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German Pages 189 Year 1997
Demographischer Wandel in der europäischen Dimension und Perspektive
SCHRIFTENREIHE DER GESELLSCHAFT FÜR DEUTSCHLANDFORSCHUNG BAND 52
Demographischer Wandel in der europäischen Dimension und Perspektive Herausgegeben von
KarlEckart und Siegfried Grundmann
Duncker & Humblot · Berlin
Die Deutsche Bibliothek- CIP-Einheitsaufnahme Demographischer Wandel in der europäischen Dimension und Perspektive I hrsg. von Kar! Eckart und Siegfried Grundmann. Berlin : Duncker und Humblot, 1997 (Schriftenreihe der Gesellschaft für Deutschlandforschung ; Bd. 52) ISBN 3-428-09087-X NE: Eckart, Kar! [Hrsg.]; Gesellschaft für Deutschlandforschung: Schriftenreihe der Gesellschaft ...
Alle Rechte vorbehalten © 1997 Duncker & Humblot GmbH, Berlin Fotoprint: Berliner Buchdruckerei Union GmbH, Berlin Printed in Germany ISSN 0935-5774 ISBN 3-428-09087-X Gedruckt auf alterungsbeständigem (säurefreiem) Papier entsprechend ISO 9706 @
INHALTSVERZEICHNIS Vorwort................................................................................................................ ? Günter Mertins Demographischer Wandel in der Europäischen Union und Perspektiven ............................................................................................... .................. 9 Volker Ronge Zur Einheitlichkeit der demographischen Entwicklung in der Europäischen Union. Ein- fast zufälliger- exemplarischer Vergleich zwischen Deutschland und den Niederlanden ...............................................................33 Siegfried Grundmann Demographischer Wandel und der Prozeß der deutschen Einheit: Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den alten und neuen Bundesländern ........................................................................................................... 51 Gerhard Naegele/Elke Olbermann Ältere Ausländer - Ihre Lebensbedingungen und Zukunftsperspektiven im Prozeß des demographischen Wandels ..................................................... ? I Bernd Eggen Familiale und ökonomische Lage älterer Deutscher und Ausländer.............. 83 Barbara Koller Lebensalter, Leistungsfahigkeit, Arbeitsmarkt... ......................................... III Bernd Schulte Alternde Gesellschaft und die Anforderungen an die sozialen Sicherungssysteme und ihre verschiedenen Institutionen ..................................... 123 Frank Schulz-Nieswandt Zukünftiger Bedarf altenbezogener sozialer Dienste in der Europäischen Union ................................................................................................ ........... l39 Verfasser und Herausgeber.............................................................................. 187
VORWORT Am 5./6. Oktober 1995 hat die Gesellschaft ftlr Deutschlandforschung (GfD) gemeinsam mit der Gerhard-Mercator-Universität-GH-Duisburg und der Deutschland-Gesellschaft unter der Leitung des Vorsitzenden der GfD, Prof. Eckart, eine Sondertagung zum Thema "Der demographische Wandel in seiner europäischen Dimension und Perspektive" veranstaltet. Die vorliegende Publikation enthält dort gehaltene Vorträge. Bei der Themenwahl wurde davon ausgegangen - und der Verlauf der Tagung bestätigt dies -, daß die demographischen Veränderungen weniger kurzfristig-spektakulär, wohl aber langfristig von grundlegender Bedeutung filr die Zukunft Europas und im besonderen Deutschlands sind. Entsprechend groß ist die Herausforderung an Wissenschaft und Politik. Die gewählte Thematik ist derart komplex, daß auf der Tagung nicht alle Aspekte behandelt werden konnten. Angesprochen, aber nicht explizit untersucht wurde die Frage der Wanderungen, woraus sich zwangsläufig auch Unsicherheiten hinsichtlich der demographischen Prognose ergeben. Aber auch unabhängig davon wird sichtbar, wie offen die Zukunft ist und flexibel daszukunftsbezogene Verhalten sein sollte. Eine um so größere Rolle spielte die Frage der demographischen Alterung und der Lage älterer Menschen. Damit haben sich filnf von acht Beiträgen befaßt. Was als Einseitigkeit erscheinen mag, war trotzdem keine der Thematik widersprechende Schwerpunktverlagerung. Der zunehmende Anteil älterer Menschen, darunter auch von älteren Migranten, ist in der Tat ein zentrales Problem in den Ländern der Europäischen Union. Es ist noch viel zu tun, bis die ältere Generation (darunter die ,jungen Alten") nicht nur als Objekt sozialer Dienste, sondern als endogenes Potential behandelt wird. Dazu gehört, daß inzwischen auch eine Alterung der in Deutschland und anderswo lebenden Ausländer begonnen hat. Es ist ein Gebot der sozialen Gerechtigkeit, aber auch des sozialen Friedens, daß sich Wissenschaft und Politik in verstärktem Maße jenen Menschen zuwenden, die zum Wohlstand in der Bundesrepublik Deutschland beigetragen haben, aus dem Arbeitsprozeß ausscheiden und entgegen früheren Absichten nun nicht anders können als in Deutschland zu bleiben.
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Vorwort
Die Hinwendung zur "europäischen Dimension und Perspektive" hat sich als sinnvoll erwiesen, weil die "deutsche" Dimension und Perspektive von der Lage und Entwicklung in anderen Ländern der Europäischen Union immer weniger zu trennen ist, vor allem aber darum, weil die deutsche "Normalität" durchaus nicht gleichzusetzen ist mit der Normalität in europäischem Maßstab. Erwähnung verdient z.B. der niedrige Erwerbstätigenanteil von Frauen in Deutschland gegenüber dem wesentlich höheren Anteil in skandinavischen Ländern und wachsenden Anteil in anderen Ländern der Europäischen Union. Was "normal" ist und "nicht normal" - allgemeiner: die Frage der Bewertung von demographischen Veränderungen -, ist allem Anschein nach am wenigsten geklärt. Davon aber wird abhängen, wie die Antwort auf den demographischen Wandel in Europa ausfallt. Selbst in Deutschland sind die demographischen Unterschiede so groß, daß die Lage und Entwicklung der alten Bundesländer (bzw. eines alten Bundeslandes) nicht pauschal als Zukunftsmodell aller Bundesländer angesehen werden kann. Beachtung verdient aber auch die regionale Differenziertheil in anderen Ländern der Europäischen Union. Der wissenschaftliche und politische Wert der vorliegenden Beiträge besteht eben nicht nur darin, daß nach den Gemeinsamkeiten der europäischen Länder, sondern auch nach ihrer Spezifik gefragt wird. Wie wichtig eine solche sowohl verallgemeinemde als auch differenzierende Sichtweise ist, belegen insbesondere die Beiträge zur demographischen Struktur und Entwicklung verschiedener Gruppen von Ausländern. Älter werdende Türken in Deutschland haben eben eine andere soziale Lage und andere Ansprüche als älter werdende Niederländer oder Griechen. Die Gesellschaft für Deutschlandforschung dankt den beteiligten Institutionen, ganz besonders der Universität-GH-Duisburg, für die erwiesene Unterstützung. Berlin/Duisburg, im Mai 1996
Kar! Eckart
Siegfried Grundmann
Günter Mertins
DEMOGRAPHISCHER WANDEL IN DER EUROPÄISCHEN UNION UND PERSPEKTIVEN
I. Der erste demographische Übergang
Die mit der industriellen Revolution beginnende tiefgreifende Veränderung der natürlichen Bevölkerungsbewegung in Europa, der erste große demographische Wandlungsprozeß, wird spätestens seit Notestein 1 als demographischer Übergang oder demographische Transformation bezeichnet. Er setzte in den europäischen Ländern weder zur gleichen Zeit ein, noch lief er in allen mit derselben Intensität ab, sondern breitete sich, einem Diffusionsprozeß vergleichbar2 , von Großbritannien - mit z.T. erheblicher Phasenverzögerung - über die Industrieländer Nordwest- und Westeuropas nach Mittel-, Ost- und Südeuropa aus, wies aber hier, wie auch in Nordamerika und Australien, eine gewisse Regelhaftigkeit auf. Diese demographische Transformation beinhaltet im Kern "den Übergang von hohen zu niedri§en Sterbe-, Geburten- und damit natürlichen Bevölkerungswachstumsraten" . Aufgrund der abnehmenden Säuglings- und Kindersterblichkeit, der steigenden Lebenserwartung und des Geburtenrückgangs kam es dabei zu bedeutenden Verschiebungen in der Sexualproportion, vor allem aber in der Altersstruktur und im Bevölkerungswachstum (-zahl). Idealtypisch werden heute fünf Phasen des demographischen Übergangs unterschieden4, von denen fllr diesen Beitrag nur die letzte, die posttransformative Phase, von Bedeutung ist. Deren Initialstadium hatten - mit Ausnahme von 1Notestein, F.W. (1945): Population: the long view. - Schultz, T.W. (Hrsg.): Food for the world. Chicago, S. 36-57. 2Noin, D. ( 1991 ): The fertility transition and its diffusion in the world. - Kieler Geographische Schriften 78, S. 41-60. 3Leib, J./Mertins, G. (1983): Bevölkerungsgeographie. - Braunschweig (Das Geographische Seminar), S. 77. 4 Bähr, J./Jentsch, Chr./Kuls, W. (1992): Bevölkerungsgeographie. - Berlin-New York (Lehrbuch der Allgemeinen Geographie), S. 481f.
Günter Mertins
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Irland und den südeuropäischen Mitgliedsstaaten - alle EU-Länder ungefiihr in den 30er Jahren erreicht. 11. Der zweite demographische Übergang
Mit dem Abklingen des sog. Baby-Booms setzte Mitte der 60er Jahre - mit Ausnahme von Irland- in Nordwest-, Nord- und Westeuropa, in Italien und in den meisten Staaten Mitteleuropas ein weiterer starker Geburtenrückgang ein, der in den nächsten beiden Dekaden noch anhielt. Die anderen südeuropäischen EU-Mitgliedsländer folgten ca. ein Jahrzehnt später, jedoch war hier der Rückgang akzelerierter (Abb. lau. lb). Der zweite Geburtenrückgang kam, außer in Südeuropa, seit Mitte der 80er Jahre auf einem sehr niedrigen Niveau zum Stillstand (sog. Echo-Effekt: Eintritt der Baby-Boom-Jahrgänge ins reproduktive Alter; z.T. aber auchjüngere Zuwanderer aus dem Ausland). Teilweise sind, u.a. aus diesen Gründen, kurzfristig Anstiege der Geburtenraten zu verzeichnen, (z.B. in Großbritannien und in den skandinavischen Ländern; Abb. lau. lb), die aber das Bestandserhaltungsniveau nicht erreichen, das mit durchschnittlich 2,1 Kindern!Frau angenommen wird. Als Hauptkriterium filr diese neue Phase, die Bouvier5 in sein "New Demographie Transition Model" einzubinden versuchte und die nach van de Kaa6 allgemein als "Second Demographie Transition" bezeichnet wird7, gilt der Geburtenrückgang unter das Reproduktionsniveau (N ettoreproduktionsrate < l ; vgl. Abb. 2). Dieses "low fertility-syndrome" 8 wird generell als irreversibel angesehen; es führt mittel- bis langfristig zur Bevölkerungsdegression und zum demographischen Altem. Jedoch zeigen sich gegenwärtig deutliche Unterschiede beim zweiten Geburtenrückgang, was sich auch auf die nachfolgend angesprochenen Prozesse auswirkt: •
Die Benelux-Länder, Österreich, Italien und die BRD mit einer durchschnittlichen Bevölkerungswachstumsrate (1992) von 0,18 %/J und einer durchschnittlichen Kinderzahl (TFR) von 1,2/Frau besetzen dabei eindeutig die Spitzenposition.
5Bouvier,
L.F. (1984): Planet Earth 1984-2034: a Demographie Vision.- Washington (Population Bulletin Vol. 39, No. 1). 6 Kaa, D.J. van de (1988): Europas zweiter demographischer Übergang. -Zeitschrift ftlr Bevölkerungswissenschaft 14, S. 205-217. 7Mertins, G. (1991): Zum Prozeß der rücklaufigen Bevölkerungsentwicklung in den Industrietandem. - Geographie und Schule, Heft 69, S. 17; Thieme, G. (1992): Bevölkerungsentwicklung im Europa der Zwölf.- Geographische Rundschau 44, S. 703. 8Höhn, Ch. (1986): Einflußfaktoren des generativen Verhaltens. Zwischenbilanz zu den Gründen des Geburtenrückgangs. - Zeitschrift filr Bevölkerungswissenschaft 12, S. 313.
Demographischer Wandel in der EU
II
Abb. la: Bevölkerungswachsturns-, Geburten- und Sterberaten ausgewählter Länder Europas, 1950-1992 DDR
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2,8
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Günter Mertins
Abb. 1b: Bevölkerungswachstums-, Geburten- und Sterberaten ausgewählter Länder Europas, 1950-1992 Finnland
Schweden
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Demographischer Wandel in der EU
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•
In Frankreich, Großbritannien und in den skandinavischen Mitgliedsstaaten klingt - auch aufgrund der Mitte der 80er Jahre wieder leicht gestiegene Geburtenrate (Abb. Ia u. lb)- bei einer TFR von durchschnittlich 1,34/Frau der zweite demographische Übergang etwas langsamer aus.
•
Spanien, Portugal und Griechenland verzeichneten zwar in den beiden letzten Jahrzehnten eine "forcierte demographische Modernisierung"9 ; wenngleich die TFR mit 1,03 mittlerweile den niedrigsten Stand in der EU erreicht hat, so liegt die durchschnittliche Wachstumsrate, aufgrund der hohen jüngeren Bevölkerungs-Grundgesamtheit, noch bei 0,5 %/J, was sich bei weiterhin sinkenden Geburtenraten aber schnell ändern kann. II.l Zur Erklärung des zweiten Geburtenrückgangs
Gemäß dem Modell oder Schema des demographischen Übergangs kommt es in der letzten Phase desselben zu einem quasi-Gleichgewicht von Geburten- und Sterberaten und damit zu einem fast-Nullwachsturn der Bevölkerung. Die Erfahrungen in den EU-Mitgliedsstaaten seit ca. 1965 zeigen jedoch gerade das Gegenteil, nämlich daß sich - aufgrund der sinkenden Geburtenhäufigkeit und auch der noch weiter abnehmenden Sterberaten - die Schere wieder öffnet, dieses Mal aber mit "umgekehrtem Vorzeichen" 10 . Bei der Frage nach den Parametern fiir diesen Geburtenrückgang ist zu bedenken, daß es sich hier um ein sehr vielschichtiges, kompliziertes Geflecht von Ursachen- und Wirkungszusammenhängen handelt, wobei die Einflußfaktoren und deren Intensität raum-zeitlich und schichtenspezifisch differieren, z.B. nach ländlichen und (groß)städtischen Räumen, nach der konfessionellen und/oder ethnischen Zugehörigkeit, nach dem Bildungsstand, dem Einkommen, den Wohnverhältnissen (Wohnlage, Wohnungsgröße, Besitzform) etc. 11 . Dabei spielt auch die immer stärker werdende individuelle Autonomie, verbunden mit dem Recht auf Entscheidungsfreiheit, eine wichtige Rolle 12 . Das trägt erheblich zu einer (fast) präzisen Festlegung der Nachwuchsplanung bei und damit zu den niedrigen Geburtenraten. Insgesamt spiegelt sich in diesem Prozeß ein gesellschaftlicher Werte- und Normenwandel wider, der sehr deutlich von subjektiven 9 Schmid, J. (1993): Das altemde Europa und seine Zukunft. - Deutsche Gesellschaft flir die Vereinten Nationen (Hrsg.): Europa zwischen Überalterung und Migrationsdruck. - Bonn, S. 20. 10Höhn, Ch. ( 1992): Aktuelle Bevölkerungsfragen in Europa und in den anderen Industrieländem. Zeitschrift fur Bevölkerungswissenschaft 18, S. 275. 11 Mertins, G. (1991): Zum Prozeß der rockläufigen Bevölkerungsentwicklung in den Industrieländern. - Geographie und Schule, Heft 69, S. 14. 12Lesthaeghe, R. (1992): Der zweite demographische Übergang in den westlichen Ländern: Eine Deutung. -Zeitschrift ftlr Bevölkerungswissenschaft 18, S. 348f.
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Günter Mertins
Handlungspositionen bestimmt ist und der seinerseits wiederum als Ausdruck des Übergangs von einem traditionell geprägten, stärker rigiden zu einem pluralistischen und toleranten Wertesystem bezeichnet werden kann. Vor diesem Hintergrund ist die folgende, knappe und unvollständige "Auflistung" der multikausalen, oft miteinander verflochtenen, zudem vielfach indirekt sich auswirkenden Faktoren zu sehen, die den zweiten Geburtenrückgang steuern bzw. beeinflussen 13 • •
Wirtschaftsrationale Überlegungen, d.h. vor allem die sog. Opportunitätskosten von Kindern, die den angestrebten Lebensstandard verzögern oder sogar einen (relativen) Rückgang bzw. eine Stagnation der Lebensqualität zur Folge haben. Dabei spielt insbesonders eine Rolle, daß Frauen durch die Geburtenphase(n) nicht nur Einkommenseinbußen hinnehmen müssen, sondern oft auch in ihrem beruflichen Werdegang zurückfallen. Daß ca. 25 % der deutschen Frauen kinderlos bleiben (Mikrozensus 1991 ), ist sicherlich zu einem großen Teil auf derartige Gründe zurückzuführen.
•
Die bei besserer Bildung und beruflicher Ausbildung weiterhin zunehmende Erwerbsbeteiligung der Frau, die nach allgemeiner Schätzung bis ca. 20 I 0 anhalten und danach auf hohem Niveau stagnieren wird. Dabei läßt - in Verbindung mit steigender Emanzipation - das Streben nach beruflichem Aufstieg und Selbstbestätigung, nach einem hohen Lebensstandard etc. den Wunsch nach Kinder(n) zurückstellen. Damit in Zusammenhang zu sehen sind die weiteren Kriterien.
•
Die Zunahme nichtehelicher Lebensgemeinschaften (cohabitation), die sich seit der zweiten Hälfte der 70er Jahre von Skandinavien aus - und in dieser Sequenz- auf West-, Mittel- und Südeuropa ausgebreitet haben. Gerade die "Ehe ohne Trauschein" trägt- auch aufgrundihrer häufigen Trennungen- zur Reduzierung der Geburtenrate bei.
13Vgl. u.a. Birg, H. (1989): Die demographische Zeitwende.- Spektrum der Wissenschaft, S. 40-49; Höhn, Ch. (1992): Aktuelle Bevölkerungsfragen in Europa und in den anderen lndustrieländern.Zeitschrift ftir Bevölkerungswissenschaft 18, S. 271-289; Kaa, D.J. van de (1988): Europas zweiter demographischer Übergang. - Zeitschrift ftlr Bevölkerungswissenschaft 14, S. 205-217; Klein, Th./Lengsfeld, W. (1985): Sozialstrukturelle Ursachen des Geburtenrückgangs. - Zeitschrift ftlr Bevölkerungswissenschaft II, S. 57-74; Lesthaeghe, R. (1992): Der zweite demographische Übergang in den westlichen Ländern: Eine Deutung. - Zeitschrift ftlr Bevölkerungswissenschaft 18, S. 313-354; Mertins, G. (1991): Zum Prozeß der rückläufigen Bevölkerungsentwicklung in den lndustrieländern. - Geographie und Schule, Heft 69, S. 11-18; Thieme, G. (1992): Bevölkerungsentwicklung im Europa der Zwölf. - Geographische Rundschau 44, S. 700-707; Shorter, E. (1989): Einige demographische Auswirkungen des postmodernen Familienlebens. Zeitschrift ftlr Bevölkerungswissenschaft 15, S. 221-233.
Demographischer Wandel in der EU
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•
Die weitere Zunahme der Einpersonenhaushalte, z.B. in Deutschland bei den unter 25jährigen von 1,4% (1969) über 3,1 % (1979) auf 4,0% (1992) an allen Haushalten, bei solchen von 25-45jährigen im selben Zeitraum von 4,3 %über 5,8% auf 10,2 % 14 • Dabei hat sich das Grundmuster der räumlichen Verteilung von Einpersonenhaushalten z.B. in den alten Bundesländern zwischen 1970 und 1987 noch verstärkt: Allgemein ist eine deutlich zunehmende Konzentration in den Kernstädten von großen Verdichtungsräumen und solchen mit Verdichtungsansätzen sowie, allerdings abgeschwächt, im unmittelbaren Umland derselben zu beobachten 15 •
•
Der Anstieg des Durchschnittsalters von Frauen wie Männern bei der Erstheirat, z.B. in den alten Bundesländern von 29,8 Jahren bei Männern in 1955 auf32,1 Jahre in 1992 bzw. bei Frauen im selben Zeitraum von 26,2 auf29,2 Jahre 16 •
•
Das zunehmende Alter der Frauen bei der ersten Geburt: Mit wenigen Ausnahmen, z.B. der Mittelmeerländer, hat sich in den 80er Jahren ein erheblicher Anstieg der Erstgeburten nach dem Alter von 30 Jahren ergeben. Das korreliert mit der weiter gestiegenen Emanzipation und Autonomie der Frau, mit dem Streben nach einem höheren beruflichen Rang, der Zunahme von Einpersonenhaushalten und nichtehelichen Lebensgemeinschaften und spricht ftir die wohlüberlegte Nachwuchs- bzw. Lebensplanung.
• Auch die seit Mitte der 60er Jahre angestiegene Scheidungshäufigkeit hat einen gewissen Einfluß auf die Geburtenrate, da die meisten Ehen nach relativ kurzer Dauer (3-6 Jahre) geschieden werden, wobei ca. die Hälfte kinderlos ist und die Geschiedenen dann überwiegend zum vorehelichen generativen Verhalten zurückkehren. •
Letztlich wird die Nachwuchsplanung insgesamt durch eine bessere, d.h. bewußtere Schwangerschaftsverhütung unterstützt.
Jene "formellen" Merkmale des zweiten demographischen Übergangs sind eng verquickt mit dem angesprochenen Prozeß des gesellschaftlichen ·Wandels. Dabei kommt der "Entdeckung der Opportunitätskosten" 17scheinbar eine entscheidende Rolle zu, d.h. der "Kinderwunsch muß sich gegenüber einem Spek-
14Stat.
Jahrbuch 1994
15 Leib, 1./Mertins, G. (1992):
Taschenatlas Volkszahlung '87.- Braunschweig, S. 69ff. Jahrbuch 1994 17Lesthaeghe, R. (1992): Der zweite demographische Übergang in den westlichen Ländern: Eine Deutung. - Zeitschrift ftlr Bevölkerungswissenschaft 18, S. 321. 16Stat.
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Günter Mertins
trum von Alternativen" durchsetzen 18, die vor allem ausgerichtet sind auf die Maximierung der persönlichen Bestätigung/Zufriedenheit (berufliche Stellung, Lebensstandard/-stil) in einem "postmodernen" Haushalt-/Familien- oder SingleLeben. 11.2 Bevölkerungsrückgang und Zuwanderungen
Durch das niedrige Geburtenniveau ist in der EU ein langfristiger Bevölkerungsrückgang vorprogrammiert. Nach UN-Schätzungen (niedrige Variante) wird, trotz Zuwanderungen aus Drittländern, nach ca. 2005 die Bevölkerung in West-, Nord- und - am stärksten - in Südeuropa abnehmen 19 . Für die zwölf EGStaaten prognostizierte Ho/ 0 einen Bevölkerungsrückgang von seinerzeit 334 Mio. auf 323 Mio. in 2020. Seit Anfang der 90er Jahre besteht daher bei Wissenschaftlern und Politikern relative Einmütigkeit in der Auffassung, daß die zukünftige EU-Bevölkerungsentwicklung generell in starkem Maße von der Migrationspolitik und -entwicklung abhängt, d.h. von den zugelassenen Zuwanderungen aus Drittländern. Da dabei die Arbeitsmigration im Vordergrund steht, lautet die Frage: Wieviele Zuwanderer muß die EU zulassen, damit langfristig das Arbeitskraftpotential - demographisch gesehen - nicht schrumpft? Aus Gründen der sozialen Sicherheit und Versorgung des stets größer werdenden Anteils älterer Menschen gehen politische Vorstellungen von einer gesteuerten, kalkulierten Zuwanderung vor allem jüngerer Menschen aus2 1, die es gezielt zu fördern gilt22 . Ohne jetzt auf die verschiedenen Szenarien zur Einwanderungspolitik der EU bzw. ihrer Mitgliedsstaaten einzugehen, die von einer Beibehaltung des Status quo, d.h. von einer restriktiven Zuwanderung aus Drittländem, bis zu einer "Öffuung in globaler Verantwortung" reichen, sei festgehalten, daß die EU - um den Altersstruktureffekt im Erwerbspersonenpotential auszugleichen - eine 18Schmid, J. (1984): Bevölkerung und soziale Entwicklung. Der demographische Übergang als soziologische und politische Konzeption. - Boppard (Schriftenreihe des Bundesinstituts fur Bevölkerungsforschung, Band 13), S. 124. 19Höhn, Ch. (1992): Aktuelle Bevölkerungsfragen in Europa und in den anderen Industrieländern. Zeitschrift fur Bevölkerungswissenschaft 18, S. 278ff. 20 Hof, B. (1993): Bevölkerungsentwicklung, Zuwanderung, Arbeitsmarkt- Zukunftsszenarien über die 12 EG-Staaten.- forumdemographieund politik, Heft 4, S. 70ff. 21 U.a. Klose, H.-U. (1995): Zuwanderung steuern. Einwanderer, notwendige Auswahlkriterien und deutsche Interessen. - forum demographie und politik, Heft 7, S. 30f. 22Deutscher Bundestag (Hrsg.; 1994): Zwischenbericht der Enquete-Kommission "Demographischer Wandel" - Herausforderung unserer älter werdenden Gesellschaft an den einzelnen und die Politik. - Bonn, S. 226ff.
Demographischer Wandel in der EU
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Nettozuwanderung benötigt, die von 260.000 für 1990 auf l ,9 Mio. erwerbsfähige Personen in 2020 ansteige3 . Mit der Zulassung einer verstärkten Zuwanderung aus Drittländem, (z.B. den Maghrebstaaten, aus Mittel- und Osteuropa) werden aber Probleme auftreten, deren Dimension und Komplexität a priori kaum einzuschätzen sind und die hier nur angedeutet werden können: •
Wie verhalten sich die Qüngeren!) Zuwanderer im Erwerbsleben (z.B. Wechsel des Arbeitsplatzes, der Branche) und/oder bezüglich der räumlichen Mobilität, z.B. Weiterwanderung innerhalb der EU, evtl. in Richtung auf die hochindustrialisierten/-tertiarisierten Ballungsgebiete?
•
Bis zu welchem Grad können/werden sich die Zuwanderer an das (Arbeits-) Normen- und Wertesystem des Aufnahmelandes anpassen?
•
Wie tiefgreifend sind die Auswirkungen auf die ethnische und kulturelle Zusammensetzung bzw. auf das Zusammenleben?
Letztlich ist aber, mit Bezug auf die Kapitelüberschrift, festzuhalten: •
Selbst eine hohe Zuwanderung kann - in Verbindung mit einer dadurch steigenden Geburtenzahl- nur zu einer kurz-, kaum mittelfristigen Stabilisierung der Bevölkerungsentwicklung beitragen. Der Alterungsprozeß und die damit einhergehende Lücke beim Arbeitskräftepotential wird so nur eine Zeit lang gemildert bzw. verzögert, wie die Beispiele Westeuropa (sog. Gastarbeiterwanderung) und Nordamerika zeigen24 , d.h. umgekehrt: nur ein - derzeit unwahrscheinlicher - dauerhafter Geburtenanstieg über eine Nettoreproduktionsrate von I kann langfristig zu einem Bevölkerungsanstieg führen. Es wird innerhalb der EU weiterhin beachtliche regionale Unterschiede in der Bevölkerungsentwicklung und in der räumlichen Bevölkerungsverteilung geben 25 . Von daher können noch beträchtliche berufliche Ausgleichspotentiale selbst erschlossen werden26 , z.B. durch Steigerung der innereuropäi-
23 Hof, B. (1993): Bevölkerungsentwicklung, Zuwanderung, Arbeitsmarkt- Zukunftsszenarien Ober die 12 EG-Staaten.-forum demographieund politik, 4, S. 67ff. 24Höhn, Ch. (1992): Aktuelle Bevölkerungsfragen in Europa und in den anderen IndustrieUtndem. Zeitschrift filr Bevölkerungswissenschaft 18, S. 278 ff. 25 Kommission der Europäischen Gemeinschaften (Hrsg.; 1991): Europa 2000. Perspektiven der künftigen Raumordnung der Gemeinschaft. - Brüssel-Luxemburg, S. 40ff.; Kommission der Europäischen Gemeinschaften (Hrsg.; 1994): Europa 2000+. Europäische Zusammenarbeit bei der Raumentwicklung. - Brossel-Luxemburg S.31 ff. 26Hof, B. (1993): Bevölkerungsentwicklung, Zuwanderung, Arbeitsmarkt- Zukunftsszenarien Ober die 12 EG-Staaten.- forumdemographieund politik, Heft 4, S. 79.
2 Eckart I Grundmann
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Günter Mertins sehen Arbeitskraftmobilität, vor allem aus den weniger entwickelten südlichen Regionen oder Irland, aber auch aus den durch eine Bevölkerungszunahme gekennzeichneten Räumen Großbritanniens oder Frankreichs. Gleichzeitig bieten sich Standortverlagerungen von Betrieben in Regionen mit einem derzeit noch zunehmenden Arbeitskraftpotential an.
•
Auch eine stärkere Eingliederung von Frauen in den Arbeitsprozeß kann zur Minderung der Arbeitskraftlücke beitragen. Sicherlich setzt das aber - ähnlich wie in der früheren DDR- filr Frauen mit Kindern bzw. Kinderwunsch bestimmte Wirtschafts- und sozialpolitische Maßnahmen voraus 27 . 111. Demographische Alterung
Zu dem Bevölkerungsrückgang, auf den hier weiter nicht eingegangen wird, tritt in allen EU-Ländern ein weiteres gemeinsames, filr den demographischen Wandel typisches Phänomen, nämlich die "demographische Alterung", d.h. die Zunahme des relativen Anteils älterer Menschen an der Gesamtbevölkerung28, auch als "Überalterung" bezeichnee9 • Dieser Alterungsprozeß wird wegen seiner Konsequenzen filr die sozialen Sicherungssysteme und Dienste, den Arbeits- und Wohnungsmarkt, das Verkehrswesen sowie filr den Kultur- und Freizeitsektor als das Hauptbevölkerungsproblem angesehen 30• Die demographische Alterung wird einmal vom Geburtenrückgang bewirkt sowie andererseits von der steigenden durchschnittlichen Lebenserwartung; z.B. erhöhte sich 1950-1990 in den alten Bundesländern die mittlere Lebenserwartung neugeborener Mädchen um über zehn Jahre auf 79,3 Jahre, die der Jungen um über acht Jahre auf 72,9 Jahre. Für das Jahr 2000 liegen die Projektionswerte zwischen 80,3 und 81 ,1 bzw. 73,9 und 74,9 Jahren31 . Generell kommt es neben der Alterung der Bevölkerungspyramide "von unten", d.h. aufgrund des Geburtenrückgangs, auch zu einer solchen "von oben", 27Vgl. u.a. Deutscher Bundestag (Hrsg.; 1994): Zwischenbericht der Enquete-Kommission "Demographischer Wandel" - Herausforderung unserer alter werdenden Gesellschaft an den einzelnen und die Politik. - Bonn, S. 225f. 28Höhn, Ch./Störtzbach, B. (1994): Die demographische Alterung in den Landern der Europäischen Union. - Geographische Zeitschrift 82, S. 198-213. 29Bahr, J. (Hrsg.; 1993): Untersuchungen zum raumliehen Verhalten alter Menschen. Kiel (Kieler Arbeitspapiere zur Landeskunde und Raumordnung, 28), S. I . 30Deutscher Bundestag (Hrsg.; 1994): Zwischenbericht der Enquete- Kommission "Demographischer Wandel" - Herausforderung unserer alter werdenden Gesellschaft an den einzelnen und die Politik. - Bonn, S. 5ff. 31 Chruscz, D. ( 1992): Zur Entwicklung der Sterblichkeit im geeinten Deutschland: die kurze Dauer des Ost-West-GeflUies.- Informationen zur Raumentwicklung, S. 697fT.
Demographischer Wandel in der EU
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d.h. zu einem Rückgang der Alterssterblichkeit, die bei einer Überschreitung von 70 Jahren einsetzt, ein Phänomen, auf das 1981 erstmals Myers 32 aufmerksam machte. Da sich innerhalb der EU die Säuglingssterblichkeit kaum noch reduzieren wird und sie damit ihre Bedeutung für eine weitere Steigerung der Lebenserwartung verliert, spielt der Rückgang der Alterssterblichkeit bzw. ihre Verlagerung in ein immer höheres Alter eine entscheidende Rolle für die künftige Zunahme der Lebenserwartung. Als "Alte" werden gewöhnlich die 60jährigen und älteren bezeichnet, als "Hochaltrige" oder "Hochbetagte" die über 80jährigen. Deren Zahl wird aufgrund der rückläufigen Altersstruktur stärker steigen als die der über 60jährigen (vgl. für Deutschland: Abb. 3i3 . Der Altenquotient zeigt die Relation zwischen der Zahl der 60jährigen und älteren Menschen und der Zahl der Personen zwischen 20 und 59 Jahren auf. In allen EU-Staaten lag der Altenquotient 1990, mit Ausnahme von Schweden (43,4), unter 40; er wird im Jahre 2020 in Finnland, Italien, Deutschland und Belgien auf über 50 steigen (Abb. 3). Die Relation zwischen Personen im erwerbsfiihigen Alter und der älteren Bevölkerung beträgt in diesen Ländern dann nur noch 2:134, gegenüber fast 3:1 ca. 1990. Aus Abb. 4 geht hervor, daß - mit Ausnahme der skandinavischen Länder (Auswirkungen des Geburtenanstiegs in der 2. Hälfte der 80er Jahre; Abb. 2) sowie Irlands und Frankreichs - der Anteil Hochaltriger unter den Alten im Jahre 2020 über dem von 1990 liegen wird. Besonders stark ist der Anstieg in den südeuropäischen EU-Mitgliedsstaaten. Gerade bei den Hochaitrigen nehmen die angesprochenen Konsequenzen der demographischen Alterung, vor allem bei der sozialen Infrastruktur, erheblich zu (vgl. Kap. IV). Die demographische Alterung hat aber auch eine räumliche Dimension, und dies auf mehreren Ebenen 35 . Innerhalb der EU sind allein schon zwischen den Ländergruppen erhebliche Unterschiede zu beobachten: In Skandinavien betrug 1990 der Anteil der über 60jäährigen an der Gesamtbevölkerung 20,2 %, in Westeuropa 19,5% und in Südeuropa- vor allem aufgrunddes später einsetzen-
32Myers, G.C. (1984): SterblichkeitsrOckgang, Lebensverlängerung und Altem der Bevölkerung.Zeitschrift filr Bevölkerungswissenschaft I 0, S. 468ff. 33 Deutscher Bundestag (Hrsg.; 1994): Zwischenbericht der Enquete-Kommission "Demographischer Wandel" - Herausforderung unserer älter werdenden Gesellschaft an den einzelnen und die Politik. - Bonn, S. 69ff. 34Höhn, Ch./Störtzbach, B. (1994): Die demographische Alterung in den Ländern der Europäischen Union.- Geographische Zeitschrift 82, S. 204. 35Deutscher Bundestag (Hrsg.; 1994): Zwischenbericht der Enquete-Kommission "Demographischer Wandel" -Herausforderung unserer älter werdenden Gesellschaft an den einzelnen und die Politik. - Bonn, S. 74ff.
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Günter Mertins
Abb. 2: Nettoproduktionsraten ausgewählter Länder Europas, 1950-1992
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