dieses] aus
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Conjectur] darunter: Cf. p. 56. A
Sophokles] am Rand li.: Arbeiten über Sophokles wo viele Willkür; das letzte und schlechteste Beispiel Hartung 5 Antigone ohne allen Geschmack und 149 27
ohne Kenntniß. 149 29
Verbrechen] am Rand li.: Vergehen
Sprache.] am Rand li.: Wenn die Athener unter Lykurg verboten haben, die Tragiker zu verändern, so möchte man wahrhaftig jetzt was ähnliches gegen die Philologen wünschen. 149 30
10
14 Kritiker] unsichere Lesung A
I,153 22 und I,154 1–7
nothwendig] am Rand li., mit Verweiszeichen: Die Kritiker halten aber oft für absolut nothwendig was bloß subjectiver Einfall ist. 4
15
Theorie der Kritik · 151
Die 3te Frage endlich ist die, ob das durch die vorigen Fragen geführte als angemessen anerkannte das Richtigere seye oder nicht, das Ursprünglichere nehmlich. Hier ist nun der Natur der Sache nach 2erley Kriterium: was als absolut nothwendig aus der Innern Individualität, ▶der einzelnen Umgebung, dem Charakter, der Gattung pp.◀ als das Angemessenere erkannt wird, das muß auch das Ursprüngliche seyn; anderseits aber, was durch historisches Zeugniß sich als das Ächte bewährt, muß das Ursprüngliche seyn. Nimmt man einen der Erklärung würdigen Schriftsteller, so muß beydes schlechterdings zusammenfallen; fällt es aber nicht zusammen so liegt die Schuld entweder im Schriftsteller oder in der historischen Tradition oder endlich in der Unvollständigkeit der Erkenntniß des Erklärers. Betrachten wir dieses einzeln. Es hat sich in einer Stelle etwas als unangemessen befunden. Um zu beurtheilen, ob dieses auch das unächte seye, muß man zuerst einen Begriff haben von dem Grade der Vollendung eines Schriftstellers ob seine Individualität so vollendet, und der Schriftsteller in der Darstellung so unter der Gewalt seines Charakters steht, daß er nirgends aus sich herausgehen, nirgends sich vergessen könne. Dies muß aus der Kenntniß seiner Individualität entschieden werden: die aber freylich erst ein Resultat der ▶Hermeneutik und◀ Kritik ist, so daß hier in sehr hohem Grade der Cirkel eintritt, der unsre ganze Aufgabe nicht zur vollständigen Lösung gelangen läßt. Es kann sowohl in der Ideenverbindung, als in gewissen Worten, ihrer Bedeutung, in ganzen Gedanken, in der Structur und Formation etwas seyn, was seiner übrigen Individualität oder dem Charakter der Zeit, der Gattung, ▶wohin auch das Metrum zu rechnen,◀ der Nation und Sprache überhaupt widerspricht; | ehe man es aber als unächt ver werfen kann, muß zuerst bestimmt werden, ob er nicht gerade in diesem Puncte sich eximirt habe; so daß dieses zu seinem Wesen gehöre, wodurch also das Unangemessene doch wieder zu einem Angemessenen würde. Nun aber muß das Urtheil über die Individualität, zumahl wenn es so sehr in Besonderheiten eingeht, selbst wiederum erst abgezogen werden aus den Besonderheiten: hier sieht man sehr den Cirkel; die Lösung muß man durch analogische Schlüße und Approximation finden. Die Hauptsache kommt hier also wieder auf das Finden der Individualität hinaus, daß man nicht für unangemessen halte, was zwar im Ganzen nicht sehr angemessen ist, aber doch dem Schriftsteller eigenthümlich, eine corrupte Eigenheit desselben ist. Hiervon nähere Anwendun4–5 der … pp.] am Rand li., mit Verweiszeichen
19 Hermeneutik und] am Rand li., mit Verweiszeichen 24 wohin … rechnen,] am Rand li., mit Verweiszeichen
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in] am Rand re.: auch Plinius minor (Panegyricus) 1
wollte.] am Rand re.: Sogar hat er und andre ganz Analoges, wie in praesentiarum. 8
5
enthält] am Rand li.: Thucydides nicht attisch: ἀξιολογώτερον τῶν προγεγενημένων. Dergleichen scheint Solökismus. 23
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lösen.] am Rand li.: Die Grammatik ▶mit Einschluß des Lexicons ◀ wird successiv durch die Kritik erst gemacht, und muß auf die Kritik angewendet werden, und so fort approximativ.
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7 nicht
] es folgt ein unleserliches Wort fügungszeichen
10 mit Einschluß des Lexicons] über der Zeile, mit Ein-
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gen und Beyspiele. Tacitus hat vielerley in seinem Stile, besonders absolute Ablative und allerley andere Kürzen, die von den Kritikern, als unangemessen dem Genius der Sprache, in Anspruch genommen worden sind, und die sie verbessert haben; er hat viele Kürzen, die sonst niemand hat, und dergleichen mehr. Allein der würde sehr irren, der dies im Ganzen der Latinität Unangemessene nun auch für schlechthin unangemessen halten wollte: es ist vielmehr individuellste Eigenheit, Nachahmung des Griechischen, pp. und man würde ihn also verderben, wenn man hier ändern wollte. Auf der andern Seite kann ein Schriftsteller oft etwas haben, was nicht im Allgemeinen der Sprache zu wider ist, aber seinem sonstigen individuellen Sprachgebrauch, welchen verlassend aber er diesmahl nur dem allgemeinen usus folgte: dies ist zwar selten, und man kann hier meistens schließen, daß Corruption zum Grunde liege: aber man kann doch nicht sagen, daß das andere nothwendig seye, und als nothwendig angemessen auch als das Aechtere betrachtet werden müße. Eben dieses gilt nicht allein von der Sprache und dem Schriftsteller im Verhältniß zueinander, sondern auch im Verhältniß zu Zeit, Gattung pp. welches sich leicht selbst ausführen läßt. Ja was das höchste ist: es giebt sogar eine Art Unangemessenheit gegen alle Gesetze des Denkens, welche nichts desto weniger habituell und folglich angemessen sind in gewissen Sprachen und Gattungen pp. wie in den alten Sprachen viele schiefe, falsche Constructionen und Wortverbindungen, z. B. der Sprachgebrauch von ἄλλοι: θεοὶ ἢ οἱ ἄλλοι ἄνθρωποι | (vide in Platone), der einen habituell gewordenen Schiefblick enthält bey den Griechen; oder ὅτι mit folgendem Accusativus cum Infinitivo oder ὡς ἔοικεν in einer besonderen Structur: τοῦτο ὡς ἔοικε, γίγνεσθαι (vide in Platone). Dies sind im Allgemeinen Unangemessenheiten, welche aber im Besondern durch den usus tyrannus und falsche Ansicht sind angemessen gemacht worden. Hier kommt es nun auf die Kenntniß der freylich durch Kritik erst zu berichtigenden Grammatik an: daher ein Cirkel auch hier ist, durch Analogie, Gefühl und Approximation zu lösen. In Anwendung auf die Alten kann man nun annehmen, daß bewährte Barbarismen und Solöcismen bey guten alten Schriftstellern nicht vorkommen, und diese müßen dann schlechterdings delirt werden: nur tritt die Frage erst ein, ob der Schriftsteller wirklich so alt ist; die höhere Kritik muß erst über die Individualität abgeurtheilt haben: so daß auch hier der Kreis wieder ist. Beym Ν. T. und in den neuern stümperhaft ungebildeten Schriftstellern ist dieses anders: daher auch die Kritik der heiligen Schriften 21 Constructionen] aus Construction
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Coniecturæ] am Rand li., mit Verweiszeichen: Gegensatz gegen Emendation. Die Conjectur ist nicht nothwendig Emendation, aber sie kann es seyn. Emendation ist nur das Wirkliche. – Übung an Metrischen Schriftstellern und Inschriften: siehe oben. A 8
5
hat.] am Rand re., mit Verweiszeichen: Sinnlose Stellen gewähren dann plötzlich den Sinn, der der einzige seyn kann, und das ist die ächte Probe der Wahrheit. Beyspiele nutzen nicht: es giebt viele. 25
10
A
I,148 50–62
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schwer:] am Rand re.: Viele haben
acumen im Coniiciren, aber es fehlt ihnen das Urtheil, das Iudicium im Beurtheilen 15 ihres Coniicirten. Scharfsinn und Urtheil
sind noch verschieden. gut.] am Rand re.: Gruter, Mancipium librorum. Schneider im Plato.
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Theorie der Kritik · 155
fast einzig diplomatisch ist, ausgenommen was Bentley und Valckenaer darin gethan haben (Orationes). Vorausgesetzt aber, daß nach der tiefsten Einsicht, welche der Hermeneutik und Kritik möglich ist, sich etwas als schlechterdings und absolut unangemessen erwiesen hat, so daß es auf keine Weise ächt seyn kann, indem es in jeder Hinsicht unangemessen dem Schreibenden ist auch in der engsten Beziehung seiner Individualität so fragt sich nun, was ist das Ächtere? Hier kann man nun oft mancherley Möglichkeiten sich gedenken, Coniecturæ: allein diese kann man noch keinesweges als das ursprüngliche angeben: natürlich: denn dies Ursprüngliche kann ja nur Eines seyn. Hier treten nun jene Kriteria ein: Entweder schlechterdings nothwendige Einsicht aus innern Gründen, daß dieses gemuthmaßte das unsprüngliche sey, oder diplomatischer Beweiß, oder beydes zugleich. Das 1te ist bey vielen Vermuthungen der Fall, die durchaus keinen diplomatischen Beweiß erfordern und dessen auch nicht fähig sind, weil keine Handschrift so weit reicht; allein sie sind gerade die größten, die herrlichsten, worin sich gerade des Kritikers höchstes Talent offenbart, seine | große Divination, sein Geist, seine Aehnlichkeit (die auch durch Schreiben in der Sprache gestärkt wird): von ihr hat der Diplomatiker selten Begriff: aber gäbe es bloß diplomatische Kritik, so müßte man eher Holzhauer als Kritiker seyn wollen. Oft haben später verglichene Mss. dergleichen Emendationen auch erst bestätigt. Besonders recht aus dem Mittelpuncte des Zusammenhanges müßen solche Emendationen herstammen, und ihre Erfindung kann selten das Werk langer Reflexion seyn; wohl aber kann man lange anstehen, bis man durch einen zutreffenden Blick, der aber nur durch Übung zur Fertigkeit kommt, mit einem Mahl das Wahre hat. Eine solche an sich klare, als einzig wirkliche Möglichkeit erkannte Emendation muß dann in den Text. Der Beweiß wird dann durch Reflexion, aus Zusammenhang und Parallelen geführt; in beydem ist Bentley einer der ersten. Nur muß man sich nicht durch Cupidität täuschen lassen, für tiefer zu halten und wahr, was nur spitzig ist: die Unterscheidung des Wahren und des Spitzfindigen ist erstaunlich schwer: es täuscht sehr oft; man muß auch nicht, wie Heindorf oft thut (die schlechten Kerle nicht gerechnet), zu viel conjiciren; für wahr halten, was bloß Spitzfindeley, ist ein Fehler mancher Holländer: was ganz wahr ist, aus Furchtsamkeit für bloße Coniectur zu halten, ist weniger schlimm, aber nicht gut. So Jacobs. Anthologia hier und da: es ist ein Zeichen eines noch nicht vollendeten Urtheils, das der Production nicht 6 jeder] aus ieder
10 ja] aus ia
11 jene] aus iene
32 conjiciren] aus coniiciren
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Emendationen] am Rand re.: Eine einleuchtende Emendation z. B. ist Lipsius Tacitus Annalen I, 5. Gnarum id Caesari. Eben so einleuchtend ist Euripides Iphigenia Aulidensis 336. κατατενῶ; vide LectionsVerzeichniß vom Sommer 1823. wo ich auch gezeigt, wie dergleichen aus dem Zusammenhang hervorgehen muß. Diese Conjectur haben sich andre zugeeignet. 3–4
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Errores der Abschreiber,] am Rand re. und auf dem unteren Seitenrand: Vertauschung gewisser Buchstaben, falsche Abtheilung der Worte. ▶ Schäfer hat Ersteres bis ins übertriebene getrieben: es ist ohnehin nur bei Schriftstellern der Fall, die spät und aus Einem Codex geflossen sind. Man muß in dieser Hinsicht 3erlei Corruptelen unterscheiden. 1) Sehr alte in sehr alten Schriftstellern. Hier muß die Schreibart zum Grunde gelegt werden, die in den ältern Inschriften ist. 2) Mittlere der runden Schrift. 3) Spätere. Von diesen Schäfer, Bast.◀ Lacunæ. ▶Glossen: siehe Beck.◀ Interpolatio. Transpositio. ▶Hierüber die Abhandlung von Hermann. Meist bedenklich.◀
mit] am Rand li.: Zu den Glossemen etwa! Ἰηλεμιστρίας Aeschylus Choephorae 424. 14
Worte.] am Rand li.: Hiervon gilt die fast oft falsche Regel Lectio difficilior præferenda faciliori.
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ἀραῖος, βλαβερός.] darüber: Platon Leges XI. 931. C.
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βλαβερός.] am Rand li., mit Verweiszeichen, über der obigen Marginalie: Pindar Pythia I. μεταμείβοντας⟧ μεταλλάσσοντας, wo kein Ms. zu Hülfe kommt.
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hergestellt] am Rand li., mit Verweiszeichen: wie Pierson. Zum Möris. Cobet!
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Kratylus] am Rand li.: Transposition.
Theætetus] am Rand li.: Theaetetus 59. τὴν πολυάρατον σοφίαν ist Dorisch. Attisch daher der Nahme Polyaratos. – Ein anderes Beispiel kann aus Republik III, 2. p. 387. C. genommen werden ἄθερμος, vergleiche Phædon, was noch feiner ist, Platon Phaedon §. 126. Heindorf p. 106. A. 24
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Homoeoteleuta] darüber: und Homoearkta 7
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22 ist.] neben dem Vorherigen li., auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: Dies bei Corrup-
telen, welche schon Vor-Alexandrinisch sind. Kritik des Pindar § 39. – Weit muß diese Kritikweise nicht getrieben werden; sie verliert sich in allen Möglichkeiten und ist meist geistlos. Die Wahrheit hat ihre Regel 1 und Einheit; der Irrthum und Zufall ist regellos, und es lassen sich nicht alle Arten, wie er entsteht, verfolgen. Doch haben die Schreiber weniger Schuld als man glaubt. 52 Phædon] daneben li.: Im Phädon kommt ἄθερμος als fingirtes Wort vor; in der Republik wo es Stephanus durch Emendation setzt, ist solche Fiction unpassend. 1
und Einheit … glaubt.] neben dem Vorherigen li., mit Verweiszeichen
55 57 59 61
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gleich kam. Das Gefühl muß hier endlich entscheiden, besonders auch bey Glossen. Bey beyden giebt es aber noch subsidiarische Hilfsmittel, die Erkenntniß der Wahrheit zur Sicherheit zu bringen. Bey gewöhnlichen Emendationen muß man sehen, ob eine Emendation sich dem Zuge der Buchstaben, die in der vulgata sind, nähere; man muß die Abbreviaturen, die gewöhnlichen Errores der Abschreiber, aus Versehen, falschem Lesen pp, kennen: besonders bey Auslassungen, die zu ergänzen, wegen Homoeoteleuta oder gleichem Anfang, wo das Auge abirrt, bey Verdoppelungen, wo oft das Eine ausgelassen ist, und keinen Sinn giebt, bey muthwilligen Correctionen pp. endlich sogar Umschlagen der Blätter (Lucian), Übersehen der Zeilen pp. Ferner sind oft Wörter verloren, die noch in Glossarien stehen, und certo loco offenbar hineinmüßen. Timaeus Platons wo viele Beyspiele, was hier zu weitläuftig. Doch kann man sich hier auch irren, besonders wenn man nicht | mit dem Individuum auf dem Reinen ist, z. B. mit ἅψαιτ’ ἄθραυστα Hemsterhuis ex Hesychio in Iphigeniam Aulidensem versus 57. Siehe nur de Tragoediis Graecis p. 216. ist aus der doppelten Edition zu widerlegen. Bey Glossen muß man wissen, wie die Wörter gewöhnlich applicirt worden, die gemeinen Erklärungen der seltenen Worte. Z. B. ἀραῖος, βλαβερός. Doch kann hier ohne Codices nicht entschieden werden, wenigstens selten. Die Holländer haben oft aus bloßem pruritus das Seltnere statt des auch gewöhnlichen andern hergestellt: bey codicibus ist es freylich anders. Endlich kann man sogar bloß Gebilde der Analogie nach Nothwendigkeit aufnehmen: z. B. Heindorf Kratylus aber nur bey vollkommen durch die Umgebung bestimmter Nothwendigkeit. Nicht so mit Buttmanns Πολυάπατος Theætetus Platons. In Dichtern, wo das Metrum enger begrenzt, ist es leichter, das wahre Wirkliche vom Möglichen zu unterscheiden: wenigstens sind der Möglichkeiten weniger. Alles dieses gilt auch von Orthographie, Interpunction pp. ▶Durch die man oft Kleinigkeiten heilen kann.◀ So viel vorläufig im Allgemeinen. Es tritt nun die diplomatische Kritik, mit der Beurtheilung der Lesearten ein. Hiervon ein Näheres. Die Abschreiber (librarii) waren, wie die Setzer, schon im Alterthum sehr unordentlich; und es gab schon damals viele Irrthümer, theils im Abschreiben, theils durch die Kritiker selbst (z. B. beym Homer), wodurch die Autoren verfälscht wurden. Doch das nähere von dem Antiquarischen hierüber gehört in die Archäologie der Schrift, als dem materiellen Theil. Im Mittelalter kamen 27–28 Durch … kann.] unter dem Text, mit Verweiszeichen
geschrieben 35 dem] den
29 So … Allgemeinen.] über eine Rasur
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Kritik] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: Die diplomatische Kritik ist keine dem Begriff nach von den übrigen gesonderte, sondern sie ist nur ein Hülfsmittel der gesammten Kritik und jeder besonderen Art derselben und zwar nur in Bezug auf die dritte Frage jeder. 1) Von der Genauigkeit der Schreiber (Stichometrie). 2) Gründe der Fehler: Vertauschung der Buchstaben, Lacunen (Homöoteleuta) Transposition Interpolation (Glosseme). Dictiren. Recensionen der Schriftsteller und Grammatiker. 157 29
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wurden.] am Rand li.: Frühe Diaskeuen der Autoren selbst und der Grammatiker. Allerlei Veränderungen, wie bei den Tragikern welche wahrscheinlich viel gelitten haben. ▶Glosseme hier.◀ ▶Von Glossarien: Beck de glossematis critica quaestio I – III. Leipzig 1831/2.◀
Corruption; man zählte selbst die Zeilen: auch recensirte man, wie bei Terenz und Virgil. Στιχομετρία ( Ritschl über die Alexandrinische Bibliothek und im Bonner Lections Katalog Nachträge).
35
Velleius] am Rand re.: – Bei Velleius und Tacitus Annalen I–VI. hat man nur einen einzigen Codex also eigentlich keine varietas lectionis außer die durch schlechte Vergleichung des Ms. entstanden ist und durch spätere Aenderungen, die eigentlich nicht in Betracht kommen. Ebenso in Tacitus Germania (Abhandlung von Tagmann).
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im scriptorio] am Rand li.: Hier von Vertauschung der Buchstaben, Lacunen, Glossemen pp. von S. 57. 58 oben. A
diplomatischen Gründen.] am Rand re.: Die diplomatischen Gründe sind besonders bei allem, was bloß aus Analogie zu beurtheilen, wohl zu merken, und müßen bedeutend überwiegen. Vergleiche S. 53. 58. B über πεντώρυξ, πολυάρατος. – Hier auch von der lectio difficilior S. 58. C 25–26
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Ausgaben.] am Rand li., mit Verweiszeichen: Jedoch ist es Narrheit darauf zu viel zu bauen, wie Lafontaine Aeschylus. Bei den Griechen wurde weit weniger dictirt als bei den Lateinern in den Klöstern; und dagegen war auch das Abschreiben ordentlich wieder eine Kunst; viele schrieben sehr genau, die grammatischen Zeichen verhinderten zu viel 7
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37 Ritschl] Ritschel A
I,157 5–28
B
Zeugnisses.] am Rand re.: Zuerst hier von Scholien S. 60. 61. D
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Tyndaridarum] am Rand re.: Sophokles Antigone ἄτης ἄτερ, von Didymos schon gelesen, also von allen Alten. Hartungs unsinnige Kritik dieser Stelle. 35
48 Tagmann).] zwecks besserer Lesbarkeit: Tagmann). Tagmann
I,146 27–31 und I,157 24–27 und I,156 47–54
C
I,156 35–37
D
I,160 6–19 und I,164 6–21
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dazu noch andere Übel. Zwar gab es auch Gelehrte, wenigstens nicht ganz unwissende Abschreiber, welche aus Armuth schrieben, besonders nach der Flucht der Griechen aus Griechenland nach Italien (πενίᾳ συζῶντες), aber auch viele unwissende Miethlinge: oder ungelehrte Mönche in Klöstern, welche pro poena peccatorum ein gewisses Pensum abschrieben, oder welchen im scriptorio, wo viele versammelt saßen, dictirt wurde: manche lasen oder hörten falsch, und so kamen viele Fehler in die Ausgaben. Lücken und falsche Lesearten entstehen durch Würmer, Witterung (Aristoteles frühzeitig), und Kritiker emendiren frühzeitig (Andronikos von Rhodos): sodann ändern die ersten Drucker, die gelehrt sind aber oft vor witzig, selbst ohne Codices in den Editionibus principibus. ▶ Hesychius Musuri. ◀ | So entsteht die varietas lectionis; diese ist bey einigen größer, wo viele und verschiedene Codices sind, bey andern kleiner, wo wenige, wie Velleius; oder meist gleiche, wie ▶viele bei Homer, Virgil,◀ Pindar, Horaz. Die Quellen dieser varietas lectionis sind also: 1) libri manuscripti 2) editiones principes, die aus Mss. gezogen, nebst schriftlichen oder gedruckten Übersetzungen welche loco Ms. sind, weil sie aus Codices gemacht sind, wie ▶die Aristoteles Übersetzungen◀ Ficini Übersetzung des Plato, desgleichen oft Cornar, und vieler andern Griechen. 3) ▶ Scholia und◀ Citationen der Alten, Lexica der Alten pp. Die Beurtheilung dieser varietas lectionis gehet nun aber von verschiedenen Gesichtspuncten aus, nehmlich entweder aus der innern Nothwendigkeit und der Kenntniß des Individuums und dieses ist die Hauptsache (diplomatisch kann oft die Zahl der codices für das Falsche seyn: wenn aber die diplomatische Kenntniß vollendet ist, muß sie auch mit dem Urtheil aus dem Innern ganz vollkommen übereinstimmen): oder aus bloß diplomatischen Gründen. Wir wollen dies, da es nicht möglich ist, weitläuftig zu seyn, hier in größter Kürze berühren, und einige aus der Sache selbst folgende Regeln geben. Erstens von den Citationen. Diese gelten statt eines handschriftlichen Zeugnisses; ihr diplomatischer Werth hängt also von denselben Gründen ab, wie die eines solchen Zeugnisses. Wenn ein Schriftsteller eine Stelle citirt mit einer bestimmten Leseart, so ist er ein Zeugniß dafür, daß in seinem Codex diese Leseart gestanden: und nun muß dieser Codex nach seinem Werth angeschlagen werden. Z. B. Horaz Sermones I, 1, 100. ist die Leseart fortissima Tyndaridarum zweifelhaft. Ioannes Clericus, der unglückliche Kri3 Italien] aus Rom
14 viele … Virgil,] am Rand re., mit Verweiszeichen 17–18 die … Übersetzungen] am Rand re., mit Verweiszeichen 19 Scholia und] am Rand re., mit Verweiszeichen
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haben] am Rand oben li.: ▶Die Glosseme können für Zeugniß nur gelten, wenn die Identität der Stelle klar ist.◀ Von der Übereinstimmung alter Litteratur mit Mss. siehe unten p. 60 Rand. A 12
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Eben so in Nachahmungen] am Rand li., auf einem angeklebten Papierstreifen, Format: 15,1 �1,7: M. Christoph Gotthelf
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König de nimia imitationis in scriptoribus antiquis indagandae cupiditate. Meissen
1815. 4. 25 S. ist ganz gut. Masse] am Rand li.: Dahin gehören auch alle alten Erklärer und es ist Unrecht solche zu übergehen, und bloß aus Mss. den Text zu machen, wie Bekker bei Platon und Aristoteles. – Heyne hat es bei Homer fleißig gethan. Man kann freilich nicht verlangen, daß man für andre zusammenkarren soll; aber jeder muß es für sich machen, und kann davon dann so viel publiciren als er für gut findet. Bentley hat es so bei Horaz gemacht, ich bei Pindar. Andre arbeiten lieber für andre, und sind ihnen brauchbar, wie Martin für Sophokles.
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urtheilen.] am Rand li., mit Verweiszeichen: Scholiasten, ▶siehe S. 61. extr. B und oben S. 60 Rand,◀ C alte Grammatiker älter als alle Codices. – Die Übereinstimmung alter Citate mit Mss. ist besonders wichtig. Pindar Ol. II. Ἐριπέντι. Sophokles Antigone 550. ἀλλ’ οὐ γάρ – ἄτης ἄτερ Didymos 34
umgekehrt.] am Rand li., mit Verweiszeichen: Cf. Gellius bei Pindar Pythia I. 26. προσιδέσθαι. – Drako citirt die orphica nicht, sondern nur der Interpolator Laskaris. 26
32–33 siehe … Rand,] über der Zeile, mit Einfügungszeichen A
I,160 33–38
B
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C
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tiker emendirt höchst schlecht: schon mußten er, und andere es bleiben lassen, da Quintilian XI, 4. die Stelle so citirt. Nehmlich er ist ein vollgültiger Zeuge. Er zeigt, daß die ältesten Mss. schon so lasen. Es gilt dieses auch nicht allein von ausdrücklichen Citationen, sondern auch wo sie ohne Nahmen, aber klar gemeint sind, ferner von Nachahmungen, die an sich klar sind und woraus man die Stelle emendiren kann, oder von Originalen wieder, die man zur Emendation von Nachahmungen brauchen kann. Dieses ließe sich mit unzähligen Beyspielen belegen. Es folgt hieraus, daß man bey Bearbeitung eines Schriftstellers zuerst die ganze Masse von Citationen zusammensuchen muß: diese führet oft am weitesten. Eusebius z. B. Praeparatio Evangelica hat vortreffliche Codices des Platon gehabt, und citirt viel von ihm; wie viel daraus zu emendi | ren, haben wenige gewußt: ganze Lücken müßen hergestellt werden dadurch: er ist pro optimo codice. Bey jedem Schriftsteller muß zuerst diese Masse zusammengesucht werden; welche Last bey großen Schriftstellern wie Plato, Homer, die durch alle Zeitalter durchgehen; aber dieses giebt dann auch einen großen Stoff für die Kritik. Nicht nur alle Griechen, auch alle Römer müßen durchsucht werden: man kann oft durch entfernte Anspielungen noch das Wahre durchschimmern sehen. Nun aber, wenn man alles beysammen hat, muß wieder der kritische Werth eines jeden Zeugnisses bestimmt werden: es muß erst von dem Zeugniß selbst untersucht werden, ob es ächt ist: ob nehmlich nicht in der Citation selbst schon eine Corruptel seye. Dieses ist sehr oft der Fall: oft ist nach falschem Gedächtniß citirt; dieses ist zuerst abzusondern; oft ist aus den recipirten Texten des citirten Schriftstellers eine ältere Leseart von librariis und Druckern, oder beyder Correctoren in das Citat eine Leseart erst übertragen, die vorher nicht darin war, und umgekehrt. Endlich muß das Alter des Schriftstellers selbst pp. genau untersucht werden. Eben so in Nachahmungen weiß man oft nicht, welches von beyden das Original, welches das ursprüngliche ist. Hier muß also theils wieder aus innern, theils aus diplomatischen Gründen erst entschieden werden von einem ächten Künstler; und hier kann die Aufgabe oft auch nur approximando oder durch Gefühl, oft gar nicht gelöst werden aus Mangel an Kunst oder auch an Hilfsmitteln. Alles dieses ließe sich, wenn es der Umfang erlaubte, durch Beyspiele sehr belehrend machen, und weiter ins Einzelne führen. Zählen muß man nicht, sondern urtheilen.
13 jedem] aus iedem
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Beweiß.] am Rand li., mit Verweiszeichen: Hier kann noch von der lectio difficilior in Betreff der Interpolationen gesprochen werden.
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Ms.] am Rand re.: Hier von Ahlwardt.
Dummheit] am Rand re.: Dummheit führt bald zur Wahrheit bald zur Falschheit, durch unrichtige Einsicht wo sie mit Dünkel verbunden ist; durch Bescheidenheit wo sie mit Resignation verknüpft ist. ▶– Beispiel Pelusinus in der 3ten Aratischen Biographie statt πολιτικός.◀ ▶ Demosthenes codex Σ, Attikismen bei Platon Demosthenes Aeschylus.◀ 16
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schlechtere Mss.] am Rand re., direkt unter der vorherigen Marginalie: Homer, heilige Bücher (A. T. – N.T.) Aeschylus Sophocles Pindar – Ovid. Properz pp. 23
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Recensiones,] am Rand re.: Die älteste Recension findet man am leichtesten durch Vergleichung der Citate, Scholien.
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werden.] am Rand re.: Hier wird die diplomatische Kritik selbst wieder interessanter und geistreicher, weil sie gleichsam systematisch alsdann geführt wird, und eine große Combination erfordert, und mit Einem Schlage große Aussichten eröffnet. Beispiel Pindar: Ahlwardts entgegengesetzter Mißgriff. – Bei Herodot wird dies vermißt. – Es sind alle Schriftsteller von Bedeutung durch solche Recensionen durchgegangen. Interpolatio codicum. Bei Pindar giebt es verschiedene Interpolationsversuche. Triklinius bei Aeschylus. Sophocles. Homer. Eben so die Römer: Ovid, Properz. Diesen ganzen Gegenstand habe ich praktisch in einer Abhandlung über die Kritik der Pindarischen Gedichte an Beispielen erörtert. Die Geschichte des Textes muß entwickelt werden, wodurch das Urtheil ganze Massen von Lesearten mit einem Mahl abtrennt, bis auf wenige Ausnahmen, die wieder aus begreiflichen Gründen eintreten können. – Hier ist von dem Kanon „lectio difficilior praeferenda“ zu sprechen. Die falsche Recension bietet die wenigsten Schwierigkeiten. 26
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Zweitens ▶von den Scholien siehe Seite 61 unten. A Drittens◀ von den Mss. Eine Ms. Leseart ist ein Zeuge für ein grammatisches litterarisches Factum: es ist ein Gegenstand der historischen Kritik, den Werth dieses Zeugen zu bestimmen. Die Gründe sind auch hier innere, oder bloß diplomatische. Die innern übergehen wir, weil dies alles schon in die Beantwortung der 1ten und 2ten Frage fiel und in den ersten Theil der 3ten: hier stehen wir im 2ten Theil der 3ten, im bloß diplomatischen Beweiß. Es muß die diplomatische Güte eines Ms. erwiesen seyn: diese hängt ab von der Glaubwürdigkeit des Schreibers. Wovon aber hängt diese ab? Von seinem posse und seinem velle, daß er Aechtes geben konnte und geben wollte. | Es muß zuerst also untersucht werden, ob nicht bey einem Ms. fraus seye: dies wird theils aus innern, theils aus äußeren Gründen entschieden werden müßen; dann aber fragt sich, ob einer konnte. Dies hängt theils von der Einsicht ab, theils von der Lage. Die scheinbare Gelehrsamkeit ist nicht immer die beste Einsicht; sie ist oft Vorwitz. Oft ist der ungelehrtere also der bessere Zeuge; wo die Dummheit zur Wahrheit führt, und wo das Urtheil zur Erkenntniß nöthiger ist, muß der Kritiker selbst wieder beurtheilen. Was die Lage betrifft, so kann der Abschreiber nur geben, was ihm tradirt ist; wer aus besseren Codices schrieb, wird, die eigenen Fehler abgerechnet, welche ihm zufällig begegnen, besseres geben. In der Regel wird der ältere bessere Quellen haben: doch hat es oft frühzeitig nicht nur mehrere ἐκδόσεις (was sehr turbirt) sondern auch bessere und schlechtere Editionen der Kritiker, bessere und schlechtere Mss. gegeben. Dieses muß zuerst erforscht, und durch mögliche vollständige Induction müßen die Recensiones, Classes pp. der Mss. mit Zuziehung der Editiones principes und Citate bestimmt, und so die Codices rangirt werden. Dies hat man bey allen Autoren zu thun, und im N.T. ist es auch geschehen. Doch muß man hier vor Täuschung und Hypothesen sehr auf seiner Hut seyn. Man wird alsdann nicht nach der Zahl der Codices den Werth der Leseart bestimmen, sondern eine ganze Familie der Codices die einen gemeinschaftlichen Ursprung hat, wird nur noch für Einen gelten. Ie mehr iedoch, desto besser. ⟦Paris, München, Wien, Leyden, Rom, Venedig, Florenz pp.⟧ Dann treten innere Gründe zu; das letzte ist im N.T. noch nicht weit; da zählen sie mehr. Auch ist ein Unterschied zwischen den Schriftstellern. Der eine muß mehr diplomatisch, der andere mehr von innen heraus 1 von … Drittens] über der Zeile, mit Einfügungszeichen
14 ab] mit Bleistift verbessert aus ein
19–20 welche ihm zufällig begegnen,] über Rasur geschrieben A
I,164 6–21
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werden.] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: Erlogene Mss. Ahlwardts codices Neapolitani nach dem von Freese und von mir in einer Recension näher Erwogenen. Für die Scholien muß man eine Geschichte haben; doch nicht im Ganzen für alle (es sei denn daß man sie wie natürlich in der Geschichte der grammatischen Studien behandelt), sondern für jede besonders um die Geschichte des Textes dadurch zu vervollständigen. Eine Historia critica scholiastarum im Ganzen, wie sie Suringar für die Lateinischen geliefert hat, ist daher ein verkehrtes Ding. Auch muß dergleichen nicht zu weit getrieben werden: wie Wunder de scholiis Sophoclis. ▶ Gustav Wolff.◀ Julius Richter de 1
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Aeschyli Sophoclis Euripidis interpretibus 20 Graecis, Berlin 1839. Otto Schneider de Scholiis Aristophanis.
Material,] unmittelbar unter dem Text: und aus den Zeugnissen des Schreibers: Subscriptionen. 9
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Schrift] am Rand li.: Herculanische
Mss.
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10–11 Papyrus] am Rand li.: Papyrus ist das älteste. Die Aegyptische Urkunde, die ich edirt habe, ist das älteste, was wir haben; aus dem Ende des 2ten Jahrhunderts vor Christus; in Paris hat man ietzt eine Rolle, die noch 8 Jahre älter ist, nach Jomards Brief. Die hiesigen sind noch nicht aufgerollt, um zu sehen, wie alt sie sind.
Bankes hat in Aegypten eine Rolle der 35 Ilias mit Scholien gefunden; ▶siehe philological Museum zu Cambridge T. 1. wo sie herausgegeben ist. Es ist das älteste Ms.
aber für die Kritik von geringem Werth. – Hier von den rescriptis. Chrysippisches Fragment. Hyperides. Herculanische Εὐδόξου τέχνη aus dem Anfang des 2. Jahrhunderts a. Chr. Alkman.◀ Geschriebene Bücher nach der Erfindung der Druckerei nicht immer zu verachten.
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charta bombycina] auf dem oberen Seitenrand: Die charta bombycina fängt im 10ten Jahrhundert an; Montfaucon Paläographie p. 13 ff. Das gewöhnliche Pa50 12
pier aus leinernen Lumpen scheint, so viel ich finden kann, nicht älter etwa als das 14. Jahrhundert doch weiß ich es nicht gewiß. Übrigens ist auch das Baumwollpapier aus Lumpen gemacht worden. Maynz.] am Rand li., mit Verweiszeichen: Das Papierzeichen ist nicht bloß für Drucke ein Kennzeichen der Zeit, sondern auch für Mss. Ein Beispiel giebt ein Ms. des Horaz; siehe Kirchner novæ quästiones Horatianae p. 23. (Naumburg 1847. 4.)
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Codices] am Rand li.: Codices rescripti (παλίμψηστοι). ▶ Fridegar Mone de libris palimpsestis tam Latinis quam Graecis. Carlsruhe 1855. 8.◀
60
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18 Gustav Wolff.] neben dem Folgenden re., mit Verweiszeichen
nische] li. neben Cambridge … rescriptis.
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40–41 Chrysippisches … Hercula-
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constituirt werden. ▶Das alte Testament ist eben so recensirt. Beispiel Jahre vor der Sindfluth 1656 und 2242.◀ Bey der Rangirung der Codices welche durch Combination, Untersuchung ihrer Aehnlichkeit pp. hervorgebracht werden muß, kommt sehr stark noch in Betracht das Alter, welches dabey zuerst versichert seyn muß. Reden wir daher noch von der Beurtheilung desselben. Hier kommt es nun zuerst darauf an, nicht nach dem Alter zu gehen: denn ein junger aber aus einer alten Handschrift gezogener Codex ist oft besser, als der alte. Davon abgesehen aber erkennt man das Alter theils aus dem Material, theils aus der | Schrift. Das älteste Schreibematerial pflegt im ganzen Pergament zu seyn oder Papyrus: über welche man auch Bücher hat, wie Marini &c. Dann kommt Baumwollenpapier, charta bombycina; das Lumpenpapier (codices chartacei) ist das Neueste; je älter, desto seltener. Man kann auch aus dem Papierzeichen das Alter des Papiers und der Drucke erkennen: worüber eine Abhandlung von Fischer in Maynz. Die Unterscheidung ist sehr leicht: Papyrus unterscheidet sich gleich von der bombycina charta und diese von der gemeinen: bombycina ist dicker, staubiger, körniger, wolliger, nicht so fest und zusammengebacken. Die Schrift unterscheidet dann besonders die Zeitalter: denn mit jedem Menschenalter nimmt die Schrift einen bedeutenden Unterschied an; wird runder oder eckiger, kleiner oder größer, steifer oder verzogener. Ein guter Diplomatiker kann die Geschichte jedes Buchstaben von der ältesten Zeit bis zu der unsrigen nachweisen, und die allmählichen Übergänge verzeichnen. Auch giebt es gewisse Gewohnheiten in Abbreviaturen, in der Accentuation und Interpunction, in der Orthographie pp. welche die Zeit angeben. Codices, die nach dem Drucke von Studenten auf Universitäten für ihre Vorlesungen (wie zu Wittenberg unter Melanchthon) geschrieben sind, gelten nichts. Auch hier muß man sich aber in Acht nehmen, daß man nicht voreilig urtheile: ein Codex hat oft verschiedene Theile, die von verschiedenen Händen geschrieben sind, abgeschrieben aus verschiedenen Codices und in verschiedenen Zeiten; Lücken oder abgerissene Blätter sind oft von verschiedenen Händen supplirt: man muß rasuras, a manu prima & secunda wohl unterscheiden. Die Verschiedenheit der Züge, der Tinte, des Papiers, bessere oder schlechtere Condition der Blätter weist dieses leicht auf. Dieses alles kann aber nur der lang geübte Kritiker unterscheiden, der auch Diplomatiker ist und viele Codices gesehen hat; aus bloßen, sonst auch schätz7 junger] aus iunger
weißt
13 je] aus ie
19 jedem] aus iedem
21 jedes] aus iedes
33 weist]
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Benedictinern] am Rand li.: Ich habe nur 6 Bände gelesen, und damit ists zu Ende. Andre geben 9 an. Mehr für das Mittelalter.
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ist.] am Rand li.: Die Kenntniß der Mss. selbst ist aus den gedruckten BibliotheksKatalogen zu entnehmen. Siehe die Einleitung. A 11
11 1lich] unsichere Lesung A
I,41 1–4
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Drittens] darüber: Viertens.
Drittens] auf dem oberen Seitenrand: 1lich muß auch untersucht werden, ob nicht das ganze Ms. falsch sei (Ahlwardts codices Neapolitani – Simonidis Uranios).
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Codices] am Rand re.: Es giebt auch mehrere Editiones principes wie von Pindar: Aldina Romana.
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baren Collationen kann man dieses nicht beurtheilen. Man muß sich hier bey den diplomatischen Schriftstellern Rathes erholen: alle können wir nicht nennen. Nouveau traité de Diplomatique, von den Französischen Benedictinern, 6 T. 4. Auch Deutsch, unter dem Titel: Lehrgebäude der Diplomatik. Hierher gehört nur der 1te Band. Gatterer Abhandlung in den Novi Commentarii Societatis Gottingensis Vol. VIII. und in andern Schriften. Für das Griechische dient, obgleich nicht immer gründlich, am Meisten Montfaucon Palæographia Græca, Paris. 1708. folio. Ein vorzüglicher Kenner dieser Dinge war Villoison: man sehe nur seine Prolegomena zu den Scholiis Homeri Venetis; er hat darüber viele Sammlungen gemacht. ▶ Bast, dessen Abhandlung bei Gregorius Corinthus für die Paläographie der Handschriften sehr wichtig ist.◀ ▶– Kopp Palaeographia critica, sind im Ganzen 4 T. in 4to., sehr ausführlich und gelehrt, Mannheim 1829. – ist auf Tironische Noten und dergleichen bezüglich.◀ ▶ Paléographie des classiques Latins, d’après les plus beaux mss. de la bibliotheque royale de Paris, par Monsieur Aimé-Louis Champollion, avec une introduction par Monsieur Champollion-Figeac, 1. Lieferung Paris 1837. gr. 4. Ferner eine Paléographie universelle, die im Ganzen 600 S. in Folio mit 300 Kupfertafeln werden soll, von Silvestre, der die facsimiles gemacht hat, mit den Erklärungen von Champollion-Figeac und Aimé Champollion fils, Paris von 1839 an.◀ | Drittens Editiones veteres. Von ihrem kritischen Gebrauche gilt ganz eben dasselbe, was von den Codices nur da, wo sie aus codicibus gezogen sind, ist ihr Urtheil gültig. Manche dieser Ausgaben sind reine Abdrücke von Mss.: editiones principes; ja die Mss. sind oft den Druckern oder Setzern, die damals noch mehr verstehen mußten, auf das Brett hingegeben. Sie sind daher oft auch sehr fehlerhaft. Andere sind schon aus mehrern Codices gemacht, wie der Homer des Demetrius Chalcondyles. Ihr Werth ist daher auch sehr verschieden. Alle folgenden auch alten Ausgaben (Aldinæ, Iuntinæ, Romanæ &c.) sind nur zu beurtheilen nach den neu gebrauchten Codices; oft sind sie auch ex coniectura verbessert. Sie sind entweder Recognitiones, wie die Ausgaben des Muretus; oder vollständige, mit größerem Apparat gemachte Recensiones. Man muß auch die Ausgaben in Familien ordnen, schlechte und unbedeutende aber gar nicht rechnen. Auch muß man sorgfältig die bloßen Druckfehler unterscheiden. Die alten Ausgaben sind oft ohne Angabe des Druckortes und Jahres: sine anno & loco: und es giebt auch hier eine große Kennerschaft, aus Lettern, Papier und dergleichen mehr, mit viel24 ja] aus ia
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Tacitus, Cicero und in Fabricii Bibliotheca Latina schöne Muster für die Behand-
Bekker] am Rand re.: Seit Bekker sind die Editiones principes fast entbehrlich für die Griechen.
lung der Geschichte der Ausgaben gegeben. Maittaire, Panzer pp.
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Kenntniß] am Rand re.: Ernesti hat bei
Germanicus] darüber: Caesar
Pæanius] am Rand re.: Caesar ist ins Griechische übersetzt.
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historische Kritik] am Rand li.: Diese und alle Arten der Kritik müßen mit der grammatischen durchgängig und überall verbunden werden, obgleich wir sie sondern.
15
Platonis.] am Rand re.: Cornarius. Masse von Übersetzungen des Aristoteles. 15
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5 pp.] es folgt Verweiszeichen auf eine weiter unten stehende Marginalie: Seit Bekker … Griechen.
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fältiger Übung und Kenntniß der analogen Drucke, sogar aufs Jahr zu bestimmen. Dies schlägt in die Buchdruckergeschichte ein. Was die Ausgaben alter Schriftsteller betrifft, so gehören hierher zur nähern Kenntniß eine Anzahl Schriften, welche hier zu citiren aus der Geschichte der Römischen Litteratur S. 14. (Von den Incunabeln &c.) Wir schließen hieran noch eine neue Quelle der Leseart, nehmlich solche Übersetzungen, welche vor den 1ten Drucken aus Handschriften gemacht sind, seyen sie entweder selbst handschriftlich oder gedruckt. Ein Beyspiel vom ersteren geben die Übersetzungen des Aratus Phænomena von Cicero, Germanicus, Avienus. Doch muß man hier sehr auf seiner Hut seyn, ob der Übersetzer nicht aus Licenz etwas ganz anderes gab; desgleichen ob die Übersetzung nicht aus dem Original corrigirt seye. Ebenso bey Commentatoren und Metaphrasten. So auch Eutropius und Pæanius. Plato Timæus, und Cicero und Chalcidius. Der 2te Fall ist, wenn die Übersetzung schon gedruckt. So Ficinus Platonis. Hier ist aber wieder nothwendig, daß man erstlich die Willkühr des Übersetzers trenne von dem, was er in seinen Mss. hatte (so auch mit Cornar), dann aber, daß man auch wisse, daß man die ächte nach dem Texte noch nicht veränderte Übersetzung habe. So sind alle seit 1532. herausgegebenen Übersetzungen des Ficinus durch Simon Grynæus nach dem gewöhnlichen Texte verändert, und also weder zur Bestätigung noch zur Bestreitung der vulgata zu brauchen. Die endlich auch nicht zu verschmähenden Coniecturæ virorum doctorum (oder indoctorum) haben keine diplomatische Auctorität, sind zur Erregung gut, bringen oft auf etwas, sind also zu benutzen, aber nur nach innern Gründen: ▶zu vermeiden Willkührlichkeit, Kühnheit, Licenz (wahre Grillen, wie Praedicow, Sprengel &c.), Cupidität – auf der andern Seite Furchtsamkeit und Sklaverei. Bekker hält vielleicht am besten Maß.◀ | Dieses ist nun die grammatische Kritik nach ihren Hauptzügen, welche auch, und das mit Recht, die niedere genannt wird, im Gegensatz der technischen als einer höhern. An sie schließt sich nun aber nach der Analogie der Hermeneutik die historische Kritik, welche untersucht, inwiefern den allgemein anerkannten historischen Factis ▶oder der historischen Wahrheit selbst überhaupt◀ eine Stelle angemessen sey oder nicht, wenn sie nicht angemessen ist, welches das angemessenere seye, oder ob das Angemessene oder das Unangemessene das ursprüngliche sey. Doch gehört die historische 24 Gründen:] Punkt verbessert zu Doppelpunkt
weiszeichen
32–33 oder … überhaupt] am Rand li., mit Ver-
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sobald] am Rand li., mit Verweiszeichen: von der historischen Kunst,
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Facten selbst,] am Rand li.: ▶etwa in moralischer politischer pp. Hinsicht◀ (sondern der Überlieferung in specie),
4–5
5
selbst,] am Rand li., mit Verweiszeichen: welche ihrer Natur nach philosophisch ist, philologisch nur, wenn sich die Philologie mit der Construction des Ganzen beschäftigt und zur Philosophie der Geschichte wird, 5
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kommt.] am Rand li., mit Verweiszeichen, Punkt verbessert zu Doppelpunkt: das ist aber auch eigentlich die historische Kritik, die Beurtheilung der Quellen im Ganzen und Einzelnen in Bezug auf ihre Wahrheit. Nach diesem Gesichtspunkt ist auch die historische Kritik, die der Philologe übt, in der Function gar nicht verschieden von der, welche der Geschichtschreiber an der Überlieferung übt, die ihm als Quelle dient. 7
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ἀναχρονισμοὶ] am Rand li., mit Verweiszeichen: Plato (und zwar absichtlich).
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summarisch:] am Rand li.: Hyperbole (Weiske), dummes Zeug: geht zum Theil auf das Summarische „Kein Mensch hat von der Herrschaft der Macedonen nicht gelitten.“ – dem Redner kommt es nicht auf die genausten Bestimmungen an, z. B. Andocides und Aeschines, in den Stellen vom Frieden. 18
und] am Rand re.: Hier von der Combinatorischen Kritik. A
Personengeschichte pp.] am Rand re.: Griechische Ziffern von 2erlei Art: α´, β´, γ´ &c. und I, II, III, IIII, Π, ΠI &c. letztere meist älter; doch auch jene alt. Ein anderes Beispiel, wie man die Momente abzuwägen habe: von Orsippus. Corpus Inscriptiones Megaricae. Es muß nicht bloß Eins wahr seyn: wo 2 gleich starke Gründe vorhanden sind, ist beides wahr, und die Sache der historischen Kritik ist hier, mit Hülfe der grammatischen zu conciliiren: so Τελέοντες, Γελέοντες (Γτελέοντες). Hermann Praefatio Ion. übereilt, wie gewöhnlich. Die diplomatische Kritik und die Coniecturalkritik sind verschiedene Thätigkeiten, die der grammatischen und historischen gemeinsam sind. 33–34
34 Kritik.] es folgt ein Hinweis auf die entsprechende Beilage von fremder Hand 48–52 Die diplomatische … sind.] am Rand oben re., mit Verweiszeichen
II,446 22 f.
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9–11 Philologie … wird,] li. neben der folgenden Marginalie, mit Verweiszeichen
A
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Kritik hierher nur unter einer 2fachen Einschränkung. Erstens ist sie nicht hierher gehörig, sondern in die Gattungskritik, sobald davon die Rede ist, ob ein Schriftsteller die Regeln der Geschichtschreibung oder der historischen Kunst verletzt habe. Zweytens gehört hierher nicht die Kritik der Facten selbst, sondern hier kommt sie lediglich in sofern in Betracht, als sie zu einem Urtheil über eine vorliegende Stelle historischen Inhaltes in einem Schriftsteller in Anschlag kommt. Der Gang ist derselbe wie bey der grammatischen Kritik, und bey dem entsprechenden Abschnitt in der hermeneutischen Kunst. Es ist zuerst zu finden, ob eine historische geographische statistische Notiz sowohl der Historie an sich, als in jeder Beziehung dieser Stelle angemessen sey, wenn nicht, was angemessener seye, endlich ob das angemessenere oder das unangemessenere das ächte seye. Dieses letzte kann wieder nur entschieden werden aus der Kenntniß der Individualität eines Schriftstellers, ob er einer historischen Falschheit fähig oder nicht, ja ob sie nicht vielleicht in seinem Zwecke lag. Μνημονικὰ ἁμαρτήματα kommen oft vor: es giebt absichtliche ἀχρονισμοὶ oder ἀναχρονισμοὶ; man ist falsch berichtet; man will nicht genau darstellen, aus Nachläßigkeit, Furcht, Schmeicheley: man sagt etwas nur allgemein, summarisch: in diesen und andern Fällen muß man zu ändern sich nicht unterstehen. Wo aber nach aller hermeneutischen Einsicht das vulgäre unächt ist, da wird die Kritik entweder die Stelle für falsch oder interpolirt erklären, und nach Vermögen das Wahre herstellen, aus geographischen historischen pp. Notizen, mit Zuziehung der Grammatik und Manier; und sie wird zugleich natürlich überall unterscheiden, wie weit die hier freylich größere und schwierigere Emendation wahr oder nur wahrscheinlich, möglich oder nothwendig seye. Auch hier tritt dann der diplomatische Gebrauch der Mss. &c. ein. Nahmen werden leicht ver wechselt, auch durch Abbreviaturen, durch Auslassungen, durch Corruption, weil man hier nicht recht lesen konnte: insonderheit leicht verwechselt man Zahlen, wo sie mit Ziffern | standen; aber oft sind die Ziffern auch schon vorher ver wechselt, und hernach erst mit Worten geschrieben worden: ferner wurden die Ziffern leicht versetzt, ausgelassen und dergleichen mehr. So entstehen leicht falsche Angaben. Man muß hier eine bis ins Speciellste gehende Kenntniß der Historie haben, selbst Personengeschichte pp.
5 selbst,] es folgen mindestens drei unleserlich gestrichene Wörter
ia 29 standen;] oben re., von fremder Hand: Beilage 39. [Bl. 116r]
10 jeder] aus ieder
14 ja] aus
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Adversaria und Collectanea,] am Rand re.: Allein man hüte sich, nur alles in den Adversarien zu haben. Darin ist kein Wissen: man kann zwar nicht alles im Kopfe haben: aber einige Philologen haben gar nichts im Kopfe, und meinen es sei genug, wenn sie Adversaria hätten. Durch Adversaria wird niemand gelehrt: man muß den Stoff im Geist verarbeiten, und dann wird man ihn auch im Kopfe haben: nur Citate gehören in die Adversaria: aber die Gedanken, die daraus gebildet sind, muß man im Geiste gegenwärtig haben. 11–12
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hat.] am Rand re.: Die beste Schule der ▶niederen◀ Kritik sind die Inscriptionen wo zugleich größere Sicherheit weil in der Regel die Räume genau zugemessen ▶; auch Dichter.◀
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technische] im Nachhinein eingeklammert und darüber notiert: individuelle
20
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Kunst-] am Rand re., mit Verweiszeichen: (ästhetische) generische,
30
technischen] am Rand re., mit Verweiszeichen: individuellen
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9–14 muß den Stoff … haben.] weiter unten am Rand re., mit Verweiszeichen
Zeile, mit Einfügungszeichen
16 niederen] über der
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Soweit der erste Theil; nun noch ein methodischer Zusatz. Es versteht sich, daß die Praxis bey der Kritik noch mehr thut, als bey der Hermeneutik: man muß aber warnen, die Kritik nicht mit Absicht zu prakticiren so, daß man durchaus verbessern und tadeln will. Allerdings soll die Kritik fortlaufend seyn: aber verbessernd muß sie erst dann werden, wo man mit Nothwendigkeit Corruptel entdeckt hat. Sonst kommt man auf einen pruritus libidinosus. Die Emendation muß ein Resultat der ganzen Untersuchung seyn. Von der Hermeneutik darf sie nicht getrennt werden, sie gehört mit zum vollständigen Verstehen, aus welchem allein eine gute Kritik hervorgehen kann. Um aber die Sprache in kritischer Hinsicht ganz in seine Gewalt zu bekommen, ist kritisches Studium derselben nöthig: daher Adversaria und Collectanea, nach allem, was bey der Hermeneutik bemerkt worden. Auch durch Schreiben in einer Sprache kann man sein Gefühl schärfen. Besondere Aufmerksamkeit endlich ist nöthig – animus suspicax, wie ihn Bentley fordert. Zuerst muß man die nöthigen Kenntnisse und Studium der besten Muster haben, von welchen Mustern aber hier noch nicht die Rede seyn kann: erst nach der technischen Kritik, die von unserer 1ten nicht getrennt werden kann, werden wir davon reden. Autoren, wo noch wenig gethan, und doch großer Stoff übrig ist, werden die beste Übung gewähren, nachdem man sich an Mustern erst gebildet hat. Wir kommen nun an die technische Kritik. Diese hat zum Gegenstand das Verhältniß des individuellen Charakters einer Schrift zu einer andern höhern Individualität zu bestimmen: darzu kam nun wohl auch in der Hermeneutik einige Anweisung vor: allein das ist eben dasienige aus der Hermeneutik, was hierbey aus der Kritik vorausgesetzt werden muß. Die höhere Individualität, mit welcher das Verhältniß zu bestimmen, ist entweder eine bestimmte ▶historische,◀ der Verfasser, nach Person, Nation und Zeit, oder eine gedachte, ein Ideal, die Gattung nach den Regeln der Kunst. Jenes giebt die eigentlich individuelle, technische, höhere Kritik: dieses giebt die litterarische, Kunst- oder Gattungskritik. Beyde können nicht ohne einander, und ohne die niedere Kritik bestehen; die Absonderung muß aber doch für die Wissenschaft gemacht werden. Die Aufgabe der technischen Kritik ist die: zu finden, ob der individuelle Charakter einer Schrift angemessen seye dem individuellen Charakter eines Verfassers; wenn sich eine Disharmonie findet, was harmonischer seyn wür-
23 darzu] aus davon
27 historische,] am Rand re., mit Verweiszeichen
28 Jenes] aus Ienes
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gehöre.] am Rand li., mit Verweiszeichen: Offenbar wie schon die Darlegung zeigt, eine sehr verwickelte Aufgabe!
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Unächten] am Rand li., mit Verweiszeichen: oder die höhere im Gegensatz gegen die grammatische oder diplomatische 7
5
seyn.] am Rand li., mit Verweiszeichen: Auch ist eine Schrift nicht minder ächt, sie mag seyn von Xenophon oder Plato. – Dasselbe gilt von gewissen Falsis des Alterthums selbst. So haben die Gnostiker, Karpokratianer &c. falsche Sachen, z. B. Inschriften untergeschoben, wie die von Gesenius 1824. herausgegebene: De inscriptione Phoenicio-Graeca in Cyrenaica nuper reperta. Diese ist nicht als gnostisch – oder karpokratianisch, aber unächt in Bezug auf das Datum, was sie erlügt, Ol. 87. Gesenius hat sich geirrt. Es ist neuerdings untergeschoben. Leukadische Inschrift auch neuerlich untergeschoben. 11
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gesehen] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: Es ist dies nämlich etwas bloß Hermeneutisches. Die Individualität muß schon an sich bestimmt und daraus verstanden seyn; dann kann erst das Verhältniß bestimmt werden, und dies letztere ist allein das Kritische. 17
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lasse] am Rand li., mit Verweiszeichen: überhaupt, daß aus dem Charakter des Verfassers das Buch, aus dem Buche der Charakter des Verfassers bestimmt werden könne, und eines das andere erläutere ▶: In der Kritik sind zwei Individualitäten da, die der Schrift und ihres wirklichen und sichern Verfassers die aus der Schrift gefunden werden kann; und die andere, womit verglichen wird.◀
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Ganzen] am Rand li.: Stoff selbst,
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tik] über der Zeile, mit Einfügungszeichen: (d. i. hiermit der Leseart)
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de, und ob jene Disharmonie oder diese | Harmonie das Wahre sey. Die Disharmonie ist die: Ist der Charakter einer Schrift ein anderer als der eines Verfassers, so paßt es nicht, dieselbe dem Verfasser zuzuschreiben: nun fragt sich aber, worin der Grund der Disharmonie liege; ob sie im Verfasser selbst vielleicht liege, oder in der Depravation der Schrift oder ob gar ein anderer Verfasser gesucht werden müße, dem sie gehöre. Diese Kritik ist also das, was man gewöhnlich die Kritik des Ächten und Unächten nennt; nur ist dieser Ausdruck zu Mißverständnissen geeignet; denn leicht leitet er dahin, als ob diese Kritik nur da angewendet seye, wo ein Zweifel obwaltet: allein sie ist eine fortlaufende Operation, die ganze eine Seite derAuslegung, und der Zweifel muß erst ein aus dieser Operation von selbst sich ergebendes Resultat seyn. Das Erste bey dieser Untersuchung ist, die beyderseitigen Individualitäten zu finden, den Charakter des bestimmten Buches, und den Charakter dessen, der als Verfasser angegeben wird, ohne von irgend einer Meinung für oder wider die Harmonie, für oder wider die respective Aechtheit eingenommen und präoccupirt zu seyn. Wie dieses nun geschehe, haben wir bereits bey der Hermeneutik gesehen; nur kommt hier eine Schwierigkeit hinzu, welche dort nicht beachtet werden konnte. Nehmlich man nahm dort an, daß der individuelle Charakter eines Buches aus dem Charakter des Verfassers als größerer Einheit auch noch sich herausfinden lasse: hier aber, wo eben gefunden werden soll, ob beyde sich angemessen sind, oder nicht, kann man nur das Finden beyder Elemente aus sich selbst gelten lassen. Hat man nun die beyderseitige Indvidualität gefunden, so beginnt die Vergleichung der Angemessenheit oder Unangemessenheit. Diese gehet theils vor sich durch klaren Beweiß und Räsonnement, theils ist sie mehr eine Sache des Gefühls, ie mehr es innerlich wird, und da können dann freylich nur sehr wenige noch urtheilen. Wir wollen hier nun nur die allgemeinsten Grundzüge dieser Untersuchung geben, worauf man nehmlich bey dieser 1ten Frage von Angemessenheit und nicht zu sehen habe. Composition des Ganzen (Gebrauch des Stoffes nach Form); Art des Stoffes selbst, Sprachschatz, sowohl ganze Gedanken als Redensarten, Wörter, sowohl formelle als materielle Elemente, nach ihrer bestimmten Bedeutung, dieses sind ungefähr die Puncte, worauf zu achten ist, ob nehmlich die 2 Individualitäten darin harmoniren, oder divergiren, ob die eine was anderes als die andere, was besseres, was schlechtes, oder gleich gutes aber verschiedenes hat. Vor allen Dingen wird nun hier erfordert, daß man zuerst mit der niedern Kri | tik im Reinen sey; 1 jene] aus iene
15 wider] aus wieder
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sey;] auf dem oberen Seitenrand, mit Verweiszeichen: Dies ist freilich oft nicht leicht, und es entsteht hier wieder die alte Complication, daß man sich in einem Kreislaufe befindet. 175 36
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Ganzen;] am Rand re., mit Verweiszeichen: Man muß bei solchen Einzelheiten den Grund in der Regel mehr im Einzelnen als im Ganzen, also in der Corruption der besonderen Stelle oder eigenem Mißverständniß suchen.
von kleinen nicht, daß sie es sind. Was Wyttenbach. vita Runkenii von Ruhnkenius in Rücksicht der Anthologie sagt, ist reine offenbare Lüge und Aufschneiderei. ▶⟦So hat auch Wolf bei dem Ciceronianischen Brief aufgeschnitten.⟧◀
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Unächten:] am Rand re.: Wohl kann man von kleinen Stücken eher erkennen, daß sie nicht von einem Verfasser sind; von großen eher, daß sie es sind: aber
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Stoff.] am Rand re.: Plato Menexenos
Apologia Leges.
Andokides gegen Alkibiades auch ächt? Dawes wegen Pindar: Isthmie ultima (Αἴγῐνα.)
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Zuerst] über der Zeile mit Einfügungszeichen: 2) Zuerst vom Stoff.
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21 aufgeschnitten.⟧] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: Cicero ad Familiares 1 ▶ lib. IX.
16.◀ führt einen gewissen Servius an, den Bruder 2 ▶oder wenigstens Vetter◀ des Papirius Pætus, der sagen konnte: Hic versus Plauti non est, hic est, quod tritas aures haberet notandis generibus poetarum et consuetudine legendi. – Das non est ist hier leichter; übrigens muß man alle dergleichen Geschichten cum grano salis verstehen. Den feinsten Takt hatten vielleicht die Alexandriner. Man sehe über jenen Servius Ernesti Clavis Ciceroniana der auf Sueton illustres Grammatici Gellius und Plinius Historia Naturalis verweist. 3 Man muß sich vor der Arroganz des Absprechens hüten: es ist gar zu einladend dergleichen zu thun, weil tiefe Weisheit und besondere Feinheit der Nase dahinter zu stecken scheint. – Wie hat sich Wolf mit dem Ciceronianischen Briefe blamirt! – Wie ist Scaliger von Muret (Epigramma in Rumetum) geprellt worden mit dem Verse des Trabea! 21 aufgeschnitten.⟧] am Rand ganz oben re., mit Verweiszeichen: Ist es möglich Schriften für unächt zu erklären, die man nicht hat? Ja, wenn man weiß, wie sie beschaffen waren, und daß so des Verfassers Schriften nicht beschaffen seyn konnten. Aber der Beweis ist schwer. Thiersch hält Tyrtaeos 5 Bände μέλη πολεμιστήρια für erdichtet, indem er voraussetzt, sie seien in 4 satyrisch lyrischen Metris geschrieben, die man damals nicht gehabt habe! Aber sie waren anapästisch, und daß man 5 Bände in Anapästen schreiben konnte, zeigt die Analogie der Elegie. lib. IX. 16.] über der Zeile, mit Einfügungszeichen 2 oder wenigstens Vetter] über der Zeile, mit Einfügungszeichen 3 Man muß … Trabea!] am Rand re., mit Verweiszeichen 4 satyrisch] unsichere Lesung
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Theorie der Kritik · 177
denn da alle jene Puncte erst aus dem Einzelnen erkannt werden müßen, so kann man sich hier aufs schönste im Kreise drehen. Eine Leseart, die falsch ist, giebt auch eine Disharmonie in die Individualität: wird sie festgestellt, so ist diese aufgehoben. Man muß also erst wissen, ob der Grund der Disharmonie in der Falschheit der Stelle liegt oder im Ganzen; dieses zu lösen, ist nur möglich durch Analogie und approximando: so bedingen sich immer niedere und höhere Kritik. Ferner kennt man oft die Individualität eines Schriftstellers nur aus wenigem; wie kann man alsdann vollständig urtheilen? Hier wird allerdings der Cirkel größer, indem man den Schriftsteller nicht kennt, und doch behauptet, dieses seye nicht von ihm. Ie weniger Schriften man von einem Autor hat, desto schwerer wird die Kritik des Ächten und Unächten: A und ie geringer der Umfang des Buches, von welchem die Frage ist. Auch kann ein Schriftsteller nach Zweck und Gattung, ferner nach der Zeit und dem verschiedenen Grad seiner Vollendung und Bildung sehr verschieden schreiben. Alles dieses muß zuvor wohl beachtet werden; und man muß durch gebildetes Gefühl, Übung, richtig erkannte Analogie bestimmen können, wie weit dergleichen reiche. Übereilte Urtheile wird man dann zurückhalten. Wie in Rücksicht der Gattung über Lysias ἐρωτικὸς apud Platonis Phædrum von Taylor. Selbst die von Wolf und Valckenaer für unächt erklärte Rede λόγος ἐπιτάφιος Λυσίου könnte vielleicht noch aus der Gattung gerettet werden. Nach dem Zweck gehören hierher die kleinen Platonischen Gespräche, Lysis, Charmides pp. mit Ast’s unglücklicher Kritik; und überhaupt giebt hier der vielseitige Platon vielen Stoff. Endlich ist aber noch eine der größten Schwierigkeiten, daß selbst dieienigen Schriften, aus welchen die Individualität erkannt werden soll, eines Verfassers, erst müßen nach ihrer Aechtheit oder Unächtheit untersucht werden; die Aufgabe ist also hier in ieder Hinsicht unendlich schwierig, von allen Seiten hebt sie sich selbst auf, kann nur mit der größten Vorsicht, insonderheit mit Unterstützung historischer Gründe, und nur durch Gefühl, mit Approximation, mit hoher künstlerischer Bildung allmählich gelöst werden. ▶Hier von Schriften, die man nicht hat; siehe oben. B Hierher gehört auch das Nichtvollendete, von S. 68.◀ C Gehen wir nun ins Einzelne. Zuerst von der Composition des Ganzen. Der Schriftsteller hat seine besondere Manier in der Anlage, in der Disposition, in der Art, wie er die verschiedenen Mittel der Darstellung zu seinem 1 jene] aus iene A
II,448 f.
B
3 festgestellt] hergestellt
I,176 40–46
C
I,178 9–20
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heissen.] am Rand li.: Es ist darin keine wahre Dialektik.
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Sprecher:] am Rand li.: Vom Charakter der Personen gehört auch hierher.
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13–14 niedere] am Rand li., mit Verweiszeichen: vielmehr combinatorische 19
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markiren,] am Rand li.: Anakreon hier.
22–23 ob ein Schriftsteller] am Rand li.: Auch sind manche Werke nur Entwürfe, unvollendet in sich; während der Schriftsteller vollendet ist. Man muß dies so nehmen: 1) Der Schriftsteller ist unvollendet gebildet, in seiner Blüthe, oder schon im Abnehmen (Plato Phaedrus Charmides – Republik – Leges.) – 2) Die Schrift ist unvollendet, oder vollendet, oder überarbeitet. Xenophon Hellenica – Anabasis. Das Überarbeiten kann oft Fehler erzeugen.
Diversität.] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: Doch gilt dies nicht von den Rednern. So hat man Andokides de pace (und gegen Alcibiades aus andern Gründen) fälschlich für unächt gehalten, weil er mit Aeschines περὶ παραπρεσβείας Ähnlichkeit hat: aber dieser hat jenen ausgeschrieben. Dies haben sich die Redner dem Zwecke gemäß und aus Bequemlichkeit öfter erlaubt. ▶Von dieser Art Plagiat handelt ausführlich Meier Prooemium Indicis Lectionum Halensis Sommer 1832. – Vergleiche Cicero unten S. 70. in marg.◀ A 29
Nachahmung] am Rand li.: Von den Nachahmungen p. 70. 69. extr. B
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Anakreontischen Lieder] am Rand li.: Sophokles Clytämnestra
33–34
22 Doch] über der ersten Zeile: Die Redner erlauben sich auch in verschiedenen Reden dasselbe zu
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sagen.
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28 jenen] aus ienen 36 Nachahmungen
31–34 Von … marg.] neben dem Vorherigen, am Rand li., mit Verweiszeichen ] es folgt ein unleserliches Wort 36 69.] über der Zeile, mit Einfügungs-
zeichen A
I,182 26–28
B
I,183 25–185 4
Theorie der Kritik · 179
Zwecke gebraucht: hat man nur vollständige Induction, und ist möglichst versichert, daß ein Schriftsteller nicht wohl anders konnte, so giebt dies ein Moment, welches mit andern zusammengenommen schon was macht. Euripides z. B. hat allen seinen Stücken Prologe vorgesetzt: das aus anderen Gründen für unächt zu haltende Stück Rhesus sogar | hat einen, wiewohl er gewöhnlich fehlt. Nur Iphigenia Aulidensis hat keinen und kann vermöge der Anlage keinen haben: dies erregt Verdacht. Platon hat stets eine zweckmäßige Anlage seiner Dialoge; auch da, wo dieselbe versteckt ist, findet sich verborgen ein Zweck: aber Gespräche, wie Hipparchus, Minos haben durchaus keine zweckmäßige Anlage, und ihr Zweck selbst ist kein würdiger, wie Platon ihn hat, es ist nichts Gehaltenes darin: daher können diese Gespräche nicht Platonischem Geiste angemessen heissen. Die Platonischen Gespräche haben bestimmte Personen oder Sprecher: jene haben keine, indem die niedere Kritik zeigt, daß die darin vorkommenden Personennahmen Hipparchus, Minos, erdichtet sind; folglich sind diese Gespräche schon ihrer Grundanlage nach nicht Platonisch. So auch mit den Titeln. Denn auch diese, als das Allgemeinste der gesammten Anlage, sind zu berücksichtigen. So durch alles durch, was man Stil nennt. Siehe Hermeneutik. A Man muß hier genau sich die Manier markiren, ob sie hart oder weich ist pp.; ob der Schriftsteller sehr genau, sehr vollkommen, oder ob er unvollkommener ist. Dialogus de oratoribus von Tacitus, Plinius minor, Quintilian. Der Stil ist weicher, aber die Jugend erklärt mehr. So Platon Leges. Endlich ist besonders zu bemerken, ob ein Schriftsteller originell oder nachahmend: findet sich eine Schrift als Nachahmung, die einem originellen Schriftsteller beygelegt ist, so ist vollends große Disharmonie. Diese Disharmonie kann aber nicht jeder beurtheilen: denn sie kann oft sogar Harmonie scheinen, wenn eine Schrift Nachahmung desselben Autors ist, welchem sie zugeschrieben wird. Die allzugroße Aehnlichkeit, kann man sagen, ist ein viel größerer Beweiß der Disharmonie als die allzugroße Diversität. Dazu gehört aber ein feiner Takt, um das Nativum, Inaffectatum, das Selbstgewachsene, Eigenthümliche von der Nachahmung zu unterscheiden. Bey Dichtern gehört hierher auch noch die Vollkommenheit oder Unvollkommenheit der metrischen Composition; welche einen Unterschied abgiebt. Wie schlecht sind die Verse der Anakreontischen Lieder für diesen Verfasser! Selbst das Nationelle endlich unterscheidet schon. Wie leicht unterscheidet sich die Nationalität der Hellenen, und der 13 jene] aus iene A
I,101 30–103 25
25 jeder] aus ieder
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Composition,] am Rand li.: Zusätze: 1) Vom Metrischen. 2) Von Nachahmung in Rücksicht der Composition (wobei zugleich von Stoff und Sprache zusammen)
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Stoff.] am Rand re., ganz oben: Disposition betreffend den Stoff: a) Zeit und Ort. Xenophon in Skillus, Phalaris Aeschines Brief wegen der Bilder des Pindar. b) Verhältnisse und Umstände. Manetho, Decrete in Demosthenes de corona. c) Grundsätze, politische: Philippica IV. philosophische. Plato von der Seele als Harmonie. 7
seyn,] am Rand re.: NB. Dies ist das leichteste und sicherste Kriterium.
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widersprechen:] am Rand re.: Schule und Grundsätze sind ungefähr dasselbe.
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Disharmonie.] am Rand re.: Dies ist, ▶wenn nicht etwa Interpolation da ist,◀ die leichteste Art individueller Kritik: doch kann auch sie Schwierigkeiten haben. Es kann auch ein Widerspruch gegen die ▶übrigen◀ Verhältnisse darin liegen, z. B. in einer Rede eine Unkunde der Zeitumstände, der politischen Einrichtungen, woraus man Unächtheit schließen kann. Oder mit den bekannten Grundsätzen des Verfassers wie Demosthenes Philippica IV. S. 141. Widerspruch aus den Verhältnissen findet man besonders in spätern sophistischen Reden leicht, die aber niemand für alt hält oder hätte halten können; auch in Briefen: diese sind fast alle unächt. ▶Brief des Manetho in Ptolemaeum Philadelphum (Σεβαστός). Decrete im Demosthenes de corona.◀ 22
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seyn.] zwischen den Zeilen: Xenophon in Skillus – zu Sokrates Zeit! 26
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13
Platon.] am Rand re., mit Verweiszei-
chen: Z. B. mit der Seele als Harmonie im Phädon und dann wieder im Timaeus,
den Schelling fälschlich ehemals angezweifelt.
Disharmonie.] am Rand re.: Platon Symposion. Urtheil von Thiersch. Wäre
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es wahr, wäre das Symposion falsch. (Dies ist theils schon Sache der Composition.)
50
35 kann.] weiter oben am Rand re., mit Verweiszeichen: Aeschines 1 ▶4.◀ Brief (Bild des Pindar).
53
1
4.] über der Zeile, mit Einfügungszeichen
26 wenn … ist,] über der Zeile, mit Einfügungszeichen
31 übrigen] über der Zeile, mit Einfügungszeichen 33–45 der … de corona.] Fortsetzung etwas weiter unten am Rand re., mit Verweiszeichen
Theorie der Kritik · 181
Jüdischen Hellenisten in der ganzen Composition, wo diese Verse oder Prosa, wie oft geschehen, unterschieben wollten. Gattung und Nation kommen hier in Betracht: eben so die Zeit: iede hat auch ihren | besondern Charakter. So tragen die den Orphikern untergeschobenen Sachen in der ganzen Composition den Charakter einer jüngern Zeit; sie sind viel zu gebildet und vollkommen aufgemacht. ▶1)◀ Zweytens vom Stoff. Der Stoff oder Inhalt einer Schrift kann einem Schriftsteller unangemessen seyn, entweder wegen seiner eigenen Individualität oder wegen Nation, Zeit, ▶Ort,◀ Schule. Er kann den Grundsätzen, der anderweitig geäußerten Meinung widersprechen: dies ist genug Beweises, wenn anders, was man freylich mit Vorsicht beurtheilen muß, der Widerspruch nicht in Nachläßigkeit, Gedächtnißfehler, Zweck oder Absicht gegründet war. So oft im Platon. So mit der Schule: es kann Einer davon abgewichen seyn. Dies ist bey der Kritik der Pythagoreer zu wenig beachtet; und oft kennt man die Grundsätze der Schulen selbst erst aus eben diesen Quellen! So mit der Nation: es kann einer fremde Tradition haben. Doch unterscheidet man leicht, wenn ein Jude Jüdischen Stoff bringt, und ihn einem alten Griechen unterschiebt, den Jüdischen Stoff vom Griechischen. Die Zeit ist schlagend, wenn nicht ein Irrthum ist, den die niedere Kritik noch zu lösen hat. Wenn in einem Schriftsteller Dinge vorkommen, die nach seiner Zeit fallen, oder ältere oder jüngere als gleichzeitig angegeben werden, so ist gewiß Disharmonie. Bentley Socratis und Phalaridis Epistolae. Daher muß auch die Zeit, die Chronologie bis ins Einzelne ausgemacht seyn. So auch mit dem Ort, wo gleiche Disharmonie sich ergeben kann, wenn einer sagt, er seye da gewesen, wo er doch erweislich nie gewesen ist, und nie behauptet hat gewesen zu seyn. Endlich wenn einer fremden Stoff als eignen giebt, der doch seiner Individualität nach kein Compilator kann gewesen seyn, so ist eine neue Disharmonie. Die Lösung ist oft hier schwer. Beyspiel Xenophons Symposion im Vergleich mit Platons Ion. Hier muß man nicht gleich ver werfen; man muß genau prüfen. Drittens vom Sprachschatz. Aus der Sprache kann man oft sehr bestimmte Gründe hernehmen für die Ächtheit oder vielmehr Unächtheit einer Schrift: nur muß man zuvörderst überzeugt seyn, daß der Ausdruck nicht durch kritische Fehler entstellt sey. Theils ist die ganze Conformation der Rede, theils ist auch der gewöhnliche Kreis von Worten und Ideen, in welchem ein Schriftsteller lebt, so eigenthümlich bezeichnet, daß sich daraus 5 jüngern] aus iüngern
9 Ort,] am Rand re., mit Verweiszeichen
21 jüngere] aus iüngere
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182 · Erster Haupttheil
leicht.] am Rand li.: Wo ein so bestimmter Gyrus der Sprache ist, wie Platon Homer ist die Entscheidung leicht. Im Homer selbst kann man dadurch sogar Verschiedenheiten nachweisen. – Geppert hat dahin gearbeitet; freilich nur in Beziehung auf Interpolation. – Für die Kritik des Xenophon ist dies wichtig. 16
5
151.] am Rand li., mit Verweiszeichen: wo eine Hellenistische Formel Huschke auch bei Griechen nachweist: aber man muß das Ganze betrachten. Denn ich habe gezeigt, daß fast die ganze Sprache jenes Fragmentes im Hellenismus aufgeht; selbst wenn Einzelnes ächt Griechisch ist, oder selbst alles, so beweist schon dies, daß alles zugleich Hellenistisch ist, was in so wenigen Versen vorkommt, hinlänglich! ▶– Man kann nicht umgekehrt beweisen in jener Stelle, daß alles ächt Griechisch sei.◀ ▶Es kann etwas auch überarbeitet und excerpirt seyn (Philolaos).◀ 17
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kann,] am Rand li., mit Verweiszeichen: Nos de Tragoedia Graeca. ▶ Cicero Cato maior hat die Platonische Republik nachgeahmt, manches ganz herübergenommen.◀ 31
werden] am Rand li., mit Verweiszeichen: Doch kann es absichtliche Wiederholungen geben (Demosthenes). Aeschines hat den Andokides de pace offenbar ausgeschrieben.
25
36
10 wo] darüber: Es ist angeblich von Aeschylus aus Pseudo Hekatäos.
30
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Theorie der Kritik · 183
eine gewisse Einheit bildet; und was mit dieser nicht stimmt, muß als unpassend ver worfen werden. Nicht nur gilt dies von der Individualität sondern auch | in Beziehung auf Zeit und Gattung, endlich in Beziehung auf die Sprachrichtigkeit in der Structur, in der Bedeutung der Wörter pp. Hier wird nun zuerst erfordert, daß man die Sprache eines Schriftstellers auf das Genauste kenne, nach ihrem ganzen Umfange, um zu beurtheilen, ob etwas ihm angemessen seyn könne, oder nicht. Das vollständige Urtheil ist hier oft häufig erstaunlich schwierig: denn wenn etwas nicht bey einem Schriftsteller vorkommt, so ist doch die Möglichkeit, daß es vorkam, nicht zu läugnen. Diese Möglichkeit indeß wird schon sehr unwahrscheinlich, sobald statt einer oft vorkommenden, immer gebrauchten Redensart nun auf einmahl eine andere eintritt; doch muß man auch hier sehen, ob sie der Analogie des Redenden gemäß oder nicht. Vieles läßt sich als durchaus unangemessen seinem Charakter doch gleich absondern: besonders, wenn eine Schrift in ein anderes Zeitalter oder Nation gehört, erkennt man an der Sprache das Discrepante sehr leicht. Ein starkes Beyspiel kann man nehmen aus meinen Tragoediis Graecis p. 151. Man muß hier genau den beyderseitigen Sprachgebrauch mehrerer Zeitalter erforschen. Nicht allein auf die nicht entfernten Verschiedenheiten aber muß man sehen, sondern auch auf die geringern: ja auch die scheinbare Aehnlichkeit ist oft bey näherer Betrachtung Unähnlichkeit welches insonderheit von Nachahmungen gilt, welche häufig die Unähnlichkeit des Stiles am meisten beweisen, indem die Elemente ganz anders aufgefaßt sind, als sie der Schriftsteller selbst gemeint und in eine ihm ganz fremde Verbindung gebracht worden. Sodann unterscheidet sich auch der Geist, der originell ist, leicht von leerer Nachahmung. Nachahmungen sind ein besonderes Kriterium der Unächtheit nur bedürfen sie einer sorgfältigen Beachtung: man wird sich sonst häufig in utramque partem irren. Es ist nicht leicht oft, zufällige Wiederholung desselben Gedankens, welches bey einem und demselben Schriftsteller vorkommt, desselben Sprachelementes zu unterscheiden von Nachahmung: die Batavischen Gelehrten haben oft Nachahmungen gesehen, wo eine wirkliche Chronologie beweisen kann, daß sie unmöglich sind. Man muß ausgehen von ganz klaren und erwiesenen Stellen, hernach wird man auch weiter gehen können. Daß nun ein Schriftsteller sich selbst nachahme, das ist nicht leicht möglich, außer wenn er wirklich schlecht ist; Selbstnachahmung, welche gefunden würde, müßte als Unangemessenheit betrachtet werden: daß aber Einer Andere nachahme, kann noch 19 ja] aus ia
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besondere Schönheit] am Rand li.:
3
Agamemnon 1335. Electra 1415.
werden.] auf dem unteren Seitenrand: Hier noch von S. 67 A die Cautelen, in Rücksicht der Ver wickelung mit andern Punkten. 4
5
zusammennehmen:] am Rand re., mit Verweiszeichen: sie coincidiren hier gänzlich
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Erstere] am Rand re.: Gehört S. 72. B Die innern Gründe setzen vor allen Dingen Harmonie der Manier, der Sprache pp. voraus, wenn man ein Buch einem Schriftsteller zuschreiben will.
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Hier] am Rand re., mit Verweiszeichen: Dieser Abschnitt kommt erst später, und zwar in Bezug auf äußere Zeugnisse, deren Unsicherheit hierdurch zu begründen, auf historischem Wege. 20
ist.] am Rand re., mit Verweiszeichen: Hier von Fortsetzungen des Epos, und von den Commissuren, die zu entdecken sind in dieser Art Kritik.
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Interpolation.] spätere Fortsetzung zwischen den Absätzen und am Rand re., (Punkt ins o übernommen): oder auf Ausziehung, indem viele Schriften bloß Excerpte sind, meist von andern Händen gemacht. Commissuren. Philolaus der Pythagoreer. Dionysius von Halikarnass. Unvollendete Werke (Xenophon Hellenica. – Plato Leges).
2 1335.] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: 1363 Hermann ὤμοι πέπληγμαι καιρίαν
πληγὴ ἔσω, und hernach 1367 ὤμοι μάλ᾽ αὖθις δευτέραν πεπληγμένος, sagt Agamemnon. 2 1415.] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: sagt Klytämnestra ὤμοι πέπληγμαι, und hernach ὤμοι μάλ᾽ αὖθις. / Bezeichnung der Nemesis! 18 viele Schriften] darüber: Diasceuen. 26 in] daneben li.: Zuerst S. 72. C A
I,177 2–32
B
I,187 20
C
vmtl. I,187 20
33 35 37
Theorie der Kritik · 185
nicht schlechthin geläugnet werden. Sophokles hat offenbar den Aeschylus, Euripides beyde nachgeahmt: es liegt oft in der Nachahmung sogar noch eine besondere Schönheit wie in dem Beyspiel de Tragoediis Graecis p. 244. Dies muß alles zunächst untersucht werden. | Die zweyte und 3te Frage der höhern Kritik ist die, welchem Schriftsteller nun eine gewisse einem andern unangemessene Schrift angemessener seyn würde, und wie es sich nun eigentlich verhalte, welchem nehmlich sie wirklich angehöre oder nicht angehöre. Diese beyden Fragen wollen wir hier der Bequemlichkeit wegen zusammennehmen: die Entscheidungsgründe sind auch hier gedoppelt, innere in der Schrift liegende, und äußere Beweise: was aber entschieden werden muß, geschieht in 2 Acten: 1) daß eine Schrift einem gewissen nicht gehöre, 2) daß sie diesem oder jenem gehöre. Das Erstere läßt sich mehr aus innern Gründen, das letztere mehr durch äußere Zeugnisse darthun; wo aber die Kritik und das Zeugniß, beyde gleich vollkommen sind, muß beydes natürlich zusammen stimmen. Wo die innern Gründe gegen das Zeugniß sind, muß letzteres weichen, oder ein Expediens getroffen werden. Es giebt nehmlich nun noch einen dritten Fall: daß eine Schrift von mehrern Händen herrühre, welcher ebenfalls wohl zu beachten; dies letztere führt auf theilweise oder durchgängige Interpolation. Hier ist nun zuvörderst nothwendig eine richtige Idee davon zu haben, wie allmählich eine Masse unächter Schriften und die falschen Autoren zugeschrieben werden, aus dem Alterthum zu uns herüberkommen mochten. Im ältesten Alterthum war die Schrift noch nicht einmahl gewöhnlich, sondern die ganze Litteratur, welche nur in Gedichten bestand, pflanzte sich durch mündliche Tradition fort: die Werke wurden also natürlich in dem Munde der Rhapsoden, Sänger, gar sehr verändert; es kam immer wieder Neues hinzu; hier kann also gar nicht die Frage seyn, daß wirklich auf Nahmentreue nicht zu zählen ist. Noch älter aber als die Ionische Sängerlitteratur sind mystische Schulen in Hellas, wie die Orphische: diese tauchten hernach wieder auf; man suchte Altes, legte Neues, dem aber eine gewisse Tradition zum Grunde lag, als alt unter, durch eine piam fraudem, die wenige glaubten: so entstanden wieder viele spuria. In der besten, voraristotelischen Zeit sah man überhaupt wenig auf die Nahmen, mehr auf die Sachen: ebenso die unkritischen Römer: so entspann sich viel Irrthum aus purer Nachläßigkeit. Dazu kam hernach besonders in den Alexandrinischen Zeiten die Wuth der Aegyptischen Könige, Bücher zu sammeln, welche eine Menge nicht unge12 jenem] aus ienem
17 einen dritten] ein dritter
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patriotischem Betrug] am Rand re.:
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Pia Fraus. Viterbo] über der Zeile, mit Einfügungszeichen: † 1502.
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hatte.] am Rand li., mit Verweiszeichen: Sigonii Consolatio Ciceronis. – Sanchuniathon. Münzen und Inschriften. 14
Simonides
weg.] am Rand li.: Man wußte die Nahmen der Verfasser nicht, und schrieb sie nach individuellem Urtheil diesem oder jenem zu, die Schriften. So bei den Rednern, Xenophon, Platon. 18
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I,185 20 und I,184 25–28
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Narben sind.] am Rand li.: Excerpte (Philolaos). in I.] am Rand li., mit Verweiszeichen: Wenn die Behauptung wahr wäre, was aber nicht. 36
A
19–25 Schleiermachers … (Hierodulen).] weiter unten am Rand li., mit Verweiszeichen A
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Reden] am Rand li.: Siehe S. 71. – Zuerst das von hier an! 19
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Kunst:] am Rand li., mit Verweiszeichen: Hier von unten von der Lucinde pp. Schleiermachers Briefe über die Lucinde könnte man ihm aus innern Gründen zuschreiben, wenn man es auch nicht wüßte. Nirgends ist sein Geist so ganz wie hier. Ebenso wenig kann Böttiger etwas verläugnen, weil sein Stil zu markirt ist (Hierodulen). 21
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Theorie der Kritik · 187
lehrter, aber gewinnsüchtiger Leute anspornte, Bücher zu erdichten (Juden thaten es auch aus fraus, patriotischem Betrug), um dieselben um hohen Preiß nach Alexandrien zu verkaufen, wo dann die besten Grammatiker schon sonderten, und eine Menge der eingelieferten Sachen beym Rangiren schon ver warfen. Dazu kam die Ver wechselung homonymer Schriftsteller, nebst Nahmenlosem, in den Schauspielen die Überarbeitung; endlich die Fiction der neuern Zeit, die Läßig | keit der Abschreiber: oft schrieb man etwas hinten an ohne Nahmen, der Aehnlichkeit wegen, was nachher dem Verfasser selbst beygelegt wurde. Endlich werden Briefe und andre Dinge theils andern in die Seele geschrieben, theils wirklich aus gewissen Ursachen fraudulent unterschoben: wohin besonders Annius von Viterbo gehört; Lücken werden fraudulent gefüllt; man hat auch wohl seinen Spaß mit einem, wie Muretus mit Iosephus Scaliger und andern, als er dem Komiker Trabea etliche Verse angedichtet hatte. Hierher gehört auch untergeschobene Restauration: im Mittelalter schob man auch falsche Titel unter pp. Besonders bey Sammlungen mehrerer Werke zusammen fand sich natürlich bald viel Unächtes zusammen. Titel gingen verloren; ein anderer setzte einen Nahmen mit „ut videtur“ hinzu: der nächste ließ das „ut videtur“ weg. ▶Excerpte.◀ Reden wir nun von den Erkenntnißgründen. Die innern Gründe können schon an sich, auch ohne äußere zeugen, daß eine Schrift von einem Verfasser nicht seyn könne, wie in der bildenden Kunst: nur muß man von der Eigenthümlichkeit desselben vollkommen gewiß seyn; auch muß man dann erst untersuchen, ob der Grund vielleicht nur einer kleinen unächten Stelle gilt, oder ob er auf das Ganze geht. So in der bildenden Kunst. Will man eine Bildsäule einem Meister absprechen, und nimmt den Grund von der Nase her, so muß man erst untersuchen, ob der Torso nicht alt, Kopf oder auch nur Nase aber restaurirt sey. Nimmt man viele innere Gründe zusammen so kann man mehr machen: kennt man zuletzt den Ton und die Manier, so muß vollends alles klarer werden: nur freylich ist dieses eine schwere Materie. Durch die Verschiedenheit des Tones erkennt man besondere Stücke mehrerer Verfasser; und dann aus den sogenannten Commissuren, wo gleichsam Näthe und Narben sind. So im Homer. Man findet hier mehrere sich widerstreitende Individualitäten. Metrik, Ideen, Mythologie, Geographie kommt zu Hilfe. Von der Zeit hergenommene Gründe entscheiden dann auch besonders, zeigen die Zeit und damit auch gewisser Maßen den Verfasser. So Bentley Phalaris. So mit Manilius wegen des Genitivus in I. Dergleichen Zeittesti12 gefüllt] am Rand li., mit Einfügungszeichen
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innersten] am Rand li.: Cf. p. 71. marg. A 3
Nichtseyn.] auf dem unteren Seitenrand, neben Schleiermachers … (Hierodulen).: Doch giebt es auch Nachahmung aus Absicht zu täuschen (Anaximenes gegen Theopomp).
vieler] am Rand re.: Hierher von S. 71. B über die Art, wie falsche Verfasser für gewisse Schriften sich ergeben haben. 23
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werden.] am Rand re.: Es ist dies eine Verbindung eines unvollkommenen oder unvollständigen äußern Zeugnisses mit unvollständigen innern Gründen. ▶Eine Art παγκράτιον dennoch! Wie dieses aus ἀτελὴς πάλη und ἀτελὴς πυγμὴ besteht!◀ 12
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minoribus.] am Rand re., mit Verweiszeichen: Beispiel einer sehr lockeren Combination: Schütz über Auctor ad Herennium (Antonius Gnipho); Gruppe Ariadne, besonders über Chäremon, wo die Basis, nehmlich das Citat aus Iphigenia Aulidensis bei Athenäus, unrichtig seyn muß. ▶– Dies sind liederliche Combinationen. Citate, oft unsicher wieder. So Xenophon Respublica Athenensium (Citat aus Kritias).◀ ▶C. 7. 43.◀ 24
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falsarius war.] am Rand re.: Leukadische Inscriptio. Petrizzopulo. Kyrenaische. Fortia d’Urban. Beide sind durch 35 andre Beispiele als Falsarii überwiesen. LectionsKatalog Sommer 1832. Fourmont 35
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121.] am Rand re.: περὶ νόμου, φιλοκερδοῦς ἀρετῆς εἰ διδακτόν δικαίου.
als ein verdächtiger Mensch. Viterbo.] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen, mit Bleistift: Simonides ihm ähnlich 35
A
I,184 11–14
B
I,185 20–187 19
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monia zu ergründen kostet oft große Mühe. Das gleiche gilt von Interpolationen, sogenannten Diasceuen, wo das Verhältniß dasselbe ist. Hier muß
man aber in die innersten Zeitverhältnisse der Stücke eindringen, woraus dann auch viel erst zu verstehen. Beyspiel Graecae Tragoediae p. 175. c. XIV. an Hippolytos Euripides. Überhaupt ist es die wahre Kunst und der Triumph der Kritik, aus den tiefsten Verhältnissen der Dinge, die dem gewöhnlichen Auge verborgen zu bleiben pflegen, fruchtbare Resultate zu ziehen. Die innern Gründe führen fast nur zu negativem, zum Nichtseyn. | Zwischen innerem und äußerem Zeugniß liegt in der Mitte noch ein Drittes, die Combination theils aus dem Innern gezogener Resultate, theils äußerlicher Nachrichten, die aber keine Zeugnisse sind, sondern erst durch kunstreiche Verbindung beweisend werden. Dieses ist vielleicht die fruchtbarste Art der Kritik. Ein Beyspiel giebt Quintus Curtius Rufus, bey dem die 1te Frage, wie bey allen unbekannten, nicht anwendbar; nur die 2te und 3te. Das hat Perizonius gefunden. Anweisung läßt sich dafür nicht geben; hierzu muß man hinlängliche historische Erudition, Eindringen, und rege Combinationsthätigkeit haben. Ich habe mich oben schon eigener Beyspiele bedient: ich kann mich noch 2 eigener bedienen, Iphigenia Aulidensis Graecae Tragoediae c. XVII–XIX. Minos pp. aus Diogenes II, 121. Es ist klar, daß diese Art Kritik schon weiter ins Positive führt, indem man dadurch eigentlich in den Stand gesetzt wird, was viel schwieriger, und zur Überzeugung zu bringen oft nur mit großem Scharfsinn möglich ist, meistens aber gar nicht; daher man auch nicht gerade darauf ausgehen darf. Wenigstens nicht mit zu vieler Hypothesensucht, wie Wernsdorf so oft gethan in den Poetis Latinis minoribus. Betreffend endlich das äußere Zeugniß, so ist dieses ein gedoppeltes, entweder ein ausdrückliches, daß diese bestimmte Schrift von diesem bestimmten Verfasser seye oder durch Citationen von Stellen aus derselben. Es kommt hier auf die Glaubwürdigkeit des Zeugen an: diese hängt ab von dem Wissenkönnen und Wissenwollen. Was nun das Wollen berifft, so versteht es sich von selbst, daß zuerst alle falsarii abgeschnitten werden, alle durch Religion, Meinung u. s. w. bestochene. Wenn auf das Zeugniß des ▶falschen◀ Aristobulus hin einem gewissen Hekatæus ein Buch περὶ Ἀβράμου und von den Aegyptern zugeschrieben wird, so ist dieses Zeugniß nicht anzunehmen als Motiv, weil dieser Aristobulus ein längst überwiesener falsarius war. So Annius von Viterbo. Was das Können betrifft, so hängt dieses auch hier theils von der Lage, theils von der Einsicht ab. Welche Zeugen sind 32 falschen] über der Zeile, mit Einfügungszeichen
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190 · Erster Haupttheil
Betrug] am Rand re.: Was die Fälschung betrifft, geht sie so weit, daß manche auch Schriftsteller anführen, die gar nicht existiren. So Petrizzopulo, der Verfasser der Schrift de fluminibus in den Plutarchischen Schriften. Der sogenannte 5–6
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Aurelius Victor de origine gentis Romanae
10
citirt eine Menge alter Schriftsteller, die allerdings existirten, aber die nicht das enthalten was er daraus citirt; manche, die er citirt, mögen auch nicht existirt haben. betrogen,] am Rand li.: Theopomps Schrift an die Athener, von Anaximenes von Lampsakos fingirt. (Pausanias pp.) Τριπολιτικός. – Man hat es dem Theopomp selbst nicht glauben wollen, daß sie nicht von ihm sei. – Cf. auch S. 72 extr. A (Schleiermachers Freunde und Böttiger haben abgeläugnet.) 10
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kann.] auf dem oberen Seitenrand, mit Verweiszeichen: Noch drolliger ist es, daß wol ein Verfasser selbst nicht mehr weiß, ob er ein Buch geschrieben hat. In unsern Tagen ist davon ein seltsames Beispiel der Streit, welchen unser Michelet behandelt hat: Schelling und Hegel, oder Beweis der Ächtheit der Abhandlung über das Verhältniß der Naturphilosophie zur Philosophie überhaupt, Berlin 1839.8.
Denn beide, Hegel und Schelling haben behauptet, die Abhandlung habe er selber geschrieben. – Wahrscheinlich haben beide daran geschrieben. So habe ich mit Lachmann eine Pindarische Ode geschrieben. Didymos βιβλιολάθας. Hier von Xenophon. mache.] am Rand li., mit Verweiszeichen: Daß man nicht leicht Doubletten annehmen müße, ist eine gute Bemerkung von Spalding, in der Geschichte wie in der Natur. Doch hatte auch Sophænetus die Geschichte dieses Zuges beschrieben. Oder er war sein Mitarbeiter. Der Grund mag Liebe zu dem Jüngling und zugleich irgend eine Rücksicht der Convenienz gewesen seyn: der Ausdruck ist übrigens absichtlich zweideutig. Wenn Xenonophon nicht sein Werk meinte, so würde er davon gar nicht reden. Es giebt ja viele Pseudonyma.
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Leges] auf dem unteren Seitenrand,
mit Verweiszeichen: Schlechte Kritik von Zeller in Betreff der Leges. (Gegen Aristoteles.) –Wo nur sicher ist, daß Aristoteles 55 auch der Citirende ist, wie beim Menexenos, Rhetorica Liber III. was von Sauppe
verdächtigt ist, Göttinger Nachrichten 1864. S. 217 ff. und schon früher. –
47 seyn:] weiter unten am Rand li., mit Verweiszeichen: Cf. Tzetzes Chiliades VII, 930. Plutarch de
60
gloria Atheniensium I. und Scholion apud Kusterum ad Suidam sub voce Θεμιστογένης. Abhandlung
von Krüger über Anabasis.
62
11–12 die … haben.] neben dem Vorherigen li., mit Verweiszeichen
neben dem Vorherigen li. ma] aus Pseudeponyma A
I,186 17–25 und I,188 8–10
42–44 Doch … beschrieben.]
44 Oder er war sein Mitarbeiter.] unter dem Vorherigen
51 Pseudony-
Theorie der Kritik · 191
in der Lage, anzugeben, wer der Verfasser einer Schrift sey? Am ersten ▶der Schriftsteller selbst, dann◀ Zeitgenossen, noch besser Schüler, Freunde, Verwandte. Was erstlich Zeitgenossen betrifft, so sind diese keine vollgültigen Zeugen, zumahl wenn sie nicht an demselben Ort sind; denn auch gleichzeitigen Schriftstellern können Schriften untergeschoben werden, aus Betrug oder Versehen, und der Irrthum bleibt wohl Einigen eine Zeitlang unbekannt. Besonders finden über Anonyma leicht falsche Berichte statt, auf welche hin nicht gezeugt werden sollte; wer ist aber hier vorsichtig genug? Davon giebt es Bey | spiele sogar von Lebenden. Voss, der Tag auf dem Lande. Man wird oft vom Verfasser selbst betrogen, der sich verläugnen kann. Bekannt ist, daß Xenophons Anabasis durchaus für Xenophontisch gehalten wird: Xenophon selbst in einer Stelle der Hellenicorum schreibt eine Anabasis einem gewissen Themistogenes von Syrakus zu. Beyde werden für ganz verschiedene Schriften gehalten; es fragt sich aber doch, ob nicht diese Bücher eines und dasselbe und Themistogeni Xenophon es beygelegt habe. Cf. Morus ad Xenophontis Hellenica p. XXXIX. wo ich, wie auch p. XLII. dies wahrscheinlich mache. Sonst ist freylich der Schriftsteller selbst der beste Zeuge, vorausgesetzt, daß er selbst sicher ächt sey. Besonders bey interpolirten Schriften ist dies zu entscheiden oft so schwer, weil darin mehrere Hände sind, und der, welcher keinen kritischen Zweck hat, oft ungenau spricht. Schüler pp. sind die besten Zeugen, weil sie die genauste Kunde haben: zumahl, wenn sie auch besondere Einsicht haben. So Aristoteles für Platon ▶ Leges ◀. Was aber andere betrifft, welche nicht gleichzeitig sind, so ist bey denselben hernach besonders zu Rathe zu ziehen, in wiefern dieselben wohl des Urtheiles fähig seyn möchten oder nicht, ob dieselben zu leichtgläubig, oder ob sie recht kritisch waren. Quintilian z. B. kann für Cicero kein vollgültiger Zeuge seyn, weil er nicht genug Kritik, obgleich gutes rednerisches Gefühl und Theorie besitzt. Er repräsentirt daher nur die famam constantem, welche so gerne alles ächt macht, sich so gerne imponiren läßt? Man weiß wohl, wie solche famæ oft entstehen. Überhaupt gilt das bejahende Zeugniß solcher Schriftsteller bey weitem weniger, als die Zweifel; denn Zweifel von Alten sind gewichtig, weil sie nicht unbedachtsam waren, weil sie noch näher den Sachen, die Umstände näher kennen. Wenn Varro der Plautinischen Stücke so viele, von 130 alle bis auf 21 ▶als unsicher◀ ver warf, so muß er wohl dazu starke Gründe gehabt haben, und er konnte es; denn er 1–2 der … dann] am Rand li., mit Verweiszeichen
über der Zeile, mit Einfügungszeichen
30 bejahende] aus beiahende
34 als unsicher]
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Eine Athetese desselben scheinbar bei Proclos in Timaeum. entstehen.] am Rand li., mit Verweiszeichen: Pausanias ist für die Epiker gut; er hat epischen Sinn. 191 30
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1
nahe.] am Rand li., mit Verweiszeichen:
Varro (apud Gellium III, 3 hat sie zwar
nicht alle außer den 21 verworfen, sondern wohl noch einige außer ihnen anerkannt, aber nur die 21 waren unbezweifelt. Accius in den Didascalicis hatte mehrere ausdrücklich verworfen. 3
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Aristarch pp.] am Rand li.: Prooemium
Herodoti. (Falck).
Schriften,] am Rand li., mit Verweiszeichen: großentheils auch durch äußere Zeugnisse begünstigt.
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Mißbrauch.] am Rand re.: Hierher gehört von S. 73 das über Combination. A
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Kritik] am Rand re.: Über die Ausdrücke: höhere, niedere Kritik.
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A
I,189 10
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stand der Zeit so nahe. Bey den Griechen muß man auf solche Zweifel an der Aechtheit insbesondere sehen, auch bey den späten; denn sie sind aus alten Quellen, von einem Aristophanes, Aristarch pp. hergeleitet, die viele treffliche Urtheile aussprachen bey der Anordnung der Schriften, wenn wir nur davon noch mehr übrig hätten! – Von den Citationen von Stellen unter gewissen Nahmen gilt dasselbe. Innere Gründe müßen hinzutreten. So Quintilian mit dem Auctor ad Herennium, den er | Cornificius nennt; daß Cicero nicht Verfasser seye, ist klar. Antonius Gnipho ist es nach Schütz, eine armseelige Hypothese, gegen alle Regeln einer vorsichtigen Kritik. Hypothesen schmieden ist hier was Aermliches, Elendes ▶und von obiger Combination ein Mißbrauch.◀ So viel im Allgemeinen. Vorsicht ist für die ganze Untersuchung sehr zu empfehlen: quivis præsumitur genuinus liber: das Gegentheil muß also Beweise haben. Man muß nicht beweislose Hypothesen bilden. Man muß auch genau abmessen, wie weit die Beweise reichen, auf das Einzelne – niedere Kritik; auf ganze Parthien – Kritik der Interpolation; aufs Ganze – Kritik des Unächten und Ächten im Allgemeinen; ferner nach den Graden der Wahrscheinlichkeit: Zweifel, Vermuthung (grundlose – Hariolatio), Geistesblick (divinatio), Muthmaßung nach Gründen (coniectura), Wahrscheinlichkeit (probabilitas), Sicherheit (veritas, & certitudo, kein ächtes Wort). Es folgt noch ein 3facher Anhang: der methodische Zusatz; sodann die Gattungskritik mit eben einem solchen; endlich eine allgemeine Schlußanmerkung über die Muster und das, was noch zu thun in diesem Felde. So wie die technische Interpretation schwieriger ist, als die grammatische, so hat auch die technische Kritik ohne Vergleich größere Schwierigkeiten als die grammatische, und wird nur von denjenigen mit Erfolg geübt werden können, welche nicht nur in der niedern ihre Schule gemacht haben, sondern auch überhaupt eines ausgezeichneten Grades kritischen Scharfsinnes, eines tiefen Eindringens in die verborgensten Verhältnisse einer Schrift, eines approfondirten Verstehens, eines sehr feinen Taktes für die Unterschiede und Aehnlichkeiten, und eines nicht gemeinen Überblickes und vieler kritisch geprüften genauen Kenntnisse sich rühmen können. Diese Beschäftigung ist daher die letzte und höchste der Kritik, wirklich noch viel schwieriger, als die ästhetische litterarische Gattungskritik; denn da die Gattung und die Regeln der Kunst viel allgemeiner, eben darum viel leichter auf bestimmte Begriffe oder wenigstens ein bestimmtes Gefühl zurückzuführen 6 Quintilian] Quintilian.
30 approfondirten] aus approfondirtes
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immer] darüber: oft
voraussetzen] am Rand li., mit Verweiszeichen: aber in Wahrheit wird sie erst durch Hermeneutik und Kritik gemacht, wenigstens auf philologischem Wege. – Oben schon dargestellt: ich erinnere nur noch einmal daran! ▶ Cf. S. 79. unten.◀ A 20
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Genie’s.] am Rand li., mit Verweiszeichen: So die Aristotelische Poetik, das erste Hauptwerk der Aesthetik. 35
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7–8 Cf. S. 19. unten.] mit Bleistift A
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sind, so folgt, daß diese Kritik leichter als die individuelle ist, denn diese ist durchaus specieller, unmittelbarer. Auch darf die Ausübung eines neuen kritischen Urtheils aus dieser Sphäre nicht beabsichtigt seyn; man studire zuerst die Muster, von welchen wir unten A reden werden, lese dann mit beständiger Kritik, aber unbefangen; dann muß sich von selbst Zweifel ergeben, oder nicht; anders angefangen taugt es nichts. Außerdem muß man dieselben Mittel zur nähern Kenntniß dieser Operationen gebrauchen, wie zur technischen Interpretation. | Wir kommen nun zur Gattungskritik, als Anfang und Voraussetzung zur technischen: denn um die bestimmtere Individualität zu haben, wird ja die allgemeinere der Gattung vorausgesetzt, wie wir nach allem Bisherigen gesehen haben. Die Kritik vergleicht immer ein Besonderes, eine bestimmte Individualität, mit einer Allgemeinen, einer höhern Individualität: hier ist die besondere eine Schrift oder Schriftsteller; die allgemeine aber ist der Charakter der Gattung nach den Regeln der Kunst. So wie nun bey dem Bisherigen die Grammatik und die Kunst des menschlichen Denkens und Componirens in Beziehung auf einen Bestimmten, vorausgesetzt werden mußte aus dem materiellen Theil, so müßen wir die ganze Theorie der Gattungen redender Kunst, und wenn man von einer Gattungskritik auch der andern Kunstwerke reden will, überhaupt die Theorie aller Kunst voraussetzen: ie unvollendeter und in den Keimen aber alles dieses ist, um so unvollendeter muß auch die Gattungskritik bleiben. Um nun Eine Schwierigkeit in Anregung zu bringen: man ist ja kaum einig, nicht nur, welches denn die Regeln der Kunst seyen, sondern auch nur, wer denn eigentlich der Gesetzgeber sey, der diese Regeln vorschreibe. Soll dieses die Aesthetik? Allerdings. Aber wer macht die Aesthetik? Ist sie Werk der Philosophie a priori? Ist sie nach dem Begriffe gemacht? Die Kunst ist erhaben über die Begriffe; sie läßt sich nicht darin gefangen nehmen. Wer also giebt die Regeln? Der wahre Künstler nach innerem Gefühl, das Genie, welches die lebendige Regel selbst ist, die hernach im System erstirbt. Die Regel ist nichts ohne ihre Anwendung; die Anwendung ist aber nur Werk des Künstlers; er kann und muß daher in jedem Moment der poetischen Erzeugung sich selbst die Regel schaffen und sie zugleich befolgen, kann aber nicht nach fremder Regel irgend ein Product erzeugen. Die Theorie ist nichts als eine Abstraction von der Observanz des Genie’s. Hier liegt nun eben die größte Schwierigkeit 10 ja] aus ia A
I,203 22
23 ja] aus ia
32 jedem] aus iedem
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Genie’s;] zeitnahe Ergänzung, am Rand re.: Sogenannte vermittelnde Kritik des Adam Müller in seiner Schrift über Deutsche Wissenschaft und Litteratur.
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lernen;] am Rand re.: Cf. p. 79. extr. A
übrigen] am Rand re., mit Verweiszeichen: besonders der diplomatischen
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A
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aller Kunsttheorie; was ist Genie? Das ist die Frage. Das kann man wohl mit irgend einer Formel sagen; aber erkennen nicht; Genie und Schönheit bleibt daher, so gut als Gott und Vernunft und Sittlichkeit eine zwar klare, aber nie äußerlich zu deducirende Anschauung. An dem Maßstabe dieser Anschauung soll man also die Individualität messen. Aber um sich verständlich zu machen, bedarf man doch gewisser Begriffe, bey welchen man sich jenes Unaussprechliche reproducire, allgemeine Umrisse für die Wiedererinnerung. Das sind nun die Kunstregeln eigentlich; abstract werden sie aber nicht gefunden, sondern sie sind abgezogen vom | Genie, und durch wissenschaftlichen Geist belebt und verbunden, um nicht zu ersterben. Daß sie nicht abstract erfunden werden können, fließt aus der Natur des Genie’s, welches durchaus individuell ist, durchaus eines Allgemeinen und Besondern Einheit; nur das Allgemeine aber läßt sich deduciren in Abstracto. Daher hat auch das Alterthum und die neuere Zeit eine verschiedene Theorie, ie nach der Verschiedenheit ihrer Genie’s; die Umrisse für ihre Verschiedenheit lassen sich zeichnen; aber das sind nur leere geometrische Figuren, welche erst durch die Anschauung der Kunstwerke erfüllt werden müßen. Da dem also ist, so muß man die Regeln der Kunst selbst erst aus den Individualitäten, die beurtheilt werden sollen, lernen; hier ist also ein und derselbe nur approximando zu lösende Cirkel, den wir immer hatten. Ferner wird die technische Kritik, desgleichen die grammatische, die Interpretation nach ihren gesammten Theilen vorausgesetzt, die aber auch diese Kritik schon wieder voraussetzen: immer und immer mehr Cirkel findet sich also. Bestimmen wir nun näher die Aufgabe der Gattungskritik, so ist sie, nach der Analogie des Vorigen, wieder die 3fache: 1) was an einer Schrift dem Charakter der Gattung angemessen oder nicht. 2) was das angemessenere wäre, 3) welches von beyden das Ursprüngliche. Dieses nun weitläuftiger auszuführen, ist nicht nöthig: es läßt sich dies leicht thun, nach dem Obigen; wir nehmen ja dieses nur als kleinen Anfang. Auch wurde die Entscheidung der 2 ersten Fragen schon bey der technischen Kritik, ja selbst bey der Hermeneutik vorausgesetzt: was aber die 3te betrifft, so hängt sie lediglich ab von der übrigen Kritik, in welche die Untersuchungen dieser Frage gehört. Statt also uns in dieses Detail genauer einzulassen, sey uns vielmehr erlaubt einige allgemeine Bemerkungen noch hinzuzufügen über den Umfang dieser Kritik. Hier tritt, verbunden mit der individuellen Kritik, die Kritik offenbar in ihre höchste Function ein, indem sie an dem Ideal, nicht an der äußern 6 jenes] aus ienes
29 ja] aus ia
30 ja] aus ia
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ἀγαθὸν] am Rand re.: αὐτὸ τὸ καλόν
wird.] am Rand re.: Hier ver wandelt sie sich ganz in die speculative Theorie der Gattungen, jedoch mittelst historischer Construction. 9
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aufginge] am Rand li.: Es muß aber doch immer philologisch, nicht philosophisch dies alles construirt werden.
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darstellt,] am Rand li., mit Verweiszeichen: sittliche Kritik ▶und Philosophie der Geschichte◀. Ich werde auf diese Puncte zurückkommen. 17
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critica lapidaria] am Rand li.: Critica lapidaria von Maffei in Donati. 19–20
Dergleichen als eigene Arten der Kritik hervorzuheben, ist eine bloße rohe Sachpedanterie, wo man auf die Stoffe, und nicht auf die Eigenthümlichkeit der Thätigkeit sieht, sondern auf das bloß äußere, hier sogar nur darauf, ob das Überlieferte auf Papier, oder Stein überliefert sei. Von dergleichen muß man sich ganz los machen, wenn die Philologie auch nur entfernt dem Wissenschaftlichen genähert werden soll. ▶Jede solche Art der Kritik hat freilich ihre Besonderheiten; aber diese sind sehr äußerlich und bald abgelernt. Eigentlich sind es bloß Modificationen der diplomatischen Kritik.◀
10–11 und Philosophie der Geschichte] über der Zeile, mit Einfügungszeichen
tik.] weiter unten am Rand li., mit Verweiszeichen
25–30 Jede … Kri-
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Form, sondern an dem vom Genie erfüllten und gleichsam lebendig gewordenen Ideal, nicht an der todten Regel, jede Bestrebung mißt. Ia die Kritik kann hier noch weiter gehen, indem sie wieder die Gattungen an einem höhern mißt, wieder sie als Einzelheiten in Bezug setzt mit dem Höchsten, und so nach und nach die ganze geistige Production des Menschen in die letzte Einheit alles Wissens und Seyns, in die ersten Gründe, das Urschöne, das ἀγαθὸν auflöst. Hier verschwindet aber das bloß Formelle in die Theorie selbst, indem statt bloßer Theorie der Methode oder Behandlungsart der Stoff selbst von der Form ungetrennt behandelt wird. Wir haben ein eben solches Verschwinden auch bey der grammatischen Kritik angedeutet; wie sie nehmlich, wenn sie die Sprachelemente als solche behandelt, zuletzt sich in eine ▶speculative◀ Theorie der Grammatik verliert; so auch die individuelle oder technische Kritik, wel | che zuletzt in die Ethik, in die Theorie des Geistes ▶eines bestimmten Volkes◀ aufginge und, freylich etwas weit ausholend, kann man zuletzt auch die historische Kritik dahin bringen, wenn man die Facta als solche analysirend, ihr Verhältniß zu höhern Ideen darstellt, aber abgesehen von dieser höchsten Function aller Kritik, verdient es wohl noch der Betrachtung, welchen Umfang diese Gattungskritik eigentlich habe. Daß erstlich nichts Besonderes davon ausgeschlossen seye, critica lapidaria, nummaria &c. (die Kunst daran nicht in Anschlag gebracht, weil dieselbe nicht sowohl philologische Kritik giebt), ist klar: alle diese Kritiken sind ja nur verschieden nach dem Stoff, und haben dieselben Grundsätze, wenngleich im Einzelnen besondere Anwendungen. Alle Gattung von Litteratur ist darunter aber begriffen, und da dieselbe so vielfach ist, so ist sie selbst eben so vielfach. Die Classification der Litteratur ist kein Gegenstand, der hierher gezogen werden kann; wir wollen daher nur ganz allgemein davon reden. Die gesammte Litteratur ▶nach welcher sich die litterarische Kritik theilt,◀ zerfällt in Poesie und Prosa, jene in Epos, Lyrik, Drama; diese in Historie, Beredsamkeit, Philosophie oder Wissenschaft überhaupt. Eben so vielfach ist die Kritik; die poetische Kritik für die 3 ersten; besonders hat die dramatische aus eigenen Ursachen hier eine Auszeichnung: in der Prosa hat jeder Theil das Seine. Die Historie hat die historische Kritik, nicht in dem
2 jede] aus iede
11–12 sich in] aus in
12 eine] es folgt ein unleserlich gestrichenes Wort
12 speculative] am Rand re., mit Verweiszeichen, anstelle der Streichung
13 zuletzt] oben li., von fremder Hand: Beilage 40–42. [Bl. 117r, 118r, 119r] 14 eines … Volkes] über der Zeile, mit Einfügungszeichen 22 ja] aus ia 27–28 nach … theilt,] am Rand li., mit Verweiszeichen 28 jene] aus iene 32 jeder] aus ieder
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ästhetische Kritik:] am Rand li.: Hier kann nur nicht ins Einzelne gegangen werden: doch will ich auf zwei Puncte ▶beispielsweise◀ aufmerksam machen, auf Metrum und auf Stil. 1) Hier soll das Verhältniß der metrischen Kritik zur grammatischen erörtert werden, aus meiner Abhandlung über die Pindarische Kritik. Sie ist ein Theil der poetischen Kritik. A 2) Von dem Stile (Beilage. B ) und Rhythmus – Resultat LitteraturGeschichte und Rhetorik. 3) Noch von Inhalt oder Stoff, Resultat – die Alterthumslehre überhaupt in Rücksicht des Stoffes. C 12
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sei.] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: Nur die Kritik der Thatsachen pp. und des Nichtlitterarischen ist noch nicht unter jenen 4 Abtheilungen befaßt, sondern tritt nur hinzu und ist von uns berührt worden als Organon eines Theils der Totalconstruction des Alterthums. 17
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Kunst] am Rand re., mit Verweiszeichen: (so wie die sittliche Kritik des Geschehenen und dergleichen)
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Recensionen] am Rand re., mit Ver-
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weiszeichen: im modernen Sinn (anders im antiken; siehe oben)
sei.] unmittelbar unter dem Vorherigen: Hier von Recensionen S. 79. D
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6–7 metrischen Kritik] am Rand li., über dem Vorherigen: Die metrische Kritik führt sehr weit durch
dieselben Hülfsmittel wie die übrigen: innere Gründe, Combination, äußeres Zeugniß. Das sind die κριτήρια. 10 Kritik.] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: Aber weil das Genie, welches die Regel ausprägt, immer zugleich individuell ist, läßt sich das Individuelle nicht in Maximen absondern. Außerdem befindet man sich […] der niederen Kritik. 10 Kritik.] über dem Vorherigen, mit Verweiszeichen: Das Resultat der metrischen Kritik ist die Metrik. 25 eines Theils] neben dem Folgenden li., mit Verweiszeichen A
II,449 10–21
B
II,450–453
C
II,453 24–457 10
D
I,201 30 ff.
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Theorie der Kritik · 201
Sinne, wie sie oben A als Anhang zur grammatischen gegeben worden, sondern in dem, welcher dort mit Fleiß ausgesondert worden, nehmlich als eine Kritik formaliter der historischen Kunst in der Darstellung, materialiter der historischen Wahrheit in der (kunstlosen oder künstlichen) Überlieferung. Die Rhetorik hat die rhetorische Kritik, wie sie z. B. Dionysius giebt, eine Beurtheilung der rednerischen Kunst und Wahrheit (welche von der historischen und philosophischen verschieden ist): endlich hat die Philosophie nebst der Wissenschaft und Gelehrsamkeit überhaupt die philologische wissenschaftliche und gelehrte Kritik einerseits der wissenschaftlichen Form, anderseits des gesammten Stoffes nach seinem wahren Gehalt und Grad der Wahrheit. Die gesammte Kritik dieser Theile, in wiefern sie auf Kunst der Form, nehmlich auf schöne Form geht, ist ästhetische Kritik: aber die mathematische z. B. gehört eben so sehr daher; welche ja auch darauf zu sehen hat, was an einem Werke dem Charakter der Gattung nach Inhalt und Form angemessen ist. Aus dieser Darlegung der Theile rechtfertigt sich von selbst die obige Behauptung, daß alle ▶litterarische◀ Kritik, welchen Nahmen sie haben möge, unter dem bisher gesagten begriffen sei. Die | Gattungskritik könnte man auch überhaupt die litterarische nennen: allein wie passend auch der Nahme scheint, so ist er doch zu weit. Vielmehr umfaßt der Nahme der litterarischen Kritik die gesammte, nebst der grammatischen und historischen auch die technische und Gattungskritik, weil alle mit litteris zu tun haben. Ihr entgegengesetzt aber ist die Kritik der bildenden und darstellenden und handelnden Kunst, die auch ihre Hermeneutik hat: diese muß im Ganzen nach derselben Idee durchgeführt werden, beruhend auf der Theorie dieser Künste, welches hier auseinanderzusetzen zu weit führen würde. Sehr natürlich aber schließt sich die Betrachtung mit dieser litterarischen Kritik Begriffe; wir haben nehmlich oben gesagt B , was Kritik seye zu Anfange: wir haben diese Idee nun ganz durchentwickelt, und nun endlich das Ganze zusammengefaßt in Eines, und gelernt, daß dieses Ganze das seye, was sich uns täglich als die sogenannte litterarische Kritik offenbart. Ausgesprochen wird dieselbe in sogenannten Recensionen denn was wir so nennen, das ist nichts anderes, als eine vollständige litterarische Kritik, worin der Charakter einer Schrift grammatisch und in Bezug auf die Idividualität, in und aus derselben erkannt, ferner in Rücksicht seines Verhältnisses zur Gattung, d. h. überhaupt 13 ja] aus ia
14–17 Gattung … Die] auf einem über alten, teilweise gestrichenen Text geklebten Papierstreifen, Format: 12 �2,7 16 litterarische] über der Zeile, mit Einfügungszeichen
A
I,169 30 ff.
B
I,139 3–8
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gewinnen.] am Rand re. und auf dem unteren Seitenrand: Alle diese Kritik setzt die Kenntniß der Regel voraus; diese Voraussetzung ist aber eine willkührliche, und beruht auf einer Ver wechselung, ungefähr so wie wenn die Philosophen die Begriffe als aus Abstraction der sinnlichen Erfahrung gebildet ansehen, ohne zu bedenken, daß dabei schon, bei der Erfahrung, jene Begriffe zum Grunde liegen. In philologischer Hinsicht kann man jene Regeln nur als gebildet aus dem zu kritisirenden ansehen; und so wiederholt sich jener alte Kreis. 19
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und besteht eben in der letzten Beziehung alles Einzelnen auf Ideen. Es müssen alle diese Richtungen verbunden werden. S. 99–100.◀ A
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Heinsius] zeitnahe Ergänzung, am Rand li.: Iohann Friedrich Gronovius,
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Heindorf ] zeitnahe Ergänzung, am Rand li.: Brunck, Sylburg, 35
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sonst] am Rand li.: Hier sollte der methodische Zusatz stehen. Er ist fast unnöthig, außer daß von Mustern zu sprechen ist. ▶Die Muster der Kritik beziehen sich meist auf die geringen Thätigkeiten, und da giebt es genug; die höheren Thätigkeiten, besonders die letzte, wodurch die höchsten Ideen gewonnen werden, haben meist solche geübt, die nicht eigentlich Philologen sind, sondern Aesthetiker oder Philosophen – eigentlich erst seit Lessing. Ich muß jedoch dies alles übergehen (die Schlegel).◀ ▶– Die Geschichte der Philologie zeigt die verschiedenen Richtungen: Sammeln, Auslegen, Kritisiren. Die höchste Kritik ist wenig geübt, 22
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11 liegen.] daneben li., auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: Ob zwei Dinge gleich oder
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ungleich sind, lehrt die Erfahrung; aber die Begriffe gleich und ungleich kann man nicht aus der Erfahrung ziehen, sondern sie müssen schon im Geiste seyn, um sie durch die Erfahrung zu erkennen an den Dingen.
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A
I,245 19 ff.
Theorie der Kritik · 203
zu dem Zustand der Wissenschaft und zur Wahrheit, dargestellt und gewürdigt werden soll. Das ganze Problem einer Kritik soll also hier gelöst werden; daraus erhellt, daß es nur wenige Recensionen giebt, die wirklich Recensionen sind; und daß es ein unendliches, nie vollständig zu lösendes Problem seye, eine gute Recension zu machen, und daß diese nicht so leichtfertig getrieben werden dürfe, wie gewöhnlich geschieht; daß es höchst frivol und ein sacrilegium ist, das leichtfertige Aburtheilen; daß aber auch das Recensiren wirklich einen hohen Werth, und eine viel größere Idee und Wichtigkeit hat, als z. B. Fichte, der es beynahe absolut ver wirft, meint. Was schließlich die Methode betrifft, so gilt hier vorzüglich, daß diese Kritik nicht als etwas Abgesondertes zu betrachten, daß sie überhaupt mit ieder der andern Functionen verbunden werden muß, und daß sie gar nicht als coordinirt dem materiellen Theil anzusehen, sondern daß das Studium der Wissenschaft selbst mit dieser Gattungskritik stets verbunden seyn muß. Dahin zielt der oben angeführte Satz: Ieder, der seine Wissenschaft recht kennen will, muß in derselben Kritiker seyn. Wer sie aber nicht kennt, der kann auch nicht Kritiker seyn: beydes wird, wechselsweise das Eine durch das Andere, die unmittelbare Erkenntniß durch die Kritik, und die Kritik durch die unmittelbare Erkenntniß gewinnen. Schlechte ästhetische Kritik. Reden wir nun zum Schluße des ganzen formellen Theils noch von den Mustern der Kritik und dem was zu thun ist: beydes promiscue; | sonst müßten wir zu ausführlich seyn: zuerst von der grammatischen die mit der Interpretation so genau verbunden, weniges Allgemeine: dann noch Einiges vom Technischen. Was die niedere Kritik betrifft, so giebt es sowohl im Einzelnen davon viele Muster trefflicher Emendationen als im Ganzen. Unter iene gehören besonders einzelne kritische Schriften der vorzüglichen Kritiker, welche man hier beachten muß. Was das Ganze betrifft, d. h. Bearbeitungen ganzer Schriftsteller so zeichnen sich viele Alte darin aus, Muretus, Lambinus, ▶ Josephus Scaliger ◀ (Acidalius unter den Einzelnen), Lipsius, Bentley, Nicolaus Heinsius, Ruhnkenius, diese alle besonders bey den Römern. Unter den Griechen kann man Henricus Stephanus, einen überhaupt sehr verdienten Mann, Bentley, Hemsterhuis, Valckenaer, Markland, Dawes, Porson, Tyrwhitt, unter den Deutschen besonders Wolf, Hermann, Jacobs, Heindorf pp. auszeichnen: doch soll und kann damit andern nichts benommen werden. Wyttenbach ist hier auch noch einer der vorzüglichsten; doch wie könnte man alle aufzählen? Vollendete kritische Kunstwerke giebt es indeß wenig, wie
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204 · Erster Haupttheil
kann:] am Rand li.: Jetzt geht es eigentlich etwas ordinär her, und wird wenig geliefert in der emendirenden Kritik, als etwa in der Chorischen der Tragiker (Seidler): meist ist nur etwas langweiliges Kritisiren von Kleinigkeiten, die ich nicht verachte, aber man muß das Größere nicht darüber vergessen. Diplomatische Kritik; Bekker. 5
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Linus] am Rand re., mit Verweiszeichen: Olen. (Hier hat Pausanias gesundes Urtheil.)
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Theorie der Kritik · 205
Ruhnkenii Velleius, besonders aber der Bentleysche Horaz, wo so alles rein und
kunstvoll dasteht. Eine viel größere Masse von dergleichen bildet die subordinirte Classe der Kritiker, welche das Ding wie ein Handwerk oberflächlich zum Zeitvertreib treibt und weil sie nichts selbstständiges hervorbringen kann: nur derienige wird sich auszeichnen können, der auch selbstständig etwas hervorzubringen im Stande seyn würde; der ächte Kritiker wird nicht beschränkt seyn, sondern eine umfassende Einsicht und Geist haben, der das Große wie das Kleine zu fassen weiß. Insonderheit gilt dies von der höhern Kritik: Zu der wir ietzo übergehen wollen, nach der Ordnung der Schriftsteller. Zuerst Griechen, dann Römer: wir müßen alles nach der Zeit nehmen: von Ieden nur die Hauptmomente; das Genauere gehört nicht hierher sondern in die Litteraturgeschichte. Eben dahin gehört auch die Geschichte der Kritik, welche ihren Anfang mit Aristoteles dem Schöpfer aller Wissenschaften nehmen kann, obgleich schon vorher Rudimenta da waren: es gab eine ἔκδοσις Ἰλιάδος: am Homer, dem ältesten Dichter, ist auch die älteste Kritik geübt worden. Vollständigkeit ist nicht Zweck. Gleich der älteste Griechische Dichter Orpheus ist für die Kritik ein großes Problem. Man muß hier Alter der Lehre und der Abfassung der Schrift genau unterscheiden: daher die Aechtheit oder Unächtheit dieser Schriften historisch nicht so viel bedeutet. Doch dies gehört in die Philosophie. Was aber die Schriften betrifft, so kann hier aus meiner Geschichte der Philosophie S. 74. 79. das Wichtigste beygebracht werden. | Nebst Orpheus schließt sich Musæus hier an, welchem ein gezirtes Gedicht von der Liebe der Hero und Leanders zugeschrieben wird, dessen Verfasser aber gewiß nicht daran dachte, daß man iemals dies Gedicht für ein Werk des alten Musäus halten würde: es ist post Christum verfaßt. Siehe davon Heinrich. Dem Orpheus, Musæus und Linus hat man, wie aus Platon erhellt, schon im hohen Alterthum viel untergeschoben, nachher auch Aristobulos: früher waren ihre Schriften zu allerley Charlatanerie gebraucht. So schob man auch dem Priesterphilosophen Pherekydes, einem ächten Nachfolger iener Alten viel unter, wovon sich aber auf uns nichts mehr gerettet hat. Hier ist meist religiöser Betrug. Valckenaer ▶ diatribe de Aristobulo Judaeo.◀ Diesen ältesten Epikern folgt Homer, der Vater der Ionischen Poesie, und mit ihm Hesiod: diese 2 bilden das alte Epos; und hier hat die Kritik, in den ältesten und neuesten Zeiten ihre Kraft besonders versucht. Die ältesten Kri32–33 diatribe … Judaeo.] in Fortsetzung der Zeile, am Rand re.
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206 · Erster Haupttheil
Odyssee] am Rand re.: Porson über die Odyssee. Mai’s Scholien.
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Buchstabenschrift.] am Rand re.:
Sainte-Croix und andere Franzosen
iünger.] am Rand re., mit Verweiszeichen: Odyssee Ψ, 297. ist hier anders, darüber Abhandlung von Spohn Leipzig 1815. I. Theil.
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Theorie der Kritik · 207
tiker, Aristophanes Byzantinus, vor ihm Zenodotus, der kühne, nach ihm Aristarchus haben sowohl die niedere Kritik als die höhere geübt, aber freylich wohl etwas plump oft, doch auch wieder mit bewundernswürdiger Feinheit. Die Geschichte dieser ganzen Kritik hat Wolf in Prolegomena in Homerum angefangen zu entwickeln: sie hier auszuführen, würde zu weit bringen. In den von Villoison herausgegebenen Scholien haben wir die meisten Spuren dieser Kritik: aber über die Odyssee noch nichts. So viel ist nun aber durch die vereinten Bemühungen alter und neuer klar. Homers Gedichte sind ursprünglich nicht geschrieben, weil die Schreibkunst damals noch nicht so im Flor war. Dagegen Hug über das Alter der Buchstabenschrift. Es ist auch gar nicht im Geist ienes schönen Ionischen Zeitalters. Die Pisistratiden haben aus dem Munde der Rhapsoden und einzelnen Theilen das Ganze zusammen gesetzt, nach einem Plan, dem gemäß sich das Gedicht selbst allmählich entsponnen und entwickelt hat, durch mehrere Fortsetzungen verschiedener Sänger. Einzelne Stücke sind von den andern verschieden in Sprache, Ideengang, Ton und Farbe, Metrik und Prosodie, Mythologie und Geographie und es lassen sich Commissuren an bestimmten Orten nachweisen. Die Iliade ist ein beträchtliches älter als die Odyssee, und von dieser nicht nur durch das Thema, sondern der Individualität des Verfassers und Zeitalters nach verschieden. Die letzten Bücher der Iliade sind iünger und schlechter, besonders von 19. an; das 24. das iüngste. Eben so mit der Odyssee: das 24. Buch der Odyssee haben schon die alten Kritiker für unächt erklärt; es ist auffallend schlechter und iünger. Eben so ist in den einzelnen Stücken viel geändert; die Alten hatten schon frühe Recensionen, die erste von dem Neffen des Tragikers Euripides, welche Heyne nicht gelten lassen will, | wovon ich aber sogar Spuren nachgewiesen Graecae Tragoediae principum. Dann von Antimachus, Aristoteles pp. endlich hatte fast ieder Staat etwas Eigenes darin, und verfälschte, wie schon Solon. Auch die Rhapsoden änderten. Allein hier ins Einzelne ohne Zeugnisse weit zu gehen, ist mißlich, und hier hat Heyne besonders viel verschuldet, zumahl durch die Lehre vom Digamma, die er nicht durchzuführen im Stande war, weil er viel zu wenig metrische und prosodische Kenntnisse hatte, die aber nicht mit Voss und Wolf zu verwerfen, sondern die offenbar richtig ist, wie ietzt alle tiefern Forscher erkennen, und die ihren Einfluß noch spät zeigt. Hier ist von Hermann noch mehr als von Wolf zu erwarten, der hier bey weitem zu frühe stehen geblieben, und Hermann hat eine Probe bereits an der Kritik der Hymnen gegeben, welche später als die andern Sachen, deren Zeit aber auch unter sich verschieden ist. Auch diese Hymnen sind interpolirt, fortgesetzt pp. auch hier waren
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208 · Erster Haupttheil
ἔργα καὶ ἡμέραι] am Rand li.: Twesten über ἔργα καὶ ἡμέραι. Thiersch über Hesiod.
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Quintus Smyrnæus pp.] am Rand li.: Theokrit. Heraclea Id. 24. 25. schreibt Schlegel Geschichte der Griechischen Poesie S. 201 dem Panyassis zu, sehr unsicher.
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nur einige sind alt und die Fragmente. Tyrtæus,] in Fortsetzung der Zeile und am Rand re.: Francke. Thiersch hält sie für unächt, sehr curios, obgleich er es noch vertheidigt.
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9–11 Theokrit … mehr.] neben dem Vorherigen li.: Gedicht, οἶνος, ὦ φίλε παῖ, λέγεται, καὶ ἀλάθεα.
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Thiersch, ich, Heindorf: dagegen Matthiæ.
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14–15 5
zugeschrieben,] am Rand re.: Anacreontica, meist nach Christi Geburt;
hergeleitet] am Rand li.: ▶ Theokrit.◀ Phokylides, Theognis, Carmina aurea, 16
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und dergleichen mehr.
7–8 dem … unsicher.] über dem Vorherigen, mit Verweiszeichen
Theorie der Kritik · 209
Diaskeuasten. Hymnus in Cererem, spät gefunden. Matthiä, Ruhnken. Die Batrachomyomachie pp. sind vollends aus den spätesten Zeiten, diese aus Aeschylus’ Zeit. Iünger als die Hauptwerke des Homer sind die Hesiodea, welche einen dem Aeolischen nähern Charakter haben: Hesiod, wie Orpheus, Homer, Linus pp. ist nur Repräsentant einer Schule, Orphiker, Homeriden pp. Die ἔργα καὶ ἡμέραι sind hier das Älteste, wohl ächt Hesiodisch; das Scutum Herculis ist Bruchstück eines Werkes Μεγάλαι Ἠοῖαι; dies sowohl als die Theogonie sind spätere, auch von verschiedenen Verfassern. Hierüber Wolf und Heinrich (scutum Herculis). Eben so kann man über die Fragmente nicht
in Bausch und Bogen urtheilen: im Einzelnen aber ist hier nicht mehr möglich zu entscheiden. Über diese Sache siehe auch Friedrich Schlegel Geschichte der Griechischen Poesie. Bey den spätern Epikern tritt nicht sowohl die Kritik des Ächten und Unächten, als die Kritik der Zeit ein, wie bey Nonnus, Quintus Smyrnæus pp. Hier hat Hermann besonders auf das Metrische und Prosodische gesehen, und daraus manches vortreffliche hergeleitet. Siehe ad Orphica. ▶ Apollonios, 2 Recensionen Bion, Moschus pp.◀ Bey den Lyrikern ist wenig Kritik möglich, weil wenig da ist. Die Fragmente sind wohl, einzelne Irrungen abgerechnet, alle ächt. Pindar ist durchaus ächt; zwar hat Dawes in den Miscellaneis criticis eine Ode angezweifelt, aber aus nichtigen Gründen, die auf reinem Mißverstand, und Unkenntniß beruhen. Dagegen tritt hier die Gattungskritik ein, welche als metrische hier | eine gänzliche Reform des Textes zu bewirken hat, welches Hermann angefangen, aber nicht vollendet hat: dieses habe ich theils in meinen Vorlesungen schon auseinandergesetzt, theils werde ich es in einer nächstens erscheinenden Schrift über die Versmaße des Pindar weiter thun. Fast vergessen hätte ich Kuithans Schrift; allein das ist lauter Wind und Nichtigkeit; und statt mich darauf weiter einzulassen, ver weise ich auf eine Recension, welche in dem nächst erscheinenden Stück der hiesigen Jahrbücher ihn widerlegt hat. Endlich verdient hier noch Erwähnung ein Gedicht des Alkäos, παιδικά, welches vulgo dem Theokrit zugeschrieben, aber von Thiersch, Specimen editionis Symposii dem Alkäos mit vielem Grund beygelegt wird. Epigramme, Skolia pp. sind natürlich sehr zweifelhaft doch wir können nur von Hauptsachen reden, nicht von solchen Kleinigkeiten. ▶ Tyrtæus,◀ Ietzo von dem Drama. Tragödie: zuerst von den Ursprüngen, dann von den principibus. Man hat dem Thespis schon im Alterthum allerley untergescho1 Matthiä] Matthäi
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Heft I.] am Rand re.: Hermann in der Abhandlung über den Chor der Eumeniden läugnet dies zwar, aber meist nur, indem er meine Argumente verdreht; eine Aeschyleische Schule gab es offenbar, und erst Lykurg hütete die Stücke vor Entstellung. Sophokles Clytæmnestra. 3
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Sokratische] am Rand li.:
Platon Alte. Philologen.
Theages. Erastae.
Aesop.
Alcibiades *I. II. Palae-
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phatus,
Schleiermacher. *Leges Friedrich Schlegel. *Timaeus. Ast. Minos.
Epinomis.
Hipparchus. Valckenaer, 35
ächt.] am Rand re., mit Verweiszeichen: Thiersch zwar hat in den Actis philologorum Monacensium Band 1. Theil II, S. 322 sqq. den Oedipus Coloneus angezweifelt, da der Enkel des Sophocles Ol. 94. 3. diesen hat aufführen lassen: allein es fehlt an klaren Zeugnissen.
Wolf.
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Hülsemann
Hippias minor *maior. *Ion. *Apologie. Charmides &c. Menexenos. Sisyphos Demodokos.
Briefe. von Meiners: Grimm schlecht.
Neophron.] am Rand re.: Euripides Danae (Wolf Analekten).
16
Römer.] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: Plautus. Varronische Kritik pp. Kritik der unächten Scenen, theils alt, theils post renatas litteras. Sonst mag manches interpolirt seyn. Wir sind überhaupt mit der Plautinischen Kritik noch weit zurück. Plautus Querulus aus dem IV. Jahrhundert oder dritten etwa. 31
meines] am Rand re.: Porson hielt einen Theil der Iphigenia Aulidensis für spätern Ursprungs, was aber ein Mißverständniß ist. Euripides Rhesus. 16
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Historiker] auf dem oberen Seitenrand: Thucydides letzter Theil.
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Herodot] am Rand li.: vita Homeri von Herodot Vorrede.
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Florus] am Rand li.: Tibull. Lygdamus
S. 165. 35
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179.] am Rand li., mit Verweiszeichen:
de bello Alexandrino, de bello Africo, de bello Hispaniensi
25–26 Homeri von] über der Zeile, mit Einfügungszeichen
30–31 Palaephatus,
leserliches Wort 43 Briefe. ] es folgt ein unleserliches Wort
] es folgt ein un-
Theorie der Kritik · 211
ben. Das rührte von Heraklides Ponticus her. Aeschylus. Seine Stücke mögen manche Aenderung erfahren haben. Siehe de Tragoedia Graeca c. III. Aus den Jahrbüchern 1809. Heft I. kann Einiges gezogen werden. Sophokles. Wie es im Alterthum mit ihm stand, habe ich gesagt de Tragoedia Graeca p. 110. was hierher zu ziehen. Wie es sich mit der Zahl verhalte, habe ich dort auseinandergesetzt durch Combination, besonders auch mit Rücksicht auf die Dramata satyrica. Endlich gehört hierher der Parthenopæus des Spintharus Herakleota. Die vorhandenen Stücke sind gewiß ächt. Wer die Verfasser seyn können, habe ich eben daselbst exponirt. Es sind familiæ, ähnlich den Homeriden pp. aber doch in anderer Hinsicht sehr verschieden. Eben so sind dem Aeschylus, Sophokles, Euripides viele Fragmente von Juden untergeschoben worden. c. XII. Erstlich Rhesus unächt bey Euripides. Dann kommen viele διασκευαί. Von den noch vorhandenen Medea und Hippolytos von ihm selbst interpolirt. Wir haben ein Mischmasch von beyden: im Hippolytos iedoch fast durchgängig die 2te Ausgabe. Valckenaer von der Medea siehe S. 164–174. de Tragoedia Graeca. Neophron. Dann von Iphigenia Aulidensis und Bacchæ als Werken des iüngern Euripides. Man sieht also, daß besonders die Familie der 3 Tragiker Antheil hat an manchem, und das war der Zweck meines Buches, – genuina omnia sint an eorum familiis aliquid ex iis debeat tribui: was aber der oberflächliche Leser nicht begreift, weil er die Anordnung nicht versteht, die nur ein genaues Studium verstehen lehren kann. | Was die Prosa betrifft, so sind die Historiker rein. Herodot scheint sich verbessert zu haben hier und da. Einiges noch vom Leben des Homer. Redner. Hier eine Beylage. A Philosophen. Pythagoreer: Meiners. Sokratische Schule: Xenophon, Kebes, Aeschines. Briefe von Sokrates, Phædon. Platon. In Platonis Minoem p. 33. und die Beylage ist hier zu gebrauchen. Hippokrates. Aristoteles. Hierzu die Beylage und Geschichte der Philosophie S. 248. 249. Theophrast. Geschichte der Philosophie S. 257. Beylage zu derselben. Aus LitteraturGeschichte von Theophrast. Plutarch, Lucian Beylage. B Aesop Palaephatus. Römer. Tragödie. Seneca. Varius. Römische LitteraturGeschichte S. 109. S. 110–112. Virgil Katalecta. S. 133, 134. Ovid S. 145. 146. ▶ Claudian 147.◀ Manilius S. 151. Catull pervigilium Veneris S. 160. Horaz, unbedeutende Oden. S. 165. von Pedo Albinovanus. Phædrus S. 168. Livius S. 175. Tacitus S. 177. Florus S. 178. Cæsar S. 179. Nepos S. 183. Historia Augusta S. 184. Petronius 13 διασκευαί] aus διασκευασταί A
II,457 12–459 17
B
II,458 16–460
32 Claudian 147.] zwischen den Zeilen
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212 · Erster Haupttheil
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184.] am Rand li., mit Verweiszei-
chen: Einer. �
Aelius Lampridius Aelius Spartianus
Theorie der Kritik · 213
S. 185. 186. Appuleius S. 187. Cicero, Reden, Briefe, Philosophica S. 191. 192. Plinius Briefe S. 195. (Harduin). Quintilian S. 210. Curtius ▶(Hirt, Buttmann, Niebuhr und viele andre).◀
3 andre] unter dem Text, von fremder Hand, mit Bleisift: Hierzu zwei Beilagen [Bl. 2r/v zu 45, 3r/v
zu 45]
214 · Zweyter Haupttheil. Allgemeine Alterthumslehrel
Theiles,] am Rand re.: Wir müßen nun den Weg zurückmessen, von der Erfindung die wir bis ans Ende geführt haben, durch das Gefundene durch; und an der Spitze des Gefundenen steht das als das Erste, was als die letzte Spitze des Erfindens gesetzt wurde, die Anschauung des Antiken. 4
5
Zweyter Haupttheil. Materieller Theil. Alles, was über das gesammte Alterthum gesagt werden kann, ist Gegenstand dieses Theiles, der daher eine große Anzahl von Disciplinen umfaßt, eine weit größere, als man gewöhnlich hier zu verzeichnen pflegt, indem wir auch alle Theorie der Sprache und der Kunst, nach den bisherigen Bemerkungen hierher zu ver weisen nothwendig fanden. Dieser Theil kann daher von den meisten Dingen nur einen allgemeinen Abriß enthalten; die Eintheilung aber werden wir nach dem machen, was oben auseinandergesetzt worden istA , nehmlich in die 4 Theile, öffentliches Leben, Privatleben, Kunst und Religion als Äußeres, Wissenschaft nebst Litteratur. Allein um neben dieser neuen Eintheilung doch bekannt zu machen mit dem Zustand der Philologie, welche sich unabhängig davon bisher ganz anders gebildet hat, und um das, was in der Encyklopädie das wichtigste ist, hier beyzubringen, wird es nöthig seyn, nicht etwa ein System allein nach diesen Begriffen aufzubauen, sondern insonderheit auch das Verhältniß zu bestimmen, in welchem diese Behandlung des materiellen Theiles der Philologie stehet zu dem gewöhnlichen; ferner werden wir uns besonders mit der Angabe der Hilfsmittel beschäftigen, welche nicht möglich ist ohne die gewöhnliche Behandlung der Alterthumskunde und ihrer Rubriken zu berücksichtigen. Überall aber werden wir von Griechen und Römern reden, einzeln: wir werden bey iedem Artikel sie nach ein ander nehmen, um so ihr Gemeinsames und ihr Verschiedenes ins Auge fallen zu lassen. Voraus aber gehe iene allgemeine Ansicht des Alterthums, von der ich oben B gesprochen habe, und welche eigentlich zum Schlüssel und Verständniß des Ganzen dienen muß.
A
I,57 7 ff.
B
I,57 17–30
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216 · Zweyter Haupttheil. Allgemeine Alterthumslehre
demselben] am Rand re., mit Verweiszeichen: und wohl zu merken, diese einzelnen Thatsachen sind das Resultat der Hermeneutik und Kritik.
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Altertümliches] mittig auf dem oberen Seitenrand, mit Verweiszeichen: Überhaupt fragt sich aber, wie diese Begriffe gefunden werden. Es giebt viele, die aus einem philosophischen System ▶in einer sogenannten Philosophie der Geschichte◀ Begriffe entwerfen, Formelei treiben, wie Ast; dies ist nichts. Andere legen zwar Thatsachen unter: aber sie nehmen nur Einzelheiten, und sie recken und strecken dieselben, bis sie in ihr System passen. Andere wollen von Ideen gar nichts wissen, sondern nur von den nackten Thatsachen, und diese haben gar keine wahre Alterthumslehre. Die Wahrheit ist diese: Es muß in der Totalität aller Einzelheiten ein Begriff ausgeprägt seyn, auf den sich die Haupterscheinungen reduciren: betrachtet man die Thatsachen unbefangen, so bietet sich ein allgemeiner Charakter dar, der in der Anschauung selbst liegt: diesen muß man herausheben, und vielseitig darstellen. Alles Einzelne kann jedoch bei der großen Freiheit des Lebens nicht darin aufgehen, sondern die Totalität. Es ist eben auch hier wieder das Cyklische störend, denn der erste Theil beruht auf den besonderen Theilen, und diese setzen zum Verständniß wieder das 15
Allgemeine voraus. Also nur Approximation! ergeben.] am Rand li.: Das ÄchtAntike ist das Hellenische; welchem die Römer im Großen gleich sind; die einzelnen Unterschiede müßen hervorgehoben werden! 19
Winckelmann pp.] am Rand li., mit Verweiszeichen: Die neuere Philosophie hat dahin gewiesen, indem sie die Geschichte construiren wollte.
A
II,463–469
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verschieden sind.] am Rand li.: Es ist der Gegensatz gegen die Griechen. Rom, Orient, Barbaren: der Gegensatz der Zeit nach der Modernen. Vor beiden liegt der Orient auch zeitlich, das Urverhältniß dem auch die Griechen einst eingewachsen waren. A
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vorkommen,] am Rand li.: Es kann hier nichts ausgeführt, sondern nur auf dieses und jenes hingedeutet, besonders das Formale erörtert werden. Ursprung und Verbreitung der Nation. Verhältniß zum Orient, Grundverfassung der ältesten Welt, Herausbildung aus derselben. Es kann hier durchaus nichts Einzelnes gegeben werden. Grundverfassung: Monarchie, Kasten, Senat, Adel, erbliches Priesterthum, Leibeigenschaft; Mythologie, Mysticismus, Plastik mehr aus Aegyptischer Abstammung: frühe Kunst
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9–10 in … Geschichte] über der Zeile, mit Einfügungszeichen
dem Vorherigen li., mit Verweiszeichen 49 der] des
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21–30 ein Begriff … Totalität.] neben
31–36 Es ist … Approximation!] darunter, am Rand li.
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Erstes Hauptstück. Allgemeine Alterthumslehre. Das Problem, welches wir hier lösen wollen, ist in jeder Hinsicht eines der schwierigsten. Die allgemeine Alterthumslehre, welche erst das Verständniß des besonderen Theiles geben muß, ist zugleich das Resultat von demselben; sie kann daher an sich noch nicht überzeugend seyn, sondern muß erst zusammengenommen mit dem Folgenden klar und klarer werden. Sodann ist es unendlich schwer, eine allgemeine Charakteristik zu entwerfen von einem so mannigfaltigen Gegenstande; das Alterthum ist nach den verschiedenen Zeiten so vielfach, und nach den verschiedenen Nationen, und nichts ist schlimmer, als ohne Unterschied von dem gesammten Alterthum reden zu wollen. Indeß lassen sich doch Be | griffe geben, welche im Ganzen das Alterthümliche anzeigen; diese Begriffe werden freylich auch wieder in der neuern Zeit gefunden, so wie auch im Alterthum das Gegentheil gefunden wird; aber das sind Nebensachen, und nicht ächt Altertümliches. Insonderheit aber ist es schwer, für Griechen und Römer etwas Gemeinschaftliches zu finden; um hier nicht in die größten Irrthümer zu gerathen, müßen wir offenbar absondern, müßen Griechen und Römer, iedes besonders behandeln; was sie Gemeinsames haben, wird sich dann von selbst ergeben. Litteratur ist hier keine zu bemerken; denn man hat nie daran gedacht, eine zusammenhängende Alterthumslehre aufzustellen; dieses ist erst seit Lessing, Winckelmann pp., seit welcher Zeit man erst darauf aufmerksam geworden ist, daß die alte Zeit und die neuere so verschieden sind. Um aber den Charakter einer Nation recht einzusehen, muß man nothwendig ihre Ursprünge kennen: ohne diese ist keine Erkenntniß ihres Charakters, kein historisches Verstehen derselben möglich denn gleich in dem Stamme einer Nation muß der ursprüngliche Charakter gelegen haben, welcher für ihre fernern Verhältnisse und für ihr ganzes Leben bestimmend ward. Auch fehlen wir hier nicht wider die Anordnung: denn die Untersuchung über den Ursprung der Nation kann nicht wieder im Folgenden vorkommen, in keinem der 4 Theile. Im Ursprung der Nation ist noch keine Sonderung irgend einer Sphäre zu erkennen, kein politisches und Privatleben pp. Also gehört er bloß vor alle politische oder andere Geschichte und muß der Untersuchung über den allgemeinen Charakter vorangeschickt werden. Von den Griechen als dem ältern und Hauptstamme, müßen wir ausgehen. 3 jeder] aus ieder
12 -griffe] oben li., von fremder Hand: Beilage 43–44. [Bl.120r/v, 121r]
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218 · Zweyter Haupttheil. Allgemeine Alterthumslehre
vor Troia. Etwas Musik, Orakel, Mysterien. Hellenen, Pelasger, Fremde. ausgehen.] zwischen diesem und dem folgenden Absatz: Die Geschichte der Menschheit besteht in der Entwickelung ihres Wesens, welches vom Pläsir abgesehen in Natur und freiem Geist wurzelt. 217 35
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S. 74–80.] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: Eigenschaften der Griechen: Plastisches Wesen und Individualität der Gestaltung und der Form; daher überall sehr bestimmte Bildung, und bei der Abgeschlossenheit eine völlig naturgemäße organische Entwickelung aller Verhältnisse so daß alles wie nach Theorie und System wirkt. Mannigfaltigkeit der Entwickelung im System und Übereinstimmung. Liberalität des Studiums. Einseitigkeit. Egoismus. Zeitunterschiede: Mythisch-Episches, Vollendung der vollkommenen Bildung, Gelehrsamkeit. Verfall. Im zweiten | Zeitalter Stammunterschiede; das dritte Zeitalter hat einen Abschnitt unter Hadrian. | 11
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S. 59–73] zwischen diesem und dem folgenden Absatz: Dies ist ein Allgemeines und das Ganze umfassendes, gehört also zur Anschauung des Antiken, nicht der einzelnen Sphären. 11
Ursprung.] am Rand li.: Dionysius Halicarnasseus Kritik bey Fréret un-
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gründlich. ▶Italisch, Keltisch, Pelasgisch: Aeolisch (Etrusker). Alba. Römer, Germanen, Griechen, Perser, Indier, hängen zusammen.◀ Römische Charakter;] am Rand re.: Die Römer sind = Griechen, aber mit praktischer Einseitigkeit. ▶Was ist allgemeiner Italischer Charakter ? Schwer zu bestimmen. ◀ ▶– Etruskisch Umbrisch pp.◀ Wissenschaft und Kunst,] am Rand re.: Was sie in alten Zeiten an eigenthümlicher Wissenschaft und Kunst hatten, war mit der Religion verknüpft.
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Griechische.] am Rand re.: Wenn wir bei den Griechen von Einseitigkeit
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12 Form] daneben, am Rand li., mit Verweiszeichen: Ausbildung des ganzen Menschen. Harmonie der Bildung durch alle Zweige der Entwickelung. 19 Übereinsstimmung.] auf Bl. 87/47r, auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: Durch diese Kraft des Geistes und der Individualität sind die Griechen normal geworden; ihre Colonien haben die Welt cultivirt, und besiegt. Ihre Sprache und Sitte ist bis in die Skythischen Gegenden rings dem schwarzen Meer, bis nach Parthien und Persepolis, durch ganz Vorderasien, Syrien, Phönicien, Aegypten, Aethiopien, Libyen herrschend geworden; in Spanien und Gallien, in Sicilien und Italien, so weit ihre Schiffe und später Alexandri Magni Waffen reichten. – Ursprung der Griechischen Stämme. (Dorer – Hellenen; Ioner – Pelasger; Mischvolk – Aeoler). Cf. Griechische Litteratur Geschichte.
li., mit Verweiszeichen
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11–12 Individualität] darüber: Natur im Gegensatz gegen den Geist.
7 Pläsir] unsichere Lesung
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24–26 Zeitalter … Hadrian.] auf Bl. 87/47r, auf dem unteren Seitenrand
51 53 55 57 59
Allgemeine Alterthumslehre · 219
Hellenen. Hier ist dasienige auseinanderzusetzen, iedoch ganz kurz, was über den Ursprung der Griechen bereits gesagt worden in den Griechischen Alterthümern S. 25 sqq. bis S. 32. muß alles an einem weggehen. So weiter fort, auch etwas aber nur das ganz allgemeine vom Geographischen; endlich S. 55 sqq. die Charakteristik der Griechischen Nation. Alles was auf das Inländische in der frühern Bildung Bezug hat, ist mythisch, theogonisch; nur das Ausländische historisch. Dies ist höchst wichtig für die origines gentis. Vor den Hellenen ist lauter Mythos; besonders zwischen diesen und den Pelasgern. Vor der Aufführung der einzelnen Stammcharaktere handle ich von den daraus fließenden Eigenschaften S. 74–80. Dann von den Stämmen S. 59–73.
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Römer. Ursprung. Siehe Römische Litteraturgeschichte S. 16 sqq. bis S. 19. Um nun zur Charakteristik der Römer zu gelangen, so ist diese bey weitem leichter, als die der Griechen, zumahl da sie so ziemlich ihren Charakter vom Ursprung bis wenigstens zum Principat, ja die ächten auch unter dem Druck desselben erhalten haben. Ferner ist unter den Römern nicht nur nach dem Zeitalter nicht, sondern auch nicht nach | Stämmen iene Diversität der Bildung, sondern alles ist in Eine Hauptstadt zusammen gedrängt: da entwikkelt sich der Römische Charakter; und alles, was damit nicht übereinstimmt, ist peregrinum, rusticum, auch in der Sprache, und kommt also nicht in Betracht. Auch haben die Römer viel zu wenig Eigenthümlichkeit in Wissenschaft und Kunst, als daß man eben darauf sehr Rücksicht zu nehmen hätte: ihre ganze Charakteristik muß sich also eigentlich beschränken auf Staat und Religion nebst dem Privatleben; und dieses schon weiset darauf hin, daß der Römische Charakter ein viel einseitigerer war als der Griechische. Die Griechische Nation lebte in fröhlichem Spiel und allseitiger Entwikkelung ihrer Kräfte nach allen Seiten hin, in einer reinen Durchdringung der Theorie und der Praxis; daher ist nicht alles, was die Griechen thun, etwas Nöthiges; aber alles was sie thun, ist etwas Menschliches. In Griechenland ist humane Bildung in allem. Sie waren weggewendet von dem bloß Nütz-
16 ja] aus ia
30 Nöthiges] über Teilrasur aus Nothwendiges
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gesprochen, so ist dies mehr in Bezug auf die Weise als den Umfang der ▶Gegenstände der◀ Bildung: und auch unter ihnen zeichneten sich die Athener wieder verhältnißmäßig durch Vielseitigkeit aus: aber die Römer sind auch auf einen gewissen Umfang von Gegenständen beschränkt. Die Griechen sind nicht einseitig so, daß sie von Geist und Welt nur Eine Seite gesehen; sie haben sie vielmehr alle gesehen: aber sie sahen sie nur auf Eine Weise und nur aus weniger Puncten als wir, haben in der Ansicht des Einzelnen weniger Umfassung. Schöne] auf dem oberen Seitenrand: Die Bestimmung des Hellenischen durch das Schöne ist unbefriedigend, doch hängt sie zusammen mit einem Richtigen, nämlich der Ausbildung der vollkommenen Individualität. – Schönheit im Staate nachzuweisen ist schwer und wäre Spielerei. ▶Auch ist Schönheit ja auch im Modernen ▶aber eine andere◀. Schönheit als Princip des Alterthums ist zu eng; aber auch ein Hauptelement ist sie allerdings im Alterthum wegen des Hervortretens des Individuellen pp.◀ ▶Harmonie ist richtiger.◀ 1
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dem] am Rand re., mit Einfügungszeichen: Schönen,
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rein praktisch;] darüber und am Rand re.: praktischer Ernst! gravitas, selbst im Scherz! cf. S. 91 in margine. A
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theoretischer;] am Rand re., mit Verweiszeichen: Die Musik und Poesie war ihnen vielmehr als den Römern eingebildet, mit Geschmack, den man in den alten Römischen musicalischen Productionen nicht finden kann. 17
universalisiren] am Rand re., mit Verweiszeichen: ▶Im Ganzen sind sie den Griechen ähnlich, haben aber schon diese Überneigung zum Modernen, bilden sich aus dem Antiken heraus, wie die Griechen aus dem Orient.◀ Unter Alexander die Griechen; früher orientalische Staaten. Der Orient] am Rand li.: Ein viertes sind die occidentalischen Barbaren, gleichsam die wild wirkenden unorganischen Kräfte der unbelebten, mineralischen Organisation deren Wanderungen den Erdbeben und Erdrevolutionen zu vergleichen sind. ▶Sie sind der Gegensatz des Orients, obgleich ihm ursprünglich gleich: in ihnen ist der θυμός mehr herausgetreten, aber mit Ataxie, die der Freiheit verknüpft ist. Zwischen beiden bewegen sich Griechen und Römer, in einer humanen Mitte.◀
24 aber eine andere] über der Zeile, mit Einfügungszeichen
I,228 23–32
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Pflanzenknospe;] am Rand li., mit Verweiszeichen: daher iener tiefsinnige
A
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unter der folgenden Marginalie, mit Verweiszeichen
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53–61 deren Wanderungen … Mitte.]
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Allgemeine Alterthumslehre · 221
lichen; das Schöne zum Guten, ist ihr Wahlspruch. Ihr Geist hat eine ursprüngliche Richtung nach dem Ideal, nach dem Schönen, das auch in allen dem bloßen Bedürfniß dienenden Dingen sich noch zeigt: und bey dieser Liberalität, bey diesem eingebornen poetisch-ästhetischen Sinn ist es natürlich, daß sie, wo nicht die Erfinder, doch die Bildner aller Wissenschaft und Kunst wurden und zugleich herrlich vollendete Staaten aufwiesen. Der Römische Charakter ist von dem allem das Gegentheil. Seine Tendenz ist gleich ursprünglich rein praktisch; der Römer strebt überall nach der größten äußern Thätigkeit, und nach innerer Festigkeit: er hat daher gewisse Aehnlichkeit mit dem rauhsten der Griechischen Charaktere, nehmlich mit dem Dorischen; allein er ist noch tiefer darein eingerannt, als der Dorer; und die hohe Tendenz des Dorischen Wesens ist doch nicht in dem Römer; der Dorer nehmlich will sich ganz abschließen für sich, um so vollendet Eins, und sich selbst genug zu werden: ist also zwar hart und starr, aber nicht sowohl nach außen als insbesondere nach innen: es ist also mehr eine Abgeschloßenheit der Bildung nach innen; wogegen der Römer mehr bloße Thätigkeit nach außen hat. Die Dorer sind auch noch theoretischer; gleich neben Rom in Magna Græcia haben die Pythagorisch-Dorischen Staaten eine so hohe Einheit der Theorie und Praxis gezeigt, während die Römer nur Praxis hatten. So wie daher die Griechen eine innere Bildsamkeit hatten, vermöge welcher sie die Cultur überall hintrugen und alle Völker unter das Joch des Geistes sich sanft anzuschmiegen wußten, so hatten die Römer die größte Thätigkeit nach außen, vermöge welcher sie das Schwert in alle Länder trugen und zuletzt, noch in der Zeit der Republic, Herrn der Welt zu werden suchten. Sie hatten also gar nicht iene Tendenz zu individualisiren, sondern zu universalisiren , obgleich ihr eigner Staat republicanisch war. Doch war auch hier mehr Scheinen als Wahrheit; denn die darin | überwiegende Tendenz zum Aristokratismus, welche auch im Dorischen lag, bezeichnet hinlänglich das Streben zur Einheit; der ächte individualisirende Charakter, der besonders bildende ist der demokratische, den die Ionier haben. Der Orient, nach der Totalität seines Charakters, Griechenland und Rom bilden 3 merkwürdige Unterschiede. Der Orient ist die Wiege aller Civilisation, enthält auch, aber ohne die Entwickelung durch den Verstand, die Keime alles einzelnen Wissens; aber alles ist unentfaltet wie in einer Pflanzenknospe; die technische Fertigkeit ist auch im Orient; aber nirgends vollkommen zum Bewußtseyn gekommene Wissenschaft. Der Staat ferner ist 19 Praxis] Praxin
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Mysticismus, iene innige Liebe des Pflanzenlebens in ihm. Thätigkeit.] am Rand li., mit Verweiszeichen: Der Römer hat die praktische Humanität; der Grieche allein ist theoretisch und praktisch und wahrhaft human: in ihm ist der θυμὸς und der Verstand ins Gleichgewicht getreten; auch im Römer, aber beschränkter. ▶Nachdem sie wissenschaftlich geworden, zeigen sie in der Wissenschaft Gravität vorzüglich, in einzelnen Richtungen jedoch einen buffo-artigen maskirten Scherz, der allerdings auch vortrefflich ist, und der alten Griechischen Komödie analog. Das Feinere ist bloß Griechisch.◀ ▶Ernst, Strenge, bloße σπουδή, keine oder wenig παιδιά.◀ 10
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damals] am Rand re.: 1) Unpolitisches Leben der ersten Griechen. 2) Dabei Poesie. 3) Freiere Religion. ▶Bei den Römern ernstere, minder spielende.◀ 31–32
Staatsdienste war.] am Rand re.: So ungefähr ist das Mittelalter, das Vorspiel neuerer Zeit.
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durchaus despotisch, in dem ein Einzelner das große Ganze repräsentirt. Der Orient ist ordentlich das Pflanzenleben der Menschheit. Die Römer, welche von dort entsprungen sind, indem die vorzüglichsten Stämme, welche das Römische machten, doch orientalisch sind, wie auch die große Ver wandtschaft der Römischen und Indischen Sprache zeigt, zeigen eine höhere Stufe der Bildung, indem in ihnen die Civilisation zugleich mit dem eigentlich politischen verknüpft ist, mit einem gewissen Republicanismus; es ist nicht mehr ienes bloße Repräsentationssystem; das Leben ist auch nicht mehr bloß nach innen gehend, sondern vielmehr äußerlich. Der Orient ist innerlicher, der Occident hat die äußere Thätigkeit. Nur bey den Griechen, die in der Mitte beyder liegen, hat sich dieser Charakter so rein durchdrungen; da ist der politische Sinn eben so ausgebildet als der innere; eben ein so schönes Gleichgewicht der innern und äußern Thätigkeit, und zugleich eine so hohe Cultur des Geistes. Man könnte daher, wie den Orient das Pflanzenleben, so den Occident der frühern Zeit das Thierleben der Menschheit nennen; wie sich denn auch der Occident in der Urwelt weit thierischer gebehrdet hat: man denke an Kelten, Germanen pp.: Griechenland aber ist die reine Humanitas, das Menschenleben unter den Menschen; ▶Rom ist bloß praktisch.◀ Von dem Verfolgen einer solchen bloß praktischen Tendenz hat der Römische Staat in der That ein sehr großes Muster aufgestellt. Den ganzen Gegenstand vollständig zu behandeln, würde die Grenzen dieser Darstellung überschreiten; aber einige die Behauptung rechtfertigende Puncte können wir doch anführen. Gleich die Anfänge des Volkes geben davon einen redenden Beweiß. Iede Nation von liberalerer Bildung, so wie die Griechen, hat vor der Zeit einer geordneten Staatenbildung ein Kinderspiel, in welchem sie ▶gewisser Maßen◀ ohne Zweck, bloß zur Übung ihrer Kräfte, zur Evolution ihrer Fähigkeiten, nach dem wilden Drange der Brust handelt; neben diesem blühet aber schon der Keim edler Bildung auf in dem Munde des Sängers; und eine tiefe Religiosität hält die Gemüther zwanglos in gewissen Schranken. So die Ritterzeit der Griechen, in dem nächsten Menschenalter vor und nach den | Troischen Begebenheiten; der Geist der Chevalerie herrschte damals, begleitet schon vom Gesang der Barden, und von priesterlich tiefsinniger Religion, die nicht im Staatsdienste war. Man denke nur an Orpheus. Wie ganz anders gleich Rom; Rom hat nie auf heimischem Boden ein Kinderalter der Cultur gehabt; es sind gleich altkluge Kinder gewesen, welche statt 18 Menschen;] Punkt verbessert zu Semikolon
zeichen
26 gewisser Maßen] über der Zeile, mit Einfügungs-
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Ernst] am Rand re.: Bei den Römern von Anbeginn Ernst und Politik überwiegend! Dies liegt nicht bloß im Zeitalter. Als der Römische Staat entstand, war in Griechenland ja überall noch der poetische Standpunct herrschend. 1
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13 Numa] am Rand re.: Er vollendete dies auch, und seine Institute tragen viel zur Bildung bei: aber es war darin doch nicht der heitere Geist des Griechenthums. Auch die alte Nationalpoesie, welche die Römer ohne Zweifel hatten, die scherzhaften possenreißerischen Gedichte, die Tafelgesänge und dergleichen die großentheils mit der Religion in Verbindung standen, waren nur Keime, welche bald in der Anlage beinahe erstickt wurden, und niemals zur Kunst wurden, so wenig als in Sparta, weil der liberale Sinn fehlte.
Staatsreligion.] etwas weiter unten am Rand re.: Krahner’s Schrift über die Römische Staatsreligion (siehe Römische LitteraturGeschichte bei Ennius), die theologia civilis. Die Griechen haben diese nie so stark und bestimmt ausgebildet; sie blieben mehr poetisch frei. – Varro apud Augustinum Civitas Dei VI, 5. theologia mythica, physica, civilis – bei den Griechen wenig verschieden sondern in einander gearbeitet: poetisch, philosophisch, staatlich. 22
Römer] am Rand oben li.: Man sage nicht: die Zeit, da der Römische Staat entsteht, wäre schon die politisch-prosaische gewesen: dies ist wahr: aber es hat nichts zu sagen. Im Orient war auch schon lange Schrift und Monarchie. Despotischer Geist, große Monarchie: dennoch haben die Griechen im Homerischen Zeitalter ihre Kindlichkeit noch gehabt.
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zu spielen, sogleich mit hohem Ernst und wirklich großer Einsicht einen Staat eingerichtet haben: ihre Heroen waren keine Ritter; es waren gleich Staatsmänner; zum Beweiß des eingebornen politisch-praktischen Sinnes. In Griechenland ist Geist der Chevalerie; in Rom nur Staat. Die ganze Fortbildung des Römischen Staates ist nur eine Fortsetzung des Beweises unserer Idee. Selbst die religiösen Einrichtungen des Numa Pompilius sind mehr auf das Praktische berechnet, als ähnliche in den Griechischen Staaten, etwa Kreta und Lacedämon ausgenommen: in Athen und andern Staaten waren diese Einrichtungen zum Theil mehr auf das Humane berechnet. Doch kann man nicht läugnen, daß Numa allerdings, wenn irgend einer der frühern Römer, eine gewisse höhere Tendenz hatte, indem er wirklich humaner war, wirklich einen religösen Sinn ins Volk zu legen trachtete: aber dafür war auch die Zeit des Numa diejenige, in welcher sich die Staaten der Griechen in Magna Græcia ausbildeten: und wenn man auch die Sage, daß Numa ein Pythagoreer war, aus chronologischen Gründen schon abweisen muß, so enthält sie doch den wahren Satz, daß er von Griechischer Cultur schon Kunde hatte. Aber wie gesagt, diese Religion hatte nicht den freien Geist, wie in Griechenland in der ersten Zeit: Orpheus und orphische Institute und ähnliche sind wirklich rein menschlich gewesen, um die Menschen zu Menschen zu machen; die Römischen frühen Institute der Religion sind gleich bürgerlich. Endlich haben wir also statt der bloß humanen Religion der Griechen schon hier eine Staatsreligion. Es ist nun noch der dritte Punct zu betrachten übrig. Die Griechen hatten in jener Heroenzeit zugleich eine Bardenpoesie, die früh zurückgeht, besonders aber kurz nach den Troicis in der Homerischen Poesie lebte, neben der Chevalerie, wie man schon aus der Odyssee sieht am Phemios und Demodokos. Nichts war natürlicher bey den Griechen; denn das ist das freye Spiel der kindlichen Nation, die auch in ihrem Kinderalter gleich große Anlagen verräth; einen zarten Sinn, ein allem Großen und Schönen offenes Gemüth: schreiben aber können diese Barden ihre Gedichte nicht, weil sie in diesem Kinderalter, wo das Gedächtniß prävalirt, darauf nicht kommen können und es gar nicht | brauchen. Auch war ihnen die Prosa unnatürlich, weil allemahl Poesie früher ist als Prosa, die Sprache der Phantasie früher als die Sprache des Verstandes. Die Römer, ganz anders, zeigen sich auch hier schon als altkluge Kinder. So wie bey ihnen kein Spiel der Chevalerie, nicht so viel παιδιὰ, lauter σπουδὴ, nicht so viel fröhliche Festlichkeit; so auch in Rücksicht dieser Anfänge der Litte13 diejenige] aus dieienige
23 jener] aus iener
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vaticinirend] am Rand li.: oder sonst etruskisch-religiös, und erschien selten. Hellas ist durchaus freier und heiterer.
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schreiben] am Rand li.: Die Schrift hinderte die Bildung eines Epos.
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Doctrina civilis] am Rand li.: Die alten historischen Volksgedichte sind ein Phantasma, und höchstens eine Kleinigkeit von Wahrheit daran. 31
Frauen] am Rand li.: Tibicen will wenig bedeuten. 9
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ratur. Denn wir finden gleich beym Ursprung des Römischen Staates schon Prosa und Verstand (das Genauere muß die Geschichte der Römischen Litteratur liefern); die Poesie war meist vaticinirend, hatte also schon gleich keinen reinen, bloß darstellenden Zweck, sondern eine praktische Tendenz, durch Vorhersagung der Zukunft die Handlungen der Menschen zu lenken und zu bestimmen. Daher die Sibyllinischen Bücher, eine frühe Mitgift für den Römischen Staat. Nicht Heroen zu preisen, wie in Griechenland, war der Zweck; ja es gab auch keine solchen ἀοιδοὺς, wie in Griechenland; der Stamm war unbekannt; heilige Frauen, Priester und andre heilige Männer waren die vates. Es war keine Volkspoesie, sie lebte nicht im Munde der Menschen; überhaupt gleich nahm die Schrift überhand; die Kinder können schon schreiben. Und wozu wandte man denn die Schrift an? Gleich zu politischen Zwecken. Natürlich zunächst zur Aufzeichnung von Gesetzen und von merkwürdigen Staats- und Religionsbegebenheiten. Hierher gehören die leges regiæ, die carmina Saliaria, die Commentarii regum, besonders des Numa und Ancus. Merkwürdig ist insonderheit, wie dem Römischen Staat sogleich ursprünglich die Iurisprudenz und Legislation eingepflanzt war. Die schon unter Servius Tullius ▶pp. bestehenden Leges sammelte unter Tarquinius Superbus ◀ Papisius sive Papirius die leges regias: desgleichen wie sogleich Anfangs die Geschichte in dem Dienste des Staates stand. Die Geschichte der Griechen hat sich aus der Poesie, aus dem Epos, und aus der Mythologie und Religion hervorgebildet, ganz frey und ohne allen Anlaß des Staates: aber bey den Römern ist sie ursprünglich politisch-praktisch; ▶eine eigentlich pragmatische Geschichte im wahren Sinn des Wortes.◀ Die Confectio annalium ist gleich von Anfang des Staates ein Institutum publicum (Annales maximi), und sie sind bloß zum Bedürfniß, daher sie so mager und nüchtern sind. So auch die libri lintei. Noch gehören hierher in Hinsicht des Religiösen die Commentarii pontificum. Das ist nun eigentlich die erste und früheste ursprüngliche Litteratur der Römer, statt daß die Griechen hier Epos, hernach Lyrik hatten, welche aus freyer Volksergetzlichkeit hervorgingen: es ist gleich von Anfang eine Doctrina civilis, theils juristisch, theils historisch. Diese Richtung hat auch die ganze Litteratur behalten; hierin haben sie eigentlich excellirt. In der nichtpraktischen Philosophie sind sie nicht einmahl zur Mittelmäßigkeit gekommen, haben nur eine gewisse prak8 ja] aus ia
18 Tullius] es folgen ein oder zwei unleserlich gestrichene Wörter 18–19 pp. … Superbus] am Rand li., mit Verweiszeichen 23–24 eine eigentlich … des Wortes.] am Rand li., mit Verweiszeichen 31 juristisch] aus iuristisch
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Civilgesetzbuch,] am Rand re., mit Verweiszeichen: aber in Athen auch! Nur in Athen auch anders noch!
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Griechen] am Rand re.: Bei den Griechischen Exegeten nur im heiligen Recht. – Es scheint ein großes Glück für ihre Bildung gewesen zu seyn, daß sie keine Juristen hatten. ▶– Philosophie und Politik an deren Stelle.◀
29 illiberaler.] am Rand re.: Cicero rühmt die Römer selbst stets nur wegen ihres praktischen Sinnes. Wenn man die Staatsmänner in de Oratore sprechen hört, so hat man davon auch ein anschauliches Beyspiel. Cicero sagt de Oratore I, 44. von seiner
Solon] am Rand re.: Cicero de Oratore I, 44: rühmt die prudentia der Römer. Das ius civile der Griechen, sagt dort der Sprecher, bey Lykurg, Drakon, Solon inconditum, pene ridiculum.
patria: quæ una in omnibus terris domus 30 est virtutis, imperii, dignitatis. Das ist so
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Rechte] am Rand re., zeitnahe Ergänzung: Die Patricii machten das Recht so complicirt, daß sie allein es verstanden: daher die festeren Fesseln des Patronats und der Cientel. 22
17 complicirt] componirt
praktische Weisheit] am Rand re.: πραγματικοὶ der Griechen, gering geachtet!
ziemlich wahr.
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tische und populäre Philosophie erreicht. So viel vom Charakter gleich in den Originibus. | Betrachten wir nun den Römischen Charakter in seiner weitern Fortbildung durch seine Geschichte hindurch, so bietet sich uns überall Bestätigung dar. Überall erscheint der Römische Charakter ernst und thätig; aber dieser Ernst ist nicht der Ernst eines Weisen, sondern eines ▶⟦◀nach außen▶⟧◀ beschäftigten Mannes; Gemüthlichkeit ist kein Grundzug im Charakter, der eben weit verbreitet gewesen wäre. Dieser Ernst wurde zunächst auf den Staat angewandt; die Regierung dessen war das 1te. Daher kommt dann auch in Rom gar bald ein Civilgesetzbuch, und die Iuris scientia oder Iurisprudentia wird etwas Wesentliches im Staat: es gab gewisse Prudentes, oder wie sie sie im Vergleich mit Griechen nannten, Sapientes, qui de iure respondebant. Die ganze Weisheit der Römer war eine juristische: besonders begünstigte das Verhältniß der Clientela diese Disciplin. Die Römische Gesetzgebung war hierin von der Griechischen ganz verschieden, daß die Griechischen wie Minos und Lykurg mehr pädagogisch waren: die Attische des Solon hatte zwar mehr Iuristisches, aber ist doch auch zum Theil pädagogisch. Der strenge praktische Römer sondert das Rechtsverhältniß davon rein aus. Daher hat es auch in den Griechischen Staaten keine Iuristen gegeben, weil man den Stand nicht so rein aussonderte, weil das Gesetz mehr pädagogisch war in manchen Staaten, in andern aber wie in Athen, die Form des Processes viel freier, und die Rechte bey aller Vielheit, einfacher und rein menschlicher waren, so daß jeder sie führen konnte, der zum Staat erzogen war. Es waren zwar auch in Athen besondere Redner, und viele beschäftigten sich mit Vertheidigen; aber in Rom gab es nebenbey besondere Iuristen; nicht in Athen. Die Griechen hatten auch eine praktische Weisheit, welche aber einen poetisch-philosophischen Charakter hatte, liberal und erhaben religiös und moralisch; die Weisheit der Römer war nur juristisch-praktisch, bey weitem also illiberaler. Ihre Weisen, die den 7 Griechen verglichen worden, sind Appius Claudius Cæcus, der die viam Appiam anlegte, der mit ihm lebende Publius Sempronius Sophus, beyde im 5ten Seculo und später dann ein Lælius Sapiens, der, wie sein Zeitalter überhaupt schon mehr Bildung hatte. Neben der Scientia Iuris civilis hat die Römische Praxis sich besonders im Kriege gezeigt. Die Griechen verstanden zwar auch den Krieg, das zeigen ihre Operationen gegen die Perser; Taktik und Strategie müßen sie wohl ver13 juristische] aus iuristische
tisch
23 jeder] aus ieder
28 juristisch-praktisch] aus iuristisch-prak-
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Lakedæmoner] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: Am meisten jedoch die Athener, schon von Homer her. Schiffkatalog. Bei den Griechen war der Krieg auch Kunst; aber es fehlte der Ernst der Disciplin großentheils. Selbst die Spartaner hatten mehr Freiheit im Kriege. 1
5
quieu.)◀ ▶Die Vorübung zum Kriege, in
der Gymnastik, ist bei den Griechen mehr allgemein menschlich.◀ sehr verschieden.] über der Zeile: die Römische Politik ist kalt verständig.
18–19
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Kniff der Patricier,] über der Zeile:
prudentia allerdings in hohem Grade –
gestehen:] am Rand oben li.: Die Römische Art der Kriegführung ist auch mehr strategisch, als die Griechische, und nähert sich der modernen, die universalisirt ist, wogegen die Griechische ganz individualisirt ist. 5
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delectus] darüber: O ja!
delectus] am Rand li.: In Griechenland war auch delectus, nur nicht so wie
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die Griechen wieder consequent, mehr natürlich
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möglich zu halten.] am Rand li.: Das Patronat, was in Griechenland zwischen Freyen nicht war, diente dazu.
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hernach.] am Rand li.: die Griechen entwickelten in der Religion das Kunstleben, ▶und wendeten sie wenig zu politischen Zwecken an.◀ 29
45
in Rom, ordentlich gezwungen. würde.] zwischen diesem und dem folgenden Absatz und am Rand li., mit Verweiszeichen: (Dabei ▶ist im Römischen Cultus etwas mehr Praktisches und◀ etwas tiefes allerdings in Rücksicht der Gesinnung.) 35
kämpfen.] am Rand li.: Jeder Bürger beschließt den Krieg mit; wie das, also muß er ihn auch mit ausführen helfen. 12
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eingepflanzt haben.] am Rand li.: Mangel an Subordination bei den Griechen: sie waren zu genialisch. ▶– Gymnastik bei den Griechen, und ihre Taktik selbst eine Art künstlerischer Gymnastik. Die Römer wissen nichts von Gymnastik, welche ein freies Spiel der Kräfte ist.◀ ▶Der Römer Schwimmen, Ballspiel, Gladiatoren ist was ganz anderes, ihrer virtus allerdings angemessenes. (Montes14
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18 in Rom, ordentlich gezwungen.] über dem Vorherigen, mit Verweiszeichen
menschlich.] neben dem dem unmittelbar Vorherigen re. Komma
32–34 Die …
45–46 Kunstleben,] Punkt korrigiert zu
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Allgemeine Alterthumslehre · 231
standen haben: besonders verstanden das Taktische die Lakedæmoner: aber mehr ins Große trieben es die Römer; sie brachten es auch noch über die Makedoniis hinaus. Ihre Res militaris war longo usu so weit gediehen, daß auch in neuerer Zeit noch viel von | ihnen anzunehmen wäre, wie die Militärs selbst gestehen: in ihrem ganzen Heere war die größte Ordnung und Disciplin; besonders die Einrichtung der castrorum; ferner das stehende Heer, da in Griechenland lauter Truppen waren, die man aus Bürgern nahm, bildet gegen die Griechen gleich einen merkwürdigen Unterschied. In der Zeit Griechischer hoher Bildung weiß man in Griechenland nichts von stehenden Heeren, also auch nichts von einem delectus, alles geschieht aus innerem Trieb, durch Enthusiasmus, durch Aufgebot; jeder Bürger ist gymnastisch erzogen, kann also mit kämpfen. Auch hier also gehet bey den Griechen alles mehr nach innerem Antrieb, auf Erkenntniß hin, die sie im Innern eingepflanzt haben. Die Römer halten aber früh ihren Delectum, welcher Zwang ist: es ist also bloß etwas äußerlich praktisches: und nachher haben sie dann die großen stehenden Heere. ▶(Delectus hatten natürlich auch die Griechen!)◀ Auch in der Politik endlich sind die Römer von den Griechen sehr verschieden. Die Politik der Griechen besteht darin, den Staat in Eintracht zu erhalten, in einem Gleichgewicht aller seiner Bürger: so daß keine στάσις entstehen kann. Die Politik des Römischen Staates war ein beständiger Kniff der Patricier, ihre Macht über den ganzen Staat auszustrecken, und das Volk so kurz als möglich zu halten. Auch hier war also mehr der Verstand einiger weniger das leitende Princip des Staates; die ganze Ver waltung mehr äußerlich, als in Griechenland, wo alles, was für die Leitung des Staates geschah, aus dem Mittelpunct der Nationalgesinnung und des Gesammtbewußtseyns des Staates hervorging. Dieser Politik mußte auch die Religion dienen; daher die Auguria, welche im Dienste der Patricier standen; es war nirgends das fröhliche Spiel, welches die Hellenen haben, wovon gleich hernach. Auch die Mythologie der Römer, welche aus Italischem und Griechischem gemischt war, hatte bey weitem nicht den idealischen Charakter der Griechischen: die Sacra nicht iene reine Schönheit ▶und speculativen Sinn◀, sondern etwas mehr Superstition und Jonglerie, weil sie Etrurischen Ursprungs waren. Ich rede nicht von der äußern Politik, der Kürze wegen, indem dieses zu sehr in allgemeine Betrachtungen hinausführen würde.
32 und … Sinn] am Rand li., mit Verweiszeichen
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tuemur] am Rand re., mit Bleistift: domus virtutis pp. S. 91 A 15
litterarum] am Rand re.: gravitas, virtus.
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▶Nur hatten die Griechen keinen praktischen Ernst; dieser ist eigentlich ihre Gravitas. Es gab auch in Griechenland viel Ernst, nur gemischt mit Heiterkeit und Genialität. Aber verhältnißmäßig ist der Römische Ernst größer.◀ ▶Hier von der Poesie pp. nach S. 90.◀ B
11 Hier … S. 90.] mit Bleistift A
I,228 23–32
B
I,227 3 ff.
C
I,230 24–34
Luxus.] am Rand re.: Die Musik scheint die schwächste Seite der Römer. Wie weit stehen sie selbst gegen Sparta und Kreta zurück! Dasselbe gilt von der Gymnastik S. 92. marg. C Die künstlerische Gymnastik ist etwas rein Griechisches aber ächt menschliches, nicht bloß auf die Praxis berechnetes – Leib und Seele sollten harmonisch ausgebildet werden. 33
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In der Kunst und Wissenschaft im Ganzen sind die Römer nicht original; nur dasienige was sich zunächst anschloß an den Staat, wurde cultivirt. Dieses muß Cicero, der auf Kosten der Griechen so gerne seine Landsleute erhebt, selbst eingestehen: Tusculanae I, 1. gehet er so weit zu behaupten, omnia nostros aut invenisse per se sapientius, aut accepta ab illis (Græcis) fecisse me | liora, quæ quidem digna statuissent, in quibus elaborarent. Da
liegts aber. Ihr praktischer Sinn verschmähte das Unpraktische; aber er war auch dafür nicht gemacht, und der Irrthum des Cicero liegt nur darin, daß er meint, wenn man dem Fabius Pictor seine Mahlerey als Verdienst angerechnet hätte, so würde es auch bey ihnen Polyklete und Parrharios gegeben haben. Dieses ist die verkehrte historische Manier, zu sagen, wenn das nicht so wäre, so wäre jenes so. Es konnte vielmehr nicht anders seyn, und diese Nothwendigkeit zu erkennen, das ist die Sache der Historie. In allem Praktischen giebt Cicero mit Recht den Römern den Vorzug. Nam mores & instituta vitæ resque domesticas & familiaris nos profecto & melius tuemur & lautius: rem vero publicam nostri maiores certe melioribus temperaverunt & institutis & legibus. Wenn auch nicht zur Humanität, doch zur bürgerlichen Existenz. Quid loquar de re militari; wo er die virtus, hernach insonderheit auch die Disciplin rühmt: dann die gravitas, die constantia, die magnitudo animi
pp. die er aber gegen die Griechen nicht so sehr hätte rühmen dürfen: denn die hatten sie trotz der Græcæ fidei doch auch. Aber Doctrina Græcia nos & omni litterarum genere superabat. Davon lag der Grund in der Anlage; und Cicero irrt, wenn er sagt: In quo erat facile vincere non repugnantur. Warum haben sie denn nicht repugnirt? Gerade als wenn die Russen oder die Franzosen sagen wollten, sie könnten auch Deutsche Philosophen haben, aber sie wollten nicht. Wegen der praktischen Tendenz hatten die Römer weniger Talent zu Wissenschaft und Kunst, und weniger Lust, also waren auch die Künste nicht geachtet; es war keine humane Bildung. Summam eruditionem Græci sitam censebant in nervorum vocumque cantibus: igitur & Epaminondas, princeps meo iudicio Græciæ, fidibus præclare cecinisse dicitur: Themistoclesque aliquot ante annos, cum in epulis recusasset lyram, habitus est indoctior. In Græcia florirten die Musici, nicht in Rom; niemand lernte das;
man holte später Auswärtige zum Luxus. In Griechenland war jeder geehrt der Musicus und Poeta war, selbst der liberale Histrio: Sophokles agirte sein Schauspiel und war College des Perikles als Feldherr. In Rom war die Kunst verachtet: der Künstler hatte levis notæ maculam. Kein Bürger oder Ritter 12 jenes] aus ienes
33 jeder] aus ieder
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Fescennina sagen?] am Rand li.: Vergleiche S. 88. marg. A ▶besonders S. 90 von Poesie und Prosa, und der Schrift.◀ B
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Römischen Tragödie] am Rand li.: Die Tragödie der Römer war zwar meist Übertragung der Griechischen aber die Erscheinung ist durch Gravität ausgezeichnet gewesen, besonders Pacuvius. Auch die Komödie hat mit den hohen Stil, den grotesken Scherz. 8
Sentiment.] am Rand li.: NB. Weil aber die Kunst weit weniger entwickelt war, so war die Religion tiefer, minder aufgehend in der Form des Cultus, aber noch superstitioser, und ihre Spiele roher, S. 92. C 14
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Satire] am Rand li.: Atellanenspiel damit zusammenhängend. – maskirter Scherz, S. 88. marg. D 15
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Gelehrsamkeit.] am Rand li., mit Verweiszeichen: Die Gravitas erscheint auch in der Sprache, die Würde, Ton, Klang hat (Barytona). Aber für den großen Umfang der Begriffe, Speculation pp. ist sie wenig geeignet. Vergleiche S. 95. E 22
partheyisch Römisch] am Rand li.: Die Geschichte der Römer war nicht mehr frey darstellende Kunst; das war die Griechische.
33 Tacitus.] am Rand li., mit Verweiszeichen: Gravität und sittlicher Ernst beider, mit etwas Trauer über den Verlust der Tugend und Trefflichkeit der Alten. ▶So etwas wie Tacitus konnten die Griechen nicht haben, nicht liefern; diese subiective und sentimentale Färbung der Geschichte zu geben dazu waren sie viel zu obiectiv und nicht gemüthvoll genug.◀
Baukunst] am Rand li.: Die Römische Baukunst ist nebst der Toskanischen nichts. Weinbrenner erklärt nur die 3 Griechischen für ächt künstlerisch.
3–4 besonders … Schrift.] mit Bleistift
I,222 4–18
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I,225 31 ff.
C
I,231 27 ff.
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I,222 4–18
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konnte auftreten. Vergleiche noch Nepos Prooemium. Nicht anders die Dichtkunst, die anfangs in den Händen der Sclaven und Geringen war. Der Begründer der Römischen Poesie, ganz spät, nehmlich a. u. 574. ist Livius Andronicus, ein Grieche und Sclave, | dann freygelassen. Was wollen die Carmina Convivalia oder Fescennina sagen? Erst Græcia capta ferum victorem cepit & artis intulit agresti Latio. Nun kam ein Anfang Griechischer Bildung: aber nicht Griechische Anmuth und Harmonie; placuit sibi natura sublimis & acer. Dies ist der Charakter der Römischen Tragödie; hierin ist sie groß. Das Epos ist anfangs eine poetische Geschichte Kriegsgeschichte; wie anders gleich das Griechische! Alles ist meist Griechisch, aber das Alte doch origineller; das goldene Zeitalter hat sich mehr gräcisirt, hat aber darum auch nicht mehr die Kräftigkeit des Römischen Charakters in der Poesie, obgleich mehr Freyheit oft in der Empfindung im Kleinen, mehr Nettigkeit, mehr Sentiment. Eine einzige Gattung der Poesie hat der Römer, die ihm eigen ist, nehmlich die Satire, nicht entsprungen aus dem Drama Satyricum, sondern ursprünglich: anfangs ein derber Witz und Spaß, hernach ein Pasquillantes oder Satirisches Gedicht, angemessen dem graven Charakter des Römers. Andere Künste, wie Sculptur &c. Mahlerey, Baukunst, sind dem Römer fremd; die Baukunst achten sie noch am ersten: aber Römer selbst haben in der eigentlichen Kunst es nie weit gebracht. Die Baukunst als praktische, besonders die Fortification haben sie noch eher cultivirt. So auch in der Wissenschaft und Gelehrsamkeit. Nur zweyerley cultivirten sie hier, was mit dem Staat in Verbindung stand, und ein pragmatisches Interesse hatte, die Geschichte und die Beredsamkeit. Die Geschichte wie gesagt, war ursprünglich Chronik, und hatte ein Staatsinteresse; dann wurde sie seit ▶ Nævius und◀ Ennius poetische Erzählung, endlich seit Fabius Pictor eine zwar vom Staat unabhängige Annalistik, die aber wenigstens in der Person des Fabius noch sehr partheyisch Römisch war: erst seit Sallust haben sie eigentlich historische Kunst, und diese ist von den Griechen geborgt, hat aber nie die Reinheit des Griechischen Charakters: obgleich sonst der Römer durch seine Staatsverfassung für die Historie begünstigt war. Gerade die originellsten Römer, welche Geschichte geschrieben, haben den Charakter der ächten Geschichtschreibung der Griechen nicht, Sallust und Tacitus. Beyde sind zu subjectiv. Außerdem fing man bald an die Beredsamkeit zu cultiviren; anfangs bloß praktisch kunstlos, dann gelehrter und gebildet, aber schon nach Griechischem Muster; so daß Cicero Tusculanae I, 3. sagt, die 26 Nævius und] über der Zeile, mit Einfügungszeichen
34 subjectiv] aus subiectiv
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virtus Romana] über der Zeile: S. 91. marg. ganz unten A 5
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Verbrechen] darüber: Vergehen.
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Grundzug] am Rand re.: Alte kräftige Beredsamkeit.
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Kraftsprüche.] Punkt verbessert zu Komma, am Rand re., mit Verweiszeichen: so wie ihre Sprache kräftig ist, dem Aeolischen ähnlich, selbst im Ton und Accent, wogegen die Griechische die ganze Scala von der größten Süßigkeit und Beweglichkeit bis zur größten Kraft und Herbe durchläuft. ▶An Gravität aber übertrifft sie die Griechische und auch unsere; man kann in keiner Sprache großartiger schreiben als in der Lateinischen. Gewichtiger – gravius.◀ ▶So Tacitus.◀ 14
Andria I, 1, 30.] am Rand re., mit
Verweiszeichen: Doch mag dies selbst Menander gesagt haben: es ist ein Spaß, und viele Griechen dachten auch so; wie Anytos pp. und Kallikles.
12 durchläuft.] weiter unten am Rand re., mit Verweiszeichen: Aber das Quantitative hat sie von
Anbeginn mit der Griechischen Sprache und dem Sanskrit gemein gehabt als vorwiegend auch in der Poesie; das Vorwiegen des Accents ist ein modernes Princip, und ist im Römischen nie dagewesen, sondern das ist eine Phantasie von Bentley, die 1½ Jahrhunderte vorgehalten hat und nun verschwinden muß. A
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Römer wichen den Griechen wenig oder gar nicht darin. Das möchte aber doch viel gesagt seyn. Denn wenn man den gebildetsten der Römischen Redner Cicero mit Demosthenes vergleicht, so erscheint jener wirklich wie ein Schwätzer gegen einen Redner. Aber freylich war Cicero eigentlich auch kein ächt Römischer, großer Charakter. | Wo war denn ihm die virtus Romana, welche doch Grundzug des Römers ist? Hingegen mit der Philosophie haben es die Römer gar nicht weit gebracht. Dazu war der Römer nicht gestimmt; sie gehet über das Bedürfniß, und fordert einen über das Praktische hinüberschreitenden Sinn, der auf die verborgene Tiefe der Dinge gerichtet ist, während die Praxis nur die Oberfläche faßt. Der Römer ist Freund der kräftigen That, nicht des Räsonnements, nicht der Speculation. Er kennt diese feinen Vergnügungen der Vernunft und Phantasie weniger; sein gröber organisirtes Nervensystem reizen nicht feine Tragödien und dialektische Kunstwerke, sondern Circenses und praktische Kraftsprüche. Die Philosophie erscheint den Römern wie den Weltleuten, wie ienem Kallikles, als Stammeln höchstens, oder als Amusement, oder gar als Müßiggang und nach Befinden als Verbrechen. Sie gehörte unter die studia iuvenum, die philosophi, in eine Rubrik mit Pferden und Hunden, canes, equi, philosophi. Terenz Andria I, 1, 30. Man hält sich wohl im Hause als servum einen Hausphilosophen wie einen Koch oder pædagogus. Cato und alle rechtlichen ordentlichen Männer protestirten feierlich und förmlich durch Senatusconsulte gegen das Einschwärzen Griechischer Philosophie wie eine Contrebande. Speculative Philosophie führt zum otio: der Römer will das negotium. Der Epikurism war dieses otii wegen besonders verhaßt. Der Stoicismus, der die politische Thätigkeit gestattet, der zum Tragen und Dulten anleitet, die eigentliche Philosophie des ▶Thuns und◀ Ertragens, dieser allein fand eine würdige Aufnahme bey den Römern, und ist seiner würdig bey ihnen ausgebildet worden. Es war aber alles nur Popularphilosophie wie Cicero sie verbreitet, der jedoch mehr eklektisch war, und Seneca. Wenige waren tiefer gebildet. Rhetores und Grammatici wurden anfangs auch nicht gedultet, so wenig als medici und philosophi und mathematici und venefici; doch ließ man alles dies gemischte Gesindel endlich zu. Aber die alle wurden nur gedultet, nachdem man sah, daß die Senatusconsulte dagegen doch fruchtlos wären: aber nur Griechen im Ganzen übten die Kunst; selbst die Aerzte waren ursprünglich meist Griechen. Nicht einmahl die Mathematik übten die Römer, weil sie nehmlich
3 jener] aus iener
26 Thuns und] über der Zeile, mit Einfügungszeichen
28 jedoch] aus iedoch
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Cicero] am Rand re.: Nach Cicero stehen die Römer in der Mathematik auf dem Standpunkt des Strepsiades bei Aristophanes Nubes der bei der Geometrie gleich an Vermessung des Kleruchenlandes denkt. – Archimed hielt nur auf seine Theoreme etwas, nicht auf seine mechanischen Erfindungen.
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nothwendig.] am Rand re.: Verschiedenheit der Zeitalter ist noch zu entwickeln. 1) Alte Cultur bis ▶zum Ende des 1ten und◀ zum 2. Punischen Krieg, allmähliges Zurückgehen des Etruskisch-Italischen. ▶Im 2ten Zeitalter erscheint die wahre virtus Romana.◀ 2) Zeitalter der mittleren Römisch-Griechischen Ausbildung bis August. 3) Überverfeinerung der Form und Monumentalismus seit August und ▶4)◀ allmählige […] ohne bedeutenden Erfolg. Das vierte Zeitalter kann man von der Zeit nach den Antoninen rechnen.
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Herders Ideen] am Rand li., mit Bleistift: Lessing
Spontaneität] am Rand li.: Diese Begriffe sind enthalten in den von uns gesetzten Charakteren. (Natur und Geist, Individualität und Universalität, Freiheit und Nothwendigkeit).
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Nothwendigen] am Rand li., mit Verweiszeichen: des Geistigen und Natürlichen, des Geistes und Leibes,
12–13 zum … und] über der Zeile, mit Einfügungszeichen
14 Zurückgehen] unsichere Lesung aufgrund von teilweisem Textverlust 16–22 Im … Erfolg.] neben dem Vorherigen li., auf dem unteren Seitenrand 21 4)] über der Zeile, mit Einfügungszeichen 21 allmählige] es folgt eine Zeile Textverlust, bedingt durch Ausrisse und Abrieb 23–24 Das … rechnen.] neben dem Vorherigen li., auf dem unteren Seitenrand
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Allgemeine Alterthumslehre · 239
nicht so praktisch war, wie jetzt, sondern die theoretische bey den Griechen besonders geschätzt war. Rechnen und Feldmessen wollten die Römer nur. Cicero Tusculanae I, 5. In summo apud illos honore geometria fuit, itaque nihil mathematicis illustrius. at nos metiendi ratiocinandique utilitate huius artis terminavimus modum. Das ist das Nützlichkeitsprincip, bey den Griechen war mathesis menschliche Cultur. Platon Leges Republic. Die Gromatici
waren als praktisch nothwendig. | Dieses sind die unterscheidenden und hervorstechenden Charaktere des classischen Alterthums, sowohl im Gegensatz gegen die neuere Zeit, als auch unter sich selbst. Es wäre iedoch anmaßend, mit diesen wenigen Worten den Geist so vieler Zeiten und Menschen, die Äußerungen so gewaltiger Geister umfassen zu wollen: es giebt noch viele Seiten, von welchen das Alterthum kann betrachtet und hochgeschätzt werden. Man wird in Herders Ideen zur Philosophie einer Geschichte der Menschheit viel dergleichen finden, in Winckelmann, der Schlegel pp. Schriften; aber überall muß man sich doch sehr vor einseitigem Urtheil bewahren. Sehr viel Geist und viel Schönes und Tiefes enthält hier und da auch Zinserlings Fragmente A einer Charakteristik des Alterthums, Göttingen 1806. 8. aber es ist auch ein gefährliches Buch, voll der wunderlichsten, schiefsten und grillenhaftesten Äußerungen und Ansichten. Indem er an den 3 Begriffen, Vielseitigkeit, Activität und Spontaneität, als Idealen, nach welchen die Völker strebten, ihre Charaktere abmißt, kommt er in 100 Sonderbarkeiten: und diese Begriffe sind es nicht einmahl, welche als Ideale gesetzt werden können; sondern die Einheit des Einen und Vielen, des Freyen und Nothwendigen des Thätigen und Receptiven sind vielmehr die Begriffe, nach welchen man die Vollendung eines Volkes zu beurtheilen hat. Sonst aber, abgerechnet noch die Paradoxien und nichtigen Witzspiele, wird diese Schrift zu empfehlen seyn; und manches scheint nur Spiel, ist aber tiefer ergründet, wohl noch ein wahrer Satz. Wenn man erst noch eine Zahl guter Vorarbeiten hätte, dann könnte man wohl endlich an eine Charakteristik des Griechischen und Römischen Alterthums denken: denn bis ietzt ist nichts da. Hierzu gehört aber noch viel. Insbesondere muß bey den Griechen der Unterschied der Stämme erst umfassender dargethan werden, als bis ietzt geschehen: welcher Arbeit ich in einer meiner künftigen Bemühungen um die Alterthumskunde mich unterziehen will.
1 jetzt] aus ietzt A
II,469 8–473
8 Dieses] oben li., von fremder Hand: Beilage 45. [Bl.122r–124v ]
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Beziehungen,] am Rand li., mit Verweiszeichen: die Auflösung alles Einzelnen in die Einheit des Charakters und das Erkennen des letzteren in allem Einzelnen, 5
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Philologie] am Rand re.: Historische Rückseite der allgemeinen Alterthumslehre, in welcher ja alles Einzelne begriffen – von der materiellen Seite – wie von der formalen Seite die Behandlung der Schriftsteller. 27
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allgemeine Bemerkungen] am Rand re.: Vieles hierher gehörige siehe auch in Bernhardy’s philologischer Encyklopädie. August Gräfenhan, Geschichte der klassischen Philologie, 1. Band, Alterthum, Bonn 1843. 8. ein sehr starker Band, der nur die Philologie der Alten enthält. Desgleichen der 2te Band auch, 1844. ▶T. III. 1846. T. IV. 1850. Creuzer: Zur Geschichte der classischen Philologie in seinen Deutschen Schriften T. 2. S. 11. reichhaltig, aber unorganisch. Die Wiederbelebung des klassischen Alterthums oder das 1te Jahrhundert des Humanismus. Von Dr. Georg Voigt in München (aus Königsberg) Berlin 1859. 8.◀ ▶Von Hirzels Entwurf siehe oben beim Begriff der Philologie auf einem besonderen Blatt.◀ A 34
23–30 Die … Blatt.] weiter unten am Rand re., mit Verweiszeichen A
II,418 19–24
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Es ist schlimm, daß uns die unendliche Fülle der hierher gehörigen Gegenstände von einem zum andern reißt, und nirgends uns ruhig ver weilen läßt. Ich muß zum Schluß dieses Abschnittes eilen, welcher methodisch historisch ist. Die allgemeine Charakteristik des Alterthums, das Auffassen seines Geistes in allen Beziehungen, ist der höchste Punct der ▶wissenschaftlichen◀ Philologie und man muß also, wenn man den Gipfel derselben, nach dem doch ieder streben muß, erreichen will, auch hierher kommen. Allein man gehe hier nur den rechten Weg, und wolle nicht vom Gipfel ins Haus hineinsteigen, und durch die Luft gleich auf den Gipfel kommen, wie in einem Ballon. Das heißt, man hüte sich ia, durch leeres Aesthetisiren und Philosophiren gleich das Allgemeinste des Alterthums fassen zu wollen. Das giebt eine schaale und nüchterne Erkenntniß, oder vielmehr gar keine. Man kann zur wahren Erkenntniß des Alterthums nur auf dem Wege der kritischen Forschung gelangen; und die Blüthe | des Alterthumsstudiums, welche eben in jener Charakteristik liegt, kann erst entspringen, wenn Wurzel und Stamm und Zweige und Knospen da sind. Fehlt aber diese Blüthe, so ist das Studium ganz natürlich unfruchtbar. Daher kommt es, daß viele, die ganz gute Sprachkenner sind, doch weder Geist, noch Bildung haben, sondern roh und unbeholfen, wie vorher; weil sie im Grunde nur ein Handwerk treiben, und ohne Einsicht in die Vergangenheit in die Gegenwart und in die Zukunft, welche doch das Alterthum gewährt. Denn wer die Vergangenheit in ihrer ganzen Eigenthümlichkeit kennt, der wird in ihr auch Gegenwart und Zukunft erblicken. Nur der Geschmack ▶und das Urtheil◀ genießt, was die Gelehrsamkeit pflanzt. ▶Hierher S. 99–100.◀ A Hier ist nun, wie ich oben B bemerkt habe, der Ort, von dem Studium des Alterthums in historischer Hinsicht oder von der ▶allgemeinen◀ Geschichte der Philologie mit besonderer Rücksicht auf die Behandlungsart des Alterthums zu reden. Dieser Gegenstand ist einer der interessantesten, kann aber hier, wie dieses leider von dem Meisten des Folgenden gilt, nur berührt werden. Des Alterthumsstudiums Geschichte giebt Heeren Geschichte des Studiums der classischen Litteratur Göttingen 1797. 8. ein historisch gutes Buch, nur mit zu geringer philologischer Einsicht. Auch kann hier Creuzer benutzt werden das akademische Studium des Alterthums S. 59–87. Hier nur einige allgemeine Bemerkungen, da wir ins Einzelne nicht eingehen können. Die 5 wissenschaftlichen] über der Zeile, mit Einfügungszeichen
Urtheil] am Rand re., mit Verweiszeichen A
I,245 19 ff.
B
I,59 1–3
15 jener] aus iener
23 und das
26 allgemeinen] über der Zeile, mit Einfügungszeichen
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Iohann Georg Grævius ] am Rand li., zeitnahe Ergänzung: desgleichen Iosephus Scaliger.
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Geschichte der Philologie bietet eine grenzenlose Litteratur dar, und einen mannigfaltigen Anblick von großem Enthusiasmus, Talent, Handwerk und Stümperey. Um von den Alexandrinern und andern Alten, und von dem, was im Mittelalter noch von classischer Doctrin vorhanden war, zu schweigen, so trieb zu der Zeit der sogenannten Restauration der Wissenschaften ein großer Enthusiasmus für das Alterthum die 1ten Männer der Italienischen Litteratur zur Aufsuchung der alterthümlichen Quellen, Erlernung ihrer Sprache und ihres Kreises von Dingen, Mythologie pp. wie Dante, Poggius Bracciolini, Petrarca, Boccaccio; viele Griechen brachten ▶vorzüglich◀ nach der 1453. erfolgten Eroberung von Constantinopel, ▶theils auch früher schon◀ die Griechische Litteratur nach Italien und es finden sich hier dann ästhetische und philosophische Humanisten, auch schon grammatische und kritische. Der Cardinal Bessarion, Angelus Politianus, Laurentius Valla, Philelphus, Nikolaus Perottus, Marsilius Ficinus, welche von edlen liberalen Fürsten begünstigt, von einem Leo X. Cosmus und Laurentius Medices, und durch die gleichzeitigen Druckereyen der Gelehrten Zarotti, Aldi, Iuntæ pp. unterstützt, zuerst die Quellen edirten, übersetzten, auch commentirten, und schon zum Theil recht im Geist des Alterthums dachten und schrieben. Diese mehr humanen Bemühungen | bereiteten den Weg theils dem Eingange dieser Studien in den Schulen, durch Reuchlin, Rudolf Agricola, Erasmus, Melanchthon, Ioachim Camerarius, besonders in Deutschland, theils der eigentlichen philologischen Gelehrsamkeit und Polyhistorie eines Iosephus Scaliger, Isaac Casaubonus, Claudius Salmasius und andrer beynahe ungeheurer Männer. Wenn man die Gelehrsamkeit derselben betrachtet, so muß man sie anstaunen, zumahl den ganz riesenmäßigen Iosephus Scaliger, dergleichen vielleicht nie wieder vorhanden gewesen; allein, wenn man sieht, wie doch oft nur die Masse ist in ihnen, die Sichtung so oft fehlt, so wird man doch wieder beruhigt. Überdies war damals der Stoff noch nicht so beysammen; er mußte erst zusammengebracht werden; alles, was man that, war beynahe neu; daher der große Schein enormer Erudition. Diese Periode bleibt immer der wahre Thesaurus Eruditionis; allein man darf dabey nicht stehen bleiben; und das Studium hat sich auch von selbst weiter fort gebildet. Denn die Sichtung war nun nöthig. Zwar ein Muretus, Lambinus &c. waren auch schon mehr sichtend; im 14. Seculo aber kam die Zeit der Sichtung erst recht gegen Ende. Iohann Friedrich Gronovius, Iohann Georg Grævius bereiteten den Weg beson9 vorzüglich] am Rand re., mit Verweiszeichen
10 Constantinopel,] Komma später hinzugefügt
10 theils … schon] am Rand re., mit Verweiszeichen
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kritisches Bestreben] am Rand re.: Vereinigung: des Historischen und Kritischen und Sprachlichen, tiefere Auslegung, philosophischer Sinn in der Auffassung des Alterthums, Geschmack.
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vorher.] am Rand re., mit Verweiszeichen: Das allgemeine kritische Studium hat aber auch Pseudokritik in großem Maße erzeugt. ▶– Man hat zugleich zuletzt gesehen, daß Grammatik und Kritik nicht allein Philologie ist, sondern das Ganze des Alterthums umfaßt werden muß, wohin schon Heyne und Wolf wiesen. – In den neusten Zeiten ist die vergleichende Sprachenkunde hinzugekommen.◀
zu erkennen.] am Rand re.: Aber dagegen ist auch eine kleinliche Art des Studiums eingetreten: die meisten treiben sich mit einer oberflächlichen Kritik umher, oder beschäftigen sich zu isolirt mit einzelnen Gegenständen: der große Geist der Erudition des 16ten Jahrhunderts der Enthusiasmus des 15ten, an dessen Stelle eine allzugroße Nüchternheit getreten ist, selbst die Ausübung der Sprache des Alterthums ist dahin. Überhaupt ist die Philologie ohne Plan in ihren Studien; wenige erfassen die Idee des Alterthums in ihrem ganzen Umfange.
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Winckelmann] am Rand re.: Schlegel. Herder. Winckelmann. Lessing.
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ders in Holland; aber erst den rechten Aufschwung gab der tiefsinnige und klare Bentley (Richard) von welchem Tiberius Hemsterhuis zur wahren Kritik angeführt wurde. Seit dieser Zeit blühte in England und Holland die Kritik. Dort zeichneten sich Jeremiah Markland, Jacobus Tunstall, Richard Dawes, Thomas Tyrwhitt, John Taylor ganz besonders aus. In Holland folgten auf Hemsterhuis David Ruhnkenius und Ludwig Caspar Valckenaer, letzterer besonders ein genialer Mann. In Deutschland zugleich erhob sich ein doppeltes Gestirn an Iohann Matthias Gesner in Göttingen und Iohann August Ernesti, welche nicht nur viel Erudition hatten, sondern auch neben dem kritischen Talent einen sehr feinen Geschmack, und bey weitem mehr Umsicht in verschiedenen Gattungen der Litteratur. Sie waren nicht bloß Philologen, sondern Philosophie (wie sie eben dann war) Theologie pp. war ihnen auch nahe. Dadurch haben diese beyden Männer unendlich viel gewirkt, mehr iedoch für Schulen und Bildung von Schülern, als durch ausgezeichnete Forschung. Sie haben mehr den allgemeinen Geist des Alterthumsstudiums erregt, und die Erklärung der Classiker im Allgemeinen weiter gebracht. Hieraus konnte hernach wieder eine höhere Stufe gesetzt werden, theils durch tiefere Ergründung der Sachen, wodurch Heyne sich so verdient gemacht, theils aber durch eine | weit tiefere Erforschung im Kritischen. Durch Friedrich August Wolfs kritisches Bestreben ist eigentlich der Kritik ein neuer Schwung gegeben. Was seither durch Hermann, Wolf und andre in der Kritik noch geschehen ist, hat selbst die historische Ansicht des Alterthums ganz verändert, und wir können kühn behaupten, daß die kritische Einsicht unserer Zeit bey weitem über derienigen steht, welche irgend ein früheres Zeitalter hatte, besonders bey den Deutschen. Besonders ist dieses auch bewirkt dadurch, daß das chronologische Studium und das kritische der Griechischen Sprache so viel weiter gediehen ist als vorher. Zugleich hat man in Deutschland angefangen, den Geist des Alterthums auch abgesehen von der Kritik näher kennen zu lernen, seit Winckelmann besonders, und das Alterthum überhaupt als ein Ganzes zu betrachten und zu erkennen. Beydes unterstützt sich, das kritische und das allgemeine Studium, diese allgemeinen Betrachtungen können nur wechselsweise durch einander vollendet werden. Was nun aber noch fehlt, ist die Durchdringung. Denn beyde Tendenzen scheinen bis ietzt noch zu isolirt zu seyn. Dies ist aber freylich sehr schwer, und führt zur Stümperey, sobald die Elemente vorher schon getrennt waren, und nun erst vereinigt werden müßen. Dieienigen aber welche erzogen sind unter der 24 welche] welches
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zu befriedigen scheint.] am Rand re.: Es fehlt den meisten an allgemeinen Ideen, an Überblick; es ist alles zerstükkelt in ihrem Kopf; sie haben daher weder einen Begriff vom Umfang, noch eine tiefe Anschauung in das Wesen des Alterthums sondern lauter Einzelheiten, in denen sie untergehen. Die Philologie so betrieben, hat man mit Recht nur ein Aggregat genannt. ▶Es fehlt besonders der Geschmack. Hat es je wol einen so geschmacklosen Menschen als Witzschel gegeben? Und doch nennt sich der einen Philologen und wird von Hermann anerkannt. Hier ist Mangel an allgemeiner Bildung, die die Philologie gerade geben soll!◀ ▶– Dieses Höhere, was die Philologie haben muß, ist einerseits die Beziehung auf Ideen, andrerseits der Geschmack: beides ist sich gleich; nur sind dort Ideen der Vernunft, hier ästhetische.◀ 11
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Fundament] am Rand li.: Durch allgemeines Räsonniren glaubt heutzutage jeder mit Allem fertig werden zu können. ▶Er glaubt das Alterthum zu erfassen, wenn er von Subjectiv und Objectiv reden kann, oder die alte Philosophie wenn er gehört hat, daß Heraklit sagt, τὸ ὂν καὶ τὸ μὴ ὂν ταὐτόν ἐστιν, wenn er auch übrigens nicht einmahl die Worte richtig schreiben kann.◀ 31
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Blüthe einer selbst gebildeten, der höchsten Cultur nahen Litteratur, unter der Blüthe einer den Geist mehr erregenden, ansprechenden Philosophie, diese, welche also schon in ihrem Gemüth von Anbeginn eine höhere Ansicht der Dinge haben, und sich nicht erst herausarbeiten mußten aus dem Wust der Zeit, diese scheinen eigentlich zu dieser Durchdringung recht gemacht zu seyn; und es ist zu wünschen, daß die laufende und folgende Generation sie vollende. Wo nicht, so ist zweyerley zu befürchten. Das Eine: wenn die Philologie bloß realistisch und kritisch bleibt, so wird sie hinter dem Geist der Zeit zurückbleiben, der überall eine höhere Ansicht der Dinge erfordert, und sich mit dem Lernen des Stoffes und den Begriffen des Verstandes nicht mehr zu befriedigen scheint. Ia die Kritik, zur Beschäftigung des Lebens gemacht, und consequent durchgeführt, kann unendlich inhaltsleer, ia verzweifelt machen, den nehmlich, der nicht resignirt ist und hat. Sie soll nur ausschürfen den Quell der Erquickung, der tiefer liegt. So ist es auch mit dem Stoff. Alle Wissenschaften sind restaurirt worden: die Philologie hat sich gratulirt, unverändert stehen geblieben zu seyn: das gereicht ihr aber vielmehr zur Schande. Nicht Stoff allein darf sie seyn: das Herz muß bey ihr auch Erquickung, die Vernunft ruhige Be | friedigung finden. Sonst ist zu besorgen, daß die meisten sich ihr entziehen, weil sie den ursprünglichen Zweck, allgemeine Bildung zu geben, verfehlt: so werden sich denn alle gleich der Praxis hingeben. Daß das Schulstudium der Philologie im Verfall sey, bedarf keines Beweises. In Frankreich ist es gar nicht mehr; in Deutschland wird es iährlich schlechter. Den Grund davon hat man nicht mit Unrecht zum Theil darin gesucht, daß unsere Nation schon selbst zu viel Edles, und zu viel Reizendes wenigstens hat, als daß man das geistlos behandelte Alterthum so lieb gewinnen könnte. Das andere ist dies. Wenn man das Aesthetische ▶und Philosophische◀ bloß will vor walten lassen, die Realia aber, insonderheit die Kritik vernachläßigt, so werden wir in endlose Ver wirrung und Seichtigkeit fallen, die in Deutschland auch gerast hat, und wenn es gut geht, wohl bald wird ausgerast haben. Da werden die Schulstudien vernachläßigt; es wird in den principiis kein Fundament mehr gelegt; die Schulen werden schlechter, und wir kommen dann in wenigen Decennien so weit, daß man kein lateinisches Buch mehr schreiben kann. Es ist schwer der Zukunft ein Prognostikon zu stellen: allein es scheint beynahe, als ob es da hinaus wollte. Denn es ist unläugbar, daß diese Fertigkeit immer mehr und mehr abnimmt, weil man auf anderes, auch Gutes, mehr Mühe wendet, weil 27 und Philosophische] am Rand li., mit Verweiszeichen
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Elementen stehen.] am Rand li.: Man muß beide Richtungen zur Indifferenz bringen, das Allgemeine und das Besondere. Dadurch gewinnt das Allgemeine an Kraft, Gediegenheit, Beweis; im Besonderen aber wird man auch tüchtiger werden; der armseelige Pedantismus, das Prunken mit eitlen Citaten, das Zusammenscharren ganz ungehöriger Dinge wird aufhören, woran jetzo besonders die Creuzerschen leiden, die ganze Kornböden mit Spreu belastet liefern. 7
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Iede neue Generation] am Rand li., zeitnahe Ergänzung: Streit von Perrault &c. Nicht das Alterthum oder die neue Zeit ist vorzuziehen. Die Sache ist lächerlich beynahe. 11
Lebendigkeit.] auf dem unteren Seitenrand, mit Bleistift: Hier über Geschichte der Philologie von S. 97. A 14
7–12 werden … liefern.] am Rand unten li., mit Verweiszeichen A
I,241 25 ff.
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Allgemeine Alterthumslehre · 249
der Geist der jetzigen Generation durch den erweiterten Kreis des Studiums zu sehr distrahirt wird, und die Schulen, in welchen der Grund gelegt werden soll, in immer schlechtere Hände zu gerathen scheinen, und an guten Lehrern Mangel eintritt. Die historische Erforschung und die kritische ist noch lange nicht vollendet; wir dürfen nicht auf halbem Wege stehen bleiben; erst ietzt, da wir so weit sind, haben wir einsehen gelernt, daß wir noch erstaunlich weit zurück sind, daß wir überall noch in den Elementen stehen. Es ist also Muth nöthig, weiter zu gehen, und man lasse sich nicht abschrecken durch die matten Auctoritäten des starren Alters, welches alles abgeschlossen zu haben glaubend, ruhig sich so gerne auf seinen Lorbeern niederlegt. Iede neue Generation mache die vorige zu einer Stufe, auf welcher sie höher hinan- und tiefer in das Innere hineinstrebe. Das muß sich das Alter gefallen lassen; das übet die Jugend; und so lebt und besteht das Ganze in steter Regsamkeit und Lebendigkeit. |
1 jetzigen] aus ietzigen
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250 · Zweyter Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
Chronologie.] am Rand re., mit Verweiszeichen: Die Chronologie ist von doppelter Art: 1) Die technische Chronologie oder die Lehre von der Zeitmessung der Alten nebst Reduction auf unser System. 2) Die historische Chronologie oder die Fixirung der Thatsachen. Wir sagen erst Einiges von der historischen dann von der technischen; gleich das historische führt auf die Aeren. Es ist hier nicht nöthig, beide auseinanderzuhalten. Eine dritte Art der Chronologie die beider Grundlage ist, ist die mathematische Chronologie, die rein astronomisch ist. – Ideler unterscheidet mathematische und technische Chronologie und letztere ist ihm die Nachweisung der geschichtlich vorhandenen und ausgebildeten Arten der Zeitrechnung, die er auch historische nennt. Ich unterscheide davon die historische als Nachweisung der Zeiten der Facta. ▶Die technische ist nichts anderes als die mathematische wie sie die Alten in Anwendung gebracht; sie ist also die eigentlich philologische. Die technische ist die bürgerliche oder poli18
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tische. Die historische mag am passendsten Chronographie heißen.◀ 10 Jahre gedauert:] am Rand re.: Vergleiche von der Zehnzahl Bredow Untersuchungen über einzelne Gegenstände der alten Geschichte, Geographie und Chronologie S. 118 sq. Meine Abhandlung im Corpus Inscriptionum über das Datum der Trojanischen Niederlage. Eben so mit der Geburt Christi. – Bei den Aeren sieht man gleich, wie das Technische mit dem Historischen zusammenhängt. – Eben so mit der Erbauung der Stadt Rom. ▶Man kann gewisser Maßen die Zerstörung Troia’s als eine Aera ansehen für die alten Schriftsteller. – Marmor Parium von Kekrops an. – Aera des Nabonassar. Von historischer Sicherheit kann nicht die Rede seyn; Troja’s Fall kann viele Jahrhunderte älter seyn. Mit Rom’s Erbauung ist es nicht anders; eine ältere Überlieferung setzte es mehr als hundert Jahre früher als gewöhnlich. Siehe Franz Ritter, das Alter der Stadt Rom nach der Berechnung des Ennius, Rheinisches 22
12–28 Eine … heißen.] auf dem oberen Seitenrand, daneben re.: Die technische und historische
Chronologie setzen sich häufig voraus, wie jene aus dieser die Fixation der Aeren entlehnen muß. – Übrigens stellt die Technische Chronologie die chronologische Wissenschaft der Alten dar, scheint also in die Geschichte der Wissenschaften zu gehören, wie bei der Geographie ein Aehnliches. – Allein dies ist nicht so. Es ist die technische Chronologie zugleich etwas, was von der Wissenschaft unabhängig im Leben galt, und seine Wahrheit in sich hatte, anders als mit den geographischen Fabeleien. 12–28 Eine … heißen.] auf dem oberen Seitenrand, daneben li.: Man kann hier gleich an der Chronologie sehen, was in der Einleitung gesagt ist, daß das Alterthumsstudium Kenntniß der besonderen Disciplinen voraussetzt. Ohne mathematische Chronologie ist die technische des Alterthums nicht zu bilden. 12–25 Eine … philologische.] mittig auf dem oberen Seitenrand, mit Verweiszeichen
25–28 Die … heißen.] neben dem vorherigen Satz li. 32–41 der … Zerstörung] weiter unten am Rand re., mit Verweiszeichen 41–252 2 Troia’s … S. 481 ff.] am Rand re., ganz unten, mit Verweiszeichen
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Zweytes Hauptstück. Besondere Alterthumslehre.
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Erster Theil. Von dem öffentlichen Leben der alten Völker. Dieser Theil enthält der obigen Auseinandersetzung gemäß sowohl die in der Zeit fortschreitende äußere Geschichte der Nation als die innere der Verfassung, also Geschichte und Antiquitäten des Römischen und Griechischen Staates. Zum Behuf dessen aber giebt es 2 erst orientierende Organa, für Zeit und Raum: Chronologie und Geographie. A Das abstracteste und welches die wenigsten Specialia voraussetzt, möchte die Chronologie seyn, und man wird daher mit dieser füglich den Anfang machen können. In diesem ganzen speciellen Theil kann nun aber ins Einzelne, in das materielle nicht mehr eingegangen werden: auch ist dieses unnöthig, weil alle einzelnen Disciplinen besonders ausführlich vorgetragen werden. Hier also kann nur über die Hilfsmittel der Erlernung, und über die Stufe, auf welcher gegenwärtig ieder Theil steht, gesprochen werden. ▶Vielmehr sind die Begriffe zu geben.◀ ▶Alphabetische Realencyklopädien siehe oben S. 7.◀ B
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I. Chronologie. C Die Chronologie der Alten ist aus mancherley Gründen eines der schwierigsten Dinge in der Alterthumskunde. Von den frühern Zeiten giebt es durchaus nichts zuverlässiges; weiß man ja doch noch nicht recht, ob der Troianische Krieg wirklich 10 Jahre gedauert: denn manche haben allerley allegorische Erklärungen davon gemacht. Von der mittleren Zeit kann man nur mit vieler Mühe und mit großem Scharfsinn die Zeiten ausmitteln, und es finden sich überall tausend Schwierigkeiten: denn die Autoren selbst haben keine so genauen Angaben der Chronologie. Was die Chronologie der alten Völker noch schwieriger macht, ist der Umstand, daß sie keine Aeras hatten in der ältesten Zeit, sondern nach den Nahmen der Magistratuum die Jahre be1 Zw eyt e s H au p t s tü c k. ] oben re., von fremder Hand: Beilage 46–47. 53 [Bl. 125r, 126r/v, 133r/v] 16 Vielmehr … geben.] zwischen diesem und dem folgenden Absatz, mit Verweiszeichen
betische … S. 7.] unter dem Vorherigen A
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C
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21 ja] aus ia
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Museum neue Folge 2. Jahrgang (1843) S. 481 ff. Die absolut sicherste Zählung der Aera ist die Julianische Periode, dann von den wirklich historischen die Olympiaden, Nabonassar, und die spätern wie die Aera der Seleukiden und dergleichen. Aeren vom Anfang der Welt, Abraham. Jahr des Ephoren und dergleichen mehr. Kekrops (Marmor Parium), Stadtären.◀
Die Litteratur desselben] am Rand li. außen: Prideaux, Maittaire, Chandler. Hauptcommentare von Selden und Prideaux. – Wagner. 17
glauben soll.] am Rand li., mit Verweiszeichen: Register der heiligen Sieger: dies waren die Regulative der Chronologie. Corsini Dissertationes agonisticae. 24
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Erklärungen] am Rand re.: Ob er 1184 oder 1284 gewesen? oder wann?
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Platon,] am Rand li.: Porphyrius.
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genommen.] am Rand re.: Meine Abhandlung über die Eponymis in den Schriften der Akademie von 1827. 7
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Chronographen,] am Rand li.: Timaeus: Olympiadenrechnung, 776. a. Chr. fällt die erste Olympiade. – 12
28 Larcher bey Herodot] am Rand li., zeitnahe Ergänzung: Volney, Auszug bey Heeren.
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Varro und Cato:] am Rand li.: Varronische Aera unsre: Rom gebaut Ol. 6, 3. Nach Verrius Flaccus ein Jahr später, welche Aera fälschlich die Catonische ge-
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nannt ist.
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Register der Sieger. Didaskalien. 20
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Marmor Parium,] am Rand li., zeit-
nahe, wenn nicht sogar zeitgleiche Ergänzung: Spätere Chronica giebt es mehrere wie Georgius Syncellus in den Scriptoribus Byzantinis, welches aber sehr corrumpirt ist. ▶ Chronicon Paschale und dergleichen. Eusebius Hieronymus. Kastor. Julius Africanus.◀
39 Volney,] daneben li.: Fasti consulares. / Hier von Chronicon Eusebii Simpson pp.
40 Heeren.]
darunter: Clinton Fasti Hellenici. 3–10 Die … Stadtären.] auf dem unteren Seitenrand, neben dem unmittelbar Vorherigen li.
46 47
Erster Theil · Von dem öffentlichen Leben · 253
nannten; dadurch ist für uns die größte Unordnung entstanden, obgleich bey den Alten wohl alles in guter Ordnung war. Die Magistratus suffecti pp. die ὁμώνυμοι der ψευδεπώνυμοι machen die größte Ver wirrung. Es kann nichts confuseres geben, als die Chronologie der Demosthenischen Reden, wo in der einzigen Rede de corona eine große Anzahl ἄρχοντες ψευδεπώνυμοι vorkommen, ja beynahe alle dort vorkommen. Die ψευδεπώνυμοι sind fast alle aus dieser einen Rede genommen. Erst die spätere Zeit, in Griechenland die der Alexandriner, ▶ Eratosthenes besonders◀ in Rom seit Varro und Cato beschäftigte sich mit einer ordentlichen Regulirung der Chronologie, welche vorbereitet ward durch mancherley Kalenderverbesserungen (denn auch der Kalender war | bey den Alten in großer Unordnung), z. B. den Cyklus des Meton. So entstanden die Griechischen Chronographen, z. B. erstlich das Marmor Parium, eine Hauptquelle der Chronologie welches wohl ein Privatmann für sich auf Marmor einhauen ließ zu seinem Gebrauch: auch Marmor Arundelinanum genannt, von dem Besitzer. Dasselbe ist verfaßt Ol. 129.1. a. Chr. 264. und umfaßt einen Zeitraum von 1318 Jahren von Kekrops bis auf den Archon Diognetus. Die Litteratur desselben siehe Griechische Alterthümer S. 22. 23. Außer diesem giebt es noch einzelne Notizen aus alten Chronicis, bey den spätern Historiographen und Scholiasten, Diodor, Diogenes Laertius pp. (die Alten, wie Xenophon, gaben nichts dergleichen an, sondern was darin steht, ist aus Glossen), besonders aus einem Chronico Apollodori in Versen, einem der besten Alexandrinischen Chronologen. Hierher gehören auch die Didaskalien, welche für die Geschichte wichtiger sind, als man glauben soll. Um die chronologischen Schwierigkeiten recht bey der Wurzel zu lösen, sollte man von jedem bedeutenden Schriftsteller eine Chronologie haben, selbst bey Philosophen wie Platon, ferner bey den Tragikern wo man etwas sehr unvollständiges von Samuel Musgrave hat Chronologia Scenica. Bey Historikern ist man schon weiter. Larcher bey Herodot, der freylich an vielen chronologischen Grillen hängt, besonders an der Chronologie des A. T. die auf Genealogie allein beruhend, meist chimärisch ist. Bey Thucydides hat man ein vortreffliches Buch von Henry Dodwell, Annales Thucydidei, desgleichen Annales Xenophontei, in desselben tiefsinnigem Werke de cyclis. Desselben Annales Velleiani. Unter den Römern waren besonders 2 Chronologen Varro und Cato: beyde gingen besonders auf Bestimmung der 3 ψευδεπώνυμοι] aus ψευδώνυμοι
5 ψευδεπώνυμοι] aus ψευδώνυμοι 6 ja] aus ia 6 ψευδεπώνυμοι] aus ψευδώνυμοι 8 Eratosthenes besonders] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen 11 bey] oben li., von fremder Hand: Beilage 48–50. 52. 53. [Bl. 127r, 129r, 130r, 132r, 133r/v] 14–15 Marmor Arundelinanum] aus Marmora Arundelinana 25 jedem] aus iedem
5
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102/54v
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254 · Zweyter Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
auseinander sind;] auf dem oberen Seitenrand und am Rand li.: Die Catonische Zeitrechnung setzt Roms Erbauung 1 Jahr später. – Oppert über die Entstehung der Ära Dionysiana, Fleckeisens Jahrbuch 1865. S. 809 ff. 1–2
5
Christi (754. a. u.)] darüber: Er setzte 754. eigentlich ist aber sein Jahr 753.
3
Christi (754. a. u.)] auf dem oberen Seitenrand li.: Das erste Jahr Roms ist vor der christlichen Aera 753. Wenn man 754 setzt, so beruht dies auf der Deduction, die gewöhnlich von 754 gemacht werden muß um das christliche Jahr mit den Jahren der Stadt zu vergleichen. Siehe Zumpt Annalen. 3
10
15
3–5 Jahre] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: oder noch mehr Jahre geirrt hat, 748. circa. Kepler. Nach Petav. 749. aber eher noch früher. 4
20
▶ Münter der Stern der Weisen, Untersuchungen über das Geburtsjahr Christi. Kopenhagen 1827. 8.◀ A Cyklen,] am Rand li.: Alles bisher gesagte bezieht sich vorzüglich auf die Jahreszählung; die Cyklen auf die Jahrdauer. Cyklus: eine Jahrperiode zur Ausgleichung der bürgerlichen Rechnung mit der Naturerscheinung. Trieteris und mehrere andere bis zur 191. Periode. Verschiedenheit der Cyklen. Schaltmonathe. Julianisches Jahr. Monathzählung überhaupt. ▶ Carl Friedrich Hermann Abhandlung über die Griechischen Monate. Nachtrag von Theodor Bergk.◀ 7
15
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letzteres] auf dem oberen Seitenrand:
Fea Frammenti di Fasti Consolari & trionfali. Borghesi eben darüber 2 T. 4to. Alme-
40
21 Münter] auf dem oberen Seitenrand re.: Die Ansicht, daß Christus a. u. 747. geboren, und also a. u.
42
748. nicht a. u. 754. das 1te Jahr der Christlichen Zeitrechnung hätte seyn müßen, entwickelt nach Kepler Ideler Chronologie T. II. und Münter. Kepler hat sich jedoch um ein Jahr geirrt, indem er a. u. 748. erst die Geburt Christi setzt. Dies hat Ideler rectificirt. ▶– Auf solche Irrungen kommt es nicht an; die Anfänge der Aeren können historisch richtig oder falsch seyn; das ist einerlei für die Praxis.◀ 30 Trieteris] neben dem Folgenden li.: Aegyptisches Sonnenjahr. Verschiedene Aegyptische Rechnung, verschiedene Macedonische. Attische nach Archonten (ἄρχοντες ψευδεπώνυμοι). Es giebt außerdem unzählige Aeren in Münzen und Inschriften, die noch nicht gesammelt sind. Über die in den Münzen siehe Eckhel. 31 Periode.] weiter unten am Rand li., mit Verweiszeichen: Ob Ol. 87, 1. der Metonische Cyklus zu Athen aufgenommen worden, ist mir jetzt zweifelhaft, doch habe ich mich dafür entschieden. Aber das Jahr fing dann schon mit dem Hekatombaion an. 34 überhaupt.] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: Alles besondere und individuelle in jedem Staate, und aus der Natur hervorgehend, vollkommen nach dem Monde und den Jahreszeiten, ohne viele Reflexion. 39 trionfali.] mittig darüber: Pighii Annales. 21–23 Münter … 1827. 8.] auf einem unter dem Vorherigen re. geklebten Papierstreifen, Format:
7,4 �1,3 31 zur ] es folgt ein unleserliches Wort A
II,481 14–17
44 46 48 50 52 54
Erster Theil · Von dem öffentlichen Leben · 255
Perioden ab urbe condita, worin sie in der Bestimmung um Ein Jahr auseinander sind; noch mehr aber Dionysius Exiguus, der Verfasser der christlichen Zeitrechnung, der in der Bestimmung der Geburt Christi (754. a. u.) um 3–5 Jahre geirrt hat. ▶Sonnen- und Mondfinsternisse. Hierher gehört die L’art de vérifier les dates.◀ Die Hauptschwierigkeit der Chronologie liegt aber eigentlich in der Berechnung der Cyklen, wobey die Astronomie muß zu Hilfe genommen werden, besonders die Berechnung der Sonnen- und Mondsfinsternisse und die Vergleichung mit den davon redenden Datis der Alten. Hierdurch kann man aber auch bis auf die Tage die Data bestimmen, und mit Hilfe dieser Bestimmungen ist man auch am weitesten gekommen, indem dadurch die Hauptepochen bestimmt werden. Außer Dodwell de Cyclis sind hier 2 Hauptbücher, von welchen das 1te wegen des philologisch überwiegenden Ansehens des Mannes, das andre wegen des astronomischen, ienes von den Philologen dieses von den Astronomen, und | letzteres mit Recht, höher geschätzt wird. Der
1 Ein Jahr] aus mehrere Jahre
133r/v]
15 letzteres] oben re., von fremder Hand: Beilage 51. 53. [Bl. 131r,
5
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15
103/55r
256 · Zweyter Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
loveen Fasti consulares 1 T. 8vo. Petri Relandi Fasti Consulares ist früher (1715. 8. Utrecht), fängt aber erst p. Chr. 146. an. – Laurent, Fasti Capitolini. Baiter. 5
1–2
temporum,] am Rand re.: Diese Wer-
ke begreifen die Cyklen und das Historische.
auf der Rückseite: Carl Friedrich Hermann Über Griechische Monatskunde, Göttingen 1844. Beiträge von Theodor Bergk pp. Siehe Griechische Antiquitäten. Simpson] am Rand re., mit Verweiszeichen: neu von Wesseling. 15
35
Perizonius &c.] darüber: Schultz, Clinton, Fischer pp. 15
wohl,] am Rand re., mit Verweiszeichen: 3 Ausgaben, die dritte nicht von ihm. 2
10
17
Endlich] am Rand re.: L’art de vérifier
les dates. 3
Ausgabe Armenisch, desgleichen die von Mai. (von Aucher 2 T. 4. oder 1 T. folio nachher von Mai 1 T. 4.) Hieronymus hat 15 aus Eusebius übersetzt aber wir haben nur den Kanon und Einiges von lib. I.
Ὀλυμπιάδων] darüber: Dittrich und Scheibel
6
selbst] am Rand re., auf einem aufgeklebten Papierstreifen, Format: 8,3 �3,4; auf der Vorderseite: Uranologium Petavii, enthält auch Kalender, wie das Parapegma des Ptolemaeus, was aber besser bei Fabricius in der Bibliotheca Graeca zum Theil ist. ▶ Fabricii Menologia in besser Corsini. Aber jetzt kann man aus Inschriften mehr leisten. Dodwell hier nach Petavius. 2. Ausgabe der Doctrina temporum des Petav Antwerpen 1703/5. 3 T. folio.◀ 8
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30
40
Chronicon Eusebii] am Rand re.: neue
Chronologie pp.] am Rand re.: Bredow. Hegewisch Einleitung in die historische Chronologie, Altona 1811. 8. Idelers Abhandlungen in den Mémoires der Akademie, sein Handbuch 2 T. und sein Lehrbuch, 1 T. astronomische Beobachtungen der Alten. ▶ Saint-Martin über Alexandri Magni Tod.◀ 19
50
25 Fastos Consulares] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: Neue Fragmente in Italien gefunden und edirt. Pighii Annales.
publica.] am Rand re.: Anwendung auf die Geschichte. Hier sollte man eine Berechnung aller Daten haben. Ganz genau. Annales, wie Zumpt, aber mehr ins Einzelne gehend. ▶ Simpson. Clinton Fasti Hellenici, wird Krüger bearbeiten.◀ 26
36 Wesseling] daneben re.: Noris Epochae Syro-Macedonum. 15–16 haben nur] unter der Zeile, mit Einfügungszeichen
unleserliche Wörter
45
55
60 61
25 Menologia in
27–30 Dodwell … folio.] neben dem Vorherigen li.
] es folgen zwei
Erster Theil · Von dem öffentlichen Leben · 257
erste ist Iosephus Scaliger in einem classischen Werke de emendatione temporum, wovon es mehrere Ausgaben (folio) giebt wohl, wozu noch eben desselben Thesaurus temporum gehört, worin das Chronicon Eusebii (in das Lateinische von Hieronymus) steht, theils Griechisch theils Lateinisch, die Hauptquelle, aus dem Alexandrinischen Zeitalter noch manches herüberbringend. Desgleichen steht hier die Ἀναγραφὴ Ὀλυμπιάδων, mit der sich viele geirrt haben, als ob sie von einem Alten wäre; sie ist aber von Scaliger selbst aus den Alten zusammen getragen, aus Diodor, den Scholien &c. wie man deutlich sieht, aus den verschiedenen Ausgaben auch besonders. Der 2te Hauptmann ist der Iesuit Dionysius Petavius in dem umständlichen Werke, Doctrina temporum, welches theoretisch ist, wie Scaligers differirendes de emendatione temporum und eben so wie Scaliger daneben ein historisches schrieb, so Petavius sein Rationarium temporum, 3 Theile, aber gewöhnlich in einem Bande. Zu Leyden sind diese Sachen meist gedruckt. Außerdem giebt es noch mancherley Werke von Ussher, Simpson, Perizonius &c. die aber mehr historisch sind. Noch eine wissenschaftliche Untersuchung, die hierher gehört, ist Ideler über die astronomischen Beobachtungen der Alten. Endlich giebt es noch chronologische Compendia, wie Strauchs Breviarium Chronologiæ, Gatterers Abriß der Chronologie pp. Zuletzt sind noch sehr wichtig, um die populären, nicht eigentlich gelehrten chronologischen Werke zu übergehen, die chronologischen Untersuchungen über die Folge der Magistratuum bey den Römern und Griechen, die sogenannten Fasti (aber nicht Kalendares: Kalendaria gehören hierher nicht). Hierher gehören vorzüglich Corsini Fasti Attici, 4 T. gewöhnlich in 2 gebunden, zu Florenz erschienen, welches das beste darüber ist. Fastos Consulares hatte man in Rom auctoritate publica. In neuern Zeiten hat man auch früh solche wieder gemacht, aber nicht sehr brauchbar, bis Almeloveen, der welche besorgt, die auch in Deutschland, und zwar in Frankfurt, neu gedruckt sind, aber noch mancher Berichtigung bedürfen.
4 steht, theils Griechisch theils Lateinisch,] steht, theils Griechisch theils Lateinisch, steht,
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258 · Zweyter Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
Methodischer Zusatz] am Rand re.: Man muß von den Kalendarien ausgehen. Monathe und ihre Zählung und Übereinstimmung oder Differenz so weit als möglich ins Einzelne kennen. Bei den Griechen von jedem Staat. Jahresanfänge, Cyklen, Aeren: Reduction. Man muß alles von vorn arbeiten; man kann jetzt weiter gehen als früher, kann ein ganz neues Werk schreiben, was sehr zu wünschen wäre. ▶ Annales wie die Dodwell’s sind sehr zweckmäßig für jeden Schriftsteller.◀ 1
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ist] auf dem unteren Seitenrand: Clintons Fasti Hellenici ▶2. Band◀ fangen Ol. 7
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55. an. ▶Jetzt 3 Bände.◀ Ein ähnliches umfassendes Werk, was er in einer Menge Adversaria gesammelt hat, hat Johann Matthias Schultz zu Kiel entworfen; von Olympiade 50.1–55.1. hat er selbst ein Specimen bekannt gemacht, unter dem Titel: Apparatus ad Annales criticos rerum Græcarum specimen, Kiel 1826. Dies Werk würde dankenswerth seyn, und geht bis Olympiade 170. nach seinem Entwurf. ▶2tes Specimen von Schultz siehe Rückseite. 3tes in der Beilage.◀ A
Schultz Apparatus ad Annales rerum Graecarum inde ab initio Olympiadum Iphiti usque ad Olymp. Coroebi XXX. 4to. Kiel 1827.
II. Geographie.] am Rand li.: Die Stelle der mathematischen Geographie vertritt die Lehre von der Position der Örter. Das ist oft sehr schwer.
30
12
Landes selbst.] am Rand li., auf einem aufgeklebten Papierstreifen, Format: 9 �2,5: Wolfs lächerliche Tirade über Unwandelbarkeit der alten, und Wandelbarkeit der neuen Geographie, Alterthumswissenschaft S. 50. ist sehr gut in ihrer Blöße dargestellt von Bucher Betrachtungen über die Geographie S. 3 sqq. Alle Geographie ist historisch ein Wandelndes, aber das Alterthum viel wandelbarer.
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Alten.] am Rand li., mit Verweiszeichen: Anders bei der Chronologie denn diese enthält selbst Zeitbestimmungen nach denen wir auch rechnen müßen: sie ist nicht bloß Wissenschaft bei den Alten, sondern etwas uns selbst zum Regulativ dienendes, eine Wahrheit in sich.
40
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sehr] auf einem auf den oberen Seitenrand geklebten Zettel, Format: 7 �5:
7
40 Wolfs] darüber: Wolf witzelte gern, fiel aber manchmal durch.
40 lächerliche Tirade] darüber: fader Witz! eine Platitüde 42 Geographie,] daneben re., zwischen Papierstreifen und Text: Die alte Geographie ist viel wandelbarer.
6 jedem] aus iedem
9 jetzt] aus ietzt
15 2. Band] über der Zeile, mit Einfügungszeichen
16 Jetzt 3 Bände.] über der Zeile, mit Einfügungszeichen
26–27 2tes Specimen … Beilage.] am Rand re., über: und geht … Entwurf. 47 aber das Alterthum viel wandelbarer.] neben dem Vorherigen re., zwischen Papierstreifen und Text
A
I,258 30–33 und II,477 19–21
55 57
Erster Theil · Von dem öffentlichen Leben · 259
Methodischer Zusatz über die Chronologie. Für denienigen, der keine astronomische Kenntnisse hat wird das Studium der Chronologie kein tiefes werden können, sondern er muß sich mit den Resultaten begnügen; nur versteht es sich, daß in kleinen Untersuchungen immer noch viel Berichtigung möglich ist, auch ohne mathematische Kenntnisse. Daß das Studium der Geschichte chronologisch seyn müße, indem der innere Zusammenhang immer auch in der Zeit sich entwickelt und darstellt, das ist | sehr klar: wie man das anzufangen, wie man durch Tabellen und dergleichen kleine künstliche Mittelchen sich helfen könne, dazu giebt es genug Vorschriften. Nicht Ieder hat aber das Zahlengedächtniß, und es wird es also nicht ieder gleich weit damit bringen: darauf kommt es aber auch nicht an.
5
104/55v
10
II. Geographie. A Hier muß man zuerst eine gewaltige Verwirrung rügen, welche ein berühmter Lehrer der Philologie gemacht hat und noch macht, nehmlich die Verwirrung der alten Geographie, inwiefern sie bloß auf Meinung oder Theorie beruht, also eigentlich der geographischen Kenntnisse der Alten, und der Beschaffenheit des Griechischen Landes selbst. In wiefern die Geographie Organon der Geschichte ist, gehört sie hierher, in sofern aber ist sie bloß Beschreibung und Kenntniß der alten Welt, wie sie war; alles andere, die geographischen Vorstellungen der Alten selbst, gehört eben so gut in die Geschichte der Wissenschaften, als die astronomischen Vorstellungen der Alten.
7 sehr] auf dem oberen Seitenrand, von fremder Hand: Beilage 53 [Bl. 133r/v] A
II,484–494
15
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260 · Zweyter Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
Alten] am Rand li., zeitnahe Ergänzung: Über Herodot von Bredow, Homer
1
Voss Jenaische Allgemeine Literatur-Zeitung 1804. Aristoteles Kapp und Königs5 mann. Derselbe über Orpheus; über Hesiod Voss ib. mit einer Welttafel.
Zeitaltern.] am Rand li., ganz außen: Gesichtspuncte: 1) Beschaffenheit der Länder nach den Häfen, Wasserscheiden pp. 2) Naturbeschreibung. 3) Positionen der Örter. 4) Politische Verhältnisse. 12
10
Örter.] am Rand li., mit Verweiszeichen: Hier von den Positionen und den neuern Fortschritten, den Irrungen der Alten, endlich ist auch eine Hauptschwierigkeit in der Wandelbarkeit der alten Geographie was einen historischen Gang nöthig macht. A 19
15
20 20
alten Geographen] am Rand li.: Ptole-
maeus 22
Dikäarch pp.] darüber: Ptolemaeus
Pomponius Mela &c.] am Rand li.: Plinius 22
angeben.] am Rand li. und auf dem unteren Seitenrand: Die Karten von Griechenland sind meist schlecht vermessen. Gell von Argolis, Barbié du Bocage von Griechenland und besonders einzeln vom Peloponnes. Gell charta della Grecia antica, zu Rom, nicht seine eigene Arbeit. ▶Karte von Lapie von Griechenland.◀ Ein Grieche hat eine große Karte von Griechenland gemacht, die aber nur Compilation ist (Rhegas.) S. 106) C Arrowsmiths Karte von Griechenland, fabrikmäßig. Kruse Karte von Griechenland. Müller Karte vom Peloponnes und andere vom nördlichen Griechenland. ▶– Karte der neuesten französischen Expedition.◀ 24
Örter] auf einem am oberen Seitenrand li. angeklebten Papierstreifen, Format: 9 �2: Ukert Handbuch der Geographie der Griechen und Römer, von frühesten Zeiten an. 1. Band mit Karten. Weimar 1816. 8. ▶ Carl Ritter Geschichte der Erdkunde und der Entdeckungen, Vorlesungen herausgegeben von Daniel, Berlin 1861. 8.◀
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Reisenden] darüber: Ross, Ulrichs pp.
angeben.] unmittelbar unter dem Text, mit Verweiszeichen: Hier von den alten Karten. B 24
25
33 Arbeit.] neben dem Vorherigen li., auf einem aufgeklebten Papierstreifen, Format: 8 �1,8: Gene-
54
ralkarte vom alten Griechenland, von Kruse Velin 1 rl. / Germania Magna von demselben. 37 S. 106)] neben dem Vorherigen re.: Wheler Anhang zu seinen Reisen giebt geographische Positionen.
56
28–33 Die Karten … Arbeit] am Rand li.
34 Karte] ab hier auf dem unteren Seitenrand, neben dem
Vorherigen re. A
II,486–488 21
B
II,488 22–491 12
C
I,264 11–21
Erster Theil · Von dem öffentlichen Leben · 261
Ein Theil iener Vorstellungen der Alten ist freylich bloß mythologisch: allein der Anfang aller wissenschaftlichen Vorstellungen. Hier wird also nicht gesprochen von den Homerischen und Hesiodischen Vorstellungen, von dem Zug der Argonauten, von den Irrfahrten der Io, und den andern Tummelplätzen neuerer Streitigkeiten: dieses sind in dem unendlichen Gebiete der Geschichte der alterthümlichen Kenntnisse nur höchst unbedeutende Kleinigkeiten. Eben so wenig vom Oceanus, ob dieser wie ein Band um die Erde geschlungen gedacht wurde, als Fluß oder Meer, nicht vom Herodot, nicht von den geographischen Vorstellungen des Aristoteles; denn das alles ist ia mehr oder weniger theoretische Meinung. Hier kann nur die Rede seyn von der wahrhaften Geographie des Alterthums; sowohl des Griechischen als des Römischen, ie nach den verschiedenen Zeitaltern. Hierzu gehört 1) Eine Darstellung Griechenlands mit allen seinen Colonien, welche durch verschiedene Perioden durchgeführt werden kann, indem allerdings Homer hier im Topographischen und Chorographischen sehr verschieden ist. 2) Eine Darstellung von Rom und Italien, nebst der übrigen Römischen Welt; zu dem allem gehört viel Forschung und Kritik, besonders auch in Vergleichung gegen die neuere Welt, welche hier doch nothwendig ist, und in der Abmessung der Distanzen und Bestimmung der Örter. Natürlich muß man hierin ausgehen von den alten Geographen selbst, von den Historikern zuerst, dann Strabo, ▶ Plinius Historia Naturalis, ◀ Pausanias, den Geographis minoribus, Eratosthenes, Dikäarch pp. bey den Römern von Pomponius Mela &c. besonders auch von den Periplen, Itinerariis, z. B. Antonini u. a. welche die Distanz genau angeben. Zur nothwendigen Vergleichung mit der neuern Welt, und auch schon zur Ausmittelung vieler | Örter muß man alsdann für Griechenland die neuern Reisenden und die Sammlungen von Monumenten desgleichen für den Occident die Sammlungen der Reste und Denkmähler vergleichen. Die von den Griechen hierher gehörigen Nahmen siehe Griechische
21 Plinius … Naturalis] am Rand li., mit Verweiszeichen
23 Periplen,] am Rand li., mit Verweiszeichen 25 Örter] oben re., von fremder Hand: Beilage 53–65 [Bl. 133r/v –143r]
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105/56r
262 · Zweyter Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
Reisenden] auf dem oberen Seitenrand: Reisen: Spon, Wheler , Pococke, Stuart, Le Roy. Chandler, Tournefort, neuerlich Clarke, Gell, Dodwell. Turner, dies sind ziemlich die vorzüglichsten. Walpole 2) Travels und 1) Memoirs. Keppel. Arundell. Fellows. Meletii Geographia Venedig 1728. folio und neu in Wien, durch Anthimos Gaza. 26
5
Paul Lucas Pouqueville, Pomardi. Leake. Malte-Brun Annales des Voyages.
10
Rom] auf einem am oberen Seitenrand re. angeklebten Papierstreifen, Format: 16 �3: Description abregée de Rome an1
15
cienne, nach Ligorius, Donati, Nardini, Adler et des voyageurs modernes, mit einem Plan des alten Roms par Friedrich Schöll in 8. à Paris Schöll 1811. ▶Zur 20
Topographie des alten Rom gehört auch das unten S. 116. angeführte Buch von Ambrosch.◀ A Itinerariis,] am Rand re.: Ptolemaeus pp. müßen iedoch auch benutzt werden. Schriften über die Rheingegenden giebt es viele. 9
25
Bayerschen] am Rand re.: Sammlung Römischer Denkmähler in Bayern, 2 Hefte 1808. So Schöpflin Alsatia Illustrata und dergleichen mehr. Cluverii Germania antiqua. Schilter Thesaurus. 13
30
Ptolemæus.] am Rand re.: Über Ptolemäus Methode Abhandlung von Moll35 weide in Gilberts Annalen. 15
antiqua).] zwischen diesem und dem folgenden Absatz und am Rand re.: Leake Topographie von Athen. derselbe Asia Minor. Gell über die Mauern von Rom. Bunsen pp. Beschreibung von Rom. Schöll. Becker pp. Regionum notitiae Romae. 20
Karten] am Rand re.: Von alten Karten giebt es nichts bedeutendes. Zu Sokrates’ Zeit hatte man schon Karten, auch Globos hatte man früh. Was wir übrig haben, ist plump; das Hauptdocument ist die tabula Peutingeriana, von der man eine Probe in der Bayrischen Sammlung Römischer Denkmähler findet. Atlas der alten Welt, von Vieth und Funke, Weimar 8. IndustrieComptoir nach andern meist.
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Thesauros] am Rand re.: Thesaurus Italiorum, Siciliorum von Graevius.
11
2 Wheler] über der Zeile, mit Einfügungszeichen: (Positionen)
4 neuerlich Clarke] daneben li.: für Kreta Pashley. Peloponnes Leake. 33 antiqua. Schilter] darüber: Italia, Sicilia von Cluverius.
9 Anthimos Gaza.] über dem Vorherigen, mit Verweiszeichen
10–12 Paul Lucas … Voyages.] auf
dem oberen Seitenrand und am Rand re, neben dem Vorherigen 12 des] es folgt ein unleserlich gestrichenes Wort A
I,290 37–44
12 Malte-Brun] Maltebrun
54 55
Erster Theil · Von dem öffentlichen Leben · 263
Antiquitäten S. 21. Bey Rom und Italien, wo der Reste so viele sind, und so viele Städte noch die alten Nahmen tragen, ist es viel leichter, und beynahe iede alte Stadt hat daselbst ihre Geschichte und Antiquitäten daher die Anführung von Schriften nicht könnte vollendet werden. Weniger ist dieses der Fall über die Provinzen. Doch giebt es auch viele Antiquitätenbücher über Französische Städte; umfassender und viel für das Alterthum enthaltend ist Millins Voyage dans les départemens du Midi de France, kürzlich erschienen. Über Deutschland haben wir glücklicher Weise Taciti Germania, woraus nebst den Itinerariis, die auch für die Provinzen wichtig sind, manches zu lernen ist, ia beynahe alles, in Vergleichung mit den wenigen andern Quellen. Man muß die Commentare darüber nehmen, und die Thesauros Antiquitatum Germanicarum, nebst den Abhandlungen Einzelner über gewisse Theile, wie die neulich erschienenen Schriften der Bayerschen Akademie über einige Ortbestimmungen in Bayern. Der Hauptschriftsteller bleibt aber hier immer der alte Ptolemæus. Weiter können wir hier nicht ins Einzelne gehen, auch würde die genauere Angabe der Bücher wenig nutzen und lange aufhalten. Von Topographie können wir nicht weiter reden, wiewohl auch dieses wichtig ist. Topographie von Athen bey Barthélemy Reisen des Anacharsis: von Rom (Nolli große Karte; Adler Beschreibung der Stadt Rom, und ganz neulich Guattani Roma antiqua). Aus den angegebenen Quellen haben nun die neuern ihre Karten, Compendia und größern geographischen Werke gezogen. Von Karten hat man erstlich die kleinen des Cellarius bey seinem größern Werke, die manchmahl zu brauchen; ferner die XII. D’Anville’schen, erstlich die größern, und zwar die Französische Ausgabe, sodann den Nürnberger Nachstich, welcher in Deutschland am ersten zu bekommen ist. Auch giebt es einen verkleinerten Nachstich, der zu Berlin herausgekommen, aber gegen die größern nicht kann empfohlen werden. Auch giebt es artige Karten von dem Französischen Geographen Romé de l’Isle, die manchmahl etwas besseres haben, iedoch nicht im Ganzen: in England hat man auch verbesserte D’Anville’sche Karten. Über Griechenland gehört hierher noch die kleine Karte bey Barthélemy’s Anacharsis, Recueil de cartes géographiques &c. zweymahl edirt 1788, 89.
15 Ptolemæus.] es folgen zwei oder drei unleserlich gestrichene Wörter
5
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264 · Zweyter Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
Analyse critique.] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: Barbié du
1
Bocage. Reichard. Von demselben auch hat 5
man auch Karten, worauf die neuen Orte, wie iene von Vorderasien. Griechenland.] auf dem unteren Seitenrand li.: Neue Ausgabe der Peutingerschen Tafel von Tross, angefangen, als Nachstich der alten Ausgabe.
20 Oberlin] am Rand li.: 2te Auflage des Oberlin 1790.
Die] auf dem oberen Seitenrand: Χαρτα της Ελλαδος von dem Thessalier Rhegas in 12 großen Platten (zwölf ), Wien 1797. von Franz Müller gestochen, und von demselben 1800. mit Anthimus Gaza neu herausgegeben, aber kleiner. Rhegas ist von den Türken dieser Karte wegen hingerichtet worden. Sie taugen alle zusammen nicht das Geringste. Siehe Kruse de Istri ostiis p. 9. Mehr von Karten S. 104 unten. A Panoramen von Gell werden edirt.
andere Buch. Siehe Litteratur Blatt Geographie – Lexika
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Mannerts] am Rand li.: Mannert sind 10 Theile. Ukert Siehe p. 105. ▶Der 7te Theil von Mannert ist der letzte und enthält Thessalien nebst den Nordischen Halbgriechischen Ländern.◀ ▶8ter Theil Griechenland. Im Ganzen 14 Bände.◀ 16
Mentelle] am Rand li.: Gossellin La géographie positive des anciens und das
23
brauchen.] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: Etwas ähnliches Berlin 1800. 8: Geographia antiqua
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cum indice, quo vetera locorum nomina novis praeponuntur, Scholarum usui accomodata. von Samuel Patrick (falscher
Nahme). Ist übel eingerichtet; neu von Reuscher. nachsuchen,] auf einem auf den Rand li. geklebten Papierstreifen, Format: 14,9 �1,3: Gossellin Géographie des Grecs, analysée Paris 1790. 1 vol. 4. mit 10 Karten. Desselben Recherches sur la
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28 8–9
D’Anville] am Rand li.: Ist zu unvoll-
ständig. 25
Bruns] am Rand li.: Handbuch der alten Erdbeschreibung, von Benjamin Friedrich und Friedrich Schmieder, Berlin 1802. 8.
12
géographie systématique et positive des anciens. 2 voll. mit 10 Karten, Paris Rep. Jahr 6. 1813. T. III. und IV. Rennell, siehe
Beilage. B Nitsch] am Rand li.: Kleines Buch von Cellarius in 12o, mit einer neuen Geographie zugleich.
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14 30
33 105] aus 104
A
I,260 27–43
B
Rhodus] am Rand li.: Die Schriften über das Terrain von Troia pp. ▶ Ukert NB.
29
36–37 8ter… Bände.] neben dem Vorherigen li.
dem Vorherigen li. II,493 5–7
55
62–266 1 Ukert NB. Ritter.] neben
Erster Theil · Von dem öffentlichen Leben · 265
nebst einer Analyse critique. Bey Biester zerstreut; die Erklärung oder Analyse critique steht T. VII. Vieth und Funke Atlas der alten Welt, aus ältern gezogen, ein Werk des Industriecomptoirs. Sind iedoch gut zu brauchen. ▶ Kruse Karte von Griechenland.◀ | Die größern Werke sind natürlich die Hauptsache. Cellarii (Christoph) Notitia orbis antiqui 2 T. 4. neu edirt von dem Altdorfer ▶ Iohann Conrad ◀ Schwarz, anno 1731/32 ist im Grunde ietzt noch das Haupthilfsmittel, ob es gleich an vielen Orten fehlt; er hat wenig geographischen Sinn, wie ein D’Anville; an Gelehrsamkeit fehlt es ihm nicht; doch manchmahl an kritischer Prüfung. Lipsiæ herausgekommen, mit Karten. D’Anville, Géographie ancienne 3 T. klein 8. auch in folio. Handbuch der alten Erdbeschreibung Nürnberg 1774. 4 T. 8. von Bruns, Stroth, Paulus: Bruns hat Griechenland verfaßt; D’Anville hat das meiste geographische Talent, aber er hatte nicht genug Erudition, besonders verstand er gar kein Griechisch. Nitsch geographisches Wörterbuch Halle 1795. 8. Nitsch verbessert von Mannert. Bey weitem das Beste ist Mannerts (nach Nitschs Geographie der Griechen und Römer) erschienene große Geographie selbst in 8 T. bis ietzt, welche mit Rom und Griechenland schließen wird, und welche das beste ist. Gezogen sind daraus 2 Handbücher der Geographie. Von 2 Schmieder, herausgekommen zu Berlin, welche aber nichts taugen. Das kürzeste ist Oberlin Orbis antiqui monumentis suis illustrati primæ lineæ Argentorati 1776. ⟦und auch neu aufgelegt, taugt wenig⟧: nur ist es so summarisch, nichts als Nahmen. Endlich gehört hierher noch Mentelle Géographie comparée, Deutsch Winterthur 1788 sqq. mit Karten und Kupfern, zur Vergleichung recht zu brauchen. Für die mathematische Geographie der Alten, die jedoch hierher nicht gehört siehe Köler mathematische Geographie welches aber ein verwirrtes Buch ist. Außer diesen allgemeinen Werken muß man dann die großen Werke über einzelne Theile nachsuchen, wie Clüvers Italia antiqua, Eiusdem Sicilia antiqua, ▶ Germania antiqua,◀ die Schriften von Meursius über Kreta, Rhodus, Cyprus; die neuern Göttingischen Preisschriften über Homerische Geographie und
3 Industriecomptoirs] Industriecontoirs
doch] aus iedoch
28 Clüvers] Cluvers
22 taugt wenig] über eine Rasur geschrieben 29 Germania antiqua,] über der Zeile
25 je-
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266 · Zweyter Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
Ritter.◀ ▶Neuere Werke auch zu vergleichen wie Ritter. Wenn er erst bei Griechenland wäre! Müller Orchomenos und Dorer.◀
Studium] am Rand li., mit Verweiszeichen: Das Methodische gehört in die Geographie überhaupt.
3
dazu.] am Rand li., mit Verweiszeichen: Besonders schwierig ist es durch die nothwendige Verbindung mit dem Historischen in der Entwickelung. 6
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2
Schlegel pp.] auf dem unteren Seiten-
rand, mit Verweiszeichen: Überhaupt sind Monographien wichtig, sowohl rein chorographische, als solche, die einen historischen Gegenstand, wobei geographische Dunkelheiten stattfinden, betrachten. Dahin ge | hört z. B. der Zug der 10.000 Griechen, worüber man schätzbare Untersuchungen hat, von Engländern, und der Zug des Hannibal über die Alpen, über welchen man aus der großen Masse von Schriften sowohl eine Litteratursichtung als eine gute Zusammenstellung hat von Zander, der Heerzug Hannibals über die Alpen, Hamburg 1823. 4. |
glaubt … Vorzug der] darüber: Dies ist nur ein Scherz, der aber der Wahrheit ins Auge schlägt.
25
7
werden könne.] am Rand re.: Die Geographie der Alten war viel mehr Veränderlichkeiten unterworfen: ietzo stehen die Städte ziemlich fest, und neue werden selten entstehen: im Alterthum standen und verschwanden sie. Eben so die Länder. Vergleiche S. 104. A
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erkennen.] am Rand re.: Physische Geographie des Alterthums aus den
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13–14 Engländern] daneben am Rand re., mit Verweiszeichen: James Rennell 1 1816. London, und
Macdonald Kinneir, vide Krebs Bücherkunde T. I. p. 237. Ainsworth, Koch siehe zu Xenophon. 18 Heerzug Hannibals] über dem Vorherigen, auf zwei (mit zeitlichem Abstand) aneinander geklebten, am Seitenrand aufgeklebten Papierstreifen: 2 Über die Bücher 3 darüber, wo Hannibal über die Alpen gegangen, Hallische Allgemeine Literatur-Zeitung 1830. N. 52 sqq. wo das letzte Buch der 2 Engländer Wickham und Cramer recensirt 4 ist. 5 ▶ Hannibals Heerzug über die Alpen, aus dem Englischen, von Ferdinand Heinrich Müller, Berlin 1830. 8. – Vorzüglich nach dem General Melville und nach De Luc, von einem Ungenannten. Er läßt den Hannibal über den kleinen St. Bernhard gehen.◀ ▶Andere über den Großen Bernhard oder über den St. Gotthard oder über Mont Genèvre. Eine andere Meinung giebt Chappuis, dessen Schriften siehe in Fleckeisens Jahrbuch 1865 (1865) S. 567. durch das Thal der Ubaye, eines Zuflusses der Durance. ◀
1816. London,] über der Zeile 2 Über… recensirt ist.] auf dem rechten Papierstreifen, Format: 10,7 �1,9 3 darüber] über der Zeile, mit Einfügungszeichen 4 ist] sind 5 Hannibals … Durance.] auf dem linken Papierstreifen, Format: 9 �3,5
1
1–4 Neuere … Dorer.] unter den beiden vorherigen Passagen
Bl. 107/57r, auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen A
I,259 12 ff. und I,258 34 ff.
11–20 hört … Hamburg 1823. 4.] auf
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Erster Theil · Von dem öffentlichen Leben · 267
besonders Topographie. Desgleichen die Schriften über den Caukasus, von Lünemann, Rommel pp. iene von Schönemann; August Wilhelm Schlegel pp. So viel von den Quellen. Was nun das Studium selbst betrifft, so ist es theils ein bloßes Lernen, und ist in sofern von dem Studium der neuern Geographie nicht verschieden. Theils ist es aber ein Untersuchen, und hier gehört dann offenbar mehr Kritik und Sinn dazu. Wolf in seiner Al | terthumswissenschaft glaubt übrigens einen besonderen Vorzug der alten Geographie darin zu finden, daß sie so fest stehe, daß sie weder durch Krieg noch Brand, noch Friedensschlüße könne umgekehrt werden, daß also die Kenntniß nicht falsch werden könne. Allein dieser Vorzug ist doch im Grunde nichtig, und keiner. Denn was der Geograph in der neuern Zeit täglich zulernen muß, das ist auch dort so, und der Unterschied ist nur der, daß man dort schon alles als vollendet vor sich hat: man muß aber eben so gut die Veränderungen zulernen; man muß ia auch die historischen Aenderungen erkennen. Und wie kann man es doch der neuern Geographie als Fehler anrechnen, daß sie von den Aenderungen der Zeit abhängt? Das liegt ia in ihrem Wesen, und ist kein Mangel also. Wohl aber könnte der alte Geograph einen Vorzug vor dem neuern dadurch bekommen, daß der neue überhaupt nur compiliren, Zeichnungen lesen pp. darf: wogegen der alte viel ausgebreitetere Gelehrsamkeit Kritik und Combinationsgabe haben muß.
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III. Politische Geschichte des classischen Alterthums. Die Geschichte wird hier bloß betrachtet in Rücksicht des Fortschrittes und der Schicksale der Staaten; denn alle andere Geschichte muß ja in den 3 andern Theilen betrachtet werden. Nun ist zwar eine Trennung unmöglich, indem alle Verhältnisse der Völker auf das Innigste zusammen hängen; aber da man doch nicht alles zusammenfassen kann, muß für die Darstellung allerdings diese Trennung gemacht werden. Eben so trennen wir hier die
23 ja] aus ia
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268 · Zweyter Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
Reisebeschreibungen: hierin ist man noch zurück. Diese muß auch dazu. Zeichnungen] am Rand re.: Ohne Karten studiren taugt nichts. Die Hauptsache ist der geographische Sinn, Localsinn, der nicht gelernt werden kann. Man muß das Historische etwas absondern, was Kruse vermengt, die Hauptsache ist das feste Fixiren des Locals, die Anknüpfung an das Historische ist da besonders wichtig. 267 18
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Verfassung,] am Rand re.: Die Entwikkelung der Thatsachen in einer zeitlichen Folge; die Thaten selbst im Gegensatz gegen die Verfassung. Hier werden die Veränderungen entwickelt, welche in den Thaten liegen, und wobei Institute zum Grunde liegen und erzeugt werden: in den Antiquitäten werden aber die Institute behandelt, welche Grundlage und Folge der Veränderungen sind. ▶Die Geschichte ist die Bewegung der Institute, wie Plato schon im Kritias bedeutet hat. Übrigens erzeugt auch die Geschichte die Institute; und letztere bewegen sich mit der Geschichte ebenfalls wieder. Beide sind in und durch einander.◀ 2
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reden,] am Rand re.: Wachsmuth Theorie der Geschichte, 1819. ▶und anderes giebt es mehr (wie von Gervinus, was aber weniger ist als scheint)◀ 8
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was] auf dem oberen Seitenrand: 1) Begriff der Geschichte gegen Antiquitäten und in philologischer Beziehung als
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Thatsächliches. 2) Werth der alten classischen Geschichte die eine Hälfte der UniversalGeschichte. 3) Arten des Studiums (aus den Quellen) was] am Rand li. und teilweise zwischenzeilig im Text: 1) Werth der alten Geschichte weil sie allein Völker darstellt, deren Geschichte abgeschlossen ist und sich überschauen läßt. 2) Wegen des universalhistorischen Einflusses. 3) Weil sie alle Principien lebendig und in engen Verhältnissen darstellt, mikrokosmisch. Es kommt auf die Massen nicht an: doch zeigt sie auch kolossale Massen. 4) Wegen der Theilnahme des ganzen Volkes im Gegensatz gegen dynastische Interessen. 5) Wegen Geist und Thatkraft.
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der Einzelne,] am Rand li.: Es wirkt allerdings im Alterthum jeder selbst individueller; jetzt verschwinden die Individuen. Viel wirken mit wenigem.
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thaten.] am Rand li., mit Verweiszeichen: nicht durch System und Maschinerie. Künstliche Politik.
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mehr Ungeheures darbietet,] am Rand li.: Die alte Geschichte zeigt auch kolossale Kämpfe, Orient, Perserkriege, Alexander Magnus, die Römer. 26
Vortrefflichkeit der alten Geschichte] am Rand li.: Welthistorisch wichtig sind 1) die Griechen, da sie die geistige UniversalMonarchie, 2) die Römer, da sie die weltliche erlangt haben. Mikrokosmisch
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24–27 Übrigens … einander.] ganz unten am Rand re., mit Verweiszeichen
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Erster Theil · Von dem öffentlichen Leben · 269
Geschichte des Volkes nach seinen Fortschritten in der Zeit von dem eigentlichen Zustand und der Verfassung, die Thaten desselben von seinen Instituten und Einrichtungen, welche theils Regeln Grundlagen für die Thaten, theils Folgen derselben und gewöhnlich beydes sind: auch diese Trennung ist nicht consequent durchzuführen, sondern man muß in der Geschichte sehr oft Antiquitäten, in den Antiquitäten Geschichte voraussetzen; aber um der Darstellung willen ist diese Trennung doch nöthig. Von der Idee und Zweck der Geschichte hier im Allgemeinen zu reden, von ihrem Wesen, von historischer Kunst in Rücksicht der Kritik und Darstellung ist eben so unmöglich als es unnöthig ist, da besondere Vorlesungen über die Geschichte gehalten werden; hier nur über das Studium und die Quellen und Hilfsmittel der Römischen und Griechischen Geschichte. Das Studium dieser beyden Völker ist gewiß unter den interessantesten eines. Zwar ist alle Geschichte interessant, wenn sie gut dargestellt wird; sowohl die große colossale Geschichte unserer Tage, als kleinere Facta in der neuen Zeit, wie die Geschichte der Schweiz; wo Geist und Kraft sich zeigt, da ist die Geschichte immer anziehend. Wodurch aber die Geschichte des Alterthums et | was vorzüglich anziehendes bekommt, das ist das, daß die Thaten der alten Völker so von innen heraus kamen, daß die gesammte Nation mehr handelte, als der Einzelne, der die andern nach seinen Leidenschaften, mit übermächtigem Ansehen lenkt, daß in den besten Zeiten der Patriotismus, die Religion allein alles wirkte; oder wenn ja Einzelne durch ihre Lenkung viel thaten, daß sie es nicht mit Gewalt, sondern durch Überredung und überlegenen Geist thaten. So jener Perikles, Themistokles. Freylich von den Griechen gilt es nur allein. Die Geschichte unserer Tage macht zwar stumpf für das Alterthum, weil sie scheinbar viel Größeres, viel mehr Ungeheures darbietet, als irgend das Alterthum gesehen hat; aber darum muß man auch nun die Vortrefflichkeit der alten Geschichte gar nicht mehr setzen in die Größe der Wirkung, sondern vielmehr in die innerliche, freye, selbstständige Kraft der That, welche mit Wenigem viel wirkte. Dies Vielwirken mit Wenigem, und
3 Grundlagen] über der Zeile
22 ja] aus ia
24 jener] aus iener
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stellen jene auch alles ▶und das ganze Weltschicksal◀ dar, was im Großen später wieder kommt, und man kann daraus alle Principien vollkommen abstrahiren, und sich also historisch bilden. Freye] im Nachhinein eingeklammert und darüber ergänzt: Individuelle
1
Kraft in der That] am Rand li.: Kraft, Kühnheit.
1
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das Vollendete,] am Rand li.: das in sich Geschlossene der Handlungen ist.] am Rand li., mit Verweiszeichen, Punkt verbessert zu Komma: wenn anders die Thorheit der Fürsten und Völker, Staaten und ihrer Häupter nicht prädestinirt ist, und der Untergang.
kein orientalischer] am Rand li. und auf dem unteren Seitenrand: Kein orientalischer Staat lehrt dies, weil wir davon wenig wissen, und sie überhaupt nicht hinlänglich organisirt waren. Auch ist die Griechische und Römische Geschichte nicht bloß Regenten21
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geschichte, sondern Volksgeschichte was von wenigen Theilen der neuern Geschichte gilt. – Wo die Geschichte bloß auf diplomatische Interessen sich bezieht, verliert sie ihren Geist. Im Alterthum eben so in einzelnen Staaten, Orient, besonders Aegypten, von dem eine Geschichte von Jahrtausenden vorliegt, die aber eben nur an Regentennamen geknüpft ist. Was lehrt Aegyptische Assyrische selbst Persische Geschichte? Chinesische? muß.] am Rand re., mit Verweiszeichen: Einige behaupten zwar, die Griechen hätten sich selbst nicht gekannt, das ist die Naseweisheit unserer Zeit, die lächerlich ist. 29
Darstellung.] am Rand re., mit Verweiszeichen, Punkt verbessert zu Komma: das vielfache Räsonniren der neuern ist etwas Unhistorisches, viel unhistorischer als die so oft angeklagten Reden der alten Historiker. Hier vom Philosophiren. 30
1–2 und … Weltschicksal] neben dem Vorherigen li., mit Verweiszeichen
über Fürsten und Völker
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15 Staaten … Häupter]
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dies Freye der Kraft in der That (man streitet ietzt mehr mit gezwungenen Kräften), die Edelkeit der Motive, welche damit verbunden ist, indem jeder sich als das Vaterland betrachtet und diesem sich gerne opfert, und das Vollendete, Gebildete in der alten Geschichte der ächtpolitische Geist, der zwar in Einzelnen, aber noch nicht im Ganzen zu schurkischer Ränkepolitik gesunken ist, kurz das Edle, Freye der alten Geschichte, das ist es eigentlich, was die alte Geschichte anziehend und groß macht vor der neuen. Und dann bietet sie noch einen Anblick dar, durch welchen sie einzig ist und belehrend: nehmlich nur die alte Geschichte, die neuere noch nicht, giebt uns das Bild zweyer Völker, von ihrem ersten Ursprung bis zur völligen Nichtexistenz, zum völligen Zerfall und Umbildung. Dieser Anblick ist universalhistorisch wichtig, und ist zugleich belehrend, wenn anders man durch die Geschichte sich lehren lassen will, indem man sieht, welche Dinge diese Umwälzungen hervorgebracht haben, und also Gegenmittel wählen kann, um das Unglück abzuwenden, wenn anders etwas abgewendet werden kann, was in dem die Geschichte beherrschenden Schicksal beschlossen ist. Das Ganze, das Vollendete ist also hier wieder das, was das Studium des Alterthums voraus hat, indem es wissenschaftlich und praktisch belehrender werden kann. ▶Es ist in der Geschichte der alten Staaten ein mikrokosmisches Abbild der Weltschicksale wie sie sich immer wiederholen. Kein neurer Staat bietet dies dar, weil ihre Geschichte nicht geschlossen ist, kein orientalischer weil pp.◀ | Das gelehrte und aechte Studium der alten Geschichte der Griechen und Römer kann natürlich nur aus den Quellen geschehen; um so mehr, da diese zugleich mit aller historischen Kunst dargestellt haben. Man wird also am besten thun, dieienigen Theile, welche jene Classischen Geschichtschreiber, welche uns übrig sind, beschrieben haben, sich vorerst bekannt zu machen, um zuvörderst den historischen Sinn zu bilden für die Geschichte jener Völker, und aus ihnen selbst den Geist zu trinken, mit welchem man die Geschichte derselben durchdringen muß. Das Detail, was diese geben, gehört mit zur wahren historischen Darstellung. Hier werden nun freylich viele Lücken bleiben, welche man durch Combination, durch Nachrichten schlechter Schriftsteller durch einzelne Fragmente nur nothdürftig ergänzen kann; und hierzu muß man dann freylich hernach die Hilfsmittel gebrauchen, welche der Fleiß der neuern Gelehrten darbietet: so wird, und besonders auch durch die Commentatoren der Classischen Historiker, das Stu2 jeder] aus ieder
19 mikrokosmisches] über der Zeile 22 Das] oben re., von fremder Hand: Beilage 67–68. 72–73. [Bl. 145r, 146r, 150r, 151r] 25 jene] aus iene 27 jener] aus iener
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gelehrtes.] am Rand re., mit Verweiszeichen: In die frühere Geschichte kann man nur Blicke thun, nicht aus Schriftstellern sondern aus Mythen, und aus den Resten der Ureinrichtungen, die der spätern Formation gleichsam eingebacken sind. Hier hüte man sich vor Pragmatisiren; aber die spätere Geschichte vorzüglich gleich nach den Perserkriegen zeigt ausgebildete politische Verhältnisse wobei allerdings man nun die tragenden Principien heraussuchen aber historisch nicht philosophirend darstellen muß: durch welches letztere die Standpuncte vermischt und die Geschichte scholastizirt wird. Thukydides würde sich wunderlich ausgenommen haben in philosophischem Fache. Das ist der Ungeschmack unserer Zeit. Wenigstens A muß diese philosophische Geschichte die man nach dem Gange des menschlichen Geistes als die Aufgabe der Neuern bezeichnet hat, erst gemacht werden, und wird lange nicht die Vollendung erhalten, die die alte mehr das Äußere ergreifende Geschichtschreibung hatte. – Eine Philosophie der Geschichte ist was anderes als die Geschichte selbst. 1
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Cæsar] am Rand re.: ▶2)◀ Dionysios Halicarnassos und Appian. (Plutarch)
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Sueton] am Rand re., mit Verweiszeichen: ▶7)◀ Dio Cassius 10
Historiæ Augustæ] am Rand re., mit Verweiszeichen: ▶9)◀ Herodian,
10–11
Marcellinus] am Rand re., mit Verweiszeichen: ▶11)◀ Zosimus und Zonaras. ▶12)◀ Endlich muß man die Fragmenta Historicorum haben, wie Theopomp, Ephorus, Timaeus, Philochorus pp. 11
Cyklus.] in Fortsetzung der Zeile und am Rand. re mit Verweiszeichen: Hier von Eichhorns Quellensammlung. Griechisch und Lateinisch S. 111. B 1783. folio.] am Rand li.: Hier schließen sich die Chronica an.
Altona 1781.] am Rand li.: Kraft in Hamburg, Zeittafeln zur Römischen Geschichte, mit einer chronologischen Übersicht der Römischen Litteratur für Gymnasien; Hamburg 1835. 8. Eben ein solches von ihm über Griechische Geschichte nebst der Griechischen Litteratur. 30
8–19 aber … Zeit.] weiter unten am Rand re., mit Verweiszeichen
20–29 Wenigstens … selbst.]
neben dem Vorherigen li., auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen B
I,278 3–9
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Plutarch] am Rand re.: Arrian, Polybius
II,495–496 8
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Fragmente.
A
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Erster Theil · Von dem öffentlichen Leben · 273
dium ein gelehrtes. Beym Griechischen Alterthum mangelt bis zu den Perserkriegen, welche Herodot weitläuftig beschreibt, eine vollständige Geschichte welche man, so weit es überhaupt möglich ist, besonders aus Spätern ergänzen muß, wie z. B. Strabo viel giebt. Dann kommt Thucydides und Xenophon; die nach diesen folgende Geschichte muß man wieder aus vielen einzelnen Schriftstellern zusammensetzen. Diodor, Plutarch Fragmente pp. Bey den Römern ist man im Ganzen besser daran, da Livius von Anfang da ist; nur fehlt von ihm, wo nur die Epitomæ vorhanden sind, und er ist auch so kritisch nicht. ▶1)◀ Polybius, ▶4)a)◀ Cæsar, Cicero, Eutrop, Florus, pp. pp. ▶3)◀ Sallust, ▶5)◀ Tacitus, ▶4)b)◀ Velleius, ▶6)◀ Sueton, ▶8)◀ Scriptores Historiæ Augustæ ▶10)◀ Ammianus Marcellinus pp. bilden einen vollständigen Cyklus. Neben diesem Studium des Details muß jedoch auch ein summarisches ▶chronologisches◀ Studium hergehen; beydes zusammen mit dem Studium der gelehrten Hilfsmittel wird alsdann die so viel möglich genauste Kenntniß geben. Davon noch Einiges. ▶Monographisches und Tabellarisches sind die Extreme.◀ Zum bloß summarischen Studium dienen die Tabellen, welche ohne alles Detail, bloß dazu dienen, das Detail zu ordnen und Übersicht und Einheit hineinzubringen. Dergleichen Tabellen hat man theils in ethnographischer theils in synchronistischer Manier, welche die 2 Methoden der Universalhistorie sind, und theils mit Worten, theils wie Karten illuminirt, theils nach Dimensionen. Daß alle diese Künsteleyen bloß pädagogischen keinen eigentlich geschichtlichen Werth haben, versteht sich von selbst. Überhaupt gehört dieser ganze Gegenstand in die Universalgeschichte und nicht hierher. Wir wollen doch nur kurz seyn, indem diese Tabellen überhaupt die ganze Geschichte umfassen. Schon Gatterer hat eine synopsis historiæ universalis in 6 Tabulis gegeben Göttingen | 1766. folio. Fulda Charte der Weltgeschichte in 12 Tabulis Basel 1783. folio. Remers tabellarische Übersicht der allgemeinen Geschichte Braunschweig 1786. folio Bredow Weltgeschichte in Tabellen zuerst Altona 1781. eine zweyte Ausgabe 1804. und nun auch eine dritte. Auch sind 3 Tabellen der Litterargeschichte dabey. Diese Tabellen sind zwar überall gepriesen; doch sehe ich wirklich noch nicht, worin denn eigentlich der große Werth derselben bestehe. Sie haben den größten Fehler, welchen Tabellen haben können; Tabellen über Geschichte sollen das Objectivste 2 eine] über eine Rasur geschrieben
6 Fragmente] über der Zeile
13 chronologisches] über der Zeile, mit Einfügungszeichen
12 jedoch] aus iedoch
14 Hilfsmittel] später verändert zu
Hülfsmittel 27 1766.] oben li., von fremder Hand: Beilage 69–71 [Bl. 147r/v, 148r, 149r] 29 folio] es folgt ein unleserliches Wort 34 Objectivste] aus Obiectivste
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Insonderheit] am Rand li.: Diese allgemeine Litteratur hat Lorentz in dem unten benannten Buche A S. 6 ff. gut zusammen gestellt.
2–3
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Hübler] am Rand li.: Zumpt Annalen und was bei der Chronologie angeführt worden.
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Summarische] am Rand li.: Kruse Atlas zur Übersicht der Geschichte aller Europäischen Länder und Staaten, Halle 1834. folio. Strass Zeitenstrom. Las Cases und dergleichen mehr Neure. 10
10
Zusätzen] am Rand li.: 1. b) Englische große UniversalGeschichte von Guthrie und Gray, und ihre Deutsche Übertragung, colossal, aber im Alterthümlichen ohne Werth. 27
Summarische Übersicht] darüber: Von der allgemeinen Litteratur Lorentz.
Greece] am Rand li.: 6) Lorentz in Pforte, Grundzüge zu Vorträgen über die Geschichte der Völker und Staaten des Alterthums. Vorzüglich der Griechen und Römer, Leipzig 1833. Gute und fleißig zusammengestellte Rubriken. – Zumpts Annalen. Leo UniversalGeschichte 4 Bände, von 1837 an. Lorentz UniversalGeschichte. 31
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Geschichte] am Rand li.: ▶4) Schlossers Weltgeschichte ist sehr reichhaltig. T. 1.◀ ▶3b)◀ Heeren Geschichte der Staaten des Alterthums. ▶3a) Johannes von Müller UniversalGeschichte 3 Bände.◀ Eichhorn Lateinische Geschichte der Alten. ▶ Lüder. Luden. Leo. 1a) Beck Weltgeschichte enthält viel Detail. 5) Raumers Vorlesungen 2 Bände.◀ 13
erschienen.] am Rand li., mit Verweiszeichen: 3te, besser, nach seinem Tode, von Kunisch und Müller.
25
nothwendigen] auf dem oberen Seitenrand li.: Zuerst von den Geschichten der ältesten Zeit. Dann spätere Geschichten endlich Monographien. 34
nur] mittig auf dem oberen Seitenrand: Graff, Sievers, Lachmann. John Gast in 8 Büchern Geschichte von Griechenland seit Alexanders des Macedoniers Thronbesteigung bis zur Unterjochung durch die Römer, aus dem Englischen übersetzt Leipzig 1798. ist nicht übel. Mannert Geschichte der unmittelbaren Nachfolger Alexanders Leipzig 1787. – Grauert, in seinen Analekten. Droysen Alexander und Diadochen. 277 1
23 Beck] daneben li.: Vor Beck die große UniversalGeschichte von Guthrie.
25 Vorlesungen] darüber und auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: über alte Geschichte Raumer 2. Auflage, 2 Bände, 1847. 3. Ausgabe 1861.
9–11 Atlas … folio.] etwas weiter unten am Rand li., mit Verweiszeichen A
I,274 34–42
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11 Cases] Casas
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seyn, was man finden kann; sie sind aber sehr subiectiv ganz nach den Ansichten des Verfassers von der Wichtigkeit dieses oder ienes Factums. Insonderheit die Tabellen über die Griechische Litterärgeschichte sind unter aller Kritik: man findet darin manchen höchst unbedeutenden Geographen verzeichnet, der gar nichts gewirkt hat, aber einen Philolaus den Pythagoreer und viele wichtige Philosophen vermißt man. Höchst unbedeutende Sächelchen pp. findet man darin verzeichnet pp. Hübler synchronistische Tabellen. Kruse historischer Atlas ▶ist geographisch◀, sehr künstlich und mit Studium. (Büttner.) Summarische Übersicht und Detail vereinigen, theils mit dem Überwiegenden des Ersten, theils ins andere die Handbücher und ausführlichen Geschichtserzählungen. Hierher gehört es nicht von den allgemeinen Büchern über Geschichte der Menschheit und über Universalgeschichte zu reden; nur in specie von alter Geschichte aber auch dies nur im Allgemeinen, hernach aber insbesondere von der Geschichte der Griechen und Römer haben wir abzuhandeln. Alle Universalhistorien reden auch davon wie Gatterer, Beck, Eichhorn, Remer, Breyer pp.; in specie auf die Alten gehende Werke giebt es zwar viele, die wichtig sind, aber nicht für Griechen und Römer, wie Heerens Geschichte des Handels und Verkehrs der Völker der alten Welt bis ietzo für das classische Alterthum noch nicht sehr wichtig ist: hier nur Einige noch, mit Umgehung anderer. A Lüders Geschichte der alten Völker ist in vielen Hinsichten brauchbar: ▶2)◀ Bredow Handbuch der alten Geschichte zum Theil aus Collegienheften gezogen, hat indeß gute Übersichten, nur auch manche zu individuelle kleine Details; davon ist kürzlich eine neue Ausgabe erschienen. Für die Römische und Griechische Geschichte insbesondere hat man mehreres gute. Zuerst von den Griechen. B Goldsmith, aus dem Englischen von Beck übersetzt mit guten Zusätzen: der 1te Theil 1777. der 2te 1793. Leipzig der 1te neu 1806. Kritisch ist Goldsmith nicht sehr, hat auch keine Citate; er ist mehr darstellend: doch ist die Darstellung nicht immer, wie man doch sonst von den Englischen Historikern erwartet, auch ächt historisch. Bey weitem besser ist John Gillies History of ancient Greece, bis zur Theilung des Macedonischen Reiches im Osten; in Deutschland zu Basel gedruckt, aber nicht habhaft 1790. 5 Voll. 8. Deutsche Übersetzung Leipzig 1797/8 4. T. 8. ein bey weitem mehr kritisches Buch, auch mit den | nothwen-
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8 ist geographisch] am Rand li., mit Verweiszeichen A
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II,499 3–506
276 · Zweyter Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
bemerkt] auf dem oberen Seitenrand re. und am Rand re.: (Olivier Leland ) Schorn über die mittleren Zeiten Athens und Griechenlands. Brückner König Philipp. Flathe Geschichte von Macedonien. Droysen. 1
5
Dr. Arnold, Engländer, Römische Geschichte 1ter Band. Niebuhr. Fiedler. Kobbe. Arnold. Kortüm. Höck, Gerlach. Peter. Schwegler. Mommsen.
Deutscher,] am Rand re.: Hüllmann Anfänge der Griechischen Geschichte. Clavier Histoire des premiers temps pp. Specialgeschichten von Müller. Biographien.
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übrige] auf einem quer zum Text am Rand re. aufgeklebten Papierstreifen, Format: 14,7 �0,8: Eichhorns Geschichte ist in 4 Abtheilungen auch erschienen, Asien Afrika Griechenland Italien. 3
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Übersetzung] am Rand re.: Beaufort kritische Abhandlung über die Römische Geschichte. von Levesque aufgenommen. Micali entgegengesetzte Ideen. Niebuhr. Wachsmuth.
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Notizen] am Rand re.: Cousin, Thirlwall, Graff, Plass, Zinkeisen pp. Hier von der Geschichte der ältesten Zeiten und der Staaten. Von Monographien. B 8
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Engländer] auf einem am Rand re. aufgeklebten Papierstreifen, Format: 12,3 �2,6: Wachsmuth, die ältere Geschichte der Römer, mit Rücksicht auf die letzten Bearbeitungen derselben Halle 1818. 8. 9
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Franzosen.] am Rand re.: Levesque, übersetzt von Braun. Siehe Litteratur Geschichte. ▶(kritische Geschichte des Römischen Staates 2 Bände)◀ 26
2 Olivier] über der Zeile: Franzose,
2 Leland] über der Zeile: Engländer. 4 Griechenlands.] unmittelbar unter dem Folgenden, mit Verweiszeichen: Lachmann siehe Beilage. A Sievers. Böhnecke. 30 Müller.] auf dem unteren Seitenrand, unmittelbar unter dem Text, mit Verweiszeichen: Was da fehlt, sind besonders Specialgeschichten: Sparta, Milet pp. sind da: aber alle andern Staaten müßten Specialgeschichten haben. Man hat wohl viele: Corcyra, Theben, Rhodus, Cyprus pp: aber es fehlt an Gesichtspuncten. ▶Die Griechische Geschichte kann nur aus Specialgeschichten, nach Müllers Art geschrieben hervorgehen. Man muß sich in der alten Geschichte vor Phantasien, Hypothesen, ▶subjectiver Willkühr,◀ Superstition und Hyperkritik hüten.◀ ▶ Hegel hat nicht unrichtig behauptet, daß die Niebuhrsche Weise willkührlich sei.◀ C 1 ▶Muster von Specialgeschichte Müller Aegineticorum liber. Abschreckend: die Italienischen Specialgeschichten. […] 2 Lügen: Petrizzopulo Leucadia.◀
Muster … Specialgeschichten.] neben dem Vorherigen, am Rand re. dem Vorherigen li., mit Verweiszeichen
1
24 Niebuhr … Arnold.] untereinander, neben dem Vorherigen re.
2
Lügen: … Leucadia.] neben
25–26 Kortüm … Mommsen.] untereinander, neben dem Vorherigen re. 39–40 (kritische … Bände)] neben dem Vorherigen re.
A
II,501 1–3
B
II,496 9–506
C
II,496 3–8
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Erster Theil · Von dem öffentlichen Leben · 277
digen Citaten; nur den Fehler glaube ich ehemals bemerkt zu haben, daß er die Zeiten nicht gehörig unterscheidet überall. Die 2 ersten Bände der Übersetzung sind von Blankenburg, das übrige von Kosegarten. Stanyan Geschichte von Griechenland ins Französische auch übersetzt Amsterdam 1744. 8. Mitford, in Englisch in 4to, Deutsch mit Bemerkungen besorgt von Eichstädt Leipzig 1808. der 6te Band geht bis zur Schlacht bey Mantinea. Tennemann (und 36 andere) arbeiteten die Übersetzung. Eichstädt führt bloß den Nahmen. Mitford hat mehr Notizen, aber weniger politischen Blick als Gillies. Gillies bleibt immer der Beste. Für die spätern Zeiten ist noch der Engländer Gast: auch hat ein Franzose Cousin, nicht gründlich, aber mit manchen guten Blicken, 11 T. 8. eine Geschichte von Griechenland geschrieben. Schriften über einzelne Staaten, wie Manso’s Sparta (auch antiquarisch) oder einzelne Verhältnisse wie von den Colonien (von Hegewisch, sehr ordinär), oder Biographien, zumahl romanhafte, wie die von Meissner, Feßler u. a. gehören nicht zur Anführung hierher. Zu wünschen wäre, daß ein Deutscher, nicht ein Geschichtsklitterer, sondern ein Mann von Müllers Geist und Kunst nach Gillies pp. Vorarbeiten, aus den Quellen eine Geschichte Griechenlands componirte, im Geiste der Alten. Nun von den Römern. A Bekannt ist hier Goldsmiths Werk, ins Deutsche übersetzt von Kosegarten. Bey weitem besser aber sind 2 Werke, welche sich beynahe fortsetzen, nur daß in der Mitte eine große Lücke ist; nehmlich Fergusons Geschichte der Römischen Republic übersetzt von Beck (nicht gut); das Original auch zu Basel; die Übersetzung 1784 sqq. 4 Bände 8. und Gibbon Geschichte des Verfalls des Römischen Reichs; gehet an von den Zeiten der Antonine: eine ganze Reihe von Bänden; auch Deutsch. Der Text zu Basel. Weniger bedeutend Rollin, Crevier pp. iener besonders ist nicht kritisch genug, und andre Franzosen. Auch hier über-
A
II,499 3–503 und 505
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Hüblers] darüber: Tillemont.
1
Biographien pp.] am Rand re., zeitnahe Ergänzung: Eichhorns Werk, Historia Antiqua ex Graecorum scriptoribus 3 T. Leipzig Weidmann, ist verdienstlich, eine gute Idee gut ausgeführt, besonders für das Studium des Details in der alten Geschichte. ▶Ebenso eine aus Lateinischen Schriftstellern.◀ 2
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Biographien pp.] in Fortsetzung der Zeile und am Rand re.: Neuere Ansichten: Beaufort pp. Niebuhr. Wachsmuth. pp. 2
Politische … Griechen.] darüber: (oder: die Ver wirklichung der politischen Ideen im Alterthum) in den Instituten. Vergleiche S. 113. A 13
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A
I,281 20 ff.
Disciplinen] am Rand li.: Vom Namen; Varro hat den Ausdruck nach dem Griechischen Ἀρχαιολογία gemacht.
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Diese Eintheilung] am Rand li.: Man mag unter Antiquitäten verstehen was man wolle, so ist diese Eintheilung ungenügend, und geht von keinem Princip aus. Die wahre Eintheilung ist die in Praktisches und Theoretisches, und danach muß weiter getheilt werden. 30
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Erster Theil · Von dem öffentlichen Leben · 279
gehen wir die Geschichten kürzerer Perioden, wie Hüblers Geschichte der Römer unter den Imperatoren 2 Bände pp. und Biographien pp. Einen methodischen Zusatz hier zu machen, ist endlich auch ziemlich unnöthig. Über die Methode des Geschichtstudiums zu reden, gehört in die Universalhistorie insonderheit. Hier seye nur eine Bemerkung. Viele Philologen haben offenbar das Studium der alten Geschichte im Großen vernachläßigt, und sind mehr auf die Geschichte der Sprache und Litteratur eingeschränkt geblieben. Man kommt dazu leicht, zumahl da ienes Studium den kritischen Sinn mehr beschäftigt. Allein es ist sehr verderblich, indem ia die Geschichte einer der Haupttheile ist in der materiellen Alterthumskunde, und nicht einmahl die andern Theile ohne diesen richtig können behandelt werden und fruchtbar seyn. |
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IV. Politische Alterthümer der Römer und Griechen. Der Begriff der Alterthümer ist einer der schwierigsten, weil er einer der unbestimmtesten ist, und weil man sein Verhältniß zu manchen Disciplinen, z. B. zur Kunstgeschichte, zur religiösen Geschichte zur Mythologie zur Archäologie oder Litteratur nicht abzuwägen weiß. Allein dieser ganze Streit ist für die Sache selbst ohne alle Bedeutung. Es verstehet sich von selbst, daß die Antiquitäten nicht können gesondert werden von Kunst, von Mythologie, von Geschichte; dieses liegt in der Natur der Sache: man kann also, wenn man will, alles mit hineinziehen. Iedoch pflegt man Antiquitäten nur die Lehre von den Einrichtungen und bleibenden Instituten eines Volkes zu nennen, und insofern muß alles Historische und Doctrinelle so viel möglich abgesondert werden. Diese Absonderung liegt aber nicht in der Natur des Geschehenen, sondern ist eine willkührliche Sonderung. So haben wir, der Betrachtung wegen, hier Geschichte und politische Alterthümer getrennt. So trennen wir immer nur für die Betrachtung. Was sind nun aber eigentlich diese politischen Alterthümer? Man pflegt die Alterthümer überhaupt gewöhnlich in 4 Theile zu theilen, die man auf mancherley Weise aufeinander folgen läßt: in res publicas, privatas, militares und sacras. Diese Eintheilung ist jedoch nur ein willkührliches Fundament, und manche Sachen lassen sich gar nicht mit Bestimmtheit unter Eines bringen, z. B. was von den Antiquitäten in Hinsicht auf Wissenschaft zu sagen ist, z. B. Bibliotheken. Nun ergiebt 31 jedoch] aus iedoch
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civiles] darüber: publicas
Eintheilung] am Rand li.: Eigentlich aber erkennt man, daß die Alterthümer hiernach nichts oder alles sind, und daß es am besten seyn würde, sie als zusammenhängende Disciplin zugleich aufzulösen. Es gehört dieser erste Theil hierher: das übrige sind wieder besondere Wissenschaften. Über die Disposition des Ganzen ist am besten Platner über wissenschaftliche Begründung und Behandlung der Antiquitäten besonders der Römischen Marburg 1812. Man kennt meine Ideen längst und sie sind auch bereits verbreitet, und von andern ausgesprochen. Manso über den Zweck und Umfang der Alterthümer ist nichts. 15
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Der Staat] auf dem oberen Seitenrand: Was den Staat an sich betrifft, als coordinirt dem auswärtigen Verhältniß und die Bewaffnung, (Seewesen) so kommt in ihm wieder in Betracht: 1) die Staatsund Regierungsform nebst der Polizei, Verwaltung, die religiösen und wissenschaftlichen Institute und deren Verhältniß zum Staate, 2) das Recht, 3) die Finanzen oder Staatshaushaltung. Alles dieses, besonders in Beziehung auf die Griechischen Alterthümer liegt noch sehr unentwickelt. 20
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Der Staat] am Rand re., als unmittelbare Fortsetzung der vorherigen Marginalie: Anwendung der Statistik auf die Alterthümer selbst ein unzulänglicher und unwissenschaftlicher Begriff, der theils in die Politik, theils in die Geschichte und Ethnographie nebst der Geographie pp. zurückfällt. – Um die Alterthümer zu rechtfertigen, hat man sie wol als eine Darstellung der praktischen Ideen des Alterthums angesehen; aber auch dies reicht nicht zu. – ▶Ob bei den Schriftstellern zu lernen oder im Zusammenhang? Gerade hier ist der Zusammenhang am nöthigsten!◀ 20
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Verfassung] am Rand re.: Beweglichkeit mit großer Stetigkeit. 30
Existenz] am Rand re.: Hineinbildung ins Einzelne. Keine großen Staatsformen (selbst Rom hat nur einen kleinen Staat, die andern unterworfen): daher viel Beweglichkeit weil alle wirken; ▶aber so groß ist die Beweglichkeit nicht, daß man heute aufhöbe, was man gestern beschlossen in Verfassung und Recht.◀ 31
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4 alles sind] am Rand unten li., unter dem Vorherigen, mit Verweiszeichen: (alles, nur mit Ausschluß
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der fortlaufenden Entwickelung, das Alte als Stetiges betrachtet)
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5–9 zusammenhängende … Wissenschaften.] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen 9–17 Über … nichts.] am Rand li., über dem ersten Teil der Marginalie, mit Verweiszeichen
Erster Theil · Von dem öffentlichen Leben · 281
sich auch, daß diese Eintheilung in unseren Plan der Encyklopädie nicht paßt. Nach diesem vielmehr müßen folgende 4 Theile gemacht werden: politische Alterthümer res civiles; Alterthümer, die auf das Privat- oder Familienleben gehen, res privatæ; die auf äußere Religion und Kunst gehen: antiquitates cultus religionis, oder artium ac rituum; und die auf Wissenschaft gehen, antiquitates doctrinarum. Daß nach diesen 4 Theilen die Alterthümer gehen müßen, ist klar mit unserer obigen Eintheilung und sie werden hiernach eine ganz andere, klarere Gestalt bekommen, mehr Licht und Leben, wovon in der Einleitung zu den Griechischen Antiquitäten weitläuftiger gesprochen wird. Diese 4 Theile müßen dann unter die 4 Theile der materiellen Alterthumslehre untergesteckt werden, und hierher zum ersten gehören die politischen Alterthümer, welche die res civiles enthalten oder publicas, wozu nehmlich auch die res militares gehören. Man kann nehmlich den Staat betrachten an sich, oder in Gemeinschaft mit andern: letztere ist entweder friedlich (foedera, societas &c.) oder feindlich (bellum): so ist die Eintheilung zu machen. Den Foederationen wissen die gewöhnlichen Antiquitäten auch keinen Platz anzuweisen, als bey den Religionibus, wo sie aber doch nur unrecht stehen: weil die Religion dabei nur subsidium ist. | Da es auch hier sowohl unmöglich als unnöthig ist, ausführlich zu seyn, so seyen nur wenige allgemeine Bemerkungen erlaubt. Der Staat ist bey den Alten unläugbar die Hauptsache: in ihn ist alles aufgenommen, Religion Wissenschaft und Kunst, das Privatleben beynahe verschwunden. Um so wichtiger ist die Betrachtung seiner Einrichtungen, besonders seiner friedlichen Verfassung, in welcher die Weisheit der Nation weit mehr erscheint, als in den Kriegsstürmen. Die Alten hatten auch hierin einen tiefen Blick; ihr gebildeter politischer Sinn sah sehr wohl ein, wie man die einzelnen Elemente des Staates mischen und verbinden müße, um alle möglichst zu erhalten und zu einer Einheit zu verbinden. Eben aber, weil die Alten hierin einen so feinen Sinn hatten, besonders die Griechen, auf welche ich ietzo insbesondere komme, änderten sie auch oft die Verfassung nach Zeiten, und ieder Staat, vermöge der andern Bedingungen seiner Existenz, hatte auch andere Einrichtungen und Verfassungen. Daher muß man sowohl die Antiquitäten der Griechen überhaupt als auch insbesondere die politischen, nicht im Allgemeinen nehmen, sondern die Hauptstaaten ieden besonders studiren, und zwar in chronologischer Ordnung, je nach der Entwickelung ihres Daseyns. Nach10 die 4 Theile] aus den 4 Theilen
19 Da] oben re., von fremder Hand: Beilage 74–78 [Bl. 152r – 156r] 25 hatten auch hierin] hatten auch hierin auch 35 je] aus ie
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282 · Zweyter Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
herausfinden.] am Rand re.: ▶Man muß 1) Grundsätze und Ansichten des Alterthums entwickeln; das hat Wachsmuth nur in schlechtem Stil gethan. 2) Nicht Notizen, sondern Begriffe und […]◀ Man muß Normen aufstellen als 1) Sparta, 2) Argos, 3) Achäische, Ionische Staaten pp. und dann ihre Colonien. Man wird nur auf diese Weise, nicht aber wie Tittmann, zu etwas gelangen. Die Hauptsache bleibt Athen. Dann muß man auf verschiedene Verfassungen und Rechtsinstitute sehen. An Athen kann man ungefähr sehen, wie mutatis mutandis das übrige beschaffen war; die Staatsform macht natürlich einen Unterschied, und nahmentlich die Spartanischen Staaten sind verschiedenartig. Z. B. Liturgien sind allmählig wie in Athen allgemein worden, aber nicht in 16
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den Staaten Spartanischer Form. Man muß also Gruppen bilden. Quellen] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: alte Schriftsteller. Monumente aller Art. Münzen. Inschriften.
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Litteratur] am Rand oben li.: ▶Die Litteratur ist unendlich, und übergehe ich dieselbe bis auf Fabricii Bibliographia antiquaria und die Thesauros.◀ Fabricii Bibliographia antiquaria. Allgemeine Alterthümer Litteratur. 28
Thesaurus Gronovii Compendien: Bos, Potter , viele
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35
andere. Barthélemy’s Reisen pp. wovon ausführlich in den Vorlesungen über Griechische Alterthümer. Nitsch.
40
Mémoires de l’ Académie des Inscriptions.
12 gelangen.] am Rand unten re., mit Verweiszeichen: Auch Wachsmuth hat dafür keinen Sinn. 1 In
den Römischen Alterthümern kommt es vorzüglich auf die zeitliche Entwickelung an, die sehr variirt. In den meisten Dingen – man sollte es nicht glauben – sind wir besser von den Griechen unterrichtet. Die Römische Überlieferung 2 ist unvollkommener und ungenauer. 23 Form.] auf dem unteren Seitenrand re., mit Verweiszeichen: Die Römischen Alterthümer sind fleißig bearbeitet, auch durch viele 3 Monographien. Das Provinzialwesen fehlt; Hopfensack Staatsrecht der Römischen Unterthanen ist keines. ▶Mehr davon Emil Kuhn Beiträge zur 4 Verfassung des Römischen Reichs mit besonderer Rücksicht auf die Periode von Constantin bis Justinian, Leipzig 1849. 8. 5 Außer dem Provinzialwesen Italische Stämme: Etrusker, Umbrer pp. davon weiß man wenig.◀ ▶ Menn 6 Über die Römischen Provinzial-Landtage, Köln und Neuss 1852. 4. (Programm, besonders auf die Zeit seit Constantinus Magnus bezüglich; dies sind die κοινὰ, concilia, communia.) Emil Kuhn die städtische und bürgerliche Verfassung des Römischen Reichs bis auf die Zeiten Justinians, 2. Theil, Leipzig 1865. 8.◀ 36 Potter] auf dem oberen Seitenrand li., mit Verweiszeichen: Potter neueste Ausgabe von James Boyd. In den … ungenauer.] auf dem unteren Seitenrand re., mit Verweiszeichen 2 ist] Kj. anstelle von Textverlust wegen Ausrisses 3 Monographien. ] es folgt ein eingeklammertes unleserliches Wort 4 Verfassung … Menn] auf dem unteren Seitenrand li., mit Verweiszeichen 5 Außer … wenig.] neben dem Vorherigen li. 6 Über …1865. 8.] auf einem am Rand unten li. angeklebten Zettel, Format: 6,1 �10,2 1
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42 44 46 48 50 52 54
Erster Theil · Von dem öffentlichen Leben · 283
dem man daher vom Ursprung der Staaten und von den verschiedenen Verfassungen gesprochen hat, und von den ersten Einrichtungen Griechischer Staaten, in welchen noch eine βασιλεία war, wird man auf die Stammunterschiede übergehen, und so, wenigstens ungefähr chronologisch gehen, wenn man von den tyrannisch-oligarchischen Staaten der Aeoler zuerst, dann von den timokratisch-aristokratischen der Dorer, endlich von der πολιτεία der Achäer, von der δημοκρατία der Ioner redet. Thessalien, Euboia, Theben, Korinth u. a. werden für die Aeoler, Kreta, Sparta und die Kolonien für die Dorer, viele Staaten von Magna Græcia für die Achäer, Ionia und Athen für die Ionier Beyspiele geben. Man hat noch viel zu wenig auf diese unterscheidenden Stammcharaktere, viel zu wenig mit Geist und Forschung gesehen; Heyne in seinen Programmen hat zuerst darauf aufmerksam gemacht, aber es nicht ganz, auch nicht immer richtig, durchgeführt. So behandelt werden die Antiquitäten viel fruchtbarer werden; eine bloße Notizensammlerey dürfen sie in unsern Tagen um so weniger mehr bleiben: man muß das Wesentlichere herausfinden. Bey den Römern ist die Verfassung und das Kriegswesen auch bey weitem das wichtigste, sowohl an sich als auch insonderheit in Beziehung auf das Recht. Gut ist es daher, daß man endlich einsieht, daß diese Betrachtung der großen Staatseinrichtungen der Römer pp. bey weitem das Wichtigste in den Antiquitäten ist, und daß viel, viel weniger darauf ankommt, zu wissen wie man den Säbel trug, wie die Schuhe aussahen, die Nägel, das Tintenfaß pp. Reden wir nun von Quellen und Hilfsmitteln. Hier müßen wir, weil die bisherige Behandlung der Antiquitäten unabhängig war, und die Antiquitäten nicht so in 4 Theile des Lebens vertheilt verschwanden, aus unserer Anordnung absichtlich herausgehen, um unsere | Darstellung nicht weitschweifig und unbequem zu machen. Wir müßen nehmlich zuerst hier die Litteratur der gesammten Antiquitäten geben, inwiefern sie allgemein ist,
9 und] und und
20 weniger] auf dieser Seite ist vielfach die verblasste Schrift Boeckhs wieder aufgefrischt, und dabei weniger zu weniger verbessert worden 26 Darstellung] oben li., von fremder Hand: Beilage 79. 92–93. [Bl. 157r, 170r, 171r]
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284 · Zweyter Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
▶Von der Disposition Platner siehe oben.◀ A politischen] auf dem oberen Seitenrand: Politische Alterthümer:
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Sigonius de republica Atheniensium Meursii verschiedene Schriften über
Athen, Sparta pp. Hüllmann Staatsrecht, Urgeschichte, Ursprünge der Besteuerung. Kortüm. Tittmann. Wachsmuth. Meine Staatshaushaltung über Finanzen. Hermann von Marburg. ▶ Schömann antiquitates iuris publici Graecorum und Griechische Alterthümer. Kriegswesen.◀ ▶ Nitzsch Beschreibung der Griechen. Hase, Bojesen, Carl Friedrich Hermann, Schömann. vorher: Steinhofer, Lakemacher.◀ Alterthümer] am Rand li.: Politische Alterthümer Litteratur ist einzeln nicht aufzuführen. 6
25
Thesaurus T. XI.] am Rand li.: Specielle Litteratur ist nicht nöthig, da man sie in den angegebenen Büchern schon finden wird.
8
Quellen] am Rand li.: Rechtsalterthümer: Petitus, Valesius, Taylor, Salmasius, Heraldus, Gans, Bunsen, Matthiae, Hudtwalcker, Meursius, Platner Beiträge zur Kenntniß des Attischen Rechts; über den Attischen Proceß und die Klage, Sigonius. Meier und Schömann, Luzac. Heffter. Simangen ein Buch. das tiefere Studium ist eigentlich weit zurück. Tittmann, bloße Sammlung, ohne allgemeine Ansichten partheiisch. Was ihm nicht vor der Nase liegt, sieht er nicht. 11
nehmen.] in Fortsetzung der Zeile und am Rand li.: Sigonius, Meursius pp. Hüllmann Urgeschichte des Staates. Tittmann (Urtheil über ihn). Monographien von Müller &c. Kortüm. Hüllmann Staatsrecht.
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hineinkommt.] als unmittelbarer Textanschluss (zwischen diesem und dem folgenden Absatz): Es dürfen auch nicht bloß zusammengestellte Notizen seyn, sondern ins Innere eindringende Con-
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37 Buch] weiter unten am Rand li., mit Verweiszeichen: Hüllmann Ursprünge der Besteuerung. Von
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den Bundesverhältnissen Sainte-Croix, Wachsmuth de Iure gentium; Alterthumskunde vom Standpuncte des Staates.
54
1–2 Von … oben.] neben dem Vorherigen re.
17 Kriegswesen.] über dem unmittelbar Vorherigen
18–22 Nitzsch … Lakemacher.] über dem Vorherigen, auf dem äußersten oberen Seitenrand 33–35 Beiträge … Klage.] weiter unten am Rand li., mit Verweiszeichen
37 Simangen] unsichere Lesung 39–40 allgemeine Ansichten partheiisch.] weiter unten am Rand li., mit Verweiszeichen 40–41 Was ihm … nicht.] weiter unten am Rand li., mit Verweiszeichen 43–46 Hüllmann … Staatsrecht.] am Rand li., mit Verweiszeichen A
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Erster Theil · Von dem öffentlichen Leben · 285
und dann erst speciell auf die politischen kommen. A Zuerst von den Griechen. Von den Quellen siehe Griechische Antiquitäten S. 15. von den Hilfsmitteln S. 17–20. von den Reisen, Monumenten und Inscriptionen wollen wir hier noch nichteinmahl reden. Dieses von der allgemeinen Litteratur. (Ein Theil der S. 22. verzeichneten Monumente muß iedoch noch genannt werden.) Von der speciellen Litteratur der politischen Alterthümer gehören hierher etliche allgemeine Bücher, wie die respublicæ von Ubbo Emmius T. IV. Thesauri Gronovii. Ferner Vindings (Gronovius) Hellen Thesaurus T. XI. Dann gehört hierher die Litteratur einzelner Staaten. Kreta. Sparta. Magna Græcia (Heyne in den Opusculis academicis Vol. II.), Athen. Die Litteratur dieser Staaten nebst den Quellen ist aus den Antiquitatibus Graecis zu nehmen. Römische Antiquitäten Quellen und Hilfsmittel: aus den Römischen Alterthümern zu nehmen. Die Römischen Alterthümer sind es eigentlich gewesen, von welchen in neuern Zeiten das ganze Studium ausgegangen ist, davon Griechische Alterthümer S. 6. Der Nahme ist auch von den Römern geborgt. Siehe ib. S. 7. Man muß die Antiquitäten genau kennen, bey Gelegenheit der SchriftstellerLecture, hernach aber auch insbesondere durch wissenschaftliches Studium, wodurch auch erst ein Ganzes hineinkommt.
A
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286 · Zweyter Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
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structionen. ▶– Manche meinen, man könne die Antiquitäten nebenher bei Erklärung der Schriftsteller lernen. Dies mag für Schulen gehen: aber nicht für ein wirkliches Studium. Es bedarf des Zusammenhanges!◀ ▶Dies hat schon Friedrich August Wolf bemerkt in den gedruckten Heften der Römischen Alterthümer.◀ Von dem Privatleben] am Rand li.: V. Privatalterthümer. Dieser Theil ist viel behandelt, aber wenig ausgebildet.
2
werden.] auf einem auf den unteren Seitenrand geklebten Papierstreifen, Format: 11,6 �2: Römische Alterthümer Graevius, Thesauri supplementa von Polenus und Sallengre. Wolf Römische und Griechische Alterthümer von Gürtler, ohne Werth. – von Hoffmann Zugaben dazu. Creuzer Abriß der Römischen Alterthümer herausgegeben von Bähr, Darmstadt 1824. Enthält viel Brauchbares. 2. Ausgabe 1829. Fuss. Ruperti. – Litteratur des Römischen Rechts ist natürlich unendlich. ⟦Schultz! 12
angeben.] am Rand li.: Kortüm, Zur Geschichte der Hellenischen Staaten.
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8–9 Römischen Alterthümer.] neben dem Vorherigen li., mit Verweiszeichen
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Zweyter Theil. Von dem Privatleben der alten Völker. A Griechen. Hiervon kurz, nach den Griechischen Antiquitäten S. 153 sqq. wovon verhältnißmäßig Einiges Allgemeine, wenig Specielles beyzubringen, doch Einiges, damit dieser Theil nicht unverhältnißmäßig geringfügig sey. Neue Quellen lassen sich hier wenig angeben.
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Römer. Diese lassen sich hier nicht viel besonders abhandeln, als daß im Allgemeinen die res familiaris bey ihnen besser administrirt war. Es kann von ihnen bey den Griechen nebenher geredet werden, gründlich kann davon natürlich nicht gehandelt werden. |
A
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288 · Zweyter Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
Dritter] auf dem oberen Seitenrand, mit Bleistift: Zuerst Griechen 1) Cultus und Verehrung der Götter. 2) Einwirkung auf die Menschen. 3) geheime Cultus. 4) Römer.
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Theil.] am Rand re.: VI. Religions- und Kunstalterthümer.
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Zuerst] am Rand re.: Zuerst vom Anschluß der Kunst an die Religion. ▶1) Öffentliche Religion. Anbetung der Götter, Lenkung des Lebens durch Beistand, Rath und Offenbarung, sowie durch Maximen und Grundsätze. 2) Mysteriencult.◀
Saturnus] darüber: Janus eigenthüm-
lich Feronia] am Rand re., mit Verweiszeichen: Freiheitsgöttin der Sclaven.
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Feronia &c.] am Rand re.: Lua, ▶der man die Beute opferte,◀ Laverna &c. Ovid Fasti.
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könnte.] am Rand re.: Es fällt der 1te Theil, die Geschichte der Religion ganz in die Antiquitäten. Aber alles Mythologische ist hier abzuscheiden: bloß eine Geschichte des Cultus selbst, der Symbole, gleichsam des äußern kirchlichen Lebens des Alterthums ihrer religiösen Institute und ritus. 10
Göttern;] am Rand re.: Sie haben das alte Italische, Etruskische, was noch wenig erklärt ist. ▶Eine Menge dämonischer Naturwesen!◀
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Weise] am Rand re.: Numa hat das Einzelne geordnet; ursprünglich, und noch vor ihm, ein tiefer und reiner Cultus, künstlerisch. ▶– Unterschiede der Theologie S. 116 oben, der Cultsysteme ib.◀ A 28
28 Laverna] darüber: Diebsgöttin. 1 Venus Libitina. Todtengöttin. 1
27–28 der man die Beute opferte,] unter dem Folgenden, am Rand re., mit Verweiszeichen
A
] es folgt ein unleserliches Wort
I,291 10 ff.
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Venus Libitina. Todtengöttin.] über dem Vorherigen
tus,
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36 Cul-
Dritter Theil. Von dem Cultus oder der äußern Religion und der Kunst. Auch dieses ist ein Theil der Antiquitäten, und es kann hier nichts besonderes vorgetragen werden. Zuerst die Disposition des Ganzen Griechische Alterthümer S. 158–160. Neue Litteratur ist auch nicht da.
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Griechen. Nach Griechischen Antiquitäten S. 160 sqq. Kurz und summarisch zu überschauen. Neues ist auch hier nicht möglich, und wir haben noch zu viel übrig, als daß man hierbey ver weilen könnte, zumahl da alles in den Antiquitäten vorkommt, was hier beygebracht werden könnte.
10
Römer. Vieles, was die Griechen haben, haben auch die Römer mit ihnen gemein; im Einzelnen indeß giebt es freylich verschiedene Dinge die Menge. Hiervon nur einige ganz allgemeine Winke. Gleich in den Personen der Götter, welche beyde Völker verehren, ist ein bedeutender Unterschied. Die Italischen Nationalgötter haben zwar Aehnlichkeit mit den Griechischen, sie sind aber nicht dieselben. Saturnus ist ungefähr Κρόνος, Neptunus Ποσειδῶν &c. Die Übertragung wurde aber erst später gemacht. Vollends die Fauni, Termini, Vertumni pp. sind Nationalgottheiten; endlich eine Feronia &c. Indeß sind auch die Ursprünge dieser Götter nicht in Italien allein zu suchen, sondern fließen doch zuletzt aus einer Quelle mit den Griechischen, aus dem Orient. Auch haben die Römer weit weniger Nationelles in ihren Göttern; sie nehmen alles auf. Sie personificiren und allegorisiren sich auch selbst noch Götter, eine Pax, Concordia pp. und vergöttern zuletzt Menschen, wozu die Griechen in den Zeiten der ordentlichen Cultur, und vor Alexander nicht geneigt waren. Bloß in der frühesten und in der spätesten Zeit kam es, und dann höchst selten vor. Aber das inter deos referre der Römer hatte kein Ende, unter ihren Kaisern, seit dem Divus Julius, der glücklicher Weise gerade von der Venus Genitrix abstammen mußte: so daß seine Vergötterung nicht schlimmer schien als die des Herakles. Aber die Zeiten waren doch anders. Und wie hätten die Griechen in so klaren Zeiten etwa einen
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290 · Zweyter Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
vergöttern können,] am Rand re.: Wenn sie, ▶die Griechen,◀ nachher noch Antinous &c. vergöttern, so zieht dies Spott genug nach sich. ▶– Die Römer personificiren mehr: Virtus pp. Sie haben viele Genien – Etruskisch.◀ 1
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Götter.] am Rand re.: Die Griechen nehmen auch Fremdes oft, doch in den ältern Zeiten seltener und weniger.
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ne Romanorum antiquissima particula I. Tübingen 1845. 4. Ambrosch, Questiones pontificales. 2 Programme, 3tes Breslau
am nächsten.] am Rand li.: Allerlei über Römischen Cultus, besonders in Bezug auch auf Localitäten, giebt Ambrosch: Studien und Andeutungen im Gebiete des altrömischen Bodens und Cultus, 1tes Heft (mit einem Plan des Forum Romanum und der Sacra via). 1. Heft ist erschienen Breslau 1839. 8.
1851. vor dem LectionsKatalog vom Sommer 1851.
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Götter.] auf dem unteren Seitenrand:
Klausen, Aeneas und die Penaten, die
Italischen Volksreligionen unter dem Einfluß der Griechischen, Hamburg und Gotha 1839. 8. 1. Band. – Walz de religio15
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bediente.] am Rand li.: Bei den Griechen giebt es keinen solchen Einfluß der Priesterschaft, sondern nur der Religion selbst.
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man konnte] am Rand li.: Ebenso bei den Griechen doch gab es erbliche Priesterwürden. 19–20
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Griechische:] am Rand li.: Der Griechische Cult ist ästhetischer. Es bildete sich ein Unterschied in Rom, den die Griechen nicht kennen, zwischen Theologia fabulosa, civilis und naturalis (der Dichter, Bürger, Philosophen): dieser ist am schärfsten von Varro ausgebildet, ▶nach dem Vorgange des Pontifex Maximus Mucius Scaevola, Augustinus de Civitate Dei IV, 27. VI, 5.◀ 24
2 die Griechen,] über der Zeile
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nicht;] am Rand li., mit Verweiszeichen: Diese hatten einen zu idealen Charakter um Römisch zu sein.
Religion] am Rand li.: Preller Römische Mythologie 1858. Berlin, 1 Band. Die Religion der Römer, von Johann Adam Hartung, Erlangen 1836. 2 Bände. – Dr. Leopold Krahner Grundlinien zur Geschichte des Verfalls der Römischen Staatsreligion, Halle 1837. 4. Klausen Aeneas und die Penaten, 2 Bände.
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3 Antinous] Antonius 28–36 Es … VI, 5.] weiter unten am Rand li., mit Verweiszeichen, teilweise zwischenzeilig in den Text hinein geschrieben
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Dritter Theil · Von dem Cultus · 291
Alkibiades vergöttern können, obgleich auch dieser vom Zeus abstammte! Diese Verschiedenheit der Gesinnung hing aber natürlich zusammen mit der Verschiedenheit der politischen Verfassungen. Nationales giebt es natürlich bey den Römern im Cultus gar nichts, im Gegentheil mischte man gerne alles, wie in ein Pantheon zusammen. Man war in Rom ehemals nicht ungeneigt, auch Jesum Christum unter die gangbaren Götter aufzunehmen. Die Götter galten, wie es in den Wolken des Aristophanes heißt, als νομίσματα, als consuetudines, und wie man fremde Münze, fremdes νόμισμα cursiren läßt, so auch die Götter. | Betreffend die Priesterschaft und den Cultus A , so war von Anfang an in Rom hierin gute Ordnung, indem es nicht lange währte, daß man sich der Religion als eines Mittels zur bessern und leichtern Regierung des Staates bediente. Daher waren auch die Augurate und andere Priesterwürden in den Händen der Patricier. Überhaupt galten die Priesterwürden als höchste Staatswürden, nehmlich die höhern; in den Zeiten der Kaiser kamen sie daher an die Prinzen des Hauses, und die Würde des Pontifex Maximus der im Christenthum hernach zum Papst geworden, war, wie die des Tribunus Plebis, bedeutend genug, daß sie der Kaiser für sich selbst reservirte. Übrigens auch in Rom bildete der Priesterstand keine gesonderte Kaste; und man konnte daher zugleich Soldat und Priester pp. seyn, weil nichts Kirchliches an dem Priesterthum hieng; wenigstens konnte man es späterhin so seyn, und früher wenigstens nacheinander. Cicero ist Consul Imperator Augur. Der Cultus selbst ist meist Etruskisch, und hat darum den Charakter von Jonglerie und Geheimnißkrämerey weit mehr als der Griechische: denn die Etrusker sind nach den Aegyptern in allem diesem den Orientalen am nächsten. Die Römer haben frühzeitg das Etruskische Wesen hereingeholt; es hat sich hernach so fort erhalten. Daher giebt es auch besonders in der Sprache der Sacrorum so mancherley Etruskisches. Auch in den Auguriis, Ominibus pp. worin die Etrusker sehr stark waren, ist alles Römische Etruskisch. Große berühmte Orakel, wie das Delphische, hatte Rom nicht; aber wohl kleinere, die Libros Sibyllinos, die Sortes Prænestinas pp. bey größern Angelegenheiten ging man nach Delphi selbst. Die Magie war auch in Italien zu Hause, ziemlich der Griechischen ähnlich. Mysteria hatten die Römer eben keine; dazu waren sie, ihres Ernstes ungeachtet, nicht aufgelegt; ihnen genügte die Religion als äußerliche politische; Mysterien haben immer ein specula1 Alkibiades] aus Alcibiades A
II,516 ff.
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292 · Zweyter Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
Hiermit] am Rand li.: Hertzberg de diis Romanorum patriis sive de Larium atque Penatium tam publicorum quam privatorum religione et cultu, Halle 1840. 8. mit 5 einem Plan des Forum Romanum. 5
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Andeutungen über den ursprünglichen Religionsunterschied der Römischen Patricier und Plebejer, von Dr. Domenico Pellegrino, Leipzig 1842. setzt 1) einen symbolischen und unbildlichen, 2) einen anthropomorphistischen Cultus; der erste sei einfach und agrarisch, und sei der quiritische = patricische, der Lateinischen Ursprungs sei; der zweite aber plebejisch, und stamme aus Etrurien. – Der Verfasser ist der Russe Kriukoff. Diese Unterschiede sind auch in Griechenland gewesen. lernt.] am Rand li.: Nur durch ein zusammenhängendes Studium gewinnt man Sicherheit und Klarheit. Das andere kann bloß propädeutisch seyn. 11
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Kunst.] auf dem oberen Seitenrand und am Rand re.: ▶Bilderhefte von Müller. Meist nach Müller: Ross Ἐγχειρίδιον τῆς ἀρχαιολογίας τῶν τεχνῶν, 1. Heft, Athen 1841. 8.◀ Müller Handbuch der Archäologie der Kunst, Breslau 1830. ▶2. Ausgabe. 3. Ausgabe von Welcker, 1848.◀ enthält die Geschichte der Kunst nach Perioden, die systematische Behandlung der alten Kunst, letztere mit einem pro14
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pädeutischen Abschnitt über Kunstgeographie. Dann folgt in der systematischen Behandlung die Tektonik, die bildende Kunst mit der Mahlerei, und zwar erstlich die Technik, zweitens die Formen, und drittens die Gegenstände. – So ist alles recht ordentlich beisammen: Außer daß die Kunstgeographie, welche auch die Museographie einschließt, als bloße Nachweisung der Quellen nur in die Einleitung gehörte als Anhang zu der Einleitung, die die theoretischen Begriffe umfaßt, der ja auch eine litterarische Einleitung beigefügt ist. ▶ Heyne. Beck. Andere Compendien S. 120. A ◀ Gurlitt allgemeine Einleitung in das Studium der schönen Kunst des Alterthums, desgleichen über Gemmenkunde, Mosaik, Büstenkunde, in seinen Archäologischen Schriften gesammelt von Müller, Altona 1831. 8. ▶⟦Steinbüchel.⟧◀ Petersen allgemeine Einleitung in das Studium der Archäologie aus dem Dänischen übersetzt von Friedrichsen. Otfried Müller nebst Österley. Hirt. Steinbüchel. Kugler. Ross. Schnaase. Hettner Vorschule. Übersicht] am Rand oben re.: Es ist zu betrachten: 1) Geschichte der Kunst, Aesthetisches. 4) Museographie. 5) Kunsterklärung. 3) Technik pp. 2) Künstlergeschichte. Cf. p. 119 extr. B
Zeile 28–29 2. Ausgabe … 1848.] zwischen Marginalie und Text dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen I,299 21 ff.
B
I,299 13 ff.
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6–18 Andeutungen … gewesen.] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen
A
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10 1)] über der
48–60 Heyne … Vorschule.] auf
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Dritter Theil · Von dem Cultus · 293
tiv-mystisches Interesse, welches nicht im Charakter der Römer lag. Auch war es der Aristokratie unangemessen, solche Conventicula zu haben; und sie würden wohl auch einen rohen Charakter angenommen haben, wie die Bacchanalia, nach dem Senatus Consultum de Bacchanalibus. Hiermit hätten wir nun eigentlich alles dasienige absolvirt, was gewöhnlich in die Antiquitäten gerechnet wird, und es wäre hier der Ort zu einem allgemeinen methodischen Zusatz. Dieser läßt sich kurz fassen: nehmlich in dem Satz, man müße theils die Antiquitäten bey den Classikern studiren, kritisch und genau, theils aber auch nicht vernachläßigen, sie in einem ganzen Tableau zu überschauen, wodurch Licht und Leben in die Kenntniß des Alterthums kommt, und man dessen Zustand erst deutlich einsehen lernt. Alles übrigens mit Kritik, besonders mit genauer Unterscheidung der Zeiten. | Nun von der Kunst. A 1) Übersicht der Künste, nur bei den Alten, ohne philosophische Untersuchung welches die beste Eintheilung sey: nach Raum und Zeit wohl allerdings: denn beyde sind die Formen der Darstellung. Griechische Antiquitäten S. 170. 171. 2) Von den Künsten selbst, einige allgemeine Ideen nebst Litteratur. Nur von den Griechen: die Römer sind nicht eigenthümlich. ▶⟦◀ 1lich von den körperlichen Künsten. Griechische Antiquitäten S. 171. nebst Zuziehung von Bos. 2tens Orchestik, die auch dazu gehört aber schon feiner, nicht durch Stärke, sondern durch Gewandtheit. Bey den Römern war dieses alles geringer, und roher. Circenses: aber feine Pantomimi, welches iedoch zum Drama gehört. ▶⟧◀
14 Nun] oben re., von fremder Hand: Beilage 80. [Bl. 158r/v] A
II,518 7 ff.
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Architektur.] am Rand re.: Architektur. 1) Ist Kunst. 2) Schon ausgebildet im Alterthum aber als Kunst zunächst der Religion dienend. 3) Ihre Eigenthümlichkeit gegen das Moderne. 5) Hülfsmittel pp. 4) Besonderheiten der Griechischen Stämme. 1
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2 Architektur] am Rand re.: (Bei der Archäologie Beck zuerst zu nennen, ohne Geist, bloße Compilation.) ▶Dann: Archäologie der Kunst (nicht bloß Archaeologie): man hat aber die zeitliche Reihe ausgeschlossen davon.◀
Korinthische.] am Rand re.: Aegyptische, ähnlich der Ionischen und Korinthischen aber viel mannigfacher. ▶Cf. der ◀ 21
Gothischen,] am Rand re.: Griechen – geradlinicht und gleichmäßig; Gewölbe Römisch (alte Griechische Wölbung). Dies ist ein Mittelding gegen den Spitzbogen. Das Gothische steigt in die Höhe; das Griechische verbreitert sich gleichmäßig. Jenes ist gleichsam eine Perspective nach oben, weist auf das Unendliche.
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alte Architektur] am Rand li.: Das Römische, Byzantinische bildet ein Mittelglied.
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Deinokrates] auf dem Fragment eines
quer zum Text am Rand re. angeklebten Papierstreifens, Format: 2,3 �1,4: Beck Gr[…] / zu Vorle[…] ▶ Steinbüchel Abriß der Alterthumskunde, Wien 1829. 8. enthält meist Kunstgeschichte und Mythologie.◀ 12
zur alten Musik] am Rand li.: Winckelmann’s Vergleichung der Musik und Baukunst. Görres.
28
Basilicæ,] am Rand re.: Prytanea.
5 5)] aus 4)
18–20 Steinbüchel … Mythologie.] unter dem Vorherigen, am Rand re., quer zum Text ] es folgen zwei unleserliche Wörter 27 und gleichmäßig] über der Zeile, mit Einfügungszeichen
25 der
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Dritter Theil · Von dem Cultus · 295
Architektur. Von dieser kann hier nicht besonders gesprochen werden. Die Architektur der Alten war in ieder Hinsicht ungeheuer groß. Sie bauten so
fest, daß noch ietzo die Werke stehen, so einfach, und doch so herrlich, und wiederum höchst colossal. Deinokrates schlug dem Alexander Magnus vor, den Berg Athos in Menschengestalt aufzubauen, so daß er in der einen Hand eine Schaale hielte, worin das Meer. Die Architektur war öffentlich; denn Privatgebäude waren nicht herrlich, ia sie durften es zum Theil nicht einmahl seyn. Aber der Staat ver wandte auf Tempel und Staatsgebäude ungeheure Summen. So in Athen besonders Perikles, unter der Leitung des großen Künstlers Phidias. Was haben nicht allein die Propyläen gekostet! In Rom war des Bauens auch kein Ende, zumahl unter den Kaisern, die immer gerne bauen. Amphitheater, Theater, Odeen, Fora, Templa, Basilicæ, Gymnasia, Brunnen, Aquæducti, Portæ, Portæ Triumphales, Sepulcra oder Mausolea pp. Die Römer haben gewisser Maßen sich auch einen besonderen Geschmack hierin angebildet; doch bildet die Griechische Baukunst die Grundlage. Diese ist nun gegründet auf die Säulenordnung; die älteste Säule scheint die 4eckige Attische, die im Grunde nur Pfeiler ist. Die Säule ist nach der Analogie des Baumes gebildet: Wurzel, Schaft, Krone. (Piedestal, Schaft, Kapitäl.) Die einfachste und festeste ist die Dorische, die anmuthigste und zierlichste die Ionische, die üppigste und schlankste, aber auch schwächste, die Korinthische. Italische Säulenordnungen giebt es 2, die Toskanische und die Römische: iene ist Etruskisch. Die ganze Architektur der Alten hat aber ungeachtet dieser Mannigfaltigkeit einen sehr einfachen, reinen Charakter, ist bey weitem nicht so geschnörkelt, überladen, mit Spitzen und Zinnen verbaut, wie die ächt moderne, welche man zusammenzufassen pflegt unter dem Nahmen der Gothischen, | und welche gegen die alte Architektur dasselbe Verhältniß hat, wie die romantische Poesie zur plastischen, die neue Musik zur alten Musik, die neue Orchestik zur alten, die neue Gymnastik und Ritterspiele zur alten. Durch alle edlen Künste gehet einer und derselbe charakteristische Geist hindurch. Beyde Arten der Baukunst haben eine gewisse Nothwendigkeit in dem Charakter der Zeiten. Denn auch den starrsten Stein fügt der Mensch nach seinem Charakter eigenthümlich zusammen und will seine eigene Individualität aus demselben wiederstrahlen lassen. Und da gerade in dem obiectivsten die Alten recht in ihrer Sphäre waren, so ist es kein Wunder, wenn sich auch nationell ihr Charakter in der Baukunst so sehr unterschieden hat: bewundern muß man die Sicherheit womit iede Na26 und] oben li., von fremder Hand: Beilage 81–82 [Bl. 159r, 160r]
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erfand.] am Rand li., mit Verweiszeichen: Es sind zwar allgemein verbreitete Formen; aber nach dem Ursprung sind sie verschieden und nach dem Charakter woher sie ihre Benennung haben. 1
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das Schöne] am Rand li.: Hermann Vorrede zur Metrik: wogegen er die Reitkunst zur Kunst erhoben hat. Das heißt die Künste etwas seinen Neigungen fügen. ▶Er hat keine Ansicht von Kunstgebäuden gehabt: wie Fritzsche etwa mein Dach tadelt im Corpus Inscriptionum Graecarum weil er nur Mecklenburgische Bauerndörfer gesehen haben mag. – Die Architektur ist ein Ausdruck geistiger Stimmung und des Charakters.◀
aber] am Rand re.: Am unterrichtendsten ist die Vergleichung alter Relationen mit vorhandenem Bauen, wozu das beste Beispiel die Inschrift vom Bau der Polias. – Doch muß man Kenntniß der Sachen haben. – Vitruv. 23
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Archæologie] am Rand re.: Sculptur: Lanzi übersetzt von Lange; Quatremère de Quincy über den Olympischen Jupiter 28
und die Toreutik, Thiersch Abhandlung pp. (Siehe Litteratur unter der Kunst). Romaine,] am Rand re.: Meyer Geschichte der bildenden Künste bei den Griechen – dazu die Abbildungen in folio.
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Hirt] am Rand re.: Hirt Geschichte der Baukunst, 2 T. 4. Lehre von den Gebäuden 1 Band 4. 1827. ▶ Canina L’architettura antica, ein vielbändiges Werk, 2. Ausgabe. Lübke. Monographisches. Über Attische Gebäude, über die Sicilischen in neuer Zeit weiterhin. Lübke, Reber siehe Beilage.◀ A 35
haucht] am Rand li.: Man muß auch die Architektur des Alterthums in ihrer historischen Ausbildung darstellen.
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Stuart,] am Rand li. u. auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: Dessen Sachen, wie auch die von Thorikos (Unedited Antiquities of Attica) in Darmstadt nachgebildet sind. ▶Neuere Werke, wie das von Ross über den Tempel der Nike apteros. Man kommt erst jetzt recht an die vollständige Analyse der alten Werke.◀ ▶ Erechtheion von Inwood, von Quast. Ionian Antiquities. Duca di Serra di Falco über Sicilien.◀ 21
10–16 Er … Charakters.] weiter unten am Rand li., mit Verweiszeichen
28–30 Erechtheion … Sicilien.] neben dem Vorherigen re. 49–51 Lübke … weiterhin. ] neben dem vorherigen Titel re. 51–52 Lübke … siehe Beilage.] neben u. unter der folgenden Marginalie A
Bl. 163r: Lübke
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Dritter Theil · Von dem Cultus · 297
tion das ihr eigenthümliche, ihrem Charakter harmonische Bauwerk erfand. Das ist mehr Sache der Kunst, und Kunst ist die Architektur so sehr als irgend etwas; und wenn man nicht immer gewußt hat, worin das Schöne der Architektur liege, so ist das eben so wenig zu ver wundern, als bey einem Gedicht, wo es eben so ist; beyde ein herrliches Gebäude und ein schönes Gedicht machen unwillkührlich einen ästhetischen Eindruck auf uns, und das bewährt das Künstlerische. Die reine Symmetrie, die unerschütterliche Sicherheit und Festigkeit, womit der Bau sich selber trägt, die harmonischen Verhältnisse und eine in das Werk gegossene Anmuth, gleichsam ein Geist, der aus dem Gebäude haucht, und oft das Colossale, geben diesen Eindruck. Aber auch in dem Nichtästhetischen im Mechanischen der Architektur waren die Alten sehr groß: nur haben wir zum Theil ihre Kunstgriffe verloren. Das Mechanische gehört in die Technologie. Der noch vorhandene Hauptschriftsteller über die alte Baukunst ist Vitruvius, zwar nur ein ordinärer Baumeister, aber doch mit Kenntnissen. Mit diesem zusammen geben die Monumente die Hauptansichten. Letztere aber natürlich sind noch weit fruchtbarer, besonders die ungeheueren Werke der Griechen, die aber wenige kennen, wie der Tempel des Iupiter zu Girgenti. Wer diese Monumente nicht mit dem eigenen begeisternden Anblick betrachten kann, muß sich an die Reisen halten, an die Voyages pittoresques pp. an die großen Kupferwerke, an die Reisen nach Asien von Stuart, Revett, Le Roy, Choiseul Gouffier pp. Man hat auch phelloplastische Abbildungen, die hier und da zu | sehen sind, z. B. vom Römer Chigi. Außerdem hat man nun aber auch schon theoretische Werke. Hierher gehören besonders Winckelmanns Anmerkungen über die Baukunst der Alten, und was er über etliche alte Bauwerke geschrieben, auch in der Sammlung seiner Werke, vortreffliche, sehr lehrreiche Abhandlungen. Dann gehören hierher besonders die Schriften von Stieglitz über die Civilbaukunst, insonderheit die Archæologie der Baukunst, 3 T. 8. und ebendesselben Geschichte der Baukunst. Merkwürdig ist noch ein theoretisches Werk über die Baukunst, mit kräftigem, originellen Räsonnement, darauf gegründet, daß das Princip der alten Baukunst die Stabilität ist, woraus er mathematisch die Verhältnisse entwickelt, welche dann auch ästhetisch die reinsten seyen, Théorie de l’Architecture Greque & Romaine, dé-
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duite de l’Analyse des Monumens antiques. Par Louis Le Brun de Douay. Paris
1807. folio. Endlich Hirt (nach dem Prospectus) Baukunst nach den Grundsätzen der Alten, Berlin 1809. folio. Desgleichen ib. erschienen kleine Darstel23 sehen] oben re., von fremder Hand: Beilage 83–85 [Bl. 161r, 162r, 163r]
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298 · Zweyter Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
plastischen Künsten.] am Rand re.:
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Caelatura ist nur von erhobener Arbeit,
▶inwiefern sie nicht gegossen.◀ architektonisch] am Rand re.: Relief. Tölken. 6 5
Scalptur.] am Rand re.: Vertieft – Intaglio – scalptæ. Erhaben – Cameen – cælatæ, exscalptæ. Die Alten nannten beydes scalpere ▶bei den Steinen.◀ Man-
theilen mehr für das Kabinet, als für die Wissenschaft. Rohe Behandlung nach dem Stoff. ästhetischen Beschauung,] etwas weiter unten am Rand re.: 1) Aesthetische Würdigung. 16
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ches siehe in der Vorrede zu Römische Alterthümer . Künste.] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: ▶b◀ Technische Ansicht. ▶a◀ Historische Ansicht – Geschichte der Werke. ▶(Museographie)◀ ▶c◀ Aesthetische Ansicht ▶d◀ Aesthetisch-historische – Stil nach Zeit und Ort. 1 Kunsterklärung ein Element derselben 3 Künstlergeschichte desgleichen 2 Museographie desgleichen 12
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Archæologie] am Rand re.: Spons Ein25 theilung der Archæologie. Die meisten 14
Winckelmann] am Rand li.: Winckelmann, ursprünglich Deutsch von Fea,
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Italienisch auch Französisch. Deutsch in seinen Werken mit Berichtigungen von Meyer und Schulze. Böttiger] am Rand li.: Böttiger Andeutungen zur Archäologie siehe Amalthea.
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Lenz pp.] am Rand li.: Jacobs über den Reichthum der Griechen an plastischen Kunstwerken. Lanzi, Quatremère de Quincy S. 119. B Hirt in Böttigers Amalthea T. I. II.
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schönen Wissenschaften pp.] am Rand li.: Stile: Winckelmann, Thiersch.
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Speciallitteratur] am Rand li.: ▶ Bouillon am Pariser Museum.◀ Litteratur
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16 (Museographie)] am Rand unten re., mit Verweiszeichen: diese abgesondert von der Kunst-
geschichte zu betrachten, halte ich für keine gute Ansicht. / Millins Gallerie. 16 (Museographie)] daneben li., mit Verweiszeichen: Erklärung der Monumente. 22 desgleichen] daneben li., mit Verweiszeichen: Hier von den Büchern über Statuen, Reliefs pp. über Münzen und Gemmen. A 26 als] weiter unten am Rand re., mit Verweiszeichen: Spon Vorrede zu seinen Miscellanea eruditae antiquitatis desgleichen 4. Band seiner Reisen p. 63 sqq. 11 Alterthümer] aus Litteratur
14 b] mit Bleistift, ebenso wie die folgenden, im Nachhinein zur Nummerierung eingefügten, Buchstaben 14 Technische] Technische (technische) 33 ursprünglich Deutsch] über der Zeile 48 Bouillé] unsichere Lesung
A
II,528 14–532 19
B
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Dritter Theil · Von dem Cultus · 299
lungen des Tempels zu Ephesus und des Salomonischen, in 4. Solche Beyträge sind sehr wichtig. Dazu muß man die Commentatoren des Vitruv nehmen, Rode, Gilly pp. von den Neuern. ▶– Gartenkunst. Lager- und Festungsbau.◀ Nun von den übrigen plastischen Künsten. Griechische Antiquitäten S. 173. Sie sind nur dem Stoff nach verschieden und ob die Figuren architektonisch herausgearbeitet, im ganzen Raum, oder nur mahlerisch gebildet, auf einer Ebene – Scalptur. So werden die Künste von der Architektur bis zur Mahlerey in einer Stufenreihe aneinander angeschlossen. Die Steinschneidekunst ist gleichsam die Miniatur der Bildnerey. Die Alten, sagt ein geistreicher Schriftsteller, liebten auch in der Miniatur das Unvergängliche: daher die Steinschneidekunst. Hieran schließt sich die Litteratur dieser Künste. A Das Studium der bildenden Künste ist natürlich aus den Kunstwerken selbst zu ziehen, ist also das Studium der Antike, auch schlechthin Archæologie genannt, welcher Ausdruck willkührlich diese Einschränkung erhalten hat. Dieses Studium besteht aber nicht bloß in der ästhetischen Beschauung, welches, zumahl da viele es bloß in Kupferstichen thun, nichts ist, als ein Bilden, sondern dies Studium muß in Verbindung stehen mit der ▶2)◀ Geschichte der Kunst B , deren Ursprung und Fortbildung verfolgen, und die verschiedenen Charaktere der Perioden entwickeln, wie auch Winckelmann gethan; sodann aber auch mit der ▶3)◀ Kritik, um | Aechtes vom Unächten, Nachgeahmtes vom Original, Restaurirtes vom Ursprünglichen zu unterscheiden. Sodann gehört hierher die ▶4)◀ Erläuterung der Kunstwerke C , wozu denn besonders das Studium der Alten, Pausanias, Plinius, Philostratus, und der neuern Antiquare: Caylus, Winckelmann, Mengs, Ernesti, Christ, Heyne, Lessing, Böttiger, Visconti, Millin, Hirt, Zoega, Levezow, Lenz pp. Was die ästhetische Ansicht betrifft, so gehört dieses in die Aesthetik, und kann davon hier nicht gesprochen werden; auch ist es kaum der Mühe werth, die Compendia anzuführen von Büsching, Eschenburg, Siebenkees, Millin, Gurlitt, welche zum Theil von groben Fehlern wimmeln. Sulzers Theorie, die Bibliothek der schönen Wissenschaften pp. haben ehemals ihr Ansehen gehabt, und gehet alles vorbey. ▶ Grund Geschichte der Mahlerey.◀ Die Speciallitteratur ist sehr weitläuftig. Zuerst von der Litteratur der Statuen. Meistens nach den Orten, wo sie noch gefunden wurden. 1) Erstlich
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35 3 Rode] Rhode A
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21 Aechtes] oben li., von fremder Hand: Beilage 86–97. [Bl. 164r–182v] B
II,521 21–526 11
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300 · Zweyter Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
der Statuen, zerstreut, Museo Capitolino Pio-Clementino von Visconti pp. ▶ Bekker Augustus ◀ Statuen.] am Rand li.: Dergleichen kann man alles bei Beck finden. Grundriß der Archäologie Leipzig 1816. 8. 1ter Theil, fast bloß Rubriken und Litteratur. 1 5
Basreliefs.] über der Zeile: höher oder tiefer; am Rand li. ganz außen, li. neben der vorherigen Marginalie: Zoega Bassirelievi, übersetzt von Welcker. Winckelmann Monumenti Inediti. Tölken. Attische Grabreliefs. 1
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Demnächst] über der Zeile: Zuerst von den Münzen pp. Relief, aber durch Stempel, die erst vertieft geschnitten werden. 3
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Mionnet pp. pp.] am Rand li., etwas weiter oben beginnend: Wachter Archaeologia Nummaria. Bei ihr Kritik. Goltz
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und andere. Eckhel ist in allen Stücken vollendet, und hilft für alles, besonders auch seine Prolegomena. Über ihren Gehalt, ihr Gepräge, Zeit: archäologischer GesichtsPunct, historischer paläographischer wozu sie vorzüglich wichtig. Beck siehe 119. 133. auch 120. – Die ältere Hauptlitteratur giebt Eckhel Prolegomena. 1) Alter der Münzen: Phidonisches Solonisches Zeitalter. Großgriechenland. 2) Kunstwerk, wuchert allmählig und 19 Nummaria] aus Numismatica
fällt wieder. Theils höchst vortrefflich. Zuletzt erbärmliches Bildwerk. Es giebt daraus eine eigene kleine Kunstgeschichte die jedoch trüglich, weil man altes Gepräge behielt; man prägte sogar alter Herrscher Nahmen auf. Athens Münzen altes Gepräge. Sicilische Münzen mit des alten Gelon und Hieron Bild. ▶Nachahmung von Bildern.◀ 3) Paläographisch wichtig. […] 4) Geldwerth, Evaluation, davon die bei der Metrologie gegebenen Schriften, auch Barthélemy Anacharsis. Das Metall ist Waare, aber wird Maßstab. 5) Historischer Nutzen. Streit des Gudius und Spanheim, Entscheidung. Auch zur Mythologie. 6) Kritik. Goltz. Becker. Steinschneidekunst] über der Zeile: in der die Alten eine unerreichbare Vollkommenheit haben. Sigilla. Miniatur der Plastik.
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ectypæ] am Rand li., mit Verweiszeichen: sind erhaben. Krause Pyrgoteles
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Daktyliotheken] aus Platzgründen auf
dem oberen Seitenrand: Neue kleine Daktyliothek, die Gerhard in Rom edirte. besonders auch in der Zeitschrift von Gerhard. Mosaik. – Hier zum Schluß etwas über die archäologischen Journale, bei der Bibliographia Artium. Vorher von Anticaglien.
25–28 Beck … Prolegomena.] neben dem Vorherigen li.
29–49 1) Alter … Becker.] unter dem Vorherigen, am Rand li. und auf dem unteren Seitenrand 35–40 weil man … Bildern.] auf dem unteren Seitenrand re., mit Verweiszeichen, voranstehender
Punkt verbessert zu Komma 55 Krause Pyrgoteles] mit Bleistift unter dem Vorherigen
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Dritter Theil · Von dem Cultus · 301
von Statuen. 2) Basreliefs. Hierher gehören Lucernæ und Vasa, Gemälde darauf abgerechnet. ▶III)◀ Demnächst gehört hierher die gesammte Numismatik A der Alten, welche aber freylich noch viele andere Gesichtspuncte erlaubt, als den artistischen dabey aber auch allerdings den artistischen, der noch vernachläßigt. Die numismatische Litteratur ist zahllos. Compendium von Eckhel; desselben Doctrina Nummorum ist das Hauptwerk: Rasche Lexicon. Spanheim de usu & præstantia numismatum. Sammlungen. Pasten: Mionnet pp. pp. ▶Journale (Köhne) pp.◀ ▶II)◀ Sodann die Steinschneidekunst, Glyptice: erhaben und vertieft; Cameen, Intagli; ectypæ oder annulares. Daktyliotheken hatten schon die Alten, die erste Mithridat: welche hernach nach Rom kam. In neuern Zeiten viele, besonders ietzo zu Paris; bekannt sind die Beschreibungen bei Gori im Museo
8–9 Journale (Köhne) pp.] über eine Rasur geschrieben A
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302 · Zweyter Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
gravées.] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: Der schönste geschnittene Stein ist der Hercules von Strozzi, der jetzt vertrödelt ist. – Hauptwerk über die Berliner Gemmen von Tölken. Nachahmungen alter größerer Werke: siehe Beilage. A 2
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Edelsteine.] am Rand re., mit Verweiszeichen: Anticaglien, Lampen pp. Bellori, Beger, Spon (Miscellanea Eruditae Antiquitatis).
Die Korinther waren vorzüglich in Vasen ausgezeichnet: eine der ältesten Korinthischen giebt Dodwell Reise. Von da möchte die Kunst nach Italien gekommen seyn. Was man sonst für Etruskisch gehalten hat, ist alles Griechisch. – Auch zu Athen. Meist aus den Gräbern. – Panathenäische Vasen. Volcische.
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Mahlerey,] am Rand re.: Art zu mahlen. Stoffe: Vasen, Glas, Fresco, Leinwand, Holz; – Plastische Mahlerei durch Steine (Opus tessellatum). Von der Mahlerei hier insbesondere Glasmahlerei, Fresco nicht. Wachsmahlerei, nicht colorirte Vasen. Musiva. Siehe Beilage. B Weberei. 8
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Vasengemälde] darüber: Griechische Alterthümer S. 174.
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Musivische Arbeiten.] etwas weiter oben am Rand re.: Die musivische Arbeit ist nicht alt: Orientalisch-Römisch.
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fehlt noch.] am Rand re.: Beck giebt sie zum Theil 15
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Nun von der] am Rand re., mit Verweiszeichen: Gymnastik, Orchestik, ▶abgesehen von der Pädagogik.◀ ▶S. 171. Griechische Alterthümer.◀ 16
Musik.] am Rand re., mit Verweiszeichen: Musik: Organik, Harmonik, Rhythmik: deren Darstellung an den Dichtern ist die Metrik, welche hierher
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Vasengemälde] auf dem oberen Seitenrand, mit Verweiszeichen: Vasengemälde: Hamilton, Millin, Böttiger, Millingen, Panofka, Gerhard. D’Hancarville. Meist Griechisch. ▶Hiesiges Museum.◀ 9
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26 Gerhard] über der Zeile, mit Einfügungszeichen: Monumenti inediti
Gerhard] darunter: – RochGerhard] auf dem oberen Seitenrand li., mit Verweiszeichen: Die Wissenschaft ist jetzt ungeheuer gewachsen, durch Koller und die Ausgrabungen in Corneto und Canino. 1 ▶ Lucien Bonaparte. Hier sehr viel in Berlin!◀ 47 Rhythmik:] daneben li.: ⟦Rhythmik von Rossbach⟧
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ette Monumenti inediti.
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Lucien Bonaparte] neben dem Vorherigen li.
17–20 Von der Mahlerei … Weberei.] in einem anderen Schreibduktus als das Vorherige A
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B
vmtl. II,538 f.
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Dritter Theil · Von dem Cultus · 303
Florentino. In Wien waren einige der größten: Eckhel Choix des pierres gravées. Winckelmann, Beschreibung der geschnittenen Steine des Baron Muzel Stosch, eines ehemaligen preußischen Deserteurs, welche mit einer alten Sammlung und mit der von Beger im Thesaurus Palatinus beschriebenen | die Berliner ausmachte. Von Schlichtegroll Buch über die Schwefelpasten von Frauenholz. Man hat vielerley Nachahmungen, wie die Lippertsche Daktyliothek, mit schlechten Erklärungen, aus Meißner Talkerde; ferner von Terra Cotta, Wedgewood pp. Schwere Untersuchung über die Edelsteine. Mah-
lerey, A Vasengemälde, Musivische Arbeiten. Gemälde von Hakenlampen. Perspektive. (Opus Museum, Musivum, Tessellatum.) Man wird von den musivischen Gemälden in manchen antiquarischen Werken zerstreutes finden. So viel von der bildenden und zeichnenden Kunst. In den Herculaneischen Gemälden, die edirt, fehlt das Colorit. ▶Einige im hiesigen Museum. Ternite, Zahn.◀ Eine Bibliographia Artium, die sehr zu wünschen wäre, fehlt noch. Es wäre ein reichhaltiges Werk, eines Meusels würdig. ▶– Nun von der Musik. Poesie.◀ ▶Künstler.◀
4 die] oben re., von fremder Hand: Beilage 98–103 [Bl. 183r–188r] 10 den] der
geklebten Stück Papier, Format: 2,4 �1,5 A
8 Schwere] unsichere Lesung
9–11 Vasenge / lampen. P / tessellatum / Werken,] auf einem über ein Brandloch
II,535 21–544 12
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gehört und von der Musik als untrennbar auszuführen wäre, wenn sie sich nicht zu sehr an die Sprache anschlösse. Es ist daher zwar zuzugeben, daß sie in der Musik ihre Wurzel hat, und aus der Rhythmik zu erklären ist, als eine Darstellung der Rhythmik in der Sprache aber in die Lehre von der Sprachcomposition gehört, wo sie allerdings passender stehen wird. – Ebenso ist zwar die Poesie Kunst; aber da sie zugleich Litteratur ist, und durch die Sprache darstellt, die Sprachbetrachtung aber in den 4ten Theil gehört ist es unstreitig angemessener, sie hier nur anzuzeigen, aber im 4ten Theil zu behandeln. ▶Die Prosa pp. kann man auch zum Theil dahin bringen, besser aber hierher. Hierher gehören nämlich die darstellenden Künste auch in Rücksicht der Sprache; die componirenden aber gehören zur Sprachgeschichte.◀
Drama] am Rand re.: Römische Circenses.
1
176–179.] zwischen diesem und dem folgenden Absatz: Beredsamkeit gehört hierher nur als rhythmisch und melodisch-musicalisch poetisch. Mechanische Künste gehören ins Privatleben. Methodischer Zusatz. Die Kunst ist schwer, das Leben kurz: ἡ δὲ κρίσις χαλεπὴ, und die Erforschung langwierig.
3
31 schwer] im Nachhinein in eckige Klammern gesetzt u. darüber notiert: lang 1–18 als … aber hierher.] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen
17 Prosa] unsichere Lesung 18–22 Hierher … Sprachgeschichte.] über dem Vorherigen, unmittelbar unter dem Haupttext, mit Verweiszeichen
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Endlich von Chorik und Dramatik und Rhapsodik (Epos, Lyrik, Drama). Alle aus der Poesie mit plastischen Künsten componirt. Griechische Antiquitäten S. 176–179.
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alten Völker.] am Rand re.: VII. Wissenschaft der Alten. 1) Geschichte des Inhaltes. Der Keime – Mythologie der Wissenschaft selbst – Philosophie der einzelnen Theile – Mathematik und Naturwissenschaften. Ethik und geschichtliche Wissenschaften. 2) Geschichte der Form. Form des Vortrages – LitteraturGeschichte. Form des Vehikels – Sprache. ▶Vielmehr so: Stoff, Form, Verbindung des Stoffes und der Form. 1) Stoff oder Gedankeninhalt in den Keimen – Mythologie in der Entwickelung – Philosophie in der Vereinzelung und Zersetzung – besondere Wissenschaften. 2) Verbindung des Stoffes und der Form – Litteratur Geschichte. 3) Form oder Gedankenausdruck allein – Sprache und deren Compositionsweise, denn die Form des Wissens ist nur die Sprache.◀ 2
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Mythologie] am Rand re.: Wissen als Phantasie, Ahnung.
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obiective] im Nachhinein in eckige Klammern gesetzt u. darüber notiert: begriffsmäßige 7
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Pädagogik,] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: als Wissenschaft
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dargestellt.] am Rand li.: Iene sieht auf den Stoff, diese auf die Form: sie betrachtet die Sprache als verbunden zu einem Kunstwerk. 32–33
15 oder Gedankeninhalt] neben dem Folgenden li., mit Verweiszeichen
druck] neben dem Vorherigen li., mit Verweiszeichen
22 oder Gedankenaus-
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Vierter Theil. Von der gesammten Wissenschaft der alten Völker. Wie sich diese als Inneres und Theoretisches verhalte zur Religion als Cultus, ist in den Griechischen Antiquitäten S. 182. entwickelt. Die Disposition dieses ganzen letzten Theiles wird also darauf hinauskommen. 1) Die gesammte Gefühlswissenschaft, bloß subiective Erkenntniß, Mythologie 2) die obiective Erkenntniß der Dinge. Diese enthält alle Wissenschaft, aber als klarere Erkenntniß, und gehet daher aus der Mythologie hervor. Dieses ist aber eigentlich im Ganzen die Philosophie. Alle einzelnen Wissenschaften sind theils nur Partikeln dieser, oder Anwendungen derselben auf einzelne Dinge der Natur oder des Menschenlebens. So entsteht nun gleich eine große Trennung in die Wissenschaften, welche auf die Natur, oder auf den Geist gehen. Rechnet man nun die Größen an sich unter die Naturbegriffe, die körperlichen so gehört dorthin zu den Naturwissenschaften auch die Mathematik. Nach der Philosophie wäre demnach 3) die Geschichte der Mathematik und der gesammten Naturwissenschaften zu betrachten. Hierzu gehören auch die mechanischen Wissenschaften und die Medicin. 4) Was den Geist betrifft, so ist die gesammte Wissenschaft desselben die Ethik, mit Einschluß der Politik: zu dieser gehört auch die Pädagogik, und die Iurisprudenz, endlich die Historie und Philologie des Alterthums. Hierunter wird alles begriffen seyn, was die Alten von diesen Dingen hatten. Man pflegt aber von der Geschichte | der Wissenschaften noch zu trennen die Geschichte der Litteratur, indem jene besonders das Innere, die Doctrin, diese das Äußere mitnimmt, besonders in Hinsicht der litterarischen Productionen, womit denn zugleich alle redende Kunst, mit der Poesie involvirt ist. So käme nun hinzu 5) die Geschichte der Litteratur der Griechen und Römer. Der Unterschied zwischen der Geschichte der Wissenschaften und der Litteratur ist eigentlich der. Die Geschichte der Wissenschaften betrachtet die Erkenntniß bloß an sich in ihrer Verbreitung nach Raum und Zeit, und stellt den wesentlichen innern Zusammenhang der Doctrin dar; die Geschichte der Litteratur aber siehet bloß auf dieienigen Bestrebungen der Wissenschaften, welche sich in schriftlichen Werken künstlerisch durch die Sprache dargestellt. Der Unterschied ist wesentlich. Daraus kann man nun auch erkennen, warum z. B. die Poesie hierher gehört: denn sie ist eigentlich die in Kunst23 jene] aus iene
27–30 zwischen der / Wissenschaften betrach / und Zeit, und ste / die Geschichte] auf einem über ein Brandloch geklebtes Papierstück, Format: 1,8 �1,5
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Sprache.] am Rand li.: Die LitteraturGeschichte betrachtet weder den Stoff noch die Sprache an sich, sondern die Form, in welcher sich beide durchdrungen haben. ▶– Hier schließt sich die Epigraphik an.◀ 5
5
daß wir von da eine ununterbrochene Reihe haben, und eine Vermittelung der beiden Enden durch Mittelglieder und dadurch einen genauen Zusammenschluß aller Disciplinen. zerfällt.] Punkt verbessert zu Komma, in Fortsetzung der Zeile und am Rand li., mit Verweiszeichen: wenn auch nach den herkömmlichen Ansichten dessen Gang gerade der umgekehrte des gewöhnlichen und daher paradox ist, worüber ich mich schon früher gerechtfertigt hatte.
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werden.] am Rand li., mit Verweiszeichen: Wir sehen als eine Erweiterung der Syntax auch an die Rhetorik, oder die Lehre von der prosaischen Composition und die Poetik, oder die Lehre von der poetischen Composition von welcher der auf die äußere Form bezügliche Theil die Metrik ist. Der Zweck aller dieser Disciplinen ist: Darstellung von Gestaltungen und Ideen – wissenschaftliche, ästhetischrhetorische, grammatische (ἰδέας, Formen). Die Philologie aber stellt dar, wie diese Ideen historisch entwickelt sind. – Unsere Folge giebt eine immer feinere Analyse, indem wir den Gegenstand, die Sprachmonumente, immer mehr zergliedern; synthetisch ist der Gang freilich umgekehrt oder die Anordnung. Ob man so oder so ordne, ist gleichgültig für die Sache: denn es setzt immer das eine das andere voraus: unsere Anordnung hat aber den Vortheil, daß die Mythologie vorauskommt, die man doch zuerst, nicht zuletzt wird betrachten wollen, und 12
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65.] am Rand re., mit Verweiszeichen: Die Alten hatten diese Ansicht, nachher viele andere; Heyne und Creuzer haben sie aber ausgeführt. Homer ist nicht mehr bildlich, fast plastisch umgestaltet; doch sind noch Spuren darin. / Hier a) etc. A
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Unterschied] auf dem oberen Seitenrand li.: (Einige Mythen scheinen wirklich mit Bewußtsein eine Verkleidung des Gedankens zu geben.)
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Allegorie] auf dem oberen Seitenrand re.: Auffassung der Sache in der Form des Mythos mit Nothwendigkeit. ἀλληγορία, ὑπόνοια. Platon Republik II. gegen Ende. (Schon Anaxagoras) ▶Hierin liegt auch
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5 haben.] darunter am Rand li., mit Verweiszeichen: Sie ist also eine Geschichte der Form der Com-
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position, der ästhetischen εἴδη in der Sprache. Die Geschichte der Wissenschaften erkennt wissenschaftliche Ideen, die Geschichte der Litteratur Ideen der Composition, die Grammatik grammatische Formen oder Ideen.
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15–36 Der Zweck … Disciplinen.] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen
ἀλληγορία.] neben dem Vorherigen re. A
II,548 21 ff.
59 Hierin …
Vierter Theil · Von der gesammten Wissenschaft · 309
werken der Sprache dargestellte Erkenntniß unter der Form des Gefühles. Natürlich ist der Unterschied nur für die Darstellung; denn rein an sich genommen gehet natürlich beydes durcheinander, im Leben der Dinge selbst. Wodurch sich nun aber die ganze Wissenschaft darstellt, das ist die Sprache. Diese zu wissenschaftlichen Kunstwerken verbunden wird in der Geschichte der Litteratur betrachtet; davon verschieden aber ist 6) die Wissenschaft und Geschichte der Sprache, wo dieses Darstellungsmittel an sich betrachtet wird, und so das Kunstwerk des Menschen mittelst welchem er seine tiefsten Gedanken ausdrückt, und in welches er die tiefste Bedeutung hineingelegt hat, klar wird. Diese Geschichte der Sprache ist die sogenannte Grammatik, welcher Ausdruck aber freylich im gemeinen Sinne nicht die Bedeutung hat, welche wir weiter unten A hineinlegen werden. So haben wir alsdann die gesammte menschliche Erkenntniß bis zum Sinn ihres Ausdrucks, der Sprache, worin sich auch das Feinste der Erkenntniß, was der Philosoph nicht faßt, abspiegelt: denn hier hat sich der ganze Menschengeist bewußtlos ausgeprägt. Wie die Geschichte der Wissenschaften zur Geschichte der Litteratur so verhält sich die Geschichte der Litteratur zur Geschichte der Sprache und wir haben also hier einen sehr richtigen Stufengang der 6 Disciplinen, in welche dieser 4te Theil zerfällt.
I. Mythologie. B
8 welchem] welches
[Bl. 190r/v– 209r] A
I,339 27 ff.
B
II,545–582
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Von dem Ursprung der Hellenischen Mythologie und ob dieselbe ursprünglich eine philosophische Bedeutung gehabt: welches nach unserer Abtheilung hier das Erste ist, was zur Rechtfertigung unserer Ansicht hier vorkommen muß, siehe Geschichte der alten Philosophie | S. 64. 65. Unterschied zwischen Symbol und Allegorie S. 66. Der Sinn der Symbole verloren: die Mythologie wird aus dem Sinnbild zum Bild. S. 69–71. Erhalten hatte sich noch manches im Orphischen: denn iene Zeit ist eben die Zeit der wahren Mythen. Was aber damals war, läßt sich nur noch durch Divination ergründen: und nirgends fällt man mehr auf Grillen. Die wahre Bedeutung der Homerischen Mythologie ist eben so wenig ergründbar. Geschichte der alten Philosophie S. 85. Doch sind diese Dinge die Hauptsachen. Römische Mythologie liegt auch 7 und] aus der
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24 S. 64. 65.] oben re., von fremder Hand: Beilage 105–123
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die ὑπόνοια unbewußt, gewisser Maßen, aber auch bewußt, die ἀλληγορία.◀ Zeit] am Rand re.: Von den verschiedenen Behandlungsweisen p. 125. A
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Vossius] am Rand re., mit Verweiszeichen: De Idololatria.
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Emanationen.] am Rand re.: Systeme der Emanation; der Potenzirung: beide entgegengesetzt. Dualismus.
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Mythologie] am Rand re.: Eigentlich hat man alle Systeme der Philosophie in die Mythologie übertragen, und es ist nicht unwahrscheinlich, daß alle darin lagen: aber um so schwieriger ist die Sonderung, da außerdem der Mythos poetisch umgebildet ist, das Philosophische eine historische Richtung bekam, auch historische Speculationen mythisch behandelt, und die Geschichte der Völker an den Mythos angeknüpft ist. Die Sonderung aller dieser Elemente ist unend-
lich schwer, wer vermöchte dieses wirrige Gewebe zu lösen? Einzelne lichte Puncte treten hervor: die Masse muß ewig unauflöslich bleiben. ▶Reine Griechische Ansicht, und zwar bedeutungslos – Voß. Reine Griechische Ansicht, bedeutsam – Müller Orchomenos.◀ umgebildet.] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: Oder nach den verschiedenen Ansichten der Staaten und Familien, in welchen die Mythen lebten.
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Planciades] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: Mythographi Vaticani, 2 T. 8vo von Bode.
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Nachhälle] auf einem am Rand li. angeklebten Papierstreifen (Format: 10 �3,8), nicht von Boeckhs Hand: Vollständiges Wörterbuch der Mythologie aller Völker von Wilhelm Vollmer. 2te Auflage, von Kern. (cirka 80 Bogen) Stuttgart 1850. Oktav.
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A
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Vierter Theil · Von der gesammten Wissenschaft · 311
im Dunkel, ist iedoch eher zu ergründen. Das gemeine Klittern von Mythologie die gemeinen Ideen, und Notizen über dieselbe verdienen kaum Erwähnung. Der Charakter der alten Mythologie ist Polytheismus, angemessen dem Vielen, Realen, Plastischen. Charakter der neuen Zeit Monotheismus. Die uralte Zeit, aus welcher die Griechen abgefallen, haben Einige, wie Gerhard Vossius gleichfalls für Monotheismus gehalten: es möchte aber eher eine mythische Ineinsbildung beyder gewesen seyn. Im Grunde stehet doch auch der höchste Gott der Hellenen noch über den andern und die Kosmogonien sind gleichsam Emanationen. Nun noch von dem Unterschied der Götter- und Heroenmythologie und dem allmählichen Übergang zur Geschichte. Nun die Litteratur der Mythologie welche natürlich nicht vollständig gegeben werden kann, sondern äußerst dürftig. Die ersten Bewahrer aller Wissenschaft im Alterthum sind Dichter und Priester. Bey diesen wohnte alle Weisheit: die Mythologie als Inbegriff aller Weisheit der frühern Nationen ist natürlich zunächst bey diesen zu suchen. Homer, Hesiodus sind die ersten Quellen der Mythologie aber es fehlt uns nun eines der wichtigsten Mittelglieder, nehmlich die Cykliker, welche aus den spätern, aus den Tragikern und den andern Schriftstellern müßen ergänzt werden. Das ganze Alterthum ist auf diese Weise ergänzend: nur muß man spätere Umwandelung unterscheiden. So haben die Lyriker (Pindar) und Tragiker nach Wohlgefallen und verschiedenen Zwecken die Mythen umgebildet. Besonders aber sind als solche ergänzende Bücher die Mythographen anzusehen, nehmlich Hyginus, Apollodorus, Antoninus Liberalis, bis auf Fulgentius Planciades herunter; deren Notiz in der Griechischen und Römischen Litteratur vorkömmt. Dabey geben aber tiefen Aufschluß die Kunstwerke und deren Erläuterer, wie Pausanias: so wie überhaupt späterhin die Künstler Bildner der Mythologie werden. Daß die Priester und die Mysterien zu der dichterischen Außenseite das Innere, die Lösung, das Verständniß anfangs hatten, ist kaum zu bezweifeln: es war in der That längst vor Homer eine Priesterschule da, aber sie ist verklungen, und nur dunkle | Nachhälle derselben haben sich besonders in den Orphischen Speculationen neuplatonischer Schriftsteller erhalten, wo freylich so vieles durch Kritik erst muß geschlichtet werden. Diese sind also zwar eine ergiebige, aber auch eine sehr unsichere Quelle. In neuern Zeiten waren die ersten Mythologen Boccaccio und Natalis Comes, die noch aus ungedruckten Quellen schrieben. Man hat in der That nichts umfassendes und 10–11 Nun noch … Geschichte.] zeitnahe Ergänzung, zwischen den Absätzen
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Neues mythologisches Lexicon] am Rand li.: Genealogische Tafeln. Kleines Mythologisches Lexicon von Jacobi, 1839. soll brauchbar seyn. Ich habe es nicht gesehen. Nork siehe Beilage. A Vollmer. 4
5
von Moritz,] am Rand li.: Fiedler. Geppert. Ein populäres Buch: Griechische Mythologie von Geppert (1842).
8
Hermanns] am Rand li.: Hermann Berlin 1787–95. auch 1790–1800.
darin ist.] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: Von demselben Johann Jacob Wagner Homer und Hesiod, ein Versuch über das Griechische Alterthum, aus dem 3ten Band seiner kleinen Schriften besonders abgedruckt, Ulm 1850. 8. ist mythologisch. 25
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Mythologie] am Rand li.: Böttiger Mythologie der Kunst. 26
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Heyne’s] am Rand li.: Apollodor.
Opusculis] am Rand li., mit Verweiszeichen: und Göttinger Societäts Schriften
12
umfassend,] auf dem unteren Seitenrand re.: Hermanns Programme, Briefe an Creuzer, (2 rl) über Homer und Hesiod Heidelberg 1818. 8. Über das Wesen und die Behandlung der Mythologie. Leipzig 1819. 28
umfassend,] auf dem unteren Seitenrand mittig und li.: Lauer System der Griechischen Mythologie. Braun, Rinck, Gerhard, Preller, Welcker.
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28 15
Voß] am Rand li.: Antisymbolik, worin es bis ins widrige getrieben ist. Lobeck setzt das fort. Das Nähere in der Beilage, wo allerlei. B 14
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Creuzer] am Rand li.: Creuzer Mythologie 2ter Band. Sein Dionysos, ohne Kritik, eine gewaltige Vermischung nicht zusammengehöriger Dinge in seinem dionysischen Krater. 21
20
20 Band] daneben li.: Ausgabe 1. / – 2. / – 3. angefangen in seinen Werken. Französisch von
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Guigniaut. Auszug von Moser. 40 Lauer] daneben li., am Rand li., mit Verweiszeichen: LimburgBrouwer; 1 Burkhardt pp. pp. Vielerlei in der Beilage. C
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1
Burkhardt] Burckhardt
7–8 Ein populäres … (1842).] neben dem Vorherigen li., auf einem am Rand li. angeklebten Papier-
streifen, Format: 8,9 �0,7 22–23 seinem dionysischen Krater.] weiter unten am Rand li., mit Verweiszeichen 37–38 Mythologie. Leipzig 1819.] neben dem Vorherigen li., mit Verweiszeichen A
II,556 1–3
B
II,558 15–27 und 573 14–15
C
II,573 18 ff.
Vierter Theil · Von der gesammten Wissenschaft · 313
kritisches über die Mythologie. Lexica zwar und Compendia giebt es viel: fleißig und wirklich brauchbar ist Benjamin Hederichs drolliges Buch, worin viele Notizen sind. So Damm, der überall Allegorien hat, und diese natürlich sehr dumm anfängt. Neues mythologisches Lexicon von Majer und Böttiger, nicht vollendet, hat viel Gutes. Die Französischen mythologischen Dictionnäre, dergleichen man eines von Millin hat, sind gar nicht zu brauchen, wegen der Corruption der Nahmen und der Ungelehrtheit. Die kleinen Compendien von Moritz, Ramler (für Künstler!), Rambach pp. sind für Gelehrte gar nicht zu brauchen. Mehr Anspruch machte Hermanns Handbuch der alten Mythologie 3 Bände und wenigstens hatte er eine Ansicht: es ist aber aus Heynischen Collegien geflossen und enthält selbst viele Schreibfehler. Heyne’s Ansichten, die er auch in vielen einzelnen Schriften, in seinen Opusculis dargelegt hat, sind allerdings die umfassendern. Dagegen ist mit einer groben plumpen Polemik Voß aufgetreten, der alle höhere Bedeutung der Mythen läugnet, weil er sie nicht einzusehen vermag, alles Symbol verdrängt wissen will. Mythologische Briefe. Mit diesen glaubte man, seye der allegorische Spuck nun ausgetrieben; allein noch immer müßen sie rufen: Verschwindet doch, wir haben ia aufgeklärt; es will nicht gehen; die Symbole beharren steif und fest und wollen nicht fort, denn sie sind in Griechisches Erz gegraben. Eine treffliche Ausführung der Mythologie von der Seite der Symbole war ehemals von Creuzer zu erwarten, dürfte indeß ietzo nicht mehr kommen. Unterdessen ist noch ein Werk erschienen, das eine von Wagner Ideen zu einer Mythologie der alten Welt, welches zwar viele Fehler hat, aber doch unter die geistreichen und bessern gehört, obgleich wenig historische Kenntniß darin ist. Abwege bietet die Mythologie viele dar; und diese muß man ia zu vermeiden suchen. Der Hauptabweg ist der einer fixen Idee. Das Alterthum ist überall so groß und umfassend, | ist nirgends beschränkt, wie dürfte man die
4 Majer] Maier
17 nun] aus nicht
28 ist] oben re., von fremder Hand: Beilage 124. [Bl. 210r]
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beschränken] auf dem oberen Seitenrand li. und mittig: Die Mythologie wird ietzt ins ungereimte und abgeschmackte gespielt. / Großer mystischer Kampf in Eleusis wird von Creuzer gefunden in einem Steinwerfen von Knaben: ohe! 1
5
auf ] am Rand re.: Eine wahre Etymologisch-Mythologische Schnurre ist das κὸγξ ὄμπαξ der Eleusinien. Das Ganze hat Meursius aus Hesychius gezogen; wo es heißt: ἐπιφώνημα τετελεσμένοις, man vergleiche Hesychius in πὰξ, welches erklärt wird τέλος ἔχειν, so sieht man, daß es das gemeine Pax ist: siehe die Ausleger daselbst noch. Nun kamen Le Clerc &c. und etymologisirten: endlich Wilford (Jones Asiatic Researches T. V. p. 300.), der Worte zusammenstoppelt. Aber Creuzer (Symbolik T. IV. 573.) Münter pp. […] 1
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solchen] am Rand re.: Görres Mythengeschichte. Bochart, Warburton.
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Menschengeschlechtes.] am Rand re., mit Verweiszeichen, zeitnahe Ergänzung: Pantheon der ältesten Naturphilosophie, Religion aller Völker, Tübingen 1811. 8. ▶Ob erschienen? ◀ ▶Ja.◀
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Samothrake.] auf dem unteren Seitenrand li.: Hug: Untersuchungen über den Mythos der berühmten Völker der alten Welt, vorzüglich der Griechen, dessen Entstehung, Veränderungen und Inhalt, Freiburg und Constanz 1812.
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7 Eine] am Rand oben re., mit Verweiszeichen: Dies hat ietzt Lobeck dargestellt. 1 Es ist ein wahres
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Pendant zu Aiken Drums langem Löffel in Walter Scotts Alterthümler.
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alles] am Rand re.: Verschiedene ▶1)◀ Ansichten und ▶2)◀ Behandlungsweisen. 1) Trockene, enthusiastische, historisch-kritische. 2) Etymologische speculative, historisch-kritische. Neue Aussichten aus dem Indischen. Erklärung aus dem Phönicischen Hebräischen Aegyptischen Persischen. 13
25
Unkritik der Schriftsteller. Das Meiste ist Faselei. Pantheon Aegyptiorum von Jablonsky. Asiatic Researches von Jones und andern. Bocharts Werke in Beziehung auf das Phönicische. Es ist ietzo schon genug Bewegung in den Köpfen: es ist genug zusammengehäuft, aber nichts gesichtet. Es ist das wesentlichste und verdienstvollste was man ietzo thun kann, eine Kritik der Mythologie welche für dieses Studium was die Kantische Kritik für die Philosophie werden müßte und nach welcher sich erst ein vernünftiger Bau machen ließe.
1
22
Es ist … Alterthümler.] neben dem Vorherigen li., auf dem oberen Seitenrand, mit Verweiszeichen
26–38 Neue … Mythologie ] weiter unten am Rand re., mit Verweiszeichen
38–42 welche … ließe.]
neben dem Vorherigen li., auf dem unteren Seitenrand re., mit Verweiszeichen anstelle von Textverlust wegen Ausrisses
54 und Inhalt] Kj.
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Vierter Theil · Von der gesammten Wissenschaft · 315
Mythologie beschränken auf Einzelnes? Weder aus einem Volke muß man ihren Ursprung herleiten, noch die Elemente derselben aus einer Wissenschaft erklären wollen. Die Mythologie ist früher als alle Wissenschaft, ist die Quelle derselben in deren Einheit die Vielheit der Wissenschaft noch begraben liegt, ungesondert, mythisch selbst: denn das ist eben der Charakter des Mythischen, das bewußtlose Involvirtseyn einer unendlichen Vielheit und Tiefe in einer Einheit die eine dunkle Klarheit ▶Tiefe◀ hat. Eine fixe Idee nun ist es zu nennen, wenn man dieses alles verkennt, und sich auf ein bestimmtes wirft, welches man einzig geltend machen will, und statt dessen alles ver wirft. Denn eben so macht es der Wahnsinnige, der ganz in seiner Idee lebt, und für alles andere keinen Sinn hat. Einen solchen Abweg ging der alte Heidelberger Gerhard Vossius, der aus Hebräischem Monotheismus alles ableitete: einen solchen unser Johann Heinrich Voss der Vater, der allem orientalischen den Krieg ankündigt, und meint, er habe die orientalischen Griechischen Götter wirklich todtgeschlagen, wenn er ihnen die Schwänze und die Hörner abgehauen hat; einen solchen Dornedden und nun auch wieder Hermann, wenn alles aus aegyptischer Kalenderweisheit abgeleitet wird, einen solchen Banier, der alles aus der Historie erklärt, einen solchen der Engländer Bryant und unser Kanne in den ältesten Urkunden des Menschengeschlechtes. Mit ganz anderer Umsicht hat Creuzer seinen Dionysus behandelt, wenn gleich im Einzelnen hier und da die Kritik vermißt werden dürfte. ▶Creuzer Symbolik 4 Bände. Schwenk. Schelling Samothrake.◀
7 Tiefe] über der Zeile
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316 · Zweyter Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
II. Philosophie.] daneben li. und darunter: 1) Besonderheit der alten Philosophie. Die alte Philosophie ist im Ganzen realistisch, die neuere gründet sich auf das Erkenntnißvermögen. NB.
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II. Philosophie.] daneben re.: Die Griechen haben keine Philosophie von außen, also strenge Eigenthümlichkeit.
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werde,] am Rand re.: philologische Ansicht 2
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6.] über der Zeile, mit Einfügungszeichen: 2–6. oben. ferner S. 9.
4
Formen.] über der Zeile, mit Einfügungszeichen: S. 17.
Megarische Schule,] über der Zeile:
hedonische, kynische, Epikureer.] über der Zeile, mit Einfügungszeichen: Skeptik von Pyrrhon 15
Plotin.] am Rand li.: Die Monographien sind verschieden 1) nach Personen, z. B. Heraklit, Anaxagoras, Philolaos, Chrysipp, 2) nach den Theilen der Philosophie z. B. Tiedemann Geist der speculativen Philosophie oder die verschiedenen Schriften über Unsterblichkeit – theologische Lehren von Krische. ▶Geschichte der Logik im Abendlande von Prantl.◀
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Ionische Philosophie] über der Zeile, mit Einfügungszeichen: materialistisch physisch
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idealistisch-mystisch, mathematisch] darüber: ethisch, fassen das Wesen in der Zahl oder mathematischen Form, 12
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Eleatische] darüber: Milet – Empedokles.
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Eleatische] darüber: dialektisch
Sophisten] am Rand re.: Empirismus, Atomismus des Leukipp und Demokrit. 14
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Sokrates] darüber: Knabe im Manne
Aristoteles.] am Rand li., mit Verweiszeichen: Theilt die Wissenschaften und vollendet das Logische.
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Litteratur] am Rand li.: Die Hauptsache ist das Studium der Quellen, Ergründung des Einzelnen: dann des Zusammenhanges. Durch beide wird erst Historie. Monographien sind besonders wichtig; allgemeine Constructionen, wie von Ast, taugen nichts. Diogenes Laërtius und Plutarch. Galenus Origenes pp. ▶Sammlung von Quellen von Ritter und Preller.◀ Brucker. Tennemann. Krug. (Meiners. Tiedemann. Plessing.) Wendt Ritter. Reinhold. 3 Bände ▶ Hegel in seinen Werken, 13. Band. Fries, 1ter Band, 1837. Schleiermacher in seinen Werken. Stanley. Krug. Eberhard, 20
39–40 Geschichte … Prantl.] neben dem Vorherigen re., auf dem oberen Seitenrand, mit Verweiszei-
chen 53–58 Brucker … Schleiermacher in seinen Werken.] untereinander notiert 58–318 2 Stanley … Zeller.] untereinander, neben dem Vorherigen li.
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Vierter Theil · Von der gesammten Wissenschaft · 317
II. Philosophie. A Wodurch die Ansicht der Philosophie zugleich Philosophie und Historie werde, Geschichte der Griechischen Philosophie. Dies Allgemeine ist Bestrebung zur Erkenntniß der Dinge. ▶1)◀ S. 6. ▶2)◀ Individuelle Wahrheit S. 15. ▶3)◀ Erkenntniß der Nothwendigkeit der verschiedenen Formen. In der Zeit. Im Raum. Der Zeit nach Mythologie im Kinderalter. Anschauungsphilosophie worin Begriff und Phantasie vereinigt; Reflexionsphilosophie bloßer Begriff; Synkretismus, Vermischung aller Formen, gelehrte Philosophie wie sie zu den Römern gekommen. Mythologie besonders in Ionien, doch überall, überall auch die Reflexion. In der Periode der Anschauungsphilosophie hat sich alles individuell gebildet. Ionische Philosophie realistisch atomistisch. Heraklit, Anaxagoras; Dorische, Pythagoras, idealistisch-mystisch, mathematisch; Eleatische, Xenophanes, Parmenides, Melissus, Zenon; ▶2)◀ Attische (▶1)◀ Sophisten). Sokrates, Platon. Reflexionsphilosophie. Aristoteles des Anfanges, Akademie, Megarische Schule, Stoiker und Epikureer. Die Eleatische ist Dialektisch-idealistisch; die Attische universell. Synkretismus – Am | monius, Plotin. Römer: Stoici, Epicurei pp. unbedeutend. Cicero, Seneca pp. Die genauere Ausführung sowohl historisch als philosophisch gebe ich in der besonderen Vorlesung, Geschichte der alten Philosophie. Vollendeter Cyklus: alles war da; nichts Neues. Aristoteles. Ausgewählte Litteratur – S. 27–31. Geschichte der Griechischen Philosophie. Methode ▶S. 10 sqq.◀
17 Plotin.] oben li., von fremder Hand: Beilage 125. [Bl. 211r]
Rasur geschrieben A
II,583 f.
20 Ausgewählte Litteratur] über eine
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318 · Zweyter Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
Socher, Rixner. Siegwart Posselt. Monographien. Zeller. Ast. Othmar Franck. neue Auflage des Tennemann. Brandis. Zeller, die Philosophie der Griechen, 5
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1.Theil, vorsokratische Philosophie 1844.◀ ▶ Schwegler. Prantl, Strümpell. Überweg 1863. Seltsames Buch von Röth, die Aegyptische und die Zoroastrische Glaubenslehre 2 Bände, 1846–52.◀ Mathematik] darunter: Alles aus der Philosophie hervorgegangen.
1
und Naturwissenschaften] darüber: Paßt nicht zusammen.
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Beste.] am Rand li., mit Verweiszeichen: Johannes Gerhard Vossius de matheseos natura et constitutione. Heilbronner Historia matheseos. Bossut Versuch einer allgemeinen Geschichte der Mathematik aus dem Französischen von Reimer. Lüders Geschichte der Mathematik. ▶Geschichte der Arithmetik der Griechen von Delambre bei Peyrards Übersetzung des Archimedes und im 2ten Band seiner Geschichte der Astronomie. Nesselmann die Algebra der Griechen Berlin 1842. 8. Veraltet: Scheibel Anleitung zur mathematischen Bücherkenntniß.◀ 4
die Mathematik] am Rand li.: Anaxagoras trieb auch Mathematik.
13–14
30
geometrisch] am Rand li.: Die Arithmetik ist selbst bis auf einen gewissen Grad geometrisch behandelt worden.
22
Analysis] am Rand li.: Die Anfänge der Analysis sind zwar antik, wie die der neueren Astronomie; aber es ist daraus wenig gemacht worden im Alterthum. – Die neuere Astronomie ist auch aus der alten hervorgegangen. 25
worden.] Punkt verbessert zu Komma, in Fortsetzung des Textes auf dem unteren Seitenrand re.: wogegen wir jetzt umgekehrt die Geometrie mehr arithmetisch und nach Formeln behandeln. Das Allgemeine, welches in der Analysis liegt, lag nicht im Geist der Alten; sie liebten die Anschauung, die nur im Geometrischen vollkommen ist, die Construction.
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2–3 Ast … Brandis.] untereinander, neben dem Vorherigen re.
3 Brandis.] Brandis. Brandis.
4–10 Zeller … 2 Bände, 1846–52.] weiter unten am Rand li., mit Verweiszeichen
… Bücherkenntniß.] am Rand unten li., mit Verweiszeichen
24–29 bei Peyrards
28 Veraltet] unsichere Lesung
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Vierter Theil · Von der gesammten Wissenschaft · 319
III. Geschichte der Mathematik und Naturwissenschaften. Als Hilfsmittel sind hier alle Geschichten der Mathematik zu betrachten, auch die Kästnersche, wiewohl dieser keine Idee von Geschichte hatte, wie die meisten Mathematiker. Montucla ist hier immer noch das Beste. Die Mathematik verdankte ihre Bildung ganz den Hellenen. Die Aegypter und der Orient hatten zwar viele, besonders astronomische Observationen und daher viele Kenntnisse, aber nur gefunden durch Routine und die aufbewahrte Beobachtung vieler Jahrhunderte. Mathematische Demonstration finden wir bey ihnen nicht. Thales war der erste, der die einfachsten Sätze der Elementargeometrie erfand. Thales, sagt die Geschichte, hat das rechtwinklichte Dreyeck zuerst in den Kreis beschrieben, d. h. er hat zuerst den Satz erfunden, daß der Peripheriewinkel halb
32 Man] oben re., von fremder Hand: Beilage 126–127. [Bl. 212r, 213r]
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so groß als der Bogen worauf er
steht. Es war ein gleichschenkliges Dreyeck. Die Symmetrie, welche die Mathematik zeigte, und die Festigkeit der Demonstration gefiel dem kindlichen Geist; er schaute mit tiefem Sinne nicht bloß Gestalten, sondern wie Novalis sagt, sie studirten die Geometrie mit einem großen Enthusiasmus; sie erkannten überall Symbole und Bedeutsames. Die bedeutendsten Fortschritte machte die Mathematik dann zunächst durch Pythagoras, welcher nicht nur manche Sätze, wie den bekannten Magister Matheseos auf die einfachste Weise demonstrirte, sondern besonders auch die Zahlenlehre, und die Harmonik erfand. Dieses, wie Zinserling thut, läugnen zu wollen, ist lächerlich. Die Mathematik der Alten ist durchaus geometrisch, daher wohl auch γεωμετρία schlechthin für Mathematik gesagt wird. Dieses ist natürlich, weil die Alten durchaus das Anschauliche, das Reale haben. Die Arithmetik A ist idealer, ist mehr nur repräsentativ; die Analysis, die ganz modern ist, enthält gar keine Anschauung mehr, sondern ist gegen die Geometrie in dem Verhältniß wie die Reflexion zur Anschauung. So bestimmt unterscheidet sich (diese Bemerkung hier hat meines Wissens zuerst Schelling gemacht) das Antike vom Modernen. Die Dorische Ansicht des Pythagoras ist aber idealer; darum spielt bey ihm die Arithmetik eine größere Rolle, aber doch befangen in dem antiken Geiste, aus dem er nicht herauskann; denn die gesammte Arithmetik der Alten ist selbst geometrisch behandelt worden. | Man sehe nur den Euklid. Der Grund dazu liegt keinesweges bloß in den Zahlzeichen;
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die] am Rand re.: Übergang ins Moderne: Diophant und die Zahlenlehre.
1
Symbol der Ideen] am Rand re., mit Verweiszeichen: inwiefern sie das, was später Idee heißt, darin erkannten. 8
5
viel geleistet,] am Rand re.: Hier erst die Beilage über die Anfänge der Mathematik von S. 126. A 28–29
A
II,585 f.
Astronomie.] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: Hipparch der Begründer der beobachtenden Astronomie. Ptolemaeus – Aristarch von Samos und Seleukos der Babylonier haben das Copernikanische System. ▶ Sir George 31
Cornewall Lewis an historical survey of the astronomy of the ancients, London
1862. 8.◀
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Vierter Theil · Von der gesammten Wissenschaft · 321
denn es ist noch unentschieden, ob er nicht sogar die Zahlzeichen hatte (abacus pythagoreus). Mannert aus einem Ms. des Boethius. Vossii Observationes ad Pomponium Melam I, 12. Seyfert Lateinische Grammatik I, p. 9. Vielmehr ist dieses innig und tief in dem innersten Wesen der alten Mathesis gegründet. In dieser philosophischen Schule hat sich die Mathematik dann ganz besonders gebildet: denn die Pythagoreer hatten an ihr das höchste Interesse, weil sie die Zahl zum Princip der Dinge machten, und weil sie überhaupt die gesammte Mathematik als Symbol der Ideen betrachteten und eine überschwengliche Bedeutung in sie legten. Dieses ist bis auf den Euklid die Ansicht der Alten geblieben; und darum war auch der Mathematiker bey den Alten nicht so trocken, daher war die Mathematik bey den Alten nie von der Philosophie getrennt. Die ältesten Beweise jener Ansicht liegen noch in den Schriften des Platon, wenn man etwa die Neupythagoreer nicht gelten lassen will. Wie sich nun fernerhin die Mathematik bey den Alten gebildet, sehe man apud Proclum in Euclidis librum II. zu Ende. Aus der Pythogoreischen Schule ging sie besonders in die Platonische, und in dieser sind die Elementa vollendet worden. Euklid steht auf derselben Ansicht; und er hat endlich das Ganze der analytischen Geometrie in ein System gebracht, aus vielen einzelnen Schriften und ienes herrlich verbundene methodische Werk erzeugt, welches noch auf diese Stunde nicht übertroffen ist, und woran zwar viele rütteln und schütteln, aber ohne besseres finden zu können. ▶ Apollonius von Perga,◀ Archimed und andere sind noch weiter gegangen: besonders theoretisch; aber auch praktisch; nur hielten sie wenig auf ihr Praktisches, ob sie gleich in allen mechanischen Künsten, selbst in den kriegerischen, weit waren. Dies Theoretische war die Hauptsache. Und lauter Geometrie, weil lauter Anschauung. Anfänge der Algebra findet man zwar bey den neuern der Hellenen; aber nur weniges. Dieses und die gesammte Analysis ist modern. Durch diese hat auch die neuere Zeit viel geleistet, was die Alten, auf das Geometrische beschränkt, nie erreichen konnten. Auch fehlte es den Alten an Instrumenten: daher die angewandte Mathematik weniger vollendet war, wie die Astronomie. A Sie speculirten mehr darüber, wie die Pythagoreer, Plato, Aristoteles, Ptolemæus. Doch thaten sie viel, wie letzterer besonders Geographie. Von der Geschichte der
12 jener] aus iener
18 der analytischen Geometrie] am Rand re., mit Verweiszeichen nius von Perga,] am Rand re., mit Verweiszeichen
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Geographie.] am Rand re.: Der Anfang der Geographie steckt im Mythus, besonders in dem Homerisch-Hesiodischen. Vossens Schriften; zuletzt Völcker über Homerische Geographie und Weltkunde Hannover 1830. 8. 321 33
5
Weidler,] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: Costard, Englisch
Mythologie] am Rand li., unter der nachfolgenden Marginalie: Alles geht aus Mythos hervor. Dierbach Flora mythologica. 8
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περὶ φύσεως.] am Rand li.: Empedokles.
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1
Physik.] am Rand re.: Mehr Litteratur Griechische LitteraturGeschichte p. 324. ▶ Delambre Geschichte der alten Astronomie 2 T. 4to. Ideler historische Untersuchungen über die astronomischen Beobachtungen der Alten.◀ 2
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Über] auf dem oberen Seitenrand: IV. Geschichte der Naturwissenschaften und der ethischen (besser zusammen).
3
Naturwissenschaft] am Rand li.: Die Geschichte der Naturwissenschaften wird Martin trefflich liefern. 3
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kein besonderes Buch] darüber: Henri Martin hat es vor.
3
Kräuter] am Rand li., mit Verweiszeichen: und eine instinctartige Heilkunde,
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Kräuter] am Rand li.: Sprengel Historia rei herbariae▶, 2 Bände Amstelodami 1807. 8. Meyer Geschichte der Botanik. 4. Band 1857 in Königsberg erschienen.◀
7
Stoica.] am Rand li.: Aristoteles / Medici. Peripatetische Schule überhaupt, Aristoteles, Theophrast, Strato. 21
Empirie.] am Rand li., mit Verweiszeichen: Dies scheint ein Widerspruch gegen die ideale Richtung der neuen Zeit, ist es aber nicht. Man muß unsere Empirie mit der alten Empirie, unsere Speculation mit der alten vergleichen, nicht aber unsere Empirie mit der alten Philosophie. So wird der Widerspruch verschwinden, und unsere Empirie selbst ideeller und geistiger als die alte erscheinen, wie unsere Mathematik. – Die alte Empirie beruht auf der Feinheit der Sinne, besonders des Auges, das die Gestalt (das Plastische) beobachtet; doch auch des Ohres; unsere ist reflektirt, durch künstliche Hülfsmittel (Instrumente). – Siehe p. 129. A Das Experiment der neuern ist geistiger: es ist eine durch geistige Bestimmung geleitete auf Combination gegründete Empirie. 27
50 Sinne] daneben li., mit Verweiszeichen: und sie ist darin bewundernswürdig, siehe S. 129. 36–37 Peripatetische Schule … Strato.] neben dem Vorherigen li. A
I,327 15 ff. und I,326 25–34
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Vierter Theil · Von der gesammten Wissenschaft · 323
Astronomie Weidler, Bailly, Schaubach. Doch genug davon, noch Einiges von der Physik. | Über die Naturwissenschaft der Alten giebt es kein besonderes Buch, welches alles umfaßte: sondern man muß sich hier an die Geschichten der Physik halten, welche hier nicht nöthig sind besonders angeführt zu werden. Mythologie ist der Anfang aller Naturwissenschaft auf der speculativen Seite, auf der andern Seite die erste Kunde der Kräuter pp. welche bald in Zauberey und Magie sich verliert. Als aus der Mythologie sich die Philosophie hervorbildete, war diese gleich Anfangs großentheils Naturspeculation, und die Geschichte der Philosophie der Alten ist großentheils zugleich Geschichte der Naturwissenschaft. Die größten der alten Philosophen schrieben περὶ φύσεως. Die Eleatische Schule ist ganz physisch, wiewohl sie nur auf die Principien geht: dabey ist aber doch auch ein Theil, welcher der Erscheinungswelt gewidmet ist, der vom φαινόμενον, und hier ist die empirische Physik der Eleatischen Schule so viel möglich angeordnet. So auch im Heraklit, in der Pythagoreischen Schule, im Ionischen: dann im Anaxagoras, der auch schon empirischer war, im Platon, ▶Aristoteles.◀ Doch alle diese sind mehr speculativ. Eine detaillirte speculative Physik, obgleich auf dem Standpuncte der Reflexion, haben die Epicurei, woraus Lucrez; und die Stoici, wovon vieles übrig. Von iener siehe Gassendi, von dieser Lipsii Physiologia Stoica. Senecæ Naturales Quæstiones. ▶ Eclogæ physicæ Stobæi Schneider.◀ Äußerst interessant ist dieses speculative Studium der Alten, indem besonders die ersten Gründe mit viel tieferem Sinn erforscht wurden als jetzt geschieht. Denn die heutigen Physiker sind gegen die Alten an Geist und Tiefsinn nicht zu vergleichen, sondern sind gegen dieselben nichts als Handlanger. Worin aber die Alten den Neuern nachstehen in der Physik, dieses ist die ▶umfassende auf Experimenten besonders beruhende◀ Empirie. In dem Zeitalter Ludwig des XIV. war der wunderliche Streit angefangen worden darüber, welches der beyden Zeitalter das größte sey, das Alte oder das Neue, und Charles Perrault, als Tragiker berühmt, mit andern, wie Boisrobert und de Saint Sorlin streiten gegen das Alterthum. Perrault schrieb ein Gedicht le siècle de Louis le Grand, 1687. worin er dieses aufs Höchste hob, und le parallèle des anciens & des modernes, Paris 1688. 4 T. 8. worin er besonders den Nachtheil der Alten gegen uns zeigen wollte. So haben die Franzosen vielerley gemacht, z. B. Gedoyn im 6ten Bande der Académie des Inscriptions. Alle 17 Platon,] Punkt verbessert zu Komma 23 jetzt] aus ietzt
17 Aristoteles.] über der Zeile, mit Einfügungszeichen
27 umfassende … beruhende] am Rand li., mit Verweiszeichen
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Größe der Idee] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: des philosophisch-poetischen Gedankens, der Anschauung!
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sie] auf dem oberen Seitenrand re.: Die Alten haben das Praktische nicht wissenschaftlich gestaltet, also nicht zum Allgemeinen erhoben!
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mag,] am Rand re.: Tiefe Ansichten der Alten, z. B. von den harmonischen Verhältnissen im Pythagoreischen System: alles geniale Ahnungen, welche man leider nicht verfolgt, oder nicht genug. Wenigstens thun dies nur Einzelne. In der Musik sicher, aber auch in der Mineralogie. Bei den Farben läugnen es Einige. ▶– Siehe unten. A Eine große Empirie liegt jedoch im Aristoteles, Theophrast und ihren Nachfolgern. Selbst spätere sind darin bewundernswerth, wie Asklepiodot von Aphrodisias (Photios).◀ 18
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Mikroskop,] am Rand re., mit Verweiszeichen: das Copernikanische System. Brenngläser, Ferngläser, Uhren, Brennspiegel, Loupen pp. Geschichte der Pflanzen. 22
Magnetismus,] am Rand re.: ▶Daß der Thierische Magnetismus den Alten bekannt war, ist höchst wahrscheinlich.◀ Copernikus System kannten die Alten freilich auch in Alexandrinischer Zeit, früher nicht, außer etwa seit Platon, in dessen Schriften es aber nicht ist. ▶Das Philolaische System ist nicht Copernikanisch.◀ 22
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31 Copernikus] daneben li., zum Teil zwischenzeilig in den Text hineingeschrieben: Vergleiche über
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solche Dinge Schneiders Eclogae physicae.
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Vierter Theil · Von der gesammten Wissenschaft · 325
diese Untersuchungen werden gewöhnlich einseitig geführt, und es wäre das Gerathenste, davon ganz zu schweigen. Am besten widerlegt man aber diese Tadler des Alterthums wenn man sie hinweißt auf den ganz verschiedenen Geist der Zeiten, und diese Schwachköpfe, die sich freuen, daß wir es endlich, wie Wagner im Faust sagt, endlich so herrlich weit gebracht, zeigt, daß sie gar keinen Sinn für das Alterthum haben. So ist es hier mit den Naturwissenschaften. Die Größe des Alterthums in denselben beruht auf der Größe der Idee, welche sie in der Natur kannten; dieses ist aber das herrlichste und größte: denn ohne diese ist zuletzt alle Naturwissenschaft nur Spiel der Neugierde. Was helfen die Kämme und Walzen, womit man Versuche macht! Sie öffnen doch das Thor nicht, durch welches die Wahrheit erkannt wird. Ihr Instrumente spottet mein, Mit Rad und Kämmen, Walz’ und Bügel; Ich stand am Thor, ihr solltet Schlüssel seyn; Zwar Euer Bart ist kraus, doch hebt ihr nicht den Riegel. | Auf solche Weise in die Natur eindringen zu wollen, war nicht Geist des Alterthums; sie sahen ein, Was die Natur dem Geist nicht offenbaren mag, Das zwingst du ihr nicht ab mit Hebeln und mit Schrauben. Es hat iedoch Leute gegeben, welche aus falschem Eifer für das Alterthum ihm auch den Ruhm haben vindiciren wollen, daß sie die Erfindungen der neuern Zeit, die Buchdruckerkunst, das Mikroskop, den Magnetismus, die Elektricität pp. gekannt hätten. Zu weit geht hier gleichfalls ein Franzose, welche zu dergleichen Spielen in utramque partem die rechte Neigung haben, nehmlich Dutens Recherches sur l’origine des découvertes attribuées
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aux modernes, où l’en démontre, que nos plus celèbres philosophes ont puisé la plus part de leur connaissance dans les ouvrages des anciens, & que plusieurs vérités importantes sur la Religion ont été connues des sages du paganisme, Paris 2 T. 8. 1766. und deutsch Lipsiae 1767. Was die Philosophie und
auch die Religion betrifft, so wird kein ächter Philolog Bedenken tragen, gleich beyzustimmen; nur in jenen Natur- ▶und Kunst-◀ Dingen muß man es nicht: wiewohl man auch hier nicht läugnen kann, daß eine Spur von Buchdruckery auch bey den Alten, apud Hieronymum schon ist, daß auch
16 Auf ] oben re., von fremder Hand: Beilage 125–131. [Bl. 211r –217r]
31 jenen] aus ienen
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326 · Zweyter Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
(Brenngläser)] auf dem oberen Seitenrand: Brenngläser – Aristophanes Nubes 767. – Daß die Alten die Loupe kannten, hat man aus den geschnittenen Steinen vermuthet, die sonst nicht hätten in solcher Feinheit gemacht werden können; in einem Römischen Grabe ist auch eine Loupe gefunden worden (Manni, Degli occhiali da naso p. XV. XVI. citiert von 1
5
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Libri Histoire des sciences mathématiques en Italie T. 1. p. 56.)
Destillation, Retorte pp. haben die Alten gekannt, aber nicht viel damit aufgestellt. 15
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ver werfen,] am Rand re. ganz unten: Wie fein die Beobachtung auch in der NaturGeschichte war, hat Blumenbach in kleinen Beträgen gezeigt (in den Commentationes Societatis Gottingensis), z. B. von dem gestachelten Löwenschwanz. In der Medicin zeigen dies die Hippokratischen Schriften. – In der Botanik Theophrast. – Man lacht in solchen Dingen über die Alten oft, weil man noch nicht verstanden hat, was sie wußten verte 17
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wie] auf dem oberen Seitenrand: ▶ Sprengel Historia rei herbariae, Amstelodami 2 Bände 1807. Meyer Geschichte der Botanik, neuer.◀ Billerbeck Flora classica. Die Alten kannten das Geschlecht der Pflanzen, männlich und weiblich, Herodot I, 193. Plinius Historia Naturalis XIII, 7. Aristoteles über die Hayfische, γαλεός: ▶daß er lebendige Jungen gebähre,◀ wo Müller gezeigt hat, daß er mehr wußte als irgend einer der Neuern.
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19 Retorte] daneben li., mit Verweiszeichen: chemischen Ofen, Luftpumpe, den Brandenburgischen
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Himmel;] am Rand re., mit Verweiszeichen: danach haben sie auch die Sternbilder benannt, während die philistrosen Astronomen der neuern Zeit den Schmelztiegel, die Retorte und Gott weiß was für Küchengeräthe an den Himmel versetzt haben. ▶Das Poetische ist im Alterthum überwiegend.◀ 7
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Empirie] am Rand re.: Alcmaeon.
24
Zepter, schöner die coma Berenices, 29 Löwenschwanz.] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: Blumenbach Specimen historiae naturalis ex auctoribus classicis, praesertim poetis illustratae, S. 13. dieser Stachel heißt ἀλκαία. Mehr davon Göttling Narratio de Chæronea atque præsertim de leone Chæronensis pugnae monumento, Jena 1846. 4. (steht bei der Kunstarchäologie) gegen Ende. 32 Dingen] daneben li: Asklepiodotos ▶ Photios p. 344. b. cod. 242. 12. Bekker 5tes Jahrhundert. 1 Er konnte das verlorene enharmonische System nicht wiederfinden, ungeachtet 2 er 220 μαγάδας benutzte nämlich den ⅛ Ton.◀ Er … ungeachtet] neben dem Vorherigen li., mit Verweiszeichen dem unmittelbar Vorherigen li., mit Verweiszeichen
1
34 wußten] Kj. anstelle von Textverlust wegen Ausrisses
toteles … Neuern.] neben dem Vorherigen li.
gungszeichen
2
er 220 … den ⅛ Ton.] neben
34 verte] unsichere Lesung
44–47 Aris-
45–46 daß … gebähre] über der Zeile, mit Einfü-
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Vierter Theil · Von der gesammten Wissenschaft · 327
Gläser (Brenngläser) A , Magnet und Elektricität in den ersten Phänomenen den Alten bekannt waren. Allein die Alten hielten wenig darauf. Archimed hielt nichts auf seine große mechanische Fertigkeit, auf sein Verbrennen der gegen Syrakus gestellten Schiffe pp. sondern alles auf seine Theorie. Man verkennt daher den Geist des Alterthums, wenn man ihnen solche Erfindungen zuschreiben will. Ihr Populus deorum, ihr Ideenreich im Geist und in der Form, psychisch und im Marmor, das ist ihr Himmel; wir haben statt dessen eine Rumpelkammer von Luftpumpen, Elektrisirmaschinen, Retorten und anderen chemischen Küchengeräthen aufzuweisen. Siehe eine Küche haben wir statt ihrer Palläste! ▶Laboratorien statt Tempel.◀ Jedoch giebt es auch schon hier eine Annäherung an das Moderne, besonders im Demokrit, der entsprungen aus der atomistischen Schule, schon zur Empirie herabgesunken war, und daher er an der historischen Naturkunde besonderen Geschmack fand. Er hat Anatomie, Naturhistorie pp. pp. alles getrieben. Der Hauptempiriker nach ihm aber war Aristoteles und sein Nachfolger Theophrast, wovon iener insonderheit das System der Säugethiere entworfen hat, welches auch bis ietzo nicht zu ver werfen, dieser aber besonders über Pflanzen und Steine geschrieben. Ihnen mangelte es nicht an guten Kenntnissen; Aristoteles war so reich mit Thieren und mit Büchern versehen, als einer seyn kann, und er hatte dabey eine ausgezeichnete Gabe der Beobachtung, worin die Alten überhaupt unvergleichlich sind. Wir haben außerdem auch spätere Naturkundige, die aber zum Theil wieder in Unkunde und Superstition zurückgefallen sind. Unter den Römern giebt es wenige, deren Notiz, | wie die der Griechen, in die LitteraturGeschichte gehört: Nigidius Figulus ist einer der ausgezeichnetsten, und als Compilator der vorzüglichste Plinius maior in seinem Werke, welches mit Recht eben so mannigfaltig genannt wird, als die Natur selbst, nur nicht so geordnet ist wie iene.
4 gegen] über der Zeile
gungszeichen A
II,586 21 ff.
4 Syrakus] aus Syrakusischen
11 Jedoch] aus Iedoch
4 gestellten] über der Zeile, mit Einfü-
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Beobachtung] am Rand li.: feiner Sinn in der ärztlichen Beobachtung: Hippokrates hört die Empyeme in der Brust durch Erschütterung, und kann unterscheiden, ob Wasser oder Eiter klingt. Die Neuern haben es zuletzt auch wieder gefunden. – Hippokrates’ Beobachtungsmethode ist die beste.
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zurück,] am Rand li.: Technische Kenntnisse von Metallarbeit und dergleichen war aber weit gediehen. Desgleichen Färberei, aber praktisch. – Magische Chemie in Aegypten. Der Nahme χημεία ist Aegyptisch, nicht Arabisch. – Materia Medica.
Politik] am Rand li.: ▶1) a) Politik konnte doch hier abgesondert vorkommen: nicht Staat. c) Pädagogik. (Mnemonik.) b) Jurisprudenz. Rechtsgeschichte.◀ Politik: Theorie seit Platon Aristoteles. Alles in materieller Hinsicht hier, als Theorie, die die Alten entwickelt haben, nicht als die Theorie, die wir aus ihnen, als ihren Werken ▶und Producten◀ zum Grunde liegend, darstellen und entwikkeln. ▶Eben nur als Geschichte der Wissenschaften nicht des Lebens.◀ Denn in dieser letztern Hinsicht gehören diese Sachen alle anderswohin, als: 1) Politik, Jurisprudenz pp. in den 1ten Theil vom politischen Leben, 2) Rhetorik in den letzten Theil pp. eben so Grammatik pp. Natürlich hängt aber beides zusammen und die Trennung ist nur für die Betrachtung gemacht.
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Medicin,] am Rand li.: Zusammenhang der Medicin mit dem Aesculapdienst auf Epidaurus, Kos &c. Nachher in Schulen, wie zu Smyrna &c. ▶Die alte Medicin beruht wie die Physik auf Beobachtung, nicht auf Experiment. Daher erst wenig Anatomie, die erst durch experimentartige Zubereitung möglich wird.◀ 7
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Medicin] am Rand li.: Hecker Geschichte der Medicin, 1. Band. Häser (Greifswald) Geschichte der Medicin circa 1869. ein Band. 13
Fächern] am Rand li.: Botanik, Sprengel siehe oben. A Geschichte der alter30 thümlichen Physik noch nicht vollständig entwickelt. Oekonomie.] am Rand li.: Betrachtung der oekonomischen Wissenschaft nicht die Oeconomie gehört hierher. 16
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6 gefunden.] darunter, mit Verweiszeichen: Aber gleich mit einem Instrument, dem Stethoskop,
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weil sie der Unterstützung für ihre schwächern Sinne bedürfen.
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13–15 Der … Medica.] neben dem Vorherigen li.
20–23 Die … erst] neben dem Vorherigen li.
23–24 durch …wird.] auf dem oberen Seitenrand re., mit Verweiszeichen
44–56 als … gemacht.] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen 45 und Producten] über der Zeile, mit Einfügungszeichen 47–48 Eben … Lebens.] über der Zeile, mit Einfügungszeichen
A
I,326 36–37 und 329 12–15
Vierter Theil · Von der gesammten Wissenschaft · 329
In andern Theilen, welche nicht auf Beobachtung sondern auf Experiment beruhen, ein eigentliches Zwingen der Natur sind, worauf die Alten nicht kamen, als in der Magie, sind die Alten weiter zurück, besonders in der Chemie, welche erst in neuern Zeiten, seit den Arabern cultivirt worden. Im Oströmischen oder Griechischen Kaiserthum machte sie aber schon Fortschritte, wie schon das Griechische Feuer beweißt. Weiter sind sie in der Medicin, deren Anfänge ebenfalls in die Heroenzeit fallen, unter Machaon und Podalirius, Aesculaps Söhne, ia schon in die Mythologie wo schon Heilgötter vorkommen. Späterhin bildeten sie sich theils magisch und mystisch, wie im Pherekydes, Pythagoras pp. theils aber auch ächt ärztlich, in der Schule der Asklepiaden, und zwar wie sie ietzo ist, zugleich erfahrungsmäßig und zugleich theoretisch speculativ. Man kann hierüber lesen Sprengels Geschichte der Medicin worin freylich mehr Fleiß als Geist ist; und desselben Beyträge zur Geschichte der Medicin, worin ebenfalls viel über das Alterthum vorkömmt. – Die nähere detaillirte Erkenntniß alles Einzelnen in diesen Fächern erfordert natürlich besondere Sachkenntniß. ▶Oekonomie. Geoponica; Xenophon Aristoteles &c. keine eigene Wissenschaft.◀
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IV. Geschichte der ethischen Wissenscha ften. Die eigentliche Ethik wird in der Geschichte der Philosophie mitgenommen; die Politik gehört ebenfalls in die Ethik, und kommt, in wiefern sie philosophisch ist, ebenfalls dort vor in der Philosophie in wiefern sie aber praktisch ist, gehört sie in die Geschichte des Staates. Es bleibt daher hier nichts übrig, als die Geschichte der Rechtswissenschaft, und zwar der Römischen, wovon siehe Römische Litteratur Geschichte S. 207–209. Recht gehört nicht hierher sondern nur Rechtswissenschaft. Nun noch Geschichte der historischen und philologischen Studien. Iene, die Iurisprudenz, ist was unter Num. III. die Medicin; was die Naturgeschichte das sind hier diese Studia. Deren Geschichte muß aus dem Alexandrinischen Zeitalter besonders hergeholt werden. Wower pp.
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Studiums] am Rand li.: 2) Historischantiquarisches Studium, Rhetorik, Kritik, Grammatik.
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Antiquitäten S. 4. 5.] am Rand li., mit Verweiszeichen: Hippias, Dicæarch, die Schriftsteller περὶ νομίμων &c. Bei den Römern Varro &c. 2
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Studium] am Rand re.: Geschichte des rhetorischen Studiums. Es ist sehr alt. Hierher nur gehörig als Geschichte der Wissenschaft wie sie ausgebildet war als Theorie. ▶Nicht Geschichte der Beredsamkeit die in die LitteraturGeschichte gehört.◀ Der Griechen Sprachbeurtheilung war feiner als unsere. 20
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1) Die Rhetorik ist als etwas rein formales von den Alten allein ausgebildet worden; in der neuern Zeit hat sie keine Fortschritte gemacht, sondern ist vergessen. 3) Die Grammatik ist fein gebildet; aber was da fehlt, ist der den Modernen eigene Umfang und die Universalität, die in der vergleichenden Sprachkunde gegeben ist. 2) die Kritik der Alexandriner ist besser als unsere philologische aber in der feinen ästhetischen Kritik, die idealere innere Verhältnisse analysirt, ist die neuere Zeit vorgerückt. Die alte Kritik und Rhetorik geht auf Form, die unsrige auf den geistigern Gehalt. Litteratur S. 132. A
5 Hippias] daneben li.: Philochorus, Phanodemus, &c. &c. 17–18 als etwas rein formales] über der Zeile, mit Einfügungszeichen A
I,333 17–19
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Von der Bildung des historischen und antiquarischen Studiums siehe Griechische Antiquitäten S. 4. 5. Davon zu sondern ist hier noch das Studium der Litteratur und der Kritik. Studium der Litteratur als Mittel zur allgemeinen Bildung hatten die Alten früh, besonders die Griechen; aber auch die Römer, von diesen es empfangend. Das Detail über diese Gegenstände gehört in die Geschichte der Litteratur. Hier nur so viel. Die litterarische Bildung der Athener, welche hier allein in Betracht kommen, ging aus vom Homer, und an dem Homer lernte man in den Schulen sogar das Lesen, indem man besonders den Homer zugleich vorgesagt erhielt auswendig lernen mußte. Alkibiades. Man beschäftigte sich daher auch bald mit der Kritik und Erklärung | so wie zugleich bey der Erweckung des wissenschaftlichen Geistes durch die Sophisten man das Studium der Sprache an sich anfieng. Die Sophisten waren auch die ersten Erklärer des Homer. Wie man aber damals über Erklärung dachte, zeigt unter andern Platon, besonders dessen Ion. Man machte sich wenig daraus den Sinn nicht zu treffen; man trug viel hinein. Die gesammten Wissenschaften in ihrer spätern Ausbildung wollte man im Homer finden, woran besonders die Philosophen vielen Antheil hatten. Betreffend die Kritik, so wagte man sich schon an Recensionen des Homer: Antimachos, Euripides minor; in der Sprache bestimmte Prodikos von Ceos schon die Synonymen, und das recht fein, wie man aus Platon sieht. Das rhetorische Studium entstand zugleich, welches natürlich ein hohes Interesse an der Sprache gab. Vollkommen aber kamen alle diese Disciplinen erst in Gang seit Aristoteles, indem diese ganze Polymathie eigentlich modern ist: wie natürlich: denn nur eine neue Zeit im Gegensatze einer alten kann Polymathie haben, da die alte keine vor sich hat, sondern erst alles selbst schaffen muß. Er ist derienige welcher die größte Litteratur hat in seiner Zeit, welcher auch die angefangene Kritik an dem Homer fortsetzte, und durch seine Rhetorik, Poetik pp. überhaupt nun die Kunstregeln der litterarischen Production festsetzte, auch die Sprachlehre weiter brachte um ein bedeutendes. Erst nach Aristoteles aber wurden zu Pergamus und Alexandria die großen Bibliotheken angelegt, erst ietzt bildete sich auch die wahre Polymathie, mit Kritik und Grammatik. Hier leben nun als Bibliothecare und im Museo Alexandrino die Grammatiker, ein Kallimachus, Eratosthenes, Apollonius Rhodius, Zenodotus, Aristophanes Byzantinus, Aristarchus. Iac. Ioannes Fredericus Gronovius de Museo Alexandrino. Es war ein höchst sonderbares Leben dieser Leute daselbst in ieder Hinsicht. Sie beschäftigten sich mit Anordnung der Bibliothek und der Autoren, Untersuchung ihrer Ächtheit, worin viel betrogen wurde, Revision der Texte, Commentarien in kritischer und erklärender Hinsicht, eigenen poe-
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Prolegomena.] zwischen den Absätzen und am Rand li., mit Verweiszeichen:
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Heyne de genio saeculi Ptolemaeorum Opuscula academica T. 1. Gräfenhan Ge5 schichte der Philologie 4 Bände. Classen
über die Geschichte der Griechischen Grammatik. Steinthal Geschichte der Sprachwissenschaft bei den Griechen und Römern. Berlin 1863. 10
Gattungen,] am Rand li.: Geschlechter. Gattungen. Besonders der individuellen Charaktere S. 133. oben. A ▶Griechische LitteraturGeschichte S. 1. Nähere Abgrenzung S. 3. Stile. Höchste Differenz: 1) Gattungen. 2) Charaktere in den Gattungen. Also die Gattungen sind nachzuweisen, nach Zeit und Raum und in der nothwendigen Folge.◀ 29
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Von … Geschichte] darüber: Geschichte der ἰδέαι – ästhetisch-rhetorischen Formen.
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Form,] am Rand li.: Unterschied der verschiedenen ἰδεῶν: wissenschaftliche – formale ästhetische / rhetorische – grammatische. 24
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21 Stile.] daneben li., mit Verweiszeichen: Am deutlichsten zeigt sich dies bei der Philosophie. Siehe
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die folgende Seite. B
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20–26 Griechische … Folge.] neben dem Vorherigen re. A
I,336 1–11
B
I,337 10–17
Vierter Theil · Von der gesammten Wissenschaft · 333
tischen Arbeiten: Verfertigung des sogenannten Kanons, welcher eine ihrer wichtigsten Arbeiten war, die auch großen Einfluß hatte; und mit historischer grammatischer Erforschung der Sprache, Einrichtung der Grammatiken und Glossarien, indem sie auch die Sprachphilosophie trieben, und zugleich das Alte und Ächte in der Sprache bezeichneten; auch die alte Aussprache: Accente. Von diesen vielfachen und mannigfaltigen Bemühungen ist nun auf uns fast nichts gekommen; ein unsäglicher Verlust, ohne welchen tausend Untersuchungen nicht nöthig wären, und wir wüßten die Dinge doch besser als mit allen unsern Untersuchungen. | Die Römer haben von allen diesen Studien gar wenig gehabt. Zwar ergab es sich, wie Sueton berichtet, daß das Haupt der Alexandrinischen Gegner, der Pergamener Krates Mallotes als Gesandter in Rom in einer Kloake das Bein brach und den Anfang der Römischen Grammatica cloacina veranlaßte, und darauf entstanden viele Grammatiker und Gelehrte; aber mit den Griechen sind sie doch keinesweges zu vergleichen. Das genauere Detail und die Litteratur gehört in die Geschichte der Litteratur, besonders die der spätern Schriftsteller. Valesius de critica veterum mit dessen Emendationes edirt von Pieter Burmann Amstelodami 1740. 4. Henricus Stephanus schon früher de critica. Wower de Polymathia. Wolf Prolegomena.
V. Geschichte der Litteratur der Griechen und Römer Von dem Begriff der Geschichte der Litteratur ist bereits oben A die Rede gewesen, insonderheit in seiner Unterscheidung von der Geschichte der Sprache und der Geschichte der Wissenschaften. Diese hat den Stoff des Erkennens, die Litteratur die Form aber nicht die Form an sich, sondern die Form, wie sie schon zur Darstellung eines Bestimmten in ein Kunstwerk gebildet ist. Die Litteratur hat daher besonders 2erley zu thun. Sie soll die Geschichte der redenden Kunst und Wissenschaft, wie sie in Rücksicht der Form, nicht des Stoffes (inwiefern sich dieses sondern läßt) darstellen nach den verschiedenen Gattungen, um zu sehen, wie iede Gattung gebildet gewesen und welchen Charakter sie gehabt: aber sie muß auch zeigen, wie iede Gattung wieder sich in sich selbst gebildet hat nach Zeit und Raum. Sie muß ferner ascendirend zeigen, wie die gesammten Gattungen nach einander, eine aus der andern sich mit Nothwendigkeit entwickelt haben, in Verbindung mit A
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Methode,] am Rand li.: I. Methodischer Satz. Dies ist die Wolfische, unstreitig die beste Methode. Aber sie könnte übertrieben werden, 1) durch zu große Ausführlichkeit der chronologischen Übersicht indem viel fremdartiges PolitischHistorisches hereingezogen wird. 2) Durch zu große Zerspaltung der Gattungen und Schriftsteller wobei die Einheit verloren geht. Letzteres ist der Fall bei Passow, wogegen Matthiä sich wohl erklärt hat. 2. Methodischer Satz. Chronologisch muß sie seyn, weil sie Geschichte ist, nach den Gattungen, weil die Form hauptsächlich betrachtet wird, welche in Massen gemeinsam ist durch die Gattungen, durch die Gattungen vorzüglich bestimmt wird. – Ob Griechische und Römische Litteratur zusammen zu nehmen? Die Griechische ist ganz unabhängig bis Christi Geburt; hier stört daher die Vergleichung: die Römische hängt zwar mit iener zusammen aber nicht als ein organisches Leben, sondern nur so, daß die Römer einzelnes aus der Griechischen Litteratur herübergenom4
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men und als Reiß auf ihren Baum | gepflanzt haben. Die Geschichte muß aber nur organische Einheiten zusammenfassen: und wie die Römer nur einzelne Griechische Erscheinungen übertragen haben, so muß auch die Geschichte nur Lehnsätze aus dem Griechischen herübernehmen. – Nur von da an kann ein Zusammenbehandeln gedeihlich seyn, wo eine lebendige Wechselwirkung, ein organisches Zusammenleben entsteht, von Augustus an, besonders aber unter Traian, Hadrian, den Antoninen pp. 3. Methodischer Satz. Wie sich das Verhältniß der Biographie zur Geschichte, der Aesthetik zur Entwickelung der Thatsachen, der Litterarischen Notiz zu dem Lebendigen verhalten müsse. ▶4. Satz. Arten der ästhetischen Ideen. Hiervon ist im Heft oben gehandelt.◀ A | Gang der Litteratur aufweist] darüber: in der Übereinstimmung mit der Gesammtbildung des Volkes und zwar aller Gattungen zusammen übereinstimmend,
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aber da seine Individualität diese gebildet hat, muß aus seinem Leben das Werk begreiflich gemacht werden. 46 Thatsachen,] darüber, am Rand re., mit Verweiszeichen: Die Idee darf keine Construction seyn, sondern muß aus der Thatsache resultiren; überall muß sie bloß in der Verkörperung erscheinen. 47 müsse.] darüber, am Rand re., mit Verweiszeichen: Die Bibliographie ist bloß Hülfsmittel: die wahre LitteraturGeschichte ist ohne Bibliographie wenn aber diese etwas werden soll, muß sie eine kritische Geschichte der Schicksale und Bearbeitungen des Werkes seyn. 15–29 Chronologisch … Baum] auf dem unteren Seitenrand
30–42 gepflanzt … Antoninen pp.] auf dem unteren Rand von Bl. 133/70r 43–49 3. Methodischer… gehandelt.] neben dem unmittelbar Vorherigen, am Rand re. von Bl. 133/70r 52–53 und … übereinstimmend,] am Rand li., mit Verweiszeichen
I,308 1–36
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gleichsam] darüber: eidographisch
44 Geschichte,] darüber, am Rand re., mit Verweiszeichen: Der Verfasser ist nur der Träger der Idee;
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Vierter Theil · Von der gesammten Wissenschaft · 335
der Historie und dem Charakter des gesammten Volkes, und auch zeigen, wie in dem vorzüglichen Herausbilden gewisser Gattungen sich ▶zeitliche und◀ nationale Verschiedenheiten ergeben. Dazu ist ein doppelter Theil nöthig, ein allgemein chronologischer gleichsam nach synchronistischer Methode, in welchem man zuerst den allgemeinen chronologischen und nationellen Gang der Litteratur aufweist, sodann ein specieller nach den Gattungen, worin das einzelne, gleichsam ethnographisch dargestellt wird. Wir können hier nur mit wenigen Zügen den Gang der Griechischen und Römischen Litteratur anzeigen.
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Griechen.
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Poesie ist früher als Prosa, Phantasie als Verstand. Der Rhythmus ist nicht Künsteley, ist frey erzeugt, früh vollendet. Er ist Organ der Poesie: die Prosa bedarf des Schreibens; erst | seit Solon Kadmos, Pherekydes; vorher Gedächtniß vom Rhythmus unterstützt; der prosaische Rhythmus erst spät
133/70r 15
2 zeitliche und] über der Zeile, mit Einfügungszeichen
336 · Zweyter Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
die 3 Theile:] auf dem oberen Seitenrand: Die Hauptformen sind: 1) Geschlechter: Poesie, Prosa. 2) Hauptgattungen in beiden, Epos pp. 3) Untergattungen, z. B. im Drama Tragödie. 4) Allgemeine Stile der Zeiten, Stämme, Schulen. 5) Die Individuen. – Die natürlichen Stile sind die Hauptsache; willkührlich nach Zwecken gewählte Stile sind nicht als Anordnungsgrund aufzustellen. 1–2
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Theile:] am Rand re.: äußerlich, innerlich, beides vereint.
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Philosophie] am Rand re., mit Verweiszeichen: Beredsamkeit 4–5
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Philosophie] am Rand re.: Philosophie bloß in Rücksicht des Stils, da auch sie verschiedene Charaktere zeigt, die zu entwickeln Gegenstand der LitteraturGeschichte selbst bleiben muß. 10
wird.] am Rand re.: Bei den Griechen entwickeln sich die verschiedenen Hauptgattungen ganz der natürlichen Ordnung gemäß, bei den Römern nicht; doch auch bei den Griechen nur bis Aristoteles wo die Grenze des veteris et novi.
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gebildet. Die früheste Litteratur ist in Ionien. Epos, Lyrik, Drama sind die 3 Theile: obiectiv, subiectiv, beydes in einem. Siehe oben. So haben sie sich der Zeit nach entwickelt; auch den Stämmen nach; so ist es der natürliche Gang. Die Prosa ist später. Die Haupttheile der Prosa sind Historie, Philosophie. Die historische Prosa hat sich zuerst gebildet, in Ionien; aber nach Ionischem Geist in einzelnen zerschnittenen Sätzen. In Athen hat sich die Beredsamkeit gebildet. Anfangs die bloß kräftige erhabene, allmählich die feinere, bis zum vollendeten Rhythmus. Dies hat auf die Historie zurückgewirkt, indem beyde in steter Wechselwirkung geblieben sind. Attische Historie. Endlich Philosophie die lange poetisch blieb, wurde endlich prosaisch. Dorische Prosa, hernach Attische. Die Beredsamkeit entspricht dem Drama, die Philosophie der Lyrik, die Historie dem Epos. Dieses Alles hat sich bey den Griechen frey entfaltet unter den günstigsten Umständen, bis in die Alexandrinische Zeit, in welcher die Production zu Ende ging; wenigstens trägt das spätere bey gleichem Fleiß, den auch die frühere Zeit hatte, nicht mehr den Charakter des gleichen Genius; wiewohl noch schöne Kunstproducte und viel Gelehrtes erzeugt wird.
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Römer. Die Römer sind nicht originell in ihrer Litteratur wie die Griechen. Daher haben sie, wider die Natur, gleich von Anfang an Prosa und Poesie neben einander; und in der Poesie ist von den Griechen zuerst die für des Volkes Ergetzung wichtigste, das δημοτερπέστατον und ψυχαγωγικώτατον übergetragen, die Tragödie: dann zugleich damit die Komödie, in welcher auch das ernsthafte Volk nicht excellirte. In comoedia maxime claudicamus Quintilian. Ihr Epos war nicht natürlich, nur historisch gebildet, bis auf Virgil pp. welche im goldenen Zeitalter die Griechische durch freyes Genie vollendete Form mit Alexandrinischer Kunst übertrugen. So auch die Lyrik, und alle Nebengattungen, die Satire ausgenommen, von welcher oben A schon in der Charakteristik der Römischen Nation gesprochen worden. Die Prosa ist spät aus den Griechen gebildet, besonders in der Beredsamkeit und in der Historie, eine eigene philosophische Prosa, deren die Griechen mehrere Gattungen 4 Historie,] es folgt ein unleserlich gestrichenes Wort
chenes Wort A
I,235 15 ff.
23 zugleich] es folgt ein unleserlich gestri-
23 damit] am Rand re., mit Verweiszeichen
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Kraft.] am Rand li.: Zunahme und Einfluß des Rhetorischen. Großartigkeit, Gravitas ist Hauptcharakter. Doch auch leichtes Erotisches giebt es.
darin.] am Rand li.: Hierher gehören die Inschriften. Über diese muß hier eine besondere Ausführung auf einem eigenen Blatte geliefert werden. A
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15 Passow.] daneben li., mit Verweiszeichen: ▶ Bähr, Bernhardy. Krause. Klotz.◀ Keiner ganz nach
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meiner Idee, die aber doch in einigen meiner Schüler durchdringt. Zuletzt Bernhardy, Schincke. Otfried Müller.
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fehlt] am Rand li.: Friedrich Schlegel Geschichte der Poesie, und August Wilhelm Schlegel Geschichte der Dramatischen Kunst verdienen fast allein angeführt zu werden. ▶ Ulrici, Bode für Poesie.◀ Fabricii Bibliotheken: daraus haben die neuern geschöpft; bei der Römischen Litteratur Funccius, dann Harless. Bei der Griechischen auch Harless, Schöll, Groddeck, Matthiae pp. ▶ Mohnike,◀ Passow. ▶Petersen.◀ 18
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Vierter Theil · Von der gesammten Wissenschaft · 339
hatten, die erhabene enthusiastische paradoxe der Pythagoreer Ionier pp. (ein Mittelding zwischen Aphorismus und System) die vollendete dramatische des Platon, und die concise trockene Begriffssprache des Aristoteles – hatten die Römer eigentlich gar nicht. Ihre | ganze Litteratur ist nicht frey, also auch nicht natürlich gebildet. Doch giebt es bey ihnen auch einen Unterschied des Veteris & Novi, wie dort, (Aristoteles), nehmlich beym Principat ist der Scheidepunct: gleichsam ein altes und neues Testament. Es gab Anhänger des alten Bundes und des neuen. Iene Alten waren kräftig, die Bildner der Sprache und Litteratur mit wackerer aber roher Eigenthümlichkeit oder noch etwas unbeholfener Übertragung der Griechen; die Neuen im sogenannten goldenen Zeitalter waren geleckt und gebildet, aber es fehlte die alte Kraft. Litteratur: Das Bibliographische war oben da, und darf nicht wiederholt werden. Hier also nur Weniges aus der Griechischen LitteraturGeschichte S. 9. extr. Von den Quellen braucht natürlich nicht die Rede zu seyn. Eine ächte historische Darstellung ist natürlich verschieden von der bloßen armseeligen Litterarnotiz, woran die Harless pp. kleben. Eine ächte Griechische Litterarhistorie fehlt noch ganz, und erfordert viele Vorbereitungen, unter andern auch erst die ächte Alterthumslehre. Wir stehen überall in den Elementen! Die Kritik ist noch nicht weit genug. Noch keine Geschichte der Beredsamkeit! Denn Ruhnkenii Historia critica ist eigentlich nur eine bibliographische Notiz zwar aber doch nur eine Sammlung mit Kritik. Und so fehlt überall noch viel. Man muß erst mit diesem Studium der Litteratur den Zusammenhang der alterthümlichen Litteratur kennen lernen, zugleich Bücher pp. Römische Litteratur S. 11–13. Man hat hier fast mehr. Es ist mehr Zusammenhang schon darin.
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VI. Geschichte der Sprache. Was wir unter Geschichte der Sprache verstehen, versteht sich aus dem Bisherigen leicht. Nehmlich wie das Wissen eines Volkes ein System von Vorstellungen und Ideen ist, so ist die Sprache ein System von Bezeichnungen; dieses hat eben sowohl eine Geschichte, als das System der Ideen: denn mit den Ideen wechselt auch die Bezeichnung. Also das System der Sprache 15 extr.] unter der Zeile
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ziehen.] Punkt verbessert zu Doppelpunkt, am Rand re., mit Verweiszeichen: ein Fehler, den ich zuerst in der Abhandlung über die Kritik des Pindar gerügt habe, und den hernach Hermann in seinen Schriften gegen mein Inschriftenwerk auch erkannt hat, nachdem ich es längst gesagt hatte. 28
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materiell.] am Rand re., über der vorherigen Marginalie: Die Grammatik ist Object der Philologie wie jedes andere Materielle. Wenn ich Hermeneutik und Kritik formal nenne, so meine ich dies = instrumental; das Instrumentale ist das Organon. 30
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nach seiner vollständigen Bildung ▶historisch, aber mit Nachweisung der darin liegenden Formen oder ἰδέαι,◀ zu erkennen, und, wie bey der Wissenschaft, die verschiedenen Nuancirungen desselben nach Zeit und Raum darzustellen und ihrem innern Wesen nach zu ergründen, das ist der Zweck. Dies ist im Grunde nichts anderes als die Grammatik ▶, als eine historische Construction der Sprache.◀ nur pflegt die Grammatik einseitig bloß einen gewissen Typus zu liefern, welcher entweder bloß fingirt oder nur von einem Theil in Zeit und Raum hergenommen ist. Daher pflegt die Sprachlehre nicht umfassend zu seyn; die historische Ansicht der Sprache ist noch nicht genug durchgedrungen in iene subordinirte Classe der Philologen welche die Grammatik zu machen pflegen; oder geistreiche und große in der An | schauung der gesammten Wissenschaft lebende Philologen sind noch nicht daran gekommen, ein System der Grammatik von historischem Standpuncte zu entwerfen. Fürs andere pflegt die Grammatik in der Regel nur ein Aggregat von Notizen zu seyn, dessen Zusammenhang weder unter sich selbst noch mit dem Charakter und dem Erkenntnißsystem der Nation klar wird: ia die Grammatiker haben davon keine Idee; auch nicht einmahl der Grundtypus der Sprache selbst pflegt in den meisten Grammatiken richtig aufgefaßt zu seyn.⟧ Endlich die etymologische Lexikographie pflegt in der Grammatik nicht zu seyn, und doch gehört diese mit zur Geschichte der Sprache. Allerdings also ist die gemeine Grammatik nicht diese Geschichte der Sprache: aber erst dann ist die Grammatik vollendet, wenn sie Geschichte der Sprache worden ist; diese Grammatik aber ist keine Sylbenstecherey, sondern, wie Quintilian sagt, potest altissimam eruditionem exercere; sie ist das höchste Problem der Wissenschaft; sie ist, wie Novalis sagt, die wahre Dynamik des Geisterreiches, zugleich transcendental und empirisch. Hieraus erkennt man auch von Neuem, wie grundfalsch die Philologen die Grammatik unter die Wissenschaften des Organons ziehen. Wir haben oben A gesehen, daß den Begriffen nach ins Organon nichts als Hermeneutik und Kritik gehören; die Grammatik aber ist gar nichts als materiell. Denn das System von Zeichen, dessen sich die Nation zur Bezeichnung ihrer Erkenntniß bedient, ist in der That viel materieller als das System der Ideen. Man ver wechselt ▶Form und Stoff, Thätigkeit und Resultat, Instrumentelles und durch das Instrument behandeltes◀ Subiectives und Obiectives, wenn man die Grammatik zum 1–2 historisch … ἰδέαι,] am Rand li., mit Verweiszeichen
5–6 , als eine … Sprache.] am Rand li., mit Verweiszeichen 32–34 Form … behandeltes] am Rand re., mit Verweiszeichen
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▶Dinge.◀] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: sondern nur im Verhältniß gegen den Gehalt des Wissens, wie die LitteraturGeschichte.
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Organon;] am Rand re.: Eine besondere Inconsequenz muß ich noch hervorheben. Dieienigen, welche die Grammatik als einen Theil des Organon setzen, behaupten doch zugleich, daß die Kenntniß der Sprache nicht Mittel, sondern zugleich Zweck sei. Nun aber ist doch ein Organon unmöglich Zweck, sondern kann als Methode nur Mittel seyn, wenngleich die Ausübung der Methode eine formale Bildung geben kann, die aber doch auch nur wieder Mittel, nicht Zweck ist. Bei uns sieht man aber allerdings, daß auch die Grammatik Zweck ist, nicht Mittel. 7
werden.] Punkt verbessert zu Doppelpunkt, auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: eben so werden sie aber auch erst gemacht durch Hermeneutik und Kritik, und so wird auch die Grammatik bloß gemacht. 9
Betrachtung.] am Rand li., mit Verweiszeichen: Bei der Wissenschaft gehen wir von der ersten Basis der Wissenschaft der Mythologie aus. Ist dies zugegeben, so kann man davon nur zur Philosophie gelangen, und von dieser (inclusive der Geschichte der besonderen Wissenschaften) nur durch die LitteraturGeschichte zur Grammatik gelangen. ▶– Die Grammatik ist zuletzt ins Bewußtsein gekommen als Wissenschaft.◀ Indessen kann man erwidern, die Sprache, als das Urwissen, liege noch vor der Mythologie, allerdings; aber ungebildet, nicht als ausgebildete Sprache. – Auch will ich nicht behaupten, daß unsere Anordnung absolut nothwendig sei; aber sie ist wenigstens annehmlich und es ist eine immer feinere Analyse in unserer Darstellung, ein Übergang vom Massenhaften in die feineren Theile. Und es erscheint nach unserem Gange die Sprache als das letzte und der Zielpunct der Philologie. – Das letzte Ende wie der Anfang. ▶Die Wissenschaft hat sich gleichsam in der Sprache noch einmahl idealisirt, übersprungen und verfeinert zugleich 21
43 annehmlich] am Rand li., mit Verweiszeichen: Wir gehen von der Wissenschaft durch die Verei-
nigung des Materialen und Formalen 1 (LitteraturGeschichte) immer mehr in die einzelne Betrachtung ein, analysiren unsern Stoff immer mehr, zerlegen ihn in der Grammatik, gewinnen, nachdem wir die allgemeinen Umrisse in der Geschichte der Wissenschaften gesehen haben und in der Litteratur, nunmehr die Betrachtung aller Elemente, und kommen so auf das Feinste in der Erkenntniß der Nation, welches zugleich das Allgemeinste ist. Darum sie zuletzt! (LitteraturGeschichte)] am Rand oben li., mit Verweiszeichen: Man könnte sagen, die Litteratur müsse als die Verbindung des Materialen und Formalen nach den beiden Elementen kommen; aber sie steht der Geschichte der Wissenschaften am nächsten!
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37–50 Indessen … Anfang.] auf dem oberen Seitenrand, mit Verweiszeichen
Volkes.] am Rand li., mit Verweiszeichen
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Organon nimmt; denn die Grammatik an sich als Geschichte der Sprache ist rein obiectiv; ihre Darstellung ist Zweck; subiectiv ▶formal◀ ist sie ▶sogar nichts◀ als Mittel zur Erkenntniß anderer ▶Dinge.◀ Dieses Subiectiviren ist aber nur willkührlich. Nur Hermeneutik und Kritik sind rein subiectiv und die Obiectivirung ist willkührlich. ▶formal = instrumental◀ Die Grammatik wird zwar bey Kritik und Hermeneutik vorausgesetzt, ist deshalb aber nicht Organon; denn wir haben schon gesehen, daß alles Materielle der Alterthumslehre in dem formellen Theil der Natur der Sache nach müße vorausgesetzt werden. Daß also die Sprache als Obiect der Betrachtung in den materiellen Theil gehöre ist klar; aber auch zu Ende des materiellen Theils? | Es könnte beynahe komisch und paradox und als eine wahre Ironie auf die Philologie erscheinen, daß wir die Grammatik zuletzt bringen, da die andern Philologen sie alle zuerst setzen. Warum ist sie nun im materiellen Theil zuletzt? Der materielle Theil enthält theils das Wesen oder den Inhalt des Stoffes – Geschichte der Wissenschaften nach 4 Theilen: Mythologie, Philosophie, Naturwissenschaft, Geschichtswissenschaft. Sodann eine Einigung des Stoffes und der Form – Litteraturgeschichte; endlich Betrachtung der Form selbst – Geschichte der Sprache. Soll man nun den Inhalt oder die Form zuerst nehmen? Lieber den Inhalt, indem die Form das feinere ist, und zugleich die äußere Darstellung ienes Innern, welches zwar in der Sache keine Priorität haben mag, wohl aber in der Betrachtung. Gehen wir nun zur nähern Betrachtung der ver wandten Begriffe und Wissenschaften. Wie sich diese Geschichte der Sprache zur Grammatik verhalte, haben wir schon gesehen, nehmlich zur besonderen Grammatik einer Nation; wie verhält sie sich aber zur Grammatik überhaupt? Die Grammatik überhaupt ist die sogenannte allgemeine; diese ist nichts, indem sie nur ein Skelet setzt; so wenig als eine allgemeine Sprache, ▶wie Leibnitz sie wollte,◀
2 formal] über der Zeile
2–3 sogar nicht] über der Zeile, mit Einfügungszeichen instrumental] über der Streichung 27 wie … wollte,] über der Zeile
5 formal =
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und verkörpert. Die gröbere Verkörperung liegt in der Kunst, wo nur im Allgemeinen das religiöse Erkennen sich ausspricht. Die Sprache ist ein Typus, ein Spiegel- und Schattenbild der Erkenntniß; und demnach allerdings feiner.◀ ▶Sie ist die allgemeinste Wissenschaft des ganzen Volkes.◀ Die Grammatik ist uns wie dem Platon für die Philosophie die Dialektik der θριγκὸς μαθημάτων φιλολογίας als Dynamik des Geisterreichs. nichts philologisch-] darüber: Stenographie (praktische Dinge)
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bildet sie, wenn sie kann a priori, die Philologie durch Erkennen des Gegebenen, Wiedererkennen. Da indessen die Philosophie hier auch nur wiedererkennen kann, wenn sie nicht Figmente aufstellen will, so fällt hier beides zusammen. Der einzige Unterschied ist die speculative und die historische Betrachtung. ▶Beilage von der antiken Sprachphilosophie. A Eine gedrängte Philosophie der Sprache giebt Michelet in seiner Anthropologie und Psychologie. Hierher gehört die ganze Litteratur der philosophischen Sprachlehre Bernhardi pp.◀ 15
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individualisirt.] am Rand li., mit Verweiszeichen: Als Idee, als Luftgebäude, läßt sich eine allgemeine Grammatik aufstellen; aber sie hat keine Realität.
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Ursprung] darüber: die Genesis
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Linguistik] über der Zeile: welches allgemeine Sprachenkunde ist,
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Linguistik] am Rand re.: Humboldts Abhandlung über die Sprachenkunde in dem letzten Band der Abhandlungen der Akademie 1822. betitelt: Über das vergleichende Sprachstudium in Beziehung auf die verschiedenen Epochen der Sprachentwickelung. – Dort ist eben auch der Unterschied der linguistischen und philologischen Betrachtung entwikkelt. B Der Linguist faßt mehr den allgemeinen Zusammenhang der Sprachen, auf niederen Stufen meist: am Griechischen und Lateinischen aber begreift der alterthümliche Philologe die vollkommen 18
soll.] am Rand li. und auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: Wir müßen auch hier unsern ersten Begriff von der Philologie festhalten und anwenden. Philologisch ist die Geschichte der Sprache dasselbe, was die Sprachphilosophie philosophisch ist: beide müßen von entgegengesetzten Puncten ausgehen, auf denselben hinkommen: die Geschichte der Sprache auf historischhermeneutischem Wege, die Sprachphilosophie von innen. Beide müßen grammatische Ideen bilden; die Philosophie13
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6 feiner.] Punkt verbessert zu Komma, daneben li., mit Verweiszeichen: und erst nach dem Urbilde
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zu betrachten.
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9–12 Die … Geisterreichs.] am Rand oben li., mit Verweiszeichen
Zeile, mit Einfügungszeichen A
II,594 f.
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II,595 15 ff.
9–10 wie … Dialektik] über der
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und die damit zusammenhängende Pasigraphie; eine Sache, die ewig Spielerey bleibt, und wie die Kryptographie, nichts philologisch- wissenschaftliches, sondern mathematische Combination ist. Vom Standpunct des Philologen aus giebt es dergleichen nicht, weil es keine allgemeine Sprache geben kann, indem die Sprache, wie alle menschliche wahrhaft von innen gekommene Thätigkeit sich individualisirt. Die Geschichte der Sprache hat also zur allgemeinen Grammatik das Verhältniß, daß sie dieselbe nicht anerkennt, indem sie die Sprache immer als etwas Individuelles betrachtet, was aus der ursprünglichen Nationalität hervorgeht. Ganz anders ist es mit der Sprachphilosophie, welche nicht bloß ein Skelet giebt, sondern die Sprache mit philosophischem Geiste überhaupt betrachtet, und eigentlich die Metaphysik der Sprachlehre oder die transcendentale ▶speculative◀ Grammatik seyn soll. Die Geschichte der Sprache hat nun zu der das Verhältniß, daß sie ganz ebendasselbe ist, nur zugleich immer das Empirische mitnehmend. Denn die Geschichte der Sprache muß auch den Ursprung, die Entstehung, das Wesen der Sprache ergründen, und den innern Bau und Zusammenhang mit dem Geiste; und das sind eben die Probleme der höhern Sprachphilosophie wovon freylich so viele Sprachfor | scher nichts wissen. Die Linguistik sollte eigentlich eine allgemeine Geschichte der Sprache seyn, besonders der neuern; wie wir uns zu dieser verhalten ist also dadurch schon klar; nur pflegt die Linguistik auch gewöhnlich auf einem niedrigen Standpunct zu stehen. Wie soll nun demgemäß die Geschichte der alten Sprachen, nehmlich der Griechischen und Römischen gefaßt werden? Klar ist, daß wir nicht zuerst eine sogenannte philosophische oder allgemeine Grammatik vorausschicken dürfen ▶wie Wolf will◀; denn wir behaupten ia eben, daß dergleichen nicht zu trennen: sondern wir wollen unmittelbar ▶und concret ◀ die Griechische und Römische Sprache philologisch betrachten. So war es ia auch mit der Philosophie so mit der Litteratur pp. Die allgemeinen Betrachtungen taugen nichts in der Regel, weil sie nichts enthalten, und weil dann die besondern wieder nüchtern folgen: es muß das Allgemeine und Besondere organisch
12 speculative] über der Streichung
26 wie … will] über der Zeile, mit Einfügungszeichen
27 und concret] über der Zeile, mit Einfügungszeichen
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ausgebildete Sprache, eben weil er nicht Linguist ist, sondern die Gesammtbildung eines Volkes, nicht die gesammten Sprachen der Völker zum Object hat. Indeß ist für gewisse Theile der Philologie die vergleichende Sprachenkunde unentbehrlich: wovon unten. ▶Eben so braucht ja die Philologie alle andern Disciplinen, Physik, Medicin pp. Die Linguistik ist ihrem Wesen nach auf die niederen Stufen der verschiedenen Sprachen angewiesen, wie es Humboldt dargestellt hat. Daher verbleibt sie auch bei der Etymologie und weiß wenig von Syntax und allem, worin die Sprache kunstreich behandelt ist. Sie ist, wenn sie nicht bei bloßen unverbundenen Notizen stehen bleibt – vergleichende Sprachenkunde.◀ seyn.] am Rand re.: Disposition beiliegend. A
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Sprachlehre] am Rand re.: 1) Von den Buchstaben überhaupt. 2) Von ihrer Schreibart. 3) Von der Aussprache.
werden.⟧] am Rand re.: Ast hat schwärmerische Constructionen, wie van Helmont in seinem Buch vom Alphabet. 8
θέσει.] am Rand re.: Rudolf Wilhelm Zobel Gedanken über die verschiedenen Meinungen der Gelehrten von dem Ursprunge der Sprache, Magdeburg 1773.
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Ursprachen.] am Rand re.: Allgemeine Sprache, Ursprache, Zusammenhang der Sprachen (Griechische Alterthümer Römische und Griechische Litteratur)
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Alphabetes,] am Rand re.: 1) Von den verlorenen Buchstaben. Digamma &c. Altes Alphabet. 2) Paläographie. 3) Pronunciation. Orthographie und Orthoepie. Vom Digamma Grotefend in der Hallischen Encyklopädie der Künste und Wissenschaften, eine kurze Abhandlung.
35
19
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Aussprache.] auf dem unteren Seitenrand, unmittelbar unter dem Text: Ent-
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39 Paläographie] am Rand unten re., mit Verweiszeichen: Das Attische Alphabet vor Euklid hat
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21 Buchstaben. Α Β Λ Δ Ε I Η Θ Ι Κ Μ Ν Ο Π Ρ Σ Τ Υ Φ Χ. Hiervon sind die Aspiraten später, auch Υ; die andern 16 alt aber auch Ξ pp. waren alt Η […] 1 Hierher die Zahlensysteme nach ihrer Verschiedenheit. Grenze unbestimmbar. 2 ▶Ursprung des Alphabets aus Phönizien unläugbar. Übergang nach Italien Etruskisch Römisch. Auch die Vor 3 derasiaten, Lycier, Karer, Phrygier haben ungefähr dasselbe Alphabet.◀ Hierher …unbestimmbar.] neben dem Vorherigen li., auf dem unteren Seitenrand mit Verweiszeichen 2 Ursprung … die Vor] mittig auf dem unteren Seitenrand 3 derasiaten … Alphabet.] neben dem unmittelbar Vorherigen, auf dem unteren Seitenrand li., mit Verweiszeichen
1
7–9 Eben … Medicin pp.] am Rand oben re., mit Verweiszeichen
10–19 Die … Sprachenkunde.] mittig auf dem oberen Seitenrand 16 kunstreich] kunstreich (kunstreich) 42–44 Vom … Abhandlung.] auf einem über einen gestrichenen Zusatz geklebten Papierstreifen, Format: 5 �1,8
A
II,597 10 ff.
49 51
Vierter Theil · Von der gesammten Wissenschaft · 347
verbunden seyn. ▶⟦◀Wir werden der Bequemlichkeit wegen das Römische und Griechische zusammen nehmen; nur einzelne Puncte können wir behandeln, das Ganze überschauen, und dann Litteratur geben. Im Grunde ist noch wenig gethan, weil die Philosophen wie Schlegel schon klagt, keine Grammatiker, und die Grammatiker keine Philosophen sind. So bleibt zugleich die Philosophie und die Sprachlehre zurück. Gemeine Sprachlehre wird hier vollends niemand erwarten; es sollen vielmehr hier Andeutungen für eine höhere Behandlung der Sprache gegeben werden. ▶⟧◀ ▶Sprache was? Articulirtes bedeutsames Lautsystem.◀ Zuerst vom Wesen und Ursprung der Sprache. A Nach meiner Abhandlung Studien IV. Band II. Heft. p. 358 sqq. Erstlich Streit, ob φύσει oder θέσει. Harmonie des Zeichens und Bezeichneten. Was eigentlich bezeichnet werde. Daraus entstehende Idee der Vielheit der Sprachen und Dialekte, gemäß dem Volkscharakter. Anwendung auf Griechen und Römer. Erforschung dieser Harmonie – wie sie anzufangen? Ursprachen. Synthetischer und analytischer Gang. Organischer Zusammenhang der Buchstaben untereinander. S. 372 sqq. ▶Bernhardis Abhandlung im Pantheon.◀ Hieran schließen sich nun Unterschuchungen über einige besondere Eigenheiten des Griechischen und Lateinischen Alphabetes, besonders die Aussprache und Schrift. B Allein wir müßen dieses detaillirten Büchern überlassen, indem diese Materie eine sehr weitläuftige und schwierige ist, sowohl im Griechischen als im Lateinischen. Wie schlecht besonders das Griechische gesprochen wird, und ehemals gesprochen worden, ist bekannt; besonders gehört dahin die veränderte neugriechische Aussprache. Der Etacismus mit allen seinen Anhängseln scheint iedoch auch nicht ganz richtig zu seyn. Man
A
II,600 15–608
B
II,609–615
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348 · Zweyter Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
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stehung, wie in Italien aus dem sermo rusticus, nehmlich dem Dorisch-Aeolischen. Quellen der Orthoepie: Testimonia veterum. Orthographie, endlich Neugriechische Aussprache und beim Lateinischen Ableitung der neuern Sprachen. Zur Orthographie gehört auch die Orthographie der abgeleiteten Worte. Aussprache] am Rand oben li.: Eine sehr unbedeutende Abhandlung über die Griechische Pronunciation, besonders über das Β, enthält Reuvens Collectanea litteraria, Lugduni Batavorum 1815. cap. X. Man hat eine ganze Sylloge scripto1
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15
rum, qui de linguae Graecae pronunciatione commentarios reliquerunt, 2 T. 8. Lugduni Batavorum 1736–1740. enthält die Schriften von Ceratinus, Beza, Henri20 cus Stephanus, | und einem Engländer Gregorius Martinus für die Erasmische, und des Erasmus Schmid für die Reuch-
25
30
linsche Aussprache, nebst mehreren andern. Andere will ich nicht erwähnen, wie Samuel Gelhud und Johann Rudolf Wettstein. Auch Coray in der Vorrede zum Isokrates hat Einiges, besonders in Bezug auf den Neugriechischen Iotacismus. | einzelner] am Rand ganz li. außen: Die Paläographie ist öfter von uns erwähnt worden, aber nur subsidiarisch; hier ist aber ihr eigentlicher Platz als Doctrin. Montfaucon und Bast. 2
Sprachen.] auf einem quer zum Text auf den Seitenrand li. geklebten Papierstreifen, Format: 14,7 �2,4: Anastasii
3
Georgiadis Philippopolitani Med. & Chir. D. de elementorum Græcorum pronunciatione tractatus. Gr. & Lat. Parisii 1812. ▶ Oekonomos περὶ τῆς γνησίας προφορᾶς τῆς Ἑλληνικῆς γλώσσης, Petersburg 1830. 8. ◀ ▶ Sophokles History of the Greek Alphabet and Pronunciation, Cambridge in America, 1854. Schneiders
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45
Lateinische Grammatik besonders reichhaltig in der Pronunciation.◀ beyde Sprachen] am Rand li., teilweise auf dem Papierstreifen: Bloch’s Revision der Schriften über die Pronunciation des Griechischen. Liscovius. Reuvens. Georgiades. Seyffarth. ▶ Oekonomos. von Raumer. Gotthold. Henrichsen. Ellissen.Telvy.◀ 4
13
pp.] darüber: Corssen.
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55
sprachen;] am Rand li.: Geppert, über die Lateinische Aussprache im ältern Drama, Leipzig 1853. 8.
15
Accent] am Rand li., mit Verweiszeichen: προσῳδία, Zusammenhang,
60
lehrt.] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: Die Interpunction war bei den Griechen sehr alt. Je älter die Attischen Inschriften, desto vollständiger wird die Interpunction (⋮); sie nimmt ab (:),
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21
23
62 Die] daneben li.: Προσῳδία. 15–20 Man … Stephanus,] auf dem oberen Seitenrand
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16 pronunciatione] so im Ms.
… Iotacismus.] auf dem oberen Rand von Bl. 139/73r, mit Verweiszeichen
20–29 und
Vierter Theil · Von der gesammten Wissenschaft · 349
muß einzeln | die Aussprache der Buchstaben wohl erforschen, aus der Combination einzelner Nachrichten, Aufspürung der Orthographie pp. Abstammung und Vergleichung des Griechischen, Vergleichung neuerer Sprachen. Über beyde Sprachen handelt Desiderii Erasmi dialogus de recta Latini & Græci sermonis pronunciatione, 12. oft edirt, nicht gründlich genug; über das Griechische auch in orthographischer und archäologischer Hinsicht Payne Knight Analytical essay on the Greek Alphabet, London 1791. Groß 4. Über das Lateinische viele: erstlich die Grammatiken überhaupt dann insbesondere Seyferts Sprachlehre 1. Band, der ganze, und besonders Scioppii Grammatica philosophica der sehr gut; Perizonius zum Sanctius pp. Lipsius dialogus de recta pronunciatione Linguae Latinae Lugduni 1586. 4. und in der Ausgabe seiner Werke, Thryllitii dissertatio de pronunciatione Latina ex Aeolica repetenda explicandaque pp. Das Schwierigste sind die Vocalen, das flüchtige Element, das leichteste die ganz stummen Consonanten; im ganzen gilt die Regel, daß die Alten schrieben wie sie sprachen; denn die Sprache war das Primitive; eine Differenz beyder war nicht gedenkbar, war nur gedenkbar in den aus ältern Sprachen abgeleiteten, weil da die Schreibart als Antiquität stehen blieb, während die Aussprache sich längst geändert hatte. ▶– ⟦Ecphonesis.⟧ Fürs Lateinische Seyfert, Schneider.◀ Allein außer den Buchstaben, welche bloß das rohe Material sind, muß noch vom Accent gesprochen werden, von der Interpunction wollen wir hier schweigen, auch vom Hauch, und anderem, was die gemeine Grammatik lehrt. Iedes Wort hat eine gewisse ▶materielle Größen-◀ Ausdehnung; dadurch entsteht die Quantität; aber auch muß es noch ein Princip haben,
13 Vocalen] so im Ms.
23 gewisse] es folgt ein unleserlich gestrichenes Wort
Größen-] über der Streichung
23 materielle
138/72v
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350 · Zweyter Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
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wird seltener; allmählig verliert sie sich. Consequent war sie nie. ▶ Wernicke über den Griechischen Accent, für Schulen, Berlin 1825. 8. Kreuser (schlecht) Griechische Accentlehre, Frankfurt a/M. 1827. sehr seltsam.◀
meiner Abhandlung de metris Pindari steht, giebt Friedrich Lindemann de Latinae Linguae Accentibus Lipsiae 1816. ein Progamm worin auch gute Etymologien und Einiges über den Ursprung der Römer und ihrer Sprache. ▶Am besten
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Ritter Elementa Grammaticae Latinae
Accent,] am Rand li.: Extension – Quantität, Materie! / Intension – Accent, Geist!
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Berlin 1831. 8. auch über den Accent im Allgemeinen nach meinen Ansichten.◀ 10
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Sprachen.] am Rand li., mit Verweiszeichen: Die alten Sprachen sind plastisch in ihrer Uranlage durch Accent und Quantität, und eben so durch die Formation.
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XXVII.] auf dem oberen Seitenrand und am Rand re., mit Verweiszeichen: Ursprüngliche Wörter haben inclusive die erste Flexion nur Eine Arsis und Eine Thesis: dies ist die wahre Einheit. Mehrere Arsen und Thesen entstehen durch Composition und Derivation. Jedes Wort ist nehmlich eine rhythmische Einheit; ein zusammengesetztes Wort wird aber in der Regel eine zusammengesetzte rhythmische Einheit. Eben so ist es mit der Gradation der Begriffe. 3
Lateinischen] am Rand re.: Manches gute über den Lateinischen Accent, wovon iedoch der größte Theil schon in
7
Griechen] auf dem unteren Seitenrand:
Kreuser. Göttling vom Accent der Grie-
bus Linguae Latinae librum I. Additamenta Leipzig 1816. 13
–] darüber: Modernes.
15
XXXV.] am Rand re.: Zuerst Prosodie:
Coelemann und Morelli Thesaurus im Lateinischen. Smetius, Prosodia latina. Morell Lexicon Graeco-Prosodiacum, neu
herausgegeben, verbessert und vermehrt von Edward Maltby Cambridge 2 T. Graeffe prosodiae Lexicon sehr schlecht. Morell-Maltby von Vömel in usum scholarum accommodirt Frankfurt 1818. Spitzner. Passow Wörterbuch.
21 Derivation.] daneben li., mit Verweiszeichen: Cf. de Metris Pindari. 17–18 haben … Flexion] über der Zeile, mit Einfügungszeichen
buch.] neben dem Vorherigen re.
40
chischen Sprache, für Schulen, Rudolstadt 1818. 8. / Wagner Addenda quaedam ad librum de accentibus Bremen. 1810. / Lindemann Ad suum de accenti-
56–57 Spitzner. Passow Wörter-
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Vierter Theil · Von der gesammten Wissenschaft · 351
5
(
)
(
(
(
(
(
(
wodurch das Wort zu einem Wort wird, das ist der Accent, welcher dem Wort erst Einheit giebt, indem er ein Verhältniß der Theile in das Wort bringt, Arsis und Thesis. Der Accent ist das Idealere, mehr melodische als metrische. Daher der Unterschied der alten und neuern Sprachen. Siehe die Abhandlung vom Accent §. V. Acut und Gravis – Arsis und Thesis. Schwacher Acut – Gravis (`); Circumflex. Abhandlung §. III. Von der Quantität wollen wir, als einer bekannten Sache, nicht weiter reden. Die Accenttheorie a priori. –́ – | und – – sind die höchsten Möglichkeiten; vieles andere Geringere ist möglich. Aber iene Möglichkeit über | springt der Grieche in ἄνθρωπος –́ – – welches man aber eigentlich so zu denken hat –́ –́ , wie im antispastischen Rhythmus. Hier liegt zugleich das einzige Princip der Metrik, was aber noch niemand ausgeführt hat, und ich hier nicht ausführen kann. Aus diesem allgemeinen Verhältniß der Arsis und Thesis folgen die allgemeinen Regeln des Accentes, welche beyde alte Sprachen haben. §. XXVII. Eigenthümlichkeit der Accentuation nach dem Ton §. XXVIII. XXIX. Einige schwierige Puncte übergehen wir, weil sie nur dem Detail angehören. Vollends das genaue Detail der Regeln gehört nicht hierher besonders der Griechischen, die in ieder Grammatik stehen. Von der Lateinischen Sprache weiß man gewöhnlich nicht, daß sie Accent hatte: ausgenommen ist die Grammaire de Port-Royale. (Von Griechen siehe Foster on Accent; Wagner über den Accent der Griechen, erst 1807. breite Compilation); aber die Lateinische Sprache hat ihn in viel höherem Grade; die Griechische ist noch mehr der Prosodie unterworfen. Komiker geben Beweiß. Diese Lateinischen Regeln sind aus §. XXXVII. zu erläutern. – Endlich Unterschied zwischen Accent in der Sprache und in der Schrift. Erstlich Nahme §. XXXVI. Übrige Notizen §. XXXV. Nach diesen allgemeinen Untersuchungen über das Alphabet und das damit zusammenhängende kämen wir zur eigentlichen Betrachtung der Wörter. Aus Buchstaben entstehen Sylben, aus Sylben Worte. Diese Worte können an sich betrachtet werden, oder in Verbindung mit andern: Etymologie
15 Ton] unsichere Lesung
28–29 Wörter] aus Worte
139/73r 10
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352 · Zweyter Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
formelle.] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: Grammatische Kategorien. Manche Sprachen, wie das Chinesische haben keine. Humboldt über das Chinesische. Schlecht der Breslauer Schneider; siehe Beilage. A 2
5
2
Substantiva] darüber: Subject
3
Attributiva] darüber: Praedicat
keine.] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: Subject und Praedicat müssen unmittelbar verbunden seyn, wie Substanz und Eigenschaft: es giebt keine Brücke; man müßte immer wieder eine neue haben. B Die Copula entsteht erst aus der Zerlegung des Attributivs als scheinbare. 3
10
15
glauben.)] zwischen diesem und dem folgenden Absatz: Früh zusammengewachsen, organischer. 13
Untersuchung.] auf dem oberen Seitenrand: Doppelter Gang der Etymologie. Entweder in der Sprache speciell, selbst (Fulda) oder durch universelle Vergleichung. Letztere fehlt den Griechen und Römern, und ist das Einzig Wahre. Die alten sind schlechte Etymologen. (Etymologicon Magnum Gudianum) Einzelne Zweige. Glossographie. Lexilogie. (Buttmann). Herodian περὶ μονήρους λέξεως, merkwürdig. Lünemanns Lateinisches Wörterbuch. Lateinisches Schulwörterbuch von Kärcher, Carlsruhe 1824. 8. Freund Lateinisches Lexikon. 16
20
21
Valckenaer] am Rand li.: Lobeck
Indisches] am Rand re., auf einem angeklebten Papierstreifen, Format: 10,2 �1,1: Joannis Brassii Gradus ad Parnassum Graecus (Wörter, Redensarten, Prosodie) in Deutschland edirt von Siedhof Vol. I. P. 1. Göttingen 1838. wenig werth. 12
25
5–6 Schlecht … Beilage.] neben dem Vorherigen re.
15–16 Zerlegung … scheinbare.] am Rand re., mit Verweiszeichen 33 speciell,] über der Zeile, mit Einfügungszeichen 38–40 Einzelne … (Buttmann)] neben dem Vorherigen li., am Rand li., mit Verweiszeichen
A
II,604 11–14
B
II,623 1–14
35
40
Hemsterhuis.] am Rand li.: Georg Cur- 45 tius Grundzüge der Griechischen Etymologie, Leipzig Teubner 1858. 8. 1ter Theil.
17
Ursprünglichste.] am Rand unten re., mit Verweiszeichen: wenigstens abgerechnet bloße Objectbezeichnungen z. B. Kameel und dergleichen […] 6
30
Vierter Theil · Von der gesammten Wissenschaft · 353
Syntax. Bey der Etymologie A kommt man zuerst auf die Eintheilung der Wörter. Materielle Partes orationis und formelle. Iene sind theils Substantiva, theils Attributiva. Hierzu die verba. Copula giebt es keine. Adiectiva sind ursprünglich als Participia zu begreifen, Substantiva als Infinitive; beyde werden hernach durch besondere Endungen fixirt. Das Verbum als Ausdruck der Bewegung ist das Ursprünglichste. Die formellen Elemente sind Partikeln: die Interiection aber ist zwischen beyden. Coniunction und Præposition sind die Hauptmomente der formellen Elemente für Verbum und Substantiv. Aber es giebt noch ein formelles Element, nehmlich die Flexion B durch Declination und Coniugation. Streitfrage, ob die Flexion im Griechischen und Lateinischen auch wie im Orientalischen ursprünglich aus Suffixis entstanden. (Indisches; Friedrich Schlegel. Die Sache ist nicht so sicher, daß nicht; wie viele glauben.) Was das eigentlich Materielle betrifft, so gehört hierher die Lehre von der eigentlichen Abstammung der Sprache aus den Wurzelwörtern. Große | Schwierigkeit der Untersuchung. Bedeutung der Buchstaben. Reduction auf wenige Formen im Griechischen Hemsterhuis. Was Scheidius auf das Lateinische angewandt. Die Sache ist unvollkommen: Riemer mehr anmaßend, als gründlich. Hauptbuch Lennep Etymologicon Linguae Graecae edirt von Ever. Scheidius, mit dessen Prolegomena de Lingua Latina &c. 2te Ausgabe von Nagel, Traiecti ad Rhenum 1808. 8. Lodewijk Caspar Valckenaer Observationes academicae quibus via munitur ad origines Graecas investigandas lexicorumque defectus resarciendos; nebst Lennep’s Prælectiones academicae herausgegeben von Scheidius, editio II. Utrecht 1805. 8. Hier ist ein neuer Gang
A
II,616
B
II,623 15 ff.
5
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354 · Zweyter Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
Lexicis] am Rand li.: Lexikographie entweder etymologisch oder alphabetisch. Jene fürs Ganze, diese für Speciallexika. Nachträge zu Schneider, ist unbedeutend. Fehler der Lexika in Rücksicht der Bestimmung der Bedeutungen. Siehe Hermeneutik. Diese Speciallexika können für Eine Sprache oder für Einen Schriftsteller seyn! 1
5
10
Stephani Thesaurus] am Rand li.: Englischer und Pariser Stephanus
1–1
7
Ruhnkenio 2 T. 4.] am Rand li., mit Ver-
weiszeichen: Lateinisches Wörterbuch von Lünemann. Mehr oben am Rande. A 15
20
25
Formenlehre.] am Rand li., mit Verweiszeichen: Die Formlehre muß darauf ausgehen, für Einerlei Begriff Einerlei Form nachzuweisen, also Gesetze: Folglich kann es bloß Eine Declination und Coniugation geben, die sich nur verschieden modificirt nach der Natur der Wörter. Duplicität entsteht nur durch Mischung verschiedener Sprachformationen wie im Griechischen bei den Verben in μι. 9
Vocalen.] am Rand li.: Die Ansicht von der Einerleiheit der 5 Lateinischen Declinationen ist zuletzt ausgeführt von Struve über die Lateinische Declination Dorpat 1813. 8vo. über Declination und Coniugation 1823. Hartung. Seager pp. Ebenso sind die Lateinische und Griechische Declination identisch: gut hierüber Friedrich Gräfe, die Einheit der SanskritDeclination mit der Griechischen und Lateinischen aus den Mémoires der Petersburger Akademie besonders abgedruckt, Petersburg 1843. 4to. Leo Meyer, gedrängte Vergleichung der Griechischen und Lateinischen Declination, Berlin 1862. 8. 110 S. 12
27 Scheidius.] über und re. neben der folgenden Tabelle: (Diese Lehre ist jedoch mannigfach zu modificiren, da es verschiedene Formationsmittel gibt, z. B. durch Verstärkung im Perfect (dic-si, pependi) pp. Eine schwache und starke Coniugation unterscheiden manche, und nennen die ohne Vocal die starke. Allerlei hierüber Seemann de Coniugationibus Latinis, Culm 1845. 4.
4 Schneider] daneben li.: Riemer. 24 den Verben] Kj. anstelle von Textverlust wegen Ausrisses A
I,352 41
30
35
40
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50
Vierter Theil · Von der gesammten Wissenschaft · 355
nachgewiesen. Überhaupt müßte hier von Lexicis A die Rede seyn. Stephani Thesaurus 4 T. ist arm drüber worden; ist noch das Hauptbuch. Scapula. Schneider. Im Lateinischen Iohannis Gerhardi Vossii Etymologicon Linguae Latinae Neapolitanische Ausgabe 2 T. Folio ist gut zu brauchen. Gesners Thesaurus. Fabri Thesaurus Eruditionis scholasticae von Gesner. Facciolatus und Forcellini. Scheller, hat sie bestohlen, ohne es zu sagen (Ruhnken).▶– Neue Ausgabe des Henricus Stephanus in Schellers Wörterbuch curante Ruhnkenio 2 T. 4. England. – Passow.◀ Vom eigentlich Formellen. Formenlehre. B Declination ist noch äußerst unvollkommen, besonders die Griechische. Buttmann wird darüber noch genauere Untersuchungen anstellen. Es giebt nur eine Lateinische a. o. i. u. e; nach den 5 Vocalen. a i i m aoe
o
terra terrai terrai terram terraa
o
fumus oder um o fumui fumoi o fumum fumōō
i
u
e.
turrĭs oder e turriĭs turrii i turrem turrii
fructus fructuis fructui fructum fructue
dies diei diei diem die
1 2 5 sind einerley;
und 3 und 4 sind einerley.
Der Charakterbuchstabe ist verschieden.
Sie sind von 1 2 5 nur verschieden durch die Declination in der Mitte.
Die übrigen Unterschiede sind nicht groß. Man kann die ganze Sache viel klarer machen durch genaue Untersuchung, besonders mit Zuziehung des Griechischen. So ist es auch mit der Coniugation: es ist nur eine, wie im Griechischen. Scheidius.
6 bestohlen] aus bestolen A
II,625 19–629
B
II,630–631 17
5
10
15
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356 · Zweyter Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
verschlungen.] auf dem unteren Seitenrand als Fortsetzung: deleo, fleo, ehemals oleo &c. bloß dies sind regelmäßige Formen. Denseo – densitum.
8
5
10
13
are.] am Rand re.: Griechische Con-
iugation, enthält zwei ganz verschiedene Formationen wovon die in μι älter, und vorzüglich solchen Begriffen zukommt, die die Grundbegriffe des menschlichen Denkens sind, und kein Materielles enthalten, als Sagen, Gehen, Setzen, Stehen, Geben pp. Sie enthalten kein Obiect.
Casus,] am Rand re.: Nominativ ist Subiect. 15 Accusativ Obiect. Genitiv Theilnahme. Dativ Theilgabe. Vom Ablativ will ich nicht reden: der Vocativ ist klar. 17
20
Casus hängen zusammen mit den Praepositionen wie die Modi mit den Coniunctionen. reducirt;] auf dem oberen Seitenrand, mit Verweiszeichen: Die Spracherfinder sind keine Kantianer gewesen; man muß das eigenthümliche System jeglicher Sprache aufsuchen, wie es Wüllner gethan hat. Hermanns Methode aus Kantischen Kategorien zu erklären ist die längst im Kratylos verspottete, wo aus Heraklitischem und Eleatischem System etymologisirt wird. 19
25
30
Trendelenburg.] am Rand re., auf einem zur Ausbesserung aufgeklebten Papierstreifen, Format: 5,2 �3,3: (Griechische Sprachlehre 1788. wiederholt 1805) 27
27
35
Trendelenburg.] am Rand re., auf dem
gleichen Papierstreifen, mit Verweiszeichen: Thiersch Tabellen, der nehmlich kürzere und längere Formen annimmt. Modis] am Rand re., auf einem angeklebten Papierstreifen, Format: 12,8 �2,3: Das Passiv will Wüllner (über die Bedeutung der sprachlichen Formen S. 102.) nicht so ansehen, daß das Subject dabei leidend sei. Aber sein Ausdruck „das Subject nehme die Handlung auf “ im Passiv, ist doch wieder dasselbe denn das Aufnehmende ist das Leidende. Übrigens sind seine Bestimmungen richtig.
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30
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50
Formen.] am Rand re.: Genus verbi – Qualität. modus / tempus – Modalität, wor-
unter eingeschlossen das Tempus. numerus – Quantität. personae – sind die Relation. Im Einzelnen aber giebt es nichts Allgemeingültiges.
55
20 Casus] am Rand re., ganz oben.: Casus und Praepositionen hängen zusammen. Nach Einigen sind
59
beide zuerst räumliche Begriffe, was mir noch nicht einleuchtet. Jede Sprache hat eigene Casus: doch finden sich Spuren auch von den Casus anderer Sprachen in andern: wie man im Griechischen und Lateinischen nicht mit Unrecht Spuren des Sanskritischen Locativus findet (Lisch).
61
Vierter Theil · Von der gesammten Wissenschaft · 357
amao
deleo
lege
audio
amavi
delevi
legi
audivi
amatum
deletum
lectum
auditum
amare
delere
legere
audire
ā
ē
ĕ
i
Ϝ muß beachtet werden. (Digamma)
delĕo hat e kurz, Das e ist,
weil eines verschlungen.
weil kurz, verschlungen
| Alles Übrige sind Unregelmäßigkeiten. Man kann in der 2ten Declination noch viele Wörter nachweisen; die andern sind nach und nach verschwunden. So sagte man anfangs docevi; zog nachher zusammen in docvi, indem das e weggeschliffen wurde. So flo, avi, atum, are. fleo, evi, etum, ere, pp. pp. ▶ neo, nevi, netum, nere.◀ Mehr Schwierigkeit, aber auch Interesse hat die Deduction der Formen selbst als Begriffe, wir meinen beym Substantiv. Das Genus, Numerus, besonders Casus A , nebst der Comparation pp. Mit den Casibus ist man nicht weit. Hermann de emendanda ratione Graecae Grammaticae hat sie auf Kantische Kategorien reducirt; die Sache ist aber noch nicht abgethan. Indeß hat sie weniger Einfluß, als die bessere Theorie des Verbi, welche die Holländer beym Griechischen zum Theil haben, und im Ganzen der Engländer Harris in seinem Hermes, desgleichen die stoischen Grammatiker. Vide Diogenem Laertium pp. welche auch Harris schon citirt hat. Reiz in einer kleinen unbekannten Schrift betreffend iene Holländische Theorie des Verbi, so gehet sie besonders aus auf Erklärung der Aoriste von neuen Verbis, welches auch gewisser Maßen richtig ist besonders vom 2ten Aorist; Payne Knight l. c. hat sie auch ausgeführt: in Deutschland schlecht Trendelenburg. Wichtiger ist die Harrissche Theorie der Temporum. Mit den Generibus verbi ist man wohl im Reinen; weniger mit den Modis und Temporibus. ▶ Harris – Begriffe. Holländer – Formen.◀ Da wir diesen Gegenstand nur in höchster Allgemeinheit behandeln können, so ist zuerst zu bemerken, daß man sehr irrt, wenn man hier eine ganz allgemeine Theorie zu haben glaubt; keine Theorie der Sprache ist allgemein A
II,631 19–635 3
5
141/74r 10
15
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358 · Zweyter Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
als] am Rand re.: Möglichkeit oder Abhängigkeit von eines andern That, nicht vom Wollen.
11
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Befehlen] am Rand re.: Dissen Dissertatio de modis verbi Graeci.
10
14–15 Willkührlichkeit.] am Rand re., mit Verweiszeichen: das Wollen: suspendirte That mit Subiectivität, als eine gedachte Handlung. ▶Möglichkeit bezogen auf das Wollen oder Denken.◀
13
andern] auf dem unteren Seitenrand: Wüllner will, daß nur 2–3 Modi seien, der Indicativ, der das reine Erkennen ▶als eines wirklichen,◀ setzt, Imperativ und Conjunctiv (inclusive Optativ) das Begehren. Es ist mir dies nicht so klar, wie seine Ansicht der Casus. 15
15
20
Theorie der Temporum] am Rand li.: Die Zeit in Bezug auf die Handlung ist der sogenannte Zustand: die Zeit in Beziehung aufs Subiect entsteht dadurch, daß das betrachtende Subiect das handelnde Subiect von seinem Standpunct aus in die drei verschiedenen Zeiten setzen kann. C. sagte. Die Handlung ist eine wirklich gegenwärtige, die Zeit wohnt ihr als Gegenwart inne: aber Caius wird vom betrachtenden in die Vergangenheit gesetzt. C. hatte gesagt, die Zeit in Bezug auf die Handlung, die Handlung selbst ist vergangen; das Subiect, von welchem die Handlung prädicirt wird, wird aber auch in die Vergangenheit gesetzt, im Gegensatz gegen den Betrachtenden. 30–31
30
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16 Infinitiv und Particip] am Rand li.: Daß die Infinitive und Participien nur die objective Zeit enthalten ist natürlich, da sie die objectivirte Handlung sind, theils als Substanz theils als Attribut.
Verbum] am Rand li.: Die Theorie des Verbi, die man die Wolfische zu nennen 21
25
pflegt, setze ich fast als bekannt voraus: die meisten aber verstehen selber nicht, was sie lehren; und es ist daher nöthig, über die wahre Bedeutung der Begriffe zu sprechen.
31 Handlung] daneben re.: Der sogenannte Zustand ist die der Handlung inhärirende Zeit. 13–14 als eines wirklichen,] neben dem Vorherigen li., mit Verweiszeichen
trachtenden.] weiter unten am Rand li. ganz außen, mit Verweiszeichen
47–48 gesetzt … Be-
49
Vierter Theil · Von der gesammten Wissenschaft · 359
iede hat ihre eigene. Das sieht man gleich bey den Modis. Wie verschieden ist gleich die Deutsche, Lateinische, Griechische Sprache darin. Der Modus zeigt, um einen Kantischen Ausdruck zu brauchen, die Modalität der Handlung an; aber die Kategorientafel ist verschieden. Der Indicativ zeigt die Wirklichkeit an, der Imperativ A die Nothwendigkeit, ▶inwiefern sie durch das Wollen eines andern bedingt ist,◀ aber der Coniunctiv der Lateinischen ist zugleich für die Griechische Optativ. Diese 2 sind also sehr ver wandt; wie soll man nun Optativ und Coniunctiv unterscheiden? Dies müßte vielleicht besonders durch Partikeln bestimmt werden, allein im Griechischen regiren meist dieselben Partikeln mit verschiedenen Bedeutungen den Optativ und Coniunctiv. Ich möchte sagen, der Coniunctiv seye als reiner Gegensatz des Indicativus Anzeige der Möglichkeit, der suspendirten That; der Optativus aber ist dem Imperativus, wie das Befehlen dem Wünschen entgegengesetzt also ist der Optativus der Gegensatz der Nothwendigkeit folglich Freyheit oder Willkührlichkeit. Dies liegt auch in notione optandi. Was ist aber, um die andern | Anhängsel des Verbi zu übergehen, Infinitiv und Particip? Diese sind gar keine Modi. Der Infinitiv ist das verbum infinitum, ohne Modalität; die Handlung an sich, ganz ohne Bestimmung der Modification, die reine ▶ Verbal- ◀ Substanz; das Particip aber ist das Verbum auch ohne Modalität, rein als Attributiv. Das Verbum B ohne Modalität erscheint in 3 Zeiten, præsens, præteritum, futurum, ie nachdem die Handlung in einer der 3 Zeiten vorgeht. Daher hat man 3 Infinitive und Participien. Amare. Amavisse. Amaturus esse. Amari Amatus esse Amandus esse
Amans ––– Amaturus ––– Amatus Amandus
τετυφώς
18 Verbal-] über der Zeile, mit Einfügungszeichen B
II,637 17–648
15
142/74v
20
τυπτόμενος
5–6 inwiefern … ist,] am Rand re., mit Verweiszeichen
II,635 5 ff.
10
25
(Wir nehmen als Typus das Lateinische weil darauf die Harrissche Theorie der Temporum am besten paßt: schon weniger auf das Griechische aber auch nicht ganz auf das Lateinische wie das Fehlen der Formen zeigt.) Beym Hinzutreten der Modalität oder dem Eintreten in das Tempus finitum oder Modum finitum tritt aber iedes dieser Temporum in eine wiederholte 3fache
A
5
12 der suspendirten That;] am Rand re.
30
360 · Zweyter Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
indem es] am Rand li.: ⟦indem es die Zeit, in welcher die Handlung geschehen gesetzt wird, wieder in Beziehung setzt zu der Zeit, in welcher der Denkende selber sich betrachtet oder betrachtet wird.⟧ 6
5
14
10
actio] am Rand li.: NB. Der Unter-
schied zwischen Zeit und Handlung ist ganz falsch. Es ist Zeit beides, aber in verschiedener Beziehung auf die Handlung und das Subject. Es ist objective und subjective Zeit.
erläutern.] am Rand re.: Vom Aorist (Gegensatz des Infinitiv und Particip). Es giebt nur einen für Praeteritum. Gebrauch im Griechischen (für den einzelnen factischen Fall, auch in der Mehrheit). Von ihm hängt die Consecutio temporum ab, überhaupt von der Zeit des Subjects. 21
So] auf dem oberen Seitenrand: Man kann die Zeit der Handlung die objective oder die der Handlung immanente nennen (im Infinitiv und Particip), die Zeit des Aoristus die subjective, in den Haupttemporibus sind beide.
15
25
Schulmänner] am Rand re.: Bernhardi. (desselben philosophische Grammatik – Sprachwissenschaft)
27
schlechtesten] am Rand re., verwaistes Verweiszeichen: Stolle. Harris. Reiz. 27
21
20
15 oder … immanente] über der Zeile, mit Einfügungszeichen
28–29 (desselben … Sprachwissenschaft)] mit Verweiszeichen, über Bernhardi. 31 Stolle.] unsichere Lesung
30
Vierter Theil · Von der gesammten Wissenschaft · 361
Beziehung. Nehmlich iene Zeit, welche wir bisher betrachteten klebt rein an der Handlung, actio: aber das denkende Subiect selbst kann in einer neuen Zeit ▶seyn◀ betrachtet werden, in einer andern als der in welcher die Handlung vollendet ward. Die Handlung kann vergangen seyn; aber das Subiect kann diese vergangene Zeit in eine neue Beziehung setzen mit den 3 Zeiten, indem es ▶das handelnde Subject in Rücksicht der Zeit in Verhältniß setzt mit der Zeit des betrachtenden Subjects.◀ So kann seyn die ▶Zeit der Handlung◀
8▶Zeit vom Standpunct des Subjects.◀ 9 amo < præsenti =
actio præsens in tempore
præterito : 8 futuro < præsenti actio præterita in tempore præterito : 8 futuro < præsenti actio futura in tempore præterito : futuro ▶Die Futura haben keine Conjunctive, weil
amabam ; amabo 9 amavi = amaveram ; amavero 9 amaturus sum = amaturus eram ; amaturus ero das Futur schon an
amavisse ––– amaturus esse amatu
6 es] es folgt die Rasur einer halben Zeile
6–7 das … Subjects.] neben der folgenden Tabelle li., mit Verweiszeichen
10
amare amans
sich suspendirte Handlung ist.◀ | So auch im Passivo. Die Begriffe sind leicht zu erläutern. Infinitiv und Particip haben, da sie keine Modalität haben, gar nicht diese Dreyfachheit der Beziehung, sondern sind rein indifferent. – Übrigens bemerke man, wie die Formen der Theorie genau entsprechen, indem iede Trias eine Gleichheit der Formation hat. Die gemeine Grammatik ist ganz falsch. Sie hat nur wenige Spuren des Wahren, z. B Futurum exactum, und Præteritum perfectum. Manche Schulmänner meinen leider gerade, daß dies die schlechtesten Ausdrücke wären. – Die Anwendung auf das Griechische ist leicht. Wilken hat es auch auf das Persische angewandt. Diese Zeitformen stellen die Zeit in einer zweifachen Beziehung, auf die inhärirende der Handlung, und auf die Zeit des denkenden Subjects dar. Andere Formen stellen sie aber unbestimmt ἀορίστως dar, d. h. bloß in Bezug auf das Subject ohne die inhärirende in der Handlung, und dies sind 2 denkende] über Rasur, vermutlich handelnde
5
9 Zeit … Subjects.] über der Rasur 28–363 5 Wilken … zu] auf einem über die ganze Breite des Blattes geklebten Papierstreifen, Format: 17,5 �3,1, mit dem der alte Text abgedeckt ist
15
20
143/75r
25
30
362 · Zweyter Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
Consecutio temporum] am Rand re.: Der Aorist hat nur die Eine Beziehung auf ein Subject; aber er hat nicht, wie der Infinitiv und Participien eine Beziehung auf die Dauer oder Zeit ▶in◀ der Handlung selbst. Von dieser Zeit des Subjects hängt auch einzig und allein die Consecutio Temporum ab, durchaus nicht von der andern. Natürlich ist der Hauptaorist der des Præteriti. Hieraus kann man ableiten die ganze Theorie der Lateinischen Temporum. Der Aorist hat Modalität, eben weil er eine Zeit des Subjects hat; daher auch die Personen; anders der Infinitiv, der weil er auf die Handlung geht, auch keine Modalität hat. 5
5
10
15
Zeune] am Rand re., unmittelbar anschließend an die vorherige Marginalie, aber in einem anderen Schreibduktus: Aoristus præsentis Gott ist gütig. Der Mensch pflegt zu sündigen. Hier setzen die Griechen oft den Aorist z. B. Platon Gorgias ἐπαναστὰς ἀνεφάνη ἐξέλαμψε &c. besonders in Mythen und Fictionen. Es wird als geschehen gesetzt und oft. ▶ Aoristus futuri? Er wird ia wohl kein Bösewicht seyn. Wird wirklich als Dauer in der Zukunft gedacht! Der Aorist ist seiner Natur nach nur die Anzeige des Geschehenseyns (in der
Vergangenheit also), ohne einen bestimmten Zustand in der Handlung anzuzeigen. Man braucht nur vom Aoristus Præteriti zu sprechen.◀ ▶Gott ist gütig, ist kein Aorist sondern die Zeit wird hier subjectiv und objectiv überhaupt als Gegenwart gedacht, weil kein Gegensatz da ist, wodurch sie in die Zukunft der Vergangenheit gehörte.◀ ▶Die Sprache verkennt die Idealität dieses Aorists […]◀ 24
35
40
Hermann] darunter: 3mahl.
Doctrina Parti-] unmittelbar darunter: Devarius, siehe Beilage: A neu von Klotz. Hartung. 24
45
23
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30
Auflage.] am Rand oben li., mit Verweiszeichen: Hermann de particula ἄν libri IV. zuletzt in seinen Opusculis. Viger, siehe unten. B Hartung. ▶Gegen Hermann: Untersuchungen über die Griechischen Modi und die Partikeln κὲν und ἄν, von Wilhelm Bäumlein, Heilbronn 1846. 8. 382 S.◀ 25
Schwarz pp.] am Rand li., mit Verweiszeichen: Neues Buch von Hand über die Lateinischen Partikeln unter dem Nahmen Horatius Tursellinus. 27
2 Der Aorist hat nur die Eine Bezie-] die erste Zeile ist auf dem aufgeklebten Papierstreifen notiert 3 Subject] aus Subiect
6 Subjects] aus Subiects 13 Subjects] aus Subiects 26–28 Aoristus … gedacht!] auf dem unteren Seitenrand re. 29–34 Der Aorist … zu sprechen.] mittig auf dem unteren Seitenrand, neben dem Vorherigen li. 35 Gott ist …] auf dem unteren Seitenrand li., neben dem Vorherigen li. 36 subjectiv und objectiv] späterer Zusatz, neben dem Vorherigen re., mit Einfügungszeichen 55 Hand] neben dem Vorherigen li., mit Verweiszeichen
A
II,650 19
B
I,363 22–23 und I,371 17
50
55
Vierter Theil · Von der gesammten Wissenschaft · 363
Tempora historica, die nun der Natur der Sache nach bloß Præterita seyn können. Dafür sind die Griechischen Aoristen: die Lateiner haben aber dafür und für das bestimmte Præteritum nur Eine Form, nehmlich das sogenannte Perfectum. Es ist wichtig das historische Perfectum von dem wahren Perfecto zu unterscheiden, wegen der davon abhängigen Consecutio temporum die sich nur nach den Begriffen richtet, nicht, wie die schlechten Grammatiker meinen, etwa nach den Formen. Das ist ia auch natürlich; nur der Begriff kann regiren. Z. B. Ita comparatus sum natura, ut numquam doleam, ita me natura finxit, ut numquam lætitia afficiar, ist ganz verschieden davon natura cum ita duxit, ut præceps in perniciem iret. Letzteres ist historisch ersteres bloße obiective Enunciation der Sache, ohne historische Reflexion. Daher folgt auch in der Regel auf das Præsens historicum auch das Imperfectum in der indirecten Rede. So viel von der Flexion, zur Verbesserung der Grammatik nicht zur speciellen Belehrung, mehr als leitende Idee und Probe, als als Vollendung. ▶– Dialektenlehre.◀ Indem wir das Übrige des etymologischen Theils, als gehörig in die niedere Grammatik übergehen, schreiten wir zur Syntax, um über sie einige wenige Bemerkungen zu machen. In den Griechischen Trivialgrammatiken ist die Syntax bisher bey weitem mehr, als sie sollte vernachläßigt worden; erst seit Buttmann und Matthiä ist mehr geschehen. Vorarbeiten in den Schriften der Gelehrten giebt es aber genug; man hat die vielen einzelnen Observationen nur nicht systematisch geordnet. Hierher gehört z. B. Franz Viger de Idiotismis Linguae Graecae herausgegeben von Zeune, neulich von Hermann; Hoogeveen Doctrina Parti- | cularum A im Auszug von Schütz; iene 2 T. Von dieser giebt es eine neue Auflage. Unkritisch noch. Im Lateinischen ist kürzer aber gut Horatius Tursellinus de Particulis Latinæ orationis. Letzte Ausgabe vom Altdorfer Schwarz pp. Aus den Schriften der Gelehrten muß man die Syntax der Griechen eben so genau kennen, als die der Römer. Man muß aber bey diesem Studium zugleich Rücksicht nehmen auf Zeit, Verschiedenheit der Gattungen und Dialekt. B Ieder Dialekt hat seine eigene Syntax. Davon wissen freylich die Dialektenbücher wenig. Gregorius Corinthus de Dialectis, ed. Koen. Maittaire, neu von Sturz, mit oft ganz unsinnigem Urtheil.
A
II,654 12 ff.
B
II,654 2–657
5
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144/75v 25
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364 · Zweyter Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
Hand Horatius Tursellinus seu de particulis Linguae Latinae T. I. 1829. auf 3 Bände berechnet. Aber 1845. extr. ist
der 4te Band erschienen. 5
10
Alexandrina pp.] am Rand li., mit Verweiszeichen: Giese über den Aeolischen Dialekt unvollendet. ▶ Ahrens de Graecae linguae dialectis. 1. Band de dialectis Aeolicis Göttingen 1839. 8. sehr gut.
1
2.Theil vom Dorischen.◀ Gründe] am Rand li.: Hier die Litteratur.
5
Fehler der Syntax.] auf dem oberen Seitenrand, mit Verweiszeichen: ▶Zur Syntax.◀ Fehler: 1) Einseitiges Regelnmachen durch Übersehen oder Wegcorrigiren des Entgegengesetzten, 2) Beispielsammeln, ohne Durchdringung und Reduction auf den Gedanken, der allein herrscht, 3) Spitzfindelei und Kleinlichkeitsgeist, übertriebenes Ausspintisieren, wie wenn man ganze Bücher über die Partikel ἄν schreiben will. Dies ist nicht zu billigen. Das Maß ist das beste, nicht bloß das Wasser. ▶Doch ist das Monographische nicht ganz zu tadeln.◀ 6–7
15
20
25
componiren] am Rand li.: ▶Wir haben die Stiltheorie schon öfter betrachtet, aber immer in anderer Beziehung als hier.◀ Hierher gehört die Geschichte des Stils, worüber sich viel sagen ließe, was aber alles in der Kürze nicht möglich ist. Verschiedene Stile, Vorurtheile im Stil, Weichheit, Härte, falsche Eleganz, rhetorischer Schimmer, Leerheit besonders im Lateinischen.
35
40
18
45
50
Musicalischen.] am Rand li., mit Verweiszeichen: Ein Theil des Musikalischen ist das Rhythmische.
55
Metrik,] am Rand li. und auf dem unteren Seitenrand: Der Unterschied, den Hermann neuerlich zwischen Metrik und Rhythmik aufgestellt, ist ein spät aus dem Verderb der Theorie entstandener,
60
47 Stils,] daneben li., mit Verweiszeichen: als eines historisch Gewordenen (nicht als Lehre, sondern
61
als Geschichte als Fortsetzung der Geschichte der Sprache).
62
grammatischen Composition] am Rand li., mit Verweiszeichen: welche eigentlich nur bis zur Satzbildung geht: 10
30
Rhetorik] am Rand li.: ▶Die Rhetorik und Poetik inwiefern sie hier erscheint, ist von der in der Geschichte der ethischen Wissenschaften ganz verschieden und zwar gerade so wie die Grammatik von der Geschichte der grammatischen Studien. – Daß übrigens diese Stilbetrachtung zum Materiellen gehöre, ist schon oben gezeigt.◀ Rhetorik kann auch die Historie umgreifen. 16
24
367 1
1–4 Hand … erschienen.] weiter unten am Rand li. (unterhalb einer Rasur), mit Verweiszeichen 7–10 Ahrens … Dorischen.] neben dem Vorherigen re.
weiszeichen
22–27 wie … tadeln.] am Rand li., mit Ver-
Vierter Theil · Von der gesammten Wissenschaft · 365
Sturz de Dialecto Macedonica et Alexandrina pp. So muß man auch eine
Homerische Syntax haben pp. Einen großen Unterschied bildet die poetische und die prosaische Syntax, und die der andern Gattungen. Nach allen diesen Dimensionen muß man die Sprache der 2 Nationen kennen lernen. Endlich muß man die Gründe der Wortfügung aufsuchen, was unter die schwierigsten Dinge gehört. Rangordnung der Wörter: Bröder &c. Sonus &c. ▶Fehler der Syntax.◀ Eine Lehre von der Syntax, welche weiter fortgesetzt wird, muß nothwendig zuletzt nun übergehen in die Theorie der Composition. Denn die Syntax ist die Lehre der bloß grammatischen Composition; so wie es aber eine grammatische und eine technische ▶individuelle und generische◀ Interpretation gab, so giebt es auch grammatische und technische ▶generische pp.◀ Composition. A Diese letztere ist generisch. Die höhere Grammatik löset sich demnach auf in die Poetik und in die Theorie der prosaischen Composition: diese aber enthält die Theorie der Darstellung durch Worte in der Historie: Kunst der historischen Composition; ferner in der Beredsamkeit Rhetorik; in der Philosophie Dialektik, im höheren Sinn, in welchem sie mehr als Logik ist, in dem die Logik höchstens einzeln denken lehrt, die Dialektik aber componiren in Gedanken und Worten. Diese Theorie hatten die Alten schon, und ihre Betrachtung müßte an dieser Stelle eingeschaltet werden in der Encyklopädie; es wäre ein interessantes Stück. Alle Kunst der Sprachcomposition ist gedoppelt, indem sie auf die schönste Zusammenfügung der Worte ausgeht, erstlich in Rücksicht der Begriffe, und dann in Rücksicht des bloßen Lautes, in Rücksicht des Musicalischen. Auch in der Prosa kommt dies in Betracht. Siehe die alten Rhetoriker. Dionysius Halicarnasseus de Compositione verborum περὶ ὀνομάτων συνθέσεως, editio von Schäfer. In der Poesie ist dieses aber natürlich von noch größerer Wichtigkeit, und die Kunst dieser Composition der Worte ist die Rhythmik
11 individuelle und generische] am Rand li., mit Verweiszeichen
Zeile, mit Einfügungszeichen A
II,649 8–23 und 652 26 ff.
12 generische pp.] über der
5
10
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366 · Zweyter Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
und muß aufgehoben werden ▶bis auf einen gewissen Grad.◀ ist.] auf einem unter den Text über ältere Zusätze geklebten Papierstreifen, Format: 17 �2,5: 1) In der Hermeneutik und Kritik wurde sie aus dem materiellen Theil vorausgesetzt. 2) In der Geschichte der Wissenschaften wurde sie betrachtet als die Theorie der Alten vom Stil, als wissenschaftliches Lehrgebäude der alten Theoretiker, wie die Grammatik als Geschichte der grammatischen Theorie der Alten. 3) In der LitteraturGeschichte wurde die Realisation der stilistischen Ideen durch die Schriftsteller nachgewiesen. 4) Hier ist die Stiltheorie zu geben als System im Zusammenhange, das System zu fassen, was der Composition der Alten zu Grunde liegt. Diese Betrachtung ist der der LitteraturGeschichte am verwandtesten, aber nicht damit identisch, so wenig als die Sprachgeschichte deren Fortsetzung dieselbe ist. Am deutlichsten tritt dies bei der hierher gehörigen Metrik hervor, die als ein eigenthümliches System von der LitteraturGeschichte gänzlich getrennt ist. 5) Die Stiltheorie der Ästhetik ist nichts Philologisches sondern Philosophisches. Was wir hier geben, ist das historische Pendant der ästhetischen Stilbetrachtung. 2
5
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20
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30
noch nicht.] auf dem oberen Seitenrand: ▶Wie verschieden die hierher gehörige Betrachtung von allen 4 andern sei, 4
35
kann man an der Metrik sehen, die in den übrigen Theilen noch nicht vorkommen konnte, außer in der Aesthetik und auch da kaum.◀ Eigentlich gehört die Metrik zur Musik; nur da sie auf Sprache geht, bringen wir sie hierher als Anwendung der Musik auf Sprache. Die Wissenschaft der Alten von der Metrik gehört wie die Harmonik (und Rhetorik) in die Geschichte der Wissenschaften. 5 Musica] am Rand re.: Wurzel: Musik und die grammatische Elementarlehre, besonders Accent. Oder eigentlich diese haben alle zusammen eine gemeinsame Wurzel in der reinen Rhythmik.
40
45
50
Grundsätze.] am Rand re.: Verschiedenheit der Systeme muß hier bezeichnet werden.
6
7
Metrik] am Rand re.: Elementa.
55
Epitome. 9
in der] darüber: Apel.
(1800.)] am Rand re.: Seidler; Apel; Grotefend Lateinische Metrik, und in seiner Wenckischen Grammatik. – Die Engländer unbedeutend. 1) Grammatische Systeme. 2) Modern-musicalische Systeme. Voss, Apel. 3) Hermanns System, kritisch und geistlos. 4) kritisch-ethisches System. 9
49–51 Oder … Rhythmik.] über dem Vorherigen am Rand re., mit Verweiszeichen
67 4)] davor steht ein Verweiszeichen, das auf den übernächsten Absatz verweist: Mein System … Folgen.
60
65
Vierter Theil · Von der gesammten Wissenschaft · 367
oder wie sie minder gut heißt, die Metrik A , welche wie die Quantitätslehre (Prosodia) mit Recht eine Fortsetzung gewisser Maßen der Grammatik ist. | Es gilt aber auch von ihr, was vom Bisherigen, man steht noch in den ersten Elementen, kennt diese noch nicht. Das alte ist verloren. Hephästion und Aristides Quintilianus de Musica sind die bedeutendsten Reste, voll falscher Grundsätze. Unter den Neuern war Bentley der erste. Hermann de metris Græcorum & Romanorum (1796.) und hernach im Handbuch der Metrik (1799.) hat sie als Wissenschaft begründet, aber falsch. Mehr als Kunst Johann Heinrich Voß in der Zeitmessung der Deutschen Sprache (1800.) worin nur die kritische und alterthümliche Gelehrsamkeit zusehr fehlt. Einen großen Theil der falschen Behauptungen und Theorien glaube ich durch kritische Untersuchung gehoben zu haben in einer der Weiterbildung der Metrik bestimmten Schrift über die Versmaße des Pindar. Sie ist jetzt im Schwange; aber die kritische Untersuchung darf besonders nicht vernachläßigt werden; dann kann sie als Theorie bald eine große Höhe erreichen. Als Kunst geht sie uns nichts an; denn wir betrachten hier das Alterthumsstudium wissenschaftlich. ▶ De metris Pindari. Weitere Litteratur Beilage.◀ B Wir kommen endlich zur Grammatischen Litteratur. Zuerst allgemeine Grammatik dann Griechische endlich Lateinische zuletzt ein methodischer Zusatz und Endanmerkung der ganzen philologischen Encyklopädie.
2 eine] aus ein, danach ein Wort (vermutlich Theil) ausradiert
unter der Zeile mit Einfügungszeichen anstelle der Rasur Zusatzes 13 jetzt] aus ietzt A
II,649 8–654 1
B
II,653 6–654 1
2 Fortsetzung gewisser Maßen]
2 ist.] es folgt die Rasur eines älteren
145/76r 5
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Hermann läßt sich nicht bedeuten und sucht die Schwächen seines alten Systems zu decken. Er spricht ex tripode, und sucht durch Winkelzüge und Persönlichkeiten sich zu vertheidigen. ▶Sein System ist kritisch, aber nicht historisch: Kantisch, aber nicht philosophisch.◀ Mein System ist nicht einseitig grammatisch sondern musicalisch historisch kritisch, aber auch ethisch, durch die Bezeichnung dessen, was Rhythmus und Arrhythmie ist pp. aus den Alten: wovon Hermann keine Idee hat. Dies ist aber von großen Folgen. ▶Übertreibung des metrischen Studiums, wodurch vollkommene Einseitigkeit entsteht, und gewisse Menschen statt φιλόλογοι μετρικοὶ werden. (Friede-
Encyklopädie pp.] am Rand re., mit Verweiszeichen: desgleichen die Engländer als Monboddo pp.
7
So giebt] am Rand re.: Monographisches, ist auch nicht zu ver werfen. Seidler Dochmiaci pp. 12–13
wissenschaftlichste,] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: Eine Art philosophische oder allgemeine Grammatik mit besonderer Anwendung auf die Deutsche Sprache, nicht übel, giebt Rosenberg Vorschule für die Deutsche Grammatik Berlin 1828. 8. – Wissenschaft der Grammatik, von Städler, Berlin 1833. 8. ein gedrängt geschriebenes geistreiches Handbuch, doch zu abhängig von Hegelschen Formen. Heutzutage ist mehr dergleichen erschienen. Becker, Schmitthenner pp. Was man bei andern findet. Eine Philosophie der Sprache enthält auch Michelet’s Anthropologie und Psychologie S. 312 ff. und S. 368 ff. 19
mann de media Syllaba versus pentametri.) Dergleichen Übertreibung ist
kleinlich und unnöthig.◀ ▶– Das Monographische ist gedoppelt, nach Gattungen der Metra oder nach Schriftstellern. Pindar, Tragiker.◀ 25
35
Die Alten] über der Zeile: Hier zuerst von der Bibliotheca philologica (Beilage). A und Vaters Litteratur aller Grammatiken. B
40
45
50
1
Philosophische Sprachlehre] am Rand li.: davon oben S. 136 D mit Beilage E
20
55
Vater] am Rand li., auf einem angeklebten Papierstreifen, Format: 12,8 �4:
27
Alten] am Rand re., mit Verweiszeichen: Von der Sprachphilosophie der Alten Beilage! C 1
30
Vater Litteratur der Grammatiken, Lexica und Wörtersammlungen aller Sprachen der Erde in alphabetischer Ordnung Deutsch und Lateinisch. Auch unter einem Lateinischen Titel Berlin, Nicolai.
15–24 Übertreibung … Tragiker.] weiter unten am Rand re., mit Verweiszeichen
unsichere Lesung A
II,651 2–8
B
52–54 Eine … S. 368 ff. ] neben dem Vorherigen, am Rand re.
I,368 59 ff.
C
II,594 f.
D
I,345 9 ff.
E
II,594 f.
36 ver werfen]
60
Vierter Theil · Von der gesammten Wissenschaft · 369
Allgemeine Grammatik. Die Alten haben früh angefangen, die philosophische Grammatik zu cultiviren: im Geiste der Alten Harrisii Hermes, Deutsch von Ewerbeck, 1. Band. Außerdem giebt es noch einige ältere, die aber doch eigentlich bloß für das Lateinische sind. In der neuern Zeit hat man angefangen, mehr nach den Systemen zu gehen. Die Französischen Philosophen haben eine Menge geschrieben, besonders über das Verhältniß der Sprache zur Natur des menschlichen Erkenntnißvermögens, in der Encyklopädie pp. weiter ist man hernach seit Kant gegangen, wo man die eigentliche Grammatik deducirt hat. Einer der Versuche der Art ist ▶2)◀ Hasse Grammatologie der die Redetheile aus den Kategorien ableitet, Königsberg 1792. Schon früher ▶1)◀ Meiner Versuch einer an der menschlichen Sprache abgeleiteten Vernunftlehre oder philosophische und allgemeine Sprachlehre Leipzig 1781. So giebt es noch viele aus dieser Zeit, eine Glossologie eines Mertian (selbst falscher Titel), auch einen Antihermes, von Roth, einem Reinholdianer pp. Eine neue Periode hat die allgemeine Grammatik seit Sacy, (Silvestre de), Principes de grammaire générale Paris 1799. zwar gründlich, aber nicht mit deutschem philosophischem Geist. Deutsch von Vater. Von demselben hat man auch eine eigene philosophische Sprachlehre. Bey weitem das scharfsinnigste, wissenschaftlichste, | meist umfassende und philosophische ist von Bernhardi, Philosophische Sprachlehre in 2 Bänden, fließend geschrieben in untersuchender Form, und desselben Sprachwissenschaft, 1 Band, in systematischer Form, Berlin 1805. (Anfangsgründe der Sprachwissenschaft). Außerdem wird man in den Schriften der Philosophen viel finden von den ältesten bis auf die neusten. Verschieden von der philosophischen Grammatik ist noch die allgemeine Sprachenkunde, welche historisch ist, welcher sehr verwandt ist die vergleichende Grammatik. Man hat viel darüber; das umfassendste ist das neulich von Adelung angefangene und von Vater fortgesetzte
5
10
15
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370 · Zweyter Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
8vo 1815. ▶Neue Bearbeitung von Bernhard Jülg, bei Nicolai 1847. 8.◀ ▶Auch mit
einem Lateinischen Titel.◀ Mithridates] am Rand li., auf einem zweiten angeklebten, Papierstreifen, Format: 13 �2: Adelung, Johann Christoph, 1
5
Nachträge zum ersten und 2ten Band des Mithridates, nebst einer Abhandlung des Herrn von Humboldt über das Vaskische. 10 Herausgegeben von Vater, Berlin 1816. groß 8. 3. Theil 3. Abtheilung und 4ter und letzter Band ebenfalls von Vater. 1817. Mithridates] am Rand li., auf einem dritten angeklebten Papierstreifen, Format: 13 �2: Johann Christoph Adelung Nachträge zum ersten, zweiten und dritten Bande des Mithridat, nebst einer Abhandlung von Wilhelm von Humboldt über das Vaskische. Herausgegeben von Vater, 8vo. 1817. Berlin. Wilhelm von Humboldt Berichtigungen und Zusätze zum Mithridat, über das Kantabrische und Baskische, Berlin 1817. 8. 1
15
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Bekker.] am Rand li., mit Verweiszeichen: Bekker Anecdota. ▶ Dindorf Grammatici Graeci, Theodosius von Göttling.◀
8
zuerst] am Rand li., mit Verweiszeichen: Constantinus Laskaris,
9
Erschienen] am Rand li.: Lascaris, Gaza; Tradition aus ältern, Herodian, Apollonius pp. wichtig. 13
Wichtigkeit] am Rand li.: Clenardus, Vechneri Hellenolexia, Märkische Gram16
matik. Francisci Vigeri] am Rand li.: Neuste Ausgabe des Viger von Hermann 1834.
Fischer] am Rand li.: Thiersch Acta philologorum Monacensium.
20
fußend] auf dem oberen Seitenrand: Griechische ElementarBücher zur Übersicht Werner (Haas, Günther: siehe den Titel von Werner in meinem Exemplar)
28
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Hermann] am Rand oben re.: ▶Von Kühner ist auch eine Griechische Schul-
45
28
grammatik erschienen, 1843. 2te Auflage. Mehlhorn Griechische Grammatik für Schulen und Studirende, Halle 1845. 8. Kühners Grammatik. Rost Schulgrammatik der Griechischen Sprache; Göttingen 1844. 8. (Donaldson) Für die Griechische Franz Hellenismus.◀ Hermann / Buttmann / Matthiae / Thiersch. ▶ Rost. Bernhardy. Kühner. ▶ Schmalfeld pp. Beilage. A Ahrens. Curtius.◀ Bernhardy Griechische Syntax, pseudophilosophisch sonst gut. Rost
15 Johann Christoph Adelung] Friedrich von Adelung 27 Theodosius von Göttling.] weiter unten am Rand li., mit Verweiszeichen
II,657 5 ff.
35
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6 Adelung, Johann Christoph] Adelung, Friedrich von
A
30
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Vierter Theil · Von der gesammten Wissenschaft · 371
Werk: Mithridates oder allgemeine Sprachenkunde, 2 T. wo natürlich viel treffliches und gelehrtes, aber für die alten Sprachen natürlich nicht so viel, als die detaillirtere Kenntniß gewähren kann. Eine Menge speciellerer Schriften müßen übergangen werden. Griechische Grammatik. A Das gründliche und gelehrte Studium derselben muß von den Alten selbst ausgehen; man hat aus dem Alterthum selbst vortreffliche Werke, wie z. B. den Apollonius Dyscolus de Syntaxi, herausgegeben von Sylburg. ▶ Bekker.◀ In neuern Zeiten fingen die Neugriechen an, die Grammatik in Umlauf zu bringen, zuerst Theodoros Gaza in 4 Bänden oft Griechisch edirt auch ins Lateinische übersetzt mit einem sehr gelehrten und gründlichen Commentar in Altgriechischer Sprache, aber breit, von Neophytus Peloponnesius Lehrer auf dem Berge Athos, geht nur über das 4te Buch: schwer habhaft. Erschienen zu Bucharest in der Mitte des vorigen Seculi. Die übrigen besten alten Grammatiken sind in den Hortis Adonidis von Aldus Manutius folio edirt, sehr selten (Cornucopiæ). Die meisten Griechischen Grammatiken der mittleren Zeit haben nur bibliographische Wichtigkeit: manche wie Angeli Caninii Hellenismus, Francisci Vigeri de Idiotismis, Guillaume Budé Commentarii in Linguam Graecam gehört aber schon unter das Beste, nur sind sie nicht auf die ganze Griechische Sprache berechnet. Hierauf kommt Weller, worüber Fischer einen weitläuftigen Commentar geschrieben, 4 T. 8. Animadversiones ad Wellerum. Weller selbst oft edirt: Fischer hat viel gesammelt, aber ohne Geist und Urtheil. Märkische Grammatik von braven Berliner Schulmännern mühseelig gemacht. Neue Edition angefangen von Reiz; unter Hülsemanns Händen zu einer rohen Compilation geworden. Die Hallische nichts, viele sind sehr schlecht, verdienen der Erwähnung nicht. Unrichtig und unbrauchbar mit wenig Sprachkenntniß, nach mißverstandenen Ideen der Holländer von Trendelenburg in Danzig: desto besser, nur auf | Kantische Theorie zu viel fußend das wichtige Buch von Hermann de emendanda ratione Grammaticae Graecae Lipsiae 1801. 8. einstweilen der 1te Theil. Buttmann, 3 Auflagen, Anfangs wenige Blätter; endlich die 4te, welche schon ausführlich ist, und über das Schulbuch hinausgeht, aber doch noch am besten, wegen des Gedrängten. Matthiä ausführliche Griechische Grammatik sehr gut, hat zuerst einiger Maßen befriedigend die große Masse vorhandener Observationen geordnet. Auszug, zu weitläuftig. Ietzt muß man in die Dialekte
17 Guillaume Budé] Car. Budei A
II,657 5 ff.
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Schulgrammatik◀ ▶, schon älter als die Göttinger oben.◀ Thiersch.] auf dem oberen Seitenrand, mit Verweiszeichen: Thiersch, Griechische Grammatik vorzüglich des Homerischen Dialekts. 2te Auflage. Auch eine Ausgabe für Schulen von ihm. Buttmann ausführliche Griechische Grammatik 1. Theil. 2. Theil. Auch neu von Lobeck. 35
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Bauer.] am Rand re., mit Verweiszeichen: Rudimannus. Rudimanni Institutiones Grammaticae Latinae. Von Stallbaum gedruckt mit seinen Noten. T. I. Lipsiae 1823. 10
Griechischen] am Rand re.: Wenck, von Grotefend (dessen Metrik) Bröder. Thiersch große und kleine Griechische Grammatik.
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Alten.] am Rand re.: Schneider, 3 Bände eben so gelehrt und gründlich als anspruchlos. Conrad Schneiders unvollendete Grammatik 3 Bände. 18
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Zumpt, Otto Schulz, Ramshorn. Reisig, Vorlesungen über Lateinische Sprachwissenschaft, herausgegeben mit Anmerkungen von Dr. Friedrich Haase, Leipzig 1839. 8. Krüger pp. siehe Beilage. A Billroth. Jacobs und Döring.] am Rand re.: Gedike. / Elementarwörterbücher, Ele20
suchen.] in unmittelbarem Textanschluss: Man muß aber dafür sorgen, daß die Schüler Routine erhalten und nicht, wie häufig geschieht, sie mit Regeln und Distinctionen überfüllen, während sie nicht in Stand gesetzt werden, einige Zeilen geläufig zu lesen oder zu schreiben, und über dem Grammatischen den Geschmack verlieren. 30
16 Bröder.] auf dem unteren Seitenrand re. und mittig: Wortstellung: Die entdeckte Rangordnung der Lateinischen Wörter, durch eine Regel bestimmt aus Cicero erwiesen, von Bröder, Hildesheim 1816. 1 Bröders entdeckte Rangordnung wieder aufgelegt, Leipzig 1817. 8. Derselbe hat herausgegeben: Kurze und gründliche Beantwortung zweier Recensionen in der Jenaischen und Hallischen Allgemeinen Litteratur Zeitung eine zweckmäßige Einleitung in dieses Buch. ib. eod.
Bröders … eod.] auf dem unteren Seitenrand, auf einem aufgeklebten Papierstreifen, Format: 9,7 �1,7
1
11–14 Rudimanni … 1823.] mit Verweiszeichen, etwas weiter oben am Rand re.
21–28 Conrad … Billroth.] weiter oben am Rand re., mit Verweiszeichen, zum Teil neben den vorherigen Marginalien re. 21–24 Conrad … Vorlesungen] auf einem aufgeklebten Stückchen Papier, Format: 3 �2,5 42–43 dem … verlieren.] über dem Vorherigen, am Rand re., mit Verweiszeichen
II,659 5 ff.
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mentarrepertorienbücher für Griechisch und Lateinisch kann ich nicht anführen; sie gehören ohnehin nur ins Praktische, in eine Didaktik!
16 Bröder.] über dem Vorherigen, mit Verweiszeichen: Bröder, gut.
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gehen, da man so weit ist. Thiersch. ▶ Rost Griechische Grammatik 7. Auflage 1856.◀ Lateinische Grammatik. A Alte. Varro, Quintilian. Sammlungen von Gothofredus und Putschius (Priscian, Diomedes pp. Donatus, Charisius gehören noch unter die besten). In neuern Zeiten folgen dann einige Gute, wie Iulius Cæsar Scaliger de causis linguæ latinæ. Ferner Scioppii Grammatica philosophica worin viel Vortreffliches. Gerhardi Iohannis Vossii Aristarchus, eines der wichtigsten Bücher, zugleich mit Sanctii Minerva, Commentarius de causis Linguae Latinae. Sanchez hat iedoch oft Grillen, ist iedoch ein guter Sprachkenner. Edirt von Scioppius, Scheidius, Perizonius, Bauer. Joachim Lange bloß für Kinder gut, sonst nichts. Schellers 2 Grammatiken sind weder gelehrt noch mit einem philosophischen Geiste geschrieben: vom Griechischen verstand er auch viel zu wenig, um eine gute Lateinische Grammatik zu schreiben, welche gelehrt wäre. Die Märkische will gleichfalls so viel nicht bedeuten, als die Griechische Märkische. Endlich Seyferts Lateinische Sprachlehre 5 Bände in 8. mehrere Cursus, gelehrt, aber nicht kritisch, grillenhaft, mit schlechter Methode; doch ist viel Erudition darin, besonders aus den Alten. Das 1te Bändchen ist das Beste. Von Elementarbüchern pp. kann hier nicht die Rede seyn: die Sachen sind bekannt, im Lateinischen die Döringschen, im Griechischen Jacobs pp. im Lateinischen auch Jacobs und Döring. So hätten wir diesen Abschnitt beendigt. Betreffend die Methode der Erlernung der Grammatik so muß man nicht glauben, als ob man etwa von der philosopischen ausgehen dürfte: ich weiß nicht einmahl, ob es überhaupt gut seyn möchte, die philosophische Grammatik wie hier und da geschieht, in Schulen zu lehren; wenigstens darf dieses nicht tiefsinnig geschehen. Man muß das grammatische Studium besonders bey der Erklärung der Schriftsteller machen, und darauf alle Kraft ver wenden, durch Zuziehung der grammatischen Schriften, und durch besondere Adversarien, welche am weitesten führen. Damit muß man die philosophische Ansicht verbinden, und so sich einen allgemeinen Überblick vom Bau der Sprachen zu erwerben suchen. |
21 So hätten] davor und darüber zwei (später ergänzte) unleserliche Wörter
der Zeile, mit Einfügungszeichen A
II,659 5–662
21 Methode der] über
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Hiermit] auf dem oberen Seitenrand, inhaltlich noch zur vorherigen Seite gehörig: Die Wortstellung, wovon eben gesprochen, ist ein höchst wichtiger Theil der Rhetorik grammatischen, von großem Einfluß für Sinn und Wohlklang. Eine sehr schöne, klare und ächt philosophische Entwickelung derselben giebt 1
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Henri Weil de l’ordre des mots dans les 10 langues anciennes comparées aux langues modernes. Question de grammaire générale. Paris 1844. 8.
absolvirt,] am Rand li.: Disposition des Schlusses. 1) Gestaltung zur Einheit worin allein Befriedigung: so erscheint die Philologie auch relativ auf Alterthum beschränkt, als Correlat der Philosophie. 2) Mannigfaltigkeit: keine Erschöpfung möglich, noch je zu erwarten, wie einige fürchten, daß die Philologie ein Ende nehme. 3) Durchdringung des Einzelnen durch das Allgemeine. Gegensatz das Handwerksmäßige! 4) Γνῶθι σεαυτόν. 2
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Ideen durchdrungen zu haben; nur darin hat der Geist seine Befriedigung. Ich gestehe in der Jugend oft nicht gewußt zu haben, wozu Dieses oder Ienes, und was der Zweck dieses Studiums sei: aber ich glaube hier ietzt gezeigt zu haben, wie sich alles vereinzelte Wissen des Philologen zu einer großen Einheit verbindet, die in sich selbst Befriedigung hat und gewährt, und wie die Philologie das Correlat der Philosophie ist, und beide eines, nur von verschiedenen Puncten ausgehend. – Alles beschränkt allerdings auf das Alterthum!
mußten.] am Rand li., unmittelbar über der folgenden Marginalie und im gleichen Schreibduktus wie diese: Es war dies mindestens mein Bestreben!
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werden.] am Rand li., mit Verweiszeichen: Ich denke, das verworren und unklar durcheinanderliegende so ziemlich zur Klarheit gestaltet, und den Stoff mit 10
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5 grammatischen,] so im Ms., wahrscheinlich gemeint: der grammatischen Rhetorik
22–24 des … σεαυτόν.] auf dem oberen Seitenrand, mit Verweiszeichen 38 ietzt] über der Zeile, mit Einfügungszeichen
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Hiermit haben wir nun alle Theile der Philologie freylich sehr encyklopädisch absolvirt, um so gewisser, da wir in dem materiellen Theile alles dasienige vollendet haben, was wir in dem formellen voraussetzen mußten. So sind wir nun von beyden Seiten zur Klarheit durchgedrungen, indem wir im Formellen gelernt haben, was zum Materiellen vorausgesetzt werden muß, und im Materiellen dasienige was wir im Formellen voraussetzen mußten. Dieses Zurückkehren zum Anfang und zu den Principien in einem Kreise zeigt gerade recht die Vollendung der Wissenschaft an, wenigstens in der Form, wenn auch in der Fülle des Stoffes noch Unendliches kann zugethan werden. Es liegt in der Idee der Wissenschaft und des Erkennens, daß keine Erschöpfung möglich ist; denn die Idee ist unendlich nicht nur an Tiefe, sondern auch an der Ausdehnung der darunter begriffenen Ideen. Wir wollten hier nur das Ganze in den allgemeinsten Umrissen darstellen, das Einzelne den einzelnen Doctrinen überlassend; und wir wollten zugleich zu einem umfassendern und geistreichern Studium der gesammten Philologie aufregen. Das Feld ist unermeßlich; viele Preise sind auf dem Kampfplatze aufgestellt; erringe jeder den, welchen er kann, vollende ieder nach seinen Kräften, was er vermag. Der Eine ist mehr zum Lernen, andere zum Erfinden organisirt; der eine hat mehr Talent zur einzelnen Forschung, der andere zur allgemeinen Umfassung. Der Grund der Philologie ist Studium und Lecture; aber ohne das, was kein Studium als bloße Lecture vermag, ohne Urtheil, Geist und Scharfsinn ▶und ohne philosophischen Sinn◀ vermag niemand hier etwas nicht Gemeines zu leisten: diese sollen eigentlich durch solche Vorträge, da sie nicht gelehrt werden können, angeregt werden, Gelehrsamkeit
17 jeder] aus ieder
20 allgemeinen] von hier bis zum Ende des Textes sind jeweils die letzten Buchstaben in den Zeilen von Boeckh auf einem aufgeklebten Papierstreifen, Format: 0,5 �6,8, restauriert 22 und … Sinn] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen
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hinzufügen.] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: Während man aber so vieles, alles außer sich, lernt, möge man nicht das Γνῶθι σαυτὸν vergessen. Ohne dies beurtheilt man auch das Wissen falsch, sich und andere, und geräth durch Leidenschaft in Irrthum. In dem Grade als man mehr weiß, wird man aber auch sich richtiger erkennen, und durch das Γνῶθι σεαυτὸν auch wieder was man wisse und nicht wisse. In der Regel überschätzen nur diejenigen ihr Wissen, deren Wissen klein beisammen ist; der viel wissende erkennt seine Unwissenheit eher. Somit wird denn auch ein sittlicher Geist im Betrieb der Wissenschaft entstehen, frei von Selbstsucht, Ruhm- und Geldsucht, die viele vielfach von der Bahn der Wahrheit abführen. 1
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die Ältern den Jüngern mit bösem Beispiel vorangehen. Das Γνῶθι σεαυτὸν […] auch der Philologie unvergessen. […] er hierher, andere und die […] richtig beurtheilen, und nicht durch […] Irrthum […] Man muß Stoff zusammenbringen, aber mit dem Gedanken durchdringen; man muß das Handwerksmäßige […]
bleibt.] am Rand li.: Vorzüglich ist zu ermahnen, die Philologie auf eine sittliche Weise zu betreiben, das ist, ohne Selbstsucht, Rechthaberei, und dergleichen, ohne Eigennutz, Ruhmsucht, Anmaßung, welches in jeder Wissenschaft nöthig ist, hier aber vorzüglich Noth thut, weil die Niederträchtigkeit und Gemeinheit der ▶Handwerker◀ Menschen, die Arbeit um Geld, die Verläumdung, das selbstische Wesen gerade in unsern Tagen recht unverholen und mit edler Unverschämtheit hervortritt, wovon die Beweise überall vor Augen liegen, und 4
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8–20 man mehr … abführen.] auf einem - auf den unteren Seitenrand über frühere Zusätze und zur
Ausbesserung von Ausrissen geklebten - Papierstreifen, Format: 11 �2,4
26 jeder] aus ieder
29 Handwerker] in Fortführung der Zeile zwischenzeilig in den Haupttext notiert
Handwerksmäßige […]] neben dem Vorherigen re., auf dem unteren Seitenrand
41–43 Man …
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aber muß der eigene Fleiß und das eigene Studium hinzufügen. Nur nach dieser Idee muß man Vorlesungen halten und hören; es muß dem Zuhörer gar viel Hinzuthun überlassen bleiben; und er darf die Schuld nicht in der Vorlesung suchen, wenn er über dieser oft unbelehrt bleibt.
BEILAGEN ZUR EINLEI TUNG
[I. Idee der Philologie]
zu Bd. I,7 4–15 13 Beilage A
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Zu S. 2. initium Wollen wir eine Kritik der verschiedenen Ansichten unternehmen, so kann man dabei und muß von verschiedenen Gesichtspuncten ausgehen. a) Wir müssen diese Ansichten erstlich darnach würdigen, ob ihnen ein wissenschaftlicher Begriff zum Grunde liege, wodurch die Philologie als etwas von andern Wissenschaften unterschiedenes bezeichnet wird, und b) ob denn auch in diesem Begriff, wenn er anders als einer ist erfunden worden, dasjenige enthalten sei, was historisch und nach der wirklichen Bedeutung des Wortes und nach den Bestrebungen, die der Philologie der Erfahrung gemäß eigen sind, zu derselben gezählt werden könne, und diese Bestrebungen alle enthalten sind in jenem Begriff. c) Man muß aber bei dieser Kritik immer im Auge haben, daß historisch und nach dem Empirischgegebenen die Philologie offenbar ein großes Studium, keine kleine Disciplin, wie etwa in der Naturwissenschaft die Entomologie ist; daß demgemäß der wahre Begriff der Philologie ein sehr weiter seyn muß, daß überhaupt bei einer richtigen Betrachtung alle willkührlichen Schranken, die der gemeine Sinn den Begriffen beilegt, aufgehoben, und bloß die nothwendigen inneren Beziehungen hervorgehoben werden müssen, am meisten gerade bei einem Studium, welches dem Gegebenen nach Lebenszweck vieler ist und seyn soll. Gerade durch das Setzen willkührlicher Schranken wird die Betrachtung in der Regel geistlos; das Wesen der Wissenschaft läßt sich dabei nicht erkennen, ⟦und die Wissenschaft wird dadurch zum Handwerk, indem sie in der Regel durch solche willkührlichen Schranken 9–10 diesem Begriff,] am Rand re.: das Gegentheil der Philologie ist die Μισολογία.
14 jenem Begriff.] am Rand re.: Es handelt sich hier nicht darum, willkührlich als Anfang einen Begriff zu setzen; sondern wir haben ein Seyendes vor uns, aus welchem wir den Begriff herausfinden müssen, und zwar ein Seyendes was mancherlei Bestrebungen enthält.
3 Beilage A] oben re., von fremder Hand: N. 1
20 müssen,] es folgen zwei unleserlich gestrichene Wörter 21 am meisten] am Rand re., mit Verweiszeichen
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nur auf einen gewissen Stoff verwiesen wird: vom Handwerk aber wollen wir nichts wissen; wir wollen eine dem Begriffe nach unbegrenzte Wissenschaft die ihre Schranke weder in einem Stoffe noch in irgend einem Nutzen oder Anwendung hat, sondern nur darin, wie weit sie menschlich ausführbar sey nach eines jeden Kräften.⟧ Nach diesen Bemerkungen will ich zuerst die gewöhnlichen Ansichten beurtheilen; es möge keiner sich irren, wenn er vielleicht durch diese Kritik anfänglich verwirrt wird; gerade aus dieser Verwirrung werden wir zur wirklichen Klarheit gelangen, und das wahre Wesen der Philologie kennen lernen, woraus sich das Ganze derselben consequent, wissenschaftlich und organisch gestalten und dem verwirrten und zusammenhangslosen Treiben der Philologen etwas in sich selbst klares und in sich selbst zusammenhängendes entgegengesetzt wird. Zwei Ansichten sind unter allen die verbreitetsten, daß die Philologie Alterthumsstudium und daß sie Sprachstudium sey, die eine so unbegründet als die andere. 1) Alterthumstudium. Es wird erstlich weiterhin auf historischem Wege gezeigt werden, daß das Wort φιλολογία selbst in dem Sinne der Gelehrten, die dieses Wort gestempelt haben, geschweige denn in der gewöhnlichen Griechischen Ansicht nur diesen Sinn gehabt hat, Alterthumskunde zu sein, und daß nur zufällig ihm dieser Sinn geliehen worden ist. Von Seiten des Wortes stützt sich also diese Ansicht auf nichts. Zweitens sind in dieser Ansicht keineswegs alle Bestrebungen enthalten die factisch zur Philologie gehören: denn ist es nicht empirisch klar, daß jeder, der sich z. B. mit der Italienischen oder Englischen Litteratur beschäftigt, oder mit der Litteratur und Sprache irgend eines Volkes, um jetzt nur von Sprache und Litteratur zu reden, ein philologisches Bestreben hat? ▶⟦◀Ferner▶⟧◀ da alle Kritik und Auslegung factisch philologisch ist, und in diesen das formale Thun des Philologen wie sich weiterhin zeigen wird, ganz aufgeht, so kann die Philologie nicht auf Alterthumsstudium beschränkt seyn, weil diese philologischen Thätigkeiten auch alles Moderne berühren. Drittens ist der Begriff des Alterthumsstudiums kein wissenschaftlich geschlossener. Für die Wissenschaft ist alt und neu zufällig; diese Be-
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19 ist.] am Rand re., mit Verweiszeichen: Alterthumsstudium ist ἀρχαιολογία, nicht φιλολογία.
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▶Gegensatz μισολογία. Ist nun Verachtung des Antiken Misologie?◀ 25 hat?] am Rand re., mit Verweiszeichen: Denn was die Philologen am alterthümlichen thun, thun alle diese am modernen, z. B. an Dante oder Shakespeare oder an Gegenständen des Mittelalters.
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9 lernen,] Punkt verbessert zu Komma
9–12 woraus sich … entgegengesetzt wird.] zeitgleiche oder zeitnahe Ergänzung, in Fortführung der Zeile und am Rand re. 10–11 und zusammenhangslosen] über der Zeile, mit Verweiszeichen 15 erstlich] am Rand re., mit Verweiszeichen
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schränkung auf eine Zeit ist also vor der Hand ▶und für die Begriffsbestimmung (anders die Beschränkung in der Ausführung)◀ als eine zufällige und rein willkührliche zu betrachten (inwiefern wir sie aus anderen Gründen annehmen, muß sich unten zeigen A). Auch ist unter der Alterthumskunde ein Aggregat von allen Wissenschaften enthalten; alles was sie lehren kann, gehört in irgend eine Wissenschaft und es fehlt uns also, wenn wir den Begriff der Philologie nicht anders stellen, überhaupt an einer Unterscheidung von den übrigen Wissenschaften die in dem Begriff des Alten, wie schon gezeigt, als einem unwesentlichen nicht liegen kann: auch ist die alte Zeit, ohne die neuere als ihr Complement, nicht verständlich, und keiner kann das Alterthum aus sich ergründen ohne die Anschauung des Neuen, wie unzählige Beweise zeigen. Es muß ein anderer Begriff gefunden werden, der etwas wesentlicheres die eigentliche Thätigkeit der Philologie angebendes enthält. So groß und erhaben das Alterthum ist, ist es doch nicht das, was den Begriff der Philologie bestimmt. 2) Viele halten Philologie für identisch mit Sprachstudium, und zwar nicht beschränkt auf die alten Sprachen, was wieder eine Verwechselung wäre mit einem Theil der ersten Ansicht sondern allgemein auf alle Sprachen, als Polyglottie, wie ich es nennen möchte. Auch diesen Sinn hat das Wort φιλολογία, wie sich zeigen wird, bei den Gründern des Studiums nicht gehabt; und wiewohl es etwas großes ist, den geheimen Gang des menschlichen Geistes durch unzählige Völker durch in der Bildung der Sprachen nachzuspüren, wiewohl ferner in dem Begriff der Sprachwissenschaft ein wirklich Unterscheidendes liegt, in dem dieselbe als besondere Wissenschaft aufgestellt werden muß, wenn gleich die Sprache durch den Gedanken bedingt ist, und also auch dieser vom Sprachforscher muß gekannt seyn, so daß er sich nicht bloß auf dem Gebiete der Sprache halten kann: – so ist es doch wieder factisch falsch, daß Philologie Sprachstudium sey, auch abgerechnet den Nahmen, der dies, wie gezeigt werden wird, gar nicht enthält. Denn fast der größere Theil alles dessen, was vom Anbeginn des Studiums die Philologie betrieben hat, ist nicht
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11–12 zeigen.] am Rand re., mit Verweiszeichen: Die Beschränkung der Philologie auf das Griechische
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und Römische Alterthum ist ebenfalls willkührlich, wie wir sie auch nicht wieder bringen sollten (auf das Classische), sie kann also nicht in den Begriff gelegt werden, wie selbst der beste der Encyklopädisten, Bernhardy, gethan hat. Es giebt ja offenbar auch eine Hebräische eine Indische, Chinesische pp. überhaupt Orientalische Philologie.
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1–2 und … Ausführung)] am Rand re., mit Verweiszeichen
mit Verweiszeichen 27 den] aus vom A
I,9 25 ff.
2–3 und rein willkührliche] am Rand re.,
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Grammatik, wie es ja auch nicht im Nahmen liegt, und diese Ansicht umfaßt also nicht die | hierher gehörigen Bestrebungen, entspricht auch kaum der Größe des Studiums, welches offenbar umfassender ist, sondern enthält nur einen Haupttheil desselben. Selbst die Geschichte der Litteratur die doch offenbar philologisch ist, würde nach der Strenge des Begriffes von der Sprachwissenschaft nicht gefaßt, man müßte ihm denn eine weitere Ausdehnung als gewöhnlich geben; geschweige denn andere Theile. Wir nehmen übrigens der Grammatik nicht ihren Werth: nur behaupten wir, daß die Philologie sich nicht bloß mit diesem ▶in gewisser Beziehung nur◀ formalen, sehr oft eine Leerheit an Gedanken zurücklassenden Studium beschäftige, sondern ihr Zweck und Begriff höher liege – daß sie eine Bildung gebe, die den Geist nicht bloß mit grammatischen sondern mit jeglicher Art von Ideen erfüllen muß, worin allein ihre Trefflichkeit liegt, und was allein der Erwartung entspricht, die man von einem so bedeutenden Studium hegt. 3) Viele haben Philologie mit Polyhistorie identisch gefaßt. Hierüber ist nicht viel zu sagen: es ist klar, Polyhistorie ist gar kein wissenschaftlicher Begriff, hat keine Einheit nichts Unterscheidendes: denn im viel und wenig liegt nicht viel für die Wissenschaft oder vielmehr gar nichts; die Vielheit der Kenntnisse giebt eben auch noch nicht einmahl irgend eine Erkenntniß: πολυμαθίη νόον οὐ διδάσκει sagt Heraklit: sie ergreift weder das Leben, noch den Geist noch das Herz, ist eine bloße rohe Empirie, ohne irgend eine bestimmte Begrenzung und ohne Ideen; eine rohe Aufhäufung rohen Stoffes als Aggregat. 4) Von der Kritik, die auch als Philologie und als das Ganze umfassend von manchen angesehen wird, läßt sich allerdings Gutes sagen, wenngleich nicht vom gewöhnlichen Betrieb derselben. Sie sichtet den Stoff durch den Verstand; aber als Philologie kann sie nicht erscheinen, wenn auch die meisten die Philologie in ihr aufgehen lassen. Denn geben wir ihr auch den höchsten Gesichtspunct, dessen sie fähig ist, nehmlich die Vergleichung des Besonderen mit dem Allgemeinen und die darauf gegründete Bestimmung des Verhältnisses aller von ihr behandelten Dinge gegeneinander, so ist sie doch etwas rein Formales, und insofern ist sie bloß Mittel zu etwas zu gelangen, was durch sie ausgemittelt wird; auch ist sie eine Fertig-
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14 hegt.] am Rand li., mit Verweiszeichen: Das letztere will ich jedoch nicht geltend machen, da es den
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Begriff nicht afficirt. 18 eben] am Rand li.: φύει 22 Aggregat.] Punkt verbessert zu Komma, zeitnahe Ergänzung, am Rand li., mit Verweiszeichen: bloß unwissenschafliches Gedächtniß- oder Fingerwerk. Denn manche glauben sogar schon viel zu wissen, wenn sie große Collectaneen und Adversarien haben. 31 wird;] am Rand li., mit Verweiszeichen: die Wissenschaft ist aber nie bloß Mittel, sondern Zweck.
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27 dessen] deren
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keit, und folglich Kunst, nicht Wissenschaft. Zweck kann sie nicht seyn, weil sie zu einem anderen Zwecke geübt wird; die Philologie muß also etwas anderes seyn, wenn wir sie als Wissenschaft betrachten; und als solche betrachte ich sie. Wem die Philologie nicht für sich Zweck ist, sondern Mittel, und wer durch sie nichts erreichen will, als formale Übung, dem mag Kritik Philologie seyn: aber dies stimmt nicht mit einem höheren Berufe derselben. Nicht zu gedenken, daß die wahre Kritik alles Materielle voraussetzt, und also sie nicht einmahl bestehen kann, wenn sie nicht sich als einen Theil einer Philologie im höheren Sinne faßt, in welcher zugleich ein Materielles gegeben ist: so daß selbst wenn man Philologie als Kritik betrachten wollte, man darauf hingewiesen wird, noch etwas anderes außer der Kritik in die Philologie zu ziehen, so daß sie also den Begriff der Philologie nicht erschöpfen kann. Ja sie ist nicht einmahl die ganze formelle Thätigkeit der Philologie da auch die Auslegung eine ist. Eben so unbestimmt ist 5) der Begriff der Litteratur mit dem man Philologie identificirt zum Theil. Ihrem wahren Begriffe nach wird die Litteratur die Erkenntniß der Form der Sprachwerke seyn; allein daß dies nicht den ganzen Umfang der Philologie erschöpfe, sondern nur ein untergeordneter Begriff, der in der Philologie enthalten, sey, scheint mir schon so klar an sich, daß es nicht nöthig ist, davon zu sprechen: daß aber jenes der Begriff der Litteratur sey, wird an seiner Stelle gezeigt werden. Doch hat man häufig einen Litterator und einen φιλόλογος verwechselt, und zwar schon frühe: wovon später gesprochen werden soll: und wenn man Litteras recht ausgedehnt faßt, habe ich nichts dagegen, den Philologen Litterator zu nennen: nur zur Bestimmung des Begriffes der Philologie taugt der Begriff der Litteratur nicht, weil er streng gefaßt zu eng, und weit gefaßt zu unbestimmt ist, daß er kaum mehr etwas wissenschaftliches enthält. Hat man endlich 6) die Philologie durch Humanitätsstudium bezeichnet, so liegt darin gar nichts Bestimmtes, gar nichts wissenschaftliches, sondern nur die Beziehung auf einen Nutzen, den gewisse Studien gewähren, das rein menschliche zu nähren: der Begriff ist also ein praktischer, ▶worin die Philologie als Mittel zu Brod erscheint;◀ kein theoretischer; und es läßt sich hieraus gar nichts abnehmen, weil der Begriff der Bildung zur Humanität bloß ein Begriff einer Folge aus dem Studium ist, nicht
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14 Litteratur] am Rand li., mit Verweiszeichen: oder ihrer Geschichte vielmehr, d. h. Kenntniß.
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26 enthält.] am Rand li., mit Verweiszeichen: Hier von Kant aus der Beilage B Rückseite. A
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30 worin … erscheint;] am Rand li., mit Verweiszeichen
zeichen 31 der] aus die A
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31 der Begriff ] am Rand li., mit Verweis-
32 Begriff einer] am Rand li., mit Verweiszeichen
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aber das enthalten kann, was das Studium sey. Übrigens liegt darin auch nicht einmahl irgend etwas Bezeichnendes, oder Unterscheidendes. Denn es ist nur eine, meistentheils durch die Erfahrung gar nicht gerechtfertigte Anmaßung der Philologen daß ihr Studium ausschließlich zur Humanität bilde: alle Wissenschaft wenn sie wahrhaft betrieben wird, und vor allem die Philosophie muß zur Humanität führen, und es wäre wahrscheinlich und wahrlich schlimm, wenn dies nicht auch die Wissenschaft des Göttlichen, die Theologie thäte: ▶obwohl sie es nicht immer thut, sondern sich geradezu dem Humanen widersetzt.◀ Es wird mit allen solchen Bezeichnungen, wie die sechs eben gegebenen sind, nichts gewonnen, und man erkennt daraus gar nicht, was denn eigentlich Philologie sey oder seyn solle, sondern erkennt vielmehr nur den geringen Mangel des Nachdenkens über ihr Studium bei den Philologen. ⟦Hier folgt Römische LitteraturGeschichte S. 3. = bis S. 4. extr.⟧ |
Beilage B
79r 15
Ad p. 2.
Durch die Bestimmung des Wesens der philologischen Thätigkeit haben wir die einseitigen Begriffe entfernt, und es ist nur übrig zu zeigen, wie diese entstanden sind. Litteratur S. 4 extr.–6.
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▶Erst hier 1) von dem scheinbar überflüssigen: Actum agere. Römische Litteratur S. 4–5 am Rande. 2) Von dem Unmöglichen.◀ Wenn wir nun das Wesen der Philologie ganz unbeschränkt in das Erkennen des Erkannten setzen, scheint dieses in vollem Umfang etwas unmögliches, dem Umfange nach: hierüber Encyklopädie S. 2. A im Texte: ▶besonders noch Römische Litteratur S. 7. von III an.◀
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4 ausschließlich] am Rand li., mit Verweiszeichen
8–9 obwohl … widersetzt.] am Rand li., mit Verweiszeichen 11 solle,] Punkt verbessert zu Komma 14 Beilage B ] oben re., von fremder Hand: No 2 18 extr.] über der Zeile 19–20 Römische … Rande. ] unter der Zeile, mit Einfügungszeichen 23 im Texte] aus am Rande 23 Texte:] Punkt verbessert zu Doppelpunkt A
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Verhältnis der Philologie zur Philosophie und zu den übrigen einzelnen Wissenschaften. Römische Litteratur S. 6. – Allgemeine Bemerkung zuerst aus Encyklopädie. p. 2. unten. A a) 1) die Philologie und Philosophie sind sich coordinirt als das Umfassende, und der Unterschied liegt in der speculativen Auffassung jener, der historischen dieser, ohne Hauptunterschied des Stoffes, ▶außer daß die Natur ausgeschlossen ist.◀ Jene erstrebt das Erkennen an sich, diese will alles Erkannte wieder erkennen, nicht das Erkennen an sich ist ihr Zweck, sondern das Wissen dessen, was bereits erkannt ist. ▶Coincidenzpunkte beider Beilage E. extr.◀ B c) die einzelnen Wissenschaften aber wurzeln in beiden, und haben ihre beiden Seiten. Selbst jede Geschichte der Medicin, jede historische Betrachtung der Jurisprudenz, ein großer Theil der Theologie ist ja philologischer Natur, der andere philosophischer. ▶d) Auch diese bedingen sich mit der Philologie wechselseitig. Siehe gleich nachher. C Cf. LitteraturGeschichte S. 7.◀
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b) 2) Beide bedingen sich wechselseitig. ▶Römische Litteratur S. 6. marg.◀ Auch ist der Gegensatz nicht absolut. Litteratur S. 7. ▶Encyklopädie S. 2–3.◀ D d) Eben so die Philologie und die speciellen Wissenschaften. ▶Hier noch von der eigenthümlichen Erkenntniß der Philologie im Gegensatze gegen Philosophie und die speciellen Wissenschaften.◀
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18 Eben so] am Rand li.: Leibnitz Coincidenzpuncte.
21
18 Wissenschaften.] weiter unten (als letzter Eintrag auf dieser Seite), mit Verweiszeichen: Wenn es nun hiernach scheint, daß alle Grenzen der Wissenschaft aufgehoben werden, da wir ja eben oben verlangt haben E, daß bei dem Begriff der Philologie eine bestimmte Begrenzung gefunden werden müße: so ist jene Aufhebung der Grenzen nur Schein. Allerdings ist in Beziehung auf den Stoff die Grenze ganz aufgehoben, weil keine haltbare zu finden ist; aber für den Begriff ist eine sehr sichere Grenze gegeben, in dem eben die philologische Thätigkeit in die Wiedererkennung des Erkannten gesetzt wird: und daß nur hierdurch sich eine consequente Construction der Philologie ergebe, wird die Ausführung zeigen.
3 unten] aus oben
6 dieser,] Punkt geändert zu Komma 6–7 ohne Hauptunterschied … ist. ] am Rand li., mit Verweiszeichen 8–9 wieder erkennen … ist.] weiter unten, mit Verweiszeichen 14–15 d) Auch … LitteraturGeschichte S. 7.] in unmittelbarem Textanschluss zwischen den Absätzen und am Rand li. 16 Römische … marg.] über der Zeile, mit Einfügungszeichen 17 Encyklopädie S. 2–3.] am Rand re. 17 2–3] aus 3–4, über Teilrasur 18–20 Hier … Wissenschaften.] unter dem Vorherigen, mit Verweiszeichen A
I,7 28 ff.
B
II,398 15–23
C
II,390 1–391 7
D
I,7 28–9 21
E
I,9 22– 25 und II,382 30 ff.
22 23 24 25 26 27
388
Zur Einleitung
I,7 4–15 13
Nachdem dies dargestellt ist, gehen wir zur Beschränkung auf das classische Alterthum über. ▶Dann vom Namen, hiernächst vom Zweck und Nutzen pp.◀ | 79v 5
10
Kant, dessen Begriffe von Philologie und Alterthumskunde sehr beschränkt waren, Logik S. 62 f. definirt die Philologie als critische Kenntniß der Bücher und Sprachen (Litteratur und Linguistik); eine Definition, die nicht einmahl empirisch richtig ist, und mit der gar nichts anzufangen ist: ▶denn sie ist gar keine Definition, sondern nur eine Angabe eines Aggregates verschiedener Dinge, ohne wissenschaftlichen Zusammenhang. Humaniora unterscheidet er davon, was doch jeder als etwas von der Philologie nicht gesondertes betrachtet.◀ Humaniora nennt er mit Recht das, was zur Cultur des Geschmacks dient, und zwar nach Anweisung der Alten. |
Beilage C
80r
15
20
▶Hier von Schelling Beilage Μισολογία.◀ A Zu ▶dem Punct vom Actum Agere. Das könnte man von allem Lernen sagen, was gelehrt wird: denn alles Lernen ist Erkennen des Erkannten.◀ Hierbei muß ich noch folgendes bemerken. Ich habe im bisherigen eben den Gegensatz der Philologie und Philosophie in das Producirende und Aufnehmende gesetzt. Es könnte hiernach scheinen, daß die Philologie überhaupt nichts producire, und da wäre eben mit ihr nicht viel aufzustellen, sondern es gälte an sie die Anrede des Tristram, die hier beiliegt. Allein dies ist eben nur an die schlechten Gelehrten gerichtet. Es giebt allerdings viele solche Apotheker in der Philologie die immer nur aus einem Glase ins andere gießen,
23
5 Sprachen] unter der folgenden Marginalie, also später als diese, mit Verweiszeichen: Doch wol auch
24
der Gedanken? Ich danke dafür, wenn wir keine Gedanken in der Philologie haben sollen. Doch wol auch der Formen der Darstellung? Keine Religion keine Mythologie? 15 Erkannten.] am Rand li. mit Verweiszeichen: Soll man also gar nichts lernen? Man sieht, die Sache verhält sich ganz anders als daß die Philologie ein Actum agere sei. – Es ist historische Construction der ganzen vorhandenen menschlichen Erkenntniß.
25 26 27 28
1–2 Nachdem … Nutzen pp.] auf einem über alten Text geklebten Papierstreifen, Format: 14,5 �1,7 6–10 denn … betrachtet.] unmittelbar unter dem Text, mit Verweiszeichen
fremder Hand: 3 A
II,393 21–29
12 Beilage C] oben re., von
14 Zu] es folgt ein unleserlich gestrichenes Wort (wahrscheinlich eine Seitenangabe)
I,7 4–15 13
Idee der Philologie
389
und recht schlechte Mixturen machen: aber es giebt auch etwas höheres in der Philologie und dies liegt eben in der historischen Construction des ganzen Alterthums ▶Erkennens◀ und seiner Theile und dem Erkennen der Ideen, die in demselben ausgeprägt sind. Hier ist mehr Production in der Reproduction als in mancher Philosophie in der Production, der angeblichen selbst ist. Es ist in der Philologie das productive Vermögen eben auch die Hauptsache, um das Alterthum wahrhaft zu reproduciren: ▶und daß hierin ein großer Fortschritt und eine wahre Vermehrung des wissenschaftlichen Capitals, welches Production voraussetzt, möglich sei, zeigt schon die Erfahrung.◀
5
An die Philologen.
10
Sagt mir doch, Ihr Gelehrten, sollen wir denn nur immer in kleinere Münze verwechseln, und das Capital so wenig vermehren? Sollen wir denn ewig neue Bücher machen, wie die Apotheker neue Mixturen, indem wir bloß aus einem Glase ins andere giessen? Sollen wir denn beständig dasselbe Seil spinnen und wieder aufdrehn, beständig den Seilergang gehen, beständig denselben Schritt? Sollen wir bis acht Tage nach Ewig, immerfort, Festtag und Werkeltag, bestimmt seyn die Reliquien der Gelehrsamkeit zu zeigen, wie Mönche die Reliquien ihrer Heiligen, ohne nur ein einziges Wunderwerk damit zu thun?
15
Tristram Shandy |
10 An die Philologen.] darüber: ▶Viele Philologen sind solche schlechten Apotheker und machen
20
schlechte Mixturen obendrein.◀ Die Philologie muß historische Construction des Alterthums seyn: nur dann ist sie was höheres; sie muß sich umgestalten; man muß nicht immer nur aus einem Glase ins andere gießen. 10 An die Philologen.] re. daneben: Diese Idee ist wol zu beherzigen: aber sie paßt nur auf die schlechte Philologie. Man muß mit ihr ein Wunderwerk thun. 10 An die Philologen.] auf der Rückseite des aufgeklebten Zettels: Historische Construction Zweck. / Hierdurch wird producirt, nicht aus Einem Glase ins andere gegossen, wie die Ausgabenmacher zu thun 1 pflegen / Nutzen: für den Betrieb einzelner Wissenschaften, für das richtige Erkennen, Pädagogischer Nutzen.
21
1
pflegen] pflegen pflegen (das erste Wort verschmiert)
3 Erkennens] am Rand li., mit Verweiszeichen
7 reproduciren:] Punkt verbessert zu Doppelpunkt
8–9 welches Production voraussetzt, ] am Rand li., mit Verweiszeichen
einem aufgeklebten Zettel, Format: 14,4 �8,4 19 Shandy] aus Schandi
10 An die Philologen.] auf
22 23 24 25 26 27
390
Zur Einleitung
I,7 4–15 13
Beilage D
81r
5
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20
25
28 29 30 31 32 33 34 35
Wir behaupten, daß die Philosophie vom Begriff ausgehe; die Philologie in der Behandlung ihres Stoffes, welcher die Hälfte des philosophischen Gegenstandes ist (die andere Hälfte ist die Natur), dagegen gehe aus von dem zufällig vorhandenen. Die Philosophie jedoch construirt vom Begriff aus das wesentliche aller der gegebenen historischen Verhältnisse. Sie faßt also den inneren Gehalt dieser historischen Erscheinungen auf; wozu sie jedoch wesentlich der zufälligen Erscheinungen bedarf, welche eben der äußerliche Abdruck jenes wesentlichen sind. Sie kann z. B. den Geist des Griechischen Volkes nicht construiren, ohne daß dies Volk vorliegt mit seinen zufälligen Erscheinungen. Diese zufälligen Erscheinungen liefert die Philologie und es ist also offenbar daß die Philosophie derselben bedarf: ferner geht die Philosophie dahin das Wesentliche dieser Erscheinungen aufzuweisen, und endet also wieder in ihnen. Stellt es sich nunmehr auch mit der Philologie so, daß sie der Philosophie bedarf ? Die Philologie construirt historisch, nicht aus dem Begriff; aber ihr letztes Ende ist doch, daß der Begriff im Geschichtlichen erscheinen soll. Sie löst sich also in Philosophie auf; ja es scheint im Geschichtlichen der Begriff überhaupt nicht erkannt werden zu können, wenn man nicht die Richtung schon hingenommen hat auf ihn; gerade wie der Philosoph auf das Geschichtliche, die zufällige Erscheinung, seine Richtung hinnehmen muß, ehe er den Begriff darin nachweist. Ferner hat man gesagt, daß der historische Stoff, welcher der Stoff der Philologie ist, und somit die Philologie selbst, ein bloßes Aggregat sei; soll es dies nicht bleiben, sondern ein besseres werden, so muß der Stoff nach Begriffen digerirt werden, wie in jeder Disciplin. Folglich setzt die Philologie auch wieder den philosophischen Begriff voraus zugleich und will ihn zugleich erzeugen. Dies ist aber eben so in der Naturwissenschaft die 5 Philosophie] am Rand re., mit Verweiszeichen: als Philosophie der Geschichte zunächst
11 liefert] am Rand re.: Vgl. Römische LitteraturGeschichte S. 6. 13–14 in ihnen.] am Rand re., als unmittelbare Fortsetzung des Vorherigen: – So hat Aristoteles die Politien als Grundlage seines Philosophirens geschrieben: und der Philologe bedarf wieder der politisch-philosophischen Begriffe, wie sie Aristoteles etwa in seiner Politik gegeben hat. 17 soll.] Punkt verbessert zu Semikolon, am Rand re. mit Verweiszeichen: sonst wäre gar keine Erkenntniß vorhanden. – Man kann aber nicht wiedererkennen, ohne überhaupt zu erkennen. ▶Römische LitteraturGeschichte S. 6. marg. Auch bedarf man der philosophischen Begriffe; siehe das Gesagte von Aristoteles Politien.◀
1 Beilage D] oben re., von fremder Hand: No 4 12–14 ferner … ihnen.] zum Teil am Rand re.
12 bedarf:] Punkt verbessert zu Doppelpunkt
I,7 4–15 13
Idee der Philologie
391
▶als empirisch-beobachtende◀ zur anderen Seite der Philosophie ganz dasselbe Verhältniß hat wie die Philologie. Dies ist eine Auflösung des Einen in das Andere, was in der Natur der Sache gegründet ist, und wogegen man sich durchaus nicht sträuben darf, wenn es auch widersprechend scheinen sollte. Es ist bloß der entgegengesetzte Gang in beiden, von den entgegengesetzten Puncten aus. So bedingen sich also Philosophie und Philologie wechselseitig, und lösen sich sogar in einander auf. Gelehrt, sagt man ist derjenige welcher vieles weiß, was andere gewußt haben; der viel gelesen etwa, viel excerpirt, aufs Höchste vieles behalten hat. Die Philologen stehen in dieser Kategorie; Einige haben viel behalten; andere haben zwar wenig behalten, aber viel excerpirt, worauf sie ein Hauptgewicht legen: andere, die nicht mehr recht Philologen sind, meinen, daß das Wissen überhaupt nicht, und also auch nicht das Wissen was andere gewußt haben, den Philologen mache, sondern nur jedesmahl die Technik der Auslegung und Kritik den Philologen mache, d. h. also die Ausübung des Mittels, ein fremdes Wissen zu erkennen, sei die Philologie. Diese verzichten also selbst auf das Wissen des fremden Wissens, und da sie ein eigenes in der Philologie nicht haben, weil die Ausübung jenes Mittels keines ist, so haben sie also gar keines. Wenn man aber auch Eines hat, so ist es doch allerdings nach unserer eigenen Angabe nur ein fremdes, so lange man den Begriff der bloßen Gelehrsamkeit auf den Philologen anwendet. Er liest nur, und erkennt das fremde Erkennen; das Denken über dies Erkennen fehlt noch, und ist selbst in der emendirenden Kritik nicht da, indem ja diese nur das fremde Erkennen rein wiederherstellen will. Verzichtet also | die Philologie auf alles eigene Denken? Wenn ihr Ziel die Erkenntniß der Ideen seyn soll, nicht! Denn fremde Ideen sind für mich keine. Es ist also zunächst die Forderung diese: das Fremde als eigen werdendes zu reproduciren, daß es nichts Äußerliches bleibe (wodurch eben auch der Aggregatzustand der Philologie aufgehoben wird); zugleich aber auch über diesem
5
10
15
20
81v 25
6 aus.] am Rand re., mit Verweiszeichen: Dies habe ich in der Rede auf Leibnitz (1839) auseinander-
29
gesetzt. – Merkwürdig stimmt damit Michelet in der Recension von Stahls Philosophie des Rechts, Jahrbücher für wissenschaftliche Kritik 1839. p. 205. 7 auf.] am Rand unten re., mit Verweiszeichen: Da sie beide den entgegengesetzten Gang nehmen und die eine endet darin worin die andere anfängt, ist eine die Probe der anderen, wie Multiplikation und Division. Vergleiche auch Beilage E. extr. A 8 Gelehrt] am Rand re., mit Verweiszeichen: Hat denn aber die Philologie hiernach noch ein eigenthümliches Wissen oder nicht? Dies wollen wir noch betrachten.
30
1 als empirisch-beobachtende] am Rand re., mit Verweiszeichen
am Rand re. 17 sie] über der Zeile, mit Einfügungszeichen A
II,398 15–23
6–7 So bedingen … auf.] zum Teil
31 32 33 34 35
Zur Einleitung
392
5
I,7 4–15 13
Reproducirten zu stehen, so daß man das Reproducirte, was ein eigenes geworden, dennoch wieder als ein Objectives gegen über, und man ein Erkennen von dieser zu einem Ganzen formirten Erkenntniß des Erkannten habe: welches denn dahin führen wird, dieser Erkenntniß des Erkannten in dem eigenen Denken seinen Platz anzuweisen, und es mit dem Erkannten selbst auf seine Stufe zu stellen: welches durch die Beurtheilung überhaupt geschieht. In dieser Beurtheilung (nicht in der wiederherstellenden Kritik) liegt das Denken des Philologen. Wie alles Denken über ein Gegebenes Urtheilen ist.
24
8 ist.] am Rand li., mit Verweiszeichen: Die Philologie hat also allerdings ihr eigenthümliches Wissen, welches dem philosophischen coordinirt ist. Dies wechselseitige Bedingen beruht eben auf der Coordination, auf die ich schließlich noch einmahl zurückkomme. 8 ist.] es folgt ein zweites Verweiszeichen auf einen auf den unteren Seitenrand geklebten Zettel (Format: 13 �5,1), dessen Schreibduktus ist dem des obigen Textes sehr ähnlich: Giebt es noch einen Unterschied zwischen der Erkenntniß des Erkannten als Philologie, und derjenigen welche außer der Philologie in jeder besonderen Wissenschaft stattfindet? Allerdings nicht in der Thätigkeit, wohl aber im Zweck. Der Zweck der Philologie ist rein historisch; er stellt die Erkenntniß des Erkannten objectiv für sich hin. In den einzelnen Wissenschaften aber und in der Philosophie erkennt man auch das Erkannte, um darauf weiter zu bauen. So kann der Philosoph irgend ein System erkennen, um dann weiter zu gehen; der Naturforscher benutzt die Forschungen anderer zu eigenen Resultaten, die er darauf weiter gründet. Das letztere geht die Philologie nichts an; ihr Resultat ist das Historische 1 selbst, ▶an sich, als eine Erkenntniß der gesammten Geistesproduction, eine Reproduction des Systems aller gegebener Erkenntniß, zu einer wissenschaftlichen Einheit * gestaltet.◀ / Simon Karsten oratio de antiquarum litterarum doctrina cum philosophia coniungenda, Amstelodami 1840.8. ist von begrifflicher Seite ganz unbedeutend.
25
* Einheit gestaltet.] unter dem aufgeklebten Zettel, mit Verweiszeichen: ▶So beispielsweise vom Alter-
26
thum:◀ und wie Reichardt »die Gliederung der Philologie« S. 69 sagt, »Die Alterthumswissenschaft ist weder eine Geschichte der Litteratur noch der Kunst noch der Religion u. s. w. – solche Geschichten hat man schon ohne dieselbe – sondern eine Geschichte des Volkslebens, das aus dem Ineinanderseyn und Zusammenwirken aller dieser Momente besteht.« Jede besondere Wissenschaft wenn sie historisch dargestellt wird, zieht sich in einer Länge hin als eine Linie der Entwickelung; die Alterthumswissenschaft faßt diese Linien alle in ein Bündel zusammen und legt sie concentrisch von einem Mittelpunct aus, dem Volksgeiste, wie Radien eines Kreises zusammen. / ▶ 2 Hier Recapitulation aus Beilage B◀ A
9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23
27 28 29 30 31 32 33
1 Reproducirte] am Rand li., mit Bleistift: Vielleicht hier von Schelling
1
selbst,] Punkt verbessert zu Komma
2
Hier Recapitulation aus Beilage B] neben dem Vorherigen li.
3 zu einem Ganzen formirten] am Rand li., mit Verweiszeichen
Rand li., mit Verweiszeichen A
II,386 14 ff.
5 mit dem Erkannten selbst] am
I,7 4–15 13
Idee der Philologie
393
⟦Kann alle Wissenschaft der Philosophie untergeordnet scheinen, und wenn wir die Naturwissenschaft in dasselbe Verhältniß zur Philosophie gesetzt glauben wie die Philologie, zugleich aber die Naturwissenschaften als abhängig von der Philosophie zugegeben werden könnten: so würde man geneigt seyn, die Philologie nicht mehr als der Philosophie coordiniert zu betrachten, sondern ebenfalls subordinirt. Aber die Naturwissenschaft wenn sie empirisch und historisch construirt wie die Philologie ist eben auch nur die Rückseite der Philosophie und ihr nicht mehr untergeordnet als wie wir die Philologie untergeordnet gefunden haben, nehmlich dergestalt, daß die Philosophie wieder wechselseitig untergeordnet erscheinen wird (und in dieser wechselseitigen Unterordnung ▶und Bedingung◀ liegt wesentlich die Coordination). Wollte man nicht zugeben, daß die Philologie der Philosophie coordinirt ist, und nicht eigentlich subordinirt, so verliert man ▶wie man später sehen kann,◀ etwas, was nur in unserer Begriffsbestimmung angetroffen wird, nehmlich die vollständige Construction der Theile aus dem Begriff, und was ganz vorzüglich wichtig ist, das unmittelbare Hervorgehen der Methode aus dem Begriff. Nur wenn der Begriff der Philologie so gefaßt wird, wie wir ihn geben, erhellt, daß ihre Methode, dem Begriff nach selbst, nur die und keine andere sei; indem Hermeneutik und Kritik von selbst sich als die nothwendigen Methoden der Philologie herausstellen.⟧ |
5
10
15
20
Schelling Vorlesungen über die Methode des akademischen Studiums S. 76:
»der bloße Sprachgelehrte heißt nur durch Mißbrauch Philolog: dieser steht mit dem Künstler und Philosophen auf den höchsten Stufen, oder vielmehr durchdringen sich beide in ihm. Seine Sache ist die historische Construction der Werke der Kunst und Wissenschaft deren Geschichte er in lebendiger Anschauung zu begreifen und darzustellen hat. Auf Universitäten soll eigentlich nur Philologie in diesem Sinne behandelt, gelehrt werden; der akademische Lehrer soll nicht Sprachmeister seyn.« Vergleiche auch S. 305. – Das kommt dem Meinigen sehr nahe, im Geiste ganz, nur nicht in der Ausdehnung. |
11 und Bedingung] am Rand li., mit Verweiszeichen
13 wie … kann, ] am Rand li., mit Verweiszeichen 21 Schelling] oben re., von fremder Hand: zu S. 3. extr. [Bl. 3/2r] 26 begreifen] begreifen (begreifen) (das erste Wort verschmiert)
84r
25
Zur Einleitung
394
I,7 4–15 13
Einheit
85r
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28
Die da die Philologie bloß zerstückelt in der Interpretation und Kritik üben wollen und bloß in diese Übung setzen, verzichten auf alle Wissenschaft. Alle Wissenschaft ist Aufweisung des Seyenden nicht bloß in seiner Vereinzelung, sondern in seiner Einheit dem Zusammenhang alles Einzelnen. ⟦Das Einzelne ist in der Entgegensetzung des Einen gegen das andere, z. B. der Materie und des Geistes; die Wissenschaft will diese Entgegensetzung aufheben und zur Einheit dringen, bei welcher sie allein Befriedigung hat.⟧ Diese Hervorbringung der Einheit liegt bloß in der Idee; die Materie ist durchaus mannigfach und zerstreut, ohne Einheit. Die Wissenschaft will also die Einheit des Seienden erkennen; sie muß also Ideen bilden, und den Zusammenhang dieser Ideen nachweisen, in welchem das Seyende liegt, und in ihrer Verknüpfung der Zusammenhang des Seyenden. Eine isolirte Betrachtung der Gegenstände, oder vielmehr bloß des Materials, welche in der Interpretation und Kritik bei vereinzeltem Betrieb allein thätig ist, entbehrt folglich aller Wissenschaftlichkeit. |
Die beste Widerlegung derer, welche vom christlichen Standpunkt aus gegen das Studium des Alterthums polemisiren, giebt die Schrift des heiligen Basilius λόγος ὁ πρὸς τοὺς νέους, in welchem er die classischen Studien empfiehlt, und Gregor von Nazianz in der Gedächtnißrede auf Basilius. Man kann sich hierüber und über die Anfeindungen der classischen Studien von jenem Standpunkt aus gut unterrichten aus der Schrift: der heilige Basilius und die classischen Studien. Eine gymnasialpädagogische Studie von Hermann Dörgens, Leipzig 1857. 8. wo der genannte λόγος Deutsch übersetzt ist, und auch des Gregor von Nazianz Studie S. 47 f. gegeben ist. Desgleichen S. 38. das Urtheil des Hieronymus. – Zu bedauern ist, daß die Schrift des Dörgens so unklar und schlecht stilisirt ist. |
18 polemisiren,] am Rand re. mit Bleistift, ev. von fremder Hand: Verhältniß zum Christenthum! 1 Einheit] mit Bleistift
1 Einheit] oben li., von fremder Hand: 8 (aus 7) zu Seite 4 oben. [Bl. 4/2v]
5–8 ⟦…⟧] die eckigen Klammern sind mit Bleistift eingefügt
(aus 8) zu Seite 4 oben Rand. [Bl. 4/2v]
17 Die] am Rand re., von fremder Hand: 9
I,7 4–15 13
Idee der Philologie
395
Beilage E
82r
1. Vom Zweck des Alterthumsstudiums für den Schulunterricht. Pädagogischer Nutzen als Schulgelehrsamkeit: ist nur Anwendung. Man hat in unsern Tagen, worin so viel pädagogische Fragen auf die Bahn gebracht werden, wo man sich von allem was man thut Rechenschaft zu geben mit Recht bestrebt ist, die Frage aufgeworfen, warum das Studium des Alterthums einen Haupttheil, ja den vorzüglichsten des Schulunterrichts ausmache. Da man nun glaubte gefunden zu haben, dies sei ursprünglich darum geschehen, weil die ganze neuere Wissenschaft sich aus dem Alterthum durch die sogenannte Restauration litterarum hervorgebildet habe, und nachher, daß nun die neuere Wissenschaft unabhängig sey: so sah man nicht ein, wozu jene Vorbildung durch das Alterthum noch nöthig sey, da man nun eigene Bildung und eigene Wissenschaft erlangt habe; und man sah sich daher nach einem anderen Princip um, worauf man begründen wollte, warum dennoch ▶die Philologie als Alterthumsstudium◀ Grundlage des Schulunterrichts bleiben solle; und die Pädagogen haben dann von einer sogenannten formalen Bildung gesprochen, die theils durch die Mathematik auf der einen Seite, theils andrerseits durch die alten Sprachen (man weiß nicht recht warum durch diese allein, und nicht auch durch die neuern) gewonnen werden soll: daß am Alterthum noch mehr zu gewinnen als Sprache; überhaupt noch viele Dinge formal bilden, daß das Lernen der Geschichte, Geographie pp. dadurch nicht begründet sey, hat man nicht in Anschlag gebracht. Man sieht aber leicht daß dieses
5
10
15
20
2 Schulunterricht.] am Rand re.: Litteratur. ▶a)◀ Vergleiche meine Rede an Königs Geburtstag. ▶1822.
23
und im Seebode, Miscellanea critica II. 1. besonders aber in dieser Beziehung die vom Jahre 1826.◀ ▶und PhilologenVersammlung 1850. * ◀ 15 Grundlage] am Rand re.: Die alte Philologie ist die gemeinsame Basis aller neuern Bildung bei allen Völkern ohne Unterschied der Nationen also Humanitas überhaupt.
24
* 1850.] neben dem Vorherigen re., auf einem angeklebten Papierstreifen, Format: 8,3 �3,1: b) ▶ Hauff
28
S. 4. extr.◀ Zell Betrachtungen über die Wichtigkeit und Bedeutung des Studiums der klassischen Litteratur und Alterthumskunde für unsere Zeit. Freiburg 1831. Unendlich viel anderes ist geschrieben. / c) Bäumlein, siehe unten. Herbst, Beilage. / NB. formal bildet die Mathematik zur nothwendigen, die Philologie zur freien Combination – durchschnittlich.
29
1 Beilage E] oben re., von fremder Hand: 5
5–397 6 wo … weiter zu übertragen.] auf einem aufgeklebten Zettel, Format: 12,3 �13,2 (aus einer andern Niederschrift ausgeschnitten) 14 dennoch] es folgen mehrere unleserlich gestrichene Wörter 14–15 die … Alterthumsstudium] am Rand li., mit Verweiszeichen
25 26 27
30 31 32
396
Zur Einleitung
I,7 4–15 13
25
Aufstellen formaler Bildung, wiewohl sie allerdings erreicht wird, doch nur ein Nothbehelf ist, um das geschichtlich gegebene Studium des Alterthums als Schulunterricht zu begründen, nachdem es in ein scheinbares Mißverhältniß mit unserer Bildungs-Epoche und Stufe getreten war. Und – was hier nicht weiter auseinandergesetzt werden kann – diese Begründung durch das sogenannte formale Princip ist unhaltbar. Ist es wahr, daß das AlterthumsStudium materialiter nicht mehr, wie vor 200 ▶/300◀ Jahren die Quelle unseres Wissens ist, sondern unser Wissen jetzt unabhängig, so muß man es wegwerfen, und durch andre formale Bildungsmittel ersetzen, die unserm Wissen näher liegen. Aber es ist nicht wahr. Noch beruht alle Geschichte ihrer einen Hälfte nach auf dem Alterthum noch wird keiner ein ordentlicher Philosoph werden, der nicht die Geschichte aller Systeme, das Werden der Philosophie vom Anbeginn, durchgemacht hat. Noch stehen die poetischen Werke des Alterthums höher als alle andren, was nur die nicht einsehen, die eine oberflächliche Kenntniß des Alterthums haben: noch waltet nirgends ein höherer Geist. Nimmt man einige Wissenschaften die an den Enden stehen, wie die Chemie etwa, aus, so wurzeln alle unsere Kenntnisse noch im Alterthum. Wo ist das Christenthum entstanden als im Alterthum? Wer kann dessen Grundlagen, wer dessen erstes Leben, dessen Zurückführung die eigentliche Quelle einer Restauration ist, wer dessen Sätze verstehen, ohne im Alterthum eingeweiht zu seyn? Wer kann läugnen, daß das Römische Recht noch immer die Grundlage unserer Verhältnisse ist, so viel auch daran geändert worden? Römische Bildung ist erforderlich, meint auch unser Staat, da er sogar lateinische Prüfungen wieder einführen will. Welcher Arzt kann, wenn er nicht ein bloßer Practicus ▶und roher Empririker◀ ist, das Alterthum verachten? Oft liegen noch verbor-
26
3 scheinbares Mißverhältniß] am Rand re.: Ich sage in ein scheinbares. Wäre es nicht scheinbar, so
27
würde nicht diese Behauptung wiederholt aufgestellt und doch nie durchgedrungen seyn. In Leibnitzens Zeit kam dies auch schon vor, der in Briefen darüber klagt (Rede von 1839); zu Friedrich II. Zeit (Abhandlung De la litterature Allemande). 1 Friedrich II. war ein großer Liebhaber des Alterthums und hat damit seinen großen Geist genährt und gekräftigt. 10 liegen.] Punkt zu Doppelpunkt, am Rand re., mit Verweiszeichen: man kann sich in der eigenen Sprache formal bilden durch Rhetorik und Philosophie und Poesie, wie die Griechen selbst gethan haben. 16 stehen,] am Rand re., mit Verweiszeichen: besonders technische, überhaupt Naturwissenschaft (mit der aber die Philologie als Geschichte des Geistes weniger Berührung hat) 21 seyn?] am Rand re.: die bildende Kunst (auch Poesie, Philosophie) wird fortdauernd aus dem Alterthum regenerirt.
5
10
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28 29 30 31 32 33 34 35
1
Friedrich II. … gekräftigt.] über dem Vorherigen
5 auseinandergesetzt] aus auseingesetzt
zeichen
25 und roher Empririker] am Rand re., mit Verweis-
I,7 4–15 13
Idee der Philologie
397
gene Schätze darin. Kurz, es ist noch jetzt auch dieser Theil des historischen Studiums, was wir Alterthumskunde nennen, die Basis aller Disciplinen in tausend Fäden verflochten und verwachsen in unsere Bildung: und darum, nicht wegen formaler Bildung, auch des Moralischen wegen nebenbei, ist das AlterthumsStudium in der Schuldisciplin festzuhalten, ja auch auf die Universität weiter zu übertragen. Wer da glaubt, daß wir nach Erlangung einer mäßigen einigermaßen selbständigen Bildung, nun die Alten, durch deren Hülfe wir sie erlangt haben, entbehren könnten, der glaubt, wenn man das Dach gebaut habe, könne man die Fundamente ohne Noth vernachlässigen. ▶Fortsetzung: von Jean Paul und Thiers.◀ A
5
10
2. Als Hülfswissenschaft Hierin liegt nun auch der Grund, warum die Philologie für alle Studien Hülfswissenschaft ist, selbst wenn sie nur auf das Alterthum beschränkt wird, weil alle Wissenschaft wenn man kleine Abschnitzel, z. B. Chemie, ausnimmt, im Alterthum wurzelt. Wenn man aber vollends die Philologie in ihrem wahren Begriff und ächter Ausdehnung faßt, so ist klar, daß eben jede praktische Wis-
15
4 Moralischen] am Rand re., mit Verweiszeichen: Dabei das Moralische! Überall giebt das Alterthum
17
rein menschliche, 1 vorurtheilsfreie, geistige, von dem αἰσχρόν entfernte Ansichten, macht den 2 Menschen frei und freigesinnt! 6 übertragen.] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: Es enthält das Alterthum die Anfänge 3 und Wurzeln aller Disciplinen, die primitiven Begriffe und so zu sagen die gesammten Vorkenntnisse der Menschheit; diese eignen sich natürlich für die Schulbildung eben als Elemente ganz vorzüglich. ▶Die Anfänge sind aber sehr wichtig; in der Regel liegt in ihnen das Geistigste, die ἀρχή, das Princip, was oft im Fortgang verdunkelt wird, wenn man nicht auf die Anfänge zurückgeht. Dies zeigt z. B. die Theologie. Bäumlein, die Bedeutung der klassischen Studien für eine ideale Bildung, Heilbronn 1849. 8. wo zugleich von dem Werth in formaler und materialer Hinsicht die Rede ist. Herbst.◀ / 4 Unsere schöne Litteratur Poesie, ist nur durch AlterthumsStudium geworden. 7 deren] am Rand re.: Übrigens läugnen wir die formale Bildung nicht, und behaupten eben nur stärker, daß am Studium des Alterthums als dem eigentlichen Object wo ein Verlorenes wieder zu erkennen ist, die ganze eine Seite der wissenschaftlichen Thätigkeit, nehmlich die philologische für alle 5 Wissenschaften vorgeübt wird. Sie enthält um rhetorisch zu reden, die προγυμνάσματα aller Studien der Art.
18
vorurtheilsfreie … macht den] über dem Vorherigen, mit Verweiszeichen 2 Menschen … freigesinnt!] über dem Vorherigen, mit Verweiszeichen 3 und Wurzeln] über der Zeile, mit Einfügungszeichen 4 Unsere … geworden.] neben dem Vorherigen li. 5 Wissenschaften] es folgt ein unleserlich gestrichenes Wort
1
A
II,398 24 ff.
19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31
398
Zur Einleitung
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senschaft auf ihr und auf der Philosophie als den beiden Seiten der Betrachtung wurzelt, wie dies oben gezeigt ist. A ▶Vom Juristen und Theologen ist die Sache am Einleuchtendsten. (Verte)◀ | 82v 5
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Philologie und Philosophie sind entstanden ohne ursprünglich praktische Richtung; sie sind bloß um der Erkenntniß willen entstanden. Sie sind nachher auch praktisch geworden, weil alle Wissenschaft auf die Praxis wirkt; sie sind namentlich für den Unterricht praktisch geworden – aber nur für allgemeine Bildung, haben aber auch sonst praktischen Nutzen. Alle sogenannten factischen Wissenschaften und dergleichen sind dagegen ursprünglich nur praktisch gewesen, haben sich gleich aufs Leben bezogen – theoretisch und um ihrer selbst willen geübt sind sie erst später, um das Praktische zu begründen. Im Ursprung liegt das Wesen am deutlichsten: und so erkennt man darin jenen Gegensatz. ▶Coincidenzpuncte der Philologie und Philosophie sind zwar überall, vorzüglich aber ist ▶a)◀ die Philosophie der Geschichte und ▶b◀ die Geschichte der Philosophie dahin zu rechnen. Jene ▶a◀ ist eine philosophische Wissenschaft die der Philologie am verwandtesten ist, und in die die Philologie sich selbst auflöst auf ihrem höchsten Standpuncte; diese ▶b◀ ist eigentlich eine philologische Wissenschaft in welche die Philosophie übergeht, in dem sie bis dahin durchdringt, ihren eigenen Gang, den sie historisch genommen hat, zu construiren, was sie a priori nicht kann, sondern nur auf philologischem Wege, a priori höchstens in der größten Allgemeinheit.◀ |
Zu Beilage E.
87r 25
29 30
Jean Paul sagt irgendwo: die jetzige Menschheit versänke unergründlich tief, wenn nicht die Jugend vorher durch den stillen Tempel der großen alten Zeiten und Menschen den Durchgang zum Jahrmarkte des späteren Lebens nähme. Und Jean Paul ist doch ein ganz moderner Mensch! 19 ihrem] am Rand li., mit Verweiszeichen: sc. der Philologie
28 Mensch!] am Rand re., neben dem vorhergehenden Absatz: Mit den Worten werden zugleich die Gedanken eingesogen, die das gemein-
16 a)] über der Zeile, ebenso die unmittelbar folgende Buchstabennummerierung
oben li., von fremder Hand: N. 10 (aus 9) A
I,7 28–9 21 und II,387 4–20
24 Zu Beilage E.]
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Idee der Philologie
399
Thiers sagt: Es sind nicht bloß Worte, welche man der Jugend beibringt, indem
man sie Griechisch und Latein lehrt; es sind edle und erhabene Sachen. Es ist die Geschichte der Menschheit unter einfachen, großen, unauslöschlichen Bildern. In einem Jahrhundert, wie das unsrige, die Jugend von der Quelle des antiken Schönen, des einfachen Schönen entfernen, würde nichts anderes seyn, als unsere moralische Erniedrigung beschleunigen. Lassen wir die Jugend im Alterthum, wie in einer sturmlosen, friedlichen und gesunden Freistatt, die bestimmt ist sie frisch und rein zu erhalten. Das Alterthum lehrt die wahre politische Freiheit und die ächten Grundsätze derselben es lehrt die Verwerflichkeit des Absolutismus und der Ochlokratie; wer das Alterthum politisch studirt hat, kann auf keine von beiden kommen, ebenso wenig auf Despotie oder auf die Träume des Socialismus und Communismus, die schon das Alterthum durchgeträumt und überwunden hat.
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Hier vom Christenthum. ▶ Herbart sagt in seiner allgemeinen Pädagogik S. 85 ff. »Denkt euch einen Europäischen Patriotismus! Die Griechen und Römer als unsere Vorfahren, Spaltungen als unglückliche Zeichen des Parteigeistes, mit dem sie verschwinden müßten. Kehren wir zu den Alten!«◀ |
same Eigenthum aller gebildeten Völker und von diesen Alten auf uns vererbt sind, die Grundansichten des gebildeten menschlichen Geschlechts. Überall giebt das Alterthum reinmenschliche Ansichten. – Die Mängel sind freilich abzustreifen. 13 hat.] am Rand re., neben dem vorhergehenden Absatz: Von Politik. Es scheint der Republikanismus schädlich! Wenn man die Freiheit meint, ist es wahr, sonst nicht. 12–13 und Communismus] unter der Zeile, mit Einfügungszeichen
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Zur Einleitung
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Beilage F
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Über einige Ausdrücke zur Bezeichnung der Philologie.
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Außerdem gebraucht man wohl von diesem Begriff den Nahmen litteræ, welcher auf diese allgemeine Bildung geht, und zwar gerade auf die philologische, im Gegensatze der Philosophie. Es kann einer ein Philosoph seyn, sapiens & sapientiæ amans, studiosus, er ist aber dabey nicht litteratus. Humanus sogar kann er seyn ohne litteratus. So war Epikur ein vir sapiens non litteratus. Eruditus ist im Gegensatze von ferus, immanis; doctus im Gegensatze von imperitus; doch gehet beydes schon auf litteras oft. Litteratura ist daher auch von Philologie, im weitern Sinne; so wie Grammatice, welches allerdings zunächst auf Sprachkenntniß, hernach aber überhaupt auf litteras geht. Der γραμματικὸς ist überhaupt Gelehrter im Allgemeinen, wissenschaftlich gebildet: der γραμματιστὴς ist ein Sprachmeister: den Grammatistes nennen etliche Lateiner nur litterator (wie schlecht für unsere Litteratores): litteratus ist ihnen so viel als Grammaticus: iener ist non perfectus litteris, sed imbutus, konnte wohl auch servus, venalis seyn. Sueton Grammatici c. 4. Doch ist dieser Sprachgebrauch nicht allgemein. Von litteratura als allgemeiner Gelehrsamkeit siehe Cicero Philippica II, 45. Ein anderer Ausdruck ist der der sogenannten Humaniora, welcher iedoch besonders auf die Lecture der Classiker geht, und folglich
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3 litteræ] am Rand li., mit Verweiszeichen: die Philologie ist die eigentliche eruditio. Leibnitz.
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8–9 imperitus;] am Rand li., noch auf dem Ausschnitt aus der älteren Niederschrift: Fichte hatte un-
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gefähr in dieser Beziehung den Epikureischen Standpunct. 10 Grammatice] am Rand li., anfangs noch auf dem Ausschnitt aus der älteren Niederschrift: Auch litteræ und γράμματα enthalten den Begriff der φιλολογία so rein beynahe als φιλολογία selbst; freylich ist λόγος noch reiner als γράμμα. ▶ Seneca Epistula 108 unterscheidet philosophus, philologus, grammaticus. Unter grammaticus versteht er allerdings einen Sprachgelehrten unter philologus in der That einen Curiositätenkrämer, der nach besonderen Sachen sucht.◀ / ▶ 1 Quintilian giebt der Grammatik ganz den Begriff der Philologie II. 1. 4. denn sie umfaßt ihm: praeter rationem recte loquendi – prope omnium maximarum artium scientiam.◀ ▶– In diesem weiten Umfange scheint auch Vitruv 8, 3, 25. das Wort zu nehmen. (Vergleiche etwa noch die Lexica) – Die Griechischen Techniker haben dagegen der Grammatik durchaus einen sehr beschränkten Sinn gegeben, von Aristarch an; siehe Classen de grammaticae Graecae primordiis S. 81. Meier vor dem Hallischen Katalog 1842/3, in den Andocideis Stück 2. p. IX. –Vom Namen der Philologie siehe auch Haase Philologie in der Hallischen Encyklopädie der Wissenschaften und Künste. S. 376.◀
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Quintilian] der darauffolgende Text ist auf dem neuen Blatt notiert
1 Beilage F] oben re., von fremder Hand: 6
3–401 16 Außerdem … Zweck.] auf einem aus der ersten Niederschrift ausgeschnittenen und hier aufgeklebten Papier, Format: 17 �17,5
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Idee der Philologie
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zu einseitig ist, so wie er auf der andern Seite zu viel sagt. Humanitas ist die menschliche Natur, das Reinmenschliche, im Gegensatze des Thieres: weil nun die allgemeine Bildung eigentlich zum Menschen machte, die frey ist von Gewinn, den auch das Thier sucht, so nennt man alle diese Studien studia humanitatis, dieser Ausdruck ist aber zu weit, weil nicht der Gegensatz des Erkennens als ursprünglicher und als Reproduction darin ist. Über den Sprachgebrauch siehe Ernesti (Iohann August) Programm de finibus humaniorum studiorum regundis, a. 1738. und den Auszug in der Clavis Ciceroniana vox Humanitas. Studia humanitatis sagen die Alten wohl; aber nicht humaniora; auch leidet der Begriff, der ia eigentlich Gattungsbegriff ist, wie humanitas selbst, keine Comparation, und der Ausdruck ist erst im Mittelalter wohl entstanden. Wolf Alterthumswissenschaft S. 12. Eben so unzureichend ist der Nahme der Kritik für das ganze, wiewohl manche Nationen diesem Nahmen einen großen Umfang geben, oder der Ausdruck, den die Engländer haben, classical learning, oder endlich Belles Lettres, wofür auch die Franzosen ietzo Littérature sagen. Hier vom Zweck. |
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[III. Bisherige Versuche] zu Bd. I,25 1 ff. 88r 5
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Wolf: 1. Philosophische Sprachlehre oder allgemeine Grundsätze beider alten Sprachen. 2. Griechische Grammatik. 3. Lateinische Grammatik. 4. Grundsätze der philologischen Auslegungskunst. 5. – – – Kritik und Verbesserungskunst. 6. Grundsätze der prosaischen und metrischen Composition oder Theorie der Schreibart und der Metrik. 7. Geographie und Uranographie der Griechen und Römer. 8. Alte UniversalGeschichte. 9. Grundsätze der alterthümlichen Chronologie und historischen Kritik 10. Griechische Antiquitäten (Zustände, Verfassungen und Sitten) 11. Römische Antiquitäten. 12. Mythologie. 13. LitteraturGeschichte (äußere Geschichte der Litteratur) der Griechen. 14. desgleichen der Römer. 15. Geschichte der redenden Künste und der Wissenschaften der Griechen. 16. desgleichen der Römer. 17. Historische Notiz von den mimetischen Künsten beider Völker. 18. Einleitung zur Archäologie der Kunst und Technik, oder Notiz der Denkmäler und Kunstwerke der Alten. 19. Archäologische Kunstlehre oder Grundsätze der zeichnenden und bildenden Künste des Alterthums. 20. Allgemeine Geschichte der Kunst des Alterthums. 21. Einleitung zur Kenntniß und Geschichte der alterthümlichen Architektur. 22. Numismatik der Griechen und Römer. 23. Epigraphik 24. Litterarhistorie der Griechischen und Lateinischen Philologie und der übrigen Alterthumsstudien nebst Bibliographie. |
3 Wolf:] oben re., von fremder Hand: 11 zu S. 8 [Bl. 8/4v]
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zu Bd. I,30 35– 50 Von dem Grenzstreit zwischen Philologie und andern Wissenschaften
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(Ob Beiwerke der Philologie da seien?) ▶Kunst. Wenn sie Vorstellungen des menschlichen Geistes enthält gehört sie zur Philologie. Ohnehin sind diese Vorstellungen mit denen in der Schrift identisch.◀ In den Hyperboreisch-Römischen Studien für Archäologie, 1. Band, ist ein Aufsatz von Gerhard: Grundzüge der Archäologie. Der Zweck derselben ist die Abscheidung der Archäologie (Kunstarchäologie) von der Philologie, welche letztere er auf Sprachdenkmäler bezieht; die Religionsgeschichte wirft er zur Archäologie mit Kunstgeschichte und Geschichte der Kunstdenkmäler zusammen, läßt S. 21 aber der Philologie als rein philologischer Disciplin die LitteraturGeschichte, die geographisch-politischen Antiquitäten und die Culturgeschichte. Er meint S. 21. eine wissenschaftlich begründete philologische Encyclopädie würde vermuthlich besser thun, auf einige Realien, die ihr zur Last fielen, zu verzichten. Ich habe keinen Begriff davon, wie nach solchen Ansichten eine philologische Encyclopädie wissenschaftlich begründet werden soll; eben so wenig aber, wie einer Wissenschaft etwas zur Last fallen kann. Welche Consequenz es aber haben soll, die Culturgeschichte der Philologie zu lassen, dagegen die Religions- und Kunstgeschichte auszuscheiden, ist unbegreiflich, da ja dies 2 Haupttheile der Cultur sind; und mit welchem Recht politische Antiquitäten der Philologie gelassen werden sollen, während man ihr Religions- und Kunstgeschichte nimmt, ist nicht recht begreiflich, selbst nicht daraus, daß etwa die politischen Antiquitäten zur Erklärung der Schriftsteller wichtiger wären als die Religionsgeschichte: denn die letztere ist gerade von höchster Wichtigkeit. – Schultz in seiner Grundlegung der Römischen Alterthumswissenschaft will wieder alles Politische dem Philologen entziehen; wenn man, was ihm überall hier entzogen werden soll, betrachtet, so bliebe zuletzt eben nichts als die Grammatik übrig, und die darauf gegründete Erklärung der Schriftsteller welche letztere jedoch eben so wenig ohne sämmtliche Disciplinen möglich ist als ohne Grammatik. So wie wiederum keine Disciplin der Grammatik entbehren kann. – Gerade wenn man nach Begriffen construi2 Von] oben li., von fremder Hand: 12
22 während] wahrend
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ren will, worin allein etwas Zwingendes liegt, kommt man auf Aufhebung aller dieser willkührlichen Grenzen: und man kann am Ende, nachdem man so, wie ich es thue, die Disciplin begriffsmäßig construirt hat, nur noch den Wortstreit führen, ob Philologie = Grammatik, oder ob sie das Ganze umfasse, wie ich es stelle. Das letztere ist selbst aber den Worten gemäß, und sogar die γραμματικὴ der Alten hat sich als mehr denn bloße Grammatik geltend gemacht. Soll aber die Philologie pure Grammatik seyn, so muß sie mindestens darauf verzichten, Hermeneutik und Kritik heißen zu wollen: denn diese setzen die Disciplinen voraus; und eben so wenig kann sie noch irgend etwas von Religion, Wissenschaft, Kunst, Aesthetik pp. wissen wollen, sondern muß sich auf ihr nacktes grammatisches Element beschränken. Thut sie dies, so muß sie wenigstens wieder vergleichende Sprachforschung und Sprachenkunde werden; und so lassen wir sie als ein universales Feld als eine die ganze Sprache umfassende Disciplin gelten; die aber doch der Idee nach wieder nur ein Theil unserer begriffsmäßigen Philologie oder Philomathie ist. ▶Dem Platon ist jedoch der φιλόσοφος und φιλομαθὴς einerlei. Republik II. p. 376. B.◀ Was Herrn Schultz anbetrifft, so will er die Betrachtung der Staatsverhältnisse des Alterthums dem Staatsmanne vindiciren, indem er zugleich darauf hinweist, und dies | als seine Überzeugung darstellt, daß die Begründung der Staatswissenschaften von der Betrachtung des Römischen Staates ausgehen müße. Wenn dies insofern wahr scheint, als der Römische Staat dem modernen zunächst zum Grunde liegt, so ist diese Ansicht doch viel zu einseitig, weil in den Griechen viel mehr Theorie und allseitige politische Ansicht liegt als in den Römern: es muß vielmehr die Staatslehre von der Politik des gesammten Alterthums ausgehen, und es bewährt sich hier was in jeder Disciplin, daß ihre
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14 gelten;] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: Diese ist aber nicht Philologie. Ihr Ver-
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hältniß zur Philologie ist das wie jedes besonderen Theiles der Philologie z. B. der Politik des Alterthums zu der entsprechenden allgemeinen Disciplin was auch Steinthal […] 15 ist] am Rand li., oben beginnend und unten endend, ohne genaue Zuordnung: Hier zugleich von Mützell und Milhauser. Dagegen Otfried Müller. Freese hier anzusehen. Elze. – Gerhards Abhandlung in den Schriften der 11ten PhilologenVersammlung 1850 entwickelt hiernach ohngefähr dasselbe; diese letztere Ansicht hat er wieder in seinem Grundriß der Archäologie 1853 dargestellt, und auch darauf einen Plan der Archäologie gegründet, wonach dieselbe jedoch offenbar ein bloßes Aggregat ist, ohne begriffsmäßige Bestimmungen. 15 ist] auf einem auf den unteren Seitenrand geklebten Papierstreifen, Format: 13,7 �1: Sehr wohl hat meine Ansicht aufgefaßt und auch in Verhältniß zur Sprachwissenschaft gestellt Steinthal de pronomine relativo, Berlin 1847. 8. S. 4–7 und S. 54. Desgleichen in seiner Schrift (1848) die Sprachwissenschaft W. v. Humboldt’s und die Hegelsche Philosophie. Desgleichen in seiner Schrift: Philologie Geschichte und Psychologie, Berlin 1864, besonders p. 28. 23–24 Römern] am Rand li., mit Verweiszeichen: wovon ihm freilich nichts zu Ohren gekommen war.
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ersten Gründe durch das Alterthum geliefert sind, und auf dasselbe jede Disciplin gegründet werden muß, sobald sie eine historische Basis hat (die Chemie nicht). Hierin liegt mir das Wesen der Philologie daß sie alle alterthümlichen Gründe der Disciplinen enthält, und darum allen Wissenschaften gemeinsam ist. Aber deswegen gehört die Betrachtung der alten Staaten nicht bloß dem Staatsmann, sondern überhaupt dem, der die Verhältnisse kennt; der Staatsmann muß Alterthumsforscher, der Alterthumsforscher soweit Kenner des Staates werden, um die Begriffe zu haben, welche zu jeder politischen Betrachtung gehören; und so werden sie beide coincidiren, daß der Staatsgelehrte nichts leisten kann in der Betrachtung der alten Staaten, wenn er nicht als Alterthumsforscher sich bewährt, zeigt Herr Schultz selbst durch seine verkehrten Vorstellungen, die er in das Alterthum hinein trägt; der Philologe wird eben so wenig leisten, wenn er sich nicht, um mit Herrn Schultz zu reden, umgesehen hat in den Staatsverhältnissen, hat er dies aber gethan, so wird er so viel leisten, als der Staatsmann, der sich seinerseits in der Philologie des Alterthums umgesehen hat. Hier ist also gar kein Gegensatz vorhanden; sie müßen beide identisch werden für ihren Zweck, das Staatsleben des Alterthums zu erforschen, indem sie als antike Staatskundige sich ausbilden, der Staatskundige, indem er sich das Antike aneignet, der Alterthumskundige, indem er sich die politischen Begriffe aneignet. Die ganze Scheidung kommt also auf nichts heraus; und es folgt aus der ganzen Betrachtung nur wieder das Wechselverhältniß welches wir zwischen der Alterthumsforschung und jeder besonderen Disciplin festgestellt haben: daß nehmlich die Alterthumsforschung für jeden einzelnen Zweig des Alterthums den sie behandelt, der Begriffe dieser bestimmten Disciplin bedarf, und jede Disciplin der Alterthumsforschung bedarf, wenn sie in die Urgründe derselben zurück gehen will. Alles dieses ist eben so wohl auf Sprachlehre, Kunstlehre, Religionslehre pp. anwendbar, und es ist also hier gar keine Scheidung der Art zu machen, daß z. B. die Sprachforschung unabhängiger von dem Allgemeinen sich im Alterthum bewegen könne, als die politische Betrachtung, sondern das Verhältniß ist in allen Theilen der menschlichen Bildung dasselbe: der Alterthumsforscher behandelt die Sprache des Alterthums wie den Staat, indem er das Studium der Sprachlehre und das Studium der Politik für die Betrachtung des Alterthums
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5–6 Staatsmann,] am Rand li.: dem Staatsmann gehört die Betrachtung gar nicht; er wirkt nur, wie
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Perikles Demosthenes pp. ohne zu construiren: die Betrachtung gehört dem Philosophen und historischen Philologen. 20 aneignet.] am Rand li., mit Verweiszeichen: Beilage A
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individualisirt. Eben so in der Religionslehre, der Philosophie der Kunst pp. pp. und es gilt auch hier wieder was beim Staat, daß an der Quelle die erste Begründung der besonderen Disciplinen gefunden werden muß, wie auch Herr Schultz für die Staatslehre dasselbe anerkannt hat. – Eine begriffsmäßige Betrachtung, unabhängig von dem was sich zufällig gebildet hat, führt jederzeit zu diesem Verhältniß der Disciplinen. |
▶Beilage zu dem Stück gegen Schultz.◀ A
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Platon im Politicus unterscheidet den Staatsmann von allen denen, die ein 10
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besonderes Geschäft im Staate betreiben, als den Vorsteher des Ganzen, der weder Finanzgelehrter noch Jurisdictionsmann pp. sei. Diese Ansicht ist gewiß gegründet; diese einzelnen Theile sind nur besondere Fächer, die dem Staatsmann dienen. Es ist daher sehr seltsam, wenn sich Leute, die nur Juristen oder Cameralisten sind, für Staatsmänner halten, und glauben, daß diese z. B. das Geldwesen verstehen oder die Oekonomie, was sie selbst vom Kaufmann, Bankier, Landwirth erst lernen müßten. Eben so gut als es der Staatsmann von diesen lernt, mag es von ihm der Philologe lernen, der, um die Verhältnisse eines Volkes zu construiren, ganz in der Lage des Staatsmannes ist, von allen, und wie Sokrates bei allen umhergehend, zu lernen. – Unstreitig hat dieselbe Nothwendigkeit der Philosoph ja selbst der Dichter, da eben alle diese jegliches menschliche Verhältniß in Betracht nehmen müßen. ▶Alle müssen vom Leben lernen.◀ |
6 Disciplinen.] auf dem unteren Seitenrand: Longin war ein Philologe und Staatsmann, Wilhelm von
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Humboldt auch: aber Schultz war keiner * so wenig als ich, obgleich wir dasselbe verwaltet haben.
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15 müßten.] am Rand re., mit Verweiszeichen: Einige halten sich auch für Staatsmänner, weil sie Acten
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lesen und schreiben, es mag politischer Verstand auch darin gar nicht seyn! ▶Von der Art sind in Deutschland die meisten, die sich für Staatsmänner halten.◀
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* keiner] re. daneben, mit Verweiszeichen: sondern ein Geschäftsmann im Staat, und ein Dilettant in
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der Wissenschaft. 4 Staatslehre] etwas unleserlich verbessert aus: Sprachlehre; zusätzlich am Rand li.: Staatslehre 7 Beilage] oben re., von fremder Hand: 13 zu Beil. 12. [Bl. 89r/v]
mit Einfügungszeichen A
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7 zu dem Stück] über der Zeile,
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Der verstorbene Matthiä hat eine Encyclopädie der Philologie hinterlassen, welche von seinem Sohne Leipzig 1835. herausgegeben ist. Ihm ist Hermeneutik und Kritik der Zweck der Philologie, alles übrige dient bloß als Mittel, und diese Mittel sind ihm Sprachkunde und Alterthumskunde. Die Hermeneutik und Kritik sind ihm der praktische Theil, der Inbegriff der Mittel ist ihm der theoretische Theil. Eine größere Verwirrung der Begriffe ist kaum erreichbar. Die Begründung der bloß formalen Thätigkeit, wodurch das Materielle ergründet wird, ist zwar Theorie eines Praktischen, d. h. ▶einer◀ ausübenden Thätigkeit, aber sie ist nicht das Praktische der Philologie welches vielmehr in ihrer Anwendung auf den Unterricht pp. besteht: und die Ausübung kann auch nicht der Zweck seyn, sondern das Ermittelte, was gefunden wird: ▶darauf als auf den Zweck geht die Erkenntniß.◀ Den Inbegriff der Mittel aber als theoretischen Theil zu bezeichnen ist noch seltsamer: als Mittel würden sie nur Lemmata seyn aus andern Disciplinen; wie kann man aber die Lemmata aus andern Disciplinen als Theorie der Disciplin betrachten? Diese muß doch selbst in sich ihre Theorie haben. Augenscheinlich ist die Sache ganz anders zu stellen. Hermeneutik und Kritik sind formale Thätigkeiten, welche Mittel sind für das, was Matthiä Mittel nennt; diese Mittel des Herrn Matthiä sind der Zweck, ▶die Erkenntniß, welche gewonnen wird,◀ und beide sind theoretisch: jene formell, diese materiell. Das Praktische ist ein Drittes, wofür die Theorie angewandt wird, und dies ist dann die Philologie als Bildungsmittel im Gegensatze gegen die theoretische Erkenntniß der Philologie. Übrigens wird man keine Begründung dieser Ansichten bei Matthiä finden, sondern bloß ein Setzen derselben. ▶ Mützell Andeutungen über das Wesen und die Berechtigung der Philologie als Wissenschaft Berlin 1835. Ihm ist die Philologie »die Wissenschaft des inhaltvollen Wortes, die Wissenschaft der freien Manifestation des Geistes des Menschen durch Rede und Schrift.« Das ist also ein beschränkter Begriff.* – Noch beschränkter der von Milhauser Über Philologie, Alterthumswissenschaft und Alterthumsstudium, Leipzig 1837. 8.◀ ▶obgleich er von meiner Definition (Erkenntniß des Erkannten) ausgeht, nach meinen Vorlesungen als mein Zuhörer. / Elze.◀ 1 Der] oben re., von fremder Hand: 14
7 Begründung der] am Rand re., mit Verweiszeichen 7 formalen] aus formale 8 eines] aus im 11 wird:] Punkt verbessert zu Doppelpunkt 12 darauf … Erkenntniß.] am Rand re., mit Verweiszeichen 19 die Erkenntniß … wird,] am Rand re., mit Verweiszeichen
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* Er läßt sich auch nicht gut halten. Was ist freie Manifestation? Ich denke alle Manifestion des Geistes ist frei. Hernach enthält die Rede und Schrift Manifestation über alles; aber über Einiges, was durch Rede und Schrift manifestirt wird, giebt es auch noch andere Manifestationen, nämlich durch Kunstwerke, die anschaulich sind. Soll nun das letztere wegbleiben? Überhaupt warum soll die Manifestation des Geistes des Menschen überhaupt nicht philologisch seyn, sondern nur die durch Rede und Schrift? Der λόγος ist auch außer der Rede, er ist das geistige Erzeugniß des Menschen selbst. Der Eratosthenische wenigstens ist anders. ▶Was in der Schrift und nicht durch Schrift manifestirt ist, läuft sehr zusammen. Die Kunstgeschichte z. B. ist durch Schrift und ohne Schrift manifestirt, eben so die Geographie die Mythologie. Das kann man also nicht scheiden. Überhaupt ist dieser Begriff seltsam; die Bestimmung »durch Schrift« ist höchst unbegreiflich.◀ In der Göttingischen Bibliotheca philologica Vol. II. p. 244. ist ein kleiner Auszug aus Theodorus van Kooten oratio de litteris humanioribus, welche sehr gute Ideen enthält, und einen ausgebreiteten Begriff von der Philologie wie ihn wenige haben. Die Philologie soll keine bloße Buchstabengelehrsamkeit seyn: über die Buchstabengelehrsamkeit der Philologie sagt Friedrich Schlegel Indien S. 212 Beherzigenswerthes. Meine Rede in Seebode’s Miscellaneis. Eine verständige kleine Schrift über den Begriff der Philologie von Carl Freese, der Philolog, eine Skizze, Stargard 1841. 4. Elze, Reichardt (im Allgemeinen). |
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4 Kunstwerke] am Rand li.: Die Kunst würde also hierher gehören inwiefern sie durch Rede über-
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liefert wird, und nicht weiter! Das ist aber nicht trennbar. Bei Mützell und Gerhard. 14–22 In der Göttingischen … Stargard 1841. 4.] auf einem aufgeklebten Papierstreifen, Format:
11,9 �2,5
[VI. Entwerfung unseres Planes]
zu Bd. I,43–63 Auf diese Weise, wie S. 14–17 dargestellt ist, entsteht eine organische Entwikkelung, und man erkennt darin das Ineinandergreifen der Functionen und die Folge der Resultate daraus. Reichardt ist diesen Bestimmungen im Ganzen gefolgt; vorzüglich aber hat mich Steinthal verstanden (siehe auf dem Blatt über Gerhard A). Ich habe mich hier und da gelegentlich erklärt namentlich in der Rede bei der Philologenversammlung; ferner Benloew (auf dem Blatt von Lübker). Ferner Lübker selbst, aber nicht in allem richtig; auch Frick. Haase gar nicht. Elze schon. Außerdem nenne ich als Material Hoffmann Alterthumswissenschaft Leipzig 1835. Van Kooten (auf dem Blatt von Matthiae), Freese (ib.) Deutsche Vierteljahrschrift (auf dem Blatt von Elze pp.) Georg Curtius. Hirzel. Grenzstreitigkeiten. Mützell und Milhauser Gerhard und Schultz |
Der materiale Theil der Philologie des Alterthums enthält die mittelst der formalen Thätigkeit ausgemittelte Erkenntniß des Erkannten. So vielfach das Erkannte ist, so vielfach sind die Gegenstände oder Theile. Nun ist aber das Erkennen eines Volkes nicht bloß in seiner Sprache und Litteratur niedergelegt, sondern seine ganze nicht physische, sondern sittliche ▶und geistige◀ Thätigkeit ist ein Ausdruck eines bestimmten Erkennens des Volkes; es ist in allem eine Vorstellung oder Idee ausgeprägt. Z. B. daß die Kunst Ideen ausdrücke auch ohne Sprache, daß in derselben die Idee, zwar nicht begriffsmäßig,
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23 Ausdruck eines bestimmten Erkennens] am Rand re.: es ist alles Thätigkeit des Geistes, und diese
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nenne ich Erkenntniß. Hier von Elze. B
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3 Auf ] oben li., von fremder Hand: 20 zu S. 17 [Bl. 17/10r ]
8 ferner] ferner hat 18 Der] oben re., von fremder Hand: 21 zu S. 14–17 [Bl. 14/7v–17/10r] 18 der Philologie] über der Zeile, mit Verweiszeichen 22 und geistige] über der Zeile, mit Verweiszeichen
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aber untergegangen in deren sinnliche Anschauung, versteckt in das Object der Anschauung sich ausdrücke, ist klar. Es ist also auch hier eine Erkenntniß und ein vom Geiste des Künstlers Erkanntes vorhanden, welches wieder erkannt wird in der philologisch historischen Betrachtung (als Kunsterklärung und Kunstgeschichte). Dasselbe ist vom Staat und von den Familienverhältnissen gültig. Auch in der Anordnung dieser beiden Seiten des praktischen Lebens ist ein inneres Wesen, eine Vorstellung oder Erkenntniß des Volkes entwickelt; die Idee der Familie hat sich in der historischen Entwickelung derselben eigenthümlich ausgeprägt, und in der Entwickelung des Staates treten alle praktischen Ideen des Volkes verwirklicht hervor. In wiefern in dem Familien- und öffentlichen Leben Ideen realisirt sind, liegt also darin ein Erkennen; das Volk hat diese Ideen in ihrer Verwirklichung eben selbst als ein von ihm Erkanntes, mit mehr oder minder Bewußtsein (worauf es nicht wesentlich ankommt für unsere Demonstration) hingestellt, ▶gerade wie in der Sprache und in den Wissenschaften.◀ Sonach tritt das ganze sittliche Leben und Handeln (im Gegensatz gegen das Physische, welches den Philologen nichts angeht, weil in ihm kein menschliches Erkennen, kein Erkennen des menschlichen Geistes ausgesprochen ist) in das Gebiet des Erkannten, und es wird die Philologie also überhaupt eine Darstellung des gesammten sittlichen Lebens und Handelns eines Volkes. Dies ist aber theils ein praktisches, worin sich die praktischen Ideen darstellen, theils ein theoretisches (d. h. nach dem Wortverstand, ein intuitives, contemplatives, wozu offenbar auch die Kunst gehört, die nichts
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20 Volkes.] Punkt verbessert zu Komma, auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: oder der
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gesammten geistigen Entwickelung des Volkes, eine Geschichte seiner Cultur (Culturgeschichte) oder Bildung nach allen seinen Richtungen: denn in welche Richtung wäre nicht ein Gedanke ausgesprochen oder läge zum Grunde? Wie könnte man z. B. die Entwickelung seiner Familienverhältnisse oder seines Staates und der Geschichte ausscheiden aus der Geschichte seines Geistes oder seiner geistigen Bildung, also seiner Erkenntniß? Z. B. in der Familie und im Staat sind doch offenbar theils religiöse theils rechtliche Vorstellungen und Begriffe ausgeprägt: wer könnte aber behaupten, dies seien nicht Erkenntnisse? Sie sind es schon, ehe sie litterarisch geworden oder zur Disciplin gestaltet sind, an sich in der praktischen Ausübung. Also müßen wir das ganze sittlich-geistige Leben betrachten. / 1 In der Kunst und Religion ist ebenso gut ein λόγος enthalten; dieser λόγος ist eben der Gegenstand der Philologie. – Dasselbe gilt von Staat und Familie. Es sind lauter Gegenstände zugleich, über welche der λόγος sich verbreitet: also auch deswegen gehören sie zur Philologie. / 2 verte 22 gehört,] am Rand re., mit Verweiszeichen: zunächst als Ausdruck der religiösen Anschauungen durch Symbol.
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In der Kunst … zur Philologie.] neben dem Vorherigen re., mit Verweiszeichen dem unteren Seitenrand
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14 hingestellt,] Punkt verbessert zu Komma
weiszeichen
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verte] mittig auf
14–15 gerade … Wissenschaften.] am Rand li., mit Ver-
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Entwerfung unseres Planes
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Praktisches ist). Das weitere läßt sich nun so entwickeln, wie wir es in den Alterthümern zu thun pflegen. | Mir beistimmend Steinthal, Lübker. Damit erledigen sich die Einwendungen von Haase, Mützell, Milhauser, Elze, Freese wovon hier Einiges zu sagen. Gerhard die alle nur im Allgemeinen anzugeben sind; nachher die Kritik auch im Allgemeinen. |
Haase in Breslau hat in der Hallischen Encyklopädie der Wissenschaften und Künste 3. Section XXIII. S. 374–422 geschrieben. S. 376 erkennt und lehrt er, daß die Philologie des Alterthums auf historischem Erkennen wesentlich beruhte und dem Stoff nach völlig unbeschränkt war, und daher auch nicht zu einer abgesonderten Disciplin gestaltet. S. 381 ff. ist allerlei von den alten Definitionen zu finden. S. 387 kommt er auf mich zu sprechen. Er macht folgende wesentliche Erinnerungen gegen mich: 1) Der Gegenstand sei nicht immer ein Erkanntes; z. B. die Sprache, die Kunst, die Formen des praktischen Lebens. Diesen Einwurf habe ich längst beseitigt. 2) Die Philologie werde dadurch nur in das Gebiet der gesammten grenzenlosen historischen Erkenntniß gerückt; aber welchen Platz sie darunter einnehme, und warum sie auf das classische Alterthum beschränkt werde, oder ob diese Beschränkung trotz ihrer augenscheinlichen historischen Begründung nur als Zufall oder Willkür zu betrachten sei, diese Fragen bleiben ungelöst. – Ich habe sie eben dadurch gelöst, daß ich die Beschränkung als rein willkürliche nachgewiesen habe. 3) Der Name des formalen Theils sei unglücklich gewählt: denn ich verwiese ja auch die Form als einen Bestandtheil der Materie in den 2ten Theil, und der 1te Theil behandle nicht so die antike Form wie der 2te die Materie. – Ich kann nicht zugeben, daß der Name unglücklich gewählt sei. Der 2te Theil behandelt die Materie, wozu auch ihre Form gehört, die Form des Objects; der 1te handelt nicht von der Form des Objects, sondern von der Form der Wissen3 Lübker.] oben re. mit Bleistift nochmals: Lübker
28 Materie.] am Rand re.: Dieser Einwurf ist etwas plump. Um Begriffe zu analysiren muß man erst die empirische Plumpheit ablegen.
5 Freese] über der Zeile
8 Haase] oben re., von fremder Hand: 18 zu S. 17 [Bl. 17/10r]
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schaft, d. h. vom allerdings bloß formalen Gang der Untersuchung und des Verstehens. Der erste Theil handelt von der formalen Thätigkeit der Wissenschaft; der 2te behandelt die Form des Objects als Theil des Objects. Jener ist der formelle Theil der Wissenschaft nicht aber enthält er den formellen Theil des Objects. ▶Man kann ihn meinethalben auch den instrumentalen Theil nennen, oder technischen. Die Philosophie behandelt auch die Form der Dinge; aber diesen Theil der Philosophie wird niemand formale Philosophie nennen. Die Form des Philosophirens, die Denkform, behandelt die Logik und Dialektik; dies ist die formale Philosophie und dasselbe ist für die Philologie Hermeneutik und Kritik, die genau der Lehre von den Denkformen in der Philosophie entsprechen, und also eben darum formal sind. – Es handelt sich bei diesem Ausdruck »formaler Theil« nicht um die Form der inhaltlichen Gegenstände, die selbst ein Gegenstand der Betrachtung ist, sondern um die Form des Erkennens selbst, welche ihre Art und Weise ist, die eigentliche Denkform der Philologie analog den philosophischen Denkformen.◀ 4) tritt er Reichardt’s Forderung eines 3ten Theils, der Denkmälerkunde bei. Dies habe ich anderwärts beseitigt; es ist eine höchst materielle Ansicht die nicht haltbar ist. Bei mir sind diese Äußerlichkeiten organisch als Elemente in die Disciplinen aufgenommen, die nur durch Ideen bestimmt werden. 5) Tadelt er Einiges an der Anordnung des 2ten Theils, giebt jedoch den mehr inneren Zusammenhang als in den andern Systemen von Wolf und Bernhardy zu. Die Bedenken lassen sich alle heben; aber ich habe darüber nichts publicirt, kann also auch nicht verlangen, daß man sie für gehoben halte. Er stellt dann S. 394 ff. selbst ein System auf. Ich finde darin weit mehr als er an dem meinigen Zerrissenheit will mich aber nicht ins Einzelne daran begeben, da ich das meinige hinlänglich rechtfertigen werde. Besonders wunder-
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14 selbst,] daneben li., auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: Form des philologischen Wis-
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sens, nicht der Gegenstand dieses Wissens. Die Form der Wissenschaft besteht eben im Instrumentalen der Handhabung des 1 Ideentypus und der Thätigkeit. / ▶ 2 Der Unterschied des Formalen im ersten und zweiten Theile ist klar. Im ersten Theil ist von der Form des philologischen Erkennens die Rede, im zweiten von der Form des Objects als einem Erkannten, z. B. die grammatischen die rhetorischen ästhetischen Formen der Litteratur.◀
29 30 31 32
Ideentypus] unsichere Lesung bar Vorherigen
1
2
Der … Litteratur.] auf dem unteren Seitenrand, über dem unmittel-
1–2 und des Verstehens] über der Zeile, mit Einfügungszeichen
re., in unmittelbarem Textanschluss Verweiszeichen
5–15 Man … Denkformen.] am Rand
18–19 Bei … werden.] unter den beiden folgenden Absätzen, mit
I,43–63
Entwerfung unseres Planes
413
lich ist die Scheidung des Außergeschichtlichen (Natur), Vorgeschichtlichen (Mythologie und Cultus), Geschichtlichen. Als ob die Sprache nicht eben so wohl vorgeschichtlich wäre, und als ob Mythologie und Cultus nicht auch geschichtlich sei. Auch ist die Geographie, die Haase als das Außergeschichtliche ansieht, nicht außergeschichtlich. Nämlich die Geographie inwiefern sie Naturbeschreibung ist, gehört nicht zur Philologie sondern in die Naturwissenschaft. Hat die Natur der Gegenden Einfluß auf die Nationen, so muß die Philologie sie berücksichtigen; aber dieser Einfluß ist geschichtlich, nicht außergeschichtlich. Er gehört zur Menschengeschichte. Ebenso muß der Sprachforscher die Natur der Sprachorgane berücksichtigen, aber ihr Einfluß auf die Sprachbildung ist ebensowenig ein Außergeschichtliches, sondern ein Geschichtliches. Die Beschaffenheit der Sprachorgane an sich, ohne Rücksicht auf Sprachbildung, gehört dagegen dem Physiologen. Man sieht daher, daß Haase ganz unglückliche Kategorien gewählt hat, und welche dialektisch unhaltbar sind. |
Dr. Friedrich Lübker, Direktor des Gymnasiums zu Parchim, Gesammelte Schriften zur Philologie und Pädagogik, Halle 1852. 8. giebt einen Aufsatz de partitione philologiae, worin er die Wolfische Ansicht kritisirt und verwirft. Er
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spricht S. 8. auch von der meinigen und mit Anerkennung, bemerkt aber, ich hätte sie nicht selber bekannt gemacht, sed vel ex scholis ab ipso in academia Berolinensi habitis nobis innotuit vel aliorum industria latius ad litteratorum hominum circulos permanavit. Es ist daher nicht zu verwundern, daß was er
20
darüber sagt, nicht richtig ist. Der Aufsatz ist vom Jahre 1832. Meine Ansichten habe ich nur gelegentlich erörtert in einer der Lateinischen Reden (über die Philologie), einer Deutschen in der Philologenversammlung, im Corpus Inscriptionum Graecarum und in der Logistenabhandlung. Am besten vielleicht hat sie Benlöw wiedergegeben, Aperçu général de la science comparative des langues, Paris 1858. 8. § 2. S. 5 ff. Theils wörtlich nach meinen Vorlesungen, auch in Rücksicht der Stellung der Grammatik als θριγκὸς μαθημάτων, siehe diese Hefte S. 136. A
5–14 Nämlich … sind. ] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen
fremder Hand: 17 zu S. 17 [Bl. 17/10r] A
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15 Lübker,] oben re., von
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Zur Einleitung
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Steinthal siehe unten in einer Beilage. A Ausführlich hat Steinthal seine Ansicht
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dargelegt in der Schrift »Philologie, Geschichte und Psychologie in ihren gegenseitigen Beziehungen«, Berlin 1864. 8. Dieselbe ist der meinigen durchaus ähnlich, was besonders S. 28 anerkannt ist; sein Zuziehen der Psychologie kommt zwar bei mir nicht vor, ist aber mit meiner Ansicht vereinbar. Mir liegt diese Beziehung allerdings ferner, weil meine philosophischen Ansichten von den seinigen etwas abweichen, wiewohl er doch auch eine Überstimmung der Philologie = Geschichte, mit der Speculation nicht bestreitet. Otto Frick, Oberlehrer in Wesel, Philologie und Naturwissenschaft, abgedruckt
10
aus dem 1. Band. der Preußischen Jahrbücher, Berlin 1861. 8. Seine Ansicht begegnet der meinigen. Erwähnt hat er mich S. 15. |
Mager die moderne Philologie und die Deutschen Schulen, Stuttgart 1844.8.
95r
25
enthält auch allerlei den Begriff betreffendes. Eine oberflächliche Schrift über die Philologie (und ihren Begriff ) in der Deutschen Vierteljahrschrift 1843. Heft III. Das Neueste: Über die Philologie als System, von Dr. Elze in Dessau, 1845. 8. Er geht von mir aus, tadelt aber, daß ich die Philologie als Erkenntniß des Erkannten bezeichne, da auch die Kunst dazu gehöre, welche nur ein Gefühltes sei. Ich verstehe aber allerdings unter dem Erkannten nicht bloß das begriffsmäßig erkannte, sondern auch das Vorgestellte, und alles unbewußtproducirte, inwiefern demselben nämlich eine Idee einwohnt, die darin ausgedrückt ist, wenn sie auch nur als dunkle Vorstellung darin ausgedrückt, also nur bis zur Klarheit der Vorstellung gekommen ist. Zweitens tadelt er, daß ich die Form als das letzte und höchste ansehe, da diese doch nur um des Inhaltes willen da sei: ich sehe aber die Form als das Feinere für die Betrachtung an,
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21–22 ausgedrückt ist,] am Rand li., mit Verweiszeichen: wenn sie auch nicht begriffsmäßig gefaßt
27
wird oder dargelegt ist; die innere Anschauung, die aller künstlerischen und historischen Production zu Grunde liegt, der Geist ist es, der erkannt wird, und der Geist ist eben selbst dieses, was ich Erkenntniß nenne.
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28 29
1 Steinthal] mit Bleistift, mit Tinte unterstrichen
1–8 Ausführlich … bestreitet.] ganz unten auf dem Blatt, mit Verweiszeichen 12 Mager] am Rand li. steht ein Verweiszeichen von Boeckhs Hand auf Bl. 17/10r; oben re., von fremder Hand: 19 zu S. 17 [Bl. 17/10r] 16 Über die] über der Zeile, mit Verweiszeichen
A
II,595 22–597 9
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Entwerfung unseres Planes
415
und insofern als das letzte, nicht als das Höchste überhaupt. Übrigens erkennt er an, daß er von mir ausgeht und sich auf mich gründet. Er selbst definirt die Philologie als die geschichtliche Betrachtung des Geistes, oder der gesammten Offenbarungen des menschlichen Geistes; er unterscheidet a) die philosophische Behandlung der Natur und des Geistes – Philosophie b) die geschichtliche Betrachtung der Natur, c) die geschichtliche Betrachtung des Geistes, so daß b und c das Correlat von a sind, welches a ebenso in Naturphilosophie und Philosophie des Geistes zerfällt. Dies ist genau dasselbe was ich will; der Geist ist aber nur in dem Erkennen; und eben darum sage ich: Erkenntniß des Erkannten, weil das Erkannte das Werk des Geistes ist, ▶und alle seine Offenbarung eine Erkenntniß enthält.◀ Elze kehrt, im übrigen mir beistimmend, das Verhältniß des Privat- und öffentlichen Lebens um, d. h. er will jenes vor diesem behandeln. Dafür läßt sich begriffsgemäß vieles sagen; aber der Staat ist das Umfassende, in dem alles wurzelt, selbst das Privatleben. Man muß festhalten an dem Ausdruck »Erkenntniß des Erkannten«, indem nur hierin das Band und die Einheit des Formalen und Realen der Philologie oder der Technik und des Inhaltes gefunden werden kann. Setzt man an dessen statt die geschichtliche Erkenntniß des Geistes, so wird die Sache nur verdunkelt, obgleich sie im Wesentlichen dieselbe bleibt. Es ist die Philologie die Erkenntniß aller Productionen des Geistes, welche sich manifestirt haben; alle Productionen des Geistes sind aber ein vom Geist geschaffenes, und was er schafft, ist nichts anderes als Erkenntniß = Erkannten: denn was kann er sonst produciren als Gedanken? Gedanken sind aber Erkanntes. Alle Production, die nicht Gedanke ist, ist natürlich, nicht geistig. – Übrigens reden wir von wissenschaftlicher Philologie. Es giebt auch eine populäre unwissenschaftliche, die wir täglich im Leben üben, wie allerdings auch die Philosophie. Von meiner Theorie geht ferner aus jedoch mit Abweichungen Dr. Hans Reichardt, Stiftsbibliothekar in Tübingen: Die Gliederung der Philologie Tübingen 1846. 8. ▶Dies ist eine vortreffliche Schrift, voll Sinn und philologischen
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1 überhaupt.] am Rand re., mit Verweiszeichen: Er meint zwar, die philosophische Betrachtung sei
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noch feiner. Es scheint mir nicht; die grammatischen Unterschiede sind in der That die feinsten. Man denke nur an die Kategorien von γε und ἄν, die über alle κομψότης der Philosophie hinausgehen. Eben so Ton, Accent, die ganze Analyse der Sprache!
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10 ist,] Punkt verbessert zu Komma
19 geschichtliche] am Rand li., mit Verweiszeichen 23 Erkannten] so im Ms. 28 jedoch mit Abweichungen] über der Zeile, mit Einfügungszeichen 30–416 1 Dies … Geistes.] am Rand li., mit Verweiszeichen
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Zur Einleitung
I,43–63
und philosophischen Geistes.◀ Er will aber 3 Theile setzen; denn wenn kein Gegenstand für Hermeneutik und Kritik oder für die formale Thätigkeit und keine Quelle für die Darstellung des Objectiven da sei, so seien beide leer. Das ist ohngefähr der Sinn, wenn es auch nicht so gesagt ist. Also setzt er als den dritten beide andern bedingenden Theil die Denkmälerkunde. Aber dies ist nicht zu billigen. Eine Disciplin muß Formen oder Ideen enthalten welches in der bloßen Kunde der Denkmäler nicht enthalten ist. | Die Denkmäler sind die Quelle der Disciplin, wie für die Naturkunde die Natur; aber man kann keine Disciplin der Naturwissenschaften entwerfen, welche nur Kunde der Naturgegenstände wäre. Eine sogenannte Naturgeschichte ist dies auch nicht, sondern sie ist schon eine die Formen der Natur darlegende Disciplin in Bezug auf die Objecte der Naturbetrachtung, welche auf der Erde vorliegen. Was die Denkmälerkunde für die Philologie das würde eine Aufzählung aller Naturerscheinungen für die Naturkunde seyn: eine solche kann aber keine Disciplin seyn, sondern diese Aufzählung wäre ein bloßes Aggregat. Die Naturwissenschaft betrachtet diese Erscheinungen vereinzelt in den verschiedenen Disciplinen. Ebenso die Philologie. Sie betrachtet alle gegebenen Denkmäler, durch Hermeneutik und Kritik ihr Wesen ermittelnd, in dem materiellen Theil: dieser ist die verarbeitete Denkmälerkunde selbst, die Denkmäler in ihren Ideen erkannt. Die Kunde davon ist eine Voraussetzung, wie in der Naturwissenschaft die Anschauung der Erscheinung durch die Sinne. Aber, wird man sagen, die Hermeneutik und Kritik setzt ja ein Object voraus. Wohl! Ich behaupte ja eben, sie setze das ganze Material voraus, was im materiellen Theil enthalten ist; diese Wechselbeziehung, die ich lehre, ist der Kern meiner Betrachtung. Aber woher hat der materielle Theil seinen Stoff ? Allerdings aus den Denkmälern; die Notiz derselben ist aber keine Disciplin, sondern sie ist die bibliographische und in Bezug auf die Denkmäler und ähnliches die museographische oder geographische Nachweisung des Vorhandenen, was begleitend neben allen materiellen Disciplinen hergeht, selbst aber keiner ἰδέα fähig und also bloß das ist, was für die Naturkunde der in der sinnlichen Anschauung gegebene Stoff. Daher handle ich in der Einleitung von den Quellen unter der Rubrik der Bibliographie, die man jedoch ausgedehnter Weise in Bezug auf alles, was auf sinnlicher Anschauung ohne Bücher beruht, als Mu-
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20 erkannt.] am Rand li.: Es ist gerade wie bei der Logik, der auch kein bestimmter in einem Lehr-
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gebäude zusammengefaßter Complex von Gegenständen vorhergeht, auf den sie gerichtet sei.
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Entwerfung unseres Planes
417
seographie, Kunstgeographie und dergleichen fassen muß, überhaupt als Quellenkenntniß. Reichardt nennt S. 10 seine Denkmälerkunde selbst ein Aggregat; folglich ist sie keine Wissenschaft und so sind wir Eins. ▶Über die Nothwendigkeit einer Wiedergeburt der Philologie zu deren wissenschaftlicher Vollendung. Von Anton Lutterbeck, ordentlicher Professor der Exegese an der katholisch-theologischen Facultät zu Giessen, Mainz 1847.8. Ein dankbarer Schüler von mir, der in Friedrich Schlegels und Lasaulx’s Fußstapfen tretend die Philologie als Wissenschaft zum Abschluß bringen will durch christlich-philosophische Auffassung und Würdigung des classischen Alterthums. Er meint eine philosophische Reconstruction des Alterthums, und nennt sie christlich-philosophisch, weil die christliche Philosophie die absolute sei; diese müsse das Princip geben, wobei keine weiteren Voraussetzungen gemacht würden als in dem Princip, dem christlichen Glauben enthalten seien: dieser Glaube sei aber nicht ein subjectiv gemachter, sondern ein göttlich gegründeter (S. 7). Das Princip der christlichen Philosophie reiche zu, alle Erscheinungen im Leben des classischen Alterthums zu erklären, was das bisherige Princip der Philologie nicht könne (S. 8). Hiergegen ist nichts einzuwenden von Seiten der idealen (auf Ideen gehenden) Richtung der Philologie sobald man einmal zugegeben hat, es gebe eine besondere christliche Philosophie und diese sei die absolute: was ich verneine. Die Philosophie ist mir über dem Christenthum, so sehr ich dieses achte. Die antike und die christliche Bildung sind 2 Pole; das höchste liegt in ihrer Indifferenz, die der Zukunft aufbehalten bleibt, oder was einerlei ist, der Regeneration des Christenthums durch Verbindung mit dem rein Menschlichen und Auflösung in dieses. Die Schrift ist übrigens schön.◀ |
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1–2 Quellenkenntniß.] am Rand li. und zwischen diesem und dem folgenden Absatz: Jeder Abschnitt
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hat seine Bibliographie im 2ten Theil: dieser 2te wird aber im Ersten vorausgesetzt. Daran muß man sich nicht stoßen; das ist gerade der wahrhaft wissenschaftliche Gang. 3 Eins.] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: Die 1 Summe der sinnlichen Anschauungen ist ein vorausgesetztes chaotisches Object, was keine Disciplin bilden kann; es wird selbst in die Disciplin aufgenommen; kennen lernen muß man es freilich durch die Bibliographie, aber es ist keine Disciplin, sondern wird bloß als Substrat gesetzt, was dann in Wissenschaft verwandelt wird, wie in der Naturkunde. Es ist ein Apparat.
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Summe der] über der Zeile, mit Einfügungszeichen
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Zur Einleitung
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Das classische Alterthum in der Gegenwart, eine geschichtliche Betrachtung von Dr. Wilhelm Herbst. Leipzig 1852. 224 S. 8vo. Im 13. Abschnitt erkennt er an, das Studium des Antiken thue auch unserem Zeitalter noch noth. Im Übrigen will ich mich auf ihn nicht einlassen; was er von meiner Ansicht der Philologie sagt, beruht nur auf einseitiger Kenntniß (S. 98 ff.). Sonst allerlei Gutes, aber ohne umfassende Kenntniß der Bestrebungen der Einzelnen. Er schreibt z. B. die Berücksichtigung der Stammcharaktere bei den Griechen Otfried Müller und Bernhardy zu; er konnte wohl wissen, daß niemand mehr als ich in Vorlesungen darauf gedrungen, es auch einzeln dargestellt hat, wie bei der Philosophie im Philolaos, und in meiner Schrift über die Versmaße des Pindar; geschweige denn in meinen Vorlesungen über Encyklopädie, Griechische Alterthümer, Griechische LitteraturGeschichte. Welcker über die Bedeutung der Philologie in seinen kleinen Schriften, Band IV.
15
spricht auch vom Werth der Philologie für unsere Zeit und von dem Wesen der Philologie überhaupt. Georg Curtius, Philologie und Sprachwissenschaft, Antrittsvorlesung (zu Leipzig) Leipzig 1862. 8. betrachtet besonders das Verhältniß der Philologie zur allgemeinen und vergleichenden Sprachkunde.
20
Vom Begriff der Philologie handelt auch Dr. Carl Hirzel, ordentlicher Professor der klassischen Philologie in Tübingen, in einem Programm Tübingen 1862. 4. »Verzeichniß der Doctoren, welche die philosophische Facultät der Königlich Württembergischen Eberhard-Karls-Universität in Tübingen im Decanatsjahr 1861–1862 ernannt hat. Nebst einer Abhandlung Grundzüge zu einer Geschichte der classischen Philologie.« |
1 Das] oben re., von fremder Hand: 22 zu S. 14–17 [Bl. 14/7v–17/10r]
einem aufgeklebten Zettel, Format: 12,9 �4
19–24 Vom … Philologie.«] auf
BEILAGEN ZUM ERSTEN HAUPTTHEIL
[Theorie der Hermeneutik]
zu Bd. I,69 1–75 27 Über Hermeneutik 1) Meier 2) Johann August Ernesti. Scheller, Bauer 3) Morus Vorlesungen. 4) a) Beck 4 b) Meyer c) Ast und Hubmann 5) Keil 6) Lücke 7) Klausen, Vogel 8) Schleiermacher 9) Germar, Dissen, Hermann, meine Kritik Cobet Levezow und Preller für Kunst. Bursian |
Zu S. 19. N. 8: A Schleiermachers Litterarischer Nachlaß, zur Theologie, 2. Band, 1838. Hermeneutik und Kritik mit besonderer Rücksicht auf das N. T. aus Schleiermachers handschriftlichem Nachlaße und nachgeschriebenen Vorlesungen herausgegeben von Lücke. Ist ein vollständiges System. |
▶9)◀ Zur Litteratur. Germar Beiträge zur allgemeinen Hermeneutik; Dissens Abhandlung vor seinem Pindar; diese Grundsätze adoptirt und wendet sie auf die biblische Hermeneutik an Germar Kritik der modernen Exegese nach den hermeneutischen Maximen eines competenten Philologen. Halle 1839. 8. aus dem 3 Hermeneutik] oben li., von fremder Hand: 23 zu S. 19 [Bl. 19/11r]
17 Zu] oben re., von fremder Hand: 24 (aus 23) zu S. 19 22 Zur Litteratur.] oben re., von fremder Hand: 25 zu S. 19
A
I,68 19 ff.
99r
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422
Zum ersten Haupttheil
I,69 1–75 27
Journal für Prediger Band 95. Stück 2. besonders abgedruckt. ▶Hermann de officio interpretis und meine Recension. Levezow.◀ ▶Cobet◀ Hermes ist wie die Dämonen Vermittler zwischen den Göttern und Menschen; 5
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er bringt den göttlichen Gedanken ins Werden ▶, zur Manifestation,◀ und ist so in der That der wahre Bote der Götter, als das dem Werden des Einzelnen vorstehende Princip, das Unendliche ins Endliche übersetzend, den göttlichen Geist in das Sinnliche. ▶Er ist das Princip der Scheidung, des Maßes, der Besonderung.◀ So nun auch den Gedanken des Menschen durch die Sprache zur Gestaltung, das Unendliche in diese endliche Form der Sprache zu bringen, das Innere verständlich zu machen, das ist die Sache der ἑρμηνεία, elocutio. Erst ein drittes ist dann die ἑρμηνεία als Dolmetschung und Erklärung oder Auslegung – d. h. Verständlichmachung; und in dieser Beziehung ist sie nicht wesentlich verschieden von ἐξήγησις. Es kommt aber hier nicht sowohl auf die Auslegung als auf das Verstehen selber an, wovon die Auslegung Folge ist. ▶Dies Verstehen ist der Rückgang der ἑρμηνεία als Elocution gefaßt.◀ Dieses Verstehen setzt nun jederzeit ein Überliefertes voraus; dieses Überlieferte kann aber verschieden seyn: indessen ist es jedenfalls entweder Zeichen (wie Schrift, musicalische Noten, Hieroglyphen) – und dies Zeichen ist entweder unmittelbar zugleich Rede, wie die gewöhnliche Schrift, oder es ist nicht unmittelbar Rede, sondern bedeutet bloß etwas, was auch in Rede gesetzt werden kann – oder es ist Kunstgebilde, wie Architekturwerke, Bildwerke. Da
23
3 Hermes] am Rand li.: Was die Urbedeutung des Hermes sei, wahrscheinlich als χθόνιος, geht uns
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hier nicht an. 7 in das Sinnliche.] am Rand re.: Über Ἑρμῆς als den, der die Dinge περὶ τὴν ἑρμηνείαν gelehrt, siehe zum Beispiel Diodor liber I. 11 ἑρμηνεία] am Rand re.: Woher Ἑρμέας komme, weiß ich nicht; der Name ist abgeleitet, aber von welcher Wurzel? Ἑρμηνεία etc. scheint alles erst von Ἑρμῆς zu kommen, oder einem dritten Gemeinsamen. 14 ἐξήγησις.] am Rand re., mit Verweiszeichen: Der älteste Gebrauch der Exegesis ist bei den alten Exegeten der Heiligthümer. Über diese Exegese siehe Artikel von Bähr Hallische Encyklopädie der Wissenschaften und Künste sub extr. 17 Dieses … ein.] am Rand li.: Zu S. 19. A 22 Kunstgebilde,] am Rand li., mit Verweiszeichen: welches selbst eine Art Hieroglyphe
25 26 27 28 29 30 31
2 Cobet] neben dem unmittelbar Vorherigen li.
3–15 Hermes … Folge ist.] ist der Grundtextbestand
dieses Blattes, die anderen Absätze sind spätere Zusätze A
I,70 23– 36
I,69 1–75 27
Theorie der Hermeneutik
423
vollständige Behandlung nicht möglich ist, setzen wir die Zeichen voraus, ▶und schieben hier nur Folgendes etwa ein.◀ Der Philologe geht übrigens bei der Erklärung aus: 1) vom Zeichen des Bezeichnenden ▶um dies zu verstehen,◀ oder der Schrift: Palaeographie. 2) Vom Bezeichnenden – Sprache. 3) Zum Bezeichneten selbst als dem Zweck: Wissenschaft, die auch in der Sprache selbst liegt. Die bloße Paläographie bleibt beim Zeichen des Zeichens stehen, (Platons εἰκασία in der Republik) die bloße Grammatik bei dem Zeichen für das Bezeichnete (δόξα): nur beim Gedanken entsteht ἐπιστήμη. Bis dahin muß die Erklärung, sonst ist alles nichts. Indessen setzen wir jetzt das Zeichen oder die Schrift voraus, ▶indem in einzelnen Fällen die Schrift erst enträthselt werden muß.◀ und sehen auch nicht auf den Unterschied zwischen Sprache und Wissen; worauf wir erst später kommen: betrachten wir etwas anderes. Wir nehmen Sprache und Gedanken hier als zusammengegeben, wenn verstanden wird: so ist es auch in der Sprache selbst. Über archäologische Kritik und Hermeneutik handelt Levezow, akademische Abhandlung vom Jahr 1833. (herausgegeben 1834. 4.) Dies ist ein besonderer Gesichtspunct, der noch wenig beachtet ist; wir müßen auch diesen aussondern. Es ist eine besondere Anwendung, die eigentlich keine Principien erlaubt, sondern bloß auf der Kenntniß der Sachen beruht, wie Mythen und Kunstformen▶; des Mitgetheilten selbst ist aber schon in der Anschauung gegeben. – Eine Hermeneutik der Kunst giebt es eben, in wiefern ein Kunstwerk ein Gedanke ist. Levezow sagt sehr richtig, sie gäbe die Regeln (?) an, nach welchen man von richtiger Erkenntniß der Formen auf die Bedeutung derselben in den alten Kunstwerken, oder vielmehr auf die dadurch vorgestellten Ideen schließe, kurz den Sinn und Inhalt des alten Kunstwerkes aussprechen kann. – Die Form ist hier in Einem gegeben; bei der Rede ist aber doch ein Unter-
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1 Zeichen] am Rand re., mit Verweiszeichen: Dies wäre Entzifferungskunst, die eine Hermeneutik aus
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unendlich vielen unbekannten Größen ist, wenn der Schlüssel fehlt. Hat man den 1 Schlüssel, so ist sie kein Object der Betrachtung mehr. 16 (herausgegeben 1834. 4.)] am Rand li., mit Verweiszeichen: (Preller) Dies hat Preller weiter geführt Zeitschrift für Alterthumswissenschaft 1845. Supplement Heft 2. N. 13 ff. »Grundzüge zur archäologischen Kritik und Hermeneutik.«
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1
Schlüssel, … mehr.] neben dem Vorherigen li., mit Verweiszeichen
1 voraus,] Punkt verbessert zu Komma
3–14 Der Philologe … Sprache selbst.] auf einem aufgeklebten Papierstreifen, Format: 14,5 �3,6 4 um … verstehen,] über der Zeile, mit Einfügungszeichen 5 Zum] aus Vom 10–11 indem … muß.] unter diesem Absatz, am Rand re., mit Verweiszeichen 15–19 Über archäologische Kritik … erlaubt, sondern] auf einem aufgeklebten Papierstreifen, Format: 8 �2
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424
Zum ersten Haupttheil
I,69 1–75 27
schied zwischen Sprachzeichen und Sprache; daher Entzifferung nöthig. Bursian umstehend!◀ | Bursian, Archäologische Kritik und Hermeneutik, in den Verhandlungen der
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21. PhilologenVersammlung, zu Augsburg, ein kleiner Aufsatz S. 55–60. |
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Am schärfsten stellen sich die 4 Auslegungen so: I. a. Verstehen aus dem Wortsinn an sich (grammatisch), welcher allen gemein ist, objectiv. b. und in Beziehung auf besondere Verhältnisse welche allen gemein sind (historisch), also objectiv, gangbare Vorstellungen.
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II. a. Verstehen aus dem Subject an sich (individuell) b. und aus dem Subject in Beziehung auf besondere Verhältnisse welche subjectiv sind, also im Zweck und Richtung liegen (generisch) ▶Vom Minimum und Maximum derselben in verschiedenen Objecten S. 20.◀ |
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Dies A Gefühl ist es, vermöge dessen mit einem Schlage wiedererkannt wird, was der andere erkannt hat, und ohne dieses wäre keine Mittheilungsfähigkeit vorhanden. Denn da durch Rechnung die fremde Individualität nicht vollkommen gefunden werden kann, muß man sich in dieselbe hineinfühlen, und so dasjenige ergänzen, was aus der Subjectivität des Sprechenden hervorgeht. Gorgias in der Schrift περὶ φύσεως (Tennemann Geschichte der Philosophie I. 372.) hat schon bemerkt (indem er die Mittheilbarkeit der realen Erkenntniß
21
19 περὶ φύσεως] am Rand re.: Wo steht, daß es aus einer Schrift περὶ φύσεως sei? 1 Das Ganze ist
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enthalten in der Aristotelischen Schrift περὶ Γοργίου, dem dritten Theil der bekannten 3theiligen Schrift.
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1
Das Ganze … Schrift.] über dem Vorherigen, mit Verweiszeichen
2 Bursian umstehend!] über der später hinzugefügten Passage, am Rand re.
5 Am] oben re., von fremder Hand: 26 zu Seite 20 od. 21 [Bl. 20/11v o. Bl. 21/12r] 14 Dies] oben re., von fremder Hand: 27 zu Seite 21 [ Bl. 21/12r] 18 Subjectivität] aus Subiectivität 20–425 1 (indem … läugnet),] am Rand re., Komma nach bemerkt zu Klammer korrigiert
A
I,75 1
I,76 39–57
Theorie der Hermeneutik
425
läugnet), daß der Zuhörende sich bei den Worten nicht dasselbe denken könne, was der Sprechende, da sie, um seine übrigen Gründe zu übergehen, von einander verschieden seyen: οὐδεὶς ἕτερος ἑτέρῳ τἀυτὸ ἐννοεῖ: selbst ein und derselbe Mensch empfindet den Gegenstand nicht immer auf dieselbe Weise. Wenn also nicht die fremde Individualität erst erkannt ist, kann man den Sinn des Sprechenden nicht verstehen; die Erkenntniß der Individualität aber ist weit weniger Sache der Berechnung als der Anschauung, die im Gefühl gegeben ist. Hier tritt an die Stelle des Verstandes die Phantasie als hermeneutische Thätigkeit. ▶Ὅμοιος ὅμοιον γιγνώσκει – das ist das Einzige, wodurch Verständniß möglich ist: also ist Congenialität erforderlich.◀ |
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zu Bd. I,76 39–57 ▶Von den verschiedenen Sinnen: siehe unten.◀ A
104r
a) Es sei hier noch Einiges von allegorischer Erklärung gesagt. Diese habe ich behauptet, findet bei Pindar statt, doch nur in einem gewissen Sinne, nehmlich als Anwendung des Mythos, den er behandelt, oder der Geschichte, auf die Verhältnisse derer, von welchen er spricht. Am häufigsten hat man aber die allegorische Erklärung bei heiligen Schriften angewandt; und hierzu lag wenigstens eine Veranlassung in der Beschaffenheit solcher Schriften, die etwas Mythisches zu haben pflegen. Denn inwiefern der Mythos eine Basis solcher bildet, ist allerdings eine allegorische Erklärung derselben möglich, da der Mythos einen andern Sinn einschließt, als seine Worte aussagen: nur fragt es sich, wie viel der Schriftsteller von diesem Sinn mit Bewußtsein hineingelegt hat. Dasselbe gilt auch von Homer: aber es scheint hier die allegorische Erklärung über den Sinn des Homer selbst hinauszugehen; und es ist die Pflicht und Kunst des Auslegers, zu unterscheiden, wo er den Homer erklärt, und wo den Mythos selbst. – Auch die allegorische Erklärung des Platon ist nicht ohne allen Grund 3 ἕτερος] am Rand re.: Es steht im Texte ἕτερον.
14 allegorischer Erklärung] darüber, auf dem oberen Seitenrand re.: Allegorisch in Bezug auf Mythos in der Epik, in der Lyrik. Wie im Drama?
2–3 übergehen,
] es folgt ca. ein unleserlich radiertes Wort 12 Von] oben re., von fremder Hand: 28 zu S. 22 [Bl. 22/12v]
A
II,426 13 ff.
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Zum ersten Haupttheil
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gewesen. Denn da auch er mythische Parthien hat, so ist bei diesen Mythen die allegorische Erklärung allerdings an ihrem Orte, und Platon selbst hat hier mit Bewußtsein das Gewand herumgeschlagen um den Gedanken; es ist also hier die Aufgabe des Verstehens des Platon selbst diese: zu finden, was er damit meine, und zugleich woher das Bild komme, und wie dessen Form und Wesen bedingt sei, z. B. im Phädrus durch die Philolaischen Vorstellungen vom Weltsystem: wie im Dante das Astronomische durch die Vorstellungen seiner Zeit bedingt sind. Da ich aber den Dante erwähne: so ist gerade bei ihm die allegorische Erklärung recht zu Hause; ja wir haben von ihm selbst authentische allegorische Erklärungen in seinem Convito, einem überhaupt sehr merkwürdigen Buche, welches eine dem Platonischen Gastmahle ähnliche Liebesphilosophie enthält (sei nun, daß Dante von demselben dunkle Kunde hatte, oder durch Congenialität dieselben Ideen schuf ). Er erklärt (S. 142. des Auszugs von Oeynhausen bei der vita nuova), daß jede Schrift in 4 verschiedenen Sinnesarten verstanden werden könne, im Wortsinn, im allegorischen, im moralischen und im anagogischen (mystischen): welchen letztern man fälschlich beim Platon und in der Bibel gesucht hat. Dante hat nun, nach seinen eigenen Erklärungen, so gedichtet, daß seine Gedichte einen Wortsinn zugleich und einen andern allegorischen hatten und andre mehr: wie er eine Frau, in die er sich verliebt hatte, wirklich als solche besang und dennoch dieselbe auch die Philosophie bedeutet; und eben so die Frauen bei ihm Seelen bedeuten und dergleichen mehr. Ebenso ist Dante’s | jugendliche Geliebte Beatrice in der divina Commedia von ihm als Allegorie für die höchste Wissenschaft oder speculative Theologie gebraucht: überall ein erhaben großartiges Bestreben, welches zugleich dem Charakter der Zeit angemessen war, und freilich auch dessen Schwächen an sich trägt in manchen sonderbaren und wundersamen Vorstellungen. – Daß Dante auch sonst durchaus allegorisch ist, geben alle Ausleger zu; der neueste, Rossetti, von dessen Ansicht ein Auszug im Freimüthigen 1835. N. 19 ff. ▶(auch besonders gedruckt)◀ ist, hat gut ausgeführt, daß Virgil ihm der Stellvertreter der Ghibellinischen politischen Ansicht und Philosophie sey, der Panther Florenz, die Wölfin die Guelfen, der Löwe Frankreich sei.
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6–7 Weltsystem:] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: Auch ist die Aufgabe, zu sehen, wie
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weit das Allegorische gehe: z. B. ob seine Lehre von der ἀνάμνησις von ihm als mythisch aufgestellt wurde, oder ob er hier nicht mehr mythisch ist, sondern es wirklich so meine. 26–27 Vorstellungen.] auf dem oberen Seitenrand, mit Verweiszeichen: Die 4 Sinne waren überhaupt die Sinne der Theologie dieser Zeit und der nächstfolgenden.
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10 Convito] so im Ms.
29 (auch … gedruckt)] am Rand li., mit Verweiszeichen
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Die Allegorie ist nicht nothwendig mystisch, z. B. kann Plato oder Pindar den Kratylos oder Ixion nennen, und darunter einen andern meinen; hier ist Allegorie ohne Mysticismus. Ist aber das Sinnliche und Gewöhnliche ein Bild des Übersinnlichen, so wird dessen Nachweisung anagogische Erklärung seyn, und der Sinn mystisch. Das Anagogische ist also eine besondere Art der Allegorie. (Die moralische Erklärung ist die Anwendung ▶der Allegorie,◀ z. B. der Parabel, auf das Sittliche.) ▶Letztere gehört zur Erklärung überhaupt falls ein solcher Sinn vorhanden ist. – Der allegorische Sinn ist überhaupt: Ein anderer Sinn als der, welcher im Worte selbst liegt. Dieser andere Sinn kann ein verschiedener seyn, z. B. ein moralischer, wie in der Fabel; ein historischer, wie bei Mythen, die wie bei Pindar statt des menschlichen stehen (bei Pelias, Jason), ein philosophischmystischer oder anagogischer – welcher häufig im Mythos stattfindet.◀ ▶Bei aller Allegorie ist das Gesagte ein Abbild eines nicht Gesagten: 1) bei der moralischen ein sinnliches Bild für einen sittlichen Gedanken, 2) historisch ein ideales Bild für ein wirkliches Wesen, 3) bei der anagogischen ein sinnliches Bild für ein übersinnliches Symbol. Ἀνάγεται ἀπὸ τοῦ αἰσθητοῦ ἐπὶ τὸ νοητόν.◀ |
15 Gedanken] über der Zeile, mit Einfügungszeichen: Parabel 6 der Allegorie,] unter der Zeile, mit Einfügungszeichen
8–13 Letztere … stattfindet.] li. unter dem vorherigen Text 14–18 Bei … νοητόν.] neben dem vorherigen Absatz re.
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1827. Schriften der Akademie Allegorie (der Aristophanischen Vögel).
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Wenn in der lyrischen Poesie in der Darstellung durch Mythos Allegorie ist, mit Bewußtsein und im Epos mit oder ohne; so ist dies in der dramatischen Poesie häufig noch mehr der Fall. Alle Kunst ist mehr oder minder symbolisch; das Ewige, der Gedanke, wird an einem gewissen Stoffe dargestellt, und hierin liegt schon das Symbolische. Gewisse Tragödien tragen schon äußerlich das Gepräge des Symbolischen, vielleicht am reinsten der Aeschyleische Prometheus; allegorische Gedanken haben die alten Dichter fast bei allen Darstellungen, Sophokles am deutlichsten in der Antigone, wo an den Personen eben, die die Handlung darstellen, der ethische Gedanke lebendig sich darstellt, daß das Maß das Beste ist, und keiner sich selbst in gerechten Bestrebungen über seine Befugniß hinaus sich überheben oder der Leidenschaft folgen solle. In der mythologischen Komödie, wie die Italienische war, muß ein ähnliches allegorisches Verhältniß gewesen seyn; die Allegorie kann aber einen sehr verschiedenen Sinn haben; sie kann bloß einen allegorischen Gedanken darstellen, oder einen besonders individualisirten, auf die Zeitbegebenheiten bezüglichen. Von letzterer Art ist vieles im Aristophanes, der durch und durch symbolisch ist, wie schon seine Chorpersonen zeigen, als Wolken, Wespen, Frösche pp. Eine durchgeführte Allegorie enthalten aber die Vögel, welche, wie Süvern gezeigt hat, nichts anderes sind als eine komische Persiflage der Sicilischen Unternehmung der Athener, mit Rücksicht auf den Ursprung dieses Unternehmens von sophistischen Demagogen her, und mit Beziehung auf den Plan des Alkibiades sich eine Alleinherrschaft zu erstreben. ▶Es ist dies der historische Sinn, der eine besondere Art von Allegorie ist, wie in der Antigone der sittliche im Prometheus ein speculativer.◀ 9–10 Aeschyleische Prometheus] am Rand li.: wo der Sinn ein speculativer
14 solle.] am Rand li., mit Verweiszeichen: Das Dramatische liegt in der Handlung, aber der innere Kern ist der Gedanke; beide sind untrennbar verbunden, wie Seele und Leib. 27 speculativer. ] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: Doch ist Süverns Ansicht nicht haltbar; Köchly hat in der Gratulationsschrift an mich, Zürich 1857. 4. »Über die Vögel des Aristophanes« eine bessere gegeben.
1 b)] oben re., von fremder Hand: 29 zu Seite 22 [Bl. 22/12v]
Zeile, mit Einfügungszeichen
5 mit Bewußtsein … ohne;] über der
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Es ist sehr schwer auszumitteln, wo man die allegorische Erklärung anzufangen habe, und wie weit sie fortgeführt werden dürfe. Ein Hauptkriterium dafür, daß allegorisch zu erklären sey, liegt in der Unmöglichkeit des Verständnisses eines Kunstwerkes ohne Allegorie. Die Pindarischen Gedichte sind von der Art sehr häufig: bemerkt man nicht, daß das Dargestellte einen verborgenen Sinn habe, so läßt sich keine Einheit noch Verstand in dem Gedicht finden, wie Pythia II. IV. Olympia II. Ebenso haben die Aristophanischen Vögel besonders einen unbefriedigenden Ausgang, wenn man keine Allegorie darin sucht. Dies ist wol das eigentliche Kennzeichen des allegorischen Sinnes. Aber welches nun der Sinn selbst sei, wie soll man das suchen? Einerseits ist dies nur möglich aus genauer Construction des Kunstwerkes in allen seinen Theilen und deren Beziehung aufeinander ▶und dies gehört in die individuelle und generische Auslegung◀; anderseits muß dies aus dem Verhältniß der Personen und der Zeiten entnommen werden ▶dies ist Gegenstand der historischen Auslegung◀; wie bei Pindar und in Aristophanes’ Vögel, die eben während des Sicilischen Zuges geschrieben sind. Hat man aber auch gefunden, so ist es schwer Maß zu halten. Hier läßt sich nichts sagen, als: man gehe überhaupt nicht zu weit, nicht zu sehr ins Einzelne, wenn man nicht etwa einen pedantischen Schriftsteller vor sich hat; alle zu sehr ins Einzelne gehende Allegorie kann bei einem guten Gedicht nicht vorausgesetzt werden, weil sie abgeschmackt und kindisch wird. Der gute Dichter wird auch die Allegorie großartig halten; eine spielende Auslegung kann nie richtig seyn noch eine zu spitzfindige, wenn man nicht einen spielenden und spitzfindigen Schriftsteller vor sich hat. Nahmentlich in Betreff der Aristophanischen Vögel ist Süvern schon viel zu weit gegangen, hat viel zu sehr alles ins Einzelne als Allegorie gefaßt. Z. B. Vers 227 ff. wo Epops die Volksversammlung der Vögel | beruft, allerdings nach 3 Abtheilungen, die Erdvögel, welche auf den Feldern sind, die Wald- Baum- und Bergvögel, und die Wasservögel, hat man an die 3 attischen Partheien, Pediner, Διάκριοι, Πάραλοι gedacht. Das ist Spielerei; und es ist dafür kein genügendes Kriterium im Texte vorhanden. – Noch kindischer sind die neuern Ausleger der dramatischen Schriftsteller wogegen man eine gute Abhandlung von Henri Weil hat, De tragoediarum Graecarum cum rebus publicis coniunctione, Paris 1844. 8. |
24 hat.] auf dem unteren Seitenrand, mit Einfügungszeichen: Kopisch über Pindar Pythia XII. 12–13 und … Auslegung] am Rand re., mit Verweiszeichen
14–15 dies … Auslegung ] am Rand re., mit Verweiszeichen 24–33 Nahmentlich … Paris 1844. 8.] wahrscheinlich spätere Ergänzung
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Wenn eine vorhandene Allegorie nicht verstanden wird, hat man quantitativ gefehlt, indem zu wenig verstanden ist; aber nur quantitativ: wird aber eine Allegorie verstanden, wo sie nicht ist, so hat man zu viel verstanden, also quantitativ gefehlt, aber zugleich qualitativ. Man hat nehmlich zugleich ganz andere Begriffe verstanden, als die darin liegen. Ein Beispiel, der Platonische Timaeus fängt an: Εἷς, δύο, τρεῖς, ὁ δὲ δὴ τέταρτος, ὦ φίλε Τίμαιε, ποῦ τῶν χθὲς δαιτυμόνων, τὰ νῦν δὲ ἑστιατόρων; den gemeinen Wortsinn dieser Stelle haben die Alten gut eingesehen, und wie man aus Proclus sieht, Bemerkungen darüber gemacht, die sehr gut sind: aber dies genügte ihnen nicht. Sie suchen noch Ethisches darin, wozu gar kein Anlaß ist, was kaum darin liegt, und suchen überdies noch einen physischen Sinn. Die ganze φυσικὴ ποίησις wird durch Zahlen zusammen gehalten, πάντα τὰ δημιουργήματα τῆς φύσεως: da nun der Dialog physisch ist, soll Platon mit den Zahlen angefangen haben! Aber es soll auch etwas Theologisches darin seyn. τοιάδε νοήματα, sagt Proclus, διὰ τῶν πρώτων καὶ ἡγεμονικῶν ἀριθμῶν πάντα ἐγέννων οἱ ἄνδρες καὶ ἀπὸ τῶν τριῶν θεῶν πᾶσι τὴν ὑπόστασιν ἐδίδοσαν τοῖς ἐγκοσμίοις. τούτων ἔνδειξιν ἔχουσιν ἥ τε μονὰς καὶ ἡ δυὰς καὶ ἡ τριάς, ὥστε ἀπ’ αὐτῶν ἄρχεσθαι δέον καὶ πρὸς αὐτοὺς βλέπειν τὸν ἔσω μὲν (ἐσόμενον) τῆς φύσεως θεατήν. Durch die Einheit werde das τελικὸν, durch die Zweiheit das παραδειγματικὸν dargestellt, indem durch die ἑτερότης τῶν ὄντων, die πρωτουργοὶ αἰτίαι τῶν ὅλων geschieden würden, und so die νοητὰ παραδείγματα, die Bilder der einzelnen Dinge geschieden würden; durch die τριὰς endlich werde das ποιητικὸν, das schaffende Princip dargestellt, und so geht es nun weiter; und in jedem Worte werden speculative theologische Gleichnisse gesucht, auch in der ἑστίασις u. s. w. Es ist klar, daß, vorausgesetzt daß dies alles nicht wahr ist, hier nicht bloß ein quantitatives, sondern auch ein qualitatives Mißverständ-
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12 physischen Sinn] am Rand re.: (das ist der mystische). Zusammen mit dem theologischen. 14 haben!] am Rand re.: Hier liegt die Allegorie. * 15 Theologisches] am Rand re.: Dies ist etwa das Anagogische Mystische. * Völlige Dreifaltigkeit! 26 u. s.w.] am Rand re.: Das ist so die Art wie die Philosophen erklären, denen sich Longin widersetzte, und sie sich ihm: denn wie oben gesagt, haben die Philosophen häufig kein Talent zur Auslegung, sondern legen ein.
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* Mystische]diese und die vorherige Marginalie sind mit einer geschweiften Klammer verbunden, da-
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neben re.: Beides ist mystisch.
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3 ist;] am Rand re., mit Verweiszeichen: übrigens hat man dabei doch richtig verstanden.
1 c)] oben re., von fremder Hand: 30 zu S. 22 [Bl. 22/12v]
Ergänzung am Rand re., in Fortsetzung der Zeile
11 wozu gar kein Anlaß ist,] zeitnahe
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niß obwaltet, indem ganz andere Begriffe untergeschoben werden. ▶Hier von a. extr. die Erklärung der verschiedenen allegorischen Sinne.◀ A Ob nun aber Allegorie stattfinde oder nicht, das zu bestimmen ist eine Sache der individuellen und historischen und generischen Auslegung. In Bezug auf Platon ist die Sache schnell abgethan: indem klar ist, daß weder er noch irgend einer seiner Zeitgenossen, solchen Spuck im Kopfe hatte. Dante würde ihn auch nicht gehabt haben, wenn seine Bildung nicht aus der Bildung des Mittelalters hervorgegangen wäre. ▶Von den Arten der Darstellung überhaupt besonders aber von der mythischen Darstellung handelt sehr ausführlich Benjamin Gotthold Weiske, Prometheus und sein Mythenkreis S. 5–99. auch besonders gedruckt; es ist genau, aber für unsren hermeneutischen Zweck nicht wichtig; obgleich man allerdings den Begriff der Darstellung und ihrer Mittel in der Hermeneutik einer nähern Betrachtung unterwerfen kann.◀ |
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zu Bd. I,80 32–91 27 ▶Es fragt sich, wie die Sprache beschaffen sei, ob φύσει oder θέσει. Wir müssen hier schon wieder das Material voraussetzen. Ist die Sprache θέσει, so ist sie willkürlich, und alle Bedeutungen jedes Wortes sind möglich: doch ist noch ein Unterschied zwischen richtiger und falscher Thesis (Platon Kratylus): ist sie φύσει, so muß eine Einheit der Anschauung vorhanden sein. Doch giebt es auch Thesis.◀
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Ein Übertragen der Bedeutung durch Figuren als Metonymie, Metapher und dergleichen ist selten rein, sondern beruht auf der Identität der Anschauung. Doch kann ein Wort eine allgemeine Bedeutung erhalten, welche an sich nicht 4 Auslegung.] Punkt verbessert zu Doppelpunkt, am Rand re., mit Verweiszeichen: sie ist gar keine
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neue Gattung, sondern fällt ganz diesen 3 Gattungen anheim, und ist daher eben so wenig als die anagogische, moralische pp. als eine besondere Gattung von uns aufgeführt; ▶aber sie mußte eben deshalb hier von uns besprochen werden. Die Arten der Erklärung müssen sich aus den Bedingungen des Verständnisses ergeben; diese liegen aber nur in den 4 Dingen, welche wir oben aufgeführt haben.◀ B
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4 und historischen und generischen] am Rand re., mit Verweiszeichen
von fremder Hand: 31 zu 24 (aus 28) [Bl. 24/13v] A
II,425 13–427 18
B
II,424 5–13
7 aus] nicht
16 Es] oben re.,
27 28 29 30
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5
darin liegt, z. B. Pindar Pythia IV. κεῖνος ὄρνις ἐκτελευτάσει wo ὄρνις Vorbedeutung ist. Weil der Vogel gewöhnlich die Vorbedeutung ist, nennt man jede Vorbedeutung Vogel. Hier abstrahirt man vom eigentlichen Vogel als Thier und behält bloß die Anschauung der Vorbedeutung zurück, und darauf beruht hier das Bildliche. Auch hier ist der Begriff ὄρνις nicht um seiner selbst willen gesetzt, sondern um dessen willen, was ihm anklebt, daß nämlich der Vogel gewöhnlich eine Vorbedeutung ist. Mars pro bello, Sarissae pro Macedonibus
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ὄρνις für omen
9 > = > ;
1) Metonymie sind Metonymien!
2) Metapher 3) Synekdoche
Metapher: wenn ich einen tapferen Menschen Löwen nenne: Leo est. Ist bloße Comparation, wenn ich sage: Est ut leo. Setze ich das, womit verglichen wird, statt des Verglichenen selbst, so ist es Metapher.
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Setze ich statt eines Gegenstandes etwas was mit ihm verbunden oder an ihm ist oder erscheint, so ist es Metonymie. Dahin gehört auch die Synekdoche, pars pro toto und umgekehrt. Geschlecht statt Art, Art statt Geschlecht und dergleichen mehr. Fuß oder Haupt statt Mensch. ὦ κοινὸν αὐτάδελφον Ἰσμήνης κάρα. Man schaut hier nur das Haupt an. Eben so beim Fuß, wenn vom Gehen die Rede ist. Eben so oft bei der Hand. εἰ τὸν νεκρὸν ξὺν τῇδε κουφιεῖς χερί, Sophokles Antigone 43. ξὺν πατρὸς μολῶν ποδί Euripides Hippolytos 661. 1 Pythia IV.] am Rand re., mit Verweiszeichen: Euripides pp.
1 ὄρνις] am Rand re. außen, mit Bleistift: οἰωνός 4 Anschauung] am Rand re.: Es beruht also auch hier wieder alles auf der Anschauung und deren Identität. 4 zurück] am Rand li., mit Verweiszeichen: d. h. man denkt sich den Vogel nur noch als vorbedeutend, indem man seine Bedeutung beschränkt, weil man seine ganze Thierheit abzieht. 11 Leo est.] am Rand re.: Hier ist Identität der Anschauung; leo heißt deswegen nicht ein tapferer Mann; sondern man schaut den tapfern Mann als Löwen an. Man substituirt den Begriff einem 1 andern.
1
andern.] es folgen ca. acht unleserlich gestrichene Wörter
2 gewöhnlich] am Rand re., mit Verweiszeichen
8–10 1) Metonymie … 3) Synekdoche] mit Bleistift
14 Setze ich] es folgt eine unleserliche Streichung von eineinhalb Zeilen
scheint,] am Rand li., mit Verweiszeichen, anstelle der Streichung Rand re., mit Verweiszeichen
14–15 statt eines … er-
16–17 und dergleichen mehr.] am
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Theorie der Hermeneutik
433
Es ist zu handeln: 1) Von der Einheit der Anschauung, (nicht eigentlich des Begriffes), vorausgesetzt die Sprache sei φύσει. Beispiele; unter diesen die Figuren Homonyma und Synonyma. Dann die Fälle, wo Beschränkungen stattfinden, durch welche Verschiedenheit entsteht, wie χρηματίζω. Siehe oben. A
5
▶⟦◀ 2) Wenn aber eine absolute Einheit ohne Verschiedenheit da ist, so ist keine Zweideutigkeit. Diese absolute Einheit ist aber nicht vorhanden, a) weil das Wort eine Geschichte hat. b) wegen der verschiedenen Sphären. βασιλεύς, χρόνος, ▶σημεῖον, mora.◀ die übrigen S. 24. ▶⟧◀ 3) Die Einheit des Wortes wird gefunden durch Etymologie und das Anschauen des Gemeinsamen in allen seinen Beziehungen: Alle Beziehungen werden also vorausgesetzt: also auch die individuellen historischen pp. und folglich ist hier ein Cirkel der verschiedenen Auslegungen. Man muß nicht logisch verfahren. Beispiel von καθαγίζειν S. 27. B ▶Die Basis des Gemeinsamen liegt in Etymologie und also in Derivation und Composition. Das führt jedoch nicht bis ans Ziel, sondern man muß den einzelnen Sprachgebrauch gleichsam als peripherisch auf ein Centrum zurückführen durch radiale Verbindung.◀
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1 handeln:] in Fortsetzung der Zeile und am Rand re.: die Aufgabe ist: Bestimmung des Sinnes jedes
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Sprachelementes. Es ist so zuerst zu untersuchen, ob jedes Sprachelement von vielen derselben eine Einheit des Sinnes habe oder verschiedene. 2 1)] am Rand li.: Durch diese Operationen wird das Lexikon erst gemacht, und muß, wenn dasselbe auch schon einige Aufgaben gelöst hat, doch verificirt und rectificirt werden. 11 Beziehungen:] am Rand re.: Theils ist die Bedeutung überliefert. 13 Auslegungen.] am Rand li., mit Verweiszeichen: Entscheidet das Gefühl, so wird das Nationalgefühl vorausgesetzt. Anrührung von vielen Seiten S. ▶ 1 24 (ὑγρός)◀ 25. C weil nicht Begriff darin liegt, sondern Anschauung, die mit Gefühl zu fassen, welches durch Anrührung reproducirt wird. – Logische Deduction ganz unangemessen. Hier von καθαγίζειν 16 Ziel,] daneben li., mit Verweiszeichen: und es werden dabei ja auch schon wieder Dinge vorausgesetzt die erst auf dem Wege der Auslegung gewonnen sind. Denn die Bedeutung der Wurzel muß ja erst aus den Einzelheiten gefunden werden.
19
1
24 (ὑγρός)] neben dem Vorherigen re., mit Bleistift
2 (nicht … Begriffes),] über der Zeile, mit Einfügungszeichen
3–4 Homonyma und Synonyma.] mit Bleistift 5 Siehe oben.] mit Bleistift 6–9 ⟦…⟧] die eckigen Klammern mit Bleistift 9 σημεῖον, mora.] neben dem Vorherigen re., mit Verweiszeichen 10 Etymologie und] über der Zeile, mit Einfügungszeichen 14–17 Basis … Verbindung.] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen
A
I,80 60– 63
B
I,88 26– 62
C
I,82 1– 31
20 21 22 23 24 25 26 27 28 29
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4) Die Besonderheit durch Anmerkung der Sphäre, wo wieder der Cirkel ist. ἡ θεός z. B. und δόξα. Hier von den Parallelen, nach der Scala des Nähern. – Incongruenz der Sprachen. Sprachgebrauch ist das alles zusammen. S. 26. A Die Wörter verschiedener Sprachen decken sich nicht. |
108r
5
Calx, der Kalk, hängt mit κάλχη, die Muschel, zusammen. Calx die Ferse, wovon calcare, scheint nicht von derselben Wurzel zu seyn.
Es gehört hierher die ganze Lehre von den Homonymis und Synonymis, welche Gegensätze sind.
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Homonyma iisdem nominibus diversa significant, synonyma diversis nominibus eadem significant. Dies erläutert schön Döderlein, didaktische Erfahrungen und Übungen, in einem Jahresbericht der Studienanstalt zu Erlangen 1849. 4. S. 21 f.
»Die Homonyma sind theils uneigentliche und scheinbare, theils eigentliche oder wahre.« Schloß bedeutet das Schloß an der Thür, und eine Burg oder dergleichen. Schluß ist ebenso vieldeutig, der logische Schluß, das Ende und dergleichen. Es ist aber dasselbe Wort, von derselben Ableitung, und nur verschieden angewandt. Schloß ist das Schließende oder Geschlossene, activ und passiv gebraucht, wie amor patris activisch und passivisch ist. Solche Wörter sind nur scheinbar Homonyma. Wahre Homonyma sind gleichlautende Wörter, die von ganz verschiedenen Wurzeln ausgehen und nur zufällig gleich klingen, vermöge der Verschiedenheit der Wurzeln aber verschiedene Bedeutungen haben, wie οὖρος die Grenze, (statt ὅρος); οὖρος der Wächter (verwandt mit ὤρα, ὁρᾶν); οὖρος der günstige Wind (verwandt mit αὔρα), οὐρὸς (οὖρος) die Furche (verwandt mit ὀρύσσω), οὖρος = ὄρος, Berg. Synonyma giebt es strenggenommen nicht; die Anschauung eines jeden ist
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verschieden und nur so nahe verwandt, daß die eine mit der andern vertauscht
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17 passiv] am Rand re., mit Verweiszeichen: Vielleicht nicht einmal, sondern nur das Schließende!
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19 klingen,] am Rand re.: Man kann auch umgekehrt die gleichlautenden Wörter, die verschiedene
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Wurzeln haben, als uneigentliche Homonyma bezeichnen. 5 Calx] oben re., von fremder Hand: 32 zu S. 24 [Bl. 24/13v] Hierzu 32a [Bl. 109r] A
I,84 42 ff.
I,80 32–91 27
Theorie der Hermeneutik
435
wird, ▶wenigstens im Groben. Pferd, Ross, Gaul sind freilich dasselbe aber dergleichen entsteht durch verschiedene Sprachstämme oder verschiedenen Ursprung und Ausgang des Wortes, z. B. Gaul von caballus.◀ |
Zu S. 26. Wie die specielle Einschränkung der Worte gefunden werde? An sich kann diese noch nicht gegeben seyn, und das Lexikon enthält sie noch nicht, da dieselben gewöhnlich schlecht gemacht sind. Pope hat bei einer gewissen Gelegenheit (Lichtenberg vermischte Schriften IV. Band, S. 311.) gesagt: »Ich räume ein, daß ein Lexikograph wohl die Bedeutung eines Wortes einzeln wissen mag, aber nicht von zweien in Verbindung«; ein harter Ausspruch, der aber leider zu oft bewährt ist; daher auch die Lexikographen schlechte Ausleger und auch schlechte Lexikographen sind. Man muß also durch eigene Thätigkeit die Bedeutung der Worte in ihrer bestimmten Begrenzung suchen. ▶Nach dem allgemeinen Verhältniß der Sache erst 1) Von der Formation S. 28. A Ihre Zweideutigkeit liegt in der Gleichheit der Form für verschiedene Beziehungen, z. B. anno = Dativ und Ablativ. Ferner in der verschiedenen Bedeutung desselben Casus, z. B. in amor patris.
109r 5
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2) Von den Partikeln S. 27. 28. 3) Wo Partikeln mangeln, aus dem Subjekt und Zusammenhang, wie man sagt, der es aber eigentlich nicht ist, sondern die Subjektivität. S. 28.
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5 werde?] über dem Vorherigen, auf dem oberen Seitenrand: d. h. wie wird 1 am nächsten die Sphäre
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bestimmt? 2 Denn alles übrige liegt entfernter. Durch die sprachliche Umgebung und den Zusammenhang. 19 Zusammenhang,] unter und re. neben dem darauf Folgenden: Nächster Zusammenhang. Materieller Zusammenhang. Entfernter Zusammenhang. / Hierzu gehört das Ganze des Werkes *. NB. Endlich Subjectivität S. 28. ▶Der Zusammenhang ist zu berücksichtigen; aber man muß dabei die Sprachanschauung festhalten.◀
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* Werkes] darunter, mit Verweiszeichen: z. B. Sophokles Antigone δίκῃ δικαίᾳ. ▶Hier ist aber schon
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subjective oder individuelle und generische Erklärung. Und da die Idee des Werkes ein Resultat alles Einzelnen ist, so ist hier Cirkel, der nur durch Approximation zu lösen ist. Daher kommt es auch, daß
28
1
am nächsten] über der Zeile
2
Denn … entfernter.] über der Zeile, mit Einfügungszeichen
1 wird,] Punkt verbessert zu Komma
Hand: 32a A
I,91 13– 27
1 im Groben] unsichere Lesung
4 Zu] oben li., von fremder
23 24 25 26
29
436
Zum ersten Haupttheil
I,95 31
4) Erklärung ex hypothesi S. 27. Schluß S. 28. extr.◀ |
zu Bd. I,95 31 92r 5
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Was Adversaria betrifft, so sind sie gut für die Jugend – als allgemeine; aber allgemeine kann man nicht bis ans Ende des Lebens führen, weil die Zeit nicht zureicht. Man wird sich also auch beschränken müßen auf Adversaria für bestimmte Zwecke, Zettel pp. Dergleichen selbst Leibnitz, Jean Paul pp. sehr verschiedene Geister – hatten. ▶ Alexander von Humboldt hat mir sein Zettelwerk gezeigt, was ebenso ist.◀ Sie kommen dem Gedächtniß zu Hülfe. Doch muß man ihnen nicht alles anvertrauen. Ich ziehe vor, mäßige Kenntnisse im Kopfe als außerordentliche im Pulte zu haben. – Sehr viele Adversarienkrämer haben sehr wenig Kenntnisse und noch weniger Geist. Die Adversarien dienen nur für Einzelnes; die Einsicht muß der Geist haben in das Ganze, den Zusammenhang, z. B. bei den Rednern im Attischen Recht. |
zu Bd. I,111 1–119 20 112r
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25 26
▶Die Einkleidung enthält oft einen fingirten Zweck wie bei Platon Leges mit Magnesia. Eben so die Ironie, die auch oft zur Einkleidung gehört.◀ Um in den Einzelheiten die Ironie und den Ernst nicht zu verwechseln, muß man das Gedankensystem des Verfassers kennen. Ohne dies zu kennen, sucht man vielleicht die Ironie an einer ganz andern Stelle, als wo sie wirklich ist. Lichtenberg sagt in seinen Werken Band V. S. 241. in seinem Aufsatze über die Kriegs- und Fast-Schulen der Chinesen: nicht selten bliebe gerade das Größte und Merkwürdigste in einem Lande dem nächsten Nachbar unbekannt. »So fragte z. B. noch vor kurzem ein sehr gelehrter und berühmter Engländer, dessen Schriften wir sogar in Übersetzungen lesen, einen reisenden Deutschen, die Philologen mit der Auslegung niemals fertig werden, sondern immer wieder neu angefangen wird. 3 Überhaupt kann die Sache fast ins Unendliche gehen.◀ 3
Überhaupt … gehen.] neben dem Vorherigen li.
3 Was] oben re., von fremder Hand: 16 zu S. 14 30 extr. [Bl. 30/16v]
7–8 Alexander … ist.] am Rand re., mit Verweiszeichen 15 Die] die Zuordnung dieser Seite zu Bl. 36/19v ergibt sich aus einem von Boeckh eingefügten Verweiszeichen(φφ); oben li., von fremder Hand: 35 zu S. 37 [Bl. 37/20r] 15 Die … gehört.] mit Bleistift
I,111 1–119 20
Theorie der Hermeneutik
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ob es wahr sei, daß es Deutsche Hexameter gebe.« Hier könnte man leicht glauben, es solle der Engländer verspottet werden; aber vergleicht man, daß Deutsche Hexameter und das Größte und Merkwürdigste zusammengestellt werden, und daß doch Deutsche Hexameter noch nicht das Größte und Merkwürdigste in Deutschland sind, so wird man doch irre. Weiß man nun vollends aus andern Schriften des Verfassers daß er nicht viel auf Deutsche Hexameter und die ganze Vossische Kunst hielt, viel aber auf die Engländer, so wird man bald finden, daß eine ironische Verspottung der Großthuerei der neuen Poeten hier liegt, und nahmentlich Vossens, der gewisser Maßen allerdings den Deutschen Hexameter für etwas sehr großes und wichtiges hielt. |
5
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S. 37. ▶1. Ob verschiedene Zwecke vorkommen können. 2. Fingirter Zweck. Hier überhaupt Von der Ironie. ▶
113r
Art den Zweck und die Einheit zu finden (durch Analyse und Vergleichung der Theile). 1) Die Endpuncte, an sich, und im Vergleich mit einander: oft auch nur Andeutungen darin!
15
2) Die drei Gänge, wie sie Dissen angiebt; siehe meine Recension S. 578. ▶Die erste und 2te Stufe können pro re nata in umgekehrter Ordnung folgen.◀ 3) Vorzüglich accentuirte Stellen zu berücksichtigen, und wiederkehrende Gedanken. Was ist aber accentuirt? Das muß freilich erst wieder ermessen werden. Aber auch leicht hingeworfene Nebengedanken. ▶Hier kann am besten von Ironie gesprochen werden.◀
11 Fingirter Zweck.] auf dem oberen Seitenrand: Πολιτεία Μαγνησία.
14 Theile).] am Rand re.: Hier von der Ironie. Es kann ironischer Weise etwas in den Vordergrund gestellt werden, als ob 1 es Zweck wäre, ist es aber nicht, sondern ein anderes ist Zweck. 16 darin!] am Rand re.: Beispiel Pindar Pythia I. Vergleiche meine Recension der Hermannschen Schrift de officio interpretis Jahrbücher für wissenschaftliche Kritik 1835. N. 11 ff. Es kann auch bloß im Ende die Andeutung liegen, wie Pythia IV. Seltener bloß im Anfang, aber doch gewisser Maßen Pythia II. 1
es Zweck … Zweck.] über dem Vorherigen, mit Verweiszeichen
7 viel aber auf die Engländer,] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen
fremder Hand: 36
11 S. 37.] oben li., von
11–12 Fingirter … überhaupt] über der Zeile, mit Einfügungszeichen
20
23 24 25 26 27 28
438
Zum ersten Haupttheil
I,111 1–119 20
4) Die Beziehungen der größern Parthien aufeinander werden oft durch die Übergänge und Verknüpfung angezeigt; ▶aber auch nicht, wie bei Platons Philebus dessen Metabasen berühmt sind.◀ ▶5) Vergleichung anderer Werke desselben Verfassers.◀ 5
10
15
Eine hypothetische individuelle Erklärung wird vorzüglich dann stattfinden, wenn zugleich eine historische Hypothese aufgestellt werden muß, wie bei Pindar. Was die Combinationsweise betrifft, so darf man sich nicht bei Schematismen und abstracten Benennungen begnügen, wie kurz, weitläuftig, periodisch oder nicht, partikelreich oder nicht. Man muß mehr in die concrete Einzelheit, die angeschaut werden will, eingehen; jedoch kann man manches auch begriffsmäßig ins Einzelne führen, z. B. die Kürze des Thukydides Tacitus und Seneca. Jener concentrirt den Inhalt einer Periode in einen Satz, aus dem die Periode entwickelt werden könnte von einem Cicero; er concentrirt in eine Periode den Inhalt vieler Ciceronischen. Seneca zerlegt den Inhalt einer Periode in viele gesonderte angereihte Sätze,
aus denen zusammen man eine Periode bilden würde.
20
Dort sind Quaderstücke ohne Kitt und Klammer doch verbunden; hier ist arena sine calce, nach Caligulas Urtheil bei Sueton c. 53. was Ernesti sehr gut erwogen, und gegen den Cicero den Seneca als keineswegs kurz dargestellt hat.
21
7 Pindar.] zwischen diesem und dem folgenden Absatz und am Rand re.: Indem man nun sieht, wie das
22
Ganze des Gedankens durch das Einzelne dargestellt ist, erhält man die ἰδέα oder Darstellungsweise vollkommen bis zur Combinationsweise herab. Zuerst hier von den Darstellenden Nebengedanken. 1 Man muß betrachten wie sich jeder Schriftsteller in Bezug hierauf verhält. Es liegt gerade hierin seine Subjectivität am meisten ausgedrückt. S. 40. A / a) Accommodation. / b) Vergleichungen. / c) Enthymeme. 11–12 begriffsmäßig] am Rand re.: Homerisch-Hesiodisch: nach den Alten.
23 24 25 26
1
Man muß … c) Enthymeme.] weiter unten am Rand re., mit Verweiszeichen
2 angezeigt;] Punkt korrigiert zu Semikolon
kydides] am Rand li., mit Verweiszeichen A
I,117 8–25
4 5) Vergleichung … Verfassers.] am Rand li.
12 Thu-
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Theorie der Hermeneutik
439
Fronto p. 123 sqq. critisirt ihn auch: copiosum sententiis et redundantem hominem esse; verum sententias eius tolutares video, quamquam ▶(oder nunquam)◀ quadripedo concito cursu, tenere nusquam, pugnare nusquam – dicteria potius eum quam dicta continere.
▶Dann vom individuellen Sprachgebrauch bis ins Kleinste S. 39. 40. – Hierauf Abzug des Generischen und Nationalen S. 38 f.◀
5
▶Es giebt auch größere Einheiten, wie die Trilogien. Hierher gehört der ganze Streit von Welcker, Hermann pp.◀ |
▶Größten und kleinsten Einheiten – Trilogie.◀ Zu S. 40. init. Wir haben gesagt, daß nach Bestimmung des Zweckes man die Gedankencombination erforschen müße; was natürlich nur geschehen kann, wenn man sich von dem Zweck einen bestimmten Begriff gemacht hat, weil nur darnach die Gedankencombination beurtheilt werden kann, wenn alle Gedanken auf einen Zweck bezogen werden. Hier tritt nun aber noch eine besondere Schwierigkeit ein: nehmlich ob auch jeder Schriftsteller Einen Zweck habe, oder ob es nicht verschiedene Zwecke geben könne; sind verschiedene Zwecke Eines Werkes vorhanden, so wird sich das Urtheil auch über die Gedankencombination ganz anders stellen. So z. B. hat Morgenstern in seiner Schrift über die Platonische Republik ein finis primarius und secundarius angenommen, finis primarius von der Gerechtigkeit und finis secundarius vom Staate, ja selbst mehrere Quaestiones secundarias (S. 65 ff.); ja selbst Schleiermacher in seiner Einleitung zur Republik spricht davon daß Sokrates ein zweiköpfiger Janus sei, indem er in der Republik doch als Zweck die Gerechtigkeit angebe, im weiteren Verfolge aber im Timaeus (auch in den Gesetzen) den Staat als Zweck anerkenne. Nun ist freilich nicht zu läugnen, daß es Schriftsteller giebt, deren Werke keine Einheit haben; und die mag man denn erklären so gut man kann; es wird auch nicht schwer seyn, denn sie sind leicht zu verstehen, weil alles Einzelne nur als 2 tolutares] am Rand li.: bequem trabend
25 anerkenne] am Rand li.: falsch Wolf, Sero didicisse
Graecos totum ponere, siehe uns S. 35. A 5 S. 39. 40.] unter der Zeile, mit Verweiszeichen A
I,106 32–44
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10 Zu] oben re., von fremder Hand: 33
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Zum ersten Haupttheil
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Einzelnes und ohne Zusammenhang dasteht: aber für den wahren Künstler im Schreiben giebt es nur Einen Zweck, Eine Einheit für Eine Schrift. So wird es ja fehlerhaft geachtet, wenn eine Tragödie über die Einheit der Handlung hinausgeht, und die Alten waren sich dessen wohl bewußt, und wo sie die Einheit scheinbar verletzen, hat es seine guten Gründe in dem höheren Zusammenhange mehrerer Stücke. Wir werden also zwei Zwecke nicht zugeben, sondern behaupten, nur die Auslegung sei noch unvollkommen wo 2 Zwecke gefunden werden; wie in der Platonischen Republik gleich. Auch hier muß man das Gedankensystem des Verfassers kennen; dies kann leiten (wie bei der Ironie). Weiß man aus Platons Charmides daß ihm πολιτικὴ nichts anderes ist als die ἐπιστήμη δικαίου, so lösen sich beide Zwecke in Einen auf, und die Construction die auf die Gerechtigkeit als Zweck führt, beweist dann nichts mehr dafür ausschließlich. ▶– Nur für unselbständige Werke mag ein doppelter Zweck angenommen werden, z. B. durch Einmischung von Gelegentlichem, worauf sie sich beziehen – und auch dafür nur relativ: denn eine gewisse Einheit muß doch immer auch zwischen dem ganzen Werk und dem Gelegentlichen angebracht seyn:◀ ▶es ist dann episodische Einheit.◀ Es muß auch noch bestimmt werden, worin die Einheit liege. Bei prosaischen Werken muß sie eine Begriffseinheit seyn; bei andern eine andre. Bei poetischen Werken ist eine objective Einheit zu suchen, welche liegt im Stoff, der als ein Ganzes vor der Anschauung steht; es ist also Einheit der Anschauung, (vergleiche meine Recension des Pindar von Dissen ) – wie bei einem Kunstwerk, z. B. des Jupiter des Phidias. Dieser Stoff dient aber einem Zweck; dies ist die subjective Einheit. Beide müßen ineinander aufgehen, als Identität des Subjectiven und Objectiven. Dieses ist aber alles beides zusammen erst die Einheit des Inhaltes; außerdem ist eine formale zu suchen; wie dieser Stoff nehmlich
26
8 gleich.] unmittelbar unterhalb dieses Absatzes, mit Verweiszeichen: Vortrefflich sagt Proclus in Plato-
27
34
nis Rempublicam p. 351. init.: Εἶναι περί τε πολιτείας τὴν πρόθεσιν καὶ τῆς ὡς ἀληθῶς δικαιοσύνης, οὐχ ὡς δύο τῶν σκοπῶν ὄντων * (οὐδὲ γὰρ δυνατόν· δεῖ γοῦν, ἐπείπερ ζώῳ προσέοικεν ὁ λόγος, ** οὗ τι καὶ ὄφελος 1 ἐστὶν, ἕνα σκοπὸν ἔχειν, ὥσπερ πᾶν ζῶον πρὸς τὰ μέρη πάντα συντέτακται, κατὰ μίαν ὁμολογίαν), ἀλλ’ ὡς τῶν δύο τούτων ἀλλήλοις τῶν αὐτῶν ὄντων. Die Alten sind immer die besten Richter. Die ὕλη, der Stoff, Art – sehr gut hernach, ist verschieden aber das εἶδος ist eines und dasselbe. τὴν πολιτικὴν χαρακτηρίζει ἡ δικαιοσύνη. ▶– Vergleiche meine Recension de officio interpretis von Hermann.◀ 19–20 poetischen] darüber: bei rhetorischen 22 Dissen] am Rand li.: Hier von Dissens Summa sententia nach Einleitung meiner Recension Jahrbücher 1830. N. 73 ff. S. 581.
35
* ὄντων] am Rand li.: NB. Verte
28 29 30 31 32 33
1
** λόγος,] am Rand li., mit Verweiszeichen: Platon Phaedrus S. 264.
ἐστὶν] so im Ms.
17 seyn:] Punkt verbessert zu Doppelpunkt
23 Jupiter] Juppiter
I,111 1–119 20
Theorie der Hermeneutik
441
äußerlich auch zu einem Ganzen gestaltet ist. Die materiale und formale Einheit gehören aber wieder zusammen wie alle Form und Materie, und beides muß ein ungetrenntes Ganzes bilden. – Von der formalen Einheit in Bezug auf ein Geschichtswerk hat Walch sehr gut gehandelt über Tacitus Agricola. A – Bei dramatischen Werken kommen die Einheiten hinzu der Zeit und des Ortes, die unwesentlich aber bei den Alten meist da sind: ▶sie gehören zur formalen Einheit.◀ Die Einheit der Handlung (die erste der 3) ist aber nöthig und wichtig, wiewohl nicht ohne Ausnahme (bei der Verbindung der Tetralogien wo sie im einzelnen Stück der höhern Einheit der Trilogie aufgeopfert wird): davon ist aber die 4te des Gedankens, noch verschieden ▶welche aber einerlei ist mit der durch den Zweck bestimmten subjectiven Einheit. Verte ◀ | In der Combinationsweise liegt die formelle Einheit, nach großen Parthien, z. B. Proömium, Thema, Peroratio und dergleichen und so weiter ins Einzelne. Ein Kunstwerk ist, wie Platon bemerkt, ein Organismus. Im Organismus ist das Ganze, welches in der Idee liegt, vor den Theilen, während ohne Organismus die Theile früher sind. Daher kann die Auslegung auch von der Idee des Ganzen ausgehen, weil diese vor den Theilen ist und alle Theile dadurch bestimmt sind. |
Walch hat, wenn man alle das fatale Gekohle, armseelige Polemik und schlechte Witzeleien und überflüssige Gelehrsamkeit, womit die Abhandlung behangen ist, abstreift, die Trefflichkeit des Agricola vortrefflich gezeigt, und in dieser Abhandlung einen sehr geistreichen und wichtigen Unterschied nachgewiesen zwischen der Einheit, die das historische Wissen und den Grundgedanken, material, enthält, und von diesem bedingt ist, und der ästhetischen Einheit für die Darstellung (formal), diese für die Phantasie, jene für den Verstand. Die formale Einheit hat Ähnlichkeit mit der dramatischen, welches geistreich dargestellt ist. Man kann hier viel lernen, wiewohl es unmethodisch dargestellt ist.
19 Walch hat,] auf dem oberen Seitenrand: Tacitus Agricola
25–26 Verstand.] am Rand re., mit Verweiszeichen: In der Poesie ist jedoch die Einheit des Inhaltes oder Stoffes keineswegs für den Verstand.
6–7 sie … Einheit.] über der Zeile, mit Einfügungszeichen
15 welches in der Idee liegt.] am Rand li., mit Verweiszeichen 19 Walch] oben re., von fremder Hand: 34 zu Anmk 33 extr [Bl. 110r] 25 diese] aus jene
A
II,441 20–29
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Zum ersten Haupttheil
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▶Dies ist etwa dasselbe was in meiner Recension von Dissen, und kann auf Epos und alles angewandt werden.◀ |
zu Bd. I,125 33–129 9 114r 5
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Eine Uebersetzung ist ein Compliment, das ein plumper Bedienter ausrichten soll, je feiner das Compliment ist, je ungeschickter wird er es bestellen. Doch sind, wie der Deutsche Aristophanes Prutz sagt, die Deutschen Bediente von Geburt, und also noch die besten Übersetzer. Man sagt so oft, nun ist die Deutsche Litteratur wieder mit einem wichtigen Werke bereichert, mit dem Homer, und auch dieser ist unser Eigenthum, wenn nehmlich das Buch übersetzt ist. Allein abgesehen die Steifheit und das Strotzende, was manche dieser Werke statt ihrer einfachen kindlichen Natürlichkeit erhalten – was heißt denn diese Bereicherung? Hat es denn darum ein Deutscher gemacht, wenn er’s umgewandt hat? Gerade als ob ein Zeichner oder Kupferstecher, der eine Raphaelsche Madonna copirte, sagen wollte: nun ist auch diese Madonna mein Werk, nun bin auch ich Raphael. Oder ist denn die Deutsche Litteratur ein Bücherschrank, daß alles, was in ihr wäre und Deutsche Uniform hätte, nun auch in ihr wirklich erzeugt, ihr eigen wäre? Von dem Vorzug der mündlichen Erklärung gilt was Platon Phaedrus von Philosophie gesagt hat. – Der geschriebene Commentar ist die Nachahmung des mündlichen. |
4 Eine] oben li., von fremder Hand: 37 zu S. 44. [Bl. 44/23v]
4–7 Eine Uebersetzung … besten Übersetzer.] auf einem aufgeklebten Papierstreifen, Format: 15,2 �2,7 4–5 Eine Uebersetzung … bestellen.] von fremder Hand 8–17 Man sagt … ihr eigen wäre?] auf einem aufgeklebten Zettel, Format: 11,8 �4,7
[Theorie der Kritik]
zu Bd. I,145 12 ▶Am Schluß von II. noch von der diva critica aber welche Divinität!◀
115r
III. Von den Graden der kritischen Sicherheit Zu der Lehre von der kritischen Sicherheit und den Graden derselben vergleiche
5
Beck Observationes historicae et criticae, de probabilitate critica, exegetica, historica, 2 Abhandlungen Lipsiae 1823. 1824. 4. wo man die Begriffe bestimmt
findet. ▶Ist eine Art Beispielsammlung, ohne theoretische Tiefe.◀ Die kritische und exegetische Wahrheit ist der Form nach nicht verschieden von der andern Wahrheit überhaupt. Die Wahrheit beruht aber überhaupt auf zweierlei Dingen: 1) Auf der Richtigkeit der Prämissen, 2) auf der Richtigkeit der Schlußfolge. Die Prämissen selbst können entweder an sich wahr sein unmittelbar, wie die mathematischen Grundsätze, und überhaupt alle an sich klaren unmittelbaren Anschauungen des menschlichen Geistes, oder sie sind wiederum nur durch Schlußfolgen aus andern als wahr erkannt, welches letztere weiter keine besondere Betrachtung verdient. In wiefern nun eine kritisch-exegetische Wahrheit auf unmittelbar gewissen oder sonst als sicher erwiesenen Prämissen beruht, und die Schlußfolge, der jene Prämissen zum Grunde liegen, richtig ist, haben wir die Wahrheit selbst gefunden. Der Wahrheit verwandt, aber in einer gewißen Entfernung von derselben stehen das Wahrscheinliche (εἰκὸς, verisimile); das Annehmliche (probabile, πιθανόν); das Glaubliche (credibile, πιστόν). Der Unterschied derselben von dem Wahren kann aber nur in den Prämissen, nicht in der Schlußfolge liegen. Wir nennen aber wahrscheinlich dasjenige was den Prämissen nach der Wahrheit am nächsten ist, ohne
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12 Schlußfolge.] am Rand re.: Gottfried Hermann pflegt anderer kritisch-exegetische Expositionen
25
nach logischen Formen zu beurtheilen und sie in dieselben umzusetzen: dies ist auch nicht zu tadeln, aber man muß betrachten, wie sich diese Kunst zum Logischen verhalte.
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4 III.] oben re., von fremder Hand: 38 zu Seite 51 [Bl. 51/27r]
18 der] denen 22 kann] es folgen ca. vier unleserlich gestrichene Wörter 22 aber nur] am Rand re., anstelle der Streichung 23 Prämissen,] es folgt ein unleserlich gestrichenes Wort 23 nicht] am Rand re., mit Verweiszeichen 24 den Prämissen nach] am Rand re., mit Verweiszeichen
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115v
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Zum ersten Haupttheil
I,145 12
doch hinlänglich bewiesen zu seyn; probabel dasjenige was mit andern Wahrheiten übereinstimmt, ohne doch selbst bewahrheitet zu seyn; glaublich dasjenige was mit unsern Vorstellungen übereinstimmt, ohne objectiven Beweis zu haben. Alles dieses beruht ▶bei gefolgerten Sätzen◀ auf den Prämissen; denn wo die Schlußfolge unrichtig ist, kann auch nichts von allem dem stattfinden; ihre Richtigkeit wird überall vorausgesetzt. Schon das Wesen des Glaublichen liegt in der Unsicherheit der Prämissen, bei übrigens sicherer Schlußfolge: indem die Prämissen nur auf unserer Vorstellung beruhen, und mit derselben übereinstimmen, also überhaupt nur unbewiesene Vorstellungen sind, ist auch alles, was folgerecht daraus geschlossen wird, nur glaublich. Das Wesen des Wahrscheinlichen beruht aber ebenfalls auf der Beschaffenheit der Prämissen. Das Wesen der Wahrheit liegt darin, daß wenn das Eine ist, auch das andre nothwenig sei: das Wesen der Wahrscheinlichkeit aber beruht darauf, daß wenn das Eine ist, das andre noch nicht nothwendig, aber gewöhnlich so ist. Es beruht daher die Wahrscheinlichkeit auf der Vollständigkeit der Induction, auf welche eine oder beide Prämissen des Schlusses gegründet sind: da aber keine Induction vollständig seyn kann | bei sehr bedeutenden Aufgaben, so wird die Wahrscheinlichkeit nicht zur Wahrheit gelangen, weil die Prämissen keine absolut wahren sind, das Probable ist nur ein niederer Grad der Wahrscheinlichkeit so wie es überhaupt in der Wahrscheinlichkeit eben so viele Grade giebt, als die Induction vollständig ist oder nicht. Allen liegt die Möglichkeit zum Grunde. Die Unsicherheit der Prämissen ist jedoch sehr subiectiv, und hängt sehr häufig von dem Grade der Anschauungsfähigkeit ab. Wer mitten in der Erkenntniß des Alterthums steht, schaut etwas als unmittelbar gewiß an, was einem andern durchaus ungewiß ist; ein anderer, dessen Kenntnisse unvollständig sind, das heißt am Ende, der keine hinlängliche Anschauung des Al-
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26 ist;] am Rand li., mit Verweiszeichen: (doch kann die größere Kenntniß wieder einen Irrthum
29
herbeiführen, weil der Urtheilende keine vollständige Induction vor sich hat und sie doch zu haben glaubt)
30
4 haben.] es folgt eine knappe unleserlich gestrichene Zeile
4–7 Alles … liegt] am Rand re., mit Verweiszeichen, anstelle der Streichung 4 bei … Sätzen] über der Zeile, mit Verweiszeichen 8 Schlußfolge] es folgt ein unleserlich gestrichenes Wort 11 aber] es folgen ca. eineinhalb unleserlich gestrichene Zeilen 11–12 ebenfalls … Prämissen.] am Rand re., mit Verweiszeichen, anstelle der Streichung 12 Wahrheit] es folgen ca. drei unleserlich gestrichene Wörter 13 beruht] es folgen ca. drei unleserlich gestrichene Wörter 15 die] es folgt ein unleserlich gestrichenes Wort 15 Wahrscheinlichkeit] am Rand re., mit Verweiszeichen, anstelle der Streichung 16 auf welche … sind:] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen 18–19 weil die Prämissen … sind,] am Rand li., mit Verweiszeichen
I,145 12
Theorie der Kritik
445
terthums hat, übersieht unzählige Verhältnisse und kann so glauben, daß seine Prämissen wahr, der Wahrheit am nächsten oder mit den Wahrheiten übereinstimmend seien, ungeachtet dies geradezu umgekehrt ist. Ein Beispiel giebt die Untersuchung von Seidler über die Zeit der Sophokleischen Antigone; er und die meisten haben geglaubt, seine Prämissen wären ganz sicher, weil er zu wenig Umsicht und einen zu kleinen Kreis von Anschauungen aus dem Alterthum hat. Ich habe gezeigt, daß sie unmöglich sind. Es ist daher durchaus keine kritische oder exegetische Untersuchung denkbar, ohne die Voraussetzung der größtmöglichen Fülle der Anschauungen aus dem Alterthum. Der Umfang dieser Anschauungen liegt in der Gelehrsamkeit. Die Tiefe derselben in der Genialität: nur in dem Maße beider sind die Prämissen zu würdigen. Das Glaubliche, als bloß mit der Vorstellung übereinstimmend, ist hiernach auch ein ganz unbestimmter und fast nichtswürdiger Begriff. Was demjenigen glaublich ist, der Fülle der Gelehrsamkeit und Genialität hat, findet der Unwissende und Geistlose ganz unglaublich: und was dem letzterem glaublich ist, findet der erstere oft ganz unmöglich. Die Grade der Wahrheit sind aber nicht allein nach den Prämissen, sondern selbst nach der Form der Demonstration sehr subiectiv , je nach dem Grade des Scharfsinns. Ein größerer Scharfsinn findet an demselben Object feinere Unterschiede, die ein andrer nicht mehr erblickt; und er ist im Stande bis zur Sicherheit zu bringen, was ein andrer nur für wahrscheinlich gegeben hält: indem er die Prämissen durch genauere Sonderung näher bestimmt, und durch Combination Schlüße zieht, die ein andrer nicht hat ziehen können. Die Combination ist nehmlich ein Haupterforderniß des kritischen und exegetischen
5
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5 die meisten] am Rand li.: So Hermann 1 in Bezug auf die Verhältnisse des 2 Sohnes des Sophokles
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Iophon zu seinem Vater.
16 unmöglich.] am Rand li., mit Verweiszeichen: Approximation. Cirkel.
26
Kunst, Gefühl. Hier von Hermann. 18 subiectiv] am Rand li., mit Verweiszeichen: Unter Form der Demonstration verstehe ich jedoch hier nicht die logische. / 3 Was die Darlegung betrifft, so wird man nicht verlangen können, daß man in Syllogismen schreibe; was freilich nach der Art, wie Hermann fremde Demonstrationen analysirt, zu thun oft nöthig wäre, um nicht getadelt zu werden. Leibnitz, der oft seine Lehren anhangsweise syllogistisch formt (wie in der Theodicee) sagt T. I. p. 425. der Ausgabe seiner Opera philosophica von Erdmann: »Sonst gleichwie es sich nicht schicket, allezeit Verse zu machen, so schicket sich’s auch nicht, allezeit mit Syllogismis um sich zu werfen.« ▶Es kommt nur auf die Dialektik an, die mit oder ohne Syllogismen möglich ist; ohne Syllogismen inwiefern nämlich die Schlußfolge abgekürzt wird, ohne deshalb unrichtig zu seyn.◀ 23 können.] am Rand li., mit Verweiszeichen: Das ist die philologisch-kritische Dialektik.
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in Bezug] aus am Beispiel 2 Sohnes] aus Iophon oberen Seitenrand, mit Verweiszeichen
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19 Object] aus Obiect
3
Was die Darlegung … zu seyn.] auf dem
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Zum ersten Haupttheil
I,170 33–34
Philologen. Die fruchtbare Combination beruht aber darauf, die Prämissen in eine solche Stellung und Verbindung zu bringen, daß mehr aus ihnen hervorspringt, als man gewöhnlich sieht: hier sind oft lange Umwege nöthig, um eben viele Thatsachen zusammenzustellen, daß immer neue und aus diesen wieder neue und sichere hervorspringen. Dies ist eine Sache des Scharfsinns. Nichts destoweniger kann auch dieser fehlen, wenn ihn die Sicherheit der Anschauung verläßt; die scharfsinnigsten Untersuchungen werden ein Gewebe von Irrthümern, wenn die Prämissen falsche Anschauungen sind. Man muß sich daher vor nichts mehr als vor hohlem Scharfsinn hüten, und so sehr auch regsame Combination erfordert wird, muß man doch bei derselben sich nie von der klaren Anschauung entfernen, auf die alles, als auf das Erste und Letzte, hinauskommt. Überwiegend ist die Combination bei der Kritik alles Fragmentarischen, wo aus Einzelnem das Ganze restituirt werden muß. ▶Hier kann man sich sehr stoßen, und es ist ein hoher Grad von Aufmerksamkeit erforderlich, und oft, da man diesen nicht immer festhält, zumahl bei uninteressanten Dingen, ist nur successiver Erfolg möglich. Z. B. Inscriptio 511. Hier habe ich wenig Aufmerksamkeit gehabt, weil ich ermüdet war von der Sache, die mich nicht interessirte; Hermann hat die Geschichte von vorn gemacht, und hatte nun Vorarbeit: so ging es besser. Dasselbe ist besonders bei den Rescriptis der Fall.◀ | zu Bd. I,170 33–34
116r
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Zusatz zur historischen Kritik: von der combinatorischen Kritik. Obgleich jede Art Kritik mehr oder minder combinatorisch ist, so giebt es doch gerade in Rücksicht des Historischen einen gewissen Punkt, wo das Wahre durchaus nur auf einer Combination beruht, und durchaus nur auf dieser ein Factum hergestellt wird, was auf dem Wege des Zeugnisses nicht mehr kann ausgemittelt werden, und dennoch für den Kunstverständigen, der das Zwingende der Combination einzusehen versteht, aber auch nur für diesen, eine völlige Klarheit hat; und diese Art der Kritik ist vielleicht die schwerste, aber zugleich auch die fruchtbarste, wenn sie mit gehöriger Vorsicht geübt wird: die schwerste, weil man sehr in die Verhältnisse eingeweiht seyn muß, die fruchtbarste,
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9 hüten,] am Rand li., mit Verweiszeichen: und vor allen bloß subjectiven Urtheilen; man muß mög-
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lichst auf eine Art mathematische Objectivität zu gelangen suchen. 13–20 Hier … Fall.] am Rand li. und auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen
Oben re., von fremder Hand: 39 zu S. 65 [Bl. 65/34r]
22 Zusatz]
I,170 33–34
Theorie der Kritik
447
weil dadurch etwas erzeugt wird, was auf keinem andern Wege zu erlangen ist. Ob das Resultat wichtig oder unwichtig, ist für die Thätigkeit gleichgültig, und läßt sich auch nicht immer ermessen. Ich will hiervon ein eigenes Beispiel geben, da jedem diese die klarsten sind. Ein solches ist Corpus Inscriptionum Graecarum p. 105. wo man liest Ωσαχαραν Ἀγάθωνος. Ich habe dort, nur mit geringer diplomatischer Hülfe gezeigt, daß statt Ωσαχαραν zu schreiben seie Ἄσανδρον, ungeachtet dieser Asander weiter nirgends vorkommt; aber die Combination beweist es. Diese Inschrift ist nehmlich Ol. 116, 3. zu Athen verfaßt, für einen Dynasten, der damals mit Schiffen und Soldaten in Athen war: nach Diodor aber (Ol. 116, 4. durch kleine Versetzung) erhielt Asander der Bruder des Agathon, ein Macedonier, bei Euboea von Athen her Hülfe. Dieser sogenannte Osacharas war sein Neffe Sohn des Agathon, nach dem Oheim benannt, und kam mit seiner Hülfe von Athen für den gleichnahmigen Oheim, er heißt aber nicht Osacharas, sondern Asander Agathons Sohn. Die Familie war im Kriege mit Antigonos dem Vater des Demetrios Poliorketes der Ol. 118, 3. Athen Wohlthaten erzeigte: daher ist, was noch bestätigt, der Nahme verkratzt. Das Nähere kann man selbst nachlesen, da ich nur die Art der Kritik hiermit andeuten wollte, nicht die Sache selbst ausführlich erläutern, die übrigens ganz sicher ist. Der Gewinn, der dadurch erreicht wird, ist eine bessere Einsicht in die Verhältnisse die wir nun erst durch jene Inschrift, wenn sie so emendirt ist, völlig einsehen: außerdem aber der, daß wir den Nahmen Osacharas los werden, an dem man glaubte, eine Acquisition für Macedonische Sprache gemacht zu haben, während der Nahme ein ächt Griechischer Asandros ist. |
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8 beweist es.] am Rand re.: Es kommt hier auf die Stellung der Argumente an; doch gehört dazu eine
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feine Überlegung, und da diese nicht allen eigen ist, geht dergleichen an manchen spurlos vorüber. Buttmann sagte zu dieser Kritik, sie sei ganz sicher, aber wenige würden es einsehen.
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14 er heißt aber nicht Osacharas, sondern] am Rand re., mit Verweiszeichen
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Zum ersten Haupttheil
448
I,177 10 ff.
zu Bd. I,177 10 ff. 35r
5
Plautus Querulus. Terenz Scipio und Laelius. Varius Tereus ▶ Tibull. ◀ Seneca Medea ächt. Octavia das andere Extrem. Schlechte ästhetische Kritik
dieser Stücke.
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Virgil Catalecta, Ciris. Elegia ad Messallam. Culex nicht interpretirt. Moretum pp. Priapeia. von Ovid, Petron pp. Ovid Halieutica Epicedium Drusi, Nux. Phaedrus wie bei Babrius im Griechischen. Sallust de republica ordinanda Cicero Reden die 4, ad Marcellum, die 2te Catilinarische? Weiske’s Spaß Rede pro Ligario. ▶und Declamatio. Tacitus. Livius. Florus. Caesar. Curtius. Nepos.◀ Briefe ad Brutum. Rhetorica ad Herennium. Academica verschiedene Ausgaben. Sigonii Consolatio. ▶ Plinius Epistulae X. Appuleius.◀ Quintilian Declamationes Sammlung verschiedener Verfasser.
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Manche Kleinigkeiten übergehe ich, und manches, worüber kein Zweifel mehr ist. |
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Pythagoreer. Plato nur zu berühren. Aeschines, nicht nach Krantor. Kebes stoisch (Alkiphron pp.). Briefe fast alle unächt.
36r
Aristoteles Theophrast.
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� Topik. Oeconomica Aristoteles von Theophrast das 1te Buch, das 2te Buch jung. Poetik wie beschaffen? De Mundo. Rhetorica ad Alexandrum und manches andere.
2 Plautus Querulus.] die Zuordnung von Bl. 35r und 36r zu Bl. 67/37r des Heidelberger Heftes ergibt sich
aus der Lage im Ms., beide liegen im Heidelberger Heft zwischen Bl. 66/36v und Bl. 67/37r 4 Tereus] es folgen zwei unleserliche Wörter 9 Priapeia] unsichere Lesung 9 Priapeia.] es folgt ein unleserliches Wort 14 und … Nepos.] am Rand re., untereinander 27 Oeconomica] unsichere Lesung
I,200 1–16
Theorie der Kritik
449
Characteres. Hippokrates.
Redner. Plutarch. Lucian. Longin. Palaephatus. Aesop. |
5
zu Bd. I,200 1–16 Zum Metrischen in Bezug auf Gattungskritik. Es muß durch diese Kritik die metrische Form selbst gefunden werden, aber zugleich muß nach ihr das Einzelne beurtheilt werden: wobei wieder die Petitio principii leicht eintritt. Ein Beispiel giebt die Eintheilung der katalogenartigen Epik, Hesiod. Theogonie und Homer Catalogus navium in 5zeilige Perikopen. Man hat diese Form aufgefunden und wie es scheint richtig; aber es muß dabei viel als Interpolation weggeworfen werden. Die Findung der Form und ihre Anwendung zur Beurtheilung des Einzelnen greifen also sehr in einander. Soll die Petitio principii vermieden werden, so ist es nur so möglich: es fragt sich ob genügende Gründe für die 5zeilige Perikopenform vorhanden sind, und die Interpolationen auch außer dieser unterstützt seien. – Ebenso ist es mit der Eintheilung der Horazischen Oden in 4zeilige Strophen. |
10 Zum] oben re., von fremder Hand: No. 40 zu Seite 78 1) [Bl. 78/42v]
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Zum ersten Haupttheil
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So wie der Poesie das Metrum eigen ist, und die metrische Form zu der Gattung gehört, so hat auch die Prosa etwas Eigenthümliches und ganz Allgemeines, was sich bei jeder Gattung besonders modificirt. Jedoch ist dieses Eigenthümliche, nehmlich der Numerus, nicht das, worin der Stil überhaupt beruht, so wenig als beim Dichter, sondern es gehört noch viel besonderes in Wortstellung, Sprachauswahl, Gedankenverbindung ▶und Gedankenwahl,◀ pp. dazu. Durch alles dies zusammen bildet sich, auch ohne Rücksicht auf den Inhalt ▶im Ganzen, der selbst ja mit ganz andern Gedanken behandelt werden kann,◀ ein bestimmter Charakter und die drei hauptsächlichsten Charaktere sind das Erhabene, das Mittlere, das Leichte, Elegante, Magere, σεμνὸν, μέσον, λιτόν. Niemand hat dies besser als Dionysius von Halikarnass begriffen. Dies sind Weisen, die nicht in die Gattung gehören, sondern untergeordnete Charaktere unter den Gattungen bilden; wozu noch wiederum andre untergeordnete Charaktere kommen, die vom Zweck herrühren. Z. B. in der Redekunst, das γένος συμβουλευτικὸν, πανηγυρικὸν, δικανικόν, in der Lyrik die Ἐγκώμια, Θρῆνοι, Διθύραμβοι &c. Es ist die Aufgabe der Kritik alle diese einzelnen Gattungen auszumitteln; sie soll freilich von der Regel oder dem Ideal ausgehend an demselben prüfen; aber da die Regeln nicht vorausgesetzt werden können, muß sie nach der öfter beschriebenen cyklischen Function erst immer die Regel selbst machen und zugleich darnach urtheilen. ▶Es ist also eben so wie ich es eben bei dem Metrum nachgewiesen habe.◀ Das Resultat enthält die LitteraturGeschichte. Die Function ist aber eine kritische Function und gehört folglich in den ersten oder formalen Theil. Unter diese Stile fällt endlich erst als Einzelheit das Individuum. ▶So ist ein allmähliger Übergang von der Gattungskritik in die individuelle.◀
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1 der] am Rand re.: 1) Vom Metrischen. Ich spreche davon besonders weil es practisch wichtig ist für
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die Erforschung des Alterthums. * ▶Resultat die Metrik selbst.◀ / 1 Zeugniß, Analyse, Combination. / 2) 2 Vom Stil ▶der Sprache. Gattungsstil, Stile überhaupt. Bei der Analyse tritt die Verwickelung mit der übrigen Kritik ein.◀ 12 Charaktere] am Rand re., mit Bleistift: die ersten Charaktere sind ethische. 13 Gattungen] am Rand re., mit Verweiszeichen: Es sind γένη oder ἰδέαι – auch für alle andere Kunst, Musik, Plastik. pp. 21–22 LitteraturGeschichte.] am Rand re., mit Verweiszeichen: Die ganz anders ausfällt, wenn sie darnach gebildet wird, als jetzt, da sie ein rohes Aggregat ist. Das Hermeneutische wirkt mit; aber es ist das Kritische, das Urtheilen, hier überwiegend.
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* Alterthums.] darunter am Rand re., mit Verweiszeichen: Analyse = innere Gründe.
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Zeugniß, Analyse, Combination.] neben dem Vorherigen li. mittelbar Vorherigen li.
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1 So] oben re., von fremder Hand: No 41 zu Seite 78. 2. [Bl. 78/42v]
2) Vom Stil … ein.] neben dem un-
6 und Gedankenwahl,] am Rand re., in Fortsetzung der Zeile 8 im … kann,] am Rand re., in Fortsetzung der Zeile 20–21 Es … habe.] am Rand re., mit Verweiszeichen 24–25 So … individuelle.] am Rand re., mit Verweiszeichen
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Wenn nun die Theorie der Stile überhaupt noch weit zurück ist, so ist es besonders die Theorie des prosaischen Stils. Hier sind die verschiedenen Charaktere noch gar nicht gehörig ins Auge gefaßt, am wenigsten in den neuren Zeiten, nachdem man das rhetorische Studium so sehr vernachlässigt hat. Indessen ist hier wenig zu sagen, wie man es machen soll, diese Lücke auszufüllen; Dionysius von Halikarnass muß durchaus am meisten empfohlen und von jener obigen Dreiheit der Stile ausgegangen und eines Jeden Eigenthümlichkeit studirt werden. Außer den obengenannten Dingen und allem dem, was in der Hermeneutik bereits als charakteristisch für den Stil angegeben worden, muß man in der Prosa, wie in der Poesie beim Metrum und dem musicalischen Klang, vorzüglich achten auf den Numerus und den Klang der musicalischen Elemente der Sprache. Aber auch diese zwei Puncte sind sehr vernachlässigt. Um nur beim Numerus stehen zu bleiben, wer hat davon einen wahren Begriff ? Wer sieht ein, welchen Eindruck dieser oder jener Rhythmus hervorbringt? Diese auf den Numerus bezügliche Gattungskritik ist kaum angefangen, und hat doch ihren Einfluß selbst auf die grammatische. Bisweilen hat man dies gefühlt: Görenz z. B. bei seiner Lehre vom Sonus, wiewohl dieser nicht ganz mit dem Numerus eins ist: und doch hat er es nicht recht durchgeführt, und man ist, weil man noch in den Elementen steht, gleich uneins darüber geworden. Man geht nur nach dunkeln Gefühlen, die nur Dionysius in Begriffe zu fassen sich bemüht hat. Daher mache ich besonders aufmerksam auf die Kritik des Numerus, nach dem Maßstabe des Guten und des Schlechten. Der vollendetste Numerus ist ohne Zweifel im Demosthenes: hier muß man sein Ohr ▶lehren und◀ prüfen. In den oratorischen Schriften des Platon ist nicht immer der wahre prosaische Numerus, und die Kritik des Numerus zeigt sich auch hier in ihren Elementen. Im Phaedrus hat man freilich das Dithyrambi-
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12 vernachlässigt.] am Rand re., mit Verweiszeichen: Man muß durchaus von den Alten ausgehen;
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schon Aristoteles Rhetorica 3, 9 ff. hat den Grund gelegt. Der höchste Unterschied des Stils ist die λέξις εἰρομένη καὶ τῷ συνδέσμῳ μία, und die λέξις κατεστραμμένη: die erstere bloß aus losen Sätzen zusammengereihte ist die episch-Herodotische, die Aristoteles mit den ἀναβολαῖς der Dithyramben vergleicht, die andre ist die periodische, die er mit Recht mit der antistrophischen Composition der Lyriker bezeichnet. 20 geworden.] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: Der wahre Sonus besteht in der jeder Sprache eigenthümlichen Richtung des Nachdrucks, der accentuell, folglich melodisch ist, nicht rhythmisch; er ist also dem Rhythmus entgegengesetzt wie Melos, bildet aber mit ihm eine höhere Einheit, und hängt zugleich, anders als der Numerus, von der Stellung der Worte ab. Denn Numerus hat nichts mit Wortstellung in logischer Beziehung zu thun, sondern nur in metrischer. ▶– Die Trennung beider ist aber schwer.◀
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24 lehren und] über der Zeile, mit Einfügungszeichen
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sche erkannt, weil die Alten vor- | angingen ; aber doch erst spät; im Gastmahl hat man bei einigen Reden viel zu wenig diese Kritik angewandt, und weil man sie nicht recht kennt, ist man sogar auf den verkehrten Gedanken gerathen, die Rede des Agathon sei aus Versen zusammengeflickt. Im Menexenos hat man weder Stil noch Numerus verstanden; eben so wenig in der Rede oder dem Mythos des Protagoras. Dergleichen gehört alles in die Gattungskritik, welche ein Resultat ziehen muß über die Beschaffenheit solcher Erzeugnisse, sie beurtheilen muß nach den zu findenden Stilnormen oder Ideen. Eben das möchte ich von Herodot sagen: man spricht immer nur von Simplicität im Ausdruck, aber den Charakter des Numerus bei ihm beachtet man nicht. Um hier wenigstens noch einen allgemeinen Unterschied nachzuweisen, will ich nur auf den höchsten aufmerksam machen. Die allgemeinsten Unterschiede im Numerus sind diese: der eine trägt das Gepräge der Kraft, der Gediegenheit, der Kernhaftigkeit und ist in den Attikern am vollendetsten hervorgetreten: der andere ist schlaff, weichlich, kernlos; es zerfällt alles, hinkt nach einander her; wogegen dort alles sich fest zusammenschließt; dort ist überall Füllung und Band; hier ist alles los; die Sprachelemente gehen hintereinander hinkend her, wie ein Mensch, dem die Muskelbänder gelöst oder erschlafft sind. Dies war ohne Zweifel Charakter des Asianischen Stils; und niemand hat diese Form fester aber auch verkehrter ausgebildet als Hegesias der Magnete, den Dionysius von Halikarnass heruntermacht. In dieser Hinsicht ist mir Pausanias immer höchst merkwürdig, dessen Numerus was ganz abweichendes vom alten Attischen Numerus hat: worüber ich hier noch etwas beifügen will (Beilage zur Griechischen Litteratur S. 319.). Hegesias ist eben nach Strabo der Bildner des Asianischen Stils, der den Attischen Charakter verlassen und verderbt habe. Ein rechtes Bild dieses Stils aber bloß als Manier haben wir nicht; ich will es nun eben im Pausanias nachweisen. ▶LectionsKatalog 24–25.◀
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1 angingen] am Rand li., mit Verweiszeichen: Hermann hat dennoch hier gefehlt (siehe de officio inter-
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pretis), und alles für Flunkerei gehalten. 6 Protagoras.] am Rand li., mit Verweiszeichen: Platon verstand sich auf den Numerus, aber er hat oft aus Absicht falschen Numerus angewandt oder gebraucht, aus Spott und Ironie. – Im Protagoras nach Demokrits Weise! – Thukydides verschiedene Redeformen. 13–14 Kernhaftigkeit] am Rand li., mit Verweiszeichen: Der Numerus ist repräsentativ für den ganzen Stil: wie jener, ist dieser. 18 sind.] am Rand li., mit Verweiszeichen: Das ist aber was schlechtes, was die Kritik tadeln muß; es ist nicht genug, hier die Eigenthümlichkeit nachzuweisen, sie muß auch verworfen werden.
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19 und] es folgen ca. zwei unleserlich gestrichene Wörter
20 aber auch verkehrter] am Rand li., mit Verweiszeichen 20 ausgebildet] es folgt ein unleserlich gestrichenes Wort 26 aber bloß als Manier] am Rand li., mit Verweiszeichen
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Endlich ist noch eine Hauptsache dieser Gattungskritik die Unterscheidung des Stils, der immer was gutes ist, von der Manier. Die ältern Griechen und Römer haben Stil: die Neuern nur fast Manier. Der Stil ist Natur, geht hervor aus der Bildung der Zeit, den Verhältnissen und dem individuellen Charakter, wenngleich durch Kunst gebildet, wie in Herodot und Thukydides und Xenophon welche auch Kunst hatten; aber die Spätern haben sich gezwungen und geprickelt wie mit Nadeln, den Stil der Alten ▶deren Verhältnisse nicht mehr da waren, gegen die Natur der Verhältnisse der Zeit, ihr eigenes Wesen◀ nachzuahmen, und haben dadurch Manirismen hervorgebracht, obgleich zum Theil mit Virtuosität. So Aristides, der es sehr weit gebracht hat, und wie ein zweiter Demosthenes angesehen wurde; so Herodes Atticus, den sein Vater so hoch bilden wollte, daß er alle Alten überträfe; in Bezug auf Beredsamkeit beide: so verspottet Lucian (vide initt. Dionysii de compositione 4.) Zeitgenossen, die den Herodot manirirt nachahmten. So Pausanias in Bezug auf den Asianischen Stil. So Fronto gegen Cicero. Manche wissen aber Kunst und Natur nicht zu unterscheiden, und halten den Fronto, wie sein Zeitalter that, für eben so vortrefflich als Cicero. Wer aber Augen für dergleichen hat, sieht überall die Narrenkappe der Manier hervorgucken. – Der Stil geht hervor aus irgend einer Begeisterung, die nur von wahren Verhältnissen erzeugt seyn kann; die Manier macht nach ohne Begeisterung, sei es, daß die begeisternden Verhältnisse fehlen, oder daß der Geist, der Genius selbst im Menschen fehlt. |
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3) Vom Stoff oder Inhalt. Was ich vom Stil gesagt habe, bezieht sich vorzüglich auf die rhetorische Kritik, wiewohl es dabei nicht sein Bewenden haben kann; sondern der Stil geht auch auf Poesie und so weiter aber allerdings immer nur in Rücksicht der Darstellung. Es kann hierbei aber nicht bleiben, sondern die Kritik muß sich auch auf den Inhalt erstrecken, und dies ist ▶vorzugsweise◀ der Gesichtspunct der wissenschaftlichen Kritik. Die poetische hat an beiden Theil, weil Stil und Ideen in der Poesie verknüpft sind. Hierüber wollen wir nur einige Bemerkungen hinzufügen, da eine völlig systematische Darlegung bei den engen Grenzen unsrer Zeit unmöglich ist, und eben nur anregende Ideen gegeben werden kön2 ältern] aus Alten
2–3 Griechen und Römer] am Rand li., mit Verweiszeichen 3–4 geht hervor … Charakter] am Rand li., mit Verweiszeichen 7–8 deren … Wesen] am Rand li., mit Verweiszeichen 22 3) Vom] oben re., von fremder Hand: 42 zu Seite 78 3) [Bl. 78/42v] 27 vorzugsweise] am Rand re., mit Verweiszeichen
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nen. Es ist das Wesen der Kritik, das Verhältniß jeder Einzelheit zu dem Ideal, hier zur Wahrheit, zu bestimmen: es wird also hier das Ideal als das Allgemeine vorausgesetzt und die Einzelheit daran gemessen. Wenden wir dies z. B. auf die Philosophie an, so müßen wir die Geschichte der Philosophie als die Gesammtheit der Entwickelung des philosophischen Geistes betrachten, und nunmehr bestimmen, welche Stufe auf dieser Entwickelungsscala jede einzelne Production einnehme, in welchem Grade sich das Göttliche, die Idee, in jedem Einzelnen abgespiegelt habe. Ebenso in der Poesie. Auch diese ist eine Entwikkelung der Ideen in dem Symbol; wir müßen auch hier erkennen mit Bewußtsein oder wenigstens fühlen und empfinden, wie jedes Erzeugniß, jeder Gedanke, und in welchem Grade der Klarheit und Tiefe, er das Göttliche abspiegle. Die gesammte Geschichte ferner, hier im Gegensatz gegen Philosophie und Poesie, ist eine Entwickelung des sittlichen Wesens des Menschen in praktischer Richtung: bei jedem Geschichtlichen also, und nicht mehr bloß inwiefern es überliefert ist, sondern auch inwiefern es geschehen ist, kann und muß, wenn alles auf das Höchste bezogen werden soll, eine Messung an dem sittlichen Ideal eintreten. Kurz, es muß der gesammte Stoff zuletzt auf das Reinmenschliche, Absolute, welches dem Göttlichen gleich ▶und das Göttliche auf Erden◀ ist, bezogen, und die Gattung jedes Einzelnen in dieser Beziehung festgestellt werden, ▶aber auf philologischem Wege, durch Erkennen der in allem Thatsächlichen liegenden Erkenntniß.◀ Indem nun die Totalität der Erzeugnisse des Alterthums ▶in formaler und materialer Hinsicht◀ zusammengefaßt, und ihre Geltung (gegen die Totalität des Modernen, welche hier den Gegensatz bildet) ▶in der Entwickelungsscala, also ihr Verhältniß◀ zu dem Allgemei-
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3 vorausgesetzt] am Rand re., mit Verweiszeichen: obwohl es freilich auch erst philologisch muß auf
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hermeneutischem und kritischem Wege formirt werden und also die cyklische Function auch hier wieder eintritt. Es darf also nicht ein fertiges System vorausgesetzt werden, sondern es muß das, was das Wahre ist, aus der Gesammtheit resultiren, so daß auf einer bestimmten Stufe in jeder Erscheinung eine gewisse Wahrheit ist. / ▶ 1 Was durch kritische Vergleichung der verschiedenen Erscheinungen geschieht, auch ohne ein fertiges System (etwa wie Platon die frühern Systeme verglichen und combinirt hat).◀ ▶– Es muß ein Wahres in jedem anerkannt werden, als Eine Seite der Wahrheit die aus der Gesammtheit resultirt durch Kritik der Systeme.◀ 8 Poesie.] am Rand re.: Wie bei der Poesie zugleich in der übrigen Kunst. 17 Ideal] am Rand re., mit Verweiszeichen: Dies ist die sittliche Kritik. Es kommt nun dazu noch die Hermeneutik und Kritik der Monumente.
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Was durch … Systeme] weiter unten am Rand re., mit Verweiszeichen
18–19 und … Erden] am Rand re., mit Verweiszeichen
20–21 aber … Erkenntniß.] am Rand re., ganz außen, mit Verweiszeichen 22 in … Hinsicht] am Rand re., mit Verweiszeichen 24 in … Verhältniß] am Rand re., mit Verweiszeichen
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nen Menschlichen oder Humanen, festgestellt wird, entsteht die Anschauung des Antiken im Gegensatz gegen das Moderne, als die eine Hälfte des Menschlichen gegen die andere, und der Philologe erhebt sich durch die Zusammenfassung aller kritischen auf die hermeneutischen gegründeten Operationen auf den höchsten Punct seiner Wissenschaft. Die einzelnen Wissenschaften aber sind eben so das Resultat der dahin einschlagenden einzelnen Functionen der betreffenden Arten der Hermeneutik und Kritik, wie die Grammatik der Hermeneutik der Sprache und Kritik der Sprache, die LitteraturGeschichte Resultat der Kritik der Stile pp. wozu jedoch noch eine tiefere Hermeneutik kommen kann, die ich kaum zu berühren wage, weil sie stets nur eine Idee bleiben wird, ich meine bei der Grammatik die Hermeneutik der Sprache selbst, welche nachweist, wie in dem Klangelement der Gedanke ausgeprägt, und wie eine individuell- | nothwendige Verknüpfung zwischen dem Äußern und Innern derselben sei; welches die letzte und höchste, aber unerreichbare philologische Speculation ist, wozu nur Beiträge, keine Vollendung denkbar ist, und die zuerst der allumfassende und tiefe Geist des Platon ergriffen hat. Alle jene Operationen zusammengenommen geben dann die Reproduction des gesammten Alterthums auf dem Wege der Hermeneutik und Kritik, und dadurch, wie an sich klar ist, eine großartige über das Vorurtheil der Zeit erhabene Ansicht des Göttlichen und Menschlichen, indem sie die edelsten Erzeugnisse von Jahrtausenden und das allseitig Entwickelte, was unzählige Geister gebildet haben, in unserem Geiste wieder sich erzeugen lassen, und wie natürlich auf dessen Stimmung bei einem reinen Gemüthe mächtig einwirken. Und hierin liegt nun eben auch der Hauptgrund, weshalb die Jugend in den Schulen vorzüglich
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3 andere,] am Rand re., mit Verweiszeichen: daß hierzu die Gattungskritik in der Litteratur nothwen-
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dig sei, ist einleuchtend; nämlich die Messung der antiken Erscheinungen an der Idee der Gattung, unabhängig selbst von ihrer antiken Ausprägung. Daher ist nicht richtig, was Reichardt über die Gliederung der Philologie S. 24 sagt, daß es keine Disciplin der Alterthumswissenschaft gebe, welche aus dieser Art von Kritik resultire. 10 wage,] am Rand re., zunächst in Fortsetzung der Zeile: weil es verwegen ist, zu tief in die mystische Tiefe des Gedankens hinabzusteigen, ▶nämlich die Nothwendigkeit aller dieser Erscheinungen zu erkennen, und ihre Übereinstimmung des Äußern und Innern.◀ ▶Das ist das höchste und letzte Verstehen der Sprache.◀ 11 Sprache] am Rand re.: Dies allgemein auszuführen; die Sprache ist nur ein Beispiel dazu; vergleiche S. 78 oben. A 18 Alterthums] am Rand li.: Im materiellen Theile erscheint diese ▶ 1 die Anschauung des Antiken –◀ an der Spitze, und es geht dann alles in umgekehrter Ordnung zurück, so daß die Grammatik die das Resultat der ersten hermeneutisch-kritischen Function ist, sich zuletzt stellt.
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die Anschauung des Antiken –] neben dem Vorherigen li., mit Verweiszeichen vmtl. I,199 19–25
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durch die Philologie gebildet wird: an den alten Sprachen wird zwar der Geist überhaupt geübt, und zwar auf eine freiere Weise, als an der Mathematik: denn in dieser ist nur die Nothwendigkeit in den Sprachen aber die Freiheit überwiegend, und während durch diese der Sinn für das Nothwendige gebildet wird, wird er durch die Sprache zur freieren wissenschaftlichen ▶und poetisch-künstlerischen◀ Entwickelung angeleitet: und zwar geschieht dies bei den alten Sprachen an den vollkommensten, von allen Zeitaltern als classisch anerkannten Mustern: aber hierin liegt noch nicht der gesammte Vortheil der philologischen Schulstudien, sondern stufenweise, nach den verschiedenen und stets wachsenden Fassungskräften der Schüler werden sie durch dasselbe hingeführt zur der geistigen Reproduction der vollkommensten Werke des Alterthums, und der bestimmten in sich vollendeten Form des Reinmenschlichen, welches darin sich abspiegelt, und aus dem Gewirr der modernen Erzeugnisse, in welchen wir uns selbst noch befinden, uns nicht so rein anspricht. So entsteht hierdurch ▶mit Zuthuung der von selbst in dem Gemüthe entstehenden sittlichen Kritik in ihren ersten Elementen (denn von wissenschaftlicher Ausführung kann hier nicht die Rede seyn, da in der Schule alles elementarisch ist)◀ eine geistige Erhebung und Reinigung des Gemüthes, wie Aristoteles die Tragödie eine Reinigung der Leidenschaften genannt hat: und eben die Tragödie ▶freilich◀ wird gerade durch ihre Reproduction jene Erhebung insbesondere geben: und am unmittelbarsten. Wenn aber auf der Schule diese Reproduction nur an einzelnen Werken der Schriftsteller, die durch das Lesen mit mehr oder minder Bewußtsein nachconstruirt werden, ▶gleichsam unwillkührlich und eben nur zur Gewinnung allgemeiner Bildung◀ erreicht wird, so hat die wissenschaftliche Philologie nun den Zweck, eine zusammenhängende und wissenschaftliche Construction (durch jene Reproduction) von dem gesammten Alterthum ▶mit künstlerischer Virtuosität, die dort gar nicht an ihrer Stelle ist (weshalb auch Kritik nicht auf die Schule gehört)◀ zu geben: diese wird aber durchaus nur auf dem Wege der Hermeneutik und Kritik erreicht und ist, wie oben bemerkt worden A, deren Resultat; es gehört nichts weiter als die Gesammtheit der hermeneutisch-kritischen Operationen hinzu, und würde noch was anderes hinzugethan, so würde die Construction (als z. B. durch Speculation a priori) durchaus falsch werden: Das Einzige, was hinzu kommen muß, ist 5–6 und poetisch-künstlerischen] am Rand li., mit Verweiszeichen
15–18 mit … ist)] am Rand li., mit Verweiszeichen 23–24 gleichsam … Bildung] am Rand li., mit Verweiszeichen 27–28 mit … gehört)] am Rand li., mit Verweiszeichen
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das allgemein Philosophische, nehmlich richtige Anordnung und Begriffsentwickelung, um die Gesammtheit des Einzelnen in einer vernünftigen und anschaulichen Folge darzulegen, Fähigkeit aus dem Einzelnen allgemeine Begriffe zu bilden. ▶Gehen aber die Philologie und die Philosophie beide richtig, so müssen sie von den entgegengesetzten Ausgangspuncten wie Analyse und Synthese auf dasselbe kommen.◀ ▶–Wie viel nun eigentlich von dieser Aufgabe gelöst ist, zeigt die Geschichte der Philologie welcher sich viele zuwenden, die nichts daran lösen; die selbst im Lösen begriffen sind, haben dazu weniger Neigung.◀ |
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zu Bd. I,211 22 ff. ▶Beyspiele der Kritik.◀ Herodot. Das Leben des Homer ist gewiß nicht von ihm. Alle Alten, in Verlegenheit über Homers Leben, sagen von ihm nichts. Dieß würden sie nicht verschwiegen haben. Vor Christi Geburt wird es nicht angeführt. Und der Ton ist albern, kindisch, läppisch mährchenhaft. Herodot ist ernst mährchenhaft. Es ist ein Machwerk eines Rhetorikers. Aus gleicher Zeit ist die Schrift de certamine Homeri et Hesiodi: wiewohl die Fragmentchen älter. Erst im 3ten Seculo post Chr. oder noch später.
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▶3)◀ Sokratische Schule. Xenophon: man studirte sich in den Stil. Sokrates, Kebes, Aeschines, Phädon pp. Sokratische Briefe. Plato. Xenophons Stil kann erreicht werden, und konnte reitzen. Apologia Socratis aus Stellen des Xenophon gestoppelt. Gründe sind drin aus der Sprache; aber nicht gefunden. Valckenaer. Agesilaus: hat auch Valckenaer gesagt. Man will ietzt beweisen, er
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4 bilden.] am Rand li., mit Verweiszeichen: Und freilich muß zugegeben werden, was gleich zu Anfang
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gesagt, und absichtlich nicht immer wiederholt, sondern vorausgesetzt worden ist – daß wer die Ideen nicht ▶ 1 mindestens […] nach◀ hat, sie auch nicht finden kann im Stoff; daß also freilich Philologie und Philosophie sich voraussetzen.
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mindestens […] nach] neben dem Vorherigen li., mit Verweiszeichen
4 Gehen] Geht
5 Analyse und Synthese] Synthese2 und Analyse1
10 Beyspiele] oben re., von fremder Hand: 2 zu S. 84 / Encycl. 45 / zu 45. [Bl. 84/45v]; die Zuordnung dieses und des folgenden Blattes (Bl. 2 zu 45 und Bl. 3 zu 45) zu Bl. 84/45v ergibt sich daraus, dass diese beiden Blätter im Ms. im Anschluss an Bl. 84/45v liegen und sich inhaltlich darauf beziehen, sie sind wahrscheinlich früher als das Heidelberger Heft zu datieren, da er in diesem bereits auf sie verweist (auf Bl. 84/45v), gehören aber nicht zu diesem, da Boeckh sie nicht paginiert hat 18 3)] am Rand re.
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seye ächt. Valckenaer hat ia gar nicht bewiesen, er seye unächt. Aber er ist es. Cyropaedia extr. ist unächt. Hat auch Valckenaer gesehen. ▶ Schulz. ◀ Man sieht es ietzt nicht. Ab eodem, sagt Valckenaer der gesehen hat, was zu sehen. Kebes ist stoisch: also später. Dieß zeigt auch die Sprache. Die einzelnen Stellen, wenn man sie auch wegstreicht, werden nicht besser. Aeschines: theils artig, theils schlecht. Nicht von Plato. ▶Erst in neuern Zeiten dem Aeschines zugeschrieben. Die Sachen sind alle sehr alt, nicht erst nach Krantor, wie Matthiä von Axiochus behauptet.◀ Plato: 5 etwa unächt. Alcibiades II. Hipparch. ▶4)◀ Hippokrates. Gruner Censura librorum Hippocrateorum ist nicht tief eindringend. Seine Werke enthalten eigentlich Schriften aus der Schule der Asklepiaden, aus seiner Schule; aber nicht alles ist von ihm. Die Nachfolger fuhren aber fort, in seinem Dialekt und seinen Grundsätzen zu schreiben, bis auf Christi Geburt. Die Sammlung hat eine Analogie der Doctrin; aber es ist nicht dieselbe und der Stil ist verschieden. | Man muß den Ton aus den ächtesten Schriften kennen lernen, wie aus den Aphorismen. Weitläuftiger ist er in den Büchern von den Epidemien, der Sache nach. Manche Schriften aber lassen sich besonders aufs Erklären an, sind unionisch, oder die Wörter haben andere Bedeutungen: Galenus sagt auch von Manchen, daß sie unächt seyen; aber die Schriften sind gut. Galenus selbst muß erst untersucht werden. ▶2)◀ Pythagoras. Die carmina aurea sind nur aus seiner Schule; und die Composition ist iünger. Die Alexandriner erklärten schon vieles seiner Schüler für
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3 sehen.] am Rand re.: Die kleinen Schriften des Xenophon sind sehr problematisch, De Republica
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Lacedaemoniorum bereits von alten angezweifelt, gegen Polybios. 1 de republica Atheniensium, de vectigalibus alles besonders schwierig in Rücksicht der Zeit. Von der Anabasis oben. A / Schluß des Thucydides. 18 Bedeutungen:] am Rand li.: Es sind verschiedene Systeme in den Hippokratischen Schriften, und wenig Speculation, was auffallend ist. 21 Pythagoras.] am Rand li.: Das Ethische ist am verdächtigsten, das Physische und Mathematische am besten. Philolaus und Archytas sind die ächtesten Fragmente. Theils rein erhalten, theils durch Aristoteles’ Terminologie durchgegangen. Timäus Lokrus und Ocellus Lucanus sind sicher unächt: einer ganz aus dem Platon. Dieser zeigt häufige Geminationen, und ist erst aus der gemeinen Sprache dorisirt. Man müßte eine Fragmentsammlung haben, nach deren Analyse sich erst urtheilen läßt.
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de … oben.] weiter unten am Rand re., mit Verweiszeichen
6–8 Erst … behauptet.] am Rand re., in Fortsetzung der Zeile A
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9 4)] am Rand re.
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unächt. Mit den Fragmenten und kleinen Schriften der Pythagoreer ist noch nichts auf dem Reinen: aber die Recherche ist sehr schwer; und es gehört die Geschichte der ganzen pythagoreischen Philosophie ganz dazu, was nicht leicht. ▶5)◀ Aristoteles. Poëtik, entweder Auszug, oder übel behandelter erster Entwurf. Viele seiner Schriften sind sehr interpolirt, von Schülern, wohin gewiß Bücher der Metaphysik gehören. Fülleborn Beyträge zur Geschichte der Philosophie. Die kritischen Gründe sind aber nicht gegeben und nicht leicht zu finden. De mundo, edirt von Kapp; später nach Sachen und Stil. Der Stil ist leicht unterschieden bey Plato. Vieles ist bloß peripatetisch. Buch de coloribus und andere. Physica. Vieles hielten von dem Verlorenen bereits die Alten für unächt.
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⟦Theophrast. Characteres ethici Auszug.⟧ ▶1)◀ Redner. Antiphon. ▶ Ruhnken Dissertatio de Antiphonte. Andocides, davon Sluiter.◀ Sluiter. ⟦Vieles ist suspiciös.⟧ Bey Lysias kann man mehr Kritik üben: denn man hat viel Aechtes. Lysiae λόγος ἐπιτάφιος. Demosthenes seine Leptinea und vergleiche Jacobs Übersetzung der Philippischen Reden. ⟦Aristides adversus Leptinem⟧. ▶6)◀ (Rhesus des Euripides. Beck Diatribe. Plutarch und Lucian haben das noch gefühlt,) | daß sie Nachahmer fanden. Von den Biographien des 1ten mögen nur 2–4 unächt seyn. Aber unter den philosophischen Schriften, was populäre Ausführungen sind, sind mehr. Die Gründe sind aber schwer, weil er zu wenig
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8 Der Stil ist] am Rand li.: Tiedemann, Tennemann, Meiners} Einer weiset die andern nach: daher
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nicht nöthig ausführlich zu seyn. 15 Lysiae λόγος ἐπιτάφιος] auf dem unteren Seitenrand: Von Lysias Epitaphios ist außer Wolf nachzusehen Sluiter Lectiones Andocideae p. 281. der die Stellen von Valckenaer nachweiset. 15 Demosthenes] am Rand li.: Demosthenes ist voll unächter Sachen. Gegen Neaira. Gegen Aristogeiton I, II. Gegen Euerges und Mnesibulus, gegen Timotheus. De Haloneso. Philippica IV. ad Philippi Epistulam worüber eine schlechte Abhandlung von Courier; περὶ συντάξεως, λόγος ἐπιτάφιος, προοίμια δημηγορικά. Epistolae insgesammt. / Andocides de pace, unächt nicht / auch gegen Alkibiades nicht. / Aeschines Briefe unächt. / ▶ 1 Desgleichen gegen Phaenipp. Desgleichen gegen Nicostratus. Demosthenes gegen Theocrines wohl unächter◀
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Desgleichen …unächter] über dem Vorherigen am Rand li.
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13–14 Ruhnken … Sluiter.] am Rand li., mit Verweiszeichen 16 Jacobs] Jakobs 19 daß] oben re., von fremder Hand: 3 zu S. 84 Encycl. zu 45 [Bl. 84/45v]
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Grundcharakter hat. Das Buch de puerorum educatione ist sicher unächt: nach Muretus, und beweisen wird Wyttenbach. Lucian. Φιλόπατρις hat Gesner gut für unächt erklärt bereits in der Jugend. Der Geist des Lucian ist nicht in allen. Er hat viel Charakter, ist daher leichter. 5
Bey den Römern ist weniger zu thun. Virgils Catalecta, Ciris, Culex pp. Alle sind keineswegs unächt, z. B. nicht Culex. Es sind Jugendschriften. Horaz enthält nichts Unächtes. Die 2 zuletzt gefundenen Oden sind fade und ahmen bereits den Ovid nach. 10
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3v zu 45
Cicero. Historische Data gehören in die Reden. Der kleinste Brief des Cicero hat dergleichen. Die Marcelliana gar nicht. IV. andere. Declamatio Sallustii in Ciceronem und Ciceronis in Sallustium. Consolatio und die sonst längst für unächt erkannten. ⟦Catull pp.⟧ Die Zeit muß man auch bestimmen. Dialogus de causis corruptae eloquentiae ist nicht von Tacitus, wie Lipsius sah; und der dem Spalding zum Quinctilian beytritt, hat wenig Gespür. Es dem Quintilian oder Plinius beyzulegen, ist nichts; das Buch braucht ia keinen bestimmten Autor haben. Paläphatus ist ein fingirter Griechischer Nahme. Man hat ihn sonst des Sängers Paläphatus wegen vor Homer gestellt, er gehört aber zwischen Seculum III–V. post Christum. Manche Schriftsteller sind sicher; aber die Nahmen sind unbekannt. Man muß die Zeit finden. Bentley Manilius. Curtius: ist nicht so spät. Wegen seiner phantastischen Erzählungsweise und Wundersamkeit rückte man ihn ins | Mittelalter, theils spät. Man hatte das Declamiren satt, und behandelte nun historische Gegenstände so, wie ein Don Quixote nach Clitarchs Manier. Er ist nicht viel moderner als Seneca; aber geistloser. |
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1 unächt:] am Rand re.: Vitae X oratorum. / De Placitis philosophorum. / De fluviis ein infames Buch /
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De nobilitate
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3 Lucian. ] am Rand re.: 6) 4 leichter.] am Rand re.: Hier Beilage aus LitteraturGeschichte. Ferner das Ionische Buch de Dea Syria, eine Nachahmung des Herodot, Gesner setzt den Philopatris unter Julian, er ist aber aus dem 1 8ten Jahrhundert. / Longin περὶ ὕψους, Beilage aus LitteraturGeschichte. 7 Horaz] am Rand re.: Plautus
1
8ten] unsichere Lesung
6 Catalecta] aus Katalecta
14 der] der,
BEILAGEN ZUM ZWEYTEN HAUPTTHEIL
[Allgemeine Alterthumslehre]
zu Bd. I,216 46–52 Zuerst vom Antiken und Modernen ▶als Gegensatz. Urverhältnisse der Menschen im Orient.◀ Orient – der Anfang des Menschlichen, gebunden in der Natur, mit einem untergeordneten Bewußtseyn; alles in einfachen Verhältnissen unentwickelt, und fast nur nach Trieb – Pflanzenleben der Menschheit. Aber mit Kunsttrieb. Große Tiefe der Anschauung.
120r
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Occident – rohe, unentwickelte Naturkraft ohne Kunsttrieb. In der Mitte Griechen und Römer (Karthager, Phönicier, Aegypter, ▶Chaldäer, Juden, Meder pp.◀ – Zwischenstufen). Griechen die verwendete Natur individuell allseitig ausgebildet: die Römer praktisch einseitig. ▶Die Griechen haben aber die Natur zur vollkommenen Persönlichkeit und Individualität ausgebildet, was der Orient nicht.◀ Die Griechen, ▶Schönheit erschöpft ihr Wesen nicht,◀ haben sich aus der Gebundenheit der Natur hervorgearbeitet, im Verhältniß gegen den Orient; im Verhältniß gegen die neuere Zeit aber stehen sie noch, ▶jedoch als vollendete Individualitäten◀ auf dem Standpuncte der Natur, der Nothwendigkeit. Daher auch alles diese nothwendige und natürliche Entwickelung hat; wogegen der Charakter der modernen Bildung Freiheit und das Streben nach dem Allgemei3 Zuerst] am Rand li.: Von der Vergleichung siehe Rückseite. A
5 Orient] am Rand li.: Gebundenheit durch Kasten. 7 Pflanzenleben] darüber: und Traumleben 7 Kunsttrieb] darüber: Instinct 10 In der … Römer] darüber: Ursprung der Griechen und Italer aus dem Orient. 15 nicht.] am Rand li., mit Verweiszeichen: Man müßte denn Bilder wollen, und die Schönheit überall finden, wo Harmonie ist. 16 Orient] am Rand li., mit Verweiszeichen: Vom Ursprung und den Urverhältnissen die ehemals ganz orientalisch waren, auch S. 86. Rand. 3 Zuerst] oben re., von fremder Hand: 43 zu 86 [Bl. 86/46v]
10–11 Chaldäer … pp.] am Rand li., in Fortsetzung der Zeile 15 Schönheit … nicht,] über der Zeile, mit Einfügungszeichen 17–18 jedoch … Individualitäten] am Rand re., in Fortsetzung der Zeile
A
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nen ist, welches aber auch in Willkühr und Leerheit ausartet. Dies ist jedoch nicht alles: es müßen auch die andern Begriffe zu Hülfe genommen werden, um alles klar zu machen.
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Der Gegensatz ist nur das relative Hervortreten des Einen; denn das andere ist immer darin. Natur – Geist Freiheit – Nothwendigkeit Individualität – Universalität. Reales – Ideales. Äußerliches – Innerliches (Sinnliches, Inneres ) Objectiv – Subjectiv. ▶Das Ziel ist die Vermittelung beider, der Begriff vorbehalten!◀ ▶Vielheit – Einheit. Hier von der Schönheit!◀
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Nachweisung im Staate: Einbildung in das Einzelne (kleine Staaten, ▶natürliche Gemeinschaften (tribus, gentes pp.)◀ Corporationen, Gültigkeit jedes Einzelnen als solchem in der Versammlung) – Tendenz zur Bildung großer Staaten (universelle Monarchie – Alexander modern), Repräsentation statt der Gültigkeit des Einzelnen, Zurücktreten der natürlichen Gemeinschaften pp.) ▶Die Freiheit
6 Geist] re. daneben: Geist ist überall, aber im Alterthum mehr Naturgeist.
7 Nothwendigkeit] am Rand li. und auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: Freiheit könnte nicht zu seyn scheinen in moderner Bildung; aber man sieht doch in Kunst, Wissenschaft, Religion, Familie freiere Entwickelung; im Staate erscheint sie durch die Aufhebung der Sclaverei und die größere Freiheit der Weiber, Aufhebung der Stammverschiedenheiten, größere Freiheit der Staatenverhältnisse gegen einander pp. Eine andere Verschlungenheit der Einzelnen im Staate pp. – Die politische Freiheit ist im Alterthum auch nicht überall gewesen, und ist verhältnißmäßig in England und Frankreich eben so groß als im Alterthum, zu andern aber noch nicht durchgedrungen, wie sie ja auch im Alterthum nicht durchgedrungen war vor den Perserkriegen. ▶– Die Freiheit im Alterthum hat eine gebundenere Form, in kleinen Staaten, ist bloß politisch, nicht rein menschlich und kosmopolitisch. Sie liegt mehr in einzelnen Individuen als im Ganzen.◀ 10 Inneres] darüber: Geistiges 14 Nachweisung im Staate:] am Rand li., mit Verweiszeichen: Die Freiheit des Staates hat zugenommen durch Aufhebung eben der gebundenen Naturverhältnisse. 14–15 natürliche … gentes pp.)] darüber: Im Alterthum setzt sich aber selbst wieder dasselbe Aufheben. Die willkührlichen geographischen Abtheilungen treten an die Seite der natürlichen (gentes).
4 Der Gegensatz] ab hier in einem anderen Schreibduktus als das Vorherige
gentes pp.)] über der Zeile, mit Einfügungszeichen
14–15 natürliche …
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Allgemeine Alterthumslehre
465
ist nur im Einzelnen, nicht in Allen (Sclaverei). Politik unter Kosmopolitismus. Von verhältnißmäßiger Freiheit siehe Rückseite.◀ A Familie: Zweck Erzeugung sinnlich bei den Alten; modern die geistige Familienliebe; daher die Liebe Grundlage der Ehe. ▶Gebundenheit der Ehen selbst durch die γένη, ἐπίκληροι etc. Unterworfenheit der Weiber, und Sclaverei.◀
5
Wissenschaft: Individuell – Universell im inneren Geist und in der Ausdehnung, auch in den wissenschaftlichen Instituten. ▶Schulen, Übereinstimmung mit den Stämmen.◀ Kunst: Plastisches und Romantisches; bestimmtere Form, losere Form. Plastik überwiegend im Alterthum im Neueren das musicalische. ▶Äußeres – Inneres. Mahlerei.◀ Religion: ▶Sinnlicher◀ Polytheismus, Monotheismus; plastische Götterwelt. Ideenwelt der neueren Religion. Dort mehr Äußeres und Cultus, hier mehr geistiges inneres religiöses Leben. ▶Schicksal – Vorsehung. Naturreligion. Es steckt noch eine heidnische Superstition im modernen Cult.◀
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Im Ganzen: Individualisirung der Griechen in Stämme und Staaten, in allen Verhältnissen der Bildung. Siehe Griechische Antiquitäten. Hiernach entstehen Stammunterschiede. Zeitunterschiede. ▶– Bei den Zeitunterschieden ist noch der Ursprung zu erreichen. Kraft des Geistes und Normalität. – (Hier von Schönheit) Fehler, welche aus der antiken Bildung hervorgehen: Sinnlichkeit Egoismus Einseitigkeit Virtuosität.◀
16 Individualisirung] unter der Zeile, mit Verweiszeichen: Daraus entstehende Fehler.
17 Bildung.] unter der Zeile, mit Bleistift: Harmonie der Bildung 20 Normalität.] li. neben: Zeitunterschiede, mit Verweiszeichen: Einheit des θυμός und der διάνοια Aristoteles Politik VII. 6. Schneider.
12 Sinnlicher] über der Zeile, mit Einfügungszeichen A
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Reales, Vieles, Empirisches: das zeigt sich auch in der Wissenschaft z. B. in der Geschichtsschreibung – siehe Griechische Litteratur Geschichte S. 278. – Mathematik. Physisches – Geistesphilosophie. 5
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Nothwendige und freie Entwickelung in der Wissenschaft. ▶Die Universalität zeigt sich in der Losgerissenheit vom Nationellen (Kosmopolitismus). Das Äußerliche, Reale, Objective zeigt sich auch in der Sprache, deren Formen plastisch sind: dagegen unsere Sprache ist nur für das freie Spiel der Ge- | danken und Empfindungen gemacht; es bestimmen sich darin mehr die Begriffe, als daß die Formen bestimmt und bestimmend wären. Ebenso in den Gattungen der Litteratur. – Es kann scheinen, die neuere Philosophie und Wissenschaft sei empirischer, die alte ideeller: aber man muß die Empirie der Neueren mit der Empirie der Alten, die Speculation und idealen Richtungen der Alten und der Neueren gegen einander vergleichen so wird es sich anders stellen.◀ Das allgemeine Princip stellt sich in Kunst und Wissenschaft schon dadurch stark heraus, daß die Kunst durch ihre außerordentliche Verbreitung und Menge der Erzeugnisse ( ) im Alterthum prävalirt, in der neuen Zeit die Wissenschaft.
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Aus dem Griechischen und natürlichen Princip folgt von selbst: 1) daß Stammunterschiede vorhanden seyn müßen; und zwar sind Unterschiede nothwendig wegen des Individuellen, Stammunterschiede müßen es aber seyn, wegen des Naturprincips. – Liegen müßen sie in der Beschaffenheit des Menschen an sich, und im Climatischen: beides ist natürliches. 11 Litteratur.] auf dem oberen Seitenrand re., mit Verweiszeichen: desgleichen im Metrum.
14–15 anders stellen.] am Rand li.: – Vergleiche auch die verschiedene Bildung der Mathematik. ▶– Die Alten zeigen mehr Naturspeculation, weil sie mehr Naturphilosophie haben oder die Naturbetrachtung in der Philosophie überwog; die Neueren haben also weniger Naturspeculation. – Die experimentlose Empirie war jedoch nicht schlecht und nicht so gering wie es scheint.◀ 16 Das allgemeine Princip] auf dem oberen Seitenrand, mit Bleistift und mit Tinte nachgezogen: Vorwiegen des Quantitativen im Alterthum des Accentuellen im Modernen in Sprache und Versbau.
7–9 Das Äußerliche … Ge-] auf dem unteren Seitenrand re., mit Verweiszeichen
18 Erzeugnisse ( es folgen drei unleserliche Wörter 20 Griechischen und] über der Zeile, mit Einfügungszeichen
]
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Allgemeine Alterthumslehre
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2) daß in der Zeit eine Verschiedenheit der Entwickelung stattfinde; dies Bewegliche ist der Charakter der Griechen gegen den stationären Orient.
Es muß auf dem Wege der Vergleichung der Charakter gefunden werden im Gegensatz gegen das Moderne pp.: aber es ist nicht erst durch Vergleichung das Erste zu finden; sondern das was verglichen wird, wird schon als primitiv vergleichungslos vorhanden im Bewußtsein vorausgesetzt ▶als durch hermeneutische Auffassung gegeben.◀ – Die Vergleichung dient bloß zur Entwickelung. Auch Zufälliges ist wesentlich geworden. So hat das Pulver und die Drukkerei einen Einfluß auf den Zeitcharakter gehabt und die individuelle Thätigkeit dem Universalen untergeordnet. ▶So wird es auch mit den Eisenbahnen gehen. Die Tapferkeit des Einzelnen ist verloren!◀ Zur Familie: Im Alterthum ist in der Familie selbst eine Art Sclaverei. Das Weib ist dem Mann mehr unterthan; er hat über sie bei den Römern sogar ursprünglich und in gewisser Form der Ehe die patria potestas. Ferner sind die Kinder dem Vater ganz wie Sclaven fest unterthan, vermöge der großen patria potestas. Eine gewisse Lösung findet bei den Griechen schon statt, aber die πατρικὴ ἐξουσία ist doch auch hier schon groß. – In Rücksicht des Vermögens ist hier auch der Fortschritt des Testirens zu bedenken; was ursprünglich nicht da war, sondern das Vermögen ist an die Gentes pp. gebunden. ▶Das bloß physische und durch Nothwendigkeit, nicht freie Liebe bedingte der Ehe zeigt sich am deutlichsten in dem Verhältniß der Epikleren, die rechtlicher Weise dem nächsten Verwandten zufallen, wobei an Liebe nicht gedacht wird. Dies geht so weit, daß Solon sogar bestimmt wie oft der Mann der ἐπίκληρος beiwohnen muß.◀ Das freiere Leben der Weiber in der modernen Bildung (im Ganzen) bildet auch einen Gegensatz: wiewohl Sparta pp. hier eine verhältnißmäßige Emancipation der Weiber hatte. Überhaupt war die Sitte, war eigentlich das Familienwesen, im Alterthum gebundener. ▶Größere Sinnlichkeit im Alterthum.◀
7–8 als … gegeben.] über der Zeile, mit Einfügungszeichen
Absatz, mit Verweiszeichen
21–26 Das … muß.] unter dem folgenden
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Der Staat des Alterthums ist leidenschaftlich, hart, despotisch in seinen Principien; jetzt selten dergleichen. ▶Eine alte Republik ist freilich freier als eine moderne Despotie oder Monarchie: aber eine antike Republik ist nicht freier sondern gebundener als eine moderne, eine Monarchie im Alterthum ist gebundener als eine moderne; pp. entweder absolute Despotie oder patriarchalische. – Die moderne Monarchie ist die constitutionelle, von der die Alten wenig Begriff hatten, und die nicht ausgebildet war.◀ ▶Man muß die Freiheit des Staates an sich betrachten, im Staat; so wird der Staat des Alterthums als gebundener erscheinen. Man muß ferner die Freiheit des Individuums am Individuum betrachten; so wird es gebundener erscheinen. Nicht aber muß man das Individuum im Staate betrachten, und zwar im Republikanischen obwohl auch hier das Individuum verschlungener ist in den Staat.◀ |
Was allein unserer Ansicht über den Gegensatz zwischen Nothwendigkeit und Freiheit = Antik und Modern, widerspricht, das ist die politische Freiheit im Alterthum. Es geht diese aus von der Geltung aller Individuen, also aus vom Vorherrschen des Individuellen und Vielen im Gegensatz gegen die Universalistik und die Einheit, wo also keine individuelle Bildung ist, hört sie auch auf – Sclaverei. Aber dennoch scheint ein Widerspruch zu bleiben, weil bei den Griechen die Republiken herrschend sind. Die Sache ist aber diese: der Staat als Staat ist gebundener im Alterthum das Individuum als Individuum ist auch gebundener. Die größere Freiheit im Politischen liegt bloß darin, daß das Individuum als solches sich geltender macht im Staate, daß der Staat durch alle Individuen nicht durch Einen oder wenige repräsentirt wird: übrigens ist das Individuum als solches nicht freier im Alterthum selbst in Beziehung auf den Staat, sondern durch denselben vollständig und viel vollkommener gebunden – es geht ganz auf im Staate ▶als im Objectiven◀, daher die Familienverhältnisse, das eigentlich freie in der Bewegung des Individuums in seiner Weise, fast aufgelöst sind in dem Staat. ▶Was im Alterthum als höchste Freiheit erscheint, ist auch nur Volkstyrannei. Niemand zweifelt, daß wir eine größere Freiheit des Geistes haben: doch ist auch diese nicht vollendet. Im Alterthum ist mehr Superstition, ja die christliche ist davon nur ein Rest.◀
13 Was] oben re., von fremder Hand: 44 zu Anmerkung Beilage 43 [Bl. 120r]
unter dem folgenden Absatz, mit Verweiszeichen
28–31 Was … Rest.]
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Allgemeine Alterthumslehre
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Wenn der moderne Staat sein Ziel erreicht haben wird (sein Ziel, sage ich), so wird er freier seyn als der alte in Wahrheit. Er hat aber dies nicht überall erreicht. Der alterthümliche hat es erreicht. – Endlich will ich auch den Griechen den Charakter der Freiheit gegen die andern Völker des Alterthums nicht nehmen; es ist ja eben behauptet, daß sie ein Mittelglied in der Bildungsentwickelung sind. |
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zu Bd. I,239 16 ff. Fragmente einer Charakteristik des Alterthums. Von August Ernst Zinserling. Periculosæ plenum opus aleæ Tractas et incedis per ignes Suppositos cineri doloso. Göttingen 1806. klein 8.
Der Verfasser will dadurch eigentlich nur die Frage beantwortet sehen, ob die Idee einer allgemeinen Charakteristik des Alterthums, und wie sie ausgeführt werden müße. Ob einige der hier aufgestellten Sätze dazu brauchbar sind, ist eine Nebensache. Das ist freylich sehr bescheiden; aber wenn die Sätze nicht brauchbar sind, wie kann dann durch sie dargethan werden, ob und wie die allgemeine Charakteristik des Alterthums zu vollführen seye: wiewohl diese Frage als längst beiaht zugestanden seyn möchte, und nur das Wie noch fehlt, wie in so vielen Dingen. Dies Wie kann man aber nicht finden, ohne die Brauchbarkeit der Sätze auch zu behaupten. Zunächst zeigt er in einer herzerhebenden Darstellung die fröhliche Blüthe antiken Lebens in den ersten Zeiten der wiedererwachten Litteratur, wo das Gemüth noch den alten Denkmählern entgegensprach und als seines gleichen mit Bruderliebe an sein Herz sie Ieder drückte; wogegen die barokke Darstellung des Alterthumsstudium in den Nordländern, bey uns Hyperboreern, wie er sagt, gar lächerlich absticht. Die Erscheinungen sind wahr, aber die Gründe hat er unrecht ermessen, indem er das Gute unseres Alterthumsstudium ausgelassen, von den Alten in Italien lauter Gutes prädicirt hat, daß aber dort eben so sehr von kleinlichen Menschen wie hier das Antike verkannt und gemißhandelt wurde, dieses hat er uns verschweigen wollen. Und wie war es damals denn in Deutschland? Werden Erasmus, Agricola, andere geistvolle Männer aus dem Norden ganz verschwiegen? Man sieht wohl, wie Zinserling auf die Gegend wirft, was Werk der Zeit und der verschiedenen Classen der Gelehrten ist; in diesen mehr liegt der Grund als in der Gegend: sonst hätten auch die modernen Einflüße, wie er es nennt, dies südliche Italische Land nicht so her8 Fragmente] oben re., von fremder Hand: 45 zu Seite 96 [Bl. 96/51v ]
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unterbringen können. Der Vortheil, z. B. welchen er ienen Ländern wegen der beständigen Kämpfe der noch kleinen und eigenthümlich gebildeten Staaten einräumt, war ein Vortheil | der Zeit, den auch die Deutschen hatten; und Willibald Pirckheimer verstand von dieser Seite in Nürnberg das Alterthum eben so gut als wäre er in Rom gewesen. Man sieht, wie einseitig der Verfasser ist: welches sich auch daran zeigt, daß er meist nur von den Römern spricht, da er vielmehr diese als Nebensache hätte betrachten müßen; und daß er überhaupt nöthig fand, zu demonstriren, da wir das Alterthum nicht mehr durch Gefühl auffassen könnten, müßten wir es durch Speculation. Wozu braucht man dies zu beweisen? Die Befugniß hierzu ist ia in sich selber gegründet; selbst wenn wir’s durch Gefühl können, müßen wir es doch auch durch Speculation noch; oder speculirt man über die Aesthetik erst seit der Zeit, da man Göthe’s Gedichte nicht mehr mit Gefühl, sondern nur durch Speculation versteht? Und wenn denn wir Hyperboreer alles Gefühl so sehr verloren haben, wie wollten wir denn überhaupt noch über das Alterthum speculiren? Oder soll etwa durch rein apriorische Speculation aus gestaltlosen Begriffen speculirt werden, oder soll nicht vielmehr die Speculation auf richtiger Anschauung fußen, muß aber nicht die Anschauung auf dem Gefühl ruhen? Wozu diese Spaltungen? Iede Wissenschaft soll eine vollkommene Organisation erhalten; dieses geschieht erst durch etwas dieser allgemeinen Charakteristik Aehnliches. Wozu suchen wir also äußere Gründe zu ihr? Den Ursprung der Doctrin Antiquitäten, sucht Zinserling wieder in Rom, und findet ihn natürlich praktisch; in der ersten neuern Zeit aber iuristisch oder bloß in Curiosität gegründet, endlich in Holland als Vehikel zur Lectüre der Alten, bis sie endlich im 18. Seculo in der Mitte mit den höhern Ansichten der Culturgeschichte versetzt wurden, iedoch ohne bestimmte Umrisse, wenn man die Bemühungen, sie durch | den Begriff der Statistik zu bestimmen, abrechnet. Dieses ist sehr gegründet; aber warum ist man denn nicht von den Griechen ausgegangen? Wie weit umfassender haben diese die Alterthümer genommen! Hippias ist der 1te. Was sind die νόμιμα, was sind die πολιτεῖαι andres, als Alterthümer, und recht umfassend, aller Völker? Warum hat man die Bemühungen der Alexandriner hier ganz übergangen? Nun geht Zinserling frisch hinein, nach 3 Begriffen, und der Fortschreitung in denselben die Culturgeschichte und die Charaktere der Völker abzumessen, Vielseitigkeit, Activität, Spontaneität, und in der Übung und dem Erstarken dessen sucht er die Bestimmung des Menschengeschlechts weil er dieses erreicht. Dies ist nun alles mit viel Thatsachen unterstützt, die sich eben so gut
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andern Begriffen anpassen lassen. Nehmlich iene 3 Begriffe sind wirkliche Begriffe, das heißt, zufällig aufgegriffen. Man könnte eben so gut andere setzen, und diese Zinserlingschen sind im höchsten Grade einseitig. Nicht die Vielseitigkeit ist ein Bestreben, sondern das Erkennen der Identität der Einheit und Vielheit und das völlige In Eins Bilden ist ein würdiges Bestreben, aber nicht iene matte Vielseitigkeit. Eben so nicht die Activität ist das wahre Bestreben, sondern die höchste Ruhe in der höchsten Thätigkeit, und auch dieses findet sich in der Geschichte realisirt; und nicht die Spontaneität ist das wahre Bestreben, sondern die Identität der Freyheit und der Nothwendigkeit. »Was ist, sollte seyn, ist Zweck, ist gut.« Freylich! Aber was ist dann? Das Zinserlingsche? Dieses ist etwas gar Empirisches, aller Einheit ermangelndes, gar wunderliches fliessendes, nie bestehendes Ding: und wenn wir diesen Grundsatz annehmen, müßen wir, wie Zinserling meint, daß man ohne ihn thun müße, »mit den Idealen, die wir in unserer | Brust tragen, das Menschengeschlecht für ein ludibrium deorum, die Welt für das Primanerexercitium eines Engels halten.« Nach unserer Ansicht also wird sich auch alles gar sehr ändern. Die Schlaffheit der Orientalen wird nicht die niederste Stufe der Vielseitigkeit, Activität, Sponaneität seyn, sondern die Orientalen erreichen ihre ganze Bestimmung in der Erreichung der Einheit der Ruhe und Thätigkeit aber mit der Polarität der Ruhe pp. womit iedoch noch keineswegs gesagt seyn soll, als hielten wir wirklich die Zinserlingschen Begriffe für die, auf welche es hier ankömmt. Ganz andere Dinge sind es, andere nicht so einseitige Begriffe, an welchen sich die Menschengeschichte heraufreiht, und von welchen diese nur Erscheinungen und Einzelheiten sind. Dies wird endlich auch zu den Hellenen geleitet und manches Schöne ist hier gesagt; nur ist alles wild tumultuarisch zusammengerafft. Hiervon doch einige Auszüge. Alles unkritische ist aber darin. S. 51 f. wird sehr richtig bemerkt: Aus den Gegenden des schwarzen und Kaspischen Meers entsprossen, also zu einem Völkerstamm gehörig, der schon einen höhern Grad der Trias vor seinen östlichern Nachbarn voraus hatte, waren die Griechen. Die größere Vielseitigkeit und das Gemäßigte des Klimas, in dem sie nun ihre festen Wohnsitze aufschlugen, die vielseitige Mannigfaltigkeit dieser Gegenden bewirkten eine größere Vielseitigkeit seiner Bewohner. ⟦Herodot. in Thalia: Ἑλλὰς τὰς ὥρας πολλόν τι κεκραμένας ἔλαχε! Heißt dies aber nicht was ganz anderes? Theophrast. Characteres Ethici Prooemium behauptet, Hellas habe Ein Klima; man müße hier Hellas im Gegensatz von Peloponnes verstehen; nicht wie Casaubonus.⟧ Ihre Activität wurde durch ein milderes Klima, einen Boden, der nur
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Bearbeitung verlangte, um dankbar zu seyn, und durch die Hin- und Hermärsche der durch die zerrissene geographische Lage des Landes, und den zu isolirender Freythätigkeit gestimmten Charakter seiner Bewohner entstandenen kleinen Völker gebildet. Indem hiermit alle Bedingungen einer höhern Spontaneität gegeben waren, was Wunder, wenn wir auch diese in einem höhern Grade als bey irgend einem der östlichern oder westlichern | Völker bemerken. Hierin liegt also die ganze Quelle der Griechischen Bildung vor uns. ⟦Was die Griechen von Fremden annahmen, veränderten sie: Herodot. Ε, 58.⟧ Er geht hierauf die einzelnen Stämme durch; zuletzt bleibt er beym Attischen. S. 73. Athen steht auf der Spitze der alten Völkerpyramide. – Die überlegene Größe Athens vor den andern Staaten liegt darin, daß es das für uns erkennbare Ideal der Spontaneität in vielseitiger Thätigkeit am höchsten erreicht hat. ⟦Also von der Individualität ist gar nirgends die Rede, immer von der Charakterlosigkeit = Vielseitigkeit!⟧, ein Gesichtspunct, worunter sich fast alles sein Eigenthümliches zusammenfassen läßt. Außer den bekannteren liegt wohl eine Hauptursache hievon in seiner so frühen Mischung. Indem andere Staaten rein Dorisch oder Pelasgisch oder Ionisch waren, so war in ihnen der Grund zu einer gewissen Einseitigkeit (selbst bey den Ioniern) gelegt. Nur Athen als Pelasgisch-Ionische Mischung, erfüllte die Schillersche Antinomie des sich paarenden Rauen und Zarten. Daher die Eigenthümlichkeit und Vortrefflichkeit seines Dialekts, daher die Größe einer Litteratur, die das Gepräge des Dorischen und Ionischen Geistes zugleich trägt; daher ihre Sprache, die gleich weit von dem ammenhaften Stil des Herodot und der rauhen Kürze eines Lacedämoners entfernt war; daher ihre weder weichlich weibische noch bloß philosophische Beredsamkeit; daher iener Sinn, der für die Zügellosigkeit eines κόρδαξ, und den ätherischen Schwung eines Platonischen Dialogs, für den Kraftausdruck der Bühne und die μειλίγματα eines Isokrates gleich empfänglich war; der dem Neurospasten Potheinos dieselbe Scene, auf der Euripides docirte, bewilligte, und die Statue des Taschenspielers Euryclides neben die des Aeschylus zu stellen, nicht für unschicklich hielt. Daher iene glückliche Mischung von Dorischer Aristokratie und Ionischer Demokratie in der Solonischen Gesetzgebung; daher iener Charakter, der den Aristophanes die heiligsten Geheimnisse verspotten hörte, und morgen über Alcibiades die schrecklichsten Devotionen aussprechen, ietzt | in voller Versammlung einer aus Alcibiades’ Busen flatternden Wachtel nachzulaufen nicht für leichtsinnig hielt, und an 3
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3 gestimmten Charakter seiner Bewohner] seiner Bewohner gestimmten Charakter
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Geld und Männern erschöpft, dennoch dabey blieb, für die Hegemonie von Griechenland, für seine eigene Freyheit zu streiten.
Das Übrige sind vermischte Fragmente gar seltsamer Sachen, doch meist genial. Chrysostomos Homilia 83. über den Ioannes sagt: das Kreuz Christi hat alle Bauern zu Philosophen gemacht. S. 127. Wer badiniren wollte, könnte uns auch darin für Barbaren erklären daß wir Butter essen, weil unter allen Griechen nur die Thracier Butyrophagen waren. S. 146. Interessant wäre es, durch eine Vergleichung der noch vorhandenen Überreste des Griechischen und Römischen Theaters, zu untersuchen, mit welchen Grundsätzen die Bearbeiter der Griechischen Stücke für Rom verfuhren. Denn daß Terenz und die Optimaten, die ihn heimlich leiteten, ohne alle Grundsätze dabey verfahren haben sollten, ist unwahrscheinlich. S. 149. Merkwürdig sind die Worte des Plautus: Hoc poetæ faciunt in comoediis, omnes res gestas esse Athenis autumant. Die Ursachen sind nicht schwer zu entdecken; aber ob dies nicht hier und da etwas Singuläres in die Darstellung brachte, das dem Hörer leicht bemerklich war, von uns erst aufgesucht werden muß ist eine andere Frage. |
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[Besondere Alterthumslehre. Erster Theil. Von dem öffentlichen Leben der alten Völker. I. Chronologie.] zu Bd. I,251 8–259 11 125r
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▶Zeit und Raum zu bestimmen, wo die Geschichte spielt – ist die Aufgabe.◀ Bei voller Consequenz würden die beiden ersten Disciplinen, Chronologie und Geographie ganz verschwinden, wie Reichardt fordert; ich will aber hier dem praktischen Bedürfniß nachgeben. Auch die Geschichte der Staaten und die Alterthümer müßen theoretischer Ansicht zufolge allerdings verbunden werden; aber praktisch ist diese Verbindung nicht ausführbar; man muß daher trennen. Was man voraussetzen soll, was nicht, ist gleichgültig: aber nothwendig ist es, die Bewegung vorausgehen zu lassen, welche das Allgemeinere enthält. Die Alterthümer gehen weit mehr ins Einzelne und Specielle. Es ist nicht möglich Chronologie und Geographie wegzulassen: schon die Alten, wie Timaeus, Dionysius haben unabhängig von ihren Geschichtswerken die Chronologie untersuchen müssen als Basis ihrer Betrachtungen über die Geschichte. Dasselbe ist auf die Geographie anzuwenden.
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6–7 Chronologie und Geographie] am Rand re.: Chronologie und Geographie sind für den ganzen
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materiellen Theil, können also zum 1ten – dem allgemeinen zu gehören scheinen: das 1 ist aber doch unrichtig. ▶Sie sind specielle Disciplinen.◀ 6–7 Chronologie und Geographie] am Rand li.: 1) Die Chronologie und Geographie gehören nicht zur allgemeinen Alterthumslehre, sondern sind materielle Theile, die durch die philologischen Functionen gemacht werden müssen. / 2) Ob sie zur Geschichte zu nehmen? Dagegen sprechen Timäus pp. / 3) Ihre Stellung: sie bezeichnen die Zeit und den Raum, worauf das Alterthum spielt. Also müssen sie voraus. Sie sind für alle 4 Haupttheile, aber vorwiegend politisch, daher ich sie in den ersten Theil ziehe. 7 fordert;] am Rand re.: Nach dieser vollen Consequenz wird das meiste in die Geschichte der Wissenschaften fallen von beiden, das übrige in die Geschichte überhaupt und in die Geschichte der Institute, z. B. Chronologie als Erweiterung der Festlehre. 11 voraus] darüber: voran
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ist aber] es folgen zwei unleserlich gestrichene Wörter
5 Zeit] oben re., von fremder Hand: 46 zu Seite 101 [Bl. 101/54r]
I,251 8–259 11
Erster Theil. Von dem öffentlichen Leben
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Die Chronologie ist ▶die Lehre von der Zeitrechnung. Sie wird◀ nicht als Wissenschaft hier betrachtet, sondern als factisch in der Ausübung bestehendes; gehört daher nicht in die Geschichte der Wissenschaften obgleich nicht völlige Trennung möglich ist. Sie ist ein politisches Institut zur Regelung der Zeiten; nur die mathematische Chronologie der Alten ▶oder das Mathematische derselben◀ gehört in die Geschichte der Wissenschaften als Theil der Astronomie. Aber wir behandeln jene politische Chronologie und wollen sie lieber auch gleich so bezeichnen, nicht mit dem schiefen Namen der technischen. Eben so gehört die physische Geographie nicht zur Philologie sondern nur die historische außer inwiefern eben die Natur vom Geist unterworfen ist, also auch die Natur nicht unbeachtet bleiben kann. ▶Ich unterscheide: 1) Mathematische Chronologie. 2) Politische Chronologie was Ideler technische und historische nennt. Dies ist die eigentlich philologische. 3) Historische Chronologie = Chronographie, die allerdings mit der Geschichte coincidirt, aber besonders behandelt werden kann, indem man die Zeitbestimmungen sich zu einer besonderen Aufgabe macht, getrennt von dem übrigen Historischen.◀ |
▶Die Aera der Seleuciden hat zur Epoche den Herbst a. a. Chr. 312. Byzantinische Aera von Erschaffung der Welt beruht auf reinem Mythos. Abgesehen davon daß ihre Berechnung aus den vorhandenen Datis willkührlich ist, hat sie kein historisches Fundament; denn es ist niemand bei der Erschaffung der Welt gegenwärtig gewesen, der sie hätte aufzeichnen können; sie beruht auf der Offenbarung, die keinen Einfluß auf die Chronologie haben kann und sehr unsicher überliefert ist. Dies zur Sindfluth 1656, oder 2242 (2262). Die Aera Nabonassari beginnt den 26. Februar a. Chr. 747.◀
1 die … wird] am Rand re., mit Verweiszeichen
5–6 oder … derselben] am Rand re., mit Verweiszeichen 7–8 lieber auch] auch lieber auch 20 Die] oben li., von fremder Hand: 47 zu Seite 101 ff. [Bl. 101/54r ff.] 21–27 Abgesehen … (2262).] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen
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Chronologie. 1) Zweifelhaftigkeit für das Alterthum.
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2) Aeren. ▶ Trojanische. Nabonassar, Seleukiden, Christus, Römische ab urbe.◀ Magistrate pp. ▶ Fasti der Griechen, Attische Fasti. Fasti Consulares. Pighius.◀ Stadtären. Actiaca. ▶Julianische Periode pp.◀ Marmor Parium und dergleichen. (Kekropische Aera) Fasti Consulares. Davon abhängig die chronologische Fixirung: Chronica. Marmor Parium. Eusebius und seine Quellen pp. Litteratur des Eusebius. Hier muß man für jeden Schriftsteller eine Chronologie haben. Ältere Schriftsteller. Diodor hernach pp. Für die Tragödie pp. Didaskalien. Hierin zeigt sich gleich das Individuelle und Besondere des Alterthums. 3) Cyklen. Monathe. Metonischer Cyklus. ▶Aegyptisches Sonnenjahr von 365 Tagen.◀ ▶Julianisches Jahr, Wandeljahr, festes Alexandrinisches Jahr.◀ Dodwell. Scaliger Emendatio temporum. Petav Uranologia und Doctrina temporum. Menologia. 4) Hülfsmittel: Hegewisch, Ideler pp. S. 103. für die technische Chronologie. ▶ L’art de vérifier les dates.◀ ▶ Biot Meine Chronologica Faselius.◀
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5) Fixirung der Daten, Hülfsmittel: ▶Hier von den Schriftstellern Thucydides pp. auch von den Didaskalien. Nach Petav Rationarium temporum ist von den Annales Thucydidei &c. zu sprechen.◀ 4 Magistrate pp.] darüber: Epochen.
5 Julianische Periode pp.] am Rand re., etwas weiter oben: Julianische Periode. Hundssternperiode. Olympiaden (Timäus) 19 les dates.] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: L’art de vérifier les dates, zuerst in einem, dann in 3 Bänden Paris 1783. folio, dann in 2 Abtheilungen: 1) depuis la naissance de Notre-Seigneur 19 Bände, 2) avant l’ère chrétienne, 5 Bände 8vo. ▶Neue Ausgabe der »L’art de vérifier les dates des faites historiques avant l’ère Chrétienne«, von de Saint-Allais, Paris 1820, groß 4to.◀
3 Trojanische … urbe.] am Rand re., mit Verweiszeichen
4 Fasti … Pighius.] etwas weiter unten am Rand re., mit Verweiszeichen 5 Actiaca.] über der Zeile, mit Einfügungszeichen 5 Julianische … pp.] über der Zeile 12–13 Aegyptisches … Tagen.] mit Bleistift 13 Wandeljahr] über der Zeile, mit Einfügungszeichen 19 Biot … Faselius.] über dem Vorherigen, mit Bleistift
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Erster Theil. Von dem öffentlichen Leben
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▶Hier erst Eusebius. Pighius. Besondere Annalen, z. B. Thucydidei.◀ ▶ Usher.◀ Simpson, Zumpt Annalen. Corsini, ▶3)◀ Schultz. ▶1)◀ Clinton. ▶2)◀ Fischer und Sötbeer (welcher letztere nur Anfangs mitgeholfen) Griechische und Römische Zeittafeln, Altona 1840. 4. sehr gut. ▶3te Lieferung erschienen 1841.◀ ▶4te 1846 (diese bloß Römisch)◀ – L’art de vérifier les dates. Über Aegyptische Chronologie ist in ältern und neuern Zeiten vielerlei geschrieben. Ausführliche Werke: Prichard (zu Bristol) Darstellung der Aegyptischen Mythologie nebst den Überbleibseln der Chronologie. ▶ Lepsius Chronologie.◀ Über Hebräische Babylonische Aegyptische Mythologie ▶Chronologie◀ Nolan in den Transactions der Royal Society of Litterature zu London, vol. III. P. I. & II. ▶ Lepsius (mein Manetho).◀
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Brugsch: Matériaux pour servir à la reconstruction du calendrier des anciens Égyptiens Leipzig 1864. 4.
Beitrag zur genauern Zeitbestimmung der Hellenischen Geschichten von der 63. Olympiade bis zur 72. Olympiade von Prof. Johann Matthias Schultz, in den Kieler Studien, Kiel 1841.
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6) Methodischer Zusatz. | Laurent Fasti consulares Capitolini, nebst Abhandlungen über die Jahrzahlen des Livius, Velleius pp. und über die Aeren ab urbe condita. Altona 1833. 8. ▶ Corpus Inscriptionum Latinarum T. 1. enthält viel hierher gehöriges, namentlich die Kalendarien.◀ Clinton hat in einem zweiten Bande seine Fastos fortgesetzt bis zu Augusts Tod,
nebst vielen Zusätzen zu frühern. Endlich auch ist ein von mir noch nicht gesehener Band da, der die Zeit vor Ol. 55. umfaßt. – 1841 ist eine dritte Ausgabe des Clinton mit Zusätzen erschienen. | Nach Petav … sprechen.] am Rand li., neben dem Vorherigen 1 Hier … Thucydidei.] am Rand re., mit Verweiszeichen 2 Usher.] über Simpson 5 3)] mit Bleistift, ebenso wie die unmittelbar folgende Nummerierung 8 3te Lieferung … Römisch)] neben dem Vorherigen li., mit Verweiszeichen 8 L’art] davor ein Wort unleserlich gestrichen 14 Chronologie] zwischen diesem und dem folgenden Absatz, mit Verweiszeichen 15 Litterature] so im Ms. 23–24 Laurent … 1833. 8.] auf einem aufgeklebten Papierstreifen, Format: 7,4 �2,3 476 22–476 23
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Die Athener kehrten sich, wie es scheint, nicht an die verbesserten Cyklen; so wenig als wir uns an die Verbesserung der Aera Christi kehren, oder die Russen ▶oder Griechen aus kirchlicher Obstination◀ an die Gregorianische Verbesserung, indem sie immer Julianisch rechnen. Eben so rechnen die Gelehrten in der Zeit vor Christus und im ganzen Alterthum nicht Gregorianisch, sondern Julianisch, was wohl zu merken. (Auch bemerke ich gelegentlich, daß bei der Rechnung ante Christum das 1te Jahr historisch 1, astronomisch 0 ist.) Litteratur. Compendien: ▶ Strauch,◀ Gatterer, Hegewisch, Ideler S. 103. Biot Beilage Hauptwerke für beide Hauptseiten: Josephus Scaliger, Petav, von jedem zwei Werke. S. 103. Dodwell de Cyclis. Noris, S. 103. für die Cyclen meine Schriften: zur Geschichte der Mondcyclen der Hellenen und epigraphisch-chronologische Studien. 1855 und 1856. – L’art de vérifier les dates besonders für die Finsternisse (Pingré). Largeteau, ebenso von Gumpach, ▶auch bei seinen Grundzügen einer neuen Weltlehre, Band 1, München 1860. Theodor Mommsen, Faselius. Meine Sonnenkreise 1863.◀ Für die Monate Menologia pp. S. 103. Corsini Fasti Attici. Für die Chronographie Africanus, Eusebius, Usher pp. S. 103. Schultz, Clinton, Fischer S. 103. extr. Zumpt Annalen. 2. Ausgabe. ▶ Greswell.◀ ▶ Annales einzelner Schriftsteller S. 102.◀ Fasti der Archonten, ὀλυμπιάδων ἀναγραφή, Corsini. Inschriften geben mehr, noch nicht gesammelt. Fasti Consulares. Pighius, Reland, Almeloveen, Laurent, Fea, Borghesi S. 103 oben. Baiter Beilage. Corpus Inscriptionum Latinarum T. 1. Chronologische Phantasmen sind häufig: Seyffarth, Rinck, Mommsen (August). Faselius.
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6 merken.] am Rand re.: (Unterschied des beweglichen und festen Jahres der Aegypter – das feste ist
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wie das Julianische beschaffen.) 16 1863.] am Rand re., über dem Vorherigen: August Mommsen Beiträge zur Griechischen Zeitrechnung. 1 Faselius / Theodor Mommsen Römische Chronologie. 19 Fischer] es folgt ein Verweiszeichen auf den nächsten Absatz: Fischer (Ernst Wilhelm) etc.
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Faselius … Chronologie.] mit Bleistift
1 Die] alle drei Absätze auf dieser Seite weisen einen unterschiedlichen Schreibduktus auf; oben re., von
fremder Hand: 48 zu S. 102 ff. [Bl. 102/54v ff.] 3 oder … Obstination] am Rand re., mit Verweiszeichen 12–16 zur Geschichte … 1863.] am Rand re. 13 1855 und 1856.] über der Zeile, nachträglich mit dunklerer Tinte nachgezogen 15 Theodor Mommsen, Faselius.] mit Bleistift 21 ὀλυμπιάδων ἀναγραφή] über der Zeile, mit Einfügungszeichen 26–27 Faselius] mit Bleistift 9 Strauch] über der Zeile
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Erster Theil. Von dem öffentlichen Leben
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Fischer (Ernst Wilhelm) Griechische und Römische Zeittafeln, 3 Lieferungen Altona 1840–1. Zuerst zusammen mit Sötbeer, nachher für sich. Die 2 ersten
Lieferungen enthalten Griechisches und Römisches aber unvollständig; die dritte Lieferung bloß Römisches, auch noch unvollständig. Die Römischen Zeittafeln sind dann vollständig gegeben, datirt als die vierte Lieferung, laut Vorrede vom Jahre 1846, aber vom Jahre 1858 ist als 2te wohlfeile Ausgabe datirt, welche alle 4 Lieferungen umfaßt. Carl Peter (Schulpforte) Zeittafeln der Griechischen Geschichte zum Handgebrauch und als Grundlage des Vortrags in höheren Gymnasialklassen mit fortlaufenden Belegen und Auszügen aus den Quellen. 2te völlig umgearbeitete Ausgabe. Halle 1858. 4. 146 S. |
▶Der Metonische Cyklus ist nach der Zinsinschrift in Athen nicht eingeführt gewesen zur Zeit des Peloponnesischen Krieges oder der Metonische Cyklus war anders beschaffen als Ideler glaubte.◀ Nach Scholion Aristophanes Nubes 580. ed. Hermann ist im Boedromion Ol. 88, 4 eine Mondfinsterniß gewesen. Seyffarth giebt diese auf den 9. October an; in einem Brief an mich vom 22. Juni 1847. Dodwell Annales Thucydidei hat sie verneint. Setzt man diese Mondfinsterniß auch erst den 16. Boedromion also nach der Zeit der πλήρης σελήνη, wie sie regelmäßig seyn sollte, (den 13. oder 14. des Monats), so müßte das Jahr erst um den 27. Juli angefangen haben; da müßte aber das vorhergehende ein Schaltjahr gewesen seyn, welches nach der Zins-Inschrift nicht der Fall ist. Es ist also am Ende diese Mondfinsterniß auch nicht gegründet, oder war nicht am 9. October. ▶Dieser Zweifel ist unbegründet.◀ Mit dem Ideler-Metonischen Cyklus stimmt jene Angabe über die Mondfinsterniß auch nicht.
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Die Phantasmen des Seyffarth Archiv für Philologie und Pädagogik 1848. Band XIV. 14 als Ideler glaubte.] es folgt ein Verweiszeichen auf den vorletzten Absatz derselben Manuskriptseite:
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Über den Metonischen etc.
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5 datirt] es folgen ca. zwei unleserlich gestrichene Wörter
5 die …laut] am Rand li., mit Verweiszeichen 6 1846,] es folgen ca. drei unleserlich gestrichene Wörter 12 Der] oben li. und auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen, von fremder Hand: 49 zu Seite 102 ff. Hierzu eine Korrespondenz von 5 Briefen zwischen Boeckh und Seyffarth. 15 ed. Hermann] über der Zeile, mit Einfügungszeichen 17 in einem … 1847.] am Rand li., mit Verweiszeichen. 22 Zins-] am Rand li., mit Verweiszeichen
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Idelers Handbuch 2 Bände, (der mathematischen und technischen Chronologie) Lehrbuch 1 Band.
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▶Über den Metonischen Cyklus handelt nächst Ideler und mir (an verschiedenen Orten) Redlich, Meton der Astronom, der mit mir ziemlich übereinstimmt; zuletzt 1854. Rinck die Religion der Hellenen Theil 2. Abtheilung 1. S. 36 ff. der da setzt von Kleisthenes bis Ol. 102, 2 habe das Jahr 360 Tage gehabt, und Ol. 102, 2 sei der Metonische Cyklus eingeführt worden. Nugae! Meine 2 Schriften: Zur Geschichte der Mondcyklen der Hellenen. Theodor Mommsen die Römische Chronologie bis auf Cäsar, Berlin 1858. 8. mit
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ellenlangen allgemeinern Anhängen über Griechische und Aegyptische Chronologie die nichts taugen.◀ |
▶ Faselius der Attische Kalender, Weimar 1861. 8. Faseleien.◀
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Die Werke von Greswell, notirt auf einem Zettel bei der Geschichte der Mondcyklen. Epigraphisch-chronologische Studien. Meine Sonnenkreise. ▶ Fasti catholici 1. Quart Band Tafeln und 1 T. Einleitung nebst 4 Bänden; Origines calendariae Italicae 4, Hellenicae 6 Bände.◀ Biot, Résumé de chronologie astronomique, Mémoires de l’Académie des Sciences T. XXII, p. 209–476. enthält so viel ich sehe, auch eine Reduction der Kallippischen Periode, und eine Herstellung derselben aufs genauste. Dabei Largeteau’s Tafeln. M. Johannes von Gumpach Über die Zeitrechnung der Babylonier und Assyrer,
Heidelberg 1852. 8. 170 S. ist nichts Sicheres.
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Henri Martin, Mémoire où se trouve restitué pour la première fois le calendrier lunisolaire Chaldéo-Macédonien, dans lequel sont datées trois observations planétaires citées par Ptolémée. Dies ist ein Kalender, der auf Mondjahre ge-
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8 Hellenen.] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: Über die Sonnenkreise der Alten, beson-
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ders den Eudoxischen, 1863. 12 Faselius] oben re., von fremder Hand: 50 zu S. 102 ff. [Bl. 102/54v ff.]
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Erster Theil. Von dem öffentlichen Leben
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baut ist, mit Macedonischen Monaten und der Aera der Seleuciden, verschieden von dem Kalender der Aera der Seleuciden der Astronomen des Mittelalters, der auf ein Sonnenjahr gegründet ist. – Die Abhandlung von Martin steht in der Revue archéologique 10. Jahrgang (1853) 4. Lieferung, aber nur der Anfang. Fortsetzung in den zwei folgenden Heften. – Der alte Chaldäische Kalender ist ein solarer, dieser Chaldäisch-Macedonische ist nach Martin eine Nachahmung des Kallippischen, der welcher ein Sonnenjahr hat, sei von den Römern eingeführt und habe sich von diesen ins Mittelalter zu den Arabischen Astronomen fortgepflanzt. |
Johann Georg Baiter Fasti Consulares Triumphalesque Romanorum Zürich 1838. 8. gehen bis Justinian.
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▶ Josephi Scaligeri ὀλυμπιάδων ἀναγραφή, von Ewald Scheibel Berlin 1852. 4. ist durch die Noten ein reichhaltiges historisch-chronologisches Hülfsmittel.◀ |
In den Mémoires de l’Académie des Inscriptions Band XXIII. P. 2 (1858) steht eine große Abhandlung von Wallon über die Zeit der Geburt Christi, worin er die verschiedenen Gründe für 747 und 749 anführt und beurtheilt. Sanclemente, der Hauptschriftsteller ist für 747. |
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Chronica ein Hauptmittel. – Astronomisches (Art de vérifier pp.) ▶Charakter der
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alten Chronologie natürlich und individuell.◀ Aera, eine bestimmte Folge von Jahren von einem gewissen Jahr und Datum
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aus. ▶Erschaffung der Welt. Hundssternperiode.◀ Aera des Nabonassar. ▶ Aera Nabonassari vom 26. Februar 747 a. Chr. ◀ – Kekrops, Troia. Erschaffung der Welt (Byzantinisch) 1 Seleuciden,] am Rand li., mit Verweiszeichen: mit dem Anfang vom Sonnenuntergang des 25. Sep-
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tember a. Chr. 311.
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3 Sonnenjahr] aus Mondjahr
4 Lieferung,] Punkt verbessert zu Komma 4–5 aber nur … Heften.] am Rand li., mit Verweiszeichen 10 Johann] oben re., von fremder Hand: 51 zu S. 102 103. [Bl. 103/ 55r] 14 In] oben re., von fremder Hand: 52 zu Seite 102. [Bl. 102/54v] 18–19 Charakter … individuell.] am Rand li. 22 Aera … Chr.] unter der Zeile, etwas weiter re.
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Olympiaden. ▶Eusebische Zählung◀ Jahre der Stadt Rom. Christliche. Macedonisch-Seleucidische. Verschiedene andere. – Julianische Periode. ▶Archonten. Consuln. ψευδεπώνυμοι. Indictionen.◀ Besondere Arten von Jahren: Sonnenjahr. Mondjahr. Julianisches Jahr. Aegyptisches fixes und bewegliches Jahr. Mondjahr. Wir kennen vorzüglich das Attische. ▶Die Jahre ante Christum rechnen die Astronomen mit minus, so daß das Jahr 1 der Historiker den Astronomen 0 ist.◀
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Cyklen: ihr Begriff. – Einschaltung. Metonischer, Kallippischer. ▶Hier etwa von der Indiction. Sonnen- und Mondfinsternisse. L’art de vérifier les dates. Faselius. ◀ Anfang der Jahre: Attisches Hekatombaion. (ehemals wol anders.) Olympisches.
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Monathe: Menologia. Macedonische Asianische. Tageszählung. Feste. Technisch-historische Hauptwerke. Dodwell. Scaliger. Petav. (Hier genauer von Eusebius) ὀλυμπιάδων ἀναγραφή. Noris. Usher. ▶3)◀ Idelers 2 Bücher, bloß technisch. ▶2)◀ Für die Folge der Archonten und allerlei anderes. Fasti Attici von Corsini. Fasti Consulares von Almeloveen. Fea etc. ▶1)◀ Mehr bestimmt historisch: Simpson Chronicon veraltet (neu von Wesseling). Pighii Annales für Rom. Zumpt. Clinton Fasti Hellenici 2 Bände. Schultz. Fischer pp. Annales Thucydidei pp. Für die Römer Scheiffele, siehe bei der Geschichte.
Chronologische Disposition. Allgemeine Sammlungen. Quellen. Allgemeines Werk: Ideler. 5 Archonten … Indictionen.] neben dem Vorherigen re.
5 Consuln.] über der Zeile 5 ψευδεπώνυμοι] über der Zeile, mit Einfügungszeichen 8–9 Die … ist.] neben dem Vorherigen re. 12 Faselius.] mit Bleistift 19 3)] mit Bleistift, ebenso wie die unmittelbar folgende Nummerierung 26 Chronologische … Clinton pp.] auf einem unten an der Seite angeklebten Zettel, Format: 10,8 �7,2
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Technisch Besonderes: Aeren, Cyklen, Calendaria der Monathe und Tage. ▶Jahresanfänge. Aegyptisches Sonnenjahr. Macedonischer Kalender. Asianische. Menologia.◀ Historische Chronologie. ▶Chronologie der einzelnen Schriftsteller p. 102.◀ ▶ Simpson, Clinton, Zumpt.◀ Chronica, Clinton pp. |
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1 Aeren,] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: Olympiaden. Attische Fasti. Römische Fasti
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Consulares. Christliche. (Macedonische) Seleuciden. Aeren der Münzen. – Indictionen. Reduction: man sollte Tabellen dafür haben, um nicht immer rechnen zu müssen. 1 Cyklen,] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: Metonische / Kallippische (Dodwell)
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2–3 Jahresanfänge … Menologia.] unter dem Vorherigen re.
unter dem Vorherigen, mit Verweiszeichen
4–5 Chronologie … Zumpt.] unmittelbar
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[II. Geographie]
zu Bd. I,259 12–267 20 Geographie.
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Worin sie bestehe: nicht in der Geschichte der Wissenschaft der Geographie sondern in der wirklichen Darstellung der alten Welt nebst Chorographie und Topographie. Hier vertritt die Stelle der mathematischen Geographie 1) die Lehre von den Positionen. ▶welche im ganzen Umfange genommen die topische Geographie ist.◀ Es kommt hinzu 2) Beschreibung der Länder, nach ihrer Natur, ▶physische Geographie.◀ 3) Politische Geographie. – Wandelbarkeit der Geographie. ▶4) Topographie.◀ Wie weit die Alten waren? Von den Fortschritten der Neuern. Quellen: die Alten S. 104. Neuere Reisende S. 105. oben. ▶Französische Expedition nach Morea. Neuere Schriften von Ross (Inselreise) Ulrichs pp. – Malte-Brun.◀ Specialwerke ib. Karten: Tabula Peutingeriana, ▶auch bei Fortia d’Urban. ◀ Hernach von den Neuern. ▶Karten zum Ptolemäus.◀ Wheler: Geographische Positionen S. 104. ▶– D’Anville ; Romé de l’Isle S. 105.◀
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10 Geographie.] auf einem auf den unteren Seitenrand geklebten Zettel, Format: 9,7 �4,5, mit Verweis-
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zeichen: Geographie. / Mathematische. Lehre von den Positionen. Physische Geographie. / Historische: Orte der Alten. Comparation, hängt zusammen mit den Positionen. Reduction. Endlich Topographie. / Ganz verschieden ist die Geographie der Alten als Wissenschaft. / Gesichtspuncte für die historische Geographie p. 104. Auch von Topographie. / Bei den Positionen ist zu reden von den Irrthümern der Alten, von den neuern Fortschritten, von der historischen Verfolgung der Abwandelungen der Städte pp. der Landgrenzen pp.
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3 Geographie.] oben re., von fremder Hand: 53 zu Seite 101–105 [Bl. 101/54r–105/56r]
7–8 welche … ist.] auf dem oberen Seitenrand, mit Verweiszeichen 8–9 Natur,] Punkt verbessert zu Komma 14– 15 Französische … Ulrichs pp.] über der Zeile und am Rand re., mit Einfügungszeichen 15 MalteBrun] Maltebrun 17 auch … d’Urban.] am Rand li., mit Verweiszeichen 19 D’Anville ] es folgen zwei unleserliche Wörter
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Erster Theil. Von dem öffentlichen Leben
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Karten von Griechenland: Rhegas, Arrowsmith, S. 106. Barbié du Bocage. Gell, Lapie, Reichardsche Karten, Peloponnes der Franzosen. Kruse, Otfried Müller. – Panoramen von Gell. ▶ Kiepert.◀ Größere Geographische Werke und Compendien: S. 106. ▶ Ritters Werk für das ganze, aber nicht für das klassische.◀ Cellarius bis Mannert (10 Theile, theils wieder in mehreren Bänden) Ukert S. 105. gut. Sickler. Kruse Hellas ▶3 Bände◀. ▶ Georgii. Forbiger. Fiedler. Bursian.◀ Mehr technisch: 2 Werke von Gossellin S. 106. Comparativ: Mentelle, Patrick. ibid. ▶(von Asien – Rennell)◀ – Über Mythisches. Völcker pp. Lexica: ▶2)◀ Bischoff und Möller, ▶1)◀ Nitzsch, ▶ Stephanus von Byzanz ◀ Müller, Dufau, Masselin. Schulbücher: Schmieder S. 106. Rand. Schirlitz. – Schröder Conspectus chorographicus. Kärcher. Georgii. Reichards Tafeln. Monographien: Von Gegenden zusammen mit der Geschichte. ▶– (Kreta viele: zuletzt Pashley)◀ Curtius Peloponnes, und Beulé. Einiges S. 106. auch unten (chorographische) Historische: Zug der 10.000 Griechen, Kinneir (Küste von Kleinasien Beaufort) (Süden). Zug des Hannibal. Hier von der mythischen Geographie. Topographie. Leake Athen. Otfried Müller Topographie von Attica. Troia. Rom: Adler, Guattani (S. 105.). ▶ Canina ◀ Regiones Urbis Romae. Gell, Sachse, Bunsen pp. ▶ Becker pp.◀ (Karten von Nolli, Westphal pp.) ▶ Bormann von Latium.◀ Großes Unternehmen von Sickler Geographische Quellensammlung. Methodisches. |
1–5 Karten … Kiepert.] daneben am Rand li., vertikale Klammer: gehört nach unten
8 wieder in] darunter: 14 Bänden 19 Peloponnes] daneben, am Rand li.: ⟦Hier von den neuern Karten.⟧ 23 Geographie.] am Rand li., mit Verweiszeichen: dann von den Karten. ▶zuletzt, nach der Topographie.◀ 9 3 Bände] über der Zeile, mit Einfügungszeichen
10 Bursian.] am Rand li., mit Verweiszeichen
12 (von … Rennell)] unter der Zeile, mit Einfügungszeichen
Lesung
15 Stephanus von Byzanz] unsichere
16 Schmieder S. 106. Rand.] am Rand li., mit Verweiszeichen
26 Becker pp.] unter der Zeile, mit Einfügungszeichen
25 Canina] über der Zeile
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▶Man muß die Angaben der Alten sorgfältig untersuchen.◀
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Die Vorstellungen der Alten von der Erde überhaupt und von der Lage der Orte in Rücksicht der mathematischen Geographie waren höchst fehlerhaft was nicht zu verwundern ist, wenn man bedenkt, wie falsch z. B. auch unsere Karten von Kleinasien vor Macdonald Kinneir waren, wie unrichtig man nahmentlich die Küste von Karamanien aufgenommen hatte (Beaufort). Um einige Beispiele zu geben, so irren sich die Alten besonders in den Weltgegenden, weil sie wenig Beobachtungen von Bedeutung über die geographische Länge und Breite hatten. Noch im Strabo lib. II. wird angenommen, Rhodus, Attica’s Spitze und das Vorgebirge Maleia im Peloponnes lägen unter einem Parallel: was durchaus ungegründet ist. Ebendaselbst wird die geographische Länge Siciliens so berechnet, als ob die Richtung von dem Vorgebirge Pachynum nach der Meerenge (bei Pelorum) von Osten nach Westen ginge, da dies vielmehr von Süden nach Norden, ja sogar Nordosten läuft, in entgegengesetzter Richtung, als die Alten sich vorstellten. Thucydides lib. III. 4. behauptet, das Vorgebirge Maleia auf Lesbos sei im Norden der Stadt Mytilene (πρὸς βορέαν τῆς πόλεως), da es vielmehr gerade zu im Süden liegt. Solche falsche Vorstellungen giebt es viele, alle entstanden aus unrichtigen Entwürfen der Karten, Täuschung über den Wind, ungenaue Beobachtung der Gestirne. Strabo In den Excerpten des 7. Buches nr. 25. ist angegeben, der Thrakische Chersonnes bilde 3 Meere, die Propontis ἐκ βοῤῥᾶς, den Hellespont ἐξ ἀνατολῶν, den Μέλας κόλπος ἐκ νότου: in Wahrheit aber ist der Hellespont im Süden oder Südosten, die Propontis nordöstlich und der Μέλας κόλπος nordwestlich. Eben so sind | im Herodot viel falsche Vorstellungen über die Lage und Richtung der Meere; vollends entfernte, wie das Caspische Meer, wurden ganz falsch gedacht. – Ptolemaeus in seiner Geographie hat das unläugbare Verdienst, durch Bestimmungen der Länge und Breite zuerst ▶oder nach andern, wie Marinus,◀ Sichereres gegeben zu haben, und dies Werk ist bewun-
10 Parallel:] am Rand li.: Wo steht dies? Ich kann es nicht finden.
17 liegt.] am Rand li.: Die Auslegungen haben abhelfen wollen: aber gezwungen. 26 gedacht.] unter dem folgenden Absatz, mit Verweiszeichen: Dergleichen verwirrt bei der Betrachtung der Positionen in Fällen, wo der Irrthum nicht so wie in diesen Fällen aus dem heutigen wirklichen Zustande nachweisbar ist. – Pausanias giebt besonders unklare Umschreibungen, und ist daher schwer zu brauchen. / ▶Mit den Positionen der Örter steht das Comparative in Verbindung; hier haben die Neuern schon viel geleistet.◀ 1 Man] oben li., von fremder Hand: 54 zu Seite 104 ff. [Bl. 104/55v ff.]
13 dies] aus sie 23 oder Südosten] am Rand li., mit Verweiszeichen 27–28 oder … Marinus,] am Rand li., mit Verweiszeichen
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dernswerth, wenn auch nicht immer richtig; manche Gegenden kennt er doch besser als wir. ▶(Neuere Positionen bei Wheler, siehe S. 104 unten.)◀ Dagegen haben die Alten auch gute Bilder; Strabo pp. haben doch wenigstens Verhältnisse entworfen, wie die Länder sich gestalten gegen einander und formen; sie haben die Gestalten und den Lauf der Gebirge bestimmt angegeben, und dadurch wirklich die Form der Erdoberfläche bestimmt wogegen die Neuern lange gar nichts ordentliches hatten.
5
Wegen dieser Schwierigkeiten in den Quellen ist die alte Geographie schwieriger als die neuere und mehr Gegenstand der Forschung durch Hermeneutik und Kritik. Sie ist aber auch schwieriger wegen ihrer Bewegung oder Wandelbarkeit (hier gegen Friedrich August Wolf ). Auch genügt es nicht sie an den Quellen stückweise zu studiren (Hier der methodische Abschnitt). |
10
Von den neuern Fortschritten: Beilage. Gesichtspuncte: 1) Physische Geographie. Lauf der Berge und Flüße, Gewässer. Höhe und Tiefe, Beschaffenheit des Landes in Bezug auf Gestein, Vegetation, Producte, Beschaffenheit des Landes für die Phantasie, durch schauerliche oder freundliche Gegend, und was dergleichen mehr. Hier ist man noch zurück. Reisebeschreibungen. 2) Politische Geographie. Da diese veränderlich ist, muß sie historisirt werden. Gegen Wolf S. 106 extr. S. 107. (cf. p. 104.) Quellen die Alten S. 104. Neuere Reisende p. 105. oben. Allgemeine Werke, wie Thesaurus Siciliorum &c. Karten S. 105. und rückwärts S. 104. Zuerst von der tabula Peutingeriana (Beilage). A ▶Topographie von Athen, Rom pp.◀ Panoramen S. 106.
13 Von] oben re., von fremder Hand: 55 zu S. 104 ff. [Bl. 104/55v ff.] A
II,489 14–490 6
135r
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25
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Zum zweyten Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
I,259 12–267 20
Geographische Werke S. 106. Monographien S. 106.
5
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15
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Über das Methodische. Es genügt nicht, die Geographie bloß an den Quellen, und gelegentlich bei der Behandlung der Schriftsteller zu lernen: wobei wenig herauskommt. Auch kann es wenig helfen, die Geographie an einzelnen Schriftstellern zu lernen. Es ist zwar gut, bei Schriftstellern die eine besondere Geographie haben, wie Homer Hesiod, Herodot, sich diese zur klaren Vorstellung zu gestalten; ▶wie bei der Chronologie◀ | eben so Aeschylus aber bei andern, wie Thucydides (Poppo) ist dies ganz überflüssige Arbeit. Eher kann man dieselbe aus den Geographien der Alten studiren, wie Pausanias Strabo. Passow hat vorgeschlagen, sie an des Dionysius Periegese zu lernen, und das mag gut seyn! ▶Aber führt nicht weit.◀ Aber man muß vorzüglich sie durch Combination aller Notizen lernen, wozu die Neuern schon Vorarbeit gewähren, und beständig mit Karten. Diese Combination ist im Einzelnen freilich oft schwierig. Die Hauptsache ist der Localsinn, durch den man fixiren muß. Das Historische ist davon gesondert, und muß so viel wie möglich gesondert werden; doch kann man für das Gedächtniß daran anknüpfen. (Kruse vermengt zu sehr beides). Die Geographie ist auch an sich schon interessant ohne Beimischung des Fremden. – Was die Methode im Allgemeinen betrifft, so ist unser Ritter darin so vortrefflich, daß er nicht der Empfehlung bedarf; hat nur aber für das classische Alterthum noch zu wenig. |
Ein nicht unbedeutendes geographisches Werk:
136r
25
Recueil des Itinéraires anciens comprenant l’Itinéraire d’Antonin, la table de Peutinger et un choix des périples Grecs, avec dix cartes dressées par M. le Colonel Lapie, publié par M. le Marquis de Fortia d’Urban, Paris 1845. 4. mit
einem Atlas in klein Folio. Es ist darin auch
und dergleichen.
28
1 Geographische Werke S. 106.] daneben re.: Ukert. Mannert. Kruse Hellas angekündigt. Bischoff. Kär-
29
cher. Sickler. 1 106] aus 107
9 man] man sich
22 Ein] oben re., von fremder Hand: 56 zu S. 104 ff. [Bl. 104/55v ff.]
27 auch] es folgt ein unleserliches Wort
I,259 12–267 20
Erster Theil. Von dem öffentlichen Leben
489
Ravennatis anonymi cosmographia et Guidonis geographia, aus Mss. von Pinder und Parthey, Berlin 1860. 8. |
Orbis Latinus, oder Verzeichniß der Lateinischen Benennungen der bekann-
testen Städte pp. Meere, Seen, Berge und Flüsse in allen Theilen der Erde nebst einem Deutsch-Lateinischen Register derselben. Von Dr. Johann Georg Theodor Grässe (in Dresden), Dresden 1861. 8. Ein ähnliches, aber fehlerhaftes Buch ist das Lateinisch-Deutsche Taschenwörterbuch der neueren Geographie mit einer Vorrede von Friedrich Adolf Ebert (der selber der Verfasser ist) Leipzig 1821. und eine in Quedlinburg 1785 erschienene Europa Latina. |
▶Geschichte der Erd- und Länderabbildungen der Alten, besonders der Griechen und Römer, von Reinganum, 1ter Theil, bis auf Herodot, Jena 1839. 8. (Karten und dergleichen) Karten zum Ptolemaeus!◀ Die Peutingersche Tafel ist öfter erschienen, aber die frühern Copien sind unzuverlässig. In der Größe des Originals (21 Fuß lange Pergamentrolle zu Wien) hat von Scheyb anno 1753 sie herausgegeben in 12 Blättern; 1809. hat sie Podocatharus zu Jesi nachstechen lassen. Beide sind nicht mehr gut zu haben. – Probe in der Bayerschen Sammlung Römischer Denkmäler. – Die Kupferplatten sind in München. – Einen Neudruck hat Tross in Münster versprochen. ▶In München erschienen, 1824. folio von Mannert, herausgegeben von Thiersch. Ihr Zeitalter ist unsicher; man nennt sie auch tabula Theodosii Imperatoris.◀ ▶Man hat nämlich, vorzüglich Scheyb, geglaubt, sie sei unter Theodosius Magnus gemacht; aber es hat die größte Wahrscheinlichkeit daß sie unter Septimius Severus in der jetzigen Gestalt redigirt sei, ursprünglich aber auf den unter Augustus gemachten Vermessungen beruht. Das vorhandene Exemplar ist übrigens nur eine Copie, welche im Jahr 1265 von einem Domini-
137r 5
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21–22 Imperatoris.] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: Über sie Peter Katancsich: Orbis
27
antiquus ex tabula itineraria 1 quae Theodosii Imperatoris et Peutingeri audit, ad systema geographiae redactus et commentariis illustratus, 2 Bände, Budae 1824. 4. ▶– In der Sammlung von Fortia d’Urban.◀
28
1
quae Theodosii Imperatoris et] über der Zeile, mit Einfügungszeichen
3 Orbis] oben re., von fremder Hand: 57 zu S. 104 ff.
S. 104 ff.
10 Geschichte] oben re., von fremder Hand: 58 zu
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Zum zweyten Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
I,259 12–267 20
kaner Mönch zu Colmar gezeichnet ist. Einen gelehrten Artikel darüber, von Eckermann, findet man in der Hallischen Encyklopädie der Wissenschaften und Künste unter Peutingeriana tabula. – Ausgabe auch von Fortia d’Urban.◀ ▶– Es ist ein ähnliches kleines Stück von Karte neuerlich gefunden worden; das aber nicht von Bedeutung ist; wo die Notiz darüber, kann ich in meinem Gedächtniß nicht finden.◀ Vorher war wenig ordentliches geleistet. Wenige Wissenschaften haben in den neuesten Zeiten solche Fortschritte gemacht als die Alte Geographie besonders durch die Reisen der Engländer. Was ist nicht allein für Karten, was für Ausmittelung und Vergleichung der Orte der heutigen und der alten Welt geschehen. Besonders ist Aegypten und Asien geöffnet worden. Vorderasien war fast ganz ungenau nur bekannt; wie weit ist man jetzt in den Ortsbestimmungen, wie sie z. B. vorzüglich Leake in seinem Journal seiner Reise in Kleinasien gegeben hat! Wie irrig waren die alten Vorstellungen von der Karamanischen Küste vor Beauforts Caramania! |
138v
Expédition scientifique de Morée; Recherches géographiques sur les Ruines de la Morée, von Puillon Boblaye, Paris 1836. 4to Majore |
139r
Rhegas pp. 20
Karten von Griechenland und den Colonien von Kiepert, 1841. angefangen, sehr gut; werden 24 Blätter. Eine große Karte, Umgebungen von Rom, 16 zusammenhängende Blätter, für den Schulgebrauch bearbeitet, von Kiepert, Weimar 1850.
25
Zu den Karten gehört auch noch die große Karte vom jetzigen Peloponnes von den Franzosen (gehört zu der Expédition scientifique de Morée; Recherches géographiques sur les ruines de la Morée, von Puillon Boblaye, Paris 1834. 4.).
27
11 geöffnet worden.] am Rand li.: Rennell über Westasien.
28
chen: Keppel hat noch Einiges zugefügt. Arundell. Fellows. 19 Rhegas] oben re., von fremder Hand: 59 zu S. 104 ff.
13 Leake] am Rand li., mit Verweiszei-
19 pp.] mit Bleistift 20–21 Karten … 24 Blätter.] auf einem aufgeklebten Papierstreifen, Format: 12 �0,9 24–491 5 Zu den Karten …12 Blätter.] auf einem aufgeklebten Papierstreifen, Format: 15,7 �3,9
I,259 12–267 20
Erster Theil. Von dem öffentlichen Leben
491
Zu den Karten. Wandkarte von Alt-Griechenland, zum Schulgebrauch bearbeitet von Heinrich Kiepert, Weimar 1852. 9 Blätter. Wandkarte von Alt-Italien, zum Schulgebrauch bearbeitet von Heinrich Kiepert,
Weimar 1852. 12 Blätter.
5
Zu den Karten: Christiani Theophili Reichardi orbis terrarum antiquus, post auctoris obitum in usum iuventutis denuo descriptus ab Alberto Forbigero, Nürnberg 1852. 4te Ausgabe, quer folio. Sind nicht besonders. (Es sind dabei auch topographische Plane) Reichard orbis terrarum antiquus cum thesauro topographico, continente indices tabularum geographicos topographicos eosdemque criticos, Nürnberg folio
10
1824. |
Ein bloßer Conspectus chorographicus insigniorum locorum geographiae veteris der nur Nahmen enthält wie Passows LitteraturGeschichte ist der von Schröder Stralsund 1831. 8.
278r 15
Dictionnaire universel abrégé de géographie ancienne comparée von Dufau und Guadet Paris 1820. 2 Vol. 8. auch ins Deutsche übersetzt. Masselin Dictionnaire universel de géographie, Paris 1827. 2 Voll. 8. ist auch
vergleichend. Bischoff und Möller vergleichendes Wörterbuch der alten, mittleren und neuen
Geographie, Gotha 1829. 8. Müller Lexicon geographicum T. 1. Leipzig. 1830. 8. 2 Alt-Griechenland] aus Altgriechenland
6–9 Zu den Karten: … Plane)] auf einem aufgeklebten Papierstreifen, Format: 13 �3,7 10–12 Reichard … folio 1824.] auf einem aufgeklebten Papierstreifen, Format: 9,7 �2 13 Ein] oben li., von fremder Hand: 64 zu S. 104 ff. [Bl. 104/55v ff.] 13 Ein bloßer … vergleichend.] am Rand oben re. 17 Guadet] Guadet (Guadet) 20–21 Bischoff … 1829.8.] auf einem am Rand li. angeklebten Papierstreifen, Format: 10,7 �4 22 Müller … 1830.8.] auf einem auf den obigen Papierstreifen geklebten Papierstreifen, Format: 8,5 �1,7
20
492
Zum zweyten Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
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Schmieder. Kärcher Handbuch der alten classischen Geographie Heidelberg 1828. 8. Sickler, nach Mannert.
5
Leitfaden für den Unterricht in der alten Geographie von Dr. Samuel Christoph Schirlitz. Groß 8. Halle 1826. Von demselben Handbuch der alten Geographie, Halle 1822. größer. |
Sicklers Handbuch der alten Geographie für Gymnasien und zum Selbstunter-
140r
richt, 2 Theile, Cassel 1832. zweite Ausgabe.
10
15
Ein sehr verständiges und reichhaltiges Werk: Alte Geographie, beleuchtet durch Geschichte, Sitten, Sagen der Völker und mit vergleichenden Beziehungen auf die neuere Länder- und Völkerkunde. Zur Belehrung und Unterhaltung für Leser aus allen Ständen und zum Gebrauche für höhere Lehranstalten. Von Ludwig Georgii. Nebst einem Anhange, enthält die Geographie des Ptolemäus in Deutscher Übersetzung. 1. Abtheilung Asia, Africa. Stuttgart 1838. 8. ▶2ter Theil auch angefangen 1840. Europa.◀ Albert Forbiger, Handbuch der alten Geographie aus den Quellen bearbeitet.
20
1. Theil, historische Einleitung und mathematische und physische Geographie der Alten. Leipzig 1842. 8. ist gut, aber ist bis dahin lauter theoretische Geographie der Alten. 2. Theil gleichfalls erschienen. Fiedler (zu Wesel) Geographie und Geschichte von Alt-Griechenland und seiner Colonien Leipzig 1843. 630 S. in 8vo. Conrad Bursian, Geographie von Griechenland, 1. Band das nördliche Griechenland mit 7 lithographirten Tafeln, Leipzig Teubner, 1862. 8.
25
Mythische Geographie der Griechen und Römer, von Völcker. 1. Theil. Leipzig 1832. Über die Wanderungen der Io und was damit zusammenhängt. Recension von Hermann in Jahns Jahrbüchern Band IV. Heft III. S. 276–305. 1–3 Schmieder … Mannert.] auf einem, unter den gedruckten Text geklebten, Papierstreifen, Format:
9,5 �1,2
4–6 Leitfaden … größer.] auf einem unten re. angeklebten Papierstreifen, Format: 10,5 �2,5
7 Sicklers] oben re., von fremder Hand: 60 zu S. 104 ff. [Bl. 104/55v ff.]
7 Sicklers … zweite Ausgabe.] auf einem aufgeklebten Papierstreifen, Format: 9,5 �1,8 16–23 Albert Forbiger … Teubner, 1862. 8.] auf einem aufgeklebten Papierstreifen, Format: 9,6 �4 24–493 4 Mythische … 79 ff. 1832.] auf einem aufgeklebten Papierstreifen, Format: 9,6 �6,7
I,259 12–267 20
Erster Theil. Von dem öffentlichen Leben
493
Über denselben Gegenstand Klausen Rheinisches Museum III. 3. – Von demselben über die Hesperiden Schulzeitung 1833. N. 43 ff. Von demselben eine Recension in der allgemeinen Schulzeitung Abtheilung II. N. 79 ff. 1832. |
▶Comparative Geographie. Mentelle, Patrick.◀
5
141r
Rennell, a treatise on the comparative Geography of western Asia, accompanied with an Atlas of Maps. 1831. London. T. I. & II. |
Sachse.
Beschreibung der Stadt Rom von Ernst Platner, Carl Bunsen, Eduard Gerhard, Wilhelm Röstell. Mit Beiträgen von Hoffmann und andern. 1. Band. 1830. Stuttgart und Tübingen. Sehr ausführlich.
142r
10
▶Ein Auszug aus dem größern Werke, »Beschreibung Roms, ein Auszug aus der Beschreibung der Stadt Rom«, von Ernst Platner und Ludwig Urlichs, Stuttgart und Tübingen 1845. 8.◀ Karten von Westphal.
15
Sachse Geschichte und Beschreibung der alten Stadt Rom, ein historisch-topo-
graphisches Handbuch, Hannover 1827. 8. Sehr gut. Sir William Gell: The topography of Rome and its Vicinity, London 1834. 8. 2 T. Derselbe und Becker über die Mauern von Rom. Becker giebt auch eine Topographie in seinem Werke über die Römischen Alterthümer T. 1. Diese Becker-
sche Topographie ist heftig angefochten worden, von andern und besonders von Urlichs in Bonn: Römische Topographie in Leipzig, ein Anhang zur Beschrei5 Comparative] oben re., von fremder Hand: 61 zu S. 104 ff. [Bl. 104/55v ff.]
6–7 Rennell … T. I. & II.] von fremder Hand 8 Sachse.] oben re., von fremder Hand: 62 zu S. 104 ff. 16–17 Sachse … Sehr gut.] auf einem auf den obersten Zettel geklebten Papierstreifen, Format: 6,8 �1,5 18–494 3 Sir William Gell … Topographen ist.] auf dem zweiten Papierstreifen, der unten an den ersten geklebt ist, Format: 10 �2,8 21–494 2 besonders von Urlichs … Canina,] über dem unmittelbar Vorherigen, mit Verweiszeichen
20
494
Zum zweyten Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
I,259 12–267 20
bung der Stadt Rom, Stuttgart und Tübingen 1845. 8. woraus man die übrige Litteratur dieses Streites schöpfen kann. Becker ist besonders gegen Canina, der mit Fea und Nibby der ausgezeichnetste der Römischen Topographen ist.
5
Bormann (in Roßleben) Alt-Latinische Chorographie und Städtegeschichte, Halle 1852. 8. ▶Ist eine Topographie von Latium mit Städtegeschichte.◀
Geschichte der Stadt Rom im Mittelalter, vom 5ten bis 16ten Jahrhundert von Ferdinand Gregorovius, 1. Band, Stuttgart 1859. 8. Gegen Urlichs hat wieder Becker geantwortet: Zur Römischen Topographie, Antwort an Herrn Urlichs. Leipzig 1845. 8. 10
143r 15
Eine wichtige Quelle der Topographie sind die Schriften de (14) regionibus Urbis Romae, nämlich das sogenannte Curiosum und die Notitia. Es ist hierüber viel geschrieben, besonders auch von Bunsen in dem großen Werke; das Beste und Umfassendste ist von Preller: Die Regionen der Stadt Rom, Jena 1846. 8. |
Eine Geographie des Thukydides wie sie Poppo entworfen hat, kann ihre Rechtfertigung nur haben als Nachweisung des politisch-geographischen Zustandes seiner Zeit, und das hat er auch geleistet. Man kann sie also anerkennen, obgleich sie nicht nothwendig ist. |
2–3 der mit Fea … ist] über der vorherigen Fortsetzung, mit Verweiszeichen
4–5 Bormann … Städtegeschichte.] auf dem dritten, unten an den zweiten angeklebten, Papierstreifen, Format: 10 �10 4 Städtegeschichte] Städtegeschichte) 6–13 Geschichte … Jena 1846. 8.] auf einem am Rand re. angeklebten Zettel, Format: 10,2 �5,5 10 (14)] über der Zeile, mit Einfügungszeichen 14 Eine] am Rand re., von fremder Hand: 63 zu S. 104 ff. [Bl. 104/55v ff.]
I,267 21–279 12
Erster Theil. Von dem öffentlichen Leben
495
[III. Politische Geschichte des classischen Alterthums]
zu Bd. I,267 21–279 12 Theorie der Geschichte S. 107. A Allerdings giebt es eine Philosophie der Geschichte worin die leitenden Ideen, der Gang der Vorsehung, begriffsmäßig gefaßt wird; und Hegel dürfte diese in seinem großen Geist am ersten gefaßt haben: aber man kann hier ▶aufgestellt mit Geist und Phantasie einerseits, und mit Unkritik und Ignoranz andrerseits,◀ auch bis zu absoluten Narrheiten fortschreiten; wie weit hier die Verirrung gehen kann, davon giebt fast das schauderhafteste und meisterhafteste Beispiel der phantasiereiche Görres in seinen 3 zu München gehaltenen Vorträgen »Über die Grundlage, Gliederung und Zeitenfolge der Weltgeschichte«, die Hegel vortrefflich zusammengehauen hat (Werke XVII. Band). So könnte etwa Jacob Böhme oder Swedenborg Geschichte schreiben! Nicht sowohl eine Philosophie der Geschichte als eine philosophische Geschichte ist Dr. Ferdinand Müller: Über den Organismus und den Entwickelungsgang der politischen Ideen im Alterthum, oder die alte Geschichte vom Standpuncte der Philosophie (nach Hegel), Berlin 1839. 8. Dies Streben ist nicht zu tadeln. Es ist darin das ideelle Endresultat ▶und der ideelle Inhalt der Thaten◀ gegeben: aber die Thatsachen, wie die Alten sie darstellen, gehen voran. – Die Philosophie der Geschichte aber gehört nicht hierher sondern in die Philosophie. Es ist dies und die philosophische Geschichte erst die letzte Reflexion über die Geschichte; aber vorausgehen muß die thatsächliche Geschichte. Es giebt ▶eine Art◀ Naturgesetze in der geschichtlichen Entwickelung: diese müssen erscheinen. Diese müssen auf philologischem Wege gefunden werden. Sie entstehen aus der reinen Betrachtung der Geschichte. – Bleibt man aber
3 Theorien] oben re., von fremder Hand: 66
6–8 aufgestellt … andrerseits,] am Rand re., mit Verweiszeichen 18 und … Thaten] am Rand re., mit Verweiszeichen 20 Es] ab hier bis zum Ende der Seite spätere Ergänzung 23 eine Art] über der Zeile, mit Einfügungszeichen
A
I,272 20–29
144r
5
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Zum zweyten Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
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beim factischen stehen, so sind dazu die Alten die besten Anleiter. Die Naturgesetze darstellend giebt man so zu sagen eine Physiologie des Staates.
5
Phantasie der einen – Hypothesen der andern. Niebuhr geht zu weit, siehe S. 111 unten. A – Hyperkritik und Altgläubigkeit = Allgläubigkeit. Partheigeschichten – Monarchische Aristokratische Demokratische Geschichten ▶leidenschaftliche oder tendenziöse Darstellungen selbst der alten Geschichte!◀ Dagegen ist Thucydides ein Heilmittel. – Reactionäre und sogenannte subversive. Zu der Form: Künstlerische und bloß Gelehrte (das Mittel ist das Beste). |
Disposition
145r 10
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25
Litteratur der Geschichte In der UniversalGeschichte enthalten S. 110 Eichhorn Sammelwerke vorher 111 Guthrie S. 110 Gatterer Beck ib. Bredow ib. Eichhorn ib. Heeren ib. Johannes Müller ib. Schlosser ib. Raumer ib. Lorentz 2 Werke ▶ Bredow ◀ ib. Leo ib. Luden pp. ib. Henne Beilage 2a ib. Löbell Beilage 1. ⟦Niebuhr ib. zur Griechischen⟧ Duncker Beilage 1 Griechische Geschichte von den ältesten Zeiten, Hüllmann, Clavier S. 111 Rand. Goldsmith S. 110 Gillies ib. 6 leidenschaftliche … Geschichte!] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen
oben re., von fremder Hand: 67 zu S. 109 ff. [Bl. 109/58r ff.] A
I,276 47–49
21 Bredow] mit Bleistift
9 Disposition]
I,267 21–279 12
Erster Theil. Von dem öffentlichen Leben
497
Stanyan S. 111. Mitford ib. Cousin S. 111. Graff Beilage 2a Niebuhr Vorträge Beilage 1. Plass Beilage 2a.
5
Zinkeisen ib. Thirlwall 2a Grote ib. Kortüm ib. Curtius Beilage 3 Georg Weber ib. Mone ib. Duruy ib.
10
Monographien S. 111 oben, und Beilage 2a ▶ Droysen Alexander und Diadochen.◀ kleine Städte-Geschichten S. 111 unten. Biographien übergehe ich. ▶Zu den Biographien. Livia, Gemahlin des Kaisers Augustus, von Aschbach, Wien 1864. 4. im 13. Band der Schriften der Wiener Akademie und daraus besonders gedruckt.◀ Römische Geschichte älteres S. 111. Niebuhr Beilage 2b seine Vorlesungen von Isler ib. Wachsmuth S. 111 Rand. Beaufort und Levesque S. 111. Lewis Beilage 4. Arnold S. 111 Reaction gegen Niebuhr Kobbe (von Kobbe Beilage 2b) Gerlach und Bachofen Beilage 2b Gerlachs Quellen Beilage 2b Bröcker Beilage 4 Fiedler Beilage 2b Höck Beilage 2b, Arnold Beilage 2b Kortüm Beilage 2b, Peter Beilage 2b � Schwegler Beilage 2b Mommsen Scheiffele Beilage 2b Specialgeschichten Beilage 2a oben. A Tabellen übergehe ich; Einiges S. 109 f. B | 27 Kortüm] am Rand li, mit Bleistift: Kritik der Quellen 14 Droysen … Diadochen.] am Rand li., neben dem Vorherigen
etwas weiter oben, mit Verweiszeichen A
II,499 3 ff.
B
I,273 17 ff.
15
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25
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33
16–18 Zu … gedruckt.] am Rand re.,
498
Zum zweyten Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
I,267 21–279 12
1
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Alte Geschichte inwiefern sie in der UniversalGeschichte enthalten ist: Guthrie, Gatterer, Beck, Bredow, Johannes Müller, Heeren, Schlosser, Raumer, Lorentz, Lüder, Leo, Luden, und die folgenden. 5
Dann von Eichhorn’s Quellensammlung S. 111. Zur UniversalGeschichte. Henne’s tolles Buch, siehe das andere Blatt.
10
Löbell, Weltgeschichte in Umrissen und Ausführungen, 1. Band, Leipzig 1846. enthält Orient und nur das Heroen-Alter der Griechen und die Geschichte des Homerischen Epos. Niebuhr Vorträge über die alte Geschichte 1ter Band, der Orient bis zur Schlacht bei Salamis; Griechenland bis auf Perikles. Berlin 1847. 8. 1. Band. – 2ter Band bis Alexandri Magni Tod, 1848. ▶3ter Band 1851. bis zur Zerstörung von Ko-
rinth.◀ 15
20
Von ausländischen Geschichten gehört die Geschichte der Perser, der Aegypter, der Juden, als einschlägig, hierher. – Geschichte der Juden von Jost; Salvador Geschichte der Römerherrschaft in Judaea und der Zerstörung Jerusalems, Deutsch von Dr. Ludwig Eichler, 2 Bände, Bremen 1847. 8. mittelmäßig. Max Duncker, Geschichte des Alterthums 1. Band, Berlin 1852, enthält bloß Orientalisches (Aegypter Araber Assyrer Juden, Babylonier) Auch 2ter Band.
Geschichte des Alterthums von Max Duncker, 3ter Band (erster Theil der Geschichte der Griechen), Berlin 1856. 8. 3. und 4. Band, 2. Auflage 1860. Geht bis zur Schlacht bei Mykale etwa. ▶3. Ausgabe 1. Band 1863. enthält nichts von Griechen und Römern.◀
1 1] mit Bleistift
1 1] oben re., von fremder Hand: 68 zu Seite 109 ff. [Bl. 109/58r ff.] schichte … und Römern.] auf einem aufgeklebten Papierstreifen, Format: 12,8 �3
21–24 Ge-
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Erster Theil. Von dem öffentlichen Leben
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Zur UniversalGeschichte gehört auch das Buch von Georg Weber (siehe bei der Griechischen Geschichte) |
▶2a◀
147r
Leo UniversalGeschichte T. 1.
Von Zumpts Annalen.
5
2) Tillemont Histoire des Empereurs Romains – 1) Drumann Geschichte der bürgerlichen Kriege der Römer (Antonius). Hübler. Hagen, Nitzsch. ▶ Haltaus ◀ Manso Leben Constantins des Großen, Breslau 1817. 8. Dabei eine Abhandlung über die Attalos. Burckhardt Die Zeit Constantins des Großen. Lehmann Claudius und Nero und ihre Zeit. 1. Band, Claudius. Gotha 1858. 8. Monographien über Traian pp.
10
Olivier, Leland Geschichte des Philipp von Macedonien. Brückner. Abel, Mace-
donien vor König Philipp, Leipzig 1847. 8. Droysen Geschichte Alexandri Magni, derselbe Geschichte der Diadochen. Flathe Geschichte von Macedonien. Abel, Macedonien vor König Philipp, ein
15
gutes Buch, Leipzig 1847. 8. Graff, Geschichte Griechenlands, seiner einzelnen Staaten und Colonien,
Mainz, Kupferberg, 1828. 8. 4 Leo] auf dem oberen Seitenrand: Alte Geschichte: 1) Beck, Guthrie pp. 2) Bredow, Gatterer pp. 3) Jo-
19
hannes Müller, Heeren. 4) Schlosser, 5) Raumer, 6) Lorentz 2 Bücher pp. siehe Beilage weiteres: Henne pp. (Löbell, Niebuhr) / 2) Luden, 3) Leo, 1) Lüder pp. 5 Von Zumpts Annalen.] daneben li.: Guthrie zuerst. 6 2) Tillemont] am Rand li., mit einer auch auf Manso bezüglichen Klammer: Zu der Rö-
20
mischen Geschichte.
23
3 2a] mit Bleistift
3 2a] alle Notate auf diesem Blatt (einschließlich der Rückseite) weisen einen unterschiedlichen Schreibduktus auf; oben, von fremder Hand: 69 zu Seite 110 ff. [Bl. 110/58v ff.] 7 Haltaus] mit Bleistift 10–11 Monographien über Traian pp.] weiter unten am Rand re., mit Verweiszeichen 17–18 Graff, … Kupferberg, 1828. 8.] auf einem aufgeklebten Papierstreifen, Format: 8,6 �1,5
21 22
500
Zum zweyten Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
I,267 21–279 12
Anton Henne, Allgemeine Geschichte. Das 2. Buch (2. Band), Schaffhausen
1846. 8. enthält die Hellenische Geschichte. Ist nichts Besonderes; neue Forschung gar nicht. Der 1. Band (1. Buch) enthält die bekannten Phantasmen. Geht bis Ol. 140. 5
Plass Geschichte des alten Griechenlands, 1. Theil, bis zur Wanderung der He-
rakliden, Leipzig, 1830. 8. Etwas abergläubig. ▶2. Band geht weiter. 3. Band, geht bis ins 4. Jahrhundert vor Chr. Hüllmann, Clavier.◀
10
Geschichte Griechenlands vom Anfange geschichtlicher Kunde bis auf unsere Tage, von Johann Wilhelm Zinkeisen, 1ter Theil, bis auf den Heerzug Rogers von Sicilien nach Griechenland – Leipzig 1832. 8. Ist brauchbar in Rücksicht der Ansichten und für die spätere Geschichte. Thirlwall, History of Greece, 6. Band, London 1839. geht bis Alexander Magnus und zwar bis zum Tod des Kallisthenes. 8. Band 1844.
25
Ein ausgezeichnetes Werk George Grote History of Greece, London 1846. 2 starke Bände, enthält meist nur die mythische Geschichte und die Geschichte bis kurz nach dem 2ten Messenischen Kriege. Er ist urtheilsvoll; besonders zeigt er das Mythische auf. T. III. IV. 1847. bis zur Marathonischen Schlacht; sehr ausführlich, enthält viel Politisches überhaupt T. V. VI. dieser 1849. geht bis zum Frieden des Nikias. T. VII–VIII. 1850. geht bis zum Tode des Alkibiades oder ungefähr bis zu Euklid inclusive. Der erste Band ist nach der 2. Ausgabe übersetzt von Meissner, Leipzig 1850. (1. Theil, 1. Abtheilung) oder Band, und so fort. T. IX. X. des Grote, 1852. geht bis zur Schlacht bei Mantinea. T. XI. bis zu Philipps Tod, und dieser enthält meist Sicilische Geschichte. T. XII. 1856, ist der Schluß des Ganzen, Alexander Magnus und seine Nachfolger und einiges andere.
26
12 Thirlwall,] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: Thirlwall, 1 übersetzt von Haymann T. I.
27
Bonn 1839. von Schmitz, T. II. Bonn 1840. / Kortüm, Griechische Geschichte, 3 Bände, Heidelberg 1854. 8.
15
20
28
1
übersetzt von Haymann T. I. Bonn 1839.] über der Zeile, mit Einfügungszeichen
5–7 Plass … ins 4. Jahrhundert] auf einem aufgeklebten Papierstreifen, Format: 7,2 �1,8
und einiges andere.] am Rand li. und auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen
16–25 2ten …
I,267 21–279 12
Erster Theil. Von dem öffentlichen Leben
501
Lachmann Geschichte Griechenlands von dem Ende des Peloponnesischen Krieges bis zu dem Regierungsantritt Alexanders des Großen 1. Theil. Leipzig 1839. 8. Sievers Geschichte Griechenlands vom Ende des Peloponnesischen Krieges bis zur Schlacht bei Mantinea, Kiel 1840. 8. – Carl Georg Böhnecke Forschungen auf dem Gebiete der Attischen Redner und der Geschichte ihrer Zeit, 1. Band 1. Abtheilung Berlin 1843. 8.
5
Noch specieller: Scheibe die oligarchische Umwälzung zu Athen zu Ende des Peloponnesischen Krieges und das Archontat des Euklides, Leipzig. 1841. 8. | ▶2b◀
10
Zur Römischen Geschichte: ▶Über die älteste Zeit: Nägele (in Heidelberg) Studien über Altitalisches und Römisches Rechtsleben als Vorschule der Römischen Staats- und Rechtsgeschichte. Schaffhausen 1849. 8 (stark)◀ ▶ Gerlach in Basel, die Quellen der ältesten Römischen Geschichte 1853. 4.◀
15
Als ein gutes Handbuch wird angegeben: ▶1)◀ Franz Fiedler (in Wesel) Geschichte des Römischen Staates und Volkes, 3. Ausgabe 1839. 529 S. 8. ▶2)◀ Vorzüglich gegen Niebuhr und mit der Absicht die Römische Geschichte wieder so herzustellen, wie sie in den Zeugnissen der Alten gegeben ist, ist das Buch von Peter von Kobbe geschrieben: Römische Geschichte 1. Theil, bis zum 1. Punischen Kriege. Es enthält wenig Eigenthümliches. Leipzig 1841. 8.
20
▶4)◀ Kortüm Römische Geschichte 1843. 1 Band im Ganzen, hebt besonders geistreich und reich an Gesichtspuncten die allgemeinen Momente der Ent11 Geschichte:] auf dem oberen Seitenrand li.: NB. Zuletzt von den Monographien nach Zeit und
25
Raum, und von den Tabellen.
26
10 2b] mit Bleistift
12–14 Über … (stark)] re. neben der Überschrift, mit Einfügungszeichen lach …1853. 4.] li. neben der Überschrift, mit Verweiszeichen
15 Ger-
147v
502
5
10
15
Zum zweyten Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
I,267 21–279 12
wickelung und Umgestaltung hervor: geht bis zum Untergange des abendländischen Reiches. Römische Geschichte von Niebuhr, 4. Band, 1. Lieferung. Vom 1. Punischen Kriege bis zum Tode Constantins des Großen, aus Niebuhrs Vorträgen bearbeitet von Dr. Leonhard Schmitz, aus dem Englischen, von Zeiss übersetzt. Jena 1844. 8. (Schmitz hat es Englisch geschrieben). ▶ Niebuhrs Vorlesungen: Vorträge über Römische Geschichte an der Universität zu Bonn gehalten, von Dr. Meyer Isler, 1. 1Band, bis zum Ausbruch des 1ten Punischen Krieges; Berlin 1846. 8.◀ – Arnolds Römische Geschichte. Die 2 ersten Bände von Niebuhr selbst; der 3te nach seinem Tode, 1832. Neue Ausgabe von Niebuhrs Römischer Geschichte berichtigte Ausgabe in Einem Bande, alle 3 Theile, bis zum 1. Punischen Krieg und mit einem Anhang über diesen, Berlin 1853. 8. ▶3)◀ Höck in Göttingen: Römische Geschichte vom Verfall der Republik bis zur Vollendung der Monarchie unter Constantin; mit vorzüglicher Rücksicht auf Verfassung und Verwaltung des Reiches. 1. Band (enthält den Augustus), 1. 2. Abtheilung Braunschweig 1841. 8. 1. Band 3. Abtheilung Göttingen 1850. geht bis zur Nero’s Tod. ▶5)◀ Dr. Carl Haltaus, Geschichte Roms im Zeitalter der Punischen Kriege, aus den Quellen geschöpft und dargestellt, Leipzig 1846. 8. Ein gutes Buch.
20
Specialgeschichten: Drumann, Nitzsch, Tillemont. ▶ Hagen, Haltaus ◀ Die Gracchen und ihre nächsten Vorgänger. Vier Bücher Römischer Geschichte von Karl Wilhelm Nitzsch, Privatdocent an der Universität zu Kiel, Berlin bei Veit, 1847. 8.
25
Geschichte der Römer von Franz Dorotheus Gerlach und Johann Jakob Bachofen I Band 1. Abtheilung vorrömische Zeit. Basel Bachmayers Buchhandlung (Detloff ) 1851. 2te Abtheilung 1851. Die Zeiten der Könige; vorzüglich gegen Niebuhr.
6–9 Niebuhrs … 1846. 8.] unter dem übernächsten Absatz, mit Verweiszeichen
20 Hagen, Haltaus] mit Bleistift 21–23 Die Gracchen … Veit, 1847. 8.] auf einem aufgeklebten Papierstreifen, Format: 9,3 �1,8 24–26 Geschichte … (Detloff ) 1851.] nicht von Boeckhs Hand
I,267 21–279 12
Erster Theil. Von dem öffentlichen Leben
503
Gerlach, Vorgeschichte, Gründung und Entwickelung des Römischen Staates in Umrissen, Basel und Ludwigsburg 1863. 8. ein starker Band.
Eine gewissermaßen tabellarische Übersicht der Römischen Geschichte im großen Maßstab, die mit Clinton’s Behandlung der Griechischen zu vergleichen ist, nach den Jahren, also eigentlich chronographisch so daß ich sie auch bei der Chronologie hätte nennen können ist: Andreas Scheiffele, Jahrbücher der Römischen Geschichte mit Berücksichtigung der christlichen Kirchengeschichte und erläuternden Anmerkungen wovon das 8te Heft Nördlingen 1853. 4. erschienen ist, im Ganzen 83 Bogen sehr fleißig; geht von den Anfängen bis 476 p. Chr.
5
10
Römische Geschichte von Schwegler in Tübingen, 1. Band 1. Abtheilung Tübingen 1853. 8. enthält nur die älteste Geschichte bis Romulus inclusive nebst Mythen und Quellenkritik: ein gutes Buch. ▶ Schwegler Band II, 1856. geht bis a. u. c. 279.◀ Carl Peter (Anclam) Geschichte Roms in drei Bänden, 1. Band (bis zu den Gracchen) Halle 1853. 8.
15
Mommsen Römische Geschichte 1854. 3. Ausgabe 1. Band 1861. Gegen Mommsen Peter Studien zur Römischen Geschichte Naumburg 1861. 4. Peter hat diese Schrift, die 2 Abhandlungen enthält, vermehrt mit einer dritten
Abhandlung »Die Macchiavellistische Politik der Römer in der Zeit vom Ende des 2. Punischen Krieges bis zu den Gracchen« wieder herausgegeben Halle 1863. 8. Carl Peter Geschichte Roms in 3 Bänden, 1. Band, 2te umgearbeitete Auflage, Halle 1865. 8. Untersuchungen über Römische Geschichte von Dr. Erhard Hagen, 1ter Theil, Catilina. Königsberg 1854. 8. |
13–14 Schwegler … 279.] über dem Vorherigen und am Rand re.
19–22 Peter … Halle 1865. 8.] auf einem am Rand li. angeklebten Papierstreifen (Format: 11,6 �2,6), mit Verweiszeichen 25–26 Untersuchungen … 1854. 8.] auf der Rückseite des angeklebten Papierstreifens
20
25
504
Zum zweyten Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
I,267 21–279 12
▶3◀
148r
Ernst Curtius, Griechische Geschichte 1ter Band, bis zur Schlacht bei Lade, Ber-
lin, Weidmannsche Buchhandlung 1857. Fast romanhaft rhetorisch, ohne Citate, mit geistreichen Blicken. Aber das ist keine Geschichtschreibung. 5
10
15
Ganz toll, höchst unzuverlässig und willkürlich, mit Dingen, die ganz aus der Luft gegriffen sind, Fridegar Mone Griechische Geschichte 1ter Band 1te Lieferung, Berlin 1858. 8. Von demselben das vollständige Buch, in demselben Geist, Griechische Geschichte 1. Band, System der Entwickelungsgesetze der Gesellschaft, der Volkswirthschaft, des Staates und der Cultur des Griechischen Volkes. Er hat den Stein der Weisen gefunden; vor ihm hat es keine Geschichte gegeben, außer etwa Bernhardy’s LitteraturGeschichte und Leo’s Universalgeschichte. Das Buch ist Berlin 1858 datirt, aber erst Ende 1860 erschienen. Fast sein Idol ist Lasaulx: Alles beinahe was er sagt, ist unzuverlässig; wäre dies nicht, so würde sein Buch als reichhaltig zu empfehlen seyn. Georg Weber, Professor und Schuldirektor in Heidelberg, Geschichte des Hellenischen Volkes; mit einem Plan von Syrakus. Leipzig 1859. ein sehr starker Band von circa 900 S., geht bis zur Unterwerfung durch Philipp von Macedonien den Vater Alexandri Magni, ist ein schönes Buch, enthält aber nur Re-
20
sultate, sogar ohne Citate; geht auch auf die Culturzustände ein. Ist ein Theil einer allgemeinen Weltgeschichte und zwar der 2te; der 3te und 4te ist vorzüglich Römische Geschichte. Histoire de la Grèce ancienne par Victor Duruy, 2 Bände Paris 1862. 8. ein nicht
25
geringfügiges Buch, geht bis zur Unterwerfung unter die Römer; eigene Untersuchungen scheint es jedoch nicht zu enthalten. |
26
2 1ter Band,] darüber, mit Bleistift: 2. Band 1861. 1 3] mit Bleistift
1 3] oben re., von fremder Hand: 70 zu S. 110 ff. [Bl. 110/58v ff.] 8–15 Von demselben … seyn.] unterhalb des folgenden Absatzes, mit Verweiszeichen 13 Idol] darunter (zwecks besserer Lesbarkeit): (Idol) 18 von circa 900 S.] am Rand li., mit Verweiszeichen
I,267 21–279 12
Erster Theil. Von dem öffentlichen Leben
505
▶4◀
149r
Kritik: Beaufort, Levesque, Niebuhr, Gerlach, die Quellen der ältesten Römischen Geschichte 1853. 4.
Die Glaubwürdigkeit der alten Römischen Geschichte besonders der Fasten, vertheidigt Dr. Ludwig Oscar Bröcker (Hamburg), Untersuchungen über die Glaubwürdigkeit der altrömischen Geschichte, Basel, 1855. 8. ein starker Band. 2te Ausgabe angeblich, 1862.
5
An inquiry into the credibility of the early Roman history, von George Cornewall Lewis, 2 Bände 8vo. London 1855. ist über-Niebuhrsche Skeptik. Desselben Buch
Deutsch, vom Verfasser vielfach revidirte und verbesserte, so wie mit einem Nachtrag versehene Ausgabe von Felix Liebrecht, 1ter Band, Hannover. 2ter 1858. 8. Zweiter Band, 2. Ausgabe, mit Verbesserungen und Nachtrag, 1863. (ib. eod. 2te Ausgabe des 1. Bandes)
10
Specialgeschichten: Tillemont pp. Hübler Drumann Haltaus Burckhardt, Hagen pp. |
Geschichte der Trevirer unter der Herrschaft der Römer, von Steininger, Trier 1845. 8. Von demselben Geschichte der Trevirer unter den Franken 1850.
15
20
Die Wanderungen der Kelten. Historisch kritisch dargelegt von Leopold Contzen, Lehrer an der Realschule erster Ordnung zu Cöln. Gekrönte Preisschrift (von Münster). Leipzig 1861. 8. 269 S. ein schönes Buch. | 25 1 4] mit Bleistift 1 4] alle Notate auf diesem Blatt weisen einen unterschiedlichen Schreibduktus auf; oben re., von fremder Hand: 71 zu S. 111(aus 110 ff.) [Bl. 111/59r] 8–11 An inquiry … Hannover.] auf einem aufgeklebten Papierstreifen, Format: 10,9 �3,5 20 Geschichte] oben re., von fremder Hand: 72 zu S. 109 ff. [Bl. 109/58r ff.] 20–21 Geschichte … Franken 1850.] auf einem aufgeklebten Papierstreifen, Format: 13,2 �3,3
150r
506 151r
Zum zweyten Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
I,267 21–279 12
Lebens- und Charakterbilder Griechischer Staatsmänner und Philosophen aus George Grote’s Griechischer Geschichte übersetzt und bearbeitet von Theodor Fischer. Königsberg 1859. 1. Band, fängt mit Solon an und geht bis Perikles, Archidamos – in den Zeiten um Anfang des Peloponnesischen Krieges. |
1 Lebens-] oben re., von fremder Hand: 73 zu S. 109 ff. [Bl. 109/58r ff.]
I,279 13–285 19
Erster Theil. Von dem öffentlichen Leben
507
[IV. Politische Alterthümer der Römer und Griechen]
zu Bd. I,279 13–285 19 Disposition der Litteratur der Alterthümer.
152r
Griechische Alterthümer überhaupt. Politische Alterthümer der Griechen.
5
Überhaupt Sigonius pp. S. 114 oben Recht, S. 114 am Rand Münzen, meine StaatsHausHaltung. ▶Bundesverhältnisse S. 114 extr. A Schriften über die einzelnen κοινά. Drumann Ideen zur Geschichte des Verfalls der Griechischen Staaten.◀
10
Kriegswesen. ▶ Nast Einleitung in die Griechischen Kriegsalterthümer. Köpke, Rüstow und Köchly Geschichte des Griechischen Kriegswesens von den ältesten Zeiten bis auf Pyrrhus.◀ Seewesen. Römische Alterthümer. Thesauri.
Ältere Schriften Beilage 1. B dann Fuss, Creuzer, Haacke, Kollegheft von Wolf, Kärcher, Beilage 1 und 2. C auch S. 114 unten. Ruperti der Jüngere
3 Disposition] oben re., von fremder Hand: 74 zu S. 113 [Bl. 113/60r] A
I,284 52–54
B
II,508 16 ff.
C
II,508 16 ff. und 511 21 ff.
15
Zum zweyten Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
508
I,279 13–285 19
Becker – Marquardt. Niebuhr Beilage 1. Rückseite.
Politische Alterthümer Beilage 1. Dabei stehen die bis jetzt das Politische hauptsächlich enthalten. Rubino bis Lange Recht, 5
Heineccius Rein Beilage 1.
Staatshaushaltung Dureau de la Malle, Économie politique des Romains 2 T. von Burmann de vectigalibus populi Romani. Kriegswesen Rüstow pp. Beilage 3. A Municipien, Bundesgenossen pp. Kiene Beilage 1. Hopfensack � Kuhn S. 113 extr. Menn
10
�
Thorheiten: Schultz
Beilage 2
Huschke 15
Schlußbemerkung S. 114. B |
1
154r
Die älteren Bücher kann man bei Fabricius Bibliographia antiquaria finden. Über Römische Alterthümer Creuzer, Hefte von Wolf.
20
18 Römische Alterthümer] es folgt ein Verweiszeichen auf: Allgemeine Werke: Graevii Thesaurus etc. C 4 Recht,
] es folgt ein unleserliches Wort 16 1] alle Notate auf diesem Blatt (einschließlich der Rückseite) weisen einen unterschiedlichen Schreibduktus auf; oben re., von fremder Hand: 76 zu S. 113 [Bl. 113/60r]
A
II,521 21 ff.
B
I,285 17–19
C
II,509 16
I,279 13–285 19
Erster Theil. Von dem öffentlichen Leben
509
Joseph Rubino Untersuchungen über Römische Verfassung und Geschichte 1. Theil, Kassel 1839. 8. enthält Übertragung der Römischen Magistratuum, Kö-
nigthum, Senat und Patriciat, Volksversammlungen. Hat auch den besonderen Titel: Über den Entwickelungsgang der Römischen Verfassung bis zum Höhepunct der Republik. Hat einen seltsamen legitimistischen Gesichtspunct für die älteste Zeit. Gegen ihn Göttling im Anfange.
5
Göttling Geschichte der Römischen Staatsverfassung von Erbauung der Stadt bis zu Cäsars Tod. Halle 1840. 8. sehr übersichtlich und gut. Peter, Die Epochen der Verfassungsgeschichte der Römischen Republik mit besonderer Berücksichtigung der Centuriatcomitien. Leipzig 1841. 8.
10
Georg Friedrich Franz Ruperti, Römische Alterthümer T. 1. Hannover 1841. 8. T.
II. 1. 1842. II. 2. (1843) Becker Handbuch der Römischen Alterthümer Band 1. enthält nur Topographie von Rom. Von Becker T. II. P. II. 1846.
Hier Schultz und Huschke.
15
Allgemeine Werke: Graevii Thesaurus nebst Poleni Supplementa ▶utriusque thesauri◀ 5 Bände, und Sallengre Novus Thesaurus Antiquitatum Romanarum 3 Bände. Rosini Antiquitatum Romanarum seu corpus absolutissimum, Basileae 1585. Ausgabe von Dempster, und von Johann Friedrich Reitzius.
20
Samuelis Pitisci Lexicon Antiquitatum Romanarum. Oberlin rituum Romanorum tabulae nebst Index Auctorum, Compendium von Nieupoort, nebst Anmerkungen von Haymann, desgleichen Schwarzii Observationes ad Nieupoortum. Nitzsch Beschreibung des häuslichen wissenschaftlichen pp. Zustandes der Rö-
mer, 4 Bände. 4–5 zum Höhepunct] aus zur Höhe
16–17 utriusque thesauri] über der Zeile, mit Einfügungszeichen
25
510
Zum zweyten Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
I,279 13–285 19
Reiz Vorlesungen. Adams Handbuch, aus dem Englischen von Meyer, 2 Bände. Cellarii Compendium. Heineccius, Elementa iuris Antiquitatum Romanarum. Maternus von Cilano herausgegeben von Adler, 4 T. Ruperti. 5
Zeyss Römische Alterthumskunde 1843. Niebuhr. Fuss Antiquitates Romanae.
10
Creuzer, Haacke, Kärcher, Ruperti (der Alte). Collegienhefte von Wolf. Specialwerke über Staatsverfassung siehe oben: A Rubino, Göttling, Peter. ⟦Ruperti der jüngere, Becker,⟧ Lange.
Thorheiten: Schultz, Huschke (sehr fromm). Provincialwesen: Hopfensack. Recht: die Litteratur ist unzählig. (Rechtsgeschichte) Staatshaushaltung Dureau de la Malle. 15
Georg Friedrich Franz Ruperti, Handbuch der Römischen Alterthümer 1. Theil,
1) Länder des Römischen Reiches. Die Hauptstadt Rom. 2) Das Römische Volk ohne Beziehung auf den Staat (enthält Privatverhältnisse Leben, Kunst, Wissenschaft und dergleichen). ▶ Heineccius.◀
20
Von demselben: De coloniis Romanorum tempore liberae reipublicae deductis. Rom 1838. 4. zu Rom gekrönte Preisschrift.
21
20 Preisschrift.] es folgt ein Verweiszeichen auf den letzten Absatz derselben Manuskriptseite: Die
22
Lehre … empfehlen. 8 (der Alte)] über der Zeile
8 Collegienhefte von Wolf.] unter der Zeile 15–513 14 Georg … zu empfehlen.] auf einem angeklebten Zettel, Format: 16 �5,6 18 Heineccius.] mit Bleistift
A
II,509 1–10
I,279 13–285 19
Erster Theil. Von dem öffentlichen Leben
511
Wilhelm Adolph Becker (Professor zu Leipzig), Handbuch der Römischen Alter-
thümer nach den Quellen bearbeitet, 2ter Theil. 1. Abtheilung enthält die Staatsverfassung, der 1te Theil ist das Werk über die Topographie Roms. Fortsetzung des Beckerschen Werkes von Marquardt, 2. Theil 3. Abtheilung, 3. Theil, 1. Abtheilung. 4. Theil 1856.
5
Über die Rechtsverhältnisse (für Philologen): das Criminalrecht der Römer von Romulus bis auf Justinianus, ein Hülfsbuch zur Erklärung der Klassiker und der Rechtsquellen für Philologen und Juristen von Prof. Dr. Wilhelm Rein Leipzig
1844. 8. Die Lehre von den Colonien, Municipien, sociis, und was damit zusammenhängt von verschiedenen Bürgerrechten, z. B. für suffragio, Latium (maius und minus) und dergleichen ist besonders wichtig, und ist dafür das Werk von Kiene (in Stade), der Römische Bundesgenossenkrieg, Leipzig 1845. 8. besonders zu empfehlen. | Römische Alterthümer von Ludwig Lange, erster Band 1856. Berlin, 8vo. enthält Einleitung und der Staatsalterthümer erste Hälfte. 2. Band 1862. ebenfalls noch Staatsalterthümer. Von demselben Werk 2te Auflage, 1. Band Berlin 1863. enthält Einleitung und der Staatsalterthümer 1ten Theil. Niebuhr, Vorträge über Römische Alterthümer an der Universität zu Bonn gehalten, von Meyer Isler, Berlin 1858. 8. |
10
15
20
155r
2 Haacke Abriß der Griechischen und Römischen Alterthümer Stendal 1816. 8. und Litteraturgeschichte für Gymnasien, 4. Ausgabe besorgt von Lübker, um
1863. Georg Alexander Ruperti Grundriß der Geschichte. Erd- und Alterthumsunde,
Litteratur und Kunst der Römer, Göttingen 1811. 2–5 enthält … 4. Theil 1856.] am Rand re. und auf dem unteren Seitenrand
11 z. B. für suffragio, Latium (maius und minus)] so im Ms. 21 2] oben re., von fremder Hand: 77 zu 113 [Bl. 113/60r] 22–23 Haacke … um] auf einem aufgeklebten Papierstreifen, Format: 10,1 �1,0
154v
25
512
5
Zum zweyten Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
I,279 13–285 19
Für beide Antiquitäten ein kurzer Überblick mit Kupfern, jedoch nicht für alle Rubriken: Kurzgefaßtes Handbuch des wissenswürdigsten aus der Mythologie und Archäologie des klassischen Alterthums, von Kärcher. Besonders zu dessen Handzeichnungen. Carlsruhe 1825. 8. enthält Mythologie Kriegswesen, Seewesen, Fuhrwesen, Hauswesen, Bauwesen; Spiele, Feste und Chronologie Priester, Todtenwesen, Geld, Notiz der Schriftsteller. Haacke Handbuch. Hoffa de Senatu Romano qualis fuerit Reipublicae liberae temporibus P. 1. de ordine Senatorio, Marburg 1827. 8. ▶Eine solche Schrift auch von Hofmann, hier
10
in Berlin erschienen 1847.◀ Geheimer StaatsRath Kommissar Schultz Grundlegung zu einer geschichtichen
Staatswissenschaft der Römer. 1833. 8. Ein eben so närrisches Buch ist der Servius Tullius von Huschke (bovigus).
15
155v
Über einzelne Gegenstände ist auch in neuern Zeiten viel geschrieben; z. B. über die Ritter von Marquardt, Zumpt, auch von Bähr in der Hallischen Encyklopädie der Wissenschaften und Künste unter Equites. Über das Verhältniß der sex suffragia zur Römischen Ritterschaft, von Rubino in der | Zeitschrift für AlterthumsWissenschaft 1846. N. 27 ff. Huschke über den Census und die Steuerverfassung der frühern Römischen
20
156r
Kaiserzeit. Ein Beitrag zur Römischen Staatswissenschaft. Berlin 1847. 8. |
3 Lehne, Kurze Übersicht der Geschichte der Römischen Legionen von Caesar bis Theodosius, in dessen gesammelten Schriften Mainz 1837.
8–10 Hoffa … in Berlin er] auf einem aufgeklebten Papierstreifen (Format: 8 �1,4), daneben re.: ca. vier
Wörter unleserlich gestrichen 9 Hofmann] später (fälschlicherweise) korrigiert zu Hoffmann 11–13 Geheimer StaatsRath … (bovigus).] auf einem aufgeklebten Papierstreifen, Format: 9,6 �1,5 16 Wissenschaften und Künste] Künste2) und Wissenschaften1) 21 3] oben re., von fremder Hand: 78 zu S. 113 [Bl. 113/60r]
I,279 13–285 19
Erster Theil. Von dem öffentlichen Leben
513
Carl Ludwig Grotefend Kurze Übersicht dieser Geschichte von Caesar bis Gallicus, in der Darmstädter Zeitschrift für AlterthumsWissenschaft 1840. Heft 7.
Über dieselbe verschiedene Abhandlungen von Pfitzner, deren eine ich habe. de legione XXII. von Wiener, die ich habe. Gessler, de legionum Romanarum apud Livium numeris, Berlin 1866. 8.
5
Rüstow Über das Heerwesen und Kriegführung des Julius Caesar, 2. Auflage Nordhausen 1862. 8. |
153r
4 Statistique des peuples de l’Antiquité, les Egyptiens, les Hébreux, les Grecs, les Romains et les Gaulois. Par Alexandre Moreau de Jonnès, Membre de l’Institut. Tome I II. Paris 1851.
Die städtische und bürgerliche Verfassung des Römischen Reiches bis auf die Zeiten Justinians, von Dr. Emil Kuhn, 1. Theil, Leipzig 1864. 8. |
8 4] oben re., von fremder Hand: 75 (aus 76) zu Seite 113 [Bl. 113/60r]
von Boeckhs Hand
9–11 Statistique … 1851.] nicht
10
[Zweyter Theil. Von dem Privatleben der alten Völker]
zu Bd. I,287 1–12 Privat-Alterthümer – zu ▶Philologische Encyklopädie◀ Griechische Alterthümer S. 153 ff.
157r
5
▶Es kann nur einiges Allgemeine beigebracht werden. Was die Römer betrifft, so sind die res familiares im Ganzen besser geordnet.◀ Allgemeine Gesichtspuncte für die Beschaffenheit des Familienlebens: Es kann darin das Alterthümliche erkannt werden wie in allen Sphären:
10
1) durch das Untergeordnete unter den Staat, inwiefern das Objective im Staat ist, das Subjective in der Familie (die Empfindung). Überhaupt zieht der Mensch im Privatleben aus dem Objectiven in sich herein, beim Staat geht er aus seiner Subjectivität heraus ins Objective. 2) Inwiefern die Familie selbst nur natürliche Verhältnisse im Alterthum enthält, und wenig geistige.
15
20
3) Inwiefern die Freiheit darin noch nicht realisirt ist: patria potestas, Sclaverei, Unterordnung des weiblichen Geschlechts. Gebundenheit durch enges commercium und enges connubium; wogegen man jetzt größern Verkehr und größere Freiheit des Heirathens hat. ▶Es sind 3 Verhältnisse im Innern der Familie. 1) Verhältniß der Geschlechter. 2) Herr und Knecht. 3) Eltern und Kinder. In allen 3 ist das Princip der Nothwendigkeit überwiegend. Der Gegensatz im 2ten ist der freie Dienst.◀
3 Privat-Alterthümer] das Blatt besteht aus zwei aneinandergeklebten Zetteln; oben re., von fremder
Hand: 79 zu Seite 114 [Bl. 114/60v] 3 zu] aus Siehe 3 Philologische Encyklopädie] über der Zeile mit Einfügungszeichen 5–6 Es kann …geordnet.] li. neben: Privat-Alterthümer 10–12 Überhaupt … Objective.] zeitnahe Ergänzung in der gleichen Zeile und am Rand re. 13 im Alterthum] zeitnahe Ergänzung über der Zeile, mit Einfügungszeichen 16–21 Gebundenheit … Dienst.] unter dem folgenden Absatz, mit Verweiszeichen
I,287 1–12
Zweyter Theil. Von dem Privatleben
515
4) Bei den Griechen durch die Stammunterschiede, die stark einwirken. Privatalterthümer, oder wissenschaftliches religiöses und häusliches Leben der Römer, ein Lehr- und Handbuch für Studirende und Alterthumsfreunde, von Christian Theophil Schuch, Professor am Gymnasium zu Bruchsal, Carlsruhe 1842. 8. fleißig. ▶2. Ausgabe 1852. ist aber offenbar die erste, mit Zusätzen in der Vorrede.◀
5
Böttiger Sabina.
▶2. Ausgabe des Gallus, 1849. 3 Bände.◀ ▶3. Ausgabe des Gallus, 3 Bände, besorgt von Dr. Wilhelm Rein, Professor 1863.◀ Gallus (Cornelius Gallus ist gemeint) oder Römische Scenen aus der Zeit Augustus’. Zur Erläuterung der wesentlichsten Gegenstände aus dem häuslichen Leben der Römer; von Wilhelm Adolf Becker, Professor an der Universität Leipzig Leipzig 1838. 8. Theil. I. II. 2 nicht sehr starke doch mäßige Bände. Seine Charikles für das Griechische gute Bücher. Limburg-Brouwer. ▶Siehe Griechische Alterthümer S. 153.◀ Über die Oekonomie: Dureau de la Malle Économie politique de Rome. 2 Bände. Manches auch in meiner Staatshaushaltung. Die politische und Privatökonomie kann man wieder nur für die Betrachtung scheiden.
10
15
Marquardt, Römische Privatalterthümer 1te Abtheilung (als 5. Theil 1. Abtheilung des Handbuchs von Becker-Marquardt Römische Alterthümer) Leipzig
1864.
20
Ein sehr nettes Buch, besonders für Privatalterthümer: Illustrirtes Wörterbuch der Römischen Alterthümer mit steter Berücksichtigung des Griechischen; enthaltend 2000 Holzschnitte nach Denkmälern der alten Kunst und Industrie. Von Anthony Rich. Aus dem Englischen übersetzt unter der Leitung von Dr. Carl Müller, Paris und Leipzig 1862. klein oktav, 716 S.
25
Darstellungen aus der Sittengeschichte in der Zeit von August bis zum Ausgang der Antonine, von Ludwig Friedländer, Professor in Königsberg, 1. Theil Leipzig 1862. 8. | 7 Böttiger Sabina.] ab hier auf dem zweiten Zettel
8–9 3. Ausgabe …1863.] über dem Vorherigen
12–13 nicht sehr] am Rand re., mit Verweiszeichen
14 Siehe … S. 153.] am Rand re., in Fortsetzung
der Zeile
[Dritter Theil. Von dem Cultus oder der äußern Religion und Kunst]
zu Bd. I,291 10–293 13 158r 5
Abscheidung der Mythologie. Jedoch muß von den besonderen Beziehungen der Götter gehandelt werden. Hier von dem Charakter des Cultus, und zwar zuerst. 1) Bestimmung der besonderen Bezeichnungen der Götter als ἐγχώριοι, πατρῷοι πάτριοι, γενέθλιοι, allgemein. Große Verschiedenheit der Griechen darin. ξενικοί: Toleranz – obgleich in alten Zeiten, besonders in Asien, Fanatismus.
10
15
2) Besondere Art der Anbetung: Cultus – Gebet, Opfer, Reinigungen, Weihen (ἀναθήματα), πομπαί, Feste (Chronologie). Ein weites Feld, und wahrlich nicht mythologisch und passender vor der Mythologie zu lehren. ▶Spiele, geht über in die Kunst.◀ 3) Einwirkung der Religion durch Erziehung und Maximen, ▶Beziehung des Sinnlichen auf ein Geistiges.◀ Orakel, Incubation, Divination, Omina, Magie. Mysterien und τελεταί ein Besonderes.
Wie sich die Kunst anschließe an die Religion und aus ihr hervorgehe: ▶Selbst das Portrait ist Sache der Pietät.◀
20
10 Anbetung:] weiter unten auf der Seite, mit Verweiszeichen: Personal: Priesterthum, Priesterdiener:
21
Hierarchie
22 23
Hierodulie. Localität: Τεμένη, Tempel, Bildnisse (ihre Geschichte). ▶Schlägt in die Architektur pp. ein.◀ 10 Cultus] am Rand li.: θιασωτικά, ὀργεῶνες. 14 Maximen,] darüber: (Hier von den Mysterien)
4 Abscheidung] oben re., von fremder Hand: 80 zu Seite 117 [Bl. 117/62r]
13 in die Kunst.] über dem Vorherigen am Rand re., mit Verweiszeichen 14–15 Beziehung … Geistiges.] über der Zeile, mit Einfügungszeichen 16 Mysterien … Besonderes.] über dem Vorherigen, mit Verweiszeichen 17 aus] über der Zeile, mit Einfügungszeichen
I,291 10–293 13
Dritter Theil. Von dem Cultus
517
2) Alle Plastik geht zunächst auf Götterbilder und Anathemata; Architektur auf Tempel und andre heilige Orte; selbst die Gartenkunst auf die τεμένη. Die Musik und Gymnastik und Orchestik geht auf Hymnen und Tanz und Spiele; desgleichen die Poesie auf Hymnen und Spiele. – Selbst der Magie dient die Kunst durch das Amulet. – Die Kunst ist ursprünglich an den Culten hangend gewesen : das religiöse Ideal wird vom Künstler dargestellt. – In Aegypten sieht man dies am meisten. So auch die Musik und Poesie bei den Griechen. – Daß sie nachher über das ganze Leben sich verbreitet, ist eine Nebensache: ▶immer bleibt sie doch die Abbildnerin eines Innern, eines Wissens. Die Religion selbst verbreitet sich ja auch eben so ins Privatleben, in die Ehe pp.◀ 1) So anstößig es auch seyn kann, daß ich Religion und Künste zusammennehme, und noch obendrein bei der Wissenschaft die Religion wieder bringe, so ist dies doch das Richtige. Die Kunst ist der äußere Ausdruck eines inneren Erkennens, welches wesentlich in der Wissenschaft ist (in beiden ist das Göttliche, in der Kunst als Anschauung am Symbol, in der Wissenschaft als Begriff ): wie sich aber der Cultus als äußeres Zeichen und Symbol zum mythologischen Erkennen (dem Dogma oder dessen Analogon) verhält eben so verhält sich die Kunst zur Wissenschaft. Der Cultus endlich ist selbst Kunst, und die mythologische Wissenschaft = einer Dogmatik. ▶Die Kunst ist freilich μίμησις, aber nicht bloß der Form, sondern des inneren Wesens.◀
5
10
15
20
5 ist keine dialektische Zahl: 4 = 2 + 2 ist die wahre dichotomische Theilung. ▶ Gerhards Ansicht die Mythologie mit der Kunst zu verbinden (oder die ReligionsGeschichte) enthält die Wahrheit die wir hier lehren.◀ | Unterschied der Griechen und Römer.
25
Das Griechische ist rein menschlicher und zugleich speculativer, veredelt auch durch die Kunst.
6 gewesen] am Rand li., mit Verweiszeichen: sie versinnlicht eben das Geistige für den Cultus. 1 2)] aus 1)
9 Nebensache:] Punkt verbessert zu Doppelpunkt
28
158v
518
Zum zweyten Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
I,293 14–305 3
Das Römische ist ernster und praktischer, in der Speculation dabei viel Etruskische Jonglerie. ▶Mehr Genie oder träumerische Kräfte, aber auch mehr Superstition.◀ ▶Mehr Personifikation der Begriffe.◀ Es sind auch die speciellen Unterschiede der Griechischen Staaten zu erwägen. 5
Auch bei den Römern nach Pellegrino (S. 116 Encyklopädie A) |
zu Bd. I,293 14–305 3 Disposition der Kunst. Sie stellt das Innere ▶die inneren Conceptionen◀ äußerlich dar mit den räumlichen und zeitlichen Mitteln:
159r
15
Räumlich ohne Bewegung: Architektur (Gartenkunst) geht aus vom Bedürfniß, woraus zunächst das Technologische folgt. Plastik in ihren verschiedenen Arten (der Malerei am nächsten das Relief; dahin gehört auch die Münzkunst; – Steinschneidekunst) Malerei. ▶Zusammen Archäologie der Kunst.◀
20
Zeitlich in der Bewegung: Gymnische und lyrische Künste. Geht aus vom Bedürfniß. Diese Reihe ist von der Kunstarchäologie ausgeschlossen worden. Orchestik. Musik (Poesie – Verbindung aller drei: Rhapsodik, Chorik, Dramatik). |
10
160r
Kunst. Entwurf. Vom Begriff der Archaeologia (artium, worunter aber gewöhnlich nur die räumlichen verstanden werden). An diese gehen wir zunächst. Allgemeine Litteratur derselben, ▶und allgemeine Gesichtspunkte = Betrach-
2–3 Mehr … Begriffe] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen
3 Mehr Personifikation … Begriffe] mit Bleistift 7 Disposition] oben li., von fremder Hand: 81 zu S. 118 [Bl. 118/62v] 7 die … Conceptionen] über der Zeile, mit Einfügungszeichen 15 Zusammen … Kunst.] neben dem gesamten Absatz li. 21 Kunst.] oben re., von fremder Hand: 82 zu S. 118 [Bl. 118/62v]
A
I,292 6–18
I,293 14–305 3
Dritter Theil. Von dem Cultus
519
tungsweisen. S. 119. unten A und in der Übersicht (Beilage). B Auch auf deren Rückseite.◀ dann Architektur pp. Architektur. Disposition S. 117. in marg. C Zuerst ihre Anwendung S. 117. Ist Kunst, wie ich schon bewiesen habe. Ihr allgemeiner Charakter ib. (hierzu das von Bötticher). Stammunterschiede S. 118. Litteratur S. 118 f. Die Griechische Kunst ist in allem natürlich, organisch, plastisch; das in der Natur des Dinges gegebene organisch zusammenhängende wird darin auf das Einfachste und Anschaulichste dargestellt. In Bezug auf die Architektur ist in dieser Beziehung zu empfehlen, die etwas schwer geschriebene aber geistreiche Schrift von Carl Bötticher: Entwickelung der Formen der Hellenischen Tektonik, Berlin 1840. 4. worin nachgewiesen ist, daß in der Hellenischen Tektonik die Function jedes Körpers (oder architektonischen Bautheiles) durch folgerechte Form erledigt und dabei diese Form in den Äußerlichkeiten so entwickelt sei, daß sie die Function ganz offen darstelle (Einleitung §. 2.); die Form ist aber eben die Darstellung oder der plastische Ausdruck der Function ▶also des innern Begriffes◀ (des Körpers) im Raum. Dieser Ausdruck dringt bis in die äußeren Extremitäten mittelst einer Decorativen Charakteristik in der Ornamenthülle des Kernschemas, und die Ornamente haben alle eine symbolische Bedeutung, und können nicht willkührlich gewechselt werden (Einleitung §. 5. N. 10.); nicht etwa eine symbolische Bedeutung in Bezug auf Cultus ist gemeint, sondern eine symbolische Bedeutung für die Function des Structurtheils. Hierzu tritt dann allerdings auch noch eine Symbolisirung von Ge-
5
10
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20
12 Carl Bötticher] am Rand re.: Vollständiges Buch von demselben: Die Tektonik der Hellenen. (Berlin
25
1842. 4. angefangen, fortgesetzt) 1844. ▶1. Theil. – 2. Theil, 1. Hälfte 1848.◀ 21–22 (Einleitung §. 5. N. 10.)] am Rand re., mit Verweiszeichen: Als decorativ sind sie aber nicht structiv nothwendig, sind vielmehr von den structiv nothwendigen Theilen wahrnehmbar gesondert, und erscheinen als von außen attribuirt. – Dieselben Grundsätze wie für die Architektur, hat derselbe 1 in seinem größeren Werke über die Tektonik der Griechen auch für die Geräthe und Gefäße nachgewiesen, deren Verzierungen ebenfalls durchaus nicht willkührlich sind. – Dieses Symbolische, welches jeder Theil zeigt, ist eben das Künstlerische, was über das Bedürfniß hinausgeht.
26
1
in seinem … Griechen] neben dem Vorherigen li., mit Verweiszeichen
und … Rückseite.] am Rand re., mit Verweiszeichen 17–18 also … Begriffes] am Rand re., mit Verweiszeichen
518 23–2
A
I,298 14–23
B
II,521 4–526 11
C
I,294 1–7
27 28 29 30 31 32
520
Zum zweyten Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
I,293 14–305 3
danken, welche von der Tektonik unabhängig sind und sich auf den Cult pp. beziehen. ▶– Die Art der Auffassung und des Ausdrucks hängt aber dabei vom Volkscharakter ab, und so bilden sich die Stammunterschiede.◀ |
161r 5
162r 10
163r
15
Skopas Leben und Werke, von Ludwig Urlichs. Greifswald 1863. 8. dabei sind auch Beilagen, 1) das Zeitalter des Dipoenos und Skyllis, 2) die Baugeschichte des Ephesischen Tempels. (Ist ein schönes Werk. Auch ist darin vom Mausoleum zu Halikarnass gehandelt.) |
Das Schatzhaus des Atreus ▶(Grabmäler sind es)◀, dieser antik gewölbte Bau, inwendig ohne Zweifel mit ehernen Tafeln ausgeschlagen, hatte auch äußerlich am Portal ganz eigenthümliche aus weißem, grünem und rothem Marmor gemachte Verzierungen, die eine besondere Art der Kunstcultur in jenem Zeitalter voraussetzen: aus ungedruckten Quellen zum Theil handelt davon Müller vortrefflich Wiener Jahrbuch 1826. 36. Band. S. 186 ff. und von diesen Schatzhäusern überhaupt S. 184 f. |
Wilhelm Lübke, Professor der Kunstgeschichte in Zürich:
Geschichte der Architektur, Grundriß der Kunstgeschichte, Geschichte der Plastik von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart, Leipzig (Seemann) 1863. erste Hälfte, ein starker Band; das Antike geht nur bis S. 265. 20
Geschichte der Baukunst im Alterthum nach den Ergebnissen der neueren wissenschaftlichen Expedition bearbeitet von Dr. Franz Reber (München) 1. Liefe-
rung Leipzig 1864. 8. ist ein schönes Werk; das Erschienene bezieht sich freilich nur auf das Morgenland, bis Lycien. |
24
16 Architektur,] es folgt ein Verweiszeichen auf den letzten Absatz derselben Manuskriptseite: Geschich-
25
te der Baukunst etc. 4 Skopas] oben re., von fremder Hand: 83 zu S. 119 [Bl. 119/63r]
8 Das] oben re., von fremder Hand: 84 zu S. 119 8–14 Das Schatzhaus … S. 184 f.] auf einem aufgeklebten Papierstreifen, Format: 11,5 �3,5. 8 (Grabmäler … es)] über der Zeile 15 Wilhelm] oben re., von fremder Hand: 85 zu S. 119 [Bl. 119/63r]
I,293 14–305 3
Dritter Theil. Von dem Cultus
521
▶Relief – τορευτική, caelatura, besonders von Metallreliefs, wie in Silber (nicht gegossen). δακτυλιογλυφία ist Steinschneiderei. Bedeutung beider für das Antike.◀
165r
Der Nahme Archaeologia hat den beschränkten Sinn auf die Kunst erhalten. 1) Charakter und verschiedene Arten. Plastik. (Litteratur.) Gehört hierher als religiös. Wenig Porträt pp. (Lysipp), mehr Ideen stellte man dar. Hauptkunst der Alten: deren Charakter überhaupt plastisch. Also hart: daher wenig Kinder. Höchste Vollendung. Was sie enthält ▶wenig Empfindsames.◀ In Metall (Eisen) pp. S. 173 Antiquitäten. Verschiedene Künste, Reliefs pp. ▶Vielfache Übung des Reliefs besonders in Attica. Statuen Stempelschneidekunst, Steinschneidekunst.◀ 2) Betrachtungsweise. � Technische Ansicht. Encyklopädie S. 119 A Historische Ansicht. Aesthetische Ansicht. Erklärung. Historisch-▶kritisch◀Aesthetische Stile nach Zeit und Ort. Anfang. b) Geschichte der Künstler. a) Geschichte der Monumente in den Museen. ▶c) Kunsterklärung. Siehe die Rückseite. D
5
10
15
20
3) Von der Kunstgeschichte selbst. (Rückseite) ▶Zusammenhang mit Aegypten. ◀ 12 Verschiedene Künste] am Rand li.: Statuen. Relief. Gemmen verschiedener Art. Münzen.
13 Statuen] es folgt ein Verweiszeichen auf: Statuen. Ganze. Hauptmuseen etc. B 19 b) Geschichte der Künstler.] es folgt ein Verweiszeichen auf: ▶B)◀ Geschichte der Künstler etc. C 21–22 Zusammenhang mit Aegypten.] auf der Rückseite des am Rand re. angeklebten zweiten Zettels, mit Verweiszeichen: In der Technik sind die Griechen Schüler des Orients aber der Entwickelungsgang der Kunst ist ihnen eigen; selbständig haben sie die Natur in der Kunst erreicht und zugleich in dem Natürlichen das Ideal. Das war ihre Bestimmung.
1 Relief ] alle Notate auf diesem Blatt, das aus vier an- bzw. aufeinander geklebten Zetteln besteht,
weisen einen unterschiedlichen Schreibduktus auf 6–7 (Lysipp) … dar.] auf dem oberen Seitenrand re., mit Verweiszeichen 10 wenig Empfindsames.] über der Zeile 14–20 2) Betrachtungsweise … Rückseite.] neben dem vorherigen Absatz re. 18 kritisch] über der Zeile, mit Einfügungszeichen A
I,298 14–23
B
II,522 26
C
II,523 28
D
II,525 17 ff.
23 24 25 26 27 28 29
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Zum zweyten Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
I,293 14–305 3
Alter der Kunst: Aegypten pp. Älteste Griechische Denkmähler. Verschiedene Stile nach Zeit und Nationalität. Wie sie sich bilden?
5
10
Menge der Kunstwerke. Alter Stil. Phidias, Polyklet, Lysipp. Aegyptischer Attischer Aeginetischer Etruskischer und andre Stile, die wir kaum kennen. Sogenannter hieratischer Stil. – Thierschs besondere Ideen, enthält manches wahre. Xanthica! Bemahlung der Statuen und Architekturstücke (Polychromie) – Rochette, Semper, Kugler pp. � Mahlerei. Hirt, Litteratur. Zeichnung. Böttiger Griechische Antiquitäten S. 174. Anticaglien. Grund.
15
Charakter der alten Mahlerei. ▶Reliefartig, wie die Aldobrandinische Hochzeit. Perspektive weniger geübt, wohl gekonnt.◀ Vollendung. ▶Landschaften giebts auch.◀
20
Verschiedene Künste: Enkaustik ▶ Herculaneum ◀, Fresco, Glasmahlerei, Vasen, Musivische. Auch das Weben gehört hierher. Weberei (ποικιλία).
25
Man glaubt, die Alten hätten in der Mahlerei wenig erreicht. Falsch. Sie haben bloß auf eigenthümliche Art das Ihrige erreicht. ▶Wie weit sie gekommen, zeigt die Topfwaare, und die Herculaneischen und Pompejanischen Sachen, obgleich darin manches verzeichnet ist, dennoch erhaben hoher Stil! Mosaik. Praenest. und sonst.◀ Statuen. Ganze. Hauptmuseen für Statuen: Rom, Paris pp. 4–9 Alter Stil … Xanthica!] neben dem unmittelbar Vorherigen re.
10–11 Bemahlung … Kugler pp.] auf dem vierten Zettel (hinter einen Ausschnitt gesetzt, bevor die Beschriftung der Rückseite erfolgt ist), Format: 2,8 �4,5 19 Herculaneum] über der Zeile, mit Einfügungszeichen 23–24 und die Herculaneischen … Stil!] spätere Ergänzung, am Rand li., mit Verweiszeichen
I,293 14–305 3
Dritter Theil. Von dem Cultus
523
Hermen, imagines, nicht sehr alt. Hirt (vom Bildniß): Ursinus, Faber, Gronov, Visconti Iconographia Graeca Latina. Achilles Statius. ▶Terrakotten, Panofka pp.◀ Reliefs. Tölken. Zoega. Winckelmann Monumenti Inediti. ▶Auch als Schilder (clypei, Mädaillons)◀ 4) Hauptlitteratur und Ansichten in den Werken. Litteratur. ▶a)◀ Winckelmann Geschichte der Kunst, von Fea pp. von Meyer und Schultze in Winckelmanns Werken. ▶b)◀ Heyne, ▶d)◀ Gurlitt S. 117. extr. ▶e)◀ Beck. ▶f )◀ Lanzi Sculptur. S. 119. ▶g)◀ Thiersch Epochen der Kunstgeschichte. ▶i)◀ Petersen S. 117. extr. ▶c)◀ Meyer, S. 119. – Compendia. ▶Siehe S. 117. Müller. ⟦Viele alte Compendien siehe p. 117.⟧◀ Einzelne Abhandlungen. – Museenbücher. ▶k)◀ Hirt pp. ▶h)◀ Steinbüchel, S. 117. ▶m)◀ Zeitschriften: Caylus, Welcker, Böttiger Amalthea. Eiusdem Archäologie und Kunst. Annalen und Bulletins des archäologischen Instituts. Kunstblatt. Museenbücher. Gerhards Archäologische Zeitung von 1843. an. Ausgewählte Monumente Hirt, Millin pp. Litteratur der Statuen, der Reliefs, der Terracotten, Gemmen, der Münzen. Kleine Nachbildungen von Millin pp. ▶A)◀ Geschichte der Monumente in den Museen, wie Museo Pio-Clementino pp. Capitolino. Augustum pp. Museo Borbon. Pariser Sammlung pp. Pariser Museen (Bouillon) die hiesigen.
5
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25
▶B)◀ Geschichte der Künstler – Junius, Sillig. Brunn artificum liberae Graeciae tempora, Bonn 1843. 8. Clarac Catalogue des artistes de l’antiquité jusqu’à la fin du sixième siècle de notre ère, Paris 1844. 8. R. Rochette, Lettre à Mr. Schorn,
30
1 Hermen, imagines] darüber: profanae (thoracis)
31
5 Mädaillons] so im Ms.
16–17 Siehe … p. 117.⟧] am Rand li., mit Verweiszeichen 19–24 Zeitschriften: … Millin pp.] am Rand re. dieses, und am Rand re. des am unteren Seitenrand angeklebten dritten Zettels 28–524 2 Brunn … Paris 1845. 8.] am Rand unten re., mit Verweiszeichen
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Zum zweyten Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
I,293 14–305 3
Supplément au catalogue des artistes de l’antiquité Grecque et Romaine, Paris
1845. 8. Eigentlich sind dies alles nur Elemente. Die wahre Kunstgeschichte muß alles in Eins arbeiten. 5
Zu den Gemmen: Gerhards in Rom erschienene kleine Daktyliothek. – Tölken Erklärendes Verzeichniß der antiken vertieft geschnittenen Steine der Königlich Preußischen Gemmensammlung Berlin 1835. Gurlitt. S. 117.
10
Ein schöner Beitrag zur Geschichte der Künstler, Ludolph Stephani Studien zur Attischen Kunstgeschichte, Rheinisches Museum. Neue Folge 4. Jahrgang 1845. Aus den Inschriften oder Denkmälern. Ferner zur Geschichte der Künstler:
15
Raoul-Rochette Questions de l’histoire de l’art, discutées à l’occasion d’une inscription Grecque gravée sur une lame de plomb, et trouvée dans l’intérieur d’une statue antique de bronze; mémoire destiné à servir de complétement à la lettre à Mr. Schorn du même auteur, Paris 1846 8vo. Eine 2te Ausgabe wie es scheint, habe ich, wo die Worte Mémoire destinée etc. auf dem Titel fehlen, in
4to. Das erste ist in 8vo, und habe ich auch.
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Litteratur zu oben a) Winckelmann b) Heyne c) Meyer S. 119. d) Gurlitt S. 117. e) Beck f ) Lanzi S. 119. g) Thiersch h) Steinbüchel S. 117. i) Petersen S. 117. k) Hirt l) Müller (dabei Stark) – Ross, Kugler, Schnaase. Vor den variis die Geschichte der Künstler und die Museographie.
28 Vor den variis] darüber: Feuerbach, Hettner, Gerhard, Overbeck, Braun Lübke 8–525 5 Ein … Zeitschriften] auf dem dritten, am unteren Seitenrand angeklebten, Zettel
Stark)] über der Zeile, mit Einfügungszeichen
28 (dabei
I,293 14–305 3
Dritter Theil. Von dem Cultus
525
m) Varia, und Litteratur der Statuen pp. (a) Imagines. (b) Reliefs. (c) Statuen. Hermen. (Visconti Iconographia) Zeitschriften Eine neue Geschichte der Künstler, nach chronologischer Ordnung, sehr vollständig und mit Geist durchgeführt, in der That eine Basis der Kunstgeschichte, wo man sehen kann, wie sich die Geschichte der Künstler eben so gut in die Kunstgeschichte verweben läßt, wie die Geschichte der Schriftsteller in die Geschichte der Litteratur giebt Brunn, Geschichte der Griechischen Künstler, 1ter Theil, Braunschweig 1853. 8. vielleicht etwas zu weitschweifig, über 620 S. Das Werk soll zwar keine Kunstgeschichte seyn, aber es ist ein sehr brauchbares Element einer Kunstgeschichte. 2ter Theil, Band 1. 1856 (Maler, Architekten, Toreuten, Münzstempelschneider). Beide Theile (I und II, 1 sind wieder mit der Jahrzahl 1857, Stuttgart, erschienen; es ist aber dasselbe. II, 2 soll die Steinschneider und Vasenmaler liefern, und ist 1859 erschienen. |
5
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Über die Schwierigkeit der Erklärung der Kunstwerke, und wie die Alten davon selbst oft nichts mehr gewußt – Köhler Alectryonophor. ▶2)◀ Die Kunsterklärung und ▶3)◀ die Geschichte der Künstler ist nur ein Element der Geschichte der Kunst, wie die Biographie der Schriftsteller ein Element der Geschichte der Litteratur. 1) Die Museographie entspricht der Bibliographie und ist keine Disciplin. Die Erklärung der Denkmäler entspricht der Auslegung der Schriftsteller. ▶Zuerst muß man verstehen; dies gehört zum Historischen.◀ Alle drei sind also Elemente der Kunstgeschichte, wie jene andern Producte Elemente der LitteraturGeschichte sind. Die wahre Geschichte der Kunst ist ein Product der ästhetischen und historischen Betrachtung; nur beide zusammen können nachweisen, wie Stile entstanden und entwickelt sind. So ist es ja auch in der LitteraturGeschichte. – Diese ästhetisch-historische Betrachtung ist Winckelmanns Werk, der die philo6–16 Eine … erschienen.] auf dem am Rand re. angeklebten zweiten Zettel
Zettel, oben re., von fremder Hand: 87 zu S. 120 [Bl. 120/63v] Seitenrand, mit Verweiszeichen
17 Über] auf dem zweiten
25–26 wie … sind.] auf dem unteren
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Zum zweyten Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
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logische Erudition mit dem Geschmack, den Sinn für das Ideale, und mit Platonischer Begeisterung für das Schöne verband. Diese Betrachtung ist allein die philologische indem sie Ideen (Formen, ἰδέαι) in dem Geschichtlichen nachweist. 5
10
Die Stile sind wie in der Lyrik pp. verschieden 1) nach Stämmen, Aegyptisch, Aeginetisch pp. ▶Persisch, Assyrisch, Etruskisch. Dorisch, Ionisch.◀ 2) nach Zwecken, wie der hieratische, der auch noch in späterer Zeit vorkommt. 3) nach Zeiten: erhabener pp. Letzterer ist ein Ergebniß der Gesammtbildung der Zeit in Anwendung auf die Kunst nach ihrem Stufengang. Stillstand lange Zeit – siehe Thiersch Epochen der Kunstgeschichte. |
Zur Erklärung.
164r
15
Daß sich die Auslegung der Kunstdenkmäler zunächst an die Schriftsteller anzuschließen hat, versteht sich von selbst. Einige schöne, wiewohl nicht alle evidente Proben giebt Thiersch (München 1835. folio) in dem Gratulationsprogramm zur 25jährigen Jubelfeier der Hochzeit des Königs: Addita dissertatione qua probatur veterum artificum opera veterum poetarum carminibus optime explicari. |
Zu Müllers Archäologie der Kunst:
166r 20
Bernhard Stark archäologische Studien zu einer Revision von Müllers Hand-
buch der Archäologie Wetzlar 1852. 8vo. Gerhard, Grundriß der Archäologie für Vorlesungen nach Müllers Handbuch, Berlin 1853. 8. weicht von Müller doch sehr ab, und zieht vieles zur Archäologie was wir nicht als Kunstarchäologie ansehen. Ihm ist die Archaeologie über25
haupt die auf monumentales Wissen begründete Hälfte allgemeiner Wissenschaft des classischen Alterthums (als ob die litterarischen Monumente nicht 12 Zur] oben re., von fremder Hand: 86 zu S. 120
19 Zu] oben re., von fremder Hand: 88 zu S. 120
22–527 6 Gerhard … Disciplin.] auf einem aufgeklebten Zettel, Format: 11,1 �5,4
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Dritter Theil. Von dem Cultus
527
auch Monumente wären), also auf Monumente in Stein, Erz und dergleichen eigentlich gesagt. Dies ist bloß ein scheinbarer Begriff, nicht nach den wesentlichen Unterschieden, sondern nach der rein zufälligen Beschaffenheit der Denkmäler, während doch wieder diese Archäologie auch der litterarischen Denkmäler nicht entbehren kann. Diese Archäologie ist ein bloßes Aggregat, keine Disciplin.
5
▶ Rangabé, Ἀρχαιολογία, ἱστορία τῆς ἀρχαίας καλλιτεχνίας, 2 Bände 1865, 1866, 8. und ein Heft πίνακες.◀ |
Zu Müllers Handbuch der Archäologie hat er selbst mit Oesterley zusammen »Denkmäler der alten Kunst« herausgegeben, 1. Heft 1832. Göttingen, kleine, sehr brauchbare Kupfer. Fortsetzung von Wieseler, 2. Band 3. Heft Göttingen 1846. 2. Ausgabe 2. Band 2. Heft, 1861.
167r 10
Winckelmann, Lanzi S. 119. Hirt Geschichte der bildenden Künste bei den Alten, Berlin 1833. 8. schließt die Architectur aus. Eine brauchbare Übersicht. – ⟦Hier Kugler, Schnaase, Ross.⟧
15
Heyne, akademische Vorlesungen über die Archäologie der Kunst des Alter-
thums Braunschweig 1822. 8. Franz Kugler Handbuch der Kunstgeschichte, Stuttgart 1841. 8. T. 1. Carl Schnaase, die Geschichte der bildenden Künste, 1ter Band, Geschichte der
Kunst bei den Alten; geht außer einer theoretischen Einleitung auf die Geschichte der Orientalen und Aegypter pp. nicht der Griechen Düsseldorf 1843. 8. Eine Geschichte der Griechischen Plastik ist im 2. und 3. Band der nachgelassenen Schriften von Anselm Feuerbach enthalten (4 Bände, Braunschweig 1853. 8.), ältere Vorlesungen, worin die neuesten Forschungen natürlich keinen Platz haben finden können. 7 2 Bände] 2 Bände (2 Bände)
9 Zu] alle Notate auf diesem Blatt, das aus drei aneinandergeklebten Zetteln besteht, weisen einen unterschiedlichen Schreibduktus auf; oben re., von fremder Hand: 89 zu S. 120 [Bl. 120/63v] 16–17 Heyne … 1822. 8.] auf einem aufgeklebten Papierstreifen, Format: 11,1 �2
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Zum zweyten Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
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Julius Braun Geschichte der Kunst in ihrem Entwickelungsgange durch alle
5
Völker der alten Welt, auf dem Boden der Ortskunde nachgewiesen. 1. Band, Nilthal und Mesopotamien mit den Nebenländern (Armenien, Medien und Persien bis Karthago), 1856. 2. Band Kleinasien und die Hellenische Welt, 1858. Wiesbaden. Soll 3 Bände werden. Geschichte der Griechischen Plastik für Künstler und Kunstfreunde, von Iohannes Overbeck, Leipzig 1857. groß 8. 1te Lieferung. Overbeck, Kunstarchäologische Vorlesungen, Braunschweig 1853.
10
Vorschule der bildenden Kunst der Alten. von Dr. Hermann Hettner. Band I. Die Kunst der Griechen. Mit einer Kupfertafel. Oldenburg. 1848. Geschichte der Griechischen Plastik von Overbeck, 1. Band. Leipzig 1857. Ein Prachtband in groß 8. mit vielen Abbildungen (für Künstler und Kunstfreunde). Lübke |
Pyrgoteles (berühmter Steinschneider) oder die edlen Steine der Alten im Be-
168r 15
reiche der Natur und der bildenden Kunst, mit Berücksichtigung der Schmuckund Siegelringe, besonders der Griechen und Römer, von Dr. Johann Heinrich Krause, Halle 1856. 8. |
Münzen und Gemmen enthalten oft Abbildungen älterer berühmter Statuen.
169r 20
Müller: Commentatio, qua Myrinae Amazonis, quod in Museo Vaticano servatur, signum Phidiacum explicatur, in den Göttinger SocietätsSchriften vom Jahre 1831. hat gut gezeigt, daß eine Gemme ein Amazonenbild des Phidias darstellte, wovon eine Copie im Vaticanischen Museum ist: d. h. die Statue des Vaticanischen Museums ist nach der des Phidias gemacht, und die Gemme hat
das Bild in Miniatur dargestellt. 4 2. Band … 1858.] unter der nächsten Literaturangabe, mit Verweiszeichen
8 Overbeck … Braunschweig 1853.] auf dem zweiten Zettel 9–13 Vorschule … Lübke] auf dem dritten Zettel 9–10 Vorschule … Oldenburg. 1848.] nicht von Boeckhs Hand 14 Pyrgoteles] oben re., von fremder Hand: 90 zu S. 120 [Bl. 120/63v] 14 (berühmter Steinschneider)] am Rand li., mit Verweiszeichen 18 Münzen] oben re., von fremder Hand: 91 zu S. 120 [Bl. 120/63v]
I,293 14–305 3
Dritter Theil. Von dem Cultus
529
Ein anderes Beispiel giebt die Gruppe des Harmodios und Aristogeiton, auf einem Marmorsessel und auf einer Münze dargestellt; dieses hat Stackelberg nachgewiesen, die Grabstätten der Griechen Theil 1. S. 33 f. und mit Recht vermuthet, es sei das Werk des Praxiteles, obgleich er von den verschiedenen Darstellungen des Harmodios und Aristogeiton schlechte Notiz giebt, und selbst sagt, das Werk des Praxiteles hätte Xerxes weggeführt! Es ist eine äußerst interessante Darstellung. Aehnliche Verkleinerungen berühmter Bilder giebt es auf Münzen viele. |
5
Von den Römischen Münzen (Guß vor Prägung)
170r
Rasche Lexicon nummorum. Mionnet description nebst Supplements desselben Pasten. Über die hiesigen
10
Münzen: Pinder. Handbücher von Werlhof und Grässe Journale: Schlichtegroll pp. Handbuch der alten Numismatik von den ältesten Zeiten bis ⟦zur Zerstörung des Römischen Reiches,⟧ bis auf Constantin den Großen. Von Dr. Grässe (in Dresden), Leipzig 1854. 8. (mit schönen Abbildungen der Münzen in gepreßtem Papier in der Farbe des Metalls; aber voll von Versehen und Irrthümern. Pinder, die antiken Münzen des Königlichen Museums, Berlin 1851. 8. (mit Angabe von Gewichten)
15
20
von Werlhof Handbuch der Griechischen Numismatik, Hannover 1850. 8. Mommsen, Theodor Geschichte des Römischen Münzwesens, 1860. Berlin. |
18 Irrthümern.] es folgt ein Verweiszeichen auf den übernächsten Absatz: von Werlhof etc.
23
thümern.] neben dem Vorherigen re.: 1 Andere Steine.
24
1
Andere] es folgt ein unleserliches Wort
2 einer] am Rand li., mit Verweiszeichen
[Bl. 114/60v + 118/62v]
2
der Münzen, nach 2 Art der
18 Irrder geschnittenen
Art der ] es folgt ein unleserliches Wort 9 Von] oben re., von fremder Hand: 92 zu S. 114 und 118
14 Schlichtegroll pp.] mit Bleistift
25
530
Zum zweyten Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
I,293 14–305 3
Hauptwerk über die Alt-Italischen Münzen:
171r
5
10
15
L’Aes grave del Museo Kircheriano ovvero le monete primitive de’ popoli dell’ Italia media, ordinate et descritte, aggiuntavi un ragionamento per tentarne l’illustrazione, Rom 1839. 4. mit vielen Tafeln in Querfolio (von den Jesuiten Giuseppe Marchi und Pietro Tessieri. Enthält viel Hypothetisches. Dazu Achill Gennarelli la moneta e i monumenti primitivi dell’ Italia antica, besonders in chronologischer Beziehung, Rom 1843. 4.
Ueber das römische Münzwesen von Theodor Mommsen. Leipzig 1850. 8o. m. (Extract aus Band I der Abhandlungen der philologisch-historischen Klasse der sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften) Desselben Geschichte des Römischen Münzwesens, Berlin 1860. 8. 900 S. Beulé, Les monnaies d’Athènes, Paris 1858. 4. Hauptwerk über die Attischen Münzen. Lectures on the Coinage of the Greeks and Romans, delivered in the University of Oxford bei Edward Cardwell, 1832. 8. wird gelobt.
Münzstempel schließen sich an das Relief an. Mionnet.
20
25
Neuere Litteratur der Münzen: Cardwell siehe unten, Cadalvene Recueil des médailles Grecques inédites (Europe 1828), Millingen Receuil de quelques médailles Grecques inédites (Rom 1812) und Ancient coins of Greek cities and Kings, London 1831. und vieles dergleichen. Alt-Italische Münzen. L’Aes grave der Jesuiten. Beulé. ▶Blätter für Münzkunde, zu Hannover (ein numismatisches Journal). Früher Schlichtegroll Annalen der gesammten Numismatik. Die Beckerschen falschen Münzen, von Pinder, Berlin 1843. 8. (Hofrath Carl Wilhelm Becker in Offenbach) ◀ ▶Köhne’s numismatisches Jounal. Von demsel1 Hauptwerk] das Blatt besteht aus zwei aneinandergeklebten Zetteln; oben li., von fremder Hand: 93 zu
S. 114 und 120 [Bl. 114/60v und 120/63v] 1–7 Hauptwerk … 1843. 4.] auf einem aufgeklebten Papierstreifen, Format: 10,5 �3,4 8–13 Ueber … Attischen Münzen.] auf einem aufgeklebten Papierstreifen, Format: 10,6 �2,8 8–10 Ueber … Wissenschaften)] nicht von Boeckhs Hand 14–15 Lectures … gelobt.] auf einem aufgeklebten Papierstreifen, Format: 8,2 �2 15 bei] so im Ms. 16 Münzstempel] ab hier auf dem zweiten (unteren) Zettel 16 Münzstempel … Relief an.] mit Bleistift 22 Beulé.] mit Bleistift 23–26 Blätter … Offenbach)] auf dem oberen Zettel, ganz oben, mit Verweiszeichen
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Dritter Theil. Von dem Cultus
531
ben Mémoires de la Societé d’archéologie et de numismatique de St. Pétersbourg; bis 1849 sind davon 2 Bände erschienen. Französische Revue numismatique.◀ Am Schluß der Plastik zuletzt von den Zeitschriften über die ganze Kunstarchäologie.
5
▶2)◀ Steinschneidekunst, ▶1)◀ Münzkunst. ▶Nachahmung berühmter Kunstwerke in Münzen pp.◀ Anticaglien, besonders Lampen, Encyklopädie S. 121. A Wichtig für alle antiquarischen Verhältnisse die ja nicht bloß aus Büchern klar werden können. Kleine Sammlungen der wichtigsten Bildwerke in mythologischer und kunstgeschichtlicher Beziehung: Hirt Bilderbuch, Millin Gallerie, Müller und Oesterley. Mahlerei. Charakter der alten Mahlerei Antiquitäten S. 174. Vollkommenheit die sich auch in Pompeji und Herkulaneum und auf den Vasen zeigt, welche doch von ordinären Arbeitern sind. ▶Töpferarbeit◀ Plastischer Charakter. ▶Reliefartig.◀ Kunstausstellungen. Wenig Perspective ▶aber gekonnt◀. Litteratur Grund, Hirt, Böttiger S. 174. der Antiquitäten. John siehe Beilage. Wiegmann. Landschaften. Reliefartige Gemälde, siehe die allgemeine Disposition. ▶Aldobrandinische Hochzeit.◀
10
15
20
15 Pompeji] am Rand li., mit Verweiszeichen: Hier 1 in Berlin einige. Werk von Ternite und Müller,
22
2 (dann Welcker). Zahn. 20 Landschaften.] am Rand li., mit Verweiszeichen: opus topiarium.
23
in Berlin] über der Zeile, mit Einfügungszeichen zeichen
1
2
(dann Welcker).] unter der Zeile, mit Einfügungs-
1–2 de St. Pétersbourg] neben dem Vorherigen li., mit Verweiszeichen
Bleistift 18 aber gekonnt] unter der Zeile A
I,303 8–9
6 2)] mit Bleistift
7 1)] mit
Zum zweyten Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
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172r
20
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Technik: ▶Zeichnung.◀ Leimfarbe, nicht Oel! Enkaustik. Auf Tafeln (Holz oder Leinwand) oder Wand. Letronne und die übrigen Werke der Beilage. A ▶a)◀ Kein Fresco. Bemahlung der Statuen und Gebäude (Polychromie) ▶Erst allgemeine Litteratur.◀ ▶ad a) Ternite, Zahn – Pompejanische Werke. Polychromie der Architektur. (Semper, Kugler) pp.◀ ▶b)◀ Vasengemälde. S. 121. B der Encyklopädie und Beilage. C Glasmalerei. ▶ Rochette, Semper, Kugler.◀ ▶d)◀ Mosaik (plastische Gemälde gleichsam wie die Reliefs und geschnittenen Steine) opus tessellatum. Siehe die Miniaturmalerei. Ist nicht ächt Griechisch Encyklopädie S. 121. D Dazu Beilage E wo auch von der Pompejanischen Mosaik. ▶c)◀ Zeichnung: σκιαγραφία; hier von Spiegeln. ▶Spiegel (Etruskisch aber doch auch in Griechischem Geschmack). Gerhards Werk.◀ ▶e)◀ Weberei (ποικιλία). ▶f )◀ Am Schluß: Archäologische Zeitschriften, siehe oben. F Anticagli. |
Darstellung auserwählter Monumente. 2) Hirts Bilderbuch.
25
1) Aubin Louis Millin, mythologische Gallerie, eine Sammlung von mehr als 750 antiken Denkmälern pp. (sind 191 Originalkupferblätter in der Französischen Ausgabe – etwa wie Hirts Bilderbuch, und Müllers Sammlung anzusehen ▶worauf mehr als 750 Denkmäler abgebildet sind◀). Deutsch von Tölken; 2te Ausgabe von Parthey, Berlin 1836. 8. dritte Ausgabe 1848. 1 Band Text, 1 Band Kupfer, von Parthey.
28
1 Technik] am Rand li., mit Verweiszeichen: Hauptschulen: die Attische (Helladische), die Ionische
29
(Asiatische), die Sikyonische. Müller Handbuch S. 139. 6 a)] mit Bleistift, ebenso wie die folgende Buchstabennummerierung 16–17 Spiegel … Werk.] am Rand li., mit Verweiszeichen
8–9 ad a) … pp.] am Rand li.
20 Darstellung] oben re., von fremder Hand:
94 zu S. 120 [Bl. 120/63v] 25 worauf … sind] am Rand re., mit Verweiszeichen A
II,536 16 ff.
B
I,303 8–9
C
II,539 2 ff.
D
I,302 37–38
E
II,537 7–11 und
20–27
F
II,523 19–22
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Dritter Theil. Von dem Cultus
533
3) Müller und Oesterley, fortgesetzt von Wieseler. Gallerie heroischer Bildwerke der alten Kunst, bearbeitet von Dr. Johannes Overbeck (Bonn), 1ter Band, die Bildwerke zum Thebischen und Troischen Heldenkreis, mit einem Atlas von 33 lithographirten Tafeln in Großfolio. Braunschweig 1853. 8. |
5
Aeginetica, Parthenon, Phigalia, haben besonders den Stil gelehrt.
173r
Über einzelne Werke: wie Laokoon – Niobe und die Niobiden, von Stark, Leipzig 1863. Groß 8. Über den Einfluß der Stammunterschiede auf die Plastik Abhandlung von Friederichs, die irgendwo von mir notirt ist.
Die wichtigste Erweiterung unserer Kenntnisse der Plastik haben wir durch Fellows’ Auffindung der Denkmäler von Xanthos in Lykien, jetzt im Brittischen Museum erhalten, die theils in einem vollendeten archaischen Stil gearbeitet sind, theils in einem nicht archaischen, weichen und bewegten Stil, den man im Gegensatz der Bildwerke am Dorischen Parthenon als Ionisch bezeichnen kann. Siehe Braun, die Marmorwerke von Xanthos in Lykien im Rheinischen Museum von 1844, auch besonders abgedruckt; siehe besonders S. 20. des besonderen Abdrucks. Man schreibt sie wegen des auf einer abgesonderten Inschrift, besonders von Fellows herausgekommen, in Xanthos vorkommenden Harpagos der Zeit des Cyrus zu; aber es fragt sich, ob nicht vielleicht ein viel jüngerer Harpagos gemeint ist. Hiervon ist das Corpus Inscriptionum nachzusehen Band III. was ich in diesem Augenblick nicht zur Hand habe. Franz hat in Übereinstimmung mit mir die Griechische Inschrift T. III. p. 148. um Ol. 100 gesetzt; und höher dürften die Denkmäler nicht zu setzen seyn. ▶dies betrifft aber nur die Inschrift. Lloyd über das Nereidenmonument S. 27 will freilich die Inschrift für eine spätere Copie erklären und dadurch hebt sich vielleicht die Schwierigkeit. S. 28 scheint er sie für verdächtig zu halten, als alten Betrug. Er ist näm2–5 Gallerie … 1853. 8.] auf einem aufgeklebten Papierstreifen, Format: 10,8 �2,6
6 Aeginetica,] oben re., von fremder Hand: 95 zu S. 120 [Bl. 120/63v] 9–10 Friederichs] darunter: (Friederichs) 18 Abdrucks] Ab- Abdrucks 18 auf ] aus darauf 18–19 einer abgesonderten … Xanthos] am Rand li., mit Verweiszeichen 24–27 dies betrifft … Betrug.] am Rand li., mit Verweiszeichen 27–534 4 Er ist … Lykische.] weiter unten am Rand li., mit Verweiszeichen
10
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Zum zweyten Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
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lich der Meinung, daß der Sohn des alten Harpagos gemeint, also das darin Verzeichnete auf ältere Zeiten gehe, aber das Denkmal, d. h. die Inschrift, jünger sei. Theodor Bergk Archäologische Zeitung 1847. September, neue Folge, N. 3, setzt die Inschrift nach Ol. 104, 3, und hält sie für älter als das Lykische.◀ 5
10
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30
Das sogenannte Grabmal der Harpyien ist – nebst den einzelnen Figuren herausgegeben im 4. Band der Monumenti inediti des archäologischen Instituts zu Rom. Dies ist das archaische. Über dieses Denkmal handelt ein Aufsatz von Lloyd, Xanthian Marbles: the Harpy Monument, London 1844. 8. welcher eine mythologische Erklärung giebt, etwas phantastisch. Wie alt dies seyn mag, wissen wir nicht: auf jeden Fall ist es aber ja doch später als der Fall von Xanthos unter Harpagos, und von der neuen Stadt, also etwa vielleicht aus der Zeit der Perserkriege. Das andre Monument ist das Nereid Monument, wie es Lloyd nennt, welcher darüber ausführlich geschrieben hat: Xanthian Marbles: the Nereid Monument; an historical and mythological essay, London 1845. 8. Dieses Denkmal erklärt Lloyd für ein solches, wodurch die Wiedererstehung von Xanthos sollte dargestellt werden; und er setzt es vor Herodot, ▶oder in dessen Zeit, da er es gesehen haben soll◀ (S. 18 ff.); aber dies ist durchaus erschlichen. Er setzt es in die Zeit, da Kimon beim Eurymedon gesiegt hatte, ▶vergleiche besonders S. 35. und weiß damit künstlich in Verbindung zu setzen auch die Inschrift vom Sohn des Harpagos, welchen er als einen Herrscher ansieht, der unabhängig von Persien das neue Xanthos regiert, und so auch (so viel ich verstehe) seine Thaten durch das Monument verherrlicht habe.◀ Man kann eben sowohl das Denkmal der Nereiden für viel jünger halten. Die Schrift von Lloyd ist übrigens sehr interessant. – Der größte Theil der Schrift ist mythologisch. ▶Über die Zeit des Harpyiendenkmals Overbeck Zeitschrift für AlterthumsWissenschaft 1856. N. 37. Er setzt es jünger als die bekannten Aeginetischen Bildwerke, aber er erklärt sich nicht deutlich über die Zeit; wie es scheint 2 Menschenalter etwa nach Ol. 64. Doch spricht er sehr dunkel.◀ Am sichersten, glaube ich, wird man gehen, wenn man folgendes aufstellt. Die Inschrift vom Sohne des Harpagos stimmt mit dem Nereidendenkmal allerdings sehr überein. Dieses scheint die Einnahme einer der Städte darzustellen, von welchen in der Inschrift die Rede ist, und beide scheinen zusammenzu7 das archaische.] es folgen ca. zwei unleserlich gestrichene Wörter
16–17 oder … soll] am Rand li., mit Verweiszeichen 18 hatte,] Punkt verbessert zu Komma 18–22 vergleiche … habe.] am Rand re., mit Verweiszeichen
I,293 14–305 3
Dritter Theil. Von dem Cultus
535
gehören. Aber die Einnahme von Xanthos kann dann nicht hier dargestellt seyn; sondern dies wäre ganz ungehörig. Vielmehr ist der Sohn eines spätern Häuptlings Harpagos der gefeierte; das Denkmal mag kurz vor dem Mausoleum, was Artemisia baute, nach Ol. 100 gemacht seyn, und damals dieses Harpagos Sohn gelebt haben. Die Darstellung auf dem obern Fries, wo Greise flehend kommen, paßt nicht auf Xanthos, wo kein solches Flehen vorkam.
5
Edward Falkener on the Ionic heroum at Xanthos, now in the British Museum, in dessen Museum of classical antiquities I. S. 256 ff. beurtheilt in Fleckeisens Jahrbüchern Band 73–74. p. 110. (London 1851).
Eine weitere große Acquisition sind die Bildwerke von Halikarnass, Monumenti inediti des archäologischen Instituts vom Jahre 1850. wahrscheinlich vom Mausoleum, auch in ihrer unvollkommenen Erhaltung wunderwürdig (Amazonenschlacht): im Brittischen Museum und zu Genua; aus der Zeit des Skopas. Darüber Braun in den Annali Band XXII. Über das Mausoleum von Halikarnass der genannte Falkener in demselben Museum of classical antiquities, beurtheilt in Fleckeisens Zeitschrift ebendaselbst S. 109.
10
15
Über das Nereidendenkmal, Urlichs in den Verhandlungen der 19. Philologenversammlung zu Braunschweig (1860). S. 61 ff. |
Zuerst Geräthe, Lampen pp. Zur Mahlerei Disposition. Vollkommenheit derselben Griechische Alterthümer S. 174. und Charakter. Herkulaneische Pompejanische Sachen. ▶ Zahn, Ternite.◀ Kunstausstellung und ἀγῶνες zeigen auch die große Kunst. Landschaften (opus topiarium), besonders auf Wänden. Reliefartiges. Besondere Arten: Vasengemälde, deren Litteratur besondere Beilage A und S. 121. ποικιλία, Buntweberei!
4 dieses] aus dieser
5 Sohn] unter der Zeile, mit Einfügungszeichen 20 Zuerst] oben re., von fremder Hand: 98 zu S. 121 [Bl. 121/64r] 23 Zahn, Ternite.] am Rand li., mit Verweiszeichen
A
II,540–544 12
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25
183r
Zum zweyten Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
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5
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Verbindung mit gleichsam Plastischem, oder Mahlerei in Glas, durch Zusammengiessen von Fäden verschiedener Farbe. Musivische Mahlerei. Ihr Alter; siehe besondere Beilage. A Technik der gewöhnlichen Mahlerei: besondere Beilage. Auf Holztafeln; Wandmalerei. Enkaustik. Polychromische Architektur und Statuen. Rochette, Semper, Kugler pp. Buntweberei (ποικιλία). Litteratur Griechische Alterthümer S. 174. und besondere Beilage. B
10
Anticagli, Geräthe, Lampen pp. Bibliographia artium fehlt.
15
Eine freilich sehr kleine Kunstausstellung für Geld hat zuerst Zeuxis gemacht. Seine Helena, die er gemalt, war nur für ein bestimmtes Geld zu sehen; und er gewann dadurch viel. Man nannte daher diese Helena wegen des Geldes, was man geben mußte, ἑταίρα. Aelianus Varia Historia IV, 12. Ἀγῶνες der Maler sind bekannt. |
20
Die Gemälde der Alten auf Holztafeln scheinen großentheils einen geringen Umfang, meist von wenigen Figuren gehabt zu haben (wiewohl man auch Schlachtgemälde von 100 Figuren hatte) – Letronne Lettres sur l’emploi de la peinture historique murale S. 150 ff. ▶Auf Leinwand hat man in der classischen Zeit der alten Malerei nicht gemalt. Letronne S. 495 f.◀
184r
25
Die Alten haben bekanntlich nicht mit Oelfarben, sondern nur mit Leimfarben gemalt und Wachsfarben enkaustisch: letzteres kennen wir nicht mehr. – Fresco, d. h. auf nassen Kalk, haben die Alten nicht gemalt, sondern ihre Wandmalereien sind auf trockenen Anwurf gemalt, der erst selbst wohl zubereitet wurde mit einem tectorio – also a tempera. Dies hat schon Hirt bemerkt, und Letronne S. 365 ff. ausgeführt. Auf den Stuc nämlich legte man zuerst eine Farbe auf, und diese wurde auf den frischen Stuc gelegt; aber das Gemälde
11–15 Eine … bekannt.] auf einem aufgeklebten Papierstreifen, Format: 11,6 �4,2
von fremder Hand: 99 zu Seite 121 [Bl. 121/64r] weiszeichen 26 Stuc] so im Ms. A
II,537 7–11 und
20–27
B
II,538 ff.
16 Die] oben re.,
19–20 Auf … S. 495 f.] unten auf der Seite, mit Ver-
I,293 14–305 3
Dritter Theil. Von dem Cultus
537
kam dann auf diesen Überzug. ▶Bloße Tünche oder geringe Ornamente konnten also (und wurden) auf frischen Stuc gelegt werden; aber man bediente sich dessen nicht zu eigentlichen Gemälden. Auch den Überzug aber machte man oft auf trockenen Stuc, nicht immer auf frischen.◀ Man zeichnete auch mit weissen Umrissen auf dunkeln Grund, λευκογραφεῖν – Letronne p. 371 sq. Mosaik kommt schon im Zeitalter Diogenes des Kynikers vor, Letronne I. 2. S. 367 f. ja schon im 5. Jahrhundert vor der Christlichen Zeitrechnung (Letronne im Folgenden) – nämlich auf dem Fußboden: vorzüglich sind jedoch solche Werke in den Zeiten der Attali und Ptolemäer aufgekommen. – Die Künstler hießen ψηφοθέται. Gemälde, seien sie auf Holz oder auf die Wand gemalt, überzog man mit einem Wachsfirniß, und brannte diesen ein (causis): aber dies ist verschieden von der eigentlichen enkaustischen Malerei (Letronne p. 393.). Diese causis ist die circumlitio, Letronne p. 398. Die Enkaustik selbst ist wenig geübt worden, Letronne im 26. Brief. ▶Ist mit Wachsfarben.◀
5
10
15
Landschaftmalerei ist viel geübt worden besonders auf Wänden. Dies ist das topiarium opus, von τοπεῖον oder τόπιον. Letronne p. 468/9. Von dem opus tessellatum oder der Mosaik ist ehemals die aus dem Tempel der Fortuna zu Praeneste die bekannteste und berühmteste gewesen; und ich habe in den Macedoniae Inscriptiones gezeigt, daß auch andre Fortunentempel besondere Mosaik hatten; jetzt ist die Darstellung der Schlacht des Alexander und Darius am Issus, die in Pompeji gefunden worden, die bedeutendste und vorzüglich schöne. Über sie Niccolini Quadro in mosaico &c. wovon eine Recension von Müller, die ich in seine Archäologie eingelegt habe; ausgezeichnet auch in der Composition und gewiß Copie von einem Meisterbild. |
4 frischen.] es folgt ein Verweiszeichen auf den übernächsten Absatz: Gemälde, seien sie etc.
7 Mosaik] darüber: Orientalisch ursprünglich? Später Römisch besonders. 11 ψηφοθέται.] es folgt ein Verweiszeichen auf den letzten Absatz derselben Manuskriptseite: Von dem opus etc.
1–4 Bloße … frischen.] unter dem folgenden Satz, mit Verweiszeichen
einem aufgeklebten Papierstreifen, Format: 12,7 �3
20–27 Von … Meisterbild.] auf
27 Composition] darunter: Composition,
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28 29 30
538 185r
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Zum zweyten Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
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▶1stlich die Herkulaneischen und Pompejanischen Sachen: die neuesten von Ternite und Zahn. Litteratur der Mahlerei Griechische Alterthümer S. 174. Hirt, Böttiger, Grund (Letronne), Wiegmann, John, Letronne pp. Schöler. Grund, die Malerei der Griechen Dresden 1811 der 2te und letzte Band. Hirt in den Französischen Mémoires der Berliner Akademie. Böttiger Archäologie der Malerei.◀ Wandmalerei und Decoration der Architekturstücke und Statuen durch Farben. Rochette sur la peinture sur murs. Hermann Opuscula de pictura parietum. Corpus Inscriptionum unter verschiedenen Artikeln, besonders Teos. Semper (Polychromie): über vielfarbige Architektur, Hamburg. Wiegmann die Malerei der Alten. Hannover 1836. 8. Kugler über die Polychromie der Griechischen Architektur und Sculptur ▶und ihre Grenzen◀, Berlin 1835. ▶wieder abgedruckt in seinen kleinen Schriften und Studien zur Kunstgeschichte Stuttgart 1835. 2te Lieferung.◀ Letronne’s Werk ist das Hauptbuch, sur la peinture murale, 1835. 8. ▶der ihre Allgemeinheit und weite Verbreitung behauptet; dagegen Rochette. ◀ Rochette (nachher erschienen): Peintures antiques inédites, précédées de recherches sur l’emploi de la peinture dans la décoration des édifices sacrés et publics pp. Paris 1836. groß 4. ein prachtvolles Werk. John, die Mahlerei der Alten von ihrem Anfange bis auf die Christliche Zeit-
30
rechnung (Berlin 1836. 8.). Das neueste von Letronne: Appendice aux lettres d’un antiquaire à un artiste, Paris 1837. 8. Rochette Lettres archéologiques sur la peinture des Grecs, Paris 1840. 8. Eine gute, ganz kurze, aber geist- und kenntnißreiche Übersicht giebt Schöler: über die Malerei der Griechen, Lissa 1842. 4. Pompejanische Sachen: Zahn, Ternite.
31
14 Hannover 1836. 8.] am Rand re., nicht von Boeckhs Hand: Welcker, die enkaustische Malerei in
32
seinen Kleinen Schriften. Band. III. S. 412. ff. 17 Lieferung.] am Rand re., auf einem angeklebten Papierstreifen: Hittorff sur la polychromie de l’architecture ancienne (1851) ist das vollständigste über den Gegenstand. Über die Polychromie der antiken Sculptur, von Christian Walz, Tübingen 1853. 4. (Einladungsschrift zur Feier von Schraders Jubiläum).
25
33 34 35
1 1stlich] oben re., von fremder Hand: 100 zu Seite 121 [Bl. 121/64r]
Einfügungszeichen
3 Grund] über der Zeile, mit
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Dritter Theil. Von dem Cultus
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Glasmalerei. Vasen. Meist Italisch. Ihre große Masse (verschiedene Museen, auch hier) Ursprung (Kramer in der Beilage) A. Korinth (S. 121 oben) B Jahn’s Buch. ▶nämlich das über die Vasen überhaupt. Von Jahn desgleichen: Über Darstellung Griechischer Künstler Dichter auf Vasenbildern, Leipzig 1861. groß 4to. Aus dem 8. Band der königlichen Gesellschaft (der Sächsischen) der Wissenschaften.◀ Ross. Panathenäische (Bröndsted, meine Abhandlung – Beilage) – Namen (Panofka, Letronne.) Litteratur. Welckers Zusammenstellung. Einzelne Werke, ältere S. 121. Gerhard Monumenti inediti. Griechische Mysterienbilder Griechische und Etruskische Trinkschalen. Panofka: Musée Blacas. vasi di Premio, (Antiquités du cabinet du Comte), Pourtalès Gorgier – Alexandre de la Borde. Rochette Monumens inédits Lenormant. Campanari. Creuzer. Duc de Luynes. Thiersch. Roulez. Gerhard Griechische und Etruskische Trink-
schalen. Vieles andere Monographische. – Über die Namen der Vasen – Panofka; willkührlich. Gegen ihn Letronne. Krause Angeiologie. Zuletzt von der Musivischen Arbeit. Glasmalerei. Weberei – ποικιλία. Zeichnung – Spiegel. Gerhard’s Werk. ▶ Rathgeber in Gotha, Über 125 mystische Spiegel (der Berliner Akademie der Wissenschaften zugeeignet, besonderer Abdruck aus seiner Schrift Nike, Gotha 1855. folio ohne Bilder).◀ σκιαγραφία. |
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1 Glasmalerei.] der ab hier folgende Teil der Seite weist einen anderen Schreibduktus auf als der erste
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3 Jahn’s Buch] mit Bleistift
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4–7 nämlich … Wissenschaften.] am Rand re., mit Verweiszeichen
5 Dichter] neben dem Zusatz li., mit Bleistift
fügungszeichen 24 Glasmalerei.] mit Bleistift mit Verweiszeichen A
II,540 1–14
B
I,302 28–32
15 (Antiquités … Comte)] über der Zeile, mit Ein-
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27–29 Rathgeber … Bilder).] unter σκιαγραφία,
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Zum zweyten Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
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Gustav Kramer, über den Stil und die Herkunft der bemalten Griechischen Thon-
186r
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gefäße, Berlin 1837. 8. Ich bin überzeugt, daß die Sachen nicht eingeführt, sondern in Italien gefertigt sind; erst nach Korinthischen dann nach Attischen Mustern. Der ältere Stil ist der Korinthische, mit den phantastischen Thiergestalten. – Welckers Zusammenstellung siehe unten. – Kramer ist durchaus für Griechischen Ursprung; Gerhard hält sie für verfertigt in Italien wie ich. Von neuem ist der Gegenstand behandelt von Osann, Revision der Ansichten über Ursprung und Herkunft der gemalten Griechischen Vasen, Giessen 1847. 8. abgedruckt aus den Denkschriften der Gesellschaft für Wissenschaft und Kunst in Giessen. Er ist gegen den Korinthischen Ursprung, für den Attischen, aber in der Art, daß er zugiebt, es sei in Italien nach den Attischen Mustern in einheimischen Fabriken gearbeitet worden; nur für Etrurien will er das erst für eine spätere Zeit zugeben, und hält die alten Vasen für wirklich aus Attica eingeführt. Panathenäische Vasen: Bröndsted 2 Schriften; Lectionsog 1831/32. Musée Blacas von Panofka, enthält Vasengemälde von vorn herein. Alexandre de la Borde, vases Grecs, ein vorzügliches Werk, enthält die Vasen von Lamberg zu Wien.
20
Gerhard Monumenti inediti des Archäologischen Instituts. – Panofka Musée Blacas. Rochette Monumenti inediti. Pourtalès-Gorgier. Antiques du cabinet du comte Pourtalès-Gorgier, von Panofka, Paris 1834. Campanari. Lenormant. Recherches sur le noms des vases grecs et sur leurs différens usages, d’après les auteurs et les monumens anciens; par. M. Th. Panofka. Paris, 1829, 1 vol. in-fol. orné de planches gravées, 22 fr.
1 Gustav] auf dieses Blatt sind drei Zettel aufgeklebt; oben re., von fremder Hand: 101 zu Seite 121.
[Bl. 121/64r] 1–14 Gustav … eingeführt.] am Rand oben und am Rand li., über und neben den ersten beiden aufgeklebten Zetteln 15 Panathenäische … 1831/32.] am Rand re., neben dem ersten aufgeklebten Papierstreifen 16–19 Musée … Panofka Musée Bla] auf einem aufgeklebten Papierstreifen, Format: 8,4 �2,2 20 Pourtalès-Gorgier.] Pourtalès. Pourtalès-Gorgier. 20–21 Antiques … 1834.] unter dem Vorherigen, mit Verweiszeichen, auf einem aufgeklebten Zettel mit Buchanzeigen 22–541 23 Recherches … archéologique.] aufgeklebter Zettel mit Buchanzeigen (Ausschnitt aus einer gedruckten, Büchertitel auflistenden, Anzeige), Format: 11,8 �9,5 22–24 Recherches … gravées, 22 fr.] diese Passage hat Boeckh am Rand re. angestrichen
I,293 14–305 3
Dritter Theil. Von dem Cultus
541
Musée Blacas. Monumens grecs, étrusques et romains, publiés par M. Theodor Panofka, livraisons 1 et 2, in-fol. Prix de chaque livraison. 15 fr. Les livraisons 3 et 4 sont sous presse. Annali dell’ instituto di Corrisspondenza archeologica. (Annales de l’Institut de Correspondance archéologique), années 1829, 1830, 1831 et 1832. Prix de chaque année révolue. . . . . . . . . . . . . . 60 fr. Pour les souscripteurs. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 fr. Les publications annuelles de l’Institut de Correspondance archéologique se composent:
5
10
1o D’un journal archéologique, intitulé: Bulletino dell’ instituto di Corrispondenza archeologica, dont une feuille paraît chaque mois à Rome, et rend compte de toutes les fouilles qui se font sur le sol classique de l’Europe; 2o De deux livraisons de monumens inédits, grand in-folio, chacune de 6 planches.
15
3o D’un volume intitulé: Annali, etc., contenant les explications des monumens inédits, les critiques des ouvrages récens d’archéologie, un certain nombre de petites planches relatives à des monumens connus, mais mal interprétés. Ce volume, dont les articles sont les uns en italien, les autres en français, s’imprime sous la direction de M. Panofka, secrétaire de l’Institut archéologique.
20
Kunstblatt zum Morgenblatt. Archäologisches IntelligenzBlatt der Hallischen Allgemeinen Literatur-Zeitung
25
Die neuesten Vasensammlungen hat Welcker Rheinisches Museum 5ter Jahrgang 1. Heft gegen Ende belehrend zusammengestellt und beurtheilt.
4 sous presse.] es folgt ein handschriftlicher Eintrag Boeckhs: derselbe: Vasi di Premio.
29
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Zum zweyten Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
I,293 14–305 3
Description de quelques vases peints étrusques, italiotes, siciliens et grecs, par Honoré D. de Luynes, Paris 1840. folio. 45 Tafeln. Friedrich Thiersch Über die hellenischen bemalten Vasen mit besonderer Rücksicht auf die Sammlung Seiner Majestät des Königs Ludwig von Baiern. Ab5
10
186v 15
20
handlungen der Münchener Akademie philosophisch-philologische Klasse Band IV. Abtheilung I. 1844. Hauptwerk über Vasenkunde: Otto Jahn Einleitung in die Vasenkunde, besonderer Abdruck der Einleitung zur Beschreibung der Münchner Vasensammlung. (1854. 8.) Hinter dieser Abhandlung ist die Beschreibung der reichen Vasensammlung des Königs Ludwig in der Münchener Pinakothek. – Eine Darstellung der Töpferei giebt ein Vasenbild, herausgegeben von Otto Jahn in den Verhandlungen der Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften vom Februar 1854. wo er auch die hauptsächlichsten Griechischen Orte wieder nennt, wo Töpferei getrieben wurde. verte | Hiermit ist zu verbinden Ross, Über das Alter der Vasenmalerei, in der allgemeinen Monatschrift für Litteratur und Wissenschaft 1852. S. 349 ff. und in der Vorrede zur 1. Sammlung archäologischer Aufsätze (1855). Er hält die Vasenmalerei für älter als man gewöhnlich thut. – Auch gehört hierher Krause’s Angeiologie. Über die neuesten Entdeckungen bemalter Griechischer Thongefäße von Conze Professor in Halle in den Verhandlungen der 23. PhilologenVersammlung (zu Hannover) S. 37 ff. Über bemalte Vasen mit Goldschmuck. Von Otto Jahn, Leipzig 1865. 4. |
187r 25
Griechische Mysterienbilder, zum erstenmal bekannt gemacht von Eduard Gerhard, 12 Tafeln, Royalfolio. 1839. bei Cotta (auf Vasen). Griechische und Etruskische Trinkschaalen des Königlichen Museums zu Berlin, von Gerhard, Berlin 1840. folio. 1–6 Description … 1844.] auf einem aufgeklebten Papierstreifen, Format: 14,3 �3
3–6 Friedrich Thiersch … 1844.] nicht von Boeckhs Hand 9–10 Hinter … Pinakothek.] unter der folgenden Literaturangabe, mit Verweiszeichen 16–17 Vorrede … (1855).] Vorrede zur 1. Sammlung archäologischer Aufsätze (1855) Vorrede. 19 Thongefäße] Thongefäße (Thongefäße) 23 Griechische] dieses Blatt
besteht aus vier aneinandergeklebten Zetteln; auf dem zweiten Zettel, oben re., von fremder Hand: 102 zu Seite 121. [Bl. 121/64r] 23–543 2 Griechische … Panofka. 1841.] auf dem ersten Zettel
I,293 14–305 3
Dritter Theil. Von dem Cultus
543
Etruskische Spiegel, von demselben III, 3 erst 1861 erschienen. Terracotten des Berliner Museums, von Panofka. 1841. Lenormant und De Witte Élite des monuments céramographiques, Paris 1837.
angefangen. klein Folio. Terracotta’s der hiesigen Sammlung, von Panofka, 1841. der Anfang.
5
Zur Gallerie der alten Dramatiker; Auswahl unedirter Griechischer Thongefäße der Großherzoglich Badischen Sammlung in Carlsruhe. Mit Erläuterungen von Friedrich Creuzer. Heidelberg 1839. 8. Antichi Vasi dipinti della collezione Feoli, descritti da Secondiano Campanari. Rom 1837. 8. enthält auch die Inschriften der Vasen. Roulez choix de vases peints du Musée de Leide, Gand 1854. folio. |
10
Hatriatische Gefäße. Auf den Trienten von Hatria in Picenum sind Gefäße: diese beweisen aber nicht, daß die Hatriatischen Gefäße von Hatria in Picenum
sind. Hadria am Po stand auch unter Griechischem Einfluß (Justin XX. 1. nennt es Griechische Stadt). Vergleiche Müller Etrusker 1. S. 229. Welcker setzt es als Epidamnische Colonie (Rheinisches Museum 1833. S. 346.) Bulletin des archäologischen Instituts 1834. S. 139. – Diodor Excerpta libri VII–X. cap. 20. Diese Stelle geht aber auf Epidamnos (vergleiche Diodor XII. 30.), wie schon mehrere gesehen haben: Wilhelm Conrad Müller de Corcyraeorum republica S. 63. Otfried Müller Allgemeine Literatur Zeitung 1835. N. 104. S. 205. Gustav Kramer über Stil und Herkunft der bemalten Thon-Gefäße S. 201 ff. Sie sind berühmt, diese Hadriatischen Gefäße (Philipp von Thessalonich Epigramm 58. Plinius 35, 46. Hesychius in Κερκυραῖοι ἀμφορεῖς, wie sie auch hießen. Otfried Müller ist daher der Meinung, sie seien in Korkyra gemacht, und von den aus dem Adriatischen Meere kommenden Kaufleuten weiter verführt (Siehe Aristoteles Mirabiles auscultationes c. III.). Athens Colonien in Hadria, ca. Ol. 113. 114. geht nicht auf die Stadt Hadria am Po. 3–5 Lenormant … Anfang.] auf dem zweiten Zettel
3 und De Witte] über der Zeile, mit Einfügungszeichen 6–8 Zur … 1839. 8.] auf dem dritten Zettel 9–11 Antichi … 1854. folio.] auf dem vierten Zettel 12 Hatriatische] oben re., von fremder Hand: 103 zu S. 121. [Bl. 121/64r]
188r
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Zum zweyten Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
I,293 14–305 3
Von den Hadriatischen Gefäßen (worauf auch Inschrif t ΑΓΛΑΥΡΟΣ) siehe Otfried Müller und Welcker a. a. O. und Bunsen Annalen des archäologischen Instituts 1834. S. 83 ff.
5
10
▶Vom Korinthischen Vasenstil ist die Dodwellsche Vase, Corpus Inscriptionum Graecarum 7. citirt, ein vollkommenes Muster, und dem schließt sich an der Stil der Vase bei Raoul-Rochette Mémoire sur un vase peint de fabrique Corinthienne, Paris 1848. 8. Die Corinthische Töpferei ist bekannt.◀ ▶Über die Namen der Gefäße Panofka, dagegen Letronne. Sehr ausführlich und genau Johann Heinrich Krause, Angeiologie, die Gefäße der alten Völker, insbesondere der Griechen und Römer, aus den Schrift- und Bildwerken des Alterthums in philologischer archäologischer und technischer Beziehung (mit 164 Figuren), Halle 1854. 8.◀ |
[Vierter Theil. Von der gesammten Wissenschaft der alten Völker. I. Mythologie]
zu Bd. I,309 20–315 22 Disposition.
5
1) Einiges Allgemeine S. 122–123. Grund des Mythos. ▶Was die Mythologie sei, unten bei a).◀ Beilage a). A Über den Mythen bildenden Geist Beilage b). B Gehalt der Mythen – Geschichte und Gedanke: Beilage c). C Ursprüngliche Quellen des Mythos d). D Eigentliche Bedeutung der Mythen e). E Hierbei noch von den Naturgefühlen aus b).
10
2) Alte Litteratur S. 123. Bildwerke, eine besondere Quelle. 3) Neuere, S. 124. bis Wagner, Hederich, Rambach pp. ▶Lexica, (alte Bücher) Iohannes Gerhard Vossius de Idololatria. Voss mythologische Briefe◀ Creuzers Dionysos und die Französischen Bücher. Französische Bearbeitung. Moser. (Guigniaut). Schelling Samothrakische Mysterien. Hug. Görres Mythengeschichte. Baur, eine Art philosophische Mythologie. Kanngiesser. Kanne’s zwei Bücher. Johann Jakob Wagner. ▶ Böttiger.◀ Müller Orchomenos und Dorer pp. seine Prolegomena. Hermann Theogonie: ▶2 Abhandlungen über die älteste Mythologie in seinen Opusculis, und anderes.◀ 5 Disposition.] auf dem oberen Seitenrand von fremder Hand: 104 zu S. 123 [Bl. 123/65r]
6–7 Was … bei a).] über der Zeile, mit Einfügungszeichen 7–10 Über … aus b).] am Rand re. 13–14 Lexica … Briefe] am Rand li., neben dem Folgenden 19 Mythengeschichte] über der Zeile, mit Einfügungszeichen 23 Theogonie:] Punkt verbessert zu Doppelpunkt A
II,548 21 ff.
B
II,551 4 ff.
C
II,552 17 ff.
D
II,554 15 ff.
E
II,556 15 ff.
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Zum zweyten Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
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I,309 20–315 22
Briefe an Creuzer. Buttmann Abhandlungen im Mythologus, 2 Bände. ▶Schriften über ReligionsPhilosophie namentlich Hegel.◀ Schwenck Andeutungen. ▶ Schwenck Mythologie der Griechen 1843. Limburg-Brouwer, Burkhardt. Eckermann. Lauer. Pyl. Gerhard. Preller. Nägelsbach. ◀ Uschold, Stuhr, Welcker Europa, Anhang zu Schwenck, Trilogie Prooemium. Völcker, Iapetos, Fiedlers Mythologie (ein Handbuch). Petit Radel pp. Monographien Stuhr. Uschold. Fleischer. Forchhammer. Menzel. ▶ Burkhardt, Lauer, Braun, Rinck, Heffter. Lauer. Gerhard. Preller.◀ ▶(bei Creuzer von Moser Pyl, Eckermann und Guigniaut) Nägelsbach. Schelling, Welcker Stiefelhagen.◀ Phantastische Construction der Mythologie als »Folge des göttlichen Willens, nicht Offenbarung desselben« (siehe S. 610.) giebt Schelling in dem Buche von Paulus, die endlich offenbar gewordene positive Philosophie der Offenbarung (Darmstadt 1843). Interessant dagegen seine historisch-kritische Einleitung in die Philosophie der Mythologie im ersten Band seiner Werke, auch betitelt Philosophie der Mythologie bei Cotta, 1856, dessen erstes Buch jene historisch-kritische Einleitung ist. Das 2te Buch ist betitelt: Philosophische Einleitung in die Philosophie der Mythologie oder Darstellung der rein rationalen Philosophie (sehr seltsam). Alles in Vorlesungen. 4) Verschiedene Behandlungsweisen und Ansichten. 5) Das wichtigste ist jetzt die Kritik. (Beilage von den Ansichten extr.) A Eine solche Kritik hat Müller unternommen (Beilage wovon hier Einiges. B (Lange)
25
6) Allgemeine Bemerkung über den Mythen bildenden Geist der Griechen und Römer.
4–5 Schwenck … Lauer.] etwas weiter unten am Rand li., mit Verweiszeichen
hardt.
4 Burkhardt.] Burck-
6 Iapetos,] am Rand li., mit Verweiszeichen 7 Monographien] am Rand li., mit Verweiszeichen 8 Burkhardt] Burckhardt 8 Burkhardt … Preller.] weiter unten am Rand re., mit Verweiszeichen 9–10 (bei … Stiefelhagen.] neben dem Vorherigen, auf einem am Rand re. angeklebten Zettel, Format: 13,9 �10,5 11–20 Phantastische … in Vorlesungen.] ebenfalls auf dem am Rand re. angeklebten Zettel, über dem Vorherigen A
5 Pyl. Gerhard. Preller. Nägelsbach.] mit Bleistift, nicht von Boeckhs Hand
II,554 13 ff.
B
II,552 17 ff.
I,309 20–315 22
Vierter Theil. Von der gesammten Wissenschaft
547
6) Rüge des Mißbrauchs der Mythologie und wieder Nothwendigkeit sich an ihr zu erwärmen. Beilage. A Anwendung auf die Kunst. Buttmann Mythologus T. I. II.
NB. Lexika zum Schluß. Lobeck Aglaophamus s. de doctrinae mysticae Graecorum caussis. Lib. 1. Eleusinia. Königsberg 1829. 8.
5
Forchhammer Hellenika, Griechenland im Neuen das Alte, 1. Band. Berlin
1837. 8. ist eine Erklärung der Mythologie aus den localen Naturerscheinungen! Alles fast aus Dünsten; er scheint mir selber Dunst. De Nympharum sacris, 3 Programme von Lobeck, Königsberg 1830. 4.
10
Mythologie von Fiedler. Auszug aus Creuzers Symbolik von Moser. Französische bedeutend veränderte Bearbeitung der Creuzerschen Symbolik von Guigniaut, Paris 1825. 1ter Theil. ▶verte◀ | Hartung, Über den Römischen Hercules, als Probe einer Darstellung der Rö-
15
mischen Religion nach den Quellen: ein Programm, Erlangen 1835. 4. System der Griechischen Mythologie von Julius Franz Lauer nach dessen Tod herausgegeben von Hermann Wichmann, ein verständiges Buch, Berlin 1853. 8. aber doch auch mit Schrullen. Gerhard Mythologie 1. Band, 1854.
1 6)] aus 7)
1–2 und … erwärmen] über der Zeile, mit Einfügungszeichen 5–6 Lobeck … 1829. 8.] auf einem aufgeklebten Papierstreifen, Format: 10,6 �1,6 11–14 Mythologie … 1ter Theil.] auf einem aufgeklebten Papierstreifen, Format: 10 �2,2 14 verte] mit Rötel
A
II,562 22 ff.
20
189r
548
Zum zweyten Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
I,309 20–315 22
Preller Griechische Mythologie 2 Bände, 1ter Theogonie und Götter, 2ter Hero-
en, Leipzig 1854. 8. ganz einfach und natürlich. 2te Auflage 1. Band Berlin, Weidmannische Buchhandlung 1860. ▶ Schelling ◀
5
Römische Hartung, die Religion der Römer, Erlangen 1836. 2 Bände. Preller, Römische Mythologie Berlin 1858. 8. ein starker Band; einfach und gut.
10
Theologie des Heidenthums. Die Wissenschaft von den alten Religionen und der vergleichenden Mythologie nebst neuen Untersuchungen über das Heidenthum und dessen Verhältniß zum Christenthum. Ein Versuch zur Verständigung von Ferdinand Stiefelhagen, Dr. der Philosophie und Curatpriester, Mentor der höheren Stadtschule zu Eupen. Regensburg 1858. 8. über 600 S. enger Druck. Nicht ohne Kenntniß und Geist, aber vom christlich priesterlichen Standpunkt.
15
Der Ursprung der Mythologie dargestellt an Griechischer und Deutscher Sage, von Dr. Friedrich Leberecht Wilhelm Schwartz, Oberlehrer am Friedrich Werderschen Gymnasium Berlin 1860. 8. Mythologie der Griechischen Stämme, von Heinrich Dietrich Müller, Göttingen, 2. Theil 1. Abtheilung 1861.
20
Welcker, Mythologie 3. Band, 1. Lieferung, Göttingen 1862. enthält besonders Dämonologie. 2. Lieferung, 1863. Schluß des Werkes. |
a)
190r
Anfang: siehe unten. A
25
▶3)◀ Der Mensch in seiner nach außen gerichteten Thätigkeit und Betrachtung ist als ein Einzelner den übrigen Einzelnen gegenüber gestellt, und befindet sich mit denselben in mannigfaltigem Conflict. Aber aus diesen kann die Welt 3 Schelling] mit Rötel
4 Römische] neben dem Folgenden li., auf dem angeklebten Zettel 21 a)] auf dem oberen Seitenrand, von fremder Hand: 105 zu S. 123 [Bl. 123/65r]
A
II,549 32 ff.
I,309 20–315 22
Vierter Theil. Von der gesammten Wissenschaft
549
ihn so ansprechen, daß er darin das Göttliche erkennt, und von ihr enthusiastisch ergriffen wird, und so erkennt er in der Welt oder in einer Kraft derselben das Göttliche, und hier liegt die Quelle der Naturreligionen, die mit einem mehr sinnlichen Enthusiasmus verbunden sind, weil die Begeisterung ihm von außen gekommen ist. Aber der Mensch ist auch fähig sich vom Äußeren abzuziehen, sich rein auf den innern Geist hinzurichten, ▶in sich zusammen zu ziehen;◀ der höchste Grad dieser Abziehung und rein innern Contemplation und Erweckung des Geistes ist die Ekstase, in welcher der menschliche Geist sich rein als Geist und Gott fühlt und erkennt. Diese Ekstase ist die Quelle der reinern religiösen Erkenntniß, wie sie in der Neuplatonischen Schule, zugleich mit der philosophischen Erkenntniß identificirt, erschien; und in ihr liegt ohne Zweifel die letzte Wurzel auch vieler alterthümlicher religiöser Systeme, an welche sich zugleich die Mantik anknüpft und das ganze System der Theophanien und der Menschwerdung des Göttlichen, die der noch auf höherem Standpuncte stehende, den absoluten Gott von der Erkenntniß des göttlichen durch und in dem Einzelnen sondernde Platon als des Göttlichen unwürdig verwirft. Gewiß sind viele Mythen der Griechischen Religion so entstanden; der Erkennende fühlt den Gott in sich, und erkennt sich selbst als Gott; er wird als solcher auch verehrt von den andern, und im Laufe der Zeiten gestaltet sich durch zukommende Reflexion ein religiös mythisches System als das äußere Gewand der innern Wahrheit, die eben dadurch auch wieder verdunkelt wird. ▶indem das relativ Göttliche für absolut göttlich gegeben wird.◀ So liegt allem Mythos von dem Göttlichen, so groß er auch geworden seyn mag, das Göttliche und die wahre Erkenntniß des Göttlichen zuletzt zum Grunde; und die ganze alte Götterlehre ist kein absoluter Götzendienst, nichts Irreligiöses an sich, aber irreligiös und götzendienerisch geworden durch Verwandlung in ein großes Dogma und Losreißung von der ursprünglichen Quelle, dem Enthusiasmus und der Ekstase. In wiefern die letzteren mystisch sind, ist aller Religion Quelle Mysticismus; wo das Mystische aufhört, wird der Mythos kalt, todt, graß. ▶Vergleiche hierzu die Bemerkungen auf der Rückseite über Furcht und Liebe.◀ A ▶2)◀ Anfang. Wenn man zuerst sagen soll, was die Mythologie ist, so ist man in Verlegenheit denn es muß sich ja erst aus der Wissenschaft selbst zeigen, was 6–7 in … ziehen;] am Rand li., mit Verweiszeichen
weiszeichen A
II,550 26 ff.
22 indem … wird.] unter diesem Absatz, mit Ver-
32 Anfang.] über der Zeile, mit Einfügungszeichen
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Zum zweyten Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
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Mythos sei. Man kann also nur eine leere Definition stellen, die im Verfolg erst durch die Entwickelung sich erfüllt, nehmlich die Darstellung der Mythen. Was ist aber der Mythos? Das muß sich auch erst zeigen. Doch wie man auch darüber denke, giebt jeder zu, daß er Vorstellungen über das Göttliche enthalte. Was aber ist der Erkenntnißgrund dieser Vorstellungen? – Das, was schon das Wort sagt, der Enthusiasmus. Hieraus entsteht die obige Betrachtung. Also: enthusiastische Erfassung des Göttlichen in Natur und Geschichte mit dem Gefühl. ▶1)◀ Daß wir die Mythologie zur Erkenntniß rechnen, hat seinen hinlänglichen Grund. Selbst nach der ordinärsten Ansicht wie sie Voß hat, ist doch immer Vorstellung vom Göttlichen Inhalt der Mythologie und dies ist etwas der Wissenschaft angehöriges. Diese Vorstellung beruht auf dem Gefühl; dies nimmt ihr aber nicht den Charakter der Erkenntniß, nämlich der in den Keimen, der noch unentwickelten. Der Inhalt der alten Mythen ist im Wesentlichen derselbe wie der Inhalt jeder positiven Religion auch des Christenthums; aber die Alten haben richtig erkannt, daß ihre Mythologie von wissenschaftlicher Erkenntniß verschieden sei; verschieden von der Philosophie. Die Theologie ▶oder das Priesterthum◀ macht dagegen die Prätention, der Inhalt der christlichen positiven Religion sei nicht Mythos, und bringt daher diesen Inhalt in Systeme, und will eine Wissenschaft daraus machen, welche sie Dogmatik nennt. Dies ist ein innerer Widerspruch, den Mythos als solchen für Wissenschaft zu erklären da er bloß ein Bild des Wissens ist. Diesen Widerspruch hat Apelt gut, wenn auch zu streng vom Friesischen Standpunkt, erörtert, in seiner Abhandlung »Die Nichtigkeit der Dogmatik« in den Abhandlungen der Friesischen Schule, 1. Heft, 1847. Leipzig 8. | Der objective Grund der Religion ist der göttliche Geist in der Natur und im Menschen; der subjective das Gefühl der eigenen Ohnmacht des Menschen und seiner Ungenügsamkeit, also seiner Abhängigkeit von einem höheren, welches Gefühl in Furcht und Liebe sich darstellt. Beides geht aber im Enthusiasmus auf; es ist eine innere Erregung des Gemüthes, von welcher Furcht und Liebe bloß Symptome sind.
32
2 Darstellung der Mythen.] am Rand li.: Wissenschaft der Mythen oder (philologisch betrachtet)
33
Geschichte der Mythen. 17–18 oder das Priesterthum] am Rand li., mit Verweiszeichen
einem aufgeklebten Papierstreifen, Format: 10 �3,7
26–31 Der objective … sind.] auf
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Vierter Theil. Von der gesammten Wissenschaft
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▶Furcht: der Schauer des Unendlichen – Liebe: die Versenkung in das Unendliche, indem man sich mit ihm identificirt –◀|
▶b)◀
193r
Wenn man die Mythologie der Griechen als etwas Fertiges betrachtet, steht man staunend und verwundert davor, und kann kaum begreifen, wie ein so großes Ganzes irgend entstehen konnte. Aber wie es von Apollodor fertig gemacht worden ist, ist es freilich ursprünglich nicht gewesen: Jahrtausende haben daran gebaut; wie ein Tropfstein aus unzähligen Lagen von Sinter besteht, so hat sich eine Formation über die andere gelegt. Aber auch die bildende Kraft, durch die in Jahrtausenden dies geworden, ist immer noch wunderwürdig, und es gehörten viele Geistesanlagen dazu, das Mythische Gewebe zu flechten. Erstlich: ohne eine bedeutende künstlerische Anlage in dem Griechischen Volke wäre dies niemals geworden: das Volk war durch und durch poetisch. Aber auch diese Mannigfaltigkeit hätte nicht entstehen können, ohne die unendliche Mannigfaltigkeit der Anlagen, die wieder durch die große Mannigfaltigkeit der Natur vielfach angeregt wurde. Was aber die Hauptsache, das ist das lebendige Gefühl für die Natur, welches den einfachen Menschen viel stärker ansprach, als in den Zeiten der Verstandesbildung. Das Licht, die Sterne, machten einen tiefern Eindruck auf das Gemüth als jetzt: auch jetzt noch spricht den unverdorbenen Menschen diese Sternenpracht an, und begeistert ihn: so wurden die Sterne den Persern zu Göttern. Eben so mit andern Naturkräften. Die Mythologie kann in dieser Hinsicht sogar eine Lehrerin der Psychologie seyn, indem sie die Grundeindrücke der Dinge auf das Gemüth viel stärker ausgeprägt zeigt, als das beste psychologische Handbuch. Warum z. B. sind diejenigen die von heftigem, mehr oder minder Wahnsinn ähnlichem Enthusiasmus ergriffenen νυμφόληπτοι? Theils freilich weil die schauerliche Einsamkeit der Grotten, des Waldes, der Berge und Felsen, die den Griechen an vielen Orten in die Augen sprangen, das Gemüth zur Schwärmerei einladen, während auf dürrer märkischer Sandflur schwerlich viel selbsterzeugte Schwärmerei entstehen kann, sondern nur übertragene und reflectirte. Aber es ist wol noch mehr dahinter. Dionysos der schwärmerische Gott, ist nicht bloß darum trunken, weil er der Weingott ist; der Wein ist bloß diejenige Flü4 b)] oben re., von fremder Hand: 107 zu S. 123. [Bl. 123/65r]
26 Wahnsinn] wahnsinnig
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Zum zweyten Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
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ßigkeit, welche die Begeisterung, die das Flüßige überhaupt hat, in concentrirter Form enthält. Es ist aber Dionysos wol allerdings der Herr der feuchten Natur selbst; das Wasser hat aber für ein reges Gemüth eine anziehende, in Ekstase setzende Kraft; man fühlt an einem Strom unwiderstehlich fast die mystische Gewalt desselben es will hinabziehen, indem es den Geist in schwärmerischem | Schwindel ergreift. Wer dies nicht gefühlt hat, kann es aus Göthes Fischerlied lernen: Das Wasser rauscht, das Wasser schwoll. Eine solche Empfindung, die bei uns nur noch schwach und matt und fast kränklich ist, muß in dem natürlichen Menschen viel kräftiger und lebendiger gewesen seyn: so fühlte sich der Mensch ergriffen von dem Wasser, enthusiasmirt: so wurde Dionysos der schwärmerische Gott Wassergott; so werden die Menschen von den Nymphen im heiligen Wahnsinn ergriffen. Solche Naturgefühle vielmehr als philosophische Speculation liegt vielen Mythen zum Grunde; und als Ausdruck solcher ursprünglichen Gefühle haben sie auch ihre Realität als eine Geschichte des Innern des Menschen. ▶Hieran schließt sich weiter Geschichte und Gedanke an.◀ A |
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Die Methode ist überall viel werth; wo aber die verschiedensten Ansichten aufgestellt sind, wie in der Mythologie da bedarf man vorzüglich der Methode. Einen Anfang zu einer Methodik für die Mythologie bilden Otfried Müllers Prolegomena zu einer wissenschaftlichen Mythologie Göttingen 1825. An dieses will ich einzelne Bemerkungen anknüpfen, die zum Theil in ihm stehen, die ich aber nach meiner Weise gefaßt und gestempelt habe. Ein ähnliches Buch, aber höchst oberflächlich, ohne alle Eigenthümlichkeit voll Voßischer Nachbeterei: von Lange: Einleitung in das Studium der Griechischen Mythologie Berlin 1825. 8. ▶Ein drittes der Art, worin die verschiedenen Ansichten kritisirt werden: August Jacob: Zur Griechischen Mythologie ein Bruchstück, über die Behandlung der Griechischen Mythologie Berlin 1848. 8.◀ ▶– Forchhammer, der Ursprung der Mythen, Göttingen 1860. 8. Separatabdruck aus dem Philologus Jahrgang XVI. in gewöhnlicher verdrehter Art!◀
17 Die] oben re., von fremder Hand: 106 zu S. 123 [Bl. 123/65r]
Seitenrand, mit Verweiszeichen A
II,553 ff.
23–29 Ein … Art!] auf dem oberen
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Vierter Theil. Von der gesammten Wissenschaft
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▶c)◀ Die Mythologie ist eine Masse von Erzählungen der Handlungen und Schicksale persönlicher Einzelwesen, die jenseits der Zeit der klaren Geschichte liegen: und der Inhalt dieser Erzählungen ist theils Thatsache theils Gedanke oder Gefühl ▶, welches den Gedanken enthält◀; und beide sind wieder unauflöslich in einander verwebt. Ist die Thatsache, wie Einige es gefaßt, und wie es auch bei manchen Mythen der Fall ist, reine Thatsache, so ist hier Mythos und Geschichte eins: oder vielmehr es ist kein Mythos mehr, sondern geschichtliche Erzählung: aber in der Regel ist die Thatsache des Mythos in der Form, wie sie erzählt ist, keine geschichtliche Thatsache, sondern enthält nur eine geschichtliche Thatsache. Die gesammten Genealogien der Griechischen Stämme und Staaten sind offenbar keine Thatsachen, als welche gefaßt sie unumstößliche Hindernisse und Schwierigkeiten für die Erklärung geben: Hellen, Ion, Achäus, Dorus, Amphiktyon pp. sind keine Menschen. Aber die mythische Thatsache enthält eine geschichtliche ▶als Vorstellung des Mythenbildners, wahr oder nicht◀, es ist die Mythologie selbst die Urgeschichte des Volkes in symbolischer Sprache. Das Wesen des Mythischen in dieser Beziehung ist: was nicht Person ist, nicht einzelne äußere Handlung (z. B. Volkstamm, Culturzustand) wird Person, und alles, was sich begeben hat, was in der Welt als Geschichte größerer Massen erschienen ist, oder was sich innerlich im Geiste ereignet hat, wird als Handlung von Personen oder als äußeres Schicksal derselben dargestellt. Oft sind es nur Eigenschaften und Beschaffenheiten, die nun als Personen erscheinen, und deren Wirkungen werden zu einzelnen Handlungen gestaltet. Es ist eine Unendlichkeit historischer Verhältnisse zusammengefaßt in das enge Gehege genealogischer Mythen und der Thaten der Heroen. – Anders verhält es sich mit dem Gedanken oder Gefühl. Der Gedanke, mythisch gefaßt, stellt ebenfalls sich als Person dar, welche persönlich handelt: und während die Idee, welche in dem Mythos liegt, ein Ausserzeitliches ist, wird sie in der mythischen Hülle als in Zeit und Raum begriffen dargestellt. Hier ist also das Wesen des Mythischen: Ausdruck des Außerzeit13 Menschen.] am Rand li., mit Verweiszeichen: Hier Beilage ad c) A
26 Gedanke] am Rand re., mit Verweiszeichen: Es ist aber auch hier wie bei der Thatsache; es ist der Mythos nicht unmittelbar Gedanke, aber er enthält ihn!
1 c)] am Rand re.
4 oder … enthält] am Rand re., mit Verweiszeichen 14–15 als … nicht] am Rand re., mit Verweiszeichen 17 äußere] am Rand re., mit Verweiszeichen 19–20 oder … hat,] am Rand re., mit Verweiszeichen 20 äußeres] am Rand li., mit Verweiszeichen 25 oder Gefühl] am Rand li., mit Verweiszeichen
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lichen in der Gestalt des Zeitlichen und Irdischen. So sind die Grundideen der Götter wol ein Außerzeitliches; aber alles eräugnet sich im Mythos in der Zeit, die selbst die Götter geboren werden läßt. Ἐν χρόνῳ δ’ ἐγένετ’ Ἀπόλλων. Pindar. – ▶Hier von dem Symbol, der ὑπόνοια pp. S. 123. A der Encyklopädie.◀ Die Unendliche Mannigfaltigkeit beider Arten von Mythen liegt darin, daß die meisten local sind; daß viele Localbeziehungen zu jeglicher Form des Gottes oder Heros hinzukommen; und eben darum ist es auch unmöglich, alle Mythen in Ein System zu bringen, da gewiß unendlich viele Systeme darin liegen. Eben so wenig können die Mythen auf einen bestimmten Theil des Denkens oder Wissens beschränkt werden, sondern das ganze Wissen der Urmenschheit ist darin niedergelegt. Zunächst natürlich das religiöse Wissen, und was demselben von philosophischen Ideen zum Grunde lag, also auch das Sittliche, Rechtliche, Physische, Historische. Was in jedem Mythos liege, kann vor seiner Erklärung nicht bestimmt werden; und es kommt einzig auf die Gabe der Untersuchung und Kritik an, dies auszumitteln: ▶d)◀ – Hierbei kommt es zuerst auf die Sichtung des von den | Alten selbst überlieferten an, um auch nur hier das zu haben, was die Alten sagen, und dies rein und klar: sodann auf eine Kritik dieser Überlieferungen selbst. So sind die Tragiker weil sie viel umbildeten, sehr unzuverlässig: die Lyriker, wie Pindar, haben zwar auch umgebildet, aber weil sie viele Localsagen für den Ort selbst erzählen, müssen sie um so wahrhafter gewesen seyn. Homer und Hesiod gelten heutzutage bei vielen als die einzigen Quellen für das höhere Alterthum: und gewiß haben diese auch das gegeben, was sie gefunden: aber daß Homer ausscheidet, daß überhaupt die alten Dichter viel durch ihren Reiz und ihre geflügelte Kunst falsch schminkten, hat schon Pindar anerkannt. Auch bei Hesiod sagen die Musen: Ἴδμεν ψεύδεα πολλὰ λέγειν ἐτύμοισιν ὅμοια. Homer hat am Ende doch auch nur Localsagen, und diese finden sich eben so gut noch bei den Logographen, deren Ansehen zuweilen eben so groß ist. Am unbrauchbarsten sind die Pragmatiker, die von Ephorus beginnen, und welche aus der Mythologie eine Staa-
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2 Außerzeitliches;] am Rand li.: Alle Theophanie, jeder geborene Gott 1 ist mythisch, weil das Ewige
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in die Zeit gesetzt wird. 7 hinzukommen] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: vermöge des individualisirenden Charakters der Griechen; woher und weil man die letzte Urkraft mannigfach aufgefaßt, und mehr auf das Einzelne und Reale, als auf das Eine gerichtet war, der Polytheismus.
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ist mythisch … wird.] weiter unten am Rand li., mit Verweiszeichen
4 Pindar] über der Zeile
re. A
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4 Hier … Encyklopädie.] am Rand li., mit Verweiszeichen
15 d)] am Rand
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ten- und Fürstengeschichte mit Weglassung des Göttlichen abzogen, mit untergelegten Motiven, wie sie für die spätere Zeit passen. Der höchste Gipfel dieses Pragmatismus, aber offenbar als ein gottloser Scherz, ist der Versuch des Messeniers Euhemeros, die Mythologie in Menschengeschichte zu verwandeln, wofür er ein eigenes utopisches Land Panchaea erfand. – Die spätern, besonders die Stoiker und Neuplatoniker, deuteten nach ihren Ideen um; ihnen kann man also bloß die Facta, nicht die Erklärungen glauben. Die ältere Philosophie, Empedokles, die Pythagoreer benutzten aus religiösem Sinn den Mythos als Form; Platon dichtete wol auch neue. Die spätern Sammler sind als solche erwünscht: der vollständigste ist Apollodor, der den Sagenstoff in einen leidlichen Zusammenhang brachte, ungefähr wie schon die Logographen gethan hatten: ein Zusammenhang, der aber oft, von den Logographen, erst gemacht war, besonders wo chronologisch nachgeholfen werden mußte. Denn diese chronologische Übereinstimmung ist offenbar ursprünglich nicht vorhanden gewesen. Vieles haben die Scholien vieles, besonders Lokalsagen, Pausanias erhalten. – Alle diese, die Verunstaltungen abgerechnet, haben offenbar ihre Erzählung theils aus den frühern, theils aus der Sage: und die Sage des Volkes muß zuletzt als die letzte Quelle des Mythos betrachtet werden, da die Dichter den Mythos, abgerechnet Einzelnes, nicht können erfunden haben. Diese Localsagen sind auch ▶meistentheils◀ nicht von irgend Einem erfunden, sondern sie sind das Werk des Glaubens, der das Irdische und Überirdische in Verbindung dachte, und durch leichte Combination das Factum, was zum Grunde lag, so gestaltete, wie es dargestellt ist: wie, wer von Wunderglauben durchdrungen ist, gleich als Wunder ansieht, was einem andern ganz natürlich erscheint. Es ist also die mythologische Anschauung eine eigenthümliche, in einer gewissen Zeit und auf einer gewissen Bildungsstufe natürliche und nothwendige gewesen; die Mythenbildung war eine unbewußte, und dadurch unterscheidet sie sich von der absichtlichen Verhüllung in eine Allegorie. Jedoch ist diese Mythenbildung nicht mit einem Schlage geschehen: Jahrhunderte haben fortgebildet; die verschiedensten Einflüsse haben auf die Fortbildung und Veränderung der Mythen eingewirkt, und so ist dies fast unauflösliche Gewebe entstanden. – Die Erklärung der Mythen ist daher, wie Müller sehr treffend bemerkt, nichts anderes als eine Nachweisung ihrer Genesis. ▶Hierdurch erkennt man auch, daß
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23 Wunderglauben] am Rand li.: Was vermag der Glaube nicht! Er kann allerdings Berge versetzen,
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zumal im Süden! 28 Allegorie.] am Rand li., mit Verweiszeichen: Hier von dem lebendigen Gefühl für die Natur. Von ὑπόνοια und ἀλληγορία.
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20 meistentheils] am Rand li., mit Verweiszeichen
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der historisch-philologische Weg der einzig richtige ist; er allein kann die Genesis zeigen.◀ – Hierbei, bei dieser Genesis, kommt es zunächst darauf an, die Zeit der Entstehung des Mythos zu finden; welches sehr häufig aus dem Zusammenhang des Mythos mit historischen Thatsachen möglich ist, keinesweges aber, oder wenigstens nur mit der größten Vorsicht, nach dem Schriftsteller der den Mythos zuerst erwähnt, geschehen darf: in welcher Hinsicht besonders mit Homer großer Mißbrauch getrieben wird, als ob alles, was Homer nicht sagt oder nicht wußte, nachhomerisch wäre! ▶Hier Anlage dd)▶ A Ferner ist es von der größten Wichtigkeit, ▶für die Entwickelung der Genesis der Mythen,◀ | dasjenige was die Dichter, theils um nach ihrer Ansicht die Handlungen psychologisch zu motiviren (der älteste Pragmatismus), hinzuthaten, theils was durch die herrschenden Ansichten, die von der Poesie verbreitet worden, auch an der Localsage verändert worden, abzuscheiden: und hierzu trägt ohne Zweifel die genauere Kenntniß des Cultus selbst und was von der alten Localsage ohne die Dichter erhalten ist, am meisten bei. Da ferner die Theile der Mythen offenbar erst allmählig zusammengewachsen sind, ist eine Erkenntniß der Bedeutung nicht möglich, ohne dieselben geschieden zu haben; und zunächst muß dann auch bestimmt werden, wie sie zusammengewachsen sind, wo und von welchen die Parthien ausgebildet und wovon sie sich angebildet haben: worunter besonders die Localisirung der Mythen von größter Wichtigkeit ist. ▶e)◀ Was nun der eigentliche Sinn des Mythos selbst sei, das ist am Ende die schwierigste Aufgabe. Indessen hat Müllers Ansicht das Befriedigendste, daß eben jeder nur der bestimmte Ausdruck für das religiöse Gefühl eines jeden Volkstammes ist, nicht eigentlich physischer oder ethischer Dogmen, einzelner Philosopheme über Welt und Gottheit sondern das allgemeine Gefühl des Göttlichen. Nicht die Kräfte der Natur seien Götter genannt worden, sondern die Götter seien lebendig in der Natur. Diese Ansicht ist sehr eigenthümlich und ist gewiß in der Hauptsache richtig: nur möchte ich hinzusetzen, daß eben dieser religiöse Glaube, wenigstens die Hauptmomente und diejenigen Formen, welche von den geistvollsten Männern ausgebildet worden, eben zugleich unbewußt ihrem Inhalt nach ein philosophisches Dogma aussprechen. Dieser unbewußte Ausdruck einer That, worin sich die göttliche Kraft darstellt, ist der Mythos, und das äußere sichtbare Zeichen, an welches sich das Gefühl oder der Gedanke dieses Mythos knüpft, ist das Symbol, welHierdurch … zeigen.] am Rand li., mit Verweiszeichen Verweiszeichen 21 e)] am Rand re. 33 welches] welchen
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8 Hier Anlage dd)] am Rand li., mit
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ches ebenfalls in der Vorstellung der Menschen einen nothwendigen und unwillkührlichen Zusammenhang hatte. Die Verkettung der Symbole ist der Cultus, mit Einschluß der Bildnisse. – Es ist hierbei die letzte Frage noch die, in wiefern solche Mythen, Symbole und Culte aus einem höhern historischen Zusammenhange mit dem Ausland, und nahmentlich mit dem Morgenlande entsprossen sind. Eine spätere Übertragung ist bisweilen nachweisbar: aber es kommt hierbei mehr darauf an, ob nicht ein entfernterer Zusammenhang der Mythen in der gemeinschaftlichen Wurzel des Griechisch-Indisch-Germanischen Stammes stattfinde. Dies läßt sich wol im Allgemeinen ▶wie bei der Sprache◀ nur bejahen; aber da eine spätere Zeit alles modificirt hat, müßen nothwendig diese Grundideen vielfältig, besonders nach den einzelnen Charakteren der Stämme und Locale individualisirt worden seyn, und die Untersuchung wird daher nie mehr als sehr allgemeine Zusammenhänge ergeben. Auch beruhen die Aehnlichkeiten sehr häufig nur auf der Gleichheit der Verhältnisse und verschiedene Stämme können an verschiedenen Orten dasselbe erzeugt haben unter gleichen Verhältnissen, da in gewissen Zeiten die mythische Anschauung mit einer gewissen Gleichheit verbreitet war. ▶Phönicien hat unläugbar manches geliefert; ob Aegypten? Übertragung aus Indien ist undenkbar (was damit ähnlich, beruht auf gleicher menschlicher Anschauung oder auf der Fortpflanzung mittelst der ursprünglichen ältesten Volksverwandtschaft). Müller ist hierin zu einseitig, andere noch mehr. Hier von Fleischer. Movers. Beilage ad e)◀ A |
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Besondere Anwendung der Mythologie zur Erklärung der Kunstdenkmähler. Hierher gehört zum Beispiel Hirts Bilderbuch.
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3 Bildnisse.] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: ▶Mysterienformation.◀ Daß für diese
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Erkenntniß nur ein gewisser congenialer Sinn, ein religiöses Gemüth, ein Geist, der sich in eine fremde Form zu versenken im Stande sei, ein glückliches Ahnungsvermögen nöthig sei, vermöge dessen der Mythologe mit Einem Schlage das Wahre durch eine Art göttlicher Begeisterung ergreife, das hat die Mythologie mit dem gesammten Studium gemein; und diese Behauptung kann man eben nicht, wie kürzlich geschehen ist, als Mysticismus verschreien. Berechnender Verstand muß aber gleichen Schritt halten, und was der Geist ergriffen hat, klar zu machen wissen; endlich muß die Grenze des Wissens gezogen werden. Denn wir müßen auch erkennen, was sich wissen, was sich nicht wissen läßt.
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9–10 wie … Sprache] am Rand li., mit Verweiszeichen A
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Die Archäologen faßten aber viel aus den Denkmälern für die Mythologie und es ist eine wahrhaft gräuliche Geschichte, wie aus der Mythologie die Bilder erklärt werden, insbesondere die Vasen und Reliefs. Zoega. Hirt Brautschau. Ein eigenes Buch hat Böttiger gegeben: Ideen zur Kunstmythologie, Erster Cursus, Stammbaum der Religionen des Alterthums, Einleitung zur vorhomerischen Mythologie der Griechen. Dresden 1826. 8. Was bis jetzt gegeben, ist eben auch ein mythologisches System, was besonders auf den orientalischen Ursprung der Mythen und einigen Euhemerismus gegründet, aber geistreich durchgeführt ist. ▶Nach Böttigers Tode ist 1836. der 2te Band erschienen.◀ Panofka Vasi di premio, ein schönes Werk; die Auslegungen auch unsicher. Millingen. In neuern Zeiten ist die Kunsterklärung besser geworden. – Levezow Herme-
neutik, siehe oben. A Braun, Vorschule zur Kunstmythologie. 15
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Voss Mythologische Briefe; Antisymbolik; mythologische Forschungen (1827.)
ein Gewebe seltsamer Hypothesen und Verblendungen, ohne Beweis; nur immer mit blindem Glauben, daß nichts älter als die Schriftsteller worin es vorkommt, und daß alles die niederträchtig täuschenden Priester erfunden hätten. ▶Er hat Kritik, die aber in Hyperkritik übergeht. Er hat mit kritischer Scheere den Göttern die Flügel abgeschnitten, und gezeigt, wann man sie zuerst ihnen angesetzt; aber doch auch hier (z. B. in Beziehung auf Homer) es zu weit getrieben: denn seine Kritik geht wieder in Unkritik und Hypothese über wie er ohne allen Grund die Idee des Monotheismus von den Juden zu den Griechen kommen läßt, und zwar haben sie sie auf der Messe zu Thapsakos geholt.◀ Voss mythologische Briefe, 4. und 5. Band, aus dem Nachlasse herausgegeben von Brzoska, Leipzig 1833. – Antisymbolik. Lobeck Aglaophamus. |
14 Braun … Kunstmythologie.] mit Bleistift, anschließend mit Tinte nachgezogen; zwischem diesem
und dem folgenden Absatz ca. ein Drittel der Seite leer geklebten Papierstreifen, Format: 7,9 �1,6 A
II,423 15 ff.
26–27 Voss … Aglaophamus.] auf einem auf-
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▶Ad c)◀ Über die Personen Macherei der Alten aus geographischen Nahmen findet sich ein wahres Wort alter Forscher, zu vergleichen mit der Ansicht des Androtion über die Amphiktyonen, bei Strabo oder vielmehr in den Excerpten aus ihm, woraus ein großer Theil des 8ten Buches zusammengesetzt ist, 8, p. 368. Ναυπλία, sagt er, ist ναύσταθμον· τὸ δ’ ἔτυμον ἀπὸ τοῦ ταῖς ναυσὶ προσπλεῖσθαι. Daraus sei dann Nauplios und seine Familie περὶ τοῖς νεωτέροις (den Kyklikern) erdichtet: Homer kenne weder den Palamedes noch den Nauplios. Nauplios könne auch chronologisch nicht der Sohn der Amymone seyn (der Verfasser weiß noch nichts von 2 Naupliis, dem ältern, Sohn der Amymone, und dem spätern). – Die Ansicht ist richtig: aber ob die Nahmen erst nach Homer erdichtet, ist eine andere Frage. ▶– Ross Hellenika (1846) in der Einleitung sucht die alte Superstition wieder in Gültigkeit zu bringen; eine seltsame Verirrung meines lieben Freundes!◀ Metrodor von Lampsakos Hesychius p. 32. editio Alberti und besonders Tatian Oratio ad Græcos cap. 37 hat die Homerischen Götter und Heroen alle in physische Gegenstände verwandelt. Tatian: Καὶ Μητρόδωρος δὲ ὁ Λαμψακηνὸς
ἐν τῷ περὶ Ὁμήρου λίαν εὐηθῶς διείλεκται πάντα εἰς ἀλληγορίαν μετάγων. οὔτε γὰρ Ἥραν οὔτε Ἀθηνᾶν οὔτε Δία τοῦτ’ εἶναί φησιν ὅπερ οἱ τοὺς περιβόλους αὐτοῖς καὶ τεμένη καθιδρύσαντες νομίζουσι, φύσεως δὲ ὑποστάσεις καὶ στοιχείων διακοσμήσεις. καὶ τὸν Ἕκτορα δὲ καὶ τὸν Ἀχιλλέα δηλαδὴ καὶ τὸν Ἀγαμέμνονα καὶ πάντας ἁπαξαπλῶς Ἕλληνάς τε καὶ βαρβάρους σὺν τῇ Ἐλένῃ καὶ τῷ Πάριδι τῆς αὐτῆς φύσεως ὑπάρχοντας χάριν οἰκονομίας ἐρεῖ τε παρεισῆχθαι, οὐδενὸς ὄντος προειρημένων ἀνθρώπων. Den Agamemnon erklärte er nach Hesychius für den Aether. So habe auch ich Corpus Inscriptio15 Lampsakos] über der Zeile, mit Einfügungszeichen: 1 Siehe Hesychius T. 1.
17 verwandelt.] am Rand re. desselben Zettels: Über die Spuren der allegorischen Erklärung in den Scholien zum Homer habe ich anderwärts etwas notirt, desgleichen über Heraklits Allegorie. ▶ 2 Die Stoiker haben diese Allegorien besonders ausgebildet und alle Götter in Naturwesen oder Begriffe aufgelöst. Eine besonders ausführliche Kenntniß hierüber giebt Philodemos περὶ εὐσεβείας, aus den Stoikern. Philodemos περὶ εὐσεβείας hat Spengel behandelt Abhandlungen der Münchner Akademie 1. Classe Band X, 1. Abtheilung.◀
Siehe] es folgt ein unleserlich gestrichenes Wort Rand des zugrundeliegenden Blattes re.
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Die … Abtheilung.] neben dem Vorherigen re., am
1 Ad] oben re., von fremder Hand: 108 zu S. 123 [Bl. 123/65r]
fügungszeichen 13 �12,1
2 Personen] über der Zeile, mit Ein-
15 Metrodor] ab hier bis zum Ende der Seite auf einem aufgeklebten Zettel, Format:
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num Graecarum T. 1. p. 658 Agamemnon aus Zeus Agamemnon abgeleitet. Es
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hat zwar dies seine Schwierigkeiten, da man nicht wohl begreift, wie, wenn ein Zeus Agamemnon die Quelle des Agamemnon als Heros gewesen seyn soll, der anerkannte Heros Agamemnon doch unabhängig von jenem Zeus soll Verehrung gehabt haben, oder überhaupt im Bewußtsein der Menschen bestehen konnte: auch sind die Notizen über Zeus Agamemnon freilich relativ gegen den Heros Agamemnon sehr spät: aber ist es natürlich, daß der zum Heros herabgesetzte Agamemnon den Zeus Agamemnon verdrängte, der nur in geringen Spuren hier und da noch übrig blieb in Localculten, aus denen die Spätern ihn wieder erweckten. Bei Amphiktyon läßt sich dies schon besser nachweisen. Uschold identificirt Helena und Diana; was ich viel früher gethan. Explicationes ad Pindarum Ol. VI. extr.
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Man kann diesen Ansichten vieles entgegenstellen; man kann behaupten, die Heroensage habe ein historisches Fundament: aber was am meisten dagegen ist, das ist die ungeheure Kluft, die zwischen der Heroensage und der Geschichte liegt, und dem aufmerksamen Forscher sich gähnend aufthut, so viel auch die Jahrhunderte sich bemüht haben, sie durch allerlei Fiction auszufüllen. Es scheint ein großer Zeitraum zu liegen zwischen der Homerischen Poesie und der ersten Mythenbildung, in welchem die gänzliche Umbildung allmählig entstanden und das Göttliche abgeschwächt und zum menschlichen Stoff der Sage herabgesunken ist. – Die Möglichkeit beider Ansichten ist an sich einleuchtend, auch ohne klare Beispiele (daß aus Historie Sage entsteht, beweist Karl des Großen Sagenkreis): es kommt nur auf die Forschung an, welche von beiden Ansichten in jedem gegebenen Falle die richtige sei. |
dd) Die abergläubige Verehrung der Glaubwürdigkeit des Homer wird immer mehr abnehmen, je weiter unbefangene Forschung gehen wird; und zugleich damit wird sich auch das Vorurtheil heben, als ob nicht vor Homer andere Culte dagewesen seyen, und mystische Vorstellungen, die in ihm nicht mehr erscheinen, weil die Homerische Poesie eben alles poetisch umgestaltet und in die
25 dd)] oben re., von fremder Hand: 109 zu S. 123 [Bl. 123/65r]
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Religion der Schönheit verwandelt und umgegossen hat: was freilich nicht Ein Dichter that, sondern die Folge der Zeiten, die alles Alte allmählig abgestreift und vertilgt hat. Statt daß man Scheria, der Phäaken Land, in Corcyra sucht, und darin Wahrheit und alte Geschichte findet, wird man darin nichts weiter als ein phantastisches Gebilde sehen, dem irgend eine religiöse Idee (wie die Vorstellung von den Inseln der Seeligen etwa beschaffen) zum Grunde liegt: indem sie eher den Zustand nach dem Tode darstellt, was aber von Homer ganz und gar verdunkelt ist (Welcker die Homerischen Phäaken und die Inseln der Seeligen, Neues Rheinisches Museum T. 1. F. II.). Eben so hat Völcker (ibid.) die Spuren ausländischer nichthellenischer Götterculte, und zwar gerade orgiastischer und mystischer, im Homer nachgewiesen, ohne daß freilich viel vom Mystischen mehr in ihm erscheint; und wie Helena pp. längst nicht mehr als Menschen anzusehen sind, hat er nicht unwahrscheinlich auch Hekabe zu einer Phrygischen Göttin gemacht. Wie weit tritt freilich hier die gerühmte historische Wahrheit des Dichters zurück! Am deutlichsten erscheint das Verschwundenseyn des Sinnes der Mythen im Homer in cölestischen, besonders astronomisch-astrognostischen Dingen. Hierher gehört das Aufhängen der Hera in den Lüften; hierher die Rinder des Helios (Tage im Jahre) vergleiche Ideler Handbuch der Chronologie T. II. p. 608. – Hierher der Raub des Orion durch Eos, wie Müller sehr gut ausgeführt hat Rheinisches Museum von Welcker und Näke 2. Jahrgang 1. Heft. Hier sieht man ganz deutlich, daß Homer den Sinn entweder nicht wissen will oder nicht mehr weiß. Siehe bei Müller besonders S. 8. 9. ▶Hierher gehört auch Ἄρτεμις χρυσαλάκατος nebst der Helena. – Ahrens in Hannover: Hermes der Rinderdieb und Hundewürger, im Philologus XIX. S. 401 ff. weist in diesem Mythos ebenfalls die Natursymbolik nach, wie er selber angiebt nicht ganz neues gebend.◀ |
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▶Ad e)◀ Carl Moritz Fleischer De mythi, inprimis Graeci, natura commentarii, Halle 1838. 4. Er beweist a priori aus der Entwickelung des menschlichen Ge-
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1 umgegossen hat:] am Rand re., etwas weiter oben beginnend: Nägelsbach Homerische Theologie
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entwickelt das in den Homerischen Gedichten liegende religiöse Bewußtseyn vollständig und nach allen Kategorien. 6 zum Grunde liegt:] am Rand re.: Die verschiedenen Ansichten über die Phäaken sind von Eckermann zusammengestellt in der Hallischen Encyklopädie der Wissenschaften und Künste. 22–23 nicht mehr weiß.] am Rand re.: Abgesehen von Homer die Fabel von Endymion.
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28 Ad] oben re., von fremder Hand: 110 (aus 109) zu S. 123. [Bl. 123/65r]
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schlechts daß die Griechen ihren Mythos nicht aus dem Orient haben! Welche Wunderlichkeit! Als ob die folgende Entwickelung nicht aus der vorigen hervorginge wie der Jüngling aus dem Knaben, der Knabe aus dem Kinde! Er geht darauf aus, den Mythos als die Wahrheit darzustellen, wie sie der Hellene faßte; die Wahrheit aber sei im Geiste; Natur- und Geschichtsbetrachtung soll er nicht enthalten (obgleich er nachher etwas von Naturbetrachtung wieder zugiebt.) – Ist alles Hegelsche Pseudophilosophie. Als ob der Geist nicht auch in der Geschichte wäre und die Geschichte in den Geist aufgenommen würde, und ebenso die Natur! ▶Alles menschliche Erfahren, die Thatsachen des eigenen Geistes, gestaltet sich dem Menschen eben so gut als die Einwirkung der Natur auf ihn zu Mythen. Wenn der Mensch sich allmählig der Macht der Natur entzogen hat, aus welcher er seine Götter schuf, und ethisch geworden ist, so bildet er auch seine Naturgötter zu sittlichen Charakteren um. So wird Apoll aus einem Lichtgott ein Vernunftgott; das Licht ist die sinnliche Erscheinung der Vernunft, die Sonne das Bild des Geistes.◀ Ein verständiges und geistvolles Buch über die Phönicische Religion und ihren Einfluß auf die Griechen ist: Die Phönicier von Movers, Professor zu Breslau, 1. Band, Untersuchungen über die Religion der Phönicier mit Rücksicht auf die verwandten Götterdienste der heidnischen Israeliten, der Karthager, Syrer, Babylonier und Aegypter. Bonn 1841. 8. |
Eine besondere Rüge verdient noch ein Mißbrauch, der schon früher und wieder vorzüglich heutzutage mit der Mythologie getrieben wird, indem man sich von dem wissenschaftlichen Standpunct entfernt und dieselbe zu gewissen Zwecken zu gebrauchen gesucht hat. Die wahre Wissenschaft ist jederzeit ohne Tendenz, aber der wissenschaftliche Sophist bedient sich der Wissenschaft um sie für eine gewisse Tendenz zu gebrauchen. Hierzu gehört der Mißbrauch, den man mit der Symbolik treibt, um durch sie die von einer gewissen Parthei beabsichtigte Einschläferung des Menschengeschlechtes mit zu bewirken. Sie scheint nehmlich ein passendes Vehikel, dem klaren Denken und Erkennen 10 Alles … Geistes.] unterhalb der folgenden Literaturangaben, auf einem aufgeklebten Papierstreifen,
mit Verweiszeichen 10 gestaltet] aus gestalten 22 Eine] oben re., von fremder Hand: 122 zu S. 123. [Bl. 123/65r]
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entgegen zu wirken, indem man den menschlichen Verstand in einen gewissen symbolischen Schlummer einwiegt, in welchem alle klare Gestaltung philosophischer Ideen verschwimmt, und zugleich die historische Wahrheit verdunkelt wird. Scheinbar soll dies Mysticismus seyn: aber der wahre Mysticismus, der keinesweges zu verwerfen, geht aus einer großen Tiefe des Geistes und Gemüthes hervor, wogegen jene Tendenz nur auf einer Aufgeblasenheit des Geistes ohne innern Gehalt oder aus unklaren Köpfen hervorgeht. Wenn der Mysticismus nicht mit der Klarheit des Verstandes associirt ist, führt er zu den verderblichsten Abwegen. Neuerdings hat man aber mythologische Symbolik, Papismus, Pfaffenthum, Obscurantismus und andre dergleichen Ultratendenzen nebst dem Aristokratismus, Despotismus und Theokratismus zusammen gemengt, und sucht demselben (verbunden mit der Thorheit allegorischer Deutungen und dergleichen Dingen, wodurch der wahre Geist des Alterthums verscherzt, und seine plastische Reinheit mit den abgeschmackten Symbolen des Orients behangen wird und bedeckt) noch obendrein den Mantel des Christenthums umzuhängen: da doch vielmehr das Christenthum gerade die alte Symbolik vernichten sollte. Diejenigen welche das Christenthum in dem Heidenthum nachweisen wollen, gehen nicht nur unhistorisch zu Werke, sondern sie verwandeln eigentlich zugleich das Christenthum ins Heidenthum, und beten statt des wahren Gottes den Baal und statt der heiligen Jungfrau die Babylonische Hure an. – Wie ganz anders Platon in seinen Urtheilen über die Mythologie (Republik), wie alle andern Alten von Geist und Verstand! Diesen muß man folgen. |
Der Verstand wird im Ganzen immer herrschender in den menschlichen Bestrebungen; der Mensch immer kühler, wie die Erde nach einigen Naturforschern immer mehr von ihrem innern Feuer verdunsten läßt. Daher ist es nicht unwichtig, daß Herz und Gemüth sich an dem Feuer der frühern Weltalter, besonders an der Tiefe ihrer religiösen Empfindung erwärmen, ohne deshalb die Klarheit des Verstandes zu opfern; und diejenigen sind eben so sehr dem, was noth thut, ▶nicht mehr◀ entgegen, welche ein nebelndes und schwebelndes Mythologisiren und Symbolisiren führen, als die emsig bestrebt sind,
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15 bedeckt)] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: Dagegen hat Johann Heinrich Voss mit
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Recht gekämpft.
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24 Der] oben re., von fremder Hand: 123 zu S. 123
30 nicht mehr] über der Zeile, mit Einfügungszeichen
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Wasser zuzutragen, um die heilige Flamme der alten religiösen Anschauung auszulöschen, damit doch alles dürre und trocken werde und kalt, und keine Spur von Enthusiasmus für das Leben des Menschen zurückbleibe, als die Begeisterung für das Entgeistete. |
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Fortsetzung der allgemeinen Werke: a b Fahne e Friedreich Genealogie
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Römische Mythologie Hartung und Preller, Rückseite der Disposition. Wörterbücher S. 124. A ▶ Hederich ◀ Majer und Böttiger Jacobi Nork Beilage Vollmer
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Monographien
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Kunstmythologie Populäre Mythologie
g g und S. 124
Verschiedene Ansichten Zur Etymologie Zur Wassertheorie Baumcultus
4 für] aus des
h k l d extr. B |
5 Fortsetzung] oben re., von fremder Hand: 113 zu S. 123. [Bl. 123/65r] 11 Hederich] mit Bleistift 12 Majer] Maier
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II,571 5–7
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Vierter Theil. Von der gesammten Wissenschaft
565
▶a◀
198v
Fortsetzung der allgemeinen Werke. ▶Siehe oben bei der Disposition.◀ A Uschold über den Trojanischen Krieg.
derselbe Vorhalle der Griechischen Geschichte und Mythologie I. Theil, Stuttgart und Tübingen 1838. ▶8. Theil II. 1839.◀ löst die ganze Heroengeschichte in Göttermythologie auf, woran viel wahres ist.
5
Stuhr, Allgemeine Geschichte der Religionsformen der heidnischen Völker.
2. Band, die Religionssysteme der Hellenen, Berlin 1838. 8. (Sein allgemeiner Überblick ist unten notirt) Stuhr Allgemeiner Überblick über die Geschichte der Behandlung und Deutung der Mythen, Zeitschrift für speculative Theologie von Bauer I, 2.
Lehrbuch der Religionsgeschichte und Mythologie der vorzüglichsten Völker des Alterthums, nach der Anordnung Carl Otfried Müllers pp. 1ter Band, Halle 1845. 8. Von Dr. Carl Eckermann, Assessor der philosophischen Facultät zu Göttingen. Ist ein Plagium aus Müllers Vorlesungen. Siehe Zeitschrift für AlterthumsWissenschaft Supplementheft I. des Jahrganges 1845. (3. Jahrgang) S. 89 ff. ▶und 1846. N. 34. 35.◀
10
15
Conrad Schwenck, die Mythologie der Griechen für Gebildete und die studi-
rende Jugend, mit 12 lithographischen Tafeln. Frankfurt a/M. 1843. 614 S. 8. Anfang einer allgemeinen Mythologie des Alterthums. Ist im Ganzen doch wissenschaftlich, obgleich der Titel es nicht erwarten läßt; enthält aber manches unsichere. Es sind noch weitere Bände davon erschienen.
13 Halle] am Rand re.: 2. Band 1845. 1
22 erschienen.] am Rand li.: Brouwer h 1 Burkhardt h
Burkhardt] Burckhardt
1 a] mit Rötel
7 Stuhr … notirt)] auf einem aufgeklebten Papierstreifen, Format: 10,9 �1,8 9 ist] es folgen mehrere unleserlich gestrichene Wörter 9 unten] anstelle der Streichung 10–11 Stuhr … Bauer I, 2.] auf einem aufgeklebten Papierstreifen, Format: 10 �1,5; mit Verweiszeichen 15 Müllers] es folgt ein unleserlich gestrichenes Wort 21 obgleich] es folgt ein unleserlich gestrichenes Wort
A
II,545 5 ff.
20
23
566
Zum zweyten Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
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Etymologisch-symbolisch-mythologisches Realwörterbuch zum Handgebrauche für Bibelforscher, Archäologen und bildende Künstler, von Nork, 4 Bände, Stuttgart 1845. ist in manchen Beziehungen brauchbar.
5
10
15
▶2)◀ Griechische Mythologie von Dr. Emil Braun, in 3 Büchern. Erstes Buch, Hamburg und Gotha 1850. 8. enthält vorzüglich Hesiodisches auf eine geistreiche Art darstellend erklärt, aber doch wohl oft übertrieben: der Mythos ist ihm die Darstellung (durch Bildersprache) der Ergebnisse einer Weltanschauung, welche sich ausschließlich mit den Erscheinungen des natürlichen und sittlichen Daseyns beschäftigt und jedes Forschen nach den innern Gründen der Dinge ferne gehalten hat. – Das letztere ist etwas zu viel gesagt; und seine Darstellung geht auch selbst darüber hinaus, wenn er z. B. das mythologische Ehepaar Pallas und Styx als Schwungkraft und Schwerkraft bezeichnet, und darin Newtons und Keplers Erfindungen vorgebildet findet. ▶ Gerhard Griechische Mythologie (drei Bücher), 1ter Theil die Griechischen Gottheiten, Berlin 1854. 8. dieser Theil enthält die einleitenden Grundlagen, die Göttersysteme (1. Buch) und die Gottheiten selbst (2. Buch), sehr reichhaltig und präcis. Das 3te Buch scheint die Heldensagen umfassen zu sollen.◀ ▶1)◀ Die Mythologie der Griechen und Römer, der Indier, Perser, Aegypter und Semiten, von Heffter (in Brandenburg), Brandenburg 1849. 2. Auflage.
20
25
▶Ferner hier Lauer.◀ ▶ Preller (vorher Gerhard) Pyl.◀ ▶ Friedrich Wilhelm Rinck, die Religion der Hellenen, aus den Mythen, den Lehren der Philosophen und dem Cultus entwickelt und dargestellt. 1. Theil von Gott und dem Verhältniß der Welt und der Menschen zu Gott, Zürich 1853. 8. Ist vorwiegend mythologisch. Ein verständiges Buch. 2. Theil 1. Abtheilung 1854. handelt vom Gottesdienst und den öffentlichen Festen; die 2te Abtheilung wird von der Mysterienfeier, Orakeln, Ewigkeit und Heiligung handeln. Erschienen 1855.◀ ▶Vorschule der Kunstmythologie von Dr. Emil Braun 70 S. Text und 100 Kupfertafeln. Imperialquart, bei Perthes in Gotha 1854. sind Darstellungen aus dem Kreise der obern Götter. 5 rl◀ | 4 2)] mit Bleistift
8 des] es folgt ein unleserlich gestrichenes Wort 13–17 Gerhard … sollen.] am Rand li., mit Verweiszeichen 18 1)] mit Bleistift 20 Preller … Pyl] mit Bleistift 21–26 Friedrich … 1855.] auf einem an den unteren Seitenrand geklebten Papierstreifen, Format: 10,8 �3,4 27–29 Vorschule … 5 rl] auf einem am Rand re. angeklebten Zettel, Format: 11,5 �3,2
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Vierter Theil. Von der gesammten Wissenschaft
567
▶b◀
198r
Monographisches. Buttmann Mythologus I. II. Band. Der Dienst der Athene, von Dr. Emil Rückert, Hildburghausen 1829. 196 S. 8. Vogel Hercules secundum Graecorum poetas et historicos antiquiores descriptus, Halle 1830. 4. Recherches sur le culte de Bacchus, von Rolle, Paris 1824. 3 Vol. 8. hat den Preis mit Gail dem Sohn getheilt. ▶2)◀Prometheus und sein Mythenkreis, mit Beziehung auf die Geschichte der Griechischen Philosophie Poesie und Kunst dargestellt von Benjamin Gotthold Weiske, nach dem Tode des Verfassers herausgegeben von Dr. Hermann Leyser, Leipzig 1842. 8. Hier von ▶1)◀Völcker, ▶3)◀Menzel, ▶4)◀Lasaulx. Schönborn, Furtwängler.
5
10
Dierbach Flora mythologica, oder Pflanzenkunde in Bezug auf Mythologie und
Symbolik der Griechen und Römer; ein Beitrag zur ältesten Geschichte der Botanik, Agricultur und Medicin, Frankfurt a/M. 1833. 8.
15
Ueber die mythologische Medicin giebt allerlei Beiträge Welcker in seinen Kleinen Schriften Bd. III.
▶Mythologische Forschungen und Sammlungen, von Wolfgang Menzel, 1. Bändchen, Stuttgart und Tübingen 1842. 8. enthält: Die Schöpfung des Menschen. Vergleichende Übersicht der darauf bezüglichen Mythen und Dichtungen. Eros. Monographie der Bienen. Die Mythen des Regenbogens.◀
1 b] mit Rötel; alle Notate auf diesem Blatt weisen einen unterschiedlichen Schreibduktus auf; oben li.,
von fremder Hand: 112 zu S. 123 [Bl. 123/65r] 5–6 Vogel … 1830. 4.] auf einem aufgeklebten Papierstreifen, Format: 10,9 �1,5 7–12 Recherches … Lasaulx.] auf einem aufgeklebten Papierstreifen, Format: 10,5 �2,5 14–18 Dierbach … Bd. III.] auf einem aufgeklebten Papierstreifen, Format: 12 �2,2 17–18 Ueber … Bd. III.] nicht von Boecks Hand 19–24 Mythologische … Regenbogens.] auf einem (neben den beiden vorherigen Literaturangaben) am Rand li. angeklebten Papierstreifen, Format: 11,5 �3,2 19 Menzel] Menzel (Menzel) 24 Mythen] Mythen (Mythen)
20
568
Zum zweyten Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
I,309 20–315 22
Ares, ein Beitrag zur Entwickelungsgeschichte der Griechischen Religion von Heinrich Dietrich Müller (in Göttingen) Braunschweig 1848. 8. Er erklärt ihn
für einen Thrakischen Unterweltsgott.
5
Petitus de Amazonibus. Nagel Geschichte der Amazonen Stuttgart und Tübingen 1838. 8. einfältig. ▶ Bergmann zu Strassburg, les Amazones, Colmar 1853. kenntnißreich, aber Indomanisch. Über den Amazonenmythos in der antiken Plastik, von Maximilian Steiner Leipzig 1857. 8.◀ Demeter und Persephone, ein Cyklus mythologischer Untersuchungen, von Ludwig Preller, Privatdocent in Kiel, Hamburg 1837. 406 S. 8. ist eine nicht üble
10
Untersuchung, von gutem Sinn aus. Ein großer Aufsatz über Persephone von Eckermann in der Hallischen Encyklopädie der Wissenschaften und Künste. Eine Abhandlung über die Parcen von Klausen in Dublin Review 1837. oder 1838. Felix Lajard Recherches sur le culte, les symboles, les attributs et les monuments figurés de Vénus en Orient et en Occident, Paris 1837. folio sehr splendid.
15
Text in Quart. Éméric-David Jupiter. desselben Recherches sur Vulcain etc. faisant suite au Jupitter pp. kleine Schrift, Paris 1837. desgleichen Neptune, 1839.
20
25
Der Mythus von Atlas, von Johann Wetter, Mainz 1858. 8. Er wird von den Phöniciern abgeleitet, was sich wohl hören läßt. Nemesis et la jalousie des dieux par Edouard Tournier, Paris 1863, mythologisch und philosophisch (Ich habe es bei der Mythologie.) Pyl Mythologische Beiträge zu den neuesten wissenschaftlichen Forschungen über die Religionen des Alterthums mit Hülfe der vergleichenden Sprachforschung von Dr. Karl Theodor Pyl. 1. Theil, das polytheistische System der 1–6 Ares … Indomanisch. Über den] Teile dieser Passage auf einem aufgeklebten Papierstück, Format:
4,5 �2,1 13–19 Felix Lajard … 1839.] auf einem auf den unteren Blattrand geklebten Papierstreifen, Format: 10,8 �3,5 20–23 Der Mythus … Mythologie.)] auf einem an den obigen Papierstreifen angeklebten Papierstreifen, Format: 10, 8 �3,4 24 Pyl] ab hier bis zum Ende der Seite auf einem am Rand li. angeklebten Zettel, Format: 14,5 �9,8
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Vierter Theil. Von der gesammten Wissenschaft
569
Griechen nebst einer litteraturhistorischen Einleitung. Greifswald 1856. 8. Enthält eine Kritik der frühern Systeme und führt alle Mythen auf Monotheismus zurück. Nägelsbach die Homerische Theologie.
― die nachhomerische Theologie des Griechischen Volksglaubens bis auf Alexander, Nürnberg 1857. 8.
5
Leo Meyer, Bemerkungen zur ältesten Geschichte der Griechischen Mythologie
Göttingen 1857. 8. kleine Schrift, enthält gute etymologische Untersuchungen, sprachvergleichend. Welcker Griechische Mythologie I. Band, Göttingen 1857. 8. enthält vortreffliche
10
allgemeine Sätze und besondere Parthien. II. Band 1. Abtheilung 1859. Band II, 2. Theil 1860. Band III später Die Zwölfgötter der Griechen, geschichtsphilosophisch beleuchtet von Eugen von Schmidt, Jena 1859. 8. meist nach Schellingischer Art und in besonderer Beziehung auf das Christenthum. |
15
▶c◀ Eine eigenthümliche Art der Monographie ist die Betrachtung des Mythos in Bezug auf eine gewisse Idee. Furtwängler (früher in Constanz, später in Freiburg) hat in seinem reitenden Charon den Mythos dieses Todtengottes durch alle Phasen, vom Orient an verfolgt; geistreich, doch etwas zu kühn; umfassender ist sein Werk: Die Idee des Todes in den Mythen und Kunstdenkmälern der Griechen, Freiburg 1855. 8. der erste Theil handelt wieder von dem Todtenpferde, der 2te vom Todeskampf, der dritte vom Todtenführer. Die Idee des Todes beherrscht sicher viele Mythologeme und führt mitten in die speculative Mythologie hinein; die Idee des Todes führt unmittelbar in das Jenseits, auf welches die Speculation vorzugsweise gerichtet ist, und der Zustand des Todes
7–9 Leo Meyer … sprachvergleichend.] auf einem aufgeklebten Papierstreifen, Format: 12,4 �2,1 16 c] mit Rötel; dieses Blatt besteht aus zwei aneinander geklebten Zetteln; oben re., von fremder Hand:
115 zu S. 123 [Bl. 123/65r] 17–570 2 Eine … fruchtbare.] auf dem ersten Zettel
201r
20
25
570
Zum zweyten Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
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ist eben ein Gegenstand der Ahnung; Ahnung aber ist die Sache des Mythos. Diese Betrachtung ist daher eine sehr fruchtbare.
5
Über das Wesen Apollon’s und die Verbreitung seines Dienstes, ein Versuch von August Schönborn, Berlin 1854. 8. (von dem Posener). Er geht von Otfried Müller aus, will aber den Apoll aus dem Orient ableiten, zunächst aus Lycien; aber von wo er dorthin gekommen, entscheidet er noch nicht. Hestia-Vesta. Ein Cyklus religionsgeschichtlicher Forschungen, von Dr. August Preuner, Tübingen 1864. 8. 508 S. |
▶d◀
201v 10
15
20
25
Zum Monographischen. (Siehe auch die Rückseite) A In Welckers und Schwencks Art ist: die Mythologie des Iapetischen Geschlechts, oder der Sündenfall der Menschen nach Griechischen Mythen, von Völcker, Giessen 1824. 8. Der Anfang des Werkes stellt dar: daß durch das Feuer, was Prometheus holt, die Künste erzeugt sind, und dadurch eben die Unschuld verloren gegangen ist; vorzüglich auch durch die weibliche Eitelkeit, die sich damit verknüpft hat. Daran knüpft sich Seefahrt und Handel, welchen der Bruder des Prometheus Atlas darstellt. Dies ist genügend dargestellt. – Nachher geht er zu weit wie alle. ▶ Weiske Prometheus, Welcker Aeschylus Trilogie Prometheus, Lasaulx über den Prometheusmythos, Würzburg 1843. 4.◀ Über eine Kretische Colonie in Theben, die Göttin Europa und Kadmos den König, von Welcker, Bonn 1824. 8. Hier ist sehr schön bewiesen, daß Europa Mond- und Lichtgöttin sey, vom Weltstier befruchtet; Kadmos soll Κόσμος seyn, bloß der Begriff König. Dies ist etwas unbewiesen hingestellt, zumahl da Κάδμος nach Hesychius zwar kretisch der Speer, Helmbusch und Schild (von κάζειν) bezeichnet, aber doch nirgends statt der Kretischen Kosmen Kadmen vorkommen. Indessen giebt er auch einen göttlichen Kadmos als Kadmilos zu. 3–8 Über … 508 S.] auf dem zweiten Zettel
3–4 ein Versuch von] von ein Versuch von
9 d] mit Rötel
19–571 1 über den Prometheusmythos … Arnobium.] auf einem auf den oberen und den unteren Zettel
geklebten Papierstreifen, Format: 12,8 �6 27 Kadmos als] es folgen zwei unleserlich gestrichene Wörter A
II,569 16 ff.
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Vierter Theil. Von der gesammten Wissenschaft
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Auch Minerva ist Lichtgöttin; dies bemerkte sogar Aristoteles apud Arnobium. Cadmilus sive de Cabirorum cultu ac mysteriis antiquissimaeque Graecorum religionis ingenio atque origine. Scripsit Joseph Neuhäuser Lipsiae 1857. 8.
scheint verständig angelegt, giebt aber doch auch kein sicheres Resultat. Carl Bötticher, der Baumcultus der Hellenen, nach den gottesdienstlichen Ge-
5
bräuchen und den überlieferten Bildwerken dargestellt, mit XXII Bildtafeln, Berlin 1856. groß 8. |
▶e◀
202r
Friedreich, die Symbolik und Mythologie der Natur, Würzburg 1859. 8. ein star-
ker Band, ist nicht eigentlich eine Mythologie sondern handelt von der Symbolik, welche auf Anwendung der Naturwesen oder Producte beruht, und in allen Zeiten vorkommt, z. B. was die Blume für eine Bedeutung habe für die symbolische Sprache. Es schlägt aber allerdings ins Mythologische ein. ▶ Dr. Friedrich Leberecht Wilhelm Schwartz, Director des Gymnasiums zu Neuruppin, die poetische Naturanschauung der Griechen, Römer und Deutschen in ihrer Beziehung zur Mythologie 1. Band, Sonne, Mond und Sterne. Ein Beitrag zur Mythologie und Culturgeschichte der Urzeit, Berlin 1864. 8. (mit Beimischung von vielem Modernen)◀ |
10
15
▶f◀ Mythische Genealogie und Chronologie. Platz tabulae genealogicae ad mythologiam spectantes, sive stemmata deorum, heroum et virorum ævi, quod dicunt, mythici. Lipsiae 1820. 50 S. folio.
2–4 Cadmilus … Resultat.] auf einem auf den unteren Zettel geklebten Papierstreifen, Format: 11,4 �3,2 5–7 Carl Bötticher … groß 8.] auf einem weiteren auf den unteren Zettel geklebten Papierstreifen, For-
mat: 11,3 �2,9 8 e] mit Rötel; oben re., von fremder Hand: 116 zu S. 123 [Bl. 123/65r] 19 f ] mit Rötel; oben re., von fremder Hand: 117 zu S. 123.
203r 20
572
Zum zweyten Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
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▶ Schubart Genealogiae Argivae.◀ Liscovius, Medicinae Doctor, systema genealogiae mythologicae in tabularum ordinem redegit. Lipsiae 1822.
5
Petit Radel examen analytique et tableau comparatif des synchronismes de l’histoire des temps heroiques de la Grèce, Paris 1827. 4. Superstitiös. Clavier histoire des premiers temps pp. und die Ausleger zu Apollodor gehören
eben dahin.
10
▶ Dr. Ferdinand Werther, die Heldensagen Griechischer Vorzeit, ausführliche Darstellung des mythisch-heroischen Zeitalters der Griechen, neue Ausgabe 1852. (Brandenburg)◀ |
▶g◀
204r
Böttiger Ideen zur Kunstmythologie. Braun a (Fahne)
Auf der Rückseite der allgemeinen Bemerkungen. A 15
Populäre Mythologie. Moritz, Ramler Geppert,
20
Die Götter und Heroen des classischen Alterthums, Populäre Mythologie der Griechen und Römer, von Stoll, Professor zu Weilburg, mit 41 Abbildungen. Bei Teubner, 1860 oder früher. |
1 Schubart … Argivae.] re. neben der vorherigen Literaturangabe
Hand: 118 zu S. 123 [Bl. 123/65r] A
II,557 23 ff.
11 g] mit Rötel; oben re., von fremder
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Vierter Theil. Von der gesammten Wissenschaft
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Zur Verschiedenheit der mythologischen Systeme: Schömann Comparatio Theogoniae Hesiodiae cum Homericae, Greifswald 1847. 4to. |
205r
▶h◀
206r
Verschiedene Behandlungsart der Mythologie. 1. Empirisches Erlernen der Götter- und Heroenfabel, wie bei Apollodor etwa: ist gut und nothwendig aber nur die Basis. ▶ Moritz, Ramler &c. p. 124.◀ A 2. Erklärung der Mythen. 1) als historisch: des Göttermythos (Banier), der Heroenfabel (Clavier bei Pausanias). Eine geistlose Ansicht. ▶Hierher die Bücher über die Genealogie.◀ 2) als Wissenschaft des Volkes: ▶allein, oder mit Anerkennung des Halbgeschichtlichen, besonders im Heroenmythos, oder als Geschichte der Verbreitung der Culte (Fréret ◀ ▶Über die ältesten Einwohner Griechenlands) (Memoires de l’Academie). Éméric-David über Juppiter. Verte.◀ a) trocken. Erklärung als Phantom, Griechischen Ursprungs (Voss.) ▶ Lobeck Aglaophamus sein Nachfolger (Widerwille gegen Ideen.)◀ b) enthusiastische Erklärung als tiefe Religionswissenschaft (Creuzer).
5
10
15
5 Apollodor] am Rand re.: Heyne zu Apollodor – Ein nicht ungeschickt gemachtes, aber grob empiri-
18
sches Handbüchlein: Handbuch der Griechischen Mythologie für Lateinische Schulen und Gymnasien, von Petrus van Limburg Brouwer aus dem Holländischen übersetzt von Julius Zacher, Berlin 1842. 8. Von nicht sehr verschiedener Art ist Gustav Emil Burkhardt 1 Handbuch der klassischen Mythologie nach genetischen Grundsätzen, I. Abtheilung 1. Band, die Mythologie des Homer und Hesiod, zugleich als Homerische Einleitung, Leipzig 1844. 8. enthält zugleich eine Geschichte des Homerischen Culturzustandes. 8 Göttermythos] darüber: Euhemeros 8 Clavier] darüber: Petit-Radel 9 Ansicht.] am Rand li., mit Verweiszeichen: als Verbreitung der Culte.
19
Handbuch … Culturzustandes.] über dem Vorherigen, auf dem oberen Seitenrand re., mit Verweiszeichen
1
1 Zur] oben re., von fremder Hand: 119 zu S. 123.
3 h] mit Rötel; oben re., von fremder Hand: 120 zu S. 123. 12–13 Über … Verte.] am Rand re., unter dem Vorherigen, mit Einfügungszeichen 13 Juppiter] so im Ms. 15 Aglaophamus] über der Zeile, mit Einfügungszeichen
A
I,313 7 ff.
20 21 22 23 24 25
Zum zweyten Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
574
5
10
15
20
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Hier treten nun verschiedene Ansichten ein. α) In Rücksicht der Hülfsmittel. ▶Bloß philosophische Construction Baur, Hegel ReligionsPhilosophie, Johann Jakob Wagner.◀ Auf kritische Art, auf unkritische Art; besonders aus den Spätern, ▶Kunstwerke (häufig sehr mißbraucht) Böttiger Kunstmythologie. Braun Vorschule zur Kunstmythologie.◀ durch Etymologie (Gottfried Hermann, Kanne) ▶(Schwenck). Etymologie aus Indischem, Persischem Hebräischem, (Schelling) Koptischem (Hug), Griechischem (Hermann, Schwenck). 2 Beilagen.◀ A durch fremde Völker: ▶Griechische Ansicht ohne Bedeutung Voss.◀ Griechisch-eigenthümliche Ansicht (Müller über Orchomenos, Dorer. Zu einseitig. Mit Bedeutung) Parsismus ▶ Stark ◀, Phönicisches (Bochart), Thrakisches. Aegyptische Ansicht. ▶ Dornedden Phamenophis. Jablonsky. Julius Braun Naturgeschichte der Sage.◀ Indische Ansicht. ▶Höchst übertrieben.◀ Alles als ein Ganzes (Görres). β) In Rücksicht des Systems. ▶ Cf. S. 123. Rand.◀ B Monotheismus (Johann Gerhard Voss de Idololatria). ▶Polytheismus Pyl, Welcker.◀ Emanation (Creuzer)
24
8 Gottfried Hermann,] am Rand li.: NB. Hermann de mythologia Graecorum antiquissima 2 Disserta-
25
tiones Leipzig 1817–8. 4. Briefe über Homer und Hesiod, Heidelberg 1818. Über das Wesen und die Behandlung der Mythologie. Von demselben 1819. Ouwaroff über das Vorhomerische Zeitalter, ein Anhang zu jenem, Petersburg 1819.
26 27
6–7 Kunstwerke … Kunstmythologie.] am Rand re., in Fortsetzung der Zeile
8 Etymologie (] es folgt ein unleserlich gestrichenes Wort 8 Gottfried Hermann,] unter der Zeile 8–10 (Schwenck) … 2 Beilagen.] am Rand re., in Fortsetzung der Zeile 15 Stark] über der Zeile 15 (Bochart)] unter der Zeile, mit Einfügungszeichen 21 de Idololatria.] unter der Zeile
A
II,577 2 ff.
B
I,310 10–25
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Vierter Theil. Von der gesammten Wissenschaft
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Potenzen (Schelling) Dualismus. Hermann. ▶Sterndienst – Lichtcultus. Beilage. Erddienst – Natur. Wasserdienst. Dunst. Theorie der Vergötterung der Menschen – ist die geschichtliche Ansicht. Theorie der Vermenschlichung der Götter, die zu Heroen werden. Wassercult auch Baumcult (Bötticher)◀ Bloße empirische Erklärung, z. B. Bacchus als Wein: Hermanns des Leipzigers System. ▶ Forchhammer.◀ ▶Allgemeiner Synkretismus, der alles aufnimmt und zugleich in seine Ansicht mischt, wie Creuzer rechts und links alles seiner Ansicht sucht zu Hülfe zu nehmen, ohne zu untersuchen, ob es gegründet sey.◀ γ) In Rücksicht der Behandlungsweise: a) Bloß speculativ, Entwickelung der Ideen ohne Rücksicht auf die Geschichte ▶– populärphilosophisch. Führt zu nichts als Hirngespinsten ohne objective Wahrheit. Hierher gehören meist Johann Jakob Wagner. Baur. Hegel.◀ b) Geschichtlicher Gang ▶mit Speculation.◀: ist der einzig richtige. ▶– Preller ist gut.◀
5
10
15
Das Wichtigste ist ietzt die Kritik. Alle Ansichten sind wahr, aber alle einseitig. S. 125. extr. A Hier müßte erst eine möglichst sichere Methode historisch-kritischer Forschung aufgestellt, und an der Hand derselben eine allgemeine Kritik aller bisherigen, und gedenkbaren Versuche angestellt werden, um zu sehen, auf welche Weise jeder | das Seinige gewonnen habe, und was zuletzt stehen
20
1 Beilage.] auf einem am Rand re. angeklebten Zettel, Format: 14 �7: Unter allen Mythologemen bei-
21
nahe haben die die meiste Klarheit* welche chronologisch und astronomisch sind. Hierher gehört das Lichtsystem: Helena und die Dioskuren, Heliosdienst, Minerva und Artemis als Mond, Apoll als Licht oder Sonne; daß die Rinderheerden des Helios in der Odyssee die Tage, daß Endymion, und der Selene Söhne in Elis die 50 Monde der Olympischen Pentateris** sind, und dergleichen mehr, daß die Athene Hellotis, daß Europa Mondgöttin ist und dergleichen mehr. – So sind Orions Brüder Nykteus und Lykos nichts anderes als sein Untergang und Aufgang (Völcker p. 116.). / Apoll ist der Gott des Lichtes (Müller Dorer), also auch der Sonne, welche Quell und Mittelpunct des Lichtes ist, und somit auch der geistigen Klarheit und Reinheit. 20 jeder] auf dem unteren Seitenrand: Hegels ReligionsPhilosophie. 20 das Seinige] oben re., mit Rötel: i
22
* Klarheit] am Rand re.: und ist ein wahrer leichter Punct
** Pentateris sind,] am Rand re.: Hera’s
Aufhängen zwischen Himmel und Erde. 1–4 Sterndienst … (Bötticher)] am Rand re., mit Verweiszeichen; von Wassercult bis (Bötticher) mit
Bleistift geschrieben und mit Tinte nachgezogen 7–9 Allgemeiner … sey.] am Rand li., mit Einfügungszeichen 14 mit Speculation.] über der Zeile A
vmtl. I,313 26 ff.
23 24 25 26 27 28 29 30
206v
576
5
10
15
20
25
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bliebe, wenn alles Unsichere, auf unmethodischem Wege gefundene, abgeschieden würde. Erst wenn alles Einzelne durch diese Feuerprobe durchgegangen wäre, könnte man verständig bauen. Müllers Prolegomena Anfang dazu (Lange) Einleitung in das Studium der Griechischen Mythologie Berlin 1825. 8. Mehr dergleichen ist angeführt bei den allgemeinen Bemerkungen oberhalb c). A Nur muß es nicht in einen trockenen Kopf fallen wie Lobeck ist. – Es ist alles von allem Etwas im Mythos, aber wie viel in jedem? und wie unscheidbar alles vermengt! Eine philosophische Construction der verschiedenen Religions-Systeme enthält Hegels Religionsphilosophie. Monographisches ist gut: viel dergleichen habe ich schon angeführt. (Preller) Eine Übersicht der verschiedenen mythologischen Ansichten, mit Ausschluß der Lebenden giebt Éméric-David in seinem Jupiter, Französisch geschrieben, Paris 1833. 2 starke Bände 8vo, in dem vorausgesetzten nicht üblen Essai sur l’esprit de la religion Grecque oder, wie er es auch nennt, Introduction à l’étude de la mythologie. Das Buch ist mit Geist und Philosophie geschrieben, aber nicht mit historisch-mythologischem Sinn; gelehrt, aber doch superstitiös; eine Hauptbasis ist ihm, daß Kekrops I. existirt habe, ein Aegypter sei, und eine Reformation des Cultus in Griechenland operirt habe! Siehe T. II. p. 593 ff. Vorzüglich mit Bezug auf Welcker, der wol mit Recht in Zeus einen primitiven Monotheismus erkannt, handelt über Zeus Johannes Overbeck: Beiträge zur Erkenntniß und Kritik der Zeus-Religion, N. 1. des 4ten Bandes der Abhandlungen der philologisch-historischen Klasse der Königlich Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften Leipzig 1861. groß 8. Welcker handelt im dritten Bande seiner Mythologie von seinem Jovischen Monotheismus gegen Preller, der ihn bestritten; einen völligen Monotheismus behauptet er allerdings nicht, so viel man ihn verstehen kann. |
4–5 Einleitung … oberhalb c)] am Rand li., mit Verweiszeichen A
II,552 17–29
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577
▶k◀
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Über etymologisch-mythologische Untersuchungen. Es kann keinem Zweifel unterworfen sein, daß in der Mythologie wie in jeder Wissenschaft die Etymologie ihr Recht hat: was ja doch sogar von der Jurisprudenz gilt, worin die Nahmenerklärung und somit die Etymologie als wichtig erscheint. Ja in der Mythologie ist sie um so wichtiger, da es kaum unsicher ist, daß schon die ältesten Bildner des Mythos ihr Spiel mit Nahmen getrieben haben; daß sie hierauf eine vorzügliche Aufmerksamkeit verwandten. Daß nehmlich die gewöhnliche Ansicht falsch sei, als ob das Etymologisiren etwa erst von den Stoikern angefangen habe, oder höchstens von den Sophisten, kann man schon aus der Aufmerksamkeit sehen, welche der älteste Mythos den Nahmen widmet, indem von manchen Göttlichen Wesen zwei Nahmen angegeben werden, ein göttlicher und ein menschlicher, und schon die ältesten Dichter mit den Nahmen spielen, wie Pindar mit dem Nahmen des Iamos von ἴον, Aias von Αἰετός: andere mit αἴ αἴ. Auch halte ich für sicher, daß viele Mythen bloß aus den Nahmen entstanden sind. Aber ein anderes ist es, diese allgemeine Überzeugung zu haben, ein anderes, die Anwendung auf das Einzelne, da zumahl das Urtheil hier immer höchst unsicher, und nicht einmahl gewiß ist, aus welcher Sprache die Etymologie zu führen sei. Es ist daher sehr große Vorsicht nöthig, und ein großes etymologisches Talent: das schönste in der Art hat vielleicht Buttmann in seiner Abhandlung über den Janus geliefert (Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften). Da die Frage, aus welcher Sprache etymologisirt werden soll, großentheils schon immer davon abhängt, welche Mythologie man Meinung über den Ursprung des Mythos man gefaßt habe, so läßt sich auch über die Sprache, woraus zu etymologisiren sei, wenig allgemeines sagen, und es möge darüber hier nur folgende Bemerkungen gegeben werden. 1) Aus Sprachen zu etymologisiren, die kaum bekannt sind, ist höchst unsicher, und meist Spielwerk. Was sollen Etymologien aus dem Phönicischen, was dunkler ist als das älteste Griechisch? Man guckt hier gewöhnlich durch die Brille des auch nicht sehr bekannten Hebräischen, ohne auch nur einen Leitfaden zu haben, welche Regel festzusetzen sei für die Transformation des Hebräischen ins Phönicische. Denn wenn sie Dialekte Einer Sprache sind, müßte man doch erst wissen, worin der charakteristische Unterschied 1 k] mit Rötel; oben re., von fremder Hand: 111 (aus 110) zu S. 123. [Bl. 123/65r]
es folgen ca. zwei unleserlich gestrichene Wörter
4 Wissenschaft die]
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liegt, wie z. B. zwischen Dorisch und Ionisch. Eben so muß man das Aegyptische erst aus dem Koptischen deduciren. 2) Die Griechen, die alles fremde gräcisirten, haben die Präsumption für sich, daß sie auch die Nahmen gräcisirten. 3) Da es die größte Wahrscheinlichkeit hat, daß die ▶Haupt-◀Mythen großentheils allgemeines Gut vor der Sonderung der Völker waren, so dürften die Etymologien im Allgemeinen vorzüglicher seyn, welche auf die gemeinschaftliche Wurzel des Griechischen Sprachstammes (Germanisch, Lateinisch, Persisch, Indisch) zurückgeführt werden. Theilweise scheinen in dieser Hinsicht die Etymologisch-mythologischen Andeutungen von Conrad Schwenck, mit einem Anhang von Welcker (Elberfeld 1823.) zu loben. 4) Man muß | sich hüten, zu viel durch Etymologie zum Mythos zu machen. Es ist nicht zu bezweifeln, daß der Mythos weiter reicht als es in der Überlieferung gegeben ist, und manche angeblich historische Personen bloß etymologisch-mythische Fictionen sind, denen man sogar Tempel gebaut hat. Dahin gehört Ἀμφικτύων z. B. (Ζεὺς Ἀμφικτύων wie Ἄρτεμις Καλλιστὼ, Ζεὺς und Ἀπόλλων Ἀρισταῖος). Aber die Grenze ist hier schwer zu finden, und man hüte sich alle bedeutsamen Nahmen gleich für Mythologeme zu erklären. So hat Kanne den Stesichoros mythologisirt, der freilich der Chorsteller ist (Einiges ist in solchen Dingen von Welcker l. c. p. 330. gut bemerkt), und Welcker geht S. 332. zu weit, wenn er Pindars Frau Τιμοξένη oder Μεγάκλεια, und deren Vater und Mutter Λυσίθεος und Καλλίνη, und seine Töchter Εὔμητις und Πρωτομάχη mythificirt. Dies ist ebenso gut Spielwerk, als man den Alten diese angeblichen Erfindungen als Spielwerk anrechnen müßte. Es würde leicht sein, weil fast alle Nahmen der Alten bedeutsam sind, sie alle zu mythificiren; und man müßte zuletzt in Verlegenheit kommen zu sagen, wie denn die Griechen ihre Kinder hätten nennen sollen, damit sie der Gefahr entgingen, aus wirklichen Wesen in Mythen verwandelt zu werden. Sokrates Vater Sophroniskos müßte höchst verdächtig werden; denn offenbar ist ja Sokrates der σώφρονας macht; seine Mutter Φαιναρέτη wäre auch höchst verdächtig; denn er ist eben ὁ φαίνων τὴν
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2 deduciren.] am Rand re.: Viele dieser Etymologien sind noch obendrein nicht einfach, sondern thö-
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richt zusammengestoppelt aus verschiedenen orientalischen Worten, die gar nie in solcher Verbindung nachweisbar sind, wie beim Hebräischen, Koptischen, Indischen. Oft sind die Worte sogar erweislich nichtig. (Dahin gehört die Schnurre von κὸγξ ὄμπαξ). Einfachheit ist das erste, was eine Etymologie haben muß. Schon Platon hat dies Etymologisiren aus fremden Sprachen gut persiflirt. 10 zu loben.] darunter: Toll hat es Gottfried Hermann getrieben. 15–16 Ἀρισταῖος).] auf dem oberen Seitenrand, mit Verweiszeichen: Wie weit und fast ins Unglaubliche die Faselei der Griechen darin geht, zeigt besonders die Geliebte des Hesiod, die Asträerin Ἠοίη, die Hermesianax in der bekannten Elegie als Beispiel aufführt, wie durch Liebe auch die Weisen bewegt werden. Mehr dergleichen Figmente zählt Lobeck auf Orphica im Aglaophamus p. 325. Ναύπλιος.
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Vierter Theil. Von der gesammten Wissenschaft
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ἀρετήν. Gegen solche unhistorische pudelnärrische Einfälle schütze der Gedanke, daß wirklich manche sich nach ihren Nahmen bildeten: auch daß man den Kindern Nahmen gab von der Bestimmung, die man ihnen wünschte. Ich zweifle gar nicht, daß die Mutter der Φαιναρέτη eine Hebamme war, und ihr Töchterlein wieder als Hebamme zu sehen wünschte, wozu sie sie anziehen konnte; und da sie wollte, daß sie καλοὺς κἀγαθούς zur Welt fördern möchte, nannte sie sie Φαιναρέτη. Wie mythisch klingt der Nahme des Perserbezwingers Ἀλέξανδρος, seines den besten Zögling bildenden Lehrers Ἀριστοτέλης, des Πλάτων πλατύστατος, des weltberühmten Perikles, des volksmächtigen Δημοσθένης? ▶Dessen ganze Familie noch obendrein demokratisirt, sein Vater Demosthenes, seine Verwandten Demon und Demomeles? Sein Verwandter Democharis. Wer kann hier zweifeln, daß die ganze Familie demokratisch war, und der Vater dem Sohn seine Bestimmung durch seinen Nahmen anwies?◀ Doch wo wollte man anfangen und enden, wenn alles, was den Schein der Bedeutsamkeit oder wirkliche Bedeutung hat, gleich Mythos werden soll? Wo wollen wir mit Lysander und Agesilaos bleiben? Und warum soll nun nicht auch in älterer Zeit mancher bedeutsame Nahme gefunden werden? Man muß also nie um dieser Bedeutsamkeit willen mythificiren, wenn nicht bedeutende Differenzen der Tradition oder andere Indicien der Fiction vorhanden sind. Sonst geräth man ins Wilde. ▶Das Mythenspiel ist mir ganz zuwider. Sokrates Sophronisci und Phaenaretae muß aufrecht erhalten werden; wie ich schon anderwärts gesagt habe: ebenso Pindars Töchter. Leider ist auch Müller Dorer I. 330. und sonst hier und
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13 anwies?] am Rand li., unmittelbar darunter: Die Nahmen der Künstler ⟦Eupalamos,⟧ Euchir, Χει-
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ρίσοφος &c. ▶ Eupalamos ist mythisch. Akumenós der Arzt! Chersiphron.◀ / 1 Niebuhr Römische Geschichte ▶ 2 I. 415. 3te Ausgabe◀ hat Euchir und Eugrammon, die mit Demaratos nach Etrurien gekommen seyn sollen, scheinbar klar mythificirt: aber es giebt sogar in der historischen Zeit Künstler, ebenso genannt: Euchir und Eubulides! ▶ 3 Siehe die Inscriptionen. ◀ Da sieht man wie alles hinkt. – Polemon der Perieget ist der Sohn des Euegetos: wer das merkt, wird nicht glauben, daß Lykurg mythisch sey, weil sein Vater Eunomos heißt. – Eucheiros ein Erzgießer von Korinth, um Ol. 66. siehe Sillig. 15 soll?] am Rand li., über der obigen Marginalie: Es wäre der Mühe werth, daß Jemand diesen Punkt über das Mythische und nicht Mythische in Rücksicht der Nahmen besonders darstellte, um diesen Faseleien ein Ende zu machen. / ▶– Siehe meine Abhandlung über Thera.◀
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Niebuhr … Sillig.] unmittelbar unter dem Vorherigen, auf dem unteren Seitenrand, in einem anderen Schreibduktus 2 I. 415. 3te Ausgabe] über der Zeile, mit Einfügungszeichen 3 Siehe die Inscriptionen.] neben dem Vorherigen li., mit Verweiszeichen
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10–13 Dessen … anwies?] am Rand li., mit Verweiszeichen
11–12 Sein Verwandter Democharis.] neben dem Vorherigen li. 21 Das] ab hier bis zum Ende der Seite auf einem auf den Rand oben li. geklebten Zettel, Format: 14,3 �3,5
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da in diesen Kreis des Wunderlichen hineingezogen worden, der weil Apoll und der Artemis Geburtstage auf den 6. und 7. Thargelion fallen, läugnet, daß Sokrates den 6. und Platon den 7. Thargelion geboren sei. Die Alten haben geradezu selbst bemerkt, daß ihre Geburtstage mit jenen zusammenfallen, als etwas Besonderes; und um so weniger muß man es bezweifeln. Dazu kommt, daß nur aus der historischen Wahrheit sich erklären läßt, wie es kam, daß sich bei Platon Fabeln über seine Apollinische Abstammung früh verbreitet haben, welche voraussetzen, daß man damals schon glaubte er sei auf Apolls Geburtstag geboren; diese Sage ist aber so alt als Platon selbst, wenigstens aus den frühesten Schriftstellern und Speusipp selbst entnommen; folglich nicht etwa eine neuplatonische Erfindung. Zudem hatte Apollodor in den Chronicis jene Geburtstage des Platon und Sokrates angegeben. Wer würde nicht auch dem Apollinischen Sänger Pindar seinen Geburtstag, die Pythia abstreiten wollen? Wenn nehmlich nicht noch bei Zeiten das Fragment, worin er dies selbst bezeugt, wäre gefunden worden, welches einen Riegel vorschiebt.◀ |
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Forchhammer hat eine neue Auflage seiner Wasserdampftheorie gegeben in
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seinem »Achill«, mit einer Karte der Ebene von Troia, Kiel 1853. 8. wie früher in seinen Hellenika und sonst. Hier wird nun die Ilias wie eine Geschichte einer Überschwemmung der Ebene von Troia behandelt; vieles ist geschickt benutzt, um seine Sätze durchzuführen. Aber wie er verfährt, will ich an einem Beispiel zeigen. Chimaera ist ihm ein Fluß, der Asopos in der Binnenebene von Phlius, wo er sich in Schlangenwindungen bewegt, dann über Feld und Abhang springt unter Wasserdämpfen, die er selbst aushaucht pp. d. h. das Symbol eines solchen Flusses, wie der beschriebene ist den Griechen die Chimära, »vorn ein Löw’ und hinten ein Drach’ und Geiß in der Mitte.« Seine Bewegung ist durch die drei Thiere ausgedrückt (siehe S. 16). In jenem Chimärenfluß Asopos hört die Strömung im Sommer auf; die starke Verdunstung macht das sandige Kiesbett des Flusses völlig wasserleer. Die Chimära ist todt. Wer
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19 Hellenika und sonst.] am Rand re.: desselben Hellenika, 1 Griechenland aus Neuem das Alte,
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1. Band Berlin 1837. 1
29 wasserleer.] am Rand re.: Der Wassercult hat seine hohe Berechtigung in
Griechenland] über der Zeile, mit Einfügungszeichen
7 Apollinische] aus Apollische
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16 l] mit Rötel; oben re., von fremder Hand: 121 zu S. 123 [Bl. 123/
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Vierter Theil. Von der gesammten Wissenschaft
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hat sie getödtet? Bellerophon. Also ist Bellerophon ein Heros der Verdampfung? Der Schluß der Beweise dafür die mehrfach an Zahl angegeben werden, ist: »Nach der Tödtung der Chimaira entfloh dem Bellerophon das Flügelroß und flog hinauf zum Zeus« (weil nämlich die Verdampfung aufhört, so viel ich verstehe: denn weil Bellerophon der Heros der Verdampfung ist, erhebt er sich auf dem geflügelten Quell- und Wasserroß pp. wie es vorhin heißt), »dem er Blitze und Donner zuträgt« (Hesiod Theogonie 286), während der Heros der verdampfenden Wärme einsam in der Ebene umherschweift, die Pfade der Menschen »erwärmend« (Ilias 6, 202). Man staunt, daß selbst im Homer noch ausgedrückt ist, daß Bellerophon der Heros der Verdampfung sei, indem er die Pfade der Menschen erwärmt; geht man aber zum Homer, so findet man, daß er die Pfade der Menschen vermeidet, πάτον ἀνθρώπων ἀλεείνων! |
Als ein besonderes System der Mythologie in ihrer geschichtlichen Entwickelung kann gelten Bernhard Stark »über die Epochen der Griechischen ReligionsGeschichte« in den Verhandlungen der 20. Philologenversammlung, zu Frankfurt am Main, S. 54 ff. (erschienen Leipzig 1863). Er setzt folgende Perioden: I. Die Pelasgische Zeit und die Übergangsperiode. II. Die Homerische und Achäisch-Hellenische Glaubenswelt. III. Die Apollinische Glaubensstufe der überwiegend Dorischen Entwickelung. IV. Die Dionysische Glaubensstufe oder die überwiegend Ionisch-Attische Periode. V. Asclepios als Vertreter der letzten, bereits hellenistischen Glaubensstufe. Nr. V ist kaum zu billigen; auch Nr. IV hat Bedenken. Im übrigen ist viel wahres in den Ansichten. Daß Nr. I zugleich das gemeinsame Indo-Germanische enthält ist selbstverständlich. Aber alle so allgemeinen Constructionen leiden an großen Mängeln; unter so wenig Kategorien läßt sich die reiche Welt der Mythen nicht zusammenfassen. In denselben Verhandlungen steht S. 86 ff. ein närrischer Aufsatz von Julius Braun in München »über den Zusammenhang aller alten Ideenkreise«. Was wasserleeren Ländern, und begreift sich in solcher Hitze, wie wir sie jetzt, Sommer 1865, haben. Ψυχρὸν ὕδωρ δοίη σοι ἄναξ ἐνέρων Ἀϊδωνεύς! 9 »erwärmend« (Ilias 6, 202)] »erwärmend« (Ilias 6, 202)«
13 Als] oben re., von fremder Hand: 114 zu S. 123 [Bl. 123/65r] 22 Ionisch-] über der Zeile, mit Einfügungszeichen
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dort angekündigt ist, wird von demselben ausgeführt in dem Buche: Naturgeschichte der Sage. Rückführung aller religösen Ideen, Sagen, Systeme auf ihren gemeinsamen Stammbaum und ihre letzte Wurzel. 1. Band München 1864. 8. die gemeinsame Wurzel ist Aegypten. – Ist wunderliches Zeug. 5
Hartung die Religion und Mythologie der Griechen, 1. Theil Naturgeschichte
der heidnischen Religionen besonders der Griechischen. Leipzig 1865. 8. ist recht gut. |
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Vierter Theil. Von der gesammten Wissenschaft
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[II. Philosophie]
zu Bd. I,317 Geschichte der Philosophie in der Encyklopädie S. 125. Ad 1) In der Einleitung haben wir die Philosophie und Philologie als Gegensätze betrachtet. Es fragt sich, wie sie denn doch Object der Philologie werden könne. Nehmlich als Historie. Ist aber eine historische Erkenntniß der Philosophie möglich, da sie iederzeit innerlich begriffen werden muß? Und ist sie was werth? Dies muß beantwortet werden durch die Betrachtung der Philosophie in Bezug auf ihre Geschichte.* Die Charaktere der Stammphilosophien aus meinem Philolaus S. 39 ff. * Dies ist nur in so fern, als jedes System eine nothwendige Stufe der Entwickelung ist, und die Wahrheit in gewissem Grade enthält, alle Systeme zusammen aber die Evolution des philosophischen Geistes sind, so daß die Gesammtheit der philosophischen Systeme, nacheinander aufgeführt, diese Entwickelung des philosophischen Geistes zeigen, und in dieser Anführung der Entwickelung zugleich Philosophie selbst ist, und zugleich Historie. So sind beide Gesichtspuncte vereint, die Geschichte der Philosophie ist zu Philosophie selbst geworden, und bleibt doch historisch-philologisch. ▶Es werden so die nothwendigen Formen der Philosophie auf historischem Wege nachgewiesen: welches überall Geschäft der Philologie ist.◀ Eine besondere Inconsequenz ist es, daß Einige zwar die Mythologie aber nicht die Philosophie zur Philologie rechnen: als ob nicht die Philosophie nur die zum Bewußtsein gekommene Mythologie und deren Fortsetzung wäre! – Auch die Mythologie gehört in die Betrachtungen der Philosophie (als Religionsphilosophie): dieser Stoff ist also in Bezug auf Mythologie und Philosophie gemein der Philosophie und der Philologie aber die Behandlungsweise verschieden und umgekehrt gehört die Betrachtung der Philosophie in die Philologie. 3 Geschichte] alle Notate auf diesem Blatt weisen einen unterschiedlichen Schreibduktus auf; oben re,
von fremder Hand: 124 zu Seite 125 [Bl. 125/66r] 6–7 Philosophie] aus Philologie
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Ad 2) Hieraus folgt eine individuelle Wahrheit nur einseitig. Ad 3) Diese Individualitäten sind nothwendig in der Zeit: 3 Perioden im Raum: Stämme. |
1 Hieraus] es folgt ein unleserlich gestrichenes Wort
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Vierter Theil. Von der gesammten Wissenschaft
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[III. Geschichte der Mathematik und der Naturwissenschaften]
zu Bd. I,319 24–329 17 Die Arithmetik der Griechen war schwerfällig wegen ihres Zahlensystems. Indessen haben sie doch Einiges, was schon an das unsrige grenzt, nahmentlich analog dem Indischen ist. Erstlich scheint der abacus Pythagoreus, das Einmaleins, alt. ▶Der Abacus ist nicht das Einmaleins, sondern eine auf Decimalsystem gegründete Rechentafel.◀ Er kommt zwar erst im Nikomachus vor ohne Nahmen, Arithmetica I, 19. und nachher im Boethius; ▶wie man gewöhnlich meint; aber im Boethius ist etwas anderes gemeint,◀ aber alt ist er doch gewiß. Zweitens giebt es Spuren des ältern in der Bezifferung nach Indischer Weise. 0 kommt als Null im Ptolemaeus vor, z. B. in der Geographie S. 111. und in dem Almagest; auch als Gradzeichen. ▶Letzteres ist nicht richtig.◀ Das ganze Indische Zahlensystem enthält ein Scholion des Neophytus Monachus hinter einem Commentar des Euklid in dem cod. Reg. 1928. etwa aus dem 10–12. Jahrhundert. Es ist dort als Indisch angegeben.
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▶ Histoire de l’arithmétique, 1) Recherches nouvelles concernant les origines de notre système de numération écrite, 2) über die Platonische Zahl, Paris 1857. 8. (Extraits aus der Revue archéologique 13. Jahrgang). In der ersteren Abhand-
8 Rechentafel.] über dieser Marginalie, am Rand re.: Vom Abacus Lectionsog Sommer 1841.
13 Almagest] am Rand re., mit Verweiszeichen: Vielmehr der Punkt dafür, wie die Mss. zeigen. Abhandlung von Alexander von Humboldt in Crelle’s Journal für die reine und angewandte Mathematik (in der frühern Jahrgänge einem), 4. Band 1829. – ▶ Wöpcke, Sur l’introduction de l’arithmetique Indienne en
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occident, et sur deux documents importants publiés par le Prince Don Balthasar Boncompagni et rélatifs à ce point de l’histoire des sciences, Rom 1859. 4. ▶– Wöpcke Mémoire sur la propagation des chiffres Indiens, Paris 1863. 8. 196 S. Er zeigt, die Ziffern seien aus Indien gekommen 1) nach Bagdad,
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und hätten sich von da später in Griechenland verbreitet; 2) nach Aegypten, von wo sie durch die Neupythagoreer in den Lateinischen Occident gekommen, von da zu den Arabern vom Maghreb, die sie cursiver gemacht (chiffres gobâr), in welcher Form sie wieder nach Europa gekommen und den Namen der Arabischen Ziffern erhalten hätten.◀
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4 Die] oben re, von fremder Hand: 125 zu S. 126 [Bl. 126/66v]
7–8 Der … Rechentafel.] am Rand re., mit Verweiszeichen 9–10 wie … gemeint,] am Rand re., mit Verweiszeichen 11 des] aus der 11 in der] über der Zeile, mit Einfügungszeichen 13 Letzteres … richtig.] am Rand li., mit Verweiszeichen
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lung ist vom Indischen Ursprung unsres Systems und vom abacus gründlich gehandelt. Von Henri Martin in Rennes.◀
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▶ Dr. Gottfried Friedlein, Gerbert, die Geometrie des Boethius und die Indischen Ziffern, ein Versuch in der Geschichte der Arithmethik, Erlangen 1861. 8. Er nimmt auch Bezug auf meine Abhandlung vom Abacus, und zwar S. 14. 16 (zweimal), 20. 21. 22. 24. 25. 26sq. 51 Note. und öfter im Text.◀ |
Mathematische Beiträge zum Culturleben der Völker, von Dr. Moritz Cantor (gehört auch zur Geschichte der alten Mathematik) Halle 1863. 8. 432 S.
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▶ Les signes numéraux et l’arithmétique chez les peuples de l’antiquité et du 10
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moyen âge, examen de l’ouvrage allemand intitulé: Mathematische Beiträge zum Culturleben der Völker von Moritz Cantor. Von Thomas Henri Martin, Rom Imprimerie de propaganda fide 1864. 4.◀ |
Kenntniß der Alten vom Copernikanischen Weltsystem – aber nicht Philolaos, wie ich in meinem Philolaos bewiesen habe. – Copernikus baute selbst auf die Alten. Kleomedes, κυκλικὴ θεωρία μετεώρων, rechnete die Mehrheit der Planeten: Τὸ μὲν οὖν τῶν ἀπλανῶν πλῆθος ἄπλετόν ἐστιν, τὰ δὲ τῶν πλανώμενα ἄδηλον μὲν εἰ καὶ πλείω ἐστίν· ἑπτὰ δὲ ὑπὸ τὴν ἡμετέραν γνῶσιν ἐλήλυθεν.
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Zur Geographie. Ptolemaeus. Er kannte auch die Quellen des Nil, worüber jetzt so viel geschrieben wird. Seine Längen- und Breiten sind bewundernswerth. |
Gläserne Spiegel, Scholion Platoni Ruhnkenii p. 82 Den Gebrauch und die Kenntniß der Loupe streitet Lessing antiquarische Briefe Band VIII. S. 144 ff. den Alten ab, und behauptet, daß sie für den Stein7 Mathematische] oben re, von fremder Hand: 126 zu S. 127 (aus 126) [Bl. 127/67r]
oben re, von fremder Hand: 127 zu S. 127. [Bl. 129/68r]
13 Kenntniß]
21 Gläserne] oben re von fremder Hand: 128 zu S. 129
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Vierter Theil. Von der gesammten Wissenschaft
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schneider überhaupt nicht dienen könne. Den Manni kennt er, spricht aber nichts davon, daß man nach Manni eine Loupe gefunden habe. Brennspiegel kommen bei den Alten vor, schon im Theophrast, aus Glas, Erz, Silber; siehe Schneider Lexicon vox ὕαλος. Daß ὕαλος bei Aristophanes ein Brennglas sei, bestreitet Schneider l. c. und erklärt es (nach Anleitung der Theophrastischen Stelle, die aber für Aristophanes nichts beweist) für einen Brennspiegel. Der Scholiast und daraus Suidas und Philemon Grammatik vox ὕαλος beschreiben es wie ein Brennglas, κατασπεύασμα τροχοειδὴς παχύ, was mit Oel gesalbt worden (wozu, weiß ich nicht) Aristophanes spricht von Durchsichtigkeit desselben was nicht auf einen Brennspiegel paßt. Nach Aristophanes war dieser Apparat bei den Apothekern (φαρμακοπώλαις) zu finden, der Scholiast sagt, weil diese auch werthvolle Steine verkauften; aber natürlicher ist der Grund, daß die Aerzte sich dieses Brennapparats zum Brennen bedienten, wie man aus Plinius sieht, wo von Glaskugeln die Rede ist (siehe Lessings Abhandlung). Auch in den Lithica des Orpheus 175 ff. wird offenbar ein Brennglas von Krystall beschrieben, nicht Brennspiegel.
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Vergrößernde Hohlspiegel, Plutarch de facie in orbe lunae, c. 17. ▶ Thomas Henri Martin Observations et Théories des anciens sur les attractions et les répulsions magnetiques et les attractions électriques, Rom 1856. 4. Extrait aus den Atti der Accademia de’ nuovi Lincei. Er schätzt die Kenntniß und Theorie der Alten vom Magnetismus und Elektricität mit Recht gering.◀
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▶ La foudre, l’électricité et le magnétisme chez les anciens von demselben Paris 1865. 8. meist schon früher zerstreut gedruckt, sehr schön.◀ |
Geschichte der Naturwissenschaften wird Martin liefern. Lenz Zoologie der Griechen und Römer, Gotha 1856. 8. ein starker Band, etwas compilatorisch. Der Verfasser ist in Schnepfenthal.
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25 Geschichte] oben re, von fremder Hand: 129 zu S. 129. [Bl. 129/68r]
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Geschichte der Botanik (Historia rei herbariae) von Sprengel, ▶desgleichen ein Deutsches Werk, Geschichte der Botanik später erschienen,◀ von Meyer oben S. 128. ▶Billerbeck, Heinrich auch.◀ Philippson, Prantl zur Physik. 5
Schneider Eclogae physicae 2 Bände.
Ein vortrefflicher Beitrag, fast erschöpfend für das Voraristotelische, ist die von Ludwig Philippson herausgegebene Ὕλη ἀνθρωπίνη, Berlin 1831.
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Eine Übersicht der Farbenlehre der Alten, weit besser und ausführlicher als die ungenügende in Göthe’s Farbenlehre giebt Prantl bei seiner Ausgabe des Aristoteles über die Farben. |
August Hirsch (der hiesige Professor der Medicin) de collectionis Hippocraticae auctorum anatomia, qualis fuerit et quantum ad pathologiam eorum valuerit.
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Berlin 1864. 4. 42 S.
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Curt Sprengel Versuch einer pragmatischen Geschichte der Arzneikunde, Hekker und Häser S. 130. |
De l’influence exercée par la Médecine sur la renaissance des lettres. Von Monsieur Prunelle Professor der Medicin zu Montpellier, Montpellier 110 S. 4. 1809. Ein Schüler von Villoison ungeheuer gelehrt. Göttingische Gelehrte Nachrichten
1811. No. 72. |
3 Billerbeck … auch.] mit Bleistift, nicht von Boeckhs Hand
11 August] oben re, von fremder Hand:
130 zu S. 129. 14 Geschichte] über der Zeile, mit Einfügungszeichen Hand: 131 zu S. 129 [Bl. 129/68r]
16 De] oben re, von fremder
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[V. Geschichte der Litteratur der Griechen und Römer]
zu Bd. I,338 17–20 ▶Wie ich die Numismatik anderwärts untergesteckt habe, so hier die Epigraphik. Siehe meine Vorrede zum Corpus Inscriptionum ◀ Epigraphik oder Inschriftenkunde.
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Litteratur derselben siehe Beck Grundriß der Archäologie p. 105. Wenigstens eine ausgewählte. Die uns erhaltenen Inschriften sind theils Privatdenkmähler besonders Grabschriften, Dedicationen und dergleichen theils solche Denkmähler, welche den Charakter der Öffentlichkeit haben: Instrumente, Verträge, Bündnisse, Gesetze und Verordnungen, Grenzbestimmungen, Abrechnungen oder historische Erzählungen: alles letzte ist besonders merkwürdig und sie sind der eigentliche codex diplomaticus, besonders für das Griechische Alterthum. Erhalten theils auf Stein, auf Marmor, auf Erz; dann auf Nägeln sogar, auf Thongefäßen, und dergleichen mehr.
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4 Corpus Inscriptionum.] darunter und am Rand oben re., mit Verweiszeichen: Sie ist keine Disciplin
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weil sie keine eigenthümlichen Ideen darstellt. 5 Epigraphik] daneben li.: Die Epigraphik ist nur ein Aggregat von schriftlichen Monumenten, die zufällig auf dauerhaftes Material geschrieben sind, Metall pp. 5 Inschriftenkunde.] am Rand re., in Fortsetzung der Zeile und darunter: Franz Elementa epigraphices 1 Gräcä. Berlin 1840. 4. ▶und ein Artikel von ihm über Epigraphik in der Hallischen Encyklopädie der Wissenschaften und Künste Section III. Ein ähnlicher Artikel 2 über Griechische und über Römische Inscriptionen jener von Westermann, dieser von Zell in Pauly’s Encyklopädie der classischen AlterthumsWissenschaft.◀ 15 mehr.] am Rand re.: Brauchbar zugleich als Übung in der Kritik.
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Gräcä] so im Ms.
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über … AlterthumsWissenschaft.] weiter unten am Rand re., mit Verweiszeichen
3 Wie] oben, von fremder Hand: 132 zu S. 134 [Bl. 134/70v ]
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In litterarischer Hinsicht haben sie einen besonderen Werth für die Verification der Litteraturdocumente, ▶LitteraturGeschichte und Geschichte überhaupt◀ und für die Berichtigung der Schreibart, im Griechischen der Dialekte, vorzüglich aber für die Paläographie, und für die Alterthümer im ausgedehntesten Sinn. In Rücksicht der Römer sind die ältesten hierher gehörigen die Columna Duilia, die Grabschrift des Cornelius Scipio ▶ Barbatus Consul a. 456. und die andere von Lucius Scipio Barbati Filius Consul 494, die Columna Duilia ist bloß eine Restauration◀ und das Senatus Consultum de Bacchanalibus. Im Griechischen sind die ältesten: das Olympische Erz von Gell und Payne Knight, die Columna Naniana, welche die älteste Schriftform zeigt, die tessera hospitalis von Petilia, die Sigeische, die fourmontische, nahmentlich die von Argolis, in Larissa: auch die Delische pp. ▶Hipparchs Hermeninschrift. Säulen des Herodes Atticus und andre mehr, welche bloße Nachahmungen sind.◀– Indessen muß alles kritisch untersucht werden, da die Unkritik hier groß ist. Hauptsammlungen von Smetius, Gruter, Reinesius, Fabretti, Gudius, Doni, Maffei, (desselben Critica Lapidaria & de Siglis Graecis) Muratori, mit Donati Supplementa
17
2 LitteraturGeschichte] am Rand re, weiter oben und darunter: ▶Supplemente zur LitteraturGeschichte
18
siehe unten.◀ A Begleitet die Litteratur, indem alles, was die Inschriften enthalten, Gegenstand der Litteratur ist, und zugleich Quelle für alle Theile des AlterthumsStudiums. ▶ 1 Theils gehört sie in die Geschichte der Poesie, theils der politischen Litteratur pp. Aber freilich ist die Form 2 häufig nicht so vortrefflich; nur woTrefflichkeit der Form ist, ist LitteraturGeschichte und daher können die Inschriften nur eigentlich 3 erläuterungsweise für die LitteraturGeschichte gebraucht werden, um zu zeigen, wie in jedem Zeitalter Schreibart, Sprache pp. beschaffen war. Hierin sind sie aber normal und in höchster Instanz entscheidend. Übrigens sind die Inschriften bloß ein Supplement der Litteratur. Siehe Vorrede zum Corpus Inscriptionum.◀ 2–3 Geschichte überhaupt] darunter am Rand re., im selben Schreibduktus: Streit des Spanheim und Gudius über den Werth der Inscriptionen und Münzen. Die Inscriptionen sind klarer und geben mehr bestimmtes; die Münzen sind ▶artistisch und◀ chronologisch besonders wichtig; aber sie sind ia selbst nur Inscriptionen und man könnte nur streiten, ob Inschrift oder Bildwerk mehr lehrt. Der Streit ist also gleich falsch betrachtet und gestaltet worden. ▶– Für die Antiquitäten sind die Inschriften, für die Dynasten-Chronologie die Münzen wichtiger, abgesehen vom Metrologischen.◀ 8–9 Im Griechischen] am Rand li.: Zuerst von Methode, zuletzt Litteratur. Im Griechischen verweise ich auf mein Corpus Inscriptionum Graecarum. 12 Delische pp.] am Rand re.: die Leukadische, zweifelhaft
19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33
1
Theils … Form] über dem Vorherigen, am Rand oben re., mit Verweiszeichen 2 häufig … Inscriptio3 erläuterungsweise] Erläuterungsweise
num.] weiter unten am Rand re., mit Verweiszeichen
2–3 Litteratur … überhaupt.] am Rand re., mit Verweiszeichen
diesem Absatz, mit Verweiszeichen chen A
II,590 24–25
6–8 Barbatus … Restauration] unter
12–13 Hipparchs … sind.] unter diesem Absatz, mit Verweiszei-
I,338 17–20
Vierter Theil. Von der gesammten Wissenschaft
591
Pococke, Chandler, ▶ Rangabé pp. siehe Rückseite.◀ Spon, Wheler. ▶ Walpole.◀ Auszüge Fleetwood, Bonada. Marmora Oxoniensia. pp. pp. ▶Osann. Mein Corpus Inscriptionum Graecarum dazu Cavedoni Annotazioni al Corpus Inscriptionum Graecarum Modena 1848. 8. 168 Seiten.◀
Für die Römer die Sammlung von Orelli in 2 Bänden Inscriptionum Latinarum Collectio. ▶Des unglücklichen Kellermanns Unternehmen, was Jahn fortsetzen will. Die Franzosen haben ein Corpus Inscriptionum Latinarum vor! Wir auch! Mommsen pp.◀
5
Zell, Handbuch der Römischen Epigraphik, 1. Theil, Auswahl Römischer In-
schriften, Heidelberg 1850. 8. Lateinisch geschrieben, auch mit Lateinischem Titel: Delectus inscriptionum Romanarum. 2. Theil Anleitung zur Kenntniß der Lateinischen Inschriften, 1852. ▶Fortsetzung auf der Rückseite A Franz siehe oben.◀ Inscriptiones in Helvetia repertae, ed. Johann Caspar Orellius. Zürich 1827. 8. ▶Mommsen Inscriptiones Latinae regni Neapolitani. – Zu Orelli’s Sammlung scheint Henzen noch einen 3. Band geliefert zu haben. Latinum Corpus von Mommsen, mit Hilfe von Ritschl und Henzen.◀
10
15
Ulrich Friedrich Kopp de varia ratione inscriptiones interpretandi obscuras.
Frankfurt a/M. 1827. Methodische Werke. Griechisch Franz Elementa. Kopp, Franz in der Hallischen Encyklopädie. Westermann bei Pauly. Römisch: Zell Handbuch, Westermann bei Pauly von demselben.
20
Methode: (dann von den Sammlungen.) Vorher vom Inhalt (nach oben), und von dem Wesen der Epigraphik.
21 Pauly.] daneben re.: Zuletzt Phoenicio. 1 Rangabé … Rückseite.] am Rand re., in Fortsetzung der Zeile
1 Walpole.] unter der Zeile 14–17 Inscriptiones … Henzen.] auf einem aufgeklebten Papierstreifen, Format: 11,1 �2,5 18–19 Ulrich …
1827.] auf einem auf den genannten Papierstreifen geklebten Papierstreifen, Format: 8,2 �1,4 A
592 12 ff.
25
592
5
Zum zweyten Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
I,338 17–20
1) Anordnung der Werke. Griechisch. Ethnographisch wie bei den Münzen, wodurch das durch Sitten und Verfassung gleichartige zusammen kommt, und eins das andere stillschweigend erläutert. ▶Für die Römischen Inschriften ist eine mittlere Methode einzuführen, nach Klassen, so jedoch, daß Municipal-Inschriften und dergleichen in Eine Klasse kommen.◀ 2) ▶Kritik.◀ Da das meiste verstümmelt, räthselhaft: so bedarf es einer großen kritischen Divination, die nur möglich ist, wenn man die Verhältnisse kennt, ohne die nichts zu diviniren ist. Daher ist Hermann trotz seiner heftigen Angriffe auf mich, unfähig gewesen, auch nur das mindeste zu verstehen. – Unächtes.
10
3) Ausführliche Commentare in der Regel […] muß kurz, mit Beziehung auf die gegebenen Verhältnisse erläutern […]| Über Griechische Inschriften Rangabé Antiquités Helléniques 2 Bände. Ἐφημερὶς ἀρχαιολογική. Neue Ephemeris und die Anecdoten der Griechischen Hetärie. ▶ Le Bas ◀
218v
15
20
25
Eine der ältesten Inschriften ist die von dem Platäischen Weihgeschenk in Constantinopel; ihre bezweifelte Ächtheit vertheidigt Otto Frick in Wesel, in Fleckeisens Jahrbüchern 1862. 7. Heft woraus man auch die Hauptlitteratur entnehmen kann. Fremde Litteratur welche der Griechischen verwandt: Phrygisches, Lycisches, Phönicisches. welche der Lateinischen verwandt: � Etruskisch wovon unten bei der Grammatik. A Oskisch Umbrisch
27
1 Anordnung der Werke.] am Rand li.: Früher hat man nach sachlichen Klassen geordnet wie bei den
28
Münzen. 3–5 Für … kommen.] neben dem Vorherigen re.
Bas] Lebas, mit Bleistift A
II,655 13 ff.
6 Kritik.] am Rand li., mit Verweiszeichen
14 Le
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Vierter Theil. Von der gesammten Wissenschaft
593
Phoenicisch Hauptwerk Gesenius. Étude démonstrative de la langue Phénicienne et de la langue Libyque, par Auguste-Célestin Judas, Paris 1847. 4. Mythologiae septentrionalis monumenta epigraphica Latina. Von Johan de Wal, Jur. Dr. Utrecht 1847. 8.
Eine umfassende Sammlung der Römischen hat, wie oben gesagt, die hiesige Akademie unternommen; mittlerweile hat Ritschl im Verein mit andern die ältesten Denkmäler facsimilirt herauszugeben unternommen, namentlich die lex Rubria Bonn 1851. den titulus Mummianus (Weihung des Tempels des Hercules victor, nach dem Siege über Achaia) 1852. den titulus Aletrinatium 1852. de miliario Popilliano deque epigrammate Sorano 1842 (in einem Programm welches von Böcking herausgegeben ist, früher als der titulus Aletrinatium). Auf einem besonderen Blatt die alten Inschriften von den Grabmälern der Scipionen, von Ritschl facsimilirt gegeben. Desgleichen Inscriptio quae fertur columnae rostratae Duellianae ad fidem marmoris Capitolini pp.
5
A
10
15
Corpus inscriptionum Rhenanarum von Wilhelm Brambach Elberfeld 1867. 4. |
7 Ritschl] am Rand re., mit Verweiszeichen: Priscae latinitatis monumenta epigraphica. 4–9 Mythologiae … titulus Mum-] auf einem aufgeklebten Papierstreifen, Format: 10,5 �3,1
nanarum] darunter: (Rhenanarum) A
II,591 7–17
17
16 Rhe-
594
Zum zweyten Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
I,343 11–347 17
[VI. Geschichte der Sprache]
zu Bd. I,343 11–347 17 Zu S. 145
220r
5
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25
▶Geschichte der Sprachwissenschaft bei den Griechen und Römern, mit besonderer Rücksicht auf die Logik. von Steinthal, 1. Hälfte, Berlin 1862. 8.◀ ▶ist dasselbe wie das unten genannte A vom Jahre 1863.◀ Eine Sprachphilosophie ist auch im Alterthum vorhanden gewesen, seit Demokrit und Plato, und die Grundansichten sind in scharfem Gegensatz der Systeme schon angedeutet in den Alten, was eine Geschichte des grammatischen Studiums näher hervorheben muß (für die Griechische Grammatik hat Classens Buch Einiges geleistet); sehr unvollkommen und nur in gewissen Beziehungen handelt davon Dr. Laurenz Lersch, Die Sprachphilosophie der Alten, dargestellt an dem Streite über Analogie und Anomalie der Sprache, Bonn 1838. 8. Von demselben der 2te Theil, historische Entwickelung der Sprachkategorien, Bonn 1839. und 3ter über die Etymologie 1841. Zur Sprachphilosophie: Eine gedrängte Philosophie der Sprache giebt Michelet in seiner Anthropologie und Psychologie. Die Elemente der philosophischen Sprachwissenschaft Wilhelms von Humboldt. Aus seinem Werke über die Verschiedenheit des menschlichen Sprachbaues und ihren Einfluß auf die geistige Entwickelung des Menschengeschlechts in systematischer Entwickelung dargestellt und kritisch erläutert von Dr. Max Schasler. Berlin 1847. 8. Hochtrabende philosophische Kritik; dagegen und gegen die ganze Richtung aus ächt philosophischem Standpunct: Dr. Heymann Steinthal die Sprachwissenschaft Wilhelm von Humboldt’s und die Hegelsche Philosophie Berlin 1848. 8. – desgleichen Steinthal Geschichte der Sprachwissenschaft bei den Griechen und Römern. Berlin 1863. mir dedicirt, sehr umfassend. 3 Zu] dieses Blatt besteht aus drei aneinander geklebten Zetteln; oben li., von fremder Hand: 134 zu
S. 136. Hierzu 134a [Bl. 136/71v] 3 145] aus 146 4–14 Geschichte … 1838. 8.] auf dem ersten Zettel 14–15 Von … 1841.] auf einem auf den dritten Zettel geklebten Papierstreifen (Format: 9,2 �0,6), mit Verweiszeichen 16–597 2 Zur … 1856. 8.] auf dem zweiten Zettel A
II,594 25–26
I,343 11–347 17
Vierter Theil. Von der gesammten Wissenschaft
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System der Sprachwissenschaft von Karl Wilhelm Ludwig Heyse, nach dessen Tode herausgegeben von Dr. Steinthal, Berlin 1856. 8. Steinthal (über das ganze Wesen und auch den Ursprung der Sprachen): Gram-
matik, Logik und Psychologie. Ihre Principien und ihr Verhältniß zueinander, Berlin 1855. 8. ein tiefsinniges Buch, nur zu polemisch. – Charakteristik der hauptsächlichsten Typen des Sprachbaues, zweite Bearbeitung seiner Classification der Sprachen, von Steinthal, Berlin 1860. 8.
5
Max Müller Vorlesungen über die Wissenschaft der Sprache für das Deutsche Publikum bearbeitet von Carl Böttger (Dessau), Leipzig 1863. 8. |
Tabellen von Dr. Steinthal zum plastischen der Sprache, 1849. November. Gedruckt mit einer Kritik der frühern, besonders Humboldts, den er zu scharf hier anfaßt: die Classification der Sprachen, dargestellt als die Entwickelung der Sprachidee Berlin 1850.8.
10
227r
15
225r
Das System der Sprachen als die Entwicklung der Sprachidee. hVgl. S. 596.i
Zu S. 137 am Rand: Etwas Ähnliches wie Humboldt sagt Georg Curtius: das Gebiet des allgemeinen Sprachforschers ist die Naturseite, die des philologischen so zu sagen die Culturseite der Sprache – S. 20 seiner Leipziger Antrittsvorlesung, Philologie und Sprachwissenschaft, Leipzig 1862. 8. So begreift man auch, wie Schleicher und Max Müller die Sprachwissenschaft für eine naturwissenschaftliche Disciplin erklären konnten; aber das beruht doch nur auf Schein. Steinthal Philologie Geschichte und Psychologie (1864) hat diese Grille S. 18 ff. sehr gut widerlegt. Um kurz zu seyn: die Sprache ist auch in Rücksicht ihrer Naturseite ein Erzeugniß des menschlichen Geistes, nicht der Natur; aber der Geist hat sie der Natur gemäß erzeugt, wie ich behaupte φύσει, nicht θέσει. Steinthal sagt S. 21 mit Recht: »Kurz: durchweg zeigt die Sprache geistiges Wesen und in keinem Punkte hat man ihr Naturbestimmtheit nachgewiesen.« – Steinthal führt aus, daß die erste Sprach3–9 Steinthal … 1863. 8.] auf dem dritten Zettel
14–596 Ende Das System der Sprachen … Steinthal Dr. ph.] von fremder Hand 15 Zu] oben li., von fremder Hand: 137 [Bl. 137/72r] 20 Max] Max.
20
25
A. Stoff und Form vermischend
B. Stoff und Form scheidend
2. abwandelnd
b) Nomen und Verbum scheidend
a) Nomen und Verbum nicht scheidend
)אinnerlich abwandelnd γ) Beugend )נanbildend
β) Anfügend
α) Vielanbildend
γ) V ielzusammensetzend
β) D ie Theile des Satzes dem Verbum einverleibend
α) Nicht abwandelnd, sondern nebensetzend
β) D en Wurzeln Endungen anbildend
α) Durch Zusammensetzung der Wurzel mit dem Verbum substantivum conjugirend
γ) F ormbestimmungen durch den Wurzeln angefügte Stoffwörter bezeichnend
β) Die Beziehung der einzelnen Wörter durch Präfixe bezeichnend
α) Bestimmungen des Gedankeninhaltes (nicht der grammatischen Form) durch Wortformung bezeichnend
1. Nicht abwandelnd, sondern nebensetzend
b) Die logischen Kategorien des Seyns und der Thätigkeit scheidend
a) ohne Kategorien
Steinthal Dr. ph.
B. Sprachen mit Formen
A. Formlose Sprachen
Zum zweyten Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
XIII. Das Sanskritische
XII. Das Semitische
XI. Das Ägyptische
X. Das Vaskische
IX. Die nordamerikanischen
VIII. Das Mexikanische
VI. Der uralische oder finnische Stamm VII. Das Chinesische
V. Die türkischen Dialekte
IV. Mandschuisch, Mongolisch, Japanisch
III. Die Sprachen der Kaffern und Hottentotten
II. Der malajisch-polynesische Stamm
I. Die indisch-chinesischen Sprachen
Das System der Sprachen als die Entwicklung der Sprachidee.
1. Sprachen mit unvollkommener 2. mit vollkommener äusserer Form
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227r
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Vierter Theil. Von der gesammten Wissenschaft
597
bildung in die vorgeschichtliche Zeit fällt, auch bei den ungeschichtlichen Völkern, bei welchen man nichts findet, was durch eigenthümliche Bedeutsamkeit ewigen Andenkens werth wäre. Die Wissenschaft für das Leben dieser ungeschichtlichen Völker sei die Ethnologie (S. 32) ⟦Die jedoch auch die geschichtlichen Völker umfaßt⟧. Die Sprachwissenschaft als solche setzt die Verbindungslinien der verschiedenen Völker aus der Geschichte (der geschichtlichen Völker) durch die Ethnologie durch. Die Typen des grammatischen Baues der Sprachen haben sich in einer unberechenbaren Ferne gebildet, als bloße Eräugnisse (vgl. Steinthal S. 42). |
5
Disposition der Grammatik oder Geschichte der Sprache.
10
Einleitung. Allgemeine Betrachtungen über das Wesen der Sprache. 1. Elementarlehre (στοιχειογραφία), enthält Lehre vom Alphabet und seinen Zeichen, Accente pp. Aussprache, überhaupt das Lautsystem. ▶1lich vom Lautsystem und den Übergängen. Bindseil, Grimm, meine Abhandlung. Vorländer Psychologie. 2) Paläographie. 3) Orthoëpie. Grundzüge der Griechischen Lautlehre von Wilhelm Christ, Leipzig 1859. 8. Benary über das Lateinische: die Römische Lautlehre Berlin 1837. 8.◀ Ist eigentlich Lehre vom articulirten Laut. Lautverschiebung. στοιχειογραφία und στοιχειολογία, was umfassender, oder Lautlehre. 2. Etymologie. Allgemeines in einer Beilage. A Lehre von Wörterformation. Wörterlehre,
15
20
a) Lexikographie, oder Lehre von der Abstammung der Worte und ihrer Bedeutung, aus den einfachsten Elementen . 22 Lexikographie] am Rand li.: Eigentlich gehört die Formenlehre zuerst? Weil ich aber dabei länger
24
verweile, will ich sie nachher nehmen. Es ist nicht nöthig, die Formenlehre zuerst zu nehmen. 23 einfachsten Elementen] darüber: Wortbildung.
25
8 Ferne] Ferne (Ferne)
10 Disposition] alle Notate auf diesem Blatt (einschließlich der Rückseite) weisen einen unterschiedlichen Schreibduktus auf; oben li., von fremder Hand: 133 zu S. 134 [Bl. 134/ 70v ] 13–17 1lich … 1837. 8.] auf dem oberen Seitenrand, mit Verweiszeichen 18 στοιχειογραφία] Wortwiederholung mittels Verweiszeichen
A
II,616 f.
26
219r
Zum zweyten Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
598
5
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Verschiedene Arten der Lexikographie: etymologische und alphabetische. ▶Jene für das Ganze, dies für Speciallexica. S. 140 Rand.◀ A Verschiedene Arten der Etymologie universell, speciell (aus der besonderen Sprache selbst). Einzelne Zweige: Glossographie, Lexilogie. ▶Synonymik. Nomina propria gehören auch zum Sprachschatz: im Griechischen noch sehr vernachlässigt. Litteratur der Lexica S. 140.◀ b) Formenlehre, systematisch. Beilage besondere Disposition. B
10
15
3. Syntax. Fortsetzung derselben Theorie der Composition (Rhetorik Metrik). Beilage besondere Disposition. C ▶Die Lexilogie haben die Alten allein fast, ohne wahre Lexica. Buttmann.◀ Hierzu, zu diesen einzelnen Zweigen, gehört auch noch die Synonymik, die im Griechischen Prodikus angefangen hat, der von Plato Protagoras deshalb, wegen pedantischer Anwendung, persiflirt wird. Fürs Griechische ist meines Wissens noch nichts geschehen. Fürs Lateinische giebt es allerlei Bücher, neuerdings gut von Döderlein; 6 Bände, Lateinische Synonymen und Etymologien ▶nebst einem Anhang: Wortbildung. Von demselben: Handbuch der Lateinischen Synonymik, ein kleiner Band, Leipzig 1839. 2te Ausgabe 1849.◀ Habicht. Habicht Synonymik der Lateinischen Sprache, Lemgo 1827. 8. Schmalfeld Latei-
20
nische Synonymik für Schüler, Eisleben 1837. 26 Bogen.
21
5 Synonymik.] es folgt ein Verweiszeichen auf den übernächsten Absatz: Hierzu, zu diesen einzelnen
22
30
Zweigen, etc. 6 vernachlässigt.] am Rand li., mit Verweiszeichen: Siehe die Rückseite. D 12 Synonymik] auf einem auf den linken Rand der Rückseite geklebten Zettel, Format: 14 �7: Lexici Forcelliniani pars altera sive Onomasticon totius Latinitatis, von Dr. Vincentius de Vit; von jedem Band sind mehrere Hefte erschienen, Prati 1859. 4. Es sind darin alle Fremdwörter, Griechisch Hebräisch pp. aufgenommen und viele Artikel zugleich Geschichte der Personen; das Werk geht über das Maß hinaus. Ich habe die 1te Distribution des ersten Theils, A – ADEO. eingelegt mit andern Sachen über Forcellini und über das Onomasticon. / Eine neue synonymische Schrift: Lateinische Synonymik zunächst für die oberen Klassen von Gymnasien, von Ferdinand Schultz, 5. Auflage Paderborn 1863. Zur Litteratur der Synonymik vergleiche Fleckeisens Jahrbücher 1866. S. 337. 14 persiflirt wird] am Rand li.:
31
Onomatologie Antibarbari
23 24 25 26 27 28 29
16–17 6 Bände, … Wortbildung.] unter der Zeile, mit Einfügungszeichen
Rand li., mit Verweiszeichen Format: 8,6 �1,2 A
I,354 1 ff.
B
II,618 8 ff.
C
17–18 Von … 1849.] am
19–20 Habicht … 26 Bogen.] auf einem aufgeklebten Papierstreifen,
II,649 3 ff.
D
II,599 5 ff.
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Vierter Theil. Von der gesammten Wissenschaft
599
Eine ältere Schrift von Dumesnil, bearbeitet von Eberhard. Neu von Ramshorn: Lateinische Synonymik nach Dumesnil, als neue Auflage der allgemeinen Lateinischen Synonymik von Ernesti, Leipzig 1831. 8. | ▶Onomatologie.◀
219v
Einen besonders für die Etymologie und die ältesten Sprachformen sehr bedeutenden Theil des Sprachschatzes bilden die Nomina propria die gewöhnlich in den Lexicis sehr unvollständig enthalten sind. Eine besondere, doch nicht vollständige Sammlung für das Griechische: Griechisch-Deutsches Wörterbuch der mythologischen historischen und geographischen Eigennahmen für den Schulgebrauch (mit beigefügter kurzer Erklärung und Angabe der Sylbenlänge; ein Anhang zu jedem Griechischen Wörterbuche, von Gottlieb Christian Crusius, Subrector am Lyceum zu Hannover. Hannover 1832. 8.
5
10
Litteratur der Lexicographie. Beilage. A Die Lateinischen Namen kann man aus Glandorps Onomasticon nehmen. Liebetreu Specimen Onomastici Romani, Berlin 1843. 4. Ellendt (Friedrich in Eisleben) de cognomine et agnomine Romano, Königsberg 1853. 8. Hübner Quaestiones onomatologicae Latinae, Bonn 1854. 8.
15
Ehemals hat Sturz de nominibus propriis Graecis geschrieben; neuerdings Keil Onomatologi Graeci Specimen, Leipzig 1840. 8. von demselben Analecta epigraphica & onomatologica, Leipzig 1842. 8. Pape Lexicon der nominum propriorum Graecorum (Deutsch) 1842. Dazu ein Beitrag, die Nomina propria aus Plautus, von Ritschl Bonn. Lectionsog Winter 1843/44. Papes Buch ist der 3te Band sei-
20
4 Onomatologie.] auf einem am Rand li. angeklebten Zettel, Format: 10,9 �5,5: Ernst Curtius (der
23
Göttinger) Beiträge zur geographischen Onomatologie der Griechischen Sprache, in den Göttingischen Nachrichten von der Universität und der Gesellschaft der Wissenschaften 1861. N. 11. eine interessante Abhandlung. 12 Hannover 1832. 8.] es folgt ein Verweiszeichen auf den letzten Absatz auf dieser Manuskriptseite: Eine große Abhandlung etc.
24
14–17 Liebetreu … Bonn 1854. 8.] neben dem Folgenden li., mit Verweiszeichen
44.] neben dem Folgenden li., mit Verweiszeichen unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen A
II,625 19 f.
21–22 Dazu … 1843/
22–600 2 Papes … N. 32 ff.] am Rand li. und auf dem
25 26 27
600
Zum zweyten Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
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nes Griechischen Lexikons. 2. Auflage 1850. sehr vermehrt. Hierzu noch Zusätze von Keil, Zeitschrift für AlterthumsWissenschaft 1852. N. 32 ff. Crusius.
5
Zur Lehre von der Griechischen Worbildung hat Lobeck vortreffliche Beiträge gegeben in seinen 2 Bänden Paralipomenis Grammaticae Graecae und in seinen Pathologiae sermonis Graeci prolegomena, diese 1843. 1 Band. Auch im Ῥηματικόν. Zu den besonderen Zweigen gehören auch die Antibarbari. Am Schluß kann von Wortbildung die Rede seyn; hier von Lobeck.
10
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25
Eine große Abhandlung über die Zusammensetzung der Griechischen Eigennamen mit Rücksicht auf ihre Bedeutung und Elemente, von Letronne, in den Annali des Instituto di corrispondenza archeologica 1845. T. XVII. von demselben Mémoire sur l’utilité qu’on peut retirer de l’étude des noms propres grecs pour l’histoire et l’archéologie, im 19. Band. der Mémoires de National Institut Académie des Inscriptions et Belles-Lettres 1851. |
In der Ansicht, die Sprache sei φύσει, nicht θέσει, liegt es von selbst, daß eine eigentliche Spracherfindung nicht statt gehabt hat. Die Sprache ist dem Menschen von Natur eigen, weil er Geist hat und Sprachorgane; der Geist setzt diese von selbst in Bewegung. So kann man sagen, die Sprache sei dem Menschen angeboren. Dies ist, etwas weitausholend, von Johann Nepomuk Kelle erörtert, in Herrig’s Archiv für das Studium der neuern Sprachen und Litteratur, 20. Band. S. 297 ff. »Gedanken über den Ursprung der Sprache«. In dieser Abhandlung ist auch eine reiche Litteratur des Gegenstandes gegeben. Bergmann vom Ursprung der Sprache vide alibi. Tiedemann Versuch einer Erklärung des Ursprungs der Sprache. Renan Origine de language. Βασιάδης περὶ τῆς ἀρχῆς τῶν γλωσσῶν im Journal »ὁ ἐν Κωνσταντίνου πόλει Ἑλληνικὸς φιλολογικὸς σύλλογος« 1863. p. 27 ff. 3 Griechischen] über der Zeile, mit Einfügungszeichen 12–14 Mémoire … 1851.] nicht von Boeckhs Hand
4 2 Bänden] am Rand li., mit Verweiszeichen
15 In] dieses Blatt besteht aus mehreren an- bzw.
aufeinander geklebten Zetteln, alle Notate weisen einen unterschiedlichen Schreibduktus auf; oben li. und re., von fremder Hand: 135 (aus 136) zu S. 137 [Bl. 137/72r] 23–601 17 Bergmann … Schrift).] auf dem zweiten Zettel 24 language] so im Manuskript
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Vierter Theil. Von der gesammten Wissenschaft
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Jacob Grimm über den Ursprung der Sprache Abhandlungen der Akademie
1851 setzt außer der Ansicht der geoffenbarten Sprache und der, daß die Sprache von den Menschen erfunden sei, noch die, daß sie angeboren = anerschaffen sei, wie den Thieren die Laute, und verwirft mit Recht auch diese. Seine Abhandlung enthält schöne Bemerkungen, geht aber wenig ein in die Frage ob φύσει oder θέσει, wiewohl sein Gang mehr für jenes spricht, obgleich er von Willkür der Wahl der Spracherfinder spricht S. 130. Herder, Süssmilch, Zobel Wüllner Link Bergmann Vorländer, Jacob Grimm Steinthal 3 Schriften. Die Anlage ist angeboren, die Sprache selbst nicht.
5
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Der Ursprung der Sprache, von Steinthal, Berlin 1851. 8. Über den Ursprung der Sprache von Jacob Grimm, akademische Abhandlung von 1851. – Benlöw de quelques caractères du langage primitif, Paris und Leipzig 1863. 8. Ferner dessen Grammatik Logik und Psychologie 1855. und desselben: der Ursprung der Sprache, im Zusammenhange mit den letzten Fragen alles Wissens. Eine Darstellung, Kritik und Fortentwickelung der vorzüglichsten Ansichten, 2. Ausgabe 1858 (also neue Bearbeitung der ersten Schrift). Lazarus Leben der Seele, 2ter Band, handelt ebenfalls davon oder schlägt dahin ein. Renan, de l’origine du langage, 2te Ausgabe (später als Heyse’s Hauptwerk). Die Verschiedenheit der Sprachen beruht nicht bloß auf den verschiedenen Vorstellungen der Völker von den Dingen, d. h. der Verschiedenheit der Empfindung, sondern auch auf der Verschiedenheit ihrer Laute, da ein anderes Volk ein ganz anderes Organ hat; endlich auf der verschiedenen Vorstellung von der Übereinstimmung der Vorstellung und des Lautes. Es kommt zuletzt freilich auch θέσις oder συνθήκη hinzu. 8 Herder] darüber, mit Bleistift: die Alten
10 angeboren,] darüber, mit Bleistift: Kelle werk).] darunter, von fremder Hand mit Bleistift: Schmidt, und die allgemeinen Werke
1 Jacob Grimm … spricht S. 130.] Grundtext des zweiten Zettels
20 Haupt-
8–10 Herder … nicht.] neben dem Vorherigen, am Rand re. des zweiten Zettels 9 3] aus 2 11 Der Ursprung … 1863. 8.] auf einem auf den zweiten Zettel geklebten Papierstreifen, Format 8,8 �1,8 14–17 Ferner … Schrift).] re. neben: Steinthal 18–20 Lazarus … Hauptwerk).] unter dem Vorherigen, am Rand unten re. des ersten Zettels 21 Die Verschiedenheit] ab hier auf dem dritten Zettel 22 d. h. der Verschiedenheit der Empfindung,] am Rand re., mit Verweiszeichen 22–23 Empfindung,] Empfindung (Empfindung)
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Zum zweyten Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
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Die geistlose Betrachtung ist immer die, wonach das Product des menschlichen Lebens und Geistes positiv seyn soll, thetisch, willkührlich; die tiefere Betrachtung weist die nothwendige Entwickelung nach. So im Staat, im Mythos; das Setzen der Entwickelungsformen als bloß positiver führt nicht zur Erkenntniß des Wesens der Dinge. Wer endlich auf Offenbarung recurrirt, zeigt nur, daß er nicht wisse: darum flüchtet er in das Gebiet des Glaubens. Daß ich diese letztere Ansicht mystisch nenne, hat seinen guten Grund; denn sie setzt eben die Spracherfindung, welche ein Inneres, im Geiste vorgegangenes ist, als ein äußerliches Factum zwischen einem erscheinenden, als Lehrer erscheinenden Gott, der hierdurch zeitliche Person wird, und dem Menschen, und das ist eben das Wesen des historischen Mythos. Die Philologie sucht die Nothwendigkeit der Entwickelungsform, als eine Physiologie der Geschichte. Zum Ursprung der Sprache: Bergmann de linguarum origine atque natura, Straßburg 1839. 8. 48 S.
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Viele allgemeine Fragen, auch den Ursprung der Sprache behandelt Max Müller, Vorlesungen über die Wissenschaft der Sprache, für das Deutsche Publicum bearbeitet von Dr. Carl Böttger (zu Dessau), Leipzig 1863. 8. Der Demokritischen Ansicht die Sprache sei συνθήκῃ, folgte auch Aristoteles περὶ ἑρμηνείας 2. 4. – Θείᾳ μοίρᾳ ist eine mythische Vorstellung. Plato Cratylus hat alle 3 Ansichten . Seine (des Platon) eigene Ansicht ist eine Mischung von φύσει und νόμῳ; der νόμος ist ihm im Sittlichen selbst φύσει, und so wohl auch in der Sprache. |
25
▶2)◀ Zu S. 137. Es scheint, daß es ursprünglich eine große Menge Sprachen gegeben habe, wenn man von der Amerikanischen Bildung auf die alte schließen darf.
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3 Staat] am Rand li., mit Verweiszeichen: wo auch dieselbe Frage gestellt ist, ob er vertragsmäßig sei
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oder nicht. Es ist damit wie in der Sprache: erst Natur, dann Satzung.
224r
1–12 Die geistlose … Geschichte.] unter den beiden folgenden Literaturangaben, mit Verweiszeichen 18–20 Der … Ansichten] auf einem auf den dritten Zettel geklebten Papierstreifen, Format: 9,5 �0,8 20 3 Ansichten
] es folgt ein unleserliches Wort 21–22 Seine … Sprache.] auf einem am unteren Seitenrand re. angeklebten Papierstreifen, Format: 9 �1,8 21 (des Platon)] über der Zeile 23 2)] oben, von fremder Hand: 136 (aus 138) zu S. 137; daneben li.: Hierzu 13; daneben re.: Hierzu 138a [Bl. 137/72r]
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Vierter Theil. Von der gesammten Wissenschaft
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Jeder Volksstamm, isolirt, wie die Menschen lebten, bildete sich etwas aus: wie auch von Caucasen noch so viele Sprachen sind. Mit der Amalgamation der Völker amalgamirten sich die Sprachen, und wurden, da sie vorher beschränkt waren, eben durch das Zusammenwerfen verschiedener Massen reicher. ▶Zum Theil auch ärmer.◀ Einzelne erhielten ganz das Übergewicht und verbreiteten sich über große Massen, indem die andern sich allmählig verloren, wie z. B. die Preußische, das Beispiel, was uns zunächst liegt. So das Kaledonische, was ja auch untergeht. ▶1)◀ Der Ursprung der Sprache liegt in Naturlauten, die theils onomatopoetisch sind, theils aus der Empfindung und dem unwillkührlichen Eindruck der Außenwelt, nehmlich der Bewegung entstehen: wofür der natürliche Mensch einen sicheren Tact hat, welcher Laut dem Vorgestellten entspreche. Solcher Elemente bedarf es nur sehr weniger, indem man die Begriffe alle mehr oder minder jenen wieder identisch setzt, z. B. das Denken und Wollen der Bewegung und dem Gehen, woraus es auch in Wahrheit ist. Dies hat Wüllner »Über Ursprung und Urbedeutung der sprachlichen Formen«, Münster 1831 8. vortrefflich dargelegt. Die Sprache faßt alles in der Thätigkeit auf; insofern werden die meisten Wurzeln verba seyn; indeß mögen einzelne bloß die vorgestellten Objecte bezeichnen, wie ἀνὴρ, Mann; wiewohl auch damit wieder ein der Thätigkeit, der Stärke (vir, vivere, vigor, ἴς) entsprechendes gesetzt werden kann. Hat man diese Elemente, so bedarf es bloß noch ursprünglicher Adverbien, die die Verschiedenheit der Beziehungen bedeuten (hier, dort, wozu Naturlaute Interjectionen eigentlich schon hinreichen, eine Weise, wie im Griechischen ί – ὁδί – daher, dahin pp.), welche zwar räumlich erscheinen, aber in Wahrheit mehr als Raum bezeichnen, da der natürliche Mensch überhaupt keinen Begriff vom Raum hat, welcher Begriff philosophisch ist. Er ist das Setzen der Verschiedenheit und das Beziehen des Verschiedenen auf einander. ▶Ebenso in Rücksicht der Bewegung, welches ja auch nur Veränderung, also Verschiedenheit als Hauptbegriff enthält.◀Aus den Adverbiis der Art entstehen dann die Pronomina ▶als Bezeichnung des Gegensatzes oder der Verschiedenheit◀; aus
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18 Thätigkeit] am Rand li., mit Verweiszeichen: und dem Werden – das daraus entstehende Seyn giebt
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das Nomen; vom Nomen werden die Denominativa wieder verbalisirt.
33
4–5 Zum … ärmer.] am Rand li., mit Verweiszeichen
21 der] die 21 der] die 24 Interjectionen eigentlich] am Rand re., mit Verweiszeichen 28–30 Ebenso … enthält.] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen 31 als …Verschiedenheit] am Rand re., mit Verweiszeichen
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Zum zweyten Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
I,343 11–347 17
5
beiden zusammen wieder die Praepositionen (und Coniunctionen aus beiden oder aus einzelnen). Diese, Pronomina und Adverbia geben dann wieder die Elemente der Flexion des Nominis und verbi und aller Wortbildung, mit Ausschluß einzelner Erscheinungen, die ihre besondere Bedeutung und Begründung haben, wie die Reduplication.
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▶Das Griechische und Lateinische gehört aber zu einem gemeinsamen Stamm der Indogermanischen Sprachen, die eine gemeinsame Wurzel haben. Hauptschriftsteller Bopp und dessen Schüler. – Johann Stutzmann de linguarum in orbe terrarum nexu, 23. S. 4to Erlangen 1815. führt schon alles auf Indien zurück.◀ |
224v
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Seltsame Ansichten über die Entstehung der einzelnen grammatischen Kategorien enthalten des Breslauer Schneider (des Herausgebers des Plato) Vorlesungen über Griechische Grammatik Breslau 1837. 8. erste Reihe. Es ist darin nichts von vergleichender Sprachenkunde benutzt. ▶– Siehe oben das Buch von Lersch, ferner Geppert. Wüllner umstehend.◀ Mohr: Dialektik der Sprache, oder das System ihrer rein geistigen Bestimmungen, mit Nachweisungen aus dem Gebiete der Lateinischen Griechischen Deutschen und Sanskritsprache, Heidelberg 1840. 8. ▶ Schömann (Greifswald), die Lehre von den Redetheilen, nach den Alten dargestellt und beurtheilt Berlin 1862. 8.◀ |
Von dem Grunde der Bedeutung der Laute für Empfindung und Begriff handelt besonders Vorländer (Psychologie, welches Buch betitelt ist: Grundlinien einer organischen Wissenschaft der menschlichen Seele, Berlin 1841) S. 301 ff. und führt die Sache nicht ungeschickt auf ein mimisches Princip zurück.
228r
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1 Praepositionen] am Rand re., mit Verweiszeichen: Diese zeigen nehmlich die Beziehung des Wortes,
26
in wohin, woher, wo, in Bezug auf ein Pronomen, wie ἐ-πὶ, dar-in. Das Pronomen steckt 1 immer schon darin, wenn es auch nachher wieder zugesetzt wird. 15 Lersch] unter der folgenden Literaturangabe, mit Verweiszeichen: Lersch historische Enwickelung der Sprachkategorien Bonn 1839. 8. als Zweiter Theil seiner Sprachphilosophie der Alten. / ▶ Ferdinand Hermes über das grammatische Genus.◀
27 28 29
1
immer … wird.] neben dem Vorherigen li., mit Verweiszeichen
6–10 Das … zurück.] am Rand oben re.
21–24 Von … zurück.] auf einem aufgeklebten Papierstreifen, Format: 7,5 �2; oben li., von fremder Hand: 139 zu S. 137 [Bl. 137/72r]
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Vierter Theil. Von der gesammten Wissenschaft
605
Über die Verwandtschaft des Indogermanischen, Semitischen und Tibetanischen, nebst einer Einleitung über den Ursprung der Sprache, von Franz Wüllner. Münster 1838. 8. (In Rücksicht der Spracherfindung geht er besonders aus von Poggel, über das Verhältniß zwischen Form und Bedeutung in der Sprache.) Hier von Link und Bergmann. Der ursprüngliche Mensch erhielt Eindrücke aus der Welt außer ihm, wodurch Empfindungen erregt werden; oder – er hatte überhaupt Empfindungen, welche entstehen durch das Zusammenkommen des Eindrucks und des Empfindenden. Die Empfindung – für die der ursprüngliche Mensch den feinsten Sinn gehabt haben muß, giebt dem Menschen eine eigenthümliche Erschütterung, welche sich sofort den Stimmorganen mittheilt; diese stoßen dann einen Laut aus, welcher dem Eindrucke angemessen ist, den das Object hervorbringt; (das Sprachorgan malt diesen Eindruck gleichsam ab, überträgt ihn wie ein Storchschnabel auf ein anderes Feld). Jedes Ding bringt eine solche Empfindung hervor; nicht aber ist es das Ding selber, sondern dessen Thätigkeit, was empfunden wird, also ein Werden, Bewegung. Aus der Empfindung entsteht Vorstellung. Diese Vorstellung drückt die Sprache aus. Der Mensch kommt ferner zum Bewußtseyn der Empfindung, indem er empfindet, und fixirt dies Bewußtseyn in dem Laut; dieser Laut vertritt also die Stelle der Empfindung, und erregt wiedergegeben die Vorstellung der Empfindung: so wird die Sprache Mittel der Mittheilung. – Diese Ansicht ist etwas mehr als die von Onomatopöie; letztere ist eine willkührliche Nachahmung, die aber gar nicht stattfindet; sondern die Benennung z. B. des Donners mit tono, βροντὴ etc. oder des Hahnes mit Kü-Ka-rükü, was bloß Onomatopöie scheint (wenn man den Hahn so nennen wollte, wie wohl Kinder thun), ist nur die Folge der Empfindung die vom rufenden Hahn erregt wird, und sich durch das Rufen dem Geiste mittheilt oder dem Ohr, und die dann wieder sich der Stimme mittheilt.
5
10
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5 Bergmann.] am Rand re.: Vieles über die Sprache, besonders über den Ursprung der Sprachen, giebt
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Link, das Alterthum und der Übergang zur neuern Zeit, Berlin 1842. 8. Bergmann. Vorländer, und
29
andere auf einem besonderen Blatt. A / a) von den Lauten. b) von den Kategorien auf einem andern Blatt, B nach Wüllner. Vorher: ob φύσει oder θέσει. C 15 hervor;] am Rand re.: Steinthal in seiner Logik pp. hat diese Dinge noch tiefer erörtert.
30
9–10 für die … muß,] am Rand re., mit Verweiszeichen 16–17 also … aus.] am Rand re., mit Verweiszeichen
weiszeichen A
II,600 15 ff.
B
II,618 12 ff.
C
II,600 15 ff.
16 wird,] Punkt verbessert zu Komma
24–25 (wenn … thun)] am Rand re., mit Ver-
31 32
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5
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Zum zweyten Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
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Der Hahn erscheint hier von Seiten seines Rufes, und sein Ruf malt sich ab in der Stimme ohne eigentliche Nachahmung. Ja alle Nachahmung ist in der That nichts weiter als die Wiederholung des Eindruckes, den der gehörte Laut gemacht hat. – Die Empfindungslaute sind also die ersten Wurzeln; diese müssen sehr einfach gewesen seyn: wie sie aber dann die Fähigkeit erhalten, Begriffe zu bezeichnen, ist ein Gegenstand weiterer Betrachtung, die im Einzelnen und Besonderen nicht vollständig möchte ausführbar seyn. ▶Noch Näheres in der Beilage aus Wüllners Abhandlung über Ursprung und Urbedeutung der sprachlichen Formen. Ob alles ursprünglich bloß räumlich gefaßt? Siehe ib.◀ A ▶Hier davon wie die verschiedenen Sprachen entstehen. Von der Art die Übereinstimmung zu finden – Plato.◀|
30
Die Übereinstimmung der Indogermanischen Sprachen ist so groß, daß sie nicht aus Ähnlichkeit der Organisation der Völkerstämme, bei Verschiedenheit der Raçen oder der ursprünglichen Entstehung der Geschlechter auf der Erde, erklärt werden kann, da zumal die Organisation derselben bei Entstehung in sehr verschiedenen Klimaten, nicht so ähnlich seyn konnte. Siehe zu den Griechischen Antiquitäten. Doch behauptet Vater (Friedrich), »das Verhältniß der Linguistik zur Mythologie und Archäologie Kasan 1846. 8.« daß die Menschen überall auf der Erde besonders entstanden seien und doch dieselbe Sprache erfunden hätten, die Sprache aber kein Beweis für die Verwandtschaft der Völker des Indogermanischen Sprachstammes sei. – So wenig als die Hausthiere überall scheinen entstanden zu seyn, sondern sich vielmehr aus Asien verbreitet haben, wie auch viele Pflanzen, so wenig sind die Völker des Indogermanischen Stammes Autochthone aller Orten. Der Indogermanische Stamm hat sich durch Wanderungen weit verbreitet, und kleinere Völker mit eigenthümlichen Sprachen sind durch ihn untergegangen, wenn sie schon, was jedoch zweifelhaft, die Erde hervorgebracht hatte auch außer Asien. Daß es viele andre Sprachen gab, ist freilich aus den Amerikanischen und den Kaukasischen klar. Nach Strabo XI. hatten die Albaner am
31
30 XI.] am Rand li., mit Verweiszeichen: 761. Almeloveen
229r 15
20
25
8–10 Noch … Siehe ib.] am Rand unten re., in Fortsetzung der letzten Zeile
11–12 Hier … Plato.] auf dem unteren Seitenrand 13 Die] oben re, von fremder Hand: 140 zu S. 137 [Bl. 137/72r]
A
II,603 10 ff.
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Vierter Theil. Von der gesammten Wissenschaft
607
Kaspischen Meer ehemals 26 unabhängige Fürsten nach der Zahl der Sprachen, welche sich διὰ τὸ μὴ εὐεπίμικτον dieser Völker unvermischt erhielten. Nach Dioskurias am östlichen Pontus Euxinus strömten 70 oder gar 300 Völker des Handels wegen zusammen πάντα ἑτερόγλωττα διὰ τὸ σποράδην καὶ ἀμίκτως οἰκεῖν καὶ ὑπὸ αὐθαδείας καὶ ἀγριότητος. Strabo XI. 761. Almeloveen. Plinius Historia Naturalis VI. 5. erzählt aus Timosthenes, daß 300 verschieden sprechende Nationen dorthin zusammen strömten, und nachher unter der Römerherrschaft 130 Dolmetscher daselbst die Verhandlungen betrieben. Daß diese nicht alle von derselben Abstammung waren, ist wol glaublich; aber ebenso viele ursprüngliche Raçen wird man auch nicht anzunehmen haben.
5
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Vom Zusammenhang der Sprachen, und vom Indogermanischen Stamm. Bopp vergleichende Grammatik des Sanskrit pp. Zend, Griechischen Lateini-
schen Litthauischen und Gothischen und Deutschen, ▶6 Abtheilungen die letzte 1852.◀ S. 112. setzt 3 Sprachstämme: 1) Sprachen mit einsylbigen Wurzeln ohne Fähigkeit zur Zusammensetzung und daher ohne Organismus, ohne Grammatik wie das Chinesische. 2) Sprachen mit einsylbiger Wurzel, die der Zusammensetzung fähig sind, wie das Sanskrit, Griechische u. s. w. 3) Sprachen mit 2sylbiger Wurzel und drei nothwendigen Consonanten welches die Semitischen sind. ▶Dies dritte wird jetzt bestritten, namentlich von Benlöw Aperçu général de la science comparative des langues S. 16 ff. der mit Recht setzt, daß alle Sprachen ursprünglich einsilbige – d. h. alle Wurzeln.◀ Zu Bopps Buche ist noch das reichhaltige von Pott zu vergleichen. Etymologische Forschungen auf dem Gebiete der Indo-Germanischen Sprachen, Lemgo 1833. 8. ▶ August Schleicher, Compendium der vergleichenden Grammatik der Indogermanischen Sprachen, I. (Theil). Weimar 1861. 8. (enthält einen Abriß der Lautlehre). 2. Theil, 1862. (Formenlehre).◀
15
20
25
Parallèle des langues de l’Europe et de l’Inde, von Frédéric Gustave Eichhoff, Paris 1836. 65 Bogen in 4to. Zusammenstellung der Resultate über die Verwandt28 Eichhoff ] am Rand re.: Eichhoffs Buch übersetzt von Kaltschmidt Leipzig 1840. 4. 11–27 Vom … (Formenlehre).] auf einem aufgeklebten Zettel, Format: 12,5 �6,3
über der Zeile, mit Einfügungszeichen geklebten Zettel, Format: 13,4 �6,6
12–14 Zend … 1852.]
28 Parallèle] ab hier auf einem auf den unteren Blattrand
30
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Zum zweyten Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
I,343 11–347 17
schaft des Sanskrit mit den Germanischen und Romanischen, Slavischen und Keltischen Sprachen, als ausgehend aus dem Sanskrit. – Über den Indogermanischen Sprachstamm eine weitschichtige Abhandlung von Pott in der Hallischen Encyklopädie der Wissenschaften und Künste, sehr unterrichtend. 5
10
Die Anwendung der vergleichenden Sprachkunde ist von großer Wichtigkeit für Etymologie in jeder Beziehung, sowohl für die lexikalische Etymologie als für die Formenlehre. Aber sie ist schwierig und bedenklich. Für das Griechische hat Kühner in seiner Grammatik einen kleinen Anfang gemacht, für das Lateinische einen bedeutendern, aber häufig etwas hypothetischen Agathon Benary, die Römische Lautlehre, sprachvergleichend dargestellt, 1. Band. Berlin 1837. 8. Pott Forschungen auf dem Gebiete des Indogermanischen Sprachstammes. Höfer Beiträge zur Etymologie und vergleichenden Grammatik 1. Theil 1839. 8.
Berlin. 15
Rapp. Bock (Carl Wilhelm) Erklärung des Baues der berühmtesten und merkwürdigsten älteren und neueren Sprachen Europa’s, Asiens, Afrika’s, Amerika’s und der
Südseeinseln, Berlin 1853. 8. viel Phantasmen. Über die Wortformung des Verbi: Ῥηματικὸν von Lobeck, 1846. | 229v
20
Über das vergleichende Sprachstudium überhaupt: Louis Benlöw Aperçu général de la science comparative des langues, pour servir d’introduction à un traité comparé des langues Indo-Européennes, Paris 1858. 8. |
Keltische Studien, oder Untersuchungen über das Wesen und die Entstehung
230r 25
der Griechischen Sprache, Mythologie und Philosophie vermittelst der Keltischen Dialekte, von Dr. Nikolaus Sparschuh (zu Mainz). 1. Band. Frankfurt am Main 1848. 8. ist höchst unmethodisch und thöricht, obgleich nicht so toll wie die Verfasser anderer ähnlicher Phantasmagorien. |
23 Keltische] oben re, von fremder Hand: 141 zu S. 137 [Bl. 137/72r]
I,347 18–353 13
Vierter Theil. Von der gesammten Wissenschaft
609
zu Bd. I,347 18–353 13 Elementenlehre oder Elementarlehre (Lautlehre)
231r
I) Buchstaben und Zeichenlehre. Ist die reine Elementenlehre. 1) Allgemeine Lehre von den Buchstaben. ▶Ihr Kreiszusammenhang oder ihr Organismus (physiologisch). zugleich – Bindseil pp. Theils Physiologie.◀ Verlorene Buchstaben. 2) Von der Schreibart derselben. – Paläographie (oft erwähnt subsidiarisch gehört systematisch hierher). ▶Hier als Doctrin. Montfaucon Bast Kopp. (siehe oben)◀ Buchstaben. ▶Ihr Ursprung und ihre Fortbildung. Verlorene.◀ Zahlzeichen. Interpunction, Spiritus pp. ▶S. 138. und Beilage.◀ A 3) Orthoepie und Orthographie. ▶Orthoepisches GegenGift.◀ Pronunciation. ▶Disposition in der Beilage.◀ B
5
10
15
II) Von der Composition der Elemente. Sylbenlehre. Von der Aussprache hängt die Vertauschung der Buchstaben ab. Grimm. Ekphonese z. B. σμ, nicht μλ – μσ nur mit Zuziehung von ψ. σύνταξις. III) Wortlehre Zusatz zur reinen Elementenlehre, von der extensiven und intensiven Größe der Worte – Accent, Quantität. ▶S. 138. 139. Daraus entsteht die Plastik der alten Sprachen; die Momente sind musicalisch durch das Überwiegen des Accents als des metrischen Theils. Eben so in der Formation: die neuern sind in dieser Beziehung nur für Begriff und Gefühl.◀
20
20 Wortlehre] es folgt ein Verweiszeichen auf den Beginn des nächsten Absatzes: Hier erstlich etc.
25
21 Quantität.] daneben li: προσῳδίαι. Man rechnet dazu auch den Spiritus aber nicht mit Recht, und
26
ähnliches noch weniger, z. B. Apostroph.
27
2 Elementenlehre] dieses Blatt besteht aus fünf auf- bzw. aneinandergeklebten Zetteln; oben li., von
fremder Hand: 142 zu S. 137 [Bl. 137/72r] 5 1) Allgemeine] Beginn eines neuen Zettels 5–6 Ihr … Physiologie.] am Rand li., mit Verweiszeichen 14 und Orthographie] über der Zeile, mit Einfügungszeichen A
I,349 20 ff.
B
II,597 10 ff.
610
5
10
Zum zweyten Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
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Hier erstlich: wie die Worte werden durch Zusammensetzung, wohin auch Flexion gehört. Hier Beilage aus Bopp. Zweitens: wie eine Einheit entsteht durch Accent – Accentlehre und Ausdehnung. S. 138. ▶Musicalisch. Aristophanes Byzantius.◀ Wie mehrere Arsen und Thesen entstehen, S. 139. Von den Accenten, daß sie schon alt sind: Beilage. Plastischer Charakter der alten Sprachen, erscheint hierin und in der Formation. Litteratur der Prosodie und Quantität: Coelemann und Morell (Maltby) für Griechische Quantität (Passow) – Græffe, Spitzner Kurze Anweisung zur Griechischen Prosodie Gotha 1823. Brass, von Siedhof, siehe unten. Für das Lateinische Smetius, näher angegeben S. 139. Sintenis Gradus ad Parnassum, von Friedemann 2 Theile, Züllichau. Verte |
231v
15
Die Accentuation in ihrem ganzen Umfange behandelt Louis Benlöw De l’accentuation dans les langues Indo-Européennes tant anciennes que modernes, Paris 1847. 8.
20
für die Griechischen Accente: Metra Pindari die wahre Theorie! Foster, Wagner pp. Anhang von Wagner S. 139. Göttling, Wernicke, Kreuser S. 139. und 138. ▶ Göttling Allgemeine Lehre vom Accent der Griechischen Sprache, Jena 1835. 8.
25
30
– hat vom Allgemeinen namentlich der musicalischen Entstehung des Accents keine richtige Ansicht. – Wie man lesen solle. Bopp vergleichendes Accentuationssystem nebst einer gedrängten Darstellung der grammatischen Übereinstimmungen des Sanskrit und Griechischen, Berlin 1854. 8.◀ Accentzeichen, ihr Alter. fürs Lateinische Port-royal, Lindemann nebst Additamenta. Ritter (S. 139. Rand und unten) – Die Komiker sind eine Hauptquelle, aber man hat doch die Sache übertrieben. 10–11 Brass, … unten.] am Rand li., mit Verweiszeichen
ling,] Beginn eines neuen Zettels
18 für] Beginn eines neuen Zettels
22 Gött-
22–28 Göttling … 1854. 8.] weiter unten, auf dem nächsten (vierten)
angeklebten Zettel, mit Verweiszeichen 31 die Sache] Beginn eines neuen Zettels
I,347 18–353 13
Vierter Theil. Von der gesammten Wissenschaft
611
Franz Ritter richtig. ▶Ein verläßliches Buch, worin das Theoretische vom Accent überhaupt und der Lateinische Accent in specie nebst der richtigen Ansicht daß er in der Poesie keinen Werth habe, dargelegt ist, von Weil und Benlöw, Théorie générale de l’accentuation Latine, Paris und Berlin 1855. 8.◀ Vom Lateinischen Accent Liscovius in dem Buche über die Griechische Pronun-
5
ciation. Ein neuer Gradus ad Parnassum Latinum (sive promptuarium prosodicum & poeticarum), von Friedemann, 1. Theil, 4. Ausgabe, Leipzig 1842. 8. dergleichen giebt es noch mehrere, besonders für den Gebrauch der Lateinischen Versification (oder Poesie!).
10
Über Spiritus: August Lentz pneumatologiae elementa ex veterum grammaticorum reliquiis adumbrata, im Philologus (1860) 1. SupplementBand. S. 641–776! Henri Martin sur la persistance et la transposition des aspirations dans la langue Grecque ancienne, Paris 1868. 8. |
Dr. Karl Moritz Rapp die vergleichende Grammatik als Naturlehre dargestellt,
oder Versuch einer Physiologie der Sprache nebst historischer Entwickelung der abendländischen Idiome nach physiologischen Grundsätzen. 1. Band, Stuttgart und Tübingen bei Cotta, 1837. 8. der 2te Theil 1839. geht auf die mittelalterlichen Sprachen. T. IV. 1841. Charles de Brosses Traité de la formation mécanique des langues, Paris 1765. 2 Bände. – Die Kritik der Sprache, von Dr. Busse, Berlin 1844. 4. ein Programm ist nur ein Theil einer größeren sprachphilosophischen Abhandlung die nächstens erscheinen soll.
15
20
Zur Buchstabenlehre: Ernst Bindseil Abhandlungen zur allgemeinen vergleichenden Sprachlehre, Hamburg 1838. 8. sehr stark. Enthält 1) eine Physiologie der Stimm- und
Sprachlaute, sehr ausführlich. 2) die verschiedenen Bezeichnungsweisen des Genus in den Sprachen. 1–4 Ein …1855. 8.] weiter unten, auf dem letzten (fünften) angeklebten Zettel, mit Verweiszeichen 7 Ein] Beginn eines neuen Zettels 17 Band] 1. Band Band
12,8 �5,8
15 Dr.] oben re, von fremder Hand: 143 zu S. 137 [Bl. 137/72r]
24–612 9 Zur … Berlin 1839. 1. Band.] auf einem aufgeklebten Zettel, Format:
25
232r
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Zum zweyten Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
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Rapp, Vorländer (Grimm über die Übergänge, in seiner Deutschen Grammatik)
Lautverschiebung.
5
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Zu S. 137. Über die organische Entstehung der Buchstaben und was damit zusammenhängt Rapp, Bindseil in den angeführten Schriften; meine Abhandlung in den Studien; Karl Heyse System der Sprachlaute, aus Höfers Zeitschrift für die Wissenschaft der Sprache IV, 1 besonders abgedruckt Greifswald 1852. 8. Höfer Lautlehre in seinen Beiträgen zur Etymologie und vergleichenden Grammatik des Indo-Germanischen Stammes, Berlin 1839. 1. Band. Grundzüge der Physiologie und Systematik der Sprachlaute, von Ernst Brücke, Wien 1856. sehr gut. Sprachmaschine von Kempelen. |
233r
Quaestiones etymologicae et grammaticae de usu et vi digammatis eiusque immutationibus in lingua Graeca, von Johannes Peters (in Culm) Berlin 1864. 15
4. sehr gut. |
20
Merkwürdige Digammen in den korkyrischen Inschriften: πρόξενϝος, woraus πρόξεινος stellvertretend entstanden. στενόϝαδσα und dergleichen. Die Inschriften kann Franz nachweisen, der in der archäologischen Zeitung darüber geschrieben 1846. ▶ὅρϝος statt ὅρος (οὖρος) in Korkyrischen Inschriften Curt Wachsmuth aus Rheinisches Museum 18 Jahrgang 1863 S. 576 f. wie παῦρος parvus, νευρὴ nervus und dergleichen.◀ |
234r
3–8 Zu S. 137. … Etymologie und vergleichenden] auf einem auf den aufgeklebten Zettel geklebten
Papierstreifen, Format: 9,8 �2,7 10–12 Grundzüge … Kempelen.] auf einem am unteren Blattrand angeklebten Zettel, Format: 13,5 �4,8 12 Sprachmaschine von Kempelen.] mit Bleistift, ev. nicht von B.’s Hand 13 Quaestiones] oben re, von fremder Hand: 144 zu S. 138 [Bl. 138/72v] 16 Merkwürdige] oben re, von fremder Hand: 145 zu S. 138
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Vierter Theil. Von der gesammten Wissenschaft
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De littera N Graecorum paragogica, von Deventer, Dissertation? Münster 1863.
235r
8. |
Steinthal, die Entwickelung der Schrift, Berlin 1852. 8. geht bloß auf das ganz
236r
allgemeine, Ideenschrift, Lautschrift, Buchstabenschrift. |
Sehr feine Bemerkungen über die Aussprache des Griechischen und Lateinischen in ihrer Fortbildung, mit genauer Betrachtung der organischen Hervorbringung und der Übergänge von einer Aussprache zur andern enthält die sprachvergleichende Schrift von Rudolf von Raumer: die Aspiration und die Lautverschiebung. Leipzig 1837. 8. Diese Schrift giebt einen wesentlichen Fortschritt für die Orthoepie, und geht einen ganz neuen, der gewöhnlichen Philologie unbekannten Gang. Z. B. hat er vortrefflich gezeigt, wie es komme, daß C vor a und e oder i einen anderen Laut erhalten hat: ursprünglich war im Lateinischen auch nicht ganz derselbe aber doch eine geringere Verschiedenheit als zwischen dem Deutschen K und C; selbst im Deutschen ist K in Kalb und Kind nicht ganz gleich, und eben so etwa war die Verschiedenheit bei den Römern; durch eine geringe Verschiedenheit der organischen Hervorbringung, indem der Buchstab K (c), der guttural ist, weiter vorn gesprochen eine palatale Muta wird. Etwas ähnliches habe ich auch schon behauptet. Henrichsen: Über die Neugriechische oder sogenannte Reuchlinische Aussprache der Hellenischen Sprache, Parchim 1839. 8. 1rl.
5
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Im Allgemeinen behandelt die Lautlehre Höfer: Beiträge zur Etymologie und vergleichenden Grammatik der Hauptsprachen des Indo-Germanischen Stammes, 1. Band, zur Lautlehre, Berlin 1839. 8. wobei eine Einleitung vorausgeschickt ist über die Sprache und Sprachwissenschaft. Gotthold über den Ursprung der Erasmischen Aussprache des Griechischen, Königsberg 1836. Darin wird gezeigt, daß diese Aussprache Aldus Pius Manu-
25
9 Lautverschiebung.] am Rand li., mit Verweiszeichen: darauf hat zuerst Grimm Deutsche Grammatik
27
hingewiesen, auf die Gesetze.
28
1 De] oben, von fremder Hand: 146 zu S. 138.
3 Steinthal,] oben re, von fremder Hand: 147
oben, von fremder Hand: 148 zu S. 138. [Bl. 138/72v]
5 Sehr]
237r
614
Zum zweyten Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
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tius um a. 1495. schon empfohlen habe: vergleiche auch Friedemann in Zimmermanns Zeitschrift für AlterthumsWissenschaft 1840. N. 49.
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20
24 25 26 27 28 29
Mit der Untersuchung über die Aussprache, vorzüglich mit dem Beweise, die neugriechische sei die richtige, treiben sich meist Dilettanten herum, die wenig vom Griechischen verstehen. – Dahin rechne ich auch: Studien über die Alt- und Neugriechen, und über die Lautgeschichte der Griechischen Buchstaben, von Dr. Johann Télfy, Professor der classischen Philologie und Litteratur an der Pesther Universität gewesener Landes- und Wechselgerichtsadvocat in Ungarn pp. Leipzig 1853. 8. Der Göttinger BibliotheksSecretär Ellissen vertheidigt die Neugriechische Aussprache des Altgriechischen wunderlich in den Verhandlungen der 13. PhilologenVersammlung zu Göttingen 1852. |
Seyffarth de sonis litterarum Graecarum Leipzig 1824. 8. nicht viel. Dr. Liskovius über die Aussprache des Griechischen und über die Bedeutung der Griechischen Accente. Nebst einem Anhang über die Lateinischen Accente, Leipzig 1828. 8. – Bloch, Georgiades. Henrichsen (siehe alibi) Gotthold, von Raumer. Robert Winkler de pronuntiatione Ei diphthongi vetere et genuina, 1842. (Breslau vermuthlich). Kreuser schlecht in den Verhandlungen der 5. Versammlung
Deutscher Philologen und Schulmänner zu Ulm, Ulm 1843. Breslauer Programm von Robert Winkler: De Gräcorum vetere cum lingua tum pronuntiatione adversus Kreuserum disputatio, Breslau 1844. Constantin Oekonomos: Περὶ τῆς γνησίας προφορᾶς τῆς Ἑλληνικῆς γλώσσης. Petersburg 1830. 8. sehr gelehrt. 13 Seyffarth] am Rand li.: Sylloge zu Leiden. Dann Erasmus pp.
13 viel.] am Rand re.: Bei der Aussprache kommt es im Griechischen besonders / 1) auf die Accente und Quantität an: Streit darüber. / 2) auf den Etacismus pp. Quellen der Aussprache S. 137. extr. A angezeigt. Epimerismen / 3) Litteratur (Orthographie) / 4) orthoepisches Gegengift. / ▶An Accent und Quantität kann man ja am besten sehen, daß die Aussprache sich verändert; warum also nicht in den Vocalen? Am wenigsten allerdings im Consonanten wo wir von den Griechen den heutigen lernen müssen.◀
1 um a. 1495.] am Rand re., mit Verweiszeichen
3–9 Mit … 1853. 8.] auf einem am unteren Blattrand angeklebten Zettel, Format: 11,9 �10,2 10–12 Der … 1852.] auf einem auf den letztgenannten Zettel geklebten Papierstreifen, Format: 11,9 �2,9 13 Seyffarth] oben re, von fremder Hand: 149 zu S. 138. [Bl. 138/72v] 19–21 scher Philologen … Breslau 1844.] um den folgenden Eintrag herum geschrieben
A
I,347 20 ff.
I,347 18–353 13
Vierter Theil. Von der gesammten Wissenschaft
615
Mullach Artikel Griechische Sprache in der Hallischen Encyklopädie handelt auch von der Aussprache, natürlich sich für die Reuchlinsch-Neugriechische entscheidend. Anastasius Graf von Lunzi de pronuntiatione Linguae Graecae
Berlin 1864. 8. Fürs Lateinische Seyfert und Schneider, und die ältern, die S. 138. A citirt sind. Zur Orthographie und Orthoepie. Ein treffliches Gegengift gegen die philologische Pedanterie im kleinen, besonders gegen das orthographische und orthoepische Silbenstechen, womit geistlose Köpfe sich gern beschäftigen, und welches auch geistvollere Philologen wie Wolf in den Analekten angesteckt hat, hat schon Lichtenberg gereicht, Göttingisches Magazin der Wissenschaften und Litteratur, herausgegeben von Georg Christoph Lichtenberg und Georg Forster, 2. Jahrgang 3. Stück 1781. N. VI. Über die Pronunciation der Schöpse des alten Griechenlands verglichen mit der Pronunciation ihrer neuern Brüder an der Elbe; eine litterarische Untersuchung von dem Concipienten des Sendschreibens an den Mond. Und die Fortsetzung im folgenden Stück. ▶Die Hauptsache für die Aussprache pp. ist die Nachweisung der Form, welche die Wörter haben nach der Eigenthümlichkeit der möglichen Zusammenfügung der Buchstaben in ieder Sprache: das ist nicht Silbenstecherei.◀ De ratione depingendi rite quaslibet voces articulatas seu de vera orthographia cum necessariis elementis alphabeti universalis, auctore Mariano Šunnić, Viennae 1853. 4. faßt den Begriff der Orthographie weiter, ist geistreich, enthält
auch über das Wesen des Accents und über die Skala der Vocale, doch keinesweges richtig. Die Skala der Vocale bringt er in einen Kreis. Neuere Forschungen kennt er nicht, außer einiges Italienische. Über Aussprache, Vokalismus und Betonung der Lateinischen Sprache von Wilhelm Corssen. 1. Band, Leipzig 1858. (akademische Preisschrift) 2. Band 1859. |
1–4 Mullach … 1864. 8.] am Rand li.
5 Seyfert] Seyffert 6–19 Zur … Silbenstecherei.◀] auf einem aufgeklebten Zettel, Format: 10,5 �7,2 8 und orthoepische] unter diesem Absatz, mit Verweiszeichen 20–25 De ratione … Italienische.] auf einem am unteren Blattrand angeklebten Zettel, Format: 13,1 �7,7 26–27 Über … 1859.] auf einem weiteren, am letztgenannten Zettel angeklebten Zettel, Format: 13,1 �4,7 A
I,349 1 ff.
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616 239r
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30 31 32 33
Zum zweyten Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
I,347 18–353 13
Der etymologische Theil der Sprachforschung ist auf verschiedenem Wege bisher behandelt worden, sowohl in Rücksicht der Wörterlehre als in Rücksicht des ▶dem◀ Syntaktischen schon näher stehenden, nehmlich der Formenlehre. Der Hauptunterschied der Behandlung liegt darin, ob man Eine Sprache für sich allein betrachtet, oder mehrere vergleicht. Da den Alten nur Griechisch und Lateinisch vorlag, so ist die von ihnen auf uns fortgepflanzte Methode derselben die der isolirten Betrachtung: hieraus ist ihre Wörterderivation entstanden, wie sie z. B. im Etymologicum Magnum gegeben ist; hieraus auch ihre Formenlehre, die in sich eine relative Vollkommenheit hat. Indessen ist die Grundlage der Formenlehre die philosophische Ansicht über die Partes orationis und deren untergeordnete Formen; und da sie auch diese natürlich nur in Rücksicht auf ihre Sprachen, ebenfalls isolirt, betrachten konnten, so ist jene relative Vollkommenheit in diesen Betrachtungen nicht vorhanden, weil sich die philosophischen Begriffe der Formen in dieser Vereinzelung nicht leicht finden lassen. ▶Auch haben sie die fertige Sprache betrachtet, nicht die werdende!◀ Man hat auch in neueren Zeiten wieder vorgeschlagen, die Wörterlehren nahmentlich isolirt zu betrachten, nahmentlich hat dies Döderlein gethan in seinen Lateinischen Synonymen und Etymologien – allein mir scheint dies nicht weit zu führen. Eben so wenig kommt man mit dem Vergleichen des Griechischen und Lateinischen allein durch. Wir sind über die Zeit hinaus, da man mit Ruhnkenscher Galanterie sagen durfte, Linguam Latinam totam pulchrae matris Graecae pulchram filiam esse; größere weltgeschichtliche Ansichten sind durch den Fortschritt der Wissenschaften und die Eröffnung des Orientes uns aufgegangen, und die verbreitetere Kenntniß des Sanskrit nahmentlich hat einen Blick werfen lassen in den großen Zusammenhang der Sprachen. Es erscheint jetzt als der einzige Weg, die Wörterlehre und die Formenlehre mit Einschluß der philosophischen Begriffe durch vergleichende Sprachenkunde zu constituiren. Wie weit hierdurch auch die Formenlehre, theilweise sogar die Syntax bedingt werde, davon giebt es kleine Proben, die
2 worden] am Rand re.: Große Vorsicht ist in der Etymologie nöthig.
17 Döderlein] am Rand re., mit Verweiszeichen: 5 Bände, 6ter 1838, dazu Beilage A: Über die Lateinische Wortbildung – ist als 7ter Band zu betrachten. 24 Sanskrit] am Rand re.: Sanskrit, Zend, Germanisch, Slavisch. ▶– Benary über das Lateinische Beilage.◀ ▶ Steinthal Classification der Sprachen.◀
1 Der] oben re, von fremder Hand: 150 zu S. 139 [Bl. 139/73v]
mit Verweiszeichen A
II,598 15–18
15–16 Auch … werdende!] am Rand re.,
I,347 18–353 13
Vierter Theil. Von der gesammten Wissenschaft
617
manches Schöne enthalten, wie Schmidt über den Infinitiv, Ratibor 1826. Lisch Beiträge zur allgemeinen vergleichenden Sprachenkunde, 1. Heft, die Präpositionen. Unseres Bopp’s Schriften. – Die Syntax wird jedoch im Allgemeinen immer mehr aus der einzelnen Sprache mit Vergleichung der nächstliegenden zu behandeln seyn; die Griechische und Römische Sprache haben hierin ihre besondere eigenthümliche Vollendung, ihre selbständige Bildung gewonnen; nur in den Wurzeln, aus welchen die syntaktischen Zweige erwachsen sind, kann jene Gemeinschaft mit der großen Einheit der Hauptsprachen des Orients und Occidentes ganz erkannt werden, und jene Wurzeln können ohne diese letztere Betrachtung des allgemeinen Zusammenhanges nicht ergründet werden. |
Man muß in der Etymologie sehr vorsichtig seyn; selbst die besten Forscher irren. Gute Proben Lateinischer Etymologien in Kärchers kleinem Wörterbuch der Lateinischen Sprache. 1831. Benary will behaupten mit mehreren andern aspernari komme nicht von aspernere, spernere. Denn es könne nicht so ein Verbum ohne weiteres in die erste Conjugation übergehen. Was das Verhältniß des Deponentis (frequentativi) betrifft, aspernari zu spernere, so ist dasselbe zwischen averto und aversor. Was aber den Übergang ohne weitere Änderung aus der 3ten in die 1te betrifft, so ist dies nicht ohne Beispiel. Profligere – profligare. Consternere – consternare. Explodere – explorare. Andere Beispiele mögen allerdings durch Mittelformen gegangen seyn, wie legere (lex) legare. dicere (dix, woher dicis, iudex, index) dicare. Labi – labare, kann durch Labes gehen, was aber doch unklar ist. Iungere (iux, coniux) iugare.
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243r
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Sagen ist von ϝέπω, seco (sequor, womit ἕπομαι zusammenfällt, ἔννεπε = insece. |
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1 Schmidt] am Rand re.: der andre Schmidt über die Praepositionen
31
3 Bopp’s Schriften.] am Rand
re.: Bopp vergleichende Sprachenkunde, nebst Pott (Beilage) Eichhoff, Benary. 12 Man] oben re, von fremder Hand: 154 zu S. 139 [Bl. 139/73v]
32
Zum zweyten Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
618 240r
5
I,353 1 ff.
Zur Lexikographie oder wenigstens Etymologie gehört im weiten Sinne auch die Lehre von der Wortbildung von der Wortbildung. Ein Theil derselben ist die Ableitung (der andere die Composition). Die abgeleiteten Nomina sind Paronyma. Eine ausführliche Abhandlung über die Paronyma in -ίτης hat man nach Lobeckischer Art von Brandstäter in Engelhardts Gymnasii Gedanensis sacra saecularia III. (1858. 4.) |
zu Bd. I,353 1 ff. 244r 10
15
20
▶Zum ersten Theil der Etymologie gehörte die Wortbildung. Der zweite ist die◀ Etymologische Formenlehre. ▶Größere Bestimmtheit der Form im Alterthum oder das Plastische der Sprache: die neuern Sprachen haben dies auch, und geben mehr den Gedanken durch wechselseitige Bestimmung der Begriffe.◀ 1) Von den grammatischen Kategorien. (Partes orationis und ihre Unterformen) S. 139. A ▶unten. Entstehung derselben (nach Wüllner meist.)◀ Die Vollkommenheit der Sprache beruht hier auf der rechten Mitte – nicht zu viel noch zu wenig (Chinesisch) ▶Sie lassen sich nicht philosophisch bestimmen, sondern historisch. Hermes über Genus.◀ 2) Bezeichnung derselben durch Flexion. Ob sie eigenthümlich organisch sei, oder agglutinirt? Beilage. Ibid. C das Allgemeinste. ▶Dem Agglutiniren setzt man das Flectiren entgegen; beides ist Formiren; aber die Ausdrücke stehen nicht fest.◀ Ansicht von Friedrich Schlegel über 2 verschiedene Sprachstämme. ▶Entsprechung der Kategorien und Formen wesentlich.◀
24
12 den] am Rand li., mit Verweiszeichen: in der Sprache ausgedrückten Denkformen oder Bestimmun-
25
gen. ▶Wofür keine Form vorhanden, dafür ist auch keine Kategorie. Kategorien und Formen müssen übereinstimmen.◀ 12 Kategorien.] auf dem oberen Seitenrand, mit Verweiszeichen: Schneider zu Breslau pp. siehe Beilage. B Geppert Darstellung der grammatischen Kategorien Berlin 1836. 8.
26 27
1 Zur] oben, von fremder Hand: 151 zu S. 131 [Bl. 131/69r]
1 oder wenigstens Etymologie] über der Zeile, mit Einfügungszeichen 2 Wortbildung] mit Bleistift gestrichen 8 Zum] oben, von fremder Hand: 155 zu S. 139 ff. [Bl. 139/73v ff.]
A
I,352 2–6
B
II,604 11–14
C
II,623 15 ff.
I,353 1 ff.
Vierter Theil. Von der gesammten Wissenschaft
619
3) Die Bedeutung der Flexion muß durch vergleichendes Sprachstudium geliefert werden. (Siehe dieselbe Beilage) 4) Declination. Einheit derselben im Formalen. Im Lateinischen leicht nachzuweisen (Struve) S. 140. Arndt hat die Ansicht von der Lateinischen Declination als einer einzigen etwas anders gefaßt, und setzt die 3te als die der ursprünglich Einen ähnlichste. – Eine neue Abhandlung, worin das Griechische und Deutsche, dies nach Grimm, verglichen ist, hat Heffter geliefert, Brandenburg 1828. 4. De casibus linguae Latinae, woraus beinahe hervorgehen soll, daß die Lateinische Declination ursprünglich fast keine war. Das mag auch seyn; aber nachher ist sie eine! Ein gutes Buch, in Erlangen von Hartung, über die casus des Griechischen und Lateinischen. Seager ⟦Prüfer, Fritsch.⟧ Tregder. 5) Conjugation eben so. Allgemeine Bemerkung über die Nothwendigkeit für Einen Begriff Eine Form zu haben, S. 140. Rand. A Coniugation: diese nennen die Alten auch declinare. Für beide sind aber die grammatischen Kategorien noch näher zu ergründen. Wovon siehe unten. B Über die Casus in dieser Beziehung: Beilage über Wüllner pp. E Hermann hat sie aus Kants Kategorien erklärt. Dagegen S. 141. F Von der Besonderheit der Casus (Locativ) S. 141. oben Rand. G Zusammenhang mit den Präpositionen wie der Modi mit den Coniugationen. Die Casus im Ganzen drücken die Relation aus; was drücken Numerus &c. aus? S. 141. med. Rand. H
5
10
15
20
4 Declination.] über der Zeile und re. in den Text hineingeschrieben: Hier erst von den Kategorien.
25
(Wüllner und Fritsch) / In Bezug auf Kantische Kategorien entspricht Casus und Praeposition der Relation, Numerus der Quantität, Genus der Qualität, Comparation der Modalität. / Pronomina müssen auch so erklärt werden. 1 Maximilian 2 Schmidt. Artikel Beilage (Middleton). C
26
1
Maximilian] Alex.
2
Schmidt.] es folgt ein Verweiszeichen auf: Über die Pronomina etc. D
6–13 Arndt … Fritsch.⟧] unter dem nächsten Absatz, auf einem aufgeklebten Zettel, mit Verweiszeichen,
Format: 11,6 �3,5
6 Arndt] unsichere Lesung
23 die] es folgt ein unleserlich gestrichenes Wort
23 Relation] unter der Streichung A
58
I,354 15–25
B
II,620 10–29
C
II,631 4–10
D
II,620 7
E
II,631 19 ff.
F
I,356 24–32
G
I,356 59–62
H
I,356 52–
27 28
Zum zweyten Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
620
I,353 1 ff.
Genus = Qualität. Numerus = Quantität.
5
Räumliche Betrachtung: Wüllner pp. Das Formale für die Casus geben die Praepositionen noch bestimmter. Von diesen: Carl Gottlob Schmidt de praepositionibus Graecis Berlin 1829. 8. Pronomina. Über die Pronomina durch allgemeine Sprachvergleichung erläutert, eine sehr schöne Abhandlung von Maximilian Schmidt (de pronomine Graeco et Latino)
Halle 1832. 4. 10
15
20
25
30 31
Beim Verbo ist das Wesentliche ebenfalls die Übereinstimmung der Formen und der Kategorien nachzuweisen, so daß sie rein in einander aufgehen. Sind ganz verschiedene Formationen da, wie im Griechischen beim verbo in μι und ω, so ist entweder die eine aus der andern entstanden, oder es sind verschiedene Sprachen ursprünglich gewesen. Im Griechischen haben die Formation in μι die Grundbegriffe des Denkens (S. 141. Rand. A) ▶Hier von der Einheit der Lateinischen Conjugation die sehr klar ist; Charakter ā, ē, ĕ, ī: amao, deleo, lego, audio. Zu deleo gehört neo, fleo oleo (exolēvi, -ētum), soleo (absolvo) denseo (-ētum), pleo (compleo pp.)◀ Passen die Formen und Kategorien nicht aufeinander, so sind entweder die Kategorien ungenau entwickelt (wie die Harrisschen für das Lateinische – wovon hernach), oder es sind verschiedene Stämme, woraus das Ganze zusammen geflossen. – Siehe die Beilage, die auf der Rückseite angeklebt ist ▶auf der Beilage: Vorbemerkung über die Tempora.◀B Die Kategorien hat Harris entworfen (S. 141. das Nähere C); die Holländer haben auf die Formen gesehen (kürzere und längere Formen – Thiersch S. 141.) – Über die Harris-Reizische Theorie – Litteratur Beilage. D Fälschlich Wolfisch genannt; Harris im Hermes hat sie gemacht. Construction sämmtlicher Kategorien des Verbi: S. 141. Rand. E Genera: Beilage über Wüllners Theorie. F 10 Beim] am Rand li.: Bopp ConjugationsSystem.
22 Beilage] es folgt ein Verweiszeichen (φ) auf: Nur diejenigen Begriffe etc. G 28 Construction] am Rand li.: Verbum prädicirt die Handlung.
7–9 Über … 1832. 4.] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen, auf einem aufgeklebten Papier-
streifen, Format: 10,7 �1,5 8 Maximilian] Alex. 15 des Denkens] unter der Zeile A
I,356 5–12
B
II,637 17 ff.
C
I,357 15–30
D
II,638 22 ff.
E
I,356 52–58
F
II,603 10 ff.
G
II,638 6–16
I,353 1 ff.
Vierter Theil. Von der gesammten Wissenschaft
621
Modi: S. 141. A Infinitiv, verschiedene Ansichten, Beilage. B Tempora (verte). Schrift von Hermann Schmidt siehe Beilage (dieselbe wie vor-
her), und andres schon aus dem Vorhergehenden Hervorgehendes. Allgemeine Bemerkung vorher: siehe Beilage betitelt: Vorbemerkung über die Tempora. C Zur Consecutio temporum paßt am besten die Harrissche Theorie.|
5
Tempora. ▶Schriften: Beilage über Stoici, Harris, Reiz. Bernhardi.◀ D Doppelter Zeitausdruck. Actio? Bei den Conjunctiven fällt immer das Futurum subjectivum weg.
244v
Das Lateinische entspricht dieser Theorie bis auf einen gewissen Grad, aber nicht ganz (Beilage) F
10
Einfache subjective Zeit Aoriste (Gegensatz des Infinitivs wiewohl der Aorist dann wieder im Infinitiv substantivirt wird). S. 143. G Man setzt 3 Aoriste, aber 2 sind nicht: Praesens historicum ist kein Aorist eben so wenig allgemeine Sätze. S. 143. Rand. H
7 Zeitausdruck.] auf der rechten Seitenhälfte, also auf dem zugrundeliegenden Blatt, mit Verweiszei-
15
chen: Haupttempora. Die andern sind Nebentempora / historische, aoristische. ▶ 1 Es ist merkwürdig, daß diese Tempora ἀόριστοι, infiniti heißen, weil sie eben nur Eine Zeit enthalten gerade wie die infinitivi der Römer (nur die andere Zeit gerade). (Beilage)◀ E Aoriste: sind eigentlich abgekürzte Formen, oder kurze Formen ▶des Imperfects◀ die man im Praesens verstärkt hat, um die Gegenwart stärker hervorzuheben. –Wenn sie dennoch Infinitive haben, so sieht man eben, daß hier eine andere Kategorie waltete, als die Harrissche. – Bei der Substantivirung ▶ 2 Objectivirung◀ des Aorist im Infinitiv und Particip geht wie im Imperativ das Subjective der Zeit (die Vergangenheit die daran war) ganz verloren, und es wird bloß das Historische, das factische Geschehen übrig gelassen: mehr kann davon nicht übrig bleiben. – Der Aorist bezeichnet weder im Infinitiv noch im Imperativ das Momentane, sondern den einzelnen Fall, was aus dem historischen resultirt. Oder vielmehr eben darum ist er historisches Tempus geworden, weil er nur den einzelnen Fall als factisch geschehenen bezeichnet, ohne die inhärente oder objective Zeit zu bezeichnen: außer daß im Infinitiv und Particip ein Analogon der inhärenten Zeit entsteht – das objectivirte Geschehenseyn oder Geschehen.
16
Es … (Beilage)] über dem Vorherigen, auf dem oberen Seitenrand, mit Verweiszeichen rung] über der Zeile
1
2
Objectivi-
6–622 12 Tempora … Saggio.] auf einem auf die linke Seitenhälfte geklebten Zettel, Format: 7 �12,2 11 Einfache] es folgt ein unleserlich gestrichenes Wort A H
I,359 2 ff. I,362 2–16
B
II,635 16 ff.
C
II,637 17 ff.
D
11 Zeit] über der Zeile, mit Einfügungszeichen
II,638 22 ff.
E
II,640 4–8
F
II,640 4–8
G
I,361 30 ff.
17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28
Zum zweyten Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
622
I,353 1 ff.
Consecutio temporum hängt vom Begriff ab, und nur von der subjectiven Zeit, die eine Gleichheit hat. 27, oder eigentlich 81 Arten der Consecutio temporum
die ich nicht weiter ausführen kann. ▶Beilage.◀ A Man kann selbst combiniren. – Ut fert natura. ▶Beilage.◀ B 5
10
Anwendung auf den Griechischen Aorist. (Beilage) C Von den Formen des Griechischen S. 141. D Holländer, ▶Trendelenburg schlecht,◀ Knight, Thiersch: lange und kurze Formen (warum?). Allerdings ist dies wahr. Die Aoriste sind ursprünglich Imperfecte aber es ist nachher eine Trennung der Bedeutung entstanden, wie im Passiv und Medium was ursprünglich auch eines war. Dialektenlehre gehört noch zur Etymologie S. 144. E (Inscriptionen geben mehr) Römische: Lanzi Saggio. Dann Syntax, worüber eine besondere Disposition. Zuletzt Rhetorik, Metrik. Zur Syntax Consecutio temporum.
15
Die Coniunctionen entstehen wie die Praepositionen aus Pronominalformen. Theilweise wenigstens und in den Hauptsprachen, ὅτι, ὅτε, daß, quod; aber woher εἰ und dergleichen weiß ich nicht. |
18
1 ab,] auf der rechten Seitenhälfte, mit Verweiszeichen: nicht von der Form. Nur der Gedanke regirt.
19
6 S.] am Rand li. des aufgeklebten Zettels: Hier etwa noch von Agglutination pp.
20 21 22 23 24 25 26
7 schlecht,] auf der rechten Seitenhälfte, mit Bleistift: 1788. 1805. 7 Thiersch:] auf der rechten Seitenhälfte: Thiersch Tabellen über das Griechische Verbum. 8 Aoriste] auf der rechten Seitenhälfte: θιγεῖν Aorist (θιγγάνω ist Verstärkung – nicht θίγω.) 11 Dialektenlehre] auf der rechten Seitenhälfte, im Nachhinein über der folgenden Marginalie notiert: Pathologia. Die Dialektenlehre vor den Partikeln. 11 Dialektenlehre] auf der rechten Seitenhälfte, mit Verweiszeichen: Von den Partikeln; ist meist syntaktisch. Ihr Ursprung 1 und Bedeutung gehört hierher. Das übrige ist syntaktisch. Doch nehmen wir gleich die Litteratur S. 143 f. F
1
und Bedeutung] am Rand re., mit Verweiszeichen
3 Beilage.] auf der rechten Seitenhälfte, mit Verweiszeichen
4 Beilage.] auf der rechten Seitenhälfte
6–7 Trendelenburg schlecht,] über der Zeile, mit Einfügungszeichen
15–17 Die … nicht.] auf der
rechten Seitenhälfte, unterhalb der letzten Marginalie A
II,643 ff.
B
II,648 4–22
C
II,640 14 ff.
D
I,357 15–30
E
I,363 30 ff.
F
I,363 18 ff.
I,353 1 ff.
Vierter Theil. Von der gesammten Wissenschaft
623
Daß das verbum nicht in Copula und Particip zu zerlegen sei, sondern selbst Prädicat ist, haben die Griechen durch ῥῆμα (verbum) richtig ausgesagt; ῥῆμα ist das Ausgesagte, Prädicirte. Ferner kann eine Copula keine Zeit haben. Est, erat, erit; die Zeit kann nicht dem Verbindenden zukommen. ἐπὶ, ὅτι sind Copulä, aber ohne Zeit. Das sum, fui pp. ist selbst schon verbum; kann dies verbum unmittelbar Prädicat seyn, so kann es auch facio, laudo. Zwischen dem ego sum und ego laudo ist kein Unterschied, das verbum, als das sum τὸ εἶναι ἁπλῶς, laudo das εἶναι ποιῶς prädicirt, beides ist aber Prädicat. – Ganz dasselbe gilt von der Modalität, die nach der Ansicht, es gäbe eine Copula, auch lediglich an dieser hängen würde; während doch die Modalität offenbar der Handlung zukommt. Kurz, wenn man eine Copula setzt, so gäbe es dem Begriffe nach nur Ein Verbum, das verbum Seyn, und diesem kämen alle Verbalbestimmungen zu, aller bestimmter Begriff wäre bloß Particip, welches ganz aus dem verbo herausfiele. |
Zu S. 139. Das Gegentheil der organischen Flexion hat Wilhelm von Humboldt »Über das Entstehen der grammatischen Formen und ihren Einfluß auf die Ideenentwikkelung«, Berlin 1822. Agglutination genannt. Den höchsten Grad derselben scheinen die Amerikanischen Sprachen zu haben, die ganze Sätze in ein Wort zusammenleimen; so daß Ein Wort heißt: »Ich wasche mich«, ein anderes »ich wasche mein Gesicht«, »ich wasche eines andern Gesicht« und dergleichen. Das Substantiv ist häufig auch mit dem Verbum, oder das Adverb mit dem Verbum incorporirt, und ebenso das Adjectiv so daß ein Wort ist: »ich gehe zu Hause«, »ich bin frei«, »ich bin so von Natur«, »ich arbeite bei Nacht«, »ich theile zu gleichen Theilen aus«; was freilich auch in anderen Sprachen ist, z. B. πέφυκα, lucubro, und dergleichen. Viel merkwürdiges über alles dies findet sich im Appendix zu der Encyclopaedia Americana von Franz Lieber, 1831. Artikel Indian Languages of America. Der Aufsatz ist von John Pickering, und ich besitze ihn selbst. Er ist 1836. in 8vo besonders wieder gedruckt. Es ist jetzt kaum mehr zu bezweifeln, daß alle Flexion durch Agglutination geschehe, die beiden Arten der Sprachen sind daher nicht wesentlich verschie-
250r
5
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18 Agglutination] am Rand re.: Schleicher die Sprachen Europa’s in systematischer Übersicht, Bonn
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1850. 8. rechnet 3 Klassen: Einsylbige Sprachen (Chinesisch), agglutinirende, flectirende.
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1 Daß] oben re, von fremder Hand: 160 zu S. 139 ff.
15 Zu] oben, von fremder Hand: 156
29 Er … gedruckt.] am Rand re., in Fortsetzung der Zeile
22 ist] ich
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Zum zweyten Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
I,353 1 ff.
den sondern nur ist in den einen das Agglutinirte mehr verwachsen und vervielfältigt, als in den andern, und mehr schon durch die Bildsamkeit und Bildungsfähigkeit mit dem Wurzelhaften ins Organische verschmolzen, mehr zur Einheit geworden und nicht mehr bloß elementarisch, nicht mechanisch, sondern chemisch und dynamisch verbunden. – Vergleiche Wüllner über die Bedeutung der Sprachformen, der dies durchgeführt hat, wie alles auch im IndoGermanischen Sprachstamm durch Agglutination geworden sey. – Affixa: Praefixa und Suffixa. Die ursprüngliche Entstehung der gesammten Formen des Griechischen und Lateinischen und ihre Erkenntniß kann im Lateinischen und Griechischen nicht vollendet werden, sondern muß aus einer vergleichenden Grammatik des gesammten Indo-Germanischen Sprachstammes hervorgehen, wie sie Bopp liefert in seiner Vergleichenden Grammatik des Sanskrit, Zend, Griechischen Lateinischen Litthauischen, Gothischen und Deutschen, Berlin 1833. – Schon ehemals siehe Sanskrit-Conjugations-System. Auch mit Benutzung des Sanskrit: Carl Seager Graecorum casuum analysis, London 1833. 8. kleine Schrift, geht auf die Formen: damit zu vergleichen ein Bogen von demselben über die Griechischen Gesetze der Euphonie, wodurch die Formen des Nominis und Verbi construirt werden.
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Franz Bopp über das Coniugations-System der Sanskritsprache, in Vergleichung mit jenem der Griechischen Lateinischen Persischen und Germanischen Sprache. Nebst Episoden des Ramaian und Mahabharat, in genauen metrischen Überset-
zungen aus dem Originaltexte und einigen Abschnitten aus den Wedas. Herausgegeben von Windischmann Frankfurt a. M. 1816. 8. ▶Über die Lateinische Declination hat◀ | man eine sprachvergleichende Forschung, die auf den Indogermanischen Stamm auch überhaupt Rücksicht nimmt, von einem jungen Dänen Tregder: De casuali nominatuum (d. i. Nominum) Latinorum declinatione, Kopenhagen 1839. 8. Hierher gehören ferner alle obigen Schriften von Benary pp.
30
5 über] am Rand re., mit Verweiszeichen: Ursprung und Urbedeutung
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System.] es folgt ein Verweiszeichen auf den übernächsten Absatz: Franz Bopp über etc. 6 Sprach] über der Zeile, mit Einfügungszeichen
chen ienem
15 Sanskrit-Conjugations-
18–19 die … werden.] am Rand re., mit Verweiszei-
20–25 Franz … hat◀] auf einem aufgeklebten Papierstreifen, Format: 13,5 �2,3
21 jenem] aus
I,353 1 ff.
Vierter Theil. Von der gesammten Wissenschaft
625
Die Formation der Casus aus den Pronominibus abzuleiten, wie Bopp §. 115 der vergleichenden Grammatik thut, scheint nicht natürlich da man die Pronomina doch immer auch nur in bestimmten Casibus denken kann. Da der Casus die Direction anzeigt und die Praeposition desgleichen so ist das Natürlichste, die Suffixa der Casus mit den Praepositionen zu combiniren; aber dies ist kaum durchführbar, wenn man dazu die gewöhnlichen Präpositionen nimmt. Fritsch in Wetzlar, de casuum obliquorum origine et natura deque genitivi singularis numeri et ablativi Graecae Latinaeque declinationis conformatione dissertatio, Giessen 1845. 4. will die Suffixa für abgeschwächte Verbal-Wurzeln halten, z. B. das Accusativ m des Lateinischen für die Wurzel me von meare, und dergleichen. Kasuslehre von Conrad Michelsen. Dr. Theodor Rumpel, die Casuslehre in besonderer Beziehung auf die Griechische Sprache Halle 1845. Ueber das Grammatische Genus von Ferdinand Hermes. Berlin 1851. 4o. ist eine sprachvergleichende Abhandlung betreffend das Genus in Bezug auf die Verschiedenheiten der Kategorien in den verschiedenen Sprachen und die Formation. |
5
10
15
Litteratur der Lexica. 1) Ganz allgemein. Lexica. (die Lateinischen auf der Rückseite) A Fulda Wurzelwörterbuch (Deutsche Sprache betreffend) Eichhoff, Beilage. Etymologicon Universale, von Walter Whiter Cambrigde Vol. 1. P. I. II. 1811. 1308 S. 4. Enthält viel wunderliches, aber doch auch viel wahre Ideen über den Ursprung der Sprachbildung, die Natur der Wortbildung aus dem menschlichen Gemüth in Conflict mit der Natur, daß alles natürlich zugehe, und mit einer gewissen Nothwendigkeit entstanden sei. Pott Forschungen (etymologische) – Titel in einer Beilage oben. Benfey. 9 Verbal] aus Verben
9 Wurzeln] unter der Zeile, mit Einfügungszeichen 14 Halle] über der Zeile, mit Einfügungszeichen 15–18 Ueber … Formation.] nicht von Boeckhs Hand 19 Litteratur] oben re, von fremder Hand: 152 zu S. 139 [Bl. 139/73v] 24–28 Etymologicon … sei.] auf einem aufgeklebten Zettel, Format: 10,6 �2,8 24 Cambrigde] so im Manuskript
A
II,627 8 ff.
241r 20
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Zum zweyten Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
626
5
10
I,353 1 ff.
2) Griechische Lexica. Etymologisches von Hemsterhuis, S. 140. A zu einseitig vom classischen Gesichtspunct aus. (Lennep und Scheidius) (Valckenaer) Sodann das erste große Werk: Stephanus Thesaurus (Englische Pariser Ausgabe). Scapula, Schneider, Riemer, Passow (mit Prosodie). Zusätze zu Schneider, unbedeutend. Damm ⟦neu von Rost (denke ich), von Duncan⟧. Hederich pp. unbedeutend. Gazis & Kumas. Niz. Pape. Rost neues Lexicon. Jacobitz und Seiler. Benfey. Ducange Mittelalter siehe unten. B Ἀνθιμου Γαζῆ λεξικὸν Ἑλληνικὸν, 3 Bände, Wien. 4to. der dritte Band 1816. Kumas. Riemers Wörterbuch, 2. Auflage 1816. Iohann Renatus Guilielmus Beck, Lexicon Latino-Graecum manuale in usum scholarum. Accedit index prosodicus. Lipsiae 1817. 8. Erschienen?
15
Duncanii Novum Lexicon Graecum ex Dammii Lexico Homero-Pindarico vocibus secundum ordinem litterarum dispositis retractatum emendavit et auxit. Leipzig
1831. 4. erste Lieferung. Soll 4 Lieferungen geben. Rost. 20
25
8. und 9. Lieferung ist 1837 erschienen. Vollständiges Lexicon der classischen Gräcität, von Rost in Gotha, 1840. 4. der Anfang; soll 4 Bände werden, in Quarto. Ist genau, gut, mit hinlänglichen Citaten. Handwörterbuch der Griechischen Sprache von Rost pp. 3 starke Bände, ist 5. Auflage des ursprünglichen Werkes. Benfey Griechische Grammatik 1te Abtheilung Wurzellexikon, Berlin Georg Reimer 1839. 8. 3rl.
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4 Pariser] etwas weiter unten im Text, mit Verweiszeichen: Von den Gebrüdern Dindorf großentheils
28
besorgt. 10–12 Ἀνθιμου … 1816.] auf einem aufgeklebten Papierstreifen, Format: 9,8 �1,4
13–14 Iohann … Erschienen?] auf einem aufgeklebten Papierstreifen, Format: 10,8 �1,6 15–24 Duncanii … Werkes.] mit Ausnahme von flage und Werkes. auf einem aufgeklebten Papierstreifen, Format: 9,5 �3,3
A
I,353 16–17
B
II,627 1–3
I,353 1 ff.
Vierter Theil. Von der gesammten Wissenschaft
627
Für das Mittelalter sind die Werke von Ducange vorzüglich; das Glossarium mediae & infimae Latinitatis ist in Quarto neu zu ediren angefangen von Henschel, Paris 1840. der 1te Band. Jacobitz und Seiler Handwörterbuch der Griechischen Sprache, Band 1. Abtheilung I. A–E, Leipzig 1839. 8vo. 2rl.
5
Grundzüge der Griechischen Etymologie, 2 Theile, Leipzig 1858. 1862. von Georg Curtius, ist natürlich grammatisch und lexikalisch zusammen. | Lateinische Lexica.
241v
Johannes Gerhard Vossius Etymologicon Linguae Latinae reichhaltig, aber plan-
los. Gesner, Faber, Forcellini (S. 140.) Appendix zum Forcellini, Patavii 1817. folio. Scheller (2 Ausgaben, aus Forcellini ohne es zu sagen.) Zwickauer Ausgabe des Forcellini. Schlecht. Ruhnken daraus (S. 140.) Lünemann. Kärcher 3, ein Schulbuch (statt des kleinen Scheller) S. 140.
Ein etymologisches nicht ohne weitere vergleichende Sprachforschung (siehe unten) Schwenck. siehe unten. Das neueste Lexicon Latinitatis 1834. von Freund. Klotz. (Beilage)
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Totius Latinitatis Lexicon consilio & cura Jacobi Facciolati lucubratum, a Josepho Furlanetto auctum et emandatum, in 4to, von 1840 an, zu Prati erschienen, soll 46 Lieferungen werden. Ist der Forcellini.
Eine neue, wie es scheint sehr vermehrte Ausgabe des Forcellini in groß 4to, Lexicon – nunc demum juxta opera R. Klotz, G. Freund, L. Döderlein aliorumque recentiorum auctius, emendatius melioremque in formam redactum, curante Doct. Francisco Corradini, eiusdem seminarii (nämlich Patavini, wie Fac13 Schlecht.] es folgt ein Verweiszeichen auf den nächsten Absatz: Totius Latinitatis etc. 4–5 Jacobitz … 2rl.] auf einem aufgeklebten Papierstreifen, Format: 7,4 �1,4
6–7 Grundzüge … zusammen.] auf einem am Rand li. angeklebten Zettel (a), Format: 11,5 �14,2. 16 3] aus 2 20 Latinitatis] unter der Zeile, mit Einfügungszeichen 24–628 3 Eine … erschienen.] neben dem Vorherigen re., auf der Rückseite des angeklebten Zettels (a)
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Zum zweyten Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
I,353 1 ff.
ciolati, Forcellini und Furlanetti) alumno; ein Heft ist 1858 (oder schon 1857) erschienen. Es sollen 4 Bände werden. – 1826 ist auch in London ein Forcellini erschienen.
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Klotz (Leipziger Professor) Handwörterbuch der Lateinischen Sprache im Verein mit Lübker und Hudemann herausgegeben, in 2 Bänden, erste Lieferung erschienen, Braunschweig 1857. 8. ist reichhaltig an guten Beispielen. Enthält auch die Nomina propria. Schwenck. Kärcher ausführliches etymologisches Wörterbuch der Lateinischen Sprache,
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nach einer umfassenden Sprachenvergleichung. CarlsRuhe 1827. 8.
15
Ein anderes von Kärcher S. 140. Desgleichen von Kärcher: Handwörterbuch der Lateinischen Sprache, besonders für Gymnasien und Lyceen, ist sehr gut gearbeitet, Stuttgart 1842. 8. starker Band. Eine Probe ist herausgegeben von Carl Dilthey Etymologisches Parallelwörterbuch der Lateinischen Sprache und der alten Eigennahmen zur Erklärung und Vergleichung der Sanskrit, Persischen, Arabischen, Aegyptischen, Herbräischen, Phönicischen, Griechischen Lateinischen Italischen Französischen Englischen und Deutschen Sprache, als Grundlage für das sprachlich-historische Studium bearbeitet (Darmstadt 1845. 8.). Gelehrt, aber sehr kühn.
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Die Zwickauer Ausgabe des Forcellini enthält sehr viele Nachträge aus den neuern Grammatikern vorzüglich. Schwenck etymologisches Wörterbuch der Lateinischen Sprache, mit Vergleichung des Griechischen und Deutschen, 1827. 8. Lünemann. Freund pp. Von Freund ein größeres Lexicon. Von demselben ein
25
Gesammtwörterbuch der Lateinischen Sprache zum Schul- und Privatgebrauch, Breslau 1844. 8. der erste Band; im Ganzen 2 starke Bände, wobei
2 Es sollen 4 Bände werden.] unter dem Absatz, mit Verweiszeichen
4–7 Klotz … propria.] auf einem am Seitenrand re. und auf der Rückseite von Zettel (a) angeklebten Papier, Format: 10,8 �6 8–10 Schwenck … 1827. 8.] auf einem aufgeklebten Papierstreifen, Format: 8,5 �2,7 11–19 Ein … kühn.] li. neben und unter dem aufgeklebten Papierstreifen 20–23 Die … 1827. 8.] auf einem aufgeklebten Papierstreifen, Format: 9,9 �2 26–629 2 erste Band … Ausdrücken.] li. neben den unten folgenden Literaturangaben
I,353 1 ff.
Vierter Theil. Von der gesammten Wissenschaft
629
auch Mittel- und Neulatein berücksichtigt ist nebst den modernen technischen Ausdrücken. Für die Vermeidung einer schlechten Latinität im eigenen Stil: Krebs Antibarbarus, 3. Ausgabe 1843. 2 Bände 8. Frankfurt a/M. Noltenii Antibarbarus. Gegen Krebs Mahne Miscellanea Latinitatis, Leiden 1845. 8. Von Schulwörterbüchern und Deutsch-Griechischen oder Deutsch-Lateinischen pp. ist hier nicht zu handeln, sondern wenn Zeit ist unten alio loco. A |
Rost, Dr. Val. Chr. Fr. gr i e c hi s c h- d e uts che s Wörter bu ch für den Schul- und Handgebrauch. 2 Bde. Vierte gänzlich umgearbeitete Auflage unter Mitwirkung von Prof. Dr. Ameis und Dr. Mühlmann. Lex. 8. Velinpap. geh. 3 Thlr. 10 Sgr.
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242r 10
Die gediegenen Leistungen des Herrn Oberschulrath Dr. Ro s t überheben uns jeder besonderen Empfehlung dieses Werkes. Die Vierte, d u rc hgä n g ig ve rme h r te und v e rbesserte Auflage , mit den n e u e st en S c h r if te n auf f e in em Ve l i n pa pi e r gedruckt, wird wegen ihres b il l i ge n Prei s e s zur allgemeinen Einführung allen G ymn a si en und
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h öh e re n L e h ra n s t a lt e n empfohlen. Gleicherweise eignet sie sich für Jeden zum H a n dge br a u c he nach der Schulzeit.
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Braunschweig, bei Georg Westermann. Handwörterbuch der Griechischen Sprache begründet von Franz Passow neubearbeitet von Rost und Palm, 1ten Bandes 1te Abtheilung des ursprünglichen Werkes 5. Auflage Leipzig Vogel 1841. in sehr großem 8vo. dazu 2. Bandes 1. Abtheilung Leipzig Vogel 1852. und 2te Abtheilung Leipzig Vogel 1857. Der 2te Band von Rost, Palm, Kreussler, Carl Keil und Ferdinand Peter. Auch Benseler. | 2 Ausdrücken] Ausdrücken (Ausdrücken)
8–21 Rost … nach der Schulzeit.] aufgeklebter Ausschnitt aus einer gedruckten Buchanzeige, Format: 6,3 �3,4; oben re, von fremder Hand: 153 zu S. 139. [Bl. 139/ 73v]
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II,660 13 ff.
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Zum zweyten Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
I,355 9 ff.
zu Bd. I,355 9 ff. 246r
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Vorzugsweise zur Formenlehre, mit Einschluß der Wortbildung gehört die sogenannte Pathologie, die die Griechischen Grammatiker durch ihre Schriften über die πάθη λέξεως geschaffen haben. Diesen Gegenstand hat Lobeck mit einer an Lykophrons Cassandra grenzenden obscura diligentia et eruditione ausgebildet, erstlich in seinen Prolegomenis (Pathologiae sermonis Graeci Prolegomena 1843), dann in dem ausführlichen Werke, dessen 1. Pars erschienen ist 1853. Pathologiae sermonis Graeci elementa, P. I. qua continentur dissertationes de prosthesi et aphaeresi, de syncope, de parectasi, de metathesi, de parathesi et scriptura hyphen. ▶ – P. II. 1862. nach Lobecks Tode herausgegeben de synaeresi diaeresi et crasi deque affectionibus utrinque mixtis, de proschematismo, de apocope, nebst einigen Anhängen.◀
Zur Formenlehre: Die Formen des Griechischen und Lateinischen Verbums unter einander verglichen, von Friedrich August Landvoigt (in Merseburg), Merseburg 1847. 4. |
Von den Formen. Praefixa Suffixa. Agglutination pp. der Suffixe: formales Element. Hängt meist von Pronomina ab. Die Pronominalstämme sind daher von besonderer Wichtigkeit. Sie stammen aus ursprünglichen Adverbien die Naturlaute sind – Interjectionen. Ein zweites formales Element sind die Praepositionen und Conjunctionen (Partikeln) Wüllner Beide entstehen aus gewissen ursprünglichen Adverbien und Pronomina oder (die Conjunctionen) aus bloßen Pronomina wie ὅτι. ▶Doppelung (Reduplication, Gemination) als eines der wichtigsten Bildungsmittel der Sprache, beleuchtet aus Sprachen aller Welttheile, von Pott (dem Hallischen), Lemgo und Detmold 1862. 8.◀ |
2 Vorzugsweise] Auf dem oberen Seitenrand, von fremder Hand: Hierzu 157a; 157 zu S. 139 ff. 12 mo, de … Anhängen.] auf einem aufgeklebten Papierstreifen, Format: 11,5 �2,3
von fremder Hand: 157a zu S. 139 ff. [Bl. 139/73v ff.]
16 Von] oben re,
I,357 17 ff.
Vierter Theil. Von der gesammten Wissenschaft
631
Von besonderer Wichtigkeit ist die Lehre von den Pronominibus Maximilian Schmidt. Dahin gehört auch der Artikel. The doctrine of the Greek Article, besonders mit Rücksicht auf das neue Testament von Middleton, neu herausgegeben von Rose, Cambridge und London 1833. 8. Middleton war Bischoff von Calcutta. Er ergreift ganz richtig die Sache da, daß der Artikel aus dem Pronomen entsteht, und folglich eine Relation oder Beziehung auf ein vorher genanntes oder gedachtes enthält. (Daher ist auch der Nahme Articulus postpositivus für das Pronomen relativum gar nicht falsch.) |
259r
5
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Friedrich Neue, Lateinische Formenlehre, 2ter Theil, Mietau, 1861. 8. 575 S. Es
248r
sollen noch mehrere Bände erscheinen. |
Zur Lateinischen Grammatik.
249r
Corssen, kritische Beiträge zur Lateinischen Formenlehre, Leipzig 1863. 8. ein
starker Band, der Untersuchungen enthält über Lautgestaltung, Wortbildung und Wortbiegung, aufgereiht an den Fäden der Lautlehre. Von S. 568 an handelt er auf etwa 20 S. von der Betonung, aber nur in beschränkter Beziehung. |
15
zu Bd. I,357 17 ff. Wie die Bedeutung alles materiellen Gehaltes der Sprache, so müßen auch die formalen Theile auf Anschauungen zurückgeführt werden, nicht eigentlich auf Begriffe, wie sie etwa ein philosophisches System darbietet. Denn kein beliebiges philosophisches System liegt irgend einer Sprache zum Grunde ▶wie etwa nach Platons Scherz im Kratylos das Eleatische oder Heraklitische ◀, sondern ein 1 Von] oben re, von fremder Hand: 167 S. 139 ff.
1 Maximilian] Alex. 9–10 für … relativum] unter der Zeile, mit Verweiszeichen 11 Friedrich] oben, von fremder Hand: 158 zu S. 139 ff. 13 Zur] oben re. von fremder Hand: 159 zu S. 139 ff. 19 Wie] das Blatt besteht aus zwei aneinandergeklebten Zetteln, die Archivfoliierung kehrt das Verhältnis von Vorder- und Rückseite um, hier die folgende Reihenfolge: Rück- und Vorderseite des ersten Blattes, dann Vorder- und Rückseite des zweiten Blattes 22–23 wie … Heraklitische] am Rand re., mit Verweiszeichen
258v 20
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Zum zweyten Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
I,357 17 ff.
eigenthümliches System ist in jeder Sprache, was aber nur unter der Form der Anschauung, nicht des Begriffes gegeben war. Ein Versuch die Casus und Modos auf solche Anschauung zurückzuführen giebt Wüllner, die sprachlichen Casus und Modi, Münster 1827. 8. Man wird gute Bemerkungen in dieser Schrift finden, ▶sie ist voll ächter Sprachanschauung, und musterhaft durchgeführt,◀ wiewohl nicht alles zu unterschreiben. Denn wenn er z. B. den Nominativ nicht als Casus gelten lassen will, so ist dies doch, obgleich scheinbar, nicht völlig haltbar. Es versteht sich, daß diese Anschauungen nicht bloß einseitig eine Einzelne Erscheinung, sondern die Gesammtheit der Erscheinungen umfassen müßen, ausgenommen, daß einzelne vielleicht nicht darin aufgehen, wobei aber auch dann wieder nachzuweisen ist, wie dies durch zu weit gefaßte Analogie entstanden sey. Die herrschende Ansicht ist, daß die Praepositionen ursprünglich Raumbeziehungen seien, der Genitiv nach Wüllner das woher, der Dativ das wo, der Accusativ das wohin. ▶Der Ablativ ist bloß eine Modification des Dativs, der Vocativ energischere Hervorhebung des Nominativs mit stärkerer Betonung in der Regel.◀ Diese Lehre scheint im Ganzen richtig, nur nicht bloß räumlich gefaßt, sondern als das Allgemeine wo, wohin, woher. Z. B. Pater filii, der Vater von dem Sohne, der als der Vater von diesem Sohne her es ist, als Theil nehmend an diesem Sohne. Noch nähere Bestimmungen treten durch die Praepositionen zu. – Es bedarf übrigens bei der Durchführung dieser Ansicht al- | lerdings einiger Nachhülfe, wie sie Wüllner giebt, die aber nicht zu schwierig ist, so bald man nur sich in die Uranschauung versenkt. Wenn z. B. der Ablativ (Dativ) in solo collocare, auf den Boden setzen, eine Bewegung wohin zu bezeichnen scheint, so ist dies eben nur Schein; die Anschauung ist hier die einer Setzung wo, nicht wohin; es ist bloß das Ende der Bewegung aufgefaßt, ohne den Begriff der Direction wohin. Daß nicht das Räumliche darin ist, kann man bei Vater von dem Sohne am ersten sehen. Hier ist Causalität. 10 Erscheinung,] am Rand li.: Hartung pp.
15 woher] auf dem unteren Seitenrand des ersten Zettels, mit Verweiszeichen: 1) Punct, wovon die Bewegung ausgeht. 15 wo] auf dem unteren Seitenrand des ersten Zettels, mit Verweiszeichen: 2) Ruhe. 16 wohin] auf dem unteren Seitenrand des ersten Zettels, mit Verweiszeichen: 3) Punct, wohin die Bewegung geht.
4–8 Man … haltbar.] unter dem nächsten Absatz, mit Verweiszeichen
5–6 sie … durchgeführt,] am Rand re., mit Verweiszeichen 6 den] das 14 Praepositionen] ergänze: Casus 16–18 Der … Regel.] auf dem unteren Seitenrand des ersten Zettels, mit Verweiszeichen 23 lerdings] Boeckh hat die Literaturangaben auf diesem Blatt sukzessive, von oben nach unten, ergänzt; oben, von fremder Hand: 166 zu S. 139 ff. [Bl. 139/73v ff.]
I,357 17 ff.
Vierter Theil. Von der gesammten Wissenschaft
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Eine ähnliche Untersuchung, aber etwas starrer gehalten, giebt: Carl Ernst Prüfer de Graeca atque Latina declinatione quaestiones criticae, fasc. I. Lipsiae
1827. 8. Ungefähr dieselbe Ansicht wie die Wüllnersche ist ausgeführt von Fritsch in Kreuznach: Die obliquen Casus und die Präpositionen der Griechischen Sprache. Mainz 1833. 8. 1) Accusativ Bewegung nach einem Gegenstande – verbindende oder annähernde Bewegung, wie μνηστῆρας ἀφίκετο. 2) Genitiv Bewegung von einem Gegenstande, – trennende oder entfernende Bewegung. 3) Dativ Ruhe. Hierauf sind die einzelnen Thatsachen und Beziehungen geschickt reducirt. Eine neue Theorie der Casus giebt Rudolf Jacobs: Über die Bedeutung der Casus in besonderer Beziehung auf die Lateinische Sprache, besonderer Abdruck aus (Mützells) Zeitschrift für das Gymnasialwesen Jahrgang I. 1847. Heft II. III. Er geht von dem Satze aus, und setzt den Nominativ als Ausdruck des Subjects (S. 98); verwandt ist der Vocativ welcher, ohne alle Satzverbindung, das isolirte Angeredete sei (S. 97), daher er auch genau genommen keine Endung habe. Der Ablativ ist ihm ein ursprünglicher Casus, enthalte den Nominalbegriff, der dem Sprechenden als solcher erscheine, welcher auf den ihm unmittelbar wahrgenommenen Zustand des Subjects einen modificirenden Einfluß ausübt (S. 109.); der Accusativ enthalte den Nominalbegriff den das Subject im Beginn oder im Laufe seiner Thätigkeit sich als einen solchen gegenüberstellt (als Object), welcher ganz von seiner sich entwickelnden Thätigkeit umfaßt werden soll oder umfaßt wird (S. 35 des 3ten Heftes); der Dativ enthalte das Object welches außerhalb des Verlaufes der Subjectsthätigkeit stehend von ihrer Nachwirkung getroffen wird und auf den aus ihr hervorgehenden Zustand eine Rückwirkung äußert (S. 54); der Genitiv, der auch außer dem Satze stehe (S. 64), enthalte den Nominalbegriff, welcher einen andern solchen wesentlich und unmittelbar an sich schließt, und zwar so, daß er durch Aufnahme desselben in sein Gebiet oder als der ihn erfüllende Inhalt den Umfang jenes Begriffes beschränkt (S. 69). Die Definitionen sind etwas complicirt und kaum für die ursprüngliche Sprachbildung geeignet, enthalten aber doch großentheils 5 Die] am Rand li.: Auf einem andern Blatt bezeichnet # und Rückseite ## noch mehr. A 13 Heft II. III.] über der Zeile A
II, 623 15 ff. und 624 25 ff.
22 sich entwickelnden] am Rand li., mit Verweiszeichen
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Zum zweyten Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
I,357 17 ff.
wieder dieselben Gedanken, die auch durch Wüllner pp. gesetzt worden sind, nur in anderer Form und näherer Bestimmung.
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Stolle über die Bedeutung des Accusativs, Kempen, 1847. 4. gegen Wüllner und Madvig, vorzüglich gegen letztern, der den Accusativ für den Ausdruck des völlig unbestimmten Nomens hält, und eigentlich für identisch mit dem Nominativ. Gegen Wüllner läugnet er daß der Accusativ ein räumliches Verhältniß bezeichne (wie ich immer schon gethan). Seine Ansicht ist (S. 22): der Accusativ be-
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zeichne die Dinge der Außenwelt, für sich, unabhängig von andern, in ihrer concreten Fülle sich der Anschauung darstellend, im directen Gegensatz gegen die Innenwelt und deren Mittelpunct das Ich, und gegen alles, was mit diesem sich identificirt, also gegen das Subject überhaupt. – Es soll also der Nominativ als Subjectsbezeichnung aus dem Ich entstanden seyn! Eine schwere Position. |
258v 15
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266r 25
Gegen diese localistische Auffassung der Casus, die auch Hartung hat, spricht Georg Curtius Verhandlungen der 22. PhilologenVersammlung (zu Meissen) S. 45 ff. und findet sie von Seiten der Form unzureichend; es entspräche ihr vieles nicht (was ich hier nenne von Seiten der Form, ist nicht sein Ausdruck, aber das wesentliche. Für eine gebildete Sprache scheint die localistische Auffassung zu genügen; wie aber damit die Erscheinungen zu vereinigen seien, ist eine andere Frage. Z. B. S. 50 erklärt er, wiewohl nicht gerade entschieden, der Nominativ habe zur Endung etwas Artikelartiges, wodurch er als Subject bezeichnet werde, der Accusativ habe eine Endung, welche ohngefähr jener bedeutet habe. Also der Gegensatz von hier und da. Das ist ja aber wieder dasselbe, nur mit andern Worten. Das ist auch S. 61 bemerkt. |
Vom absoluten Nominativ handelt Dr. Eduard Wentzel, Director des katholischen Gymnasiums zu Glogau: »Über die sogenannte absolute Participialconstruction der Griechischen Sprache,« Glogau 1857. 4. wo auch in den Noten frühere Schriften hierüber nachgewiesen sind. |
3–12 Stolle … Position.] auf einem, an den oberen Zettel geklebten Zettel, Format: 15 �9,7
vig] Madwig
10 Innenwelt und deren] am Rand re., mit Verweiszeichen
4 Mad-
13–23 Gegen … bemerkt.]
auf der Rückseite des unten angeklebten Zettels 19 wiewohl … entschieden] am Rand li., mit Verweiszeichen 24 Vom] oben, von fremder Hand: 173 zu S. 144. [Bl. 144/75v]
I,359 5 ff.
Vierter Theil. Von der gesammten Wissenschaft
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Gessner Harrison, M. D. Professor of Latin in the University of Virginia, a Treatise on the Greek prepositions, and on the cases of nouns with which they are used, Philadelphia 1858. 8. ein gutes ausführliches Buch. |
zu Bd. I,359 5 ff. Der Imperativ hat zwei Temporalformen, Praesens Futurum wiewohl Einige die letztere haben wegnehmen wollen. Indessen ist nicht zu läugnen, daß die Form amato, die die Alten Futurum nennen, gebraucht wird de re post aliquod tempus facienda, auch wenn sie öfter geschehe oder wiederholt werden soll: dagegen die andre Form gebraucht wird, um zu befehlen, was gleich geschehen soll. Daher hat auch jene Form eine dritte Person, diese nicht, weil gleichgeschehendes nur dem Gegenwärtigen, spätergeschehensollendes aber auch einem dritten befohlen werden kann. Dies ist gut ausgeführt in einer kleinen Abhandlung von Krarup de natura & usu Imperativi apud Latinos, Hafniae 1825. 8.
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▶ De gerundio & gerundivo Latinae Linguae von Weissenborn, Eisenach 1844. 8.◀ Wüllner in der Abhandlung von Casus und Modis erklärt S. 104 ff. den Infinitiv amare gegen Humboldt für ein Substantivum verbale, und für eben ein solches das amandum und amatum (Supinum), und diese Ansicht scheint richtig zu
seyn; wogegen die Mehrheit der Form nichts beweist. Der Begriff des Sollens oder Müssens liegt offenbar ursprünglich nicht in amandum, da er nicht in amandi pp. liegt; und daß mit est das amandum est ein Sollen oder Müssen bedeutet, liegt im est, nicht im amandum, wie es ist zu lieben, und (statt licet) ähnlich amare est, ἔστι φιλεῖν. Von amatum kommt dann das Perfectum passivi und von amandum ein Futurum passivi mit bestimmten Modifikationen. ▶– Siehe unten Schriften über den Infinitiv von Schmidt pp. Es sind 2 Abhandlungen.◀ Über den Infinitiv, von Schmidt in Ratibor 1826. 4. eine scharfsinnige Abhandlung die als Specimen angesehen werden kann, wie durch verallgemeinerte 1 Gessner] oben, von fremder Hand: 169 zu S. 139 ff.
5 Der] am Rand li., von fremder Hand: 161 zu S. 139 ff. Hierzu 161a 10 jene] aus iene 10 diese] aus und erste 14–24 De … Schmidt pp.] auf einem am unteren Blattrand angeklebten Zettel, Format: 12,9 �5,6 24–636 7 Es … Bibliothek.] auf einem weiteren angeklebten Zettel, Format: 10,7 �4,3
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Zum zweyten Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
I,359 5 ff.
und auf mehrere Sprachen ausgedehnte Betrachtung und Vergleichung die Bedeutung eines Redetheils zu einer gewissen Klarheit gebracht werden könne. ▶Doch geht er zu weit, indem er den Infinitiv für Substantiv schlechtweg erklärt. 5
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Eine andere Abhandlung über den Infinitiv Eichhoff Versuche über die wissenschaftliche Begründung der Griechischen Syntax, 1. Heft, Crefeld 1831. 8. Desgleichen von Humboldt in der Indischen Bibliothek.◀ |
Daß der Infinitiv als Substantiv zu betrachten sei, haben gelehrt Maximilian Schmidt (Programm von Ratibor) und Carl Ernst August Schmidt (Programm von Prenzlau). Humboldt hat seine entgegengesetzte Meinung vertheidigt in einem Brief an Maximilian Schmidt, der in der Zeitschrift für vergleichende Sprachforschung von Aufrecht und Kuhn II. p. 250 gedruckt ist, und ihm sind viele beigetreten.
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Etwas davon giebt auch Kübler, de infinitivo apud Romanos poetas a nominibus adiectivis apto, Programm des Königlichen Wilhelm Gymnasiums Berlin 1861. 4. |
253r
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Der Conjunctiv bezeichnet die Abhängigkeit also Möglichkeit und folglich eine in der Vorstellung enthaltene Handlung mit einer Beimischung einer objectiven Gewißheit, so daß die Erfüllung erwartet werden kann, wenn die Handlung, wovon die abhängige abhängt, eintritt. Daher wird er nach Praesens und Futurum gesetzt. Der Optativ enthält ebenfalls nur eine vorgestellte Handlung, aber nicht mit Beimischung objectiver Gewißheit, sondern bloß als subjective Vorstellung, unabhängig von zu erwartender Erfüllung. Daher wird er den historischen Tempora (der Vergangenheit) zugesetzt, in welchen der Satz, wovon das abhängige abhängt, also die Handlung, wovon die abhängige abhängt, in der Vergangenheit dargestellt ist, also im Gegensatz gegen die Gegenwart des Subjects (des redenden Subjects nämlich). Wenn nun die Haupthandlung im Praesens steht, 8 Daß] oben re, von fremder Hand: 161a zu S. 139 ff. [Bl. 139/73v ff.]
10–11 in einem … der] am Rand li., mit Verweiszeichen 17 Der] oben, von fremder Hand: 162 zu S. 139 ff. [Bl. 139/73v ff.]
I,359 21–363 15
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z. B. ἔχω, so ist darin die Wirklichkeit so gesetzt, daß das Denken »ich habe« mit dem Seyn gleich ist, nur der Ausdruck des Seyns; setze ich aber die Haupthandlung in die Vergangenheit so ist das Seyn der Handlung in die Vergangenheit gesetzt, als nur damals wirklich, und von der Zeit des Subjects welches in der Gegenwart befindlich ist, verschieden. Es ist also eigentlich selbst nur als erzählt, wie ein Gedachtes vorgestellt ▶(◀welches nicht mit dem Seyn, dem jetzigen identisch ist), und so fällt denn die abhängige Handlung, auf das redende Subject bezogen, ganz in die Kategorie des bloßen Denkens; daher der Optativ gesetzt wird.
5
Kühner §. 449 ff. hat ohngefähr das Richtige: aber er setzt als das erste, daß der
10
Optativ auf das Vergangene, der Conjunctiv auf das Gegenwärtige gehe, und leitet daraus das übrige ab: eigentlich aber ist das erste, daß der Optativ bloß die gedachte Abhängigkeit enthalte ohne die Beimischung objectiver Gewißheit und der Conjunctiv mit derselben und daraus entsteht erst der Gebrauch des Optativs bei Präterita und des Conjunctivs bei Praesens und Futur. |
15
zu Bd. I,359 21–363 15 Vorbemerkung über die Tempora.
255r
Die Theorie der Temporum wie sie Wolf aufgestellt hat, ist für die ausgebildete Sprache brauchbar, indem sie darstellt, was in letzterer liegt; aber geworden sind die Tempora nicht so, und die Formen entsprechen eben deswegen nicht genau den Bedeutungen: d. h. sie zeigen nicht dasselbe Verhältniß gegen einander wie die Bedeutungen. Z. B. das Futur γράψω hat dieselbe Formation wie das Praesens γράφω, nicht aber eine vom Praesens so verschiedene wie z. B. das Imperfect ἔγραφον, obgleich nach Wolfischer Theorie γράφω, ἔγραφον, γράψω alle drei in derselben Beziehung verschieden sind, also auch in der Form gleich verschieden seyn müßten. Es ist daher klar, daß Futur γράψω und Praesens γράφω sich näher verwandt sind in gewisser Beziehung; sie sind sich Analoga, und nur φ und ψ sind verschieden die übrige Formation aber dieselbe. Unläugbar ist der Hauptunterschied der Temporum ursprünglich nur das Prae4 als nur damals wirklich,] am Rand re., mit Verweiszeichen
6 Seyn,] Klammer verbessert zu Komma
17 Vorbemerkung] oben re, von fremder Hand: 163a zu S. 139 ff.
24 ἔγραφον,] Punkt verbessert zu
Komma 24–26 obgleich … müßten.] am Rand re., mit Verweiszeichen
20
25
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I,359 21–363 15
teritum und ihm entgegen Praesens und Futur die selbst sich erst wieder getrennt haben in späterer Formation. Dies ist gut entwickelt von Ernst August Fritsch: Kritik der bisherigen Grammatik und der philologischen Kritik, 5
1. Theil, Frankfurt a/M. 1838. 8. wo das ganze Sprachgebäude nach ähnlicher Weise fortconstruirt wird. – Über die Tempora insbesondere Hermann Schmidt. Nur diejenigen Begriffe sind die passenden, denen die Formen genau entsprechen. Hat eine Sprache 2 Formen für Einen Begriff oder 2 Begriffe, wo nur Eine Form, so ist klar, daß die Begriffe nicht die entsprechenden sind. So bei amavi = aoristus und præsens perfecti welche in dieser Form identisch sind, indem die Lateiner gar keinen Aorist haben, sondern ihn nur als præsens perfecti anschauen, aber die Rection verändern, weil das Regierte eine andere Beziehung hat. – Auch die Griechischen Aoriste sind ursprünglich nicht für diese Begriffe bestimmte Formen, sondern ein Gemische von Imperfectis und Praeteritis: ἔτυπον scheint doch Imperfect wenn aber πεπιθὼν und dergleichen vorkommt, so nimmt es die Eigenthümlichkeit des Praeteriti an. ἔτυψα scheint mehr perfectisch gebildet zu seyn, jedoch nicht so stark, da die Reduplication fehlt. | φ
10
15
254r
20
▶Gegen die Wolfische Theorie der Lateinischen Tempora hat sich neuerlich Madvig erklärt, in seiner zweiten Sammlung opusculorum, manches ist wahr, anderes falsch oder übertrieben von ihm. Dagegen Gottfried Hermann dissertatio de Jo. Nic. Madvigii interpretatione quarundam verbi Latini formarum, 1844. 4. Verte. ◀ Reizens Schriften.
25
Außer den allbekannten sind von Carl Gottfried Bauer in seiner Charakteristik Reizens an Dr. Heinrich Blümner (Leipzig 1790. Crusius) verzeichnet: Ἐκ τῶν Ἀριστοτέλους πολιτικῶν περὶ τῆς πόλεως μακαρίας Lipsiae 1776. 8. cum annotationibus criticis.
27
2 in späterer Formation.] am Rand li.: Dies stimmt damit, daß Sophokles und Euripides τὸ ἔπειτα und
28
τὸ μέλλον für Praesens und Futur sagen. 21 Verte.] es folgt ein Verweiszeichen auf den ersten Absatz der folgenden Manuskriptseite: Die ganze Theorie etc.
29
6–16 Nur … fehlt.] auf einem aufgeklebten Zettel, Format: 13 �5,1
Hand: 163 zu S. 139 ff. Hierzu 163a [Bl. 139/73v ff.]
17 Gegen] oben li., von fremder
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Vorrede zu Mangelsdorfii Lexicon Linguae Latinae Lipsiae 1777. woran er Antheil hat. Musei Franciani descriptio. P. I. comprehendens nummos & gemmas Lipsiae
1781. 8. in Wien verfertigt, nachher in 6 Jahren ausgearbeitet. Der 2te Theil von Heinrich Martini. Ἀριστοτέλους τέχνης ῥητορικῆς Γ ex aliquot editionum collatione. Lipsiae 1782. 8. Aristotelis Poetica Lipsiae 1786. De temporibus et modis verbi Graeci & Latini P. I. Lipsiae 1766. 20 S. 4. Aus den Stoikern ist geflossen die ratio temporum Varroniana; de analogia II. III. passim. Das Mittlere (imperfectum &c. nennt Varro infectum.) Der Aorist ist ohne Relation auf eine andere Zeit, da die tempora finita immer eine Relation der Zeit in Rücksicht auf was anderes anzeigen, cum ille ibi esset, venerat iam ad me &c. Der Aorist zeigt schlechthin die Vergangenheit also als Erfüllung an. Daß die Theorie stoisch sey, schließt Reiz aus Priscian de cognatione temporum p. 309 sqq. editio Basilensis 1568. Dieselbe Theorie, wie die Stoiker hat Guilelmus Grocinus, ein Engländer der gleich zur Zeit der Restau-
ration der Wissenschaften eine Lateinische Grammatik geschrieben hat. Auch Johannes Gerhard Vossius de Analogia III, 13. Clarke Homer Ilias Γ, 37. hat auch was davon. Bey der Abhandlung ist ein Anhang über die Modos, gegen Lamberts Semiotik.
5
10
15
20
▶ Bernhardi hat die Sache am besten construirt; die meisten verstehen selbst nicht was sie lehren.◀ | Die ganze Theorie der Temporum mit vielem Guten, aber auch vielen Spitzfindigkeiten behandelt Hermann Schmidt: Doctrinae temporum verbi Graeci & Latini expositio historica, Particulae I–IV. Halle 1836–42. aber noch unbeendigt. Ausführliche Recension von Friedrich Franke zu Fulda, Zeitschrift für AlterthumsWissenschaft 1845. N. 30 ff. Ein kleines Werk mit etwas starken Behauptungen, »Analysis verbi, oder Nachweisung der Entstehung der Formen des Zeitwortes für Person, Tempus, Modus, Activum, Medium und Passivum, namentlich im Griechischen Sanskrit 3 Franciani] Fransici
11,2 �2,8
29–640 3 Ein … zusammen.] auf einem aufgeklebten Papierstreifen, Format:
254v 25
30
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Lateinischen und Türkischen, von Carl Wilhelm Bock, Prediger zu Bergholz bei Löcknitz, Berlin 1845. 8. erstreckt sich fast auf alle Sprachen, und setzt die Flexionen aus Pronominalstämmen und dergleichen zusammen.
5
Das Tempus aoristum ist auf gleiche Weise benannt wie von den Römern der (modus) infinitivus. Beide sind sich entgegengesetzt und enthalten doch beide die Unbestimmtheit. Im Infinitiv ist die objective Zeit bestimmt, ohne Bestimmung der subjectiven; im Aorist ist die subjective bestimmt ohne Bestimmung der objectiven. |
Aoristos praesentis & futuri giebt es nicht: es sind reine Præsentia oder Futura
256r 10
actionis praesentis. Gebrauch des Aorist für das Gewöhnliche, weil es öfter geschieht. ▶Sie haben auch Infinitive diese Aoriste welche aber keine Zeit der Handlung bezeichnen, sondern das objectivirte Geschehen.◀
30
Aus den angegebenen Bestimmungen erklärt sich nun auch der Gebrauch der Modorum indirectorum des Aorist und Praesens im Griechischen. Ich will hier vorzüglich vom Infinitiv und Imperativ sprechen. Der Infinitiv und Imperativ Praesentis enthält den Ausdruck einer Handlung als einer allgemeinen in der Fortdauer begriffenen, ohne Rücksicht auf einen bestimmten Zeitpunct oder Fall; der Aorist aber die Handlung als eine auf einen bestimmten Fall oder in einen bestimmten Zeitpunct gesetzte, nicht allgemeine: denn dieses liegt im Wesen des historischen, daß ein bestimmter Fall bezeichnet werde: deshalb braucht aber die Handlung nicht momentan zu seyn, wie es gewöhnlich falsch ausgedrückt wird. Nur selten wird dieser Unterschied verwischt, indem ein Schriftsteller das Unpassendere wählt, oder indem verschiedene Ansichten in einer und derselben Sache möglich sind. Z. B. Platon Gorgias §. 2. heißt es: »βούλομαι πυθέσθαι παρ’ αὐτοῦ, was er verspricht«, nehmlich in diesem Fall: τὴν δὲ ἄλλην ἐπίδειξιν &c. ποιησάσθω nehmlich ietzo. Dann aber οὐδὲν οἷον τὸ αὐτὸν ἐρωτᾶν, ganz allgemein. §. 7. ἆρ’ οὖν ἐθελήσαις ἂν διατελέσαι (ietzo) τὸ μὲν ἐρωτῶν, schlechthin, wieder bloß der Modus, und zwar in iedem vorkommenden Falle gemeint ist, und
31
19 Fall] am Rand re., mit Verweiszeichen: oder wiederholte einzelne Fälle, das Factische.
15
20
25
32
25 sind.] es folgt ein Verweiszeichen auf den vorvorletzten Absatz auf dieser Manuskriptseite: Die falsche Lehre etc.
9 Aoristos] oben re, von fremder Hand: 164 zu S. 139 ff. [Bl. 139/73v ff.]
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εἰσαῦθις ἀποθέσθαι, wieder ietzo. Und gleich hernach ἐθέλησον eben so, dann ποιεῖσθαι, §. 8. ποίησαι &c. Man kann große Stellen durchgehen, und wird das immer bestätigt finden. Will man sagen: wolle du für immer gut seyn, so sagt man: ἔθελε ἀγαθὸς εἶναι; aber nur für ietzt, z. B. schweige: ἐθέλησον σιγᾶν oder σιγῆσαι. Man kann darüber über den Imperativ noch nachsehen Hermann ad Vigerum p. 748. und seine Commentarii de legibus quibusdam subtilioribus Linguae Graecae der es aber nicht ganz richtig ausdrückt. Eben so verhält sich’s auch mit dem Coniunctivus Praesentis et Aoristi. Heindorf zu Phädon p. 15. Daß hier gewisse Abweichungen vorkommen, ist freilich nicht zu läugnen, aber sie sind selten, und nicht bedeutend, bei Platon wenig, bei Herodot mehr, auch in Dichtern.
5
10
Endlich Consecutio temporum apud Latinos. Ernesti hats nicht verstanden. Ein schönes Beispiel eines Aoristen, der auf einen einzelnen Fall, aber einen solchen geht, wo die Handlung dauernd, nicht momentan ist, giebt Demosthenes Midiana c. 3. καὶ προσέχων ἀκουσάτω.
15
Die falsche Lehre über den Aorist als Momentanes ist gut beseitigt von Fritsch zu Creuznach, de Aoristo, Giessen 1836. 4. ▶ Fecht de Graeci aoristi significatione, Berlin 1844. 8vo. nicht gut.◀ Die alten Grammatiker sagen ausdrücklich, der Aorist bezeichne die Vergangenheit (τὸ παρῳχημένον), jedoch so daß er das gemeinsame des παρακειμένου (Präteriti Perfecti) und des Plusquamperfecti (ὑπερσυντελικοῦ) enthalte; er enthält also keine Bestimmung des παρῳχημένου, und sei darum so genannt. Apollonius de adverbis p. 534. Stephanus ad Dionysium Thracem p. 890. 891. Dies ist im wesentlichen richtig. Nur hätte es allgemeiner gefaßt, und auf den Mangel der objectiven Zeit bezogen werden müssen, die darin nicht bestimmt ist. Indem im Aorist bloß das Geschehen in der Vergangenheit bezeichnet, ist eben keine objective Zeit darin; im Imperfect ist die objective Zeit, das Seyn in der Vergangenheit bezeichnet. Das bloße Geschehen liegt auch in den Infini2 ποίησαι &c.] am Rand li.: ποίησον ταῦτα und ποίει τοῦτο.
6 Vigerum p. 748.] es folgt ein Verweiszeichen auf den Beginn des übernächsten Absatzes: Ein schönes Beispiel etc. 15 προσέχων] darunter: (Eigenschaftsweise, mit Aufmerksamkeit)
19 Die … Vergangenheit.] auf einem aufgeklebten Zettel, Format: 10 �4,5
20
25
30 31 32
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tiven und Imperativen des Aorist, obgleich nicht mehr mit dem Begriff der Ver-
gangenheit. Der Infinitivus ist eben so wie der Aorist wegen der Unbestimmtheit genannt, aber die Unbestimmtheit ist die entgegengesetzte.|
257r
5
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25
Ein belehrendes Beispiel, jedoch mit Verschiedenheiten, die wohl zu merken, ist für die Entstehung der Flexionen aus Affixen auch die Art, wie dergleichen in den romanischen Sprachen sich gebildet hat, und zwar mittelst der Auxiliarverba. Das Griechische hat freilich fast gar keine Auxiliarverba, und die meisten Tempora können durch solche ihre Flexion nicht erhalten haben; im Lateinischen dagegen tritt schon das Auxiliarverbum im Passiv so wie in dem Futurum periphrasticum des Activs hervor: in den Romanischen Sprachen wird aber durch den Einfluß des Germanischen das Auxiliarverbum zur Bildung vieler temporum vorherrschend. Es bleibt in der Regel das letztere sichtbar: im Futur aber ist es zur Flexion geworden. Es ist nehmlich auffallend, daß das Futur des Italienischen pp. ganz abweicht vom Lateinischen und überall ein R mit einer Termination annimmt, wie im Italienischen amerò statt amabo. Raynouard hat in seiner Grammaire comparative der Romanischen Sprachen nachgewiesen, daß diese Bildung durch das Hülfszeitwort Haben mit dem Infinitiv bewerkstelligt ist, daher auch, je nachdem das Hülfszeitwort haben anders lautet, das Futur anders gebildet wird mit dem Infinitiv zusammengesetzt: Italienisch
Spanisch
Provenzalisch
Französisch
Ich habe:
ho
he
ai
ai
Infinitiv
amare
amar
amar
aimer
Futur
amer-ò
amar-é
amar-ai
aimer-ai
Im Provenzalischen und Spanischen findet sich der Infinitiv auch noch getrennt von dem Auxiliarverbo vor um ein Futur zu bilden. Dies ist nach Raynouard gut ausgeführt von Lewis Essay on the origin and formation of the Romance Languages Oxford 1835. 8. p. 196 ff. |
3–4 Der … entgegengesetzte.] neben dem aufgeklebten Zettel re.
S. 139 ff. [Bl. 139/73v ff.]
5 Ein] oben, von fremder Hand: 165
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Haupttempora.
263r
Generalregel der Consecutio temporum. Es muß stets die Handlung nach ihrer Zeit für sich bestimmt werden; dann kommt es auf die Zeit des Subiects an, ▶die dieselbe bleibt gewöhnlich.◀ Alles regiert der Begriff. ▶Man muß sich dann erst recht denken was man sagt oder sagen will.◀ Es sind keine Aoristen. Ist vielmehr Aorist Præsentis? Sehr verschieden A. I.
1) Es geht voran Handlung durans Subi. præs.
folgt
5
act. dur. subi. præs.
Bröder §. 625. amat, ut felix sit.
2) Bröder §. 626. opus sibi haud alia de causa comparat, quam ut comparaverit.
perf.
(aor. praet.) Nein.
3) ibid.
inch.
(aor. inch.) Nein.
nescio, quid facturus sit.
II. 1) Es geht voran Handlung dur. Subi. Præt. §. 627. (der Infinitiv zeigt nur die Handlung an)
folgt
act. dur. aor. præs.? Nein. subi. præt.
10
15
n. e. n. quid ille faceret.
2) §. 628.
— — — — — fecisset.
3) Non eram nescius, quid ille facturus esset.
III. 1) Es geht voran act. durans,
perf.
aor. præt.? Nein. subi. praet.
inch.
aor. inch.? Nein. subi. praet.
dicam, quid faciat
Fut. Subi. folgt dolebit quod dicam.
act. dur. aor. praes.? Nein. subi. præsens.
2) dicam quid fecerit
dolebit quod dixero.
act. inch. aor. præt.? Nein. subi. praes.
3) dicam quid facturus sit
dolebit quod dicturus ero. act. perf. aor. fut.? Nein. subi. praes.
1 Haupttempora.] Bl. 263 und Bl. 264 bildeten ursprünglich ein Doppelblatt; oben re, von fremder Hand:
171 zu S. 144 [Bl. 144/75v] 4 an,] Punkt korrigiert zu Komma 25 fecerit] irrtümlich eine Zeile darunter, unter 3) notiert 27 facturus sit] irrtümlich eine Zeile darüber, unter 2) notiert
20
25
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Wenn nicht der Conj. steht, wird alles im Fut. seyn. Dolebit quod faciet, fecerit, facturus erit.
5
⟦Das Subiect im Futurum in der Abhängigkeit läßt sich nicht ausdrücken, weil alle Futura keine Coniunctive haben. Dies ist noch zu erläutern. Also wird das Praesens substituirt. Oder vielmehr es müßen Aoriste seyn, z. B. impellar, ut dicam. Es ist aber doch richtig: es ist die Gegenwart ia. Nichts ist falsch.⟧
10
B. IV. 1) Es geht voran
act. perf.
§. 630. aus Cicero fam. 5, 6.
folgt
Subi. præs.
act. dur.
aor. præs.? Nein. subi. præs.
ita n. comp. sum, ut nulla re afficiar. Natura me ita finxit.
2)
perf. aor. præs.? Nein. subi. præs.
15
§. 631. ist nichts davon hoc sum assecutus, ut litteras perfecerim. ut litteris plane perfectus sim. wird selten vorkommen. 3) Nemo hoc est assecutus, ut deus æstimandus sit.
inch.
aor. fut.? Nein.
Hoc sum assecutus, ut maius assequi me non posse sit æstimandum.
20
V.
1) Es geht voran
act. perf.
folgt
subi. præt.
act. dur.
subi. præt.
act. perf.
subi. præt.
act. inch.
subi. præt.
act. dur.
subi. fut.
2) videro eum, ubi videro te.
act. perf.
subi. fut.
3) videro eum, ubi visurus sum (ero) te. kann selten vorkommen | Ero.
act. inch.
subi. fut. (præs.)
§. 632. 2) eramus hoc consecuti, ut (perspectum esset) de illis actum esset 25
3) eramus hoc consecuti, ut princeps hoc esset facturus quaesiveramus quid esset facturus
VI. 1) Es geht voran
act. perf.
subi. fut.
folgt
hoc videro tum, ubi tu videbis.
30
9 ist1 ] unsichere Lesung, da fast unleserliche Rasur
der darüberstehenden Zeile notiert
17 litteris plane perfectus sim.] nachträglich über
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C.
Vierter Theil. Von der gesammten Wissenschaft
Geht voran, VII.
VIII.
IX.
645
folgt,
263v
Actio inchoanda subi. præs.
1) amaturus sum te, si me amas.
act.
dur.
subi. præs.
2)
—
— — si me adamaveris.
act.
perf.
subi. præs.
3)
—
— — si me amaturus es.
act.
inch. subi. præs.
1) amaturus te eram, ut me amares.
act.
dur.
subi. præt.
2) amaturus te eram, si illum amasses.
act.
perf.
subi. præt.
3) amaturus te eram, si me fuisses amaturus.
act.
inch. subi. præt.
act.
dur.
subi. fut.
act.
perf.
subi. fut.
act.
inch. subi. fut.
5
Actio inchoanda subi. præt.
10
Actio inchoanda subi. fut.
1) amaturus te ero, (si ad me venturus es) —
— — ut tibi placeam,
2) amaturus te ero, si me amaturus fuero. —
— — ut tibi satisfecerim
3) amaturus te ero, si te viderim —
15
— — si me amaturus eris.
Hier ist das Subiect des Nachsatzes dasselbe wie im Vordersatz in Rücksicht der Zeit: es ist noch übrig, von verschiedenen, hernach von den Aoristen zu reden. ▶NB. Eigentlich sind 81 Combinationen möglich: weil aber die Zeit des Subiects gewöhnlich unverändert ist, sind hier nur 27 angegeben. Veränderung der Zeit des Subiects soll ietzo angegeben werden: Die Lateiner kannten aber diese Veränderung der Zeit des Subiects nicht, daher sind die angegebenen 27 Fälle die häufigsten, ausgenommen dieienigen welche wegen der Seltenheit des Gedankens nicht oft vorkommen können.◀
22–25 NB. … sind die] am Rand re. dieses und am Rand li. von Bl. 264r
25–27 angegebenen … können.] neben dem Vorherigen re., auf der Seitenmitte von Bl. 264r, mit Verweiszeichen
20
25
646
5
10
15
20
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Eine Veränderung des Subiects muß im Ganzen selten seyn, doch kommt sie vor. Z. B. Cæsar Bellum Gallicum 1, 7. dicerent rogare ut liceat; wie dies zugehe, ist zu erläutern. Ferner nach dem Plusquamperfect wozu ein Beyspiel Bröder p. 348. von mir gemacht ist. Nun von den Aoristen. Auf den Aorist Præsentis folgt wieder Aorist praesentis oder was einerlei ist, præsens activum durans. Deus ita est benignus, ut etiam malis commodet. Auf den Aorist præteriti folgt wieder Aorist præteriti oder aber ein anderes passendes Tempus. Bröder §. 629. Not. 1. 3. was allgemein ist, und das willkürlichste. Es folgt aber dann zunächst 1) imperfectum wenn das Subiect unverändert ist der Zeit nach, die Handlung aber während. §. 629. Text. 2) Plusquamperfect wenn das Subiect unverändert, die Handlung aber vergangen ist. Z. B. die magnum inter mortales certamen fuit, vine corporis an virtute animi Milo vicisset, wo man auch vicerit sagen kann. Beydes ist häufig, in den Verrinae schon erläutert worden. Aendert sich aber das Subiect, so muß die Zeit darnach bestimmt werden. Z. B. folgt auf den Aorist das Præsens §. 630. Not. 2. Bröder. Trajanus rempublicam ita administravit (verwaltete, Aorist) ut – præferatur. Doch ist diese Veränderung des Subiects selten, und nicht sehr im Geist der Lateinischen Denkart. Ein auffallendes Beyspiel ist Cicero de Oratore I, 31. wo didici theils als Aorist hernach, theils als præsens activum perfectum zuerst, genommen wird. Die Stelle ist vorzulesen. |
24
2 liceat;] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: Die ganze Stelle ist: Legatos mittunt qui
25
dicerent, sibi esse in animo, sine ullo maleficio iter per provinciam facere, propterea quod iter haberent nullum aliud, rogare, ut eius voluntate id sibi facere liceat. I. e. rogarent. ▶Es ist eine Vergegenwärtigung. Das 1 Gegentheil findet statt beim historischen Praesens wo im abhängigen Satz die Vergegen 2 wärtigung abnimmt. Ebenso häufig in den Alten: dixit se effecturum esse ut hoc fiat Ernesti ad Suetonis Caligulam. 3. extr.◀ 5 Nun] am Rand li.: Kann als Praesens angesehen werden. 9 Not. 1. 3.] auf Bl. 264r, mit Verweiszeichen: IV, 7 extr. illa se habuisse venalia, eaque sese, quanti voluerit vendidisse. Cf. Tacitus Historiae 1, 34. extr. arbitrabantur qui voluerint. / 3 habuisse ist habui, Aorist. Es folgt voluerit wieder Aorist. Es könnte auch voluisset stehen, weil das Subiect in die Vergangenheit gesetzt ist. 16 Aendert sich] am Rand li.: […] es gleich von den Grammatikern […] halten nicht nachzuahmen […] wird. […] Cicero […] de oratore I, 25. 26. &c. 19–20 Denkart.] auf Bl. 264r unten li.: Hierher gehört auch Verrina Actio I, 2. extr. ego Siciliam totam obii, durchwandelte Sicilien ut perspicuum cuivis esse possit, daß seyn kann, ietzo (Non rerum quæsitum esse, sed pp.)
26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36
Gegentheil] über Rasur geschrieben ist.] über und re. neben dem Vorherigen
1
2
wärtigung … 3. extr.] auf Bl. 264r unten li.
3
habuisse …
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Hierher gehört iedoch nicht, wenn auf das Præsens aoristi (historicum – infinitivus historicus) das imperfectum folgt, rogat, ut ad se venirent, was häufig: z. B. Cæsar Tacitus denn hier ist rogat nur lebhafter gewendet statt rogabat. So folgt auf queri statt querebantur oder questi sunt das Perfectum oder Plusquamperfectum ie nach Modification des Sinnes, beides. Cicero XXXI. 30. Auffallender ist es, wenn auf das Imperfectum i. e. Praesens activum præteritum des Subiects der Aorist præteriti folgt. Cicero Roscius Amerinus 35. quid erat, quod Capitonem primum scire voluerit? statt vellet. Verrinae I. 30. qui in illa re quod facere potuerit (statt posset) non habebat. So auch Verrinae IV. 7. diceret, illa se habuisse venalia, eaque sese quanti voluerit, (statt voluisset) vendidisse. Schließlich ist daraus zu beurtheilen, was Bröder p. 344. vom Futurum exactum sagt. Dies ist noch näher hier schriftlich auszuführen. Auf das Futurum exactum folgt perfectum oder plusquamperfectum ie nach dem Sinne. Soll aber das Coniunctivum ausgedrückt werden und nur (nach ut oder quin) gesagt werden, was man würde gethan haben unter Voraussetzung eines gewissen Falles, so muß das Futurum perphrasticum welches die anzufangende Handlung bezeichnet, mit fuisse stehen. Dies ist am klarsten beym Infinitiv Bröder §. 620. wo überhaupt noch keine Trennung des Perfectum und Plusquamperfectum enthalten ist. Wenn aber ein Plusquamperfectum vorhergeht, folglich das Subiect in die Vergangenheit gesetzt wird, so müßte nun auch, ohne das Subiect zu ändern, fuisset folgen: allein es ist hier habituell worden fuerim zu sagen, welches aus der obigen Irregularität zu erklären ist. Die Beyspiele §. 629. wo sie unterstrichen sind. ▶– Weiter sind keine Regeln möglich, weil alles vom Gedanken abhängt: man muß richtig und im Geist der Latinität, denken, dann wird man das Rechte schon von selbst finden. In dubio setze man aber wenn z. B. zwischen Praesens und Imperfectum der Sinn schwankt, letzteres, eben so beim Perfectum und Plusquamperfectum weil die Lateiner so denken. Z. B. Cicero de oratore §. 141. dirigerentur, referentur.◀
264r
5
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15
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25
30
5 Cicero XXXI. 30.] am Rand re.: Ernesti hat hier immer das Praesens hineincorrigirt: falsch. Aber
31
auch oft veniant, in Cæsar beides geht an. 10 voluerit,] am Rand re.: Dies ist schon oben erklärt. Auf diceret sollte eigentlich habuisset folgen: aoristisch wird aber habuisse als habuerit gedacht. 23 fuerim] am Rand re.: Nein! fuerint ist nothwendig. Siehe ad Taciti Historias I, 26. 23 fuerim zu sagen,] am Rand re.: Es ist ein Aorist fuerimus, wie oben voluerit statt voluisset.
32
4–5 oder Plusquamperfectum … beides.] unter der Zeile
Wortes, vermutlich: perfectum am Rand re.
6 Praesens activum] es folgt die Rasur eines
26 und … Latinität,] unter der Zeile
28–30 der Sinn … referentur.]
33 34 35
648
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Wagner de temporibus verbi, imprimis Latini, Commentatio. Marburg 1817. 4.
Brandstetter, das Griechische Zeitwort, systematisch dargestellt, Landshut 1817. |
265r 5
10
15
20
Die Eigenheiten der Lateinischen Consecutio temporum sind noch lange nicht genug untersucht, und besonders durch Ernesti’s falsche Kritik bei Cicero und Tacitus fast ganz verwischt worden. Die Alten schrieben in diesen Sachen ut fert natura, non de industria wie Terenz sagt; wer eben dies thut, kommt zu manchen Structuren, die in keiner Grammatik stehen, und doch ächt und gut sind. Alles folgt der Macht des Gedankens; daher das Imperfect nach dem historischen Praesens. Eben diese Macht des Gedankens bringt Zusammenstellungen hervor von Praesens und Imperfect die man nicht erwartet. So geht Cicero de Oratore I, 31. in der oratio indirecta aus dem Praesens plötzlich ins Imperfect über (siehe die dort unterstrichenen Stellen), ganz gegen die gemeine Grammatik, ähnlich umgekehrt I, 51. aus audirent ins Praesens. Tacitus Annales I, 19. Si tenderent, cur meditentur? decernerent &c. Das auffallendste Beispiel ist Cicero Verrinae II, 1, 24. dat – ut videant, ecqua virgo sit aut mulier digna quamobrem commoraretur: von Ernesti verdrängt, gegen alle Mss. Desgleichen schreibe ich mit Absicht oder ut fert natura, vom Praesens z. B. ins Imperfect übergehend, sobald etwa ein zwischengesetztes abhängiges Imperfect im zweiten Satz mehr in die Vergangenheit führt. Dergleichen sind naturgemäße Enallagae temporis. |
23
15 Tacitus Annales I, 19.] auf dem unteren Seitenrand, mit Verweiszeichen: Noch auffallender Tacitus
24
Historiae II, 28. si provincia potior sit, sequerentur; sin victoriae sanitas – verteretur, non abrumpendos artus. Ein ähnliches Beispiel giebt Zumpt aus Justin.
25
1 Wagner … 1817. 4.] auf einem am unteren Seitenrand angeklebten Zettel, Format: 9,3 �4,1 2–3 Brandstetter … 1817.] auf einem auf den Zettel geklebten Papierstreifen, Format: 9,2 �1,4 2 Brandstetter] Brandstätter
4 Die] oben re, von fremder Hand: 172 zu S. 144 [Bl. 144/75v] diesen Sachen] am Rand re., mit Verweiszeichen 14 über] übrig
6 in
I,363 17–367 20
Vierter Theil. Von der gesammten Wissenschaft
649
zu Bd. I,363 17–367 20 Nach den Partikeln und der Dialektenlehre:
262r
Syntax nebst Litteratur derselben. Fehler der Syntax S. 144. oben. Wortstellung. Gesammtlitteratur der Grammatik S. 145. B ▶Ob Griechische und Lateinische Grammatik parallel zu behandeln? Rost, Kritz und Berger. – Ob die Überlieferung ganz zu verlassen und ein neuer Bau zu machen?◀ Theorie der Composition und Metrik S. 144. C ▶Die Composition bezieht sich 1) bloß auf den Rhythmus. Also Lehre von Rhythmus und Metrum in Prosa und Versen. 2) Auf den gesammten Stil: Nachweisung der poetischen und prosaischen Composition oder Poetik und Rhetorik historisch betrachtet (Darstellung der Grundsätze). Sie ist aber verschieden von der Geschichte der Rhetorik pp. indem die Geschichte der Rhetorik bloß dasjenige lehrt, was die alten Theoretiker gedacht; hier aber entwerfen wir die Geschichte theoretischer Darstellung der in den Kunstwerken der Alten liegenden und ausgeprägten Theorie: gerade wie bei der Metrik und bei der Grammatik (Alles geht natürlich in einander über), wo man ja nicht bloß das grammatische oder von den Grammatikern aufgestellte System giebt, welches ja noch mehr in die Geschichte der grammatischen Studien gehört. Die Geschichte der Kunsttheorien, wie sie der jüngere Müller entworfen hat, entspricht unserer Geschichte der Rhetorik pp. (unter der Geschichte der Wissenschaften) Es ist 3erlei: Litteraturgeschichte Geschichte der Wissenschaft, geschichtliche Darstellung der in den Werken befolgten Compositionstheorien.◀ 3 derselben.] es folgt ein Verweiszeichen auf: Es kommt darauf an etc. A 2 Nach] oben re, von fremder Hand: 170 zu S. 144 [Bl. 144/75v]
5–7 Ob … machen?] über und li. neben dem Vorherigen 9–20 Die … entworfen hat,] am Rand re., fast über die ganze Länge der Seite 12 (Darstellung der Grundsätze)] es folgen vier unleserlich gestrichene Zeilen am Rand re. 12 aber] es folgt ein unleserlich gestrichenes Wort 15 Kunstwerken der] spätere Hinzufügung 16–17 und2 … über)] neben dem Vorherigen li., mit Verweiszeichen 18 oder … aufgestellte] neben dem Vorherigen li., mit Verweiszeichen 20–23 entspricht … Compositionstheorien.] über dem unten auf der Seite aufgeklebten Papierstreifen li., mit Verweiszeichen 20 entspricht] es folgt ein unleserlich gestrichenes Wort 22 geschichtliche] aus Geschichte 23 Darstellung] li. neben dem Vorherigen, mit Verweiszeichen A
II,650 4
B
I,367 18 ff.
C
I,365 9 ff.
5
10
15
20
24
Zum zweyten Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
650
I,363 17–367 20
Schluß S. 148. A ▶Das Wesen der Satzbildung ist Verbindung des Subjects und Prädicats. NB. Keine Copula!◀
5
10
15
20
Es kommt darauf an die Bildung des Satzes vom Einfachsten bis zur Periode zu lehren. ▶Scheint noch nicht hinlänglich systematisch ausgebildet. Dissen Einleitung zu Demosthenes de corona »De structura periodorum oratoria«. Beckers bekanntes Buch. Bernhardy Wissenschaftliche Syntax der Griechischen Sprache.◀ Hier machen nun die Partikeln ein Hauptfeld aus. Litteratur der Partikeln: S. 143 unten. S. 144. oben. B Hernach muß man auch besonders auf die Unterschiede, nahmentlich des Poetischen und Prosaischen sehen. – Wortstellung (Sonus im Lateinischen) Fehler: oben angegeben. C – Dennoch ist die Theilung der Arbeit gut: ich möchte zwar nicht IV libri de particula ἄν schreiben, aber brauchbar sind sie doch. Ist Monographische Behandlung. ▶(Das Gegentheil ist die Verbindung wie Griechisch und Lateinisch in eins!)◀ Litteratur der Grammatik S. 145 ff. D Methode S. 147. gegen Ende. E Matthaei Devarii liber de Graecae Linguae particulis. Wiederholt von Reinhold Klotz, Leipzig 1835. 8. Erster Band enthält das Buch des Devarius selbst. Hartung Lehre von den Griechischen Partikeln (2 Bände). ▶Römisches von Tursellinus pp. – Fritsch Vergleichende Bearbeitung der Griechischen und Lateinischen Partikeln, 1. 2. Theil (Adverbien und Präpositionen) Gießen 1856. 1858. Bäumlein Untersuchungen über Griechische Partikeln, Stuttgart 1861. 8.◀
25
Über die Rangordnung der Lateinischen Wörter. Augustin Gabriel Gehlii ratio ordinationis verborum Romanis Saeculo aureo usitatae. Johann Werner Meiner Philosophische und allgemeine Sprachlehre S. 368 sqq. Beck acta philologica Societatis Lipsiae I, p. 483.
30
10 oben.] es folgt ein Verweiszeichen auf den Beginn des nächsten Absatzes: Matthaei Devarii etc.
31
12 (Sonus im Lateinischen)] es folgt ein Verweiszeichen auf den übernächsten Absatz: Über die Rang-
32
ordnung etc. 5–8 Dissen … Sprache.] am Rand li., mit Verweiszeichen
25–29 Über … p. 483.] auf einem aufgekleb-
ten Papierstreifen, Format 11,7 �3,3; eventuell nicht von Boeckhs Hand A
I,375 1 ff.
B
I,363 24–27 und 362 55 ff.
C
I,364 14–27
D
I,367 18 ff.
E
I,373 21 ff.
I,363 17–367 20
Vierter Theil. Von der gesammten Wissenschaft
651
Bröder, notirt siehe S. 147. unten. Bibliotheca philologica, oder Verzeichniß derjenigen Grammatiken, Wörter-
bücher, Chrestomatien und anderer Werke, welche zum Studium der Griechischen Lateinischen und Orientalischen Sprachen gehören und vom Jahre 1750, zum Theil auch schon früher bis zur Mitte des Jahres 1839 in Deutschland und den angrenzenden Ländern erschienen sind. Von Enslin, neu bearbeitet von Wilhelm Engelmann, Buchhändler zu Leipzig. Leipzig 1840. 8. Ein ähnliches S. 146. am Rand. |
I) Vom Begriff und Umfang der Metrik. II) Verschiedenheit der Systeme. III) Litteratur. IV) Zu große Einseitigkeit und Übertreibung des Studiums nichts; wie man es anzufangen habe zu lernen. Die Litteratur kann mit den Systemen verbunden werden.
5
267r 10
I) Metrik. Begriff: Lehre vom Rhythmus der Poesie, als vollkommener (unvollkommen der Prosaische) Ist theils 1) reine Rhythmik – Darstellung der allgemeinen Gesetze des Rhythmus. Theorie allein. 2) angewandte Rhythmik – in der Sprache und dem Ton. Bloße Sprachform, abgerissen von dem Musicalisch-Rhythmischen wird Metrik. Das taugt nichts.
15
Beide vorhergehende sind noch allgemein. Besonders entsteht nur die besondere Metrik der Alten oder Neuern.
20
Geht man ins Einzelne, so ist zu betrachten: 1) die einfachen Rhythmen 2) die zusammengesetzen. Lehre von der Zusammensetzung. Lehre von der Auflösung.
25
15 der allgemeinen] darüber: Döring
26
2–8 Bibliotheca … Rand.] auf einem am unteren Seitenrand angeklebten Papierstreifen, Format:
12,2 �3,4
9 I) Vom] am Rand li., von fremder Hand: 174 zu S. 144. [Bl. 144/75v]
13 der Poesie] über der Zeile, mit Einfügungszeichen
11 habe] sei
652
Zum zweyten Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
I,363 17–367 20
Man muß die allgemeinen Formen, den besonderen Gebrauch der Zeitalter, Gattungen und Dichter kennen, endlich ganz vorzüglich die Reduction auf das Sittliche. Unterschied des Antiken und Modernen, Charakter der Rhythmen und ihrer compositorischen Formen. 5
10
15
20
25
IV. Was das Methodische betrifft, so muß man wohl unterscheiden das Machen der Metrik und das Lernen des Gemachten. Wenn sie gemacht werden soll, kann sie nur werden 1) durch historische Beachtung des Überlieferten und 2) Analyse der vorhandenen, nach hermeneutisch-kritischer Kunst. – Nun ist aber das Lernen nur eine Wiederholung des Machens; es muß also im Ganzen wieder der Weg gegangen werden nur durch den Lehrer abgekürzt. – Hierbei ist nun ein Stufengang nothwendig. Nicht ἐν πίθῳ τὴν κεραμείαν. Man muß sich im Allgemeinen und nach und nach auch im Besondern in der ⟦Prosodie⟧ festsetzen: dies ist die Basis aller Analyse. Dann muß man die gewöhnlichen Metra lernen: das Epische, Elegische, Iambische. Trochäische, das Anapästische. Dann muß man an das Lyrische im Pindar gehen: die Horazischen kann man mit den Iambisch-Trochäischen verbinden. Im Pindar muß man mit dem Dorischen anfangen. Das letzte sind die tragischen Chöre. Hier muß man mit den einfachsten Strophen beginnen, Dactylische Glyconeische Choriambische (Dorische in der Medea). Die leidenschaftlich-dochmischen zuletzt. – Man kann nicht auf einmahl lernen; man muß approximando gehen, weil erst das Eine das Andere vollendet. – Diesen approximativen Gang gehen auch die Erfinder, und die tragischen Chöre sind noch nicht alle erklärt, am wenigsten durch Hermann, der alles Geschick dazu verloren hat und sich durchaus nicht aus seinen falschen Grundsätzen herauszufinden weiß.
Schema für die Compositionslehre. 1) Composition in Rücksicht des Rhythmus: Metrik, und prosaischer Rhythmus, was beides als eine Disciplin angesehen werden kann.
30
3 Modernen,] am Rand li., mit Verweiszeichen: Ist derselbe den wir immer gesehen haben. Das Alte ist
31
plastisch pp.
13 ⟦Prosodie⟧] darüber: Quantität
I,363 17–367 20
Vierter Theil. Von der gesammten Wissenschaft
653
2) Composition in Rücksicht der gesammten übrigen ἑρμηνεία oder Elocution der Gedanken durch die Sprache, je nach den Gesetzen der Kunst, also Lehre vom Stil im weitesten Sinn: Poetik und Rhetorik. Wie sich dieser Theil gegen verwandte verhalte S. 144. A Diese Poetik und Rhetorik ist noch nicht gemacht, und kann daher auch nicht ausgeführt werden. |
5
Zur Litteratur der Metrik (außer den ältern schon angemerkten, bis zu den Abhandlungen de metris Pindari), nur das wichtigste:
267v
1) Zu den Quellen. Scriptores Latini rei metricae von Gaisford, Leipzig. 8vo.
2) Zur Theorie pp.
10
Apel. Döring Entwurf der reinen Rhythmik, Meissen 1817. 4. Geppert über das Verhältniß der Hermannischen Theorie der Metrik zur Über-
lieferung, Berlin 1835. Munk tabellarische Übersicht der vorzüglichsten Rhythmen der Griechen und Römer, nach Böckh geordnet, 1826. folio.
15
Dessen Metrik (nach meinen Grundsätzen) 1834. Glogau und Leipzig. 8. von Leutsch Grundriß zu Vorlesungen über die Metrik. Göttingen 1841. 4. ▶eine
sehr zweckmäßige Quellen- und Beispielsammlung im ganzen Umfange der Wissenschaft. Freese Griechisch-Römische Metrik 1842.
20
Für Deutsche Metrik, ein geistreiches Werk: Edler, Deutsche Versbaulehre, Berlin 1842. 8. Rossbach und Westphal.
4–5 Diese … werden.] über dem unmittelbar Vorherigen, mit Verweiszeichen A
I,365 13 ff.
11 Apel.] über der Zeile
654
Zum zweyten Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
I,363 17–367 20
Julius Caesar über Aristides: Grundzüge der Griechischen Rhythmik.◀ |
5
Zu S. 144. A Zur Dialektenlehre: Davon die ältern Sachen nebst Ahrens S. 144. Über den Aeolischen Dialekt von Giese, Fragment. Zur Beurtheilung des Aeolischen Dialektes, von Ludwig Hirzel, Dr. Leipzig 1862. 8. Er sucht zu beweisen, was ich und Giese behauptet haben, daß der Aeolische Dialekt d. h. der Asianisch-lesbische eine jüngere Formation sei gegen mehrere der andern, die im weiteren Sinn Aeolisch genannt werden. |
10
Die Dorische Partikel κα, ein Beitrag zu der Lehre von den Griechischen Dialekten, von Hugo Weber, Halle 1864. 8. Er erklärt καν (kurz) für die ächte Dorische Form. |
268r
269r
260r
15
20
25
In den Partikeln treten die verschiedenen Sprachen stark auseinander. Wenn die Partikellehre richtig behandelt werden soll, muß jede Partikel einen bestimmten einheitlichen Begriff erhalten, der in jedem besonderen Gebrauch derselben wieder erscheint, und dieser Gebrauch sowohl als die Einheit worauf er beruht, muß auch in der Etymologie erscheinen, die freilich sehr schwer ist. Hartung hat hierauf schon geachtet; besonders interessant sind aber einige kleine Schriften von Josef Schraut (jetzt Lyceumsdirector in Rastatt): die Griechischen Partikeln im Zusammenhange mit den ältesten Stämmen der Sprache, als Beigabe zu Programmen des Progymnasiums zu Neuss von 1847, 48, 49, und über die Bedeutung der Partikel γὰρ in den scheinbar vorgeschobenen Sätzen, Rastatt 1857. 8. Er entwickelt in dem letztern die Bedeutung von γε und ἄρα sehr gut, und weist sie als Wurzeln nach (nicht als Verstümmelungen); da γὰρ hieraus entsprungen ist, muß es die Bedeutung beider enthalten und ist nicht rein unser denn. γε bezeichnet das Festhalten an dem, wozu es gesetzt ist (bald als Einschränkung, bald als Hervorhebung, certe); ἄρα den Anschluß an das Vorhergehende. Er übersetzt besonders das voraufgehende γὰρ durch nun ein1 Julius … Aristides:] mit Bleistift
2 Zu] oben re, von fremder Hand: 175 zu S. 144 [Bl. 144/75v]
9 Die] oben re, von fremder Hand: 176 zu S. 144.
[Bl. 139/73v ff.] A
I,363 30 ff.
12 In] oben re, von fremder Hand: 168 zu S. 139 ff.
I,363 17–367 20
Vierter Theil. Von der gesammten Wissenschaft
655
mal; ganz gut. γε ist ihm ein wurzelhaftes Wort, welches mit γενέσθαι und ähnlichem zusammenhänge, auch mit γέντο (εἵλετο); ἄρα hängt mit ἄρω zusammen. In der ersten Neusser Abhandlung ist ähnlich über μὲν und δὲ (ursprünglich hier, dort) gehandelt, in der 2ten von ἂν und κέν, in der 3ten von γε und ἄρα (nicht von γὰρ). |
5
Zuerst von den Partikeln, meist syntaktisch, Litteratur S. 143f. A Ihre Entstehung (Pronomina) (Von den Partikeln gehört hierher Ursprung und Bedeutung; das übrige ist syntaktisch.)
270r
Zu S. 144. Zu den Griechischen Dialekten (cf. S. 144. Die Inschriften geben viel.)
10
Aeolisch Ahrens. Giese. Dorisch Ahrens de dialecto Dorica, Göttingen 1843. 8. Was die Italischen Dialekte betrifft, so ist von ältern Büchern das von Lanzi, Saggio di lingua Etrusca das Hauptwerk. In den neuern Zeiten ist über das Umbrische und Oskische allerlei geschrieben; zum ersten gehören die Schriften über die Eugubinischen Tafeln (Lassen, Lepsius pp.); zum Oskischen vergleiche besonders Grotefend Rudimenta linguae Oscae ex inscriptionibus antiquis enodata, Hannover 1839. 4. (Dahin gehört die Bantinische Tafel.) Von der Bantinischen Tafel siehe Klenze philologische Abhandlungen. – Grotefend hat auch Rudimenta linguae Umbricae gegeben, wohin die Eugubinischen Tafeln gehören.
15
20
Über Meddix Tuticus und anderes Oskische Schömann Vorrede zum Greifswalder Lectionsog Sommer 1840.
16 Oskischen] am Rand re.: Neue Sammlung der Oskischen und Umbrischen Inschriften von Lepsius
24
1841.
25
6 Zuerst] alle Notate auf diesem Blatt weisen einen unterschiedlichen Schreibduktus auf; oben li., von
fremder Hand: 177 zu S. 144. [Bl. 144/75v] A
I,363 24–27 und 362 55 ff.
656
Zum zweyten Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
I,363 17–367 20
Noch andere Schriften findet man angezeigt in Curtius Abhandlung »Das Oskische und die neuesten Forschungen über das Oskische von Georg Curtius«, Zeitschrift für AlterthumsWissenschaft 1847. N. 49 ff.
5
Theodor Mommsen, die Italischen Sprachdialekte, Leipzig 1849 oder 50. Aufrecht und Kirchhoff Umbrische Sprachdialekte, 2 Bände.
Die Oskische Inschrift der Tabula Bantina und die Römischen Volksgerichte, eine sprachlich-antiquarische Abhandlung von Dr. Ludwig Lange, Göttingen 1853. 8. darin sind auch die frühern angeführt, die darüber gehandelt haben, Klenze, Mommsen, Kirchhoff und andere. 10
15
20
Der Breslauer Huschke: die Oskischen und Sabellischen Sprachdenkmäler, sprachliche und sachliche Erklärung Grammatik und Glossarium, Elberfeld 1856. 8. S. 268 ff. ist ein Abraxasstein oder gnostischer darunter gewesen, der sogenannte Arolsener Stein, auf welchem sao, Sabatho (Sabaoth), Adonaioa (Adonai), Eloaion (Elohim), die Vocale α ε η ι ο υ ω (wie öfter ähnliches) vorkommen; das alles wird als den Oskischen Sprachgebilden analog angesehen, und darnach gelesen und erklärt; woraus man ohngefähr den Standpunkt dieser Studien erkennen kann. Wilhelm Corssen de Volscorum lingua Naumburg 1858. 4. Johann Gustav Stickel (in Jena), das Etruskische durch Erklärung von Inschrif-
ten und Namen als Semitische Sprache erweisen, Leipzig 1858. 8.
25
Ariodantis Fabretti Glossarium Italicum, in | quo omnia vocabula continentur ex Umbricis, Sabinis, Oscis, Volscis, Etruscis ceterisque monumentis quae supersunt collecta et cum interpretationibus variorum explicantur. Turin 1858. groß 4. Fasciculus II. geht von AK – DO.
26
15 ähnliches)] unter dem Absatz, mit Verweiszeichen: Vergleiche Corpus Inscriptionum Graecarum T. II.
27
p. 569.
270v
4–5 Theodor … 2 Bände.] auf dem auf das Grundblatt geklebten Papierstreifen, Format: 10,2 �2,3
6–
22 Die Oskische … Italicum, in] auf dem am unteren Rand angeklebten Zettel, Format: 12,3 �9,5 13 oder gnostischer] am Rand li., mit Verweiszeichen
15 öfter ähnliches] unsichere Lesung 21 Namen als] es folgt ein unleserlich gestrichenes Wort 21 Semitische] anstelle der Streichung, am Rand re., mit Verweiszeichen 22 Ariodantis] Ariodantis (Ariodantis)
I,371 5–373 20
Vierter Theil. Von der gesammten Wissenschaft
657
Die Iguvischen Tafeln nebst den kleineren Umbrischen Inschriften mit Hinzufügung einer Grammatik und eines Glossars der Umbrischen Sprache, von Eduard Huschke, Leipzig 1859. 8. starker Band. |
zu Bd. I,371 5–373 20 Griechische Grammatik.
5
Von Buttmann kleine Griechische Grammatik 19. Auflage Berlin 1854. enthält eine weiter ausgeführte Syntax; gearbeitet das Ganze von Alexander Buttmann. Griechische Grammatik von Krüger. Griechische Syntax, als Grundlage einer Geschichte der Griechischen Sprache. Von Dr. Georg Blackert, erste Lieferung, Paderborn 1857. 8. ist phantastisches Zeug.
10
System der Griechischen Declination von Reimnitz. Kühner Griechische Grammatik Theil I. Hannover 1834. ▶T. II. 1835.◀ ist mit Vergleichung des Sanskrit pp. gemacht. Mehlhorn Griechische Grammatik für Schulen und Studirende, 1845. Halle 1. Lieferung, ist gut.
15
Zur Litteratur der Griechischen Grammatik. Ein interessantes geistreiches Werk, wobei das vergleichende Sprachstudium zu Hilfe genommen ist, ist das von John William Donaldson, The new Cratylus, or contributions towards a more accurate knowledge of the Greek language, Cambridge 1839. 8. meist rein grammatischen Inhaltes.
20
9 Griechische Syntax,] davor, am Rand li., mit Verweiszeichen: Gehört an den Schluß.
21
5 Griechische] Bl. 271r besteht aus einem Grundblatt und sieben an- bzw. aufeinander geklebten Zetteln;
oben li., von fremder Hand: 178 zu S. 145. [Bl. 145/76r] 5–8 Griechische … Krüger] auf dem ersten Zettel, Format: 12,8 �4,5 9–11 Griechische … Zeug.] auf dem zweiten Zettel, Format: 10,9 �2,5 12–15 System … Studirende, 1845.] auf dem Grundblatt, Format: 11,3 �17,8 15–20 Halle … grammatischen Inhaltes.] auf dem dritten Zettel, Format: 12,2 �3,3
271r
658
5
Zum zweyten Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
I,371 5–373 20
Zur Griechischen Syntax. Bernhardy. Syntax des Griechischen Verbums, von Dr. Friedrich Schmalfeld, Oberlehrer am Gymnasium zu Eisleben, Eisleben 1846. 8. enthält ein neues System, welches die Sprachformen oder Kategorien aus der Sprache selbst, als einen eigenthümlichen Organismus darstellen will: aber manche Seltsamkeit, z. B. daß er in Bezug auf das Verbum οὐ für subjective μὴ für objective Verneinung hält. Syntax der Griechischen Sprache, von Wilhelm Scheuerlein, Halle 1846. 8.
10
15
Griechische Syntax, von Johan Nikolai Madvig; von demselben (einige) Bemerkungen über einige Punkte der Griechischen Wortfügungslehre, in Schneidewins Philologus, 2. Band, Supplementheft, vortrefflich. Eine ganz neue Griechische Grammatik nach einer völlig eigenthümlichsten Construction, mit neuen Terminologien unstreitig sehr scharfsinnig von Heinrich Ludolf Ahrens (Director des Gymnasiums zu Hannover) Griechische Formenlehre des Homerischen und Attischen Dialekts, zum Gebrauch bei dem Elementarunterrichte, aber auch als Grundlage für eine historisch-wissenschaftliche Behandlung der Griechischen Grammatik Göttingen 1852. 8. Georg Curtius, Griechische Schulgrammatik Prag 1852. 8. enthält einige neue
Parthien auf dem Grund vergleichender Sprachforschung. 2. Ausgabe 1855. Friedrich Bellermann Griechische Schulgrammatik zur Erlernung des Attischen 20
Dialekts, nebst einem Lesebuche, Berlin 1852. 8. Zu seinem größern Werke hat Bernhardy Paralipomena syntaxis Graecae gegeben, Halle 1854. 4. eine allgemeine und sehr interessante Einleitung, nachher das Capitel von der Structur κατὰ τὸ σημαινόμενον. – Blackert, siehe oben. A Lobeck Paralipomena Grammatica Graecae 2 Bände.
25
1 Bernhardy.] es folgt ein Verweiszeichen auf den vorvorletzten Absatz auf dieser Manuskriptseite: Zu
26
seinem größern Werke etc. 10 vortrefflich.] auf einem am Rand li. angeklebten Zettel, Format: 5,5 �5,1: Madvig, Syntax der Griechischen Sprache, besonders der Attischen Sprachform, für Schüler. Braunschweig 1847. 8. Von demselben Bemerkungen über einige Punkte der Griechischen Wortfügungslehre. Göttingen (ist auch SupplementHeft zum 2. Jahrgang des Philologus. Ersteres besonders gegen Hermannische Lehre; aber häufig sehr irrig. 17 enthält einige] es folgt ein Verweiszeichen auf den letzten Absatz auf dieser Manuskriptseite: Erläuterungen zu etc.
27 28 29 30 31
1–24 Zur … Grammatica Graecae 2 Bände.] auf dem Grundblatt A
II,657 9–11
I,371 5–373 20
Vierter Theil. Von der gesammten Wissenschaft
659
Eine ganze Grammatik Griechische hat Mullach gegeben in der Hallischen Encyklopädie unter dem Artikel Griechische Sprache. Erläuterungen zu meiner Griechischen Schulgrammatik, von Georg Curtius, Prag 1863. 8. |
Lateinische Grammatik.
5
Georg Theodor August Krüger (in Braunschweig) Grammatik der Lateinischen Sprache, als umgearbeitete Ausgabe der Lateinischen Schulgrammatik von August Grotefend: Hannover 1842. 8. XXXVII und 1060 S. Lateinische Grammatik von Billroth. Madvig, Lateinische (Grammatik) Sprachlehre für Schulen, Braunschweig 1844.
10
8. verdient Aufmerksamkeit. Zumpt Lateinische Grammatik 9. Ausgabe, 1844.
Auf dem Wege der vergleichenden Sprachenkunde: Albert Agathon Benary die Römische Lautlehre, 1. Band, Berlin 1837. 8. Ein sehr bedeutendes Werk: Grammaire raisonnée de la langue Latine par l’Ab-
15
bé Jean Henri Prompsault aumônier de la maison royale des Quinze-Vingt, Paris
1845. 8. 1056 S. enthält im 3. Band nur die Lehre von den Buchstaben, der Orthographie und der Accentuation, nebst Quantität; auch vollständige Abbreviaturensammlung. Es sollen 2 Bände noch folgen. Die Lateinische und die Griechische Grammatik sind sehr verschieden. Es ist daher auch angemessen jede besonders und auf ihre Weise zu behandeln, wie die Alten gethan haben: ohnehin ist das System der Lateinischen Grammatik wie es aus dem Alterthum überliefert ist, so einfach und im Ganzen zweckmäßig, und ist so tief in den allgemeinen Gebrauch eingedrungen, daß es nicht angemessen scheint davon abzuweichen: einzelne Verbesserungen lassen sich 1–4 Eine … 1863. 8.] auf einem am Rand re. des Grundblattes angeklebten Zettel, Format: 10,9 �2,8 5 Lateinische Grammatik.] auf der Rückseite des ersten Zettels
6–19 Georg … noch folgen.] auf dem sechsten Zettel, Format: 15,2 �5,2 15 Grammaire] es folgt ein unleserlich gestrichenes Wort 20–660 10 Die … mir dedicirt.] auf dem siebenten Zettel, Format: 12 �6,5
20
25
271v
660
5
Zum zweyten Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
I,371 5–373 20
immer anbringen, selbst wenn man das Gerüst im Ganzen beibehält. Eine Parallelgrammatik beider Sprachen scheint daher kein Bedürfniß. Eine solche ist die von Rost, der den Griechischen Theil behandelt hat, und von Kritz und Berger, die den Lateinischen Theil geliefert, Göttingen 1848. 2 T. 8vo. Jede ist besonders noch als Griechische und Lateinische Schulgrammatik bezeichnet. Es ist nicht rathsam ganz mit der Überlieferung zu brechen, was besonders auch für Ahrens gilt. Lateinische Grammatik auch von Krüger (siehe oben) in Braunschweig
10
Lateinische Sprachlehre, zunächst für Gymnasien, 4. Auflage Paderborn 1857. von Dr. Ferdinand Schultz, Director des Gymnasiums zu Münster, mir dedicirt. Leo Meyer Vergleichende Grammatik der Griechischen und Lateinischen Spra-
che, 1. 1Band, Berlin 1861. 8. |
Grammatisch-lexikalische Elementarbücher für den Schulunterricht:
272r
Griechische Übersetzungsbücher. 15
Zum Übersetzen aus dem Griechischen ins Deutsche, Elementarbuch von Jacobs nach verschiedenen Cursen, auch poetisch. Zum Übersetzen ins Griechische.
20
8 Werner Anleitung zum Übersetzen. > > > > < Werner, Haas, Günther. Haas Griechischer Speccius. > > > > : Günther Anleitung zum Übersetzen.
21
16 poetisch.] neben dem aufgeklebten Zettel, am Rand re.: Der jüngere Passow hat jetzt eine ähnliche
22
Sammlung gemacht. 11 Vergleichende] darunter: (vergleichende)
Hand: 179 zu S. 145 [Bl. 145/76r]
13 Grammatisch-lexikalische] oben re, von fremder
15 Zum … 1817.)] auf einem aufgeklebten Zettel, Format: 10 �3,3
I,371 5–373 20
Vierter Theil. Von der gesammten Wissenschaft
661
Vömel, Übungsbuch zum Übersetzen aus dem Deutschen ins Griechische
3. Ausgabe Frankfurt 1822. 8. (1. Ausgabe 1817.)
Lexica. Günther Deutsch-Griechisches Wörterbuch zu den beiden Cursus der Anlei-
tung zum Übersetzen aus dem Deutschen ins Griechische 2te Ausgabe Halle 1819. 8.
5
Reichenbach allgemeines Deutsch-Griechisches Handwörterbuch zum Schulgebrauch, 1818. Leipzig. Stein (vom Kloster in Berlin) Deutsch-Griechisches Handwörterbuch zum
Übersetzen aus dem Deutschen ins Griechische Berlin 1815. 8. Rost Deutsch Griechisches Wörterbuch Göttingen 1818. Das Rostische scheint besser. 2. Auflage 1822. ▶7. Auflage 1857.◀ – Von demselben giebt es ein Griechisch-deutsches Schulwörterbuch 2. Auflage Erfurt 1822. Heinrich Ulrichs, Lexicon Latino-Græcum, Alsen 1843. 8. ist für die Griechen gut und bestimmt, die Lateinisch lernen wollen.
10
15
Dr. Johannes Franz, Deutsch-Griechisches Wörterbuch, 2 Bände groß 8. Leipzig
1838. Von Lateinischen siehe die Rückseite. A | Lateinische.
272v
Lateinische Elementarbücher zum Übersetzen ins Lateinische. Döring und Jacobs. Creuzer. Zumpt Aufgaben, 2. Ausgabe 1822. Krebs Anleitung zum Lateinisch Schreiben, Frankfurt 1822. 8. sehr zweck-
mäßig. 3. Ausgabe. Andere zu Übersetzung aus dem Lateinischen ins Deutsche; geht für unsern Zweck zu sehr ins Elementarische. 4–13 Günther … Griechisch-] auf einem aufgeklebten Zettel, Format: 7,9 �4
12 7. Auflage 1857.] am Rand re., mit Verweiszeichen 14–15 Heinrich … lernen wollen.] neben dem aufgeklebten Zettel, am Rand re. 16–17 Dr. Johannes … Rückseite.] auf einem aufgeklebten Papierstreifen, Format: 9,8 �1 19–26 Lateinische … Elementarische.] auf einem aufgeklebten Zettel, Format: 10,7 �3,8 A
II,661 18 ff.
20
25
662
Zum zweyten Haupttheil. Besondere Alterthumslehre
I,371 5–373 20
Lexica. Kraft Deutsch-Lateinisches Lexicon 2. Auflage. ▶Desgleichen ein solches von Wüstemann.◀ Ein neues will Weber geben. Georges’ Deutsch-Lateinisches Wörterbuch, 2. Auflage Leipzig bei Hahn 1839. 5
10
273r 15
3. Auflage 1845. Es giebt eine Menge grillenhafter Vorschriften über falsche Latinität; daher man früher mit Recht de latinitate falso suspecta geschrieben hat. Gegen die falsche Latinität ist Noltenii Antibarbarus zu brauchen; einen neuen Antibarbarus hat man vom Weilburger Krebs, der aber nach Wolfischer Weise sehr übertrieben hat. Gute Bemerkungen gegen ihn und andere solche giebt der Holländer Mahne Miscellanea Latinitatis, Leiden 1845. 8. Selbst daß ad nicht vor Vocalen gebraucht werde, hat derselbe ziemlich gut erschüttert. |
Beiträge zur Geschichte der Grammatik des Griechischen und des Lateinischen von Dr. Carl Ernst August Schmidt, Halle 1859. 8. ein zierlicher Band, enthält auch allgemeine Untersuchungen über Ursprung der Sprache und dergleichen. |
2–3 Desgleichen … Wüstemann.] über der Zeile, mit Einfügungszeichen
fremder Hand: 180 (aus 179) zu S. 145 [Bl. 145/76r]
13 Beiträge] oben re, von
A N H A NG
Verzeichnis der von Boeckh verwendeten Abkürzungen
a.
anno (im Jahr)
a. Chr. [n.]
ante Christum natum (v. Chr.)
a. u. (c.)
ab urbe condita (seit Gründung der Stadt [Rom])
A. T.
Altes Testament
c./cap.
caput (Kapitel/Abschnitt)
cf.
confer (vergleiche)
Cod./Codd.
Codex/Codices (Handschrift/Handschriften)
extr.
extremo (am [Seiten]ende)
ib./ibid.
ibidem (ebendort)
i. e.
id est (das heißt)
init.
initio (am [Seiten]anfang)
l. c.
loco citato (an zitierter Stelle)
Lib.
liber (Buch)
Ms./Mss. Manuskript(e) NB.
nota bene (Merke wohl!)
N. T.
Neues Testament bzw. neutestamentlich
p./pp.
pagina/paginae (Seite[n])
p. Chr. [n.]
post Christum natum (n. Chr.)
pp.
perge perge (fahre fort, fahre fort = usw.)
rl. Reichsthaler sq./sqq.
sequens/sequentes (folgend; die folgenden/folgende [Seiten])
T.
tomus/tomi (Band/Bände)
Vol.
volumen (Band)
&c.
et cetera (usw.)
Vorbemerkung zu den Anmerkungen
Die folgenden Anmerkungen sollen eine erste Grundlage bilden, um B oeckhs Manuskript inhaltlich und sachlich zu erschließen. Die leicht zu bemerkenden Lücken und Ungleichgewichte resultieren daraus, dass bereits vorhandene Informationen nicht vorenthalten werden sollten und dass es eigentlich eines interdisziplinär aufgestellten Teams zur Erarbeitung der Anmerkungen bedurft hätte, da Boeckh seiner enzyklopädischen universalistischen Konzeption gemäß versucht hat, die „Alterthumswissenschaft“ seiner Zeit als Ganzes darzustellen und hinsichtlich all ihrer Spezialgebiete, wie z. B. der Epigraphik, der Numismatik oder der Sprachwissenschaft etc., über die Jahre hinweg auf dem avanciertesten Stand des Wissens zu bleiben. Heute ist das, was Boeckh angestrebt hat, nämlich als Einzelner den Wissenskomplex der Altertumswissenschaft in seiner Gesamtheit zu überblicken, der Gegenstand verschiedener Disziplinen. Eine weitere Schwierigkeit besteht darin, dass Boeckh viele Dinge nur für sich selbst und daher in einer äußerst verknappten Form notiert hat, so dass nicht an allen Stellen erschlossen werden konnte, worauf er sich jeweils bezieht. Alle Literaturangaben, die sich mit Hilfe der von Boeckh gemachten Angaben zweifelsfrei in der Bibliographie auffinden lassen, wurden nicht in die Anmerkungen aufgenommen. Man darf sich nur nicht davon irritierten lassen, dass Boeckh (vermutlich oft aus dem Gedächtnis) nicht immer die genauen Erscheinungsjahre oder exakten Titel notiert hat. In der Bibliographie finden sich die korrekten bibliographischen Angaben. Fremdwörter bzw. Fremdsprachliches, das Boeckh im Text selbst erläutert, wurde in den Anmerkungen nicht berücksichtigt. Ergänzungen der Herausgeberin innerhalb von Zitaten erfolgen in eckigen Klammern. Übersetzungen, die aus Büchern entnommen wurden, sind in doppelte Anführungszeichen gesetzt und am Ende wird jeweils der Übersetzer / die Übersetzerin genannt (die jeweiligen bibliographischen Angaben finden sich dann in der Bibliographie der Forschungsliteratur). Alle anderen Übersetzungen stehen in einfachen Anführungszeichen. Für die von Boeckh verwendeten und im Text nicht aufgelösten Abkürzungen sei auf das entsprechende Verzeichnis verwiesen. Hinsichtlich Boeckhs zahlreicher Verweise auf seine anderen Vorlesungsmanuskripte, d enen in dieser Edition nicht nachgegangen wird, sei auf deren tabellarische Auflistung verwiesen. Bei Boeckhs bibliographischen Angaben sind folgende Eigenheiten zu beobachten: Zwischen Autor und Werktitel setzt er kein Satzzeichen, nach der
*12
Vorbemerkung zu den Anmerkungen
Nennung von Jahres- und Seitenzahlen setzt er Punkte. In vielen Fällen gibt er im Anschluss an das Erscheinungsjahr des Titels noch das Format des jeweiligen Buches an, indem er z. B. notiert: „1818. 8“ (bei einem Band der 1818 erschienen ist und Oktavformat hat), oder er schreibt: „8vo“ (für Oktavo) oder „klein 8“ (Kleinoktav). Bei Büchern im Quartformat steht dann: „quart“, „quarto“ oder „in 4.“ bzw. „folio“ für Bände im Folio-Format. An wenigen Stellen hat er auch den Preis der Bücher notiert, wie z. B. „2 rl“ (2 Reichsthaler). Ferner sei an dieser Stelle nochmals darauf hingewiesen, dass die Erscheinungsjahre der von Boeckh genannten Literatur eine gute Datierungshilfe darstellen. Im zweiten Teil seiner Vorlesung stellt Boeckh die römischen Altertümer viel ausführlicher dar als die griechischen. Das liegt darin begründet, dass er hinsichtlich der Griechen auf sein Vorlesungsmanuskript der „Griechischen Alterthümer“ verweisen kann bzw. häufig auf dieses verweist, aber nie eine Vorlesung über römische Altertümer gelesen hat und daher alle diesbezüglichen Informationen im Enzyklopädie-Manuskript notiert hat. Zur Erläuterung seiner Theorie der Hermeneutik und Kritik führt Boeckh zahlreiche Beispiele aus der philologischen Praxis an, anhand derer er das von ihm beschriebene methodische Vorgehen veranschaulicht. Dabei greift er – naheliegenderweise – immer auf Dinge zurück, die gerade in den philologischen Debatten verhandelt worden sind1 oder mit denen er sich selbst zu dem jeweiligen Zeitpunkt intensiver auseinander gesetzt hat.2 So findet man in der ersten Textschicht von 1809 viele Bezugnahmen auf Platon und die Griechischen Tragödien, denen Boeckhs erste Publikationen galten; vgl. Boeckh (1806) und (1808a). In den Jahren 1809 bis 1825 hingegen, als er intensiv an seiner Pindar-Edition gearbeitet hat, greift er bevorzugt Beispiele aus diesem Bereich auf. Deshalb, aber auch weil Boeckh in der Pindar-Forschung Wesentliches geleistet hat, soll seine Beschäftigung mit Pindar im Folgenden zwecks einer besseren Kontextualisierung kurz skizziert werden: Bereits im Sommersemester 1808 hat Boeckh erstmals eine Vorlesung über Pindar gehalten. Ein Jahr später erschien seine Schrift „Über die Versmaße des Pindaros“, in der er, angeregt durch eine Bemerkung von Johann Heinrich Voss (vgl. Boeckh [1809b], 41 mit Verweis auf Voss [1802], 243) eine genaue metrische Analyse der „Siegeslieder“ Pindars unternimmt und zu der Einsicht ¹ Auf diese Weise hat sich auch der zeitgenössische philologische Diskurs mit in die Vorlesung eingeschrieben. ² Deshalb bieten auch die verschiedenen von Boeckh angeführten Beispiele wichtige Hinweise für die Datierung späterer Ergänzungen.
Vorbemerkung zu den Anmerkungen
*13
gelangt, „daß in den Pindarischen Gedichten keine Brechung der Wörter statt finde[t]“ (ebd. 41). Anhand ausgewählter Oden zeigt Boeckh auf, wie die Verse korrekterweise voneinander abzuteilen sind, nämlich so, dass keine Wortbrechungen mehr nötig sind, weil (bis auf wenige Ausnahmefälle) das Versende mit dem Wortende zusammenfällt. Boeckh bemerkt allerdings einschränkend, dass zum „objectiven“ Nachweis der Richtigkeit dieser Versabteilung erst „eine metrische Analyse der gesammten Gedichte“ (ebd. 47) notwendig sei. Diesen Nachweis erbringt er dann mit seiner insgesamt vier Teilbände umfassenden Pindar-Edition. Deren erster Teilband, in dem er den griechischen Text der Epinikien gemäß dem von ihm ermittelten metrischen Prinzip präsentiert, erschien 1811. Zu diesem Zeitpunkt war er 26 Jahre alt und mittlerweile von Heidelberg nach Berlin gezogen. In den folgenden Jahren erschienen dann die restlichen Bände der Edition: Bd. 1.2 (1814) enthält neben einer Untersuchung der Versmaße des Pindar („De Metris Pindari“), 1–340, noch die kritischen Anmerkungen zur Textgestalt („Notae Criticae“), 343–578, Bd. 2.1 (1819) die Scholien und Bd. 2.2 (1821) schließlich, neben diversen Indices, eine lateinische Inhaltsangabe („Interpretatio Latina“) der „Epinikien“, 29–99, und einen erläuternden Kommentar (von Boeckh als „Commentarius Perpetuus“ bzw. als „Explicationes“ bezeichnet), 100–550. In den Jahren 1820– 1822 beschäftigte sich Boeckh in drei Akademievorträgen nochmals mit der „kritische[n] Behandlung der Pindarischen Gedichte“, vgl. Boeckh (1825c). Im Jahre 1825 erschien dann eine zweite, in der Versabteilung nochmals korrigierte Auflage der Epinikien. Zu dem Gesagten muss man ferner bedenken, dass Boeckh mit seinen Forschungen zur Metrik der „Siegeslieder“ Pindars in das Hoheitsgebiet zweier bereits etablierter Größen des Faches eingedrungen ist und deren Arbeit obsolet gemacht hat.3 Denn der Göttinger Altertumswissenschaftler Christian Gottlob Heyne hatte erst wenige Jahre zuvor eine große Pindar-Edition erarbeitet, vgl. Heyne (1773) und (21798–1799), zu deren zweiter Auflage der mehr als eine Generation jüngere Gottfried Hermann, der damals bereits eine Professur in Leipzig bekleidete, eine metrische Untersuchung (Commentatio des metris Pindari) beigesteuert hat, vgl. Bd. 3.1 (1798), 177–351. Nun hat aber, so Thomas Poiss, „Boeckhs Pindarausgabe [...] eine der größten philologischen Leistungen des späten 18. Jahrhunderts praktisch ausgelöscht. Pindar wird nach Boeckhs Kolometrie abgeteilt und zitiert – und die Verszählung Heynes läuft in den modernen Ausgaben nur sekundär am rechten Rand neben dem Text mit.“4 Und bereits hier entspann sich, was nicht ³ Vgl. Poiss (2013), 33. ⁴ Ebd.
*14
Vorbemerkung zu den Anmerkungen
verwundert, der (erste) Konflikt zwischen Boeckh und Hermann, der auch in Boeckhs Vorlesung durchschimmert und über den mittlerweile mehrfach geschrieben worden ist.5
⁵ Vgl. hierzu zuletzt Poiss (2010).
Anmerkungen
zu Band 1.1 · Grundtext 3 1 . 15 13 Encyklopädie der … Beilage F ] Überlegungen zur Datierung : Die ers
ten vier Seiten (Bl. 1/1r – 4/2v), die nach wie vor einen Bogen bilden, liegen nicht mehr in der ersten Niederschrift vor, da Boeckh den Anfang im Nachhinein neu niedergeschrieben hat. Er hat allerdings in diese Neufassung Ausschnitte aus der ersten Niederschrift integriert. Das Papier und der Schreibduktus dieser aufgeklebten Textausschnitte entspricht dem der folgenden Seiten (Bl. 5/3r –14/7r und Bl. 15/9r –17/10r), die zur ersten Textschicht gehören. Die vier von Boeckh im Nachhinein erneuerten Seiten sind ferner später zu datieren als die Beilagen A (Bl. 78r/v), B (Bl. 79r/v), C (Bl. 80r), D (Bl. 81r/v), E (Bl. 82r/v) und F (Bl. 83r), vgl. II 381 – 401, die Boeckh vermutlich nach 1818 geschrieben hat, vgl. die Datie rungsüberlegungen in den Anmerkungen zu 381 3 und 396 22– 24. Da er auf den ersten vier neugeschriebenen Seiten auf diese Beilagen verweist, müssen diese bereits vorgelegen haben. Sie sind aber vermutlich nicht sehr viel eher entstan den. Im Grundtext der erneuerten Seiten erwähnt er nur bis 1808 erschienene Literatur. Der früheste in einer Marginalie genannte Titel ist Osann (1835 –1839), Bd. 1, daraus folgt, dass Boeckh den Grundtext dieser Seiten vor 1835 niederge schrieben haben muss. Aus inhaltlicher Perspektive betrachtet, sprechen die Verwendung des Begriffes „Aggregat“ und die anderen indirekten Bezüge auf Hegel (vgl. hierzu die Anmerkungen zu 5 6 und zu 5 13– 20) dafür, dass Boeckh diese Blätter auf jeden Fall nach 1817 (das ist das Erscheinungsjahr der ersten Auflage von Hegels Enzyklopädie) notiert hat. Vermutlich hat er sie in Vorbereitung auf seinen Vortrag der Vorlesung im Sommersemester 1820 geschrieben. Dafür spräche, dass in der Vorlesungsnachschrift von Karl Otfried Müller, die aus dem Sommersemester 1816 stammt (SUB ; Cod. Ms. K. O. Müller 4,9), der Begriff Ag gregat noch nicht vorkommt, in der Nachschrift von Johann Gustav Wilhelm Kropatschek von 1820 und 1822/23 hingegen schon (GhK ; 4° Ms. philol. 20). 4 3–5 Die gewöhnlichen … Wolfische ] Vgl. Wolf (1807), 30 : „Wird hienach noch
eine nähere Beschreibung des Ganzen unserer Wissenschaft gefordert, so wird sie auf den Inbegriff der Kenntnisse und Nachrichten gehen, die uns mit den Handlungen und Schicksalen, mit dem politischen, gelehrten und häuslichen Zustande der Griechen und Römer, mit ihrer Cultur, ihren Sprachen, Künsten und Wissenschaften, Sitten, Religionen, National-Charakteren und Denkarten bekannt machen, dergestalt dass wir geschickt werden, die von ihnen auf uns
*16
Anmerkungen zum Grundtext
I 4 – 6
gekommenen Werke gründlich zu verstehen und mit Einsicht in ihren Inhalt und Geist, mit Vergegenwärtigung des alterthümlichen Lebens und Verglei chung des spätern und des heutigen, zu genießen.“ Vgl. ferner seinen „Ueberblick sämmtlicher Theile der Alterthums-Wissenschaft“, ebd. 143 ff. 4 6–9 die Definitionen … schön. ] Vgl. Platon, Hippias Maior 287 e : παρθένος καλὴ
καλόν (‚eine schöne Jungfrau ist etwas Schönes‘) und Hippias Maior 289 e : τὸ καλὸν οὐδὲν ἄλλο ἢ χρυσός (‚das Schöne ist nichts anderes als Gold‘). 5 6 die Philologie … betrachten ] Der Begriff Aggregat (lat. ‚Anhäufung/An
sammlung‘) wird von Boeckh und anderen (wie z. B. Schleiermacher, Schlegel und Hegel) als pejorativer Gegenbegriff zu allem, was einen systematischen und somit wissenschaftlichen Charakter aufweist, gebraucht. Er meint so viel wie eine bloße (zufällige) Anhäufung ohne notwendigen inneren (organischen) Zusammenhang. Gegenbegriffe sind System, Organismus, Wissenschaft. Wen Boeckh hier mit „viele“ meint, muss offen bleiben, aller Wahrscheinlichkeit nach ist es aber Hegel, auf den er sich später (I 24 43– 46) explizit bezieht. Das erste Vor kommen des Begriffs „Aggregat“ in Boeckhs Manuskript – aus chronologischer Perspektive – ist unten I 341 14. Alle anderen Stellen im Manuskript, an denen der Begriff genannt wird (I 24 44– 45, 30 5– 6, 30 8, 51 8, 246 10, 341 14, II 383 5, 384 22, 388 7, 390 24, 391 27– 28, 404 33, 416 15, 417 2, 450 32, 527 5, 589 18), sind später zu datieren. Für Boeckhs eigenes Begriffsverständnis vgl. unten II 384 20– 22 sowie 388 6– 8. 5 13–20 Wenn einer … hervorgehen. ] Diese Passage liest sich wie eine Aufzäh
lung der einzelnen Teilgebiete von Hegels philosophischem System, vgl. Hegel (1817), XI – X VI, bzw. (31830), LI – LVIII, und zwar insbes. der Teilgebiete, die er je weils auch in speziellen Vorlesungen vertieft hat. Hegel zählte seit dem Winter semester 1818/19 zu Boeckhs Kollegen an der Berliner Universität. Laut Boeckhs „Katalog meiner Bücher“ hat er von Hegel nur die sog. Freundesvereinsausgabe besessen, deren Bände ab 1832 erschienen sind. Für nähere Informationen zu Boeckhs „Katalog meiner Bücher“ vgl. die diesbezüglichen Ausführungen in der Vorbemerkung zur Bibliographie in vorliegendem Band. 6 27–28 siehe Römische Litteratur Geschichte S. 4 sqq. ] Vgl. die Anm. zu 386 13. 6 33 philologischer Lesetrieb ] Vgl. Schlegel, F. (1798b), 121 [= KFSA, Bd. 2, 239,
Fragment 391] : „Lesen heißt den philologischen Trieb befriedigen, sich selbst litterarisch affiziren. Aus reiner Philosophie oder Poesie ohne Philologie kann man wohl nicht lesen.“ Der Gedanke findet sich bereits in Schlegels zweitem Heft „Zur Philologie“, vgl. KFSA, Bd. 16, 68, Nr. 80 und 82. 6 34 Litteratur Geschichte S. 4. marg. ] Vgl. die Anm. zu 386 13.
I 7 – 8
Anmerkungen zum Grundtext
*17
7 4 –7 Hier die Beilage A. … C ] Aus diesem Verweis auf die Beilagen A – C geht
hervor, dass diese älteren Datums sind als die neue Niederschrift der ersten vier Seiten des „Heidelberger Heftes“. 7 4 –5 Hieran schließt … Litteratur Geschichte S. 3 – 4. ] Vgl. die Anm. zu 386 13.
7 20 Pythagoras soll … haben ] Eine verbreitete Behauptung in der Antike, z. B. bei Diogenes Laertius, Leben und Meinungen berühmter Philosophen I, 12 :
Φιλοσοφίαν δὲ πρῶτος ὠνόμασε Πυθαγόρας καὶ ἑαυτὸν φιλόσοφον (‚Der Philo sophie gab als erster Protagoras ihren Namen wie auch sich selbst [den Namen] Philosoph‘), oder Cicero, Tusculanae disputationes V, 10 : Nec vero Pythagoras nominis solum inventor, sed rerum etiam ipsarum amplificator fuit (‚Pythago ras war aber nicht nur der Erfinder des Namens, sondern auch Erweiterer des Gegenstandes selbst‘). Vgl. hierzu Riedweg (2002), 120 –128 [= Kapitel II, 4. „Er finder des Wortes ‚Philosophie‘ ?“]. 7 20–25 φιλοσοφία erfunden … φιλομάθεια ] φιλοσοφία ist ‚Liebe‘ oder ‚Streben‘
(φιλία) zur ‚Weisheit‘ (σοφία) ; φιλολογία nicht ganz analog ‚Liebe‘ oder ‚Stre ben‘ zum λόγος, also ‚Liebe zum Sprechen und Disputieren‘, ‚wissenschaftliches Streben‘ oder auch ‚Beschäftigung mit Sprache und Literatur‘. Boeckh selbst hingegen übersetzt λόγος an einer Stelle mit „die gegebene Kunde“ (vgl. I 9 5). φιλομάθεια ist die ‚Liebe‘ oder ‚Streben zum Lernen‘ (μανθάνειν) oder ‚Lern begier‘. 7 26 Wyttenbach Vorrede ] Vgl. Wyttenbach (1809), V – X II. 7 27 Mehr Römische Litteratur Geschichte S. 7. III ] Vgl. die Anm. zu 12 3– 5. 8 8–9 Haase Philologie … S. 376. ] Haase (1847), 376 : „Der Ursprung der Philologie
liegt noch innerhalb des Alterthums und zwar zunächst des griechischen, auf dem durch Aristoteles bezeichneten Scheidepunkte zwischen der Zeit überwie gender Productivität, welche ihre Kraft aus dem Leben und der Freiheit nimmt und noch nicht durch wissenschaftliche Fachwerke geregelt und beschränkt ist, und der Zeit überwiegender Receptivität, welche nach dem Untergange der sitt lichen und politischen Tüchtigkeit und Freiheit durch schulmäßige Studien die Früchte früherer Productionen systematisch ordnet und vervollständigt und sie sich historisch als allgemeine Bildung und Gelehrsamkeit aneignet. Die Philo logie im Alterthume ist nichts anderes als diese allgemeine Bildung und Ge lehrsamkeit ; sie beruht wesentlich auf historischem Erkennen und ist dem Stoff nach unbeschränkt und daher auch nicht zu einer abgeschlossenen Disciplin gestaltet.“
*18
Anmerkungen zum Grundtext
I 8 – 9
8 15 Aristoteles’ Politien ] Aristoteles’ Beschreibungen der πολιτεῖαι (‚Verfassun
gen‘) verschiedener Stadtstaaten. Davon wurden Aristoteles in der Antike 170 zugeschrieben, die zu Boeckhs Zeiten alle verloren waren.
8 26–28 Den unbeschränkten … eruditio. ] D. h. die Definition der Philologie als
Gelehrtheit.
8 43–44 (siehe Reichardt) ] Reichardt (1846), vgl. zu diesem II 415 28 ff. 8 60 meine Deutschen Reden ] Vgl. Boeckh (1839) in Boeckh (1859), 245. 9 3 μανθάνειν ] ‚lernen‘ (Wurzel μαθ- wie in φιλομάθεια). Vgl. Platon, Menon 81 d :
τὸ μανθάνειν ἀνάμνησις ὅλον ἐστίν (‚Lernen ist zur Gänze Wiedererkennen‘). 9 5 φιλόλογος und φιλόσοφος ] ‚Philologe‘ und ‚Philosoph‘.
9 6 –7 Römische Litteratur S. 5. ] Vgl. Boeckhs Manuskript zur Vorlesung über „Rö mische Litteraturgeschichte“ (ABBAW, Nl. A. Boeckh, Nr. 5), Bl. 5/3r f. : […] In den Platonischen Schriften heißt ein φιλόλογος nur verborum, sermocinandi amans, Phaedrus §. 28. Theætetus p. 146. A. Republica IX, p. 582. E. coll. Nunnes. ad Phrynichum p. 174. Herodian. p. 465. wo man auch φιλολογεῖν findet ; nachher nimmt es
den Begriff der Polymathie an, unter den Hellenen, seit Eratosthenes, unter den Römern seit Atteius Philologus. (am Rand re., mit Verweiszeichen : Aristoteles Problemata XVIII. hat ὅσα περὶ φιλολογίας, und die aufgestellten Fragen betreffen Lesen und dergleichen so daß man hier Theils ein Allgemeineres bereits findet, Theils unsere Bemerkung vom Lesen bestätigt wird. Philosophie ist nachher aus drücklich einbegriffen. Ernesti Clavis Ciceroniana v. φιλολογώτερα. ▶ Man sehe hierüber Wolf Alterthumswissenschaft S. 39. Eratosthenes der Alexandriner, wel cher zuerst φιλόλογος hieß, zeigt auch deutlich, wie man den Nahmen damals nahm. Er war ein Mann von unermeßlicher Erudition, Bibliothekar der großen Bibliothek, der aber in keinem aller der Fächer, worin er arbeitete, den ersten Rang behauptete, und daher den Nahmen Beta erhielt. Suidae Lexicon T. I. p. 850. Kuster, und dessen Anmerkung. – Es liegt schon im Begriff der Philologie, daß ieder Philologe der 2te, das Beta, nicht der erste sey, außer in seinem Fache. – Daher hat auch das Alterthum vor Aristoteles, welches producirt, eigentlich noch keine Philologie ◀) Cicero Att. II, 17. XII, 12. Suetonius de illustribus grammaticis 10. Voss. Aristarchus I, 6. Ernesti ad Suetonii Caligulam c. 53. (am Rand oben re., mit Verweiszeichen : Eratosthenes und Atteius wollten sich hierdurch als allgemeine Gelehrte bezeichnen, die nicht einer besonderen einzelnen Wissenschaft sich widmeten, nicht bloß Grammatiker Mathematiker pp. auch nicht Philosophen waren, sondern wie wir den Philologen setzen.) Denn aller λόγος war es damals,
I 9
Anmerkungen zum Grundtext
*19
und aller freylich war alt, weil eine neue Litteratur nicht war. Aber freylich ist es auch sonst natürlich, daß man sich aufs Alterthum beschränkte, Theils weil das Urtheil darüber (über der Zeile, mit Einfügungszeichen : recht) konnte abgeschlos sen werden, Theils weil das Feld so groß war, zumahl da man auch auf das ganz außer der Philologie liegende Produciren in alten Sprachen, welches im Übrigen höchst nothwendig und nützlich ist, aber nicht in den Begriff gehört, hinsah. Die Neigung zur Polyhistorie war das Natürlichste, und die Nothwendigkeit derselben erhellt aus dem Begriff, indem ia die Philologie durchaus auf keinen Gegen stand beschränkt ist und nur die Betrachtungsweise sie ausmacht : welche aber freylich in der Polyhistorie zu empirisch gehalten ist und zu unkritisch. In der Litteratur erscheint Stoff und Sprache einiger Maßen vereinigt ; Sprachkunde und Polyhistorie fanden ihre Rechnung ; daß beydes von ihr noch abgesondert seye, und nicht subordinirt, sondern coordinirt, war der einzige Fehler in der Betrachtung. (unter dem Text, mit Verweiszeichen : Die Litteratur (über der Zeile, mit Einfügungszeichen : ist die Hauptquelle, jedoch) ist auch (unter der Zeile : sie) nicht die einzige Erkenntniß, sondern auch im Staat pp. in Kunst und Wissenschaft ist welche. ▶ Aber weil eben die Philologie auf das Erkennen des Erkannten geht, und das Erkennen einer Nation (daneben re., mit Einfügungszeichen : vorzüglich) in ihrer Litteratur liegt, hat man sehr natürlich diesen Begriff erwählt, der aber auch einseitig. ◀) Und daß die Kritik sich wohl anmaßen konnte, Philologie zu heißen, ist leicht begreiflich, da ia bey einem Erkennen des Erkannten die Kri tik in steter Thätigkeit seyn muß, der Verstand ein großes Übergewicht über die Erfindungsgabe erhalten und die Phantasie zurückgedrängt werden muß : zumahl wenn die Philologie in den kalten Verstand der bedächtigen reinlichflei ßigen Bataver fiel. Weswegen aber eben diese nicht allein herrschen soll ; denn die Philologie (am Rand re., mit Einfügungszeichen : als allgemeine Wissenschaft (der Philosophie coordinirt)) soll den ganzen Menschen in Anspruch nehmen, und alle seine Fähigkeiten vielfältig ausbilden. Das Gegentheil dieser Ansicht gehört also eben so gut zur Philologie die Ansicht der Humanität ; denn auch diese ist gleich wahr, nur von der | [6/3v] entgegengesetzten Seite ; denn die Hu manität bildet nur zur Vernunft, d. h. zur Sittlichkeit, und zur ästhetischen und speculativen Erkenntniß aufs Höchste : (am Rand li., mit Einfügungszeichen : und das Erkennen dessen, was die Menschheit erkannt hat, bildet freilich auch zur Humanität, indem es den Menschen kennen lehrt, ▶ d. h. den menschlichen Geist in allen seinen Producten. ◀) 9 7–8 γνῶσις nach … ἀνάγνωσις ] ‚Erkennen/Erkenntnis‘, ‚Wiedererkennen/
Lesen‘. Boeckh verwendet diese beiden Begriffe hier anstelle von Platons μανθά νειν (‚lernen‘) und ἀνάμνησις (‚Wiedererinnerung‘), um eine Brücke zu seinem
*20
Anmerkungen zum Grundtext
I 9 – 12
oben (I 7 34) gebrauchten Wortspiel von γιγνώσκειν (‚erkennen‘) und ἀναγιγνώ σκειν (‚wiedererkennen/lesen‘) zu schlagen. 9 13–14 siehe Römische … S. 4. am Rand ] Vgl. die Anm. zu 386 13. 10 17–18 Reichardts Bestimmung ] Vgl. Reichardt (1846), 69. 11 9 Friedrich August Wolf, van Kooten ] Vmtl. Wolf (1807), 30 und Kooten (1779). 11 17 wie Aristoteles sagt ] Vgl. Aristoteles, Metaphysik α (982 a 14 –17) : καὶ τῶν
ἐπιστημῶν δὲ τὴν ἑαυτῆς ἕνεκεν καὶ τοῦ εἰδέναι χάριν αἱρετὴν οὖσαν μᾶλλον εἶναι σοφίαν ἢ τὴν τῶν ἀποβαινόντων ἕνεκεν, καὶ τὴν ἀρχικωτέραν τῆς ὑπηρε τούσης μᾶλλον εἶναι σοφίαν („und daß unter den Wissenschaften die, welche um ihrer selbst und um des Wissens willen gesucht wird, eher Weisheit sei als die um anderweitiger Ergebnisse willen gesuchte, und ebenso die mehr gebie tende im Vergleich mit der dienenden“ [Bonitz/Seidl]). 12 3–5 Mehr von … Litteratur S. 7 ff. ] Vgl. Boeckhs Manuskript zur Vorlesung über „Römische Litteraturgeschichte“ (ABBAW, Nl. A. Boeckh, Nr. 5), Bl. 7/4r ff. :
[…] Der Philologe soll mit gleicher Liebe das Größte und Kleinste, vom Element der Sprache bis zur Gesammtheit der Menschenidee umfassen : ob er es kann ? Was Einer nicht kann, (am Rand re. : III) thun Alle : iede Wissenschaft existirt (am Rand re., mit Einfügungszeichen : der Ausdehnung nach) ganz nur in der Gesammt heit der wissenschaftlichen Männer, in tausend Köpfen partiell zerstückelt, zer brochen, (am Rand re., mit Einfügungszeichen : wohl auch) verschroben und gerad brecht. Aber schon die große Liebe, womit so viele sie umfaßt (am Rand re. : Jeder muß nur die ganze Idee haben ; das Einzelne besitzt keiner vollständig.) haben, bürgt für die Realität der Idee, welche keine andere ist als die Nachconstruction der Constructionen des menschlichen Geistes in der Totalität. Wer vermöchte eine solche Aufgabe zu lösen : wie wenig haben davon die Bentley’s, die Hem sterhuis, die Winkelmanne gelöst ! Im Leben mehr als in Schriften : denn sie geben den Stoff nur, die Form in ihrer Vollendung bleibt im Hintergrunde. Sie ist, wie iede Wissenschaft, eine unendliche Aufgabe für Approximation : wir werden in der Philologie immer einseitig sammeln, die Vereinigung mit der Speculation nie total zu Stande bringen ; denn auch speculiren wird man einseitig ; aber die Unvollendetheit ist ia kein Mangel, sondern das Hehlhalten derselben. Aber viel kann man thun, mit den erforderlichen Eigenschaften. Ein reines Gemüth, ein allem Guten (darüber : Edlen, und mit Einfügungszeichen am Rand re. : und Schö nen) nur offener Sinn, der Sinn für das Höchste und Übersinnliche, und das kleinste, eine harmonische Ineinanderbildung (am Rand re. : # Nach p. 8.) des Ge fühles und Denkens, des Lebens und Wissens, (am Rand re. : Ihre Erreichung ist
I 12
Anmerkungen zum Grundtext
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nur möglich mit der Vollendetheit der menschlichen Natur, in welcher auch nur die Vollendung der Wissenschaft möglich ist. Dies wird immer Idee bleiben. Daß die Philologie diese Beschränktheit mit der Philosophie theile. Siehe anderwärts.) sind nicht die Theologen und Philosophen allein, sondern ieder Wissenschaft, und nebst rastlosem Fleiß freylich auch dem Philologen Grundbedingungen wahren Studiums. / Aber auch so bleibt die Philologie immer noch unendlich schwer, weil ihre Idee die Vereinigung erfordert vieler untereinander entgegengesetzter Charaktere. So ist die Kritik dem dogmatisch darstellenden und dem Ideen auf fassenden Geiste (darunter : und der Phantasie,) durchaus zuwider, | [8/4v] (über dem Text : Die widerstrebenden Elemente sind : 1) a) Das Vermögen der Ideen als Setzung eines Positiven, mittelst reproducirender Phantasie, b) (verbessert aus : 2)) die zersplitternde negative Kritik. b) 2 (verbessert aus : 3)) Das polyhistorische Gedächtniß, das Massen ohne Licht giebt. (über dem Zusatz, mit Verweiszeichen : Über der Gelehrsamkeit fehlt oft das Denken : viele haben viel gelesen, aber we nig gedacht.) 2) (verbessert aus : 4)) Der Sprachsinn im Gegensatz gegen das Reale. 3) (verbessert aus : 5)) Der Widerstreit des Mikrologischen und Humanen, oder der kleinlichen technischen und doch nothwendigen und der freien Bildung des Geistes und Geschmacks im Gegensatz gegen den Pedantismus, der auch fast nöthig ! Fortsetzung am Rand li., mit Verweiszeichen : Man kann noch den Kampf des Antiken und Modernen zusetzen, in welchem letzteren wir leben : aber auch hier ist eine Vermittelung möglich indem die Ideen des Alterthums dem mo dernen Menschen, der sie hat, sich selbst auf das Moderne übertragen und dies selbst reinigen werden. (am Rand oben li. : Man kann in der Philologie nicht genug pedantisch seyn, ich halte mich für keinen Pedanten, vernachlässige daher oft das Kleine, und gerathe dadurch in Irrthum.)) ia sogar dem Gedächtniß, welches an seiner Stärke durch Kritik verliert, so wie man dadurch ein Sträuben gegen Ideen erhält, wenn sie ganz habituell wird : und es entsteht also ein beständiger Kampf des (am Rand li., mit Einfügungszeichen : scheidenden Verstandes und des anschauenden setzenden Geistes, in dem stets, was dieser setzt, jener wieder vernichten will, wie häufig ein Kritiker immer des andern Gedanken wieder negirt ; was hundert Beispiele nahmentlich in der Philologie zeigen, wo Einzelne durch richtige Anschauung tiefe Gedanken setzen, und bloß kritisch organisierte Köpfe, wie ein Voß oder Lobeck wieder vernichten. Das Gleichgewicht ist selten ; viele haben eine wahre Wuth gegen alle Ideen, alle Construction, und suchen nur in ihrer anschauungslosen Kritteley ihren Ruhm.) Begriffs und der Anschau ung, wie in der Philosophie so auch hier noch einmahl außer dem philosophi schen, der in dem Philologen auch schon steckt. So ist auch die Polyhistorie dem Geiste durchaus entgegengesetzt. Νόον οὐ διδάσκει, vielmehr ἀμβλύνει, und auch die Kritik verliert durch die Polyhistorie, so wie man wieder für die Polyhisto
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Anmerkungen zum Grundtext
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rie durch zu überhandnehmende Speculation abgestumpft wird, indem sie das Kleine, das Scharfbegrenzte, das Einzelne übersehen, und nur die größeren all gemeinen Ideen fassen lehren will : da doch erst die Einheit des Allgemeinen und Besondern eine richtige Erkenntniß gewährt. ⟦ Auch in der Polyhistorie ist das Neue dem Alten zuwider, zumahl da nach und nach das Alte nur noch ein scien tivisches, das Neue, welches daher in die Hände meist ganz unwissenschaftlicher Menschen gerathen ist (Neuere Sprachen) nur ein praktisches Interesse noch hat : so daß beydes zu verbinden einen Streit des Theoretischen und Praktischen giebt. ⟧ Auch die Sprache ringt stets mit dem Gegenstande : (am Rand li. : Jean Paul sagt irgendwo sehr richtig : aus Armuth an Sachen hänge man sich gerne an die Worte, und spalte und zergliedere diese. Daher ist auch oft bey den gelehrtesten Philologen eine auffallende Entblößung und Armuth an allen Sachkenntnißen (darunter : und Ideen sogar) zu finden. / Encyclopädie S. 4. oben, noch etwas über den Charakter der Philologen.) die Reflexion auf jene (verbessert aus : iene) raubt gar leicht den Sinn für das Materielle ; und der nur auf den Stoff Gerichtete, wie gewöhnlich übersieht er die feine Form der Erkenntniß, welche die Sprache giebt ! Denn wahrlich nicht wie Kern und Schaale verhalten sich Sache und Wort, sondern beyde gleichen zusammen einer köstlichen Frucht, in welcher Kern und Schaale so verwachsen sind zu einer solchen Natur, daß der Kern erst seinen wahren Geschmack erhält, wenn man die Schaale mitgenießt. Zuletzt auch das Humane, welches mit dem Geiste einerley ist, stehet mit dem an dem Einzelnen Klebenden, mit der so nothwenigen Mikrologie und Pedantismus, welche in ei nem gewissen Grade sehr dienlich sind, im Widerspruch. 12 57–58 Um die … wollen. ] Vgl. Plethon (1858). Der Philosoph Georgios Gemistos
(ca. 1360 –1452), der sich selbst den antikisierenden, an Platon erinnernden Na men Plethon gab, war einer der prominentesten byzantinischen Gelehrten sei ner Zeit. Nach seinem Tod, als seine Νόμων συγγραφή (‚Zusammenstellung der Gesetze‘) gefunden wurde, bestätigte sich die Vermutung des Theologen Genna dios Scholarios (des späteren Patriarchen Gennadios II.), Plethon sei heimlicher Polytheist und Verehrer der griechischen Götter gewesen. Gennadios vernich tete große Teile dieses Werkes, ließ aber einiges intakt, um zeigen zu können, dass es sich um ein paganes Werk handelt, so unter anderem eine Reihe von Hymnen an die Götter. 13 8 τὸ φιλόπονον, τὸ φιλομαθές ] ‚Arbeitsamkeit/Fleiß‘, ‚Lern- bzw. Wiss
begier‘ (Variation von Platon, Politeia 376 b, vgl. die Anm. zu 14 21– 23).
13 8–10 es gehört … dergleichen ] Vgl. Cicero, De oratore I, 16 – 23. Cicero führt
hier als Begründung dafür, warum es – im Vergleich zu anderen Gebieten – so
I 13 – 14
Anmerkungen zum Grundtext
*23
wenig gute Redner gibt, die hohen Ansprüche an, die an einen guten Redner gestellt werden. So betont er wiederholt, dass die Kunst der Rede höchste Bil dung auf wissenschaftlichem Gebiet voraussetze (z. B. De oratore I, 20 f.), aber auch, dass ein Redner ein vorzügliches Gedächtnis haben müsse. Vgl. De oratore I, 18 : Quid dicam de thesauro rerum omnium, memoria ? (‚Was soll ich über die Schatzkammer aller Sachen/Sachkenntnisse, das Gedächtnis, sagen ?‘) Boeckh zitiert Cicero hier offensichtlich aus dem Gedächtnis, denn statt thesauro rerum (‚Schatzkammer der Sachen/Sachkenntnisse‘) schreibt er copia rerum (‚Fülle an Sachen/Sachkenntnissen [= Gegenständen/Themen/Wissensgehalten]‘). 13 26–27 mehr Einzelheiten … Litteratur Geschichte S. 3. ] Vgl. die Anm. zu 386 13. 13 30 wird er … Eratosthenes. ] Laut Sueton (De grammaticis 10, 4) war Eratos
thenes von Kyrene der Erste, der sich als „Philologe“ bezeichnete : Philologi appellationem assumpsisse videtur, quia sic ut Eratosthenes, qui primus hoc cognomen sibi vindicavit, multiplici variaque doctrina censebatur. (‚Den Titel Philologe schien er [Lucius Ateius Philologus] angenommen zu haben, weil er, so wie Eratosthenes, der als erster diesen Beinamen für sich beanspruchte, durch seine vielfältige und breitgefächerte Bildung geachtet wurde.‘) 13 34 . 15 1–4 durch die … σοφία. ] Litteratura : ‚literarisches Studium‘ ; λογογρά
φος : ‚Chronist/Verfasser von Schriften in Prosa/professioneller Verfertiger von Gerichtsreden‘ ; λόγιος : ‚Chronist/Geschichtsschreiber‘ ; ἀοιδός : ‚Sänger/Dich ter‘ ; ποιητής : ‚Dichter‘ ; σοφία : ‚Weisheit‘. 14 15–16 Siehe meine … (ungedruckt) ] Vgl. Boeckh (1839) in Boeckh (1859), 245.
Diese „Einleitungsrede gehalten in der öffentlichen Sitzung der Königlich Preus sischen Akademie der Wissenschaften zur Feier des Leibnizischen Jahrestages am 4. Juli 1839“ wurde erst 1859 gedruckt. 14 17 eruditio ] ‚Gelehrsamkeit‘. 14 18 quod est facti ] ‚was (tatsächlich) der Fall ist‘. 14 18–19 quod est rationis & iuris. ] ‚was vernunftgemäß und rechtmäßig ist‘. 14 21–23 Τὸ φιλομαθὲς … 376. B. ] Vgl. Platon, Politeia 376 b : Ἀλλά μέντοι, εἶπον
ἐγώ, τὸ γε φιλομαθὲς καὶ φιλόσοφον ταὐτόν (‚Und, sagte ich, lernbegierig und weisheitsliebend ist doch dasselbe ?‘).
14 26 φιλόδοξον ] φιλόδοξος : „meinungsliebend“ (Schleiermacher), nach Platon,
Politeia V, 480 a 6 und 12.
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Anmerkungen zum Grundtext
I 14 – 15
14 30–31 Die ordinärste … Seneca. ] Zu Senecas Einstellung zur Philologie vgl.
Seneca, Epistulae morales ad Lucilium 108, 23 : Sed aliquid praecipientium u itio peccatur qui nos docent disputare, non uiuere ; aliquid discentium qui proposi tum adferunt ad praeceptores suos non animum excolendi, sed ingenium. Itaque quae philosophia fuit, facta philologia est. („Doch etwas wird durch den Fehler der uns Unterweisenden versäumt, wenn sie uns zu diskutieren lehren, nicht zu leben ; etwas durch den Fehler der Lernenden, die den Vorsatz an ihre Lehrer herantragen, nicht ihre Seele zu entwickeln, sondern ihren Verstand. So ist das, was Philosophie war, zur Philologie geworden.“) Vgl. ferner 108, 30 – 35, insbes. 35 : Sed ne et ipse, dum aliud ago, in philologum aut grammaticum delabar, illud admoneo, auditionem philosophorum lectionemque ad propositum beatae uitae trahendam, non ut uerba prisca aut ficta captemus et translationes improbas figurasque dicendi, sed ut profutura praecepta et magnificas uoces et animosas quae mox in rem transferantur. Sic ista ediscamus ut quae fuerint uerba sint opera. („Doch damit ich nicht auch selbst, während ich auf anderes aus bin, zum Historiker oder Literaturwissenschaftler herabsinke, erinnere ich an fol gendes : Philosophen zuzuhören oder sie zu lesen darf sich nur auf das Ziel des glücklichen Lebens beziehen – nicht, daß wir nach altertümlichen Dichterwor ten jagen und schiefen Metaphern und Redefiguren, sondern nach förderlichen Vorschriften sowie nach großartigen und beherzten Aussprüchen, die sich un mittelbar in die Tat umsetzen lassen. So wollen wir sie auswendig lernen, daß Worte zu Taten werden.“ [Rosenbach]). Vgl. ferner Seneca, Apocolocyntosis 5, 4 : Claudius gaudet esse illic philologos homines : sperat futurum aliquem historiis suis locum. (‚Claudius freute sich, dass es da Philologen gab, und hoffte, er könne da mit seinen Geschichtswerken ankommen.‘) 14 32–34 Φιλολόγων ὁμιλίαι … Osann ] ‚Philologengespräche‘ ; Osann (1835 –1839),
Bd. 1, 297 (darüber, dass φιλολόγων ὁμιλίαι, nicht aber οἱ φιλόλογοι ὁμιλίαι der richtige Titel des Werkes von Longin ist, das nicht erhalten ist).
14 37–40 Eine φιλολογική … Evangelica X, 3. ] ‚philologische Reden‘ oder wörtli
cher ‚philologische Vorlesung / philologischer Vortrag‘, da das Werk als Dialog geschrieben ist und der Autor Porphyrios in ihm die Rolle eines Zuhörers inne hat. Vgl. Eusebios, Praeparatio evangelica 10, 3. 14 54 (Lutterbeck) ] Vgl. Lutterbeck (1847). 15 4 φιλομάθεια ] Vgl. die Anm. zu 7 20– 25. 15 6 φιλόλογος und φιλόσοφος ] ‚Philologe‘ und ‚Philosoph‘.
I 15 – 16
Anmerkungen zum Grundtext
*25
15 6 –11 Plotin sagte … οὐδαμῶς !“ ] Vgl. Porphyrius, Vita Plotini 14,18 – 20 : ‚Ein
Philologe, sagte er, ist Longin zwar wohl, ein Philosoph aber keineswegs !‘ Der Neuplatoniker Proklos setzt sich in seinem Kommentar zu Platons Timaios, vgl. Proklos (1534), mit der Platon-Interpretation des Longin auseinander und cha rakterisiert Longin in diesem Zusammenhang ebenfalls als „Philologen“, vgl. Männlein-Robert (2017), 173 ff.
15 11–12 Mehr davon … Philologie S. 18. ] Vgl. Hauff (1803), 5 : „Und endlich trennte
man den Begriff der Philologie ganz von dem der Philosophie. Dieses Wort hatte in Hinsicht auf die Abänderung und Bestimmung seiner Bedeutung gerade das Schicksal, welches die Ausdrücke humanitatis studia, humaniores litterae hatten. Der Umfang der Bedeutung derselben, war in den ältern Zeiten größer, als in den spätern. Endlich aber schränkte man dieselbe Bedeutung nur auf gewisse Künste ein. Philologie, die bei den Römern die gesammte Gelehrsamkeit, beson ders Philosophie umfaßte, ist nun von dieser abgesondert, und wird zur Bezeich nung eines besondern Faches in der Gelehrsamkeit gebraucht.“ Ast (1808b), 18, gibt Stellennachweise aus der antiken Literatur. 16 10 Φιλόλογος, γραμματικός, κριτικός ] ‚Philologe‘, ‚Grammatiker‘, ‚Kritiker‘. 16 12–13 Herodiani scripta … emendatiora. ] ‚Drei Schriften Herodians in verbes
serter Form‘.
16 16–18 Isokrates Nicocles … γιγνομένοις. ] Vgl. Lange, W. (1803), 38 und Isokra tes, Orationes III, 22 : οὐ μόνον δ᾽ ἐν τοῖς ἐγκυκλίοις καὶ τοῖς κατὰ τὴν ἡμέραν
ἑκάστην γιγνομένοις αἱ μοναρχίαι διαφέρουσιν, ἀλλὰ καὶ τὰς ἐν τῷ πολέμῳ πλεονεξίας ἁπάσας περιειλήφασιν (‚Nicht nur in den normalen Angelegenhei ten und täglichen Vorkommnissen zeichnen sich Monarchien aus, sondern auch alle Vorteile im Krieg halten sie in Händen.‘) 16 19–23 Aristoteles hatte … schwach ! ] Vgl. Welcker (1835 –1849), Bd. 1, 48 – 51, der
hier den Gebrauch des Wortes „Kyklos“ bei Aristoteles diskutiert und auf S. 49 schreibt : „Dieser Kyklos des Aristoteles giebt zu bedenken, ob die ἐγκύκλια, die von ihm selbst in der Nikomachischen Ethik (I, 3) (nicht ἐγκύκλιοι λόγοι) und von Diogenes unter den Schriften (V, 26) und von Suidas angeführt werden, die ἐγκύκλια φιλοσοφήματα, wie sie vollständiger heißen (De caelo I, 9), von Simplicius und Buhle richtig als exoterische, an sich, wegen der Bedeutung von κύκλος Volkskreis, erklärt werden, und nicht vielmehr ein Ganzes der Wis senschaften, als solches denn auch populär, bedeuteten.“ Vgl. Aristoteles, De caelo I, 9 (279 a) : Καὶ γάρ, καθάπερ ἐν τοῖς ἐγκυκλίοις φιλοσοφήμασι περὶ τὰ θεῖα, πολλάκις προφαίνεται τοῖς λόγοις ὅτι τὸ θεῖον ἀμετάβλητον ἀναγκαῖον
*26
Anmerkungen zum Grundtext
I 16
εἶναι πᾶν τὸ πρῶτον καὶ ἀκρότατον („Denn – wie es in den kursierenden phi losophischen Erörterungen über das Göttliche der Fall ist – es zeigt sich in den Überlegungen oftmals, dass das Göttliche, das ja den ersten und höchsten Rang einnimmt, notwendigerweise in seiner Gesamtheit unveränderlich sein muss, und diese Tatsache zeugt von der Richtigkeit des hier Gesagten.“ [Jori]) Vgl. hierzu Jori (2009), 410 : „Mit dem Ausdruck ἐγκύκλια φιλοσοφήματα (279 a 30 – 31) bezieht sich Aristoteles ohne Zweifel auf die ἐξωτερικοί λόγοι, d. h. auf seine mehrheitlich dialogisch veröffentlichten Schriften.“ 16 25–28 Über diese … Probleme ] Vgl. Stahr (1830 –1832), Bd. 2, 278 und insbes. 329 :
„Der römische Gelehrte Guilielmus Sirletus […] hielt dieselben [die ἐγκύκλιοι λόγοι] für Schriften des Aristoteles“, die Fragen aus allen Wissensbereichen be handeln, wie eben die Προβλήματα (Probleme) – so lautet der Titel eines Werkes aus dem Corpus Aristotelicum. 16 28–30 sie kommen … sind. ] Vgl. Aulus Gellius, Noctes Atticae XX, 4, 3 : Taurus
[…] misit ei verba haec ex Aristotelis libro exscripta, qui προβλήματα ἐγκύκλια inscriptus est („Taurus […] sandte ihm [seinem jungen Schüler] eine wört lich ausgezogene Stelle aus des Aristoteles Schrift, welche überschrieben ist : ‚allgemein gehaltene Streifragen (über allerlei Wissenswerthes, προβλήματα ἐγκύλια)‘“ [Weiss]). Danach zitiert Aulus Gellius (Noctes Atticae XX, 4, 4) dann eine Passage aus Aristoteles, Problemata Physica XXX, 10 (956 b 11 –15). 16 32–33 Plutarch de … p. 26. cap. 10. ] Auf welche Edition sich Boeckhs Seitenan
gabe bezieht, ist bisher nicht ermittelt. Vgl. Plutarch, De educatione puerorum 10 : δεῖ τοίνυν τὸν παῖδα τὸν ἐλεύθερον μηδενὸς μηδὲ τῶν ἄλλων τῶν καλουμένων ἐγκυκλίων παιδευμάτων μήτ᾽ ἀνήκοον μήτ᾽ ἀθέατον ἐᾶν εἶναι (‚Man darf also nicht zulassen, dass ein freigeborenes Kind auf irgendeinem Gebiet und insbe sondere nicht auf dem Gebiet der Lehrgegenstände der sogenannten Allgemein bildung ohne Unterrichtung und Anschauung bleibt.‘) 16 34 ἐγκύκλια ἀναλώματα ] ‚Bildungsaufwendungen‘. 16 35–36 Euklid in … N. 127 ] IG I³ 483 Z. 5. Im Amtsjahr des Archon Eukleides
403/2 v. Chr. wurde in Athen das ionische Alphabet eingeführt und damit die alt attische Schrift auf offiziellen inschriftlichen Dokumenten abgelöst. Die Epigra phik unterscheidet daher zwischen „voreuklidischen“ und „nacheuklidischen“ Inschriften. Boeckh verweist hier auf die Edition von Rangabé (1842 –1855). Vgl. zu dieser Inschrift ferner Boeckh (21851), Bd. 2, 237. 16 37 ἐγκυκλίοις ] ‚Einnahmen/Einkünfte‘.
I 16 – 17
Anmerkungen zum Grundtext
*27
16 39 Bernays ] Bernays (1863), 94 f. und 171 f. 16 45–47 Hesychius ἐγκύκλια· … συνήθη. ] ‚die Dinge, die das Leben umgeben und
die Gewohnheiten‘, vgl. Alberti (1746 –1766).
16 52 Schrift von … Ökonomie ] Gemeint sind die pseudo-aristotelischen „Oeco
nomica“.
16 55 Schneiders Vorrede. ] Schneider, J. (1815), XI – X III (semantische und text
kritische Besprechung des Wortes). Vgl. hierzu ferner Boeckh (21851), Bd. 1, 412 Anm. d : „In der Aristotelischen Ökon. II, 2, 20 wird die Sache ausführlich er zählt.“ 16 55–56 λειτουργίαι ἐγκύκλιοι ] ‚ständig wiederkehrende, nach dem Vermögen
spezifizierte Dienstleistungen oder Leistungen eines Bürgers für den Staat‘ (wie z. B. die Ausrüstung eines Kriegsschiffes). 16 56 εἰκοστὴ ἐγκύκλιος ] ‚übliche Zwanzigststeuer‘. 16 57 Buttmann ] Vgl. Buttmann (1826). 16 58 Peyron ] Vgl. Peyron (1826 –1827), Bd. 1, 138. 17 7 Stange, Symmikta ] Vgl. Stange (1802 –1805) : ‚Vermischtes‘, Bd. 1, Kapitel VI,
156 –169, das überschrieben ist : „Über einige Benennungen theologischer Wis senschaften“. Das Wort „Encyclopaedia“ diskutiert Stange nur auf den Seiten 166 –169. 17 1 3 ἐγκυκλοπαιδεία,
ἐγκύκλιος παιδεία ] ‚übliche Allgemeinbildung‘ (ἐγκύκλιος : ‚kreisförmig/allgemein‘, παιδεία : ‚Bildung‘). Vgl. ferner Christes (2006), „Enkyklios Paideia“. 17 13–14 ἐγκύκλια μαθήματα … παιδεύματα ] ‚Lehrgegenstände der üblichen All
gemeinbildung‘.
17 15–16 Vergleiche die … p. 20. ] Wowern (1603), 208 – 212 und Ast (1808b), 20. 17 18–21 Aristoteles Politik. … liegt. ] Boeckh bezieht sich hier auf die Edition der
aristotelischen „Politik“ von Conring (1656). Vgl. Aristoteles, Politik 1255 b 25 und 1261 b 37. 17 23–24 ἐγκύκλιος παιδεία ] ‚übliche Allgemeinbildung‘.
17 27 orbis doctrinæ ] Vgl. Quintilian, Institutio oratoria I, 10, 1 : Nunc de cete
ris artibus, quibus instituendos, priusquam rhetori tradantur, pueros existimo, strictim subiungam, ut efficiatur orbis ille doctrinae, quem Graeci ἐνκύκλιον
*28
Anmerkungen zum Grundtext
I 17 – 18
παιδείαν vocant. (‚Nun kurz etwas über die anderen Künste, in denen, wie ich meine, die Jungen unterrichtet werden sollten, bevor sie einem Redelehrer übergeben werden, damit jener Kreis der Bildung, den die Griechen ἐγκύκλιος παιδεία [‚übliche Allgemeinbildung‘] nennen, erreicht wird.‘) 17 29 –31 liber me … disciplina. ] Vgl. Vitruv, De Architectura VI, P. 4 : ‚[Da meine
Eltern] mich bewogen haben, mich in einer Kunst auszubilden und zwar in der, die ohne [Kenntnis der] Literatur und umfassende Unterweisung in allen Wis senschaftszweigen nicht vollkommen sein kann.‘ 17 31–34 So Strabo … φιλοσοφοῦσιν. ] Vgl. Strabon I 1, 22. Boeckh zitiert Strabon
hier nach der Edition von Almeloveen (1707), 25. („Auch dort nennen wir ‚Poli tiker‘ nicht den völlig Ungebildeten sondern den der den allgemeinen bei den Freigeborenen und den Philosophierenden üblichen Bildungsgang durchlaufen hat […].“ [Radt]). 18 1–3 In omnibus … nihil ] ‚in allem irgend etwas … im Ganzen nichts‘. 18 3 Besold ] Vgl. Besoldt (1630). 18 12 –16 omnes disciplinas … compositum. ] Vgl. Vitruv, De Architectura I, 1, 12,
hier zitiert nach der zweisprachigen Ausgabe von Lorentzen 1857, 12 –13 : At fortasse mirum videbitur imperitis, hominis posse naturam tantum numerum doctrinarum perdiscere et memoria continere. Cum autem animadverterint, omnes disciplinas inter se coniunctionem rerum et communicationem habere, fieri posse faciliter credent ; encyclios enim disciplina, uti corpus unum, ex his membris est composita. Itaque qui a teneris aetatibus eruditionibus variis in struuntur, omnibus litteris agnoscunt easdem notas communicationemque om nium disciplinarum, et ea re facilius omnia cognoscunt. („Vielleicht jedoch wird es dem Unkundigen wunderbar erscheinen, dass die Natur des Menschen eine so grosse Anzahl von Wissenschaften erlernen und im Gedächtniss behalten könne ; indess wenn sie beachten, dass alle Wissenschaften unter sich eine Ver bindung der Objekte und eine gewisse Gemeinsamkeit haben, so werden sie leicht glauben, dass es möglich sei ; denn die encyklopädische Wissenschaft ist, wie ein gemeinsamer Körper, aus diesen Gliedern zusammengesetzt. Diejeni gen also, welche von Jugend auf in verschiedenen Unterrichtszweigen ausgebil det werden, werden in allen Wissenschaften dieselben Grundbegriffe und eine gewisse Gemeinschaft aller Disciplinen erkennen, und verstehen aus diesem Grunde Alles leichter.“) 18 16–20 Er deutet … Aristarchus pp. ] Vgl. Vitruv, De Architectura I, 1, 13, hier
zitiert nach der zweisprachigen Ausgabe von Lorentzen (1857), 12 –14 : Non enim
I 18 – 21
Anmerkungen zum Grundtext
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debet nec potest esse architectus grammaticus uti fuit Aristarchius, sed non agrammatos […]. („Denn ein Architekt braucht nicht noch vermag er ein Gram matiker zu sein wie Aristarchus war, doch darf er nicht ganz ohne grammati sche Bildung sein […].“) 18 20–23 ἐγκύκλιος von … extr. ] Vgl. Aristoteles, Meteorologika I, 1 (339 a 3 ff.) :
ἔτι δὲ περὶ κεραυνῶν πτώσεως καὶ τυφώνων καὶ πρηστήρων καὶ τῶν ἄλλων τῶν ἐγκυκλίων, ὅσα διὰ πῆξιν συμβαίνει πάθη τῶν αὐτῶν σωμάτων τούτων. (‚Wir befassen uns ferner mit den Blitzschlägen, Wirbelstürmen, Gewitterstürmen und allen anderen Kreisbewegungen [d. h. wiederkehrenden Naturerscheinun gen], die sich durch Verdichtung als naturwissenschaftlich beobachtbare Phäno mene an diesen Körpern zeigen.‘) und Aristoteles, De generatione et corruptione (338 a 4 f.) : Εἰ ἄρα τινὸς ἐξ ἀνάγκης ἁπλῶς ἡ γένεσις, ἀνάγκη ἀνακυκλεῖν καὶ ἀνακάμπτειν. (‚Wenn also das Entstehen irgendeiner Sache schlechthin aus Not wendigkeit erfolgt, dann besteht [auch] die Notwendigkeit, dass [das Entstehen] sich im Kreislauf wiederholt und zurückkehrt.‘) 18 23–24 (vergleiche vielleicht … Ideler). ] Unklar, was gemeint ist. Möglicherweise
bezieht sich der Verweis auf die kommentierte Edition der „Meteorologica“ des Aristoteles von Julius Ludwig Ideler, die Boeckh besessen hat. Vgl. Ideler, J. L. (1834 –1836). In Frage käme aber auch Ideler, J. L. (1832). Der Verweis könnte sich aber auch auf eine Publikation von Ludwig Ideler beziehen. 20 5–6 Bernhardy ] Bernhardy (1847). 20 12–15 Wolf philologische … Philologie ] Wolf (1831a), (1831b). 20 16–17 Ast. Matthiae. Reichardt ] Ast (1808a) und (1808b), Matthiä (1835), Rei
chardt (1846).
20 20–24 Thiersch Vorlesung … erschienen ] Vgl. Thiersch (1813). Die Bemerkung
„nicht erschienen“, die unmittelbar unter „4tes Heft“ steht, bezieht sich wahr scheinlich darauf, dass die Vorlesungen Thierschs dort unvollständig abge druckt sind, ein weiteres Heft aber nicht erschienen ist. 21 11 Woweren ] Wowern (1603). 21 14 De Polymathia … ἀποσπασμάτιον ] ‚Abhandlung über die Universalgelehr
samkeit, Fragment eines vollständigen Werkes über das Studium der Alten‘.
21 25–27 Primæ lineæ … ductæ ] ‚Erste Grundlinien einer Einführung in eine
allgemeine Bildung namentlich in die Philologie, Historie und Philosophie als Hilfe für erläuternde Vorlesungen verfasst‘.
*30
Anmerkungen zum Grundtext
I 21 – 24
21 31 ἀλλοτρίοις ] ‚fremdartige und nicht zur eigentlichen Sache gehörige
Dinge‘.
21 34 . 23 1 Eschenburg ] Eschenburg (1783). 22 1–3 van Kooten … Miscellanea II, 1. ] Vgl. van Kooten (1780) und Boeckh (1823b). 22 6 –8 Encyclopædia Philologiæ … Posonii 1803. ] ‚Enzyklopädie der Philologie
der Griechen und Römer zum Gebrauch der lernbeflissenen Jugend‘. Die Publi kation von Stanislaides konnte bisher nicht eingesehen werden, vgl. daher die folgende kurze Rezension des Werkes aus der „Zeitschrift von und für Ungern“ (1804), 379 f. : „Ein sehr brauchbares, und wirklich höchst nothwendiges Lehr buch für die lateinischen protestantischen Schulen in Ungarn. Eigentlich ist es ein Auszug aus ‚Eschenburgs Handbuch der klassischen Literatur‘ lateinisch übersetzt, und in Betreff der literarischen Notizen bis auf die neuesten Zeiten fortgesetzt. Als Bearbeiter dieses Werkes hat sich Hr. Dan. Stanislaides, Prof. am evang. Gymnasium zu Preßburg, unter der Vorrede unterschrieben.“ 22 11–13 Groddecks antiquarische … Villers. ] Vgl. Groddeck (1800) ; Wolf (1807),
3 – 9 und Villers (1809).
22 15–20 Barby. Schaaff. … Haupt. ] Vgl. Barby (1805) ; Schaaff (1806 –1808) ; Thiersch
(1813) ; Kanngießer (1815) ; Ast (1808a) und (1808b) ; van Kooten (1780) ; Hauff (1803) ; vmtl. Ernesti (1738) ; Bernhardy (1832) ; Hoffmann (1835) und Haupt (1839).
22 23–29 Hoffmann, siehe … Hubmann. ] Vgl. Hoffmann (1835) ; Mützell (1835) ;
Matthiä (1835) ; Freese (1841) ; Elze (1845) ; Haase (1847) ; Reichardt (1846) ; Lübker (1832) ; Haupt (1839) ; Weber, W. E. (1848) und Hubmann (1846). 22 32–33 Meine Rede … 1822. ] Boeckh (1823b).
23 29–30 Barby, 1. Band … Matthiae. ] Vgl. Barby (1805). Der erste Teil der Alter
tumswissenschaft bei Wolf ist überschrieben mit „Philosophische Sprachlehre oder allgemeine Grundsätze beider alter Sprachen“ ; Matthiä (1835). 24 6 –7 Hederichs reales … Funkeʼs ] Hederich (1717) und Funke (1800 –1805). 24 43–46 Hegel hat … haben. ] Vgl. Hegel (1817), 11 (§10) : „Die philosophische En
cyklopädie unterscheidet sich von einer andern, gewöhnlichen Encyklopädie dadurch, daß diese ein Aggregat der Wissenschaften ist, welche zufälliger und empirischer Weise aufgenommen, und worunter auch solche sind, die nur den Nahmen von Wissenschaften tragen, sonst aber selbst bloße Sammlung von Kenntnissen sind. Die Einheit, in welche in solchem Aggregate die Wissen schaften zusammen gebracht werden, ist, weil sie äusserlich aufgenommen sind,
I 24 – 35
Anmerkungen zum Grundtext
*31
gleichfalls eine äusserliche […]. Außerdem denn, daß die philosophische Ency klopädie 1) solche bloße Aggregate von Kenntnissen – wie z. B. die Philologie ist, ausschließt, so auch ohnehin 2) solche, welche die bloße Willkühr zu ihrem Grunde haben, wie z. B. die Heraldik ; Wissenschaften dieser Art sind die durch und durch positiven.“ [Die Unterstreichungen sind im Original Sperrungen.] In den beiden späteren Auflagen, Hegel (21827), 22 (§ 16) und (31830), 22 f. (§ 16) heißt es dann etwas konzilianter : „wie z. B. die Philologie zunächst erscheint“. Vgl. hierzu die Anm. zu 5 6. 24 55–56 Hallische Encyklopädie ] Ersch/Gruber (1818 –1889). 29 8 τέχνη βάναυσος ] Gebildet aus τέχνη (u. a. ‚Kunstfertigkeit‘) und βάναυσος
(‚handwerksmäßig/gemein‘) : ‚bloßes Handwerk‘, d. h. ohne Bildung auszufüh ren. 30 12 Humaniora ] Vgl. Campe (1813), 355 f. : „[D]ie schönen Wissenschaften, in
sofern darunter auch die alten Sprachen und die zum Verständniß der Alten erforderlichen Hülfswissenschaften begriffen werden. Man gab den schönen Wissenschaften jenen ehrenvollen Lateinischen Namen zu einer Zeit, wo man von ihnen noch im Ernst sagen konnte, was in unsern Zeiten oft leider einer Spötterei ähnlich klingen würde : Emolliunt mores, nec sinunt esse feros, sie machen mild die Sitten, und verscheuchen die Roheit.“ 30 19–21 Bernhardy ist … charakterisirt. ] Vgl. Bernhardy (1832) und Reichardt
(1846), 113 –124.
30 37 Gerhard und Schultz. ] Boeckh bezieht sich hier auf Gerhard (1833) und Schultz, Ch. L. F. (1833). Vgl. hierzu II 403 ff. 30 49–50 Hier von … Haase. ] Matthiä (1835) ; Mützell (1835) ; Milhauser (1837) ; Ger
hard (1833) ; Schultz, Ch. L. F. (1833) ; Freese (1841) ; Elze (1845) und Haase (1847). 31 11 die Astische Ansicht ] Vgl. Ast (1808a) und (1808b).
32 38–41 Die Schriften … N. 76 f. ] Vgl. Reichardt (1846) ; Haase (1847) ; Hubmann
(1846) und Elze (1848).
33 22 Schelling ] Vgl. Schelling (1803), 224 f. Boeckhs Exemplar von Schellings
„Vorlesungen über die Methode des academischen Studiums“ befindet sich nach wie vor im Besitz der Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin. 35 8 Decerpiren ] ‚abpflücken‘.
*32
Anmerkungen zum Grundtext
I 35 – 39
35 16 πολυπραγμοσύνη ] ‚Vielgeschäftigkeit/ Umtriebigkeit/oberflächliche Neu
gier‘.
38 5–6 welche Friedrich … hat. ] Vgl. Wolf (1807), 81 f. und 145. 38 10–11 Litteratura = γραμματική … φιλολογία ] Litteratura ist von lat. littera
(‚Buchstabe‘) gebildet wie γραμματική von γράμμα, es geht also jedes Mal um den Zusammenhang von ‚Literaturgelehrtheit‘ und ‚Buchstabe‘ ; zu ‚Philologie‘ vgl. die Anm. zu 7 20– 25. 38 15–16 Becks Grundriß … Archäologie. ] Beck, Ch. D. (1816). 38 18–22 Bayle pp. … Heinsius ] Vgl. Bayle (1697) ; Ersch/Gruber (1818 –1889) ; Jöcher
(1750 –1751) und (1784 –1787) ; Saxe (1775 –1803) sowie vmtl. Heinsius (1812 –1813).
39 26–30 Es ist … Allgemeinen. ] Vgl. Boeckhs Manuskript zur Vorlesung über „Römische Litteraturgeschichte“ (A BBAW, Nl. A. Boeckh, Nr. 5), Bl. 10/5v : […] Die Subsidia wollen wir in 4 Ordnungen nehmen, die auf das Alterthum oder
die Litteratur überhaupt gehenden, die auf die Römische Litteratur überhaupt die auf die Geschichte der Römischen Sprache, die auf bibliographische Notizen, aber überhaupt das besondere bey einzelnen Fächern. / (am Rand li. : Zuerst von Lexica dann Hamberger und Heumann, endlich Compendia.) Hierher gehören litterarische Lexica, wie Bayle’s Dictionnaire historique & critique, welcher indeß Vollständigkeit nicht beabsichtigt, 4 T. fol. (am Rand li., mit Einfügungszeichen : auch 6 T.) Desgleichen eben so viele die Fortsetzung von Chauffepié : iener geist reicher. Christoph. Saxii Onomasticon litterarium 2. Ausgabe sind zuletzt 8 Bände nebst den Supplementen geworden, seit 1775. 8. Trajecti ad Rhenum in chronologischer Ordnung, nach Olympiaden, die man aber erst sich recht stellen muß (nach 776.) weil er 2 Jahre falsch zählt : bis 1803. Beynahe ein synchronistischer Auszug ist Eyring Synopsis Historiae Litterariae Göttingen 1783. 4. zum Zuschreiben, viel weißes Papier 3 T. Endlich gehören hierher die natürlich dürftigen Compendien von (am Rand li., mit Einfügungszeichen : Denis, Wald, welche nebst Bruns die Heumannische Methoden haben, die nur auf litterärisch bibliographischen Ap parat geht, nicht auf Entwickelung des Culturganges, was freylich hier auch nicht nöthig ist. Eichhorn ging einer besseren Bearbeitung der Litteratur Ge schichte voran. ▶ Litterärgeschichte von ihm 1799. Die erste Hälfte : dann aber Geschichte der Litteratur von ihrem Anfang bis auf die neusten Zeiten. Bis ietzo 5 Bände, von 1805. an. Man wird darin keine Genauigkeit, kein triftiges Urtheil aber das Einzelne erwarten : auch bibliographisch ist vieles falsch. – Grässe siehe Griechische Litteratur. Wachler. ◀) Bruns (über der Zeile : 1804. 8.), Wachler u. a. über die ganze Litterargeschichte von Wachler zwey, ein altes Lemgo 1793, und
I 39 – 41
Anmerkungen zum Grundtext
*33
ein neues nachher. Doch dies lassen wir weg. Noch vorzüglich sind 2 von Ge. Christoph Hamberger zuverlässige Nachrichten von den vornehmsten Schrift stellern vom Anfang der Welt bis 1500. Lemgo 1756 –1764, 4 T. 8. ein wahrer Schatz, woraus nachher gemacht ist von ihm, vermehrt im Bibliographischen : Kurze Nachrichten von den vornehmsten Schriftstellern vor dem 16. Jahrhundert in einem Auszuge aus seinem größern Werke Lemgo 1766. 2 Voll. 8. Die bibliographischen Angaben sind besonders genau, im Saxe die Chronologie. Von Saxe gehört hierher besonders T. I. II. im 8ten sind die ietzigen Humanisten : die vitæ des Hamberger taugen nichts. ⟦ Nach der gewöhnlichen drolligen, geistlo sen Compilation Benj. Hederich Notitia auctorum antiqua & media, oder Leben, Schriften, Editiones und Censuren der biblischen, und entweder noch ganz oder : auch nur in considerablen Fragmentis vorhandenen fürnehmsten Griechischen und Lateinischen Kirchen-Schriftstellern und Profanscribenten vom Anfange, bis auf die Restauration derer Studiorum. Wittenberg 1714. 8. Ed. II. 1767. 8. sam melt besonders Testimonia. Viele zu unwissenschaftliche nur dilettantische Bü cher übergehen wir. ⟧ Heumanns Conspectus Reipublicae Litterariae Grundlings Collegia darüber belehrend, 5 T. 4. (auf den Resten eines am Rand li. angeklebten Papierstreifens, Format 5,5 × 1,7 : Ebert ; / Bibliographisches Lexicon, 1820. die erste Lieferung.) von Kapper und Hempel, der nicht genannt ist. (unter dem Text : Krebs Handbuch der philologischen Bücherkunde. Ersch.) 39 29–34 Bayle an … Ersch ] Vgl. Bayle (1697) ; Hamberger (1756 –1764) ; Hamberger/
Meusel (51796 –1834) ; Heumann (1718) ; Fabricius (1697), (1734 –1735) und (1746) oder für spätere Auflagen der „Bibliotheca Latina“ Fabricius (1754) und (1773 –1774). Für die „Bibliotheca Graeca“ vgl. Fabricius (1705 –1728) oder (41790 –1809) sowie ferner Fabricius (21716). Vgl. z. B. Harless (21792 –1795), (1789), (1799 –1801) und (1804 –1806), möglicherweise meint Boeckh hier aber auch die von Harless her ausgegebene vierte Auflage von Fabricius (41790 –1809), von der er die ersten neun Bände besessen hat. Vgl. Meusel (1782 –1804) sowie Ersch (1797 –1798) und (1802 –1806). 40 4 –26 Annales typographici. … Art. ] Maittaire (1719 –1789) ; Panzer (1792 –1803) ;
Ersch (1812) ; Reuß (1801 –1821), vmtl. hatte Boeckh insbes. die beiden Bände von 1810 im Blick, vgl. Reuß (1810) ; Ebert (1821 –1830) ; Grässe (1837 –1859) ; Schwei ger (1830 –1834) ; Weber, K. F./Hanésse (1832 –1834) ; Hoffmann (1832 –1836) und (1838 –1845) ; Wagner, F. (1840) ; Hain (1826 –1838) ; Panzer (1792 –1803).
41 1–4 Kataloge berühmter … Bibliothecarum. ] Bibliothekskataloge für die
Sammlung des Grafen von Bünau : Francke, J. M. (1750 –1756) ; für die Wiener Bibliothek : Kollár (1766 –1782) und (1790) ; für Venedig, Florenz, die Vaticanische
*34
Anmerkungen zum Grundtext
I 41 – 46
Bibliothek, Paris, München, Leiden, Augsburg, die Bibliothek des Escorial vgl. Montfaucon (1739). 41 5 Repertorium ] Ersch (1793 –1807). 41 8–9 Adversaria. ] ‚Kladde/Notizheft‘, wörtl. : ‚das dem Gesicht Zugekehrte/
offen Daliegende.‘
43 28 die Kanonik (Epikur) ] Vgl. Erler (2006) : „Die Erkenntnistheorie E[pikurs]
[…] ist eng mit seiner Naturlehre (φυσιολογία, physiología) verbunden. E. hat seine Erkenntnislehre in einem uns verlorenen Werk mit dem Titel ‚Über das Kriterium oder Kanon‘ dargelegt. Das Wort ‚Kanon‘ (κανών) bedeutet ‚Richt linie‘. Die Kanonik ist die Lehre von den Kriterien (κριτήρια) der Wahrheit […] Grundthese ist, daß Wissen allein durch sinnliche Wahrnehmung gewonnen werden kann. Drei Kriterien der Wahrheit hat E. unterschieden […] Sinneswahr nehmung (αἴσθησις, aísthēsis), Allg.- oder Vorbegriffe (προλήψεις, prolḗpseis) und Empfindungen (πάθη, páthē).“ 45 30 . 55 5 rein wissenschaftlichen … könnte man ] Überlegungen zur Datierung :
Auch bei den Seiten 13b/8r –14b/8v handelt es sich um ein später ins Manuskript eingelegtes Blatt. Boeckh hat es vermutlich in Vorbereitung auf seinen Vortrag der Vorlesung im Sommersemester 1841 niedergeschrieben, da der zuletzt er schienene Titel, den Boeckh im Haupttext nennt, von 1840 stammt, vgl. Wagner, F. (1840), genannt in I 47 32. Die früheste in den Marginalien genannte Publika tion aus den 1840er Jahren stammt aus dem Jahr 1844, vgl. Winiewski (1844), genannt in I 48 25. 46 2–3 Siehe Römische Litteratur Geschichte S. 10. ] Bezieht sich auf „Hamberger
zuverlässige Nachrichten“, vgl. die Anm. zu 39 26– 30.
46 4 –6 Jöchers Gelehrten … Adelung. ] Jöcher (1750 –1751), (1784 –1787) und
(1810 –1819).
46 7–8 Geissler siehe … Hanésse. ] Geissler (1845) ; Weber, K. F./Hanésse (1832 –
1834).
46 16–22 Krebs Handbuch … Harless. ] Krebs (1822 –1823) ; Wagner, F. (1840) ; En
gelmann (61847) ; Hoffmann (1832 –1836) und (1838 –1845) ; Schweiger (1830 –1834) ; vgl. z. B. Harless (21792 –1795), (1789), (1799 –1801) und (1804 –1806), möglicherweise meint Boeckh aber auch die von Harless herausgegebene vierte Auflage von Fabricius (41790 –1809), von der er die ersten neun Bände besessen hat.
46 27–28 Maittaire und Panzer ] Vgl. Maittaire (1719 –1789) und Panzer (1792 –1803).
I 46 – 52
Anmerkungen zum Grundtext
*35
46 29–35 Engelmann Bibliogtheca … 1858. ] Hier irrt Boeckh, es handelt sich um
zwei verschiedene Werke : Engelmann (1853) sowie Engelmann (61847) bzw. (71858). 47 13–21 Christoph Saxe … (4 Bände) ] Saxe (1775 –1803) ; Hamberger (1756 –1764) ;
Ebert (1821 –1830) ; Ersch (1793 –1807) ; Hain (1826 –1838) ; Hamberger/Meusel (51796 –1834) sowie Ersch (1812 –1814), die ersten vier Teilbände dieses Werkes sind 1812 erschienen. 47 23–33 Hierfür sind … Bibliographie. ] Vgl. Fabricius (1697), (1734 –1735) und (1746)
oder für spätere Auflagen der „Bibliotheca Latina“ Fabricius (1754) und (1773 – 1774). Für die „Bibliotheca Graeca“ vgl. Fabricius (1705 –1728) oder (41790 –1809). Vgl. ferner Grässe (1837 –1859) ; Hoffmann (1832 –1836) und (1838 –1845) ; Schweiger (1830 –1834) sowie Krebs (1822 –1823) und Wagner, F. (1840). 47 34–35 . 49 1–3 Montfaucon bibliotheca … antiquaria ] Montfaucon (1739) ; Hänel (1830) ; Bluhme (1834) sowie Fabricius (21716). 48 3–4 Schlüter ; eine … Degen. ] Vgl. Schlüter (1785) sowie Degen (1794 –1797),
(1797 –1798), (1799) und (1801).
48 6 Adversaria. ] Vgl. die Anm. zu 41 8– 9. 48 8–32 Lexica wie … Hanésse. ] Bayle (1697) ; Jöcher (1750 –1751) und (1784 –1787) ;
Anthon (1842) ; Pauly (1837 –1852) ; Geissler (1845) ; Weber, K. F. / Hanésse (1832 –1834) ; Winiewski (1844) ; Programmenrevue 1846 –1847 sowie Weber, K. F. / Hanésse (1832 –1834). 49 5 –7 Schummel pp. … Reuss ] Vgl. Schummel (1774) sowie Reuß (1801 –1821),
vmtl. hatte Boeckh insbes. die beiden Bände von 1810 im Blick, vgl. Reuß (1810). 50 2 Haase ] Haase (1847). 50 14 Lutterbeck ] Lutterbeck (1847). 52 9 –10 Reichardt und … Lübker ] Reichardt (1846) ; Haase (1847) ; vgl. Steinthal
(1847), 4 – 7, 54 und insbes. 5 : Itaque una viri doctissimi atque clarissimi Boeckhii definitio mihi videtur recta : philologiam esse cogniti cognitionem. Quod non ita est intelligendum, ut philologi actum agant ; sed quaecunque facta sunt tali modo denuo mente sunt producta, ut, quum non a singulis ad arbitrium gesta, sed e necessaria quadam liberi animi humani agitatione orta cognoscantur, tanquam speculum et imago quaedam appareant rationis humanae. (‚Deshalb scheint mir allein die Definition des hochgelehrten und -berühmten Boeckh richtig, die Philologie sei das Erkennen des Erkannten. Was nicht so zu verste
*36
Anmerkungen zum Grundtext
I 56 – 65
hen ist, dass die Philologen das [bereits] Getane tun ; sondern was auch immer geschehen ist, wird vom Verstand in solcher Weise aufs Neue produziert, dass es, sofern es nicht als etwas, das willkürlich von einem Einzelnen getan wurde, erkannt wird, sondern als etwas, das aus einer Art notwendigen Bewegung des freien menschlichen Geistes geboren ist, wie eine Art Spiegelbild der menschli chen Vernunft erscheint.‘) ; vgl. weiterhin Steinthal (1848), 19, 35, 60 f., 158 Anm. 17, 168 ff. sowie Lübker (1832). 56 19–20 Haase, von … Elze. ] Haase (1847) ; Milhauser (1837) ; Mützell (1835) und
Elze (1845).
56 35 Lutterbeck ] Vgl. Lutterbeck (1847). 56 51–52 approximativ ] ‚annähernd/ungefähr‘. 57 22–25 Diese allgemeine … nennen ; ] Vgl. Aristoteles, De anima II, 4 (415 b 8 –12). 58 13–14 θεωρία, woraus … ποίησις. ] θεωρία (‚Betrachtung/Anschauen‘) als ei
gentlicher Gegenpart zur πρᾶξις (‚Tätigkeit/Handeln‘), ποίησις (‚Schaffen/Pro duktion/eine Tätigkeit, die etwas hervorbringt‘) wird unten (I 58 51) von Boeckh mit „Schaffen“ übersetzt. 59 24–25 πρᾶξις und ποίησις ] ‚Tätigkeit/Handeln‘, ‚Schaffen/Produktion/eine
Tätigkeit, die etwas hervorbringt‘.
60 4 μίμησις ] ‚Mimesis/Nachahmung/Darstellung‘. 60 23–25 Mützell, Milhauser … Lutterbeck. ] Mützell (1835) ; Milhauser (1837) ; vmtl.
Gerhard (1833) ; Schultz, Ch. L. F. (1833) ; Elze (1845) und Lutterbeck (1847). 60 30 commutiren ] ‚umstellen/miteinander vertauschen‘. 60 38 Elze ] Elze (1845). 60 59 θεωρία ] ‚Betrachtung/Anschauen‘. 61 19 suo loco ] ‚an seinem Platz‘. 61 21 in natura rerum ] ‚der Natur der Dinge nach/eigentlich‘.
62 30 θριγκὸς μαθημάτων ] ‚Schlußstein/Krone des Wissens‘, vgl. Platon, Politeia VII, 534 e. 64 25 Reichardt ] Vgl. Reichardt (1846), 19 ff. 65 4 Ast, Barby ] Vgl. Ast (1808a) und (1808b) sowie Barby (1805).
I 66 – 68
Anmerkungen zum Grundtext
*37
66 17–18 Wie verhält … Epos ? ] D. h. : Sind die Argonautica des Apollonios Rho
dios als Epos im strengen Sinne anzusehen ?
68 2–5 Oratio de … officio ] ‚Rede über die Kunst der Auslegung auf Grundlage
der Grundzüge von Grammatik und Kritik als herausragende Aufgabe des Phi lologen‘.
68 14–37 Flaccius pp. … Hermeneutik. ] Flacius Illyricus (1567) ; Schleiermacher
(1835a) und (1835b) ; Germar (1828) und evtl. (1839) ; Dissen (1830) ; Hermann, G. (1834b) ; Boeckh (1835a) ; Vogel, E. F. (1829). 68 39 Interpres ] ‚Interpret/Ausleger‘. 68 40–41 Mori Super … academicae ] Morus (1797 –1802) : ‚Akademische Vorträge
über die Hermeneutik des Neuen Testaments‘.
68 52–53 dann die Einschaltung. ] Bisher nicht geklärt, worauf sich dieser Ver
weis bezieht.
68 54–55 Vielleicht ist … erwarten, ] Hier stellt sich die Frage nach der Datierung
dieser Marginalie. Zu vermuten ist, dass Boeckh sie in zeitlicher Nähe zu seinen drei Akademievorträgen „Über die kritische Behandlung der Pindarischen Ge dichte“, die er am 5. Februar 1820, am 13. Juli 1821 und am 7. März 1822 gehalten hat, notiert hat (also vermutlich während des Vortrages der Encyklopädie-Vorle sung im Sommersemester 1820), weil er in den Akademievorträgen ebenfalls auf seine Abhängigkeit von Schleiermacher hinsichtlich seiner hermeneutischen Theorie verweist. Boeckh beginnt den ersten Akademievortrag mit einer Re flexion über die formale bzw. methodische Seite der Philologie, wobei er quasi seine hermeneutische Theorie in nuce skizziert und hervorhebt : Dass die von Hermeneutik und Kritik zu lösende Aufgabe eine zirkuläre Struktur aufweist, „muß jeder Philolog einsehen, wenn er sich dessen, was er thut, bewußt wird ; doch steht es in keiner Theorie, und ich will mich auch nicht rühmen, es er funden zu haben, da ich es von Schleiermacher gelernt habe“. Mit den „frühern Mittheilungen“ dürften also die von Boeckh besuchten Vorlesungen Schleier machers in Halle, sein persönlicher Umgang mit diesem, aber auch dessen „hö here Erklärung der Platonischen Schriften“ gemeint sein. Vgl. Boeckh (1825c), 264 und 262. Schleiermacher wiederum hat seine Akademie-Vorträge zum Thema Hermeneutik und Kritik erst 1829/1830 gehalten und seine HermeneutikVorlesung ist erst postum erschienen. Vgl. Schleiermacher (1835a und b) sowie (1838). Vgl. hierzu ferner Virmond (2012), XVII – X XXV.
*38
Anmerkungen zum Grundtext
I 69 – 72
69 15–16 Institutio Interpretis ] ‚Regelwerk/Unterweisung für den Interpreten/
Ausleger‘.
69 16–17 Dissertationes de … scriptorum ] ‚Abhandlungen über die Auslegung
antiker Schriften‘.
69 16–22 Beck Dissertationes … formelnd. ] Beck, Ch. D. (1790), (1791) und (1798) ;
Scheller (21783) ; Bauer, K. L. (1753) sowie Ast (1808a), 212 – 214 und 165 – 214. 70 9 μοίρᾳ ] ‚(göttliche) Vorsehung/Schicksal‘. 70 23–25 Jahrbücher für … interpretis. ] Boeckh (1835a). 70 25 de officio interpretis ] ‚Über die Aufgabe des Interpreten‘.
70 55 βασιλεύς ] Ursprünglich ‚König/Herrscher‘, in Athen Titel des zweiten der
neun Archonten, der für den Kultus und die Leitung der Strafprozesse zuständig gewesen ist.
70 59 χρόνος ] Je nach Kontext u. a. : Zeit, Zeitangabe, Zeitverlust, Lebenszeit
oder Silbenquantität bzw. rhythmische Zeiteinheit.
70 59 σημεῖον ] Je nach Kontext u. a. : Zeichen, Spur, Signal, Grenzmarkierung,
Symptom, prosodische und musikalische Zeiteinheit. 72 37–38 ἑρμηνεία ] ‚Auslegung, Erklärung‘.
72 39 Ἑρμηνευτικὴ und ἐξηγητικὴ ] Hermeneutik (‚Auslegungskunst/Kunst des
Interpretierens‘) und Exegese (‚Deutungskunst‘).
72 40–41 Ἑρμηνεία ist … elocutio ] hier jeweils ‚die Fähigkeit, sich auszudrücken/
(guter) sprachlicher Ausdruck/Stil‘.
72 4 4–46 Hermes ist … Philebus) ] Vgl. Platon, Phaedros 274 c – d : ἤκουσα τοίνυν
περὶ Ναύκρατιν τῆς Αἰγύπτου γενέσθαι τῶν ἐκεῖ παλαιῶν τινα θεῶν, οὗ καὶ τὸ ὄρνεον ἱερὸν ὃ δὴ καλοῦσιν Ἶβιν : αὐτῷ δὲ ὄνομα τῷ δαίμονι εἶναι Θεύθ. τοῦτον δὴ πρῶτον ἀριθμόν τε καὶ λογισμὸν εὑρεῖν καὶ γεωμετρίαν καὶ ἀστρονομίαν, ἔτι δὲ πεττείας τε καὶ κυβείας, καὶ δὴ καὶ γράμματα. (‚Ich habe also gehört, dass in der Nähe von Naukratis in Ägypten einer der dortigen, alten Götter gewesen sei, dem auch der Vogel heilig war, den sie bekanntlich Ibis nennen. Selbst aber hieß der Gott mit Namen Theuth. Dieser habe offenbar als erster Zahl, Rechen kunst, Geometrie und Astronomie erfunden, zudem noch das Brett- und Würfel spiel und so auch die Buchstaben.‘) und Philebos 18 b – c : ἐπειδὴ φωνὴν ἄπειρον κατενόησεν εἴτε τις θεὸς εἴτε καὶ θεῖος ἄνθρωπος — ὡς λόγος ἐν Αἰγύπτῳ Θεῦθ τινα τοῦτον γενέσθαι λέγων, ὃς πρῶτος τὰ φωνήεντα ἐν τῷ ἀπείρῳ κατενόησεν
I 72 – 76
Anmerkungen zum Grundtext
*39
οὐχ ἓν ὄντα ἀλλὰ πλείω, καὶ πάλιν ἕτερα φωνῆς μὲν οὔ, φθόγγου δὲ μετέχοντά τινος, ἀριθμὸν δέ τινα καὶ τούτων εἶναι, τρίτον δὲ εἶδος γραμμάτων διεστήσατο τὰ νῦν λεγόμενα ἄφωνα ἡμῖν. („Nachdem nämlich er zuerst den Laut als ein un begrenzt Vieles aufgefasst hatte, war er nun ein Gott, oder irgend ein göttlicher Mensch, wie denn in Ägypten eine Sage geht, welche sagt, es sei ein gewisser Theuth gewesen, welcher zuerst die Selbstlaute unter diesen unendlich vielen Lauten unterschied, nicht als Eines, sondern als mehrere, und dann wiederum andere, die zwar keinen Laut eigentlich, wohl aber ein gewisses Geräusch geben, und wie diese ebenfalls eine gewisse Anzahl ausmachen, und der endlich noch eine dritte Art der Laute unterschied, die wir jetzt stumme nennen.“ [Schleier macher]). 72 46–49 nach Diodor … habe. ] Vgl. Diodor, Bibliotheca historica I, 16 : Καὶ
τοὺς Ἕλληνας διδάξαι τοῦτον τὰ περὶ τὴν ἑρμηνείαν, ὑπὲρ ὧν Ἑρμῆν αὐτὸν ὠνομάσθαι. (‚Auch die Griechen lehrte er [Hermes] alles, was mit der Sprache als Mittel der Mittheilung zu tun hat, weswegen er Hermes genannt wurde.‘) Zu Boeckhs Interpretation der Passage vgl. I 72 49– 53. 72 55 Ἑρμηνεύειν ] ‚auslegen/interpretieren‘. 72 59–60 Ἑρμηνεύς, Dolmetscher, … Pindar. ] Vgl. Pindar, Ol. 2, 85 : ἐς δὲ τὸ πὰν
ἑρμηνέων χατίζει („für die Menge bedürfen sie der Deuter“ [Dönt]).
72 60–62 ἑρμηνευτικὴ die … ἐξήγησις ] Boeckh artikuliert sein Begriffsverständ
nis im Text. Vgl. ferner oben die Anm. zu 72 39. 73 30 Approximation ] ‚Annäherung‘.
75 9 –10 Interpres non … nascitur. ] ‚Zum Interpreten wird man nicht, man wird
[dazu] geboren‘. Vgl. Ruhnken (21789), 12. Dort heißt es allerdings : „Criticus non fit, sed nascitur.“ 75 10 Ὅμοιος ὅμοιον γιγνώσκει. ] ‚Gleiches erkennt Gleiches.‘ Vgl. Aristoteles, De anima I, 2 (404 b 16 ff.) : τὸν αὐτὸν δὲ τρόπον καὶ Πλάτων ἐν τῷ Τιμαίῳ τὴν
ψυχὴν ἐκ τῶν στοιχείων ποιεῖ· γινώσκεσθαι γὰρ τῷ ὁμοίῳ τὸ ὅμοιον, τὰ δὲ πράγ ματα ἐκ τῶν ἀρχῶν εἶναι. (‚Auf dieselbe Weise [wie Empedokles, der die Seele aus einzelnen Elementen bestehen lässt und sagt, dass jedes einzelne Element Seele sei] lässt auch Platon im Timaios die Seele aus ihren Elementen bestehen ; erkannt werde nämlich durch das Gleiche das Gleiche, die Dinge aber bestünden aus den Prinzipien.‘) 76 2 Divination ] Hier im Sinne von „Wiederherstellung des originalen Textes
durch Vermutung“ (Schaefer [1977], 196) bzw. „Begabung zum intuitiven Erfas
*40
Anmerkungen zum Grundtext
I 76 – 80
sen des ursprünglichen, aber nicht erhaltenen Wortlautes“ (Schaefer [1977], 224) zu verstehen, von lat. divinatio (‚Weissagung/göttliche Eingebung‘, oder wie Boeckh an anderer Stelle notiert, vgl. I 193 18 : „Geistesblick“), seit der Zeit der humanistischen Philologen als terminus technicus der Textkritik gebraucht, vgl. den instruktiven Aufsatz von Schaefer (1977). 76 31–32 Dasselbe gilt … Schleiermacher. ] D. h. vor dem Erscheinen von Schleier
machers Platon-Übersetzung, deren erste Auflage ab 1804 erschien, vgl. Schleier macher (1804 –1809). Boeckh hat die ersten Bände dieser Übersetzung rezensiert, vgl. Boeckh (1808b). 77 7–9 Hieraus folgt … selbst ] Vgl. Kant (1787), 370 [= KrV B 370] : „Ich merke
nur an, daß es gar nichts ungewöhnliches sey, sowohl im gemeinen Gespräche, als in Schriften, durch die Vergleichung der Gedanken, welche ein Verfasser über seinen Gegenstand äußert, ihn gar besser zu verstehen, als er sich selbst verstand, indem er seinen Begriff nicht genugsam bestimmte, und dadurch bis weilen seiner eigenen Absicht entgegen redete, oder auch dachte.“ Bei Schleier macher findet sich der Gedanke ebenfalls, vgl. Schleiermacher 1835a, 362 [= KGA I/11, 618] : „was ist wol die schönste Frucht von aller ästhetischen Kritik über Kunstwerke der Rede, wenn nicht ein erhöhtes Verständniß von dem innern Verfahren der Dichter und anderer Künstler der Rede von dem ganzen Hergang der Composition vom ersten Entwurf an bis zur lezten Ausführung. Ja ist über haupt etwas wahres an der Formel, die höchste Vollkommenheit der Auslegung sei die einen Autor besser zu verstehen als er selbst von sich Rechenschaft geben könne : so wird wol nur eben dieses damit gemeint sein können“. 78 14–16 Der richtige … ist. ] Zur Kontroverse zwischen Boeckh und Hermann
vgl. Poiss (2010). Zur Einschätzung der von Gottfried Hermann erbrachten und von Boeckh wohl nicht oder nicht immer gerecht eingeschätzten Leistungen vgl. die weiteren Beiträge in dem genannten Band. 79 22–24 Jene schwankende … findet, ] Christian Gottlob Heyne (1729 –1812) hat
Werkeditionen verschiedener antiker Autoren erarbeitet und Kommentare dazu verfasst, vgl. Haase (2002), 173 –180, so z. B. von Apollodor und Pindar, von denen Boeckh jeweils Edition und Kommentar besessen hat. 79 28–29 Πολλοὶ μὲν … βάκχοι. ] Platon, Phaedon 69 c : ‚Narthexträger sind viele,
doch [echte] Bacchanten nur wenige‘, d. h. es gibt viele Mysterienteilnehmer, aber nur wenige tatsächlich Gottbegeisterte. 80 2–4 z. B. ἀγαθός … Bedeutungen ] Je nach Kontext u. a. : edel, von edler Her
kunft, aristokratisch, gut, fähig, moralisch gut oder brauchbar.
I 80
Anmerkungen zum Grundtext
*41
80 4 ἀρετή ] Je nach Kontext u. a. : Heldenhaftigkeit, Tüchtigkeit, Tugend oder
Sittlichkeit, Vorzüglichkeit, „Bestheit“ (Schadewaldt).
80 5 σωφροσύνη ] Je nach Kontext u. a. : gesunder Verstand, Vernünftigkeit, Be
sonnenheit, Mäßigung, Enthaltsamkeit oder Bescheidenheit.
80 5 δόξα (Platon Pythagoreer) ] Je nach Kontext u. a. : Erwartung, Vorstellung,
(bloße) Meinung, Urteil, Einbildung, Ruf. Bei Platon ist δόξα in epistemologi schen Kontexten die bloße Meinung im Gegensatz zu Wissen (ἐπιστήμη) und zu Wirklichkeit und Wahrheit (ἀλήθεια), die Pythagoreer gebrauchen das Wort im Sinne von ‚Lehrmeinung, Lehrsatz‘. Vgl. hierzu auch I 8412–16, wo Boeckh noch mals darauf zu sprechen kommt. 80 6 Σώφρων ] Je nach Kontext u. a. : verständig, vernünftig, besonnen, maßvoll
oder bescheiden.
80 7–9 Bei Thukydides … bisweilen. ] Vgl. z. B. Thukydides, Geschichte des Pelo ponnesischen Krieges III, 58 f. und 82. 80 22–26 Willkührliche Setzungen … (Humboldt). ] Vmtl. bezieht sich Boeckh hier
auf Wilhelm von Humboldts „Kawi-Werk“, vgl. Humboldt, W. v. (1832 –1838).
80 32–33 Ob die … θέσει ] D. h. ob die Sprache ‚von Natur aus‘ oder ‚durch Setzung
bzw. Vereinbarung‘ entstanden ist.
80 38 Ēdo und ĕdo ] ‚herausgeben/hervorbringen‘ (von e-dare) und ‚essen‘. 80 38–39 Regium (an der Meerenge) ] Von griechisch Ῥήγιον, jetzt Reggio in Ka
labrien an der Meerenge von Sizilien.
80 39 Regium Lepidum. ] Vielleicht von keltisch Rigion, jetzt Reggio in der Emi
lia Romagna.
80 42 Calx der Kalk ] Von χάλιξ (‚Kies/Kalkstein‘). 80 43 calx die Ferse ? ] Die Herkunft des Wortes gilt als nicht gesichert, vielleicht
von griech. σκέλος oder κῶλον (‚Glied‘). 80 4 4 struthio ] ‚Strauß‘.
80 52 ποιεῖν ] ‚machen/schaffen/hervorbringen/dichten‘. 80 53 παιδοποιεῖν ] ‚Kinder zeugen/austragen‘. 80 54 Statuarius ] ‚Bildhauer‘. 80 56–57 πράττειν ] ‚tun/handeln‘.
*42
Anmerkungen zum Grundtext
I 80 – 82
80 57 Operari ] ‚verrichten/arbeiten/opfern‘. 80 58–59 χρηματίζεσθαι Geld … χρηματίζειν ] ‚zu seinem Vorteil Geschäfte ma
chen‘, ‚die Staatsgeschäfte verwalten‘.
81 24 ῥέζειν ] ‚tun/wirken/handeln/vollbringen‘. 82 2 ὑγρός ] ‚feucht/flüssig/weich/sanft/schwach‘. 82 2 ὑγρὸς ἀγκών ] ‚schwacher Ellenbogen‘. Vgl. Sophokles, Antigone 1236 f. : ἐς
δ᾽ ὑγρὸν ἀγκῶν᾽ […] παρθένῳ προσπτύσσεται („umschlingt […] mit schlaffem Arm die Jungfrau jetzt“ [Willige]). 82 21 Oeynhausen ] Oeynhausen (1824), 78. 82 47–48 Koray giebt … Proben ] Vgl. z. B. Koraes (1807), (1815 –1819) und (1826) –
um hier die Titel aufzulisten, die Boeckh an anderer Stelle in seinem Manuskript explizit nennt oder die er besessen hat.
82 48 ποδάρι = πούς ] ποδάρι : ngr. ‚Segeltau/Schote‘, gleichfalls eine Bedeutung
von gr. πούς, eigentlich : ‚Fuß‘.
82 51 λιθάργυρος, lithargyros ] ‚Bleiglanz/Bleiglätte‘, frz. litharge, it. litargirio. 82 51 ἄγκοινα ] ‚gekrümmter Arm/Ellbogen/Krümmung/Bug/Gurttau‘, hängt
etymologisch zusammen mit ἀγκών (‚Beuge/Biegung/Krümmung‘), davon die Entlehnungen lat. ancora, neuhochdeutsch Anker und die etymologische Ent sprechung neuhochdeutsch Angel. 82 56 Taunus ] Der Name des gleichnamigen Gebirgszugs war bis in das späte
18. Jahrhundert schlicht ‚die Höhe‘. Die Wiederverwendung des lateinischen Namens ‚Taunus‘, der sich bei Tacitus findet, geht auf gelehrte Vermittlung zu rück. Vgl. Tacitus, Annales I, 56 : positoque castello super vestigia paterni prae sidii in monte Tauno expeditum exercitum in Chattos [Germanicus] rapit („und nach Errichtung eines Kastells über den Resten der von seinem Vater angelegten Befestigung auf dem Taunusgebirge führte er [Germanicus] das schlagfertige Heer eiligst ins Chattenland“ [Heller]), und Annales XII, 28 : et praeda famaque onusti ad montem Taunum revertuntur [duo agmina] („und mit Beute und Ruhm beladen kehrten beide [Heerzüge] nach dem Taunusgebirge zurück“ [Heller]). Erstmals in einer Schriftquelle wird der Taunus im Jahr 43/44 n. Chr. bei Pom ponius Mela, III, 30, 1 ff. erwähnt : montium altissimi Taunus et Retico, nisi quo rum nomina vix est eloqui ore Romano (‚Die höchsten Gebirgszüge [sind der] Taunus und [das] Siebengebirge, abgesehen von denen, deren Namen kaum mit römischer Zunge auszusprechen sind.‘).
I 82 – 84
Anmerkungen zum Grundtext
*43
82 59 ὕω, ὕδωρ ] ‚regnen lassen/beregnen‘, ‚Wasser‘. 82 60 ὑγρὸς ἄκανθος ] ‚weicher/biegsamer Akanthus‘. Vgl. Theokrit, Idyllen I,
55 : παντᾷ δ‘ ἀμφὶ δέπας περιπέπταται ὑγρὸς ἄκανθος (‚rings um den Becher gebreitet ist weicher Akanthus‘). 82 60 ὄμματα ] [feuchte/schwimmende/schmachtende] ‚Augen‘. 82 60 ὑγρὸν νῶτον ] Vgl. Pindar, Pyth. 1, 9 : „geschmeidiger Rücken“ (Dönt). 83 7 LXX. ] ‚Septuaginta‘, Bezeichnung für die griechische Übersetzung des Al
ten Testamentes und der Apokryphen, nach der legendären Zahl der Übersetzer (72) und der Zeit der Übersetzung (72 Tage).
83 9 –10 Platon aus … hat. ] Vgl. hierzu Boeckhs Rezension der bis dato von Hein
dorf erarbeiteten und herausgegebenen Edition Platonischer Dialoge, Boeckh (1808c). Die Rezension gilt : Heindorf (1802), (1805a), (1805b) und (1806). Darüber hinaus hat Boeckh aber auch noch einen weiteren Band, der erst nach der Ver öffentlichung der Rezension erschienen ist, besessen : Heindorf (1810). 83 20 approximando ] ‚annähernd‘. 84 12–16 Z. B. wenn … Platon. ] Vgl. hierzu die Anm. zu 805. 84 16–17 Ἑπιστήμη ist … Historiker. ] Zum Bedeutungsspektrum von ἐπιστήμη
vgl. Horn/Rapp (2002), 146 f. : „Der Begriff der e. kann ganz unterschiedliche Arten von Wissen oder Kompetenzen ausdrücken : die Vertrautheit oder Be kanntschaft mit einer Sache (z. B. Hdt. 3, 103), eine handwerkliche Fertigkeit (z. B. Thuc. 1, 49 […]), technische Kompetenzen […] sowie – im eher technischen Sinn der philosophischen Autoren – das durch Beweis und Rechtfertigung ab gesicherte Erkennen sowie schließlich die darauf aufbauende Wissenschaft selbst. Somit kann e. sowohl ein ‚Bekanntsein mit …‘, ein nicht thematisierbares Gebrauchs- und Handlungswissen (Wissen wie …) als auch eine Kenntnis von Sachverhalten (Wissen dass …) meinen. In der Philosophie wird der Begriff der e. in der Regel […] dazu benutzt, eine überlegene, mit außerordentlicher Gewiss heit verbundene Erkenntnisform zu bezeichnen.“ 84 20 ἠ θεὸς ] ‚die Göttin‘. 84 23–24 Denn Platon … Ἄρτεμις Βένδις ] ‚Artemis Bendis‘ ; Bendis, eine thra
kische Göttin, die von den Griechen mit Artemis identifiziert bzw. assoziiert wurde ; vgl. Platon, Politeia I, 327 a und 354 a.
*44
Anmerkungen zum Grundtext
I 84 – 87
84 37 ἐξουσία, aus potestas ] ‚die Macht etwas zu tun‘ oder ‚die Gewalt zu oder
über etwas‘.
84 38 δημαρχικὴ ἐξουσία ] Entspricht lat. tribunicia potestas (‚Macht und Amt
des Tribunen‘).
84 38 στρατηγός ] ‚Stratege, Heerführer‘, später Bezeichnung für ein dem lat.
proconsul (‚Provinzgouverneur‘) entsprechendes Amt.
85 10–11 quiproquo’s ] ‚irgendwer anstelle von irgendwem‘, die Verwechslung
einer Person oder Sache mit einer anderen.
85 17 δικαιοσύνη ] ‚Gerechtigkeit‘ ; vgl. z. B. Matthäus 3, 15. 86 28–32 z. B. der Accusativ … treibt. ] Vielleicht Hermann, G. „II. De Ellipsi“, in
Viger (21813), 869 – 885, obwohl Hermann die genannte Stelle dort nicht behan delt. Das Beispiel stammt aus Demosthenes, De corona 18, 67 : ἑώρων δ᾽ αὐτὸν τὸν Φίλιππον […] τὸν ὀφθαλμὸν ἐκκεκομμένον κτε. (‚Ich sah Philipp selbst […], dem (s)ein Auge ausgeschlagen worden war, […]‘). Die syntaktische Beson derheit besteht darin, dass im Griechischen auch Verben, die mit dem Dativ konstruiert werden, ein personales Passiv bilden können. Aus aktivem ἐξέκοψέ τις τῷ Φιλίππῳ ὀφθαλμόν (‚jemand schlug Philipp ein Auge aus‘) wird die von Boeckh zitierte knappe griechische Wendung im Passiv, die im Deutschen nur unkorrekt nachzubilden wäre, etwa : ‚Philipp, ausgeschlagen in Bezug auf sein Auge‘. Eine knappe Darlegung dazu findet sich in : Bornemann/Risch (21978), 182 f. (§ 172, 2 Anm.) und 213 (§ 205, 3 Anm.). Dass diese knappe Ausdrucksweise zu spekulativen Ergänzungen Anlass geben konnte, ist naheliegend. 86 52–53 Z. B. Hermann … καί τε. ] Vgl. Hermann, G. (1831) ; ‚und auch‘. 87 10 Approximation ] ‚Annäherung‘. 87 23–24 Ein Beyspiel … aberant. ] Vgl. Sallust, De coniuratione Catilinae 6, 4 :
‚Denn die übrigen blieben von Furcht erschüttert [wörtl. : geschlagen] den Gefahren fern‘. Je nach Kontext kann periculum ‚Versuch/Probestück‘ oder ‚Ge fahr/Risiko‘ bedeuten. 87 24 percussi ] ‚durchbohrt‘. 87 31 ex hypothesi ] ‚mutmaßlich‘. 87 32 non tentare ] ‚nicht versuchen‘. 87 33 pauci ex amicis ] ‚wenige von ihren Freunden‘.
I 88 – 89
Anmerkungen zum Grundtext
*45
88 15–19 Faust im … sey. ] Goethe, Faust I, 1918 –1921. 88 32–40 z. B. Sophocles … kann. ] Vgl. Gottfried Hermann in Erfurdt (1823), 226. 88 33–34 καθήγισαν (κύνες den Leichnam) ] Die ‚Hunde brachten [dem Leich
nam] das Totenopfer dar‘, d. h. sie ‚bestatteten‘ ihn. Hierzu die Anm. zu 88 57. 88 39 καθαγίζειν ] u. a. ‚weihen/das Totenopfer darbringen/bestatten‘. 88 4 4–46 daß καθαγίζειν … ist. ] Die Hunde ‚bestatten‘ den Leichnam.
88 48–50 Eben so … Oedipus Coloneus 1086. ] Vgl. Gottfried Hermann in Erfurdt
(1823), 220 – 222.
88 48 θεωρεῖν ] ‚ansehen/zuschauen/erwägen‘ ; vgl. Sophokles, Ödipus auf Ko
lonos 1081 ff.
88 50 Das erstere ] also καθαγίζειν. 88 51 consecrare ] ,weihen/heiligen‘. 88 52 Consecration ] ‚Weihe/Heiligung‘. 88 53–54 contaminando facere … abstineat. ] ‚durch Entweihen veranlassen, dass
jeder sich entfernt halte‘.
88 57 καθήγισαν ] ‚weihen/heiligen‘ ; vgl. Sophokles, Antigone 1080 ff., speziell
1081 : Ἔχθρᾳ δὲ πᾶσαι συνταράσσονται πόλεις, ὅσων σπαράγματ' ἢ κύνες κα θήγισαν, ἢ θῆρες, ἤ τις πτηνὸς οἰωνὸς φέρων ἀνόσιον ὀσμὴν ἑστιοῦχον ἐς πόλιν. („Feindselig aber werden alle Städte aufgerührt werden, wenn die Grabesweihen Hunde versehen mit Leichenfetzen oder Raubtiere oder ein beschwingter Vogel, der den entweihenden Geruch zur Stadt mit ihren heiligen Altären trägt.“ [Scha dewaldt]). In neueren Ausgaben wird καθήγισαν allerdings durch die Konjektur καθήγνισαν (‚rein machen/reinigen‘) ersetzt. 88 65 κατ’ ἀντίφρασιν ] ‚durch Verkehrung ins Gegenteil‘. 88 65 lucus a non lucendo. ] Vgl. hierzu Diebler (1915), 22 : „(Der Name) Wald
(kommt) vom nicht hell sein. Eine von Quintilian stammende, sehr häufig ge brauchte Redensart, um falsche Wortableitungen zu verspotten oder um anzu deuten, daß ein Wort mit einem anderen, ähnlich lautenden nichts zu tun hat.“ Allerdings hängt lucus etymologisch doch mit lucere zusammen, nämlich in der ursprünglichen Bedeutung von ‚Lichtung/freier Platz im Walde‘. 89 24–25 Ein Beyspiel … vocabula ] ‚In der Heimat war die Lage ruhig, die Staats
ämter hatten [noch] die gleichen Bezeichnungen‘.
*46
Anmerkungen zum Grundtext
I 90 – 94
90 2–5 iuniores post … vidisset. ] Unmittelbare Fortsetzung zu oben, vgl. I 89 24– 25. Tacitus, Annalen I, 3 : ‚Die Jüngeren waren nach dem Sieg von Actium geboren
worden, auch die Älteren zum Großteil zwischen den Bürgerkriegen ; wie viele waren übrig, die die Republik [noch] gesehen hatten ?‘
90 20–21 Die Vieldeutigkeit … patris. ] Bei „patris“ kann es sich entweder um ei
nen Genitivus objectivus oder einen Genitivus subjectivus handeln, so dass ent weder die ‚Liebe des Vaters‘ oder die ‚Liebe zum Vater‘ gemeint ist. 90 28–30 Wie steht … Inscriptio N. 1. ? ] CIG I 1 (nach einer sehr schlechten Ab schrift). Vgl. für die (mittlerweile verlorene) Inschrift Hansen, CEG I 344. 90 32 ex hypothesi ] ‚mutmaßlich‘. 90 4 4–48 Indessen, wenn … zeigt. ] Vgl. Champollion (1822). 90 52 approximative ] ‚annähernde/ungefähre‘. 91 15 approximando ] ‚annähernd‘. 91 17 anno ] ‚dem Jahr‘ oder ‚in dem Jahr‘. 91 25 Casibus ] ‚[grammatischen] Fällen‘. 92 1 στέρησις ] ‚Beraubung‘. 92 29–30 (Stelle in … gelöst) ] Vgl. August (1843), 31 : „Die hier gegebene Auflö
sung der Schwierigkeit, welche die mathematische Stelle in dem vielgelesenen Dialog des Plato darbot, habe ich vor 12 Jahren in dem Programm des Cölni schen Real-Gymnasiums (1829) veröffentlicht. Sie hatte sich bald nach ihrem Erscheinen des Beifalls ausgezeichneter Gelehrten zu erfreuen. Dass der Herr Geheimerath Boeckh in ihr eine Erledigung der Sache fand, hatte für mich be sonderen Werth.“ Diese Bemerkung gibt einen Hinweis für die Datierung dieser Marginalie. Boeckh kann sie ihr zufolge frühestens im Jahr 1829 notiert haben. 92 4 4–49 Doch auch … Euripides. ] Vgl. hierzu Boeckh (1808a). 92 49–51 Aber man … Oedipus Coloneus. ] Reisig (1823). 93 16–17 Den Horazischen … Viselli ] Horaz, Sermones I, 1 105 : ‚Es gibt etwas [in
der Mitte] zwischen Tanais und dem Schwiegervater des Visellius.‘
94 4 –5 Z. B. Oedipus … Iophon. ] Sophokles, Ödipus auf Kolonos 1185 ff. aufge
fasst als Anspielung darauf, dass Iophon, der Sohn des Sophokles, gegen den greisen Vater prozessiert haben soll. Vgl. Boeckh (1825b).
I 94 – 98
Anmerkungen zum Grundtext
*47
94 57 ex hypothesi ] ‚mutmaßlich‘. 94 61–62 . 96 1–4 Zwei bedeutende … Hahn. ] Vgl. Pindar, Pyth. 11, 16 ff., 34 ff. ; Pyth.
10, 31 ff. ; Ol. 10, 83 (Boeckh stellt Ol. 10 und 11 um) und Ol. 12, 14. 95 5 sensus communis ] ‚gesunder Menschenverstand‘. 95 12 Conciliation ] ‚Vereinigung/Versöhnung‘.
95 14–15 Analogia fidei & doc trinæ ] ‚Entsprechung von Glaube und Wissen(schaft)‘. 95 16 cupidus ] ‚voreingenommen, parteilich‘. 95 31 Adversaria ] Vgl. hierzu die Anm. zu 41 8– 9. 96 44–50 Allmählig muß … spät. ] Anspielung auf das Sterne-Zitat, siehe II 389 11– 18. 97 7 Adversaria ] Vgl. die Anm. zu 41 8– 9. 97 9 Wyttenbach Vita Ruhnkenii ] Vgl. Bergman (1824). 97 15 malæ memoriæ ] ‚dem schlechten Gedächtnis‘. 97 21 Bayle ] Vgl. Bayle (1697). 97 22 Νοῦς und Πολυμάθεια ] ‚Verstand‘ und ‚umfassendes Wissen/Gelehrsam
keit‘ (wörtl. : ‚das Viellernen‘).
97 25 Liber ] ,Buch‘. Er wird also nicht so papiern trocken sein wie sprichwört
lich der römische Jurist Pegasus.
97 26–27 wie iener … werde. ] Noch nicht identifiziert ; jener Franzose kommt
auch, ebenfalls unidentifiziert, bei Körte (1833), Bd. 1, 171 vor.
97 30 Suidas ] Bis ca. 1930 wurde die „Suda“, eine alphabetisch geordnete Enzy klopädie aus byzantinischer Zeit, einem Verfasser namens Suidas zugeschrie ben. 98 5–10 So ist … geworden. ] Diese Bemerkung bezieht sich auf die Sophokles-
Ausgabe, die Karl Gottlob August Erfurdt (1780 –1813) begonnen und die Gott fried Hermann nach dessen Tod (ab Bd. 3) fortgeführt und in weiteren Auflagen überarbeitet hat. Vgl. Erfurdt (1809 –1825). Boeckh hat verschiedene Bände dieser Edition in verschiedenen Auflagen besessen. 98 15 Lexica Segueriana ] Vgl. Bekker (1814 –1821), nur der erste Band von Bekkers
„Anecdota graeca“ trägt den Untertitel : „Lexica Segueriana“. Dieser verweist auf den Vorbesitzer des Manuskriptes Nicolas-Maximilien-Sidoine Séguier de Saint-
*48
Anmerkungen zum Grundtext
I 98 – 105
Brisson (1773 – 1854). Das Manuskript befindet sich heute unter der Signatur Coislin 345 and 347 in der Bibliothèque nationale de France in Paris. 98 40–43 So ist … liefert, ] Vgl. Pindar, Ol. 1,1 : Ἄριστον μὲν ὕδωρ (‚das Beste ist das
Wasser‘). Die erste Olympie beginnt mit einem Vergleich von Wasser und Gold : „Das Beste ist das Wasser, Gold wiederum prangt wie nächtens leuchtendes Feuer über allem stolzen Reichtum“ (Dönt), ohne dass in der Folge klar wird, worauf Pindar mit diesem Vergleich hinaus will. Vgl. hierzu Boeckhs Diskussion der Interpretation von Ol. 1,1 f., Boeckh (1811 –1821), Bd. 4, 102 f., wo er auf Aristo teles, Rhetorik I, 7 (1364 a 25 – 29) verweist, da Aristoteles die Pindarstelle zitiert und zugleich deutet : „Der Besitz [von Gold] ist aber größer, weil es schwieriger zu bekommen ist. Auf andere Weise betrachtet, ist das im Überfluss Vorhandene (ein größeres Gut) als das Seltenere, weil der Gebrauch davon den des Selteneren übertrifft. Denn der häufige Gebrauch übertrifft den seltenen, weshalb man sagt : ‚am besten zwar ist Wasser‘.“ (Rapp). 98 64–65 Z. B. Sophocles … φράζω. ] Vgl. Sophokles, Trachinierinnen 526 : „wie
eine Mutter will ich sprechen“ (Schadewaldt). Die Stelle gilt als verderbt, Boeckh versucht ihr aber dennoch eine konsistente Deutung zu geben. 99 2–3 in den Patribus ] in den ‚Kirchenvätern‘. 99 3 Catenæ ] Von lat. catena (‚Kette‘), mittelalterliche Gattung von Bibelkom
mentaren, bei der zur Erklärung der Bibeltexte vornehmlich Exzerpte aus der exegetischen Literatur der Kirchenväter aneinandergereiht werden.
99 3 Glossæ sacræ ] ‚biblische Glossare‘, spezielle mittelalterliche Wörterbücher
zur Erklärung schwer verständlicher oder unverständlich gewordener Wörter und Wendungen der Bibel.
99 5–7 und wenn … betrachtet. ] Hier knüpft Boeckh an Gedanken an, die Schlei
ermacher in seiner Rede „Über die verschiedenen Methoden des Übersetzens“ äußert ; vgl. z. B. Schleiermacher (1816), 145 und 148. 100 32–37 Daher z. B. … müßte. ] Vgl. Hermann, G. (1834b) : ‚Über die Aufgabe des
Interpreten‘ und dazu Boeckh (1835a).
102 58–59 Wieland und Lüder. ] Vgl. hierzu Anonymus (1800), 560 in Bezug auf
Lüder (1800).
103 26 Approximation ] ‚Annäherung‘. 103 36 . 105 1 in utramque partem ] ‚nach beiden Seiten‘, hier so viel wie ‚in Hin
sicht auf jeden von beiden‘.
I 105 – 109
Anmerkungen zum Grundtext
*49
105 4 –8 So geht … gehört. ] Gemeint sind Wielands Romane sowie Wieland
(1782) und (1787).
106 34–37 Friedrich August Wolf … noch ! ] Vgl. Wolf (1795), CXXV Anm. 91 : „quam
sero Graeci in poёsi didicerint totum ponere“ (‚wie spät die Griechen erst ge lernt hätten, in der Dichtkunst ein Ganzes aufzustellen‘). Boeckh zitiert diese Passage allerdings in der Paraphrasierung Ludolph Dissens. Vgl. Dissen (1830), Bd. 1, LXXXIX : „Fr. Aug. Wolfius dixit, sero Graecos didicisse totum ponere in poesi“, der Wolf allerdings widerspricht, indem er fortfährt : „hodie constat fal sissimum esse, quum nihil magis a principio sequuti sint in artium operibus et scriptis, nec fuerit gens ingeniosiores quae excogitaverit compositiones.“ (‚Heute steht fest, dass [die Annahme, dass die Griechen erst spät gelernt hätten, in der Dichtkunst ein Ganzes aufzustellen] grundfalsch ist, da sie von Anfang an in ihren Kunstwerken und Schriften nichts entschiedener verfolgt haben. Es hat auch kein Volk gegeben, das geistreichere Kompositionen ersonnen hätte.‘) Boeckh schließt sich der Meinung Dissens an – im Gegensatz zu Gottfried Bern hardy, auf den wahrscheinlich Boeckhs abschließende Bemerkung zielt. Vgl. Bernhardy (1836), 111. 106 40–42 Hier Beilage … formale). ] Vgl. II 439 9–442 2 sowie Boeckh (1830b) und
dazu die Anm. zu 437 17.
107 3 Schreiter, Eichstädt … Ast. ] Vgl. Schreiter (1789) und Ast (1801). 107 24–31 Eine noch … Argonautika. ] Apollonios Rhodios und Antimachos sind
Wegbereiter bzw. Vertreter der gelehrten, hellenistischen Poesie (4. bzw. 3. Jh. v. Chr.). Quintus, Nonnos und die sog. Orphischen Argonautika vertreten die spätantike Epik des 3. bis 5. Jh. n. Chr. 108 34 Πολιτεία, Νόμοι ] „Der Staat“, „Die Gesetze“. 108 35 ὀνόματα πραγματικὰ ] ‚sachbezogene Werktitel‘, gemeint sind die heute
nicht mehr, aber in der Spätantike und auch danach noch verwendeten alterna tiven Titel Platonischer Dialoge, z. B. „Phaidon oder Über die Seele“. 109 25 Engels die … Antiparos ] Gemeint ist Engel (1775), worin besagte Höhle
gar nicht Gegenstand der Erzählung ist, sondern dem Erzähler die Darstellung seines Abenteuers in der Höhle auf Antiparos nur dazu dient, einem beschränk ten, der Erzählung förmlich mitleidend folgenden, livländischen Baron die Lek türe von d’Holbachs „Système de la nature“ auszutreiben, d. h. ihn vor geistigmoralischer Verwirrung zu bewahren.
*50
Anmerkungen zum Grundtext
I 110 – 112
110 32–36 Pindar Pythia IV. … wollen. ] Die Darstellung des Argonautenzuges
dient vornehmlich dazu, dem Adressaten der vierten Pythischen Ode in Iasons Verhalten ein gültiges Muster von vornehmer Gesinnung und Großzügigkeit vorzuführen. 110 57 Wenn Pindar Olympia IX. sagt ] Vgl. Pindar, Ol. 9, 48 f. 110 61–64 . 112 1 Wenn bei … Ernst, ] Vgl. Platon, Politeia VII, 527 c und dazu Gött ling (1824), 12. 111 32 ex hypothesi ] ‚mutmaßlich‘. 112 2–3 Kallipolis ] ‚schöner Staat/Schönstaat‘, als scherzhafter Name eines uto pischen Musterstaats in Platon, Politeia VII, 527 c. 112 7–9 Eben so … bestimmt. ] Vgl. die darauf bezüglichen Stellen bei Platon, Nomoi VIII, 848 d 9 und IX, 860 e 11 sowie XI, 919 d 12 und XII, 946 b. 112 12–19 Pindar Pythia II. … τροφοί. ] Vgl. Pindar, Pyth. 2, 1 f. : Μεγαλοπόλιες ὦ
Συράκοσαι, βαθυπολέμου τέμενος Ἄρεος, ἀνδρῶν ἵππων τε σιδαροχαρμᾶν δαι μόνιαι τροφοί („Syrakus, große Stadt, des kriegverheerenden Ares Stätte, der eisenbewehrten Männer und Rosse göttliche Nährerin“ [Dönt]). Zur Interpre tation der Stelle vgl. Boeckhs Ausführungen in Boeckh (1811 –1821), Bd. 4, 243. 112 20–22 Pindar Olympia VII. … Rede ] Vgl. Pindar, Ol. 7, 24 f., 30, 45 f., 68 ff. 112 29–31 wie jener … summirt. ] Mit „jener“ ist Friedrich Schlegel und sein Athe näumsfragment gemeint, das Boeckh weiter unten (I 124 8– 10) nochmals, dort dann mit Verfasserangabe, zitiert. Vgl. Schlegel, F. (1798b), 19 [= KFSA, Bd. 2, 175,
Fragment 72] : „Uebersichten des Ganzen, wie sie jetzt Mode sind, entstehen, wenn einer alles Einzelne übersieht, und dann summirt.“
112 31–34 Methode der … S. 578. ] Dissen (1830), Bd. 1, XI – XCIV ; Boeckh (1830b),
578 f., vgl. die Anm. zu 437 17.
112 36–37 Pythia I. … Damophilos. ] Zur ersten Pythie, an deren Beginn Pindar
von der Macht und der Wirkung der Musik spricht, vgl. Boeckh (1811 –1821), Bd. 2.2, 226 f. Zur vierten Pythie vgl. Boeckh (1811 –1821), Bd. 2.2, 280 : Damophi los, Bruder des Arkesilaos, an den sich die vierte Pythie richtet, wird hier von Boeckh als Beispiel einer Interpretation aus der Allegorisierung historischer Personen angeführt, in der Pelias und Iason für Arkesilaos und Damophilos stehen, so dass man die Ode als Aufforderung zur Versöhnung der beiden Kon trahenten verstehen könne.
I 112 – 116
Anmerkungen zum Grundtext
*51
112 47 Oxymora ] Oxymoron : Redefigur, Zusammenstellung sich widerspre
chender Begriffe in einem Wort oder Ausdruck. Der griechische Terminus ist selbst ein Beispiel dafür : ‚scharf-dumm‘, vgl. ferner γλυκύπικρος (‚bittersüß‘) u. ä. 112 48 Enthymeme ] Vgl. die Anm. zu 116 25. 112 59 Siehe Recension … Hermann. ] Boeckh (1835a). 113 2–3 weshalb auch … ist. ] Gemeint ist Schleiermachers Platon-Übersetzung,
vgl. Schleiermacher (1804 –1809).
114 15 Begriff der Schule ] Der Begriff der Schule wurde zuerst von Friedrich
Schlegel in die Geschichte der griechischen Literatur eingeführt ; vgl. Schlegel, F. (1798a), 85, 116, 153 et passim. 114 18–19 συμβουλευτικὸν &c. ] ‚zum Raten oder Beratschlagen gehörig‘, d. h. der
Redner entscheidet über die Art der Rede, wie bei der ratenden und mahnenden Staatsrede.
114 19–21 das Threnische … Musik ] Threnisch von θρῆνος (‚Weh- und Toten
klage‘) ; enkomisch von ἐγκώμιον (‚Lob[gesang] auf verstorbene Einzelpersonen oder einzelne Taten‘). Gemeint ist ferner der ‚herbe‘ oder ‚milde‘ Grundcharak ter der dorischen bzw. aiolischen Tonart ; dem musikalischen Vortrag entsprach der Grundcharakter der vorgetragenen Lyrik. 116 9 Enthymeme ] Vgl. die Anm. zu 116 25. 116 17–20 Cicero pro … nolitis. ] Cicero, Pro Milone 79 : „Ihr sollt also den Tod
desjenigen rächen, dem ihr das Leben nicht zurückgeben wolltet, selbst wenn ihr könntet.“ (Giebel). 116 25 ἐνθυμήματα ] ‚Enthymeme‘, von ἐνθύμημα (Gedanke/Einfall). Der Aus
druck Enthymem kann vielerlei bezeichnen, bei Aristoteles einen Schluss aus bloß wahrscheinlichen (nicht notwendigen) Prämissen, in der späteren Tradi tion einen unvollständigen Schluss, bei dem eine der beiden Prämissen unaus gesprochen bleibt. Vgl. ferner die Anm. zu 116 54. 116 31 argumentatio ad hominem ] ‚eine auf eine einzelne Person zugeschnit
tene Argumentationsweise‘.
116 32 Accommodation ] Vgl. die Anm. zu 119 15. 116 48–52 Anderes Beispiel … certe. ] Boeckh paraphrasiert und zitiert hier eine Passage aus : Aulus Gellius, Noctes Atticae, VI, 3, insbes. 26 f.
*52
Anmerkungen zum Grundtext
I 116 – 118
116 50–51 Quod illos … occupabimus ? ] ‚Sollen wir selbst als erste das tun, von
dem wir sagen, dass jene es tun wollten ?‘ Im hier verhandelten Kontext ist ge meint : Sollen wir sie angreifen, da wir denken, dass sie uns angreifen/überfallen wollten. 116 52 occupabimus certe ] Vgl. Aulus Gellius, Noctes Atticae, VI, 3, 27 : Hoc, in
quit enthymema nequam et vitiosum est. Responderi enim potuit : occupabimus certe ; nam, si non occupaverimus, opprimemur incidendumque erit in insidias a quibus ante non caverimus. („Diese Schlussfolge [Enthymem], fährt Tiro fort, ist wertlos und fehlerhaft. Denn es könnte darauf erwidert werden : freilich wollen wir lieber ihnen zuvorkommen, denn wenn wir ihnen nicht zuvorkommen, lau fen wir Gefahr, von ihnen überfallen zu werden und dadurch in den Hinterhalt zu geraten, vor dem wir uns vorher nicht gehütet haben.“ [Weiss, leicht variiert]). 116 53–54 Demosthenes de … ἀλγεῖς pp. ] Vgl. Demosthenes, De corona 41 : δῆλον
γὰρ ὅτι σὺ μὲν ἀλγεῖς ἐπὶ τοῖς συμβεβηκόσιν, Αἰσχίνη, καὶ τοὺς Θηβαίους ἐλεεῖς, κτήματ᾽ ἔχων ἐν τῇ Βοιωτίᾳ καὶ γεωργῶν τὰ ἐκείνων, ἐγὼ δὲ χαίρω, ὃς εὐθὺς ἐξῃτούμην ὑπὸ τοῦ ταῦτα πράξαντος. („Es liegt ja auf der Hand, daß gerade dich das Vorgefallene schmerzt, Aischines, und du die Thebaner bemitleidest, da du ja Landbesitz in Böotien hast und ihren Boden bebaust, daß ich hingegen mich darüber freue, ich, dessen Auslieferung sogleich vom Urheber dieser Vorgänge [Alexander] gefordert wurde.“ [Zürcher]). 116 54 Cf. Forcellini. ] Vgl. Forcellini (21805), Bd. 2, 178 (Art. Enthymema). Vmtl.
ist Forcellini die Quelle für Boeckhs Ausführungen zum Enthymem, denn Forcellini bezeichnet das Enthymem als einen unvollständigen Schluss (imper fectus syllogismus) und weist darauf hin, dass Enthymeme keine Syllogismen sind, er führt auch das Beispiel aus Cicero (Pro Milone 79) an, das Boeckh vmtl. ebenfalls aus diesem Artikel entlehnt hat. 116 54–55 συλλογισμὸς ἀτελής ] ‚unvollständiger Schluss‘. 117 2–3 Gnomen- und Apologenwesen ] ‚Lehrsätze/Spruchweisheiten‘ und ‚Recht
fertigungsschriften‘, insbes. von christlichen Glaubenslehrsätzen.
117 32 Numerus ] ‚Prosarhythmus‘ ; Begriff der antiken Poetik und Rhetorik : ge
regelte Abfolge der Silbenquantitäten (langer und kurzer Silben) ; in der KunstProsa sind Klauseln, Perioden- und Satzschlüsse durch Silbenquantitäten struk turiert. 118 1 Hiatus ] ‚Öffnung/Kluft‘, bezeichnet das Zusammentreffen zweier Vokale
bzw. Diphthonge an der Silben- (innerer Hiatus) bzw. Wortgrenze (äußerer Hia
I 118 – 119
Anmerkungen zum Grundtext
*53
tus) ; nach den Regeln der antiken Metrik und teilweise auch in der Prosa wurde der äußere Hiatus möglichst vermieden. 118 12 Plato Republik I. und Protagoras ] Vgl. Platon, Politeia I, 331 d ff. und
Protagoras 339 a ff.
119 11 So Platon … Meiners. ] Die Bemerkung bezieht sich wahrscheinlich auf
Christoph Meiners Platon-Interpretation und die Darstellung in Meiners (1781 – 1782), Bd. 2, 683 – 808.
119 15 Accommodation ] von lat. accommodatio (‚Anpassung/Angleichung‘). In
der Rhetorik versteht man unter Akkommodation entweder die Anpassung der sprachlichen Formulierung an den Gegenstand, den Zweck oder das erwartete Fassungs- und Verständnisvermögen der Adressaten einer Rede. Boeckhs Ver wendung des Begriffs verweist aber eindeutig auf die biblische Hermeneutik. Für eine instruktive Darstellung der Verwendung des Akkommodationsgedan kens im Rahmen der hermeneutica sacra vgl. Danneberg (2000) : Der aus der an tiken Rhetorik stammende Begriff wurde bereits von den Kirchenvätern auf die Bibel-Auslegung übertragen (hier vor allem im Sinne des Konzeptes einer Her ablassung Gottes zu den Menschen, womit gemeint ist, dass sich Gott der Aus drucksweise der Menschen bedienen und sich ihrer Fassungskraft hat anpassen müssen, um von ihnen verstanden zu werden). Vom 17. bis ins 19. Jahrhundert wurde das Akkommodationskonzept innerhalb der protestantischen Theologie intensiv diskutiert. Es fungierte hier als eine Art Allheilmittel, um offensicht liche Widersprüche oder Unstimmigkeiten zwischen der Bibel insgesamt und anderen Textzeugen oder neugewonnenen wissenschaftlichen Erkenntnissen, zwischen Neuem und Alten Testament oder zwischen den einzelnen Schriften des Neuen Testamentes aufzulösen bzw. wegzuargumentieren, indem man un terstellte, Gott, Moses, Jesus, die Evangelisten etc. hätten sich den Menschen „accommodiert“ bzw. „anbequemt“. Diese Argumentationen warfen aber letzten Endes neue Probleme auf, weshalb dann im 18. Jahrhundert mehr und mehr Kri tiker des Akkommodationsgedankens auftraten und er dann letztendlich auch wieder verworfen wurde. Vgl. zur Sache neben Danneberg (2000) zuletzt Lee (2017). Für das Verständnis des 19. Jahrhunderts aufschlussreich sind allerdings auch der Beitrag von De Wette (1818) und der Lexikon-Artikel von Schenkel, der Akkommodation quasi definiert als eine „subjective[…] Anbequemung an eine objektiv irrige oder wenigstens unlauter befundene religiöse Vorstellungs weise“, vgl. Schenkel (1854), 96. Der kurze historische Abriss von Schenkel gibt, ähnlich wie der Aufsatz von Danneberg (2000), nur eben vom Standpunkt des
*54
Anmerkungen zum Grundtext
I 120 – 126
19. Jahrhundert aus und um vieles kürzer, einen Einblick in den theologischen Diskurs, der vermutlich die Folie für Boeckhs Begriffsverständnis darstellt. 120 23–25 Pindars Erklärungen … Muster. ] Vgl. Dissen (1830). 120 26–27 Lob der … Aias. ] Vgl. Sophokles, Aias 349 ff. : φίλοι ναυβάται, μόνοι
ἐμῶν φίλων, μόνοι ἔτ᾽ ἐμμένοντες ὀρθῷ νόμῳ, ἴδεσθέ μ᾽ οἷον ἄρτι κῦμα φοινίας ὑπὸ ζάλης ἀμφίδρομον κυκλεῖται. („Ihr Freunde, Schiffsgesellen ! Einzige der Freunde, einzig verharrend noch in dem aufrechten Brauch ! Seht, welche Woge unter mörderischem Wetter mich allseits umlaufend umkreist !“ [Schadewaldt]). 120 52–54 Platon Republik I. … Symbol. ] Vgl. Platon, Politeia I, 332 b – c : ᾐνίξατο
ἄρα, ἦν δ᾽ ἐγώ, ὡς ἔοικεν, ὁ Σιμωνίδης ποιητικῶς τὸ δίκαιον ὃ εἴη. (‚So hat also, sagte ich, wie es scheint, Simonides nach Art der Dichter rätselhaft angedeu tet, was das Gerechte sei.‘) ; ᾐνίξατο ποιητικῶς (‚deutete dichterisch dunkel an/ drückte sich rätselhaft nach Art der Dichter aus‘) ; αἴνιγμα (‚Rätsel/dunkle Rede‘). 122 26–28 Jamben oder … Dochmiis ] In der Grundform : Iambus : × — ◡ — ; Tro chäus : — ◡ — × ; Dochmius : ◡ — — ◡ — . 122 29 Dorisch oder … Lyrisch ] Da es sich bei „Dorisch“ und „Äolisch“ um die
literarischen griechischen Dialekte der Chorlyrik bzw. der monodischen Lyrik handelt, muss „Lyrisch“ eine Verschreibung für „Lydisch“ sein. Allerdings ist „Lydisch“ (wie „Dorisch“ in anderer Verwendung) die Bezeichnung einer Ton art, etwa in Pindar, Ol. 14,17. 122 35 Spengel ] Vgl. Spengel (1828). 122 4 4–45 sie ist … worden. ] Diese Bemerkung bezieht sich möglicherweise auf
Heynes Herausgebertätigkeit und die von ihm verfassten Kommentare zu sei nen Werkeditionen, vgl. ferner die Anm. zu 79 22– 24.
124 5 –10 Schlegel … summirt. ] Das Fragment stammt von Friedrich Schlegel, vgl. Schlegel, F. (1798b), 19 [= KFSA, Bd. 2, 175, Fragment 72]. 124 67 Schleiermachers Abhandlung ] Schleiermacher (1816). 125 31 Voß ] Vgl. z. B. Voß (1781), (1793) und (1821). 126 7 Voß im Homer ] Vgl. Voß (1781), (1793) und (1821). 126 18 Creech ] Creech (1682). 126 31–32 Voß wirds wohl thun ] Vgl. Voß (1821).
I 126 – 127
Anmerkungen zum Grundtext
*55
126 49–52 Voß war … gewesen. ] Unklar, welche Forschungen von Voß Boeckh
hier im Sinn hatte.
127 10–33 Soll jedoch … sind. ] Vgl. Schlegel, A. W. (1799). Boeckh paraphrasiert
im Folgenden die dort von Schlegel geäußerten Überlegungen bis hin zu den bei den Cervantes-Zitaten. Adressat von Schlegels Überlegungen zur Übersetzung poetischer Texte ist Ludwig Tieck, dessen Übertragung des „Don Quixotte von la Mancha“ zwischen 1799 –1801 erschienen ist, vgl. Cervantes (1799 –1801). 127 10–11 Soll jedoch … thun ; ] Schlegel, A. W. (1799), 281 : „Ich glaube man ist auf
dem Wege, die wahre poetische Uebersetzungskunst zu erfinden ; dieser Ruhm war den Deutschen vorbehalten.“ 127 13–14 cum annotatione perpetua ] ‚mit fortlaufendem Anmerkungsapparat‘.
127 14 cum variorum ] Zu ergänzen : cum notis/adnotationibus variorum : ‚mit
Anmerkungen verschiedener (früherer Kommentatoren)‘.
127 15–22 Man hat … gedient : ] Vgl. Schlegel, A. W. (1799), 281 f. : „Was mich nur
verdrießt, ist, daß man bey Anerkennung unserer Fortschritte in diesem Fa che unsrer vortrefflichen Sprache alles Verdienst davon zueignen will. Ich habe sonst wohl mit eingestimmt, aber ich bin überzeugt, die Sprache thäte es nicht ohne den Willen, den Eifer und den Sinn derer, die sie gebrauchen.“ und ähnlich (283) : „[…] da unsere Poesie von der Zeit der Provenzalen an meist immer frem den Mustern gefolgt ist. Daß die gelungene Einführung der alten Sylbenmaße […] vielmehr dem Eifer und Sinn dafür, und den Bemühungen einzelner Dichter, als dem Bau der Sprache selbst zugeschrieben werden muß […].“ 127 21–22 weil wir … gedient : ] D. h. seit der Beeinflussung der deutschen Min
nelyrik durch provenzalische Vorbilder bei Heinrich von Veldeke, Friedrich von Hausen, Bernger von Horheim u. a. um 1200. 127 25–33 Unsere Übersetzungen … sind. ] Boeckh paraphrasiert und zitiert die
beiden Cervantes-Passagen nicht nach der Tieck’schen Übersetzung, sondern nach deren Wiedergabe bei Schlegel. Weiter unten (I 128 30– 33) äußert er sich in eben diesem Sinne. Vgl. Schlegel, A. W. (1799) 279 f. : „Wenn Ariost nicht einmal in eine so verwandte Mundart übertragen werden konnte, ohne ‚seine eigentli che Trefflichkeit einzubüßen‘ : in welcher Sprache dürfte man denn ein besseres Gelingen hoffen ? Zu meinem Trost hat der unvergleichliche Cervantes Ihnen gleichfalls verboten, seine Dichtung zu verdeutschen ; er versichert, ‚daß eben das allen begegnen werde, die Poesien in eine andere Sprache übersetzen wollen, denn bey allem Fleiße und Geschicklichkeit, die sie anwenden und besitzen,
*56
Anmerkungen zum Grundtext
I 128 – 130
wird der Dichter nie so wie in seiner ersten Gestalt erscheinen können.‘ An ei ner andern Stelle vergleicht er sie mit ‚Brüsselschen Tapeten an der verkehrten Seite, wo die Figuren noch kenntlich, aber durch die zusammenlaufenden Faden sehr entstellt sind.‘“ Das erste Zitat stammt aus : Cervantes (1799), Bd. 1 (1. Buch, 6. Kapitel), 60 f. und das zweite aus Cervantes (1801), Bd. 4 (11. Buch, 10. Kapitel), 404, dort heißt es allerdings (in der Übersetzung von Tieck) : „Demohngeachtet scheint es mir, daß das Uebersetzen aus eine[r] Sprache in die andere […] sich so verhält, als wenn man die Flamländischen Tapeten auf der unrechten Seite sieht, denn ob sich gleich die Figuren zeigen, so sind sie doch voller Fäden, die sie entstellen […].“ 128 11–13 man müßte … ist ! ] Boeckh spielt hier auf seine Übersetzung der Anti
gone an, die durch Felix Mendelssohn Bartholdy veranlasst worden ist, vgl. Boeckh (1843), III. 128 17–18 Walch, Vorrede … S. XXII. ] Vgl. Walch (1828), XXII.
128 23–24 der Gedanke … weiß. ] Der Jurist Anton Friedrich Justus Thibaut (1772 –
1840) hatte seit 1806 eine Professur für römisches Recht an der Universität Hei delberg inne, wodurch Boeckh und er während Boeckhs Heidelberger Jahren Kollegen waren.
128 25–33 Daß man … haben. ] Vgl. Schlegel, A. W. (1799), 280. Vgl. hierzu ferner die Anm. zu 127 10– 33 und insbes. zu 127 25– 33. 128 40–44 Wolfischen, die … Philologie. ] Vgl. Wolf (1831a) und (1831b). 128 51–52 Voss, Humboldt … Eumeniden. ] Vgl. z. B. Voß (1781), (1793) und (1821) ; Humboldt, W. v. (1816), insbes. III – X XXVII ; Schleiermacher (1804 –1809) sowie
Müller, K. O. (1833a).
129 25–26 Wolf. Prolegomena. ] Vgl. Wolf (1795). 129 30–31 beyden die … ist ; ] Boeckh fasst hier eine Grundüberzeugung Platons
zur Wichtigkeit der Musik für die gesamte Bildung zusammen. Den Körper und Geist durch Musik zu bilden, ist Thema in Politeia II und X, aber auch in den Nomoi, vgl. z. B. Politeia 401 d 4 – 402 a 6 ; Timaios 47 d 2 – e 2 ; Nomoi 653 e 3 – 654 a 7. In den Nomoi wird die Polis sogar systematisch mit einem Chor gleichgesetzt, vgl. Prauscello (2014). 130 3 in margine ] ‚am Rand‘. 130 35 Notae variorum ] ‚Anmerkungen verschiedener (Kommentatoren)‘.
I 130 – 133
Anmerkungen zum Grundtext
*57
130 56 Wolf Leptinea. ] Wolf (1789). 131 4 hinc illæ lacrimæ ] Terenz, Andria I, 1, 126 : ‚daher diese Tränen‘. 131 5 artes liberales ] Die ‚Freien Künste‘, d. h. die eines ‚freien‘ Bürgers würdi
gen (nicht dem Broterwerb dienenden) Künste, nach spätantikem Kanon : Gram matik, Rhetorik, Dialektik, Arithmetik, Geometrie, Astronomie und Musik. 131 5 τέχναι βάναυσοι ] die ‚handwerksmäßigen Künste‘. 131 14 commentarii perpetui ] ‚fortlaufende Kommentare‘. 131 18–19 Quam bene. quam pulchre ! ] ‚Wie gut ! Wie schön !‘ 131 22 z. B. Jani Horaz ] Jani (1778 –1782). 131 24 Ruhnkenius in … (Königsberg). ] Höchstwahrscheinlich meint Boeckh
den Brief Ruhnkens an Friedrich Theodor Rinck vom 25. 2. 1791, von dem er vmtl. durch die Publikation von Rink (1801), 276 f., Kenntnis gehabt hat. Der Brief findet sich auch in Mahne (1834), 85 f. 131 26–27 z. B. von … Terenz, ] Schmieder (1794) und (1804). 131 28 Seculo ] ‚Jahrhundert‘. 132 12–15 Conrad Schneider … Schulmann. ] Wahrscheinlich Friedrich Konrad
Leopold Schneider (1786 –1821), klassischer Philologe und Gymnasiallehrer in Berlin. 132 28–29 Irmisch Herodian ] Vgl. Irmisch (1789 –1805). 132 33 wie Preiss Horaz ] Preiss (1805 –1809). 132 39 Heindorf Horaz. ] Heindorf (1815). 132 55–56 Friedrich August Wolf … dasselbe. ] Wolf (1835a), 186.
133 6 –7 Casaubonus, Salmasius, … Dorville ] Vgl. z. B. Casaubon (1600) ; Salmasius (1629) ; Spanheim (1697) ; Valckenaer (1739) ; D’Orville (1750) bzw. (21783). 133 8–9 Wolfs Commentar … Leptinea. ] Wolf (1789). 133 11–12 Heindorfs Commentar … Gespräche ] Vgl. die Anm. zu 83 9– 10. 133 14 über Platon (Hülsemann) ] Hülsemann (1807). 133 15 Machiavell ] Vmtl. Machiavelli (1531) und für eine deutsche Übersetzung
vgl. Machiavelli (1776).
*58
Anmerkungen zum Grundtext
I 133 – 136
133 19 notæ variorum … nicht ] ‚Bemerkungen verschiedener Gelehrter, unver
kürzt oder nicht‘.
133 20 Schrevelius ] Schrevel (1671). 133 22 die Wolfische … Tacitus. ] Friedrich August Wolf hat seine in Angriff ge
nommene Überarbeitung der Tacitus-Ausgabe von Ernesti nicht fertig gestellt, so dass diese letztendlich nie erschienen ist. Vgl. Körte (1833), Bd. 1, 320 f. 133 24 Westerhovs Terenz. ] Westerhoff (1726).
134 12 wie schon … anerkennt ] Anspielung auf das Werk des Martianus Min neus Felix Capella : De nuptiis Philologiae et Mercurii libri IX (‚Neun Bücher
über die Hochzeit von Philologie und Merkur‘) ; in den ersten beiden Büchern wird die Hochzeit vorbereitet und vollzogen. 134 28–29 primum agens ] ‚die treibende Kraft‘. 134 34 Manen ] die ‚Seelen der Verstorbenen/Schattengeister der Toten‘. 134 38 Erasmus Schmid … Pindar ] Schmid (1616).
134 41–42 Ich habe … versucht. ] Vgl. Boeckh (1809b), (1811 –1821), (1825c) und
(1825d) sowie Dissen (1830).
135 9 –10 Wielandschen Erklärungen … Alten ] Wieland (1782) und (1787). 135 11 Schleiermachers Einleitungen … Gesprächen ] Zu finden in Schleier
macher (1804 –1809).
135 15–16 die logischen … Serranus ] Gemeint ist die von Henricus Stephanus
herausgegebene zweisprachige (Griechisch und Latein), drei Bände umfassende Platonausgabe. Joannes Serranus hat hierfür die mit vielen Anmerkungen ver sehene Übersetzung der platonischen Dialoge ins Lateinische beigesteuert. Fer ner hat er jeden Dialog mit einer Einleitung und einer Analyse versehen. Vgl. Estienne (1578). Diese Edition fungierte für mehr als zwei Jahrhunderte als Stan dardausgabe für den Platonischen Text. 135 17 Iohann Thomas Freigius ] Freigius (1583). 136 3–6 Noch einige … nach. ] Bernhardy (1832), 111.
136 8–11 Vorrede zu … 1820/22. ] Vgl. Boeckh et al. (1828 –1859), Bd. 1, VII – X XXI
sowie Boeckh (1825c).
I 136 – 139
Anmerkungen zum Grundtext
*59
136 11–13 Adumbratio legum … Deorum ] ‚Skizze der Regeln der Kunst der sprach
lichen Kritik, mit kritischen Bemühungen zu Ciceros [De] Natura Deorum‘.
137 8 diva critica ] ‚göttliche Kritik‘, gemeint ist die philologische divinatio, vgl.
die Anm. zu 76 2.
137 9 syllabas & apices ] ‚Silben und (Silben-)Quantitäten‘ ; apex (wörtl. : ‚Spitze‘)
ist das über einen Vokal gesetzte Längenzeichen.
137 15–16 Franciscus Robortellus … Art. ] Vgl. Robortello (1557) bzw. (1604) : ‚Über
die Kunst oder die Theorie die Bücher der Alten zu korrigieren.‘ Robortello re flektiert in der genannten Schrift als erster neuzeitlicher Philologe über die Me thoden der Philologie. 137 16 Lampas sive Thesaurus Criticus ] ‚Lampe oder Thesaurus der Kritik‘. 137 16–17 Größere Ansprüche … Clerici ] Le Clerc (41712), (61778). 137 17–18 (der von … Philologie) ] Vgl. Homer, Margites, Fragment 3 (West) ; Über
setzung aus dem „Margites“, einem – auch von Aristoteles, Poetik 4 (1448 b 30) – Homer zugeschriebenen komischen Epos, von dessen ungeschicktem Prota gon isten das Zitat handelt : πόλλ’ ἠπίστατο ἔργα, κακῶς δ’ ἠπίστατο πάντα. (‚Er wusste viele Dinge, aber alle wusste er schlecht.‘) 137 18–21 ars critica … traditur ] ‚Kunst der Kritik, in der die Lehre der Sprachen
Latein, Griechisch und Hebräisch recht befestigt wird und die Methode gelehrt wird, die Alten zu korrigieren, untergeschobene von echten Schriften zu unter scheiden und über ihre Bücher zu urteilen‘. 137 25 emendirende ] ‚berichtigende‘. 137 26–27 epistolæ criticæ … criticæ ] ‚Kritische und kirchliche Sendschreiben, in
denen der Gebrauch der kritischen Kunst gezeigt wird.‘ 137 30–31 Henrici Valesii … 1740. 4. ] Valois (1740).
137 33 Ruhnkenii Elogium Tiberii Hemsterhusii ] ‚Ruhnkens Lobrede auf Tiberius
Hemsterhuis‘, vgl. Ruhnken (21789).
139 1–2 Ast, Fülleborn … Theils. ] Ast (1808a) und (1808b) ; Fülleborn (1798). 139 27–30 Schelling in … seye : ] Vgl. Schelling (1803), 77 : „Das Studium der Spra
che als Auslegung, vorzüglich aber als Verbesserung der Lesart durch Conjec tur, übt dieses Erkennen der Möglichkeiten auf eine dem Knabenalter angemes
*60
Anmerkungen zum Grundtext
I 139 – 145
sene Art, wie es noch im männlichen Alter auch einen knabenhaft bleibenden Sinn angenehm beschäftigen kann.“ 139 31–34 als ein … philosophiren. ] Vgl. Platon, Gorgias 484 c und 485 a f. 140 4 –7 In der … könnte ! ] Nach Goethe, Faust I, 2048 ff., mit Anspielung auf Ge nesis 3, 5. 140 25–28 Ohne Kritik … Huetius. ] Leibniz (1760), insbes. 647 – 652. Vgl. zu diesem
Boeckh (1839) in Boeckh (1859).
140 28–29 Sylloge nova … argumenti ] ‚Neue Sammlung von Briefen verschiede
nen Inhalts‘.
140 35–37 die wahre … Ἑρμῆς ] ‚Philologie‘ und ‚Hermes‘ ; vgl. die Anm. zu 134 12. 141 7 Di- | vam ] ‚Göttin‘, vgl. die Anm. zu 137 8. 141 14–16 Valckenaer und … müße. ] Bisher nicht geklärt, welche Texte von Valcke
naer und Hemsterhuis Boeckh hier im Sinn hatte, möglicherweise meint er Hemsterhuis (1784), da diese Publikation sowohl verschiedene Reden von Hem sterhuis als auch von Valckenaer enthält. Er hat von beiden niederländischen Philologen aber auch noch weitere Publikationen, über die in der Bibliographie genannten hinaus, besessen. 141 20 futiles coniecturas ] ‚nutzlose Konjekturen‘, vgl. die Anm. zu 149 20. 141 33 Ruhnkenius sagt : … nascitur ] Vgl. Ruhnken (21789), 12 : ‚Zum Kritiker
wird man nicht, man wird [dazu] geboren‘.
142 18–19 Sutor non fit, sed nascitur. ] ‚Man wird zum Schuster nicht gemacht,
sondern geboren.‘
142 24 Divination ] Vgl. hierzu die Anm. zu 76 2. 142 46 Sagacität ] ‚Spürkraft/Scharfsinn‘. 143 17 obruirt ] ‚überhäuft‘, hier im Sinne von ‚überwältigt‘. 143 33 εὐστοχίαν ] ‚Treffsicherheit‘. 143 33–34 Bentley Præfatio … Horatium. ] Vgl. Bentley (1764), Bd. 1 : ‚Vorwort zu
Horaz‘.
143 35 . 145 1 diva … divinatio … divinitus. ] ‚Göttin‘ ; ‚Ahnungsvermögen/höhere
Eingebung‘ ; ‚durch göttliche Eingebung/aus einem dunklen Ahnungsgefühl‘. Vgl. ferner die Anm. zu 76 2.
I 144 – 146
Anmerkungen zum Grundtext
*61
144 8–10 Ἄριστος κριτὴς … κρίνων ] ‚Der ist der beste Richter, der schnell ver
steht, aber langsam urteilt.‘
144 22 emendiren ] einen fehlerhaft oder unvollständig überlieferten Text be
richtigen.
144 41–43 Man kann … habe ] Boeckh bezieht sich hier auf seine Pindar-Ausgabe,
vgl. Boeckh (1811 –1821). Diese besteht aus vier Teilbänden. Bd. 1.1 (1811) ent hält den griechischen Text der Epinikien, und zwar in der neuen (von Boeckh aufgrund seiner metrischen Analyse der Gedichte aufgefundenen) Kolometrie. Bd. 1.2 (1814) enthält neben einer Untersuchung der Versmaße des Pindar („De Metris Pindari“, S. 1 – 340) die erwähnten kritischen Anmerkungen zur Textge stalt („Notae Criticae“, S. 343 – 578). Bd. 2.1 (1819) enthält die Scholien und Bd. 2.2 (1821) schließlich, neben diversen Indices, eine lateinische Inhaltsangabe („In terpretatio Latina“) der Epinikien (S. 29 – 99) und den von Boeckh erwähnten er läuternden Kommentar, als „Commentarius Perpetuus“ bzw. als „Explicationes“ bezeichnet (S. 100 – 550). 145 27 Approximation ] ‚Annäherung‘. 146 9 Numerus ] ‚Prosarhythmus‘, vgl. die Anm. zu 117 32. 146 14 λόγος, λόγιμος, ἄλογος pp. ] ‚Vernunft‘ ; ‚angesehen‘ ; ‚unvernünftig‘ ; vgl.
hierzu Boeckh (1806), 53.
146 15 nicht ἀλόγιμος, sondern ἄλογος ] nicht ‚ohne Ansehen‘, sondern ‚unver
nünftig‘.
146 16 ἐλλόγιμος, φρόνιμος, ἄφρων. ] ‚angesehen/geschätzt‘ (von ἐν λόγῳ) ; ‚ver
ständig/vernünftig‘ ; ‚unverständig/unvernünftig‘.
146 18–19 ἀδόκιμος … δόκος ] ‚nicht erprobt/ungeeignet/ungültig‘ ; ‚Eignung/
Geltung‘.
146 23–24 Barbarismus, Solöcismus ] Bezeichnungen für Unkorrektheiten im
Sprachgebrauch, Grammatikverstöße, Letzteres (Soloikismus/Solözismus) spe ziell für Syntaxfehler. 146 27–29 διώρυγος τετρώρυγος … τριακοντώρυγος. ] ‚zwei, vier, zehn, zwanzig,
dreißig Klafter (Strecke zwischen den Fingerspitzen beider ausgestreckter Arme) lang‘. 146 29–30 πεντώρυξ, Xenophon Venatio 2, 6. ] ‚von fünf Klaftern‘, vgl. Xenophon,
Kynegetikos 2, 5.
*62
Anmerkungen zum Grundtext
I 146 – 147
146 30 Seeurkunden p. 412. ] Boeckh (1840), 412. 146 31 in präsentiarum ] impraesentiarum, laut Thesaurus linguae Latinae
eine adverbial gebrauchte Zusammensetzung aus in praesentia rerum (abwei chend Georges [1913] s. v. in praesentia harum), vgl. als ungefähr zeitgenössi sches Zeugnis die Ausführungen und Belegstellenangaben in : Ramshorn (21830 [durchgehend paginiert]), 469 f., Anm. 1. 146 32 Μονήρης λέξις : Herodian ] ‚Der vereinzelt vorkommende Ausdruck‘. Von
Herodian ist ein Werk περὶ μονήρους λέξεως (‚betreffend den vereinzelt vorkom menden Ausdruck/den Ausdruck mit grammatischer Besonderheit‘) überliefert. 146 35 πῦρ ] Vielleicht ist gemeint, dass πῦρ im Singular (‚Feuer‘) und Plural
(‚Wachtfeuer‘) nach verschiedenen Deklinationsklassen flektiert wird.
146 38 ἐνθεαστικὸς Platon Leges III 682. A. ] ‚gottbegeistert/verzückt/inspiriert‘ ;
vgl. hierzu Boeckh (1806), 163 f., mit Bezug auf Platon, Nomoi, 682 a.
146 40–41 ἀληθινὸς im Pindar ] Diese Bemerkung bezieht sich auf Pindar, Ol. 2,
55. Vgl. Heyne (1773), 16 (Vers 101), der an dieser Stelle ἀλαθινόν (wahr/wahrhaft/ echt) setzt, Boeckh hingegen entscheidet sich stattdessen für ἐτήτυμον (wirk lich/wahr), vgl. Boeckh (1811 –1821), Bd. 1.1, 12 (Vers 61) bzw. Boeckh (1825d), 11 (Vers 55). Vgl. hierzu seine Begründung : Boeckh (1811 –1821), Bd. 1.2 (1814), 356 und Bd. 2.2, 128. 146 56 ἅπαξ λεγόμενα ] Vgl. die Anm. zu 147 9. 146 63 oder ώρυγος vielmehr ] ‚Klafter‘ ; vgl. Xenophon, Kynegetikos 2, 5. 147 3–4 ἀνόμιμος ist kein Wort. ] ‚gesetzlos‘, vgl. hierzu Boeckh (1806), 53 mit
Bezug auf Platon, Minos 314 d.
147 4 –7 ἅρμασ’ statt … nicht ] ἅρμασι(ν) (Dativ Plural) von ἅρμα, gewöhnlich
Pl. ἅρματα (‚Wagen/Streitwagen/Gespann‘) ; Boeckh bezieht sich hier auf Toup (1760 –1766) oder eine der nachfolgenden Ausgaben dieses Werkes ; ἂν : Modal partikel ‚gegebenenfalls/jeweils‘, in der Regel mit Konjunktiv Praesens oder Aorist, Optativus potentialis und präteritalen Formen des Indikativs für den Irrealis gebraucht ; εἰ : Konjunktion ‚wenn/ob‘ ; im gedachten Fall (prospektives konditionales Satzgefüge) steht εἰ selten für ἐάν (εἰ + Modalpartikel ἂν). 147 7–8 coævus (statt coæ quus) … coætaneus ] Die Bedeutung ist jeweils : ‚gleich
altrig/Altersgenosse‘ ; die Stelle ist etwas dunkel, denn sowohl coaevus wie coaetaneus sind beide nachklassisch, statt des klassischen aequalis.
I 147 – 149
Anmerkungen zum Grundtext
*63
147 9 ἅπαξ λεγόμενα ] Pl. von ἁπαξ λεγόμενον : ‚nur einmal vorkommender
Ausdruck‘ (wörtl. : ‚[nur] einmal Gesagtes‘).
147 15 λευκόχροος statt λευκόχρωος ] ‚von weißer Farbe/blass/bleich‘. 147 16–17 contra analogiam gebildet. ] ‚gegen die Gleichmäßigkeit ähnlicher Fälle
in der Wortbildung‘. Vgl. hierzu Boeckh (1806), 139. 148 3 ex post ] ‚im Nachhinein‘.
148 6 –7 postliminio reducere ] ‚In den ursprünglichen (Rechts-)Zustand zurück
versetzen‘.
148 16 approximando ] ‚annähernd‘. 148 40 divinatorische Kraft ] Vgl. hierzu die Anm. zu 76 2. 148 62–64 Wo Enthusiasmus … hat. ] Gemeint ist : CIG I 511 (jetzt IG II/III² 4, 939), vgl. hierzu ferner CIG I Addenda, S. 913‒915. Für die Behandlung durch Her
mann vgl. Hermann, G. (1833), 170‒173.
149 6 –7 Z. B. Leges … ἐνθεαστικὸς ] ‚gottbegeistert/verzückt/inspiriert‘ ; vgl.
hierzu Boeckh (1806), 163 f., mit Bezug auf Platon, Nomoi, 682 a.
149 10 Glossen ] Hier i. S. v. γλῶτται als Ausdruck der antiken Grammatiker/
Philologen für ungewöhnliche, erklärungsbedürftige Wörter (Archaismen, Dia lektwörter, fachsprachlich gebrauchte Wörter etc.) gebraucht. 149 19–20 Emendation ] ‚Verbesserung‘, Korrektur von Überlieferungsfehlern
durch den Herausgeber.
149 20 Conjectur ] ‚Mutmaßung/Vermutung‘ ; editorischer Eingriff (in Form ei
ner Korrektur) in die Textgestalt einer unzulänglich überlieferten Handschrift, der nicht durch die Überlieferung gestützt ist, sondern auf einer Vermutung basiert. Von Boeckh an anderer Stelle (I 193 19) mit „Muthmaßung nach Gründen“ übersetzt. 149 24 pruritus ] ‚Jucken/spontane Lust/Übermut‘. 149 25–26 eines der … Reiske ] Welche Textausgaben Reiskes Boeckh hier speziell
im Auge hatte, ist nicht ersichtlich. Besessen hat er z. B. Reiske (1770 –1775).
149 26–28 Bey den … gegeben. ] Musgrave (1778) ; vmtl. Wakefield (1794) und/
oder (1797) ; Bothe (1805a), (1806a), (1806b), möglicherweise auch (1805b), (1808a), (1808b) und (1809 –1811).
*64
Anmerkungen zum Grundtext
I 150 – 153
150 4 –5 Hartung Antigone ] Hartung (1850 –1851). 151 26 eximirt ] ‚ausgenommen‘. 152 3–5 Sogar hat … in praesentiarum. ] Vgl. die Anm. zu 146 31. 152 6 –9 Thucydides nicht … Solökismus. ] Zu der ungewöhnlichen Kombination
von Superlativ und Genitiv, wo man eigentlich an Stelle des Superlativs einen Komparativ erwarten würde (so wie hier von Boeckh notiert), vgl. Krüger, K. W. (1842 –1844), Bd. 2, § 48, 28, 10 (= S. 55). Bei Thukydides, Geschichte des Pelo ponnesischen Krieges I, 1 lautet die Stelle : Θουκυδίδης Ἀθηναῖος ξυνέγραψε τὸν πόλεμον τῶν Πελοποννησίων καὶ Ἀθηναίων […] καὶ ἐλπίσας μέγαν τε ἔσεσθαι καὶ ἀξιολογώτατον τῶν προγεγενημένων ; („Thukydides, ein Athener, hat einen Bericht über den Krieg der Peloponnesier und Athener verfasst […] und er tat dies in der Erwartung, dass dieser Krieg groß sein werde und im Vergleich zu den vorangegangenen am meisten der Rede und Beachtung wert“ [Wei ßenberger]). Der Superlativ ἀξιολογώτατον würde eigentlich keinen Genitivus comparationis (Vergleichsgenitiv), sondern einen Genitivus partitivus (Tei lungsgenitiv) verlangen, was aber τὸν πόλεμον (‚den Krieg‘) in die Sphäre des Teilungsgenitivs ziehen und den Sinn entstellen würde (‚der Krieg, der als Teil der vorangegangenen [Kriege] am meisten der Rede und Beachtung wert war‘). Da dies kaum gemeint sein kann, versteht man den Genitiv trotz des damit implizierten syntaktischen Konstruktionsbruchs (Solözismus) als Genitiv des Vergleichs. Das von Boeckh als abweichende Lesart angeführte ἀξιολογώτερον τῶν προγεγενημένων (‚mehr der Rede und Beachtung wert als die vorangegan genen‘) würde den Solözismus dadurch beseitigen, dass der Superlativ durch den Komparativ ersetzt und der Genitivus comparationis wieder zulässig wäre. 152 14 approximativ ] ‚annähernd/ungefähr‘. 153 22 ἄλλοι : θεοὶ … ἄνθρωποι ] ἄλλοι : ‚andere/übrige‘, wörtl. : ‚die Götter und
die übrigen, [d. h.] die Menschen‘ oder ‚die Götter und außerdem die Menschen‘. Die Pointe ist, dass ἄλλοι ἄνθρωποι zerlegt werden muss : denn sonst ergibt das ἄλλοι in Bezug auf die Götter keinen Sinn. Boeckh reiht dies – wohl fälschlich – unter die „falschen“ Konstruktionen, obwohl er den besonderen Gebrauch kennt. Vgl. zu dieser grammatikalischen Konstruktion ferner Krüger, K. W. (1842 –1844), Bd. 2, § 50, 4, 11 (= S. 90). 153 23–25 oder ὅτι … Platone). ] ὅτι : Konjunktion bei Behauptungssätzen : ‚dass‘ ;
ὡς ἔοικεν : ‚wie es scheint‘, bei Platon auch als Wendung zur modalen Abtönung gebraucht : ‚(dass) dieses wahrscheinlich geschehe‘.
I 153 – 156
Anmerkungen zum Grundtext
*65
153 26–27 usus tyrannus ] ‚der Gebrauch [ist] ein Tyrann‘, d. h. der Sprachge
brauch, der eigentlich grammatischen Regeln zuwiderläuft, wird dadurch le gitimiert, dass er sich zur Gewohnheit verfestigt hat. Vgl. Horaz, ars poetica, 71 f. : si volet usus quem penes arbitrium est et ius et norma loquendi. (‚Wenn es der Gebrauch will, bei dem die Entscheidung, das Gesetz und die Regel des Sprechens liegt.‘) 153 31 Barbarismen und Solöcismen ] Vgl. die Anm. zu 146 23– 24. 153 35–36 . 155 1–2 Beym Ν. T. … (Orationes). ] Vmtl. Valckenaer (1784), welche
Schrift von Bentley Boeckh hier meint, ist unklar. Richard Bentley beschäftigte sich jahrzehntelang mit einer Edition der Bibel, die aber nie erschien. Es ist daher am ehesten zu denken an Bentley (1721). Zur Sache siehe : Hauge (2011), 187 – 210, cap. 7 „Bentley’s New Testament. The Return of the Repressed“. 154 2 Emendation ] Vgl. die Anm. zu 149 19– 20. 154 14 acumen im Coniiciren ] ‚Scharfsinn‘ im Konjizieren (‚Anbringen von Kon
jekturen‘), vgl. die Anm. zu 155 8. 154 15 Iudicium ] ‚Urteilskraft‘.
154 18–19 Gruter, Mancipium … Plato. ] ‚Bücherbesitz‘. Unklar, was gemeint ist.
Boeckh hat zwei Publikationen von Janus Gruterus und mehrere von Karl Ernst Christoph Schneider (zu Platon) besessen. Vielleicht bezieht sich seine Bemer kung auf eine dieser Publikationen. 155 8 Coniecturæ ] Konjekturen : ‚Mutmaßungen/Vermutungen‘ ; editorische
Eingriffe (in Form von Korrekturen) in die Textgestalt eines unzulänglich über lieferten Textes, die nicht durch die Überlieferung gestützt sind, sondern auf Vermutungen basieren. 155 17 Divination ] Vgl. hierzu die Anm. zu 76 2. 155 29 Cupidität ] ‚Ehrgeiz/Begierde‘. 155 31–32 man muß … conjiciren ; ] Vgl. die Anm. zu 83 9– 10. 155 35 So Jacobs. ] Jacobs, F. (1793) und/oder (1794). 156 1–4 Eine einleuchtende … Caesari. ] Justus Lipsius veröffentlichte 1574 eine
neue bahnbrechende Tacitus-Edition, der er selbst weitere verbesserte Ausga ben und einen Kommentar folgen ließ. Vgl. Lipsius (1574) und (1581a und b). Boeckhs Bemerkung bezieht sich vmtl. auf Lipsius (1574), 240 (Zeile 17) und Lip sius (1581b), 9.
*66
Anmerkungen zum Grundtext
I 156
156 4 –8 Euripides Iphigenia … muß. ] Vgl. Boeckh (1823a) ; ‚anspannen/(nieder)
ziehen‘.
156 14–15 Schäfer hat … getrieben ] Schäfer hat vieles ediert, gemeint ist vermut
lich Schäfer, G. H. (1811).
156 19 Corruptelen ] ‚kontaminierte oder verdorbene Textstellen‘. 156 24 Schäfer, Bast. ] Vmtl. Schäfer, G. H. (1811) und Bast (1811). 156 25 Lacunæ ] ‚Lücken‘. 156 25 Glossen : siehe Beck. ] Vgl. die Anm. zu 14910; vgl. Beck, Ch. D. (1832). 156 26 Interpolatio ] ‚Einschaltung/Texteinschub‘. 156 27 Transpositio ] ‚Umstellung‘. 156 27–28 Hierüber die … Hermann. ] Vgl. Hermann, G. (1824). 156 29–30 Homoearkta ] ‚aufeinanderfolgende Wörter mit gleichlautendem Wor
tanfang‘, wie z. B. böser Boeckh.
156 33–34 Ἰηλεμιστρίας Aeschylus Choephorae 424. ] ‚Klageweib‘ ; von ἰάλεμος :
‚Klagelied‘, vgl. Aeschylus, Choephoren 424.
156 36–38 Lectio difficilior præferenda faciliori. ] ‚Die schwierigere Lesart ist der
leichteren vorzuziehen.‘ Eines der Grundprinzipien der Textkritik, das davon ausgeht, dass bei zwei konfligierenden Lesarten einer Textstelle der schwerer zu erklärenden der Vorzug zu geben ist, da man es für unwahrscheinlich hält, dass im Laufe der Überlieferungsgeschichte eine ursprünglich einfache Stelle künstlich verkompliziert worden ist, so dass es sich bei der schwerer verständ lichen Stelle mit höherer Wahrscheinlichkeit um die ursprüngliche Textgestalt handelt, die zu rekonstruieren das Ziel der Textkritik ist. 156 41–43 Pindar Pythia I. … kommt. ] Vgl. Pindar, Pyth. 1, 52. Hier zieht Boeckh
wieder ein Beispiel aus seiner Pindar-Edition heran. Heyne hat sich an besagter korrumpierter Stelle für μεταλλάσσοντας (μεταλλάσσειν : ‚wechseln/vertau schen/verändern‘) entschieden und diskutiert das auch im kritischen Apparat, der sich in Heynes Edition unten auf der gleichen Seite befindet. Vgl. Heyne (1773), 109. In der (durch Boeckhs Edition überholten) Zählung Heynes handelt es sich um die Verse 101 und 102. Boeckh hingegen entscheidet sich in seiner Edition für μεταμείβοντας (μεταμείβειν : ‚vertauschen/wegnehmen‘), vgl. Boeckh (1811 –1821), Bd. 1.1, 68 bzw. (1825d), 66 und dazu die „notae criticae“, vgl. Boeckh (1811 –1821), Bd. 1.2 (1814), 437 f.
I 156 – 157
Anmerkungen zum Grundtext
*67
156 45 Pierson. Zum Möris. Cobet ! ] Vgl. Pierson (1759) und Cobet (1847). 156 47–48 Theaetetus 59 … σοφίαν ] Vgl. Platon, Theaitetos 165 e : ‚die vielbegehrte
Weisheit‘ ; vgl. die Anm. zu 157 24.
156 50–51 Ein anderes … werden ] Vgl. Platon, Politeia III, 387 b – c : οὐκοῦν ἔτι καὶ
τὰ περὶ ταῦτα ὀνόματα πάντα τὰ δεινά τε καὶ φοβερὰ ἀποβλητέα, Κωκυτούς τε καὶ Στύγας καὶ ἐνέρους καὶ ἀλίβαντας καὶ ἄλλα ὅσα τούτου τοῦ τύπου ὀνομαζόμενα φρίττειν δὴ ποιεῖ ὡς οἴεται πάντας τοὺς ἀκούοντας. („Also müssen wir auch alle jene schrecklichen und furchterweckenden Namen für diese Dinge verwerfen, Kokytos, Styx, Unterirdische und Tote und alle anderen Bezeichnun gen ähnlichen Schlages, die jeden Zuhörer gruseln machen.“ [Apelt]). Bei Platon, Politeia III, 387 c steht ἀλίβας (‚Leiche‘), das sich etymologisch vermutlich von λιβάς (‚das Tröpfelnde/Rinnende‘) herleitet ; ἀλίβας hieße dann ‚trocken/ver dorrt/ohne Lebenssaft‘. 156 51–54 ἄθερμος, vergleiche … p. 106. A. ] ‚unwarm/ohne Wärme‘ ; vgl. Platon,
Phaidon 106 a bzw. in der Edition von Heindorf (1810), 213 f.
156 56 Kritik des Pindar § 39. ] Vgl. Boeckh (1825c), 374 ff. [= Boeckh (1871), 369 ff.]. 157 5 vulgata ] Ergänze ‚editio‘, ‚die am weitesten verbreitete Textform‘. 157 6 Errores ] ‚Fehler/Irrtümer‘. 157 7 Homoeoteleuta ] ‚Wiederholung derselben Wortendung bei aufeinander
folgenden Wörtern‘.
157 11–12 certo loco ] ‚an einer bestimmten Stelle‘. 157 14–15 z. B. mit ἅψαιτ’ … versus 57. ] Vgl. Euripides, Iphigenie in Aulis, 55 ff. :
τὸ πρᾶγμα δ’ ἀπόρως εἶχε Τυνδάρεωι πατρί, δοῦναί τε μὴ δοῦναί τε, τῆς τύχης ὅπως ἅψαιτ’ ἄριστα. (‚In dieser Sache war ihr Vater Tyndareos ratlos, ob er sie [den Freiern] geben sollte oder nicht, wie er die Angelegenheit am besten anpac ken sollte.‘) Hemsterhuis entnimmt aus Hesychios’ Kommentar zur Iphigenie, Vers 57, die von Boeckh angegebene Lesart (wie er die Situation ,ungebrochen anpacken sollte‘). Andere Ausgaben haben : ἅψαιτ’ ἄριστα (wie er die Situation ‚am besten anpacken sollte‘). Die beiden Lesarten werden u. a. bei Stockert (1992), Bd. 2, 184 ausführlich diskutiert. 157 15–16 Siehe nur … p. 216. ] Vgl. Boeckh (1808a), 216.
*68
Anmerkungen zum Grundtext
I 157 – 158
157 18 ἀραῖος, βλαβερός ] ‚fluchbringend/verflucht‘ ; ‚schädlich/verderblich‘ ;
vgl. hierzu Boeckh (1806), 191, wo βλαβερός als erläuternde Glosse für das selte nere ἀραῖος, das sich in Platon, Nomoi XI, 931 c findet, diskutiert wird. 157 19 Codices ] Handschriften bzw. Sammlungen von Handschriften, die zu ei
ner Art Buch zusammengefasst sind.
157 20 pruritus ] ‚Jucken/spontane Lust/Übermut‘. 157 23 Heindorf Kratylus ] Vgl. Heindorf (1806). 157 24 Nicht so … Platons. ] Das von Buttmann in Heindorf (1829), 501 § 59, konji
zierte πολυάπατος heißt so viel wie ‚trugreich/vieltäuschend‘. Das handschrift lich überlieferte πολυάρατος hingegen bedeutet ‚viel begehrt/sehr erwünscht‘, in negativer Bedeutung auch ‚viel verwünscht‘. Vgl. Platon, Theaitetos 165 e : πρὶν θαυμάσας τὴν πολυάρατον σοφίαν συνεποδίσθης ὑπ’ αὐτοῦ („bis du in Bewunderung seiner verwünschten Weisheit ganz verstrickt würdest“ [Schlei ermacher]). 158 9 Stichometrie ] ‚Zeilenzählung‘, antike Methode zur Bestimmung des Um
fangs literarischer Werke durch Zählung der Verse bzw. Zeilen, bei Prosawer ken wurde der Berechnung eine ‚Normalzeile‘ von Hexameterlänge zugrunde gelegt, sie diente besonders zur Berechnung des Schreiberlohns und der biblio thekarischen Katalogisierung. 158 11 Lacunen (Homöoteleuta) ] ‚Lücken‘, ‚Wiederholung derselben Wort
endung in aufeinanderfolgenden Wörtern‘.
158 12–13 Recensionen ] hier, wie auch an späteren Stellen, im Sinne von : ‚nach
trägliche Bearbeitungen‘.
158 15–16 Diaskeuen ] ‚Bearbeitungen‘. 158 20–22 Von Glossarien … 1831/2. ] Beck, Ch. D. (1832) : ‚Kritische Untersuchung über unbekannte/veraltete Wörter Band I – I II‘. 158 28 Lafontaine Aeschylus ] Lafontaine (1822). 158 37 Στιχομετρία ] ‚Stichometrie‘, vgl. die Anm. zu 158 9. 158 37–39 (Ritschl über … Nachträge). ] Ritschl (1838) und (1840). 158 40–42 Bei Velleius … Codex ] Von Velleius Paterculus existierte nur noch ein,
jetzt verlorener Codex (Murbacher Codex).
158 47–48 (Abhandlung von Tagmann). ] Tagmann (1847).
I 158 – 160
Anmerkungen zum Grundtext
*69
158 54–55 πεντώρυξ, πολυάρατος ] ‚von fünf Klaftern‘, ‚viel begehrt/sehr er
wünscht‘, vgl. die Anm. zu 146 29– 30.
158 55–56 lectio difficilior ] ‚die schwierigere Lesart‘. 158 59–62 Sophokles Antigone … Stelle. ] Sophokles, Antigone 4 : etwa ‚ohne
Schuld / von Unheil frei‘ ; vgl. Hartung (1850 –1851). Vgl. ferner die Anm. zu 160 36– 38. 159 3 πενίᾳ συζῶντες ] ‚die in Armut leben‘ nach der Einnahme Konstantino
pels durch die Türken.
159 5 pro poena peccatorum ] ‚zur Buße für die Sünden‘. 159 6 scriptorio ] ‚Schreibsaal‘. 159 11 Editionibus principibus ] ,Erstausgaben/Erstdrucke‘. 159 11 Hesychius Musuri ] Vgl. Musuros (1514). 159 12 varietas lectionis ] ‚Verschiedenheit/Vielfalt der Lesarten‘. 159 13 Velleius ] Vgl. die Anm. zu 158 40– 42. 159 15 libri manuscripti ] ‚handgeschriebene Bücher‘. 159 15 editiones principes ] ‚Erstausgaben/Erstdrucke‘. 159 17 loco Ms. ] ‚von gleichem Wert wie das Manuskript‘. 159 18 Ficini Übersetzung … Cornar ] Ficino (1484 –1485), Boeckh selbst hat eine
Ausgabe von 1518 besessen, vgl. Ficino (1518) ; vmtl. Cornarius (1561), ein Buch, das Boeckh ebenfalls besessen hat. 159 35 fortissima Tyndaridarum ] Vgl. Horaz, Sermones I, 1, 100 : ‚Die tapferste
der Tyndareos-Töchter‘.
160 9 –10 wie Bekker … Aristoteles. ] Vgl. Bekker (1816 –1818), (1823) sowie (1831). 160 10–11 Heyne hat … gethan. ] Vgl. Heyne (1802 –1822) – enthält allerdings nur
die Ilias.
160 16–19 Bentley hat … Sophokles. ] Bentley (1764) ; Boeckh (1811 –1821) sowie
wahrscheinlich Martin, J. F. (1832) und (1858).
160 21–22 Cf. Gellius … Pythia I. 26. ] Aulus Gellius, Noctes Atticae XVII, 10, 9. Erst
in der zweiten, korrigierten Auflage von Boeckhs Pindar-Edition findet sich
*70
Anmerkungen zum Grundtext
I 160 – 161
diese Lesart, vgl. Boeckh (1825d), 65, in der ersten Auflage hingegen noch nicht, vgl. Boeckh (1811 –1821), Bd. 1.1, 66. 160 22 προσιδέσθαι ] ‚anzusehen‘. 160 22–24 Drako citirt … Laskaris. ] Diese Bemerkung bezieht sich auf Hermann,
G. (1812a), der erkannte, dass einige Passagen aus „Draconis Stratonicensis liber de metris poeticis“ aus der Grammatik des Laskaris geschöpft sind. Mittlerweile weiß man, dass es sich bei der gesamten Schrift um eine Fälschung aus dem 16. Jahrhundert handelt. 160 28–29 de nimia … cupiditate ] ‚Über den unmäßigen Hang, Nachahmungen
bei den antiken Schriftstellern aufzuspüren‘.
160 36 Pindar Ol. II. Ἐριπέντι. ] ‚gefallen‘, vgl. Pindar, Ol. II, 43. In der ersten Auf lage seiner Pindar-Edition entschied Boeckh sich für die Lesart ἐριπόντι (Aorist II, Part. Akt.), vgl. Boeckh (1811 –1821), Bd. 1, 11 (Vers 47), und die sich darauf beziehende textkritische Anmerkung in Bd. 2 (1814), 356. In der zweiten Auflage hat er sich dann für die Lesart ἐριπέντι (Aorist II, Part. Pass.) entschieden, Vgl. Boeckh (1825d), 11 (Vers 43), sowie seine darauf bezügliche textkritische Argu mentation : Boeckh (1825c), 373 f. 160 36–38 Sophokles Antigone … Didymos ] Vgl. Sophokles, Antigone 566 f. : [ΙΣ.] Τί γὰρ μόνῃ μοι τῆσδ᾽ ἄτερ βιώσιμον ! [ΚΡ.] Ἀλλ᾽ «ἥδε» μέντοι μὴ λέγ᾽· οὐ γὰρ ἔστ᾽
ἔτι. („[Ismene :] Was wäre einsam, ohne diese [ohne Antigone], mir das Leben ! [Kreon :] Sag nicht ‚diese‘, denn sie ist nicht mehr.“) und Sophokles, Antigone 4 : οὐδὲν γὰρ οὔτ᾽ ἀλγεινὸν οὔτ᾽ ἄτης ἄτερ („Da ist nichts Schmerzliches, nichts ohne Unheil“ [Schadewaldt]). Das οὔτ᾽ ἄτης ἄτερ (‚nichts ohne Unheil‘) ist in diesem Zusammenhang unpassend, wie schon der Grammatiker Didymos im 1. Jh. v. Chr. erkannt hat, wenn er sagt : τὸ ἄτης ἄτερ ἐναντίως συντέτακται τοῖς συμφραζομένοις […] ἄτης ἄτερ δέ ἐστι τὸ ἀγαθόν (‚das ‚ohne Unheil‘ ist dem, was in diesem Zusammenhang gesagt wird, entgegengesetzt […] ohne Unheil ist nämlich ‚das Gute‘‘), vgl. Scholia in Sophoclis, Antigone, Vers 4. 161 2 da Quintilian … citirt. ] Vgl. Quintilian IX, 4, 65. 161 13 pro optimo codice ] ‚so viel wert wie der beste Codex‘. 161 21–22 Corruptel ] ‚kontaminierte oder verdorbene Textstelle‘. 161 31 approximando ] ‚annähernd‘.
I 162 – 163
Anmerkungen zum Grundtext
*71
162 5 Hier von Ahlwardt. ] Vgl. Ahlwardt (1820). Ahlwardt hat für seine Pindar-
Ausgabe angeblich bis dato unbekannte neapolitanische Pindar-Codices be nutzt. Diese waren allerdings reine Fiktion. 162 6 –8 Dummheit führt … Falschheit ] Vgl. z. B. Platon, Hippias Minor 366 e –
367 d.
162 12–13 Beispiel Pelusinus … πολιτικός. ] Vgl. hierzu Westermann (1845), 58.
Westermann vermerkt in seiner Edition der dritten Biographie des Aratus im Variantenapparat Pelusinus als Interpolation für πολιτικὸς. Der Kontext ist, dass die von Westermann kritisierten lateinischen Übersetzungen der dritten arati schen Biographie die Passage : Δωσίθεος δὲ ὁ πολιτικὸς (‚Dositheus der Politi ker‘) mit : Dositheus autem Pelusinus (‚Dositheus … aus Pelusium‘) wiedergeben. 162 14 Demosthenes codex Σ ] Der von Immanuel Bekker so bezeichnete und
von ihm erstmals in seiner hervorstechenden Bedeutung für die Textkonstitu tion erkannte und für seine Editionen herangezogene Codex Parisinus 2934 (Σ), vgl. Bekker (1824). 162 14–15 Attikismen bei … Aeschylus. ] Bevorzugung der als besonders ästhe
tisch empfundenen attischen Dialektformen.
162 31–32 Pindar : Ahlwardts … Mißgriff. ] Vgl. die Anm. zu 162 5. 162 32–33 Bei Herodot … vermißt. ] Unklar, auf welche Herodot-Edition sich
Boeckhs Bemerkung bezieht.
162 34 Recensionen ] Vgl. die Anm. zu 158 12– 13. 162 35–36 Interpolatio codicum. ] ‚Veränderung/Umgestaltung der Handschriften
durch Text-Einfügung‘.
162 36–38 Bei Pindar … Homer. ] Der byzantinische Gelehrte Demetrios Trikli
nios hat zwei Pindar-Ausgaben mit Scholien erarbeitet, Scholien zu fünf Stücken des Aischylos verfasst, eine Ausgabe des Sophokles mit Scholien erstellt sowie Bearbeitungen des Euripides, Aristophanes, Hesiod und anderes mehr ; teilweise hat er seine Werke mehrfach überarbeitet. 162 40–43 Diesen ganzen … erörtert. ] Vgl. Boeckh (1825c). 162 49–50 lectio difficilior praeferenda ] ‚die schwierigere Lesart ist vorzuziehen‘,
vgl. die Anm. zu 156 36– 38.
163 9 posse und … velle ] ‚Können‘ und ‚Wollen‘.
*72
Anmerkungen zum Grundtext
I 163 – 164
163 11 fraus ] ‚Betrug/Täuschung‘. 163 21 ἐκδόσεις ] ‚Ausgaben/Editionen‘. 163 22 turbirt ] ‚stört‘. 163 24 Recensiones ] Editionen, die eine neue Textgestalt bieten, welche auf ei
ner kritischen Sichtung/Vergleichung (Kollation) der Lesarten der einschlägi gen Codices basiert. Vgl. hierzu auch I 167 30– 32 .
163 24 Classes ] Bezeichnung für eine Gruppe von Handschriften, die durch ihre
Eigenschaften auf eine gemeinsame Textvorlage verweisen, den zu erschließen den Hyparchetypus.
163 25–26 und so … werden. ] indem die Abhängigkeitsverhältnisse, in denen die Handschriften zueinander stehen (in inhaltlicher Hinsicht, aber auch was ihre zeitliche Einordnung betrifft), bestimmt werden. 164 2–5 Erlogene Mss. … Erwogenen. ] Vgl. die Anm. zu 162 5 sowie Freese (1835)
und Boeckh (1835b).
164 13–21 wie sie Suringar … Aristophanis. ] Suringar (1834 –1835) ; Wunder (1838) ;
Wolff (1843) ; Richter (1839) und Schneider, O. (1838). 164 28–29 Die Aegyptische … habe ] Boeckh (1822). 164 31–33 in Paris … Brief. ] Vgl. Jomard (1822). 164 35–38 Bankes hat … ist. ] Vgl. Lewis (1832).
164 40 rescriptis ] Codex rescriptus : abgeschabter bzw. abgewaschener und neu
beschriebener Codex, bei dem unter dem neuen Text der alte noch erkennbar ist oder lesbar gemacht werden kann (Palimpsest).
164 40–41 Chrysippisches Fragment. ] Auf welche zeitgenössische Diskussion um
die Überlieferungsgeschichte der Philosophie des Stoikers Chrysipp sich Boeckh hier bezieht, ist bisher nicht geklärt. Möglicherweise hat er Osann (1835 –1839), Bd. 1, 250 – 266, im Sinn, der hier den bisherigen Textbestand bzw. Kenntnisstand zu Chrysipp ergänzt. 164 41 Hyperides. ] Zu den 1847 neu aufgefundenen Bruchstücken aus Reden des
Hypereides vgl. Boeckh (1848b) bzw. (1848c).
164 41–43 Herculanische Εὐδόξου … Chr. ] ‚Kunst des Eudoxos‘, auf Papyrus erhal
tener astronomisch-kalendarischer Traktat (Eudoxi Ars Astronomica), der nicht
I 164 – 167
Anmerkungen zum Grundtext
*73
von Eudoxos stammt. Die ersten zwölf Zeilen dieses Gedichts bilden diesen Titel als Akrostichon. Vgl. hierzu Boeckh (1863). 164 49–50 Montfaucon Paläographie p. 13 ff. ] Montfaucon (1708), 13 ff. 164 64–65 Codices rescripti (παλίμψηστοι) ] ‚neubeschriebene Codices, also Pa
limpseste‘.
164 65–66 de libris … Graecis ] ‚Über die Lateinischen und Griechischen Palim
pseste‘.
165 11 Marini &c. ] Marini (1805). 165 15 Fischer in Maynz ] Fischer von Waldheim (1804). 165 31 rasuras, a manu prima & secunda ] ‚Abschabungen (d. h. mit dem Messer
radierte Stellen)‘, ‚von erster und zweiter Hand‘. Im ersten Falle hat der Kopist selbst eine Korrektur vorgenommen, im zweiten ist sie später, möglicherweise ohne oder unter Verwendung einer anderen Vorlage, erfolgt. 166 12–13 (Ahlwardts codices Neapolitani ] Vgl. die Anm. zu 162 5. 166 13 Simonidis Uranios) ] Gemeint ist der von Konstantinos Simonides ge
fälschte Uranios-Palimpsest. Die Simonides-Affäre fiel in das Jahr 1855. Vgl. hierzu Lykourgos (1856). 166 14–16 Es giebt … Romana. ] Manutius (1513) und Kallierges (1515).
167 1 Collationen ] Zusammenstellungen, die aus einem Vergleich verschiede
ner überlieferter Codices eines Werkes bzw. der in diesen zu findenden unter schiedlichen Lesarten hervorgegangen sind. 167 3 Nouveau traité de Diplomatique ] Toustain/Tassin (1750 –1765) sowie in
deutscher Übersetzung (1759 –1769). Die französische Ausgabe umfasst sechs Bände, die deutsche Übersetzung von Adelung neun Bände. 167 5 Gatterer ] Gatterer (1777b) sowie (1765), (1798) und (1799). 167 8–9 Villoison ] Vgl. Villoison (1788). 167 10–11 Bast, dessen … ist. ] Bast (1811). 167 13 Tironische Noten ] Notae Tironianae, Stenographie, benannt nach Cice
ros Freigelassenem Tiro, der diese spezifische Art Kurzschrift erfunden haben soll. 167 21 Editiones veteres ] ‚alte/frühere Ausgaben‘.
*74
Anmerkungen zum Grundtext
I 167 – 170
167 27 der Homer … Demetrius Chalcondyles ] Vgl. Chalkokondyles (1488). 167 28–29 (Aldinæ, Iuntinæ, Romanæ &c.) ] Nach den venezianischen bzw. floren
tinischen Druckerfamilien Aldus und Junta und nach dem Druckort Rom be nannte Ausgaben. 167 30 ex coniectura ] ‚nach Vermutung‘, vgl. ferner die Anm. zu 149 20. 167 30 Recognitiones ] vom jeweiligen Herausgeber neu durchgesehene und ge
prüfte Texte.
167 32 Recensiones ] Editionen, die eine neue Textgestalt bieten, welche auf ei
ner kritischen Sichtung/Vergleichung (Kollation) der Lesarten der einschlägi gen Codices basiert. 168 1–5 Ernesti hat … gegeben. ] Vgl. Ernesti (1801) und (31772 –1776) sowie Fabri
cius (1773 –1774).
168 5 Maittaire, Panzer pp. ] Maittaire (1719 –1789) ; Panzer (1792 –1803). 168 9 Cornarius. ] Vmtl. Cornarius (1561). 169 13 Metaphrasten ] Verfasser von Metaphrasen, d. h. wortgetreuen Übertra
gungen einer Versdichtung in Prosa oder Erklärungen von Einzelwörtern durch Synonyme.
169 13 So auch … Pæanius. ] Gemeint ist die Übersetzung des Geschichtskom
pendiums des Eutropius ins Griechische durch Paianios.
169 15 So Ficinus Platonis. ] Ficino (1484 –1485), Boeckh selbst hat eine Ausgabe
von 1518 besessen, vgl. Ficino (1518).
169 18–20 So sind … verändert, ] Grynaeus (1532). 169 22 Coniecturæ virorum … indoctorum) ] ‚Konjekturen gelehrter (oder unge
lehrter) Männer‘ ; vgl. ferner die Anm. zu 155 8.
169 23 Erregung ] hier im Sinne von ‚Anregung‘. 169 25 Praedicow, Sprengel &c. ] Vgl. Praedicow (1806) und Sprengel, Ch. (1815). 169 26 Cupidität ] ‚Ehrgeiz/Begierde‘. 170 25 Hyperbole ] ‚extreme Übertreibung‘ als rhetorisches Stilmittel zur Be
kräftigung eines Sachverhalts.
170 26 (Weiske), dummes Zeug ] Weiske (1818 –1819).
I 170 – 174
Anmerkungen zum Grundtext
*75
170 40–41 Orsippus. Corpus Inscriptiones Megaricae. ] Orsippus war ein Olympi
ensieger aus Megara, der erste, der nackt gekämpft hat und der das Territorium von Megara erweitert hat. Für diesen gibt es eine Inschrift, die enthalten ist im : „Corpus Inscriptionum Graecarum, Pars Tertia : Inscriptiones Megaricae“ : CIG I 1050 (jetzt IG VII 52). Bei dieser Inschrift handelt es sich um eine spätantike Fälschung. 170 46 conciliiren ] ‚vermitteln‘. 170 46–48 so Τελέοντες, … gewöhnlich. ] ‚Geleonten‘, eine der vier alten ionisch-
attischen Phylen nach Geleon, dem Sohn des Ion, des namengebenden Heros der Ionier, benannt. Abweichende Schreibweisen fanden sich z. B. bei Euripides, Ion 1579 f. und Herodot, Historien V, 66. 171 15–16 Μνημονικὰ ἁμαρτήματα … ἀναχρονισμοὶ ; ] ‚Erinnerungs-/Gedächtnis
fehler‘, vgl. Cicero, Epistulae ad Atticum 13, 44, 2 und 14, 5, 1 ; ἀχρονισμοί oder ἀναχρονισμοί : ‚Anachronismen‘, wobei ἀχρονισμοί kein echtes Wort zu sein scheint. 172 15–19 Die beste … Dichter. ] D. h. die Anzahl der ausgefallenen und zu ergän
zenden Buchstaben und Zahlzeichen auf einer Inschrift kann festgelegt sein durch die regelmäßig gleiche Zahl von Zeichen pro Zeile oder durch den durch schnittlichen Platzbedarf von Buchstaben ; gemeint ist, dass bei der kritischen Bearbeitung von Dichtern den metrischen Erfordernissen zu folgen ist, was der Kritik gewisse Grenzen setzt. 173 6 Corruptel ] ‚kontaminierte oder verdorbene Textstelle‘. 173 6 –7 pruritus libidinosus ] ‚zügellose Lüsternheit‘. 173 7 Emendation ] Vgl. die Anm. zu 149 19– 20. 173 11 Adversaria ] Vgl. hierzu die Anm. zu 41 8– 9. 173 12 Collectanea ] ‚Sammlung von Auszügen aus literarischen oder wissen
schaftlichen Werken‘.
173 14 animus suspicax ] ‚argwöhnischer/misstrauischer Sinn‘. 174 14 Gesenius ] Gesenius (1825), vgl. hierzu Boeckh (1832). 174 15–16 De inscriptione … reperta. ] ‚Über die kürzlich in der Kyrenaika gefun
dene phönizisch-griechische Inschrift‘.
174 19 Ol. 87. ] Die 87. Olympiade entspricht den Jahren 432 – 429 v. Chr.
*76
Anmerkungen zum Grundtext
I 174 – 176
174 20–22 Leukadische Inschrift … untergeschoben. ] CIG I 43 (jetzt IG IX 898 –
unter den falsa, daher nicht mehr in der neusten Edition der Inschriften der Ionischen Inseln, IG IX 1² Fasc. 4, enthalten). Boeckh bezieht sich hier auf die Publikation von Petrizzopoulos (1814). Gottfried Hermann hat im Gegensatz zu Boeckh diese Inschrift als echt anerkannt, vgl. dazu Boeckh (1825a), 291 [= Boeckh (1872b), 257 f.]. 175 5 Depravation ] ‚Verderbung/Verderbtheit‘.
176 16–18 Was Wyttenbach … sagt ] Bergman (1824), 247, vgl. hierzu Boeckh
(1808a), 122 –124.
176 20–21 So hat … aufgeschnitten. ] Bisher nicht ermittelt, worauf Boeckh sich
hier bezieht.
176 24–25 Andokides gegen … ächt ? ] Gemeint ist die Rede des Andokides, 4 : Κατὰ
Ἀλκιβιάδου (‚Gegen Alkibiades‘), deren Zuschreibung zweifelhaft ist.
176 26–27 Dawes wegen … (Αἴγῐνα.) ] ‚die Insel Ägina‘ ; zur achten (bzw. in Boeckhs
Zählung siebenten) Isthmischen Ode vgl. Dawes (1745), 33 – 68 und dazu Boeckh (1811 –1821), Bd. 1.2 (1814), 573 – 578.
176 30–33 Cicero ad … legendi. ] Cicero, Epistulae ad familiares IX, 16 : ‚Dieser Vers
ist nicht von Plautus, dieser ist von ihm, weil er geübte Ohren gehabt hätte vom Aufmerken auf die Eigenarten der Dichter und durch die Gewohnheit zu lesen.‘ 176 33 non est ] ‚gehört nicht / stammt nicht [(von) Plautus]‘. 176 34 cum grano salis ] ‚mit einem Körnchen Salz‘, d. h. mit gewissen Ein
schränkungen.
176 34–35 Man sehe … Ciceroniana ] Vgl. Ernesti (41777), 260 („Servius Claudius“). 176 38 Wie hat … blamirt ! ] Vgl. die Anm. zu 176 20– 21. 176 38–39 Wie ist … Trabea ! ] Joseph Scaliger hat von Muretus verfasste, aber dem
Trabea zugeschriebene Verse – ohne Kenntnis des wirklichen Urhebers – in sei nen Kommentar von Varros „De re rustica“ aufgenommen, vgl. Scaliger (1573), 212. Als er später des Betrugs innewurde, hat er ein Epigramm auf Muretus verfasst, vgl. Triller (1742), 550 f. In Trillers Übersetzung lautet das Epigramm : „Der zu Toulouse kaum der Feuerstraf’ entlaufen, Rumetus, will mir nun betrü gerisch Rauch verkaufen.“ Vgl. hierzu auch Grafton (1983), 161. 176 42–43 Thiersch hält … erdichtet ] Vgl. Thiersch (1808a), 39 und zu diesem
Boeckh (1809a), 184.
I 177 – 179
Anmerkungen zum Grundtext
*77
177 6 approximando ] ‚annähernd‘. 177 18–19 Wie in Rücksicht … Taylor. ] Die Rede des ‚Lysias über die Liebe in Pla
tons Phaidros‘, vgl. Platon, Phaidros 230 e – 234 c. Vmtl. bezieht sich Boeckh auf Taylor (1739), LIX bzw. auf die (auf John Taylor zurückgreifende) Edition von Reiske (1772), 154 f., von der Boeckh alle Bände besessen hat. Taylor argumen tiert hier gegen die Echtheit der Lysiasrede im platonischen Phaidros. 177 19–20 Selbst die … Λυσίου ] ‚die Grabrede des Lysias‘, ἐπιτάφιος wörtl. : ‚zum
Grab/Begräbnis gehörig‘. Boeckh bezieht sich hier auf Lysias’ Grabrede (Lysias 2), deren Authentizität umstritten ist. Für die Positionen von Wolf und Valc kenaer vgl. Wolf (1789), 363, der wiederum auf Valckenaer (1784), 218 verweist. Siehe ferner auch Valckenaer (1763), 566 (im Kommentar zu Zeile 36 f.) und 704 (im Kommentar zu Zeile 58 f.). Für einen historischen Abriss der Diskussion um diese Rede aus dem Jahre 1863 vgl. Le Beau (1863), 1 –10. 177 21–22 die kleinen … Kritik ; ] Die Bemerkung bezieht sich vmtl. auf Ast (1801),
denn Asts Platon-Edition ist erst zehn Jahre nach der Niederschrift dieser Seite erschienen, vgl. Ast (1819 –1832). 178 23–33 So hat … 1832. ] Aeschines soll in seiner Rede „De falsa legatione“ (‚Über
den Gesandtschaftsbetrug‘) aus dem Jahr 343 v. Chr. Passagen aus Andokides im Jahr 392/1 v. Chr. gehaltener Rede „De pace“ (‚Über den Frieden‘) entweder ko piert oder in leicht veränderter Form übernommen haben. Den genauen Nach weis darüber, was aus den Passagen 3 – 9 von „De pace“ in die Passagen 173 –175 von „De falsa legatione“ übernommen sein könnte, führt u. a. Bugh (1982). Vgl. Meier, M. H. E. (1832). 178 38 Sophokles Clytämnestra ] Vgl. Boeckh (1808a), 244. 179 7–16 Platon hat … Platonisch. ] Vgl. hierzu Boeckh (1806). 179 20–21 Dialogus de … Quintilian. ] ‚Dialog über die Redner‘ ; vgl. hierzu die
Anm. zu 460 13– 17.
179 22 So Platon Leges. ] Die „Gesetze“ (Nomoi) sind Platons Alterswerk. 179 30 das Nativum, Inaffectatum ] ‚das Angeborene/Natürliche‘, ‚das Ungekün
stelte‘.
179 33–34 Anakreontischen Lieder ] Ursprünglich Trink- und Liebeslieder, die
nach dem griechischen Lyriker Anakreon (6. Jh. v. Chr) benannt und in dem ihm zugeschriebenen Versmaß gedichtet sind. Später Bezeichnung für eine Ge dichtsammlung (Ἀνακρεόντεια), die in einer Handschrift aus dem 10. Jh. über
*78
Anmerkungen zum Grundtext
I 180 – 182
liefert ist und Gedichte von Nachahmern aus verschiedenen Epochen enthält, die Thematik und Versmaß der Originale imitieren. 180 7–9 Xenophon in … Pindar. ] Xenophon erhielt seinen Landbesitz bei Skillus
erst nach 394, also erst nach dem Tode des Sokrates ; dem Nachweis der Un echtheit der Briefes des Phalaris ist Bentley (1781) gewidmet ; die 12 Briefe des Aischines sind Fälschungen, vgl. hierzu Boeckh (1811 –1821), Bd. 2.2, 18 f. 180 11–12 Manetho, Decrete … corona. ] Angeblicher Brief des Manethon an Ptole maios II. Philadelphos, den er mit Σεβαστός (‚Ehrwürdiger/Kaiserlicher‘, grie
chische Übersetzung für den lateinischen Titel Augustus) anredet, ein Titel, den die ägyptischen Könige nicht führten, sondern der von den römischen Kaisern hergenommen ist, vgl. Boeckh (1845), 15 ; die Dekrete in Demosthenes’ Kranz rede gelten als späterer Einschub. 180 13–14 Philippica IV. ] Zu Demosthenes, Philippica IV, vgl. Boeckh (1807), 48
Anm. [= Boeckh (1866), 139 Anm.].
180 22–24 Timaeus, den … angezweifelt. ] Vgl. Schelling (1804), 31 f. und dazu
Boeckh (1807), 27 f. Anm. 4 [= Boeckh (1866), 125 f. Anm. 4]. 180 30–31 Es kann … liegen ] Vgl. hierzu die Anm. zu 180 7– 9.
180 42–44 Brief des … corona. ] Vgl. hierzu die Anm. zu 180 11– 12. 180 46–47 Xenophon in … Zeit ! ] Vgl. hierzu die Anm. zu 180 7– 9. 180 48–50 Platon Symposion … falsch. ] Vgl. Thiersch (1808a), 12, der meint, dass
Teile des Symposions „compilirt“ seien. Vgl. ferner Boeckhs Rezension, Boeckh (1809a), insbes. 184. 181 22 Bentley Socratis … Epistolae ] ‚Die Briefe des Socrates und Phalaris‘. Bent
leys Argument lief darauf hinaus, dass diese (wie auch andere) Briefsammlun gen gänzlich unecht seien, vgl. Bentley (1781). Das ist die Ausgabe, die Boeckh besessen hat und nach der er zitiert, vgl. Boeckh (1811), 32 [= Boeckh (1874), 29 f.]. 181 28–29 Beyspiel Xenophons … Ion. ] Vgl. hierzu Boeckh (1811), 20 Anm. 4
[= Boeckh (1874), 18 Anm. 4].
181 34 Conformation ] ‚Gestalt(ung)/Bildung‘. 182 2 Gyrus ] ‚Kreis/Windung‘. 182 5–6 Geppert hat … gearbeitet ] Vmtl. meint Boeckh hier Geppert (1840).
I 182 – 186
Anmerkungen zum Grundtext
*79
182 10–11 wo eine … nachweist ] Vgl. Huschke, I. G. (1816 –1817), 165. Huschke kri
tisiert hier die von Boeckh (1808a), 153 vertretene Auffassung.
182 22–23 Es kann … (Philolaos). ] Vgl. hierzu vmtl. Boeckh (1819). 182 25 Nos de Tragoedia Graeca. ] Boeckh (1808a). 182 30–33 Doch kann … ausgeschrieben. ] Vgl. hierzu die Anm. zu 178 23– 33. 182 34 Es ist … Hekatäos. ] Vgl. Boeckh (1808a), 150. 183 16–17 Ein starkes … p. 151. ] Vgl. Boeckh (1808a), 151. 183 27 in utramque partem ] ‚nach beiden Seiten‘. 184 2 Agamemnon 1335. Electra 1415. ] Vgl. Aischylos, Agamemnon 1343 ff. : ὤμοι
πέπληγμαι καιρίαν πληγὴ ἔσω […] ὤμοι μάλ᾽ αὖθις δευτέραν πεπληγμένος. („Weh mir ! Mich traf ein Todesstreich tief in die Brust. […] Weh mir ! Aufs neue – ein zweiter Streich – der nun mich traf !“ [Werner]) und ferner Sophokles, Elektra 1415 f. : ὤμοι πέπληγμαι […] ὤμοι μάλ᾽ αὖθις. („Ah ! Ah ! Getroffen ! […] Ah ! Wie der !“ [Willige]). 184 4 Cautelen ] ‚Vorsichtsmaßnahmen/Absicherungen‘. 184 20 Commissuren ] ‚Zusammenfügungen/Verbindungen‘. 184 21 Philolaus der Pythagoreer. ] Vgl. Boeckh (1819). Philolaos’ einzig authen
tisches Werk „Über die Natur“ ist nur fragmentarisch überliefert. Über die Au thentizität dieser Fragmente und anderer ihm fälschlich zugeschriebener Werke wird seit der Antike gestritten, was Philolaos zum Muster der von Boeckh dis kutierten Authentizitätskonflikte erhebt. Xenophons „Griechische Geschichte“ setzt das unvollendete Geschichtswerk des Thukydides fort. Inhaltliche Unstim migkeiten deuten darauf hin, dass auch die platonischen „Gesetze“ unvollendet geblieben sind. 184 36 Diasceuen. ] ‚Bearbeitungen‘ eines Textes. 185 1–3 Sophokles hat … p. 244. ] Vgl. Boeckh (1808a), 244. 185 31 piam fraudem ] ‚frommer Betrug‘. 185 32 spuria ] ‚untergeschobene (Schriften), also Unechtes‘. 186 6 Sigonii Consolatio Ciceronis. ] Sigonius (1583). Carolus Sigonius publizierte
in Venedig 1583 einen Text, der angeblich die verlorengegangene „Consolatio“ von Cicero, die dieser aus Anlass des Todes seiner Tochter Tullia geschrieben
*80
Anmerkungen zum Grundtext
I 186 – 188
hat, darstellt. Die Authentizität ist seit der Renaissance umstritten ; vmtl. stammt der Text von Sigonius selbst. 186 7 Sanchuniathon ] Vgl. Wagenfeld (1837) und (1836). 186 8 Simonides ] Vgl. hierzu die Anm. zu 166 13. 186 19–25 Schleiermachers Briefe … (Hierodulen). ] Gemeint sind das anonym
erschienene Buch von Schleiermacher (1800) und der anonym erschienene Bei trag in der „Zeitung für die elegante Welt“ von Böttiger, vgl. Böttiger (1818). Als Antwort auf die Kritik an dem von ihm konzipierten Hoffest publizierte Hirt zwei kleine Büchlein, Hirt (1818a und b). Böttigers Beitrag aus der „Eleganten Welt“ ist wieder abgedruckt in Hirt (1818b), 11 – 31. Vgl. zu Hirts Inszenierung der Hierodulen als Fest am preußischen Hof und der nachfolgenden Kritik den instruktiven Aufsatz von Claudia Sedlarz (2004). 186 26–27 Excerpte (Philolaos) ] Vgl. hierzu die Anm. zu 182 22– 23. 187 10–11 fraudulent ] ‚betrügerisch‘. 187 12–13 man hat … Scaliger ] Vgl. die Anm. zu 176 38– 39. 187 17–18 ut videtur ] ‚wie es scheint‘. 187 31 Commissuren ] ‚Zusammenfügungen/Verbindungen‘. 187 35–36 So Bentley Phalaris. ] Gemeint ist Bentley (1781) ; vgl. die Anm. zu 181 22. 187 36 So mit … Genitivus in I. ] Vgl. Bentley (1739), XIII. Gemeint ist der Genitiv
der Substantive der Deklination der o-Stämme auf ‚-ius‘ und ‚-ium‘, der bis zu Properz und Ovid in aller Regel auf ‚-i‘, nicht ‚-ii‘ ausging. Mit Properz und Ovid beginnt sich der Ausgang auf ‚-ii‘ durchzusetzen, doch bilden Persius, Manilius und Martial wiederum die Ausnahme, so daß das ‚i‘ des Genitivausgangs nicht als Zeugnis bewusst archaisierender oder argloser, die Feinheiten der Sprache übersehender Nachahmung oder Fälschung gelten kann. Vgl. Kühner (1912), 451 f. 188 5–7 Doch giebt … Theopomp). ] Anaximenes von Lampsakos griff in seinem
Geschichtswerk ‚Τρικάρανος‘ (auch Τριπολιτικός, vgl. die Anm. zu 190 16) unter dem Namen seines Rivalen Theopompos die Städte Athen, Sparta, Theben an, vgl. Pausanias VI, 16. 188 12–14 Eine Art … besteht ! ] ‚Pankration‘, Kampfform mit Elementen des
Faust- und Ringkampfes, daher ‚unvollkommener Ringkampf‘ und ‚unvollkom mener Faustkampf‘.
I 188 – 189
Anmerkungen zum Grundtext
*81
188 15–18 περὶ νόμου, φιλοκερδοῦς … δικαίου. ] ‚Vom Gesetz‘, ‚Von der Gewinn
sucht‘, ‚Von der Tugend, ob sie lehrbar sei‘, ‚Von der Gerechtigkeit‘, Titel von Dialogen, die Diogenes Laertius, Leben und Meinungen berühmter Philosophen II, 122 f. dem Schuster Simon zuschreibt. Die beiden ersten Titel werden von Boeckh als die ursprünglichen Titel der pseudo-platonischen Dialoge Minos und Hipparchos angenommen, vgl. hierzu Boeckh (1806), 42 ff. 188 23–25 Beispiel einer … Gnipho) ] Vgl. Schütz (1804), XXIII – X LII. Schütz stellt
hier die These auf, dass Antonius Gnipho der Verfasser der „Rhetorica ad He rennium“ (einer aus den 80er-Jahren des 1. Jhs. v. Chr. stammenden, anonym überlieferten Schrift) ist. 188 25–29 Gruppe Ariadne … muß. ] Vgl. hierzu Gruppe (1834), 561 f. sowie
Boeckh (1808a), 289 ff.
188 31–32 So Xenophon … Kritias). ] Vgl. Boeckh (21851), Bd. 1, 433 ff. Anm. Hier
argumentiert Boeckh, dass „Die Verfassung der Athener“ nicht von Xenophon stammen kann, „sondern vielmehr älter als Xenophon und aus den Zeiten des Peloponnesischen Krieges“ (433) sein muss, und bemerkt ferner (433 f.) : „Keinem scheint sie mir angemessener zu sein als dem Kritias, dem Sohne des Kalläsch ros, dessen prosaische Politien ebenso unzweifelhaft sind als seine dichteri schen.“ 188 32 C. 7. 43. ] Bisher nicht geklärt, worauf sich diese Angabe bezieht. 188 33–35 Leukadische Inscriptio … d’Urban. ] Vgl. hierzu die Anm. zu 174 20– 22 ; For
tia d’Urban (1845).
188 37 LectionsKatalog Sommer 1832 ] Gemeint ist Boeckh (1832). 188 37–38 Fourmont als … Mensch. ] Vgl. Boeckh et al. (1828 –1859), Bd. 1, 61 –104. 188 40–41 Simonides ihm ähnlich ] Gemeint ist Konstantinos Simonides. Vgl.
hierzu die Anm. zu 189 35 und die Anm. zu 166 13. 189 2 Diasceuen ] ‚Bearbeitungen‘.
189 4 Beyspiel Graecae Tragoediae p. 175. c. XIV. ] Vgl. Boeckh (1808a), 175. 189 13–15 Ein Beyspiel … gefunden. ] Perizonius (1703). Zu den textkritischen Be
mühungen um das Werk von Q. Curtius Rufus vgl. ferner die Anm. zu 213 2– 3.
189 17 Ich habe … bedient ] Diese Bemerkung bezieht sich auf die aus seiner
Publikation über die griechische Tragödie bereits angeführten Beispiele, vgl. Boeckh (1808a). Dieses Werk ist in den beiden Hauptstücken über Hermeneutik
*82
Anmerkungen zum Grundtext
I 189 – 190
und Kritik sehr präsent, da Boeckh eine Vielzahl seiner Beispiele aus dieser – zeitlich noch nicht allzuweit zurückliegenden – Publikation entlehnt. 189 18–19 ich kann … Diogenes II, 121. ] Vgl. Boeckh (1808a), 214 – 240 (zu Iphigenia
Aulidensis) und Boeckh (1806), 45 (zu Diogenes Laertius, Leben und Meinungen berühmter Philosophen II, 121). 189 24 Wernsdorf so … minoribus ] Wernsdorf (1780 –1799). 189 31–35 Wenn auf … war. ] Vgl. Boeckh (1808a), 146 f. 189 32–33 περὶ Ἀβράμου ] ‚Über Abraham‘. 189 35 falsarius ] ‚Fälscher‘. 189 35 So Annius von Viterbo. ] Ein bekannter Fälscher antiker Quellen aus dem
15. Jh.
190 4 Petrizzopulo ] Vgl. Petrizzopoulos (1814). 190 6 –12 Der sogenannte … haben. ] ‚Vom Ursprung des römischen Volkes‘.
Boeckhs Urteil über die Quellen dieser umstrittenen Schrift ist nur wenig skep tischer als die modernen Ansichten darüber : Sie stammt wohl von einem ‚gram maticus‘ aus dem 4. Jh., nicht von Aurelius Victor ; ihre Quellen sind nur zum Teil fiktiv. Vgl. Smith (2005) und Sehlmeyer (2004). 190 13–15 Theopomps Schrift … fingirt. ] Vgl. hierzu die Anm. zu 188 5– 7.
190 16 Τριπολιτικός ] ungefähr ‚der Dreistaatliche‘, abweichender Titel der von
Anaximenes dem Theopomp beigelegten Schrift Τρικάρανος.
190 34–36 So habe … geschrieben. ] Vgl. hierzu : Hertz (1851), 25 : „Bei dem Besuche
der Kaiserin von Russland in Berlin im Jahre 1829 begrüsste die Universität sie mit einer griechischen, von Böckh und Lachmann gemeinsam verfassten Ode […].“ 190 36 Didymos βιβλιολάθας. ] ‚buchvergessend‘ – Spitzname für den griechi
schen Grammatiker Didymos, der bei der Masse der von ihm verfassten Schrif ten (3500) die Übersicht verloren hatte. 190 36–37 Hier von Xenophon. ] Möglicherweise will Boeckh an dieser Stelle auf
die fingierten Reden im Werk des Xenophon zu sprechen kommen oder auf den oben verhandelten Kontext (vgl. die Anm. zu 188 31– 32).
I 190 – 192
Anmerkungen zum Grundtext
*83
190 39–42 Daß man … Natur. ] Ob und wo Spalding diese Bemerkung macht, ist
bisher nicht ermittelt. Boeckh hat verschiedene Editionen von Spalding beses sen, vgl. Boeckhs „Katalog meiner Bücher“.
190 53–55 Schlechte Kritik … Aristoteles.) ] Vmtl. Zeller (1844 –1852), Bd. 2 (1846),
329 ff., der hier Platons Autorschaft hinsichtlich der „Gesetze“ diskutiert und die Meinung vertritt, dass Platon einen unvollendeten Entwurf dieses Werkes hinterlassen habe, der von einem seiner Schüler überarbeitet und herausgegeben worden sei. 190 55–59 Wo nur … früher. ] Vgl. hierzu Sauppe (1865). Um seine These zu un
termauern, dass erst zum „Ende des vierten, oder zu Anfang des dritten Jahr hunderts“ die Epitaphia im Kerameikos als jährliche Feiern für die Gefallenen mit Festspielen begangen worden seien, bestreitet Sauppe die Echtheit des Pla tonischen Menexenos, in dem von Agonen die Rede ist (249 b) – vgl. Sauppe (1865), 216 (Zitat) und 220 f. – , und hält ferner das Zitat aus dem Menexenos in Aristoteles, Rhetorik III, 14 (1415 b) für interpoliert bzw. das ganze dritte Buch der Rhetorik für „stark überarbeitet“ oder „gar nicht unmittelbar aristotelischen Ursprungs“, vgl. Sauppe (1865), 221 f. Die Unhaltbarkeit von Sauppes Ansicht belegt u. a. Aristoteles, Athenaion politeia 58, 1 (erst 1890 entdeckt). 190 60 Cf. Tzetzes Chiliades VII, 930. ] Vgl. Tzetzes (1826), 275. 190 61 Scholion apud … Θεμιστογένης. ] Themistogenes, griechischer Historiker.
Vgl. Küster/Portus (1705), Bd. 2, 171.
190 61–62 Abhandlung von … Anabasis. ] Krüger, K. W. (1824). 191 9 Voss, der … Lande. ] Christian Ludwig Neuffer (1769 –1839), ein Jugend
freund Hölderlins, besaß die Dreistigkeit, auf das Titelblatt seiner Publikation statt seines eigenen Namens den eines bereits etablierten Autors zu setzen. Des halb lautet der Titel seines 1802 erschienenen Bändchens : „Ein Tag auf dem Lande. Von Johann Heinrich Voß.“ Vgl. Neuffer (1802). 191 10–16 Bekannt ist … p. XLII. ] Vgl. Xenophon, Hellenika III, 1, 2 sowie Morus (1778), XXXIX und XLII. 191 28–29 famam constantem ] ‚herrschende Meinung‘. 191 33–34 Wenn Varro … verwarf ] Vgl. Boeckh (1808a), 34. 192 1–2 Eine Athetese … Timaeum. ] Vgl. hierzu die Anm. zu 190 55– 59, da diese
Bemerkung hier unmittelbar auf diese folgt. Athetese : das ‚Verwerfen‘ einer als unecht beurteilten Textstelle. Vgl. Proklos, In Platonis Timaeum commentaria I,
*84
Anmerkungen zum Grundtext
I 192 – 200
62, 13 ff. : οἱ δὲ τοῦτο λέγοντες πρὸς τῷ τὸν Μενέξενον ἄντικρυς ἀθετεῖν δοκοῦσί μοι μηδὲ τῆς ἐν Φαίδρῳ τοῦ Σωκράτους ἐπῃσθῆσθαι μεγαλοφωνίας. (‚Abgesehen davon, dass sie die Authentizität des Menexenos direkt in Frage stellen, scheinen mir diejenigen, die diese Behauptung aufstellen, selbst gegenüber der Großspre cherei des Sokrates im Phaidros unempfindlich zu sein.‘) 192 7–11 Varro (apud … unbezweifelt. ] Vgl. Aulus Gellius, Noctes Atticae III, 3,
insbes. 2 – 4.
192 11–12 Accius in … verworfen. ] Vgl. Accius, Fragment 17 M : Nam nec Geminei
lenones nec Condalium nec Plauti Anus, nec Bis compressa nec Boeotia umquam fuit. (‚Denn weder sind „Die Kuppler-Zwillinge“, „Das Sklavenringlein“, „Die Alte“, „Die zweimal Vergewaltigte“ noch „Die Böoterin / Die Frau aus Böotien“ je von Plautus gewesen.‘) 192 13–14 Prooemium Herodoti. (Falck). ] Vermutlich Falck (1809), 17 f. 193 6 –7 So Quintilian … nennt ] Vgl. z. B. Quintilian, Institutio oratoria V, 10, 2 ; IX, 3, 70 ff. ; IX, 3, 91 u. ö. 193 8 Antonius Gnipho … Schütz ] Vgl. hierzu die Anm. zu 188 23– 25 sowie Schütz (1804), XXIII – X LII. 193 13 quivis præsumitur … liber ] ‚Jedes Buch wird für echt gehalten‘. 193 18 Hariolatio ] ‚Wahrsagerei‘ (aber in einem eher negativen Sinne). 193 19 divinatio ] Vgl. hierzu die Anm. zu 76 2. 193 21 Es folgt noch ] Ab diesem Absatz auf Bl. 75/41r hat Boeckh neu angesetzt,
denn die Schrift des hier beginnenden Absatzes unterscheidet sich deutlich von der des vorhergehenden. 196 3–4 Adam Müller … Litteratur. ] Müller, A. (1806) und (21807). 197 19 approximando ] ‚annähernd‘. 198 1 αὐτὸ τὸ καλόν ] ‚das Gute/Edle selbst‘. 198 14 Critica lapidaria … Donati. ] Maffei (1765). 199 7 ἀγαθὸν ] ‚das Gute‘. 199 19–20 critica lapidaria, nummaria ] ‚auf Steine (also auf Inschriften) und Mün
zen bezügliche Kritik‘.
200 6 –9 Hier soll … Kritik. ] Vgl. Boeckh (1825c).
I 200 – 206
Anmerkungen zum Grundtext
*85
200 32 siehe oben) ] Unklar, worauf sich dieser Verweis bezieht. 201 31 Recensionen ] Vgl. die Anm. zu 163 24. 203 7–9 daß aber … meint. ] Vmtl. bezieht Boeckh sich hier auf Fichte (1806),
187 –190.
203 22 promiscue ] ‚vermischt‘. 203 38 . 205 1 wie Ruhnkenii … Horaz ] Ruhnken (1779) und Bentley (1764). 204 1–9 Jetzt geht … Bekker. ] Wahrscheinlich denkt Boeckh hier an die Edition
der Tragödien des Euripides von Seidler (1812 –1813), die er selbst besessen hat. An welche (frühe, d. h. bis ca. 1815 erschienene) texteditorische Arbeit Immanuel Bekkers Boeckh hier denkt, ist unklar. 204 11–12 Olen. (Hier … Urtheil.) ] Vgl. Pausanias, IX, 29, 6 und 9. 205 14 Rudimenta ] ‚rohe Vorformen‘. 205 15 ἔκδοσις Ἰλιάδος ] ‚Ausgabe/Edition der Ilias‘. 205 26–27 Siehe davon Heinrich. ] Heinrich (1792) und (1793). 205 27–28 Dem Orpheus, … untergeschoben ] Evtl. bezieht sich Boeckh hier auf
Platon, Politeia, 363 c 3 ff.
205 32–33 Valckenaer diatribe … Judaeo. ] Valckenaer (1806). 206 1–2 Porson über … Odyssee. ] Vmtl. bezieht sich diese Bemerkung auf den
sogenannten Grenville Homer, vgl. Grenville (1800 –1801). Der dritte und vierte Band dieser Edition enthalten die „Odyssee“ und daran anschließend im vier ten Band einen von Richard Porson (1759 –1808) vorgenommenen Textvergleich des zuvor abgedruckten Textes mit einem Manuskript der „Odyssee“ aus dem 13. Jahrhundert (Harley MS. 5674), das sich heute in der British Library befindet. Möglicherweise hatte Boeckh auch aufgrund des Leipziger Nachdrucks Kennt nis davon, vgl. Anonymus [Porson, Richard] (1810). Bei dieser dreibändigen Leip ziger Ausgabe handelt es sich um einen Abdruck des 1801 in Oxford erschiene nen dritten und vierten Bandes, wobei der dritte Band der Leipziger Ausgabe den von Porson erarbeiteten Variantenapparat und dessen Anmerkungen enthält, vgl. Anonymus (D.A.E.) (1811), 859. 206 2 Mai’s Scholien ] Vgl. Mai (1819) sowie Buttmann (1821). 206 4 Sainte-Croix ] Sainte-Croix (1798).
*86
Anmerkungen zum Grundtext
I 206 – 209
206 7 Abhandlung von Spohn ] Spohn (1815) oder (1816), 13 –103. Bei Spohn (1815)
handelt es sich um Spohns Dissertation, die 82 Seiten umfasst und die den, um ein weiteres Kapitel ergänzten, ersten Teil der 1816 erschienenen umfangreiche ren Schrift bildet. 207 4 –5 Die Geschichte … entwickeln ] Wolf (1795). 207 5–6 In den … Scholien ] Villoison (1788). 207 10 Dagegen Hug … Buchstabenschrift. ] Hug (1801).
207 11 Pisistratiden ] Die Peisistratiden waren ein athenisches Adelsgeschlecht,
das im 6. Jh. v. Chr. in Athen eine Tyrannis errichtet hat.
207 17 Commissuren ] ‚Zusammenfügungen/Verbindungen‘. 207 23–26 Eben so … principum. ] Vgl. Boeckh (1808a). 207 28–34 Allein hier … zeigt. ] Vgl. hierzu Boeckh (1809b), 30 ff. 207 34–36 Hier ist … gegeben ] Vmtl. Hermann, G. (1806). 208 1–3 Twesten über … Hesiod. ] Twesten (1815) über ‚Werke und Tage‘ sowie
wahrscheinlich Thiersch (1812a).
208 5–7 Theokrit. Heraclea … zu ] Herakleia ist ein nur fragmentarisch erhalte nes Epos des Panyassis ; vgl. Schlegel, F. (1798a), 201 [= KFSA, Bd. 1, 545 f.]. 208 16–18 Francke. Thiersch … vertheidigt. ] Vgl. Francke, J. V. (1816) und Thiersch
(1808a), 39 sowie Boeckh (1809a), 184. Vgl. ferner die Anm. zu 176 42– 43.
208 19–20 οἶνος, ὦ φίλε … Matthiæ. ] Vgl. Theokrit, Idyllen XXIX, 1 : ‚Wein, so
heißt’s, geliebter Knabe, ist Wahrheit.‘ Vgl. Thiersch (1808a), 27 und dazu Boeckhs Bemerkung in seiner Rezension der Dissertation von Thiersch, Boeckh (1809a), 184. 209 1 Diaskeuasten ] ‚Anordner/Bearbeiter‘, Bezeichnung für die Redakteure
der homerischen Gesänge im Griechenland des 6. – 2. Jh. v. Chr. 209 1 Hymnus in … gefunden. ] Vgl. Ruhnken (1780), III ff. 209 1 Matthiä, Ruhnken ] Vgl. Ruhnken (1780), IV. 209 6 ἔργα καὶ ἡμέραι ] ‚Werke und Tage‘. 209 6 –7 Scutum Herculis ] ‚Schild des Herakles‘.
I 209
Anmerkungen zum Grundtext
*87
209 7 Μεγάλαι Ἠοῖαι ] ‚Die Großen Ehoiai‘, auch Γυναικῶν κατάλογος (‚Frauen
katalog‘) betitelt. Vgl. dazu Arrighetti (2006) : „Der Name Ēhoíai (Ἠοῖαι) leitet sich von ἢ οἵη, ‚oder diejenige welche‘, ab ; diese Formel, auf die jeweils der Name einer weiblichen Figur folgt, leitet die genealogischen Abfolgen ein. Das Werk erzählt von den Ursprüngen der verschiedenen Heroengeschlechter, die aus Verbindungen von Göttern und Frauen hervorgingen.“ 209 8–9 Hierüber Wolf und Heinrich ] Vgl. Wolf (1783) und Heinrich (1802), siehe
ferner Heinrich (1795), wo dieser sein Vorhaben einer Untersuchung über die Echtheit der Schriften des Hesiod in Analogie zu Wolfs Prolegomena ad Home rum (1795) entwirft. 209 11–12 Friedrich Schlegel … Poesie ] Vgl. Schlegel, F. (1798a). 209 13–17 Bey den … Moschus pp. ] Boeckh führt hier Beispiele für die Echtheits
kritik mittels der zeitlichen Einordnung der Texte an. Gottfried Hermann hat in den „Orphica“ Überlegungen zur Datierung der orphischen Gedichte anhand metrischer Beobachtungen bis in die hellenistische Zeit angestellt, vgl. Her mann, G. (1805), 687 ff. Dabei entdeckte er die berühmte „Hermannsche Brücke“ (692) – bei der das Wortende nach dem 4. Trochäus, d. h. nach dem ersten kurzen Element im 4. Daktylus, gemieden wird – als eine ganz wichtige HexameterRegel, die charakteristisch für eine bestimmte Epoche ist. In diesem Werk geht Hermann auch auf die anderen hier genannten Autoren ein. Was Boeckh genau an deren Beispiel erläutern wollte, bleibt unklar. 209 19–22 Pindar ist … beruhen. ] ‚verschiedene kritische Untersuchungen‘ ;
vgl. Dawes (1745), 33 – 68. Dieser zweifelt hier die Echtheit der achten (bzw. in Boeckhs Zählung siebenten) Isthmischen Ode an. (Für Boeckhs spätere Replik hierauf vgl. Boeckh (1811 –1821), Bd. 1.2 (1814), 573 – 578.) 209 22–24 Dagegen tritt … hat ] Vmtl. Hermann, G. (1809.) 209 24–25 dieses habe … auseinandergesetzt ] Boeckh lehrte seit dem Winterse
mester 1807/08 in Heidelberg und hat dort im Sommersemester 1808 zum ersten Mal seine Vorlesung über Pindar vorgetragen.
209 25–26 theils werde … thun. ] Gemeint ist Boeckhs Schrift „Über die Versmaße
des Pindaros“, deren Nachwort auf den 12. August 1809 datiert ist, vgl. Boeckh (1809b), 197. Diese Bemerkungen bestätigen die Datierung der Niederschrift des „Heidelberger Heftes“ auf das Frühjahr 1809, d. h. auf den Zeitraum zwischen dem Sommersemester 1808 und dem 12. August 1809. 209 27 Kuithans Schrift ] Kuithan (1808).
*88
Anmerkungen zum Grundtext
I 209 – 210
209 28 verweise ich … Recension ] Vgl. Boeckh (1809d). 209 30 Endlich verdient … Alkäos ] Vgl. hierzu die Anm. zu 208 19– 20. 209 31 παιδικά ] ‚päderastische erotische Dichtung‘. 209 31 vulgo ] ‚gemeinhin‘. 209 31–32 Thiersch, Specimen editionis Symposii ] Thiersch (1808a) : ‚Probe einer
Ausgabe des Symposions/Gastmahls‘.
209 34 Tyrtæus ] Vgl. hierzu die Anm. zu 176 42– 43. 209 36 . 211 1 Man hat … her. ] Hinsichtlich der Überlieferungsgeschichte ist es
unwahrscheinlich, dass sich Fragmente des Thespis erhalten haben. Bereits in der Antike wurden diese auch dem Herakleides Pontikos zugeschrieben, vgl. Zimmermann (2006).
210 1 Hermann ] Vmtl. bezieht sich die folgende Bemerkung auf Hermann, G.
(1834c) und/oder (1835).
210 10 Thiersch ] Vgl. Thiersch (1812a), 322 f. 210 13 Ol. 94. 3 ] Das dritte Jahr der 94. Olympiade entspricht dem Jahr 402 v. Chr. 210 16–17 Euripides Danae ] Vgl. Anonymus [F.] (1820). 210 18–20 Porson hielt … Ursprungs ] In welcher seiner Editionen von und Schrif
ten zu Euripides Richard Porson diese Meinung vertritt, ist bisher nicht ermit telt. Boeckh hat verschiedene Publikationen von Porson besessen. 210 32–44 Schleiermacher. … schlecht. ] Schleiermacher (1804 –1809) ; Ast (1819 –
1832) ; Hülsemann (1807) ; die zweite Spalte führt echte und in ihrer Echtheit bezweifelte Werke Platons auf ; höchstwahrscheinlich Meiners (1783) ; Grimm, J. A. (1815). 210 46–47 Plautus. Varronische Kritik pp. ] Vgl. hierzu oben I 191 33– 34 sowie Boeckh (1808a), 34. 210 48 post renatas litteras ] ‚nach der Wiedergeburt der Wissenschaften‘, also
in der Renaissance.
210 57–58 de bello … Hispaniensi ] ‚Über den Alexandrinischen Krieg, Über den
Afrikanischen Krieg, Über den Spanischen Krieg‘. Diese drei Werke sind im Corpus Caesareum überliefert und bieten Fortsetzungen zu Caesars Schrift De bello civili (‚Über den Bürgerkrieg‘), stammen aber nicht von diesem.
I 211 – 213
Anmerkungen zum Grundtext
*89
211 2 Siehe de … c. III. ] Vgl. Boeckh (1808a), 24 – 34. 211 2–3 Aus den … werden. ] Vmtl. Boeckh (1809c). 211 3–4 Sophokles. Wie … p. 110. ] Boeckh (1808a), 110. 211 7 Dramata satyrica ] ‚Satyrdramen‘. 211 7–9 Endlich gehört … exponirt. ] Vgl. Boeckh (1808a), 113. 211 10–12 Eben so … c. XII. ] Vgl. Boeckh (1808a), 146 –164. 211 13 διασκευαί ] Diaskeuen (‚Bearbeitungen‘). 211 15–16 Valckenaer von … Graeca. ] Vgl. Boeckh (1808a), 164 –174. 211 16 Neophron. ] Tragiker, von dessen „Medea“ die gleichnamige Tragödie
des Euripides abhängig sein soll. In der Forschung wird allerdings auch eine umgekehrte Abhängigkeit diskutiert, da unklar ist, welche „Medea“ zuerst ur aufgeführt wurde. 211 16–17 Dann von … Euripides. ] Vgl. hierzu Boeckh (1808a), 214 – 240. 211 19 genuina omnia … tribui ] ‚Ob sie alle echt seien oder ob irgendetwas davon
ihren Familien zugeschrieben werden müsse‘.
211 24 Pythagoreer : Meiners. ] Höchstwahrscheinlich meint Boeckh hier die
Darstellung der „Geschichte der Pythagoreischen Gesellschaft“ in Meiners (1781), Bd. 1, 178 – 602. 211 26 In Platonis Minoem p. 33. ] Vgl. Boeckh (1806), 33.
211 30 Palaephatus ] Palaiphatus/Παλαίφατος (‚der, der alte Geschichten er
zählt‘), Pseudonym eines griechischen Schriftstellers, von dem einzig die Samm lung Περὶ ἀπίστων (‚Über unglaubliche Dinge‘) überliefert ist. Boeckh hat die Ausgabe von Büchling (1788) besessen, sein Exemplar ist in der Universitäts bibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin unter der Signatur : Va 56041 ein sehbar. 212 3–4 Aelius Lampridius / Aelius Spartianus ] Zwei der sechs mutmaßlichen,
sonst unbekannten Autoren der Historia Augusta, einer spätantiken Sammlung von 30 Lebensbeschreibungen römischer Kaiser und Usurpatoren für die Zeit von Hadrian bis Numerian/Carinus (117 – 284/85 n. Chr.). 213 2–3 Curtius (Hirt, … andre). ] Boeckh spielt hier auf die Diskussion um die
zeitliche Einordnung des römischen Schriftstellers Q. Curtius Rufus an, von
*90
Anmerkungen zum Grundtext
I 216 – 224
dem keine Lebenszeugnisse überliefert sind, so dass immer wieder versucht worden ist, diesen historisch einzuordnen, indem man seine „Geschichte Alex anders des Großen“ textkritisch analysiert hat – mit sehr verschiedenen Ergeb nissen. Vgl. Hirt (1820) und auf diesen Bezug nehmend Buttmann (1820) sowie Niebuhr (1828), wobei es sich bei der letztgenannten Publikation um eine 1821 in der Akademie der Wissenschaften vorgetragene Abhandlung handelt. Später kam noch die Publikation von Mützell (1841) hinzu, der in seiner Vorrede die von Hirt, Buttmann und Niebuhr vertretenen Positionen diskutiert. Vgl. Mützell (1841), Bd. 1, I – L XXXVII. Boeckh hat – bis auf die von Buttmann – alle genann ten Publikationen besessen. 216 8–12 Es giebt … Ast ] Ast (1807). 216 35–36 Approximation ] ‚Annäherung‘. 217 21–22 Lessing, Winckelmann pp. ] Vmtl. bezieht sich diese Bemerkung auf
Lessing (1766) und (1768 –1769) sowie Winckelmann (1764), (1767a).
218 32–34 Dionysius Halicarnasseus … ungründlich. ] Bisher nicht erschlossen,
welche Publikation von Nicolas Fréret gemeint ist.
219 8 origines gentis ] ‚Ursprünge (des jeweiligen) Stammes/Volkes ‘. 219 21 peregrinum, rusticum ] ‚fremd/ausländisch‘, ‚ländlich/unzivilisiert‘. 220 34 in margine ] ‚am Rand‘. 220 57 θυμός ] ‚Geist/Gemüt/Herz, als Sitz des Empfindungsvermögens‘. 220 58 Ataxie ] ‚Unordnung/Zuchtlosigkeit‘. 222 17–18 σπουδή … παιδιά ] ‚Eifer/Ernst/Mühe‘, ‚Spiel/Zeitvertreib/Scherz‘. 223 4 –5 wie auch … zeigt ] Vgl. Schlegel, F. (1808), 6 ff. 224 23–24 Krahner’s Schrift … Staatsreligion ] Krahner (1837). 224 28–30 Varro apud … civilis ] ‚mythische, natürliche und politische Theologie‘ ; vgl. Augustinus, De civitate dei VI, 5 (der im Folgenden aus M. Terentius Varros
nur fragmentarisch überliefertem Werk Antiquitates Rerum Divinarum zitiert) : Deinde illud quale est, quod tria genera theologiae dicit esse, id est rationis quae de diis explicatur, eorumque unum mythicon appellari, alterum physi con, tertium civile ? Latine si usus admitteret, genus, quod primum posuit, fa bulare appellaremus ; sed fabulosum dicamus ; a fabulis enim mythicon dictum est, quoniam μῦθος Graece fabula dicitur. Secundum autem ut naturale dicatur,
I 225 – 227
Anmerkungen zum Grundtext
*91
iam et consuetudo locutionis admittit. Tertium etiam ipse Latine enuntiavit, quod civile appellatur. Deinde ait : mythicon appellant, quo maxime utuntur poetae ; physicon, quo philosophi ; civile, quo populi. („Was hat es sodann damit auf sich, dass er sagt, es gebe drei Arten von Theologie, das heißt von systema tischer Götterlehre, und man bezeichne die eine als die mythische, die zweite als die natürliche, die dritte als die politische ? Auf Latein würden wir, wenn es der Sprachgebrauch gestattete, die an erster Stelle genannte Art das genus fabulare nennen ; doch wollen wir lieber fabulosum sagen ; denn diese Art wird mythicon genannt nach den fabulae, weil das griechische μῦθος so viel wie fabula bedeutet. Die zweite Art wollen wir als das genus naturale bezeichnen, was heutzutage auch der Sprachgebrauch zuläßt. Die dritte Art, das genus civile, hat er ohnehin schon mit einem lateinischen Ausdruck benannt. Anschließend sagt er : ‚Als die mythische Art bezeichnet man die, welche hauptsächlich bei den Dichtern, als die natürliche die, welche bei den Philosophen, und als die politische die, welche beim Volk in Schwang ist.‘“ [Schröder, leicht verändert]). 225 25–26 wie man … Demodokos ] Phemios (Φήμιος) : vgl. Odyssee I, 153 ff., 337 ff. ; XVII, 261 ff. ; XXII, 330 ff. ; Demodokos (Δημόδοκος) : vgl. Odyssee VIII, 64 ff. ; XIII,
27 f.
226 4 Tibicen ] ‚Flötenspieler‘. Die tibia war das gebräuchlichste römische Blas
instrument, verwendet im Kult und im Theater.
227 3 vaticinirend ] ‚prophezeiend/weissagend‘. 227 8 ἀοιδοὺς ] ‚Sänger‘. 227 10 vates ] ‚Wahrsager/Propheten/gottbegeisterte Dichter‘. 227 15 leges regiæ, … regum ] ‚Königliche Gesetze‘, ‚Saliarische Gesänge‘, ‚Kom
mentare der Könige‘, Aufzeichnungen sakralen und rechtlichen Inhalts. 227 24–25 Confectio annalium ] ‚Anfertigen von Annalen/Chroniken‘. 227 25 Institutum publicum ] ‚öffentliche Einrichtung/Verordnung‘.
227 26 Annales maximi ] ‚Chronikartige Aufzeichnungen der Pontifices maximi‘. 227 27 libri lintei ] ‚Leinenbücher‘, auf Leinwand geschriebene Chronik des rö
mischen Volkes, aufbewahrt im Tempel der Iuno Moneta.
227 28 Commentarii pontificum ] ‚Aufzeichnungen bestimmter Priesterkolle
gien‘.
227 31 Doctrina civilis ] ‚Staatswissenschaft‘.
*92
Anmerkungen zum Grundtext
I 228 – 230
228 10–14 Cicero de … ridiculum. ] Vgl. Cicero, De oratore 1, 197 : quantum prae
stiterint nostri maiores prudentia ceteris gentibus, tum facillime intellegetis, si cum illorum Lycurgo et Dracone et Solone nostras leges conferre volueritits ; incredibile est enim, quam sit omne ius civile praeter hoc nostrum inconditum ac paene ridiculum („wie weit die Klugheit unserer Vorfahren [also die der Rö mer] die der anderen Völker überragte, könnt ihr dann am leichtesten erkennen, wenn ihr unsere Gesetze neben die Lykurgs, Drakons und Solons stellen wollt. Denn es ist nicht zu glauben, wie ungeordnet und beinahe lachhaft jedes bürgerli che Recht ist – abgesehen von dem unsrigen“ [Übersetzung nach Merklin, leicht angepasst und mit Hervorhebungen versehen]). 228 16–19 Die Patricii … Clientel. ] Vgl. Ungern-Sternberg (2006) : „Als p. wurden
die Nachkommen der patres, der im senatus repräsentierten Häupter der großen röm. Familien, bezeichnet ; das Patriziat bildete dann den erblichen Adelsstand […] Zuerst war das Volk an der Auswahl der Senatoren beteiligt […] die übrigen Römer unterstanden als clientes dem Patronat der p.“
228 21–22 πραγματικοὶ der … geachtet ! ] ‚geschäftskundig (in juristischen Din gen)‘ ; vgl. Cicero, De oratore I, 198, wo es heißt, dass derjenige, der in Rom über
Rechtskenntnis verfüge, hoch geachtet sei, wohingegen sich bei den Griechen „Leute von geringem Stande für einen Hungerlohn in den Prozessen den Red nern als Gehilfen an[bieten] – sie werden dort als Sachverständige bezeichnet [qui apud illos πραγματικοὶ vocantur]“ (Merklin). 228 29–31 Cicero sagt … dignitatis. ] Vgl. Cicero, De oratore I, 196 : „Vaterland, das
als das einzige in aller Welt ein Sitz der Tugendkraft, der Herrschaft und der Würde ist“ (Merklin). 229 10–11 Iuris scientia oder Iurisprudentia ] ‚Rechtsexpertise‘. 229 11 Prudentes ] ‚Kundige/Kluge‘.
229 12 Sapientes, qui … respondebant. ] ‚Weise, die über das Recht Auskunft er
teilten.‘
229 14 Clientela ] Die ‚Klientelverbindung‘ war ein rechtlich formalisiertes Ab
hängigkeitsverhältnis freier römischer Bürger (der Klienten) zu einem sozial höhergestellten Patron, das die Beratung in Rechtsfragen und die patronale Ver tretung des Klienten vor Gericht mit einschloss. 230 2–4 Am meisten … Schiffkatalog. ] Zum Schiffskatalog vgl. Homer, Ilias II, 494 ff. ; speziell zu den Athenern ab II, 546 ff. und zu deren taktischem Geschick
553f. : τῷ δ᾽ οὔ πώ τις ὁμοῖος ἐπιχθόνιος γένετ᾽ ἀνὴρ κοσμῆσαι ἵππους τε καὶ
I 230 – 233
Anmerkungen zum Grundtext
*93
ἀνέρας ἀσπιδιώτας (‚Diesem [Menestheus, dem Anführer der Athener] aber kam nie ein Erdenbewohner darin gleich, Pferde und schildbewährte Männer zur Schlacht zu ordnen.‘) 230 29–32 Der Römer … (Montesquieu.) ] ‚Tüchtigkeit/Tugend‘ ; vgl. Montesquieu
(1734).
231 3 Res militaris … usu ] ‚Militärwesen‘, ‚durch lange Praxis‘. 231 6 castrorum ] ‚befestigte Feldlager/Garnisonen‘. 231 10 delectus ] ‚Aushebung/Rekrutierung‘. 231 20 στάσις ] ‚Aufstand/Aufruhr‘. 231 28 Auguria ] ‚Staatspriesterliche Weissagungspraktiken, aus dem Vogelflug,
der Leberschau etc. abgeleitete Prophezeiungen‘. 231 32 Sacra ] ‚Rituale, bes. Opfer‘.
233 2–6 Dieses muß … elaborarent. ] Vgl. Cicero, Tusculanae disputationes I, 1 :
„daß unsere Römer seit jeher teils selbständig Besseres geleistet haben als die Griechen, teils verbessert haben, was sie übernommen hatten ; jedenfalls soweit sie es für der Mühe wert hielten, sich mit den Dingen zu beschäftigen“ (Gigon). 233 8–11 der Irrthum … haben. ] Vgl. Cicero, Tusculanae disputationes I, 4 : An
censemus, si Fabio, nobilissimo homini, laudi datum esset quod pingeret, non multos etiam apud nos futuros Policlitos et Parrhasios fuisse ? („Oder wollen wir nicht annehmen, daß es auch bei uns zahlreiche Maler vom Range des Polyklei tos und des Parrhasios gegeben hätte, falls es dem vornehmen Fabius zum Lobe angerechnet worden wäre, daß er malte ?“ [Gigon]). 233 14–17 Nam mores … legibus. ] Vgl. Cicero, Tusculanae disputationes I, 2 :
„Denn unsere Sitten und Lebensformen, die Ordnung unserer Häuser und Fa milien sind sicher besser und vornehmer, und was den Staat betrifft, so haben ihn unsere Vorfahren ohne Zweifel mit besseren Einrichtungen und Gesetzen verwaltet.“ (Gigon). 233 18 Quid loquar … militari ] Vgl. Cicero, Tusculanae disputationes I, 2 : quid lo
quar de re militari ? in qua cum virtute nostri multum valuerunt, tum plus etiam disciplina. iam illa quae natura, non litteris adsecuti sunt, neque cum Graecia neque ulla cum gente sunt conferenda. quae enim tanta gravitas, quae tanta constantia, magnitudo animi, probitas, fides, quae tam excellens in omni genere virtus in ullis fuit, ut sit cum maioribus nostris comparanda ? („Was soll ich vom
*94
Anmerkungen zum Grundtext
I 233 – 234
Kriegswesen sagen, in welchem die Unsrigen durch Tapferkeit Großes zustande gebracht haben, noch Größeres durch ihr Können ? Was sie ferner durch ihre angeborene Art, nicht durch Lernen erreicht haben, damit lassen sich weder die Griechen noch irgendein anderes Volk vergleichen. Denn gab es irgendwo sonst so viel Würde, Beharrlichkeit, Seelengröße, Anständigkeit und Treue, eine in jeder Hinsicht so hervorragende Tüchtigkeit, daß sie mit unsern Vorfahren verglichen werden könnte ?“ [Gigon]). 233 18–20 wo er … animi pp ] ‚Tüchtigkeit/Tugend‘, ‚Ernst/Würde/Erhabenheit‘,
‚Beständigkeit‘, ‚hochherzige Gesinnung/Seelengröße‘.
233 21 Græcæ fidei ] ‚Griechische Redlichkeit/Glaubwürdigkeit‘, hier ironisch
gemeint.
233 21–23 Doctrina Græcia … repugnantur. ] Vgl. Cicero, Tusculanae disputationes I, 3 : Doctrina Graecia nos et omni litterarum genere superabat ; in quo erat facile
vincere non repugnantes. („In der Bildung freilich und in jeder Art von Literatur hat uns Griechenland übertroffen – was nicht schwer war, da wir ihnen den Vorrang gar nicht streitig machten.“ [Gigon]). 233 28–32 Summam eruditionem … indoctior. ] Vgl. Cicero, Tusculanae disputa tiones I, 4 : „Die höchste Bildung erblickten die Griechen in der Kunst des Sai
tenspiels und des Gesangs. So soll auch Epameinondas, nach meinem Urteil der bedeutendste unter den Griechen, vortrefflich zur Kithara gesungen haben, und als einige Zeit früher Themistokles bei einem Gastmahl erklärte, mit der Lyra nicht umgehen zu können, galt dies als ein Mangel an Bildung.“ (Gigon). 233 32 In Græcia … Musici ] In ‚Griechenland‘ florierten die ‚Musiker‘. Vgl. Ci cero, Tusculanae disputationes I, 4. 233 34 der liberale Histrio ] ‚der freie (freigeborene) Schauspieler‘. 233 36 levis notæ maculam ] ‚den Makel geringen Ansehens‘. 234 18 Atellanenspiel ] Atellana fabula, volkstümliche Posse oskischen Ur
sprungs, nach der Stadt Atella benannt, weil sie dort entstanden bzw. von dort nach Rom eingeführt worden ist. Die Schauspieler trugen Masken.
234 23–24 Weinbrenner erklärt … künstlerisch. ] Vgl. Weinbrenner (1809), 3 und
15.
234 26 Gravitas ] ‚Ernst/Würde/Erhabenheit‘.
I 235 – 237
Anmerkungen zum Grundtext
*95
235 1 Vergleiche noch Nepos Prooemium. ] Cornelius Nepos, De viris illustribus
Proömium 1,5 : in scaenam vero prodire ac populo esse spectaculo nemini in eisdem gentibus fuit turpitudini. (‚Ja, die Bühne zu betreten und dem Volk zum Schauspiel zu dienen, gereichte niemandem unter diesen [griechischen] Stäm men zur Schande.‘)
235 5 Carmina Convivalia … Fescennina ] ‚Tisch- und Trinklieder‘ oder ‚Gesänge
festlicher Art‘, die einen heiteren und fröhlichen Charakter hatten, aber nicht ohne derben Witz waren. Später neckende Hohn- und Spottlieder, die besonders bei Hochzeits- und Erntefesten vorgetragen wurden (hier erwähnt als mögliche Vorformen des römischen Dramas) ; vgl. Horaz, Epistulae II, 1, 145. 235 5–6 Græcia capta … Latio. ] Vgl. Horaz, Epistulae II, 1, 156 f. : „Griechenland
ward jetzt unterworfen ; doch unterwarf es sich selbst seinen rauhen Besieger, brachte ihm die Künste ins ländliche Latium.“ (Kytzler). 235 7–8 placuit sibi … acer ] Horaz, Epistulae II, 1, 165 : „war mit sich zufrieden :
Talent für das Hohe, Pathetische ist ja vorhanden“ (Kytzler).
236 20–23 Doch mag … Kallikles. ] Vermutlich diente Menander Terenz als Quelle ;
Anytos war der Hauptankläger des Sokrates, vgl. Platon, Apologie 18 b, 29 c, 30 b, 31 a und Menon 91 c ff. ; zu Kallikles vgl. die Anm. zu 139 31– 34. 237 5 virtus Romana ] ‚römische Tüchtigkeit/Tugend‘. 237 14–17 Die Philosophie … Verbrechen. ] Vgl. Platon, Gorgias 484 c, 485 a f.
237 17–19 studia iuvenum, … Andria I, 1, 30. ] ‚Beschäftigungen junger Männer‘, ‚Hunde‘, ‚Pferde‘, ‚Philosophen‘ ; vgl. Terenz, Andria I, 1, 55 ff. : quod plerique om
nes faciunt adulescentuli, ut animum ad aliquod studium adiungant, aut equos alere aut canes ad venandum aut ad philosophos. („Nun, was meistens die jun gen Leute in dem Alter tun, die sich auf irgendetwas verlegen, sei es auf die Pfer dezucht, die Jagd mit Hunden oder das Studium bei den Philosophen.“ [Wullen]). 237 19 servum ] ‚Sklaven‘. 237 20 pædagogus ] ‚Erzieher‘. 237 21 Senatusconsulte ] ‚Senatsbeschlüsse‘. 237 21–22 das Einschwärzen ] hier im Sinne von ‚einschmuggeln‘. 237 23 otio … negotium ] ‚Muße‘, ‚Beschäftigung/Tätigkeit‘.
*96
Anmerkungen zum Grundtext
I 237 – 246
237 29–31 Rhetores … venefici ] ‚Redner‘, ‚Literaturgelehrte‘, ‚Ärzte‘, ‚Philoso
phen‘, ‚Mathematiker‘ und ‚Apotheker/Giftmischer (Verfertiger von Zauber tränken)‘. 238 1–6 Nach Cicero … denkt. ] Vgl. Cicero, Tusculanae disputationes I, 5 und
Aristophanes, Wolken 202 f.
238 26 Lessing ] Vmtl. Lessing (1780). 239 3–5 Cicero Tusculanae … modum. ] Vgl. Cicero, Tusculanae disputationes I, 5 :
„In höchster Ehre stand bei ihnen weiterhin die Geometrie, und folglich gab es auch nichts Angeseheneres als die Mathematiker. Wir dagegen haben uns um diese Kunst nur soweit gekümmert, als sie beim Messen und Rechnen nützlich ist.“ (Gigon). 239 6 Platon Leges Republic. ] Zur Bedeutung von Arithmetik und Geometrie
für die rein intellektuelle Erziehung vgl. z. B. Platon, Politeia 522 e – 523 e 3 ; 524 d 7 – 526 c 7 und 526 d 8 – 527 c 11 sowie Nomoi 747 b 3 – 6 ; 818 b 6 – d 8. 239 6 Gromatici ] ‚Feldmesser‘.
239 31–34 Insbesondere muß … will. ] Boeckh plante zu dieser Zeit noch ein das
gesamte griechische Altertum umfassendes Werk unter dem Titel „Hellen“. 240 20–22 Creuzer : Zur … T. 2. S. 11. ] Creuzer (1854), 11. 241 32 Creuzer ] Creuzer (1807).
243 15 Cosmus ] Auf Münzen und anderen Porträts ließ sich Cosimo de’ Medici
als „Cosmus“ titulieren.
243 16 Druckereyen der … Iuntæ pp. ] Gemeint sind die Drucker Anton Zarottus
zu Parma sowie die venezianischen bzw. florentischen Druckerfamilien Aldus und Junta (Giunta). 243 31 Thesaurus Eruditionis ] ‚Schatz der Gelehrsamkeit‘. 244 17 Schlegel. ] Hier ist vermutlich Friedrich Schlegel gemeint. 246 8–10 Die Philologie … genannt. ] Vgl. die Anm. zu 24 43– 46.
246 10–15 Es fehlt … anerkannt. ] August Witzschel war Gymnasiallehrer in
Eisenach, hatte in Leipzig bei Gottfried Hermann studiert und verschiedene Publikationen zu den griechischen Tragikern vorgelegt (neben solchen zur thü ringischen Landeskunde). Worauf sich Boeckhs Bemerkung bezieht, ist unklar und somit auch die Datierung der Marginalie. Es sei denn, er bezieht sich auf
I 246 – 250
Anmerkungen zum Grundtext
*97
den gleichen Kontext wie folgender Rezensent, der bemerkt : „Aug. Witzschel fährt fort, ausgewählte stücke für die schule zu bearbeiten, und hat nun ausser der Medea, dem Hippolytus und der Iphig. Taur. als drittes stück die Alkestis herausgegeben. Diese ausgabe macht keinen anspruch auf kritischen werth […] Hinsichtlich der exegetischen noten ist sie wohl zu empfehlen, doch wird man den schülern ausdrücklich verbieten müssen, die einleitung über die composi tion des stückes zu lesen, weil sie daraus eine menge verkehrter urtheile und ansichten schöpfen können. – Herr Witzschel thäte besser, diese einleitungen ganz wegzulassen, bis er auf diesem felde besser unterrichtet sein wird.“ Vgl. Hartung (1847), 507. 246 26–30 Er glaubt … ἐστιν ] ‚das Seiende und das Nichtseiende ist dasselbe‘ ; an
wen Boeckh hier denkt, ist bisher nicht ermittelt. 247 31 principiis ] ‚Grundlagen/Anfängen‘.
248 14–15 Streit von Perrault &c. ] Gemeint ist die „Querelle des anciens et des
modernes“, vgl. unten die Anm. zu 323 27– 34.
250 15–16 Ideler unterscheidet … Chronologie ] Vgl. Ideler, L. (1825 –1826) oder
(1831), 4 : „Sie [die Chronologie] zerfällt in den theoretischen und angewandten Theil, oder in die mathematische und technische Chronologie. Die erstere stellt alles das zusammen, was die Sternkunde von den Bewegungen der Himmels körper lehrt, insofern es auf die Bestimmung und Vergleichung der Zeitein heiten Bezug hat. Die andere zeigt, wie die Anordner des bürgerlichen Lebens die Zeit von jeher eingetheilt haben, und wie hiernach die Begebenheiten der Völker in ein richtiges Zeitverhältniß zu bringen sind. Man nennt die letztere gewöhnlich die historische, und zieht einen guten Theil der Geschichte in sie hinein. Wir wollen aber alles, was nicht unmittelbar die Zählung der Tage, Mo nate und Jahre betrifft, in die Geschichte verweisen, und, was übrig bleibt, mit dem bestimmteren Namen der technischen Chronologie bezeichnen.“ 250 30–33 Vergleiche von … S. 118 sq. ] Bredow (1800 –1802), 118 ff. 250 33–35 Meine Abhandlung … Niederlage. ] Vgl. Boeckh et al. (1828 –1859), Bd. 2
(1843), 327 – 333. Vgl. hierzu ferner Boeckh (1856 –1857), 135 ff.
250 42–43 Marmor Parium … an. ] Diese hellenistische Chronik aus der Mitte des
3. Jh. aus Paros ist in zwei Bruchstücken erhalten (das zweite wurde erst 1897 aufgefunden), sie setzt mit der Zeit des mythischen Königs Kekrops (1581/80 v. Chr.) ein.
*98
Anmerkungen zum Grundtext
I 250 – 252
250 43–44 Aera des Nabonassar ] gerechnet vom Regierungsantritt König Nabo
nassars (26. Februar 747 v. Chr.) an. 251 8 Organa ] ‚Instrumente‘. 251 10 Specialia ] ‚Einzelstudien‘.
251 27 Aeras ] ‚fortlaufende Chronologie‘. 251 28 den Nahmen … Magistratuum ] den Namen der ‚Beamten‘, speziell der am
tierenden Konsuln, nach denen das jeweilige Jahr benannt wurde.
252 3–10 Die absolut … Stadtären. ] Die im Jahre 46 v. Chr. vorgenommene Ka
lenderreform Caesars brachte die Zählung der Jahre in Übereinstimmung mit dem Sonnenjahr ; panhellenische vierjährige Festperiode, mit den Festspielen in Olympia ; zur chronologischen Datierung dient die Festsetzung der Epoche auf den Hochsommer des Jahres 776 v. Chr. (= Ol. 1, 1) nach den Siegerlisten ; vgl. die Anm. zu 250 43– 44 ; Seleukidenära : nach Seleukos I., beginnend mit dem Antritt seiner Satrapie (nach griechisch-makedonischer Rechnung Herbst 312 ; nach babylonischer und anderer Rechnung 2./3. IV. (1. Nisan) 311 v. Chr.), in der Syrischen Kirche noch heute gültig ; Weltären z. B. die jüdische, mit der Epoche 6./7. X. 3761, die Zählung „ab Abraham“, die 2016 einsetzt ; Ephoren : jährlich wechselnde Beamte, bes. in Sparta institutionalisiert ; vgl. die Anm. zu 250 42– 43 ; die bekannteste Stadtära ist die röm. mit der Epoche a. u. c. (ab urbe condita) 1 = 753 v. Chr. 252 13–15 Meine Abhandlung … 1827. ] Boeckh (1830a). 252 23 Georgius Syncellus ] Boeckh meint hier die christliche, bis in die Spät
antike reichende Weltchronik, die der byzantinische Mönch Georgios Synkellos († 810) verfasst hat. Boeckh selbst hat die von Ludwig Dindorf besorgte Edition dieser Chronik besessen, vgl. Dindorf (1829). 252 26–27 Chronicon Paschale … Hieronymus. ] Chronicon Paschale aus dem 11. Jh. ;
das Werk des Eusebios ist in der griechischen Fassung nicht erhalten, nur die lateinische Übersetzung des zweiten Teils durch Hieronymus 379/380 ist über liefert, vgl. ferner die Anm. zu 257 3. 252 30–32 Prideaux, Maittaire, … Wagner. ] Prideaux (1676) ; Maittaire (1732) und
(1733) ; Chandler (1763) ; Selden (1628) und vmtl. Wagner, K. (1829). 252 36 Corsini Dissertationes agonisticae. ] Corsini (1747).
252 37 Porphyrius. ] Stücke einer Chronik des Porphyrios überliefert Eusebios.
I 252 – 253
Anmerkungen zum Grundtext
*99
252 39–40 Volney, Auszug bey Heeren. ] Volney (1808 –1809) und Heeren (21810), X – X I und 603 – 608. 252 42 Ol. 6, 3 ] Das dritte Jahr der 6. Olympiade entspricht dem Jahr 754 v. Chr. 252 4 4–45 welche Aera … ist. ] Nach Catos verlorenem Geschichtswerk „Origi
nes“, in dem die Gründung Roms ins Jahr 751 gesetzt war.
252 46 Fasti consulares. … Simpson pp. ] Almeloveen (1705) : ‚Jahreslisten der rö
mischen Konsuln‘ ; vgl. die Anm. zu 257 3 ; Simpson (1652).
252 47 Clinton Fasti Hellenici. ] Vgl. Clinton (1834), Bd. 1 – 3 sowie die vorherigen
und folgenden Auflagen.
253 2 Magistratus suffecti ] ‚nachgewählte Beamte‘. 253 3–5 ὁμώνυμοι der ψευδεπώνυμοι ] die gleichlautenden Namen der fälschlich
namengebenden Beamten (also der pseudeponymen Archonten), nach denen in der antiken Zeitzählung das jeweilige Jahr benannt wurde ; gemeint sind die nicht in den Archontenlisten, sondern die anders literarisch überlieferten Ar chontennamen, wie z. B. in den apokryphen Urkunden in Demosthenes’ Rede „De Corona“. Vgl. zu dieser Rede Boeckh (1830a), insbes. 135 ff. [Die im Text vor genommenen Verbesserungen folgen offenbar Ideler, L. (1825 –1826), Bd. 1, 370, wo der Sprachgebrauch „pseudeponymus“ eingeführt ist.] 253 11–12 Cyklus des Meton ] Von Meton (und Euktemon) eingeführte Periode von
19 Jahren, beginnend 432 v. Chr., zur besseren Synchronisation des lunaren und solaren Jahres nach der Regel, dass bei einer Monatslänge von 30 Tagen im 2., 5., 8., 10., 13., 16. und 18. Jahr des Zyklus ein Schaltmonat eingefügt und jeder 64. Tag übersprungen werden muss. 253 13–15 Marmor Parium … Arundelinanum ] Vgl. die Anm. zu 250 42– 43. Der erste
Besitzer war Thomas Howard, 2nd Earl of Arundel.
253 23 Didaskalien ] ‚Listen mit Daten von Theateraufführungen‘. 253 27–28 Samuel Musgrave … Scenica ] Vgl. Musgrave (1778), Bd. 1. Die „Chrono
logia Scenica“ umfasst acht (nicht paginierte) Druckseiten und ist unmittelbar vor der ersten Tragödie (Hecuba) abgedruckt. 253 28 Larcher bey Herodot ] Larcher (21802). 253 30–33 Bey Thucydides … Velleiani. ] Dodwell, H. (1701), (1702), (1698).
*100
Anmerkungen zum Grundtext
I 254 – 256
254 16 Zumpt Annalen. ] Vgl. Zumpt (1819) bzw. (21838). Boeckh hat beide Auf
lagen besessen.
254 20 Petav. ] Vmtl. Petau (21703). 254 35–37 Carl Friedrich … Bergk. ] Vgl. Hermann, K. (1845) und Bergk (1845). 254 39–40 Fea Frammenti … trionfali ] Fea (1820) : ‚Fragmente der Konsuln- und
Triumphlisten‘.
254 41 . 256 1–4 Borghesi eben … Baiter. ] Borghesi (1818 –1820) ; Almeloveen (1705) ;
Relandus (1715) ; Laurent (1833) ; Baiter (1838).
254 42–44 Die Ansicht … Münter. ] Vgl. Ideler, L. (1825 –1826), Bd. 2 und Münter
(1827).
254 48 ἄρχοντες ψευδεπώνυμοι ] Vgl. oben die Anm. zu 253 3– 5. 254 50 Eckhel. ] Vmtl. Eckhel (1786) und (1792 –1798). 254 50 Ol. 87, 1. ] Das heißt 432 v. Chr., vgl. die Anm. zu 174 19. 254 52 Hekatombaion ] Der erste Monat des attischen Jahres. 254 55 Pighii Annales ] Pighius (1599) und (1615) sowie Graevius (1694 –1699),
Bd. 11, 173 – 206.
255 4 –5 L’art de … dates ] Vgl. L’Art de vérifier les dates (1750), (21770), (31783 –1787),
(1818 –1819) und (1820). Hierbei handelt es sich um eine quellenbasierte Zusam menstellung historischer Daten (zum Teil in tabellarischer Form), die dabei hel fen soll, historische Ereignisse korrekt zu datieren. 255 12 Dodwell de Cyclis ] Dodwell, H. (1701). 256 1 Fasti consulares ] ‚Jahreslisten der römischen Konsuln‘. 256 9 –10 3 Ausgaben … ihm ] Scaliger (1629). 256 11–14 neue Ausgabe … 1 T. 4.) ] Gemeint sind die Editionen der 1816 aufgefun
denen armenischen Übersetzung der Chronik des Eusebios von Aucher (1818) und Mai/Zohrab (1818). 256 17–18 Dittrich und Scheibel ] Scheibel, E. (1852) – diese Publikation ist Boeckh
gewidmet.
256 21–24 Uranologium Petavii … Graeca ] Petau (1630) ; Parapegma : Kalender mit
Wetterangaben, vgl. Fabricius (1705 –1728) oder (41790 –1809).
I 256 – 257
Anmerkungen zum Grundtext
*101
256 25–26 Fabricii Menologia … Corsini. ] Fabricius (1712) ; vmtl. Corsini (1744 –1756). 256 28–29 2. Ausgabe … Petav ] Petau (21703). 256 31–34 Carl Friedrich … Bergk ] Hermann, K. (1845) ; Bergk (1845). 256 36 neu von Wesseling ] Simpson (1729). 256 37–38 Schultz, Clinton, Fischer pp. ] Schultz, J. M. (1826) ; Clinton (1834),
Bd. 1 – 3 ; Fischer/Soetbeer (1840 –1841) ; Fischer, E. W. (1846). 256 39–40 L’art de … dates ] Vgl. oben die Anm. zu 255 4– 5.
256 42 Bredow ] Vmtl. Bredow (21804) und/oder (1800 –1802). 256 45–46 Idelers Abhandlungen … Akademie ] Boeckhs Akademie- und später
auch Universitätskollege Ludwig Ideler hat als Akademie-Mitglied (ab 1810) re gelmäßig in der Akademie Vorträge gehalten und in den „Abhandlungen der Königlichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin“ publiziert. Als Königli cher Astronom war er auch für den Landeskalender zuständig und spezialisiert auf Fragen der historischen Chronologie. Vgl. z. B. Ideler, L. (1818), das ist der einzige Aufsatz aus den Akademie-Abhandlungen, den Boeckh explizit nennt. 256 46–50 sein Handbuch … Tod. ] Ideler, L. (1825 –1826), (1831) und (1806) ; Saint-
Martin (1820).
256 52–54 Neue Fragmente … Annales. ] Fea (1820) ; Pighius (1599) und (1615) sowie
Graevius (1694 –1699), Bd. 11, 173 – 206.
256 58–60 Annales, wie … bearbeiten. ] Zumpt (1819) bzw. (21838) ; Simpson (1652)
sowie Clinton (1830) [d. h. diese Marginalie ist vor 1830 geschrieben]. 256 61 Noris Epochae Syro-Macedonum ] Noris (1689).
257 1–3 Iosephus Scaliger … temporum ] Scaliger (1583) : ‚Über die Berichtigung
der Zeitangaben‘ und (1606) : ‚Sammlung der Zeitangaben‘ wörtl. : ‚Schatzhaus der Zeiten‘.
257 3 Chronicon Eusebii ] ‚Die Chronik des Eusebius‘ von Caesarea (ca. 260 – 340
n. Chr.) war eine im 4. Jahrhundert n. Chr. zusammengestellte, zweiteilige Welt chronik. Der erste Teil enthielt eine bis in das Jahr 325 n. Chr. reichende und nach Völkern sortierte Sammlung von Chronologien. Der zweite Teil (die ‚Ca nones‘) war eine synchronistische Darstellung der Weltgeschichte in Parallel kolumnen. Hieronymus übersetzte den zweiten Teil später ins Lateinische. 257 6 Ἀναγραφὴ Ὀλυμπιάδων ] ‚Liste der (Sieger der) Olympiaden‘.
*102
Anmerkungen zum Grundtext
I 257 – 258
257 10–14 Dionysius Petavius … Bande. ] Petau (21703) : ‚Lehre von den Datierun
gen‘ und (1633) : ‚Verzeichnis der Zeiten‘ und sowie Scaliger (1583) und (1606).
257 14–15 Außerdem giebt … Perizonius ] Ussher (1650) ; Simpson (1652) und Peri
zonius (1711).
257 17 Ideler ] Ideler, L. (1806). 257 18–19 Strauchs Breviarium Chronologiæ ] Vgl. Strauch (1657) : ‚Kurze Übersicht
über die Chronologie‘.
257 19 Gatterers Abriß … Chronologie ] Gatterer (1777a). 257 23 Fasti ] ‚Jahreslisten‘. 257 23 Kalendaria ] ‚Kalender‘. 257 24 Corsini Fasti Attici ] Corsini (1744 –1756). 257 25 Fastos Consulares ] ‚Jahreslisten der römischen Konsuln‘. 257 26 auctoritate publica ] ‚aufgrund obrigkeitlichen Beschlusses‘. 257 27–29 Almeloveen, der … sind ] Vgl. Almeloveen (1705) bzw. (21740). Der Frank
furter Nachdruck konnte bisher nicht nachgewiesen werden.
258 11–12 Annales wie … zweckmäßig ] Dodwell, H. (1702) und (1698). 258 14–15 Clintons Fasti Hellenici ] Clinton (1834), Bd. 1 – 3. 258 15–16 Ol. 55 ] Die 55. Olympiade entspricht den Jahren 560 – 557 v. Chr. 258 16–23 Ein ähnliches … 1826. ] Schultz, J. M. (1826) und (1841). 258 18 Adversaria ] Vgl. hierzu die Anm. zu 41 8– 9. 258 20 Olympiade 50.1 – 55.1 ] Der Zeitraum zwischen dem Beginn der 50. und 55.
Olympiade entspricht den Jahren 580 – 560 v. Chr.
258 22–23 Apparatus ad … specimen ] ‚Probe/Teilausgabe eines Gerüsts zur kriti
schen Zeitgeschichte der Griechen‘.
258 25 Olympiade 170 ] Die 170. Olympiade entspricht den Jahren 100 – 97 v. Chr. 258 30–32 Schultz Apparatus … Coroebi XXX. ] Schultz, J. M. (1826) : ‚Gerüst zur kri
tischen Zeitgeschichte der Griechen vom Anfang der Olympiaden des Iphitos, bis zur Olympiade des Koroibos‘ ; Boeckh hat sich bei der Titelaufnahme ver schrieben, der korrekte Titel lautet : „Apparatus … Coroeb. CCXXX.“
I 258 – 260
Anmerkungen zum Grundtext
*103
258 40–45 Wolfs lächerliche … S. 3 sqq. ] Wolf (1807), 50 : „Wiewohl, die alte Erd
kunde ist uns nicht, wie die Chronologie, blos hülfsweise wichtig, zum Behuf der Geschichte ; sie ist selbst ein Theil der Geschichte ; und einer der schwie rigsten für gelehrte Bearbeitung, theils wegen der Beschaffenheit der Quellen, woraus sie zu schöpfen ist, theils wegen der Kunst die Quellen zu gebrauchen. Von dieser Seite kömmt neben ihr die Geographie der heutigen Welt in geringe Betrachtung, sofern diese nur vorübergehende politische Nachrichten mit ge wöhnlichem Urtheil zusammenbringt.“ Vgl. ferner die dazugehörige Fußnote S. 50 f. : „Das Verdienst der neuern Geographie und der mit ihr verwandten Sta tistik leuchtet vorzüglich daraus ein, dass beide fast monatlich eine neue Gestalt annehmen, wo dann die älteren Bearbeitungen wie Kalender zurückgelegt wer den. Ja, wenige Stunden können unsern politischen Erdbeschreibern schlimme Zerrüttungen in ihrer Hände Werken machen, ein Erdbeben z. E., eine Schlacht, ein Friedensschluß. Davor wenigstens ist die alte Geographie gesichert, indem ihr an sich gleichfalls wandelbarer Stoff längst unwandelbar geworden ist.“ Vgl. hierzu Bucher (1812), 3 ff. 259 13–17 Hier muß … selbst. ] Wolf (1807), 50 ; vgl. die Anm. zu 258 40– 45. 260 2–6 Über Herodot … Welttafel. ] Bredow (1804) ; vmtl. Voß (1804) ; Kapp (1792) ;
Königsmann (1803 –1805) und (1810).
260 30–32 Gell von … Peloponnes. ] Gemeint ist die Karte der Argolis in Gell
(1810). Jean Denis Barbié du Bocage (1760 –1825) war ein französischer Geograph und Kartograph, der zu verschiedenen Publikationen Karten beigesteuert hat, vgl. z. B. die Karten in Barthélemy (1789), V – X LII, bzw. in Barthélemy (1793), also in der deutschen Übersetzung des zuerst genannten Werkes. 1807 hat er im Auftrag von Napoléon Bonaparte eine Karte der Peloponnes angefertigt, vgl. Barbié du Bocage (1814). 260 32–43 Gell charta … Expedition. ] Gell (ca. 1817 –1818) ; Lapie (1826) ; Rhegas
(1797) ; Arrowsmith (1819) und/oder (1824) ; Kruse, F. (1823a) ; Müller, K. O. (1831) sowie die Karte der Peloponnes in Blouet (1831 –1838), Bd. 1, 7 f. [ohne Paginie rung]. 260 53 Ross, Ulrichs pp. ] Von Ludwig Ross hat Boeckh verschiedene Publikatio
nen besessen, wie z. B. Ross et al. (1839), Ross (1840 –1852) und (1841), die hier in diesem Kontext gemeint sein könnten. Ferner ist vmtl. Ulrichs (1840) gemeint. 260 54–55 Generalkarte vom … demselben. ] Kruse, F. (1823a) und (1823b). 260 56–57 Wheler Anhang … Positionen. ] Vgl. Wheler (1682).
*104
Anmerkungen zum Grundtext
I 261 – 262
261 21 Geographis minoribus ] ‚den kleineren Geographen‘. 261 23 Periplen ] von griechisch περίπλους, wörtl. : ‚Umschiffung‘ einer Insel,
Halbinsel etc., davon abgeleitet Periplus : ‚Beschreibung der befahrenen Küsten/ Seeroutenbeschreibung‘. 261 23 Itinerariis ] (historische) ‚Straßenverzeichnisse und Wegbeschreibungen‘. 262 2–12 Reisen : Spon … Voyages. ] Spon (1678) ; Wheler (1682) ; Pococke (1743 –
1745). James Stuart und Nicholas Revett haben von 1751 bis 1755 Griechenland und die kleinasiatische Küste bereist und während dieser Reise detaillierte Zeichnungen angefertigt, insbes. der Altertümer Athens, wo sie sich zwei Jahre lang aufgehalten haben (1752 –1754). Ihre diesbezügliche Publikation erschien ab 1762, vgl. Stuart/Revett (1762 –1816) und (1830). Boeckh selbst hat eine deutsche Übersetzung der ersten beiden Bände besessen, vgl. Stuart/Revett (1829 –1831). Le Roy (21770) ; Chandler (1775), (1776), (1776a) und (1777) ; Tournefort (1717), dt. (1776 –1777) ; Clarke, E. (1812 –1816) ; Gell (1817), (1819) und (1823) ; Dodwell, E. (1819) und (1821) ; Turner (1820) ; Walpole (1817) und (1820) ; Keppel (1831) ; Arun dell (1834) ; Fellows (1839) ; Meletios (1728) und (21807) ; Paul Lucas (1664 –1737) hat über seine Reisen, die ihn u. a. in den Orient, nach Ägypten und nach Grie chenland geführt haben, verschiedene Reiseberichte publiziert, die auch in an dere Sprachen übersetzt worden sind. Welche dieser Publikationen Boeckh hier konkret meint, teilt er nicht mit. Vgl. zum Themenkomplex der Reiseberichte auch Boeckhs Rezension von Brøndsted (1826 –1830), da er in dieser Rezension, Boeckh (1827b), auch kurz andere bis dahin erschienene Reiseberichte erwähnt. Von Pouqueville, den Boeckh nur an dieser einen Stelle nennt, gibt es verschie dene Publikationen über seine in Griechenland unternommenen Reisen, Boeckh selbst hat keine davon besessen. Vgl. ferner Pomardi (1820) ; Leake (1824) sowie Malte-Brun (1807 –1814) und später (1819 –1865). 262 15–22 Description abregée … Ambrosch. ] Schoell (1811) und Ambrosch (1839). 262 27–28 Thesaurus Italiorum … Graevius. ] Graevius (1704 –1723). 262 29–33 Sammlung Römischer … Thesaurus. ] Sammlung (1808) ; Schoepflin
(1751 –1761) ; Clüver (1616) sowie Schilter (1727 –1728).
262 34–36 Über Ptolemäus … Annalen. ] Mollweide (1812). 262 38–42 Leake Topographie … Becker pp. ] Leake (1821), (1829) und (1824) ; Gell/
Nibby (1820) ; Platner/Bunsen/Gerhard/Röstell (1830 –1842) ; Schoell (1811) ; Becker, W. A. (1843 –1867), Bd. 1 sowie (1844) und (1845).
I 262 – 263
Anmerkungen zum Grundtext
*105
262 43 Regionum notitiae Romae. ] Die ‚Beschreibungen der Bezirke Roms‘ „ist
die ausführlichste Quelle für die administrative Gliederung der 14 Stadtbezirke und den Bestand an Bauten im antiken Rom“. Sie geht im Wesentlichen auf die Zeit Konstantins des Großen zurück, einige Interpolationen entstammen noch dem 4. Jahrhundert n. Chr., vgl. Johne (2006). 262 48–51 das Hauptdocument … findet. ] Im 12./13. Jh. gefertigte Kopie einer rö
mischen Weltkarte, benannt nach ihrem ehemaligen Besitzer Konrad Peutinger. Bei der Handschrift handelt es sich um eine Pergamentrolle (680 × 33/35 cm) mit einer Darstellung der Oikumene von der Ostküste Britanniens bis China. Vgl. Sammlung (1808), Bd. 1, Beylage IV. Zuletzt : Rathmann (2018). 262 50–51 Sammlung Römischer Denkmähler ] Sammlung Römischer Denkmäler
(1808).
262 51–52 Atlas der … Funke ] Vieth (1800). 262 54–55 für Kreta … Leake. ] Pashley (1837) ; Leake (1830). 262 55 Italia, Sicilia von Cluverius. ] Clüver (1619) und (1624). 263 5–7 Doch giebt … erschienen. ] Millin (1807 –1811). 263 8–10 Über Deutschland … Quellen. ] Tacitus, Germania ; ‚Reise-/Wegbe
schreibungen‘.
263 11–12 Man muß … Germanicarum ] ‚Schatzhaus der älteren deutschen (Kul
tur-)Geschichte‘, vgl. Clüver (1616).
263 18–20 Topographie von … antiqua). ] Vgl. Barthélemy (1788) und (1789) ; Nolli (1748), Nollis Stadtplan, an dem er zwölf Jahre gearbeitet hat, setzt sich aus 12 separaten Kupferstichen zusammen und misst insgesamt 205 × 176 cm, vgl. Lam pugnani (2017), 229 ; Adler (1781) ; Guattani (1795). 263 22–23 Von Karten … Werke ] Cellarius (21731 –1732). 263 24–26 ferner die … ist. ] Anville (1768) und (1784). 263 26–27 Auch giebt … herausgekommen ] Eine in Berlin erschienene Edition
konnte bisher nicht nachgewiesen werden, dafür aber eine weitere Nürnberger Edition mit verkleinerten Karten, vgl. Anville (1798). 263 28–30 Auch giebt … Ganzen ] Hier liegt eine Verwechslung vor, denn ge
meint ist der Geograph Guillaume Delisle. Möglicherweise ist die Verwechs lung Boeckhs frühem Interesse für metrologische Probleme geschuldet, denn
*106
Anmerkungen zum Grundtext
I 263 – 265
der französische Mineraloge und Numismatiker J. B. L. Romé de L’Isle hatte sich auch mit metrologischen Problemen befasst und eine Metrologie verfasst, vgl. Romé de L’Isle (1789). 263 30 in England … Karten. ] Bisher nicht nachgewiesen. 263 31–32 . 265 1 Über Griechenland … critique. ] Barthélemy (1789). 264 2–6 Barbié du Bocage … Vorderasien. ] Gemeint sind die Karten des Barbié du Bocage in Barthélemy (1789), V – X LII, bzw. in der deutschen Übersetzung, vgl.
Barthélemy (1793) sowie Reichard (1818 –1831).
264 8–9 Neue Ausgabe … angefangen ] Boeckh scheint diese Angabe einer Ver
lagsankündigung entnommen zu haben, denn die Ausgabe kam nicht zustande.
264 11–20 Χαρτα της … ostiis p. 9. ] ‚Karte Griechenlands‘ von Rhegas (1797) ;
Kruse, F. (1820), 9.
264 22 Panoramen von … edirt. ] Vmtl. Gell (1810), denn diese Publikation ent
hält am Ende Bildmaterial in Form von Kupferstichen. Darunter sind auch Panorama-Ansichten, die auf Zeichnungen basieren, die William Gell während seiner Reise durch die Argolis angefertigt hatte. 264 29–31 Kleines Buch … zugleich. ] Cellarius (1687). Boeckh hat den Titel in sei
nem Bücherkatalog ebenfalls mit der hier genannten Formatangabe („Duodez“) notiert. 264 32–37 Mannert sind … Bände. ] Mannert (1788 –1825) ; Ukert (1816 –1846) sowie
Mannert (1788 –1825).
264 40–42 Gossellin La géographie … Buch. ] Gossellin (1790) und (an VI [1798] –
1813).
264 45–51 Etwas ähnliches … Reuscher. ] Cellarius (1800) bzw. (21831) : ‚Antike
Geographie mit einem Index, in dem die antiken Ortsnamen den modernen beigefügt sind, dem Gebrauch der Gelehrten angepasst‘. 264 59 Rennell ] Rennell (1831). 264 61–62 Die Schriften … Ukert NB. ] evtl. Forchhammer (1853) sowie Ukert
(1816 –1846).
265 1 Bey Biester zerstreut ] Barthélemy (1792 –1793). 265 2–3 Vieth und … Industriecomptoirs ] Vieth (1800).
I 265 – 266
Anmerkungen zum Grundtext
*107
265 4 Kruse Karte … Griechenland. ] Kruse, F. (1823a). 265 5–6 Cellarii (Christoph) … antiqui ] Cellarius (21731 –1732) : ‚Beschreibung der
antiken Welt‘.
265 10 Lipsiæ ] ‚zu Leipzig‘. 265 10–11 D’Anville, Géographie … folio. ] Anville (1768). 265 11–12 Handbuch der … 4 T. 8. ] Boeckh muss sich mit der Jahresangabe vertan
haben, denn gemeint sind Hummel et al. (1784 –1786).
265 15–18 Bey weitem … ist. ] Nitsch (1794), (1789) und (1798) sowie Mannert
(1788 –1825).
265 18–20 Gezogen sind … taugen. ] Schmieder et al. (1802a) und (1802b). 265 20–21 Das kürzeste … 1776. ] Oberlin (1776) : ‚Grundzüge der antiken Welt,
illustriert mit ihren Denkmälern‘, ‚zu Straßburg‘.
265 22–24 Endlich gehört … brauchen. ] Mentelle (1778 –1784) und (1785 –1793). 265 25–26 Köler mathematische Geographie ] Köler (1803). 265 28–30 . 267 1 wie Clüvers … Topographie. ] Clüver (1624), (1619) und (1616) ;
Meurs (1675) ; Schönemann (1787) und (1788). 265 28 Eiusdem ] ‚desselben‘.
266 1–3 Neuere Werke … wäre ! ] Diese Bemerkung bezieht sich auf den Geo
graphen Carl Ritter (1779 –1859), der seit 1820 Kollege Boeckhs an der Berliner Universität war, und auf dessen Lebenswerk, die vielbändige Publikation „Die Erdkunde im Verhältniß zur Natur und zur Geschichte des Menschen“, deren erster Band, der Afrika behandelt, 1817 erschienen ist. Sie wuchs im Laufe der Jahre auf 19 Bände an, blieb aber dennoch unvollendet, vgl. Ritter, C. (1817 –1859). Bis zu Europa ist Ritter letzten Endes nicht vorgedrungen, obwohl gerade die Bearbeitung Europas sein eigentliches Ziel gewesen ist, vgl. Kramer (21875), 416 Anm. 266 3–4 Müller Orchomenos … Dorer. ] Müller, K. O. (1820 –1834). 266 40–41 James Rennell … Xenophon. ] Rennell (1816) ; Kinneir (1817) und (1818) ;
Krebs (1822 –1823), Bd. 1, 237 ; Ainsworth (1844) ; Koch, K. (1850).
266 43–45 Über die … ist. ] Vgl. Wickham/Cramer (21828) und (1830). Die Rezen
sion in der Allgemeinen Literatur-Zeitung konnte bisher nicht nachgewiesen
*108
Anmerkungen zum Grundtext
I 266 – 274
werden, in der ALZ 1830, Nr. 52 ist sie nicht enthalten, ebensowenig in der Jena ischen Allgemeinen Literaturzeitung 1830, Nr. 52. 266 46–48 Vorzüglich nach … gehen. ] Robert Melville (1723 –1809) war ein schot
tischer General und Antiquar, der 1775 die Alpen überquert und dabei mittels der Beschreibungen von Polybius und von Caesar versucht hat, Hannibals Weg über die Alpen zu rekonstruieren, und Jean André De Luc (1818), V – X II, berich tet darüber. 266 49–50 Eine andere … S. 567. ] Vgl. Weil (1865), dieser erwähnt und rezensiert
Chappuis (1860), (1862) und (1864).
267 1–2 Desgleichen die … Schlegel pp. ] Lünemann (1803) ; Rommel (1804) und
evtl. (1808) ; Schönemann (1787) und (1788) ; Schlegel, A. W. (1788).
267 6 –10 Wolf in … könne. ] Wolf (1807), 50 ; vgl. die Anm. zu 258 40– 45. 268 6 –8 Man muß … vermengt ] Auf welche Publikation von Christian Kruse
oder dessen Sohn Friedrich Kruse sich diese Bemerkung bezieht, konnte bisher nicht ermittelt werden. Gemeint sein könnte sowohl die Herangehensweise von Kruse, Ch. (51834), als auch von Kruse, F. (1820) oder (1825 –1827). 268 30 Gervinus ] Gervinus (1837). 270 4 4–46 viel unhistorischer … Historiker ] Gemeint sind die fingierten Reden
in den Werken der antiken Historiker, wie z. B. bei Xenophon oder Thukydides. 272 40–41 Fragmenta Historicorum ] ‚Fragmente der Historiker‘. 272 45 Eichhorns Quellensammlung ] Eichhorn (1811) und (1811 –1812). 273 8 Epitomæ ] ‚Auszüge‘.
273 26–27 synopsis historiæ … Tabulis ] ‚Übersicht über die Universalgeschichte
in sechs Tafeln‘.
273 29–30 Bredow Weltgeschichte … Tabellen ] Bredow (1801), (21804) und (31810). 274 1–4 Diese allgemeine … gestellt. ] Vgl. Lorentz (1833), 10 ff. 274 5–7 Zumpt Annalen … worden. ] Zumpt (1819) bzw. (21838) ; vgl. I 251 – 259. 274 8–11 Kruse Atlas … Las Cases ] Kruse, Ch. (51834) ; Strass (1803) und (1804) –
bei Strass (1803) handelt es sich um eine Wandkarte (130 × 70 cm) mit einer bildlichen Darstellung des Verlaufes der Weltgeschichte in Form verschiedener ineinander fließender oder sich verzweigender Flüsse. Die Publikation von 1804
I 274 – 276
Anmerkungen zum Grundtext
*109
umfasst nur 47 Seiten und fungiert als Erläuterung der Wandkarte. Las Cases (1802 –1803) und/oder (1825 –1831). 274 14 Von der … Lorentz. ] Lorentz (1833). 274 15–25 Schlossers Weltgeschichte … Bände. ] Schlosser (1815) ; Heeren (1799) ;
Müller, J. v. (1810) ; Eichhorn (1811) und (1811 –1812) ; Lüder (1800) ; Luden (1814) ; Leo (1835) und (1838) ; Beck, Ch. D. (1787 –1807) ; Raumer, F. v. (1821). 274 27–28 3te, besser … Müller ] Bredow (31816). 274 29–32 Englische große … colossal ] Guthrie/Gray (1765 –1808).
274 39–42 Zumpts Annalen … UniversalGeschichte ] Zumpt (1819) bzw. (21838) ; Leo
(1835) ; Lorentz (1837).
274 48 Graff, Sievers, Lachmann. ] Graff (1828) ; Sievers (1840) ; Lachmann (1839). 274 56 Grauert, in … Analekten. ] Grauert (1833). 274 57 Droysen Alexander … Diadochen. ] Droysen (1833) und (1836 –1843). 274 58 die große … Guthrie ] Guthrie/Gray (1765 –1808). 275 7 Hübler synchronistische Tabellen ] Hübler (1796 –1799). 275 8 Kruse historischer Atlas ] Kruse, Ch. (1802 –1818a) und (1802 –1818b). Beide
Publikationen sind aufeinander bezogen und daher auch oft gemeinsam gebun den worden. 275 9 (Büttner.) ] Bisher nicht ermittelt, wen oder was Boeckh hier meint.
275 16–20 Alle Universalhistorien … ist : ] Vgl. Gatterer (1792) ; Beck, Ch. D.
(1787 –1807) ; Eichhorn (1799 –1800). Von Julius August Remer gibt es verschiedene universalhistorische Darstellungen, an welche Boeckh hier konkret denkt, ist nicht ersichtlich – an anderer Stelle (I 273 28– 29) nennt er nur Remer (31786). Vgl. ferner Breyer (1802 –1804) und vmtl. Heeren (1804 –1805). 275 21–25 Lüders Geschichte … erschienen. ] Lüder (1800) ; Bredow (1799) bzw. (21808). 275 26–31 Goldsmith, aus … historisch. ] Goldsmith (1774), (21806 –1807) – die grie
chische und die römische Geschichte von Goldsmith waren rein kommerzielle Buchhändlerunternehmungen. 276 2–6 (Olivier Leland) … Droysen. ] Olivier (1740) ; Leland (1758) ; Schorn (1833) ;
Brückner (1837) ; Flathe (1832 –1834) ; Droysen (1833) und (1836 –1843).
*110
Anmerkungen zum Grundtext
I 276 – 277
276 9 Eichhorns Geschichte ] Eichhorn (1799 –1800). 276 12–13 Cousin, Thirlwall … Zinkeisen ] Cousin-Despréaux (1780 –1789) ; Thirlwall
(1835 –1844) und (1839 –1840) ; Graff (1828) ; Plass (1831 –1834) ; Zinkeisen (1832).
276 18–26 Wachsmuth, die … Mommsen. ] Wachsmuth, W. (1819) ; Arnold
(1838 –1843) ; Niebuhr (1811 –1812) ; Fiedler (1821) ; Kobbe (1841) ; Arnold (1838 –1843) ; Kortüm (1843) ; Hoeck (1841 –1850) ; Gerlach (1853) ; Peter (1853 –1854) ; Schwegler (1853 –1858) ; Mommsen, T. (1854 –1856). 276 27–30 Hüllmann Anfänge … Müller. ] Hüllmann (1814) ; Clavier (1809) ; Müller,
K. O. (1817), (1820 –1824), (1825b) und (1828).
276 32–36 Beaufort kritische … Wachsmuth. ] Beaufort, L. (1738) und (21750) ; Le
vesque (1807) und (1809 –1810) ; vmtl. Micali (1810) und/oder (1832) ; Niebuhr (1811 –1812), Wachsmuth, W. (1819). 276 37–38 Levesque, übersetzt … Braun ] Levesque (1809 –1810).
276 42 Lachmann siehe … Böhnecke. ] Lachmann (1839) ; Sievers (1840) ; Böhnecke
(1843).
276 48–49 Hegel hat … sei. ] Vgl. Hegel (1837), 296 : „Überhaupt muß Niebuhrs Ge
schichte nur als eine Kritik der römischen Geschichte betrachtet werden, denn sie besteht aus einer Reihe von Abhandlungen, die keineswegs die Einheit der Geschichte haben.“ Diese Passage stammt aus Hegels Kolleg über die „Philoso phie der Geschichte“ von 1830/31 und findet sich jetzt in GW 27.4, 1391. Boeckhs ältester Sohn Gustav (Georg Arnold Heinrich) Boeckh (1810 –1840) hat im Win tersemester 1830/31 Hegels Vorlesung über die „Philosophie der Weltgeschichte“ gehört. Zu seiner Vorlesungsmitschrift (Fragment), die in der Staatsbibliothek zu Berlin PK (Handschriftenabteilung, Hdschr. 354) überliefert ist, vgl. Ziesche (1995), 304 ff. Diese Mitschrift ist allerdings für GW 27.4 unberücksichtigt ge blieben. 276 49–50 Müller Aegineticorum … Leucadia. ] Müller, K. O. (1817) ; Petrizzopoulos
(1814).
277 3–9 Stanyan Geschichte … Beste. ] Vgl. Stanyan (1707 –1739), (1743) und (1744) ;
Mitford (1784 –1818) und (1802 –1808) sowie Gillies (1786), (1787 –1797), (1790).
277 9–11 Für die … geschrieben. ] Gast (1782) und in deutscher Übersetzung (1798) ;
Cousin-Despréaux (1780 –1789).
I 277 – 281
Anmerkungen zum Grundtext
*111
277 11–15 Schriften über … hierher. ] Manso (1800 –1805) ; Hegewisch (1808) ; Au
gust Gottlieb Meissner verfasste neben Kriminalerzählungen, Opernlibretti und Fabeln auch „romanhafte“ Biographien von Alcibiades, Epaminondas und Julius Cäsar, vgl. Meissner (1781 –1788), (1798 –1801) und (1799 –1801). Vmtl. denkt Boeckh an Feßler (1789 –1792), (1792) und (1797). 277 16 ein Mann … Kunst ] wahrscheinlich Johannes von Müller. 277 19 Goldsmiths Werk … Kosegarten ] Goldsmith (1769) und (1792 –1802). 277 21–26 . 279 1–2 Fergusons Geschichte … Bände pp. ] Vgl. Ferguson (1783),
(1784 –1786) und (1791) ; Gibbon (1776 –1788), (1788 –1789) und (1788 –1806) ; Rollin (1738 –1749) sowie Hübler (1803 –1807). 278 1 Tillemont. ] Le Nain de Tillemont (1690 –1738). 278 3–4 Eichhorns Werk, … scriptoribus ] Eichhorn (1811 –1812) : ‚Antike Ge
schichte, (abgeleitet) aus den griechischen Autoren.‘
278 12 Beaufort pp. Niebuhr. Wachsmuth. ] Beaufort, L. (1738) und (21750) ; Nie
buhr (1811 –1812) sowie Wachsmuth, W. (1819).
278 18–19 Varro hat … gemacht. ] ‚Studium des Altertums‘ ; mit der verlorenen
Schrift antiquitates rerum humanarum et divinarum (‚Denkmäler der Profanund Sakralarchäologie‘). 279 30 res publicas, … sacras ] ‚öffentliche, private, militärische und sakrale An
gelegenheiten‘.
280 16–17 Manso über … Alterthümer ] Konnte bisher nicht ermittelt werden. 280 19–30 Was den … unentwickelt. ] Diese Bemerkung deutet darauf hin, dass
sowohl der Haupttext als auch diese Marginalie vor der Staatshaushaltung, vgl. Boeckh (1817), geschrieben worden sind. 281 3 res civiles ] Vgl. die Anm. zu 281 12. 281 4 res privatæ ] ‚private Dinge/Angelegenheiten‘. 281 4 –5 antiquitates cultus … rituum ] ‚Altertümer des Kultes, der Religion‘ oder
‚der Künste und Riten‘.
281 6 antiquitates doctrinarum ] ‚Altertümer der (wissenschaftlichen) Lehrmei
nungen‘.
*112
Anmerkungen zum Grundtext
I 281 – 284
281 12 res civiles … publicas ] ‚bürgerliche oder öffentliche/gemeinschaftliche
Angelegenheiten‘.
281 15 foedera ] ‚Verträge‘. 281 15 societas ] ‚Bund‘. 281 15 bellum ] ‚Krieg‘. 281 17 Religionibus ] ‚religiöse Bräuche‘. 281 18 subsidium ] ‚Hilfsmittel‘. 282 3–12 das hat … gelangen. ] Vgl. Wachsmuth, W. (1822) und Tittmann (1822). 282 21 Liturgien ] ‚Nach dem Vermögen spezifizierte Dienstleistung oder Leis
tung eines Bürgers für den Staat (z. B. Ausrüstung eines Kriegsschiffes).‘
282 31–41 Fabricii Bibliographia … Inscriptions. ] Fabricius (21716) ; Graevius
(1694 –1699) ; Gronovius, J. (1697 –1702) ; Bos (1714) ; Potter (1697) und (1699) ; Barthé lemy (1792 –1793) sowie Nitsch (1788 –1790) oder (21792 –1793) und (1791) sowie (1795 –1800). 282 42 Auch Wachsmuth … Sinn. ] Vmtl. Wachsmuth, W. (1819), (1820), (1822) und
(1826 –1830).
282 47 Hopfensack Staatsrecht ] Hopfensack (1829). 282 52 κοινὰ, concilia, communia ] ‚Kirchenkonzile‘. 282 54–55 Potter neueste … Boyd. ] Potter (1837), Boeckh selbst hat eine deutsche
Ausgabe von 1775/76 besessen. 283 3 βασιλεία ] ‚Königtum‘. 283 6 πολιτεία ] ‚Republik‘.
283 7 δημοκρατία ] ‚Demokratie‘. 283 12 Heyne in … gemacht, ] Vmtl. meint Boeckh hier die im zweiten Band der
„Opuscula academica“ versammelten Texte Heynes, vgl. Heyne (1787). 284 1 Platner siehe oben ] Platner (1812).
284 5–7 Sigonius de republica … Sparta pp. ] Sigonius (1564) : ‚Über den Staat der
Athener‘ sowie z. B. Meurs (1622a), (1622b), (1624), (1633) und (1685).
I 284 – 288
Anmerkungen zum Grundtext
*113
284 8–9 Hüllmann Staatsrecht … Besteuerung. ] Hüllmann (1820), (1817) und
(1818).
284 10–14 Kortüm. Tittmann … Finanzen. ] Kortüm (1821) ; Tittmann (1822) ;
Wachsmuth, W. (1826 –1830) und Boeckh (1817).
284 15–18 Hermann von … Kriegswesen. ] Vgl. z. B. Hermann, K. (1831) sowie Schö
mann (1838) : ‚Altertümer des Öffentlichen Rechts der Griechen‘ und (1855 –1859). Boeckh hat darüber hinaus noch weitere Publikationen von Karl Friedrich Her mann und Georg Friedrich Schömann besessen, die den hier behandelten Kon text berühren. 284 18–22 Nitzsch Beschreibung … Lakemacher ] Nitsch (1791) sowie (1795 –1800) ;
Hase (1828) ; Bojesen (1843) ; Hermann, K. (1831) ; Schömann (1838) und (1855 –1859) ; Steinhofer (1734) und Lakemacher (1734). 284 30–41 Rechtsalterthümer : Petitus … nicht. ] Petit, S. (1635) ; Valois (1740) ; Sal
masius (1645) ; Hérauld (1650) ; Gans (1824) ; vmtl. Bunsen (1813) ; Hudtwalcker (1812) ; Meurs (1685) ; Platner (1820), (1824) und (1825) ; Sigonius (1564) ; Meier, M. H. E./Schömann (1824) ; vmtl. Luzac (1796) ; Heffter, A. W. (1822) ; Tittmann (1822). Welche Publikation(en) von John Taylor und von Matthiae bzw. Matthiä Boeckh hier im Sinn hatte, ist unklar. 284 43–46 Sigonius, Meursius … Staatsrecht. ] Sigonius (1564) ; Meurs (1685) ; Hüll
mann (1817) ; Tittmann (1822) ; Müller, K. O. (1817), (1820 –1824) ; Kortüm (1821) ; Hüllmann (1820). 284 52 Hüllmann Ursprünge … Besteuerung ] Hüllmann (1818).
284 52–54 Von den … Staates. ] Sainte-Croix (1798 –1799) oder (1804) – beide Aus
gaben sind m. E. identisch ; Wachsmuth, W. (1822) und (1826 –1830).
285 7–10 die respublicæ … Vol. II.) ] Emmius (1632), vgl. ferner den Abdruck des
selben in Gronovius, J. (1697 –1702), Bd. 4 ; Vinding (1701) und Heyne (1787). 286 6 –9 Dies hat … Alterthümer. ] Wolf (1835c). 286 13–14 Kortüm, Zur … Staaten. ] Kortüm (1821).
286 17–28 Römische Alterthümer … Schultz ! ] Graevius (1694 –1699) ; Poleni (1737) ;
Sallengre (1716 –1719) ; Wolf (1835c) und (1835b) ; Creuzer (1824) und (21829) ; Fuss (1820) ; Ruperti, G. F. (1841 –1843) sowie Schultz, Ch. L. F. (1833).
288 28–29 Ovid Fasti. ] Der Gegenstand der „Fasti“ des Ovid sind die Festtage des
römischen Kalenders und deren kulturelle und religiöse Ursprünge. Obwohl
*114
Anmerkungen zum Grundtext
I 289 – 291
dieses Werk nur zur Hälfte fertiggestellt wurde (sechs Bücher, wobei ein Buch einem Kalendermonat entspricht), stellt es eine wichtige Quelle für die römische Religion dar. 289 17 Κρόνος ] ‚Kronos‘. 289 17 Ποσειδῶν ] ‚Poseidon‘. 289 18–19 Vollends die … Feronia &c. ] Faunus : Hirtengott ; Terminus : Gott der
Grenzsteine ; Vertumnus : Gottheit etruskischen Ursprungs, zuständig für jah reszeitlichen Wandel, Obst- und Gartenbau ; Feronia : Göttin, zugehörig zum rö mischen Staatskult (Herkunft und Funktion ungeklärt). 289 24 Pax, Concordia ] ‚Frieden‘, ‚Eintracht‘. 289 27 inter deos referre ] ‚unter die Götter versetzen‘. 289 28 Divus Julius ] ‚der vergöttlichte Gaius Julius Caesar‘. 289 29 Venus Genitrix ] ‚Venus, die Stammmutter‘ des julischen Geschlechts. 290 5 Virtus ] ‚Tüchtigkeit/Tugend‘. 290 14–15 de religione … particula I ] ‚Über die älteste Religion der Römer, Teil I‘. 290 16–17 Questiones pontificales ] ‚Fragen über die Pontifices‘, also die Priester. 290 28–36 Es bildete … IV, 27. VI, 5. ] zwischen der ‚Kunst-, Staats- und Naturreli gion‘, vgl. Augustinus, De civitate dei IV, 27 : Relatum est in litteras doctissimum pontificem Scaevolam disputasse tria genera tradita deorum : unum a poetis, alterum a philosophis, tertium a principibus civitatis. (‚Es steht geschrieben, dass der hochgelehrte Oberpriester Scävola festgestellt habe, dass drei Arten von Göttern überliefert seien : eine von den Dichtern, die andere von den Philo sophen, die dritte von den führenden Politikern des Staates.‘) Zur sog. Theologia tripartita vgl. Rüpke (2001), 121 –125. 290 54–55 Klausen Aeneas … Bände. ] Klausen, R. H. (1839 –1840). 291 6 –9 Die Götter … Götter. ] ‚geltende Münze/Währung‘ bzw. ‚gewohnheits mäßige Übereinkunft/Brauch‘, vgl. Aristophanes, Wolken 247 f. : ποίους θεοὺς
ὀμεῖ σύ; πρῶτον γὰρ θεοὶ ἡμῖν νόμισμ᾽ οὐκ ἔστι (‚Bei welchen Göttern schwörst du ? Erstens, Götter sind bei uns nicht geltende Währung‘).
291 13 Augurate ] ‚Vogeldeuter/Weissageämter‘. Die Auguren bildeten ein Pries
terkollegium, das aus dem Flug, Fressverhalten und Geschrei der Vögel und an deren Erscheinungen die Zukunft voraussagte.
I 291 – 294
Anmerkungen zum Grundtext
*115
291 16 Pontifex Maximus ] ‚höchster Priester/Oberpriester‘, Haupt oder Vorsteher
der Pontifices, der Priester, die die Aufsicht über die Religion und ihre Gebräu che hatten. 291 17–18 Tribunus Plebis ] ‚Volkstribun‘. 291 22 Consul Imperator Augur ] ‚Konsul‘, ‚Befehlshaber‘, ‚Vogeldeuter‘. 291 28 Sacrorum ] ‚heiligen Gebräuche‘. 291 28 Auguriis, Ominibus ] ‚Vogel- und Zeichendeutungen‘. 291 31 die Libros … Prænestinas pp. ] die ‚Sibyllinischnen Bücher‘, die ‚Orakel
von Praeneste‘, im Heiligtum der Fortuna Primigenia.
292 1–4 de diis … cultu ] ‚Über die Römischen Ahnen-Götter oder über die Vereh
rung der öffentlichen und privaten Laren und Penaten‘. 292 24 Bilderhefte von Müller ] Müller, K. O. (1832 –1856).
292 25–26 Ἐγχειρίδιον τῆς … τεχνῶν ] ‚Leitfaden zur Altertumslehre der Künste‘. 292 27–29 Müller Handbuch … 1848. ] Müller, K. O. (1830), (21835) und (31848). 292 47 Heyne. Beck. ] Heyne (1822) ; Beck, Ch. D. (1816). 292 49–54 Gurlitt allgemeine … 1831. 8. ] Alle hier von Boeckh genannten Titel
sind enthalten in Gurlitt (1831).
292 55–60 ▶ ⟦ Steinbüchel. ⟧ ◀ Petersen … Vorschule. ] Steinbüchel (1829) ; Petersen
(1829) ; Müller, K. O. (1832 –1856) ; Hirt (1833) ; Steinbüchel (1829) ; Kugler (1842) ; vmtl. Ross (1841) ; Schnaase (1843a und b) sowie Hettner (1848).
293 2–4 Conventicula … Bacchanalibus ] ‚kleine Zusammenkünfte‘ ; ‚Bacchusfest‘,
im Jahr 186 v. Chr. wurden die Bacchusfeste durch das von Boeckh angeführte Senatus consultum (‚förmlicher Senatsbeschluss‘) verboten. 293 21 nebst Zuziehung … Bos. ] Bos (1714). 293 23 Circenses ] ‚Zirkusspiele/Wagenrennen‘. 293 23 Pantomimi ] ‚pantomimische Stücke‘, von παντόμιμος (‚alles nachah
mend‘), wortlose, durch Tanz, Bewegung und Gebärdenspiel vermittelte Dar stellung einer Charakterrolle oder einer dramatischen Handlung. 294 8–10 (Bei der … Compilation.) ] Beck, Ch. D. (1816). 294 17 Beck Gr[…] / zu Vorle[…] ] Beck, Ch. D. (1816).
*116
Anmerkungen zum Grundtext
I 294 – 296
294 21 Prytanea ] ‚Amtsgebäude der Prytanen‘, der Vorsteher einer Polis. 294 38–39 Winckelmann’s Vergleichung … Görres. ] Unklar, was gemeint ist. 295 4 –5 Deinokrates schlug … aufzubauen ] Vgl. Vitruv, De architectura II, P. 2 :
Dinocrates, inquit, architectus Macedo, qui ad te cogitationes et formas adfero dignas tuae claritati. Namque Athon montem formavi in statuae virilis figuram, cuius manu laeva designavi civitatis amplissimae moenia, dextra pateram, quae exciperet omnium fluminum, quae sunt in eo monte, aquam, ut inde in mare profunderetur. („Ich bin Deinokrates, ein Architekt aus Makedonien. Ich bringe Dir Pläne und Entwürfe, die Deiner, erlauchter Herrscher, würdig sind. Ich habe nämlich dem Berg Athos die Form einer männlichen Statue gegeben, in deren linker Hand ich die Mauern einer sehr umfangreichen Stadt dargestellt habe, in deren Rechten ich eine Schale angebracht habe, die das Wasser aller Flüsse, die an diesem Berge fließen, auffangen soll, damit es sich von dort ins Meer ergieße.“ [Fensterbusch]). 295 12–13 Gymnasia, … Sepulcra ] ‚Sportanlagen‘, ,Tore‘, ,Triumphbögen‘, ‚Gräber‘. 295 27 wie die … plastischen ] „plastisch“ ist hier im Sinne von „antik“ bzw. als Charakteristikum für die Antike gebraucht, vgl. II 519 8, 521 8 und 652 30 f. 296 6 –8 Hermann Vorrede … hat. ] Vgl. Hermann, G. (1799a), XVII. 296 11–12 wie Fritzsche … tadelt ] Fritzsche (1835), vgl. hierzu Boeckhs Replik,
Boeckh (1835c), wo er mit den gleichen Metaphern arbeitet. Dieser Zusatz stammt also höchstwahrscheinlich vom Herbst 1835. Im Wintersemester 1835/1836 hat Boeckh die „Encyklopädie“ zum elften Mal vorgetragen. 296 12–13 Corpus Inscriptionum Graecarum ] ‚Sammlung griechischer Inschriften‘. 296 21–22 Dessen Sachen … Thorikos ] Vgl. die Anm. zu 262 2– 12 sowie ferner So
ciety of Dilettanti (1817).
296 24–26 Neuere Werke … apteros. ] Ross et al. (1839). 296 28–29 Erechtheion von … Quast. ] Inwood (1827) und (1840). 296 29 Ionian Antiquities. ] Chandler et al. (1769) bzw. Society of Dilettanti (21821)
sowie Society of Dilettanti (1797) und (1840) – auf dem Titelblatt des dritten Ban des von 1840 ist ein aus Boeckhs Edition entnommenes Pindar-Zitat abgedruckt. Möglicherweise kannte Boeckh aber auch nur die deutsche Übersetzung der ersten beiden Bände von Karl Wagner (1829). 296 29–30 Duca di Serra … Sicilien. ] Serradifalco (1834 –1842).
I 296 – 299
Anmerkungen zum Grundtext
*117
296 31–34 Am unterrichtendsten … Polias. ] Vmtl. bezieht sich diese Bemerkung auf die Bauurkunde für das Erechtheion aus dem Jahre 409/8 v. Chr. Vgl. CIG I 160 (jetzt IG I³ 474). Boeckh behandelt sie im CIG ausführlich auf den Seiten
261‒286 mit Zeichnungen der Bauglieder und mit Grundrissen ; allerdings ist das Erechtheion streng genommen nicht mit dem Tempel der Athena Polias identisch. 296 38 Lanzi übersetzt … Lange ] Lanzi (1816).
296 38–40 Quatremère de Quincy … Toreutik ] Vgl. Quatremère de Quincy (1815) ;
Toreutik von τορευτική (τέχνη), lat. caelatura, ist ‚Reliefarbeit/Ziselieren in Me tall und Treiben dünner Metallfolien über oder in eine Form‘. 296 40–41 Thiersch Abhandlung pp. ] wahrscheinlich Thiersch (1829). 296 42–44 Meyer Geschichte … folio. ] Meyer, H. (1824a, b, c) und (1825). 296 45–47 Hirt Geschichte … 1827. ] Hirt (1821 –1827), Bd. 3 enthält die „Lehre der
Gebäude bei den Griechen und Römern“.
296 47–48 Canina L’architettura antica ] Canina (21834 –1844). 296 49 Lübke. ] Vmtl. Lübke (1855). 296 51 Lübke, Reber ] Vmtl. Lübke (1855) und Reber (1864). 297 18 der Tempel … Girgenti ] Girgenti in Sizilien ; vgl. Winckelmann (1762). 297 21 die Reisen … Stuart, ] Stuart und Revett (1762 –1816), vgl. ferner die Anm.
zu 262 2– 12.
297 21 Revett, ] Chandler et al. (1769) und Society of Dilettanti (1797). 297 21–22 Le Roy, Choiseul Gouffier pp. ] Le Roy (21770) ; Choiseul-Gouffier
(1782 –1822).
297 22 phelloplastische Abbildungen ] Modelle aus Kork. 297 24–25 Winckelmanns Anmerkungen … Alten ] Winckelmann (1762). 297 27–29 die Schriften … Baukunst. ] Stieglitz (1792), (1796) und (1801). 297 29–35 Merkwürdig ist … folio. ] Lebrun (1807). 297 35–36 . 299 1 Endlich Hirt … in 4. ] Hirt (1808), (1809c), (1809a) und (1809b). Der
Prospekt von 1808 umfasst 22 Seiten und enthält eine Einleitung und die Gliede
*118
Anmerkungen zum Grundtext
I 298
rung der im folgenden Jahr erschienen „Baukunst“. Boeckh hatte zum Zeitpunkt der Niederschrift offensichtlich nur den Prospekt vor sich liegen. 298 2 Caelatura ] Vgl. die Anm. zu 296 38– 40. 298 4 –5 Relief. Tölken. ] Tölken (1815). 298 6 –7 Vertieft – Intaglio – scalptæ. ] ‚eingegraben/eingeschnitten‘ ; bei Gem
men sind die Motive vertieft in den Edelstein geschnitten.
298 7–8 Erhaben – Cameen – cælatæ, exscalptæ. ] ‚herausgearbeitet/herausge
meißelt‘ ; bei Cameen hingegen sind die Motive erhaben. 298 9 scalpere ] ‚schneiden‘.
298 9 –11 Manches siehe … Alterthümer. ] Der Verweis auf die „Römische[n] Al
terthümer“ ist unklar, weil nicht deutlich ist, welche gemeint sind. Boeckh hat laut dem Heidelberger Vorlesungsverzeichnis für das Wintersemester 1809/10 zwar einmal eine Vorlesung über „Römische Antiquitäten, mit besonderer Hin sicht auf das altrömische Staatsrecht […] mit Zuziehung des von Reiz verbesser ten Burmannischen Grundrisses (Leipz. 1809) 4 mal, von 9 –10 Uhr“ angekün digt, hat diese aber nicht gehalten, vgl. hierzu die unten folgenden Bemerkungen zu Boeckhs Lehrtätigkeit. 298 24–25 Spons Eintheilung … Archæologie ] Vgl. Spon (1679), Praefatio. 298 32–36 Winckelmann, ursprünglich … Schulze. ] Winckelmann (1764), (1767a), (1783 –1784) und (1809 –1815). Die erste italienische Übersetzung der „Geschichte der Kunst des Alterthums“ von Carlo Amoretti und Angelo Fumagalli stammt von 1779. Die erste französische Übersetzung stammt von Gottfried Sell und erschien bereits 1766, populärer wurde die zweite von Michael Huber von 1781. 298 37–39 Böttiger Andeutungen … Amalthea. ] Böttiger (1806) und/oder Böttiger
(1820 –1825).
298 40–42 Jacobs über … Kunstwerken. ] Jacobs, F. (1810). 298 42–43 Lanzi, Quatremère de Quincy ] Lanzi (1816) ; Quatremère de Quincy
(1815).
298 43–44 Hirt in … T. I. II. ] In den ersten beiden Bänden von Böttigers „Amal
thea“ sind insgesamt drei Beiträge von Hirt enthalten, vgl. Hirt (1820) und (1822). Ob Boeckh an dieser Stelle alle drei im Sinn hatte oder nur den umfangreichsten „Über das Material […]“, der im ersten Band beginnt und im zweiten fortgesetzt wird, lässt sich heute nicht mehr klären, ist aber naheliegend.
I 298 – 299
Anmerkungen zum Grundtext
*119
298 46 Stile : Winckelmann, Thiersch. ] wahrscheinlich Winckelmann (1764),
(1767a) und Thiersch (1829).
298 48 Bouillon am Pariser Museum. ] Bouillon (1811 –1827). 298 50 Millins Gallerie ] Millin (1811) bzw. (21836). 298 53–54 Spon Vorrede … p. 63 sqq. ] Vgl. Spon (1679) : ‚Miszellen aus dem gelehr
ten Altertum‘. In der vier Seiten umfassenden Vorrede (ohne Paginierung) listet Spon die seiner Meinung nach zur Archäologie gehörenden Teilgebiete auf. Was Boeckh mit „desgleichen 4. Band seiner Reisen p. 63 pp.“ meint, ist unklar, da die 1678 erschienene Reisebeschreibung nur drei Bände umfasst. 299 2–3 Dazu muß … Gilly pp. ] Vgl. zum einen Rode (1796) und/oder (1800 –1801)
und zum anderen den Disput über Vitruv, der sich zwischen August Rode und Aloys Hirt in der von David Gilly und anderen Mitgliedern des Königlich Preußischen Ober-Bau-Departements herausgegebenen Architekturzeitschrift „Sammlung nützlicher Aufsätze und Nachrichten, die Baukunst betreffend“ ab 1799 entspann, vgl. Gilly et al. (1797 –1806). Vgl. zu dieser Zeitschrift und speziell zu der in ihr geführten Vitruv-Diskussion : Klaus (1997), 46 – 55 und 55 – 59. 299 8 Scalptur ] ‚vertieft geschnittenes Schnitzwerk/Gravur‘. 299 10–12 Die Alten, … Steinschneidekunst. ] A. W. Schlegel, Athenäums-Frag
ment 191, in : Schlegel, F. (1798b), 49 : „Die Alten, scheint es, liebten auch in der Miniatur das Unvergängliche : die Steinschneidekunst ist die Miniatur der Bild nerei.“ 299 25–26 der neuern … Lenz pp. ] Boeckh denkt bei dieser Aufzählung vmtl. an
Caylus (1752 –1767) sowie Winckelmann (1767b) und die Übersetzung ins Deut sche von 1791 –1792. Welche Schriften des Malers Anton Raphael Mengs, der mit Winckelmann befreundet gewesen ist, Boeckh hier konkret meint, ist nicht er sichtlich. Besessen hat er keine von dessen Publikationen. Ferner denkt er vmtl. an Ernesti (1768), Christ, J. F. (1776), Heyne (1778 –1779) und (1782a) sowie Lessing (1766) und (1768 –1769), Böttiger/Meyer (1801), Böttiger (1801a und b), (1806) und 1810 ; Visconti, G. A. et al. (1782 –1807) ; Millin (1796), (1802 –1806). Vmtl. meint Boeckh hier ferner die auf der vorherigen Seite von ihm explizit angeführten Ti tel von Hirt (1809a), (1909b), (1809c) ; Zoëga (1808) ; von Levezow kommen folgende vor 1809 erschienene Arbeiten in Frage : Levezow (1801), (1803), (1804), (1808a – c), von deren Erscheinen Boeckh evtl. auch nur durch die in den „Göttingischen gelehrten Anzeigen“ erschienenen Ankündigungen und Rezensionen Kenntnis gehabt hat, sowie vmtl. Lens (1784).
*120
Anmerkungen zum Grundtext
I 299 – 300
299 28–30 die Compendia … wimmeln. ] Büsching (1774) ; Eschenburg (1783) ; Sie
benkees (1799 –1800) ; Millin (1802 –1806) und Gurlitt (1831).
299 30–31 Sulzers Theorie, … Wissenschaften ] Vgl. Sulzer (1771 –1774). Die Zeit
schrift „Bibliothek der schönen Wissenschaften und der freyen Künste“ erschien zwischen 1757 und 1765 (in insgesamt 12 Bänden) bei Dyck in Leipzig und war zunächst von Friedrich Nicolai und Moses Mendelssohn herausgegeben worden. 299 32 Grund Geschichte … Mahlerey ] Grund (1810 –1811). 300 1–2 Museo Capitolino … Visconti pp. ] Visconti, G. A. et al. (1782 –1807). 300 2–3 Bekker Augustus ] Becker, W. A. (1838). 300 10–13 Zoega Bassirelievi … Grabreliefs. ] Zoëga (1808) und (1811 –1812) ; Win
ckelmann (1767b) und Tölken (1815).
300 18–19 Wachter Archaeologia Nummaria ] Vgl. Wachter (1740) : ‚Die Erfor schung der antiken Münzen‘. Bei diesem Buch handelt es sich um eine Kreuzung aus Geldgeschichte und angewandter Münzkunde. 300 19–20 Goltz und andere. ] An welche der zahlreichen numismatischen Veröf
fentlichungen des niederländischen Numismatikers, Kupferstechers und Verle gers Hubert Goltzius (1526 –1583) Boeckh hier denkt, lässt sich nicht mehr rekon struieren. Besessen hat er keine von dessen Publikation, und Bratuscheck (1877) erwähnt den Namen gar nicht erst. 300 20–22 Eckhel ist … Prolegomena. ] Eckhel (1792 –1798) und (1786).
300 25–26 Beck siehe … 120. ] Vmtl. bezieht sich der Hinweis auf Beck, Ch. D. (1816),
119, 133 und 120.
300 26–28 Die ältere … Prolegomena. ] Eckhel (1786). 300 4 4 auch Barthélemy Anacharsis ] Vmtl. Barthélemy (1789) bzw. (1793), 97 –112. 300 46–47 Streit des … Spanheim ] Vgl. Gude (1731) ; Spanheim (1664) und
(1706 –1717).
300 49 Kritik. Goltz. Becker. ] Zu Goltz siehe oben die Anm. zu 300 19– 20. Worauf
sich die Notiz „Becker“ bezieht, ist unklar, möglicherweise auf Pinder (1843). 300 52 Sigilla ] ‚Statuetten‘, kleine Votivfiguren aus Wachs, Gips oder Ton.
300 57–58 Neue kleine … edirte. ] Gemeint sind die „Impronte Gemmarie dell’ In
stituto di Corrispondenza Archeologica“, die zwischen 1831 und 1868 vom „Insti
I 300 – 301
Anmerkungen zum Grundtext
*121
tuto di Corrispondenza Archeologica“ publiziert wurden und insgesamt sieben Centurien umfassen. Boeckhs Schüler Eduard Gerhard war – als Mitbegründer des „Instituto di Corrispondenza Archeologica“ in Rom und als „ausgezeichne ter Kenner der Gemmenkunde“ – die treibende Kraft hinter diesem „letzte[n] große[n] Projekt einer Daktyliothek“, vgl. Flecker (2006), Zitate 97 und 95. 300 59–60 besonders auch … Gerhard. ] Eduard Gerhard, der 1832 von Rom nach
Berlin zurückgekehrt war und 1833 eine Anstellung am [Alten] Museum als „Archäolog[e]“ erhalten hatte, hat von 1834 –1838 das „Archäologische Intelli genzblatt der Allgemeinen Literatur-Zeitung“ herausgegeben. Höchstwahr scheinlich meint Boeckh hier Gerhards Beitrag „Fortschritte der Gemmen kunde“, vgl. Gerhard (1836). Gemeint sein könnte aber auch der Beitrag von Emil Braun „Über die neuesten Fortschritte der Gemmenkunde“ von 1834 oder beide, denn alle beide beziehen sich auf die vom „Instituto di Corrispondenza Archeo logica“ publizierte Daktyliothek. 1831 sind deren erste beiden Centurien und 1834 dann zwei weitere erschienen. 301 1 Lucernæ ] ‚Lampen‘. 301 6 –7 Compendium von … Hauptwerk ] Eckhel (1786) und (1792 –1798) : ‚Lehre
von den Münzen‘.
301 7–8 Rasche Lexicon. … numismatum. ] Rasche (1785 –1805) ; Spanheim (1664)
und (1706 –1717) : ‚Über den Nutzen und die Wichtigkeit der Münzen‘.
301 8 Pasten : Mionnet pp. ] Der französische Numismatiker Théodore-Edmé
Mionnet (1770 –1842), der seit 1795 am Münzkabinett der Nationalbibliothek in Paris angestellt war, erarbeitete nicht nur einen 16 Bände umfassenden Kata log der Pariser Sammlung, vgl. Mionnet (1806 –1813) und (1819 –1837), sondern er ließ auch Abdrücke antiker Münzen aus Schwefelpaste anfertigen und bot diese Repliken zum Kauf an. Ein berühmter Käufer solcher „Mionnetischen Schwefel pasten“ war Johann Wolfgang von Goethe. 301 8–9 Journale (Köhne) pp. ] Vgl. die Anmerkungen zu 530 26, 530 26.531 1– 2 und
531 2– 3 ; Köhne (1841 –1846).
301 10–11 Cameen, Intagli ; … annulares. ] ‚erhaben, in Relieftechnik, geschnittene
Steine‘, ‚Steine mit einem vertieft ausgeführten Steinschnitt‘, ‚Siegelringe/Ring gemmen‘. 301 11 Daktyliotheken ] Ursprünglich Bezeichnung für die Kästchen zur Auf
bewahrung, später für die Sammlungen geschnittener Steine (also von Kameen
*122
Anmerkungen zum Grundtext
I 301 – 302
und Gemmen) bzw. für die im 18. Jahrhundert sich großer Beliebtheit erfreuen den Sammlungen von Repliken geschnittener Steine. 301 13 . 303 1 bekannt sind … Florentino. ] Vgl. Gori (1731 –1832). 302 2–4 Der schönste … ist. ] Vermutlich ist hier eine Gemme aus der Sammlung
von Leo Strozzi (1657 –1722), einem römischen Gemmensammler, gemeint. Teile von dessen Sammlung befinden sich heute im British Museum in London, vgl. https ://www.britishmuseum.org/collection/term/BIOG60648 [Stand : 20.02.2023]. 302 4 –6 Hauptwerk über … Tölken. ] Tölken (1835). 302 9 Anticaglien ] Bezeichnung für kleine Altertümer. 302 9 –11 Bellori, Beger, … Antiquitatis). ] Vmtl. Bartoli/Bellori (1691) oder (1702) ;
Beger (1685) und Spon (1679) : ‚Miszellen aus dem gelehrten Altertum‘.
302 24–26 Vasengemälde : Hamilton … Panofka ] William Hamilton hatte eine be
deutende Sammlung an antiken Vasen zusammengetragen, zu der es verschie dene Publikationen gibt, u. a. von Pierre François Hugues d’Hancarville oder auch von Tischbein (1791 –1795) ; Millin (1808 –1810) ; Böttiger (1797 –1800) ; Millin gen (1813), (1817), (1822) ; vmtl. Panofka (1829a), (1829b), (1834). 302 26 Gerhard ] Vmtl. meint Boeckh an dieser Stelle die von Eduard Ger
hard in den ersten beiden Bänden der „Monumenti inediti“ (1829 –1833) und (1834 –1838) publizierten Abbildungen von Vasen und die dazugehörigen Be schreibungen bzw. Erläuterungen in den „Annali“. Vgl. die den „Monumenti inediti dall’Instituto di Corrispondenza Archeologica“ jeweils vorangestellten Verzeichnisse sowie das von Ahrens (1997) publizierte Schriftverzeichnis Ger hards. Die großformatigen Bände der „Monumenti inediti“ dienten dem – 1829 in Rom unter Mitwirkung von Eduard Gerhard mitbegründeten – „Instituto di Corrispondenza Archeologica“ zur Publikation von Bildmaterial in Form von Kupfer- oder Stahlstichen, die auf der Grundlage von Zeichnungen angefertigt worden sind. Die jährlich erscheinenden „Annali“ des Instituts enthielten neben ausführlicheren Berichten auch die Erläuterungen zu dem in den „Monumenti“ publizierten Bildmaterial. Das monatlich erscheinende „Bullettino dall’Instituto di Corrispondenza Archeologica“ hingegen diente dazu, interessante Neuigkei ten schnell publizieren zu können. 302 26 D’Hancarville ] Vgl. die Anm. zu 302 24– 26.
I 302 – 303
Anmerkungen zum Grundtext
*123
302 29–30 eine der … Dodwell ] Dodwell, E. (1819), Bd. 2, 197 – 200. Möglicherweise
hat Boeckh auch durch die deutsche Übersetzung Kenntnis davon erhalten, vgl. Dodwell, E. (1821 –1824).
302 35 Panathenäische Vasen. Volcische. ] Preisamphoren, verliehen für Siege
bei den Wettspielen an den Panathenaia, dem Fest zu Ehren der Stadtgöttin Athena ; nach dem Fundort Volci, heute Vulci (Viterbo), der bis ins 3. Jh. v. Chr. ein etruskisches Kunst- und Kulturzentrum war, benannte griechische Vasen (Grabbeigaben), die man aufgrund ihrer großen Fundzahl anfangs für etrus kisch hielt. 302 39–40 Beck giebt … Theil ] Beck, Ch. D. (1816). 302 49–50 Rochette Monumenti inediti. ] Rochette (1833b). 302 50–52 Die Wissenschaft … Berlin ! ] Drei Kilometer östlich von Corneto (1922
in Tarquinia umbenannt) lag das etruskische Tarquinii, seit 1823 wurde die Nekropole ausgegraben. Einige der Stücke aus der Sammlung des österreichi schen Diplomaten Franz von Koller gelangten ins Berliner Museum, vgl. Bötti ger (1829), 213. Zu Canino vgl. z. B. die Grabungsberichte von Gerhard (1829) und (1830). Lucien Bonaparte war am 18. August 1814 von Papst Pius VII. mit dem von ihm gekauften Fürstentum von Canino belehnt worden. 302 52–53 Rhythmik von Rossbach ] Vgl. Rossbach/Westphal (1854 –1865). 303 1–2 Eckhel Choix … gravées. ] Eckhel (1788) : ‚Eine Auswahl geschnittener
Steine‘.
303 2–5 Winckelmann, Beschreibung … ausmachte. ] Winckelmann (1760) und
Beger (1685).
303 5 –6 Von Schlichtegroll … Frauenholz. ] Vgl. Schlichtegroll (1797). Boeckh
meint hier aller Wahrscheinlichkeit nach Schlichtegrolls Erläuterungen zu den Gemmen aus der Sammlung des Baron von Stosch. Der Kontext ist, dass der Nürnberger Kunsthändler und Verleger Johann Friedrich Frauenholz (1758 –1822) die Schwefelabgüsse, die Johann Adam Schweikert von Stoschs Gemmensamm lung angefertigt hatte, erworben hat und Schlichtegroll auf der Grundlage dieser Schwefelabdrücke bzw. „Schwefelpasten“ die Gemmen beschreibt. Vgl. Schlichtegroll (1797), 8, 12 f., 34, 96, 103 und 130. 303 6 –7 Man hat … Talkerde ] Vgl. Lippert (1755 –1763), (1767) und (1776). Der aus
Meißen stammende Philipp Daniel Lippert (1702 –1785) hat eine eigene Paste entwickelt, mittels deren sich hochwertige Abdrücke antiker Gemmen herstel
*124
Anmerkungen zum Grundtext
I 303 – 308
len ließen. Die Daktyliothek von 1755 –1762 besteht aus drei dicken „Folianten“, die jeweils mit 19 Schubkästchen versehen sind, welche die Gemmenabdrücke enthalten. Die Gemmenabdrücke jedes der drei Folianten werden durch eine Beschreibung flankiert, für die Lippert Johann Friedrich Christ und Christian Gottlob Heyne als Autoren gewinnen konnte. Diese „Praefationes“ wurden je weils als einzelne Druckbögen geliefert und man findet sie heute sowohl separat in Einzelbänden als auch in einem Band zusammen gebunden. 303 7–8 ferner von … pp. ] Auch der Begründer der berühmten und noch heute
existierenden englischen Porzellan- bzw. Tonwarenmanufaktur Josiah Wedg wood (1730 –1795) ist auf den Zug der seinerzeit großen Nachfrage nach Abfor mungen antiker geschnittener Steine, Münzen und Statuen aufgesprungen und hat solche nach antiken Vorlagen aus verschiedenen Materialien hergestellt, vgl. die dazu von ihm publizierten Verkaufskataloge Wedgwood (61787), die auch ins Französische, Deutsche und Niederländische übersetzt worden sind, vgl. hierzu Meteyard (1873), VII – I X. 303 8 Schwere Untersuchung … Edelsteine. ] Unklar, was gemeint ist. 303 10 Opus Museum, Musivum, Tessellatum ] Bezeichnungen für ‚Wand- bzw.
Bodenmosaik‘.
303 13–14 Einige im … Zahn. ] Ternite (1839 –1858) ; Zahn (1828 –1859). 303 15 Bibliographia Artium ] ‚Bibliographie der Künste‘. 304 23–24 Circenses ] ‚Zirkusspiele/Wagenrennen‘. 304 30–33 Die Kunst … langwierig. ] Vgl. Hippokrates, Aphorismen 1, 1 : ὁ βίος
βραχὺς, ἡ δὲ τέχνη μακρὴ (‚das Leben ist kurz, die Kunst ist lang‘). 304 31–32 ἡ δὲ κρίσις χαλεπὴ ] ‚Die Beurteilung ist schwierig‘.
308 18–19 ἰδέας, Formen ] ‚Ideen‘, hier, wie im Text artikuliert, im Sinne von ‚For
men‘.
308 46–47 Heyne und … ausgeführt. ] Vgl. Creuzer (1810 –1812), welche Publika
tion(en) Heynes Boeckh hier im Sinn hatte, teilt er nicht mit. Möglicherweise denkt er an Heynes Bemerkungen zum Mythos in Heyne (1782b), (1783), (21803a) und (21803b). Vgl. zu Heynes mythentheoretischen Schriften sowie zum wissen schaftsgeschichtlichen Kontext ferner Merkel (2019), 31 – 44.
308 57–59 ἀλληγορία, ὑπόνοια … Anaxagoras) ] ‚bildliche Rede/Allegorie‘, ‚ver borgener Sinn/implizite Bedeutung‘ ; vgl. Platon, Politeia II, 378 d ; die Stelle spielt
I 308 – 312
Anmerkungen zum Grundtext
*125
auf die im 6. und 5. Jh. v. Chr. besonders von Theagenes von Rhegion, Anaxago ras und Metrodoros von Lampsakos betriebene allegorische Homerinterpreta tion an, die ihn durch Auffinden eines tieferen ethischen oder physikalischen Sinnes vom Vorwurf der Gottlosigkeit entlasten sollte. 308 61 εἴδη ] ‚Formen‘. 309 28 Divination ] Vgl. hierzu die Anm. zu 76 2. 310 6 De Idololatria ] Vossius, G. J. (1641). 310 27–29 Reine Griechische … Orchomenos. ] Vgl. Müller, K. O. (1820 –1824), Bd. 1.
und Voß (1794) sowie evtl. Voss (21827), (1834) und (1824 –1826) ; vgl. zu diesem II 558 15– 25. 310 35–36 Mythographi Vaticani, 2 T. 8vo von Bode. ] Bode (1834). 311 4 –7 Die uralte … seyn. ] Vossius, G. J. (1641). 311 22–25 Besonders aber … vorkömmt. ] Vgl. hierzu Staveren (1742). 311 34–36 In neuern … schrieben. ] Boccaccio (1472) und Conti (1568). 312 2–5 Kleines Mythologisches … Vollmer. ] Jacobi (1830 –1835) ; Nork (1843 –1845)
und Vollmer (21850).
312 6 –7 Fiedler. Geppert. ] Fiedler (1823) ; Geppert (1842). 312 9 –10 Hermann Berlin … 1790 –1800. ] Hermann, M. (1787 –1795), welche wei
tere Publikation Martin Gottfried Hermanns Boeckh hier im Sinn hatte, lässt sich nicht eindeutig sagen, in Frage kommen Hermann, M. (21800), (1801 –1802) und/oder (1802). 312 15–17 Antisymbolik, worin … fort. ] Vgl. Voß (1824 –1826) und Lobeck (1829). 312 19–23 Creuzer Mythologie … Krater. ] Creuzer (1810 –1212), Bd. 2, (1808) und
(1809).
312 23 Krater ] ‚Mischgefäß‘. 312 31–32 Böttiger Mythologie … Kunst. ] Böttiger (1826). 312 34–38 Hermanns Programme, … 1819. ] Hermann, G. (1817) und (1818a) ; Her
mann, G. et al. (1818c) und Hermann, G. (1819).
312 40–42 Lauer System … Welcker. ] Lauer (1853) ; Braun, E. (1850) ; Rinck (1853 –
1854) ; Gerhard (1854 –1855) ; Preller (1854) und Welcker (1857 –1863).
*126
Anmerkungen zum Grundtext
I 312 – 314
312 43–44 Ausgabe 1. … Moser. ] Creuzer (1810 –1212), (21819 –1823), (31837 –1843)
und (1825 –1851) ; Moser (1822).
312 4 4–45 Limburg-Brouwer ; Burkhardt pp. ] Limburg Brouwer (1842) und Burk
hardt (1844).
313 2 Benjamin Hederichs … Buch ] Hederich (31770). 313 3 So Damm, … hat ] Damm (1763). 313 4 Neues mythologisches … Böttiger ] Majer (1803 –1804). 313 5–7 Die Französischen … Ungelehrtheit. ] Chompré (1801). 313 7–9 Die kleinen … brauchen. ] Moritz (1791) und (1794) ; Ramler (1790 –1791) ;
vmtl. Rambach (1796) und (1797).
313 9 –10 Hermanns Handbuch … Mythologie ] Hermann, M. (1787 –1795). 313 11–13 Heyne’s Ansichten, … umfassendern. ] Vgl. Heyne (1785 –1812). 313 12 Opusculis ] ‚kleinen Werken‘. 313 13–16 Dagegen ist … Briefe. ] Voß (1794). 313 20–21 Eine treffliche … kommen. ] Diese Bemerkung dürfte durch Creuzers
Berufung und Weggang nach Leiden veranlasst worden sein ; siehe jedoch Creu zer (1810 –1812). 313 22–25 Unterdessen ist … ist. ] Wagner, J. (1808). 314 4 –6 Großer mystischer … ohe ! ] Für diese Bemerkung hat sich bislang kein
gedruckter Beleg auffinden lassen. Möglicherweise geht sie auf eine Heidelber ger Reminiszenz zurück oder auf eine später zugetragene Anekdote.
314 7–19 Eine wahre … Münter pp. ] Boeckh mokiert sich an dieser Stelle über
eine bizarre Ausdeutung zweier Hesych-Stellen – vgl. Hesychii Alexandrini Le xicon, Bd. 2 (2020), 627 κ 3184 s. v. κόγξ und Bd. 3 (2005), 22 π 433 s. v. πάξ. Boeckh hat das Lexikon von Hesych in der Ausgabe von Alberti (1746 –1766) besessen. Er bezieht sich im Folgenden auf Meurs (1619), 32 ff., insbes. 34, und ferner auf die Darstellung bei Creuzer (1810 –1812), Bd. 4 (1812), 572 f., wobei er am Ende genau die Literatur nennt, die auch Creuzer anführt : (vmtl.) Le Clerc (41712) ; Wilford (1799), 300 ; Münter (1810), 34 f. Hesych erläutert die Worte κὸγξ ὄμ παξ mit ἐπιφώνημα τετελεσμένοις (‚Ausruf bei der Beendigung/zum Schluss‘ wohl hauptsächlich von Riten oder auch ‚Ausruf für die Eingeweihten‘) und das Wort πάξ mit τέλος ἔχειν (‚ein Ende haben‘). Le Clerc hat dann die Worte κὸγξ ὄμπαξ
I 314 – 316
Anmerkungen zum Grundtext
*127
auf phönizische Ursprünge zurückgeführt, Wilford auf die brahmanische For mel Cancha Om Pacsha, Creuzer dagegen liest sie als feierliche Entlassungsfor mel der bei den Mysterien von Eleusis Versammelten, vgl. Creuzer (1810 –1812), Bd. 4 (1812), 572 f. Heute hingegen liest man (vgl. Hesychii Alexandrini Lexicon, s. v. κόγξ) κόγξ· ὁμ[οίως] πάξ (‚κόγξ wie πάξ‘), d. h. die Interjektion κόγξ wird von Hesych verglichen mit der Interjektion πάξ mit der zu vermutenden Bedeutung „Basta !“. Diese Lösung wurde schon von Christian August Lobeck aufgrund von Hesychs Sprachgebrauch vorgeschlagen, vgl. Lobeck (1829), Bd. 1, 775 – 783, insbes. 779 f., worauf Boeckh dann selbst verweist (vgl. 314 56– 57) und die Fehlin terpretation der Hesych-Stelle passenderweise mit der irrigen Interpretation der Inschrift A.D.L.L. in Walter Scotts Roman vergleicht (vgl. die Anm. zu 314 56– 57). 314 30–33 Pantheon Aegyptiorum … Phönicische. ] Jablonski (1750 –1752) : ‚Gesamt
heit der Götter der Ägypter‘ ; Asiatic[k] Researches (1788 –1839) ; Bochart (1646).
314 43–44 Görres Mythengeschichte. Bochart, Warburton. ] Görres (1810) ; Bochart
(1646) ; vmtl. Warburton (1738 –1841) und/oder (1744), vgl. hierzu Assmann (2000). 314 47–49 Pantheon der … 1811. 8. ] Kanne (1811). 314 56–57 Dies hat … Alterthümler. ] Vgl. Lobeck (1829), Bd. 1, 775 f. und Scott
(1816), Bd. 1, 74 – 80, insbes. 79 f. An besagter Stelle in Walter Scotts 1816 erschie nenem Roman „The Antiquary“, der bald nach seinem Erscheinen mehrfach ins Deutsche übersetzt worden ist, geht es um die Fehlinterpretation einer Inschrift (A.D.L.L.) durch den Protagonisten Jonathan Oldbuck, einen Amateur-Histo riker und Hobby-Archäologen. Oldbuck entschlüsselt die gefundene Inschrift A.D.L.L. mit : „Agricola Dicavit Libens Lubens“, wird dann aber von ortskundi gen Einheimischen aufgeklärt, dass die Inschrift für „Aiken Drum’s Lang Ladle“ steht, denn „Aiken was ane oʼ the kalesuppers oʼ Fife.“ Vgl. Scott (1816), 74 und 80. 315 11–20 Einen solchen … Menschengeschlechtes. ] Vossius, G. J. (1641) ; Voß
(1794) ; Dornedden (1797) ; Hermann, M. (1787 –1795) ; Banier (1738 –1740) ; Bryant (1774 –1776) und Kanne (1808). 315 20–21 Mit ganz … behandelt ] Creuzer (1808) und (1809). 315 22 Creuzer Symbolik … Samothrake. ] Creuzer (1810 –1812) ; vmtl. Schwenck
(1823) ; Schelling (1815).
316 12–14 2 – 6. oben … S. 17 ] Diese Seitenangaben beziehen sich auf Boeckhs Vor
lesungsmanuskript „Geschichte der Philosophie der Alten“.
*128
Anmerkungen zum Grundtext
I 316
316 35–40 z. B. Tiedemann … Prantl. ] Tiedemann (1791 –1797) ; Krische (1840) und
Prantl (1855).
316 49–50 wie von Ast ] Ast (1807). 316 52–55 Sammlung von … Plessing.) ] Ritter/Preller (1838) ; Brucker (21766 –1767) ;
Tennemann (1798 –1819) und (1812) ; Krug (1815) ; Meiners (1781 –1782) sowie wahr scheinlich Tiedemann (1776), (1789) und/oder (1791 –1797). Welche der Publika tionen Friedrich Victor Leberecht Plessings Boeckh hier im Sinn gehabt hat, ist heute nicht mehr zu rekonstruieren, besessen hat er keine. Der von Bratuscheck (1877), 583 angeführte Titel (Plessing, Friedrich Victor Leberecht : Historische und philosophische Untersuchungen über die Denkart, Theologie und Philo sophie der ältesten Völker, vorzüglich der Griechen. 1. Bd. Elbing : Hartmann, Heymann und Comp. 1785) kann es nicht sein, denn dieser ist zwar in einem Bücherkatalog für die Frankfurter und Leipziger Michaelmesse 1785 unter der Rubrik „Fertig gewordene Schriften“ angekündigt worden (vgl. Allgemeines Verzeichniß derer Bücher […], 194) und geistert seitdem (z. B. in Tennemann [21816], 21) bis heute als bibliographische Angabe durch die Forschungsliteratur, ist aber nie erschienen bzw. nie unter dem oben genannten Titel. Stattdessen erschienen 1787 zwei Bände Plessings unter dem Titel „Memnonium“. In der „Vorrede“ zum ersten Band schreibt Plessing : „Der Zweck meiner Arbeiten geht dahin, einige der ersten und merkwürdigsten Begebenheiten aus den ältesten Zeiten der Geschichte der Menschen darzustellen, und ihre damalige Lage und den Zustand ihrer Denkart, ihrer Wissenschaften und Religion und Philosophie zu beschreiben.“ Vgl. Plessing (1787), Bd. 1, Vorrede, ohne Paginierung [9 f.]. Die Ähnlichkeit zu dem für 1785 angekündigten Titel liegt auf der Hand und legt nahe, dass es sich bei Plessing (1787), Bd. 1 um das ursprünglich bereits für 1785 angekündigte Buch handelt. Hinzu kommt, dass in demselben Bücher-Katalog der zweite Band des „Memnoniums“, nicht aber der erste verzeichnet ist, und zwar mit dem Zusatz : „2[e]r und letzter B[and] Von der Philosophie und Meta physik der Alten“ (vgl. Allgemeines Verzeichniß derer Bücher […], 591). 316 55–58 Wendt Ritter … Eberhard ] Amadeus Wendt hat verschiedene philoso
phiehistorische Werke von Wilhelm Gottlieb Tennemann nach dessen Tod über arbeitet und neu herausgegeben. Gemeint ist ferner der Philosophiehistoriker Heinrich Ritter und dessen Werke zur Geschichte der antiken Philosophie, vgl. Ritter, H. (1821), (1826), (1829), (1830) und (1831) sowie Reinhold (1828), (1829) und (1830) ; Hegel (1833) ; Fries (1837) ; Schleiermacher (1839) ; Stanley (1655 –1660) und (1711) ; Krug (1815) sowie Eberhard (21796).
I 317 – 321
Anmerkungen zum Grundtext
*129
317 3 Geschichte der Griechischen Philosophie ] Hier meint Boeckh sein Vorle
sungsmanuskript „Geschichte der Philosophie der Alten“, auch die folgenden Seitenangaben auf dieser Seite beziehen sich auf dieses Manuskript. 318 1–6 Socher, Rixner … 1844. ] Socher (1802) ; Rixner (1822 –1823) ; Sigwart (1844) ;
Posselt (1839) ; Zeller (1844 –1852) ; Ast (1807). An welche Publikation von Othmar Frank Boeckh hier speziell denkt, ist nicht ersichtlich, besessen hat er keine ; ferner wahrscheinlich Tennemann (21816) ; Brandis (1835 –1860) und Zeller (1844 – 1852). 318 7–10 Schwegler ;. Prantl … 1846 – 52. ] In diesem Kontext sind höchstwahr
scheinlich die philosophiegeschichtlichen Publikationen Schweglers von (1848) und/oder (1859) gemeint sowie ferner Prantl (1854) ; Strümpell (1854 –1861) ; Über weg (1863 –1866) und Röth (1846 –1858). Eduard Röth hat den zweiten Band seiner „Geschichte unserer abendländischen Philosophie“ Alexander von Humboldt, August Böckh und Philipp Fallmerayer gewidmet, die Widmung an Boeckh lau tet : „August Böckh, dem Begründer der realistischen Alterthums-Kunde und einer richtigen Würdigung der pythagoreischen Ueberreste“. 318 16–22 Johannes Gerhard Vossius … Mathematik. ] Vossius, G. J. (1650) : ‚Über
das Wesen und System der Mathematik‘ ; Heilbronner (1742) : ‚Geschichte der Mathematik‘ ; Bossut (1804) ; Lüders (21811).
318 23–29 Geschichte der … Bücherkenntniß. ] Delambre (1807) und (1817), Bd. 2,
3 – 35 ; Scheibel, J. E. (1769 –1798).
319 2–4 Als Hilfsmittel … Beste. ] Kästner (1796 –1800) und Montucla (1758). 319 13–17 Die Symmetrie, … Bedeutsames. ] Eine konkrete Textstelle bei Novalis
konnte bisher nicht ermittelt werden.
319 17–20 Die bedeutendsten … demonstrirte ] ‚Meister der Mathematik‘, d. h.
eben der Lehrsatz des Pythagoras.
319 21 Dieses, wie … lächerlich. ] Vmtl. Zinserling (1806), vgl. dazu die Anm. zu
469 9– 10.
319 22–23 γεωμετρία ] ‚Geometrie‘. 319 24–29 Die Arithmetik … Modernen. ] Bisher ist nicht ermittelt, ob und wo
sich Schelling dahingehend geäußert hat.
321 2 abacus pythagoreus ] ‚Pythagoreisches Rechenbrett‘.
*130
Anmerkungen zum Grundtext
I 321 – 323
321 2–3 Mannert aus … Grammatik I, p. 9. ] Mannert (1801) ; Vossius, I. (1658) : ‚Beobachtungen zu Pomponius Mela Buch I, Kapitel 12‘, 64 – 67, sowie Seyfert
(1798 –1802), Bd. 1, 9.
321 15 apud Proclum … librum II. ] ‚in Proklos’ Kommentar zu Euklid, Buch II‘. 322 4 Vossens Schriften ] Vmtl. u. a. Voß (1804). 322 8 Costard, Englisch ] Costard (1767). 322 11–14 Delambre Geschichte … Alten. ] Delambre (1817) und Ideler, L. (1806). 322 18–22 Die Geschichte … vor. ] Thomas Henri Martin hat diese Geschichte der
Naturwissenschaften im Altertum nicht geschrieben, sondern nur die philoso phische Einleitung dazu, vgl. Martin (1849). Boeckhs Bemerkung bezieht sich höchstwahrscheinlich auf den „Appendice. Programme raisonné d’une histoire des sciences physiques dans l’antiquité“ in : Martin, T. H. (1849), Bd. 2, 369 – 390, in dem Martin eine Begründung und einen detaillierten Plan der beabsichtigten Geschichtsdarstellung gibt. 322 25–28 Sprengel Historia … erschienen. ] Sprengel, K. (1807 –1808) : ‚Geschichte
der Kräuterkunde‘ ; Meyer, E. H. F. (1854 –1857).
322 31–32 Dierbach Flora mythologica ] Dierbach (1833) : ‚Mythologische Pflanzen
welt‘.
323 1 Weidler, Bailly, Schaubach. ] Weidler (1741) ; Bailly (1775) und (1777) sowie
Schaubach (1802).
323 12 περὶ φύσεως ] ‚Über die Natur‘. 323 14 φαινόμενον ] ‚Erscheinung/Phänomen‘. 323 20–21 Von iener … Stoica. ] Vgl. Gassendi (1647) und/oder (1649) und Lipsius
(1604).
323 21 Senecæ Naturales Quæstiones. ] ‚Senecas Naturwissenschaftliche Unter
suchungen‘.
323 21 Eclogæ physicæ Stobæi Schneider. ] Schneider, J. (1801a) und (1801b). 323 27–34 In dem … wollte. ] Gemeint ist die „Querelle des anciens et des moder
nes“, die durch Perrault (1687) ausgelöst wurde – durch einen Vortrag seines Lobgedichts auf die Errungenschaften des Jahrhunderts Ludwigs XIV. in der Sitzung der Académie française vom 27. Januar 1687. Boisrobert und Desmarets
I 323 – 326
Anmerkungen zum Grundtext
*131
de Saint Sorlin pflichteten Perrault in ihren Publikationen argumentativ bei zu gunsten des Vorzugs der eigenen Zeit. 323 34–35 So haben … Inscriptions. ] Im 6. Bd. der „Histoire de l’Académie Royale
des Inscriptions et Belles-Lettres“ finden sich mehrere Beiträge von Gedoyn. Höchstwahrscheinlich meint Boeckh hier Gedoyn (1743), wieder abgedruckt in Gedoyn (1745). 324 21–22 wie Asklepiodot … (Photios). ] Vgl. hierzu die Anm. zu 326 53– 55. 324 34–36 Das Philolaische … Copernikanisch. ] Vgl. hierzu Boeckh (1819), insbes.
121 f.
324 38 Schneiders Eclogae physicae. ] Schneider, J. (1801a) und (1801b). 325 4 –6 die sich … haben. ] Vgl. Goethe, Faust I, 573. 325 12–15 Ihr Instrumente … Riegel. ] Vgl. Goethe, Faust I, 668 – 671. 325 18–19 Was die … Schrauben. ] Vgl. Goethe, Faust I, 674 – 675. 325 24 in utramque partem ] ‚nach beiden Seiten‘. 325 25–29 Dutens Recherches … Lipsiae 1767. ] Dutens (1766) und (1772). 326 2–3 Aristophanes Nubes 767 ] Vgl. Aristophanes, Wolken 766 f. : ἤδη παρὰ
τοῖσι φαρμακοπώλαις τὴν λίθον ταύτην ἑόρακας, τὴν καλήν, τὴν διαφανῆ, ἀφ᾽ ἧς τὸ πῦρ ἅπτουσι; (‚Hast du schon den Stein da bei den Gewürzkrämern gese hen, den hübschen, durchsichtigen, an dem sie das Feuer entzünden ?‘). 326 8–11 Manni, Degli … p. 56.] ; Manni (1738) : ‚Über die auf der Nase getragenen Brillen‘ ; Libri (1838), Bd. 1, 56 f. Anm. 4. 326 36 Sprengel Historia rei herbariae ] Sprengel, K. (1807 –1808) : ‚Geschichte der
Kräuterkunde‘.
326 37–38 Meyer Geschichte der Botanik ] Meyer, E. H. F. (1854 –1857). 326 39 Billerbeck Flora classica ] Billerbeck (1824). 326 40–43 Die Alten … XIII, 7. ] Vgl. Herodot, Historien I, 193, 5 : τοὺς συκέων τρό
πον θεραπεύουσι τά τε ἄλλα καὶ φοινίκων τοὺς ἔρσενας ῞Ελληνες καλέουσι, τούτων τὸν καρπὸν περιδέουσι τῇσι βαλανηφόροισι τῶν φοινίκων, ἵνα πεπαίνῃ τέ σφι ὁ ψὴν τὴν βάλανον ἐσδύνων καὶ μὴ ἀπορρέῃ ὁ καρπὸς τοῦ φοίνικος· ψῆνας γὰρ δὴ φέρουσι ἐν τῷ καρπῷ οἱ ἔρσενες, κατά περ δὴ οἱ ὄλυνθοι. („Sie be handeln die Palmen im Übrigen ähnlich wie Feigen. Auch binden sie die Frucht
*132
Anmerkungen zum Grundtext
I 326
einer männlichen Palme, wie die Griechen sie heißen, an die fruchttragende Palme, damit die Gallwespe in die Frucht hineinkriecht und sie zur Reife bringt, sie also nicht vorzeitig abfällt. Denn die männlichen Palmbäume haben wie die wilden Feigen Gallwespen in ihren Früchten.“ [Feix]) Vgl. ferner Plinius maior, Naturalis historia, XIII, 31 f. : „Daß es bei den Bäumen, vielmehr bei allem, was die Erde erzeugt, und auch bei den Kräutern, zwei Geschlechter gibt, haben die erfahrensten Naturforscher behauptet ; dies sei hier nur allgemein erwähnt, bei keinen anderen Bäumen offenbart es sich jedoch deutlicher (als bei den Pal men). Die männliche Palme trägt mit Blüten bedeckte Zweige, die weibliche hat keine Blüten, sondern nur ährenartige Rispen.“ und XIII, 34 f. : „Übrigens bestätigt man, daß in einem natürlich wachsenden Walde ohne die männli chen Bäume die weiblichen unfruchtbar sind und mehrere von diesen mit ihren schmeichelnden Laubbüscheln sich dem einzelnen männlichen ringsum entge gen neigen. Dieser richte die seinigen starr empor und befruchte durch seinen bloßen Anhauch und sogar durch den Anblick und seinen Staub alle anderen ; wenn man den betreffenden Baum fälle, würden die gleichsam verwitweten weiblichen Bäume unfruchtbar. Auch geht die Kenntnis der Sexualität so weit, daß eine Befruchtung auch vom Menschen ausgedacht wurde, indem man Blüte und Flaum oder zuweilen sogar nur Staub von männlichen auf die weiblichen Bäume streut.“ (König). 326 4 4–47 Aristoteles über … Neuern. ] Vgl. Aristoteles, Historia animalium
565 a 29 ff. ; Müller, J. (1842).
326 48–49 chemischen Ofen, … Berenices ] Boeckh nennt verschiedene Sternbild namen ; coma Berenices : ‚Haar der Berenike‘, so benannt nach Berenike, der Gemahlin von Ptolemaios III., dessen glücklicher Heimkehr aus dem Krieg sie ihr Haupthaar weihte. Nach dem Verschwinden des Haares erklärte der Astro nom Konon von Samos, dass es als Sternbild an den Himmel versetzt worden sei. 326 50–51 Blumenbach Specimen … illustratae ] Blumenbach (1816b) : ‚Auszugs
weise Proben/Musterbeispiele zu einer Naturgeschichte, aus den klassischen Autoren und besonders den Dichtern illustriert‘. 326 51 ἀλκαία ] ‚Schweif des Löwen‘, evtl. von ἀλκαῖος (‚kräftig‘), vgl. Chan
traine (1999), 58 (s. v. ἀλέξω).
326 51–52 Narratio de … monumento ] ‚Bericht über Chaironea und vor allem über
das Löwendenkmal der Schlacht von Chaironea‘.
326 53–55 Asklepiodotos Photios … Ton. ] Der aus Alexandrien stammende, spä
ter in Aphrodisias beheimatete neuplatonische Philosoph Asklepiodotos lebte in
I 326 – 331
Anmerkungen zum Grundtext
*133
der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts. Er interessierte sich u. a. für Musiktheo rie. Kenntnis über ihn und seine Philosophie hat man vor allem aufgrund der in der „Bibliothek“ des Photius überlieferten Vita Isidori des Neuplatonikers Da maskios, Vgl. Photius, Bibl., cod. 242. Boeckh bezieht sich hier auf die Edition der „Bibliothek“ des Photius von Immanuel Bekker, vgl. Bekker (1824 –1825), Bd. 2, 335 – 353 [= Vita Isidori], insbes. 344 b 12 ff. Zu den hier von Boeckh angesproche nen musiktheoretischen Überlegungen des Asklepiodotos vgl. Duysinx (1969). 326 55 μαγάδας ] die ‚Stege‘ an einem Saiteninstrument. 327 6 Populus deorum ] ‚Volk der Götter/Göttervolk‘, vgl. mit abweichendem Sinn Florus, Römische Geschichte I, 8, 3 : Quid Numa religiosius ? Ita res po
poscit, ut ferox populus deorum metu mitigaretur. („Wer hätte den heiligen Riten gegenüber größere Ehrfurcht entgegengebracht als Numa ? So hat es die Sachlage erfordert, dass das ungestüme Volk durch Ehrfurcht vor den Göttern gezähmt wurde.“ [Laser]). 328 3 Empyeme ] ‚Abszesse/Flüssigkeitsansammlungen/Eiteransammlungen‘. 328 13–14 Der Nahme … Arabisch. ] Die Bezeichnung ist griechischen Ursprungs,
von der Nebenform χυμεία, zusammenhängend mit χύμα (‚Guss‘) ; sie hängt nicht zusammen mit dem ägyptischen Namen für Ägypten (Χημία).
328 14–15 Materia Medica ] ‚Der Heilkunst dienliche Stoffe‘, Titel des Hauptwerks
des Arztes Dioskurides.
328 25–28 Hecker Geschichte … Band. ] Hecker (1822 –1829) ; Häser (21853 –1865). 328 29–30 Botanik, Sprengel ] Sprengel, K. (21817 –1818). 329 12–13 Man kann … Medicin ] Sprengel, K. (1792 –1803). 329 16–17 Geoponica ] Sammelbezeichnung für die Werke antiker Autoren über
die Landwirtschaft.
329 29 Wower pp. ] Wowern (1603). 330 6 περὶ νομίμων ] ‚Über die Sitten und Gebräuche‘. 331 13–14 Wie man … Ion. ] Vgl. Platon, Ion 530 d – 532 a und 536 d – 538 c. 331 17–20 Betreffend die … sieht. ] Vgl. z. B. Platon, Charmides 163 a f. ; Laches
197 b und d.
331 18–19 Euripides minor ] ‚Euripides der Jüngere‘.
*134
Anmerkungen zum Grundtext
I 331 – 337
331 34–35 Ioannes Fredericus … Alexandrino ] Gronovius, J. F. (1699). 332 3–7 Heyne de genio … Grammatik. ] Heyne (1785) : ‚Kleine akademische
Schriften über den Geist des Zeitalters der Ptolemäer‘ ; Gräfenhan (1843 –1850) ; Classen (1829). 332 11 ἰδέαι ] ‚Formen‘. 332 14 ἰδεῶν ] ‚Formen‘. 333 10–13 Zwar ergab … veranlaßte ] C. Suetonius Tranquillus, De grammaticis et
rhetoribus 2 : Primus igitur, quantum opinamur, studium grammaticae in urbem intulit Crates Mallotes, Aristarchi aequalis, qui missus ad senatum ab Attalo rege inter secundum ac tertium Punicum bellum sub ipsam Ennii mortem, cum regione Palatii prolapsus in cloacae foramen crus fregisset, per omne legationis simul et valitudinis tempus plurimas acroasis subinde fecit adsidueque disseruit ac nostris exemplo fuit ad imitandum. („Als erster hat, wir dürfen das jedenfalls stark annehmen, die intensive Auseinandersetzung mit der Sprache und ihren Systemen Krates von Mallos, ein Zeitgenosse des Aristarch, nach Rom gebracht. Diesen hatte der König Attalos zwischen dem Zweiten und Dritten Punischen Krieg zum Senat gesandt, das muß um die Zeit gewesen sein, als Ennius gestor ben ist ; als er im Rahmen dieser Mission in der Region beim Palatin ausrutschte und sich in einem Abwasserschacht das Schienbein brach, da hielt dieser Mann die ganze Zeit, die seine Gesandtschaft und auch seine Genesung dauerte, zu wiederholten Malen eine ganze Reihe von Vorträgen und ließ sich in einem fort über dieses Thema aus ; das führte dazu, daß unsere Vorfahren dieses Beispiel aufgriffen und in seine Fußstapfen traten.“ [Martinet]). 333 13 Grammatica cloacina ] „Kloakengrammatik“, abschätziger Begriff Kaspar
Schoppes. Vgl. Schoppe (1659), wo er in der „Einleitung“ zwischen „Grammatica Cloacina“ und „Grammatica Sanctiana“ unterscheidet und beide einander ge genüberstellt. 333 17–18 Valesius de … 1740. 4. ] Valois (1740) : ‚Über die Kritik der Alten‘.
333 18–19 Henricus Stephanus … Prolegomena. ] Estienne (1587) : ‚Über die Kritik‘ ;
Wowern (1603) : ‚Über die Universalgelehrsamkeit‘ ; Wolf (1795).
334 11–13 Letzteres ist … hat. ] Vgl. Passow, F. (1816) und Matthiä (1816). 336 26 des veteris et novi ] des ‚Alten und Neuen‘. 337 2 Siehe oben. ] Unklar, was gemeint ist, evtl. bezieht sich der Verweis auf das V. Kapitel der Einleitung, siehe I 39 ff.
I 337 – 341
Anmerkungen zum Grundtext
*135
337 22 das δημοτερπέστατον … ψυχαγωγικώτατον ] das ‚Populärste‘ und das
‚Packendste/die Seele am meisten Bewegende‘.
337 24–25 In comoedia … Quintilian. ] Vgl. Quintilian, Institutio oratoria X, 1, 99 :
‚In der Komödie hinken wir am meisten hinterher.‘ 338 3 Gravitas ] ‚Ernst/Würde/Erhabenheit‘.
338 5–10 Friedrich Schlegel … Poesie. ] Schlegel, F. (1798a) ; Schlegel, A. W. (1809 –
1811) ; Ulrici (1835) und Bode (1838 –1840).
338 11–16 Fabricii Bibliotheken … Petersen. ] Fabricius (1697), (1734 –1735) und
(1746) oder für spätere Auflagen der „Bibliotheca Latina“ Fabricius (1754) und (1773 –1774) ; für die „Bibliotheca Graeca“ vgl. Fabricius (1705 –1728) oder (41790 –1809). Johann Nicolaus Funck (Funccius) (1693 –1777) hat mehrere Bücher zur Entwicklung der lateinischen Sprache und Literatur publiziert, wobei er seine Darstellung nach der Einteilung der menschlichen Lebensalter geglie dert hat, vgl. Allgemeine Deutsche Biographie, Bd. 8 (1878), 199 – 200. An wel che Titel Boeckh an dieser Stelle denkt, lässt sich nicht mehr rekonstruieren. Er selbst hat nur einen besessen, und zwar Funck (1723). Ferner vmtl. Harless (1789) und (1799 –1801) sowie (21792 –1795) und (1804 –1806) ; Schoell (21823 –1825) oder (1828 –1830), Boeckh hat beide Publikationen besessen ; und ebenso das Buch von Groddeck (1811) ; Matthiä (21822) ; Mohnike (1813) ; Passow, F. (1816) ; Petersen (1834). 338 21 Bähr, Bernhardy. … Klotz. ] Bähr (1828), (1836), (1837) und (1840) ; Bern
hardy (1830), (1836) und (1845) ; Krause, A. (1835) ; Klotz (1846).
338 22–23 Zuletzt Bernhardy … Müller. ] Bernhardy (1836) und (1845) ; Schincke
(1838) ; Müller, K. O. (1841).
339 6 des Veteris & Novi ] des ‚Alten und Neuen‘. 339 13–14 Das Bibliographische … werden. ] Unklar, worauf sich dieser interne
Verweis bezieht.
339 17 Harless pp. ] Vmtl. Harless (21792 –1795) und (1804 –1806). 339 21 Ruhnkenii Historia critica ] Ruhnken (1768). 340 3–8 ein Fehler … hatte. ] Der „Fehler“ besteht darin, die Grammatik zum Organon zu rechnen, vgl. Boeckh (1825c), 261 f. sowie oben I 53 19– 35.55 1– 18 und
Hermann, G. (1826).
341 2 ἰδέαι ] ‚Formen‘.
*136
Anmerkungen zum Grundtext
I 341 – 345
341 14 Aggregat ] Hier ist das erste Vorkommen des Begriffs im Haupttext. Vgl.
hierzu die Anm. zu 5 6.
341 23–24 wie Quintilian … exercere ] Vgl. Quintilian, Institutio oratoria I, 4, 6.
In seiner Abhandlung „Von dem Übergange der Buchstaben in einander“ zitiert Boeckh die Passage in einer Anmerkung vollständig, vgl. Boeckh (1808d), 367 f. und übersetzt die in der Vorlesung zitierte Passage im Text mit : „sie kann die höchste Bildung und Wissenschaft üben und beschäftigen“ (ebd. 367). 341 25–26 wie Novalis … Geisterreiches ] Vgl. Novalis (1798), 70 : „Die Sprachlehre
ist die Dynamik des Geisterreichs.“ Dies zitiert Boeckh ebenfalls in seiner Ab handlung von 1808 im gleichen Kontext, allerdings ohne Nennung des Namens, vgl. Boeckh (1808d), 367.
341 26–28 Hieraus erkennt … ziehen. ] Diese Bemerkung richtet sich gegen Wolf
(1807), 35 f.
343 27 wie Leibnitz … wollte ] Vgl. „Historia et commendatio linguae characte
risticae universalis quae simul sit ars inveniendi et judicandi“, in : Leibniz (1840), 162 –164. 344 9 –12 Die Grammatik … Geisterreichs. ] ‚Schlußstein des Wissens der Philo logie‘ (nach Platon, Politeia VII, 534 e). Vgl. Novalis (1798), 70 : „Die Sprachlehre
ist die Dynamik des Geisterreichs.“
344 41–45 Eine gedrängte … Bernhardi pp. ] Vgl. Michelet (1840), 310 – 408. Wahr
scheinlich denkt Boeckh an Bernhardi (1801 –1803) und/oder (1805).
344 49–55 Humboldts Abhandlung … Sprachentwickelung. ] Humboldt, W. v.
(1822), insbes. 246 f.
345 1 Pasigraphie ] eine ‚Universalschrift‘ mit allgemein (also für Sprecher ver
schiedener Sprachen gleichermaßen) verständlichen Zeichen. Der Begriff wurde im Zusammenhang mit der Aufnahme des Leibniz’schen Programms einer Uni versalsprache (characteristica universalis) geprägt. 345 2 Kryptographie ] ‚Geheimschrift‘ bzw. ‚Lehre von der Verschlüsselung von
Informationen‘. Vgl. hierzu den in Boeckhs Manuskript liegenden, vier Seiten umfassenden, undatierten französischsprachigen Subskriptionsprospekt für „Traité sur La Crytpographie“ von Gilbert Dupré (Bl. 221r – 222v). Aus dem Pro spekt geht hervor, dass er auf die Zeit nach 1837 zu datieren ist. 345 26 wie Wolf will ] Vgl. Wolf (1807), 35 f. und 143.
I 346 – 348
Anmerkungen zum Grundtext
*137
346 4 –7 Indeß ist … unten. ] Es ist nicht eindeutig, worauf sich dieser Verweis
bezieht. In Frage kommen folgende Stellen (vorausgesetzt sie wurden vor dieser Marginalie hier notiert) : II 404 6– 16, 607 12–608 15 und/oder 616 26 ff. 346 10–13 Die Linguistik … hat. ] Boeckh bezieht sich hier auf Wilhelm von Hum
boldt, der in seinen sprachwissenschaftlichen Schriften eine Stufenfolge der Entwicklung der Sprachen nach dem Grad der Vervollkommnung ihrer gram matischen Form aufgestellt hat. 346 25–26 Ast hat … Constructionen ] Unklar, was gemeint ist. Möglicherweise
bezieht sich die Bemerkung auf Ast (1808a), 12 – 34.
346 26–27 wie van Helmont … Alphabet. ] Helmont (1667a) und (1667b). 346 42–44 Vom Digamma … Abhandlung. ] Grotefend, G. F. (1834). 346 46 . 348 1–3 Entstehung, wie … Aeolischen. ] ‚Bauernsprache‘, also provinziel-
le, ungebildete Sprache ; noch bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts aufrechterhal tene (falsche) Ansicht über die Entstehung der lateinischen Sprache aus den altitalischen Sprachen und den Dialekten der griechischen Kolonien in Unter italien. 347 3–5 Im Grunde … sind. ] Vgl. Schlegel, F. (1798b), 24 [= KFSA, Bd. 2, 179, Frag
ment 92] : „Ehe nicht die Philosophen Grammatiker, oder die Grammatiker Phi losophen werden, wird die Grammatik nicht, was sie bey den Alten war, eine pragmatische Wissenschaft und ein Theil der Logik, noch überhaupt eine Wis senschaft werden.“ 347 10–11 Nach meiner … p. 358 sqq. ] Boeckh (1808d), 358 ff. 347 11 φύσει oder θέσει ] ‚von Natur aus‘ oder ‚durch Setzung, Vereinbarung‘. 347 16–17 Organischer Zusammenhang … S. 372 sqq. ] Vgl. Boeckh (1808d), 372 ff. 347 17 Bernhardis Abhandlung … Pantheon. ] Bernhardi (1810). 347 24–25 Der Etacismus … seyn. ] Aussprache des griechischen Eta wie ein lan
ges ‚e‘.
348 3–4 Testimonia veterum ] ‚Zeugnisse der Alten‘. 348 12–13 Collectanea litteraria ] ‚Literarische Sammlungen‘. 348 15–17 Sylloge scriptorum, … reliquerunt ] ‚Sammlung der Autoren, die Auf
zeichnungen über die Aussprache der griechischen Sprache hinterlassen ha ben‘ ; vgl. Haverkamp (1736 –1740). Für den Beitrag von Martinus vgl. Haverkamp
*138
Anmerkungen zum Grundtext
I 348 – 350
(1736 –1740), Bd. 2, 275 ff. ; Martinus hat im Streit um die Aussprache des Altgrie chischen die Position von Erasmus von Rotterdam vertreten, wohingegen Eras mus Schmidt die Position Reuchlins verteidigt hat, vgl. Haverkamp (1736 –1740), Bd. 2, 623. 348 24–29 Andere will … Iotacismus. ] Wettstein (1681) ; Koraes (1807), Bd. 1, α – μς. 348 28–29 Iotacismus ] Aussprache des griechischen Eta wie ein langes ‚i‘. 348 34 Montfaucon und Bast ] Montfaucon (1708) und Bast (1811). 348 41–43 Oekonomos περὶ … 1830. 8. ] Oikonomos (1830) : ‚Über die richtige Aus
sprache der griechischen Sprache‘.
348 45–46 Schneiders Lateinische Grammatik ] Schneider, F. (1819 –1821). 348 49–51 Bloch’s Revision … Griechischen. ] Bloch (1826). 348 52–54 Liscovius. Reuvens … Telvy. ] Liskovius (1825) ; Reuvens (1815) ; Georgia
des (1812) ; Seyffarth (1824) ; Oikonomos (1830) ; Raumer, R. v. (1837) ; Gotthold (1836) ; Henrichsen (1839) ; Ellissen (1853) ; Télfy (1853). 348 55 Corssen ] Corssen (1858 –1859). 348 60 προσῳδία ] ‚Prosodie‘, die Lehre vom Messen der Silben nach Länge und
Tonhöhe und der sprachlichen Artikulation (Akzente, Pausen, Intonation).
349 4 –5 Desiderii Erasmi … pronunciatione ] Vgl. Erasmus (1528) : ‚Dialog über die
richtige Aussprache der lateinischen und der griechischen Sprache‘.
349 8–13 dann insbesondere … explicandaque pp. ] Seyfert (1798 –1802) ; Schoppe
(1659) ; Sánchez de las Brozas (1687) ; Lipsius (1586) ; Thryllitius (1709) : ‚Abhand lung über die Ableitung und Erklärung der lateinischen Aussprache aus der äolischen‘. 349 19 Ecphonesis ] ‚Aussprache‘. 349 19 Seyfert, Schneider. ] Seyfert (1798 –1802) ; Schneider, F. (1819 –1821). 350 27–32 Manches gute … 1816. ] Vgl. Boeckh (1811 –1821), Bd. 1.2 (1814), 1 – 340
und Lindemann (1816a) : ‚Über die Akzente der lateinischen Sprache‘.
350 36 Ritter Elementa … Latinae ] Ritter, F. (1831) : ‚Grundlagen der lateinischen
Grammatik‘.
350 40 Kreuser ] Kreuser (1827).
I 350 – 352
Anmerkungen zum Grundtext
*139
350 42–43 Wagner Addenda … accentibus ] Vgl. Wagner, K. (1810) : ‚Einige Nach
träge zum Buch über die Akzente‘.
350 4 4–46 Lindemann Ad … Additamenta ] Vgl. Lindemann (1816b) : ‚Nachträge zu
seinem ersten Buch über die Akzente der lateinischen Sprache‘.
350 49–54 Coelemann und … schlecht. ] Coelemann (1611) ; Morell (1762) ; Sme
tius, H. (1599) bzw. (1719) : ‚Lateinische Prosodie‘ (vgl. die Anm. zu 348 60) ; Morell (1815) : ‚Lexikon der griechischen Sprache unter besonderer Berücksichtigung der Prosodie‘ ; Gräffe (1811). 350 54–56 Morell-Maltby … 1818 ] Diese ‚für den Schulgebrauch‘ angepasste Edi
tion konnte nicht nachgewiesen werden.
350 56–57 Spitzner. Passow Wörterbuch. ] Spitzner (21823) und wahrscheinlich
Passow, F. (21826) und/oder (31828), vgl. hierzu auch die Anm. zu 626 4– 5.
350 58 de Metris Pindari ] Boeckhs Abhandlung „Über die Versmaße des Pindar“
findet sich im zweiten Band seiner Pindar-Edition : Boeckh (1811 –1821), Bd. 1.2 (1814), 1 – 340. 351 3 Arsis und Thesis ] ‚Hebung und Senkung‘.
351 4 –5 Siehe die … Accent ] Es könnte sich evtl. um § 5 der Pseudo-Prisciani
schen Schrift Liber de accentibus handeln, in dem die elementare Terminologie des lateinischen Akzents erklärt wird, vgl. Keil (1860), 519 f. Der genannte Band stammt allerdings erst von 1860. Aus welcher Ausgabe Boeckh zitiert haben könnte, muss noch erforscht werden. 351 19–20 ausgenommen ist … Port-Royale ] Vmtl. Arnauld/Lancelot (1660). 351 20 Foster on Accent ] Foster (1762). 351 20–21 Wagner über … Griechen ] Wagner, K. (1807). 352 4 –5 Humboldt über … Chinesische ] Humboldt, W. v. (1827). Möglicherweise
hat Boeckh zudem den 1826 von Humboldt in der Akademie der Wissenschaften gehaltenen Vortrag gehört, der aber erst 1906 erstmalig publiziert worden ist. Vgl. Humboldt, W. v. (1906). 352 5–6 Schlecht der … Schneider ] Schneider, K. (1837). 352 23–27 Joannis Brassii … werth. ] Brass (1838 –1840) : ‚griechischer Aufstieg
zum (Berg) Parnass‘.
*140
Anmerkungen zum Grundtext
I 352 – 354
352 32–35 Doppelter Gang … Vergleichung. ] Fulda (1776) ; vgl. ferner Boeckhs Be
merkung zu Fulda in Boeckh (1808d), 396.
352 37–38 Etymologicon Magnum Gudianum ] Vgl. Sturz (1818) : ‚Großes etymologi
sches Wörterbuch Gudianum‘.
352 39–44 (Buttmann). Herodian … Lexikon. ] Buttmann (1818 –1825). Aelios Hero
dianos/Herodianus grammaticus : ‚Über singuläre (besondere) Ausd ruckswei se(n)/ Ausdrucksform(en)‘ – in diesem Werk werden bestimmte Wörter, insbe sondere auch Götternamen, die Irregularitäten aufweisen, harmonisierend in das übrige griechische Wortmaterial eingeordnet. Vgl. ferner Lünemann (61826) ; Kärcher, E. (1824) ; Freund (1834 –1840). 352 48 Lobeck ] Lobeck (1846) und (1853 –1862). 353 12 Indisches ; Friedrich Schlegel ] Vgl. Schlegel, F. (1808). 353 16–24 . 355 1 Reduction auf … nachgewiesen. ] Die Bemerkung bezieht sich auf
jene Leistungen der holländischen Philologen Hemsterhuis, Valckenaer, Lennep und Scheid, die darauf zielten, die ganze griechische Sprache aus den Grundver ben ἄω, ἔω, ὄω, ἴω, ὔω herzuleiten. Vgl. Riemer (1802 –1804) und insbes. Lennep (21808) : ‚Etymologisches Wörterbuch der griechischen Sprache‘ mit ‚Vorbemer kungen zur lateinischen Sprache‘, Utrecht 21808 sowie Valckenaer (21805) : ‚Aka demische Bemerkungen, mit denen der Weg zur Erforschung der Griechischen Ursprünge [d. h. der Urformen der griechischen Sprache] und zur Heilung der Fehler des Vokabulars befestigt wird‘ nebst Lenneps ‚Akademischen Vorlesun gen‘, die in Valckenaer (21805) enthalten sind. Vgl. dazu das vernichtende Urteil von Theodor Benfey (1869), 257 : „Abgesehen von einigen einzelnen nicht un richtigen Bemerkungen, tritt uns hier ein so großartiger, methodisch entwic kelter, Unsinn entgegen, wie ihn selbst das Gebiet der Etymologie, welches doch an traurigen Erfahrungen der Art reicher ist, als irgend ein andrer Zweig der Wissenschaften, noch nicht erblickt hatte und hoffentlich nie wieder erblicken wird.“ 354 4 Nachträge zu Schneider ] Vmtl. Schneider, J. (1821). 354 5–7 Fehler der … Hermeneutik. ] Hier ist nicht eindeutig, worauf sich dieser Verweis bezieht. Möglicherweise auf I 85 8– 12 und/oder 97 3– 6. 354 11 Englischer und Pariser Stephanus ] Estienne (1816 –1825) und (1831 –1865). 354 13–14 Lateinisches Wörterbuch … Lünemann ] Lünemann (61826). 354 31 Hartung. Seager pp. ] Hartung (1831) ; Seager (1833).
I 353 – 357
Anmerkungen zum Grundtext
*141
353 52 Riemer ] Riemer (1802 –1804). 355 1–5 Stephani Thesaurus … Gesner. ] Estienne (1572) ; Scapula (1665) ; Schnei
der, J. (1797 –1798) ; Vossius, G. J. (1662) bzw. (1762 –1763) : ‚Etymologisches Wör terbuch der lateinischen Sprache‘ ; ferner Gesner (1749) ; Faber, B. (1726), (21735) : ‚Schatz der schulischen Bildung‘. Bei Fabers großem Lexikon handelt es sich um eine Kreuzung aus Wörterbuch, Sachkunde und Mythologie. 355 5 –6 Facciolatus und … (Ruhnken). ] Forcellini (21805) ; vmtl. Scheller (1783 – 1784) ; vgl. dazu Ruhnken, „Praefatio“ in Scheller (1799), Bd. 1, I. 355 6 –8 Neue Ausgabe … Passow. ] Scheller (1799) ; Estienne (1816 –1825) ; wahr
scheinlich Passow, F. (21826) und/oder (31828).
355 10–11 Buttmann wird … anstellen. ] Vmtl. Buttmann (1819 –1827). 355 26 Scheidius ] Vmtl. Lennep (21808) und/oder Valckenaer (21805). 356 25–32 man muß … wird. ] In Frage kommen : Wüllner (1827), (1831) und/oder
(1838) sowie Hermann, G. (1801).
356 35–36 Griechische Sprachlehre … 1805 ] Trendelenburg (1782), (51805). 356 39 Thiersch Tabellen ] Thiersch (1808b). 356 43–46 Das Passiv … sei. ] Vgl. Wüllner (1831), 102. 356 61–62 wie man … (Lisch). ] Vmtl. Lisch (1826). 357 18 Hermann de … Grammaticae ] Hermann, G. (1801) : ‚Über das zu verbes
sernde System der griechischen Grammatik‘.
357 19–27 Indeß hat … Trendelenburg. ] Vgl. die Anm. zu 353 16– 24.355 1 sowie Har
ris (21765), 87 –191 und (1788), 72 –157. Vgl. ferner Diogenes Laertius, Leben und Meinungen berühmter Philosophen VII, 39 ff., speziell VII, 57 f. Harris zitiert in dem zuvor genannten Werk, was Apollonios Dyskolos und Priscianus von den Stoikern überliefern ; Reiz (1766) ; Knight (1791) ; Trendelenburg (1782) und (51805). 357 27–28 Wichtiger ist … Temporum. ] Vgl. Harris (21765), 100 –139, insbes. 119 –130
bzw. Harris (1788), 82 –115, insbes. 99 –107. Laut Harris gibt es zwölf natürliche Tempora, vgl. Harris (21765), 120 ff. bzw. Harris (1788), 100 f.
357 29 Harris – Begriffe. ] Harris’ Theorie intendiert, wie alle sog. allgemeine
Grammatik, unter Absehung von jeder besonderen Sprache, Geltung für alle Sprachen zu haben, vgl. Harris (21765), 11 bzw. (1788), 12, und setzt folglich mit einer Analyse des Begriffs der Zeit bzw. der Vorstellungen (Perception) und Wil
*142
Anmerkungen zum Grundtext
I 357 – 363
lensbewegungen (Volition) ein, um die Theorie der Tempora bzw. der Modi zu entfalten, vgl. Harris (21765), 100 ff. und 140 ff. bzw. Harris (1788), 82 ff. und 116 ff. 357 29–30 Holländer – Formen. ] Vgl. hierzu die Anm. zu 353 16– 24.355 1. 358 4 –5 Dissen Dissertatio … Graeci. ] Dissen (1808) : ‚Abhandlung über die grie
chischen Verbalmodi‘.
358 12 Wüllner will … seien ] Vgl. Wüllner (1827), 122. 359 22–29 Daher hat … Amandus ] Die griechischen Partizipialformen bedeuten
jeweils ‚geschlagen‘, allerdings einmal Perfekt aktiv : ‚geschlagen habend‘ und einmal Präsens passiv ‚geschlagen werdend‘.
360 27–28 Bernhardi. ] Bernhardi (1795), (1797b), insbes. 1 – 72 sowie (1801 –1803)
und (1805).
360 31–32 Stolle. Harris. Reiz. ] Stolle (1847); Harris (21765) und/oder (1788) ; Reiz
(1766).
361 10–18 actio præsens … futuro ] ‚gegenwärtige/vergangene/zukünftige Hand
lung in der gegenwärtigen/vergangenen/zukünftigen Zeit‘.
361 26 Futurum exactum ] ‚vorzeitige Zukunft‘, d. h. Futur II oder Futurperfekt. 361 28–29 Wilken hat … angewandt. ] Vgl. Wilken (1805). 361 32 ἀορίστως ] ‚unbestimmt/im Aorist‘. 362 21–24 Hier setzen … ἐξέλαμψε &c. ] Vgl. Platon, Gorgias 484 a – b : ἐπαναστὰς
ἀνεφάνη δεσπότης ἡμέτερος ὁ δοῦλος, καὶ ἐνταῦθα ἐξέλαμψεν τὸ τῆς φύσεως δίκαιον („und steht auf, er der Knecht, und erhebt sich als unser Herr und eben darin leuchtet recht deutlich hervor das Recht der Natur“ [Schleiermacher]). 362 42 3mahl. ] Viger (1802), (21813), (31822). 362 4 4–45 Devarius, siehe … Hartung. ] Devarius (1588) und (1835 –1842) ; Hartung
(1832 –1833).
362 47–49 Hermann de … Hartung. ] Hermann, G. (1831a) und (1831b) ; Viger (41834) ;
Hartung (1832 –1833).
363 1 Tempora historica ] ‚erzählende Zeitformen‘. 363 8–9 Ita comparatus … afficiar ] ‚Ich bin von Natur so beschaffen, dass ich nie
mals Schmerz empfinde, die Natur hat mich so gebildet, dass ich niemals Freude empfinde‘.
I 363 – 366
Anmerkungen zum Grundtext
*143
363 9 –10 natura cum … iret. ] ‚als/indem es die Natur mit sich brachte, dass er
blindlings ins Verderben lief.‘
363 20 erst seit … geschehen. ] Buttmann (1792) ; Matthiä (1807) und (1808a). 363 22–25 Hierher gehört … Auflage. ] Viger (1627), (1777) und (1802) : ‚Über die
eigentümlichen Ausdrücke der griechischen Sprache‘ ; Hoogeveen (1769), (1782) und (21806) : ‚Lehre von den Partikeln‘, also von den Funktionswörtern, die einer Restklasse von nicht flektierbaren Wörtern angehören und weder den Präposi tionen noch den Adverbien oder den Konjunktionen zuzurechnen sind. 363 25–27 Im Lateinischen … Schwarz pp. ] Torsellini (1598) und (1709) : ‚Über die
Partikeln der lateinischen Sprache‘.
363 31–32 Gregorius Corinthus … Koen. ] ‚Über die Dialekte‘ hg. von Koen (1766). 363 32 Maittaire, neu … Urtheil. ] Maittaire (1706), Boeckh hat eine Ausgabe von
1807 besessen, vgl. Maittaire (1807).
364 6 –7 Giese über … unvollendet. ] Giese (1837). 364 7–10 Ahrens de … Dorischen. ] Ahrens (1829) und (1843) : ‚Über die Dialekte
der griechischen Sprache‘, Bd. 1 : ‚Über die äolischen Dialekte‘.
364 22–24 wie wenn … will. ] Anspielung auf Hermann, G. (1831). 364 25–26 Das Maß … Wasser. ] Anspielung auf Pindar, Ol. 1,1. Die erste Olympie
beginnt mit den Worten : Ἄριστον μὲν ὕδωρ (‚das Beste ist das Wasser‘).
364 37–39 Daß übrigens … gezeigt. ] Unklar, worauf Boeckh hier verweist, evtl. auf I 75 11 ff. 364 57–59 Der Unterschied …aufgestellt ] „Neuerlich“ ist hier im Sinne von „er
neut“ zu verstehen und bezieht sich auf Hermanns Publikationen zur Metrik, vgl. Hermann (1799) und (1816). 365 1 Sturz de … Alexandrina ] Sturz (1808) : ‚Über den makedonischen und den
alexandrinischen Dialekt‘.
365 6 Rangordnung der … Sonus &c. ] Bröder (1816). Vmtl. handelt es sich bei
dieser Bemerkung um eine spätere Ergänzung.
365 25–27 Dionysius Halicarnasseus … Schäfer. ] Schäfer, G. H. (1808) : ‚Über die
Anordnung der Wörter‘.
366 55–56 Elementa. Epitome. ] Hermann, G. (1816) und (1818b).
*144
Anmerkungen zum Grundtext
I 366 – 369
366 57 Apel. ] Apel (1814 –1816). 366 58–66 Seidler ; Apel … geistlos. ] Seidler (1811 –1812) ; Apel (1814 –1816) ; von Ge
org Friedrich Grotefend ist höchstwahrscheinlich der zweite Band von dessen Grammatik gemeint, vgl. Grotefend, G. F. (1816) und (31820), die noch in weite ren Auflagen erschienen ist. Darüber hinaus konnte keine Publikation Grote fends zur lateinischen Metrik nachgewiesen werden. Voß (1802) ; wahrscheinlich denkt Boeckh hier an Hermann, G. (1796), (1799a), (1816) und (1818b). 367 6 Unter den … erste. ] Vmtl. Bentley (1789) bzw. (1726). 367 6 –7 de metris Græcorum & Romanorum ] ‚Über die griechischen und lateini
schen Versmaße‘.
367 10–13 Einen großen … Pindar. ] Boeckh (1809b). Diese Publikation hat Boeckh
auf den 12. August 1809 datiert, vgl. Boeckh (1809b), 197. Das Manuskript der En cyklopädie-Vorlesung ist in etwa zeitgleich dazu entstanden, was auch Boeckhs folgende Bemerkung nahelegt. 367 13–14 Sie ist … Schwange ] Diese Bemerkung bezieht sich möglicherweise auf
Kuithan (1808). Vgl. hierzu Boeckhs Rezension dieses Werkes : Boeckh (1809d). 367 17 De metris Pindari. ] Boeckh (1811 –1821), Bd. 1.2 (1814), 1 – 340.
368 8–14 Mein System … Folgen. ] Diese Bemerkung bezieht sich auf Boeckhs
Arbeiten zur Metrik (bei Pindar). Vgl. Boeckh (1809b) sowie (1811 –1821), Bd. 1.2 (1814), 1 – 340, ferner Bd. 2.1 (1819), XXXI – LII und (1825c). 368 15–20 Übertreibung des … pentametri.) ] statt ‚Philologen Metriker‘ werden ;
Friedemann (1816) : ‚Über die mittlere Silbe des Pentameters‘. Gemeint ist da mit die metrische Behandlung der letzten Position der ersten Pentameterhälfte, denn genaugenommen hat ja ein Pentameter keine „mittlere“ Silbe. 368 25–26 Hier zuerst … philologica ] Vgl. Engelmann (21840) und/oder (31853). 368 27–28 Vaters Litteratur … Grammatiken ] Vater, J. S. (1815). 368 34 Monboddo pp. ] Burnett (1773 –1792). 368 37 Seidler Dochmiaci pp. ] Seidler (1811 –1812). 368 49–54 Becker, Schmitthenner … S. 368 ff. ] Vmtl. Becker, K. F. (1827) und (1829)
sowie Schmitthenner (1826) und evtl. zudem Schmitthenner (1828) ; ferner Mi chelet (1840). 369 2–3 Harrisii Hermes … Band. ] Harris (21765) und (1788).
I 369 – 370
Anmerkungen zum Grundtext
*145
369 5–7 Die Französischen … Encyklopädie pp. ] Boeckh bezieht sich hier wohl
in erster Linie auf Étienne Bonnot de Condillac, der, ausgehend von John Locke, eine verstärkt sensualistisch ausgerichtete Untersuchung der erkenntnisstiften den und erkenntnisleitenden Funktionen der Sprache betrieb und damit auch die franz. Enzyklopädisten beeinflusste. Die Encyclopédie (Encyclopédie, ou Dictionnaire raisonné des sciences, des arts et des métiers, par une Société de gens de lettres. Mis en ordre et publié par M. Diderot […] et quant à la partie mathématique, par M. D’Alembert […] , I – V II. Paris : Briasson, David, Le Breton, Durand 1751 –1757 ; VIII – X VII. Neufchastel [Paris] : Samuel Faulche & Compagnie 1765) enthält eine Fülle von Artikeln, in denen thematisch oder beihergehend Aspekte und Probleme von Sprache, Logik, Erkenntnistheorie pointiert oder in ihrem Verhältnis zueinander behandelt werden. Im Anschluss an Condillac befassten sich auch einige der sogenannten Idéologues, namentlich AntoineLouis-Claude Destutt de Tracy und Joseph-Marie Degérando mit semiotischen Fragen und den epistemischen Leistungen der Sprache. 369 13 Glossologie ] ‚Sprachlehre‘. 369 13–14 Mertian (selbst … Reinholdianer pp. ] Mertian (1796) ; Roth (1795). 369 15–18 Eine neue … Sprachlehre. ] Sacy (1799) und (1804) ; Vater, J. S. (1801). 369 18–22 Bey weitem … Sprachwissenschaft). ] Bernhardi (1801 –1803) und (1805). 369 26 vergleichende Grammatik ] Frühe Übernahme dieses von A. W. Schlegel
geprägten und von Friedrich Schlegel popularisierten Begriffs, die beide die Notwendigkeit einer vergleichenden Grammatik bekunden, vgl. Schlegel, A. W. (1803), 203 sowie Schlegel, F. (1808), 28 und 84. 369 26–27 . 371 1–3 Man hat … kann. ] Adelung (1806 –1817).
370 6 Adelung, Johann Christoph ] Adelung (1806 –1817). Boeckh hatte hier irr
tümlich Friedrich von Adelung notiert und somit Johann Christoph Adelung (1732 –1806) mit seinem Onkel Friedrich von Adelung (1768 –1843) verwechselt, wahrscheinlich weil dieser ebenfalls Sprachforscher gewesen ist. 370 26–27 Bekker Anecdota. … Göttling. ] Bekker (1814 –1821) ; Dindorf (1823) ; Gött
ling (1822).
370 29 Constantinus Laskaris ] Der byzantinische Humanist Konstantinos Las
karis verfasste eine griechische Grammatik, bei der es sich um das erste in Italien gedruckte und publizierte griechische Buch handelt, vgl. Laskaris (1476).
*146
Anmerkungen zum Grundtext
I 370 – 371
1494 –1495 erschien bei Aldus Manutius in Venedig eine mit einer lateinischen Übersetzung versehene Edition dieser Grammatik, vgl. Laskaris (1494 –1495). 370 30–31 Lascaris, Gaza ] Laskaris (1476) und (1494 –1495) ; Gaza (1495). 370 33–35 Clenardus, Vechneri … Grammatik. ] Clenardus (1530) und (1531) ; Vech
ner (1611), (1630) ; Vollständigere Griechische Grammatik (1730). 370 36–37 Neuste Ausgabe … 1834. ] Viger (41834).
370 38–39 Thiersch Acta … Monacensium. ] Friedrich Thiersch hat von 1812 bis
1829 die „Acta philologorum Monacensium“ (4 Bde.) herausgegeben.
370 42 Werner (Haas, Günther ] Werner (1804) ; Haas (41822) ; Günther (1813 –1816)
und/oder (1825).
370 49 Kühners Grammatik ] Kühner (1834 –1835). 370 51–59 . 372 1–2 (Donaldson) / Für … oben. ] Donaldson (1839) und (1848) ; Franz
(1835) ; Hermann, G. (1801), Buttmann (1792), Matthiä (1807) und (1808a) ; Thiersch (1812) ; Rost (1844) ; Bernhardy (1829) ; Kühner (1829) ; Schmalfeld (1846) ; Ahrens (1852) ; Curtius, G. (1852) ; Bernhardy (1829) ; Rost (1844) und vmtl. die spätere Auflage : Rost (71856). 371 6 –8 man hat … Bekker. ] Sylburg (1590) ; Bekker (1817). 371 8–13 In neuern … Seculi. ] Gaza (1495) ; Neophythos (1768). 371 13 Seculi ] ‚Jahrhunderts‘. 371 13–15 Die übrigen … (Cornucopiæ). ] Vgl. Manutius (1496) : ‚Die Gärten des
Adonis‘, dieser Band versammelt Texte verschiedener griechischer und byzan tinischer Grammatiker ; Cornucopiæ : ‚Füllhörner‘. 371 15–19 Die meisten … berechnet. ] Canini (1555) ; Viger (1627) ; Budé (1529) :
‚Ausführungen zur griechichen Sprache‘.
371 19–22 Hierauf kommt … Urtheil. ] Weller (1636) und (1756) ; Fischer, J. F. (1750 –
1752), (1798 –1799) und (1801) : ‚Anmerkungen zu Weller‘.
371 22–24 Märkische Grammatik … geworden. ] „Vollständigere Griechische
Grammatik“, deren erste Auflage 1730 erschienen zu sein scheint. Für Details zum Projekt der „Märkischen Grammatik“ vgl. Neugebauer (1985), 461 – 464 so wie Heubaum (1905), 127 –130.
I 371 – 373
Anmerkungen zum Grundtext
*147
371 24–29 Die Hallische … Theil. ] Verbesserte und Erleichterte griechische Gram
matica (1740) ; Trendelenburg (1782) ; Hermann, G. (1801), ‚Über die Verbesserung des Systems der Griechischen Grammatik‘.
371 29–32 Buttmann, 3 Auflagen … Gedrängten. ] Vmtl. Buttmann (31805) und
(41808). Boeckh hat beide Auflagen besessen.
371 32–34 . 373 1 Matthiä ausführliche … Thiersch. ] Matthiä (1807) und (1808a) ;
vmtl. entweder Thiersch (1808b) oder, falls es sich um eine spätere Hinzufügung handelt (was der Schreibduktus allerdings nicht nahelegt) : Thiersch (1812). 372 4 –9 Thiersch, Griechische … Lobeck. ] Thiersch (21818) und (1815) ; Buttmann
(1819 –1827) und (21830 –1839).
372 11–14 Rudimannus. Rudimanni … 1823. ] Vgl. Ruddiman (1725 –1731) und (1823) :
‚Handbuch der lateinischen Grammatik‘.
372 15–18 Wenck, von … Grammatik. ] Vgl. Grotefend, G. F. (71814 –1816) oder
(31820), der zweite Band dieser lateinischen Grammatik enthält jeweils die Vers kunst ; Bröder (51804) ; Thiersch (21818) und (1815). 372 19–22 Schneider, 3 Bände … Bände. ] Schneider, F. (1819 –1821). 372 23–28 Zumpt, Otto Schulz … Billroth. ] Zumpt (1818) – Boeckh hat die erste,
zweite, dritte, vierte, neunte und zehnte Auflage (101850) von Zumpts Gramma tik besessen. Vmtl. Schulz (21834) und/oder (91836) ; Ramshorn (1824) und (1826) ; Reisig (1839) ; Krüger, G. (1842) ; Billroth (21838). 372 30 Gedike. ] Gedike (1782a), (1782b), (1790), (1792). Zu Gedikes Schulbüchern
vgl. Neugebauer (1985), 464 f.
373 3 Alte. Varro, Quintilian. ] Varro (z. B. De lingua Latina : ‚Über die lateinische
Sprache‘) und Quintilian (Institutio oratoria : ‚Unterweisung in der Redekunst‘) werden hier als Autoren sprachwissenschaftlicher Werke genannt. 373 3–10 Sammlungen von … Bauer. ] Godefroy (1595) ; Putschius (1605) ; Scali
ger (1540) : ‚Über die Grundlagen/Anfangsgründe der Lateinischen Sprache‘ ; Schoppe (1659) : ‚Philosophische Grammatik‘ ; Vossius, G. J. (21662) und/oder (1695) ; Sánchez (1587), (1663), (1664), (1795), (1687) und (1793 –1801) : ‚Minerva oder Darlegung der Prinzipien der lateinischen Sprache‘. 373 10–14 Joachim Lange … wäre. ] Lange, J. (591816) ; Scheller (31790) und (1782). 373 14–15 Die Märkische … Märkische. ] Gemeint ist die „Vollständigere Latei
nische Grammatica Marchica“, diese erschien zuerst 1718, worauf viele weitere
*148
Anmerkungen zum Grundtext
I 373 – 374
überarbeitete Auflagen folgten, und die „Vollständigere Griechische Gram matik“, deren erste Auflage 1730 erschienen zu sein scheint. Für Details zum Projekt der „Märkischen Grammatik“ vgl. Neugebauer (1985), 461 – 464 sowie Heubaum (1905), 127 –130. 373 15–18 Endlich Seyferts … Beste. ] Seyfert (1798 –1802). 373 18–20 Von Elementarbüchern … Döring. ] Döring (1803) und (1806) ; Jacobs, F.
(1805 –1810) ; Jacobs, F./Döring (1808 –1826).
374 24 Γνῶθι σεαυτὸν. ] ‚Erkenne dich selbst.‘ Die Inschrift des Apollontempels
zu Delphi. Für eine Sammlung an Stellenbelegen seit der Antike vgl. Bauer (2016), 1211 f.
II 381 – 385
Anmerkungen zu den Textbeilagen
*149
zu Band 1.2 · Textbeilagen 381 3 Beilage A ] Überlegungen zur Datierung von Bl. 78r/v : Aus inhaltlicher
Perspektive betrachtet, spricht die Verwendung des Begriffes „Aggregat“ (vgl. hierzu die Anm. zu 5 6) dafür, dass Boeckh diese beiden Seiten nach 1817 (dem Erscheinungsjahr der ersten Auflage von Hegels Enzyklopädie) notiert hat so wie vor der neuen Niederschrift der ersten vier Seiten des „Heidelberger Heftes“. 381 24–25-382 1–5 und die … Kräften. ] Vgl. Aristoteles, Metaphysik I, 1 (980 b 28 –
982 b 2).
381 26 das Gegentheil … Μισολογία. ] Misologie : „Verachtung der Sprache/
Vernunfthass“ (Campe [1813]), vgl. Platon, Phaidon 89 d ; Laches 188 c ff. ; Politeia 411 d. 382 16 φιλολογία ] ‚Philologie‘, vgl. hierzu die Anm. zu 7 20– 25. 382 31 ἀρχαιολογία ] ‚Altertumslehre‘. 383 5 Aggregat ] Vgl. hierzu die Anm. zu 5 6 und 24 43– 46. 383 33 Bernhardy ] Vgl. Bernhardy (1832), 1. 384 19 πολυμαθίη νόον οὐ διδάσκει ] ‚Vielwisserei lehrt den Verstand nicht‘. Vgl. Heraklit, Fragmente DK 22 B 40 : πολυμαθίη νόον ἔχειν οὐ διδάσκει („Vielwisserei
lehrt nicht Verstand haben.“ [Diels/Kranz]).
384 20–22 sie ergreift … Aggregat ] Auch wenn sich Boeckhs Aussage auf die zu
vor genannte Vielwisserei bezieht, so artikuliert er hier indirekt zugleich, was er unter einem „Aggregat“ versteht. Vgl. ferner die Anm. zu 5 6 und 24 43– 46. 384 33 φύει ] ‚Lässt wachsen/bringt hervor‘. 384 35–36 Collectaneen und Adversarian ] Vgl. die Anmerkungen zu 173 12 und
173 11.
385 20 Litterator ] ‚Elementarschullehrer/Bücherkenner/Gelehrter‘. Vgl. ferner
Christes (2006) : „In der Elementar-Sch. (ludus litterarius) brachte der ludi ma gister (auch : litterator) den Kindern im Alter von etwa 7 –11 J. […] Jungen wie Mädchen – Lesen, Schreiben und Rechnen bei.“ 385 21 φιλόλογος ] ‚Philologe‘. 385 22 Litteras ] ‚Buchstaben/Literatur/Bildung‘.
*150
Anmerkungen zu den Textbeilagen
II 386
386 13 Hier folgt … bis S. 4. extr. ] Vgl. Boeckhs Manuskript zur Vorlesung über „Römische Litteraturgeschichte“ (A BBAW, Nl. A. Boeckh, Nr. 5), Bl. 3/2r ff. : […]
Nach dieser Kritik muß es freylich sehr problematisch seyn, wo ich endlich für meine Philologie noch einen Ausweg finden könne, da ich alle Thore der Stadt so sorgfältig verriegelt und besetzt habe : allein zu merken ist, daß ich noch überall eine Pforte aufgelassen, und zuletzt möchte sie zu allen und zu keinem hinaus. Die Wissenschaft überhaupt (am Rand re., mit Einfügungszeichen : im Ge gensatz gegen Kunst (und Poesie) und das religiöse Erkennen, welche zusammen mit der Wissenschaft die ideelle Seite des Lebens und der Thätigkeit bilden,) ist nur Eine ungetheilte, (am Rand re., mit Einfügungszeichen : die Philosophie als Wissenschaft aus dem Begriff, Wissenschaft der Ideen, ▶ a priori ◀) die Erkennt niß des Ganzen, aber ie nach der Betrachtungsweise, ob das All von materieller oder ideeller (am Rand re. : als Natur oder Geist, als Nothwendigkeit oder Frey heit) Seite genommen wird, erhalten wir zwey, die wir nennen Physik und Ethik, (Punkt verbessert zu Komma ; am Rand re., mit Einfügungszeichen : abgesehen von formalen Disciplinen.) Wohin soll nun die Philologie ? (unleserliche Streichung einer halben Zeile ; am Rand re., mit Einfügungszeichen : Sie enthält gewissermaßen beide und ist doch keines.) Physische Speculation und Experiment hat sie frey lich nicht in ihrer Sphäre : (am Rand re., mit Einfügungszeichen : eben so wenig logische oder ethische :) aber ein physisches Werk, z. B. Plinius, Dioskorides pp. und neuere Philologen[ !] etwa ein Buffon, und dergleichen sind doch Obiecte der Philologie. Wir sollen als Philologen nicht Platone seyn, aber ihn verstehen, (Punkt verbessert zu Komma ; am Rand re., mit Einfügungszeichen : und zwar nicht allein als Kunstwerk, sondern ganz verstehen, auch in Rücksicht des Inhaltes, nicht bloß der Form ; denn die Erklärung die doch wesentlich philologisch ist, bezieht sich auch und vorzüglich auf das Verstehen des Inhaltes.) So mit der ganzen Wissenschaft. Die Naturphilosophie zu produciren, ist kein Obiect für die Philologie : wohl aber zeigt (einseitig immer) beym Alterthum der Philologe daß das Wissen dessen, was producirt ist in dieser Wissenschaft, zugleich auch das reine Darstellen desselben das Geschäft für ihn ist, indem er sich von der Ge schichte der Philosophie nicht ausschließen kann. (am Rand re., mit Einfügungszeichen : Der Philologe muß factisch den Platonischen Timäus ebensogut verstehen und erklären können als Aesops Fabeln oder eine Griechische Tragödie. Eben so Aristoteles’ Thiergeschichte oder Theophrasts Pflanzengeschichte. ▶ – Man hüte sich dies so zu wenden, als ob Kants „Kenntniß der Bücher[“] (also Bibliogra phie) [dabei herauskomme.] ◀ Ausrisse ; daneben li. : Er könnte wohl so herauskom men ; aber jener Begriff von Kant ist Wort unleserlich durch Ausriss als falsch zwei Wörter unleserlich durch Ausrisse (daneben li., unter dem Text : Er ist vielmehr die Wiedererkenntniß der in den Schriften niedergelegten Erkenntniß.)) Dasselbe
II 386
Anmerkungen zu den Textbeilagen
*151
gilt von der ganzen Ethik ; denn sie gehört ia auch zur Philosophie. Auch von einzelnen Theilen gilt dieses, z. B. von der Naturgeschichte oder der Politik. Das Handeln und | [4/2v] Produciren geht ihn durchaus nichts an, aber das Erkennen des Producirten. (am Rand li. : Man sieht schon hier, was eigentlich die Sache des Philologen ist, das Erkennen des vom menschlichen Geist producirten, d. h. des Erkannten. ▶ Es wird überall in der Philologie ein gegebenes Wissen vorausge setzt. ◀) ⟦ Dies läßt sich noch näher dadurch bestimmen. Es ließe sich fragen, ob denn die Darstellung der Geschichte Obiect der Philologie seye, weil dies ia auch Erkennen des Producirten ist. Allein das Wort producirt darf hier nur von Er kenntniß genommen werden : nicht vom Handeln. Darstellung eines Gehandel ten ist sie nicht, sondern Darstellung (am Rand li. : Auch die Geschichte ist selbst Philologie (kann aber wie iede Darstellung, wieder Obiect der Philologie werden). Vergleiche Döderlein de cognatione, quae intercedit philologiae cum historia. Bern 1816. – Die Philologie unterscheidet sich von (über dem Text, mit Verweiszeichen : In Rücksicht der Geschichte könnte man vielleicht sagen, die erkannte Ge schichte sei Gegenstand der Philologie d. h. die Wiederherstellung der Überliefe rung über das Geschehene, weil dieses eine Erkenntniß ist ; nicht aber die Darstellung des Geschehenen : Geschichtschreibung wie Thukydides sei nicht Sache der Philologie aber Wiedererkennen der ganzen Geschichtschreibung oder Geschichtskenntniß. Dies ist in einem gewissen Grade wahr : aber die Scheidung ist hier schwer : beides läuft so ineinander, daß wir besser thun werden die ganze Geschichtschreibung, inwiefern sie auf Quellen beruht, zur Philologie zu rech nen, aber auch nur insofern. Doch giebt es noch einen andern Gesichtspunkt, wonach die geschichtlichen Thaten selbst ein Erkennen sind, Ideen enthalten die wieder zu erkennen sind, und in dieser Beziehung ist alle Geschichtschreibung philologischer Natur.) der Geschichte bloß durch den Umfang, weil jene nicht bloß politisch ist, diese aber gemeinhin dafür gilt. Das geschichtlich producirte ist auch ein Erkanntes, (über der Zeile, mit Einfügungszeichen : Geistiges,) was in That übergegangen ist.) und Erkennung des Erkannten. Ein Historiker ist kein Philo loge ; der Philologe erkennt und reflectirt über den Historiker ; nicht die Ge schichte selbst, sondern das Tradirte, das bereits in der Geschichte Erkannte zu erkennen, strebt er. Dies zeigt die Erfahrung sogar, mit der wir genau überein stimmen. So ist es auch etwa mit dem zumeist uns Widersprechenden, der Geo graphie. Die Darstellung der alten Geographie gilt für Philologie und niemand läugnet es ; (am Rand li. : Die alte Geographie war ia auch eine Erkenntniß der Menschen, welche wieder erkannt seyn will. Aber auch ohne dies ist die Geographie philologisch.) wie ist dies vereinbar, möchte man sagen, da sie ia doch kein Erkanntes ist ? Allein wer läßt die Darstellung der neuen Geographie für Philo logie gelten ? Und was geht uns denn der Unterschied des Alten und Neuen an ?
*152
Anmerkungen zu den Textbeilagen
II 386
Offenbar ist also die alte Geographie nur dadurch Obiect der Philologie daß sie nicht durch Urerkenntniß, z. B. durch selbstgemachte Erfahrung besteht, sondern aus Urkunden gezogen wird, so daß sie zugleich als Hilfswissenschaft für das Verständniß der Litteratur dient. ⟧ (am Rand li., mit Einfügungszeichen : Dies ist der Begriff, wie er entsteht, wenn man auf das Wesen der philologischen Thä tigkeit selbst sieht, alle willkührlichen und empirisch gesetzten Schranken weg nimmt, und der Betrachtung die höchste Allgemeinheit giebt.) So ist die Philologie also Erkenntniß der Erkenntniß, und ie nachdem sie wissenschaftlich oder empirisch ist, eine historische oder wissenschaftliche Erkenntniß der Erkennt niß. (unter dem Text, mit Einfügungszeichen : Unter der Erkenntniß sind auch alle Vorstellungen begriffen ; denn häufig sind es auch nur Vorstellungen, die wieder erkannt werden, z. B. in der Poesie, in der Kunst, in der Geschichte. In allen diesen sind Theils Begriffe, Theils Vorstellungen niedergelegt, die wieder erkannt werden durch Philologie. ▶ – Es wird in der Philologie überall ein gegebenes Wissen vor ausgesetzt. ◀) Ohne Lesen (über der Zeile : und Mittheilung) existirt sie daher nicht, und Schlegel (über der Zeile : es) sagt (über der Zeile : jemand) im Athenäum sehr richtig, daß aus Philosophie oder Poesie niemand liest, sondern daß das Lesen rein ein philologischer Trieb ist : (am Rand li., mit Einfügungszeichen : Nicht allein vom Lesen, sondern vom Hören gilt dasselbe. Das sagt schon das Wort φιλόλογος : das wird sich später ausweisen.) dessen Allgemeinheit und Nothwen digkeit auch schon daraus klar ist, weil ohne Lesen (darüber : Mittheilung) die Wissenschaft überhaupt, und selbst das Leben übel berathen wäre : so daß die Philologie in der That eine der 1ten Bedingungen des Lebens, ein Element ist, welches in der tiefsten Menschennatur und in der Kette der Cultur als ein ur sprüngliches aufgefunden wird : (am Rand li., mit Einfügungszeichen : Sie beruht auf einem Grundtrieb gebildeter Völker. Φιλοσοφεῖν kann auch das ungebildete Volk, nicht φιλολογεῖν. (daneben li. mit Verweiszeichen : Die Philologie setzt ein vorhandenes Wissen voraus, die Philosophie setzt nichts vorhandenes voraus.)) welches sich daher auch bey den Griechen schon zu Platons und Aristoteles’ Zeiten in Sprachforschern und Antiquaren vielfach entwickelt hat, welches ich vorerst zu übergehen genöthigt bin. (am Rand li., mit Einfügungszeichen : Die Phi lologie könnte zwar nach diesem Begriffe etwas Überflüßiges zu seyn scheinen, indem sie wäre ein actum agere wie mir wohl schon eingewandt worden ist ; allein dieses ist nicht wahr. Das Erkannte wieder erkennen, reproduciren, rein darstellen, die Verfälschung der Zeiten, den (am Rand li., unter Verfälschung der … den : Bei dieser Reproduction ist nämlich nicht bloß von der Reproduction des Einzelnen die Rede, sondern da die Philologie Wissenschaft seyn soll, von einem System !) Fortsetzung Seite [5/3r] am Rand oben re. : Mißverstand wegräumen, was nicht als Ganzes erscheint, zu einem Ganzen vereinigen, das alles ist wohl nicht
II 386
Anmerkungen zu den Textbeilagen
*153
actum agere, noch iudicatum iudicare, sondern etwas höchst Wesentliches, und ohne welches bald alle Wissenschaft ihr Ende erreichen würde. In ieder Wissen schaft muß sogar philologisches Talent seyn : so wie der Philologe von ieder mehr oder weniger nach Vermögen wissen muß. ▶ Wo das philologische Talent ausgeht, da tritt die Ignoranz ein ; es ist die Quelle des Verstehens, welches keine so leichte Sache ist. Hier ist nicht bloß Verwechseln in kleinere Münze, wie Tristram sagt. Im Mittelalter fehlt dies. ◀) / Mit dieser Festsetzung des Begriffes sind nun offen bar alle einseitigen Bestimmungen und Tendenzen aufgehoben ; auch zu weit ist der Begriff nicht ; auch lassen sich aus ihm diese Richtungen sehr natürlich er klären. Für’s Erste, wodurch das Erkannte ausgesprochen, und das Ausgespro chene wieder erkannt ist, das allgemeine Vehikel der Erkenntniß, oder vielmehr der reine Abdruck ▶ fast ◀ alles Erkennens, nicht nur des Verstandes, ist die Spra che, (unter dem Text : Die einzige Quelle und Hülfe zur Mittheilung,) | [5/3r] deren tiefstes Mysterium zu ergründen also die 1te Aufgabe der Philologie seyn wird : denn in der That, wer die Sprache bis zu ihren ersten oder letzten Fundamenten, in ihrer Freyheit und Nothwendigkeit begriffen hat, welches die höchste und unermeßlichste Aufgabe ist, der würde auch eben dadurch alles menschliche Erkennen erkannt haben. Das allgemeine Organon des Erkennens muß doch auch vor allen Dingen erkannt werden. Eben so sehen wir nun, warum die Phi lologie selbst dem Begriff nach einseitig auf das Alterthum beschränkt worden ist, Theils weil man nur das Classische als wahrhafte Erkenntniß betrachtete, Theils weil in der ersten Entstehung der Philologie außer dem Alterthum kein Obiect der Erkenntniß ▶ der Art ◀ gegeben war. (über dem Text, mit Einfügungszeichen : Auch ist das Erkennen der neuern Erkenntniß mit minderer Schwierigkeit verbunden, und folglich die leichtere Aufgabe ; die frühere ferner liegende Er kenntniß ist schwieriger zu reproduciren : also hat man freilich vorzüglich das Alterthum als der wissenschaftlichen Philologie Object angesehen. Das worin man lebte, setzte man schon als bekannt voraus. ▶ Es ist die Sprache die primi tive Erkenntniß, welche also wieder zu erkennen. ◀ ▶ Die im übrigen niederge legte Erkenntniß (in der Kunst pp.) ist auch Object der Philologie aber unterge ordneter. ◀) 386 16–18 Durch die … S. 4 extr. – 6.] Verweis auf das Manuskript der „Römischen
Litteraturgeschichte“.
386 19 Actum agere. ] ‚bereits Getanes tun‘. 386 19–20 Römische Litteratur S. 4 – 5 am Rande. ] Siehe oben die Anm. zu 386 13. 386 23–24 besonders noch … S. 7. von III an. ] Vgl. die Anm. zu 12 3– 5.
*154
Anmerkungen zu den Textbeilagen
II 387
387 1–2 Verhältnis der … Litteratur S. 6. ] Vgl. Boeckhs Manuskript zur Vorlesung über „Römische Litteraturgeschichte“ (ABBAW, Nl. A. Boeckh, Nr. 5), Bl. 6/3v f. :
[…] (am Rand li. : 1) Die Philologie ist der Philosophie coordinirt, als universell. / 2) (über der Zeile, mit Einfügungszeichen : Ihr Unterschied und) Verhältniß derselben zu den einzelnen Wissenschaften. In beyden wurzeln alle Wissenschaften.) Um die Grenzen der Philologie und sonach der Litteratur (denn wie sehr die Bestim mung iener diese bestimmt, und warum wir in diese Untersuchung eingegangen sind, muß ietzt schon klarer seyn) noch näher zu bestimmen, möchte ihr Verhältniß zu andern Wissenschaften zu betrachten sehr dienlich seyn. Wir sind davon ausgegangen, daß es nur Eine Wissenschaft giebt, die Philosophie, welche Theils Ethik, Theils Physik ist. Denn die Facultäten, welche übrig sind, Theologie, Rechtsgelehrsamkeit, Medicin, Oekonomie, können nur betrachtet werden als besondere Anwendungen der Philosophie zu einzelnen Zwecken, oder inwiefern sie rein theoretisch und keine Anwendung sind, nur als Abzweigungen der Phi losophie. Die Philologie aber haben wir gesetzt als Erkenntniß und Darstellung alles Erkannten, also aller Wissenschaft, als Polymathie zugleich, als die ganze Erudition, inwiefern iedes Lesen schon philologisch ist. Dieses ist keine Para doxie, wiewohl es so klingt ; ich kann davon nicht ablassen ; denn so entsteht der Begriff, wenn man ihn bis zu derienigen Allgemeinheit erhebt, auf welcher allein die Wahrheit derselben, von unwesentlichen Einschränkungen gesondert, erscheint. Folglich ist die Philosophie ohne Philologie gar nicht gedenkbar ; und wie iede Wissenschaft Theil nimmt (am Rand li. : Philosophie und Philologie be dingen sich wechselseitig. Denn man kann das Erkannte nicht erkennen, ohne auch überhaupt zu erkennen ; und man wird auch nicht zu einer Erkenntniß schlechthin gelangen, ohne was andere erkannt haben (im Manuskript : zu haben), zu kennen. (Fortsetzung weiter unten am Rand li. und unter dem Text, mit Verweiszeichen : Der Philolog kann die Gesammtheit der Erkenntnisse eines Volkes nicht reproduciren ohne philosophische Thätigkeit in der Construction, selbst ohne philosophische Anschauung der Ideen ; der Philosoph bedarf aber in allem Geschichtlichen, (über der Zeile, mit Einfügungszeichen : was er erklären will, (im Manuskript : was sie erklären will,)) welches er betrachtet, der vorgängigen rich tigen Reproduction des Überlieferten, welche rein philologisch ist, und nicht so leicht, und gerade von den Philosophen oft verfehlt wird.)) an der Philosophie, so an der Philologie. Nicht darum stelle ich dieses so auf, damit die Philologie auf Kosten anderer gehoben werde, sondern damit man ihren Begriff nicht im Ge genstande suche, indem gar kein bestimmter für sie mit Consequenz gefunden werden kann, sondern alle ihr (am Rand li. : Schulgelehrsamkeit ist auch zu ein geschränkt, weil es sich bloß auf das Humanitätsstudium bezieht.) angeeignet sind : denn daß sie Schulgelehrsamkeit seye, selbst dieses ist kein Bestimmtes,
II 387 – 388
Anmerkungen zu den Textbeilagen
*155
sondern ein Allgemeines ; die Schule ist für das ganze Leben. Und um nicht den Schein des Lobredners zu haben, als wollte ich die Philologie so hoch setzen, durch diese Ansicht wird vielmehr der freundlichste Bund aller Wissenschaf ten mit ihr und unter sich geschlossen. Denn wie die Philosophie die Philologie nicht ent- | [7/4r] behren kann, eben so wenig diese iene : weil das Erkannte alles in dem Gebiete iener liegt. Eben so wie die Philosophie immer alle speciel len Wissenschaften nothwendig (am Rand re. : Die Philologie und die speciellen Wissenschaften bedingen sich wechselseitig. Fortsetzung weiter unten am Rand re., mit Verweiszeichen : Die einzelnen Wissenschaften nähmlich bedürfen alle der philologischen Thätigkeit ; die Philologie aber als Construction der Gesammtheit des Erkennens eines Volkes erheischt die Erkenntniß aller der einzelnen Theile seiner Erkenntniß, Fortsetzung weiter unten am Rand re., mit Verweiszeichen : also der einzelnen Wissenschaften ▶ in deren Gebiet der Gegenstand seiner Erkennt niß liegt. ◀ Z. B. der Jurist bedarf der Philologie zur Erkenntniß der Quellen durch Kritik und Erklärung. Der Philologe aber bedarf der Rechtsbegriffe, um die rechtlichen Verhältnisse eines Volkes zu construiren, ja selbst um die Sprache zu verstehen, z. B. das Attische, das Römische Recht, das Verständniß der Redner pp. – So in der Naturwissenschaft. Vergleiche Schneiders Beispiel. / Gefühl und Phantasie verbunden mit Schärfe des Verstandes.) hat zusammenfassen müßen, so muß ia auch die Philologie allen ihren Stoff aus den speciellen Wissenschaften nehmen, und ohne sie existirt sie gar nicht. So ist die Philologie (am Rand re. : Der Gegensatz zwischen Philologie und Philosophie ist auch nicht absolut, sondern wie die Philologie ein Reproduciren producirt, so ist auch bei der Philosophie die Mittheilung doch nur durch Wiedererkennung oder Reproduction in einem an deren möglich. ▶ – Auch der Philosoph reproducirt die Gedanken des Urgeistes. ◀) aller Erkenntniß und aller Welt befreundet der Idee nach : wie weit in der Er scheinung die Ausführung der Idee nachkommen könne, dieses ist eine andere Frage. Die Idee muß aufgestellt werden : sie soll der Strebepunct der Menschheit seyn ; aber um nicht zum Lächerlichen Blößen zu geben, muß man auch dessen bewußt werden, was in dieser Sinnenwelt ihrer Realisirung widerstrebt. [Hieran schließt sich dann der in der Anm. zu 123–5 gegebene Text an.] 387 15 Cf. Litteratur Geschichte S. 7. ] Vgl. die Anmerkungen zu 387 1– 2 und 12 3– 5. 387 16 Beide bedingen … Litteratur S. 6. marg. ] Vgl. die Anm. zu 387 1– 2. 387 21 Leibnitz Coincidenzpuncte. ] Vgl. Boeckh (1839) in Boeckh (1859), 246. 388 3–4 Kant … Logik S. 62f. ] Vgl. Kant (1800), 61 ff. (mit den Hervorhebungen des
Originals) : „Das historische Wissen ohne bestimmte Gränzen ist Polyhistorie ; diese blähet auf. Polymathie geht auf das Vernunfterkenntnis. Beydes, das ohne
*156
Anmerkungen zu den Textbeilagen
II 388 – 390
bestimmte Gränzen ausgedehnte historische so wohl als rationale Wissen kann Pansophie heißen. – Zum historischen Wissen gehört die Wissenschaft von den Werkzeugen der Gelehrsamkeit – die Philologie, die eine critische Kenntnis der Bücher und Sprachen (Litteratur und Linguistik) in sich faßt. Die bloße Poly historie ist eine cyklopische Gelehrsamkeit, der ein Auge fehlt – das Auge der Philosophie ; und ein Cyklop von Mathematiker, Historiker, Naturbeschreiber, Philolog und Sprachkundiger, ist ein Gelehrter, der groß in allen diesen Stücken ist, aber alle Philosophie darüber für entbehrlich hält. Einen Theil der Philologie machen die Humaniora aus, worunter man die Kenntniß der Alten versteht, welche die Vereinigung der Wissenschaft mit Geschmack befördert, die Rauhigkeit abschleift und die Communicabilität und Urbanität, worin Humanität besteht, befördert. Die Humaniora betreffen also eine Unterweisung in dem, was zur Cul tur des Geschmacks dient, den Mustern der Alten gemäß. Dahin gehört z. B. Be redsamkeit, Poesie, Belesenheit in den classischen Autoren u. dgl. m. Alle diese humanistischen Kenntnisse kann man zum practischen, auf die Bildung des Geschmacks zunächst abzweckenden, Theile der Philologie rechnen. Trennen wir aber den bloßen Philologen noch vom Humanisten ; so würden sich beyde darinn von einander unterscheiden, daß jener die Werkzeuge der Gelehrsamkeit bey den Alten sucht, dieser hingegen die Werkzeuge der Bildung des Geschmacks. Der Belletrist oder bel esprit ist ein Humanist nach gleichzeitigen Mustern in lebenden Sprachen. Er ist also kein Gelehrter – denn nur todte Sprachen sind jetzt gelehrte Sprachen – sondern ein bloßer Dilettante der Geschmackskennt nisse nach der Mode, ohne der Alten zu bedürfen. Man könnte ihn den Affen des Humanisten nennen. – Der Polyhistor muß als Philolog Linguist und Litterator und als Humanist muß er Klassiker und ihr Ausleger seyn. Als Philolog ist er cultiviert, als Humanist civilisiert.“ 388 8 Humaniora ] Vgl. die Anm. zu 30 12. 388 13 Μισολογία. ] Vgl. die Anm. zu 381 26. 388 14 Actum agere. ] ‚bereits Getanes tun‘. 389 11–18 Sagt mir … thun ? ] Boeckh zitiert hier aus der deutschen Übersetzung
von „Tristram Shandy“ von Johann Joachim Bode, vgl. Sterne (1774), Bd. 5, 4 f.
390 1 Beilage D ] Überlegungen zur Datierung von Bl. 81r/v : Aus inhaltlicher
Perspektive betrachtet spricht die Verwendung des Begriffes „Aggregat“ (vgl. hierzu die Anm. zu I 5 6) dafür, dass Boeckh diese beiden Seiten nach 1817 (dem Erscheinungsjahr der ersten Auflage von Hegels Enzyklopädie) notiert hat so
II 390 – 397
Anmerkungen zu den Textbeilagen
*157
wie höchstwahrscheinlich vor der neuen Niederschrift der ersten vier Seiten des „Heidelberger Heftes“. 390 22–24 Ferner hat … sei ; ] Vgl. die Anm. zu 24 43– 46. 390 25 digerirt ] ‚eingeteilt‘. 390 29 Vgl. Römische Litteratur Geschichte S. 6. ] Vgl. die Anm. zu 387 1– 2. 390 33–34 Man kann … S. 6. marg. ] Vgl. die Anm. zu 387 1– 2. 391 27–28 Aggregatzustand der Philologie ] Vgl. hierzu die Anm. zu 5 6. 391 29 Rede auf Leibnitz (1839) ] Vgl. Boeckh (1839) in Boeckh (1859). 392 23 oratio de … coniungenda ] ‚Rede über die Verbindung von der Lehre der
antiken Literatur mit der Philosophie‘. 392 26 Reichardt ] Reichardt (1846), 69.
393 21–28 Schelling Vorlesungen … S. 305. ] Schelling (1803), 76. Vgl. ferner S. 305 :
„Wissenschaft der Kunst kann vorerst die historische Construction derselben bedeuten. In diesem Sinne fodert sie als äußere Bedingung nothwendig unmit telbare Anschauung der vorhandenen Denkmäler. Da diese in Ansehung der Werke der Dichtkunst allgemein möglich ist, wird auch jene in der angegebenen Beziehung, als Philologie, ausdrücklich unter die Gegenstände des academi schen Vortrags gezählt. Demungeachtet wird auf Universitäten nichts seltener gelehrt als Philologie in dem zuvor bestimmten Sinne, welches nicht zu ver wundern, da jene ebenso sehr Kunst ist wie die Poesie, und der Philologe nicht minder als der Dichter gebohren wird.“ 394 17–28 Die beste … stilisirt ist. ] Vgl. hierzu Doergens (1857), 47 f. und 38. 394 19 λόγος ὁ … νέους ] ‚Rede an die jungen Männer‘. Der vollständige Titel der
Schrift von Basilius lautet : Πρὸς τοὺς νέους, ὅπως ἂν ἐξ ἑλληνικῶν ὠφελοῖντο λόγων (‚Rede an die jungen Männer, wie sie aus den griechischen Schriften ihren Nutzen ziehen können‘). 394 24 λόγος ] ‚Rede‘. 395 5 –22 . 396 1–25 . 397 1–6 wo man … zu übertragen. ] Dieser aus einer früheren
Niederschrift stammende Ausschnitt ist früher als 1822 zu datieren und auch vor 1822 auf dem neuen Blatt montiert worden. Das legt der später notierte Hinweis auf Boeckh (1823b) nahe (vgl. I 395 23).
*158
Anmerkungen zu den Textbeilagen
II 395 – 397
395 10 Restauration litterarum ] ‚Wiederherstellung der Wissenschaften‘, also
durch den Renaissance-Humanismus.
395 23–25 meine Rede … 1850. ] Vgl. Boeckh (1823b), ferner ist vmtl. gemeint
Boeckh [1826c] sowie Boeckh (1850).
395 26–27 Humanitas ] ‚Menschlichkeit/Menschenliebe/menschliche Bildung‘. 395 28–31 Hauff … Herbst ] Hauff (1803) ; Zell (1830) ; Bäumlein (1849) ; Herbst
(1852).
396 22–24 Römische Bildung … will. ] Vermutlich ist diese Bemerkung im Kontext
der von Paulsen (Bd. 2, 252) erwähnten „Empfehlung“ von Rektor und Senat der Universität vom 19. Januar 1818 zu verorten, in der die Genannten den Studenten das Studium des Altertums überhaupt sowie das Erlernen der lateinischen Spra che ans Herz legen, sowie im Zusammenhang mit der von Boeckh im Jahre 1816 beim Ministerium eingereichten „Denkschrift“, mit dem Vorschlag, „die wichtig sten philologisch-historischen Vorlesungen verbindlich zu machen“ (ebd. 253). Den gesamten Wortlaut der „Empfehlung“ von 1818 findet man bei Wiese (Bd. 2, 2 – 4). Zu vermuten ist, dass Boeckh wesentlichen Anteil an ihrer Formulierung hatte, wenn er nicht gar ihr alleiniger Initiator und Autor gewesen ist. Treffen diese Überlegungen zu, bedeutet das für die Datierung dieser Stelle und somit für die ge samte, auf dem aufgeklebten Zettel befindliche Passage (II 395 5– 22.396 1– 25.397 1– 6), dass sie ca. 1816 oder 1818 notiert worden ist. Was wiederum bedeutet, dass das gesamte Blatt, auf dem Boeckh diesen Textausschnitt montiert hat, ebenfalls auf diese Jahre zu datieren ist (dem ähnlichen Schriftbild nach zu urteilen). 396 24 Practicus ] ‚praktizierend / nur seinen Beruf ausübend‘. 396 28 (Rede von 1839). ] Vgl. Boeckh (1839) in Boeckh (1859), 243 ff. 396 28–30 zu Friedrich II. … gekräftigt. ] Vgl. hierzu Boeckh (1846) mit Bezug auf
die Schrift „De la Littérature allemande, des défauts quʼon peut lui reprocher ; quelles en sont les causes ; et par quels moyens on peut les corriger.“ [Par Frédéric II, roi de Prusse.] Berlin : Decker 1780. 397 18 αἰσχρόν ] ‚hässlichen/lasterhaften‘. 397 26 Herbst. ] Herbst (1852). 397 30–31 προγυμνάσματα ] ‚Vorübungen‘, Bezeichnung im antiken rhetorischen
Unterricht für Übungen zur Erweiterung der Ausdrucksfähigkeit in Form von Paraphrasen oder Ausarbeitungen über vorgegebene Themen.
II 398 – 400
Anmerkungen zu den Textbeilagen
*159
398 25–28 die jetzige … nähme. ] Wörtliches Zitat aus : Jean Paul (21814), Bd. 3,
§ 150, 778. F. A. Wolf zitiert diese Passage ebenfalls, vgl. Wolf (1807), 141.
399 1–8 Thiers sagt : … erhalten. ] Adolphe Thiers formuliert diesen Gedanken
auf S. 70 in seinem „Rapport de M. Thiers sur la loi d’instruction secondaire fait au nom de la Commission de la Chambre des députés dans la séance du 13 juillet 1844“ (Paris : Paulin 1844). Noch im gleichen Jahr berichtete die Allgemeine Zei tung über diese Publikation unter der Überschrift : „Der Bericht des Hrn. Thiers über den mittlern Unterricht.“ Vgl. Beilage zur Allgemeinen Zeitung. Nr. 206, 207 und 208 (24., 25. und 26. Julius) 1844, 1641 –1643, 1649 –1650 und 1658 –1659. Die von Boeckh zitierte Passage findet sich dort – in leicht abgeänderter Formulie rung – auf S. 1649. Vermutlich hat Boeckh das Zitat einer anderen Publikation entnommen, nämlich Johann Peter Behagel : Das Familienleben nach Sophokles. Ein Beitrag zur sittlichen Würdigung dieses Dichters. Mannheim : Kaufmann 1844. Dieser hat nicht nur das Zitat von Thiers – und zwar in derselben Formu lierung, wie sie sich bei Boeckh findet – seiner Publikation als Motto vorange stellt, sondern auch das von Boeckh zuvor notierte Jean-Paul-Zitat. Aus diesen Überlegungen folgt, dass Boeckh Bl. 87r frühestens im Jahr 1844 niedergeschrie ben haben kann. 399 15 Herbart ] Herbart (1806), 85 ff. 400 3 litteræ ] eigentlich ‚Literatur‘ oder ‚Wissenschaften‘. 400 5 –6 sapiens & sapientiæ amans, studiosus ] ‚weise‘ und ‚weisheitsliebend‘,
‚wissbegierig‘.
400 6 litteratus ] ‚literarisch gebildet‘. 400 6 Humanus ] ‚gebildet/kultiviert/menschenfreundlich‘. 400 7 vir sapiens non litteratus ] ‚ein weiser [aber] ungebildeter Mann‘. 400 7–8 Eruditus ] ‚gelehrt‘. 400 8 ferus ] ‚wild/ungeschlacht‘. 400 8 immanis ] ‚grausam/roh/wild‘. 400 8–9 doctus im … imperitus ] ‚unterrichtet/gebildet/geschult‘ versus ‚unerfah
ren/unkundig/ungeschult‘.
400 9 litteras ] ‚literarische Bildung‘. 400 9 Litteratura ] ‚Literatur‘.
*160
Anmerkungen zu den Textbeilagen
II 400
400 10 Grammatice ] ‚Grammatik/Sprachwissenschaft‘ [= grammatica mit ‚e‘ nach Quintilian, Institutio oratoria I, 4, 4 ; d. h. als griechisches Fremdwort,
γραμματικὴ (τέχνη), verstanden].
400 11–15 Der γραμματικὸς … Grammaticus : ] γραμματικὸς als allgemeiner Be
griff des ‚Gelehrten‘, der sich mit Textpflege, Grammatik und Literaturkritik befasst wird von γραμματιστὴς (lat. litterator), dem ‚Elementarschullehrer‘, ab gegrenzt, der die Schulkinder im Lesen und Schreiben der γράμματα (‚Buchsta ben‘) unterrichtet. 400 15 non perfectus … imbutus ] Vgl. Sueton, De grammaticis 4 : ‚in der Litera
tur nicht vollendet, aber bewandert‘ (wörtl. : ‚durchtränkt, durchdrungen‘). 400 16 servus, venalis ] ‚ein Sklave, der käuflich ist‘.
400 16 Sueton Grammatici c. 4 ] Vgl. Sueton, De grammaticis 4 : Sunt qui littera
tum a litteratore distinguant, ut Graeci grammaticum a grammatista, et illum quidem absolute, hunc mediocriter doctum existiment. Quorum opinionem Or bilius etiam exemplis confirmat ; namque apud maiores ait, cum familia alicuius venalis produceretur, non temere litteratum in titulo, sed litteratorem inscribi solitum esse, quasi non perfectum litteris, sed imbutum. (‚Manche unterschei den den Gelehrten vom Sprachmeister, wie die Griechen den Grammatiker vom Elementarlehrer, und halten jenen unstreitig für vollkommen, diesen für nur mäßig gelehrt. Ihre Meinung bekräftigt Orbilius auch mit Beispielen : er sagt nämlich : ‚Wenn bei den Vorfahren jemandes Sklave zum Verkauf angeboten wurde, so pflegte man ihn nicht von ungefähr statt als Gelehrten als Sprach meister zu annoncieren, als sozusagen noch nicht vollkommen gelehrt, aber unterrichtet.‘‘) 400 18 Cicero Philippica II, 45 ] Vgl. Cicero, Philippica secunda 116, hier zitiert
nach Ernesti (31772 –1776), Bd. 2.2 (1773), 1527 : Quodsi non metuis viros fortes, egregiosque civis, quod a corpore tuo prohibentur armis ; tui te, mihi crede, di utius non ferent. Quae est autem vita, dies & noctes timere a suis ? nisi vero aut maioribus habes beneficiis obligatos, quam ille quosdam habuit ex iis, a quibus est interfectus : aut tu es ulla re cum eo comparandus. fuit in illo ingenium, ratio, memoria, litteratura, cogitatio, diligentia […]. („Wenn du dich vor beherz ten Männern und überragenden Bürgern nicht fürchtest, weil bewaffnete Leib wächter sie von dir fernhalten, dann werden dich deine eigenen Leute – glaub mir’s – nicht länger ertragen. Was ist das aber für ein Leben : sich Tag und Nacht vor den eigenen Leuten fürchten zu müssen ? Hast du sie dir etwa durch größere Dienste zu verpflichten gewußt, als Caesar sich einige von denen verpflichtet
II 400 – 401
Anmerkungen zu den Textbeilagen
*161
hatte, die seine Mörder wurden – oder kann man dich überhaupt irgendwie mit ihm vergleichen ? Er besaß Genie, Scharfsinn, Erinnerungsvermögen, Bildung, Gedankenzucht und Umsicht […].“ [Fuhrmann]). 400 18–19 Humaniora ] Vgl. die Anm. zu 30 12. 400 20 eruditio ] ‚Gelehrsamkeit‘. 400 23 litteræ und γράμματα ] Beides meint sowohl ‚Buchstaben‘ als auch das
mit diesen ‚Geschriebene‘.
400 24 φιλολογία ] ‚Philologie‘, vgl. hierzu die Anm. zu 7 20– 25. 400 24 λόγος noch … γράμμα ] ‚Sinn/Gedanke‘ als Manifestationen des mensch
lichen Geistes im Gegensatz zum ‚Buchstaben/Buchstäblichen/Geschriebenen‘.
400 25–27 Seneca Epistula 108 … sucht. ] Vgl. Seneca, Epistulae morales 108, 24 ff. 400 27–29 Quintilian … scientiam. ] Vgl. Quintilian, Institutio oratoria II, 1, 4 : ‚ne
ben einer Theorie des richtigen Redens [auch] das Wissen nahezu aller bedeu tenden Künste‘. 400 29 In … zu nehmen. ] Vgl. Vitruv, De architectura VIII, 3, 25 : Ita cotidiano
convictu necesse fuerat de philologia disputare. (‚So war es bei dem täglichen Zusammenleben notwendig, dass wir Gespräche über wissenschaftliche Gegen stände führten.‘) 400 30 Die Griechischen Techniker ] Gemeint sind die griechischen Grammati
ker als Verfasser von τέχναι, einer Art von Lehrbüchern, die eine gewisse τέχνη (‚Fertigkeit‘) vermitteln.
400 31–32 Classen de … S. 81. ] ‚Über die Ursprünge der griechischen Grammatik‘,
vgl. Classen (1829), 81.
400 32 Meier vor … p. IX. ] Meier, M. H. E. (1842), IX. 400 32–34 Vom Namen … S. 376. ] Vgl. Haase (1847), 376. 401 4 –5 studia humanitatis ] ‚Lehren der Humanität/humanistische Studien‘ als
Gesamtheit des humanistischen Bildungsprogramms.
401 7–9 Ernesti (Iohann August) … Humanitas. ] Ernesti (1738) und Ernesti (41777) :
‚Über die Bestimmung der Grenzen der humanistischen Bildung‘, 547 – 549 (Stichwort „Humanitas“). 401 9 humaniora ] Vgl. die Anm. zu 30 12.
*162
Anmerkungen zu den Textbeilagen
II 401 – 404
401 12 Wolf Alterthumswissenschaft … S. 12. ] Vgl. Wolf (1807), 12 ff. Anm. (mit
den Hervorhebungen des Originals) : „Endlich derjenige Name, den man in un sern Zeiten der Humanität gewöhnlich hört, Humaniora, (im Französischen humanités, im Englischen humanity, im Italiänischen umanità, im Spanischen und Portugisischen humanidad und humanidades,) auch dieser Name ist von Ei ner Seite zu weit, von anderer zu enge. M. s. ein kleines Progr. von J. A. Erne sti über das Wort humanitas, oder den Auszug daraus in der Clav. Cic. u. d. W. Doch bemerkenswerth ist es, daß die Ausdrücke humaniora studia, humaniores litterae sich bei keinem alten lateinischen Schriftsteller finden und schwerlich im Gebrauch seyn konnten, weil der Comparativ einen Wink auf eine Relation erhält, die den Alten, wenn sie studia humanitatis sagten, gewiß nicht einfiel. Gleichwohl ist jene Benennung so üblich geworden, daß man mehrere Abhand lungen und Deklamationen de litteris humanioribus hat, von J. G. Walch, von C. Morgenstern u. a. Allein in keiner solcher Schriften findet sich, wenn mir recht ist, ein Beleg für das Alter und die Echtheit der Bedeutung ; jeder braucht das Wort als angenommen und wohl hergebracht, ohne einen Scrupel, wie ihn sonst wohl lateinische Humanisten hatten. Der Gebrauch scheint sich aus dem Mittelalter herzuschreiben ; doch es blieb mir immer ungewiß, ob er früher in Italien aufgekommen ist, oder in Schottland, wo er seit vielen Jahrhunderten gewöhnlich war.“ 402 3–32 Wolf : … Bibliographie. ] Vgl. hierzu Wolf (1807), 143 ff. („Ueberblick
sämmtlicher Theile der Alterthums-Wissenschaft“).
403 7–26 In den … Wichtigkeit. ] Boeckh referiert hier Gerhards Ansichten und
bezieht dazu Stellung. Vgl. Gerhard (1833), insbes. 21 f. 403 26 Schultz ] Vgl. Schultz, Ch. L. F. (1833).
404 15–16 Dem Platon … einerlei. ] Platon, Politeia 376 b : ‚nach Weisheit strebend‘
und ‚nach Wissen strebend‘ ; vgl. die Anm. zu 14 21– 23.
404 26–28 Ihr Verhältniß … Steinthal ] Vgl. Steinthal (1864), 16 ff. 404 29–34 Mützell und … Bestimmungen. ] Mützell (1835) ; Milhauser (1837) ; Mül
ler, K. O. (1837a) ; Freese (1841) ; Elze (1845) ; Gerhard (1850) und (1853).
404 35–38 Sehr wohl … Steinthal … p. 28. ] Vgl. z. B. Steinthal (1847), 5, siehe zu
diesem die Anm. zu 52 9– 10. Siehe ferner Steinthal (1864), 28 : „Ausgehen wollen wir von Boeckhs Bestimmungen. Mit ihm setze ich – und ich halte jede weitere Begründung dieses Satzes für unnöthig – die Philologie sei die Erkenntniss der
II 406 – 410
Anmerkungen zu den Textbeilagen
*163
geschichtlichen Entwicklung der Menschheit, die Wissenschaft von dem sich entwickelnden Geiste, kurz Philologie ist Geschichte.“ 406 8–10 Platon im … sei. ] Vgl. Platon, Politikos 267 e und 289 c ff. 406 23 aber Schultz … haben. ] Nach den Karlsbader Beschlüssen wurde der
Staatsrat Christoph Ludwig Friedrich Schultz (1781 –1834) zum Regierungsbe vollmächtigten für die Berliner Universität ernannt. Er wurde 1824 aus diesem Amt entlassen. Sein Nachfolger Beckedorff wurde 1827 entlassen und danach wurde das Amt nicht wieder besetzt, sondern die Geschäftsführung dem jeweils amtierenden Rektor übertragen. Boeckh war fünfmal Rektor der Universität (1825/26, 1830/31, 1837/38, 1846/47 und 1859/60). 407 32 Elze ] Elze (1845). 408 7 λόγος ] hier für ‚Manifestationen des menschlichen Geistes‘. 408 15 Kooten oratio … humanioribus ] Vgl. van Kooten (1780) : ‚Rede über die
humanistische Bildung‘
408 17–19 Die Philologie … Beherzigenswerthes. ] Vgl. Schlegel, F. (1808), 212 :
„Während nun auf der einen Seite alle Vernünftler und die, welche vorzüglich in der Gegenwart leben und von dem Geist derselben sich lenken und beherrschen lassen, fast ohne Ausnahme dem verderblichen und zerstörenden Grundsatze ergeben sind, alles durchaus neu und von vorn wie aus Nichts erschaffen zu wollen, ist auf der andern Seite wahre Kenntniß des Alterthums und der Sinn für dasselbe fast verschwunden, die Philologie zu einer in der That sehr schalen und unfruchtbaren Buchstabengelehrsamkeit herabgesunken, und so bei man chen erwünschten Fortschritten im Einzelnen, doch das Ganze zersplittert und weder Kraft noch lebendiger Geist darin sichtbar.“ 408 20 Meine Rede ] Vgl. Boeckh (1823b). 408 23 Elze, Reichardt ] Elze (1845) und Reichardt (1846). 408 25 Mützell und Gerhardt. ] Mützell (1835) und Gerhard (1833), insbes. 5 und 7. 409 5 –17 Reichardt ist … Schultz ] Reichardt (1846) ; Steinthal (1847), (1848) und
(1864) ; Gerhard (1833) ; Benloew (1858) ; Lübker (1832) ; Frick (1861) ; Haase (1847) ; Elze (1845) ; Hoffmann (1835) ; van Kooten (1780) ; Matthiä (1835) ; Freese (1841) ; Z. (1843) ; Curtius, G. (1862a) und (1862b) ; Hirzel, K. (1862a) ; Mützell (1835) ; Mil hauser (1837) und Schultz, Ch. L. F. (1833). 410 32–34 λόγος ] hier im Sinne von ‚Geist/Vernunft‘.
*164
Anmerkungen zu den Textbeilagen
II 411 – 417
411 3–7 Mir beistimmend … Allgemeinen. ] Steinthal (1847), (1848) und (1864) ;
Lübker (1832) ; Haase (1847) ; Mützell (1835) ; Milhauser (1837) ; Elze (1845) ; Freese (1841) ; Gerhard (1833). 411 8 Haase ] Haase (1847). 412 16 Reichardt’s Forderung ] Vgl. Reichardt (1846), 11 ff., vgl. hierzu II 416 4– 7. 412 21–22 Wolf und Bernhardy ] Vgl. Wolf (1807) und Bernhardy (1832). 413 16–17 de partitione philologiae ] ‚Über die Einteilung der Philologie‘. 413 19–21 sed vel … permanavit ] ‚sondern sie ist entweder durch die von ihm
selbst an der Berliner Akademie gehaltenen Vorträge bekannt geworden oder auch durch den Fleiß anderer weiter in die Kreise wissenschaftlich gebildeter Männer eingedrungen.‘
413 23–25 Meine Ansichten … Logistenabhandlung. ] Vmtl. Boeckh (1823b), 5 ff. ; Boeckh (1850) ; Boeckh et al. (1828 –1859), Bd. 1, VII – X XXI (insbes. VII) ; Boeckh
(1827a), 40 – 45.
413 28–29 θριγκὸς μαθημάτων ] ‚Schlußstein/Krone des Wissens‘, vgl. Platon, Politeia VII, 534 e. 414 9 –11 Otto Frick, … S. 15. ] Vgl. Frick (1861), 141 : „Der gewöhnlichen Auffas
sung ist die Philologie Sprachwissenschaft. In der Wirklichkeit indessen ist sie Wissenschaft alles geistigen Lebens.“ und 141 f. : „Boeckh gilt mit Recht für das Haupt aller heutigen Philologen, weil er, wie kein anderer in solchem Grade, fast alle Gebiete des griechischen Lebens als Meister beherrscht.“ 414 14–15 Eine oberflächliche … Heft III. ] Z. (1843). 415 33 Man denke … hinausgehen. ] Es handelt sich hierbei um Modalparti
keln, die eine grammatikalische Feinjustierung erlauben, die über die κομψότης (‚Feinheit/Eleganz‘) der Philosophie hinausgeht. 416 5 Denkmälerkunde ] Vgl. Reichardt (1846), 10. 416 29 ἰδέα ] Idee ist hier im Sinne von Form oder Begriff gemeint, als das, was
den Stoff strukturiert.
417 2 Reichardt ] Vgl. Reichardt (1846), 10. 417 7 dankbarer Schüler … mir ] Anton Lutterbek (1812 –1882) war vom Winter
semester 1829/30 bis zum Sommersemester 1831 Hörer Boeckhs in Berlin.
II 418 – 423
Anmerkungen zu den Textbeilagen
*165
418 10–11 Philolaos, und … Pindar ] Vgl. Boeckh (1819) und (1809b). 418 13 Welcker ] Welcker (1861). 421 4 –16 1) Meier … Bursian ] Meier, G. F. (1757) ; Ernesti (51809) ; Scheller (21783) ;
Bauer, K. L. (1753) ; Morus (1797 –1802) ; Beck, Ch. D. (1790), (1791) und (1798) ; Meyer, G. W. (1799 –1800) ; Ast (1808a) und (1808b) ; Hubmann (1846) ; Keil, K. A. G. (1810) ; Lücke (1817) ; Klausen, H. N. (1841) ; Vogel, E. F. (1829) ; Schleiermacher (1835a), (1835b) und (1838) ; Germar (1828) und (1839) ; Dissen (1830) ; Hermann, G. (1834b) ; Boeckh (1835a) ; Cobet (1847) ; Levezow (1835) ; Preller (1845) und Bursian (1863). 421 22 . 422 2 Germar Beiträge … Cobet ] Germar (1828) und (1839) ; Dissen (1830), Bd. 1, XI – XCIV ; Hermann, G. (1834b) ; Boeckh (1835a) ; Levezow (1835) und Cobet
(1847).
422 11 ἑρμηνεία, elocutio ] ἑρμηνεία bedeutet hier so viel wie ‚bloßes Sprachver
ständnis‘ als Voraussetzung der Auslegung. Beide Begriffe meinen (auch) : ‚die Fähigkeit, sich ausdrücken zu können/einen guten sprachlichen Ausdruck zu haben‘. 422 12 ἑρμηνεία ] Hier im Sinne von ‚Auslegung/Erklärung/Übersetzung‘. 422 14 ἐξήγησις ] ‚Auslegung/Exegese‘. 422 23 χθόνιος ] als ‚unterweltlich[er Gott]‘, d. h. als Totenführer.
422 24–25 Über Ἑρμῆς … Diodor liber I. ] ‚Hermes‘, der die Dinge, ‚die den sprach lichen Ausdruck betreffen‘, gelehrt hat. Vgl. Diodor, Bibliotheca historica I, 16 :
Καὶ τοὺς Ἕλληνας διδάξαι τοῦτον τὰ περὶ τὴν ἑρμηνείαν, ὑπὲρ ὧν Ἑρμῆν αὐτὸν ὠνομάσθαι (‚Auch die Griechen belehrte er über die Dinge, die den sprachlichen Ausdruck betreffen, weswegen er Hermes genannt wurde.‘). 422 25 Ἑρμέας ] unkontrahierte Form von ‚Hermes‘. Zu Hermes und insbes. zur
Erklärung des Namens und zu den auch von Boeckh angeführten verschiedenen Namensformen vgl. Preller (21860 –1861), Bd. 1, 294. Preller gibt hier in einer Anm. eine Zusammenfassung des damaligen Forschungsstandes. 422 29 Bähr ] Bähr (1843). 423 7 Platons εἰκασία … Republik ] ‚Abbildung/Vermutung/Vorstellung, Sinnes eindruck‘. Vgl. Platon, Politeia VI, 511 e und insbes. VII, 533 e – 534 a : ἀρκέσει
οὖν, ἦν δ᾽ ἐγώ, ὥσπερ τὸ πρότερον, τὴν μὲν πρώτην μοῖραν ἐπιστήμην καλεῖν, δευτέραν δὲ διάνοιαν, τρίτην δὲ πίστιν καὶ εἰκασίαν τετάρτην : καὶ συναμφότερα μὲν ταῦτα δόξαν, συναμφότερα δ᾽ ἐκεῖνα νόησιν : καὶ δόξαν μὲν περὶ γένεσιν,
*166
Anmerkungen zu den Textbeilagen
II 423 – 426
νόησιν δὲ περὶ οὐσίαν : καὶ ὅτι οὐσία πρὸς γένεσιν, νόησιν πρὸς δόξαν, καὶ ὅτι νόησις πρὸς δόξαν, ἐπιστήμην πρὸς πίστιν καὶ διάνοιαν πρὸς εἰκασίαν. („Es genügt also, fuhr ich fort, den ersten Abschnitt des Erkennens Wissenschaft zu nennen, den zweiten Verstandeseinsicht, den dritten Glaube, den vierten Wahrerscheinen, und einerseits die beiden letzten zusammen Meinung, ande rerseits die ersten zusammen Vernunfteinsicht, dabei bezieht sich Meinung auf das wandelbare Werden, Vernunfteinsicht auf das unwandelbare Sein, so dass wie Sein zum Werden, so Vernunfteinsicht zu Meinung, und wie Wissenschaft zum Glauben, so Verstandeseinsicht zum Wahrerscheinen sich verhält.“ [Schlei ermacher]). 423 8 δόξα ] ‚Meinung/Glauben‘. 423 9 ἐπιστήμη ] ‚Wissenschaft‘. 424 2 Bursian ] Bursian (1863). 424 19 περὶ φύσεως ] ‚Über die Natur‘. 424 19 Tennemann ] Vgl. Tennemann (1798 –1819), Bd. 1, 372. 424 21–23 Wo steht … Schrift. ] Aristoteles, De Melisso Xenophane Gorgia 5 – 6 ;
das Zitat 6, 26 (980 b 19). Die Schrift gilt heute allgemein als nicht-aristotelisch, ihr Verfasser ist unbekannt und die Datierung umstritten. 424 22 περὶ Γοργίου ] ‚Über Gorgias‘. 425 3 οὐδεὶς ἕτερος … ἐννοεῖ ] ‚Niemand denkt dasselbe wie ein anderer.‘
425 9 Ὅμοιος ὅμοιον γιγνώσκει ] ‚Gleiches erkennt Gleiches‘, vgl. ferner die
Anm. zu 75 10.
426 6 –7 z. B. im Phädrus … Weltsystem : ] Vgl. hierzu Boeckh (1819), insbes. 104 –
107.
426 10 Convito ] „Convivio“ (‚Gastmahl‘), unvollendete philosophische Abhand
lung von Dante.
426 14 Oeynhausen ] Oeynhausen (1824), 142. 426 14 vita nuova ] ‚Das neue Leben‘, Jugendwerk Dantes. 426 22–23 divina Commedia ] ‚Göttliche Komödie‘.
II 426 – 429
Anmerkungen zu den Textbeilagen
*167
426 28 Rossetti ] Vgl. Rossetti (1832). Der von Boeckh erwähnte Auszug im „Frei
müthigen“, d. h. in der Zeitschrift „Der Freimüthige oder Berliner Conversations blatt“ (Berlin : Schlesinger 1835, 19 ff.) konnte bisher nicht nachgewiesen werden. 426 29 (auch besonders gedruckt) ] Diese Bemerkung bezieht sich wahrschein
lich auf die anonym erschienene Schrift von Joseph Mendelssohn, vgl. Anony mus (1840). 426 29–31 Virgil ihm … sei. ] Vgl. Anonymus (1840), 28 und 33. 426 33 ἀνάμνησις ] ‚Wiedererinnerung‘.
427 1–3 Die Allegorie … Mysticismus. ] Vermutlich denkt Boeckh hier an eine
Stelle aus Platons Dialog Kratylos (432 b – d), an der der Name „Kratylos“ zu gleich auf die Person des Kratylos und auf dessen Abbild verweist, und an Pin dar, Pyth. 2, 21 ff., wo Pindar die mythische Figur des Ixion in Beziehung setzt zu Hieron, dem Herrscher von Syrakus und dem Widmungsträger der Ode. 427 11–12 wie bei Pindar ] Vgl. Pindar, Pyth. 4. 427 17–18 Ἀνάγεται ἀπὸ … νοητόν. ] ‚Es führt vom sinnlich Wahrnehmbaren zum
Erkennbaren.‘
428 20–25 Eine durchgeführte … erstreben. ] Süvern (1830a und b). Die Komö
die „Die Vögel“ (414 v. Chr.) fällt in die Zeit der großen sizilischen Expedition (415 – 413 v. Chr.) der Athener während des Peloponnesischen Krieges, d. h. der Entsendung eines Hilfskorps für Segesta gegen Syrakus und Selinus, die mit der Vernichtung der athenischen Flotte im Hafen von Syrakus und der Niederlage zu Lande, der Hinrichtung von Nikias und Demosthenes und der Verurteilung der Kriegsgefangenen zur Zwangsarbeit in den sizilischen Steinbrüchen endete. 429 4 –7 Die Pindarischen … Olympia II. ] Vgl. hierzu die entsprechenden Erläu terungen in : Boeckh (1811 –1821), Bd. 2.2, 114 –134 (Ol. II), 240 – 254 (Pyth. II) und 263 – 282 (Pyth. IV). 429 24 Süvern ] Süvern (1830a und b). 429 29 Pediner, Διάκριοι, Πάραλοι ] ‚Leute aus der Ebene‘, ‚Bewohner Diakrias/
Bergbewohner‘, ‚Bewohner der Paralia/Küstenbewohner‘, also Bevölkerungs gruppen aus den verschiedenen Teilen Attikas, die nach Plutarch (Solon 13) drei verfeindete Parteien gebildet haben sollen : die Διάκριοι (Demokraten), die Πεδιεῖς oder Πεδιαῖοι (Oligarchen) und die Πάραλοι (gemäßigte Partei der Mitte).
*168
Anmerkungen zu den Textbeilagen
II 429 – 432
429 32–33 De tragoediarum … coniunctione ] ‚Über den Zusammenhang der grie
chischen Tragödien mit den Staatsgeschäften‘. 429 34 Kopisch ] Kopisch (1838).
430 7–8 Εἷς, δύο, … ἑστιατόρων ] Vgl. Platon, Timaios 17 a : ‚Einer, zwei, drei –
doch wo ist denn der vierte, lieber Timaios, der gestrigen Gäste und heutigen Gastgeber ?‘ 430 12 φυσικὴ ποίησις ] ‚natürliche Schöpfung‘. 430 13 πάντα τὰ … φύσεως ] ‚alle Hervorbringungen der Natur‘.
430 15–19 τοιάδε νοήματα, … θεατήν. ] Vgl. Proklos, In Platonis Timaeum com mentaria I, 17, 10 ff. : ‚Derartige Vorstellungen […] schufen diese Männer alle
durch die ersten, prinzipiellen Zahlen und von den drei Göttern gaben sie allen enkosmischen Dingen Existenz. Von diesen dreien bezeichnen die Monade, die Dyade und die Triade dies, so dass es nötig ist, bei ihnen anzufangen und auf sie zu schauen, wenn man die Betrachtung der Natur angeht.‘ 430 20 τελικὸν ] das ‚Wesentliche‘ oder ‚Finalursache‘. 430 20–21 παραδειγματικὸν ] das ‚Beispielhafte‘ oder ‚Exemplarursache‘. 430 21 ἑτερότης τῶν ὄντων ] ‚Verschiedenartigkeit des Seienden‘. 430 21–22 πρωτουργοὶ αἰτίαι … ὅλων ] ‚ersttätigen Ursachen aller Dinge‘. 430 22 νοητὰ παραδείγματα ] die ‚intelligiblen Beispiele/Muster‘. 430 23 τριὰς ] ‚Dreiheit‘. 430 23–24 ποιητικὸν ] ‚Wirkursache‘. 430 26 ἑστίασις ] ‚Gastmahl‘ eigentlich ‚öffentliche Speisung auf Kosten eines
Bürgers als Liturgieleistung‘.
430 32 denn wie … gesagt ] Vmtl. I 15 6– 13 und I 65 13– 22. 431 10 Weiske ] Weiske (1842), 5 – 99. 431 16 φύσει oder θέσει. ] ‚von Natur aus‘ oder ‚durch Setzung/Vereinbarung‘. 431 17–20 Ist die … sein. ] Vgl. Platon, Kratylos 389 c – 391 d. 431 24 . 432 1–2 Doch kann … ist. ] Vgl. Pindar, Pyth. 4, 19 : ‚jenes Vorzeichen wird
sich bestätigen‘ ; ὄρνις bedeutet normalerweise ‚Vogel‘, aber, wie von Boeckh ausgeführt, in diesem Falle ‚Vorbedeutung‘.
II 432 – 434
Anmerkungen zu den Textbeilagen
*169
432 8 Mars pro bello ] ‚Mars anstelle von Krieg‘. 432 9 Sarissae pro Macedonibus ] ‚makedonische Lanze anstelle von Makedo
nier‘.
432 10 ὄρνις für omen ] ‚Vogel anstelle von Vorzeichen‘. 432 11 Leo est. ] ‚Er ist ein Löwe.‘ 432 12 Est ut leo. ] ‚Er ist wie ein Löwe.‘ 432 17–18 ὦ κοινὸν … κάρα ] Vgl. Sophokles, Antigone 1 : „O du, geschwisterlich
vertraut, Ismenes Haupt !“ (Willige).
432 20 εἰ τὸν … χερί ] Vgl. Sophokles, Antigone 43 : „ob du mit dieser Hand den
Toten bergen willst“ (Willige).
432 20–21 ξὺν πατρὸς … ποδί ] Vgl. Euripides, Hippolytos 661 : wörtl. ‚mit dem
Fuß des Vaters kommend‘.
432 23 οἰωνός ] ‚Weissagevogel‘, im übertragenen Sinne : ‚Vorzeichen/Vogelzei
chen‘.
433 3 φύσει ] ‚durch Natur/naturgemäß‘. 433 5 χρηματίζω ] ‚ein Geschäft betreiben‘, im Besonderen : ‚die Staatsgeschäfte
betreiben‘.
433 8–9 βασιλεύς, χρόνος, σημεῖον, mora. ] ‚König‘, ‚Zeit‘, ‚Zeichen‘, ‚Aufenthalt/ Verzögerung/metrisch-rhythmische Zeiteinheit‘, vgl. hierzu I 70 48– 60 sowie die
darauf bezüglichen Anmerkungen.
433 24 ὑγρός ] ‚nass/feucht‘, aber auch ‚weich/biegsam‘. 433 26 καθαγίζειν ] ‚weihen/opfern/bestatten‘, vgl. hierzu I 88 32– 46 sowie die dar
auf bezüglichen Anmerkungen.
434 2 ἡ θεός … δόξα ] ‚die Göttin‘, ‚eine Meinung, die man hat oder die andere von einem haben‘. 434 5 Calx, der … zusammen. ] Diese Stelle ist problematisch, denn der graphi
sche Befund des griechischen Wortes, das verschrieben und im Nachhinein korrigiert und daher nicht eindeutig zu lesen ist, sieht am ehesten nach κάλχη (‚die im Meer lebende Purpurschnecke‘) aus. Muschel hingegen wäre κόγχη. Das steht aber nicht im Manuskript. 434 6 calcare ] ‚treten‘.
*170
Anmerkungen zu den Textbeilagen
II 434 – 437
434 9 –10 Homonyma iisdem … significant. ] ‚Homonyme bezeichnen mit gleichen
Wörtern Verschiedenes, Synonyme mit verschiedenen das Gleiche‘ ; vgl. Döder lein (1849), 21 f. 434 12–13 „Die Homonyma … wahre.“ ] Döderlein (1849), 21 (wörtliches Zitat). 434 17 amor patris. ] ‚Liebe des Vaters‘ oder ‚Liebe zum Vater‘.
434 21–23 wie οὖρος … ὀρύσσω) ] ὤρα : ‚Sorge‘, ὁρᾶν : ‚sehen, achtgeben‘, αὔρα :
‚Hauch, Luft, Wind‘, ὀρύσσω : ‚graben, auf- oder ausgraben‘. 435 3 caballus ] ‚Pferd‘. 435 7 Pope hat … S. 311. ] Lichtenberg (1802), 311. 435 16 anno ] ‚dem Jahr‘ oder ‚in dem Jahr‘.
435 17 amor patris. ] ‚Liebe des Vaters‘ oder ‚Liebe zum Vater‘. 435 27 δίκῃ δικαίᾳ ] Vgl. Sophokles, Antigone 23 f. : „nach rechtem Recht und
Gesetz“ (Schadewaldt). Die Stelle wird auch in den neuesten Ausgaben als ver derbt bezeichnet. Boeckh versucht hier, wie auch andernorts, die Lesart der Handschriften, getreu seinen Ausführungen, hermeneutisch zu retten. 435 29 Approximation ] ‚Annäherung‘. 436 15–16 Platon Leges … Magnesia ] Vgl. die Anm. zu 112 7– 9. Die Stadt, die in Pla tons „Nomoi“ gegründet werden soll, heißt Magnesia bzw. Stadt der Magneten. 436 20 Lichtenberg sagt ] Lichtenberg (1803), 241 f.
437 1–10 Hier könnte … hielt. ] Diese Bemerkung bezieht sich auf Johann Hein
rich Voß.
437 17 2) Die drei … S. 578. ] Vgl. Dissen (1830), Bd. 1, XI – XCIV und Boeckh
(1830b), 578 [= Boeckh (1872b), 378] : „Den Gang, wie man zum Verständniß überhaupt und vorzüglich des Grundgedankens gelange, stellt der Verf. in drei Stufen so dar, dass man leicht erkennt, er folge denselben Grundsätzen, die wir oben für die Bildung der Ueberzeugung von einer Einheit ausgesprochen ha ben. Die erste Stufe ist vorbereitend, und führt nur bis an den Grundgedanken heran : man untersuche nämlich die einzelnen Stellen nacheinander, die Wörter und Wortverbindungen und das Geschichtliche, und erfasse daraus den ganzen Gedanken ; da jedoch schon jene Einzelheiten nicht ohne den ganzen Gedanken völlig verständlich seien, und dieser nicht ohne jene, so müsse man oft vom Einen zum Andern herüber- und hinübergehen ; oft müsse man auch schon auf
II 437 – 439
Anmerkungen zu den Textbeilagen
*171
das Folgende sehen, um nur den ersten Gedanken völlig zu verstehen ; aber auch davon abgesehen, müsse man einen höhern Gedanken suchen, der mehrern Stel len gemeinsam sei, und auch von diesem wieder zum Einzelnen zurück, und wieder herüber- und hinübergehen : so betrachte man Theil nach Theil, bis man dahin komme, sich nach dem Grundgedanken (summa sententia) umzusehen. Auf der zweiten Stufe wird dieser durch die Vergleichung der Haupttheile, vor züglich der directen und der mythischen Ausführung, auf demselben Wege des Herüber- und Hinübergehens von einem zum andern gefunden, bis Alles zusam menstimmt. Die dritte Stufe bildet die Vergleichung anderer Gedichte desselben Verfassers, indem man, ohne aus allen seine Eigenthümlichkeit zu kennen, auch nicht über einzelne richtig urtheilen kann ; so bildet man die Hauptgesetze (leges summas), die aus der Erklärung des Einzelnen hervorgehen, aber wieder auf sie zurückwirken […].“ 437 23 Πολιτεία Μαγνησία ] ,die Stadt/das Gemeinwesen Magnesia‘, vgl. die
Anm. zu 436 15– 16.
437 25–28 Beispiel Pindar … Pythia II. ] Vgl. Boeckh (1835a), 92 ff. [= Boeckh (1872b),
417 ff.] ; zu Hermanns Deutung von Pindar Pyth. 1, siehe ebd. 102 ff. [430 ff.].
438 3 Metabasen ] Metabasis: ‚unzulässiger Gedankensprung, auf ein anderes
Gebiet übergreifende Beweisführung‘.
438 18–20 hier ist … hat. ] ‚Sand ohne Kalk/Zement‘, bei Sueton (Caligula 53)
metaphorisch für die schlechtverbundenen Teile einer Rede gebraucht, vgl. dazu Ernesti (1748), 270 f. 438 25 Accommodation ] Vgl. hierzu die Anm. zu 119 15. 438 25–26 Enthymeme ] Vgl. hierzu die Anmerkungen zu 116 25 und 116 54.
439 1–4 Fronto p. 123 sqq. … continere. ] Vgl. Fronto (1816), 123, der sich hier kri
tisch über Senecas Stil äußert (eine Kritik, die Boeckh, da er die Passage zitiert, offensichtlich teilt) : Neque ignoro copiosum sententiis et redundantem homi nem esse : verum sententias eius tolutares video, quamquam quadripedo concito cursu, tenere nusquam, pugnare nusquam : (ma)iestatem studere, [et] ut Labe rius ait, dictabolaria, immo dicteria potius eum quam dicta continere. (‚Und ich verkenne nicht, dass er ein an Sentenzen reicher und überfließender Mann ist : Ich sehe aber, dass seine Sentenzen bequem traben, sich – obwohl in vollem Galopp – nirgends aufhalten, nirgends kämpfen : dass er um feierliche Würde bemüht ist und, wie Laberius sagt, beißende Witze, ja sogar mehr Sarkasmen als treffende Aussprüche enthält.‘)
*172
Anmerkungen zu den Textbeilagen
II 439 – 440
439 8 Streit von … Hermann pp. ] Der Streit wurde ausgelöst durch Welckers
Schrift über die Prometheus-Trilogie, vgl. Welcker (1824b). 439 19 Morgenstern ] Vgl. Morgenstern (1794), 65 ff.
439 20 finis primarius … secundarius ] ‚Haupt- und Nebenzweck‘. 439 22 Quaestiones secundarias ] ‚zweitrangige Fragen‘. 439 22 Schleiermacher ] Vgl. Schleiermacher (21817 –1828), Bd. 3.1 (1828), 66. 439 29–30 falsch Wolf, … ponere ] Vgl. die Anm. zu 106 34– 37. 440 10–13 Weiß man … ausschließlich. ] Vgl. Platon, Charmides 170 a f. : Πῶς λέ
γεις, ἔφη; Ὧδε, ἦν δ᾽ ἐγώ. ἐπιστήμη που ἐπιστήμης οὖσα ἆρα πλέον τι οἵα τ᾽ ἔσται διαιρεῖν, ἢ ὅτι τούτων τόδε μὲν ἐπιστήμη, τόδε δ᾽ οὐκ ἐπιστήμη; Οὔκ, ἀλλὰ τοσοῦτον. Ταὐτὸν οὖν ἐστιν ἐπιστήμῃ τε καὶ ἀνεπιστημοσύνῃ ὑγιεινοῦ, καὶ ἐπι στήμῃ τε καὶ ἀνεπιστημοσύνῃ δικαίου; Οὐδαμῶς. Ἀλλὰ τὸ μὲν οἶμαι ἰατρική, τὸ δὲ πολιτική, τὸ δὲ οὐδὲν ἄλλο ἢ ἐπιστήμη. („Wie meinst du das, sagte er ? So, sprach ich. Es gebe eine Erkenntnis der Erkenntnis, wird die im Stande sein mehr zu unterscheiden, als dass von zweien das eine eine Erkenntnis ist, das andere keine Erkenntnis ? Nein, sondern gerade so viel. Ist damit nun dasselbe die Erkenntnis oder Unkenntnis des Gesunden, und die Erkenntnis oder Un kenntnis des Gerechten ? Keineswegs. Sondern diese sind, glaube ich, eine die Heilkunde, eine die Staatskunde, jene andere aber ist eben nichts weiter als die Erkenntnis ?“ [Schleiermacher]). 440 10–11 πολιτικὴ … ἐπιστήμη δικαίου ] ‚die Politik … Wissen vom Gerechten/
dessen, was gerecht ist‘.
440 19–23 Bei poetischen … Phidias. ] Vgl. Boeckh (1830b), insbes. 577 – 581. 440 27–30 Εἶναι περί … ὄντων. ] Vgl. Proklos, In Platonis rem publicam commen tarii I, 11, 7 ff. : ‚[Ferner stützen wir auch die Argumentation, dass] der Vorsatz
[der platonischen Politeia] sich sowohl auf die Staatsverfassung als auch auf die wahrhafte Gerechtigkeit erstreckt, nicht als wären dies zwei Ziele (denn das wäre nicht möglich ; es muss nämlich, da ein Werk, das auf irgendeine Weise auch nützlich ist, einem Lebewesen gleicht, ein Ziel haben, so wie jedes Lebe wesen im Bezug auf alle seine Teile nach einem übereinstimmenden Prinzip zu sammengesetzt ist), sondern als wären diese zwei [Ziele] miteinander identisch.‘ 440 31 εἶδος ] ‚Form/Gestalt‘.
II 440 – 443
Anmerkungen zu den Textbeilagen
*173
440 32 τὴν πολιτικὴν … δικαιοσύνη ] ‚die Gerechtigkeit bestimmt die Eigenart
der Politik‘.
440 32 Vergleiche meine Recension ] Vgl. Boeckh (1835a) zu Hermann, G. (1834b). 440 33–34 Hier von … S. 581. ] Vgl. Boeckh (1830b), 581. 440 35 Platon Phaedrus S. 264. ] Vgl. Platon, Phaidros 264 c. 441 4 Walch ] Walch (1828). 441 14 Ein Kunstwerk … Organismus. ] Vgl. Platon, Phaidros 264 c 3 – 6 : Ἀλλὰ
τόδε γε οἶμαί σε φάναι ἄν, δεῖν πάντα λόγον ὥσπερ ζῷον συνεστάναι σῶμά τι ἔχοντα αὐτὸν αὑτοῦ, ὥστε μήτε ἀκέφαλον εἶναι μήτε ἄπουν, ἀλλὰ μέσα τε ἔχειν καὶ ἄκρα, πρέποντα ἀλλήλοις καὶ τῷ ὅλῳ γεγραμμένα. („Aber dieses, glaube ich, wirst du doch auch behaupten, daß eine Rede wie ein lebendes Wesen müsse gebaut sein und ihren eigentümlichen Körper haben, so daß sie weder ohne Kopf ist, noch ohne Fuß, sondern eine Mitte hat und Enden, die gegen einander und gegen das Ganze in einem schicklichen Verhältnis gearbeitet sind.“ [Schlei ermacher]). 441 19–26 Walch hat, … den Verstand. ] Vgl. Walch (1828). 442 1 in meiner Recension ] Vgl. Boeckh (1830b). 442 4 –5 Eine Uebersetzung … bestellen. ] Dieser Vergleich ist in verschiedenen
Anekdotensammlungen überliefert, die ursprüngliche Quelle ist wahrschein lich Hiller (1762), 56 : „Die Frau de la Fayette, die unter allen Frauenzimmern in Frankreich die geistreichste Person war, und sehr schön schrieb, verglich einen schlechten Uebersetzer mit einem Bedienten, den sein Herr schickt, um iemand ein Compliment auszurichten ; er sagt das plump und kauderwelsch her, was ihm sein Herr artig und deutlich vorgesagt hatte, und ie feiner das Compliment eingerichtet war, desto abgeschmackter richtet er es aus.“ 442 5 –7 Doch sind, … Übersetzer. ] Der Schriftsteller und Literaturhistoriker
Robert Prutz (1816 –1872) wurde aufgrund der von ihm verfassten satirischen ‚aristophanischen‘ Komödie „Die politische Wochenstube“ (1845) als deutscher Aristophanes bezeichnet. Das Zitat bzw. die Paraphrase konnte bisher noch nicht nachgewiesen werden. 442 18 Platon Phaedrus ] Zur Bewertung von Mündlichkeit und Schriftlichkeit
vgl. Platon, Phaidros 274 b – 275 c.
443 3 diva critica ] ‚göttlichen Kritik‘, vgl. die Anm. zu 137 8.
*174
Anmerkungen zu den Textbeilagen
II 443 – 447
443 6 –7 Beck Observationes … historica ] Beck, Ch. D. (1823 –1824) : ‚Historische
und kritische Bemerkungen über kritische, exegetische und historische Wahr scheinlichkeit‘. 443 21 das Annehmliche ] im Sinne von : als möglich anzunehmen. 445 3–7 Ein Beispiel … hat. ] Boeckh bezieht sich hier auf Seidlers kurze Abhand
lung in Erfurdt (21823), vgl. Seidler (21823).
445 7 Ich habe … sind. ] Vgl. hierzu Boeckhs Akademievortrag „Über die Anti
gone des Sophokles“ von Anfang 1824 (Boeckh [1826a]), wo er sich mit der von Seidler vertretenen Position auseinandersetzt. Ferner stimmen die dort eingangs geäußerten Überlegungen sehr mit den hier entwickelten Gedanken überein, was nahelegt, diese Blätter des Vorlesungsmanuskriptes ebenfalls auf das Jahr 1824 zu datieren. Seidler seinerseits hat auf Boeckhs Akademievortrag von 1824 mit einer Replik in der Allgemeinen Literatur-Zeitung reagiert, vgl. Seidler (1825), was dann wiederum Boeckh zu seinen „Nachträglichen Bemerkungen“ (1826b) veranlasst hat. Diese Dinge finden hier aber keine Erwähnung, was für die vorgeschlagene Datierung auf das Jahr 1824 spricht. 445 25–26 So Hermann … Vater. ] Vgl. hierzu Boeckh (1825b). 445 26 Approximation ] ‚Annäherung‘. 445 28–30 Was die … werden. ] Vgl. hierzu Boeckh (1835a), 141 bzw. Boeckh
(1872b), 472.
445 30–33 Leibnitz, der … werfen.“ ] Vgl. „Schreiben an Gabriel Wagner. Vom Nut
zen der Vernunftkunst oder Logik (1696)“, in : Leibniz (1840), 418 – 426, Zitat 425. 446 16–19 Z. B. Inscriptio 511 … besser. ] ‚Inschrift‘, vgl. hierzu die Anm. zu 148 62– 64. 446 19 Rescriptis ] ‚Reskripte‘, d. h. kaiserliche Antwortschreiben als gültige
Rechtsquelle.
447 3–5 Ich will … Ἀγάθωνος. ] Vgl. CIG I 105 (jetzt IG II/III² 450 Z. 11 –12). Die
Inschrift ist datiert auf das Jahr 314/3 v. Chr.
447 5 Ωσαχαραν Ἀγάθωνος. ] ‚Osacharas, Sohn des Agathon‘. 447 6 –7 Ωσαχαραν … Ἄσανδρον ] ‚(den) Osacharas … Asander‘. 447 8-15 Ol. 116, 3 … Ol. 118, 3 ] Die 116. Olympiade entspricht den Jahren 316 – 313
v. Chr. Das dritte Jahr der 118. Olympiade entspricht dem Jahr 306 v. Chr.
II 448
Anmerkungen zu den Textbeilagen
*175
448 2 . 449 8 Plautus Querulus … Aesop. ] Die Notizen auf diesen beiden Manu
skriptblättern (Bl. 35r und 36r) beziehen sich auf die Kritik des Echten und Un echten. So sind auf Bl. 35r Stichwörter für den Vortrag über Echtheitsprobleme bei römischen Autoren verzeichnet und auf Bl. 36r Stichwörter für den Vortrag über Echtheitsprobleme bei griechischen Autoren. Zur weiteren Erhellung des sen, worauf Boeckhs kryptische Notizen abzielen, müsste man die Vorlesungs nachschriften zu Rate ziehen und schauen, ob diese Aufschluss gewähren. Beide Blätter (Bl. 35r und 36r) liegen, ebenso wie Bl. 2r/v zu 45 und Bl 3r/v zu 45 (vgl. II 457 ff.) – im Gegensatz zu allen anderen „Beilagen“ – nach wie vor im „Heidel berger Heft“, und zwar an den entsprechenden Stellen, auf die sie sich inhaltlich beziehen. Bei Bl. 35r und 36r sind das Bl. 67/37r (vgl. I 177). Interessanterweise besteht aber auch ein sachlicher Bezug zwischen den beiden hier abgedruckten Blättern und den unten II 457 ff. wiedergegebenen, da sich letztere zum Teil wie eine ausführlichere Fassung der hier gegebenen Notizen lesen. Möglicherweise handelt es sich bei Bl. 35r und 36r um eine Art Zusammenfassung der auf Bl. 2r/v zu 45 und Bl 3r/v zu 45 gegebenen Informationen. 448 7 Virgil Catalecta ] Vgl. Vergil, Catalepton (καταλεπτῶν). Bis weit ins 19. Jahr
hundert wurde der Titel dieser Sammlung von Jugendgedichten Vergils fälsch lich als Catalecta gelesen. 448 10 Ovid Halieutica … Nux. ] Bei den „Halieutica“ (‚Zum Fischen gehörig‘), ei
nem Lehrgedicht über den Fischfang, der Elegie „Nux“ (‚Nuss‘ bzw. Nussbaum‘) und dem „Epicedium Drusi“ (‚Leichenlied des Drusus‘), das auch als „Consolatio ad Liviam“ (‚Trostgedicht für Livia‘) bekannt ist, ist die Autorschaft Ovids zwei felhaft bzw. unwahrscheinlich. 448 13 Weiske’s Spaß … Ligario. ] Weiske (1805), vgl. hierzu Ficker (1832), 340 :
„Als der wärmste Verfechter der Aechtheit [der Rede pro M. Marcello] trat aber drittens B. Weiske auf mit seinem Commentarius perpetuus und plenus in Orat. M. T. Ciceronis pro M. Marcello cum appendice de oratione, quae vulgo fer tur M. T. Cic. pro Q. Ligario. Lipsiae 1805. gr. 8. Weiske suchte die Wolfischen Einwürfe mit viel Gründlichkeit zu widerlegen, oft überließ er sich aber, nach Wolf’s Vorgange, der satyrischen Laune, und in der Vorrede parodirte er sogar Wolf’s Beweisführung, indem er lustig genug beweist, daß die Wolfische Aus gabe der Rede pro Marcello von einem Pseudo-Wolf herrühre. Wolf hatte in der Ausgabe der Marcellina Sachverständige aufgefordert, wenn sie ja glaubten, er verläumde den Urheber der Rede, mit Cicero’s Rede pro Ligario oder Dejotaro, oder einer anderen einen ähnlichen Versuch zu wagen. Weiske hob den hinge worfenen Fehde-Handschuh auf, und bewies in einem Anhange die Unächt
*176
Anmerkungen zu den Textbeilagen
II 448 – 451
heit der Ciceronischen Rede pro Ligario, nicht bloß um ein Spiel des Witzes zu treiben, sondern im vollen Ernste, in dem er Fehler in den Gedanken, Sätzen, Ausdrücken und Worten, Unwahrscheinlichkeiten und äußere Gegengründe aussuchte. […] Lassen sich die Weiskischen Einwendungen gegen die Aechtheit der Rede pro Ligario auch größtentheils heben ; so dienen sie doch zum Beweise, wie schwierig es sey, die Aechtheit oder Unächtheit eines alten Schriftstellers mit unumstößlichen Gründen, mit Gründen, die nicht bloß subjectiv sind, dar zuthun.“ 448 17 Sigonii Consolatio. ] Sigonius (1583), vgl. ferner die Anm. zu 186 6. 448 24 Alkiphron ] Verfasser von Hetärenbriefen. 449 12–13 Petitio principii ] ‚Inanspruchnahme des Beweisgrundes‘, eine Art von
Zirkelschluss, bei dem ein unbewiesener Satz als Beweisgrund für einen ande ren Satz verwendet wird. 449 13–15 Ein Beispiel … Perikopen. ] Vgl. Homer, Ilias II, 494 ff. ; metrische Be
zeichnung : ‚Versgruppe, Textabschnitt‘.
450 4 Numerus ] ‚Prosarhythmus‘, vgl. die Anm. zu 117 32. 450 10 σεμνὸν, μέσον, λιτόν ] ‚das Erhabene‘, ‚das Mittlere‘, ‚das Leichte/Ele
gante‘.
450 14–15 γένος συμβουλευτικὸν, … δικανικόν ] die ‚Gattung der Staats-bzw. Rats
rede‘, der ‚Fest- bzw. Lobrede‘, der ‚Gerichtsrede‘.
450 15–16 Ἐγκώμια, Θρῆνοι, Διθύραμβοι ] ‚Loblieder‘, ‚Klagelieder‘, ‚Dithyram
ben‘.
450 30 γένη oder ἰδέαι ] ‚Gattungen/Arten‘ oder ‚Formen‘. 451 17 Görenz ] Vgl. Görenz (1809). 451 17 Sonus ] ‚Klang/Ton‘. Gottfried Hermann (1810, Sp. 130) formuliert sein
Begriffsverständnis z. B. wie folgt : „Numerus ist die in Ansehung der Länge und Kürze der Sylben, wie auch des Wortaccents, für das Ohr gefällige Wort stellung. […] Sonus hingegen […] ist diejenige Wortstellung, durch welche die nachdrücklicheren Wörter in jedem Satze so vertheilt werden, dass der ganze Satz ein wohlklingendes Ebenmaass erhält, und dadurch der Vortrag für den Sprechenden leichter, für den Zuhörer fasslich wird.“ 451 19–20 und man … geworden. ] Görenzʼ Abhandlung „De soni sede et ratione
in singulis enunciationibus“ (‚Über Position und Bestimmung der Betonung in
II 451
Anmerkungen zu den Textbeilagen
*177
einzelnen Sätzen‘), die er dem ersten Band seiner Edition von Ciceros philoso phischen Schriften als Exkurs angefügt hat, erfährt nicht nur in den Rezensio nen des Bandes jeweils gesonderte Aufmerksamkeit, vgl. z. B. Anonymus (1810), 199 und (1812), 207, sondern führte darüber hinaus zu einem Disput – zwischen Detlef Friedrich Bielfeld (1766 –1835) aus Kiel und Gottfried Hermann – , auf den Boeckhs Bemerkung wahrscheinlich abzielt, vgl. Bielfeld (1810a und b) sowie Hermann (1810). 451 20–21 Man geht … hat. ] Es handelt sich vmtl. um Dionysios von Halikarnass,
De compositione verborum (περὶ συνθέσεως ὀνομάτων : ‚Über die Wortfügung‘). In den Kapiteln 11 –13 dieser Schrift behandelt Dionysios das Verhältnis von Rhythmus und Schönheit der Sprache, doch die ganze Abhandlung ist durchzo gen von Überlegungen zum Prosarhythmus, zu dessen Genese und dessen Wir kungen. Sogar die Begriffe für die drei Stilrichtungen (22,1 : ἁρμονία αὐστηρά – ‚rauhe Harmonie‘ ; 23,1 : γλαφυρὰ σύνθεσις – ‚glatte Wortfügung‘ ; 24,1 : μέση τῶν ἁρμονιῶν – ‚mittlere der Harmonien‘) lassen erkennen, dass Wortfügung und Wohlklang synonym gebraucht werden. Kulminationspunkt ist das Lob des Demosthenes, dessen Reden den mächtigsten Kompositionen des Epos und der Lyrik gleichgestellt werden (25,3). 451 29–33 Der höchste … bezeichnet. ] Vgl. Aristoteles, Rhetorik III, 9, 1 – 2 (1409 a
24 – 29) : „Die sprachliche Form [λέξις] muss entweder fortlaufend sein und nur durch die Konjunktion eine Einheit bilden [εἰρομένην καὶ τῷ συνδέσμῳ μίαν], wie die Vorspiele [ἀναβολαί] in den Dithyramben, oder gegliedert [κατεστραμμένην] und ähnlich wie die Gegenstrophen [ἀντιστρόφοις] der alten Dichter. Die fort laufende Form [εἰρομένη λέξις] also ist alterthümlich […] ; diese gebrauchten früher nämlich alle, heutzutage gebrauchen sie aber nicht mehr viele.“ (Rapp). 451 29–30 λέξις εἰρομένη … μία ] ‚aneinanderreihende und durch Bindewörter
einförmige Rede‘, d. h. parataktischer Stil.
451 30 λέξις κατεστραμμένη ] ‚fest (zusammen)gespannte Rede‘, d. h. hypotakti
scher/periodischer Stil.
451 31 ἀναβολαῖς ] ‚Vorspiele/Präludien‘, eine ἀναβολή (Anabole) ist eine dem
Singen vorausgehende musikalische Einleitung der Dithyramben, vgl. Robbins (2006). 451 33–34 Sonus ] ‚Klang/Ton‘. 451 35 Melos ] ‚Lied/Singweise/Melodie‘.
*178
Anmerkungen zu den Textbeilagen
II 452 – 458
452 4 –5 Im Menexenos … Protagoras. ] Vgl. Platon, Menexenos 236 d ff. und
Protagoras 320 c ff.
452 18–21 Dies war … heruntermacht. ] Dionysios von Halikarnassos, De compo
sitione verborum 18, 118 ff.
452 24 nach Strabo ] Vgl. Strabon XIV 1, 41. 452 27 LectionsKatalog 24 – 25. ] Vgl. Boeckh (1824b). 452 28 Hermann ] Vgl. Hermann, G. (1834b). 453 13 vide initt. … compositione 4. ] ‚siehe den Beginn‘ der Abhandlung des Dio
nysios von Halikarnassos ‚Über die Anordnung der Wörter‘ (= Dionysios, De compositione verborum 4, 55 ff). 455 27 Reichardt ] Vgl. Reichardt (1846), 24. 457 10 . 460 29 Beyspiele der Kritik. ] Die folgenden Notizen beziehen sich auf die
Kritik des Echten und Unechten. Vgl. hierzu ferner die Anm. zu 448 2.449 8.
457 15–17 Aus gleicher … später. ] ‚Über den Wettstreit zwischen Homer und He
siod‘. Spätere Bearbeitung eines Übungsstücks des Sophisten und Rhetors Alki damas (ca. 400 v. Chr.), das vermutlich in der Regierungszeit Hadrians (117 –138 n. Chr.) von einem anonymen Kompilator erstellt wurde. 457 17 Seculo post ] ‚Jahrhundert nach‘. 457 18–22 . 458 1–8 Sokratische Schule … Hipparch. ] Hierbei handelt es sich um
eine Auflistung von Sokrates-Schülern und diesen zugeschriebenen Schriften.
457 25 mindestens […] nach ] Aufgrund eines Papierverlustes ist diese Stelle
nicht mehr lesbar. Aus den noch vorhandenen Spuren lässt sich am ehesten etwas wie „Veranlagung“ vermuten. Bratuscheck hat an der entsprechenden Stelle, vgl. Boeckh (1877), 260 : „Ferner ist zuzugeben, dass, wer die in der Ge schichte hervortretenden Ideen nicht wenigstens der Anlage nach hat, sie auch nicht im Stoff finden wird.“ 458 5–6 Aeschines : theils … Plato. ] Diese Bemerkung bezieht sich – wie sich aus
der von Boeckh im Nachhinein hinzugefügten Bemerkung ergibt (siehe hierzu die folgende Anmerkung) – vmtl. auf den Dialog „Axiochos“, der in der Antike sowohl dem Sokrates-Schüler Aischines als auch Platon zugeschrieben worden ist.
II 458 – 459
Anmerkungen zu den Textbeilagen
*179
458 6 –8 Erst in … behauptet. ] Vgl. Matthiä (1808b) bzw. (1833), 51. Dort schreibt
Matthiä in Bezug auf Krantors verlorene Trostschrift „Über die Trauer“ : mihi quidem Axiochum etiam, qui falso Aeschini adscribitur, magnam partem ex isto Crantoris libro fluxisse videri (‚mir jedenfalls scheint auch der Axiochos, der fälschlich dem Aischines zugeschrieben wird, zum Großteil aus ebendiesem Bu che des Krantor geflossen zu sein‘). Boeckh hingegen hatte den „Axiochus“ 1810 als Werk eines incerti auctoris (‚unbestimmten/unbekannten Autors‘) ediert. Vgl. Boeckh, Simonis Socratici (1810), 107 –124. Zu diesem Zeitpunkt scheint Boeckh noch keine Kenntnis der Ansichten Matthiäs gehabt zu haben, da er diesen nicht erwähnt. Trotz späterer Kenntnis behält er seine Meinung bei, wie aus der Bemerkung im Vorlesungsmanuskript hervorgeht. 458 9 –20 Gruner Censura … werden. ] Vgl. Gruner (1772) : ‚Durchsicht der hippo
kratischen Bücher‘.
459 6 Fülleborn ] Fülleborn (1795). 459 8 Kapp ] Kapp (1792). 459 12 Characteres ethici ] ‚Charaktere‘. 459 13 Ruhnken Dissertatio … Antiphonte. ] Ruhnken (1807) : ‚Abhandlung über
Antiphon‘.
459 15 λόγος ἐπιτάφιος ] ‚Grabrede‘. 459 16 Jacobs ] Jacobs, F. (1833). 459 16–17 adversus Leptinem ] ‚Gegen Leptines‘. 459 18 Beck Diatribe. ] Vmtl. Beck, Ch. D. (1780), vgl. hierzu ferner Boeckh (1808a),
228 – 232.
459 24 Sluiter ] Sluiter (1834). 459 25–28 Demosthenes ist … insgesammt. ] Boeckh listet hier die Titel mutmaß
lich unechter Demosthenes-Reden auf.
459 26 De Haloneso. ] ‚[Rede] über die Halonnesos‘. 459 27 ad Philippi Epistulam ] ‚Brief an [König] Philipp‘. 459 27 Courier ] Vgl. Courier (1824). Zu Couriers Auffassung, dass es sich bei
den antiken Staatsreden des Demosthenes eigentlich um „Pamphlete“ handle, siehe Canfora (2014), 27 f.
*180
Anmerkungen zu den Textbeilagen
II 459 – 460
459 27–28 περὶ συντάξεως, … Epistolae ] ‚Über die Anordnung der Redeteile‘,
‚Grabrede‘, ‚Einleitungen für die Reden vor dem Volk ‘, ‚Briefe‘.
459 28–29 Andocides De pace … unächt. ] ‚Über den Frieden‘, vgl. hierzu die Anm.
zu 176 24– 25 und zu 178 23– 33.
460 1 de puerorum educatione ] ‚Über die Erziehung der Kinder‘. 460 2 beweisen wird Wyttenbach ] Vgl. Wyttenbach (1810), 29 – 64. Boeckh hat
diese Passage offensichtlich vor dem Erscheinen von Wyttenbachs Publikation, also vor 1810, niedergeschrieben. 460 3 Φιλόπατρις ] ‚vaterlandsliebend/Patriot‘. 460 3 Gesner ] Vmtl. Gesner (1714) oder (1715). 460 11–12 Declamatio Sallustii … Sallustium. ] ‚Rede des Sallust gegen Cicero und
des Cicero gegen Sallust‘. Schmähreden, die in der Tradition Sallust bzw. Cicero zugeschrieben wurden, heute aber als Deklamationsreden einer römischen Rhe torenschule gelten. 460 12 Consolatio ] ‚Trostschrift‘. 460 13–17 Dialogus de … haben. ] ‚Dialog über die Ursachen des Verfalls der Be
redsamkeit‘, vgl. Lipsius (1675), Bd. 1, 327 f. Ferner bezieht sich Boeckh mögli cherweise auf die Quintilian-Ausgabe von Spalding, die er besessen hat, vgl. Spalding (1798 –1834). Die Verfasserschaft des „Dialogus de oratoribus“ (= „De causis corruptae eloquentiae“), den man heute allgemein dem Tacitus zuschreibt, ist früher heftig diskutiert worden. Zur älteren Diskussion, auf die sich Boeckh bezieht, vgl. Gudemann (21914), 1 –10. Zu Quintilians verlorengegangener Schrift gleichen Titels, deren Verfasserschaft allerdings nie umstritten gewesen ist, vgl. Brink (1989). 460 20 Bentley Manilius ] Bentley (1739). 460 25–26 Vitae X oratorum … nobilitate ] „Vitae decem oratorum“ (‚Die Leben der
zehn [kanonischen] Redner‘), ‚Von den Lehrmeinungen der Philosophen‘, ‚Über die Flüsse‘, ‚Über edle Abstammung‘ (περὶ εὐγενείας) – Boeckh nennt hier die Titel von vier fälschlicherweise Plutarch zugeschriebenen Schriften. 460 27 Gesner ] Vmtl. Gesner (1714) oder (1715). 460 28 περὶ ὕψους ] ‚Über das Erhabene‘. Dieses Werk wird heute einem als
Pseudo-Longin bezeichneten, nicht näher identifizierten Autor, der auf das 1. Jh. n. Chr. datiert wird, zugeschrieben.
II 464 – 469
Anmerkungen zu den Textbeilagen
*181
464 15 tribus, gentes ] ‚Stämme, Familienverbände‘ innerhalb der römischen
Stadtgemeinschaft.
465 5 γένη, ἐπίκληροι ] ‚Geschlechter/Clans‘, ‚Erbinnen/Erbtöchter‘ ; hierbei
handelt es sich um eine Besonderheit des attischen Erbrechts : Hinterließ ein Mann keinen Sohn als männlichen Erben, mussten Töchter den nächsten männ lichen Verwandten des Vaters heiraten, damit der Besitz in der Familie bleibt. War die Tochter bereits verheiratet und hatte einen Sohn, so erbte dieser En kel bei seiner Volljährigkeit den Besitz des Großvaters ; hatte sie keinen Sohn, musste sie sich scheiden lassen und den nächsten männlichen Verwandten des Vaters heiraten. Vgl. MacDowell (1978), 95 f. ; modifiziert Todd (1993), 228 – 231. 465 25 θυμός und … διάνοια ] ‚Mut‘ und ‚Vernunft‘, vgl. Aristoteles, Politik VII,
7 (1327 b 30 f.)
465 25 Aristoteles Politik VII. 6. Schneider. ] Die Edition von Johann Gottlob
Schneider von 1809 bietet eine andere Anordnung des Textes als moderne Aus gaben. Bei Schneider steht die zitierte Passage im sechsten Kapitel von Buch VII der aristotelischen „Politik“, in den heutigen Ausgaben findet man sie im siebenten Kapitel von Buch VII. 466 18 prävalirt ] ‚überwiegt/vorherrscht‘. 467 16 patria potestas ] ‚väterliche Gewalt‘, bezeichnet das nahezu uneinge
schränkte Herrschaftsrecht des Familienvaters über die Familie. 467 19 πατρικὴ ἐξουσία ] ‚väterliche Gewalt‘. 467 21 Gentes ] ‚Familienverbände‘. 467 23 Epikleren ] ‚Erbinnen/Erbtöchter‘.
467 25–26 Dies geht … muß. ] Vgl. Plutarch, Solon 20, 4 f. : τρὶς ἑκάστου μηνός
(‚dreimal pro Monat‘). Zur juristischen Institution der Zwangsverheiratung hin terbliebener Töchter bei Fehlen eines männlichen Erben vgl. MacDowell (1978), 96 f. mit Anm. 212 ; Todd (1993), 230 (insbes. zur Funktion der Institution und zur Glaubwürdigkeit der Plutarch-Stelle) ; Ruschenbusch (2014), 109 –115. 467 25 ἐπίκληρος ] ‚Erbin/Erbtochter‘. 469 9 –10 Periculosæ plenum … doloso. ] Vgl. Horaz, Carmina II, 1, 6 – 8 : ‚Ein Werk
voll gefährlichen Würfelspiels [d. h. voller Gefahren] behandelst du und schrei test auf Feuern, die unter trügerische Asche gelegt sind.‘ Dieses Horaz-Zitat steht als Motto auf dem Titelblatt des 203 Seiten umfassenden Buches von Zinserling.
*182
Anmerkungen zu den Textbeilagen
II 470 – 472
Boeckhs Exemplar ist in der Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin (unter der Signatur : Qg 80100) überliefert. Es weist keinerlei Gebrauchs spuren auf, es gibt sogar nach wie vor unaufgeschnittene Seiten. In Boeckhs 138 Seiten umfassendem „Katalog meiner Bücher“ ist das Buch auf Seite 21 unter der Nr. 997 verzeichnet. Bei den folgenden sechs Manuskriptseiten (Bl. 122r –124r) handelt es sich um ein Exzerpt des Buches von Zinserling. Vermutlich gehören diese Seiten zur ältesten Textschicht des Manuskriptes, d. h. höchstwahrschein lich hat Boeckh sie zeitnah zum Erscheinen des Buches im Jahre 1806 niederge schrieben – als er das Buch noch nicht selbst besessen hat, denn die Seiten sind sehr ordentlich und in einem anderen Schriftduktus geschrieben. Auf den ersten Blick könnte man meinen, es handle sich gar nicht um Boeckhs Handschrift – dass sie es dennoch ist, ergibt sich aus dem Vergleich einzelner Buchstaben. 470 31 νόμιμα ] ‚Sitten und Gebräuche‘. 470 31 πολιτεῖαι ] ‚Verfassungen‘. 471 15 ludibrium deorum ] ‚Spielzeug der Götter‘. 471 34–35 Ἑλλὰς τὰς … ἔλαχε ! ] Vgl. Herodot, Historien III, 106, 1 : αἱ δ᾽ ἐσχατιαί
κως τῆς οἰκεομένης τὰ κάλλιστα ἔλαχον, κατά περ ἡ Ἑλλὰς τὰς ὥρας πολλόν τι κάλλιστα κεκρημένας ἔλαχε. (‚Die abgelegensten Länder der Erde haben die kostbarsten Dinge erlost, ebenso wie Griechenland die bei weitem günstigsten Jahreszeiten erlost hat.‘)
471 35–36 Theophrast. Caracteres … Klima ; ] Vgl. für das vollständige, als spätere
Interpolation fälschlicherweise Theophrast zugeschriebene Zitat Theophrast, Charaktere, Proömium 1, 1 f. : […] ἴσως δὲ οὐδὲ παύσομαι θαυμάζων, τί γὰρ δήποτε, τῆς Ἑλλάδος ὑπὸ τὸν αὐτὸν ἀέρα κειμένης καὶ πάντων τῶν Ἑλλήνων ὁμοίως παιδευομένων, συμβέβηκεν ἡμῖν οὐ τὴν αὐτὴν τάξιν τῶν τρόπων ἔχειν. (‚[…] und vielleicht werde ich nicht aufhören mich zu wundern, warum in aller Welt gerade uns, obwohl [ganz] Griechenland unter demselben Himmel liegt und alle Griechen auf die gleiche Weise erzogen werden, nicht dieselbe Charak terdispositionen zuteil wurden.‘) 472 7–8 Was die … Ε, 58. ] Vgl. Herodot, Historien V, 58. 472 19–21 Nur Athen … Zarten. ] Unklar, was gemeint ist. 472 27 κόρδαξ ] ‚ausgelassener, unanständiger Tanz in der alten Komödie‘. 472 28 μειλίγματα ] ‚Besänftigungsmittel/besänftigende Reden‘. 472 29 dem Neurospasten ] ‚Marionettenspieler‘.
II 472 – 475
Anmerkungen zu den Textbeilagen
*183
472 30 des Taschenspielers Euryclides ] Gemeint ist der berühmte attische
Bauchredner Eurykles (Εὐρυκλῆς), vgl. Platon, Sophistes 252 c und Aristopha nes, Wespen 1017 ff.
472 35–36 einer aus … nachzulaufen ] Vgl. Plutarch, Alkibiades 10, 1. Als in der
attischen Volksversammlung über freiwillige Geldzahlungen an den Staat be raten wurde, soll Alkibiades bei seinem Redebeitrag eine Wachtel, die er in sei nem Mantel trug, davongeflogen sein. Die Athener sollen der Wachtel schreiend nachgelaufen sein, um ihm dabei zu helfen, den Vogel wieder einzufangen. 473 5–6 Chrysostomos Homilia … gemacht. ] Johannes Chrysostomos, In epistu lam I ad Corinthios, Homilie IV ; vgl. Migne-Edition Bd. 61, Sp. 34, Z. 46 – 52 : Ὁ δὲ
σταυρὸς […] πάντας ἐποίησε φιλοσόφους, τοὺς ἀγροίκους, τοὺς ἰδιώτας. (‚Das Kreuz aber […] machte alle zu Philosophen : die Bauern, die Laien.‘). Boeckh hat hier aus einem langen Satz von Chrysostomos eine prägnante Sentenz gemacht. 473 7 badiniren ] Von frz. badiner : ‚spielen/scherzen/tändeln/schäkern‘. 473 8 Butyrophagen ] ‚Butteresser‘. 473 16–17 Hoc poetæ … autumant. ] ‚Das machen die Dichter in den Komödien, sie
meinen, dass alles in Athen geschehe.‘
474 7 wie Reichardt fordert ] Vgl. Reichardt (1846), 38 f. 475 14 Ideler ] Vgl. Ideler, L. (1825 –1826), Bd. 1, IV : „Es kam zunächst darauf an,
die mathematische Chronologie […] als ein wissenschaftlich begründetes Gan zes darzustellen, das in dem Labyrinth der historischen Chronologie als Faden dienen könne. Aus der letztern […] mußte alles abgesondert werden, was nicht unmittelbar auf die bei den verschiedenen Völkern gebräuchliche Zählungs weise der Tage, Monate und Jahre Bezug hat. Um anzudeuten, daß ich mir diese Absonderung zum Gesetz gemacht habe, gebe ich ihr den Namen der techni schen Chronologie.“ Vgl. ferner Ideler, L. (1831), 4 : Man nennt die technische Chronologie „gewöhnlich die historische, und zieht einen guten Theil der Ge schichte in sie hinein. Wir wollen aber alles, was nicht unmittelbar die Zählung der Tage, Monate und Jahre betrifft, in die Geschichte verweisen, und, was übrig bleibt, mit dem bestimmteren Namen der technischen Chronologie bezeichnen.“ Vgl. hierzu I 250 15– 20. 475 28 Die Aera Nabonassari ] Vgl. die Anm. zu 250 43– 44.
*184
Anmerkungen zu den Textbeilagen
II 476 – 477
476 4 Fasti Consulares. Pighius. ] Vgl. Clinton (1834), Bd. 1 – 3 sowie die vorhe
rigen und folgenden Auflagen der „Fasti hellenici“ ; Corsini (1744 –1756) ; Baiter (1838) ; Pighius (1599) und (1615). 476 5 Actiaca. ] Vmtl. zu beziehen auf Actium, der von Octavian zur Erinnerung an seinen Seesieg über Antonius und Kleopatra (2. IX. 31) gegründeten Stadt (Ni
kopolis), die damit zusammenhängende Erneuerung des Apollontempels sowie die Aktia, die von ihm gestifteten penteterischen Spiele, gezählt ab 27. 476 5 Marmor Parium … dergleichen ] Vgl. die Anm. zu 250 42– 43 und zu 252 3– 10. 476 6 (Kekropische Aera) ] Vgl. die Anm. zu 250 42– 43. 476 8 Eusebius ] Vgl. die Anm. zu 257 3. 476 10 Für die … Didaskalien. ] Vgl. die Anm. zu 253 23. 476 12 Metonischer Cyklus. ] Vgl. die Anm. zu 253 11– 12. 476 14 Dodwell. ] Dodwell, H. (1701). 476 15 Scaliger ] Scaliger (1583). 476 16 Petav Uranologia … temporum ] Petau (1630) und (21703). 476 17 Menologia. ] Fabricius (1712). 476 18 Hegewisch, Ideler ] Hegewisch (1811), vgl. hierzu I 25643 ff. sowie die An
merkungen zu 256 46– 50.
476 19 L’art de … dates. ] Vgl. die Anm. zu 255 4– 5. 476 19 Biot Meine … Faselius. ] Biot (1850) ; Boeckh (1845), (1855 –1856), (1856 –1857)
und (1863) sowie Faselius (1861).
476 22 Petav Rationarium … Thucydidei ] Petau (1633) und Dodwell, H. (1702) und
(1698).
476 24–25 Julianische Periode … (Timäus) ] Vgl. die Anm. zu 252 3– 10 . Der Hunds
stern (Sirius) spielte eine wichtige Rolle in der Zeitrechnung im alten Ägypten (Sothis-Periode bzw. Sothis-Zyklus). 477 1 Eusebius. Pighius. … Thucydidei. ] Vgl. die Anm. zu 253 23 ; Pighius (1599)
und (1615) sowie Dodwell, H. (1702). 477 2 Usher ] Ussher (1650). 477 3 Simpson ] Simpson (1652).
II 477 – 478
Anmerkungen zu den Textbeilagen
*185
477 4 Zumpt Annalen. ] Zumpt (1819) und (21838). 477 5 Schultz. ] Schultz, J. M. (1826). 477 6 Clinton. ] Vgl. Clinton (1834), Bd. 1 – 3 sowie die vorherigen und folgenden
Auflagen diese Werkes und Clinton (1845 –1850). 477 11 Prichard ] Prichard (1819) bzw. (1837).
477 13–16 Lepsius Chronologie. … (mein Manetho). ] Lepsius (1849) ; Nolan (1837)
und (1839) sowie Boeckh (1845).
477 25 Corpus Inscriptionum Latinarum T. 1. ] ‚Sammlung lateinischer Inschrif ten‘ (CIL), vgl. Mommsen, T. (1863). 477 27–30 Clinton hat … erschienen. ] Clinton (1834), Bd. 2 und Bd. 1 sowie Clinton
(31841).
477 29 Ol. 55. ] Die 55. Olympiade entspricht den Jahren 560 – 557 v. Chr. 478 9 Strauch, Gatterer, … Biot ] Strauch (1657) ; Gatterer (1777a) ; Hegewisch (1811) ; vgl. hierzu I 256 43 ff. sowie die Anmerkungen zu 256 45– 50 und Biot (1850). 478 10–13 Hauptwerke für … 1856. ] Scaliger (1583) und (1606) ; Petau (1633) und
(21703) ; Dodwell, H. (1701) ; Noris (1689) sowie Boeckh (1855 –1856) und (1856 –1857). 478 13 L’art de … dates ] Vgl. L’Art de vérifier les dates (1820), 41 – 69. 478 14–16 Largeteau, ebenso … 1863. ] Largeteau (1850) ; Gumpach (1853) und
(1860) ; Mommsen, T. (1858) ; Faselius (1861) ; Boeckh (1863).
478 17 Für die … Corsini ] Fabricius (1712) ; Corsini (1744 –1756). 478 18 Usher ] Ussher (1650). 478 19 Schultz, Clinton, … Greswell. ] Schultz, J. M. (1826) ; Clinton (1834), Bd. 1 – 3 ;
Fischer/Soetbeer (1840 – 41) ; Fischer, E. W. (1846) ; Zumpt (1819) und (21838) sowie Greswell (1852a), (1852b), (1852c), (1854) und (1862).
478 21 ὀλυμπιάδων ἀναγραφή ] ‚Olympiadenverzeichnis (Sieges- bzw. Sieger
listen)‘. Die Olympiadenzählung diente als historischer Referenz- und Datie rungsmaßstab. 478 21 Corsini. ] Corsini (1744 –1756). 478 23 Pighius, Reland, … Borghesi. ] Pighius (1599) und (1615) ; Relandus (1715) ;
Almeloveen (1705) ; Laurent (1833) ; Fea (1820) sowie Borghesi (1818 – 1820).
*186
Anmerkungen zu den Textbeilagen
II 478 – 480
478 25 Baiter Beilage. … T. 1. ] Baiter (1838) und Mommsen, T. (1863). 478 26–27 Chronologische Phantasmen … Faselius. ] Seyffarth (1848) ; Rinck (1853 –
1854) Bd. 2, 28 ff. Vgl. hierzu Boeckh (1855 –1856), 2 ff. Zu August Mommsen vgl. die Einträge in der Bibliographie (an welche Publikation Boeckh hier denkt, teilt er nicht mit). Faselius (1861). 478 29–30 August Mommsen … Chronologie. ] Mommsen, A. (1856) ; Faselius (1861)
und Mommsen, T. (1858).
479 12–14 Der Metonische … glaubte. ] Vgl. Boeckh (1848a), 381 [101 f.] mit Bezug
auf Ideler, L. (1818).
479 15 Nach Scholion … Hermann ] Vgl. Hermann, G. (1799b). 479 15–16 Ol. 88, 4 ] Das vierte Jahr der 88. Olympiade entspricht dem Jahr 425
v. Chr.
479 16–17 Seyffarth giebt … 22. Juni 1847. ] Vgl hierzu die Information von Bl. 128r
des Manuskriptes, auf dem in einer fremden Handschrift notiert ist : „Hier (zu S. 102. In 48) lagen : Briefe von Seyffarth Leipzig : 22/6 1847 24/9 1847 3/1 1848 / Briefe von Boeckh : 30/9 1847 4/1 1847.“ Ob es diese Briefe noch gibt, und falls ja, wo sie sich befinden, ist unbekannt – im Archiv der BBAW zumindest nicht. 479 17 Dodwell Annales … verneint. ] Dodwell, H. (1702). 479 19 πλήρης σελήνη ] ‚Vollmond‘. 480 1–2 Idelers Handbuch … Band. ] Ideler, L. (1825 –1826) und (1831). 480 3 Ideler und mir ] Vgl. Ideler, L. (1818) und Boeckh (1848a), 380 f. und/oder
(1855 –1856), 18 – 48.
480 5 Rinck ] Vgl. Rinck (1853 –1854), Bd. 2, 36 ff. sowie die Bemerkung zu Rinck II 566 21– 26. 480 6 Ol. 102, 2 ] Das zweite Jahr der 102. Olympiade entspricht dem Jahr 371
v. Chr.
480 7 Nugae ! ] ‚Schnickschnack/Possenspiele‘. 480 8 Meine 2 Schriften : ] Boeckh (1855 –1856), (1856 –1857) und (1863). 480 13–14 Die Werke … Sonnenkreise. ] Greswell (1852a), (1852b), (1852c), (1854)
und (1862) sowie Boeckh (1863).
II 480 – 484
Anmerkungen zu den Textbeilagen
*187
480 14–16 Fasti catholici … 6 Bände. ] Greswell (1852a), (1852b), (1852c), (1854) und
(1862).
480 20 Largeteau’s Tafeln. ] Largeteau (1850). 481 16–17 Sanclemente ] Sanclemente (1793). 481 18–23 . 482 1–4 Chronica ein … Periode. ] Vgl. hierzu oben I 250 – 253 und die
dazugehörigen Anmerkungen.
482 5 ψευδεπώνυμοι ] Vgl. hierzu die Anm. zu 253 3– 5. 482 5 Indictionen ] ‚irreguläre Steuereinnahmen/außerordentliche Steuern‘, als
Begriff der Zeitrechnung : ‚chronologischer und fiskalischer Zyklus von 15 Jah ren‘. 482 11–12 Sonnen- und … Faselius. ] Vgl. die Anm. zu 255 4– 5. Für die Sonnen- und
Mondfinsternisse vgl. insbes. L’Art de vérifier les dates (1820), 41 – 69. Faselius (1861). 482 17 Dodwell. Scaliger. Petav. ] Dodwell, H. (1701) ; Scaliger (1583) und (1606) ;
Petau (1630) und (1633).
482 18 ὀλυμπιάδων ἀναγραφή ] Vgl. hierzu die Anm. zu 478 21. 482 18 Noris. Usher. ] Noris (1689) ; Ussher (1650). 482 19–24 Idelers 2 Bücher, … Scheiffele ] Ideler, L. (1825 –1826) und (1831) ; Corsini
(1744 –1756) ; Almeloveen (1705) ; Fea (1820) ; Simpson (1652) ; Pighius (1599) ; Zumpt (1819) und (21838). Da Clintons „Fasti Hellenici“ ab 1834 drei Bände umfassen, sind wahrscheinlich gemeint : Clinton (21827) und (1830). Oder Boeckh hat das Erscheinen des dritten Bandes ([1830] 1834) nicht wahrgenommen und meint, wie an anderer Stelle, an der er sich explizit auf diese beiden Bände bezieht : Clinton (1834) Bd. 1 – 2. Schultz, J. M. (1826) ; Fischer/Soetbeer (1840 –1841) ; Fischer, E. W. (1846) ; Dodwell, H. (1702) und Scheiffele (1853). 482 27 Ideler ] Ideler, L. (1825 –1826) und (1831). 483 5 Simpson, Clinton, … Clinton pp. ] Simpson (1652) ; Zumpt (1819) und (21838).
Gemeint sein können : Clinton (1834), Bd. 1 – 3 sowie die vorherigen und folgen den Auflagen dieses Werkes und Clinton (1845 –1850).
484 3 Geographie. ] Die im Folgenden abgedruckten Beilagen zur Geographie lassen sich in keine sinnvolle Ordnung bringen, weshalb sie hier in der vorge fundenen Reihenfolge wiedergegeben werden. Nicht wenige der Literatura nga
*188
Anmerkungen zu den Textbeilagen
II 484 – 485
ben hat Boeckh mehrfach notiert. Ferner hat er Literaturangaben, die er zu nächst auf einzelnen Zetteln notiert hatte, später auf ein größeres Blatt geklebt oder einzelne Zettel aneinander montiert und sie somit zum Teil willkürlich, d. h. ohne auf inhaltliche Kriterien zu achten, zusammengruppiert. 484 13 Quellen : die Alten S. 104. ] Vgl. I 259 ff. 484 14 Neuere Reisende S. 105. oben. ] Vgl. die Anm. zu 260 53. 484 14–15 Französische Expedition … Malte-Brun. ] Gemeint sind Blouet (1831 – 1838) ; Ross (1840 –1852) ; Ulrichs (1840) ; Malte-Brun (1807 –1814) und (1819 –1865). 484 17 Tabula Peutingeriana ] Vgl. hierzu II 489 14– 26.490 1– 6 sowie die darauf be
züglichen Anmerkungen.
484 17 Fortia d’Urban. ] Vgl. Fortia d’Urban (1845). 484 19 . 485 1–25 Wheler : Geographische … Guattani ] Wheler (1682) ; vmtl. Anville (1768), (1778) und (1784) ; vgl. I 260 28– 43 und die dazugehörigen Anmerkungen ;
Rhegas (1797) ; Arrowsmith (1819) und (1824) ; zu Barbié du Bocage vgl. die Anm. zu 260 30– 32 ; Gell (ca. 1817 –1818) und die in (1810) ganz am Ende eingebundene Karte der Argolis ; vmtl. Lapie (1826), eine „Carte de la Grèce ancienne“ ist dort die neunte Karte ; Reichard (1818 –1831) ; vgl. die Karte der Peloponnes in Blouet (1831 –1838), Bd. 1, 7 f. [ohne Paginierung] ; Kruse, F. (1823a) ; Müller, K. O. (1831) ; Gell (1810) ; zu Kiepert vgl. die weiter unten von Boeckh explizit genann ten und in der Bibliographie verzeichneten Kartenwerke, über die hinaus Kie pert allerdings noch zahlreiche weitere publiziert hat ; Ritter, C. (1861) ; Cella rius (21731 –1732) ; Mannert (1788 –1825) ; Ukert (1816 –1846) ; Sickler (1824) ; Kruse, F. (1823a) ; Georgii (1838 –1840) ; Forbiger (1842 –1848) ; Fiedler (1843) ; Bursian (1862 –1872) ; Gossellin (1790) und (an VI [1798] –1813) ; Mentelle (1778 –1784) bzw. (1785 –1793) ; Cellarius (1800), (21831) ; Rennell (1816) und (1831) ; Völcker (1830) und (1832a) ; Bischoff/Möller (1829) ; Nitsch (1794) ; vmtl. Müller, K. O. (1831) ; Dufau/ Guadet (1820) und (1821) ; Masselin (1827) ; Schmieder et al. (1802a) und (1802b) ; Schirlitz (1822) ; Schröder (1831) ; Kärcher, K. (1829) ; Georgii (1838 –1840) ; Reich ard (1818 –1831) ; Pashley (1837) ; Curtius, E. (1851 –1852) und Beulé (1855) ; Kinneir (1817) und (1818) ; Beaufort, F. (1817) und (1821) ; Leake (1821) und (1829). Ferner meint Boeckh hier höchstwahrscheinlich die ersten beiden von K. O. Müller ver fassten Abschnitte des Artikels über „Attika“ in der „Allgemeinen Encyclopädie der Wissenschaften und Künste“, vgl. Müller, K. O. (1821), die eine topographi sche Beschreibung Attikas bieten ; Adler ; (1781) ; Guattani (1795).
II 485 – 488
Anmerkungen zu den Textbeilagen
*189
485 25 Canina ] Vmtl. denkt Boeckh hier an Canina (1831) oder auch an dessen
Rom-Darstellung in Canina (21834 –1844). Diese findet sich in den Bdn. 7 – 9.
485 25–26 Regiones Urbis … Bormann ] Preller (1846) ; Gell (1820) und (1834) ; Sachse
(1810) und/oder (1824 –1828) ; Platner/Bunsen/Gerhard/Röstell (1830 –1842). Ferner wahrscheinlich Becker, W. A. (1843 –1867), Bd. 1 sowie (1844) und (1845) ; Nolli (1748), Nollis Stadtplan, an dem er zwölf Jahre gearbeitet hat, setzt sich aus 12 separaten Kupferstichen zusammen und misst insgesamt 205 mal 176 Zentime ter, vgl. Lampugnani (2017), 229 ; Westphal (1829) ; Bormann (1852). 485 28 Großes Unternehmen … Quellensammlung. ] Diese Bemerkung be
zieht sich auf einen in Boeckhs Manuskript liegenden Subskriptionsprospekt (Bl. 274r – 277v) von 1833, der die von Sickler anvisierte Edition eines „Corpus Geographorum Graecorum et Latinorum“ vorstellt. Da diese Drucksache keine handschriftlichen Notizen Boeckhs enthält, ist sie nicht in der hier vorliegenden Edition abgedruckt. Friedrich Sickler ist 1833 erkrankt und 1836 verstorben, so dass die angekündigte Edition nie zustande kam. 486 4 –6 auch unsere … (Beaufort). ] Kinneir (1817) ; Beaufort, F. (1817) und (1821). 486 9 –10 Noch im … Parallel ] Vgl. Strabon II 5, 7. 486 11–13 Ebendaselbst wird … ginge ] Vgl. Strabon II 4, 3. 486 15–17 Thucydides lib. III. 4. … liegt. ] ‚im Norden der Stadt‘ ; vgl. Thukydides, Geschichte des Peloponnesischen Krieges III, 4, 5. 486 20–22 Strabo In … νότου ] Vgl. Strabon, VII fr. 21b : „Dass der Chersonnes in
Thrakien drei Meere bildet : die Propontis im Norden, den Hellespont im Osten, und den Schwarzen Golf im Süden […].“ (Radt). 486 23 Μέλας κόλπος ] „schwarzer Golf“ (Radt). 487 2 (Neuere Positionen … unten.) ] Vmtl. Wheler (1682), vgl. die Anm. zu
260 56– 57.
487 20 Gegen Wolf … (cf. p. 104.) ] Gemeint ist Wolf (1807), 50. Vgl. die Anm. zu 258 40– 45 und ferner Boeckhs Bemerkung I 267 6– 10. 487 23 Allgemeine Werke, … Siciliorum &c. ] Graevius (1704 –1723). 488 6 –9 Es ist … Arbeit. ] Poppo (1821 –1840). 488 10–12 Passow hat … seyn ! ] Vgl. Passow, F. (1825), VII.
*190
Anmerkungen zu den Textbeilagen
II 488 – 490
488 17–18 (Kruse vermengt … beides). ] Gemeint ist wohl in erster Linie Kruse, F.
(1823 und die Folgeauflagen), vgl. die Anm. zu 268 6– 8.
488 19 unser Ritter ] Gemeint ist der Geograph Carl Ritter (1779 –1859), der zu
Boeckhs Universitätskollegen gehörte.
488 23–26 Recueil des … Folio. ] Fortia d’Urban (1845). 488 28–29 Ukert S. 105. … Sickler. ] Ukert (1816 –1846) ; Mannert (1788 –1825) ;
Kruse, F. (1825 –1827) ; Kärcher, K. (1829) ; Sickler (21832) ; Bischoff /Möller (1829). 489 1–2 Ravennatis anonymi … 1860. 8. ] Pinder/Parthey (1860). 489 6 –9 Ein ähnliches, … Latina. ] Ebert (1821) ; Bremer (1785).
489 14–22 Die Peutingersche … Imperatoris. ] Vgl. Scheyb (1753) ; Podocatharus (1809) ; Sammlung (1808), Bd. 1, Beylage IV. ; der von Troß beabsichtigte und an
gekündigte Neudruck ist nie erschienen ; vgl. Anonymus (1825), 479 f. ; Mannert (1824). 489 27–29 Über sie … d’Urban. ] Katancsich (1824 –1825) ; Fortia d’Urban (1845). 490 1–3 Einen gelehrten … tabula. ] Eckermann (1845). 490 3 Ausgabe auch … d’Urban. ] Fortia d’Urban (1845). 490 3–6 Es ist … finden. ] Deswegen auch nicht nachzuweisen. 490 11–14 Vorderasien war … hat ! ] Leake (1824). 490 14–15 Wie irrig … Caramania ! ] Beaufort, F. (1817). 490 16–17 Expédition scientifique … 4to Majore ] Le Puillon de Boblaye (1836). 490 19 Rhegas pp. ] Rhegas (1797). 490 20–21 Karten von … 24 Blätter. ] Kiepert (1841 –1846). 490 22–23 Eine große … 1850. ] Kiepert (1850b). 490 24–25 Zu den … Franzosen ] Vgl. die Karte der Peloponnes in Blouet (1831 –
1838), Bd. 1, 7 f. [ohne Paginierung].
490 27 Rennell über Westasien. ] Rennell (1831). 490 28 Keppel hat … Fellows. ] Keppel (1827) und (1831) ; Arundell (1834) ; Fellows
(1839).
II 491 – 493
Anmerkungen zu den Textbeilagen
*191
491 2–3 Wandkarte von … 9 Blätter. ] Vgl. Kiepert (21869) ; die von Boeckh ge
nannte in Weimar erschienene erste Auflage konnte bisher noch nicht nachge wiesen werden. 491 4 –5 Wandkarte von, … 12 Blätter. ] Kiepert (1850c). 491 6 –9 Zu den … Plane) ] Vgl. Reichard/Forbiger (51853). Diese Publikation ent hält 20 Karten. Die vierte Auflage ist über den KVK nicht nachgewiesen und
konnte daher bisher nicht eingesehen werden.
491 10–12 Reichard orbis … 1824. ] Reichard (1824), hierbei handelt es sich um ei
nen reinen Textband.
491 13 . 492 6 Ein bloßer … größer. ] Bei Bl. 278r handelt es sich um die erste Seite
einer insgesamt 16 Druckseiten umfassenden Verlagsankündigung (es handelt sich um Bl. 278r – 285v des Manuskriptes) für ein „Wörterbuch der gesammten al ten und mittleren Erdkunde, mit genauer Hinweisung auf die neuere. Nach den Quellen und den bewährtesten Hülfsmitteln bearbeitet und mit einem deutschlateinischen Namenverzeichnisse versehen von Friedrich Heinrich Theodor Bi schoff. Gotha, in der Beckerschen Buchhandlung. […] Gotha, im August 1827.“ Nur auf der ersten Seite dieser Drucksache finden sich handschriftliche Notizen Boeckhs. Das angekündigte Wörterbuch ist 1829 erschienen, vgl. Bischoff/Möl ler (1829). 491 13–15 Ein bloßer … 1831. 8. ] Passow, F. (1816). 491 16–17 Dictionnaire universel … übersetzt. ] Dufau/Guadet (1820) und (1821). 491 20–21 Bischoff und … Gotha 1829. 8. ] Bischoff/Möller (1829). 491 22 Müller Lexicon … 1830. 8. ] Müller, J. W. (1831). 492 1 Schmieder. ] Schmieder et al. (1802a) und (1802b). 492 2 Kärcher Handbuch … 1828. 8. ] Kärcher, K. (1829) 492 3 Sickler, nach Mannert. ] Sickler (1824). 492 26 Recension von … S. 276 – 305. ] Hermann, G. (1832). 493 1–4 Über denselben …1832. ] Klausen, R. H. (1829), (1833) und (1832). 493 5 Comparative Geographie. … Patrick. ] Mentelle (1778 –1784) bzw. (1785 –1793) ;
Cellarius (1800, 21831).
493 8 Sachse. ] Sachse (1824 –1828).
*192
Anmerkungen zu den Textbeilagen
II 493 – 498
493 9 –11 Beschreibung der … ausführlich. ] Platner/Bunsen/Gerhard/Röstell
(1830 –1842).
493 12–14 Ein Auszug … 1845. 8. ] Platner/Urlichs (1845). 493 15 Karten von Westphal. ] Westphal (1829). 493 19 Derselbe und … Rom. ] Gell (1820) ; Becker, W. A. (1842). 493 19–20 Becker giebt … Alterthümer T. 1. ] Becker, W. A. (1843 –1867), Bd. 1. 494 10–12 Eine wichtige … Werke ; ] Vgl. die Anteile von Bunsen in Platner/
Bunsen/Gerhard/Röstell (1830 –1842).
494 14–16 Eine Geographie … geleistet. ] Poppo (1821 –1840) 495 4 –12 Allerdings giebt … Band). ] Görres (1830) ; Hegel ([1831] 1835), 249 – 276. Den ersten Absatz auf dieser Seite (Bl. 144r bzw. II 495 4– 13) hat Boeckh vermutlich
zwischen 1835 und 1839 notiert.
496 12 . 497 30 S. 110 Eichhorn … Beilage 2b ] Eichhorn (1811) und (1811 –1812) ; Gu
thrie/Gray (1765 –1808) ; Gatterer (1792) ; Beck, Ch. D. (1787 –1807) ; Bredow (1799), (1800 –1802), (1801) sowie die späteren Auflagen ; Eichhorn (1799 –1800) ; Heeren (1799) ; Müller, J. v. (1810), Bd. 1 ; Schlosser (1815) ; Raumer, F. v. (1821) und (21847) ; Lorentz (1833) und (1837) ; Leo (1835) und (1838) ; Luden (1814) ; Henne (1845 –1846) ; Löbell (1846) ; Niebuhr (1847 –1851) ; Duncker (1852 –1857) ; Hüllmann (1814) ; Cla vier (1809) ; Goldsmith (1769), (1792 –1802) ; Gillies (1786), (1787 –1797), (1790) ; Sta nyan (1707 –1739), (1743) und (1744) ; Mitford (1784 –1818) und (1802 –1808) ; CousinDespréaux (1780 –1789) ; Graff (1828) ; Plass (1831 –1834) ; Zinkeisen (1832) ; Thirlwall (1835 –1844), (1839 –1840) ; Grote (1846 –1856) und (1850 –1856) ; Kortüm (1854) ; Cur tius, E. (1858 –1867) ; Weber, G. (1857), (1859), (1861) und (1863) ; Mone (1858) ; Du ruy (1862) ; Droysen (1833) und (1836 –1843) ; Aschbach (1864) ; Niebuhr (1811 –1812) und (1846 –1848) ; Wachsmuth, W. (1819) ; Beaufort, L. (1738) und (21750) ; Levesque (1807) und (1809 –1810) ; Lewis (1855), (1858) ; Arnold (1838 –1843) ; Kobbe (1841) ; Gerlach/Bachofen (1851) ; Bröcker (1855) ; Fiedler (1821) ; Hoeck (1841 –1850) ; Peter (1853 –1854) und (1861) ; Schwegler (1853 –1858) ; Mommsen, T. (1854 –1856) ; Scheif fele (1853). 498 2–4 Alte Geschichte … folgenden. ] Guthrie/Gray (1765 –1808) ; Gatterer (1792) ;
Beck, Ch. D. (1787 –1807) ; Bredow (1799), (1800 –1802), (1801) sowie die späteren Auflagen ; Eichhorn (1799 –1800) ; Müller, J. v. (1810), Bd. 1 ; Heeren (1799) ; Schlos ser (1815) ; Raumer, F. v. (1821) ; Lorentz (1833) und (1837) ; Lüder (1800) ; Leo (1835) und (1838) ; Luden (1814).
II 498 – 499
Anmerkungen zu den Textbeilagen
*193
498 5 Dann von … S. 111. ] Eichhorn (1811) und (1811 –1812). 498 7 Henne’s tolles … Blatt. ] Henne (1845 –1846). 498 11–14 Niebuhr Vorträge … Korinth. ] Niebuhr (1847 –1851). 498 16 Geschichte der … Jost ] Wahrscheinlich Jost (1820 –1828), von dieser Pu
blikation hat Boeckh die ersten fünf Bände (1820 –1825) besessen. Es könnten aber auch weitere Publikationen von Jost gemeint sein, wie z. B. Jost (1832). 498 19–24 Max Duncker, … Römern. ] Vgl. Duncker (1852 –1857), der dritte und
vierte Band, die 1856 und 1857 erschienen sind, enthalten die Geschichte der Griechen. Vgl. ferner Duncker (21860) und (31863). Der erste Band enthält jeweils eine Darstellung der Geschichte Ägyptens und der Völker Westasiens bis auf die Zeiten des Kyros 330 v. Chr. 499 1–2 Zur UniversalGeschichte … Geschichte) ] Weber, G. (1857), (1859), (1861)
und (1863).
499 4 Leo UniversalGeschichte T. 1. ] Leo (1835). Alle Notate auf diesem Blatt
(einschließlich der Rückseite) weisen einen unterschiedlichen Schreibduktus auf. Sie sind also zu unterschiedlichen Zeiten niedergeschrieben, die Reihen folge bzw. die Chronologie der Niederschrift ergibt sich aus den Erscheinungs jahren der genannten Titel. 499 5 Von Zumpts Annalen. ] Zumpt (1819) und (21838). 499 6 –7 2) Tillemont Historie … Haltaus.] Le Nain de Tillemont (1690 –1738) ; Dru
mann (1834 –1844) ; Hübler (1803 –1807) ; Hagen (1854) ; Nitzsch (1847) ; Haltaus (1846). 499 9 –10 Burckhardt Die … 1858. 8. ] Burckhardt (1853) ; Lehmann (1858). 499 11–12 Olivier, Leland … 1847. 8. ] Olivier (1740) ; Leland (1758) ; Brückner (1837) ;
Abel (1847).
499 14 Droysen Geschichte … Diadochen. ] Droysen (1833) und (1836 –1843). 499 15 Flathe Geschichte … Macedonien. ] Flathe (1832 –1834). 499 19–22 Alte Geschichte … zuerst. ] Beck, Ch. D. (1787 –1807) ; Guthrie/Gray
(1765 –1808) ; Bredow (1799), (1800 –1802), (1801) sowie die späteren Auflagen ; Gat terer (1792) ; Müller, J. v. (1810), Bd. 1 ; Heeren (1799) ; Schlosser (1815) ; Raumer, F. v. (1821) ; Lorentz (1833) und (1837) ; Henne (1845 –1846) ; Löbell (1846) ; Niebuhr (1847 –1851) ; Leo (1835) und (1838) ; Luden (1814) ; Lüder (1800).
*194
Anmerkungen zu den Textbeilagen
II 500 – 507
500 4 Geht bis Ol. 140. ] Die 140. Olympiade entspricht den Jahren 220 – 217 v. Chr. 500 7 Hüllmann, Clavier. ] Hüllmann (1814) ; Clavier (1809). 500 12–13 Thirlwall, History … 1844. ] Vgl. Thirlwall (1835 –1844), Boeckh hat nur
die beiden hier von ihm genannten Bände besessen.
500 26–28 Thirlwall übersetzt … 1854. 8. ] Thirlwall (1839 –1840) ; Kortüm (1854). 502 3–12 Römische Geschichte … 1853. 8. ] Niebuhr (1844 –1845), (1846 –1848) und
(1853).
502 20 Specialgeschichten : Drumann, … Haltaus ] Drumann (1834 –1844) ; Nitzsch
(1847) ; Le Nain de Tillemont (1690 –1738) ; Hagen (1854) ; Haltaus (1846). 502 24–27 Geschichte der … Niebuhr. ] Gerlach/Bachofen (1851). 503 1–2 Gerlach, Vorgeschichte … Band. ] Gerlach (1863). 503 17–22 Gegen Mommsen … 1863. 8. ] Peter (1861) und (21863). 504 2–3 Ernst Curtius … 1857. ] Curtius, E. (1858 –1867).
504 8–15 Von demselben … seyn. ] Mone (1858) ; Bernhardy (1830) bzw. (21852) so
wie (1836) und (1845) bzw. (21852) und (21856 –1859) ; Leo (1835) und (1838).
504 16–22 Georg Weber, … Geschichte. ] Weber, G. (1859) sowie (1861) und (1863). 504 23–25 Histoire de … enthalten. ] Duruy (1862). 505 2 Kritik : Beaufort, … Niebuhr, ] Beaufort, L. (1738) und (21750) ; Levesque
(1807) und (1809 –1810) ; Niebuhr (1811 –1812), (21827 –1832) und (1853). Alle Notate auf diesem Blatt weisen einen unterschiedlichen Schreibduktus auf, die Reihen folge der Niederschrift ergibt sich aus den Erscheinungsjahren der genannten Titel. 505 8–13 An inquiry … Bandes) ] Vgl. Lewis (1855) und (1858). 505 14–19 Specialgeschichten : Tillemont … Hagen pp. ] Le Nain de Tillemont
(1690 –1738) ; Hübler (1803 –1807) ; Drumann (1834 –1844) ; Haltaus (1846) ; Burck hardt (1853) ; Hagen (1854). 507 6 Überhaupt Sigonius … oben ] Sigonius (1564). 507 8–10 Münzen, meine … Staaten. ] Boeckh (1817) und (1840) bzw. (21851) ; Dru
mann (1815).
II 507 – 509
Anmerkungen zu den Textbeilagen
*195
507 11–13 Kriegswesen. Nast … Pyrrhus. ] Nast (1780) ; Köpke (1807) ; Rüstow/
Köchly (1852).
507 16 Thesauri. ] Gemeint sind Graevius (1694 –1699) ; Poleni (1737) und Sal
lengre (1716 –1719).
507 18–19 dann Fuss, … Jüngere ] Fuss (1820) ; Creuzer (1824) und (21829) ; Haacke
(1816) ; Wolf (1835c) ; Kärcher, K. (1825) ; Ruperti, G. F. (1841 –1843).
508 1 Becker – Marquardt. … Rückseite. ] Becker, W. A. (1843 –1867) ; Niebuhr
(1858).
508 3 Rubino bis Lange ] Rubino (1839) ; Lange, L. (1856), (1862) und (1863). 508 4 Heineccius Rein Beilage 1. ] Heineccius (51741) ; Rein (1836). 508 5 –6 Staatshaushaltung Dureau … Romani. ] Boeckh (1817) und (1840) bzw.
(21851) ; Dureau de la Malle (1840) ; Burmann (1694).
508 8–12 Municipien, Bundesgenossen pp. … Menn ] Kiene (1845) ; Hopfensack
(1829) ; Kuhn (1864 –1865) ; Menn (1852).
508 13–14 Thorheiten : Schultz Huschke ] Schultz, Ch. L. F. (1833) ; Huschke, P. E.
(1838).
508 17 Die älteren … finden. ] Fabricius (21716). Alle Notate auf diesem Blatt (ein
schließlich der Rückseite) weisen einen unterschiedlichen Schreibduktus auf. 508 19 Creuzer, Hefte … Wolf. ] Creuzer (1824) und (21829) ; Wolf (1835c). 509 1–6 Joseph Rubino … Anfange. ] Rubino (1839) ; Göttling (1840).
509 13–14 Becker Handbuch … 1846. ] Vgl. Becker, W. A. (1843 –1867). Der erste
Band von Beckers Handbuch ist der Topographie der Stadt Rom gewidmet. Der dritte Band ist 1846 erschienen und enthält die zweite Abteilung des zweiten Teils und ist der letzte von Becker selbst herausgegebene Band. Die folgenden Bände des Handbuchs hat Joachim Marquardt herausgegeben. 509 15 Hier Schultz … Huschke. ] Schultz, Ch. L. F. (1833) ; Huschke, P. E. (1838). 509 16–18 Allgemeine Werke : … Bände. ] Graevius (1694 –1699) ; Poleni (1737) ; Sal
lengre (1716 –1719).
509 19–20 Rosini Antiquitatum … Reitzius. ] Rosinus (1583) und (1662). 509 21 Samuelis Pitisci … Romanarum. ] Pitiscus (1713).
*196
Anmerkungen zu den Textbeilagen
II 509 – 512
509 22–24 Oberlin rituum … Nieupoortum. ] Oberlin (21784) ; Nieupoort (1712) ; Hay
mann (1786) ; Schwarz (1757).
509 25–26 Nitzsch Beschreibung … 4 Bände. ] Nitsch (21792 –1793). 510 1 Reiz Vorlesungen. … 2 Bände. ] Reiz (1796) ; Adam (21792) und (1794 –1796). 510 2–3 Cellarii Compendium. … 4 T. ] Cellarius (1748) ; Heineccius (1719) ; Cilano
(1775 –1776).
510 4 Ruperti. ] Ruperti, G. F. (1841 –1843). 510 5 Zeyss Römische Alterthumskunde 1843. ] Zeiss (1843). 510 6 Niebuhr. ] Niebuhr (1858). 510 7 Fuss Antiquitates Romanae. ] Fuss (1820). 510 8–10 Creuzer, Haacke, … Lange. ] Creuzer (1824) und (21829) ; Haacke (1816) ;
Kärcher, K. (1825) ; Ruperti, G. A. (1794) und (21811) ; Wolf (1835c) ; Rubino (1839) ; Göttling (1840) ; Peter (1841) ; Ruperti, G. F. (1841 –1843) ; Becker, W. A. (1843 –1867) ; Lange, L. (1856), (1862) und (1863). 510 11 Thorheiten : Schultz, Huschke ] Schultz, Ch. L. F. (1833) ; Huschke, P. E.
(1838).
510 12 Provincialwesen : Hopfensack. ] Hopfensack (1829). 510 14 Staatshaushaltung Dureau de la Malle. ] Dureau de la Malle (1840). 510 18 Heineccius ] Heineccius (1719). 510 19–20 Von demselben : … Preisschrift. ] Ruperti, G. F. (1838). 511 1–5 Wilhelm Adolph Becker … 1856. ] Vgl. Becker, W. A. (1843 –1867). Der sech
ste Band des Handbuchs, der den vierten Teil enthält, erschien 1856.
511 10–14 Die Lehre … empfehlen. ] Kiene (1845) ; socii : ‚Bundesgenossen‘ ; suffra
gium : ‚Abstimmung/Stimmrecht‘.
511 15–18 Römische Alterthümer … Theil. ] Lange, L. (1856), (1862) und (1863). 511 25–26 Georg Alexander Ruperti … Göttingen 1811. ] Ruperti, G. A. (21811). 512 1–6 Für beide … Schriftsteller. ] Kärcher, K. (1825). 512 7 Haacke Handbuch. ] Haacke (1816). 512 8–10 Hoffa de … 1847. ] Hoffa (1827) ; Hofmann (1847).
II 512 – 516
Anmerkungen zu den Textbeilagen
*197
512 13 Servius Tullius … (bovigus). ] Servius Tullius war der Sage nach der sech
ste König Roms. Gemeint ist Huschke, P. E. (1838), 252 f. Dieser entwickelt hier die abenteuerliche Theorie, dass von der Existenz eines weiteren, dem Menschen beim Ackern behilflichen Tieres auszugehen sei, und benennt dieses Tier mit dem von ihm erfundenen Namen „bovigus“. 512 14–16 Über einzelne … Equites. ] Marquardt (1840) ; Zumpt (1841) ; Bähr (1842). 512 16–18 Über das … N. 27 ff. ] Rubino (1846). 513 3 Über dieselbe … habe. ] Pfitzner (1844), (1846) und/oder (1854). Laut Boeckhs
„Katalog meiner Bücher“ hat er keine Publikation von Wilhelm Pfitzner beses sen. Diese haben allerdings auch jeweils einen sehr geringen Seitenumfang, so dass er sie evtl. nicht verzeichnet hat. 513 4 –5 de legione … 1866. 8. ] Wiener (1830) ; Gessler (1866). 513 12–13 Die städtische … 1864. 8. ] Kuhn (1864 –1865). 514 6 res familiares ] ‚Vermögensverhältnisse/Angelegenheiten des Haushalts‘. 515 2–6 Privatalterthümer, oder … Vorrede. ] Schuch (1842) und (21852). 515 7 Böttiger Sabina. ] Böttiger (1803). 515 8–14 3. Ausgabe … Bücher. ] Becker, W. A. (1838), (21849) und (31863) sowie
(1840) und (21854).
515 14 Limburg-Brouwer. ] Vmtl. Limburg Brouwer (1833 –1842). 515 15–17 Über die … scheiden. ] Dureau de la Malle (1840), vgl. ferner Boeckh
(1817) und (1840) bzw. (21851).
515 18–20 Marquardt, Römische … 1864. ] Becker, W. A. (1843 –1867), Bd. 7. Die letz
ten beiden Bände (von 1864 und 1867) enthalten die Römischen Privataltertümer. 515 21–25 Ein sehr … 716 S. ] Vgl. Rich (1849), (21860) und (1862).
516 7 ἐγχώριοι ] Ergänze, auch bei den folgenden vier Begriffen, jeweils θεοί :
‚Landesgottheiten‘.
516 7–8 πατρῷοι ] ‚von den Vätern verehrte Schutzgötter des Geschlechts/Schüt zer der väterlichen Rechte‘. 516 8 πάτριοι ] ‚Götter der Väter‘. 516 8 γενέθλιοι ] ‚Stammesgötter‘.
*198
Anmerkungen zu den Textbeilagen
II 516 – 521
516 9 ξενικοί ] ‚Beschützer des Gastrechts‘. 516 11 (ἀναθήματα) ] ‚im Tempel aufgestellte Weihgeschenke‘. 516 11 πομπαί ] ‚Prozessionen‘. 516 16 τελεταί ] ‚Mysterien/Gottesdienste‘. 516 22 θιασωτικά, ὀργεῶνες ] ‚Bacchische Feste/Rituale‘, ,Teilnehmer an Myste
rien‘.
517 2 τεμένη ] ‚Heilige Bereiche/Tempelbezirke/heilige Bauten‘. 517 21 μίμησις ] ‚Nachahmung‘. 517 23–24 Gerhards Ansicht … lehren. ] Vgl. Gerhard (1833), 19 : „Darum kann die
geschichtliche Betrachtung alter Götterlehre von der alten Kunstgeschichte nicht getrennt werden […].“ 518 5 Auch bei … Pellegrino ] Pellegrino (1842). 519 3 in marg. ] in margine (‚am Rand‘). 519 5 Ihr allgemeiner … Bötticher). ] Bötticher (1840). 519 6 Stammunterschiede S. 118. ] Vgl. oben I 295 33– 36 und 297 1.
519 7 Litteratur S. 118 f. ] Das bezieht sich auf die I 295 26–299 21 von Boeckh ge
nannte Literatur.
519 10–24 In Bezug … Structurtheils. ] Vgl. Bötticher (1840). 519 25–26 Vollständiges Buch … 1848. ] Bötticher (1844 –1852). 519 29–31 Dieselben Grundsätze … sind. ] Bötticher (1844 –1852). 520 4 –7 Skopas Leben … gehandelt.) ] Urlichs (1863). 520 8–14 Das Schatzhaus … S. 184f. ] Vgl. Müller, K. O. (1826), 184 f. und 186 –191. 520 15–19 Wilhelm Lübke … S. 265. ] Lübke (1855). 520 20–23 Geschichte der … Lycien. ] Reber (1864) bzw. (1866), I. Abtheilung. 521 1 Relief ] Alle Notate auf diesem Blatt (einschließlich der Rückseite) weisen
einen unterschiedlichen Schreibduktus auf, die Reihenfolge der Niederschrift ergibt sich aus den Erscheinungsjahren der genannten Titel.
II 521 – 523
Anmerkungen zu den Textbeilagen
*199
521 10–11 In Metall … Antiquitäten. ] Der Verweis bezieht sich auf Boeckhs Vor
lesungsmanuskript der „Griechische[n] Alterthümer“.
522 7–8 Thierschs besondere … wahre. ] Unklar, was gemeint ist, vielleicht
Thiersch (21829).
522 9 Xanthica ! ] Gemeint sind die in den Ruinen des antiken Xanthos gefunde
nen Überreste lykischer Grabmonumente.
522 10–11 Bemahlung der … Kugler pp. ] Vmtl. Rochette (1833a), (1836) und (1840) ;
Semper (1834) ; Kugler (1835).
522 12–14 Hirt, Böttiger … Grund. ] Hirt (1803) bis (1806) ; Böttiger (1811) ; Grund
(1810 –1811).
523 1–3 Hermen, imagines, … Panofka pp. ] ‚Wachsmasken der Vorfahren, Ah
nenbilder‘ ; vmtl. Hirt (1818a) ; Orsini (1570) ; Faber, J. (1606), dieser bezieht sich auf Orsini (1570) und den von Boeckh nicht genannten Galle (1598) ; Gronovius, J. (1697 –1702) ; Visconti, E. Q. (1808) und (1817) ; Estaço (1569) ; Panofka (1842). 523 4 Reliefs. Tölken. … Inediti. ] Tölken (1815) ; Zoëga (1808) bzw. (1811 –1812) ;
Winckelmann (1767b).
523 8–18 a) Winkelmann Geschichte … S. 117. ] Winckelmann (1764), (1767a),
(1783 –1784) sowie (1809 –1815) ; Heyne (1822) ; Gurlitt (1831) ; Beck, Ch. D. (1816) ; Lanzi (1816) ; Thiersch (1829) ; Petersen (1829) ; Meyer, H. (1824a, b, c) und (1825) ; Müller, K. O. (1832 –1856) ; vgl. die Anmerkungen zu 292 – 295 ; Hirt (1833) ; Stein büchel (1829). 523 19–20 Caylus, Welcker … Kunst. ] Offensichtlich zählt Boeckh den „Recueil“
von Caylus (1752 –1767) mit unter die Zeitschriften ; Welcker (1818) ; Böttiger (1820 –1825) und (1828). 523 20–21 Annalen und … an. ] Gemeint sind die seit 1829 jährlich erscheinenden
„Annali“ sowie das monatlich erscheinende „Bullettino“ des „Instituto di Corri spondenza Archeologica“ in Rom, vgl. hierzu die Anm. zu 302 26. Eduard Gerhard war von 1843 –1867 der Herausgeber der 1843 gegründeten „Archäologischen Zeitung“, die bei Reimer in Berlin erschienen ist. 523 21–22 Ausgewählte Monumente … Millin pp. ] Hirt hat verschiedene Abhand
lungen über antike römische Baudenkmäler publiziert. An anderer Stelle nennt Boeckh explizit Hirt (1809a). Besessen hat Boeckh darüber hinaus Hirt (1807) und (1816). In Frage käme darüber hinaus noch Hirt (1799). (Hinzu kämen noch – die hier nicht angeführten, da nicht in diesen Kontext gehörenden – Publikatio
*200
Anmerkungen zu den Textbeilagen
II 523 – 526
nen zu ägyptischen und anderen orientalischen Bauwerken.) Vmtl. Millin (1796) und (1802 –1806). 523 24 Kleine Nachbildungen … Millin pp. ] Millin (1811) und (21836). 523 26–27 Pariser Sammlung … (Bouillon) ] Bouillon ([1811 –1827]). 523 28–29 Geschichte der … 1843. 8. ] Vgl. Junius (1694), hierbei handelt es sich um
die erste umfassende Quellensammlung zur antiken Malerei und Bildhauerei, die bis zu Zeiten Winckelmanns und Lessings viel rezipiert worden, danach aber in Vergessenheit geraten ist. Von daher ist es interessant, dass Boeckh sie hier dennoch anführt. Sillig (1827) ; Brunn (1843). 523 31 profanae (thoracis) ] ‚ungeweihte Bildnisse (der Brust)‘, d. h. Brustbilder,
die nicht für einen Cultus bestimmt waren.
524 5–7 Zu den … S. 117. ] Vgl. hierzu die Anm. zu 300 57– 58 ; Tölken (1835) ; Gurlitt
(1831).
524 17–28 Litteratur zu … Schnaase. ] Winckelmann (1764), (1767a) ; Heyne (1822) ;
Meyer, H. (1824a, b, c) und (1825) ; Gurlitt (1831) ; Beck, Ch. D. (1816) ; Lanzi (1816) ; Thiersch (1829) ; Steinbüchel (1829) ; Petersen (1829) ; Hirt (1833) ; Müller, K. O. (1830) bzw. (21835) und (31848) sowie Müller, K. O. (1832 –1856) ; vmtl. Stark (1852) ; vmtl. Ross (1841) ; Kugler (1842) ; Schnaase (1843a und b). 524 30 Feuerbach, Hettner … Lübke ] Vmtl. Feuerbach (1853) und Hettner (1848) ;
an welche der zahlreichen Schriften Gerhards Boeckh hier dachte, lässt sich heute nicht mehr klären ; Overbeck (1857 –1858) ; Braun, J. (1856 –1858) ; Lübke (1860) und (1863). 525 4 (Visconti Iconographie) ] Visconti, E. Q. (1808) und (1817). 525 6 –16 Eine neue … erschienen. ] Brunn (1853 –1859). 525 17–18 Über die … Alectryonophor. ] Köhler (1836).
525 30 . 526 1–2 Diese ästhetisch-historische … verband. ] Vgl. Winckelmann (1855)
und seine folgenden, aus dieser Haltung heraus verfassten Werke. 526 11 Stillstand lange … Kunstgeschichte. ] Vgl. Thiersch (1829).
526 13–18 Daß sich … explicari. ] Vgl. Thiersch (1835) : ‚Mit Beigabe einer Abhand
lung, in der nachgewiesen wird, dass die Werke der alten Künstler aus den Ge dichten der alten Dichter am besten erklärt werden.‘
II 527 – 530
Anmerkungen zu den Textbeilagen
*201
527 7–8 Rangabé, Ἀρχαιολογία … πίνακες. ] Rangabé (1865 –1866) ; πίνακες : ‚Bil
der‘. Diese Literaturangabe hat Boeckh in seinem letzten Lebensjahr notiert, womit hier ein Specimen seiner Handschrift aus dem Jahre 1866 vorliegt.
527 9 –12 Zu Müllers … 1861. ] Müller, K. O. (1832 –1856) und (21854 –1860). Alle No
tate auf diesem Blatt weisen einen unterschiedlichen Schreibduktus auf.
527 13 Winckelmann, Lanzi S. 119. ] Vmtl. Winckelmann (1809 –1815) ; Lanzi
(1816).
527 14–15 Hirt Geschichte … aus. ] Hirt (1833). 527 15 Hier Kugler, … Ross. ] Kugler (1842) ; Schnaase (1843), Bd. 1 und 2 ; vmtl.
Ross (1841).
528 13 Lübke ] Lübke (1863). 528 18–24 Münzen und … dargestellt. ] Vgl. Müller, K. O. (1832). 529 1–7 Ein anderes … Darstellung. ] Vgl. Stackelberg (1835), 33. Alles, was Boeckh
hier zu Stackelberg schreibt, kann er auch einer Rezension von Friedrich Gott lieb Welcker im „Rheinischen Museum“ entnommen haben, da er nichts darüber Hinausgehendes schreibt, vgl. Welcker (1836). 529 10 Rasche Lexicon nummorum. ] Rasche (1785 –1805). 529 11 Mionnet description … Pasten. ] Mionnet (1806 –1813) und (1819 –1837). 529 11–12 Über die … Pinder. ] Pinder (1851). 529 13 Handbücher von … Grässe ] Werlhof (1850) ; Grässe (1854). 529 14 Journale : Schlichtegroll pp. ] Schlichtegroll (1804 und 1806). 529 19–20 Pinder, die … Gewichten) ] Pinder (1851). 530 2–7 L’Aes grave … 1843. 4. ] Marchi/Tessieri (1839) ; Gennarelli (1843). 530 12–13 Beulé, Les… Münzen. ] Beulé (1858). 530 14–15 Lectures on … gelobt. ] Cardwell (1832). 530 17 Mionnet. ] Vgl. die Anm. zu 301 8. 530 18–19 Neuere Litteratur … 1828), ] Cardwell (1832) ; Cadalvène (1828). 530 22 Alt – Italische … Beulé. ] Marchi/Tessieri (1839) ; Beulé (1858).
*202
Anmerkungen zu den Textbeilagen
II 530 – 532
530 23 Blätter für … Journal). ] Gemeint sind die : Blätter für Münzkunde. Hanno
versche numismatische Zeitschrift. Leipzig : Hahn 1.1834/35(1835) – 4.1838/44 (1844). 530 23–24 Früher Schlichtegroll … Numismatik. ] Schlichtegroll (1804 und 1806).
530 25–26 Die Beckerschen … Offenbach) ] Pinder (1843). Hofrat Carl Wilhelm
Becker aus Offenbach hatte mit großer Geschicklichkeit antike Münzen ge fälscht und diese in Umlauf gebracht. Vgl. hierzu auch Steinbüchel (1836). 530 26 Köhne’s numismatisches Jounal. ] Köhne (1841 –1846). 530 26 . 531 1–2 Von demselben … erschienen. ] Köhne (1847 –1852). 531 2–3 Französische Revue numismatique. ] Die „Revue numismatique“ er scheint seit 1836 in Paris unter der Ägide verschiedener Institutionen und Her ausgeber. 531 11–13 Kleine Sammlungen … Oesterley. ] Hirt (1805 –1816) ; Millin (1811), (21836) ;
Müller, K. O. (1832 –1856).
531 18–19 Wenig Perspective … Wiegmann. ] Grund (1810 –1811) ; Hirt (1803) bis
(1806) ; Böttiger (1811) ; John (1836) ; Wiegmann (1836).
531 21 Aldobrandinische Hochzeit. ] Hier vmtl. erwähnt hinsichtlich von Böt
tiger (1810). Ein nach seinem Erstbesitzer, Kardinal Passeri Aldobrandini, be nanntes römisches Freskogemälde aus augusteischer Zeit, auf dem verschiedene Hochzeitsvorbereitungen dargestellt sind. Es ist heute Teil der Vatikanischen Sammlungen. 531 22–23 Werk von … Zahn. ] Ternite (1839 –1858) ; Zahn (1828 –1859). 531 23 opus topiarium ] ‚Landschaftsgärtnerei/Gartenkunst‘. 532 8–9 Ternite, Zahn … Kugler) pp. ] Ternite (1839 –1858) ; Zahn (1828 –1859) ; Sem
per (1834) ; Kugler (1835).
532 11 Rochette, Semper, Kugler. ] Vmtl. Rochette (1833a), (1836) und (1840) ; Sem
per (1834) ; Kugler (1835).
532 16–17 Spiegel (Etruskisch … Werk. ] Gerhard (1843), (1845) und (1863). Diese
Spiegel bestehen zumeist aus einer Bronzelegierung. Die Vorderseiten waren poliert. Die Rückseiten hingegen sind mit eingravierten bildlichen Darstellun gen versehen. Da Eduard Gerhard in den bildlichen Darstellungen auf den Spie gelrückseiten eine wichtige Quelle für die antike Mythologie erkannte, hat er
II 532 – 534
Anmerkungen zu den Textbeilagen
*203
diese Spiegel gesammelt und die darauf befindlichen Darstellungen abzeichnen lassen, um diese Zeichnungen zu publizieren. Gerhards Werk über die etruski schen Spiegel umfasst insgesamt fünf Bände, denn 1867, also in Boeckhs und Gerhards Todesjahr erschien noch ein vierter und 1897 ein abschließender fünf ter Band. Hinzu kommen neben anderen kleineren Publikationen Gerhards zu dieser Thematik noch drei Akademieabhandlungen, vgl. Gerhard (1838), (1860a) mit (1860b) sowie (1862). Zu Gerhards Corpus der etruskischen Spiegel vgl. Zim mer (1997). 532 21 2) Hirts Bilderbuch. ] Hirt (1805 –1816). 532 29 Müller Handbuch S. 139. ] Müller, K. O. (1830), 122, § 139. 533 1 Müller und … Wieseler. ] Müller, K. O. (1832 –1856) sowie (21854 –1860). 533 6 Aeginetica, Parthenon, … gelehrt. ] Gemeint sind der Aphaia-Tempel
(„Panhellenium“) von Aigina und dessen Giebelfiguren (heute in der Glypto thek in München), die Giebelfiguren des Tempels der Athena Parthenos auf der Akropolis von Athen und die Überreste eines Apollotempels bei Phigalia (vom Britischen Museum erworben), durch welche man neue Kenntnisse in der Kunstgeschichte erlangt hat, vgl. Boeckh (1827b), 2. 533 9 –10 Über den … ist. ] Friederichs (1855). 533 11–16 Die wichtigste … kann. ] Vmtl. Fellows (1842). 533 16–18 Siehe Braun, … Abdrucks. ] Vgl. Braun, E. (1845), 500. Der von Boeckh
erwähnte Sonderdruck ist über den Karlsruher Virtuellen Katalog nur in zwei Bibliotheken nachgewiesen : in Hannover (in der Niedersächsischen Landes bibliothek) und in Weimar (in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek). 533 21–23 Hiervon ist … gesetzt ; ] Vgl. CIG III 4269 (jetzt TAM I 44). Es handelt
sich um einen Pfeiler, der auf vier Seiten mit lykischen Inschriften beschrieben ist, eingeschoben ist ein griechisches Epigramm – eben jenes, das Franz ediert hat. Vgl. für das Epigramm jetzt Hansen, CEG I 177. 533 23 Ol. 100 ] Die 100. Olympiade entspricht den Jahren 380 – 377 v. Chr. 533 25 Lloyd ] Vgl. Lloyd (1845), 27 f. 534 4 Ol. 104, 3 ] Das dritte Jahr der 104. Olympiade entspricht dem Jahr 362 v. Chr. 534 5–7 Das sogenannte … Rom. ] Monumenti inediti (1844 –1848), Tafel II – I II. 534 28 Ol. 64 ] Die 64. Olympiade entspricht den Jahren 524 – 521 v. Chr.
*204
Anmerkungen zu den Textbeilagen
II 535 – 537
535 4 Ol. 100 ] Die 100. Olympiade entspricht den Jahren 380 – 377 v. Chr. 535 7–9 Edward Falkener … 1851). ] Die von Boeckh erwähnte Rezension in den
„Jahrbüchern für classische Philologie“ (hrsg. von Alfred Fleckeisen) konnte bisher nicht ermittelt werden. 535 10–11 Eine weitere … 1850. ] Monumenti inediti (1849 –1853), Tafel XVIII – X XI. 535 13–14 Darüber Braun … Band XXII. ] Braun, E. (1850) 535 15–17 Über das … S. 109. ] Vgl. die Anm. zu 535 7– 9. 535 18–19 Über das … S. 61 ff. ] Urlichs (1861). Auf Bl. 173r des Manuskriptes folgen
zwei Drucksachen, die nicht in die Edition aufgenommen wurden, da Boeckh sie nicht mit handschriftlichen Notizen versehen hat. Es handelt sich zum einen um eine Seite (Bl. 174r/v) aus einem Bücherkatalog, auf der Titel zur Baukunst verzeichnet sind und zum anderen um einen Sonderdruck (Bl. 175r –182v) von Müller, K. O. (1837b). 535 24 Kunstausstellung und … Kunst. ] ‚Wettbewerbe/Wettkämpfe‘. 535 29 Zahn, Ternite. ] Zahn (1828 –1859) ; Ternite (1839 –1858). 536 3 Musivische Mahlerei. ] Gemeint sind Mosaike. 536 6 Polychromische Architektur … Kugler pp. ] Vmtl. Rochette (1833a), (1836)
und (1840) ; Semper (1834) ; Kugler (1835).
536 11–14 Eine freilich … Historia IV, 12. ] ‚Hure‘, vgl. Aelianus, Varia historia IV,
12 : ἐκάλουν οἱ τότε Ἕλληνες ἐκείνην τὴν Ἑλένην Ἑταίραν (‚die damaligen Grie chen nannten jene Helena eine Prostituierte‘). 536 15 Ἀγῶνες der … bekannt. ] ‚Wettkämpfe‘. 536 18–19 Letronne Lettres … S. 150ff. ] Letronne (1835). 536 19–20 Auf Leinwand … S. 495 f. ] Vgl. Letronne (1835), 495 f. 536 23–25 Fresco, d. h. … tempera. ] ‚deckender Vorstrich/Tünche‘.
536 25–26 Dies hat … ausgeführt. ] Vgl. Letronne (1835), 365 ff. Dieser verweist
(S. 365, Anm. 2) auf Hirt (1803).
537 5–6 Man zeichnete … p. 371 sq. ] Vgl. Letronne (1835), 371 f. 537 7–11 Mosaik kommt … ψηφοθέται. ] Vgl. Letronne (1835), 367 f. ; ‚Verfertiger
von Mosaiken‘, wörtl. : ‚einer, der Steine einlegt‘.
II 537 – 539
Anmerkungen zu den Textbeilagen
*205
537 12–15 Gemälde, seien … p. 398. ] Vgl. Letronne (1835), 393 ; circumlitio : ‚Bema
lung ringsum/Wachsfarbe zur Bemalung von Marmor‘ ; vgl. Letronne (1835), 398. 537 16 Die Enkaustik … Brief. ] Vgl. Letronne (1835).
537 18–19 Landschaftmalerei ist … Letronne p. 468/9. ] τοπεῖον : ‚Schnur/Band/
Tauwerk am Schiff‘ ; τόπιον : ‚Örtchen‘, Diminutiv von τόπος (‚Ort‘) ; vgl. Le tronne (1835), 468 f. 537 20–23 Von dem … hatten ; ] Vmtl. CIG II 2024 (jetzt I. Perinthos 27). Die von
Boeckh vermutete Gleichsetzung mit dem Mosaikarbeiter Proklos aus der In schrift CIG II 2025 (jetzt I. Perinthos 220) wird heute nicht mehr für wahrschein lich gehalten. 537 25–27 Über sie … Meisterbild. ] Niccolini (1832b) ; Müller, K. O. (1834). 538 1–2 1stlich die … Zahn. ] Ternite (1839 –1858) ; Zahn (1828 –1859). 538 3–7 Hirt, Böttiger … Malerei. ] Vgl. Hirt (1803) bis (1805). Die fünf Vorträge
bzw. Abhandlungen Hirts sind parallel auch in der deutschen Ausgabe der Akademieschriften erschienen, vgl. Hirt (1803) bis (1806). Böttiger (1811) ; Grund (1810 –1811) ; Letronne (1835) ; Wiegmann (1836) ; John (1836) ; Schöler (1842) ; Böt tiger (1811). 538 10 Rochette sur … murs. ] Rochette (1833a). 538 11 Hermann Opuscula … parietum. ] Hermann, G. (1834a). 538 12 Corpus Inscriptionum … Teos. ] Vgl. Boeckh et al. (1828 –1859), Bd. 2 (1843), 627 – 690. 538 13 Semper (Polychromie) … Hamburg. ] Semper (1834). 538 28–30 Eine gute … Ternite. ] Schöler (1842) ; Zahn (1828 –1859) ; Ternite (1839 –
1858).
538 31–32 Welcker, die … S. 412. ff. ] Welcker (1850b). 538 34–35 Über die … Jubiläum). ] Walz (1853). 539 3–7 Ursprung (Kramer … Ross. ] Kramer (1837) ; vgl. ferner die Anm. zu 302 35 ;
Jahn (1861) ; höchstwahrscheinlich Jahn (1854b) ; an welche Publikation(en) von Ludwig Ross Boeckh hier dachte, ist unklar, vgl. dazu die in der Bibliographie genannten oder Boeckhs „Katalog meiner Bücher“.
*206
Anmerkungen zu den Textbeilagen
II 539 – 540
539 8–9 Panathenäische (Bröndsted, … Letronne.) ] Brøndsted (1832a), (1832b) ;
Boeckh (1831) ; Panofka (1829b) ; Letronne (1833).
539 10 Welckers Zusammenstellung. … S. 121. ] Welcker (1837), vgl. die Anmer
kungen zu 303 5– 6 bis 303 13– 14.
539 11–13 Gerhard Monumenti … Trinkschalen. ] Monumenti inediti (1829 –1833)
und (1834 –1838), vgl. die Anm. zu 302 26 sowie Gerhard (1839) und (1840).
539 14–16 Panofka : Musée … la Borde. ] Panofka (1829a), (1826) und (1834) ; Laborde
(1813 –1824).
539 17 Rochette Monumens … Lenormant. ] Rochette (1833b) ; Lenormant/
de Witte (1844 –1861).
539 18 Campanari. ] Campanari (1837). 539 19 Creuzer. ] Creuzer (1839). 539 20–21 Duc de Luynes. … Trinkschalen. ] Luynes (1840) ; Thiersch (1844) ; Roulez
(1854) ; Gerhard (1840).
539 22–23 Über die … Angeiologie. ] Panofka (1829b) ; Letronne (1833) ; Krause, J. H.
(1854).
539 27 Gerhard’s Werk. ] Gerhard (1843) und (1845), vgl. ferner die Anm. zu
532 16– 17.
539 27–29 Rathgeber in … Bilder). ] Rathgeber (1855). 539 30 σκιαγραφία ] ‚Schattenriss/Schattenbild‘. 540 2–6 Ich bin … ich. ] Vgl. Boeckh (1831) sowie seinen Brief an K. O. Müller vom
7. 10. 1831 in Boeckh/Müller (1883), 307f. Gemeint sind ferner Welcker (1837) und Gerhard (1832), 86. An dieser Stelle geht es um die im italienischen Vulci 1828 und 1829 ausgegrabenen Vasen griechischen Dekors (vgl. die Anm. zu 302 35). Dieser Fund löste eine rege wissenschaftliche Publizistik aus. Für eine zeitge nössische Zusammenfassung der damaligen Diskussion siehe Welcker (1833). 540 15 Panathenäische Vasen … 1831/32. ] Brøndsted (1832a) und (1832b) sowie
Boeckh (1831).
540 16 Musée Blacas … herein. ] Panofka (1829a). 540 17–18 Alexandre de la Borde, … Wien. ] Laborde (1813 –1824). 540 19 Gerhard Monumenti … Instituts. ] Vgl. die Anm. zu 302 26.
II 540 – 543
Anmerkungen zu den Textbeilagen
*207
540 19–21 Panofka Musée … Lenormant. ] Panofka (1829a) ; Rochette (1833b) ; Pa
nofka (1834). Vgl. zu der Publikation von Theodor Panofka die Rezension von K. O. Müller (1837b), die als Drucksache mit im Manuskript der Boeckh’schen Encyklopädie liegt (Bl. 174r –182v). Panofka (1834) ; Campanari (1837) ; Lenormant/ de Witte (1844 –1861). 541 27–28 Die neuesten … beurtheilt. ] Welcker (1837). 541 29 derselbe : Vasi di Premio. ] Panofka (1826). 542 1–2 Description de … Tafeln. ] Luynes (1840). 542 7–10 Hauptwerk über … Pinakothek. ] Jahn (1854a) und (1854b). 542 10–14 Eine Darstellung … wurde. ] Jahn (1854c). 542 14–17 Hiermit ist … thut. ] Ross (1852) und (1855 –1861), Bd. 1, V – X XI. 542 18 Auch gehört … Angeiologie. ] Krause, J. H. (1854). 542 19–21 Über die … S. 37 ff. ] Conze (1865). 543 1 Etruskische Spiegel, … erschienen. ] Gerhard (1863), vgl. ferner die Anm.
zu 532 16– 17.
543 2 Terracotten des … 1841. ] Panofka (1842). 543 3–4 Lenormant und … Folio. ] Lenormant/de Witte (1844 –1861). 543 5 Terracotta’s der … Anfang. ] Panofka (1842). 543 6 –8 Zur Gallerie … 1839. 8. ] Creuzer (1839). 543 9 –10 Antichi Vasi … Vasen. ] Campanari (1837). 543 11 Gand ] Gent. 543 12–14 Auf den … sind. ] Trienten : Münzname. 543 15–22 Hadria am … S. 201 ff. ] Vgl. Justin, Römische Weltgeschichte XX, 1 ;
Müller, K. O. (1828), Bd. 1, 229, Anm. 75 ; vgl. ferner Welcker (1833), der hier Ger hard (1831) referiert, dessen Ansichten anhand anderer Literatur diskutiert und selbst Stellung bezieht. Auf S. 339 – 341 und S. 346 kommt er auf die im Hafen von Adria gefundenen Vasen bzw. Scherben zu sprechen (vgl. hierzu die Anmerkun gen zu 302 35 und 540 2– 6). Siehe auch Welcker (1834), 139. Diodor, Bibliotheca hi storica VII – X, 20 und XII, 30 ; Müller, W. C. (1835), 63 ; Müller, K. O. (1835), Sp. 205 ; Kramer (1837), 201 ff.
*208
Anmerkungen zu den Textbeilagen
II 543 – 545
543 23–27 Sie sind … auscultationes c. III.). ] Vgl. Anthologia Graeca IX, 232 :
Ἀδριακοῖο κύτους λαιμὸς τὸ πάλαι μελίγηρυς, ἡνίκ᾽ ἐγαστροφόρουν Βακχιακὰς χάριτας, νῦν κλασθεὶς κεῖμαι νεοθηλέι καρτερὸν ἕρκος κλήματι, πρὸς τρυφερὴν τεινομένῳ καλύβην. αἰεί τοι Βρομίῳ λατρεύομεν : ἢ γεραὸν γὰρ φρουροῦμεν πιστῶς, ἢ νέον ἐκτρέφομεν. („Früher war ich der Hals eines Hadriakruges ; ich rauschte, als ich des Bakchos Getränk köstlich im Bauche noch trug. Heute lieg ich zerbrochen als kräftiger Schutz um die Rebe, die an dem hübschen Spa lier jung in die Höhe sich rankt. Irgendwie stehe ich immer in Bromios’ Dien ste : bald hüt ich schirmend den alten, und bald ziehe den jungen ich groß.“ [Beckby]) ; sowie Plinius, Naturalis historia XXXV, 162 : Cois ea laus maxima, Hadrianis firmitas ; nonnulis circa hoc severitatis quoque exemplis. („Die Ge fäße aus Kos werden vor allem deswegen gelobt [wegen der feinen Bearbeitung des Tons], die aus Hadria wegen ihrer Festigkeit ; auch gibt es in diesem Zusam menhang einige Beispiele von strengem Urteil.“ [König]). Vgl. ferner Hesychios, Lexicon, Lemma ‚Κερκυραῖοι ἀμφορεῖς‘ : τὰ Ἀδριανὰ κεράμια (‚Adriatische Töp ferwaren‘) ; Müller, K. O. (1835), Sp. 205 ; Aristoteles, Mirabilia auscultatio 839 b 8. 543 28 Ol. 113. 114. ] Die 113. und 114. Olympiade entsprechen den Jahren 328 – 321
v. Chr.
544 1–3 Von den … S. 83 ff. ] Vgl. CIG IV 7718 ; Müller, K. O. (1828), Bd. 1, 229,
Anm. 75 ; Welcker (1833), 346 und Bunsen (1834), 83 ff. ‚Aglauros‘, vermutlich von ἀγλαός (‚hell/glänzend/herrlich‘), war die Tochter des mythischen Königs Kekrops.
544 4 –7 Vom Korinthischen … 1848. 8. ] Vgl. CIG I 7 (heute I. Korinthische Vasen
22) ; es handelt sich um die sog. Dodwell-Pyxis, München Inv. Nr. 327.
544 8 Panofka, dagegen Letronne ] Panofka (1829b) und Letronne (1833). 545 12 Neuere S. 124. … Rambach pp. ] Wagner, J. (1808) ; Hederich (31770) sowie
vmtl. Rambach (1796) und (1797).
545 13–14 Lexica, (alte … Briefe ] Vossius, G. J. (1641) ; Voß (1794) sowie evtl. (21827)
und (1834).
545 15–16 Creuzers Dionysos … (Guigniaut). ] Creuzer (1808), (1809) und (1825 –1851) ;
Moser (1822).
545 17 Schelling Samothrakische Mysterien. ] Schelling (1815). 545 18 Hug. ] Hug (1812). 545 19 Görres Mythengeschichte … Mythologie. ] Görres (1810) ; Baur (1824 –1825).
II 545 – 548
Anmerkungen zu den Textbeilagen
*209
545 20 Kanngiesser. ] Kanngießer (1815). 545 21 Kanne’s zwei … Böttiger. ] Kanne (1805) und (1808) ; Wagner, J. (1808) und
Böttiger (1826).
545 22 Müller Orchomenos … Prolegomena. ] Müller, K. O. (1820 –1824) und (1825a). 545 23–24 Hermann Theogonie : … anderes. ] Hermann, G. (1817), (1818a), (1818c)
und (1819).
546 1 Briefe an Creuzer. ] Hermann, G. et al. (1818c). 546 2 Buttmann Abhandlungen … 2 Bände. ] Buttmann (1828 –1829). 546 3 Schriften über … Hegel. ] Hegel (1832). 546 3–10 Schwenck Andeutungen. … Stiefelhagen. ] Schwenck (1823) ; Uschold
(1838 –1839) ; Stuhr (1836 –1838) ; Schwenck (1843) ; Limburg Brouwer (1842) ; Burk hardt (1844) ; Eckermann (1845 –1849) ; Lauer (1853) ; Pyl (1856) ; Gerhard (1854 – 1855) ; Preller (1854) und (1858) ; Nägelsbach (1840) und (1857) ; vmtl. Welcker (1824a), (1823) und (1824b) ; Völcker (1824) ; Fiedler (1823) ; Petit-Radel (1827) ; Stuhr (1836 –1838) ; Uschold (1838 –1839) ; Fleischer (1838) ; Forchhammer (1837) ; Menzel (1842) ; Burkhardt (1844) ; Lauer (1853) ; Braun, E. (1850) ; Rinck (1853 –1854) ; Heffter, M. W. (21848) ; Gerhard (1854 –1855) ; Preller (1854) und (1858) ; Creuzer (1810 –1812) ; Moser (1822) ; Pyl (1856) ; Eckermann (1845 –1849) ; Creuzer (1825 –1851) ; Welcker (1857 –1863) ; Stiefelhagen (1858). 546 11–14 Phantastische Construction … 1843). ] Vgl. Paulus (1843), 610. 546 15–20 Interessant dagegen … Vorlesungen. ] Schelling (1856) ; vgl. ebd., 1 – 252
und 253 – 590.
546 22–23 Eine solche … (Lange) ] Vgl. Müller, K. O. (1825a) ; Lange, E. (1825). 547 11 Mythologie von Fiedler. ] Fiedler (1823). 547 12 Auszug aus … Moser. ] Moser (1822). 547 13–14 Französische bedeutend … Theil. ] Creuzer (1810 –1812) und (1825 –1851). 548 3 Schelling ] Vmtl. Schelling (1856). 548 17–18 Mythologie der … 1861. ] Müller, H. D. (1857 –1869), Bd. 2,1 (1861). 548 19–20 Welcker, Mythologie … Werkes. ] Welcker (1857 –1863).
*210
Anmerkungen zu den Textbeilagen
II 550 – 558
550 10–12 Selbst nach … angehöriges. ] Vgl. Voß (1794), (21827), (1834) und (1824 –1826), vgl. zu diesem ferner II 558 15– 25. 551 25–27 Warum z. B. … νυμφόληπτοι ? ] ‚von den Nymphen begeisterte/ver
zückte‘.
552 6 –7 Wer dies … schwoll. ] Gemeint ist Goethes Gedicht „Der Fischer“ von
1778, das mit den von Boeckh zitierten Worten beginnt : „Das Wasser rauschtʼ, das Wasser schwoll […]“. 552 19–20 Einen Anfang … 1825. ] Müller, K. O. (1825a). 552 23–25 Ein ähnliches … 1825. 8. ] Lange, E. (1825). 554 3–4 Ἐν χρόνῳ … Pindar. ] Vgl. Boeckh (1811 –1821) Bd. 2.2, 628 ; das Zitat ist
ein von Clemens Alexandrinus überliefertes Fragment (Pindar, Fragment 33 b) : ‚Im Laufe der Zeit wurde Apollon geboren.‘ 554 4 Hier von … Encyklopädie. ] Vgl. die Anm. zu 308 57– 59. 554 23–25 aber daß … anerkannt. ] Teilweise wörtliche Kombination aus Pindar,
Ol. 1, 28 f. : „Freilich viel Wunderbares gibt es, doch in dem, was die Menschen reden, lassen sie sich wohl auch über die Wahrheit hinaus von Märchen, die mit bunten Lügen verziert sind, täuschen.“ (Dönt) und Nem. 7, 20 ff. : „Ich aber bin der Ansicht, das Reden über Odysseus ist größer, als seinem Leid entspricht, weil Homer süß über ihn geredet hat : denn an seinen täuschenden Erzählungen und seiner geflügelten Kunst ist etwas Erhabenes ; geschickte Kunst vermag zu trügen und mit Worten abzulenken.“ (Dönt). 554 25–26 Auch bei … ὅμοια. ] Vgl. Hesiod, Theogonie 27 : ‚Wir wissen viel Lügen
haftes zu sagen, das Wahrhaftigem ähnelt.‘
555 31–33 Die Erklärung … Genesis. ] Müller, K. O. (1825), z. B. 115 : „Hier besteht
die Erklärung meistentheils in Nichts als der Nachweisung der Entstehung ; die Genesis des Mythus muß aufgefunden und dargelegt werden, […].“ 557 21–22 Hier von … Movers. ] Fleischer (1838) ; Movers (1841). 557 23–24 Besondere Anwendung … Bilderbuch. ] Hirt (1805 –1816). 558 3 Zoega. Hirt Brautschau. ] Zoëga (1808) bzw. (1811 –1812) ; Hirt (1825). 558 3–9 Ein eigenes … erschienen. ] Böttiger (1826) und (1836). 558 10–11 Panofka Vasi … Millingen. ] Panofka (1826) ; Millingen (1813), (1817) und
(1822).
II 558 – 561
Anmerkungen zu den Textbeilagen
*211
558 12–13 In neuern … oben. ] Levezow (1835). 558 14 Braun, Vorschule … Kunstmythologie. ] Braun, E. (1854). 558 15–19 Voss Mythologische … hätten. ] Vgl. Voß (1794), (1824 –1826), (21827) und
(1834).
558 26–27 Voss mythologische … Aglaophamus. ] Voß (1834) und (1824 –1826) ; Lo
beck (1829).
559 4 –5 bei Strabo … p. 368. ] Vgl. Strabon VIII 6, 2. Die bibliographische Angabe
„p. 368“ bezieht sich auf Almeloveen (1707), 565 f., Zitat : 566.
559 5–8 Ναυπλία, sagt … erdichtet : ] Vgl. Strabon VIII 6, 2 : ‚Hafen/Ankerplatz,
die wahre Bedeutung daher, daß die Schiffe dahinsegeln können‘. 559 12–14 Ross Hellenika … Freundes ! ] Vgl. Ross (1846), I – X XV.
559 15–25 Metrodor von Lampsakos … Aether. ] Vgl. Tatian, Oratio ad Graecos, 21,
6 – 7 : „Und Metrodoros von Lampsakos redet in seinem Buch über Homer allzu naives Zeug daher, wenn er alles ins Allegorische wendet. Denn er sagt, dass weder Hera noch Athene noch Zeus das seien, wofür sie diejenigen hielten, die ihnen Tempel und heilige Haine weihten, sondern sie seien natürliche Elemente und grundlegende Ordnungen. Sowohl Hektor als auch natürlich Achilles, Aga memnon und überhaupt alle Griechen und Barbaren mitsamt Helena und Paris seien von derselben Natur, werdet ihr sagen, und tauchten aus Kompositions gründen in der Dichtung auf, keiner sei einer der erwähnten Menschen gewe sen.“ (Trelenberg) ; vgl. ferner Alberti (1746 –1766), Bd. 1, Sp. 32, Note 13 ; Worth (1700), 80. 559 25 . 560 1 So habe … abgeleitet. ] Vgl. CIG I 1347 (jetzt IG V 1, 480). Boeckhs
Bemerkung bezieht sich auf eine falsche Lesung, die er somit entkräftet. Er selbst schlägt die richtige Lesung vor. 559 28–32 Die Stoiker … Abtheilung. ] Spengel (1864).
560 11–12 Uschold identificirt … extr. ] Vgl. Uschold (1838 –1839) und Boeckh
(1811 –1821), Bd. 2.2, 164.
561 3–9 Statt daß … T. 1. F. II.) ] Vgl. Welcker (1832). 561 9 –14 Eben so … gemacht. ] Vgl. Völcker (1832b). 561 18–19 Hierher gehört … T. II. p. 608. ] Vgl. Ideler, L. (1825 –1826), Bd. 2, 608. 561 20–23 Hierher der … besonders S. 8. 9. ] Vgl. Müller, K. O. (1833b), 8 f.
*212
Anmerkungen zu den Textbeilagen
II 561 – 567
561 24 Hierher gehört … Helena. ] ‚Artemis mit goldenem Spinnrocken‘, vgl. Ho mer, Ilias XX, 70. 561 24–27 Ahrens in … gebend. ] Ahrens (1863). 561 28–29 . 562 1–9 Carl Moritz Fleischer … Natur. ] Fleischer (1838). 561 30–32 Nägelsbach Homerische … Kategorien. ] Nägelsbach (1840). 561 32–33 Die verschiedenen … Künste. ] Eckermann (1846). 563 21–22 Wie ganz … Verstand ! ] In den Büchern II und III von Platons Politeia. 564 7 Fahne ] unsichere Lesung, vielleicht ist eine Druckfahne mit bibliogra
phischen Angaben gemeint, die verloren gegangen ist. 564 8 Friedreich ] Friedreich (1859).
564 10 Römische Mythologie … Preller, ] Hartung (1836) ; Preller (1858). 564 11–15 Hederich Majer … Vollmer ] Hederich (31770) ; Majer (1803 –1804) ; Jacobi
(1830 –1835) ; Nork (1843 –1845) ; Vollmer (21850).
565 3 Uschold über … Krieg. ] Uschold (1836) und (1838 –1839). 565 10 Stuhr Allgemeiner … Bauer I, 2. ] Stuhr (1836 –1837). 565 12–17 Lehrbuch der … N. 34. 35. ] Eckermann (1845 –1849) und dazu Schiller
(1845) und (1846). Vgl. ferner die Reaktion Eckermanns auf Schillers Rezension sowie die Erwiderung des Herausgebers Julius Caesar in : Zeitschrift für die Alterthumswissenschaft. Bd. 3 (1845), Beilage vom November 1845, 1 – 4. 566 18–19 Die Mythologie … Auflage. ] Heffter, M. W. (21848). 566 20 Ferner hier … Pyl. ] Lauer (1858) ; Preller (1854) und (1858) ; Gerhard
(1854 –1855) und Pyl (1856).
567 3 Buttmann Mythologus … Band. ] Buttmann (1828 –1829). Alle Notate auf
diesem Blatt (einschließlich der Rückseite) weisen einen unterschiedlichen Schreibduktus auf, die Reihenfolge der Niederschrift ergibt sich aus den Er scheinungsjahren der genannten Titel. 567 7–8 Recherches sur … getheilt. ] Rolle (1824) und Gail (1821) haben sich, wie
aus den Titelblättern der beiden Publikationen hervorgeht, den Preis, den das Institut der Académie des Inscriptions et Belles-Lettres in Paris 1819 ausgelobt hatte, geteilt.
II 567 – 572
Anmerkungen zu den Textbeilagen
*213
567 12–13 Hier von … Furtwängler. ] Völcker (1824) ; Menzel (1842) ; Lasaulx (1843) ;
Schönborn (1854) ; Furtwängler (1849 –1850) und (1855). 567 17–18 Ueber die … Bd. III. ] Vgl. Welcker (1850). 568 4 Petitus de Amazonibus. ] Petit, P. (1687). 568 10–11 Ein großer … Künste. ] Eckermann (1842).
568 12 Eine Abhandlung … 1838. ] Anonymus [Klausen] (1838), 37 – 67 : „The Parcæ,
or Fate“.
568 16–19 Éméric-David … 1839. ] Éméric-David (1833), (1837) und (1839). 569 4 –6 Nägelsbach die … 1857. 8. ] Nägelsbach (1840) und (1857). 569 18–22 Furtwängler (früher … 1855. 8. ] Furtwängler (1849 –1850) und (1855). 570 19 Weiske Prometheus, … Prometheus, ] Weiske (1842) und Welcker (1824b). 570 21–27 Über eine … zu. ] Vgl. Welcker (1824a), 22 ff. 571 1 Auch Minerva … Arnobium. ] Vgl. Arnobius, Adversus gentes III 31, 1 : Ari
stoteles, ut Granius memorat, vir ingenio praepotens atque in doctrina praeci puus, Minervam esse Lunam probabilibus argumentis explicat et litterata aucto ritate demonstrat. (‚Aristoteles, ein Mann, der, wie Granius in Erinnerung ruft, durch seinen Geist eine Vormachtstellung innehat und durch seine Gelehrsam keit hervorragt, macht mit glaubhaften Argumenten deutlich, dass Minerva der Mond sei, und beweist es mit belesener Autorität.‘) 571 2–3 Cadmilus sive … origine. ] ‚Kadmilos oder über den Kult und die Myste
rien der Kabiren, über das Wesen und den Ursprung der ältesten Religion der Griechen‘. Die Kabiren waren in lokalen Mysterienkulten verehrte göttliche We senheiten – zu denen auch Kadmilos zählte. 571 21–22 tabulae genealogicae … mythici. ] ‚Genealogische Tabellen, welche die
Mythologie besonders berücksichtigen oder die Stammbäume der Götter, He roen und Menschen des Zeitalters, das man das mythische nennt.‘ 572 1 Schubart Genealogiae Argivae. ] Schubart (1832). 572 2–3 Liscovius, Medicinae Doctor, … 1822. ] Liskovius (1822). 572 4 –5 Petit Radel … Superstitös. ] Petit-Radel (1827). 572 6 –7 Clavier histoire … dahin. ] Clavier (1809).
*214
Anmerkungen zu den Textbeilagen
II 572 – 574
572 12 Böttiger Ideen … Kunstmythologie. ] Böttiger (1826) und (1836). 572 13 Braun ] Braun, E. (1854). 572 16–17 Moritz, Ramler Geppert, ] Moritz (1791) und (1794) ; Ramler (1790 –1791) ;
Geppert (1842).
572 18–20 Die Götter … früher. ] Stoll (1858). 573 6 Moritz, Ramler &c. p. 124. ] Moritz (1791) und (1794) ; Ramler (1790 –1791). 573 8–9 1) als historisch … Pausanias). ] Banier (1738 –1740) ; vmtl. Clavier (1809)
oder (21822).
573 10–13 allein, oder … Juppiter. ] Fréret (1805) ; Éméric-David (1833). 573 14–17 a) trocken … (Creuzer) ] Vgl. die Anmerkungen zu 558 15– 19 und 558 26– 27 ;
Creuzer (1808), (1809) und (1810 –1812).
573 18 Heyne zu Apollodor ] Vgl. Heynes Bemerkungen zum Mythos in Heyne
(1782b), (1783), (21803a) und (21803b).
573 24 Petit–Radel ] Petit-Radel (1827). 574 2–3 Bloß philosophische … J. J. Wagner. ] Baur (1824 –1825) ; Hegel (1832) ; Wag
ner, J. (1808) und (1850).
574 6 –7 Kunstwerke (häufig … Kunstmythologie. ] Böttiger (1826) und (1836) ;
Braun, E. (1854).
574 8 durch Etymologie … Kanne) ] Vgl. Hermann, G. (1817) und (1818a) ; Kanne
(1805) und/oder (1808) und (1811).
574 8–10 (Schwenk). Etymologie … Schwenk). ] Schwenck (1823) ; vmtl. Schelling
(1815), 88 und 90 ; Hug (1812) ; Hermann, G. (1817) und (1818a).
574 12 Griechische Ansicht … Voss. ] Vgl. die Anmerkungen zu 558 15– 19 und
558 26– 27.
574 13–14 Griechisch-eigenthümliche … Bedeutung) ] Müller, K. O. (1820 –1824). 574 15 Parsismus Stark, … (Bochart) ] Vmtl. Stark (1863b) ; Bochart (1646). 574 16–17 Dornedden Phamenophis. … Sage. ] Dornedden (1797) ; Jablonski (1750 –
1752) ; Braun, J. (1864 –1865).
574 19 Alles als … (Görres). ] Görres (1810).
II 574 – 577
Anmerkungen zu den Textbeilagen
*215
574 24–27 Hermann de … Petersburg 1819. ] Hermann, G. (1817) und (1818a) ; Her
mann, G. et al. (1818) sowie Hermann, G. (1819) ; Uvarov (1819).
575 21–23 Monotheismus (Johann … (Creuzer) ] Vossius, G. J. (1641) ; Pyl (1856) ;
Welcker (1857 –1863) ; Creuzer (1810 –1812).
575 1–4 Potenzen (Schelling) … (Bötticher) ] Vmtl. Schelling (1856) ; wohl Her
mann, G. (1817), (1819) ; Bötticher (1856).
575 5–6 Bloße empirische … Forchhammer. ] Vmtl. Hermann, G. (1817) und (1819)
sowie Forchhammer (1837).
575 7–9 Allgemeiner Synkretismus, … sey. ] Creuzer (1810 –1812) sowie (21819 –
1821) bzw. (31837 –1842).
575 13 Hierher gehören … Hegel. ] Wagner, J. (1808) und (1850) ; Baur (1824 –1825) ;
Hegel (1832).
575 14–15 Preller ist gut. ] Vmtl. Preller (1854) und (1858). 575 21–23 Monotheismus (Johann … (Creuzer) ] Vossius, G. J. (1641) ; Pyl (1856) ;
Welcker (1857 –1863) ; Creuzer (1810 –1812).
575 26–27 So sind … (Völcker p. 116.). ] Völcker (1824), 116. 575 27–29 Apoll ist … Reinheit. ] Vgl. Müller, K. O. (1820 –1824), Bd. 2.1, 280 – 291,
insbes. 284 ff.
576 3–4 Müllers Prolegomena … 1825. 8. ] Müller, K. O. (1825a) ; Lange, E. (1825). 576 9 –10 Eine philosophische … Religionsphilosophie. ] Hegel (1832). 576 11 Monographisches ist … (Preller) ] Preller (1837). 576 12–19 Eine Übersicht … 593 ff. ] Vgl. Éméric-David (1833), Bd. 2, 593 ff. 576 25–27 Welcker handelt … kann. ] Welcker (1857 –1863), Bd. 3, und vmtl. Preller
(1858).
577 14–15 wie Pindar … Αἰετός ] Der Name des Iamos wird in Pindar, Ol. 6, 54 ff.
in Verbindung mit dem griechischen Wort für Veilchen (ἴον) gebracht, der des Aias in Pindar, Isthm. 6, 35 ff. mit dem griechischen Wort für Adler (ἀετός). 577 15 αἴ αἴ ] ‚Weh !‘ oder ‚Ach !‘ (Klage oder Erstaunen ausdrückend). Vgl. So
phokles, Ajax 430 f. : αἰαῖ τίς ἄν ποτ᾽ ᾤεθ᾽ ὧδ᾽ ἐπώνυμον τοὐμὸν ξυνοίσειν ὄνομα τοῖς ἐμοῖς κακοῖς („A-i a-i ! Wer hätte je gedacht, daß so wortwörtlich mein Name – Aias ! – stimmen würde zu meinem Leid.“ [Schadewaldt]).
*216
Anmerkungen zu den Textbeilagen
II 577 – 579
577 19–22 Es ist … Wissenschaften). ] Buttmann (1819). 578 17–22 So hat … mythificirt. ] Vmtl. Kanne (1808), Bd. 2, 688. Vgl. Welcker in :
Schwenck (1823), 330 und 332.
578 33 (Dahin gehört … κὸγξ ὄμπαξ). ] Vgl. die Anm. zu 314 7– 19. 578 34 Schon Platon … persiflirt. ] Im Kratylos (409 d 1 – 410 a 5) führt Sokrates
am Beispiel πῦρ (‚Feuer‘), das als besonders schwierig gilt, den Trick (μηχανή, 409 d 3) vor, die Etymologie von Wörtern, über die er nichts weiß, aus benach barten Fremdsprachen wie dem Phrygischen zu holen. Über weite Strecken spie len sonst die Sprachen von Nicht-Griechen (βάρβαροι) für die Argumentation (abgesehen von der Extremposition 383 a 7 – b 2, dass von Natur aus jede Sache denselben Namen sowohl für Griechen wie für Barbaren haben soll) kaum eine Rolle. Doch werden in der Passage 401 b – d, an der für die These, dass sich mit ξενικὰ ὀνόματα (Schleiermacher : „fremde Wortformen“) für alles eine Benen nung finde, unterschiedliche Aussprachen von οὐσία (usia/esia/osia) angeführt, die im Namen der Göttin Ἑστία (Hestia) aufgehoben seien ; vgl. 409 a 1, wo die dorische Aussprache von Helios, Halios, dazu benützt wird, den Namen der Sonne von ἁλίζειν (‚versammeln‘) herzuleiten. Zu den persiflierenden Aspekten in Platons Kratylos vgl. Derbolav (1972), 43 f. und 59 f. 578 36–38 Wie weit … werden. ] Vgl. Hermesianax bei Athenaios, Deipnosophis tae XIII 71, 24. 578 38–39 Mehr dergleichen … p. 325. ] Vgl. Lobeck (1829), Bd. 1, 325. 578 39 Ναύπλιος. ] Ob sich dies auf Lobeck bezieht oder welcher Art die Aus
führungen sein sollten, die Boeckh an den Namen Nauplios knüpfen wollte, ist unklar. 579 23 . 580 1–3 Leider ist … sei. ] Vgl. Müller, K. O. (1820 –1824), Bd. 2.1, 329 f., ins
bes. 330, Anm. 1.
579 25–28 Niebuhr Römische … hinkt. ] Vgl. Niebuhr (1853), Bd. 1, 415. Boeckhs
Polemik bezieht sich auf eine subtile Streitfrage in der römischen Geschichts schreibung seiner Zeit, bei der es um den möglichen griechischen bzw. korin thischen Einfluß auf die Frühgeschichte Etruriens geht. 579 28 Siehe die Inscriptionen. ] Vmtl. CIG I 664b (in den Addenda, S. 916), jetzt IG II/III² 6528. Boeckh geht es hier um den Namen des athenischen Bildhauers Eucheir (III), Sohn des Euboulides (I), vgl. DNO 3609 – 3628, in der ersten Hälfte
II 579 – 580
Anmerkungen zu den Textbeilagen
*217
des 2. Jh. v. Chr., der später auch zusammen mit seinem Sohn Euboulides (II) signiert hat, vgl. DNO 3616‒3625. 579 30–31 Eucheiros ein … Sillig. ] Die Zeitangabe entspricht 516 – 513 v. Chr. ; vgl.
Sillig (1827), 202 f.
579 33 Siehe meine … Thera. ] Boeckh (1838). 580 3–11 Die Alten … Erfindung. ] Die Legende, dass Platon von Apollon gezeugt
worden sei, wurde bereits kurz nach dessen Tod, u. a. von Speusippos, verbrei tet. Vgl. Diogenes Laertius, Leben und Meinungen berühmter Philosophen III 2, 2 : Σπεύσιππος δ᾽ ἐν τῷ ἐπιγραφομένῳ Πλάτωνος περιδείπνῳ […] φασὶν ὡς Ἀθήνησιν ἦν λόγος ὡραίαν οὖσαν τὴν Περικτιόνην βιάζεσθαι τὸν Ἀρίστωνα καὶ μὴ τυγχάνειν· παυόμενόν τε τῆς βίας ἰδεῖν τὴν τοῦ Ἀπόλλωνος ὄψιν· ὅθεν καθαρὰν γάμου φυλάξαι ἕως τῆς ἀποκυήσεως. (‚Speusippos berichtet in sei nem Werk mit dem Titel ‚Platons Leichenschmaus‘ davon […], dass in Athen das Gerücht umging, Ariston [Platons späterer Vater] würde Periktione [Platons späterer Mutter], als sie heiratsfähig (geworden) war, gewaltsam nachstellen, allerdings ohne Erfolg, und als er sein gewaltsames Werben unterbrochen habe, sei ihm Apollon in einem Traumgesicht erschienen, weshalb er sie mit [dem Vollzug] der Ehe bis zur Niederkunft verschont habe.‘) 580 5 –12 Dazu kommt … angegeben. ] Vgl. Diogenes Laertius, Leben und Mei nungen berühmter Philosophen III 2, 3 : Γίνεται Πλάτων, ὥς φησιν Ἀπολλόδωρος
ἐν Χρονικοῖς, ὀγδόῃ καὶ ὀγδοηκοστῇ Ὀλυμπιάδι, Θαργηλιῶνος ἑβδόμῃ· καθ᾽ ἣν Δήλιοι τὸν Ἀπόλλωνα γενέσθαι φασίν. (‚Platon wurde, wie Apollodor in seiner Chronik schreibt, in der 88. Olympiade geboren, am siebten Tag des Monats Thargelion, an dem, wie die Delier sagen, Apollon geboren sei.‘) und II 5, 44 : Ἐγεννήθη δέ, καθά φησιν Ἀπολλόδωρος ἐν τοῖς Χρονικοῖς, ἐπὶ Ἀψεφίωνος ἐν τῷ τετάρτῳ ἔτει τῆς ἑβδομηκοστῆς ἑβδόμης Ὀλυμπιάδος, Θαργηλιῶνος ἕκτῃ, ὅτε καθαίρουσιν Ἀθηναῖοι τὴν πόλιν καὶ τὴν Ἄρτεμιν Δήλιοι γενέσθαι φασίν. (‚Er wurde, wie Apollodor in seiner Chronik sagt, in dem Archontat des Apsephion im vierten Jahr der 77. Olympiade geboren, am sechsten Tag des Monats Tharge lion, an dem die Athener ihre Stadt reinigen und an dem, wie die Delier sagen, Artemis geboren sei.‘). 580 14–15 Wenn nehmlich … vorschiebt. ] Boeckh hat hier Pindar fr. 193 (Snell/
Maehler, Bd. 2, 142) im Sinn, wo dieser berichtet, dass der Tag seiner Geburt in die Zeit der Pythischen Spiele gefallen sei. 580 30–31 desselben Hellenika … 1837. ] Forchhammer (1837).
*218
Anmerkungen zu den Textbeilagen
II 580 – 585
580 31 . 581 32–33 Der Wassercult … Ἀϊδωνεύς ! ] Vgl. Anthologia Graeca (Appen
dix), Epigramm 455 : Ψυχρὸν ὕδωρ δοίη σοι ἄναξ ἐνέρων Ἀϊδωνεὺς, ὦ Μέλαν, ἥβης γάρ σοι ἀπώλετο φίλτατον ἄνθος. (‚Kühles Wasser möge dir der Fürst der Unteren spenden, Aidoneus, oh Schwärzlicher, denn der Jugend lieblichste Blüte ging dir zu Grunde.‘) Boeckh hat die damals maßgebliche Edition der Antho logia Graeca von Friedrich Jacobs (1813 –1817) besessen, vgl. ebd. Bd. 2 (1814), 878, Nr. 387. Das Epigramm basiert auf einer Inschrift, diese ist u. a. abgedruckt bei Maffei (1749), 318, aber auch im CIG III 6256. Im Sommersemester 1865 hat Boeckh die „Encyklopädie“ zum letzten Mal vorgetragen. Das ganze Blatt ist im selben Duktus wie die Randnotiz geschrieben : Wir haben hier somit ein Speci men von Boeckhs Handschrift im Jahre 1865 vorliegen. 581 12 πάτον ἀνθρώπων ἀλεείνων ! ] Vgl. Homer, Ilias VI, 200 ff. : ἀλλ᾽ ὅτε δὴ καὶ
κεῖνος ἀπήχθετο πᾶσι θεοῖσιν, ἤτοι ὃ κὰπ πεδίον τὸ Ἀλήϊον οἶος ἀλᾶτο ὃν θυμὸν κατέδων, πάτον ἀνθρώπων ἀλεείνων. (‚Aber als auch jener allen Göttern ver hasst war, da irrte er einsam durch die aleïsche Ebene, sein Herz zerquälend und den Weg der Menschen vermeidend.‘) 581 30–31 . 582 1–4 In denselben … Zeug. ] Vgl. Braun, J. (1863) und (1864 –1865). 583 10 Die Charaktere … S. 39 ff. ] Boeckh (1819), 39 ff. Alle Notate auf diesem Blatt weisen einen unterschiedlichen Schreibduktus auf.
585 8–11 Er kommt … gewiß. ] Vgl. Nikomachos, Introductio arithmetica I, 19 ;
vgl. Hoche (1866), 49 – 55, hier 51 und die Ausführungen in Boeckh (1841).
585 12–13 0 kommt … Gradzeichen. ] Boeckh spielt hier höchstwahrscheinlich
auf das Problem an, wie man die Zahl Null im Griechischen ausgedrückt hat. Es tritt in der Geographie dort auf, wo man eine Position hat, von der aus man die Längen und Breiten zählt (wie bei jedem Metermaß heute, das nicht mit ‚1‘, sondern mit ‚0‘ beginnt). In der „Geographie“ des Ptolemaios wird der sog. Null-Meridian durch die Ἀπρόσιτος νῆσος (‚Aprositos-Insel‘, eine der Insulae Fortunatae = Kanaren ?), also den westlichsten Punkt der Oikumene, definiert. Er findet sich mit Zahlangabe für Länge und Breite in den modernen Ausga ben (Ptolemaios, Geographia IV, 6, 34). In den griechischen Handschriften ist dafür meist ausweichend „α“ (‚eins‘) geschrieben, in der Handschrift X aber „ο“ (wahrscheinlich für οὐδέν : ‚nichts‘). Auf welche Ausgabe der „Geographie“ sich Boeckhs Hinweis „S. 111“ bezieht, ist unklar, ebenso auf welche Stelle im Almagest. Der Almagest – von ἡ μεγίστη σύνταξις (‚Die größte Zusammenstel lung‘), das im Arabischen zu ‚Almagest‘ wurde – ist das mathematisch-astrono mische Hauptwerk des Ptolemaios über die Bewegung der Sterne und Planeten.
II 585 – 587
Anmerkungen zu den Textbeilagen
*219
585 13–16 Das ganze … Jahrhundert. ] Vgl. dazu Boeckh (1841), 8 und die Fußnoten
9 und 10.
585 20 Vom Abacus … 1841. ] Boeckh (1841). 585 21–23 Vielmehr der … 1829. ] Vgl. Humboldt, A. v. (1829), 223 – 228. 586 13–14 Kenntniß der … habe. ] Vgl. Boeckh (1819), insbes. 121 f. 586 16–18 Kleomedes, κυκλικὴ … ἐλήλυθεν. ] „Die Anzahl der Fixsterne ist uner
meßlich. Bezüglich der Wandelsterne ist es nicht offenbar, ob es vielleicht auch mehr sind, wir kennen jedoch sieben Wandelsterne.“ (Czwalina). Boeckh zitiert die Passage aus Kleomedes ‚Die Kreisbewegung der Gestirne‘ I, 3 hier mögli cherweise nach der Edition von Karl Christian Gottlieb Schmidt : Kleomedes (1832), 13 Zeile 10 ff. 586 19–20 Ptolemaeus. Er … wird. ] Boeckh bezieht sich vmtl. auf Ptolemaios Geographia IV, 8. 586 21 Gläserne Spiegel … p. 82 ] Ruhnken (1800), 82. 586 22–23 . 587 1 Den Gebrauch … könne. ] Vgl. Lessing (1839), 144 –157 („Fünf und
vierzigster Brief“).
587 1–2 Den Manni … habe. ] Vgl. Manni (1738). 587 3–4 Brennspiegel kommen … ὕαλος. ] Im Allgemeinen ein ‚heller/durchsich
tiger Stein‘, evtl. ‚Bernstein‘ oder ‚Bergkristall‘, vgl. Theophrastos, De igne, Frag ment 73 ; Schneider, J. (1797 –1798), Bd. 2, 714 f.
587 5–7 Daß ὕαλος … Brennspiegel. ] Vgl. Aristophanes, Wolken 766 f., vgl. dazu
die Anm. zu 326 2– 3 ; Schneider, J. (1797 –1798), Bd. 2, 714 f.
587 7–11 Der Scholiast … paßt. ] Vgl. Küster/Portus (1705), Bd. 3, 523 ; Osann
(1821), 171 f.
587 11–15 Nach Aristophanes … Abhandlung).] Vgl. Plinius, Naturalis historia XXXVII, 16 ; Lessing (1839), 144 –157 („Fünf und vierzigster Brief“). 587 15–17 Auch in … Brennspiegel. ] Vgl. Orpheus, Lithika 175 ff., vgl. Hermann/
et al. (1805), 379 f.
587 18 Vergrößernde Hohlspiegel … c. 17. ] Vgl. Plutarch, De facie in orbe lunae
930 b – d.
587 19–21 Thomas Henri Martin … Lincei. ] Martin, T. H. (1865) und (1866).
*220
Anmerkungen zu den Textbeilagen
II 587 – 590
587 25 Geschichte der … liefern. ] Boeckh bezieht sich hier auf Martin, T. H.
(1849), Bd. 2, 369 – 390. Vgl. hierzu die Anm. zu 322 18– 22.
588 1–3 Geschichte der … auch. ] Sprengel, K. (1807 –1808) und (21817 –1818) ; Meyer,
E. H. F. (1854 –1857) ; Billerbeck (1824).
588 4 Philippson, Prantl … Physik. ] Philippson (1831) ; vmtl. Prantl (1854). 588 5 Schneider Eclogae … Bände. ] Schneider, J. (1801a) und (1801b). 588 8–10 Eine Übersicht … Farben. ] Prantl (1849). 588 14–15 Curt Sprengel … S. 130. ] Sprengel, K. (1792 –1803) ; Hecker (1822 –1829) ;
Häser (21853 –1865).
588 19 Göttingische Gelehrte … No. 72. ] Vgl. Anonymus : Rez. von „De l’influence
exercée […]“ (1811).
589 4 Siehe meine … Inscriptionum. ] Vgl. Boeckh et al. (1828 –1859), Bd. 1, VII – X XXI. 589 6 Beck Grundriß … p. 105 ] Vgl. Beck, Ch. D. (1816), 105. 589 19–21 Franz Elementa … Section III. ] Franz (1840) – diese Publikation ist Boeckh, dem Gründer der griechischen Epigraphik gewidmet (Augusto Boeckhio Conditori Epigraphices Graecae) – und (1844). 589 21–23 Ein ähnlicher … Alterthums Wissenschaft. ] Westermann (1846) und Zell
(1846).
590 5–6 Columna Duilia ] Die sog. columna rostrata wurde benannt nach C. Dui
lius, dem Konsul des Jahres 260 v. Chr., der die karthagische Flotte unter Han nibal bei Mylae (an der Nordküste Siciliens) vernichtend schlug. Zum Anden ken an diesen Seesieg wurde auf dem Forum Romanum eine mit feindlichen Schiffsschnäbeln verzierte Säule aufgestellt. Vgl. zur in der frühen Kaiserzeit erneuerten Inschrift CIL I 195 (jetzt CIL I2 25). 590 6 –7 die Grabschrift … Consul 494 ] Vgl. CIL I 29 ff. ; Boeckh zählt hier ab urbe
condita. Gemeint sind Lucius Cornelius Scipio Barbatus, Konsul des Jahres 298 v. Chr., der älteste im Grab der Scipionen beigesetzte Träger dieses Namens, und sein Sohn Lucius Cornelius Scipio, Konsul des Jahres 259 v. Chr. 590 7 Senatus Consultum … Bacchanalibus ] Vgl. CIL I 196 (jetzt CIL I2 581). Es
handelt sich um einen Senatsbeschluss von 186 v. Chr. gegen bacchische Ge heimriten, d. h. gegen als staatsbedrohend angesehene Geheimgesellschaften.
II 590 – 591
Anmerkungen zu den Textbeilagen
*221
Erhalten ist eine in Erz gravierte Ausfertigung, die sich seit 1847 in der Antiken sammlung des Kunsthistorischen Museums in Wien befindet. 590 8–9 Im Griechischen … Knight ] CIG I 11 (jetzt I. Olympia 9). William Gell
hatte die in Olympia ausgegrabene Bronzeplatte 1813 erworben, Richard Payne Knight hat die darauf befindliche Inschrift als Erster beschriebenen, 1824 wurde sie vom Britischen Museum in London erworben. 590 10 Columna Naniana ] Zur Inschrift der ursprünglich aus Melos stammen
den Säule (mit Weihinschrift) aus der ehemaligen Sammlung Nani in Venedig vgl. CIG I 3 (jetzt IG XII 3, 1075). Die sog. Columna Naniana befindet sich heute in Berlin (Staatl. Mus. Skulpt. Inv. 1485). 590 10–11 tessera hospitalis … Petilia ] ‚Zeichen der Gastfreundschaft‘, zerbro
chene Münzen, Marken, Täfelchen u. ä., deren Teile durch das Zusammenfügen als Beglaubigungs- und Wiedererkennungsmittel dienten ; benannt nach dem Fundort Petelia, nördlich von Kroton (Cotrone) in Süditalien. Vgl. CIG I 4. 590 11 die Sigeische ] CIG I 8 (jetzt IG I³ 1508). Benannt nach dem Fundort, der
Stadt Sigeion im Süden des gleichnamigen Vorgebirges in der südlichen Troas (heute : Kumkale). Vgl. hierzu Lübker (21860), 905 : „Berühmt ist noch die sigei sche Inschrift an einer hermenartigen Säule ohne Kopf, die von Sherard vor der Kirche eines Dorfes entdeckt und durch Lord Elgin copirt und selbst nach England gebracht wurde. Sie ist βουστοφηδόν geschrieben u. wurde als Schutz mittel gegen mehrere Krankheiten angesehen, weshalb viele Kranke sich darauf setzten und legten.“ 590 11–12 die fourmontische … Delische pp. ] CIG I 2 (jetzt IG IV 614) und CIG I 10 (jetzt I. Délos 4 ). 590 12–13 Hipparchs Hermeninschrift. … sind. ] CIG I 12 (jetzt IG I³ 1023) und CIG I 26 (jetzt IGUR II 339 a und b). Vgl. zu diesen beiden Inschriften ferner Boeckh
(1824a) und (1821).
590 14–16 . 591 1–2 Hauptsammlungen von … Bonada. ] Smetius, M. (1588) ; Gruterus
(1602) ; Reinesius (1682) ; Fabretti, R. (1699), (1702) ; Gude (1731) ; Doni (1731) ; Maffei (1749), (1765) und (1746) ; Muratori (1739 –1742) ; Donati (1765 –1774) und (1775) ; Po cocke (1752) ; Chandler (1774) ; Rangabé (1842 –1855) ; Spon (1679) und vmtl. Spon (1678), Bd. 3 : „Contenant les inscriptions de chaque ville & leur explication, avec quelques médailles & autres monumens antiques“ ; Wheler (1682) ; Fleetwood (1691) ; Bonada (1751) oder (1751 –1753) – beide Werke sind, trotz des unterschied lichen Titels, inhaltlich identisch.
*222
Anmerkungen zu den Textbeilagen
II 590 – 591
590 24–25 Siehe Vorrede … Inscriptionum. ] Boeckh et al. (1828 –1859), Bd. 1, VII – X XXI, insbes. VIII. 590 26 Streit des … Münzen. ] Vgl. Spanheim (1664) und (1706 –1717) sowie Gude
(1731).
590 32–33 die Leukadische, zweifelhaft ] Vgl. die Anm. zu 174 20– 22. 591 1 Walpole. ] Walpole (1817) und (1820). 591 2 Marmora Oxoniensia. ] Vgl. Chandler (1763). 591 2 Osann. ] Osann (1834), die Publikation von Osann war ab 1822 zunächst in einzelnen Heften (zehn Stück) erschienen, vgl. Osann (1834), III Anm. 1. 591 2–4 Mein Corpus … 168 Seiten. ] Vgl. Boeckh et al. (1828 –1859) und Cavedoni
(1848).
591 5–8 Für die … Mommsen pp. ] Vgl. Orelli (1828) und Jahn (1841). Boeckh spielt
hier auf das französische Projekt eines „Recueil général des inscriptions latines“ an, diesem sind die Publikationen von Le Bas zuzurechnen, vgl. Le Bas (1835), (1836), (1839) und (1842). Das Vorhaben einer systematischen Sammlung lateini scher Inschriften an der Berliner Akademie geht auf die Initiative von Theodor Mommsen zurück. Dieser hatte 1847 eine an die Mitglieder der Königlich-Preu ßischen Akademie der Wissenschaften adressierte Denkschrift verfasst („Über Plan und Ausführung eines Corpus Inscriptionum Latinarum. Gedruckt als Handschrift für die Herren Mitglieder der Königl. Akademie der Wissenschaf ten zu Berlin.“ Gedruckt bei W. Schade in Berlin), in der er ein solches Groß projekt entwirft. 1853 begann die Arbeit am „Corpus Inscriptionum Latinarum“ (CIL), wobei Mommsens Edition der Inschriften des Königreichs Neapel als Mo dell fungierte, vgl. Mommsen (1852). 1862/1863 erschien dann der erste Band, vgl. Ritschl (1862) und Mommsen, T. (1863). 591 9 –12 Zell, Handbuch … 1852. ] Zell (1850 –1857). 591 12–13 Franz siehe oben. ] Franz (1840) und (1844). 591 14 Inscriptiones in … 1827. 8. ] Orelli (1828). 591 15 Mommsen Inscriptiones … Neapolitani. ] Mommsen, T. (1852). 591 15–16 Zu Orelli’s … haben. ] Henzen (1856) 591 16–17 Latinum Corpus … Henzen. ] Mommsen, T. (1863) und Ritschl (1862). 591 20 Griechisch Franz Elementa. ] Franz (1840).
II 591 – 593
Anmerkungen zu den Textbeilagen
*223
591 20–21 Kopp, Franz … Encyklopädie. ] Kopp (1827) ; Franz (1844). 591 21 Westermann bei Pauly. ] Westermann (1846). 591 21–22 Römisch : Zell … demselben. ] Zell (1846). 591 25 Zuletzt Phoenicio. ] Bezieht sich vmtl. auf Gesenius (1837), da dieser auf der Rückseite dieses Blattes (Bl. 218v) namentlich genannt wird, vgl. II 593 1. 592 7–8 Divination … diviniren ] Vgl. hierzu die Anm. zu 76 2. 592 10–11 Ausführliche Commentare … erläutern ] Bratuscheck (Boeckh [1877],
722) hat an dieser Stelle : „Ausführliche Commentare sind in Sammelwerken unzweckmässig. Man muss die Denkmäler kurz mit Beziehung auf die in Be tracht kommenden historischen Verhältnisse erläutern, deren Kenntniss man vorauszusetzen hat, soweit dieselben bereits anderweitig festgestellt oder aus andern Quellen festzustellen sind.“ 592 12 Über Griechische … 2 Bände. ] Rangabé (1842 –1855). 592 12–14 Ἐφημερὶς ἀρχαιολογική. … Hetärie. ] Gemeint ist das von der Archäo
logischen Gesellschaft in Athen seit 1837 unter wechselnden Titeln herausge gebene Periodikum : Ἐφημερὶς ἀρχαιολογική (1837 –1860) bzw. Ἀρχαιολογικὴ ἐφημερίς : περιοδικόν τῆς ἐν Ἀθηναίς ἀρχαιολογικῆς ἑταιρείας (1861 –1882). Für weitere Informationen zu dieser Zeitschrift vgl. die Webseite der Archäologi schen Gesellschaft in Athen : https ://www.archetai.gr/index.php ?p=content&se ction=1&id=21&lang [Stand : 05.07.2023]. Boeckh selbst hat laut seinem „Katalog meiner Bücher“ (S. 101 f.) sechs Bände (Bd. 26 – 31) aus den Jahren 1842 –1852 be sessen. 592 14 Le Bas ] Wahrscheinlich denkt Boeckh hier an die Inschriftenpublika
tionen von Philippe Le Bas, von denen er einige auch selbst besessen hat. Vgl. hierzu die in der Bibliographie aufgeführten Werke von Le Bas. 592 15–16 Eine der … Constantinopel ] Diese Inschrift ist noch in Istanbul vor handen und gilt als echt. Vgl. Syll.³ 31, zuletzt behandelt in : DNO 439‒443. 593 1 Phoenicisch Hauptwerk Gesenius. ] Gesenius (1837). 593 6 –7 Eine umfassende … unternommen ; ] Vgl. Mommsen, T. (1863). 593 7–14 mittlerweile hat … gegeben. ] Die hier von Boeckh genannten Einzel
ausgaben sind aufgegangen in Ritschl (1862) und (1862 –1865), vgl. ferner die Anm. zu 590 6– 7.
*224
Anmerkungen zu den Textbeilagen
II 593 – 600
593 14–15 Desgleichen Inscriptio … Capitolini pp. ] ‚Inschrift, die aufgrund des ka
pitolinischen Marmors [aus dem sie besteht] für diejenige der Columna Rostrata Duelliana gehalten wird‘. Ritschl (1852), vgl. hierzu ferner die Anm. zu 590 5– 6.
593 17 Priscae latinitatis … epigraphica. ] Ritschl (1862) : ‚Die epigraphischen
Denkmäler der älteren lateinischen Sprache‘.
595 16–19 Etwas Ähnliches … 1862. 8. ] Vgl. Curtius, G. (1862b), 20. 595 20–28 . 597 1–9 So begreift … Steinthal S. 42). ] Steinthal bezieht sich auf Schlei
cher (1860), (1861 –1862) und (1863) und auf Müller, M. (1861 –1864) bzw. (1863 – 1866). Vgl. Steinthal (1864), 18 – 28, 32, 42. 597 13–17 1lich vom … 1837. 8. ] Bindseil (1838) ; Grimm, J. (31840) ; Boeckh (1808d) ;
Vorländer (1841) ; Christ, Wilhelm (1859) ; Benary (1837). Alle Notate auf diesem Blatt (einschließlich der Rückseite) weisen einen unterschiedlichen Schreibduk tus auf. 598 11 Buttmann. ] Vgl. Buttmann (1818 –1825). 598 12–14 Hierzu, zu … wird. ] Vgl. Platon, Protagoras 337 a ff., 340 a ff., 358 a ff. 598 15–18 Fürs Lateinische … 1849. ] Döderlein (1826 –1838), (1839), (1840) ; Döder
lein (21849).
598 23–28 Lexici Forcelliniani … Onomasticon. ] Forcellini (1859 –1867), der Band
enthält die Buchstaben „A“ und „B“ und ist anscheinend in mehrern einzelnen Lieferungen erschienen. Die folgenden drei Bände sind erst nach Boeckhs Tod erschienen. 598 29–30 Zur Litteratur … S. 337. ] Vgl. Koenighoff (1866), 377 ff. 599 1 Eine ältere … Eberhard. ] Gemeint ist Gardin-Dumesnil (1777). Es gibt
keine Bearbeitung von Eberhard, vmtl. ist Ernesti, J. Ch. G. (1799 –1800) gemeint. 599 18 Ehemals hat … geschrieben ; ] Sturz (1789) und/oder (1799). 599 21 Dazu ein Beitrag … 1843/44. ] Ritschl (1843). 600 2 Crusius. ] Crusius, G. (1832). 600 3–6 Zur Lehre … Ῥηματικόν. ] Lobeck (1837), (1843) und (1846). 600 23 Bergmann vom … alibi. ] Bergmann (1839). Alle Notate auf diesem Blatt
weisen einen unterschiedlichen Schreibduktus auf. 600 24 Renan origine … language. ] Renan (1848).
II 600 – 605
Anmerkungen zu den Textbeilagen
*225
600 24–26 Βασιάδης περὶ … p. 27ff. ] Basiades (1863). 601 1–7 Jacob Grimm … spricht S. 130. ] Vgl. Grimm, J. (1852), 130. 601 8–9 Herder, Süssmilch, … Schriften. ] Herder (1772) ; Süßmilch (1766) ; Zobel
(1773) ; Wüllner (1838), 1 – 70 ; Link (1842) ; Bergmann (1839) ; Vorländer (1841) ; Grimm, J. (1852) ; Steinthal (1850), (1851) und (1855). 601 11–13 Der Ursprung … 1863. 8. ] Steinthal (1851) ; Grimm, J. (1852) ; Benloew
(1863).
601 18–20 Lazarus Leben … Hauptwerk). ] Lazarus (1857) ; Renan (21858) ; Heyse
(1856).
601 27 Kelle ] Kelle (1856). 601 28 Schmidt, und … Werke ] Schmidt, H. (1828). 602 15–17 Viele allgemeine … 1863. 8. ] Müller, M. (1863 –1866). 602 18–19 Der Demokritischen … ἑρμηνείας 2. 4. ] Συνθήκῃ : ‚konventionell‘, vgl.
Aristoteles, De interpretatione 16 a 27 ff. : τὸ δὲ κατὰ συνθήκην, ὅτι φύσει τῶν ὀνομάτων οὐδέν ἐστιν, ἀλλ᾽ ὅταν γένηται σύμβολον („Die Bestimmung ‚gemäß einer Übereinkunft‘ füge ich deshalb hinzu, weil von den Nennwörtern keines von Natur aus ein Nennwort ist, sondern ein jedes erst dann, wenn es zu einem Symbol geworden ist.“ [Weidemann]). 602 19 Θείᾳ μοίρᾳ … Vorstellung. ] ‚durch göttliche Fügung‘. 604 11–13 Seltsame Ansichten … Reihe. ] Schneider, K. (1837). 604 14–15 Siehe oben … umstehend. ] Lersch (1838 –1841) ; Geppert (1836) ; Wüllner
(1831).
604 29 Ferdinand Hermes … Genus. ] Hermes (1851). 605 3–5 (In Rücksicht … Sprache.) ] Poggel (1833). 605 5 Hier von … Bergmann. ] Link (1842) ; Bergmann (1839). 605 6 –27 . 606 1–7 Der ursprüngliche Mensch … seyn. ] Vgl. Steinthal (1855), 295 –
340.
605 28–30 Vieles über … Blatt. ] Link (1842) ; Bergmann (1839) ; Vorländer (1841). 605 30–31 a) von den … Wüllner. ] Vgl. Wüllner (1831).
*226
Anmerkungen zu den Textbeilagen
II 605 – 610
605 31–32 Steinthal in … erörtert. ] Vgl. die Ausführungen oben II 594 – 597 und
dort die Literaturangaben sowie die Anm. zu 595 20– 28.597 1– 9. 606 8–10 Noch näheres … Siehe ib. ] Vgl. Wüllner (1831).
606 30 . 607 1–5 Nach Strabo … Almeloveen. ] Vgl. Strabon XI, 2, 16. Boeckhs biblio
graphische Angabe verweist auf die Edition von Almeloveen (1707), 761.
607 2 διὰ τὸ μὴ εὐεπίμικτον ] ‚weil sie sich nicht gut untereinander mischten‘. 607 4 –5 πάντα ἑτερόγλωττα … ἀγριότητος ] Vgl. Strabon XI, 2, 16 : ‚Völker, die
alle verschiedensprachig sind, weil sie verstreut und unvermischt leben und aufgrund ihrer Selbstherrlichkeit und Wildheit‘. 607 5–8 Plinius Historia … betrieben. ] Vgl. Plinius, Naturalis historia VI, 15 f. : Ti mosthenes in eam CCC nationes dissimilibus linguis descendere prodiderit ; et postea nostris CXXX interpretibus negotia gesta ibi. (‚Timosthenes berichtet,
dass dorthin 300 verschiedensprachige Nationen zusammenkämen und dass später von unseren 130 Übersetzern die Verhandlungen dort geführt worden seien.‘) 607 12–20 Bopp vergleichende … sind. ] Vgl. Bopp (1833 –1852), Bd. 1, 112 f. 607 20–22 Dies dritte … Wurzeln. ] Vgl. Benloew (1858), 16 ff. 608 2–4 Über den … unterrichtend. ] Pott (1840). 608 7–11 Für das … 1837. 8. ] Kühner (1834 –1835) ; Benary (1837). 608 12 Pott Forschungen … Sprachstammes. ] Pott (1833 –1836) und (1840). 608 15 Rapp. ] Vmtl. Rapp (1836 –1841).
609 5 –6 Ihr Kreiszusammenhang … (physiologisch). ] Vgl. dazu Boeckh (1808d),
insbes. 393 [= Boeckh (1866), 226].
609 6 Bindseil pp. ] Bindseil (1838). 609 9 Hier als … Kopp. ] Montfaucon (1708) ; Bast (1811) ; Kopp (1817 –1829). 609 17 Grimm. ] Vgl. Grimm, J. (31840) und darin die jeweiligen Annahmen von
Metathesen.
609 18 Ekphonese ] ‚Aussprache‘, vgl. etwa Döderlein (1839), 138 –156. 610 2 Hier Beilage … Bopp. ] Vgl. die Ausführungen zu Bopp II 624 f. und die
dort gegebenen Literaturangaben.
II 610 – 612
Anmerkungen zu den Textbeilagen
*227
610 4 Aristophanes Byzantius. ] Boeckh erwähnt ihn hier wegen seiner Akzent
lehre (überdies hat er u. a. auch ein Interpunktionssystem entwickelt).
610 6 Von den … Beilage. ] Nicht zu ermitteln, welche Beilage hier gemeint ist. 610 9 –11 Coelemann und … unten. ] Coelemann (1611) ; Morell (1762) und (1815) ;
Passow, F. (1826) ; Gräffe (1811) und (1812) ; Spitzner (21823) ; Brass (1838 –1840).
610 12–13 Für das … Züllichau. ] Smetius, H. (1599) bzw. (1719) ; Sintenis (1822) und
die Ausgabe von Friedemann (31830) bzw. (41842 –1845). 610 15–17 Die Accentuation … 1847. 8. ] Benloew (1847).
610 19 Metra Pindari … Theorie ! ] Gemeint ist Boeckhs eigene Theorie, darge stellt in Boeckh (1809b) sowie (1811 –1821), Bd. 2.1 (1819), XXXI – LII und (1825c). 610 20–21 Foster, Wagner … S. 139. ] Foster (1762) ; Wagner, K. (1807) und (1810). 610 22 Göttling, Wernike, … 138. ] Göttling (1818) und (1835) ; Wernicke (1825) ;
Kreuser (1827).
610 29–30 fürs Lateinische … unten) ] Arnauld und Lancelot (1660) ; Lindemann
(1816a) und (1816b) ; Ritter, F. (1831).
611 1 Franz Ritter richtig ] Ritter, F. (1831). 611 5–6 Vom Lateinischen … Pronunciation. ] Vgl. Liskovius (1825). 611 7–10 Ein neuer … Poesie !) ] Friedemann (41842 –1845) : ‚Stufen zum lateini
schen Parnass (oder prosodisch-poetisches Nachschlagewerk)‘.
611 11–12 Über Spiritus : … S. 641 – 776 ! ] Lentz (1860) : ‚Die Anfänge der Behau
chungslehre aus den Überresten der antiken Grammatiker umrisshaft skizziert‘.
611 13–14 Henri Martin … 1868. 8. ] Martin, T. H. (1860) : ‚Über die Unveränderlich
keit und die Verschiebung der Behauchungen in der altgriechischen Sprache‘. 611 20–21 Charles de Brosses … 2 Bände. ] de Brosses (1765).
611 21–23 Die Kritik … soll. ] Busse (1844), Busse selbst kündigt diese Arbeit an
(vgl. ebd. 22), ihr Erscheinen kann aber nicht nachgewiesen werden.
612 1–2 Rapp, Vorländer … Lautverschiebung. ] Rapp (1836 –1841) ; Vorländer
(1841) ; Grimm, J. (31840).
612 4 –7 Über die … 1852. 8. ] Rapp (1836 –1841) ; Bindseil (1838) ; Boeckh (1808d) ;
Heyse (1852).
*228
Anmerkungen zu den Textbeilagen
II 612 – 615
612 8–9 Höfer Lautlehre … 1. Band. ] Hoefer (1839). 612 10–11 Grundzüge der … gut. ] Brücke (1856). 612 11 Sprachmaschine von Kempelen. ] Diese Maschine ist beschrieben in
Kempelen (1791).
612 13–15 Questiones etymologicae … gut. ] Peters (1864). 612 16–21 Merkwürdige Digammen … 1846. ] Franz (1846). 612 22–24 ὅρϝος statt … dergleichen. ] Wachsmuth, K. (1863). 613 27–28 darauf hat … Gesetze. ] Vgl. Grimm, J. (31840). 614 1–2 vergleiche auch … 1840. N. 49. ] Friedemann (1840). 614 14–16 Dr. Liskovius … 1828. 8. ] Vgl. Liskovius (1825), eine Auflage für das Jahr
1828 war nicht zu ermitteln.
614 16 Bloch, Georgiades. … Raumer. ] Bloch (1826) ; Georgiades (1812) ; Henrich
sen (1839) ; Gotthold (1836) ; Raumer, R. v. (1837).
614 17–18 Robert Winkler … vermuthlich). ] Winkler (1842). 614 19–21 Breslauer Programm … 1844. ] Winkler (1844). 614 22–23 Constantin Oekonomos : … gelehrt. ] Oikonomos (1830). 614 24 Sylloge zu … Erasmus pp. ] Gemeint sind Haverkamp (1736 –1740) und
Erasmus (1528).
614 26 Epimerismen ] Die Epimerismen (‚Epimerismi Homerici‘) sind ein Kom
mentar aus der byzantinischen Schultradition, der aus grammatikalischen Er klärungen und Definitionen homerischer Wörter besteht und der teilweise in die späteren Etymologica (u. a. in das Etymologicum Gudianum, vgl. die Anm. zu 352 37– 38) eingegangen ist. 615 1–3 Mullach Artikel … entscheidend. ] Mullach (1863). 615 5 Fürs Lateinische … sind. ] Seyfert (1798 –1802) ; Schneider, F. (1819 –1821). 615 7–16 Ein treffliches … Stück. ] Vgl. Wolf (1816 –1820) ; Lichtenberg (1781) und
(1782).
615 20–25 De ratione … Italienische. ] Šuñić (1853) ; Boeckh bringt die Buchstaben
ebenfalls in einen Kreis, vgl. Boeckh (1808d), 393 [= Boeckh (1866), 226].
II 616 – 618
Anmerkungen zu den Textbeilagen
*229
616 8 Etymologicum Magnum ] Vgl. die zeitgenössische Ausgabe desselben von
Sturz (1818) : ‚Großes etymologisches Wörterbuch‘.
616 16–19 Man hat … führen. ] Döderlein (1826 –1838). 616 20–26 Wir sind … Sprachen. ] Vgl. Ruhnken (21789) 44 : omnem Latinam lin
guam pulcrae matris Graecae pulcram filiam esse (‚dass die ganze lateinische Sprache die schöne Tochter der schönen griechischen Mutter sei‘). 616 28–29 . 617 1 Wie weit … 1826. ] Schmidt, M. (1826). 616 31–32 5 Bände … betrachten. ] Döderlein (1826 –1838) und (1839). 616 32 Sanskrit, Zend, … Slavisch. ] Nach dem Titel von Bopps Vergleichender
Grammatik (1833 –1852). Da diese Marginalie auf ca. 1836/37 zu datieren ist, bezieht sich Boeckh hier höchstwahrscheinlich auf die ersten drei Bände der Vergleichenden Grammatik von Bopp (die 1833, 1835 und 1837 erschienen sind). 616 32–33 Benary über … Beilage. ] Benary (1837). 616 33 Steinthal Classification … Sprachen. ] Steinthal (1850). 617 1–3 Lisch Beiträge … Schriften. ] Lisch (1826) ; Diese Seite hat Boeckh höchst
wahrscheinlich 1826 oder 1827 notiert. An anderer Stelle nennt er von den bis dahin erschienenen Publikationen Bopps nur : Bopp (1816). 617 12–14 Man muß … 1831. ] Kärcher, E. (1831). 617 15–17 Benary will … übergehen. ] Für Boeckhs Angabe ließ sich kein Beleg
bei Benary finden.
617 31 der andre … Praepositionen ] Schmidt, K. G. (1829). 617 32 Bopp vergleichende … Benary. ] Bopp (1833 –1852) ; Pott (1833 –1836) ; Eich
hoff, F. (1836) und (1840) ; Benary (1837).
618 13 Entstehung derselben … meist.) ] Wüllner (1831). 618 14–15 Die Vollkommenheit … (Chinesisch) ] Diese Bemerkung bezieht sich
möglicherweise auf : Humboldt, W. v. (1827).
618 16–17 Hermes über Genus. ] Hermes (1851). 618 22 Ansicht von … Sprachstämme. ] Vmtl. Schlegel, F. (1808), 44 ff. : „Viertes
Kapitel. Von zwei Hauptgattungen der Sprache nach ihrem innern Bau“. 618 26–27 Schneider zu Breslau pp. ] Schneider, K. (1837).
*230
Anmerkungen zu den Textbeilagen
II 619 – 622
619 5 Im Lateinischen … (Struve) S. 140. ] Der Verweis bezieht sich auf Bl. 140/73v
und somit auf Struve (1813) und (1823).
619 6 –8 Arndt hat … ähnlichste. ] Hierfür hat sich bislang kein gedruckter Beleg
finden lassen.
619 8–11 Eine neue … eine ! ] Vgl. Heffter, M. W. (1828). 619 12–13 Ein gutes … Lateinischen. ] Hartung (1831). 619 13 Seager ⟦ Prüfer, … Tregder. ] Seager (1833) ; Prüfer (1827) ; Fritsch (1833) und
(1845) ; Tregder (1839).
619 19–20 Über die … erklärt. ] Wüllner (1827) ; Hermann, G. (1801). 619 26 (Wüllner und Fritsch) ] Wüllner (1827) und (1831) ; Fritsch (1838). 619 26–27 In Bezug … Modalität. ] Vgl. Hermann, G. (1801). 619 27–28 Pronomina müssen … (Middleton). ] Schmidt, M. (1832) ; Middleton
(1833).
620 3–5 Räumliche Betrachtung … 1829. 8. ] Vgl. Wüllner (1827), z. B. 7 – 9 und
(1831), 147. ; Schmidt, K. G. (1829).
620 7–9 Über die … 1832. 4. ] Schmidt, M. (1832). 620 24–27 Die Kategorien … gemacht. ] Vgl. Harris (21765) bzw. (1788) ; Thiersch
(1808b) ; Reiz (1766).
620 30 Bopp ConjugationsSystem.] Bopp (1816). 621 2–3 Tempora (verte). … Hervorgehendes. ] Schmidt, H. (1836 –1842). 621 5 Zur Consecutio … Theorie. ] Vgl. Harris (21765) und (1788). 621 6 Tempora. Schriften : … Bernhardi. ] Harris (21765) und (1788) ; Reiz (1766) ;
Bernhardi (1801 –1803) und (1805).
622 4 Ut fert natura. ] Terenz, Andria 795 : ‚wie es die Natur eingibt‘, vgl. die
Anm. zu 648 6– 7.
622 6 –7 Von den … (warum ?). ] Knight (1791) ; Thiersch (1812). 622 12 Römische : Lanzi Saggio. ] Lanzi (21824 –1825). 622 20 1788. 1805. ] Trendelenburg (1782) und (51805). 622 20–21 Thiersch Tabellen … Verbum. ] Thiersch (1808b).
II 622 – 626
Anmerkungen zu den Textbeilagen
*231
622 21–22 θιγεῖν Aorist … θίγω.) ] ‚anfassen/berühren‘. 622 23 Pathologia. Die … Partikeln. ] Lobeck (1843) und (1853 –1862). 623 16–18 Das Gegentheil … genannt. ] Vgl. Humboldt, W. v. (1825), insbes. 411 f. 623 26–29 Viel merkwürdiges … selbst. ] Pickering (1831). 623 29 Er ist … gedruckt. ] Pickering (1836). 623 32–33 Schleicher die … flectirende. ] Vgl. Schleicher (1850), 7 –10. 624 5–7 Vergleiche Wüllner … sey. ] Wüllner (1831). 624 9 –15 Die ursprüngliche … Sanskrit-Conjugations-System. ] Vgl. Bopp (1833 –
1852) und (1816).
624 16–19 Auch mit … werden. ] Seager (1833) und (1834). 624 28–29 Hierher gehören … Benary pp. ] Benary (1837). 625 1–3 Die Formation … kann. ] Bopp (1833 –1852) Bd. 1, 136, § 115. 625 7–8 de casuum … dissertatio ] ‚Abhandlung über Herkunft und Natur der ob
liquen Kasus und über die Formentsprechung der griechischen und lateinischen Deklination im Genitiv Singular und Ablativ‘. 625 12 Kasuslehre von … Michelsen. ] Michelsen (1843).
625 22–23 Fulda Wurzelwörterbuch … Beilage. ] Fulda (1776) ; Eichhoff, F. (1836)
und (1840).
625 24–25 Etymologicon Universale, … 1308 S. 4. ] Whiter (1811 –1825). 625 29 Pott Forschungen … Benfey. ] Pott (1833 –1836) ; Benfey (1839 –1842). 626 1–2 Etymologisches von … (Valckenaer) ] Vgl. die Anm. zu 353 16– 24.355 1 ; ange
spielt ist auf die Werke Lennep (21808) und Valckenaer (21805).
626 4 Stephanus Thesaurus … Ausgabe). ] Estienne (1572), (1816 –1825) und (1831 –
1865).
626 4 –5 Scapula, Schneider, … Prosodie). ] Scapula (1665) ; Schneider, J. (1797 –
1798) ; Riemer (1802 –1804) ; Passow, F. (21826) und/oder (31828) – diesem Wörter buch sind die auch separat erschienenen prosodischen Tabellen, vgl. Passow, F. (1826), angefügt. Bei den prosodischen Tabellen handelt sich um sechs mehrfach ausklappbare Blätter. Das in der Akademiebibliothek der Berlin-Brandenburgi schen Akademie der Wissenschaften (unter der Signatur : 1991 B 787) überlie
*232
Anmerkungen zu den Textbeilagen
II 626 – 627
ferte Exemplar der dritten Auflage, Passow, F. (31828), muss aus Boeckhs Besitz stammen, da es Marginalien von ihm enthält. 626 5–9 Zusätze zu … unten. ] Vmtl. Schneider, J. (1821) ; Damm (1765) und Rost
(1831) ; Hederich (1722) ; Gazes (1809 –1816) und Kumas (1826) ; Niz (1808) ; Pape (1842 –1845) oder (21849 –1850) ; vmtl. Rost (1831), (1840) ; Jacobitz und Seiler (1839 – 1846) und (1850) ; Benfey (1839 –1842) ; Du Cange (1688). 626 10–11 Ἀνθιμου Γαζῆ … Kumas. ] Gazes (1809 –1816) und Kumas (1826). 626 12 Riemers Wörterbuch, … 1816. ] Riemer (21815 –1816). 626 13–14 Iohann Renatus … Erschienen ? ] Beck, J. R. (1817). 626 15–19 Duncanii Novum … erschienen. ] Rost (1831) und (21836). 626 20–24 Vollständiges Lexicon … Werkes. ] Vgl. Rost (1840), mehr als der erste
Band ist nicht erschienen, denn Rost hat stattdessen das Handwörterbuch der griechischen Sprache von Franz Passow neu bearbeitet, vgl. Passow, F. (51841 – 1857). 626 25–26 Benfey Griechische … 1839. 8. 3rl. ] Benfey (1839 –1842) ; die von Benfey
geplante Griechische Grammatik, deren erste Abteilung das Wurzellexikon sein sollte, ist nicht vollständig erschienen. 626 27–28 Von den … besorgt. ] Gemeint ist Estienne (1831 –1865). 627 1–3 Für das … 1te Band. ] Vgl. Du Cange (1678) und (1840 –1850). 627 9 –10 Johannes Gerhard … planlos. ] Vossius, G. J. (1662) und/oder (1762 –1763). 627 11 Gesner, Faber, … folio. ] Gesner (1749) ; Faber, B. (1571) und (1726) ; Forcellini
(21805) und (1816).
627 12–13 Scheller (2 Ausgaben, … Schlecht. ] Vmtl. Scheller (1783 –1784) und
(21788 –1789) oder (1792) ; Forcellini (41831 –1835).
627 14 Ruhnken daraus (S. 140.) ] Wahrscheinlich ist Scheller (1799) gemeint. 627 15 Lünemann. ] Lünemann (61826). 627 16 Kärcher 3, … S. 140. ] Kärcher, E. (1824) oder (1826), (1831) und (1842) ; Schel
ler (1792).
627 19 Schwenck. siehe unten. ] Schwenck (1827). 627 20 Das neueste … (Beilage) ] Freund (1834 –1840) ; Klotz (1853 –1857).
II 627 – 630
Anmerkungen zu den Textbeilagen
*233
627 21–23 Totius Latinitatis … Forcellini. ] Forcellini (1839 –1845). 627 24–27 . 628 1–3 Eine neue, … erschienen. ] Forcellini (1864 –1887), bei dem von
Boeckh erwähnten Heft handelt es sich wahrscheinlich um die erste Lieferung zum ersten Band, der dann 1864 vollständig erschienen ist ; Forcellini (1826). 628 4 –7 Klotz (Leipziger … propria. ] Klotz (1853 –1857). 628 8 Schwenck. ] Schwenck (1827). 628 9 –10 Kärcher ausführliches … 1827. 8. ] Ein „ausführliches“ etymologisches
Wörterbuch von Ernst Kärcher konnte bisher nicht nachgewiesen werden. Viel leicht meint Boeckh die zweite Auflage von Kärcher, E. (1824) oder Kärcher, E. (1831). Besessen hat er darüber hinaus eine Edition dieses Wörterbuchs für bel gische Gymnasien, vgl. Kärcher, E. (1826). 628 11–13 Ein anderes … Band. ] Kärcher, E. (1824) und (1842). 628 20–21 Die Zwickauer … vorzüglich. ] Forcellini (41831 –1835). 628 24–26 . 629 1–2 Lünemann. Freund … Ausdrücken. ] Lünemann (61826), bei dieser
Publikation handelt es sich um die sechste Auflage von Scheller (1807), Lüne mann publizierte das Wörterbuch 1826 zum ersten Mal unter seinem eigenen Namen ; Freund (1834 –1840) und (1844 –1845). 629 3–4 Für die … Antibarbarus. ] Krebs (31843) ; Nolte (21744). 629 5 Gegen Krebs … 1845. 8. ] Mahne (1845 –1852). 629 8–22 Rost, Dr. … Westermann. ] Rost (41852). 629 23–28 Handwörterbuch der … Benseler. ] Passow, F. (51841 –1857). 630 4 πάθη λέξεως ] Grammatikalischer Terminus technicus für Veränderun
gen, die ein Wort durch Hinzusetzung oder Weglassen eines Buchstabens oder durch Deklination bzw. Konjugation erfährt.
630 4 –12 Diesen Gegenstand … Anhängen. ] Vgl. Lobeck (1843) und (1853 –1862).
Mit „Lykophrons Cassandra“ ist „Alexandra“, ein dramatischer Monolog (Wäch terbericht an Priamos) gemeint. Er wird dem Grammatiker und Dichter Lyko phron aus Chalkis zugeschrieben, der die Prophezeiungen der hier Alexandra genannten Kassandra wiedergibt, geschrieben in einer gesuchten Sprache mit seltenen Wörtern und in einem dunklen, schwierigen Stil mit vielen, kaum zu deutenden Anspielungen, vgl. Horn (2022). Mit einer ebenso ‚dunklen, schwer verständlichen Sorgfalt und Gelehrsamkeit‘ (obscura diligentia et eruditione)
*234
Anmerkungen zu den Textbeilagen
II 630 – 637
handelt Lobeck darüber in seiner Schrift von 1853 : ‚Elemente zur Wortmodifi kation der griechischen Sprache, erster Teil der Abhandlungen über Hinzufü gung und Wegnahme, über Vokalausfall, Silbendehnung, Umstellung, Apposi tion [Hinzusetzung] und Wortzusammenziehungen zu einem Kompositum‘ und in der postum erschienen Publikation von 1862 : ‚Über die Zusammenziehung [zweier Vokale zu einer Silbe], die Auseinanderziehung [und getrennte Ausspra che zweier aufeinander folgender Vokale] und Vermischung [eines Vokals oder Diphthongs am Ende einer Silbe mit dem Anfangsvokal oder Anfangsdiphthong der nächsten Silbe], sowie über beiderseitig vermischte Modifikationen[ ?], über die Verlängerung des Wortes durch eine Silbe, über die Weglassung eines oder mehrerer Buchstaben‘. 630 21–22 Ein zweites … Wüllner ] Vgl. Wüllner (1831). 631 1–2 Von besonderer … Schmidt. ] Schmidt, M. (1832). 631 22–23 wie etwa … Heraklitische ] Gemeint ist, dass Platon seinen Etymologien
im Kratylos entweder die Grundbegrifflichkeit des ruhenden Seins oder der un ablässigen Bewegung unterlegt. 632 30 Hartung pp. ] Hartung (1831).
634 13–23 Gegen diese … bemerkt. ] Vgl. Hartung (1831) ; Curtius, G. (1864), 45 ff.,
50, 61.
635 7–8 de re … facienda ] ‚von etwas, das nach einer gewissen Zeit getan werden
soll‘.
635 12–13 Dies ist … 1825. 8. ] Krarup (1825). 635 15–23 Wüllner in … Modifikationen. ] Vgl. Wüllner (1827), 104 ff. Gemeint ist :
Humboldt, W. v. (1823) und (1824).
635 24–26 Siehe unten … 1826. 4. ] Schmidt, M. (1826). 636 5–6 Eine andere … 1831. 8. ] Eichhoff, K. (1831). 636 6 –7 Desgleichen von … Bibliothek. ] Humboldt, W. v. (1823) und (1824), insbes.
(1824), 71 ff.
636 8–13 Daß der … beigetreten. ] Schmidt, M. (1826) ; Schmidt, K. E. A. (1827) ;
Humboldt, W. v. (1853), Humboldts (erst viele Jahre später veröffentlichter) Brief an Maximilian Schmidt ist auf den 28. Oktober 1826 datiert. 637 10–15 Kühner §. 449 ff. … Futur. ] Kühner (1834 –1835), § 449 ff.
II 638 – 641
Anmerkungen zu den Textbeilagen
*235
638 5 Über die … Schmidt. ] Schmidt, H. (1836 –1842). 638 17–19 Gegen die … ihm. ] Madvig (1842). 638 19–21 Dagegen Gottfried … 1844. 4. ] Hermann, G. (1843). 638 22–26 . 639 1–11 Reizens Schriften. … infectum.) ] Vgl. Bauer, K. G. (1790), 32 ; Reiz
(1776) ; Mangelsdorf (1777) ; Reiz/Martini (1781) ; Reiz/Garve (1772) und Reiz (1786) sowie (1766). 639 12–21 Der Aorist … Semiotik. ] Dieser ganze Abschnitt referiert und bezieht
sich auf Reiz (1766), 9.
639 15–16 Daß die … 1568. ] Reiz (1766) ; Priscian (1568), 309 ff. 639 16–18 Dieselbe Theorie, … hat. ] Vgl. Reiz (1766), 9. 639 18–20 Auch Johannes … davon. ] Vgl. hierzu Vossius, G. J. (1635), Liber V
(= „De Vocum Analogia, et Anomalia, liber tertius“), 58 – 60 (der Band hat keine durchgehende Paginierung, jeder Teil beginnt wieder mit Seite eins) oder in der Ausgabe von (21662), Bd. 2, 67 – 69. Gemeint ist Clarke, S. (1729 –1732). 639 21 Bey der … Semiotik. ] Vgl. Reiz (1766), 12 – 20 mit Bezug auf Lambert (1764). 639 22–23 Bernhardi hat … lehren. ] Bernhardi (1801 –1803) und (1805). 639 24–28 Die ganze Theorie … N. 30 ff. ] Schmidt, H. (1836 –1842). 640 26–30 . 641 1–3 Z. B. Platon Gorgias … finden. ] Vgl. Platon, Gorgias 447 c : βούλο
μαι γὰρ πυθέσθαι παρ᾽ αὐτοῦ τίς ἡ δύναμις τῆς τέχνης τοῦ ἀνδρός, καὶ τί ἐστιν ὃ ἐπαγγέλλεταί τε καὶ διδάσκει· („Denn ich will gern von ihm erfahren, was doch die Kunst des Mannes eigentlich vermag und was das ist, was er ausbietet und lehrt.“ [Schleiermacher]) ; Gorgias 449 b : ῏Αρ᾽ οὖν ἐθελήσαις ἄν, ὦ Γοργία, ὥσπερ νῦν διαλεγόμεθα, διατελέσται τὸ μὲν ἐροτῶν, τὸ δ᾽ ἀποκρινόμενος, τὸ δὲ μῆκος τῶν λόγων τοῦτο, οἷον καὶ Πῶλος ἤρξατο, εἰσαῦθις ἀποθέσθαι ; ᾽Α λλ᾽ ὅσπερ ὑπισχνεῖ, μὴ ψεύσῃ, ἀλλὰ ἐθέλησον κατὰ βραχὺ τὸ ἐρωτώμενον ἀποκρίνεσθαι. ΓΟΡ. Εἰσὶν μέν, ῶ Σώκρατες, ἔνιαι τῶν ἀποκρίσεων ἀναγκαῖαι διὰ μακρῶν τοὺς λόγους ποιεῖσθαι· αὐ μὴν ἀλλὰ πειράσομαί γε ὡς διὰ βραχυτάτων. („Möchtest du wohl, Gorgias, so wie wir jetzt miteinander reden, die Sache zu Ende bringen durch Frage und Antwort, die langen Reden aber, womit auch schon Polos anfing, für ein andermal versparen ? Also, was du versprichst darum bringe uns nicht, sondern laß dir gefallen, in der Kürze das Gefragte zu beantworten. GORGIAS : Es gibt zwar einige Antworten, Sokrates, die notwendig durch lange Reden wol len erteilt sein ; dennoch aber will ich sie versuchen aufs kürzeste.“ [Schleier
*236
Anmerkungen zu den Textbeilagen
II 641 – 646
macher]) ; Gorgias 449 c – d : Φέρε δή· ῥητορικῆς γὰρ φῂς ἐπιστήμων τέχνης εἶναι καὶ ποιῆσαι ἂν καὶ ἄλλον ῥήτορα· ἡ ῥητορικὴ περὶ τί τῶν ὄντων τυγχάνει οὖσα ὥσπερ ἡ ὑφαντικὴ περὶ τὴν τῶν ἱματίων ἐργασίαν· ἦ γάρ ; („Wohlan denn, da du behauptest, in der Redekunst ein Meister zu sein und auch einen anderen zum Redner machen zu können, auf welches denn unter allen Dingen bezieht sich die Redekunst, so wie doch die Weberei auf Verfertigung der Gewänder, nicht wahr ?“ [Schleiermacher]). 641 5 –7 Man kann … ausdrückt. ] Vgl. Hermanns „Adnotationes“, in : Viger
(1813), 699 – 818, 748 und vmtl. Hermann, G. (1813), da Boeckh den ersten Band, Hermann, G. (1812b), nicht selbst besessen hat. 641 7–8 Eben so … Phädon p. 15. ] Vgl. Heindorf (1810), 15. 641 13–15 Ein schönes … ἀκουσάτω. ] Vgl. Demosthenes, In Midiam 8 : ‚er soll
aufmerksam hinhören/aufmerksames Gehör schenken‘.
641 19–24 Die alten … p. 890. 891. ] Vgl. Bekker, (1814 –1821), Bd. 2 (1816), 534 und
890 f.
642 16–20 Raynouard hat … zusammengesetzt : ] Vgl. Raynouard (1821). 646 2–3 Z. B. Cæsar … erläutern. ] Siehe unten die Anm. zu 646 24– 26. 646 3–4 Ferner nach … ist. ] Vgl. Bröder (51804), 348. 646 8–14 Auf den … kann. ] Vgl. Bröder (51804), 348, §. 629. 646 14–15 Beydes ist … worden. ] Boeckh hat nur zweimal eine Vorlesung über
„Cicero’s Verrinische Reden“ gehalten, und zwar im Wintersemester 1811/12 und im Wintersemester 1815/1816. Boeckhs Manuskript dieser Vorlesung ist eben falls im Archiv der BBAW überliefert. 646 16–20 Aendert sich … Denkart. ] Vgl. Bröder (51804), 348, §. 630, Nota 2. 646 21–23 Ein auffallendes … vorzulesen. ] Vgl. Cicero, De oratore I, 137 –143 [= Er nesti (31772 –1776), Bd. 1, 303 f.]. Boeckh hat die Edition von Ernesti (31772 –1776) besessen. Boeckhs eigene Exemplare, die auch Unterstreichungen enthalten, sind in der Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin überliefert (unter der Signatur : Wp 2611) und einzusehen. Vgl. ferner die Anm. zu 647 29– 30. 646 24–26 Die ganze … rogarent. ] Vgl. Caesar, De bello gallico I, 7, 3 : ubi de eius
adventu Helvetii certiores facti sunt, legatos ad eum mittunt nobilissimos civi tatis, cuius legationis Nammeius et Verucloetius principem locum obtinebant, qui dicerent sibi esse in animo sine ullo maleficio iter per provinciam facere,
II 646
Anmerkungen zu den Textbeilagen
*237
propterea quod aliud iter haberent nullum ; rogare ut eius voluntate id sibi facere liceat. („Als die Helvetier die Nachricht von seinem Eintreffen erhielten, schick ten sie die Vornehmsten ihres Stammes als Gesandte an ihn. Nammeius und Verucloetius, die an der Spitze dieser Gesandtschaft standen, sagten, es sei der Plan der Helvetier, ohne alle Übergriffe durch unsere Provinz zu ziehen, da ih nen kein anderer Weg zur Verfügung stehe. Sie richteten das Gesuch an Caesar, sein Einverständnis zu diesem Vorhaben zu geben.“ [Deissmann]). 646 28–29 Ebenso häufig … 3. extr. ] Vmtl. Ernesti (1748), 225. 646 30–31 IV, 7 extr. illa … vendidisse. ] Siehe unten die Anm. zu 647 6– 11. 646 31–33 Cf. Tacitus Historiae … ist. ] Tacitus, Historiae I, 34, 2, hier zitiert nach
Ernesti (1801), Bd. 2, 52 : Multi arbitrabantur, compositum auctumque rumo rem, mixtis iam Othonianis, qui ad evocandum Galbam laeta falso vulgave rint. („Viele glaubten, das Gerücht sei erfunden und aufgebauscht worden von eingeschleusten Anhängern Othos, die, um Galba herauszulocken, glückliche Nachrichten fälschlich verbreitet hatten.“ [Vretska]). 646 34 Cicero […] de oratore I, 25. 26. &c. ] Vmtl. Cicero, De oratore I, 116 –121,
denn hier finden sich in Boeckhs Exemplar, vgl. Ernesti (31772 –1776), Bd. 1, 298 f., ebenfalls An- und Unterstreichungen. 646 35–36 Hierher gehört … sed pp.) ] Vgl. Cicero, Verrina actio prima I, 2, 6, hier
zitiert nach Ernesti (31772 –1776), Bd. 2.1 (31773), 137 : Itaque cum ego diem in Sici lia inquirendi perexiguam postulavissem, invenit iste, qui sibi in Achajam biduo breviorem diem postularet : non ut is idem conficeret diligentia & industria sua, quod ego meo labore & vigiliis consecutus sum. – Etenim ille Achaicus inquisi tor, ne Brundisium quidem pervenit ; ego Siciliam totam quinquaginta diebus sic obii, ut omnium populorum privatorumque litteras injuriasque cognoscerem : ut perspicuum cuivis esse posset, hominem ab isto quæsitum esse, non qui rerum suum adduceret, sed qui meum tempus obsideret. („Als ich daher eine ganz kurze Frist für meine Ermittlungen in Sizilien gefordert hatte, machte er einen Mann ausfindig, der für Achaia eine um zwei Tage kürzere Frist verlangte – nicht, damit er durch seine Sorgfalt und seinen Fleiß dasselbe zustandebringe, was ich unter Mühen und in schlaflosen Nächten erreicht habe – denn dieser achäische Ermittler gelangte nicht einmal bis Brundisium ; ich dagegen habe in fünfzig Tagen ganz Sizilien so gründlich bereist, daß ich die Schriftstücke aller Gemeinden und Privatpersonen einsehen konnte, die das ihnen zugefügte Unrecht beweisen ; daraus konnte jeder deutlich erkennen, daß Verres den Men
*238
Anmerkungen zu den Textbeilagen
II 647
schen nicht gedungen hat, damit dieser seinen Angeklagten vor Gericht bringe, sondern damit er meinen Termin blockiere.“ [Krüger]). 647 5 Cicero XXXI. 30. ] Unklar, auf welches Werk Ciceros sich dieser Hinweis
bezieht.
647 6 –11 Auffallender ist … vendidisse. ] Vgl. Cicero, Pro Sexto Roscio Amerino
35 (99), hier zitiert nach Ernesti (31772 –1776), Bd. 2.1 (31773), 71 : Quid erat quod Capitonem primum scire voluerit ? („Weshalb wollte er unbedingt, daß Capito als erster davon erfahre ?“ [Krüger]) ; Bröder (1816) ; Cicero, Verrina actio secunda I, 30, 75, hier zitiert nach Ernesti (31772 –1776), Bd. 2.1 (31773), 185 : Qui in illa re quid facere potuerit non habebat, nisi forte, id quod omnes tum desiderabant, ut ageret eam rem sine Verre & Dolabella. („Es gab für ihn in dieser Sache nichts zu tun, außer etwa, was damals alle sich wünschten, daß er sie ohne Verres und ohne Dolabella verhandle.“ [Krüger]) sowie Verrina actio secunda IV, 7, 16, ebd. 404 : Ut homo turpissimus esset, impudentissimeque mentiretur, hoc diceret : illa se habuisse venalia, eaque sese, quanti voluerit, vendidisse. („Angenommen, er wäre der schändlichste Mensch und unverschämteste Lügner gewesen, so hätte er gesagt, er habe die Statuen zum Verkauf angeboten und sie zu dem von ihm gewünschten Preis verkauft.“ [Krüger]). 647 12–13 Schließlich ist … sagt. ] Vgl. Bröder (51804), 344. 647 18–20 Dies ist … ist. ] Vgl. Bröder (51804), 344, § 620. 647 24–25 Die Beyspiele … sind. ] Vgl. Bröder (51804), 348, § 629. Um Boeckhs Un
terstreichungen nachvollziehen zu können, bräuchte man sein Exemplar, das leider, im Gegensatz zu anderen seiner Bücher, nicht überliefert ist. 647 29–30 Z. B. Cicero … referentur. ] Vgl. Cicero, De oratore I, 141, hier zitiert nach
der Edition von Ernesti (31772 –1776), Bd. 1, 304 (mit den Unterstreichungen aus Boeckhs Exemplar) : Sed causarum, quae sint a communi quaestione sejunctae, partim in iudiciis versari, partim in deliberationibus : esse etiam genus tertium, quod in laudandis aut vituperandis hominibus poneretur : certosque esse locos, quibus in iudiciis uteremur, in quibus aequitas quaereretur : alios in deliberatio nibus, quae omnes ad utilitatem dirigerentur eorum quibus consilium daremus : alios item in laudationibus, in quibus ad personarum dignitatem omnia refer rentur. („Die Fälle aber, die von der allgemeinen Fragestellung unterschieden seien, kämen teils bei Prozessen vor, teils bei Beratungen. Es gebe auch noch eine dritte Gruppe, die die Lob- und Scheltreden bildeten. Auch gebe es be stimmte Grundgedanken, deren wir uns in Gerichtsverhandlungen bedienten, bei denen es auf den Grundsatz der Billigkeit ankomme ; andere im Falle von
II 647 – 648
Anmerkungen zu den Textbeilagen
*239
Beratungen, die alle auf den Nutzen derer zielten, denen wir einen Rat erteilten ; wieder andere im Falle von Lobreden, bei denen alles auf die Würde der betref fenden Personen ausgerichtet sei.“ [Merklin]). 647 31–32 Ernesti hat … an. ] Vmtl. bezieht sich die Bemerkung auf Ernesti (31772 –
1776).
647 34–35 Nein ! fuerint … voluisset. ] Vgl. Tacitus, Historiae I, 26, 1, hier zitiert
nach Ernesti (1801), Bd. 2. 44 f. : adeoque parata apud malos seditio, etiam apud in tegros dissimulatio fuit, ut postero Iduum die redeuntem a coena Othonem rap turi fuerint, nisi incerta noctis, et tota urbe sparsa militum castra, nec facilem inter temulentos consensum, timuissent : non Reipublicae cura, quam foedare Principis sui sanguine sobrii parabant ; sed ne per tenebras, ut quisque Panno nici vel Germanici exercitus militibus oblatus esset, ignorantibus plerisque, pro Othone destinaretur. („So stark war bei den üblen Elementen die Bereitschaft zur Meuterei, bei den Unbeteiligten aber die Gleichgültigkeit, daß sie am 14. Januar Otho bei der Rückkehr von einem Gastmahl entführt hätten, wenn sie nicht die Unsicherheit der Nacht, die über die Stadt verteilten Lagerplätze des Heeres und die Schwierigkeit, unter Betrunkenen Einmütigkeit zu erreichen, gefürchtet hätten. Das geschah nicht aus Sorge um das Gemeinwesen – sie schickten sich ja an, einmal nüchtern, dieses mit dem Blut ihres Prinzeps zu besudeln – , sondern damit nicht in der Finsternis der erste beste, der den Soldaten des pannonischen und germanischen Heeres entgegenliefe, anstelle Othos, den die meisten ja nicht kannten, erkoren werde.“ [Vretska]). 648 1 Wagner de … 1817. 4. ] Wagner, K. (1816). 648 2–3 Brandstätter, das … 1817. ] Brandstetter (1817). 648 4 –6 Die Eigenheiten … worden. ] Wahrscheinlich bezieht sich diese Bemer
kung auf Ernesti (31772 –1776) und (1801).
648 6 –7 ut fert … industria ] Vgl. Terenz, Andria 795 : ‚wie es dir die Natur eingibt,
nicht die Überlegung‘.
648 12–15 So geht … Praesens. ] Vgl. Cicero, De oratore I, 137 –143 [= Ernesti (31772 – 1776), Bd. 1, 303 f.] sowie Cicero, De oratore I, 219, hier zitiert nach der Edition
von Ernesti (31772 –1776), Bd. 1, 326 (mit den Unterstreichungen aus Boeckhs Ex emplar) : Neque vero istis tragoediis tuis, quibus uti philosophi maxime solent, Crasse, perturbor, quid ita dixisti, neminem posse eorum mentes, qui audirent, aut inflammare dicendo, aut inflammatas restinguere, cum eo maxime vis ora toris magnitudoque cernatur, nisi qui rerum omnium naturam, mores hominum
*240
Anmerkungen zu den Textbeilagen
II 648
atque rationes penitus perspexerit : in quo philosophia sit oratori necessario per cipienda […]. („Ich lasse mich indessen auch durch dein Tragödienpathos, dessen sich die Philosophen so ausgiebig zu bedienen pflegen, nicht beirren, Crassus ; du hast ja die Behauptung aufgestellt, daß nur der durch sein Wort die Herzen der Zuhörer zu entflammen wisse oder diese Flammen wieder löschen könne – worin sich ja vor allem das Wesen und die Größe eines Redners zeige – , der mit seinem Blick das Wesen aller Dinge, die Sitten und Prinzipien der Menschen tief durchdrungen habe, wobei der Redner sich zwangsläufig die Philosophie aneignen müsse.“ [Merklin]). 648 15–16 Tacitus Annales … decernerent &c. ] Vgl. Tacitus, Annales I, 19, hier zi
tiert nach Ernesti (1801), Bd. 1.1, 56 : Si tamen tenderent in pace tentare, quae ne civilium quidem bellorum victores expostulaverint ; cur contra morem obsequii, contra fas disciplinae, vim meditentur ? decernerent legatos, seque coram man data darent. („Wenn sie dennoch darauf ausgingen, im Frieden zu erstreben, was nicht einmal die Sieger der Bürgerkriege ernstlich gefordert hätten, warum dächten sie da entgegen dem gewohnten Gehorsam, entgegen dem Gesetz der Manneszucht an Gewalt ? Sie sollten doch Gesandte abordnen und ihnen in sei ner Gegenwart ihre Aufträge übergeben.“ [Heller]). 648 16–18 Das auffallendste … Mss. ] Cicero, Verrina actio secunda I, 24, 63, hier
zitiert nach Ernesti (31772 –1776), Bd. 2.1 (31773), 179 f. : Ut mos erat istius, atque ut eum suæ libidines fla-|gitiosæ facere admonebant, statim negotium dat illis suis comitibus, nequissimis turpissimisque hominibus, uti videant & investigent ec qua virgo sit, aut mulier digna, quamobrem ipse Lampsaci diutius commoretur. [Die Lesungen admonuerant und comoraretur sind in den Apparat verwiesen.] („Wie es seine Art war und wie ihn seine schandbaren Gelüste trieben, gibt er sofort seinen Begleitern, ganz nichtsnutzigen und lasterhaften Burschen, den Auftrag, sie sollten nachsehen und erkunden, ob sich irgendein Mädchen oder eine Frau finde, um derentwillen es sich lohne, daß er sich länger in Lampsakos aufhalte.“ [Krüger]). 648 22 Dergleichen sind … temporis. ] ‚Verstöße gegen die grammatisch korrekte
Zeitenfolge.‘
648 23–25 Noch auffallender … artus. ] Tacitus, Historiae II, 28, hier zitiert nach
der Edition von Ernesti (1801), Bd. 2, 159 : si provincia urbe et salute, Imperii po tior sit, omnes illuc sequerentur : sin victoriae sanitas, sustentaculum, columen in Italia verteretur, non abrumpendos, ut corpori, validissimos artus („Wenn eine Provinz wichtiger sei als die Hauptstadt und die Rettung des Reiches, dann sollten alle Soldaten dorthin marschieren ; wenn aber die Entscheidung über den
II 648 – 653
Anmerkungen zu den Textbeilagen
*241
Sieg in Italien falle, dann dürfe man dem Heer ebensowenig wie einem Körper die stärksten Glieder abtrennen.“ [Vretska]). 648 25 Ein ähnliches … Justin. ] Vmtl. in seiner Grammatik, vgl. Zumpt (1818).
Boeckh hat die erste, zweite, dritte, vierte, neunte und zehnte Auflage (von 1850) von Zumpts Grammatik besessen. 649 5–6 Ob Griechische … Berger. ] Vgl. Rost/Kritz/Berger (1844 –1848). 650 5–8 Dissen Einleitung … Sprache. ] Dissen (1837) ; vmtl. Becker, K. F. (1827) ;
Bernhardy (1829).
650 13–14 Dennoch ist … doch. ] Anspielung auf Hermann, G. (1831). 650 18–19 Matthaei Devarii … selbst. ] Devarius (1588) und (1835). 650 20 Hartung Lehre … (2 Bände). ] Hartung (1832 –1833). 650 21 Römisches von Tursellinus pp. ] Hand (1829 –1845). 650 26–27 Augustin Gabriel … usitatae. ] Gehle (1746). 650 28 Johann Werner … S. 368 sqq. ] Vgl. Meiner (1781), 368 ff. 650 29 Beck acta … p. 483. ] Beck, Ch. D. (1811 –1813), Bd. 1, 483. 651 1 Bröder, notirt … unten. ] Bröder (1816) und (1816a). 651 2–8 Bibliotheca philologica, … Rand. ] Engelmann (21840) ; Vater, J. S. (1815)
und (21847).
652 12 Nicht ἐν … κεραμείαν. ] Ergänze μανθάνειν : ‚am Fass die Töpferei erler
nen‘, d. h. mit dem Schwersten anfangen. Geläufiges Sprichwort : Aristophanes, Fragment 485 Kassel-Austin ; Platon, Laches 187 b und Gorgias 514 e ; PseudoPlutarch, De proverbiis Alexandrinorum 2.12.1 sowie Zenobius 3, 65. 652 21 approximando ] ‚annähernd‘. 652 22–25 Diesen approximativen … weiß. ] Bisher nicht ermittelt, auf welche Pu
blikation von Gottfried Hermann sich diese Bemerkung bezieht.
653 6 –7 Zur Litteratur … wichtigste : ] Von Boeckh selbst vgl. folgende Publika tionen : Boeckh (1809b), sowie (1811 –1821), Bd. 2.1 (1819), XXXI – LII und (1825c). 653 9 Scriptores Latini … Leipzig. 8vo. ] Gaisford (1837).
*242
Anmerkungen zu den Textbeilagen
II 653 – 659
653 11–23 . 654 1 Apel. Döring … Rhythmik. ] Apel (1814 –1816) ; Döring (1817) ; Gep
pert (1835) ; Munk (1828) und (1834) ; Leutsch (1841) ; Freese (1842) ; Edler (1842) ; Rossbach/Westphal (1854 –1865) ; Caesar (1861). 654 3 Davon die … S. 144. ] Ahrens (1839) und (1843). 654 4 Über den … Fragment. ] Giese (1837).
654 17–27 . 655 1–5 Hartung hat … γὰρ). ] Hartung (1832 –1833) ; Schraut (1847), (1848),
(1849) und (1857).
655 11 Aeolisch Ahrens. Giese. ] Ahrens (1839) ; Giese (1837). Alle Notate auf die
sem Blatt (einschließlich der Rückseite) weisen einen unterschiedlichen Schreib duktus auf, die Reihenfolge der Niederschrift ergibt sich aus den Erscheinungs jahren der genannten Titel. 655 13–14 Was die … Hauptwerk. ] Lanzi (21824 –1825). 655 14–18 In den … 1839. 4. ] Lassen (1833) ; Lepsius (1833), (1834) und (1841) ; Grote
fend, G. F. (1839).
655 18–19 Von der … Abhandlungen. ] Klenze (1839a und b). 655 19–21 Grotefend hat … gehören. ] Grotefend, G. F. (1835 –1839). 656 5 Aufrecht und … 2 Bände. ] Aufrecht/Kirchhoff (1849 –1851). 656 10–18 Der Breslauer … kann. ] Vgl. Huschke, P. E. (1856), 268 ff. 656 22–25 Ariodantis Fabretti … AK – DO. ] Fabretti, G. (1867). 656 26–27 Vergleiche Corpus … p. 569. ] Vgl. CIG II 2895, jetzt I. Milet 943 (Milet VI,
2) ; sog. Erzengelinschrift aus Milet, an einem Pfeiler im Theater von Milet. 657 6 –7 Von Buttmann … Buttmann. ] Siehe unter Buttmann (31805). 657 8 Griechische Grammatik … Krüger. ] Krüger, K. W. (1842 –1844). 657 12 System der … Reimnitz. ] Reimnitz (1831). 658 8–10 Griechische Syntax, … vortrefflich. ] Madvig (1847) und (1848).
658 21–24 Zu seinem … 2 Bände. ] Bernhardy (1854) und (1862) ; Blackert (1857) ;
Lobeck (1837).
658 27–30 Madvig, Syntax … irrig. ] Madvig (1847) und (1848). 659 1–2 Eine ganze … Sprache. ] Mullach (1863).
II 659 – 662
Anmerkungen zu den Textbeilagen
*243
659 8–9 Lateinische Grammatik … Billroth. ] Billroth (21838). 659 12 Zumpt Lateinische … 1844. ] Zumpt (1818) und (91844). 659 15–19 Ein sehr … folgen. ] Prompsault (1842). Mehr als dieser eine Band ist
nicht erschienen. Ein 16-seitiger, undatierter Verlagsprospekt, der um Subskri benten wirbt, nennt ebenfalls den von Boeckh notierten Titel. 660 1–5 Eine Parallelgrammatik … bezeichnet. ] Vgl. Rost/Kritz/Berger (1844 –
1848) bzw. Rost (1844) und Kritz/Berger (1848), wobei der Band von Rost erst im Nachhinein als erster Band zu Kritz/Berger (1848) deklariert worden ist. 660 6 –7 Es ist … gilt. ] Gemeint ist Ahrens (1852), vgl. II 658 11– 16. 660 8 Lateinische Grammatik … Braunschweig ] Krüger, G. (1842). 660 15–16 Zum Übersetzen … poetisch. ] Jacobs, F. (1805 –1810).
660 18–20 Werner Anleitung … Übersetzen. ] Werner (1804) ; Haas (41822) ; Günther
(1813 –1816).
660 21–22 Der jüngere … gemacht. ] Vmtl. meint Boeckh Carl Passow (dieser war
der jüngere Bruder von Franz Passow) und dessen „Eclogae“ von 1837.
661 11–13 Rost Deutsch … 1822. ] Vgl. Rost (1818), (21822), (1821), (71857) sowie
(21823).
661 19–24 Lateinische Elementarbücher … 3. Ausgabe. ] Jacobs, F. Döring
(1808 –1826) ; Creuzer (1800) ; Zumpt (1816) bzw. (21822) ; Krebs (1816) bzw. (31822).
662 2–3 Kraft Deutsch-Lateinisches … Wüstemann. ] Kraft (21824 –1825) ; Wüste
mann (1826 –1827).
662 3 Ein neues … geben. ] Bisher nicht ermittelt. 662 6 –12 Es giebt … erschüttert. ] Nolte (21744) ; Krebs (31843) ; Mahne (1845 –1852).
Verzeichnis der im Manuskript liegenden Drucksachen
Im Manuskript liegende Drucksachen, die nicht in der Edition enthalten sind, aber an den entsprechenden Stellen in den Anmerkungen erwähnt werden: a) Bl. 174r – Bl.182v
Seite (Bl. 174r/v) aus einer Zeitschrift oder einem Bücherkatalog, auf der Titel zur Baukunst verzeichnet sind, und ein Sonderdruck (Bl. 175r–182v) von Müller, K. O. (1837b); vgl. die Anm. zu II 53518 –19.
b) Bl. 221r – 222v
vier Seiten umfassender, undatierter französischsprachiger Subskriptionsprospekt für „Traité sur La Crytpographie“ von Gilbert Dupré. Aus dem Prospekt geht hervor, dass er auf die Zeit nach 1837 zu datieren ist; vgl. die Anm. zu I 3452.
c) Bl. 274r – 277v
acht Druckseiten umfassender Subskriptionsprospekt von 1833, der die von Sickler anvisierte Edition eines „Corpus Geographorum Graecorum et Latinorum“ vorstellt; vgl. die Anm. zu II 48528. d) Bl. 278r – 285v
16 Druckseiten umfassende Verlagsankündigung für ein „Wörterbuch der gesammten alten und mittleren Erdkunde, mit genauer Hinweisung auf die neuere. Nach den Quellen und den bewährtesten Hülfsmitteln bearbeitet und mit einem deutsch-lateinischen Namenverzeichnisse versehen von Friedrich Heinrich Theodor Bischoff. Gotha, in der Beckerschen Buchhandlung. […] Gotha, im August 1827“; vgl. die Anm. zu II 49113 – 4926.
Verzeichnis der im Archiv der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (ABBAW) überlieferten Vorlesungsmanuskripte Boeckhs
im Findbuch verzeichnete Titel
Alternativnamen
Vortragszeitraum
Umfang
Archiv signatur
ABBAW, Nl. A. Boeckh, Römische Litteraturgeschichte
Römische Litteratur
WS 1807/08 – SS 1824
Platon’s Gorgias
186 Bl.
Nr. 5
30 Bl.
Nr. 36
Iphgenia in Aulide. Euripides tragoedia. Pars I und II
WS 1807/08, SS 1808
45 Bl.
Nr. 8
Terentius
WS 1807/08 – SS 1834
87 Bl.
Nr. 10
Griechische Anti- SS 1808 – WS 1865/66 quitäten / Antiquitatibus Graecis
168 Bl 347 Bl. 139 Bl.
Nr. 12 Nr. 13 Nr. 14
Griechische Alter thümer, 1.–3. Teil Pindar
SS 1808 – SS 1859
67 Bl.
Nr. 15
Demosthenes
SS 1808 – WS 1857/58
66 Bl.
Nr. 16
Plautus
WS 1808/09, SS 1812
30 Bl.
Nr. 17
Geschichte der Geschichte der WS 1808/09 – SS 1818 Philosophie der Alten alten/Griechischen Philosophie
170 Bl.
Nr. 18
Encyklopädie
SS 1809 – SS 1865
237 Bl.
Nr. 32
Tacitus
SS 1809 – WS 1831/32
131 Bl.
Nr. 19
Ilias
WS 1809/10
19 Bl.
Nr. 20
Platon’s Staat
WS 1811/12 – WS 1858/59
109 Bl.
Nr. 9
In Ciceronis Verrinas Cicero’s Verrinische Reden
WS 1811/12 – WS 1815/16
59 Bl.
Nr. 21
Sophokles
WS 1823/24 – SS 1858
180 Bl.
Nr. 23
*248
Verzeichnis der im ABBAW überlieferten Vorlesungsmanuskripte
Das im Jahr 1966 erstellte Findbuch des Nachlasses von August Boeckh gibt keine verlässlichen Auskünfte. Die oben wiedergegebene Auflistung basiert auf den Angaben des Findbuchs und einer ersten kursorischen Autopsie. Eine genauere Sichtung ergäbe sicherlich exaktere und detailliertere Angaben, und eine erneute (korrigierte) Verzeichnung des Nachlasses wäre sinnvoll und wünschenswert. Bei einigen generischen Zuordnungen erweist sich das Findbuch als nicht zuverlässig. Bratuscheck nennt in seinem Vorwort folgende von ihm benutzte Vorlesungsmanuskripte Boeckhs: griechische Antiquitäten, römische sowie griechische Literaturgeschichte, Metrik, Geschichte der griechischen Philosophie, Platon, Pindar, Demosthenes und Terenz.1 Heute fehlen das Vorlesungsheft zur griechischen Literaturgeschichte und jenes zur Metrik (bei dem im Nachlass unter der Nr. 42 und dem Titel „Metrik“ überlieferten Konvolut handelt es sich um eine bloße Notizsammlung, aber nicht um ein Vorlesungsmanuskript).
¹ Vgl. Bratuscheck (1877), IV.
Tabellarische Darstellungen von Boeckhs Lehrtätigkeit Vorbemerkung Die Idee für eine solche tabellarische Darstellung sowie deren erste Umsetzung gehen auf Klaus Grotsch zurück. Tabelle 1 dient der Veranschaulichung von Boeckhs Vorlesungstätigkeit insgesamt, Tabelle 2 fokussiert auf den Zyklus der „Encyklopädie-Vorlesung“. Die Datengrundlage für beide Tabellen bilden: a) das bei Max Hoffmann abgedruckte „Verzeichnis der von Böckh gehaltenen Vorlesungen“1 (welches das Grundgerüst bietet); b) die deutschen Lektionskataloge der Universität Heidelberg;2 c) die Publikation von Wolfgang Virmond über „Die Vorlesungen der Berliner Universität 1810 –1834 nach dem deutschen und lateinischen Lektionskatalog sowie den Ministerialakten“3 und d) die deutschen Lektionskataloge der Berliner Universität.4 Zu a) Max Hoffmann teilt zu dem im Anhang seines Bandes abgedruckten Verzeichnis mit, dass es auf einer von Boeckh selbst verfassten Zusammenstellung (mit Angabe der Zuhörerzahlen) beruhe, zu der er (Hoffmann) für die Zeit ab dem Wintersemester 1814/15 anhand der „in der Hallischen Litteraturzeitung abgedruckten Vorlesungsverzeichnisse[n] der Berliner Universität das interpretierte Werk des betreffenden Schriftstellers [...] hinzugefügt“ habe. Ob das handschriftliche Verzeichnis Boeckhs den Lauf der Zeiten überdauert hat und in einem der Boeckh-Nachlässe überliefert ist, so dass man Hoffmanns Wiedergabe prüfen könnte, ist zwar unwahrscheinlich, aber nicht auszuschließen. Dennoch konnte dem aus Zeitgründen hier nicht nachgegangen werden. ¹ Vgl. Hoffmann (1901), 467 ff. ² Vgl.: „Anzeige der Vorlesungen, welche im [...] auf der Großherzoglich Badischen Ruprecht-Karolinischen Universität zu Heidelberg gehalten werden sollen. Heidelberg (o. J.)“, zu finden unter der URL: https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/unihd_ vv1784_1923 (Stand: 25. 06 .2023). ³ Virmond (2011). ⁴ Die Vorlesungsverzeichnisse der Berliner Universität vom WS 1810/11 bis zum SoSe 1910 sind eingescannt unter folgender URL einsehbar: https://digi-alt.ub.hu-berlin.de/ viewer/toc/BV041382587/1/LOG_0000/ (Stand: 25.06.2023).
*250
Tabellarische Darstellungen von Boeckhs Lehrtätigkeit
Zu b) Da man bereits seit geraumer Zeit erkannt hat, dass es sich bei Vorlesungsverzeichnissen um wichtige historische Quellen handelt, findet man diese dankenswerterweise vermehrt in gescannter Form im Internet zur Verfügung gestellt. Das betrifft auch die Verzeichnisse der Universität Heidelberg, die detailliertere Informationen zu den von Boeckh geplanten Vorlesungen enthalten als die knappe Auflistung Hoffmanns, wie z. B., welche inhaltlichen Schwerpunkte Boeckh zu setzen und welche Werk-Editionen er zugrunde zu legen gedachte. Das Manko von Vorlesungsverzeichnissen – darauf weist auch Wolfgang Virmond hin5 – besteht allerdings darin, dass sie bloßen Ankündigungscharakter haben und man durch sie nicht erfährt, welche Lehrveranstaltungen im Semester tatsächlich stattgefunden haben. So sind durch die Lektüre der Heidelberger Verzeichnisse zwar einige Konkretisierungen der von Hoffmann gemachten Angaben möglich, an einigen Stellen aber widersprechen beide einander auch, was hier nur konstatiert werden kann. Zu c) Die Berliner Universität hatte dem Ministerium am Ende jedes Semesters einen Bericht über die abgehaltenen Lehrveranstaltungen unter Nennung der Hörerzahlen vorzulegen.6 Diese Berichte sind für den Zeitraum von 1810–1914 im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz aufbewahrt.7 Wolfgang Virmond ergänzt daher die Informationen, welche die Vorlesungsverzeichnisse bieten, um jene, die in den Ministerialakten überliefert sind. Somit entsteht ein komplexes Bild: Welche Lehrveranstaltungen waren angekündigt und welche haben dann tatsächlich – unter der Beteiligung von wie vielen Hören – stattgefunden? Somit trägt auch diese Publikation dazu bei, einige der von Max Hoffmann gemachten Angaben zu konkretisieren. Leider reicht Virmonds Edition nur bis ins Jahr 1834, so dass hinsichtlich der Boeckhʼschen Vorlesungen vom Sommersemester 1834 bis zum Sommersemester 1867 eine Prüfung anhand der Berliner Vorlesungsverzeichnisse unter Hinzuziehung der Ministerial akten noch aussteht. Daraus folgt, dass die beiden folgenden Tabellen partiell nur einen vorläufigen Charakter aufweisen. Sie sind aber aufgrund der Übereinstimmung der bei Hoffmann und Virmond zu findenden Daten für den hier beabsichtigten Zweck vollkommen ausreichend. ⁵ Vgl. Virmond (2011), IX. ⁶ Vgl. hierzu ebd., XIII ff. ⁷ Vgl. ebd., XIV: „Es handelt sich um den Bestand im Geheimen Staatsarchiv, Stiftung Preußischer Kulturbesitz, GStA PK, I. HA Rep. 76 Kultusministerium, Va Sekt 2 Tit XIII Nr. 1, Bd. 1–8.“
Vorbemerkung *251
Zum Philologischen Seminar und zum Privatissimum bietet Hoffmann keinerlei inhaltliche Informationen, weshalb beide nicht in der tabellarischen Darstellung berücksichtigt wurden, auch wenn Virmonds Edition einige Angaben zu den im Philologischen Seminar behandelten Inhalten enthält. Die Inhalte der Interpretationsübungen im philologischen Seminar für den Zeitraum von 1812–1826 hat Sabine Seifert im Anhang ihrer Untersuchung vollständig gegeben.8 Für den darauffolgenden Zeitraum bedürfte es weiterer Aktenstudien. Ebenso ausgeklammert wurden alle in den Berliner Lektionskatalogen angekündigten, aber nicht realisierten Lehrveranstaltungen Boeckhs.9
Informationen zu einzelnen Vorlesungen Von Platon hat Boeckh bis auf wenige Ausnahmen immer die „Politeia“ behandelt, zum Teil „in Verbindung mit einer Einleitung in dessen Schriften und Philosophie“, wie z. B. im Sommersemester 1833.10 Ausnahmen sind: das Wintersemester 1807/08, da lautete die Ankündigung: „Platons Gorgias, Apologie, Charmides und den größern Hippias erklärt derselbe [Dr. Boeckh] nach der Heindorfischen Ausgabe, Berlin 1805“, für das Sommersemester 1809 hatte Boeckh die Erklärung der beiden Dialoge „Gorgias“ und „Charmides“ angekündigt; für das Wintersemester 1811/12 die Erklärung von „Platons ‚Gorgias‘ statarisch und die [der] ‚Republik‘ cursorisch“ und für das Sommersemester 1823 die Behandlung der beiden Dialoge „Gorgias“ und „Theätet“. Von Plautus hat Boeckh laut den Vorlesungsverzeichnissen die beiden Komödien „Trinummus“ („Drei Münzen“) und „Rudens“ („Der Schiffbruch“) behandelt, im Sommersemester 1812 dann nur noch die erstgenannte. Von Terenz hat Boeckh die beiden Male in Heidelberg die Komödien „Andria“ (‚Das Mädchen von Andros‘) und „Die Brüder“ behandelt, in Berlin dann jedes Mal „Andria“ und „Eunuchus“.
⁸ Vgl. Seifert (2021), 362 ff. ⁹ Vielleicht vermag die hier vorgelegte Darstellung eine umfassende Studie über Boeckhs Lehrtätigkeit anzuregen, die dann eine Zusammenstellung aller realisierten und nicht realisierten Lehrveranstaltungen, einschließlich der im Philologischen Seminar behandelten Gegenstände, bietet, und zwar sowohl auf Basis der Lektionskataloge beider Universitäten als auch der archivalischen Überlieferung. 10 Vgl. Virmond (1811), 737.
Tabellarische Darstellungen von Boeckhs Lehrtätigkeit
*252
TABELLE 1:
Gesamter Vorlesungszyklus
WS SS WS SS WS SS WS SS WS SS WS SS WS SS WS 1807 1808 1808 18094 1809 1810 6 1810 1811 1811 1812 1812 1813 1813 1814 1814 1808 1809 3 1810 5 1811 1812 1813 1814 1815
Römische Litteraturgeschichte
▯
Platon
▯
Euripides, Iphgenia in Aulis1
▯
Terenz
▯
▯
▯
▯
▯
▯
▯ ▯
▯
Griechische Alterthümer
▯
▯
▯
Pindar
▯
▯
▯
Demosthenes, De corona
▯
▯ ▯
▯ ▯
▯
Geschichte der alten Philosophie2
▯
Plautus
▯
▯
▯ ▯
▯7
▯ ▯
Encyklopädie
▯
Tacitus, Annalen
▯
Homer, Ilias
▯
▯ ▯
▯
▯
▯ ▯
Metrik Cicero, Verrinische Reden Tacitus, Historien Griechische Litteraturgeschichte Sophokles, Antigone
Anmerkungen zu Tabelle 1 siehe S. *259
▯ ▯
▯
Gesamter Vorlesungszyklus
*253
SS WS SS WS SS WS SS WS SS WS SS WS SS WS SS WS SS 1815 1815 1816 1816 1817 1817 1818 1818 1819 1819 1820 1820 1821 1821 1822 1822 1823 1816 1817 1818 1819 1820 1821 1822 1823
▯
▯
▯
▯
▯
▯
▯ ▯
▯
▯ ▯
▯
▯
▯
▯
▯
▯
▯
▯
▯
▯
▯
▯
▯ ▯
▯ ▯
▯ ▯
▯
▯
▯
▯
▯
▯
▯
▯
▯
▯
▯
▯
▯ ▯
▯
▯ ▯
▯ ▯
▯
Tabellarische Darstellungen von Boeckhs Lehrtätigkeit
*254
Gesamter Vorlesungszyklus
WS SS WS SS WS SS WS SS WS SS WS SS WS SS WS 1823 1824 1824 1825 1825 1826 1826 1827 1827 1828 1828 1829 1829 1830 1830 1824 1825 1826 1827 1828 1829 1830 1831
Römische Litteraturgeschichte
▯ ▯
Platon
▯
▯
Euripides, Iphgenia in Aulis
▯
Terenz Griechische Alterthümer
▯
▯
▯
▯
Pindar Demosthenes, De corona
▯
▯
▯
▯
▯
▯
▯
Geschichte der alten Philosophie Plautus Encyklopädie
▯
Tacitus, Annalen
▯
▯
▯
Homer, Ilias
▯
Metrik
▯
▯
▯
Cicero, Verrinische Reden
▯
Tacitus, Historien
▯
Griechische Litteraturgeschichte Sophokles, Antigone
▯
▯ ▯
▯
▯ ▯
▯ ▯
Gesamter Vorlesungszyklus
*255
SS WS SS WS SS WS SS WS SS WS SS WS SS WS SS WS SS 1831 1831 1832 1832 1833 1833 1834 1834 1835 1835 1836 1836 1837 1837 1838 1838 1839 1832 1833 1834 1835 1836 1837 1838 1839
▯
▯
▯
▯
▯8 ▯
▯
▯
▯
▯
▯
▯
▯
▯
▯
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▯
▯
▯
▯
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▯
▯ ▯
▯
▯ ▯
▯ ▯
Tabellarische Darstellungen von Boeckhs Lehrtätigkeit
*256
Gesamter Vorlesungszyklus
WS SS WS SS WS SS WS SS WS SS WS SS WS SS WS 1839 1840 1840 1841 1841 1842 1842 1843 1843 1844 1844 1845 1845 1846 1846 1840 1841 1842 1843 1844 1845 1846 1847
Römische Litteraturgeschichte Platon
▯
▯
▯
▯
▯
▯
▯
▯
Euripides, Iphgenia in Aulis Terenz Griechische Alterthümer
▯
Pindar Demosthenes, De corona
▯
▯
▯
▯
▯
▯
Geschichte der alten Philosophie Plautus
▯
Encyklopädie
▯
▯
Tacitus, Annalen Homer, Ilias Metrik
▯
▯
▯
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Cicero, Verrinische Reden Tacitus, Historien Griechische Litteraturgeschichte Sophokles, Antigone
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Gesamter Vorlesungszyklus
*257
SS WS SS WS SS WS SS WS SS WS SS WS SS WS SS WS SS 1847 1847 1848 1848 1849 1849 1850 1850 1851 1851 1852 1852 1853 1853 1854 1854 1855 1848 1849 1850 1851 1852 1853 1854 1855
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Tabellarische Darstellungen von Boeckhs Lehrtätigkeit
*258
Gesamter Vorlesungszyklus
WS SS WS SS WS SS WS SS WS SS WS SS WS SS WS 1855 1856 1856 1857 1857 1858 1858 1859 1859 1860 1860 1861 1861 1862 1862 1856 1857 1858 1859 1860 1861 1862 1863
Römische Litteraturgeschichte
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Platon
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Euripides, Iphgenia in Aulis Terenz Griechische Alterthümer
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Pindar Demosthenes, De corona
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Geschichte der alten Philosophie Plautus
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Encyklopädie
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Tacitus, Annalen Homer, Ilias Metrik
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Cicero, Verrinische Reden Tacitus, Historien Griechische Litteraturgeschichte Sophokles, Antigone
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Gesamter Vorlesungszyklus
*259
SS WS SS WS SS WS SS WS 1863 1863 1864 1864 1865 1865 1866 1866 1864 1865 1866 1867
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Anmerkungen zu Tabelle 1 ¹ Die „Iphgenia in Aulis“ hat Boeckh laut der Hei-
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delberger Lektionskataloge beide Male im Rahmen des Philologischen Seminars behandelt. ² „Geschichte der alten P hilosophie“: Diese Vorlesung wurde sowohl in den Heidelberger als auch in den Berliner Lektionskatalogen nicht unter der Rubrik „Philologie und Alterthumskunde“ bzw. „Philologische Wissenschaften“, sondern unter „Philosophische Wissenschaften“ angekündigt. ³ WS 1808/09: Boeckh hatte für dieses Semester noch eine Vorlesung über „Aristophanes Wolken und Plautus“ angekündigt und für das philologische Seminar die „Erklärung einiger Pindarischer Oden“. ⁴ SS 1809: Außerdem hatte Boeckh noch die „Erklärung der 4 ersten Bücher der Homerischen Iliade“ angekündigt und für das philologische Seminar die Erklärung „Etliche[r] Horazische[r] Satiren“. ⁵ WS 1809/10: Darüber hinaus hatte Boeckh noch eine Vorlesung über „Römische Antiquitäten“ angekündigt und für das philologische Seminar die Erklärung der „dem Sokratiker Simon zugeschriebenen Dialoge“. ⁶ SS 1810: Boeckh hatte noch eine „öffentliche Vorlesung über die Metrik“ angekündigt und für das philologische Seminar die Behandlung „einige[r] auserlesene[r] Oden des Horaz“. ⁷ WS 1810/11: Vorlesung nicht im Lektionskatalog aufgeführt, stattdessen hatte B oeckh eine Vorlesung über Plautus angekündigt und die Erklärung etlicher Oden des Pindar im philologischen Seminar. ⁸ SS 1834: Vorlesung im Lektionskatalog als Privatissimum angekündigt.
*260
Tabellarische Darstellungen von Boeckhs Lehrtätigkeit
TABELLE 2: Zyklus der „Encyklopädie-Vorlesung“ Vortrags- Titel laut den deutschen zeitraum Lektionskatalogen
SS 1809
Hörer
Methodologie und Encyclopädie der gesammten Philologie nebst den Grundsätzen der Grammatik, Hermeneutik und Kritik, auch in Beziehung auf das N. T. […] nach eigenem Gang
18
Encyclopädie und Methodologie der gesammten Philologie, nebst den Grundsätzen der Grammatik, Hermeneutik u. Kritik, auch mit besonderer Hinsicht auf das N. T. […] nach eigenem Plane
25
SS 1816
Philologische Encyclopädie
12
SS 1820
Philologische Encyclopädie und Methodologie
30
WS 1822/23
Philologische Encyclopädie und Methodologie
44
SS 1825
Encyklopädie und Methodo logie der philologischen Wissenschaften
84
Encyklopädie u. Methodologie der philologischen Wissenschaften
64
SS 1829
Philologische Encyclopädie und Methodologie
65
SS 1831
Philologische Encyclopädie und Methodologie
83
SS 1833
Encyklopädie und Methodo logie der philologischen Wissenschaften
62
SS 1835
Philologische Encyklopädie und Methodologie
82
SS 1837
Encyklopädie und Methodo logie der philologischen Wissenschaften
107
WS 1810/11
SS 1827
Zeitraum der Aus- bzw. Umarbeitung
Jahre
Winter 1809/10 bis Sommer 1810
1
Sommer 1811 bis Winter 1815/16
5
Winter 1816/17 bis Winter 1819/20
3,5
Winter 1820/21 bis Sommer 1822
2
Sommer 1823 bis Winter 1824/25
2
Winter 1825/26 bis Winter 1826/27
1,5
Winter 1827/28 bis Winter 1828/29
1,5
Winter 1829/30 bis Winter 1830/31
1,5
Winter 1831/32 bis Winter 1832/33
1,5
Winter 1833/34 bis Winter 1834/35
1,5
Winter 1835/36 bis Winter 1836/37
1,5
Winter 1837/38 bis Winter 1838/39
1,5
Zyklus der „Encyklopädie-Vorlesung“
Vortrags- Titel laut den deutschen zeitraum Lektionskatalogen
Hörer
SS 1839
Philologische Encyklopädie und Methodologie
70
SS 1841
Philologische Encyklopädie und Methodologie
49
SS 1843
Philologische Encyklopädie und Methodologie
74
SS 1845
Encyklopädie und Methodo logie der classischen Philologie
74
Encyklopädie und Methodo logie der philologischen Wissenschaften
53
Encyklopädie und Methodo logie der philologischen Wissenschaften
59
Encyklopädie und Methodo logie der philologischen Wissenschaften
66
SS 1853
Philologische Encyklopädie und Methodologie
41
SS 1855
Philologische Encyklopädie und Methodologie
56
SS 1857
Encyklopädie und Methodologie der philologischen Wissenschaften
56
Encyclopädie und Methodo logie der philologischen Wissenschaften
69
SS 1861
Philologische Encyklopädie und Methodologie
118
SS 1863
Encyclopädie und Methodo logie der philologischen Wissenschaften
114
Encyclopädie und Methodo logie der philologischen Wissenschaften
123
SS 1847
SS 1849
SS 1851
SS 1859
SS 1865
Zeitraum der Aus- bzw. Umarbeitung
*261
Jahre
Winter 1839/40 bis Winter 1840/41
1,5
Winter 1841/42 bis Winter 1842/43
1,5
Winter 1843/44 bis Winter 1844/45
1,5
Winter 1845/46 bis Winter 1846/47
1,5
Winter 1847/48 bis Winter 1848/49
1,5
Winter 1849/50 bis Winter 1850/51
1,5
Winter 1851/52 bis Winter 1852/53
1,5
Winter 1853/54 bis Winter 1854/55
1,5
Winter 1855/56 bis Winter 1856/57
1,5
Winter 1857/58 bis Winter 1858/59
1,5
Winter 1859/60 bis Winter 1860/61
1,5
Winter 1861/62 bis Winter 1862/63
1,5
Winter 1863/64 bis Winter 1864/65
1,5
Vorbemerkung zur Bibliographie
Die folgende Bibliographie enthält rund 2250 Einträge. Dahinter verbergen sich aber weit mehr von Boeckh in seinem Manuskript genannte Titel, da mehrbändige Editionen sowie verschiedene Auflagen eines Werkes jeweils zu einem Eintrag zusammengefasst worden sind, um diese ohnehin umfangreiche Bibliographie nicht noch zusätzlich aufzublähen. Es waren also weit mehr als 2250 Titel per Autopsie zu prüfen – was überhaupt nur zu bewältigen war, weil fast alle Bücher als Scans im Internet zu finden sind. Dennoch steckt über ein Jahr Arbeit in dieser Bibliographie, obwohl Klaus Grotsch schon den größten Teil der Titel ermittelt und aufgelistet hatte. Aufgrund von Boeckhs manchmal nur sehr kryptischen Literaturangaben wurde zur Recherche und Identifikation der von ihm gemeinten Titel auf folgende Hilfsmittel zurückgegriffen: zum einen auf die Edition von Ernst Bratuscheck, die an manchen Stellen einen Anhaltspunkt bot, welches Werk Boeckh gemeint haben könnte, und zum anderen auf Werkbibliographien, sofern diese vorlagen (wie z. B. für Eduard Gerhard, Christian Gottlob Heyne, Aloys Hirt, Jakob Andreas Konrad Levezow, Karl Otfried Müller und Friedrich August Wolf).1 Das wichtigste Hilfsmittel bei der Identifikation von Autoren oder Auflagen eines Werkes war jedoch Boeckhs handschriftliches Verzeichnis „Katalog meiner Bücher“ bzw. die von Julia Doborosky erarbeitete OnlineEdition dieses Bücherverzeichnisses.2 Denn es ist es ist sehr wahrscheinlich, dass Boeckh sich jeweils auf die Titel oder Auflagen bezogen hat, die Bestandteil seiner Privatbibliothek gewesen sind. Um das für die Nutzer dieser Edition nachvollziehbar zu machen, sind in der vorliegenden Bibliographie alle Werke, die Boeckh nachweislich besessen hat, mit einer Raute (◊) gekennzeichnet. Es ist ein glücklicher Umstand, dass Boeckhs private Bibliothek – inklusive des oben erwähnten handschriftlichen Verzeichnisses seiner Bücher – nach seinem Tod in den Besitz der Universitätsbibliothek der damaligen FriedrichWilhelms- und heutigen Humboldt-Universität zu Berlin übergegangen und in deren Bestand eingegliedert worden ist.3 Im Rahmen der von Anne Baillot ¹ Vgl. Ahrens (1997), Haase (2002), Zimmer (1999), Johannsen (2001), Unte/Rohlfing (1997) und Markner (1999). ² Vgl. https://www.berliner-intellektuelle.eu/manuscript?Boeckh_Buchkatalog+de#1 (Stand: 01.08.2022). ³ Vgl. hierzu zuletzt Doborosky (2020), 27 f. u. insbes. 71 ff. (Nennung früherer Literatur).
*264
Vorbemerkung zur Bibliographie
von Juni 2010 bis Ende 2015 geleiteten Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe „Berliner Intellektuelle 1800 –1830“4 hat Julia Doborosky die Sisyphos-Aufgabe übernommen, diesen 138 Seiten umfassenden, sukzessive über die Jahre von Boeckh ergänzten „Katalog meiner Bücher“, der knapp 6000, zum größten Teil eher kryptische Einträge enthält, zu transkribieren und die Titel und Editionen zu identifizieren. Die Ergebnisse dieser verdienstvollen Arbeit sind in der Online-Edition „Briefe und Texte aus dem intellektuellen Berlin um 1800“ dokumentiert und dort recherchierbar.5 Für die Erstellung der hier vorliegenden Bibliographie waren sie ein unverzichtbares Arbeitsmittel.6 (Umgekehrt ließen sich vermutlich anhand der hier vorliegenden Bibliographie wiederum bisher nicht zu erschließende Titel von Boeckhs Bücherliste identifizieren.) Da auch im Katalog der Universitätsbibliothek zum Teil die Vorbesitzer der Bücher ausgewiesen sind, konnten weitere, bei Doborosky nicht aufgelistete Exemplare, die aus dem Besitz Boeckhs stammen, identifiziert werden.7 Das betrifft z. B. Bröndsted (1832a) und (1832b). Beide aus Boeckhs privater Bibliothek stammende Bände befinden sich noch heute in der Universitätsbibliothek. Da die Universitätsbibliothek Dubletten an andere Bibliotheken abgegeben hat, findet man aber auch in der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz und in der Akademiebibliothek der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften Bücher aus Boeckhs Besitz, die zum Teil Marginalien aufweisen. ⁴ Ein Teil der Forschungsergebnisse der Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe ist als Online-Edition „Briefe und Texte aus dem intellektuellen Berlin um 1800“ auf der Webseite: https://www.berliner-intellektuelle.eu/ (Stand: 01.08.2022) dokumentiert. ⁵ Für genauere Informationen zu und eine Beschreibung von Boeckhs in der Universitätsbibliothek überliefertem Manuskript „Katalog meiner Bücher“ vgl. Doborosky (2020), 74 – 82. Scans der einzelnen Seiten des Bücherverzeichnisses (zusammen mit der Transkription der jeweiligen Manuskriptseite) findet man hingegen auf der Webseite „Berliner Intellektuelle um 1800“ unter: https://www.berliner-intellektuelle.eu/ manuscript?Boeckh_Buchkatalog+de – allerdings waren diese Seiten nicht verlässlich aufrufbar, so dass die Arbeit damit einem Glücksspiel glich. ⁶ Am zuverlässigsten funktionierte die Suche über den Personenindex: https://www. berliner-intellektuelle.eu/index?p+de (Stand: 01.08.2022). Die von Doborosky in ihrer Publikation versprochene „Möglichkeit des Downloads im pdf-Format“ der Transkription von Boeckhs „Katalog meiner Bücher“, vgl. Doborosky (2020), 81, besteht bisher leider nicht. Überhaupt wäre es für die Forschung weitaus sinnvoller gewesen, Boeckhs Büchersammlung in einer klassischen, alphabetisch geordneten und somit leicht durchsuchbaren Bibliographie zu erfassen, als ihre Einzelteile in dieser nur sporadisch funktionierenden Webseite zu verstecken. ⁷ So erklären sich die Differenzen, die zwischen den Angaben zum Bücherbesitz Boeckhs in der hier vorliegenden Bibliographie und denjenigen auf der Webseite „Berliner Intellektuelle um 1800“ bestehen.
Vorbemerkung zur Bibliographie
*265
Allerdings informiert weder die Online-Edition noch die hier vorliegende Bibliographie darüber, welche Bücher aus der privaten Bibliothek Boeckhs den Lauf der Zeiten überdauert haben und auch heute noch in der Universitätsbibliothek vorhanden sind. Einige diesbezügliche Informationen kann man aber über die Webseite der Universitätsbibliothek erhalten. Zum einen wurden dort bereits 2265 Titel als aus Boeckhs Besitz stammend identifiziert.8 Zum anderen wurden, mit angestoßen durch die Initiative von Anne Baillot, bereits 194 Bücher Boeckhs – und zwar vorrangig solche, die Marginalien von ihm enthalten – eingescannt und sind als Digitalisate auf der Webseite der Universitätsbibliothek einsehbar.9 Bei Titeln, zu denen mir aufgrund meiner Recherchen Informationen darüber vorlagen, ob Boeckhs Exemplare in einer Berliner Bibliothek erhalten sind, wird das im Sachapparat mitgeteilt. Bei genauerem Hinsehen entpuppen sich also die an sich schon ungeheuerlichen 2250 Einträge der hier vorliegenden Bibliographie nur als die Spitze eines Literaturberges, den Boeckh zur Kenntnis genommen hat. Denn zum einen nennt er in seinem Vorlesungsmanuskript auch Titel, die er nicht besessen hat (etwa 1480 Stück), und zum anderen besaß er tausende Bücher, die er nicht im Manuskript der Encyklopädie erwähnt. Manche Titel nennt er hier nur ein einziges Mal, manche mehrfach, einige wenige regelrecht redundant. Bei vielen Büchern, die er besessen hat und auf die er dann auch in der Encyklopädie verweist, handelt es sich um Publikationen seiner Schüler, die diese ihm mit einer gedruckten oder handschriftlichen Widmung zugesandt haben. Da er viele Schüler gehabt hat, ist dieser Aspekt nicht zu vernachlässigen, wenn man sich Boeckhs Vernetzung innerhalb der Wissenschaftswelt zu vergegenwärtigen sucht. Was die Überprüfung der bibliographischen Angaben mancher Titel erschwert hat, ist der Umstand, dass Bücher früher manchmal in einzelnen Lieferungen erschienen und Bindungen generell – entsprechend dem Geld⁸ Vgl. https://hu-berlin.hosted.exlibrisgroup.com/primo-explore/search?query=any,contains,August%20Boeckh&tab=default_tab&search_scope=default_scope&vid=hub_ub&facet=local49,include,August%20Boeckh&lang=de_DE&offset=0 (Stand: 01.08.2022), oder man geht auf der Webseite der Universitätsbibliothek unter dem Reiter „Literatur suchen“ ▷ „Historische Sammlungen“ ▷ „Sammlungen und Sonderbestände“ ▷ „Gelehrtenbibliotheken“ ▷ „Gesamtübersicht“ ▷ „Boeckh / Bibliothek des Altertumswissenschaftlers August Boeckh“ ▷ „Liste“ und bekommt im OPAC 2265 Ergebnisse angezeigt. ⁹ Vgl. https://www.digi-hub.de/viewer/browse/-/1/-/DC:gelehrtenbibliotheken.augustboeckh/ (Stand: 01.08.2022), oder man geht auf der Webseite der Universitätsbibliothek unter dem Reiter „Literatur suchen“ ▷ „Digitale Sammlungen“ ▷ „Sammlungen“ ▷ „Gelehrtenbibliotheken“ ▷ „August Boeckh“ und gelangt so zu den Digitalisaten.
*266
Vorbemerkung zur Bibliographie
beutel des Besitzers – erst im Nachhinein erfolgt sind und man dann beim Binden die einzelnen Lieferungen oder Teilbände in einem Band vereinigt und dabei in der Regel die Zwischentitelblätter entfernt hat, so dass sich anhand dieser Exemplare die bibliographischen Angaben nicht mehr verifizieren lassen. Ferner ist zu beklagen, dass eine Bibliographie aller von Boeckh verfassten Schriften nach wie vor ein Desiderat darstellt. Ein eigenes Kapitel bilden weiterhin die nichtexistenten Bücher, also Titel, die zwar einmal in einem „Meßcatalogus“, einer Verlagsankündigung oder in einer Zeitschrift angekündigt worden, aber nie erschienen sind, deren bibliographische Angaben aber bis heute (ungeprüft !) abgeschrieben und kolportiert werden.10 Aufgrund unseres scanfreudigen Zeitalters war es allerdings in den meisten Fällen möglich, die Quelle auszumachen, aus der Boeckh die Information zu einem angekündigten Titel aller Wahrscheinlichkeit nach jeweils geschöpft hat. Diese Informationen werden dann jeweils an den entsprechenden Stellen in den Anmerkungen gegeben. Zur Gestaltung der Bibliographie sind noch folgende Dinge zu bemerken: Eine Unterscheidung zwischen von Boeckh explizit genannten und von uns erschlossenen Werken wurde nicht vorgenommen, diese wird nur durch die im Sachapparat bei den betreffenden Fällen hinzugesetzte Bemerkung „vermutlich“ bzw. „wahrscheinlich“ ersichtlich. (Darüber hinaus hat jeder Leser das Recht, die Plausibilität der gemachten Angaben zu hinterfragen und zu stimmigeren Ergebnissen zu gelangen.) Die Raute dient, wie bereits angemerkt, zur Kennzeichnung jener Bücher, die Boeckh nachweislich besessen hat. Sie steht immer hinter der jeweiligen Auflage oder dem jeweiligen Band, auf den sie sich bezieht. Hat Boeckh nur einzelne Bände einer Edition besessen, werden diese am Ende des Eintrages in runden Klammern angegeben. Gibt Boeckh bei einem Titel kein Erscheinungsjahr an, wird, sofern das Buch in seinem Besitz gewesen ist, die Auflage seines Exemplars genannt. Besaß er das Buch nicht, werden die Erstauflage oder in Frage kommende gebräuchliche Auflagen angeführt. An einigen (wenigen) Stellen, an denen es aufgrund zu kryptischer Angaben Boeckhs partout nicht möglich gewesen ist, den von ihm gemeinten Titel zu erschließen, wurde darauf verzichtet, alle in 10
Aufgrund dieser Erfahrung erschiene es durchaus sinnvoll, an zentraler Stelle einen digitalen Katalog für diese Art von Titeln, die nie das Licht der Welt erblickt haben, zu initiieren. Einen analogen Versuch in diese Richtung stellt die zweibändige Bibliographie „Mehr nicht erschienen“ von Michael O. Krieg (1954 –1958) dar, vgl. ferner den Nachtrag zu Kriegs Publikation von Otmar Seemann (³1995) sowie das kursorische Anreißen der Problematik in einer Ausstellung im Schiller-Nationalmuseum in Marbach, vgl. Marbacher Magazin 80/1997, insbes. 55 – 64.
Vorbemerkung zur Bibliographie
*267
Frage kommenden Titel anzuführen. Darüber hinaus wurde – zur besseren historischen Verortung der einzelnen Werke – jeweils das Erscheinungsjahr der Erstauflage ermittelt und in eckigen Klammern hinzugefügt. Durch den Zusatz „mehr nicht erschienen“ [m. n. e.] werden mehrbändig angelegte Publi kationen gekennzeichnet, die dann aber nicht über den ersten (oder zweiten Band) hinausgekommen sind – was doch erstaunlich viele betrifft. Steht der gesamte bibliographische Eintrag in eckigen Klammern, wird dieser Titel nicht von Boeckh genannt, aber im Sachapparat erwähnt. Oft handelt es sich hierbei um Rezensionen oder anderweitige Publikationen, in denen sich der zeitgenössische Diskurs, auf den Boeckh sich bezieht, manifestiert und die diesen erhellen. Die verwendete Forschungsliteratur sowie moderne Editionen und Übersetzungen der antiken Autoren sind in einer separaten Bibliographie zusammengefasst.
Von Boeckh erwähnte Literatur
[ A nonymus: Rez. von Lüder (1800). In: Litteratur-Zeitung. Hrsg. von Johann Georg Meusel und Gottlieb Ernst August Mehmel. Erster Band. Erlangen: Walther 1800, 553 – 560. ] [ A nonymus: Rez. von Görenz (1809). In: Heidelbergische Jahrbücher der Literatur. Fünfte Abtheilung. Philologie, Historie, schöne Literatur und Kunst. Bd. 2, Heft 12. Heidelberg: Mohr und Zimmer 1810, 185 – 200. ] Anonymus [ Porson, Richard ] (Hg.): Homeri Odyssea. Graece. 3 Bde. Leipzig: Tauchnitz 1810. Anonymus: Rez. von „De l’influence exercée par la Médecine sur la renaissance des Lettres, Discours prononcé dans la Salle des Actes de la Faculté de Médecine de Montpellier le 20. Novembre 1809, jour de l’inauguration du Buste de Sa Maj. Imp. et Royale. Par Mr. Prunelle, Professeur de Médecine legale et d’histoire de la Médecine, Médecin de la maison centrale de répression de Montpellier 1809.“ In: Göttingische gelehrte Anzeigen. 75. Stück. Den 11. May 1811. Göttingen: Dieterich 1811, 737 – 749. [ A nonymus [ D. A. E. ]: Rez. von „Corpus poetarum graecarum: 1) […] 3) Homeri Odyssea. Graece. […] Tom. III. continens var. lect. e cod. Harlej et notas Ricardi Porsoni. Lips. ap. C. Tauchnitz. 1810. 4) […].“ In: Heidelbergische Jahrbücher der Literatur. Heidelberg: Mohr und Zimmer 1811, 833 – 859.] [ A nonymus: Rez. von Görenz (1809). In: Allgemeine Literatur-Zeitung. Halle: Schwetschke und Leipzig: Königl. Sächs. privil. Zeitungs-Expedition 1812, Nr. 26, Sp. 201 – 207. ] Anonymus [ F. ]: Über den Prologus der Danae. In: Litterarische Analekten, vorzüglich für alte Litteratur und Kunst, deren Geschichte und Methodik. Hrsg. von Fried. Aug. Wolf. Bd. 2. Berlin: Nauck 1820, 392 – 410. ◊ [ A nonymus: Rez. von Mannert (1824). In: Heidelberger Jahrbücher der Literatur. Heidelberg: Osswald 1825, 479 – 485. ] Anonymus [ K lausen ]: The Religious Systems of the Ancients – Fate [ Kolumnentitel ]. In: Dublin Review. Bd. 4. London: Booker & Dolman 1838, 32 – 67. Anonymus [ Mendelssohn, Joseph ]: Bericht über Rossetti’s Ideen zu einer neuen Erläuterung des Dante und der Dichter seiner Zeit. Zwei Vorlesungen. Berlin: Duncker 1840.
A
*270
Bibliographie
Abel, Otto: Makedonien vor König Philipp. Leipzig: Weidmann 1847. Adam, Alexander: Roman antiquities: or, an account of the manners and customs of the Romans […] Designed chiefly to illustrate the Latin classics, by explaining words and phrases, from the rites and customs to which they refer. The second edition, considerably enlarged. Edinburgh: Strahan, Cadell and Creech [1791 ] 21792. –: Handbuch der römischen Alterthümer. Zur vollständigen Kenntnis der Sitten und Gewohnheiten der Römer und zum leichtern Verständnis der lateinischen Klassiker, durch Erklärung der vornehmsten Worte und Redensarten, die aus den Sitten und Gebräuchen erläutert werden müssen. Aus dem Englischen nach der zweiten beträchtlich vermehrten Ausgabe übersetzt und mit Zusätzen und erläuternden Anmerkungen bereichert von Johann Leonhardt Meyer. Für Lehrer und Lernende. 2 Bde. Erlangen: Walther 1794 –1796 [ Zweite durchaus verbesserte und vermehrte Auflage: 21805 –1806; dritte und vierte Auflage: Erlangen: Heyder 31818; 41832 ]. Adelung, Johann Christoph: Mithridates oder Allgemeine Sprachenkunde mit dem Vater Unser als Sprachprobe in beynahe fünfhundert Sprachen und Mundarten. 4 Bde. Bd. 2 – 4 hrsg. von J. S. Vater. Berlin: Voss 1806 –1817. Adler, Georg Christian: Ausführliche Beschreibung der Stadt Rom. Mit Kupfern. Altona: Eckhardt 1781. Ahlwardt, Christian Wilhelm (Hg.): Pindari Carmina. Recensuit metra constituit lectionisque varietatem adiecit. Editio minor in usum praelectionum academicarum et scholarum. Leipzig: Hahn 1820. ◊ Ahrens, Heinrich Ludolf: De graecae linguae dialectis. Bd. 1: De dialectis aeolicis et pseudaeolicis. Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht 1839. ◊ –: De graecae linguae dialectis. Bd. 2: De dialecto dorica. Göttingen: Vanden hoeck und Ruprecht 1843. ◊ –: Griechische Formenlehre des Homerischen und Attischen Dialektes, zum Gebrauche bei dem Elementar-Unterrichte, aber auch als Grundlage für eine historisch-wissenschaftliche Behandlung der Griechischen Grammatik. Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht 1852. –: Hermes der Rinderdieb und Hundewürger. In: Philologus. Zeitschrift für das klassische Alterthum. Hrsg. von E. v. Leutsch. 19. Jg. Göttingen: Dieterich 1863, 401 – 417. Ainsworth, William Francis: Travels in the track of the ten thousand Greeks; being a geographical and descriptive account of the expedition of Cyrus, and of the retreat of the ten thousand Greeks, as related by Xenophon. London: Parker 1844. Alberti, Johannes (Hg.): Ἡσυχίου Λεξικόν. Hesychii Lexicon cum doctorum viro-
Von Boeckh erwähnte Literatur
*271
rum integris, vel editis antehac, nunc auctis & emendatis, Hadr. Junii, Henr. Stephani, Jos. Scaligeri […] etc. vel ineditis Henr. Valesii, Dan. Heinsii […] etc. in primis Ludolphi Kusteri, Tiber. Hemsterhusii […] etc. praeter selectas Jo. Jensii, Dan. Wilh. Trilleri […] etc. Ex Autographis partim recensuit, partim nunc primum edidit, suasque Animadversiones perpetuas adjecit Joannes Alberti. Cum ejusdem prolegomenis, et adparatu Hesychiano. 2 Bde. Leiden: Luchtmans 1746 –1766. ◊ [ A llgemeines Verzeichniß derer Bücher, welche in der Frankfurter und Leipziger Michaelmesse des 1785 Jahres entweder ganz neu gedruckt, oder sonst verbessert, wieder aufgeleget worden sind, auch inskünftige noch herauskommen sollen. Leipzig: Weidmann o.J. (Dieser „Meßcatalogus“ reicht von der Ostermesse 1785 bis zur Michaelismesse 1787 und hat 780 Seiten in einer durchgehenden Paginierung.) ] Almeloveen, Theodoor Jansson van: Fastorum Romanorum consularium libri duo, quorum prior iuxta seriem annorum, posterior secundum ordinem alphabeticum digestus […]. Accedunt praefecti Romae et Constantinopolis. Amsterdam: Wolters 1705 [ Editio altera, auctior multo et emendatior. Am sterdam: Janssonius van Weasberge 21740 ]. – (Hg.): Στράβωνος Γεογραφικῶν βίβλοι ιζ. Strabonis Rerum geographicarum libri XVII. Accedunt huic editioni, ad Casaubonianam III expressæ, notæ integræ G. Xylandri, Is. Casauboni […] aliorumque. Subjiciuntur Chrestomathiæ græc. & lat. 2 Bde. mit durchgehender Paginierung. Amsterdam: Wolters 1707. Ambrosch, Julius Athanasius: Studien und Andeutungen im Gebiet des altrömischen Bodens und Cultus. Erstes Heft. Mit einem Plane des Forum romanum und der Sacra via. Breslau: Hirt 1839. ◊ –: Quaestionum pontificalium […]. In: Index Scholarum in Universitate Litterarum Vratislaviensi [ jeweils zum Sommersemester. Breslau: Universitätsdruckerei ] 1847, 3 – 8; 1848 ◊, 3 –12; 1850, 3 –15; 1851, 3 –11. Anthon, Charles: A classical dictionary: Containing an account of the principal proper names mentioned in ancient authors, and intended to elucidate all the important points connected with the geography, history, biography, mythology, and fine arts of the Greeks and Romans. Together with an account of coins, weights, and measures, with tabular values of the same. New York: Harper & brothers 1842. Anville, Jean Baptiste Bourguignon d’: Atlas antiquus maior. [ Paris: Demanne 1768 ]. –: Géographie ancienne abrégée. 3 Bde. Paris: Merlin 1768. –: Atlas antiquus Danvillianus minor. Conspectus tabularum geographicarum. Nürnberg: Weigel und Schneider 1778 [1801 ].
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Bibliographie
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tion of the ruins of several ancient cities, and especially Antioch of Pisidia. 2 Bde. London: Bentley 1834. Aschbach, Joseph von: Livia, Gemahlinn [ ! ] des Kaisers Augustus. Eine historisch-archäologische Abhandlung. Wien: K.-K. Hof- und Staatsdruckerei 1864 [ = Separatdruck aus: Denkschriften der Philosophisch-historischen Klasse der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Bd. 13.1. Wien: K.-K. Hof- und Staatsdruckerei 1864, 29 – 84 ]. Asiatic[ k ] Researches: or, Transactions of the society, instituted in Bengal, for inquiring into the history and antiquities, the arts, sciences, and literature, of Asia. 20 Bde. Calcutta und London 1788 –1839. Ast, Friedrich: De Platonis Phaedro. Inclutae Societatis Latinae Ienensis auctoritate. Accessit epistola Henr. Caroli Abr. Eichstadii. Jena: Göpfert 1801. –: Grundriß einer Geschichte der Philosophie. Landshut: Thomann 1807. ◊ –: Grundlinien der Grammatik, Hermeneutik und Kritik. Landshut: Thomann 1808a. ◊ –: Grundriß der Philologie. Landshut: Krüll 1808b. – (Hg.): Platonis quae exstant opera. Accedunt Platonis quae feruntur scripta. Ad optimorum librorum fidem recensuit. In linguam latinam convertit annotationibus explanavit indicemque rerum ac verborum accuratissimos adjecit. 11 Bde. [ Bd. 10 –11: Friderici Asti Annotationes in Platonis opera ]. Leipzig: Weidmann 1819 –1832. Aucher, Jean-Baptiste (Hg.): Eusebii Pamphili Caesariensis episcopi Chronicon Bipartitum. Nunc primum ex Armeniaco textu in Latinum conversum, adnotationibus auctum, Graecis fragmentis exornatum. 2 Teile. Venedig: Typis Coenobii PP. Armenorum in insula S. Lazari 1818. Aufrecht, Simon Theodor/Kirchoff, Adolf: Die umbrischen Sprachdenkmäler. Ein Versuch zur Deutung derselben. 2 Bde. Berlin: Dümmler 1849 –1851. August, Ernst Ferdinand: Zur Kenntniss der geometrischen Methode der Alten. In besonderer Beziehung auf die Platonische Stelle im Meno 22. d. [ Zuerst 1829 im Programm des Cölnischen Real-Gymnasiums. ] Berlin: Nicolai 1843. Bachmann, Ludwig (Hg.): Anecdota graeca. E codd. mss. Bibl. Reg. Parisin. Volumen primum. Leipzig: Hinrichs 1828. ◊ Bähr, Johann Christian Felix: Geschichte der römischen Literatur. Dritte durchaus verbesserte und vermehrte Ausgabe. 2 Bde. Karlsruhe: Müller [1828; 21832 ] 3 1844 –1845 [ 41868 –1870 ]. –: Geschichte der römischen Literatur. I. Supplement-Band: Die christlichen Dichter und Geschichtsschreiber Roms. Karlsruhe: Müller 1836.
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–: Geschichte der römischen Literatur. II. Supplement-Band: Die christlich- römische Theologie, nebst einem Anhang über die Rechtsquellen. Karlsruhe: Müller 1837. –: Geschichte der römischen Literatur. III. Supplement-Band: Geschichte der römischen Literatur im karolingischen Zeitalter. Karlsruhe: Müller 1840. –: Equites. In: Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste. Hrsg. von J. S. Ersch und J. G. Gruber. Erste Section: A.–G. 36. Theil. Leipzig: Brockhaus 1842, 107 –132. –: Exegese. In: Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste. Hrsg. von J. S. Ersch und J. G. Gruber. Erste Section: A.–G. 39. Theil. Leipzig: Brockhaus 1843, 371 – 375. Bailly, Jean Sylvain: Histoire de l’astronomie ancienne, depuis son origine jusqu’à l’établissement de l’école d’Alexandrie, Paris: Frères Debure 1775 [ Paris: de Bure fils aîné 21781 ]. –: [ Bd. 1: ] Geschichte der Sternkunde des Alterthums bis auf die Errichtung der Schule zu Alexandrien. [ Bd. 2: ] Geschichte der alten Sternkunde, oder die Erläuterung der astronomischen Geschichte des Alterthums. Übersetzt von C. E. Wünsch. 2 Bde. Leipzig: Schwickert 1777. Baiter, Johann Georg: Fasti consulares triumphalesque Romanorum. Zürich: Orell Füssli 1838. Banier, Antoine: La mythologie et les fables expliquées par l’histoire. 8 Bde. Paris: Briasson 1738 –1740 [ 21764 ]. Barbié du Bocage, Jean Denis: Carte de la Morée. Dressée et gravée au dépôt G[ énér ]al de la Guerre par ordre du Gouvernement en 1807. Gravé par A. Blondeau. Paris 1814. Barby, Johann Heinrich Christian: Encyklopädie und Methodologie des humanistischen Studiums oder der Philologie der Griechen und Römer. Bd. 1. Berlin: Maurer 1805. [ m. n. e. ] Barthélemy, Jean-Jacques: Voyage du jeune Anarcharsis en Grèce, dans le milieu du quatrième siècle avant l’ère vulgaire. 4 Bde. Paris: de Bure 1788. –: Recueil de cartes géographiques, plans, vues et médailles de l’ancienne Grèce, relatifs au Voyage du jeune Anacharsis; précédé d’une analyse critique des cartes. Seconde Édition. Paris: De Bure [1788 ] 1789. –: Reise des jüngern Anacharsis durch Griechenland, viertehalbhundert Jahr vor der gewöhnlichen Zeitrechnung. Nach der zweiten Ausgabe des Originals übersetzt von Herrn Bibliothekar Biester. Neue wohlfeilere Ausgabe. Hrsg. von Johann Erich Biester. 7 Bde. Berlin: Lagarde 1792 –1793. ◊ –: Geographie, Chronologie, Staaten-[ , ] Gelehrten- und Künstler-Geschichte[ , ] Maaß-[ , ] Münz- und Gewichtkunde von Alt-Griechenland in 31 Kupfertafeln
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und 12 Tabellen. Nebst einer kritischen Abhandlung. Aus der Reise des jüngern Anacharsis. Berlin: Lagarde 1793. Bartoli, Pietro Santo/Bellori, Giovanni Pietro: Le Antiche Lucerne sepolcrali figurate. Raccolte dalle Cave sotteranee, e grotte di Roma. Nelle quali si contengono molte erudite memorie. Designate ed intagliate nelle loro forme da Pietro Santi Bartoli. Divise in tre parti, con l’osservationi di Gio[ vanni ] Pietro Bellori. Rom: Buagni 1691. –: Lucarnæ veterum sepulchrales iconicæ, Ex Cavernis Romæ subterraneis collectæ, & a Pitro Santi Bartoli, Cum Observationibus J. Petri Bellorii, ante decennium editæ: Nunc ob Argumenti nobilitatem, & latius diffundendi ejus usus gratia ad Exemplar Romanum Versis ex Italico in Latinum Observationibus recusae. Kölln a. d. Spree: Liebpert 1702 [ Leiden: van der Aa 1728 ]. Basiades, [ Konstantinos Herokles ]: Περὶ τῆς ἀρχῆς τῶν γλωσσῶν. In: Ὁ ἐν Κωνσταντινούπολει Ἑλληνικὸς φιλολογικὸς σύλλογος. Bd. 1. Konstantinopel: 1863, 27 – 32. Bast, Friedrich Jakob: Commentatio palaeographica. In: Gregorii Corinthii et aliorum grammaticorum libri de dialectis linguae graecae. Quibus additur nunc primum editus Manuelis Moschopuli libellus de vocum passionibus. Recensuit et cum notis Gisb. Koenii, Fr. Iac. Bastii, Io. Franc. Boissonadi suisque edidit Godofr. Henr. Schaefer. Accedit Fr. Iac. Bastii Commentatio Palaeographica cum tabulis Aeneis VII. Leipzig: Weigel 1811, 701 – 861. ◊ Bauer, Karl Gottfried: Friedrich Wolfgang Reiz. Einige Grundstriche zur Charakteristik unsers unvergeßlichen Lehrers an Hrn. D. Heinrich Blümner. Leipzig: Crusius 1790. Bauer, Karl Ludwig: De lectione Thucydidis optima interpretandi disciplina. Leipzig: Breitkopf 1753. Baumgarten, Siegmund Jakob: Ausführlicher Vortrag der biblischen Hermeneutic. Hrsg. von Joachim Christoph Bertram. Halle: Gebauer 1769. Bäumlein, Wilhelm Friedrich Ludwig: Untersuchungen über die griechischen Modi und die Partikeln κέν und ἄν. Heilbronn: Landherr 1846. –: Die Bedeutung der klassischen Studien für eine ideale Bildung. Heilbronn: Landherr 1849. –: Untersuchungen über griechische Partikeln. Stuttgart: Metzler 1861. Baur, Ferdinand Christian: Symbolik und Mythologie oder die Naturreligion des Alterthums. 2 Bde. Stuttgart: Metzler 1824 –1825. Bayle, Pierre: Dictionaire historique et critique. 2 Bde. Rotterdam: Leers 1697 [ es folgten zahlreiche Auflagen und Übersetzungen, u. a. von Johann Christoph Gottsched ins Deutsche, 4 Bde., 1741 –1744 ]. Beaufort, Francis: Karamania, or a brief Description of the South Coast of
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–: Commentationes criticae quinque de glossematis in veteribus libris. Leipzig: Cnobloch 1832. Beck, Johann Renatus Wilhelm: Lexicon Latino-Graecum manuale in usum scholarum accedit index prosodicus. Leipzig: Hinrichs 1817. Becker, Karl Ferdinand: Deutsche Sprachlehre. Erster Band. Organism der Sprache als Einleitung zur deutschen Grammatik. Frankfurt am Main: Reinherz 1827 [ 21841 ]. –: Deutsche Sprachlehre. Zweiter Band. Deutsche Grammatik. Frankfurt am Main: Hermann 1829. Becker, Wilhelm Adolph: Gallus oder Römische Scenen aus der Zeit Augusts. Zur Erläuterung der wesentlichsten Gegenstände aus dem häuslichen Leben der Römer. Leipzig: Fleischer 1838. –: Charikles. Bilder altgriechischer Sitte. Zur genaueren Kenntniss des griechischen Privatlebens. 2 Bde. Leipzig: Fleischer 1840. ◊ –: De Romae veteris muris atque portis scripsit Guilielmus Adolphus Becker. Accedunt Urbis tabulae duae lithographicae. Leipzig: Weidmann 1842. ◊ –: Handbuch der römischen Alterthümer. Nach den Quellen bearbeitet. 5 Teile in 8 Bdn. [ ab Bd. 4: Begonnen von Wilhelm Adolph Becker fortgesetzt von Joachim Marquardt. ] Bd. 1 – 4: Leipzig: Weidmann 1843 –1851, Bd. 5 – 8: Leipzig: Hirzel 1853 –1867. ◊ –: Die römische Topographie in Rom. Eine Warnung. Als Beilage zum ersten Theile seines Handbuchs der römischen Alterthümer. Leipzig: Weidmann 1844. –: Zur römischen Topographie. Antwort an Herrn Urlichs. Leipzig: Weidmann 1845. –: Gallus oder Römische Scenen aus der Zeit Augusts. Zur genaueren Kenntniss des römischen Privatlebens. Zweite sehr vermehrte und berichtigte Ausgabe von Prof. Dr. Wilhelm Rein. 3 Bde. Leipzig: Fleischer 21849. –: Charikles. Bilder altgriechischer Sitte, zur genaueren Kenntniss des griechischen Privatlebens. In zweiter Auflage berichtigt und mit Zusätzen versehen von Karl Friedrich Hermann. 3 Bde. Leipzig: Fleischer 21854. ◊ –: Gallus oder Römische Scenen aus der Zeit Augusts. Zur genaueren Kenntniss des römischen Privatlebens. Dritte berichtigte und abermals sehr vermehrte Ausgabe von Prof. Dr. Wilhelm Rein. 3 Bde. Leipzig: Fleischer 31863. Beger, Lorenz: Thesaurus ex thesauro palatino selectus, sive gemmarum et numismatum quae in electorali cimeliarchio continentur elegantiorum aere expressa, et convenienti commentario illustrata dispositio. Heidelberg: Delborn 1685. Bekker, Immanuel (Hg.): Anecdota graeca. 3 Bde. Berlin: Nauck und Reimer (Bd. 2 – 3) 1814 –1821. ◊
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– (Hg.): Platonis Dialogi graece et latine. 8 Bde. Berlin: Reimer 1816 –1818. ◊ – (Hg.): Apollonii Alexandrini De constructione orationis libri quatuor. Berlin: Reimer 1817. ◊ –: In Platonem a se editum commentaria critica. Accedunt scholia. 2 Bde. Berlin: Reimer 1823. ◊ – (Hg.): Oratores Attici. Bd. 4 (Demosthenis pars prior) und Bd. 5 (Demosthenis pars altera. Lesbonax. Herodes. Antisthenes. Alcidamas. Gorgias). Berlin: Reimer 1824. ◊ – (Hg.): Photii Bibliotheca. 2 Bde. mit durchgehender Paginierung. Berlin: Reimer 1824 –1825. ◊ – (Hg.): Aristoteles graece ex recensione Immanuelis Bekkeri. Edidit Academia regia Borussica. 2 Bde. Berlin: Reimer 1831. ◊ Bellermann, Johann Friedrich: Griechische Schulgrammatik zur Erlernung des Attischen Dialekts, nebst einem Lesebuche. Berlin: Jeanrenaud 1852. Benary, Albert Agathon: Die römische Lautlehre sprachvergleichend dargestellt. Erster Band. Berlin: Jonas 1837. [ m. n. e. ] Benfey, Theodor: Griechisches Wurzellexikon. 2 Bde. Berlin: Reimer 1839 –1842. [ m. n. e. ] Benloew, Louis: De l’accentuation dans les langues indo-européennes, tant anciennes que modernes. Paris: Hachette et cie 1847. ◊ –: Aperçu général de la science comparative des langues pour servir d’introduction à un traité comparé des langues indo-européennes. Paris: Durand 1858. ◊ –: De quelques caractères du langage primitif. Lu à l’Académie des inscriptions et belles-lettres le 30 octobre 1861. Paris und Leipzig: Franck 1863. Bentley, Richard: Proposals for Printing a new edition of the Greek Testament, and St. Hierom’s Latin Version. London: Knapton 1721. – (Hg.): M. Manilii Astronomicon ex recensione et cum notis Richardi Bentleii. London: Vaillant 1739. – (Hg.): Q. Horatius Flaccus, ex recensione & cum notis atque emendationibus. 2 Bde. [ Cambridge 1711 ◊ ] Leipzig: Georg 1764. ◊ –: Opuscula Philologica dissertationem in Phalaridis Epistolas ad Ioannem Millium complectentia. [ London: Buck 1697 ] Leipzig: Schickert 1781. ◊ –: De metris Terentianis ΣΧΕΔΙΑΣΜΑ. In: M. Acci Plauti Rudens. Ad editionum Antiquarum fidem tum ad criticorum emendationes et ad metricae legis normam passim reficta. Accedit Richardi Bentleii de metris terentianis item Gabrielis Faerni de versibus comicis liber imperfectus edidit Fridericus Volfgangus Reizius. Leipzig: Schwickert 1789, 75 – 98. ◊ [ Zuerst in: Publii Terentii Afri Comoediae, Phaedri Fabulae Aesopiae, Publii Syri et aliorum Veterum Sententiae. Cambridge: Crownfield 1726, I–XIX. ]
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Alterthum. Hrsg. von F. W. Schneidewin. Bd. 2. Göttingen: Dieterich 1847, 362 – 378. ◊ –: Grundriß der Griechischen Litteratur; mit einem vergleichenden Überblick der Römischen. Zweite Bearbeitung. Erster Theil: Innere Geschichte der Griechischen Litteratur. Halle: Anton 21852. ◊ –: Commentationes academicae quibus paralipomena syntaxis Graecae continentur. Quaestiones novas litterarias in annum 1854. Positas promulgandi causa editae. In: Index lectionum. Halle: Ploetz 1854. –: Grundriß der Griechischen Litteratur; mit einem vergleichenden Überblick der Römischen. Zweite Bearbeitung. Zweiter Theil: Geschichte der griechischen Poesie. Halle: Anton 21856 –1859. ◊ –: Paralipomena syntaxis Graecae continuata. In: Index lectionum. Halle: Ploetz 1862. Besoldt, Christoph: De Verae Philosophiae Fundamento, II. De Studio Liberalium Artium & Philosophiae, III. De Encyclopaedia, seu complexu omnium Disciplinarum. Ac de vulgari illo Proverbio: In omnibus aliquid, in toto nihil. Dissertationes Christophori Besoldi. Ex repetita eiusdem recognitione. Tübingen: Brunn 1630. Beulé, Charles Ernest: Études sur le Péloponèse. Publié sous les auspices du Ministère de l’instruction publique et des cultes. Paris: Didot 1855. ◊ –: Les monnaies d’Athènes. Paris: Rollin 1858. Bielfeld, Detlef Friedrich: Vom Sonus der lateinischen Sprache. (Zum 59. Stück der N. Leipz. Lit. Zeit. 1809.) In: Neues Allgemeines Intelligenzblatt für Literatur und Kunst. Zur N. Leipz. Lit. Zeitung gehörend. Leipzig: Exped. d. Literaturzeitung 1810a, 7. Stück, Sp. 97 –104. –: Nochmalige Erörterung über den Sonus der latein. Sprache; veranlasst durch die Vertheidigung des Hrn. Prof. Hermann im 9ten St. des Intell. Bl. der N. L. Lit. Zeit. In: Neues Allgemeines Intelligenzblatt für Literatur und Kunst. Zur N. Leipz. Lit. Zeitung gehörend. Leipzig: Exped. d. Literaturzeitung 1810b, 27. Stück, 417 – 425. Billerbeck, Heinrich Ludwig Julius: Flora classica. Leipzig: Hinrichs 1824. Billroth, Johann Gustav Friedrich: Lateinische Schulgrammatik für alle Klassen. Zweite Ausgabe besorgt von Dr. Friedrich Elendt. Leipzig: Weidmann [1834 ] 2 1838 [ 31848 ]. Bindseil, Heinrich Ernst: Abhandlungen zur allgemeinen vergleichenden Sprachlehre. I. Physiologie der Stimm- und Sprachlaute. II. Über die verschiedenen Bezeichnungsweisen des Genus in den Sprachen. Hamburg: Perthes 1838. Biot, Jean Baptiste: Résumé de chronologie astronomique. In: Mémoires de l’Académie des sciences de l’Institut de France. Bd. 22. Paris: Didot 1850, 209 – 476.
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Bibliographie
–: Über die Bildung der Weltseele im Timaeos des Platon. In: Studien. Hrsg. von Karl Daub und Friedrich Creuzer. Bd. 3. Heidelberg: Mohr und Zimmer 1807, 1 – 95 [ = Boeckh (1866), 109 –180 ]. ◊ –: Graecae tragoediae principum, Aeschyli, Sophoclis, Euripidis, num ea, quae supersunt, et genuina omnia sint, et forma primitiva servata, an eorum familiis aliquid debeat ex iis tribui. Insunt alia quaedam ad crisin tragicorum Graecorum pertinentia. Heidelberg: Mohr und Zimmer 1808a. ◊ –: Rez. von „Platons Werke von F. Schleiermacher. Ersten Theiles erster Band. Berlin 1804. in der Realschulbuchhandlung. IV und 412 S. 8. Ersten Theiles zweiter Band, 1805. 445 S. gr. 8. (3 Rthlr. 16 ggr.)“ In: Heidelbergische Jahr bücher der Literatur. Erster Jahrgang. Fünfte Abtheilung. Philologie, Historie, Literatur und Kunst. Heidelberg: Mohr und Zimmer: 1808b, 81 –121 [ = Boeckh (1872b), 1 – 38 ]. ◊ –: Rez. von „1) Berlin, b. Nauck: Platonis dialogi quatuor, Lysis, Charmides, Hippias major, Phaedrus. Annotatione perpetua illustravit Lud. Frid. Heindorf, A. M. Gymnasii Berolino-Coloniensis Professor. 1802. 371 S. gr. 8. (1 Thlr. 12 Gr.) / 2) Ebendaselbst: Platonis dialogi duo, Gorgias et Theaetetus, emendavit et annotatione instruxit Lud. Frid Heindorfius. Accedit Auctarium animadversionum Philippi Buttmanni. 1805. 569 S. gr. 8. (2 Thlr. 6 Gr.) / 3) Ebendaselbst: Platonis dialogi tres, Cratylus, Parmenides, Euthydemus, em. et. ann. instr. Lud. Frid. Heindorfius. 1806. 431 S. gr. 8. (1 Thlr. 18 Gr.) / 4) Ebendaselbst: Platonis libri quatuor, Gorgias, Apologia Socratis, Charmides, Hippias major, scholarum in usum edidit L. F. Heindorf. Praefixa est annotatio critica in Apologiam Socratis. 1805. 163. S. 8. (16 Gr.)“ In: Jenaische allgemeine LiteraturZeitung. Jena und Leipzig: Kurfürstlich Sächsische Zeitungsexpedition 1808c, Nr. 176 –178, 177 – 200 [ = Boeckh (1872b), 46 – 79 ]. –: Von dem Übergange der Buchstaben in einander. Ein Beitrag zur Philosophie der Sprache. In: Studien. Hrsg. von Karl Daub und Friedrich Creuzer. Bd. 4. Heidelberg: Mohr und Zimmer 1808d, 358 – 396 [ = Boeckh (1866), 204 – 228 ]. ◊ –: Rez. von „Göttingen, b. Dieterich: Specimen editionis Symposii Platonis. Inest et quaestio, qua Alcaeo carmen vindicatur, quod vulgo Theocriti putaverunt. Dissertatio, quam – pro facultate legendi rite adipiscenda – defendet auctor Frid. Thiersch. Ph. D. 1808. 48 S. 4. (8 Gr.)“ In: Jenaische allgemeine LiteraturZeitung. Jena und Leipzig: Kurfürstlich Sächsische Zeitungsexpedition 1809a, Nr. 23, 181 –184 [ = Boeckh (1872b), 133 –140 ]. –: Über die Versmaße des Pindaros. Berlin: Realschulbuchhandlung 1809b. ◊ –: [ Selbstanzeige: ] Graecae tragoediae principum, Aeschyli, Sophoclis, Euripidis, num ea, quae supersunt, genuina omnia sint, et forma primitiva servata, an eorum familiis aliquid debeat ex iis tribui. Insunt alia quaedam ad crisin
Von Boeckh erwähnte Literatur
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tragicorum Graecorum pertinentia. Scripsit Augustus Boeckhius, Professor Heidelbergensis. Heidelb. ap. Mohr et Zimmer. MDCCCVIII. XX u. 330 S. gr. 8. (2 fl. 42 kr.) In: Heidelbergische Jahrbücher der Literatur. Zweyter Jahrgang. Fünfte Abtheilung. Philologie, Historie, Literatur und Kunst. Bd. 1, Heft 1. Heidelberg: Mohr und Zimmer: 1809c, 39 – 46 [ = Boeckh (1872b), 99 –106 ]. ◊ –: Rez. von „Versuch eines Beweises, daß wir in Pindars Siegeshymnen Urkomoedien übrig haben, welche auf Gastmahlen gesungen wurden; und neue Grundideen in der griechischen Prosodie. Von J. W. Kuithan. Erste Abtheilung. Dortmund und Leipzig bey den Gebrüdern Mallinckrodt 1808. 136 S. gr. 8. (18 gr.)“ In: Heidelbergische Jahrbücher der Literatur. Zweyter Jahrgang. Fünfte Abtheilung. Philologie, Historie, Literatur und Kunst. Bd. 2, Heft 9. Heidelberg: Mohr und Zimmer: 1809d, 3 – 22 [ = Boeckh (1872b), 141 –158 ]. ◊ – (Hg.): Simonis Socratici, ut videtur, dialogi quatuor. De lege, De lucri cupidine, De iusto ac De virtute. Additi sunt incerti auctoris dialogi Eryxias et Axiochus. Graeca recensuit et praefationem criticam praemisit. Accedit varietas lectionis Stephanianae. Heidelberg: Mohr und Zimmer 1810. ◊ –: Disputatur de simultate, quam Plato cum Xenophonte exercuisse fertur. In: Natalita quadragesima secunda serenissimi ac potentissimi principis Friderici Guilelmi III. Borussorum Regis […] celebranda indicit Universitatis litterariae Berolinensis Rector et Senatus. Berlin: Unger 1811, 3 – 39 [ = Boeckh (1874), 1 – 34 ]. – (Hg.): Πινδάρου τὰ σωζόμενα. Pindari opera quae supersunt. Textum in genuina metra restituit et ex fide librorum manuscriptorum doctorumque con iecturis recensuit. Annotationem criticam scholia integra interpretationem latinam commentarium perpetuum et indices adiecit. 2 Bde. in 4 Teilbänden. Leipzig: Weigel 1811 –1821. ◊ –: Die Staatshaushaltung der Athener. Mit einundzwanzig Inschriften. 2 Bde. Berlin: Realschulbuchhandlung 1817. ◊ –: Philolaos, des Pythagoreers Lehren. Nebst den Bruchstücken seines Werkes. Berlin: Voss 1819. ◊ [ –: (De titulo Delphico [C. I. G. No. 25 ]). In: Index lectionum […] Universitate Litteraria Berolinensi per semestre hibernum MDCCCXXI–MDCCCII […]. Berlin: Typis Academicis 1821, 3 – 6 [ = Boeckh (1874), 166 – 212 ].] –: Erklärung einer Aegyptischen Urkunde auf Papyrus in Griechischer Cursivschrift vom Jahre 104. vor der Christlichen Zeitrechnung. In: Abhandlungen der Königlichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Aus den Jahren 1820 –1821. Historisch-philologische Klasse. Berlin: Reimer 1822, 1 – 36 [ = Boeckh (1871), 205 – 247 ]. –: (De Euripideae Iphigeniae Aulidensis loco emendando [ v. 335. 336. ed. Markl. ]).
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Bibliographie
In: Index lectionum […] Universitate Litteraria Berolinensi per semestre aestivum MDCCCXXIII […]. Berlin: Reimer 1823a, 3 – 6 [ = Boeckh (1874), 188 –194 ]. –: Oratio de antiquarum litterarum disciplina. Nataliciis quinquagesimis tertiis Friderici Guilelmi III. Regis Borussorum celebrandis auctoritate universitatis Berolinensis d. III. M. Aug. a. 1822. habita. In: Miscellanea maximam partem critica. Hrsg. von Friedrich Traugott Friedemann und Johann Dietrich Gott fried Seebode. Bd. 2.1. Wittenberg: Zimmermann und London/Paris/Strassburg: Treuttel und Wuerz 1823b, 1 –10 [ = Boeckh (1858), 100 –110 ]. [ –: (De Hermae Attici inscriptione Fourmontiana. [C. I. G. No. 12 ]). In: Index lectionum […] Universitate Litteraria Berolinensi per semestre aestivum MDCCCXXIV […]. Berlin: Reimer 1824a, 3 – 6 [ = Boeckh (1874), 198 – 207 ].] –: (De Pausaniae stilo Asiano). In: Index lectionum […] Universitate Litteraria Berolinensi per semestre hibernum MDCCCXXIV–MDCCCXXV […]. Berlin: Typis Academicis 1824b, 3 – 6 [ = Boeckh (1874), 208 – 212 ]. –: Antikritik [ gegen G. Hermanns Rezension des Corpus Inscriptionum Graecarum ]. In: [ Hallische ] Allgemeine Literatur-Zeitung. Halle: Schwetschke und Leipzig: Königl. Sächs. privil. Zeitungs-Expedition 1825a, Nr. 245, Sp. 289 – 293 [ = Boeckh (1872b), 255 – 261 ]. –: (De Sophoclis Oedipi Colonei tempore dissertatio prior.) In: Index lectionum […] Universitate Litteraria Berolinensi per semestre hibernum MDCCCXXV– MDCCCXXVI […]. Berlin: Typis Academicis 1825b, 3 – 8 [ = Boeckh (1874), 228 – 234 ]. –: Über die kritische Behandlung der Pindarischen Gedichte. In: Abhandlungen der Königlichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Aus den Jahren 1822 und 1823. Historisch-philologische Klasse. Berlin: Dümmler 1825c, 261 – 400 [ = Boeckh (1871), 248 – 396 ]. – (Hg.): Pindari Carmina quae supersunt cum deperditorum fragmentis selectis. Editio secunda correctior. Leipzig: Weigel und Leiden: Luchtmans 1825d. –: Über die Antigone des Sophokles. [ Gelesen am 29. Januar und 12. Februar 1824. ] In: Abhandlungen der Königlichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Aus dem Jahre 1824. Historisch-philologische Klasse. Berlin: Dümmler 1826a, 41 – 88 [ = Boeckh (1843), 119 –182 ]. –: Nachträgliche Bemerkungen zu der Abhandlung über die Antigone des Sophokles. In: Abhandlungen der Königlichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Aus dem Jahre 1824. Historisch-philologische Klasse. Berlin: Dümmler 1826b, 225 – 237 [ = Boeckh (1843), 183 – 203 ]. –: Oratio nataliciis Friderici Guilelmi III. celebrandis d. III. m. Aug. a. MDCCCXXVI. habita (De philosophiae et historiae cum ceteris disciplinis coniunctione) [1826c ]. In: Boeckh (1858), 138 –146.
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–: Über die Logisten und Euthynen der Athener, mit einem Vorwort und einem Anhang. In: Rheinisches Museum für Philologie, Geschichte und griechische Philosophie. Hrsg. von A. Boeckh, B. G. Niebuhr und Ch. A. Brandis. Bd. 1. Bonn: Weber 1827a, 39 –107 [ = Boeckh (1872b), 262 – 328 ]. –: Rez. von „Im Verlage der J. G. Cotta’schen Buchhandlung: Reisen und Untersuchungen in Griechenland, nebst Darstellung und Erklärung vieler neuentdeckten Denkmäler Griechischen Styls, und einer kritischen Übersicht aller Unternehmungen dieser Art, von Pausanias bis auf unsere Zeiten. In acht Büchern. Sr. M. dem Könige von Dänemark gewidmet von Dr. P. O. Bröndsted, der Universität zu Kopenhagen und mehrerer Akademien Mitgliede, Ritter des Danebrogordens, königl. Dänischem Geschäftsträger am Römischen Hofe. Erstes Buch. Paris, gedruckt bei Firmin Didot, königlichem Buchdrucker, Jacobsstrasse Nro. 24. 1826. 129 S. kl. Fol. mit 34 Kupferplatten.“ In: Jahrbücher für wissenschaftliche Kritik. Hrsg. von der Societät für Wissenschaftliche Kritik zu Berlin. Stuttgart und Tübingen: Cotta 1827b, Bd. 1, Nr. 1– 6, Sp. 1 – 36 [ = Boeckh (1872b), 329 – 368 ]. ◊ – /Franz, Johannes/Curtius, Ernst/Kirchhoff, Adolf (Hgg.): Corpus Inscriptionum Graecarum. Auctoritate et impensis Academiae regiae litterarum Borussicae. 4 Bde. Berlin: Reimer 1828 –1859. –: De Archontibus Atticis Pseudeponymis. In: Abhandlungen der Königlichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Aus dem Jahre 1827. Historischphilologische Klasse. Berlin: Dümmler 1830a, 129 –159 [ = Boeckh (1874), 266 – 300 ]. –: Rez. von „Pindari carmina quae supersunt cum deperditorum fragmentis selectis ex recensione Boeckhii commentario perpetuo illustravit Ludolfus Dissenius, Professor Gottingensis. Sect. I. carmina cum annotatione critica (C u. 282 S.). Sect. II. commentarius (634 S.). Adiectae sunt tabulae duae geographicae delineatae a Car. Odofr. Müllero. Gothae et Erfordiae, sumptibus Guil. Hennings 1830. 8.“ In: Jahrbücher für wissenschaftliche Kritik. Hrsg. von der Societät für Wissenschaftliche Kritik zu Berlin. Stuttgart und Tübingen: Cotta 1830b, Nr. 72 – 77, Sp. 569 – 614 [ = Boeckh (1872b), 369 – 403 ]. –: (De vasis Etruscis, falso Panathenaïcis.) In: Index lectionum […] Universitate Litteraria Friderica Guilelma per semestre hibernum MDCCCXXXI– MDCCCXXXII […]. Berlin: Typis Academicis 1831, 3 –12 [ = Boeckh (1874), 350 – 361 ]. –: (De titulis Melitensibus spuriis.) In: Index lectionum […] Universitate Litteraria Friderica Guilelma per semestre aestivum MDCCCXXXII […]. Berlin: Typis Academicis 1832, 3 –11 [ = Boeckh (1874), 362 – 372 ]. –: Rez. von „Regii Seminarii philologici instaurationem indicit Director Godofr.
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Bibliographie
Hermannus. Inest dissertatio de officio interpretis. Lpz. 1834. 28. S. 4.“ In: Jahrbücher für wissenschaftliche Kritik. Hrsg. von der Societät für wissenschaftliche Kritik zu Berlin. Berlin: Duncker und Humblot 1835a, Bd. 1, Nr. 11 –16, Sp. 81 –144 [ = Boeckh (1872b), 404 – 477 ]. –: Rez. von „De manuscriptis Neapolitanis Pindari, vom Hrn. Prorector Freese, 23 S. in 4. (Als Einleitung zu dem Jahresbericht des Königlichen u. Gröningschen Stadtgymnasiums zu Stargard von Hrn. Schulrath Falbe). Stargard, 1835.“ In: Jahrbücher für wissenschaftliche Kritik. Hrsg. von der Societät für wissenschaftliche Kritik zu Berlin. Berlin: Duncker und Humblot 1835b, Bd. 1, Nr. 87, Sp. 702 – 704 [ = Boeckh (1872b), 514 – 517 ]. –: Rez. von „De sortitione judicum apud Athenienses commentatio. Scripsit Franc. Volcm. Fritzsche. Lips.1835. 8.“ In: Jahrbücher für wissenschaftliche Kritik. Hrsg. von der Societät für wissenschaftliche Kritik zu Berlin. Berlin: Duncker und Humblot 1835c, Bd. 2, Nr. 76 – 79, Sp. 609 – 636 [ = Boeckh (1872b), 478 – 513 ]. ◊ –: Über die von Herrn v. Prokesch in Thera entdeckten Inschriften. In: Abhandlungen der Königlichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Aus dem Jahre 1836. Philosophisch-historische Abhandlungen. Berlin: Dümmler 1838, 41 –101 [ = Boeckh (1872a), 1 – 66 ]. [ –: Metrologische Untersuchungen über Gewichte, Münzfüße und Maße des Alterthums in ihrem Zusammenhange. Berlin: Veit 1838. ] –: Einleitungsrede gehalten in der öffentlichen Sitzung der Königlich Preussischen Akademie der Wissenschaften zur Feier des Leibnizischen Jahrestages am 4. Juli 1839 [ Ueber Leibnizens Ansichten von der philologischen Kritik ]. In: Boeckh (1859), 241 – 253. –: Urkunden über das Seewesen des Attischen Staates. Mit achtzehn Tafeln, enthaltend die von Hrn. Ludwig Ross gefertigten Abschriften. Beilage zur Staatshaushaltung der Athener. Berlin: Reimer 1840. ◊ –: (De inscriptionis Atticae fragmento, quo notae numerales continentur, et de abaco Pythagorico.) In: Index lectionum […] Universitate Litteraria Friderica Guilelma per semestre aestivum MDCCCXLI […]. Berlin: Nauck 1841, 2 –12 [ = Boeckh (1874), 493 – 504 ]. –: Des Sophokles Antigone, griechisch und deutsch. Nebst zwei Abhandlungen über diese Tragödie im Ganzen und über einzelne Stellen derselben. Berlin: Veit 1843. ◊ –: Manetho und die Hundssternperiode, ein Beitrag zur Geschichte der Pharaonen. Berlin: Veit & Comp. 1845. ◊ –: Über Friedrichs des Grossen classische Studien. Akademische Einleitungsrede. Vorgetragen in der öffentlichen Sitzung der Königl. Preuss. Akademie
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der Wissenschaften zur Feier des Jahrestages Friedrichs des Grossen, am 29. Januar 1846. Berlin: Veit & Comp. 1846. –: Über zwei Attische Rechnungsurkunden. In: Abhandlungen der Königlichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Aus dem Jahre 1846. Philologische und historische Abhandlungen. Berlin: Dümmler 1848a, 355 – 409 [ = Boeckh (1872a), 72 –138 ]. –: Hypereides. [ Rez. von ] Fragments of an oration against Demosthenes respecting the money of Harpalus. Published by A. C. Harris of Alexandria, M. R. S. L. London 1848. breit Fol. Titelblatt und 11 Steindruckplatten. In: [ Hallische ] Allgemeine Literatur-Zeitung. Halle: Schwetschke und Leipzig: Königl. Sächs. privil. Zeitungs-Expedition 1848b, Nr. 223 – 227, Sp. 625 – 629, 633 – 656, 659 – 664 [ = Boeckh (1872b), 518 – 572 ]. –: Neu aufgefundene Bruchstücke aus Reden des Hypereides. Besonderer Abdruck aus der Allg. Lit. Zeit. 1848. Nr. 223 – 227. Halle: Schwetschke 1848c [ = Separatdruck von Boeckh (1848b) ]. –: Rede zur Eröffnung der eilften Versammlung Deutscher Philologen, Schulmänner und Orientalisten, gehalten zu Berlin am 30. September 1850. In: Verhandlungen der eilften Versammlung deutscher Philologen, Schulmänner und Orientalisten. Berlin: Dümmler 1850, 14 – 25 [ Boeckh (1859), 183 –199 ]. –: Die Staatshaushaltung der Athener. Zweite Ausgabe. 3 Bde. Berlin: Reimer 2 1851. ◊ –: Zur Geschichte der Mondcyclen der Hellenen. In: Jahrbücher für classische Philologie. Hrsg. von Alfred Fleckeisen. Erster Supplementband. Leipzig: Teubner 1855 –1856, 1 –107. –: Epigraphisch-chronologische Studien. Zweiter Beitrag zur Geschichte der Mondcyclen der Hellenen. In: Jahrbücher für classische Philologie. Hrsg. von Alfred Fleckeisen. Zweiter Supplementband. Leipzig: Teubner 1856 –1857, 1 –176. –: Gesammelte kleine Schriften. Erster Band: Orationes in Universitate Litteraria Friderica Guilelma Berolinensi habitae. Hrsg. von Ferdinand Ascherson. Leipzig: Teubner 1858. ◊ –: Gesammelte kleine Schriften. Zweiter Band: Reden gehalten auf der Universität und in der Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Hrsg. von Ferdinand Ascherson. Leipzig: Teubner 1859. ◊ –: Über die vierjährigen Sonnenkreise der Alten, vorzüglich den Eudoxischen. Ein Beitrag zur Geschichte der Zeitrechnung und des Kalenderwesens der Aegypter, Griechen und Römer. Berlin: Reimer 1863. –: Gesammelte kleine Schriften. Dritter Band: Reden gehalten auf der Universität und in der Akademie der Wissenschaften zu Berlin 1859 –1862 und Ab-
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Bibliographie
handlungen aus den Jahren 1807 –1810 und 1863 –1865. Hrsg. von Ferdinand Ascherson. Leipzig: Teubner 1866. ◊ –: Gesammelte kleine Schriften. Fünfter Band: Akademische Abhandlungen vorgetragen in den Jahren 1815 –1834 in der Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Hrsg. von Paul Eichholtz und Ernst Bratuscheck. Leipzig: Teubner 1871. –: Gesammelte kleine Schriften. Sechster Band: Akademische Abhandlungen vorgetragen in den Jahren 1836 –1858 in der Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Nebst einem Anhange Epigraphische Abhandlungen aus Zeitschriften enthaltend. Hrsg. von Ernst Bratuscheck und Paul Eichholtz. Leipzig: Teubner 1872a. –: Gesammelte kleine Schriften. Siebenter Band: Kritiken nebst einem Anhange. Hrsg. von Ferdinand Ascherson und Paul Eichholtz. Leipzig: Teubner 1872b. –: Gesammelte kleine Schriften. Vierter Band: Opuscula academica Berolinensia. Hrsg. von Ferdinand Ascherson, Ernst Bratuscheck, Paul Eichholtz. Leipzig: Teubner 1874. [ – /Müller, Karl Otfried: Briefwechsel zwischen August Boeckh und Karl Otfried Müller. Leipzig: Teubner 1883. ] Böhnecke, Karl Georg: Forschungen auf dem Gebiete der attischen Redner und der Geschichte ihrer Zeit. Erster Band. Berlin: Reimer 1843. ◊ [ m. n. e. ] Bötticher, Karl: Entwickelung der Formen der Hellenischen Tektonik. In: Allgemeine Bauzeitung. Hrsg. von Christ. Friedr. Ludwig Förster. 5. Jg. Wien: Förster 1840, 316 – 330. –: Die Tektonik der Hellenen. 2 Bde und 2 Tafelbände. Potsdam: Riegel 1844 –1852. –: Die Tektonik der Hellenen. 2 Bde. mit Kupfertafeln. Berlin: Ernst & Korn 1862. ◊ –: Der Baumkultus der Hellenen. Nach den gottesdienstlichen Gebräuchen und den überlieferten Bildwerken. Berlin: Weidmann 1856. ◊ Böttiger, Karl August: Griechische Vasengemälde. Mit archäologischen und artistischen Erläuterungen der Originalkupfer. Bd. 1.1 – 2: Weimar: Industriecomptoir; Bd.1.3: Magdeburg: Keil 1797 –1800. [ m. n. e. ] – /Meyer, Heinrich: Archäologische Hefte oder Abbildungen zur Erläuterung des classischen Alterthums. Aus alten, zum Theil noch unbekannten Denkmälern für Studirende und Kunstfreunde. Erster Theil. Weimar: IndustrieComptoir 1801a. –: Archäologisches Museum zur Erläuterung der Abbildungen aus dem classischen Alterthum für Studirende und Kunstfreunde. Erster Theil. Weimar: Industrie-Comptoir 1801b. –: Sabina oder Morgenscenen im Putzzimmer einer reichen Römerin. Ein Bey
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trag zur richtigen Beurtheilung des Privatlebens der Römer und zum bessern Verständniss der römischen Schriftsteller. Leipzig: Göschen 1803 [ 21805, 31806, 4 1811 ]. –: Andeutungen zu 24 Vorträgen über die Archäologie im Winter 1806. Erste Abtheilung: Allgemeine Übersichten und Geschichte der Plastik bei den Griechen. Dresden: Arnold 1806. ◊ [ m. n. e. ] –: Die aldobrandinische Hochzeit. Eine archäologische Ausdeutung. Nebst einer Abhandlung über die Gemälde von Seiten der Kunst betrachtet von H. Meyer. Dresden: Walther 1810. –: Ideen zur Archäologie der Malerei. Dresden: Walther 1811. – [ a nonym ]: Die Hierodulen. Eine antiquarische Erörterung durch ein Hoffest in Berlin veranlaßt. In: Zeitung für die elegante Welt. 18. Jg. Nr. 16 –19 (22.– 26. Januar 1818). Leipzig: Voss, 121 –123, 130 –133, 138 –142, 146 –148. – (Hg.): Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alter thumskunde. 3 Bde. Leipzig: Göschen 1820 –1825. ◊ –: Ideen zur Kunst-Mythologie. Aus den für seine Zuhörer bestimmten Blättern. Bd. 1. Dresden und Leipzig: Arnold 1826. ◊ –: Archäologie und Kunst im Verein mit mehrern Freunden des Alterthums im Inlande und Auslande in freien Heften. Bd. 1.1. Breslau: Max 1828. ◊ [ m. n. e. ] [–: Über die neuentdeckten Grottengemälde von Tarquinii beim heutigen Corneto, nebst einem Brief des Baron Otto von Stackelberg. In: Jahrbücher für Philologie und Pädagogik. Eine kritische Zeitschrift in Verbindung mit einem Verein von Gelehrten hrsg. von Johann Christian Jahn. Bd. 9. Leipzig: Teubner 1829, 211 – 222. ] –: Ideen zur Kunst-Mythologie. Aus den für seine Zuhörer bestimmten Blättern. Bd. 2. Hrsg. v. Julius Sillig. Dresden und Leipzig: Arnold 1836. Bojesen, Ernst Frederik Christian: Handbuch der griechischen Antiquitäten. Zum Gebrauch für Gymnasien und Schulen aus dem Dänischen übersetzt von J. Hoffa. Giessen: Heyer 1843. Bonada, Francisco Maria: Anthologia seu collectio omnium veterum inscriptionum poeticarum tam graec[ a rum ] quam lat[ i narum ] in antiquis lapidibus sculptarum […]. Praeposita singulis classibus dissertatione, ac notis cuique inscriptioni insertis. 2 Bde. Rom: Collini 1751. –: Carmina ex antiquis lapidibus. Dissertationibus ac notis illustrata. 2 Bde. Rom: Collini 1751 –1753. Bopp, Franz: Über das Conjugationssystem der Sanskritsprache in Vergleichung mit jenem der griechischen, lateinischen, persischen und germanischen Sprache. Nebst Episoden des Ramajan und Mahabharat in genauen metrischen Übersetzungen aus dem Originaltexte und einigen Abschnitten aus den Ve-
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Bibliographie
da’s. Hrsg. und mit Vorerinnerungen begleitet von Dr. K. J. Windischmann. Frankfurt am Main: Andreas 1816. –: Vergleichende Grammatik des Sanskrit, Zend, Griechischen, Lateinischen, Litthauischen, Gothischen und Deutschen. 6 Bde. Berlin: Dümmler 1833 –1852 (Bd. 1 ◊ und Bd. 6 ◊). –: Vergleichendes Accentuationssystem nebst einer gedrängten Darstellung der grammatischen Übereinstimmungen des Sanskrit und Griechischen. Berlin: Dümmler 1854. ◊ Borghesi, Bartolomeo: Nuovi frammenti dei Fasti consolari capitolini. 2 Bde. Mailand: Maspero 1818 und Mailand: Manini e Rivolta 1820. Bormann, Albert: Altlatinische Chorographie und Städtegeschichte. Halle: Pfeffer 1852. Bos, Lambert: Antiquitatum Graecarum, Praecipue Atticarum Descriptio brevis. Franeker: Bleck 1714. Bossut, Charles: Versuch einer allgemeinen Geschichte der Mathematik. Aus dem Französischen übersetzt und mit Anmerkungen und Zusätzen begleitet von N. Th. Reimer. 2 Bde. Hamburg: Hoffmann 1804. Bothe, Friedrich Heinrich (Hg.): Aeschyli Dramata quae supersunt et deperditorum fragmenta graece et latine. Recensuit et brevi annotatione illustravit. Leipzig: Weidmann 1805a. – (Hg.): Anacreontica graece recensuit notisque criticis instruxit. Leipzig. Weidmann 1805b. – (Hg.): Publi Terentii Afri Comoediae. In usum elegantiorum hominum edidit. Accedit icon comici in aes incisa. Berlin: Unger 1806a. ◊ – (Hg.): Sophoclis Dramata quae supersunt et deperditorum fragmenta graece et latine. Denuo recensuit et Rich. Franc. Phil. Brunckii annotatione integra aliorum et sua selecta illustravit. 2 Bde. Leipzig: Weidmann 1806b. – (Hg.): Pindars Olympische Oden, in ihr Sylbenmaass verdeutscht. Berlin: Braunes 1808a. – (Hg.): Pindar. Zweiter Theil. Bemerkungen über Pindars Werke. Berlin: Braunes 1808b. ◊ – (Hg.): M. Atti Plauti Comoediarum. In usum elegantiorum hominum edidit. 4 Bde. Berlin: Kuhn 1809 –1811. Bouillon, Pierre: Musée des Antiques dessiné et gravé par P. Bouillon, peintre. Avec des notices explicatives par J. B. de Saint Victor. 3 Bde. Paris: Didot [1811 –1827 ]. Brambach, Wilhelm: Corpus inscriptionum Rhenanarum consilio et auctoritate societatis antiquariorum Rhenanae. Praefatus est Fridericus Ritschelius. Elberfeld: Friderichs 1867. ◊
Von Boeckh erwähnte Literatur
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Brandis, Christian August: Handbuch der Geschichte der griechisch-römischen Philosophie. 3 Teile in 5 Bdn. Berlin: Reimer 1835 –1860. ◊ Brandstäter, Franz August: De vocabulis graecis, maxime paronymis, in -ίτης locus alter, qui est de significationibus. In: Programm des Gymnasiums zu Danzig. Danzig: Groening 1858, 1 – 26. Brandstetter, Renward: Das griechische Zeitwort systematisch dargestellt. Landshut: Thomann 1817. Brass, John: Gradus ad Parnassum graecus sive Lexicon, quo omnia vocabula graeca, quae apud praestantissimos poetas inde ab antiquissimis temporibus usque ad Ptolemaei Philadelphi aetatem occurrunt, adjunctis epithetis et sy nonymis additisque formulis poeticis explicantur atque omnium syllabarum ratio indicatur. In Germania edidit et emendavit C. F. G. Siedhof. 2 Bde. Göttingen: Dieterich 1839 –1840. Braun, Emil: Über die neuesten Fortschritte der Gemmenkunde. In: Archäologisches Intelligenzblatt der Allgemeinen Literatur-Zeitung. Unter Mitwirkung des archäologischen Instituts in Rom herausgegeben von Eduard Gerhard. Erster Jahrgang 1833. Halle: Schwetschke 1834, Sp. 49 – 61. –: Die Marmorwerke von Xanthos in Lycien. In: Rheinisches Museum für Philologie. Hrsg. von F. G. Welcker und F. Ritschl. Neue Folge Bd. 3. Frankfurt am Main: Sauerländer 1845, 481 – 503. –: Gli avanzi del mausoleo eretto da Artemisia. In: Annali dell’ Instituto di Corrispondenza Archeologica. Annales de l’Institut de Correspondance archéologique. [ Bd. 22 = ] NF. Bd. 7. Rom: a spese dell’Instituto 1850, 285 – 329. ◊ –: Griechische Mythologie. Hamburg und Gotha: Perthes 1850. [ erw. Ausgabe unter dem Titel: Griechische Götterlehre. Hamburg und Gotha: Perthes 1854 ]. –: Vorschule der Kunstmythologie. Gotha: Perthes 1854. Braun, Julius: Geschichte der Kunst in ihrem Entwicklungsgang durch alle Völker der alten Welt hindurch auf dem Boden der Ortskunde nachgewiesen. 2 Bde. Wiesbaden: Kreidel & Niedner 1856 –1858. ◊ –: Über den Zusammenhang aller alten Ideenkreise. In: Verhandlungen der einundzwanzigsten Versammlung Deutscher Philologen und Schulmänner. Bd. 21. Leipzig: Teubner 1863, 86 – 94. ◊ –: Naturgeschichte der Sage. Rückführung aller religiösen Ideen, Sagen, Systeme auf ihren gemeinsamen Stammbaum und ihre letzte Wurzel. 2 Bde. München: Bruckmann 1864 –1865. ◊ Bredow, Gabriel Gottfried: Handbuch der alten Geschichte. Nebst einem Entwurfe der Weltkunde der Alten nach Voss. Altona: Hammerich 1799. ◊ –: Untersuchungen über einzelne Gegenstände der alten Geschichte, Geographie und Chronologie. 2 Bde. Altona: Hammerich 1800 –1802.
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Bibliographie
–: Weltgeschichte in Tabellen nebst einer tabellarischen Übersicht der Litterärgeschichte. Zweite verbesserte Auflage. Altona: Hammerich [1801 ] 21804 ◊ [ 31810 ]. –: Geographiae et uranologiae Herodoteae specimina. Fleckeisen 1804. –: Handbuch der alten Geschichte, Geographie und Chronologie. Zweite verbesserte Auflage. Altona: Hammerich 21808. –: Handbuch der alten Geschichte, Geographie und Chronologie. Dritte verbesserte Auflage [ Hrsg. von J. G. Kunisch ]. Altona: Hammerich 31816. ◊ Bremer, Johann Christoph: Europa latina, oder alphabetisches Verzeichniß der vornehmsten Landschaften, Städte, Meere, Seen, Berge und Flüsse in Europa, nebst ihren lateinischen Benennungen und einem Register derselben. Quedlinburg und Blankenburg: Ernst 1785. Breyer, Carl Wilhelm Friedrich: Grundriß der Universalgeschichte. Zum Behuf seiner Vorlesungen. 2 Bde. Jena: Akademische Buchhandlung 1802 –1804. Bröcker, Ludwig Oscar: Untersuchungen über die Glaubwürdigkeit der altrömischen Geschichte. Basel: Schweighauser 1855 [ 21862 ]. Bröder, Christian Gottlob: Practische Grammatik der lateinischen Sprache. Neueste Auflage. Frankfurt und Leipzig: Nagel [1787 ] 51804. ◊ –: Die entdeckte Rangordnung der lateinischen Wörter durch eine Regel bestimmt, und aus den Schriften des Cicero für die ganze Syntax völlig klar gemacht und bewiesen mit erläuternden Anmerkungen. Eine neue Ciceronianische Chrestomathie. Hildesheim: Gerstenberg 1816 [ Neue Ausgabe Leipzig: Vogel 21817 ]. –: Kurze und gründliche Beantwortung zweier Recensionen in der Jenaischen und Hallischen Allgemeinen Litteratur-Zeitung über das Buch: die entdeckte Rangordnung der lateinischen Wörter durch eine Regel bestimmt, und aus den Schriften des Cicero für die ganze Syntax völlig klar gemacht und bewiesen. Mit erläuternden Anmerkungen. Eine neue Ciceronianische Chrestomathie. Hildesheim: Gerstenberg 1816a. Bröndstedt [ Brøndsted ], Peter Oluf: Reisen und Untersuchungen in Griechenland. Nebst Darstellung und Erklärung vieler neuentdeckten Denkmäler griechischen Styls, und einer kritischen Übersicht aller Unternehmungen dieser Art, von Pausanias bis auf unsere Zeiten. 2 Bde. Paris: Didot und Stuttgart: Cotta 1826 –1830. ◊ –: A brief description of thirty-two ancient Greek painted vases. Lately found in excavations made at Vulci, in the Roman territory, by Mr. Campanari and now exhibited by him in London, No. 15, Leicester Place. London: Valpy 1832a. ◊ –: On Panathenaic vases, and on the holy oil contained in them[ , ] with particular reference to some vases of that description now in London[ , ] letter
Von Boeckh erwähnte Literatur
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addressed to W. R. Hamilton. Aus: Transactions of the Royal Society of Literature. Bd. 2.1. London: Valpy 1832b, 102 –135. ◊ Brosses, Charles de: Traité de la formation méchanique des langues, et des principes physiques de l’étymologie. 2 Bde. Paris: Saillant, Vincent, Desaint 1765. Brücke, Ernst: Grundzüge der Physiologie und Systematik der Sprachlaute für Linguisten und Taubstummenlehrer. Wien: Gerold 1856. Brucker, Johann Jacob: Historia critica philosophiae […]. Editio secunda volumine VI. accesionum et supplementorum auctior. 6 Bde. Leipzig: Weidmann und Reich [1742 –1744 ] 21766 –1767. ◊ Brückner, Karl August Friedrich: König Philipp Sohn des Amyntas von Makedonien, und die hellenischen Staaten. Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht 1837. ◊ Brugsch, Heinrich Karl: Matériaux pour servir à la reconstruction du calendrier des anciens Egyptiens. Leipzig: Hinrichs 1864. ◊ Brunn, Heinrich von: Artificum liberae Graeciae tempora. Dissertatio […]. Bonn: Georgi 1843. –: Geschichte der griechischen Künstler. 2 Bde. in 3 Teilbänden. Braunschweig: Schwetschke 1853, 1855 und Stuttgart: Ebner & Seubert 1859. ◊ Bryant, Jacob: A new System, or, an Analysis of ancient Mythology: Wherein an Attempt is made to divest Tradition of Fable; and to reduce the Truth to its Original Purity […]. 3 Bde. London: Payne et al. 1774 –1776. Bucher, August Leopold: Betrachtungen über die Geographie und über ihr Verhältniss zur Geschichte und Statistik. Leipzig: Fleischer 1812. Budé, Guillaume: Commentarii linguae graecae. Paris: Jodocus Badius 1529. Büchling, Johann David: ΠΑΛΑΙΦΑΤΟΥ ΠΕΡΙ ΤΩΝ ΑΠΙΣΤΩΝ. Paläphatus von den unglaublichen Begebenheiten. Mit einem griechisch deutschen Wort register vermehrt. Halle: Hendel 1788. ◊ Büsching, Anton Friedrich: Geschichte und Grundsätze der schönen Künste und Wissenschaften im Grundriß. 2 Bde. Berlin: Winter 1772 und Hamburg: Buchenröder und Ritter 1774. Bunsen, Christian Carl Josias von: De iure hereditario Atheniensium. Disquisitio philologica ab amplissimo philosophorum ordine Gottingensi praemio regio ornata. Göttingen: Vandenhoeck-Ruprecht 1813. ◊ –: Discours lu à la séance publique de l’institut, le 21 avril 1833. In: Annali dell’ Instituto di Corrispondenza Archeologica. Annales de l’Institut de Correspondance Archéologique. Bd. 6. Paris: Renouard 1834, 5 –150. Burckhardt, Jakob: Die Zeit Constantin’s des Großen. Basel: Schweighauser 1853. ◊ Burkhardt, Gustav Emil: Handbuch der klassischen Mythologie nach geneti-
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Bibliographie
schen Grundsätzen für höhere Lehranstalten und zum Selbststudium entworfen. Erste Abtheilung: Griechische Mythologie. Erster Band: Die Mythologie des Homer und Hesiod. Leipzig: Weichardt 1844. ◊ Burmann, Pieter: De vectigalibus populi Romani dissertatio. Utrecht: vande Water 1694. Burnett, James (Lord Monboddo): Of the Origin and Progress of Language. 6 Bde. Edinburgh: Balfour/Bell Bradfute und London: Cadell. 1773 –1792. Bursian, Conrad: Geographie von Griechenland. 2 Bde. Leipzig: Teubner 1862 –1872. –: Archäologische Kritik und Hermeneutik. In: Verhandlungen der einundzwanzigsten Versammlung Deutscher Philologen und Schulmänner. Bd. 21. Leipzig: Teubner 1863, 55 – 60. Busse, Anton Wilhelm Ferdinand: Über Kritik der Sprache. In: Programm des Realgymnasiums Berlin. Berlin: Nauck 1844, 1 – 22. Buttmann, Philipp Karl: Kurzgefaßte griechische Grammatik. Berlin: Mylius 1792. –: Griechische Grammatik. Dritte, durchaus vermehrte und umgearbeitete Ausgabe. Berlin: Mylius 31805 ◊ [ 41808 ◊, 61811 ◊, 101822 ◊, 121826 ◊, 131829 ◊, 191854 ]. –: Griechische Schul-Grammatik. Berlin: Mylius 1812. ◊ –: Lexilogus oder Beiträge zur griechischen Wort-Erklärung, hauptsächlich für Homer und Hesiod. 2 Bde. Berlin: Mylius 1818 –1825. ◊ –: Über den Janus. In: Abhandlungen der Königlichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Aus den Jahren 1816 –1817. Historisch-philologische Klasse. Berlin: Realschul-Buchhandlung 1819, 125 –144 [ wieder abgedruckt in: Buttmann (1828 –1829), Bd. 2, 70 – 92 ]. –: Ausführliche griechische Sprachlehre. 2 Bde. Berlin: Mylius 1819 –1827 (Bd. 2 ◊) [ Zweite, verbesserte und vermehrte Ausgabe. Hrsg. von Ch. A. Lobeck. 2 Bde. Berlin: Mylius 21830 –1839 ]. –: Über das Leben des Geschichtsschreibers Q. Curtius Rufus. In Beziehung auf A. Hirts Abhandlung über denselben Gegenstand. Berlin: Nauck 1820. –: Scholia antiqua in Homeri Odysseam maximam partem e codicibus ambrosianis ab Angelo Maio prolata nunc e codice palatino et aliunde auctius et emendatius edita. Accedunt fragmentorum Iliadis ambrosianorum notitia et excerpta. Berlin: Mylius 1821. ◊ –: Erklärung der griechischen Beischrift auf einem ägyptischen Papyrus aus der Minutoliʼschen Sammlung. In: Abhandlungen der Königlichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Aus dem Jahre 1824. Historisch-philologische Klasse. Berlin: Dümmler 1826, 89 –115. –: Mythologus oder gesammelte Abhandlungen über die Sagen des Alterthums. 2 Bde. Berlin: Mylius 1828 –1829. ◊
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Cadalvène, Édouard de: Recueil de Médailles Grecques, inédites. Bd. 1. Paris: De Bure und Rollin 1828. [ m. n. e. ] Caesar, Julius: Die Grundzüge der griechischen Rhythmik im Anschluss an Aristides Quintilianus. Marburg: Elwert 1861. Campanari, Secondiano: Antichi vasi dipinti della collezione Feoli. Rom: s. n. 1837. Canina, Luigi: Indicazione topografica di Roma antica. Rom: Selbstverlag 1831 [ es folgten mehrere überarbeitete und erweiterte Auflagen ]. –: L’architettura antica descritta e dimostrata coi monumenti dall’ architetto. 9 Bde. [ i m Oktav-Format ] Rom: Selbstverlag 21834 –1844. [ Die erste Auflage von 1830 –1844 besteht aus insgesamt sechs Folio-Bänden, davon drei Textund drei Tafelbänden. ] Canini, Angelo: Ἑλληνισμός. In quo quicquid vetustissimi scriptores de Græcæ linguæ ratione præcipiunt: atque adeo omnia quæ ad Dialectos intelligendas, & Poetas penitus cognoscendos pertinent, facili methodo exponuntur. Eò accedit plurimorum verborum Originis explicatio. Paris: Morel 1555. Cantor, Moritz: Mathematische Beiträge zum Kulturleben der Völker. Halle: Schmidt 1863. Cardwell, Edward: Lectures on the coinage of the Greeks and Romans. London: Murray 1832. Casaubon, Isaac: Animadversionum in Athenaei dipnosophistas libri XV. Opus nunc primum in lucem editum, quo non solum Athenaei libri quindecim καὶ τὸν πόδα recensentur, illustrantur, emendantur: verum etiam multorum aliorum scriptorum loci multi qua explicantur, qua corriguntur. Leiden: Harsy 1600. Cavedoni, Celestino: Annotazioni al Corpus Inscriptionum Graecarum che si pubblica dalla R. Accademia di Berlino. Modena: Soliani 1848. Caylus, Anne Claude Philippe comte de: Recueil d’antiquités égyptiennes, étrusques, grecques et romaines. 7 Bde. Paris: Desaint & Saillant 1752 –1767. Cellarius, Christoph: Geographia antiqua iuxta & nova, Recognita & ad veterum nouorumque scriptorum fidem, historicorum maxime idemtidem castigata, & plurimis locis aucta ac immutata. Zeitz: Bielckius 1687. ◊ –: Geographia antiqua cum indice quo vetera locorum nomina novis praeponuntur scholarum usui accommodata a Samuel Patrick. Berlin: Oemigke 1800. –: Geographia antiqua cum indice quo vetera locorum nomina novis praeponuntur scholarum usui accommodata a Samuel Patrick. Editio altera, accurante S. F. A. Reuscher. Berlin: Knecht 21831. –: Notitia orbis antiqui, sive Geographia plenior, ab ortu rerumpublicarum ad Constantinorum tempora orbis terrarum faciem declarans. Christophorus
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Bibliographie
Cellarius ex vetustis probatisque monimentis collegit, et novis tabulis geographicis, singulari cura et studio delineatis, illustravit. Alteram hanc editionem annotationibus varii generis partim e scriptis veterum, partim e recentiorum observationibus illustravit et auxit L. Io. Conradus Schwartz. Adiectus est index copiosissimus locorum et aliorum rerum geographicarum. 2 Bde. Leipzig: Gleditsch [1701 –1706 ] 21731 –1732. ◊ –: Compendium antiquitatum Romanorum. Nunc ex manuscripto libro integrum editum et adnotationibus illustratum a M. Joh. Ern. Imman. Walchio. Halle: Buchhandlung des Waisenhauses 1748 [ 21759; 31774 ]. Cervantes Saavedra, Miguel: Leben und Thaten des scharfsinnigen Edlen Don Quixote von la Mancha, üb. Ludwig Tieck. 4 Bde. Berlin: Unger 1799 –1801. Chalkokondyles, Demetrios (Hg.): [ Homeri Opera graece. ] Florenz: Nerlius et al. 1488. Champollion, Jean François: Lettre à M. Dacier [ ... ] relative à l’alphabet des Hiéroglyphes phonétiques employés par les Egyptiens pour inscrire sur leurs monuments les titres, les noms et les surnoms des souverains grecs et romains. Paris: Didot 1822. Champollion-Figeac, Aimé Louis: Paléographie des classiques latins d’après les plus beaux manuscrits de la bibliothèque royale de Paris. Recueil de facsimilé fidèlement exécutés sur les originaux et accompagnés de notices historiques et descriptions. Avec une introduction par M. Champollion-Figeac. Paris: Panckoucke 1837. Chandler, Richard (Hg.): Marmora oxoniensia. Oxford: Clarendon Press 1763. Chandler, Richard / Revett, Nicholas / Pars, William (Hgg.): Ionian antiquities, published, with permission of the Society of Dilettanti. London: Spilsbury and Haskell 1769. Chandler, Richard: Inscriptiones antiquae, pleraeque nondum editae: in Asia minori et Graecia, praesertim Athenis, collectae. Oxford: Clarendon Press 1774. –: Travels in Asia Minor: or an account of a tour made at the expense of the Society of Dilettanti. Oxford: Clarendon Press 1775. –: Reisen in Klein Asien unternommen auf Kosten der Gesellschaft der Dilettanti. Leipzig: Weidmanns Erben und Reich 1776. –: Travels in Greece: or an account of a tour made at the expense of the Society of Dilettanti. Oxford: Clarendon Press 1776a. –: Reisen in Griechenland unternommen auf Kosten der Gesellschaft der Dilettanti. Leipzig: Weidmanns Erben und Reich 1777. Chappuis, Charles. Rapport adressé à M. le ministre de l’Institution publique sur le passage d’Annibal dans les Alpes. Paris: Dupont 1860 [ = Extrait de la Revue des sociétés savantes ].
Von Boeckh erwähnte Literatur
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–: Etude archéologique et géographique sur la vallée des Barcelonnette à l’époque celtique. Besançon: Valluet 1862. –: Examen critique de l’opinion de Caelius Antipater sur le passage d’Annibal dans les Alpes. Paris: Imprimerie impériale 1864. Choiseul-Gouffier, Marie-Gabriel-Florent-Auguste de: Voyage pittoresque de la Grèce. 3 Bde. [ Bd. 3: publiée par MM. Barbié du Bocage et Letronne, avec une notice sur la vie et les ouvrages de M. le Cte de Choiseul-Gouffier, par M. Dacier. ]. Paris: Blaise 1782 –1822. Chompré, Pierre: Dictionnaire portatif de la fable, pour l’intelligence des poètes, des tableaux, statues, pierres gravées, médailles, et autres monumens relatifs à la mythologie. Nouvelle édition, revue, corrigée, et considerablement augmentée; par A. L. Millin. 2 Bde. Paris: Desray [1727 ] 1801. Christ, Johann Friedrich: Abhandlungen über die Litteratur und Kunstwerke vornehmlich des Alterthums, durchgesehen und mit Anmerkungen begleitet, von Johann Karl Zeune. Leipzig: Saalbach 1776. Christ, Wilhelm: Grundzüge der griechischen Lautlehre. Leipzig: Teubner 1859. Cilano, Georg Christian Maternus von: Ausführliche Abhandlung der römischen Alterthümer. In Ordnung gebracht und herausgegeben von Georg Christian Adler. 4 Bde. Hamburg: Bohn 1775 –1776. Clarac, Charles Othon Frédéric Jean Baptiste comte de: Catalogue des artistes de l’antiquité, jusqu’à la fin du VIe siècle de notre ère. Extrait du Manuel de l’histoire de l’art chez les anciens. Paris: Vinchon 1844. ◊ Clarke, Edward Daniel: Travels in various countries of Europe, Asia and Africa. Bd. 2 – 4: Greece, Egypt and the Holy Land. London: Cadell and Davies 1812 –1816. Clarke, Samuel (Hg.): Homeri Ilias Graece et Latine. 2 Bde. London: Knapton 1729 –1732. Classen, Johannes: De grammaticae graecae primordiis. Bonn: Weber 1829. Clavier, Étienne: Histoire des premiers temps de la Grèce, depuis Inachus jusqu’à la chûte des Pisistratides. 2 Bde. Paris: Collin 1809 [ Seconde édition revue et augmentée. 3 Bde. Paris: Bobée 21822 ]. Clenardus, Nicolaus: Institutiones in linguam graecam. Löwen: Rescius 1530 [ es folgten zahlreiche Auflagen ]. –: Meditationes graecanicae in artem grammaticam. Löwen: Gravius und Rescius 1531 [ es folgten zahlreiche Auflagen ]. Clinton, Henry Fynes: Fasti Hellenici. The civil and literary chronology of Greece from the LVth to the CXXIVth Olympiad. Second edition with additions. Oxford: Clarendon Press [1824 ] 21827.
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Bibliographie
–: Fasti hellenici, civiles et litterarias Graecorum res ab OL. LVma ad CXXIVmam explicantes; ex altera Anglici exemplaris editione conversi a C. G. Kruegero. Leipzig: Vogel 1830 [ = lateinische Übersetzung von Clinton (21827) ]. –: Fasti Hellenici. The civil and literary chronology of Greece and Rome, from the CXXIVth Olympiad to the death of Augustus. Oxford: University Press 1830. –: Fasti Hellenici. The civil and literary chronology of Greece, from the earliest accounts to the LVth Olympiad. Vol. I. Oxford: University Press 1834. –: Fasti Hellenici. The civil and literary chronology of Greece, from the CXXIVth Olympiad to the death of Augustus. Vol. II. Oxford: University Press [1824, 2 1827 ] 1834. –: Fasti Hellenici. The civil and literary chronology of Greece, from the CXXIVth Olympiad to the death of Augustus. Vol. III. Oxford: University Press [1830 ] 1834. –: Fasti Hellenici. The civil and literary chronology of Greece, from the LVth to the CXXIVth Olympiad. Vol. II. Third Edition, with Additions. Oxford: University Press [1824, 21827, 1834 ] 31841. –: Fasti Romani. The civil and literary chronology of Rome and Constantinople. 2 Bde. Oxford: University Press 1845 –1850. Clüver, Philipp: Germaniæ antiquæ libri tres. Opus post omnium curas elaboratissimum, tabulis geographicis, et imaginibus, priscum Germanorum cultum moresque referentibus, exornatum. Adjectæ sunt Vindelicia et Noricum, ejusdem auctoris. Leiden: Elzevir 1616 [ 21631 ]. –: Sicilia antiqua: cum minoribus insulis, ei adjacentibus. Item, Sardina et Corsica. Opus post omnium curas elaboratissimum; tabulis geographicis, aere expressis illustratum. Leiden: Elzevir 1619. –: Italia antiqua: Opus post omnium curas elaboratissimum; tabulis geographicis ære expressis illustratum. Ejusdem Sicilia Sardinia et Corsica. Cum Indice locupletissimo. 2 Bde. Leiden: Elzevir 1624. Cobet, Carel Gabriel: Oratio de arte interpretandi grammatices et critices fundamentis innixa primario philologi officio. Leiden: Hazenberg & Socios 1847. Coelemann, Peter: Opus prosodicum Graecum novum in quo syllabarum Graecarum positione, diphthongis, et vocalibus longis carentium, quantitatis orthodoxis patribus, Philosophis, Historicis, Oratoribus & Poetis Graecis, cum priscis tum recentibus, inprimis vero Epicis atque Elegiacis, perspicue demonstrantur. Versus in hoc opera allegati, plerique omnes Gnomologici sunt & proverbiales, adiecta regione Latina versione, cum brevibus Gnomarum & Proverbiorum notis. Frankfurt: Hoffmann 1611. Conring, Hermann (Hg.): Ἀριστοτέλους Πολιτικῶν τὰ σωζόμενα. Aristotelis po-
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liticorum libri superstites. Editio nova. Cura Hermann Conringii, cum ejus dem introductione & emendationibus. Helmstedt: Müller 1656. ◊ Conti, Natale: Mythologiae, sive Explicationum fabularum libri decem. In quibus omnia prope naturalis & moralis philosophiae dogmata sub antiquorum fabulis contenta fuisse demonstrantur. Cum locupletissimis indicibus eorum scriptorum, qui in his libris citantur, rerumque notabilium, et multorum nominum ad fabulas pertinentium explicationibus. Opus non tantum humanorum, se etiam sacrarum literarum et philosophiae studiosis perutile, ac prope necessarium. Venedig: s. n. [1551 ] 1568. Contzen, Leopold: Die Wanderungen der Kelten. Leipzig: Engelmann 1861. Conze, Alexander: Über die neuesten Entdeckungen bemalter griechischer Thongefäße. In: Verhandlungen der dreiundzwanzigsten Versammlung Deutscher Philologen und Schulmänner. Bd. 23. Leipzig: Teubner 1865, 37 – 43. ◊ Cornarius, Janus (Hg.): Platonis Atheniensis, philosophi summi ac penitus divini opera, quae ad nos extant omnia, per Ianum Cornarium Latina lingua conscripta. Eiusdem Jani Cornarii Eclogae decem, breviter et sententiarum et genuinae verborum lectionis, locos selectos complectentes. Additis Marsilii Ficini Argumentis et Commentariis in singulos dialogos. Basel: Froben 1561. ◊ Corsini, Edoardo: Fasti Attici in quibus archontum Atheniensium series philosophorum, aliorumque illustrium virorum aetas atque praecipua Atticae historiae capita per Olympicos annos disposita describuntur novisque observationibus illustrantur. 4 Bde. Florenz: Giovanelli 1744 –1756. –: Dissertationes IV agonisticae quibus Olympiorum, Pythiorum, Nemeorum atque Isthmiorum tempus inquiritur ac demonstratur accedit Hieronicarum catalogus, editis longe uberior et accuratior. Florenz: e Typographio Imperiali 1747. Corssen, Wilhelm: De Volscorum lingua commentatio. Ad memoriam anniversariam inauguratae ante hos CCCXV annos Scholae Provincialis Portensis a. d. XII Kal. Iunias a. MDCCCLVIII rite celebrandam. Naumburg: Sieling 1858. –: Über Aussprache, Vokalismus und Betonung der lateinischen Sprache. Von der königlichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin gekrönte Preisschrift. 2 Bde. Leipzig: Teubner 1858 –1859. ◊ –: Kritische Beiträge zur lateinischen Formenlehre. Leipzig: Teubner 1863. Costard, George: The history of astronomy, with its application to geography, history, and chronology; occasionally exemplified by the globes. London: Lister and Newberry 1767. Courier, Paul-Louis: Pamphlet des Pamphlets, Paris: Chez les marchands de nouveautés 1824. Cousin-Despréaux, Louis: Histoire générale et particulière de la Grèce, Conte-
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Bibliographie
nant l’origine, le progrès & la décadence des Loix, des Sciences, des Arts, des Lettres, de la Philosophie, etc. Précédée d’une Description géographique, de Dissertations sur la Chronologie, les Mesures, la Mythologie, etc.; & terminée par le parallèle des Grecs anciens avec les Grecs modernes. 16 Bde. Rouen: Leboucher und Paris: Durand et al. 1780 –1789. Creech, Thomas: T. Lucretius Carus The Epicurean Philosopher, His Six Books De Natura Rerum Done into English Verse, With Notes. Oxford: Stephens 1682. Creuzer, Georg Friedrich: Teutsche Chrestomathie. Abschnitte aus vorzüglichen neueren lateinischen Schriftstellern. Zur Übung im Lateinischschreiben für die oberen und mittleren Klassen gelehrter Schulen ins Teutsche übersetzt, mit beständiger Hinsicht auf die Wenckische und Bröderische Sprachlehren. Gießen und Darmstadt: Heyer 1800. –: Das akademische Studium des Alterthums. Nebst einem Plane der humanistischen Vorlesungen und des philologischen Seminarium auf der Universität zu Heidelberg. Heidelberg: Mohr und Zimmer 1807. –: Dionysus sive Commentationes Academicae. De rerum Bacchicarum Orphicarumque originibus et caussis. Pars Prima. Mohr und Zimmer 1808. –: Dionysus, sive Commentationes Academicae. De rerum Bacchicarum Orphicarumque originibus et caussis. Volumen Prius. Mohr und Zimmer 1809. ◊ –: Symbolik und Mythologie der alten Völker, besonders der Griechen. 4 Bde. Leipzig und Darmstadt: Leske 1810 –1812. ◊ –: Symbolik und Mythologie der alten Völker besonders der Griechen. Zweite völlig umgearbeitete Ausgabe. 4 Bde. Leipzig und Darmstadt: Heyer und Leske 21819 –1821. –: Abriß der römischen Antiquitäten zum Gebrauch bei Vorlesungen. Leipzig und Darmstadt: Leske 1824. ◊ –: Abriss der römischen Antiquitäten zum Gebrauch bei Vorlesungen. Zweite verbesserte und vermehrte Ausgabe. Leipzig und Darmstadt: Leske 21829. ◊ –: Religions de l’antiquité, considérées principalement dans leurs formes symboliques et mythologiques; ouvrage traduit de l’allemand, refondue en partie, complété et développé par J. D. Guigniaut. 4 Bde. in 9 Teilbänden. Paris: Treuttel et Würtz [ Bd. 1 – 2 ], Kossbühl [ Bd. 4 ] und Didot [ Bd. 3 ] 1825 –1851. –: Symbolik und Mythologie der alten Völker, besonders der Griechen. Dritte verbesserte Ausgabe. 4 Bde. Leipzig und Darmstadt: Leske 31837 –1842 [ = Deutsche Schriften, neue und verbesserte. Erste Abtheilung. Bd. 1.1 – 4. Leipzig und Darmstadt: Leske 1836 [! ]–1842]. ◊ –: Zur Gallerie der alten Dramatiker. Auswahl unedirter griechischer Thongefäße der Großherzoglich Badischen Sammlung in Carlsruhe. Mit Erläuterungen. Heidelberg: Winter 1839. ◊
Von Boeckh erwähnte Literatur
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–: Deutsche Schriften, neue und verbesserte. Fünfte Abtheilung. Zweiter Band. Zur Geschichte der classischen Philologie seit Wiederherstellung der Literatur, in biographischen Skizzen ihrer älteren Häupter und einer literarischen Übersicht ihrer neueren. Frankfurt am Main: Baer 1854. ◊ Crusius, Gottlieb Christian: Griechisch-Deutsches Wörterbuch der mythologischen, historischen und geographischen Eigennamen nebst beigefügter kurzer Erklärung und Angabe der Sylbenlänge für den Schulgebrauch; ein Anhang zu jedem Griechischen Wörterbuche. Hannover: Hahn 1832. ◊ Curtius, Ernst: Peloponnesos. Eine historisch-geographische Beschreibung der Halbinsel. 2 Bde. Gotha: Perthes 1851 –1852. ◊ –: Griechische Geschichte. Zweiter unveränderter Abdruck. 3 Bde. Berlin: Weidmann 1858 –1867. –: Beiträge zur geographischen Onomatologie der griechischen Sprache. In: Nachrichten von der Georg-Augusts-Universität und der Königl. Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen. Göttingen: Dieterich 1861, 143 –162. ◊ Curtius, Georg: Das Oskische und die neuesten Forschungen über das Oskische. In: Zeitschrift für die Alterthumswissenschaft. Hrsg. von Theodor Bergk und Julius Caesar. Bd. 5, Nr. 49, 50, 61 – 63. Kassel: 1847, Sp. 385 – 398, 481 – 499. –: Griechische Schulgrammatik. Zweite, verbesserte Auflage. Prag: Tempsky [1852 ] 21855. ◊ –: Grundzüge der griechischen Etymologie. 2 Bde. Leipzig: Teubner 1858 –1862. –: Über die Geschichte und Aufgabe der Philologie. Ein Vortrag gehalten […] am 22. Februar 1862. Kiel: Homann 1862a. –: Philologie und Sprachwissenschaft. Antrittsvorlesung gehalten zu Leipzig am 30. April 1862. Leipzig: Teubner 1862b. –: Erläuterungen zu meiner Griechischen Schulgrammatik. Prag: Tempsky 1863. –: Über die localistische Auffassung des Casus. In: Verhandlungen der Zweiundzwanzigsten Versammlung Deutscher Philologen und Schulmänner. Bd. 22. Leipzig: Teubner 1864, 45 – 50. ◊ Damm, Christian Tobias: Einleitung in die Götter-Lehre und Fabel-Geschichte der ältesten Griechischen und Römischen Welt. Nebst einem Anhange und [ 24 ] nöthigen Kupfern. Berlin: Wever 1763. –: Novum lexicon graecum etymologicum et reale cui pro basi substratae sunt concordantiae et elucidationes Homericae et Pindaricae cum Indice universali Alphabetico. Berlin: Voss 1765. –: Mythologie der Griechen und Römer. Nach der von Friedrich Schulz veranstalteten Ausgabe aufs Neue bearbeitet von Konrad Levezow. Siebzehnte verbesserte und vermehrte Auflage. Berlin: Sander 171820.
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Bibliographie
Dawes, Richard: Miscellanea critica in sectiones quinque dispertita. Cambridge: Bentham, Thurlbourn und London: Beecroft 1745. Degen, Johann Friedrich: Versuch einer vollständigen Litteratur der deutschen Übersetzungen der Römer. 2 Bde. Altenburg: Richter 1794 –1797. –: Litteratur der deutschen Übersetzungen der Griechen. Altenburg: Richter 1797 –1798. –: Nachtrag zu der Litteratur der deutschen Übersetzungen der Römer. Erlangen: Walther 1799. –: Nachtrag zu der Litteratur der deutschen Übersetzungen der Griechen. Erlangen: Walther 1801. Delambre, Jean Baptiste Joseph: De l’arithmétique des Grecs. In: Oeuvres d’Archimède, traduites littéralement, avec un commentaire, par F. Peyrard. Paris: Buisson 1807, 569 – 601. –: Histoire de l’astronomie ancienne. Bd. 1 – 2. Paris: Courcier 1817. Devarius, Matthaeus: Liber de graecae linguae particulis. Rom: Zanetti 1588. –: Liber de graecae linguae particulis. Edidit Reinholdus Klotz. 2 Bde.: Vol. I. Devarii librum continens. Vol. II. Reinholdi Klotz adnotationes continens. Leipzig: Baumgaertner 1835 –1842. Deventer, Wilhelm Konrad: De litera Ν Graecorum paragogica. Münster: Coppenrath 1863. Dierbach, Johann Heinrich: Flora mythologica oder Pflanzenkunde in Bezug auf Mythologie und Symbolik der Griechen und Römer. Ein Beitrag zur ältesten Geschichte der Botanik, Agricultur und Medicin. Frankfurt am Main: Sauerländer 1833. Dilthey, Karl: Etymologisches Parallelwörterbuch der lateinischen Sprache und der alten Eigennamen zur Erklärung und Vergleichung der sanskrit, persischen, arabischen, ägyptischen, hebräischen, phönicischen, griechischen, lateinischen, italienischen, französischen, englischen und deutschen Sprache, als Grundlage für das sprachlich-historische Studium bearbeitet. Darmstadt: Leske 1845. Dindorf, Wilhelm: Grammatici Graeci. Vol. 1. Herodianus Περὶ μονήρους λέξεως. Varietas lectionis ad Arcadium. Favorini Eclogae. Leipzig: Keuhne 1823. [ m. n. e. ] – (Hg.): Georgius Syncellus et Nicophorus CP. 2 Bde. Bonn: Weber 1829 [ = Teil der Reihe: Corpus Scriptorum Historiae Byzantinae ]. ◊ Dissen, Ludolph Georg: Dissertatio philosophico-philologica. De temporibus et modis verbi graeci et de constructione particularum inde deducenda. Göttingen: Dieterich 1808. ◊ – (Hg.): Pindari Carmina quae supersunt. Cum deperditorum fragmentis selec-
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tis ex recensione Boeckhii. Commentario perpetuo illustravit. 2 Bde. Gotha und Erfurt: Hennings 1830. ◊ –: De ratione poetica carminum Pindaricorum et de interpretationis genere iis adhibendo. In: Ders. (1830), Bd. 1, XI–XCIV. ◊ – (Hg.): Demosthenis Oratio de corona. Ex recensione Imm. Bekkeri passim mutata. Explicuit Ludolphus Dissenius. Göttingen: Dieterich 1837. ◊ Dodwell, Edward: A classical and topographical tour through Grece, during the years 1801, 1805, and 1806. 2 Bde. London: Rodwell & Martin 1819. –: Views in Greece, from Drawings bei Edward Dodwell. London: Rodwell & Martin 1821. –: Classische und topographische Reise durch Griechenland während der Jahre 1801, 1805 und 1806. Übersetzt und mit Anmerkungen herausgegeben von F. K. L. Sickler. 2 Bde. in 4 Teilbänden nebst einem Nachtrags- und einem Tafelband. [ = Bibliothek der neuesten Reisen in den die classischen Länder der Vorwelt. Hrsg. von Dr. F. K. L. Sickler. ] Meiningen: Keyßner 1821 –1824. Dodwell, Henry: Annales Velleiani, Quintilianei, Statiani. Seu vitæ P. Velleii Paterculi, M. Fabii Quintiliani, P. Papinii Statii, (obiterque Juvenalis,) pro temporum ordine, dispositæ. Oxford: Sheldon 1698. –: De veteribus Græcorum Romanorumque cyclis, Obiterque De Cyclo Judæ orum ætate Christi, Dißertationes decem, Cum Tabulis necessariis. Inseruntur Tabulis Fragmenta Veterum inedita, ad rem spectantia Chronologicam. Opus Historiæ veteri, tam Græcæ, quam Romanæ, quam & Sacræ quoque, necessarium. Oxford: Sheldon 1701. –: Annales Thucydidei et Xenophontei. Præmittitur apparatus, cum Vitæ Thucydidis synopsi chronologica. Oxford: Sheldon 1702. Döderlein, Ludwig: De cognatione, quae intercedit philologiae cum historia. Oratio inauguralis. Bern: Staempfli 1816. –: Lateinische Synonyme und Etymologieen. 6 Bde. Leipzig: Vogel 1826 –1838. ◊ –: Lateinische Synonyme und Etymologieen. Beilage: Die lateinische Wortbildung. Leipzig: Vogel 1839. ◊ –: Didactische Erfahrungen und Übungen. In: Jahresbericht von der Königlichen Studienanstalt zu Erlangen in Mittelfranken. Erlangen: Junge 1849, 3 – 22. –: Handbuch der lateinischen Synonymik. Zweite und verbesserte Ausgabe. Leipzig: Vogel [1840 ] 21849. Doergens, Hermann: Der heilige Basilius und die classischen Studien. Eine gymnasialpädagogische Studie. Leipzig: Dyk 1857. ◊ Döring, Friedrich Wilhelm: Anleitung zum Übersetzen aus dem Deutschen ins Lateinische. Erster und Zweyter Cursus. Erzählungen aus der Römischen Geschichte in chronologischer Ordnung von Romulus bis zum Tode des Kaisers
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Bibliographie
Augustus. Erster und Zweyter Cursus. Dritte verbesserte Auflage, nebst einer Beylage für die ersten Anfänger. Jena und Leipzig: Frommann [1800 ] 31803 [ es folgten zahlreiche Auflagen ]. ◊ –: Anleitung zum Übersetzen aus dem Deutschen ins Lateinische. Dritter und vierter Cursus. Kurzer Abriß der römischen Geschichte von der Erbauung der Stadt bis zum Untergang des abendländischen Kaiserthums. Beyspiele vom Brief- und Rednerstyl und Themata zur Verfertigung eigner Abhandlungen. Zweite vermehrte und verbesserte Auflage. Jena und Leipzig: Frommann [1804 ] 21806 [ es folgten zahlreiche Auflagen ]. Döring, Lebrecht Immanuel: Entwurf der reinen Rhythmik. Meissen: Goedsche 1817. ◊ Donaldson, John William: The new Cratylus, or Contributions towards a more accurate knowledge of the Greek language. Cambridge: Deighton, London: Parker und Leipzig: Weigel 1839. –: A complete Greek grammar for the use of learners. London: Parker 1848. Donati, Sebastiano: Ad Novum thesaurum veterum inscriptionum clarissimi viri Ludovici Antonii Muratorii supplementum. 2 Bde. Lucca: Venturini 1765 –1774. –: Veterum inscriptionum Graecarum et Latinarum novissimus thesaurus secundis curis auctus et expolitus. Sive ad novum thesaurum veterum inscriptionum clarissimi viri Ludovici Antonii Muratori supplementum. 2 Bde. Lucca: Justi 1775. Doni, Giovanni Battista: Inscriptiones antiquae nunc primum editae notisque illustratae et XXVI. indicibus auctae. Accedunt deorum arae tabulis aereis incisae cum observationibus. Hrsg. von Antonio Francisco Gori. Florenz: Tartini und Franchi 1731. Dornedden, Carl Friedrich: Phamenophis oder der Versuch einer neuen Theorie über den Ursprung der Kunst und Mythologie. Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht 1797. D’Orville, Jacques Pilippe (Hg.): Χαριτώνος Ἀφροδισιέως τῶν περὶ Χειρέαν καὶ Χαλλιῤῥόην ἐροτικῶν διηγημὰτων λόγοι η‘. Iacobus Philippus d’Orville publicavit, animadversionesque adiecit. Amsterdam: Mortier 1750. – (Hg.): Charitonis Aphrodisiensis de Chaerea et Callirrhoe Amatoriarum narrationum Libri VIII. Graece et latine. Iacobus Philippus d’Orville publicavit animadversionesque adiecit Ioannes Iacobus Reiske latine vertit. Editio altera emendationibus virorum doctorum adiectis auctior. Leipzig: Schwickert 2 1783. ◊ Droysen, Johann Gustav: Geschichte Alexanders des Grossen. Berlin: Finke 1833. ◊ –: Geschichte des Hellenismus. 2 Bde. Bd. 1: Geschichte der Nachfolger Alexan-
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ders. Bd. 2: Geschichte der Bildung des hellenistischen Staatensystems. Mit einem Anhang Über die hellenistischen Städtegründungen. Hamburg: Per thes 1836 ◊–1843. Drumann, Wilhelm: Ideen zur Geschichte des Verfalls der griechischen Staaten. Berlin: Nicolai 1815. ◊ –: Geschichte Roms in seinem Übergange von der republikanischen zur monarchischen Verfassung, oder Pompejus, Caesar, Cicero und ihre Zeitgenossen. Nach Geschlechtern und mit genealogischen Tafeln. 6 Bde. Königsberg: Bornträger 1834 –1844. Du Cange, Charles Du Fresne: Glossarium ad Scriptores mediae & infimae Latinitatis, in quo Latina Vocabula novatae Signifacationis, aut usus rarioris, Barbara & Exotica explicantur, eorum Notiones & Originationes reteguntur […]. 3 Bde. Paris: Billaine 1678. –: Glossarium ad Scriptores mediae et infimae Graecitatis, in quo Graeca Vocabula novatae Significationis, aut usus rarioris, Barbara, Exotica, Ecclesiastica, Liturgica, Tactica, Nomica, Jatrica, Botanica, Chymica explicantur, eorum notiones & Originationes reteguntur […]. Accedit Apendix ad Glossarium mediae & infimae Latinitatis, una cum brevi Etymologico Linguae Gallicae ex utroque Glossario. 2 Bde. Leiden: Posuel & Rigaud 1688. –: Glossarium mediae et infimae Latinitatis. Auctum a Monachis ordinis S. Benedicti cum Supplementis integris D. P. Carpenterii et Additamentis Adelungii et aliorum digessit G. A. L. Henschel. 7 Bde. Paris: Didot 1840 –1850. Dufau, Pierre Armand/Guadet, Joseph: Dictionnaire universel abrégé de géographie ancienne comparée. 2 Bde. Paris: Desray 1820. –: Vollständiges Handwörterbuch der alten Erdkunde mit sorgfältiger Rücksicht auf die neuere. Nach dem Französischen von Dufau und Guadet bearbeitet, und mit den Arbeiten Deutscher Geographen bereichert. 2 Bde. Weimar: Geographisches Institut 1821. Duncker, Max: Geschichte des Alterthums. 4 Bde. Berlin: Duncker und Humblot 1852 –1857. –: Geschichte des Alterthums. Die Geschichte der Griechen. Bd. 3 – 4. Zweite verbesserte Auflage. Berlin: Duncker und Humblot 21860. ◊ –: Geschichte des Alterthums. Erster Band. Dritte vermehrte und verbesserte Auflage. Berlin: Duncker und Humblot 31863. Dureau de la Malle, Adolphe Jules César Auguste: Économie politique des Romains. 2 Bde. Paris: Hachette 1840. ◊ Duruy, Victor: Histoire de la Grèce ancienne. 2 Bde. Paris: Hachette et cie 1862. Dutens, Louis: Recherches sur l’origine des découverts attribuées aux modernes,
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Bibliographie
où l’en démontre, que nos plus célèbres philosophes ont puisé la plûpart de leurs connoissances dans les Ouvrages des Anciens: & que plusieurs vérités importantes sur la Religion ont été connues des Sages du paganisme. 2 Bde. Paris: Duchesne 1766. –: Untersuchungen über den Ursprung der Entdeckungen, die den Neuern zugeschrieben werden. Aus dem Französischen. Leipzig: Junius 1772.
E Eberhard, Johann August: Allgemeine Geschichte der Philosophie zum Ge-
brauch akademischer Vorlesungen. Zweite verbesserte mit einer Fortsetzung bis auf gegenwärtige Zeiten und chronologische Tabellen vermehrte Ausgabe. Halle: Hemmerde und Schwetschke [1788 ] 21796 ◊. Ebert, Friedrich Adolf: Lateinisch-deutsches Taschenwörterbuch der neueren Geographie. Als nothwendige Beilage zu den bisherigen lateinischen Wörterbüchern. Leipzig: Steinacker und Wagner 1821. –: Allgemeines bibliographisches Lexikon. 2 Bde. Leipzig: Brockhaus 1821 –1830. Eckermann, Karl: Persephone. In: Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste. Hrsg. von J. S. Ersch und J. G. Gruber. Dritte Section: O–Z. 17. Theil. Leipzig: Brockhaus 1842, 293 – 347. –: Lehrbuch der Religionsgeschichte und Mythologie der vorzüglichsten Völker des Alterthums. [1 – 2: Nach der Anordnung K. O. Müller’s. ] Für Lehrer, Studirende und die obersten Klassen der Gymnasien. 4 Bde. Halle: Schwetschke 1845 –1849. –: Peutingeriana tabula. In: Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste. Hrsg. von J. S. Ersch und J. G. Gruber. Dritte Section: O–Z. 20. Theil. Leipzig: Brockhaus 1845, 14 – 34. –: Phäaken. In: Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste. Hrsg. von J. S. Ersch und J. G. Gruber. Dritte Section: O–Z. 21. Theil. Leipzig: Brockhaus 1846, 339 –351. Eckhel, Joseph Hilarius: Kurzgefasste Anfangsgründe zur alten Numismatik. Wien: Kurzbek 1786 [ 21807 ]. –: Choix des pierres gravées du Cabinet impérial des antiques représentées in XL. planches décrites et expliquées par M. l’abbé Eckhel. Wien: Kurzbek 1788. –: Doctrina numorum veterum conscripta. Thesauro Caesareo numorum, gemmarumque veterum, et rei antiquariae in Universitate Vindobonensi docendae praefecto. 8 Bde. Wien: Degen 1792 –1798. ◊ Edler, Karl: Deutsche Versbaulehre. Ein rhythmisch-metrisches Handbuch für Lehrer und zum Selbstunterrichte. Berlin: Enslin 1842. ◊ Eichhoff, Frédéric Gustave: Parallèle des Langues de l’Europe et de l’Inde, ou étude des principales langues romanes, germaniques, slavonnes et celtiques
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comparées entre elles et à la langue sanscrite, avec un essai de transcription générale. Paris: Imprimerie royale 1836. –: Vergleichung der Sprachen von Europa und Indien oder Untersuchung der wichtigsten romanischen, germanischen, slavischen und celtischen Sprachen, durch Vergleichung derselben unter sich und mit der Sanskrit-Sprache, nebst einem Versuch einer allgemeinen Umschreibung der Sprachen. Aus dem Französischen mit alphabetischen Verzeichnissen der verglichenen Lateinischen und Griechischen Wörter begleitet und durch einige die deutsche Sprache betreffende etymologische Angaben vermehrt von J. H. Kaltschmidt. Leipzig: Weber 1840. Eichhoff, Karl: Versuche zur wissenschaftlichen Begründung der Griechischen Syntax. Erstes Heft. Über den Infinitiv. Krefeld: Funcke 1831. ◊ Eichhorn, Johann Gottfried: Weltgeschichte. 2 Bde. Göttingen: Rosenbusch 1799 – 1800. –: Antiqua historia ex ipsis veterum scriptorum latinorum narrationibus contexta. 2 Bde. Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht 1811. –: Antiqua historia ex ipsis veterum scriptorum graecorum narrationibus contexta. 4 Bde. Leipzig: Weidmann 1811 –1812. Ellendt, Friedrich Theodor: De cognomine et agnomine romano. Königsberg: Bornträger 1853. ◊ Ellissen, Georg Anton Adolf: Bemerkungen zur Befürwortung der nationalgriechischen Aussprache in ihrer Anwendung auf das Altgriechische. In: Verhandlungen der dreizehnten Versammlung Deutscher Philologen, Schulmänner und Orientalisten. Bd. 13. Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht 1853, 106 –144. ◊ Elvenich, Peter Joseph: Adumbratio legum artis criticae verbalis, cum exercitationibus criticis in Cic[ eronis ] de nat[ u ra ] deor[ u m ] I, 11 – 20. Bonn: Bruck 1821. Elze, Karl Friedrich: Über Philologie als System. Ein andeutender Versuch. Dessau: Aue 1845. ◊ –: System der Philologie [ = Sammelrezension von Reichardt (1846), Haase (1847) und Hubmann (1846) ] In: Zeitschrift für die Alterthumswissenschaft Hrsg. von Theodor Bergk und Julius Caesar. Bd. 6, Nr. 76 – 78. Kassel: Fischer 1848, Sp. 606 – 622. ◊ Éméric-David, Toussaint-Bernard: Jupiter. Recherches sur ce dieu, sur son culte, et sur les monuments qui le représentent. Ouvrage précédé d’un essai sur l’esprit de la religion grecque. 2 Bde. Paris: Imprimerie royale 1833. –: Vulcain. Recherches sur ce dieu, sur son culte, et sur les principaux monuments qui le représentent, faisant suite au Jupiter du même auteur. Paris: Imprimerie royale 1838. ◊
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Bibliographie
–: Neptune. Recherches sur ce dieu, sur son culte, et sur les principaux monuments qui le représentent, faisant suite au Jupiter et au Vulcain du même auteur. Paris: Imprimerie royale 1839. Emmius, Ubbo: Græcorum respublicæ. 2 Bde. Leiden: Elzevir 1632. Engel, Johann Jakob: Die Höle auf Antiparos. In: Ders. (Hg.): Der Philosoph für die Welt. Erster Theil. Leipzig: Dyck 1775, 34 – 56. Engelmann, Wilhelm: Bibliotheca philologica oder Verzeichniss derjenigen Grammatiken, Wörterbücher, Chrestomathien, Lesebücher und anderer Werke, welche zum Studium der griechischen, lateinischen und orientalischen Sprachen gehören, und vom Jahre 1750, zum Theil auch früher, bis zur Mitte des Jahres 1839 in Deutschland und den angränzenden Ländern erschienen sind. Zuerst herausgegeben von Theod. Christ. Friedr. Enslin. Neue gänzlich umgearbeitete zweite Auflage. Nebst einer systematischen Übersicht. Leipzig: Engelmann 21840. –: Bibliotheca scriptorum classicorum et Graecorum et Latinorum. Alphabetisches Verzeichniss der Ausgaben, Übersetzungen und Erläuterungsschriften der griechischen und lateinischen Schriftsteller, welche vom Jahre 1700 bis zu Ende des Jahres 1846 in Deutschland gedruckt worden sind. Mit einer literarisch-historischen Übersicht. Sechste gänzlich umgearbeitete Auflage der Bibliotheca auctorum classicorum von Enslin (von 1817). Leipzig: Engelmann 6 1847 [ 71858 ]. –: Bibliotheca philologica oder Alphabetisches Verzeichniss derjenigen Grammatiken, Wörterbücher, Chrestomathieen, Lesebücher und anderer Werke, welche zum Studium der griechischen und lateinischen Sprache gehören, und vom Jahre 1750, zum Theil auch früher, bis zur Mitte des Jahres 1852 in Deutschland erschienen sind. Nebst einer systematischen Übersicht. Leipzig: Engelmann; Paris: Klincksieck 31853. Erasmus, Desiderius: Dialogus de recta latini graecique sermonis pronuntiatione. Basel: Froben 1528. Erfurdt, Karl Gottlob August (Hg.): Sophoclis Tragoediae. Ad optimorum librorum fidem recensuit et brevibus notis instruxit. [ Bd. 3 – 7: Ad optimorum librorum fidem recensuit et brevibus notis instruxit Godofredus Hermannus. ] 7 Bde. Leipzig: Fleischer 1809 –1825. ◊ – (Hg.): Sophoclis Tragoediae. Ad optimorum librorum fidem recensuit et brevibus notis instruxit. Editio Secunda cum Adnotationibus Godofredi Hermannni. Bd. 1: Antigona. Leipzig: Fleischer 21823. ◊ – (Hg.): Sophoclis Tragoediae. Ad optimorum librorum fidem recensuit et brevibus notis instruxit. Bd. 7: Oedipus Coloneus. Ad optimorum librorum fidem
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recensuit et brevibus notis instruxit Godofredus Hermannnus. Leipzig: Fleischer 1825. ◊ Ernesti, Johann August: Prolusio de finibus humaniorum studiorum regundis. In: Programm der Thomasschule zu Leipzig. Leipzig: Langeheim 1738. – (Hg.): Caius Suetonius Tranquillus, cum animadversionibus Io. Augusti Ernesti. Leipzig: Wendler 1748. –: Archaeologia literaria. Leipzig: Fritsch 1768. – (Hg.): M. Tullii Ciceronis Opera omnia. Ex recensione Io. Aug. Ernesti cum varietate lectionis Gruterianae et clave Ciceroniana. 5 Bde. Halle: Buchhandlung des Waisenhauses 31772 –1776. ◊ –: Clavis Ciceroniana sive Indices rerum et verborum philologico-critici in opera Ciceronis. Accedunt graeca Ciceronis necessariis observationibus illustrata. Editio quarta auctior et emendatior. Halle: Buchhandlung des Waisenhauses [ Martini 1739 ] 41777. – (Hg.): C. Cornelii Taciti Opera ex recensione Ioh. Augusti Ernesti denuo curavit Ier. Iac. Oberlinus. 2 Bde. Leipzig: Weidmann [1772 ] 1801. ◊ –: Institutio interpretis Novi Testamenti. Editionem quintam suis observationibus auctam curavit Christoph. Frider. Ammon. Leipzig: Weidmann [1761 ] 5 1809. Ernesti, Johann Christian Gottlieb: Versuch einer allgemeinen lateinischen Sy nonymik in einem Handwörterbuche der synonymischen Wörter der classisch-lateinischen Sprache. Aus dem Französischen des Herrn Gardin Dumesnil Synonymes latins. 3 Bde. Leipzig: Baumgärtner 1799 –1800. Ersch, Johann Samuel: Allgemeines Repertorium der Literatur. 8 Bde. Jena und Weimar: 1793 –1807. –: Das gelehrte Frankreich oder Lexicon der französischen Schriftsteller von 1771 bis 1796. 3 Bde. Hamburg: Hoffmann 1797 –1798. –: Nachtrag zum gelehrten Frankreich. 2 Bde. Hamburg: Hoffmann 1802 –1806. –: Literatur der Philologie, Philosophie und Pädagogik, seit der Mitte des achtzehnten Jahrhunderts bis auf die neueste Zeit. Systematisch bearbeitet und mit den nöthigen Registern versehen von Johann Samuel Ersch. Aus dessen Handbuche der Deutschen Literatur besonders abgedruckt. Amsterdam und Leipzig: Kunst- und Industrie-Comptoir 1812. ◊ –: Handbuch der deutschen Literatur seit der Mitte des achtzehnten Jahrhunderts bis auf die neueste Zeit. 2 Bde. in 8 Teilbänden. Amsterdam und Leipzig: Kunst- und Industrie-Comptoir 1812 –1814. Ersch, Johann Samuel/Gruber, Johann Gottfried et al. (Hgg.): Allgemeine Ency klopädie der Wissenschaften und Künste. Leipzig: Gleditsch 1818 –1830 und Brockhaus 1831 –1889.
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Bibliographie
Eschenburg, Johann Joachim: Handbuch der klassischen Litteratur[ , ] enthaltend I. Archäologie. II. Notiz der Klassiker. III. Mythologie. IV. Griechische Alter thümer. V. Römische Alterthümer. Berlin und Stettin: Nicolai 1783 [ 71825 ◊ ]. Estaço, Aquiles: Inlustrium viror[ u m ] ut extant in urbe expressi vultus. Rom: Lafréry 1569. Estienne, Henri: Θησαυρὸς τῆς ἑλληνικῆς γλώσσης. Thesaurus graecae linguae ab Henrico Stephano constructus. 4 Bde. in 5 Teilbänden. [ Genf: ] Stephanus 1572. – (Hg.): Πλάτωνος ἅπαντα τὰ σωζόμενα. Platonis opera quæ exstant omnia. Ex nova Ioannis Serrani interpretatione, perpetuis eiusdem notis illustrata: quibus & methodus & doctrinæ summa breuiter & perspicuè indicatur. Eiusdem Annotationes in quosdam suæ illius interpretationis locos. Henr. Stephani de quorundam locorum interpretatione iudicium, & multorum contextus græci emendatio. 3 Bde. [ Genf: ] Stephanus 1578. –: De criticis vet. gr. et latinis, eroumque variis apud poetas potissimum reprehensionibus […]. Restitutionis comment. Servii in Virg. et magnæ ad eos accessionis specimen. Paris: [ Stephanus ] 1587. –: Θησαυρὸς τῆς ἑλληνικῆς γλώσσης. Thesaurus graecae linguae ab Henrico Stephano constructus. Editio nova auctior et emendatior. 8 Bde. London: Valpy 1816 –1825. –: Θησαυρὸς τῆς ἑλληνικῆς γλώσσης. Thesaurus graecae linguae, ab Henrico Stephano constructus. Post editionem anglicam novis additamentis auctum, ordineque alphabetico digestum tertio ediderunt Carolus Benedictus Hase, Guilielmus Dindorfius et Ludovicus Dindorfius. 8 Bde. in 9 Teilbänden. Paris: Didot 1831 –1865. ◊
F Faber, Basilius: Thesaurus eruditionis scholasticae, sive ratio docendi […]. Leip-
zig: Voegelin 1571. –: Thesaurus eruditionis scholasticae omnium usui et disciplinis omnibus accommodatus post celeberriorum virorum Buchnerii, Cellarii, Graevii, operas et adnotationes et multiplices Andreae Stübelii curas recensitus, emendatus, locupletatus. Hrsg. von Johann Matthias Gesner. 2 Bde. Leipzig: Fritsch 1726. –: Thesaurus eruditionis scholasticae […]. Accessit primum hac editione verborum et formularum interpretatio Gallica. Hrsg. von Johann Matthias Gesner. 2 Bde. Leipzig: Saalbach 21735. Faber, Johannes: In Imagines illustrium ex Fulvii Ursini Bibliotheca, Antuerpiae a Theodoro Gallaeo expressas, Commentarius. Antwerpen: Moret 1606. Fabretti, Giuseppe Goffredo Ariodante (Hg.): Corpus inscriptionum italicarum antiquioris aevi ordine geographico digestum et glossarium italicum in quo
Von Boeckh erwähnte Literatur
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omnia vocabula continentur ex umbricis sabinis oscis volscis etruscis aliisque monumentis quae supersunt collecta et cum interpretationibus variorum explicantur cura et studio. Turin: Officina regia 1867. Fabretti, Raffaele: Inscriptionum antiquarum quae in aedibus paternis asservantur explicatio et additamentum. Rom: Herculis 1699. –: Inscriptionum antiquarum quae in aedibus paternis asservantur explicatio et additamentum una cum aliquot emendationibus Gruterianis. Rom: Galleri 1702. Fabricius, Johann Albert: Bibliotheca latina sive Notitia autorum veterum latinorum, quorumcunque scripta ad nos pervenerunt. Accessit duplex appendix, qua de fragmentis & collectionibus veterum scriptorum latinorum, monumentis antiquis, Poetis Christianis, Jctis, Medicisque & Scriptis quibusdam hypobolimaeis disseritur. 2 Bde. [ meist zus. in einem Bd. ] Hamburg: Schiller 1697. –: Bibliotheca Graeca, Sive notitia Scriptorum Veterum Graecorum quorumcunque monumenta integra, aut fragmenta edita exstant: tum plerorumque e Mss. ac deperditis. 14 Bde. Hamburg: Liebezeit und Felginer 1705 –1728. –: Menologium, sive Libellus de Mensibus, Centum circiter populorum Menses recensens atque inter se conferens. Cum triplici Indice Gentium, Mensium et Scriptorum. Hamburg: Liebezeit 1712. ◊ –: Bibliographia antiquaria, sive introductio in notitiam scriptorum, qui antiquitates Hebraicas, Graecas, Romanas, et Christianas scriptis illustraverunt. Editio secunda, auctior, & indice duplici rerum scriptorumque locupletata. Hamburg und Leipzig: Liebezeit [1713 ] 21716. ◊ –: Bibliotheca latina mediae et infimae aetatis. 5 Bde. Hamburg: Felginer 1734 –1735. –: Bibliotheca latina mediae et infimae aetatis. Bd. 6. Hrsg. von Johann Christian Schoettgen. Hamburg: Bohn 1746. –: Bibliotheca latina mediae et infimae aetatis cum supplemento Christiani Schöttgenii. Editio prima italica. Hrsg. von Giovanni Domenica Mansi. 6 Bde. Padua: Manfrè 1754. –: Bibliotheca latina. Nunc melius delecta[ , ] rectius digesta et aucta diligentia. Hrsg. von Johann August Ernesti. 3 Bde. Leipzig: Weidmann und Reich 1773 –1774. –: Bibliotheca Graeca sive Notitia scriptorum veterum graecorum quorumcum que monumenta integra aut fragmenta edita exstant tum plerorumque e mss. ac deperditis ab auctore tertium recognita et plurimis locis aucta. Editio Quarta variorum curis emendatior atque auctior. Hrsg. von Gottlieb Chris toph Harless. 12 Bde. Hamburg: Bohn 41790 –1809 (Bd. 1 – 9 ◊).
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Bibliographie
–: Index in Ioannis Alberti Fabricii Bibliothecae graecae editionem Gottl. Christoph. Harlesii. Leipzig: Cnobloch 1838. Falck, Nicolaus: De historiae inter Graecos origine et natura. Commentatio quam pro summis in Philosophia honoribus ab Academia Regia Kiliensi rite impetrandis conscripsit. Kiel: Mohr 1809. ◊ Falkener, Edward: On the Mausoleum, or Sepulchre of Mausolus, at Halicarnassus. In: The Museum of Classical Antiquities: A quarterly Journal of Architecture and the Sister Branches of Classic Art. Bd. 1. London: Parker 1851, 157 –189. –: On the Ionic Heroum at Xanthus. Now in the British Museum. In: The Museum of Classical Antiquities: A quarterly Journal of Architecture and the Sister Branches of Classic Art. Bd. 1. London: Parker 1851, 256 – 284. Faselius, August: Der attische Kalender, in der Zeit von Solon (584 v. Chr.) bis zur Einführung der christlichen Religion in Griechenland (312 nach Chr.). Ein Hülfsbuch für Geschichtsforscher, Chronologen, Archäologen, Philologen, Lehrer und Schüler an Gymnasien u. s. w. zur richtigen Berechnung der in den Schriften der Alten vorkommenden Attischen Zeitangaben. Weimar: Voigt 1861. ◊ Fea, Carlo: Frammenti di fasti consolari e trionfali, ultimamente scoperti nel foro romano e altrove, ora riuniti e presentati alla Santità di N. S. Pio Papa Settimo. Rom: Bourlié 1820. Fecht, Friedrich Wilhelm August: De graeci aoristi significatione. Dissertatio inauguralis Philologica. Berlin: Nietack 1844. Fellows, Charles: A Journal written during an excursion in Asia Minor. London: Murray 1839. ◊ –: The inscribed monument at Xanthus. Recopied in 1842. London: Murray 1842. Ferguson, Adam: The history of the progress and termination of the Roman republic. Illustrated with maps. 3 Bde. London: Strahan, Cadell and Creech 1783. –: Geschichte des Fortgangs und Untergangs der Römischen Republik. Aus dem Englischen frey übersetzt und mit Anmerkungen und Zusätzen begleitet von C[ h ristian ] D[ a niel ] B[ eck ]. 3 Bde. in 4 Teilbänden. Leipzig: Weidmanns Erben und Reich 1784 –1786. –: The history of the progress and termination of the Roman republic. A new edition. 6 Bde. Basel: Thurneysen 1791. Feßler, Ignaz Aurelius: Marc Aurel. 4 Bde. Breslau: Korn 1789 –1792. –: Aristides und Themistocles. 2 Bde. Berlin: Maurer 1792. –: Alexander der Eroberer. Fortsetzung der in Anacharsis Reise enthaltenen Geschichte von Alt-Griechenland. Berlin: Lagarde 1797. Feuerbach, Joseph Anselm: Geschichte der griechischen Plastik. 2 Bde. In: Nach-
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gelassene Schriften. Hrsg. von Hermann Hettner. Bd. 2 – 3. Braunschweig: Vieweg 1853. Fichte, Johann Gottlieb: Die Grundzüge des gegenwärtigen Zeitalters. Berlin: Realschulbuchhandlung 1806. Ficino, Marsilio: [ Platonis Opera latine. ] Prohemium Marsilii ficini florentini in libros Platonis ad Laurentium medicem Virum Magnanimum. 2 Bde. in 3 Teilbänden. Florenz: Venetus 1484 –1485. –: Platonis opera a Marsilio Ficino traducta: Adiectis ad eius vitae & operu[ m ] enarrationem Axiocho ab Rodulpho Agricola & Alcyone ab Augustino Datho tra[ ns ]latis. Paris: Parus und Badius 1518. ◊ [ Ficker, Franz: Anleitung zum Studium der griechischen und römischen Classiker, Wien: Heubner 1832. ] Fiedler, Franz: Geschichte des römischen Staates und Volkes. Dritte, berichtigte und vermehrte Auflage. Leipzig: Hinrichs [1821 ] 31839. –: Mythologie der Griechen und italischen Völker. Für studirende Jünglinge und Freunde des klassischen Alterthums. Halle: Grunert 1823. ◊ –: Geographie und Geschichte von Altgriechenland und seinen Kolonien. Leipzig: Hinrichs 1843. Fischer von Waldheim, Gotthelf: Versuch die Papierzeichen als Kennzeichen der Alterthumskunde anzuwenden. Nürnberg: Lechner 1804. Fischer, Ernst Wilhelm/Soetbeer, Adolf: Griechische und römische Zeittafeln. Erste Abtheilung: Griechische Zeittafeln. Altona: Hammerich 1840 –1841. ◊ Fischer, Ernst Wilhelm: Griechische und römische Zeittafeln. Zweite Abtheilung: Römische Zeittafeln von Roms Gründung bis auf Augustus’ Tod. Altona: Hammerich 1846 [ 21858 ]. Fischer, Johann Friedrich: Libellus animadversionum quibus Iac. Velleri Grammatica Graeca emendatur suppletur illustratur. 3 Teile mit durchgehender Paginierung, meist in einem Bd. Leipzig: Löwe 1750 –1752. –: Animadversionum ad Iac. Velleri Grammaticam graecam. Specimen primum. Specimen secundum. 2 Bde. Leipzig: Fritsch 1798 –1799. –: Animadversionum ad Iac. Velleri Grammaticam graecam. Specimen tertii pars posterior. Hrsg. von C. T. Kühnöl. Leipzig: Fritsch 1801. Fischer, Theodor: Lebens- und Charakter-Bilder Griechischer Staatsmänner und Philosophen aus G. Grote’s Griechischer Geschichte übersetzt und bearbeitet. 2 Bde. Königsberg: Bornträger 1859. Flacius Illyricus, Matthias: Clavis Scripturae sacrae, seu de Sermone Sacrarum literarum, plurimas generales regulas continens. 2 Bde. Basel: Quecum 1567. Flathe, Johann Ludwig Ferdinand: Geschichte Macedoniens und der Reiche, wel-
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Bibliographie
che von macedonischen Königen beherrscht wurden. 2 Bde. Leipzig: Barth 1832 –1834. Fleetwood, William: Inscriptionum antiquarum sylloge in duas partes distributa. Quarum prior inscriptiones ethnicas singulares & rariores penè omnes continet, quae vel Gruteri Corpore, Reysenii Syntagmate, Sponii Miscellaneis, aliisque ejusdem argumenti libris reperiuntur. Altera christiana monumenta antiqua quae hactenus innotuerunt omnia complectitur. In usum juventutis rerum antiquarum studiosae edita, & notis quibusdam illustrata. London: Graves 1691. Fleischer, Karl Moritz: De mythi imprimis Graeci natura commentarii. Halle: Buchhandlung des Waisenhauses 1838. Forbiger, Albert: Handbuch der alten Geographie aus den Quellen bearbeitet. 3 Bde. Leipzig: Mayer und Wigand 1842 –1848. Forcellini, Egidio: Totius Latinitatis lexicon. Consilio et cura Jacobi Facciolati. Opera et studio Aegidii Forcellini. Editio altera locupletior. 4 Bde. Padua: Bettinelli [1771 ] 21805. ◊ –: Appendix ad Totius Latinitatis lexicon Ægidii Forcellini. Padua: Typis Seminarii 1816. –: Totius Latinitatis lexicon. Consilio et cura Jacobi Facciolati. Opera et studio Ægidii Forcellini. Edidit Anglicam interpretationem in locum Italicae substituit appendicem Patavinam lexico passim intertextuit pauca de suo distinctione per obelos facta huc atque illuc sparsit. Auctarium denique adjecit Jacobus Baily. 2 Bde. London: Priestley 1826. –: Totius Latinitatis lexicon. Consilio et cura Jacobi Facciolati. Opera et studio Aegidii Forcellini. Secundum tertiam editionem, cujus curam gessit Josephus Furlanetto[ , ] correctum et auctum labore variorum. Editio in Germania prima. [ Hrsg. von Gottfried Hertel, August Voigtländer u. Karl Lehmann ]. 4 Bde. Schneeberg: Schumann 41831 –1835. –: Totius Latinitatis lexicon. Consilio et cura Jacobi Facciolati. Opera et studio Aegidii Forcellini. Lucubratum a Josepho Furlanetto. Auctum et emendatum. 4 Bde. Prato: Giachetti 1839 –1845. –: Totius Latinitatis lexicon opera et studio Aegidii Forcellini lucubratum et in hac editione novo ordine digestum amplissime auctum atque emendatum adiecto insuper altera quasi part Onomastico Totius Latinitatis. Bd. 7 [ = Totius Latinitatis Onomasticon. Bd. 1. ] Hrsg. von Vincentius De-Vit. Prato: Aldiniani 1859 –1867. –: Lexicon totius Latinitatis […] nunc demum juxta opera R. Klotz, G. Freund, L. Döderlein aliorumque recentiorum auctius, emendatius melioremque in
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formam redactum curante Doct. Francisco Corradini. 4 Bde. Padua: Typis Seminarii 1864 –1887. Forchhammer, Peter Wilhelm: Hellenika. Griechenland im Neuen das Alte. Erster Bd. Berlin: Nicolai 1837. [ m. n. e. ] –: Achill. Mit einer Karte der Ebene von Troia. Kiel: Akademische Buchhandlung 1853. ◊ –: Der Ursprung der Mythen. Göttingen. In: Philologus. Zeitschrift für das klassische Alterthum. Hrsg. von E. v. Leutsch. 16. Jg. Göttingen: Dieterich 1860, 385 – 411. ◊ Fortia d’Urban, Agricole Joseph Marquis de: Recueil des itinéraires anciens, comprenant l’Itinéraire d’Antonin, la Table de Peutinger et un choix des périples Grecs. Avec dix cartes dressées par M. le colonel Lapie. [ Die Publikation umfasst einen Text- und einen separaten Kartenband. ] Paris: Imprimerie royale 1845. Foster, John: An Essay on the different Nature of Accent and Quantity, with their Use and Application in the Pronunciation of the English, Latin and Greek Languages; Containing an Account and Explanation of the ancient Tones, and a Defence of the present System of Greek Accentual Marks, against the Objections of Isaac Vossius, Henninius, Sarpedonius, Dr. G[ a lly ] and others. Eton: Pote 1762 [ The second Edition, corrected and much enlarged. 21763 ]. Francke, Johann Michael (Hg.): Catalogus Bibliothecae Bunavianae. 3 Bde. in 7 Teilbänden. Leipzig: Fritsch 1750 –1756. Francke, Johann Valentin: Callinus sive Quaestionis de origine carminis elegiaci tractatio critica. Accedunt Tyrtaei reliquiae cum prooemio et critica annotatione. Altona und Leipzig: Hammerich 1816. ◊ Franke, Friedrich: Rez. von „Doctrinae temporum verbi graeci […] 1842.“ In: Zeitschrift für die Alterthumswissenschaft. Hrsg. von Theodor Bergk und Julius Caesar. Bd. 3. Kassel: Fischer 1845, Sp. 233 – 262 und 265 – 270. Franz, Johannes: Ἑλληνισμός. Τόμος πρῶτος. Γραμματική. Leipzig: Brockhaus 1835. –: Deutsch-Griechisches Wörterbuch zunächst zum Schulgebrauche. Möglichst vollständig nach den besten Quellen bearbeitet und mit classischen Beispielen attischer Redeweise ausgestattet. 2 Bde. Leipzig: Hahn 1838. ◊ –: Elementa epigraphices graecae. Berlin: Nicolai 1840. ◊ –: Epigraphik. In: Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste. Hrsg. von J. S. Ersch und J. G. Gruber. Erste Section: A.–G. 40. Theil. Leipzig: Brockhaus 1844, 328 – 342. –: Corcyräische Inschriften. In: Archäologische Zeitung. Hrsg. von E. Gerhard. 4. Jg. Nr. 48. Berlin: Reimer 1846, Sp. 377 – 386.
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Bibliographie
Freese, Carl: De manuscriptis Neapolitanis Pindari. In: Gymnasialprogramm Stargard. Stargard: Hendeß 1835, 3 – 23. –: Der Philolog. Eine Skizze. In: Gymnasialprogramm Stargard. Stargard: Hendeß 1841, 3 – 36. –: Griechisch-römische Metrik. Dresden und Leipzig: Arnold 1842. ◊ Freigius, Johann Thomas (Hg.): M. T. Ciceronis Orationes omnes. Perpetuis notis Logicis, Arithmeticis, Ethicis, Politicis, Historicis, Antiquitatis illustratæ. 3 Bde. Basel: Perna 1583. Fréret, Nicolas: Observations générales sur l’origine et sur l’ancienne histoire des premiers habitans de la Grèce. Paris: Imprimerie Impériale An XIV 1805. Freund, Wilhelm: Wörterbuch der lateinischen Sprache, nach historisch-genetischen Principien, mit steter Berücksichtigung der Grammatik, Synonymik und Alterthumskunde, bearbeitet. Nebst mehreren Beilagen linguistischen und archäologischen Inhalts. 4 Bde. Leipzig: Hahn 1834 –1840. –: Gesammtwörterbuch der lateinischen Sprache, zum Schul- und Privat-Gebrauch. Nebst einem sprachvergleichenden Anhange. 2 Bde. Breslau: Aderholz 1844 –1845. Frick, Otto: Philologie und Naturwissenschaft. In: Preußische Jahrbücher. Hrsg. von R. Haym. Bd. 7. Berlin: Reimer 1861, 129 –145. –: Die Echtheit des platäischen Weihgeschenks zu Konstantinopel. In: Jahrbücher für classische Philologie. Hrsg. von Alfred Fleckeisen. Bd. 8. Leipzig: Teubner 1862, 441 – 466. Friedemann, Friedrich Traugott: Dissertatio de media syllaba pentametri graecorum elegiaci. In: De versu Graecorum Heroico maxime Homerico scripsit Franciscus Spitzner. Accedunt eiusdem Mantissa observationum criticarum et grammaticarum in Quinti Smyrnaei Posthomericorum libros XIV. Et Dissertatio de media syllaba pentametri Graecorum elegiaci auctore Frider. Traug. Friedemanno. Leipzig: Weidmann 1816, 269 – 374. ◊ –: Gradus ad parnassum sive promtuarium prosodicum, syllabarum latinarum quantitatem, et synonymorum, epithetorum, phrasium, descriptionum ac comparationum poeticarum copiam continens. In usum juventutis scholasti cae editum. Post Car. Henr. Sintenesii et Ott. Maur. Mülleri curas emendavit et auxit […]. 2 Bde. Leipzig: Hahn 31830. –: Personal-Chronik und Miscellen: Weilburg. Über den Ursprung der erasmischen Ausprache des Griechischen. In: Zeitschrift für die Alterthumswissenschaft. Begründet von Ludwig Christian Zimmermann. Bd. 7, Nr. 49. Darmstadt: Leske 1840, Sp. 407 f. –: Gradus ad parnassum latinum. Promtuarium prosodicum et poeticum, syllabarum quantitatem et synonymorum, epithetorum, phrasium, comparatio-
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num ac descriptionum poeticarum copiam ex poetis Latinis cum antiquis tum recentioribus, quorum apposita nunc sunt nomina, decerptam continens. In usum scholarum post Car. Henr. Sintenesii et Ott. Maur. Mülleri curas denuo emendavit et auxit […]. 2 Bde. Leipzig: Hahn 41842 –1845. ◊ Friederichs, Karl: Nationum graecarum diversitates etiam ad artis statuariae et sculpturae discrimina valuisse. [ Dissertatio pro venia legendi. ] Erlangen: Deichert 1855. Friedländer, Ludwig: Darstellungen aus der Sittengeschichte Roms in der Zeit von August bis zum Ausgang der Antonine. Erster Theil. Leipzig: Hirzel 1862. Friedlein, Gottfried: Gerbert, die Geometrie des Boethius und die indischen Ziffern. Ein Versuch in der Geschichte der Arithmetik. Erlangen: Blaesing 1861. Friedreich, Johannes Baptista: Die Symbolik und Mythologie der Natur. Würzburg: Stahel 1859. Fries, Jakob Friedrich: Die Geschichte der Philosophie dargestellt nach den Fortschritten ihrer wissenschaftlichen Entwickelung. Erster Band. Halle: Buchhandlung des Waisenhauses 1837. ◊ Fritsch, Ernst August: Die obliquen Casus und Präpositionen der griechischen Sprache. Mainz: Kunze 1833. ◊ –: De aoristi graecorum vi ac potestate dissertatio critica. In: Gymnasialprogramm Wetzlar. Gießen: Heyer 1836, 3 – 20. –: Kritik der bisherigen Tempus- und Modus-Lehre in der Deutschen, Griechischen, Lateinischen und Hebräischen Grammatik und der philologischen Kritik; zur Reform jenes Gegenstandes auch in den Grammatiken anderer Sprachen. Frankfurt am Main: Sauerländer 1838. ◊ –: De casuum obliquorum origine et natura deque genitivi singularis numeri et ablativi graecae latinaeque declinationis conformatione dissertatio. In: Gymnasialprogramm Wetzler. Gießen: Brühl 1845, 1 – 8. –: Philologische Studien. Bd. 1: Vergleichende Bearbeitung der Griechischen und Lateinischen Partikeln. 1. Theil: Adverbien. 2. Theil: Die Präpositionen. Gießen: Ricker 1856 ◊–1858. Fritzsche, Franz Volkmar: De sortitione judicum apud Athenienses commentatio. Leipzig: Lehnhold 1835. ◊ Fronto, Marcus Cornelius: M. Cornelii Frontonis reliquiae. Ab Angelo Maio primum editae meliorem in ordinem digestas suisque et Ph. Buttmanni accedunt, L. F. Heindorfii, ac selectis A. Maii. Animadversionibus instructas iterum edidit B. G. Niebuhrius C. F. Accedunt liber de differentiis vocabulorum et ab eodem A. Maio primum edita Q. Aurelii symmachi octo orationum Fragmenta. Berlin: Reimer 1816. ◊ Fulda, Friedrich Karl: Sammlung und Abstammung Germanischer Wurzelwör-
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Bibliographie
ter nach der Reihe menschlicher Begriffe. Herausgegeben von Johann Georg Meusel. Halle: Gebauer 1776. –: Charte der Weltgeschichten unter einen großen Gesichtspunct gebracht. [1 Tafel auf 12 Blättern. ] Augsburg: Stage 1783a. –: Überblick der Weltgeschichten, zur Erläuterung der Geschichtcharte. Augsburg: Stage 1783b. Fülleborn, Georg Gustav: Ein Beytrag zur Untersuchung über die Metaphysik des Aristoteles. In: Beyträge zur Geschichte der Philosophie. Hrsg. v. G. G. Fülleborn. Fünftes Stück. Züllichau und Freystadt: Fromman 1795, 204 – 227. ◊ –: Encyclopaedia philologica. Sive primae lineae isagoges in antiquarum literarum studia ad usum lectionum ductae. Breslau: Meyer 1798. –: Encyclopaedia philologica. Editionem alteram auctiorem et emendatiorem curavit J. S. Kaulfuss. Breslau: Meyer 21805. ◊ Funck, Johann Nicolaus: De Adolescentia Latinae Linguae Tractatus. Quo iuvenilis & crescens eius in variis scientiis vigor & fata, inde a bello Punico secundo usque ad Ciceronis aetatem, demonstrantur. Marburg: Müller 1723. ◊ Funke, Karl Philipp: Neues Real-Schullexikon enthaltend die zur Erklärung der alten Klassiker nothwendigen Hülfswissenschaften, vornämlich Geographie, Geschichte, Philosophie, Alterthümer und Mythologie. In Verbindung mit einigen Gelehrten herausgegeben. 5 Bde. Braunschweig: Schulbuchhandlung 1800 –1805. Furtwängler, Wilhelm: Der reitende Charon, eine mythologische Abhandlung. Konstanz: Stadler 1849 –1850. –: Die Idee des Todes in den Mythen und Kunstdenkmälern der Griechen. Freiburg im Breisgau: Wagner 1855. ◊ Fuss, Johann Dominicus: Antiquitates Romanae compendio. Lectionum suarum in usum enarratae. Lüttich und Leipzig: Collardin und Fleischer 1820. ◊ G
Gail, Jean François: Recherches sur la nature du culte de Bacchus en Grèce, et sur l’origine de la diversité de ses rites. Paris: Gail neveu et al. 1821. ◊ Gaisford, Thomas: Scriptores latini rei metricae manuscriptorum codicum ope subinde refinxit. Oxford: University Press 1837. ◊ Galle, Theodor: Illustrium imagines ex antiquis marmoribus nomismatib[ us ] et gemmis expressae quae extant Romae. Maior pars apud Fulvium Ursinum. Antwerpen: Galle 1598 [ 21606 ]. Gans, Eduard: Das Erbrecht in weltgeschichtlicher Entwickelung. Erster Band. Das Römische Erbrecht in seiner Stellung zu vor- und nachrömischem. Eine Abhandlung der Universalrechtsgeschichte. Berlin: Maurer 1824. ◊ Gardin-Dumesnil, Jean Baptiste: Synonymes Latins, et leurs différentes signifi-
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cations, avec des examples tirés des meilleurs auteurs. Paris: Simon und Brocas 1777. Gassendi, Pierre: De vita et moribus Epicuri libri octo. Lyon: Barbier 1647. –: Syntagma philosophiae Epicuri cum refutationibus dogmatum quae contra fidem christianam ab eo asserta sunt. Lyon: Barbier 1649. Gast, John: The History of Greece, from the accession of Alexander of Macedon, till its final subjection to the Roman power; in eight books. London: Murray 1782. –: Geschichte von Griechenland seit Alexanders des Macedoniers Thronbesteigung bis zur endlichen Unterjochung durch die Römer. In acht Büchern. Aus dem Englischen übersetzt [ von L. Th. Kosegarten ]. Leipzig: Weidmann 1798. Gatterer, Johann Christoph: Elementa artis diplomaticae universalis. Cum tabulis XII aeri incisis. Volumen prius. Göttingen: Vandenhoeck 1765. –: Synopsis historiae universalis, sex tabulis, quarum duae in aes incisae coloribusque illustratae sunt, comprehensa. Göttingen: Selbstverlag 1766. –: Abriß der Chronologie. Göttingen: Dieterich 1777a. –: Commentatio de diplomatibus confirmationis. In: Novi commentarii Societatis Regiae Scientiarum Gottingensis. Bd. 7. Göttingen: Dieterich 1777b, 48 –105. –: Versuch einer allgemeinen Weltgeschichte bis zur Entdeckung Amerikens. Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht 1792. ◊ –: Abriss der Diplomatik. Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht 1798. –: Praktische Diplomatik. Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht 1799. Gaza, Theodoros: Theodori Introductivae grammatices libri quatuor. Eiusdem de Mensibus opusculum sane quampulchrum. Apollonii grammatici de constructione libri quatuor. Herodianus de numeris. Venedig: Aldus Manutius 1495. Gazes, Anthimos: Λεξικὸν ἑλληνικὸν πρὸς χρῆσιν τῶν περὶ τοὺς παλαιοὺς συγγραφεῖς ἐνασχολουμένων. Ἐκδοσις πρώτη. Ἐπιστασία καὶ διορθώσει Σπυρίδωνος Βλαντῆ. 3 Bde. Venedig: Μιχαὴλ Γλύκυ τοῦ ἐξ Ἰωαννίνων 1809 – 1816. Gedike, Friedrich: Griechisches Lesebuch für die ersten Anfänger. Berlin: Mylius 1782a. –: Lateinisches Lesebuch für die ersten Anfänger. Berlin: Mylius 1782b. [ Es folgten bis in die Mitte des 19. Jh. zahlreiche überarbeitete Auflagen. ] –: Kurze lateinische Grammatik für Anfänger. Aus der sechsten Ausgabe des lateinischen Lesebuchs für die Besitzer der ältern Ausgaben besonders abgedrukt. Berlin: Mylius 1790. –: Lateinische Chrestomathie, für die mittlern Klassen, aus den klassischen Autoren gesammelt. Berlin: Unger 1792. [ Es folgten bis in die Mitte des 19. Jh. zahlreiche überarbeitete Auflagen. ]
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Bibliographie
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Von Boeckh erwähnte Literatur
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Georgii, Ludwig: Alte Geographie, beleuchtet durch Geschichte, Sitten, Sagen der Völker und mit vergleichenden Beziehungen auf die neuere Länder- und Völkerkunde. Zur Belehrung und Unterhaltung für Leser aus allen Ständen und zum Gebrauch für höhere Lehranstalten. Nebst einem Anhange, enthaltend die Geographie des Ptolemäus in deutscher Übersetzung. 2 Bde. Stuttgart: Schweizerbart 1838 –1840. ◊ Geppert, Karl Eduard: Ueber das Verhältniß der Hermannschen Theorie der Me trik zur Ueberlieferung. Berlin: Nauck 1835. ◊ –: Darstellung der grammatischen Kategorien. Berlin: Nauck 1836. ◊ –: Über den Ursprung der Homerischen Gesänge. Zwei Theile. Leipzig: Weigel 1840. ◊ –: Die Götter und Heroen der alten Welt. Nach klassischen Dichtern dargestellt. Leipzig: Weigel 1842. –: Über die Aussprache des Lateinischen im älteren Drama. Leipzig: Violet 1858. ◊ Gerhard, Eduard: Scavi. Canino. In: Bullettino dell’Instituto di Corrispondenza Archeologica per l’anno 1829. Bd. 1. Rom: Salvincci 1829, 49 – 52. –: Scavi di Canino. In: Bullettino dell’Instituto di Corrispondenza Archeologica per l’anno 1830. Bd. 2. Rom: A spese dellʼ Instituto 1830, 4 – 9. –: Rapporto intorno i vasi volcenti; Excerpta […]; Note e dichiarazioni […]; Monumenti publicati […]. In: Annali dell’ Instituto di Corrispondenza Archeologica. Annales de l’Institut de Correspondance archéologique. Bd. 3. Rom: a spese dell’Instituto 1831, 5 – 270. ◊ –: Letteratura. Lettre de M. Gerhard à M. le chev. Bunsen. Vases de Volci. In: Bullettino dell’Instituto di Corrispondenza Archeologica per l’anno 1832. Bd. 4. Rom: A spese dellʼ Instituto 1832, 74 – 91. ◊ –: Grundzüge der Archäologie. In: Hyperboreisch-Römische Studien für Archäologie mit Beiträgen von K. O. Müller, Th. Panofka, Otto B. von Stackelberg, F. G. Welcker. Herausgegeben von Eduard Gerhard. Erster Theil Berlin: Duncker und Humblot 1833, 3 – 84. ◊ –: Fortschritte der Gemmenkunde. In: Archäologisches Intelligenzblatt der Allgemeinen Literatur-Zeitung. Unter Mitwirkung des archäologischen Instituts in Rom herausgegeben von Eduard Gerhard. Dritter Jahrgang 1835. Halle: Schwetschke 1836, Sp. 51 – 64. ◊ –: Über die Metallspiegel der Etrusker. In: Abhandlungen der Königlichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Aus dem Jahre 1836. Philosophisch-historische Abhandlungen. Berlin: Dümmler 1838, 323 – 358. –: Griechische Mysterienbilder. Zum erstenmale bekannt gemacht. Vases grecs, relatifs aux mystères. Stuttgart und Tübingen: Cotta 1839.
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Bibliographie
–: Griechische und etruskische Trinkschalen des Königlichen Museums zu Berlin. Berlin: Schade 1840. – (Hg.): Etruskische Spiegel. Erster Theil: Allgemeines und Götterbilder. Berlin: Reimer 1843. – (Hg.): Etruskische Spiegel. Zweiter Theil: Heroische Mythologie. Berlin: Reimer 1845. –: Archäologischer Vortrag [ und Beilage B ]. In: Verhandlungen der eilften Versammlung deutscher Philologen, Schulmänner und Orientalisten. Berlin: Dümmler 1850, 40 – 51 und 96 – 99. ◊ –: Grundriss der Archäologie. Für Vorlesungen nach Müllers Handbuch. Berlin: Reimer 1853. ◊ –: Griechische Mythologie. 2 Bde. Berlin: Reimer 1854 –1855. –: Über die Metallspiegel der Etrusker. Zweiter Theil. In: Abhandlungen der Königlichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Aus dem Jahre 1859. Philologische und historische Abhandlungen. Berlin: Dümmler 1860a, 409 – 482. ◊ –: Nachtrag zur Abhandlung über die Metallspiegel der Etrusker. In: Abhandlungen der Königlichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Aus dem Jahre 1859. Philologische und historische Abhandlungen. Berlin: Dümmler 1860b, 623 – 626. ◊ –: Die Geburt der Kabiren auf einem etruskischen Spiegel. Aus den Abhandlungen der Königl. Akademie der Wissenschaften zu Berlin 1861. Mit zwei Tafeln. Berlin: Dümmler 1862. ◊ – (Hg.): Etruskische Spiegel. Dritter Theil. Berlin: Reimer 1863. [ – (Hg.): Etruskische Spiegel. Vierter Theil. Berlin: Reimer 1867. ] [ – (Hg.): Etruskische Spiegel. Fünfter Band. Im Auftrage des Kaiserlich Deutschen Archäologischen Instituts bearbeitet von A. Klügmann und G. Körte. Berlin: Reimer 1884 –1897. ] Gerlach, Franz Dorotheus/Bachofen, Johann Jakob: Die Geschichte der Römer. Erster Band, erste Abtheilung: Älteste Geschichte bis zur Gründung der Stadt. Erster Band, zweite Abtheilung: Die Zeiten der Könige. Basel: Bahnmaier 1851. ◊ Gerlach, Franz Dorotheus: Von den Quellen der ältesten römischen Geschichte. Eine geschichtliche Untersuchung. Basel: Schweighauser 1853. –: Vorgeschichte, Gründung und Entwickelung des römischen Staats in Umrissen. Basel: Balmer & Riehm 1863. Germar, Friedrich Heinrich: Beytrag zur allgemeinen Hermeneutik und zu deren Anwendung auf die theologische. Ein Versuch zur nähern Erörterung und Begründung der panharmonischen Interpretation. Altona: Busch 1828. –: Critik der modernen Exegese, nach den hermeneutischen Maximen eines
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competenten Philologen. Aus dem Journal für Prediger Band 95. Stück 2. besonders abgedruckt. Halle: Kümmel 1839. ◊ Gervinus, Georg Gottfried: Grundzüge der Historik. Leipzig: Engelmann 1837. Gesenius, Wilhelm: De inscriptione Phoenicio-Graeca in Cyrenaica nuper reperta, ad Carpocratianorum haeresin pertinente commentatio. [ Weihnachtsprogramm. Universität Halle-Wittenberg. ] Halle: Renger 1825. –: Scripturae linguaeque phoeniciae monumenta quotquot supersunt edita et inedita ad autographorum optimorumque exemplorum fidem edidit additisque de scriptura et lingua Phoenicum commentariis illustravit. 2 Bde. Leipzig: Vogel 1837. ◊ Gesner, Johann Matthias: De aetate et auctore dialogi Lucianei qui Philopatris inscribitur. Dissertatio. Jena: Bielcke 1714. –: Philopatris dialogus Lucianeus: disputationem de illius aetate et auctore praemisit[ , ] versionem ac notas adjecit. Jena: Bielcke 1715. –: Novus linguae et eruditionis romanae thesaurus, post Ro. Stephani et aliorum nuper etiam in Anglia eruditissimorum hominum curas digestus, locupletatus emendatus. 4 Bde. Leipzig: Fritsch und Breitkopf 1749 [ = Neubearb. von: Estienne, Robert: Dictionarium, seu Latinae linguae Thesaurus. 2 Bde. Paris: Estienne 1531 ]. –: Primae lineae isagoges in eruditionem universalem nominatim philologiam, historiam et philosophiam in usum praelectionum ductae. Accedunt nunc praelectiones ipsae. Editio altera emendata et aucta. Hrsg. von Johann Nicolaus Niclas. 2 Bde. Leipzig: Fritsch [1756 ] 31784. ◊ Gessler, Friedrich: De legionum romanarum apud Livium numeris. Berlin: Lange 1866. Gibbon, Edward: History of the decline and fall of the Roman Empire. 6 Bde. London: Strahan and Cadell 1776 –1788. –: History of the decline and fall of the Roman Empire. A new Edition. 14 Bde. Basel: Tourneisen 1788 –1789. –: Geschichte des Verfalls und Untergangs des römischen Reichs. Aus dem Englischen übersetzt und mit einigen Anmerkungen begleitet. 19 Bde. Leipzig: Weygand [ Bd. 1 – 4 ] und Hinrichs [ Bd. 5 –19 ] 1788 –1806. Giese, Albert: Über den Aeolischen Dialekt. Zwei Bücher. Nach dem Tode des Verfassers herausgegeben durch dessen Freunde. Berlin: Fincke 1837. ◊ Gillies, John: The history of ancient Greece, its colonies and conquests; from the earliest accounts, till the division of the Macedonian Empire in the East. Including the history of literature, philosophy, and the fine arts. 3 Bde. Dublin: Burnet et al. 1786. –: Geschichte von Altgriechenland, und von dessen Pflanzstädten und Erobe-
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Bibliographie
rungen; von den frühesten Nachrichten an, bis zu der Theilung des Macedonischen Reiches in Asien. Mit Innbegriff der Geschichte der griechischen Litteratur, Philosophie und schönen Künste. Aus dem Englischen übersetzt. 4 Bde. Leipzig: Weidmann 1787 –1797. –: The history of ancient Greece, its colonies and conquests; From the Earliest Accounts till the Division of the Macedonian Empire in the East. Including the history of literature, philosophy, and the fine arts. 5 Bde. Basel: Tourneisen and Legrand 1790. Gilly, David et al. (Hgg.): Sammlung nützlicher Aufsätze und Nachrichten, die Baukunst betreffend. 12 Bde. Berlin: Hayn/Unger/Maurer 1797 –1806. Glandorp, Johann: Onomasticon Historiæ Romanæ, Ioanne Glandorpio Auctore: Quo veluti per satyram de Familiis & reliquis illustrib. personis Rom. quæ simul a bonis auctoribus, simul aliis id genus priscis monumentis celebrantur, collecta expositio est: Ad historiam Rom. dextre & integre cognoscendam apprime cum utile tum necessarium. Addita præcipuarum Familiarum stemmata eodem auctore: Adhæc Cognominum & Agnominum Index accuratus: Auctorum item, quorum testimoniis auctor usus est, Catalogus. Editionis post auctoris mortem adornatæ occasionem & rationem, quæque eam in rem collata opera sit, docet Reineri Reineccii præfatio. Frankfurt: Wechel Erben, de Marne & Aubry 1589. Godefroy, Denis (Hg.): Auctores latinae linguae in unum redacti corpus. M. Terentius Varro[ , ] De lingua latina. M. Verrii Flacci[ , ] fragmenta. Festi fragmenta à Fulvio Ursino edita. Schedæ Festi à Pomp. Læto relictæ. Sext. Pomp. Festus, Paulo Diacono coniunctus. Nonius Marcellus. Fulgentius Plantiades. Isidori Originum libri xx. Ex veteribus grammaticis qui de proprietate & differentiis scripserunt, excerpta. Vetus kalendarium romanum. De nominibus & prænominibus Romanorum. Varii auctores qui de notis scripserunt. Notæ Dionysii Gothofredi, j. c. ad Varronem, Festum, & Nonium. Variæ lectiones in Fulgentium et Isidorum. Index generalis in omnes superiores authores. Genf: Leimarie 1595. Görenz, Johann August: Excursus II. De soni sede et ratione in singulis enunciationibus. In: M. T. Ciceronis Philosophica omnia. Ex scriptis recens collatis editisque libris castigatius et explicatius edidit. Bd. 1: De Legibus libri III. Leipzig, Weidmann 1809, 293 – 309. ◊ Görres, Joseph: Mythengeschichte der asiatischen Welt. 2 Bde. Heidelberg: Mohr und Zimmer 1810. ◊ –: Über Grundlage, Gliederung und Zeitenfolge der Weltgeschichte. Drei Vorträge, gehalten an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Breslau: Max 1830.
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Goethe, Johann Wolfgang (von): Faust. Eine Tragödie. Tübingen: Cotta 1808. Göttling, Karl Wilhelm: Die Lehre vom Accent der griechischen Sprache für Schulen. Rudolstadt: Hofbuch- und Kunsthandlung 1818. – (Hg.): Θεοδοσίου γραμματικοῦ Περὶ γραμματικῆς. Theodosii Alexandrini Grammatica. E codicibus manuscriptis edidit et notis adiecit. Leipzig: Dyk 1822. ◊ – (Hg.): Ἀριστοτέλους Πολιτικῶν βιβλία ὀκτώ. Aristotelis Politicorum libri octo. Ad codicum fidem edidit et adnotationem adiecit. Jena: Cröker 1824. ◊ –: Allgemeine Lehre vom Accent der griechischen Sprache. Jena: Cröker 1835. ◊ –: Geschichte der römischen Staatsverfassung von Erbauung der Stadt bis zu C. Cäsar’s Tod. Halle: Buchhandlung des Waisenhauses 1840. ◊ –: Narratio de Chaeronea atque praesertim de leone Chaeronensis pugnae monumento. Jena: Schreiber 1846. Goldsmith, Oliver: The Roman History, From the Foundation of the City of Rome, To the Destruction of the Western Empire. 2 Bde. London: Baker, Leigh et al. 1769. –: The Grecian History, From the earliest state to the death of Alexander the Great 2 Bde. London: Rivington, Longman, Kearsley et al. 1774. –: Geschichte der Römer von der Erbauung der Stadt Rom bis auf den Untergang des abendländischen Kaiserthums. Aus dem Englischen nach der sechsten Ausgabe neu übersetzt und mit einer Geschichte des Oströmischen Kaiserthums ergänzt von Ludwig Theobul Kosegarten. 4 Bde. Leipzig: Weidmann 1792 –1802. –: Geschichte der Griechen von den frühesten Zeiten bis auf den Tod Alexanders des Großen. Nebst einem kurzen Abriß der Geschichte Griechenlands von dieser Periode an, bis auf die Eroberung Constantinopels durch die Osmanen. Aus dem Englischen, nach der neuesten Ausgabe übersetzt, berichtigt und mit vielen Anmerkungen und Zusätzen von Christian Daniel Beck. Zweyte neu bearbeitete Ausgabe. 2 Bde. Leipzig: Schwickert [1792 –1793 ] 21806 –1807. ◊ Gori, Antonio Francesco: [ erstes Titelblatt: ] Museum florentinum, exhibens insigniora vetustatis monumenta quae Florentiae sunt. [ a lternatives Titelblatt: ] Gemmae antiquae ex thesauro Mediceo et privatorum dactyliothecis Floren tiae exhibentes tabulis C. imagines virorum illustrium et deorum, cum observationibus. 2 Bde. Florenz: Nestenus & Moücke 1731 –1732. Gossellin, Pascal François Joseph: Géographie des Grecs analysée; ou Les systêmes d’Eratosthenes, de Strabon et de Ptolémée comparés entre eux et avec nos connoissance modernes. Paris: Didot 1790. –: Recherches sur la géographie systematique et positive des anciens; pour ser-
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Bibliographie
vir de base à l’histoire de la géographie ancienne. 4 Bde. Paris: Imprimerie de la république [ Bd. 1 – 2 ]/De Bure [ Bd. 3 – 4 ] an VI [1798 ]–1813. Gotthold, Friedrich August: Über den Ursprung der Erasmischen Aussprache des Griechischen. In: Programm des Königlichen Friedrichs-Kollegium. Königsberg: Degen 1836. Graevius, Ioannes Georgius: Thesaurus Antiquitatum Romanarum, [ i n quo continentur Lectissimi quique scriptores, qui superiori aut nostro seculo Romanae reipublicae rationem, disciplinam, leges, instituta, sacra, artesque togatas ac sagatas explicarunt & illustrarunt, ] Congestus. Accesserunt Variae & accuratae tabulae aeneae. 12 Bde. Utrecht: Halma 1694 –1699. –: Thesaurus antiquitatum et historiarum Italiae, Neapolis, Siciliae, Sardiniae, Corsicae, Melitae, Atque adjacentium Terrarum Insularumque; Constans Rarissimis, praestantissimis, doctissimisque Scriptoribus Qui antea sparsim suae cuique patriae Situm, Res gestas, Antiquitates & memorabilia variis in locis illustrarunt, Nunc autem vix & nusquam fere comparari possunt: Digeri atque edi olim coeptus Cura & Studio Joannis Georgii Graevii, Nunc autem continuatus & ad finem perductus. Cum Praefationibus Petri Burmanni. Interseruntur passim Variae & accuratae Tabulae, tam Geographicae, quam aliae, ut & Indices ad singulos ubique Libros locupletissimi. In fine hujus Operis additus est Catalogus omnium Authorum &c. qui in hoc Thesauro exstant. 10 Teile in 45 Bänden. Leiden: van der Aa 1704 –1723. Gräfe, Friedrich: Die Einheit der Sanskrit-Declination mit der Griechischen und Lateinischen. Aus dem Gesichtspunkte der classischen Philologie dargestellt. Erste Abteilung. Aus den Mémoires de l’Académie impériale des sciences de Saint-Pétersbourg besonders abgedruckt. St. Petersburg: Buchdruckerei der Kaiserl. Akademie der Wissenschaften 1843. Gräfenhan, August: Geschichte der klassischen Philologie im Alterthum. 4 Bde. Bonn: König 1843 –1850. ◊ Gräffe, Johann Friedrich Christoph: Prosodisches Lexicon der griechischen Sprache. Aus den heroischen Dichtern zusammengetragen. Zum Gebrauch der Schulen und zur Beförderung des prosodischen Studiums. Göttingen: Dieterich 1811. ◊ –: Einige Bemerkungen die Messung der griechischen heroischen Verse betreffend. Beilage zum prosodischen Lexicon der Griechischen Sprache. Göttingen: Dieterich 1812. Grässe, Johann Georg Theodor: Lehrbuch einer allgemeinen Literärgeschichte aller bekannten Völker der Welt, von der ältesten bis auf die neueste Zeit. 4 Bde. in 11 Teilbänden. Dresden und Leipzig: Arnold 1837 –1859. ◊ –: Handbuch der Alten Numismatik von den ältesten Zeiten bis auf Constantin
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d[ en ] Gr[ oßen ]. Nach den besten Quellen bearbeitet und mit vielen Abbildungen der schönsten antiken Originalmünzen versehen zum Selbststudium für Freunde des Alterthums. Leipzig: Schäfer 1854. –: Orbis latinus oder Verzeichniss der lateinsichen Benennungen der bekanntesten Städte etc., Meere, Seen, Berge und Flüsse in allen Theilen der Erde nebst einem deutsch-lateinischen Register derselben. Ein Supplement zu jedem lateinischen und geographischen Wörterbuche. Dresden: Schönfeld 1861. Graff, Georg: Geschichte Griechenlands, seiner einzelnen Staaten und Kolonien, mit dem Nöthigen aus der Geographie, Cultur- und vorzüglich Litteratur- Geschichte, unter steter Hinweisung auf Quellen und Hilfsschriften. Ein Handbuch zum Gebrauche bei Vorträgen, so wie zum Selbststudium, zunächst für die oberen und mittleren Klassen der Gymnasien. Mainz: Kupferberg 1828. Grauert, Wilhelm Heinrich: Geschichte Athen’s seit dem Tode Alexander’s d[es] Gr[oßen ] bis zur Erneuerung des Achäischen Bundes. In: Historische und Philologische Analekten. Münster: Deiter 1833, 208 – 359. ◊ Gregorovius, Ferdinand Adolf: Geschichte der Stadt Rom im Mittelalter. Vom fünften Jahrhundert bis zum sechzehnten Jahrhundert. Erster Band. Stuttgart: Cotta 1859. Grenville, Thomas/Porson, Richard et al. (Hg.): ΟΜΗΡΟΥ ΙΛΙΑΣ ΚΑΙ ΟΔΥΣΣΕΙΑ . 4 Bde. Oxford: Clarendon Press 1800 –1801. Greswell, Edward: Fasti Temporis Catholici and Origines Kalendariae. 4 Bde. Oxford: University Press 1852a. –: General Tables of the Fasti Catholici or Fasti Temporis Perpetui. From A. M. 1 B. C. 4004 to A. D. 2000. Oxford: University Press 1852b. –: Introduction to the Tables of the Fasti Catholici. Both the General and the Supplementary. Oxford: University Press 1852c. –: Origines Kalendariae Italicae, nundinal calendars of ancient Italy, nundinal calendar of Romulus, calendar of Numa Pompilius, calendar of the Decemvirs, irregular Roman calendar, and Julian correction. Tables of the Roman calendar, from U. C. 4 of Varro B. C. 750 to U. C. 1108 A. D. 335. 4 Bde. Oxford: University Press 1854. –: Origines Kalendariae Hellenicae: or, The history of the primitive calendar among the Greeks, before and after the legislation of Solon. 6 Bde. Oxford: University Press 1862. Grimm, Jacob: Über den Ursprung der Sprache. In: Abhandlungen der Königlichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Aus dem Jahre 1851. Philologische und historische Abhandlungen. Berlin: Dümmler 1852, 103 –140. ◊ –: Deutsche Grammatik. Erster Theil. Göttingen: Dieterich [1819, 21822 ] 31840.
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Bibliographie
Grimm, Johann Anton: De epistolis Platonicis, utrum genuinae sint an suppositiciae, disquisitio critica. Berlin: Starck 1815. Groddeck, Gottfried Ernst: Antiquarische Versuche. Erste Sammlung. Lemberg: Piller 1800. –: Historia Graecorum litterariae elementa. In usum lectionum conscripsit. Vilnius: Zawadzki 1811. ◊ Gronovius, Jacobus: Thesaurus Graecarum antiquitatum, in quo continentur Effigies Virorum ac Foeminarum Illustrium, quibus in Graecis aut Latinis monumentis aliqua memoriae pars datur, & in quocunque Orbis Terrarum spatio ob historiam, vel res gestas, vel inventa, vel locis nomina data, ac doctrinam meruerunt cognoscendi; Item variarum regionum miranda, quae celebrata apud antiquos saxisque & aere expressa occurrunt, omnia ex veris sincerisque documentis petita, & pro serie temporum disposita; Adjecta brevi descriptione singulorum, quae aut in eorum vita aut in horum proprietate spectabilia percipi & intelligi refert; ubi variis occasionibus nummi, lapides, inscriptiones, etiam auctorem loca explicantur et emendatur. 12 Bde. in 14 Teilbänden. Leiden: van der Aa 1697 –1702. Gronovius, Johann Friedrich: De museo Alexandrino exercitationes academicae, habitae anno MDCLXVII post caniculares ferias, ab filio ejus exceptae, et nunc primum editae. In: Gronovius, Jacobus (1697 –1702), Bd. 8. Leiden: van der Aa 1699, Sp. 2737 – 2764. Grote, George: A history of Greece. 12 Bde. London: Murray 1846 –1856. ◊ –: Geschichte Griechenlands. Nach der zweiten Auflage aus dem Englischen übertragen von N. N. W. Meissner und vom sechsten Bande an fortgesetzt von Eduard Höpfner. 6 Bde. Leipzig: Dyk 1850 –1856 [ Bd. 7: Ausführliches Namenund Sachregister. Leipzig: Dyk 1859 ]. Grotefend, Carl Ludwig: Kurze Übersicht der Geschichte der römischen Legionen von Cäsar bis Gallienus. In: Zeitschrift für die Alterthumswissenschaft. Begründet von Ludwig Christian Zimmermann. Bd. 7, Nr. 80 – 81. Darmstadt: Leske 1840, Sp. 657 – 668. Grotefend, Georg Friedrich (Hg.): Helfr. Bernhard Wenck‘s lateinische Grammatik für Schulen. 2 Bde. Erster Band, welcher die Etymologie und Syntaxe nebst Vorerinnerungen enthält. Zweiter Band, welcher die Verskunst und Orthographie nebst Anhange enthält. Frankfurt am Main: Varrentrapp 71814 –1816. ◊ –: Lateinische Grammatik für Schulen. Nach Wenck’s Anlage umgearbeitet. Erster Band, welcher die Etymologie und Syntaxe nebst Vorerinnerungen enthält. Frankfurt am Main: Varrentrapp 21817. ◊ [ Ein zweiter Band konnte für diese Auflage bisher nicht nachgewiesen werden. ] –: Lateinische Grammatik für Schulen, nach Wenck’s Anlage umgearbeitet.
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Dritte Auflage. 2 Bde. Erster Band, welcher die Etymologie und Syntaxe nebst Vorerinnerungen enthält. Zweiter Band, welcher die Verskunst und Orthographie nebst Anhange enthält. Frankfurt am Main: Varrentrapp 31820. ◊ –: Digamma. In: Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste. Hrsg. von J. S. Ersch und J. G. Gruber. Erste Section: A–G. 25. Theil. Leipzig: Brockhaus 1834. 176 –181. –: Rudimenta linguae Umbricae ex inscriptionibus antiquis enodata. 8 Bde. Hannover: Hahn 1835 –1839. –: Rudimenta linguae Oscae ex inscriptionibus antiquis enodata. Hannover: Hahn 1839. Grund, Johann Jakob Norbert: Die Malerey der Griechen oder Entstehung, Fortschritt, Vollendung und Verfall der Malerey. 2 Bde. Dresden: Walther 1810 –1811. Gruner, Christian Gottfried: Censura librorum Hippocrateorum qua veri a falsis integri a suppositis segregantur. Collegit ex optimis quibusque auctoribus Erotiano, Galeno, Hier. Mercuriali, Foësio, Clerico, Io. Albert. Fabricio, Hallero aliisque omnia recensuit, diiudicavit novumque in ordinem redegit. Breslau: Korn 1772. Gruppe, Otto Friedrich: Ariadne. Die tragische Kunst der Griechen in ihrer Entwickelung und in ihrem Zusammenhange mit der Volkspoesie. Berlin: Reimer 1834. ◊ Gruterus, Janus: Inscriptiones antiquae totius orbis Romani, in corpus absolutissimum redacta, ingenio ac cura Jani Gruteri, auspiciis Josephi Scaligeri, ac Marci Welseri. Heidelberg: Commeliniana 1602. Grynaeus, Simon (Hg.): Omnia divini Platonis Opera tralatione Marsilii Ficini, emendatione et ad graecum codicem collatione. Nunc recens summa diligentia repurgata. Basel: Froben 1532. Guattani, Giuseppe Antonio: Roma antica. 2 Bde. Bologna: San Tommaso d’Aquino 1795 [ seconda edizione corretta ed accresciuta. Rom: Pagliari 21805 ]. Gude, Marquard: Antiquae inscriptiones quum Graecae, tum Latinae, olim a Marquardo Gudio collectae; nuper a Ioanne Koolio digestae hortatu consilioque Ioannis Georgii Graevii; nunc a Francisco Hesselio editae cum adnotationibus eorum. Leuwarden: Halma 1731. Günther, Georg Friedrich Karl: Anleitung zum Übersetzen aus dem Deutschen ins Griechische. 2 Bde. Halle: Hemmerde und Schwetschke 1813 –1816. –: Deutsch-griechisches Wörterbuch zu den beiden Cursus der Anleitung zum Übersetzen aus dem Deutschen in das Griechische. Halle: Hemmerde und Schwetschke [1816 ] 21819. – (Hg.): Griechisches Elementarbuch für die ersten Anfänger, enthaltend außer einem dreifach geordneten griechisch-deutschen Vocabularium, auch die nö
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Bibliographie
thigen Lesestücke und Schemata zur Declination, Comparation und regelmässigen Conjugation. Hrsg. in Verbindung mit J. Ch. Elster und C. L. W. Francke. Helmstedt: Fleckeisen 1825. Gumpach, Johannes von: Die Zeitrechnung der Babylonier und Assyrer. Heidelberg: Mohr 1852. –: Hülfsbuch der Rechnenden Chronologie, oder Largeteau’s abgekürzte Sonnen- und Mondtafeln, zum Handgebrauch für Astronomen, Chronologen, Geschichtsforscher und Andere herausgegeben, erweitert und erklärt, nebst Beispielen ihrer praktischen Anwendung. Heidelberg: Mohr 1853. –: Grundzüge einer neuen Weltlehre. Bd. 1: Kritisch-populäre Briefe über die neuere Astronomie. München: Palm 1860. [ m. n. e. ] Gurlitt, Johann Gottfried: Archäologische Schriften, gesammelt und mit Anmerkungen begleitet herausgegeben von Cornelius Müller. Altona: Hammerich 1831. ◊ Guthrie, Wilhelm/Gray, Johann: Allgemeine Weltgeschichte von der Schöpfung an bis auf gegenwärtige Zeit […]. Aus dem Englischen übersetzt. 17 Bde. Leipzig: Weidmann und Reich 1765 –1808. H
Haacke, Christian Friedrich Ferdinand: Abriss der griechischen und römischen Alterthümer und Literaturgeschichte für Gymnasien. Vierte verbesserte Auflage, besorgt von Friedrich Lübker. Stendal: Franzen und Grosse 1816 [ 21821 ◊ ; 4 1863 ]. Haas, Johann Gottfried: Griechischer Speccius oder kleine Übersetzungen aus dem Teutschen ins Griechische zur Erleichterung des Lehrens und Lernens der Griechischen Sprache. Leipzig: Cnobloch [1801 ] 41822. Haase, Friedrich: Philologie. In: Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste. Hrsg. von J. S. Ersch und J. G. Gruber. Dritte Section: O–Z. 23. Theil. Leipzig: Brockhaus 1847, 374 – 422. Habicht, Ernst Carl: Synonymisches Handwörterbuch der Lateinischen Sprache für angehende Philologen. Lemgo: Meyer 1829. Hänel, Gustav Friedrich: Catalogi librorum manuscriptorum, qui in bibliothecis Galliae, Helvetiae, Belgii, Britanniae M., Hispaniae, Lusitaniae asservantur nunc primum editi. Leipzig: Hinrichs 1830. Häser, Heinrich: Lehrbuch der Geschichte der Medicin und der epidemischen Krankheiten. Zweite völlig umgearbeitete Auflage. 2 Bde. Jena: Mauke [1845 ] 2 1853 –1865. Hagen, Erhard: Untersuchungen über römische Geschichte. Erster Theil. Cati lina, eine historische Untersuchung. Königsberg: Gräfe und Unzer 1854. [ m. n. e. ]
Von Boeckh erwähnte Literatur
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Hain, Ludwig: Repertorium bibliographicum, in quo libri omnes ab arte typographica inventa usque ad annum MD. Typis expressi ordine alphabetico vel simpliciter enumerantur vel adcuratius recensentur. 2 Bde. in 4 Teilbänden. Stuttgart und Tübingen: Cotta 1826 –1838. Haltaus, Karl: Geschichte Roms im Zeitalter der punischen Kriege, aus den Quellen geschöpft und dargestellt. Erster Band. Geschichte Roms vom Anfange des ersten Punischen Krieges bis zum Ende des punischen Söldnerkrieges. Leipzig: Fleischer 1846. [ m. n. e. ] Hamberger, Georg Christoph: Zuverlässige Nachrichten von den vornehmsten Schriftstellern vom Anfange der Welt bis 1500. 4 Bde. Lemgo: Meyer 1756 –1764. – /Meusel, Johann Georg: Das gelehrte Teutschland oder Lexikon der jetzt lebenden teutschen Schriftsteller. Angefangen von Georg Christoph Hamberger, fortgeführt von Johann Georg Meusel. Fünfte, durchaus vermehrte und verbesserte Ausgabe. 23 Bde. Lemgo: Meyer 51796 –1834. Hand, Ferdinand Gotthelf: Tursellinus seu de particulis latinis commentarii. 4 Bde. Leipzig: Weidmann 1829 –1845. Harless, Gottlieb Christoph: Brevior notitia litteraturae Romanae in primis scriptorum Latinorum. Leipzig: Weidmann 1789. ◊ –: Introductio in historiam linguae graecae. Editio altera emendatior et auctior. 2 Bde. in 3 Teilbänden. Altenburg: Richter [1778 ] 21792 –1795. ◊ –: Supplementa ad breviorem notitiam litteraturae Romanae in primis scriptorum Latinorum. 2 Bde. Leipzig: Weidmann 1799 –1801. ◊ –: Supplementa ad introductionem in historiam linguae Graecae. 2 Bde. Jena: Akademische Buchhandlung 1804 –1806. ◊ Harris, James: Hermes or a philosophical inquiry concerning universal grammar. London: Nourse and Vaillant [1751 ] 21765. –: Hermes oder philosophische Untersuchung über die Allgemeine Grammatik. Übersetzt von Christian Gottfried Ewerbeck, nebst Anmerkungen und Abhandlungen von F. A. Wolf und dem Übersetzer. Erster Theil. Halle: Gebauer 1788. ◊ [ m. n. e. ] Harrison, Gessner: A treatise on the Greek prepositions, and on the cases of nouns with which these are used. Philadelphia: Lippincott & Co. 1858. ◊ Hartung, Johann Adam: Über die Casus, ihre Bildung und Bedeutung, in der griechischen und lateinischen Sprache. Nebst zwei Anhängen über die Correlativa und den Comparativ der Zahlwörter und Pronomina. Erlangen: Palm und Enke 1831. –: Lehre von den Partikeln der griechischen Sprache. 2 Bde. Erlangen: Palm und Enke 1832 –1833.
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Bibliographie
–: Über den römischen Hercules. Als Probe einer Darstellung der römischen Religion nach den Quellen. In: Schulprogramm der königlichen Studienanstalt zu Erlangen im Rezatkreis. Erlangen: Junge 1835, 3 –16 [ ebenso als Separatdruck, Erlangen: Palm und Enke 1835 ]. –: Die Religion der Römer nach den Quellen dargestellt. 2 Bde. Erlangen: Palm und Enke 1836. [ –: Nr. 4. Griechische Dichter. Euripides. In: Philologus. Zeitschrift für das klassische Alterthum. Hrsg. von F. W. Schneidewin. Bd. 2. Göttingen: Dieterich 1847, 496 – 515. ◊ ] – (Hg.): Sophokles’ Werke. Griechisch mit metrischer Übersetzung und prüfenden und erklärenden Anmerkungen. 8 Bde. Leipzig: Engelmann 1850 –1851. –: Die Religion und Mythologie der Griechen. 3 Bde. Leipzig: Engelmann 1865 – 1866. Hase, Heinrich: Allgemeine Taschenbibliothek der menschlichen Culturgeschichte. Zweiter Theil: Classische Alterthumskunde. Griechische Alterthümer. 2 Bde. Dresden: Hilscher 1828 ◊ [ Quedlinburg und Leipzig: Ernst 21841 ]. Hasse, Johann Gottfried: Versuch einer griechischen und lateinischen Grammatologie für den academischen Unterricht und obere Classen der Schulen. Königsberg: Nicolovius 1792. Hauff, Carl Victor: Über den Begriff und Werth der Philologie, mit Hinsicht auf den Zeitgeist und den Zwek dieser Zeitschrift. In: Philologie. Eine Zeitschrift zur Beförderung des Geschmaks an griechischer und römischer Sprache und Litteratur, und eines gründlichen Studiums derselben. In Verbindung mit mehreren Gelehrten herausgegeben von M. Carl Victor Hauff. Bd. 1. Stuttgart: Löflund 1803, 1 – 52. Haupt, Carl Gerhard: Allgemeine wissenschaftliche Alterthumskunde oder der concrete Geist des Alterthums in seiner Entwickelung und in seinem System. 3 Bde. Altona: Hammerich 1839 (Bd. 1 ◊). Haverkamp, Siwart (Hg.): Sylloge scriptorum, qui de linguae graecae vera & recta pronunciatione commentarios reliquerunt, […]. 2 Bde. Leiden: Potuliet 1736 –1740. Haymann, Christoph Johann Gottfried: Anmerkungen über Nieupoorts Handbuch der Römischen Alterthümer. Dresden: Gerlach 1786. ◊ Hecker, Justus Friedrich Karl: Geschichte der Heilkunde. Nach den Quellen bearbeitet. 2 Bde. Berlin: Enslin 1822 –1829. Hederich, Benjamin: Reales Schul-Lexikon, worinne nicht allein von den Ländern, Städten, Schlössern, Meeren, Seen, Flüssen, Brunnen u. d. g. wie auch von den Zeiten, Völckern, Geschlechten, Personen, alten Gebräuchen und Seltenheiten, Göttern, Göttinnen und andern zur Geographie, Chronologie, Ge-
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nealogie, Historie, Notitia Auctorum, den Antiquitäten und der Mythologie gehörigen Merckwürdigkeiten, derer in den Griechischen und Lateinischen auf Schulen üblichen Auctoribus classicis Meldung geschiehet, eine nöthige Nachricht gegeben; sondern auch was von Technicis aus der Grammatica, Rhetorica, Logica und Poetica der studirenden Jugend insonderheit zu wissen dienlich, mit seinen Definitionibus und Exempeln zulänglich erläutert wird. 2 Bde. mit durchgehender Paginierung. Leipzig: Gleditsch 1717. –: Lexicon manuale graecum, omnibus sui generis lexicis, quae quidem exstant, longe locupletius, eaque ratione in tres partes, videlicet hermeneuticam, analyticam et syntheticam divisum, ut Prima vocum graecarum ordine alphabetico se excipientium interpretationem latinam; Altera difficiliorum ex iisdem, quae in scriptoribus cum aliis, tum iis praecipue occurrunt, qui iuventuti in scholis praelegi solent, resolutionem grammaticam, et Tertia vocum phrasiumque latinarum, quae in primis e re graece quidpiam reddituri esse possunt, interpretationem graecam exhibeat. 3 Teile mit durchgehender Paginierung. Leipzig: Gleditsch 1722. –: Gründliches mythologisches Lexicon, worinnen so wohl die fabelhafte, als wahrscheinliche und eigentliche Geschichte der alten römischen, griechischen und ägyptischen Götter und Göttinnen, und was dahin gehöret, nebst ihren eigentlichen Bildungen bey den Alten, physikalischen und moralischen Deutungen zusammen getragen, und mit einem Anhange dazu dienlicher genealogischer Tabellen versehen worden. Zu besserm Verständnisse der schönen Künste und Wissenschaften nicht nur für Studirende, sondern auch viele Künstler und Liebhaber der alten Kunstwerke, sorgfältigst durchgesehen, ansehnlich vermehret und verbessert von Johann Joachim Schwabe. Leipzig: Gleditsch [1724, 21741 ] 31770. ◊ Heeren, Arnold Hermann Ludwig: Geschichte des Studiums der classischen Litteratur seit dem Wiederaufleben der Wissenschaften. 2 Bde. Göttingen: Rosenbusch 1797 und Röwer 1801. –: Handbuch der Geschichte der Staaten des Alterthums. Mit besonderer Rücksicht auf ihre Verfassungen, ihren Handel und ihre Colonieen. Göttingen: Rosenbusch 1799. ◊ –: Handbuch der Geschichte der Staaten des Alterthums, mit besonderer Rücksicht auf ihre Verfassungen, ihren Handel und ihre Colonien. Zweite sehr verbesserte Auflage. Göttingen: Röwer 21810. –: Ideen über die Politik, den Verkehr und den Handel der vornehmsten Völker der alten Welt. Zweyte, gänzlich umgearbeitete, Auflage. 2 Bde. in 3 Teilbänden. Göttingen: Vandenhoek und Ruprecht [1773 ◊–1796 ] 21804 –1805 ◊. Heffter, August Wilhelm: Die Athenäische Gerichtsverfassung. Ein Beytrag
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Bibliographie
zur Geschichte des Rechts, insbesondere zur Entwickelung der Idee der Geschwornengerichte in alter Zeit. Köln: Bachem 1822. ◊ Heffter, Moritz Wilhelm: De casibus linguae latinae. In: Programm des Gymnasiums zu Brandenburg. Brandenburg: Wiesike 1828. –: Die Religion der Griechen und Römer, der alten Aegypter, Indier, Perser und Semiten. Zweite sehr vermehrte und vervollständigte Ausgabe. Brandenburg: Müller [1845 ] 21848. Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: Encyklopädie der philosophischen Wissenschaften im Grundrisse. Zum Gebrauch seiner Vorlesungen. Heidelberg: Oßwald’s Universitätsbuchhandlung 1817. –: Encyclopädie der philosophischen Wissenschaften im Grundrisse. Zum Gebrauch seiner Vorlesungen. Heidelberg: Verwaltung des Oßwald’schen Verlags 31830. –: Rez. von „Über Grundlage, Gliederung und Zeitenfolge der Weltgeschichte. Drei Vorträge, gehalten an der Ludw. Max. Universität in München, von J. Görres. Breslau 1830.“ In: Jahrbücher für wissenschaftliche Kritik. Hrsg. von der Societät für wissenschaftliche Kritik zu Berlin. Stuttgart und Tübingen: Cotta 1831, Bd. 2, Sp. 439 – 463 [ w ieder abgedruckt in: Vermischte Schriften. Hrsg. von Friedrich Förster und Ludwig Boumann. Bd. 2. [= Hegelʼs Werke. Bd. 17 ] Berlin: Duncker und Humblot 1835, 249 – 276 ◊]. –: Vorlesungen über die Philosophie der Religion. Nebst einer Schrift über die Beweise vom Daseyn Gottes. Hrsg. von Philipp Marheineke. 2 Bde. [ = Hegelʼs Werke. Bd. 11 und 12 ] Berlin: Duncker und Humblot 1832. ◊ –: Vorlesungen über die Geschichte der Philosophie. Hrsg. von Karl Ludwig Michelet. Bd. 1. [ = Hegelʼs Werke. Bd. 13 ] Berlin: Duncker und Humblot 1833. ◊ –: Vorlesungen über die Philosophie der Geschichte. Hrsg. von Eduard Gans. [ = Hegelʼs Werke. Bd. 9 ] Berlin: Duncker und Humblot 1837. ◊ –: Encyclopädie der philosophischen Wissenschaften im Grundrisse. Erster Theil. Die Logik. Hrsg. von Leopold von Hennig. [ = Hegelʼs Werke. Bd. 6 ] Berlin: Duncker und Humblot 1840. ◊ Hegewisch, Dietrich Hermann: Geographische und historische Nachrichten, die Colonieen der Griechen betreffend; nebst Betrachtungen über die Veranlassungen, über den Zustand und die Schicksale dieser Colonieen. Altona: Hammerich 1808. ◊ –: Einleitung in die historische Chronologie. Altona: Hammerich 1811a. –: Über die griechischen Colonieen seit Alexander dem Großen. Ein Nachtrag zu den Geographischen und historischen Nachrichten die Colonieen der Griechen betreffend. Altona: Hammerich 1811b. Heilbronner, Johann Christoph: Historia matheseos universae a mundo con-
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dito ad seculum P. C. N. xvi. Praecipuorum mathematicorum vitas, dogmata, scripta et manuscripta complexa. Accedit recensio elementorum, compendiorum et operum mathematicorum atque historia arithmetices ad nostra tempora. Leipzig: Gleditsch 1742. Heindorf, Ludwig Friedrich (Hg.): Platonis Dialogi Selecti. Volumen I: Platonis dialogi quatuor. Lysis, Charmides, Hippias major, Phaedrus. Annotatione perpetua illustravit. Berlin: Nauck 1802. ◊ – (Hg.): Platonis Dialogi Selecti. Volumen II: Platonis dialogi duo. Gorgias et Theaetetus. Emendavit et annotatione instruxit. Accedit Auctarium animadversionum Philippi Buttmanni. Berlin: Nauck 1805a. ◊ – (Hg.): Platonis Libri quatuor. Gorgias, Apologia Socratis, Charmides, Hippias major. Scholarum in usum edidit. Praefixa est annotatio critica in Apologiam Socratis. Berlin: Nauck 1805b. ◊ – (Hg.): Platonis Dialogi Selecti. Volumen III: Platonis dialogi tres. Cratylus, Parmenides, Euthydemus. Emendavit et annotatione instruxit. Berlin: Nauck 1806. ◊ – (Hg.): Platonis Dialogi Selecti. Volumen IV: Platonis Dialogi tres. Phaedo, Sophistes, Protagoras. Emendavit et annotatione instruxit. Berlin: Hitzig 1810. ◊ – (Hg.): Des Quintus Horatius Flaccus Satiren. Breslau: Korn 1815. ◊ – (Hg.): Platonis Dialogi Selecti. Volumen II: Platonis dialogi duo. Gorgias. Theaetetus. Emendavit et annotatione instruxit. Editio Secunda. Ad apparatum I. Bekkeri lecitionem denuo emendavit Philippus Buttmannus. Berlin: Nauck 2 1829. Heineccius, Johann Gottlieb: Antiquitatum Romanarum jurisprudentiam illu strantium syntagma secundum ordinem Institutionum Justiniani digestum in quo multa juris Romani atque auctorum veterum loca explicantur atque illustrantur. Editio Quinta auctior et emendatior. Straßburg: Dulssecker [1719 ] 5 1741. ◊ Heinrich, Karl Friedrich (Hg.): Specimen animadversionum in Musaei carmen de Herone et Leandro. Göttingen: Barmeier 1792. –: Musaei de Herone et Leandro carmen. Recognovit et adnotationibus instruxit. Hannover: Ritscher 1793. –: Ueber ein Hesiodisches Bruchstück, den Schild des Herkules. Ein kritisches Sendschreiben an Herrn Manso. In: Neue Bibliothek der schönen Wissenschaften und der freyen Künste. Bd. 56. 1795, 195 – 225. –: Hesiodi Scutum Herculis cum Grammaticorum Scholiis Graecis. Breslau: Korn 1802. Heinsius, Wilhelm: Allgemeines Bücher-Lexikon oder vollständiges Alphabetisches Verzeichniß der von 1700 bis zu Ende 1810 erschienenen Bücher, welche
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Bibliographie
in Deutschland und in den durch Sprache und Literatur damit verwandten Ländern gedruckt worden sind. Nebst Angabe der Druckorte, der Verleger und der Preise. Neue umgearbeitete, verbesserte und vermehrte Auflage. 4 Bde. Leipzig: Gleditsch 1812 –1813. Helmont, Franciscus Mercurius van: Kurtzer Entwurff des Eigentlichen NaturAlphabets der Heiligen Sprache: Nach dessen Anleitung man auch Taubgebohrne verstehend und redend machen kan. Sultzbach: Lichtenthaler 1667a. –: Alphabeti verè Naturalis Hebraici brevissima delineatio. Quae simul Methodum suppeditat, juxta quam qui surdi nati sunt sic informari possunt, ut non alios saltem loquentes intelligant, sed & ipsi ad sermonis usum perveniant. Sultzbach: Lichtenthaler 1667b. Hemsterhuis, Tiberius: Orationes, quarum prima est de Paulo Apostolo. L. C. Valckenari Tres Orationes, quibus subjectum est Schediasma, Specimen exhibens Adnotationum Criticarum in loca quaedam Librorum Sacrorum Novi Foederis. Praefiguntur duae orationes Ioannis Chrysostomi in laudem Pauli Apostoli, cum veteri versione Latina Aniani, ex Cod. MS. hic illic emendata. Leiden: Luchtmans und Honkoop 1784. Henne, Anton: Allgemeine Geschichte von der Urzeit bis auf die heutigen Tage. 2 Bde. Schaffhausen: Brodtmann 1845 –1846. ◊ [ m. n. e. ] Henrichsen, Rudolph Johannes Frederik: Über die Neugriechische oder sogenannte Reuchlinische Aussprache der Hellenischen Sprache, eine kritische Untersuchung. Aus dem Dänischen übersetzt vom Prediger P. Friedrichsen. Parchim und Ludwigslust: Hinstorff 1839. ◊ Henzen, Wilhelm (Hg.): Inscriptionum Latinarum selectarum amplissima collectio ad illustrandam Romanae antiquitatis disciplinam accommodata. Volumen tertium. Collectionis Orellianae supplementa emendationesque exhibens edidit. Zürich: Orelli und Füssli 1856. Hérauld, Didier: Desiderii Heraldi Quæstionum quotidianarum tractatus. Ejusdem observationes ad jus Atticum et Romanum, in quibus Claudii Salmasii miscellae deffensiones, eius specimen expenduntur. Paris: Alliot 1650. Herbart, Johann Friedrich: Allgemeine Pädagogik aus dem Zweck der Erziehung abgeleitet. Göttingen: Röwer 1806. Herbst, Wilhelm: Das classische Alterthum in der Gegenwart. Eine geschichtliche Betrachtung. Leipzig: Teubner 1852. ◊ Herder, Johann Gottfried: Abhandlung über den Ursprung der Sprache, welche den von der Königl. Academie der Wissenschaften für das Jahr 1770 gesetzten Preis erhalten hat. Berlin: Voss 1772. –: Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit. 4 Bde. Riga und Leipzig: Hartknoch 1784 –1791.
Von Boeckh erwähnte Literatur
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Hermann, Gottfried: De metris poetarum graecorum et romanorum. Libri III. Leipzig: Fleischer 1796. ◊ –: Handbuch der Metrik. Leipzig: Fleischer 1799a. ◊ – (Hg.): Aristophanis Nubes cum scholiis. Recensuit et adnotationes Io. Aug. Ernestii. Leipzig: Fritsch 1799b. ◊ –: De emendanda ratione graecae grammaticae. Pars Prima. Accedunt Herodiani aliorumque libelli nunc primum editi. Leipzig: Fleischer 1801. ◊ – /et al. (Hgg.): Orphica cum notis H. Stephani, A. Chr. Eschenbach, I. M. Gesneri, Th. Tyrwhitti, recensuit Godofredus Hermannus. Leipzig: Frisch 1805. ◊ – (Hg.): Homeri Hymni et Epigrammata. Leipzig: Weidmann 1806. ◊ –: De dialecto Pindari. Observationes. Leipzig: Klaubarth 1809, III–XI. –: Über die Bemerkungen eines Ungenannten den Sonus der latein. Sprache betreffend. In: Neues Allgemeines Intelligenzblatt für Literatur und Kunst. Zur N. Leipz. Lit. Zeitung gehörend. Leipzig: Exped. d. Literaturzeitung 1810, 9. Stück, Sp. 129 –132. – (Hg.): Draconis Stratonicensis liber de metris poeticis. Ioannis Tzetzae exegesis in Homeri Iliadem. Primum edidit et indices addidit. Leipzig: Weigel 1812a. ◊ –: De legibus quibusdam subtilioribus sermonis Homerici. Dissertatio Prima. Leipzig: Klaubarth 1812b. –: De legibus quibusdam subtilioribus sermonis Homerici. Dissertatio Secunda. Leipzig: Klaubarth 1813. ◊ –: Elementa doctrinae metricae. Leipzig: Fleischer 1816. ◊ –: De mythologia Graecorum antiquissima dissertatio. In: Index lectionum. Leipzig: Staritz 1817, I–XXIV. –: De historiae Graecae primordiis dissertatio. In: Index lectionum. Leipzig: Staritz 1818a, III–XXII. –: Epitome doctrinae metricae In usum scholarum edidit. Leipzig: Fleischer 1818b ◊ [ Editio altera recognita. Leipzig: Fleischer 21844 ◊ ]. Hermann, Gottfried/Creuzer, Friedrich: Briefe über Homer und Hesiodus, vorzüglich über die Theogonie. (Mit besonderer Hinsicht auf des Ersteren Dissertatio de mythologia Graecorum antiquissima und auf des Letzteren Symbolik und Mythologie der Griechen.) Heidelberg: Oswald 1818c. ◊ –: Über das Wesen und die Behandlung der Mythologie. Ein Brief an Herrn Hofrath Creuzer. Leipzig: Fleischer 1819. –: De emendationibus per transpositionem verborum dissertatio. Leipzig: Staritz 1824 [ wieder abgedruckt in: Opuscula. Bd. 3. Leipzig: Fleischer 1828, 98 –112 ◊ ]. –: Über Herrn Professor Böckhs Behandlung der Griechischen Inschriften. Leipzig: Fleischer 1826. ◊
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Bibliographie
– (Hg.): Euripides Ion. Leipzig: Fleischer 1827. ◊ –: Opuscula. 7 Bde. Leipzig: Fleischer 1827 –1839. ◊ –: De particula ἄν libri IV. Leipzig: Fleischer 1831a [ wieder abgedruckt in: Opuscula. Bd. 4. Leipzig: Fleischer 1831, 3 – 204 ◊ ]. –: Indices opusculorum post libros de particula ἄν. In: Opuscula. Bd. 4. Leipzig: Fleischer 1831b, 389 – 393. ◊ –: Rez. von „Mythische Geographie der Griechen und Römer von Dr. K. H. W. Völcker.“ In: Jahrbücher für Philologie und Pädagogik oder Kritische Bibliothek für das Schul- und Unterrichtswesen. Hrsg. von Gottfried Seebode, Johann Christian Jahn und Reinhold Klotz. Bd. 4. Leipzig: Teubner und Claudius 1832, 275 – 305. –: De epigrammatis quibusdam Graecis dissertatio. Leipzig: Staritz 1833 [ wieder abgedruckt in: Opuscula. Bd. 5. Leipzig: Fleischer 1834, 164 –181 ◊ ]. –: De veterum Graecorum pictura parietum coniecturae. In: Opuscula. Bd. 5. Leipzig: Fleischer 1834a, 207 – 229. ◊ –: Dissertatio de officio interpretis. In: Index lectionum. Leipzig: Staritz 1834b [ wieder abgedruckt in: Opuscula. Bd. 7. Leipzig: Fleischer 1839, 97 –128 ◊ ]. –: Recension des Buches „Aeschylos Eumeniden, Griechisch und Deutsch […] von K. O. Müller […]“ von einem Philologen. Der Recension Erster Artikel. Leipzig: Lenhold 1834c. –: Recension von Herrn K. O. Müllers Eumeniden des Aeschylus. Mit Zusätzen. Leipzig: Fleischer 1835 [ wieder abgedruckt in: Opuscula. Bd. 6. Leipzig: Fleischer 1835, 303 – 509 ◊ ]. –: Dissertatio de Io. Nic. Madvigii interpretatione quarundam verbi latini formarum. In: Index lectionum. Leipzig: Staritz 1843. Hermann, Karl Friedrich: Lehrbuch der griechischen Staatsalterthümer, aus dem Standpuncte der Geschichte entworfen. Zweite, veränderte und vermehrte Auflage. Heidelberg: Mohr [1831 ◊ ] 21836. ◊ –: Über griechische Monatskunde und die Ergebnisse ihrer neuesten Bereicherungen. Vorgelesen in der Sitzung der Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften am 13ten Januar 1844. Göttingen: Dieterich 1845. ◊ Hermann, Martin Gottfried: Handbuch der Mythologie. 3 Bde. Berlin und Stettin: Nicolai 1787 –1795. –: Handbuch der Mythologie. Zweyte verbesserte Auflage. Bd. 1. Berlin und Stettin: Nicolai 21800. [ m. n. e. ] –: Mythologie der Griechen für die obern Classen der Schulen und Gymnasien. Nebst einer geographisch-historischen Einleitung. 2 Bde. Berlin: Voss 1801 –1802. –: Mythologie der Griechen im Auszuge für die untern Classen der Schulen und
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Gymnasien. Nebst einem Versuch über den ältesten Kalender als Einleitung in die Mythologie. Berlin: Voss 1802. Hermes, Ferdinand: Über das grammatische Genus. In: Schulprogramm der Königlichen Realschule zu Berlin. Berlin: Hayn 1851, 1 – 31. Hertzberg, Wilhelm Adolf Boguslaw: De Diis Romanorum patriis sive de Larum atque Penatium tam publicorum quam privatorum religione et cultu. Adjecta est nova fori Romani et adiacentium locorum adumbratio. Halle: Lippert 1840. Hettner, Hermann: Vorschule zur bildenden Kunst der Alten. Bd. 1: Die Kunst der Griechen. Oldenburg: Schulze 1848. [ m. n. e. ] Heumann, Christoph August: Conspectus reipublicae literariae sive via ad historiam literariam iuventuti studiosae. Hannover: Foerster 1718 [ 71763 ]. –: Commentatio de arte critica in usum academicum seorsum excusa. Accessit Francisci Robortelli utinensis Disputatio de arte critica corrigendi antiquorum libros. Nürnberg und Altorf: Schupfel 1747. Heyne, Christian Gottlob (Hg.): Pindari Carmina cum lectionis varietate. Göttingen: Dieterich 1773 ◊ [ 21798 –1799 ]. –: Sammlung antiquarischer Aufsätze. 2 Bde. Leipzig: Weidmanns Erben und Reich 1778 –1779. –: Einleitung in das Studium der Antike, oder Grundriß einer Anführung zur Kenntniß der alten Kunstwerke. Zum Gebrauch bei seinen Vorlesungen entworfen. Göttingen und Gotha: Dieterich 1782a. – (Hg.): Apollodori Atheniensis Bibliothecae libri tres. Ad Codd. Mss. fidem recensiti. Göttingen: Dieterich 1782b. ◊ –: Ad Apollodori Atheniensis Bibliothecam notae. Cum commentatione de Apollodore argumento et consilio operis et cum Apollodori fragmentis. 3 Teile in einem Band. Göttingen: Dieterich 1783. –: De Genio Saeculi Ptolemaeorum. Prolusio ad […]. In: Opuscula academica collecta et animadversionibus locupletata. Bd. 1. Göttingen: Dieterich 1785, 76 –134. ◊ –: Opuscula academica collecta et animadversionibus locupletata. 6 Bde. Göttingen: Dieterich 1785 –1812. ◊ –: Prolusiones XV. de civitatum Graecarum per Magnam Graeciam et Siciliam institutis et legibus. In: Opuscula academica collecta et animadversionibus locupletata. Bd. 2. Göttingen: Dieterich 1787, 3 – 446. ◊ – (Hg.): Homeri Carmina cum brevi annotatione, accedunt variae lectiones et observationes veterum grammaticorum cum nostrae aetatis critica. 9 Bde. [ Bd. 9: Indices continens, confectos ab E. A. G. Graefenhan. ] Leipzig: Weidmann 1802 –1822.
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Bibliographie
– (Hg.): Apollodori Atheniensis Bibliothecae libri tres et fragmenta. Curis secundis illustravit. Göttingen: Dieterich 21803a. –: Ad Apollodori Bibliothecam observationes. Göttingen: Dieterich 21803b. ◊ –: Akademische Vorlesungen über die Archäologie der Kunst des Alterthums, insbesondere der Griechen und Römer. Ein Leitfaden für Leser der alten Klassiker, Freunde der Antike, Künstler und diejenigen, welche Antikensammlungen mit Nutzen betrachten wollen. Braunschweig: Vieweg 1822. Heyse, Karl Wilhelm Ludwig: System der Sprachlaute. Aus Hoefer’s Zeitschrift f. d. Wissensch. der Sprache IV, 1. Greifswald: Kunike 1852. ◊ –: System der Sprachwissenschaft. Nach dessen Tode herausgegeben von Dr. H. Steinthal. Berlin: Dümmler 1856. ◊ [ Hiller, Johann Adam von (Hg.): Anecdoten zur Lebensgeschichte berühmter französischer, deutscher, italienischer, holländischer und anderer Gelehrten, Zweyter Theil. Leipzig: Lankisch 1762. ] Hirsch, August: Commentatio historico-medica de collectionis Hippocraticae auctorum anatomia, qualis fuerit et quantum ad pathologiam eorum valuerit. Berlin: Hirschwald 1864. Hirt, Aloys: Über das Vogelhaus des M. Terentius Varro zu Casinum. In: Sammlung der deutschen Abhandlungen, welche in der Königlichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin vorgelesen worden in den Jahren 1797 –1797. Berlin: Decker 1799, 72 – 89. –: Sur les différentes Méthodes de peindre chez les Anciens. Traduit de l’alle mand. In: Mémoires de l’Académie Royale des Sciences et Belles-Lettres (1799/1800). Berlin: Decker 1803, 342 – 368. –: Über die Mahlerey bey den Alten. Erste Abhandlung. In: Sammlung der deutschen Abhandlungen, welche in der Königlichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin vorgelesen worden in den Jahren 1798 –1800. Berlin: Decker 1803, 209 – 230. –: Über die verschiedenen Mosaïkarten bei den Alten. [ Zweite Abhandlung. ] In: Sammlung der deutschen Abhandlungen, welche in der Königlichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin vorgelesen worden in den Jahren 1801 und 1802. Berlin: Decker 1803, 137 –154. –: Über die Malerei der Alten. Dritte Abhandlung. In welchem Umfange besaßen die Alten die Kunst zu malen? In: Sammlung der deutschen Abhandlungen, welche in der Königlichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin vorgelesen worden in den Jahren 1801 und 1802. Berlin: Decker 1803, 155 –170. –: Über die Malerei der Alten. Vierte Abhandlung. Über die Farben, deren sich die Alten zum Malen bedienten, und über einige merkwürdige Nachrichten bei Plinius, die Malerei der Alten betreffend. In: Sammlung der deutschen
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Abhandlungen, welche in der Königlichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin vorgelesen worden in den Jahren 1801 und 1802. Berlin: Decker 1803, 171 –186. –: Des différentes espèces de Mosaïque chez les Anciens. In: Mémoires de l’Académie Royale des Sciences et Belles-Lettres (1801). Berlin: Decker 1804, 151 –172. –: A quel point les Anciens ont-ils possédé l’art de la peinture? In: Mémoires de l’Académie Royale des Sciences et Belles-Lettres (1802). Berlin: Decker 1804, 158 –178. –: Remarques sur les Couleurs dont les Anciens se servoient pour peindre, et sur quelques passages de Pline, relatifs à la peinture des Anciens. In: Mémoires de l’Académie Royale des Sciences et Belles-Lettres (1802). Berlin: Decker 1804, 179 –198. –: Sur la peinture des anciens. Cinquième Mémoire. Depuis son origine jusqu’à la quatre-vingt-quatorzième Olympiade, ou jusqu’à Apollodore d’Athènes. In: Mémoires de l’Académie Royale des Sciences et Belles-Lettres (1803). Berlin: Decker 1805, 149 –176. –: Über die Mahlerey bey den Alten. Fünfte Abhandlung. Von ihrem Ursprunge bis auf die vierundneunzigste Olympias, oder Apollodor von Athen. In: Sammlung der deutschen Abhandlungen, welche in der Königlichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin vorgelesen worden in dem Jahre 1803. Berlin: Decker 1806, 193 – 215. – (Hg.): Bilderbuch für Mythologie, Archäologie und Kunst. 2 Bde. [ oft in einem Bd. ] Bd. 1: Berlin: Sander 1805, Bd. 2: Berlin und Leipzig: Nauck 1816. –: Über das Pantheon. In: Museum der Alterthums-Wissenschaft. Hrsg. von Friedrich August Wolf und Philipp Buttmann. Bd. 1. Berlin: Realschulbuchhandlung 1807, 147 – 294. ◊ –: Die Baukunst nach den Grundsätzen der Alten. Prospekt. Berlin: Amelang 1808. –: Der Tempel der Diana zu Ephesus. Vorgelesen in der Köngl. Akademie der Wissenschaften zu Berlin den 4. Januar 1804. Berlin: Weiss 1809a. –: Der Tempel Salomon’s. Vorgelesen in der Köngl. Akademie der Wissenschaften zu Berlin den 1. Dezember 1804. Berlin: Weiss 1809b. –: Die Baukunst nach den Grundsätzen der Alten. Berlin: Realschulbuchhandlung 1809c. –: Der Tempel des kapitolinischen Jupiter. In: Abhandlungen der Königlichen Akademie der Wissenschaften in Berlin. Aus den Jahren 1812 –1813. Historisch-philologische Klasse. Berlin: Realschul-Buchhandlung 1816, 18 – 39. ◊ –: Über das Bildniß der Alten. In: Abhandlungen der Königlichen Akademie der
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Bibliographie
Wissenschaften zu Berlin aus den Jahren 1814 –1815. Historisch-philologische Klasse. Berlin: Realschul-Buchhandlung 1818a, 1 –18. ◊ – (Hg.): Die Hierodulen. Mit Beilagen von Aug. Boeckh und Ph. Buttmann. Berlin: Wittich 1818b. ◊ – (Hg.): Nachtrag zu den Hierodulen. Berlin: Wittich 1818c. –: Über das Leben des Geschichtschreibers Q. Curtius Rufus. Berlin: Nauck 1820. ◊ –: Medea und die Peliaden. In: Böttiger (1820 –1825), Bd. 1 (1820), 161 –168. ◊ –: Über das Material, die Technik und den Ursprung der verschiedenen Zweige der Bildkunst bei den Griechischen und den damit verwandten italischen Völkern. (Vorgelesen in der K. Akademie der Wissenschaften zu Berlin den 3ten October 1805.) In: Böttiger (1820 –1825), Bd. 1 (1820), 207 – 270. ◊ –: Über das Material, die Technik und den Ursprung der verschiedenen Zweige der Bildkunst bei den Griechen und den damit verwandten italischen Völkern [ Fortsetzung ]. In: Böttiger (1820 –1825), Bd. 2 (1822), 1 – 62. ◊ –: Neptun und Amymone. In: Böttiger (1820 –1825), Bd. 2 (1822), 277 – 282. ◊ –: Die Geschichte der Baukunst bei den Alten. 3 Bde. Berlin: Reimer 1821 – 1827. ◊ –: Die Brautschau. Zeichnung auf einem griechischem Gefäss. In einem Sendschreiben an Se. Excellenz den Herrn Grafen von Ingenheim. Berlin: Herbig 1825. ◊ –: Die Geschichte der bildenden Künste bei den Alten. Berlin: Duncker und Humblot 1833. ◊ Hirzel, Karl: Grundzüge zu einer Geschichte der classischen Philologie. [ In: Programm der philosophischen Fakultät der Universität Tübingen 1861 –1862. ] Tübingen: Fues 1862 [ 21873 ]. Hirzel, Ludwig: Zur Beurtheilung des aeolischen Dialektes. Leipzig: Hirzel 1862. ◊ Hittorff, Jacob Ignaz: Restitution du temple d’Empédocle a Sélinonte, ou L’Architecture polychrôme chez les Grecs. Avec un atlas. Paris: Didot 1851. Hoche, Richard (Hg.): Nicomachi Geraseni Pythagorei Introdvctionis arithmeticae libri ii. […] Accedvnt codicis Cizensis Problemata arthmetica. Leipzig: Teubner 1866. Hoeck, Karl Friedrich Christian: Römische Geschichte vom Verfall der Republik bis zur Vollendung der Monarchie unter Constantin. Mit vorzüglicher Rücksicht auf Verfassung und Verwaltung des Reichs. 1 Bd. in 3 Teilbänden. Bd. 1.1 – 2: Braunschweig: Westermann 1841 –1843, Bd. 1.3: Göttingen: Dieterich 1850. [ m. n. e. ] Hoefer, Albert: Beiträge zur Etymologie und vergleichenden Grammatik der
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Hauptsprachen des Indogermanischen Stammes. Erster Band: Zur Lautlehre. Sprachwissenschaftliche Untersuchungen. Berlin: Voss 1839. ◊ [ m. n. e. ] Hoffa, Joseph: De Senatu Romano, qualis fuerit reipublicae liberae temporibus. Commentatio inauguralis. Pars I: De ordine senatorio. Marburg: Bayrhoffer 1827. Hoffmann, Samuel Friedrich Wilhelm: Lexicon bibliographicum sive index editionum et interpretationum scriptorum Graecorum tum sacrorum tum profanorum. 3 Bde. Leipzig: Weigel 1832 –1836. ◊ –: Die Alterthumswissenschaft. Ein Lehr- und Handbuch für Schüler höherer Gymnasialclassen und für Studirende. Mit 16 mythologischen und archäologischen Kupfertafeln von Prof. Anton Krüger. Leipzig: Hinrichs 1835. ◊ –: Bibliographisches Lexicon der gesammten Litteratur der Griechen. Zweite umgearbeitete, durchaus vermehrte, verbesserte und fortgesetzte Ausgabe. 3 Bde. Leipzig: Böhme 21838 –1845. Hofmann, Friedrich: Der römische Senat zur Zeit der Republik nach seiner Zusammensetzung und innern Verfassung. Berlin: Duncker und Humblot 1847. Hoogeveen, Hendrik: Doctrinae particularum linguae graecae. 2 Bde. Leiden: Damm 1769. –: Doctrina particularum graecarum. Recensuit, breviavit et auxit Christian. Godofr. Schütz. Dessau und Leipzig: Gelehrten-Buchhandlung 1782. –: Doctrina particularum linguae graecae. In epitomen redegit Christianus Godofr. Schütz. Editio secunda auctior et emendatior. Leipzig: Weidmann 2 1806. Hopfensack, Johann Christian Wilhelm August: Staatsrecht der Unterthanen der Römer. Nach den Quellen bearbeitet. Düsseldorf: Schreiner 1829. ◊ Hübler, Daniel Gotthold Joseph: Synchronistische Tabellen der Völkergeschichte hauptsächlich nach Herrn Hofrath Gatterer’s Versuch einer allgemeinen Weltgeschichte. 1.–3. Lieferung. Freiberg: Craz und Gerlach 1796 –1799. –: Geschichte der Römer unter den Imperatoren, wie auch der gleichzeitigen Völker, bis zur großen Völkerwanderung, zur Fortsetzung seiner Völkergeschichte alter Zeiten. 4 Bde. Freiberg: Craz und Gerlach 1803 –1807. Hubmann, Johann Georg: Compendium philologiae. Amberg: Klüber 1846. Hudtwalcker, Martin Hieronymus: Über die öffentlichen und Privat-Schiedsrichter – Diäteten – in Athen und den Process vor denselben. Jena: Frommann 1812. ◊ Hübner, Emil: Quaestiones onomatologicae latinae. Bonn: Georg 1854. Hüllmann, Karl Dietrich: Anfänge der griechischen Geschichte. Königsberg: Unzer 1814. ◊ –: Urgeschichte des Staats. Königsberg: Unzer 1817.
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Bibliographie
–: Ursprünge der Besteuerung. Köln: Bachem 1818. ◊ –: Staatsrecht des Alterthums. Köln: Bachem 1820. ◊ Hülsemann, Friedrich: Über das Wahre, Gute und Schöne. [ In ] drei Dialogen des Plato: Theaetetos, Philebos, Hippias der Größere. Insbesondere für junge Theologen, nach einem berichtigten Texte übersetzt, und mit Einleitungen, nebst erläuternden Anmerkungen, welche besonders die Sachen betreffen, versehen. 2 Bde. Leipzig: Schwickert 1807. Hug, Johann Leonhard: Die Erfindung der Buchstabenschrift, ihr Zustand und frühester Gebrauch im Alterthum. Ulm: Wohler 1801. –: Untersuchungen über den Mythos der berühmten Völker der alten Welt vorzüglich der Griechen; dessen Entstehen, Veränderungen und Innhalt. Mit Kupfern und Vignetten. Freiburg und Konstanz: Herder 1812. Humboldt, Alexander von: Über die bei verschiedenen Völkern üblichen Systeme von Zahlzeichen und über den Ursprung des Stellenwerthes in den indischen Zahlen. In: Journal für die reine und angewandte Mathematik. Hrsg. von A. L. Crelle. Bd. 4. Berlin: Reimer 1829, 205 – 231. Humboldt, Wilhelm von: Aeschylos Agamemnon, metrisch übersetzt. Leipzig: Fleischer 1816. ◊ –: Berichtigungen und Zusätze zum ersten Abschnitt des zweyten Bandes des Mithridates über die Cantabrische oder Baskische Sprache. In: Mithridates oder allgemeine Sprachenkunde mit dem Vater Unser als Sprachprobe. Hrsg von Johann Christoph Adelung und Johann Severin Vater. Bd. 4. Berlin: Voss 1817, 275 – 360 [ ebenso als Separatdruck, Berlin: Voss 1817 ]. –: Über das vergleichende Sprachstudium in Beziehung auf die verschiedenen Epochen der Sprachentwickelung. In: Abhandlungen der Königlichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin aus den Jahren 1820 –1821. Historisch-philologische Classe. Berlin: Reimer 1822, 239 – 260. –: Über die in der Sanskrit-Sprache durch die Suffixa twâ und ya gebildeten Verbalformen. In: Indische Bibliothek. Eine Zeitschrift von August Wilhelm von Schlegel. Ersten Bandes Viertes Heft. Bonn: Weber 1823, 432 – 473 und Zweiten Bandes Erstes Heft. Bonn: Weber 1824, 71 –134. ◊ –: Über das Entstehen der grammatischen Formen, und ihren Einfluß auf die Ideen-Entwickelung. In: Abhandlungen der Königlichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Aus den Jahren 1822 und 1823. Historisch-philologische Klasse. Berlin: Dümmler 1825, 401 – 430. –: Lettre à Monsieur Abel-Rémusat sur la nature des formes grammaticales en général et sur le génie de la langue Chinoise en particulier. Paris: DondeyDupré 1827. ◊ –: Über die Kawi-Sprache auf der Insel Java, nebst einer Einleitung über die
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Verschiedenheit des menschlichen Sprachbaues und ihren Einfluss auf die geistige Entwickelung des Menschengeschlechts. Hrsg. von Alexander von Humboldt. 2 Bde. Berlin: Akademie der Wissenschaften 1832 –1838. ◊ –: Über den Infinitiv. In: Zeitschrift für vergleichende Sprachforschung auf dem Gebiete des Deutschen, Griechischen und Lateinischen. Hrsg. von Theodor Aufrecht und Adalbert Kuhn. Bd. 2. Berlin: Dümmler 1853, 242 – 251. –: Über den grammatischen Bau der Chinesischen Sprache [ A kademievortrag von 1826 ]. In: Gesammelte Schriften. Hrsg. von der Königlich Preussischen Akademie der Wissenschaften. Bd. 5. Berlin: Behr 1906, 309 – 324. Hummel, Bernhard Friedrich / Stroth, Friedrich Andres / Bruns, Paul Jakob / Ditmar, Theodor Jakob / Paulus, Heinrich Eberhard Gottlieb: Handbuch der alten Erdbeschreibung zum Gebrauch der eilf größern Danvillischen Landkarten aus den besten Quellen verfaßt. 2 Bde. in 4 Teilbänden. Nürnberg: Weigel und Schneider 1784 –1786. Huschke, Immanuel Gottlieb: Commentatio ad Tibulli I, 9, 23 sqq. comparatus cum fragmento Euripidis, quod tractavit Valckenarius in Diatribe de Aristobulo Iud. Philos. Peripatetico Alexandrino. In: Litterarische Analekten vorzüglich für alte Litteratur und Kunst, deren Geschichte und Methodik. Hrsg. von F. A. Wolf. Bd. 1. Berlin: Nauck 1816 –1817, 164 –184. ◊ Huschke, Philipp Eduard: Die Verfassung des Königs Servius Tullius, als Grundlage zu einer Römischen Verfassungsgeschichte. Heidelberg: Mohr 1838. ◊ –: Über den Census und die Steuerverfassung der frühern Römischen Kaiserzeit. Ein Beitrag zur Römischen Staatswissenschaft. Berlin: Gebauer 1847. –: Die Oskischen und Sabellischen Sprachdenkmäler. Sprachliche und sachliche Erklärung, Grammatik und Glossarium. Elberfeld: Friderichs 1856. –: Die Iguvischen Tafeln nebst den kleineren Umbrischen Inschriften mit Hinzufügung einer Grammatik und eines Glossars der Umbrischen Sprache. Leipzig: Teubner 1859. Ideler, Julius Ludwig: Meteorologia veterum Graecorum et Romanorum. Prolegomena ad novam Meteorologicorum Aristotelis editionem adornandam. Berlin: Nauck 1832. – (Hg.): ΑΡΙΣΤΟΤΕΛΟΥΣ ΜΕΤΕΩΡΟΛΟΓΙΚΩΝ ΒΙΒΛΙΑ Δ. Aristotelis Meteoro logicorum Libri IV. 2 Bde. Leipzig: Vogel 1834 –1836. ◊ Ideler, Ludwig: Historische Untersuchungen über die astronomischen Beobachtungen der Alten. Berlin: Quien 1806. –: Über den Cyclus des Meton. In: Abhandlungen der Königlichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Aus den Jahren 1814 –1815. Historisch-philologische Klasse. Berlin: Realschul-Buchhandlung 1818, 230 – 258. ◊
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Bibliographie
–: Handbuch der mathematischen und technischen Chronologie. Aus den Quellen bearbeitet. 2 Bde. Berlin: Rücker 1825 –1826. ◊ –: Lehrbuch der Chronologie. Berlin: Rücker 1831. ◊ Inwood, Henry William: The Erechtheion at Athens. Fragments of Athenian architecture and a few remains in Attica, Megara and Epirus. Illustrated with outline plates and a descriptive historical view, combining also under the divisions Cadmeia, Homeros and Herodotos the origin of temples and of Grecian art of the periods preceding. London: Carpenter 1827. –: Das Erechtheion zu Athen nebst mehrern noch nicht bekannt gemachten Bruchstücken der Baukunst dieser Stadt und des übrigen Griechenlands. Nach dem Werke des H. W. Inwood mit Verbesserungen und vielen Zusätzen herausgegeben, durch eine genaue Beschreibung dieses Tempels und eine vollständige Geschichte der Baukunst in Athen vermehrt durch Alexander Ferdinand von Quast. Berlin: Gropius 1840. ◊ Irmisch, Gottlieb Wilhelm (Hg.): Ἡρωδιανοῦ Ἱστορῶν βιβλία ὀκτώ. Herodiani Historiarum libri octo, e recensione Henrici Stephani, cum varietate lectionis trium codicum mss., nova Bergleri versione, notis variorum et indicibus verborum ac rerum curante. 5 Bde. Leipzig: Schwickert 1789 –1805. J
Jablonski, Paul Ernst: Pantheon Aegyptiorum, sive de diis eorum commentarius, cum prolegomenis de religione et theologia Aegyptiorum. 3 Bde. Frankfurt an der Oder: Kleyb 1750 –1752. Jacob, August: Zur griechischen Mythologie. Ein Bruchstück. Über die Behandlung der griechischen Mythologie. Berlin: Reimer 1848. Jacobi, Eduard: Handwörterbuch der griechischen und römischen Mythologie 2 Bde. Coburg und Leipzig: Sinner 1830 –1835. Jacobitz, Karl Gottfried/Seiler, Ernst Eduard: Handwörterbuch der Griechischen Sprache. 2 Bde. Leipzig: Hinrichs 1839 –1846. –: Griechisch-deutsches Wörterbuch zum Schul- und Privatgebrauch. Leipzig: Hinrichs 1850. Jacobs, Friedrich: Emendationes in epigrammata Anthologiae Graecae. Leipzig: Dyk 1793. – (Hg.): Anthologia Graeca sive poetarum graecorum lusus ex recensione Brunckii. Bd. 1. Leipzig: Dyk 1794. ◊ –: Elementarbuch der griechischen Sprache für Anfänger und Geübtere. 4 Bde. Jena: Frommann 1805 –1810 [ es folgten zahlreiche Auflagen der einzelnen Bde. ]. –: Elementarbuch der griechischen Sprache für Anfänger und Geübtere. Erster Theil. Erster und zweyter Cursus. Grammatische Übungen und Lesebuch für Anfänger. Jena: Frommann 1805.
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–: Elementarbuch der griechischen Sprache für Anfänger und Geübtere. Dritter Cursus, erste Abtheilung. Attika. Oder Auszüge aus den Geschichtsschreibern und Rednern der Griechen, in Beziehung auf die Geschichte Athens. Für die mittlern Classen gelehrter Schulen. Jena: Frommann 1806. ◊ –: Elementarbuch der griechischen Sprache für Anfänger und Geübtere. Vierter Cursus oder des dritten Cursus zweyte Abtheilung. Sokrates. Oder Auszüge aus den philosophischen Schriftstellern. Für die mittlern Classen gelehrter Schulen. Jena: Frommann 1808. ◊ – /Döring, Friedrich Wilhelm: Lateinisches Elementarbuch zum öffentlichen und Privat-Gebrauche. 6 Bde. Jena: Frommann 1808 –1826 [ i ndividuelle Titel nicht berücksichtigt, es folgten zahlreiche Auflagen aller Bände ]. –: Elementarbuch der griechischen Sprache für Anfänger und Geübtere. Vierter Theil. Poetische Blumenlese aus griechischen Dichtern verschiedener Gattungen zum Gebrauche für Schulen. Jena: Frommann 1810. – (Hg.): Anthologia Graeca ad fidem Codicis olim Palatini nunc Parisini ex Apographo Gothano edita. Curavit Epigrammata in Codice Palatino desiderata et Annotationem Criticam adiecit Fridericus Jacobs. 3 Bde. Leipzig: Dyk 1813 –1817. ◊ –: Über den Reichthum der Griechen an plastischen Kunstwerken. Eine Rede am Namenstage des Königs den 12. Oktober 1810 in einer öffentlichen Sitzung der Akademie der Wissenschaften gehalten. In: Vermischte Schriften, Bd. 3. Leipzig: Dyk 1829, 415 – 462. ◊ –: Demosthenes Staatsreden nebst der Rede für die Krone. Übersetzt und mit Einleitungen und erläuternden Anmerkungen begleitet. Zweite vermehrte und durchaus umgearbeitete Auflage. Leipzig: Dyk [1805 ] 1833. ◊ Jacobs, Rudolf: Über die Bedeutung der Casus in besonderer Beziehung auf die lateinische Sprache. Eine Abhandlung. Berlin: Schade 1847 [ = Separatdruck aus: Zeitschrift für das Gymnasialwesen 1847, Heft 2, 94 –133 und Heft 3, 34 – 75 ]. ◊ Jahn, Otto: Vasenbilder. Hamburg: Perthes 1839. ◊ –: Specimen epigraphicum in memoriam Olai Kellermanni. Kiel: Schwers 1841. ◊ –: Kurze Beschreibung der Vasensammlung Sr. Maj. König Ludwigs in der Pinakothek zu München. Mit XI Tafeln. München: Lindauer 1854a. –: Einleitung in die Vasenkunde. Besonderer Abdruck der Einleitung zur Beschreibung der Münchener Vasensammlung. München: Lindauer 1854b. ◊ –: Über ein Vasenbild, welches eine Töpferei vorstellt. In: Berichte über die Verhandlungen der Königlich-Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig. Philologisch-Historische Klasse. Bd. 5. Leipzig: Hirzel 1854c, 27 – 49. –: Über die Darstellung griechischer Dichter auf Vasenbildern. In: Abhandlun-
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Bibliographie
gen der Königlich Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften. Bd. 8. Leipzig: Hirzel 1861, 697 – 760 [ ebenso als Separatdruck, o. O., o. J. ] –: Über bemalte Vasen mit Goldschmuck. Festgruß an Eduard Gerhard. Leipzig: Breitkopf und Härtel 1865. Jani, Christian David (Hg.): Q. Horatii Flacci Opera recensuit varietate lectionis et perpetua adnotatione illustravit. 2 Bde. Leipzig: Crusius 1778 –1782. Jean Paul: Levana oder Erziehlehre. Zweite, verbesserte und vermehrte Auflage. 3 Bde. Stuttgart und Tübingen: Cotta [1807 ] 21814. Jöcher, Christian Gottlieb: Allgemeines Gelehrten-Lexicon, darinne die Gelehrten aller Stände, sowohl männ- als weiblichen Geschlechts, welche vom Anfange der Welt bis auf die ietzige Zeit gelebt, und sich der gelehrten Welt bekannt gemacht, nach ihrer Geburt, Leben, merckwürdigen Geschichten, Absterben und Schrifften aus den glaubwürdigsten Scribenten in alphabetischer Ordnung beschrieben werden. 4 Bde. Leipzig: Gleditsch 1750 –1751. –: Fortsetzung und Ergänzungen zu Christian Gottlieb Jöchers allgemeinem Gelehrten-Lexiko, worin die Schriftsteller aller Stände nach ihren vornehmsten Lebensumständen und Schriften beschrieben werden, von Johann Christoph Adelung. Bd. 1 – 2 [ A–J ]. Leipzig: Gleditsch 1784 –1787. –: Fortsetzung und Ergänzungen zu Christian Gottlieb Jöchers allgemeinem Gelehrten-Lexiko, worin die Schriftsteller aller Stände nach ihren vornehmsten Lebensumständen und Schriften beschrieben werden. Angefangen von Johann Christoph Adelung und vom Buchstaben K fortgesetzt von Heinrich Wilhelm Rotermund. Bd. 3 – 6. Bd. 3: Delmenhorst: Jöntzen, Bd. 4 – 6: Bremen: Heyse 1810 –1819. John, Johann Friedrich: Die Malerei der Alten, von ihrem Anfange bis auf die christliche Zeitrechnung; nach Plinius, mit Berücksichtigung Vitruv’s und anderer alten Klassiker, bearbeitet und erläutert. Nebst theoretischer und praktischer Untersuchung der antiken Tafel-, Wand- und Vasen-Malerei, der Enkaustik und ältesten Mosaik. Berlin: Steffen 1836. Jomard, Edme François: Note sur un manuscrit égyptien sur papyrus, renfermant des plans de monumens, avec les mesures écrites en chiffres hiéroglyphiques. Extrait de la Revue encyclopédique. (47eme Cahier) Novembre 1822 (1). [ Paris: s. n. 1822 ]. ◊ Jost, Isak Marcus: Geschichte der Israeliten seit der Zeit der Maccabäer bis auf unsere Tage, nach den Quellen bearbeitet. 9 Bde. Berlin: Schlesinger 1820 –1828 (Bd. 1– 5 ◊). –: Allgemeine Geschichte des Israelitischen Volkes, sowohl seines zweimaligen Staatslebens als auch der zerstreuten Gemeinden und Secten, bis in die neueste Zeit, in gedrängter Übersicht, zunächst für Staatsmänner, Rechts-
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gelehrte, Geistliche, und wissenschaftlich gebildete Leser, aus den Quellen bearbeitet. 2 Bde. Berlin: Amelang 1832. Judas, Auguste-Célestin: Étude démonstrative de la langue Phénicienne et de la langue Libyque. Paris: Klincksieck 1847. Junius, Franciscus: De Pictura Veterum Libri tres [1637 ], Tot in locis emendati, & tam multis accesionibus aucti, ut plane novi possint videri: Accedit Catalogus, Adhuc ineditus, Architectorum, Mechanicorum, sed præcipue Pictorum, Statuariorum, Cælatorum, Tornatorum, aliorumque Artificum, & Operum quæ fecerunt, secundum seriem litterarum digestus [ hg. von J. G. Graevius ]. 2 Bde. mit separater Paginierung in einem Bd. Rotterdam: Leers 1694. Kallierges, Zacharias (Hg.): Πινδάρου Ὀλύμπια, Πύθια, Νέμεα, Ἴσθμια, μετὰ ἐξηγήσεως παλαιᾶς πάνυ ὠφελίμου, καὶ σχολίων ὁμοίων. Rom: Kallierges 1515. Kanne, Johann Arnold: Mythologie der Griechen. Erster Theil. Leipzig: Breitkopf und Härtel 1805. ◊ [ m. n. e. ] –: Erste Urkunden der Geschichte oder allgemeine Mythologie. Mit einer Vorrede von Jean Paul Friedrich Richter. 2 Bde. mit durchgehender Paginierung, meist in einem Bd. Baireuth: Lübeck 1808 [ Baireuth und Hof: Grau 21815 ]. –: Pantheum der ältesten Naturphilosophie, die Religion aller Völker. Tübingen: Cotta 1811. Kanngießer, Peter Friedrich: Grundriss der Alterthumswissenschaft. Halle: Hemmerde und Schwetschke1815. ◊ Kant, Immanuel: Critik der reinen Vernunft. Riga: Hartknoch [1781 ] 21787. –: Logik ein Handbuch zu Vorlesungen. Hrsg. von Gottlob Benjamin Jäsche. Königsberg: Nicolovius 1800. Kapp, Johann Christian (Hg.): ΑΡΙΣΤΟΤΕΛΟΥΣ ΠΕΡΙ ΚΟΣΜΟΥ. Aristotelis de mundo liber. Altenburg: Richter 1792. Kärcher, Ernst: Schulwörterbuch der lateinischen Sprache in etymologischer Ordnung. Karlsruhe: Braun 1824 [ Zweite verbesserte Auflage. 21826 ]. –: Lexicon Manuale Latinum, etymologico ordine dispositum. Ad usum Belgicae juventutis curavit et auxit J. Boscha. Amsterdam und Leiden: Luchtmans und den Hengst 1826. ◊ –: Kleineres Wörterbuch der lateinischen Sprache in etymologischer Ordnung. Stuttgart: Metzler 1831. ◊ –: Handwörterbuch der lateinischen Sprache, besonders für Gymnasien und Lyceen. Mit einer, die Hauptrichtungen der Bearbeitung begründenden Einleitung, und einem Excurse über die auf icius und farius ausgehenden Adjective. [ Einige Exemplare weisen einen alternativen Titel auf: Lateinisch-Deutsches und Deutsch-Lateinisches Handwörterbuch von Dr. Albert Forbiger und
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Bibliographie
Dr. Ernst Kärcher. Lateinisch-Deutscher Theil von Dr. Ernst Kärcher. ] Stuttgart: Metzler 1842. ◊ Kärcher, Karl: Kurzgefasstes Handbuch des Wissenswürdigsten aus der Mythologie und Archäologie des klassischen Alterthums. Karlsruhe: Braun 1825. –: Handbuch der alten classischen Geographie. Heidelberg: Oßwald 1829. Karsten, Simon: Oratio de antiquarum literarum doctrina cum philosophia conjungenda. Amsterdam: Müller 1840. ◊ Kästner, Abraham Gotthelf: Geschichte der Mathematik seit der Wiederherstellung der Wissenschaften bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts. 4 Bde. Göttingen: Rosenbusch 1796 –1800. Katancsich, Matthias Petrus: Orbis antiquus ex tabula itineraria quae Theodosii imp. et Peutingeri audit ad systema geographiae redactus et commentario illustratus. 2 Bde. Buda: Typographia Regiae Univesitatis Hungaricae 1824 – 1825. Keil, Heinrich (Hg.): Grammatici Latini. Bd. 3, Fasz. 2: Prisciani Grammatici Caesariensis: De figuris numerorum. De metris terentii. De praeexercitamentis rhetoricis libri […] Accedit Prisciani qui dicitur Liber De Accentibus. Leipzig: Teubner 1860. ◊ Keil, Karl: Specimen Onomatologi Graeci. Leipzig: Reichenbach 1840. ◊ –: Analecta epigraphica et onomatologica. Leipzig: Vogel 1842. ◊ –: Rez. von „Wörterbuch der griechischen Eigennamen von Dr. W. Pape […].“ In: Zeitschrift für die Alterthumswissenschaft. Hrsg. von Theodor Bergk und Julius Caesar. Bd. 10, Nr. 32 – 33. Wetzlar: Rathgeber 1852, Sp. 249 – 275. Keil, Karl August Gottlieb: Lehrbuch der Hermeneutik des Neuen Testamentes nach Grundsätzen der grammatisch-historischen Interpretation. Leipzig: Vogel 1810. Kelle, Johann: Gedanken über den Ursprung der Sprache. In: Archiv für das Studium der neueren Sprachen und Literaturen. Unter besonderer Mitwirkung von Robert Hiecke und Heinrich Viehoff herausgegeben von Ludwig Herrig. Bd. 20. Braunschweig: Westermann 1856, 297 – 332. ◊ Kempelen, Wolfgang von: Mechanismus der menschlichen Sprache nebst der Beschreibung einer sprechenden Maschine. Wien: Degen 1791. Keppel, George: Personal narrative of travels in Babylonia, Assyria, Media, and Scythia, in the year 1824. 2 Bde. London: Colburn 1827. –: Narrative of a journey across the Balcan […] and other newly discovered ruins in Asia Minor, in the years 1829 – 30. 2 Bde. Londen: Colburn and Bentley 1831. Kiene, Adolf: Der römische Bundesgenossenkrieg. Nach den Quellen bearbeitet. Leipzig: Weidmann 1845. ◊ Kiepert, Heinrich: Topographisch-historischer Atlas von Hellas und den helle-
Von Boeckh erwähnte Literatur
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nischen Colonien in 24 Blättern. Unter Mitwirkung des Professors Carl Ritter. Berlin: Nicolai 1841 –1846. –: Historisch-geographischer Atlas der alten Welt, zum Schulgebrauch bearbeitet und mit erläuternden Bemerkungen begleitet. Achte, in Plan und Ausführung ganz neue Auflage. Weimar: Geographisches Institut 1850a. –: Umgebungen von Rom, zur Erläuterung der altrömischen Geschichte. Für den Schulgebrauch bearbeitet. 1 Karte auf 4 Bl. Weimar: Landes-Industrie-Comptoir 1850b. –: Wandkarte von Alt-Italien, zum Schulgebrauch bearbeitet. 1 Karte auf 12 Bl. Weimar: Geographisches Institut 1850c. –: Graeciae antiquae. Tabula in usum scholarum descripta = Wandkarte von Alt-Griechenland in neun Blättern. Editio altera emendata. [1 Karte auf 9 Blättern. ] Berlin: Reimer 21869. Kinneir, John Macdonald: Map of Asia Minor, Armenia and Koordistan illustrative of the marches of Alexander, Xenophon and Julian and Heraclius. London: Arrowsmith 1817. –: Journey through Asia Manor, Armenia and Koordistan, in the years 1813 and 1814. With remarks on the Marches of Alexander, and Retreat of the Ten Thousand. London: Murray 1818. Kirchner, Carl: Novae quaestiones horatianae. I. Quinquaginta codicum quibus usi sumus descriptio. II. De codicum horatianorum stirpibus ac familiis. Adduntur tabulae lithographicae quatuor, in quibus XXVI exempla scripturae codicum a saec. IX. ad saec. XVI. exhibentur. In: Gymnasialprogramm der Landesschule Pforta. Naumburg: Littfas 1847, 1 – 66 u. IV Tafeln [ ebenso als Separatdruck, Leipzig: Hahn 1847 ◊ ]. Klausen, Henrik Nikolai: Hermeneutik des Neuen Testaments. Aus dem Dänischen übersetzt von C. O. Schmidt-Phiseldek. Leipzig: Köhler 1841. Klausen, Rudolf Heinrich: Die Wanderungen der Jo und des Herakles nach Aeschylus dargestellt. In: Rheinisches Museum für Philologie, Geschichte und griechische Philosophie. Hrsg. von B. G. Niebuhr und C. A. Brandis. Bd. 3. Bonn: Weber 1829, 293 – 323. ◊ –: Rez. von „Mythische Geographie der Griechen und Römer; von Dr. K. H. W. Völcker […]“ In: Allgemeine Schul-Zeitung. Zweite Abtheilung. Für Berufsund Gelehrtenbildung. Hrsg. von Ludwig Christian Zimmermann. Darmstadt: Leske 1832, Nr. 79 – 84, Sp. 633 – 671 und 673 – 680. –: Hesperiden, Gorgonen und Geryon. In: Allgemeine Schul-Zeitung. Ein Archiv für die Wissenschaft des gesammten Schul-, Erziehungs- und Unterrichts wesens und die Geschichte der Universitäten, Gymnasien, Volksschulen und aller höheren und niederen Lehranstalten. Zweite Abtheilung. Für Berufs-
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Bibliographie
und Gelehrtenbildung. Hrsg. von Ludwig Christian Zimmermann. Darmstadt: Leske 1833, Nr. 43 – 47, Sp. 340 – 351 und 353 – 375. –: Aeneas und die Penaten. Die italischen Volksreligionen unter dem Einfluß der griechischen. 2 Bde. Hamburg und Gotha: Perthes 1839 –1840. ◊ Klenze, Clemens August Carl: Das Altrömische Gesetz auf der Bantinischen Tafel. In: Philologische Abhandlungen. Hrsg. von K. Lachmann. Berlin: Nicolai 1839a, 1 – 24. ◊ –: Das oskische Gesetz auf der Bantinischen Tafel. In: Philologische Abhandlungen. Hrsg. von K. Lachmann. Berlin: Nicolai 1839b, 25 – 54. ◊ Kleomedes: Κλεομήδους κυκλικῆς θεωρίας μετεώρων βιβλία δύο. Ex recensione Jani Bakii cum potiori scripturae discrepantia et annotationibus edidit Car. Christ. Theoph. Schmidt. Leipzig: Hartmann 1832. Klotz, Reinhold: Handbuch der lateinischen Literaturgeschichte. Leipzig: Engelmann 1846. [ m. n. e. ] –: Handwörterbuch der lateinischen Sprache. Unter Mitwirkung von Dr. Lübker, Gymnasialdirector zu Parchim und Dr. Hudemann zu Kiel. 2 Bde. Braunschweig: Westermann 1853 –1857. Knight, Richard Payne: An analytical essay on the Greek alphabet. London: Elmsly 1791. Kobbe, Peter von: Römische Geschichte. 2 Bde. Leipzig: Engelmann 1841. Koch, Erduin Julius: Hodegetik für das Universitäts-Studium in allen Facultäten. Berlin: Franke 1792. –: Johann Georg Sulzer kurzer Inbegriff aller Wissenschaften völlig umgearbeitet von Erduin Julius Koch. Erste Abtheilung welche die Alterthumswissenschaften enthält. [ a lternativer Titel: ] Encyklopädie aller philologischen Wissenschaften für Schulen und Selbst-Unterricht. Berlin: Nauck 1793. Koch, Karl: Der Zug der Zehntausend, nach Xenophons Anabasis, geographisch erläutert und mit einer Übersichtskarte versehen. Leipzig: Hinrichs 1850. Köchly, Hermann: Über die Vögel des Aristophanes. Gratulationsschrift der Universität Zürich zum 15. März 1857 als dem fünfzigjährigen Doctorjubiläum des Herrn Geheimrath und Professor August Boeckh in Berlin. Zürich: Zürcher und Furrer 1857. ◊ Köhler, Heinrich: L’Alectryonophore. Description d’une statue antique du Palais Impérial de la Tauride. In: Mémoires de l’Academie impériale des sciences de Saint-Pétersbourg. Sixième série. Sciences politiques, Histoire et Philologie. Bd. 3. St. Petersburg: Imprimerie de l’Académie Impériale des Sciences 1836, 35 – 66. Köhne, Bernhard Karl (Hg.): Zeitschrift für Münz-, Siegel- und Wappenkunde. 6 Bde. Berlin, Posen, Bromberg: Mittler 1841 –1846.
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– (Hg.): Mémoires de la Societé d’Archéologie et de Numismatique de St. Petersbourg, publiées sous les auspices de la Société par le Dr. B. de Köhne. 5 Bde. St. Petersburg, Berlin, Posen, Bromberg: Gräff, Mittler: 1847 –1852 (Bd. 2 ◊, Bd. 3 ◊ und Bd. 5 ◊). Köler, Georg David: Allgemeine Geographie der Alten, welche unmittelbar nach den Quellen kritisch bearbeitet, und darzustellen versucht hat […]. Erster Theil, welcher die mathematische Geographie, mit Einschluß der Kosmologie, enthält, für Philologen, Geographen und Mathematiker. Lemgo: Meyer 1803. Koen, Gisbertus (Hg.): ΓΡΗΓΟΡΙΟΥ, ΜΗΤΡΟΠΟΛΙΤΟΥ ΚΟΡΙΝΘΟΥ, ΠΕΡΙ ΔΙΑΛΕΚΤΩΝ. Gregorius, Corinthi Metropolita, de dialectis. E Codicibus Mss. emendavit et notis illustravit. Accedunt Grammatici Leidensis et Meermanniani de dialectis opuscula ab iis, quae sub Ioannis Grammatici nomine vulgo circumferuntur, longe diversa. Leiden: van der Eyk & de Pecker 1766. König, Christoph Gotthelf: De nimia imitationis in scriptoribus antiquis indagandae cupiditate. Meissen: Klinkicht 1815 [ wieder abgedruckt in: Opuscula latina. Hrsg. von Friedrich Maximilian Örtel. Meissen: Klinkicht 1834, 132– 155 ]. Koenighoff, Johannes: Rez. von „Lateinische Synonymik zuächst für die oberen Classen der Gymnasien bearbeitet von Dr. Ferdinand Schultz […]“ In: Jahrbücher für classische Philologie. Hrsg. von Alfred Fleckeisen. Bd. 12. Leipzig: Teubner 1866, 337 – 356. Königsmann, Bernhard Ludwig: De Aristotelis geographia prolusiones sex. In: Programm des Athenaeums Flensburg. Schleswig: Serringhausen 1803 –1805. –: De aetate carminis epici quod sub Orphei nomine circumfertur. Prolusio critica. Schleswig: Serringhus 1810. Köpke, Georg Gustav Samuel: Über das Kriegswesen der Griechen im heroischen Zeitalter. Nebst einem Anhange, welcher die vornehmsten taktischen Erfindungen der nachhomerischen Zeiten enthält. Berlin: Braunes 1807. Kollár, Adam František (Hg.): Petri Lambecii Hamburgensis Commentariorum De Augustissima Bibliotheca Cæsarea Vindobonensi. Editio altera opera et studio. 8 Bde. Wien: Trattner 1766 –1782. –: Adami Franc. Kollari Ad Petri Lambecii Commentariorum De Augustissima Bibliotheca Cæsarea Vindobonensi Libros VIII. Supplementorum. Liber Primus Posthumus [ Hrsg. v. Michael Denis ]. Wien: Trattner 1790. [ m. n. e. ] Kooten, Theodorus van: Oratio de literis humanioribus. Middelburg: Gillissen 1779. –: Oratio de literis humanioribus optimo felicitatis publicae praesidio […]. In: Bibliotheca philologica. Bd. 1. Leipzig: Weygang 1780, 244 – 245. ◊
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Kramer, Gustav: Über den Styl und die Herkunft der bemahlten griechischen Thongefäße. Eine kunstgeschichtliche Abhandlung. Berlin: Nicolai 1837. ◊ Krarup, Niels Bygom: De natura et usu Imperativi apud Latinos: Kopenhagen: Seidelin 1825. Krause, August: Geschichte der Römischen Litteratur. Erster Abschnitt, enthaltend den Anfang der epischen Poesie. Berlin: Dümmler 1835. [ m. n. e. ] Krause, Johann Heinrich: Angeiologie. Die Gefässe der alten Völker[ , ] ins besondere der Griechen und Römer[ , ] aus den Schrift- und Bildwerken des Alterthums in philologischer, archäologischer und technischer Beziehung dargestellt. Halle: Schwetschke 1854. ◊ –: Pyrgoteles oder die edlen Steine der Alten im Bereiche der Natur und der bildenden Kunst, mit Berücksichtigung der Schmuck- und Siegelringe, insbesondere der Griechen und Römer. Halle: Schwetschke 1856. ◊ Krebs, Johann Philipp: Handbuch der philologischen Bücherkunde für Philologen und gelehrte Schulmänner. 2 Bde. Bremen: Heyse 1822 –1823. ◊ –: Anleitung zum Lateinischschreiben in Regeln und Beispielen zur Übung. Zum Gebrauche der Jugend. Dritte, sehr verbesserte und vermehrte Auflage. Frankfurt am Main: Brönner [1816 ] 31822. ◊ –: Antibarbarus der lateinischen Sprache. In zwei Abtheilungen, nebst Vorbemerkungen über reine Latinität. Dritte umgearbeitete und vermehrte Auflage. Frankfurt am Main: Brönner [1834 ] 31843. ◊ Kreuser, Johann: Griechische Accentlehre, nach der Buttmann’schen SchulGrammatik für Schulen geordnet mit einem Nachwort. Frankfurt am Main: Andreä 1827. ◊ –: o. T. [ Zu Geschichte und Aussprache der griechischen Sprache ]. In: Verhandlungen der fünften Versammlung Deutscher Philologen und Schulmänner. Bd. 5. Ulm: Wagner 1843, 43 –141. Krische, August Bernhard: Forschungen auf dem Gebiete der alten Philosophie. Erster Band. Die theologischen Lehren der griechischen Denker. Eine Prüfung der Darstellung Cicero’s. Göttingen: Dieterich 1840. ◊ Kritz, Friedrich/Berger, Friedrich: Schulgrammatik der Lateinischen Sprache. Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht 1848 [ = Bd. 2 von Rost/Kritz/Berger (1844 –1848) ]. ◊ Krüger, Georg Theodor August: Grammatik der lateinischen Sprache. Neue, gänzlich umgearbeitete Ausgabe der lateinischen Schulgrammatik von Aug. Grotefend. 2 Bde. Hannover: Hahn 1842. Krüger, Karl Wilhelm: De authentia et integritate Anabaseos Xenophonteae. Halle: Hemmerde 1824.
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Bibliographie
–: Griechische Sprachlehre für Schulen. 2 Bde. Berlin: Feister 1842 –1844. Krug, Wilhelm Traugott: Geschichte der Philosophie alter Zeit, vornehmlich unter Griechen und Römern. Leipzig: Fleischer 1815. ◊ Kruse, Christian: Atlas zur Übersicht der Geschichte aller europäischen Staaten von ihrem Ursprunge an bis zum Jahre 1800 nach Christi Geburt. Zum Gebrauch beym Unterrichte der studirenden Jugend zur Erleichterung der Verständlichkeit aller ältern und neuern Schriften, welche die Geschichte unseres Weltheils betreffen, nach den besten Quellen ausgearbeitet. [ In vier Lieferungen ] Oldenburg: Bey dem Verfasser und Halle: Renger 1802 –1818a [ Leipzig: bey dem Verfasser und Halle: Renger 21817 –1818; 31821 –1822; Halle: Renger 41827 ]. –: Tabellen zur Übersicht der Geschichte aller europäischen Länder und Staaten von ihrer ersten Bevölkerung an bis zum Jahre 1800 nach Christi Geburt. Zum Gebrauch beym Unterrichte der studirenden Jugend zur Erleichterung der Verständlichkeit aller ältern und neuern Schriften, welche die Geschichte unseres Welttheils betreffen, nach den besten Quellen ausgearbeitet. [ In vier Lieferungen ] Oldenburg: Bey dem Verfasser und Halle: Renger 1802 –1818b [ für Folgeauflagen s. o. ] –: Atlas und Tabellen zur Übersicht der Geschichte aller Europäischen Länder und Staaten von ihrer ersten Bevölkerung an bis zu den neuesten Zeiten. Zur Erleichterung der Verständlickeit aller ältern und neuern Schriften, welche die Geschichte unseres Welttheils betreffen, und zum Gebrauch beym Unterrichte der studirenden Jugend. Nach den besten Quellen ausgearbeitet von Christian Kruse […] und von dessen Sohne […] von neuem durchgesehen und fortgesetzt bis zum Anfange des Jahres 1834. Fünfte Ausgabe, mit verbesserten Tabellen und Charten. Halle: Renger 51834. Kruse, Friedrich: De Istri ostiis disseratio historico-geographica. Pars prior: De fluvio ipso. Breslau: Holäufer 1820. –: Universae Graeciae antiquae tabula geographica cum adumbratione adiacentium regionum Illyrici, Macedoniae, Thraciae et Asiae Minoris, hodiernis locorum etc. nominibus passim additis, secundum optimos tam veteres quam recentiores auctores diligenter exarata. General-Charte vom Alten Griechenland nebst den angränzenden Gegenden von Illyrien, Macedonien, Thracien und Klein-Asien, mit Hinzufügung der neuern Orts- und anderer Namen, nach den besten alten und neuern Schriftstellern entworfen. Gestochen von H. Kliewer und E. Leidenfrost. Leipzig: Klein 1823a [ Neue Ausgabe, mit den Gränzen des neuen Königreichs Griechenland. 21834; 31844 ]. –: Germania magna[ , ] ausser der Cimbrischen Halbinsel. Mit den Römischen Hauptstrassen und den neuern Namen. Leipzig: Klein 1823b.
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–: Hellas oder geographisch-antiquarische Darstellung des alten Griechenlandes und seiner Colonien mit steter Rücksicht auf die neuern Entdeckungen. 2 Teile in 3 Bdn. Leipzig: Voß 1825 –1827. ◊ –: Atlas zu Kruseʼs Hellas. Erster und zweiter Band. Leipzig: Voß 1827. Kübler, Otto: De infinitivo apud Romanorum poetas a nominibus adiectivis apto. In: Programm des Königlichen Wilhelms-Gymnasiums. Berlin: Lange 1861, 3 – 24. Kühner, Raphael: Versuch einer neuen Anordnung der griechischen Syntaxe[ , ] mit Beispielen begleitet. Hannover: Hahn 1829. –: Ausführliche Grammatik der griechischen Sprache. Wissenschaftlich und mit Rücksicht auf den Schulgebrauch ausgearbeitet. 2 Bde. Hannover: Hahn 1834 –1835. ◊ –: Schulgrammatik der griechischen Sprache. Hannover: Hahn [1836 ] 21843. Küster, Ludolf/Portus, Aemilius (Hg.): ΣΟΥΙΔΑΣ. Suidae Lexicon, Graece & Latine. Textum Graecum cum Manuscriptis Codicibus collatum a quamplurimis mendis purgavit, notisque perpetuis illustravit: Versionem Latinam Aemilii Porti innumeris in locis correxit; Indicesque Auctorum & Rerum adjecit Ludolphus Kusterus. 3 Bde. Cambridge: Typis Academicis 1705. ◊ Kugler, Franz Theodor: Über die Polychromie der griechischen Architektur und Sculptur und ihre Grenzen. Berlin: Gropius 1835 [ wieder abgedruckt in: Kleine Schriften und Studien zur Kunstgeschichte. Bd. 1. Stuttgart: Ebner & Seubert 1853, 265 – 361 ]. –: Handbuch der Kunstgeschichte. Stuttgart: Ebner & Seubert 1842. Kuhn, Emil: Beiträge zur Verfaßung des römischen Reichs. Mit besonderer Rücksicht auf die Periode von Constantin bis auf Justinian. Leipzig: Brockhaus 1849. ◊ –: Die städtische und bürgerliche Verfassung des Römischen Reichs bis auf die Zeiten Justinians. 2 Bde. Leipzig: Teubner 1864 –1865. Kuithan, Johann Wilhelm: Versuch eines Beweises, dass wir in Pindars Siegeshymnen Urkomödien übrig haben, welche auf Gastmahlen gesungen wurden; und neue Grundideen in der Griechischen Prosodie. Erste Abtheilung. Dortmund und Leipzig: Mallinckrodt 1808. Kumas, Konstantinos Michael: Λεξικὸν διὰ τοὺς μελετῶντας τὰ τῶν παλαιῶν Ἑλλήνων συγγράμματα, κατὰ τὸ Ἑλληνικογερμάνικον τοῦ Ῥειμέρου συντάχθεν μετὰ προσθήκης συντόμου πραγματείας περὶ προσῳδίας. 2 Bde. Wien: von Haykul 1826.
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Bibliographie
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Anmerkungen und Zugaben des Übersetzers [ Adolph Gottlob Lange ]. Leipzig: Vogel 1816. –: Saggio di lingua Etrusca e di altre antiche d’Italia per servire alla storia de’popoli, delle lingue e delle belle arti. 3 Bde. [ Rom: Pagliarini 1789 ] Florenz: Tofani 21824 –1825. Lapie, Pierre: Carte physique, historique et routière de la Grèce. Paris: Piquet 1826. Larcher, Pierre Henri: Histoire d’Hérodote, traduite du Grec, Avec des Remarques Historiques et Critiques, un Essai sur la Chronologie d’Hérodote, et une Table Géographique. Nouvelle édition, revue, corrigée et considerablement augmentée, A laquelle on a joint la Vie d’Homère, attribuée à Hérodote, les Extraits de l’Histoire de Perse et de l’Inde de Ctésias, et le Traité de la Malignité d’Héro dote: le tout accompagné de notes. 9 Bde. Bd. 7: Table Chronologique. Paris: Debure et Barrois [1786 ] 21802. Largeteau, Charles Louis: Tables abrégées pour le calcul des équinoxes et des solistices. In: Mémoires de l’Académie des sciences de l’Institut de France. Bd. 22. Paris: Didot 1850, 477 – 489. Las Cases, Emmanuel comte de: Atlas historique, généalogique, chronologique et géographique de A. Le Sage [ = Pseudonym ]. Paris: Didot 1802 –1803. [ Es folgten mehrere Nachauflagen sowie diverse Übersetzungen, u. a. ins Deutsche: Historisch-Genealogisch-Geographischer Atlas von Le Sage, in fünf und dreisig Übersichten. Aus dem französischen übersetzt und zum Theil verbessert zum Theil ganz umgearbeitet durch Alexander von Dusch und Joseph Eiselein. Carlsruhe: Velten 1825 –1831. ] Lasaulx, Ernst von: Prometheus. Die Sage und ihr Sinn. Würzburg: Voigt und Mocker 1843. Laskaris, Konstantinos: Ἐπιτομὴ τῶν ὀκτὼ τοῦ λόγου μερῶν καὶ ἄλλων τινῶν ἀναγκαὶων· συντεθεῖσα παρὰ Κωνσταντίνου Λασκάρεως τοῦ Βυζαντίνου. Mailand: Paravisinus 1476. –: In hoc libro haec Continentur. Constantini Lascaris Erotemata cum interpretatione latina. De literis graecis ac diphtongis et quemadmodum ad nos veniant. Abbreviationes quibus frequentissime graeci utuntur. Venedig: Aldus Manutius 1494 –1495. Lassen, Christian: Beiträge zur Deutung der Eugubinischen Tafeln. Erster Beitrag. Bonn: Weber 1833. Lauer, Julius Franz: Litterarischer Nachlass. Zweiter Band. Zur Mythologie. Hrsg. von Hermann Wichmann. Berlin: Reimer 1853. ◊ Laurent, Johann Christian Moritz: Fasti consulares capitolini. Insunt commentarii in numeros chronologicos Livii, Velleii, Eutropii, aliorum, et commentatio de variis urbis conditae aeris. Altona: Hammerich 1833. ◊
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Bibliographie
Lazarus, Moritz: Das Leben der Seele in Monographieen über seine Erscheinungen und Gesetze. Zweiter Band. Berlin: Schindler 1857. Leake, William Martin: The Topography of Athens, with some remarks on its antiquities. London: Murray 1821. –: Journal of a Tour in Asia Minor, with comparative remarks on the ancient and modern geography of that country. London: Murray 1824. –: Topographie von Athen. Nebst einigen Bemerkungen über die Alterthümer desselben. Hrsg. von Johann August Rienäcker, Moritz Hermann Eduard Meier und Karl Otfried Müller. Halle: Kümmel 1829. ◊ –: Travels in the Morea. 3 Bde. London: Murray 1830. ◊ Le Bas, Philippe: Inscriptions grecques et latines, recueillies en Grèce par la Commission de Morée, et expliquées par Ph. Le Bas. 1er Cahier. Messénie et Arcadie. Paris: Didot 1835. ◊ –: Inscriptions grecques et latines, recueillies en Grèce par la Commission de Morée, et expliquées par Ph. Le Bas. 2e Cahier. Laconie. Paris: Didot 1836. ◊ –: Inscriptions grecques et latines, recueillies en Grèce par la Commission de Morée, et expliquées par Ph. Le Bas. 5e Cahier. Iles de la Mer égée. Cyclades. Sporades. Iles du Littoral. Iles septentionales. Paris: Didot 1839. ◊ –: Explication d’une inscription greque de l’île d’Égine. Paris: Didot 1842. ◊ –: Voyage archéologique en Grèce et en Asie Mineure. Fait par ordre du gouvernement français pendant les années 1843 et 1844. 36 – 37 Livraison. Paris: Didot 1853. ◊ [ Bei der „Voyage archéologique“ handelt es sich um ein mehrbändiges Werk, das in einzelnen Lieferungen erschienen ist. Die Lieferung, die Boeckh besessen hat, umfasst ausschließlich Tafeln mit Kupferstichen im Folioformat. Ganz am Ende des Bandes, dessen heutige Bindung erst nach Boeckhs Tod erfolg ist, finden sich Tafeln, auf denen Inschriften wiedergegeben sind, die aber eine eigene Zählung aufweisen und vom Format her ein wenig größer sind als die vorherigen 144 (im Band unvollständig vorliegende) Tafeln, weshalb anzunehmen ist, dass sie nicht zur gleichen Lieferung gehört haben. ] Lebrun, Louis: Théorie de l’architecture grecque et romaine, Déduite de l’Analise [ ! ] des Monumens antiques. Avec des planches et un discours préliminaire par Fr. Ét. Joubert. Paris: Joubert 1807. Le Clerc, Jean: Ars critica, In qua ad Studia Linguarum Latinae, Graecae, et Hebraicae, Via munitur; Veterumque emendandorum, Spuriorum Scriptorum A Genuinis dignoscendorum, & judicandi de eorum libris Ratio traditur. Editio Quarta auctior & emendatior, adcujus calcem quatuor Indices accesserunt. 3 Bde. Amsterdam: Jansson-Waesberg 41712. –: Ars critica […]. Editio sexta prioribus emendatior. 3 Bde. Leiden: Luchtmans 6 1778.
Von Boeckh erwähnte Literatur
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Recherches sur les véritables noms des vases grecs et sur leurs differents usages, d’après les auteurs et les monuments anciens. Paris: Imprimerie royale 1833. –: Lettres d’un antiquaire à un artiste sur l’emploi de la peinture historique murale dans la décoration des temples et des autres édifices publics ou particuliers chez les Grecs et les Romains; ouvrage pouvant servire de suite et de supplément à tous ceux qui traitent de l’histoire de l’art dans l’antiquité. Paris: Heideloff et Campé 1835. –: Appendice aux lettres d’un antiquaire à un artiste sur l’emploi de la peinture historique murale dans la décoration des temples et des autres édifices publics ou particuliers chez les Grecs et les Romains; ouvrage pouvant servire de suite et de supplément à tous ceux qui traitent de l’histoire de l’art dans l’antiquité. Paris: Heideloff et Campé 1837. –: Observations philologiques et archéologiques sur l’étude des noms propre grecs; suivies de l’examen particulier d’une famille de ces noms. In: Annales de l’Institut Archéologique. Annali dell’ Instituto Archeologica. Bd. 17. Paris: Duprat 1845, 251 – 346. –: Mémoire sur l’utilité qu’on peut retirer de l’étude des noms propres grecs, pour l’histoire et l’archéologie [1845 ]. In: Mémoires de l’Institut National de France, Académie des Inscriptions et Belles-Lettres. Bd. 19,1. Paris: Imprimerie nationale 1851, 1 –139. Leutsch, Ernst Ludwig von: Grundriss zu Vorlesungen über die Griechische Metrik. Entworfen und mit einer Sammlung von Beispielen und Belegstellen versehen. Göttingen: Dieterich 1841. ◊ Levesque, Pierre-Charles: Histoire critique de la république romaine. Ouvrage dans lequel on s’est proposé de détruire des préjugés invétérés sur l’histoire des premiers siècles de la république, sur la morale des Romains, leurs vertus, leur politique extérieure, leur constitution et le caractère de leurs hommes célèbres. 3 Bde. Paris: Dentu 1807. –: Kritische Geschichte der Römischen Republik. Ein Werk, das die eingewurzelten Vorurtheile über die Geschichte der ersten Jahrhunderte der Republik, über die Moral der Römer, ihre Tugenden, ihre Politik gegen das Ausland, ihre Verfassung und den Karakter ihrer berühmten Männer – vernichten wird. Übersetzt von Christian Friedrich Ferdinand Braun. 3 Bde. Zeitz: Webel 1809 –1810 [ 21829 ]. Levezow, Konrad: Über den Raub des Palladiums auf den geschnittenen Steinen des Alterthums. Eine archäologische Abhandlung […]. Nebst zwei Kupfer tafeln. Braunschweig: Vieweg 1801. –: Kunstschätze des Königlichen Hauses. In: Der Freimüthige, Berlinische Zei-
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Bibliographie
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berg und Georg Forster. Zweyten Jahrgangs drittes Stück. Göttingen: Dieterich 1781, 454 – 479. –: Über Hrn. Vossens Vertheidigung gegen mich im März/Lenzmonat des deutschen Museums 1782. To bäh or not to bäh, that is the Question. In: Göttingisches Magazin der Wissenschaften und Litteratur. Hrsg. von Georg Christoph Lichtenberg und Georg Forster. Dritten Jahrgangs Erstes Stück. Göttingen: Dieterich 1782, 100 –171. –: 8. Nachricht von Pope’s Leben und Schriften. In: Georg Christoph Lichtenberg’s vermischte Schriften[ , ] nach dessen Tode gesammelt und herausgegeben von Ludwig Christian Lichtenberg und Friedrich Kries. Bd. 4. Göttingen: Dieterich 1802, 256 – 315. –: 16. Von den Kriegs- und Fast-Schulen der Schinesen, nebst einigen anderen Neuigkeiten von daher. In: Georg Christoph Lichtenberg’s vermischte Schriften[ , ] nach dessen Tode gesammelt und herausgegeben von Ludwig Christian Lichtenberg und Friedrich Kries. Bd. 5. Göttingen: Dieterich 1803, 237 – 270. Liebetreu, Carl Ferdinand: Onomastici Romani specimen. In: Programm des Gymnasiums zum Grauen Kloster. Berlin: Nauck 1843, 1–24. Limburg Brouwer, Pieter van: Histoire de la civilisation morale et religieuse des Grecs. 6 Bde. in 8 Teilbänden. Grooningen: van Boekeren 1833 –1842. –: Handbuch der griechischen Mythologie für lateinische Schulen und Gymnasien. Aus dem Holländischen übersetzt von Julius Zacher. Breslau: Korn 1842. ◊ Lindemann, Friedrich: De latinae linguae accentibus libellum primum in publico proposuit simulque solennes ludos literarios Schroederianos anniversaria memoria celebrandos indixit. Leipzig: Tauchnitz 1816a. –: Ad suum de accentibus linguae latinae lib. I. additamenta. Leipzig: Tauchnitz 1816b. Link, Heinrich Friedrich: Das Alterthum und der Übergang zur neueren Zeit. Eine Fortsetzung des Buches über die Urwelt und das Alterthum. Berlin: Dümmler 1842. ◊ Lippert, Philipp Daniel: Dactyliothecae universalis signorum exemplis nitidis redditae Chilias […]. 3 Bde. Leipzig: Breitkopf 1755 –1763. –: Dactyliothec. Das ist Sammlung geschnittener Steine der Alten aus denen vornehmsten Museis in Europa zum Nutzen der schönen Künste und Künstler. In zwei Tausend Abdrücken. 2 Bde. Leipzig: Breitkopf 1767. –: Supplement zu Philipp Daniel Lipperts Dactyliothek bestehend in Tausend und Neun und Vierzig Abdrücken. Leipzig: Crusius 1776. Lipsius, Justus (Hg.): C. Cornelii Taciti Historiarum et Annalium libri qui exstant, Justi Lipsii studio emendati et illustrati. Ejusdem Taciti liber De mori-
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tinentur Dissertationes de Synaeresi, Diaeresi et Crasi deque affectionibus utrinque mixtis, de Proschematismo, de Apocope. Accedunt Epilogus de interpunctione cum Enclisi et Synaloephe coniuncta, Dissertationes de Orthographiae Graece inconstantia et de Epithetis otiosis. ] Königsberg: Bornträger 1853 –1862. ◊ Löbell, Johann Wilhelm: Weltgeschichte in Umrissen und Ausführungen. Erster Band. Leipzig: Brockhaus 1846. Lorentz, Rudolf: Grundzüge zu Vorträgen über die Geschichte der Völker und Staaten des Alterthums, vornehmlich der Griechen und Römer. Mit besonderer Berücksichtigung der Quellen. Leipzig: Vogel 1833. –: Die allgemeine Geschichte der Völker und ihrer Cultur. Ein Handbuch, mit Rücksicht auf Friedrich Kohlrausch chronologischen Abriß der Weltgeschichte. Erster Theil. Die allgemeine Geschichte der Völker des Alterthums und ihrer Cultur. Elberfeld: Büschler 1837. ◊ Lorentzen, Karl (Hg.): Marci Vitruvii Pollionis de Architectura libri decem. Ex fide librorum scriptorum recensuit atque emendavit et in Germanicum sermonem vertit. Voluminis I. Pars prior. Gotha: Scheube 1857. ◊ [ m. n. e. ] Luc, Jean André de: Histoire du Passage des Alpes par Annibal, dans laquelle on détermine d’une manière précise la route de ce Général, depuis Carthagène jusqu’au Tésin, d’après la narration de Polybe, comparée aux recherches faites sur les lieux, Genf und Paris: Paschoud 1818. Luden, Heinrich: Allgemeine Geschichte der Völker und Staaten. Erster Theil. Geschichte der Völker und Staaten des Alterthums. Jena: Frommann 1814 [ 21819; Dritte verbesserte, vermehrte, zum Theil umgearbeitete Ausgabe 31824 ]. Lübke, Wilhelm: Geschichte der Architektur von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart. Leipzig: Graul 1855. –: Grundriss der Kunstgeschichte. Stuttgart: Ebner & Seubert 1860. –: Geschichte der Plastik von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart. Leipzig: Seemann 1863. Lübker, Friedrich: De partitione philologiae [1832 ]. In: Gesammelte Schriften zur Philologie und Paedagogik. Halle: Buchhandlung des Waisenhauses 1852, 3 –11. –: Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien. Im Vereine mit mehreren Schulmännern herausgegeben. Leipzig: Teubner 1855. Lücke, Friedrich: Grundriß der neutestamentlichen Hermeneutik und ihrer Geschichte. Zum Gebrauch für Vorlesungen. Göttingen: Vandenhoeck und Rup recht 1817. Lüder, August Ferdinand: Geschichte der vornehmsten Völker der alten Welt im Grundrisse. Braunschweig: Reichard 1800.
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Von Boeckh erwähnte Literatur
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Martin, Johann Friedrich: Lectionum Sophoclearum specimen. In: Programm des Königlichen Gymnasiums zu Posen. Posen: Decker 1832, 1–[ 28 ]. –: De aliquot locis Aeschyli Supplicum et Sophoclis tragoediarum. In: Programm des Königlichen Friedrich-Wilhelms-Gymnasium zu Posen. Posen: Decker 1858, 15 – 39. Martin, Thomas Henri: Philosophie spiritualiste de la nature. Introduction à l’histoire des sciences physiques dans l’antiquité. 2 Bde. Paris: Dezobry et Magdeleine 1849. ◊ –: Mémoire où se trouve restitué pour la première fois le calendrier lunisolaire Chaldéo-Macédonien, dans lequel sont datées trois observations planétaires citées par Ptolémée. Paris: Leleux 1853 [ = Extrait de la Revue archéologique, Xe année 1853, 321 – 347 ]. ◊ –: Histoire de l’arithmétique. I. Recherches nouvelles concernant les origines de notre système de numération écrite. II. Le Nombre nuptial et le nombre parfait de Platon. Explication d’une énigme mathématique qui se trouve au commencement du VIIIe livre de la République. (Extrait de la Revue archéologique, XIIIe année.) Paris: Leleux 1857. ◊ –: Sur la persistance et la transposition des aspirations dans la langue grecque ancienne. Examen d’une règle posée par les grammairiens modernes de cette langue. Paris: Dupont 1860. ◊ –: Les signes numéraux et l’arithmétique chez les peuples de l’antiquité et du moyen-âge. Examen de l’ouvrage allemand intitulé: Mathematische Beiträge zum Culturleben der Völker von Dr. Moritz Cantor. Rom: Imprimerie de Propaganda fide 1864. ◊ –: Observations et théories des anciens sur les attractions et les répulsions magnetiques et les attractions électriques. (Extrait des Atti dell’Academia Pontificia de’ Nuovi Lincei, Bd. 18.) Rom: Imprimerie des sciences mathématique et physique 1865. ◊ –: La foudre, l’électricité et le magnetisme chez les anciens. Paris: Didier 1866. ◊ Masselin, J. G: Dictionnaire universel des géographies physique, commerciale, historique et politique, du monde ancien, du moyen âge, et des temps modernes, comparées. Indispensables aux administrateurs, négocians, voyageurs, étrangers, etc., et nécessaire pour l’intelligence des auteurs anciens. 2 Bde. Paris: Delalain 1827. Matthiä, August: Ausführliche griechische Grammatik. Leipzig: Crusius 1807 ◊ [ Zweite verbesserte und vermehrte Auflage. 2 Bde. Leipzig: Vogel 21825 –1827 ◊; Dritte durchaus verbesserte und vermehrte Auflage. 3 Bde. 31835 ]. –: Griechische Grammatik zum Schulgebrauch. Leipzig: Crusius 1808a [ Zweite vermehrte und berichtigte Auflage. Leipzig: Vogel 21824 ].
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Bibliographie
–: Loci nonnuli libri I. Tusc[ u lanarum ] disp[ utationum ] cum locis Aeschinis et Plutarchi comparati. In: Programm des Gymnasiums zu Altenburg. Altenburg: Hofbuchdruckerey 1808b, 4 ff. [ wieder abgedruckt in: Vermischte Schriften in lateinischer und deutscher Sprache. Altenburg: Stauffer 1833 [21842 ], 44 – 51. –: Über die Behandlung der Literargeschichte. In: Programm des Gymnasiums zu Altenburg. Altenburg: Hofbuchdruckerey 1816, 6 –10 [ wieder abgedruckt unter dem Titel: Über den Vortrag der Litteraturgeschichte. In: Vermischte Schriften in lateinischer und deutscher Sprache. Altenburg: Stauffer 1833 [21842 ], 200 – 205]. –: Grundriß der Geschichte der griechischen und römischen Litteratur. Zweite, durchaus umgearbeitete Auflage. Jena: Frommann [1815 ◊ ] 21822. ◊ –: Encyklopädie und Methodologie der Philologie. Leipzig: Weidmann 1835. ◊ Mehlhorn, Friedrich: Griechische Grammatik für Schulen und Studirende. Erste Lieferung. Mit 2 lithographierten Tafeln. Halle: Schwetschke 1845. [ m. n. e. ] Meier, Georg Friedrich: Versuch einer allgemeinen Auslegungskunst. Halle: Hemmerde 1757. Meier, Moritz Hermann Eduard/Schömann, Georg Friedrich: Der attische Process. Vier Bücher. Eine von der Königlich Preußischen Academie der Wissenschaften in Berlin gekrönte Preisschrift. Halle: Gebauer 1824. ◊ Meier, Moritz Hermann Eduard: o. T. [ De Furti Litterarii Suspicione In Poetas et Oratores Atticos Collata ] In: Index Scholarum Universitate Litteraria Fridericiana Halensi cum Vitenbergensi [ Sommersemester 1832 ]. Halle: Hendel 1832, 1 – 8. –: Commentationis Sextae De Andocidis Quae Vulgo Fertur Oratione Contra Albcibiadem Particula Secunda. In: Index Scholarum Universitate Litteraria Fridericiana Halensi cum Vitenbergensi [ Wintersemester 1842/43 ]. Halle: Hendel 1842, III–XIII. Meiner, Johann Werner: Versuch einer an der menschlichen Sprache abgebildeten Vernunftlehre oder Philosophische und allgemeine Sprachlehre. Leipzig: Breitkopf 1781. Meiners, Christoph: Geschichte des Ursprungs, Fortgangs und Verfalls der Wissenschafften in Griechenland und Rom. 2 Bde. Lemgo: Meyer 1781 –1782. ◊ –: Iudicium de quibusdam Socraticorum reliquiis, inprimis de Aeschinis dialogis, de Platonis eiusque condiscipulorum epistolis, nec non de Cebetis tabula. In: Commentationes Societatis Regiae Scientiarum Gottingensis per annum MDCCLXXXII. Volumen V. Commentationes historicae et philologicae. Göttingen: Dieterich 1783, 45 – 58. Meißner, August Gottlieb: Alcibiades. 4 Bde. Leipzig: Breitkopf 1781 –1788.
Von Boeckh erwähnte Literatur
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–: Epaminondas. Biographie. 2 Bde. Prag: Barth 1798 –1801. –: Das Leben des C. Julius Cäsar. 4 Bde. Bd. 1 – 2: Berlin: Frölich 1799 –1801 [ Bd. 3 – 4: bearbeitet von J. C. L. Haken. Berlin: Duncker und Humblot 1812 ]. Meletios: Γεωγραφία παλαιὰ καὶ νέα συλλεξθεῖσα ἐκ διαφόρων συγγραφέων παλαιῶν τε καὶ νέων, καὶ ἐκ διαφόρων ἐπιγραφῶν, τῶν ἐν λίθοις, καὶ εἰς κανὴν διάλεκτον ἐκτεθεῖσα χάριν τῶν πολλῶν τοῦ ἡμετέρου γένους. Venedig: Glykys 1728. Meletios: Γεωγραφία παλαιὰ καὶ νέα συλλεξθεῖσα ἐκ διαφόρων συγγραφέων παλαιῶν τε καὶ νέων, καὶ ἐκ διαφόρων ἐπιγραφῶν, τῶν ἐν λίθοις, καὶ εἰς κανὴν διάλεκτον ἐκτεθεῖσα χάριν τῶν πολλῶν τοῦ ἡμετέρου γένους. Πλείστοις δέ σημειώμασιν ἐπαυξηθεῖσα μετά καί τινων παραπτημάτων καὶ πέντε γεωγραφικῶν πινάκων, καί ἐπιδιορθωθεῖσα, ἐξεδόθη ἤδη τό δεύτερον ὑπό Ἀνθίμου Γαζῆ. 4 Bde. Venedig: Theodosios 21807. Menn, Carl: Über die römischen Provinzial-Landtage. In: Jahresbericht des Gymnasiums und der Realschule zu Neuss. Neuss: Schwann 1852, 3 –16. Mentelle, Edme: Géographie comparée; ou Analyse de la Géographie ancienne et moderne des Peuples de tous les Pays et de tous les âges; Accompagnée de Tableaux analytiques et d’un grand nombre de Cartes […]. 8 Teile in 7 Bdn. und einem Atlasband. Paris: Chez l’auteur 1778 –1784. –: Die vergleichende Erdbeschreibung; oder System der alten und neuen Erdbeschreibung aller Völker und Zeiten. Mit analytischen Tafeln und vielen Karten versehen, die sowohl den alten und neuen Zustand der Völker mit einander vergleichen, als besonders den Zustand eines Landes in ältern und neuern Zeiten vorstellen. Aus dem Französischen übersezt, und mit einigen Anmerkungen versehen. 7 Bde. Winterthur: Steiner 1785 –1793. Menzel, Wolfgang: Mythologische Forschungen und Sammlungen. Erstes Bändchen. Stuttgart und Tübingen: Cotta 1842. [ m. n. e. ] Mertian, Ignaz: Allgemeine Sprachkunde. Braunschweig: Schulbuchhandlung 1796. Meurs, Johannes van: Eleusinia. Sive, De Cereris Eleusinae sacro, Ac festo. Liber Singularis. Leiden: Elzevir 1619. –: Archontes Athenienses. Sive, De ijs, qui Athenis summum istum magistratum abierunt, libri IV. Leiden: Elzevir 1622a. –: Fortuna Attica. Sive, De Athenarum origine, incremento, magnitudine, potentia, gloria, vario statu, decremento & occasu, liber singularis. Leiden: Basson 1622b. –: Areopagus. Sive, De senatu Areopagitico, liber singularis. Leiden: Basson 1624. –: Regnum Atticum. Sive, De Regibus Atheniensium, eorumque rebus gestis, libri III. Amsterdam: Jansson 1633.
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Bibliographie
–: Creta, Cyprus, Rhodus sive de nobilissimarum harum insularum rebus et antiquitatibus. Commentarii postumi, nunc primum editi. Amsterdam: Wolfgang 1675. ◊ –: Themis Attica sive De Legibus Atticis Libri II. Utrecht: vande Water et al. 1685. Meusel, Johann Georg (Hg.): Bibliotheca historica. Instructa a Burcardo Gotthelf Struvio, aucta a Christi. Gottlieb Budero. Nunc vero a Ioanne Georgio Meuselio ita digesta, amplificata et emendata, ut paene novum opus videri possit. 11 Bde. in 22 Teilbänden. Leipzig: Weidmann 1782 –1804. Meyer, Ernst Heinrich Friedrich: Geschichte der Botanik. 4 Bde. Königsberg: Bornträger 1854 –1857. Meyer, Gottlob Wilhelm: Versuch einer Hermeneutik des Alten Testaments. 2 Bde. Lübeck: Bohn 1799 –1800. Meyer, Heinrich: Geschichte der bildenden Künste bei den Griechen von ihrem Ursprunge bis zum höchsten Flor. Erste Abtheilung den Text enthaltend. Dresden: Walther 1824a. –: Geschichte der bildenden Künste bei den Griechen von ihrem Ursprunge bis zum höchsten Flor. Zweyte Abtheilung die Anmerkungen enthaltend. Dresden: Walther 1824b. –: Geschichte der bildenden Künste bei den Griechen von ihrem Ursprunge bis zum höchsten Flor. Dritte Abtheilung enthaltend: I. Sach- und Orts-Register II. Verzeichnis der angeführten Künstler. Dresden: Walther 1824c. –: Abbildungen zu Heinrich Meyers Geschichte der bildenden Künste bei den Griechen von ihrem Ursprunge bis zum höchsten Flor. Dresden: Walther 1825. Meyer, Leo: Bemerkungen zur ältesten Geschichte der griechischen Mythologie. Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht 1857. –: Vergleichende Grammatik der griechischen und lateinischen Sprache. 2 Bde. Berlin: Weidmann 1861 –1865. –: Gedrängte Vergleichung der griechischen und lateinischen Declination. Berlin: Weidmann 1862. Micali, Giuseppe: L’Italia avanti il dominio dei Romani. 4 Bde. Florenz: Piatti 1810. –: Storia degli antichi popoli italiani. 3 Bde. Florenz: Tipografia all’insegna di Dante 1832. Michelet, Karl Ludwig: Schelling und Hegel. Oder Beweis der Aechtheit der Abhandlung: Über das Verhältniss der Naturphilosophie zur Philosophie überhaupt. Als Darlegung der Stellung beider Männer gegen einander. Berlin: Dümmler 1839. –: Rez. von „Die Philosophie des Rechts nach geschichtlicher Ansicht von Friedrich Julius Stahl […]“ In: Jahrbücher für wissenschaftliche Kritik. Hrsg. von
Von Boeckh erwähnte Literatur
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der Societät für wissenschaftliche Kritik zu Berlin. Berlin: Duncker und Humblot 1839, Bd. 2, Nr. 23 – 28, Sp. 177 – 223. –: Anthropologie und Psychologie oder Die Philosophie des subjektiven Geistes. Berlin: Sander 1840. Michelsen, Conrad: Philosophie der Grammatik. Unter steter Leitung der Geschichte entworfen. Erster Band. Kasuslehre der Lateinischen Sprache, vom kausal-lokalen Standpunkte aus. Berlin: Trautwein 1843. Middleton, Thomas Fanshaw: The doctrine of the Greek article applied to the criticism and the illustration of the New Testament. A new edition, with prefatory observations and notes by Hugh James Rose. Cambridge: Deighton und London: Rivington 1833. ◊ Milhauser, Karl Heinrich: Über Philologie, Alterthumswissenschaft und Alter thumsstudium. Für Studirende. Leipzig: Vogel 1837. Millin, Aubin Louis: Introduction à l’étude des monumens antiques. Paris: Magasin Encyclopédique 1796. –: Monumens antiques inédites ou nouvellement expliqués. Collection de statues, bas-reliefs, bustes, peintures, mosiques, gravures, vases, inscriptions, médailles, et instrumens tirés des collections nationales et particulières, et accompagnés d’un texte explicatif. 2 Bde. Paris: 1802 –1806. –: Voyage dans les Départemens du midi de la France. 4 Bde. Paris: L’imprimerie imperiale 1807 –1811. –: Atlas pour servir au Voyage dans les départemens du Midi de la France. Paris: L’imprimerie imperiale 1807. –: Peintures de vases antiques vulgairement appelés étrusques tirées de différentes collections et gravées par A. Clener. 2 Bde. Paris: Didot 1808 –1810. –: Galerie mythologique. Recueil de monuments pour servir à l’étude de la mythologie, de l’histoire de l’art, de l’antiquité figurée et du langage allégorique des anciens. Avec 190 planches gravées au trait, contenant près de 800 monuments antiques […]. 2 Bde. Paris: Soyer 1811. –: Mythologische Gallerie. Eine Sammlung von mehr als 750 antiken Denkmälern, Statuen, geschnittenen Steinen, Münzen und Gemälden, auf den 190 Original-Kupferblättern der französischen Ausgabe. Zweite verbesserte Auflage. 2 Bde. Berlin: Nicolai [1820 ] 21836 ◊ [ 31848]. Millingen, James: Réceil de quelques médailles Grecques inédites. Rom: De Romanis 1812. –: Peintures antiques et inédites de vases grecs, tirées de diverses collections avec des explications. Rom: De Romanis 1813. –: Peintures antiques de vases Grecs de la collection de Sir John Coghill Bart. Rom: De Romanis 1817.
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Bibliographie
–: Ancient unedited monuments. Painted greek vases, from collections in various countries principally in Great Britain. London: s. n. 1822. –: Ancient coins of Greek cities and Kings. From various collections principally in Great Britain. London: s. n. 1831. Mionnet, Théodore Edme: Description des médailles antiques, grecques et romaines avec leur degré de rareté et leur estimation. Ouvrage servant de Catalogue à une suite de plus de vingt mille Empreintes en soufre, prises sur les pièces originales. 7 Bde. Paris: Testu 1806 –1813. –: Description des médailles antiques, grecques et romaines avec leur degré de rareté et leur estimation. Ouvrage servant de Catalogue à une suite de plus de vingt mille Empreintes en soufre, prises sur les pièces originales. Supplément 9 Bde. Paris: Testu (Bd. 1) und L’auteur und Debure (Bd. 2 – 9) 1819 –1837. Mitford, William: The history of Greece. 5 Bde. London: Murray and Robson, Cadell [ Bd. 2 ], Cadell and Davies [ Bd. 3 – 5 ] 1784 –1818. –: Geschichte Griechenlands. Eine freye Übersetzung des englischen Werkes […] durch Heinrich Carl Abr[ a ham ] Eichstädt. 6 Bde. Leipzig: Weidmann 1802 –1808. Mohnike, Gottlieb: Geschichte der Litteratur der Griechen und Römer. Erster Band. Greifswald: Mauritius 1813. ◊ [ m. n. e. ] Mohr, Wilhelm: Dialektik der Sprache oder das System ihrer rein-geistigen Bestimmungen mit Nachweisungen aus dem Gebiet der lateinischen, griechischen, deutschen und Sanskritsprache. Heidelberg: Mohr 1840. Mollweide, Karl Brandan: Einige Zusätze und Berichtigungen zu der unter II. mitgetheilten Notiz, des Ptolemäus Optik betreffend. In: Annalen der Physik. Hrsg. von Ludwig Wilhelm Gilbert. Bd. 40. Leipzig: Barth 1812, 460 – 470. Mommsen, August: Beiträge zur griechischen Zeitrechnung. Besonderer Abdruck aus dem ersten Supplementbande der Jahrbücher für classische Philologie. Leipzig: Teubner 1856. ◊ –: Die alte Chronologie. In: Philologus. Zeitschrift für das klassische Alterthum. Hrsg. von E. v. Leutsch. 12. Jg. Göttingen: Dieterich 1857, 329 – 364. ◊ –: Zur altrömischen Zeitrechnung und Geschichte. In: Rheinisches Museum für Philologie. Hrsg. von F. G. Welcker und F. Ritschl. Neue Folge Bd. 13. Frankfurt am Main: Sauerländer 1858, 49 – 75. ◊ –: Zweiter Beitrag zur Zeitrechnung der Griechen und Römer. Besonderer Abdruck aus dem dritten Supplementbande der Jahrbücher für classische Philologie. Leipzig: Teubner 1859. ◊ Mommsen, Theodor: Über das römische Münzwesen. Aus dem ersten Bande der Abhandlungen der philologisch-historischen Classe der Königlich Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften. Leipzig: Weidmann 1850. ◊
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–: Die unteritalischen Dialekte. Mit siebzehn Tafeln und zwei Karten. Leipzig: Wigand 1850. – (Hg.): Inscriptiones Regni Neapolitani Latinae. Leipzig: Wigand 1852. –: Römische Geschichte. 3 Bde. Leipzig und Berlin: Weidmann 1854 –1856. –: Die römische Chronologie bis auf Caesar. Berlin: Weidmann 1858 ◊ [ 21859 ◊ ]. –: Geschichte des römischen Münzwesens. Berlin: Weidmann 1860. ◊ –: Römische Geschichte. Erster Band. Berlin: Weidmann 31861. – (Hg.): Corpus inscriptionum latinarum. Volumen primum. Inscriptiones Latinae antiquissimae ad C. Caesaris mortem consilio et auctoritate Academiae litterarum Regiae Borussicae edidit Theodorus Mommsen. Accedunt Elogia clarorum virorum edita ab eodem fasti anni Iuliani editi ab eodem fasti consulares ad A. V. C. DCCLXVI editi a Guilelmo Henzeno. Berlin: Reimer 1863. ◊ Mone, Fridegar: De libris palimpsestis tam latinis quam graecis disseruit. Karlsruhe: Braun 1855. –: Griechische Geschichte. Erster Band. System der Entwicklungsgesetze der Gesellschaft, der Volkswirthschaft, des Staates und der Cultur des Griechischen Volkes. Chronologisch dargestellt von der achäischen Wanderung bis zum Untergang des achäischen Bundes und der hellenistischen Reiche. Berlin: Heinicke 1858. ◊ [ m. n. e. ] Montesquieu, Charles-Louis de Secondat, Baron de La Brède et de: Considéra tions sur les causes de la grandeur des Romains et de leur décadence. Amsterdam: Mortier 1734. Montfaucon, Bernard de: Palaeographia graeca, sive de ortu et progressu literarum graecarum, et de variis omnium saeculorum scriptionis graecae generibus. Paris: Guerin, Bousot & Robustel 1708. ◊ –: Bibliotheca bibliothecarum manuscriptorum nova: Ubi, quæ innumeris pene Manuscriptorum Bibliothecis continentur, ad quodvis Literaturæ genus spectantia & notatu digna, describuntur & indicantur. 2 Bde. Paris: Briasson 1739. Montucla, Jean-Étienne: Histoire des mathématiques, dans laquelle on rend compte de leurs progrès depuis leur origine jusqu’à nos jours; où l’on expose le tableau & le développement des principales découvertes, les contestations qu’elles ont fait naître, & les principaux traits de la vie des Mathématiciens les plus célebres. 2 Bde. Paris: Jombert 1758. Monumenti inediti pubblicati dall’Instituto di Corrispondenza Archeologica. Monuments inédits publiés par l’Institut de Correspondance Archéologique. Bd. 1. Rom und Paris: A spese dell’Instituto 1829 –1833. Monumenti inediti pubblicati dall’Instituto di Corrispondenza Archeologica. Monuments inédits publiés par l’Institut de Correspondance Archéologique. Bd. 2. Rom und Paris: A spese dell’Instituto 1834 –1838.
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Bibliographie
Monumenti inediti pubblicati dall’Instituto di Corrispondenza Archeologica. Monuments inédits publiés par l’Institut de Correspondance Archéologique. Bd. 3. Rom und Paris: A spese dell’Instituto 1839 –1843. Monumenti inediti pubblicati dall’Instituto di Corrispondenza Archeologica. Bd. 4. Rom und Paris: A spese dell’Instituto 1844 –1848. Monumenti inediti pubblicati dall’Instituto di Corrispondenza Archeologica. Bd. 5. Rom und Paris: A spese dell’Instituto 1849 –1853. Moreau de Jonnès, Alexandre: Statistique des peuples de l’antiquité. Les Égyptiens, les Hébreux, les Grecs, les Romains et les Gaulois. Économie sociale, civile et domestique de ces Peuples; Territoire; Population; Origine; Race, Castes et Classes; Agriculture; Industrie; Commerce; Richesse publique; Forces militaires. 2 Bde. Paris: Guillaumin 1851. Morel, Jean Baptiste: Élémens de critique, ou Recherches des différentes causes de l’altération des textes latins, avec les moyens d’en rendre la lecture plus facile, Paris: Herissant 1766. Morell, Thomas: Thesaurus Graecae Poeseωs, sive Lexicon Græco-Prosodiacum. Versus et synonyma (tam ad explicationem vocabulorum, quam ad compositionem poeticam pertinentia) epitheta, phrases, descriptiones, &c. (ad modum Latini Gradus ad Parnassum) complectens. Opus in studiosae juventutis gratiam et utilitatem, ex optimis quibusque poetarum graecorum monumentis, quae adhuc prodierunt, nunc primum constructum. 2 Bde. Eton: Pote 1762 [ Venedig: Balleoniana 1767 ]. –: Lexicon Graeco-Prosodiacum. Olim vulgatum typis denuo mandavit, permultis in locis correxit, exemplis a se allatis et animadversionibus illustravit, verbis a Morello omissis, quam plurimis auxit; et graecis vocibus latinam versionem subjecit Edv[ a rd ] Maltby. 2 Bde. Cambridge: Smith 1815 [ London: Watts 21824 ]. Morgenstern, Karl: De Platonis Republica commentationes tres: I. De proposito atque argumento operis disquisito. II. Doctrinae moralis Platonicae ex eodem potissimum opere nova adumbratio. III. Civitatis ex mente Platonis perfectae descriptio atque examen. Halle: Hemmerde 1794. ◊ Moritz, Karl Philipp: Götterlehre oder mythologische Dichtungen der Alten. Mit fünf und sechzig in Kupfer gestochenen Abbildungen nach antiken geschnittenen Steinen und anderen Denkmählern des Alterthums. Berlin: Unger 1791. –: Mythologisches Wörterbuch zum Gebrauch für Schulen. Nach dessen Tode fortgesetzt von Valentin Heinrich Schmidt. Mit dem Bildnisse des verstorbenen Moritz. Berlin: Schöne 1794. Morus, Samuel Friedrich Nathanael (Hg.): Xenophontis historia graeca recen-
Von Boeckh erwähnte Literatur
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suit animadversiones et indicem adjecit. Accedit Leunclavii versio. Leipzig: Schwickert 1778. ◊ –: Super hermeneutica Novi Testamenti acroases academicae. Editioni aptavit praefatione et additamentis instruxit H. K. A. Eichstädt. 2 Bde. Leipzig: Köhler 1797 –1802. Moser, Georg Heinrich (Hg.): Friedrich Creuzers Symbolik und Mythologie der alten Völker besonders der Griechen im Auszuge. Mit einer Übersicht der Geschichte des Heidenthums im nördlichen Europa von F. J. Mone. Leipzig und Darmstadt: Leske 1822. Movers, Franz Karl: Die Phönizier. Erster Band. Untersuchungen über die Religion und die Gottheiten der Phönizier, mit Rücksicht auf die verwandten Culte der Carthager, Syrer, Babylonier, Assyrer, der Hebräer und der Aegypter. Bonn: Weber 1841. Mühlmann, Gustav Eduard/Jenicke, Eduard (Hgg.): Repertorium der classischen Philologie und der auf sie sich beziehenden pädagogischen Schriften. 3 Bde. Leipzig: Fritzsche 1844 –1847. Müller, Adam Heinrich: Vorlesungen über die deutsche Wissenschaft und Literatur. Zweite vermehrte und verbesserte Auflage. Dresden: Arnold [1806 ] 21807. Müller, Ferdinand: Über den Organismus und den Entwickelungsgang der politischen Idee im Alterthum oder die alte Geschichte vom Standpunkte der Philosophie. Berlin: Lüderitz 1839. Müller, Heinrich Dietrich: Ares. Ein Beitrag zur Entwicklungsgeschichte der griechischen Religion. Braunschweig: Vieweg 1848. –: Mythologie der griechischen Stämme. 2 Teile in 3 Bdn. Göttingen: Vanden hoeck und Ruprecht 1857 –1869. Müller, Johann Wilhelm: Lexicon manuale, geographiam antiquam et mediam cum Latine tum Germanice illustrans, in usum scholarum editum. 2 Bde. Leipzig: Hartmann 1831. Müller, Johannes von: Vier und zwanzig Bücher Allgemeiner Geschichten[ , ] besonders der europäischen Menschheit. Hrsg. nach des Verfassers Tode durch dessen Bruder Johann Georg Müller. 3 Bde. Tübingen: Cotta 1810. Müller, Johannes: Über den glatten Hai des Aristoteles und über die Verschiedenheiten unter den Haifischen und Rochen in der Entwickelung ihres Eies. Berlin: Druckerei der Königlichen Akademie der Wissenschaften 1842. Müller, Karl Otfried: Aegineticorum liber. Berlin: Reimer 1817. ◊ –: Geschichten hellenischer Stämme und Städte. 2 Bde. in 3 Teilbänden. Erster Band: Orchomenos und die Minyer. Zweiter Band: Die Dorier, erste Abtheilung. Mit einer Karte des Peleponnes. Zweiter Band: Die Dorier, zweite Abtheilung. Breslau: Max 1820 –1824. ◊
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Bibliographie
–: Attika. Chorographie. Boden. Producte. [ sowie der unmittelbar darauf folgende Abschnitt: ] Topographie. In: Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaften und Künste. Hrsg. von J. S. Ersch und J. G. Gruber. Erste Section: A–G. Sechster Theil. Leipzig: Gleditsch 1821, 215 – 220 und 220 – 241. ◊ –: Prolegomena zu einer wissenschaftlichen Mythologie. Mit einer antikritischen Zugabe. Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht 1825a. ◊ –: Über die Wohnsitze, die Abstammung und die ältere Geschichte des Makedonischen Volkes. Eine ethnographische Untersuchung. Mit einer Karte. Berlin: Mylius 1825b. ◊ –: Rez. von „1) Heinrich Meyers Geschichte der bildenden Künste bei den Griechen […]. 2) Über die Epochen der bildenden Kunst unter den Griechen. Von Friedrich Thiersch […]“ In: Jahrbücher der Literatur. Bd. 36. Wien: Gerold 1826, 170 –191. [ Die Rezension wird in Bd. 38. 1826, 258 – 290 und Bd. 39. 1927, 129 –157 fortgesetzt und beendet. ] –: Die Etrusker. Vier Bücher. Eine von der Königlich Preußischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin gekrönte Preisschrift. 2 Bde. Breslau: Max 1828. ◊ –: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau: Max 1830 ◊ [ 21835 ◊ ]. –: Tabula qua Graecia superior qualis tempore belli Peleponnensiaci ineuntis fuit descripta est. (Zur Karte des nördlichen Griechenlands von K. O. Müller. Beilage zu dem Werke desselben Verfassers „Die Dorier“.) Breslau: Max und Komp. und Göttingen: Dieterich 1831. –: Commentatio quae Myrinae Amazonis quod in museo Vaticano servatur signum Phidiacum explicatur, ab auctore recitata in consessu Soc. Reg. d. IV. Jul. a. MDCCCXXIX. In: Commentationes Societatis Regiae Scientiarum Gottingensis recentiores. Bd. 7. Göttingen: Dieterich 1832, 59 – 76. –: Denkmäler der alten Kunst nach der Auswahl und Anordnung von C. O. Müller gezeichnet und radirt von Carl Oesterley. 2 Bde. [ ab Bd. 2: Fortgesetzt von Friedrich Wieseler ] Göttingen: Dieterich 1832 –1856. [ Die Publikation erschien zwischen 1832 und 1856 in einzelnen Heften bzw. Lieferungen. Der erste Band lag 1835 mit dem Erscheinen des fünften Heftes vollständig vor. ] – (Hg.): Aeschylos Eumeniden griechisch und deutsch mit erläuternden Abhandlungen über die äussere Darstellung, und über den Inhalt und die Composition dieser Tragödie. Göttingen: Dieterich 1833a. ◊ –: Orion. In: Rheinisches Museum für Philologie. Hrsg. von F. G. Welcker und A. F. Näke. Bd. 2. Bonn: Weber 1833b, 1 – 29. ◊ –: Rez. von „Quadro in mosaico scoperto in Pompei a di 24. Ottobre 1831 descritto ed esposto in alcune tavole dimostrative dal Cav. Antonio Nicolini. Seconda edizione con aggiunte dell’ autore. Prato: Fratelli Giachelli 1832.“ In: Göttingische gelehrte Anzeigen. 118. 119. Stück. Göttingen: Huth 1834, 1181 –1196.
Von Boeckh erwähnte Literatur
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–: Übersicht der griechischen Kunstgeschichte. In: [ Hallische ] Allgemeine Literatur-Zeitung. Halle: Schwetschke und Leipzig: Königl. Sächs. privil. Zeitungs-Expedition 1835, Nr. 97 –110, Sp. 145 – 256. –: Rez. von „Über Philologie […]. Von K. H. Milhauser […]“ In: Göttingische gelehrte Anzeigen. 69. Stück. Göttingen: Huth 1837a, 683 – 688. –: Rez. von „Antiques du Cabinet du Comte de Pourtalès-Gorgier, décrites par Théodore Panofka, Secretaire dirigeant de lʼinstitut archéologique. [ Paris: Didot ] 1834. 123 Seiten und XLI Tafeln Kupferstiche und Steindrücke.“ In: Göttingische gelehrte Anzeigen. 188. Stück. Göttingen: Huth 1837b, 1865 – 1880. ◊ –: Geschichte der griechischen Literatur bis auf das Zeitalter Alexanders. Nach der Handschrift des Verfassers hrsg. von Eduard Müller. 2 Bde. Breslau: Max und Comp. 1841. ◊ –: Handbuch der Archäologie und der Kunst. Dritte, nach dem Handexemplar des Verfassers vermehrte Auflage, mit Zusätzen von Fr. G. Welcker. Breslau: Max und Komp. 31848. ◊ –: Denkmäler der alten Kunst. Nach der Auswahl und Anordnung von C. O. Müller. Zweite Bearbeitung durch Friedrich Wieseler. 2 Bde. Göttingen: Dieterich 21854 –1860. Müller, Max: Lectures on the science of language delievered at the Royal Institution of Great Britain. 2 Bde. London: Longman, Green and Roberts 1861 –1864. –: Vorlesungen über die Wissenschaft der Sprache. Für das deutsche Publikum bearbeitet von Dr. Carl Böttger. 2 Bde. Leipzig: Mayer 1863 –1866. Müller, Wilhelm Conrad: De republica Corcyraeorum. Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht 1835. ◊ Münter, Friedrich: Erklärung einer griechischen Inschrift, welche auf die Samothracischen Mysterien Beziehung hat. Kopenhagen: Schultz 1810. –: Der Stern der Weisen. Untersuchungen über das Geburtsjahr Christi. Kopenhagen: Schubothe 1827. Mützell, Julius: Andeutungen über das Wesen und die Berechtigung der Philologie als Wissenschaft. Berlin: Duncker und Humblot 1835. –: (Hg.): Q. Curtii Rufi De gestis Alexandri Magni regis Macedonum. Libri qui supersunt octo. Mit kritischen und exegetischen Anmerkungen. 2 Bde. Berlin: Duncker und Humblot 1841. ◊ Mullach, Friedrich Wilhelm August: Griechische Sprache. In: Allgemeine Ency klopädie der Wissenschaften und Künste. Hrsg. von J. S. Ersch und J. G. Gruber. Erste Section: A–G. 81. Theil. Griechenland. Leipzig: Brockhaus 1863, 1 –174. Munk, Eduard: Tabellarische Übersicht der Metra der Griechen und Römer. Nach der Boeckhischen Ansicht geordnet. Glogau und Lissa: Günter 1828. ◊
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Bibliographie
–: Die Metrik der Griechen und Römer. Ein Handbuch für Schulen und zum Selbststudium. Glogau und Leipzig: Heymann 1834. ◊ Muratori, Lodovico Antonio: Novus thesaurus veterum inscriptionum in praecipuis earumdem collectionibus hactenus praetermissarum. 4 Bde. Mailand: Palatini 1739 –1742. Musgrave, Samuel (Hg.): Εὐριπίδου τὰ σωζόμενα. Euripidis quae exstant omnia. Tragoedias superstites ad fidem Veterum Editionum Codicumque MSS. cum aliorum, tum praecipue Bibliothecae Regiae Parisiensis recensuit: Fragmenta Tragoediarum deperditarum collegit: Varias Lectiones Insigniores Notasque perpetuas subjecit: Interpretationem Latinam secundum probatissimas lectiones reformavit. Accedunt Scholia Graeca in Septem priores Tragoedias ex optimis et locupletissimis Editionibus recusa. 4 Bde. Oxford: Clarendon Press 1778. Musuros, Markos (Hg.): Ἡσυχίου Λεξικόν. Hesychii Dictionarium locvpletissea fide ac diligentia excusum, ut hoc uno, ad veterum autorum fere omnium, ac poetarum in primis lectionem, iusti commentarii vice, uti qui vis possit, & plane nihil sit, quod ad rectam interpretationem desyderari hic queat. Venedig: Manuzio 1514.
N Nägelé, Maximilian: Studien über Altitalisches und Römisches Staats- und
Rechtsleben, als Vorschule der Römischen Staats- und Rechtsgeschichte. Schaffhausen: Hurter 1849. Nägelsbach, Karl Friedrich von: Die homerische Theologie in ihrem Zusammenhange dargestellt. Nürnberg: Stein 1840. –: Die nachhomerische Theologie des griechischen Volksglaubens bis auf Alexander dargestellt. Nürnberg: Geiger 1857. Nagel, Friedrich: Geschichte der Amazonen. Mit einer Abbildung und einer Karte des Amazonen-Landes. Stuttgart: Cotta 1838. ◊ Nast, Johann Jakob Heinrich: Einleitung in die griechischen Kriegs-Alterthümer zum Gebrauch seiner Vorlesungen. Stuttgart: Metzler 1780. Neophytos: Θεοδώρου γραμματικῆς εἰσαγωγὴ τῶν εἰς τέσσερα εἰς τὸ τέταρτον ὑπόμνημα ἐκ πολλῶν συνεγρανισθέν ὑπὸ Νεοφύτου ἱεροδιακόνου Πελοποννησίου. Bukarest 1768. Nesselmann, Georg Heinrich Ferdinand: Versuch einer kritischen Geschichte der Algebra. Erster Theil. Die Algebra der Griechen. Nach den Quellen bearbeitet. Berlin: Reimer 1842. [ m. n. e. ] Neue, Christian Friedrich: Formenlehre der lateinischen Sprache. 2 Bde. Mitau: Reyher und Stuttgart: Lindemann 1861 –1866. [ Neuffer, Christian Ludwig ]: Der Tag auf dem Lande. Von Johann Heinrich Voß. Leipzig: Gerstle 1802.
Von Boeckh erwähnte Literatur
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Neuhäuser, Joseph: Cadmillus sive de Cabirorum cultu ac mysteriis antiquissi maeque Graecorum religionis ingenio atque origine. Leipzig: Weigel 1857. Niccolini, Antonio: Quadro in Musaico scoperto in Pompei a di 24 ottobre 1831. Descritto ed esposto in alcune tavole dimostrative. Neapel: Stamperia reale 1832a. –: Quadro in Musaico scoperto in Pompei a di 24 ottobre 1831. Descritto ed es posto in alcune tavole dimostrative. Seconda edizione. Con Aggiunte dell’ Autore. Prato: Fratelli Giachelli 1832b. Niebuhr, Barthold Georg: Römische Geschichte. 2 Bde. Berlin: Realschulbuchhandlung 1811 –1812. ◊ –: Römische Geschichte. Zweyte, völlig umgearbeitete Ausgabe. Berlin: Reimer 2 1827 –1832. ◊ –: Zwey klassische lateinische Schriftsteller des dritten Jahrhunderts n. Chr. [1821 ]. In: Kleine historische und philologische Schriften. Erste Sammlung. Mit einer Landcharte und Inschrifttafel. Bonn: Weber 1828, 305 – 337. ◊ –: Römische Geschichte. Erster Theil. Dritte, vermehrte und verbesserte, Ausgabe. Berlin: Reimer 31828. ◊ –: The history of Rome from the first Punic war to the death of Constantine. In a series of lectures, including an introductory course on the sources and study of Roman history. Edited by Leonhard Schmitz. 2 Bde. London: Taylor and Walton 1844. –: Römische Geschichte von dem ersten punischen Kriege bis zum Tode Con stantins, mit einer Einleitung über die Quellen und das Studium der römischen Geschichte, nach Niebuhr’s Vorträgen bearbeitet von Leonhard Schmitz. Aus dem Englischen übersetzt und mit eigenen Bemerkungen versehen von Gu stav Zeiss. 2 Bde. Jena: Mauke 1844 –1845. –: Vorträge über römische Geschichte, an der Universität zu Bonn gehalten. Hrsg. von M. Isler. 3 Bde. Berlin: Reimer 1846 –1848. –: Vorträge über alte Geschichte, an der Universität zu Bonn gehalten. Hrsg. von Marcus Niebuhr. 3 Bde. Berlin: Reimer 1847 –1851. ◊ –: Römische Geschichte. Berichtigte Ausgabe in einem Bande. Berlin: Reimer 1853. –: Vorträge über römische Alterthümer, an der Universität zu Bonn gehalten. Hrsg. von M. Isler. Berlin: Reimer 1858. Nieupoort, Willem Hendrik: Rituum, Qui olim apud Romanos obtinuerunt, succincta explicatio; Ad intelligentiam Veterum Auctorum facili methodo conscripta. Utrecht: Broedelet 1712. [ Es folgten zahlreiche Auflagen, welche davon Boeckh besessen hat, geht aus dem Verzeichnis seiner Bücher nicht hervor. ] ◊
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Bibliographie
Nitsch, Paul Friedrich Achat: Beschreibung des häuslichen, wissenschaftlichen, sittlichen, gottesdienstlichen, politischen und kriegerischen Zustandes der Römer nach den verschiedenen Zeitaltern der Nation. Zum Schulgebrauch und Selbstunterricht. 2 Bde. Erfurt: Keyser 1788 –1790. –: Beschreibung des häuslichen, wissenschaftlichen, sittlichen, gottesdienstlichen, politischen und kriegerischen Zustandes der Römer nach den verschiedenen Zeitaltern der Nation. Neue verbesserte Auflage. 4 Bde. Wien: Schrämbl 21792 –1793. –: Kurzer Entwurf der alten Geographie. Leipzig: Heinsius 1789. –: Beschreibung des häuslichen, gottesdienstlichen, sittlichen, politischen, kriegerischen und wissenschaftlichen Zustandes der Griechen, nach den verschiedenen Zeitaltern und Völkerschaften. Zum Schulgebrauch und Selbstunterricht. Erster Theil. Erfurt: Keyser 1791. –: Beschreibung des häuslichen, gottesdienstlichen, sittlichen, politischen, kriegerischen und wissenschaftlichen Zustandes der Griechen, nach den verschiedenen Zeitaltern und Völkerschaften. Zum Schulgebrauch und Selbstunterricht. Zweyter und dritter Theil hrsg. und fortgesetzt von Johann Georg Christian Höpfner. Erfurt: Keyser 1795 –1800. –: Wörterbuch der alten Geographie nach den neuesten Berichtigungen zusammengetragen. Herausgegeben und fortgesetzt von J. G. C. Höpfner. Halle: Gebauer 1794. –: Kurzer Entwurf der alten Geographie. Aufs neue verbessert und herausgegeben von Conrad Mannert. Dritte Auflage. Leipzig: Heinsius ³1798. Nitzsch, Karl Wilhelm: Die Gracchen und ihre nächsten Vorgänger. Vier Bücher römischer Geschichte. Berlin: Veit 1847. Niz, Andreas Christoph: Kleines griechisches Wörterbuch in etymologischer Ordnung. Zum Gebrauch für Schulen. Berlin und Stralsund: Lange 1808. Nolan, Frederick: On the Antiquity and Connexion of the Early Cycles, and their utility in settling the Differences of Chronologists. Read […] 1829. In: Transactions of the Royal Society of Literature of the United Kingdom. Vol. III, Part I. London: Murray 1837, 1 – 70. ◊ –: On the Use of the Ancient Cycles, in settling the Differences of Chronologists. Memoir II. On the Egyptian Chronology. Read December 1, 1830. In: Transactions of the Royal Society of Literature of the United Kingdom. Vol. III, Part II. London: Murray 1839, 287 – 362. ◊ Nolli, Giovanni Battista: Nuova Pianta di Roma […]. Rom: Selbstverlag 1748. Nolte, Johann Friedrich: Lexicon Latinae linguae antibarbarum quadripartitum. Cum adnexa ad calcem recensione scriptorum latinorum critica, iterata hac
Von Boeckh erwähnte Literatur
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editione sic ab Auctore recognitum, emendatum ac locupletatum, ut novum opus videri possit. Leipzig und Helmstedt: Weygand [1730 ] 21744. ◊ Noris, Enrico: Annus et epochae Syromacedonum in vetustis urbium Syriae nummis praesertim mediceis expositae. Additis Fastis consularibus anonymi omnium optimis, e Codice MS. Bibliothecae Caesareae. Florenz: Typis Magni Ducis 1689. Nork, Friedrich: Etymologisch-symbolisch-mythologisches Real-Wörterbuch zum Handgebrauche für Bibelforscher, Archäologen und bildende Künstler, enthaltend die Thier-, Pflanzen-, Farben- und Zahlen-Symbolik. 4 Bde. Stuttgart: Cast 1843 –1845. Novalis: Blüthenstaub. In: Athenaeum. Eine Zeitschrift von August Wilhelm Schlegel und Friedrich Schlegel. Ersten Bandes Erstes Stück. Berlin: Vieweg 1798, 70 –106. Oberlin, Jeremias Jakob: Rituum Romanorum tabulae in usum auditorum concinnavit. Editio secunda indice auctorum ditata. Straßburg: Stein [1774 ] 21784. –: Orbis antiqui monumentis suis illustrati primae lineae. Straßburg: Stein 1776. –: Orbis antiqui monumentis suis illustrati primae lineae. Straßburg: Lorenz und Schuler 21790. Oeynhausen, Friedrich von (Hg.): Das Neue Leben. Die Vita Nuova des Dante Alighieri. Übersetzt und herausgegeben. Leipzig: Vogel 1824. ◊ Oikonomos, Konstantinos: Περὶ τῆς γνησίας προφορᾶς τῆς Ἑλληνικῆς γλώσσης βιβλίον. Petersburg: 1830. ◊ Olivier, Claude-Matthieu: Histoire de Philippe, roi de Macédoine, et père d’Alexandre le Grand. 2 Bde. Paris: De Bure 1740. Oppert, Gustav: Über die Entstehung der Aera Dionysiana. In: Jahrbücher für classische Philologie. Hrsg. von Alfred Fleckeisen. Bd. 11. Leipzig: Teubner 1865, 809 – 827. Orelli, Johann Kaspar von (Hg.): Inscriptionum Latinarum selectarum amplissima collectio ad illustrandam Romanae antiquitatis disciplinam accommodata ac magnarum collectionum supplementa complura emendationesque exhibens. 2 Bde. Zürich: Orelli und Füssli 1828. ◊ Orelli, Johann Konrad (Hg.): Arnobii Afri Disputationum adversus gentes libri VII. Recognovit notis priorum interpretum selectis aliorumque et suis illu stravit […]. 2 Teile. Leipzig: Vogel 1816. Orsini, Fulvio: Imagines et elogia virorum illustrium et eruditor[ u m ] ex antiquis lapidibus et nomismatib[ us ] expressa cum annotationib[ us ]. Ex bibliotheca Fulvii Ursini. Rom: Lafreri 1570. Osann, Friedrich (Hg.): Philemonis Grammatici quae supersunt vulgatis et
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Bibliographie
emendatiora et auctiora […]. Accedunt anecdota nonnulla Graeca. Berlin: Dümmler 1821. ◊ – (Hg.): Sylloge inscriptionum antiquarum graecarum et latinarum. Leipzig und Darmstadt: Leske 1834. –: Beiträge zur griechischen und römischen Literaturgeschichte. 2 Bde. Darmstadt: Heil; Kassel und Leipzig: Krieger 1835 –1839. ◊ –: Revision der Ansichten über Ursprung und Herkunft der gemalten griechischen Vasen. In: Denkschriften der Gesellschaft für Wissenschaft und Kunst. Bd. 1. Giessen: Ricker 1847, 35 –128. ◊ Overbeck, Johannes Adolf: Gallerie heroischer Bildwerke der alten Kunst. Erster Band. Die Bildwerke zum thebischen und troischen Heldenkreis. Mit 33 lithographirten Tafeln. Braunschweig: Schwetschke 1853a. –: Kunstarchäologische Vorlesungen im Anschluss an das Akademische Kunstmuseum in Bonn. Braunschweig: Schwetschke 1853b. –: Kunstgeschichtliche Analekten. 1. Das Datum des Harpyienmonuments v. Xanthos. In: Zeitschrift für die Alterthumswissenschaft. Hrsg. von Julius Caesar. Bd. 14, Nr. 37. Wetzlar: Rathgeber 1856, 289 – 293. –: Geschichte der griechischen Plastik für Künstler und Kunstfreunde. Mit Illustrationen gezeichnet von H. Streller, geschnitten von J. G. Flegel. 2 Bde. Leipzig: Hinrichs 1857 –1858. –: Beiträge zur Erkenntniss und Kritik der Zeusreligion. In: Abhandlungen der Königlich Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften. Bd. 10. Leipzig: Hirzel [1861 ] 1865, 4 –110.
P Panofka, Theodor: Vasi di premio. Florenz: Piatti 1826.
–: Musée Blacas. Monumens grecs, étrusques et romains. Vases peints. [ Paris: 1829a ]. –: Recherches sur les véritables noms des vases grecs et sur leurs différens usages, d’après les auteurs et les monumens anciens. Paris: Debure 1829b. –: Antiques du cabinet du comte de Pourtalès-Gorgier. Paris: Didot 1834. –: Terracotten des Königlichen Museums zu Berlin. Berlin: Reimer 1842. –: Von den Namen der Vasenbildner in Beziehung zu ihren bildlichen Darstellungen. Berlin: Druckerei der Königlichen Akademie der Wissenschaften 1849. ◊ Panzer, Georg Wolfgang: Annales typographici ab artis inventae origine ad annum MD[ , ] post Maittairii Denisii aliorumque doctissimorum virorum curas in ordinem redacti emendati et aucti. [ Bd. 6 –11: Annales typographici ab anno MDI ad annum MDXXXVI continuati post Maittairii aliorumque doctissimorum virorum curas in ordinem redacti emendati et aucti cura. ] 11 Bde. Nürnberg: Zeh 1792 –1803.
Von Boeckh erwähnte Literatur
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Pape, Wilhelm: Handwörterbuch der Griechischen Sprache. Dritter Band, die Griechischen Eigennahmen enthaltend. Braunschweig: Vieweg 1842. ◊ –: Handwörterbuch der Griechischen Sprache. Zweite überall berichtigte und vermehrte Auflage. 4 Bde. Braunschweig: Vieweg [1842 –1845 ] 21849 –1850. Pashley, Robert: Travels in Crete: 2 Bde. London: Murray 1837. ◊ Passow, Carl: Eclogae sive excerpta e variis scriptoribus graecis. In usum juventutis antiquarum litterarum studiosae. Pars prior, quae continet scriptores orationis pedestris. Jena: Fromman 1837. [ m. n. e. ] Passow, Franz: Grundzüge der Griechischen und Römischen Litteraturgeschichte. Zum Gebrauch bey akademischen Vorlesungen. Zweite vermehrte und verbesserte Ausgabe. Berlin: Dümmler [1816 ◊ ] 21829. ◊ – (Hg.): Dionysii Orbis Terrarum Descriptio. Leipzig: Teubner 1825. ◊ –: Die Lehre vom Zeitmaasse der griechischen Sprache. Auf sechs Tafeln dargestellt. Leipzig: Vogel 1826 [ 21827 ◊ ]. –: Johann Gottlob Schneiders Handwörterbuch der Griechischen Sprache. Nach der dritten Ausgabe des größern Griechischdeutschen Wörterbuchs mit besondrer Berücksichtigung des Homerischen und Hesiodischen Sprachgebrauchs und mit genauer Angabe der Sylbenlängen ausgearbeitet von Dr. Franz Passow. Zweyte aufs neue durchgesehene und mit prosodischen Tabellen vermehrte Auflage. 2 Bde. Leipzig: Vogel [1819 –1824 ] 21826. (Bd. 2 ◊) –: Johann Gottlob Schneiders Handwörterbuch der Griechischen Sprache. Nach der dritten Ausgabe des größern Griechischdeutschen Wörterbuchs mit besondrer Berücksichtigung des Homerischen und Hesiodischen Sprachgebrauchs und mit genauer Angabe der Sylbenlängen ausgearbeitet von Franz Passow. Dritte vielfach vermehrte und verbesserte, mit prosodischen Tafeln, einer Darstellung des Kalenderwesens und der Zeitrechung bey den Griechen und einer Übersicht der Consonantenanhäufungen bereicherte Ausgabe. 2 Bde. Leipzig: Vogel 31828. ◊ –: Handwörterbuch der griechischen Sprache begründet von Franz Passow. Neu bearbeitet und zeitgemäss umgestaltet von Val. Chr. Fr. Rost und Fr. Palm, O. Kreussler, K. Keil, Ferd. Peter und G. E. Benseler. Des ursprünglichen Werkes fünfte Auflage. 4 Bde. Leipzig: Vogel 51841 –1857. ◊ Paulus, Heinrich Eberhard Gottlob: Die endlich offenbar gewordene positive Philosophie der Offenbarung oder Entstehungsgeschichte, wörtlicher Text, Beurtheilung und Berichtigung der v. Schellingischen Entdeckungen über Philosophie überhaupt, Mythologie und Offenbarung des dogmatischen Chri stenthums, im Berliner Wintercursus von 1841 – 42. Darmstadt: Leske 1843. Pauly, August (Hg.): Real-Encyclopädie der classischen Alterthumswissenschaft in alphabetischer Ordnung. Unter Mitwirkung von […] hrsg. von August
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Bibliographie
Pauly; nach dessen Tode fortgesetzt von Chr. Walz und W. S. Teuffel. 6 Bde. in 7 Teilbänden. Stuttgart: Metzler 1837 –1852. ◊ Pellegrino, Domenico: Andeutungen über den ursprünglichen Religionsunterschied der römischen Patricier und Plebejer. Leipzig: Brockhaus 1842. ◊ Perizonius, Jacobus: Q. Curtius Rufus, Restitutus in integrum, & Vindicatus. Per modum Speciminis. A Variis Accusationibus, & Immodica atque Acerba nimis Crisi Viri Celeberrimi, Johannis Clerici. Leiden: Teering 1703. ◊ –: Origines Babylonicae et Aegyptiacae. 2 Bde. [ Bd. 1: Babylonica, & Turris in terra Sinear exstructae, ac dispersionis hominum ex ea, rationem ac historiam continet. Bd. 2: Aegyptiarum originum et temporum antiquissimorum investigatio, in qua Marshami chronologia funditus evertitur, cum illae Usserii, Cappelli, Perizonii, aliorumque, examinantur et confutantur. ] Leiden: van der Linden 1711. Perrault, Charles: Le siècle de Louis le Grand. Poème. Paris: Coignard 1687. –: Parallèle des anciens et des modernes en ce qui regarde les arts et les sciences. Dialogues. Avec le Poëme du Siècle de Louis le Grand et une epistre en vers sur le genie. 4 Bde. Paris: Coignard 1688 –1697. Petau, Denis: Uranologion sive Systema variorum authorum, qui de sphaera, ac sideribus, eorumque motibus Graece commentati sunt. […] Omnia vel graece vel latine nunc primum edita, vel ante non edita. […] Paris: Cramoisy 1630. –: Rationarium temporum partes duas, Libros decem tributum. In quo aetatum omnium sacra profaneque historia Chonologicis probationibus munita summatim traditur. Paris: Cramoisy 1633. –: Opus de doctrina temporum: auctius in hac nova editione Notis & Emendationibus quamplurimis, quas manu sua Codici adscripserat Dionysius Petavius. Cum Praefatione & Dissertatione de LXX. Hebdomadibus Joannis Harduini. 3 Bde. Antwerpen: Gallet [1627 ] 21703. Peter, Carl: Zeittafeln der griechischen Geschichte zum Handgebrauch und als Grundlage des Vortrags in höheren Gymnasialklassen mit fortlaufenden Belegen und Auszügen aus den Quellen. Zweite, völlig umgearbeitete Auflage. Halle: Buchhandlung des Waisenhauses [1835 ] 21858. –: Die Epochen der Verfassungsgeschichte der römischen Republik. Mit besonderer Berücksichtigung der Centuriatcomitien und der mit diesen vorgegangenen Veränderungen. Leipzig: Vogel 1841. ◊ –: Geschichte Roms. Zweite, grösstentheils völlig umgearbeitete Auflage. 3 Bde. Halle: Buchhandlung des Waisenhauses [1853 –1854 ] 21865 –1869. –: Studien zur römischen Geschichte mit besonderer Beziehung auf Th. Mommsen. In: Programm der Königlichen Landesschule Pforta. Naumburg: Sieling 1861, 1 – 68.
Von Boeckh erwähnte Literatur
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–: Studien zur römischen Geschichte. Ein Beitrag zur Kritik von Th. Mommsen’s Römischer Geschichte. Halle: Buchhandlung des Waisenhauses 1863 [ 21863 ]. Peters, Johannes: Quaestiones etymologicae et grammaticae de usu et vi digammatis eiusque immutationibus in lingua Graeca. Berlin: Lange 1864. Petersen, Frederik Christian: Allgemeine Einleitung in das Studium der Archäologie. Aus dem Dänischen übersetzt von P. Friedrichsen. Leipzig: Hahn 1829. –: Handbuch der griechischen Litteraturgeschichte. Mit einem Vorworte von August Matthiä. Hamburg: Hoffmann und Campe 1834. ◊ Petit, Pierre: De Amazonibus. Editio Secunda, Auctior & Corrector. [ Paris: Cramoisy 1685 ] Amsterdam: Wolters & Haring 21687. Petit, Samuel: Leges Atticae. Sam[ uel ] Petitus collegit, digessit, et libro commentario illustravit. Paris: Morell 1635. Petit-Radel, Louis Charles François: Examen analytique et tableau comparatif des synchronismes de l’histoire des temps héroiques de la Grèce. Paris: Imprimerie royale 1827. Petrizzopoulos, Demetrios: Saggio storico sulle prime età dell’isola di Leucadia nell’Jonio. Florenz: Piatti 1814. Peyron, Amedeo: Papyri graeci regii taurinensis musei aegyptii. 2 Bde. Turin: Typographia Regia1826 –1827. ◊ Pfitzner, Wilhelm: Commentatio quot quibusque numeris insignes legiones inde ab Augusto usque ad Vespasiani principatum in oriente tetenderint. Neubrandenburg: Hoepfner 1844. –: De legionibus quae inde ab Augusto usque ad Hadrianum principem in Illyrico tetenderint. Dissertatio inauguralis […]. Neustrelitz: Gley 1846. –: Allgemeine Geschichte der römischen Kaiserlegionen bis Hadrian. In: Der Schulschriften des Großherzoglichen Friedrich-Franz-Gymnasiums dritte Folge, viertes Heft. Hrsg. von Friedrich Lübker. Parchim: Gerlach 1854, 1 – 25. Philippson, Ludwig: ΥΛΗ ΑΝΘΡΩΠΙΝΗ. Pars I. De internarum humani corporis partium cognitione Aristotelis cum Platonis sententiis comparata. Pars II. Philosophorum veterum usque ad Theophrastum doctrina de sensu. Theophrasti De sensu et sensilibus fragmentum historico-philosophicum. Cum textu denuo recognito prima conversio latina et commentaria. Aristotelis doctrina de sensibus. Theophrasti fragmenta de sensu, phantasia et intellectu e Prisciani Metaphrasi primum excerpta. Berlin: List 1831. Pickering, John: Remarks on the Indian languages of North America. In: Encyclopædia Americana. A popular dictionary of arts, sciences, literature, history, politics and biography, brought down to the present time; including a copious collection of original articles in American biography; on the basis of the seventh edition of the German Conversations-Lexicon. Edited by Francis Lieber,
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Bibliographie
assisted by E. Wigglesworth and T. G. Bradford. Bd. 6. Philadelphia: Carey & Lea 1831, 581 – 600. –: Remarks on the Indian languages of North America. [ Philadelphia: Carey & Lea ] 1836. Pierson, Johannes (Hg.): Μοίριδος Ἀττικίστου Λέξεις ἀττικῶν καὶ ἑλλήνικων κατὰ στοιχεῖον. Moeridis Atticistae Lexicon atticum cum Jo. Hudsoni, Steph. Bergleri, Claud. Sallierii, aliorumque notis. Secundum ordinem MSStorum restituit, emendavit, animadversionibusque illustravit […]. Leiden: van der Eyk & de Pecker 1759. ◊ Pighius, Stephanus Vinandus: Annales Magistratuum et Provinciar[ u m ] S. P. Q. R. Ab Urbe Condita […]. Antwerpen: Moret 1599. –: Stephani Vinandi Pighii v. r. et cl. Annales Romanorum; qui commentarii vicem supplent in omnes veteres Historiae Romanae Scriptores; Tribus Tomis Distincti: E quibus duo posteriores postumi, nunc primum in lucem exeunt, recensiti, aucti, & illustrati opera et studio Andreae Schotti. Cum Fastis Capitolinis à Pighio suppletis, Fastis Siculis a Schotto emendatis, & indicibus in tres Annalium Tomos, summa industria concinnatis. 3 Bde. Antwerpen: Moret 1615. Pinder, Moritz: Die Beckerschen falschen Münzen. Berlin: Nicolai 1843. ◊ –: Die antiken Münzen des königlichen Museums. Geschichte und Übersicht der Sammlung nebst erklärender Beschreibung einer Auswahl von Münzen. Berlin. Nicolai 1851. ◊ – /Parthey, Gustav (Hgg.): Ravennatis Anonymi Cosmographia et Guidonis Geographica. Ex libris manu scriptis ediderunt. Accedit tabula. Berlin: Nicolai 1860. Pitiscus, Samuel: Lexicon antiquitatum romanarum in quo ritus et antiquitates cum Graecis ac Romanis communes, tum Romanis peculiares, sacrae et profanae, publicae et privatae, civiles ac militares exponuntur. Accedit his Auctorum notatorum, emendatorum, & explicatorum Index copiosissimus. 2 Bde. Leuwarden: Halma 1713. Plass, Hermann Gottlob: Geschichte des alten Griechenlands. Vor- und Urgeschichte der Hellenen. 3 Bde. Leipzig: Hartmann 1831 –1834. Platner, Eduard: Über wissenschaftliche Begründung und Behandlung der Antiquitäten[ , ] insbesondere der römischen. Eine Abhandlung welche zugleich einen Leitfaden für antiquarische Vorlesungen enthält. Marburg: Neue akademische Buchhandlung 1812. ◊ –: Beiträge zur Kenntniß des Attischen Rechts. Beigefügt ist eine lateinische Abhandlung über die Idee des Rechts und der Gerechtigkeit im Homer und Hesiod. Marburg: Krieger 1820. ◊
Von Boeckh erwähnte Literatur
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–: Der Process und die Klagen bei den Attikern. Erster Theil. Process. Darmstadt: Leske 1824. ◊ –: Der Process und die Klagen bei den Attikern. Zweiter Theil. Klagen. Darmstadt: Leske 1825. Platner, Ernst/Bunsen, Karl/Gerhard, Eduard/Röstell, Wilhelm/[ U lrichs, Ludwig ]: Beschreibung der Stadt Rom. [ Mit Beiträgen von B. G. Niebuhr und einer geognostischen Abhandlung von F. Hoffmann. Erläutert durch Pläne, Aufrisse und Ansichten von den Architekten Knapp und Stier, und begleitet von einem besondern Urkunden- und Inschriftenbuch von Eduard Gerhard und Emiliano Sarti. ] 3 Bde. in 6 Teilbänden. Stuttgart und Tübingen: Cotta 1830 –1842. ◊ Platner, Ernst/Urlichs, Ludwig: Beschreibung Roms. Ein Auszug aus der Beschreibung der Stadt Rom. Mit einem lithographirten Plane der Stadt. Stuttgart und Tübingen: Cotta 1845. ◊ Platz, Friedrich Gottlieb: Tabulae genealogicae ad mythologiam spectantes sive stemmata deorum, heroum et virorum aevi quod dicunt mythici illustrium a Graecis Romanisque collaudatorum ad fidem veterum scriptorum in hunc ordinem contexta. Leipzig: Fleischer 1820. Plessing, Friedrich Victor Leberecht: Memnonium. 2 Bde. Leipzig: Weygand 1787. Plethon [ Gemistos, Georgios ]: Νόμων συγγραφῆς τὰ σωζόμενα. Traité des lois, ou Recueil des fragments, en partie inédits, de cet ouvrage, texte revu sur les manuscrits, précédé d’un notice historique et critique, et augmenté d’un choix de pièces justificatives, la plupart inédites, par C. Alexandre. Traduction par A. Pellissier. Paris: Didot 1858. Pococke, Richard: A description of the East, and some other countries. 3 Bde. London: Bowyer 1743 –1745. –: Inscriptionum antiquarum Graecarum et Latinarum Liber. Accedit, Numismatum Ptolemaeorum, Imperatorum, Augustarum, et Caesarum, in Ægypto cusorum, e Scriniis Britannicis, Catalogus. London: Typis Mandati 1752. Podocatharus, Ioannes Dominicus: Tabula itineraria militaris Romana antiqua Theodosiana, et Peutingeriana nuncupata quam ex Vindobonensi editione clar. viri Christophori de Scheyb, anni MDCCLIII accurate descripsit. 2 Bde. Jesi: Cherubini 1809. Poggel, Caspar: Das Verhältniß zwischen Form und Bedeutung in der Sprache. Die Ausbildung des Sinnes im Menschen. Zwei Abhandlungen. Münster: Theissing 1833. Poleni, Giovanni: Utriusque thesauri antiquitatum Romanarum Græcarumque. Nova Supplementa [ In Romanas et Græcas Grævii et Gronovii antiquitates nova supplementa ]. 5 Bde. Venedig: Pasquali 1737.
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Q Quatremère de Quincy, Antoine Chrysostôme: Le Jupiter Olympien, ou L’art de
la sculpture antique considéré sous un nouveau point de vue; ouvrage qui comprend un essai sur le gout de la sculpture polychrome, l’analyse explicative de la toreutique, et l’histoire de la statuaire en or et ivoire chez les Grecs et les Romains, Avec la Restitution des principaux Monuments de cet Art et La Démonstration pratique ou le Renouvellement de ses Procédés mécaniques. Paris: De Bure 1815.
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–: Ἐγχειρίδιον τῆς ἀρχαιολογίας τῶν τεχνῶν. I. Bd.: Ἱστορία τῆς τέχνης μέχρις ἁλώσεως Κορίνθου. Athen: Königliche Druckerei 1841. ◊ – (Hg.): Hellenika. Archiv archäologischer, philologischer, historischer und epigraphischer Abhandlungen und Aufsätze. In periodischen Heften. Bd. 1.1 – 2. Halle: Schwetschke 1846. ◊ –: Über die Zeit der griechischen Vasenmalerei. In: Allgemeine Monatschrift für Litteratur und Wissenschaft. Hrsg. von Joh. Gust. Droysen et al. Halle und Braunschweig: Schwetschke 1852, 349 – 365. –: Archäologische Aufsätze. 2 Bde. Leipzig: Teubner 1855 –1861. ◊ Rossbach, August/Westphal, Rudolf: Metrik der griechischen Dramatiker und Lyriker nebst den begleitenden musischen Künsten. 3 Teile in 4 Bdn. Leipzig: Teubner 1854 –1865. ◊ Rossetti, Gabriele: Sullo spirito antipapale che produsse la riforma, e sulla segreta influenza chʼesercito nella letteratura dʼEuropa, e specialmente dʼItalia, come risulta da molti suoi classici, massime da Dante, Petrarca, Boccaccio. London: Selbstverlag 1832. Rost, Valentin Christian Friedrich: Deutsch-Griechisches Wörterbuch. 2 Abtheilungen. Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht 1818. –: Deutsch-Griechisches Wörterbuch. Zweite, vielfach vermehrte und verbesserte Ausgabe. 2 Abtheilungen. Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht 2 1822. ◊ –: Griechisch-Deutsches Schul-Wörterbuch. Nebst einer Anweisung zur griechischen Prosodie von Dr. Franz Spitzner. Zweite vielfach verbesserte und durchaus vervollständigte Ausgabe. 2 Bde. Erfurt und Gotha: Hennings [1821 ] 2 1823. – (Hg.): Joannis Morisonii Duncanii Novum Lexicon graecum, ex Christiani Tobiae Dammii Lexico Homerico-Pindarico vocibus secundum ordinem literarum dispositis retractatum emendavit et auxit. Leipzig: Baumgärtner 1831 [ 21836 ]. –: Vollständiges Wörterbuch der classischen Gräcität. Erster Band. Leipzig: Vogel 1840. [ m. n. e. ] –: Schulgrammatik der Griechischen Sprache. Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht 1844. – /Kritz, Justus Friedrich/Berger, Friedrich: Parallelgrammatik der Griechischen und Lateinischen Sprache. 2 Bde. Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht 1844 –1848. [ = Rost (1844) und Kritz/Berger (1848) ]. –: Griechisch-deutsches Wörterbuch für den Schul- und Handgebrauch. Vierte, gänzlich umgearbeitete Auflage unter Mitwirkung von Karl Friedrich Ameis und Gustav Mühlmann. 2 Bde. Braunschweig: Westermann 41852.
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–: Griechische Grammatik. Hrsg. von Friedrich Wilhelm Wagner. Siebente umgearbeitete Ausgabe. Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht 71856. ◊ –: Deutsch-Griechisches Wörterbuch. Siebente rechtmässige, durchaus neu bearbeitete Ausgabe. Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht 71857 [ 81860 ◊ ]. Roth, Georg Michael: Antihermes oder philosophische Untersuchung über den reinen Begriff der menschlichen Sprache und die allgemeine Sprachlehre. Frankfurt und Leipzig: Neue Buchhandlung 1795. Roulez, Joseph: Choix de vases peints du musée d’antiquités de Leide. Gent: Doosselaere 1854. ◊ Rubino, Joseph: Untersuchungen über römische Verfassung und Geschichte. Bd. 1: Über den Entwickelungsgang der römischen Verfassung bis zum Höhepunkte der Republik. Kassel: Krieger 1839. –: Über das Verhältniss der sex suffragia zur römischen Ritterschaft. In: Zeitschrift für die Alterthumswissenschaft. Hrsg. von Theodor Bergk und Julius Caesar. Bd. 4, Nr. 27 – 30. Kassel: Fischer 1846, Sp. 212 – 239. Ruddiman, Thomas: Grammaticæ latinæ institutiones, facili, atque ad Puerorum captum accomodata, Methodo perscriptæ. Additæ sunt, in Provectiorum gratiam, notæ perpetuæ: quibus non solum latini sermonis præcepta plenius explicantur, sed & ea pluraque omnia, quæ à summis grammaticis aliisque ad hanc artem illustrandam sunt observata, succinte simul persicuèque traduntur. Perfecit, & suis animadversionibus auxit. 2 Bde. Edinburgh: Ruddiman 1725 –1731. –: Institutiones grammaticae latinae. Curante Godofredos Stallbaum. Pars prima etymologiam continens. Pars secunda syntaxin continens. 2 Bde. Leipzig: Hartmann 1823. Rückert, Emil: Der Dienst der Athena, nach seinen örtlichen Verhältnissen dargestellt. Hildburghausen: Kesselring 1829. Rüstow, Wilhelm/Köchly, Hermann: Geschichte des griechischen Kriegswesens von der ältesten Zeit bis auf Pyrrhos. Nach den Quellen bearbeitet. Mit 134 in den Text eingedruckten Holzschnitten und 6 lithographirten Tafeln. Aarau: Verlags-Comptoir 1852. ◊ Rüstow, Wilhelm: Heerwesen und Kriegführung C. Julius Cäsars. Mit dem Portrait Cäsars nach einer antiken Büste im Königl. Museum in Berlin und 3 li thographirten Tafeln. Zweite, verbesserte Auflage. Nordhausen: Förstemann [1855 ] 21862. Ruhnken, David: Historia Critica Oratorum Graecorum. In: P. Rutilii Lupi De figuris sententiarum et elocutionis libri duo. Recensuit et annotationibus adjecit David Ruhnkenius. Accedunt Aquilae Romani et Julii Rufiniani de eodem argumento libri. Leiden: Luchtmans 1768, XXXV–C.
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Bibliographie
– (Hg.): C. Velleii Paterculi quae supersunt ex historiae romanae voluminibus duobus, cum integris animadversionibus doctorum. 2 Bde. Leiden: Luchtmans 1779. – (Hg.): Homeri Hymnus in Cererem, nunc primum editus. Leiden: Luchtmans 1780. –: Elogium Tiberii Hemsterhusii [ wiederabgedruckt in: Ruhnken (1807 ◊), 1 – 38 ]. Editio secunda castigatior, Cui duae Richardi Bentleji Epistolae ad Hemsterhusium accedunt. Leiden: Luchtmans [1768 ] 21789. –: ΣΧΟΛΙΑ ΕΙΣ ΠΛΑΤΩΝΑ. Scholia in Platonem. Ex codicibus mss. multarum bibliothecarum primum collegit. Leiden: Luchtmans 1800. ◊ –: Dissertatio De Antiphonte, Oratore Attico [1765 ]. In: Davidis Ruhnkenii Opus cula Oratoria, Philologica, Critica, nunc primum coniunctim edita. Leiden: Luchtmans 1807, 214 – 256. ◊ Rumpel, Theodor: Die Casuslehre in besonderer Beziehung auf die griechische Sprache dargestellt. Halle: Anton 1845. Ruperti, Georg Alexander: Grundriss der Geschichte, Erd- und Alterthumskunde, Literatur und Kunst der Römer. Nebst einem Anhange zum Gebrauch derer, die dieses Buch ins Lateinische übersetzen wollen. Zweite verbesserte Ausgabe. Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht [1794 ◊ ] 21811. Ruperti, Georg Friedrich Franz: De coloniis Romanorum tempore liberae rei publicae deductis commentatio. Rom: 1838. –: Handbuch der römischen Alterthümer. 2 Teile in 3 Bdn. Hannover: Hahn 1841 –1843. ◊ Ruprecht, Carl Johann Friedrich Wilhelm (Hg.): Bibliotheca Philologica, oder geordnete Übersicht aller auf dem Gebiet der classischen Alterthumswissenschaft wie älteren und neuern Sprachwissenschaft in Deutschland und im Auslande neu erschienenen Bücher. Zweiter Jahrgang. 1s Heft. Januar–Juni. Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht 1849.
S Sachse, Carl: Versuch einer kurzgefaßten historisch-topographischen Beschrei-
bung der Stadt Rom, von ihrer Erbauung bis auf Constantin den Großen, als begleitenden Leitfaden zu seinem zugleich dabei befindlichen illuminirten Plane der alten Stadt. Hannover: Helwing 1810. –: Geschichte und Beschreibung der alten Stadt Rom, ein historisch-topo graphisches Handbuch zu[ r ] Förderung eines gründlichen Studii der römischen Schriftsteller. Mit Grundrissen und Planen. 2 Bde. [ Zweyter Teil, aus den hinterlassenen Papieren des Verfassers ]. Hannover: Helwing 1824 – 1828. Sacy, Antoine Isaac Baron Silvestre de: Principes de grammaire générale, mis à
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la portée des enfans, et propres à servir d’introduction à l’étude de toutes les langues. Paris: Fuchs 1799. –: Grundsätze der allgemeinen Sprachlehre in einem allgemein faßlichen Vortrage, als Grundlage alles Sprachunterrichts und mit besonderer Rücksicht auf die französiche Sprache bearbeitet. Nach der zweyten Ausgabe übersetzt, und mit Anmerkungen und Zusätzen besonders in Rücksicht auf die deutsche Sprache herausgegeben von Johann Severin Vater. Halle und Leipzig: Ruff 1804. Saint-Martin, Jean: Nouvelles recherches sur l’époque de la mort d’Alexandre et sur la chronologie des Ptolémées, ou Examen critique de l’ouvrage de M. Champollion-Figeac, intitulé Annales des Lagides. Paris: Imprimerie royale 1820. ◊ Sainte-Croix, Guillaume-Emmanuel-Joseph Guilhem de Clermont-Lodève de: Widerlegung des Wolfischen Paradoxons über die Gedichte Homers. Leipzig: Crusius 1798. –: Des anciens gouvernemens fédératifs et de la législation de Crète. Paris: Jansen An VII de la République Françoise [ 22. September 1798 bis 22. September 1799 ]. –: Des anciens gouvernemens fédératifs et de la législation de Crète, considérés sous les rapports et résultats de toutes associations politiques. Paris: Samson 1804. Sallengre, Albert Henrik de: Novus thesaurus antiquitatum romanarum. 3 Bde. Den Haag: Sauzet [ Bd. 1 – 2 ] und Gosse [ Bd. 3 ] 1716 –1719. Salmasius, Claudius: Plinianae exercitationes in Caii Julii Solini Polyhistora. Item Caii Iulii Solini Polyhistor ex veteribus libris emendatus. 2 Bde. Paris: Drouart 1629. –: De variis observationibus & emendationibus ad jus atticum et romanum pertinentibus. Leiden: Maire 1645. Salvador, Joseph: Geschichte der Römerherrschaft in Judäa und der Zerstörung Jerusalems. Deutsch von Dr. Ludwig Eichler. Mit zwei Karten. 2 Bde. Bremen: Schlodtmann 1847. Sammlung Römischer Denkmäler in Baiern. Hrsg. von der königlichen Akademie der Wissenschaften zu München. 2 Hefte. München: Selbstverlag 1808. Sánchez de las Brozas, Francisco: Minerva seu de causis linguae latinae. Salamanca: Renaut 1587. –: Gasparis Scioppii comitis Claraualle Minerua Santiana, hoc est Francisci Sanctii Brocensis de causis linguæ Latinæ commentarius cum obseruationum Scioppianarum auctario. Padua: Frambotti 1663. –: Minerva, sive De causis latinæ linguæ commentarius, cui accedunt animadversiones et notæ Gasparis Scioppii. Amsterdam: Pluymer 1664.
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Bibliographie
–: Minerva, Sive De Causis Latinae linguae Commentarius, cui accedunt animadversiones & notae. Gasparis Scioppii & longe uberiores Jacobi Perizonii. Franecker: Strick 1687. –: Minerva, seu De causis linguae latinae commentarius, cui inserta sunt, uncis inclusa, quae addidit Gasp. Scioppius, et subjectae suis paginis notae Jac. Perizonii. Recensuit suis notis adjectis Carolus Ludovicus Bauerus. Editio novissima, prioribus longe correctior atque emendatior. 2 Bde. Leipzig: Barth 1793 –1801. –: Minerva, seu de causis linguae latinae commentarius, cui Supplementa passim Gasparis Scioppii inserta sunt, uncis inclusa, maxime vero Iacobi Perizonii, & novissime Everardi Scheidii perpetuis uberrimisque animadversionibus illustratus. Edition quinta, superioribus longe auctior. Utrecht: Paddenburg: 1795. Sanclemente, Enrico: De vulgaris æræ emendatione libri quatuor. Rom: Zempel 1793. Sauppe, Hermann: Die Epitaphia in der späteren Zeit Athens. In: Nachrichten von der Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften und der Georg-AugustsUniversität aus dem Jahre 1864. Göttingen: Dieterich 1865, 199 – 222. ◊ Saxe, Christoph: Onomasticon litterarium, sive Nomenclator historico-criticus praestantissimorum omnis aetatis, populi, artiumq. formulae scriptorum. Item monumentorum maxime illustrium, ab orbe condito usque ad saeculi, quod vivimus, tempora digestus, et verisimilibus, quantum fieri potuit, annorum notis accommodatus. E recognitione longe auctiori et emendatiori, ita, ut non tam editio altera, quam novus omnino liber censeri debeat. 8 Bde. Utrecht: Paddenburg 1775 –1803. Scaliger, Joseph Justus: Notae ad libros M. Terentii Varronis de re rustica. Ad librum primum. In: M. Terentii Varronis opera quæ supersunt. In lib. De ling. lat. coniectanea Iosephi Scaligeri, recognita & appendice aucta. In libros De re rust[ ica ]. Notæ eiusdem Ios. Scal. non antea editæ. His adiuncti fuerunt Andr. Turn[ ebi ] comment. in lib. De lingua latina: cum emendationibus Ant. Augustini. Item P. Victorii castigationes in lib. De re rustica. Hrsg. von Henri Estienne. [ Paris ]: Stephanus 1573, 209 – 232. –: Opus novum de emendatione temporum in octo libros tributum. Paris: Patisson 1583. – (Hg.): Thesaurus temporum. Eusebii Pamphilii Caesareae Palaestinae Episcopi Chronicorum Canonum omnimodae historiae libri duo, interprete Hieronymo, ex fide vetustissimorum Codicum castigati. Item auctores omnes derelicta ab Eusebio, & Hieronymo continuante. Eiusdem Eusebii utriusque
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partis Chronicorum Canonum reliquiae Graecae, quae colligi potuerunt, antehac non editae. Leiden: Basson 1606 [ A msterdam: Jansson 1658 ◊ ]. –: Opus de Emendatione Temporum. Hac postrema Editione, ex Auctoris ipsius manuscripto, emendatius, magnaque accesione auctius. Addita veterum Græcorum Fragmenta selecta, quibus loci aliquot obscurissimi Chronologiæ sacræ, & Bibliorum illustrantur. Cum Notis eiusdem Scaligeri. Genf: Rovière 1629. Scaliger, Julius Caesar: De causis linguae latinae libri tredecim. Leiden: Gryphius 1540. Scapula, Johann: Lexicon Graeco-Latinum. Quo, ex primitivorum et simplicium fontibus, Derivata atque Composita, ordine non minus naturali, quam alphabetico, breviter ac dilucide deducuntur. Cum Indicibus Graeco et Latino locupletissimis, et auctario Dialectorum omnium, à Jacobo Zuingero […]. Accesserunt, Lexicon Etymologicum, cum thematibus investigatu difficilioribus & anomalis, Iohannis Meursii Glossarium contractum. Editio novissima & accuratissima. Basel: Henric-Petrini [1579 ] 1665. ◊ Schaaff, Johann Christian Ludwig: Encyclopädie der classischen Alterthumskunde ein Lehrbuch für die oberen Classen gelehrter Schulen. Erster Theil. Litteraturgeschichte und Mythologie der Griechen und Römer. Zweyter Theil. Antiquitäten und Archäologie der Griechen und Römer. Magdeburg: Keil 1806 ◊–1808. Schäfer, Gottfried Heinrich (Hg.): Dionysii Halicarnassensis De compositione verborum liber. Graece et latine. Cum priorum editorum suisque annotationibus. Accedunt eiusdem Meletemata critica in Dionysii Halicarnassensis Artem rhetoricam Cap. I–IV. Leipzig: Weidmann 1808. ◊ – (Hg.): Gregorii Corinthii et aliorum grammaticorum libri de dialectis linguae graecae. Quibus additur nunc primum editus Manuelis Moschopuli libellus de vocum passionibus. Recensuit et cum notis Gisb. Koenii, Fr. Iac. Bastii, Io. Franc. Boissonadi suisque edidit Godofr. Henr. Schaefer. Accedit Fr. Iac. Bastii Commentatio Palaeographica cum tabulis Aeneis VII. Leipzig: Weigel 1811. ◊ Schäfer, Karl: Über die Aufgabe des Übersetzens. In: Jahresbericht von der Königlichen Studienanstalt zu Erlangen in Mittelfranken. Erlangen: Junge 1839, 3 – 24. Schasler, Max: Die Elemente der philosophischen Sprachwissenschaft Wilhelm von Humboldt’s. Aus seinem Werke: Über die Verschiedenheit des menschlichen Sprachbaues und ihren Einfluss auf die geistige Entwickelung des Menschengeschlechts in systematischer Entwickelung dargestellt und kritisch erläutert. Berlin: Trautwein 1847. Schaubach, Johann Konrad: Geschichte der griechischen Astronomie bis auf Eratosthenes. Mit vier Kupfern. Göttingen: Röwer 1802.
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Bibliographie
Scheibe, Karl Friedrich: Die oligarchische Umwälzung zu Athen am Ende des peloponnesischen Krieges und das Archontat des Eukleides. Nach den Quellen dargestellt. Leipzig: Weigel 1841. ◊ Scheibel, Ewald (Hg.): Josephi Scaligeri Ὀλυμπιάδων ἀναγραφή. Prolegomena de olympiadum recensu universo et de auctore eius Josepho Scaligero scripta praemisit, notas tum Mauricii Dittrichii tum suas, veterum scriptorum locis, et Scaligeriani huius opusculi et totius fere historiae antiquae fontibus, instructas subiecit, denique indices olympionicarum, archontum, scriptorum locupletissimos addidit. Berlin: Reimer 1852. ◊ Scheibel, Johann Ephraim: Einleitung zur mathematischen Bücherkentnis [!]. 20 Bde. Breslau: Meyer 1769 –1799. Scheiffele, Andreas: Jahrbücher der römischen Geschichte, von den frühesten Sagen bis zum Untergange des Weströmischen Reiches[ , ] mit erläuternden Anmerkungen [ u rsprünglich 8 Hefte, 1842 –1853 ]. Nördlingen: Beck 1853. Scheller, Immanuel Johann Gerhard: Kurzgefaßte lateinische Sprachlehre oder Grammatik für die Churbaierischen Schulen. München: Fritz 1782. –: Anleitung die alten lateinischen Schriftsteller philologisch und kritisch zu erklären und den Cicero gehörig nachzuahmen, nebst einem Anhange von einer ähnlichen Lehrart in der griechischen und hebräischen Sprache. Zweyte, sehr vermehrte und verbesserte Auflage. Halle: Curt [1770 ] 21783. –: Ausführliches und möglichst vollständiges lateinisch-deutsches und deutschlateinisches Lexicon oder Wörterbuch, zum Behufe der Erklärung der Alten und Übung in der lateinischen Sprache. 2 Bde. Leipzig: Fritsch 1783 –1784. –: Ausführliches und möglichst vollständiges lateinisch-deutsches und deutschlateinisches Lexicon oder Wörterbuch zum Behufe der Erklärung der Alten und Übung in der lateinischen Sprache in drey Bänden. Zweyte ganz umgearbeitete und sehr vermehrte Auflage. Leipzig: Fritsch 21788 –1789. ◊ –: Ausführliche lateinische Sprachlehre oder sogenannte Grammatik. Dritte von neuem durchaus verbesserte und sehr vermehrte auch mit einem Register versehene Auflage. Leipzig: Fritsch [1779 ] 31790 ◊. –: Lateinisch-deutsches und deutsch-lateinisches Handlexicon vornhemlich für Schulen. 3 Bde. Leipzig: Fritsch 1792. –: Lexicon Latino-Belgicum Auctorum Classicorum, Curante Davide Ruhnkenio. 2 Bde. Leiden, Amsterdam und Den Haag: Luchtmans et al. 1799. –: Lateinisch-deutsches und deutsch-lateinisches Handlexicon vornhemlich für Schulen des neuen durchgesehen, verbessert und vermehrt durch G. H. Lünemann. 2 Bde. Leipzig: Fritsch 1807. Schelling, Friedrich Wilhelm Joseph: Vorlesungen über die Methode des academischen Studium [ ! ]. Tübingen: Cotta 1803. ◊
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–: Philosophie und Religion. Tübingen: Cotta 1804. ◊ –: Über die Gottheiten von Samothrace. Vorgelesen in der öffentlichen Sitzung der Baier’schen Akademie der Wissenschaften am Namenstage des Königes den 12. Oct. 1815. Stuttgart und Tübingen: Cotta 1815. ◊ –: Sämmtliche Werke. Zweite Abtheilung. Erster Band: Einleitung in die Philosophie der Mythologie. Stuttgart und Augsburg: Cotta 1856. Scheuerlein, Wilhelm: Syntax der griechischen Sprache. Halle: Lippert und Schmidt 1846. Scheyb, Franz Christoph von: Peutingeriana tabula itineraria quae in Augusta Bibliotheca Vindobonensi nunc servatur adcurate exscripta. Wien: Trattner 1753. Schiller, [ Ludwig ]: Rez. von Eckermann (1845 –1849), Bd. 1. In: Zeitschrift für die Alterthumswissenschaft. Hrsg. von Theodor Bergk und Julius Caesar. Bd. 3. Erstes Supplementheft Nr. 12. Kassel: Fischer 1845, Sp. 89 – 93. ◊ Schiller, [ Ludwig ]: Rez. von Eckermann (1845 –1849), Bd. 2. In: Zeitschrift für die Alterthumswissenschaft. Hrsg. von Theodor Bergk und Julius Caesar. Bd. 4, Nr. 34 – 35. Kassel: Fischer 1846, Sp. 270 – 276. Schilter, Johann: Thesaurus Antiquitatum Teutonicarum, Ecclesiasticarum, Civilium, Litterarium. 3 Bde. Ulm: Bartholomaeus 1727 –1728. Schincke, Johann Christian Gotthelf: Handbuch der Geschichte der griechischen Litteratur für den Gymnasial- und Selbstunterricht. Mit besonderer Rücksicht auf L. Schaaff’s Encyklopädie der classischen Alterthumskunde. 4. Ausgabe. 1. Band. 1. Abtheilung. Geschichte der griechischen Litteratur. Magdeburg: Heinrichshofen 1838. Schirlitz, Samuel Christoph: Handbuch der alten Geographie für Schulen. Nebst vier Zeittafeln zur Geschichte der alten Geographie und zwei Kärtchen. Halle: Grunert 1822 [ 21837 ]. –: Leitfaden für den Unterricht in der alten Geographie. Halle: Grunert 1826 [ 21833 ]. Schlegel, August Wilhelm: De Geographia Homerica commentatio. Hannover: Schmid 1788. –: Nachschrift des Übersetzers an Ludwig Tieck. In: Athenaeum. Eine Zeitschrift von August Wilhelm Schlegel und Friedrich Schlegel. Zweiten Bandes Zweytes Stück. Berlin: Frölich 1799, 277 – 284. –: Ankündigung. Sprachlehre von A. F. Bernhardi. 1. Th. Berlin 1801. 2. Th. 1803. In: Europa. Eine Zeitschrift. Herausgegeben von Friedrich Schlegel. Bd. 2/1. Frankfurt a. M. 1803, 193 – 204. –: Über dramatische Kunst und Litteratur. Vorlesungen. 2 Teile in 3 Bdn. Heidelberg: Mohr und Zimmer 1809 –1811. ◊
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Schlegel, Friedrich: Geschichte der Poesie der Griechen und Römer. Berlin: Unger 1798a. ◊ –: Fragmente. [ Mit Beiträgen von August Wilhelm Schlegel, Friedrich Schleiermacher und Friedrich von Hardenberg (Novalis). ] In: Athenaeum. Eine Zeitschrift von August Wilhelm Schlegel und Friedrich Schlegel. Ersten Bandes Zweytes Stück. Berlin: Vieweg 1798b, 3 –146. –: Über die Sprache und Weisheit der Indier. Ein Beitrag zur Begründung der Alterthumskunde. Nebst metrischen Übersetzungen indischer Gedichte. Heidelberg: Mohr und Zimmer 1808. ◊ Schleicher, August: Linguistische Untersuchungen. Bd. 2. Die Sprachen Europas in systematischer Übersicht. Bonn: König 1850. –: Die Deutsche Sprache. Stuttgart: Cotta 1860. –: Compendium der vergleichenden Grammatik der indogermanischen Sprachen. 2 Bde. Weimar: Böhlau 1861 –1862. –: Die Darwinsche Theorie und die Sprachwissenschaft: Offenes Sendschreiben an Herrn Dr. Ernst Häckel, a.o. Professor der Zoologie und Director des zoologischen Museums an der Universität Jena. Weimar: Böhlau 1863. Schleiermacher, Friedrich: Vertraute Briefe über Friedrich Schlegels Lucinde. Lübeck und Leipzig: Bohn 1800. [ Vertraute Briefe über die Lucinde. Mit einer Vorrede von Karl Gutzkow. Hamburg: Hoffmann und Campe 1835 ◊ ] – (Hg.): Platons Werke. 5 Bde. Berlin: Realschulbuchhandlung 1804 –1809 ◊ [ 21817 –1828 ◊ ]. –: Über die verschiedenen Methoden des Übersetzens [ 24. Juni 1813 ]. In: Abhandlungen der Königlichen Akademie der Wissenschaften in Berlin. Aus den Jahren 1812 –1813. Philosophische Klasse. Berlin: Realschulbuchhandlung 1816, 143 –172. ◊ –: Über den Begriff der Hermeneutik mit Bezug auf F. A. Wolfs Andeutungen und Asts Lehrbuch [1829 ]. In: Friedrich Schleiermacher’s literarischer Nachlaß. Zur Philosophie. Erster Band: Reden und Abhandlungen, der Königl. Akademie der Wissenschaften vorgetragen. Aus Schleiermachers handschriftlichem Nachlasse herausgegeben von L. Jonas. Berlin: Reimer 1835a, 344 –386 [ = Sämmtliche Werke. Abteilung III, Bd. 3 ]. –: Über Begriff und Eintheilung der philologischen Kritik [1830 ]. In: Friedrich Schleiermacher’s literarischer Nachlaß. Zur Philosophie. Erster Band: Reden und Abhandlungen, der Königl. Akademie der Wissenschaften vorgetragen. Aus Schleiermachers handschriftlichem Nachlasse herausgegeben von L. Jonas. Berlin: Reimer 1835b, 387 – 402 [ = Sämmtliche Werke. Abteilung III, Bd. 3 ]. –: Friedrich Schleiermacher’s literarischer Nachlaß. Zur Theologie. Zweiter Band: Hermeneutik und Kritik mit besonderer Beziehung auf das Neue Testa-
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ment. Aus Schleiermachers handschriftlichem Nachlasse und nachgeschriebenen Vorlesungen herausgegeben von Friedrich Lücke. Berlin: Reimer 1838 [ = Sämmtliche Werke. Abteilung I, Bd. 7 ]. –: Friedrich Schleiermacher’s literarischer Nachlaß. Zur Philosophie. Zweiten Bandes erste Abtheilung: Geschichte der Philosophie. Aus Schleiermachers handschriftlichem Nachlasse herausgegeben von H. Ritter. Berlin: Reimer 1839 [ = Sämmtliche Werke. Abteilung III, Bd. 4.1 ]. ◊ Schlichtegroll, Friedrich (von): Auswahl vorzüglicher Gemmen aus derjenigen Sammlung die ehmahls der Baron Philipp von Stosch besass, die sich jetzt aber in dem Kön. Preussischem Cabinette befindet. Mit mythologischen und artistischen Erläuterungen begleitet. Bd. 1: Nürnberg: Frauenholz 1797. [ Quart-Ausgabe mit Kopien von den Original-Kupferstichen ] [ m. n. e. ] –: Choix des principales pierres gravées de la collection qui appartenait autrefois au Baron de Stosch et qui se trouve maintenant dans le cabinet du roi de prusse. Accompagné de notes et explications relatives à la mythologie et aux beaux arts. Bd. 1: Nürnberg: Frauenholz 1798 [ = Französische Übersetzung von Schlichtegroll (1797). Folio-Ausgabe mit den Original-Kupferstichen ]. [ m. n. e. ] – (Hg.): Annalen der gesammten Numismatik. 2 Bde. Bd. 1: Leipzig: Baumgärtner 1804, Bd. 2.1: Gotha: Steudel und Keil 1806. [ m. n. e. ] Schlosser, Friedrich Christoph: Weltgeschichte in zusammenhängender Erzählung. Erster Band: Alte Geschichte bis zum Untergang des Weströmischen Reichs. Frankfurt am Main: Varrentrapp 1815. ◊ Schlüter, Johann Georg Karl: Volständige Samlung aller Übersezzungen der Griechen und Römer vom sechzehnten Jahrhundert bis auf das Jahr 1784. Frankfurt und Leipzig: s. n. 1785. Schmalfeld, Friedrich: Lateinische Synonymik für die Schüler gelehrter Schulen, zum Gebrauch beim Lesen der lateinischen Schriftsteller und Abfassen lateinischer Stilübungen. Zweite verbesserte und vermehrte Auflage. Eisleben: Reichardt [1836 ] 21836 [ 31839 ]. –: Syntax des griechischen Verbums. Eisleben: Reichardt 1846. ◊ Schmid, Erasmus (Hg.): Πινδάρου Περίοδος, hoc est Pindari lyricorum principis plus quam sexcentis in locis emaculati, ut jam legi & intellegi possit, Ὀλυμπιονῖκαι. Πυθιονῖκαι. Νεμεονῖκαι. Ἰσθμιονῖκαι. Illustrati versione nova fideli. Rationis metricæ indicatione certa. Dispositione textus genuina. Commentario sufficiente. Cum fragmentis aliquot diligenter collectis. Indice locu plete, victorum, tutorum, rerum & verborum. Discursu duplici; uno de di thyrambis: altero de insula Atlantica ultra Columnas Herculis quæ America hodie dicitur. [ Wittenberg ]: Schurer 1616.
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Bibliographie
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Von Boeckh erwähnte Literatur
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ger Benutzung der vorhandenen Hülfsmittel und nach neuen Untersuchungen verbesserte Grammatik der lateinischen Sprache. 3 Bde. Berlin: Reimer 1819 –1821. ◊ Schneider, Johann Gottlob: Kritisches Griechisch-Deutsches Handwörterbuch beym Lesen der griechischen profanen Scribenten zu gebrauchen. 2 Bde. Züllichau, Jena und Leipzig: Frommann 1797 –1798. ◊ –: Eclogae Physicae historiam et interpretationem corporum et rerum naturalium continentes ex scriptoribus praecipue graecis excerptae in usum studiosae litterarum juventutis. Vol. I. Textum exhibens. Jena und Leipzig: Frommann 1801a. ◊ –: Anmerkungen und Erläuterungen über die Eclogas Physicas. Enthaltend Verbesserungen und Erklärungen des griechischen Textes, Erklärungen und Vergleichungen der angeführten Lehrsätze und Versuche, und mancherley litterärische Beyträge zur Geschichte der Physik aus den Alten. Jena und Leipzig: Frommann 1801b [ = Schneider (1801a), Vol. II ]. – (Hg.): Aristotelis Politicorum libri octo superstites. Graeca recensuit emendavit illustravit interpretationemque latinam addidit. 2 Bde. Frankfurt an der Oder: Academische Buchhandlung 1809. ◊ – (Hg.): Ἀνωνύμου οἰκονομικά. Anonymi oeconomica, quae vulgo Aristotelis falso ferebantur. E libris scriptis et versione antiqua emendavit et enarravit. Leipzig: Fleischer 1815. ◊ –: Kritisches Griechisch-Deutsches Wörterbuch beym Lesen der griechischen profanen Scribenten zu gebrauchen. Dritte verbesserte und sehr vermehrte Auflage. 2 Bde. Leipzig: Hahn 31819. ◊ –: Kritisches Griechisch-Deutsches Wörterbuch beym Lesen der griechischen profanen Scribenten zu gebrauchen. Supplement-Band zu allen drey Auflagen. Leipzig: Hahn 1821. Schneider, Karl Ernst Christoph: Vorlesungen über griechische Grammatik. Erste Reihe. Ursprung und Bedeutung der Redetheile und ihrer Beugungen. Breslau: Gosohorsky 1837. Schneider, Otto: De veterum in Aristophanem scholiorum fontibus commentatio. Stralsund: Loeffler 1838. ◊ Schöler, Georg: Über die Malerei der Griechen. Eine Vorlesung, mit bildlichen Vorzeigungen verbunden. In: Programm des Königlichen Gymnasiums zu Lissa. Lissa: Günther 1842. Schoell, Maximilian Samson Friedrich: Description abrégée de Rome ancienne. Paris: Schoell 1811. –: Histoire abrégée de la littérature grecque, depuis son origine jusqu’à la prise de Constantinople par les Turcs. 2 Bde. Paris: Schoell 1813.
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Bibliographie
–: Histoire de la Littérature Grecque profane, depuis son origine jusqu’à la prise de Constantinople par les Turcs; suivie d’un précis de l’Histoire de la Transplantation de la Littérature Grecque en Occident. Seconde Édition, Entièrement refondue sur un nouveau plan, et enrichie de la partie bibliographique. 8 Bde. Paris: Librairie de Gide fils 21823 –1825. ◊ –: Geschichte der Griechischen Litteratur, von der frühesten mythischen Zeit bis zur Einnahme Constantinopels durch die Türken. Nach der zweiten Auflage aus dem Französischen übersetzt, mit Berichtigungen und Zusätzen des Verfassers und des Übersetzers. 3 Bde. Berlin: Duncker und Humblot 1828 –1830. ◊ Schömann, Georg Friedrich: Antiquitates iuris publici Graecorum. Greifswald/ Paris und London: Koch, Brockhaus & Avenarius, Black & Armstrong 1838. ◊ –: De vocibus Meddix Tuticus. In: Index lectionum [ Sommer ]. Greifswald: Kunike 1840 [ wieder abgedruckt in: Ders.: Opuscula Academica. Bd. 3. Berlin: Weidmann 1858, 411 – 427 ]. –: Comparatio Theogoniae Hesiodeae cum Homerica. Greifswald: Koch 1847. –: Griechische Alterthümer. 2 Bde. Berlin: Weidmann 1855 –1859. ◊ –: Die Lehre von den Redetheilen nach den Alten dargestellt und beurtheilt. Berlin: Hertz 1862. ◊ Schönborn, Julius August: Über das Wesen Apollonʼs und die Verbreitung seines Dienstes. Ein Versuch. Berlin: Mittler 1854. ◊ Schönemann, Karl Traugott Gottlob: Commentatio de geographia Homeri. Göttingen: Dieterich 1787. –: Commentatio de geographia Argonautarum. Göttingen: Dieterich 1788. Schoepflin, Johann Daniel: Alsatia illustrata. 2 Bde. Colmar: Schoepflin 1751 –1761. Schoppe, Caspar: Grammatica philosophica. Non modo Tironibus linguae latinae ad artem illam uno trimestri perfecte addiscendam, sed & latine doctissimis ad reddendam eorum rationem, quae legunt aut scribunt, in primis utilis, vel necessaria. Accessit Praefatio de Veteris ac Novae Grammaticae Latinae origine, dignitate & usu. Amsterdam: Pluymer 1659 [ Editio nova beneficio V. A. Petri Scavenii plurimis in locis nunc demum insigniter aucta e schedis ipsius auctoris, a quo omnia, paulo ante mortem, accuratius recognita & emendata. Amsterdam: Pluymer 1664 ]. Schorn, Wilhelm: Geschichte Griechenlands von der Entstehung des ätolischen und achäischen Bundes bis auf die Zerstörung Korinths. Bonn: Weber 1833. ◊ Schraut, Josef: Die griechischen Partikeln im Zusammenhange mit den ältesten Stämmen der Sprache. Erstes Kapitel. Μὲν und δέ. In: Programm des Progymnasiums und der Realschule zu Neuß 1847, 1 –16. –: Die griechischen Partikeln im Zusammenhange mit den ältesten Stämmen
Von Boeckh erwähnte Literatur
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der Sprache. Zweites Kapitel. Ἄν und κέν. In: Programm des Progymnasiums und der Realschule zu Neuß 1848, 1 –16. –: Die griechischen Partikeln im Zusammenhange mit den ältesten Stämmen der Sprache. Drittes Kapitel. Γέ, ἄρα, γάρ. In: Programm des Progymnasiums und der Realschule zu Neuß 1849, 3 –16. –: Über die Bedeutung der Partikel γάρ in den scheinbar vorgeschobenen Sätzen. Wissenschaftliche Beigabe zum Programme des Großherzoglichen Lyceums zu Raststatt. Rastatt: Mayer 1857. Schreiter, Carl Gottfried: De Horatio Platonis aemulo eiusque epistulae ad Pisones cum huius Phaedro comparatione. Leipzig: Täubel 1789. Schrevelius, Cornelius (Hg.): Hesiodi Ascraei quae extant. Cum notis, ex probatissimis quibusdam Autoribus, brevissimis, selectissimisque opera et studis. Braunschweig: Duncker 1671. ◊ Schröder, August: Conspectus chorographicus insigniorum locorum e geographia veterum populorum delineatus, accentu graeci et syllabarum quantitatis diligentiore cura habita. In usum gymnasiorum composuit. Stralsund: Trinius 1831. Schubart, Johann Heinrich Christian: Quaestiones genealogicae historicae in antiquitatem heroicam Graecam. Cum praefatione Frid. Creuzeri. Marburg: Akademische Buchhandlung Elwert 1832. Schuch, Christian Theophil: Privatalterthümer, oder wissenschaftliches, religiöses und häusliches Leben der Römer. Ein Lehr- und Handbuch für Studirende und Alterthumsfreunde. Karlsruhe: Gross 1842. ◊ –: Privatalterthümer oder wissenschaftliches religiöses und häusliches Leben der Römer, ein Lehr- und Handbuch für Studirende und Alterthumsfreunde. Zweite Ausgabe. Karlsruhe: Gross 21852. Schütz, Christian Gottfried: M. T. Ciceronis Opera Rhetorica. Recensuit et illustravit. Vol. I. Pars. I. Continens Libros ad Herennium et Ciceronis Rhetorica. Leipzig: Göschen 1804. Schultz, Christoph Ludwig Friedrich: Grundlegung zu einer geschichtlichen Staatswissenschaft der Römer. Mit Rücksicht auf die neueste Behandlung Römischer Staats- und Rechtsverhältnisse. Köln: Bachem 1833. ◊ Schultz, Ferdinand: Lateinische Synonymik zunächst für die oberen Klassen der Gymnasien bearbeitet. Fünfte verbesserte Auflage. Paderborn: Schöningh [1841 ] 51863. –: Lateinische Sprachlehre zunächst für Gymnasien bearbeitet. Vierte verbesserte Ausgabe. Paderborn: Schöningh [1848 ] 41857. ◊ Schultz, Johann Matthias: Apparatus ad annales criticos rerum graecarum inde ab initio Olympiadum Iphiti usque ad Olympiadem Coroeb. CCXXX. sive
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Bibliographie
inde ab anno DCCCLXXXIIII. ante Chr. nat. usque ad annum CXXXXIIII. post Christ. nat. collecti specimen. Kiel: Universitäts-Buchhandlung 1826. –: Beitrag zu genaueren Zeitbestimmungen der Hellenischen Geschichten von der 63. bis zur 72. Olympiade. Kiel: Schwers 1841 [ = Separatdruck aus: Kieler philologische Studien 1841, 155 – 210 ]. ◊ Schulz, Otto: Schulgrammatik der lateinischen Sprache. Neunte verbesserte Auflage. Halle: Buchhandlung des Waisenhauses [1815 ] 91836. –: Ausführliche lateinische Grammatik für die oberen Klassen gelehrter Schulen. Zweite verbesserte Auflage. Halle: Buchhandlung des Waisenhauses [1825 ] 21834. Schummel, Johann Gottlieb: Übersetzer-Bibliothek zum Gebrauche der Übersetzer, Schulmänner und Liebhaber der alten Litteratur. Wittenberg und Zerbst: Zimmermann 1774. Schwartz, Friedrich Leberecht Wilhelm: Der Ursprung der Mythologie dargelegt an griechischer und deutscher Sage. Berlin: Hertz 1860. –: Die poetischen Naturanschauungen der Griechen, Römer und Deutschen in ihrer Beziehung zur Mythologie. 2 Bde. Erster Band: Sonne, Mond und Sterne. Ein Beitrag zur Mythologie und Culturgeschichte der Urzeit. Zweiter Band: Wolken und Wind, Blitz und Donner. Ein Beitrag zur Mythologie und Culturgeschichte der Urzeit. Berlin: Hertz (Bessersche Buchhandlung) 1864 – 1879. Schwarz, Christian Gottlieb: Observationes ad Guil. Henr. Nieupoorti compendium Antiquitatum Romanarum praemissa brevi introductione editae cum praefatione Ioh. Andr. Mich. Nagelii. Altorf: Schupel 1757. Schwegler, Albert: Geschichte der Philosophie im Umriß. Ein Leitfaden zur Übersicht. Stuttgart: Franckh 1848. –: Römische Geschichte. 3 Bde. Tübingen: Laupp 1853 –1858. –: Geschichte der griechischen Philosophie. Hrsg. von Carl Köstlin. Tübingen: Laupp & Siebeck 1859. Schweiger, Franz Ludwig Anton: Handbuch der classischen Bibliographie. 2 Bde. Leipzig: Fleischer 1830 –1834. Schwenck, Johann Konrad: Etymologisch-mythologische Andeutungen, nebst einem Anhang von Professor Fr. Gottl. Welcker. Elberfeld: Büschler 1823. ◊ –: Etymologisches Wörterbuch der lateinischen Sprache mit Vergleichung des griechischen und deutschen. Frankfurt am Main: Brönner 1827. ◊ –: Die Mythologie der asiatischen Völker, der Ägypter, Griechen, Römer, Germanen und Slawen. 7 Bde. Frankfurt am Main: Sauerländer 1843 –1853. Scott, Walter: The Antiquary. 3 Bde. Edinburgh: Constable and Co. et al. 1816. Seager, Charles: Graecorum casuum analysis. De vera casuum, verborum in-
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flectionumque in genere, natura et origine, atque etiam de veris Graecorum nominum flectendorum legibus, brevis disputatio. De emendatioris dictionarii brevioris hebraeo-chaldaici, a J. Simone latine confecti, anglicae versionis auctore. Accedunt utilissimae quaedam (parum adhuc perspectae) leges euphonicae; item de accentibus, ac de casibus Latinis disputationes breves; et inseritur Sanscritorum casuum formatio. London: Valpy 1833. –: Curious and important laws of euphony regulating the whole system of inflection of Greek nouns and verbs. Oxford: Talboys 1834. Seemann, Johannes: De coniugationibus Latinis commentatio. In: Jahresbericht über das Königliche katholische Gymnasiums zu Culm für das Schuljahr 1845 –1846. Kulm: Rohde 1846, 3 –16. Seidler, August: De versibus dochmiacis tragicorum Graecorum. 2 Bde. Leipzig: Fleischer 1811 –1812. ◊ – (Hg.): Euripidis Tragoediae ad optimorum librorum fidem recensuit et brevibus notis instruxit. 3 Bde. Bd. 1: Troades. Bd. 2: Electra. Bd. 3: Iphigenia in Tauris. Leipzig: Fleischer 1812 –1813. ◊ –: Dissertatio de tempore quo primum acta est Antigona. In: Erfurdt (21823), XVII–XXIV. ◊ [ –: Nachträgliche Bemerkungen über die Zeit der Aufführung der Sophokleischen Antigone [… ]. In: Allgemeine Literatur-Zeitung vom Jahre 1825. Halle: Schwetschke und Leipzig: Königlich Sächsische priviligierte Zeitungs-Expedition 1825, Nr. 26, Sp. 201 – 216.] Selden, John (Hg.): Marmora Arundelliana; Sive Saxa Graecè incisa. Ex venerandis priscae Orientis gloriae ruderibus, auspicijs & impensis Herois Illustriss. Thomae Comitis Arundelliae & Surriae, Comitis Marescalli Angliae, pridèm vindicata & in aedibus eius hortisque cognominibus, ad Thamesis ripam, disposita. Accedunt Inscriptiones aliquot veteris Latij, ex locupletissimo eiusdem Vetustatis Thesauro selectae, Auctariolum item aliunde sumtum. London: Stanesbey 1628. Semper, Gottfried: Vorläufige Bemerkungen über bemalte Architectur und Plastik bei den Alten. Altona: Hammerich 1834. ◊ Serradifalco, Domenico Duca di: Le Antichità della Sicilia. 5 Bde. Palermo: Tipografia del Giornale letterario et al. 1834 –1842. Seyfert, Ernst Joseph Alexander: Auf Geschichte und Kritik gegründete ausführliche lateinische Sprachlehre. 5 Bde. Brandenburg: Leich 1798 –1802. ◊ Seyffarth, Gustav: De sonis litterarum graecarum tum genuinis tum adoptivis, libri duo. Accedunt Commentatio de literis graecorum subinde usitatis, dissertationes, index et tabulae duae, cum epistola Godofredi Hermanni. Leipzig: Vogel 1824. ◊
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Bibliographie
–: Über die Sonnen- und Mondfinsternisse der Alten. In: Archiv für Philologie und Pädagogik. Bd. 14. Leipzig: Teubner 1848, 586 – 641. Sickler, Friedrich Karl Ludwig: Handbuch der alten Geographie für Gymnasien und zum Selbstunterricht. Mit steter Rücksicht auf die numismatische Geographie, so wie auch auf die neuesten besseren Hülfsmittel bearbeitet und mit Hülfe eines genauen Index als ein ausführliches geographisches Wörterbuch zum Nachschlagen eingerichtet. Zweite sehr vermehrte und berichtigte Ausgabe. 2 Bde. Kassel: Bohné [1824 ] 21832. ◊ Siebenkees, Johann Philipp: Handbuch der Archäologie oder Anleitung zur Kenntniss der Kunstwerke des Alterthums und zur Geschichte der Kunst der alten Völker. [ 2 Abteilungen mit durchgehender Paginierung, meist in einem Bd. ] Nürnberg: Stein 1799 –1800. Sievers, Gottlob Reinhold: Geschichte Griechenlands vom Ende des peloponnesischen Krieges bis zur Schlacht bei Mantinea. Kiel: Universitäts-Buchhandlung 1840. ◊ Sigonius, Carolus: De republica Atheniensium libri IIII. De Atheniensium Lacedaemoniorumque temporibus. Bologna: Rubrius 1564. –: M. Tullii Ciceronis Consolatio. Liber quo se impsum de Filiae morte consolatus est. Nunc primum repertus et in lucem editus. Venedig: Polum 1583. Sigwart, Heinrich Christoph Wilhelm: Geschichte der Philosophie vom allgemeinen wissenschaftlichen und geschichtlichen Standpunkt. 3 Bde. Stuttgart und Tübingen: Cotta 1844. Sillig, Julius: Catalogus artificum sive architecti statuarii sculptores pictores caelatores et scalptores Graecorum et Romanorum literarum ordine dispositi. Accedunt tres tabulae synchonisticae. Dresden und Leipzig: Arnold 1827. ◊ Silvestre, Joseph Balthazar: Paléographie universelle. Collection de fac-similé d’écritures de tous les peuples et de tous les temps, tirés des plus authentiques documents de l’art graphique, chartes et manuscrits existant dans les archives et les bibliothèques de France, d’Italie, d’Allemagne et d’Angleterre, publiés d’après les modèles écrits dessinés et peints sur les lieux mêmes […] et accompagnés d’explications historiques et descriptives par MM. Champollion-Figeac et Aimé Champollion fils. 4 Bde. Paris: Didot [1839– ]1841. Simpson, Edward: Chronicon historiam catholicam complectens, ab exordio mundi ad nativitatem D. N. Iesu Christi, et exinde ad annum à Christo nato LXXI. Ex Sacris Bibliis, caeterisque probatae fidei auctoribus seriem historiarum omnis aevi secundum tempora digestarum […] contexuit, in septem partes distributam, cum Parasceve ad Chronicon catholicum. Accessere Tabulae chronologicae. Stemmata quedam insigniora. Successiones regum, & Catalogus Olympionicarum. Oxford: Robinson 1652.
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–: Chronicon Historiam Catholicam Complectens, Ab Exordio Mundi ad Nativitatem D. N. Iesu Christi, Et exinde ad Annum à Christo nato LXXI. Ex Sacris Bibliis, caeterisque probatae fidei Auctoribus seriem Historiarum omnis Aevi secundum tempora digestarum. Contexuit, in septem partes distributam: cum Parasceve ad Chronicon catholicum. Accessere Tabulae chronologicae. Stemmata quedam insigniora. Successiones regum, & Catalogus Olympionicarum. Omnia recensuit, & Animadversiones adjecit Petrus Wesseling. Leiden: van der Linden 1729. Sintenis, Karl Heinrich: Gradus ad Parnassum, sive Promtuarium prosodicum, syllabarum Latinarum quantitatem, et synonymorum, epithetorum, phrasium, descriptionum ac comparationum poeticarum copiam continens, et in usum juventutis scholasticae editum. Correctum et auctum a D. O. Maur. Müller. 2 Bde. Züllichau: Darnmann 1822. Sluiter, Jan Otto: Lectiones Andocideae. Interiectae sunt Lud. Casp. Valckenarii ineditae et Io. Luzacii in Andocidem animadversiones: item nonnulla ex codicibus mss. excerpta. Iterum cum annotationibus edidit Carolus Schiller. [ Leiden: Haak 1804 ] Leipzig: Berger 1834. ◊ Smetius, Henricus: Prosodia promtissima, quae syllabarum positione et diphtongis carentium quantitates, sola veterum poetarum auctoritate, adductis exemplis demonstrat. Frankfurt am Main: Fischer 1599. –: Prosodia; sive exactissima cynosura metrica, quae positione et diphthongis carentium syllabarum quantitates, sola veterum poetarum auctoritate, adductis exemplis accurate trutinat atque expendit; ab auctore reformata, locis innumeris emendata, ac quarta sui parte adaucta, imprimis veto tum mantissa haut aspernabili ab ipsomet anno aetatis suae LXXV. adjecta, tum appendice aliquot vocum ab ecclesiasticis poetis aliter usurpatarum locupletior. Editio ut recentior, sic prioribus multo speciosior atque correctior. Frankfurt am Main: Andreä 1719. ◊ Smetius, Martinus: Inscriptionum antiquarum. Quæ passim per Europeam, liber. Accedit auctarium a Iusto Lipsio. Leiden: Raphelengi 1588. Socher, Joseph: Grundriß der Geschichte der philosophischen Systeme von den Griechen bis auf Kant. Zum Gebrauche öffentlicher Vorlesungen an der kurfl. baierischen Landesuniversität bestimmt. München: Lentner 1802. Society of Dilettanti (Hg.): Antiquities of Ionia, published by the Society of Dilettanti. Part the second. London: Printed by Bulmer for Nicol 1797. Society of Dilettanti (Hg.): The unedited antiquities of Attica; comprising the architectural remains of Eleusis, Rhamnus, Sunium, and Thoricus. London: Longman et al. 1817.
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Bibliographie
Society of Dilettanti (Hg.): Antiquities of Ionia. Bd. 1. London: Nicol et al. [1769 ] 2 1821 [ = 2. Auflage von Candler et al (1769) ]. Society of Dilettanti (Hg.): Antiquities of Ionia. Bd. 3. London: Nicol et al. 1840. Sophocles, Evangelinus Apostolides: History of the Greek Alphabet and Pronunctiation. Second Edition, Revised. Cambridge (Massachusetts): Bartlett [1848 ] 21854. ◊ Spalding, Georg Ludwig (Hg.): M. Fabii Quintiliani De Institutione Oratoria Libri duodecim. Ad codicum veterum fidem recensuit et annotatione explanavit. 6 Bde. Leipzig: Lebrecht 1798 –1834. ◊ Spanheim, Ezechiel: Dissertatio de praestantia et usu numismatum antiquorum. Rom: apud Deuersin & Cesarettum 1664. – (Hg.): Callimachi Hymni, Epigrammata, et Fragmenta ex recensione Theodori J. G. F. Graevii cum eiusdem animadversionibus […]. 2 Bde. Utrecht: Halma & vande Water 1697. –: Dissertationes de præstantia et usu numismatum antiquorum. Editio nova […] 2 Bde. Bd. 1: London: Smith, Bd. 2: Amsterdam: Wetstein 1706 –1717. Sparschuh, N[ i kolaus ]: Keltische Studien, oder Untersuchungen über das Wesen und die Entstehung der griechischen Sprache, Mythologie und Philosophie vermittelst der keltischen Dialecte. Frankfurt am Main: Varrentrapp 1848. Spengel, Leonhard: Aus den Herculanischen Rollen. Philodemus ΠΕΡΙ ΕΥΣΕΒΕΙΑΣ. Vorgetragen in der Sitzung der philos.-philol. Classe vom 6. Junius 1863. In: Abhandlungen der philosophisch-philologischen Classe der Königlich Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Zehnten Bandes erste Abtheilung. In der Reihe der Denkschriften der XXXIX. Band. München: Verlag der K. Akademie 1864, [127 ]–167. ◊ –: Συναγωγὴ τεχνῶν, sive artium Scriptores ab initiis usque ad editos Aristotelis de rhetorica libros. Stuttgart: Cotta 1828. ◊ Spitzner, Franz: Versuch einer kurzen Anweisung zur griechischen Prosodie. Gotha: Hennings [1821 ] 21823 [ sowie als Teil von: Rost (21823) ]. Spohn, Friedrich August Wilhelm: Dissertationis de extrema Odysseae parte inde a rhapsodiae Ψ versu CCXCVII. aevo recentiore ortu quam Homerico pars prior […] Leipzig: Teubner 1815. –: Commentatio de extrema Odysseae parte inde a rhapsodiae Ψ versu CCXCVII. Aevo recentiore ortu quam Homerico. Leipzig: Weidmann 1816. ◊ Spon, Jacob: Voyage d’Italie, de Dalmatie, de Grece et du Levant, Fait aux années 1675. & 1676, par Iacob Spon […] et George Wheler. 3 Bde. Lyon: Cellier 1678. –: Miscellanea eruditae antiquitatis: sive supplementi Gruteriani liber primus. Frankfurt: Widerholdt 1679.
Von Boeckh erwähnte Literatur
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Sprengel, Christian Konrad: Neue Kritik der klassischen römischen Dichter in Anmerkungen zum Ovid, Virgil und Tibull. Vorläufige Probe eines noch nicht vollendeten Werkes. Berlin: Gädicke 1815. Sprengel, Kurt: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Arzneikunde. 5 Bde. Halle: Gebauer 1792 –1803. –: Historia rei herbariae. 2 Bde. Amsterdam: Taberna librariae et artium 1807 – 1808. –: Geschichte der Botanik. Neu bearbeitet. 2 Bde. Altenburg und Leipzig: Brockhaus 21817 –1818 [ = 2. Aufl. von Sprengel (1807 –1808) ]. Stackelberg, Otto Magnus Freiherr von: Die Gräber der Griechen in Bildwerken und Vasengemälden. 2 Theile. Berlin: Reimer 1835 [1837 erschien ebd. eine um einen dritten Teil erweiterte Auflage ]. Städler, Gustav Leopold: Wissenschaft der Grammatik. Ein Handbuch zu akademischen Vorlesungen, so wie zum Unterricht in den höhern Klassen der Gymnasien. Berlin: Bechthold und Hartje 1833. ◊ Stahr, Adolf: Aristotelia. 2 Bde. Halle: Buchhandlung des Waisenhauses 1830 – 1832. Stange, Theodor Friedrich: Theologische Symmikta. 3 Bde. Halle: Hendel 1802 – 1805. Stanislaides, Daniel: Encyclopaedia philologiae Graecorum et Romanorum. In usum studiosae literarum juventutis. Bratislava: Weber 1803 [ 21806 ]. Stanley, Thomas: The history of philosophy. 3 Bde. London: Moseley and Dring 1655 –1660. –: Historia philosophiae, vitas, opiniones, resque gestas et dicta philosophorum sectae cuiusuis complexa […] ex Anglico sermone in Latinum translata, emendata & variis dissertationibus atque observationibus passim aucta. Accessit vita autoris. Leipzig: Fritsch 1711. –: The history of philosophy: containing the lives, opinions, actions, and discourses of the philosophers of every sect. The fourth edition. In which the innumerable mistakes, both in the text and notes of all former editions are corrected, the citations and references exactly adjusted and compared throughout with the originals, and with the latin translation printed at Leipsick. To which is prefixed an account of the life and writings of the author. London: Millar et al. 41743. Stanyan, Temple: The Grecian history. Adorn’d with Cuts. 2 Bde. London: Tonson 1707 –1739 [ The Second Edition Revis’d and Enlarg’d. 21739 ]. –: Histoire de [ la ] Grèce. 3 Bde. Paris: Briasson 1743. –: Histoire de [ la ] Grèce. 3 Bde. Amsterdam: Aux Depens de la Compagnie 1744. Stark, Karl Bernhard: Archäologische Studien zu einer Revision von Müllers
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Bibliographie
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Von Boeckh erwähnte Literatur
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–: Charakteristik der hauptsächlichsten Typen des Sprachbaues. Zweite Bearbeitung seiner Classification der Sprachen. Berlin: Dümmler 1860. –: Geschichte der Sprachwissenschaft bei den Griechen und Römern mit besonderer Rücksicht auf die Logik. 2 Bde. Berlin: Dümmler 1863. ◊ –: Philologie, Geschichte und Psychologie in ihren gegenseitigen Beziehungen. Ein Vortrag gehalten in der Versammlung der Philologen zu Meissen 1863 in erweiterter Überarbeitung. Berlin: Dümmler 1864. ◊ Stephani, Ludolph: Studien zur attischen Kunstgeschichte. In: Rheinisches Museum für Philologie. Hrsg. von F. G. Welcker und F. Ritschl. Neue Folge Bd. 4. Frankfurt am Main: Sauerländer 1846, 1 – 39. Sterne, Laurence: Tristram Schandis Leben und Meynungen. [ Ü bersetzt von J. J. C. Bode. ] 9 Bde. Hamburg: Bode 1774. Stickel, Johann Gustav: Das Etruskische durch Erklärung von Inschriften und Namen als semitische Sprache erwiesen. Leipzig: Engelmann 1858. ◊ Stiefelhagen, Ferdinand: Theologie des Heidenthums. Die Wissenschaft von den alten Religionen und der vergleichenden Mythologie nebst neuen Untersuchungen über das Heidenthum und dessen näheres Verhältniß zum Christenthum. Ein Versuch zur Verständigung. Regensburg: Manz 1858. Stieglitz, Christian Ludwig: Geschichte der Baukunst der Alten. Leipzig: Dyk 1792. –: Die Baukunst der Alten. Ein Handbuch für Freunde der Kunst. Nebst einem architektonischen Wörterbuche. Mit 11 Kupfertafeln. Leipzig: Breitkopf und Härtel 1796. –: Archaeologie der Baukunst der Griechen und Römer. 3 Bde. Weimar: Verlag des Industrie-Comptoirs 1801. Stoll, Heinrich Wilhelm: Die Götter und Heroen des classischen Alterthums. Populäre Mythologie der Griechen und Römer. 2 Bde. Leipzig: Teubner 1858. Stolle, Heinrich Anton: Über die Bedeutung des Accusatives. In: Jahresbericht über das Collegium zu Kempen […]. Kempen: Jansen 1847, [ 3 ]–22. Strass, Friedrich: Der Strom der Zeiten oder bildliche Darstellung der Weltgeschichte von den ältesten Zeiten bis zum Ende des achtzehnten Jahrhunderts. Berlin: de La Garde 1803. –: Überblick der Weltgeschichte zur Erläuterung der bildlichen Darstellung derselben. Wien: Doll 1804. Strauch, Aegidius: Breviarium chronologicum. Wittenberg: Haken 1657. Strümpell, Ludwig: Die Geschichte der griechischen Philosophie. Zur Übersicht, Repetition und Orientirung bei eigenen Studien. 2 Bde. Leipzig: Voss 1854 –1861.
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Bibliographie
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Von Boeckh erwähnte Literatur
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Bibliographie
–: De copiis Victorianis in Homerum, Hesiodum, Pindarum, Tragicos et Aristo phanem. In: Acta philologorum Monacensium auctoritate regia. Hrsg. von Friedrich Thiersch. Bd. 1, Fasc. III. München: Königlicher Schulbuch-Verlag und Nürnberg: Stein 1812a, 307 – 337. ◊ –: Griechische Grammatik vorzüglich des Homerischen Dialects. Zweyte vielvermehrte und gänzlich umgearbeitete Auflage. Leipzig: Fleischer [1812 ] 2 1818. ◊ –: Darstellung der Fortschritte der philologischen Wissenschaften seit Erneuerung der Akademie der Wissenschaften zu München 1807, und ihres jezigen Zustandes unter den verschiedenen wissenschaftlichen Völkern. In: Allgemeine Zeitschrift von Deutschen für Deutsche herausgegeben von [ Friedrich Wilhelm Joseph ] Schelling. Erster Band, erstes bis viertes Heft. Nürnberg: Schrag 1813, 535 – 577. –: Griechische Grammatik zum Gebrauch für Schulen. Leipzig: Fleischer 1815. ◊ –: Über die Epochen der bildenden Kunst unter den Griechen. Zweyte verbesserte und vermehrte Auflage. München: Literarisch-Artistische Anstalt [1816 –1825 ] 21829. ◊ –: Ludovico Primo Bavariae regi potentissimo augustissimo […] addita dissertatione, qua probatur veterum artificum opera veterum poetarum carminibus optime explicari. München: Wolf 1835. ◊ –: Über die hellenischen bemalten Vasen mit besonderer Rücksicht auf die Sammlung Seiner Majestät des Königs Ludwig von Bayern. In: Abhandlungen der Philosophisch-Philologischen Classe der Königlich Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Bd. 4, Erste Abtheilung. München: Weiss 1844, 1 – 96. Thirlwall, Connop: A history of Greece. 8 Bde. London: Longman et al. 1835 –1844 (Bd. 6 ◊ [1839 ] und Bd. 8 ◊ [1844 ]). –: Geschichte von Griechenland übersetzt von L. Haymann und Leonhard Schmitz. Mit einer Vorrede von F. G. Welcker und Berichtigungen und Zusätzen des Verfassers. 2 Bde. Bonn: Marcus 1839 –1840. Thryllitius, Georgius Fridericus: Pronunciationem Latinam ex Aeolica repetendam esse, explicandamque. Wittenberg: Schroedter 1709. Tiedemann, Dieterich: Versuch einer Erklärung des Ursprunges der Sprache. Riga: Hartknoch 1772. –: System der stoischen Philosophie. 3 Bde. Leipzig: Weidmanns Erben und Reich 1776. ◊ –: Griechenlands erste Philosophen oder Leben und Systeme des Orpheus, Pherecydes, Thales und Pythagoras. Leipzig: Weidmanns Erben und Reich 1780. ◊ –: Geist der spekulativen Philosophie. 6 Bde. Marburg: Neue Akademische Buchhandlung 1791 –1797.
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Tischbein, Johann Heinrich Wilhelm (Hg.): Collection of engravings from ancient vases mostly of pure Greek workmanship discovered in sepulchres in the kingdom of the Two Sicilies but chiefly in the neighbourhood of Naples during the course of the years MDCCLXXXIX and MDCCXXXX now in the possession of Sir Wm. Hamilton […] with remarks on each vase by the collector. 4 Bde. Neapel: Tischbein 1791 –1795. Tittmann, Friedrich Wilhelm: Darstellung der griechischen Staatsverfassungen. Leipzig: Weidmann 1822. ◊ Tölken, Ernst Heinrich: Über das Basrelief und den Unterschied der plastischen und malerischen Composition. Berlin: Realschulbuchhandlung 1815. ◊ –: Erklärendes Verzeichniss der antiken vertieft geschnittenen Steine der Königlich Preussischen Gemmensammlung. Berlin: Druckerei der Königlichen Akademie der Wissenschaften 1835. ◊ Torsellini, Orazio: De particulis latinae orationis libellus utilissimus. Rom: Zannetti 1598. –: De particulis latinae orationis libellus utilissimus. Recognitus olim & locupletatus B. Jacobo Thomasio & Jo. Conrado Schwartz. Leipzig: Gleditsch & Weidmann 1709. ◊ Toup, Jonathan: Emendationes in Suidam: In quibus plurima loca Veterum Graecorum, Sophoclis et Aristophanis in primis, cum explicantur tum emaculantur. 3 Bde. London: Whiston & White 1760 –1766. Tournefort, Joseph Pitton de: Relation d’un voyage du Levant, fait par ordre du Roy. 3 Bde. Lyon: Anisson et Posuel 1717. –: Beschreibung einer auf königlichen Befehl unternommenen Reise nach der Levante. Aus dem Französischen übersetzt. 3 Bde. Nürnberg: Raspe 1776 – 1777. Tournier, Édouard: Némésis et la jalousie des dieux. Thèse présentée à la faculté des lettres de Paris. Paris: Durand 1863. ◊ Toustain, Charles François/Tassin, René Prosper: Nouveau traité de diplomatique, où l’on examine les fondemens de cet art: on établit des règles sur le discernement des titres, et l’on expose historiquement les caractères des bulles pontificales et des diplômes donnés en chaque siècle: avec des éclaircissemens sur un nombre considérable de points d’histoire, de chronologie, de critique & de discipline […]. Par deux religieux bénédictins de la Congrégation de S. Maur. 6 Bde. Paris: Desprez et Cavelier 1750 –1765. –: Neues Lehrgebäude der Diplomatik, welches in Frankreich von einigen Benedictinern von der Congregation des heil[ igen ] Mauri ausgefertiget worden. Aus dem Französischen übersetzt und mit Anmerkungen versehen von Johann Christoph Adelung. 9 Bde. Erfurt: Weber 1759 –1769.
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Bibliographie
Tregder, Paul Hagerup: De casuali nominatuum latinorum declinatione libellus. Kopenhagen: Popp 1839. ◊ Trendelenburg, Johann Georg: Anfangsgründe der griechischen Sprache. Danzig: Wedel 1782. –: Anfangsgründe der griechischen Sprache. Fünfte von neuem verbesserte und sehr vermehrte Auflage. Leipzig: Barth 51805. [ Triller, Daniel Wilhelm: Poetischer Betrachtungen, über verschiedene aus der Natur. und Sitten-Lehre hergenommene Materien, Dritter Theil. Nebst einigen Übersetzungen und vermischten Gedichten. Hamburg: Herold 1742. ] Turner, William: Journal of a tour in the Levant. 3 Bde. London: Murray 1820. Twesten, August: Commentatio critica de Hesiodi carmine quod inscribitur opera et dies, scripta ad impetrandos ab ampliss. ordine philos. Kiliensi summos in philosophia honores a. 1813. Kiel: Hess 1815. ◊ Tzetzes, Johannes: Βιβλίον Ἱστορικῆς τῆς διὰ στιχῶν πολιτικῶν Ἂλφα δὲ καλουμάνης. Historiarum variarum Chiliades. Graece. Textum ad fidem duorum codicum monacensium recognavit brevi, adnotatione et indicibus instruxit Theophilus Kiesslingius. Leipzig: Vogel 1826.
U Überweg, Friedrich: Grundriß der Geschichte der Philosophie von Thales bis auf
die Gegenwart. 3 Bde. Berlin: Mittler 1863 –1866. ◊ Ukert, Friedrich August: Geographie der Griechen und Römer von den frühesten Zeiten bis auf Ptolemäus. 4 Bde. in 6 Teilbänden. Weimar: Geographisches Institut 1816 –1846. Ulrichs, Heinrich Nikolaus: Reisen und Forschungen in Griechenland. Erster Theil. Reise über Delphi durch Phocis und Böotien bis Theben. Bremen: Heyse 1840. –: Lexicon Latino-Graecum. Λεξικόν Λατινοἑλληνικόν. Athen: Königliche Buchdruckerei 1843. Ulrici, Hermann: Geschichte der hellenischen Dichtkunst. 2 Bde. Berlin: Duncker & Humblot 1835. ◊ Urlichs, Ludwig: Römische Topographie in Leipzig. Ein Anhang zur Beschreibung der Stadt Rom. Stuttgart und Tübingen: Cotta 1845. –: Über das Nereidendenkmal von Xanthos. In: Verhandlungen der neunzehnten Versammlung Deutscher Philologen, Schulmänner und Orientalisten. Bd. 19. Leipzig: Teubner 1861, 61 – 67. ◊ –: Skopas. Leben und Werke. Greifswald: Koch 1863. Uschold, Johann: Geschichte des trojanischen Krieges. Mit Beilagen über die älteste Geschichte Griechenlands und Troja’s. Ein historischer Versuch. Stuttgart und Augsburg: Cotta 1836.
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–: Vorhalle zur griechischen Geschichte und Mythologie. 2 Bde. Stuttgart und Tübingen: Cotta 1838 –1839. ◊ Ussher, James: Annales Veteris Testamenti, a prima mundi origine deducti: una cum rerum asiaticarum et ægyptiacarum chronico, a temporis historici principio usque ad Maccabaicorum initia producto. London: Flesher & Sadler 1650. Uvarov, Sergej Semjonowitsch: Über das Vor-Homerische Zeitalter. Ein Anhang zu den Briefen über Homer und Hesiod von Gottfried Hermann und Friedrich Creuzer. Petersburg: Gedruckt bey der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften 1819. Valckenaer, Lodewijk Caspar: Animadversionum ad Ammonium grammaticum libri tres. In quibus Veterum Scriptorum loca tentantur & emendantur. Accedit specimen scholiorum ad Homerum ineditorum, ex codice Vossiano, Bibliothecae Lugduno-Batavae. Leiden: Luzac 1739. – (Hg.): Herodoti Halicarnassei Historiarum Libri IX. Amsterdam: Schouten 1763. –: Oratio de prisca et nupera rerum Belgicarum vicissitudine. In: Tiberii Hem sterhusii Orationes, quarum prima est de Paulo Apostolo. L. C. Valckenari Tres Orationes, quibus subjectum est Schediasma, Specimen exhibens Adnotationum Criticarum in loca quaedam Librorum Sacrorum Novi Foederis. Praefiguntur duae orationes Ioannis Chrysostomi in laudem Pauli Apostoli, cum veteri versione Latina Aniani, ex Cod. MS. hic illic emendata. Leiden: Luchtmans und Honkoop 1784, 183 – 224. –: Oratio de critica emendatrice, in Libris Sacris Novi F. a literatoribus, quos vocant, non adhibenda. In: Tiberii Hemsterhusii Orationes […]. Leiden: Luchtmans und Honkoop 1784, 283 – 316 und 317 – 323 (Corrolarium ad Orationem). –: Observationes academicae, quibus via munitur ad origines Graecas investigandas, lexicorumque defectus resarciendos; et Io. Dan. a Lennep praelectiones academicae, de analogia linguae Graecae, sive rationum analogicarum linguae Graecae expositio. Ad exempla mss. recensuit et a nimadversiones suas adiecit Everardus Scheidius. Editio altera, auctior et emendatior. Utrecht: van Paddenburg und Leiden: Luchtmans [1790 ] 21805. ◊ –: Diatribe de Aristobulo; Philosopho Peripatetico Alexandrino. Edidit, praefatus est, et Lectionem publicam Petri Wesselingii adjunxit Ioannes Luzac. Leiden: Luchtmans 1806. Valois, Henri de: Emendationum libri quinque. Et de critica libri duo. Numquam antehac typis vulgati. […] Amsterdam: Schouten 1740. Vater, Friedrich: Das Verhältnis der Linguistik zur Mythologie und Archäologie. Kasan: Universitäts-Druckerei 1846. ◊
V
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Bibliographie
Vater, Johann Severin: Versuch einer allgemeinen Sprachlehre. Mit einer Einleitung über den Begriff und Ursprung der Sprache und einem Anhange über die Anwendung der allgemeinen Sprachlehre auf die Grammatik einzelner Sprachen und auf Pasigraphie. Halle: Renger 1801. –: Litteratur der Grammatiken, Lexica und Wörtersammlungen aller Sprachen der Erde nach alphabetischer Ordnung der Sprachen, mit einer gedrängten Übersicht des Vaterlandes, der Schicksale und Verwandtschaft derselben. Berlin: Nicolai 1815. –: Litteratur der Grammatiken, Lexika und Wörtersammlungen aller Sprachen der Erde. Zweite völlig umgearbeitete Ausgabe von B. Jülg. Berlin: Nicolai 2 1847. ◊ Vechner, Daniel: Illustres ac perpetui grammaticorum canones ac observationes linguae tam Romanae, quam Graecae, quibus scholastica pubes tam quoad etymologiam, quam quoad syntaxin carere nequit: docens, utriusque linguae Inflexiones, Significationes, Elegantias, Imitationes. Frankfurt: Tampach 1611. –: Hellenolexia, Sive Parallelismus Graecolatinus, Imitationem Grecorum in Linguâ Latinâ duobus libris justâ methodo monstrans: Ad excolendam utramque Linguam, maxime Romanam, apprime utilis. Editio altera, priore auctior accuratiorque. Necessarium ad recognitam Theophili Golii Grammaticam additamentum. Straßburg: Ledertz 1630 [ = 2. Aufl. von Vechner (1611) ]. Verbesserte und Erleichterte griechische Grammatica. In deutlichen Regeln abgefasset und mit hinlänglichen Exempeln versehen. Zehnte Edition. Mit stehendbleibenden Schriften aber um mehrerer Richtigkeit willen Die Erste [ Auflage ]. Halle: In Verlegung des Waysenhauses 1740. Vieth, Gerhard Ulrich Anton/Funke, C. P. H.: Atlas der alten Welt. Bestehend aus zwölf Charten, entworfen und gezeichnet von G. U. A. Vieth, und mit erklärenden Tabellen herausgegeben von C. P. H. Funke. Weimar: Industrie-Comptoir 1800. Viger, François: De Praecipuis graecae dictionis idiotismis. Ab uno ex patribus Societatis Jesu. Paris: Cramoisy 1627. –: De praecipuis graecae dictionis idiotismis liber. Cum animadversionibus Henrici Hoogevenii, quibus adiunxit et suas Ioannis Carolus Zeunius. Leipzig: Fritsch 1777. –: De praecipuis graecae dictionis idiotismis liber. Cum animadversionibus Henrici Hoogeveenii et Ioannis Caroli Zeunii. Edidit et adnotationes addidit Godofredus Hermannus. Leipzig: Fritsch 1802 ◊ [ Leipzig: Hahn 21813 ◊, 31822 ]. –: De praecipuis Graecae dictionis idiotismis liber. Cum animadversionibus Henrici Hoogeveenii, Ioannis Caroli Zeunii et Godofredi Hermanni, hic illic recognitis. Editio quarta auctior et emendatior. Leipzig: Hahn 41834. ◊
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Villers, Charles: Coup-d’œil sur l’état actuel de la littérature ancienne et de l’histoire en Allemagne. Rapport fait à la troisième Classe de l’Institut de France. Amsterdam: Bureau des Arts et de la Littérature und Paris: Treuttel et Würtz 1809. Villoison, Jean Baptiste Gaspard d’Ansse de (Hg.): Ὁμήρου Ἰλιὰς σὺν τοῖς σχολίοις. Homeri Ilias ad Veteris Codicis veneti fidem recensita. Scholia in eam antiquissima. Ex eodem Codice aliisque, nunc primum edidit cum Asteriscis, Obeliscis aliisque Signis criticis. Venedig: Coleti 1788. Vinding, Rasmus: Hellen, in quo singulorum antiquae graeciae populorum incunabula, migrationes, coloniarum deductiones, et res praecipuae gestae, urbiumque et regnorum origines, motationes, interitus et principum in iis successiones, e Graecis praecipue scriptoribus historicis, poetis, geographis, oratoribus et grammaticis exponuntur. In: Gronovius (1697 –1702), Bd. 11 (1701), 3 – 561. Visconti, Ennio Quirino: Iconographie ancienne, ou recueil des portraits authen tiques des empereurs, rois, et hommes illustres de l’antiquité. Iconographie grecque. 3 Bde. mit durchgehender Paginierung und Abbildungen. Paris: Didot 1808 [ weitere Ausgaben: Paris: Didot 1811 (3 Bde. und ein Tafelband); Mailand: Giegler 1824 –1826 (3 Bde.); Mailand: Presso Gli Editori 1823 –1825 (ital. Übers. innerhalb der Werkausgabe) ]. –: Iconographie ancienne, ou recueil des portraits authentiques des empereurs, rois, et hommes illustres de l’antiquité. Iconographie romaine. Bd. 1 und ein Tafelband. Paris: Didot 1817 [ Bd. 2 – 4 stammen von Antoine Mongez, Paris: Didot 1821 –1829 ]. Visconti, Giambattista Antonio/Visconti, Ennio Quirino: Il Museo Pio-Clementino. 7 Bde. [ Bd. 1: Descritto da Giambattista Visconti, Prefetto delle antichita di Roma; Bd. 2 – 7: Descritto da Ennio Quirino Visconti ]. Rom: Mirri (Bd. 1 – 6) und Capparone (Bd. 7) 1782 –1807. Völcker, Karl Heinrich Wilhelm: Die Mythologie des Japetischen Geschlechtes, oder der Sündenfall der Menschen nach Griechischen Mythen. Giessen: Heyer 1824. ◊ –: Über homerische Geographie und Weltkunde. Hannover: Hahn 1830. ◊ –: Mythische Geographie der Griechen und Römer. Bd. 1: Über die Wanderungen der Io in des Aeschylus gefesseltem Prometheus und die damit zusammenhängenden mythisch-geographischen Gegenstände. Mit einem Kärtchen. Leipzig: Köhler 1832a. [ m. n. e. ] –: Über Spuren ausländischer, nichthellenischer, Götterkulte bei Homer. In: Rheinisches Museum für Philologie. Hrsg. von F. G. Welcker und A. F. Näke. Bd. 1. Bonn: Weber 1832b, 191 – 217.
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Bibliographie
Vömel, Johann Theodor: Übungsbuch zum Übersetzen aus dem Deutschen in das Griechische. Erster und zweiter Cursus. Frankfurt am Main: Brönner 1817 [ Dritte vermehrte und verbesserte Auflage. Frankfurt am Main: Brönner 31822 ]. ◊ –: Synonymisches Wörterbuch zum Übungsbuche nebst einem Dialektologischen Anhange dazu. Frankfurt am Main: Brönner 1819. ◊ Vogel, August: Hercules secundum Graecorum poetas et historicos antiquiores descriptus et illustratus. Halle: Buchhandlung des Waisenhauses 1830. Vogel, Emil Ferdinand: Hermeneutik. In: Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste. Hrsg. von J. S. Ersch und J. G. Gruber. Zweite Section: H–N. Sechster Theil. Leipzig: Gleditsch 1829, 300 – 322. Voigt, Georg: Die Wiederbelebung des classischen Alterthums oder das erste Jahrhundert des Humanismus. Berlin: Reimer 1859. ◊ Vollmer, Johann Andreas Wilhelm: Vollständiges Wörterbuch der Mythologie aller Völker. Eine gedrängte Zusammenstellung des Wissenswürdigsten aus der Fabel- und Götterlehre der Völker der alten und neuen Welt. Zweite Auflage. Völlig umgearbeitet von Professor Kern. Stuttgart: Scheitlin und Krais [1836 ] 21851. Vollständigere Lateinische Grammatica Marchica. In welcher zu den nöthig sten Regeln nützliche Anmerckungen und gute Exempel gesetzet sind. Mit Königl. Preußischen und Chur-Brandenburgischen Privilegio. Berlin: Papen 1718. Vollständigere Griechische Grammatik. Nach Lehr-Ordnung der Lateinischen Märkischen Grammatik eingerichtet. Mit Königlichen Preussischen und Chur-Brandenburgischen Privilegio. Berlin: Nicolai 1730. Volney, Constantin François Chassebœuf, comte de: Chronologie d’Hérodote conforme à son texte. Supplément a L’Hérodote de Larcher. 2 Bde. Paris: Courcier 1808 –1809. Vorländer, Franz: Grundlinien einer organischen Wissenschaft der menschlichen Seele. Berlin: Enslin 1841. Voß, Johann Heinrich: Homers Odüßee übersetzt von Johann Heinrich Voß. Hamburg: Selbstverlag 1781. –: Homers Werke [ übersetzt ] von Johann Heinrich Voss. 4 Bde. Altona: Hammerich (1793). ◊ –: Mythologische Briefe. 2 Bde. Königsberg: Nicolovius 1794. ◊ –: Zeitmessung der deutschen Sprache. Beilage zu den Oden und Elegieen. Königsberg: Nicolovius 1802. ◊ –: Alte Weltkunde [ , nebst der ] Hesiodische[ n ] Welt-Tafel v. J. H. Voss. [ Jena ]: Hofbuchdr. Goepferdt [1804 ]. [ Diesen 36 Seiten und eine Karte umfassenden
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Aufsatz findet man in der „Jenaischen Allgemeinen Literatur-Zeitung“, zwischen der Nr. 78 (31. März 1804) und der Nr. 79 (2. April 1804) ]. –: Aristofanes [ übersetzt ] von Johann Heinrich Voss. Mit erläuternden Anmerkungen von Heinrich Voss. 3 Bde. Braunschweig: Vieweg 1821. ◊ –: Antisymbolik. 2 Bde. Stuttgart: Metzler 1824 –1826. –: Mythologische Briefe. Zweite vermehrte Ausgabe. 3 Bde. Stuttgart: Metzler 2 1827. –: Mythologische Briefe. Mythologische Forschungen aus dem Nachlass […] zusammengestellt und herausgegeben von H. G. Brzoska. Bd. 4 – 5. Leipzig: Lehnhold 1834. Vossius, Gerardus Joannes: De arte grammatica libri septem. Amsterdam: Blaeu 1635. –: De theologia gentili, et physiologia Christiana sive de origine ac progressu idololatriæ, ad veterum gesta, ac rerum naturam, reductæ; deque naturæ mirandis, quibus homo adducitur ad Deum, liber I et liber II. Liber III et IV. Amsterdam: Blaeu 1641. –: De quatuor artibus popularibus, de philologia, et scientiis mathematicis, cui operi subjungitur chronologia mathematicorum, libri tres. Amsterdam: Blaeu 1650. –: Etymologicon linguæ latinæ. Præfigitur de literarum permutatione tractatus. Amsterdam: Elzevir 1662. –: Aristarchus, sive de arte grammatica libri septem. Editio secunda, pluribus locis aucta. 2 Bde. Amsterdam: Blaeu ²1662. –: Etymologicon linguæ latinæ. Editio novissima. 2 Teile mit durchgehender Paginierung, meist in einem Bd. Neapel: Königliche Druckerei 1762 –1763. –: Aristarchus, sive de arte grammatica libri septem. Accedunt de Vitiis sermonis, et glossematis latino-barbaris, libri novem. Quorum quinque posteriores nunc primum prodeunt. Amsterdam: Blaeu et al. 1695. Vossius, Isaac: Observationes ad Pomponium Melam de situ orbis. Ipse Mela longe quam antehac emendatior præmittitur. Den Haag: Vlacq 1658. Wachsmuth, Kurt: Inschriften aus Korkyra. In: Rheinisches Museum für Philologie. Hrsg. von F. G. Welcker und F. Ritschl, Neue Folge Bd. 18. Frankfurt am Main: Sauerländer 1863, 537 – 583. ◊ Wachsmuth, Wilhelm: Die ältere Geschichte des römischen Staates. Halle: Renger 1819. ◊ –: Entwurf einer Theorie der Geschichte. Halle: Hemmerde und Schwetschke 1820. –: Ius gentium quale obtinuerit apud Graecos ante bellorum cum Persis gestorum. Kiel: Typ. Scholarum 1822. ◊
W
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Bibliographie
–: Hellenische Alterthumskunde aus dem Gesichtspunkte des Staates. 2 Teile in 4 Bdn. Halle: Hemmerde und Schwetschke 1826 –1830 ◊ [ Zweite, umgearb. und verm. Ausgabe in 2 Bdn. Halle: Schwetschke 21844 –1846 ◊ ]. Wachter, Johann Georg: Archæologia nummaria, continens præcognita nobilissimæ artis, quæ nummos antiquos interpretatur. Leipzig: Breitkopf 1740. Wagenfeld, Friedrich: Sanchuniathon’s Urgeschichte der Phönizier in einem Auszuge aus der wiederaufgefundenen Handschrift von Philo’s vollständiger Übersetzung. Nebst Bemerkungen. Mit einem Vorworte vom Dr. G. F. Grotefend. Hannover: Hahn 1836. ◊ –: Sanchuniathonis historiarum Phoeniciae libros novem graece versos a Philone byblio, edidit latinaque versione donavit. Bremen: Schünemann 1837. Wagner, Friedrich Wilhelm: Grundriss der classischen Bibliographie. Ein Handbuch für Philologen. Breslau: Aderholz 1840. ◊ Wagner, Johann Jakob: Ideen zu einer allgemeinen Mythologie der alten Welt. Frankfurt am Main: Andreä 1808. ◊ –: Homer und Hesiod, ein Versuch über das griechische Alterthum. (Aus J. J. Wagners Kleinen Schriften 3ter Band besonders abgedruckt.) Ulm: Stettin 1850. Wagner, Karl [ Ernst Friedrich Ludwig ]: Alterthümer von Ionien. Herausgegeben von der Gesellschaft der Dilettanti zu London. Aus dem Englischen übersetzt und mit Anmerkungen begleitet. 2 Bde. (Leipzig und) Darmstadt: Leske: 1829. Wagner, Karl Franz Christian: Die Lehre von dem Accent der griechischen Sprache ausführlich entwickelt. Helmstedt: Fleckeisen 1807. ◊ –: Addenda quaedam ad librum de accentu graecae linguae. Braunschweig: s. n. 1810. –: De temporibus verbi imprimis latini commentatio. Marburg: Krieger 1816. Wakefield, Gilbert (Hg.): Tragoediarum delectus. 2 Bde. [ Bd. 1: Hercules Furens, Alcestis, Euripideae et Trachiniae Sophoclea. In scholarum usum. Bd. 2: Ion, Euripidea. Philoctetes, Sophoclea et Eumenides, Aeschylea. In scholarum usum. ] London 1794. –: In Euripidis Hecubam, Londini nuper publicatam, diatribe extemporalis. London: Cuthell 1797. Wal, Johan de: Mythologiae septentrionalis monumenta latina edidit varietate lectionis et adnotatione instruxit. Volumen prius monumenta continens epigraphica. [ = Mythologiae septentrionalis monumenta epigraphica latina ]. Utrecht: Kemink et Filium 1847. Walch, Georg Ludwig: Tacitus’ Agrikola. Urschrift, Übersetzung, Anmerkungen und eine Abhandlung über die Kunstform der antiken Biographie. Mit
Von Boeckh erwähnte Literatur
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Bibliographie
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Bibliographie
–: Kleine Schriften. Bd. 3: Zu den Alterthümern der Heilkunde bei den Griechen, griechische Inschriften, zur alten Kunstgeschichte. Mit zwei Blättern in Steindruck und einer Karte für den zweiten Theil. Bonn: Weber 1850a. ◊ –: Die enkaustische Malerei [1836 ]. In: Kleine Schriften. Bd. 3. Bonn: Weber 1850b, 412 – 425. ◊ –: Griechische Götterlehre. 3 Bde. Göttingen: Dieterich 1857 –1863. ◊ –: Über die Bedeutung der Philologie [1841 ]. In: Kleine Schriften. Bd. 4: Zur griechischen Litteratur. Bonn: Weber 1861, 1 –16. ◊ Weller, Jacob: Grammatica Graeca nova, edita et quoad dialectos completa opera et studio M. Abrahami Telleri. Editio secunda. Leipzig: Oehl und Ritzsch 1636 [ es folgten zahlreiche weitere Auflagen im 17. und 18. Jahrhundert ]. –: Grammatica graeca nova ante ab Abrahamo Tellero quod ad dialectos attinet completa post vero ab ipso auctore novis notis et indicibus locupletata. Cui nunc praeter observationes tabulas versusque memoriales Christiani Daumii accedunt. Lamberti Bosii brevissima syntaxis et accentuum ratio. Curavit hanc novam Editionem et praefatus est Ioh. Frider. Fischerus. Leipzig: Löwe 1756 [ Leipzig: Fritsch 21781 ]. Wentzel, Eduard: Über die sogenannte absolute Participialconstruction der griechischen Sprache. Glogau: Flemming 1857. Werlhof, August Carl Ernst von: Handbuch der griechischen Numismatik mit besonderer Rücksicht auf deren Literatur. Unter Zugrundelegung von Akerman’s Manual. Hannover: Hahn 1850. Werner, Georg Andreas: Anleitung zum Übersetzen aus der deutschen in die griechische Sprache, in Beispielen und Exercitien aus griechischen OriginalSchriftstellern. Nach den Regeln der neuesten Sprachlehren. Stuttgart: Selbstverlag 1804 ◊ [ 41822 ]. Wernicke, Julius Emil: Über den griechischen Accent, für Schulen bearbeitet. Berlin: Trowitzsch 1825. Wernsdorf, Johann Christian (Hg.): Poetae latini minores. 6 Bde. Altenburg: Richter (Bd. 1 – 5.1) und Helmstedt: Fleckeisen (Bd. 5.2 – 6) 1780 –1799. Werther, Ferdinand: Die Heldensagen griechischer Vorzeit. Oder ausführliche Darstellung des mythisch-heroischen Zeitalters der Griechen. Zugleich eine nothwendige Ergänzung zu jeder griechischen Mythologie und Geschichte. 2 Bde. [ Berlin: Amelang 1837 ] Brandenburg: Müller 1852 [ = Titelauflage ]. Westerhoff, Arnold Hendrik (Hg.): P. Terentii Afri Comoediae sex. Ad fidem duodecim amplius Msstorum Codicum, et pluscularum optimae notae Editionum recensitae, et commentario perpetuo illustratae. Accedunt interpretes vetusti ores, Aelius Donatus, Eugraphius, Calphurnius […]. 2 Bde. Den Haag: Gosse 1726.
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Westermann, Anton (Hg.): ΒΙΟΓΡΑΦΟΙ . Vitarum scriptores Graeci minores. Braunschweig 1845. –: Inscriptiones. Griechische. In: Real-Encyklopädie der classischen Alterthumswissenschaft in alphabetischer Ordnung. Hrsg. von August Pauly. Bd. 4. Stuttgart: Metzler 1846, 173 –184. Westphal, Johann Heinrich: Die römische Kampagne in topographischer und antiquarischer Hinsicht. Nebst einer Karte der römischen Kampagne und einer Wegekarte des alten Lazium. Berlin und Stettin: Nicolai 1829. Wettstein, Johann Rudolf: Pro graeca & genuina linguae graecae pronunciatione contra novam atque a viris doctis passim propugnatam pronunciandi rationem orationes apologeticae. Quibus succedunt aliae quaedam diversi argumenti. Amsterdam: Wetstein 1681. Wetter, Johann: Der Mythus vom Atlas und seine neueren Deutungen. Eine mythologische Forschung. Mainz: Zabern 1858. Wheler, George: A journey into Greece. In company of Dr. Spon of Lyons. London: Cademan et. al. 1682. Whiter, Walter: Etymologicon universale; or, universal etymological dictionary. On a new plan. In which it is shewn, that consonants are alone to be regarded in discovering the affinities of words, and that the vowels are to be wholly rejected; that languages contain the same fundamental idea; and that they are derived from the earth, and the operations, accidents, and properties belonging to it. With illustrations from various languages. 3 Bde. Cambridge: University Press 1811 –1825. Wickham, Henry Lewis/Cramer, John Anthony: A dissertation on the passage of Hannibal over the Alps. London: Whittaker [1820 ] 21828. [ Wickham, Henry Lewis/Cramer, John Anthony ]: Hannibal’s Heerzug über die Alpen. Aus dem Englischen von Ferdinand Heinrich Müller. Mit einer lithographirten Karte der Westalpen. Berlin: Enslin 1830. Wiegmann, Rudolf: Die Malerei der Alten in ihrer Anwendung und Technik, insbesondere als Decorationsmalerei. Nebst einer Vorrede vom Hofrathe K. O. Müller. Hannover: Hahn 1836. ◊ Wieland, Christoph Martin: Horazens Briefe aus dem Lateinischen übersetzt und mit historischen Einleitungen und andern nöthigen Erläuterungen versehen. Der neuen, verbesserten, mit dem Originale begleiteten Ausgabe zweyte Auflage. 2 Bde. Leipzig: Weidmann [1782 ] 21801. ◊ –: Horazens Satiren aus dem Lateinischen übersetzt und mit Einleitungen und erläuternden Anmerkungen versehen. 2 Bde. Leipzig: Weidmann [1787 ] 2 1794. ◊ Wiener, Paul Ernst Hermann: De legione Romanorum vicesima secunda. Ejus-
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Bibliographie
dem gymnasia nomine edidit Julius Fridericus Carolus Dilthey. Adjectae sunt duae tabulae lithographicae. Darmstadt: Göbel 1830. Wilford, Francis: Remarks on the names of the Cabirian deities, and on some words used in the Mysteries of Eleusis. In: Asiatic Researches; or, Trans actions of the society, instituted in Bengal, for inquiring into the history and antiquities, the arts, sciences, and literature, of Asia. Bd. 5. London: Sewell, Vernor and Hood et al. 1799, 297 – 301. Wilken, Friedrich: Institutiones ad fundamenta linguae persicae cum chrestomathia maximam partem ex auctoribus ineditis collecta et glossario locupleti. Leipzig: Crusius 1805. Winckelmann, Johann Joachim: Gedancken über die Nachahmung der Grie chischen Wercke in der Mahlerey und Bildhauer-Kunst. Friedrichstadt: Hagenmüller 1755 [ Zweite vermehrte Auflage. Dresden und Leipzig: Walther 2 1756 ]. –: Description des pierres gravées du feu baron de Stosch dediée a son eminence monseigneur le cardinal Aléxandre Albani. Florenz: Bonducci 1760. –: Anmerkungen über die Baukunst der alten Tempel zu Girgenti in Sicilien. In: Bibliothek der schönenen Wissenschaften und der freyen Künste. Bd. V, 2: Leipzig: Dyk [1759 ] 1762, 223 – 242. –: Geschichte der Kunst des Alterthums. 2 Teile mit durchgehender Paginierung, meist in einem Bd. Dresden: Walther 1764. –: Anmerkungen über die Geschichte der Kunst des Alterthums. 2 Teile mit durchgehender Paginierung, meist in einem Bd. Dresden: Walther 1767a. –: Monumenti antichi inediti spiegati ed illustrate. 2 Bde. Rom: A spese dell’ autore 1767b. –: Storia delle Arti del Disegno presso gli Antichi. Tradotta dal Tedesco e in questa Edizione corretta e aumentata dall’ Abate Carlo Fea. 3 Bde. Rom: 1783 – 1784. –: Alte Denkmäler der Kunst. Aus dem Italienischen übersetzt von Friedrich Leopold Brunn. 2 Bde. Berlin: Schöne 1791 –1792. –: Winckelmann’s Werke herausgegeben von Heinrich Meyer und Johann Schulze. Bd. 3: Geschichte der Kunst des Alterthums. Erster Band. Bd. 4: Geschichte der Kunst des Alterthums. Zweyter Band. Bd. 5: Geschichte der Kunst des Alterthums. Dritter Band. Bd. 6.1: Geschichte der Kunst des Alterthums. Vierter Band. Erste Abtheilung. Bd. 6.2: Anmerkungen zum vierten Bande der Geschichte der Kunst des Alterthums. Dresden: Walther 1809 –1815. Winiewski, Franz (Hg.): Systematisches Verzeichniß der in den Programmen der Preußischen Gymnasien und Progymnasien, welche in den Jahren 1825 –1841 erschienen sind, enthaltenen Abhandlungen, Reden und Gedichte. Im Auf-
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Bibliographie
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Z.: Die klassische Philologie in ihrer Stellung zur Gegenwart. In: Deutsche Vierteljahrs Schrift. Drittes Heft. Stuttgart und Tübingen: Cotta 1843, 46 – 78. Zahn, Wilhelm: Die schönsten Ornamente und merkwürdigsten Gemälde aus Pompeji, Herkulanum und Stabiae, nebst einigen Grundrissen und Ansichten nach den an Ort und Stelle gemachten Originalzeichnungen. Les plus beaux ornemens et les tableaux les plus remarquables de Pompéi, d’Herculanum et de Stabiae. 30 Hefte. Berlin: Reimer 1828 –1859. Zander, Chistian Ludwig Enoch: Der Heerzug Hannibals über die Alpen. Mit einer Charte. Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht 1828. Zeiss, Gustav: Römische Alterthumskunde in drei Perioden. Jena: Mauke 1843. [ Zeitschrift von und für Ungern, zur Beförderung der vaterländischen Geschichte, Erdkunde und Literatur. Hrsg von Ludwig v. Schedius. Bd. 6. Pest: Hartleben 1804. ] Zell, Karl: Betrachtungen über die Wichtigkeit und Bedeutung des Studiums der classischen Literatur und Alterthumskunde für unsere Zeit; nebst Nachricht über das an der hiesigen Universität neu gegründete philologische Seminarium. Freiburg: Groos 1830. –: Inscriptiones latinae. In: Real-Encyklopädie der classischen Alterthumswissenschaft in alphabetischer Ordnung. Hrsg. von August Pauly. Bd. 4. Stuttgart: Metzler 1846, 184 – 207. ◊ –: Handbuch der römischen Epigraphik. 3 Bde. Heidelberg: Winter 1850 –1857. ◊ Zeller, Eduard: Die Philosophie der Griechen. Eine Untersuchung über Charakter, Gang und Hauptmomente ihrer Entwicklung. 3 Bde. Tübingen: Fues 1844 –1852. ◊ Zinkeisen, Johann Wilhelm: Geschichte Griechenlands vom Anfange geschichtlicher Kunde bis auf unsere Tage. Theil 1: Das Alterthum und die mittleren Zeiten bis zu dem Heerzuge König Roger‘s von Sicilien und Griechenland. Leipzig: Barth 1832. ◊ Zinserling, August Ernst: Fragmente einer Charakteristik des Alterthums. Göttingen: Dieterich 1806. ◊ Zobel, Rudolf Wilhelm: Gedanken über die verschiedenen Meinungen der Gelehrten vom Ursprunge der Sprachen. Magdeburg: Seidel- und Scheidhauer 1773. Zoëga, Georg: Li bassirilievi antichi di Roma incisi da Tommaso Piroli colle illu strazioni. 2 Bde. Rom: Bourlié 1808. –: Die antiken Basreliefe von Rom in den Originalkupferstichen von Tomaso Piroli in Rom mit den Erklärungen von Georg Zoega, übersetzt und mit Anmerkungen begleitet von F. G. Welcker. 2 Bde. Gießen: Müller 1811 –1812. Zumpt, Karl Gottlob: Aufgaben zum Übersetzen aus dem Deutschen ins Latei-
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Bibliographie
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Abgekürzt zitierte Literatur
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CIG II
Corpus Inscriptionum Graecarum. Auctoritate et impensis Aca demiae regiae litterarum Borussicae. Bd. 2. Hrsg. von August Boeckh. Berlin 1843.
CIG III
Corpus Inscriptionum Graecarum. Auctoritate et impensis Aca demiae regiae litterarum Borussicae. Bd. 3. Hrsg. von Johannes Franz. Berlin 1853.
CIG IV
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CIL I
Corpus inscriptionum latinarum. Volumen primum. Inscriptio nes Latinae antiquissimae ad C. Caesaris mortem consilio et auctoritate Academiae litterarum Regiae Borussicae edidit Theodorus Mommsen. Accedunt Elogia clarorum virorum edita ab eodem fasti anni Iuliani editi ab eodem fasti consulares ad A. V. C. DCCLXVI editi a Guilelmo Henzeno. Berlin 1863.
CIL I2
Lommatzsch, Ernst (Hg.): Inscriptiones Latinae antiquissimae. Bd. 1.2. Faszikel I. Berlin 1893.
DNO
Der Neue Overbeck. Die antiken Schriftquellen zu den bilden den Künsten der Griechen. 5 Bde. Hrsg. von Sascha Kansteiner et al. Berlin 2014.
Hansen, CEG
Hansen, Peter Allan: Carmina epigraphica Graeca. 2 Bde. Berlin 1983–1989.
I. Délos
Durrbach, Félix (Hg.): Inscriptions de Délos. Paris 1926–1937.
I. Korinthische Lorber, Fritz: Inschriften auf Korinthischen Vasen. Archäolo gisch-epigraphische Untersuchungen zur korinthischen Vasen malerei im 7. und 6. Jh. v. Chr. Berlin 1979. I. Milet
Milet VI. Inschriften von Milet. 3 Bde. (Berlin 1997–2006).
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Dittenberger, Wilhelm / Purgold, Karl: Die Inschriften von Olym pia. Berlin 1896.
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IG I³
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Forschungsliteratur *457
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Personenglossar Das Personenglossar umfasst 1614 Einträge. Es sind nur historische Personen verzeichnet, also kein mythisches oder literarisches Personal. Verwendet Boeckh abweichende Namensformen, so stehen diese in runden Klammern hinter der üblichen Namensform. Manche Personen waren nicht zu ermitteln, daher konnten zu diesen keine weiteren Angaben als die hier zu findenden gemacht werden. Wenn bekannt und von Interesse, werden auch Lehrer-Schüler-Verhältnisse angegeben.
A Abel, Otto (1824 – 1854), Historiker; II 499 Accius, Lucius (2.–frühes 1. J h. v. Chr.), lateinischer Dichter und Grammatiker; I 192 Acidalius, Valens (1567 – 1595), deutscher Humanist und neulateinischer Dichter; I 131, 203 Adam, Alexander (1741 – 1809), schottischer Historiker; II 510 Adelung, Friedrich [von] (1768 – 1843), deutsch-russischer Jurist und Sprachwissenschaftler, Neffe von Johann Christoph Adelung; I 370 Adelung, Johann Christoph (1732 – 1806), Sprachforscher und Lexikograph, Ober bibliothekar in Dresden; I 38, 46, 369, 370 Adler, Georg Christian (1734 – 1804), evangelischer Theologe und Altertumsforscher; I 262, 263 | II 485, 510 Aelianus, Claudius (frühes 3. J h. n. Chr.), römisch-griechischer Redner und Anekdotensammler; II 536 Aelios Herodianos (Ende des 2./Anfang des 3. J h. n. Chr.), auch Herodianus grammaticus, griechischer Grammatiker; I 352 Aelius Aristeides (Aristides) (117 – 181 n. Chr.), griechischer Redner und Literat der Zweiten Sophistik; II 453, 459
Aelius Lampridius Spartianus (vermutlich um 400 n. Chr.), unterstellter Autor von mehreren in die „Historia Augusta“ integrierten Kaiserbiographien um 300, anscheinend aber vom wirklichen Autor des Gesamtwerkes ein Jh. später fingiert; I 212 Äsop (Aesop) (6. J h. v. Chr.), (wahrscheinlich legendärer) griechischer Fabeldichter, daher nomineller Autor späterer Fabelsammlungen; I 210, 211 | II 449 Africanus siehe Julius Africanus Agathon (2. Hälfte 5. J h. v. Chr.), athenischer Tragödiendichter; II 447, 452 Agesilaos (herrschte 398–ca. 360 v. Chr.), König von Sparta; II 579 Agricola, Rudolf (1443 oder 1444 – 1485), deutscher Humanist niederländischer Herkunft; I 243 | II 469 Ahlwardt, Christian Wilhelm (1760 – 1830), klassischer Philologe, zunächst Gymnasiallehrer, ab 1817 Prof. an der Universität Greifswald; I 162, 164, 166 Ahrens, Heinrich Ludolf (1809 – 1881), klassischer Philologe, Gymnasiallehrer und -direktor, Hörer K. O. Müllers; I 364, 370 | II 561, 654, 655, 658, 660 Ailios Theon (1. J h. n. Chr.), Rhetor aus Alexandria; I 97
*460
PersonenglossarAinsworth
Ainsworth, William Francis (1807 – 1896), englischer Arzt, Forschungsreisender, Geograph und Geologe; I 266 Aischines (Aeschines) (4. J h. v. Chr.), athenischer Redner, Gegner des Demosthenes; I 170, 178, 180, 182 | II 459 Aischines (Aeschines) von Sphettos (1. Hälfte 4. J h. v. Chr.), Sokrates-Schüler und Autor von Sokratischen Dialogen; I 211 | II 448, 457, 458 Aischylos (Aeschylus) (1. Hälfte 5. J h. v. Chr.), griechischer Tragödiendichter; I 92, 105, 123, 132, 149, 156, 158, 162, 182, 185, 209, 211 | II 472, 488, 570 Akumenos (5. J h. v. Chr.), Arzt im Umkreis des Sokrates; II 579 Albani, Adolph Robert (1812–nach 1875), Gymnasiallehrer und Schuldirektor in Dresden; I 48 Alberti, Johannes (1698 – 1762), niederländischer evangelischer Theologe und Philologe; I 39 | II 559 Albinovanus Pedo (1. J h. n. Chr.), lateinischer epischer Dichter; I 211 Alexander der Große (356 – 323 v. Chr.), König von Makedonien 335 – 323, eroberte ab 334 das Persische Reich; I 220, 268, 274, 289, 295 | II 464, 497, 500, 501, 537, 579 Alkaios (Alkäos) (ca. 7. J h. v. Chr.), einer der neun kanonischen griechischen Lyriker; I 209 Alkibiades (Alcibiades) (ca. 450 – 404 v. Chr.), athenischer Politiker, SokratesSchüler; I 178, 210, 291, 331 | II 428, 458, 459, 472, 500 Alkmaion (Alcmaeon) von Kroton (5. J h. v. Chr.), griechischer Arzt und vorsokratischer Philosoph; I 326 Alkman (7. J h. v. Chr.), einer der neun kanonischen griechischen Lyriker; I 164 Almeloveen, Theodoor Jansson van (1657 – 1712), niederländischer Philologe,
Arzt und Medizinhistoriker; I 257 | II 478, 482, 606, 607 Ambrosch, Joseph Julius Athanasius (1804 – 1856), klassischer Philologe und Archäologe in Breslau, Hörer Boeckhs; I 262, 290 Ameis, Karl Friedrich (1811 – 1870), klassischer Philologe, Hörer G. Hermanns; II 629 Ammianus Marcellinus († ca. 395 n. Chr.), römischer Offizier und lateinischer Historiker; I 273 Ammon, Christoph Friedrich (1766 – 1850), evangelischer Theologe, Prof. an den Universitäten Erlangen und Göttingen, ab 1813 Oberhofprediger und Oberkonsistorialrat in Dresden; I 69 Anakreon (ca. 6. J h. v. Chr.), einer der neun kanonischen griechischen Lyriker; I 178, 179 Anaxagoras (5. J h. v. Chr.), vorsokratischer Philosoph; I 308, 316, 317, 323 Anaximenes von Lampsakos (2. Hälfte 4. J h. v. Chr.), griechischer Redner und Historiker; I 188, 190 Andokides (Andocides) (5.–frühes 4. J h. v. Chr.), athenischer Redner; I 170, 176, 178, 182 | II 459 Andronikos von Rhodos (Mitte 1. J h. v. Chr.), elfter Leiter des aristotelischen Peripatos, Neuherausgeber des „Corpus Aristotelicum“; I 159 Androtion (4. J h. v. Chr.), athenischer Historiker; II 559 Annius von Viterbo (1432 – 1502), italienischer Humanist, Dominikaner; I 187, 189 Anthon, Charles (1787 – 1867), amerikanischer klassischer Philologe; I 24, 48 Antigonos I. (ca. 382 – 301 v. Chr.), einer der Diadochen des Alexander und erster König der Antigoniden-Dynastie 306 – 301; II 447
Aristoteles Personenglossar
*461
Antimachos (Antimachus) von Kolophon (5./4. J h. v. Chr.), griechischer Epiker und Grammatiker; I 107, 207, 331
Apuleius (Appuleius), Lucius (2. J h. n. Chr.), lateinischer Philosoph und Redner; I 213 | II 448
Antinous (1. Drittel 2. J h. n. Chr.), jung verstorbener und anschließend vergöttlichter Geliebter Kaiser Hadrians; I 290
Aratos (Aratus) von Soloi (3. J h. v. Chr.), griechischer Dichter, Autor eines astronomischen Lehrgedichts; I 169
Antiphon (5. J h. v. Chr.), athenischer Redner; II 459
Archidamos II. (herrschte 476 – 427 v. Chr.), spartanischer König; II 506
Antoninus Liberalis (2. J h. n. Chr.), griechischer Mythograph; I 311
Archimedes (3. J h. v. Chr.), griechischer Mathematiker und Ingenieur; I 318
Antonius Gnipho siehe Gnipho
Archytas († 347 v. Chr.), pythagoreischer Philosoph; II 458
Anville, Jean Baptiste Bourguignon d’ (1697 – 1782), französischer Geograph und Kartograph; I 263, 264, 265 | II 484 Anytos (5.–4. J h. v. Chr.), athenischer Politiker; I 236 Apel, Johann August (1771 – 1816), Jurist, Musik- und Metrikforscher; I 366 | II 653 Apelt, Ernst Friedrich (1812 – 1859), Philosoph und Mathematiker; II 550 Apollodor aus Athen (2. J h. v. Chr.), griechischer Grammatiker und Historiker; I 253 | II 580 (Pseudo-)Apollodor (Apollodorus) (1. J h. v. Chr. oder später), Mythograph, lange für identisch gehalten mit Apollodor aus Athen; I 311, 312 | II 551, 555, 572, 573 Apollonius Dyskolos (2. J h. n. Chr.), griechischer Grammatiker; I 371 | II 641 Apollonius Sophista (1. J h. n. Chr.), griechischer Grammatiker; I 97 Apollonius von Perga (3.–2. J h. v. Chr.), griechischer Mathematiker und Astronom; I 321 Apollonius von Rhodos (Rhodius) (3. J h. v. Chr.), griechischer Epiker; I 107, 331 Appian (2. J h.), griechischer Historiker; I 83, 272 Appius Claudius Caecus (4.–3. J h. v. Chr.), römischer Politiker, 306 und 296 v. Chr. Konsul und ca. 285 v. Chr. Diktator; I 229
Aristarch von Samos (3. J h. v. Chr.), griechischer Astronom, Verfechter eines heliozentrischen Systems; I 320 Aristarchos (Aristarch, Aristarchus) von Samothrake (2. J h. v. Chr.), griechischer Philologe; I 192, 193, 207, 331, 373 | II 400 Aristeides (Aristides) Quintilianus (3./4. J h. n. Chr.), griechischer Musiktheoretiker; I 367 | II 654 Aristobulos (Aristobulus) (2. J h. v. Chr.), griechisch-jüdischer Philosoph; I 189, 205 Aristogeiton (frühes 6. J h. v. Chr.), postum – für einen im Jahre 514 v. Chr. zusammen mit Harmodios verübten Anschlag auf die athenischen Peisistratiden – geehrter Tyrannenmörder; II 529 Aristogeiton (4. J h. v. Chr.), athenischer Redner; II 459 Aristophanes (5.–4. J h. v. Chr.), athenischer Komödiendichter; I 80, 93, 98, 126, 238, 291, 326 | II 428 f., 442, 472, 479, 587 Aristophanes von Byzanz (3.–2. J h. v. Chr.), griechischer Grammatiker; I 193, 207, 331 | II 610 Aristoteles (384 – 322 v. Chr.), griechischer Philosoph, Gründer des Peripatos; I 8, 11, 13, 16 ff., 93, 98, 130, 159, 160, 168, 190, 191, 205, 207, 211, 260, 261, 316 f., 321, 322 ff., 324, 326 f., 329, 331, 339 | II 390, 448, 451, 456, 458, 459, 465, 543, 571, 579, 602
*462
PersonenglossarArnobius
Arnobius (um 300 n. Chr.), lateinischer Schriftsteller; II 571 Arnold, Thomas (1795 – 1842), englischer Historiker, Theologe und Pädagoge; I 276 | II 497, 502 Arrian, Lucius Flavius Arrianus (2. J h. n. Chr.), griechischer Historiker und Philosoph; I 272 Arrowsmith, Aaron (1750 – 1823), eng lischer Geograph, Kartograph und Drucker; I 260 | II 485 Artemisia, (frühes 5. J h. v. Chr.), Gattin des Mausolos von Halikarnassos und nach seinem Tod Königin von Karien; II 535 Arundel, Thomas Howard Earl of (1585 – 1646), englischer Diplomat, Kunstund Antiquitätensammler; I 253 Arundell, Francis Vyvyan Jago (1780 – 1846), englischer Antiquar, Geistlicher und Forschungsreisender; I 262 | II 490 Asandros (Asander) (4. J h. v. Chr.), makedonischer General unter Alexander dem Großen und Satrap erst von Lydien, dann von Karien; II 447 Aschbach, Joseph Ritter von (1801 – 1882), Historiker; II 497 Asklepiodotos (2. Hälfte 5. J h. n. Chr.), neuplatonischer Philosoph, der aus Alexandrien stammte und später in Aphro disias lebte; I 324, 326 Ast, Georg Anton Friedrich (1778 – 1841), klassischer Philologe und Philosoph, Prof. an den Universitäten Landshut und München; I 15, 17, 20, 22, 31, 64 f., 68 f., 107, 139, 210, 216, 218, 318, 346 | II 421
Aufrecht, Simon Theodor (1822 – 1907), Indologe, Linguist, Hörer Boeckhs; II 636, 656 August, Ernst Ferdinand (1795 – 1870), Physiker und Mathematiker, Gymnasiallehrer und Direktor des Realgymnasiums in Berlin; I 92 Augustinus (354 – 430 n. Chr.), lateinischer Kirchenvater; I 224, 290 Augustus (August) (63 v. Chr. – 14 n. Chr.), Adoptivsohn Julius Cäsars und erster römischer Kaiser 27 v. Chr.–14 n. Chr.; I 211, 238, 272f., 300, 334 | II 477, 489, 497, 502, 515, 523 Aurelius Victor (4. J h. n. Chr.), lateinischer Historiker; I 190 Avienius (Avienus), Postumius Rufius Festus (4. J h. n. Chr.), lateinischer Dichter, Übersetzer griechischer Dichtung; I 169
B Babrius (vmtl. 2./3. J h. n. Chr.), griechischer Fabeldichter und/oder -sammler; II 448 Bachofen, Johann Jakob (1815 – 1887), schweizerischer Rechtshistoriker, Hörer Boeckhs; II 497 Bähr, Johann Christian Felix (1798 – 1872), klassischer Philologe und Archäologe, Oberbibliothekar und Prof. an der Universität Heidelberg; I 286, 338 | II 422, 512 Bäumlein, Wilhelm Friedrich Ludwig von (1797 – 1865), evangelischer Theologe und Gräzist; I 362 | II 395, 397, 650 Bailly, Jean Sylvain (1736 – 1793), franzö sischer Astronom und Mathematiker; I 323
Athenaios (Athenäus) (2./3. J h. n. Chr.), griechischer Schriftsteller, Kompilator einer umfangreichen Anthologie; I 188
Baiter, Johann Georg (1801 – 1877), schweizerischer klassischer Philologe; I 256 | II 478, 481
Aucher, Jean-Baptiste (1762 – 1854); armenischer Priester; I 256
Banier, Antoine (1673 – 1741), französischer Gelehrter und Priester; I 315 | II 573
Benloew Personenglossar Bankes, William John (1786 – 1855), englischer Aristokrat und Kunstgelehrter; I 164 Barbié du Bocage, Jean Denis (1760 – 1825), französischer Geograph und Kartograph; I 260, 264 | II 485 Barby, Johann Heinrich Christian (1765 – 1837), klassischer Philologe; I 22, 23, 65 Barthélemy, Jean-Jacques (1716 – 1795), französischer Altertumsforscher, insbesondere Gräzist und Numismatiker; I 263, 282, 300 Basiades (Βασιάδης), Konstantinos Herokles (1821 – 1890), deutscher Hochschullehrer, Arzt und Schriftsteller; II 600 Basilius (ca. 330 – 379 n. Chr.), griechischer Kirchenlehrer, Bischof von Caesarea Mazaca; I 14 | II 394 Bast, Friedrich Jakob (1771 – 1811), klassischer Philologe, hessisch-darmstädtischer Diplomat; I 156, 167, 348 | II 609 Bauer, Bruno (1809 – 1882), evangelischer Theologe und Philosoph; II 565 Bauer, Karl Gottfried (1765 – 1842), evangelischer Theologe; II 638 Bauer, Karl Ludwig (1730 – 1799), klassischer Philologe, Gymnasiallehrer und -direktor; I 68, 69, 373 | II 421 Baumgarten, Siegmund Jakob (1706 – 1757), evangelischer Theologe und Historiker, Prof. an der Universität Halle; I 68 Baur, Ferdinand Christian (1792 – 1860), evangelischer Theologe, Prof. an der Universität Tübingen; II 545, 574, 575 Bayle, Pierre (1647 – 1706), französischer Philosoph, Polyhistor, Aufklärer; I 38, 39, 48, 97 Beaufort, Francis (1774 – 1857), irischer Meteorologe, Hydrograph und Kartograph; II 485, 486, 490 Beaufort, Louis de (1703 – 1795), französischer Historiker; I 276, 278 | II 497, 505
*463
Beck, Christian Daniel (1757 – 1832), klassischer Philologe; I 38, 69, 156, 158, 274 f., 277, 292, 294, 300, 302 | II 421, 443, 459, 496, 498 f., 523 f., 589, 650 Beck, Johann Renatus Wilhelm (1761 – 1841), Französischlehrer an der Universität Leipzig; II 626 Becker, Carl Wilhelm (1772 – 1830), Kunsthändler und Goldschmied, der in großem Stile antike Münzen gefälscht hat; II 530 Becker, Karl Ferdinand (1775 – 1849), Arzt und Sprachforscher; I 368 | II 650 Becker (Bekker), Wilhelm Adolph (1796 – 1846), Archäologe, Prof. an der Universität Leipzig, Hörer G. Hermanns; I 262, 300 | II 485, 493, 494, 508 – 511, 515 Beger, Lorenz (1653 – 1705), Bibliothekar, Antiquar und Numismatiker; I 302, 303 Bekker, Immanuel (1785 – 1871), klassischer Philologe, Mitglied der Königlich Preußischen Akademie der Wissenschaften und Prof. an der Berliner Universität, Herausgeber zahlreicher antiker Autoren, Hörer F. A. Wolfs; I 160, 168, 169, 204, 300, 326, 370, 371 Bellermann, Johann Friedrich (1795 – 1874), klassischer Philologe, Gymnasiallehrer und -direktor am Berlinischen Gymnasium zum Grauen Kloster; II 658 Bellori, Giovanni Pietro (1613 – 1696), italienischer Maler, Archäologe; I 302 Benary, Albert Agathon (1807 – 1860), klassischer Philologe, Lehrer am Köllnischen Realgymnasium in Berlin und ab 1839 Privatdozent an der Berliner Universität; II 597, 608, 616, 617, 624, 659 Benfey, Theodor (1809 – 1881), Orientalist und Sprachforscher; II 625, 626 Benloew (Benlöw), Louis (1818 – 1900), klassischer Philologe und Linguist, Hörer Boeckhs; II 409, 413, 601, 607, 608, 610, 611
*464
PersonenglossarBenseler
Benseler, Gustav Eduard (1806 – 1868), klassischer Philologe und Lexikograph, Hörer G. Hermanns; II 629
Billerbeck, Heinrich Ludwig Julius (1772 – 1836), klassischer Philologe, Theologe und Pädagoge; I 326 | II 588
Bentley, Richard (1662 – 1742), englischer klassischer Philologe und Theologe; I 97, 143 – 145, 155, 160, 173, 181, 203, 205, 236, 245, 367 | II 460
Billroth, Johann Gustav Friedrich (1808 – 1836), Religionsphilosoph, Prof. an der Universität Halle; I 372 | II 659
Berger, Friedrich (1814 – 1875), klassischer Philologe, Gymnasiallehrer; II 649 Bergk, Theodor (1812 – 1881), klassischer Philologe, Hörer G. Hermanns; I 254, 256 | II 534 Bergmann, Frédéric Guillaume (1812 – 1887), französischer Sprachwissenschaftler, Literaturhistoriker und Philosoph; II 568, 600 – 602, 605 Bernays, Jacob (1824 – 1881), klassischer Philologe und Bibliothekar; I 16 Bernhardi, August Ferdinand (1769 – 1820), Sprachforscher, Gymnasiallehrer und -direktor in Berlin, Hörer F. A. Wolfs; I 344, 347, 360, 369 | II 621, 639
Bindseil, Heinrich Ernst (1803 – 1876), Philologe, Oberbibliothekar und a. o. Prof. an der Universität Halle; I 597, 609, 611, 612 Bion (2. J h. v. Chr.), griechischer bukolischer Dichter; I 209 Biot, Jean Baptiste (1774 – 1862), französischer Physiker, Mathematiker und Astronom; II 476, 478, 480 Bischoff, Friedrich Heinrich Theodor († 1827), Verfasser eines 1829 von Johann Heinrich Möller herausgegebenen geo graphischen Lexikons; II 485, 488, 491, 631 Blacas d’Aulps, Pierre Louis Jean Casimir, duc de (1771 – 1839), französischer Politiker und Kunstsammler; II 539 – 541
Bernhardy, Gottfried (1800 – 1875), klas sischer Philologe und Bibliothekar, Hörer F. A. Wolfs und Boeckhs; I 20, 22, 30, 240, 338, 370 | II 383, 412, 418, 504, 650, 658
Blackert, Georg (Wirkungsdaten: 1859 – 1861), Pädagoge; II 657, 658
Bertram, Joachim Christoph (1730 – 1802), Bibliothekar; I 68
Bloch, Søren Niclas Johan (1772 – 1862), dänischer Pädagoge und Philologe; I 348 | II 614
Besold, Christoph (1577 – 1638), Jurist, Prof. an den Universitäten Tübingen und Ingolstadt; I 18 Bessarion (1408 – 1472), byzantinischer Theologe und Humanist; I 243 Beulé, Charles Ernest (1826 – 1874), französischer Archäologe und Numismatiker; II 485, 530 Bèze (Beza), Théodore de (1519 – 1605), französischer Theologe, Genfer Reformator; I 348 Biester, Erich (1749 – 1816), spätaufkläre rischer Popularphilosoph in Berlin; I 265
Blankenburg, Hermann von († 1303), Bischof von Halberstadt (1296 – 1303); I 277
Blümner, Heinrich (1765 – 1839), Jurist und Ratsherr in Leipzig; II 638 Bluhme, Friedrich (1797 – 1874), Jurist und Rechtshistoriker; I 47 Blumenbach, Johann Friedrich (1752 – 1840), Arzt, Anthropologe und Zoologe; I 326 Boccaccio, Giovanni (1313 – 1375), italienischer Schriftsteller; I 243, 311 Bochart, Samuel (1599 – 1667), französischer reformierter Theologe und Orientalist; I 314 | II 574
Bredow Personenglossar Bock, Karl Wilhelm (1811–?), Arzt, Sprachwissenschaftler; II 608, 640 Bode, Georg Heinrich (1802 – 1846), klassischer Philologe; I 310, 338 Böcking, Eduard (1802 – 1870), Jurist, Historiker, Hörer Schleiermachers; I 593 Böhme, Jakob (1575 – 1624), Mystiker und Theosoph; II 495 Böhnecke, Karl Georg (Wirkungsdaten: 1843 – 1864), klassischer Philologe, Privatgelehrter; I 276 | II 501 Boethius, Anicius Manlius Severinus († 524), römischer Philosoph; I 321 | II 585, 586 Böttger, Carl (1818 – 1881), Gymnasial lehrer in Dessau; II 595, 602 Bötticher, Karl (1806 – 1889), Architekt und Archäologe; II 519, 571, 575 Böttiger, Karl August (1760 – 1835), Archäologe; I 186 190, 298, 299, 302, 312, 313 | II 515, 522, 523, 531, 538, 545, 558, 564, 572, 574 Boisrobert, François Le Métel de (1592 – 1662), französischer Schriftsteller; I 323 Bojesen, Ernst Frederik Christian (1803 – 1864), dänischer Philologe; I 284 Bonada, Francesco Maria (1706 – 1755), italienischer Mönch und Rhetoriklehrer in Rom; II 591 Bonaparte, Lucien (1775 – 1840), französischer Schriftsteller und Politiker, Bruder Napoleon Bonapartes; I 302 Boncompagni Ludovisi, Baldassare (1821 – 1894), italienischer Mathematik historiker; II 565 Bopp, Franz (1791 – 1867), Sprachwissenschaftler und Sanskritforscher, gilt als Begründer der historisch-vergleichenden indogermanischen Sprachwissenschaft, Prof. an der Berliner Universität; II 604, 607, 610, 617, 620, 624, 625
*465
Borghesi, Bartolomeo (1781 – 1860), italienischer Numismatiker und Philologe; I 254 | II 478 Bormann, Albert (1819 – 1882), klassischer Philologe, Gymnasiallehrer und -direktor; II 485, 494 Bos, Lambert (1670 – 1717), niederländischer Gräzist und Theologe; I 282, 293 Bossut, Charles (1730 – 1814), französischer Mathematiker und Physiker; I 318 Bothe, Friedrich Heinrich (1771 – 1855), klassischer Philologe und Übersetzer; I 149 Bouillon, Pierre (1776 – 1831), französischer Maler und Kupferstecher; I 298 | II 523 Boyd, James (1795 – 1856), schottischer Schuldirektor und Schriftsteller; I 282 Brambach, Wilhelm (1841 – 1932), klassischer Philologe, Bibliothekar; II 593 Brandis, Christian August (1790 – 1867), klassischer Philologe, Philosoph und Philosophiehistoriker, Prof. an der Universität Bonn; I 318 Brandstäter, Franz August (1815 – 1883), klassischer Philologe, Gymnasiallehrer in Danzig; II 618 Brandstetter (Brandstätter), Renward (1782 – 1851), schweizerischer Philologe und Lehrer; II 648 Brass oder Brasse, John (ca. 1790 – 1833), englischer Geistlicher und Altertumswissenschaftler; I 352 | II 610 Braun, Christian Friedrich Ferdinand (Wirkungsdaten: 1809 – 1810), Übersetzer; I 276 Braun, Emil (1809 – 1856), Archäologe und Kunsthistoriker, Hörer K. O. Müllers; I 312 | II 533, 535, 546, 558, 566, 572, 574 Braun, Julius (1825 – 1869), Ägyptologe und Kunsthistoriker; II 524, 528, 574, 581 f. Bredow, Gabriel Gottfried (1773 – 1814), Historiker, Prof. an den Universitäten
*466
PersonenglossarBreyer
Helmstedt und Frankfurt (Oder), Hörer F. A. Wolfs; I 250, 256, 260, 273, 275 | II 496, 498, 499 Breyer, Karl Wilhelm Friedrich von (1771 – 1818), Historiker; I 275 Bröcker, Ludwig Oscar (1814 – 1895), Historiker; II 497, 505 Bröder, Christian Gottlob (1745 – 1819), evangelischer Theologe und Verfasser von Lehrbüchern zur lateinischen Sprache; I 365, 372 | II 643, 646, 647, 651 Brøndsted (Bröndsted), Peter Oluf (1780 – 1842), dänischer Historiker und Archäologe; II 539, 540 Brosses, Charles de (1709 – 1777), französischer Jurist, Reiseschriftsteller und klassischer Philologe; II 611 Brucker, Johann Jacob (1696 – 1770), evangelischer Theologe und Philosophiehistoriker; I 316 Brücke, Ernst Wilhelm (1819 – 1892), Arzt und Physiologe; II 612 Brückner, Karl August Friedrich (1803 – 1853), klassischer Philologe und Gymnasiallehrer; I 276 | II 499 Brugsch, Heinrich Karl (1827 – 1894), Ägyptologe und Diplomat; II 477 Brunck, Richard François Philippe (1729 – 1803), französischer klassischer Philologe; I 202 Brunn, Heinrich von (1822 – 1894), Archäologe und Bibliothekar; II 523, 525 Bruns, Paul Jakob (1743 – 1814), evangelischer Theologe, Orientalist und Literaturhistoriker, Prof. an den Universitäten Helmstedt und Halle; I 265 Bryant, Jacob (1715 – 1804), englischer Philologe; I 315 Brzoska, Heinrich Gustav (1807 – 1839), Pädagoge und Hochschullehrer; II 558 Bucher, August Leopold (1782 – 1863), Gymnasiallehrer und Geograph; I 258
Budé, Guillaume (1468 – 1540), französischer Humanist; I 371 Bünau, Heinrich Graf von (1697 – 1762), Staatsmann und Historiker, Besitzer einer umfangreichen Privatbibliothek, von 1748 bis 1754 stand Johann Joachim Winckelmann als Bibliothekar in Bünaus Diensten; I 41 Büsching, Anton Friedrich (1724 – 1793), evangelischer Theologe und Geograph; I 299 Büttner; I 275 Bunsen, Christian Carl Josias Freiherr von (1791 – 1860), preußischer Diplomat und Altertumsforscher; I 262, 284 | II 485, 493 f., 544 Burckhardt, Jakob (1818 – 1897), schweizerischer Historiker und Kunsthistoriker, Prof. an der Universität Basel, Hörer Boeckhs; II 499, 505 Burkhardt, Gustav Emil (1820 – 1903), evangelischer Theologe; I 312 | II 546, 565, 573 Burmann, Pieter (Petrus Burmannus) (1668 – 1741), niederländischer klassischer Philologe, Bibliothekar, Historiker; I 137, 333 | II 508 Burnett, James Lord Monboddo (1714 – 1799), schottischer Jurist, Linguist und Philosoph; I 368 Bursian, Konrad (1830 – 1883), klassischer Philologe und Archäologe; II 421, 424, 485, 492 Busse, Anton Wilhelm Ferdinand (Wirkungsdaten: um 1844), klassischer Philologe, Schuldirektor; II 611 Buttmann, Alexander (1813 – 1893), klassischer Philologe; II 657 Buttmann, Philipp Karl (1764 – 1829), Bibliothekar, klassischer Philologe, Gymnasiallehrer, 1812 – 1827 Leiter der lateinischen Sektion von Boeckhs philo-
Choiseul-Gouffier Personenglossar logischem Seminar; I 16, 157, 213, 352, 355, 363, 370 ff. | II 447, 546 f., 567, 577, 598, 657
C Cadalvène, Édouard de (1799 – 1852), französischer Historiker; II 530 Caesar, Gaius Julius (100 – 44 v. Chr.), römischer Politiker, Feldherr und Schriftsteller, Diktator 49 – 44 v. Chr.; I 156, 168, 211, 273 | II 448, 512 f., 646 f. Caesar, Julius (1816 – 1886), klassischer Philologe, Bibliothekar, Hörer G. Hermanns und K. O. Müllers; II 654 Calcidius siehe Chalcidius Caligula (12 – 41), Spitzname von Gaius Caesar Augustus Germanicus, römischer Kaiser 37 – 41; II 438, 646 Camerarius der Ältere, Joachim (1500 – 1574), deutscher Humanist und Gräzist; I 243 Campanari, Secondiano (1808 – 1855), italienischer Jurist und Archäologe; II 539 f., 543 Canina, Luigi (1795 – 1856), italienischer Archäologe und Architekt; I 296 | II 485, 494 Canini, Angelo (1521 – 1557), italienischer Philologe; I 371 Cantor, Moritz Benedikt (1829 – 1920), Mathematiker und Historiker; II 586 Cardwell, Edward (1787 – 1861), englischer Historiker; II 530 Casaubonus, Isaac (1559 – 1614), französischer Humanist; I 133, 243 | II 471 Cato, Marcus Porcius C. der Ältere (234 – 149 v. Chr.), römischer Politiker, Feldherr und Schriftsteller; I 116, 182, 237, 252 ff. Catullus (Catull), Gaius/Quintus Valerius (1. Hälfte 1. J h. v. Chr.), lateinischer Elegiker; I 127, 211 | II 460
*467
Cavedoni, Celestino (1795 – 1865), italienischer Numismatiker; II 591 Caylus, Anne Claude Philippe (1692 – 1765), französischer Archäologe und Kupferstecher; I 299 | II 523 Cellarius, Christoph (1638 – 1707), Historiker, klassischer Philologe und Orientalist; I 263 ff. | II 485, 510 Ceratinus, Jakob († 1530), niederländischer Humanist; I 348 Cervantes Saavedra, Miguel de (1547 – 1616), spanischer Dichter; I 126 – 128 Chairemon (Chäremon) von Alexandria (1. J h. n. Chr.), ägyptischer Priester, sto ischer Philosoph, Lehrer Neros; I 188 Chalcidius (4. J h.), lateinischer Platoniker; I 169 Chalkokondyles (Chalcondyles), Demetrios (1423 – 1511), byzantinischer Gelehrter, nach dem Fall von Byzanz Humanist in Italien; I 167 Champollion, Jean-François (1790 – 1832), französischer Ägyptologe; I 90 Champollion-Figeac, Aimé Louis (1813 – 1894), französischer Historiker; I 167 Champollion-Figeac, Jacques-Joseph (1778 – 1867), französischer Bibliothekar, Archäologe, Linguist; I 167 Chandler, Richard (1738 – 1810), englischer Reisender und Archäologe; I 252, 262 | II 591 Chappuis, Charles (1822 – 1897), Philosophielehrer; I 266 Charisius, Flavius Sosipater (4. J h.), lateinischer Grammatiker; I 373 Chigi, Sigismondo (1736 – 1793), italienischer Adliger, Schriftsteller, betrieb auch archäologische Studien; I 297 Choiseul-Gouffier, Marie-Gabriel- Florent-Auguste de (1752 – 1817), französischer Diplomat, Archäologe und Kunstsammler; I 297
*468
PersonenglossarChrist
Christ, Johann Friedrich (1700 – 1756), klassischer Philologe und Archäologe, Prof. an der Universität Leipzig; I 299 Christ, Wilhelm (1831 – 1906), klassischer Philologe, Prof. an der Universität München, Hörer Boeckhs; II 597 Chrysipp (3. J h. v. Chr.), griechischer Philosoph, „zweiter Gründer“ der Stoa; I 164, 316 Chrysostomos, Johannes († 407 n. Chr.), griechischer Kirchenvater; II 473 Cicero, Marcus Tullius (106 – 43 v. Chr.), römischer Politiker, Redner, Rhetoriker und Philosoph; I 13, 102, 116, 135 f., 168 f., 176, 178, 182, 186, 191, 193, 213, 228, 233, 235, 237 ff., 273, 291, 317, 372 | II 400, 401, 438, 448, 453, 460, 644, 646 ff. Cilano, Georg Christian Maternus von (1696 – 1773), dänischer Arzt, Jurist und Historiker; II 510 Clarac, Charles Othon Frédéric JeanBaptiste comte de (1777 – 1847), französischer Archäologe; II 523 Clarke, Edward Daniel (1769 – 1822), englischer Mineraloge und Naturforscher, der verschiedene Forschungsreisen unternahm, u. a. durch Griechenland und Ägypten; I 262 Clarke, Samuel (1675 – 1729), englischer Theologe und Philosoph; II 639 Classen, Johannes (1805 – 1891), klassischer Philologe, Gymnasiallehrer und -direktor, Hörer G. Hermanns; I 332 | II 400, 469 Claudianus (Claudian), Claudius († nach 404 n. Chr.), lateinischer Dichter; I 211 Clavier, Étienne (1762 – 1817), französischer Philologe; I 276 | II 496, 500, 572 f. Clenardus siehe Cleynaerts, Nicolaes Clericus, Ioannes siehe Le Clerc, Jean Cleynaerts, Nicolaes (1493 – 1542), flämischer Gräzist und Orientalist, Verfasser
einer vielrezipierten griechischen Grammatik; I 370 Clinton, Henry Fynes (1781 – 1852), englischer Historiker; I 252, 256, 258 | II 477 f., 482 f., 503 Clitarch siehe Kleitarchos Clüver (Cluverius), Philipp (1580 – 1622), polnischer Geograph, Kartograph und Historiker; I 262, 265 Cobet, Carel Gabriel (1813 – 1889), niederländischer klassischer Philologe; I 68, 156 | II 421 f. Coelemann oder Colemann, Peter (Wirkungsdaten: 1586 – 1613), evangelischer Theologe, Konrektor des Pädagogiums in Stettin; I 350 | II 610 Comes, Natalis siehe Conti, Natale Conring, Hermann (1606 – 1681), Polyhistor; I 17 Constantin (Constantinus) siehe Konstantin der Große Conti, Natale (1520 – 1582), venezianischer Gelehrter und Historiker; I 311 Contzen, Leopold (1836 – 1918), Historiker, Gymnasiallehrer und -direktor; II 505 Conze, Alexander Christian Leopold (1831 – 1914), Archäologe und Kunsthistoriker; II 542 Coray siehe Koraes Cornarius (Cornar), Janus (1500 – 1558), deutscher Humanist, Philologe und Arzt, der Texte verschiedener antiker griechischer Autoren mit medizinischem Bezug herausgegeben und ins Lateinische übersetzt hat; I 159, 168 f. Cornificius, Quintus († 42 v. Chr.), römischer Politiker und Redner; I 193 Corradini, Francesco (1820 – 1888), italienischer Priester und klassischer Philologe; II 627
Demetrios I. Poliorketes Personenglossar
*469
Corsini, Edoardo (1702 – 1765), italienischer Historiker und Naturforscher; I 252, 256 f. | II 477, 478, 482
Curtius, Quintus C. Rufus (vmtl. 1. J h. n. Chr.), lateinischer Alexander-Historiker; I 189, 213 | II 448, 460
Corssen, Wilhelm Paul (1820 – 1875), klassischer Philologe, Hörer Boeckhs; I 348 | II 615, 631, 656
Cyrus siehe Kyros
Costard, George (1710 – 1782), französischer Geistlicher; I 322
Damm (Dammius), Christian Tobias (1699 – 1778), klassischer Philologe, Gymnasiallehrer und -direktor in Berlin; I 313 | II 626
Courier, Paul-Louis (1772 – 1825), französischer Gräzist, Schriftsteller, Offizier; II 459 Cousin-Despréaux, Louis (1743 – 1818), französischer Historiker; I 276 f. | II 497 Cramer, John Anthony (1793 – 1848), englischer Altertumswissenschaftler; I 266 Creech, Thomas (1659 – 1700), englischer Übersetzer, Schulleiter; I 126 Crelle, August Leopold (1780 – 1855); Mathematiker; II 585 Creuzer, Georg Friedrich (1771 – 1858), klassischer Philologe, Prof. an der Universität Heidelberg, Hörer Heynes in Göttingen; I 96, 240 f., 248, 286, 308, 312 – 315 | II 507 f., 510, 539, 543, 545 ff., 573 ff., 661 Crevier, Jean Baptiste Louis (1693 – 1765), französischer Historiker und Philologe; I 277 Crusius, Gottlieb Christian (1785 – 1848), klassischer Philologe, Kantor, Gymnasiallehrer; II 599, 600 Crusius, Siegfried Leberecht (1738 – 1824), Verleger und Buchhändler; II 638 Curtius, Ernst (1814 – 1896), Archäologe und Althistoriker, Prof. an den Universitäten Göttingen und Berlin, Hörer K. O. Müllers; II 485, 497, 504, 599 Curtius, Georg (1820 – 1885), klassischer Philologe, Prof. an den Universitäten Prag, Kiel und Leipzig, Hörer Boeckhs; I 352, 370 | II 409, 418, 595, 627, 634, 656, 658, 659
D
Damophilos (5. J h. v. Chr.), von Pindar in den Pythischen Oden erwähnt, nach Theben verbannt; I 112 Daniel, Hermann Adalbert (1812 – 1871), Gymnasiallehrer, Geograph; I 260 Dante Alighieri (1265 – 1321), italienischer Dichter; I 82, 243 | II 382, 426, 431 Dareios (Darius) III. († 330 v. Chr.), altpersisch „Dārayava(h)uš“, letzter Großkönig des Persischen Reichs 336 – 330 v. Chr.; II 537 Dawes, Richard (1708 – 1766), englischer Gelehrter, Vorsteher der Grammar School zu Newcastle; I 176, 203, 209, 245 Degen, Johann Friedrich (1752 – 1836), Gymnasiallehrer und Schriftsteller; I 48 Deinokrates (spätes 4. J h. v. Chr.), Architekt Alexanders des Großen; I 294 f. de la Borde siehe Laborde, Louis Joseph Alexandre de Delambre, Jean Baptiste Joseph (1749 – 1822), französischer Astronom, Mathematiker und Wissenschaftshistoriker; I 318, 322 De Luc, Jean André (1763 – 1847), schweizerischer Physiker; I 266 Demaratos aus Korinth (7. J h. v. Chr.), gehörte dem vornehmen Geschlecht der Bacchiaden an; I 579 Demetrios I. Poliorketes (ca. 337 – 283 v. Chr.), zweiter König (294 – 288 v. Chr.)
*470
Personenglossar
der Antigoniden-Dynastie, für die er Makedonien eroberte; II 447 Demetrius Chalcondyles siehe Chalkokondyles, Demetrios Demokrit (5.–4. J h. v. Chr.), vorsokratischer Philosoph; I 316, 327 | II 452, 602 Demosthenes (382 – 322 v. Chr.), athenischer Politiker und Redner; I 115 f., 162, 180, 182, 237 | II 405, 451, 453, 459, 579, 641, 650
Demetrius Chalcondyles
Diodor (1. J h. v. Chr.), griechischer Historiker; I 72, 253, 257, 273 | II 422, 447, 476, 543 Diogenes Laërtius (3. J h. n. Chr.), griechischer Philosophiehistoriker; I 189, 253, 316 Diogenes von Sinope („der Kyniker“) (4. J h. v. Chr.), griechischer Philosoph; II 537 Diognetus (3. J h. v. Chr.), Archon von Athen 264/263 v. Chr.; I 253
Dempster, Thomas (1579 – 1625), schottischer Historiker; II 509
Diomedes Grammaticus (spätes 4. J h.), lateinischer Grammatiker; I 373
Desmarets de Saint Sorlin, Jean (1595 – 1676), französischer Schriftsteller; I 323
Dionysios (Dionysius) Periegetes (von Alexandria) (2./3. J h. n. Chr.), griechischer Geograph; II 488
Detloff, Carl Moritz (1817 – 1890), Buchhändler und Verleger; II 502
Dionysios (Dionysius) von Halikarnassos († nach 7 v. Chr.), griechisch-römischer Rhetor und Historiker; I 184, 201, 218, 272 | II 450 ff., 474
Devarius, Matthaeus (ca. 1505 – 1581), griechischer Bibliothekar und Philologe; I 362 | II 650 Deventer, Wilhelm Konrad (Wirkungsdaten: um 1863); II 613 Didymos Chalkenteros (Anfang des 1. Jhs. n. Chr.), griechischer Grammatiker; I 158, 160, 190
Dionysius Thrax (2. J h. v. Chr.), griechischer Grammatiker; II 641 Dionysius Exiguus (6. J h. n. Chr.), Mönch und lateinischer Autor; I 255 Diophantos (Diophant) (3. J h. n. Chr.), griechischer Mathematiker; I 320
Dierbach, Johann Heinrich (1788 – 1845), Arzt, Botaniker und Pharmakologe; I 322 | II 567
Dissen, Ludolph Georg (1784 – 1837), klassischer Philologe; I 68, 112, 120, 134, 358 | II 421, 437, 440, 442, 650
Dikaiarchos (Dicæarch, Dikäarch) von Messene (4.–3. J h. v. Chr.), griechischer Universalgelehrter, Aristoteles-Schüler; I 260 f., 330
Dittrich, Ernst Moritz (1818 – 1847), klassischer Philologe, Gymnasiallehrer in Berlin; I 256
Dilthey, Julius Friedrich Karl (1797 – 1857), klassischer Philologe, Gymnasiallehrer und -direktor; II 628 Dindorf, Ludwig (1805 – 1871), klassischer Philologe; II 626 Dindorf, Wilhelm (1802 – 1883), klassischer Philologe; I 370 | II 626 Dio Cassius (2.–3. J h. n. Chr.), griechischer Historiker; I 272
Dodwell, Edward (1767 – 1832), irischer Archäologe, Maler und Reiseschriftsteller; I 262, 302 | II 544 Dodwell, Henry (1641 – 1711), irisch-englischer Theologe; I 253, 255 f., 258 | II 476, 478 f., 482, 483 Döderlein, Johann Christoph Wilhelm Ludwig (1791 – 1863), klassischer Philologe, Prof. an den Universitäten Bern und Erlangen, Hörer Boeckhs; II 434, 598, 616, 627
Eichhorn Personenglossar Doergens (Dörgens), Hermann (1832 – 1879), klassischer Philologe und Historiker; II 394 Döring, Friedrich Wilhelm (1756 – 1837), klassischer Philologe, Gymnasiallehrer und -direktor u. a. in Gotha; I 372 f. | II 661 Döring, Leberecht Immanuel (1786 – 1833), evangelischer Theologe und Privatgelehrter, Verfasser von Werken zur deutschen Prosodie und Metrik; II 651, 653 Donaldson, John William (1811 – 1861), englischer klassischer Philologe; I 370 | II 657 Donati, Sebastiano (1712–?), italienischer Jurist, Historiker; I 198, 262 | II 590 Donatus, Aelius (4. J h. n. Chr.), römischer Grammatiker; I 373 Doni, Giovanni Battista (1594 – 1647), italienischer Musiktheoretiker; II 590 Dornedden, Karl Friedrich (1770 – 1840) Bibliothekar; I 315 | II 574 D’Orville (Dorville), Jacques Philippe (1696 – 1751), niederländischer klassischer Philologe und Jurist; I 133 (Pseudo-)Drakon (Drako) von Stratoni keia, eigtl. Iakobos Diassorinos († 1562), byzantinischer Gelehrter, der dem antiken Grammatiker Drakon eine Schrift untergeschoben hat; I 160 Drakon (7. J h. v. Chr.), athenischer Politiker und Gesetzgeber; I 228 Droysen, Johann Gustav (1808 – 1884), Historiker, Prof. an den Universitäten Kiel, Jena und Berlin, Hörer Boeckhs; I 274, 276 | II 497, 499 Drumann, Wilhelm Karl August (1786 – 1861), Althistoriker, Prof. an der Universität Königsberg; II 499, 502, 505, 507 Du Cange (Ducange), Charles Du Fresne (1610 – 1688), französischer klassischer
*471
Philologe und bedeutender Lexikograph; II 626 f. Dufau, Pierre Armand (1795 – 1877), französischer Wirtschaftswissenschaftler; II 485, 491 Duncan, John Morison (1790 – 1851), englischer klassischer Philologe; II 626 Duncker, Max[imilian Wolfgang] (1811 – 1886), Historiker und Archivdirektor in Berlin; II 496, 498 Dureau de la Malle, Adolphe Jules César Auguste (1777 – 1857), französischer Naturwissenschaftler, Geograph und Historiker; II 508, 510, 515 Duruy, Victor (1811 – 1894), französischer Politiker und Historiker; II 497, 504 Dutens, Louis (1730 – 1812), französischer Historiker und Archäologe; I 325
E Eberhard, Johann August (1739 – 1809), evangelischer Theologe und Philosoph, Prof. an der Universität Halle; I 316 | II 599 Ebert, Friedrich Adolf (1791 – 1834), Bibliothekar; I 40, 47 | II 489 Eckermann, Karl (Wirkungsdaten: 1839 – 1849), Philosoph in Göttingen; II 490, 546, 561, 565, 568 Eckhel, Johann Joseph Hilarius (1737 – 1798), österreichischer Numismatiker, Altertumsforscher, Jesuit; I 254, 300 f., 303 Edler, Carl F. (Wirkungsdaten: um 1842); II 653 Eichhoff, Frédéric Gustave (1799 – 1875), französischer Philologe und Bibliothekar; II 607, 617, 625 Eichhoff, Karl Johann (1805 – 1882), Gymnasiallehrer und -direktor; II 636 Eichhorn, Johann Gottfried (1752 – 1827), evangelischer Theologe und Orientalist,
*472
PersonenglossarEichler
Prof. an den Universitäten Jena und Göttingen; I 272, 274 ff., 278 | II 496, 498 Eichler, Ludwig (1814 – 1870), Schriftsteller und Übersetzer; II 498 Eichstädt, Heinrich Carl Abraham (1772 – 1848), klassischer Philologe, Prof. an der Universität Jena; I 68, 107, 277 Ellendt, Friedrich Theodor (1796 – 1855), Historiker, klassischer Philologe; II 599 Ellissen, Georg Anton Adolf (1815 – 1872), Studium der Geschichte und Philologie in Göttingen und Berlin, Bibliothekar und Politiker; I 348 | II 614 Elvenich, Peter Joseph (1796 – 1886), katholischer Theologe, Prof. für Philosophie an der Universität Breslau; I 136 Elze, Karl Friedrich (1821 – 1889), Anglist, Literaturhistoriker, Hörer Boeckhs; I 22, 30, 32, 56, 60 | II 404, 407 – 409, 411, 414, 415 Émeric-David, Toussaint-Bernard (1755 – 1839), französischer Archäologe; II 568, 573, 576 Emmius, Ubbo (1547 – 1625), klassischer Philologe und Historiker; I 285 Empedokles (5. J h. v. Chr.), vorsokratischer Philosoph; I 316, 322 | II 555 Engel, Johann Jakob (1741 – 1802), Schriftsteller und Philosoph, Repräsentant der Berliner Aufklärung; I 109 Engelhardt, Friedrich Wilhelm (1793–?), Studium der Theologie und Philologie, Gymnasiallehrer und -direktor; II 618 Engelmann, Wilhelm (1808 – 1878), Bibliograph, Verleger und Buchhändler in Leipzig; I 46 | II 651 Ennius, Quintus (3.–2. J h. v. Chr.), lateinischer Dichter; I 224, 235, 250 Enslin, Theodor Johann Christian Friedrich (1787 – 1851), Verleger, Buchhändler und Bibliograph; II 651 Epaminondas († 362 v. Chr.), thebanischer Politiker und Feldherr; I 233
Ephoros (Ephorus) von Kyme (4. J h. v. Chr.), griechischer Historiker; I 272 | II 554 Epikur (341 – 270 v. Chr.), athenischer Philosoph, Gründer der nach ihm benannten Schule; I 43 | II 400 Erasmus, Desiderius (von Rotterdam) (1466 oder 1469 – 1536), niederländischer Humanist; I 243 | II 469, 614 Eratosthenes von Kyrene (3.–frühes 2. J h. v. Chr.), griechischer Universalgelehrter, Bibliothekar in Alexandria; I 13, 253, 261, 331 Erdmann, Johann Eduard (1805 – 1892), Philosoph, Rechtshegelianer, Prof. an der Universität Halle; II 445 Ernesti, Johann August (1707 – 1781), evangelischer Theologe und klassischer Philologe, Rektor der Thomasschule zu Leipzig; I 22, 69, 97, 168, 176, 245, 299 | II 401, 421, 438, 641, 646 ff. Ernesti, Johann Christian Gottlieb (1756 – 1802), klassischer Philologe, Prof. an der Universität Leipzig; II 599 Ersch, Johann Samuel (1766 – 1828), Bibliothekar und Lexikograph; I 39 f., 47 Eschenburg, Johann Joachim (1743 – 1820), Bibliothekar und Literaturhistoriker; I 299 Estaço (Statius), Aquiles (1524 – 1581), portugiesischer Humanist; II 523 Estienne (Stephanus), Henri (1531 – 1598), französischer Verleger und Philologe; I 156, 203, 333, 348, 354 f. | II 626 Euhemeros (um 400 v. Chr.), griechischer Mythograph; II 555, 573 Eukleides (Euklid), athenischer Politiker, Archon (403/402 v. Chr.); II 501 Euklid (um 300 v. Chr.), griechischer Mathematiker; I 16, 319, 321, 346 | II 500, 585 Euripides († ca. 406 v. Chr.), athenischer Tragödiendichter; I 92, 105, 115, 149, 156, 179, 185, 189, 207, 210 f. | II 432, 459, 472, 638
Fischer von Waldheim Personenglossar
*473
Euripides minor (5.–4. J h. v. Chr.), Sohn des Tragödiendichters Euripides; I 331
Fecht, Friedrich Wilhelm August (1821–?); II 641
Eusebius von Caesarea († 339/340 n. Chr.), griechischer christlicher Schriftsteller, sog. Vater der Kirchengeschichte; I 14, 161, 252, 256 f. | II 476 ff., 482
Fellows, Charles (1799 – 1860), englischer Altertumswissenschaftler, unternahm mehrere Reisen nach Kleinasien und entdeckte dabei u. a. die Lykische Stadt Xan thos, worüber er in mehreren Publikationen berichtete; I 262 | II 490, 533
Eutropius (Eutrop) (um 363 – 387 n. Chr.), lateinischer Historiker; I 169, 273 Ewerbeck, Christian Gottfried (1761 – 1837), Übersetzer; I 369
F Faber, Basilius (1520 – 1575), Gymnasiallehrer und -direktor; I 355 | II 627 Faber, Johannes (1574 – 1629), Arzt, Botaniker und Anatom; II 523 Fabius Pictor, Gaius (4.–3. J h. v. Chr.), römischer Adliger und Maler; I 233, 235 Fabius Planciades Fulgentius (5./6. J h. n. Chr.), christlicher Exeget heidnischer Literatur; I 311 Fabretti, Guiseppe Goffredo Ariodante (1816 – 1894), italienischer Archäologe; II 656 Fabretti, Raffaele (1618 – 1700), italienischer Antiquar; II 590 Fabricius, Johann Albert (1668 – 1736), klassischer Philologe, evangelischer Theologe; I 47, 49, 256 | II 508 Facciolati (Facciolatus), Jacopo (Jacobus) (1682 – 1769), italienischer Philologe; I 355 | II 627 Falck, Niels Nikolaus (1784 – 1850), Jurist und Politiker; I 192 Falkener, Edward (1814 – 1896), englischer Architekt; II 535 Faselius, August († 1884), Beamter; II 476, 478, 480, 482 Fea, Carlo (1753 – 1836), italienischer Archäologe, Bibliothekar, Priester; I 254, 298 | II 478, 482, 494, 523
Ferguson, Adam (1723 – 1816), schottischer Moralphilosoph; I 277 Feßler, Ignaz Aurelius (1756 – 1839), österreichisch-ungarischer Schriftsteller, Freimaurer, Orientalist, lebte um die Jahrhundertwende mehrere Jahre in Berlin; I 277 Festus, Sextus Pompeius (2. J h. n. Chr.), lateinischer Lexikograph; I 97 Feuerbach, Joseph Anselm (1798 – 1851), Archäologe und klassischer Philologe, Prof. an der Universität Freiburg; II 524, 527 Fichte, Johann Gottlieb (1762 – 1814), Philosoph, zuletzt Prof. an der Berliner Universität; I 203 | II 400 Ficino (Ficinus), Marsilio (1433 – 1499), italienischer Humanist; I 159, 169, 243 Fiedler, Franz (1790 – 1876), klassischer Philologe und Gymnasiallehrer, Hörer G. Hermanns; I 276, 312 | II 485, 492, 497, 501, 546 f. Filelfo (Philelphus), Francesco (1398 – 1481), italienischer Humanist; I 243 Fischer, Ernst Wilhelm (1813 – 1883), klassischer Philologe, Lehrer in Berlin und Hamburg; I 256 | II 477 ff., 482 Fischer, Johann Friedrich (1726 – 1799), klassischer Philologe und Philosoph, Rektor der Thomasschule zu Leipzig; I 371 Fischer, Theodor (1811–?); II 506 Fischer von Waldheim, Gotthelf (1771 – 1853), Geologe, Arzt und Zoologe; I 165
*474
Personenglossar
Flacius (Flaccius) Illyricus
Flacius (Flaccius) Illyricus, Matthias (1520 – 1575), kroatischer evangelischer Theologe und Kirchenhistoriker; I 68
Franz, Johannes (1804 – 1851), klassischer Philologe, Prof. an der Berliner Universität; I 370 | II 533, 589, 591, 612, 661
Flathe, Johann Ludwig Ferdinand (1799 – 1866), Philosoph und Historiker; I 276 | II 499
Frauenholz, Johann Friedrich (1758 – 1822), Kunsthändler und Verleger; I 303
Fleckeisen, Alfred (1820 – 1899), klassischer Philologe und Gymnasiallehrer; I 254, 266 | II 535, 592, 598 Fleetwood, William (1656 – 1723), englischer Theologe; II 591 Fleischer, Karl Moritz (1809 – 1876), Gymnasiallehrer und Publizist; II 546, 557, 561 Florus (2. J h.), Autor(en) unklarer Identität verschiedener lateinischer Texte; I 211, 273 | II 448 Forbiger, Albert (1798 – 1878), Geograph und klassischer Philologe; II 485, 491, 492 Forcellini, Egidio (1688 – 1768), italienischer Latinist und Lexikograph; I 116, 355 | II 598, 627 f. Forchhammer, Peter Wilhelm (1801 – 1894), klassischer Philologe und Archäologe; II 546 f., 552, 575, 580 Forster, Georg (1754 – 1794), Forschungsreisender; II 615 Fortia d’Urban, Agricole Joseph François Xavier Pierre Esprit Simon Paul Antoine marquis de (1756 – 1843), französischer Philologe und Historiker; I 188 | II 484, 488 ff. Foster, John (1731 – 1774), englischer Literatur- und Sprachwissenschaftler; I 351 | II 610 Fourmont, Michel (1690 – 1746), französischer Historiker, Archäologe und Ethnologe; I 188 Francke, Johann Valentin (1792 – 1830), estnischer klassischer Philologe; I 208 Frank (Franck), Othmar (1770 – 1840), I ndologe und Hebraist; I 318 Franke, Friedrich (1832 – 1905), Gymnasiallehrer; II 639
Freese, Carl Friedrich Heinrich (1807 – 1892), klassischer Philologe, Gymnasiallehrer und -direktor in Stargard; I 22, 30, 164 | II 404, 408 f., 411, 653 Freigius, Johann Thomas (1543 – 1583), spätscholastischer Philosoph, Jurist und Philologe, lehrte an den Universitäten Freiburg und Basel; I 135 Fréret, Nicolas (1688 – 1749), französischer klassischer Philologe und Historiker; I 218 | II 573 Freund, Wilhelm (1806 – 1894), klassischer Philologe und Gymnasiallehrer; I 352 | II 627 f. Frick, Otto Paul Martin (1832 – 1892), klassischer Philologe, Gymnasiallehrer und -direktor; II 409, 414, 592 Friedemann, Friedrich Traugott (1793 – 1853), Philologe, Gymnasiallehrer und -direktor, Archivdirektor; II 610 f., 614 Friederichs, Karl (1831 – 1871), Altertumswissenschaftler; II 533 Friedländer, Ludwig (1824 – 1909), Prof. der klassischen Philologie an den Universitäten Königsberg und Straßburg, Hörer G. Hermanns; II 515 Friedlein, Gottfried (1828 – 1875), Gymnasiallehrer und Mathematikhistoriker; II 586 Friedreich, Johannes Baptista (1796 – 1862), Gerichtsmediziner und Physiologe; II 564, 571 Friedrich II. (1712 – 1786), König von Preußen 1740 – 1786; II 396 Friedrichsen, Peter (1790 – 1873), evangelischer Theologe und Lehrer; I 292
Gellius Personenglossar
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Fries, Jakob Friedrich (1773 – 1843), Philosoph und Mathematiker; I 316
Leibarzt der Familie Mark Aurels; I 147, 316 | II 458
Fritsch, Ernst August (1801 – 1860), klassischer Philologe, Gymnasiallehrer; II 619, 625, 633, 638, 641, 650
Gallus, Cornelius († 26 v. Chr.), lateinischer Elegiker und römischer Politiker; II 515
Fritzsche, Franz Volkmar (1806 – 1887), klassischer Philologe, Prof. an der Universität Rostock; I 296
Gans, Eduard (1798 – 1839), Rechtsphilosoph, Hegelianer, Prof. an der Berliner Universität; I 284
Fronto, Marcus Cornelius (2. J h. n. Chr.), römischer Politiker und Rhetoriker, Lehrer des Marcus Aurelius; II 439, 453
Gardin-Dumesnil, Jean Baptiste (1720 – 1802), französischer Philologe; II 599
Fülleborn, Georg Gustav (1769 – 1803), klassischer Philologe, Popularphilosoph und Schriftsteller; I 23, 139 | II 459 Fulda, Friedrich Karl (1724 – 1777), evangelischer Theologe und Germanist; I 273, 352 | II 625 Fulgentius Planciades siehe Fabius Planciades Fulgentius Funck (Funccius), Johann Nicolaus (1693 – 1777), klassischer Philologe, Prof. an der Universität Rinteln; I 338 Funke, Karl Philipp (1752 – 1807), Lehrer, Publizist, Schulinspektor; I 24, 262, 265 Furlanetto, Giuseppe (1775 – 1848), italienischer Archäologe und Theologe; II 627 Furtwängler, Wilhelm (1809 – 1875), klassischer Philologe und Archäologe, Gymnasiallehrer; II 569 Fuss, Jean Dominique (1781 – 1860), Latinist, Gymnasiallehrer in Köln und Prof. an der Universität Lüttich (Liège, Belgien); I 286 | II 507, 510
G Gail, Jean François (1795 – 1845), französischer klassischer Philologe; II 567 Gaisford, Thomas (1779 – 1855), englischer klassischer Philologe und Theologe; II 653 Galen (Galenus) (129–nach 200), griechischer Arzt und Medizinschriftsteller,
Gassendi, Pierre (1592 – 1655), französischer Physiker, Mathematiker und Philosoph; I 323 Gast, John (1716 – 1788), irischer Erzdiakon; I 274, 277 Gatterer, Johann Christoph (1727 – 1799), Historiker, Prof. an der Universität Göttingen; I 167, 257, 273, 275 | II 478, 496, 498 f. Gaza, Theodorus (1398 – 1476), byzantinischer Gelehrter, nach dem Fall von Kon stantinopel Humanist in Italien; I 370 f. Gazes (Gaza/Gazis), Anthimos (1764 – 1828), griechischer Gelehrter und Politiker; I 262, 264 | II 626 Gedike, Friedrich (1754 – 1803), Studium der Theologie und der alten Sprachen in Frankfurt (Oder), Gymnasiallehrer und -reformer in Berlin; I 372 Gédoyn, Nicolas (1667 – 1744), französischer Kleriker, Schriftsteller und Übersetzer; I 323 Gehle, Augustin Gabriel (1700 – 1763), Konrektor in Celle, später Gymnasial direktor in Stade; II 650 Geissler, Christian Anton († 1856); I 40, 46, 48 Gelhud, Samuel; I 348 Gell, Sir William (1777 – 1836), englischer Archäologe; I 260, 262, 264 | II 485, 493, 590 Gellius, Aulus († nach 180), römischer Schriftsteller, Verfasser der „Noctes At-
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PersonenglossarGelon
ticae“, eines Miszellanwerkes, bestehend aus Texten verschiedenster Gattungen, mit einer großen inhaltlichen Bandbreite. Die „Attischen Nächte“ enthalten viele Zitate aus den und zum Teil auch Zusammenfassungen der zahlreichen von Gellius rezipierten griechischen und lateinischen Werke und sind daher eine wichtige Quelle für den Wissens- und Bildungsstand in der späten römischen Kaiserzeit; I 16, 116, 160, 176, 192 Gelon († 478 v. Chr.), Tyrann von Gela und Syrakus; I 300 Gemistos (Gemistus), Georgios (ca. 1360 – 1452), Pseudonym: Plethon, byzan tinischer platonischer Philosoph; I 12 Gennarelli, Achille (1819 – 1902), italienischer Archäologe und Jurist; II 530 Georges, Karl Ernst (1806 – 1895), klassischer Philologe und Lexikograph, Hörer K. O. Müllers; II 662 Georgiades, Anastasios (1773 – 1853), griechischer Arzt, Prof. an der Universität Athen; I 348 | II 614 Georgii, Ludwig (1810 – 1896), evangelischer Theologe, zuletzt Prälat und Generalsuperintendent in Tübingen; II 485, 492 Georgios Synkellos (Georgius Syncellus) († 810), byzantinischer Mönch und Historiker; I 252 Geppert, Karl Eduard (1811 – 1881), klassischer Philologe, Hörer Boeckhs; I 182, 312, 348 | II 572, 604, 618, 653 Gerhard, Eduard (1795 – 1867), Archäologe, Mitinitiator des 1829 in Rom gegründeten „Instituto di Corrispondenza Archeologica“, Prof. an der Berliner Universität, Hörer F. A. Wolfs und Boeckhs; I 30, 60, 300, 302, 312 | II 403 f., 408 f., 411, 493, 517, 523 f., 526, 532, 539, 540, 542, 546 f., 566 Gerlach, Franz Dorotheus (1793 – 1876), klassischer Philologe und Althistori-
ker, Prof. an der Universität Basel; I 276 | II 497, 501 ff., 505 Germanicus, Julius Caesar (15 v. Chr.–19 n. Chr.), Mitglied der kaiserlichen Familie, Feldherr und Dichter; I 169 Germar, Friedrich Heinrich (1776 – 1868), evangelischer Theologe; I 68 | II 421 Gervinus, Georg Gottfried (1805 – 1871), Historiker, Politiker, Prof. an den Universitäten Heidelberg und Göttingen; I 268 Gesenius, Friedrich Heinrich Wilhelm (1786 – 1842), evangelischer Theologe (Alttestamentler) und Orientalist, Prof. an der Universität Halle; I 174 | II 593 Gesner, Johann Matthias (1691 – 1761), klassischer Philologe, Prof. und Bibliothekar an der Universität Göttingen; I 21, 97, 131, 245, 355 | II 460, 627 Gessler, Friedrich (1844 – 1891), Bankier, Schriftsteller und badischer Landtagsabgeordneter; II 513 Gibbon, Edward (1737 – 1794), englischer Historiker; II 513 Giese, Albert (1803 – 1834), Linguist, Hörer Boeckhs; I 364 | II 654 f. Gilbert, Ludwig Wilhelm (1769 – 1824), Physiker, Chemiker; I 262 Gillies, John (1747 – 1836), schottischer Historiker; I 275, 277 | II 496 Gilly, David (1748 – 1808), Architekt in Berlin; I 299 Glandorp, Johann (1501 – 1564), deutscher Humanist; II 599 Gnipho, Marcus Antonius (1. J h. v. Chr.), lateinischer Grammatiker; I 188, 193 Godefroy (Gothofredus), Denis (1549 – 1622), französischer Rechtsgelehrter, erster Herausgeber des „Corpus iuris civilis“ (Lyon 1583), Prof. an den Universitäten Genf, Straßburg und Heidelberg; I 373
Gronovius Personenglossar
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Görenz, Johann August (1767 – 1836), klassischer Philologe, Bibliothekar, Gymnasiallehrer; II 451
Grässe, Johann Georg Theodor (1814 – 1885), Bibliothekar, Bibliograph, Museumsdirektor; I 40, 47 | II 489, 529
Görres, Johann Josef von (1776 – 1848), Historiker und Publizist; I 294, 314 | II 495, 545, 574
Graevius, Johann Georg (1632 – 1703), Historiker, klassischer Philologe; I 262, 286
Goethe (Göthe), Johann Wolfgang von (1749 – 1832), Dichter; I 88 | II 470, 552, 588 Göttling, Karl Wilhelm (1793 – 1869), klassischer Philologe und Archäologe, Hörer F. A. Wolfs und Boeckhs; I 110, 326, 350, 370 | II 509 f., 610 Goldsmith, Oliver (1728 – 1774), irischer Schriftsteller; I 275, 277 | II 496 Goltzius (Goltz), Hubert (1526 – 1583), niederländischer Numismatiker, Kupferstecher und Drucker; I 300 Gorgias (5.–4. J h. v. Chr.), griechischer Sophist und Philosoph; I 70 | II 424 Gori, Antonio Francesco (1691 – 1757), italienischer Archäologe und Historiker; I 301 Gossellin, Pascal François Joseph (1751 – 1830), französischer Historiker, Numismatiker und Geograph; I 264 | II 485 Gothofredus, Dionysius siehe Godefroy, Denis Gotthold, Friedrich August (1778 – 1858), Gymnasiallehrer, Rektor des Collegium Fridericianum in Königsberg, Hörer F. A. Wolfs; I 348 | II 613 f. Gräfe, Christian Friedrich (1780 – 1851), klassischer Philologe, Prof. an der Universität in Sankt Petersburg, Hörer G. Hermanns; I 354 Gräfenhan, Ernst Friedrich August (1807 – 1876), klassischer Philologe, Lehrer; I 240, 332 Gräffe (Graeffe), Johann Friedrich Christoph (1754 – 1816), evangelischer Theologe; I 350 | II 610
Graff, Georg (1790 – 1855), Oberlehrer in Wetzlar; I 274, 276 | II 497, 499 Grauert, Wilhelm Heinrich (1804 – 1852), klassischer Philologe und Historiker, Prof. an den Universitäten Münster und Wien; I 274 Gray, John, (1724 – 1811), englischer Historiker; I 274 Gregor von Nazianz (329 – 390), griechischer Kirchenvater, einer der drei kappadokischen Väter; II 394 Gregorius Corinthus (1070 – 1156), byzantinischer Metropolit und Grammatiker; I 167, 363 Gregorovius, Ferdinand (1821 – 1891), Schriftsteller; II 494 Greswell, Edward (1797 – 1869), englischer Geistlicher; II 478, 480 Grimm, Jacob (1785 – 1863), Germanist; II 597, 601, 609, 612 f., 619 Grimm, Johann Anton Joachim (1794 – 1846), Philologe, Hörer Boeckhs; I 210 Grocinus, Guilelmus (1446 – 1519), englischer Humanist; II 639 Groddeck, Gottfried Ernst (1762 – 1824), aus Schlesien stammender klassischer Philologe, Prof. an der Universität Vilnius; I 22 Gronovius, Jakob (1645 – 1716), deutschniederländischer Philologe, Historiker und Geograph, Prof. an den Universitäten in Pisa und Leiden, Sohn von Johann Friedrich Gronovius; I 282, 285 | II 523 Gronovius, Johann Friedrich (1611 – 1671), deutscher klassischer Philologe und His-
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PersonenglossarGrote
toriker, Prof. an der Universität Leiden, Vater von Jakob Gronovius; I 202, 243, 331
Gumpach, Johannes von († 1875), Astronom und Mathematiker; II 478, 480
Grote, George (1794 – 1871), englischer Historiker; II 497, 500, 506
Gurlitt, Johann Gottfried (1754 – 1827), klassischer Philologe, Gymnasiallehrer und -direktor; I 292, 299 | II 523 f.
Grotefend, August (1798 – 1836), klassischer Philologe; II 659 Grotefend, Carl Ludwig (1807 – 1874), Gymnasiallehrer, Leiter des Königlichen Münzkabinetts in Hannover, Sohn von Georg Friedrich Grotefend; II 513 Grotefend, Georg Friedrich (1775 – 1853), klassischer Philologe und Orientalist; I 346, 366, 372 | II 655 Grund, Johann Jakob Norbert (1755 – 1812), Schriftsteller; I 299 | II 522, 531, 538 Gruner, Christian Gottfried (1744 – 1815), Arzt, Botaniker, Medizinhistoriker; II 458 Gruppe, Otto Friedrich (1804 – 1876), klassischer Philologe und Philosoph, a. o. Prof. an der Berliner Universität; I 188 Gruterus (Gruter), Janus (1560 – 1627), niederländischer Philologe und Bibliothekar; I 137, 154 | II 590 Grynaeus, Simon (1493 – 1541), schweizerischer Humanist; I 169 Guadet, Joseph (1795 – 1881), französischer Pädagoge; II 491 Guattani, Guiseppe Antonio (1748 – 1830), italienischer Archäologe und Kunsthistoriker; I 263 | II 485 Gude (Gudius), Marquard (1635 – 1689), klassischer Philologe und Bibliothekar; I 300, 352 | II 590 Günther, Georg Friedrich Karl (1787 – 1825), klassischer Philologe, Gymnasiallehrer und -direktor, Hörer F. A. Wolfs und Schleiermachers; I 370 | II 660 f. Gürtler, Johann Daniel (1776 – 1846), Rektor, Diakon; I 20, 286 Guigniaut, Joseph Daniel (1794 – 1876), französischer klassischer Philologe und Archäologe; I 312 | II 545 ff.
Guthrie, William (1708 – 1770), schottischer Historiker, Journalist und Übersetzer; I 274 | II 496, 498 f.
H Haacke, Christian Friedrich Ferdinand (1781 – 1855), klassischer Philologe und Gymnasialdirektor in Stendal; II 507, 510 ff. Haas, Johann Gottfried (1737 – 1815), Sprachforscher und Lexikograph; I 370 | II 660 Haase, Friedrich (1808 – 1867), klassischer Philologe, Prof. an der Universität Breslau, Hörer Boeckhs; I 8, 16, 22, 30, 32, 50, 52, 54, 56, 372 | II 400, 409, 411, 413 Habicht, Ernst Karl (1776 – 1839), klassischer Philologe, Gymnasiallehrer und -direktor in Bückeburg; II 598 Hadrian (76 – 138), römischer Kaiser 117 – 138; I 218, 334 Hänel, Gustav Friedrich (1792 – 1878), Jurist und Historiker; I 47 Häser, Heinrich (1811 – 1885), Arzt und Medizinhistoriker; I 328 | II 588 Hagen, Erhard Michael Ludwig (1804 – 1866), Oberlehrer am Friedrichskollegium in Königsberg; II 499, 502 f., 505 Hain, Ludwig Friedrich Theodor (1781 – 1836), Schriftsteller, Bibliograph; I 40, 47 Haltaus, Karl Ferdinand (1811 – 1848), Historiker; II 499, 502, 505 Hamberger, Georg Christoph (1726 – 1773), Literaturhistoriker; I 39, 47 Hamilton, William (1730 – 1803), englischer Diplomat, Archäologe und Vul kanologe; I 302
Heindorf Personenglossar
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Hancarville, Pierre François Hugues d’ (1719 – 1805), französischer Kunsthistoriker und Kunstexperte; I 302
Hasse, Johann Gottfried (1759 – 1806), evangelischer Theologe und Orientalist; I 369
Hand, Ferdinand Gotthelf (1786 – 1851), klassischer Philologe, Hörer G. Hermanns; I 362, 364
Hauff, Karl Viktor (1753 – 1832), evangelischer Theologe; I 15, 22 | II 395
Hanésse, Carl Ludwig (1806 – 1834), Bibliothekssekretär in Darmstadt; I 40, 46, 48 Hannibal (247–zw. 183 und 181 v. Chr.), karthagischer Politiker und Feldherr; I 266 | II 485 Hardenberg, Georg Philipp Friedrich von (Novalis) (1772 – 1801), Dichter der Frühromantik; I 319, 341 Hardouin (Harduin), Jean (1646 – 1729), französischer Jesuit und Antiquar, Herausgeber einer Ausgabe von Plinius’ (maior) „Naturalis historia“ (1685); I 213 Harless, Gottlieb Christoph (1738 – 1815), klassischer Philologe und Literaturhistoriker; I 39, 46, 338 f. Harmodios (frühes 6. J h. v. Chr.), postum – für einen im Jahre 514 v. Chr. zusammen mit Aristogeiton verübten Anschlag gegen die athenischen Peisistratiden – geehrter Tyrannenmörder; II 529 Harpokration, Valerius (2. J h. n. Chr.), griechischer Grammatiker; I 98 Harris, James (1709 – 1780), englischer Schriftsteller, Philosoph und Politiker; I 357, 359 f., 369 | II 620 f., 635 Harrison, Gessner (1807 – 1862), amerikanischer klassischer Philologe; II 635 Hartung, Johann Adam (1801 – 1867), klassischer Philologe, Gymnasiallehrer und -direktor; I 150, 290, 354, 362 | II 547 f., 564, 582, 619, 632, 634, 650, 654 Hase, Heinrich (1789 – 1842), Archäologe und Kunsthistoriker, Königlich Sächsischer Hofrat und Inspektor der Antikenund Münzsammlung in Dresden; I 284
Haupt, Carl Gerhard (1778 – 1833), evangelischer Theologe; I 22 Haymann, Christoph Johann Gottfried (1738 – 1816), Studium in Pforta und Wittenberg, ab 1763 Rektor der Annenschule in Dresden; II 509 Haymann, L.; II 500 Hecker, Justus Friedrich Karl (1795 – 1850), Arzt, Medizinhistoriker, Prof. an der Berliner Universität; I 328 Hederich, Benjamin (1675 – 1748), Lexikograph, Gymnasiallehrer und -direktor in Großenhain; I 24, 313 | II 545, 564, 626 Heeren, Arnold Hermann Ludwig (1760 – 1842), Historiker, Prof. an der Universität Göttingen; I 241, 252, 274 f. | II 496, 498 f. Heffter, August Wilhelm (1796 – 1880), Jurist, Prof. an der Berliner Universität; I 284 Heffter, Moritz Wilhelm (1792 – 1873), Historiker und Gymnasiallehrer; II 546, 566, 619 Hegel, Georg Wilhelm Friedrich (1770 – 1831), Philosoph, ab 1818 Prof. an der Berliner Universität; I 24, 190, 276, 316, 368 | II 404, 495, 546, 562, 574 ff., 594 Hegesias von Magnesia (ca. 300 v. Chr.), griechischer Redner; II 452 Hegewisch, Dietrich Hermann (1740 – 1812), Historiker und Philosoph; I 256, 277 | II 476, 478 Heilbronner, Johann Christoph (ca. 1706 – 1747), Mathematiker; I 318 Heindorf, Ludwig Friedrich (1774 – 1816), klassischer Philologe, Hörer F. A. Wolfs; I 83, 132 f., 155 ff., 202 f., 208 | II 641
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PersonenglossarHeineccius
Heineccius, Johann Gottlieb (1681 – 1741), Jurist, Prof. an den Universitäten Halle, Franeker und Frankfurt (Oder); II 508, 510
Herbart, Johann Friedrich (1776 – 1841), Philosoph, Psychologe und Pädagoge; II 399
Heinrich, Karl Friedrich (1774 – 1838), klassischer Philologe, Prof. an den Universitäten Kiel und Bonn; I 205, 209
Herbst, Wilhelm (1825 – 1882), klassischer Philologe, Gymnasiallehrer und -direktor, Hörer Boeckhs; II 395, 397, 418
Heinsius, Nicolaus (1620 – 1681), niederländischer Latinist; I 203
Herder, Johann Gottfried (1744 – 1803), evangelischer Theologe, Philosoph, Kunst- und Literaturtheoretiker, Hofprediger und Generalsuperintendent in Weimar; I 239, 244 | II 601
Heinsius, Wilhelm (1768 – 1817), Bibliograph, Verleger, Buchhändler; I 38 (Pseudo-)Hekataios (Hekatäos) (ca. 100 v. Chr.) pseudonymer jüdischer Historiker, der den Namen des Hekataios von Abdera, der um 300 v. Chr. gelebt hat, als Pseudonym verwendete; I 182 Helmont, Franciscus Mercurius (1614 – 1699), flämischer Arzt; I 346 Hemsterhuis, Tiberius (1685 – 1766), niederländischer Humanist; I 141, 157, 203, 245, 353 | II 626 Henne, Anton (1798 – 1870), schweizerischer Historiker, Schriftsteller, Publizist; II 496, 498 ff. Henrichsen, Rudolph Johannes Frederik (1800 – 1871), dänischer Philologe; I 348 | II 613 f. Henschel, G. A. Louis (1806 – 1852), französischer Latinist und Lexikograph, Hörer Boeckhs; II 627 Henzen, Wilhelm (1816 – 1887), Archäologe und klassischer Philologe; II 591 Hephaistion (Hephästion) (2. J h. n. Chr.), griechischer Grammatiker, v. a. Metriker; I 367 Herakleides Pontikos (Heraklides Ponticus) (4. J h. v. Chr.), Philosoph, Schüler Platons; I 211 Heraklit von Ephesos (5. J h. v. Chr.), vorsokratischer Philosoph; I 246, 316 f., 356 | II 384, 559, 631 Hérault (Heraldus), Didier (1579 – 1649), französischer Philologe und Jurist; I 284
Hermann, Gottfried (1772 – 1848), klassischer Philologe, Prof. an der Universität Leipzig; I 64, 68, 70, 78, 86, 88, 98, 100, 112, 156, 170, 184, 203, 207, 209 f., 245 f., 296, 312, 340, 356 f., 362 – 368, 370 f. | II 421 f., 437, 439 f., 443, 445f. , 452, 479, 492, 538, 545, 574 f., 578, 592, 619, 638, 641, 652 f., 658 Hermann, Karl Friedrich (1804 – 1855), klassischer Philologe, Prof. an den Universitäten Marburg und Göttingen, Hörer Gottfried Hermanns; I 254, 256, 284 Hermann, Martin Gottfried (1754 – 1822), klassischer Philologe; I 312 f., 315 Hermes, Karl Ferdinand (Wirkungszeit: 1840 – 1851), Realschullehrer in Berlin; II 604, 618, 625 Hermesianax von Kolophon (um 300 v. Chr.), griechischer Elegiker; II 578 Herodes Atticus (101 – 177), griechischer Politiker, Redner und Mäzen; II 453, 590 Herodian (3. J h. n. Chr.), griechisch-römischer Historiker; I 16, 132, 146, 272, 370 Herodot (5. J h. v. Chr.), griechischer Historiker; I 114, 162, 192, 210 f., 252, 253, 260 f., 273, 326 | II 451 ff., 457, 460, 471 f., 486, 488 f., 534, 641 Herrig, Ludwig (1816 – 1889), Philologe, Gymnasiallehrer in Berlin; II 600 Hertzberg, Wilhelm Adolf Boguslaw (1813 – 1879), klassischer Philologe und
Hoffmann Personenglossar Übersetzer, Gymnasiallehrer und -direktor; I 292 Hesiod (vermutlich 8. J h. v. Chr.), früher griechischer Dichter; I 83, 107, 205, 208 f., 260 f., 311 f. 322 | II 438, 449, 457, 488, 554, 566, 573 f., 578, 581 Hesychios (Hesychius) von Alexan dria, griechischer Gelehrter unsicheren Datums, Verfasser eines alphabetisch angeordneten Lexikons; I 16, 98 f., 159, 314 | II 543, 559, 570 Hettner, Hermann (1821 – 1882), Kunst- und Literaturhistoriker, ab 1855 Direktor der Königlichen Antikensammlung und Prof. der Kunstgeschichte an der Kunstakademie in Dresden; I 292 | II 524, 528 Heumann, Christoph August (1681 – 1764), evangelischer Theologe, Philosophiehistoriker und Polyhistor; I 39, 137 Heyne, Christian Gottlob (1729 – 1812), A ltertumswissenschaftler, Prof. der Poetik und der Beredsamkeit sowie Bibliothekar an der Universität Göttingen und in beiden Positionen der Nachfolger von J. M. Gesner; I 122, 131, 160, 207, 244 f., 283, 285, 292, 308, 312 f., 332 | II 523 f., 527, 573 Heyse, Karl Wilhelm Ludwig (1797 – 1855), klassischer Philologe und Linguist, Hörer Boeckhs; II 595, 601, 612 Hieron I. († 467/466 v. Chr.), Tyrann von Gela und Syrakus; I 300 Hieronymus, Sophronius Eusebius (307 – 420), lateinischer Kirchenvater, Übersetzer der Septuaginta; I 252, 256 f., 325 | II 394 Hipparchos (Hipparch) von Athen († 514 v. Chr.), Sohn des Peisistratos und wie dieser Tyrann von Athen 528/527 – 514; II 590 Hipparchos (Hipparch) von Nikäa (2. J h. v. Chr.), griechischer Astronom, Geograph und Mathematiker; I 320
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Hippias von Elis (spätes 5. J h. v. Chr.), griechischer Sophist und Universalgelehrter; I 129, 330 | II 470 Hippokrates von Kos (5.–4. J h. v. Chr.) griechischer Arzt und Namensgeber für zum Teil pseudonyme Schriften des des „Corpus Hippocraticum“; I 211, 328 | II 449, 458 Hirsch, August (1817 – 1894), Mediziner; II 588 Hirt, Aloys (1759 – 1837), Archäologe und Kunsthistoriker, Prof. an der Berliner Universität; I 213, 292, 296 – 299 | II 522 ff., 527, 531 f., 536, 538, 557 f. Hirzel, Karl (1808 – 1874), klassischer Philologe, Gymnasiallehrer und -direktor, Prof. an der Universität Tübingen; I 240 | II 409, 418 Hirzel, Ludwig (1838 – 1897), Literaturhistoriker; II 654 Hittorff, Jacob Ignaz (1792 – 1867), französischer Architekt und Archäologe; II 538 Höck, Karl Friedrich Christian (1794 – 1877), klassischer Philologe und Althistoriker, Prof. und Oberbibliothekar an der Universität Göttingen; I 276 | II 497, 502 Hoefer (Höfer), Albert (1812 – 1883), Prof. für orientalische Sprachen, vergleichende Sprachwissenschaft und altdeutsche Philologie an der Universität Greifswald; II 608, 612 f. Hoffa, Joseph (1803 – 1853), klassischer Philologe, Privatdozent an der Universität Marburg; II 512 Hoffmann, Friedrich (1797 – 1836), Geologe, Prof. an den Universitäten Halle und Berlin; II 493 Hoffmann, Samuel Friedrich Wilhelm (1803 – 1872), klassischer Philologe, Bibliograph; I 22, 32, 40, 46 f., 286 | II 409
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PersonenglossarHofmann
Hofmann, Friedrich (1820 – 1895), Studium in Halle und Berlin, Lehrer am Gymnasium zum Grauen Kloster, ab 1864 Stadtschulrat in Berlin; II 512 Homer, überlieferter Name des Autors der „Ilias“ und der „Odyssee“ (beide 8./7. J h. v. Chr.) und (verlorener) anderer Dichtungen; I 27, 71, 77, 82 f., 93, 97 f., 106 f., 109, 122 f., 126 f., 129, 157, 159 – 162, 167, 182, 187, 205, 207, 209 ff., 224 f., 230, 260 f., 265, 308 f., 311 f., 322, 331, 365, 372 | II 425, 438, 442, 449, 457, 460, 488, 498, 554, 556, 558 – 561, 569, 573 f., 581, 626, 639, 658 Hoogeveen, Hendrik (1712 – 1791), niederländischer klassischer Philologe; I 363 Hopfensack, Johann Christian Wilhelm August (1801 – 1874), Studium der Theologie und Philologie in Leipzig, Dichter geistlicher Lieder, Gymnasiallehrer; I 282 | II 508, 510 Horatius (Horaz), Quintus H. Flaccus (67 – 8 v. Chr.), römischer Dichter des Maecenas-Kreises; I 93, 98, 105, 107, 131 f., 135, 159 f., 164, 205, 211 | II 449, 460, 652 Hubmann, Johann Georg (1804–?), klassischer Philologe, Chronist, Pädagoge; I 22, 32, 64, 68 | II 421 Hudemann, Ernst Eduard (1811 – 1889), Althistoriker, Gymnasiallehrer; II 628 Hudtwalcker, Martin Hieronymus (1787 – 1865), Jurist, Senator in Hamburg; I 284 Hübler, Daniel Gotthold Joseph (1734 – 1805), Philosoph, Gymnasiallehrer und -direktor; I 275, 279 | II 499, 505 Hübner, Emil (1834 – 1901), klassischer Philologe, Mitarbeiter beim „Corpus Inscriptionum Latinarum“ an der Königlich Preußischen Akademie der Wissenschaften und Prof. an der Berliner Universität; II 599 Hüllmann, Karl Dietrich (1765 – 1846), Historiker; I 276, 284 | II 496, 500
Hülsemann, Heinrich Christoph Friedrich (1771 – 1835), klassischer Philologe; I 133, 210, 371 Huet (Huetius), Pierre Daniel (1630 – 1721), französischer Bischof, Philologe; I 140 Hug, Johann Leonhard (1765 – 1846), kathol ischer Theologe (Alttestamentler) und Orientalist; I 207, 314 | II 545, 574 Humboldt, Alexander von (1769 – 1859), Geograph, Naturwissenschaftler und Forschungsreisender; II 436, 585 Humboldt, Wilhelm von (1767 – 1835), preußischer Staatsmann, Sprachforscher und Philosoph; I 12, 80, 128, 344, 346, 352, 370 | II 404, 406, 594 f., 623, 635 f. Huschke, Immanuel Gottlieb (1761 – 1828), Gräzist, Prof. an der Universität Rostock; I 182 Huschke, Philipp Eduard (1801 – 1886), Altertumswissenschaftler und Juris, Prof. an der Universität Breslau; II 508 ff., 512, 656 f. Hyginus (2. J h. n. Chr.), (vermutlich pseudonymer) Autor zweier lateinischer mythographischer Handbücher; I 311 Hypereides (Hyperides) (390/389 – 322 v. Chr.), athenischer Politiker und Redner; I 164 I
Ideler, Christian Ludwig (1766 – 1846), Astronom, Verfasser von Werken zur antiken Astronomie, Vater von Julius Ludwig Ideler, Hörer F. A. Wolfs; I 18, 250, 254, 256 f., 322 | II 475 f., 478 ff., 482, 561 Ideler, Julius Ludwig (1809 – 1842), klassischer Philologe, Sohn von Christian Ludwig Ideler; I 18 Inwood, Henry William (1794 – 1843), englischer Architekt und Archäologe; I 296 Iophon (5. J h. v. Chr.), griechischer Tragiker, Sohn des Sophokles; I 94 | II 445
Kallikles Personenglossar Irmisch, Gottlieb Wilhelm (1732 – 1794), klassischer Philologe, Gymnasialdirektor; I 132 Isler, Meyer (1807 – 1888), klassischer Philologe, Bibliothekar; II 497, 502, 511 Isokrates (4. J h. v. Chr.), athenischer Redner und Philosoph; I 16, 348 | II 472
J Jablonski (Jablonsky), Paul Ernst (1693 – 1757), evangelischer Theologe und Orientalist, Prediger und Prof. an der Universität Frankfurt (Oder); II 574 Jacob, August Ludwig Wilhelm (1789 – 1862), klassischer Philologe; I 459, 552 Jacobi, Eduard Adolf (1796 – 1865), Studium der Theologie und Philologie in Göttingen, evangelischer Theologe, Gymnasiallehrer; I 312 | II 564, 626 Jacobitz, Karl Gottfried (1807 – 1887), klassischer Philologe und Gymnasiallehrer; I 626 f. Jacobs, Christian Friedrich Wilhelm (1764 – 1847), klassischer Philologe, Numismatiker und Schriftsteller; I 155, 203, 298, 373 | II 459, 660 f. Jacobs, Rudolf (1809 – 1877), klassischer Philologe, Gymnasiallehrer; II 633 Jahn, Otto (1813 – 1869), klassischer Philologe und Archäologe, Prof. an den Universitäten Leipzig und Bonn; II 492, 539, 542, 591 Jani, Christian David (1743 – 1790), klassischer Philologe, Gymnasiallehrer und -direktor; I 131 Jenicke, Eduard (Wirkungsdaten: 1843 – 1856), klassischer Philologe, Mitglied der Griechischen Gesellschaft in Leipzig; I 48 Jöcher, Christian Gottlieb (1694 – 1758), Polyhistor, Lexikograph, Bibliothekar; I 38, 46, 48
*483
John, Johann Friedrich (1782 – 1847), Apotheker, Chemiker; II 531, 538 Jomard, Edme François (1777 – 1862), französischer Geograph und Orientalist; I 164 Jones, Sir William (1746 – 1794), englischer Orientalist; I 314 Jost, Isaak Markus (1793 – 1860), Historiker, Pädagoge, Hörer F. A. Wolfs und Boeckhs; II 498 Judas, Auguste-Célestin (1805 – 1873), französischer Militärarzt und Orientalist; II 593 Jülg, Bernhard (1825 – 1886), klassischer Philologe und Orientalist; I 370 Julian gen. Apostata (331/332 – 363), letzter heidnischer Kaiser Roms 361 – 363; II 460 Julius Africanus (2.–3. J h.), christlicher griechischer Universalgelehrter; II 478 Junius, Franciscus (1589 – 1677), deutschniederländischer Kunstkritiker, Philologe und Antiquar; II 523 Justinus (Justin), Marcus Junianus J. Frontinus (2. J h.), lateinischer Historiker; II 543, 648 Justinian I. (482 – 565), römischer Kaiser in Byzanz 527 – 565; II 481 Juvenalis (Juvenal), Decimus Junius (1.–2. J h.), römischer Satirendichter; I 98
K Kärcher, Ernst Friedrich (1789 – 1855), klassischer Philologe, Direktor des Lyzeums zu Karlsruhe, Hörer Boeckhs in Heidelberg; I 352 | II 617, 627, 628 Kärcher, Karl (Wirkungsdaten: 1825 – 1839); II 485, 488, 492, 507, 510, 512 Kästner, Abraham Gotthelf (1719 – 1800), Mathematiker und Dichter; I 319 Kallikles (spätes 5. J h. v. Chr.), Gesprächspartner des Sokrates in Platons „Gorgias“; I 139, 236 f.
*484
PersonenglossarKallimachos
Kallimachos (Kallimachus) († um 240 v. Chr.), hellenistischer Dichter und Gelehrter; I 331 Kallisthenes (4. J h. v. Chr.), makedonischer Geschichtsschreiber; II 500 Kaltschmidt, Jacob Heinrich (1800 – 1872), Germanist, Lexikograph; II 607 Kanne, Johann Arnold (1773 – 1824), klassischer Philologe; I 315 | II 545, 574, 578 Kanngießer, Peter Friedrich (1774 – 1833), klassischer Philologe und Historiker, Prof. an der Universität Greifswald; I 22 Kant, Immanuel (1724 – 1804), Philosoph, Prof. an der Universität Königsberg; I 314, 356 f., 359, 368 f., 371 | II 385, 388, 619 Kapp, Johann Christian (1764 – 1793), klassischer Philologe, Gymnasiallehrer; I 260 | II 459 Karl der Große (747 – 814), Kaiser des Heiligen Römischen Reichs; II 560 Karsten, Simon (1802 – 1864), niederländischer klassischer Philologe; II 392 Kastor von Rhodos (1. J h. v. Chr.), griechischer Historiker; I 253 Katancsich, Matthias Petrus (1750 – 1825), kroatischer Philologe; II 489 Kaulfuss, Johann Samuel (1780 – 1832), klassischer Philologe, Gymnasiallehrer und -direktor in Posen; I 23 Kebes, Sokratesschüler (5.–4. J h. v. Chr.); I 211 | II 448, 457 f. Keil, Christian August Karl (1821 – 1865), Archäologe, Paläograph und Epigraphiker, Hörer Boeckhs; II 599 f., 629 Keil, Karl August Gottlieb (1754 – 1818), evangelischer Theologe; I 68 | II 421 Kelle, Johann Nepomuk (1829 – 1909), klassischer Philologe und Germanist; II 600 f. Kellermann, Olaus (1805 – 1837), dänischer klassischer Philologe und Epigraphiker; II 591
Kempelen, Wolfgang von (1734 – 1804), österreichischer Mechaniker; II 612 Kepler, Johannes (1571 – 1630), Astronom und Mathematiker; I 254 | II 566 Keppel, George Thomas (1799 – 1891), englischer Armeeoffizier und Forschungsreisender; II 490 Kiene, August Adolf (1812 – 1898), klassischer Philologe, Gymnasiallehrer; II 508, 511 Kiepert, Heinrich (1818 – 1899), Geograph, Topograph und Kartograph, Hörer Boeckhs; II 485, 490 f. Kimon († 449 v. Chr.), Sohn des Miltiades, athenischer Feldherr und Politiker; I 115 | II 534 Kinneir, John Macdonald (1782 – 1830), schottischer Diplomat, Reisender und Kartograph; I 266 | II 485 f. Kirchhoff, Adolf (1826 – 1908), klassischer Philologe, Hörer Boeckhs, Mitarbeiter am „Corpus Inscriptionum Graecarum“ und später Nachfolger Boeckhs an der Berliner Universität; II 656 Kirchner, Karl Christian Jakob (1787 – 1855), klassischer Philologe, Gymnasiallehrer und -direktor; I 164 Klausen, Henrik Nikolai (1793 – 1877), dänischer Theologe und Politiker; I 68 | II 421 Klausen, Rudolf Heinrich (1807 – 1840), klassischer Philologe, Hörer Boeckhs; I 290 | II 493, 568 Kleisthenes (6. J h. v. Chr.), athenischer Politiker, verantwortlich für die Kleisthenischen Reformen (508/507 v. Chr.); II 480 Kleitarchos (Clitarch) (4.–3. J h. v. Chr.), griechischer Historiker; II 460 Klenze, Clemens August Karl (1795 – 1838), Jurist, Prof. des römischen Rechts an der Berliner Universität; II 655 f. Kleomedes (1./2. o. 4. J h.), griechischer Astronomieschriftsteller; II 586
Krantor von Soloi Personenglossar Klotz, Reinhold (1807 – 1870), klassischer Philologe, Prof. an der Universität Leipzig, Hörer G. Hermanns; I 338, 362 | II 627 f., 650 Knight, Richard Payne (1751 – 1824), englischer Kunsthistoriker und Kunsttheoretiker; I 349, 357 | II 590, 622 Kobbe, Peter Ludwig Christian von (1793 – 1844), Jurist und Historiker; I 276 | II 497, 501 Koch, Erduin Julius (1764 – 1834), Literaturhistoriker; I 23 Koch, Karl Heinrich Emil (1809 – 1879), Arzt und Botaniker; I 266 Köchly, Hermann August Theodor (1815 – 1876), klassischer Philologe, Hörer G. Hermanns; II 428, 507 Köhler, Heinrich Karl Ernst (1765 – 1838), Archäologe und klassischer Philologe, Staatsrat; II 525 Köhne, Bernhard Karl von (1817 – 1886), Numismatiker und Archäologe, Hörer Boeckhs; I 301 | II 530 Köler, Georg David (1758 – 1818), Gymnasialdirektor in Detmold, Literaturwissenschaftler; I 265 Koen, Gisbertus (1736 – 1767), niederländischer klassischer Philologe und Jurist; I 363
*485
Koller, Franz von (1767 – 1826), österreichischer Diplomat und Kunstsammler; I 302 Konstantin der Große († 337), erster christlicher Kaiser Roms 306 – 337; I 282 | II 499, 502, 529 Kooten, Theodorus van (1749 – 1813), niederländischer klassischer Philologe, Schuldirektor; I 11, 22 | II 408 f. Kopernikus (Copernikus), Nikolaus (1473 – 1543), Astronom und Mathematiker; I 320, 324 | II 586 Kopisch, Rudolf (1811–?), Verfasser einer Dissertation über Aischylosʼ „Agamemnon“ (1839); II 429 Kopp, Ulrich Friedrich (1762 – 1834), Jurist und Paläograph; I 167 | II 591, 609 Koraes (Koray/Coray), Adamantios (1748 – 1833), griechischer Arzt, Sprachforscher und Übersetzer; I 82, 348 Korn, Selig (1803 – 1850), Pseudonym: Friedrich Nork, Schriftsteller, Satiriker und Mythologe; I 312 | II 564, 566 Kortüm, Johann Friedrich Christoph (1788 – 1858), Historiker, Gymnasiallehrer, später Universitätsprofessor in Bern und Heidelberg; I 276, 284, 286 | II 497, 500 f. Kosegarten, Ludwig Theobul (1758 – 1818), evangelischer Theologe; I 277
König, Christoph Gotthelf (1765 – 1832), klassischer Philologe, Rektor der Fürstenschule St. Afra in Meißen; I 160
Kraft, Friedrich Karl (1786 – 1866), klassischer Philologe, Lexikograph, Gymnasiallehrer; I 24, 272 | II 662
Königsmann, Bernhard Ludwig (1748 – 1835), Philosoph, Gymnasialdirektor; I 260
Krahner, Leopold Heinrich (1810 – 1884), klassischer Philologe, Gymnasiallehrer; I 224, 290
Köpke, Georg Gustav Samuel (1773 – 1837), klassischer Philologe, Gymnasiallehrer und Direktor des Gymnasiums zum Grauen Kloster in Berlin; II 507
Kramer, Gustav (1806 – 1888), klassischer Philologe und Theologe, Gymnasiallehrer, später Prof. an der Universität Halle, Hörer Boeckhs; II 539 f., 543
Kollár, Adam František (1718 – 1783), slowakischer Aufklärer, Direktor der Kaiserlichen Hofbibliothek in Wien; I 41
Krantor von Soloi († 276/275 v. Chr.), Philosoph der Platonischen („Alten“) Akademie; II 448, 458
*486
PersonenglossarKrarup
Krarup, Niels Bygom (1792 – 1842), dänischer Archäologe; II 635 Krates von Mallos (Krates Mallotes) (2. J h. v. Chr.), griechischer Philologe; I 333 Krause, August Wilhelm Ferdinand (1808–?), klassischer Philologe, Gymnasiallehrer; I 338 Krause, Johann Heinrich (1800 – 1882), klassischer Philologe und Archäologe, Kustos der Universitätsbibliothek und Prof. an der Universität Halle; I 300 | II 528, 539, 542, 544 Krebs, Johann Philipp (1771 – 1850), klassischer Philologe, Gymnasiallehrer; I 40, 46 f., 266 | II 629, 661 f. Kreuser, Johann Peter Balthasar (1795 – 1870), klassischer Philologe, Gymnasiallehrer in Köln, Schriftsteller, Hörer Boeckhs; I 350 | II 610, 614 Kreussler, Otto (1813 – 1897), klassischer Philologe, Gymnasiallehrer in Leipzig und Meißen; II 629
Kruse, Christian (1753 – 1827), Historiker, Gymnasiallehrer, Prof. an der Universität Leipzig; I 268, 274 f. Kruse, Friedrich Karl Hermann (1790 – 1866), Historiker, Gymnasiallehrer, Prof. an den Universitäten Halle und Dorpat, Sohn von Christian Kruse; I 260, 264 f., 268 | II 485, 488 Kübler, Otto (1827 – 1912), klassischer Philologe, Gymnasiallehrer und -direktor in Krotoschin (Krotoszyn) und Berlin; II 636 Kühner, Raphael (1802 – 1878), klassischer Philologe, Gymnasiallehrer; I 370 | II 608, 637, 657 Küster (Kuster), Ludolf (1670 – 1716), klassischer Philologe; I 190 Kugler, Franz Theodor (1808 – 1858), Kunsthistoriker und Schriftsteller; I 292 | II 522, 524, 527, 532, 536, 538 Kuhn, Emil (1807 – 1880), Jurist und Althistoriker in Dresden; I 282 | II 508, 513
Krische, August Bernhard (1809 – 1848), klassischer Philologe; I 316
Kuhn, Franz Felix Adalbert (1812 – 1881), Indogermanist und Sagenforscher, Gymnasiallehrer und -direktor; II 636
Kritz, Justus Friedrich (1798 – 1869), klassischer Philologe, Gymnasiallehrer, Hörer Boeckhs; II 649, 660
Kuithan, Johann Wilhelm (1760 – 1831), klassischer Philologe, Gymnasiallehrer und -direktor; I 209
Krjukov, Dimitrij (1809 – 1845), Pseudonym: Domenico Pellegrino, russischer klassischer Philologe und Historiker; I 292 | II 518
Kumas, Konstantinos Michael (1777 – 1836), griechischer klassischer Philologe; II 626
Krüger, C. G.; I 256 Krüger, Georg Theodor August (1793 – 1873), klassischer Philologe, Gymnasiallehrer und -direktor in Braunschweig; I 372 | II 659, 660 Krüger, Karl Wilhelm (1796 – 1874), klassischer Philologe, Gymnasiallehrer; I 190 | II 657 Krug, Wilhelm Traugott (1770 – 1842), Philosoph, Prof. an den Universitäten Königsberg und Leipzig; I 316
Kunisch, Johann Gottlieb (1789 – 1852), Gymnasiallehrer, Redakteur und Lexikograph in Breslau; I 274 Kyros (Cyrus) († 530 v. Chr.), altpersisch „Kūruš“, erster Großkönig des Persischen Reichs bis 530 v. Chr.; II 533
L Laborde (de la Borde), Louis Joseph Alexandre comte de (1773 – 1842), französischer Staatsmann und Verfasser von Reiseberichten; II 539 f.
Lazarus Personenglossar Lachmann, Karl (1793 – 1851), klassischer Philologe und Germanist, Prof. an der Berliner Universität, 1829 – 1851 Leiter der lateinischen Sektion von Boeckhs philologischem Seminar; I 190 Lachmann, Karl Heinrich (1808–?), schlesischer Althistoriker, 1839 an der Universität Breslau habilitiert, danach Gymnasiallehrer; I 274, 276 | II 501 Laelius, Gaius (140 v. Chr. Konsul), römi scher Politiker und Freund des Scipio Aemilianus; II 448 Lafontaine, August Heinrich Julius (1758 – 1831), Schriftsteller, Kanonikus am Magdeburger Domstift; I 158 Lajard, Jean-Baptiste Félix (1783 – 1858), französischer Diplomat und Archäologe; II 568 Lakemacher, Johann Gottfried (1695 – 1736), Orientalist und Gräzist, lehrte an der Universität Helmstedt; I 284 Lamberg-Sprinzenstein, Anton Franz de Paula von (1740 – 1822), Kunstsammler und Diplomat; II 540 Lambert, Johann Heinrich (1728 – 1777), schweizerisch-elsässischer Mathematiker und Universalgelehrter, Oberbaurat in Berlin; II 639 Lambin (Lambinus), Denis (ca. 1520 – 1572), französischer Humanist; I 131, 203, 243 Landvoigt, Friedrich August (1765 – 1836), Gymnasiallehrer; II 630 Lange, Adolph Gottlob (1778 – 1831), klassischer Philologe, Gymnasiallehrer, Hörer G. Hermanns; I 296 Lange, Christian Conrad Ludwig (1825 – 1885), klassischer Philologe, Prof. an den Universitäten Göttingen, Prag, Gießen und Leipzig; II 508, 510 f., 656 Lange, Eduard Reinhold (1799 – 1850), klassischer Philologe, Gymnasiallehrer
*487
und -direktor, Hörer G. Hermanns; II 546, 552, 576 Lange, Joachim (1670 – 1744), evangelischer Theologe; I 373 Lange, Wilhelm (1767 – 1831), klassischer Philologe in Halle, Hörer F. A. Wolfs; I 16 Lanzi, Luigi Antonio (1732 – 1810), italienischer Kunsthistoriker und Archäologe; I 296, 298 | II 523 f., 527, 622, 655 Lapie, Pierre (1779 – 1850), französischer Geograph und Kartograph; I 260 | II 485, 488 Larcher, Pierre Henri (1726 – 1812), französischer Philologe und Schriftsteller; I 253 Largeteau, Charles Louis (1791 – 1857), französischer Astronom; II 478, 480 Lasaulx, Ernst von (1805 – 1861), (Kultur-) Philosoph und Linguist; 1857 Rektor der Universität München; II 417, 504, 567, 570 Las Cases, Emmanuel Auguste Dieudonné Marius Joseph de (1766 – 1842), Pseudonym: A. Le Sage, französischer Offizier, Sekretär und Tagebuchschreiber Napoleons I.; I 274 Laskaris, Konstantinos (1434 – 1501), byzantinischer Humanist; I 160, 370 Lassen, Christian (1800 – 1876), norwegischer Indologe, lehrte in Deutschland; II 399, 655 Lauer, Julius Franz (1819 – 1850), klassischer Philologe, habilitierte sich 1846 an der Berliner Universität, Hörer G. Hermanns; I 312 | II 546 f., 566 Laurent, Johann Christian Moritz (1810 – 1876), klassischer Philologe, Lehrer; I 243, 256 | II 477 f. Lazarus, Moritz (1824 – 1903), Mitbegründer des Wissenschaftszweiges der Völkerpsychologie, Prof. an den Universitäten Bern und Berlin; II 601
*488
PersonenglossarLeake
Leake, William Martin (1777 – 1860), englischer Armeeoffizier, Topograph und Archäologe; I 262 | II 485, 490
Lens (Lenz), Andries Cornelis oder André Corneille (1739 – 1822), flämischer Maler; I 299
Le Bas, Philippe (1794 – 1860), französischer Philologe; II 592
Lentz, August Ferdinand (1820 – 1868), klassischer Philologe und Gymnasiallehrer; II 611
Lebrun (Le Brun), Louis (1770–ca. 1840), französischer Architekt; I 297 Le Clerc, Jean (1657 – 1736), schweizerischer Theologe und Philologe, lehrte am Kollegium der Remonstranten in Amsterdam; I 136 f., 159, 314 Lehmann, Hermann Friedrich Christoph (1821 – 1879), klassischer Philologe, Gymnasiallehrer; II 499 Lehne, Johann Friedrich Franz (1771 oder 1777 – 1836), Prof. der Schönen Wissenschaften, später Stadtoberbibliothekar, Zeitungsverleger und regionaler Geschichtsforscher in Mainz; II 512 Lehrs, Karl (1802 – 1878), klassischer Philologe, Gymnasiallehrer, ab 1845 Prof. an der Universität Königsberg, Hörer G. Hermanns; I 16 Leibniz (Leibnitz), Gottfried Wilhelm (1646 – 1716), Mathematiker und Philosoph; I 8, 14, 140, 343 | II 387, 391, 396, 400, 436, 445 Leland, Thomas (1722 – 1785), irischer Historiker, Geistlicher und Übersetzer; I 276 | II 499 Le Nain de Tillemont, Louis-Sébastien (1637 – 1698), französischer Historiker; jansenistischer Priester; I 278 | II 499, 502, 505 Lennep, Johannes Daniël van (1724 – 1771), niederländischer Sprach- und Literaturwissenschaftler, Prof. der griechischen und lateinischen Sprache an der Universität Groningen; I 353 | II 626 Lenormant, Charles (1802 – 1859), französischer Ägyptologe und Numismatiker; II 539 f., 543
Lenz, Harald Othmar (1798 – 1870), Naturhistoriker, Lehrer in Schnepfenthal; II 587 Leo X. (1475 – 1521), geboren als Giovanni de’ Medici, ab 1513 Papst Leo X.; I 243 Leo, Heinrich (1799 – 1878), Historiker und Politiker, bis 1827 a. o. Prof. für Geschichte an der Berliner Universität, ab 1830 o. Prof. an der Universität Halle; I 274 | II 496, 498 f., 504 Lepsius, Karl Richard (1810 – 1884), Ägyptologe, Prof. an der Berliner Universität, ab 1873 Oberbibliothekar der Königlichen Bibliothek in Berlin, Begründer der Ägyptologie im deutschsprachigen Raum, Hörer Boeckhs; II 477, 655 Le Puillon de Boblaye, Émile (1792 – 1843), französischer Militär, Geograph und Geologe; II 490 Le Roy, Julien David (1724 – 1803), französischer Architekt und Architekturschriftsteller, bereiste von Februar bis Juli 1755 Griechenland; I 262, 297 Lersch, Laurenz (1811 – 1849), k lassischer Philologe und Archäologe, Hörer Boeckhs; II 594, 604 Lessing, Gotthold Ephraim (1729 – 1781), Schriftsteller; I 202, 217, 238, 244, 299 | II 586 f. Letronne, Antoine Jean (1787 – 1848), französischer Altertumswissenschaftler; II 532, 536 – 539, 544, 600 Leukipp (5. J h. v. Chr.), Philosoph, bekannt als Vorgänger Demokrits; I 316 Leutsch, Ernst Ludwig von (1808 – 1887), klassischer Philologe, Hörer Boeckhs; II 653
Longinos (Longin), Kassios Personenglossar
*489
Levesque, Pierre-Charles (1736 – 1812), französischer Historiker, Gräzist, Radierer; I 276 | II 497, 505
Link, Heinrich Friedrich (1767 – 1851), Botaniker, Arzt, Prof. an den Universitäten Rostock, Breslau und Berlin; II 601, 605
Levezow, Konrad (1770 – 1835), Archäologe, Dramatiker, zunächst Gymnasiallehrer, später Prof. für Altertumskunde und Mythologie an der Berliner Akademie der bildenden Künste und ab 1826 zusätzlich Vorstand des Antiquariums in Berlin; I 299 | II 421 ff., 558
Lippert, Philipp Daniel (1702 – 1785), zunächst Zeichenlehrer an der Porzellanmanufaktur in Meißen, ab 1764 Professor der Antiken an der Dresdner Antikensammlung, Hrsg. der über 3000 Abdrücke von Gemmen umfassenden Lippertschen Daktyliothek; I 303
Lewis, George Cornewall (1806 – 1863), englischer Politiker und Autor, Übersetzer von K. O. Müllers „Die Dorier“ und von Boeckhs „Staatshaushaltung der Athener“; I 320 | II 497, 505, 642
Lipsius, Justus (1547 – 1606), flämischer klassischer Philologe, Jurist, Historiker und Literat, Prof. an den Universitäten Jena, Leiden und Löwen, spanischer Rat und Historiograph; I 156, 203, 349 | II 460
Leyser, Hermann (1811 – 1843), Historiker, Bibliothekar; II 567
Lisch, Georg Christian Friedrich (1801 – 1883), Archivrat am Geheimen und Hauptarchiv in Schwerin, forschte zur mecklenburgischen Landesgeschichte, Hörer von Boeckh; I 356 | II 617
Libri, Guillaume (1803 – 1869), italienischfranzösischer Mathematiker; I 137, 326 Lichtenberg, Georg Christoph (1742 – 1799), Naturforscher, Schriftsteller, Prof. an der Universität Göttingen; I 110 | II 435 f., 615 Lieber, Franz (1800 – 1872), Publizist, Jurist, Historiker; II 623 Liebetreu, Carl Ferdinand (1800–nach 1848), Lehrer am Gymnasium zum Grauen Kloster in Berlin; II 599 Liebrecht, Felix (1812 – 1890), deutsch-belgischer Historiker, Germanist und Sagenforscher; II 505 Ligorio (Ligorius), Pirro (1510 – 1583), italienischer Baumeister und Maler; I 262 Limburg Brouwer, Pieter van (1795 – 1847), niederländischer Arzt, klassischer Philologe und Historiker; I 312, | II 515, 546, 565, 573 Lindemann, Friedrich (1792 – 1854), klassischer Philologe, Gymnasialdirektor; I 350 | II 610
Liskovius (Liscovius), Karl Friedrich Salomon (1780 – 1844), Arzt und Physiologe in Leipzig; I 348 | II 572, 611, 614 Livius Andronicus (3. J h. v. Chr.), Übersetzer der Odyssee ins Lateinische; I 235 Livius, Titus (Anfang des 1. Jhs. n. Chr.), römischer Historiker; I 132 f., 211, 273 | II 448, 477 Lloyd, William Watkiss (1813 – 1893), englischer Schriftsteller; II 533 f. Lobeck, Christian August (1781 – 1860), klassischer Philologe, Prof. an der Universität Königsberg, Hörer G. Hermanns; I 312, 314, 352, 372 | II 547, 558, 573, 576, 578, 600, 608, 618, 630, 658 Löbell, Johann Wilhelm (1786 – 1863), Historiker, Lehrer in Breslau und Berlin, Prof. für Geschichte an der Universität Bonn, Hörer Boeckhs; II 496, 498 f. Longinos (Longin), Kassios († 272 n. Chr.), griechischer Philologe und platonischer Philosoph; I 14 f. | II 406, 430, 449
*490
Personenglossar(Pseudo-)Longinos
(Pseudo-)Longinos (Longin), vielleicht Dionysios Longinos (1. J h. n. Chr.), griechischer Rhetoriker, Autor der Schrift „Über das Erhabene“ (περὶ ὕψους); II 460
und -direktor in Göttingen; I 267, 352, 354 | II 627 f.
Lorentz, Rudolf (1804 – 1884), Gymnasiallehrer und -direktor, Hörer Boeckhs; I 18, 274 | II 496, 498 f.
Lukrez siehe Lucretius
Lorentzen, Karl (1817 – 1888), klassischer Philologe, Politiker; I 18 Lucas, Paul (1664 – 1737), französischer Orientreisender im Dienste Ludwig des XIV.; I 262 Lucian siehe Lukian Lucretius (Lucrez, Lukrez), Titus L. Carus (1. Hälfte 1. J h. v. Chr.), lateinischer Dichter, Autor des epikureischen Lehr gedichts „De rerum natura“; I 126, 323 Luden, Heinrich (1778 – 1847), Historiker; I 274 | II 496, 498 f. Louis (Ludwig) XIV. (1638 – 1715), französischer König 1643 – 1715; I 323 Ludwig I. von Bayern (1786 – 1868), bayerischer König 1825 – 1848; II 542 Lübke, Wilhelm (1826 – 1893), Kunst- und Architekturhistoriker, Generaldirektor der Großherzoglichen Kunstsammlung in Karlsruhe, Hörer Boeckhs; I 296 | II 520, 524, 528 Lübker, Friedrich Heinrich Christian (1811 – 1867), klassischer Philologe, Gymnasialdirektor in Parchim und Schleswig; I 22, 24, 52 | II 409, 411, 413, 511, 628 Lücke, Friedrich (1791 – 1855), evangelischer Theologe; Prof. an der Universität Bonn; I 68 | II 421 Lüder, August Ferdinand (1760 – 1819), Philosoph und Historiker, Prof. in Braunschweig; I 102, 274 | II 498 f. Lüders, Ludwig (1776 – 1822), Beamter im Herzogtum Sachsen-Altenburg; I 275, 318 Lünemann, Georg Heinrich (1780 – 1830), klassischer Philologe, Gymnasiallehrer
Lukian (Lucian) (2. J h. n. Chr.), griechischer Satiriker; I 157, 211 | II 449, 453, 459 f. Lunzi, Anastasius Graf von (1841–?), Hörer Boeckhs; II 615 Lutterbeck, Anton (1812 – 1882), katholischer Theologe und klassischer Philologe, Prof. an der Universität Gießen, Hörer Boeckhs; I 14, 50, 56, 60 | II 417 Luynes, Honoré Théodoric Paul Joseph d’Albert duc de (1802 – 1867), französischer Archäologe und Numismatiker; II 539, 542 Luzac, Jean (1746 – 1807), niederländischer Jurist und klassischer Philologe; I 284 Lygdamus (43 v. Chr.–?), Pseudonym des Autors einiger im „Corpus Tibullianum“ erhaltener lateinischer Gedichte; I 210 Lykophron (3. J h. v. Chr.), griechischer Dichter, Autor der „Alexandra“; I 98 | II 630 Lykurgos von Athen (Lykurg) († 324 v. Chr.), athenischer Politiker und Redner; I 150, 210, 228 f. | II 579 Lysander († 395 v. Chr.), spartanischer Politiker und Feldherr; II 579 Lysias (5.–4. J h. v. Cr.), athenischer Metöke und Redner; I 115, 177 | II 459 Lysippos (Lysipp) (4. J h. v. Chr.), griechischer Bildhauer; II 521 f.
M Machiavelli, Niccolò (1469 – 1527), floren tinischer Politiker, Philosoph und Geschichtsschreiber; II 503 Madvig, Johan Nikolai (1804 – 1886), dänischer klassischer Philologe, Politiker, Unterrichtsminister, Prof. an der Universität Kopenhagen; II 634, 638, 658 f. Maffei, Francesco Scipione (1675 – 1755), italienischer Schriftsteller und Gelehrter; I 198 | II 590
Matthiä (Matthiae) Personenglossar Mager, Karl Wilhelm Ernst (1810 – 1858), Literaturhistoriker, Gymnasialdirektor; II 414 Mahne, Willem Leonard (1772 – 1852), niederländischer klassischer Philologe, Hochschullehrer; II 629, 662 Mai, Angelo (1782 – 1854), italienischer klassischer Philologe, Bibliothekar, Kardinal; I 206, 256 Maittaire, Michael (1668 – 1747), englischer Gelehrter und Philologe französischer Herkunft, Verfasser von Aeneis-Dramatisierungen in neulateinischer Sprache; I 46, 168, 252, 363 Majer, Friedrich (1772 – 1818), Historiker; I 313 | II 564 Maltby, Edward (1770 – 1859), englischer Geistlicher, Bischof von Durham; I 350 | II 610 Malte-Brun, Conrad (1775 – 1826), französischer Geograph dänischer Herkunft; I 262 | II 484 Manetho (3. J h. v. Chr.), ägyptischer Priester und Historiker unter den frühen Ptolemäern; I 180 | II 477 Mangelsdorf, Karl Ehregott (1748 – 1802), Historiker, klassischer Philologe, Prof. an der Universität Königsberg; II 639 Manilius, Marcus (1. J h. n. Chr.), lateinischer Dichter, Autor eines astrologischen Lehrgedichts; I 187, 211 | II 460 Mannert, Konrad (1756 – 1834), Geograph, Historiker, Prof. an den Universitäten Landshut und München; I 264 f., 274, 321 | II 485, 488 f., 492 Manni, Domenico Maria (1690 – 1788), florentinischer Bibliothekar, Literaturwissenschaftler; I 326 | II 587 Manso, Johann Kaspar Friedrich (1760 – 1826), klassischer Philologe, Historiker, Gymnasialdirektor und Biblio-
*491
thekar in Gotha und Breslau; I 277, 280 | II 499 Manutius, Aldus Pius (1494/50 – 1515), italienischer Humanist, venezianischer Drucker, Herausgeber griechischer, lateinischer und italienischer Klassiker; I 131, 371 Marchi, Giuseppe (1795 – 1860), italienischer Jesuit und Archäologe; II 530 Marini, Luigi Gaetano (1742 – 1815), italienischer Museumsdirektor und Bibliothekar; I 165 Marinos (Marinus) von Tyros (frühes 1. J h. n. Chr.), griechischer Geograph und Quelle für Ptolemaios; II 486 Markland, Jeremiah (1693 – 1776), englischer klassischer Philologe; I 203, 245 Marquardt, Karl Joachim (1812 – 1882), klassischer Philologe, Gymnasialdirektor und Bibliothekar, Hörer Boeckhs und Schleiermachers; II 508, 511 f., 515 Martin (Martinus), Gregory (Gregorius) (ca. 1542 – 1582), englischer katholischer Priester und Bibelübersetzer; I 348 Martin, Johann Friedrich (1797 – 1870), klassischer Philologe; I 160 Martin, Thomas Henri (1813 – 1884), französischer Philosoph, Prof. in Rennes; I 322 | II 480 f., 586 f., 611 Martini, Georg Heinrich (1722 – 1794), klassischer Philologe, Gymnasiallehrer und -direktor; II 639 Masselin, J. G. (Wirkungsdaten: 1827 – 1844); II 485, 491 Matthiä (Matthiae), August Heinrich (1769 – 1835), klassischer Philologe, ab 1801 Direktor des Gymnasiums in Altenburg, ab 1808 herzoglich Gothaischer Kirchenund Schulrat zu Altenburg; I 20, 22 ff., 30, 208 f., 284, 334, 338, 363, 370 f. | II 407, 409, 458
*492
PersonenglossarMedici
Medici, Cosimo (Cosmus) de’ (1389 – 1464), florentinischer Politiker, Bankier und Mäzen; I 243 Medici, Lorenzo (Laurentius) de’ (1449 – 1492), florentinischer Bankier, Politiker und Mäzen; I 243 Mehlhorn, Friedrich (1792 – 1852), klassischer Philologe, Gymnasiallehrer, Schulleiter; I 370 | II 657 Meier, Georg Friedrich (1718 – 1777), Philosoph, Kunsttheoretiker, Mathematiker, Prof. und Prorektor in Halle; I 68 | II 421
Mendelssohn, Moses (1729 – 1786), Philosoph der jüdischen Aufklärung; I 14 Mengs, Anton Raphael (1728 – 1779), Maler und Kunsttheoretiker, sächsischer Hofmaler und Direktor der Kunstakademie in Dresden, später Hofmaler in Madrid, wiederholte Aufenthalte in Italien; I 299 Menn, Carl Franz Georg (1809 – 1870), klassischer Philologe, Oberlehrer in Düren, ab 1852 Direktor des Gymnasiums zu Neuss; I 282 | II 508 Mentelle, Edme (1730 – 1815), französischer Geograph und Historiker; I 265 | II 485, 493
Meier, Moritz Hermann Eduard (1796 – 1855), klassischer Philologe und Archäologe, Prof. an den Universitäten Greifswald und Halle, Hörer Boeckhs; I 178, 284 | II 400
Menzel, Wolfgang (1798 – 1873), Dichter, Literaturkritiker und Historiker; II 546, 567
Meiner, Johann Werner (1723 – 1789), klassischer Philologe, Gymnasialdirektor; I 369 | II 650
Mertian, Ignaz (1766 – 1843), katholischer Theologe, Weltpriester im Bistum Basel, Übersetzer aus dem Französischem; I 369
Meiners, Christoph (1747 – 1810), Philosoph, Ethnograph, Historiker, Prof. an der Universität Göttingen und Königlich Großbritannischer Hofrat; I 119, 210 f., 316 | II 459
Meton (5. J h. v. Chr.), athenischer Mathematiker und Astronom; I 253 f. | II 476, 479 f., 482 f.
Meißner (Meissner), August Gottlieb (1753 – 1807), Philosoph und Schriftsteller, Prof. an der Universität Prag, Konsistorialrat und Gymnasialdirektor in Fulda; I 277, 303 | II 500
Meurs (Meursius), Johannes van (1579 – 1639), niederländischer klassischer Philologe und Historiker; Prof. an den Universitäten Leiden und Sorø (Dänemark); I 265, 284, 314
Melanchthon, Philipp (1497 – 1560), Humanist, Reformator; I 165 Meletios (Meletius) (1661 – 1714), griechischer Geograph, Metropolit von Athen; I 262 Melissos (Melissus) (5. J h. v. Chr.), vorsokratischer Philosoph, Anhänger des Parmenides; I 317 Melville, Robert (1723 – 1809), schottischer General und Antiquar; I 266 Menander (4 – 3. J h. v. Chr.), athenischer Komödiendichter; I 236
Metrodor von Lampsakos (5. J h. v. Chr.), griechischer Homer-Exeget; II 559
Meusel, Johann Georg (1743 – 1820), Historiker und Lexiko- und Bibliograph, Prof. an den Universitäten Erfurt und Erlangen; I 39, 47, 303 Meyer, Ernst Heinrich Friedrich (1791 – 1858), Arzt und Botaniker; I 322, 326 | II 588 Meyer, Gottlob Wilhelm (1768 – 1816), evangelischer Theologe und Philosoph, Universitätsprediger zu Göttingen und Altdorf, Prof. und Stadtpfarrer zu Erlangen; I 68 | II 421
Moreau de Jonnès Personenglossar Meyer, Heinrich (1760 – 1832), schweizerisch-deutscher Maler und Kunstschriftsteller, Berater Goethes in Kunstangelegenheiten („Goethe-Meyer“); I 296, 298 | II 523 f. Meyer, Johann Leonhardt (1763 – 1806), klassischer Philologe, Gymnasialdirektor; II 510 Meyer, Leo (1830 – 1910), Indogermanist, Prof. an der Universität Dorpat; I 354 | II 569, 660 Micali, Giuseppe (1796 – 1844), italienischer Historiker; I 276 Michelet, Karl Ludwig (1801 – 1893), Philosoph, Prof. an der Berliner Universität, Hörer Hegels; I 190, 344, 368 | II 391, 594
*493
Möller, Johann Heinrich (1792 – 1867), Orientalist, Historiker und Geograph, ab 1817 Bibliothekar an der Herzoglichen Bibliothek in Gotha, zeitweilig auch Direktor des Kunst- und Naturalienkabinetts sowie Vorstand des Geheimen Archivs; II 485, 491 Moeris (Möris), Aelius (2. J h. n. Chr.), griechischer Lexikograph; I 97, 156 Mohnike, Gottlieb Christian Friedrich (1781 – 1841), evangelischer Theologe und Nordist; I 338 Mohr, Wilhelm (Wirkungsdaten: 1827 – 1840); II 604 Mollweide, Karl Brandan (1774 – 1825), Mathematiker und Astronom; I 262
Michelsen, Conrad Anton (1804 – 1862), evangelischer Theologe, Gymnasialdirektor; II 625
Mommsen, August (1821 – 1913), klassischer Philologe und Historiker, Gymnasiallehrer, Bruder von Theodor Mommsen; II 478
Middleton, Thomas Fanshaw (1769 – 1822), anglikanischer Bischof; II 619, 631
Mommsen, Theodor (1817 – 1903), Althisto riker, Prof. an der Berliner Universität, Initiator des Akademieprojekts „Corpus Inscriptionum Latinarum“, das auf die Sammlung aller lateinischen Inschriften abzielt, Nobelpreisträger für Literatur 1902; I 276 | II 478, 480, 497, 503, 529, 530, 591, 656
Milhauser, Karl Heinrich (1810–?), klassischer Philologe, Historiker, Hörer Boeckhs; I 30, 56, 60 | II 404, 407, 409, 411 Millin, Aubin Louis (1759 – 1818), französischer Archäologe, Numismatiker, Botaniker und Mineraloge; Konservator des „Cabinet des Antiques“ der „Bibliothèque nationale“ in Paris; I 263, 298 f., 302, 313 | II 523, 531 f.
Mone, Fridegar (1829 – 1900), klassischer Philologe und Historiker, Gymnasial lehrer; I 164 | II 497, 504
Millingen, James (1774 – 1845), niederländisch-englischer Archäologe und Numismatiker; I 302 | II 530, 558
Montesquieu, Charles-Louis de Secondat, baron de La Brède et de (1689 – 1755), französischer Philosoph; I 102, 230
Miltiades der Jüngere († um 489 v. Chr.), Vater des Kimon, athenischer Feldherr und Politiker; I 115
Montfaucon, Bernard de (1655 – 1741), französischer klassischer Philologe, Benediktiner (Mauriner); I 47, 164, 167, 348 | II 609
Mionnet, Théodore Edme (1770 – 1842), französischer Numismatiker; I 301 | II 529 f. Mitford, William (1744 – 1827), englischer Historiker; I 277 | II 497
Monboddo siehe Burnett, James
Montucla, Jean-Étienne (1725 – 1799), französischer Mathematiker; I 319 Moreau de Jonnès, Alexandre (1778 – 1870), französischer Forschungsreisender,
*494
PersonenglossarMorel
Verwaltungsbeamter und Statistiker; II 513 Morel, Jean Baptiste († 1772), katholischer Priester; I 137 Morell, Thomas (1703 – 1784), englischer Theologe, klassischer Philologe, Librettist; I 350 | II 610 Morgenstern, Karl (1770 – 1852), klassischer Philologe, Prof. an der Universität Dorpat; II 439 Moritz, Karl Philipp (1757 – 1793), Schriftsteller; I 313 | II 572 f. Morus, Samuel Friedrich Nathanael (1763 – 1792), Theologe, klassischer Philologe; I 68, 191 | II 421 Moschos (Moschus) (2. J h. v. Chr.), griechischer bukolischer Dichter; I 209 Moser, Georg Heinrich (1780 – 1858), klassischer Philologe, Gymnasialdirektor in Ulm, Hörer Boeckhs in Heidelberg; I 312 | II 545 ff. Movers, Franz Karl (1806 – 1856), katholischer Theologe an der Universität Breslau; II 557, 562 Mucius Scaevola, Quintus (140 – 82 v. Chr.), römischer Jurist und Pontifex Maximus; I 290 Mühlmann, Gustav Eduard (1812 – 1870), klassischer Philologe, Oberlehrer an der Thomasschule zu Leipzig; II 629 Müller, Adam (1779 – 1829), Nationalökonom, Schriftsteller und Publizist, lebte ab 1815 in Österreich; I 196 Müller, Carl (Wirkungsdaten: um 1862); II 515 Müller, Cornelius (1793 – 1879), klassischer Philologe, Gymnasiallehrer; I 24 Müller, Ferdinand Heinrich (1805 – 1886), Historiker und Geograph; II 495 Müller, Franz (1755 – 1816), Kartograph, Graveur; I 264
Müller, Friedrich Max (1823 – 1900), Indologe, Sprach- und Religionswissenschaftler, Prof. in Oxford; II 595, 602 Müller, Heinrich Dietrich (1819 – 1893), klassischer Philologe, Gymnasiallehrer; II 548, 568 Müller, Johann Wilhelm (Wirkungsdaten: um 1831), Gymnasiallehrer und -direktor in Marienberg; II 491 Müller, Johannes (1801 – 1858), Physiologe, Zoologe; I 326 Müller, Johannes von (1752 – 1809), schweizerischer Historiker, Staatsmann; I 274, 277 | II 496, 498 f. Müller, Karl Otfried (1797 – 1840), Archäologe und klassischer Philologe, Prof. an der Universität Göttingen, Hörer Boeckhs; I 128, 260, 266, 276, 284, 292, 310, 338 | II 404, 418, 485, 520, 523 f., 526 ff., 531 ff., 537, 543 – 546, 552, 555 ff., 561, 565, 570, 574 ff., 579, 649 Müller, Max siehe Müller, Friedrich Max Müller, Wilhelm Conrad (1812 – 1890), Germanist; II 543 Münter, Friedrich Christian Carl Hinrich (1761 – 1830), evangelischer Theologe, Historiker, Numismatiker und Archäologe deutscher Abstammung, 1788 Prof. an der Universität Kopenhagen, 1808 Bischof von Seeland; I 254, 314 Mützell, Wilhelm Julius Carl (1807 – 1862), klassischer Philologe, Gymnasiallehrer; I 22, 30, 56, 60 | II 404, 407 ff., 411, 633 Mullach, Friedrich Wilhelm August (1807 – 1882), klassischer Philologe und Neogräzist, Gymnasiallehrer, a. o. Prof. an der Berliner Universität, Hörer B oeckhs; II 615, 659 Munk, Eduard (1803 – 1871), klassischer Philologe, Lehrer, Hörer Boeckhs; II 653
Nibby Personenglossar *495 Muratori, Lodovico Antonio (1672 – 1750), italienischer Theologe, Historiker und Bibliothekar; II 590 Muretus, Marcus Antonius (1526 – 1585), französischer Humanist und Dichter; I 131, 167, 187, 203, 243 | II 460 Musaios (Musæus/Musäus), sowohl der Name eines Dichters aus dem 5. J h. n. Chr. („Musaeus Grammaticus“) als auch der eines viel früheren Autors griechischer Dichtungen; I 205 Musgrave, Samuel (1732 – 1780), englischer Arzt, Gräzist; I 253 Musuros, Markos (ca. 1470 – 1517), kretischer Gräzist in Italien, Titularerzbischof von Monembasia; Korrektor griechischer Texte für Aldo Manuzio den Älteren in Venedig; I 159 Muzel-Stosch, Heinrich Wilhelm (1723 – 1782), preußischer Offizier, später Königlicher Hofrat und als solcher Aufseher der Königlichen Kunst-, Antiquitätenund Medaillenkabinette in Berlin; I 303
N Nabonassar (8. J h. v. Chr.), akkadisch Nabû-naṣir, König von Babylon 747 – 733 v. Chr.; I 250, 252 | II 475 f., 481 Nägelé, Maximilian (Wirkungsdaten: 1846 – 1849), Privatdozent an der Universität Heidelberg; II 501 Nägelsbach, Karl Friedrich von (1806 – 1859), klassischer Philologe, Prof. an der Universität Erlangen, Hörer Boeckhs; II 546, 561, 569 Näke, August Ferdinand (1788 – 1838), klassischer Philologe, Prof. an der Universität Bonn; II 561 Naevius (Nævius), Gnaeus (3. J h. v. Chr.), lateinischer Dramatiker und Epiker; I 235 Nagel, Carol Ferdinand (Wirkungsdaten: um 1808), klassischer Philologe und Gymnasiallehrer; I 353
Nagel, Friedrich (Wirkungsdaten: um 1838); II 568 Nardini, Famiano (ca. 1600 – 1661), florentinischer Archäologe, Historiker und klassischer Philologe; I 262 Nast, Johann Jakob Heinrich (1751 – 1822), klassischer Philologe, evangelischer Theologe und Gymnasiallehrer in Stuttgart; II 507 Natale Conti (Natalis Comes) (ca. 1520 – 1582), Venezianischer Gelehrter; I 311 Neophron von Sikyon (2. Hälfte 5. J h. v. Chr.), griechischer Tragödiendichter; I 210 f. Neophythos (Neophytus Monachus) (14. J h.), byzantinischer Mönch und Mathematiker; II 585 Neophytos Kafsokalyvitis (Neophytus Peloponnesius) (1713 – 1784), orthodoxer Mönch und griechischer Grammatiker; I 371 Nepos, Cornelius († nach 28 v. Chr.), lateinischer Historiker und Biograph; I 211, 235 | II 448 Nero (37 – 68), mit vollem Namen: N. Claudius Caesar Augustus Germanicus, römischer Kaiser 54 – 68; II 499, 502 Nesselmann, Georg Heinrich Ferdinand (1811 – 1881), Orientalist, Philologe der baltischen Sprachen und Mathematikhistoriker, Prof. an der Universität Königsberg; I 318 Neue, Christian Friedrich (1798 – 1886), klassischer Philologe, Prof. an der Universität Dorpat, Hörer Boeckhs; II 631 Neuhäuser, Joseph (1826 – 1900), Philosoph, Prof. an der Universität Bonn; II 571 Newton, Isaac (1643 – 1727), englischer Mathematiker, Physiker und Astronom; II 566 Nibby, Antonio (1792 – 1839), italienischer Archäologe, Prof. in Rom; II 494
*496
PersonenglossarNiccolini
Niccolini, Antonio (1772 – 1850), italienischer Architekt und Bühnenbildner; II 537
Nonius Marcellus (3./4. J h. n. Chr.), lateinischer Lexikograph; I 97
Niclas, Johann Nicolaus (1733 – 1808), klassischer Philologe, Schuldirektor; I 21
Nonnos (Nonnus) (5. J h. n. Chr.), griechischer Epiker; I 107, 209
Niebuhr, Barthold Georg (1776 – 1831), Althistoriker; I 213, 276, 278 | II 496 – 499, 501 f., 505, 508, 510 f., 579
Noris, Enrico (1631 – 1704), italienischer Kirchenhistoriker, Kardinal, Bibliothekar; I 256 | II 478, 482
Nieupoort, Willem Hendrik (1670 oder 1674 – 1730), niederländischer Priester und Althistoriker, Prof. an der Universität Utrecht; II 509
Nork, Friedrich siehe Korn, Selig
Nigidius Figulus, Publius (1. J h. v. Chr.), römischer Universalgelehrter; I 327
Novalis siehe Hardenberg, Georg Philipp Friedrich von
O
Nikias († 413 v. Chr.), athenischer Feldherr und Politiker; II 500
Oberlin, Jeremias Jakob (1735 – 1806), französischer Philologe, Archäologe und Philosoph; I 264 f. | II 509
Nikomachos (Nikomachus) von Gerasa (1./2. J h. n. Chr.), neuplatonischer Mathematiker; II 585
Ocellus Lucanus (vermutlich 1. J h. v. Chr.), pseudonymer Autor einer pseudo-pythagoreischen Schrift; II 458
Nitsch, Paul Friedrich Achat (1754 – 1794), evangelischer Theologe und Althistoriker; I 265, 282
Oesterley, Carl (1805 – 1891), Maler, Lithograf, Radierer und Kunsthistoriker; II 527, 531, 533
Nitzsch, Karl Wilhelm (1818 – 1880), Historiker, Prof. an der Universität Königsberg, ab 1872 an der Berliner Universität, Leiter der „Monumenta Germaniae Historica“ an der Königlich Preußischen Akademie der Wissenschaften; I 284 | II 485, 499, 502, 509
Oeynhausen, Friedrich Adolf von (1795 – 1871), Schriftsteller, Geologe; I 82 | II 426
Niz, Andreas Christoph (1764 – 1810), klassischer Philologe, Gymnasialdirektor in Greifswald; II 626 Nolan, Frederick (1784 – 1864), irischer anglikanischer Theologe, 1832 zum Mitglied der Royal Society in London gewählt; II 477 Nolli, Giovanni Battista (1692 oder 1701 – 1756), italienischer Architekt, Kupferstecher und Kartograph; I 263 | II 485 Nolte (Noltenius), Johann Friedrich (1694 – 1754), klassischer Philologe, Prediger und Gymnasialdirektor; II 629, 662
Oikonomos (Oekonomos), Konstantinos (1780 – 1857), griechischer Gelehrter; I 348 | II 614 Olen, vermutlich legendärer früher griechischer Dichter; I 204 Olivier, Claude-Matthieu (1701 – 1736), französischer Schriftsteller und Jurist; I 276 | II 499 Oppert, Gustav Salomon (1836 – 1908), Indologe, Prof. an der Berliner Universität; I 254 Orelli (Orellius), Johann Kaspar von (1787 – 1849), schweizerischer klassischer Philologe und Theologe; II 591 Origenes (185–ca. 254), griechischer Theologe; I 316
Paulus von Tarsos Personenglossar
*497
Orpheus, legendärer thrakischer Sänger und Kultstifter; I 205, 209, 223, 225, 260 | II 587
Palm, Friedrich (1813 – 1871), klassischer Philologe, Gymnasiallehrer, Hörer G. Hermanns; II 629
Orsini (Ursinus), Fulvio (1529 – 1600), italienischer Humanist, Historiker; II 523
Panofka, Theodor (1800 – 1858), klassischer Philologe und Archäologe, Hörer Boeckhs; I 302 | II 523, 539 – 544, 558
Orsippus (8. J h. v. Chr.), griechischer Läufer aus Megara, der dafür berühmt war, als erster den Stadionlauf bei den Olympischen Spielen nackt gelaufen zu sein, vermutlich legendärer früher Olympischer Sieger 720 v. Chr.; I 170 Osacharas siehe Asandros Osann, Friedrich Gotthilf (1794 – 1858), klassischer Philologe, Prof. an der Universität Gießen, Hörer F. A. Wolfs und Boeckhs; I 14 | II 540, 591 Ouwaroff siehe Uvarov, Sergej Semenovich Overbeck, Johannes Adolf (1826 – 1895), Archäologe und Kunsthistoriker; II 524, 528, 533 f., 576 Ovidius (Ovid), Publius O. Naso (43 v. Chr.–17/18 n. Chr.), römischer Dichter; I 162, 211, 288 | II 448, 460
P Pacuvius, Marcus (2. J h. v. Chr.), römischer Tragödiendichter; I 234 Paetus (Pætus), Lucius Papirius (1. J h. v. Chr.), Bekannter Ciceros und Verwandter des Servius Claudius; I 176 Paianios (Pæanius) (2. Hälfte 4. J h. n. Chr.), Übersetzer des lateinischen Historikers Eutropius ins Griechische; I 168 f. Palaiphatus (Palaephatus/Paläphatus) (vermutlich 2. Hälfte 4. J h. v. Chr.), (Παλαίφατος, „der, der alte Gesch. erzählt“), Pseudonym eines griechischen Schriftstellers, von dem einzig die Sammlung „Über unglaubliche Dinge“ (Περὶ ἀπίστων) überliefert ist; I 210 f. | II 449, 460
Panyassis (5. J h. v. Chr.), griechischer epischer Dichter; I 208 Panzer, Georg Wolfgang (1729 – 1805), evangelischer Theologe und Bibliograph; I 40, 46, 168 Pape, Wilhelm (1807 – 1854), klassischer Philologe und Lexikograph, Lehrer am Gymnasium zum Grauen Kloster in Berlin, Hörer Boeckhs; II 599, 626 Parmenides, (6. – 5. Jh. v. Chr.), vorsokratischer Philosoph; I 317 Parrharios (5. J h. v. Chr.), griechischer Maler; I 233 Parthey, Gustav (1798 – 1872), klassischer Philologe, übernahm 1825 die Leitung der Nicolaischen Buchandlung in Berlin, Hörer Boeckhs; II 489, 532 Pashley, Robert (1805 – 1859), englischer Jurist und Reiseschriftsteller; I 262 | II 485 Passow, Carl Friedrich Rudolf (1798 – 1860), klassischer Philologe, Lehrer und Direktor am Joachimsthalschen Gymnasium in Berlin; II 660 Passow, Franz Ludwig Karl Friedrich (1786 – 1833), klassischer Philologe und Lexikograph, Prof. an der Universität Breslau, Hörer G. Hermanns und F. A. Wolfs; I 334, 338, 350, 355 | II 488, 491, 610, 626, 629 Patrick, Samuel (1684 – 1748), englischer Gelehrter; I 264 | II 485, 493 Paul, Jean (1763 – 1825), eig. Johann Paul Friedrich Richter, Schriftsteller; I 93 | II 397 f., 436 Paulus von Tarsos († ca. 64/67), christ licher Apostel; I 65, 91 II 546
*498
PersonenglossarPaulus
Paulus, Heinrich Eberhard Gottlob (1761 – 1851), evangelischer Theologe und Orientalist, Prof. an den Universitäten Jena und Heidelberg; I 265 | II 546
Peters, Johannes Caspar (1836 – 1909), klassischer Philologe, Gymnasiallehrer, Abgeordneter der Zentrumspartei im Preußischen Abgeordnetenhaus; II 612
Pauly, August Friedrich (1796 – 1845), klassischer Philologe und Lexikograph, Gymnasiallehrer; I 24, 48 | II 589, 591
Petersen, Frederik Christian (1786 – 1859), dänischer klassischer Philologe und Archäologe, Prof. an der Universität Kopenhagen; I 292, 338 | II 523 f.
Pausanias (2. J h. n. Chr.), griechischer Reiseschriftsteller und Geograph; I 190, 192, 204, 261, 299, 311 | II 452 f., 486, 488, 555, 573 Pedo Albinovanus siehe Albinovanus Pedo Pellegrino, Domenico siehe Krjukov, Dimitrij Perikles (5. J h. v. Chr.), athenischer Politiker; I 233, 269, 295 | II 405, 498, 506, 579 Perizonius, Jacobus (1651 – 1715), niederländischer Historiker und Philologe; I 189, 257, 349, 373 Perotti (Perottus), Niccoló (1429 – 1480), italienischer Humanist; I 243 Perrault, Charles (1628 – 1703), französischer Schriftsteller, Märchensammler und Mitglied der Academie Française, Perrault löste mit seinem Gedicht „Le siècle de Louis le Grand“ (1687), in dem er seine eigene Zeit als der Antike über legen dar- und somit deren Vorbildhaftigkeit in Frage stellte, die sog. Querelle des A nciens et des Modernes aus; I 248, 323 Persius, Aulus P. Flaccus (34 – 62), lateinischer Satirendichter; I 98 Pétau (Petav/Petavius), Denis (1583 – 1652), französischer Jesuit, Chronologe und Historiker; I 254, 256 f. | II 476, 478, 482 Peter, Carl Ludwig (1808 – 1893), klassischer Philologe und Historiker, Gymnasiallehrer und Rektor der Landesschule Pforta; I 276 | II 479, 497, 503, 509 f. Peter, Ferdinand (1810 – 1864), klassischer Philologe, Gymnasialdirektor; II 629
Petit (Petitus), Pierre (1617 – 1687), französischer klassischer Philologe und Dichter; II 568 Petit (Petitus), Samuel (1594 – 1643), französischer klassischer Philologe und Orientalist; I 284 Petit-Radel, Louis Charles François (1756 – 1836), französischer Archäologe; II 546, 572 f. Petrarca, Francesco (1304 – 1374), italienischer Dichter und Geschichtsschreiber, Mitbegründer des Renaissance-Humanismus; I 243 Petrizzopoulos (Petrizzopulo), Demetrios (1763 – 1833), griechischer Historiker, Mathematiker und Arzt; I 188, 190, 276 Petron (Petronius), Titus († 66), römischer Senator und Autor lateinischer Gedichte sowie des Romans „Satyricon“; I 211 | II 448 Petrus († ca. 64/67), christlicher Apostel; I 91 Peutinger, Konrad (1465 – 1547), Humanist; I 262, 264 | II 484, 487– 490 Peyrard, François (1760 – 1822), franzö sischer Mathematiker und Übersetzer; I 318 Peyron, Amedeo (1785 – 1870), italienischer Orientalist; I 16 Pfitzner, Wilhelm Johann Friedrich Ludwig (1814 – 1905), klassischer Philologe, Gymnasiallehrer in Parchim; II 513 Phaedrus, Gaius Julius (1. J h. n. Chr.), lateinischer Fabeldichter; I 211 | II 448
Platner Personenglossar Phaidon (Phädon) von Elis (um 400 v. Chr.), Philosoph, Sokrates-Schüler; II 457
*499
Konstantinopel 858 – 867 und 878 – 886; I 97, 324, 326
Phalaris (6. J h. v. Chr.), Tyrann von Akragas in Sizilien; I 180, 187
Phrynichos (Phrynichus) (2. Hälfte 2. J h.), griechischer Sophist und Lexikograph; I 98
Phanodemos (4. J h. v. Chr.), griechischer Historiker; I 330
Pickering, John (1777 – 1846), amerikanischer Linguist, Jurist und Politiker; II 623
Phavorinus (16. J h.), italienischer Humanist und griechischer Lexikograph; I 98
Pierson, Johannes (1731 – 1759), klassischer Philologe; I 156
Pherekydes von Syros (6. J h. v. Chr.), vorsokratischer Philosoph; I 205, 329, 335
Pighius, Stephanus Vinandus (1520 – 1604), niederländischer klassischer Philologe und Archäologe; II 476 ff.
Phidias (5. J h. v. Chr.), griechischer Bildhauer; I 295 | II 440, 522, 528 Philelphus siehe Filelfo, Francesco Philemon (um 200 n. Chr.), griechischer Grammatiker; II 587 Philipp II. († 336 v. Chr.), König von Makedonien 359 – 336 v. Chr.; I 276 | II 499 f., 504 Philipp von Thessalonich (1. J h. n. Chr.), griechischer Epigrammatiker und Autor einer Epigramm-Sammlung; II 543 Philippson, Ludwig (1811 – 1889), Rabbiner, Schriftsteller und Publizist; II 588 Philochoros (Philochorus) († ca. 263 v. Chr.), griechischer Historiker; I 272, 330 Philodemos (1. J h. v. Chr.), epikureischer Philosoph; II 559 Philolaos (Philolaus) (5.–4. J h. v. Chr.), pythagoreischer Philosoph; I 182, 184, 186, 275, 316 | II 418, 426, 458, 583, 586 Philostratos (Philostratus) (beide 3. J h. n. Chr.), Name zweier verwandter Autoren von Gemälde-Ekphrasen; I 299 (Pseudo-)Philoxenos (Philoxenus), unterstellter Autor eines griechisch-lateinischen Glossars unsicheren Datums; I 97 Phokylides (6. J h. v. Chr.), griechischer Dichter; I 208 Photios (Photius) († 893.), byzantinischer Universalgelehrter und Patriarch von
Pindar († ca. 438 v. Chr.), einer der neun kanonischen griechischen Lyriker, von dem nur seine Epinikien (Preislieder) auf die Sieger der Olympischen, Pythischen, Nemeischen und Isthmischen Wettkämpfe überliefert sind, die aufgrund ihrer komplexen Struktur und ihres Anspielungsreichtums schon seine Zeitgenossen als dunkel empfunden haben; I 72, 76, 93 f., 98, 110, 112 f., 115, 120, 126, 132, 134, 136, 138, 144, 146, 156, 159 f., 162, 166, 176, 180, 190, 200, 209, 311, 340, 350, 367 f. | II 418, 421, 425, 427, 429, 432, 437 f., 440, 554, 560, 577 – 580, 610, 626, 652 f. Pinder, Moritz Eduard (1807 – 1871), Bibliothekar und Numismatiker, Hörer Boeckhs und Hegels; II 489, 529 f. Pingré, Alexandre Guy (1711 – 1796), französischer Astronom; II 478 Pirckheimer, Willibald (1470 – 1530), Human ist, Historiker; II 470 Pitiscus, Samuel (1637 – 1727), niederländischer klassischer Philologe, Schuldirektor in Utrecht; II 509 Plass, Hermann Gottlob (1798 – 1871), Gymnasialdirektor in Verden; I 276 | II 497, 500 Platner, Eduard (1786 – 1860); Jurist, Prof. an der Universität Marburg, Hörer G. Hermanns; I 280, 284
*500
PersonenglossarPlatner
Platner, Ernst (1773 – 1855), Kunsthistoriker, Archäologe und Maler; II 493 Platon (Plato) (5.–4. J h. v. Chr.), athenischer Philosoph; I 4, 9, 13 f., 58, 60, 65, 70, 72, 76 f., 80, 83 f., 92 ff., 98, 104, 107, 109 – 113, 118 ff., 122, 125, 129 f., 133, 135, 139, 146, 149, 153 f., 156 f., 159 – 162, 169 f., 174, 176 – 182, 184, 186, 191, 205, 210 f., 239, 252 f., 268, 308, 317, 321, 323 f., 328, 331, 339, 362 | II 404, 406, 423, 425 ff., 430 f., 436, 438 – 442, 448, 451 f., 454 f., 457 ff., 472, 526, 549, 555, 563, 578, 580, 585 f., 594, 598, 602, 604, 606, 631, 640 f. Platz, Friedrich Gottlieb (1785 – 1840), Studium in Leipzig, Konrektor an der Hauptschule zu Köthen; II 571 Plautus, Titus Maccius (3.–2. J h. v. Chr.), römischer Komödiendichter; I 131, 210 | II 448, 460, 473, 599 Plessing, Friedrich Victor Leberecht (1749 – 1806), Philosoph, Prof. an der Universität Duisburg; I 316 Plethon siehe Gemistos, Georgius Plinius der Ältere (maior), Gaius P. Secundus (23/24 – 79), römischer Universalgelehrter, Autor der „Naturalis historia“; I 176, 260 f., 326 f. | II 543, 587, 607 Plinius der Jüngere (minor), Gaius P. Caecilius Secundus (61–ca. 113), römischer Rhetor, Autor einer erhaltenen Briefsammlung, Neffe und Adoptivsohn Plinius des Älteren; I 152, 179, 213, 299 | II 448, 460 Plotin (205 – 270), platonischer Philosoph, Begründer des sog. Neuplatonismus; I 14 f., 317 Plutarch (46–nach 119), platonischer Philosoph; I 16, 112, 118, 190, 211, 272 f., 316 | II 449, 459, 587 Pococke, Richard (1704 – 1765), englischer Reiseschriftsteller und anglikanischer Bischof; I 262 | II 591
Podocatharus Christianopulus, Ioannes Dominicus (it. Podocataro Cristianop[o]ulo, Giovanni Domenico) (Wirkungs daten: um 1800), italienischer Geistlicher aus Jesi; II 489 Poggel, Caspar (1806 – 1838), Gymnasiallehrer in Recklinghausen; II 605 Poggio Bracciolini, Gian Francesco (1380 – 1459), italienischer Humanist; I 243 Polemon der Perieget (2. J h. v. Chr.), griechischer Reiseschriftsteller; II 579 Poleni (Polenus), Giovanni (1683 – 1761), italienischer Mathematiker, Astronom und Architekt; I 286 | II 509 Poliziano (Politianus), Angelo (1454 – 1494), italienischer Humanist; I 243 Pollux, Julius (vermutlich 2. J h. n. Chr.), griechischer Lexikograph; I 98 Polybios (2. J h. v. Chr.), griechischer Historiker Roms; I 83, 130, 272 f. | II 458 Polykletos (Polyklet) (5. J h. v. Chr.), griechischer Bildhauer; I 233 | II 522 Pomardi, Simone (1757 – 1830), italienischer Maler; I 262 Pomponius Mela († 45), lateinischer Geograph; I 261, 321 Pope, Alexander (1688 – 1744), englischer Dichter und Übersetzer; II 435 Poppo, Ernst Friedrich (1794 – 1866), klassischer Philologe, Gymnasiallehrer, Hörer Boeckhs; II 488, 494 Porphyrios (Porphyrius) (ca. 233 – nach 301), neuplatonischer Philosoph, Schüler des Plotin; I 14 f., 252 Porson, Richard (1759 – 1808), englischer klassischer Philologe; I 14, 203, 206, 210 Posselt, Moritz Conrad (1805 – 1875), Historiker; I 318 Potheinos (1. J h. v. Chr.), Marionettenspieler des Ptolemaios XIII.; II 472
Pythagoras Personenglossar Pott, August Friedrich (1802 – 1887), Linguist und Indogermanist; II 607 f., 617, 625, 630 Potter, John (1673/4 – 1747), englischer Theologe und Historiker, Erzbischof von Canterbury; I 282 Pouqueville, François Charles Hugues Laurent (1770 – 1838), französischer Gelehrter, Griechenlandreisender, Reiseschriftsteller; I 262 Praedicow, Johann Christian Gottfried (Wirkungsdaten: Anfang des 19. J h.), Magister in Wittenberg; I 169 Prantl, Karl (1820 – 1888), klassischer Philologe und Philosoph, Prof. an der Universität München, Hörer Boeckhs; I 316, 318 | II 588 Praxiteles (4. Jh. v. Chr.), griechischer Bildhauer; II 529 Preiss, Christian Friedrich (1751 – 1812), klassischer Philologe und Gymnasiallehrer in Stettin; I 132 Preller, Ludwig (1809 – 1861); klassischer Philologe; I 290, 312, 316 | II 421, 423, 494, 546, 548, 564, 566, 568, 575 f. Preuner, August (1832 – 1906), Archäologe, Prof. an der Universität Greifswald; II 570 Prichard, James Cowles (1786 – 1848), englischer Arzt, Ethnologe und Anthropologe; II 477 Prideaux, Humphrey (1648 – 1724), englischer Theologe und Orientalist; I 252 Priscianus (Priscian) von Caesarea (um 500), lateinischer Grammatiker und Dichter; I 373 | II 639 Prodikos (Prodikus) (5. – frühes 4. J h. v. Chr.), griechischer Sophist und Rhetor; I 129, 331 | II 598 Proklos (Proclus) (412 – 485), neuplatonischer Philosoph, ab 437 Haupt der Platonischen Akademie in Athen; I 15, 192, 321 | II 430, 440
*501
Prompsault, Jean Henri Romain (1798 – 1858), katholischer Theologe; II 659 Propertius (Properz), Sextus Aurelius († 15 v. Chr.), lateinischer elegischer Dichter des Maecenas-Kreises; I 162 Prüfer, Carl Ernst, Gymnasiallehrer in Lauban (Lubań); II 619, 633 Prunelle, Clément François Victor Gabriel (1777 – 1853), französischer Arzt und Politiker; II 588 Prutz, Robert (1816 – 1872), Studium der Philologie in Berlin, Breslau und Halle, Schriftsteller und Literaturhistoriker; II 442 Ptolemaios (Ptolemaeus) (2. J h. n. Chr.), griechischer Geograph, Kartograph, Astronom und Astrologe in Alexandrien; I 256, 260, 262 f., 320 f. | II 484, 486, 489, 492, 585 f. Publius Sempronius Sophus (304 v. Chr. Konsul), römischer Politiker; I 229 Putschius, Helias (1580 – 1606), niederländischer klassischer Philologe; I 373 Pyl, Karl Theodor (1826 – 1904), Altertumswissenschaftler und Kunsthistoriker; II 546, 566, 568, 574 Pyrgoteles (4./5. J h. v. Chr.), Steinschneider, der für Alexanders den Großen tätig gewesen sein soll; I 300 | II 528 Pyrrhon (4. – 3. J h. v. Chr.), skeptischer Philosoph, Begründer oder Vorbild der pyrrhonischen Schule; I 316 Pyrrhos (Pyrrhus) (319 – 272 v. Chr.), König von Epiros 306 – 302 und 297 – 272 v. Chr., gewann 279 den „Pyrrhischen Sieg“ gegen Rom; II 507 Pythagoras (6. J h. v. Chr.), vorsokratischer Philosoph; I 7, 80, 84, 181, 184, 211, 221, 225, 275, 317, 319, 321, 323 f., 329, 339 | II 448, 458 f., 555, 585
PersonenglossarQuast
*502
Q Quast, Alexander Ferdinand von (1807 – 1877), Archäologe und Architekt, Hörer Boeckhs; I 296 Quatremère de Quincy, Antoine Chrysostôme (1755 – 1849), französischer Archäologe und Kunsthistoriker; I 296, 298 Quintilianus (Quintilian, Quinctilian), Marcus Fabius (2. Hälfte 1. J h.), lateinischer Rhetoriker, Lehrer in Rom und Prinzenerzieher am Kaiserhof Domitians; I 16 f., 161, 179, 191, 193, 213, 337, 341, 373 | II 400, 448, 460 Quintus von Smyrna (Quintus Smyrnäus) (vermutlich 3. J h. n. Chr.), griechischer epischer Dichter; I 107, 209
R Raffaello Sanzio da Urbino (1483 – 1520), italienischer Maler der Hochrenaissance; II 442
Rathgeber, Georg (1800 – 1875), klassischer Philologe, Archäologe und Kunsthistoriker, Hörer Boeckhs; II 539 Raumer, Friedrich Ludwig Georg von (1781 – 1873), Historiker und Staatswissenschaftler, Prof. an der Berliner Universität; I 274 | II 496, 498 f. Raumer, Rudolf Heinrich Georg von (1815 – 1876), Germanist, Prof. an der Universität Erlangen; I 348 | II 613 f. Raynouard, François Juste Marie (1761 – 1836), französischer Romanist, Historiker und Autor von Theaterstücken; II 642 Reber, Franz von (1834 – 1919), Kunst historiker und Archäologe, Prof. an der Universität München; I 296 | II 520 Redlich, Carl Christian (1832 – 1900), Germanist und Realschullehrer; II 480 Reelant, Pieter (1678 – 1714), niederländischer Jurist und Philologe; I 256 | II 478
Rambach, Friedrich Eberhard (1767 – 1826), klassischer Philologe und Gymnasiallehrer in Berlin, ab 1803 Prof. in Dorpat; I 313 | II 545
Relandus, Petrus siehe Reelant, Pieter
Ramler, Karl Wilhelm (1725 – 1798), Schriftsteller, Übersetzer und Herausgeber in Berlin; I 313 | II 572 f.
Reichardt, Hans (Wirkungszeit: 1846 – 1855), Stifts-Bibliothekar in Tübingen; I 8, 10, 20, 22, 30, 32, 44, 52, 54, 64 | II 392, 408 f., 412, 415, 417, 455, 474
Ramshorn, Johann Gottlob Ludwig (1768 – 1837), klassischer Philologe und Gymnasiallehrer in Altenburg; I 372 | II 599 Rangabé, Alexandros Rizos (1809 – 1892), griechischer Schriftsteller, Literaturwissenschaftler und Diplomat; I 16 | II 527, 592 Raphael siehe Raffaello Sanzio da Urbino Rapp, Karl Moritz (1803 – 1883), Sprachforscher, Übersetzer und Schriftsteller; II 608, 611 f. Rasche, Johann Christoph (1733 – 1805), evangelischer Theologe, Numismatiker; I 301 | II 529
Reichard, Christian Gottlieb (1758 – 1837), Kartograph und Geograph; I 264 | II 485, 491
Reichenbach, Johann Friedrich Jacob (1760 – 1839), klassischer Philologe, Konrektor an der Thomasschule zu Leipzig; II 661 Reimer, Georg Andreas (1776 – 1842), Verleger in Berlin; II 626 Reimer, Nicolaus Theodor (1772 – 1832), Mathematiker und Übersetzer; I 318 Reimnitz, Friedrich Wilhelm (1803 – 1864), klassischer Philologe und Gymnasial direktor in Guben, Hörer Boeckhs; II 657
Ritter Personenglossar *503 Rein, Wilhelm (1809 – 1865), klassischer Philologe, Rechtshistoriker und Gymnasiallehrer; II 508, 511, 515
Reuß (Reuss), Jeremias David (1750 – 1837), klassischer Philologe, Literaturhistoriker und Bibliothekar in Göttingen; I 40, 49
Reinesius, Thomas (1587 – 1667), klassischer Philologe und Arzt; II 590
Reuvens, Caspar Jacob Christiaan (1793 – 1835), niederländischer Archäologe; I 348
Reinganum, Hermann (1803–?), klassischer Philologe und Archäologe, Studium der Philologie in Heidelberg und Hörer Boeckhs in Berlin; II 489 Reinhold, Ernst Christian Gottlieb (1793 – 1855), Philosoph, Prof. an der Universität Jena; I 316, 369 Reisig, Karl Christian (1792 – 1829), klassischer Philologe, Prof. an der Universität Halle, Hörer G. Hermanns; I 92, 372 Reiske, Johann Jakob (1716 – 1774), klassi scher Philologe, gilt als Begründer der arabischen Philologie; I 149
Revett, Nicholas (1720 – 1804), englischer Architekt und Maler; I 297 Rhegas, Belestinles (1757 – 1798), griechischer Schriftsteller und Revolutionär; I 260, 264 | II 485, 490 Rich, Anthony (1803 – 1891), englischer Jurist und klassischer Philologe; II 515 Richter, Julius Hermann (1816 – 1877), klassischer Philologe; I 164
Reitz, Johann Friedrich (1695 – 1778), klassischer Philologe und Historiker, Prof. an der Universität Utrecht; II 509
Riemer, Friedrich Wilhelm (1774 – 1845), klassischer Philologe, Literaturhistoriker und Schriftsteller, Hauslehrer der Kinder Wilhelm von Humboldts und später von Goethes Sohn August, Hörer F. A. Wolfs; I 353 f. | II 626
Reiz, Friedrich Wolfgang (1733 – 1790), klassischer Philologe, Prof. an der Universität Leipzig; I 357, 360, 371 | II 510, 620 f., 638 f.
Rinck [oder Rink], Friedrich Theodor (1770 – 1811), evangelischer Theologe und Orientalist, Prof. an der Universität Königsberg; I 131
Remer, Julius August (1738 – 1803), Historiker, Prof. der Geschichte und Statistik an der Universität Helmstedt; I 273, 275
Rinck, Wilhelm Friedrich (1793 – 1854), evangelischer Pfarrer in Grenzach (Baden); I, 312 | II 478, 480, 546, 566
Renan, Ernest (1823 – 1892), französischer Orientalist, Philosoph, Historiker und Religionswissenschaftler; II 600 f. Rennell, James (1742 – 1830), englischer Geograph und Kartograph; I 264, 266 | II 485, 490, 493 Reuchlin, Johannes (1455 – 1522), Humanist; I 243 | II 613, 615 Reuscher, Samuel Friedrich A[ugust oder Andreas] (1788 oder 1799 – 1878), Studium der Theologie und Philologie, Gymnasialdirektor in Cottbus; I 264
Ritschl, Friedrich Wilhelm (1806 – 1876), klassischer Philologe, Prof. an den Universitäten Breslau, Bonn und Leipzig; I 158 | II 591, 593, 599 Ritter, Carl (1779 – 1859), Geograph, Begründer der wissenschaftlichen Geographie, Prof. an der Berliner Universität; I 260, 266 | II 485, 488 Ritter, Franz (1803 – 1875), klassischer Philologe, Studium der Philologie in Bonn und Berlin, a. o. Prof. an der Universität Bonn; I 250, 350 | II 610 f. Ritter, Heinrich August (1791 – 1869), Philosoph, Theologe, Philosophiehistoriker,
*504
PersonenglossarRixner
a. o. Prof. an der Berliner Universität, o. Prof. an den Universitäten Kiel und Göttingen, Hörer Schleiermachers; I 316 Rixner, Thaddäus Anselm (1766 – 1838), Philosoph, Benediktinermönch, Gymnasiallehrer in Amberg; I 318 Robortello (Robortellus), Francesco (1516 – 1567), italienischer Humanist; I 137 Rochette, Désiré Raoul (1789 – 1854), französischer Archäologe; II 522 ff., 532, 536, 538 ff., 544 Rode, August (1751 – 1837), Schriftsteller, Übersetzer und Politiker; I 299 Röstell, Friedrich Wilhelm (1799 – 1886), Jurist und Historiker in Berlin und Marburg; II 493 Röth, Eduard Maximilian (1807 – 1858), Philosoph, Prof. an der Universität Heidelberg; I 318 Roger II. (1095 – 1154), König von Sizilien, stammt aus dem normannischen Adelsgeschlecht der Hauteville; II 500 Rolle, Pierre Nicolas (1770 – 1855), französischer Jurist und Bibliothekar, Mitglied der „Société nationale des Antiquaires de France“; II 567 Rollin, Charles (1661 – 1741), französischer Historiker; I 277
Ross, Ludwig (1806 – 1859), klassischer Philologe und Archäologe, übersandte Boeckh Abschriften von neu in Griechenland aufgefundenen Inschriften; I 260, 292, 296 | II 484, 524, 527, 539, 542, 559 Rossbach, Georg August Wilhelm (1823 – 1898), klassischer Philologe und Archäologe, Hörer G. Hermanns; I 302 | II 653 Rossetti, Gabriele (1783 – 1854), italienischer Dichter und Gelehrter; II 426 Rost, Valentin Christian Friedrich (1790 – 1862), klassischer Philologe und Lexikograph, Gymnasialdirektor in Gotha; I 370, 373 | II 626, 629, 649, 660 f. Roth, Georg Michael (1769 – 1817), Germanist; I 369 Roulez, Joseph Emmanuel Ghislain (1806 – 1878), belgischer klassischer Philologe und Archäologe; II 539, 543 Rousseau, Jean-Jaques (1712 – 1778), französisch-schweizerischer Schriftsteller und Kulturphilosoph; I 103 Rubino, Joseph (1799 – 1864), Altertumswissenschaftler und Rechtshistoriker; II 508 ff., 512 Ruddiman (Rudimannus), Thomas (1674 – 1757), schottischer Gelehrter; I 372
Romé de L’Isle, Jean Baptiste Louis (1736 – 1790), französischer Mineraloge und Chemiker; I 263 | II 484
Rückert, Emil (1799 oder 1800 – 1868), evangelischer Theologe, Orientalist und Historiker; II 567
Rommel, Dietrich Christoph von (1781 – 1859), klassischer Philologe und Historiker; I 267
Rüstow, Wilhelm (1821 – 1878), Offizier und Militärschriftsteller; II 507 f., 513 Rufus siehe Curtius, Quintus C. Rufus
Rose, Hugh James (1795 – 1838), englischer Theologe, Schriftsteller und Übersetzer; II 631
Ruhnken (Ruhnkenius), David (1723 – 1798), deutsch-niederländischer klassischer Philologe und Bibliothekar; I 97, 131, 137, 141 f., 203, 205, 209, 245, 339, 355 | II 459, 586, 616, 627
Rosenberg, Karl (1805 – 1859), Gymnasiallehrer in Berlin; I 368 Rosinus, Johannes (1551 – 1626), evangelischer Theologe und Altertumsforscher; II 509
Rumpel, Theodor (1815 – 1885), klassischer Philologe, Gymnasialdirektor in Gütersloh; II 625
Scheibel Personenglossar
*505
Ruperti (der Alte), Georg Alexander (1758 – 1839), klassischer Philologe und evangelischer Theologe; I 131 | II 510 f.
Sanclemente, Enrico (1732 – 1815), italienischer Geistlicher und Münzsammler; II 481
Ruperti (der Jüngere), Georg Friedrich Franz (1789 – 1855), Altertumswissenschaftler, Konrektor am Lyceum in Hannover; I 286 | II 507, 509 f.
Sanctius Brocensis, Franciscus siehe Sánchez de las Brozas
Ruprecht, Carl Johann Friedrich Wilhelm (1821 – 1898), Verleger, ab 1861 Verlagsinhaber von Vandenhoeck & Ruprecht; I 48
S Sachse, Karl Christian Ernst (1779 – 1825), klassischer Philologe und Lehrer in Lüneburg; II 485, 493 Sacy, Antoine Isaac baron Silvestre de (1758 – 1838), französischer Orientalist, Begründer der Arabistik in Frankreich; I 256 Saint-Martin, Antoine Jean (1791 – 1832), französischer Orientalist; I 256 Sainte-Croix, Guillaume-Emmanuel- Joseph Guilhem de Clermont-Lodève de (1746 – 1809), französischer Offizier und Philologe; I 206, 284 Sallengre, Albert Henrik de (1694 – 1723), niederländisch-französischer klassischer Philologe und Historiker; I 286 | II 509 Sallustius (Sallust), Gaius S. Crispus (86 – 35/34 v. Chr.), römischer Politiker und Historiker; I 112, 235, 273 | II 448, 460 Salmasius, Claudius (1588 – 1653), französischer Philologe und Universalgelehrter; I 133, 143, 243, 284 Salvador, Joseph (1796 – 1873), französischer Historiker und Arzt; II 498 Sánchez de las Brozas, Francisco (1523 – 1601), spanischer Humanist und Philologe; I 349, 373 Sanchuniathon (vermutlich 1200 v. Chr.), phönizischer Gelehrter; I 186
Sauppe, Hermann (1809 – 1893); klassischer Philologe, Gymnasialdirektor in Weimar; I 190 Saxe, Christoph Gottlob (1714 – 1806), klassischer Philologe und Historiker; I 38, 47 Scaliger, Joseph Justus (1540 – 1609), französischer Humanist und Philologe, Sohn von Julius Caesar Scaliger; I 128, 176, 187, 203, 242 f., 257 | II 476, 478, 481 f. Scaliger, Julius Caesar (1484 – 1558), italienischer Humanist, Dichter und Naturforscher, Vater von Joseph Justus Scaliger; I 373 Scapula, Johann (1540 – 1600); klassischer Philologe und Buchdrucker; I 355 | II 626 Schaaff, Johann Christian Ludwig (1780 – 1850), klassischer Philologe, Theologe und Pädagoge; I 22 f. Schäfer, Gottfried Heinrich (1764 – 1840), klassischer Philologe in Leipzig; I 156, 365 Schäfer, Karl (Wirkungsdaten: 1831 – 1859), Pädagoge; I 124 Schasler, Max (1819 – 1903), Philosoph und Linguist; II 594 Schaubach, Johann Konrad (1764 – 1849), Astronom, klassischer Philologe und Gymnasiallehrer; I 323 Scheibe, Karl Friedrich (1812 – 1869), klassischer Philologe und Gymnasialdirektor, Hörer G. Hermanns; II 501 Scheibel, Ewald (1819 – 1873), Schulleiter, Studium der Philologie und Theologie in Berlin, Mitglied des damals unter Boeckhs Leitung stehenden Königlichen Seminars für gelehrte Schulen; I 256 | II 481
*506
PersonenglossarScheibel
Scheibel, Johann Ephraim (1736 – 1809), Mathematiker, Physiker und Astronom; I 318
Halle und Berlin, Lehrer und später Kollege Boeckhs; I 68, 76, 113, 124, 128, 135, 186, 188, 190, 210, 316 | II 421, 439
Scheidius, Everardus (1742 – 1794), niederländischer reformierter Theologe, Orientalist; I 353, 355, 373 | II 626
Schlichtegroll, Friedrich von (1765 – 1822), Numismatiker, Altertumswissenschaftler und Bibliothekar; I 303 | II 529 f.
Scheiffele, Andreas (1803–nach 1865), Gymnasiallehrer; II 482, 497, 503
Schlosser, Friedrich Christoph (1776 – 1861), Historiker, Prof. an der Universität Heidelberg; II 496, 498 f.
Scheller, Immanuel Johann Gerhard (1735 – 1803), klassischer Philologe und Lexikograph; I 68 f., 355, 373 | II 421, 627 Schelling, Friedrich Wilhelm Joseph (1775 – 1854), Philosoph, ab 1841 Prof. an der Berliner Universität; I 10, 20, 33, 139, 180, 190, 315, 319 | II 388, 392 f., 545 f., 548, 569, 574 f. Scheuerlein, Wilhelm Friedrich August (1811 – 1889), klassischer Philologe und Gymnasiallehrer; II 658 Scheyb, Franz Christoph von (1704 – 1777), deutsch-österreichischer Jurist, Epiker und Kunsttheoretiker; II 489 Schiller, Friedrich (1759 – 1805), Arzt, Dichter, Philosoph und Historiker; II 472 Schilter, Johann (1632 – 1705), Jurist und Historiker; I 262 Schincke, Johann Christian Gotthelf (1782 – 1839), evangelischer Theologe; I 338 Schirlitz, Samuel Christoph (1797 – 1875), klassischer Philologe und Gymnasiallehrer; II 485, 492 Schlegel, August Wilhelm (1767 – 1845), Literaturhistoriker und Sprachforscher; I 127, 202, 239, 267, 338 Schlegel, Friedrich (1772 – 1829), Literaturund Kunstkritiker; I 112, 124, 202, 208 ff., 239, 244, 338, 347, 353 | II 408, 417, 618 Schleicher, August (1821 – 1868), Linguist; II 595, 607, 623 Schleiermacher, Friedrich Daniel Ernst (1768 – 1834), evangelischer Theologe und Philosoph, Prof. an den Universitäten
Schlüter, Johann Georg Karl (Wirkungsdaten: 1774 – 1798), klassischer Philologe und Gymnasiallehrer; I 48 Schmalfeld, Friedrich (1811 – 1880), klassischer Philologe, Gymnasiallehrer in Eisleben; I 370 | II 598, 658 Schmid, Erasmus (1570 – 1637), klassischer Philologe, Mathematiker; I 134, 348 Schmidt, Eugen von (1821 – 1905), klassischer Philologe, Schachmeister; II 569 Schmidt, Hermann (1801–nach 1868), Studium der Philologie in Halle, Leipzig und Berlin (u. a. bei G. Hermann, F. A. Wolf und Boeckh), Gymnasiallehrer und -direktor in Wittenberg; II 601, 621, 638 f. Schmidt, Karl Ernst August (1799 – 1869), klassischer Philologe, Gymnasiallehrer in Stettin; II 636, 662 Schmidt, Karl Gottlob (1804 – 1870), klassischer Philologe, Gymnasiallehrer und -direktor in Bielefeld, Hörer Boeckhs; II 617, 620 Schmidt, Maximilian (1802 – 1841), Studium der Philologie in Halle, Gymnasiallehrer; II 617, 619, 620, 631, 635 f. Schmidt-Phiseldek (Schmidt Phiseldeck), Carl Otto (1812–nach 1841); I 68 Schmieder, Benjamin Friedrich (1736 – 1813), klassischer Philologe, Gym nasiallehrer und -direktor in Eisleben und Halle, Vater von Friedrich Gotthelf Benjamin Schmieder; I 131, 264 f. | II 485, 492
Schultz Personenglossar Schmieder, Friedrich Gotthelf Benjamin (1770 – 1838), Sohn von Benjamin Friedrich Schmieder, klassischer Philologe, Gymnasiallehrer und -direktor in Halle und Brieg, Hörer F. A. Wolfs; I 264 f. | II 485, 492 Schmitthenner, Friedrich (1796 – 1850), Germanist und Staatswissenschaftler; I 368 Schmitz, Leonhard (1807 – 1890), klassischer Philologe und Historiker; II 500, 502 Schnaase, Karl Julius Ferdinand (1798 – 1875), Kunsthistoriker und Jurist; I 292 | II 524, 527 Schneider, Friedrich Konrad Leopold (1786 – 1821), klassischer Philologe, Gym nasiallehrer in Berlin; I 132, 348 f., 372 | II 615 Schneider, Johann Gottlob (1750 – 1822), klassischer Philologe; I 16, 323 f., 354 f. | II 465, 587 f., 626 Schneider, Karl Ernst Christoph (1786 – 1856), klassischer Philologe, Hörer G. Hermanns; I 154, 352 | II 604, 618 Schneider, Otto Hermann Eduard (1815 – 1880); klassischer Philologe; I 164 Schneidewin, Friedrich Wilhelm (1810 – 1856), klassischer Philologe, Herausgeber der Zeitschrift „Philologus“; I 20 | II 658 Schöler, Georg (1793 – 1865), Studium der Philologe in Leipzig (bei G. Hermann), Gymnasiallehrer und -direktor, unternahm 1823 eine neunmonatige Reise nach Italien; II 538 Schoell (Schöll), Maximilian Samson Friedrich (1766 – 1833), Studium der Klassischen Philologie und Rechtswissenschaften in Straßburg, preußischer Diplomat, Historiker und Publizist; I 262, 338 Schömann, Georg Friedrich (1793 – 1879), klassischer Philologe, Prof. an der Uni versität Greifswald; I 284 | II 573, 604, 655
*507
Schönborn, Julius August (1801 – 1857), klassischer Philologe, Gymnasiallehrer in Posen, unternahm zwei wissenschaftliche Reisen nach Lykien; II 567, 570 Schönemann, Karl Traugott Gottlob (1765 – 1802), klassischer Philologe und Geograph; I 267 Schöpflin, Johann Daniel (1694 – 1771), Historiker, Prof. an der Universität Straßburg; I 262 Schoppe (Scioppius), Caspar (1576 – 1649), Humanist; I 349, 373 Schorn, Wilhelm (1805 – 1833), klassischer Philologe; I 276 | II 523 f. Schrader, Eduard von (1779 – 1860), Rechtshistoriker; II 538 Schraut, Josef (Wirkungsdaten: 1835 – 1861), klassischer Philologe, Gymnasiallehrer; II 654 Schreiter, Karl Gottfried (1756 – 1809), Philosoph; I 107 Schrevelius, Cornelius (1608 – 1664), niederländischer klassischer Philologe; I 133 Schröder, August (1800 – 1883), Gymnasiallehrer; II 485, 491 Schubart, Johann Heinrich Christian (1800 – 1885), klassischer Philologe und Historiker; II 572 Schuch, Christian Theophil (1803 – 1857), Gymnasiallehrer; II 515 Schütz, Christian Gottfried (1747 – 1832), klassischer Philologe und Philosoph, Prof. an der Universität Halle; I 188, 193, 363 Schultz, Christoph Ludwig Friedrich (1781 – 1834), Jurist und Philologe, preußischer Beamter, mit Goethe befreundet, 1819 – 1824 Regierungsbevollmächtigter für die Berliner Universität; I 30, 60, 286 | II 403 – 406, 409, 508 ff., 512 Schultz, Johann Matthias (1771 – 1849), klassischer Philologe; I 256, 258 | II 477 f., 482
*508
PersonenglossarSchultz
Schultz, Joseph Ferdinand Bernhard (1814 – 1893), Gymnasiallehrer und -direktor in Braunsberg und Münster, Hörer Boeckhs; II 598, 660 Schulz, Johann Otto Leopold (1782 – 1849), Lehrer, Hörer F. A. Wolfs; I 372 Schulze (Schultze), Johannes Karl Hartwig (1786 – 1869), klassischer Philologe, preußischer Ministerialbeamter, Hörer F. A. Wolfs und Schleiermachers; I 298 | II 523 Schummel, Johann Gottlieb (1748 – 1813), Dichter; I 49 Schwartz, Friedrich Leberecht Wilhelm (1821 – 1899), klassischer Philologe und Gymnasiallehrer; II 548, 571 Schwarz, Christian Gottlieb (1675 – 1751), klassischer Philologe und Historiker; I 363 | II 509 Schwarz, Johann Konrad (1676 – 1747), klassischer Philologe und Theologe; I 265 Schwegler, Albert (1819 – 1857), evangelischer Theologe, Philosoph und Althistoriker; I 276, 318 | II 497, 503 Schweiger, Franz Ludwig Anton (1803 – 1872), Bibliothekar und Literaturhistoriker; I 40, 46 f. Schwenck (Schwenk), Konrad (1793 – 1864), klassischer Philologe, Gymnasiallehrer; I 315 | II 546, 565, 570, 574, 578, 627 f. Sciopius, Gasparius siehe Schoppe, Caspar Scipio, Lucius Cornelius S. Barbatus († nach 280 v. Chr.), römischer Politiker; II 590 Scipio, Lucius Cornelius (259 v. Chr. Konsul), römischer Politiker, Sohn des Scipio Barbatus; II 590 Scipio, Publius Cornelius S. Aemilianus Africanus minor Numantinus (185 – 129 v. Chr.), römischer Feldherr und Politiker; II 448
Scott, Sir Walter (1771 – 1832), schottischer Schriftsteller; I 314 Seager, Charles (1808 – 1878), englischer Orientalist; I 354 | II 619, 624 Seebode, Joachim Dietrich Gottfried (1792 – 1868), klassischer Philologe, Gymnasialdirektor, Bibliothekar; I 22 | II 395, 408 Seemann, Ernst Arthur (1829 – 1904), Verleger und Verlagsbuchhändler; II 520 Seemann, Johannes (1812 – 1893), Gymnasiallehrer und -direktor; I 354 Seidler, Johann Friedrich August (1779 – 1851), klassischer Philologe, Prof. an der Universität Halle; I 204, 366, 368 | II 445 Seiler, Ernst Eduard (1810 – 1875), klassischer Philologe; II 389, 626 f. Selden, John (1585 – 1654), englischer Antiquar, Rechtswissenschaftler und Orientalist; I 252 Seleukos von Seleukia (2. J h. v. Chr.), babylonisch-griechischer Astronom mit heliozentrischem System; I 320 Semper, Gottfried (1803 – 1879), Architekt und Kunsttheoretiker; II 522, 532, 536, 538 Seneca, Lucius Annaeus (1 – 65), römischer Senator, stoischer Philosoph und Tragödiendichter; I 14, 89, 113, 211, 237, 317 | II 400, 438, 448, 460 Serradifalco, Domenico Lo Faso Pietrasanta, Duca di (1783 – 1863), sizilianischer Archäologe; I 296 Serres (Serranus), Jean de (1540 – 1598), französisch-schweizerischer Historiker und calvinistischer Theologe; I 135 Servius Clodius (1. J h. v. Chr.), römischer Grammatiker, Verwandter des Lucius Papirius Paetus; I 176 Servius, Maurus S. Honoratus (frühes 5. J h.), lateinischer Grammatiker und Vergil-Scholiast; I 98
Sparschuh Personenglossar Seyfert, Ernst Joseph Alexander (1745 – 1832), klassischer Philologe; I 321, 349, 373 | II 615 Seyffarth, Gustav (1796 – 1885), Ägyptologe und Orientalist; I 348 | II 478 f., 614 f.
*509
Skopas (1. Hälfte 4. J h. v. Chr.), griechischer Bildhauer; II 520, 535 Sluiter, Jan Otto (1782 – 1815), niederländischer klassischer Philologe; II 459
Shakespeare, William (1564 – 1616), englischer Dramatiker und Lyriker; I 94 | II 382
Smetius, Henricus (1537 – 1614), niederländischer klassischer Philologe und Arzt; I 350 | II 610
Sickler, Friedrich Karl Ludwig (1773 – 1836), klassischer Philologe und Archäologe; II 485, 488, 492
Smetius, Martinus (1525 – 1578), niederländischer Altertumsforscher und Epigraphiker; II 590
Siebenkees, Johann Philipp (1759 – 1796), klassischer Philologe und Archäologe; I 299
Socher, Joseph (1755 – 1834), katholischer Theologe; I 318
Siedhof, Carl Friedrich Wilhelm (1803– nach 1867), klassischer Philologe, Gymnasiallehrer und Naturkundler; II 610
Soetbeer (Sötbeer), Adolf (1814 – 1892), Studium der Philologie in Göttingen und Berlin, Wirtschaftspolitiker; II 477, 479
Siegwart siehe Sigwart, Heinrich Christoph Wilhelm
Sokrates (469 – 399 v. Chr.), griechischer Philosoph; I 180, 211, 262, 317 | II 406, 439, 457, 578 ff.
Sievers, Gottlob Reinhold (1811 – 1866), klassischer Philologe und Gymnasiallehrer; I 274, 276 | II 501
Solon (7.–6. v. Chr.), athenischer Politiker und Dichter; I 207, 228 f., 300, 335 | II 467, 472, 506
Sigonius, Carolus (1524 – 1584), italienischer Humanist und Philologe; I 186, 284 | II 448, 507
Sophainetos (Sophænetus) von Stymphalos (um 400 v. Chr.), griechischer Söld nergeneral für Kyros II. neben Xenophon, Historiker; I 190
Sigwart, Heinrich Christoph Wilhelm (1789 – 1844), Philosoph und Philosophiehistoriker; I 318 Sillig, Karl Julius (1801 – 1855), klassischer Philologe und Gymnasiallehrer; II 523, 579 Silvestre, Joseph Balthazar (1791 – 1839), französischer Paläograph; I 167, 369 Simonides von Keos (6.–5. J h. v. Chr.), einer der neun kanonischen griechischen Lyriker; I 118 Simonides, Konstantinos (1820 – 1867), griechischer Manuskripthändler und -fälscher; I 166, 186, 188 Simpson, Edward (1578 – 1651), englischer Theologe; I 252, 256 f. | II 477, 482 f. Sintenis, Karl Heinrich (1744 – 1816), evangelischer Theologe, klassischer Philologe und Gymnasiallehrer; II 610
Sophocles (Sophokles), Evangelinus Apostolides (1807 – 1883), orthodoxer Mönch und Philologe; I 348 Sophokles (Sophocles) (497/496 – 406/405 v. Chr.), attischer Tragödiendichter; I 88, 92, 98, 105, 115, 120, 123, 149 f., 158, 160, 162, 164, 178, 185, 210 f., 233 | II 428, 432, 435, 445, 638 Spalding, Georg Ludwig (1762 – 1811), klassischer Philologe, Lehrer am Gymnasium zum Grauen Kloster in Berlin; I 190 Spanheim, Ezechiel Freiherr von (1629 – 1710), Staatsmann und Gelehrter; I 133, 300 f. | II 590 Sparschuh, Nikolaus (Wirkungsdaten: 1848 – 1854), Realschullehrer in Mainz; II 608
*510
PersonenglossarSpengel
Spengel, Leonhard (1803 – 1880), klassischer Philologe, Prof. an den Universi täten Heidelberg und München, Hörer G. Hermanns in Leipzig und Boeckhs und Bekkers in Berlin; I 122 | II 559 Speusipp († 339/338 v. Chr.), Neffe Platons und dessen Nachfolger als Leiter der A kademie in Athen; II 580 Spinoza, Baruch de (1632 – 1677), niederländischer Philosoph; I 14 Spintharos von Herakleia (4. J h. v. Chr.), griechischer Tragiker; I 211
Stallbaum, Johann Gottfried (1793 – 1861), klassischer Philologe, Gymnasialdirektor; I 372 Stange, Theodor Friedrich (1742 – 1831), evangelischer Theologe, Prof. an der Universität Halle; I 17 Stanley, Thomas (1625 – 1678), englischer Philosophiehistoriker; I 316 Stanyan, Temple (1675 – 1752), englischer Politiker und Historiker; I 277 | II 497
Spohn, Friedrich August Wilhelm (1792 – 1824), klassischer Philologe; I 206
Stark, Karl Bernhard (1824 – 1879), Prof. für Archäologie an der Universität Heidelberg, hielt sich nach seiner Promotion ein Jahr lang in Berlin auf und wohnte im Haus August Boeckhs, der Starks Interesse auf die Archäologie lenkte; II 524, 526, 533, 574, 581
Spon, Jacob (1647 – 1685), französischer Arzt, Theologe und Archäologe; I 262, 298, 302 | II 591
Statius, Achilles siehe Estaço, Aquiles Stein, Christian Gottfried Daniel (1771 – 1830), Geograph; II 661
Sprengel, Christian Konrad (1750 – 1816), Studium der Theologie und Philologie in Halle, Gymnasiallehrer in Spandau bei Berlin, Botaniker; I 169
Steinbüchel von Rheinwall, Anton (1790 – 1883), österreichischer Archäologe und Numismatiker; I 292, 294 | II 523 f.
Spitzner, Ernst Franz Heinrich (1787 – 1841), klassischer Philologe, Gym nasiallehrer in Erfurt; I 350 | II 610
Sprengel, Kurt Polycarp Joachim (1766 – 1833), Mediziner, Prof. an der Universität Halle und später außerdem Direktor des Botanischen Gartens; I 322, 326, 328f. | II 588 Stackelberg, Otto Magnus Freiherr von (1787 – 1837), Archäologe, Kunsthistoriker und Maler; II 529 Städler, Gustav Leopold (1808 – 1865), Lehrer an der Städtischen Töchterschule zu Berlin; I 368 Stahl, Friedrich Julius (1802 – 1861), Rechtsphilosoph und Politiker; II 391 Stahr, Adolf (1805 – 1876), klassischer Philologe, Gymnasiallehrer, Schriftsteller; I 16
Steiner, Maximilian (Wirkungsdaten: um 1857); II 568 Steinhofer, Johann Ulrich (1709 – 1757), evangelischer Theologe; I 284 Steininger, Johann (1794 – 1874), Geologe und Historiker; II 505 Steinthal, Heymann (1823 – 1899), Linguist und Philosoph, Mitbegründer der Völkerpsychologie, Hörer Boeckhs; I 52, 332 | II 404, 409, 411, 414, 594 – 597, 601, 605, 613, 616 Stephani, Ludolf (1816 – 1887), Archäologe, Hörer G. Hermanns; II 524 Stephanos (Stephanus) von Byzanz (6. J h.), griechischer Lexikograph; II 485, 641 Stephanus, Henricus siehe Estienne, Henri
Tacitus Personenglossar
*511
Stesichoros (1. Hälfte 6. J h. v. Chr.), einer der neun kanonischen griechischen Lyriker; II 578
Stuart, James (1713 – 1788), englischer Architekt, Maler und Altertumsforscher; I 262, 297
Stickel, Johann Gustav (1805 – 1896), Orientalist und Theologe; II 656
Stuhr, Peter Feddersen (1787 – 1851), Historiker, Prof. an der Berliner Universität; II 546, 565
Stiefelhagen, Ferdinand (1822 – 1902), Schulleiter und katholischer Priester; II 546, 548 Stieglitz, Christian Ludwig (1756 – 1836), Kunsthistoriker und Jurist; I 297 Stockmann, S. M.; I 20 Stoll, Heinrich Wilhelm (1819 – 1890), klassischer Philologe und Gymnasiallehrer in Weilburg, Hörer K. O. Müllers und Boeckhs; II 572 Stolle, Heinrich Anton (1806–nach 1867), Gymnasiallehrer und -direktor in Kempen bei Krefeld; I 360 | II 634 Strabon (Strabo) († nach 23), griechischer Historiker und Geograph; I 17, 261, 273 | II 452, 486 ff., 559, 606 f. Strass, Johann Gottlieb Friedrich (1766 – 1845), Historiker, Gymnasiallehrer und -direktor; I 274 Straton von Lampsakos (1. Hälfte 3. J h.), dritter Leiter der von Aristoteles gegründeten peripatetischen Schule; I 322 Strauch, Aegidius (1632 – 1682), evange lischer Theologe; I 257 | II 478 Stroth, Friedrich Andreas (1750 – 1785), klassischer Philologe und Gymnasiallehrer in Gotha; I 265 Strozzi, Leo (1657 – 1722), italienischer Sammler von Naturalien und Altertümern; I 302 Strümpell, Ludwig (1812 – 1899), Philosoph und Pädagoge, Prof. an den Universitäten Dorpat und Leipzig; I 265 Struve, Karl Ludwig (1785 – 1838), klassischer Philologe, Gymnasialdirektor in Königsberg; II 619
Sturz, Friedrich Wilhelm (1762 – 1832), klassischer Philologe, a. o. Prof. an der Berliner Universität; I 363, 365 | II 599 Stutzmann, Johann Josua (1777 – 1816), Philosoph, Privatdozent an den Univer sitäten Heidelberg und Erlangen; II 604 Süßmilch, Johann Peter (1707 – 1767), evangelischer Theologe, Statistiker und Demograph; II 601 Suetonius (Sueton), Gaius S. Tranquillus († nach 122), römischer Verwaltungsbeamter und Historiker; I 176, 273, 333 | II 400, 438, 646 Süvern, Johann Wilhelm (1775 – 1829), klassischer Philologe und Schulreformer in Preußen, Hörer F. A. Wolfs; II 428 f. Sulzer, Johann Georg (1720 – 1779), Philosoph und Kunsttheoretiker; I 23, 299 Šuñić, Marian (1798 – 1860), bosnischer Franziskanermönch, Linguist; II 615 Suringar, Willem Hendrik Dominicus (1805 – 1895), niederländischer klassischer Philologe; I 164 Swedenborg, Emanuel (1688 – 1772), schwedischer Mystiker und Naturphilosoph; II 495 Sylburg, Friedrich (1536 – 1596), Gräzist; I 202, 371
T Tacitus (1. – frühes 2. J h.), römischer Senator und Historiker; I 73, 89, 91, 93, 113, 120, 123, 132 f., 153, 156, 158, 168, 179, 211, 234 ff., 273 | II 438, 441, 448, 460, 646 ff.
*512
PersonenglossarTagmann
Tagmann, Robert (1822 – 1865), Realschullehrer und -direktor in Breslau und Tilsit; I 158
Theon siehe Ailios Theon
Tatianos (Tatian) (2. J h.), assyrischer christlicher Apologet, Gründer der sog. Enkratiten; II 559
Theophrastos (Theophrast) von Eresos (4. – frühes 3. J h. v. Chr.), Philosoph, Nachfolger des Aristoteles als Leiter der peripatetischen Schule in Athen; I 211, 322, 324, 326 f. | II 448, 459, 471, 587
Taylor, John (1704 – 1766), englischer klassischer Philologe und Theologe; I 177, 245, 284
Theopompos (Theopomp) von Chios (4. J h. v. Chr.), griechischer Historiker; I 188, 190, 272
Télfy (Telvy), Iván (1816 – 1898), ungarischer klassischer Philologe, Politiker; I 348 | II 614
Thespis (6. J h. v. Chr.), legendärer Erfinder der Tragödie; I 209
Tennemann, Wilhelm Gottlieb (1761 – 1819), Philosophiehistoriker; I 277, 318 | II 424, 459 Terentius (Terenz), Publius T. Afer (1. Hälfte 2. J h. v. Chr.), lateinischer Komö diendichter; I 98, 131, 133, 149, 158, 237 | II 448, 473, 648 Ternite, Wilhelm (1786 – 1871), preußischer Hofmaler und königlicher Galerieinspektor in Potsdam; I 303 | II 531 f., 535, 538 Tessieri, Pietro (1802–?), italienischer Mathematiker und Archäologe; II 530 Thales von Milet (6. J h. v. Chr.), vorsokratischer Philosoph; I 319 Themistogenes von Syrakus, griechischer Historiker, Autor eines Werkes, das denselben Gegenstand wie Xenophons „Anabasis“ behandelt, möglicherweise sogar lediglich Pseudonym des Xenophon als Autor dieses Werkes; I 191 Themistokles († 459 v. Chr.), Athenischer Politiker und General; I 115, 269, 233 Theodosius I. (347 – 395), auch: Theodosius der Große, römischer Kaiser 379 – 394; II 489 Theognis (6. J h. v. Chr.), griechischer elegischer Dichter; I 208 Theokritos (Theokrit) (1. Hälfte 3. J h. v. Chr.), griechischer Dichter, erster Bukoliker; I 208 f.
Thibaut, Anton Friedrich Justus (1772 – 1840), Jurist; I 128 Thiers, Adolphe (1797 – 1877), französischer Historiker und Politiker; II 397, 399 Thiersch, Friedrich Wilhelm (1784 – 1860), klassischer Philologe, Prof. an der Universität München; I 20, 22, 176, 180, 208 ff., 296, 298, 356, 370, 372 f. | II 489, 522 ff., 526, 539, 542, 620, 622 Thirlwall, Connop (1797 – 1875), englischer anglikanischer Bischof und Historiker; II 497, 500 Thomasius, Jakob (1622 – 1684), klassischer Philologe und Philosoph; I 21 Thryllitzsch (Thryllitius), Georg Friedrich (1688 – 1715), klassischer Philologe und Philosoph; I 349 Thukydides (Thucydides) († ca. 400 v. Chr.), athenischer Historiker; I 80, 112 f., 115, 122 f., 132, 152, 210, 253, 272 f. | II 438, 452 f., 458, 476, 486, 488, 494, 496 Tibullus (Tibull), Albius († 19 v. Chr.), lateinischer elegischer Dichter; I 210 | II 448 Tiedemann, Dieterich (1748 – 1803), Philosoph und Philosophiehistoriker; I 316 | II 459, 600 (Pseudo-)Timaios (Timäus/Timaeus) von Lokroi (vermutlich Anfang des 1. Jhs.), legendärer pythagoreischer Autor der Schrift „Über Kosmos und Seele“ und angebliches Vorbild der eponymen Figur in
Ursinus Personenglossar
*513
Platons Dialog „Timaios“, in Wirklichkeit handelt es sich aber bei „Über Kosmos und Seele“ um eine auf dem „Timaios“ basierende pseudo-pythagoreische Schrift; I 458
Triklinios (Triklinius), Demetrios (14. J h.), byzantinischer Philologe; I 162
Timaios (Timäus/Timaeus) von Tauromenion (4.–3. J h. v. Chr.), italiotisch-griechischer Historiker; I 98, 252, 272 | II 474, 476
Tunstall, James (Jacobus) (1708 – 1762), englischer klassischer Philologe und anglikanischer Theologe; I 245
Timosthenes von Rhodos (3. J h. v. Chr.), ptolemäischer Admiral und Geograph; II 607 Tiro, Marcus Tullius († 4 v. Chr.), Sklave Ciceros, später von diesem freigelassen und dessen Nachlassverwalter und selbst Schriftsteller; I 116, 167 Tittmann, Friedrich Wilhelm (1784 – 1864), Historiker und Archivar in Dresden; I 282, 284 Tölken, Ernst Heinrich (1785 – 1869), Archäologe, Prof. an der Berliner Universität; I 298, 300, 302 | II 523 f., 532 Torsellini (Tursellinus), Orazio (1545 – 1599), italienischer Humanist; I 362 ff. | II 650 Toup, Jonathan (1713 – 1785), englischer klassischer Philologe und Theologe; I 147 Tournefort, Joseph Pitton de (1656 – 1708), französischer Botaniker und Forschungsreisender; I 262 Tournier, Édouard (1831 – 1899), französischer klassischer Philologe; II 568 Trabea (3.–2. J h. v. Chr.), lateinischer Dichter; I 176, 187 Trajan (Traian) (53 – 117), römischer Kaiser 98 – 117; I 334 | II 499, 646 Tregder, Paul Hagerup (1815 – 1887), dänischer klassischer Philologe und Gymnasiallehrer; II 619, 624 Trendelenburg, Johann Georg (1757 – 1827), klassischer Philologe und Gymnasiallehrer in Danzig; I 357, 371 | II 622
Troß (Tross), Karl Ludwig Philipp (1795 – 1864), Philologe und Historiker, Gymnasiallehrer in Hamm; I 264 | II 489
Turner, William (1792 – 1867), englischer Diplomat, zunächst in Konstantinopel, später in Kolumbien; I 262 Tursellinus, Horatius siehe Torsellini, Orazio Twesten, August Detlev Christian (1789 – 1876), evangelischer Theologe, Hörer F. A. Wolfs und vor allem Schleiermachers; I 208 Tyrtaios (Tyrtaeos, Tyrtæus) (7. J h. v. Chr.), einer der neun kanonischen griechischen Lyriker; I 176, 209 Tyrwhitt, Thomas (1730 – 1786), englischer klassischer Philologe; I 203, 245 Tzetzes, Johannes (12. J h.), byzantinischer Philologe; I 190
U Überweg, Friedrich (1826 – 1871), Philosoph und Philosophiehistoriker; I 318 Ukert, Friedrich August (1780 – 1851), Geograph, Bibliothekar, Hörer F. A. Wolfs.; I 260, 264 | II 485, 488 Ulrichs, Heinrich Nikolaus (1807 – 1843), klassischer Philologe und Archäologe, Prof. an der Universität Athen; I 260 | II 484, 661 Ulrici, Hermann (1806 – 1884), Philosoph; I 338 Urlichs, Ludwig (1813 – 1889), klassischer Philologe und Archäologe; II 493 f., 520, 535 Ursinus siehe Orsini, Fulvio
PersonenglossarUschold
*514
Uschold, Johann Nepomuk (1806–?), Philosoph, Gymnasiallehrer; II 546, 560, 565 Ussher (Usserius), James (1581 – 1656), irischer Theologe, Erzbischof von Armagh; I 257 Uvarov, Sergej Semenovich (1786 – 1855), russischer Politiker und Literaturwissenschaftler; II 574
V Valckenaer, Lodewijk Kaspar (1715 – 1785), niederländischer klassischer Philologe und Historiker, Prof. an der Universität Leiden; I 133, 135, 141, 144 f., 155, 177, 203, 205, 210 f., 245, 352 f. | II 457 ff., 626 Valla, Lorenzo (Laurentius) (ca. 1406 – 1457), italienischer Humanist, gilt als Begründer der modernen Textkritik; I 243 Valois (Valesius), Henri de (1603 – 1676), französischer klassischer Philologe, Historiker und Jurist; I 284, 333 Varius, Lucius V. Rufus (1. J h. v. Chr.), lateinischer Dichter; I 211 | II 448 Varro, Marcus Terentius (116 – 27 v. Chr.), römischer Universalgelehrter; I 191 f., 210, 224, 252 f., 278, 290, 330, 373 | II 639 Vater, Friedrich (1810 – 1866), klassischer Philologe, Sohn von Johann Severin Vater; II 606 Vater, Johann Severin (1771 – 1826), Theologe, Sprachforscher und Orientalist, Prof. an der Universität Halle, Vater von Friedrich Vater; I 368 ff. Vechner, Daniel (1572 – 1632), klassischer Philologe, Gymnasiallehrer und Bürgermeister in Goldberg (Schlesien); I 370 Velleius Paterculus (Anfang des 1. Jhs. n. Chr.), lateinischer Historiker; I 158 f., 205, 253, 273 | II 477 Vergilius (Virgil), Publius V. Maro (70 – 19 v. Chr.), römischer Dichter des Maecenas-
Kreises und am Kaiserhof des Augustus, vor allem bekannt als Autor der „Aeneis“; I 93, 98, 158 f., 211, 337 | II 426, 448, 460 Verrius, Marcus V. Flaccus (um 60 v. Chr. – ?), lateinischer Philologe; I 252 Vieth, Gerhard Ulrich Anton (1763 – 1836), Lehrer und Turnpädagoge; I 262, 265 Viger, François (1590 – 1647), französischer klassischer Philologe und Theologe; I 362 f., 370 f. | II 641 Villers, Charles François Dominique de (1765 – 1815), französisch-deutscher Gelehrter und Schriftsteller; I 21 f., 41 Villoison, Jean Baptiste Gaspard d’Ansse de (1750 – 1805), französischer klassischer Philologe, Prof. für Neugriechisch an der Universität Paris, bekannt durch seine Entdeckung und Edition des Codex Venetus A der Ilias; I 167, 207 | II 588 Vinding, Rasmus (1615 – 1684), dänischer klassischer Philologe, Prof. an der Universität Kopenhagen; I 285 Visconti, Ennio Quirino (1751 – 1818), italienischer Archäologe, Sohn von Giambattista Antonio Visconti; II 523, 525 Visconti, Giambattista Antonio (1722 – 1784), italienischer Archäologe, Vater von Ennio Quirino Visconti; I 299 f. Vit, Vincenzo de (1810 – 1892), italienischer klassischer Philologe; II 598 Vitruvius (1. J h. v. Chr.), römischer Ingenieur, Architekt und Architekturschriftsteller; I 16 ff., 296 f., 299 | II 400 Völcker, Karl Heinrich Wilhelm (1798 – 1841), klassischer Philologe, Gymnasiallehrer; I 322 | II 485, 492, 546, 561, 567, 570, 575 Vömel, Johann Theodor (1791 – 1868), klassischer Philologe, Gymnasiallehrer in Wertheim und Hanau, Gymnasialdirektor in Frankfurt am Main, Hörer Boeckhs; I 350 | II 661
Weber Personenglossar *515 Vogel, A[ugust] (Wirkungsdaten: um 1830), Gymnasiallehrer in Halle; II 567
Wachter, Johann Georg (1673 – 1757), Sprachforscher und Numismatiker; I 300
Vogel, Emil Ferdinand (1801 – 1852), klassischer Philologe, Jurist und Rechtshistoriker; I 68, | II 421
Wagner, Friedrich Wilhelm (1814 – 1857), klassischer Philologe, a. o. Prof. an der Universität Breslau; I 40, 46 f.
Vogel, Friedrich Christian Wilhelm (1776 – 1842), Verlagsbuchhändler in Leipzig; II 629
Wagner, Johann Jakob (1775 – 1841), Philosoph und Mathematiker; I 312 f. | II 545, 574 f.
Voigt, Georg (1827 – 1891), Historiker, Prof. an der Universität Leipzig; I 240
Wagner, Karl Franz Christian (1760 – 1847), klassischer Philologe und Germanist, Prof. an der Universität Marburg; I 252, 350 f. | II 545, 610, 648
Vollmer, Johann Andreas Wilhelm (1828 – 1887), Literaturhistoriker; I 310, 312 | II 564 Volney, Constantin François Chasse boeuf comte de (1757 – 1820), französischer Naturforscher, Reisender und Geschichtsphilosoph; I 252 Vorländer, Franz (1806 – 1867), Philosoph, Hörer Schleiermachers und Boeckhs; II 597, 601, 604 f., 612 Voß (Voss), Johann Heinrich (1751 – 1826), Dichter, klassischer Philologe und Übersetzer antiker Autoren; I 124 ff., 128,191, 207, 260, 310, 313, 315, 322, 366 f. | II 437, 545, 550, 552, 558, 563, 573 f. Vossius, Gerhard Johannes (1577 – 1649), niederländischer Humanist und Theologe, Vater von Isaac Vossius; I 20, 310 f., 315, 318, 321, 355, 373 | II 545, 574, 627, 639 Vossius, Isaac (1618 – 1689), niederländischer klassischer Philologe, Sohn von Gerhard Johannes Vossius; I 321
W Wachsmuth, Curt (1837 – 1905), klassischer Philologe und Althistoriker, Prof. an den Universitäten Marburg, Göttingen, Heidelberg und Leipzig; II 612 Wachsmuth, Wilhelm (1784 – 1866), klassischer Philologe und Historiker, Prof. an den Universitäten Kiel und Leipzig; I 268, 276, 278, 282, 284 | II 497
Wakefield, Gilbert (1756 – 1801), englischer klassischer Philologe und Schriftsteller; I 149 Wal, Johan de (1816 – 1892) niederländischer Strafrechtler und Rechtshistoriker, Prof. an der Universität Leiden; II 593 Walch, Georg Ludwig (1785 – 1838), klassischer Philologe, Prof. an der Universität Greifswald; I 128 | II 441 Wallon, Henri Alexandre (1812 – 1904), französischer Historiker und Politiker; II 481 Walpole, Robert (1781 – 1856), englischer Altertumsforscher und Theologe, bereiste Griechenland und veröffentlichte seine Reisenotizen und die anderer; I 262 | II 591 Walz, Christian (1802 – 1857), klassischer Philologe und Archäologe, Prof. an der Universität Tübingen; I 290 | II 538 Warburton, William (1698 – 1779), englischer Schriftsteller und Bischof von Gloucester; I 314 Weber, Georg (1808 – 1888), Historiker und klassischer Philologe, Gymnasiallehrer; II 497, 499, 504 Weber, Hugo (1832 – 1904), klassischer Philologe und Germanist, Lehrer in Eisenach; II 654 Weber, Karl Friedrich (1794 – 1861), klassischer Philologe, Hörer Ch. Becks und
*516
PersonenglossarWeber
G. Hermanns, Prof. an der Universität Marburg; I 40, 46, 48 Weber, Wilhelm Ernst (1790 – 1850), klassischer Philologe, Gymnasiallehrer und -direktor in Bremen; I 22, 32
Wendt, Amadeus (1783 – 1836), Philosoph, Schriftsteller, Prof. an den Universitäten Leipzig und Göttingen; I 316
Wedgwood, Josiah (1730 – 1795), englischer Töpfer und Unternehmer, Gründer der ersten Tonwarenmanufaktur; I 303
Wentzel, Eduard (1801 – 1879), klassischer Philologe, Gymnasiallehrer in Breslau, Oppeln und Posen, ab 1838 Direktor des katholischen Gymnasiums in Groß- Glogau; II 634
Weidler, Johann Friedrich (1691 – 1755), Astronom und Physiker, Prof. an der Universität Wittenberg; I 323
Werlhof, August Carl Ernst von (1809 – 1895), Jurist und Obergerichtsdirektor in Celle; II 529
Weil, Henri (1818 – 1909), klassischer Philologe und Literaturwissenschaftler, Studium in Bonn, Berlin und Leipzig; I 140, 374 | II 429, 611 Weinbrenner, Friedrich (1766 – 1828), Architekt, badischer Ober-Bau-Director; I 234 Weiske, Benjamin (1748 – 1809), klassischer Philologe, Pädagoge, Vater von Benjamin Gotthold Weiske; II 448 Weiske, Benjamin Gotthold (1783 – 1836), klassischer Philologe, Gymnasiallehrer, a. o. Prof. an der Universität Leipzig, Sohn von Benjamin Weiske; I 170 | II 431, 567, 570 Weissenborn, Wilhelm (1803 – 1878), klassischer Philologe und Theologe, Gymnasiallehrer in Eisenach; II 635 Welcker, Friedrich Gottlieb (1784 – 1868), klassischer Philologe, Prof. an den Universitäten Gießen, Göttingen und Bonn; I 16, 126, 292, 300, 312 | II 418, 439, 523, 531, 538 – 541, 543 f., 546, 548, 561, 567, 569 f., 574, 576, 578 Weller, Jacob (1602 – 1664), evangelischer Theologe, Oberhofprediger am Hof des Kurfürsten von Sachsen in Dresden; I 371 Wenck, Helfrich Bernhard (1739 – 1803), Historiker, Gymnasiallehrer und Hof bibliothekar in Darmstadt; I 366, 372
Werner, Georg Andreas (1752 – 1824), Gymnasiallehrer in Stuttgart und Schulbuchautor; I 370 | II 650, 660 Wernicke, Julius Emil (1802 – 1866), klassischer Philologe, Gymnasiallehrer, Hörer Boeckhs; I 350 | II 610 Wernsdorf, Johann Christian (1723 – 1793), klassischer Philologe und Philosoph, Prof. an der Universität Helmstedt; I 189 Werther, Ferdinand (1807 – 1847), evangelischer Theologe, Ortschronist von Suhl; II 572 Wesseling, Petrus (1692 – 1764), klassischer Philologe, Historiker und Rechtswissenschaftler, Prof. an den Universitäten Franeker und Utrecht; I 256 Westerhoff (Westerhov), Arnold Hendrik (1677–ca. 1737), klassischer Philologe und Lehrer, Rektor der lateinischen Schule in Gouda; I 133 Westermann, Anton (1806 – 1869), klassischer Philologe; II 589, 591 Westermann, Georg (1810 – 1879), Verleger in Braunschweig; II 629 Westphal, Johann Heinrich (1794 – 1831), Privatgelehrter, Astronom und Schriftsteller; II 485, 493 Westphal, Rudolf Georg Hermann (1826 – 1892), klassischer Philologe und Philosoph; II 653
Wüstemann Personenglossar Wetter, Johann (1795 – 1877), Architekt; II 568 Wettstein, Johann Rudolf (1647 – 1711), schweizerischer reformierter Theologe und klassischer Philologe, Prof. an der Universität Basel; I 348 Wheler, Sir George (1651 – 1724), englischer Schriftsteller und Reisender; I 260, 262 | II 484, 487, 591 Whiter, Walter (1758 – 1832), englischer klassischer Philologe und Schriftsteller; II 625
*517
Kunstwissenschaft und Wegbereiter der klassizistischen Ästhetik in Europa; I 217, 239, 244 f., 294, 297 – 300, 303 | II 523 ff., 527 Windischmann, Karl Joseph H ieronymus (1775 – 1839), Arzt, Philosoph, Prof. für Philosophie am Lyzeum in Aschaffenburg und an der Universität Bonn; II 624 Winiewski, Franz (1802 – 1874), klassischer Philologe, Prof. an der Universität Münster, Hörer Boeckhs und F. A. Wolfs; I 48 Winkler, Robert (1806–?), Lehrer in Breslau; II 614
Wichmann, Hermann (Wirkungsdaten: um 1853), Herausgeber des Nachlasses von Julius Lauer; II 547
Witte, Jean Joseph Antoine Marie de (1808 – 1889), französischer Kunsthistoriker, Archäologe und Numismatiker; II 543
Wickham, Henry Lewis (1789 – 1864), englischer Finanzverwalter und Schriftsteller; I 266
Witzschel, August (1813 – 1876), klassischer Philologe, Gymnasiallehrer in Eisenach; I 246
Wiegmann, Rudolf (1804 – 1865), Archäologe, Kunsthistoriker und Maler, Hörer K. O. Müllers, Prof. an der Kunstakademie in Düsseldorf; II 531, 538
Woepcke (Wöpcke), Franz (1826 – 1864), Orientalist und Mathematiker; II 585
Wieland, Christoph Martin (1733 – 1813), Schriftsteller und Übersetzer; I 102, 105, 125, 135 Wiener, Paul Ernst Hermann (1813–?), Studium der Theologie und Philologie in Giessen; II 513 Wieseler, Friedrich (1811 – 1892), klassischer Philologe und Archäologe, Prof. an der Universität Göttingen, Hörer Boeckhs; II 527, 533 Wilford, Francis (1761 – 1822), englischer Indologe und Orientalist; I 314 Wilken, Friedrich (1777 – 1840), Historiker und Orientalist, Prof. an den Universitäten Heidelberg und Berlin, Direktor der Königlichen Bibliothek in Berlin und ab 1831 der neugegründeten Universitäts bibliothek; I 361 Winckelmann, Johann Joachim (1717 – 1768), Begründer der Archäologie als
Wolf, Friedrich August (1759 – 1824), klassischer Philologe, Prof. an den Universitäten Halle und Berlin, Lehrer Boeckhs; I 4, 11, 20, 22 – 25, 27, 30 f., 38, 45, 106, 126, 128 ff., 132 f., 176 f., 203, 207, 209 f., 244 f., 258, 267, 286, 333 f., 345, 358 | II 401 f., 412 f., 439, 459, 487, 507 f., 510, 567, 615, 620, 637 f., 662 Wolff, Gustav Georg (1819 – 1873), klassischer Philologe, Gymnasiallehrer in Berlin; I 164 Wowern (Wouwer, Wower, Woweren, Wowerius), Johann von (1574 – 1612), klassischer Philologe, Politiker und Jurist; I 17, 21, 329, 333 Wüllner, Franz (1798 – 1842), klassischer Philologe und vergleichender Sprachforscher, Gymnasiallehrer und -direktor in Düsseldorf, Hörer Boeckhs; I 356, 358 | II 601, 603 – 606, 618 ff., 624, 630, 632 – 635 Wüstemann, Ernst Friedrich (1799 – 1856), klassischer Philologe, Gymnasiallehrer in Gotha; II 662
PersonenglossarWunder
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Wunder, Eduard (1800 – 1869), klassischer Philologe, Lehrer an und Direktor der Landes- und Fürstenschule Grimma; I 164 Wyttenbach, Daniel Albert (1746 – 1820), schweizerischer klassischer Philologe und Philosoph, Prof. an den Universitäten Amsterdam und Leiden; I 7, 97, 176, 203 | II 460
X Xenophanes (6. J h. v. Chr.), vorsokratischer Philosoph; I 317 Xenophon (1. Hälfte 4. J h. v. Chr.), athenischer Soldat und Schriftsteller, SokratesSchüler; I 83, 115, 123, 146, 174, 178, 180 ff., 184, 186, 188, 190 f., 211, 253, 266, 329 | II 453, 457 f. Xerxes I. († 465 v. Chr.), altpersisch Xšaya-ṛšā, Großkönig des Persischen Reichs 486 – 465 v. Chr.; II 529
Z Zacher, Julius (1816 – 1887), Germanist, Bibliothekar, Prof. an den Universitäten Königsberg und Halle; II 573 Zahn, Johann Karl Wilhelm (1800 – 1871), Architekt, Archäologe und Maler in Berlin; I 303 | II 531 f., 535, 538 Zander, Christian Ludwig Enoch (1791 – 1872), Direktor der Lauenburgischen Gelehrtenschule in Ratzeburg, Hörer Boeckhs und F. A. Wolfs; I 266 Zeiss (Zeyss), Gustav (1811 – 1875), klassischer Philologe, Hörer G. Hermanns; II 502, 510 Zell, Karl (1793 – 1873), klassischer Philologe und Archäologe, Prof. an der Universität Heidelberg, Hörer Boeckhs in Heidelberg; II 395, 589, 591 Zeller, Eduard (1814 – 1908), evangelischer Theologe, Philosoph und Philosophiehistoriker, Prof. an den Universitäten Heidelberg (a. o. Prof.) und Berlin; I 190, 316, 318
Zenodotos (Zenodotus) von Ephesos (spätes 3. J h. v. Chr.), griechischer Philologe, erster Leiter der Bibliothek von A lexandria ab 284 v. Chr.; I 207, 331 Zenon von Elea (5. J h. v. Chr.), vorsokratischer Philosoph, unterstellter Anhänger des Parmenides; I 317 Zeune, Johann Karl (1736 – 1788), klassischer Philologe, Prof. an den Universitäten Leipzig und Wittenberg; I 363 Zeuxis (2. Hälfte 2. J h. v. Chr.), griechischer Bildhauer; II 536 Zimmermann, Ludwig Christian (1784 – 1838), klassischer Philologe, Lehrer; II 614 Zinkeisen, Johann Wilhelm (1803 – 1863), Historiker, ab 1840 Oberredakteur der „Allgemeinen Preußischen Staatszeitung“; I 276 | II 497, 500 Zinserling, August Ernst (1780–nach 1840/59), Historiker und Philologe, Lehrer in Illfeld, Kassel und Hamburg, 1817 – 1831 Universitätsprofessor für klassische A ltertümer in Warschau, anschließend in St. Petersburg lebend; I 239, 319 | II 469 ff. Zobel, Rudolf Wilhelm (1734 – 1775), Philologe; I 346 | II 601 Zoega, Georg (1755 – 1809), dänischer Archäologe und Numismatiker; I 299 f. | II 523, 558 Zonaras, Johannes (12. J h.), byzantinischer Historiker; I 97, 272 Zosimos (Zosimus) (um 500), letzter griechischer Historiker; I 272 Zumpt, Karl Gottlob (1792 – 1849), klassischer Philologe, Gymnasiallehrer und Prof. an der Berliner Universität, Hörer Boeckhs; I 254, 256, 274, 372 | II 477 f., 482 f., 499, 512, 648, 659, 661
Danksagung
All denen, die zum Gelingen der vorliegenden Edition beigetragen haben, möchte ich an dieser Stelle meinen Dank aussprechen: der Fritz Thyssen Stiftung, die das Projekt insgesamt zwei Mal (zuerst 1987 bis 1990 und dann nochmals von Januar 2018 bis Juni 2021) gefördert und die Drucklegung der Edition finanziert hat, sowie dem Berliner Antike-Kolleg, das durch die Finanzierung zweier Werkverträge die Fertigstellung der Apparate, die für die Erschließung der Edition unabdingbar sind, unterstützt hat; Markus Asper und Thomas Poiss als durchweg ermutigenden und kon struktiv unterstützenden, aber auch kritisch hinterfragenden Projektleitern; Klaus Grotsch, der uns seine umfangreichen Forschungsdaten zur Verfügung gestellt, das Projekt als Senior Consultant mit verlässlicher Stetigkeit begleitet und mit seiner jahrzehntelangen editorischen Erfahrung bereichert hat und ohne dessen wiederholten Einsatz als Brandlöscher es die Edition nicht gäbe; Klaus Grotsch und Thomas Poiss darüber hinaus für ihre Mitarbeit am Anmerkungsapparat; Anne Baillot, die im Rahmen der von ihr geleiteten Nachwuchsgruppe „Berliner Intellektuelle 1800 –1830“ die Digitalisierung des Boeckhʼschen Manuskriptes veranlasst und finanziert und uns gestattet hat, mit den Digitalisaten zu arbeiten; Roland Baumgarten, der immer computertechnischen Rat wusste und umgehend geholfen hat, wenn es Probleme mit Dateiformaten, nicht korrekt angezeigten griechischen Buchstaben oder ähnlichen Widrigkeiten gab; Mechthild Rieffel für einen ersten Layoutentwurf des ersten Teilbandes, der dann dem Verlag als Vorlage für die Gestaltung gedient hat; unseren studentischen Hilfskräften: Simon Neumeier und Ludwig Maisel, die sich drei Jahre lang mit großem Engagement und Interesse ins Projekt eingebracht haben, Jenny Teichmann und Cynthia Bruhn, die Recherchen für das Personenglossar übernommen haben, sowie Brett Thompson für seine bibliographischen Recherchen und Friederike Brunzema für ihre Arbeit am Personenglossar; Lotte Rieffel für ihre bibliographischen Recherchen; Christoph Schuhmann, der via Werkvertrag im Oktober 2022 mit frischer Energie ins Projekt eingestiegen ist und die Übersetzungen aus dem Altgrie-
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Danksagung
chischen und Lateinischen und Recherchearbeiten für die Anmerkungen übernommen hat; Fabian Müller, von Christoph Schumann als deus ex machina herbeigezaubert, für die unentgeltliche Programmierung, die für dringend notwendige Zeitersparnis bei der Erstellung der Apparate gesorgt hat; Wiebke Witzel (Archiv der BBAW) und Irene Friedl (Universitätsbibliothek der LMU München) für die Unterstützung meiner Recherchen; dem Archiv der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften für die Veröffentlichungsgenehmigung; Andreas Arndt, Franziska Bomski, Klaus Geus, Klaus Hallof, Colin King, Stefan Kipf, Josefine Kitzbichler, Wilfried Nippel und Sarah Schmidt, die mir – mündlich oder schriftlich – auf meine Anfragen geantwortet haben und mich bereitwillig an ihren Kenntnissen haben partizipieren lassen, so dass auch ihr (Fach-)Wissen mit in die Edition eingeflossen ist; Christoph Markschies, Jürgen Paul Schwindt, Denis Thouard und Con stanze Güthenke für ihr Interesse am Zustandekommen und Gedeihen des Projektes, Glenn Most und Anne Eusterschulte sowie Gerald Hartung und Christian Damböck darüber hinaus für die Möglichkeit, das Editionsprojekt in verschiedenen Entstehungsstadien einem interessierten Publikum vorstellen und mit diesem diskutieren zu können, und last but not least dem Felix Meiner Verlag, namentlich Jens-Sören Mann und Marcel Simon-Gadhof, für die stets reibungslose und konstruktive Zusammenarbeit sowie Johann Meiner für seine Fürsprache. Berlin, im Juni 2023
Christiane Hackel