Auszug aus dem grammatisch-kritischen Wörterbuche des Hochdeutschen Mundart: Teil 1 A - E [Reprint 2021 ed.] 9783112450109, 9783112450093


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Auszug aus dem grammatisch-kritischen Wörterbuche des Hochdeutschen Mundart: Teil 1 A - E [Reprint 2021 ed.]
 9783112450109, 9783112450093

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Johann Christoph Adelungs

Aus z u g aus dem

grammatisch-kritischen

orlervuche der

Hochdeutschen Mundart. Erster Theil, von A —E.

Mr R. 2x. u. Erzherzog!. Öftere. gnadigftm Privileg!»

über gestimmte Erblande.

Wien, bey

Christian Friedrich Wappler. 1 7 9 3»

ir der Zweite von Gottes Gnaden erwählter Römi­ scher Kaiser, z» allen Zeiten Mehrer des Reichs, König in zu Hungarn,

Germanien,

Slavonien,

Herzog zu Burgund und zu Lothringen, zu Siebenbürgen,

Herzog zu Mailand,

Graf zu Habsburg,

zu Flandern,

Dalmazien,

Böbeim,

Gallizien, Lodomerien und Jerusalem,

Kroazien,

Erzherzog zu Oesterreich,

Großherzog zu Toskana, Großfürst Mantua, Parma rc. gefürsteter

zu Tirol rc. rc.

Bekennen öffentlich

mit diesem Brief, und thun kund jedermanniglich, daß Uns der churfürstlich sächsische Hofrath und Oberbibliothekar in Dresden, Johann Christoph Adelung,

allerunterrhanigst vorgestellet habe,

wienach er eine neue Auflage

seines allgemeinen deutschen Wörterbuchs in Quarto,

und des Auszugs

selben in zwei Octavbänden zu veranstalten gesonnen sey,

des­

mir der beigefügte»

demüthigsten Bitte, womit Wir in Rücksicht der mit der Auflage dieser beide« Werke verbundenen beträchtlichen Kosten,

dann zu Verhütung des zu befürch­

tenden Nachdrucks, und des ihm dadurch zugehenden Schadens, auf vberwabn-

te Werke Unser königliches und erzherzogliches Privilegium imprejsorium

privativum für Unsere gejammte Erbstaaten allergnaoigst zu verleihen geruhen möchten.

Da Wir nun diese unterthanigste Bitte des Supplikanten gnädigst daß die neue Auflage ob­

angesehen und dabei in Erwägung gezogen haben,

berührter Werke dem Publiko zum Nutzen gereiche, einen beträchtlichen KostenAufwand erfordere, und daß gewinnsüchtige Leute zum Nachdruck derselben gereizet werden möchten. So haben Wir mit wohlbedachten Murh und rech, ten Wissen über den UnS diesfalls erstatteten Dortrag

das gebetbcne Privi­

legium impressorium privativum auf die neue Auflage des von ihm,

hann Christoph Adelung,

so mühsam als gründlich

Jo­

ausgearbeiteten deut­

schen Wörterbuch- und deS Auszugs desselben durch fünf nach einander folgende Jahre dergestalten gnädigst zu bewilligen geruhet,

daß der Anfang und da«

Ende dieser fünf Jahre für jeden Band immer von der Zeit an, als ein jeder erscheinet,

zu laufen haben solle.

Wir verleihen demnach ihm,

Johann

Christoph Adelung, dieses Privilegium au« königlicher auch erzherzoglicher

und Landesfürstlicher Machtvollkommenheit hiemit wissentlich und in Kraft diese- Briefes also und dergestalt,

brauch machen,

daß er allein von sothanen Privilegio Ge­

sich desselben bedienen,

wer der immer seyn mag, drückliche Einwilligung,

ausser dem aber Niemand anderer,

die eingang- berührte beide Werke ohne seine aus­

bei Unserer höchsten Ungnade,

und einer Strafe von

und Konfiszierung aller vorhandenen Eremplare in Unseren gejammten königlichen und erzherzoglichen zehen Mark ldthigen Goldes,

Landen,

auch Hinwegnahme,

während der vbgedachten nach obiger Bemerkung für jeden Band zu

laufen habender fünf Jahre auflegen, nachdrucken oder verkaufen solle, möge, und könne. In Gemäßheit dessen gebieten Wir allen und jeden Unsern nach-

gesezien geistlichen und weltlichen Obrigkeiten, jetzigen und künftigen Präsiden­ ten und Chefs,

Unserer Länder und Stellen,

Landmarschallen,

Prälaten,

Grafen, Freien, Herren, Rittern, Knechten, Hauptleuten, Vögten, Pfle-

gern, Burggrafen, Landrichtern, Bürgermeistern, Richtern, Räthen, Bür« gern, Gemeinden, und sonst allen Unseren Unterthanen, Inwohnern und Ge­ treuen, von welcher Würde, Stand, Amt, oder Wesen, selbe immer seyn, insonberbeit aber allen und jeden befreieten Hof- und Umversitätsbuchdruckem, Buchführern, Buchhändlern, Buchbindern, und dergleichen allhier in Unserer Residenzstadt Wien, und in allen übrigen zu Unseren königlichen und erz­ herzoglichen Landen gehörigen Städten, und Ortschaften, hiemit ernstlich und festiglich, wollen und verordnen, daß sie mehrerwähpten Johann Christoph

Adelung als allein berechtigten Verleger der vbbesagten Werke, dann jenen Persohnen, denen er wegen der Auflage seine» Wörterbuch» und dessen Auszug» Auftrag oder Vollmacht geben möchte, bei vorstehenden Unserm Privilegio impressorio privativo ruhig und ungestöhrt bleiben lassen, an dessen Gebrauch durchaus nicht hindern, irren ober beschweren, noch solche» Jemand andern zu thun gestatten sollen, in keine Weise noch Wege, so lieb einem jeden ist. Unsere schwere. Ungnade, und vorbemeldte Strafe der zehen Mark löthigen Golde», zu vermeiden, die ein jeder, so oft er freventlich dagegen handelt. Uns zur Hälfte in Unsere Kammer, und die andere Hälfte dem Beleidigten unuachlaßlich zu bezahlen schuldig und verfallen seyn soll. Hieran geschiehet Unser ernstlicher Wille und Meinung. Dessen zn Urkund haben Wir diesen Brief höchst eigenhändig unterschrieben und demselben Unser kaiserkönigliches und erzherzogliches größeres Jnflegel anhängen lasse». Gegeben in Unserer Hanpt- und Residenzstadt Wien am vierten October im siebenzehn Hunde« drei und neunzigsten. Unserer Reicht de» römischen, und der erblandischen im zwei­

ten Jahre.

Franz. ZJ?

Heinrich Graf v. Rottenhan.

Ad Mandatum Sac. Caef. Regiae Maieft. proprium. Leopoldus Contos a Kollowrath Re'1. Pal. Supiul. ft A. A. pru*. Cancellariue.

Fr. Ant. Edler v. Kranzberg. Regiflr. Mariophilus v. Meißner!

Vorrede. 11

E'"

.......

ndlich erscheinet der seit mehrer» Jahre» versprochene Auszug aus meinem größer» Wörterbuche, zwar spät, aber hoffentlich weniger unvollkommen, als wenn er frü­ her an das Licht getreten wäre. Denn da ich ihn mit der

neuen Allsgabe des größer« Werkes zugleich ausgearbeitet habe,

so bin ich auch im Stande gewesen, ihn an allen Verbesserun­

gen und Zusätzen, welche ich dem erster» geben konnte, Theil nehmell zu lassen, welches nicht geschehen können, wenn ich ihn mehrere Jahre ftüher geliefert hätte.

Hoffentlich bedarf es also

dieses Verzuges wegen keiner weitern Entschuldigung.

Desto nothwendiger ist, von der Einrichtung, desselben Rechenschaft zu geben, und die Ursachen anzuführen, warum

ich ihn gerade so und nicht anders ausgearbeitet habe. )( 3

Ich

hatte

Vorrede.

VI

hatte nehmlich bey dessen Bearbeitung vornehmlich zwey Wege

vor mir.

Der eine bestand darin, daß ich die sämmtlichen

aufgeführten Wörter des größer» Werkes beybehielt, und die nöthigen Abkürzungen an dem, was von ihrer Bedeutung, ih­

rem

Gebrauche und ihrer Abstammung gesagt worden,

an­

brachte; der andere aber, daß ich unter den aufgeführten Wör­ tern eine nöthige Auswahl machte,

und dadurch Raum ge­

wann, desto mehr nützliches von ihrer Bedeutung und ihrem Ge­ brauche anzubringen.

Im erstem Falle würden die Liebhaber

einen Schwall von Wörtern aller Art bekommen haben, welche,

wenn das Buch das gehörige Verhältniß zu dem größern Werke behalten sollte, nicht anders als sehr flüchtig und obenhin ab-

gefertiget werden konnten;

in dem zweyten aber eine strenge

Auswahl der nothwendigsten und gangbarsten Wörter mit desto

fruchtbarerer Bearbeitung brauches.

ihrer Bedeutungen und ihres Ge­

So wohl der Begriff eines Auszuges, als auch

das Bedürfniß solcher Personen, um derer Willen derselbe ver­ anstaltet wird, bestimmten mich für den letztem Weg.

Diejenigen,

welche

einen

solchen

Auszug

machen, sind entweder Deutsche oder Ausländer.

nothwendig

In dem er­

sten Falle können es nur solche seyn, denen cs um keine weitläuftige

B o r r e d e.

vn

läuftige und kritische Kenntniß des ganzen Umfanges der Sprache und des entferntem Ursprunges ihrer einzelnen Bestandtheile zu

thun ist, sondern welche nur ein wohlfeiles Hülfsmittel verlan-

gm,

welches ihnen den gewöhnlichsten und gangbarsten Theil

der Sprache darstellet, und die etwa vorkommenden Schwie­ rigkeiten in Ansehung der Orthographie,

der Bedeutung und

des Gebrauches ohne viele Umschweife auflöset.

Und gerade

in dieftm Falle sind denn auch die allermeisten Ausländer.

Bey­

den kann es wohl nur sehr selten um veraltete Wörter und Be­ deutungen,

um Kunstwörter entfernter Handwerker,

«nd Gewerbe,

Künste

und um mühsame Untersuchungen des Ursprun­

ges der Wörter zu thun ftyn, und wenn das ja der Fall seyn

sollte, so müssen sie selbige doch in keinem Auszuge suchen, wo sie bey der schlechterdings nothwendigen Kurze doch nur eine

sehr unvollkommne Befriedigung finden wurden.

Nach diesem Grundsätze habe jch gegenwärtigen Auszug

bearbeitet.

Ich habe aus dem großen Reichthume von Wör­

tern nur die nothwendigsten und gangbarsten ausgehoben, d. i. solche, welche in der gewöhnlichen Schrift- und Umgangssprache

der Hochdeutschen vorkommen; aber von diesen habe ich Denn auch

mit Willen keines weggelassen, es mußten denn solche mit Nenn)( 4

Wörtern

SB 0 t t £ b &

vm

Wörtern gemachte Zusammensetzungen seyn,

deren Bedeutung

undGebra.rch keinen weitern Schwierigkeiten ausgesetz't seyn kann. Die wenigen veralteten, oder nur in besondern Fallen üblichen

Wörter, welche ich

mancher Ursachen willen noch beybehalten

zu müssen glaubte, sind gleich zu Anfänge mit einem *, so wie

die niedrigen mit einem f bezeichnet worden, um ihren Werth so­ gleich ohne viele Worte sichtbar zu machen.

Bey der Bear­

beitung dieser Wörter habe ich mich gleichfalls von dem Begriffe

des Nothwendigen und Gemeinnützigen leiten lassen.

Die Arten

der Biegung sind da, wo es nothwendig war, sorgfältig beybe­

halten worden, der Begriff des Wortes, ist, so viel möglich war, kurz und bestimmt angegeben, die noch jetzt gangbaren Bedeu­

tungen sind,

so wie sie wahrscheinlich aus einander geflossen,

deutlich angezeiget und nothdürftig mit Beyspielen belegt worden.

Orthographische und andere grammatische Schwierigkeiten habe ich so kurz als möglich erörtert, hingegen alle entferntere Etymolo­

gien gänzlich weggelassen,

weil sie derjenigen Classe von Lieb­

habern , welche ich mir dachte, nicht brauchbar sind, sondem nur für die wenigen gehören, welche tiefer als gewöhnlich in

Sprache einzudringen suchen.

die

Ich habe in meiner Orthogra­

phie den Unterschied zwischen der nähern und entferntem Abstammung umständlich aus einander gesetzt, und zugleich bewie­

sen,

Vorrede.

IX

sm, daß in schwierigen Fallen zwar die nähere, nie aber die ent­ ferntere Abstammung einen Entscheidungsgrund abgeben kann und darf.

Diese nähere Abstammung ist aber auch bey einer

vur sehr mäßigen Bekanntschaft mit der Sprachlehre so laicht von

selbst zu finden, daß sie nur sehr selten einer besondern Anzeige bedarf.

Für die Richtigkeit der Aussprache ist hier, so wie in dem

größern Werke, durch- schickliche Zeichen gesorgt worden.

Das

tiefe e ist zum Unterschiede von,dem hohen mit dem so genannten

Hütchen (e) bezeichnet worden

Der Ton folget im Deutschen

so leichten und allgemeinen in der Sprachlehre hinlänglich ent­ wickelten Regeln, daß dessen Bezeichnung nur bey den wenigen

Ausnahmen von der Regel, und in den aus fremden Sprachen entlehnten Wörtern nöchig war.

In diesen Fällen ist der ge­

dehnte Ton durch (") der geschärfte aber durch (') angedeutet

worden.

Da dieser Auszug mit der neuen Ausgabe des größer»

Werkes zugleich bearbeitet wird, so muß er auch in dem Drucke

Mit demselben gleichen Schritt halten.

Er kann also nicht eher,

als mit demselben zugleich beendiget werden.

Dieses wird aber,

so

X

V o r r e b e.

so wie ich bereits kn der Vorrede zu jenem versichert habe, in desto kürzerer Zeit geschehen können, da alle Verbesserungen

und Ergänzungen zu dem größer» Werke bereits beysammen sind, folglich der Druck durch nichts aufgehalten werden kann.

Dresden, im Julius 1793.

Auszug

A u s z u g a«t dem

grammatisch-kritischen

W ö r t e r b u ch e der

Hochdeutschen Mundart. Erster Theil, von A—E.

Grammatisch - kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart.

A

A

kttz Vocal, und zugleich bet erste und u; und wenn er gleich ein Mittellaüt Buchstab des Deutschen Alphabetes, zwischen dem a und e ist, so folgt daraus welcher unter allen Vocalen für noch nicht, daß er ans diesen beyden Voca­ die Aussprache der einfachste und leichteste len zusammen geflossen ist. Allein, da man ist, weil er mit der weitesten Öffnung des diesen Laut, und die ähnlichen 0, uns ü aus Mundes gebildet wird, daher er auch der Mangel an Schriftzeichen anfänglich in der erste vernehmliche Ton ist, welchen die Na­ kleinen Schrift durch ä. 0 und ü, und in tur in den neu gebornen Kindern von sich in der größeru durch Ae, (De und Ue ausgibt. Sprichw. Wer A sagt muß auch D druckte, so entstand das Vorurtheil, daß der sagen, wer sich einmahl in etwas eingelassen Laut eben so zusammen gesetzt sey, als das hat, muß darin fortfahren, Bey den Hoch­ Zeichen. Dieses Vorurtheil zu vertilgen, deutschen har dieses a nur einen einzigen Laut, schreibt man diese Vocale richtiger mit ä, 0 welcher entweder gedehnt ist, wie in da, und ii. Übngens hat das ä eben denselben Gabe, laben, oder geschärft, wie in was, Laut als das tiefe c, oder als das erste e in taffen, Pallast. Von der Bezeichnung des Besen, Wesen, lesen, u. s. s. und wird auch gedehnten a, S. Grrhoyr. Th. i, S. häufig mit demselben verwechselt. Von dem 248. In der Ableitung und Veränderung Gebrauche dieses Vocales S. die (Drttyogn der Wörter wird dieses a sehr ost in ä ver­ Th. 1, S. 140. wandelt; als Anfang, anfänglich; Zahl, Zahlen; Pfalz, Pfalzer; »Zand, ^ände; Aa, das Zeichen eines gedehnten a, welches Mangel, Mangel; ich dachte, ich dächte; erst in den spätern Zeiten, aber nur in eini­ ich schlage, du schlägst, er schlägt; wovon gen wenigen Fällen eingeführet worden, wo­ die Regeln, wenn anders welche davon ge- von ich dre Ursachen in der Orchoqr. Th. gedeu werden können, in der Sprachlehre J, S. 243 entwickelt habe. ©leienigui, welche die Laute mit ihren Zeichen verwech­ gesucht werden müssen. Ä, ein einfacher Vocal, welcher einen seln, rechnen auch dieses a unter die Dop­ Mittellaut zwischen dem a und hohen e hat, pellaute. Siehet man aber, wie doch billig Und so, wie das a, bald gedehnt (zählen, ist, bloß auf den Laut, so lässet es sich so säen,) bald aber auch geschärft (Mängel, wenig unter die Diphthongen zählen, als dächte,) ausgesprochen wird. Diejenigen, das ab ynd alle übrige gedehnte Vocale. welche diesen Buchstaben für einen Doppel­ In der Verlängerung des Wortes wird die­ laut ausgeben, verwechseln den Laut mit ses aa oft in ein gedehntes ä verwandelt, dem Zeichen desselben. Der Laut an und als Äser, quälen, Älchen, Lärchen, Pär­ für sich selbst, wird mit einer eben so ein­ chen u. s. f. In andern aber bleibt es, als fachen Öffnung des Mundes hervor gebracht, die Aale, die Ha-rre, haarig, paaren und läßt so wenig doppeltes oder zusammen u. s f. In den ausländischen Wörtern macht gesetztes hören, als die Laute e, i, q es zwey Sylben aus, als Aaron, Ban!. Adel» Ausz. J. LH. A Mer Cis |

s

Aal

Der Aal, des —es, plur. die Aale, Diminutivnm das Alchen, ein bekannter Fisch mit einem langen und schlüpfrigen Kör­ per, wovon die gewöhnlichste eßbare Art in süßen Wassern lebt; Muraena Anguilla, L. Er hat den Nahmen von seiner Länge und Schlüpfrigkeit, , welche letztere einige sprichwörtliche Redensarten veranlasset hat, hie aber nur im gemeinen Leben üblich sind. 2kübeere, S. Alane beere. Der Aalfang, des — es, plur. die— fange, i) Der Fang oder das Fangen der Aale und dessen Art und Weise. 2) Die Zerr, wenn dieser Fisch am bequemsten zu fangen ist; und 3) der Ort, wo solches ge­ schiehet. Der Plural ist nur In dieser letz­ ten Bedieurung üblich«. Die Aa.raupe, plur. die — n, ein Fisch in süßen Wassern, welcher an der glat­ ten Haut dem Aale gleicht, aber einen gro­ ßen Kopf und dicken Bauch hat; Gadus Lota^'L. Der Nahme Aalraupe, ist ohne Zweifel von rauben,. weil er ein Naubfisch ift, und dabey dem Aale gleicht. Sein Hol­ ländischer und Niedersächsischer Nahme ist dXuAppf, auch wohl Aalquappe, Aalquabbe, von dem Niedersächsischen G»uapp, einBeutel, Wamme, öder Schlauch, wegen seines dicken Bauches. D r Aar, des —en, plur. die—en, (nicht Aare), eine sehr alte Benennung aller großen Raubvögel, und besonders des Ad­ lers, welche heut zu Tage noch am meisten 61 Niedersachsen üblich ist. Bald werdet ihr im Meer der Hayen, am Gestade Der Aaren Beu re seyn, Raml. Das Aas, des Aases, plur. die Äser. 1) In die Fäulmß gegangenes Fleisch eines gefallenen Thiere-; ohne Plural. Es strnkr wie Aas. S. auch Luder. Luthers Aas vom eßbaren Fleische geschlachteter Lbiere ist veraltet, und gehöret vermuthItd) auch zu Aß. 2) Ein riechender todter Körper, mit dem Plural; eigentlich nur von Thieren, im verächtlichen Verstände auch von Menschen. Auf jeder Lüste liegen Äser von Barden, Ebert. Im niedrigen Leben im verächtlichsten Verstände auch von ieberdlgen Personen, besonders weiblichen Geschlechte-. Fäulntß und Unreinigkeit sind

Ab

4

ohne Zweifel die Stammbegriffe dieses Wörtes, daher e- mit dem folgenden Aß, von essen, nicht zu verwechseln ist, von welchem es sich auch in der gelinhern Aussprache des s in der Verlängerung des Wortes unter­ scheidet. Im Niedersächsischen ist noch jetzt asig, schmutzig, naß, äsen, schmutzige Ar­ beit verrichten, ingleichen, auf eine ekel­ hafte Art in etwa- herum wühlen, sich zuasen, sich beschmieren. Der Aasgeyer, des-—s, plur. ut nom. sing, eine allgemeine Benennung al­ ler derjenigen Geper, welche nicht auf ben Raub ausgehen, sondern sich von Äsern näh­ ten; Roßgeyer, weil sie dett gefallenen Pferden nachgehen. Dxr Aaskcpf, des — es, plur. die —köpfe, in der Baukunst, ein Zierath der Dorischen Ordnung, besonders in den Friesen und Zwischentiefeu, welcher dem Kopfe einetodten und von der Hant entblößten Opfer­ thieres gleicht. Das Aast, Nahrung, Speise, Aasten, fressen, S. Aß und Aßen. 2lb, eine Partikel, welche in gedoppelter Gestalt vor kommt. 1. Für sich allein, und als ein eigeneWort. 1. Als ein Umstandswort, 1) eine Trennung, Absondermrg zu bezeichnen; doch nur im gemeinen Leben. Der Isopf ist ab. Dopf ab! Hand ab! 2) Für hinab, und figürlich, eine Entfernung zu bezeichnen, in Verbindung mit auf» Den B«:rg auf und ab fahren, gehen, reircn, d. i. bald hin­ auf, bald hinab, und figürlich, sich bald näbern,bald entfernen. Nach einer noch weitern Figur ist auf ünd ab im gemeinen Leben so viel als ungefähr: zehn Thaler aus und ab. 2. Als eine Präposition, für von, an, vor und aus; in welcher Gestalt es im Hochdeutschen völlig veraltet ist: ab dem Wege kommen, ab den Augen gehen, ei­ nen Gräuel ab den Götzen haben. II. In der Zusammensetzung, in wel­ cher Gestalt es im Hochdeutschen am üblichsten ist, und am häufigsten mit Verdis ge­ braucht wird. Es vertritt alsdann die Stelle des Vorwortes von, mit welche« keine Verba zusammen gesetzet werden kövr neu, und bezeichnet überhaupt ein? Tren­ nung und Absonderung, deren besondere All

t

Ab

Alt durch das beygefügte Zeitwort.Mer 6#< stimmt wird. Insbesondere aber, i) eine Entfernung von einem höher» Orte »ach ei­ nem niedriger», für hinab, oder herab"/ Wie in abfallen, abfließen, abhangen, ab­ hängig, abklappen, abnehmen, für herab nehmen, «bfteigen it.f.f. Hierher geboren d»dP die Umstandswörter bergab, herab, hinab und abrvärrs. z) Eine Entfernung von einem Otte, so wohl in eigentlicher als «»eigentlicher Bedeutung, für weg, oder htnweg; alS abgehm, abcreren, abreisen, abs,ihren, abstehen, abziebenu s.f. Hierriiit ist, 3) der Begriff der Trennung oder Absonderung verbunden, wie |n al beißen,'

abblasrn, abpflücken, abbürsten, abstrei­ fen, abschneihe» U. s. f. wobey sich die Par-' tlkel ab so wobl auf diejenige Sache beziehet, welche abgesondert wirb, als auch metony­ misch auf die, von welcher die Absonderung geschieht. Denn Man sagt so wobl, de« Etaub abbürsten, (von dem Kleide) als auch das Rleid abbllrsteir; dle Ledern abrupft«,' (nehmlich der Gans) und die Sans, ab-upfen u. f. f. Doch läßt sich diese letz­ ter« Wortfügung nicht in allen Fällen ge­ brauche», sonder» nur da, wo der Gebrauch sie, um der Kürze willen, eingeiübret hat. Ingleichen, 4 - der Begriff der Erreichung, rote in abgehm, ablangen, absehen, «bspannen u. s. f. durch Gehen, Langen, He­

Aba ttnb da dienet das

«

9) )um £Ml dis

Bedeutung des darauf folgende» Zeit Wortes zu verstärken, tvisiri abgliihen, abpnizeM, abstdeiden, Abschred, abfcbhetmi (eme Rechnung), absondedn, abfter ben, abn aae» u.'s. f.. obgleich auch fr=D orcier«

Jertwölter der Begriff der Entfernung Start finoet.^ Endlich, 10) dezeichnet es auw einigen Wörtern, die nicht von Verdis berkommen/ 'so viel als das. Gegentheil dessen, womit es verbunden ist; wie in Äbc^r und, Abgunst, abhold, abgesckm rctr, wo. die Bedeutung gleichfalls eine Figur der Entfernung ist. Änm. In Ansehung bet Conjugation ge­ höret ab zu den trennbaren Partikeln, n>eif es sehr oft von seinem Verbs getrennt wirs;, ich messe ab, maß ab, nicht id) abmesse, abmaß. Es hat daher auch alle Mab! den Hauptton l abbrmgen, Ädarr A^dirich;

obgleich m solchen Fällen, wo aus das ah noch eine Partikel folgt, um d^r Länge des, Wortes willen, das Verbum einen merklichern . Nebenron bekommt als in andern Kalen r aberkennen, abgewnrnen, abverounen. Abacrern, verb reg. acL durch Acrem oder Pflügen absondern, entziehen. Einem eine Furche, em Stuck Felves abackern, abpflügen. Abündern, verb reg. act. s i) Ei­ gentlich, ein wenig' ändern, b< i. in Neben­ umständen anders bestimmen. Em Rlerv ab andern. Besonders zur .Vermeidung de? Eir.förmigkeik. Pope har seine perj.fvvri ungvmcnt abaea'ndere, Durch. .Den Un­ terschied von andern, um^ndeett und revandern, S. in diesen Wörtern 2) Bey einigen neuern Sprachlehrern bedeutet eso viel, als decliniren, d. i. durch Casus verändern n wo doch das Wort den D^griE Nicht erschöpft. 3) 2m Kanzelley-Style ist äbandern so viel als andern überh^wpk. Einen Mißbrauch abä'ndern, ihn anfbes den, wegsthaffcn; einen Befehl abLrnvrrtt/. ihn widerrufen.Adäildcrl'rcl), ad), et adv; ivas abs

tzen, spannen erreichen. 5) Des Vermin­ derns und Tilgens, wir in abbüßen, abarbclte», abdienenabsitzen u. f. f. eine Schuld oder Strafe durch Buße, Dienste, Arbeit, Verhaft u. s. f. vermindern und bezahlen; ingleichen, 6) des Entkräftens und Schwächens, als abängsten, abrrriben, sein Vieh), sich abseufzen, sich abweinen tt. s. f. Die meisten Zeitwörter dieser Art sind'niedrig, und nur dem gemeinen Ge brauche zu überlasse». 7) ,®et Nachbildung, der Übertragung der Gestalt einer Sacke auf dir andere, wie in abbildeu, abmahlen, abschreiben, abzetchnen U. s. f. 8) Der Vollendung, wie abfürrern, abkochen, abbraiim, absieden, abspeisen neutr. das geändert werden kann oder darf, in alles Abb den u. s. f. Auch von diesen Zeik- Bedeutungen sses Verbi.2)ic Abänderuttst, £hif. Vie wörrern sind viel« niedrig und »Ur im gee Meine» Leben üblick. In andern ist bet t) Eine geringe Änderung , andere Bestim­ Begriff der Vollendung etwas verstestter, mung in Nebendtngrrk EmförmlZe pt» A tisdeti

8

Abb

7 rloden ohne ave Abänderung. Ja -er Naturlehre ist -aber Abänderung so viel als Spielart, Vanetas, d. i. die zufällige

abgeartet, abartend. Abartige Dienen, ab­

Abweichung von andern Körpern Einer Art, und dieser Körper selbst. 2) Bey einigen Sprachlehrern, die Declination. 3) Sn den Kanzelleyen, die Änderung, Aufhebung.

Küchen, schleimige Fische mit hejßer Asche abreiben. Ein anderes dem Klange nach gleiches Wort S. in Abeschern.

Abängsten, und dessen Frequenrativum Abängstigen, verb. reg. act er recipr.

bey den Jägern für abfrcffen, von den Hir­

sehr ängsten oder ängstigen, durch Angst ent­ kräften. Einen abängsten, sich abängsten. 2lbarbeiten, verb. reg. act. 1) Durch Arbeit wegschaffeu.

Einen Ast abarbeiren.

L) Durch Arbeit von etwas los machen. Ein Schiff arbeitet sich ab, von der Sandbank, oder von dem, ter es geentert hat. 3) Durch vieles Arbeiten abnützen. Und die Schnei­

den an den Sensen und Hauen — waren abgearbeitet, 1 Sam. 13, 21. 4) Durch vieles Arbeiten entkräften. Süß ist der Dost, der den marren abgearbeiteten Sclaven erquicket, wenn er sich unschul­ dig weiß. Am häufigsten als ein Reciproeum, sich abarbeiren. 5) Eine Schuld mit seiner Arbeit bezahlen. Den Vorschuß abarbeiren. Daher die Abarbeitung, plur. inuf. in den vorigen Bedeutungen. Abärnten, S. Abernten. Die Abart, plur. die — en, die Ab­

weichung von der ursprünglichen Art, ohne Plural; und ein solches abweichendes Ding, Mit dem Plural. Der Rheinwein ist eine Abarr des Ungarischen Weines. Der Pudel, der Spitz, der Windhund u. s. f.

sind lauter Abarten des Schäferhundes. Da es denn in der Naturlehre oft für Spielart gebraucht wird. Abarten, verb reg. neuer, mit seyn, von der ursprünglichen Art abweichen. Der Sohn ist von den Tugenden des Vaters abgearrer. Weiße Menschen arten in heißen Ländern nach und nach m braune ab Abarten bezeichnet eine geringere,

ausarren aber eine größere Abweichung von der eigentltchen Art.

geartete. Äbdscbern,

* Abaßen,

verb. reg. act.

in

den

verb. reg. act. nur noch

schen und demWrldbrete, wenn eS das junge Holz oder die Ähren abbeißt. S. Aß, Wenn

es das Gras abbeißt, so wird solches abrafen genannt. Abästen, verb. reg. act. der Äste be­

rauben. Einen Baum abästen. Abba , ein Syrisches Wort, welches durch die Übersetzung des neuen Testamentes in die biblische Schreibart gekommen ist, und so viel als Vater bedeutet, aber nur von Gott gebraucht wird.

Abbacken, verb. irreg. S. Backen. I. Neutrum, mit seyn. Das Brot ist abgebacken, wenn die Rinde im Backen von der Krume abgelöset wird. Ausgewachse­ nes Getreide macht, daß das Brot ab­ bäckt. 2. Activum. 1) Das Backen deS Brotes vollenden oder zu Ende bringen.

Der Bäcker har bereit» abgebacken. 2) Durch jähe Hitze das Brot abbacken machen. Abbafgen, (von Balg,) verb. reg. act.

einem Thiere den Balg abstreifen. Fuchs abbalgen. Itbbatifl'mn,

Abbanen,

Einen

S. Äbtissinn.

vdrb. reg. act.

1) Mit

dem Ertrage des Bergbaues bezahlen. Den Receß abbauen, die Zubuße von dem ge­ wonnenen Erze bezahlen. 2) Gleichfalls nur im Bergbaue, zu Ende bauen, d. i. wegen der großen Tiefe der Arbeit nicht wei­ ter fortbaueu können. Die Zeche ist abgebauet. 3) Eben daselbst. Die in den Firsten übrig gebliebenen Anbrüche ab­

bauen , d. i. wegbrechen.

4) Die zusiie-

D^eÄbärtung plur. die—en. i)Der

ßenden Tayewasser abbauen, eben bat selbst, durch geführte Grubengebäude weg­ schaffen. 5) Ein Gebäude ganz oder zv«

Zustand des Abartens; ohne Plural. L)Crn Ding, dessen gewöhnliche Art zufälliger Weise

Theil wegnehmen, in der Baukunst. Euren Ärker abbauen Besonders von leichte«

verändert worden; wie Abart. Äbärng, — er, — ste, «dj. et adv«

auch das Abbauen, seltener dieAbbauung.

Holzgebäuden.

Eine Bude abbauen.

S-

Abbau-

Abb

9

Abb

IO

Abbamncn, verb. reg. neutr. mit ha­

Abbiegen, verb. irreg. act. (G. Bie-

ben, von einem Baume niederfltegen, nur bey den Jägern, und auch hier nur von dem großen Geflügel oder den Raubvögeln. In­ gleichen von Thieren, von einem Baume

gen,) durch Biegen entfernen oder absonder«.

medersteigen; wie adholzen. «.ibbtnimcn, verb. reg. act. bey den

Webern, das fertige Gewebe von dem Baume nehmen. S. Baum. ZlbbeSrcn, verb. reg. act.

die Bee­

ren abb echen Ingleichen der Beeren frr rauben. Einen Strauch abbeeren. ZIbbeiden, verb. irreg act. (S. Ber­ ßen,) durch Berßen absondern. Daher die sprrchwörtüche Redensart, sieb vor Angst die Nagel abbeißen; sich vor Lachen fast die Zunge abbeißen. Abbeitzen, verb. reg act. r) Mit Bei­ den oder einer beißenden Schärfe wegbringen. Die Haare abbeiyen, bey den Gär­ bern und Lederbereitern. Ein Fell abbei-

tzen, die Haare von demselben abbeitzeu. L- Gehörig beitzev, durch Beitzeu gar machen, bey den Weißgärberu. So auch die Ab­

hebung. 2lbb6rfren, verb. irreg. neuer.

fS.

Bersten,) mit haben, bersten und abfallen, abwringen. Der Ralk ist überall abgeborsteir. Abberufen, verb. irreg. act. (S.

Rufen,) von einem Orte -weg berufen, feyeriich abrufcn. Der Gesandte ist bereits ab« berufen worden. Daher die Abberufung, das Abberufungsschreiben. -j-Abbettellen, verb. reg. äct. int ge­

meinen Leben, eine bestellte Sache wieder absagen. Ein Rleid, einen Tagelöhner

abbestellen. Abbethen, verb. reg. act.

i) Eine

Die Sprößlinge der Nelken zum Verpflan­ zen abbiegen. Daher die Abbiegung. Die vollere Oberdeutsche Mundart sagt abbeugen, und hierin folgt ihr die erhabene, dichter!-

sche Schreibart der Hochdeutschen, wett ab­ beugen wegen des breiten Doppellautes de» Mund mehr füllet. S. Beugen und Biegen. Abbietben, verb. irreg. act. (S. Blechen.) 7 Einen abbiettytn, «ehr bie­ the», als ein anderer, und ihn dadurch ver­ treiben; edler, ihn überbrerben. In eini­ gen Gegenden auch wie aufbtethen, proclamiren, da denn Abgeborh so viel wie Aus­ geborb ist. Das Abbild, des — es, plur. die

— er, ein (m Hochdeutschen ungewöhnliches Wort für Bildniß. Da» Abbild der Liebe, Hall. Jngleichen in weiter« Verstände, das was einem andern Dinge ähnlich ist. Die Sonne, Gottes Abbild, Wirhof. 2fbbilben, verb. reg. act. r) Die Gestalt einer Sache auf sinnliche Art nach­ ahmen, ein Bild von einem Dinge mache».

Einen Garren abbilden. Eine Frucht in wachs abbilden. 2) Figürlich überhaupt so viel, als lebhaft vorstellen, wofür doch schildern edler und üblicher ist. 3) Cm Vorbild einer Sache seyn. Moses bildere

Christum ab. Die Abbildung, i) Die Handlung des Abbildens; plur. inuf. 2) Das dadurch entstandene Bild, oder die dadurch entstan­ dene Vorstellung selbst; wofür doch Büv, Bikdniß, Nachbild u. s. f. üblicher fmfc Plur. die — en. Abbinden, verb. irreg. act. (S.

Binden.)

1) Was angebunden war, durch

bestimmte Anzahl von Gebethen hersagen. Den Rosenkranz abbethen. 2) •{- Durch

Auflösung des Bandes los machen. De« Manrelsack abbinden. Den wein im

Bethen abwenden. Ein Unglück abbechen. Abbctteln, verb. reg. act. durch Bet­

Herbste abbinden. 2) In einet Entfer­ nung von dem andern aubinden; daher in

teln oder vieles Bitten erhalten.

der Landwirthschaft, ein Dalb abbinden, figürlich so viel als es entwöhnen, weil eS alsdann besonders angebunden und allein ge-

Einem

etwas abberreln. Abbeugen, verb. reg. act. E. Ab­ biegen. f Abbezahlen, verb. reg. act. nur

im gemeinen Leben, i) Völlig bezahlen, besonders eine Schuld. 2) Einen Theil

davon bezahlen.

stellet wird,

3) Durch Bluden, oder durch

ein angelegtes Band absondern. Eine war ze, eine Ader, ein Fleischgewächs, ein Glied abbinden. 4) Die Verbindung ei­ ner Sache zu Staude bringen, völlig fertig A 3 binden.

Abb

Abb

bmde«. Ho heißt bey de« Ilmmerfeuten, ein ^/baudo abbinden, soviel, als alle Gäulen Bänder, Riegel, Schwellen u. sif. gefci?m mit einander verbinden; ingleichen hev den Faßbindern, ein Faß apbinDen, es Wit allen gehörigen Reifen oder Mindern Versehen. D^der öle Abbindung, in allen obigen Bedenrungen.

r» Neutrum, mit haben, i) Ab­ züge blasen; ingleichen bey den Jägern, das Ende der Jagd durch das Hifthorn verkün­ digen. 2) Ium letzten Mahle blasen. Der Wächter bläs't ab. z) Aufhörcn zu blase«. Daher das Abbtasen, seltener die Abbla'stmy, und dieses nur zuweilen in den thäti­ gen Bedeutungen. Äbblarun, 'erb reg. act. in bet Ländwirrhschaft, die Blatter eines Baumes oder einer Pflanze abbrechen, welches-bestnders bey dem Weine, Tobak und Kdhk geschiedet. . 2lbblättent; verb: reg. «N. wie da­ vorige, nur daß eS von allgemeinerem Und zum Tbeil auch, edlerem Gebrauche ist. -Maa sagt auch sich abdlärrent, von manchen Kör­ pern, wenn sich ihre Theile in Gestalt ein­ zelner Blätter von einander geben, Dchet bie AbblLrreriMK. Äbbläue^ verb, rtg. i. 4 IfctixHim, von bläue«, tschlagen/ im gemeinen Lebe«, fthk schlagen. Und sorgte, ihe mir jedem Daye Den riiicken zehnmahl abzublürttr^ Weiße. .2. Nvurvum, mit: habe« von bläu ,, die blaue Färbt', fahren lassen.' Das Tuch blauer sehr ab. A'^bMüen^ verb. reg. rteiitr. mit Ha­ ven- das Blü!^« vollende«.s.:Dtts Gekreide dar noch nicht abgeblüher. . HM detk HMvwoüe seyn, aufdöreu z« bMhe«, für verblühen, ist es im Hochdeutsche« unge­ wöhnlich, wenigstens unedel: die Rostn find '•abgeblub.ee, besser verblühet.' Abblülhen,. verb^reg. 3Ä. der Blü­ then berauben. Die Orangenbäume äbblüehi«. - AbbovgeN">. veA. tag. * act.?vo«i ei­ nem borgen, entlehnet,: welchem CoUine haben sie diesen arnistligen Einwurf mA gtbotgtß Leff: Ho auch die Abbargu^g. .Mer 'Abbrands bee^d», phtrvinut in den SchmelMitten dasrenige, waS-dem BückMer im Brennen oder in der Reini­ gung am Gewichte abgeher. ; , Avbraten, verb. inreg.' ifit.; ««,) . fertig bratet in den Küche«. Eine Gans, ern^ uM abhraren, wenn sie sali Wessen werde« sollen..

n

£tv Äbdrß, des —,sses. plur. die—- fp, ' überhaupt dleHaudlung des Abbeipens, ohne Plnra!; der Ort, wo etwas qdgebiffeu wor­ den, und dao abge^ssene Stück selbst; mit -em Plurale, ^esöpd^rs, ,).bey den Ja­ gern, der Ort/wp das Miltbret, das junge Laud-»vlz, Getreide ü. f/f. abgebissen hat. a) ?lhhisi, oder abhiß, eine Pflanze, Weiche zu den SMihM.gehöret,,8cabiosa fucafa, L

Die Abinste, phn;. jnuf. die PLtte «m Bergebung eines .dfgangenen Khh?rs oder Verbrechens.. Einem ^bbirre .rhuy. £ine gefrcbrüche Abbitte, welche .porGetuote peftbivpt't. D^e Redensart lnunde Äbblue thun rühytMu# der Oderdent.6*'“ Mundart der, wo uzau den Particip. Activ, wenn sie adoerbialir-r steheneln Fnzu äugen pfleget; richtiger tnttyd thun. verb irreg act (S. Bit» ten,) durch Bitten gleichsam tilgen oder guslöschen, einer Vergehung wegen um Ver­ gebung bitten Einem etwas ab bittens. Dagegen erwas aichirreu ohne Datw, nich.t (o gewöhnlich istv Denn er ka-n nicht, um Fehles, abzubrrren, Giseke.

2(bblasen , verb. irreg. iS. Nasen.) geen­

ger abgedankt, wenn man sie aus einander

hom fing, ein Schüler, der noch die ersten

gehen läßt.

Gründe des pesens erlernet; dex Abcknabe.

werden abgedankt, man nimmt ein ernst­

fing, eine etwas anständigere Benen­ Abdörren, vero. reg. ad 1) Durch nung! eines Schinders. ®. RafiUsr und Schulden L e ZlbbKekerev,

Austrocknen absondern. phir;

die — eit.

1) Das Amr Mes'Abdeckers, und 2) dessen Wohnung. Abdeicbew/^erd. reg» act. M den Märfchlänvern, yermittetst eines Deiches absoxderrk, eiuichüeße^ S. Deich. Daher

die Abvchchung^

2)

Aur Gvüge

dörren, gehörig dürre machen. (Betreibe abdörren. Malz abdörren, woflw man auch wohi abdarren sagt; S. Darre. Fi­ gürlich, auf den Bergwerken, das in den Kieustöckeu noch befindliche Silber oder Bley

völlig heraus schmalzen.

Daher diß Ab,

Der

«F

Abd

Ab-

Der Abdrabr, des---es, plur. ifmfc

Abdrohrn, vekU reg. act. durch Dr^»

die Shane, welcbebey -em Drehen oder Drechseln des Zinnes ab­

Hungen erhalten. Einem etwas abdrohenk» Im Oberdeutschen abbrauen. Lert Abdruck, des — es, plur. vks

Ley den Jinngießertt, gehen.

Abbrängen, verb. reg. act.

durch

— drücke. 1) Die Handlung des Abdrucken-

Der Abi» Drängen absondern, oder weaschaffen, wel­ und Abdrückens; ohne Plural. ches aber wenig gebräuchlich ist. S. W- druck eines Gewehre-, eines Büches, ei­ ner Pflanze, einer Figur'in wachs, fa br ingen. Oon m Zinn, in Gyps u. f. f. Hlehek Ahdrauen, verfe. reg. act. durch gehöret auch die figürliche Bedeutung Mr Drohungen erpressen; gewöhnlicher nbdroden letzten Atbem eines Sterbenden, welche hen. H. Dränen. Aber niedrig ist, wenn gleich Canitz singt: Abbrecbscln, verb. reg act. i) Durch — Wenn mich dre Seit weymmme. Drechseln abstudern.

2) Völlig fertig drech­

Die du zum Abdruck mir bestimmt 7p) Das durch Abdrücken Und Abdrucken ettf* Abhreben, verb. reg1, act. 1) Durch standene Blkd. Der Abdruck einer pflanzs, llmdrehsn abstnderu. Linefit Vogel den eines Siegels, einer Münze, eines Rups Emen Abdruck vpn etwa­ Ropf abdrehen. L) Wie abdrechseln in feesttches. machen oder nehmen. Auch bedeutet Aln» beyden Bedeutungen; - da denn abdrehen Mehr bey den Künstlern', abdrechseln aber druck'in diesem Verstünde »sd-viel, als daLateül. Exemplar, lverin VE einem Ducht mehr iin gemeinen Leben üblich ist. die Rede ist, die Abdrücke der ersten Aust Äbd eschen. verb. irrgg. sct. S. läge «, f f In der Naturgeschichte sind Dreschen, i. Eigentlich. ÄDurch Dreschen Abdrircke, ob