Die Oden Salomons: Griechisch - koptisch - syrisch 3534242920, 9783534242924

Seit ihrer schrittweisen Entdeckung und den entsprechenden Knotenpunkten ihrer Veröffentlichung (1799, 1909 und 1959) ha

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German Pages 144 [146] Year 2021

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Inhalt
Vorwort
Einleitung
1. Frühe Bezeugung
2. Handschriften und Zitate
3. Verfasser, Zeit und Gebiet der Entstehung
4. Ursprache
Transkription des Syrischen
Zur Gestaltung der Texte und Übersetzung
Die Oden Salomos: Texte und Übersetzung
Zitierte Literatur
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Die Oden Salomons: Griechisch - koptisch - syrisch
 3534242920, 9783534242924

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Michael Lattke Die Oden Salomos

Michael Lattke

Die Oden Salomos Griechisch – koptisch – syrisch mit deutscher Übersetzung

Für Marianne Ehrhardt

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Das Werk ist in allen seinen Teilen urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung in und Verarbeitung durch elektronische Systeme. © 2011 by WBG (Wissenschaftliche Buchgesellschaft), Darmstadt Die Herausgabe des Werkes wurde durch die Vereinsmitglieder der WBG ermöglicht. Einbandgestaltung: Peter Lohse, Heppenheim Einbandabbildung: Papyrus Bodmer XI, S. 4 – Ausschnitt der 11. Ode Salomos, V. 18–23 © Fondation Martin Bodmer, Cologny (Genève) Gedruckt auf säurefreiem und alterungsbeständigem Papier Printed in Germany Besuchen Sie uns im Internet: www.wbg-wissenverbindet.de

ISBN 978-3-534-24292-4 Elektronisch sind folgende Ausgaben erhältlich: eBook (PDF): 978-3-534-71833-7 eBook (epub): 978-3-534-71834-4

Inhalt Vorwort ......................................................................................................

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Einleitung ..................................................................................................

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1. Frühe Bezeugung ............................................................................. 9 2. Handschriften und Zitate ................................................................. 10 3. Verfasser, Zeit und Gebiet der Entstehung ...................................... 12 4. Ursprache ......................................................................................... 13 Transkription des Syrischen ...................................................................... 15 Zur Gestaltung der Texte und Übersetzung ............................................... 17 Die Oden Salomos: Texte und Übersetzung .............................................. 19 Zitierte Literatur ........................................................................................ 143

Vorwort Seit ihrer schrittweisen Entdeckung und den entsprechenden Knotenpunkten ihrer Veröffentlichung (1799, 1909 und 1959) haben die Oden Salomos einen festen Platz innerhalb der Bibelwissenschaft und Patristik, der Koptologie und Syrologie, der Gnosis- und Apokryphenforschung. Bis heute werden sie manchmal verwechselt mit den Psalmen Salomos, die älter sind als die Oden und sogar in die Septuaginta-Ausgabe von A. Rahlfs aufgenommen wurden. Mit dem LXX-Buch der biblischen und sonstigen Oden (wj/daiv) haben unsere Oden überhaupt nichts zu tun. Eine handliche und erschwingliche Ausgabe aller erhaltenen Texte der OdSal fehlt bisher. Wer sie nachschlagen und zitieren will, muss an verschiedenen Stellen graben, in Büchern, die zum Teil vergriffen, zum Teil ziemlich teuer sind. Die vorliegende Ausgabe soll diese Lücke schließen, nicht nur für die akademischen Lehrer und Lehrerinnen, sondern auch für Studentinnen und Studenten der orientalischen Sprachen und Theologie. Nicht selten werden ja die OdSal als Texte in Seminaren und Übungen studiert, ähnlich wie Texte vom Toten Meer oder von Nag Hammadi. Mein Dank geht an Majella Franzmann, deren poetische Analyse der OdSal zu einer Stanzen-Gliederung geführt hat, die sich für meinen Kommentar als sehr hilfreich erwiesen hat und auch hier zur Übersichtlichkeit beitragen soll. Ich danke Klaus Beyer, dessen Transkription des Syrischen ich übernommen habe. Bis heute darf ich den Heidelberger Gelehrten in der Frühe anrufen und um Rat fragen, auch bei meiner zu langsam fortschreitenden Kommentierung der Apologie des Aristides, deren editio princeps ja vom Entdecker unseres syrischen Codex Harris stammt. Ganz besonders großer Dank gebührt meinem ehemaligen PhD-Studenten David Luckensmeyer, ohne dessen scharfes Auge für formale Details die von mir selbst erstellte Druckvorlage viel weniger gut gelungen wäre. Dankbar habe ich dabei Microsoft® Word 2008 for Mac und etliche Fonts der Firma Linguist’s Software benutzt. Der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft, deren Mitglied ich seit meiner Studienzeit in Bonn und Tübingen bin, danke ich für die Aufnahme dieser Veröffentlichung ins Programm. Wochenlang hat mich Inga Deventer von der WBG-Zentrale in Darmstadt geduldig per E-mail und Telefon betreut. Wer statt der deutschen Übersetzung, die ja nur eine Brücke zu den Quellen bilden kann, eine englische Übersetzung benutzen möchte, findet Hilfe in den Werken von J. H. Charlesworth (1973, 2009) und M. Franzmann (1991), oder auch in meinem Hermeneia-Kommentar (2009), in dem allerdings die voll-

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Vorwort

ständigen Texte in ihren Originalsprachen fehlen. Die englische Übersetzung der griechischen, koptischen und syrischen Überreste der OdSal stammt dort von Marianne Ehrhardt, der ich dieses Büchlein in Dankbarkeit zu ihrem 80. Geburtstag widme. Brisbane, im März 2011

Michael Lattke

Einleitung 1. Frühe Bezeugung In zwei Kanon-Verzeichnissen (vgl. Lattke 1986, 2–4)1 werden PsSal und OdSal wie eine einzige Schrift behandelt, in der die sogenannten Oden auf die älteren Psalmen Salomos folgten. In der Stichometrie des Patriarchen Nikephoros (9. Jh.) stehen zwischen den qei'ai grafai; ejkklhsiazovmenai kai; kekanonismevnai („kirchlich anerkannten und kanonisierten göttlichen Schriften“) des Alten und Neuen Testaments und den ajpovkrufa („Apokryphen“) beider Testamente diejenigen Schriften, o{sai ajntilevgontai kai; oujk ejkklhsiavzontai th'" palaia'" („diejenigen des Alten [Testaments], denen widersprochen wird und die nicht kirchlich anerkannt werden“): Makkabai>ka; gV (I–II Makk und III Makk [?]), Sofiva Solomw'nto" (Weish), Sofiva ΔIhsou' Siravc (Sir), Yalmoi; kai; wj/dai; Solomw'nto" (PsSal und OdSal), ΔEsqhvr (Est), ΔIoudivq (Jdt), Swsavnna (Sus), Twbh;t oJ kai; Twbiva" (Tob). Darauf folgen solche Schriften, o{sai th'" neva" ajntilevgontai („diejenigen des Neuen [Testaments], denen widersprochen wird“): ΔApokavluyi" ΔIwavnnou (Apk), ΔApokavluyi" Pevtrou (ApkPetr), Barnavba ejpistolhv (Barn), Eujaggevlion kata; ÔEbraivou" (EvHebr). In der Synopsis des Ps.-Athanasios (6./7. Jh.), in der die Abteilungen der ajntilegovmena und ajpovkrufa durcheinandergebracht werden, lautet der entscheidende Abschnitt etwa folgendermaßen: –––––––

1 Zu diesen und weiteren Aspekten der Einleitung vgl. Harris/Mingana 1920, 1– 205; Lattke 1979, 1–78, 207–225; 1979a, 195–201 (Faksimile des Kodex N); 1980, 59–64 (Faksimile des Papyrus Bodmer XI); 1995, 7–88; 2007, 277–297; 2009, 1–26. Als Einstieg empfehle ich die Artikel in den neuesten Auflagen des LThK (Lattke 1998a) und der RGG (Lattke 2004). Wer sich für Forschungsgeschichte interessiert, sei auf folgende Dokumentationen hingewiesen: Lattke 1986 (mit Beiträgen von M. Franzmann); 2007, 297–307; 2009, 19–26. Auf meine Verortung der OdSal „in der Geschichte antiker Religion und Literatur“ (Lattke 2007, 293–297) brauche ich hier ebensowenig einzugehen wie auf „Literary Forms and Devices“ in diesen Gedichten (Lattke 2009, 14–19; vgl. schon Lattke 1995, 36–88).

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Oden Salomos

Ta; me;n ou\n ajntilegovmena th'" paleia'" … e[sti sofiva Solomw'nto" kai; sofiva ΔIhsou' uiJou' Sira;c kai; ΔEsqh;r kai; ΔIoudi;q kai; Tobivt. su;n ejkeivnoi" de; kai; tau'ta hjrivsmhntai: Makkabai>ka; bibliva dV polemikav, Yalmoi; kai; wj/dai; Solomw'nto", Swsavnna. Yalmoi; kai; wj/dai; Solomw'nto" stehen hier nicht an vierter, sondern noch an siebter Stelle. Auch im koptisch-gnostischen Codex Askew (s.u.) wird indirekt eine Schrift bezeugt, in der OdSal auf PsSal folgten. Diese Tatsache wird dadurch erhärtet, dass der zitierte Text aus „Ode 19“ nicht identisch ist mit dem von beiden syrischen Handschriften bezeugten Text von Ode 19. Also handelt es sich hier bei „Ode 19“ um die erste der auf 18 PsSal folgenden OdSal. Und diese Sammlung von 18 Psalmen und 42 Oden trug vielleicht sogar den Titel „Oden Salomos“ (vgl. Lattke 2002). Aus dem Zitat von Ode 19,6–7 bei Lactantius lässt sich schließen, dass um die Wende vom 3. zum 4. Jh. eine Sammlung von durchgezählten OdSal existierte. Ob es eine lateinische Version gab, lässt sich nicht entscheiden. Falls diese Sammlung die PsSal unter einer einzigen Überschrift einschloss, folgten 18 PsSal wie in den syrischen Handschriften (s.u.) auf 42 OdSal. Papyrus Bodmer XI (s.u.) enthält nur den griechischen Text von Ode 11. Durch die Überschrift wj/dh; Solomw'nto" wird nahegelegt, dass der Text dieser Ode aus einer Sammlung kopiert wurde, die den Titel wj/dai; Solomw'nto" trug. Die Möglichkeit, dass diese Sammlung (die) PsSal enthielt, darf man nicht ausschließen.

2. Handschriften und Zitate Der älteste direkte Zeuge für den griechischen Text der OdSal ist der soeben genannte Papyrus Bodmer XI (3./4. Jh.; vgl. Lattke 1979, 1–23), dessen Vorlage natürlich noch älter sein muss (2./3. Jh.). Die nur im Pergament-Codex Askew (A; London, British Museum, MS. Add. 5114; 4./5. Jh.; vgl. Lattke 1979, 24–31) erhaltene koptisch-gnostische Schrift „Pistis Sophia“ ist eine Übersetzung aus dem Griechischen, stammt aus der 2. Hälfte des 3. Jahrhunderts und enthält den mehr oder weniger vollständigen (koptischen) Text von OdSal 1,1–5; 5,1–11; 6,8–18; 22,1–12 und 25,1–12. Es ist anzunehmen, dass diese Zitate bei der Abfassung aus einer griechischen Quelle übernommen wurden. Lactantius (s.o.) hat wahrscheinlich den griechischen Text seines doppelt erscheinenden Zitats von OdSal 19,6–7 selbst übersetzt (Lattke 1986, 5–6). Die beiden erhaltenen syrischen Handschriften sind in doppelter Hinsicht mehr oder weniger unvollständig. In keiner von beiden erscheint der volle Text der OdSal. Und in keiner von beiden findet sich der volle Text der PsSal. Denn bei beiden handelt es sich um Handschriften, die im Unterschied zur griechischen Überlieferung der PsSal (vgl. Wright 2007, 13–33) sowohl 42 OdSal als auch 18 PsSal enthielten. Im Gegensatz zur alten Bezeugung

Einleitung

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durch die Kanon-Verzeichnisse und Codex Askew (s.o.) folgen auf die OdSal die PsSal, und zwar dergestalt durchgezählt, dass PsSal 1 jeweils als Nr. 43 bezeichnet wird. In Codex H werden darüberhinaus die meisten der erhaltenen Stücke dieser Sammlung mit demselben Titel versehen, nämlich atrymz (zm•rtå).2 In dem durch N und H repräsentierten Zweig der syrischen Überlieferung lautete der Titel der ganzen Sammlung von 42 OdSal und 18 PsSal mit größter Wahrscheinlichkeit folgendermaßen: ˆwmylçd atRymz (zm•rå®å ƒa¡l∑møn), also „Oden Salomos“. Für die unmittelbaren Vorlagen von N und H ist dasselbe anzunehmen. Ob dieselbe Annahme für die in H benutzte Handschrift (s.u.) und zwei mit arwmzm (mazmørå) = „Psalm“ überschriebene weitere syrische Zeugen der PsSal (s.u.) gilt, steht auf einem anderen Blatt. In Codex Nitriensis (N; 9./10. Jh.; London, British Museum, MS. Add. 14538; vgl. Lattke 1979, 32–51) beginnt der Text der OdSal erst mitten in Ode 17,7 und geht bis zum Ende von Ode 42 (149r, 149v, 150r, 150v, 151r ). Direkt im Anschluss daran (also von 151r an und auch nur mit Ordinalzahl bezeichnet) folgt von gleicher Hand der Text von PsSal 1 (= Nr. 43) und weiteren, allerdings sehr fragmentarischen Stücken der PsSal (vgl. Baars 1972, iii–v). Erst nach der Veröffentlichung von Codex H wurde erkannt, dass es sich bei dem Text von Nr. 17–42 um die OdSal handelt.3 Codex Harris, eine Papierhandschrift aus dem Zweistromland (H; 13.–15. Jh.; Manchester, John Rylands Library, Cod. Syr. 9; vgl. Lattke 1979, 52–77), beginnt mitten in Ode 3. Die erhaltenen Blätter sind von 1a/1b bis 56a/56b paginiert.4 Auf Seite 31b in Zeile 5 schließen sich an das „Halleluja“ nach Ode 42,20 die PsSal an, und zwar in derselben Zeile ohne irgendeine Unterbrechung mit der fortlaufenden Überschrift und Zählung tltw Md atrymz (zm•rtå ƒ-m[•m] addar) zum Ausdruck zu bringen.

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(Ó) 10 11 12

Oden Salomos

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10 11 12

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ODE 23 a

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