Dehio - Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler: Deutschordensland Preußen [Reprint 2020 ed.] 9783112315255, 9783112304068


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German Pages 504 [512] Year 1952

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Inhalt
Vorwort
Verzeichnis Der Abkürzungen
Deutschordensland Preußen
Deutschordensland Preußen Teil 1
Deutschordensland Preußen Teil 2
Künstlerverzeichnis
Ortsverzeichnis
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Dehio - Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler: Deutschordensland Preußen [Reprint 2020 ed.]
 9783112315255, 9783112304068

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Dehio/Gall Handbuch der Deutsch Kunstdenkmäler

Georg Dehio

Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler neu b e a r b e i t e t v o n

Ernst Gall

1952 Deutscher Kunstverlag München Berlin

Dehio/Gall

Deutschordensland Preußen B e a r b e i t e t unter M i t w i r k u n g von B e r n h a r d S c h m i d und G r e t e T i e m a n n

1952

Deutscher K u n s t v e r l a g München Berlin

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D i e Z a h l e n i n d e n F e l d e r n v e r w e i s e n auf d i e T e x t s e i t e n

INHALT Vorwort Deutschordensland Preußen

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Künstlerverzeichnis

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Ortsverzeichnis

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VORWORT Der vorliegende Band, der das ehemalige Deutschordensland Preußen umfaßt, erscheint unverändert in der gleichen Form, wie er 1944 fertig gestellt war. E r schildert also den Zustand der Kunstdenkmäler wie er damals gegeben war. Seitdem hat sich vieles verändert, die deutsche Bevölkerung, die allein das Land und seine Bauten mit ihrem reichen Bestand an Kunstwerken geformt hatte, ist gewaltsam vertrieben worden und viele Ortschaften, insbesondere Danzig, Marienburg und Königsberg, haben schwerste Zerstörungen erdulden müssen. So ist dies Handbuch ein Buch der Erinnerung geworden, die niemals erlöschen möge und das hiermit in die Hand aller derer gelegt sei, denen diese Erinnerung als wesentlicher Teil deutscher Vergangenheit und deutschen Lebens teuer ist und bleiben möge. Die Bearbeitung des ostpreußisdien Anteils hatte Grete Tiemann übernommen, für den übrigen Teil des ehemaligen Deutschordenslandes hat midi Bernhard Schmid mit wertvollem Material aus dem reichen Schatz seiner Kenntnisse unterstützt. Beide sind inzwischen gestorben, über das Grab hinaus sei ihnen für ihre Mitarbeit herzlichst gedankt. Daß der Band jetzt erscheinen konnte, ermöglichte eine Druckbeihilfe des Herrn Bundesministers für gesamtdeutsche Fragen, dem für sein wohlwollendes Interesse in Ehrerbietung gedankt sei. Ernst Galt

V E R Z E I C H N I S DER A B K Ü R Z U N G E N A. Anfang Abb. Abbildung ausgebr. ausgebrannt Bar. Barock bar. barock beg. begonnen besch. beschädigt bez. bezeichnet Bez. Bezeichnung bmkw. bemerkenswert D. Drittel Dm. Durchmesser E. Ende ehem. ehemals, ehemalig erb. erbaut erh. erhalten gegr. gegründet gest. gestiftet gew. geweiht Got. Gotik got. gotisch

H. Hälfte hl. heilig Hl. Heilige (r) Insdir. Inschrift Jh. Jahrhundert karoling. karolingisch klassiz. klassizistisch Lhs. Langhaus M. Mitte Ma. Mittelalter ma. mittelalterlich Msch. Mittelschiff N Norden, Nord n nördlich O Osten ö östlich otton. ottonisch quadr. quadratisch Qhs. Querhaus Qsch. Querschiff Renss. Renaissance Rest. Restauration rest. restauriert

R o k . Rokoko rok. rokoko rom. romanisch röm. römisch Sch. Schiff lsch. einschiffig usw. und so weite Ssch. Seitenschiff S Süden, Süd s südlich sog. sogenannt urspr. usprünglich V. Viertel vern. vernichtet voll, vollendet W Westen, West w westlich z. T . zum Teil zerst. zerstört > Schluß - Schluß aus 5 Seiten eines Achtecks

Deutschordensland Preußen D ANZIG Die älteste Geschichte Danzigs ist stark umstritten. Sichere Grundlagen fehlen. Für die Kunstgeschichte ohne Belang, da kein Denkmal aus der Zeit vor der Ordensherrschaß erhalten ist. Die kurz vor der Mündung der Mottlau in die Weichsel gelegene Burg der pommerellischen Fürsten ist 1148 urkundlich beglaubigt. In ihrer Nähe auf dem Boden der späteren Altstadt Fischersiedlung und bald auch deutsche Kaufmannssiedlung, letztere lag wahrscheinlich zunächst um die Nikolaikirche, nach Gründung einer deutschen Stadtgemeinde (vor M. 13. Jh.) wurde die Katharinenkirche ihre Pfarrkirche, während die Dominikaner die Nikolaikirche erhielten. 1308 setzte sich der Deutsche Orden mit Gewalt in den Besitz von Burg und Stadt, die größtenteils zerst. wurde. Gründung einer neuen deutschen Stadt, der „Rechtstadt", in Mottlaunähe um den Langen Markt und die Marienkirche. Beginn der Stadtbefestigung 1343. Rascher Aufschwung unter Fürsorge des Ordens: Erweiterung um die Neustadt bald nach M. 14. ]h. und die Vorstadt gegen E. 14. Jh.; die hauptsächlich dem Gewerbe, Mühlen usw. dienende wiederaufgebaute Altstadt erhielt gegen 1377 eigenes Stadtrecht. Um 1400 hat Danzig im wesentlichen den Umfang erreicht, den es bis zum E. 19. Jh. behielt; etwa 20 000 Einwohner, fast alle deutsch. Dank der handelspolitisch günstigen Lage im Mündungsgebiet der Weichsel, die den Weg zu einem rohstoffreichen Hinterland öffnete, erstreckte sich der Handel bis weit nach Polen, Ungarn und Litauen; Thorn und Elbing wurden bald überflügelt. Im späteren Ma. ist Danzig der Vorort der Hanse für das preußische Quartier. Nach dem Niedergang des Ordens (Tannenberg 1410), dessen Herrschaft immer drückender empfunden wurde, konnte Danzig während des 13jährigen Krieges (¡4)4—66) im Verein mit dem preußischen Bund und an der Seite des Königs von Polen seine Selbständigkeit unter der Oberhoheit des polnischen Königs erkämpfen, der der Stadt namhafte Privilegien gewähren mußte. Die Ordensburg und die vom Orden 1380 gegründete Jungstadt an der Weichsel wurden 1454 zerst. Die politische Geschichte Danzigs ist hinfort von dem Kampf um seine wirtschaftliche Selbständigkeit erfüllt, namentlich auch gegen Uber griffe Polens. Eine ruhmvolle Episode bildet die Kaperfahrt des Danziger Kapitäns Paul Beneke während des hansisch-englischen Krieges, die der Stadt das für Florenz bestimmte Bild des Jüngsten Gerichts von Hans M emiin g einbrachte (1473). 1557 konnte Danzig die ev. Religionsfreiheit erringen, der 1 Jahr später die Gründung des akademischen Gymnasiums folgte. Von Bedeutung wurde vor allem die erfolgreiche Abwehr der Belagerung durch König Stefan Bathory

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Vorstadt

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i Speicher

2 Salvatorkirche 3 Mennonitenkirdie 4 Hl. Leich$ Leege-Tor 6 Kl. Zeughaus 7 Langgarten Tor 8 Steinschleuse

1S77. Der Handel, der hauptsächlich in Händen Danziger Bürger mit Ausschluß der Fremden lag, nahm bis M. 17. Jh. einen immer bedeutsameren Aufschwung. Die Niederlande und England waren die Hauptkäufer des weichselländischen Getreides. Etwa f o 000 Einwohner. Die hohe wirtschaftliche Blüte wurde Grundlage einer großartigen städtebaulichen Entwicklung. Die prächtigen Bauten, die das Stadtbild neben den noch meist aus dem Ma. stammenden Kirchen schmückten, entstanden in der Zeit von M. 16.—M. 17. Jh. wesentlich unter niederländischem Einfluß. Entscheidend für die Eigenart des Stadtbildes ist das Streben nach klarer räumlicher Abschließung der aus schmalen, hohen und giebelgezierten Wohnhäusern geformten Straßenzüge durch monumentale Bauten. Die alten

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Tore der ma. Befestigung (Grünes Tor, Langgasser Tor, Stockturm) wurden im Zuge der Hauptstraße (Langgasse, Langer Markt) zu Prunkbauten umgestaltet, die Jopengasse erhielt als w Abschluß das Zeughaus. Nach dem 2. schwedisch-polnischen Krieg (Friede von Oliva 2660) setzte ein langsam fortschreitender Niedergang der Stadt ein; trotzdem noch während der ganzen Bar.Zeit hohe Blüte des Kunstgewerbes, namentlich auch des Silberschmiedehandwerks. Stark litt Danzig infolge der polnischen Thronwirren-. 1734 Belagerung durch die Russen, als die Stadt Stanislaus Leszinski in ihren Mauern aufgenommen hatte. Schwerste wirtschaftliche Einbuße durch die Zwangsmaßnahmen Friedrichs d. Gr. nach der 1. Teilung Polens und der Einverleibung Westpreußens. Die völlig erschöpfte Stadt mußte 1793 ihre Tore den preußischen Truppen öffnen. Später harte Belagerungen in den Napoleonischen Kriegen 1807 und 1813. Der Aufschwung im 19. Jh. erfolgte auf neuen wirtschaftlichen und industriellen Grundlagen, nachdem die alten Handelswege im wesentlichen ihre Bedeutung verloren hatten. Nach Niederlegung der Stadtbefestigung (1895), die mit ihren grünen Wällen aus der Bar.Zeit das prächtige Stadtbild rahmte, starke neue Bautätigkeit am äußeren Stadtrand und in den Vororten, bei der leider die Nachahmung einer sog. „Danziger Renss." den Eindruck bestimmt. 1920 bis 1959 „Freie Stadt Danzig".

EHEM. BURG DES DEUTSCHEN ORDENS Ehem. Burg des Deutschen Ordens. An Stelle der 1148 zuerst genannten Burg der pommerellischen Fürsten Neubau nach der Eroberung Danzigs (1308) unter Hochmeister Dietrich v. Altenburg gegen 1340, als Backsteinbau bezeugt. 14$4 von der Stadt Danzig im 13jährigen Kriege gegen den Orden zerst.; die Burg lag an der Mottlau zwischen Fischmarkt, Heveliusplatz und Brabank. Der Grundriß in großen Zügen durch alte Pläne und Grabungen sichergestellt; nur ein kleines Mauerstück „Am Brausenden Wasser" mit moderner Insdir. erhalten. Wahrscheinlich nimmt auch der Fischturm, der sog. „Schwan", aus der 2. H. 15. Jh., die Stelle eines früheren Turms an der Vorburg ein. Reste von Pfeilern vermutlich in den 4 Gewölbestützen des Artushofes erhalten.

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DIE ALTEN PFARRKIRCHEN Pfarrkirche St. Katharinen (ev.). Urspr. die Pfarrkirche des pommerellischen Danzig; später Pfarrkirche der Altstadt mit weitem Außenbezirk. Vor M. 13. Jh. gegr., älteste urkundliche Erwähnung 1263. 1271 die hl. Katharina als matrona loci bez., doch ist die Nikolaikirche wohl älter. Spätgot. Ziegelbau auf der Grundlage eines älteren, mehrfach umgestalteten und erweiterten Baus. Die ungewöhnlich verwickelte Baugeschichte nur z . T . geklärt. Aus Baunachriditen steht nur fest, daß der WTurm 1484—86 voll. ist. Nach dem Baubefund hatte der mittlere Teil des heute gerade geschlossenen Chors ehem. einen 3seitigen Schluß und nur im n Winkel zum Lhs. einen kleinen Anbau als Sakristei. Auch das Lhs. muß eine durchgreifende Änderung erfahren haben, da die 8seitigen Pfeiler nicht achsenrecht den äußeren Strebepfeilern entsprechen. Der urspr. Bau war eine Basilika, vermutlich ohne Fenster im Msch. („Pseudobasilika"); Reste der Portale zu den niedrigeren Ssch. noch in dem später zugefügten WBau sichtbar. Heute beherrscht der spätgot. Umbau den Gesamteindruck. Das Lhs. ist eine 3sch. Halle zu 5 Jochen von auffallend gedrückten Verhältnissen, während sonst alle Danziger Kirchen eine stärkere Höhenentwicklung zeigen. Abweichend auch das einheitliche breite Satteldach über den 3 Sch. mit schlankem Dachreiter. Im 15. Jh. ist der WBau erhöht, quadr. Turm, niedrige Seitenkapellen als Fortsetzung der Ssch.; vorzügliche Gliederung durch Blenden. Der Abschluß von i486 bestand nach dem Vorbild von St. Marien aus 2 längsgerichteten abgewalmten Satteldächern mit kleinem Dachreiter dazwischen. Die phantasievolle Krönung des WTurms 1634, fein durchgebildete schlanke Haube mit 2 Laternen für das Glockenspiel, an den Ecken niedrigere Spitzen (190J durch Blitzschlag zerst., 1909 in alter Form wiederaufgebaut); die zierliche Endigung des Turms in reizvollem Gegensatz zu der schweren Masse des Unterbaus und den Giebeln. Erweiterungen des urspr. Plans sind auch die Kapellen im Lhs. (eine an der NSeite, 4 an der SSeite mit spätgot. Giebeln, ein jeder in 3 Wimperge zerlegt, 190$ schlecht rest.). Der zum Redlteck umgestaltete Chor hat 3 Joche von verschiedener Länge, die Langseiten durchbrochen, die 8eckigen Pfeiler im Querschnitt anders als die des Lhs., in der Höhe beschränkt, auch unter sich abweichend. An der SSeite breite Seitenkapelle; der urspr. schon vorhandene Anbau an der NSeite zu einem schmalen Nebenchor erweitert, Sakristei nebst Dresskammer n angefügt. OAbschluß durch 3 stattliche Giebel, der älteste über dem s Choranbau, wohl nach M. 15. Jh., die beiden anderen später; der n dem OGiebel der Weißmönchenkirche entsprechend, gegen 1500. Die sämtlichen Gewölbe von ausgesprochen spätgot. Charakter, vermutlich im Zusammenhang mit den für 1526 überlieferten Instandsetzungsarbeiten, die eine neue Weihe der Kirche veranlaßten. Im Msch. reiche Sterngewölbe, die unterhalb des Kämpfers der Arkaden ansetzen. In den Ssch. des Lhs. und der Turmhalle Zellenuewölbe. — A u s s t a t t u n g . Hochaltar 1609—13, die wirkungsvolle Schnitzarbeit von Simon Herle, die Gemälde (in der Predella Abendmahl, im Hauptstück große Kreuzigung

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mit D a n z i g e r Stadtansicht, auf der Rückseite sehr schlecht erhaltenes Jüngstes Gericht) v o n Anton Möller, der v o r der V o l l , des W e r k e s starb ( 1 6 1 1 ) , daher die G e m ä l d e im oberen A u f s a t z v o n Isaak v. d. Block (Pfingsten, A u f e r s t e h u n g , H i m m e l f a h r t ) . — A m S P f e i l e r des Chorbogens w e r t v o l l e r spätgot. S c h r e i n a l t a r der Fleischerzunft, um 1520, M a r i a v o n G o t t v a t e r und Christus gekrönt, links A n n a Selbdritt, rechts der hl. Erasmus, die Figuren unter reidiem B l a t t w e r k . D i e Außenseiten der Flügelpaare zeigen auf gepunztem G o l d g r u n d unter Cranachs Einfluß (auch das Schnitzwerk ist thüringisch-sächsischen Arbeiten v e r w a n d t ) die H l . Peter, P a u l , Christophorus und Rochus gemalt, im Sockel Relief des A b e n d m a h l s ; statt der fehlenden K r ö n u n g 3 spätgot. Standbilder. — T e i l e eines g r o ß figurigen Schnitzaltars (in der Mitte A n b e t u n g der K ö n i g e ) , eines hervorragenden W e r k e s um 152?, vielleicht v o n Meister Paul, im Städtischen Museum; dort auch 3 H l . ( O l a f , P a p s t G r e g o r und N i k o laus) und eine schöne lebensgroße V e r k ü n d i g u n g s g r u p p e um 1510. — T r i u m p h b a l k e n mit K r e u z i g u n g s g r u p p e um 1500 (1762 rest.)— K a n z e l , bez. 1637 und 1638, mit üppigem K n o r p e l o r n a m e n t . — I m s Nebenchor holzgeschnitzte T a u f e , v o n 8eckiger geschnitzter Schranke mit reicher farbiger Intarsia umgeben, bez. 1585, v o n Mattheus Gletger aus Braunsberg. — I m s Ssch. schöne reichgeschnitzte O r g e l 1 6 0 3 f r . — I m n Nebenchor eine 2. kleinere O r g e l M . 17. Jh., im A . 18. Jh. z . T . erneuert; unter der breiten Empore großes Ö l g e m ä l d e (Einzug in Jerusalem) v o n Bartholomäus Miltwitr. 16$4. — V o r t r e f f l i c h geschnitzte S c h r a n k e n im n Nebenchor (bez. 1613) und im s (E. 17. Jh.). In den Ssch. E m p o r e n (im n bez. 1608). — A m O E n d e des s Ssch., in der angebauten K a p e l l e , spätgot. A l t a r s c h r e i n mit mehreren nicht z u gehörigen B i l d w e r k e n i . V . 15. Jh., im A u f s a t z nicht zugehörige spätgot. H l . um 1530; daneben F l ü g e l p a a r eines anderen A l t a r s mit gemalten H l . , A . 16. Jh. — In der Sakristei Ausmalung, einzelne T a f e l n v o n Propheten und Aposteln, 1 7 1 0 . — E p i t a p h i e n : im n Nebenchor f ü r Joh. Zeck ( f 1 5 7 7 ) mit G e m ä l d e der A u f e r s t e h u n g ; f ü r Christian H e n n i n g ( f 1626), 1636 errichtet, kleine Familienbildnisse in w e i ß und schwarzem M a r m o r r a h m e n , gutes W e r k ; im s Nebenchor sehr schönes E p i t a p h f ü r J a k o b Smit ( t 1595), in reichem M a r m o r - und Alabasterrahmen G e m ä l d e des Jüngsten G e richts und Bildnisse der Familie v o n Anton Möller (vgl. das A l t a r bild der Steindammer Kirche in K ö n i g s b e r g ) ; f ü r Joh. Mochinger, großes W e r k aus M a r m o r und A l a b a s t e r mit Bildnisbüste, 1663 errichtet. A m 3. n C h o r p f e i l e r D e n k m a l f ü r den A s t r o n o m e n Johann H e w e l k e ( t 1687) mit P o r t r ä t - M e d a i l l o n s von dem Berliner Wilh. Christian Meyer, 1780 angebracht. I m n Nebenchor großes Bildnis des Pastors D r a g h e i m ( f 1 7 6 1 ) in ganzer Figur. In der n Seitenhalle des T u r m s E p i t a p h f ü r General v . W i n t e r f e l d , reich geschnitzt, mit kriegerischen Siegeszeichen, A . 18. Jh. In der Sakristei Bildnis des Joachim Simon ( f 1682) v o n Andreas Stech. — G u t e bar. B 1 a k e r. — U n t e r dem K i r c h e n g e r ä t v o r allem b m k w . eine schöne frühbar. A b e n d m a h l s k a n n e , w o h l v o n Hieronymus Edel, 61 cm h., eine kleinere, bez. 1654, v o n Andreas Mackensen.

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Oberpfarrkirche St. Marien (ev.). Als Pfarrkirche der Rechtstadt 1343 gegr. Die Bauzeit dehnte sich über 1 5 0 Jahre aus; 1502 voll. Die Bauleitung hatten die vom R a t der Stadt eingesetzten Kirchenväter; die Mittel flössen aus den Stiftungen der Gewerke und der Bürger, namentlich auch aus den wiederholt erteilten Ablässen. — Die größte Kirche im Ostseegebiet. Mächtige Halle in Backstein auf kreuzförmigem Grundriß, von einer Weiträumigkeit des Eindrucks, wie ihn keine andere Kirche der Spätgot. erreicht; alle A r m e 3sch. und gerade geschlossen; im Lhs. 6 Joche, im C h o r und den Kreuzarmen je 3 Jodle. V o r der WSeite ein kräftiger T u r m mit niedrigen, aber doppelgeschossigen Seitenkapellen. Die Strebepfeiler nach innen gezogen, so daß der R a u m noch nach allen Seiten durch Kapellen erweitert wird, die bis zur H ö h e der Gewölbe reichen. Unregelmäßig nur die Ausbildung der ö Seite des n Kreuzarmes, wo infolge des benachbarten Pfarrhofes der Platz für ein Ssch. fehlte; statt dessen Anbau einer Sakristei, die nachträglich in unregelmäßiger F o r m nach O vergrößert wurde. H a u p t m a ß e : Ganze Länge 103 m, ganze Breite im Qhs. 66 m, im Lhs. 41 m, H ö h e bis zu den Gewölben rund 27 m ; H ö h e des W T u r m s bis zum Dachansatz 70 m. In den O T e i l e n ist das Breitenverhältnis der Ssch. zum Msch. wie 2 : 3, im Lhs. wie 3 : 4, C h o r und Qhs. wirken besonders weiträumig, weil sich an die Vierung nach N , S und O fast quadr. Joche anlehnen. Sehr reiche, mannigfach gestaltete Netzgewölbe, im Gegensatz dazu die Pfeiler- und Wandbehandlung von äußerster Schlichtheit, im einzelnen ohne Feinheiten, ganz dem Charakter des gemauerten Badcsteinwerks entsprechend. Die 8edtigen Pfeiler in den O T e i l e n von geringerem D m . als im Lhs., sie wirken um so schlanker, als ihre Seitenflächen k o n k a v eingeschwungen sind. V e r schieden ist auch die Behandlung der Eckgliederungen und der P r o file an den Sockeln. I m Außenbau sind die großen Flächen völlig glatt und nur durch die riesigen Fensteröffnungen durchbrochen. Diese ohne Maßwerk, durch senkrechte Stäbe aus Kunststein aufgeteilt; Maßwerk nur in der n Seitenkapelle des W T u r m s . V o n monumentalster W i r k u n g die Verbindung der Portale mit den darüber angeordneten Fenstern. Sie verbinden die eng mit Häusern umstellte Kirche in denkbar gelungenster F o r m mit den Straßenzügen und dem baulichen Organismus der Stadt. Alle Zierformen beschränken sich, abgesehen von den schlichten Profilierungen der Portale, auf die oberen Teile, mit denen der gewaltige Bau sich über die Dächer der Stadt erhebt und ihr Fernbild beherrscht. Bestimmend wurde die eigenartige Gestaltung der Bedachung; entsprechend den 3 gleichhohen Sch. auch 3 gleichlaufende Satteldächer, sowohl über dem Lhs. wie über dem Qhs.; über diesem laufen die seitlichen Dächer durch, so daß die Dächer der Ssch. über Lhs. und C h o r dagegenstoßen. Reich gestaltete, durch Fialen gegliederte Giebel bilden, je 3 nebeneinander (am n Kreuzarm entsprechend dem Fehlen des Ssch. nur 2), die Abschlußwände der Dächer, an deren Ecken als Fortsetzung der in der Mauerdicke angeordneten W e n deltreppen 8seitige T ü r m c h e n steil aufstreben. Ü b e r den Ssch. hohe Zinnenabschlüsse, die infolge der geringen Höhe der Dächer diese

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für den Anblick aus der Nähe verdecken und somit allein die Wirkung bestimmen. Kraftvolle Gliederung des mächtigen W T u r m s durch abgetreppte Strebepfeiler. Dies im Ostseegebiet sonst ungewöhnliche Motiv muß flandrischen Ursprungs sein. In den Obergeschossen einfache, aber höchst -wirkungsvoll unterteilte Sdiallöffnungen. Abschluß durch 2 parallele abgewalmte Satteldächer, wie auch urspr. an der Katharinenkirche. D e r ganze Bau einst farbig behandelt. V o n dem r o t gestrichenen Backsteinmauerwerk hoben sich die weiß getönten Fenstereinfassungen und -gliederungen k r ä f tig ab; auch im Innern klare Betonung der Pfeilerkanten durch farbigen Anstrich, die einheitliche Tünchung in "Weiß erst seit dem Bar., das nur die Pfeilerfüße mit dekorativ bemalter Leinwand umkleidete. D e r 1343 beg. Bau (von einer älteren Anlage sind nicht die geringsten Spuren gefunden, die Annahme einer älteren Marienkirche in der neueren Literatur hypothetisch und aus den schriftlichen Nachrichten nicht zu ersehen) war als Basilika mit sehr hohem Msch. (27 m) und verhältnismäßig niedrigen (10V4 m ) und schmaleren Ssch. als heute errichtet. In dieser F o r m war das gesamte Lhs. ausgeführt, aber ohne Wölbung, nur mit flachen Decken, obwohl an spätere W ö l b u n g gedacht war. Zuletzt wurde der W T u r m mit seinen Seitenkapellen erb., anscheinend um 1360, und in etwa 13 Jahren zum vorläufigen Abschluß gebracht (älteste Glocke 1373 gegossen). Davon sind die 8eckigen Pfeiler des Msch., die in ihren oberen Teilen aber erst 1493—94 aus dem vollen Mauerwerk der Msch.Wände herausgestemmt wurden, erhalten; ferner im Dachboden die oberen Abschlüsse der alten Msch.Mauern mit den die urspr. Hochschiffsfenster umrahmenden Schildbögen, die den Abschluß der die Hochschiffswände ähnlich wie in Pelplin gliedernden Lisenen bildeten (vgl. auch Neuteich, Oliva, W o r m d i t t ) ; schließlich sind die ehem. Abschlußmauern der Ssch. in den Fundamenten nachgewiesen. D e r W T u r m war im 1. Bau niedriger (44 m hoch), er umfaßte außer dem 1. hohen Geschoß nur noch ein Glockengeschoß. Die beiden oberen Geschosse wurden erst 1452—65 aufgesetzt. Die einfachen Kreuzgewölbe in den Seitenkapellen sind alt, während die urspr. niedrigere Kapelle im T u r m selbst (St. Olaf) erst nach seiner Erhöhung im 15. J h . erweitert und mit 2 Sterngewölben versehen wurde. — W a n n der Plan gefaßt wurde, statt der Basilika eine Halle mit gleich hohen Sch. aufzuführen, steht nicht fest, wahrscheinlich 1 3 7 9 bei dem Vertrassschluß mit dem Meister Hinrich Ungeradin. O b sich vorher an Stelle des jetzigen riesigen Hallenchors mit dem Q'hs. ein älterer, kleinerer Chor erhob, ist ungewiß. Spuren sind nicht gefunden, dagegen ist anzunehmen, daß sich an Stelle des jetzigen Chors noch nach M. 14. J h . der in Urkunden erwähnte Kirchhof, auf dem beerdigt wurde, befand. Jedenfalls sind die O T e i l e mit mehrfachen Unterbrechungen in der Hauptsache um 1400 und während des 2. V. 15. J h . allmählich ausgeführt. Baumeister war seit etwa 142$ Claus Sweder, er errichtete u . a . die Vierungspfeiler, nach deren Vollendung der Dachstuhl zwischen 143 j — 3 8 aufgesetzt werden konnte. Meister Steffen errichtete 1444 den Giebel über dem n Kreuzarm, 1446 den entsprechenden SGiebel. Umbau des

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Bauzustand um 1430 unter Weglassung der entsprechend zu ergänzenden Südhälfte und der Dächer Lhs. zur Hallenkirche 1484 an der NSeite beg.; Errichtung der neuen Ssdi.Mauer (der nachträgliche Anschluß an die ältere Qsch.Mauer hier wie auf der SSeite außen deutlich sichtbar) durch Hans Brandt. 1493—94 Aushauen der neuen Msch.Pfeiler, 1496—98 Errichtung des s Sch. durch Meister Hinrich Hetzel, von diesem auch die prächtige Einwölbung der Kirche 1499—1502. V o n der immer noch sehr reichen A u s s t a t t u n g können hier nur die bedeutenderen Stücke genannt werden. C h o r . A u f dem ehem. H o c h a l t a r großer geschnitzter und gemalter Altaraufsatz, 1511 laut Vertrag an Meister Michel den Maler

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verdungen, 1 5 1 6 — 1 7 aufgestellt, m i t 2 beweglichen und einem festen F l ü g e l p a a r , die alte U m r a h m u n g 1805 zerst., 1870 durch eine n e u g o t . e r s e t z t , die bei der l e t z t e n W i e d e r h e r s t e l l u n g e n t f e r n t ist. I n der nur an hohen Festtagen gezeigten H a u p t a n s i c h t im M i t t e l s d i r e i n die V e r h e r r l i c h u n g M a r i a ( M a r i a , G o t t v a t e r u n d C h r i s t u s auf breitem T h r o n e sitzend, v o n den 24 Ä l t e s t e n d e r A p o k a l y p s e u m g e b e n ) in v o l l r u n d e n F i g u r e n u n t e r reicher A r c h i t e k t u r , alles v e r g o l d e t . A u f den F l ü g e l n urspr. zwischen eng gestelltem, sehr z i e r l i c h e m F i a l e n w e r k k l e i n e silberne A p o s t e l - u n d H l . F i g u r e n , die 1 5 7 7 bei d e r B e l a g e r u n g durch S t e f a n B a t h o r y e i n g e s c h m o l z e n w u r d e n . D i e 2. offene Ansicht z e i g t in der M i t t e v e r g o l d e t e R e l i e f s m i t D a r s t e l l u n g e n aus d e m M a r i e n l e b e n in enger A n l e h n u n g an Dürer. Z u den Seiten je 2 e r g ä n z e n d e Schilderungen z u dem gleichen T h e m a , auf jedem F l ü g e l je 2 G e m ä l d e , doch sind in jedem G e m ä l d e 2 D a r s t e l l u n g e n vereint. D i e 3. Ansicht z e i g t in leicht f a r b i g g e t ö n t e r G r a u m a l e r e i D a r s t e l l u n g e n aus d e m M a r i e n l e b e n m i t 14 sehr e i g e n a r t i g e n R a h m e n d a r s t e l l u n e e n d e r 7 P l a n e t e n u n d der 7 T u g e n d e n . A u f der R ü c k s e i t e die E r s c h e i n u n g e n des a u f e r s t a n d e n e n C h r i s t u s , die A u s g i e ß u n g des H l . Geistes u n d D a r s t e l l u n g e n aus d e m L e b e n C h r i s t i . D i e S c h n i t z a r b e i t äußerst prächtig, im einzelnen virtuos, a b e r ohne starke persönliche N o t e ; das M a l w e r k Meister Michels künstlerisch sehr ungleich an W e r t , z . T . sicher unter B e t e i l i g u n g v o n Gesellen. I m m e r h i n ist Meister Michel ein b e d e u t e n d e r M a l e r gewesen, der beste sicherlich, der d a m a l s den K i r c h e n v ä t e r n in D a n z i e z u r V e r f ü g u n g stand. Seine O r i g i n a l i t ä t k o m m t in der f a r b i g e n B e h a n d l u n g , namentlich d e r G n s a i l l e n , z u m A u s d r u c k , w ä h rend die Z e i c h n u n g v i e l f a c h v o n V o r b i l d e r n , namentlich v o n Dürer, a b h ä n g i g ist. — A m A l t a r a u f s a t z 2 prächtige, g r o ß e A r m l e u c h t e r in G e l b g u ß . 1 f 1 7 . — H i n t e r dem A l t a r großes S t e i n r e l i e f , Christus a m ö l b e r g und die beiden Johannes, u m 1520. — Am C h o r p f e i l e r n des A l t a r s stand urspr. das S a k r a m e n t s h a u s , hoher mehrgeschossiger A u f b a u aus H o l z m i t reichstem M a ß w e r k schmuck a u f öseitieem steinernem F u ß , 1 4 7 8 — 8 2 . — A m 1. n P f e i l e r überlebensgroßes S t a n d b i l d des segnenden C h r i s t u s in l a n g e m G e w a n d mit W e l t k u g e l in der L i n k e n , H o l z mit alter B e m a l u n g . um 1520. G e g e n ü b e r a m 1. s C h o r p f e i l e r e t w a gleichzeitiges S t a n d b i l d der k l a g e n d e n M u t t e r g o t t e s in b e w e g t e r H a l t u n g . A n ihrer Stelle stand ehem. die j e t z t in d e r R e i n h o l d s - K a p e l l e (s. u.1 befindliche „Schöne M a r i a " . — U n t e r d e m ö V i e r u n g s b o g e n am C h o r e i n gang T r i u m p h b a l k e n mit großer Kreuzigungsgruppe, bez. x 517. — I n m i t t e n des C h o r s p r a c h t v o l l e r M e s s i n g k r o n l e u c h t e r mit S t a n d b i l d der M a r i a , i . H . 16. Jh. Im n K r e u z a r m große a s t r o n o m i s c h e U h r v o n Meister Hans Düringer aus T h o r n 1463 ff., das W e r k schon seit A . 1 7 . Jh. nicht m e h r instand; es besteht aus 3 T e i l e n , unten das K a l e n d a r i u m , d a r ü b e r die Himmelsscheibe, zuoberst ein F i g u r e n w e r k , sehr b m k w . f ü r m a . U h r e n k u n s t und A s t r o n o m i e . — S daneben der B a r b a r a A l t a r der Schuhknechte. I m Schrein die liebliche G e s t a l t der H l . v o n 2 E n g e l n g e k r ö n t , auf den F l ü g e l n 4 männliche H l . ; in der

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2. Ansicht 8 G e m ä l d e aus der Legende der hl. B a r b a r a , bedeutendes W e r k v o m E. i j . J h . I n der V i e r u n g am n w P f e i l e r g r o ß e Z e h n - G e b o t e - T a f e l u m 1480, künstlerisch u n d sittengeschichtlich sehr b m k w . W e r k . — A m gleichen Pfeiler großes allegorisches C a r i t a s - G e m ä l d e , aus der liegenden Figur des G l a u b e n s steigt die C a r i t a s a u f , u m sie h e r u m in Medaillons 7 W e r k e d e r Barmherzigkeit, bez. W e r k v o n Anton Möller 1 6 0 7 ; d a r u n t e r ein Gotteskasten, v o n den Pflegern der H a u s a r m e n aufgestellt. — O b e r d e m E i n g a n g z u r Sakristei im W i n kel zwischen n Q h s . u n d C h o r Inschr.Tafel v o n 1 3 4 3 , in der gegenwärtigen Fassung m i t dem G e m ä l d e d e r Kirche und des Rathauses i . H . 16. J h . — O b e r d e r Sakristei O r g e l mit schönem P r o s p e k t , I776—77M s c h. A m 6. P f e i l e r der N S e i t e hölzerne K a n z e l m i t g r o ß e m Schalldeckel, d e r Pfeiler selbst ganz u m k l e i d e t u n d m i t g r o ß e m Kompositkapitell versehen, glänzende dekorative Schöpfung von Johann Heinrieb Meißner 1762. — A n d e r W S e i t e große O r g e l , mächtiger einheitlicher A u f b a u u n t e r Einbeziehung der beiden w Sch.Pfeiler. sehr w i r k u n g s v o l l , 1 7 6 0 — 6 1 m i t B e n u t z u n g einiger älterer T e i l e v o n 1586. D i e Figuren (zu beachten auch die schönen Gestalten v o n G l a u b e und C a r i t a s u n t e r der E m p o r e rechts u n d links v o m E i n g a n g der O l a f s - K a p e l l e ) v o n Job. Heinr. Meißner. — V o r der O r g e l e m p o r e schöne T a u f e in 8eckigem G i t t e r ; das Becken u n d die H a u o t t e i l e des Gitters in Messing, 15^4—55, nach Modellen des Hinrich Wyllemsson in Utrecht gefertigt, G u ß v o n Adrian Hynrichson, in reichen edlen F o r m e n nach italienischen V o r b i l d e r n , am G i t t e r 8 Gestalten der T u g e n d e n , an d e r T a u f e 4 Evangelisten u n d Paradiesesflüsse. A m Sandsteinsockel des G i t t e r s biblische Reliefs (bez. i t n ) von Hinrich Neuborg u n d Bartelt Pasteyde. — I m 4. Joch sehr schöner M a r i e n k r o n l e u c h t e r in F o r m einer Laube, die ein doppelseitiges B i l d w e r k d e r M u t t e r g o t t e s umschließt. Gelbguß, bez. v o n Meister Andreas Lanze M46. I m 7. Joch schöner b a r . K r o n l e u c h t e r , auch mit M a r i e n f i g u r ; über d e r T a u f e ein kleinerer mit A d l e r . A n den P f e i l e r n gute b a r . W a n d l e u c h t e r . — A m 2. P f e i l e r auf der N S e i t e A d r i a n s - A l t a r d e r Fleischerz u n f t mit g r o ß e m geschnitztem, ganz vergoldetem A u f s a t z aus einer A n t w e r p e n e r W e r k s t a t t (Passion u n d M a r i e n l e b e n ) ; auf den Flügeln innen und a u ß e n G e m ä l d e v o m E. 16. J h . ; ältere P r e d e l l a mit M a r t y r i u m des hl. A d r i a n , um 1460. — A m 2. P f e i l e r der SSeite auf dem ehem. M a r t i n s - o d e r Z w ö l f a p o s t e l a l t a r der Schneiderz u n f t geschnitzter A u f s a t z mit d o p p e l t e n gemalten Flügeln; im Schrein Christus u n d 4 Apostel u m 1430, das Schnitzwerk v o n der Innenseite der Flügel v e r l o r e n ; die G e m ä l d e ( M a r i e n k r ö n u n g und 12 Apostel) auf den Flügeln der 2. Ansicht noch u n t e r dicker Schmutzkruste. — V o r dem sw V i e r u n g s p f e i l e r N i k o l a u s - A l t a r der B r a u e r z u n f t ; im Schrein n u r die S t a n d f i g u r des H l . erhalten, b m k w . die 18 gemalten D a r s t e l l u n g e n auf den d o p p e l t e n Flügeln voll naiver E r z ä h l e r f r e u d i g k e i t in s t a r k e m K o n t u r , im einzelnen ziemlich grob u n d steif in d e r Bewegung, 2. V . 1 5 . J h .

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Überall in der Kirche verteilt G e s t ü h l und einzelne verglaste Stübchen, 15.—18. Jh., z . T . vorzüglich. I n d e n K a p e l l e n . Die meisten Werke nicht mehr an ihrem urspr. Platz. Die Aufzählung beginnt bei der s Kapelle neben dem W T u r m und folgt dann der Kapellenreihe von der NSeite über den Chor nach S: K a p e l l e A l l e r h e i l i g e n der P r i e s t e r b r ü d e r s c h a f t . Portal i . H . 17. Jh. — Ein Altaraufsatz mit kleinen bemalten Alabasterreliefs, englisch, 1. V . 15. Jh., und sehr guten Gemälden (Leben der hl. Dorothea) aus dem Umkreis Meister Frankes, um 1430, wahrscheinlich urspr. in der Dorotheen-Kapelle am n Qhs.Arm (im Städtisdien Museum). Im Obergeschoß der Kapelle 1 4 * 8 — 1 9 1 2 Bücherei; die wertvollen Bestände (ausgezeichnete Bucheinbände des 15. Jh.) zuletzt in der Stadtbibliothek. K a p e l l e d e r O l a f s b r ü d e r s c h a f t . An der N W a n d großes W a n d g e m ä l d e ( 5 , 8 3 : 7 , 1 6 m ) , Gang nach Golgatha und Kreuzigung mit Ansicht von Jerusalem und einer Kogge auf dem Meer in einheitlich dekorativem Bildzusammenhang, nicht ohne realistische Einzelzüge, bedeutendes, leider schlecht erhaltenes Werk um 1420. — An der gleichen Wand A l a b a s t e r r e l i e f , Anbetung der Könige, 44 : 62 cm, englisch, 1. V . 15. Jh. K a p e l l e der R e i n h o l d s - B r ü d e r s c h a f t d e s A r t u s h o f e s . Vorzüglicher A l t a r a u f s a t z aus einer Antwerpener Werkstatt, 1 5 1 6 aufgestellt. In der Hauptansicht geschnitzt und vergoldet; figurenreiche Reliefs aus dem Leben der Hl. Anna und Maria, 4 Sybillen. In der 2. Ansicht auf den doppelten Flügeln Gemälde mit Passion Christi, in der Außenansicht die schönen Gestalten Johannes d. Täufers und des hl. Reinhold, ebenfalls Antwerpener Arbeit, den Gemälden des Joos van Kleve verwandt; über dem Schrein die Figur des hl. Reinhold unter Baldachin. — Lebensgroßes Standbild der „ S c h ö n e n M a r i a " , künstliche Steinmasse oder Gips, um 1410, neu bemalt. Die flachen Holzreliefs des später hinzugefügten Schreins (2 Gruppen der anbetenden geistlichen und weltlichen Stände und 7 Rundstücke mit der Passion Christi) gegen 1520; dies ausgezeichnete Werk eines hervorragenden Danziger Meisters, das die Kenntnis der bekannten Thorner Marienfigur voraussetzt, stand ehem. vor dem Hochaltar auf der SSeite des Chors. — An der WWand steht jetzt der gemalte A l t a r a u f s a t z von Hans Memlin%, das „Jüngste Gericht", bedeutendes Frühwerk des Meisters, wenn auch schriftliche Zeugnisse für seine Urheberschaft fehlen. Das in Brügge zwischen 1467 und 1473 gemalte, f ü r Florenz bestimmte Werk wurde 1473 im Seekrieg gegen England von Paul Beneke gekapert und dann auf den Altar der Georgenbrüderschaft gest., wo es über der Trinitatistafel hing. Das große Mittelbild ( 2 . 2 2 : 1 , 6 0 m) mit der Gerichtsdarstellung zeigt in der Figur des Weltenridhters Anlehnung an Rogier van der Weydens Tafel in Beaune: auf dem linken Flügel die Paradiesesnforte, auf dem rechten die Hölle, auf den Außenseiten Maria und Michael in Steinfarbe mit den Bildnissen der knienden Stifter, des Florentiners Angelo Tani (Vertreter der Medici in Brügge) und seiner Gattin Katharina

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Tanagli; auf Befehl Napoleons 1807 nach Paris entführt, 1 8 1 7 in der Dorotheen-Kapelle wieder aufgestellt. Die späteren Übermalungen 18 j 1 soweit wie möglich entfernt. — Holzfigur des hl. Reinhold als antiker Krieger von Johann Heinrich Meißner 1760. Maria - M a g d a l e n a - K a p e l l e der Krämerzunft (2. 11 Joch des Lhs.). Wandbilder allegorischen und biblischen Inhalts auf Leinwand von Andreas Stech (t 1697). Trinitatis-Kapelle des Schuhmachergewerks. Altaraufsatz mit Gemälde der Hl. Dreifaltigkeit, auf den Flügeln Engel mit Marterwerkzeugen, das Mittelbild der Trinitatistaiel auf dem Georgsaltar (s. u.) nächst verwandt. Der früher in der Cosmasund Damian-Kapelle der Barbierzunft (NSeite des Chors) aufgestellte A l t a r a u f s a t z mit der ausgezeichneten Kalksteinfigur der Muttergottes, den Gemälden mehrerer weiblicher Hl. und Darstellungen aus dem Marienleben hierher übertragen, vorzügliches Werk von großer Feinheit, um 1 4 1 0 (1933 rest.). G e o r g s - K a p e l l e d e r G e o r g e n b r ü d e r s c h a f t (n Qhs.). Der Altar am gegenüberliegenden Pfeiler des Qhs. Auf dem Altar gemalte Predella mit Hl. Dreifaltigkeit und 2 Ritterfiguren (die Hl. Georg und Olaf), um 1420, darüber vorzüglich gemalte T a f e l d e r H l . D r e i f a l t i g k e i t aus dem Umkreis Meister Frankes, um 1430. A m gleichen Pfeiler hing ehem. das Jüngste Gericht Memlings (s. o.). Gegenüber dem Altar am Wandpteiler der h 1. G e o r g auf dem Pferde im Kampf mit dem Drachen, Holz, A . 15. Jh. Neuerdings in der Wand 5 kleine A l a b a s t e r t a f e l n in gemeinsamem Rahmen mit Darstellungen aus der Johannes-Legende eingelassen, englisch, A . I J . Jh., urspr. wohl in der Kapelle St. Johannis Enthauptung (n am Chor neben der Sakristei). H e i 1 i g - K r e u z - K a p e 11 e d e r G o 1 d s c h m i e d e z u n f t (OSeite des n Qhs.). Schön geschnitzte S c h r a n k e in kräftigen bar. Formen, wohl 169$—96, aber 1765 überarbeitet (bez.). — W a n d b i l d e r auf Leinwand (Auferstehung des Lazarus, Jüngstes Gericht) von Andreas Stech und seiner Werkstatt 1695. — A l t a r a u f s a t z um 1440, in der Mitte eine ikonographisch sehr bmkw. Darstellung Christi in der Kelter, etwa lebensgroße Sdinitzfigur, die Behandlung des gebeugten nackten Körpers ein mutiger Versuch; auf den Flügeln innen je 2 gute Gemälde aus der Passion Christi, die Außenseiten um 1500 übermalt. — Älterleuteschild, dazu die unterlebensgroßen F i g u r e n von Christus und Moses, 1765 von Job. Heinr. Meißner. H e d w i g s - K a p e l l e (SSeite des Chors). A l t a r a u f s a t z mit den holzgeschnitzten unterlebensgroßen Figuren der Hl. Bartholomäus, Hedwig und Jakobus d. Ä., gute, wenn auch etwas schwerfällige Arbeiten, die aber nichts mit der ausdrucksstarken Kreuzigung der Elbinger Nikolaikirche zu tun haben, wie behauptet wurde; auf den gemalten Flügeln und der Predella Hl. um 1440. J a k o b s - K a p e l l e (1423 für die Familie Winterfeld). Reizvolles schmiedeeisernes G i t t e r aus verschlungenen Stäben mit flach ausgeschnittenen Figuren, gegen E. 16. Jh. — Gemalter 2flügeliger A l t a r a u f s a t z , auf dem festen Flügel Maria Ägyptiaca

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von Engeln gen Himmel getragen. Auf dem beweglichen Flügel übereinander Ecce H o m o und Muttergottes mit Schmerzensmann, außen 2 Passionsdarstellungen, um 1425. — A l t a r a u f s a t z mit Muttergottes, dem Hl. Jakobus d. Ä. und Maria Magdalena in überlebensgroßen, holzgeschnitzten Figuren, die eine eigentümlich manieriert bewegte Haltung zeigen, um 1430. K a p e l l e d e r e l f t a u s e n d J u n g f r a u e n . Etwas überlebensgroße hölzerne Kreuzigungsgruppe auf 3 Konsolen, bedeutende Arbeit um 1425, der Christuskörper von so subtil-realistischer Behandlung, daß er lange als bar. Werk galt; neue schlechte Fassung. Trinitatis-Kapelle der F a m i l i e F e r b e r . Schönes G i t t e r , 2. V . 15. Jh., Holzrahmen mit durchgesteckten Eisenstäben; mit 4 kleinen geschnitzten Figuren. — Auf der OSeite bedeutender A l t a r a u f s a t z , niederrheinisches Werk zwischen 1481 und 1484, in der Hauptansicht geschnitzte figurenreiche Kreuzigung und Passionsdarstellungen, auf den gemalten Flügeln die beiden Johannes mit der Familie des Stifters Johann Ferber (f 1 5 0 1 ) unter seltsam phantastischen Baldachinen, darüber auf kleineren Flügeln 2 weibliche Hl.; die Außenansicht zeigt die Verkündigung, auf den kleineren Flügeln wieder 2 Hl. und auf den festen Flügeln die Hl. Helena und Konstantin. — An der SWand gemalter A l t a r a u f s a t z mit doppelten Flügeln, im Mittelbild Christus, der die Wundmale zeigt, und die Familie des Stifters, gegen 1500. — T a f e l g e m ä l d e , Ecce Homo, darunter ein Ferber, empfohlen vom Hl. Andreas, mit Gattin und Tochter, um 147$. Antonius-Kapelle d e r T r ä g e r z u n f t (OSeite des s Qhs.). Lebensgroßes V e s p e r b i l d aus Kalkstein und künstlicher Steinmasse aufgestellt, gutes Werk A. 15. Jh., die Bemalung erneuert, stand ehem. in der Sakristei, seit 1608 in der AllerheiligenKapelle und schließlich in der Reinholds-Kapelle. M i c h a e l i s - K a p e l l e . A m Gitter Wappenschild der Familie Zernecke und 4 Figuren von Job. Heinr. Meißner (f 1770). Jerusalems-Kapelle der Priesterbrüderschaft. Breiter gemalter Flügelaltaraufsatz, Darstellungen aus dem Leben und der Passion Christi, mit sehr reichem Hintergrund und bergigen Landschaften, um 1500 (zwischen 1497 und 1506). M a r t i n s - K a p e l l e d e s R a t e s (WSeite des s Qhs.). In der angebauten ehem. Spruchkammer des Rates war während des 19. Jh. die bedeutende S c h a t z k a m m e r untergebracht (früher in der Sakristei); der wertvollste Teil des Bestandes, eine Paramentensammlung von einzigartigem Reichtum, in das Stadtmuseum überführt; in der Schatzkammer verblieb nur ein kleiner Rest. V o r der Kapelle das verglaste R a t s g e s t ü h l , 1738—39 aufgestellt, der figürliche Schmuck von Job. Heinr. Meißner 1767. Ofen 1755. M a r i e n - K a p e l l e d e r P r i e s t e r b r ü d e r s c h a f t (6. s Joch des Lhs.). Gutes spätgot. G e s t ü h l . — Die Flügel des M a r i e n a 1 1 a r s , der in seiner Aufteilung an den Aufsatz der Cosmas- und Damian-Kapelle (s. o.) anknüpfte und auch dessen Marienfigur übernommen hatte, mit einzelnen gemalten weiblichen Hl. und Dar-

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Stellungen aus dem Marienleben zeigen als erste der Danziger Altarbilder ausgesprochen niederländische Anregungen, um 1460. E l i s a b e t h - K a p e l l e (4. Joch des s Lhs.). Der sehr wertvolle A l t a r a u f s a t z mit 3 Steinbildwerken eines sehr feinfühligen Meisters südostdeutscher Schulung und Flügelgemälden (Passion Christi) vom E. 14. Jh. im Stadtmuseum. G r a b d e n k m ä l e r u n d E p i t a p h e . Die nidit sehr zahlreich erhaltenen ma. Grabsteine im Fußboden zeigen nur Insdir. mit Wappen oder Hausmarke. Figürlidie Darstellungen mit Anspruch auf künstlerische Durchbildung fehlen gänzlich, sehr im Gegensatz zum Brauch in Mittel-, West und Süddeutschland, erst mit der Renss. wurden aufwendigere Erinnerungsmale in Form der Epitaphien üblich. Da die meisten sich im OTeil der Kirche befinden, folgt hier eine chronologische Aufzählung der wichtigeren Stücke: 1. A m nw Vierungspfeiler E p i t a p h O e h m (Sterbedaten 1 5 4 1 , : 559) I J 3 ^ ) um 1550. Kruzifix in Phantasielandschaft mit der Familie am Fuße des Kreuzes. — 2. Im n Ssch. des Chors großes 3teiliges E p i t a p h für die Familie C o n n e r t nach Art eines Flügelaltars. In der Mitte Auferstehung Christi, auf den Flügeln die Familie vor landschaftlichem Hintergrund, auf den Außenseiten die Hl. Peter und Paul, 1556 gemalt, der malerische Stil im Anschluß an süddeutsche Vorbilder. — 3. A m nö Pfeiler der Vierung E p i t a p h M i c h a e l L o y t z e (f 1 5 6 1 ) in Form eines Schreinaltars, Holzrahmen mit zierlicher Bemalung in Frührenss.Form, in innerer Umrahmung Marmorrelief der Kreuzigung, auf den Flügeln gut gemalte Bildnisse, wahrscheinlich vom Meister des ConnertEpitaphs. — 4. Im n Ssch des Chors E p i t a p h M a t h i s B u c h s l a f ("f" 1563) und P e t e r d ' E s p i n o s a (f 1600) mit Gemälde des Jüngsten Gerichts. — 5. A m letzten n Chorpfeiler E p i t a p h A n n a L o y t z e (f 1567) mit Gemälde der Himmelfahrt in sehr reichem Holzrahmen. — 6. A m sö Vierungspfeiler g e m a l t e s E p i t a p h in zierlichem spätrenss. Rahmen, mit der Darstellung des erschlagenen Abel und dem Bildnis des Verstorbenen in großer Renss.Halle, um 1570. — 7. An der sog. Ratstür im s Ssch. E p i t a p h B ü r g e r m e i s t e r J o h a n n B r a n d e s ("f 1577) und F r a u ( f i 5 7 8 ) , Inschr.Tafel in strenger Renss.Form mit seitlichen Karyatiden, im Aufsatz die Bildnisbüsten, bez. 1586. — 8. Im n Qhs. E p i t a p h S c h a d i u s , bez. 1588, mit Gemälde der A u f erstehung der Toten. — 9. Im s Kreuzarm E p i t a p h E d u a r d B 1 ö m k e (f 1581), mit Relief des Jüngsten Gerichts, bez. 1 5 9 1 . — 10. E p i t a p h H a n s G r o n a u (•f 1612) mit Weltgerichtsbild aus der Werkstatt Anton Möllers. — 1 1 . Im n Qhs. F r e i g r a b d e s S i m o n B a h r (f 1606) und F r a u , 1 6 1 4 von Abraham v. d. Block, aufgestellt 1620; auf architektonischem Sarkophag die Figuren aus weißem und schwarzem Marmor, das Ganze von schönem geschmiedetem Gitter umschlossen (Speimann, der Erbauer des schönen Hauses am Langen Markt 4 1 , war der Schwiegersohn des reichen Kaufherrn Bahr). — 12. In der Ferber-Kapelle E p i t a p h d e s B ü r g e r m e i s t e r s K o n s t a n t i n F e r b e r ("f 1654). Inschr. in prunkvollem Rahmen. — 13. Vor der Reinholds-Kapelle eigen-

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artige G r a b a n l a g e der F a m i l i e G ü l d e n s t e r n , 1651. U b e r der T ü r zur K a p e l l e Inschr.Tafel v o n schwarzem M a r m o r mit reich verziertem Alabasterrahmen, w o h l v o n Michael Döbel d. Ä. (vgl. die gleichartige, aber kleinere Inschr.Tafel am D e n k m a l f ü r Joh. v o n K o s p o t h im Königsberger D o m ) , der R a u m v o r der K a p e l l e durch ein prächtiges Messinggitter in r e i z v o l l e n P f l a n z e n formen abgeschlossen. — 14. In der H e d w i g s - K a p e l l e großes G r a b d e n k m a l d e s O b e r k o m m a n d a n t e n J o h a n n v. S i n c l a i r ( f 1 7 3 1 ) , reich mit allegorischen Gestalten und B e i w e r k versehen, gegen M . 18. Jh. — A u ß e r d e m einige reichgestaltete und mit Fahnen versehene Epitaphe f ü r Feldhauptleute und K o m m a n danten der D a n z i g e r T r u p p e n des 1 7 . — 1 8 . Jh., die sehr z u m malerischen Eindruck des Raumes beitragen. A m Ä u ß e r n schöne s p ä t g o t . T ü r f l ü g e l m i t q u a d r . Flächenmustern, z . T . bez. 1 5 1 1 . V o n den B i l d w e r k e n die w e r t v o l l e r e n in das Städtische M u s e u m ü b e r f ü h r t ; ü b e r der K o r k e n m a d i e r t ü r W i e d e r h o l u n g in Stein eines ins Stadtmuseum überführten H o l z reliefs mit Marientod, Rest eines ausgezeichneten Altarschreins 1. V . 15. Jh. V o n der M a u e r , die den ehem. K i r c h h o f als Beerdigungsstätte u m z o g , ist v o r d e m P o r t a l am s Q h s . (zwischen Brotbänkengasse 51 und Jopengasse 40) noch ein b m k w . T o r b o g e n , das sog. R a t s portal, erhalten geblieben, es ist in der jetzigen F o r m u m M . 16. Jh. entstanden. P f a r r k i r c h e St. Johannis (ev.). Ä l t e s t e u r k u n d l i c h e E r w ä h n u n g bald nach M . 14. Jh.; zunächst Filialkirche v o n St. K a t h a r i n e n f ü r den B e z i r k der „ N e u s t a d t " , P f a r r k i r c h e seit 1456. O b der bestehende Bau u m M . 14. Jh. beg. oder eine einfachere A n l a g e der jetzigen v o r a n g i n g , ist z w e i f e l h a f t . Zuverlässig ü b e r l i e f e r t nur der Bau der G e w ö l b e 1 4 6 3 — 6 5 (Inschr. auf einer T a f e l links neben dem E i n gang z u r Sakristei). D e r Deutsche O r d e n v e r b o t u m M . 15. Jh. die H ö h e r f ü h r u n g des im Bau befindlichen W T u r m s . S p ä t g o t . k r e u z f ö r m i g e H a l l e n k i r c h e in Badestein. C h o r u n d Lhs. 3sch., i m C h o r 3, i m Lhs. 4 Joche, die rechteckige V i e r u n g breiter als die übrigen Joche, in den K r e u z a r m e n je 2 Joche; über 8eckigen P f e i l e r n Sterng e w ö l b e m i t äußeren S t r e b e p f e i l e r n , jedes der 3 Sdi. m i t eigenem Satteldach. Q u a d r . W T u r m , ein u n g e w ö h n l i c h e r Schmuck der Schachbrettfries über d e m Erdgeschoß aus g r ü n u n d gelb glasierten Kacheln; darüber spitzbogige B l e n d e n ; in H ö h e der Sdi.Dächer nochmals ein breites h o r i z o n t a l e s B a n d aus einer R e i h e k r e i s r u n d e r Scheiben. H o h e s , k r ä f t i g gegliedertes Glockengeschoß, nach Brand 1543 rest., der g e g e n w ä r t i g e A b s c h l u ß des T u r m s 1737. I n f o l g e des schlechten B a u g r u n d s i m sumpfigen G e l ä n d e V e r a n k e r u n g der G e w ö l b e 1 5 8 8 — 9 3 u n d E r s a t z m e h r e r e r Pfeiler durch neue w ä h r e n d des 1 7 . — 1 8 . Jh., ebenso A b s t ü t z u n g der O W a n d durch mächtige Strebepfeiler (1679) u n d N i e d e r l e g u n g der O G i e b e l . D e r urspr. Dachreiter auf der V i e r u n g 1823 abgetragen. — Sehr s t i m m u n g s v o l l e r R a u m e i n d r u c k , w e n n auch das Innere durch die erst i m 19. Jh. ( 1 8 6 5 — 7 3 ) e i n g e f ü g t e b u n t e V e r g l a s u n g zu stark v e r d u n k e l t ist. D i e malerische W i r k u n g durch die reiche A u s s t a t t u n g des

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17. und 18. Jh. sehr unterstützt. H a u p t a l t a r bez. 1611, aus Sandstein mit teilweiser Vergoldung und rot geädertem Marmor, reich mit Reliefs versehen, als Hauptthema die Geschichte Johannes d. T., wahrscheinlich von Abraham v. d. Block; die seitlichen Holzrahmungen bei der Rest. 1737 hinzugefügt. — K a n z e l bez. 1616, an Tür, Treppenaufgang und Stuhl bmkw. Gemälde (Werkstatt des Isaak v. d. Blockf) aus dem Alten und Neuen Testament, die unteren Zierleisten an Treppe und Stuhl Ergänzungen aus der 2. H. 17. Jh. — Große O r g e l nebst Empore in ganzer Breite der 3 Sdi., sehr prächtig, in der Hauptsache 1625—30, die Schnitzarbeiten von dem Bildhauer Peter Bringemann und den Schnitzergesellen Andres Fischer und Kasper Bönichmann; wiederholt rest. und ergänzt (1672, 1737), die Seitentürme 1745—46 hinzugefügt, die künstlerische Einheit phantasievoll gewahrt. — Im n Kreuzarm kleinere R o k . O r g e l , 1761, mit schönen Schnitzarbeiten von Johann Heinrich Meißner. — Im n Ssch. des Chors T a u f e aus getriebenem Messing, von prachtvollem Messinggitter umgeben, alles aufs reichste verziert, ein Werk, das von dem damaligen Können der Danziger Gelbgießer einen hohen Begriif gibt; auf dem Deckel über der Taufe bez. 1682, das Ganze eine Stiftung der Katharina Zappio, Frau des Zacharias Zappio, eines besonderen Wohltäters der Kirche. Er stiftete u. a. die wertvolle, in einem Anbau der NSeite untergebrachte B i b l i o t h e k ; der Aufgang dazu mit schönem Eisengitter vom Kunstschlosser Reinhold Meyer 1689. — T r i u m p h b a l k e n mit Kreuzigungsgruppe, bez. 14S2. — Im n Ssch. eine bmkw. kleinere K r e u z i g u n g s g r u p p e aus dem 2. V. i j . Jh. (Maria A. 16. Jh.). — Im n Ssch. des Chors gute spätgot. C h o r s t ü h l e mit figürlichen Schnitzereien (vorzügliche Tierfiguren unter den Misericordien). — Zur Sakristei spätgot. T ü r f l ü g e l mit altem Beschlag, spätgot. Löwenkopf, bar. Schloß. — Wirkungsvolle K r o n l e u c h t e r aus Messing, bez. 1634, 1650 und 1741 und ebensolche Armleuchter („Blaker"). Besonders schön der große Blaker neben dem Epitaph Zappios mit Reliefs des Abendmahls, der Kreuzigung und der Auferstehung; der älteste am Altar 1606. — Im Kirchenraum verteilt ausgezeichnetes G e s t ü h l und S c h r a n k e n des 17. und 18. Jh.; besonders zu erwähnen das prächtige „V o r s t e h e r g e s t ü h 1" (1664) am 2. s Msch.Pfeiler mit Bildern der Erzväter von Andreas Stech und alten gemusterten Lederbezügen; im s Ssch. das reiche S c h i f f e r g e s t ü h l (bez. 1724, Gemälde 1686) unter der großen Empore (1628, Brüstungsgemälde von Baltzer Munke 1664); daneben über dem Gestühl der Maurer und Bildhauer ebenfalls schöner bildhauerischer Schmuck vom A. 18. Jh.; in der Turmhalle verglastes Gestühl mit figürlichen Reliefs und Wappenkartusche von Job. Heinr. Meißner 1740. — In der Turmhalle G e m ä l d e des Jüngsten Gerichts von David v. d. Block 1629, ferner Jakobs Traum und die Botschaft des Engels an Jakob von Konrad v. Holten 1738. — E p i t a p h e : Mehrere Gemälde, z. T . sehr geschwärzt und kaum noch kenntlich, u. a. für Pfarrer Lorenz Fabricius ( f 1577) Christus am ölberg; ferner für Pfarrer Hutzing, bez. 1584 (Sintflut, Christus unter den Toten, Jüngstes Gericht). — Im s Ssch. des

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Chors großer Denkmälsbau für Nathanael Schröder (f 1671) und seine Familie aus weißem und schwarzem Marmor, mit Bildnisbüste und allegorischen Figuren, bez. 1668. Im n Ssch. für Zacharias Zappio (f 1680) mit Gemälde des kreuztragenden Christus und gemalten Bildnissen, vermutlich von Andreas Stech in sehr reich geschnitztem Rahmen, bez. 1664. — Unter dem Kirchengerät bmkw.: 2 spätgot. K e l c h e , O b l a t e n b ü c h s e 1568, K a n n e 1607. — Über dem Torbogen vor der SSeite der Kirche Johannesfigur von ]oh. Heinr. Meißner 1737, 1914 durch Nachbildung ersetzt. Pfarrkirche St. Bartholomäus (ev.). A n Stelle der 1455 bei der Zerst. der Jungstadt niedergelegten Pfarrkirche als 2. der Altstadt neu errichtet; 1482—91 (urkundlich) im Bau. Spätgot. Saalbau in Backstein. Der T u r m 1 5 9 1 — 1 6 0 1 von Lorenz Reichel hinzugefügt. Nach der Pulverexplosion 1815 flache klassiz. Spiegeldecke. Zwischen den nach innen gezogenen Strebepfeilern noch die spätgot. Netzgewölbe, in den Zwickeln zwischen den die Strebepfeiler verbindenden Spitzbögen Rok.Ornamente. A n der NSeite die Beichtkapelle, 1643—44 angebaut, mit 2 reichen Sterngewölben. In der Mitte der. SSeite hohe qhs.artige Kapelle mit schönem Portal, 1647 angebaut; wiederholt rest., OGiebel 1926 erneuert. Der kräftige T u r m über ehem. offener Vorhalle. — A u s s t a t t u n g aus der Bar.Zeit, 17. bis 18. Jh. Guter 1616 bez. A l t a r mit Gemälde Christus am ö l b e r g (Isaak v. d. Blockt) — In der Beichtkapelle (Winterkirche), zu der schön geschnitzte Türumrahmungen von 1644 führen, Gemälde des Jüngsten Gerichts, bez. 1709. — Böttcher-Empore 1624. — Reich verziertes E i c h e n h o l z g e s t ü h l , bez. 1628. — Prunkvoller Messingarmleuchter, Stiftung der Bernsteindreher, bez. 1615. — 3 gute K r o n l e u c h t e r , Messing, einer bez. 1646. — Prächtige bar. A l t a r - S t a n d l e u c h t e r . — Der vor der WSeite gelegene schöne bar. Friedhofseingang mit 3 Portalen im 19. Jh. abgebrochen. R e f o r m . Kirche St. Peter und Paul. Ehem. Pfarrkirche der 1393 angelegten Vorstadt. Der bald danach beg. Bau auf dem gleichen G r u n d r i ß wie die bestehende Kirche, aber bis z u m Brande 1425 k a u m voll. Aus dieser Zeit die niedrigen Sterngewölbe im C h o r ; an seiner NSeite die Sakristei, ebenfalls mit Sterngewölben. Gegen E. 15. Jh. Ausbau des Lhs. zu einer wesentlich höheren 3sch. Hallenkirche v o n 5 Jochen auf 8eckigen Pfeilern mit reichmaschigen N e t z g e w ö l b e n im Msch. und Zellengewölben in den Ssch., 1514 voll. (Inschr.). Die 3 Sch. m i t gleichlaufenden Satteldächern, an der OSeite des s Ssch. schöner Giebel; ein ähnlicher Giebel auch über dem qsch.artigen Kapellenausbau am 3. Joch der SSeite. Eine V e r größerung des C h o r s nur an der SSeite begonnen, aber bald wieder eingestellt. Die unvoll, stehengebliebenen Mauerzüge ein aufschlußreiches Zeugnis ma. Bauweise. G r o ß e quadr. W T u r m , der beiderseits v o n den Ssch. und ihren Pultdächern eingeschlossen wird, so daß ein breiter wuchtiger Baublock die Stirn der Kirche bildet. Über der niedrigen Glockenstube Satteldach zwischen N - und SGiebel, die Staffeln und T r a u f e n mit Zinnen besetzt, eine durchaus eigenartige, sehr eindrucksvolle Schöpfung, die aber wahrsdiein-

DANZIG lieh urspr. nicht geplant war, sondern erst nach dem Brande des Turms 1 5 2 1 entstanden ist, stark erneuert; im Innern reiche Gewölbe wie im Lhs. — Die A u s s t a t t u n g entsprechend der reform. Auffassung spärlich. A n der OSeite des Lhs., v o r der den C h o r v o m Msch. trennenden Wand, große E m p o r e nebst Orgel, 1769 voll. — Im T u r m spätgot. T a u f s t e i n , i j . 1h. — Hübsdie, kleine bar. T a u f e , Holz. — Im Lhs. 2 schöne bar. L e u c h t e r k r o n e n , eine mit den beiden Titelhl., A . 1 7 . J h . — Im T u r m G r a b d e n k m a l f ü r Peter Uphagen (f 177$), Urne mit Bildnisrelief.— D a v o r schöner R o k.S c h r a n k. — Bar. Portale zum Kirchhof n und s der Kirche, bez. 1645 und 1652. Pfarrkirche St. Barbara (ev.). Urspr. Kapelle eines 1387 zuerst erwähnten Hospitals, seit 1456 Pfarrkirche des Bezirks um Mattenbuden, jenseits der Neuen Mottlau. Die Bauten des 14. und 1 5 . J h . abgebrannt, letzter Neubau nach Brand 1545 als rechteckiger flachgedeckter Saal in Backstein mit Gewölben zwischen den nach innen gezogenen Strebepfeilern. U n g e f ä h r quadr. W T u r m 1 6 1 9 — 2 0 . Ein s Ssch. 1726—28 angefügt. Im Msch. und in den Ssch. gute R o k . Stuckdecken. Im Untergeschoß des W T u r m s und in der n angebauten Sakristei Zellengewölbe. Wiederholte Rest, im 17. und 18. J h . Die Kirche diente 1807 als Lazarett und Futtermagazin und erlitt schwere Schäden bei der Belagerung 1 8 1 3 . — H o c h a l t a r 1838 nach Angabe des Malers Joh. Carl Schultz vollständig erneuert, das Gemälde des bar .Altars von 1 6 1 3 (Abendmahl, von Isaak v. d. Block?) stark überarbeitet wiederverwendet. — Sehr gute reich geschnitzte K a n z e l , bez. 1654, Stiftung des aus Seenot geretteten Hans Press (Bildnis hinter der Kanzel). — A n der N W a n d bmkw. K r u z i f i x t . H . n . Jh., auf den Kreuzenden gemalte Evangelistensymbole vom A. 16. J h . — J ü n g s t e s G e r i c h t , bmkw. Gemälde, angeblich von Jakob Liscornet d. Ä., 1 6 3 7 , in altem schön geschnitztem R a h men (Knorpelstil). — Große O r g e l 1747. — Schöner M e s s i n g k r o n l e u c h t e r , Stiftung des Schneidergewerks, bez. 1 6 1 4 . — Einige gemalte F a h n e n zum Gedächtnis f ü r Hauptleute Danziger Truppen, gut erhalten z . B . die f ü r Nathanael Söhner (f 1 7 0 1 ) , „ältesten Hauptmann einer Kompagnie zu F u ß " mit Bildnis. KLÖSTER UND SONSTIGE KIRCHLICHE GEBÄUDE Ehem. Dominikaner(„Sdiwarzmöndien'')kloster St. Nikolai. Eine bereits bestehende Nikolaikirche, die vielleicht deutschen Kaufleuten ihre Entstehung verdankte, wurde 1 2 2 7 den Dominikanern überlassen. V o n der wohl bald darauf erneuerten Kirche ( 1 2 3 9 gew.) höchstens noch Reste im Mauerwerk des Chores erhalten. Die bestehende K i r c h e (kath. Pfarrkirche) ist ein spätgot. Ziegelbau, der frühestens um M. 14. J h . entstand; die Gewölbe 1487. Gerade geschlossener C h o r von 4 Jochen. A n seiner SSeite im Winkel gegen das Lhs. ein unten quadr., in den oberen Teilen (15. Jh.) 8eckiger Glockenturm; ö anschließend die Sakristei, deren Mauer außen mit Zinnen bekrönt ist. A n der NSeite des Chors die E. 17. J h . angebaute Kapelle des hl. Hyazinth (Heiligkreuzkapelle). Das Lhs. ist ein 3sch. Hallenbau v o n 6 Jochen auf 8eckigen Pfei-

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lern, mit nach innen gezogenen Strebepfeilern (wie in der Franziskanerkirche in T h o r n und der Dominikanerkirche in Dirsdiau), darüber Sterngewölbe einfacher Zeichnung. Den 3 gleichlaufenden Dächern entsprechen an der WSeite 3 einfach geformte Giebel mit je 3 Wimpergen. — 1903 rest. — Reiche A u s s t a t t u n g , v o r nehmlich des 1 7 . — 1 8 . J h . Bis an das Gewölbe reichender, ganz vergoldeter H o c h a l t a r mit großem Gemälde (der hl. Nikolaus von Christus und Maria gekrönt) von Hermann Hahn um 1 6 2 5 ; Altäre ähnlicher A r t in den kath. Kirchen des Landes häufig (vgl. Oliva, Pelplin, Zudi.au, Karthaus). — V o r dem Chor prunkvolle N e b e n a l t ä r e A . 18. Jh., bmkw. auch der A l t a r am vorletzten s Msch.Pfeiler mit Bildwerk (Beweinung Christi), bez. 166z, und der A l t a r der hl. Rosa von Lima mit Gemälde von Andreas Stech (vor 1 6 7 1 ) am 2. s Msch.Pfeiler. — Schöne K a n z e l , am K o r b Mönchsfiguren in Nischen, um 1700. — A m Choreingang großer Kruzifix 1 7 . J h . — Z u beiden Seiten des Chors Gestühl, die Sitze noch spätgot., 16. Jh., die Rückwand mit figürlichen D a r stellungen (Leben Christi) um M . 18. J h . — Im s Ssch. schönes, reich geschnitztes T a u f g i t t e r 1 7 3 2 . — I m n Ssch. Tafelgemälde, Muttergottes mit K i n d (lebensgroß, übermalt), A . 1 5 . J h . — Unter der Orgelempore riesige spätgot. Figuren (Maria und Johannes) von einer Kreuzigungsgruppe A . 1 6 . Jh. — Vesperbild, Holz, 2. V . 1 5 . J h . — Große prächtige O r g e l , bez. 1 7 5 5 , die Formen altertümlich. — Messingkronleuchter mit Doppelstandbild der Muttergottes, 1 6 1 7 . — L e s e p u l t aus Messing in Gestalt eines Adlers, 1764. — Im Sch. Gestühl M . 18. J h . — E p i t a p h i e n 1 5 9 4 — 1 6 6 3 . — A n der N W a n d des Chors großes (3 : 7,70 m), aber größtenteils zerst. Wandbild mit mehreren Passionsdarstellungen, zugedeckt und nicht sichtbar (um M. 1 5 . Jh.). — Die ehem. K l o s t e r g e b ä u d e an der NSeite wurden 1840 abgebrochen. Ehem. Karmeliter(„Weißmönchen")kloster. Urspr. in der Jungstadt gegr., 1400 zuerst genannt. Nach der Zerst. der Jungstadt 1464 an die jetzige Stelle verlegt, wo vordem eine Georgskirche stand. Die Kirche seit 1843 k a t h . P f a r r k i r c h e S t . J o s e p h . Spätgot. Ziegelbau. Der C h o r 1482—96 errichtet, Rechteck v o n 4 Jochen mit schönen Sterngewölben. Der stattliche OGiebel zwischen 2 Ecktürmchen mit bar. Haube, ähnlich dem N O G i e b e l der Katharinenkirche; unter dem Hauptgesims Gitterfries. A n der NSeite des Chors rechteckige K a p e l l e mit 6 reichen Sterngewölben auf 2 schlanken Granitpfeilern, sehr schöne R a u m w i r k u n g . — Das Lhs. sollte eine 3sch.Hallenkirche werden, blieb aber infolge der R e f o r m a t i o n unvoll.; nur 2 Joche des Msch. sind als breiter einheitlicher R a u m dürftig hergestellt (1623), 1668 durch Brand schwer beschädigt. — 1678 veranlaßte eine Prozessionswallfahrt der Mönche nach Oliva einen Volksauflauf und die Plünderung des Klosters. Die A u s s t a t t u n g danach neu geschaffen. — H o c h a l t a r und N e b e n a l t ä r e i . H . 18. J h . — C h o r g e s t ü h l nach 1678, ebenso die K a n z e l . — Kleine O r g e l A . 18. J h . — A m s Chorpfeiler spätgot. M u t t e r g o t t e s , Holz, A . 16. J h . — Gute T a u f e A . 18. J h . — Reizendes W e i h n a c h t s r e l i e f um 1 f 30, farbig

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gefaßt, in Halblünettenform, im Museum. — V o n dem an der NSeite anschließenden K l o s t e r mit Kreuzgang nur noch geringfügige Reste erhalten. Ehem. Franziskaner(„Graumönchen")kloster. 1 4 1 9 gegr.; die K i r c h e S t . T r i n i t a t i s heute ev. Pfarrkirche. Spätgot. Ziegelbau, seit 1481 lebhaft gefördert, vorher wohl nur behelfsmäßiger Bau. Im gerade geschlossenen Chor 5 Joche mit äußeren Streben, das Lhs. in den Außenmauern 1496 beg., eine weiträumige 3sch. Hallenkirche von 6 Jochen mit nach innen gezogenen Strebepfeilern, stürzte infolge schlechten Baugrunds 1503 z. T . wieder ein und mußte neu aufgebaut werden. Im Chor feinmaschige Netzgewölbe 1495, im Lhs. 1 5 1 4 (bez.). „Der maister, der sy welffete, der war eyn prister ires Ordens mit etzlichen leybruders aus hogdeutschen Landen". V o r der WSeite des Ssch. die rechteckige Annenkapelle angebaut, ebenfalls mit reichem Netzgewölbe. Die WSeite als schlichte, nur von hohen Fenstern durchbrochene Wand, als oberer Abschluß der 3 gleichlaufenden Dächer 3 prächtige Giebel (1923—24 gut rest.), zierlicher und reicher aufgelöst als alle sonstigen Danziger Giebelbauten, der mittlere 4teilig, die seitlichen 3teilig gegliedert, von kräftigen Pfosten durchschnitten, dazwischen gemauertes Maßwerk, das oberhalb der Dächer frei aufragt. Tiefer gestellt der 6teilige Giebel der Annenkapelle. Unter den Giebeln Abschlußgesims in zarten Fischblasenmustern. In der urspr. Lage unmittelbar hinter der Stadtmauer und nach deren Fall hinter dem hohen Wall der Bastionsbefestigung bildeten die Giebel ein besonders wirkungsvolles Prunkstück der Stadtansicht. A n der OSeite, die kühn in die Straßenflucht gestellt ist, verbindet sich der Chorgiebel, von 2 Treppentürmchen mit schlanken Spitzen umschlossen, sehr gefällig mit dem spitzen Dachreiter des Chors und dem 8eckigen Glockenturm (149O zwischen Chor und s Ssch. Die Fenster schlicht, von Pfosten geteilt. — Der Raumeindruck des Lhs. nächst dem der Marienkirche der weiträumigste und schönste der Danziger Kirchen. Der Chorraum ist vom Lhs. durch einen hohen Lettner geschieden, so daß er für sich einen Raum eigenen Charakters bildet. Der Lettner 1^93, nach dem Chor zu mit schöner Brüstung, bez. 1706, nach der Lhs.Seite mit der Orgelempore E. 16. Jh. verbunden. — Prachtvolle O r g e l 1648. 1703 erneuert und nach S erweitert. — H o c h a l t a r 1632, mächtiger Aufbau mit Gemälden (in der Mitte Abendmahl im Anschluß an das Altarbild der Barbarakirche, im Aufsatz Himmelfahrt 1689). — Großes, prächtig gearbeitetes spätgot. C h o r g e s t ü h l , bez. 1 5 1 0 — 1 1 . — Neben dem Hochaltar kleine T a u f e A. 17. Jh. mit schönem Eisengitter. — K a n z e l 1 5 4 1 , am Korb spätgot. Nischen mit den Evangelisten, 1663 z . T . vergrößert. — V o r dem Lettner im n Ssch. spätgot. Schreinaltar, von Barth. Schulte gest., mit sehr zerst. Darstellung des hl. Franziskus und gemalten Flügeln, bez. 1 5 1 5 . — Schöne K r o n l e u c h t e r und B l a k e r 17. Jh., im Chor bez. 16^6, im Msch. bez. 1653. — Im n Ssch. verglastes Gestühl von Johann Heinrich Meißner gegen 1760 (später fälschlich 1821 bez.). Gestühl mit Chronosfigur, bez. 1778. — E p i t a p h e E. 16.—18. Jh., bmkw. das für den ge-

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lehrten Rektor des Akademischen Gymnasiums Hinrich Moller (f 1567) mit Gemälde „Lasset die Kindlein zu mir kommen"; f ü r Martin Rabenwald (Burggraf und Ratmann, t J 1 2 0 ) a ' s Flügelaltar mit Gemälde der Dornenkrönung, auf den gemalten Flügeln die 4 Evangelisten; f ü r Mich. Harnisch ( t 1566) mit Gemälde der Auferstehung; im Chor meist Gedenktafeln f ü r Rektoren und Professoren des Gymnasiums, u . a . f ü r Samuel Sdielvig ("f 1 7 1 5 ) , Ä g i dius Strauch (großes Gemälde) und Barth. Keckermann (Steintafel mit gemaltem Bildnis). — In der A n n e n k a p e l l e A l t a r mit Gemälde (Rückkehr des verlorenen Sohnes) 1650. Kanzel, bez. 1 7 2 1 . Aus der gleichen Zeit die Orgel. Die Empore an der NSeite mit G e mälden an der Brüstung, bez. 1645. T a u f e 1 6 1 9 . — Die K l o s t e r g e b ä u d e an der NSeite des Chors und Lhs., der n Flügel des Kreuzgangs entsprechend dem Winkel zwischen Chor und Lhs. versetzt. Der Kreuzgang und die Räume des Klosters mit schönen Stern-, N e t z - und Zellengewölben. Die Räume dienten 1 5 5 B — 1 8 0 6 als Akademisches Gymnasium. Die später großenteils verfallenen Gebäude 1 8 6 7 — 72 als Städtisches Museum und Schule ausgebaut. Ehem. Birgittenkloster. Die allein erhaltene Kirche jetzt kath. Pfarrkirche. Urspr. Niederlassung v o n „Büßerinnen" bei einer der hl. Maria Magdalena gew., Marienbrunn genannten Kapelle; 1 3 7 4 nahm diese vorübergehend die später in Vadstena beigesetzte Leiche der hl. Birgitta auf. Reste der urspr. 2geschossigen Kapelle wohl noch im gerade geschlossenen O C h o r erhalten (Zellengewölbe erst 15. Jh.). Gegen E. 14. J h . Einrichtung eines Doppelklosters gemäß den Satzungen des Birgittenordens. Im Zusammenhang damit Bau einer isch. Kirche, die im Laufe des 1 5 . J h . zu einem 2sch. flachgedeckten Bau mit gerade geschlossenem W C h o r mit Zellengewölbe und einer gesonderten Kapelle n des Chors (Sakristei) erweitert wurde. Im 16. J h . folgte der Ausbau zu einer 3sch. Anlage ( 1 5 1 4 urkundlich s Ssch. fundiert) von 6 Jochen auf 8eckigen Pfeilern. Die 3 Sch. annähernd gleich breit, die Strebepfeiler nach innen gezogen, mit Öffnung f ü r den Umgang, im O große Nonnenempore. Erhebliche Beschädigung durch Brand 1 5 8 7 ; Wiederherstellung 1602—04 unter Mitwirkung der Jesuiten (Embleme an der Nonnenempore), die zeitweilig im Besitz v o n Kirche und Kloster waren. Einziehung von Sterngewölben in die 3 Sdi., Giebelaufbauten v o r den Satteldächern, die nach Danziger A r t jedes Sch. gesondert decken. T u r m b a u an der SOEcke 1604, zunächst in Fachwerk, 1673 in der jetzigen F o r m massiv mit bar. Glodtenhaube. Über dem W C h o r Dachreiter, zwischen 1689 und 172*1. — "Wirkungsvolle A u s s t a t t u n g aus dem 1 7 . und 18. J h . — Zahlreiche Altäre 1 7 . und 18. J h . Der H a u p t a l t a r stattlicher Säulenaufbau 2. H . 1 7 . J h . mit Benutzung eines älteren Gemäldes (Verherrlichung der hl. Birgitta), wahrscheinlich von Hermann Hahn; der obere A u f b a u M. 18. J h . — Auf dem Altar der hl. Katharina von Schweden im n Ssch. bmkw. A l a b a s t e r r e l i e f der Auferstehung Christi, 2. H . 16. Jh., in Rok.Rahmen. — Vorzüglich geschnitzte Kanzel, bez. 1696; über der T ü r ausgezeichnete kleine Figuren (Michael im K a m p f mit dem Drachen und 2 Engel). — Orgelgehäuse 1 7 2 5 — 3 1 . Die 1875

DANZIG stark rest. Nonnenempore mit älteren Schnitzarbeiten aus der i . H . 17. J h . ; auf der Orgelempore hübsches N o t e n p u l t von 1616. — V o r der Taufkapelle schönes Gitter 1 7 . J h . — Zahlreiche M e s s i n g a r m 1 e u c h t er , z. T . bez., A . 17. Jh. — Silbernes S c h e i b e n r e l i q u i a r in spätgot. Formen, A . 16. J h . — Im P f a r r h a u s kleiner gemalter niederländischer F l ü g e l a l t a r (Hl. Familie), wohl Antwerpener Arbeit A . 16. J h . — Die K l o s t e r g e b ä u d e 1 8 4 9 — 5 1 abgebrochen; sie lagen n der Kirche zwischen dieser und der Radaune getrennt um 2 geschlossene H ö f e , der w für die Mönche, der ö f ü r die Nonnen. — V o r der OSeite der Kirche lagen einige sehr malerische Fachwerkhäuser, die den Danziger Vedoutenzeichnern um die M . 1 9 . J h . häufig als Motiv dienten (Ansichten von Joh, Carl Schultz, C. T. Gregorovius, Julius Greth). Ehem. Jesuitenkollegium in dem V o r o r t Alt-Schottland, der früher dem Bischof v o n Leslau gehörte, in dessen Sprengel auch Danzig lag. 1592 v o m Bischof Hieronymus Rozrazewski gest., tatsächliche Niederlassung erst 1 6 1 4 , die erste Kirche 1616 gew. Stattlicher Neubau der I g n a t i u s k i r c h e 1722—26. Große 3sch. Halle von 6 Jochen mit flachen Kreuzgewölben über Pfeilern mit Pilastervorlagen, halbrunde Apsis. In den Fensterleibungen Rok.Ornamente aus Stuck. G u t e R a u m w i r k u n g , O F r o n t mit 3 Steinportalen, der ehem. Volutengiebel bei der Belagerung 1 8 1 3 zerschossen, 1 8 1 5 nur unvollkommen wiederhergestellt. — H o c h a l t a r aus der Zeit der Erbauung mit einem Gemälde der Apotheose des Ordensheiligen. Nebenaltäre vom E. 18. Jh., schon zum Klassizismus neigend. — R o k . K a n z e 1. St. Johanniskapelle, sog. „Königliche Kapelle" (kath.), Heilig-GeistStraße 42. Auf dem rückwärtigen Gelände des St. Marien-Pfarrhofes 1 6 7 8 — 8 1 durch Bartel Ranisch erb.; eine Konzession gegenüber den in Alt-Schottland ansässigen Jesuiten, die Anspruch auf die Marienkirche erhoben. Der Entwurf vermutlich durch die Wünsche des Königs Johann Sobieski von Polen bedingt, dessen Wappen über der Mitte der Front angebracht ist. Im Hauptgeschoß die Kapelle, deren rechteckiger Hauptraum über 4 frei stehenden, pilastergeschmückten Pfeilern mit k r ä f t i g ausladendem Gebälk eine Kuppel trägt, dazu kurzer Altarraum und w Vorraum mit Kreuzgewölben. Die Front Putzbau mit Werksteinteilen, 4 schlanke jonische Pilaster tragen die Dachbrüstung, über ihr steigt inmitten des flachen Daches die Kuppel mit Tambour und Fensterkranz a u f , an den Ecken kleine Kuppellaternen, daneben als Vermittlung zu den Wohnhäusern 2 Seitenteile, 3 Fenster breit, mit hohem Giebel, von denen der ö den Altarraum, der w den Vorraum enthält. Die Dekoration in der schweren A r t des holländischen Bar., am Portal der Mitte eindrucksvolle Engelsköpfe. Rest. 1 9 1 4 — 3 7 - — H o c h a l t a r mit Bildwerk, in der Mitte T a u f e Christi, A . 18. J h . — Gestühl M. 18. Jh. — Ausmalung des Kuppelraums von Alb. Renne 1877. St. Salvatorkirche (ev.) in dem ehem. V o r o r t Petershagen. Ein älterer Bau 1660 abgebrochen. Nach W gerichteter verputzter Fachwerkbau, T u r m über der O F r o n t mit Haubenlaterne, 1695—97 von Bartel Ranisch erb., bei der Belagerung 1 8 1 3 verwüstet, 1826

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rest.; einfacher Saalbau mit flachgewölbter Holzdecke. — Große Orgel A . 18. J h . — A n der ganzen S W a n d reizvolles R o k . G e s t ü h l mit Baldachin, um 1 7 6 0 . — A l t a r (Gemälde Christi H i m m e l f a h r t ) , K a n z e l und T a u f e aus der Erbauungszeit. — B r u s t b i l d n i s d e s Lieutenant J a k o b G r u n w a l d t von Andreas Stech. Mennonitenkirche. G e f ä l l i g e r klassiz. Bau 1 8 1 8 — 1 9 am R a d a u n e kanal, fast ganz v o n hohen Linden überschattet. Rechteckiger Saal mit E m p o r e an der n Schmalseite. Außengliederung durch jonische Pilaster. SPITÄLER Heiliggeistspital. 1 3 3 3 als vorhanden e r w ä h n t ; 1 3 5 7 an die gegenwärtige Stelle verlegt. Aus dieser Zeit der spätgot. später leider verputzte Ziegelbau der zugehörigen K i r c h e . Flachgedecktes Sdi. lind 3seltig geschlossener C h o r mit K r e u z g e w ö l b e . Die SMauer beider in gleicher Flucht. — D i e H o s p i t a l g e b ä u d e nach wiederholter Erneuerung ohne künstlerischen W e r t , b m k w . nur ein gutes P o r t a l w o h l v o m N e u b a u 1647 (rest-, Figuren erneuert). Auf dem H o f ein hübsches „ K a n z e 1 h a u s" in Fachwerk (am Schornstein bez. 1695). E h e m . Elisabethspital. A n Stelle eines älteren „ E l e n d e n h o f " v o m Deutschen Orden unter Hochmeister K o n r a d v . Jungingen 1 1 9 4 gegr. Später unter städt. V e r w a l t u n g und mit der des Heiliggeistspitals vereint. Die urspr. zum Spital gehörige S t . E l i s a b e t h k i r c h e (seit 1793 ev. Garnisonkirche) baugeschichtlich interessant. Kleiner isch. spätgot. Ziegelbau v o m E . 1 4 . J h . , \ Joche Sterngewölbe. Strebepfeiler. D e r rechteckige C h o r 1846 (August Stiiler) bei Einrichtung zur Garnisonkirche erneuert. A m reizvollsten das schlanke 8eckis;e Tiirmchen über einer kleinen, aber hohen offenen V o r h a l l e an der W S e i t e ; die Gestaltung dem W B a u der wohl etwas älteren Dominikanerkirche (ev. Pfarrkirche) in Dirsdiau sehr ähnlich; V o r b i l d w a r die v o r 1 3 4 0 erb. nicht mehr erhaltene Kirche des Georeenhospitals in Thorn. — B a r . O r g e l , A . 18. J h . — Schöner "Weihwasserkessel, Bronze, I i . Jh., im Städtischen Museum. — Die H o s p i t a l g e b ä u d e schlichte Neubauten nach B r a n d 1 7 5 2 , voll. i7?4E h e m . 'Waisenhaus (Kinderhaus). Zunächst zum Elisabethhospital gehörig und von diesem 1 5 4 1 gegr.; 1 5 4 7 abgebrannt. 1549 N e u b a u auf Kosten des R a t s h e r r n Toh. C o n n e r t , vielleicht der älteste Renss.Bau in D a n z i g ; das Architekturgerüst noch mangelhaft, doch durch L a u b w e r k belebt, die Flächen geputzt; 1 9 1 6 abgebrochen, der Giebel und das schöne Portal am N e u b a u der Feuersozietät wieder angebracht. Heilig-Leidinam-Spital. 1 3 9 5 zuerst genannt, aber w o h l etwas älter. Damals in der Altstadt, süäter außerhalb der Mauern gelegen. 1 $77 im K r i e g gegen Stephan B a t h o r i zerst. Die K i r c h e , die allein baugeschichtliches Interesse verdient, 1 5 9 2 im A u f b a u , 1 5 9 6 voll.; flachgedeckter Ziegelbau, Sch. mit ;seitig geschlossenem C h o r . D e r einfache flachgedeckte, im rechten W i n k e l angebaute N F l ü g e l

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mit schlichter Giebelfront (daran Danziger Wappen in reicher Akanthuskartusche) 1687—88 von Bartel Raniscb. Turmbau über dem Chor 1694 ( 1 9 1 6 beschädigt), außerdem Dachreiter im W. — H o c h a l t a r in der jetzigen Form nach M . 18. J h . mit Gemälde (Kruzifix mit Maria Magdalena) von Andreas Stech, im Hintergrund Bild der Stadt Danzig, bez. 1696. — Schöne große R o k . O r g e l b ü h n e mit zahlreichen Wappen, bez. 1766. — A n der N W a n d des Chors großes allegorisches G e m ä l d e auf Leinwand (Christus und Moses), bez. 1648. Die Decken im Chor und Lhs. mit großen lehrhaften Darstellungen (Gesetz des Alten und Neuen Bundes) von Christian Friedr. v. Falckenberg, dem Verfasser des Malerbuches von 1724, bemalt, bez. 1709 ( 1 9 1 6 z . T . durch Blitzschlag beschädigt), — Tafelgemälde, Bildnisse Luthers und Melanchthons, beide bez. 1 5 3 4 , Cranach-Werkstatt; Bildnis des Reformators J a k o b Hegge gen. Finkenblock mit Hinweis auf die erste Predigt am Fuße des Hagelsberges 1 3 . 7. 1 5 2 2 ; hl. Simeon vor Kruzifix und phantastischer Jerusalemansicht von Barthol. Miltwitz. — Schön geschnitztes G e s t ü h l E . 1 7 . Jh. — Empore im Anbau mit reich geschnitzter Brüstung (Akanthusranken und Putten) aus der Erbauungszeit (1688). — 2 schöne A l t a r l e u c h t e r , Messing, bez. 1593. — Außen an der SSeite Kanzel in Verbindung mit breitem hölzernem geschnitztem Altanbau f ü r Gottesdienste im Freien, 1707. — P f a r r h a u s w an der Kirche, guter Giebelbau, bez. 1762. Ehem. St. Jakobsspital. V o m Deutschen Orden f ü r die „Schiffskinder" als D a n k f ü r die bei den K ä m p f e n um Gotland und bei der Verteidigung der Marienburg geleisteten Dienste bald nach 1 4 1 0 eegr. (Kapelle 1 4 1 5 gew.); Neubau nach der Zerstörung durch die Hussiten auf dem Neuen D a m m (Schüsseldamm) nach 1 4 3 3 ; nur noch der spätgot. Ziegelbau der ehem. St. Jakobskirche f 1437 gew., nach Brand 1636 durchgreifend erneuert) erhalten. Sch. und gestreckter rechteckiger Chor mit Holzdecke. Der quadr. W T u r m halb eingebaut. Nach schwerer Beschädigung der Kirche durch die Pulverexplosion 1 8 1 5 Instandsetzung und Übertragung der bar. Turmhaube von dem 1635 erb. Jakobstor. Die Kirche diente danach verschiedenen Zwecken profaner N a t u r . Ehem. Spend- und Waisenhaus (Spendhausgasse). Einfacher langgestreckter Bau, nur zweckdienlich, 1698—99 wohl von Barthel Ranisch, im 18. Jh. mehrfach erweitert (Kirche 1 7 5 3 ) . Rennerstift, A m Olivaer T o r . 1723 gegr. Feiner 2geschossiger Dreiflügelbau mit gebrochenem Dach und gutem Mittelportal; 1943 schwer beschädigt. ÖFFENTLICHE GEBÄUDE Rechtstädtisches Rathaus. A n der w Schmalseite des Langen Markts, die s Längsseite zur Langgasse gewendet, den M a r k t und die Straße beherrschend, beide sondernd und doch verbindend, eine städtebauliche Konzeption von vielseitigster Wirkung. Die künstlerische Idee gehört schwerlich dem Architekten des 1 . noch vergleichsweise unbedeutenden Baus, sie ist allmählich aus der Situation erwachsen, wobei der nach und nach erfolgten H ö h e r f ü h r u n g des unvergleich-

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lieh schönen T u r m s die Hauptrolle zufiel. I m Gegensatz zur Mehrzahl der deutschen Rathäuser ist das Danziger nicht zugleich K a u f halle, sondern ausschließlich Verwaltungsgebäude; es fehlt auch jeder Festssaal, f ü r die geselligen Zusammenkünfte diente der Artushof, während der Bau eines Kaufhauses aus handelspolitischen Gründen (Ausschaltung der Fremden) ganz unterblieb. Der 1 . Monumentalbau um 1380 von Hinrich Ungeradin. Im Grundriß ein Rechteck von 14 : 37,5 m Seitenlänge, zunächst nur 2geschossig, im Erdgeschoß Wachtstube, Stadtwaage (später im Grünen T o r ) und Vorratsräume (im Keller darunter Vorratsräume, wohl besonders für Wein) und im Obergeschoß Verwaltungsräume, w f ü r den Rat, ö f ü r die Schöffen. In der Mitte der SSeite der quadr. Turm, der zunächst nur bis zum Ansatz der späteren Ecktürmchen reichte und in 2 Räumen übereinander (sog. Kleiner und Großer Christopher) als Kapelle (seit 1427) und Archiv diente; der Abschluß mit spitzem Dach und U h r ist erst nach 1465 fertig gewesen, w o f ü r die schweren Jahre des 13jährigen Krieges gegen den Orden eine genügende Erklärung bieten. Bald darauf, nach dem raschen wirtschaftlichen Aufschwung, Erweiterung durch ein 2. Obergeschoß mit Ecktürmchen, Erhöhung des Turms und Aufsetzen der mächtigen Schildwand an der OSeite gegen den Langen Markt, 1486—92. Der künstlerische Wille zu monumentaler G e staltung überwiegt den Zweckgedanken, denn die hohe ö Schildwand mit ihren 4 spitzbogigen Blenden (Vorbild w a r das Hansehaus in Brügge) verdeckt nur den Dachgiebel, sie ist mit der Front an der Langgasse durch einen halben Staffelgiebel verbunden. Schlanke Spitzbogenblenden gliedern auch den 3geschossigen A u f b a u des Turms und erinnern mit den Ecktürmchen an den Thorner R a t hausturm und die Beifriede flandrischer Städte. Nach dem Brand 1 5 5 6 erhielt der T u r m durch den Zimmermeister Dirk Daniels aus Zieriksee in der holländischen Provinz Seeland den herrlichen Renss.Helm mit dem mehrgeschossigen A u f b a u und dem lebhaft gegliederten Umriß (bez. 1560, rest. 1666 und 1854—56); auf der Spitze eine aus K u p f e r getriebene, geharnischte und gekrönte Figur als Wetterfahne, 1 5 6 1 voll, (wohl König Sigismund Augustus von Polen, rest. und z . T . verändert 1595, 1666, 1707—09 und 18^4), das Ganze urspr. mit grüner Farbe gestrichen und reich vergoldet, Glockenspiel von Johann Moor aus Herzogenbosch. 1562 Krönung der O F r o n t durch eine zierliche steinerne Brüstung mit den Wappen der Stadt, Polens und Westpreußens sowie durch fein abgestimmte Haubenlaternen auf den Ecktürmchen. Nirgends sonstwo sind got. und Renss.Formen eine gleichgelungene Verbindung eingegangen. Umfassender Umbau und neue Erweiterung durch die Hofbauten (3 Flügel um den kleinen rechteckigen H o f hinter dem W T e i l des alten Hauptbaus) 1 5 9 3 — 9 6 . Für die Schauseiten wurde nach Z u mauerung der got. Fenster und Spitzbogenblenden die Einfügung der großen rechteckigen Fenster in den 3 Hauptgeschossen bestimmend. Die Fronten sicherlich ehem. bemalt. Das Äußere erhielt später nur noch eine Veränderung an der SSeite durch ein neues Portal mit doppelarmiger Freitreppe in kräftigen bar. Formen, 1766—68 von Daniel Eggert. — Auch f ü r den Charakter des Inneren wurden die

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letzten Jahre des 16. Jh. entscheidend, ebenso erfolgte die W ö l b u n g der K e l l e r erst damals. — D i e H a u p t r ä u m e im 1. Obergeschoß. M a n betritt v o n der T r e p p e aus die D i e l e . Ihre Ausstattung im wesentlichen um 1685; D e c k e n g e m ä l d e (die Eintracht, umgeben von einem R i n g mit den 18 W a p p e n der 168y im A m t befindlichen R a t m a n n e n ) v o n Jakob Liscornet d. }. (sehr überarbeitet). Reich geschnitzte W e n d e l t r e p p e mit H ä n g e b ü h n e . — A n der O S e i t e das hierher versetzte P o r t a l v o m H a u s e Brotbänkengasse 1 1 , es f ü h r t z u m ehem. S i t z u n g s s a a l der Schöffen, später Sitz des „Weltgerichts", ein früher mit den Bildnissen der polnischen K ö n i g e reidi ausgestatteter R a u m , der ehem. eine monumentale H o l z d e c k e hatte, aber leider 1 8 4 1 — 4 2 das heutige G e w ö l b e erhielt (die W a n d bilder 1 8 9 3 — 9 6 von Ernst Räber, Hermann Prell und Carl Röchling). — W der Diele die S o m m e r r a t s s t u b e , die zu ihr führende T ü r besonders a u f w e n d i g geschnitzt, am krönenden A d l e r das W a p p e n Johann Sobieskis. Z u r urspr. aus der Z e i t v o n 1 5 9 3 — 9 6 stammenden Ausstattung des nicht großen, aber in edler Pracht gehaltenen Raums, deren E n t w u r f nur auf ]oh. Vredeman de Vries zurückgehen k a n n , gehören die feine W a n d t ä f e l u n g mit den S i t z b ä n k e n (unter ihnen Aktenschränke), der mächtige, sehr reich behandelte K a m i n mit dem großen W a p p e n der S t a d t (bez. 159^) v o n Wilhelm Bart, die T ü r e n (bez. 1596) in eingelegter A r b e i t und über dem umlaufenden, sehr zierlich geschnitzten Gesims (bez. 1595) die 7 allegorischen G e m ä l d e (159?) v o n Johann Vredeman de Vries (Architekturstücke mit antithetischen Darstellungen: Gottesfurcht und Götzendienst, Weiser R a t und Unbesonnenheit, G e r e c h t i g k e i t u n d U n g e r e c h t i g k e i t , S t a n d h a f t i g k e i t u n d U n b e ständigkeit. Freiheit und S k l a v e r e i . Eintracht und Zwietracht, d a z u an der N W a n d das Jüngste Gericht). D i e urspr. Decke 1608 durch eine besonders reich behandelte geschnitzte Decke mit größeren und kleineren allegorischen G e m ä l d e n ersetzt. D i e virtuose Schnitzarbeit und die großen hängenden Z a p f e n v o n Simon Herle, die G e m ä l d e v o n Isaak v. d. Block. In der Mitte in einem großen O v a l T r i u m p h b o g e n in Weichsellandschaft, darüber Ansicht der S t a d t D a n z i g mit dem polnischen A d l e r und der H a n d Gottes, die den Rathausturm h ä l t ; unten Ansicht des A r t u s h o f s nach dem U m b a u v o n 1552. Eine abermalige U m g e s t a l t u n g erfolgte 1764, aus dieser Z e i t die kostbare W a n d b e s p a n n u n g aus rotem geschorenem italienischem Sammet und die allegorischen G e m ä l d e mit weiblichen Figuren v o n Andreas Schoeberg in goldenem R o k . R a h m e n zwischen den älteren Bildern v o n Vredeman de Vries. — N dahinter die gewölbte W i n t e r r a t s s t u b e in einfacherer Ausstattung 2. H . 16. Jh. ( 1 7 5 7 und 1844 rest.) mit mächtigem K a m i n aus verschiedenfarbigem M a r m o r , nach dem W a p p e n auf der Brust des Adlers am ersten Gewölbeschlußstein aus der Z e i t K ö n i g Heinrichs 1 5 7 3 — 7 4 . Mehrere G e m ä l d e 1 6 1 1 — 1 4 v o n Isaak v. d. Block, u . a . eines mit Ansicht des Langen Markts, bez. 1 6 1 1 ( K ö n i g A r t u s erm a h n t sterbend seine Söhne zur Eintracht); Stadtbild (übermalt) w o h l von Adolf Boy. — A n der Fensterseite prächtige B a n k mit geschnitzten L ö w e n auf den Seitenlehnen v o n Simon Herle (um

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1 5 9 5 ) , u r s p r . in d e r S o m m e r r a t s s t u b e . — D i e R ä u m e i m 2. O b e r g e s c h o ß a l l g e m e i n n i c h t z u g ä n g l i c h . Ü b e r d e r W i n t e r r a t s s t u b e die a l t e K ä m m e r e i , z u d e r eine reich g e s c h n i t z t e T ü r aus d e m F e r b e r schen H a u s e ( L a n g g a s s e 28) f ü h r t ; K a m i n b e z . 1 5 9 4 u n d schön g e täfelte T ü r bez. 1607; W a n d v e r t ä f e l u n g ; großes G e m ä l d e in s e g m e n t f ö r m i g e m R a h m e n v o n Anton Möller (Zinsgroschen mit A n sicht des L a n g e n M a r k t s u n d d e r L a n g g a s s e ) ; dieses u n d 3 gleicha r t i g e G e m ä l d e , v o n d e n e n n u r noch 2 sich i m S t a d t m u s e u m e r h a l t e n h a t t e n , u r s p r . in d e r K ä m m e r e i des E r d g e s c h o s s e s . 4 a l t t e s t a m e n t l i c h e G e m ä l d e CGeschichte N o a h s , S i n t f l u t , T u r m b a u z u B a b e l ) v o n Isaak v. d. Block. — I m K l e i n e n C h r i s t o p h e r , d e r e h e m . K a p e l l e , b m k w . Reste v o n spätgot. W a n d g e m ä l d e n k l e i n e n M a ß s t a b e s , u. a. M a r t e r des h l . E r a s m u s u n d K r e u z i g u n g s g r u p p e , 2. V . 1 5 . Jh. A l t s t ä d t i s c h e s R a t h a u s . D e r 1. B a u 1 3 8 2 m i t G e n e h m i g u n g des H o c h m e i s t e r s W i n r i c h v . K n i p r o d e e r b . ; 1^87 v o l l s t ä n d i g e r N e u b a u b e g . , 1^88 i m R o h b a u f e r t i g , 1 5 9 5 v o l l . V o r z ü g l i c h e r Z i e g e l bau m i t W e r k s t e i n t e i l e n nach holländischer A r t . V o n g e f ä l l i g e r E r s c h e i n u n g , 2 Geschosse hoch, an der O F r o n t m i t zierlichem Giebel, v o n 2 hintereinander angeordneten Satteldächern überdeckt, a u f d e m v o r d e r e n ein h o h e s , s c h l a n k e s k u p f e r g e d e c k t e s T ü r m c h e n . I m I n n e r n a n d e r O S e i t e d u r c h g e h e n d e r g r o ß e r S a a l ( s t a r k rest.) m i t k a s s e t t i e r t e r D e c k e u n d 2 K a m i n e n (2 B ü r g e r m e i s t e r b i l d n i s s e v o n Andr. Stech a u s M u s e u m s b e s t a n d ) . I m m o d e r n e n T r e p p e n h a u s e i n i g e B a u t e i l e a u s D a n z i g e r H ä u s e r n e i n g e b a u t ; u. a . b m k w . S t e i n p o r t a l , b e z . 1 ^ 1 7 . i n f e i n e n R e n s s . F o r m e n u n d g r o ß e reiche D i e l e n a r k a t u r aus der Langgasse. Einige beachtliche G e m ä l d e an der D e c k e der D i e l e und im K a b i n e t t neben d e m g r o ß e n S a a l (Passion); h i e r a u c h 12 B i l d e r m i t a l l e g o r i s c h e n F r a u e n g e s t a l t e n u n d k l e i n e n Boy, D a r s t e l l u n g e n aus d e m L e b e n C h r i s t i , v i e l l e i c h t v o n Adolf d e m L e h r e r u n d S c h w i e g e r v a t e r des Andreas Stech, f e r n e r K a m i n , holzgeschnitzte T ü r e n und Gesimse (1642). A r t u s h o f . Ä l t e s t e E r w ä h n u n g 1 3 * 0 ; w o h l nach englischem V o r b i l d (die A r t u s s a g e s t a m m t d o r t h e r ) f ü r g e s e l l i g e Z u s a m m e n k ü n f t e d e r K a u f m a n n s c h a f t g e g r . , d i e sich z u g e s c h l o s s e n e n G e s e l l s c h a f t e n , d e n sog. „ B a n k e n " , z u s a m m e n t a t . Seit 1742 Börse. — W ä h r e n d der älteste B a u w o h l a u f K o s t e n des „ g e m e i n e n K a u f m a n n s " e r b . w a r (die f r ü h e r e A n n a h m e , d a ß er a u s s c h l i e ß l i c h v o n d e r G e o r g e n - B r ü d e r schaft e r r i c h t e t sei, findet in d e n U r k u n d e n u n d N a c h r i c h t e n d e r Z e i t k e i n e S t ü t z e ) , ist d e r n a c h B r ä n d e n 1 4 7 6 — 7 7 e r r i c h t e t e N e u b a u v o n der S t a d t erbaut w o r d e n , 1481 voll. Lichter Saalbau v o n 3 X 3 J o c h e n m i t S t e r n g e w ö l b e n a u f 4 s c h l a n k e n G r a n i t p f e i l e r n , in d e r M i t t e b r e i t e r als i n d e n S e i t e n ( B e n u t z u n g d e r ä l t e r e n G r u n d m a u e r n ) . D i e A n l a g e nach A r t der O r d e n s r e m t e r , aber wesentlich w e i t r ä u m i g e r u n d v o r a l l e m e r h e b l i c h h ö h e r als eines dieser V o r bilder. D i e G r a n i t p f e i l e r , ihre Basen u n d Kapitelle, nicht alle u n t e r e i n a n d e r g l e i c h , s t a m m e n w a h r s c h e i n l i c h aus d e r 1 4 5 4 z e r s t . O r d e n s b u r g . D i e G e w ö l b e w o h l s c h o n u r s p r . , s p ä t e s t e n s seit d e m 16. J h . durch k r ä f t i g e H o l z b a l k e n v e r a n k e r t (wie in zahlreichen Kirchen des O s t s e e g e b i e t e s ) . D i e s e b e i d e r l e t z t e n R e s t . 1 9 3 1 — 3 4 unh i s t o r i s c h d u r c h d ü n n e , v e r g o l d e t e (!) E i s e n a n k e r e r s e t z t . V o n

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den Außenseiten hat nur die O F r o n t an der Brotbänkengasse ihr spätgot. Aussehen ungefähr bewahrt, aber durch die Rest, von 1840 im Charakter verändert. Die SFront am M a r k t , die sich ganz in die Flucht der Bürgerhäuser e i n f ü g e sich aber durch größere Breite zu beherrschender Wirkung bringt, enthält nur noch die 3 hohen spitzbogigen Fenster des spätgot. Baus. Ihre Sproßenteilung (urspr. je 28, jetzt nur 18 Felder!) in zu großen Abmessungen erneuert, 'wodurch der Eindruck der Fassade sehr leidet. V o n dem Umbau mit Schneckengiebel, 1552, geben die Gemälde von Anton Möller und Isaak v. d. Block im Rathaus eine gute Vorstellung. Der heutige Zustand Ergebnis der durchgreifenden Erneuerung 1616—17, vermutlich von Abraham v. d. Block. Die ehem. Ziegelfassade geputzt und zu Quadern aufgeteilt; in der Mitte breites Portal aus hellem Sandstein, mit einzelnen farbigen Marmoreinlagen und Brustbildnissen in Rundnischen (vermutlich Sigismund I I I . und Wladislaw I V . aus dem Hause Wasa); über den Fenstern ein Obergeschoß nach A r t einer hohen Attika, aber von rechteckigen Fenstern und Nischen durchbrochen und von Pilastern gegliedert, mit waagerechter Balusterbrüstung; das Dach darüber abgewalmt. Zwischen den got. Fenstern 4 Standbilder von Scipio Africanus, Themistokles, Camillus und Judas Makkabäus, darüber in den Nischen des Obergeschosses Justitia und Fortitudo, auf der Spitze des Daches die Abundantia (1792 erneuert). Der vorhandene Beischlag bis zur jüngsten Rest, mehrfach verändert (1839, 1882) und durch Stücke anderen Ursprungs ergänzt. — Die innere A u s s t a t t u n g von malerischem Reichtum und hohem künstlerischem Werte. Trotzdem die einzelnen Banken die Auftraggeber waren, ist der Gesamteindruck ein einheitlicher, da die Täfelung der den einzelnen Banken zugeteilten Wandabschnitte (urspr. in kräftigen Farben bunt bemalt!) im gleichen Geist und innerhalb kurzer Frist, wenn auch von verschiedenen Künstlern, ausgeführt wurde. Voran ging die Reinholdsbank I J 3 1 , es folgte 1 5 3 4 die Christopher-Bank, 1536 die Marienbürger-Bank und 1538 die Drei-Königs-Bank. Die alten Sitzbänke selbst, die sicherlich Meisterstücke waren, leider nicht erhalten. — In der SWEcke die R a t s b a n k (bis 1 5 3 0 Drei-KönigsBank, 1650—1730 öffentliches Schöffengericht, 1713—93 wieder Drei-Königs-Bank). T ä f e l u n g in eingelegter Arbeit 1568. Im Fries darüber Malerei, Tugenden und Gerichtsdarstellungen mit Beischriften. Im oberen Wandteil großes G e m ä l d e , Orpheus unter den Tieren, in weiträumiger Architekturdarstellung, hödistbezeidinend f ü r die Renss.Stimmung, von Johann Vredeman de Vries 1594, der plastisch vortretende Hirschkopf mit echtem Geweih von Simon Herle (die überall auch sonst verwendeten echten Geweihe sind eine Eigenart der Ausstattung; anscheinend w a r der Wunsch, bedeutsame Jagdtrophäen zu verwenden, auch f ü r die Wahl der bildlichen Themen maßgebend). In der Ecke zum Fenster gutes holzgeschnitztes überlebensgroßes S t a n d b i l d des hl. J a k o b u s d. Ä., um 1485; urspr. wohl der Schiffer-Bank gehörig, die ihren Platz zwischen den beiden ö Granitpfeilern hatte. — In der Mitte der W W a n d C h r i s t o p h e r - o d e r L ü b i s c h e - B a n k . Täfelung

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1534, hervorragendes Schnitzwerk von Meister Paul, namentlich die Köpfe an den Kapitellen von vollendetem Ausdruck. Statt des verlorengegangenen plastischen Frieses (sehr gerühmter Triumphzug) gemalter Fries 1856, ebenso an der Reinholds-Bank. Standbild des Saturn von Adrian Karffycz 1533 (urspr. an der Reinholds-Bank, gehörte zu einer Reihe von 7 Planetenfiguren). 3 halbrunde G e m ä l d e (sog. „Rundele"), Gottvater, Jephta von seiner Tochter begrüßt, Loth und seine Töchter, von Lorenz Lauenstein 1534, die vortrefflich geschnitzten Rahmen von Meister Paul. Großes S t a n d b i l d des hl. C h r i s t o p h , im Mantel noch ganz got. Faltengebung, die Rüstung reich mit Renss.Ornamenten, die Haltung ähnlich zwiespältig, obwohl die Beinstellung ganz im modernen Sinne durchgeführt ist, die weit ausgreifende Armbewegung voll Schwung, von Meister Paul 1542. Darunter Konsole, bez. 1546; dahinter 1931 wiedergefundenes und rest. großes Wandgemälde (Erschaffung Evas, Sündenfall und Vertreibung aus dem Paradies, darüber Dreifaltigkeit als Gnadenstuhl) von Meister Sebastian 1567. — In der N W Ecke R e i n h o l d s - B a n k . Täfelung ähnlich der vorigen, von Adrian Karffycz 1 5 3 1 — 3 4 . 4 halbrunde Gemälde wieder in reich geschnitzten Rahmen: Lukretia, Markus Curtius, Hinrichtung eines Verbrechers, Diana und Aktäon, von Maler Georg 1 j 3 1 — 3 4 ; in der Mitte, zwischen den 2 zuerst genannten ein größeres Gemälde als Ersatz eines verlorengegangenen, 1850 von Eduard Friedrich Meyerheim. Im Bogenfeld Wandgemälde, Kampf der Horatier und Curiatier von Andreas Stech 1690; darunter liegender Hirsch mit echtem Geweih, zu seinen Seiten je 2 Stechzeuge, bmkw. Stücke gegen 1 5 1 0 . — An der NWand die Musikempore, sog. „ P f e i f f e r k a m m e r " , bez. 1 J 9 3 (rest. 1690 und E. 18. Jh.). — Daneben der S c h e n k t i s c h mit Zinnbeschlag, bez. 1592. — Prachtvoll geschnitztes Hochrelief, der hl. G e o r g zu Pferde im Kampf mit dem Drachen, unter spätgot. Baldachin, um 1485 (1830 rest. und neu gefaßt). — In der NOEcke ein 12 m hoher O f e n aus bunten Kacheln, mit verschiedenen Brustbildern, ein Meisterwerk des Töpfers Georg Stehener 1545—46. — Am NEnde der OWand D r e i K ö n i g s - B a n k (sie stand urspr. am SEnde der WWand. A.n der OWand zunächst nur Marienbürger-Bank; seit 1 7 1 3 der ältere Zustand wiederhergestellt). Täfelung um i n i - Gemalter Fries mit einziehenden Kriegern, nur der linke Teil noch alt, 1555. Darüber 2 bmkw. G e m ä l d e : 1 . Ein großes Dreimasterschiff mit Heiligen und Dreifaltigkeit, die S e e m a c h t D a n z i g s im Schutze Gottes und der Hl. darstellend (fälschlich als „Schiff der Kirche" bez.), die in der linken oberen Ecke dargestellte Stadt sicherlich nicht die schon 1454 zerst. Ordensburg, gegen 1490 für die Schifferbank angefertigt, die vor der Marienbürger-Bank (s. u.) stand. 2. B e l a g e r u n g v o n M a r i e n b u r g 1460 durch die Danziger. Auf den Mauern der Stadt, die von O her gesehen ist, die bez. Figur des Bürgermeisters Blume; das gut erhaltene Gemälde war 1487 zum Aufhängen fertig. Zwischen den Bildern überlebensgroßes S t a n d b i l d der M u t t e r g o t t e s A. 18. Jh. Darüber W a n d b i l d , Jagd der Diana, mit Hirsch im Hochrelief, wohl

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I J 8 9 , 1862 erneuert. — In der Mitte der O W a n d M a r i e n b ü r g e r - B a n k . Täfelung 1 J 3 5—40 von Adrian Karffycz. Gemaher F r i e s , Triumph des Königs Kasimir von Polen, grau auf gelb, von Lukas Ewert i}8f. Standbild des Königs in Lebensgröße, aus H o l z geschnitzt. Gemalte B r u s t b i l d e r Christi (bez. 1 5 4 1 ) und Maria sowie 2 halbrunde G e m ä l d e , Tötung des Holofernes; Belagerung von Marienburg 1460, mit WAnsicht der Burg in frei erfundener Landschaft, alle 4 von Martin Schoninck 1 5 3 6 — 4 1 , ihre reich geschnitzten Rahmen von Adrian Karffycz. Wandbild, Diana und Aktäon, mit vollrund hervortretenden Hauptgestalten, 1589. — In der SOEcke S c h ö f f e n b a n k (E. 1 6 . — M . 1 7 . J h . und 1 7 1 3 — 9 3 ) . Täfelung von strenger Anlage, mit feiner eingelegter Arbeit, bez. 1588. Im gemalten Fries allegorische Gerichtsdarstellungen und Wappen der 1 2 Schöffen von 1588, von Anton Möller, bez. 1588. Darüber das riesige Hauptwerk Anton Möllers, bez. 1602 und 1603, Jüngstes G e richt in eigenartiger allegorischer Auffassung, das Figürliche ganz im Sinne der niederländischen Romanisten, doch in der drängenden Fülle der Gestalten und der gedanklichen Überladung durchaus deutsch bar. — Alle Wandtäfelungen und Gemälde mehrfach rest. ( 1 8 5 2 — 6 3 , 1900). — A n der W W a n d D a n z i g e r R e n s s . S c h r ä n k e . — V o m Gewölbe hängen 4 S c h i f f s m o d e l l e herab, das älteste ein Zweidecker mit 52 Geschützen und Danziger Wappen, M . 1 7 . J h . (Takelage, wie auch bei den übrigen größtenteils erneuert). In der Mitte ehem. marmornes Standbild des Königs August III. von Polen in röm. Tracht von ]oh. Heinrich Meißner 1 7 5 5 ; später im Stadtmuseum. Das Haus Lange M a r k t N r . 43, rechts neben dem A r t u s h o f , mit Portal um 1600 und schön geschnitzter T ü r , wurde 1 7 1 1 als Schöffenhaus erworben und ganz umgebaut; 1901 im Erdgeschoß als „Danziger Diele" eingerichtet. Ausstattung zusammengetragen. Das Gemälde an der Decke aus einem Haus in der Hundegasse, stark erneuert, Darstellungen aus dem Alten Testament. Schöne Treppe, 3 Schiffsmodelle des 18. J h . , b m k w . Z u n f t - u n d I n n u n g s Altertümer. Brunnen v o r dem A r t u s h o f . 1633 aufgestellt. Auf der oberen Schale Neptun, Erzguß, 1 6 1 2 — 1 5 von Peter Husen. Diese Teile allein alt. Das vierpaßförmige Becken und der Brunnenstock, also die gesamte Steinmetzarbeit, in prächtigen Rok.Formen durch Job. Karl Stender 1 7 5 7 — 6 1 erneuert, das schöne Eisengitter 1634. Zeughaus. 1600—05 von Hans Strakofski erb. (urkundlich gesichert). Die plastische Dekoration von Wilhelm Bart und Abraham v. d. Block. Dem Entwurf könnte eine Skizze des Johann Vredeman de Vries zugrunde liegen. Der gewöhnlich genannte Anton van Obbergen kommt kaum in Frage. Großartiger Monumentalbau in Badestein mit Sandsteingliederungen, höchst wirkungsvoll die Jopengasse abschließend, das reifste und bedeutendste Renss.Werk im deutschen Ostseegebiet. Rechteckiger Bau von 2 hohen Geschossen, innen 36 : 4 9 , 3 m, im Erdgeschoß urspr. ein mehrschiffiger weiter Raum von 4 : 6 Jochen; auf stämmigen 4eckigen Granitpfeilern gratige Kreuzgewölbe, die an den Fronten wegen der zahlreichen Öffnungen

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z u T o n n e n g e w ö l b e n mit Stichkappen u m g e w a n d e l t sind. I m O b e r geschoß der Länge nach 4 Säle nebeneinander. Dementsprechend 4 Satteldächer, die an der O - und W S e i t e von reich in niederländischer Weise mit B a n d - und Beschlagwerk verzierten Giebeln abgeschlossen w e r d e n ; an jeder Front 2 P o r t a l e ; die Fenster v o n Steinkreuzen geteilt. D i e W F r o n t z u m K o h l e n m a r k t verhältnismäßig einfach, sehr prächtig die O F r o n t z u r Jopengasse in geschickt aus der Situation entwickelter G l i e d e r u n g ; v o r den 2 äußeren Giebeln 8eckige T r e p p e n t ü r m e (vorzügliche Wendeltreppen) mit phantasievollen, k r ä f t i g umrissenen H a u b e n , die Achsen der Portale, Fenster und G i e b e l gegeneinander verschoben, v o r dei Mitte ein zierliches B r u n n e n h a u s , v o n P f e i l e r n getragene K u p p e l , darüber an der Fassade eine Nische mit Standbild der M i n e r v a . Gründliche Instandsetzung 1887 und 1 9 1 1 . D i e Werksteine, urspr. gemalt und vergoldet, in umfassender Weise erneuert. D i e unter rundbogigen Ö f f n u n g e n ehem. weitvorschießenden k u p f e r v e r g o l d e t e n Wasserspeier der Dachrinnen zurückgezogen. N neben d e m Z e u g h a u s das ehem. L a b o r a t o r i u m z u r H e r stellung v o n P u l v e r u n d M u n i t i o n ( „ A p o t h e k e " ) . Stattlicher Giebelbau in f r ü h b a r . F o r m e n , 1636. Kleines Z e u g h a u s . 1 6 4 3 — 4 5 v o n Georg Strakofski erb., v o r z ü g l i c h e r einfacher Z w e c k b a u . 2 langgestreckte R ä u m e m i t je 1 Satteldach. A n der O S e i t e 2 h o h e P o r t a l e , dazwischen D a n z i g e r W a p p e n , bez. 1645. Georgshalle (Schießhalle der St. Georgenbrüderschaft). U r k u n d l i c h als „ G e m a c h " oder auch als „ S o m m e r g e m a c h " auf d e m „ S c h i t z g a r t e n " bez.; N e u b a u an Stelle eines älteren „ G e m a c h e s " 1 4 8 7 — 9 4 . Spätg o t . 2geschossiger Z i e g e l b a u v o n 14 m i m Q u a d r a t , m i t k r ä f t i g e r Blendengliederung u n t e r gepaarten R u n d b ö g e n zwischen E c k t ü r m chen, m i t Z i n n e n k r a n z abgeschlossen; urspr. v e r m u t l i c h g e p u t z t u n d bemalt. D i e Bedachung ein 4seitiges P y r a m i d e n d a c h , auf der Spitze ein Türmchen mit k u p f e r v e r g o l d e t e r Figur des hl. G e o r g auf dem Drachen, w o h l 1 5 9 1 , (1832 abgebrochen, 1882 ungeschickt erneuert, aber m i t alter Figur, die falsche B e k r ö n u n g der E c k t ü r m c h e n 1898). A l s „ r e g i r s m a n n " , auch als „ b a u m e i s t e r " (die ständige m a . Bezeichnung f ü r den nichttechnischen Bauleiter) w i r d der M ü n z m e i s t e r H a n s G l o t a u genannt. D e r Bau lag urspr. zwischen der inneren u n d äußeren M a u e r , innerhalb deren sich die Schießbahn b e f a n d . Seit 1578 v o m R a t f ü r andere Z w e c k e verpachtet, i m 17. Jh. W o l l m a g a z i n , w ä h r e n d des 19. Jh. (seit 1803) H a u p t w a c h e ; seit 1905 als Durchgang u n d L a d e n eingerichtet. Städtisches G y m n a s i u m , Lastadie 2. „ A r t i u m L i b e r a l i u m Studiis S a c r u m " . Schöner Z i e g e l b a u , 1837 auf ausdrücklichen W u n s c h des K r o n p r i n z e n Friedrich W i l h e l m (IV.) statt der urspr. beabsichtigten A u s f ü h r u n g im „griechischen Stil" nach E n t w u r f v o n Karl Friedrich Schinkel in „deutschem S t i l " errichtet. T h e a t e r . 1 7 9 8 — 1 8 0 1 v o n Stadtbaumeister Carl Samuel Held. D i e H a u p t f r o n t dorischer Säulenbau, ü b e r d e m Z u s c h a u e r r a u m flache K u p p e l . N a c h V e r ä n d e r u n g 1904 N e u b a u 1936 u n t e r A n l e h n u n g an den alten Bau.

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Große Ordensmühle am Radaunekanal. G o t . Ziegelbau unter hohem Satteldach, als ma. Wirtschaftsbau sehr b m k w . , jüngst fast ganz erneuert. — Daneben das G e w e r k h a u s d e r M ü l l e r , Fachwerkbau 1 7 5 4 ; 1894 auf die Spitze der Radauneinsel versetzt und erheblich erneuert. Durchfahrt und Portal gefällige Holzbauten 1684. WOHNBAUTEN Bürgerliche Wohnbauten. Das Stadtbild Danzigs verdankt seinen einheitlichen Charakter im wesentlichen den Bürgerhäusern, die durch Jahrhunderte ihre Eigenart mit nur geringen Abwandlungen bewahrt haben. Schmale, hohe Giebelhäuser, einige nur 2, die meisten 3 Fenster breit, 4 Geschosse hoch. Der Grundriß ist der des niederdeutschen Kaufmannshauses, anders als in Lübeck, aber ganz ähnlich dem am Niederrhein und in Flandern: auf tiefgestrecktem Baublock ein quergeteiltes Erdgeschoß, im Vorderhaus die hohe Diele, im Hinterhaus (häufig in erhöhter Lage über dem Keller) der Geschäftsraum des Kaufherrn (vgl. Jopengasse 8), zwischen beiden die Treppe, die urspr. immer eine Wendeltreppe war. Im 1. Obergeschoß die gleiche Teilung in 2 Wohnräume, dazwischen Treppe und Küche; Beleuchtung der T r e p p e und Küche nur durch Oberlichter im Dach. Im H o f hinter dem Haus meist ein schmaler Seitenflügel, der gegebenenfalls die Verbindung mit einem Hinterhaus herstellt, das einen besonderen Eingang v o n der rückwärtigen Parallelstraße hat. Im Seitenflügel untergeordnete R ä u m e , auch die Küche wurde später hierher verlegt, im Hinterhaus vornehmlich die Stallungen. Kellerzugang von der Straße aus, w o d u r d i unsdiöne Vorbauten entstehen, denen dann der „Beischlag" (s. u.) die künstlerische F o r m gibt. Dieser T y p u s ist in vollem U m f a n g e nirgends mehr rein erhalten, doch an zahlreichen Beispielen in der Grundlage zu erkennen. Den besten Eindruck der urspr. F o r m bietet trotz mancher Entstellung Langgasse 35 (1569), w o Diele, Treppenanlage und hintere Kontorstube gut erkennbar sind; neben der Kontorstube ein Gang, der zum Hof f ü h r t . Auch Jopengasse 8 zeigt, wenn auch entstellt, die alte Aufteilung. Diese einfache G r u n d r i ß f o r m wurde im 1 7 . und 18. J h . nach dem Muster anderer niederdeutscher Hausanlagen abgewandelt, indem die T r e p p e mit geradem Lauf bis in die Diele vorgeschoben wurde und neben dieser 1 — 2 kleinere Kontorstuben Platz fanden, die 2geschossig ausgebildet wurden und deren Obergeschoß, die sog. „Hangestube", mit einem Zwischengeschoß über der hinteren Kontorstube in Verbindung stand. Dieser entwickelte T y p u s ist im Hause Heiliggeistgasse 77 (Front 1 5 7 3 , Diele 18. Jh.) und in schönster F o r m im Uphagenhaus (1776), Langgasse 1 2 , erhalten. V g l . im übrigen mehrere gute Stiche von Johann Carl Schultz M. 19. J h . Das 19. J h . hat durch U m - und Einbauten die alten Dielen bis auf wenige Ausnahmen verdorben, besonders ungünstig haben die Ladenausbauten gewirkt. — Auch die Fassaden der Danziger Häuser haben v o m Ma. bis zum E. 1 8 . J h . eine gleichartige Grundhaltung bewahrt, nur die Bauzierate und die Giebelformen haben gewechselt. Im Gegensatz zu anderen niederdeutschen Hausformen, bei denen die Ober-

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geschosse urspr. nur als Speicherräume dienten, wie z. B. in Stralsund, scheint in D a n z i g meist schon sehr früh mindestens i W o h n geschoß über dem Erdgeschoß vorhanden gewesen zu sein. Die A n lage eines besonderen Speicherviertels auf der Speicherinsel ermöglichte auch die spätere Benutzung der Obergeschosse zu W o h n zwecken, so daß die alten Häuser bei steigender Einwohnerzahl nach Aufstocken oder Ausbau der oberen Geschosse ausreichend Platz boten, m i t ein G r u n d für den bezeichnenden Wechsel gerade der Giebelformen. 1. Ma. Häuser sind wenig erhalten. Die meisten zunächst w o h l in Fachwerk. Das bedeutendste Werksteinhaus des Ma., das einzige, von dem wir genauere Kenntnis haben, das ehem. Haus der Familie Schlief!, Brotbänkengasse 14, abgebrochen. Die sehr reich verzierte Front (um 1520) auf der Pfaueninsel bei Potsdam wieder aufgebaut, die beiden Wohngeschosse mit je 3 weiten Fenstern geöffnet, das Dach über 3 niedrigen Speichergeschossen m i t Zinnen abgeschlossen. Einige Ziegelbauten v o m Ausgang des Ma. haben sich erhalten. D e r älteste v o n 1451, F r a u e n g a s s e 1, mit hohen Spitzbogenblenden und Zinnenkrone. — Frauengasse 12, E. 15. Jh., stark erneuert. — B r e i t g a s s e 75, schlecht erhalten und überstrichen. — Besser erhalten K l e i n e H o s e n n ä h e r g a s s e 9—11 (A. 16. Jh.) in senkrechter Richtung k r ä f t i g gegliedert, die Blenden unter gepaarten Rundbögen, die Giebel m i t halbrunden Wimpergen oder geschweiften Abschlüssen. — In ähnlicher Gliederung das ehem. P f a r r h a u s der Marienkirche mit W a p p e n des Pfarrers M o r i t z Ferber (später Bischof v o n Ermland), 1518 (Portal und Wappenumrahmung 1715 umgearbeitet). 2. Die große Mehrzahl der künstlerisch b m k w . Häuser entstand 2. H . 16. Jh. und A . 17. Jh.; die G r u n d f o r m des schmalen und hohen Giebelhauses wurde niemals verlassen. Charakteristisches Beispiel der Putzbau Langgasse 45, urspr. natürlich farbig. Gegen E. des Jh. steigern sich die niederländischen Einflüsse, die im 17. Jh. durchaus überwiegen. D e r Ziegelbau k o m m t jetzt wieder stärker zur Geltung, der durch reich verzierte Werksteingliederungen eine kräftige Belebung erhält. Schönstes erhaltenes Beispiel Elisabeth-KirchGasse 3. — In dieser Periode wird v o r dem Erdgeschoß ein 3 bis 4 m breiter V o r b a u oder B e i s c h l a g , der mit 3 — 1 0 Stufen gegen die Straße erhöht ist, allgemein üblich. Er ist m i t dem Kellerzugang verbunden gewesen. Nachdem schon in der Spätgot. der erhöhte Platz v o r den Häusern in einigen Fällen durch schmale, hohe sog. Wangelsteine (Beispiele im Museum) abgesondert war, wird der Beischlag jetzt durch eine waagerechte steinerne Brüstung oder ein geschmiedetes Eisengitter abgeschlossen, sofern er nicht gar die F o r m einer „Auslucht" oder einer A r t Laube annimmt. Die Regenabfallrohre werden auf den Seitenmauern des Beischlags weitergeführt und endigen in Wasserspeiern. Diese ähnlich in vielen niederdeutschen Küstenstädten nachweisbaren, in Danzig besonders charakteristisch ausgeDildeten und meist reich verzierten Beischläge sind nur noch in wenigen Straßen erhalten, am besten in der Frauengasse. — Hauser dieser Periode in allen Stadtteilen in zahlreichen Beispielen.

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H i e r k a n n n u r eine A u s w a h l g e n a n n t w e r d e n , bei der die H ä u s e r des 18. Jh., die i m wesentlichen auf die alte G r u n d f o r m , n u r m i t v e r ä n d e r t e r F ü h r u n g des Giebelumrisses (charakteristische Beispiele Langer M a r k t 29 u n d 16), z u r ü c k g e h e n , m i t e i n g e f ü g t w e r d e n . A l s klassiz. F o r m des gleichen T y p u s sei auf Langgasse 32 verwiesen. In der R e c h t s t a d t : L a n g e r M a r k t 2, A . 17. Jh., gutes Beispiel der niederländischen A r t in Z i e g e l n u n d W e r k s t e i n m i t schönem P o r t a l , 1938 rest. — N r . 3, 2. H . 17. Jh., m i t H e r m e n u n d schweren G i r l a n d e n , die 2 oberen Geschosse m i t korinthischen Pilastern z u s a m m e n g e f a ß t , flacher klassiz. Giebel. — N r . 8, i m 1. S t o c k w e r k reich v e r z i e r t e Stuckdecke m i t prächtig b e w e g t e n Putten, vermutlich 1689, im Stilcharakter Andreas Schlüter v e r w a n d t , der W a n d a b s c h l u ß w o h l 1726 erneuert. — N r . 10, mit schönem Giebel, bez. 1644; R o k . P o r t a l . — N r . 15, um 1640, in niederländischer A r t , i m 19. Jh. stark ü b e r a r b e i t e t , P o r t a l w o h l E . 16. Jh. — N r . 20, 1680 m i t reichem bar. Zierat, die beiden o b e r e n Geschosse durch Pilaster z u s a m m e n g e f a ß t , mit Unrecht Andreas Schlüter zuges c h r i e b e n . — N r . 22, bez. 1654, nur 2achsig. — Ebenso N r . 25 und 26, beide M . 17. Jh. — N r . 28, ebenfalls 2achsig, M . 17. Jh., bez. K o r n messerzunfthaus 1762. — N r . 38, ausnahmsweise 4achsig, a m G i e b e l bez. 171 j , großes stattliches H a u s mit A k a n t h u s r a n k e n als Giebelschmuck; im Inneren schöne T r e p p e mit reicher Schnitzerei. — N r . 39, urspr. das berühmte H a u s v o n K a s p a r G ö b e l , 1573 voll., 1658 bis A. 18. Jh. Posthaus, danach stark verändert. — N r . 41, H a u s des K a u f h e r r n Johann Speimann, bez. 1609, das a m reichsten verzierte und prächtigste aller D a n z i g e r H ä u s e r ; im A n t w e r p e n e r Geschmack, 3 Geschosse mit Pilastern, das 4. mit H e r m e n , darüber waagerechte Balusterbrüstung mit Standbildern, das Dach a b g e w a l m t . In den Brüstungen unter den Fenstern Reliefs der biblischen und röm. G e schichte, zusammen mit den Figuren v o n Hans Voigt aus Rostock, einem G e h i l f e n des Abraham v. d. Block. — N r . 42, P o r t a l bez. 1567, von Langgasse 38 hierher übertragen. — N r . 43, seit 1 7 1 2 Schöffenhaus neben dem A r t u s h o f , z u diesem gehörig. D i e urspr. mit Z i n n e n abgeschlossene F r o n t 1 7 1 2 u n d M . 19. Jh. v e r ä n d e r t . — D i e Beischläge v o r den Häusern des L a n g e n M a r k t s sind meist nicht die urspr., seit 1874 w u r d e n w e r t v o l l e an anderer Stelle abgebrochene Zierstücke hier w i e d e r a u f g e b a u t ; schöne Brüstungsplatten jetzt v o r N r . 10, 41, 42, 43; die Platten v o r N r . 7, 16, 45 in der A r t Joh. Heinr. Meißners. L a n g g a s s e 12, Uphagenhaus, 1776, mit vorzüglich erhaltener Inneneinrichtung aus der Spätzeit des 18. und der Frühzeit des 19. Jh. — N r . 20, 2. H . 16. Jh., sehr fein dekoriert, mit zarten Reliefs der Jahreszeiten, 1938 rest. — N r . 28, H a u s der berühmten Bürgermeisterfamilie Ferber, i$6o, die Geschosse mit dorischen und jonischen Pilastern gegliedert; reich verzierte Friese mit Beschlagwerk und Kartuschen niederländischer A r t , K ö p f e n und W a p p e n . Reich geschnitzte T ü r jetzt im Rathaus. — N r . 29, A . 17. Jh., R u n d b i l d e r mit K ö p f e n röm. K a i s e r ; v o r dem schlichten niedrigen Giebel reich behandelte Brüstung, das P o r t a l jetzt Langer M a r k t 4$. — N r . 30, bez. 1619, in Ziegeln und Werkstein nach niederländischer A r t . —

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Nr. 35, sog. „Löwenschloß", 1569, nicht von Hans Krämer aus Dresden, die 4 Geschosse mit Pilastern gegliedert, der flache Giebel des Dachgeschosses von hermenartigen Pfosten getragen. Der Grundriß des Hauses, trotz Einbau einer Gaststätte gut erhalten, schöne Diele, im Hintergrund 4 gedrückte Bögen vor der ehem. Treppenanlage, darüber Reliefs (Grammatik, Arithmetik, Rethorik, Geometrie); Gang mit Zellengewölbe zum H o f . — N r . 37, 1563, der plastische Reichtum der Front auffallend, in den Brüstungen gelagerte allegorische Gestalten, gefälliger Giebel; Kassettendecke und Kamin mit Wappen der Familie Falck im Städtischen Museum. — N r . 38 (v. d. Linde), 2. H . 16. Jh., Geschosse und Giebel waagerecht gegliedert, am Giebel Medaillons mit vortrefflichen Köpfen. Das Portal, bez. 1567, jetzt am Haus Langer Markt 42; im Hofe reicher verziertes Portal, ebenfalls 1567 bez. — N r . 45, Eckhaus am Langen Markt für den Ratmann Joh. Connert um 1555 erb., ein Hauptbeispiel des frühen südniederländischen Stils, Geschosse und Giebel mit Pilasterordnung, in den Metopen abwechselnd Widderköpfe und Rundschilde, an der Längsseite zum Langen Markt 3 Zwerchhäuser mit Giebeln, 2. H . 16. Jh.; die reich verzierte Wendeltreppe der Diele im Gutshaus Klanin. — Die alten Beischläge sämtlich abgebrochen. B r o t b ä n k e n g a s s e 1 1 , 2. H. 16. Jh., nur der Giebel erhalten, die unteren Geschosse verdorben, die Diele zerst. und das Portal im Rathaus vor dem ehem. Saal des Wettgerichts aufgestellt. — V o r Nr. 14 (das Haus jetzt auf der Pfaueninsel bei Potsdam, s. o.) schöner Beischlag mit Reliefplatten der 4 Jahreszeiten in der Art Job. Heim. Meißners, 2. V . 18. Jh. — N r . 15, 1644, in dem charakteristischen Ohrmuschelstil maßvoll dekoriert, sdlönes Portal. — N r . 16, E. 16. Jh. im Besitz von Dietrich Lilie, „Englisches Haus" genannt (war im 19. Jh. Gasthof, daher wahrscheinlich der Name, keinesfalls ist es Sitz der englischen Kaufleute gewesen), 1570 von Hans Kramer aus Dresden erb., in der Gesamthaltung und den Abmessungen der Fenster dem Danziger Stil fremdartig, die vornehme Front 3 Fensterpaare breit, auch ungewöhnlich hoch, 5 Geschosse, darüber noch ein stattlicher Giebel von 3 Geschossen. Die Gliederungen in Werkstein von gut behandeltem Relief, Portal mit frei vorgestellten Säulen, gepaarte dorische, jonische und korinthische Pilaster mit verkröpften Gebälken, ehem. bemalt, das Architekturgerüst dunkel auf hellen Flächen; 2 sich kreuzende Satteldächer mit Türmchen, 1595. — N r . 25, mit feinem klassiz. Dekor, A . 19. Jh. — N r . 28, 1652, im Knorpelstil aber mit charakteristischer Beibehaltung von Zierformen aus dem Anfang des Jh. (vgl. Langgasser Tor von 1 6 1 2 und Portal der Bartholomäuskirche von 1647). — Nr. 29, 1609, in Ziegeln mit Werksteingliederung, Rok.Beischlag, M. 18. Jh., auch vor den benachbarten Häusern. — N r . 35, 1657, mit Staffelgiebel. — N r . 36, niederländischer Art, A. 17. Jh., wohl von dem gleichen Meister wie Beutlergasse 3, 1932 rest. J o p e n g a s s e 1, 1640, Portal und Giebel stattlich, die Einzelheiten handwerklich, 1908 bemalt. — N r . 8, in niederländischer Art, Ziegel mit Sandstein, A. 17. Jh., im Hintergrund der sonst zerst. Diele prächtig geschnitzte Wendeltreppe. — N r . 22, in der

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Diele jetzt bmkw. altes Fassadenstück aufgestellt, bez. 1589, 3 große Hermen, mit Früchten geschmückt, tragen Architrav und Fries mit Fruchtbündel, Inschr.Kartuschen und Eckmasken. — N r . 38, 2achsig, gutes Portal, 1596, Rok.Giebel, 176$. — N r . 52, i . H . 17. Jh., mit sehr schöner Diele. — V o r mehreren Häusern Beischläge, die meisten nach Abbruch 1906 und 1939 versetzt, bmkw. Beispiele noch vor N r . 1 und 59 ff im w Teil der Gasse. B e u 1 1 e r g a s s e 3, A. 17. Jh., Ziegelbau in niederländischer Art mit schönem Portal, 1938 rest. F r a u e n g a s s e 3 mit gutem Portal, 1608. — N r . 23, 1. H . 17. Jh., aber die Fassade nachträglich mit feinem Rok.Zierat versehen. — N r . 26 (seit 1845 Haus der 1743 gegr. Naturforschenden Gesellschaft), eines der besten alten Patrizierhäuser, unmittelbar am Frauentor, 6 Geschosse hoch, die vier oberen urspr. Speicher mit schlankem Erker, geschweiftem Giebel und Türmchen (Anlage der Sternwarte 1866), in Ziegeln und Werkstein, 1598. Im Vortragszimmer gute B r o n z e b ü s t e des Astronomen Johann Hevelius (1601—87), urspr. zu dem 1790 im Altstädtischen Rathaus auf Veranlassung des Königs Stanislaus errichteten Denkmal gehörig. — N r . 36, A. 17. Jh., Ziegelbau mit gutem Portal, 1940 rest. V o r den meisten Häusern noch die alten Beischläge, einige versetzt, besonders bmkw. N r . 2, 6, 13 (schöne schmiedeeiserne Gitter), 17, 33. L a n g e B r ü c k e 13, schöner Ziegelbau A. 17. Jh., an der Rückseite noch der spätgot. Giebel. H e i l i g g e i s t g a s s e $4, Geburtshaus Daniel Chodowieckis (1726), heutige Form des Hauses um 1800. — Nr. 57 mit schönem Portal, M. 17. Jh. — N r . 73, in Ziegel und Werkstein nach niederländischer Art. — N r . 77, 1573 mit Diele des 18. Jh. — N r . 81, 1650, Giebel von lebendiger Zeichnung, Untergeschoß verdorben (Johanna-Schopenhauer-Haus). — N r . 82, 1605 als Schiffergildehaus erb., 1881 rest. — Nr. 83, E. 18. Jh. — Einige alte Beischläge im ö Teil der Gasse, z . B . vor N r . 49, 85 (früher vor Breitgasse 51—52). J o h a n n i s g a s s e 37, A. 18. Jh., mit Schweifgiebel und bmkw. Diele. H u n d e g a s s e 10, um 1725, sehr stattlich, von schlichter Formgebung, nur das Portal mit Dekor in Bandelwerk. — N r . 1 1 und 12, hervorragende Ziegelbauten nach niederländischer Art, A. 17. J h . — N r . 25, ganz überarbeitet, bmkw. nur das rundbogige Portal mit Pfeilern und Gebälk, E. 17. Jh. — N r . 44, 1 6 1 7 , bmkw. Portal. — N r . 52 und 53, 17. Jh. — N r . 54, M. 17. Jh., mit eigenartigem 3teiligem Giebel. — N r . 55, 1634, mit neueren Zutaten. — N r . 58, 1 5 9 1 . — N r . 6 5 , klassiz., um 1800, mit Portal der i . H . 17. Jh. — N r . 99, M. 17. Jh. — N r . 1 0 1 , gut klassiz. Bau um 1800 (Geburtshaus von Johannes Trojan, 1837). — Die Beischläge sämtlich abgebrochen. I. D a m m 14, 1648, schöner Giebel, die unteren Geschosse verdorben. — I V . Damm 5, 1599, charakteristischer Bau niederländischer Richtung mit reich verziertem Portal. F i s c h m a r k t 10, bez. 1654, zeigt in den wurmartig verschlungenen Giebellinien die Entartung des Stils der 1 . H . 17. Jh.



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In der A l t s t a d t : H o l z m a r k t 3 und 5 ( 1 . H . 1 7 . Jh.), rest. — P f a r r h ä u s e r der Katharinenkirche, 3 gleiche Häuser, jedes 2 Fenster breit, mit Giebeln, in Ziegeln und Sandstein, die W e t t e r fahne bez. 1600, Beischläge mit geschmiedeten G i t t e r n . — G u t auch das e t w a gleichzeitige H a u s , M ü h l e n g a s s e 1 0 , m i t verziertem Portal. P f e f f e r s t a d t 23, 27, 44 und 49, aus der 1 . H . 1 7 . J h . — N r . 54, bez. 1 6 4 7 , sämtlich mit k r ä f t i g und reich gegliederten Giebeln. E l i s a b e t h - K i r c h g a s s e 3, Haus der Ä b t e v o n Pelplin, niederländischer A r t in Ziegeln und Werksteinen, bez. 1 6 1 2 , schönes Portal und fein gezeichneter Giebel, das schönste Haus dieser A r t ; das Innere ganz umgestaltet, im Erdgeschoß eingebaut T r e p p e n wange mit reicher Schnitzerei (Bathseba im Bade). S c h m i e d e g a s s e 22, bez. 1648, k r ä f t i g e r Giebel. — Aus dem abgebrochenen Haus N r . 31 prachtvolle, reich geschnitzte T ä f e l u n g mit Intarsien und feiner K a m i n in M a r m o r und Alabaster, um 1630, zuletzt Städtisches Museum. Weißmönchen-Hintergasse 1 7 , Portal in originellen Z i e r f o r m e n , gegen M . 1 7 . J h . Wesentlich einfacher als die H ä u s e r der K a u f h e r r e n sind die H ä u s e r der kleinbürgerlichen H a n d w e r k e r und Gewerbetreib e n d e n . Zahlreiche Beispiele einfacher A r t (vielfach in T r a u f e n stellung) in der Altstadt, z. B . in der M a l e r g a s s e , K l . Mühlengasse, Bartholomäikirchengasse, Paradiesgasse u. a. Eine besondere G a t t u n g bilden die sog. K a n z e l h ä u s e r , 2geschossige Bauten mit kleinen Mietwohnungen, meist in Fachwerk mit offenem V e r bindungsgang v o r dem Obergeschoß, alle in Traufenstellung. G u t e Beispiele bieten: Das Kanzelhaus im Heiliggeisthospital bez. 1 6 9 5 , das H a u s v o r der WSeite der Trinitatiskirche und Fleischergasse 89. In den V o r s t ä d t e n entstanden im 18. J h . landhausartige B a u ten. Die bedeutendste Anlage dieser A r t w a r der Herrensitz des G r a f e n Ollnisczk auf Langgarten, als niedriger Dreiflügelbau mit Mansarddach und reich behandeltem Portal 17^8 erb.; seit 1 7 9 3 Preußisches Gouvernementsgebäude, 1905 abgebrochen. Ein Teil der kostbaren Inneneinrichtung in Schloß Finckenstein, die K a m i n e im Herrenhaus Wundlacken bei Königsberg. — Besonders reizvoll S c h ä f e r e i 3, als W o h n h a u s des Steinhauermeisters Christoph Stritzki v o n ihm selbst erb. 1728 (Inschr. im Innern). — U n t e r den Landhausbauten des 18. J h . waren die vornehmen Anlagen in Pelonken v o r O l i v a (s. dort) mit sehr schönen G ä r t e n eine Zierde der Danziger U m g e b u n g . Speicherbauten. A u f der Speicherinsel zwischen der M o t t l a u und der künstlich angelegten N e u e n Mottlau. T r o t z wiederholter verheerender Brände hat sich noch eine A n z a h l charaktervoller älterer Bauten erhalten, teils in Backstein, teils in Fachwerk, der älteste Speichergasse 1 1 , M . 16. J h . , mit waagerechten Geschoßteilungen, halbrund überwölbten L u k e n und W i m p e r g e n ; besonders stattlich der „Königliche Speicher", ein mächtiger Zieeelbau v o n 4 Geschossen mit hohem Giebel, v o n Hans Strakofski, kurz vor 1621.

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DTBEFESTIGUNG

Die Anlasen f ü r die Geschichte des Festungsbaus besonders lehrreich, dank der gut zu verfolgenden Entwicklung von der hochma. Mauerbefestigung (das alte pomerellische Danzig hatte nur eine Befestigung aus niedrigen Erdwerken und Palisaden) zur bar. Bastionsbefestigung des 1 7 . und 18. Jh., obwohl nur noch Teile erhalten sind. Im späteren Ma. war den T o r e n an der Mottlau infolge ihrer gesicherten Lage hinter dem Fluß frühzeitig eine liebevollere Durchbildung gegeben. A m „Hohen T o r " (das der H ö h e zugewandte T o r ) führte die vorgeschobene bar. Umwallung zur U m bildung der alten Mauertore zu Prachtbauten. 1 . 1343 Beginn der Befestigung der Rechtstadt. Ihre Grenze bezeichnet im O die Mottlau, im S der Vorstädtische Graben, im N der Altstädtische Graben, im W der Kohlen- und H o l z m a r k t . A n der WSeite wegen der gefährdeten Lage am Fuß der H ö h e die stärkste Anlage. Mauer aus Backstein mit 4eckigen, meist nach innen offenen Wehrtürmen, Parcham und Graben davor, v o n wenigen T o r e n mit kräftigen Turmbauten durchbrochen. Reste von Mauern und Wehrtürmen am sog. S t a d t h o f (ehem. Marstall des Rats), zwischen Langgasser T o r und dem nw Eckturm, dem „ K i k e n d e K ö k " , v o r allem der kräftige S t r o h t u r m (die jetzige äußere Bekleidung mit Putzquadern 1 7 . Th.) s vom Zeughaus erhalten (Kleine Wollwebergasse, Kleine Scharmacher Gasse, Laternengasse, Mauergang). V o n dem ma. Hohen T o r (an Stelle des heutigen Langgasser Tors) bietet das Zinsgroschenbild von Anton Möller im Rathaus eine gute Ansicht. 1379 erteilte der Hochmeister Winrich v. Kniprode die Genehmigung zur Verstärkung an der v o r allem gefährdeten W - und SSeite: A n lage eines doppelten Grabens, das H o h e T o r entsprechend erweitert, zu beiden Seiten des äußeren Grabens wurden durch starke Mauern verbundene T o r t ü r m e errichtet, es sind die Unterbauten des jetzigen Stockturms und der Peinkammer. Eine Sonderstellung nehmen die Torbauten an der Mottlau ein. Es waren Torhäuser, deren Obergeschosse "Wohn- oder Speicherräume umschlossen, als ältestes (1378 zuerst genannt) w a r das K u h t o r bis 190? erhalten. Die übrigen Mottlautore stammen aus dem i f . J h . Stattlichen A u f bau mit Ecktürmchen, Blendengliederung und aufgesetztem Staffelgiebel zeigen das B r o t b ä n k e n t o r (vor M. Jh. erb., 1940 rest.) und das F r a u e n t o r (1484 zuerst genannt). Die großartigste Ausbildung erfuhr das eigenartige K r a n t o r , das zum Wahrzeichen der Stadt wurde, 1444 an Stelle eines hölzernen, 144a abgebrannten Krans noch im gleichen Jahre beg. und trotz Widerstand des Ordens voll.; mächtiger Ziegelbau mit Rundtürmen beiderseits des Torweges, über diesem der gewaltige Holzbau des Krans (vor allem zum Einsetzen der Schiffsmasten); an der geraden Stadtseite Blendengliederung; im Innern 2 hölzerne T r e t räderpaare zum Antreiben v o n 2 Kränen. Ähnlich dem Frauentor das 1482 erb. H ä k e r t o r , einfacher, z. T . später verändert.

die übrigen

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2. Befestigung d e r Vorstadt und Altstadt. Sie w a r e n schon w ä h r e n d des 1 3 j ä h r i g e n K r i e g e s ( 1 4 5 4 — 6 6 ) m i t P a l i s a d e n w e r k e n v e r s e h e n ; ihre E i n b e z i e h u n g in die M a u e r b e f e s t i g u n g e r f o l g t e nach der B e f r e i u n g v o n der O r d e n s h e r r s c h a f t i m letzten V . 1 5 . J h . ; V o r s t a d t seit 1 4 6 3 , erhalten sind: ein Fundamentrest v o n dem 1 4 7 5 beg. N e u e n T u r m , der W e i ß e T u r m u n d der T r u m p f - T u r m ( 1 4 8 7 ) . A l t s t a d t seit 1 4 8 2 ; die H a u p t b e f e s t i g u n g e n , J a k o b s - T o r , H l . L e i c h n a m s - T o r u n d K a n d e l e r s - T u r m ( 1 4 8 3 ) , nicht e r h a l t e n ; sichtbar n u r die R e s t e eines stattlichen R u n d t u r m s , neben dem die R a d a u n e in die S t a d t floß, s des B a h n h o f s a m E l i s a b e t h w a l l . A u c h die S p e i c h e r i n s e l erhielt eine B e f e s t i g u n g durch Palisaden u n d einen mächtigen B r ü c k e n k o p f an der N e u e n M o t t l a u , das sog. M i l c h k a n n e n - T o r , 1 5 1 7 — 1 9 , das letzte B o l l w e r k nach A r t des m a . T u r m s y s t e m s . 3. D i e alten M a u e r b e f e s t i g u n g e n w a r e n schon an einigen Stellen gegen E . n . J h . durch niedrige E r d w ä l l e z u r A b w e h r d e r neuzeitlichen A r t i l l e r i e u n d z u m A u f s t e l l e n v o n Geschützen versehen w o r d e n ; seit 1 5 3 4 w u r d e systematisch m i t dem E r s a t z durch eine W a l l b e f e s t i g u n g an der S - u n d W F r o n t beg., die zunächst durch sog. R o n d e l l e , dann auch durch B a s t i o n e n ( 1 5 5 4 B a s t i o n E l i s a b e t h beg.) v e r s t ä r k t w u r d e , so daß die S t a d t die B e l a g e r u n g durch S t e f a n B a t h o r y 1 5 7 7 siegreich bestehen k o n n t e . W ä h r e n d der schwedischpolnischen K r i e g e im 1 7 . — 1 8 . J h . erhielt die gesamte S t a d t auch an der O F r o n t u n d u n t e r E i n b e z i e h u n g des Bischofsbergs (erste B e f e s t i g u n g 1 6 2 6 ) u n d des H a g e l s b e r g s (16