Die Oden Salomos [Aus d. syrischen übers., mit Anm., Reprint 2021 ed.] 9783112450147, 9783112450130


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German Pages 40 [44] Year 1911

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Die Oden Salomos [Aus d. syrischen übers., mit Anm., Reprint 2021 ed.]
 9783112450147, 9783112450130

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A . MARCUS UND E. WEBER'S V E R L A G IN BONN

KLEINE TEXTE FÜR THEOLOGISCHE UND PHILOLOGISCHE VORLESUNGEN UND ÜBUNGEN HERAUSGEGEBEN

VON

HANS

LIETZMANN

und die monarchianischen prologe zu den evangelien, herausgegeben von Prof. Lic. H a n s L i e t z m a n n . 2. Aufl. 16 S. 0.30 M. 2 D I E D R E I Ä L T E S T E N M A R T Y R O L O G I E N , herausgegeben von Prof. Lic. H a n s L i e t z m a n n . 16 S. 0.40 M.. 3 A P O C R Y P H A I : Reste des Petrusevangeliums, der Petrusapocalypse und des Kerygma Petri, herausgegeben von Prof. Lic. Dr. E r i c h K l o s t e r m a n n . 2. Aufl. 16 S. 0.30 M. 4 A U S G E W Ä H L T E P R E D I G T E N 1: Origines Homilie X über den propheten Jeremias, herausgegeben von Prof. Lic. Dr. E r i c h K l o s t e r m a n n . 16 S. 0.30 M. 5 L I T U R G I S C H E T E X T E I : Zur geschichte der orientalischen, taufe und messe im 2. und 4. jahrhundert, ausgewählt von Prof. Lic. H a n s L i e t z m a n n . 2. Aufl. 16 S. 0.30 M. 6 D I E D I D A C H E , mit kritischem apparat herausgegeben von Prof. Lic. H a n s L i e t z m a n n . 2. Aufl. 16 S. 0.30 M. 7 B A B Y L O N I S C H - A S S Y R I S C H E T E X T E , übersetzt von Prof. Dr. C a r l B e z o l d 1: Die schöpfungsiegende. 20 S. 0.30 M. 8 A P O C R Y P H A II : Evangelien, herausgegeben von. Prof. Lic. Dr. E r i c h K l o s t e r m a n n . 2. Aufl. 21 S. 0.40 M. 9 P T O L E M A E U S B R I E F A N D I E F L O R A , herausgegeben von Prof. D. A d o l f H a r n a c k . 10 S. 0.30 M. 10 D I E H I M M E L F A H R T DES M O S E , herausgegeben von Prof. Lic. Dr. C a r l C l e r n e n . 16 S. 0.30 M. 1 1 A P O C R Y P H A III : Agrapha, neue Oxyrhynchuslogia, hrsgeg. von Prof. Lic. Dr. E r i c h K l o s t e r m a n n . 20 S. 0.40 M. 1 2 A P O C R Y P H A I V : Die apokryphen briefe des Paulus an die Laodicener und Korinther, herausgegeben von Prof. D. A d o l f H a r n a c k . 23 S. 0.40-M. 1 3 A U S G E W Ä H L T E P R E D I G T E N II : Fünf festpredigten Augustins in gereimter prosa, herausgegeben von Prof. Lic. H a n s L i e t z m a n n . 16 S. 0.30 M. 14 G R I E C H I S C H E P A P Y R I , ausgewählt und erklärt von Prof. D. H a n s L i e t z m a n n . 2. Aufl. 32 S. 0.80 M. 15/16 D E R P R O P H E T A M O S , Hebräisch und Griechisch, herausgegeben von D . J o h a n n e s M e i n h o l d und Lic. H a n s L i e t z m a n n . 32 S. 1.00 M. 1 7 / 1 8 S Y M B O L E D E R A L T E N K I R C H E , ausgewählt von Prof. Lic. H a n s L i e t z m a n n . 32 S. 0.80 M. 1

D A S MURATORISCHE FRAGMENT

KLEINE T E X T E F Ü R THEOLOGISCHE UND PHILOLOGISCHE VORLESUNGEN UND ÜBUNGEN HERAUSGEGEBEN VON HANS LIETZMANN 64

DIE ODEN SALOMOS AUS DEM SYRISCHEN ÜBERSETZT, MIT ANMERKUNGEN

VON

A. UNGNAD und W. S T A E R K

BONN A. MARCUS UND E. W E B E R ' S VERLAG I9IO

Die Oden Salomos wurden von J. Rendel Harris, the Odes and Psalms of Salomon (Cambridge 1909) nach einer neueren syrischen handschrift ediert, übersetzt und kommentiert. Darauf übersetzte Flemming die oden in texte und Untersuchungen X X X V , 4 (Ein jüdisch-christliches Psalmbuch aus dem ersten Jahrhundert . . . übersetzt von J. Flemming, bearbeitet von A . Harnack). D i e in der koptisch geschriebenen Pistis Sophia erhaltenen stücke werden ebenfalls hier mitgeteilt, desgleichen das, was die gnostische paraphrase an ausbeute liefert. C. Schmidt sind wir für eine revision seiner koptischen Übersetzung (Die Griech. Christi. Schriftsteller der ersten 3 Jahrhunderte. Koptisch-Gnostische Schriften I. Leipzig 1905) zu dank verpflichtet. Die Übersetzung des syrischen, die nebst den rein textkritischen bemerkungen von A . Ungnad gefertigt und dann von den beiden bearbeitem eingehend durchgesprochen wurde, will eine möglichst wörtliche sein. E s sind deshalb auch einzelne termini technici ganz wörtlich übersetzt, z. b. tjbwf ( = X^P1?) durch „ g u t e " nicht „gnade", prk durch „retten" nicht „erlösen" u. a. m. D i e metrisch-rhythmische aufteilung hat W . Staerk nach analogie der jüngeren psalmen durchgeführt. D i e handschrift selbst enthält nach mitteilung des herausgebers im ersten teile anzeichen für eine rhythmische aufteilung zu liturgischen zwecken. Dr. R e n d e l Harris hatte die liebenswürdigkeit, einige zweifelhafte stellen in der handschrift noch einmal nachzuprüfen, wofür wir ihm hier unseren dank aussprechen. Die ergebnisse sind am betreffenden orte vermerkt. H = Harris F = Flemming dem sinne nach ergänzte Wörter.

P S = Pistis Sophia.

In (

) stehen

DIE ODEN SALOMOS 1 , 1 — 3 , 1 1

I

3

(PS cap. 59)1

i Der herr ist auf meinem haupte wie ein kränz, und nicht werde ich von ihm weichen. 2 geflochten ist mir der wahre 2 kränz und er hat deine zweige 3 in mir aufsprossen lassen, 3 denn er gleicht nicht einem vertrockneten kränz, der nicht aufsprosst, sondern 4 du bist lebendig auf meinem haupte und du hast gesprosst auf mir. 4 deine früchte 5 sind voll und vollkommen (reif), angefüllt mit deinem heil. 1 hier als 19. ode bezeichnet, weil in der bibel, die der verf. der P S benutzte, die 18 psalmen Salomos v o r den oden standen und einheitlich durchgezählt wurde. — 2 ¿X-rjO-eia 3 xXtüSoi 4 ¿tXXa 5 xapitoi

2 fehlt

3 (Anfang fehlt) . . . b i n i c h

bekleidet.

2 und seine glieder sind bei ihm und an ihnen hange ich, und er hat mich gern. 3 ich wüsste ja nicht den herrn zu lieben, wenn er mich nicht liebte. 4 wer ist imstande liebe zu erkennen 2 , ausser dem, der geliebt wird? 5 gern habe ich den geliebten, und es liebt ihn meine seele, 6 und wo seine ruhe ist, bin auch ich, 7 und ich werde kein fremder sein, weil es keinen neid bei dem herrn gibt, dem höchsten und barmherzigen. 8 ich bin (mit ihm) vereinigt 3 , weil der liebende ihn, den geliebten, gefunden hat. 9 weil ich ihn, den söhn, liebe, werde ich ein söhn sein. 10 denn der, der an dem haftet, der nicht stirbt, der wird auch unsterblich sein, 11 und der, der am leben 4 gefallen findet, wird lebendig sein. 1 im text urspr. „meine glieder", vom Schreiber selbst in „seine glieder" verbessert. Vielleicht ist zu lesen „und seine glieder sind bei meinen gliedern". 2 wörtlich „unterscheiden". 3 wörtlich „vermischt". 4 H . em. „am lebendigen". I*

4

DIE ODEN

SALOMOS

12 das ist der geist des herrn ohne trag, der die menschen lehrt, dass sie seine pfade erkennen. 13 zeigt euch weise, und erkennet, und wachet! hallelujah!

4 1 Niemand verändert deine heilige statte, mein gott, 2 und es ist keiner, der sie verändern und an eine andre stätte setzen könnte, weil er über sie keine macht h a t 1 . 3 denn dein heiligtum hast du erdacht, ehe du die Stätten machtest. 4 die ältere wird nicht verdrängt 2 werden von denen, die (an alter) geringer sind als sie. 5 du hast dein herz gegeben, herr, deinen gläubigen, niemals wirst du lass und wirst nicht ohne früchte sein, 6 denn e i n e stunde glaubens an dich ist trefflicher als alle tage und jähre 3 . 7 wer zieht wohl deine güte an und wird verworfen 4 ? 8 denn dein siegel ist bekannt, und bekannt sind ihm deine geschöpfe 5 , und deine heerscharen besitzen es, und die erwählten erzengel tragen es. 9 du hast uns deine gemeinschaft gegeben; nicht war es (der Fall), dass du unser bedürftig warst, sondern wir waren deiner bedürftig. 10 sprenge auf uns deine tropfen, und öffne deine reichen quellen, die uns milch und honig fliessen lassen. 11 bei dir ist j a keine reue, dass du reue empfändest über etwas, was du versprochen: 12 das e n d e 6 war dir enthüllt, und was du gegeben hast, hast du ja umsonst gegeben, 13 sodass du es demnach nicht (wieder) entziehst und nimmst. 14 denn alles war dir als gott enthüllt und war von anfang an vor dir bereitet, und du, herr, hast alles gemacht, hallelujah! 1 wörtlich „weil nicht vorhanden ist über sie macht"; es fehlt wohl „ihm". 2 wörtlich „verändert". 3 so bietet M S (vgl. errata auf s. 155 der ausgabe). - 4 wörtlich „ungerecht behandelt". 5 H. em. „deine geschöpfe kennen es". 6 text „und das ende".

3.12—5.7

5

5 1 I c h preise d i c h d a n k b a r , herr, weil i c h d i c h liebe. 2 e r h a b e n e r , d u wirst m i c h n i c h t v e r l a s s e n \ weil d u m e i n e h o f f n u n g bist. 3 u m s o n s t h a b e ich d e i n e g ü t e b e k o m m e n , ich l e b e 2 aus ihr. 4 m e i n e Verfolger w e r d e n k o m m e n , a b e r sie w e r d e n m i c h nicht s e h e n ; 5 eine w ö l k e d e r finsternis wird auf ihre ä u g e n fallen, u n d d i c k e -nebelluft w i r d sie u m d u n k e l n , 6 u n d sie w e r d e n k e i n licht h a b e n , dass sie s e h e n , so dass sie m i c h n i c h t ergreifen ( k ö n n e n ) . 7 v e r h ä r t e t 3 w i r d ihr g e d a n k e w e r d e n , u n d d a s w a s sie a u s g e k l ü g e l t h a b e n , wird sich auf ihr haupt wenden. i statt der futura wären hier und im folgenden auch Wunschsätze möglich. 2 im theol. Sprachgebrauch ist „leben" = „gerettet sein". 3 wörtlich „zu einer harten anschwellung".

s

( P S cap.

58)

1 I c h will dir d a n k e n , o herr, d e n n d u bist m e i n g o t t ! 2 n i c h t verlass mich, o herr, d e n n d u bist m e i n e h o f f n u n g 1 ! 3 d u h a s t mir d e i n gericht u m s o n s t g e g e b e n , u n d ich b i n d u r c h dich g e r e t t e t ! 4 m ö g e n hinfallen, die m i c h v e r f o l g e n , u n d n i c h t lass sie m i c h s e h e n , 5 m ö g e eine w ö l k e d e r finsternis ihre ä u g e n b e d e c k e n u n d n e b e l l u f t 2 sie v e r d u n k e l n , u n d n i c h t lass sie d e n t a g s e h e n , d a m i t sie m i c h n i c h t e r g r e i f e n ! 6 m ö g e ihr ratschluss m a c h t l o s w e r d e n , u n d w a s sie b e r a t e n , m ö g e ü b e r sie k o m m e n ! 7 sie h a b e n e i n e n ratschluss e r s o n n e n , u n d n i c h t ist er i h n e n g e l u n g e n , 8 u n d sie sind besiegt, 1 eXiti;

2 Zusammensetzung mit ¿Y]p

5 Aus der gnostischen paraphrase (cap. 58): 1 ich will dich preisen (5|j.vetmv) denn du bist mein erretter 2 nicht verlass mich 3 du hast mir (dein licht durch dich) geschickt und mich gerettet 4 mögen . . . hinabsinken, die mich verfolgen, und nicht lass sie (zu den oberen örtern kommen, dass sie) mich sehen 5 und möge grosse finsterniss sie bedecken und finsteres dunkel ihnen kommen, und nicht lass sie mich sehen dass sie nicht (wiederum) gewalt über mich bekommen 6 und ihren ratschluss . . . lass ihnen nicht gelingen 7 und sie haben gesagt . . . und nicht hatten sie vermocht . . . weil sie beratschlagt haben . . . haben sie nicht vermocht

DIE ODEN SALOMOS

6

8 denn sie haben einen gedanken ersonnen, aber er ist ihnen nicht gelungen 3 , sie haben sich in böser weise bereit gemacht — und wurden als erfolglos erfunden. 9 denn auf dem herm (beruht) meine hoffnung, und ich fürchte mich nicht, und weil der herr meine rettung ist, fürchte ich mich nicht. 10 und wie ein kränz ist er auf meinem haupte, und ich werde nicht erzittern, und wenn alles erzittert, so stehe ich fest; 11 und wenn alles zugrunde geht, was da erblickt wird, so werde ich nicht sterben 4 , weil der herr mit mir ist und ich mit ihm. hallelujah! 3 wörtlich „geworden".

4 vielleicht in „wanken" zu emendieren.

obwohl sie mächtig sind, und was sie böswillig 3 bereitet haben, ist auf sie herabgefallen. 9 meine hoffnung ist in dem herrn, und nicht werde ich mich fürchten, denn du bist mein gott, mein erlöser 4 . . . 3 *a*u>s

4 a(uTr)p

9 . . . werde ich mich nicht fürchten, (und das licht) ist mein erlöser, und nicht werde ich mich fürchten vgl. ferner hierzu in cap. $g die paraphrase zu ode l: 10 (das licht ist geworden) ein kränz um mein haupt, und nicht werde ich von ihm weichen . . . und wenn alle (materien) sich bewegen, ich aber werde mich nicht bewegen 11 und wenn alle (meine materien) zugrunde gehen . . . ich aber werde nicht zugrunde gehen; denn (das licht) ist mit mir und ich selbst (bin) mit (dem lichte).

6 1 Wie die hand über die zither fährt und die saiten „reden", 2 so redet in meinen gliedern der geist des herrn, und ich rede durch seine liebe.

6 (PS cap. 65). 1 Es kam heraus ein abfluss 1 und wurde ein großer, breiter ström, 2 er riss alles (mit sich) und wendete sich zum tempel. 1 ¿iizöppoia 6 Aus der einleitung er verbreitete sich

zu cap. 65 :

I (licht)abfluss (&jt¿fäoia) . . .

5.8-6,8

7

3 denn sie vernichtet alles fremde, und alles gehört dem herm 1 . 4 so ist es ja von anfang an gewesen und bis zum ende (wird es so sein), dass nichts sein wird, was (ihm) entgegen ist, und nichts sich gegen ihn erhebt. 5 der herr hat die erkenntnis seines wesens 2 viel gemacht und geeifert, dass die (dinge) bekannt würden, die durch seine gute uns gegeben wurden, und seinen lobpreis 3 gab er uns für seinen namen. 6 unsere geister preisen seinen heiligen geist. 7 denn ein bach ist hervorgegangen und ist ein grosser, breiter ström 4 geworden: 5 8 er hat alles fortgerissen und zerrieben und zum tempel. gebracht. i H. em. wohl unnötig „und alles, was bitter ist". 2 wörtlich „seine erkenntnis" 3 d. i. „ihn zu preisen". 4 so (nhr) bietet MS. nach mitteilung Ton H., nicht „licht" (mehr*) 5 im text „denn er".

3 nicht konnte man ihn hemmen in dämmen und gebauten örtem, noch 2 konnten ihn hemmen die künste 8 derer, die die wasser hemmen. 4 er wurde über das ganze land geführt und erfasste alles. 5 es tranken, die sich auf dem trockenen sande befinden, ihr durst wurde gestillt und gelöscht, als ihnen der trank aus der hand des höchsten gegeben war. 6 selig 4 sind die diener 6 jenes trankes, denen das wasser des herm anvertraut ist. 7 sie haben gewendet (erfrischt) trockne lippen, herzensfreude haben empfangen die entkräfteten; sie haben seelen 6 erfasst, indem sie den hauch schickten, damit sie nicht stürben. 8 sie haben glieder 7 , die gefallen waren, aufgerichtet, sie haben ihrer Offenheit (?) 8 kraft gegeben und licht ihren äugen gegeben. 2 obSs 8 itappfjaia

3 xeyvai

4 (laxapioi

5 Siaxovot

6 tpuyai

7 [¿eXf]

3 noch (o&8e) konnten sie ihn erfassen mit der kunst (xi/vv)) des . . . 5 weil ihnen (das licht) durch mich gegeben war 6 . . . sie gedient hatten (Scaxovetv) . . . denen . . . anvertraut war 8 und sie richteten alle ihr kräfte auf, die im begriff waren, sich aufzulösen, und sie nahmen sich . . . Varianten im text der grwstischen paraphrase der ode (cap. 65): 2 er riss alles (mit sich) und führte es zum tempel 3 nicht konnten sie fassen dämme und bauten 4 und füllte alle dinge 5 es wurde ihnen der trank durch den höchsten gegeben 6 denen (der lichtabfluss änoppota) anvertraut ist 7 sie haben seelen (