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German Pages 264 [268] Year 2022
Nubien, eine Landschaft, die zu den Territorien der Demokratischen Republik Sudan und der Arabischen Republik Ägypten gehört, machte im Jahre 1960 Schlagzeilen in der internationalen Presse. Ein neuer Hochdamm bei Assuan sollte die Lebensbedingungen der Bevölkerung und die Wirtschaft beider Länder verbessern. Doch im künftigen Überflutungsgebiet wohnten Menschen, deren Leben eng mit dem Nil verknüpft war, deren Traditionen feste Wurzeln in dieser Landschaft hatten. Ein nationales Problem also, das eigentlich nur beide Länder anging? Nein. Nubien, Mittler zwischen Afrika und dem Mittelmeerraum, barg jahrtausendealte Kulturdenkmäler, die zum Erbe der ganzen Menschheit gehören. Deshalb rief die UNESCO 1960 zu einer internationalen Kampagne zur Bergung der nubischen Kulturschätze auf. Die sofort einsetzende archäologische und kunsthistorische Arbeit von Expeditionen und Forschern aus der ganzen Welt brachte reiche Ergebnisse, die ganz neue Gesichtspunkte für die frühe Geschichte des nubischen Niltals ergaben. Was die N ubier seit 1960 auf der Suche nach einer neuen Heimat erlebt haben, welche Schwierigkeiten der über 1000 Kilometer weite Umzug der Tempel in das neuerrichtete Nationalmuseum in Khartum mit sich brachte und wie in der Hauptstadt der Demokratischen Republik Sudan ein neuer kultureller Mittelpunkt entstand, darüber berichtet dieses Buch.
Libyen Ägypten
SaudiArabien
Tschad
S u d a n
Zentralafrikan Republik Uganda
... , . Athl
°P'cn
K c n i a
Zaire
8.11.1959
9.1. 1960 8. 3.1960
1960/61
Unterzeichnung des Nilwasserabkommens zwischen den Regierungen in Kairo und Khartum Beginn der Bauarbeiten am Hochdamm bei Assuan Aufruf des Generaldirektors der UNESCO zur Rettung der nubischen Altertümer Beginn der archäologischen Erkundung und Ausgrabung
1962—1964 Abbau, Transport und Zwischenlagerung der zur Rettung vorgesehenen Monumente Ägyptischund Sudanesisch-Nubiens 1963—1969 Projektierungs- und Umsetzungsarbeiten (seit 1966) an den Tempeln von Abu Simbel 1. Hj. 1964
Umsiedlung der Nubier nach Kom Ombo und Neu-Halfa Aug. 1964 Ansteigen des Nils im Gebiet der ersten Staustufe. Überflutung der Stadt Wadi Haifa und des Gebietes nördlich des 2. Kataraktes 1965 — 1969 Projektierung und Aufbau der geretteten Baudenkmäler SudanesischNubiens in Khartum 1969 — 1970 Abschluß der Ausgrabungen im südlichsten Teil des Überschwemmungsgebietes 1969—1971 Landschaftsgestalterische Arbeiten im Freigelände, Abschluß der Bauarbeiten am sudanesischen Nationalmuseum und Aufbau der archäologischen Ausstellung im Frühjahr 1971 28. 5.1971
Eröffnung des Nationalmuseums in Khartum
1971—1973 Vorbereitung und Transport der beiden Kolossalstatuen von der Insel Argo nach Khartum und ihre Aufstellung Okt. 1975
Nubien-Stausee erreicht sein vorgesehenes Stauvolumen von 130 Milliarden Kubikmeter Wasserinhalt
Archäologischer Platz mmmt=i Staudamm, Katarakt
Kom Ombo
Assuan
Neu-Kalabsche sBv „Neu-Sebua Neu-Amada ® Neu-Abu Simbel>-^
Mekka
LEB E SEBI Port Sudan
ma/% HL EBEL- B A R K A L • NURI 3NGOLA Merowe (Napata) Atbara k
J f g g k S u d
y
Omdurman Khartum