Auszug aus dem grammatisch-kritischen Wörterbuche des Hochdeutschen Mundart: Teil 4 Seb-Z [Reprint 2021 ed.] 9783112442524, 9783112442517


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Auszug aus dem grammatisch-kritischen Wörterbuche des Hochdeutschen Mundart: Teil 4 Seb-Z [Reprint 2021 ed.]
 9783112442524, 9783112442517

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Johann Christoph Adelungs Auszug

aus dem

grammatisch»kri t L s ch e n

der

Hochdeutschen Mundart. Wetter Theil, von Seb-Z.

Mit Röm. Rais, auch Rais. Rön. und Erzherzog!. Öfter,

gnädigsten Privilegio über gesammte Erblande. 1 ==■

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Leipzig, bey

Breitkopf und

Härtel.

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Grammatisch - kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart. ■ - fr »»»rfag.XSteCT.TO. . j..—,.

Seb Mbenb um , G. Sadvbaum. Das Sech, des —es, plur. die — e, das lange starke geVrü.ttmte Eisen in Gestalt eines großen Messers, welches senkrecht in dem Baume eines Pfluges vor der Pflugschar befestiget ist, und das Erdreich senkrecht zerschneidet; das pftugeisen, pstugmesser. Sechs, eine Grundzahl, welche stch zwi­ schen fünfund sieben in der Mitte befin­ det, und sowohl der Zahl, als dem Ge­ schlechte nach unverändert bleibt, wenn sie ihr Hauptwort bey sich hat.- Sechs Thaler. Es ist sechs Uhr. Vor sechs Wochen. Ist aber das Hauptwort ausge­ lassen, so hat sie, wie die übrigen Grund­ zahlen, in der dritten Endung sechsen. Mir sechsen fahren / mit sechs Pferden. Ich kann vor sechsen nicht kommen, vor sechs Mir. Die Sechs, plur. die —en, diejenige Figur, welche die Zahl sechs bezeichnet. Eine Römische Sechs. Alle Sechsen zusammen zählen. Die Sechs in der Spielkarre. Das Sechseck, des—es, plur.die — e, eine Figur oder Körper, welcher sechs Etkea har; Hexagonum. Daher sechseckig, sechs Ecken habend. • Der Sechser, des — s, plur. utnom. fing eine Zahl von sechsen, ein aus sechs Einheiten bestehendes Ganze. J. B. eine Arr Scheidemünze, welche sechs Pfennige hält. Auch die Sechs, oder die Jahlfigur sechs führet, besonders in der Rechenkunst, znweUeu den Nahmen des Sechser». Adel. Ausz. 4. DH. 3

Sech Sechserlei, adj. indeclin. Ur

Sei

Sei

du, wie, sehr leb dich liebe. Eile nicht so sehr Du rrnde seyest dich hier allzu­

Ein seidenes Kleid. Seidene Zeugs, oder

i5

sehr. Wie sehr du dich auch widersetzest, so wirst doch unterliegen müssen. Sie menen m'ch nun noch so sehr hassen, so werde ich mich doch nie beklagen. Gell. Sie gefallen ihm mehr als zu sehr, t ^eichen, verb. regul. neutr. mit habe^, welches nur in den niedrigen Sprecharten. llvUch ist, tein W>ss-r lassen. ^e satzt für gefetzt >ägtn. Ss ist das zattitieuck

3?

den sitze», und vedeiittt eigentlich s-M ® ? «ach,»/

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Setz

Setz

40

machen, in weiterm Verstände aber auch

und nach niebtiger und kleiner wird.

stehen machen, und tu noch weiterm, einem

so sagt man auch zuweilen, das wasser seye sich, wenn es niedriger wird. Der

Dinge einen bestimmten Ort geben. i. Hitzen machen, in der eigentlichen Bedeutung des Nentrius siyen. (i) Ei­ gentlich. Ein Lind auf den Sruhl, auf

den auf den Schoß seyen. Je­ manden auf das Pferd seyen. Jngletchen als ein Reeiprocum, sich seyen, wo­ für in der anständigen Gprechart der feinern Wett sich nrederlassen üblich ist. Seyen sie sich, oder lassen sie sich nieder. Sich auf/den Sruhl, auf die Bank, auf den Tisch, auf den Thron, auf das Fenster

seyen. Pferde,

Sick auf das Pferd, oder zu sich^auf den wagen, in die

Lurche seyen. Sich zu Tische seyen. Srch in den Sckarren, in das wasser, in dre Thüre seyen. Sich an das Fen­ ster , an den Ofen, an das Feuer seyen.

Srck hinter den Ofen seyen. Sich oben an, unten an seyen. Der Vogel seyr sich auf den Ast, auf die Erde. Daher die figürlichen R- A. Jemanden auf den Thron seyen, ihn zum regierenden Her­ ren machen, ihn zur königlichen oder fürst­

Ebe«

Teig seyr sich, wenn er niedriger wird, nach und nach zusammen fällt. (4) Wer sich setzt, gerärh aus der Bewegung in de« Stand der Ruhe, daher ist sich seyen, zm weilen, einen dauerhaften, bleibenden A» fenthalt an einem Orte wählen. Lajus har sich in Berlin gesetzt, wohnhaft nie­ dergelassen. Srch anfs Land seyen. Sich auf fern Gur seyen. Sich in die Sradi

seyen. S»ch zur Ruhe seyen, eine rubö ge Lebensart erwählen. Hierher scheint auch die N- A. zll gehören, sich mit jemals den seyen, gütlich vergleichen, weil mm”

dadurch in den Stand der ruhigen Eintracht geräch.' (5) Wer sich gesetzt hat, befinde! sich in einer festen, sichern Lage. Eine Ar­

mee seyr sich an einem Berge, das Corpe seyr sich vor der Stadt, wenn sie daselbj eine sichere Stellung nehmen. Daher ij auch das Mittelwort geseyt, als ein Bep wort gebraucht, oft kurz und dick. Em starke gesetzte Weibesperson, wofür mW untersetzt üblich ist, Figürlich bezeichne!

lichen Würde erdeben. Sich vom Pferde gesetzt diejenige Fertigkeit, da man ftf auf den Esel seyen, seinen Instand ver­ nicht leicht durch etwas aus seiner Faffunj schlimmern. Seyen sie sich an meine bringen lässet, und darin gegründet. En Stelle, stellen sie sich vor, als wenn sie an gesetzter Mann. Ein gesetztes Gemüth, meiner Stelle, in meiner Person wären. Eine geseyre Antwort geben. Wir müs­ Sich auf den Lopfseyen oder stellen, al­ sen uns 311 der gesetzten Erwartung un­ les anwenden, alle Kräfte anstrengen. Und vermeidlicher Übel gefaßt machen, Gel.

wenn ihr euch auch auf den Ropf seyrer, solle-ihr sie nicht sehen, Weisse. Sich über andere hinweg seyen, erheben, sich mehrere Vorzüge znschreiben. Er glaubt, daß fern Adel ihn Uber diese Pflicht Hur­ weg seye, oder wegseye. Dieses Capi­ tal seyr dich über alle Bedürfnisse hin­ aus, stchert dich vor allen Bedürfnissen.

Ein Schiff seyt sich auf den Grund, wenn es auf den Grund läuft, strandet, (r) Ein flüssiger Körper seyr sich, wenn das Trü­ be auf den Boden sinkt. Das Bier hat sich noch nicht gesetzt. Von dem in einem flüssigen Körper befindlichen Trüben sagt man gleichfalls, baß es sich seye, oder

sich aus den Boden scye. Dre gefeit seyen sich aus den Boden. G. Satz. (3) Erne Geschwulst seyr sich, wenn sie nach

2. Stehen machen, einen Körper in dirjenige Lage bringkll, in welcher er stehet. (1) Eigentlich. Das Glas, den Telln auf den Tisch seyen. Den Sruhl an dir

wand, den Stock in die Ecke seyen. Das Licht auf den Leuchter, den Leuch­ ter auf das Fenster seyen. Den juj auf etwas seyen. Den rechten Fuß vor­

an seyen.

tiie wrll ich wreder ein«

Fuß über feine Schwelle seyen. Essei und Trinken auf den Tssch seyen. Alin an seinen gehörigen Orr seyen. Ieman den einen Sruhl seyen, damit er sich dar auf setze. Eine Bildsäule auf ihr Fuj

gestell seyen.

Die Garben in Mandel

seyerr. Jemanden eine EhrensärUe w zen. Gränzzeichen seyen. Bäume fn zen, pflanzen. Daher die figürlichen R.1

Zemai

Setz

Setz

Armanden zur Rede seyen, Rechenschaft wegen seines Betragens von ihm fordern.

Da es denn als ein allgemeines Wort oft

viel als werfen, gebahren, da es denn bey

in die Lorrene seyen, oder auch nnr, iit die Lorrerie seyen. Etwas auf das Spiel seyen. Sein ganzes Vermögen daran



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statt eines besondern gebraucht wird, wel­ Siel und Maß seyen, vorschreiben. Sich ches die Art und Weise näher bestimmt. zur wehre seyen, oder stellen, sich wi­ Lin Stück Zeug an das andere seyen, dersetzen. Erwas aus den Augen seyen, tiüben. Knöpfe, Dressen auf uh Kleid nicht die gehörige Aufmerksamkeit darauf seyen. Bey den Buchdruckern ist seyen, richten. Etwas hintenan seyen, es zu­ die Schriften, d. i. gegossenen Buchstaben, rück seyen, in ähnlichem Verstände. Den aus den Fächern des Schriftkastens nehmen, Wellen einen Damm entgegen seyen, ei­ und ste in Sylben, Wörter, Zeilen und nen Damm wider die ^Nellen aufführen. Seiten zusammen setzen. (2) Figürlich in (2) Von verschiedenen Teeren ist seyen so vielen besondern Arten des Ausdrucks. Geld

den Jägern besonders von den Hirschkühen, Nchen und Hasen üblich ist. (3) Verord­ nen, bestimmen. Eine Zeit, einen Tag zu etwas seyen. Jemanden zum Vor­ mund , zum Bürgen, zum Richter «. s. f seyen. Einen an eines andern Grelle seyen. Den Bock zum Gärrner seyen.

Geld aus jemandes Kopf seyen. Den Preis seyen, bestimmen. Zur gesetzten Grunde. K. auch Gesetz und Satzung. (4) Als wahr oder richtig anuehwen. Ger­ zen sie das grausamste, das mir begeg­ nen könnte. Ich will den Fall seyen, daß er mchr käme, ich will aunehmen, daß «. s. f. Etwas zum voraus seyen, es als nothwendig wahr und eristicend anneh­

men. Es soll geschehen, aber ich seye dabey zum voraus, daß er seinen wil­ len dazu gibt, d. i. unter der Bedingung, daß er u. s. f. Go wirb auch das Mittel­ wort gesetzt als ein Nebenwvrt gebraucht. Gesetzt, daß er mchr käme, oder gesetzt,

er käme nicht. Voraus geseyr, daß sich das einmahl so fügen würde. Gesetzt auch, daß meine Lebensart nicht recht nach der Mode wäre, so ist sie doch ru­ hig, Gell. 3. Em Ving an einen, bestimmten Ort -ringen. (1) Eigentlich, wo doch zugleich viel auf den Gebrauch aukommt, ob dieser in jedem Falle seyen oder ein anderes Zeit­ wort eingeführt hat. Den