Der Katholikos Timotheos I und seine Briefe 9781463222758

Oskar Braun provides a brief introduction to the life and career of Patriarch Timothy I, including a list of his writing

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German Pages 62 [66] Year 2009

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Der Katholikos Timotheos I und seine Briefe
 9781463222758

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Der Katholikos Timotheos I und seine Briefe

Analecta Gorgiana

412 Series Editor George Anton Kiraz

Analecta Gorgiana is a collection of long essays and short monographs which are consistently cited by modern scholars but previously difficult to find because of their original appearance in obscure publications. Carefully selected by a team of scholars based on their relevance to modern scholarship, these essays can now be fully utilized by scholars and proudly owned by libraries.

Der Katholikos Timotheos I und seine Briefe

Translation and Introduction by Oskar Braun

1 gorgias press 2009

Gorgias Press LLC, 180 Centennial Ave., Piscataway, NJ, 08854, USA www.gorgiaspress.com Copyright © 2009 by Gorgias Press LLC Originally published in All rights reserved under International and Pan-American Copyright Conventions. No part of this publication may be reproduced, stored in a retrieval system or transmitted in any form or by any means, electronic, mechanical, photocopying, recording, scanning or otherwise without the prior written permission of Gorgias Press LLC. 2009

1

ISBN 978-1-60724-689-3

ISSN 1935-6854

Extract from Oriens Christianus 1, 2, 3 (1901, 1902,1903)

Printed in the United States of America

Dor Katholikos Timotheos I und seine Briefe. Von

Prof. Oskar Braun.

Eine der bedeutendsten Persönlichkeiten, welche die ncstorianisclie Kirche hervorgebracht, war Patriarch Timotheos I. Ueber sein Leben werden wir von den Kirchenhistorikern Mare, 'Amr und Bar 'Ebraja in sehr dürftigen und mit den gewohnten Widersprüchen versehenen Viten unterrichtet. Auch die Geschichte von BeO 'Aße des Thomas von Marga, der gerade noch seine letzten Regierungsjahre sah, bringt manches aus seiner Zeit und seinem Leben. Viele Detailnachrichten enthalten seine Briefe ; leider ist es meistens unmöglich, die chronologische Reihenfolge festzustellen. Nach diesen Quellen stammte Timotheos aus Hazza. in der Profvinz Hdajaß (Adjabene) von vornehmen Eltern. Nach Mare lässt sich seine Geburt in das Jahr 726 berechnen. Seines Vaters Bruder, Georg, Bischof von BeO Bagäs, schickte den Knaben in die Schule zu Pvabban Mar(j) Abraham dem Kommentator (mspasscqäna) 1 nach Bäsös. Als er auf dem Wege dorthin in dem Kloster BeÖ 'Aßo einkehrt.;, prophezeite ihm ein Mönch, er werde 12 Jahre lang als Patriarch regieren. Die Erfüllung dieser Prophezeiung machte mn 1

Das war jedenfalls Abraham bar Däsändäo, der Lahme, Schüler Bä^ai, des Musikers, und sein Nachfolger in dor Schule von BäSös. Seine W e r k e bei 'A?d-isö' von Sö,'4i im Sehriftstellerkatalog N. 126. Die Tüchtigkeit des Lehrers erhellt daraus, dass auch ls (< Zusammenstellung der kirchlichen Entscheidungen und (solcher Uber) Erbschaften ». Diese Arbeit Uber Civil- speciell Erbrecht, von 'Aßdi-sö' v.S. im Katalog aufgeführt, stellt Cod. Mas.Borg. K VI45 S. 715-778 und ist laut Ueberschrift verfasst im 26 ten Jahre seiner Regierung, i. J. 1116 Gr. = 801/5. In der Einleitung zu Teil III der Kanonessammlung, in dem 3 Sentenzen daraus angeführt werden, nennt sie 'Aßd-isö' JJ*oA=_. ^ i o s vJ*? ) — j d j x i « Kanones über die Erbschaftsteilung ». Sie besteht aus 99 Fragen und Antworten. Einzelne Verordnungen daraus finden sich in einer Sammlung der Mönche auf dem Izala aufgenommen in Cod. syr. Par. 306 f . III h. - 117 b. Das sind jedenfalls auch die 98 Kanones fi-l-farä'id wa-l-ibkam, « Uber Erbschaftsverteilung und Entscheidungen », die 'Amr durch Irrtum den Synoden zuschreibt. VII. Juxusoijasö IlböoB^, die « töjjioi der Synoden », ('Aßd-isö' v. S. im Katalog). Hierher gehört die jAuuMaauos» das Synodalschreiben (Ders. Kanonessamml. VIII 6), in dem die oben erwähnten dogmatischen Bestimmungen enthalten waren. Zu diesen 16^01, nicht zu den Kanones, werden auch wenigstens teilweise die Verordnugen gehören, die bei 'Aßdisö' in der Kanonessammlung IV, 1, 2 (über den Rekurs an heidnische Richter), 0 (über fremdes Gut), 16 (ii. heidnische Vormünder), VIII 14 (iL Translation o (sie) einen Nebenbuhler gehabt zu haben. Lange kann er nicht regiert haben, da sein Nachfolger, Abt Georg von BeO 'Aßö, ein Perser noch von Timotheos konsekriert wurde. Im Jahre 210 H, (beg. 23 Apr. 825) wurde dieser auch Patriarch und, wenn Mare richtig berichtet, dass er 20 Jahre lang Metropolit war, so müsste S. spätestens i. J. 805 gestorben sein. a Ebenfalls ein Schüler des Mär(j) Abraham.

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S. 433, 433, 434, 437, 440, 4 4 2 . — 21, 22, 23, 24, 25) An Sergius v. *Blam S. 443, 415, 447, 449, 450. — 26) An Maran-z£ X a, B. v. Niiuwe S. 453. — 27, 28, 29, 30, 31, 32) An Rabban Sergius S. 461, 462, 462, 463, 464, 465, 465.— 34) An die Priester u. Glaubigen v. Basra u. Uballah über die Menschwerdung des Logos Gottes u. die Vergottung seiner Menschheit, sowie darüber, dass unser Herr Christus auch in seiner menschlichen Natur nicht Knecht, sondern Herr ist S. 4 6 6 . — 35, 36) An Nasr, den Gläubigen, darüber, dass Christus nicht Knecht ist S. 510, 541. — 37, 38, 39, 40) An Ilabban Sergius S. 564, 564, 570,576 (Disputation).— 41) An die Mönche v. Mar(j) Märön S. 611. — 42) An die Brüder, die Scholastiker in Beö Mär(j) Gabriel in Mosul. S.657.—• 43) An Rabban PeOiön S. 688. — 44) An Rabban Sergius S. 689. — 45) An (Jöhannan bar) Rabban Bö^t-isö' S. 692.— 46, 47, 48) An Sergius v. 'Elam S. 693, 694,'698. — 49) An Rabban Sergius S. 700. — 50) Kanonen, aufgestellt v. Timotheos mit den Metropoliten u. Bischöfen, die zu ihm kamen, u. versendet an den hl. Mär(j) Asrem u. die ganze Ilyparchie von 'Elam S. 701. — 51) Protokoll über das Glaubensbekenntniss des wegen Messalianismus angeklagten Nestorius v. BeO NühaSran, aufgenommen von der Synode bei seiner Konsekration i. J . 174 II (790) S. 706. — 52) (An Märan-ze/a) S. 708. — 53, 54, 55, 56) An Sergius von 'Elam S. 711, 713, 714, 7 1 5 . — 57) An Bar Sähde, Bischof von Hörmizd Ardasir S. 716.— 58) An Sergius von 'Elam S. 718. Der Inhalt dieser Briefe ist sehr manigfaltig. Teils sind es kurze Mitteilungen über Ereignisse des kirchlichen und bürgerlichen Lebens, teils langatmige theologische und philosophische Abhandlungen. Viel Interesse wendet Timotheos auch den Uebersetzungen griechischer Väter und Schriftsteller zu, von denen auch einige sonst unbekannte und verlorene Werke Erwähnung finden. Dem wechselnden Inhalt entsprechend ist auch der Stil teils kurz und einfach, teils

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Braun — Der Katholikos Timotheos I und seine Briefe.

sehr gekünstelt, mit griechischen Wörtern durchsetzt und schwer verständlich. Besonders die in den wissenschaftlichen Teilen angewendete Form ist oft auch von ermüdender Breite. Wenn in dieser Zeitschrift vom nächsten Hefte an die Briefe des Timotheos veröffentlicht werden sollen, glaube ich, dass es am besten in der Weise geschieht, dass die interessanten, kurzen Briefe in Original und Uebersetzung, die weniger interessanten nur in Uebersetzung, etwa mit Beifügung wichtigerer Stellen in Original, die langatmigen, dogmatischen Deduktionen mit ihrem zahlreichen Schriftstellenapparat nur im Auszug gegeben werden. Da jede chronologische Ordnung, wie bereits bemerkt wurde, fehlt, wird zu einer sachlichen Anordnung gegriffen werden müssen. Es soll daher der einzige Brief exegetischen Inhaltes an die Spitze treten ; ihm sollen die ganz oder überwiegend historischen Briefe folgen, an welche sich dann die dogmatischen und endlich die philosophischen Briefe anschliessen würden.

ERSTE ABTEILUNG : TEXTE UND UEBER SETZUNGEN.

Briefe des Katholikos Timotheos I. Veröffentlicht von

Prof. Oskar Braun

Zwei von den Briefen des Katholikos Timotheos, die in der Handschrift Museo Borgiano K VI 3 S. 409 ff. und 688 f. stehen, Brief 43 und 10, sind an einen Rabban PeOiön gerichtet. "Wie sich jedoch aus diesen und anderen Briefen ergibt, handelt es sich um verschiedene Adressaten. Der Adressat von Brief 43 war nach verschiedenen Bemerkungen in den Briefen 14, 16, 17 die alle an Sergius gerichtet sind, da er Lehrer im Kloster " unseres Vaters Mär(j) Abraham „ war, ein Lieblingsschüler dieses Abraham und anscheinend dessen unmittelbarer Nachfolger und Vorgänger des Sergius in der Schulvorstandschaft. Er wurde viel angefeindet, scheint aber auch dem Timotheos nicht besonders geneigt gewesen zu sein, da er ihn nach dem Tode des Meisters in verschiedenen Briefen aufforderte, seine im Kloster aufbewahrten Kleider und Bücher abholen zu lassen. Brief 14 erwähnt ihn bereits als gestorben. Brief 16 fordert den Sergius auf, sich des Timotheos Briefe an PeOiön von Elias bar Ferrüchzäd geben zu lassen. — Er ist wohl kaum jener o^*^ (S. 244 o^yLs) von dem der Fihrist S. 24 sagt, er sei unter den christlichen Schriftstellern u der genaueste Uebersetzer und der beste in Darstellung und Ausdruck „. Der Brief selbst lässt uns einen belehrenden Blick auf die intensive Uebersetzungstätigkeit werfen, die damals die nestorianische Kirche auf geistlichem wie weltlichem Gebiete auch mit Benützung jakobitischen Materials auszuüben begann. Stehen wir ja am Beginn der zweiten Blütezeit der syrischen Uebersetzungskunst. OR1ENS CHRISTJANUS. I I .

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Ans dem Briefe ersehen wir, dass das Studium des Aristoteles und das Uebersetzen seiner Werke bereits eine beträchtliche Zeit vor Ma'mün seinen Anfang genommen. Schon die Disputation am Hofe des Mahdi bewegt sich ganz auf aristotelischen Bahnen. Wahrscheinlich ist darum auch Mahdi der " König „ auf dessen Befehl Timotheos im Verein mit Abu Null die Topik aus dem Syrischen übersetzte. Dass bei dieser Arbeit sehr sorgfältig vorgegangen wurde und dass auch der griechische Text zu Rate gezogen wurde, erfahren wir aus Brief 48, dem zu Folge der Patriarch der Melchiten und andere Griechen Beistand leisteten. Doch müssen deren griechische Kenntnisse sehr mittelmässig gewesen sein, da vor dem Wort >-a>2.?oüol (aüX-/)Tpi{) Alle ratlos standen und erst ein Nachsuchen bei Athanasios von Balä& die Bedeutung ergab. Aber welche Uebersetzung wurde wohl zu Grunde gelegt? An Georg den Araberbischof dürfen wir bei seiner Abhängigkeit von Athanasios kaum denken ; von Sergius von Res'ainä wissen wir nicht, ob er die Topik übersetzt; der ganze Zusammenhang, besonders die Gegenüberstellung des jakobitischen Mär(j) Mattai, lässt auf eine nestorianische Uebersetzung schliessen; so möchte man an Probus denken, wenn von diesem eine solche Arbeit bekannt wäre. Diese von den beiden Freunden gelieferte Uebersetzung der Topik war aber, wie Timotheos selbst gesteht, nicht einmal die erste gefertigte arabische Uebersetzung; vielmehr war ihr bereits eine andere direkt aus dem Griechischen geflossene vorangegangen, deren Verfasser leider nicht genannt wird. Vielleicht ist sie jene " alte Uebersetzung „ , von der der Fihrist S. 249 spricht. Als älteste Uebersetzung nennt dieser sonst die von Jahjä ben 'Adi (starb 974) nach dem syrischen Texte des Ishäq ben Honain gefertigte. Auffallend ist aber, dass Timotheos damals von der Existenz griechischer Kommentatoren nur unsichere Kunde gehabt zu haben scheint, falls ich den etwas unklaren Auftrag bezüglich der Bibliothek von Mär(j) Mattai richtig verstehe. Aber wie dem sei, schon bald darauf ersucht er in Brief 19 den Rabban Sergius in der Bibliothek des Mär(j) Zainä unter Anderem zu suchen " die Kommentare des Olympiodoros in die Bücher der Rhetorik, oder (die) des Stephanos (von Alexandrien) oder des Sergius (von Res'ainä?) oder des Alexandras (von Aphrodisias) „. Verschieden davon und einer späteren Zeit angehörig ist der Rabban PeOiön, an den Brief 10 gerichtet ist. Er lebte jedenfalls in 'Elam, zur Zeit, da Sergins dort Metropolit war, und ist wohl

3 jener R. P. über den Timotheos in Brief 9 um Nachricht und lieber mittelung der Briefe ersucht. Denn der an ihn gerichtete Brief steht im engsten Zusammenhange mit dem an die Elamiten gerichteten Brief 13. Beide behandeln einen Gegenstand, der besonders in jener vorwiegend von Persern bewohnten Gegend Schwierigkeit machte, die Schwagerehe l . Doch ist der Brief wohl unvollständig. Denn einmal wird die Anführung verschiedener Rechtsquellen angekündigt, ohne dass sich jedoch solche finden. Dann geht die Ansprache S. 416 in den Plural über (Elamiten) und ist der Zusammenhang dieses letzten Stückes überhaupt nur ein sehr gezwungener. Da nun im Brief 13 an die Elamiten ein früheres Schreiben desselben Inhalts erwähnt wird, können wir vielleicht annehmen, dass durch Ausfallen einiger Blätter in Folge der Unachtsamkeit des Kopisten aus beiden Briefen einer geworden ist. Der Zusammengehörigkeit halber lasse ich gleich den Brief an die Elamiten folgen; gebe jedoch, da er weniger Interesse bietet, nur die Uebersetzung desselben.

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Das muslimische Recht verbietet nur die gleichzeitige Ehe mit 2 Schwes-

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Briefe des Katholikos Timotheos I.

I. Desselben an Rabban

Peb/'ön (Brief

43).

Dem Gott liebenden Rabban Mar Peöiön, Priester und L e h r e r : der Sünder Timotheos grüsst euch und verlangt nach eurem Anblick. Das Buch der Topik des Philosophen Aristoteles verlangte durch uns der königliche Befehl, dass wir es aus dem Syrischen in das Arabische übersetzen sollt e n , was auch mit Gottes Hilfe durch Vermittlung des grossen Abu Nuh 1 geschah, von uns zum Teil aus dem Syrischen, von ihm aber vollständig (und zwar) aus dem Syrischen und Arabischen 2. Das Werk ist bereits zum Abschluss gekommen und vollen Jet. Obwohl es aber Leute gab, die dieses aus dem Griechischen in das Arabische verdollmetschten, — wir schrieben dir das früher und teilten dir mit, wie es kam, — so hat er (der König) sich nicht einmal gewürdigt, jene anderen Arbeiten anzusehen. Sie sind nämlich barbarisch nicht nur im Ausdruck, sondern auch in der Auffassung, sowohl wegen der natürlichen Schwierigkeit der ÜIZO^LQZIC, — du kennst ja die Art des Philosophen in jenen logischen (Dingen), wie und wieviel Dunkel er ausgiesst über die Schönheit der Gedanken und Ideen, — als auch we^en der Ungelehrtheit derer,7 die sich an Solches o O machten; du weisst j a , wie vieler Kämpfe und Mühen eine solche Sache bedarf. Besonders aber bewies jene unsere Mühen vor Allem, nachdem er sie mitunter des Vergleiches mit einander gewürdigt (?). Es frage nunmehr Vgl. S. 139. Einen Abu Null ben al-Salt erwähnt der FihristS. 244 unter denen, die aus « den Sprachen in das Arabische übersetzt». 2 Man erwartet M 0 - 1 « griechisch ». 1

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Briefe des Katholikos Timotheos I.

Glaubens ist Jesus Christus allein und (,wenn du) auf einen kleinen, zwischen ihnen vorgefallenen Streit hinweisest, so stritten sie erstens nicht über die Ehe mit zwei Schwestern 1 sondern über die Reinheit der Verkündigung des Evangeliums, worin nichts von der Beobachtung des Gesetzes enthalten sein sollte, die Paulus genau, vor Allen und jederzeit lehrte und verkündigte, was Petrus entgegenkommend und nicht genau weder vor Allen noch jederzeit that. Zweitens wissen wir auch nicht, dass sie stritten. Sondern Paulus machte Vorwürfe und Petrus nahm sie bereitwilligst an. Streit ist aber dann, wenn zwei feindliche Haupter einander entgegentreten. Wenn aber der Eine sich stark zeigt, der Andere nachgiebt, so heisst, das nicht Kampf. Wenn du aber statt Petrus und Paulus den Klemens und die Apostel seiner Zeit Häupter unseres Bekenntnisses nennst, so haben auch jene Früheren unter Anderem auch bestimmt, dass man nicht zwei Schwestern nehmen darf, wie wir hernach mit ihren eigenen Worten beweisen werden, (und) es kann durchaus Niemand zeigen, dass Leute die Annahme der damaligen Bestimmungen verweigert hätten, weder bezüglich der Ehe mit zwei Schwestern noch bezüglich der übrigen o

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erlassenen Kanones. Wenn du aber Häupter unseres Bekenntnisses die Synodalversammlung von Neocaesarea nennst, die vor der erhabenen (Synode) der 318 (Väter) stattfand, die ebenso die Ehe von zwei Brüdern mit einem Weib und von zwei Schwester mit einem Mann aufhob und verbot so hören wir auch da nicht, dass Leute wegen dieser oder anderer dort festgesetzter Bestimmungen gestritten hätten. Wenn du aber den grossen Basilius und den h. Diodor Häupter unseres Bekenntnisses nennst — denn wir kennen 1

Vgl. Act. 15, 20. 29 (¿7:0 nopvsia?) im Zusammenhalt mit Gal. 2, 11 f. Vgl. Syn. Neocaes. Kail. 2. In erweiterter Form wird d. Kanon aufgeführt werden in Bf. 13 S. 421 d. HS. 2

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Briefe des Katholikos Timotheos I.

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deine Meinung nicht genau — so ist auch hier zu wissen, dass der grosse Basilius darüber dem heiligen kraftvollen Diodor schrieb indem er gleichermassen eiferte sowohl für den apostolischen Väterkanon, der verbietet, zwei Schwestern zu heiraten, welcher zuerst von den Aposteln durch Klemens gegeben 2 , hernach durch die Synodalversammlung von Neocaesarea, wie ich glaube in Anwesenheit Gregor, des Wunderthäters, bestätigt wurde, wie auch für Diodor, den Krafthelden selbst, da er für ihn eine Apologie verfasste und gegen den ihm Nachstellenden den scharfen Pfeil der Anklage schleuderte, wie deine grosse Weisheit aus jenem Briefe des Basilius an Diodor erfahren kann. Dieser hatte darüber dem grossen Basilius nichts geschrieben oder, wenn er es gethan, so ist sein Schreiben nicht (mehr) vorhanden. Aber zugegeben, dass er es that, was sollte er ihm schreiben? E t w a dass man zwei Schwestern heiraten solle, oder das Gegenteil ? Wenn jemand Ersteres behauptet, wie hätte er sich (dann) nicht erhoben gegen den Kanon der Apostel und der Synode ? Wer aber sollte von Diodor jenem cruvrp,'opo? und Anwalt alles Apostolischen glauben, dass er die Kanones der Apostel aufhob und verschmähte ? Oder hätte er sich ohne Kenntnis der Kanones gegen sie erhoben, (obwohl) seinem Willen nach ein Kämpfer für die väterlichen Gesetze und Bestimmungen ? Das ist absurd und nicht angängig bei jenem Gottesmann. Wenn er sich unwissend dagegen erhob — wem fiel mehr als jenem grossen Diodor das Loos der Weisheit und Wissenschaft zu unter den Ersten und Letzten \ Denn wer von ihm behauptet, dass er darüber streitend an Basilius schrieb, indem er die Ehe mit zwei 1

Basilius Bf. 160 (an Diodor) bei M i g n e P. G. XXXII 621 ff. Die Beziehungen zwischen B. u. D. stammen aus d. J. 372, da Letzterer auf der Flucht bei Meletios v. Ant. in Armenien weilte. (Ba r d e n h e \v e r Patr, 299). 2 In Brief 13 werden S. 421 Kan. 13 u. 18 « d e r Apostel durch Klemens» aufgeführt werden. Sie finden sich wieder in der Kanonessammlung des 'Aßdisö' von Saubä, ( M a i : Scrr. vett. n. coli. X, 10).

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Briefe des Katholikos Timotheos I.

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S c h w e s t e r n zuliess, der m a c h t z w a r den B a s i l i u s , j e n e n leuchtenden S t e r n der K i r c h e , zum auvr^opoc, der Apostel und i h r e r B e s t i m m u n g e n , den Diodor aber zu i h r e m B e k ä m p f e r und W i d e r s a c h e r , w e n n der E i n e dieses ihnen e n t sprechend verbietet,, der A n d e r e aber befiehlt. W e n n das aber von Diodor n i c h t n u r zu sagen, sondern a u c h n u r zu denken absurd ist, so h a t er das n i c h t an B a s i l i u s geschrieben. Ich aber k o n s t a t i e r e b e s t i m m t , dass auch w e n n e t w a d a r ü b e r Diodor zuvor i r g e n d w i e geschrieben h ä t t e — zugegeben, dass g e s c h a h , w a s n i c h t g e s c h a h , und h e r n a c h auf die D a r s t e l l u n g des Basilius gestossen w ä r e , er es gänzlich g e ä n d e r t h ä t t e . W i e h ä t t e er das n i c h t t h u n s o l l e n ; da er doch an i h n seine S c h r i f t e n zum Zeugnis und zur K o r r e k t u r zu schicken pflegte l . U n d w e n n T h e o d o r , j e n e grosse L e u c h t e der K i r c h e , j e n e s Meer und j e n e r A b g r u n d von W e i s h e i t , es w e d e r als beschämend noch l ä s t i g e m p f a n d , sich von j e n e m seligen, a l l e r S e l i g k e i t w ü r d i g e n Nestorius in irgend einer schädigenden Sache z u r e c h t w e i s e n und k o r r i g i e r e n zu l a s s e n 2 , obwohl (dieser) Schüler und E m p f ä n g e r seiner Ideen w a r , um wie viel w e n i g e r k o n n t e es Diodor l ä s t i g empfinden, sich von Basilius in solchen D i n g e n z u r e c h t w e i s e n und k o r r i g i e r e n zu l a s s e n . Zudem ist a u c h ein grosser U n t e r s c h i e d zwischen den Ideen und (fecopiai w i s s e n s c h a f t l i c h e r Arbeiten und z w i schen den i r g e n d w i e f e s t g e s e t z t e n K a n o n e s und K o n s t i t u t i o n e n . E r s t e r e sind Sache der Grelehrtengemeinde und j e d e r s t i m m t dem Maasse seines V e r s t ä n d n i s s e s entsprechend z u ; L e t z t e r e stehen absolut und u n e r s c h ü t t e r l i c h f e s t . Die S a chen n u n , w o r i n der grosse Diodor z u r e c h t g e w i e s e n w u r d e , liegen im Gebiete der k i r c h l i c h e n K a n o n e s und K o n s t i t u t i o n e n , die m a n in k e i n e r W e i s e e r s c h ü t t e r n d a r f ; dieje-

1

Anspielung auf Basilius Brief 135 an Diodor (Theodor?), Priester v. Antiochien. M i g n e P. G. XXXII, 571. 2 Leider konnte ich darüber nirgends Näheres finden. OrieNS C h r i s t i a n o s . II.

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Briefe des Katholikos Timotheos I.

27

es angeregt und befestigt bat, besonders wenn es glänzt in Herrlichkeit und Wunderbarkeit und gekrönt ist mit der K r a f t der Iii. Schriften. W e n n ferner jemand bildet und zimmert, der Eine eine Statue und ein Bild, der Andere eine Thür und einen Stuhl, (und) sie entweder gar nicht oder schlecht bilden und zimmern , soll sich daraus ein allgemeines Gesetz ergeben, dass die Bildhauer und Zimmerleute gar nicht oder schlecht meisseln oder bilden sollen, oder sollen wir vielmehr den Einen als Trägen und ganz U n brauchbaren, den Anderen als untüchtigen und schlechten Handwerkern verzeihen und nachsehen (?), während es für die Uebrigen recht und gut ist, dass sie mit Sorgfalt und Kunstfertigkeit teils Bilder und Statuen, teils Thüren und Stühle zimmern und bilden, indem man die Kunst mehr mit Beziehung auf Vorbild und Archetypus als auf schlechte Kunstleistungen betrachten und üben soll ? Ebenso sollen auch wir mehr auf das Urbild des Evangeliums als auf irgend welche Leute sehen und damit Gedanken, W o r t und Werk in E i n klang bringen. Denn wer ist Paulus oder Apollo? Eure Knechte sind sie um Christi willen (1 Cor. 3 § 4). Stehet also in der Freiheit Christi eures Befreiers, o Bruder, und spannet euch nicht an das Joch der Knechtschaft der Leidenschaften und der Sterblichkeit. E u r e Freiheit sei nicht Ursache von Fleisch und Blut. Denn Fleisch und Blut können das Pteich Gottes nicht erben und Verwesung erbt nicht Unverweslichkeif ( i Cor. 15 § 50). Zugleich bitten wir euch, dem Heiligen Gottes, eurem Metropoliten, Ohr und Gehör zu neigen. Denn ausgezeichnet ist er in seinem Wandel und ein Lehrer in seiner Lehre und mehr als 40 Jahre dient er am W e r k der Lehre in der Kirche Gottes, gewürdigt, nach dem Engel des Lichtes, unserem Vater Abraham dem Grossen den Lehrstuhl inne zu haben und zu versehen \ 1

Gemeint ist hier jedenfalls die Gesammtwirksamkeit des Sergius, da er nichl lange regierte. Vgl. Bd. I dieser Zeitschrift S. 150 Anm, 1.

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Briefe des Katholikos Timotheos I.

7

Jesu Christi verehrt deine Keuschheit. Ich las deinen Brief von vielen Zeilen 1 oder a^oiyjXcn, o Christus liebender Herr und gar angenehm wurde ich von seiner Lectllre erfreut. Denn doppelte, nicht einfache Freude kam mir darin zu. Denn an seinen klaren, geglätteten Ideen erfreute ich mich mächtig; nicht weniger auch an der o-uvTa^? des Ausdrucks. Denn da in einem und dem gleichen Umfang und Verhältniss die Idee und Ausdruck gleichmässig verlaufen, gleichsam wie die, welche in gleichen Zalen gleichmässig genommen sind | oder wenn ? ] du dich eines anderen TUUOC; bedienen w i l l s t , wie um auf die Schrifto-ioi^fa (der) sewayä zu sehen (?), die gleichmässig, ohne Mehrung und Minderung genommen werden und (zwar) jene zuerst als Typen; jene hernach als Architypen, dessbalb traf mich gleiche Freude mit Mass über beide. Denn beide laufen gleichmässig in gleichem Wetteifer und harmonischem Schritte wie jene munteren, gleichmässig laufenden Fullen, die an jenen platonischen Wagen gespannt sind, nicht wie jenes Joch der Weisheit, das sie mit Ochs und Esel zugleich lenkt. Und ich bekannte dem, der den Weisen Weisheit, den Beredten Rede gibt.

E t w a s schmerzte mich jedoch, dass dein Geist so sehr erregt i s t , durch jene Lügengewebe, die wie Spinnweben ungeschickt und sehr t§tcoTtxco; gesponnen wurden. lieber jene wundern wir uns wenig, wol aber über deine grosse Weisheit, wie du Solches glaubst und der E r w ä h n u n g für wert hältst. Denn welcher Verständige ist nicht überzeugt,

"io^Doio nach ZDMG. L. 747 auch « O s t e r b u c h s t a b e » ; « Buchstabe » überhaupt.

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20

Briefe des Katholikos Timotheos I.

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dass es mit deiner Keuschheit sich geradeso v e r h ä l t , wie mit dem Christum liebenden Rabban Petiön? Und wer wüsste nicht gut, dass die Anklage, welche schwachsinnige Leute gegen deine Heiligkeit veröffentlichten, eher den Zeus und Herakles und die übrigen Heidengötter sowie ihre Diener und Knechte trifft. Denn jene überweisen Ankläger wissen nicht, wessen Geistes du bist und sein w i r s t , sondern sie vergleichen und beurteilen wol die fremden Leidenschaften nach ihren eigenen, häuslichen. Entferne das Alles von Ohr und Geist, o Gottesmann, stehe auf deinem Platze wie auf einem Diamanten und festige deine Schritte in Gott wie auf einem äSäjxa? [stein]. Denn nicht Anderer Stimmen hören wir Uber dich, welche und wie viele sie seien ; sondern die deinige hören wir über sie, so mächtig und angesehen sie seien, sowol für jetzt als für die Zukunft. Auch du wende dich einmal und stärke deine Brüder (Luc. 22, 32), und trage ihre Lasten als solche von Gliedern Christi. Denn wenn wir die Fremden tragen müssen, um wie viel mehr die Glieder Christi.

Besorge die Angelegenheiten der Schulzellen correct wie es einem weisen Verwalter geziehmt. Denn dir steht es z u , deine Brüder zu lehren und zu regieren nicht umgekehrt. Fünfhundert Züze, die wir dir angewiesen, haben wir wegen der Verwüstung der Zellen, wovon du uns schriebst, angewiesen, Wenn es dir aber scheint, dass du sie für etwas Notwendigeres ausgeben sollst, so soll dir die W a l zustehen, nicht jedoch Anderen. Schreib uns beständig

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Briefe des Katholikos Timotheos I.

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alle deine eigenen A n l i e g e n und die der S c h o l a s t i k e r b r ü d e r . D e n n w i r sind ihre K n e c h t e und Diener, n i c h t i h r e H e r r e n . Zu i h r e m und A n d e r e r U n t e r h a l t h a t mich G o t t h i e h e r g e s c h i c k t , n i c h t zu m e i n e r E h r e . Das L a n d von B e t B u r e 1 d a r f s t du absolut n i c h t v e r k a u f e n . Sondern gieb es J a h r f ü r J a h r den Säeleuten ; lass dir von ihnen ( P a c h t ) lohn geben und u n t e r h a l t e ( d a m i t ) dich selbst und deine B r ü d e r .

Ich schrieb unserem B r u d e r , dem M e t r o p o l i t e n Nestoriiis 2 da,ss er die B ü c h e r , w i e sie sind, bei dir lasse. Jedoch wisse, dnss 50 B ü c h e r uns g e h ö r i g e B a n d e sind, n i c h t d u r c h Diebstal sondern d u r c h G e s c h e n k des R a b b a n mefaV;eqänä ( A b r a h a m ) . U n d n i c h t u m s o n s t w i e s e r sie m i r zu, sondern u m e t w a s , das er n o t w e n d i g h a t t e und (das) ich i h m gab. U n d w e n n ich i h m g e h o r c h t h ä t t e , h ä t t e ich sie von R a b b a n selbst bei seinen Lebzeiten a n gO e n o m m e n . Aber ich go e h o r c h t e n i c h t . A u c h die in Bet B a g ä s e r w o r b e n e n 3 b r a c h t e ich zu i h m , wie i h r alle w i s s t . N a c h dem Tode des R a b b a n ( A b r a h a m ) w o l l t e ich den R a b b a n P e t i ö n 4 n i c h t a r g e r n ; denn e r w a r k l e i n g e i s t i g und k l e i n h e r z i g . U n d h ä t t e er von m i r n i c h t e t w a s solches g e s e h e n , so h ä t t e e r d o r t n i c h t e i n m a l einen T a g z u g e w a r t e t (?). In vielen Briefen t r e i b t er .mich : « L a s s Alles h o l e n , w a s du bei m i r h a s t ; d e n n ich k a n n

1

In der Diooceso Ninowe gelogen. Th. v. Marga II 30. N. Metropolit von Ator (Udajab) unterschreibt i. .1. 790/1 als Zeuge den U n t o r w e r f u n g s a c t dos Nestorius von Mär Jözadiiq (N°. 51); u n t e r n i m m t s p ä t e r eine Reise nach Damascus u. J e r u s a l e m (Brief 14); ordinirt auf briefliche Einladung dos Timotheos den Elias in Bet 'Ahe zum B. von Möqän (Th. v. M a r g a V 10). 3 Wahrscheinlich geschah dies, als er d o r t als Nachfolger soines Onkels Georg Bischof w a r . Vgl. Bd. II 1 ff. 2

12

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Briefe des Katholikos Timotheos I.

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deine Habseligkeiten und Bücher nicht hüten... unter den Gläubigen ». Da ich es aber mit ihm gut meinte, nahm ich mir das durchaus nicht zu Herzen. Heute bist du und er mir gleich, als (?) Vater von unser aller Gemeinschaft. Sorge vor Allem für deine Angelegenheiten und stelle über die Aussenbesitzungen nur einen richtigen, tüchtigen Mann. Die um den Abt von Abün 1 sind sehr nachlässig gewesen. Nimm dir 500 der Züze, wie ich dir geschrieben und bringe (damit) deine Zelle in Ordnung. Die übrigen Züze, schicke durch einen Vertrauensmann hierher. Wenn möglich, schicke mir den häretischen Text des Gregor (von Nazianz), von dem ihr (die?) zwei Bände (ab) geschrieben. Ich besitze die Uebersetzung, (von der?) ihr schriebt: 2 Bände, jedoch sind sie nicht corrigirt. Wenn die Bände der Häretiker nicht geschickt werden können, so schicke die Eurigen 2 . Meine Briefe Uber den Kirchendienst (?) schreib nicht ab; denn sie sind nicht mit der Sorgfalt verfasst, wie die der Früheren 3 . Ueberliefere nicht das Bild meiner Idioten(zeit) der Erinnerung der kommenden Geschlechter. Bete für mich.

1

^ a a l a L5J3 sonst gewiinlich das in der Dioocese Nuhadra gelegene,

aber bereits v. Mär Aba exempt gemachte Kloster des « Vaters » des syrischen Mönclitums, Mar Augen. Hier wird unter dem abün wol Abraham, der Schulgriinder vorstanden sein. Dann müssen aber damals die Würde des Vorstandes und Lehrers getrennt gewesen sein. Auch in Brief 6 wird ein ? erwähnt; abor auch dort erfahren wir nichts Näheres. 5 Der Text ist hier leider nicht ganz in Ordnung und der Sinn dunkel. Wenn ich recht verstehe, besass T. die beiden Bände der Homilieen Gregors in der Uebersetzung des Paulus (vgl. Bd. II S. 7). Inzwischen war in der Schule eine Copie des durch Athanasius revidirten Textes angefertigt worden; T. bittet nun um die Vorlage, oder deren Copie. Vgl. auch Brief 18 u. 22. 3 Commentare über d. Liturgie waren ein bei den Nestorianern beliebtes Thema. Die älteste mir bekannte derartige Arbeit ist: Isö-'yahb I (f 595) Brief an Jakob von Darai (Braun: D. Buch der Synhados S. 237 ff.)

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Briefe des Katholikos Timotheos I.

Desselben (Brief

18 an Rabban

15

Sergius).

Die lange Einleitung ergeht sich in einem äusserst schwülstigen Lobe des Adressaten für seine " mit Liebe und Beredtsamkeit geschmückten „ Briefe, die unter dem Einflüsse des h. Geistes nicht an dem Aeusseren haften, sondern in die Tiefe gehen iind bittet " den Steuermann des Alls „ dessen Weisheit noch zu mehren. Dann fährt er fort: D a m i t w o l l e n w i r hier sehliessen. U n s e r B r u d e r , R a b ban Aba 1 k a m in F r i e d e n zu u n s . A u c h der z w e i t e n Rande des h . G o t t bekleideten G r e g o r m i t 7 H e f t e n die vom e r s t e n (ab) geschrieben w a r e n , k a m u n b e s c h ä d i g t a m . W i r d a n k e n deiner geistigen B r ü d e r l i c h k e i t f ü r ihre S e n d u n g , obwol ich zuvor deiner K e u s c h h e i t geschrieben, dass der ganze Band g e s c h i c t e t w e r d e , n i c h t H e f t e . N a c h dem es aber geschehen i s t , gehen w i r sie d u r c h m i t u n s e r e m B a n d e und schicken sie zugleich m i t dem a n d e r n B a n d e , den i h r g e s c h i c k t h a b t , ( z u r ü c k ) . Denn w i r besitzen diese U e b e r s e t z u n g (in) zwei B ä n d e n . Aber sie sind n i c h t v e r g l i c h e n ( m i t A t h a n a s i u s ?) und j e n e griechisch geschriebenen N o m i n a finden sich n i c h t d a r i n . U e b e r die a n d e r e n Dinge schreiben w i r deiner K e u s c h heit d u r c h die Boten, die vom K l o s t e r des P r o p h e t e n J o n a s 2 zu u n s k o m m e n . W i r g r ü s s e n alle B r ü d e r . Die Gnade sei m i t euch und u n s . A m e n . B r ü d e r betet f ü r u n s .

' Ein Lehrer 1 — ( s i e ) w i r d s p ä t e r in Brief 12 n. 45 als Rebell gegen Sergius in Hot Lapat e r w ä h n t , ist a b e r mit diesem wol k a u m identisch. 2 In der Diücese Nineve gelegen. Der Abt e r w ä h n t in Brief 9.