Die Oden Salomos [Reprint 2020 ed.] 9783111588773, 9783111215129

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Die Oden Salomos [Reprint 2020 ed.]
 9783111588773, 9783111215129

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K L E I N E T E X T E F Ü R VORLESUNGEN UND ÜBUNGEN HERAUSGEGEBEN

VON

64

HANS

LIETZMANN



DIE O D E N SALOMO S HERAUSGEGEBEN VON

WALTER BAUER

BERLIN V E R L A G V O N W A L T E R DE G R U Y T E R & CO. 1933

A r c h i v - N r . 33 32 33

EINLEITUNG Die Oden Salomos waren früher nur bekannt aus zwei alten Kanonsverzeichnissen, die den Namen nannten, aus einem Zitat des Lactantius (Instit. 4, 1 2 : Ode X I X 6 f.), sowie durch den Umstand, daß die koptisch erhaltene gnostische Schrift Pistis Sophia fünf Oden (Nr. I. V. V I , X X I I . X X V ) aufgenommen hat. 1909 entdeckte J . Rendel Harris in einem, etwa 400 Jahre alten, syrischen Manuskript die Sammlung selbst, die von den Psalmen Salomos gefolgt war, und schenkte uns im gleichen J a h r die Editio princeps. Auf seiner Handschrift (John Rylands Library, Cod. Syr. 9) beruht noch heute in erster Linie unsere Kenntnis der Oden (Sigl. H). Einen zweiten syrischen Kodex fand dann F. C. Burkitt an der Hand von W. Wright's Catalogue of Syriac M S S . in the Brit. Mus., Pt. II, p. 1008 auf ( D C C C L X I I I = Add. 14538). E r setzt freilich erst in Ode X V I I 7 ein, gehört aber dafür möglicherweise noch ins 10. Jahrhundert (Sigl. B). Übrigens ist auch H unvollständig, da er erst innerhalb der dritten Ode beginnt. Hier tritt, wenigstens was die erste Ode anlangt, die Pistis Sophia hilfreich ein. E d . Schwartze-Petermann, S. 1 1 6 (diese Seitenzahlen in der Ausg. von C. Schmidt — s. unten — am Rande) = C. Schmidt, Koptisch-gnostische Schriften I, 1905, S. 75, K a p . 59 lautet es: „ E s antwortete aber (is) a Maria, die Mutter Jesu, und sprach: ,Mein Herr, deine Lichtkraft hat einst in betreff dieser Worte durch Salomo in der 19. Ode (im,) prophezeit (jcposT|Ts6etv) und g e s a g t ' " . E s folgt ein fünfgliedriges Lied. Daß es die erste unserer Oden ist, erweist die Zahl 19, die sich daraus erklärt, daß sich in der Vorlage offenbar die „Oden" an die 18 „Psalmen" Salomos angeschlossen hatten mit weiterlaufender Bezifferung. In der Pistis Sophia pflegt dem Wortlaut dieser, wie der übrigen vier Oden, eine erklärende Paraphrase zu folgen oder vorauszugehen, und die Lieder sind hier außerdem mit einem Kommentar versehen. Beides weist im Vergleich mit dem eigentlichen Text Besonderheiten auf, die, so lehrreich sie für die Geschichte der Auslegung heiliger Schriften sind, nicht als Varianten gewertet und für die Herstellung eines ursprünglichen Wortlautes in Anspruch genommen werden können. Ich habe deshalb von ihnen absehen zu dürfen geglaubt. Der koptische Text der Pistis Sophia (Cod. Askewianus = Brit. Mus. MS. Add. 5 1 1 4 ) ist abschließend herausgegeben von C. Schmidt in Coptica II, 1925. — Auch die Oden Salomos haben eine, mindestens für lange ausreichende Edition gefunden in: R . Harris and A.Mingana, The Odes and Psalms of Salomon, 2 Vol., 1916, 1920. Sie bietet neben den syrischen und koptischen Texten samt Übersetzung eine umfassende Einleitung, stoffreiche Noten und ein genaues Literaturverzeichnis. Unsere Bearbeitung schließt sich an sie an, auch in der Versabteilung. Doch habe ich die Mehrzahl der Varianten, da sie keinerlei inhaltliche Abweichungen darstellen, als unerheblich beiseite gelassen. Die Übersetzung legt nur auf Genauigkeit Gewicht und hat, soweit das anging, die Wortstellung bestehen lassen. Ich habe mich bemüht, dem Leser nirgends mein eigenes Verständnis zu suggerieren. Auch hoffe ich der Versuchung entgangen zu sein, gewisse Schwierigkeiten in dichterischem Schwung zu überfliegen. a Die eingeklammerten Vokabeln führt der koptische Text als griechische Fremdwörter mit. An der griechischen Urgestalt der Oden ist kaum zu zweifeln.

Göttingen.

W. Bauer.

Die Oden Salomos

4

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I I I (syrisch) fehlt. Die Zählung des ersten vollständigen bedeutet aber nicht, daß nur ganz wenige Worte sein könnten. Die Größe der Einbuße vermögen bestimmen. .jjl «aX» : ,u\.

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7

8 Denn, wer mit dem verbunden ist, der unsterblich, wird auch unsterblich sein. 9 Und wer am Leben Wohlgefallen hat, wird lebendig sein. 10 Das ist der Geist des Herrn, der ohne Trug, der die Menschen lehrt, daß sie seine Wege kennen. 11 Seid weise und h a b t Erkenntnis und seid wachsam! Hallelujah I

1 Niemand verändert deinen heiligen Ort, mein Gott, und keiner ist, der ihn verändern und an einen anderen Ort stellen könnte. 2 Denn keine Herrschaft gibt es über ihn; hast du doch dein Heiligtum bedacht, bevor du die Orte machen wolltest. 3 Der ältere soll keine Veränderung erfahren von Seiten derer, die geringer sind als er. Du gabst dein Herz, o Herr, deinen Gläubigen. 4 Niemals wirst du nachlassen, noch wirst du ohne Früchte sein. 5 Denn e i n e Stunde des Glaubens an dich übertrifft alle Tage und J a h r e . 6 Denn wer bekleidete sich wohl mit deiner Güte und fiele in Ungnade ? 7 Ist doch dein Siegel bekannt, und gekennzeichnet sind damit deine Geschöpfe; 8 und deine Heerscharen haben es in Besitz, und auserwählte Erzengel sind damit bekleidet. 9 Du gabst uns die Gemeinschaft mit dir; nicht ist es so, daß du unser bedürftest, sondern wir bedürfen deiner. 10 Sprenge auf uns deine Tropfen und öffne deine reichen Quellen, damit sie für uns Milch und Honig fließen lassen. 11 Denn bei dir ist keine Reue, daß du Reue empfändest über etwas, was du verheißen h a s t ; 12 und der Ausgang ist dir offenbar.

8

Die Oden Salomos

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a Das mit „Dunst" wiedergegebene Wort ist sowohl im Syrischen (vgl. Th. Nöldeke, Syrische Grammatik 2 , 1898, § 88) wie im Koptib Der syrische Text weist schen (s. unten) das griechische a-i]p. auf die biblische Redensart des „über" das Haupt Kommens zurück.

V (syrisch)

g

13 Denn was du gabst, ohne Entgelt gabst du (es), so daß du dich also nicht anders entschließen und es (wieder) nehmen wirst. 14 Denn alles war dir als Gott offenbar und stand von Anfang an bereit vor dir. 15 Und du, Herr, hast alles gemacht. Hallelujah!

1 Ich preise dich, o Herr, denn ich liebe dich. 2 Höchster, du darfst mich nicht verlassen; denn meine Hoffnung bist du. 3 Ohne Entgelt empfing ich deine Güte, von ihr werde ich das Leben haben. 4 Kommen mögen meine Verfolger, sie werden mich doch nicht erblicken . 5 Eine Wolke des Dunkels wird auf ihre Augen fallen, und ein Dunst a der Finsternis wird sie umschatten. 6 Und sie werden kein Licht haben, um sehen zu können, daß sie mich nicht fassen. 7 Zu Geschwülsten wird ihr Gedanke werden, und was sie ausgesonnen haben, wird sich gegen b ihre Häupter 8 Denn sie haben einen Gedanken erwogen, doch ist er ihnen nicht gelungen.

[kehren.

9 Sie haben sich in schlimmer Absicht bereit gemacht, und sie erwiesen sich als erfolglos. 10 Denn auf dem Herrn beruht meine Hoffnung, und nicht muß ich mich fürchten. 11 Und weil der Herr meine Rettung ist, muß ich mich nicht fürchten. 12 Und wie ein Kranz ist er auf meinem Haupt, und nicht muß ich wanken. 13 Und wenn alles wanken sollte, ich halte aus. Doch hat im Syrischen die Präposition = „auf" oft die Bedeutung des feindlichen „gegen" (s. Nöldeke, Gramm. § 250 a. E.), die hier besser zu dem „sich kehren" paßt. Andernfalls müßte man umschreiben: „wird sich kehren und über ihr Haupt kommen".

Die Oden

10

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weiter.

V i—ii

(koptisch).

14 Und wenn vergehen sollte, was sichtbar ist, ich werde nicht umkommen. 15 Denn der Herr ist mit mir, und ich mit ihm. Hallelujah!

1 Ich will dich dankend preisen, o Herr, denn du bist mein Gott. 2 Verlasse mich nicht, o Herr, denn du bist meine Hoffnung (eXiuc). 3 Du hast mir dein Recht gegeben ohne Entgelt, und ich bin durch dich gerettet. 4 E s mögen zu Falle kommen die, die mich verfolgen, und nicht laß sie mich erblicken. 5 Möge eine Wolke der Finsternis ihre Augen bedecken, und ein Nebel von Dunst (i-fjp), möge er sie verfinstern. 6 Und nicht laß sie erblicken das Tageslicht, daß sie mich nicht fassen. 7 Möge ihr Ratschluß kraftlos werden, und was sie beraten haben, möge herabkommen auf sie. 8 Sie haben einen Ratschluß ersonnen, und er ist ihnen nicht gelungen. 9 Und sie sind besiegt worden, trotzdem sie mächtig sind, und was sie bereitet haben in schlimmer Absicht (v.axdjc), ist auf sie herabgefallen. 10 Meine Hoffnung (¿Xiuc) ist in dem Herrn, und nicht werde ich mich fürchten; 11 denn du bist mein Gott, mein Erlöser (auuT-f)p).

Die Oden Salomos

12

VI (syrisch) •

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Das 1 u. 2 dreimal vorkommende "Via» ist eigentlich „reden".

VI (syrisch).

13

1 Wie die Hand durch die Zither wandert, und die Saiten tönen 3 . 2 so tönt in meinen Gliedern der Geist des Herrn, und ich ertöne in seiner Liebe. 3 Denn er vernichtet, was fremd; und alles ist des Herrn. 4 Denn so war es von Anfang an und bis ans Ende, 5 daß nichts entgegen sein soll, und nichts sich erheben gegen ihn. 6 Es mehrte seine Erkenntnis der Herr, und er bemühte sich, daß erkannt würde, was durch seine Güte uns geschenkt ward. 7 Und seinen Lobpreis gab er uns für seinen Namen; unsere Geister preisen seinen heiligen Geist. 8 Denn entsprungen ist ein Bach und wurde ein großer und breiter Strom; denn er h a t alles überschwemmt und zertrümmert und fortgetragen den Tempel. 9 Und nicht vermochten ihn zu hemmen die Hemmnisse der Menschen, und auch nicht die Künste derer, die das Wasser hemmen, 10 Denn er gelangte über die Oberfläche der ganzen Erde, und er erfüllte alles. 11 Und es tranken alle Durstigen auf Erden, und der Durst wurde gestillt und erlosch. 12 Denn vom Höchsten wurde der Trank gegeben. 13 Heil drum den Dienern jenes Trankes, ihnen, denen sein Wasser anvertraut ist! 14 Sie haben erquickt die trockenen Lippen, und den versagenden Willen haben sie aufgerichtet. 15 Und die Seelen, die dem Abscheiden nahe waren, haben sie dem Tode abgejagt. 16 Und die Glieder, die gefallen waren, haben sie gerade gerichtet und aufgestellt. 17 Sie haben Kraft verliehen, daß sie kommen können, und Licht für ihre Augen. 18 Denn jedermann h a t sie erkannt im Herrn, und sie leben durch das Wasser ein Leben für die Ewigkeit. Hallelujah! dann „tönen".

Die Oden Salomos

14

V I 8 — 1 8 (koptisch). Schw.

Pistis Sophia 1 3 1

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VII (syrisch)

17

3 denn ein Helfer ist er mir zum Herrn. Er ließ sich selbst mich erkennen ohne Mißgunst in seinem Edelmut, denn seine Freundlichkeit machte seine Größe klein. 4 E r wurde wie ich, auf daß ich ihn erfassen könnte, an Ähnlichkeit erschien er wie ich, auf daß ich ihn anziehen könnte. 5 Und nicht erschrak ich, als ich ihn erblickte, weil er meine Gnade ist. 6 Wie meine Natur wurde er, auf daß ich ihn kennen lernen könnte, und wie mein Aussehen, auf daß ich vor ihm nicht zurückwiche. 7 Der Vater der Erkenntnis ist das Wort der Erkenntnis. 8 Der die Weisheit geschaffen hat, ist weiser als seine Werke. 9 Und der mich geschaffen hat, noch bevor ich werden sollte, wußte er, was ich täte, wenn ich werden würde. 10 Um deswillen h a t er sich meiner erbarmt in seinem reichen Erbarmen und h a t mir verliehen, daß ich ihn bitten dürfe und empfangen solle von seinem O p f e r a . 11 Denn er ist unvergänglich. Fülle der Welten und ihr Vater. 12 Er h a t sich gegeben, von denen sich sehen zu lassen, die sein sind, auf daß sie den erkennen sollten, der sie gemacht hat, und daß sie nicht meinen sollten, von sich selbst her zu sein. 13 Denn zur Erkenntnis hin h a t er seinen Weg angelegt, h a t ihn breit und lang gemacht und ganz zur Vollkommenheit geführt. 14 Und er h a t auf ihn gesetzt die Spuren seines Lichtes, und e r b läuft vom Anfang bis zum Ende. 15 Denn von i h m 0 ist e r d bedient worden, und e r d war zufrieden mit dem Sohne. 16 Und um es zu erretten, sollte er alles in Besitz nehmen, und erkannt werden sollte der Höchste unter seinen Heiligen, 17 daß sie denen die frohe Botschaft künden, die Lieder haben für die Ankunft des Herrn, daß sie hinausziehen sollen ihm entgegen und ihm Lieder singen in Freude und mit der vieltönigen Zither. 18 E s sollen vor ihm hergehen die Seher und sich sehen lassen vor ihm. b

= der Weg.

c = dem Sohn,

Bauer, Die Oden Salomos

d = Gott. 2

Die Oden Salomos : n»aaju.a .ILÍO O« d.„;jO;

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a Vgl. V I I , 14.

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X I (syrisch)

25

5 Und versammelt haben sich gemeinsam die Völker, die zerstreut waren, und ich war nicht befleckt durch Sünden von mir. Weil sie sich zu mir in den Höhen bekannt haben, 6 deshalb sind die Spuren des Lichtes auf ihre Herzen gesetzt worden und sie sind eingegangen in mein Leben und erlöst worden, und sie sind mein Volk geworden für alle Ewigkeit. Hallelujah!

1 Mein Herz wurde beschnitten und seine Blüte erschien, und es wuchs in ihm die Güte, und es brachte Früchte für den Herrn. 2 Denn der Höchste beschnitt mich durch seinen heiligen Geist und legte offen vor sich meine Nieren und erfüllte mich mit seiner Liebe. 3 Und es wurde mir seine Beschneidung zur Erlösung; und ich eilte dahin auf dem Wege in seinem Frieden, auf dem Wege der Wahrheit. 4 Von Anfang an und bis zum Ende empfing ich seine Erkenntnis. 5 Und ich wurde befestigt auf dem Felsen der Wahrheit, da, wo er mich hinstellte. 6 Und redendes Wasser berührte meine Lippen aus der Quelle des Herrn ohne Mißgunst. 7 Und ich trank und wurde berauscht von dem lebendigen Wasser, das nicht stirbt. 8 Und mein Rausch war nicht ohne Erkenntnis, sondern ich ließ die Eitelkeiten fahren. 9|Und ich wandte mich hin zu dem Höchsten, meinem Gott, und wurde reich durch sein Geschenk. 10 Und ich habe die Torheit zurückgelassen, abgeworfen auf der Erde, und habe sie ausgezogen und von mir geworfen. 11 Und der Herr erneuerte mich durch sein Gewand und machte mich bereit durch sein Licht. 12 Und von oben her schuf er mir unvergängliche Ruhe, und ich wurde wie das Land, das sproßt und über seine Früchte frohlockt.

26

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X I I (syrisch)

27

13 Und der Herr (war) wie die Sonne über dem Antlitz der Erde. 14 Meine Augen erleuchtete er, und mein Angesicht 3 empfing Tau. 15 Und meine Nase wurde erfreut durch den erfreulichen Duft des Herrn. 16 Und er führte mich in sein Paradies, da, wo der Reichtum der Erfreulichkeit des H e r r n (ist;. 17 Und ich warf mich nieder vor dem Herrn, um ihn zu preisen. 18 Und ich sprach: „Heil denen, o Herr, die da gepflanzt sind in deinem Lande, und denen, die einen Platz haben in deinem Paradiese 19 und wachsen im Wachstum deiner Bäume und gewandert sind aus der Finsternis ins Licht. 20 Siehe! Alle deine Arbeiten sind trefflich, da sie wirken gute Werke 21 und sich wenden von der Schlechtigkeit zu deiner Freundlichkeit. Und sie wandten die Bitterkeit der Bäume von sich, als sie gepflanzt wurden in dein Land. 22 Und alles wurde wie ein Rest von dir und eine Erinnerung für die Ewigkeit deinen gläubigen Knechten. 23 Denn viel Platz ist in deinem Paradiese, aber nichts Überflüssiges ist darin, sondern alles ist voller Früchte. 24 Preis dir, Gott, Erfreulichkeit im Paradiese für die Ewigkeit." Hallelujah!

1 Er erfüllte mich mit Worten der Wahrheit, weil ich sie b verkünden sollte. 2 Und wie das Fließen des Wassers, so floß die Wahrheit von meinem Munde, und meine Lippen taten ihre c Früchte kund. 3 Und er machte reich in mir seine Erkenntnis; denn der Mund des Herrn ist das echte Wort und die Pforte seines Lichtes. b = die Wahrheit.

c

= der Wahrheit.

28

Die Oden Salomos

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a Für die beiden letzten Worte hat B ,,kannten sie (doch auch nicht) meine Erzeugung".

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XXIX

(syrisch)

61

16 Und ich ging nicht zugrunde, weil ich nicht ihr Bruder war, war doch auch meine Erzeugung nicht wie die ihre. 17 Und sie erstrebten meinen Tod und brachten ihn (doch nicht) zuweil ich älter w a r als ihre Erinnerung (reicht); [stände, und erfolglos bedrohten sie mich. 18 Und diejenigen, die n a c h mir k a m e n — die Erinnerung an den, der vor ihnen war, strebten sie vergeblich auszutilgen. 19 Denn nicht ist der Verstand des Höchsten zu überflügeln, und sein H e r z 0 ist überlegen aller Weisheit. Hallelujah! 1 Der H e r r ist meine Hoffnung, nicht werde ich an ihm zuschanden werden. 2 Denn, wie seine Herrlichkeit (ist), m a c h t e er mich, und, wie seine Güte (ist), so beschenkte er mich a u c h ; 3 und, wie seine Barmherzigkeit (ist), erhöhte er mich, und, wie die Größe seiner Schönheit (ist), erhob er mich. 4 Und er ließ mich emporsteigen aus den Tiefen der Unterwelt 1 1 , und aus dem R a c h e n des Todes riß er mich. 5 Und ich demütigte meine Feinde, und er rechtfertigte mich in seiner Güte. 6 Denn ich glaubte an den Gesalbten des Herrn, und ich sah, daß er der Herr war. 7 Und er zeigte mir sein Zeichen und leitete mich in seinem L i c h t . 8 Und er gab mir den (Herrscher-) S t a b seiner Macht, daß ich unterwerfen solle die Gedanken der Völker und die K r a f t der Helden zu demütigen; 9 zu führen den Krieg durch sein W o r t und den Sieg davonzutragen durch seine Macht. 10 Und es warf nieder meinen Feind der Herr durch sein W o r t , und er wurde wie S t a u b , den der Wind fortträgt. 11 Und ich gab Preis dem Höchsten, weil er großgemacht h a t seinen K n e c h t und den Sohn seiner Magd. Hallelujah! was auch H am R a n d e h a t = „sie warfen das L o s " . X V I 19. d s . Note e zu X V 9.

c s. Note zu

62

Die Oden Salomos X X X (syrisch). : J->pei J-UW J \ oiv»

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b llijujo 3 Zu V . 12a vgl. I V 6. eigentlich „ S c h l a g " (Nöldeke, Grammatik § 77); vielleicht ist ein griechisches irX-i^i anzu-

X X X I V (syrisch)

67

X X X V (syrisch)

7 Und verlasset die Wege dieses Verderbens und nahet euch mirl 8 Und ich will in euch einziehen und will euch herausführen aus der Vernichtung und will euch weise machen in den Wegen der Wahrheit. 9 Nicht sollt ihr dem Verderben verfallen, auch nicht der Vernichtung. 10 Höret auf mich und lasset euch erlösen; denn die Güte Gottes rede ich unter euch! 11 Und durch mich sollt ihr erlöst werden und sollt ihr selig sein; euer Richter, das bin ich. 12 Und die, die mich angezogen haben, werden nicht in Ungnade fallen 2 , sondern sie werden besitzen in der neuen Welt Unvergänglichkeit. 13 Meine Erwählten, wandelt in mir! Und meine Wege will ich kennen lehren die, die mich suchen, und Vertrauen will ich ihnen einflößen auf meinen Namen." Hallelujah!

1 Es gibt keinen harten Weg da, wo ein einfältiges Herz ist, auch keine Plage b bei aufrichtigen Gedanken. ä Auch keinen Sturm in der Tiefe erleuchteten Denkens. 3 Da, wo ringsum schönes Land, ist nichts Zwiespältiges drinnen. 4 Urbild dessen, was drunten ist, ist das, was droben. 5 Denn alles ist droben, und drunten ist nichts, sondern es erscheint (nur so) denen, in denen keine Erkenntnis ist. 6 Die Güte ist offenbar geworden zu euerer Erlösung. Glaubet und lebet und lasset euch erlösen I Hallelujah 1

1 Der Tauregen des Herrn hat mich als Gabe beschattet 0 , und eine Wolke des Heils hat er über mein Haupt gestellt, 2 die mich beschirmte allezeit; und Erlösung wurde mir zuteil. nehmen. sicherheit.

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An dieser Zeile bereitet nicht nur das schiefe Bild Un5*

68

Die Oden Salomos : oaotill« V » Oi-ijU! ,Jci;0 J-lil VOOOJ0 JULlQ .IKJDIK*

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ist das griechische

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Nöldeke, Gramm. 2 § 74.

X L I (syrisch)

77

4 Und es frohlockt mein Angesicht im Jubel über ihn, und es jubelt mein Geist in Liebe zu ihm, und meine Seele strahlt in ihm. 5 Und die Furcht wird in ihm Vertrauen finden, und die Erlösung wird in ihm sichergestellt werden. 6 Und der Gewinn von ihm ist das Leben ohne Tod, und seine Empfänger (sind) unvergänglich. Hallelujah!

1 Es sollen den Herrn preisen alle seine Kinder, und sie sollen sich aneignen die Wahrheit seines Glaubens. 2 Und es werden anerkannt sein bei ihm seine Söhne; deshalb wollen wir singen in seiner Liebe. 3 Wir leben im Herrn durch seine Güte, und das Leben empfangen wir durch seinen Gesalbten. 4 Denn ein großer Tag leuchtete uns und wunderbar ist, der uns von seinen Lobpreisungen gibt. 5 Darum wollen wir uns allzumal vereinigen auf den Namen des Herrn und ihm Ehre geben in seiner Güte. 6 Und leuchten soll unser Angesicht in seinem Lichte, und nachsinnen sollen unsere Herzen in seiner Liebe bei Nacht und bei Tag. 7 Wir wollen jubeln vor Jubel über den Herrn. 8 Wundern werden sich alle die, welche mich sehen, weil ich von anderem Geschlechte bin. 9 Denn der Vater der Wahrheit gedachte meiner, er, der mich bereitete am Anfang. 10 Denn sein Reichtum h a t mich gezeugt und der Gedanke seines Herzens. 11 Und sein Wort ist mit uns auf unserem ganzen Wege. Der Erlöser, der lebendig macht und nicht verwirft unsere Seelen, 12 der Mann, der erniedrigt wurde und erhöht wurde um seiner Gerechtigkeit willen, 13 der Sohn des Höchsten ist erschienen in der Vollkommenheit seines Vaters.

Die Oden Salomos

78

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