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German Pages 91 [96] Year 1901
Deutsches Lesebuch für
höhere Mädchenschulen herausgegeben
von
Kart Kesfet.
Vorstufe.
Schreib- und Leseftbel. Dritte, umgearbettele Auflage.
K-uo INI, U.
MareuS und E. Webers Verlag.
Schreib und Kesefibrl auf phonetischer Grundlage
von
K«rl Hessel.
3. 1b|U|C de» Atdel m Heffel m* Bittet».
Ihm IM. A. Marcus und E. Weber- Verlag.
Norbemerkung. Die belbep ersten Auflagen der Schreib- und Lesejibel sind unter Mitwirkung von Heinrich Bsitner versaht - da dieser aber seit
Jahren eine lehrende Thätigkeit anderer Art ausübt und dein ersten
Schreib-
und Leseunterricht
Hessel, ordentliche
fernsteht,
Lehrerin an
so
hat
Fräulein
Maria
der von mir geleiteten Schule,
ihre Erfahrungen auf diesem NnterrichtSgebiete bei der Mitarbeit an
der hier vorliegenden Neugestaltung der Fibel Venvertet.
Durchgreifenden Änderungen mußte sich vor allem die Reihenfolge und Anordnung der Schreibschristübungen unterwerfen, die möglichst nach Phonetischen Grundsätzen geordnet wurden. Nach der Einübung der Druckschrift folgt ein vollständiger phonetischer Lehrgang, soweit
er dem Verständnis der Steinen zugänglich ist und soweit er von Wert ist für die Einübung 'lautreinen Sprechens der deutschen
Schriftsprache.
Die Anordnung dieseß Lehrganges ist stark beeinflußt
durch BietorS Deutsche Fibel in Lautschrift (Leipzig, Teubner, 1899); für die wertvollen Anregungen meinem hochverehrten Freunde, Herrn Profeffor Vietor in Marburg, verbindlichen Dank! Der gesamte Lese stoff, der dem phonetischen Teile voraufgeht und der ihm folgt, ist sorg
fältig gesichtet und alles entfernt worden', was nach unsern Erfahrungen dem geistigen Standpunkt des 6 bis 7 jährigen 5lindes nicht völlig zu gänglich ist- dabei ist der Stoff ganz erheblich vermehrt worden, so daß diese Auflage 158 Lesestücke zählt gegen 115 der vorigen Auflage.
Ein ausführliche» Beglettws-rt nebst Anweisung zum Gebrauch
-er Fibel wird denjenigen Exemplaren unentgeltlich beigegcben, die
für die Hand deS Lehrers bestimmt sind. Koblenz, im April 1901.
Dr. Karl Kessel, Direktor der höheren Mädchenschule und
Lchrerinnen-BildungSanstalt.
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Him-dert Wör-ter. 1. er, wird, es, bei, mir, 2. du, bist, oder, auch, wir,
3. zu, uns, das, der, dich, 4. jeder, man, dem, ich, mich,
5. wer, mag, da, nur, sein, 6. nein, und, ja, bin, dein, 7. wo, eine, mit, einem, dort, 8. darf, nicht, von, dir, fort,
9. well, aber, schon, muß, doch, 10. daß, einer, ab, gleich, noch,
11. weg, hat, auf, euch, gar, 12. nach, sich, von, für, war,
13. ost, unser, eins, unter, über, 14. bald, ward, ein, drunter, drüber, 15. her, hin, wurde, wurden, so, 16. jede, läßt, durch, ins, wo,
17. waren, wart, sind, seid, wißt, 18. habe, werde, haben, werden, ist, 19. habt, werdet, hast, vor, heraus,
20. wirst, wurdest, nun, erst, aus.
20
1. Das Has-lein. HäS-lem war auf dem Ra-sen, wei-de-te,
rupf, zupf. Es war Nacht.
Häs-lein war mü-de.
Es
hüpf-te in den Wald, s«ch-te fein La-ger.
Schlaf, mein Häs-lein, fchla-fe nun!
2. Der ist in den Busch ge-gan-gen, der hat drin ein Häs-chen ge-fan-gcn, der hat es nach Haus ge-tra-gen, der hat es im Schmalz ge-bra-ten,
und der klei-ne Schelm da hat es dem Jä-ger ge-sagt.
3. Das Wölk-lein. Oben war das Wölk-lein.
Kind.
Un-len war das
Da kam der Wind; der schob das Wölk-
lein, es schweb-te fort. Es schweb-te über das Feld;
über den Wald. Baum.
es schweb-te
Cs schweb-te über Busch und
Wölk-lein, ade!
4. Es reg-net, es reg-net, es reg-net sei-nen Lauf,
und hat es ge-nug ge-reg-net, so hört der Re-gen auf.
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Der Wind mit dem Hu-te.
5.
Der Wind schnob ins Dorf.
Hans kam aus
dem Hau-se; Pu, war fein Hut schon oben am Dach. Über Zaun und Ra-sen flog der Hut bis in den Wald.
Der
schö-ne Hut war fort.
Nun lem-te
Hans auf sei-ne Sa-chen ach-ten.
6. Eins, zwei, drei, alt ist nicht neu, neu ist nicht alt, warm ist nicht kalt, kalt ist nicht warm,
reich ist nicht arm, arm ist nicht reich, hart ist nicht weich, fleißig ist nicht faul, ein Rind ist kein Gaul.
7. 1. Was du lernst, das ler-ne recht;
was du machst, das mach nicht schlecht!
2. Fra-ge nicht, was an-dre ma-chen, acht auf dei-ne eig-nen Sa-chen! 3.
Salz und Brot macht Wan-gen rot.
4.
Be-te und ar-bei-te!
22
8.
(wenn, dann, komm.)
Ene, bene, Tintenfaß, gehe zur Schul und lerne was, und wenn du was gelernet hast,
dann komm nach Haus und sag mir das. 9.
(kommt.)
Rund wird es aufs Dach geworfen, und lang
kommt es herunter.
Was ist das?
10. (schüttelt, mitten.)
Man schüttelt es vom Bäumchen, ist mitten drin ein Steinchen, ist innen gelb und außen blauwer rät mir das? wer ist so schlau?
11. (Püppchen, Mütterlein, quäl.) Mein Püppchen, sei brav!
mein Püppchen, nun schlaf! schlafe doch endlich ein, quäl nicht dein Mütterlein! mein Püppchen, sei brav!
mein Püppchen, nun schlaf!
23 12.
(komm, hätt.)
1. Schwesterchen, komm, tanz mit mir, beide Hände reich ich dir,
einmal hin, einmal her, rund herum, das ist nicht schwer.
2. Ei, das hast du schön gemacht,
ei, das hätt ich nicht gedacht, einmal hin, einmal her, rund herum, das ist nicht schwer.
13.
(müssen.)
Artig, flink und rein müssen Kinder sein. 14.
(offen, hoffen, will, kannst.) Das Büchlein ist offen, und nun will ich hoffen,
daß du fleißig gewesen und kannst das schon lesen.
15.
(Zicklein, meckerst, meck.)
Zicklein, warum klagest du,
meckerst du: meck, meck?
Im dunkeln Stall mag ich nicht sein, ich suche Licht und Sonnenschein, darum, darum meckre ich,
meckre: meck, meck, meck.
24
16.
(trill, Füll, will, wollen, Häcksel,
fressen.) Troß, trotz, trill,
der Bauer hat ein Füll,
daS Füllchen will nicht laufen, der Bauer wills verkaufen-
morgen wollen wir Hafer dreschen, mutz das Füllchen Häcksel fressen der Bauer will über den Graben reiten,
plumps! fällt er hinein.
17.
(sitzt.)
Wer sitzt auf unserm Dach und raucht den ganzen Tag?
18.
(Fritz, Netze.)
Weitzt du, was Fritz im Netze fing? es war ein bunter Schmetterling!
19.
(Herr, scharre, Lappen, Putz, Schmutz.) Bin der Herr von Trippen-Trappen,
trag ein Kleid von bunten Lappen,
auf dem Kopfe roten Putz, scharre gar zu gern im Schmutz.
25
(Kätzchen, Butterbrot.)
20.
Mäuschen, Mäuschen,
lauf in dein Häuschen, spring in dein Loch, sonst kommt daS Kätzchen und fängt dich doch!
Grau, grau Mäuschen, bleib in deinem Häuschen, frißt du mir mein Butterbrot,
kommt das Kätzchen und beißt dich tot. Grau, grau Mäuschen,
bleib in deinem Häuschen!
21.
(sechs, Hex, quakt.)
Das Hinkelchen gakt, das Entchen quakt,
cs schlägt schon sechs, wach auf, wach auf, du faule Hex!
22.
(leer.)
Guter Nikolaus,
komm in unser HauS, triffst ein Kindchen an,
das ein BerSchen kann,
26
das hübsch folgen will. Halte bei uns still, leer dein Säcklein aus, guter Nikolaus.
23. Der erste Schnee. (Schnee, Beet.) In der Nacht fing es an zu schneien.
Als man
am Morgen erwachte, lag Schnee auf der Erde.
Schnee lag auf dem Dache und im Hofe, Schnee lag in den Straßen und auf den Beeten im Garten.
Ha ha ha!
freute
sich
lachte das kleine Gretchen, und es
über
das weiße Hütchen,
das der
Schornstein trug.
Doch der Sperling freute sich nicht, er saß auf dem kaltm Dache.
Seine Körnlein waren zuge
schneit, er fand kein Morgenbrot.
Bald schmolz der Schnee.
Da fand der Sper
ling Körnlein und war vergnügt darüber.
24.
(Heidelbeeren, paar.)
Heidelbeeren, Heidelbeeren
sind in unserm Garten, Mutter, schenk mir auch ein paar!
kann nicht länger warten.
27
25.
(Moos.)
Das Vöglein schläft im Neste, im weichen, warmen Moos,
mein Plätzchen ist das beste, in meiner Mutter Schoß. 26.
(vier, sieben.)
Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, eine BauerSftau kocht Rüben, eine Bauersfrau kocht Speck, und du mußt davon weg.
27.
(die> sie, quer.)
Im klaren Bach die Fischlein,
die heben Kopf und Schwänzlein, sie schwimmen lustig hin und her, sie schwimmen in die kreuz und quer, die kleinen Fischlein die. 28.
(wie.)
O Tannenbaum, o Tannenbaum, wie grün sind deine Blätttr! Du grünst nicht nur zur Sommerzeit, nein, auch im Winter, wenn eS schneit.
O Tannenbaum, o Tannenbaum, wie grün sind deine Blätter!
28
29. (liebe.) Wenn meine liebe Mutter den Täubchen streut
das Futter, dann kommen sie in schnellem Lauf und picken alle Körnlein auf.
Pick, pick, pick!
30. (flieg, Krieg, Maikäfer.) Maikäfer, flieg! dein Bater ist im Krieg,
deine Mutter ist in Pommerland, Pommerland ist abgebrannt.
Maikäfer, flieg!
31. (Friedel, viel.)
Hopp, hopp, übern Graben, Friedel will ein Reitpferd haben,
er will reiten und auch jagen.
Friedel sagt ja, Mutter sagt nein,
Friedel ist noch viel zu klein. 32. (spielt, fliegen, Fiedel, liegen.)
Schnick, schnack, Dudelsack, unser Kind will tanzen/
spielt mir einen schönen Tanz! Ännchen, Gretchen, Fritz und Franz wollen lustig tanzen.
29 Spielt der Brummbaß brumm, brumm, brumm, drehet euch im Kreis herum, daß die Röckchen fliegen-
spielt die Fiedel dideldumdei,
tanzet lustig, eins, zwei, drei,
bi- im Gras wir liegen.
33.
Glückwavsch.
Liebe Mutter, ich bin da,
dir zu gratulieren, daß du mir von Herzen lieb,
kannst du doch wohl spüren.
34.
Geburtstag.
Ich bin noch klein, lieb Väterlein,
und kann noch wenig sagen, ich liebe dich herzinniglich und will mich brav betragen.
35.
Gebet.
Du lieber Gott, ich bitte dich,
ein gutes Kind laß werden mich, und laß mich immer folgsam sein,
daß sich Vater und Mutter freun.
Amen.
30
36.
(fahr, Rhein.)
Sonne, Sonne, scheine, fahr übern Rheine,
fahr übers Glockenhaus, da gucken drei schöne Jungfern heraus.
Die eine spinnet Seide, die andre wickelt Weide,
die dritte strickt einen roten Rock für den Bruder Jakob.
37.
(mehr.)
Häschen in der Grube saß und schlief- armes
Häschen, bist du krank, daß du nicht mehr hüpfen kannst?
Has, hüpf!
38.
Has, hüpf!
Schneeglöckchen.
(seh, stehst, Frühling.)
Du kleines Glöckchen, weitz wie Schnee, wie freu ich mich, wenn ich dich seh!
du stehst im milden Sonnenschein und läutest den lieben Frühling ein!
39.
(sehn, sehr.)
Ich kenne ein Bäumchen gar fein und zart,
das trägt viel Früchte von seltener Art.
31
ohne Stimme gesprochen.
ha! hoho! Höhe
ha ha ha! hopp! Himmel
he! huhu! Hunger
f e
heda! hü! Uhu
hi hi hi! hei! sehen
-1 ff
werde« »h«e Stimme gesproche«; f fliegt wie v; 9, ß n«d ff Kutte« gleich.
Fisch Bogel
Flügel vier
auf vorher
Hof brav
Luft hervor
40 Häschen
los
Hans
Röschen
Faß
weiß
Nuß
bloß
ließen
Wasser
essen
lassen
Nüsse
Messer
Maus
Ich
fiel drei Buchstabe», aber eet ei« einziger LiUtt; nan spricht sch »h»e Stimme. Schulter
Frosch
scharf
Hirsch
fischen
ch z»ei Buchstabe«, ater «ar ei« eiiziger Laut; man spricht
ch «h«e Stimme; ach klingt aber anders als ich.
Dach
lachen
suchen
brauchen
Blech
rechnen Strich
Bächlein
Löcher
Bücher
Eiche
Bäumchen
Mamachen
hoch
Sträuche
p t k
werden ahne Stimme gesprachen. patsch
Peter
plump
Lappen
Suppe
Tafel
Teller
Brot
wartet
arbeitete
Kohle
kurz
zurück
häkeln
ruckedigu
d b
lauten am Ente ter Wörter nnt Silben wie t und > und werten ahne Stimme gesprechen.
Bad
ward
leid
Hand
Handwerk
ab
lieb
Leib
herab
Abschrift
sanft aber feien d nnt 6 mit Stimme gesprochen werten. Brei
Beere
Bäckerei
Haube
damals
deutsch
baden
Schande beide
erlaube
41
lautet am Ende der W-rter
mag
weg
fl mm>
Weg
Silbe» wie ch aber wie k.
Krieg
Wegweiser
fO»st aber sal g mit Stimme gesprochen werde».
gehen
Gaul
liege
gegeben
Lüge
l r werde» mit Stimme gefprochea.
leer reißen
Liebe Raupe
fiel Vater
Wolle rühren
wollen gierig
M N
werde« mit Stimme gesprochen; der To« kommt d»rch die Rase.
Mut Not
mager kam kamen Eismbahn Sonntag Tante
Namen rennen
«Ü
sind zwei vnchstaben, aber nnt ei» einziger Lant; der To«
kommt durch die Rase.
Gesang
fing
Schmetterling
Zange
Menge
nk vor I lautet das n wie ng
blank
flink
Bank
links
trinken
j w s solle« mit Stimme gesprochr« werde«; bei w m»ß «um
brmumr«, bei f muß ma» sammt«.
jedes Jahr Johanna juchhe! Wellen wandern Löwe Gewinn Susanne Sohn selig Reise
Major verwelkt Nase
42 Ost f»mmen zwei o>tr »ehr Mitlaute dicht hiutereiuauder.
st ft Fliege frisch
Flasche fromm
Fluß fröhlich
fleißig frei
flicken Frosch
schl schm sch« schr schw schlau Schmied Schnitt schräg Schwan
schlagen Schmerz Schnee schreiben Schwester
Schlüssel schmal Schnauze schrecklich schweigen
schliessen Schmuck schnell Schrank Schwein
schlafen Schmutz Schnupfen Schritt Schwanz
sp st Teilte« am Wafeeg der Wirte» und Silbe« meistens so, als we«« kein f dastiiade, sondern sch
spät Staub
Spiegel Spatz stark Stern
spielen Stadt
gespielt Hauptstadt
spl spr str Splittersprechen Spruch spritzen Strohhut streng strafen Straße
Sprung strampeln
In der Mitte nnd am Ende der Wörter laste« sp nnd st
wie f ««d p, f und t.
Knospe
lispeln
erste
Fest
liest
tr dr treu drei
Tropfen dreißig
träumen drücken
trara! drucken
betrügen gedruckt
43
kl —gl kr — gr kn —gn klagen
Klee glänzend kratzen Gras Knopf
klar glatt krank Greis Knie
Glas Kragen grau Knabe
klatschen gleich Kreis Griffel Gnade
klapp! Glied Kreide
greifen vergnügt
pl — bl pr — br Platz
platt Blume blau Prüfung Prinz Braten
braun
plappern plätschern plumps! Blatt Blitz blöde Preußen probieren preisen Brand Brief brennen »f
lautet nicht wie f, sintern wie > mit f dahinter. Pfau Pfote Zopf rupfte zupfte Pflaume
Pflanze
Pflug
Pflaster
Pftopfen
qn Quelle
schreibt man statt tw. quälen quer Quitte
bequem
$ 6 Zahl Satz
schreibt man meisten- statt tf od« ts. zehn zappeln schwarz Salz
Katze
Spitz
Rätsel
vorwärts
k schreibt man ast statt ti, ist« aber schreibt men kein x, sondern tt, lks, g- od« chst. Max Hexe links Knicks Klecks
flugs
sechs
Büchse
Fuchs
Wachs
44
l m « r stehen »st »er axberx Mitlaxten. Schwalbe selbst Halm Milch Wolke Wolf Hals falsch hatt! folgen Lampe samt Samt Hemd kämmt Strumpf kämpft kommst Samstag Dampf finde Gans Ente singt blinkt ganz Linsen mancher Wunsch fünfzig Korb scharf Kerl Erde Werk Hirt wärmst herrscht Herbst gern Ost stehen Mitlaxle vor t. lacht liebt läufst lachst läuft bückt hüpft wünscht jauchzst seufzst Stott f ■«> z »ird in FremdVörter« xe> Ra«ex »st c geschriete».
Casino Caffel Cornelie Corsika Cäsar Cäcilie Zentimeter Concert Cigarre Cylinder Stitt f ober ch »brr sch wirb am Axfax- von Frexrbwörterx und Ramen »st ch geschrieben.
Christ Christian Christine Christfest Choral Chor China Chinese Champagner Charlotte Statt i eher sl wirb ix Fremdwörtern unb Ramen manch mal y geschrieben.
Gymnasium Myrrhen Bayern Ceylon Fanny Statt f Wirb in Frembwiirterx xxb Ramen manchmal pH geschrieben.
Photograph Philipp Pharao Joseph Sophie
—
61.
45
—
Wo bin ich gewesen?
Wo bin ich gewesen? nun rat einmal schön! Im Wald bist du gewesen, daS kann ich ja sehn.
Spinnweben am Kleidchen, Tannennadeln im Haar, das bringt ja nur mit, wer im Tannenwald war. WaS that ich im Walde? sprich, weißt du daS auch?
Hast Beerlein gepickt von dem Heidelbeerstrauch,
O, steh nur, wie blau um das Mündchen du bist, das bekommt man ja nur, wenn man Heidelbeeren ißt. 62. 1.
Meine Blümchen.
Meine Blümchen haben Durst,
das hab ich gesehen,
hurtig, hurtig will ich drum an den Brunnen gehen.
2. Frisches Wasser hol ich euch, wartet nur ein Weilchen,
wartet nur, ihr Röslein rot, und ihr blauen Veilchen.
3. Seht, da habt ihr Wasser schon, thut euch jetzt bemühen,
wenn ihr euch bedanken wollt, lang, recht lang zu blühen.
46
63.
D>S geschorene Schifche«.
Ein SchLfchen wurde zum ersten Male geschoren und hielt geduldig stille.
Als es aber geschoren
war, wurde es traurig,- denn es fror sehr, so daß das arme Tierchen am ganzen Leibe zitterte. Und
das sah der liebe Gott im Himmel, und er schickte ein warmes Lüftchen und schönen Sonnenschein.
Da wurde das gute Schäfchen wieder munter und froh. Das Schäfchen hat einer Bäuerin gehört, und
die Bäuerin hatte ein kleines lustiges Büblein. Es ist aber Winter geworden,- da war das Büb
lein nicht mehr lustig, denn es war sehr kalt, und das Büblein zitterte oft vor Frost.
Die Mutter
aber strickte ihm aus der Wolle des Schäfleins ein
warmes Leibchen und ein Paar warme Strümpfe und legte alles dem Büblein an.
Da wurde es
wieder lustig und munter, und es freute sich, daß der liebe Gott ihm das Schäfchen gegeben, das so
warme Wolle für die Menschen hat.
64.
Lämmchen.
1. Lämmchen, was schreist du so kläglich dort?
Meine liebe Mutter ist fort! Fürchtest du dich, daß in der Zeit irgend jemand dir thu ein Leid?
Fürchten?
ich wüßte nicht, was,- ach, nein,
möchte nur gern bei der Mutter sein.
47 2.
Und wie die Mutter Hötte das Schrein,
kam sie gleich aus dem Gatten herein, ttef eS nur einmal mit sanftem Ton,
siehe, da HStt es das Lämmchen schon, läuft, so geschwind es laufen kann,
-rängt sich dicht an die Mutter an.
65.
Wie Lieschen auf de» Markt ging.
Das Lieschen war noch ganz klein, eS war kaum
-rei Jahre alt und ging noch lange nicht in die
Schule. Aber es meinte, eS wäre schM groß und könnte schon alles, was die großen Minder können. Ginmal sagte es zur Mutter: Mutter, ich kann
schon ganz allein auf den Markt gehen. Geld, dann will
Gieb mir
ich dir Gemüse kaufen!
Weil
der Markt so nahe bei dem Hause war, erlaubte
es die Mutter.
Sie gab ihm ein Körbchen in die
eine Hand und ein Geldstück in die andere Hand und sagte: So, jetzt geh auf den Markt und geh
zur Gemüseftau und laß dir Radieschen in dein Körbchen thun und eine Hand Voll Petersilie und
eine Gurke, und dann giebst du das Geld dafür!
Da ging das Lieschen auf den Markt. Wie es aber auf dem Markte war, da stand eS zwischen
all dm vielen Körben voll Gemüse und wußte
nicht, was eS sagen sollte.
Da kam es wieder
heim mit seinem leeren Körbchm, und daS Geld
48 hatte es noch in der Hand.
und sagte:
Da lachte die Mutter
Siehst du, Lieschen, du bst noch zu
klein, du kannst noch nicht allein auf den Markt gehen.
66.
ElSche«.
1. Seht mir mal mein Elschen an, wie mein Elschen schaukeln kann
in der Hängematte! 2. Elschen fern und Elschen nah,
Elschen hier und Elschen da, kuckuck! Elschen, kuckuck! 3. Seht mir mal mein Elschei an,
wie mein Elschen schaukeln kann in der Hängematte!
67.
Schäfchen.
Das Schäfchen auf der Weide hat Wolle, weich wie Seide,
und um den Hals ein rotes Band,
frißt Blümchen aus der Kinder Hard. Lieb Schäfchen!
Mä! mä! schreit es vor Freude,
thut niemand was zu leide, es ist so sanft, es ist so fromm. Komm, laß dich streicheln, Schäfchen komm! Lieb Schäfchen!
49
68.
Die Biene.
Albert kam in den Garten des Nachbars und sah einen blühenden Rosenstrauch. Rose und sagte: daran riechen!
Er pflückte eine
Nun will ich mich einmal satt Als er aber sein kleines Näschen
in die halb geöffnete Rose hineinsteckte,
fühlte er
auf einmal einen entsetzlichen Schmerz. Ein Bien lein war in der Rose verborgen, das stach ihn in
die Nase, weil er es beinahe tot gedrückt hatte.
69.
Kletterbüblein.
Steigt das Büblein auf den Baum, o, so hoch, man sieht es km«m, schlüpft von Ast zu Ästchen,
hüpft zum Vogelnestchen,'
ui! da lacht eshui! da kracht esplumps! da liegt es drunten.
70.
Bruder Ärgerlich.
Mein lieber Bruder Ärgerlich hat alles, was er will, und lvas er hat, das will er nicht, und was
er will, das hat er nicht- mein Ärgerlich hat alles, was er will.
lieber Bruder-
—
50
—
Eme kleine Geige.
71.
1. Eine kleine Geige möcht ich haben,
eine kleine Geige hätt ich gern! alle Tage spielt ich mir
zwei, drei Stückchen oder vier
und sänge und spränge gar lustig herum, didel, didel, didel, dum, dum, dum, didel, didel, didel, dum. 2. Eine kleine Geige klingt gar lieblich,
eine kleine Geige klingt gar schönNachbars Kinder und unser Spitz
kämen alle wie der Blitz
und sängen und sprängen mit mir auch herum, didel, didel, didel, dum, dum, dum, didel, didel, didel, dum.
72.
Jnug Häschen.
Jung Häschen war neugierig' und wollte alles sehen, auch das, was es nicht sehen sollte.
Wenn
es ein Geräusch hörte, gleich stellte es sich
auf
seine Hinterfüße, machte ein Männchen und schaute
sich um.
Die Hasenmutter sprach immer zu ihm:
Jung Häschen, leg dich ins Gräschen! gehorchte nicht. puff! puff!
Aber es
Einmal ging es im Felde immer
Da dachte jung Häschen: Was mag
da- nur sein? und eS stellte sich wieder auf seine Hinterfüße, machte ein Männchen und schaute sich
51 um.
Blitz.
Was sah es denn? einen Mann und einen
Puff! puff!
ging es, und jung Häschen
lag im Gräschen und machte kein Männchen mehr.
73.
Grnß.
Kommt ein Bogel geflogen,
setzt sich nieder auf mein Fuß, hat ein Zettel im Schnabel,
von dem Lieschen ein Gruß. Lieber Bogel, flieg Wetter, nimm ein Gruß und ein Kuß!
denn ich kann dich nicht begleiten,
weil ich hier bleiben muß. 74.
Laterne.
Laterne! Laterne! Wie Sonne, Mond und Sterne
so leuchtest du uns wunderschön,
wenn wir mit dir spazieren gehn. Wir haben all Laternchen,
die leuchten wie die Pttrnchen.
Laterne! Laterne! Wie Sonne, Mond und Sterne die Welt erfreun mtt ihrem Schein,
so sollst du unsre Freude sein. Wir haben all Laternchen,
die leuchten wie die Sternchen.
52
75.
Die Sperlinge im Weinterg.
Wohin willst du denn, Spätzchen?
Sperling den andern.
fragte ein
Ei, meinte der andere, ich
weiß eigentlich nicht recht, aber hier möchte ich
nicht bleiben.
Sie waren nämlich beide auf einem
Acker, der frisch gepflügt war.
Nun, so wollen
wir einmal dorthin gehen, meinte der andere.
In
der Nähe war ein Weinberg, dahin guckte er und
nickte mit dem Köpfchen, und beide flogen hin.
Da fanden sie ganz herrliche reife Trauben, die schmeckten ihnen trefflich, und sie sagten fortwährend
zueinander: Hübsch! hübsch! hübsch! hübsch! hübsch! Wie das die andern Sperlinge hörten, die in der Nähe waren, da flogen die auch hin und wollten
Da fanden sie die herr
sehen, was es da gäbe.
lichen
Trauben
Hübsch!
hübsch!
Herzenslust.
und
sagten
hübsch!
Die
vielen
auch
hübsch!
fortwährend:
und
Spatzen
aßen nach
machten
ein
solches Geschrei, daß der Herr des Weinberges
herbeigeeilt kam, um zu sehen, was da wäre.
Wie
er die Sperlinge sah, nahm er eine Klapper und klapperte damit.
flogen alle davm.
Da erschraken die Spatzen und
Es dauerte aber nicht lange,
da waren die Spatzen wieder da, und wenn der Mann die frechen Gäste los sein wollte, mußte er
wieder klappern.
53
76.
Prost Jrhnaorkt.
1. Prost Jahrmarkt! kommt und kauft mir was, das und dies, dies und das!
Trommeln und Pfeifen, Trompeten und Geigen, Kuchen und Torten, Datteln und Feigen,
Hammer und Glocke, Degen und Flinten, Mandeln, Rosinen, Nüsse, Korinthen. Kauft mir was, dies und das! 2. Prost Jahrmarkt! kommt und kaust mir was, das und dies, dies und das!
Puppen, Soldaten und Bilderbücher, Mützen und Hüte, Schürzen und Tücher,
Hampelmünner und Gummibällchen, Kegel und Kugeln, Glockm und Schellchen.
Kauft mir was, dies und das!
77.
Die Nußschale.
Die kleine Hilde fand einmal im Garten eine Nuß, die war noch in der grünen Schalle.
Hilde
glaubte, es wäre ein Apfel, darum biß sie hinein. Aber in demselben Augendkick rief sie auch schon:
Pfui, wie bitter! und warf die Frucht zorr^g auf die Erde.
war klüger.
die grüne
Ihr Bruder Karl stand
dabei, der
Er hob die Nutz wieder auf, sthälte
Schale ab
und
sagte:
Mese
grüne
54 Schale
kann man
freilich nicht effen, auch die
harte braune Schale nicht, welche darunter steckt, und auch die weiche gelbe Schale nicht, die noch
da ist, aber dann kommt ein süßer Kern, der soll
mir Prächtig schmecken.
78.
Rätsel.
Ich weiß ein bunt bemaltes Haus, ein Tier mit Hörnern schaut heraus,
das nimmt bei jedem Schritt und Tritt
sein Häuslein auf dem Rücken mit; doch rührst du an die Hörner sein, schlüpft es geschwind ins Haus hinein. Was für ein Häuslein mag das sein?
79.
O MLnselei«.
O Mäuselein, o Mäuselein, o, stelle doch das Naschen ein! Wir warnen dich, wir meinens gut,
sei künftig mehr auf deiner Hut!
O Mäuselein, o Mäuselein, wie wird es dir ergehen!
O Mäuselein, o Mäuselein, geh in die Ecke nicht hinein!
eS stehet eine Falle da,
die aufgestellt hat der Papa.
O Mäuselein, o Mäuselein, wie wird es dir ergehen!
55 Das Mäuselein, das Mäuselein,
das schlüpfet in die Falle ein, und klapp! da fällt die Falle zu,
gefangen ist es da im Nu.
O Mäuselein, o Mäuselein, nun ists um dich geschehen.
80.
Liebe Martha!
Wie geht es Dir?
Schreibe mir bald einmal!
Wann besuchst Du uns?
Ich
habe
zu
meinem
Geburtstag eine Wachspuppe bekommen, die kann Mama sagen.
Sie kann auch die Augen zumacherr
und schlafen.
Wir schreiben schon ins Heft mit
Es ist ein neues Kind in unsere Schule
Tinte.
gekommen, das heißt Hedwig,
gerade so wie ich.
Einen Gruß von Deiner
81.
Hedwig.
Liebe Hedwig!
Ich habe mich über Deinen Brief sehr gefreut.
Wenn wir Ferien haben, darf ich Dich besuchen,
dann spielen wir in Eurem Garten wieder Versteck und essen Himbeeren und Stachelbeeren.
Unser
kleines Brüderchen ist schon getauft, es heißt Karl
Robert, es ist sehr goldig und schreit gar nicht viel.
Ich kann schon Latein lesen und rechne schon
bis 20.
Einen Gruß und Kuß von Deiner lieben Martha.
56
82.
Spttz »d s«tze.
1. Wo wirst du denn den Winter bleiben? sprach zum Spätzchen das Kätzchen.
Hier und dorten, aller Orten! sprach gleich wieder das Spätzchen. 2. Wo wirst du denn zu Mittag essen?
sprach zum Spatzchm das Kätzchen. Auf den Tennen, mit den Hennen!
sprach gleich wieder das Spätzchen. 3. Wo wirst du denn die Nachtrrch halten?
sprach zum Spätzchen das Kätzchen.
Laß das Fragen, wills nicht sagen! sprach gleich wieder das Spätzchen.
4. Ei, sag mirs doch, du liebes Spätzchen! sprach zum Spätzchen das Kätzchen. Willst mich holen, Gott befohlen! Fort flog eilig das Spätzchen.
83. Wer
Borficht.
bekommt den Apfel?
sagte Ludwig zu
seinem Bruder Gustav und zeigte auf einen Apfel, der fern von ihnen unter einem Baume lag.
Du
bekommst ihn nicht, denn ich kann ja viel schneller
laufen als du.
Gustav sagte: Wir tootten es ver
suchen! Nun riefen sie laut: Eins! zwei! drei! und
rasch sprangen sie davon.
Ludwig war voraus,
57
aber weil er nur immer auf den Apfel schaute^
sah er den großen Stein nicht, der im Wege lag, und plumps! fiel er darüber hin.
Als er auf-
stand, hatte Gustav, der im Laufen vor fich hin gesehen hatte, den Apfel schon in der Hand.
84.
Pnppenwiegeulied.
1. Jetzo, mein Püppelein, fing ich dich ein!
Draußen, da ist es kalt, ist beschneit Feld und Wald; aber in deinem Bett liegt eS sich nett.
2. Schlafe, mein Püppelein, schlafe nun ein! Thu nun die Augen zu, schlaf nun in guter Ruh!
Schnell ist ja hin die Nacht, eh wirs gedacht. 3. Morgen schon früh um acht sind wir erwacht,
wünsch ich dir gute Zeit, zieh ich dir an dein Kleid, nimmst du das Süppelein froh mit mir ein.
4. Und zu der Großmama, heisasaffa! gehen dann du und ich. Juchhe, wie freu ich mich!
Guten Tag, Großmama, jetzt sind wir da!
85.
Rätsel.
Es ist weiß und zart wie Wachs,
und es liegt in Holz und Flachs, liegt in Federn und in Stroh, Wenns stehn könnt, wär die Mutter froh.
58
Der Fuchs xü die Gute«.
86.
Der Fuchs hat am frühen Morgen Wald und
Feld durchstreift.
Gern hätte er ein Häslein er
wischt, aber nur einige Mäuschen hat er gefangen, er ist noch recht hungrig, und die Jungen daheim
möchten auch gern etwas haben. Vielleicht ist dort am Teiche noch ein fetter Bissen. Am Ufer flattern die Entenschleicht
ob nicht eine zu erhaschen ist?
sich
unser Füchslein
durch das Gras.
Schon ist es dicht am Ufer, brr! brr! die Enten weg.
Leise
da fliegen
Nur eine alte Ente bleibt auf
dem Wasser und lacht den Fuchs aus.
87. 1.
Bogel am Feuster.
An das Fenster Köpft es: Pick, pick!
macht mir doch auf einen Augenblick!
Dick fällt der Schnee, der Wind geht kalt, habe kein Futter, erfriere bald-
lieben Leute, o, laßt mich ein, will auch immer recht artig sein!
2.
Sie ließen ihn ein in seiner Rot
er suchte sich manches Krümchen Brot, blieb fröhlich manche Woche da-
doch als die Sonne durchs Fenster sah, da saß er immer so traurig dortsie machten ihm auf- husch! war er fort.
59
Sperling ist hungrig.
88.
Sperling möchte doch auch gern etwas zu effen
Wenn
haben.
Maria
des Morgens die gelbe
hinauswirft auf den Hof,
Gerste
gelaufen
Hühner
und
kommen die
der große Hahn.
Will
Sperling ein Körnchen nehmen, zankt der Hahn
und jagt ihn fort.
Heute war der Sperling sehr
hungrig, hatte noch gar nichts gegessen.
Lieber
Hahn, sagte er, laß mich nur drei Körnchen nehmen, dann habe ich genug, du hast noch immer hundert. Nein, sagte der Hahn, du bist ein unnützes Tier,
fort mit dir!
Und er hackte auf den armen Sper
ling los. Aber ich will doch auch leben, rief der Arme
Sperling.
Sieh zu, wo du etwas findest, rief der böse Hahn.
Das hörte ein kleines Hühnchen, pickte schnell drei Körnchen auf und brachte sie dem Spätzchen. Das war doch ein liebes Hühnchen, nicht wahr?
89.
Schuermann.
Seht den Mann, o, große Not! wie er mit dem Stocke droht,
gestern schon und heute noch,
aber niemals schlägt er doch.
Schneemann, bist ein armer Wicht, hast den Stock und wehrst dich nicht.
60
90.
Wie macht der Bauer?
Wollt ihr wissen, wie der Bauer seinen Hafer
aussät? Sehet so, so sät der Bauer seinen Hafer
ins Feld. Wollt ihr wissen, wie der Bauer seinen Hafer abmäht?
Sehet so, so mäht der Bauer seinen
Hafer vom Feld.
Wollt ihr wissen,
wie der Bauer seinen Hafer
ausdrischt? Sehet so, so drischt der Bauer seinen Hafer zu Haus. 91.
Knabe nnd Hündchen.
Kkomm nun, mein Hündchen, zu deinem Herrn,
ordentlich grade sitzen lern! Ach, soll ich schon lernen und bin so klein? o, laß es doch noch ein Weilchen sein! Nein, Hündchen, es geht am besten früh-
denn später macht es dir große Müh. 92.
Zwei Rätsel.
Vom Himmel fällt es, thut sich nicht weh, ist weiß und kalt, was ists?
Ich weiß etwas, ich weiß etwas. Vom Himmel fällt es und macht naß.
Was ist das?
61
93.
Der gierige Hekter.
Ein großer Jagdhund, namens Hektor, ging
eines Tages auf die Jagd.
Er scheuchte ein Häs-
lein auf und jagte hinter chm her, um es zu fangen. Beinahe hätte er es erreicht, da sprang ein anderes
Häslein
in der Nähe auf.
Der Hektor meinte,
das wäre fetter und größer und wollte es fangen. Aber es war zu flink.
Nun schaute er sich wieder
nach dem ersten um, aber das war weg.
Und da
hatte der Hektor gar kein Häslein.
94.
1.
Wcihrrachtcu.
Morgen, Kinder, wird's was geben,
morgen werden wir uns freun;
welche Wonne, welches Leben
wird in unserm Hause fein! Einmal werden wir noch wach,
heisa, dann ist WeihnachtStag! 2. Wie wird dann die Stube glänzen von der großen Lichterzahl,
schöner, als bei frohen Tänzen
ein geputzter Kronensaal. Wißt ihr noch vom Vorgen Jahr,
wie's am Heilgen Abend war?
62 3. Wißt ihr noch mein Räderpferdchen
und die schöne Jagd von Blei?
Jettchens Küche mit dem Herdchen und die schöne Schäferei?
Heinrichs bunten Harlekin
mit der gelben Biolin? 4. Welch ein schöner Tag ist morgen! viele Freude hoffen wir,
unsre lieben Eltern sorgen lange, lange schon dafür.
O, gewitz, wer sie nicht ehrt, ist der ganzen Lust nicht wert.
95.
Tanne nnd Birke.
Die Kinder redeten einmal
Bäumen.
von den
schönen
Da sagte Ida: Wißt ihr auch, welches
der schönste Baum auf der Welt ist?
Das kleine
Röschen klatschte in die Hände und rief: O, das ist der Christbaum, der so viele Lichter und so herrliche Sachen für die Kinder trägt.
sagten: Ja, ja, es ist der Christbaum!
Und alle Ida fragte
wieder: Welches ist aber der garstigste Baum? Und der Otto rief geschwind: Das ist der Ruten baum!
das ist die Birke!
Zweigen Ruten macht.
weil man aus ihren
Und die Kkinder lachten,
denn sie wußten wohl, daß Ottos Mutter eine Rute für das unartige Bürschlein brauchte.
63
96.
A»rikelchev.
Aurikelchen, Aurikelchen stehn auf meinem Beet
und sehn den blauen Himmel an, wo schon den ganzen Morgen
die goldne Sonne steht. Aurikelchen, Aurikelchen, Ivas guckt ihr denn so sehr?
ihr seid ja selbst so gelb wie Gold und habt ein rotes Herzchen,
was wollt ihr denn noch mehr?
97.
Da- große Loch.
Das große Loch,
wie kam es doch in Gretchens neuen Schuh?
die ganzen Zehn
sind ja zu sehn-
wer macht das Loch uns zu? Drüben hinterm Rathaus
hängt ein großes Schild aus, goldner Stiefel drauf,-
da wohnt der Schuster Firlefanz,
der macht dein Schühchen wieder ganz, lauf, Grete, lauf!
64
Z»m Get«rtStage der Elter«.
98.
1. Lieber Vater, nimm als Gabe dieses Blumensträußchen an!
eS ist alles, was ich habe, alles, was ich schenken kann.
Aber ich will mich bemühen,
immer fromm und gut zu sein-
wenn die Blumen dann verblühen, sollst du dich an mir noch freun!
2. Viel Glück und Segen allerwegen
wünsch ich dir heut-
will dich lieben, dich nie betrüben,
artig sein allezeit!
99.
Neujahrswunsch.
Lieber Vater und liebe Mutter!
Heute ist Neujahr, da wünsche ich und bete ich, daß der liebe Gott euch das ganze Jahr gesund
erhalten
soll.
Ich
verspreche,
euch
recht
viele
Freude zu machen - ich will immer alles thun, was
ihr haben wollt, und nicht mehr unfolgsam sein. In der Schule will ich fleißig itnb aufmerksam
65 sein und meine Aufgaben zur rechten Zeit machens Behaltet mich dann lieb, ich will auch immer euer tiebes 5kind sein!
100.
Unser Kaiser.
1. Der Kaiser ist ein lieber Mann, er wohnet in Berlin,
und wär es nicht so weit von hier,
so ging ich heut noch hin. 2.
Und was ich bei dem Kaiser wollt?
ich gäb ihm eine Hand
und brächt das schönste Blümchm ihm,
Las ich im Garten fand,
3. Und sagte dann: In treuer Lieb
bring ich dies Blümchen dir! und dann lief ich geschwinde fort, so wär ich wieder hier. 101.
Der säße Brei.
1. Es war einmal ein armes, frommes Mädchm, das lebte mit seiner Mutter allein, und sie hatten
nichts mehr zu effen.
Da ging das 5kind hinaus
in den Wald, und begegnete ihm da eine alte Frau, die wußte seinen Jammer schon und schenkte
ihm ein Töpfchen, zu dem sollt eS sagen: Töpfchen, koche! so kochte rS guten, süße« Hirsenbrei, und wenn es sagte: Töpfchen, steh! so hörte eS wieder
66 auf zu kochen.
Das Mädchen brachte den Topf
seiner Mutter heim, und nun brauchten sie keinen
Hunger mehr zu leiden und aßen süßen Brei, so ost sie wollten.
2. Auf eine Zeit war daS Mädchen ausgegangen,
da sprach die Mutter: Töpfchen, koche!
Da kocht
es, und sie ißt sich satt,' nun wU sie, daß das Töpfchen wieder aufhören soll, aber sie weiß das
Also kocht
Wort nicht.
es fort, und
der Brei
steigt über den Rand hinaus und kocht immer zu,
die Küche und daS ganze Haus voll, und das
zweite Haus und dann die Straße, als wollt es die ganze Welt satt machen, und ist die größte Not, und kein Mensch weiß sich da zu helfen.
3. Endlich, wie nur noch ein einziges Haus übrig
ist, da kommt das Kind heim und spricht nur:
Töpfchen, steh! da steht es und hört auf zu kochen; und wer wieder in die Stadt wollte, der mußte
sich durcheffen.
102.
Der junge Kater «ud sei« Vater.
Es war einmal ein Kater,
der knurrte täglich sehrda sprach zu ihm sein Vater: Komm, Söhnchen, einmal her!
67
Und als das Söhnchen zu ihm kam,
der Vater einen Maulkorb nahm und steckt ihm Nas und Maul hinein, damit es lerne freundlich sein
und knurre Wnftig nicht so sehrda ging es sehr betrübt einher und knurrte ferner gar nicht mehr.
Ein jeder merke sich die Lehr-
sonst kommt des Katers Väterchen und thut ihm, wie dem Käterchen.
103.
Das Böckcheu m»d der Wolf.
Das Brüderchen des Geißchms war ein mut«
williges, ungehorsames Böckchen.
Da- stand ein
mal auf dem Dache, als der Wolf norbeiging- Da
dachte das Böckchen: Hier kann der Wolf mich
nicht erreichen, von hier will ich ihn einmal necken. Und es nahm kleine Ziegelstückchen und warf den Wolf und schimpfte
Ramen.
ihn
und
gab ihm
häßliche
Der Wolf aber schwieg fülle und ließ
es sich gefallen - dmn er dachte: Warte nur! ein andermal krieg ich dich doch.
Als aber die Mutter
Geiß dazu kam, zantte sie das Böckchen sehr und sagtt:
necken?
Du unarüges Kind, mußt du den Wolf
Er ist schon böse genug, und wenn er
dich nun sieht, wird er dich zu allererst fteffen.
Und so ging es auch.
Einmal spielte das Böckchen
vor der Thür und dachte an gar nichts.
Da kam
—
68
der Wolf in großen Sprüngen aus dem Walde und sperrte das Maul auf, daß man die langen Zähne darin sah. Da schrie das Böckchm um Hilfe und wollte schnell wieder auf das Dach klettern- aber es war zu spät. Der Wolf sagte: Du hast mich einmal geschimpft, du sollst mich nicht wieder schimpfen. Er schleppte es in den Wald und fraß es auf.
104.
Die freche Gesellschaft.
Wir Kinder hatten im Garten geseffen, hatten getrunken dort und gegeffen, gingen spazieren darauf durch die Büsche, kamen zurück und — ei, der tausend, eine Gesellschaft fanden wir schmau send, trinkend und jubelnd an unserem Tische. Es waren Leut, ganz anders als wir, hatten so ihre eigne Manier, schön in Kleidern mit Federn geziert, thaten sie doch sehr ungeniert, standen ftech auf Tisch und Bank, schrieen gewaltig mit lautem Zank, konnten das Kratzen und Beißen nicht lasten, stiegen zuletzt gar in Teller und Taffen. Ja, ihr meint, es wär nicht zu glauben? gut, so hört die Namen an: Jungfer Ente und Fräulein Tauben, die Frau Huhn, Herr Spatz, Herr Hahn nebst Familien waren da- aber kaum, daß man uns sah, flogen sie alle mit Saus und Braus wie der Wind zum Garten hinaus, und aus war es mit dem Schmaus.
69
D«S
105.
Einst hüteten auf einem waldigen Berge zwei Knaben, Hans und Peter, und ein Mädchen, namens
Grete, die Ziegen.
Die Eltern der beiden 5knaben
waren reich, aber die Eltern des Mädchens waren
arm.
Die drei Kinder erzählten sich allerlei Mär
lein von den Zwergen, die im Berge drin hausten. Auf einmal kam ein graues Männchen zu ihnen, welches aufmerksam ihren Gesprächen zuhörte. End lich sprach es: Ihr seid gute Kinder, darum will ich nicht von euch gehen, ohne euch etwas geschenkt Bei diesen Worten zog es drei kleine
zu haben.
Laiblein Brot aus seiner Tasche und gab jedem der Kinder eins.
Darauf ging es schnell wieder fort.
Die beiden Knaben lachten über das ärmliche Geschenk.
Brot haben wir genug zu Hause, sagte
Peter, wenn der kleine Knirps uns nichts Besseres
schenken wollte,
sollen.
hätte er es lieber ganz lassen
Hans sagte:
Da hast du recht, und warf
sein Laiblein verächtlich auf die Erde.
Es hüpfte
den Berg hinab in lustigen Sprüngen, bis es sich zwischen buschigem Gestrüpp verlor. Peter:
Halt, mein Laiblein
suchen, und
muß
warf sein Laiblein
Da sprach
dein Laiblein
auch
fort.
Da
rollte es auch lustig den Berg hinab.
Nun wollten die leichtsinnigen Knaben daS Mäd chen bereden, ihr Geschenk auch wegzuwerfen.
Die
Grete aber wickelte ihr Laiblein fest in ihre Schürze
70 und sprach: Nein, das thue ich nicht! Meine Eltern
werden sich freuen, wenn ich ihnen etwas mitbringe, wenn es auch nur wenig ist.
Als das Gretchen abends heimkam und seine Mutter das Brot anschnitt, da war ein 5klumpen
Gold hineingebacken, und da waren die armen Leute auf einmal reich geworden.
Wie Hans und
Peter von Gretchens Glück hörten, liefen sie schnell
wieder zurück, um die weggeworfenen Laiblein zu suchen, aber sie konnten sie nicht finden, und alles
Suchen war vergeblich.
Da ärgerten sie sich sehr
über ihre Dummheit, im Hause des Mädchens
aber lobte man das graue Männlein und hätte
ihm gerne gedantt, wenn es nur da gewesen wäre. 106.
Morgengebet.
Wie fröhlich bin ich aufgewacht! Wie hab ich geschlafen sanft die Nacht!
Hab Dank, im Himmel du Vater mein, daß du hast wollen bei mir fein;
behüte mich auch diesen Tag, daß mir kein Leid geschehen mag!
107.
Tischgebete.
1. Komm, Herr Jesu, sei unser Gast und segne alles, was du uns bescheret hast! Amen.
2. Lieber Gott, für Speis und Trank sagen wir dir herzlich Dank.
Amen.
71 3. Lieber Gott, laß uns beim Esien
Amen.
deiner nicht vergessen!
4. Danket dem Herrn, denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich. 108.
Amen.
Abendgebete.
1. Abends, wenn ich schlafen geh, vierzehn Engel bei mir stehnzwei zu meiner Rechten,
zwei zu meiner Linken,
zwei zu meinen Häupten, zwei zu meinen Füßen, zwei, die mich decken, zwei, die mich wecken, zwei, die mich führen zu den Himmelsthüren. Amen.
2. Müde bin ich, geh zur Ruh, schließe beide Äuglein zuBater, laß die Augen dein
über meinem Bettchen sein!
Amen.
3. Wenn die Kinder schlafen ein, wachen auf die Sterne, und es steigen Engelein nieder aus der Ferne-
halten wohl die ganze Nacht bei den frommen Kindern Wacht.
AMEN.
72
73
109. Das Os-ter-hÄs-chen. Der Win-ter war zu En-de; es kam das schö-ne Os-ter-fest Schon am Mor-gen war das Os - ter-has-eben auf dem Weg ins Dorf. Da schau-te es sich um nach braven Kin-dein, und wo im Haus ein sol ches war, da leg-te das Os-ter-hfls-eben Ei-er in den Har ten. Er-nes-ti-ne war ein bra-ves Kind. Das Os-ter-has-chen kam, brach-te Ei-er, hüpf-te fort.
Er-nes-ti-ne kam in den Gar-ten; hui, glanz-ten da Ei-er im Ea-sen! Drei la-gen un-ter dem Ap-fel-baum, an-de-re am Ha sel-busch. Ein gel-bes Ei lag zwi-schen zwei Veil-chen. Er-nes-ti-ne hüpf-te vor Freu-de.
Das Os-ter-has-chen war aber nicht zu fin-den; es war schon fort, um auch an-de-re bra-ve Kin-der zu er-freu-en.
74
110. Eins, zwei, drei, alt ist nicht neu, neu ist nicht alt, heiß ist nicht kalt, kalt ist nicht heiß, schwarz ist nicht weiß.
Eins, zwei, drei, alt ist nicht neu, sau-er ist nicht süß, Hand sind kei-ne Füß, Füß sind kei-ne Händ, das Mär-eben hat ein End.
111. (Tröpf-chen, Köpf-chen, Blüm-chen.) Re-gen, Re-gen, Tröpf-chen, es reg-net auf mein Köpf-chen, es reg-net in das grü-ne Gras, da wer-den mei-ne Blüm-chen naß. 112. (ge-horcht, Ver-spre-chen, flei-ßig.) 1. 2. 3. 4.
Ein gu-tes Kind ge-horcht ge-schwind. Ver-spre-chen darf man nicht bre-chen. Ein fau-les Ei ver dirbt den gan-zen Brei. Bin ich gleich noch jung und Hein, flei-ßig muß ich doch schon sein.
75
(113.
konnt, brummt, bellt.)
Als unser Mops ein Möpschen war, da konnt er freundlich sein, nun brummt er alle Tage und bellt noch obendrein. 114.
(fall, will, komm, wenn.)
Schönste Rose, fall nicht ab, bis ich komm und brech dich ab! Wenn schon böse Domen stechen, will ich doch das Röslein brechen. 115. (Wasser, schwimmen.) Gretel, mein Mädel, was machen die Gäns? Sie schwimmen im Wasser und waschen die Schwänz. 116. (Herr.)
Hanselmann ist ins Wasser gefallen, bald wär er ertrunken; er dacht, er wär ein großer Herr, ist nur ein kleiner Stumpen.
117. (Löffel, Töffel.) War das nicht ein armer Töffel? Es regnet Brei, er hat kein Löffel.
76
118.
(Schnecke, Schneckenhaus.) Welches schöne Haus hat weder Holz noch Stein? Das kleine Schneckenhaus hat weder Holz noch Stein.
Welcher große Strauß hat keine Blümelein? der große Vogel Strauß hat keine Blümelein.
119. (hopp, Püppchen, Röckchen.)
Hopp, Mariannchen, hopp, Mariannchen, laß das Püppchen- tanzen! Hat so schöne Röckchen an, hinten und vorne Schellchen dran, rund herum mit Fransen! Hopp, Mariannchen, hopp, Mariannchen, laß das Püppchen tanzen! 120. (spitz, voll.) Oben spitz und unten breit, durch und durch voll Süßigkeit, weiß am Leibe, blau am Kleide, aller Kinder große Freude. Was ist das?
- 77 —
121.
(rüttelt, schüttelt, Säckchen, Butzemann.)
Es tanzt ein Butzemann in unserm Haus herum, er rüttelt sich, er schüttelt sich, er wirft sein Säckchen hinter sich. Es tanzt ein Butzemann in unserm Haus herum.
122.
(leer, Christkindchen.)
Christkinddien, komm in unser Haus, leer dein Kist und Kasten aus, stell dein Eselchen auf den Mist, daß es Heu und Hafer frißt!
123.
(Schnee, Klee.)
Erst weiß wie Schnee, dann grün wie Klee, dann rot wie Blut, schmeckt allen Kindern gut. 124.
(sie, die.)
Die Vögel, sie singen, die Hirsche, sie springen,
78
die Täubchen, sie girren, die Käfer, sie schwirren, die Enten, sie schnattern, die Falter, sie flattern um Blumen und Blätter im sonnigen Wetter. 125.
(die, liest, sie.)
Das ist der Daumen, der schüttelt die Pflau men, der liest sie, der ifit sie, und der kleine, kleine Schelm spricht: Wart, ich wills der Mutter sagen! 126.
(Wiese, die, Sümpfe, Strümpfe.)
Auf unsrer Wiese gehet was, watet durch die Sümpfe, es hat ein weißes Jäcklein an, trägt auch rote Strümpfe; fängt die Frösche, schnapp, wapp, wapp! klappert lustig, klapper di klapp! Wer kann das erraten?
127.
(vierfach, Spieß, erschießen.)
Schneck, Schneck, komm heraus! streck dein vierfach Hörnchen aus! Kommen zwei mit Stecken, wollen dich erschrecken,
79
kommen zwei mit Spießen, wollen dich erschießen! Schneck, Sclmeck, komm heraus, streck dein vierfach Hörnchen aus!
128.
(steht.)
Steht ein schöner Birnenbaum, steht in unserm Garten, und ich hab mich drunter gestellt, bis ein Birnlein niederfällt. Schöner Birnenbaum im Garten, sag, wie lang soll ich noch warten? 129.
(kehrt.)
Der Besen, der Besen, was macht man damit*? Man kehrt damit die Stuben. Die Rute, die Rute, was macht man damit? Man klopft damit die Buben. Warum nicht die Mädchen? Das wär eine Schänd! Die folgen schon von selber.
130. (ihr.) Die Rüben, die Rüben, die haben mich vertrieben. Hätt meine Mutter Fleisch gekocht, dann wär ich bei ihr geblieben.
80
131.
(froh.)
Wenn die Kinder artig Bind, dann sind sie immer froh, und wenn sie dann recht lustig Bind, dann machen sie alle so. 132.
(steht, wohl.)
Es steht ein dicker, schwarzer Mann still in der Ecke dort und reget und bewegt sich nicht und spricht kein einzig Wort. Mein Kindlein, nimm dich wohl in acht und greif den Mann nicht an! er beißt dich in das Fingerlein, der schwarze, stumme Mann. 133.
(geht, sehr, wohl.)
Guten Tag, Herr Montag! Wie gehts dem Dienstag? Sehr wohl, Frau Mittwoch. Sag der Jungfer Donnerstag, daß sie käm am Freitag in die Kammer Samstag zu der Mutter Sonntag. 134. (Höh.) Alle meine Enten schwimmen auf dem See, Köpfchen in dem Wasser, Beinchen in die Höh.
135.
(quäle, fühlt.)
Quäle nie ein Tier zum Scherz, denn es fühlt wie du den Schmerz.
81
136.
(sehn, blühn.)
Maienblümelein so schön mag ich gerne blühen sehn draußen im Freien. Im grünen Maien blühn in Garten und Wiese keine so schön wie diese.
137.
(Schuh.)
Die Schnecke hat ein Haus, ihr Fellchen hat die Maus, der Sperling hat die Federn sein, der Schmetterling schöne Flügelein. "Nun sage mir, was hast denn du? Ich habe Kleider und auch Schuh und Vater, Mutter, Lust und Leben, das hat mir der liebe Gott gegeben.
138.
(gehn, wohl.)
Idi weiß ein schönes, großes Haus, viel Kinder gehn dort ein und aus, die beten, singen, lesen, schreiben, und was sie sonst noch alles treiben. Was mag das für ein Haus wohl sein, wo all die Kinder gehn hinein?
82
139.
(fröhlich.)
Zum Reigen herbei, im fröhlichen Mai! Mit Blüten und Zweigen bekränzt euch zum Reigen im fröhlichen Mai! Zum Reigen herbei! 140.
(thut, weh.)
Mückchen, Mückchen Dünnebein, Mückchen, laß das Stechen sein, Stechen thut ja weh! Mückchen, Mückchen, weißt du was? beiß doch in das grüne Gras, beiß doch in den Klee! 141.
(thut.)
Winter, ade! Scheiden thut weh; aber dein Scheiden macht, daß mir das Herze lacht. Winter, ade! Scheiden thut weh.
83
142. Marienwürmchen. 1. Marienwürmchen, setze dich auf meine Hand, auf meine Hand! ich thu dir nichts zu leide. Es soll dir nichts zu leid geschehn, will nur deine bunten Flügel sehn, bunte Flügel, meine Freude.
2. Marienwürmchen, fliege hin zu Nachbars Kind, zu Nachbars Kind ! sie thun dir nichts zu leide. Es soll dir nichts zu leid geschehn, sie wollen deine bunten Flügel sehn, und grüß sie alle beide!
143.
Rätsel.
Ein Öfen, welcher laufen kann, und hinten hängen Wagen dran.
144.
Unser Trudchen.
1. Unser Trudchen klein kann schon fleißig sein, wäscht in der Küche die Schüsseln und Kannen, trocknet die Teller und säubert die Pfannen*
2. Unser Trudchen klein muß auch reinlich sein, darf sich beim Spülen, Schruppen und Putzen nicht an den Töpfen das Kleidchen beschmutzen. 3. Darum, lieb Mütterlein, willst du, daß Trudchen klein Sauberkeit lerne und nütze die Zeit, binde ein Schürzchen ihm über das Kleid!
146.
Der Knabe und der Fluss.
Ein Bauernknabe, namens Hans, wurde von seiner Mutter in die Stadt geschickt. Sie gab ihm einen Korb voll Käse mit, die sollte er auf dem Markte verkaufen. Hans sollte recht bald wieder nach Hause kommen, das hatte ihm die Mutter besonders befohlen. Sein Weg führte über einen Fluß; aber die Brücke war am vorigen Tage durch das große Wasser fortge rissen worden. Hans blieb ruhig am Ufer sitzen bis zum Abend, dann ging er mit seinem Korb voll Käse wieder heim. Die Mutter war sehr böse und fragte ihn, wo er denn so lange geblieben wäre. Hans weinte sehr und sagte endlich: Ich kam an das große Wasser und konnte nicht hinüber. Das Wasser floß ganz schnell vorbei, aber es wurde gar nicht alle. Bis es dunkel wurde, habe ich ge-
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wartet, aber wie das Wasser immer noch lief, bin ich zuletzt weggegangen. Das war aber ein dummer Hans.
146. Puppenwlegenlied. Schlaf, Püppchen, schlaf, schlafe in Ruh, schlaf, Püppchen, schlaf und mach die Äuglein zu! Darfst nicht lesen und schreiben, kannst im Bettchen bleiben, morgen so wie heut, hast dazu die Zeit. Liegst du still und schläfst du brav, sing ich dir vom kleinen Schaf, sing ich dir vom Watschelgänschen mit dem kleinen Wickelwackelschwänzchen.
147.
Rätsel.
Ich weiß ein Ställchen Mit weißen Gesellchen; Es regnet nicht drein, Es schneit nicht hinein Und ist doch immer naß darein.
148.
Zwei Häschen.
Das Hänschen ist einmal durch die offene Gartenthür gegangen und immer weiter über den Feldweg bis an ein großes Rübenfeld. In
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dem Rübenfeld sai ein Häschen und fraß von den Rüben. Wie das Häschen aber Schritte hörte, wollte es sehen, was da käme. Es setzte sich auf seine Hinterbeine, reckte seine langen Ohren hoch in die Luft und wackelte damit, mit den Vorderpfoten schlug es hin und her, und seine großen, runden Äugen glänzten vor lauter Neugier. Und wie das Hänschen ein so großes, fürchterliches Tier da sitzen sah, mitten zwischen den Rüben, da bekam das Hänschen Angst und schrie laut und drehte sich um und lief fort, so schnell es nur konnte. Wie aber das Häschen das Hänschen sah mit seinem roten Kleidchen und das Hänschen schreien hörte und so schnell fort laufen sah, da bekam das Häschen auch Angst und lief, so schnell es nur konnte, auch fort. Hupp! hupp! ging es durch die Rüben. Das Hänschen hatte Angst vor dem Häschen, und das Häschen hatte Angst vor dem Hänschen. Waren das nicht zwei Häschen, das Häschen und das Hänschen? 149.
Kuckuck und Esel.
1. Der Kuckuck und der Esel, die hatten großen Streit, wer wohl am besten sänge zur schönen Maienzeit.
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2. Der Kuckuck sprach: Das kann ich, und fing gleich an zu schrein. Ich aber kann es besser, fiel gleich der Esel ein. 3. Das klang so schön und lieblich, so schön von fern und nah, sie sangen alle beide: Kuckuck, Kuckuck! I-a!
150. Die Kinder und der Mond. Die Sonne war untergegangen, und es wollte schon dunkel werden, aber die Kinder waren noch nicht alle zu Hause bei ihrer Mutter. Zwei Kinder waren noch auf dem Felde und hatten über dem Spiele vergessen, daß man des Abends, ehe es dunkel wird, nach Hause kommen muß. Als es nun immer mehr Nacht wurde, da wurde es ihnen bange, und sie weinten, denn sie wußten den Weg nicht recht zu finden, und er war doch sehr weit. Da wurde es auf einmal hell hinter den Bäumen, und sie sahen ein rundes Licht heraufsteigen, das war der Mond. Als der die Kinder gewahr wurde, rief er: Guten Abend, Kinderchen, was macht ihr so spät auf dem Felde? Die Kinder waren anfangs erschrocken, als sie aber sahen, daß der Mond freundlich lächelte, faßten sie
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sich ein Herz und sprachen: Ach, wir haben uns verspätet, und nun finden wir den Weg nicht mehr zu unserer Mutter, weil es Nacht ist. Und sie weinten so laut, daß es den guten Mond rührte. Da sprach er zu ihnen: Wenn ihr das Haus wohl kennt, wo eure Mutter wohnt, so will ich euch ein wenig leuchten, daß ihr den Weg findet. Und der Mond leuchtete ihnen so helle, als wenn es wieder Tag geworden wäre; und die Kinder faßten Mut und eilten, so viel sie konnten, und fanden glücklich den Weg. Als sie vor der Hausthür standen, sagten sie: Schönen Dank, lieber Mond, daß du uns geleuchtet hast! Da lächelte er und antwortete: Es ist gern geschehen. Aber eilt nun, daß ihr zu eurer Mutter kommt, denn sie hat sich schon sehr um euch ge ängstigt.
151. Rätsel. Auf dem Felde steht ein Mann, der nicht sehen und hören kann; doch willst du nach dem Weg ihn fragen, den wird er dir ganz richtig sagen.
152. Schlaflied. 1. Schlafe, mein Kindchen, balde, schließe die Äuglein zu; Vöglein schlafen im Walde, nun schlafe auch du!
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2. Blümlein schlafen im Grase, Käfer im blühenden Strauch, im Feld schläft Rehlein und Hase, nun schlafe du auch! 3. Schlafen im Wasser die Fische, im Stall schläft Kuh und Schaf, Hündchen schläft unter dem Tische, schlafe, mein Kindchen, schlaf !
153.
Das Kätzchen und die Stricknadeln. 1.
Es war einmal eine arme Frau, die in den Wald ging, um Holz zu lesen. Als sie mit ihrer Bürde auf dem Rückwege war, sah sie ein krankes Kätzchen hinter einem Zaun liegen, das kläglich schrie. Die arme Frau nahm es mitleidig in ihre Schürze und trug es nach Hause zu. Auf dem Wege kamen ihre beiden Kinder ihr entgegen, und wie sie sahen, daß die Mutter etwas trug, fragten sie: Mutter, was trägst du? und wollten gleich das Kätz chen haben; aber die mitleidige Frau gab den Kindern das Kätzchen nicht, aus Sorge, sie möchten es quälen, sondern sie legte es zu Hause auf alte weiche Kleider und gab ihm .Milch zu trinken. Als das Kätzchen sich ge labt hatte und wieder gesund war, war es mit einem Male fort und verschwunden.
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2.
Nach einiger Zeit ging die arme Frau wieder in den Wald, und als sie mit ihrer Bürde Holz auf dem Rückwege wieder an die Stelle kam, wo das kranke Kätzchen gelegen hatte, da stand eine ganz vornehme Dame dort, winkte die arme Frau zu sich und warf ihr fünf Strick nadeln in die Schürze. Die Frau wußte nicht recht, was sie denken sollte, doch nahm sie die fünf Stricknadeln des Abends auf den Tisch. Aber als die Frau des andern Morgens ihr Lager verließ, da lagen ein Paar neue, fertig gestrickte Strümpfe auf dem Tisch. Das wun derte die arme Frau über alle Maßen, und am nächsten Abend legte sie die Nadeln wieder auf den Tisch, und am Morgen darauf lagen neue Strümpfe da. 3.
Jetzt merkte sie, daß zum Lohn ihres Mit leids mit dem kranken Kätzchen ihr diese fleißigen Nadeln beschert waren, und ließ die selben nun jede Nacht stricken, bis sie und die Kinder genug hatten. Dann verkaufte sie auch Strümpfe und hatte genug bis an ihr seliges Ende.
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Räteei.
1. Ein Männlein steht im Walde ganz still und stumm; es hat von lauter Purpur ein Mäntlein um. Sagt, wer mag das Männlein sein, das da steht im Wald allein mit dem purpurroten Mäntelein? 2. Das Männlein steht im Walde auf einem Bein; es hat auf seinem Haupte schwarz Läpplein klein. Sagt, wer mag das Männlein sein, das da steht im Wald allein mit dem kleinen, schwarzen Läppelein?
155. Sonnenschein. Wenn die Sonne mit hellem Schein Schaut so in dein Bett hinein, Kindlein, spring geschwind hinaus, Sticht dir sonst die Augen aus.
Heupferdchen springt im Grase schnell, Weil die Frau Sonne gar so hell Vom Himmel lacht herunter. Drum, Kinder, ihr im dunkeln Haus, Springt in den Sonnenschein hinaus, der macht gesund und munter.
SS
156.
Morgengebet.
Lieber Gott, du hast gewacht über mich die ganze Nacht, hilf auch, daß ich diesen Tag dein frommes Kindchen bleiben mag! Amen.
157.
Tischgebete.
1. Gott, dessen Güte immer währet, du giebst uns reichlich, was uns nähret; laß deine Gaben uns gedeihn, laß dankbar uns und mäßig sein! Amen.
2. Aller Augen warten auf dich, Herr, und du giebst ihnen ihre Speise zu seiner Zeit. Du thust deine milde Hand auf und sättigest alles, was lebet, mit Wohlgefallen. Amen.
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Abendgebet.
Guter Vater im Himmel du, meine Augen fallen zu, will mich in mein Bettchen legen, gieb nur du mir deinen Segen! Lieber Gott, das bitt ich dich: Bleib bei mir, hab acht auf mich! AMEN.