Auskunftsbuch für die Chemische Industrie [8. Aufl. Reprint 2020] 9783112361702, 9783112361696


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German Pages 1406 [1489] Year 1913

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Auskunftsbuch für die Chemische Industrie [8. Aufl. Reprint 2020]
 9783112361702, 9783112361696

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KÖNIGLICHE PORZELLAN-MANUFAKTUR RERUN N.W. 23, WEGELYSTRASSE

FABRIK-

J

MARKE

(ZEPTER IN BLAU)

GERÄTE FÜR CHEMISCHE UND TECHNISCHE ZWECKE ABDAMPFSCHALEN, SCHMELZTIEGEL, KASSEROLLEN, KOCHBECHER, DESTILLIERGEFÄSSE, MAHLBÜCHSEN, GROSSE KESSEL, RÖHREN, KÜHLSCHLANGEN FILTER AUS HARTGEBRANNTER PORÖSER MASSE

GERÄTE AUS SCHWERSCHMELZENDEN MATERIALIEN WIE AUS MARQUARDTSCHER MASSE, REINER MAGNESIA, TONERDE USW.

PREISLISTE WIRD AUF WUNSCH ZUGESANDT

AUSKUNFTSBUCH FÜR DIE

CHEMISCHE INDUSTRIE HERAUSGEGEBEN VON

H. BLÜCHER 8. AUFLAGE 1912—13

BERLIN 1913 FRANZ

SIEMENROTH

SW II, HAFENPLATZ 9

Copyright 1913 by Frani Siemenroth

Vorwort zur 8. Auflage. Durch mehr als ein Jahrzehnt, vom Beginn der ersten, im Umfange noch verhältnismässig bescheidenen Auflage bis in die Bearbeitung der jetzt vorliegenden 8. Auflage hinein, hat der grosse Kreis der Fachgenossen dieses Werk mit regem Interesse, mit steter Anteilnahme begleitet und auch geleitet. Denn jede Woche bringt mir zahlreiche Vorschläge und Anregungen, die von einem wirklichen Mitfühlen und Mitgehen zeugen und mir, da sie sich immer nur auf diesen oder jenen einzelnen Punkt beziehen, zu meiner eigenen Beruhigung beweisen, dass die Fundamente des „Auskunftsbuchs für die chemische Industrie" fest gegründet sind, und dass an ihnen die Fachwelt nicht zu rütteln gedenkt. Es liegt demnach auch keine Veranlassung vor, an dem Aufbau des Werkes irgend etwas zu ändern. Aber es wird doch von Auflage zu Auflage schwieriger, die Überfülle des Stoffes hineinzubringen und dabei doch den Umfang immer noch in einigermassen handlichen Grenzen zu halten. Es gelingt das nur dadurch, dass weniger Wichtiges immer mehr zusammengedrängt und gekürzt, Veraltetes nach Kräften ausgemerzt wird, und diese gewissermassen negative Arbeit, von der der Benutzer des Buches naturgemäss nichts merkt, bildet einen keineswegs geringen Teil der Aufgaben, die mit der Herausgabe einer neuen Auflage verknüpft sind. Auch die positive Arbeit fällt nicht an allen Stellen sogleich in ihrer ganzen Bedeutung auf, denn oft sind nur ein paar Patentnummern hinzugefügt, ein ausländisches Patent ist durch ein deutsches ersetzt, oder es wird in wenigen Worten die Richtung gekennzeichet, welche die Erfindungstätigkeit in dem besonderen Falle genommen hat. Derartige Einfügungen sind, wie gesagt, quantitativ nur winzig, aber die zu ihrer Gewinnung nötigen Arbeiten sind zum Teil sehr zeitraubend. Der Wert dieser Ergänzungen ist aber dafür auch ein hoher, denn I*

IV

Vorwort zur 8. Auflage.

wenn beispielsweise die Nennung eines Auslandspatents aus einem Lande mit wenig eingehender Vorprüfung für das in Frage kommende Verfahren noch wenig beweist, so muss der Ersatz der ausländischen Patentnummer in einer späteren Auflage des Auskunftsbuchs durch das Deutsche Reichspatent zu der Folgerung führen, dass das Verfahren sich auch bei strenger Prüfung als neu erwiesen hat. Eine kritische Sichtung der Patente nach ihrem Wert ist von Auflage zu Auflage immer nötiger geworden, um der Überlastung des Raumes zu begegnen, wenngleich solche Kritiken in B e z u g auf viele Verfahrenpatente nur schwer möglich sind und oft später modifiziert werden müssen. Endlich wird es in immer weiterem Umfange nötig, die B e schreibungen patentierter Verfahren zu kürzen oder aber sie überhaupt wegzulassen. A b e r es werden in solchen Fällen die Patente — soweit sie Wichtigkeit versprechen — immer nach Ländern und Nummern genau a u f g e z ä h l t , wodurch dem Interessenten ein müheloses Auffinden ermöglicht ist. Jedenfalls Hessen sich solche Kürzungen da, wo sie angebracht wurden, nicht vermeiden, dürften auch die Brauchbarkeit des Auskunftsbuches für den Fachmann nicht beeinträchtigen. Von den vielen Wünschen und Anregungen aus dem Leserkreis kann immer nur ein bescheidener Teil Berücksichtigung finden. Die Erfüllung solcher Wünsche ist häufig mit Schwierigkeiten verknüpft, die der Aussenstehende nicht überschauen kann. Findet ein Leser also eine Anregung nicht beachtet, so möge er davon überzeugt sein, dass nicht Übelwollen, sondern irgend eine zwingende Notwendigkeit die Verwirklichung gehindert hat. Nicht selten machen solche Erweiterungen auch umfangreiche Vorarbeiten nötig, und dann kommt es vor, dass nicht schon die nächste, aber doch eine spätere Auflage die Erfüllung bringt. Möge denn auch die 8. Auflage des „Auskunftsbuches für die chemische Industrie" bei den bisherigen Interessenten Anklang finden und sich als praktisch brauchbar erweisen. Möge sie sich zu dem grossen Stamm alter treuer Anhänger viele neue Freunde erwerben. Für die letzteren, denen Zweck und Programm des Auskunftsbuches noch fremd sind, seien die Vorworte früherer Auflagen im Auszuge wieder mit abgedruckt. Allen denen, die uns Anregungen gegeben, Preislisten, Patentschriften, Broschüren, Berichtigungen u. s. w. gesandt haben, danken wir aufs herzlichste; wir haben uns bemüht, allen von berufener Seite

Vorwort zur 8. Auflage.

V

kommenden Anregungen gerecht zu werden. Trotzdem wird das Buch sicherlich auch jetzt noch Mängel und Lücken aufweisen, die erst nach und nach auszumerzen sind; die Umstände dürften solche Mängel erklären und entschuldigen. Wir bitten deshalb wieder, uns unter der Adresse des Verlages, F r a n z S i e m e n r o t h , B e r l i n SW. 11, H a f e n p l a t z 9, durch entsprechende Mitteilungen, V e r z e i c h n i s s e , P r e i s a n g a b e n , B e r i c h t i g u n g e n und K o r r e k t u r e n aller Art geneigtest zu unterstützen. Miktion du knskonftsbaches für die ehemisohe Industrie.

H. Blücher.

Aus dem Vorwort der früheren Jahrgänge. Das „Auskunftsbuch für die chemische Industrie" soll, wie sein Name besagt, dem Chemiker und Industriellen der einschlägigen Gebiete in den Fragen der Praxis Auskunft erteilen; es ist nicht zum Unterricht bestimmt und nimmt eine Mittelstellung zwischen Lehrbüchern und lexikalischen Werken ein. Die rein alphabetische Anordnung gewährt eine schnelle Übersicht; die kurze, prägnante Darstellung, die alles weniger Wichtige und Theoretische fibergeht, vermeidet einen übermässigen Umfang, der die Handlichkeit stören müsste. Seinem Zwecke entsprechend, berücksichtigt das Buch, nach grossen Schlagwortgruppen geordnet, alle für die chemische Industrie sowie für den praktischen Gebrauch im chemischen Laboratorium wichtigeren Stoffe und Produkte, weiter die Materialien zu ihrer Erzeugung, dann die Fabrikationsmaschinen und Apparate, Untersuchungsinstrumente, Gerätschaften u. s. w. Bei den einzelnen Artikeln sind, soweit tunlich, die Formeln, Atom- bzw. Molekulargewichte, die wichtigen und üblichen Darstellungsmethoden mit den Reaktionsgleichungen, spez. Gewichte, Schmelzund Siedepunkte, Lösungskoeffizienten, thermo- und elektro-chemische Daten, tabellarische Übersichten u. s. w. verzeichnet — alles nach Möglichkeit dem derzeitigen Stande der Technik angepasst. Mit lebhaftem Danke müssen wir der weitgehenden Unterstützung gedenken, die uns von Seiten der chemischen Industrie und der damit in Berührung stehenden Firmen mit wenigen Ausnahmen überall entgegengebracht worden ist, und die es uns allein ermöglicht hat, der chemischen Technik mit wirklich zuverlässigen Angaben zu dienen. Selbstverständlich kann das Buch nicht dem Spezialtechniker Winke für die Fabrikation s e i n e r Artikel geben; das verbietet der Umfang und ist auch nicht der Zweck des Buches. Dagegen soll

Aus dem Vorwort der früheren Jahrgänge.

Vii

das Auskunftsbuch die chemische Technik s o w e i t zusammenfassen, dass es dem Nachschlagenden ermöglicht, sich Ober alle ihm selbst ferner stehenden Spezialgebiete in willkommener Weise zu informieren und das zu rekapitulieren, was sonst dem Chemiker bei der Mannigfaltigkeit der Einzelzweige gar nicht alles gegenwärtig bleiben kann. Dies gilt besonders auch von N e u e r u n g e n , welche berücksichtigt wurden, soweit sie sich praktisch bewährt haben and soweit sich zuverlässige Angaben darüber erlangen Hessen. Die gegebenen tabellarischen Übersichten, Zahlenangaben usw. werden selbstverständlich auch dem Spezialtechniker nützlich erscheinen. Als praktisch besonders wertvoll dürfte sich die Angabe von P r e i s e n erweisen. Die Preise sind allerdings bei den meisten Artikeln sehr schwankend, doch werden sie mit seltenen Ausnahmen im Verlauf zweier Jahre (bis zum Erscheinen der nächsten Auflage des Auskunftsbuches) wenigstens s o w e i t Gültigkeit behalten, um jedem Interessenten eine rasche Orientierung und eine praktisch genügende ungefähre Kalkulation zu ermöglichen. Allerdings liegt eine Schwierigkeit darin, dass die Preise sich kaum einheitlich gestalten lassen, in» dem der eine sie als Orossabnehmer zu wissen wünscht, während der Verbraucher kleiüer Metigen mit ganz anderen Preisen rechnen mus& Wir hoffen, dass in der Folge auch diejenigen wenigen Firmen, die hinsichtlich- Angabe von Preisen bisher zurückhaltend geblieben sind, da sie aus solchen Angaben Vorteile für ihre Konkurrenz fürchteten, uns in der Folge ebenfalls durch Preisstellung zu Danke- verpflichten werden, da, wie der Text erweist, alle Preise ohne spezielle Firmennennung aufgeführt sind und eben nur der u n g e f ä h r e n Information des Lesers dienen sollen. Wir betonen immer wieder, dass nur die Unterstützung a l l e r Kreise der chemischen Industrie unser Werk zu dem machen kann, was es werden will: zu einem willkommenen Jahrbuch, zu einem zuverlässigen Ratgeber, zu einem vertrauenswürdigen Nachschlagebuch für die Praxis. Allmählich ist das „Auskunftsbuch 8 ein notwendiges Ausrüstungsstück der Fabriken und Laboratorien, der Chemiker, Apotheker, Industriellen u. s. w. geworden, und mit Freude und Genugtuung dürfen wir darauf hinweisen, dass das In- wie das Ausland, Kritiker der Zeitschriften wie andere hervorragende Fachleute einig and in dem Lobe über das Gebotene und über die von- Auflage zu

VIII

Ans dem Vorwort der früheren Jahrgänge.

Auflage gesteigerte Menge an Neuerungen, Erweiterungen und Verbesserungen. — Bei der Bearbeitung einer jeden Auflage ist ein sehr reiches Material zu berücksichtigen, das von Jahr zu Jahr noch immer zu wachsen scheint. Hierdurch veranlasst, und in besonderer Berücksichtigung der Interessen des ganzen Leserkreises hat die Redaktion eine Tendenz immer mehr in den Vordergrund gerückt — die Tendenz nämlich, das aufzunehmende Neue soweit wie möglich k r i t i s c h zu s i c h t e n . Allerdings bleibt man in dieser Hinsicht — besonders bezüglich der P a t e n t l i t e r a t u r — von Irrtümern und Missgriffen nicht frei. So wird manches Verfahren mit erwähnt, das aussichtsreich scheint und sich doch in der Praxis unbrauchbar erweist, während es umgekehrt vorkommt, dass patentierte Verfahren, die man nach anderen Erfahrungen als unbrauchbar weglassen möchte, doch überraschend gute Erfolge geben. Das sind Missstände, die sich nicht vermeiden lassen und die wir den Leser zu entschuldigen bitten; überall wurde unter Zugrundelegung von Auskünften und unter Berücksichtigung des Rates von Spezialfachleuten das richtige Mass zu halten gesucht. Jedenfalls wird der Leser — in einem dem Rahmen des Ganzen entsprechenden Umfange — fast alles von beachtenswerten Neuerungen erwähnt finden. Auf die immer erneuten Wünsche zahlreicher- Praktiker hin wurde eine umfangreiche T a b e l l e ü b e r d i e B e d e u t u n g d e r im Auskunftsbuch der Raumersparnis wegen zahlreich verwendeten F o r m e l n aufgenommen, die den genannten Interessenten besonders willkommen sein wird, die aber als Gedächtnisbehelf wohl auch sämtlichen andern Lesern gute Dienste leisten kann. Die n e u e R e c h t s c h r e i b u n g ist beinahe vollständig durchgeführt. Immerhin konnte sich der Herausgeber nicht dazu entschliessen, hier die letzten Konsequenzen zu ziehen. Namentlich hat er davon Abstand genommen, .Kalzium" zu schreiben, und ist bei .Calcium" geblieben, einfach aus dem praktischen Grunde, weil .Kalziumverbindungen" und .KaliumVerbindungen" bei flüchtigem Lesen in ärgerlichster Weise verwechselt werden. Übrigens haben die sogenannten .Vereinbarungen" die Verwirrung auf dem Gebiete der chemischen Orthographie nicht beseitigt, sondern noch erheblich gesteigert, ist es doch danach z. B. zulässig, A z e t a t zu schreiben, dagegen nur A c e t a l d e h y d ; K a l z i u m , jedoch nur C a l c o f e r r i t u.s.w. Hiernach kann es unsere Leser nicht wundernehmen, dass wir einer derartigen .Rechtschreibung" zunächst noch ablehnend

Aus dem Vorwort der früheren Jahrgänge.

IX

gegenüberstehen. Übrigens ermöglichen es sorgfältig redigierte V e r w e i s e jedem, unter allen in Betracht kommenden Schreibweisen schnell den gewünschten Artikel zu finden. Was die unter den einzelnen Artikeln verzeichneten B e z u g s q u e l l e n und die eingefügten I n s e r a t e anlangt, so sei ausdrücklich betont, dass die Einschiebungen von einem A u f t r a g e der betreffenden Firmen beim V e r l a g e abhingen und mit dem Text der Artikel nichts zu tun haben; d i e R e d a k t i o n h a t h i n s i c h t l i c h d e s T e x t e s ü b e r a l l s t r e n g s t e O b j e k t i v i t ä t g e w a h r t . Ein A d r e s s b u c h ist das vorliegende Werk n i c h t ; deshalb wäre es unangebracht, unter den Firmen a l l e Lieferanten zu suchen oder überhaupt die Angabe von Finnen als einen integrierenden Bestandteil des Werkes zu betrachten. Aber wir hoffen, dass die Bereitwilligkeit des Verlages, Bezugsquellen mit aufzunehmen, unseren Lesern in vielen Fällen eine wertvolle und willkommene Information hinsichtlich der Lieferanten gewähren wird.

Bedeutung der Formeln. (Aufgeführt sind nur Formeln, die in vorliegendem Werke verwendet sind, und lucb nur insoweit, als eine Erklärung nicht in demselben Artikel gegeben ist. Die Aufzählung erfolgt rein alphabetisch, und zwar entsprechend der im Auskunftsbuch gebrauchten Schreibung, dabei aufsteigend nach dem zugehörigen Index, so dass z, B. CH< vor CfHjO«, dieses vor CsHg, dieses wieder vor CäHsN zu suchen ist.)

Formel

Agêi

AgNOs Ag,S AgîSOi AI

AlCla

AljCle

AUF»

AhOs AWOH)« AU(SOi)3

As AsCU AsaCle AssOs AssOs Au AuCI»

B BjOs

Ba BaCO» BaClt Ba(C10a)i BaCrOi Ba(NOs)t Ba(OH)î BaOt BaS BaSO« Bi

Bedeutung

Silber Silberchlorid Silbernitrat Schwefelsilber Silbersulfat Aluminium Aluminiumchlorid ti

Aluminiumfluorid Tonerde Aluminiumoxydhydrat Aluminiumsulfat Arsen Arsenchlorid if Arsenigsäureanhydrid Arsensäureanhydrid Gold Goldchlorid Bor Borsäureanhydrid Baryum Baryumkarbonat Baryumchlorid Baryumchlorat Baryumchromat Baryumnitrat Barythydrat Baryumsuperoxyd Schwefelbaryum Baiyumsulfat Wismut

Formel

Bi(N0 8 ). Br

C

CCls.COH CCU CHBrs CHCls CHJ, CHsBr CHs. CO*H CHsCl CHjJ

CHu. NH« CH,. OH (CH.^O CHi (CN). CO COC1» CO(NH,> CO2

CS» CÎHj CjHtOi C»H4 CiHiO» CsHsBr C2H6C1 C.HÎJ

CjHS.NHJ

Bedeutung

Wismutnitrat Brom Kohlenstoff Chloral Tetrachlorkohlenstoff Bromoform Chloroform Jodoform Methylbromid Essigsäure Methylchlorid Methyljodid Methylamin Methylalkohol Methyläther Methan Cyan Kohlenoxyd Karbonylchlorid (Phosgen) Harnstoff Kohlendioxyd (Kohlensäureanhydrid) Schwefelkohlenstoff Azetylen Oxalsäure Äthylen Essigsäure Äthylbromid Äthylchlorid Äthyljodid Äthylamin

Bedeutung der Formeln.

Formel

Bedeutung

Alkohol (Äthylalkohol) Äthyläther Äthan Allylalkohol Glyzerin Propylalkohol Glyzerin Weinsäure Pyridin Amylalkohol Pikrinsäure Toluidin Xylol COH4(CHJ)« C,H4(CO.H)2 Phthalsäure CaHi(NH»)« Phenylendiamin C«H,(0H)C02H Salizylsäure G,H4(OH)NH2 Amidophenol Chinon CaHiO, Toluol C« H5. CHs CeHs. CO,H Benzoesäure CeHsCl Chlorbenzol (G>Hs),NH Diphenylamin COHS.NHJ Anilin Nitrobenzol c,h5.no2 C«H 5 . OH Phenol (Karbolsäure) C«He Benzol Zellulose, Stärke CeHioOs CsHiiOn Traubenzucker C,oH;.NH a Naphthylamin C10H,. NOs Nitronaphtalin Naphtol C.OHT.OH Naphtalin CIOHS Terpen C10H11; Rohrzucker CitHnOi 1 Anthrachinon CHH,03 CUHIO Anthrazen Calcium Ca Calciumkarbonat CaC03 Calciumkarbid CaCi Calciumoxalat CaCäOi Calciumchlorid CaCIs Calciumchromat CaCrOi Calciumfluorid CaF„ sekundär. CalciumCaHPO* phosphat Calciumnitrat Ca(NOs)i Calciumoxyd (Kalk) CaO Ca(OH), Calciumhypochlorit Ca(OH)„ Calciumhydrat Calciumsuperoxyd CaOa CaS Calciumsulfid Ca(SH), Calciumsulfhydrat Calciumsulfat CaSOi Calciumplumbat Ca»PbO. Ca s (POi) 2 tertiäres Calciumphosphat C,H 5 . OH (C,Hs).0 CsHe Ca Hü . OH CSH5(OH)3 c3h,.oh CsHsOa C^H.O» CsHsN CsHu . OH G)H»(N0,)30H C«H«(CH3)NHi

Formel

Cd CdCU CdSO* Ce C1 Co CoCI. Co(NOs)« CoSOi Co.CU Cr CrO, CrjCl» CrjF. Cr» (OH)« CrjOj Cu CuCfe Cu(NOs). CuO CuS CuSOi Cu C O ,

K,CiO t

lod Iridium Kalium Kaliumbromid Kaliumbromat Kaliumazetat Kaliumbitartrat (Weinstein) Cyankalium Rhodankalium Kaliumchlorid Kaliumchlorat Kaliumperchlorat Kaliumfluorid Kaliumbikarbonat Kaliumbisulfit Kaliumbisulfat Kaliumjodid Kaliumpermanganat Kaliumnitrit Kaliumnitrat (Kalisalpeter) Kaliumhydrat (Ätzkali) Kaliumkarbonat (Pottasche) Kaliumoxalat

Bedeutung

KtSiF« K.SiO, K»PO*

Kaliumtartrat Kaliumchromat Kaliumbichromat Kaliumoxyd Kaliumplatincyaniir Kaliumplatinchlorid Kaliumsulfid Kaliumsulfit Kaliumsulfat Kalialaun Kieselfluornatrium Kaliumsilikat Kaliumphosphat

Li LiCl LiiCOs Li,SO*

Lithium Lithiumchlorid Lithiumkarbonat Lithiumsulfat

K.CrOi KiCrsO? KsO KsPt(CN)i K.PtCU K,S

KtSOs KtSO« K.S0«,Ak(S04)j

Mg MgCO» MgCh Mg(NOs)j MgO Mg(OH), MgSOt Mn MnCOs MgCU MnOj MnSOi Mo N (NH.)S NHs. OH NH. NH«Br NH«. CNS NH«C1 NHiClOs NHtClO* (NH«),Cr0 4 (NH*).Cr 2 07 NH*HS (NH^.HPO. NHjJ NH.NO. (NH«).SO.

NO NO. NjO NjO.

Magnesium Magnesiumkarbonat Magnesiumchlorid Magnesiumnitrat Magnesiumoxyd (Magnesia) Magnesiumoxydhydrat Magnesiumsulfat Mangan Mangankarbonat Manganchloriir Mangansuperoxyd Mangansulfat Molybdän Stickstoff Hydrazin Hydroxylamin Ammoniak Natriumbromid Ammoniumrhodanid Ammoniumchlorid (Salmiak) Ammoniumchlorat Ammoniumperchlorat Ammoniumchromat Ammoniumbichromit Ammoniumsulfhydrit Ammoniumphosphat Ammoniumjodid Ammoniumnitrat Ammoniumsulfat Stickstoffoxyd Stickstoffdioxyd Stickstoffoxydul Salpetrigsäureanhycrid

Bedeutung der Formeln.

Formel

Bedeutung

N.O* N*0 5 Na NaBr NaBrO, NaCN NaCiHjOü NaCl

Stickstoffdioxyd Salpetersäureanhydrid Natrium Natriumbromid Natriumbromat Natriumcyanid Natriumazetat Natriumchlorid (Kochsalz) Natriumchlorat Natriumperchlorat Natriumfluorid Natriumbikarbonat Natriumbisulfit Natriumbisulfat primär. Natriumphosphat Natriumjodid Natriumpermanganat Natriumamid Natriumnitrit Natriumnitrat (Chilisalpeter) Natriumhypochlorit Natriumhydrat (Ätznatron) Natriummetaphosphat Natriumaluminat Borax Natriumkarbonat (Soda) Natriumoxalat Natriumchromat Natriumbichromat Natriumoxyd Natriumsuperoxyd Natriumsulfid Natriumsulfit Natriumsulfat Natriumthiosulfat Natriumstannat (Präpariersalz) Natriumwolframat normal. Natriumphosphat Natriumpyrophosphat Nickel Nickelchloriir Nickeloxydul Nickelsulfid Nickelsulfat Nickelhydroxyd Nickeloxyd

NaClOj NaClOi NaF NaHCOi NaHSOs NaHSOi NaHsPO* NaJ NaMnO* NaNH, NaNO» NaNOs NaOCl NaOH NaPOs Na.AUO* NajBiO? Na.COj Na.C.0» Na.CrOi Na.Cr.O7 Na.O Na. Oi Na.S Na.SOs Na. SO« Na,S.O. Na.SnOj Na.WOi NasPOi N Umwandlung von engl. Gallons in Liter J

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cn

g! ; Mn2Os) vertreten sein. Unter den Alaunen sind besonders wichtig: 1. K a l i a l a u n (gewöhnlicher Alaun; Alumen) KsSO. + Al2(SOt)a + 24HaO. Der sämtliche im Handel befindliche Alaun ist künstlich dargestellt, und zwar entweder aus A l a u n s t e i n (basischem Kalitonerdesulfat) oder aus A l a u n e r d e und A l a u n s c h i e f e r oder drittens endlich aus B a u x i t und K r y o 1 i t h. Davon enthält der Alaunstein schon a l l e Bestandteile des Alauns, der Alaunschiefer und die Alaunerde nur die zur Bildung des A l u m i u m s u l f a t s nötigen, und der Bauxit und Kryolith (sowie andere an Fe und Ca arme Tone) endlich nur die T o n e r d e. Hieraus erklärt sich die verschiedenartige Darstellung je nach dem Ausgangsinaterial: Der Alaunstein (Alunit) wird in Stücken gebrannt, wobei man nicht weit über 500° hinausgehen darf. Dann laugt man ihn mit warmem Wasser aus

Alaune.

17

and dampft die Lauge ein. Der so gewonnene, wegen seiner Reinheit besonders geschätzte r ö m i s c h e Alaun (Alumen romanum) wird auch k u b i s c h e r A l a u n (Alumen cubicum) genannt, da er nicht in Oktaedern sondern in Würfeln kristallisiert. Aus dem Alaunschiefer und der Alaunerde wird die grösste Menge Alaun gewonnen: Man lasst die Mineralien in Haufen verwittern (zuweilen muss man sie ausserdem.noch rösten), wobei Aluminiumsulfat gebildet wird. Dann werden die Alaunerze ausgelaugt, worauf man die Laugen eindampft und nach mannigfachen Reinigungsverfahren mit Kaliumsulfat versetzt; hierbei bildet sich Alaun, der durch fortwährendes Umrühren als Mehl (Alaunmehl) ausgeschieden wird. Bauxit und Kryolith endlich werden zur Alaundarstellung geglüht, gepulvert und in erhitzte 50 %ige Schwefelsäure eingetragen. Das Produkt wird ausgelaugt und die so erhaltene Aluminiumsulfatlösung mit Kaliumsulfat versetzt Der Kalialaun bildet grosse, wasserhelle, oktaedrische Kristalle, löslich in 10,5 T. kalten ( + 10°), in 0,75 T. siedenden Wassers. Erhitzt man ihn auf 120°, so geht er unter Wasserabgabe in den g e b r a n n t e n A l a u n (Alumen ustum) über, der eine weisse, lockere Masse bildet. Man verwendet den Alaun in der Färberei als Beize, zur Darstellung von Farblacken, weiter in der Weissgerberei und zum Leimen des Papiers, zum Härten von Gips, als Medikament u. s. w., u. s. w. 2. A m m o n i a k a l a u n (Alumen ammoniacaie). (NH»)3SO» + Alz(SO«)s + 24 HjO. Wird erhalten, wenn man bei der Alaundarstellung aus Alaunerde, Alaunstein, Bauxit und Kryolith die erhaltenen Aluminiumsulfatlösungen nicht mit Kaliumsulfat sondern mit Ammoniumsulfat versetzt. Er ist äusserlich von Kalialaun nicht zu unterscheiden; 100 T. Wasser lösen bei 10° 9 T., bei 100° 422 T. krist. Ammoniakalaun. Er wird hauptsächlich zur Gewinnung sehr reiner Tonerde verwendet, zu welchem Zweck man ihn heftig glüht. 3. N a t r i u m a l a u n (Alumen natricum). Na»SO« + Ala(SO«)a + 24 H»0. Wird aus Aluminiumsulfat und Natriumsulfat gewonnen.' Er ist billiger als Kaliund Ammoniakalaun, wird aber dennoch viel w e n i g e r verwendet, weil er zu leicht löslich ist; aus diesem Grunde lässt er sich auch dur£h Umkristallisieren nur in beschränktem Masse reinigen. Das D. R. P. 141670 bezweckt die Darstellung eines kristallisierten, nicht auswitternden Natriumalauns, und zwar konzentriert man zur Darstellung eine g e n a u n e u t r a l e Lösung der beiden Sulfate auf 40—43° B6 und kühlt die Lösung in Kristallisiergefässen ab; zuerst bildet sich eine amorphe Masse, die sich nach einigen Tagen in Kristalle verwandelt. Da die Kristalle (deren Bildung schon durch sehr geringe Säuremengen verzögert oder verhindert wird) nicht verwittern, also keine Veränderung des Tonerdegehalts erleiden, ist der so gewonnene Natriumalaun für die Färberei wichtig. Nach dem Zusatz-D. R. P. 178 236 kann der erforderliche Konzentrationsgrad auch dadurch erhalten werden, dass man die beiden Stoffe unter Anwendung von Wärme in H 2 0 löst; beim Abkühlen bildet sich Natronalaun, der sich allmählich in die kristallisierte Form umsetzt, was erleichtert wird, wenn man die Lösung b a s i s c h macht, z. B. basisches Aluminiumsulfat verwendet. 4. C h r o m a l a u n (Alumen chromicum). KaSO« + Cr9(SO«)s + 24HsO. Unterscheidet sich also vom Kalialaun dadurch, dass das Aluminium durch Chrom ersetzt ist. Man gewinnt ihn in grosser Menge als Nebenprodukt bei der Anthrachinonfabrikation (vgl. unter „ A n t h r a c h i n o n"). Der Chromalaun bildet grosse, dunkelviolette Oktaeder, schwer in kaltem, leicht in heissem Wasser löslich. Dient als Beize in der Färberei, in der Mineralgerberei, zum Unlöslichmachen von Leim und Gummi, zur Darstellung wasserdichter Stoffe. Als „ k o n z e n t r i e r t e n Alaun" bezeichnet man im Handel das Aluminiumsulfat; dieses siehe unter „ A l u m i n i u m v e r b i n d u n g e n " . P r ü f u n g d e r A l a u n e i Die Tonerde bestimmt man meist durch Fällen mit NEL In Gegenwart von NH«C1; das Fe wird kolorimetrisch mit Rhodankalium bestimmt. Andere Prüfungen sind in der Technik wenig üblich; nur sehr selten wird das Alkali bestimmt. Di« qualitative Prüfung des Alauns entspricht der gewöhnlichen Methodik. Blücher VIII.

2

18

Alaungerberei — Albumin. Kalialaun, techn. krist „ Pulver , feinst. Pulver , ehem. rein, krist. . . . . . . „ » » Pulver Gebrannter Alaun in Stocken , . Pulver D. A. V . . . . Natronalaun, techn. Pulver ,

ehem. rein, krist

.

Ammoniakalaun, roh, für Feuerlöschzwecke „ raffin. Kristallmehl . . . F.isenalaun, techn. krist Chromalaun, techn. krist Chromammoniakalaun Alaune:

Dr. Hrtgcr & Sommerfeld, Tswrl

Kali- und Natron-Alaun:

Saccharin-Fabrik

Akt.-Gee.

vorm.

°/o kg Mk. 17,00 18,00 * * 26,00 % % P 24,00 % 35,00 °/o • 39,00 5?,00 "/« 52,00 °/o 41,00 °/o 80,00 % 1 kg Mk. 1,90; °/o 130,00 60,00 *7o 20,00 °/o 26,00 •/. 35,00 °/o 60,00 % 31,00 ff °/o I» 60,00 38.00 °/o 70,00 °/o n n 90,00

| Lehmann & Tos, Hamburg. Fahlberg, List & Co.. Salbke-Westerhüsen a. Elbe.

Anlagen zur Alaunfabrikation bauen:

J. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4.

Zentrifugen zur Alaunfabrikation:

Gebr. Heine, Viersen, Rheinland.

A l a n n f f e r b e r e l (Weissgerberei) siehe „ M i n e r a l g e r b e r e i " . A l b & r g l n . Verbindung der Gelatose mit Silbernitrat. Es wird dargestellt, indem die aus dialysierter Gelatine gewonnene neutrale Oelatose in wasseriger Losung mit Silbernitrat versetzt und das Reaktionsgemisch unter bestimmten Vorsichtsmassregeln zur Trockene gebracht wird. Schwachgelbliches, glänzendes, sehr leicht in kaltem H>0 lösliches Pulver, das hauptsachlich zu Injektionen bei Gonorrhoe benutzt wird, und zwar gewöhnlich in 0,1—0,2 %igen Lösungen, ferner in der Wundbehandlung, in welchem Falle auch stärkere Lösungen (bis 2 % ) angewendet werden. Das Albargin kommt nicht nur als Pulver, sondern — der leichteren Dosierung wegen — auch in Tabletten zu 0,2 g in den Handel. Albargin „Höchst* D Mk. 1.15; H Mk. 10,50; 1 kg Mk. 100,00 A l b u m i n . Allgemeines siehe unter „E i w e i s s s t o f f e". Man gewinnt das Albumin in der Technik aus HUhnereiweiss ( E i e r a 1 b u m i n) und aus dem Blutserum verschiedener Tiere, namentlich von Rindern ( B 1 u t a 1 bumin). 1. E i e r a l b u m i n . Frisches Eiweiss wird nach massiger Verdünnung mit Wasser zu Schaum geschlagen; die Flüssigkeit filtriert man, nachdem sich der Schaum verzogen hat, durch einen wollenen Spitzbeutel und dunstet das Filtrat in flacher Schicht (auf Tellern und flachen Schüsseln) in einem 30—40° warmen Luftstrome zur Trockne ein. Das Trocknen nimmt 30—60 Stunden in Anspruch; das Albumin bildet darauf eine blassgelbliche, durchsichtige, blätterige oder muschelige Masse, die mit HjO eine fast klare und geruchlose Lösung gibt. 2. B 1 u t a I b u m i n. Das frisch aufgefangene Blut überiasst man in Schüsseln der freiwilligen Gerinnung, wobei es sich in den dunklen Blutkuchen und das gelbe (höchstens blassrötliche) Blutserum scheidet. Letzteres behandelt man wie Eiereiweiss, nur dass es nicht mit Wasser verdünnt wird. Das

Albuminpapier — Aldehyde.

19

Blutalbumin ist weit schwieriger als das Eieralbumin rein und ungefärbt zu erhalten. Man muss für diesen Zweck das frische Blutserum durch Kohle filtrieren oder aber es mit Bleiessig ausfällen und den gewaschenen Niederschlag darauf durch COs zersetzen. Wird keine Kohlensaure mehr gebunden, so lässt man absetzen, zieht die klare Flüssigkeit ab, fallt das in Losung gegangene Pb durch H>S, filtriert und lässt das Filirat, welches nun eine reine Albuminlösung darstellt, in der oben beschriebenen Weise eintrocknen. Nach den D. R. P. 137994 und 143042 gewinnt man entfärbte, geruch- und geschmacklose Eiweissstoffe aus Blut mittels Wasserstoffsuperoxyds, und zwar soll man am besten zunächst die unreinen Eiweissstoffe aus dem Blut durch Aussalzen fällen, dann ihre katalytischen Eigenschaften durch SO* oder NHs aufheben, die Masse in Alkali (Ammoniak) lösen und die LOsung mit HiO» in der Siedehitze behandeln. — Das Engl. P a t 10 227 von 1905 lässt zur Herstellung eines farblosen Albumins die Serum- oder Blutalbuminlösung zuerst mit Hydrosulfit und dann einer organischen Säure (z B. Essigsäure) behandeln; das Produkt wird durch Zusatz von NaC*HaO* und dann von NHs neutral oder alkalisch gemacht und schliesslich die Lösung zur Trockne verdampft. Man benutzt das Albumin als Beize in der Farberei und Zeugdruckerei, weiter in der Photographie (Albuminpapier), als Kiarmittel für trübe Flüssigkeiten sowie als Kleb- und Kittmittel. Eier-Albumin, techn. Ia . » Ha . Pulver D. A. IV Blut-Albumin, schwarz * bei Waggonladung dunkel hell „ Pulver

1 1 1 1

kg Mk. 5,75; °/o kg Mk. 5 2 5 , 0 0 , , 4,fr5; °/o „ * 4 3 0 , 0 0 „ , 5,50; % „ „ 5 2 0 , 0 0 „ „ 6,0(1; % „ „ 5 7 0 , 0 0 0 / 0 kg Mk. 6 0 , 0 0 — 7 0 , 0 0 °/o „ „ 45,00 ®/0 „ „ 75,00 % „ „ 100,00—180,00 " ; < > „ „ 120,00—200,00

ALBUMIN ous Ci Ulti Blut LEHMANN & VOSS, HAMBURG. Albumin:

Lehmann & Voss, Hamburg.

Albumin aus Eiern und Blut:

E. Bernard & Cie., Malhausen (Eis.).

| W. Eug. Seemann, Stuttgart (SpeztalfabrUc). | W. Eugen Seemann, Stuttgart.

Albuminanlagen baut:

Emil Passburg, Berlin NW. 28.

A l b u m i n p a p i e r siehe „ P h o t o g r a p h i s c h e Papiere". A l c h o , Bezeichnung für ein medizinisch zu benutzendes haltbares Aluminiumkarbonat, das ein lockeres, weisses, in kalten verdünnten Säuren langsam, in der Wärme rascher unter Kohlensäureentwicklung lösliches Pulver von mild-erdigem Geschmack ist. A l c o h o l siehe „S p i r i t u s". Alcohol absolutum: R. Eisenmann, Berlin O. 17, Ulihlenstr. 6—7.

A l d e h y d e . Organische Verbindungen, welche die Atomgruppe H — C = 0 enthalten. Sie stehen den K e t o n e n (s. d.) sehr nahe, da sie wie diese die Karbonylgruppe CO enthalten. Man fasst die Aldehyde als Zwischenstufen bei

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Aldehyde.

der Oxydation von Alkoholen zu Säuren auf und gewinnt sie entweder durch Oxydation von Alkoholen oder aber durch trockene Destillation eines G e me'nges von ameisensaurem Kalk mit dem Kalksalz einer einbasischen Fettsäure. Der wichtigste Aldehyd ist der A z e t a l d e h y d CHi.CHO, auch A l d e h y d schlechtweg genannt. Zur Darstellung giesst man eine Mischung von 3 T . 9 0 % igen Alkohols mit 4 T . konzentrierter Schwefelsäure unter KDhlung allmählich in eine Lösung von 3 T . Kaliumbichromat in 12 T . Wasser und erhitzt dann langsam im Wasserbad; die Dämpfe werden durch Kühlung verdichtet. Das Destillat ist ein Gemisch von Alkohol, Aldehyd und Azetal; man erwärmt es auf 50" und leitet die Dämpfe in kalten Äther. Wenn man dann in die entstandene ätherische AldehydlOsung Ammoniakdämpfe einleitet, fällt kristallinisches A l d e h y d a m m o n i a k aus, das abgepresst und unter Zusatz von verd. Schwefelsäure destilliert wird, wobei reiner Aldehyd abergeht. Ie der Technik gewinnt man ihn nur aus dem Vorlauf der Spiritusfabriken, worin er enthalten ist, und zwar ausschliesslich durch fraktionierte Destillation. Interessant ist das Verfahren des Franz. Pat. 329 522, wonach allgemein Halogensubstitutionsprodukte der fetten wie aromatischen Reihe unter Einwirkung von Alkalimetallderivaten des Formaldehyds in die entsprechenden Aldehyde umgewandelt werden, indem z. B. unter Bildung von NaCl der Aldehydrest CHO an Stelle des Halogenatoms tritt. So behandelt man z. B . Chloräthyl in der Kälte mit der theoretischen Menge Formaldehydnatrium und erhält unter Bildung von NaCl Azetaldehyd. Nach D. R. P. 239 651 stellt man Aldehyde aus aromatischen Kohlenwasserstoffen und deren Substitutionsprod'ukten oder aus Alkoholen dar; dabei erfolgt die Oxydation mit Sauerstoff oder sauerstoffhaltigen Gasen in Gegenwart einer Kontaktsubstanz, als welche man die Rückstände der Reduktion von Salzen der Chromsäure mit fluchtigen Basen, insbesondere ihren Ammoniumsalzen, verwendet. Nach Franz. Pat. 425 057 erzeugt man Azetaldehyd aus Azetylen, indem man es bei bestimmter Temperatur in ein Gemisch anorganischer oder organischer Säuren starker Konzentration einleitet, das ein Quecksilbersalz enthält. Aldehyd ist eine farblose, leicht bewegliche Flüssigkeit, die leicht entzündlich und sehr feuergefährlich ist. Sp. G. 0,801 (bei 0°); S. P . 20,8". Mischt sich mit Wasser, Alkohol und Äther und geht sehr leicht durch Oxydation in Essigsäure über. Durch Einwirkung geringer Mengen verschiedener Chemikalien polymerisiert sich der Aldehyd zu dem medizinisch benutzten P a r a l d e h y d (s. d.). Der Aldehyd wird bei verschiedenen synthetischen Methoden der organischen Chemie verwendet, weiter zur Darstellung von Silberspiegeln, früher auch zur Fabrikation des jetzt nicht mehr benutzten Teerfarbstoffs A i d e h y d g r ü n. P r ü f u n g ; l Nach M e s s n e r (Lunge, „Chem.-techn. Untersuchungsmethoden"; Berlin 1900) verfährt man zur Aldehydbestimmung der Handelnarten, wie folgt: „In eine 125 ccm fassende Druckflasche bringt man 30 ccm Wasser, 20 ccm Ammoniakflttsaigkeit (spez. Gew. 0,91), 25 ccm Normal-Silberlösung und 26 ccm einer frisch bereiteten LSsung von 2 ccm Aldehyd in 100 ccm Wasser. Nachdem man die Flasche gut verschlossen, erhitzt man das Ganze etwa 8 Stunden lang im siedenden Wasaerbade, laset dann erkalten und bringt das Reaktionsgemisch in einen 250 ccm fassenden Masskolben. Hit Wasser schwenkt man den Inhalt der Druckflasche nach und fallt bis zur Marke auf. Nachdem matt gut durchgeschüttelt, llsst man absetzen und titriert von der klaren LSsung 60 ccm nach dem Ansäuern mit Salpetersäure und nach Zugabe von etwas EisenalaunlSsung mit Via NormalBhodanammonlOsung. Auf diese Art erfährt man, wie viel SilberUaung von der angewandten Menge Aldehyd zur Umsetzung verbraucht wurde. 1 ccm Normal-SilberlSsung entspricht 0,02202 g Aldehyd." Der Vorteil der Methode besteht darin, dass die Resultate durch Alkohol (der in allen geringeren Aldehydsorten vorhanden ist) nicht beeinflusst werden. Nach S e y e w e t s und B a r d i n bestimmt man Azetaldehyd sehr einfach wie folgt: Die AldehydlSsung wird verdOnnt, bis sie nur 7 — 8 % davon enthält; 10 ccm dieser LBsung gibt man zu 40 ccm 10 %rfger LBsung von wasserfreiem Natriumsulfit und fflgt einige Tropfen alkehol. PhenolphtaleinlOsung zu. (Letztere muss unter Zusatz einiger Tropfen Säure vorsichtig neutralisiert sein). Die auf 4—5" O abgekühlte Lesung titriert man mit HjSO, bis zur Entfärbung, wobei die Umsetzung der Gleichung entspricht: 2 Na,SO, + 2 CH,. COH + B.PO, = (NaHSO, + CH,. COH), + N..S0,. Auf diese Reaktion ist die Gegenwart von Alkohol,'Azetal und Paraldehyd ohne Einflusa.

Aldogene — Alizarin.

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Azetaldehyd 50°/o 75*/o 95—100°;O absolut

1 kg M k . 2 , 0 0 1 „ „ 2,80 1 „ „ 4,00 1 „ „ 12,50

Von andern wichtigen Aldehyden sind der B e n z a l d e h y d (s. d.)> das C h 1 o r a 1 s. d.), der F o r m a l d e h y d (s. d.)> der O n a n t h a l d e h y d , sowie das A k r o 1 e i n zu nennen. Letzteres, der Konstitution nach A11 y 1 a I d e h y d , ist unter „ G l y z e r i n " erwähnt. Aldehyde: Chemische Fabrik Flörsheim, Dr. H. Noerdlinger, I C. Erdmann, Leipzig-Lindenau. FlBrsheim-Untermain. |

Apparate zur Herstellung von Aldehyden:

F. H. Meyer,

Hannover-Hainholz.

Aldogöne. Unter dieser Bezeichnung kommt ein Mittel zur Raumdesinfektion in den Handel. Es besteht aus zwei getrennten Portionen, deren eine Chlorkalk, die andere Paraformaldehyd enthalt. Zum Gebrauch werden beide Teile gemischt und mit Wasser verrührt, worauf sofort die Entwicklung von Formaldehyd beginnt. Das Mittel erscheint gut, namentlich auch in der Form der Abgabe, die den Gebrauch eines besonderen Entwicklungsgefasses unnötig macht, aber zu teuer. A l d o l (Oxybuttersäurealdehyd) CH,. CH(OH). CH,. COH. Diese Verbindung entsteht aus Azetaldehyd durch Kondensation bei Einwirkung kalter Salzsäure, ist eine dickliche Flüssigkeit, färb- und geruchlos, mischbar mit HxO und Alkohol, S. P. 90—105*, zersetzt sich bei 135°. Es ist als Schlafmittel empfohlen worden. A l e a r o m e t e r siehe „M e h 1". A l f e n i d siehe „ N i c k e l l e g i e r u n g e n " . A l f o r t a i n , Bezeichnung für eine Losung von Aluminiumsubformiat A1(OH)(HCQO)J Stark: sauere klare Flüssigkeit, sp. G. 1,108 bei 15° mit 15—H) % Trockensubstanz. Die Lösung soll 2—3 mal grössere adstringierende und desinfizierende Wirkung haben als die offizinelle Aluminiumsubazetatlösung. A l l s a r i n (Krapprot). Ist das auch in der Krappwurzel (vgl. unter O"

ro,

„Krapp") enthaltene 1,2-Dioxyanthrachinon I

|

|

I

. das in der

\ / \ c o / \ / Technik so gut wie ausschliesslich durch Schmelzen von Anthrachinonsulfosäure mit Atzkali dargestellt wird. Die Fabrikationsphasen sind: 1. Oxydation von Anthrazen zu Anthrachinon (hierüber siehe den Artikel „ A n t h r a c h i n o n " ) . 2. Umwandlung des Anthrachinons in die Monosulfosäure. 3. Verschmelzen der Monosulfosäure mit Kali. Zur Darstellung von Anthrachinonmonosulfosäure erhitzt man gleiche Gewichtsteile von Anthrachinon und Schwefelsäure (letztere mit 40—50 % Anhydridgehalt) unter Umrühren in einem emaillierten Kessel allmählich bis auf 160°. Dann lässt man die Masse in kochendes H»0 einfliessen, worin sich die gebildete Monosulfosäure löst, während man die Flüssigkeit zur Entfernung des unangriffenen Anthrachinons durch eine Filterpresse drückt. Das Filtrat wird mit Natronlauge neutralisiert; beim Erkalten scheidet sich das anthrachinonmonosulfosaure Natrium fast vollständig aus (der Rest wird durch Eindampfen gewonnen). Die neuen Franz. Pat. 332 709 und 333 144 betreffen einen Zusatz von Quecksilber bei der Sulfurierung, wodurch man nicht wie sonst Sulfosäuren erhält, deren SOaH-Gruppe in m-Stellung zur Ketongruppe steht, sondern o-Sulfosäure.

22

Alizarinfarbstoffe — Alkalimetrie.

Durch Schmelzen mit Ätznatron führt man die AnthrachinonmonosulfosSure in Alizarin Uber; die Reaktion entspricht der Gleichung: C . H 4 < £ 3 > C . H , . SO,. Na + 3 NaOH =

C . H , < C O > c « h « • (ONa)j + Na,SO, + H , 0 + H».

Wahrend man das Schmelzen frOher in offenen Gefässen vornahm, wobei der Luftsauerstoff die Oxydation (Überführung: des naszierenden Wasserstoffs in Wasser) besorgte, schmilzt man jetzt unter Druck in Autoklaven, wobei zur Oxydation Kaliumchlorat zugesetzt wird. Das in die Autoklaven eingefüllte Gemisch besteht aus 100 T. anthrachinonmonosulfosaurem Natrium, 250—300 T. Natriumhydrat, 12—14 T. Kaliumchlorat und soviel Wasser, wie zur Verflüssigung des Gemenges nötig i$t. Der mit dem Gemisch gefüllte Druckkessel wird verschlossen und 2 Tage lang auf 180* erhitzt; der Kessel tragt eine ROhrvorrichtung, die das andauernd nötige Umrühren ermöglicht. Die Schmelze wird in Wasser gelost und mit einer Mineralsaure übersättigt, wobei sich das Alizarin als gelber Niederschlag ausscheidet. Alan knetet es in Mischapparaten mit Wasser zu einer Paste von 20—50 % Farbstoffgehalt; in Form dieser Paste kommt das Alizarin in den Handel. Neuerdings gewinnt man das Alizarin auch elektrochemisch, nämlich durch Einwirkung des Stromes auf ein Gemisch von Anthrachinon und geschmolzenem Atzkali an der Kathode. Nach dem D. R. P. 186 526 geht man vom Anthrachinon nicht über die SulfosSure, sondern verschmilzt es direkt zu Alizarin mittels sehr starker Atzalkalilaugen unter Zusatz von Nitraten, Chloraten, Chromaten oder in Gegenwart von Luft. Der Oang ist folgender: Man löst 20—30 kg NaClO, in 100 1 H»0, fügt 300 kg eines Gemisches aus KOH und NaOH hinzu und tragt unter Umrühren 100 kg Anthrachinon ein. Die Masse wird im Olbade auf 200° bis zum Verschwinden des Oxydationsmittels erhitzt, dann in H , 0 eingetragen, weiter durch Einblasen von Luft etwa gebildetes Oxyanthranol in Anthrachinon zurück verwandelt und das Alizarin mittels Kalkmilch gefallt. Der abfiltrierte Niederschlag wird mit HCl zerlegt und nach Abtrennung des Rückstandes das Alizarin mittels verdünnter Lauge vom Anthrachinon geschieden. Statt NaClO, kann man ebensogut Na,0,, BaO,, MnO», PbO, HgO u. s. w. verwenden. Das so gewonnene Alizarin ist reiner als das auf gewöhnlichem Wege erhaltene und gibt besonders schöne blaurote Nuancen. Weiteres über Alizarin siehe unter „ O x y k e t o n f a r b s t o f f e". Reines Alizarin bildet rote Nadeln vom Sch. P. 289—290°, S. P. 430. Anlagen zur Anilinfabrikation: Emil P«saburg, Berlin NW. 23.

Zentrifugen zur Alizarinfabrikation:

Gebr. Heine, Viersen, Rheinland.

Alizarinfarbstoffe siehe „ O x y k e t o n f a r b s t o f f e " . Alkalimetrie. Nach allgemeiner Vereinbarung benutzt man in der Massanalyse, und so im besondern in der Alkalimetrie und Azidimetrie, aus Zweckmässigkeitsgründen gewöhnlich N o r m a l l o s u n g e n , die in je 1 I Flüssigkeit 1 Ä q u i v a l e n t der Substanz in g enthalten, d. h. diejenige Menge der Substanz, welche 1 A t o m Wasserstoff äquivalent ist, in g ausgedrückt. Viel seltener wählt man 1 M o l e k ü l Wasserstoff als Grundlage der Normallösungen; In diesem Falle sind die in folgendem angeführten Zahlen zu verdoppeln. 1. S a l z s a u r e . HCl. M. G. = 36,5. Normal-Salzsäure enthält 36,5 g Chlorwasserstoff in 1 1 Wasser. l jio Normal-Salzsäure „ 3,65 g „ . , 1 1 , ,

Zur Bereitung der Normalsaure verdünnt man zunächst reine HCl auf etwa 1,020 sp. G., füllt etwas davon in eine Bürette und titriert damit eine

Alkalimetrie.

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frisch geglühte Probe von chemisch reiner Soda; hiernach stellt man die Starke der Normalsäure durch weitere Verdünnung genau ein und kontrolliert durch nochmalige Titration. Zur Bereitung dieser und aller übrigen Normallösungen ist d e s t. Wasser zu verwenden, und zwar muss dasselbe beim Abmessen eine Temperatur von 15" C. haben. 2. 0 x a 1 s ä u r e. C,H,0, + 2 H,0. M. G. = 126. Normal-Oxalsäure enthält 63 g krist. Oxalsäure in 1 1 Wasser. '/IO Normal-Oxalsäure „ 6,3 g „ „ „ 1 1 ,,

Will man llu> N-Oxalsäure herstellen, so löst man genau 6,3 g Oxalsäure in dest. Wasser und füllt mit Wasser von 15° C. genau auf 1 1 auf. 3. S c h w e f e l s a u r e . H*SO«. M. G. = 98. Normal-Schwefelsäure enthält 49 g reine Schwefelsäure in 1 1 Wasser. '/io Normal-Schwefelsäure „ 4,9 g „ „ » 1 1 „

Zur Bereitung der Losungen verfahrt man so, dass man das sp. G. der konz. Saure mittels Aräometers und damit den Sauregehalt ermittelt. Dann verdünnt man mit der berechneten Menge Wasser, jedoch so, dass die Mischung ein wenig starker als die verlangte Normallösung bleibt Hierauf titriert man mit einer Normalalkalilösung (die man mit Normal-Oxalsäure ver» liehen hat) und bringt nach dem Resultate dieser Titration endlich die chwefelsflure durch weitere Verdünnung mit Wasser auf die Normalstarke. 4. A m m o n i a k . NH,. M. G. = 17.

f

Normal-Ammoniak enthält 17 g NHa in 1 1 Wasser. */i o Normal-Ammoniak „ 1,7 g „ „ 1 1 „

Man bestimmt die Starke der vorratigen Ammoniaklosung durch Titration oder auch durch Ermittlung des sp. G., verdünnt annähernd mit Wasser und stellt schliesslich genau ein, nachdem man nochmals mit Saure den Titer ermittelt hat. 5.

K a 1 i I a u g e. KOH. M. G. = 56. Normal-Kalilauge eDthält 56 g K O H in 1 1 Wasser. Vi o Normal-Kalilauge „ 5,6 g „ „ 1 1 „

Zur Herstellung der Vi» Normal-Kalilauge löst man etwa 8 g reines Atzkali in V* 1 Wasser, erhitzt bis fast zum Sieden und fügt tropfenweise Barytwasser zu, solange noch ein Niederschlag entsteht. Überschüssig zugesetzten Baryt entfernt man umgekehrt durch eine Lösung von Kaliumkarbonat, bis weder Reaktion auf Baryt noch auf Kohlensaure eintritt. Dann filtriert man schnell und füllt mit dest. Wasser auf 1 1 auf. Hierauf ermittelt man den Titer gegenüber Normalsaure und fügt nun die noch nötige Wassermenge zu. 6. K a l i u m t e t r o x a l a t . KHC,0< + HsCtO« + 2H»0. M. G. = 238. Dieses neuerdings mehrfach als Titersubstanz empfohlene Salz wiiid durch Vermischen einer heissgesattigten Lösung von Kaliumoxalat mit der berechneten Menge einer heissen gesattigten Oxalsäurelösung erhalten. Damit es die angegebene, konstante Zusammensetzung habe, wird das Salz durch 2—3 maliges Umkristallisieren aus heissem Wasser gereinigt und das durch rasches Abkühlen und Rühren in kleinen Kristallen erhaltene Präparat über Filtrierpapier an der Luft getrocknet. Von Indikatoren werden benutzt: 1. L a c k m u s (rot durch Sauren, blau durch Alkali). 2. K o s c h e n i l l e (gelbrot durch Sauren, violett durch Alkali). 3. R o s o l s ä u r e (gelb durch Sauren, rot durch Alkali). 4. P h e n o l p h t a l e i n (farblos durch Sauren [auch durch CO»l, rot* violett durch Alkalien; Ammoniak darf nicht vorhanden sein).

24

Alkaliprozess — Alkaloide.

5. P h e n a z e t o l i n (hellgelb in Atzkali, tiefrot in Alkalikarbonat; auf Zusatz überschüssiger Saure goldgelb). 6. M e t h y l o r a n g e (rot durch Mineralsauren, gelb durch Alkali; CO* wirkt nicht ein). Für Titrationen in der Wärme nicht verwendbar. Die Bereitung der Indikatorlosungen ist im Artikel „ I n d i k a t o r e n " beschrieben. Die Alkalimetrie zerfällt in die Bestimmung von kaustischen Alkalien, Karbonaten und Bikarbonaten. F i x e A l k a l i e n werden direkt mit Normalsäure titriert; bei etwa vorhandenen Karbonaten setzt man einen Überschuss von Normalsäure zu, treibt die Kohlensäure durch Erhitzen aus und titriert nun den Überschuss mit Normalalkali zurück. Ebenso, wie zuletzt beschrieben ist, verfährt man, wenn ausser den kaustischen Alkalien auch die Karbonate bestimmt werden sollen. Man versetzt dann eine zweite Probe mit Baryumchiorid, wodurch die Karbonate ausgefällt werden, und ermittelt den Alkaligehalt (kaustisches Alkali) durch Titration in der dekantierten oder abfiltrierten klaren Flüssigkeit. Die Differenz zwischen dem vorher ermittelten Oesamt-Alkaligehalt und dem kaustischen Alkali entspricht den Karbonaten. Wendet man als Indikator P h e n a z e t o 1 i n an, so ist nur e i n e Titration nötig: Die anfangs blassgelbe Farbe geht in Rosa über, wenn alles kaustische Alkali gesättigt-ist, und schlägt von Rot in Goldgelb um, wenn auch die Karbonate gesättigt sind. Sind g l e i c h z e i t i g Karbonate u n d B i k a r b o n a t e von Alkalien vorhanden, so bestimmt man zuerst das gesamte Alkali und in einer andern Probe die Bikarbonat-Kohlensäure: Hierzu versetzt man die Probe mit einem abgemessenen Überschuss von Normal-Ammoniak, wodurch das Bikarbonat zu Monokarbonat zersetzt und gleichzeitig eine entsprechende Menge Ammoniumkarbonat gebildet wird. Man fällt nun sämtliche Kohlensäure mit Baryumchiorid und bestimmt im Filtrat durch Titration mit Normalsäure das darin noch frei vorhandene Ammoniak. Zieht man diese Menge von dem gesamten zugesetzten Ammoniak ab, so verbleibt der dem vorhandenen Bikarbonat entsprechende Teil. Säuren werden genau so titriert wie einfache kaustische Alkalien. Die Alkalimetrie und Azidimetrie sind nur Zweige der M a s s a n a l y s e ; alles weitere über die zur Titration nötigen Gerätschaften u. s. w. findet man im Artikel „ M a s s a n a l y s e " . Alle Fabriken chemisch-analytischer Präparate stellen zur grösseren Bequemlichkeit auch Normallösungen aller Arten und Konzentrationen dar. Der Preis dieser gebrauchsfertigen Lösungen von garantiertem Gehalt belauft sich fiir alle in der Alkalimetrie gebrauchten für je 1 1 auf Mk. 1,00—1,50

Alkaliprozess, elektrolytischer siehe „ C h l o r a l k a l i p r o z e s s , e l e k t r o l y t i s c h e r". Alkaloide. Stickstoffhaltige Pflanzenbestandteile von basischem Charakter, die mit Säuren Salze bilden. Man unterscheidet flüchtige und n i c h t f l ü c h t i g e Alkaloide. Die meisten Alkaloide enthalten Sauerstoff, nur wenige sind frei von O. Fast alle sind sehr stark wirkend; viele zählen zu den heftigsten aller bekannten Gifte. Die Darstellung ist verschieden, je nachdem, ob es sich um flüchtige oder nichtflüchtige Alkaloide handelt: F l ü c h t i g e A l k a l o i d e . Man weicht die zerkleinerten Pflanzenteile mit H»0 auf, setzt starke Alkalien, wie NaOH, Ca(OH)s oder NatCOi, zu und destilliert mit Wasserdämpfen. Das Destillat neutralisiert man mit HCl, dampft zur Trockne und extrahiert aus dem Rückstand das Alkaloidsalz mit Ather-Alkohol. Nach dem Verdunsten des Lösungsmittels löst man das Salz in HaO, zersetzt es durch Zusatz von KOH und schüttelt das freie Alkaloid durch ein geeignetes Lösungsmittel (meistens Äther) aus. Das nach dem Verdunsten des Lösungsmittels erhaltene Alkaloid kann man noch durch Rektifikation im luftverdünnten Raum weiter reinigen.

Alkaloid«.

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Nichtflüchtige Alkaloide. Man kocht die zerkleinerten Pflanzenteile mit angesäuertem HsO aus, übersättigt das Filtrat mit Alkali (NaOH, KOH, Na,CO», NH» u. s. w.) und schüttelt die Flflssigkeit nun mit geeigneten Lösungsmitteln wiederholt aus; als solche kommen Äther, Petrolather, Amylalkohol, Chloroform, Benzol u. a. m. in Betracht. Aus den Ausschüttelungen erhält man durch Verdunsten des Lösungsmittels die unreinen Alkaloidbasen. Zur Reinigung löst man in stark verdünnten Säuren, filtriert zur Entfärbung durch Tierkohle, versetzt das Filtrat mit Kalilauge und gewinnt das Alkaloid rein durch Ausschütteln mit Lösungsmitteln. Die wichtigeren Alkaloide sind im vorliegenden Werke gesondert behandelt, so „ A k o n i t i n " , „A t r o p i n " , „ B r u z i n " , „ C h i n i n u n d C h i n a a l k a l o i d e " ( C h i n i d i n und C i n c h o n i n), „D e 1 p h i n i n", „D i g i t a 1 i n", „E m e t i n", „ H y o s z y a m i n", „K a f f e i n", „ K o k a i n", „K o I c h i z i n", „K o n i i n", „K u r a r i n", „ P h y s o s t i g m i n", „P i p e r i n", „ S o 1 a n i n", „ S t r y c h n i n", „ T h e o b r o m i n " und „ V e r a t r i n". In dem Sammelartikel „ O p i u m u n d O p i u m a l k a l o i d e " sind K o d e i n , M o r p h i n , N a r k o t i n , N a r z e i n , P a p a v e r i n und T h e b a i n zu finden. Trennung der

Alkaloide.

A. Äther nimmt aus neutraler oder saurer wässeriger Lösung auf: D i g i t a l i n , K o l c h i z i n , P i k r o t o x i n. Davon werden durch Tannin 1. gefällt: D i g i t a l i n , K o l c h i z i n . 2. nicht gefällt: P i k r o t o x i n. B. Äther nimmt aus alkalischer Lösung auf: 1. flüssig: K o n i i n , N i k o t i n . 2. fest: folgende Alkaloide, welche Reaktionen geben: a) mit konz. Schwefelsäure in der Kälte: B r u z i n , D e l p h i n i n . b) mit konz. Schwefelsäure in der Wärme: N a r k o t i n , V e r a t r i n. c) mit konz. Schwefelsäure und Kaliumbichromat: A t r o p i n , Strychnin. d) mit konz. Phosphorsäure: A k o n i t i n , D e l p h i n i n . e) ferner Alkaloide ohne eine der genannten Reaktionen: C h i n i n , H y o s z y a m i n , K o d e i n , P h y s o s t i g m i n. C. Chloroform nimmt aus alkalischer Lösung auf: C i n c h o n i n , E m e tin, Kaffein, Kurarin, Morphin, Solanin, T h e o b r o m i n . Reaktionen der wichtigsten Alkaloide (nach Hagers Handbuch der pharmazeutischen Praxis). ¡Über Erdmanns und Fröhdes Reagens siehe den Artikel

Alkiloid

Reine konzentrierte Schwefelsäure

„Reagentien".)

Erdmail ns Alkaloid-Reagens

Fröhdes Alkaloid-Reagens

Konzentrierte Salpetersäure von 1 , 3 5 - 1 , 4 sp.Gew.

Akoaitin.

Gelbbraun, nach 2 4 Stdn. braunrot (mit einem Stich insViolctte), nach 4 8 Stdn. farblos.

Hell-gelbbraun, beim Erwärmen braunrot.

Gelbbraun, später farblos.

Gelblich.

Atropin.

Farblos (zuweilen bräunlich).

Farblos.

Farblos.

Alkaloid wird braun, löst sich aber farblos.

26

Alkaioide.

Altaloid

Reine konzentrierte Schwefelsäure

Erdmanns Alkaloid-Reagens

Fröhdes Alkaloid-Reagens

Konzentrierte Salpetersäure vom 1 , 3 5 — 1 , 4 sp.Gew .

Berberiii.

Schmutzigolivengrün.

Olivengriln.

Braungrün, dann braun.

Dunkel-braunrot..

Bruzin.

Blassrosa.

Kot, dann gelb.

Rot, später gelb, nach 2 4 Stunden farblos.

Scharlachrot bis. blutrot, dann orange.

Chinin.

Farblos.

Fast farblos.

Farblose öder ' grünliche Lösung, i später grünlich.

Farblos,

Chinidin.

Fast farblos.

Fast farblos.

Ebenso.

|

Farblos.

Cinchonin.

Farblos.

Farblos.

Farblos.

'

Farblos.

Delphinin.

Bräunlich oder hellbraun. Auf Zusatz von einigen Tropfen Bromwasser rötlichviolett.

Bräunlich.

Rotbraun, später schmutzigbraun.

(Digitalin.)

Dunkelorange, Braun, rotbraun, Rotbraun, später zuletzt kirschrot. rot, nach 1 0 bis dann bald kirschrot, nach 3 0 Minu1 5 Stunden ten braunschwarz, kirschrot. nach 2 4 Stunden grüngelb mit schwarzenFlocken.

Gelblich.

Hellbraun.

Emetin.

Bräunlich.

Grünbräunlich, grün, zuletzt rötlichgelb.

Kaffein.

Farblos.

Farblos.

Farblos.

Kodein.

Farblos, nach 8 Tagen blau.

Farblos, bald blau.

Schmutziggrün, bald blau, nach 2 4 Stunden blassgelb.

Rötlich gelb, dann gelb.

Kokain.

Farblos.

Farblos.

Farblos.

Farblos.

Kolchizin.

Intensiv gelb.

Gelb.

Gelb, dann gelbgrünlich, endlich gelb.

Violett, später braungrün, endlich gelb.

K o n i i n.

Farblos.

Farblos.

Strohgelb.

Farblos oder gelblich bis gelb, endlich farblos.

Morphin.

Orangegelb.

Rötlich, später Violett, dann grün, Farblos, massig A u f braungrün, gelb, erhitzt erst rot, b r a u n g T ü n . dann violett, zu- Zusatz von Braun- nach 2 4 Stunden blauviolett. letzt schmutzig- stein zur frischen • Mischung allgrün. mählich braun.

'

Farblos.

Löst mit rotgelber Farbe, dann gelblich.

Alkaloide.

Alkaloid

Reine konzentrierte Schwefelsäure

27

Erdmanns Alkaloid-Reagens

Fröhdes Alkaloid-Reagens

Konzentrierte Salpetersäure von 1,35—1,4 sp.Gew.

Narkotin.

Blassgelb, dann rötlichgelb, nach 3 0 Stunden himbeerfarben.

Gelblich, rötlichgelb. Auf Zusatz von etwas Braunstein zur frischen Mischung gelbrot bis blutrot.

Griin, dann braungrün, gelb, rötlich.

Anfangs gelb, dann farblos.

X a r z e i n.

Braun, dann gelb.

Gelb, später braungelb.

Gelbbraun, dann gelblich, zuletzt farblos.

Gelb.

Nikotin.

Farblos.

Farblos.

Gelblich, später rötlich.

Gelb, bei grösseren Mengen Nikotin violett-bis blutrot, endlich farblos.

P a p a v er in.

Violett, dann blau.

Violett, dann blau.

Violett, bald blau, dann gelblich, zuletzt farblos.

Orangegelb.

Phvsostigmin. P i p e r i n.

1

Gelb, dann olivengrün. 1 Blutrot, dann | gelbrot.

Orangegelbes Blassgelb, braun. Gelb, später braun bis schwarzbraun. Harz, durch Kalilauge blutrot Nach 24 Stunden werdend. bräunlich mit schwarzenFlocken. Kirschrot, braun- Die anfangs farbrot, braun, gelb, lose Lösung später zuletzt graugelb. am Rande blau.

Solanin.

Rötlich-gelb, nach 20 Stunden braun.

Blassgelb.

Stry chnin.

Farblos. Auf Zusatz eines Stäubchens Kaliumdichromat violette Färbung.

Farblos. Auf Zusatz von wenig Braunstein violettrot, dann dunkelzwiebelrot.

Farblos.

Gelb.

Thebain.

Blutrot, später gelbrot.

Blutrot, später gelbrot.

Rot, dann rot-gelb, zuletzt farblos.

Gelb.

Theobromin.

Farblos.

Farblos.

Farblos.

Farblos.

Hochgelb, später kirschrot.

Gelblich.

Veratrin.

Orange, dann Orange, dann rot blutrot, nach 30 bis karminrot, auf Minuten karmin- ein paar Tropfen rot. Die frische Wasser kirschrot. Lösung mit Bromwasser versetzt: purpurfarben.

Über andere sogenannte Alkaloidreagentien, welche in den Lösungen aller Alkaloide Niederschläge bewirken, vgl. den Artikel „R e a g e n t i e n". A. P t i s t e r gibt eine Ubersicht über die Farbenreaktionen von 20 Alkaloiden und Medikamenten mit 20 Reagentien. Die wichtigsten Reaktionen

28

Alkaloide.

sind in folgenden Tabellen (nach Chemiker Zeitung 1908, Repertorium, 499) übersichtlich zusammengestellt. 1.

Fröhdesches

Morphin Kodein Narkotin Narzein Heroin Dionin Peronin Thebain Apomorphin Kolchizin Berberin Solanin Piperin

. . . .

Veratrin Pikrotoxin Digitoxin Hydrastin Bruzin Yohimbin Adrenalin Chinaphenin Jodol Salol Nirvanin Solanidin 2.

. . . .

Mandelinsches Kodein Narkotin Narzein Heroin Dionin Peronin Thebain Homatropin Apomorphin Berberin Solanin Piperin Veratrin Pilokarpin Pikrotoxin Digitonin Digitoxin Hydrastin Strychnin Yohimbin Adrenalin Thermodin Hypnal

. . . . . . . .

Reagens

(Natrium.sulfomolybdat).

Purpur. G r ü n ; die F a r b e geht in Blau über. Intensiv g r ü n ; in der Hitze grünlich-kaffeefarbig. Gelblich-kaffeetfarbig; in der Hitze ziegelrot. Purpur. G r ü n ; in der Hitze blau. P u r p u r ; in der Hitze violett-kaffeefarbig. Rot. G r ü n ; die F a r b e geht in Blau über. Bräunlich-grün. Bräunlich-grün; in der Hitze olivgrün. Orange. Blutrot; die F a r b e nimmt rötlich-kaffeefarbige T ö n e an. Gelb, in Rot übergehend. Orange. Kaffeebraun. Schmutziggrün. Orangerot. Indigoblau. Bräunlich-gelb; in Grün mit roten T ö n e n ü b e r gehend. Orangegelb. G r ü n ; in der Hitze blaugrün. Violett, in Olivgrün übergehend. Flüchtiges G r ü n ; in Blau übergehend. G e l b ; in der Hitze kaffeefarbig. Reagens

(Ammoniumsulfovanadat).

G r ü n ; in der Hitze blau. Rot." O r a n g e ; iri der Hitze rot. S c h w a c h grün Grünlich-gelb; in der Hitze grün. Braunrot. Rot. Grün. G r ü n ; die F a r b e geht im Blau über. Blauviolett; die F a r b e geht in Violett-kaffeefarbig über. Orange. Bräunlich-grün. Rot. Grünlich-gelb. Grünlich-gelb. Grünlich-gelb. Violettbraun. Johannisbeerrot. Violett. Blau. Bräunlich-gelb. Gelb. Grün.

29

Alkaloide.

Antifebrin Phenazetin Chinaphenin Antipyrin Salol Pyramidon Solanidin

. . . .

3. M a r q u i s s c h e s Morphin Kodein Narzein Heroin Dionin Peronin Thebain Apomorphin Kolchizin Berberin Solanin Piperin Veratrin Pikrotoxin Digitonin Digitoxin Emetin Yohimbin Adrenalin lodol Salol Thiokoll Chinosol 4.

Flüchtiges Rot, das in Grün Olivgrün. Kaffeefarbig. Smaragdgrün. Grün. In der Hitze grün. Orange. Reagens

. . . .

Lafousches

Morphin Kodein Narkotin Narzein Heroin Dionin Peronin Eserin Apomorphin Kolchizin Berberin Solanin Piperin Digitoxin Hydrastin Bruzin Yohimbin Adrenalin Thermodin Chinaphenin Jodol Thiokoll

. . . .

. . . .

(Formalin

u.

übergeht.

Schwefelsäure).

Purpur. Violett. Gelb. Maulbeerfarbig; in der Hitze blau. Blau. Purpurrot. Rot. Violett. Gelb. G e l b ; in der Hitze olivgrün. Kaffeefarbig. Rot. Rot-kaffeefarbig. Schwach kirschrot. Rosa. Kaffeebraun. Orange. Schmutziggrün; in der Hitze braunviolett. Rot-kaffeefarbig. Johannisbeerrot. Rosa, kirschrot, weinrot. Rot, purpur. Gelb. Reagens

(Ammoniumsulfoselenit).

Grün. Grün. Grünlich-kaffeefarbig; in der Hitze blutrot. Bläulich-kaffeefarbig. Grün. Grün. Kaffeefarbig. Kaffeefarbig; in de* Hitze lila. Blau, grünlich-braun. Gelb. Grünlich-braun. Rötlich-kaffeefarbig. Grünlich-braun. Violettbraun. Kaffeefarbig. Rosa. Indigoblau. Schmutziggrün. Schwach grün; in der Hitze intensiv grünlich-blau. G e l b ; in der Hitze olivgrün. Grün; in der Hitze violett-braun. In der Hitze dunkelgrün mit siegellackähnlichen Rändern.

30

Alkanna —

5. 2'% ige

wässerige

Morphin Dionln Peronin Thebain Apomorphin . . . . Solanin Piperin Veratrin Digitonin Digitoxin Emetin Yohimbin Adrenalin . . . . . . Hypnal Chinaphenin . . . . Antipyrin Pyramidon Chinosol

Furfurollösung.

Purpur. Purpur. Rot. Flüchtiges Rot. Flüchtiges Rot; in der Hitze violett. Ziegelrot; die Farbe geht in Violett Ober. Grünlich-gelb; in der Hitze grünlich-blau. Violett; in der Hitze blau. Gelb; gelblich-kaffeefarbig. Violett. Gelb; in der Hitze orangegelb. Violett; in der Hitze braunviolett. Hellgelb. Kanariengelb, grünlich-blau und blau. Gelb. Kanariengelb, smaragdgrün, blau. In der Hitze kaffeefarbig. Gelb. 6.

Morphin Apomorphin Pilokarpin Hypnal Antifebrin Antipyrin Nirvanin Pyramidon Thiokoll Chinosol

Alkohol.

Eisenchlorid.

Grün. Rot-kaffeefarbig. Flüchtiges Grün. Rot. In der Hitze rot. Rot. Blauviolett. Flüchtiges Violett, purpurrot. Grün; die Farbe geht in Gelblich-grUn über. Intensives Grün.

. . . .

Alkaloide: Hoepfner, Plan 9.

Gebr.,

Chem. Fabrik,

Hamburg 1, I E. Merck, Darmstadt. |

Zentrifugen zur Alkaloidfabrikation:

Gebr. Heine, Viersen (Rheinland).

Alftanna. Aus der Wurzel von Anchusa, (Alkanna) tinctoria wird ein dunkelbraunroter Farbstoff, das A l k a n n i n oder A l k a n n a r o t gewonnen. Derselbe stellt eine leicht zerreibliche, metallisch reflektierende Masse dar, die unter 100° weich wird, ohne einen bestimmten Schmelzpunkt zu haben. Unlöslich in H»0, löslich in Alkohol, Äther, Chloroform, fetten ölen u. s. w. Wird mit Alkalien blau. Es dient zum Rotfarben von Olen, Pomaden u. s. w. Alkannawurzel I a 1 kg Mk. 0,75; kg Mk. 65,00 „ Alkannin

geschnitten

1 „ H

„ „

1,10; 3,10;

»/o 1

„ „

„ „

98,00 28,00

Alkannin: Dr. F. Wilhelmi,

Chem. Fabrik,

Taucha CBo.

Leipzig).

A l k a s l I . Unter dieser Bezeichnung geht ein Natriumsilikat der Formel Na»SiO* + 9 H»0, das als Imprägniermittel, zur Darstellung künstlichen Marmors, in der Seifenindustrie und namentlich in der Textilindustrie sowie zur Bleichung von Papiermasse Verwendung findet. A l k e r m e s siehe „ K e r m e s " . A l k o h o l siehe „S p i r i t u s". Apparate zur Herstellung von Alkohol: F. H. Meyer, Hannorer-Htlnhn]«

Alkoholfreie Getränke.

31

Explosionssichere Gefässe fflr Alkohol:

Fabrik exploaionasicherer OeOsse, O. m. b. H„ Salzkotten i. W.

Alkoholfreie Getränke. Die jetzt auch in Deutschland Überhandnehmenden Enthaltsamkeitsbestrebungen haben zur Erzeugung zahlreicher sogenannter a l k o h o l f r e i e r Getränke geführt, d. h. solcher Flüssigkeiten, die im Aussehen, Geschmack und Charakter sich den alkoholischen Erfrischungsgetränken, wie Weinen, Bieren, Likören u. s. w., nähern, jedoch keinen Alkohol enthalten. Die mehrfach gemachte Erfahrung, dass derartige alkoholfreie Getränke sich bei der chemischen Untersuchung nicht immer als ganz frei von Alkohol erweisen und dass der Chemiker in solchen Fällen im Zweifel sein kann, ob eine Beanstandung auszusprechen sei oder nicht, hat den V e r e i n S c h w e i z e r a n , a l y t i s c h e r C h e m i k e r veranlasst, für den Begriff „alkoholfreie Getränke" folgende Leitsätze aufzustellen: „Ein Getränk ist im praktischen Sinne als alkoholfrei anzusehen, wenn das spezifische Gewicht des Destillates nicht niedriger als 0,9992 ist Die Untersuchung geschieht wie die Alkoholbestimmung im Wein. Wenn genügend Material zur Verfügung steht, so wird die Destillation zur Verschärfung der Bestimmung wie folgt vorgenommen: Von 250 ccm Getränk werden genau 50 ccm abdestilliert und das spezifische Gewicht dieses Destillates bestimmt. In diesem Falle ist als unterste Grenze die Zahl 0,9963 anzunehmen." Nimmt man die Brauselimonaden hinzu, so kann man vier Gruppen alkoholfreier Getränke unterscheiden, nämlich 1. a l k o h o l f r e i e W e i n e , 2. a l k o h o l f r e i e B i e r e , 3. B r a u s e l i m o n a d e n und ^ a l k o h o l f r e i e M i l c h g e t r ä n k e . Die Bezeichnungen der ersten beiden Gruppen sind eigentlich falsch, denn Wein und Bier sind nach dem Sprachgebrauch eben vergorene, alkoholhaltige Getränke; man spricht deshalb besser von alkoholfreien M o s t e n und alkoholfreien W ü r z e n ( M a l z e x t r a k t e n ) . Die Herstellung alkoholfreier Getränke geschieht nach sehr verschiedenen Methoden. So wird Apfelsaft, Traubensaft u. s. w. in Flaschen p a s t e u r i s i e r t (vgl. Artikel „ M i l c h " ) , seltener durch stärkere Erhitzung sterilisiert. Oft setzt man noch Zucker zu, dickt auch wohl stärker ein. Andere alkoholfreie Getränke sind Mischungen von Zuckersirup mit ätherischen ölen. Man hat besondere w a s s e r l ö s l i c h e E s s e n z e n In den Handel gebracht, die bei Vermischung mit einer entsprechenden Menge Zuckersirup „alkoholfreie Liköre", alkoholfreie Punschessenzen" u. s. w. ergeben, d. h. Getränke, die den gleichartigen alkoholischen im Geschmack nahe kommen. Von besonderen Verfahren seien erwähnt: Nach dem D. R. P. 130 103 zur Herstellung blanker alkoholfreier Fruchtsäfte werden die Früchte in bekannter Weise ausgepresst oder mit Wasser ausgekocht. Die erhaltenen Säfte werden in folgender We'se behandelt: Etwa 50—100 g Apfelextrakt (Apfelkraut) werden in 1 1 Wasser gelöst. Dieser Lösung setzt man je nach dem Säuregehalt bis zu 1 % Weinsäure zu und bringt diese Mischung in einen Kochtopf, in dem sie mehrere Stunden unter Druck auf 100—120° erhitzt wird, bis eine herausgenommene Probe nach dem vollständigen Erkalten sich klärt und blank filtriert werden kann. Das D. R. P. 130 625 schützt die Herstellung alkoholfreier kohlensäurehaltiger Getränke durch Gärung mittels de§ Fermentes Leuconoatoc dissiliens, welches gärungsfähige Zuckerlösungen in COi und Dextranose spaltet, ohne Alkohol zu erzeugen. Ganz ähnlich ist das Verfahren des D. R. P. 149342, wonach man die Fruchtsäfte durch Pilze der Gattung Sachsia (allein oder mit Milchsäurebakterien zusammen) vergären lässt. Nach beendeter Gärung wird die erhaltene, dem Moselwein ähnliche Flüssigkeit sterilisiert und filtriert. Nach dem D. R. P. 151 123 werden Malzwürzen oder Fruchtsäfte mit Reinkulturen von Milchsäurebakterien bei 45—50° behandelt, bis etwa 1 % Säure vorhanden ist. Dann wird sterilisiert, die Flüssigkeit durch NatCOa soweit abgestumpft, dass noch 0,2 % Säure verbleiben, geklärt, nochmals sterilisiert und nun durch Einpressen mit COa imprägniert. Nach dem Lappschen Verfahren (Amer. Pat. 786 771) mengt man die

32

Alkohol-Hydrokarbongas.

Würze mit Hefe, erhält das Gemisch bei Luftabschluss in einer Temperatur von 0°, bis Trübung entsteht, entfernt dann die Hefe, filtriert und sättigt mit C0 3 . Auch das D. R. P. 160 497 beschäftigt sich mit der Herstellung eines bierähnlichen alkoholfreien Getränkes. Man geht dabei von fertigem, also alkoholhaltigem Bier aus und treibt daraus den Alkohol aus, indem man im Vakuum unter Durchlesen eines gemeinsamen Wasserdampf- und Luftstroms destilliert. Das Zusatz-D. R. P. 182 363 beseitigt den Übelstand, dass die direkte Zuführung des Luftstroms zu starke Abkühlung hervorruft, dadurch, dass man die Luft in Dampferzeuger eintreten und dort erst sich erwärmen lässt. Das D. R. P. 160 496 geht ebenfalls von vergorener Würze aus, und zwar vergärt man in besonderer Weise, um wenig Alkohol zu erhalten. Die vergorene Würze wird von der Hefe getrennt, gehopft und so in der Braupfanne mehrere Stunden gekocht, um den Alkohol auszutreiben. — Nach den Erfahrungen mit ähnlichen Methoden ist dieses Patent nicht aussichtsreich, denn beim' Kochen werden auch wertvolle Geschmackbestandteile entfernt bzw. nachteilig verändert. Einen besonderen Apparat zum Entalkoholisieren von Bier u. s. w. schützt das D. R. P. 176 198. Nach dem D. R. P. 167 491 wird zur Herstellung alkoholfreien Bieres fein geschrotetes Malz mit Hopfen in heissem, aber nicht kochendem Wasser eingemaischt, unter Umrühren 1 Stde. auf gleicher Temperatur erhalten, dann die Maische % Stde. gekocht, unter den S. P. abgekühlt, mit einer kleinen Menge Malzmehl vollständig verzuckert, Hopfen und Treber abfiltriert, auf 15° gekühlt, mit C0 2 gemischt, weiter abgekühlt, in ein Sammelgefäss, und aus diesem in Flaschen gefüllt und im Dampfbade pasteurisiert. Das D. R. P. 180 288 bezweckt die Herstellung von alkoholfreiem Bier mit normalem Biergeschmack. Man entfernt dabei den dem frischen Bier anhaftenden Würzegeschmack, indem man die Hefe vorher zwischen 6° und dem Vegetationsmaximum lagert und die mit der vorbehandelten Hefe versetzte Würze zunächst bei etwa 0° stehen lässt. Das Dan. Pat. 7555 von 1904 lässt die Würze als feinen Regen in einen Behälter mit Kohlensäure herunterfallen und dadurch „karbonisieren". — Das Verfahren erscheint mehr als fragwürdig. Nach dem D. R. P. 193 879 entzieht man Wein zunächst durch Destillation im luftverdünnten Raum die bei niedrigerer Temperatur als Äthylalkohol flüchtigen Aromastoffe, die dann wieder dem fertigen Produkt einverleibt werden. Dieses erhält man nach Entfernung der Aromastoffe durch Abdestillieren des Alkohols. Das entgeistete Produkt wird aromatisiert, mit Kohlensäure imprägniert und auf Flaschen gefüllt. Das D. R. P. 202 771 betrifft ein Verfahren zur Herstellung von alkoholfreiem Bier, indem man die Würze durch zymatisch unwirksam gemachte Hefe einer Eiweissgärung ohne wesentliche Alkoholbildung unterwirft. Einen Apparat zum Entalkoholisieren von Fruchtsäften schützt das D. R. P. 215 820. Nach dem D. R. P. 231 375 wird zur Herstellung alkoholfreier Getränke aus Wein, Bier, Obstwein u. s. w. zwecks Vermeidung des Verlustes an Aromastoffen der Ausgangsflüssigkeiten die Destillation im luftverdünnten Raum in drei Phasen zerlegt und der ganze Betrieb kontinuierlich gestaltet. Apparate zur Herstellung alkoholfreier Getränke: F. H. Meyer, Hannover-Hainholz.

Alkohol-Hydrokarbongas. Ein neues Gas für Beleuchtungs- und Kraftzwecke, das aus A l k o h o l und Kohlenwasserstoffen gewonnen wird; es stellt also eine neue Verwendungsart für den unter Uberproduktion leidenden Spiritus dar. Das Alkohol-Hydrokarbongas, das von F. P a m p e erfunden worden ist, bedarf zur Erzeugung nur einer sehr einfachen Apparatur: Von zwei hochstehenden Reservoiren enthält eines Spiritus von 70 bis 75 Gew. %, das andere Petroleum oder Braunkohlenöle oder auch andere Kohlenwasserstoffe. Aus den Reservoiren treten beide Flüssigkeiten in eine Retorte zusammen, an deren Wandungen sie herunterrieseln. So werden die

Allokain —

Alpha-Eukain.

33

Flüssigkeiten im oberen Retortenteil zunächst vorgewärmt, um im unteren Teile zu verdampfen; in Dampfform treten sie in die eigentliche Vergaserretorte ein, welche zu starker Rotglut erhitzt ist. Bei normalem Betriebe erfolgt die Vergasung ohne Rückstand. Das dem Erfinder Fr. P a m p e erteilte D. R. P. 144 371 schützt ein Verfahren zur Erzeugung von Leucht- und Heizgas durch gemeinsame Verdampfung und Vergasung mehrerer technisch wenig oder gar nicht mischbarer brennbarer Flüssigkeiten, insbesondere von verd. Spiritus (60—90 %ig) und Petroleum; auch die Anordnung des Vergasers ist in das Patent eingefügt. Das Alkohol-Hydrokarbongas hat 0,7 sp. G.; es enthält bis über 25 % schwere Kohlenwasserstoffe, 20 % CO, 25—30 % H und 20—27 % CH,. Die grosse Reinheit des Rohgases macht eine Reinigung so gut wie überflüssig. Nach einer Kalkulation stellt sich 1 cbm des Gases einschliesslich Reparatur, Amortisation und Arbeitslohn auf 20,4 Pf. Es kosten 100 Kerzen für die Stunde im Argandbrenner 8,2 Pf., im Zweilochbrenner 7 Pf., im Auerbrenner 2 Pf. Für kleinere Verhältnisse kann das Alkohol-Hydrokarbongas vielleicht Wichtigkeit gewinnen. Nicht viel verschieden vom Alkohol-Hydrokarbongas dürfte das Heizund Leuchtgas sein, das nach den D. R. P. 141 066 und 146 120 erzeugt wird. Man zersetzt dabei Spiritus durch glühende Kohle in einem Wassergasgenerator. A l l o k a i n . Es ist ein Gemisch von Novokain und Alypin und wird in Verbindung mit Suprarenin und Thymol zur Lokalanästhesie bei Zahnoperationen empfohlen. A l l o p h a n s ä u r e . NH 2 . CO . NH . COOH, entsteht als Ester beim Einleiten von Cyansäuredampf in Alkohole, auch bei Einwirkung von Harnstoff auf Chlorkohlensäureester. Sie gewinnt dadurch therapeutische Bedeutung, dass sie die Eigenschaft besitzt, feste geschmackfreie Verbindungen mit schlecht schmeckenden Substanzen einzugehen. Durch den alkalischen Darmsaft abgespalten, zerfällt sie alsbald in die indifferenten Bestandteile Harnstoff und Kohlensäure, während ihr frei gewordener Paarling seine Wirksamkeit entfalten kann. Vgl. Allosan. A l l o s a n . NH 2 . CO . NH . COO . CisHsa, fester kristallisierter Allophansäureester des Santalols, wird nach D. R. P. 204 922 durch Einwirkung von Cyansäure oder Harnstoffchlorid oder auch von Phenolcarbamat auf Santalol gewonnen. Allosan ist nahezu geschmacklos, bei schwach aromatischem Geruch, und zeigt therapeutisch die schätzenswerten Eigenschaften des Santalols. A l m a t e l n . Kondensationsprodukt aus Hämatoxylin und Formaldehyd, CioHi,Or,.CH2 0H

/ \

r\

CieHnOs.CHaOH Es wird nach D. R. P. 155 630 durch Einwirkung von Formaldehyd auf Blau-, holzabkochungen dargestellt. . . . . Rotes, geschmack- und geruchloses Pulver, in H 2 0 fast gar nicht, in Äther, CHCU und CS 2 sehr wenig, in Alkohol und Essigsäure ziemlich leicht, in Glyzerin sehr leicht löslich. Es findet als Streupulver Verwendung als Ersatz des Jodoforms zur Heilung von Brandwunden, Ekzemen, Eiterungen u.s.w. Auch innerlich (bei Dysenterie und Kinderdiarrhöe) ist es in Tablettenform verordnet worden. Almatem

Alpaka siehe „ N i c k e l l e g i e r u n g e n". Alpha-Eukaln siehe „ E u k a i n". Blücher V I I I .

H Mk. 3 , 3 0 ; 1 kg Mk. 3 0 , 0 0

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Alphozon — Altertümer.

Alphozon = Disuccinylperoxyd (COOH . C H , . CH». C O ) j . Oj. Ganz neues Antiseptikum mit hervorragender keimtötender Wirkung. Die Lösung 1 :3000 tötet die Typhusbazillen in einer Minute. AIsol = Aluminium acetico-tartaricum. Durch Eindampfen von 100 T . frisch bereiteter AluminiumazetatlOsung mit 3,5 T . Weinsäure auf dem Wasserbade erhalten. Es bildet eine farblose, säuerlich zusammenziehende Masse, leicht loslich in H»0, unlöslich in Alkohol. Man verwendet es in der Medizin äusserlich für die Wundbehandlung, für Mund- und Gurgelwässer u. s. w. Sehr bedeutend scheint nach neueren Versuchen die antiseptische Wirkung nicht zu sein. Airol „Athenstädt"

1 kg Mk. 6,00

Altertümer. Neuerdings haben sich verschiedene Chemiker mit der Ausarbeitung rationeller Konservierungsmethoden für A l t e r t u m s f u n d e a u s E i s e n u n d B r o n z e beschäftigt, so namentlich Fr. R a t h g e n ( „ D i e Konservierung von Altertumsfunden", Berlin 1898), S e 11 i k („Über natürliche und künstliche Patina", Chem. Ztg. 1903, 454) und D. A. R b o u s o p u 1 o s („Ober die Reinigung und Konservierung von Antiquitäten", Chem. Ztschr. 1903, 202, 364). Nach R a t h g e n (Chem. Ztg. 1903, 703) erreicht man die Konservierung derartiger Altertümer auf folgenden vier Hauptwegen: „1. Konservierung des Gegenstandes mitsamt dem ihm anhaftenden Oxyd durch Tränkungen mit Harz- oder Firnislosungen oder mit Paraffin, entweder ohne oder mit vorhergehendem Auslaugen durch Wasser; 2. Reinigung des Gegenstandes durch eine mehr oder minder weitgehende mechanische Entfernung der oxydischen Verbindungen; 3. Entfernung der Oxyde durch Auflösung auf chemischem Wege; 4. Entfernung der Oxyde durch Reduktionsverfahren. Einer der ersten beiden Wege muss eingeschlagen werden, wenn das Metall entweder gänzlich oder doch zum grössten Teil in Oxyd verwandelt ist. Der dritte Weg empfiehlt sich bei Bronzen nicht, da das Auflösungsmittel, meistens verdünnte Salzsäure, sich schwer ganz aus den Poren auswaschen lässt und dadurch Veranlassung zu neuen Umsetzungen bietet. Für Eisensachen hat sich dagegen das B 1 e 11 sehe Verfahren der Behandlung mit verdünnter Schwefelsäure sehr gut bewährt. Die letzte Methode, die Reduktion, ist wohl heute diejenige, welche bei Gegenständen mit gut erhaltenem metallischem Kern am häufigsten ausgeführt wird." Für Eisensachen kommt entweder Glühen im Wasserstoffstrom oder aber galvanische Reduktion in Betracht; bei dem letztgenannten Verfahren wird der galvanische Strom entweder ausserhalb des Reduktionsbades erzeugt, oder man lässt ihn direkt durch Zusammenbringen eines anderen Metalles mit dem zu reduzierenden entstehen. Man benutzt zur Reduktion Zink, Zinkstaub, Aluminiumpulver oder Aluminiumschnitzel. Als Elektrolyt dienen dabei Zitronensaft, schwache Kochsalzlösung oder verd. HiSO« (gegen die von R h o u s o p u l o s vorgeschlagene verd. HCl hegt R a t h g e n grosse Bedenken). In jedem Fall wird man vor der chemischen Behandlung den Fund längere Zeit mit dest. H a O behandeln, und dasselbe ist nach der Reduktion nötig, um auch die letzten Spuren der Chemikalien zu entfernen. Nach dem Trocknen wird der Gegenstand am besten in Zaponlack getaucht; weniger gut ist Paraffin, entschieden schädlich Wachs. In der Chem. Ztg. 1903, 897 berichtet R a t h g e n über die Konservierung von Silbermünzen und kleinen Eisensachen mit noch gut erhaltenem Eisenkern dadurch, dass man Cyankalium (anstatt dessen auch eine Mischung von KCN + NaCN oder von KCN + K a CO, treten kann) in einem Tiegel zum Schmelzen bringt und die Münze in die geschmolzene Masse hineinbringt. Die Reduktion ist in wenigen Minuten vollendet, worauf man die Münze mit der Zange herausnimmt, durch mehrmaliges Erhitzen in dest. HaO vom KCN befreit, mit Alkohol behandelt, im Trockenschrank trocknet und schliesslich mit einer nicht zu harten Bürste behandelt. Bei Silbersachen ist eine Tränkung kaum erforderlich, sonst mit Zapon auszuführen; bei Eisensachen verdrängt man das vom Entfernen des KCN her anhaftende heisse Wasser durch geschmolzenes Paraffin oder Uberzieht den Gegenstand nach vorherigem

Altsilber — Aluminium.

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Trocknen mit Zapon. För grossere Sachen scheint sich das KCN durch Rhodankalium ersetzen zu lassen. B l e i m e d a i l l e n behandelt R a t h g e n (Chem. Ztg. 1903, 8 2 5 ) mit Zinkstaub und Natronlauge, wascht nach der Reduktion und Reinigung in warmem, luftfreiem, durch Zufliessen mehrfach erneuertem dest. H»0 ab und legt schliesslich das noch nasse Blei in geschmolzenes Paraffin, das in einem hochwandigen (wegen des starken Aufschäumens nötig) Gefäss auf 110 bis 120° erhitzt wird. Steigen aus dem Blei keine Wasserdampfbläschen mehr auf, so kohlt man das Paraffin auf etwa 70° ab, entnimmt die Medaille dem Bade und saugt überschüssiges Paraffin mit einem weichen Tuch ab. Die Medaille kann dann ohne weiteres der Sammlung einverleibt werden, doch empfiehlt sich, sie nur mit Handschuhen anzufassen. Die Konservierung babylonischer Tontafeln beschreibt R a t h g e n in der Chem. Ztg. 1903, 811, während R h o u s o p o u l o s (Chem. Ztschr. 1903, 7 6 3 ) die Behandlung f a r b i g e r T o n g e g e n s t ä n d e bespricht; auf beide Arbeiten kann hier nur verwiesen werden. * Die schon erwähnte Verwendung von Z a p o n (s. unter „ Z e l l u l o i d l a c k e " ) bei der Konservierung von Altertümern behandelt R a t h g e n neuerdings ausführlich im Prometheus 1904, 4 8 5 und 499. Man verwende.! hierfür besonders sorgfältig zubereitete Zaponlacke, s o A r c h i v z a p o i i für Papier und S t r e i c h z a p o n für Metall. Es sind dies Lösungen von Nitrozellulose in Amylacetat mit einem geringen Zusatz von Kampfer; das Archivzapon enthält noch etwas ö l , um den nach dem Verdunsten des Amylacetats zurückbleibenden Zaponfilm geschmeidiger zu machen. Man zaponisiert Altertumsfunde aus Metall, Stein und Ton, ferner Gläser, Gipsabgüsse, Wachssiegel, Archivpapiere und Pergamente. A l t s i l b e r siehe „ M e t a l l f ä r b u n g " . A l u m e n = K a l i a l a u n siehe „ A l a u n e". A Ia m e n a m m o n l a c a l e = A m m o n i a k a l a u n siehe „ A l a u n e". A l u m e n o h r o m l c n m = C h r o m a l a u n siehe „ A l a u n e " . A l u m e n c o n o e n t r & t u m = A l u m i n i u m s u l f a t siehe „A1 u m i n i u m v e r b i n d u n g e n " N o . 11. A l u m « n c u b l c n m = K u b i s c h e r A l a u n ; siehe K a l i a l a u n im Artikel „ A l a u n e " . A l u m e n n a t r l c n m = N a t r i u m a l a u n siehe unter „ A l a u n e " . A l u m e n r o m a n m n = R ö m i s c h e r A l a u n ; siehe K a l i a l a u n im Artikel „ A l a u n e " . A l u m e n u s t u m = G e b r a n n t e r A l a u n ; siehe K a l i a l a u n im Artikel „ A l a u n e " . A l u m i n a = A l u m i n i u m o x y d (Tonerde); siehe unter „ A l u m i n i u m v e r b i n d u n g e n " No. 8. A l u m i n i u m . A I . M. G. = 27,1. Silberweisses Metall vom sp. G. 2,64 bis 2,70; Sch. P. 700°. Leicht löslich in Alkalilauge und in wässeriger Salzsäure. Die Aluminiumgewinnung zerfällt in eine solche auf rein metallurgischem und solche auf elektrometallurgischem Wege. Das älteste metallurgische Verfahren (D e v i 11 e) besteht darin, dass man Halogenverbindungen des Aluminiums mit Hilfe von Natrium reduziert. Hierzu benutzt man das Mineral B a u x i t (AlsOs • 2 H i O ) , welches man durch Schmelzen mit Soda in T o n e r d e n a t r o n überführt. Aus der Lösung des letzteren gewinnt man T o n e r d e , die durch Glühen mit Kohle und Einleiten von Chlor in A1 u m i n i u m c h l o r i d umgesetzt wird. Aus diesem endlich gewinnt man durch Erhitzen mit Natrium metallisches Aluminium. Die meisten Verbesserungen dieses Verfahrens beziehen sich nicht auf das Prinzip der eigentlichen Aluminiumgewinnung sondern nur auf die Verbilligung und Vereinfachung der Erzeugung des Aluminiumchlorids und des Natriums. Vielfach benutzt man als Ausgangsmaterial der Aluminiumgewinnung auch natürlichen K r y 0 1 i t h (AlFi + 3 NaF), der durch Natrium ebenso zu dem Metall reduziert wird wie das Chlorid. Nach dem Verfahren von G r a b a u wird künstlicher Kryolith aus Aluminiumsulfat erzeugt, der dann weiter zur Reduktion gelangt. Nach

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Aluminium.

den O. R. P. 140 231 und 141 105 glüht man einen möglichst reinen Ton bei etwa 1800", mahlt ihn dann, verarbeitet das Pulver mit Calciumphosphat, Schwefelsäure, Petroleum und einem Überschuss an Kalk zu einem Brei ijnd glüht diesen in Tiegeln unter sorgfältigem Luftabschluss (z. B. in Kohlenstaub verpackt) bei 1200—1600°. Man findet dann unter der Schlacke direkt R e i n a l u m i n i u m , das dem auf elektrolytischem Wege gewonnenen an Güte gleichen, aber erheblich billiger sein soll. Nach dem D. R. P. 160 286 reduziert man AI-Verbindungen, z. B. Al>(SO t )i, bei genügend hoher Temperatur durch Einwirkung eines reduzierenden schwefelhaltigen Gasgemisches; der unter Überdruck stehende Gasstrom bewegt sich dabei aufwärts. Die e l e k t r i s c h e Aluminiumgewinnung besteht darin, dass Sauerstoffverbindungen des Aluminiums bei Gegenwart reduzierender Agentien im elektrischen Ofen, d. h. mit Hilfe des elektrischen Lichtbogens, geschmolzen werden. Anfänglich strebte man nur die Gewinnung von Aluminiuml e g i e r u n g e n an und fügte deshalb der Masse E i s e n , Z i n n oder namentlich K u p f e r zu. Bei dem neueren H & r o u 11 sehen Verfahren wird die Tonerde zwischen bestimmten Elektroden ohne Flussmittel zerlegt, und zwar besteht die positive Elektrode aus einem Bündel Kupferstäbe, die negative aus eeschmolzenem Metall, also z. B. wieder aus Kupfer, welches das Aluminium aufnimmt und Aluminiumbronze bildet. Will man direkt reines Aluminium durch Elektrolyse gewinnen, so elektrolysiert man Alkalidoppelfluoride des Aluminiums in tongeftttterten Gefässen, wobei der zwischen festen Elektroden sich bildende Lichtbogen den gepulverten Inhalt schmilzt und das Aluminium abscheidet. Jetzt dienen als positive Elektrode fast immer Bündel von Kohlenstäben, als negative Elektrode geschmolzenes AI, das am Boden des Tiegels (Kohletiegel oder mit Kohle ausgefütterter Eisentiegel) liegt; der Betrieb ist kontinuierlich, das erzeugte AI wird sogleich in Barren ausgegossen. Nach dem D. R. P. 133 508 gewinnt man AI aus A120», indem man letzteres durch leichtes Rösten entwässert, mit Teer mischt und das Gemisch nach und nach in einen auf 1300—1500° erhitzten Behälter einführt; gleichzeitig lässt man in denselben Behälter heisses C1 eintreten, welches man durch Elektrolyse von bei 1000° geschmolzenem NaCl (unter 4,5 V. Spannung) gewonnen hat. So entsteht einerseits AUCI« und anderseits CO, und das dampfförmige Chlorid gelangt mit dem CO in einen weiteren, nicht geheizten Behälter, in den auch das von der vorerwähnten Elektrolyse herrührende dampfförmige Na eingeleitet wird. Auf diese Weise entzieht das Na dem AljCl« alles Cl, so dass metallisches AI frei wird, während das neu gebildete NaCl in den Elektrolyser zurückkehrt, um dort aufs neue in Na und Cl zersetzt zu werden. Man erzielt so einen kontinuierlichen und gewissermassen automatischen Betrieb bei geringem Energieverbrauch. Die amerikanische AI-Industrie ist fortwährend bestrebt, sich von der deutschen Tonerdeerzeugung unabhängig zu machen. Hierzu dient einmal das D. R. P. 143 901, wonach man Bauxit mit etwas Kohle im Lichtbogenofen niederschmilzt; man erhält so eine ziemlich reine Tonerde, die in üblicher Weise auf AI weiterverarbeitet wird. Weiter dient dem gleichen Zwecke das unten behandelte D. R. P. 133 909 zur Raffinierung des aus unreinem AlsO» (wie Bauxit) gewonnenen AI. Das Verfahren des Franz. Pat. 334 132 besteht in der Reduktion von AUCla durch Zinknatrium ZnNa s ; die dabei durch Elektrolyse gewonnene reduzierende Legierung wird direkt zur Behandlung von Bauxit benutzt, wodurch man einen Kreisprozess erreicht, da der Elektrolyt immer wieder hergestellt wird. Nach dem D. R. P. 148 627 (vgl. Chem. Ztg. 1904, 157) gewinnt man AI unter ununterbrochener Wiederbildung des Elektrolyten und der Hilfsstoffe durch Elektrolyse eines geschmolzenen Gemenges von Natriumfluoraluminat und Natriumschwefelaluminat von der Formel: AUF«, 6 NaF + AI3S3, 3 NajS. Man erhält dieses Gemenge durch die gegenseitige Einwirkung von 2 mol. Aluminiumfluorid und 6 mol. Schwefelnatrium. Das Schwefelaluminat, dessen

Aluminium.

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Bildungswärme bedeutend unter der des Fluoraluminats liegt, wird allein durch den Strom zersetzt, und zwar nach der Formel: AUSi, 3Na*S = Na>S + 2 AI + 3 S. Das frei gewordene Schwefelnatrium wirkt alsdann auf das Fluoraluminat, und es bildet sich von neuem Schwefelaluminat, d a s wiederum durch den Strom zersetzt wird, und so fort, bis alles Aluminium und der Schwefel ausgeschieden und das Natrium in Fluorid umgewandelt ist. Der zweite Zersetzungsvorgang entspricht der Formel: AUF,, 6 NaF + 3 Na s S = 12 NaF + 2 AI + 3 S. Das Gesamtergebnis lässt sich in folgende Gleichung zusammenfassen: AUF., 6 NaF + AUSa, 3 Na a S = 12 NaF + 4 AI + 6 S. Um den Elektrolyten zum Schmelzen zu bringen und das Bad während der Elektrolyse auf einer Temperatur vonjetwa 850° zu erhalten, genügt ein Gleichstrom von 5—6 V. Spannung und eine Stromdichte von 0,6 Amp. auf 1 qcm. Als Rohstoff dient Bauxit, aus welchem zunächst das Aluminiumfluorid, wie folgt, gewonnen wird :-sDer rohe Bauxit wird getrocknet, fein gepulvert und bei gewöhnlicher Temperatur in einem Mischer mit Fluorwasserstoffsäure behandelt, so dass sich Fluoraluminium, Fluoreisen, Aluminiumfluorsilikat und Aluminiumfluortitanat bilden. Setzt man der erhaltenen Lösung Aluminiumoxyd zu, so werden Eisen, Kieselsäure und Titansäure gefällt. Die dekantierte und durch Eindampfen konzentrierte Lösung liefert einen unlöslichen Niederschlag von Aluminiumfluorid, der von der Mutterlauge getrennt', vorgetrocknet und dann in einem Muffelofen durch Erhitzen auf Rotglut von allen Wasserspuren befreit wird. D a s Schwefelnatrium gewinnt man durch Reduktion von wasserfreiem Natriumsulfat. Die Hilfsstoffe, Natriumsulfat und Flusssäure, werden im Laufe des Verfahrens stets wieder gewonnen und beschreiben somit einen Kreislauf. Manche Verfahren ergeben ein mehr oder weniger verunreinigtes AI; für solches kann die elektrolytische Reinigung nach dem D. R. P. 133 909 von Wichtigkeit werden. Man benutzt dabei eine Zelle, deren Elektrolyt ein Gemisch aus geschmolzenem Aluminiumfluorid + dem Fluorid eines elektropositiveren Metalles als AI ist, während d a s unreine AI im geschmolzenen Zustande die Ainode bildet. Beim Stromdui chgange scheidet sich dann reines AI an der Kathode aus. — Nach dem D. R. P„ 186 182 zur schmelzflüssigen elektrolytischen Raffination von AI wird ein geschmolzener, AI abscheidender Elektrolyt von grösserer Dichte als reines AI und geringerer Dichte als das Anodenmaterial benutzt, um die Anwendung grosser, dicht aneinander gerückter Kathodenflächen ohne Gefahr eines Kurzschlusses zu ermöglichen. Als Anode dient eine Legierung von AI mit schweren Metallen, insbesondere das Reduktionsprodukt einer Mischung von Aluminiumerzen mit schweren Metallen oder Metalloxyden. Die D. R. P. 131 517 und 137 003 beziehen sich auf Verfahren zur Erhöhung der Zähigkeit, Dichte und Festigkeit des AI. Das Verfahren besteht in einem Zusatz von 2—15 % P ; bei 2 % Zusatz ist das Metall gut walzbar, bei 3 % namentlich für Hufbeschäge geeignet, bei 4—7 % ein ausgezeichneter Ersatz für Rotguss mit wenig Schwindung, d a s sich gut löten lässt und nur schwer oxydiert, während das AI bei einem Zusatz von 7—15 % P ausserordentlich hart und zähe wird, so dass es sich in Form von Schmiedestücken bestens verwenden lässt. Die Hoffnungen, welche man auf das Aluminium für sehr viele Zwecke gesetzt hat, hatten sich zunächst eigentlich nur in beschränktem Masse verwirklicht; man benutzt es in der Eisen- und Stahlindustrie, zur Herstellung von Feldflaschen, von kleinen Booten, von Instrumenten und Gewichten, neuerdings in grösserem Massstabe als Material für Telephondrähte. Jetzt hat sich der Aluminiumverbrauch dadurch gesteigert, dass die chemische Industrie es als sehr brauchbares Material für mancherlei Apparate erkannt hat; so sind z. B. in der Stearinindustrie Geräte aus AI denen aus Cu und CuLegierungen bedeutend vorzuziehen, da das AI gegen Fette und Fettsäuren selbst in der Wärme und bei Luftzutritt äusserst beständig ist. Derartige Apparate stellt man jetzt meistens mit Hilfe eines von H e r a e u s erfundenen

38

Alumininmbeizen —

Aluminiumgeräte.

S c h w e i s s v e r f a h r e n s (D. R. P. 1 1 8 8 6 8 ) dar. Ausgezeichnete Resultate ergibt die autogene Scbweissung des AI nach dem zum Patent angemeldeten Verfahren von S c h o o p (vgl. Chem. Ztg. 1907, 749), nach dem bei der Schweissung eine wässerige Lösung von Alkalichloriden dazu dient, die Luft abzuschliessen und ferner reduzierend und oxydlösend zu wirken. Das L ö t e n des AI bot langet Zeit viele Schwierigkeiten, die aber jetzt überwunden sind. Eine der besten Legierungen für diese Zwecke besteht aus 1 AI, 1 P, 11 Zn und 2 9 S n ; zum Löten wird keine Saure gebraucht. Das Engl. Pat. 4973 von 1904 schätzt ein Aluminiumlot aus 100 T . Zn, 2 T . Bi und 1 T . Ni; die Metalle werden in Graphittiegeln verschmolzen. Die zu lötenden Gegenstände werden auf 100° erhitzt, mit Stearinsäure abgerieben und dann gelötet. — Viel Patentfähiges vermag man aus diesem Verfahren nicht heraus zu lesen. Andere Aluminiumlote schätzen die Engl. Pat. 13 3 2 8 von 1904 und 17 031 von 1905, ferner das Franz. Pat. 373 824, das Amer. Pat. 863 058 und das Norw. Pat. 16 701 von 1907. Die elektrische Niederschlagung von Metallen auf AI bezweckt das Engl. Pat. 21 609 von 1903: Die AI-Gegenstände .werden zunächst mit einer Lösung von ZinnchlorQr und Ammoniakalaun behandelt und dadurch dttnn verzinnt. Hierauf kann der Gegenstand mit beliebigen Metallen weiter galvanisch überzogen werden. Die D. R. P. 163 545 und 182 421 bezwecken ein Verfahren zum Oxydieren und Färben oder Emaillieren von Aluminiumgegenständen, indem man diese zunächst mit einer Quecksilbersalzlösung behandelt und dann die sich bildende Amalgamschicht wieder entfernt, worauf eine lebhafte Oxydation der Oberfläche beginnt, die durch Glühen zu einem Überzug von AljOs wird, das als Grundlage zur Emaillierung dienen kann. Oder man bringt während der Oxydation Lösungen von Chromsäure auf die Gegenstände und glüht dann, wobei sich feuerbeständige, farbige Oberflächenschichten bilden. Mit einigen Metallcliloriden gelangt man zu dem gleichen Resultat, auch ohne das Aluminium vorher mit Quecksilberverbindungen behandelt zu haben. Viel wertvoller als das AI selbst haben sich verschiedene seiner L e g i e r u n g e n erwiesen; vgl. unter „ A l u m i n i u m l e g i e r u n g e n " . In neuerer Zeit hat das AI noch eine andere Anwendung gefunden, die nicht nur sehr interessant ist, sondern auch grosse praktische Bedeutung beanspruchen darf; siehe den Artikel „ T h e r m i t". Man notiert zur Zeit: Aluminium in Blech und Draht Aluminiumgries, fein n grob Aluminiumpulver Aluminiumlot

Aluminium:

°/o kg Mk. 2 0 0 , 0 0 1 „ „ 3,75 l n n 2,75 1 „ r 4,00 1 „ r 5,00

A. Auerbach, Hamburg, Herrengraben 11/14.

Aluminium-Apparate:

W. C. Heraeis, O. m. b. H„ Hanau.

Aluminium-Schweisserei:

Ludwig Becker, Maschinenfabrik, Offenbach a. M., Ludwigstr. 42.

Armaturen, Pumpen, Gussstücke aus Rein-Alumini um, hauptsächlich für Mischsäure:

Ludwig Becker, Maschinenfabrik, Offenbach a. M., Ludwigstr. 42.

A l u m i n l u m b e l z e n siehe „ T o n e r d e b e i z e n". Aluminlumgeräte. Derartige Geräte aus Reinaluminium führen sich in der Industrie sowie auch im Laboratorium immer mehr ein. Hier können nur die Preise für einige kleinere Laboratoriumsgeräte angegeben werden.

Abdampfschalen mit zwei Aluminiumhenkeln und mit Ausguss, mit sehr starker Wandung: Oberer Durchm. . 8 10 12,5 15 25 35 cm. Tiefe 3,3 4,1 5 6,2 10,3 14,4 „ Preis 0,60 0,80 1,15 1,45 3,75 6 , 6 0 Mk.

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Aluminiumlegierungen. Trichter mit Luftrinne: Durchm 5 Preis ohne Henkel 0,35 „ mit „ 0,50 Becher: Inhalt 120 Preis 0,50 Kessel • Durchm Inhalt Preis Ohne D e c k e l . „ m i t „ . Kasserollen mit Stiel: Durchm Inhalt Preis T ö p f e mit Ausguss: Durchm Inhalt Preis Dazu Deckel, Preis

10 0,25 1,65 2,25

7 0,48 0,65

8 0,55 0,75

10 0,70 0,90

12 0,85 1,10

14 1,10 1,30

140 160 175 0,55 0,60 0,65 voller Satz Mk. 5,00 12 0,4 2,00 2,75

10 0,5 2,45 8 »/i 1,65 0,45

14 0,85 2,35 3,30

16 1,5 3,15 4,35

12 0,9 3,10 10 */4 2,00 0,55

190 0,70

18 2,3 4,20 5,60

15 1,7 4,25 12 l 1 /« 2,40 0,60

16 1,55 1,80

18 1,85 2,10 200 0,75

20 3,1 5,20 7,00

22 4,0 7,50 9,50

18 3,0 5,75 14 2 2,85 0,70

16 3 3,30 0,85

25 cm. 4,50 M k . — „ 230 1,25

g. Mk.

24 6,0 9,10 11,00

cm. 1. Mk. „

20 4,3 6,60

cm. 1. Mk.

18 4 3,75 1,10

cm. 1. Mk. „

Atamlnlumlegierungen. W i e unter „ A l u m i n i u m " gesagt ist, haben die Aluminiumlegierungen eine besondere Wichtigkeit wegen ihrer vielen ausgezeichneten Eigenschaften zu beanspruchen. 1. A l u m i n i u m b r o n z e n . Legierungen aus Kupfer und Aluminium mit vorwiegendem Kupfergehalt, die je nach dem Gewichtsverhältnis der Bestandteile sehr verschiedene Eigenschaften haben. Man stellt sie entweder, w i e auf voriger Seite beschrieben ist, direkt durch Elektrolyse von Aluminiumverbindungen bei Gegenwart von Kupfer oder aber durch Zusatz von Reinaluminiuin zu geschmolzenem Kupfer dar. Auf dem zweiten W e g e erhalt man besonders reine Aluminiumbronze, während das Produkt des elektrischen Ofens fast stets noch Salizium und Eisen enthält. Die Aluminiumbronzen enthalten meist 3—10 % A I ; sp. G. 8,37 bis 7,65, Farbe rotgold bis hellgelb. Die gewöhnliche Aluminiumbronze mit 10 % AI schmilzt etwa bei 1100° C. Das elektrische Leitungsvermögen für Bronze mit 5—10 % Aluminium beträgt 13—6 % desjenigen des Kupfers. Die Aluminiumbronze hat eine grosse Widerstandsfähigkeit gegen Oxydation, gegen Mineralsäuren, Kochsalz, Ammoniak, Schwefel, Alkalien, Alaun, Cnlor, Sulfitlaugen u. s. w. Das D. R. P. 144 340 schützt die Herstellung von Manganaluminiumbronze, wobei der Al-Gehalt die Hälfte des Mn-Gehaltes (10 % und weniger) beträgt. Beispielsweise legiert man 9—10 % Mn, 90—91 % Cu und 4 % bis 5 % AI. 1 kg Aluminiumbronze in Barren

M k . 1,50—2,00

2. A l u m i n i u m m e s s i n g . Man benutzt gewöhnlich ein Messing mit ca. 33 % Zink und setzt zwischen 0,5 und 4 % Aluminium zu. Diese Legierungen lassen sich schon bei dunkler Rotglut schmieden und zeigen noch sonst viele wertvolle Eigenschaften. Man wendet sie statt der teuren Aluminiumbronzen an, sofern nicht ganz besondere Widerstandsfähigkeit gegen Agentien verlangt ist. 3. A l u m i n i u m z i n k . Neben dem unter „ M a g n e s i u m l e g i e r u n g e n " behandelten M a g n a 1 i u m und dem unter 12 erörterten Z i m a 1 i u m , sowie dem unter 13 genannten Z i n k a 1 i u m haben sich Legierungen aus Aluminium mit Zink gut eingeführt, namentlich eine solche aus 3 T . AI und 1 T. Zn, welche sich mechanisch ausgezeichnet verarbeiten lässt. 4. Z i s k o n. Ebenfalls eine Aluminiumzinklegierung, bei der 3—4 T . AI auf 1 T . Zn kommen. Das sp. G. ist 3,35.

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Aluminiumlegierungen.

5. A l z e n . Dies ist ebenfalls eine Aluminiumzinklegierung, und zwar aus 2 AI und 1 Zn. 6. C i s i u m. Legierung, in der AI, Zn, Sn und Cu, ausserdem Spuren von Sb und Bi gefunden wurden. Das sp. G. ist 2,95. 7. A l u m i n i u m k a d m i u m . Das Engl. Pat. 16 453 von 1903 schätzt Legierungen, die sich besonders fUr Guss eignen und sich gut mechanisch bearbeiten lassen. Die Legierung besteht entweder aus 93,5 T . AI, 2,5 T. Cd und 4 T . Cu oder aus 90,5 T . AI, 3,5 T . Cd und 6 T . Cu. 8. A l u m i n i u m n i c k e l . Siehe dieses unter „Nickellegierungen" No. 5. — Nach dem D. R. P. 133 9 1 0 soll eine Legierung aus AI mit Ni, F e und Bi besonders gute Eigenschaften zeigen, namentlich bei der Zusammensetzung: 9 0 0 T . AI, 50 T . Bi, 2 5 T . Fe und 25 T . Ni. Zur Darstellung schmilzt man zunächst das Fe und tragt dann der Reihe nach Ni, AI und Bi ein. Neben der dem AI eigentümlichen Leichtigkeit rühmt man der Legierung grosse B e ständigkeit gegen oxydierende Einflösse, leichte Schmelzbarkeit und ausgezeichnete Lötfähigkeit nach. 9. A l u m i n i ii m n i c k e l t i t a n . Das D. R. P. 154 485 schützt derartige Legierungen, die im Gegensatz zum Aluminiumnickel beim Gusse nicht zur Porenbildung neigen sollen. Hierzu diirfen nicht mehr als 2 % Ti und 3,5 % Ni der Gesamtmasse vorhanden sein. Besonders grosse Zähigkeit und Festigkeit neben dichtem Guss zeigt die Legierung aus 97,6 T . AI, 2 T . Ni und 0,4 T . Ti. 10. M a g n a I i u m siehe unter „ M a g n e s i u m l e g i e r u n g e n " . 11. L e g i e r u n g e n X, Y u n d Z. Viel gebrauchte Aluminiumlegierungen, die wie das Magnalium Mg enthalten. Nach Analysen von B a r n e 11 enthalt die L e g i e r u n g X : 1 , 7 6 % Cu, 1 , 6 0 % Mg, 1 , 1 6 % Ni und geringe Mengen S b und F e ; L e g i e r u n g V : enthält Cu, Mg, Sn, P b und geringe Mengen F e ; L e g i e r u n g Z : 3,15 % Sn, 0,21 % Cu, 1,58 % Mg, 0,72 % P b und 0,3—1 % Fe. Spuren von Ti wurden bei allen diesen Legierungen gefunden. Bemerkenswert ist, dass keine von ihnen mehr als 2 % Mg enthielt. 12. Z i m a 1 i u m. Eine nach dem D. R. P. 141 190 hergestellte Legierung aus 100 T . AI, 1—10 T . Mg und 1—20 T . Zn. Die Legierung ist härter und besser zu bearbeiten als AI; sp. G. 2,65—2,75. Drähte und Bleche verhalten sich wie Messing; die Zugfestigkeit ist doppelt so gross wie bei AI. Guss lasst sich feilen, schmieden, fräsen und hobeln, hat eine Zugfestigkeit von 14—20 kg, bei raschem Erkalten von 20—25 kg, gegen 3—8 bezw. 10—12 kg beim AI. Die Legierung ist um 10—12% % teurer als AI. Gegen chemische Einflüsse ist das Zimalium weniger widerstandsfähig als AI. Das elektrische Leitvermögen beträgt nur % von dem des letzteren. 13. Z i n k a 1 i u ni. Legierung aus AI mit geringen Mengen Mg und Zn; sp. G. 2,65—2,75. Härter und billiger als AI, leicht bearbeitbar, jedoch ist es gegen chemische Einflüsse nicht so beständig und leitet die Elektrizität schlechter als das unlegierte Metall. 14. C a l c i u m a l u m i n i u m . Interessant ist das durch D. R. P. 144777 geschätzte Verfahren zur Erzeugung von Calcium-Aluminiumlegierungen mit hohem Ca-Gehalt. Man benutzt hierbei geschmolzenes AI als Kathode bei der Elektrolyse von geschmolzenem CaCli. Man kann so Legierungen mit bis zu 97 % Ca herstellen; ihre Eigenschaften stimmen dann im wesentlichen mit denen reinen C a l c i u m s ( s . d . ) Uberein. 15. D u r a l u m i n . Es enthält einen j e nach dem Verwendungszweck schwankenden Gehalt von ungefähr 0,5 % Mg, 3,5—5,5 Cu und 0,5—0,8 % Mn; sp. G. 2,75—2,84, Sch. P. etwa 650°; der elektrische Widerstand ist grösser als bei Reinaluminium. Duralumin übertrifft bei weitem alle anderen Aluminiumlegierungen mit gleichen spezifischen Gewichten bezüglich Bruchfestigkeit, Dehnung und Härte und ist sehr widerstandsfähig gegen Feuchtigkeit, Seewasser, HNOs und H s SO». Es lässt sich härten und anlassen und hochglanzpolieren. 16. V a n a l i u m . Eine neue AI-Legierung von grosser Festigkeit und Widerstandsfähigkeit. Es hat weisse Farbe; seine Zusammensetzung ist noch nicht bekannt.

Aluminiumsprengstoffe — Aluminiumverbindungen.

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Andere Aluminiutnlegierungen, wie A l u m i n i u m e i s e n , A l u m i n i u m s t a h l , A l u m i n i u m s i l b e r , A l u m i n i u m n e u s i l b e r und andere mehr, haben weniger Bedeutung. Das D. R. P. 152 784 schützt die Herstellung einer Legierung aus AI, Sn, Sb, Cu und Mg, das Eng. Pat. 14 936 von 1902 die Erzeugung von Legierungen aus AI + Fe. A l u m i n i u m e i s e n und A l u i n i u i u m s t a h l sind unter „ E i s e n l e g i e r u n g e n " erwähnt. Aluminium-Sprengstoffe siehe „ S i c h e r h e i t s s p r e n g s t o f f e". Aluminiumverbindungen. Dieselben sind im folgenden nach dem Alphabet aufgeführt; berücksichtigt sind nur solche von einiger technischer Wichtigkeit. 1. A l a u n , siehe besonderen Artikel. 2. A l u m i n i u m a z e t a t ( e s s i g s a u r e T o n e r d e ; Aluminium aceticum). Al2(C3Ha02)e. Entweder aus Alj(SOi)» durch Zersetzung mit 3 Ca(C5H3Os)j bezw. mit 3 Pb(CsH»Oj)j oder durch Lösen von gefälltem A]a(OH)« in C5H4O2 erhalten. Die Lösung setzt sich schnell in basisches Azetat um. Dampft man sie unter 40° ein, so hinterbleibt Al,(CjHaOa)». (OH), + 3 H,0. Nach dem D. R. P. 160 348 gewinnt man hochwertiges unlösliches, basisches Aluminiumazetat mit einem Gehalt von 72 % Essigsäure, indem man eine wässerige Lösung des neutralen Azetats für sich unter Druck oder aber mit Essigsäure erhitzt; durch erhöhte Konzentration der Ausgangslösung wird die Bildung des Niederschlags begünstigt. Nach dem Zusatz-D. R. P. 168 452 gelangt man zu demselben Ziele, wenn man die gleichen Azetatlösungen mit überschüssiger Essigsäure bei gewöhnlicher Temperatur einige Tage stehen lässt. — Die Aluminiumazetate werden in der Chirurgie sowie vor allem als Beizen in der Färberei (vgl. „ T o n e r d e b e i z e n " ) benutzt Preise siehe unter „ A z e t a t e". Aluminiumazetat: Königswarter £ Ebell, Linden vor Bannover.

3. A l u m i n i u m c h l o r i d (Chloraluminium; Aluminium chloratum). A12C1«. Durch Glühen von Tonerde mit Kohle im Chlorstrom, ein ganz reines analytisches Präparat auch durch Erhitzen von metall. AI im Cl-Strom dargestellt. Mach F a u r e erhitzt man ein Gemisch von AljOa mit Kohle durch heisses Generatorgas zum Glühen, stellt, wenn Luft, Feuchtigkeit und CO« ausgetrieben sind, das Generatorgas ab und lässt anstatt dessen HCl-Dämpfe in reduzierender Atm. einwirken. — Eine wässerige Lösung (C h 1 0 r a 1 u m) erhält man durch Lösen von AI3(OH)o in HCl; diese Lösung dient als Desinfiziens. Das AUCU wird auch zum Karbonisieren von Wolle (statt H3SO4) benutzt, da es bei etwa 125° in A1203, HäO (Dampf) und HCl zerfällt; letztere bewirkt die Karbonisation. AI2Cle ist eine farblose, blätterig kristallinische, leicht zerfliessliche, an der Luft rauchende Masse, löslich in HaO, Alkohol und Äther. Aluminiumchlorid, flüssig, techn. (20® Be) für Färbereien . . . „ „ „ ( 3 0 ° Be) zum Karbonisieren . „ entwässert, techn 1 kg Mk. 1 , 4 0 ; gerein 1 „ „ 2,20; „ krist., ehem. rein . . . . 1 „ „ 3,00; Königswarter & Ebell, Linden vor Hannover.

°/0 kg Mk. 1 7 , 0 0 °/o „ „ 18,00 °/o „ „ 120,00 °/o „ „ 180,00 °/o „ „ 270,00

4. A l u m i n i u m f l u o r i d ( F l u o r a l u m i n i u m ; Aluminium fluoratum). AlFj. Wird aus AUOs und aus Al2(OH)s mit HF erhalten und bildet einen in H : 0 unlöslichen, gegen Säuren und wässerige Alkalien beständigen Körper. Wichtig ist das Doppelsalz A l u m i n i u m n a t r i u m f l u o r i d AIF3.3 NaF, unter dem Namen K r y o 1 i t h (s. d.) bekannt, das man auch künstlich in Form weisser, durchscheinender, in H>0 unlöslicher Massen durch Eindampfen eines Gemisches von 1 mol. AI 2 0 3 , 3 mol. NajCOj mit HF und Erhitzen des Rückstandes gewinnt. Nach dem D. R. P. 205 209 erzeugt man reinen Kryolith aus unreinem Flussspat, indem man diesen mit KjSO«, und Kohle glüht, die erhaltene Masse mit H 2 0 auslaugt, die Lösung von KF mit

42

Aluminiumverbindungen.

NajSO« versetzt und das gefällte NaF mit AI>(SO«)a behandelt, wobei zuletzt unter Rückbildung von Na,SO« Natriumaluminiumfluorid ausfällt. Nach Amer. Pat. 957 754 wird das durch Erhitzen von Ton mit NaHSO« erhaltene Doppelsalz von Al,(SO«)a und Na»SO» mit Kryolith zusammengeschmolzen, wodurch nach der Gleichung A1»F«. 6 NaF + Afe(SO«),. 3 Na,SO« = 2 A1,F« + 6 Na,SO« Aluminiumfluorid und Natriumsulfat entstehen, die durch Auslaugen mit HtO getrennt werden. Aus dem getrockneten AUF« kann man weiterhin durch Einwirken von metallischem Na künstlichen Kryolith neben metallischem AI gewinnen, entsprechend der Gleichung 2 AI*F« + 6 Na = 2 AI + A1,F«. 6 NaF. Nach Franz. Pat. 408 134 soll man zur Herstellung von Aluminiumnatriumfluorid aus Tonerde, Natron und Flusssäure statt der letzteren Natriumfluorsilikat verwenden. Aluminiumfluorid, techn. rein, lösl „ ehem. rein, lösl. „ wasserfrei . . ,, saures Kryolith, künstl KSnigswarter & Ebell, Linden vor Hannover.

1 kg Mk. 1,50; °/0 kg Mk. 115,00 1 „ „ . 6,b0 °/o , , 180,00 1 » » 14,00 °/o „ „ 70,00 I R. Bienecker le Dr. W. Schmeiaser, Fluor bei I Siptenfelde U (Osthan).

5. A l u m i n i u m f o r m i a t (Ameisensaure Tonerde) Al(COaH)a. Man kann es aus Kalziumformiat durch Umsetzung mit Aluminiumsulfat oder aus Aluminiumhydroxyd mit Ameisensäure als Lösung gewinnen. In fester kristallinischer wasserlöslicher Form erhält man es nach D. R. P. 224 074 durch Eindampfen der wässerigen Lösung unter Zusatz von konz. Ameisensäure bis zur beginnenden Hautbildung, worauf man die Flüssigkeit bei 25—30° der Kristallisation überlässt. Nach D. R. P. 228 668 gewinnt man es durch Einwirkung von Aluminiumfluorid auf Natriumformiat, worauf man das ausgeschiedene Natriumaluminiumfluorid, das als fertiges Handelsprodukt dabei nebenher entsteht, von dem in Lösung bleibenden Formiat abfiltriert. Aluminiumformiat, lechn. flüss. ( 1 0 — 1 2 ° Bé) „ ehem. rein, flüss. ( 2 3 ° Bé) fest

% kg Mk. 30,00 °/0 „ „ 7 0 , 0 0 H „ 12,00

6. A l u m i n i u m n a t r i u m c h l o r i d (Aluminium-Natrium chloratum). AUG* + 2 NaCl. Durch Glühen von Tonerde mit Kohle und Kochsalz im Chlorstrom erhalten. Farblose kristallinische Masse vom Sch. P. 185°, die zur Darstellung von AI dient. Aluminiumnatriumchlorid, techn. entwässert „ ehem. rein

°/o kg Mk. 80,00 1 „ „ 6,00

7. A l u m i n i u m n i t r a t ( s a l p e t e r s a u r e T o n e r d e ; Aluminium nitricum). AU(NOs)a. Wird durch Lösen von AUO, in HNOa erhalten und bildet mit 15 H 2 0 eine zerfliessliche Kristallmasse vom Sch. P. 70°. Man benutzt es als Beize in der Färberei. Aluminiumnitrat, techn. flüss. ( 1 5 ° Bé) . «»« „ gereinigt, entwässert . . . „ ehem. rein, krist „ „ entwässert „ basisch

1 kg Mk. 3 , 5 0 ; 1 „ „ 1,75;

°/o kg Mk. 35,00 */• . . 130,00 °/o „ „ 325,00 °/0 „ „ 165,00 i „ „ 4,50 " / « „ „ . 200,00

8. A l u m i n i u m n i t r i d A1N. Es entsteht beim Erhitzen von metall. AI in N; hergestellt wird es durch Erhitzen eines Gemisches von weissem Bauxit und Kohle im elektrischen Ofen bei Luftzuführung, wobei der N der zugeffihrten Luft gebunden wird. Einen Apparat zur Ausführung des Verfahrens schützen D. R. P. 239 909 und Engl. Pat. 13 086 von 1910. 9. A l u m i n i u m o x a l a t ( o x a l s a u r e T o n e r d e ; Aluminium oxalicum). Es existiert als neutrales Salz Al,(C»0»)j sowie als saures Salz und wird durch Lösen von Alt(OH)« in CsH20» erhalten. Kristallpulver, das als Beize in der Kattundruckerei dient.

Aluminiumverbindungen. Aluminiumoxalat, techn. Pulver , ehem. rein, krist s a u e r , flüss. ( 1 5 ° Be)

43 % kg Mk. 2 0 0 , 0 0 1 „ „ 5,50 COs in den Kreislauf zurückgeht. 2. D a s ebenfalls trockene Verfahren von P e n i a k o f f (D. R. P . 8 0 0 6 3 und 9 3 9 5 2 ) , wobei man Bauxit mit Na*SO« + C oder mit Na 2 SO« + Na>S oder endlich mit Na>SO< + FeSs (Pyrit) zusammenschmilzt; als Nebenprodukt wird hier S O t gewonnen. 3. Das Nassverfahren von B a y e r (D. R. P . 4 3 977 und 6 5 6 0 4 ) , wobei man den Bauxit mit NaOH im Autoklaven aufschliesst und dann die Tonerde durch Rühren des entstandenen NaAlOj unter Zusatz einer geringen AljOa-Menge ausfällt. D a s Franz. P a t . 3 4 4 2 9 6 nimmt die Aufschliessung unter starkem Druck mit einer Lösung von KOH oder Ca(OH)» vor. Nach dem Engl. Pat. 9 0 2 4 von 1903 behandelt man den Bauxit mit Flusssäure oder Kieselflusssäure, scheidet d a s gebildete AUF« ab und unterwirft es der Einwirkung von überhitztem W a s s e r d a m p f ; der dabei entwickelte HF wird kondensiert und wieder in deip Prozess verwendet. — Nach den D. R . P . 135 5 5 3 und 138 2 1 9 gewinnt man reine T o n e r d e im elektrischen Ofen aus Bauxit, indem man diesen mit Kohle mischt, nötigenfalls unter Zusatz von AI oder FesOs, und als Flussmittel CaO, NajCO», Kryolith oder Flussspat beimischt; die Verunreinigungen sollen in eine leicht zu entfernende L e gierung aus Eisenaluminium oder Eisensilizium übergehen. B e i diesem Verfahren wird der Bauxit zum Aufschliessen mit Atzkalk gemischt und unter 10 Atm. mit Na s COs-Lösung behandelt; die Natriumaluminatlösung wird wie sonst abfiltriert und mit CO» gefällt. D a s Amer. Pat. 7 4 0 3 6 4 schützt die D a r stellung von AUOa aus eisenhaltigem AI s (SO»)j, indem man es mit NaCl, HjO und Kohl« mischt und das Gemisch in Gegenwart von Dampf auf Rotglut erhitzt; das Gemisch laugt man aus, lässt das Na 9 SO« auskristallisieren, fällt das Natriumaluminat und Eisensulfid aus der Auslaugeflüssigkeit und gewinnt das Na-COa aus der Lösung wieder. Nach dem Amer. Pat. 8 2 6 3 5 4 wird Bauxit mit einer Calciumverbindung erwärmt, auf das entstandene Calciumaluminat NasCOs zur Einwirkung gebracht, das hierdurch erzeugte lösliche Natriumaluminat vom Rückstand abfiltriert und aus dem Filtrat die AUOj ausgefällt. Nach dem D. R. P. 175 4 1 6 lässt sich nach dem Nassverfahren der Bauxit durch Kochen mit Natronlauge im offenen Kessel (ohne Überdruck) aufschliessen, wenn man auf 1 mol. Aluminiumoxyd 1,7 mol. Natriumoxyd verwendet. Auch das D. R. P. 182 7 7 5 bringt eine Verbesserung des Nassverfahrens. Nach den D. R. P. 180 5 5 4 und 185 0 3 0 laugt man bei dem unter 2. genannten Verfahren von Peniakoff die GlUhmasse mit W a s s e r aus und behandelt die Lösung entweder mit SO* in der Wärme, wobei das AI als Oxydhydrat ausfällt und das Schwefelalkali in Thiosulfat übergeht, oder aber nicht mit SO» sondern mit H a S, wobei neben dem Tonerdehydrat NazS gewonnen wird. Weitere neue Patente, die sich auf Verfahren zur Herstellung von Tonerde beziehen, sind Amer. Pat. 9 3 8 269, Amer. Pat. 941 799 und D. R. P. 241 3 3 9 . — Vollkommen wasserfreies AUOs erhält man nach D. R. P . 165 612 durch Kalzinieren von Tonerdehydrat unter Zusatz kleiner Mengen von Fluorverbindungen, wodurch vollkommene Kalzination schon bei niedrigerer Temperatur erreicht werden soll. — Mit der Reinigung von unreinen Aluminiumoxyden befasst sich das D. R . P. 143 901. Das A I 2 O J hat ein sp. G . 3,75—3,99. Amorph leicht in Säuren löslich, kristallisiert dagegen in solchen unlöslich, löst sich aber in KHSOt und in geschmolzenen Alkalien. Dient u. a. bei der Aluminiumfabrikation zur Gewinnung des Zwischenproduktes AUCI«, indem man die T o n e r d e mit Kohle im Chlorstrom erhitzt.

44

Aluminiumverbindungen.

Tonerde, raffio., kalzin., wasserfrei ( 9 8 — 9 9 » schwer lkgMk.1,25; °/0kt¡Mk. 95,00 „ „ „ Weht 1 „ „ 2,10; % „ „ 180,00 „ dopp. raffin 1 » » 4,00 „

ehem. rein, leicht

I n »

8,00

Aluminiumoxyd, wasserfrei: KSnigswarter & Ebell, Linden vor RannoTer.

11. A l u m i n i u m o x y d h y d r a t ( T o n e r d e h y d r a t ; Alumina hydraia). Alj(OH)«. Findet sich natürlich in Form verschiedener Mineralien; künstlich gewinnt man es durch Glühen von Kryoiith mit Atzkalk oder von Bauxit mit Soda. Nach dem Engl. Pat. 3776 von 1904 behandelt man zur Herstellung sehr reinen Aluminiumhydrats geeignete Mineralien, wie Leuzit, mit HsSO« und versetzt den auskristallisierten und dann wieder gelösten Alaun mit Ammoniumkarbonat, wobei Ali(OH)« ausfällt, während die in der Mutterlauge verbleibenden Sulfate anderweit verwertet werden können. Ein anderes Verfahren zur Herstellung von Tonerdehydrat aus Bauxit schützt das D. R. P. 230 118. Weitere Verfahren s. oben unter 10. A l u m i n i u m o x y d. Als(OH)» bildet eine in HsO unlösliche, in Säuren und Alkalien lösliche Masse vom sp. G. 2,3. Mit Alkalien tritt es zu Salzen zusammen, worin es die Rolle einer Säure spielt; von diesen Aluminaten ist das tfatriumaluminat, auch T o n e r d e n a t r o n genannt, Ali(NaO)*, besonders wichtig. Über das zum Natriumaluminat führende Amer. Pat. 740 364 vgl. vorstehend unter No. 10. A l u m i n i u m o x y d . — Die Alumínate dienen als Beizen. Tonerdehydrat, techn., weiss, Pulver ( 6 0 — 6 3 % ) „ „ „ Teigform (in Essig-und Milchsäure lösl.)

% kg Mk. 30,00 °/0 „ „ 45,00

n Pulver „ „ , dopp. raffin., gefallt „ ehem. rein, gefallt, trocken, alkalifrei Tonerdenatron, roh, tcchn flüss. (25° Bé) „ techn. gerein

°/o °/o 1 ° o % °/o



r

12. A l u m i n i u m p a l m i t a t Dr. F. Wilhelm!,

Chem. Fabrik,

Taucha

(Bez.

(Palmitinsäure

„ „ „ „ ,

„ 105,00 „ 180,00 „ 5,00 „ 38,00 „ 36,00 „ 55,00

Tonerde):

Leipzig).

13. A l u m i n i u m r h o d a n ü r ( R h o d a n a l u m i n i u m ; Aluminium rhodanatum). Zur Darstellung fällt man 44° Bé starke Lösungen von Ba(CNS)i oder 36° Bé starke Lösungen von Ca(CNS)» mit einer 30° Bé starken Al 3 (SO«) a Lösung. Es kommt als Lösung von 19—22° Bé in den Handel und dient als Beize in der Baumwolldruckerei. Durch Auflösen von Ali(OH) a in Aluminiumrhodantir hat man verschiedene basische Rhodansalze erhalten. Aluminiumrhodanür, Lösung ( 2 0 — 2 2 ° Bé) „

eisenfrei Kttnigswarter & Ebell, Linden vor Hannover.

°/o kg Mk. 68,00 °/o





82,00

14. A l u m i n i u m s u l f a t ( S c h w e f e l s a u r e T o n e r d e ; k o n z e n t r i e r t e r A l a u n ; Aluminium sulfuricum; Alumen coricentratum) Al»(SO«)a. Durch Behandeln von Kryoiith oder Bauxit oder von Tonerde (geglühtem Kaolin) mit HiSO« erhält man unreine, durch Lösen von eisenfreier Tonerde (aus Bauxit oder Kryoiith erhalten) in verd. HaSOt reine Produkte. Die Reinigung eisenhaltiger Tonerde zwecks Gewinnung von Al3(SO«)a behandelt das Amer. Pat. 752 927: Man unterwirft das Rohmaterial der Einwirkung eines Chlorierungsmittels, um das Fe in FesCl« überzuführen, und verflüchtigt dann letzteres Salz durch Erhitzen, wobei aber die Temp. nicht bis zum Unlöslichwerden der AI-Verbindungen gehen darf; der Rückstand wird mit H*SO« behandelt, während man heisse Luft einbläst. Die Sulfatlösung trennt man vom unlöslichen Rückstand und konzentriert sie. — Um Al3(SO(S0)tHCI CH, C . H a - CI — O - C O . Ceti». CH. N(CHj>! Schön kristallisierender, in HsO sehr leicht löslicher, nicht scher Körper vom Sch. P. 169°, dessen Lösung sich unzersetzt lasst. Man benutzt es medizinisch, und zwar als gutes, ungiftiges des Kokains, gewöhnlich in 1—5 % igen Lösungen. Auch mit mischt hat es sich recht bewährt. Alypinum pur. et nitric., j e nach Dosierung

hygroskopisterilisieren Ersatzmittel Kokain ge-

H Mk. 44,00—49,00

Alien siehe ,,A 1 u m i n i ti m 1 e g i e r u n g e n" No. 5. Amalgame siehe „ Q u e c k s i l b e r l e g i e r u n g e n " . Ambra (Ambra grisea). Eine auf dem Meere schwimmend sowie im Darm des P o t w a 1 s gefundene graubraune, undurchsichtige Masse, die als Darmstein des genannten Tieres angesehen wird. Sp. O. 0,908—0,920; Sch. P. 60°. Eigenartig aromatisch und moschusartig riechend; unlöslich in Wasser, löslich in starkem Alkohol, Äther und Fetten sowie ätherischen ölen. Wird in der ParfUmerie benutzt; ihr hoher Preis erklärt die vielen vorkommenden Verfälschungen. Ambra grisea

l g

Mk. 5,00; D Mk. 42,00

Ambrold siehe „B e r n s t e i n". Ambroln, elektrischer Isolationsstoff, der aus Bernsteinabfallen und Silikaten zu einer Lösung verarbeitet, mit Asbest und Glimmer versetzt, im Vakuum getrocknet, zerrieben und in Formen unter sehr hohem Druck gepresst wird. Hauptsächlich dient es als Ersatz von Ebonit. Amelsensäure (Acutum formicicum). H . CO>H. Natürlich findet sie sich in den Ameisen, der Prozessionsraupe, in den Fichten- und Tannennadeln, in den Drüsenhaaren der Brennessel; doch wird sie meistens nicht durch Destillation dieser Körper mit Wasser gewonnen, sondern synthetisch dargestellt: Man erhitzt kristallisierte Oxalsäure mit wasserfreiem Glyzerin am RUckflusskfihler und destilliert dann die gebildete Ameisensäure ab. Neuerdings gewinnt man ameisensaures Natron (und daraus dann freie Ameisensäure) nach dem G o l d s c h m i d t sehen Verfahren (D. R. P. 86 419), indem man Kohlenoxyd (Generatorgas) unter Druck auf in Pulverform gebrachtes Atznatron einwirken lässt. Die Einführung dieses Verfahrens hat die Ameisensäure und ihre Salze sehr verbilligt, so dass man sogar aus Formiaten o x a 1 s a u r e Salze (siehe unter „ O x a l s ä u r e " ) gewinnen kann, während man sonst von der Oxalsäure zur Ameisensäure gelangte. — Eine erhebliche Verbesserung dieses Verfahrens bedeutet das D. R. P. 209 417: Zur Herstellung von Formiaten wird in ein mit Koks gefülltes Gefäss bei 200° C. Natronlauge eingeleitet und dann warmes CO durchgeblasen. Oder man bringt Na>COi-Lösung mit Koks bei 220° zusammen und behandelt dann längere Zeit mit CO; auch kann man NajSO.-Lösung statt NasCOs verwenden. Will man Calciumformiat herstellen, so benutzt man Kalkmilch, muss aber dann bei höherer Temperatur, etwa bei 250°, arbeiten. — Nach dem Franz. Pat. 367 088

Ameisensäure.

47

wird das Verfahren des D. R. P. 86 419 erheblich verbessert, wenn man in Gegenwart gewisser Wassermengen arbeitet. Nach dem D. R. P. 179 515 braucht man das Ätzalkali nicht in Pulver oder Lösung anzuwenden, sondern direkt als grosse Stücke, die in einem rotierenden Apparat mit CO unter Druck bei 100—120° behandelt werden. Das gewonnene Formiat fällt von den Stücken ab, wodurch für das CO neue Angriffsflächen geschaffen werden. Die Lebhaftigkeit und Schnelligkeit der Reaktion iqacht Kühlung nötig; die Abnutzung der Apparate ist äusserst gering. Recht eigenartig ist das Franz. Pat. 352 687, nach welchem man Methan mittels Losungen von Monopersulfosäuren unter Zusatz von Mangansuperoxydsalzen in Ameisensäure überführen soll. Nach dem Franz. Pat. 3 4 1 7 6 4 gewinnt man annähernd wasserfreie Ameisensäure aus ihren Salzen, indem man letztere bei Gegenwart von schon fertiger Ameisensäure mit gekühlter H>SO« behandelt. Das Verfahren erscheint vorteilhaft, denn bisher konnte man hochkonzentrierte Ameisensäure nur indirekt durch Zersetzung von Formiaten mit H»SO« (am besten solcher nicht Aber 60° B ö ) und öftere Destillation in Gegenwart von konz. H»SO« erhalten, wobei aber mannigfache Verluste stattfanden, da sich ein Teil der Ameisensäure unter dem Einfluss der konz. HsSO« zersetzt. Dasselbe Verfahren umgreift D. R. P . 169 730, und zwar wird danach das Formiat in konz. Ameisensäure gelöst und mit konz. H*SO« zersetzt Nach den ZusatzD. R. P. 182 691 und 182 776 kann die konz. Ameisensäure als Lösungsmittel durch konz. Essigsäure, die konz. H t SO« als Zersetzungsmittel durch sauere Sulfate ersetzt werden. Nicht viel davon verschieden ist der Inhalt des Franz. Pat. 367 316. Auch die neueren Verfahren Franz. Pat. 382 001, Amer. Pat. 875 055, Franz. Pat. 382 339, Engl. Pat. 13 953 von 1907, Franz. Pat. 393 526, D. R. P. 209 418, Engl. Pat. 3428 von 1908, Engl. Pat. 8 4 3 8 von 1910, Amer. P a i 970 145 sowie die D. R. P. 2 3 0 1 7 1 , 232 707, 234 580 und 535 752, die zum Teil die Darstellung der Ameisensäure verbessern sollen oder ihre Freimachung aus Formiaten oder endlich ihre Konzentration betreffen, bringen kaum wesentlich Neues. Die Ameisensäure bildet eine wasserklare, leicht bewegliche Flüssigkeit, die in der Kälte erstarrt. Sch. P. 8,6°; S. P. 99°; sp. O. bei 0° 1,223. Sie riecht stechend sauer und wirkt ätzend und blasenziehend. Von ihren Salzen ( F o r m i a t e n ) benutzt man das N a t r i u m f o r m i a t zur Gewinnung des Aineisenäthers, indem man es mit Alkohol und Schwefelsäure destilliert. Ameisensäure hat sich seit einigen Jahren einen wichtigen Platz in der Textil- und Lederindustrie erworben, und zwar als Ersatz anderer organischer Säuren. P r f l f a n s t I h n titriert die A. in wlaaeriger Urning mit Natronbuge unter Verwendung von Phenolphtalein. Auf HCl und Oxalalure prüft man in der Verdünnung 1 : 20 mit Silbernitratltaung; aie darf weder in der KUte durch diese LSsung, noch auch nach Obentttigen mit NH» durch CaCli-LOsung verändert werden. Auf Akrolein und AUylalkohol prüft man mit Natronlauge; nach dem übersättigen damit darf die A. keinen stechenden oder brenzlichen Geruch geben. Vgl. auch D. A. V.

Der A m e i s e n ä t h e r ( H . C O O . CjH») ist eine wasserklare, angenehm ätherisch riechende Flüssigkeit, die mit Alkohol verdünnt als R u m ä t h e r in den Handel kommt (vgl. den Artikel „F r u c h t ä t h e r " ) . Über den Aldehyd der Ameisensäure siehe unter „ F o r m a l d e h y d " . Ameisensäure: 25 30 50 65 75 85 90 techn. . . . % kg 2 5 , 0 0 3 0 , 0 0 4 2 , 0 0 5 2 , 0 0 5 7 , 0 0 6 0 , 0 0 6 5 , 0 0 ehem. rein D . A . V ° / 0 kg 3 0 , 0 0 3 5 , 0 0 6 5 , 0 0 8 2 , 0 0 9 2 , 0 0 1 0 0 , 0 0 1 0 5 , 0 0 Ameisensaur. Ammon 1 kg Baryt 1 „ „ Bleioxyd, gereinigt 1 „ „ „ ehem. rein, krist 1 „ „ Chromoxyd, entwässeit, basisch, klar löslich . . . 1 „ flüssig ( 2 0 ° Be) o/o „ „ Eisenoxyd, konz. ( 6 0 Be) 1 „

98/100 °/0 13f>,OOMk. 350,00 „ Mk. 1 0 , 0 0 „ 10,00 „ 8,00 „ 14,00 „ 4,00 „ 75,00 „ 9,00

48

Amenyl — Amidotriphenylmethanfarbstoffe. Ameisensaur. Kadmiumoxyd . Kali. . . . . .. „ Kalk, ehem. rein . n techn Kobaltoxydul n Kupferoxyd, krist „ Magnesia „ Natron, ehem. rein, entwässert techn Tonerde, flüssig, rein „ techn. (15® Be) fest Ameisenäther, konz. „ absolut

Ameisensäure:

Chem. Fabr. Griesheim-Elektron, Frankfurt a.M. O. Erdmann, Leipzig-Lindenau. Holler & Co., Hamburg I, Alsterdamm 12/13.

. . .

1 kg Mk. 23,00 1 „ „ 7,50 1 „ „ 3,75 1 „ „ 2,00 1 „ „ 25,00 1 „ „ 9,00 1 „ „ 8,00 1 „ n 2,75 °/o „ 85,00 % „ „ 65,00 °/o „ „ 35,00 % „ „ 190,00 °/0 „ „ 200,00 1 „ „ 4,00

Hoepfner, Gebr., Chem. Fabrik, Plan 9. Lehmann & Voss, Hamburg.

Hamburg 1,

Ameisensäure-Apparate:

F. H. Meyer, Hannover - Hainholz (s. Ins.-Anh.).

Amenyl. Methylhydrastimid, ein Derivat des Hydrastins, bildet ein gelbliches, in warmem H»0 lösliches Kristallpulver. Es setzt den Blutdruck infolge von Gefässerschlaffung herab und wird bei Menstruationsbeschwerden verordnet. Amldoazobenzol siehe „ A z o v e r b i n d u n g e n " . Amldobenzoesfturen siehe „ A n t h r a n i l s ä u r e " und „ B e n z o e s ä u r e " . Amldobenzol siehe „A n i 1 i n". Amldobenzolsulfosäuren siehe „ B e n z o l v e r b i n d u n g e n " und „S u 1 f a n i I s ä u r e". Amldoessigsäure siehe „G 1 y k 0 k o 11". Amidol siehe „ P h o t o g r a p h i s c h e C h e m i k a l i e n". Amldonapbtallne siehe „N a p h t y 1 a m i n e". Amldopbenole. C«H«(OH)NH:. Sie entstehen durch Reduktion der Nitrophenole, doch sind noch verschiedene andere Bildungsweisen bekannt. Am leichtesten entsteht das p-Amidophenol. Elektrolytisch gewinnt man beispielsweise p-Atnidophenol nach dem D. R. P. 150 800 aus Nitrobenzol bei Gegenwart von H3SO« unter Verwendung von Kohlekathoden. Eine Abänderung des letztgenannten Verfahrens stellt das D. R. P. 154 086 dar, wobei die bisher nicht verwendbare v e r d ü n n t e H3SO«, in der das Nitrobenzol sich nicht löst, sondern nur aufgeschwemmt ist, als Kathodenfllissigkeit dient. o-Amidophenol hat den Sch. P. 170®, ist in H»0 schwer löslich. m-Amidophenol hat den Sch. P. 122°, während das p-Amidophenol bei 184° unter Zersetzung schmilzt und sublimiert. Das p-Amidophenol wird als photographischer Entwickler benutzt; siehe R o d i n a l unter „ P h o t o g r a p h i s c h e C h e m i k a l i e n". o-Amidophenol, Base, gerein. D » d°PP. gereinigt „ „ chem. rein „ Chlorhydrat p-Amidophenol (Base), techn „ „ chem. rein krist Amidophenolchlorhydrat, techn „ chem. rein, krist Amidophcnolsalizylat

1 kg Mk. 1 » „ H „ H Mk. 5,00; 1 kg „ 1 „ „ H Mk. 2,20; 1 „ „ 1 „ r 1 „ „ H „

18,00 30,00 12,00 45,00 6,50 20,00 5,50 17,00 15,00

Amidotriphenylmethanfarbstoffe. Sämtliche zu dieser Klasse gehörige Farbstoffe enthalten die chromophore Gruppe =C—R—N= oder = C = R = N = ; I I dabei bezeichnet R einen der drei darin vorkommenden Phenyl- (Tolyl-,

49

Ammonal — Ammoniak.

Xylyl- etc.) Reste, in welchem das C- und das N-Atom in ParaStellung zu einander stehen. Als salzbiidende Gruppen sind in den andern beiden Phenyl(oder Tolyl- etc.)Resten 1 oder 2 Amidogruppen vorhanden. Als Grundstoffe dieser Farbstoffe sind also das D i a m i d o t r i p h e n y l m e t h a n / C o Hu /CeHi.NH« H-C^-CsHi.NHt und das T r i a m i d o t r i p h e n y l m e t h a n H .NHj CeHi.NH» \CoHi.NH« sowie ihre Alkyisubstitutionsprodukte anzusehen. Zur ersteren Gruppe gehOrt z. B. das M a l a c h i t g r ü n , ein Salz des Tetramethyldiamidotriphenylkarbinols; zur Darstellung kondensiert man Benzaldehyd mit Dimethylanilin bei Gegenwart von ZnClj und oxydiert das entstandene Kondensationsprodukt mit PbOs. Der wichtigste Triamidotriphenylmethanfarbstoff ist das F u c h s i n (vgl. den Artikel „F u c h s i n"). Die Amidotriphenylmethanfarbstoffe zweigen sich ab von den T r i p h e n y l m e t h a n f a r b s t o f f e n (s. d.). A m m o n a l siehe „ S i c h e r h e i t s s p r e n g s t o f f e " . A m m o n - G a r b o n l t siehe „ S i c h e r h e i t s s p r e n g s t o f f e " . A m m o n i a c o m siehe „A m m o n i a k g u m m i". A m m o n i a k . NH». Farbloses Gas vom sp. G. 0,586; es riecht scharf durchdringend und wirkt atzend. In Wasser ist es sehr leicht löslich: 1 g Wasser löst bei 10° C. 0,679 g NH». Da sich das Ammoniak in wasseriger Lösung den Atzalkalien sehr ähnlich verhalt, so schreibt man ihm in diesem Zustande die Formel NH«. OH zu. Technisch wird das Ammoniak zum weitaus grössten Teile aus dem G a s w a s s e r der Leuchtgasfabriken gewonnen, worin es (vgl. den Artikel „Gaswasser") teils im freien Zustande, teils in Form von Salzen vorhanden ist. Das Prinzip des Verfahrens besteht darin, dass man das Gaswasser mit Atzkalk (Kalkmilch) versetzt und es dann der Destillation unterwirft. Es sind zu diesem Zwecke sehr verschiedene Apparate angegeben worden; neuerdings benutzt man mit Vorliebe kontinuierlich wirkende K o l o n n e n a p p a r a t e , die dein Prinzip der Spiritus-Rektifikationsapparate (vgl. „R e k t i f i k a t i o n") entsprechen und durch teilweise warme Kondensation den NHi-Gehalt des Destillats erhöhen. Es sei bemerkt, dass solche Apparate vollständig aus Gusseisen hergestellt sein müssen; Kupfer und Messing würden von den NH»Dämpfen stark angegriffen werden. Dem Werk F e h r m a n n , „Das Ammoniakwasser", entnehmen wir folgenden Kostenanschlag einer Anlage zur Verarbeitung von Gaswasser auf konzentriertes Ammoniakwasser sowie auf Salmiakgeist: 1 Destillationsapparat für 1 0 0 0 0 1 Durchlluss in 2 1 Stunden einschliesslich Kalkpumpe und Leitung Einrichtung für konz. (15°/oiges) Ammoniakwasscr: 1 Rückflusskühler 2 Kondensationsgefässe Rohrleitung, H ä h n e und Montage Einrichtung ftir Salmiakgeist: 3 Kalkwäscher, 6 Kohlenfilter, 2 Absorptionsgefasse, Leitungen u. s. w.

Mk.

4 000 1000 2 500 750

r

4 500

Mk. 12 750

Durch zielbewusste Leitung der Vergasung fossiler Brennstoffe kann man die Erzeugung des NH» erheblich vergrössern. Dies geschieht besonders bei dem sogenannten M o n d p r o z e s s (Engl. Pat. 12 440 von 1893), wonach in den Generator ein auf 150° überhitztes Dampfluftgemisch eingeblasen wird. Wichtig werden die Verfahren, NH* aus T o r f zu gewinnen. Besonders bedeutungsvoll ist das Verfahren von A. Frank, der durch Anwendung des Mondschen Verfahrens auf den Torf Ammoniumsulfat und Kraftgas erzeugt: Der nasse Torf wird in einem Gemisch von Luft und überhitztem Wasserdampf vergast; dabei werden die stickstoffhaltigen Substanzen beim Auswaschen der Gase im Schwefelsaure-Skrubber in Form von Ammoniumsulfat erhalten. Das Verfahren, das von C a r o ausgestaltet worden ist, wird durch D. R. P. 198 295 und 238 829 sowie Amer. Pat. 970 883 geschützt. Nach dem Verfahren von W o l t e r e c k (Engl. Pat. 27 905 von 1908, D.R. P. Blficher VIII.

4

50

Ammoniak.

175 401 und Amer. Pat. 994 048) wird die von einem Gebläse gelieferte Luft mit Wasserdampf Ober Torf geleitet, der in Retorten auf 450° erhitzt ist. Ferner gewinnt man NH> auch aus gefaultem Harn, aus tierischen Abfallen (z. B. den Tankwässern der Schweineschlächtereien Chicagos) sowie aus Schlempe. Nach den D. R. P . 115 462, 137 453 und 142 505 gewinnt man NHj aus S e e s c h l i c k durch Erhitzen in trocknem oder feuchtem Zustande; um Überhitzung und Nebenreaktionen zu verhindern, mischt man den Seeschlick dabei mit Kohle. Der Destillationsriickstand bildet dann eine feste koksartige Masse. Das Schwed. Pat. 18653 von 1903 will N H j aus stickstoffhaltigen organischen Verbindungen (Moorerde, Düngerziegeln, Schlamm) gewinnen, indem man diese wasserreichen Substanzen mit Kalk behandelt und das gebildete NH« abdestilliert; hierzu wird die Reaktionswärme benutzt, die bei der Verwendung des ungelöschten Kalks entsteht Die D. R. P. 125 788 und 147 558 schätzen ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Gewinnung von Ammoniak (und Glyzerin) aus Destillationsrückständen vergorener Maischen. Das D. R. P. 151 980 behandelt die kontinuierliche Gewinnung von Ammoniak aus Abwässern durch Einblasen eines heissen Luftstromes. Nach dem D. R. P. 167 022 stellt man NH S aus Gasen der trocknen Destillation her, indem man sie heiss, ohne ihnen vorher die Wasserund Teerdämpfe zu entziehen, in fein verteiltem Zustande durch konz. Säuren bindurchleitet, deren Temperatur auf wenigstens 80—85° gehalten wird; hierbei soll sich der Teer an der Oberfläche der Säure absetzen, und die entstehenden festen Salze sollen herausgeschöpft werden können. Weiter hat man versucht, NH S aus Stickstoff-Sauerstoff-Verbindungen zu erzeugen. So stellt man es nach D. R. P. 157 287 her, indem man ein Gemisch aus Stickoxyd und Wasserstoff über Platinschwamm leitet, wobei die Umsetzung der Gleichung 2 N O + 5 H s = 2 N H , + 2 H s O entspricht. Technisch benutzt man nicht reinen H, sondern Dowsongas und Wassergas im Gemisch mit Stickoxyd. Der Reaktionsraum muss dabei gekühlt werden, denn wenn die Wärme Uber 80° C. steigt, entsteht nicht N H * sondern Ammoniumformat, da im Dowsongas und Wassergas CO vorhanden ist. Zweckmässig lässt man zugleich noch dunkle elektrische Ladungen auf das Gasgemisch einwirken. Nach dem D. R. P. 179 300 kann man auf diese Weise aus Dowsonoder Mischgas NH« allein durch dunkle elektrische Entladungen erhalten, doch muss die Reaktionswärme durch Kühlvorrichtungen entfernt werden; die Temperatur ist am besten 65° und darf 80° nicht Ubersteigen. Das D. R. P. 238 137 schützt eine Darstellung von NH» aus N-O-Verbindungen und H (bzw. statt des letzteren: Gemischen von H mit Kohlenwasserstoffen oder CO-haltigen Gasen), wonach die Gase bei höheren Temperaturen Uber Kontaktsubstanzen geleitet werden. Seit langer Zeit bemüht man sich, den Stickstoff der L u f t nutzbar zu machen; dies ist in neuester Zeit wirklich erreicht worden, und zwar von A. F r a n k . Vgl. darüber C a l c i u m c y a n a m i d unter „Calciumv e r b i n d u n g e n " sowie „ K a l k s t i c k s t o f f " . Das aus dem Luftstickstoff nach dem D. R. P. 108 971 erhaltene Reaktionsgemisch, welches aus Cyanamidsalzen (z. B. Calciumcyanamid CaCNa) besteht, wird nun nach dem unter D. R. P. 134 289 geschützten Verfahren auf Ammoniak verarbeitet, indem man es bei höherer Temperatur der Einwirkung von Wasserdampf bzw. Wasser unter Druck unterwirft. Die Reaktion entspricht der Gleichung: CaCN* + 3 H » 0 = CaCO» + 2 NH». Fast identisch damit ist das Amer. Pat. 776 314 von F r a n k , wonach man das Cyanamid unter Druck und bei Gegenwart von CO» und H s O auf mindestens 100° erhitzt. Auch das D. R. P. 146712 bezweckt die synthetische NHa-Gewinnung aus Luft,und zwar wird diese in Gegenwart von Wasserdampf ttberdunkelrotglühendes FeO», Bi»0» oder C r f O j geleitet, wobei sich N H , entwickelt und als solches oder in Form eines Salzes aufgefangen werden kann. Anstatt Luft kann man auch andere Gemische von N mit O sowie Steinkohlengas oder Wassergas dem Verfahren unterwerfen. Ganz ätttlich ist das Verfahren des Engl. Pat. 2200 von 1903 (Amer. Pat.

Ammoniak.

51

7 7 6 543), wonach man ein Gas, welches H, 0 , N und CO enthalt (z. B. Dowsongas oder Wassergas) oder ein Gemisch von Gasen mit Luft in Gegenwart eines porösen katalytischen Körpers bei einer Temperatur unter 80° C. elektrischen Büschelentladungen oder stillen Entlädungen aussetzt. Von den oben genannten D. R. P. 157 287 und 179 300 unterscheidet sich dieses Verfahren nur dadurch, dass den Gasen noch Luft ausdrücklich beigemischt wird. Das Franz. Pat. 346 066 lässt NHs durch Elektrolyse darstellen: Man. führt das durch elektrische Entladungen in Luft erhaltene Gemisch gasförmigerN- und O-Verbindungen in die Lösung eines kaustischen Alkalis ein, wobei sich Nitrate und Nitrite des Alkalis bilden; durch Elektrolyse dieser zwischen unlöslichen Elektroden ohne Diaphragma entsteht NHs, während das kaustische Alkali regeneriert wird und wieder in den Prozess zurückgeht. Um befriedigende Ausbeuten zu erhalten, muss man grosse Kathoden verwenden oder dem Elektrolyten eine kleine Menge eines löslichen Bleisalzes zusetzen. Nach dem D. R. P. 175 401 gewinnt man NH» aus dem Stickstoff der Luft durch Überleiten eines auf 300° erhitzten Luft- und Wasserdampfgemisches Uber Torf, der sich in eisernen Retorten befindet und auf einer Temperatur von etwa 400° erhalten wird. Nach dem Zusatz-D. R. P. 176 616 kann man nach Einleitung des Verfahrens in der beschriebenen Weise statt des LuftWasserdampfgemisches ein Gemisch von Luft und fein verteiltem Wasser bei gewöhnlicher Temp. in den Reaktionsraum eintreten lassen, wobei die Reaktionswärme vollständig genügt, um die nötige Hitze aufrecht zu erhalten. Nach dem weiteren Zusatz-D. R. P. 180 141 kann der Torf auch durch andere erhitzte kohlenstoffhaltige Materialien ersetzt werden, z. B. Koks, Steinkohle, Braunkohle, Holz. — Auch die D. R. P. 220 670 sowie 234 793 behandeln die Gewinnung von NHs aus Luftstickstoff durch Überleiten von Luft und Wasserdampf Uber erhitzten Torf oder andere kohlenstoffhaltige Materialien. Nach dem Franz. Pat. 350 966 gewinnt man NHs aus Luftstickstoff, indem man letzteren über erhitztes Magnesiumhydrid oder Calciumhydrid leitet. Zur praktischen Durchführung erhitzt man reines Ca- oder Mg-Metall, leitet H (bzw. Wassergas) darüber, wodurch das Hydrid gebildet wird, stellt dann den H ab und bläst Luftstickstoff ein, wobei das Hydrid in das Nitrid übergeht, leitet dann wieder H hindurch u. s. w.; während des ganzen Ganges entwickelt sich andauernd NHs. Nimmt man für die Hydride die Formeln MgH (bzw. CaH), für die Nitride Mg»N2 (bzw. CasH3) an, so entsprechen die beiden Phasen des Verfahrens folgenden Gleichungen: 1. 3 CaH + 3 N = Ca,N, + NH, 2 . CasN» +

9 H =

3 C a H + 2 NHs.

Auch das D. R. P. 181 991 mit den Zusatz-D. R. P. 181 992 und 183 702" bezweckt die Gewinnung von NHs, und zwar soll man pulverisiertes Aluminiumkarbid bei erhöhter Temp. der Einwirkung von Luftstickstoff aussetzen, wobei man das Karbid noch mit Kohle oder mit Massen, die bereits fertig gebildete Stickstoffverbindungen enthalten, mischen soll. Aus den bei der Reaktion gewonnenen Aluminiunistickstoffverbindungen lässt sich fast der gesamte, aus der Luft aufgenommene N durch kochendes H 2 0 als NHs erhalten. Den Durchgang durch Metallnitride zur Gewinnung von NHs aus Luftstickstoff hat eine ganze Reihe weiterer Patente zum Gegenstand. So beschäftigen sich mit Aluminiumstickstoffverbindungen für den genannten Zweck die D. R. P. 235 213 und 235 669, welche beide Zusätze zu D. R. P. 1 8 1 9 9 1 umgreifen, sowie ferner D. R. P. 235 300 nebst den Zusatz-D. R. P. 235 765, 235 766 und 236 395. Dagegen wird die Verwendung von Siliziumnitriden zu dem gleichen Zwecke durch Franz. Pat. 405 712, D. R. P. 234 129, D. R. P . 236 342 mit den Zusatz-D. R. P. 2 3 6 892 und 2 4 1 5 1 0 geschützt. Nach dem D. R. P. 202 563 leitet man N über ein erhitztes Gemenge von Titansäure und Kohle und behandelt dann das so erhaltene Cyanstickstofftitan bei niedriger Temperatur mit Oxydationsmitteln (CrOs; MnO»; Fe>Oj; CuO; HgO u. s. w.), wobei der gesamte N des Cyanstickstofftitans als Ammoniak resultiert. Abänderungen dieses Verfahrens betreffen die D. R. P 204204, 204 475 und 204 847. •i*

Ammoniak.

52

In neuester Zeit wollen Le Rossignol und Haber NHS direkt aus seinen Elementen in technisch vorteilhafter W e i s e darstellen, und zwar, indem sie 1 vol. N und 3 vol. H unter 2 0 0 atm. Druck bei einer Temperatur von 550" mit fein verteiltem Osmium als Katalysator zusammenbringen. Dieses Verfahren betreffen Franz. Pat. 4 1 1 4 4 6 , D. R. P. 2 2 3 4 0 8 , Engl. Pat. 14 023 von 1910, D . R . P . 235 421, Franz. Pat. 4 2 5 099, D . R . P . 2 3 8 450, Amer. Pat. 9 9 9 0 2 5 , Engl. Pat. 19 2 4 9 und 19 251 von 1910, Engl. Pat. 5 8 3 5 von 1911 sowie Amer. Pat. 1 0 0 6 2 0 6 . Die gereinigte und konzentrierte wässerige Ammoniaklösung ( L i q u o r Ammonii caustici) ist unter dem Namen S a l m i a k g e i s t im Handel; derselbe enthalt bis zu 3 0 % NH». In diesem Zustande dient das Ammoniak zum B e triebe von Eismaschinen. Im übrigen wird das Ammoniak in grossen Mengen in der Farbenfäbrikation und Farberei, Kattundruckerei und Bleicherei sowie seiner stark alkalischen Eigenschaften wegen zu vielen sonstigen Zwecken benutzt. Unreines Ammoniakwasser wird zur Ammoniaksodafabrikation in grossen Mengen verwendet; vgl. darüber „ S o d a " . Neuerdings kommt r e i n e s , v e r f l ü s s i g t e s Ammoniak in eisernen Bomben in den Handel. Nach dem D. R. P. 124 9 7 6 bringt man Ammoniak in f e s t e F o r m , indem man 3 — 5 T . stearinsaures Na bei 40° in 9 5 — 1 0 0 T . wasserigen Ammoniaks von 2 5 — 3 0 % NHi-Gehalt löst. Schon beim Liegen an der Luft, schneller bei schwachem Erwärmen, gibt das feste Ammoniak seinen gesamten NHs-Uehalt wieder ab, und es hinterbleibt nur ein geringer Rückstand von stearinsaurem Na. Der Oehalt wässeriger Ammoniaklösungen lässt sich aus dem sp. Gew. ersehen; vgl. die folgende Tabelle von L u n g e und W i e r n i k. Spez. Gew. bei 15°

1,000

0,998 0,996 0,994 0,992 0,990 0,988 0,986 0,984 0,982 0,980 0,978 0,976 0,974 0,972 (',970 0,968 0,966 0,964 0,962 0,960 0,958 0,956 0,954 0,952 0,950 0,948 0,946 0,944 0,942

Prozent NH»

0,00

0,45 0,91 1,37 1,84 2,31 2,80 3,30 3,80 4,30 4,80 5,30 5,80 6.30 6,80 7.31 7,82 8,33 8,84 9,35 9,91 10,47 11.03

11,60

12,17 12,74 13,31 13,83 14,46 15.04

1 1 enthält g NH, bei 15°

0,0

4,5 9,1 13.6 18,2 22,9 27.7 32.5 37,4 42,2 47.0 51.8 56.6 61.4 6G,1 70.9 75.7 80.5 85,2 89,9 95.1 100.3 105.4 110,7 115,9

121,0

126,2 131,3 136.5 141,7

Spez. Gew. bei 15°

Prozent NH,

1 1 enthält g KH, bei l.V

0,940 0,938 0,936 0,934 0,932 0,930 0,928 0,926 0,924 0,922 0,920 0,918 0,916 0,914 0,912 0,910 0,908 0,906 0,904 0,902 0,900 0,898 0,896 0,894 0,892 0,890

15.63 16,22 16,82 17,42 18,03 18.64 19,25 19,87 20.49 21,12 21,75 22,39 23,03 23.68 24,33 24,99 25.65 26,31 26,98 27,65 28,33 29,01 29.69 30,37 31,05 31,75 32.50 33,25 34,10 34,95

146,9 152.1 157,4 162,7 168,1 173,4 178.6 184.2 189.3 194.7

0,888 0,884 0,882

200,1

205.6 210,9 216.3 221,9 227.4 232,9 238.3 243,9 249.4 '¿55,0 260.5 266,0 271.5 277,0 282.6 2d8,6 294,6 301,4 308,3

Ammoniakgumrni —

Ammoniumverbindungen.

53

P r ü f u n g ; : Die Grftdigkeit bestimmt man nach dem ap. 0 . (s. Torstehende Tabelle) 1 Salmiakgeist des Handels soll ehem. rein sein. Von vorkommenden Verunreinigungen prüt man auf HJä, CO., Ca, Cl, Fe, Ca nach den üblichen Methoden. Auf e m p j r r e u m i t i l c U e Bestandteile prilft man durch Eintauchen eines Stackchens Filtrierpapiers: nach Verflüchtigung des NH, kann man den empyreumatischen Geruch kurze Zeit wahrnehmen. Deutliches riecht man derartige Stoffe, wenn man eine kleine FlOasigkeitamenge g a n z g e n a u mit H,SO, neutralisiert. Vgl. auch D. A. IV.

Über die Verbindungen des Ammoniaks siehe den Artikel „A m m o n i u m v e r b i n d u n g e n". Ammoniak, wasserfrei, in Stahlflaschen von 1 kg Bombe extra Salmiakgeist, techn. rein 0 , 9 6 0 ( 1 6 ° Be)

.

.

10 2,95 35,00

20 2,45 4\00

5 0 k g Inhalt 2 , 3 0 Mk. 80,00 „ °/o kg Mk. 1 7 , 5 0

„ 0,925 (22° Be) , „ „ „

ehem.

n

»

Ammoniak:

Frankfurter Kohlensäurewcrk

0,910 0,900 0,890 0,885 0,880 0,960 0,925 0,910

(24® (26® (280 (29° (30® D . A.

Be) Be) Be) 1 Be) \ für Eisfabrikation Be) J V

der Gewerkschaft

Wahle I, Rödelheim

. . .

. . .

°/o „

„ 34,CO

°/o ®/0 •/, °/0 ®/o ®/0 ®/o ®/0

„ „ „ „ „ „ „ „

„ „ „ „ „ „ „ „

39,00 44,00 50,00 54,00 60,00 25,00 39.00 48,00

(flüssig, wasserfrei).

Anlagen und Apparate zur Ammoniakherstellung bauen: J. L. Carl Eckclt, Berlin N. 4. Heinrich Hirzel, Leipzig-Plagwitz (s. ins.)

I F. H. Meyer, Hannover-Bainholz. |

Ammoniakgumrni (Ammoniakharz, Ammoniacum), Erhärtetes Gummiharz einer persischen Doldenpflanze; es bildet gelblichweisse bis braunrote Körner oder Klumpen, die mit russender Flamme verbrennen; es lässt sich sehr schwer pulvern. Man benutzt es in der Medizin; auch bildet es einen Bestandteil mancher Kitte. Säurezahl (direkt bestimmt) 55—135; Esterzahl 60—100; Verseifungszahl (heiss bestimmt) 145—235; Gesamt-Verseifungszahl 99—155; Methylzahl 8,6—11; Aschegehalt 1—ip%; Verlust bei 100® C 2—15 %. Es löst sich in allen indifferenten Lösungsmitteln nur teilweise; Wasser nimmt bis 20 %, Alkohol bis 90 % auf. Ammoniakgumrni in Tropfen Ia D. A. V . . . „ gereinigt, pulverisiert . . . .

1 kg Mk. 2 , 2 0 ; ®/0 kg Mk. 2 0 0 , 0 0 1 B „ 2 , 6 5 ; ®/0 „ „ 235,00'

Ammoniaksoda siehe „S o d a". Ammoniakwasser siehe „ G a s w a s s e r". Ammonlt siehe „ S i c h e r h e i t s s p r e n g s t o f f e " . Ammoniumverbindungen. Die einwertige hypothetische Gruppe A m m o n i u m NH« verhält sich genau wie die Alkalimetalle und vereinigt sich mit Halogenen sowie Säureresten zu den A m m o n i u m s a l z e n . Diese Salze entstehen durch direkte Anlagerung des Ammoniaks an die Sauerstoffsauren und Halogenwasserstoffe sowie bei zahlreichen andern Reaktionen. Die grösste Menge der Ammoniumsalze gewinnt man technisch nach dem im Artikel „Ammoniak" beschriebenen Verfahren, d. h. durch Destillation des Gaswassers nach Kalkzusatz, jedoch mit dem Unterschiede, dass man das übergehende Ammoniak nicht in Wasser sondern in einer Säurelösung auffängt. — 1. A m m o n i a k siehe besondern Artikel. 2. A m m o n i a k a l a u n siehe „ A l a u n e " . 3. A m m o n i u m a z e t a t (essigsaures Ammoniak; Ammonium aceticum). C S H 3 0 2 . NH«. Eine Lösung erhält man durch Neutralisieren von Essigsäure mit NH3, die aber beim Verdampfen nicht das neutrale sondern ein saures Salz gibt. Ersteres gewinnt man durch Sättigen von erwärmtem Eisessig mit trockenem NHS oder Ammoniumkarbonat. Geruchloses, leicht losliches, unangenehm salzig schmeckendes Salz, das arzneilich benutzt wird, während das saure Salz früher zum Konservieren von Nahrungsmitteln diente.

54

Ammoniumverbindungen.

Preise siehe unter „ A z e t a t e". O. Erdmaim, Leipzig-Lindenau.

| KOnigawarter & Ebell, Linden vor Hannover.

4. A m m o n i u m b r o m i d (Bromammonium; Ammonium bromatum). NH.Br. Durch Neutralisieren von NH» mit HBr oder durch vorsichtiges Eintragen von Br in frisch bereitetes (NH«)>S — wobei sich S ausscheidet — und durch Eindampfen der filtrierten Lösung erhalten. Nach dem D. R. P. 138 008 leitet man Br bis zur Sättigung in eine konz. Ammoniumkarbonatlösung ein, trennt die Mutterlauge von den ausgeschiedenen Salzen, sattigt abermals mit Ammoniumkarbonat, leitet wiederum Br ein und wiederholt diese Operation abwechselnd solange, bis der Cl-Gehalt der Mutterlauge eine Aufarbeitung notwendig macht. Der Hauptvorteil des Verfahrens soll darin bestehen, dass man unter möglichster Zurückhaltung der Cl-Verbindungen in der Mutterlauge gleichzeitig die Abscheidung des Bromsalzes erreicht, ohne eine Verdampfung der Laugen nötig zu haben. NH«Br ist eine farblose, dem Salmiak sehr ahnliche, scharf salzig schmeckende Salzmasse, in HsO und Alkohol löslich; an der Luft färbt es sich gelb und wird sauer. Ammoniumbromid D. A. V E. Merck, Darmstadt.

1 k g Mk. 4 , 3 0 ; °/ 0 kg Mk 380,00 I Saccharinfabrik A.-G. vorm. Fahlberg, List & Co., I Salbke-Westerhofen.

5. A m m o n i u m c h l o r i d ( S a l m i a k , Chlorammonium; Ammonium chloratum). NH«C1. Technisch nur aus dem NH» des Gaswassers und der Destillationsprodukte von tierischen Stoffen gewonnen: Die aus dem Gaswasser nach Kalkzusatz abgetriebenen NHj-Dämpfe werden in HCl-Lösung eingeleitet. Noch zweckmassiger ist es, direkt konz. Ammoniakwasser mit HCl zu neutralisieren. Der Salmiak ist auch Nebenprodukt bei der SolvaySodafabrikation (siehe unter „ S o d a " ) ; neuerdings scheint die Gewinnung durch Zersetzung von (NHi)2SO« mit NaCl. wichtig zu werden. Eine besondere Modifikation dieses letztgenannten Verfahrens schützt das Amer. Pat. 892 178. Ferner betreffen dasselbe Verfahren das D. R. P. 226108 und Engl. Pat. 26 263 von 1909. — Die Reinigung des NH«C1 geschieht durch Umkristallisieren oder meistens durch Sublimieren. Rohsalmiak ist gelblich, gereinigter farblos bezw. rein weiss. Kristallisiert in kleinen Oktaedern oder Würfeln. Sp. G. 1,522. Geruchlos, schmeckt scharf salzig. 100 T. HsO lösen bei 10° 32,8 T., bei 100° 72,8 T. NH.C1. Früher viel mehr verwendet als jetzt. Er dient zur Gewinnung von Ammoniumpräparaten, in der Farbenfabrikation, Zeugdruckerei, beim Löten, beim Verzinnen und Verzinken von Cu und Cu-Legierungen u. s. w. Salmiak, krist., techn., Kristallpulver °/o „ techn., in grossen Kristallen für Verzinkereien . . . °/o „ krist., dopp. gerein., weiss °/o „ „ ehem. rein, D. A. V % „ sublim., I a weiss °/o n n n n granuliert ° 0 Holler & Co., Hamburg I, Alsterdamm 12/13. I Lehmann & Voss, Hamburg. KBnigswarter & Ebell, Linden vor Hannover. |

kg Mk. 57,00 „ „ 65,00 „ „ 60,00 „ „ 60,00 „ 9f>,00 „ 105,00

6. A m m o n i u m c h r o m a t e . a) A m m o n i u m c h r o m a t (chromsaures Ammoniak; Ammonium chromicum). (NH»)jCrOt. Durch Ubersättigen einer CrOa-Lösung mit NH3 und Verdampfen der Lösung in gelben, stechend schmeckenden, leicht in H>0 löslichen Kristallen erhalten. Nach den D. R. P. 143 320 und 146 491 wird zur Gewinnung von Ammoniumchromat die Lösung irgendeines Ammoniumsalzes unter Benutzung eines Diaphragmas und unter Anwendung einer Anode aus Chrom oder einer Chromlegierung elektrolysiert. Auch kann man anstatt dessen eine unlösliche Anode verwenden; in diesem Falle besteht der Elektrolyt aus einer Mischung von Chromsulfat und Ammoniumsulfat, die durch Zusatz von Kalk stets alkalisch gehalten wird. Ammoniumchromat, neutr. techn „ „ ehem. rein

. . .

1 k g Mk. 3,75 1 „ „ 7,25

Ammoniumverbindungen.

55

b) A m m o n i u m b i c h r o m a t (saures chromsaures Ammoniak; Ammonium. bichromicum). (NH»)»Crj07. Kann durch Versetzen der Lösung des neutralen Salzes mit der erforderlichen Menge CrOa erhalten werden, wird jedoch technisch direkt aus Chromeisenstein durch Erhitzen mit Kalk im Flammofen gewonnen, indem man das gebildete CaCrO« durch H*SO« in CaCrjOi und dieses durch ein NH«-Salz in (NHOjCrsOi verwandelt. Nach dem D. R. P. 143 251 bedient man sich zur elektrolytischen Aufschliessung des Chromeisensteins einer Behandlung mit solchen Oxydationsmitteln, die, wie PbO», MnOs, KMnOi u. s. w., durch die zugleich angewandte heisse verd. HsSOt nicht zerstört werden; diese Oxydationsmittel können durch Elektrolyse in der Lösung selbst immer wieder erzeugt werden. Nach dem Engl. Pat. 2223 von 1903 schlämmt man den durch Aufschliessen der Chromerze erhaltenen chromsauren Kalk in H s O auf und bringt ihn mit NH* + CO» in Wechselwirkung; das entstehende Ammoniumchromat wird solange gekocht, bis die Hälfte des Ammoniaks entwichen ist und sich Ammbniumbichromat ausscheidet. (NHOtCraOi bildet rote, monokline Kristalle, die in H s O dreimal so leicht löslich sind wie KaCrjOi, aber nicht so billig wie dieses geliefert werden können. Beim Glühen des Salzes erhält man reines Cr 5 0». Ammoniumbichromat, krist. techn „ „

gereinigt ehem. rein, krist

.

1 k g Mk. 2 , 5 0 ;

% k g Mk

160,00

°/o %

180,00 240,00

„ „

„ „

Königswartor & Ebel], Linden vor Hannover.

7. A m m o n i u m c y a n i d (Ammonium, eyanatum). NH«. NC. Nach dem D. R. P. 132 916 löst man geringwertige Zinkerze geeigneter Art (z. B. Oalmeisorten) in verd. NH* und leitet in die ammoniakalische Zinklösung Koksofengase oder ungereinigtes Leuchtgas, wobei d a s Zn durch den H»S als ZnS ausgeschieden wird. Ausserdem entsteht durch die in den Gasen enthaltenen Cyanverbindungen zunächst Zinkcyanid, d a s jedoch bei weiterer Gaseinleitung durch den H : S wieder zersetzt wird, so dass schliesslich als Nebenprodukt der ZnS-Gewinnung Cyanammonium resultiert. Andere Methoden der Darstellung findet man bei K a l i u m c y a n i d unter „ K a l i u m v e r b i n d ü n g e n " angeführt; die meisten lassen sich mit entsprechender Abänderung auch für die Gewinnung des Ammoniumcyanids nutzbar machen. 8. A m m o n i u m f l u o r i d (Fluorammonium; Ammonium fluoratum). NH«F. Durch Einwirkung von NHi auf HF oder durch Sublimieren eines Gemenges von NH4CI 4- NaF erhalten. Zerfliessliche, leicht sublimierbare Kristalle, die schon in trockenem Zustande Glas ätzen. Beim Erwärmen der Lösung entweicht NH a , und es verbleibt das noch wirksamere s a u r e S a l z NHiF . HF, welches vornehmlich zum Glasätzen verwendet wird. Ammoniumfluorid, n e u t r a l , dopp. gerein „ , ehem. rein „ s a u e r , techn. krist, (Mattsalz) „ gercin., arsenfrei n „ „ ehem. rein, krist. . 1 k g Mk. 4 , 0 0 ; „ „ entwässert, Pulver KSnigswarter & Ebel], Linden vor Hannover. E. Merek, Darmstadt.

°/o k g Mk. 1 0 0 , 0 0 1 7,00 °/o r „ 140,00 ° n „ „ 150,00 °/o „ „ 350,00 1 „ „ 2,75

I R. Rienecker & Dr. W. Selimeisser, Fluor bei I Siptenfeldo 14 (Ostharz).

9. A m m o n i u m f o r m i a t (anieisensaures Ammoniak; Ammonium formicicum). H C O j . NH t . Nach dem Engl. Pat. 2200 von 1903 gewinnt man es, indem man ein Gas, welches H, O, N und CO enthält (z. B. Dowsongas oder Wassergas) oder ein Gemisch von Gasen mit Luft in Gegenwart eines porösen katalytischen Körpers bei einer Temp. über 80" C. (die sich ohne Kühlung von selbst einstellt) elektrischen Büschelentladungen oder stillen Entladungen aussetzt. Unterhalb 80° C. soll durch dasselbe Verfahren NHS entstehen. Ganz ähnlich sind die Verfahren Amer. Pat. 776 543 und D. R. P. 157 287, welche im Artikel „A m m o n i a k" erwähnt sind; bei beiden entsteht NH* bei gekühltem dagegen Ammoniumformiat bei erhitztem Reaktionsgefäss. Im übrigen kann

56

Ammoniumverbindungen.

man Ammoniumformiat durch Umsetzung aus andern Formiaten (z. B. aus dem Ca-Salz) gewinnen. Nach dem Franz. Pat. 389 065 gewinnt man es, indem man Ammoniumkarbonat mit trocknem Calciumhydrat unter starkem Druck der Einwirkung von Kohlenoxyd bei 150° aussetzt. Vgl. „ A m e i s e n s ä u r e " . Ammoniumformiat O. Erdmano, Leipzig-Lindenau.

1 kg Mk 10,00

10. A m m o n i u m k a r b o n a t (kohlensaures Ammoniak; Ammonium carlonicum). Das gewöhnliche sogenannte „anderthalbfache" Karbonat (Hirschhornsalz), das man früher durch trockne Destillation aus tierischen Stoffen gewann, jetzt aber ausschliesslich durch Sublimation eines Gemenges gleicher Teile Kreide und Ammoniumsulfat mit etwa % des Gesamtgewichts an Holzkohlenpulver darstellt, ist ein Gemenge von Ammoniumbikarbonat NH«. HCO« und karbaminsaurem Ammoniak CÖ(NHj). O . NH«. Neuerdings wird es auch durch Einwirkung von CO» auf NH»-Gas (in bestimmtem Verhältnis) bei Gegenwart von Wasserdampf erzeugt. Zwecks Herstellung des festen Salzes scheidet man durch Einleiten von CO* in eine wässerige Ammoniumkarbonatlösung das schwer lösliche doppeltkohlensaure Ammoniak ab, trocknet und erhitzt in Sublimationspfannen. In der Apparatur vereinfacht wird das Verfahren nach D. R. P. 237 524 dadurch, dass man die Gase NHa, COi und Wasserdampf im richtigen Verhältnis durch ein Rohr leitet, das von aussen stark erhitzt wird, und sie weiter in eine von aussen gekohlte Sublimationskammer führt, wo sich das feste Karbonat in Form von dicken Krusten absetzt. Kristallinische weisse, durchscheinende Masse, die an der Luft NH» abgibt und H : 0 aufnimmt. Bei 60° unzersetzt flüchtig. Löst sich bei 15° in 4 T., bei 60" in 1,6 T. HsO. In der Farbenfabrikation, weiter zur Reinigung von Stoffen (Entfernung von Fett) und in der Heilkunde verwendet. Ammoniumkarbonat, ganz weiss, Stücke „ Pulver „ ehem. rein, D. A. V „ in kleinen Würfeln „ brenzl., sublim. (Hirschhornsalz) ( d o p p e l t ) , klein krist gerein „ „ ehem. rein, krist Holler & Co., Hamburg I, Alsterdamm 12/13.

°/o kg M k . 87,00 - 90,CO % kg Mk. 9=>,00 °/o „ „ 100,00 I „ „ 6,00 . . . . 1 „ „ ] ,90 % „ „ 90,00 °'o „ « 140,00 1 „ „ H,00

| KOnigswarter & Ebell, Linden vor Hannover.

11. A m m o n i u m m o l y b d a t (molybdänsaures Ammoniak; Ammonium molybdaenicum). (NH4)6MotOsi + 4 HjO. Wird durch Verdampfen der Lösung der Molybdänsäure in NHS bei sehr gelinder Wärme in grossen luftbeständigen, in HaO leicht löslichen Kristallen erhalten, welche beim Erhitzen NH» und H|0 abgeben. Ammoniummolybdat, ehem. rein n n n Pulver Königswarter & Ebell, Linden vor Hannover. | E. Merck, Dannstadt.

1 kg Mk. 8 , 0 0 I n n 8,50

12. A m m o n i u m n i t r a t (salpetersaures Ammoniak; Ammonium nitricum). NHtNOa. Technisch fast ausschliesslich durch Einleiten von NHaDämpfen in HNOs oder durch Mischen von Ammoniakwasser mit HNO* erhalten. Die gewonnene dünne Lauge wird bei Verwendung von Ammoniakgasen aus den Gaswässern von Gasanstalten geklärt und filtriert und in Vakuum-Verdampfapparaten konzentriert. Die konzentrierte Lauge wird in automatischen Kristallisationskästen durch Abkühlung zur Kristallisation gebracht. Das abfliessende Salz wird von der Mutterlauge durch Zentrifugen getrennt und in Trockenapparaten vollständig getrocknet und luftdicht verpackt. Bei Verwendung reiner Ammoniakgase, wie sie bei den neueren Ammonias-Gewinnungsmethoden (vgl. „A m m o n i a k") gewonnen werden, wird das Ammoniakgas ebenfalls direkt in besonderen, stufenförmig angeordneten Saturateiiren mit Salpeterlauge saturiert. Die reine dünne Ammoniumnitrat-

Ammonium Verbindungen.

57

lauge wird in Vakuum-Verdampfapparaten eingedampft und direkt auf Vakuumtrommeln vollständig eingetrocknet und als Pulver gewonnen. Neuerdings sind verschiedene andere Darstellungsverfahren angegeben worden. So erhält man es nach dem D. R. P. 149026 durch Reaktion zwischen Ammoniumsulfat und Natriumnitrat, wobei letzteres jedoch in starkem Überschuss vorhanden sein soll; die Einwirkung kann durch Erwärmen in wässeriger Lösung oder durch vorsichtiges Zusammenschmelzen der beiden Salze in fester Form geschehen. Auch die D. R. P. 166 746 sowie 184 144 bezwecken die Darstellung von NH.NO, aus NaNO, + (NH«),SO«. Nach dem Amer. Pat. 754 668 erhitzt man ein Gemisch aus Blei oder einer bleihaltigen Verbindung und Kieselfluorwasserstoffsäure vom sp. Q. 1,80, setzt zu einer Lösung des so gebildeten Bleisiliziofluorides ein Nitrat hinzu und zersetzt schliesslich das Pb(NO»), mit NHiF. Nach den D. R. P. 177 172 und 178 620 unterwirft man Alkalioder Erdalkalinitrate in möglichst gesättigter Lösung der Einwirkung von Gasen, die NH, und CO, enthalten, z. B. der Destillationsgase der Kohle. Zweckmässig wird H>S aus diesen Gasen durch Waschen mit einer Eisenoxydaufschwemmung vorher entfernt. — Das D. R. P. 166 427 bezweckt die Darstellung nitritfreien Ammoniumnitrats aus gebrauchter Nitriersäure. — Nach Norw. Pat. 19 410 von 1908 werden Lösungen von Calciumnitrat und NHS zusammengemischt und COj durchgeleitet, wobei die Umsetzung der Gleichung CaN,0. + CO, + 2 NH,. OH = CaCO. + 2 NH«. NO, + H , 0 entspricht. Dasselbe Verfahren schlitzt auch Franz. Pat. 408 506. Nach D. R. P. 233 895 soll man wasserhaltige HNO» von weniger als 30 % Gehalt bei einer unter 30° liegenden Temperatur unter Benutzung einer Aluminiumkathode und eines Diaphragmas elektrolysieren, wobei der Vorgang der Gleichung 2 HNO, + 4 H, = NH,. NO, + 3 H*0 entspricht. Farblose, bitter schmeckende,' in H»0 ausserordentlich leicht lösliche Kristalle, die zwischen 150 und 160° schmelzen. Man benutzt es als Gefriersalz (zur Eisbereitung), zur Darstellung von N»0 (Lachgas) sowie in der Sprengtechnik. Ammoniumnitrat, n



für Sprengzwecke

. . . .

. . . . %k g

. ... % •

.



• . . .

n n

n Ammoniumnitrat:

»

P " l v e r . . . .



%

"lo

. . . . •/•

» n » . ,

Mk. 9J,00 » 100,00 . 105,00 » 200,00 » 250,00 » 125,00

Dynamit-Akt.-Gea. Alfred Nobel & Co., Hamburg. I Sprengstoff-Akt.-Gee. „Carbonit", Hamburg. Königswarttr & Ebell, Linden vor Hannover. |

13. A m m o n i u m o x a i a t (oxalsaures Ammoniak; Ammonium oxalicum). (NHi)iCsOt. Durch Sättigen von Oxalsäurelösung mit NH, und Eindampfen in farblosen Kristallen erhalten, die in ca. 20 T. H,0 löslich sind und sich beim Erhitzen unter Bildung von Oxamid (CONHJ)J zersetzen. Fügt man zur Lösung des Salzes eine äquivalente Menge Oxalsäure und dampft zur Kristallisation ein, so erhält man das A m m o n i u m b i o x a l a t (saures oxalsaures Ammoniak) NH*. HCjO«. Nach den D. R. P. 111 078, 144 150 und 161512 wäre es denkbar, das Ammoniumoxaiat durch Erhitzung von Ammoniumformat direkt zu gewinnen, doch erscheint das Verfahren beim Ammoniumsalz kaum günstig. Das zweite der genannten Patente sieht beim Erhitzen des Formats einen Zusatz von schon fertigem Ammoniumoxaiat, das dritte einen solchen von Alkali vor, was die Reaktion vereinfachen und die Ausbeute erhöhen soll. Ammoniumoxaiat, techn., krist „ gerein., krist „ ehem. rein, krist Ammoniumbioxalat, techn ehem. rein KSnigswarter & Ebell, Linden vor Hannover.

% kg Mk. 125,00 °;'o „ „ 145,00 "/'on» 165,00 1 „ „ 2,60 1 „ „ 3,50

.58

Ammoniumverbindungen.

14. A m m o n i u m p e r c h l o r a t (überchlorsaures Ammoniak; Ammonium perchloricum). (NHS» = C . H , . NH* + NaiSjOi. Man mischt beispielsweise in einem mit RUhrer und Rückflusskühler versehenen Kessel 240 T. krist. Natriumsulfid. 32 T. Schwefel und 200 T. HsO, löst unter Kochen und lässt in die Lösung 123 T. C.H». NO* einfliessen. Nach 12 stündigem Kochen und Rühren ist die Reaktion beendet; Lauge und Ol lassen sich nach kurzem Stehen gut trennen. Das Anilinöl wird gewaschen und dann zur weiteren Reinigung wie üblich im Vakuum destilliert. Aus der wasserigen Lauge wird durch blosses Eindampfen und Kristallisieren Natriumthiosulfat gewonnen. Nach dem D. R. P. 204 951 erhält man Anilin direkt aus Chlorbenzol, wenn man dieses mit Ammoniaklösung in Gegenwart von Kupfersalzen unter Druck erhitzt. Reines Anilin bildet eine stark lichtbrechende farblose Flüssigkeit von eigentümlichem Geruch. Sp. G. (bei 15°) 1,0265. S. P. 182°, doch ist es schon mit Wasserdämpfen leicht flüchtig. Es löst sich leicht in Alkohol, Äther und Benzol, etwas auch in Wasser; selbst löst es Schwefel, Phosphor, Kampfer und viele andere Substanzen. In der Technik finden ausser dem reinen Anilin und in noch grösserem Massstabe als dieses die sogenannten A n i 1 i n ö 1 e Verwendung, d. h. unreine Produkte, die je nach der Beschaffenheit des zur Darstellung verwandten Nitrobenzols verschieden sind. Man unterscheidet: 1 „A n i 1 i n ö 1 f ü r B 1 a u" oder „B 1 a u a n i 1 i n". Fast reines Anilin; sp. G. 1,034—1,036; S. P. 180—190°. 2. „A n i 1 i n ö I f ü r R o t " oder „R o t a n i 1 i n". Gemisch von nahezu 1 T. Anilin mit 2 T. Para- und Orthotoluidin; S. P. 190—198°. 3. „ A n i l i n ö l f ü r S a f r a n i n". Ein Gmisch von 35—50 % Anilin und 65—50 % o-Toluidin (sp. G. 1,032—1,034). Es wird von der Fuchsinschmelze abdestilliert; man bezeichnet diese Abfälle als é c h a p p é s oder Fuchsinéchappés. Blauanilin dient zur Darstellung von Methylanilin, Dimethylanilin, Athylanilin, Diäthylanilin, Chinolin, Chinaldin, Indulin, Sulfanilsäure, Fuchsin, Anilinblau, Anilinschwarz, zahlreichen Azofarbstoffen u. s. w. Das Rotanilin dient der Hauptsache nach zur Fuchsindarstellung, das Anilin für Safranin, wie der Name besagt, zur Gewinnung von Safraninen. — P r U f u n g i Obwohl es sehr wichtig «Ire, die Zusammensetzung der technischen Anilinöle genau zu kennen, fehlt es an für die Praxis brauchbaren, zuverlässigen analytischen Methoden, welche die Bestimmung aller einzelnen Bestandteile ermöglichen. Deshalb begnügt man sich meistens mit der Bestimmung de« s p e z i f i s c h e n G e w i c h t s und des S i e d e p u n k t s ; , im Übrigen wird direkt empirisch festgestellt, ob ein AnilinOl sich zu dem bestimmten Zweck eignet oder nicht. Es gibt besondere Anilinthermometer, deren Skala erst bei 160* beginnt und in Vi bis Vio Grade geteilt ist. Diese Thermometer in Verbindung mit dem bekannten Fraktionierkolben und einem Kühler benutzt man zur Bestimmung des S. P.; die Erhitzung geschieht auf einem Sandbad, und als Vorlage dienen graduierte Z^Under. Zur Bestimmung verwendet man 100—200 cem AnilinOl und fingt bei langsamer Destillation die von Grad zu Grad Ubergehende Menge in einem besonderen Zylinder auf. Man darf sich also nicht damit begnttgen, die Temperaturgrenzen zu bestimmen, innerhalb welcher ein AnilinOl Oberdestilliert, vielmehr muss man die e i n z e l e n e n F r a k t i o n e n genau feststellen.

A n i 1 i n s a 1 z. CeH 5 . NH». HCl, ist das Chlorhydrat des Anilins. Zur Darstellung wird Anilin bei ca. 100° mit chlorfreiem HCl gesättigt; bei mehrtägigem Stehen scheidet sich d a s Anilinsalz aus, worauf die Kristalle abgeschleudert und bei 50° getrocknet werden. Man verwendet es in grossen Mengen zum Schwarzfärben von Baumwolle. A n i l i n ö l . r a f f i n , fiir B l a u

®/0 k g M k . 1 1 3 , 0 0

» R o t „ Schwarz Anilin, e h e m . rein, D . A . V „ „ „ für Analysen Anilinsalz, krist

°/o «/„ °/0 i °o

1 kg Mk. 1,40;

Rektifizierapparate für Anilin: Friedrich Heckmann, Berlin SO. 16, Brllcker.strasse Sb (s. Inserate)-.

Apparate zur Herstellung von Anilin: F. H. Meyer, H a n n o v e r - H a i n h o l z .

n „ „ „ »

„ „ „ „ »

13^,00

115,0a 125,00 4,00 95.00»

(54

Anilinderivate.

Anilinderlv&te. Es sind hier nur die wichtigsten Derivate und diejenigen, welche dem Anilin sehr nahe stehen, aufgeführt. Andere sind aus praktischen Gründen für sich gesondert betrachtet oder aber andern Artikeln angereiht worden. a) Methjlanillnderivate. 1. M o n o m e t h y l a n i l i n . C«H,. NH(CHj). Durch Erhitzen von Methylalkohol und Anilinsalz auf 200° erhalten. Reaktion: CH,. OH + C«Hs. NHa. HCl — C.H». NH. CH,. HCl + H»0. Der verwendete Methylalkohol darf kein Azeton enthalten. Die Reaktion findet unter Druck in Autoklaven aus emailliertem Gusseisen statt. Auf den Versuch einer elektrolytischen Darstellung nach dem Franz. Pat. 334726 sei verwiesen. Farblose Flüssigkeit; sp. G. (bei 15* C.) 0,976; S. P. 191°. Monomethylanilin „ ehem. rein

1 kg Mk. 6,00 I n n 32,00

2. D i m e t h y l a n i l i n . CIHI . N(CH s )j. Entweder gewinnt man es durch Einwirkung von Methylchlorid auf Anilin, und zwar erhitzt man dann ein Gemisch von Anilin und NaOH in einem Rtthrautoklaven unter 5—6 Atm. auf 100° und gibt CHaCI in berechneter Menge unter stetem Umrühren zu. Reaktion: C.H.. NH, + 2 CHjCl + 2 NaOH = C.H5N(CH,)1 + 2 NaCl + 2 H,0. Oder man erzeugt es nach derselben Methode wie Monomethylanilin, nur unter Verwendung der doppelten Menge Methylalkohol und unter Zusatz von wenig konz. HiSO«. Nach der Reaktion treibt man das Dimethylanilin mit Wasserdampf ab und reinigt danach durch Rektifikation (Fraktion 189—205°). Eine eingehende Beschreibung der fabrikmassigen Darstellung von Dimethylanilin gab J. W a l t e r in Chem. Ztg. 1910, S. 641, 667, 681, 690 und 701. Farblose Flüssigkeit; sp. G. (bei 15°) 0,9553; Sch. P. + 0,5°; S. P. + 192». Dimethylanilin

1 kg Mk. 8,50; °/0 kg Mk 300,00

„ monofrei 1 „ „ 6,00 3. p - N i t r o s o d i m e t h y l a n i l i n . C.H.. N(CH,),. (NO). Wird nach frflher patentiertem Verfahren durch Einwirkung von salpetriger Säure (NaNOt + HCl) auf Dimethylanilin erhalten. Grüne Blattchen, die sich mit Wasserdampfen teilweise verflüchtigen; Sch. P. 92—93®. p-Nitrosodimethylanilin (freie Base) „ hydrochlor

H Mk. 5,00 1 kg „ 25,00

b) Athylanillnderivate. 1. M o n o a t h y l a n i l i n . C»HS. NH . (CSH,). Darstellung genau wie bei Monomethylanilin. Farblose Flüssigkeit; sp. O. (bei 15°) 0,954; S. P. 204«. Monoathylanilin, techn » pur

2. D i a t h y 1 a n i 1 i n. C*H S . N(C»H»),. Darstellung Dimethylanilin. Farbloses Ol; sp. G. (bei 15°) 0,937; S. P. 213,50. Diäthylanilin, techn »

Von den übrigen Anilinderivaten siehe D i p h e n y l a m i n und M e t h y l d i p h e n y l a m i n p h e n y 1 a m i n". Nltranilin s.d.

1 kg Mk. 9,00 H , 12,00

genau wie bei 1 kg Mk. 1 , .

3,50 9,00

unter „D i -

65 P h e n y l e n d i a m i n e s . d. A m i d o b e n z o l s u l f o s ä u r e n unter „ B e n z o l v e r b i t d u n g e n " und „ S u l f a n i l s ä u r e " . Sämtliche Anilinderivate dienen in mehr oder weniger ausgedehntem Masse zur Farbenfabrikation, teilweise auch zur Gewinnung pharmazeutischer und sonstiger Präparate. Anilinfarben siehe „ T e e r f a r b s t o f f e " . Chemische Fabrik FISrsheim, Dr. H. Noerdlinger, Flffrsheim-Unterauin. Anlagen zur Herstellung von Ainilinfarben: Emil Paasburg, Berlin NW. 23. Anilinschwarz. Teerfarbstoff von unbekannter Konstitution, wegen seiner hohen Echtheit für die Baumwollfärberei von grosser Bedeutung. Entsteht bei Oxydation saurer Anilinsalzlösungen mit MnOi, PbOi, KMnO«, weiter mit Chromaten, KClOi, Ferrisalzen u. s. w., besonders bei Gegenwart kleinem Mengen von Cu- und Va-Verbindungen, die sauerstoffflbertragend wirken. Es hat die Formel (C.H.NH Wegen seiner Unlöslichkeit erzeugt man das Anilinschwarz fast stets auf der Faser, indem man diese mit dem Gemenge von Anilinsalz und Oxydationsmittel tränkt und die Oxydation dann durch die „warme Hänge" bewirkt. Fertiggebildetes Anilinschwarz in Teigform dient zum Zeugdruck. Es ist ein Gemenge von Salzen (meist Chromaten); die Base bezeichnet man als N i g r a n i 1 i n. Neuerdings stellt man das Anilinschwarz auch e l e k t r o c h e m i s c h dar, und zwar erhält man es bei der Elektrolyse von wässerigen Anilinsalzlösungen (unter Verwendung von Platin- oder Kohleelektroden) an der Anode. Der sulfurierte Farbstoff wird dann durch elektrolytisch gebildeten H zu „Anilinweiss" reduziert und letzteres als Kfipe benutzt. Für die vegetabilische Faser nimmt das Anilinschwarz unter allen schwarzen Farbstoffen immer noch dei^ ersten Rang ein. Hinsichtlich seiner Anwendung haben die letzten Jahre so zahlreiche Neuerungen und Verbessërungen gebracht, dass hier nicht einmal Andeutungen gegeben werden können. Wir verweisen auf das ausgezeichnete, in II. völlig umgearbeiteter Auflage vorliegende Sßezialwerk N o e l t i n g & L e h n e „ A n i l i n s c h w a r z u n d s e i n e A n w e n d u n g in F ä r b e r e i und Z e u g d r u c k " . (Verlag Springer, Berlin). Animalische Farbstoffe siehe „ T i e r i s c h e F a r b s t o f f e " . Anisaldehyd (Aubépine). Seiner Zusammensetzung nach Phenol4-metliylal-l-methyläther

c

» h * < o c h , (I) '

Man

erhält

681

indera

man

A11 e t h 0 1 (s. d.) langsam mit einer Lösung von 2 T. KaCra07 und 3 T. Vitriolöl in 8,5 T. Wasser oxydiert, nach beendeter Reaktion mit Dampf abdestilliert und den öligen Teil des Destillats mit Bisulfitlösung reinigt. Nach D. R. P. 225 265 behandelt man zur Darstejlung das Anethol oder Anisöl mit fein zerteilter Luft unter gleichzeitiger Bestrahlung mit ultraviolettem Licht Es ist ein farbloses öl, das stark nach blühendem Weissdorn riecht und neuerdings in der Parfumerie viel benutzt wird. Anisaldehyd

1 kg Mk. 1 6 , 0 0

Anlsidln(Methoxyanilin). Methyläther des Amidophenols CH».O.C e H t .NH f , und zwar bildet das vom o-Amidophenol derivierende o - A n i s i d i n ein Ol vom sp. G. 1,108 bei 26°, das unter 734 mm Druck bei 226,5° siedet. Das p - A n i s i d i n erhält man aus p-Nitrophenolmethylâthér (p-Nitranisol) mit Sn + HCl; es bildet tafelförmige Kristalle, Sch. P. 55,5—56,5». o-Anisidin, techn

n M

gerein. . ehem. rein

1 kg Mk.

1

»



8,00

12,50

p-Anisidin

A n l s ö l (Oleum Anisi). Ätherisches Ol, das aus dem A n i s (Fructus Anisi), der Frucht der Doldenpflanze Pimpinella Anisum, durch Destillation Bliicher V I I I .

5

(g

AnkyloUphin — Anstrichfarben.

mit Wasser gewonnen wird. Die verschiedenen Sorten dieser Früchte enthalten zwischen 1,9 und 3,5 % des Öles. Farbloses oder blassgelbes, eigenartig aromatisch riechendes ätherisches ö l von sfisslichem, gewfirzigem Oeschmack. Sp. 0 . (bei 15°) 0,980—0,990. Erstarrungspunkt + 14 bis 19*. S. P. 222 bis 2 7 » . Jodzahl 186—274. Kaliabsorption 0,25—0,38 %. Es besteht zu 80—90 % aus dem A n e t h o 1 (Aniskampfer), das man als wirksames aromatisches Prinzip des AnisOls auffasst. Das AnisOi, welches (ebenso wie neuerdings das isolierte Anethöl selbst) in der Parfümerie und LikOrfabrikation viel benutzt wird, ist mannigfachen Verfälschungen unterworfen. Diese bestehen teils in dem Unterschieben und Vermischen schlechter Sorten, teils auch im Zusätze anderer Substanzen, wie vor allem des S t e r n a n i s O l s . Anisöl, russisch, rektifiziert, weiss, D. A. V Anethol, rein, D . A . V

1 kg Mk. 18,50 1 » » 20,00

A n k y l o t a p h i n . Unter dieser neuen Bezeichnung hat man ein etwa 15 % Kresole enthaltendes Desinfektionsmittel in den Handel gebracht, das zur Grossdesinfektion gegen die Wurmkrankheit (Ankylostomyasis) der Bergleute bestimmt ist. A n o g o n , Quecksilberoxydulsalz der Dijod-p-phenolsulfosäure, enthält 30 % J und 50 % Hg. Es bildet mit ö l leicht Emulsionen, die sich bei 100® sterilisieren lassen. Es dient zu Injektionen bei Syphilis. Anschlnssgleim: Orenstein & Koppel—Arthur Koppel, Akt-Gel.,

Berlin SW. N . O H + lM> =

C « H I < [ Q Q Q J J

+ CO«.

Das Phtalylhydroxylamin erhalt man nach den D. R. P. 130 680 und 130 681 leicht aus Phtalsäureanhydrid und Hydroxylamin. Es hat sich nun herausgestellt, dass die oben erwähnte Umwandlung des Phtalylhydroxylamins mit alkoholischem Kali leicht versagt, und die D. R. P. 130 301 und 130 302 ersetzen das Verfahren durch eine Behandlung mit wasseriger Na>CO< oder K,COaLösung, wobei man an die Stelle des Phtalylhydroxylamins dessen Alkalisalze setzt. Ein anderes Verfahren (D.R.P. 135836 und 136788) geht von der freien P h t a l h y d r o x y l a m i n s ä u r e aus, $Jie, in wässeriger Lösung mit Atzalkali oder Alkalikarbonat gekocht, Anthranilsäure in guter Ausbeute liefert. Die Phtalhydroxylaminsäure entsteht bei gewöhnlicher Temperatur aus Phtalsäureanhydrid mit einer wässerigen Lösung von Hydroxylamin. Weiter nennen wir das D. R. P. 133 950; man geht dabei vom P h t a 1 c h 1 o r i m i d aus und digeriert dieses mit verd. Natronlauge, wobei ebenfalls Anthranilsäure entsteht. Das D. R. P. 145 604 schätzt ein Verfahren, wonach man Salze der o-Chlorbenzoesäure mit wässerigem NH» in Gegenwart von Cu oder CuSalzen unter Druck auf 125° erhitzt; man erhält so Anthranilsäure, kann aber auch nach derselben Methode am Stickstoff alkylierte Anthranilsäuren gewinnen, wenn man das NHS durch wässerige Lösungen von Monoalkylaminen ersetzt. Nach den D. R. P. 129 165 und 138 188 endlich verfährt man so, dass man zunächst o - N i t r o t o l u o l - p - s u l f o s ä u r e durch Behandlung mit wässerigen Alkalien in S u l f o a n t h r a n i l s ä u r e (CO»H : NH»: SOsH = 1 : 2 : 4 ) fiberfahrt und diese durch Behandlung mit Natriumamalgam bei gewöhnlicher Temperatur in Anthranilsäure umwandelt. Das Kochen der o-Nitrotoluolsulfosäure mit Natronlauge bewirkt hier gleichzeitig Reduktion der Nitrogruppe und Oxydation der Methylgruppe, so dass man zur Sulfoanthranilsäure gelangt. Die o-Nitrotoluol-p-sulfosäure gewinnt man aus der p-Toluolsulfosäure, welche ein Nebenprodukt der Saccharinfabrikation ist. Eine Verbesserung des D. R. P. 129 165, wonach man die Sulfoanthranilsäure mittels Natriumamalgams in die Anthranilsäure Überführt, bringt das D. R. P. 146 716; hiernach bewirkt man die Abspaltung der Sulfogruppe durch Elektrolyse in neutraler oder schwach saurer Lösung unter Verwendung von Quecksilberkathoden oder amalgamierten Kathoden. Die Anthranilsäure schmilzt bei 145°; man benutzt sie zur Darstellung von Farbstoffen und Arzneimitteln. Der A n t h r a n i l s ä u r e m e t h y l -

Anthrarobin — Anthrazen.

(jg

e s t e r findet sich in vielen ätherischen Olen und wird neuerdings zur Darstellung synthetischer Blumengerfiche verwendet Anthraailsäure, techn ehem. rein Anthranilsäuremethylester

HMk.6,00;

1 kg Mk. 18,00 1 „ „ 54,00 1 „ „ 750,00

/C(OH) C*H«C,H ä (OH) s . Durch ReCH duktion von Alizarin mittels Zinkstaubs und NHj erhalten. Gelbliches bis hellbräunliches, geruchloses Pulver, kaum in kaltem, etwas leichter in heissem H>0, ziemlich leicht in heissem Alkohol löslich. Man benutzt es ausserlich bei Hautkrankheiten. Anthrarobin

Anthrarobin

(Dioxyanthranol).

H Mk. 3,80; 1 kg Mk. 35,00

Anthrasol. Gereinigter Steinkohlenteer, der wegen seiner Reizlosigkeit für medizinische Zwecke Verwendung finden soll. Das Reinigungsverfahren ist noch nicht naher bekannt; es ist zum Patent angemeldet. Neue Meldungen besagen, dass Anthrasol ausser gereinigtem Steinkohlenteer auch Wacholderholzteer enthalt. Leichtflüssiges, hellgelbes, teerartig riechendes ö l vom Aussehen des Olivenöls, mischbar mit absol. Alkohol, Azeton, fetten ölen, Paraffin u. s. w. Man benutzt es äusserlich bei reizenden Hautleiden. Nach Versuchen von B o k o r n y (Chem. Ztg. 1904, 990) ist die desinfizierende Wirkung nicht erheblich, da nicht einmal 0,1 %ige Lösungen hergestellt werden können. Die klinischen Erfahrungen lauten dagegen recht günstig. Anthrasol „Knoll"

Anthrazen.

H Mk. 4,50; 1 kg Mk. 40,00

Ci«Hi». Kohlenwasserstoff von der Konstitution: der im Steinkohlenteer vorkommt und aus den am schwersten flüchtigen Anteilen desselben gewonnen wird. Es dient dazu die als A n t h r a z e n öl bezeichnete Fraktion der Steinkohlenteerdestillation mit , ,. . , einem Siedepunkt über 270°. . C; jjC JQU Das Anthrazenöl stellt eine butterweiche, gelbgrüne Masse mit zahlreichen beigemengten KristallCH CH CH schuppen dar. Sp. G. 1,085-1,095. Es enthält etwa 3 °/„ Anthrazen. Früher nahm man einen Gehalt bis zu 20 % an, doch hat sich herausgestellt, dass daran noch P h e n a n t h r e n , F l u o r a n t h r e n , K a r b a z o l , P y r e n und andere Kohlenwasserstoffe beteiligt sind. Die Hauptmenge des als „Anthrazenöl" bezeichneten Kohlenwasserstoffgemisches ist überhaupt noch nicht erforscht. Zur Anthrazengewinnung bleibt das öl mehrere Tage an kühlen Orten (ev. unter künstlicher Kühlung) ruhig stehen, worauf man die flüssigen Anteile durch Zentrifugieren oder durch Filterpressen entfernt. Das so entstandene Rohprodukt wird in hydraulischen Pressen stärker ausgepresst, und zwar zum Schluss unter Erwärmung. Das auf diese Weise erhaltene Rohanthrazen mit einem Gehalt von 25—40 % wird nun zur Entfernung von Verunreinigungen mit Lösungsmitteln, wie namentlich mit S o 1 v e n t - N a p h t a (s. d.), behandelt; die vollständige Reinigung des Anthrazens geschieht durch Sublimation mit überhitztem Wasserdampf. Das frühere D. R. P. 111 359. wonach man das Rohanthrazen schmolz, dann partiell kristallisieren liess und hierauf die Kristalle mit schmelzendem Atzkali und zuletzt mit Benzol behandelte, ist wieder gelöscht worden, scheint sich also nicht bewährt zu haben. Eine neue Abänderung dieses Verfahrens scheint das Franz. Pat. 335 013 zu sein, wonach man das Rohanthrazen zunächst vollständig schmilzt (100°) und dann auf 50° abkühlt; die Kristallmasse wird dann nach dem Ablaufen der flüssigen Bestandteile zentrifugiert, wodurch man direkt ein Anthrazen von 40—50 % Gehalt gewinnt. Auch das

70

Anthrazen.

Franz. P a t 349337, wonach man das Rohanthrazen zur Reinigung mit konz. HISOI, in Gegenwart eines darin unlöslichen Lösungsmittels, wie Naphta, CSi, CC1«, behandeln soll, scheint sich nicht zu bewahren. Zur Reinigung des Anthrazens sind auch sonst noch sehr zahlreiche Methoden empfohlen worden, ohne dass man erfahrt, welche sich bewahrt haben. So erhalt man das Anthrazen durch Umkristallisieren aus P y r i d i n im Zustande besonderer Reinheit Das D. R. P. 68 474 benutzte zum Zwecke der Reinigung flüssiges Schwefeldioxyd, wahrend man nach dem D.R.P. 113291 das Rohanthrazen in einem geschlossenen Apparat unter Druck mit flüssigem Ammoniak auslaugt, welches im wesentlichen nur die Verunreinigungen löst. Nach dem D. R. P. 141 186 trennt man das Rohanthrazen nicht vom AnthrazenOl, weil letzteres ein gutes Losungsmittel für die Verunreinigungen ist; man behandelt den Brei von abgetropftem Öligem Anthrazen mit den gebrauchlichen Losungsmitteln (Petroiather, Azeton, Benzol, Pyridin u. s. w.), so dass eine Mischung dieser mit % T. AnthrazenOl, d. h. ein Ol vom S. P. 200 bis über 360*. zur Reinigung des Anthrazens dient. Das Engl. Pat. 17o41 von 1903 bezweckt die Reinigung des Anthrazens nach der in der Paraffinindustrie allgemein angewandten „Schwitzmethode", und zwar wird das Rohanthrazen in Blocken oder Klumpen auf durchlochten Unterlagen mittels überhitzten Dampfes bis nahe an den Sch. P. erwärmt, wobei die leichter schmelzbaren Verunreinigungen abfliessen. Nach dem D. R. P. 164 508 wird eine Lösung des Rohanthrazens in einem mit konz. HaSO* nicht mischbaren Lösungsmittel zur Reinigung mit konz. HaSO« behandelt, hierauf die HsSO» von der Lösung getrennt und das Anthrazen aus dieser abgeschieden. Zum Entwässern von Rohanthrazen erhitzt man nach D. R. P. 220 214 die Masse unter Druck auf etwa 140—1180°, wobei sich das HaO oberhalb der Schmelze als Flüssigkeit abscheidet; die geschmolzene Masse wird durch einen unteren Ablauf des Autoklaven vom HaO getrennt. Einzelheiten der Anthrazenfabrikation beschrieb A. R i s p 1 e r in Chem. Ztg. 1910, 1074 und 1089. Gereinigtes Anthrazen kommt als lockere, schneeähnliche, hellgelbe Masse von 60—90 % Reingehalt in den Handel und wird meist in diesem Zustande auf A n t h r a c h i n o n (s. d.) und A I i z a r i n (s. d.) sowie deren Derivate verarbeitet. Vollständig reines Anthrazen bildet kleine, weisse, violett fluoreszierende, glänzende Blättchen. Sch. P. 216,55°; bei etwas höherer Temperatur sublimiert es leicht; S. P. Uber 351°. Unlöslich im Wasser; 1 T. Anthrazen löst sich in 170 T. Alkohol, 60 T. Schwefelkohlenstoff, 110 T. Benzol, leichter in den höheren Homologen des Benzols. P r U f u n f f ! Die Bestimmung des Anthrazens in der Handelsware geschieht nach dem L o c k sehen Verfahren (Höchster Anthrazenprobe) in der Form von Anthrachinon. In einem £00 ccm-OIaBkoIben wügt man 1,0 g Rohanthrazen ein und Ubergiesst mit 45 ccm Eisessig. Auf den Kolben setzt man ein 75 cm langes Kllhlrohr auf, an dessen oberem Ende mit Hilfe zweier Kautschukringe ein Keagierglasehen von etwa SO ccm Inhalt befestigt wirdi In dieses bringt man eine LGsung von IS g krist. Chromsäure in 10 ccm Eisessig und 10 ccm HaO und erhitzt den Inhalt des Kolbens auf einem Sandbade zu geliudem Sieden. Mittels eines kleinen Topftrichtere, dessen stündlichen Flüssigkeitsdurchgang man genau reguliert, Usst man diese so zu dem kochenden Kolbeninhalt fliessen, dass die Dauer des Zusatzes 2 Stdn. beträgt. Ist alle Cbromsilurcläsung eingelaufen, so llsst man den Kolbeninhalt noch 2 Stdn. kochen (wobei aus dem Ktihlrohr keine Dämpfe entweichen dürfen), liisst dann erkalten, hierauf 12 Stdn. stehen und setzt nun dein Kolbeninhalt 4U0 ccm I z u . Daa hierdurch vollständig abgeschiedene, bei der Oxv>1>ttion des Anthrazens entstandene Anthrachinon wird abflltriert und zunllchst mil kaltem, dann mit kochendem alkalischem und schliesslich mit kochendem reinem II .0 uusuwewusehen Den Tiichterinhalt spült man vollständig in eine kleine Porzellanschale," dampft ab und trocknet bei 100" zum konstanten Gewicht, worauf das R o h a n t h r a c h i n o n gewojrcii wird. Dieses iiberiricssi man mit 10 g rauch. H._.S04 von 08 Re und erhitzt 10 Minuicn im Luftbad auf 112" Hierauf bleibt die Sehale zur" Wasseranzichung 12 Stdn. an einem leuchten Orte stehen; dann spiilt man ihren Inhalt mit 200 ccm llaO in eine Porzellanschale, liisst erkalten, filtriert und wäscht den Filterinhalt wieder erst mit kaltem, dann mit kochendcm alkalischem und schliesslich mit kochendem reinem ILO aus. Den Filterinhult spiilt man in ein kleines Porzellanschälelien. dampft ab und trocknet bei 100° bis zum konstanten tiewicht. Hierauf erhitzt man das Scliälchon auf dem Suadbade, bis sich alles Anthrachinon verflüchtigt hat, liisst im Exsikkator erkalten und wftfft wieder. Die Differenz zwischen den beiden letzten Wügungcn ergibt das Gewicht an reinem Antrachinon, und hieraus liisst sich der Gehalt an reinem Anthrazen leicht berechnen: 100 T. A n t h r a c h i n o n e n t s p r e c h e n 85,68 T. A n t h r a z e n .

Anthrazit — Antifriktionsmetalle.

71 °/0 kg Mk. 12,00

Anthrazenöl (Grttnöl, Fettöl) Anthiazen, roh ( 2 0 % )

*

gerein



dopp. gerein

1



,,

1





1 » »

2,00

6,50 8,00

Zentrifugen für Anthrazen:

Gebr. Heine, Viersen

(Rheinland).

A n t h r a z i t siehe „ B r e n n s t o f f e". A n t i b e n z l n p y i l n . Unter dieser Bezeichnung kommt die Ö l s ä u r e M a g n e s i a als Mittel gegen die Selbstentzündung des Benzins in den Handel. A n t i c h l o r . Allgemein ist hierunter jeder Stoff zu verstehen, der geeignet ist, das nach der Chlorbleiche in der Gespinstfaser oder in der Papiermasse zurückgehaltene Chlor unschädlich zu machen. Gewöhnlich wird als Antichlor das u n t e r s c h w e f l i g s a u r e Natron (Natriumthiosulfat) Na,SjO, + 5 HjO bezeichnet Man stellt das Thiosulfat technisch nach verschiedenen Mehoden dar. Beispielsweise gewinnt man durch Glühen von NaiSO* mit C Schwefelnatrium, in dessen wasserige Losung SO* eingeleitet wird. Im grössten Massstabe gewinnt man es aber aus den Sodarückständen, diä bei freiwilliger Oxydation eine Masse mit hohem CaSjOa-Gehalt geben. Kocht man diese Masse mit NaiSO«, so geht das Calciumthiosulfat in NaiSsOs über. Der beim letztgenannten Verfahren entstehende Niederschlag von CaSOt schliesst grosse Mengen von Na*S>0> und CaSjOa ein. Er führt die Bezeichnung g e f ä l l t e s A n t i c h l o r " und wird in der Papierfabrikation mit Vorliebe benutzt, da er, abgesehen von seiner Funktion als Antichlor, auch zum Füllen des Papierstoffs dient. Ausser dem Thiosulfat wird auch N a t r i u m b i s u l f i t NaHSOj, weiter W a s s e r s t o f f s u p e r o x y d sowie A m m o n i a k als Antichlor benutzt. Natriumthiosulfat, techn. krist. (Antichlor) „ „ entwässert

°/ 0 kg Mk. 12,00—14,00 °/o „ „ 44,00

Andere Qualitäten siehe unter „ N a t r i u m v e r b i n d u n g e n " . Antichlor:

Harkortsche Bergwerke u. ehem. Fabriken A.-G. I Dr. Krttger & Sommerfeld, Kassel, zu Schwelm u. Harkorten, Gotha. |

Anlagen und Verfahren zur Herstellung von Antichlor:

F. H. Meyer,

Hannover-Hainholz

A n t l f e b r l n siehe „A z e t a n i 1 i d". Antiformln, eine Hypochloritlösung mit Zusatz von Natronlauge, ist als bakterienauflösendes Desinfektionsmittel von praktischer Bedeutung, besonders zum Reinigen von Gefässen für die Gärtechnik. Fast sämtliche bekannten Bakterien und Protozoen werden in wässerigen Aufschwemmungen durch Antiformin restlos gelöst. Wegen der Widerstandsfähigkeit der Tuberkelbazillen gegenüber Antiformin eignet es sich zur Anreicherung dieser Erreger zum Zwecke des mikroskopischen Nachweises. Antiformin „ Ballon von 10 kg

1 kg Mk. 4,00 12,00

Antiformin:

Oskar Kühn, Berlin C. 25, Dircksenstr. 20.

A n t i f r i k t i o n s m e t a i l e . Man versteht darunter Metalllegierungen, die als Material für Lagerschalen u. s. w. gewählt werden, weil sie eine möglichst geringe Reibung verursachen. Die am meisten gebrauchten Antifriktionslegierungen sind die sogenannten W e i s s m e t a l l e ; vgl. darüber den Artikel „ A n t i m o n l e g i e r u n * g e n". Von andern Antifriktionsmetallen nennen wir das von R i e d e r auf elektrolytischem Wege hergestellte: Eine leitend gemachte Oipsform wird in einem Kupferbade als Kathode mit Graphitkörnern bedeckt; hat sich Cu

Antileprol —

72

Antimon.

niedergeschlagen, so bringt man eine zweite Orapbitsctaicbt auf, überzieht sie wieder mit Cn u. s. w. Als Anode dient eine Kupferplatte. Der Graphit vermindert die Reibung; auch eignet sich das Metall als Stopfbüchsenpackung und für DynamobOrsten (Chem. Ztg. 1904 Repert. 16). Das D. R. P. 148 929 schützt die Herstellung von Antifriktionsmetallen aus Cu, Sn, Pb, Sb und Fe. Die besten Resultate soll man erhalten, wenn man Gusseisen und Schmiedeeisen zu gleichen Teilen miteinander mischt und die andern Metalle in etwa folgenden Mengen zur Anwendung bringt: a) F ü r L a g e r m e t a 11: 3 T. Cu, 0,5 T. Gusseisen, 0,5 T. Schmiedeeisen, 6 T. Sn, 75 T. Pb, 15 T. Sb. b) Z u m B e k l e i d e n d e r A r b e i t s f l ä c h e n v o n V e n t i l e n : 8 T. Kupfer, 0,5 T. Gusseisen, 0,5 T. Schmiedeeisen, 19 T. Sn, 60 T. Pb und 12 T. Sb. Die Metalle werden in der angegebenen Reihenfolge gemischt, und zwar schmilzt man zuerst Cu und Gusseisen, gibt das Schmiedeeisen in kleinen Stücken dazu, damit es sich schnell löst, und fügt nacheinander die übrigen — in besonderen Tiegeln geschmolzenen — Metalle zu. B a b b i t m e t a l l - K o m p o s i t i o n e n sind Antifriktionsmetalle mit Bleibasis, und zwar enthält Komposition A: 72 Pb, 21 Sn und 7 Sb; Kompositton B: 70 Pb, 15 Sn und 15 Sb; Komposition C: 77 Pb und 23 Sb. Antifriktionsmetalle: Lodwig

Becker,

Maschinenfabrik,

Odenbach a. M., Ludwigstr. 42.

Antileprol. Präparat, das aus dem Chaulmoograöl dargestellt wird und in Dosen von 2—5 g bei Lepra mit sichtbarem Nutzen angewandt worden ist. Antlmerlstem siehe „K a n k r o i d i n". Antimon. Sb. (Stibium.) A. G. 119,9. Zur Gewinnung wird das Antimonerz (Schwefelantimon, Grauspiessglanz) in Flammöfen geröstet und das gewonnene Antimonoxyd durch Kohle reduziert. Die Prozesse entsprechen folgenden Gleichungen: 2 Sb,Ss + 2 SbsOa +

9 O j = 2 SbsOa + 6 S O > 3 C, = 2 Sb, + 6 CO.

Nach einem andern Verfahren wird das Erz ohne vorhergehende Röstung direkt entschwefelt, und zwar durch Erhitzen mit metallischem Eisen. Letzterem fügt man dabei Na,SO« und C bei, wodurch später eine leichtere Trennung des Antimonregulus vom Schwefeleisen erfolgt. Reaktion: 2 SbjS, + 3 Fe* = 2 Sbs + 6 FeS. Eine Abänderung dieser bekannten Niederschlagsarbeit gibt das D. R. P. 148894. Hiernach wird nicht das Sb3S» mit dem Fe verschmolzen, sondern beide Stoffe werden in einem schmelzflttssigen Bade von Eisensulfid aufeinander zur Einwirkung gebracht. Dieses Sulfidbad dient als Wärmespeicher und bedeckt das eingetauchte Antimonerz, wodurch Oxydation und Verflüchtigung verringert werden, während gleichzeitig die Hitze des Bades den Umwandlungsprozess hervorruft. Nach dem Amer. P. 796 849 werden die Antimonerze mit 4 %iger Natronlauge bei 50° C. behandelt, wobei alles Sb in Lösung geht. Letzteres wird dann mit CO, unter gleichzeitiger Bildung von Na2COa-Lösung wieder ausgefällt; aus dem NaaCO» regeneriert man mit Kalk die Natronlauge, welche dann aufs neue zur Laugung dient. Das Rohantimon ist ziemlich unrein; es wird durch Schmelzen mit wenig Schwefelantimon und Soda gereinigt (raffiniert); hierauf erfolgt eine zweite Raffination ohne Zusatz. Neuerdings sind die Versuche, Antimon aus den Schwefelverbindungen durch Elektrolyse zu gewinnen, von Bedeutung geworden. Namentlich scheint ein Verfahren der Firma S i e m e n s & H a l s k e Beachtung zu verdienen. A. G, B e 11 s geht von der Beobachtung aus, dass sauere Eisenchloridlösung Antimonglanz leicht auflöst unter Bildung einer Lösung von Eisenchlorür und Atttimoncttlorür und eines Schwefelsrückstandes. Auf diese'Weise behandelt

Antimonfarben.

73

er Rohantimon: und elektrolysiert die gewonnene Losung mit Kohlenanoden und Kupfer- oder Bleikathoden, wobei Sb sich metallisch abscheidet, wahrend FeClj zurückgebildet wird, zu Boden sinkt und unten abgezogen wird, wahrend man von oben frische Lauge zufahrt; Diaphragmen sind nicht nötig. Nach dem Engl. Pat. 15 294 von 1904 wird das Verfahren erheblich verbessert, wenn man Antimontrifiuoridlösungen elektrolysiert, die man durch Lösen gerosteter Erze in HF erhält; man verwendet Bleikathoden und Bleianoden. Bei sämtlichen nassen Verfahren, die jetzt üblich sind und die Trockenprozesse immer mehr verdrängen, elektrolysiert man jedenfalls eine alkalische Lösung der Antimonerze in Sulfiden und Polysulfiden von Alkalien und alkalischen Erden. Ausser den angeführten Verfahren von Siemens & Halske und von Betts ist noch das von B o r c h e r s bekannter geworden, der die Erze in Schwefelnatriumlösung auflöst und dann elektrolysiert. Reines Antimon ist weiss, silberglänzend; es kristallisiert in stumpfen Rhomboedern. Sehr spröde und leicht pulverisierbar. Sp. O. 6,7—6,8; Sch. P. 430°. Vom Sauerstoff der Luft wird es bei gewöhnlicher Temperatur kaum angegriffen. Vereinigt sich direkt mit Cl, löst sich in Königswasser, wird von HNO« oxydiert. Das Antimon findet ausgedehnte Verwendung in Form seiner Legierungen (vgl. „ A n t i m o n l e g i e r u o g e n " ) , und zwar wegen seiner Eigenschaft, weicheren Metallen (wie Blei und Zinn) eine grössere Harte zu verleihen. Unter dem Namen Antimonium crudum ist nicht etwa das rohe Antimonmetall im Handel, vielmehr geht unter dieser Bezeichnung das Antimonsulfid (Dreifach-Schwefelantimon, Antimontrisulfid, Antimonsulfflr) SbjS». Dasselbe findet sich in der Natur als Grauspiessglanz (Antimonglanz) und wird von der Bergart durch einfaches Absaigern bei Rotglut getrennt, da es bei sehr niedriger Temperatur schmilzt. Diese Saigerarbeit geschieht entweder diskontinuierlich in T i e g e l n oder kontinuierlich in R ö h r e n . Das Antimonium crudum dient in der Feuerwerkerei zur Anfertigung von Weissfeuer, als Anstrichfarbe fflr Schiffe, zu Tonglasuren sowie zur Gewinnung pharmazeutischer Präparate. Man gewinnt das Antimonium crudum auch auf nassem Wege durch Erwärmen mit HCl und Einleiten von HsS in die erhaltene Antimonchlorfirlösung. Das auf n a § § e m Wege dargestellte Schwefelantimon dient zum Vulkanisieren des Kautschiiks. Das Engl. Pat. 13 579 von 1904 schützt ein Verfahren, Sb auf Metallen oder metallischen Gegenständen niederzuschlagen. AntimonmeUll (Regulus) °/o kg Mk. 80,00; ab Hamburg in Posten % kg Mk. 52,00 Pulver °/o „ „ 90,00 „ „ feinstes Pulver °/o „ „ 105,00 Antimonium crudum ^ Schwefelantimon), in Stücken °/o „ „ 45,00 Pulver °/o , „ 52,00 „ „ „ feinst präpariert . . • °/o » » 62,00

Antimon: A. Auerbuch, Hamburg, Herrengraben 11/14.

Antimonpräparate: Königswarter & Ebell, Linden vor Hannover.

Antlmonfarben. 1. A1 g a r o t h (Antimonoxychlorid). SbjO». SbCl«. Zur Darstellung wird Grauspiessglanz in roher HCl gelöst und die klare Lösung in kaltes Wasser eingetragen, wobei sich das Algarothpulver als schwerer weisser Niederschlag ausscheidet, der schnell ausgewaschen und getrocknet werden muss. Gute weisse Farbe, deren weitgehender Verwendung jedoch der hohe Preis im Wege steht. Algarothpulver, techn „ ehem. rein

1 kg Mk. 3,65; °/0 kg Mk. 320,00 1 „ „ 8,75

2. A n t i m o n z i n n o b e r (Antimonoxysulfuret) Sb«S«0». Durch Behandlung von SbCI» mit Na>S>03 in wässeriger Lösung (unter Einhaltung be-

74

Antimonlegierungen.

stiramter Konzentrationen und Verhältnisse) erhalten. In der Technik gewinnt man ihn durch Rösten von Schwefelantimon in einem Strome von Luft mit Wasserdampf: Das Sb*Sa wird teilweise in Sb*0« verwandelt und dieses in HCl gelost Ein ziemlich beständiger roter Farbstoff von grosser Schönheit, der dem echten Zinnober nur wenig nachsteht und namentlich in der Kunstmalerei viel benutzt wird. Nach dem D. R. P. 160 110 erhalt man ein als Farbe verwendbares braunes Antimonoxysulfid, indem man die betreffenden Erze im Geblaseofen mit einem Oberschuss von Kohle erhitzt. Antimonzimiober (je nach Qualität) % kg Mk. 120,00—250,00 3. B l e i w e i s s e r s a t z (Antimonoxyd). S b i O * Natürlich als Weissspiessglanzerz und als Antimonblüte vorkommend, künstlich durch ROsten von Schwefelantimon erhalten. Oute, stark deckende weisse Farbe. Bleiweissersatz, je nach Qualität . % kg Mk. 80,00-130,00 4. N e a p e l g e l b siehe unter „ B l e i f a r b e n " . A n t i m o n l e f f i e n x n g e n . Die Eigenschaft des Antimons, die Harte anderer Metalle bedeutend zu erhöhen, wobei dieselben im allgemeinen auch glänzender und sprOder werden, verleiht den Antimonlegierungen eine grosse Wichtigkeit Vor allem sind zu nennen: 1. H a r t b l e i (Antimonblei). Legierungen von Blei mit Antimon, wobei der Antimongehalt zwischen 10 und Aber 30 % schwankt. Im Handel sind Hartbleisorten mit 8—10 % und mit 16—18 % Antimongehalt, während man nur selten darüber hinausgeht. Die wichtigste Verwendung des Antimonialbleis ist die als L e t t e r n m e t a l l (Schriftzeug). Der Antimongehalt darf in diesem Fall nicht Aber 25 % hinausgehen, weil die Legierung sonst zu spröde wird, doch fügt man der Legierung 10—20 % Zinn sowie etwas Kupfer (oder Nickel) und Wismut hinzu, was ihre Eigenschaften für den in Frage kommenden Zweck verbessert. Das D. R. P. 160 994 schAtzt eine Bleiantimonlegierung mit einem Gehalt an Natrium, welche bei beträchtlicher Harte und grosser Widerstandsfähigkeit nicht sprOde ist und sich daher gut bearbeiten lässt. Vorteilhaft hat sich eine Legierung erwiesen, die auf 100 T . Pb 1,5 S b und 0,1 Na enthält. 2. B r i t a n n i a m e t a l l . Legierung aus Zinn und Antimon, die zur Anfertigung von Hausgeräten (LOffeln, Messerheften, Kannen usw.) dient. Für diesen Zweck besteht die Legierung gewöhnlich aus 90 % Zinn und 10 % Antimon oder besser aus 90 % Zinn, 8 % Antimon und 2 % Kupfer. Soll das Britanniametall nur gegossen (nicht dagegen gewalzt, gepresst u. s. w.) werden, so enthält es mehr Sb und zur Erleichterung des Glessens etwas Pb, z. B. 80 T. Sn, 16 T. Sb und 4 T . Pb. 3. W e i s s m e t a l l (Antifriktionsmetall). Dem Britanniametall verwandte Antimonzinnlegierungen, die als Material für Lagerschalen und Stopfbüchsen dienen und die Reibung vermindern. Zusammensetzung und Bestandteile der hierhergehörigen Legierungen wechseln ausserordentlich; meistens sind 70—90 % Sn, 8—15 % Sb und 2—10 % Cu, zuweilen auch mehr oder weniger Pb vorhanden. Ein Weissmetall für Lagerschalen besteht beispielsweise aus 85 % Sn, 10 % Sb und 5 % Cu, ein anderes aus 52 % Zn, 46 % Sn, 0,4 % Sb und 1,6 % Cu. Ein Weissmetall für Stopfbüchsen enthielt 45 % Sn, 10 % Sb, 45 % Pb. Das sp. G. der Weissmetalle schwankt gewöhnlich zwischen 8 und 11. Früher nahm man an, dass die Qualität um so schlechter sei, je höher das sp. G. ist, das nach dieser Richtung vom Pb-Gehalt beeinflusst wird, doch werden neuerdings die sehr bleireichen Weissmetalle bevorzugt. Beispielsweise besitzen die ziemlich ahnlich zusammengesetzten, etwa 78 % Pb enthaltenden Lagermetalle Olyco-Metall, Atlas-Metall, MagnoliaM e t a l l . M y r t l e - A n t i f r i k t i o n s m e t a l l und K a l i k o - W e i s s m e t a l l vorzügliche Eigenschaften.

Antimonverbindungen.

75

Die Preise der Antimonlegierungen sind sehr schwankend. Antimonlegierungen:

Ludwig

Becker,

Maschinenfabrik,

Offenbach a. M., Ludwigstr. 42.

Antlmonverblndnngen. 1. A n t i m o n c h l o r i d (Antimontrichlorid, Antimonchlorür, Stibiumbutter; Stibium chloratum). SbCU. Durch Destillieren einer Lösung von SbaS» in konz. HCl. Farblose Kristallblätter von butterahnlicher Konsistenz ( A n t i m o n b u t t e r ) . Durch Umkristallisieren aus CS» in festen glänzenden Kristallen erhalten. Sch. P. 73°; S. P. 223,5; sp. G. (bei 25*) 3,064. Zerfliesslich. Über Antimonoxychlorid (Algarothpulver) siehe unter „ A n t i m o n färben. Antimontrichlorid, tecbn. ( 3 5 ° Be) „ flüssig, gelblich ( 3 8 ° Be) n weiss ( 3 8 ° Be) „ cbem. rein, krist C. Erdmann, Leipzig-Lindenau.

°/o kg Mk. „ „ °/o „ . 1 „ „

4/ 0

44,00 67,00 98,00 4,50

2. A n t i m o n p e n t a c h l o r i d (Stibium pentachloratum). SbCU. Durch Sättigen des geschmolzenen SbCU mit Cl. Stark rauchende, gelbliche Flüssigkeit. Sch. P. — 6*; sehr leicht zersetzlich.

Antimonpentachlorid, techn. flüssig „ ehem. rein, flüssig . C. Erdmann, Leipzig-Lindenau.

.

.

1 kg Mk. 2 , 0 0 ; °/o kg Mk. 1 8 0 , 0 0 1 „ , 5 , 0 0 ; °/0 „ „ 425,00

3. A n t i m o n f l u o r i d (Antimonfluorflr, Antimontrifluorid; Stibium fluoratum). SbF». Durch Lösen von SbtO* in HF und Abdampfen erhalten. Sch. P. 292*. Wurde einige Zeit als Farbbeize beputzt, ist jedoch darin durch das N a t r i u m a n t i m o n f l u o r i d ( s . No. 11) und das A n t i m o n s a l z (s. No. 6) ziemlich verdrängt worden. Fluorantimon, flüssig (30°/o) „ entwässert

°/o kg Mk. 112,00 1 „ , 6,25

4. A n t i m o n o x a l a t (Stibium oxalicum). Bei Versetzen einer mit HCl angesäuerten Lösung von SbCU mit Oxalsäure scheidet sich das Oxalat der Formel S b O H . CsO« ab. Dasselbe bildet verschiedene Doppelsalze, wovon das K a l i u m a n t i m o n y l o x a l a t (Stibio Kalium oxalicum) gewöhnlich unter der Bezeichnung Antimonoxalat geht. Antimonoxalat Königswurtcr & Ebell, Linden vor Hannover.

°/o kg Mk. 4 3 5 , 0 0

5. A n t i m o n o x y d (Stibium oxydatum). SbiOa (oder Sb«0«), Kommt in der Natur als Weissspiessglanzerz und als Antimonblute vor. Nach dem Amer. Pat. 704 367 erhält man Antimonoxyd, indem man zerkleinertes Antimonerz abwechselnd oxydierend und reduzierend röstet und die Antimondämpfe mit Wasserdampf behandelt. Das Verfahren soll eine bequeme Darstellung aller Antimonverbindungen durch Vermittelung des Oxyds gestatten. Das D. R. P. 161 776 schützt ein Verfahren zur Darstellung von SbjOi aus Schwefelantimon, dadurch dass man letzteres mit HsSO« in Gegenwart von Alkalisulfat bei 130° behandelt und das hierbei gebildete Antimon-AlkaliDoppelsulfat mit H*0 auskocht. Das Antimonoxyd bildet weisse Kristallnadeln, die in der Hitze gelb werden. Oberhalb des Schmelzpunkts verflüchtigen sie sich. Vermischt man in wässeriger Lösung SbCU mit Na,COi, so scheidet sich das weise amorphe Antimonylhydroxyd SbO . OH aus, von dem sich eine Reihe von Salzen (Antimonylverbindungen) ableitet. Antimonoxyd (antimonige Säure): braunrot (Spiessglanzsafran) techn. in Pulver techn. weiss (ca. 98°/o) weiss, gefällt, Teigform rein, Pulver ehem. rein . . .

1 kg Mk. 6,00,

°/o °/® °/0 % 1

kg Mk. 2 0 5 , 0 0 » « 80,00 „ „ 130,00 , „ 500,00 14,00 B »

76

Afatimonverbindungen.

Antimonoxyd: A. Auerbach, Hamburg, Herrengraben 11/14.

| KSnigswarter k Eben« Linden Tor Hannover.

6. A n t i m o n s a l z . Unter diesem Namen geben verschiedene Gemische, die teils Doppelsalze von SbF» mit Alkalisulfat, teils solche mit Alkalifluorid sind und nach verschiedenen Verfahren gewonnen werden; gemeinsam ist ihnen also der Gehalt an Antimonfluorid. Sie werden neuerdings in ausgedehntem Masse als Beizmittel in der Färberei und im Zeugdruck verwendet und verdrangen dabei mehr und mehr den Brechweinstein (siehe unten No. 10), wozu ihre leichte Löslichkeit in Wasser und ihre Billigkeit vor allem beiträgt. Bei der Verwendung von Antimonsalz darf man nicht in irdenen oder gläsernen Gefässen arbeiten, da solche angegriffen werden. Antimonsalz (45/47 °/o SbjO» gegen 43°/o bei Brecbweinstein) Antimon-Doppelsalz (65°/o S b t O , ) (73/75°/o Sb»0*)

.

°/0 kg Mk. 84,00 °/o » » 106,00 °/o „ , H5.00

Antimonsalz: Holler & Co., Ramburg I, Alsterdamm 12/13. I R. Bienecker & Dr. W. Schmeisser, Fluor bei | Siptenielde 14 (Ostharz).

7. A n t i m o n s ä u r e . Das Antimonsäureanhydrid SbiO» erhält man durch Behandlung von Sb mit rauchender HNO». Die eigentliche Antimonsäure bildet verschiedenartige Salze; die meisten lassen sich am besten von einer O r t h o a n t i m o n s ä u r e HiSbO«, andere von der P y r o a n t i m o n s ä u r e H«Sb*07, wieder andere schliesslich von der M e t a n t i m o n s ä u r e HSbO* ableiten. Antimonsäure, weiss

8. A n t i m o n s u l f i d crudurn; Stibium svlfuratum

% kg Mk. 275,00

(Antimonsulfür, Antimontrisulfid, Antimonium nigrum). Sb>Sa. Vgl. unter „A n t i m o n".

KBnigawarter & Ebell, Linden vor H a n n w r .

9. A n t i m o n p e n t a s u l f i d (Goldschwefel; Stibium svlfuratum aurantiacum). Sb*S ( . Kocht man SbiS» mit S und NaOH in Wasser, so kristallisiert aus der filtrierten Lösung das Natriumthioantimoniat ( S c h l i p p e sches Salz) Na*SbS t + 9 H,0 heraus. Die Lösung dieses Salzes fällt man mit HCl, wobei sich Antimonpentasulfid ausscheidet: 2 Na.SbS. + 6 HCl = SbsS. + 3 HtS + 6 NaCI. Das Pentasulfid bildet ein orangerotes Pulver, das sich leicht in Alkalien und Alkalisulfiden löst und beim Erhitzen in Sb>Sa und S zerfällt. Früher wurde der Goldschwefel viel in der Medizin verwendet, jetzt dient er nur noch zum Vulkanisieren und Rotfärben von Kautschuk. Goldschwefel für Zündhölzchenfabrikation Ia °/o „ „ Veterinärzweckc Ia °/o „ „ Gummifabrikation: No. 1 (ca. 6°/« freien S enthaltend) . . °/o „ 2 („ 1 6 % „ S „ ) . . » / . „ 3 ( „ 20°/o „ S „ ) . . »/„ „ 00 leicht, sehr feurig °/0 „ 000 ohne freien Schwefel °/0 Goldschwefel, ehem. rein, D. A. V °/0

kg Mk. 188,00 » » 145,00 „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „

305,00 240,00 220,00 320,00 235,00 300,00

KOnigswarter & Ebell, Linden vor Hannover.

10. K a l i u m a n t i m o n y l t a r t r a t (Tartarus stibiatus, Brechw e i n s t e i n ) . K(SbO)C,H.O, + % HJO. Zur Darstellung fällt man SbCl, mit HxO und kocht den Niederschlag von SbOCl mit Sodalösung. Von dem so erhaltenen SbiOs löst man 4 T. in 5 T. Weinstein und 50 T. H , 0 ; nach der Filtration wird die Lösung zur Kristallisation eingedampft. Der Brechweinstein bildet weisse, ekelhaft süsslicb - metallisch schmeckende, an der Luft verwitternde Kristalle, die in Alkohol unlöslich sind. 1 T. Brechweinstein löst sich bei 20* in 13 T., bei 50° in 6 T. H,0. Übrigens bezeibhnet man auch das sehr leicht in 2 T. kalten Wassers lösliche N a t r i u m a n t i m o n y l t a r t r a t als Brechweinstein. Man verwendet ihn in der Medizin sowie als Farbbeize.

Antinervin — Antipyrin.

77

Brectweinstein (Kali), techn. krist. °/o kg Mk. 170,00 Pulver °/o „ . 170,00 „ „ cliem. rein krist. D. A. V . % fi r 220,00 % „ , 22(»,00 » n Pulver, D . A . V % „ „ 300,00 „ (Natron) ( 4 5 °/t SbgOj) . . . . KSnigswarter k Ebell, Linden vor Hannover (Brechweinsteinersatz Vomitartarin).

11. N a t r i u m a n t i m o n f l u o r i d (Doppelantimonfluorid; Antimondoppelfluorid). S b F , . Na F. Bildet in kaltem Wasser leicht lösliche, schöne Kristalle; die Lösungen sind in beliebiger Verdünnung der Zersetzung nicht unterworfen. Unter dem Namen Antimondoppelfluorid gehen auch s a u r e A n t i m o n f l u o r i d e , z. B . SbF«. HF. Verwendung wie bei „ A n t i m o n s a I z". Antimondoppelfluorid (65°/» S b . O . ) ( 7 3 % Sb«0>)

% kg Mk. 130,00 °/o „ „ 160,00

A n t i n e r v i n . Gemisch von 50 T . Azetanilid, 25 T. Salizylsäure und 25 T . Ammoniumbromid. Wird gegen Neuralgie, Kopfschmerz, Migräne u. s. w. verordnet. Antinervin

H Mk. 3 , 5 0 ; 1 kg Mk. 32,00

Antlnonnln = o - D i n i t r o k r e s o l k a l i u m . C,H,(OK)(NO.)jCHj. Ein auch unter dem Namen S a f r a n s u r r o g a t bekannter Farbstoff, der jetzt aber nicht mehr als solcher dient. Zur Darstellung diazotiert.man nach N o e l t i n g & d e S a l i s Nitro-o-Toluidin, lässt das entstandene Diazotcluolnitrat tropfenweise in siedende HNO« fliessen und neutralisiert das ausgeschiedene Dinitrokresol mit KJCOJ. Da es in trocknem Zustande explosiv ist, kommt es als 5 0 9?ige seifige Paste in den Handel. Die 1 °/»oige wasserige Lösung dient mit ausgezeichnetem Erfolg zum Bespritzen der Bäume, die von der N o n n e n r a u p e (Liparis monacha) befallen sind. Antinonnift „Bayer"

1 kg Mk. 7,50

Antlnoaln = T e t r a j o d p h e n o l p h t a l e i n n a t r i u m . Es ist das Natriuntsalz des N o s o p h e n s (s. d.). Blaue, leicht lösliche Kristalle, die zur Wundbehandlung dienen und innerlich als Darmdesinfiziens verwendet werden. Antinosin

D Mk. 2 , 6 0 ; H Mk. 24,00

A n t l p u t r o l . Unter diesem Namen kommt ein gelbbraunes, dickflüssiges, nach 'Peer riechendes Desinfektionsmittel in den Handel, das 65—70 % durch Seifen löslich gemachte Phenole enthält. A n t i p y r i n (Parodyn). (2,3-Dimethyl-l-phenyl-5-pyrazolon.) CaHo-N

CH»—tf^bo. CH.-i=iH Wird nach verschiedenen Methoden dargestellt, wobei man vom P h e n y l h y d r a z i n (C«Hs. NH . NH : ) und A z e t e s s i g e s t e r (CH». CO . C H , . COO . CSH») ausgeht. Die Phasen der Darstellung lassen sich durch folgende Formeln andeuten: C0H5. NH. NH» -J- CHJ.CO.CHJ.COO.CJHS =

H»0 +C «H». NH. N: C iuii'>>h'' pli:i j. •.! i. - - n M't i! Vi.'. \ 1 V s

K > • i r: • :< 1 \ . ; r . • i :: . : 11 >' I n K v 1 r (. HS, ft. ••..).»•> \ .,1 •• • S .t: l .. -! K 11 . ..'r • L-< rt i . Mi - < > r . i 11 S.lr'- r. h i •, . \ ,1, .. • • i. ... t . • I. '. .. , i < I , • , r I • • . II. I' -. • - , • , • :I , M.- ' Spir t. 1 > 1_J 11 n i n - i r. • t illN' —•., t»* Iii i

„Asche"

ii.ii.:, Iii. :i:

nr-i - 1 r i :. N •¡IM n h an- , . im!., r um« o.«. h , .m !. ' ,..,.•> S.. h Rj*Bus»' j :

... Hu

\ u I r.l i*. < k: ..::. i' 11 in .. \.;. '.p-.unM l>i|"... I.' .•»• ' tu! 'Tr; f|.S a fui I r i.rt. i I .'ii > tiinuM ss. i h .rm»

A r z n e i k a p s e l n (Capsulae), kleine Behälter aus Gelatine zur Aufnahme übelschmeckender Arzneimittel. Neuerdings benutzt man auch mit Formaldehyd gehärtete Gelatinekapseln (G 1 u t o i d k a p s e 1 n), und zwar für Arzneimittel, die nicht im Magen, sondern erst im Darm wirken sollen. Arzneitabletten: C. F. Asche 4 Co., Hamburg 23, Hasselbrookstr. 98.

Asaprol = / ¡ - n a p h t o l s u l f o s a u r e s C a l c i u m . [CioH6(OH)S03]aCa. Zur Darstellung sulfuriert man ß-Naphtol durch Erwärmen mit konz. H2SOiT verdünnt mit H 2 0, neutralisiert mit einem Überschuss von CaC0 3 , filtriert und dampft das Filtrat zur Trockne. Weisses bis schwachrötliches, in H 2 0 lösliches Pulver; es wirkt antiseptisch und wird innerlich bei Gicht, Typhus, Rheumatismus empfohlen. Asaprol

H Mk. 5,00; 1 kg Mk. 4 8 , 0 0

A s b e s t . Ein natürlich vorkommendes Magnesiumsilikat mit mehr oder weniger Kalkgehalt. Mineralogisch unterscheidet man zwei hierhergehörige Mineralien, nämlich den eigentlichen A s b e s t ( T r e m o l i t , A m p h i b o l a s b e s t , H o r n b l e n d e a s b e s t ) und den A m i a n t ( B e r g f l a c h s , Federweiss, Strahlstein, Serpentinasbest, Chrysot i l a s b e s t). Sp. G. 2,5 bis 2,9; von Säuren und schwachen Alkalien nicht angegriffen. Wegen dieser Eigenschaft und wegen seiner Unverbrennlichkeit wird er zu mannigfachen Zwecken verwendet, namentlich eignen sich die langen, sehr biegsamen Fasern des Amiants zur Herstellung unverbrennlicher Gewebe, Pappe u. s. w. Nach dem D. R. P. 144 162 erreicht man es, Asbest als plastische Masse zu verwenden, indem man den Asbest fein mahlt und unter Zusatz von A12(SO«) 0 zu e i n e m B r e i v e r a r b e i t e t , d a s W a s s e r w i e d e r entfernt und eine p a p i e r a r t i g e M a s s e h e r gestellt, die mit Ol durchtränkt und erhitzt wird, bis V u l k a n i s a t i o n erfolgt. E i n neues E i n d e c k u n g s m a t e r i a l ist der E t e r n i t s c h i e f e r oder A s b e s t - Z e m e n t s c h i e f e r , d. h. e i n e Z e m e n t m a s s e , in w e l c h e A s b e s t f a s e r n e i n g e b e t t e t sind. Asbest, . „ „ B

gemahlen kurz, fein mittcUang langfaserig (gereinigt) extra lang (seidenweich) . .

G e r ä t s c h a f t e n

aus

°/ 0 °/o kg Mk. % 1 1

kg Mk. 2 5 , 0 0 26,00—34,00 kg Mk. 9 5 , 0 0 „ n 3,50 „ „ 13,00

Asbest.

Asbestgewebe i kg Mk. 5,50' Asbesthandschuhe (Fausthandschuhe) Paar „ 6,00' Asbestpapier ( 5 0 x 5 0 cm) 1 kg „ 7,00 Asbestpappe in Platten von 1, 1,5, 2, 2,5 und 3 cm Dicke . . . 1 „ „ 2,00 Asbestschalen (Sandbadschalen): Innerer Durchm. 80 100 120 150 180 mm. 1 Stück . . . 0,15 0,20 0,35 0,50 0,60 Mk. 10 Stück . . . 1,20 1,60 3,00 4,00 5,00 „ Asbestgarn, gedreht 1 kg Mk. 3 , 0 0 Asbeststricke und Seile 1 „ „ 11,00 Asbestgewebe, rein 1 . „ 5,50 K l e i d u n g s s t ü c k e

aus

Asbest.

Jacke Schürze Kapuze Maske Hose Gamaschen Stiefel mit Holzsohlen Fausthandschuhe bis zum Handgelenk „ „ „ Ellenbogen „ „ zur Schulter

.

Palladiumasbest I0 0 / O ig 50°/ o ig Platinasbest 20°/ 0 ig 25°/oig . . . . Kupferoxydasbest

D Mk. D „ D i , D „ 1 kg „

H Mk. 1,60;

Asbest: Eduard Elbogen, Wien III/2,

Dampfschiffstr.

Asbest und G e r ä t s c h a f t e n Bernfeld

& Rosenberg,

Wien

IX/3,

10.

daraus:

Währinger

Strasse 83.

Pressanlagen für Asbestzementplatten: Fried. K r u p p A k t i e n g e s e l l s c h a f t G r u s o n w e r k ,

Magdeburg-Buckau-

.

Mk. 1 7 , 5 0 7,50 5,75 3,50 „ 19,00 6,50 10,00 „ 3,00 „ 5,00 „ 6,50 12,00 62,00 18,00 22,00 14,00

90

Asche — Aseptol.

Asch«. A s c h e n g e h a l t v e r s c h i e d e n e r P f l a n z e n - und Teile Asche

In 1000 T . sind enthalten Bier (deutsches) Birkenholz Blut (Ochsen^ „ (Menschen) Buchenholz Eichenholz (lufttrocken) . Eigelb (Huhn) Eiweiss (Huhn) «Fichtenholz •Fleisch von Kalb . . • „ „ Ochsen . . • „ „ Schwein . Früchte: Apfel Birne Kirschen Pflaume Gerstenmehl •Gras, junges Haferkörner «Hafermehl •Hornmehl i Käse (reifer) Kaffeebohnen Kartoffel (Knollen) . . Kartoffel (Schalen) . . Kiefernholz (lufttrocken). •Knochenkohle •Knochenmehl Maiskörner

.

.

. . . . . .

.

.

. . . .

62,4 6,4 35,5 8,0 4,9 5,0 29,1 46,1 3,8 12,0 12,6 10,4 14,4 19,7 22,0 18,2 23,3 20,7 31,4 28,4 250,0 122,6 31,9 37,7 67,8 2,6 840,0 635,0 15,1

Tierstoffe. Teile Asche

In 1000 T . sind enthalten Mflassfnkohtr Melassenschlempe Milch (Kuhmilch) •Peruguano •Phosphat •Phosphorit (hannoT.) . . •Rapskörner Rapskuchen Reis (geschält) Roggenmehl Rohzuker Rübenmelasse Rübensaft Superphosphat Tabakblätter Teeblätter Traubenmost Traubenschalen und Trester Wein und Most Weintrester Weizenkleie Weizenmehl (feines) . . . Wiesenheu Wintergerste (Körner) . . Winterroggen (Körner) . . Winterweizen (Körner) . Wolle (ungewaschen) . . . „ (gewaschcn) . . . Zuckerrüben (Wurzel) . .

.

. . . . . . .

573,9 150,6 48,8 338,0 915,0 945,0 39,1 64,2 3,9 19,7 10,0 99,7 37,0 630—880 184,1 54,8 15,4 39,8 2,1 113,9 61,9 4,7 60,2 19,9 20,9 19,7 116,2 11,1 38,6

Die mit • bezeichneten Angaben sind auf R e i n a s c h e , die mit * bezeichneten dagegen nur a u f R o h a s c b e d e r l u f t t r o c k e n e n S u b s t a n z bezogen. Alle sonstigen Zahlen geben den m i t t l e r e n Gehalt der T r o c k e n s u b s t a n z wieder.

Die durch das Einäschern direkt erhaltene Asche bezeichnet man als R o h a s c h e . Sie enthält mehr C 0 5 als die Substanz vor der Veraschung, weiter Sand und häufig auch verbrannte Kohlenteilchen. Wird der Gehalt dieser Beimengungen der Rohasche ermittelt und von ihrer Gesamtmenge subtrahiert, so erhält man als Differenz die R e i n a s c h e. In der Rohasche finden sich stets folgende 13 Elemente: C, H, O, N, P, S, Cl, Si, K, Na, Ca, Mg und Fe. Die Asche wird technisch vielseitig verwendet. Beispielsweise dient H o l z a s c h e zur Darstellung von Pottasche sowie von Laugen für Färberei, Bleicherei und Seifenfabrikation. Aus K n o c h e n a s c h e gewinnt man Phosphor und Phosphorsäure, aus der Asche einiger M e e r e s a l g e n Jod und Jodsalze. Holz- und Knochenasche dienen auch zur Herstellung poröser Herde fUr hüttenmännische Prozesse; auch in der Glas- und Fayencefabrikation findet Holzasche Verwendung. Aseptol = o - O x y p h e n o l s u l f o s ä u r e . C.H,(OH). SOsH. Wird in 33 %iger Lösung als Antiseptikum benutzt (Acutum oxyphenolsulfonicum). Aseptol (33°/oige Lösung)

1 kg. Mk 3,50

Asiphyl — Asphalt.

91

Aslphyl, ist p-aminophenylarsinsaures Quecksilber: [C^,(NH ! )AsO i (OH)],Hg, bildet ein weisses, an der Luft sich grünlich färbendes Salz, wenig löslich in HjO, lässt sich aber gut in Glyzerin und Vaselinöl suspendieren. Es soll gegen Syphilis verordnet werden. A s k a u d r a c k siehe „ P h o t o g r a p h i s c h e P a p i e r e " . Asparagln CH,. CO . (NH,) 3 . CH . COäH, Amid der Amidobernsteinsäure, CH». COsH . NH». CH . CO,H, findet sich in vielen Pflanzenkeimen, wird durch Extraktion von Althaewurzeln mit kaltem H*0, Eindampfen der Extrakte zum diinnen Sirup und mehrwöchiges Stehen erhalten; das Asparagin scheidet sich dann in Kristallen aus, die aus heissem H*0 unter Benutzung von Tierkohle umkristallisiert werden. Grosse, harte, rhombische Kristalle, geruchlos, von widerlichem Geschmack, dient arzneilich. Asparagin H Mk.5,50; 1 kg Mk. 50,00 „

sulfuric. amorph

D



1,70;

H



15,00

Asphalt (Erdharz, Erdpech, Judenpech). Amorphe, in der Kalte spröde, braune bis braunschwarze Masse, die in gelinder Wärme zähe wird und bei 100° schmilzt; sp. G. 1,1—1,2; Härte 2. Riecht bituminös, entzündet sich leicht und verbrennt mit stark russender Flamme. In Wasser unlöslich, in Alkohol und Äther teilweise, in Benzin und Terpentinöl leicht und vollständig löslich. Reiner Asphalt findet sich auf der Insel Trinidad und in Syrien. In Europa gewinnt man Asphalt aus dem Mineral A s p h a l t s t e i n , wie solcher sich z. B. in Hannover, in der Schweiz und in Frankreich findet, durch Auskochen mit Wasser und Abschöpfen des sich dabei an der Oberfläche absetzenden Harzes. Der beste Asphalt ist der aus Trinidad; danach kommt der aus Syrien. Diese Sorten werden zur Herstellung von Lacken, Firnissen, Kitten und Malerfarben verwendet, während der aus Asphaltstein gewonnene hierzu weniger brauchbar isat. Derartiger unreiner Asphalt findet ausgedehnte Verwendung in der Balltechnik, zum Decken von Dächern, zur Bekleidung von Mauerwerk, namentlich aber zur Herstellung von Fahrstrassen. Wichtig ist die Lichtempfindlichkeit des reinen Asphalts, derart dass er durch Lichteinwirkung seine Löslichkeit in ätherischen Olen verliert. Hierauf beruht seine Verwendung in der Photographie und verschiedenen photographischen Verfahren. Auch als M a l e r f a r b e wird der Asphalt verwendet, wenngleich er nicht sehr beständig und an dem Verderben mancher Gemälde schuld ist. Dem Asphalt nahe verwandt ist der O z o k e r i t (s. d.) sowie das B i t u r n e n , welches sich in feiner Verteilung vielfach in Kalksteinen und Mergeln sowie auch in Kohle (Bituminit) findet. Von dem natürlichen Asphalt zu unterscheiden ist der sogenannte d e u t s c h e oder k ü n s t l i c h e A s p h a l t . Es ist dies stark eingekochter Steinkohlenteer oder auch Braunkohlenteer; gewöhnlich werden die Rückstände von der Teerdestillation als Asphalt bezeichnet und wie dieser in der Bautechnik, zur Darstellung von Lackfirnis, sowie auch zur Fabrikation von Briketts verwendet. Die recht bedeutende kalifornische Asphaltindustrie geht von sehr schweren, dunkelgefärbten Rohölen vom sp. G. 0,9859—0,9333 aus, destilliert daraus unter Einblasen von Luft alle bis 650° C. flüchtigen Bestandteile ab, worauf der zurückbleibende Asphalt gekühlt wird. Nach dem Engl. Pat. 7343 von 1904 kocht man zur Herstellung einer guten Asphaltmasse gepulverte Schlacke mit geschmolzenem Asphalt unter Zusatz von Bindemitteln (Teer, Harz, Ol u. s. w.) und Füllstoffen (Sand, Kies u. s. w.) unter Umrühren gut durch und lässt dann erkalten. Gebräuchlich ist eine Zusammensetzung von 80 % Schlacke, 10 % Asphalt, 10 % Binde- und Füllstoffen. Nach dem Amer. Pat. 790 932 reinigt man den Asphalt und mischt dann

92

Asphaltbrecher — Aspiratoren.

75 % d a v o n mit 20 % B i t a m e n u n d 5 % Lignit, w a s eine g u t e A s p h a l t m a s s e e r g e b e n soll. D a s S c h w e d . P a t . 18 412 v o n 1903 l ä s s t B i t u m e n und K a l k s t e i n p u l v e r m i s c h e n , w o b e i m a n b e s o n d e r s O r i n o k o - A s p h a l t ö l u n d k a l k m i l c h h a l t i g e s Kalksteinpulver verwendet. Auch G e m i s c h e a u s H a r z e n , T e e r u n d S c h w e f e l w e r d e n zu k ü n s t l i c h e m A s p h a l t v e r s c h m o l z e n . So schmilzt m a n z. B. K o l o p h o n i u m , t r ä g t S c h w e f e l ein und erhitzt auf 250°; d a s hierbei als R ü c k s t a n d e r h a l t e n e s c h w a r z e H a r z ist d e m s y r i s c h e n A s p h a l t s e h r ähnlich u n d w i r d a n s t a t t seiner bei p h o t o g r a p h i s c h e n K o p i e r - u n d Ä t z v e r f a h r e n benutzt. T e c h n i s c h v e r w e n d b a r e n A s p h a l t zu e r z e u g e n b e z w e c k t d a s D. R. P . 143 147. H i e r n a c h erhitzt m a n ein G e m e n g e von 11 T . T e e r und 2 T . Harz, setzt d a n n 1 T . S c h w e f e l und d a n a c h 11 T . g e l ö s c h t e n Kalk zu und v e r mengt die e n t s t a n d e n e b r a u n e , harzartige, in H 2 0 unlösliche M a s s e , w e l c h e einen g u t e n A s p h a l t e r s a t z darstellt, nach d e m E r k a l t e n mit einer d e m Verwendungszweck entsprechenden Menge Sand. Vgl. d e n Artikel „ O o u d r o n " . Asphalt: Hemfeld & Rosenberg, Strasse 33.

Wien IX/3,

Wäluinger

I L. Haurwitz & Co., G. ra. b. H., Berlin NW. 52. | C. E. Roeper, Hamburg VIII.

Einrichtungen für Asphaitmühlen: Brinck & Hübner, Mannheim.

Asphaltbrecher:

Max Friedrich & Co.,

I Fried. Krupp Aktiengesellschaft | Magdeburg-Buckau.

Leipzig-Plagwitz

Grusonwerk,

55.

A s p l i a l t g o u d r o n siehe „ O o u d r o n". A s p h a l t l a c k e . L ö s u n g e n v o n n a t ü r l i c h e m o d e r künstlichem A s p h a l t in B e n z i n , T e e r ö l , P e t r o l e u m s o w i e (bei d e n f e i n e r e n S o r t e n ) in T e r p e n t i n ö l ; g e w ö h n l i c h w i r d in letzterem Falle irgend ein t r o c k n e n d e s ö l zugesetzt. Die A s p h a l t l a c k e d i e n e n f a s t a u s s c h l i e s s l i c h zum L a c k i e r e n von e i s e r n e n G e g e n s t ä n d e n ; in d ü n n e m A u f t r a g e r s c h e i n e n sie b r a u n , in d i c k e r e m g l ä n z e n d und t i e f s c h w a r z . Gute Asphaltlacksorten werden sehr hart u n d d a n n in Alkohol g a n z unlöslich. E i s e n l a c k (gewöhnlicher Asphaltlackl: Ia IIa Asphaltlack aus syrischem Asphalt (besonders für eiserne Gegenstände) A s p h a l t l a c k geschmeidig und fest anhaftend (zum Schwärzen von Flaschen) A s p h a l t l a c k (besonders für Leder geeignet) A s p h a l t - Ö l l a c k Ia

°/o k g M k .

30,00





20,00

°/o „



95,00





180,00



,

185,00

*



110,00

. „

* „

75,00 55,00

°/o °/o "10

°/o %

Asphaltlacke: Chemische Fabrik Flörsheim, Dr. H. Noerdlinger, Flörsheim-Untermain.

[ S. II. Cohn, Farbenfabrik, Neukölln, | Allee 44/48.

Köllnische

A s p h a l t t e e r siehe „ O o u d r o n".

Aspiratoren.

Aspirator a u s Zinkblech, e i n f a c h , Tubus (für Thermometer). Inhalt Preis

Aspirator d o p p e l t I n h a l t der einzelnen Gefasse Preis

10 I i ,00

auf D r e i f u s s , mit A b l a s s h a h n und 25 1. 2 0 , 0 0 Mk.

von Z i n k b l e c h , zum U m d r e h e n . 5 18,50

10 1. 2 6 , 0 0 Mk.

93

Aspirin — Äther.

Ooppel-Aspirator mit zwei drehbaren Glasgeftlssen in gusseisernem, bronziertem Ständer. Inhalt der einzelnen Gelasse 5 10 1. Preis 110,00 1-15,00 Mk. Die Preise grosser Aspiratoren für die Technik schwanken nach Konstruktion und Leistung in weiten Grenzen.

Siehe auch „ I n j e k t o r e n " und „ L u f t p u m p e n " . Aspirin siehe „ A z e t y l s a l i z y l s ä u r e " ; vgl. „N o v a s p i r i n". Asplrochyl, CuHi«0*N*AsjHg, ist p-Amidophenylquecksilberarsenat und soll zur Syphilisbehandlung dienen. A s p i r o p h e n , ist azetylsalizylsaures Araido-azet-p-phenetidin C.H,(OCO. CH,)COOH . NH,. CH,. CO. NH . C.H.. O . C.H», vielleicht aber keine einheitliche chemische Verbindung, sondern ein Gemisch aus molekularen Mengen freier Salizylsäure und Monoazetylphenokoll (Sch. P. 205). Kristallpulver, das sich in heissem H,0 sehr leicht, in kaltem weniger leicht löst. Es dient als Antirheumatikum und Antineuralgikum in Einzeldosen zu 1,0 g; Tagesdosen bis 5,0—8,0 g, für Kinder dieHälfte. Astrallt siehe „ S i c h e r h e i t s s p r e n g s t o f f e". Astrolln. Farbloses, bitterlich schmeckendes, wasserlösliches Kristallpulver, ist methylglykolsaures Phenyldimethylpyrazolon und dient in Dosen von 0,5—1,0 g als gutes Migränemittel. Asurol. Doppelsalz aus Quecksilbersalizylat und amidooxyisobuttersaurem Natron, /OH /CHj C«Hs^-COONa .NHä—CHJ—G^-OH , x \HgOH COOH ist ein lösliches Quecksilbersalz, das gegen Syphilis injiziert wird. Asurol

D Mk. 14,25

Ä t h e r . Verbindungsklasse organischer Körper, die durch Vereinigung von zwei Alkoholmoleküleii unter Wasseraustritt entstehen; dabei können die beiden Komponenten d e m s e l b e n Alkohol angehören, es können aber auch zwei verschiedene Alkoholradikale zur Vereinigung gelangen. In ersterem Falle spricht man von e i n f ac h e n , in letzterem Falle von g e m i s c h t e n Athem. Ein einfacher Äther ist z. B. der M e t h y 1 ä t h e r CH». O . CH,, ein zusammengesetzter Äther z. B. M e t h y l ä t h y l ä t h e r CHj. O . CaH5. Gänzlich verschieden und zu trennen von den Athem sind die S ä u r e ä t h e r , richtiger E s t e r genannt, die durch Vereinigung eines Alkohols mit einer Säure unter Wasseraustritt entstehen; vgl. den Artikel „ E s t e r". Der wichtigste Äther ist der A t h y 1 ä t h e r , C,H». O . CJH6, auch schlechtweg Ä t h e r genannt. Zu seiner Darstellung erhitzt man ein Gemisch von 9 T. konz. H,SO« (sp. G. 1,835) mit 5 T. Alkohol von 90 vol. % in einer kupfernen Destillierblase auf 140°; das Einhalten dieser Temperatur ist von Wichtigkeit. Es bildet sich hier erst Ä t h e r s c h w e f e l s ä u r e C3HI . 0 . SO,. OH und aus dieser mit neu zufliessenden Alkoholmengen Ä t h y 1 ä t h e r , während die Schwefelsäure zurückgebildet wird. Bei kontinuierlichem Alkoholzufluss destilliert ständig Äther Uber. Nach dem neueren Verfahren von K r a f t u n d R o s s (D. R. P. 69 115) stellt man diese und andere Äther (sowie Ester) der Fettreihe durch Einwirkung aromatischer S u l f o s ä u r e n auf einen Alkohol der Fettreih« her. Die Atherbildung verläuft bei diesem interessanten Verfahren in zwei Phasen: C«H».SOa. OH + C»Hs.OH = CeH. .SO.-O.CjHs + H , 0 Benzolsulfosäure

Äthylalkohol

C«H s .S0,.0.C 9 H 5 -I-UHG.OH = CoHs.SOi.OH + C.m.O.C.H» Äthylälher.

Bei der Reaktion, die am besten bei einer liber 100° liegenden Temperatur vor

94

Äther.

sich geht, wird also die Sulfosäure wieder regeneriert and fcannimmer aufs neue verwendet werden. Wichtig zu werden berufen ist möglicherweise die Methode der Ätherdarstellung von J. W. H a r r i s (Amer. Pat. 711 565), wobei man vom Azetylen ausgeht und dieses durch elektrolytisch erzeugten Wasserstoff tn Äthylen umwandelt. Letzteres führt man mit H»SO« in Athylschwefelsäure Aber, und diese wieder wird, indem man sie zunächst -mit H*0 zusammenbringt, zu Äther zersetzt — Der gewonnene Rohäther enthalt noch verschiedene Unreinigkeiten; er wird mit Kalkmilch und dann mit Wasser gewaschen und Ober Chlorcalcium rektifiziert. Werden die höchsten Ansprüche an seine Reinheit gestellt, so unterwirft man den Äther noch einer weiteren Rektifikation Ober N a t r i u m d r a h t. Weil der Athylather (nach der alteren Methode) mit Schwefelsaure dargestellt wird, führt er im Handel noch immer den Namen S c h w e f e l a t fi e r , eine Bezeichnung, die naturgemass nur zu Irrtümern Veranlassung gibt, da der Äther keinen Schwefel enthalt. Reiner Athylather ist eine farblose, leicht bewegliche, erfrischend riechende Flüssigkeit: sp. 0 . (15°) 0,718; S. P. 34,9*. Er erstarrt bei — 129° kristallinisch und schmilzt wieder bei — 117,4*. Die Atherdampfe sind schwerer als Luft; wegen des sehr niedrigen Flammpunktes ist der Äther höchst feuergefahrlich. Wasser löst 9 % Äther, Äther ca. 2 % Wasser; mit konz. HCl mischt sich der Äther. Eingeatmet ruft er Bewusstlosigkeit hervor. Der Äther wird in der Medizin, ferner als Lösungsmittel in der Technik viel gebraucht, da er zahlreiche organische Verbindungen reichlich und mit Leichtigkeit löst; auch viele anorganische Substanzen lösen sich darin. Die ausgedehnteste Verwendung findet er zum Lösen von N i t r o z e l l u l o s e , d. h. zur Herstellung von K o l l o d i u m (s. d.). Kauflich sind drei Sorten Äther, nämlich vom sp. G. 0,725, 0,722 und 0,720, wahrend ganz reinem (wasser- und alkoholfreiem) Äther das sp. G. 0,718 zukommt. P r f t f o n g i Je nach Reinheit schwankt das sp. G. des Äthers zwischen 0,718 und 0,726. Der Äther vom sp. 0. 0,726 enthllt noch HtO oder Alkohol; dagegen bietet ein sp. G. von 0,718—0,720 eine ziemliche Qewähr für Reinheit. Auf S 1 u r e prüft man durch Schütteln von 20 ccm Äther mit 6 ccm H,0; letzteres darf nachher nicht sauer reagieren. Zur PiOfung auf Wasserstoffsuperoxyd und Ozon schüttelt man 10 ccm Äther mit 1 ccm KJ-LSsung in einem vollen verschlossenen GlasstSpselglase. Bei einstündigem Stehen in der Dunkelheit darf das Gemisch keine Färbung annehmen. Zum Nachweil von W a s s e r im Xther schüttelt man diesen mit entwässertem CuSO,, wobei sich letzteres nicht grün oder blau färben darf. Oder man wirft in den Äther ein Stückchen frisch geschnittenes metall. Na: Ist H,0 vorhanden, so überzieht sich beim Stehen das Metall allmählich mit einem gelblichweissen Überzug. — Vgl. auch D. A. V. Ä t h y l ä t h e r (Aether Bulfuric.). Preise sehr schwankend, z. Z.: a) für den freien Verkehr, versteuert: rein, sp. G. 0,733 1 kg Mk. 3,80; * „ 0,725 1 „ „ 3,85; „ „ 0,722 1 „ „ 3,90; „ „ 0,720 D. A. V 1 „ „ 4,00; ehem. rein, über Na destilliert 1 „ . 4,30; b) unversteuert auf Erlaubnisschein: rein, sp. G. 0,733 „ , 0,725 „ „ 0,722 „ 0,720 D. A. V

°/o ®/0 •/, °/o °/o °/o ®'o % ®/o

kg Mk. 370,00 „ „ 373,00 „ „ 375,00 „ „ 380,00 „ „ 420,00 . „ „ .

„ „ „ „

130,00 135,00 140,00 150,00

Äther: Chemische Werke Fürstenwalde Dr. B. Becker k W. Zeidler, Oes. m. b. H., Fürstenwalde, Spree (s Ins.-Anh.). R. Eisenmann, Berlin O. 17, Mühlenstr. 0/7.

C. Erdmann, Leipzig-Lindenau. Gesellschaft für flüssige Ga^e m. b. H., Raoul Pictet ft Co., Berlin-Wilmersdorf.

Äther-, Destillier, und Rektifizierapparate: F. H. Meyer, Hannover-Hainholz (s. Ins.-Anh.). J. L. Oarl Eckelt, Berlin N. i.

I Friedrich Heckmann, Berlin 80. 16, Brücken\ Strasse « b .(|T Inaente).

Ätherische ö l e — Äthylverbindungen.

95

Explosionssichere Gefässe für Äther: Fabrik explosionssichercr

Gefflsse, G. m. b. H.,

Salzkotten i. W.

Ätherische ö l e siehe „ ö l e , ä t h e r i s c h e". Athrol. Unter dieser geschützten Bezeichnung kommen mit Wasser mischbare wohlriechende Antiseptika und Desodorantia in den Handel, die einerseits eine besondere medizinische Seife und anderseits Antiseptika enthalten, auch durch Zusatz von Riechstoffen, ätherischen ölen u.s.w. parfümiert sind. Es gibt eine ganze Anzahl verschiedener Athrole. Besonders stark desinfizierend wirken die mit Formaldehyd bereiteten F o r m ä t h r o l e , während die sogenannten D e c i - A t h r o l e weniger stark antiseptisch, aber kräftig desodorisierend wirkende billigere Präparate für kosmetische Zwecke darstellen. Athrol: Chemische Fabrik Flörsheim, Dr. H. Noerdlinger,

FlOrsheim-Untermain.

Athylverblndungen. Von den Verbindungen, die unmittelbar von dem Radikal C»H» derivieren, sind als wichtig zu nennen: 1. Ä t h y l a l k o h o l (Alkohol) siehe „S p i r i t u s". 2. A t hjr 1 a m i n. C»HB. NH2. Entsteht nach sehr verschiedenen Methoden. Technisch gewinnt man es nach der H o f m a n n sehen Methode, indem man Athyljodid oder Athylbromid bei 100° unter Druck auf alkoholisches Ammoniak einwirken lässt. Man erhält hierbei Athylaminjodhydrat (bzw. Bromhydrat); erhitzt man dies mit Kali, so destilliert das freie Amin Ober. Nach dem D. R. P. 143 197 gewinnt man Athylamin durch elektrolytische Reduktion aus Athylidenimffl C«HitN» an der Kathode. Das Athylidenimin erzeugt man nach dem D e 16 p i n e sehen Verfahren durch mehrtägiges Stehenlassen von Aldehydammoniak im Vakuum Uber HjSO,; man trägt das Athylidenimin unter starker Abkühlung in H,SO« ein, bringt es in den Kathodenraum einer gut gekohlten elektrolytischen Zelle und elektrolysiert bei 0° unter Anwendung einer oberflächlich oxydierten Bleikathode. Die Anode ist ein in einem Tondiaphragma stehender Bleizylinder, und die Anodenflüssigkeit besteht aus 40—45 %iger HjSO». Eine Verbesserung des zuletzt genannten Verfahrens bezweckt das D. R. P. 148 054. Man elektrolysiert danach zur Gewinnung von Aminen der Fettreihe entweder die Kondensationsprodukte von aliphatischen Aldehyden mit NH» in ammoniakalischer oder neutraler Lösung oder die Gemische der Aldehyde mit NH* oder NH«-Salzen. Beispielsweise elektrolysiert man Hexamethylentetramin in Na>SO«-Lösung mittels Bleielektroden, wobei der Elektrolyt durch Zutropfenlassen von verd. HjSO« neutral erhalten wird, oder man benutzt nicht Na*SOt sondern (NH5 70

Preis Mk. 2',00 27,f>0

Atzfarben, Farben fttr Atzdruck, siehe „ Z e u g d r u c k " . Atzkall = Kaliumhydrat siehe „ K a l i u m v e r b i n d u n g e n " „K a 1 i I a u g e". Atzkali:

und

E. Merck, Darmstadt.

Anlagen zur Atzkalifabrikation: Emil Passburg, Berlin NW. 23.

Atzkalk siehe „K a I k". Atzlange = K a l i l a u g e (s. d.) oder N a t r o n l a u g e (s. d.). Ätznatron (Natriumhydrat) siehe „ N a t r i u m v e r b i n d u n g e n " und „ S o d a , k a u s t i s c h e " . Atznatron : Bosnische Elektrizität» - Aktiengesellschaft, Wien VI/1. Unke Wienzeile 6.

I E. Merck, Darmatadt. |

Atzaubllmat (Quecksilberchlorid) siefye „ Q u e c k s i l b e r v e r b i n d u n.g e n" Anbéplne siehe „A n i s a 1 d e h y d".

Aufbereitung.

99

Aufbereitung. Die Methoden, verschiedene Mineralien mechanisch v o n einander zu trennen oder arme Erze durch Beseitigung der sie begleitenden Nebengesteine anzureichern, bilden zusammen die sogenannte m e c h a nische Aufbereitung. Hierher gehört das Z e r k l e i n e r n , das A u s s o r t i e r e n , das A u s w a s c h e n und das S c h l a m m e n . Neuerdings wichtig geworden i s t d i e m a g n e t i s c h e A u f b e r e i t u n g und die ölaufbereitung. Die m a g n e t i s c h e A u f b e r e i t u n g wirkt durch walzenförmige oder keilförmige Elektromagnete, zwischen denen das Scheidegut hindurchgeführt wird. Sie beruht auf dem verschiedenen magnetischen Verhalten der Körper, die durch ihre paramagnetischen (positiver Magnetismus) oder diamagnetischen (negativer Magnetismus) Eigenschaften die Möglichkeit der Trennbarkeit bieten. Die magnetische Aufbereitung gestattet sowohl die Trennung der diamagnetischen Stoffe von paramagnetischen, als auch die Trennung der paramagnetischen Körper untereinander. Sie vollzieht sich dadurch, dass unter dem Einfluss sehr starker Magnete sich alle paramagnetischen Körper aus einem Gemisch mit unmagnetischen aussondern und getrennt von diesen sammeln lassen. Da der grösste Teil der Mineralien und besonders der Erze paramagnetisch ist, so hat die magnetische Scheidung ein ausserordentlich grosses Anwendungsgebiet Es sind magnetisch scheidbar von Erzen: Alle Eisenerze, Titan-, Wolfram-, Nickel-, Kobalt-, Mangan-Verbindungen, sulfidische und oxydische Kupfererze, Blenden gewisser Lagerstatten, kurz alle Erze mit einem gewisser Eisen-, Nickel-, Kobalt-, Titan- und Wolframgehalt; unmagnetisch bleiben hingegen: Blei- und Silbererze, Zinnstein, Wismutverbindungen, Blenden gewisser Lagerstätten. Von den Gangarten sind magnetisch: Alle mangan-eisenhaltigen Silikate und Phosphate und Karbonate; «amagnetisch j Kieselsäure, Schwerspat. Das magnetische Scheideverfahren ist ein vorwiegend trockner Prozess; es wird also namentlich da in Anwendung gebracht werden, wo der nassen Aufbereitung infolge von Wassermangel oder Kälte Schwierigkeiten erwachsenEine elektrisch angetriebene Separationsmaschine, welche für das trockene Verfahren mit Erfolg Eingang gefunden hat. ist in der obigen Abbildung dargestellt. Bei diesen Maschinen, welche die Siemens Schuckertwerke in zwei Grössen ausführen, wird das Material in den aus der Abbildung ersichtlichen Schuttrichter aus Zinkblech gebracht, aus dem es in kleinen Mengen, nach Passieren einer mit kleinen Separationsmaschine. Stegen ausgestatteten bronzenen Zubringerwalze, auf die Scheidetrommel fällt, welche durch eine Transmission oder von einem Einzelmotor mit Vorgelege angetrieben wird. Der Kraftbedarf der Separationsmaschine betragt bei der grossen T y p e etwa Fruchtschalen, während das Orangenblütenöl aus Blüten, das Petitgrainöl aus % PS. während bei der kleinen bereits Vi P S genügen. Die messingene Scheidetrommel enthält im Innern den zum Separieren erforderlichen f e s t stehenden Elektromagneten von charakteristischer Form, der die aus der Zubringerwalze kommenden Eisenteile festhält. Mit Hilfe einer auf dem rotierenden Mantel der Scheidetrommel angebrachten Transportspirale wandert das 7*

100

Aufgüsse — Aurantiazeenöle.

anhaftende eiserne Material bis zum Ende der Scheidetrommel, w o es, weil nicht mehr unter dem Einfluss des Elektromagneten stehend, in die Abfuhrbehälter fflr magnetisches Material fallt. Die Maschinen können in der grosseren Ausführung etwa 800 kg Material, in der kleineren etwa die Hälfte pro Stunde separieren, unter der Voraussetzung, dass die Messingspane etwa 5 % Eisenbeimischungen enthalten. — Das D. R. P. 144 954 betrifft eine oxydierende Rostung als Vorbereitung armer Eisenerze für die magnetische Aufbereitung. Eine ahnliche Behandlung schreibt das Engl. P a t 6811 von 1903 vor. Die ö l a u f b e r e i t u n g , welche von E1 m o r e herrührt, bezweckt die Erzscheidung unter Anwendung schwerer Ole, und zwar benutzt man namentlich die Rückstände der Petroleumraffination. Kiese zerstauben beim Zerkleinern leicht in Schüppchen, welche auf dem Wasser schwimmen und dadurch bei der nassen Aufbereitung verloren gehen. Deshalb lasst E l m o r e das Erz nass vermählen und bringt es dann mit dem Ol in rotierende Zylinder, w o Kies und ö l sich innig mischen. Das ÖI-Kiesgemisch trennt man dann in Spitzkasten von der Trübe, während das Ol aus dem Kies durch Zentrifugieren entfernt wird. Das Verfahren eignet sich namentlich für arme Pyrite und Kupferkiese. — Ganz ähnlich ist das F r o m m e n l sehe Verfahren, das die Aufbereitung von Schwefelerzen (Cu; Pb; Zn u. a. m.) mit ö l bezweckt. Aufbereitungs-Anlagen für Erze jeder Fried.

Krupp

Aktiengesellschaft

Qrusonwerk,

Art:

Magdeburg-Buckau.

A u f g ü s s e ( I n f u s a ) . Man versteht darunter allgemein den mit siedendem HiO bereiteten Auszug eines Arzneistoffes. Das D. A. IV schreibt vor: Zur Bereitung von Aufgüssen wird das nötigenfalls zerkleinerte Arzneimittel in einem geeigneten Gefässe mit heissem Wasser übergössen und 5 Minuten lang im Wasserbade unter wiederholtem Umrühren erhitzt. Nach dem Erkalten wird die Flüssigkeit durchgeseiht. Bei Aufgüssen, für welche die Menge des anzuwendenden Arzneimittels nicht vorgeschrieben ist, wird 1 T . desselben auf 10 T . Aufguss genommen. Dieses Verhältnis gilt aber nur für indifferente, nicht aber für stark wirkende Substanzen; von letzteren dürfen Aufgüsse nur dann abgegeben werden, wenn die Menge des Arzneistoffes vorgeschrieben ist. Aufschllessmaschineii siehe „ S u p e r p h o s p h a t". A u r a m i n e . Teerfarbstoffe, welche zur Gruppe der Diphenylmethanfarbstoffe gehören. Der einfachste Körper (Nichtfarbstoff) dieser Gruppe ist das D i a m i d o d i p h e n y l m e t h a n H»N—C«H«—CH«—C«H t . NH>. Ein wichtiges Ausgangsmaterial zur Darstellung der Auramine ist das B e n z o p h e n o n C«H 5 —CO—C«H» (siehe unter „ K e t o n e " ) und das davon derivierende

Tetramethyldiamidobenzophenon

C00 unlösliche Lösungsmittel für das Hydrazobenzol (z. B. Benzol, Toluol, Xylol) zusetzen lässt. — Hydrazobenzol bildet farblose Tafeln von kampferähnlichem Geruch; Sch. P. 131°. Durch HCl oder HsSO» wird es in das isomere Benzidin verwandelt. Hydrazobenzol, rein

D Mk. 1 , 0 0 ; H M k . 9 , 0 0

3. A m i d o a z o b e n z o l . C«H,(NHi)—N=N—C«H». Von den Isomeren ist das p-Amidoazobenzol besonders wichtig. Technisch stellt es aus Diazoamidobenzol C«H®—N=N—NH(C«HS) und Anilinsalzen in Kälte dar. Es bildet gelbe rhombische Nadeln, Sch. P. 123°. Schwache säuerige Base, deren Salze als Farbstoffe im Handel sind. Amidoazobenzol, techn ehem. rein Amidoazobenzolchlorid

drei man der ein-

1 kg Mk. 4 , 5 0 H „ 10,00 1 kg „ 13,00

4. A z o t o I u o 1. CJit(CHt)—N=N—C«Ht(CHt). Die drei Isomeren entstehen durch Behandlung der entsprechenden Nitrotoluole mit Natriumamalgam oder Zinkstaub. Das p-Azotoluol wird gewöhnlich durch Behandlung von p-Toluidin mit Chloroform und Chlorkalk dargestellt. Dieses, das orangegelbe Nadeln mit dem Sch. P. 144° bildet, findet vön den drei Isomeren die meiste technische Verwendung. p-Azotoluol

.

H Mk. 1 0 , 0 0

5. A m i d o a z o t o l u o l e . C,H,(CHS)—N=N—C«H»(CH),. NH,. Wichtig ist das o-Amidoazotoluol, das man durch Einleiten von salpetriger Säure in 0-T0luidin und nachheriges Auskochen mit verdünnter Salzsäure erhält. Es bildet goldglänzende Blättchen; Sch. P. 100°. o-Amidoazotoluol, ehem. rein

H Mk. 5 , 5 0

Azurblau siehe „ K o b a l t f a r b e n".

B Babbltmetall siehe „ A n t i f r i k t i o n s m e t a l l e". Baclllol siehe „B a z i 11 o 1". B a c k p u l v e r (Hefenpulver). Als Backpulver, die die Hefe ersetzen sollen und beim Backen durch Entwickelung von Gasen (COa) oder Dämpfen eine Auflockerung des Teiges bewirken, sind sehr verschiedene Mischungen im Handel. Für feineres Gebäck dient als Backpulver vielfach Ammoniumkarbonat (Hirschhornsalz) oder aber eine Mischung von N a t r i u m b i k a r b o n a t mit W e i n s ä u r e oder mit W e i n s t e i n (Üremor tartari). Für Brot wendet man häufig Natriumbikarbonat und Salzsäure an, wobei die Säure dem zur Teigbereitung dienenden Wasser zugesetzt wird, während man das Natriumbikarbonat erst zuletzt dem fertigen Teige beimischt Statt der Salzsäure wird häufig Calciumbiphosphat oder eine Mischung dieses mit Kaliumchlorid benutzt. Andere Mischungen sind, wenn auch nicht ihrer Zusammensetzung so doch ihrer Herstellung nach Geschäftsgeheimnis. Sehr üblich ist für Kuchen ein Gemisch von 1 T. Natriumbikarbonat, 2 T. Weinstein Blücher VIII.

8

Azurblau — Backpulver,

113

1 kg Mk. 3 , 5 0 ;

Azobenzol, techn. gereinigt . „ ehem. rein n

.

H Mk. 2 , 2 0 ;

°,o kg Mk. 3 0 0 , 0 0

1

1

• »





8,00

20,00

2. H y d r a z o b e n z o l . C«Hs—NH—NH—C.H». Durch Reduktion von Azobenzol mit Schwefelammonium oder mit Zinkstaub, neuerdings auch durch Elektrolyse von Nitrobenzol erhalten. Letztere Darstellung verbessert das D. R. P. 181 116 dadurch, dass es dem Elektrolyten geeignete, in H>0 unlösliche Lösungsmittel für das Hydrazobenzol (z. B. Benzol, Toluol, Xylol) zusetzen lässt. — Hydrazobenzol bildet farblose Tafeln von kampferähnlichem Geruch; Sch. P. 131°. Durch HCl oder HsSO» wird es in das isomere Benzidin verwandelt. Hydrazobenzol, rein

D Mk. 1 , 0 0 ; H M k . 9 , 0 0

3. A m i d o a z o b e n z o l . C«H,(NHi)—N=N—C«H». Von den Isomeren ist das p-Amidoazobenzol besonders wichtig. Technisch stellt es aus Diazoamidobenzol C«H®—N=N—NH(C«HS) und Anilinsalzen in Kälte dar. Es bildet gelbe rhombische Nadeln, Sch. P. 123°. Schwache säuerige Base, deren Salze als Farbstoffe im Handel sind. Amidoazobenzol, techn ehem. rein Amidoazobenzolchlorid

drei man der ein-

1 kg Mk. 4 , 5 0 H „ 10,00 1 kg „ 13,00

4. A z o t o I u o 1. CJit(CHt)—N=N—C«Ht(CHt). Die drei Isomeren entstehen durch Behandlung der entsprechenden Nitrotoluole mit Natriumamalgam oder Zinkstaub. Das p-Azotoluol wird gewöhnlich durch Behandlung von p-Toluidin mit Chloroform und Chlorkalk dargestellt. Dieses, das orangegelbe Nadeln mit dem Sch. P. 144° bildet, findet vön den drei Isomeren die meiste technische Verwendung. p-Azotoluol

.

H Mk. 1 0 , 0 0

5. A m i d o a z o t o l u o l e . C,H,(CHS)—N=N—C«H»(CH),. NH,. Wichtig ist das o-Amidoazotoluol, das man durch Einleiten von salpetriger Säure in 0-T0luidin und nachheriges Auskochen mit verdünnter Salzsäure erhält. Es bildet goldglänzende Blättchen; Sch. P. 100°. o-Amidoazotoluol, ehem. rein

H Mk. 5 , 5 0

Azurblau siehe „ K o b a l t f a r b e n".

B Babbltmetall siehe „ A n t i f r i k t i o n s m e t a l l e". Baclllol siehe „B a z i 11 o 1". B a c k p u l v e r (Hefenpulver). Als Backpulver, die die Hefe ersetzen sollen und beim Backen durch Entwickelung von Gasen (COa) oder Dämpfen eine Auflockerung des Teiges bewirken, sind sehr verschiedene Mischungen im Handel. Für feineres Gebäck dient als Backpulver vielfach Ammoniumkarbonat (Hirschhornsalz) oder aber eine Mischung von N a t r i u m b i k a r b o n a t mit W e i n s ä u r e oder mit W e i n s t e i n (Üremor tartari). Für Brot wendet man häufig Natriumbikarbonat und Salzsäure an, wobei die Säure dem zur Teigbereitung dienenden Wasser zugesetzt wird, während man das Natriumbikarbonat erst zuletzt dem fertigen Teige beimischt Statt der Salzsäure wird häufig Calciumbiphosphat oder eine Mischung dieses mit Kaliumchlorid benutzt. Andere Mischungen sind, wenn auch nicht ihrer Zusammensetzung so doch ihrer Herstellung nach Geschäftsgeheimnis. Sehr üblich ist für Kuchen ein Gemisch von 1 T. Natriumbikarbonat, 2 T. Weinstein Blücher VIII.

8

Bactoform — Bakteriologie.

114

und 10 bis 20 T. Mehl oder Milchzucker. Besonders günstig soil ein Zusatz von Stärke wirken; so empfiehlt man ein Backpulver aus 35 T . Natriumbikarbonat, 25 T. Weinstein und 40 T. Kartoffelstärke als ausgezeichnet in der Wirkung. Gewöhnlich werden 15—20 g Backpulver auf % kg Mehl verwendet. Eine andere Vorschrift gibt als Mischung 15 T. Weinsaure, 20 T. Natriumbikarbonat und 35 T. Reisstärke; davon sollen 30—40 g auf 500 g Mehl zugesetzt werden. Die Preise der Backpulvermischungen sind je nach Herkunft und Zusammenstzung sehr schwankend. Auch B a c k m e h l , d. h. Mehl, dem die nötige Menge Backpulver schon beigemischt ist, wird feilgehalten. Eine sehr bekannte Marke von Backmehl besteht aus 84 g Natriumbikarbonat, 188 g Weinstein und 10 kg Weizenmehl. Bactoform. Ein Formaldehydpräparat a u s neutraler Natronseife und Kohlenwasserstoffen, dient als Antiseptikum und Desinfiziens, kommt in flüssiger und gelatinöser Form in den Verkehr, besitzt konzentriert eine schwachigelbliche Farbe, hat einen etwas stechenden Geruch und wird in. 1—2 %igen Lösungen zur Wundbehandlung und zur Desinfektion der Hände und Instrumente verwendet. B a d . Siehe im einzelnen „S a n d b ä d e r", „W a s s e r b ä d e r " und „ T r o c k n e n".

Badesalze:

Dr. Krüger 4 Sommerfeld, Kaaael.

Apparate für die Herstellung von Badesalzen baut: Emil Paasburg, Berlin NW. 23.

Bahnanlagen:

Orenatein 4 Koppel—Arthur Koppel, Akt.-Ges., Berlin SW. 61, Tempelhofer Ufer 24.

Bakelit. Ein synthetisches Harz, zu dessen Darstellung Phenol und Formaldehyd mit einem alkalischen Kondensationsmittel erwärmt werden. Von dem Kondensationsprodukt giesst man die obere wässerige Schicht fort und erhitzt das übrige unter einem Druck von 4—7 Atm. Bakelit ist ein sehr hartes, vollkommen unlösliches, von fast allen Chemikalien nicht angegriffenes Harz vom sp. G. 1,25, vorzüglicher Isolator für Wärme und Elektrizität. Geformt werden kann eis nicht als fertiges Produkt, sondern nur in dem Zwischenstadium vor der Überdruckerhitzung. Bakelit: Rtttgerewerke, Akt.-Ges., Berlin W. 36, Genthiner Strasse 3«.

Bakteriologie. Von den Apparaten und Gerätschaften für bakteriologische Zwecke sind vor allem zu nennen: D a m p f s t e r i l i s i e r u n g s a p p a r a t , verbessert, für äusserst schnelle Dampfentwickelung. Zylinder mit Asbest oder Linoleum bekleidet, mit allem Zubehör. Durchm. des Zylinders 25 cm, Höhe 5 0 cm. Dampfentwickler von Kupfer, Zylinder von verbleitem Stahlblech Mk. 45,00 D e r s e l b e , jedoch Zylinder von Kupfer „ 70,00 T r o c k e n k ä s t e n (Apparate für Sterilisation in heisser Luft bei 150 bis 180°). Doppelwandiger Kasten aus Stahlblech; Luftzugschieber; 2 Einlagen; kupferne Bodenplatte. Lichte Masse: Höhe 24, Breite 18, Tiefe 16 cm „ 26,50 D e r s e l b e mit Asbestbekleidung „ 40,00 Grössere A p p a r a t e für H e i s s l u f t s t e r i l i s i e r u n g . . . Mk. 40,00—150,00 T h e r m o s t a t für Züchtung zwischen 30 und 4 0 ° nach H u e p p e aus verbleitem Stahlblech, doppelwandig mit konischem Boden u. s. w. u. s. w. Apparat mit Linoleum oder Asbest bekleidet, innere Höhe 38 cm, Breite 25 cm, Tiefe 25 cm ; mit Heizvorrichtung 100,00 D e r s e l b e Apparat, jedoch mit 2 Arbeitsräumen von je 3 8 x 2 5 x 2 5 cm Grösse, doppelter Luftventilation, 10 in den Wasserraum eingelegten Heizröhren, mit 2 Heizvorrichtungen „ 195,00

Bakteriologie.

115

A u t o k l a v (D i g e s t o r) zur Sterilisation unter Druck, siehe den Artikel „A u t o k 1 a v e n". T h e r m o r e g u l a t o r e n für die Thermostaten siehe unter „ T h e r m o r e g u l a t o r e n". Z ä h l a p p a r a t nach W o l f h ü g e l Mk. 9,50—11,50 Z ä h l p l a t t e allein Mk. 3,00 Z ä h l a p p a r a t nach E s m a r c h für Reagenzglaskulturen, kompl. . . . „ 9,00 D e r s e l b e auf Stativ 15,00 n A b f ü l l a p p a r a t e für Nährgelatine: Inhalt 250 500 750 1000 ccm. Stück 4,50 5,50 6,00 7,00 Mk. H e i s s w a s s e r t r i c h t e r aus Kupfer mit Heizring und Stativ . . . . „ 14,00 B a k t e r i e n f i l t r i e r a p p a r a t , bestehend aus gläsernem Sammelgefass, Berkefeld-Filter, Asbest- und Gummiring 7,00 G i e s s a p p a r a t für Plattenkulturen kompl „ 16,70 Einzelne Teile: a ) Vorrichtung für horizontale Einstellung: Dreieck von bronziertem Eisen mit Stellschrauben aus Messing „ 6,00 b) Dosenlibelle „ 4,00 2 c) Spiegelglasplatte 28 cm „ 3,00 d) Glasschale von 24 cm2 mit hineinpassender Glocke mit Knopf . . „ 4,00 G i e s s a p p a r a t nach D a h m e n aus Metall, zum Kühlen durch die Wasserleitung „ 12,00 K u l t u r s c h a l e n mit plangeschliffenen Rändern: Durchmesser . 1 0 15 20 24 25,5 cm. Höhe . . . 5 6 7 8 8 „ Stück . . . 0,45 0,75 1,20 1,50 2,10 Mk. K u l t u r s c h a l e n mit aufgeschliffenem Knopfdeckel: Durchm. . . 5 6 9 10 cm. Höhe . . . 3 3 3,5 4 „ Stück . . . 0,65 0,70 1,00 1,20 Mk. D o p p e l s c h a l e n nach E s m a r c h , mit polierten Rändern, übereinander passend, Höhe der unteren Schale 2 cm: Durchm. der oberen Schale 4 5 6 7 8 9 10 1 2 1 5 cm. Paar 0,30 0,35 0,45 0,50 0,50 0,55 0,60 0,80 0,90 Mk. D i e s e l b e n , Höhe der unteren Schale 7 cm: Durchm. der oberen Schale 20 22 2-4 cm. Paar 1,60 1,90 2,40 Mk. D i e s e l b e n mit Knopf: Durchm 22 24 cm. Paar 2,20 2,60 Mk. D o p p e l s c h a l e n nach P e t r i . Deckelschalen 100 mm Durchm.; untere Schale 10—15 mm Höhe, Paar Mk. 0,55 D o p p e l s c h a l e n mit eingezogenem Rand, zum bequemen Verschliessen mittels Gummiringes (Modell des Kgl. Pr. Kriegsministeriums) Durchm. 10 cm, nebst Gummiring, Paar 0,90 D o p p e l s c h a l e n nach S o y k a , ganz flache Form: Durchm. der Deckelschale 4 5 6 8 10 cm. Paar 0,60 0,65 0,70 0,80 1,00 M k . G l a s p l a t t e n zum Ausgiessen des Nährbodens mit geschliffenen Rändern: Länge 130 130 160 mm. Breite 85 105 130 „ 10 Stück 1,00 1,20 1,50 Mk. T r o p f f l ä s c h c h e n für Farblösungen, mit eingeschliffener Pipette und Gummihütchen, Inhalt 30 ccm, 1 Stück Mk. 0,55 F a r b s c h ä l c h e n von Porzellan von 50 mm Durchm., aufeinanderpassend, Satz von 6 Stück mit Deckel 1,00 F a r b e n p l a t t e n von Porzellan mit 12 flachen Vertiefungen . . . . „ 1,20 D i e s e l b e n mit 6 grösseren und tieferen Vertiefungen 1,00

Baktoform — Baldriansäure.

116

P i p e t t e n zur Wassenintersuchung: 11 • .. Inhalt Vollpipetten {i ^ ^1

0

0.5 '2ü

cm..

Mk

Messpipetten, Inhalt 2 cm, geteilt in 1/50, 1 Stück P i p e t t e fSr m i k r o c h e m i s c h e R e a k t i o n e n

Mk. „

1,00 0,85

Andere Apparate und Utensilien für die bakteriologische Praxis findet man in den Katalogen der betreffenden Firmen. Über M i k r o s k o p e , D e c k g l ä s e r , O b j e k t t r ä g e r u. s. w. siehe den Artikel „M i k r o s k o p i e". Bakteriologie, Apparate für: Dr. Bob. Muencke, O. m. b. H. r Berlin N. 4, Chansseestr. & Georg Schmidt Sc v d. Eitz, Schmiedefeld (Kreis Schleusingen).

Vereinigte LauBitzer Glaswerke A.D., Abt. Warmbrunn, Quilitz & Co., Berlin NW. 40, Heidegtrasse 66/57.

B a k t o f o r m siehe „B a c t o f o r m". B a l a t a , eingetrockneter Milchsaft von Bäumen, insbesondere des B u 11 e 11 r e e , Mimusops Balata (Sapota Muelleri), in Guayana und Venezuela, zu dessen Gewinnung man die Stämme fällt oder rinnenförmige Einschnitte in die Bäume macht. Der Milchsaft verwandelt sich in eine weissliche oder rötliche schwammige Masse. Die rohe Balata kommt in dünnen Platten in den Handel, ist meist mit Rindenstückchen gemengt, rötlichweiss bis braunrötlich, lederartig zäh, sehr biegsam und elastischer als die nahe verwandte Guttapercha (s. d.). Sie leitet Wärme und Elektrizität schlechter als diese, hat mit ihr gleiche Lösungsmittel; sp. G. 1,044. Bei 50° wird sie plastisch; Sch. P. 149°. Sie dient zu Treibriemen, Schuhsohlen, Schweissblättern, in der Zahntechnik und als elektrischer Isolationsstoff. Baldrlanöl (Oleum Valerianae). Ätherisches öl, das aus der B a l d r i a n w u r z e l (Valeriana officinalis) durch Destillation mit Wasser gewonnen wird. Blassgelb oder grünlich, wird an der Luft bräunlich und ranzig. Es riecht und schmeckt gewürzig-bitterlich (nach Baldrian) und wird medizinisch benutzt. Sp. G. gewöhnlich 0,93—0,96 bei 15°; selten sind niedrigere sp. G. (0,875—0,900) beobachtet worden. O. D. — 8 bis —13°. Säurezahl 20—50; Esterzahl 20—100; Verseifungszahl 100—150. Als Bestandteile sind B a l d r i a n s ä u r e , K a m p h e n , P i n e n , B o r n e o l und T e r p i n e o l erwähnenswert. Baldrianöl

1 kg Mk. 36,00.

Baldriansänre (Valeriansäure; Acidum valerianicum). C5H10O». Fettsäure, die in 2 Isomeren, nämlich als N o r m a l e V a l e r i a n s ä u r e (Propylessigsäure) und als I s o v a l e r i a n s ä u r e (Isopropylessigsäure) vorkommt. Als Ester findet sie sich in vielen Pflanzen wie auch im Tran mehrerer Seetiere. Die normale Valeriansäure CH 3 . CH a . CH». CHi. CO»H ist im rohen Holzessig enthalten. Gewöhnlich bezeichnet man als Baldriansäure (Valeriansäure) die Isovaleriansäure (CH 3 ) 5 . CH . CH». COsH, die aus der Baldrianwurzel (Valeriana officinalis) durch Destillation mit Wasser unter Zusatz von H«POt gewonnen wird. Sehr häufig stellt man sie durch Oxydation von Fuselöl (Amylalkohol) mit K2Cr,OT + HsS04 dar. Die Baldriansäure, welche auch ein Monohydrat und ein Trihydrat bildet, Ist eine farblose, klare, ölige Flüssigkeit, die nach Baldrian und faulem Käse riecht. Sp. G. (bei 20°) 0,931; S. P. 176,3°. Ihre Salze, die V a 1 e r i a n a t e , besitzen sämtlich mehr oder weniger den eigenartigen Geruch der Säure. Von den Estern der Baldriansäure sind der B a l d r i a n s ä u r e ä t h y l e s t e r und der B a l d r i a n s ä u r e a m y l e s t e r von Wichtigkeit, da sie beide sehr aromatisch obstartig riechende Flüssigkeiten sind und als F r u c h t ä t h e r (s. d.) Verwendung finden; der erstere wird auch schlechtweg als B a l d r i a n ä t h e r bezeichnet. Baldriansäure (Trihydrat) (Monohydrat) „ wasserfrei

H Mk. 10,00;

1 kg Mk. 10,00 1 „ „ 10,25 1 „ „ 90,00

117

Ballistit — Balsame. Baldriansäure, normal Baldriansaur. Ammon, krist. weiss „ Kali „ Kalk „ Magnesia „ Natron, ehem. rein „ Quecksilberoxyd Wismutoxyd ' „ „ Zinkoxyd, krist., leicht, weiss n » Pulver Baldriansäureäther „ ehem. rein Baldriansäureamylester „ ehem. rein Baldriansäuremethylester ehem. rein „ Baldriansäure: C. Erdmann, Leipzig-Lindenau.

D Mk.

4,80;

H Mk. 4 , 0 0 ;

H Mk. 43,00 kg » 11,00 » » 14,00 W M 25,00 13,00 n >1 12,00 J) 36,00 n n n » 30,00 n 14,00 r> 11,50 n 13,50 V » 16,00 12,00 18,00 » » 10,00 15,00 »

I E. Merck, Darmstadt.

Baldriansäure-Äther: C. Erdmann,

Leipzig-Lindenau.

Baldriansäure-Apparate: F. H. Meyer, Hannover - Hainholz (s. Ins.-Anh,).

B a l l i s t i t siehe „ S c h i e s s p u l v e r " . B a l l o n g - a s siehe „ W a s s e r s t o f f". Ballons, a) B a l l o n s f ü r d i e T e c h n i k : Ballons aus grünem Glase: Inhalt . . 4 6 8 10 12 15 20 25 30 40 50 60 70 1. lose, Stück . 0,55 0,60 0,70 0,80 0,85 0,95 1,10 1,20 1,35 1,45 1,55 1,90 2,20 Mk. in Körbe gepackt, Stück 1,30 1,40 1,50 1,60 1,75 1 , 9 0 2,10 2,25 2 , 4 0 2,60 2,90 3,10 3,50 „ Mit eingeschliff. Glasstöpsel kosten diese Ballons 30—50°/o mehr. Ballons aus Steinzeug mit 2 Handhaben. Stöpsel zum Ginschrauben oder Einkitten eingerichtet: Inhalt 40 50 60 75 100 1. Preis 4,00 5,00 6,00 7,50 10,00 Mk. Über andere Steinzeugballons vgl. den Artikel „ T r a n s p o r t g e f ä s s e " . A b f ü l l a p p a r a t für Säureballons ausSteinzeug mit Gummimanschette, kompl. M k . 1 2 , 5 0 B a l l o n a u s g u s s a p p a r a t e (Ballon in Kippgestell) für ganze Ballons, oben 57 cm Durchm , 17,50 D i e s e l b e n für halbe Ballons, oben 46 cm Durchm „ 16,50 B a l l o n s t o p f e n aus Steinzeug, per Mille 20,00 B a l l o n s t o p f e n aus Steinzeug, im Winkel durchbohrt (Sicherheitsstopfen zur Druckausgleichung), per Mille 75,00. M b) B a l l o n s f ü r d a s L a b o r a t o r i u m : B a l l o n s v o n K a u t s c h u k zu G a s v e r s u c h e n , j e nach Grösse . M k . 0 , 7 5 — 2 , 0 0 D i e s e l b e n mit M e s s i n g h a h n mehr Mk. 1,50 B a l l o n s von K o l l o d i u m : Inhalt 750 1500 ccm. Preis 0,50 0,75 Mk. B a l l o n s a u s G l a s zur D u m a s s c h e n Dampfdichtebestimmung . . . . Mk. 0,50 P o r z e l l a n b a l l o n s für die D e v i l l e sehe Dampfdichtebestimmung mit Stöpsel „ 3,25 B a l l o n s aus s e h r d ü n n e m G l a s e mit 25 mm langem Röhrenhalse: Durchm. ca. 75 100 150 200 250 3 0 0 mm. Preis. . . 0,50 0,70 1,50 1,75 2,00 2,50 Mk. Balsame. U n t e r B a l s a m e n v e r s t e h t m a n ein G e m e n g e h a r z i g e r S t o f f e , die von m a n n i g f a c h e n P f l a n z e n g e b i l d e t und a u f g e s p e i c h e r t w e r d e n ; t e i l w e i s e fliessen s i e freiwillig a u s , t e i l w e i s e n a c h V e r l e t z u n g d e r R i n d e .

118

Barbitursäure —

Barutin.

Von Balsamen sind gesondert behandelt: A k a j o u b a l s a m (s. d.), K a n a d a b a l s a m (s. d.), K o p a i v a b a l s a m (s. d.), P e r u b a l s a m (s. d.), S t o r a x (s. d.). T e r p e n t i n (s. d.) und T o l u b a l s a m (s. d.). Von den eigentlichen Balsamen zu unterscheiden sind die H a r z e , die G u m m i h a r z e und die f o s s i l e n H a r z e . (Siehe diese Artikel.) Barbltnra&nre (Malonylharnstoff) CtHiNO», entsteht beim Erhitzen von Malonsa-ure mit Harnstoff und Phosphoroxychlorid, ferner von Alloxantin mit konz. HjSO«. Sie bildet farblose, in H»0 schwer lösliche Kristalle, zerfallt mit Kalilauge in Malonsäure und Harnstoff. Barbitursäure

D Mk. 1 0 , 0 0 ; H Mk. 9 0 , 0 0

B a r l n n d n m (Baryumoxykarbid). Gemisch aus 10—12 % BaC», 3—5 % Ba(CN)j und 80—85 % BaO. Zur Darstellung wird BaCO» mit Zusatz fein zerkleinerter Kohle erst im elektrischen Lichtbogen zum Schmelzen gebracht und dann noch eine Zeitlang der Widerstandserhitzung ausgesetzt. B&rol. Aus Teerölen bereitetes Imprägnieröl, das dem K a r b o 1 i n e u m (s. d.) gleicht; nur sind seine antiseptisch wirkenden Eigenschaften dadurch verbessert, dass man ihm nach dem D. R. P. 121901 K u p f e r v e r b i n d u n g e n einverleibt hat. Braunschwarzes Teeröl von mildem Geruch, grosser Viskosität und hohem spezifischem Gewichte. Es dient zum Imprägnieren von Holz u. a. m. °/o kg Mk. 2 0 , 0 0

Barol

Barol: Chemische Fabrik FlCreheim, Dr. H. Noerdlinger,

FlSraheim-Untermain.

Baxometrie. H e b e r b a r o m e t e r nach B u n s e n , neuere Art, Teilung in mm. . Mk. 30,00 D a s s e l b e auf poliertem Brette mit EinStellvorrichtung und Thermometer fl 54,00 H e b e r b a r o m e t e r mit feiner Ginstellung durch Fussschraube. 80,00 r G e f ä s s b a r o m e t e r (Stationsbarometer). System F o r t i n . Alle Glasteije in Metallfassung. Mit Nonius, Thermometer und Reduktionsskala r> 110,00 D a s s e l b e Instrument mit tiefgehender Skala (für hochgelegene Stationen) n 120,00 H e b e r b a r o m e t e r mit Glasnonien, Teilung auf Glasröhre (für Räume, in denen metallische Skalen oxydieren könnten) n 150,00 N o r m a l b a r o m e t e r , System W i l d - F u e s s . Röhre 1 0 — 1 1 mm weit. Visiereinstellung. Nonienschieber mit Feinstellbewegung. Ablesung 0 , 0 5 mm 220.00 A n e r o i d b a r o m e t e r (Metallbarometer), für gewöhnlichen Gebrauch in Messingfassung, je nach Grösse und Ausstattung Mk. 1 2 , 0 0 — 6 0 , 0 0 A n e r o i d b a r o m e t e r für Höhenmessungen, kompensiert, mit versilberter Metallskala, Thermometer und Temperatur-Korrektionstabelle, zum direkten Ablesen der Höhen, sehr genau: Bis zur Höhe von 2500 5000 6000 7 0 0 0 m. Preis 60,00 75,00 85,00 9 5 , 0 0 Mk. B a r o g r a p h (registrierendes Aneroidbarometer) mit 8 T a g e gehendem Uhrwerk, in Nussbaumkasten, Farbe, Federn und für 1 Jahr ausreichenden Barogrammstreifen Mk. 1 0 0 , 0 0

Barometrie: Georg Schmidt & v. d. Eitz, Sehmiedefeld (Kreis Schleusingen).

: Vereinigte Laußitzer Glaswerke A.G., Abt. WarmI braun, Quilitz 4 Co., Berlin NW. 40, Heide| atrasse 55/57.

B a r r e l . Englisches FlQssigkeitsmass. 1 Barrel = 163,564 Liter. B a r y t and B a r y t s a l z e siehe „ B a r y u m v e r b i n d u n g e n " . B a r u t i n . Doppelsalz aus Baryum-Theobromin und Natriumsalizylat, vereinigt die diuretische Wirkung des Theobromins mit der blutdrucksteigernden Wirkung des Baryums. Letzteres ist in diesem Arzneimittel zum erstenmal in organisch gebundener Form medizinisch benutzt.

Barytweiss —

119

Baryumfarben.

B a r y t w e l s s siehe „ B a r y u m f a r b e n". B a r y u m . B a . A. Q. = 137,4; Sp. Q. 3,75. Schwerer schmelzbar als Gusseisen. Oxydiert an der Luft sehr schnell, zersetzt Wasser mit Energie, verbrennt beim Erhitzen mit starkem Glanz. Das metallische Baryum, welches messinggelb ist, wird durch Elektrolyse von geschmolzenem BaCl 2 bei Gegenwart von NH4C1 gewonnen. Durch Eintragung von Natriumamalgam in eine gesättigte, wässerige, erhitzte BaCljLösung erhält man das feste, kristallinische, silberglänzende B a r y u m a m a l g a m ; durch Erhitzen des letzteren im Wasserstoffstrom kann man ebenfalls metallisches Baryum gewinnen, doch ist dasselbe dann unrein (quecksilberhaltig). Nach einem Vortrag, den G u n t z - N a n c y auf dem Internat. Kongr. f. angew. Chem. in Berlin 1903 hielt, stellt man zur Gewinnung von reinem Ba zunächst durch Elektrolyse von BaCl 2 mit Quecksilberkathode ein 3 % iges Baryumamalgam her, konzentriert es durch Pressen auf 60 % und destilliert es dann vorsichtig im Vakuum bei 900°. Das gewonnene Ba soll ganz rein sein; es schmilzt bei 850°. Nach neuen Mitteilungen von G u n t z erzielt man auf diese Weise gute Ausbeuten. Das erhaltene Ba ist glänzend, weich wie Pb, wird an der Luft grau bis schwarz; S. P. im Vakuum 1150°. So grosse technische Wichtigkeit die Verbindungen des Baryums haben, das Metall selbst findet so gut wie gar keine Verwendung. Baryummetall, (aus dem Amalgam) „ (durch Elektrolyse)

l g

Mk. 4 , 0 0 ;

D Mk. 3 6 , 0 0 I g , 24,00

Baryumfarben. 1. B a r y t w e i s s ( P e r m a n e n t w e i s s , M i n e r a l w e i s s , N e u w e i s s , S c h n e e w e i s s , Blanc fixe). B a S 0 4 . Als Farbstoff wird sowohl der natürlich vorkommende Schwerspat in fein gemahlenem Zustande verwendet als auch vor allem das künstlich dargestellte (gefällte) Baryumsulfat, dem dann die oben genannten Bezeichnungen zukommen. Als Rohmaterial zur Darstellung des künstlichen Permanentweiss dient teils der Schwerspat, teils der Witherit. Der Schwerspat wird fein gemahlen, durch Glühen mit C zu BaS reduziert. Früher setzte man dieses durch Behandlung mit HCl in BaCb um und fällte aus der wässerigen Lösung des letzteren das Permanentweiss in kaltem Zustande mit verd. H 2 S0 4 oder mit der Lösung eines Sulfats aus. Neuerdings zieht man es vor, das Baryumsulfid in H 2 0 zu lösen und aus der Lösung das BaSOj direkt mit Na 2 S0 4 auszufällen. Nach dem Amer. Pat. 737 740 erzeugt man künstl. B a S 0 4 aus natürlichem Schwerspat, indem man diesen durch starkes Erhitzen mit C zu BaO, BaS und SOa reduziert. Durch Behandeln des BaO + BaS-Gemisches mit H 2 0 erhält man Ba(OH) 2 , welches mittels Na 2 S0 4 in BaSOt übergeführt wird, während gleichzeitig NaOH gewonnen wird. Das Na 2 S0 4 erzeugt man dabei aus NaCl mit S 0 2 in Gegenwart von H 2 0 und O. Die Darstellung des Permanentweiss aus Witherit (BaCOs) ist noch einfacher: Durch Behandeln mit HCl setzt man das Karbonat in das Chlorid um; die Weiterbehandlung geschieht wie obenL Als beständigster aller Farbstoffe findet das Permanentweiss immer weitere Verbreitung und verdrängt das Bleiweiss mehr und mehr. Meist wird es in der Form eines zähen Teiges gehandelt. Über die zinkhaltigen Ba-Farben siehe den Artikel „Z i n k f a r b e n". Nach dem Engl. Pat. 22 567 von 1903 erhält man eine Farbe, welche aus BaCOs und Al 2 (OH) e besteht, durch Fällung der Lösungen von Ba- und AlSalzen mit dem Karbonat eines Alkalimetalls. Barytweiss, gefallt (Blanc fixe) in Teigform Ia

»

»

»

Schwerspat, feinst gemahlen

Ii

n

2. B a r y t g e l b siehe unter

n

°/o kg Mk. 2 3 , 0 0



„Chromfarben".

°/o „

0/

0



,,



9,50

7,00

120

Baryumverbindungen.

Barynmverblndiiiig'en. Als technisch wichtig sind an Baryumverbindungen zu nennen: 1. B a r y t siehe 15. B a r y u m o x y c L 2. B a r y u m a z e t a t (essigsaurer Baryt; Baryum aceticum). Ba(CtHtOa)a. Durch Neutralisieren von BaS oder BaCOi mit Essigsaure erhalten. Es bildet sehr leicht lösliche Kristalle. Man benutzt es in der Farberei und Kattundruckerei zur Darstellung von Rotbeize (s. „Tonerdebeizen"), indem man es mit Alaun oder Aluminiumsulfat zersetzt Baryumazetat, techn „ gerein, krist „ ehem. rein, krist „ „ . entwässert KOnignrarter k Ebel], Linden vor Hannover.

1 kg Mk. 2,80;

°/0 kg Mk. 95,00 °/o „ . 180,00 % „ r 260,00 1 „ „ 3,20

3. B a r y u m b o r a t (borsaurer Baryt; Baryum loricum). Ba(BOa)s. Durch Fallen von Barytwasser mit Borsäure oder (gewöhnlich) durch Umsetzen von Borax mit BaCI» erhalten.

Baryumborat, techn. Pulver „ ehem. rein Kffnigewarter & Eben, Linden vor Hannover.

1 kg M k 3 , 2 5 ; °/0 kg Mk. 295,00 1 „ „ 3,00

Baryumchlorat, techn. krist „ Pulver „ gereinigt, krist Pulver „ ehem. rein, krist , Pulver KOnignrarter k E2>ell, Linden vor Hannover.

°/o °/o °/o °/o °/0 ®/0

4. B a r y u m c h l o r a t (chlorsaurer Baryt; Baryum chloricum). Ba(ClO»), + H,0. Wird nach dem D. R. P. 89 844 durch Elektrolyse eines Gemisches von BaCls mit BaCO* in wässeriger Lösung bezw. Aufschwemmung dargestellt. Man benutzt Gefässe aus Blei oder Ton und arbeitet mit Stromdichten von 500—1500 Amp. auf 1 qm. Die elektrolysierte Lauge wird durch Abdampfen von dem grössten Teile des BaCls befreit; in dem Rückstand trennt man Chlorat und Chlorid durch fraktionierte Kristallisation. Die Elektrolyse geht augenscheinlich so vor sich, dass das BaCI» zuerst unter Bildung von Ba(OH)j und C1 zersetzt wird; die Zersetzungsprodukte reagieren dann wieder aufeinander. Der Zusatz von BaCOs hat den Prozess nur zu unterstützen. Durch diese elektrochemische Darstellung ist die frühere Gewinnungsart (Zersetzung von Kaliumchlorat mit Kieselfluorwasserstoff und Neutralisieren der Lösung mit BaCO») zum grossen Teil verdrangt. Das Baryumchlorat bildet monokline Prismen, die bei 120° ihr Kristallwasser abgeben; es löst sich in 3 T. kalten, 0,7 T. heissen Wassers. Bei raschem Erhitzen explodiert es, ebenso durch Stöss und Schlag im Gemisch mit brennbaren Stoffen. Es findet in der Feuerwerkerei zur Herstellung grüner Flammensätze Verwendung. kg Mk. 9ö,00 „ „ 100,00 „ „ 120,00 „ „ 125,00 „ „ 220,00 „ „ 230,00

5. B a r y u m c h l o r i d (Chlorbaryum; Baryum chloratum). BaCU+ 2H a 0. Bei der Darstellung geht man entweder vom Witherit BaCO» oder vom Schwerspat BaSO« aus, wie dies schon unter „ B a r y u m f a r b e n " bei B a r y t w e i s s erörtert ist. Ist die Gewinnung des letzteren nicht beabsichtigt, so stellt man das BaCls regelmässig aus Schwerspat mit Kohle, Kalkstein und Chlorcalcium durch Glühen im Schmelzofen dar, wobei die Reaktion in zwei Phasen verläuft: BaSO« + 4 C = BaS + 4 CO. BaS + CaCls = BaCI» + CaS. Die Schmelze wird unter Einleiten von Dampf mit Wasser ausgelaugt und diann eingedampft. Nach dem Engl. Pat. 8184 von 1902 stellt man BaCU unter Verwendung von gebrauchtem Eisenchlorid dar, indem man Lösungen von Fe>CU und BaS

Baryumverbindungen.

121

mischt, oder man verschmilzt Fe2Cl« mit Schwerspat und Kohle und laugt das entstandene BaCla aus; das gleichzeitig entstandene Eisensulfid kann ger röstet werden. Ferner kann man BaCU aus BaS nach dem D. R. P. 162 913 so herstellen, dass man auf das angewärmte BaS gasförmiges C1 einwirken lasst, wobei dieses unter Erglühen der Masse und unter Bildung von BaClj und Baryumpolysulfiden gebunden wird. Letztere lassen sich leicht in BaCl» und S um* setzen, wenn man die weitere Chlorierung in wässeriger Lösung mittels Chlorschwefel durchführt. Nach dem D. R. P. 186 738 gewinnt man BaCla aus BaS und Chlormagnesium (Abfallaugen der Kaiiindustrie) bei gleichzeitiger Gewinnung reiner Magnesia, indem man BaS + MgCU in wässeriger Lösung unter Druck im Autoklaven erhitzt. Nach dem Franz. Pat. 393 880 stellt man es aus BaSOt und NaCl mit C unter Zusatz von Eisenspänen auf trocknem Wege bei lebhafter Rotglut dar. Das BaCI: kristallisiert in farblosen rhombischen Tafeln. 100 T. HjO lösen bei 10° 33 T., bei 100° 58 T. krist. Baryumchlorid. Beim Erhitzen aber 58° verliert es HjO, ohne zu schmelzen. Das kalzinierte Salz schmilzt zwischen 750 und 850°. Baryumchlorid wird zur Verhütung von Kesselstein, zur Herstellung von Baryumsulfat und in der analytischen Chemie verwendet. Auch die Tonwarenindustrie bedient sich seiner, um die in manchen Tonen vorkommenden löslichen Sulfate, die beim Trocknen auswittern, unlöslich zu machen. Baryumchlorid, techn. kalz. (ca. 95°/o) „ „ krist., weiss „ doppelt gereinigt, krist „ ehem. rein, krist „ wasserfrei

°/o kg M k . °/o „ » °/o „ „ °/o * n % „ n

15,00 1^,00 2b,00 38,00 80.00

Harkort'sche Bergwerke u. ehem. Fabriken zu I Königswarter & Eben, Linden vor Hannover. Schwelm u. Harkorten, A.-G., Gotha. | Dr. Krüger & Sommerfeld, Kassel.

6. B a r y u m c h r o m a t (Baryum chronicum) siehe „ C h r o m farben". 7. B a r y u m c y a n i d Ba(CN),. Nach der Methode von M a r E u e r i 11 e und S o u f d e n d erhitzt man zur Gewinnung von Ba(CN)s ein Gemisch aus Kohle mit BaO oder BaCOs im N-Strom, doch erzielt man dabei sehr unreine Produkte, insbesondere bildet sich viel Baryumcyanamid. Die Methode wird technisch dadurch rationeller, dass man das Cyanamid in Cyanid verwandeln kann, und zwar geschieht das nach dem Franz. Pat. 370 420 durch Behandlung mit Gasen,. die C enthalten (Kohlenwasserstoffe, CO, CiHt), bei Rot- bis Gelbglut. Das Amer. Pat. 879 030 behandelt ein Verfahren, das von dem letztgenannten kaum verschieden ist. 8. B a r y u m f l u o r i d (Fluorbaryum; Baryum fluoraium). BaFs. Durch Umsetzung von NaF mit Ba(NOs)a, durch Neutralisieren von Barytwasser mit HF oder endlich durch Digerieren von frisch gefälltem BaCOs mit überschüssiger HF erhalten. Weisses, körniges, wenig in H»0, leicht in HNOs, in HCl und HF lösliches Pulver. Baryumfluorid, gereinigt (arsenfrei) „ ehem. rein . . .' KSnigswarter & Ebell, Linden vor Hannover.

1 kg Mk. 1 , 8 0 ; °/o kg Mk. 1 5 5 , 0 0 1 „ „ 2 , 5 0 ; °/0 „ „ 220,00 | R. Rienecker A Dr. W. Schraeisser, Fluor bei | Siptenfelde 14 (Osthan).

9. B a r y u m h y d r a t siehe 15b B a r y u m o x y d h y d r a t . 10. B a r y u m k a r b o n a t (kohlensaurer Baryt; Baryuni carbonicum). BaCOs. Natürlich als Witherit, künstlich durch Behandlung von BaS mit gasförmiger C0 2 erhalten. Bei letzterem Verfahren wird der dem Reaktionsprodukt beigemengte S durch Kochen mit Ba(OH)> gebunden und das gereinigte BaCOs abfiltriert. Zur Reinigung von BaCOs trägt man nach Franz. Pat. 408 358 das Rohprodukt in kochende NH«C1-Lösung ein, worauf ein Gemenge von CO«, NH3 und Wasserdanipf abdestilliert und in reiner

122

Baryumverbindungen.

kalter BaCla-Lösung aufgefangen wird. Hier scheidet sich in der Kälte unter Regenerierung von NHtCl reines BaCO» ab. Die im Destillationskessel befindliche BaCU-Lösung wird in bekannter Weise gereinigt und kann dann als Fallung für die Vorlagen dienen. BaCOt ist unlöslich in kaltem wie heissem Wasser und Alkohol, leicht löslich in HCl. Es dient zur Herstellung reinfarbiger Ziegel und Terrakotten, zum Schmelzen von Gläsern und Steingutglasuren. Baryumkarbonat, gefallt, techn. weiss, No. 1 » No. 2 » „ „ gereinigt, sehneeweiss „ „ ehem. rein Wilhelm Miltner, Arnstadt i. Th.

°/0 ®/» °/o °/o

kg Mk. 22,00 „ „ 16,00 „ „ 75,00 „ „ 168,00

11. B a r y u m m a n g a n a t (mangansaurer Baryt; Baryum manganicum). BaMnO«. Nach dem Engl. Pat. 28 £85 von 1903 erhält man es durch Wechselwirkung geeigneter Ba-Salze mit Alkalimanganat. (Man sieht nicht ein, was daran patentfähig sein soll.) Nach einem andern Verfahren desselben Patentes leitet man COa-freie Luft über ein erhitztes trocknes Gemisch von pulv. MnOj und NaOH; aus der durch Auslaugen der Masse erhaltenen Flüssigkeit wird das BaMnOt durch Ba(OH)j ausgefällt. Auf entsprechende Weise wird auch Baryumpermanganat gewonnen. Baryummanganat „ ehem. rein

1 kg Mk. 4,25 7,00

12. B a r y u m n i t r a t (salpetersaurer Baryt; Baryum nitricum). Ba(NOj)». Man stellt es entweder durch Lösen von Witherit in verd. HNQj, Abdampfen und Umkristallisieren dar oder aber aus BaClj. Letzteres löst man unter Einleitung von Dampf in H»0 und setzt unter Umrühren die nötige Menge NaNOi zu, wobei das schwer lösliche Ba(NO»)2 ausfällt; es wird zur Reinigung umkristallisiert. Das D. R. P. 198 861, das D. R. P. 204 476 und das D. R. P. 205 167 betreffen verschiedene Verfahren zur Darstellung von Baryumnitrat aus dem jetzt von Norwegen her billig in den Handel kommenden Calciumnitrat. Baryumnitrat bildet wasserfreie, farblose, reguläre Kristalle, die etwas hygroskopisch sind. 100 T. H,0 lösen bei 10° 7 T „ bei 100° 32 T. Ba(NO,),; in verd. HCl und HNO» sowie in Alkohol ist es schwerer löslich. Beim Glühen zersetzt es sich, wobei BaO zurückbleibt. Die Hauptmenge dient zur Darstellung von Baryumsuperoxyd; weiter wird es zur Erzeugung grüner Flammensätze in der Feuerwerkerei und zur Darstellung einiger Sprengpulversorten verwendet. Baryumnitrat, raffin., krist., fiir Feuerwerk „



Pulver

ehem. rein, krist „ Pulver Königswarter & Ebell, Linden vor Hannover.

% kg Mk. 42,00

%

„ „ 43,00

°/o „ °/o ,

„ „

70,00 75,00

13. B a r y u m n i t r i t (salpetrigsaurer Baryt; Baryum nitrosum). Ba(NO,)» + H>0. Nach W i t t und L u d w i g auf folgende Weise erhalten: Man vermengt BaCI» und NaNOa trocken in molekularer Menge und benutzt als Lösungsmittel für das Salzgemisch eine konz. Lösung von Na NO» (ebensoviel, wie vorher trocken verwendet wurde). Die Wechselzersetzung vollzieht sich sofort; das gebildete NaCl scheidet sich als grobes Kristallmehl ab, von dem die heisse Lauge im Dampftrichter gut abgesaugt wird. Beim Erkalten dieser Lauge scheidet sich das Ba(N0 9 )> + H»0 in schönen Kristallen ab. Die Mutterlauge, die von den Kristallen abgeschleudert wird und alles überschüssige NaNOi enthält, kann zum Sieden erhitzt und gleich wieder zum Lösen einer neuen Menge Salzgemisch verwendet werden. Baryumnitrit, techn „ dopp. raflin „ ehem. rein

®/o kg Mk. 250,00 1 „ „ 5,00 1 „ „ 27,00

Bary umverbindungen.

123

14. B a r y u m o x a l a t (oxalsaurer Baryt; Baryum oxalicum). BaC>0« + HjO. Durch Fällen von Baryumsalzlösungen mit Oxalsäure erhalten. Baryumoxalat, techn a ehem. rein „ saures

. . . .

1 kg Mk. 1,30; °/« kg Mk. 110,00

Königiwarter & Ebell, Linden vor Hannover.

15. B a r y u m o x y d e . a) B a r y u m o x y d ( B a r y t ; Baryum oxydatum). BaO. Früher wurde es nur durch sehr heftiges Glühen von Ba(NO,)* oder von Ba(OH)j gewonnen, doch sind neuerdings verschiedene zweckmässigem Methoden ausfindig gemacht worden: So hat W. F e l d gefunden, dass BaCO» entgegen der früheren Annahme genau wie Kalkstein durch Brennen zersetzt und in BaO übergeführt werden kann. Bedingung für das Gelingen dieser Umwandlung ist die Verwendung von H-freiem Brennmaterial, dessen Verbrennungsgase also kein HiO enthalten, weil sonst Ba(OH), gebildet wird. Das D. R. P. 149 803 schützt eine Anordnung dieses Verfahrens, wonach das Brenngut in Kapseln von ovalem Querschnitt erhitzt wird. Man brennt BaCO* oder BaSO« mit Kohle oder auch Mischungen von Kohle mit BaSO« und einem Alkalisulfat. F r a n k (D. R. P. 135 330) stellt BaO dar durch Reduktion von Baryumsalzen (z. B. von BaCOi) mit dem Baryumkarbid BaC>, und zwar werden die Materialien, in fein gemahlenem Zustande innig gemischt, unter. Luftabschluss erhitzt. Um p o r ö s e s BaO zu erhalten, erhitzen B r a d 1 e y und J a c o b s (D. R. P. 142 051 als Zusatz zu D. R. P. 125 936) Baryumhydroxyd mit Baryumkarbid, in molekularem Verhältnis mit Kohlenwasserstoffen gemischt, auf Schmelztemperatur, bis alle Kohlenwasserstoffe entfernt sind. Das so erhaltene, besonders poröse BaO eignet sich vorzüglich zur Darstellung von BaOj. Die U n i t e d B a r y u m C o m p a n y o f N i a g a r a F a l l s erzeugt BaO nach dem D. R. P. 111 667 durch Erhitzen von 4 mol. BaSO« (Schwerspat) mit 4 Atomen C (Koks) im elektrischen Ofen, wobei SO» entweicht. Man gewinnt däfäus weiter Baryumhydrat. Bei dem im Artikel „ B a r y u m f a r b e n " unter No. 1 erwähnten Amer. Pat. 737 740 erhält man ebenfalls BaO. Nach dem D. R. P. 158 950 stellt man BaO aus BaCO, dar, indem man letzteres mit Ba(NO,), und einem Reduktionsmittel (C) mischt und das Gemisch auf Rotglut erhitzt, wobei die Umsetzung der Gleichung entspricht: BaCO, + Ba(NO,), + 2 C = BaO + 2 NO, + 3 CO. Eine Verbesserung dieser Methode bringt das Zusatz-D. R. P. 200 987. Auch das Engl. Pat. 4217 von 1904 bezweckte schon eine Erweiterung desselben Verfahrens, und zwar lässt es dem Gemisch flüchtige Kohlenwasserstoffe zusetzen, um das BaO in poröserer Form zu erhalten; die Erhitzung erfolgt am besten im elektrischen Ofen. Das Engl. Pat. 21 392 von 1903 behandelt ein Verfahren, das dem hier zuletzt beschriebenen fast ganz gleich ist. Andere Verfahren zur Darstellung von BaO schützen das D. R. P. 190 955, das D. R. P. 195 287, sowie das Amer. Pat. 886 607. Besondere Modifikationen des bekannten Verfahrens, BaO aus BaCO, + Kohle zu gewinnen, schützen die D. R. P. 231 645 und 240267. Eine elektrolytische Gewinnung von BaO aus BaCO, bezweckt das D. R. P. 241 043. BaO bildet entweder eine amorphe farblose Masse oder kleine Kristalle; mit H,0 verbindet es sich zu Baryumhydrat. Baryumoxyd, techn gereinigt . ehem. rein »

1 kg Mk. 3 , 6 0 ;

% kg Mk. 120,00 °/o „ n 300,00

1 . „ 6,00 b) B a r y u m o x y d h y d r a t . (Atzbaryt, Baryumhydrat, B a r y t h y d r a t ; Baryum hydroxydatum). Ba(OH)*. Wie eben erwähnt, bildet es sich (unter starker Wärmeentwicklung) bei Einwirkung von H,0 auf

124

Baryumverbindungen.

BaO. Ferner entsteht es durch Glühen von BaCOj (Witherit) im Wasserdampfstrom. Dann gewinnt man es auch aus BaS, nachdem man dieses aus BaSO« durch Erhitzen mit Reduktionsmitteln (Kohle und Teer) in eisernen Retorten erhalten hat; das gebildete BaS wird mit HjO ausgelaugt und die Lösung mit Ktipferoxyd zersetzt. Nach dem Franz. Pat. 324 609 reduziert man ebenfalls BaSO« zu BaS, führt dieses aber dann durch Behandeln mit COi in Gegenwart von H»0 in BaCOi über. Letzteres verwandelt man durch Erhitzen mit C im elektrischen Ofen in BaC», und das Karbid endlich wird durch Behandeln mit H»0 in das Ba(OH)t umgesetzt. Das nach den oben unter B a r y u m o x y d erwähnten Patenten D. R. P. 111 667 und Amer. Pat. 737 740 entstehende Reaktionsprodukt enthält ausser BaO reichlich BaS; beim Auslaugen mit H>0 gehen beide in Lösung, das BaO als Ba(OH) s , das BaS teilweise unter Zerfall in Baryumsulfhydrat und Ba(OH)>. Beim Abkühlen der heissen Lauge kristallisiert Atzbaryt aus und wird durch Umkristallisieren fast ehem. rein erhalten. Endlich erwähnen wir das D. R. P. 129 324, wonach man Ba(OH)i aus einer konz. BaS-Lösung auf elektrolytischem Wege gewinnt. Das Amer. Pat. 744 920, welches denselben elektrolytischen Prozess schützt, legt Wert auf die Gegenwart einer ausgedehnten porösen Anodenmasse aus widerstandsfähigem Material (z. B. Anodenmasse aus fein verteiltem Eisen). Andere Verfahren zur Gewinnung von Baryumhydrat sind in D. R. P. 237 357, Franz. Pat. 405 638 und 408 677 sowie Engl. Pat. 26 696 von 1909 niedergelegt. Das Baryumhydrat dient zur Darstellung der Atzalkalien aus den Sulfaten; auch wird es in der analytischen Chemie, zuweilen auch in der Zuckerfabrikation, verwendet. Es bildet farblose Kristalle mit 8 mol. Kristallwasser, die aus der Luft COa anziehen; in Wasser löst es sich zu dem stark alkalischen B a r y t w a s s e r . Baryumhydrat, techn., krist geschmolzen, 55/60°/o n n

% .

-



.

. . .

kg Mk. %

n

n n

dopp. raffin., krist. . n

»

Pulver





• °/o

... % . . .

%

n

Y>

n

°/o 11 n °/o , . . . i n » Harkort'ache Bergwerke u. ehem. Fabriken zu I KSnigswarter & Ebell, Linden vor Schwelm u. Harkorten, A.-G., Gotha. I

n

n n

ehem. rein, krist „ „ entwässert

. •

. .

. -

n n

26,00 38,00 8^,00 30,00 42,00 50,00 110,00 55,00 2,50

Hannover.

c) B a r y u m s u p e r o x y d ( B a r y u m p e r o x y d ; Baryurn hyperoxydatum). BaOj. Man gewinnt es aus Ba(NOs)s, indem man dieses durch Glühen in geschlossenen Schamottetiegeln in BaO überführt und letzteres unter Überleiten kohlensäurefreier Luft mehrere Stunden in dunkler Rotglut (bei ca. 700°) erhält. Auch aus andersartig dargestelltem BaO (vgl. oben 15 a. B a r y u m o x y d ) erzeugt man in gleicher Weise BaO». Nach D. R. P. 232 001 wird BaO in einem indifferenten Lösungsmittel, z. B. geschmolzenem NaOH, gelöst und durch die Schmelze ein O-Strom durchgeleitet. Nach Beendigung der Oxydation und Abkühlung löst man das NaOH in Alkohol, wobei das hochprozentige BaO s ungelöst zurückbleibt. Nach Franz. Pat. 420 470 wandelt man BaCOs mittels geeigneter metallischer Katalysatoren direkt in BaO» um. Das technische BaOs bildet eine grünliche Masse, nach der Reinigung ein farbloses, in H»0 unlösliches Pulver, das aus der Luft CO» anzieht. Verdünnte Säuren zersetzen es unter Bildung von Wasserstoffsuperoxyd. Beim Erhitzen entwickelt es O und wird zu BaO reduziert. Es dient zur Darstellung von Wasserstoffsuperoxyd (s. d.) und Sauerstoff (s. d.); ferner wird es als Bleichmittel verwendet.

125

Baryumverbindungen.

Das B a r y u m s u p e r o x y d h y d r a t stellt man aus dem BaO> so dar, dass man dieses in einer Säure, z. B. HCl, löst und durch Barythydrat das Baryumsuperoxydhydrat fällt. Nach dem D. R. P. 170 351 lässt sich die Umsetzung des BaOs in das Oxydhydrat dadurch bewirken, dass man ersteres mit der wässerigen Lösung einer alkalischen Erde, am besten Barythydrat, behandelt.

Baryumsuperoxyd, techn , wasserfrei, Pulver ( 8 5 — 9 0 % ) . . . °/o kg M k . 7 7 , 0 0 „ ehem. rein, wasserfrei °/o » » 150.00 Baryumsuperoxydhydrat, techD °/o „ „ 118,00 ehem. rein . . . . 1 kg M k . 2 , 0 0 ; °/o , „ 185,00 Holler & Co., Hamburg 1, Alaterdamm 12/13. I Lehmann Jk Vo«, Hamburg. Königswarter 4 Ebell, Linden vor Hannover. |

16. B a r y u m p e r k a r b o n a t ( t t b e r k o h l e n s a u r e s B a r y u m ) BaCO«. Diese, vorher unbekannte Verbindung erhält man nach dem D. R. P. 178 019 dadurch, dass man Baryumsuperoxyd oder Baryumsuperoxydhydrat der Einwirkung von COi aussetzt; dabei muss das Gemisch dauernd alkalisch, die Temperatur unter 30° bleiben. Das BaCO«, das, trocken aufbewahrt, allmählich in reines BaCO« Übergeht, soll zur Darstellung von HsOj dienen. 17. B a r y u m p e r m a n g a n a t (übermangansaurer Baryt; Baryum permanganicum). BaMn>Os. Es wird auf dieselbe Weise dargestellt wie Calciumpermanganat (siehe Artikel „ C a l c i u m v e r b i n d u n n g e n " No. 16). Vgl. dazu auch das Engl.Pat. 28 585 von 1903, welches oben unter 11. B a r y u m m a n g a n a t erörtert ist. Baryumpermanganat

H M k 7 , 2 0 ; 1 kg M k . 6 5 , 0 0

18. B a r y u m r h o d a n f i r ( R h o d a n b a r y u m ; Baryum rhodanatum). Ba(CNS)>. Durch Destillation von Ammoniumrhodanidlaugen mit Atzbaryt bei 80—90° und 0,2—0,4 Atm. Druck unter Einleiten von Dampf gewonnen. Auch aus Kupferrhodanflr stellt man es dar, indem man dieses mit Baryumsulfidlauge bei Siedehitze behandelt, die klare Lauge abzieht, eindampft und kristallisieren lässt. Das Ba(CNS)* kristallisiert mit 2 HaO. RaryumrbodanSr, krist. Ia, weiss „ ehem. rein, krist Königswarter & Ebell, Linden vor Hannover.

°/o kg M k . 8 5 , 0 0 1 „ „ 3,00

19. B a r y u m p e r s u l f a t (überschwefelsaurer Baryt; Baryum persulfuricum). BaSjO» + 4 H»0. Durch Elektrolyse von Baryumsulfat mit Schwefelsäure erhalten. Das Persulfat bildet nichtzerfliessliche Kristalle, die sich nach und nach in BaSO« zersetzen, zumal in trockener Atmosphäre, während die Lösungen widerstandsfähiger sind. 100 T. Wasser lösen bei 0° 39 T. wasserfreies und 52 T. wasserhaltiges Baryumpersulfat. 20. B a r y u m p l a t i n c y a n f l r siehe unter „Platinverbind u n g e n". 21. B a r y u m s u l f a t (Baryum sulfuricum). BaSO«; siehe darüber unter „ B a r y u m f a r b e n " : B a r y t w e i s s sowie unter „ S c h w e r s p a t". Baryumsulfat, gefallt, techn., entwässert , dopp. raffln., entwässert „ gefallt, ehem. rein, Teigform „



f«t

% k g Mk. 1 6 , 0 0 °/o „ „ 40,00 °/0 „ „ 58,00 °/o „



105,00

Andere Qualitäten siehe unter „ B a r y u m f a r b e n " und „ S c h w e r s p a t". Königawarter & Ebell, Linden vor Hannover.

22. B a r y u m s u l f i d ( S c h w e f e l b a r y u m ; Baryum sulfuratum). BaS. Durch Reduktion von BaSO« mit Kohle unter Zusatz von Teer oder ölen im Schmelzofen erhalten. Das wasserfreie BaS leuchtet im Dunkeln. Es löst sich in HaO, indem es in Baryumsulfhydrat und Baryumhydrat Ubergeht: 2 BaS + 2 H,0 = Ba(OH), + Ba(SH),. Das D. R. P. 154 498 bezweckt die Herstellung eines Baryumsulfhydrats, von dem ausgehend man durch Umsetzung beliebige andere Ba-Salze dar-

126

Basische F a r b s t o f f e .

stellen kann. Man glüht danach ein Gemisch von Schwerspat und Kohle und leitet in die beim Auslaugen entstehende Lösung von Baryumhydrat und Baryumsulfhydrat entweder HjS oder CO» ein; es findet dabei eine der folgenden beiden Umsetzungen statt: Ba(OH), + Ba(SH), + 2 H,S = 2 Ba(SH), + 2 H,0. Ba(OH), + Ba(SH), + CO, = BaCO. + Ba(SH), + H,0. In beiden Fallen erhalt man eine Lösung von Baryumsulfhydrat, aus der sich keine schwerlöslichen Doppelverbindungen dieses Salzes mit Ba(OH)> niederschlagen können. Man dampft die Lösung im Vakuum ein und erhalt so eine von Polysulfiden freie Lauge, die mit andern Salzen beliebige Umsetzungen eingehen kann. BaS dient der Hauptsache nach zur Darstellung anderer Baryumpräparate. In der forensischen Analyse benutzt man es zur Entwicklung von ehem. reinem (As-freiem) HjS. S c h w e f e ] b a i y u m , roh, (ca. 8 0 ° / 0 ) in Stücken „ ( c a . 8 0 » / « ) in Pulver „ gereinigt , e h e m . rein

] kg Mk. 2 , 5 0 ;

% kg Mk. 16 00 «/„ „ „ 22^00 ®/0 „ „ 78,00 % „ „ 230.00

Schwefelbaryum: Dr. Klüger

4

Sommerfeld,

Kassel

(roh).

| KSniggwarter & Ebell, Linden vor Hannover.

23. B a r y u m s u p e r o x y d siehe unter 15. B a r y u m o x y d e . 24. B a r y u m t h i o s u l f a t (unterschwefligsaurer Baryt; Baryurn thioaulfuricum). BaSjO» + H»0. Durch Mischen der Lösungen von Natriumthiosulfat und Baryumazetat als Niederschlag erhalten. Baryumthiosulfat, techn „ ehem. rein

1

kg Mk. 78,00 n „ 5,00

KOnigswarter A Ebell, Linden vor Hannover.

25. B a r y u m w o l f r a m a t (wolframsaurer Baryt; Baryurn wolframicum). BaWO«. Wasserfrei durch Schmelzen von 2 T. Na,WO« mit 7 T. BaCls und 4 T. NaCl und Auslaugen mit HsO in grossen farblosen Kristallen erhalten. Auf nassem Wege gewinnt man es mit verschiedenem Kristallwassergehalt durch Fällen der Natriumwolframate mit BaCl,-Lösungen. B a r y u m w o l f r a m a t , e h e m . rein

.

.

1 k g M k . 11 0 0

Königewarter & Ebell, Linden vor Hannover.

Anlagen und Verfahren zur Herstellung von Baryumverbindungen: Rudolf Heinz, G. m. b. H., Hannover, Gerberetr. 29.

techn.

Bureau,

j Willy Manger, Ingenieurgea. m. b. H., Dreidon. I

Zentrifugen für Baryumverbindungen: Gebr. Heine,

Viersen

(Rheinland).

B a s i s c h e Farbstoffe. Als basische Farbstoffe bezeichnet man Teerfarbstoffe, die sich als Sulfate, Oxalate, Chloride u. s. w. organischer Farbbasen darstellen. Sie färben Wolle und Seide ohne Beize in neutralem oder schwach saurem Bade, Baumwolle auf sauere Beizen wie Tannin, Türkischrotöl u. s. w. Die basischen Farbstoffe sind nur teilweise in Wasser, sämtlich aber in Alkohol löslich. Im Durchschnitt verfügen sie über eine sehr weitgehende Farbekraft und hohe Brillanz der Töne, dagegen sind sie meistens wenig licht-, luft- und seifenecht. Während die ersten Anilinfarbstoffe sämtlich zu den basischen gehörten, werden sie in der Baumwoll- und Wollfärberei jetzt mehr und mehr durch andere verdrängt; hohe Bedeutung haben sie dagegen noch für die Seidenund Jutefärberei. Baumwolle und ebenso Leinen wird vor der Färbung mit basischen Farbstoffen meistens zuerst-mit T a n n i n und dann mit B r e c h w e i n s t e i n l ö s u n g (oder Antimonsalz) behandelt; das auf der Faser entstehende A n t i m o n t a n n a t bildet dann mit den basischen Farbstoffen waschechte,

Bastseite — Baumaterialien, Prüfung.

127

festhaftende Lacke. S t a t t d i e s e r T a n n i n - A n t i m o n b e i z e ( v g l . unter „ G e r b s t o f f b e i z e n " ) unterwirft man d i e B a u m w o l l e für A n w e n d u n g b a s i s c h e r Farbstoffe auch wohl der Türkischrotölbeize (vgl. „ T ü r k i s c h r o t ö l f ä r b e r e i " ) . W o l l e und J u t e w e r d e n mit b a s i s c h e n F a r b s t o f f e n o h n e B e i z u n g in w a r m e m B a d e g e f ä r b t . Auch S e i d e b e d a r f k e i n e r B e i z e ; man f ä r b t s i e in s c h w a c h a n g e s ä u e r t e m B a d e , und z w a r m e i s t e n s unter Z u s a t z v o n B a s t s e i f e , w i e s i e beim E n t b a s t e n d e r S e i d e mit K e r n s e i f e g e w o n n e n wird. Ein d e r a r t i g e s B a s t s e i f e n b a d erzeugt l e b h a f t e r e N u a n c e n . B a s t s e l f e siehe „ E n t b a s t e n " .

Baumaterialien, Prüfung:.

A p p a r a t e zur P r ü f u n g von Z e m e n t - , K a l k - und T r a s s m ö r t e l n : I.

Abbinde-Verhältnisse.

N o r m a l - N a d e l a p p a r a t n a c h V i c a t , mit je 2 Büchsen und einem in 1/& 0 geteilten, kleineren Thermometer Mk. 5 S t ü c k B l e i g e w i c h t e ä 3 kg zur Prüfung der Proben während des Bindens A p p a r a t z u r B e s t i m m u n g der T e m p e r a t u r v e r ä n d e r u n g w ä h r e n d des A b b i n d e n s , kompl. mit Thermometer „ II.

40,00 12,00 11,00

Druckfestigkeit.

H a m m e r a p p a r a t zur Anfertigung von Zug- und Druckproben aus Zement, Kalk und Trassmörteln Z u g f o r m - E i n r i c h t u n g bestehend aus Einspannplatte von Gusseisen, Zugform von Messing, Aufsatzkasten mit 4 Federn D r u c k f o r m - E i n r i c h t u n g bestehend aus Einspannplatte, Druckform aus 2 Winkeleisen, Aufsatzkasten mit 4 Federn M a s c h i n e z u r B e s t i m m u n g des D r u c k W i d e r s t a n d e s für Würfel bis 1 cdm und für Widerstände bis 50 0 0 0 kg mit Hebelübersetzung 1 : 5 0 0 , kompl V o l l s t ä n d i g e F o r m für H a n d a r b e i t , bestehend aus 4 Stahlplatten, gusseisernem Ring und eiserner Unterlage, für Würfel von 100 qcm Fläche D i e s e l b e , für 50 qcm Fläche

225,00 „

33,00



38,00 1250,00



22,00 17,00



6,00 50,00-



11,00-



11,00-



10,00 8,00'



175,00-



170,00 22,Od 7,00 3,30 2,50-

III. Dichte. V o l u m e n o m e t e r nach C. S c h u m a n n „ Seger IV. Feinheit der Mahlung. S i e b b ü c h s e mit 4900 und 9U0 Maschen auf 1 qcm zur Bestimmung der Feinmahlung des Zementes S i e b b ü c h s e mit 2500 und 9 0 0 Maschen auf 1 qcm zur Bestimmung der Feinmahlung anderer Bindemittel (hydraulischer Kalke u. s. w.) . V.

Volumbeständigkeit.

K a s t e n , mit Zink ausgeschlagen, mit Deckel zum Schutze der Proben vor Austrocknung D e r s e l b e , ohne Deckel, zur Aufbewahrung der Proben unter Wasser . T a s t e r - A p p a r a t nach B a u s c h i n g e r , zur Ermittelung der Volumbeständigkeit V I . Z u g f e s t i g k e i t (vgl. auch II. D r u c k f e s t i g k e i t ) . Z e r r e i s s - A p p a r a t , Hebelübersetzung 1 : 5 0 mit Zinkeimer, Stück S c h r o t z u f ü h r e r mit selbsttätigem Abschluss F o r m ( Z u g f o r m ) für 5 qcm Querschnitt mit Kerben 5 kg S c h r o t M e s s i n g e i m e r c h e n für sehr schwache Probekörper

.

.



128

Baumöl — Baumwolle.

V e r s c h i e d e n e G e r ä t e zur Bereitung der Proben, als 1 starke eiserne Schüssel, 1 starker Löffel mit Griff, 1 Messzylinder von 100 ccm, 1 Schaufel, 1 starke Glasplatte, 1 Spatel, 1 Messer, 1 verzinkte Kiste T a f e l w a g e für 5 kg geeicht, mit 2 losen schaufelförmigen Messingschalen . F e d e r w a g e mit Zifferblatt für 10 kg (1 kg geteilt in 10 g) . . . G e w i c h t s a t z 1—500 g in Messing, 1—5 kg in Eisen geeicht . . . B e s o n d e r e E i n r i c h t u n g des Z e r r e i s s - A p p a r a t e s für die Adh ä s i o n s p r o b e , kpmpl., bestehend aus 2 Klammern mit Stellrad und Spindel, 2 Kastenformen, 10 Haftprismen aus Glas und Holzkernen . H a f t k ö r p e r aus Marmor „ „ Ziegel (Klinker) „ „ Gusseisen V o r r i c h t u n g zum Entformen von Zement-Zugprobekörpern . . . . E n t f o r m u n g s a p p a r a t für Druckkörper F o r m für Hammerapparat, bestehend aus 2 Winkeleisen mit Kerben . G l a s p l a t t e 7 x 1 2 cm für Zugkörper „ 12 X 1 2 cm für Druckkörper . H o c h d r u c k - D a m p f a p p a r a t zur beschleunigten Prüfung der Mörtel und Zemente auf Volumbeständigkeit, System Dr. E r d m e n g e r . . . K o h l e n s ä u r e b e s t i m m u n g s a p p a r a t e f ü r Z e m e n t u. s. w.: Nach S c h e i b l e r , Modifikat. F i n k e n e r zur volumetr. Best, grösserer Mengen C O j : Messröhre für . 150 300 ccm. Preis . . . . 45,00 60,00 Mk. Nach Prof. R. B a u r zur Best, von COj, K a r b o n a t e n und freien Säuren Nach D i e t r i c h - F r ü h l i n g kompl. mitGasmessröhre 200ccmin'/« geteilt D e r s e l b e Apparat mit Reserve-Glasteilen Besondere Reserveteile: 10 E n t w i c k e l u n g s f l a s c h e n ohne Stopfen 1 G u m m i s t o p f e n mit Rohr 10 S ä u r e g l ä s c h e n mit Marke D a r r a p a r a t f ü r Z e m e n t p r o b e n , bestehend aus einem kupfernen Kasten mit Zwischenboden. Die Heizung (mittels Gas oder Spiritus) bewirkt, dass das Thermometer, dessen Kugel etwa 6 cm in den Kasten reicht, 110—120° zeigt 1 T h e r m o m e t e r hierzu

Über die Preise für Prüfung von Baumaterialien siehe U n t e r s u c h u n g e n". Chemisches Laboratorium für Tonindustrie Prot. Berlin NW. 21, Dreysestr. 66.

Dr. H. Seger

&

E. Craraer,

Mk. „ „ „

36,00 20,00 10,00 20,00



90,00 2,50 1,50 1,25 40,00 46,00 16,00 0,40 0,40

„ „ „ „



350,00

„ „ „

25,00 52,00 65,00



2,50 1,25 4,00

18,00 4,00

„Chemische O. m. b. H.,

B a u m ö l siehe „O I i v e n ö 1". B a u m w a c h a siehe „W a c h s , v e g e t a b i l i s c h e s". B a u m w o l l e . Samenhaar mehrerer Gossypium-Arten. Zur Zeit der Reife platzt die Fruchtkapsel der Baumwollpflanze auf, und die weissen Baumwollhaare quellen hervor. Auf sogenannten E g r e n i e r m a s c h i n e n werden die Samen von den Haaren abgerissen und letztere in stark gepressten Ballen in den Handel gebracht. Man unterscheidet n o r d a m e r i k a n i s c h e , südamerikanische, ostindische, westindische, afrik a n i s c h e , l e v a n t i n i s c h e und e u r o p ä i s c h e Baumwolle. Die Länge der Baumwollfaser steigt bis über 40 mm; l a n g s t a p e l i g heisst die Baumwollfaser, wenn sie mehr als 2,5 cm misst, k u r z s t a p e l i g dagegen, wenn sie unter dieser Länge bleibt. Breite der F a s e r 0,010—0,035 mm. Was die Behandlung der Baumwolle anlangt, so ist als besonders wichtig der Prozess des M e r c e r i s i e r e n s zu nennen. Als Mercerisieren bezeichnet man ein Verfahren zur Erzeugung von S e i d e n g l a n z auf Baumwolle. Für, das Mercerisieren kommen folgende zwei Arbeitsmethoden in Betracht: 1. Die Baumwolle wird mit Natronlauge getränkt, dann ausgeschleudert oder ausgequetscht, hierauf auf Streckmaschinen auf die ursprüngliche Länge oder, wenn möglich, noch etwas darüber hinaus ausgereckt und endlich in gespanntem

Baumwollfärberei



129

Bazillol

Zustande gewaschen. 2. Die Baumwolle wird zuerst auf Rahmen gespannt und nun mit Natronlauge mercerisiert, wobei also das Einlaufen von vornherein durch die Spannung verhindert ist; auch hier wird schliesslich direkt unter Spannung gewaschen. Hält es die Faser aus, so streckt man bei Methode 2 nachträglich auf etwas mehr als die ursprüngliche Länge, wodurch der Seidenglanz erhöht wird. Abgesehen von dem seidenähnlichen Glanz erhält die Baumwolle durch das Mercerisieren erhöhte Festigkeit und leichtere Aufnahmefähigkeit für Farbstoffe. P r ü f u n g : Zur Unterscheidung zwischen mercerisierter und nicht mercerisierter Baumwolle empfiehlt L a n g e (Vortrag auf d. V. Intern. Kongr. f. angew. t'hcrn. Berlin 1903), abgesehen von der mikroskopischen Prüfung, folgende Reaktion: Eine kalt gesättigte Chlorzinklösung wird mit etwas Jodkaliumlösung vermischt und mit Jod im Uberschuss versetzt, so dass die Lösung mit Jod gesättigt ist, z. B. eignet sich dazu eine Lösung von 30 T. Chlorzink, 5 T. K J und 1 T. J in 24 T. HjÖ. Ferner gibt folgende Lösung sichere Resultate: 5 T. K J werden in 12—24 T. H 2 0 gelöst, 1—2 T. J zugefügt und mit 30 T. Chlorzink, in 12 T. H 2 0 gelöst, vermischt. Die genannten braunen Lösungen färben Baumwolle blau an. Nichtmercerisierte Baumwolle verliert beim Spülen in Wasser die Farbe vollständig, während mercerisierte Baumwolle intensiv gefärbt bleibt. In sehr vielen Fällen lässt sich die Reaktion ohne weiteres auch auf gefärbte Baumwolle anwenden, und zwar benetzt man einen Teil des zu prüfenden Musters nur mit Wasser, während man einen andern Teil davon etwa 3 Minuten in die erwähnte Chlorzinklösung einlegt und dann auswäscht. Beim Vergleich beider Muster ist dann leicht zu erkennen, ob es sich um mercerisierte Baumwolle handelt oder nicht. Stört die Färbung der Baumwolle, so bleicht man vor der Prüfung mit Chlorkalk oder entfernt die Farbe sonst in geeigneter Weise, z. B . durch Reduktion u. s. w.

B a u m w o l l f ä r b e r e i . Man färbt die Baumwolle gewöhnlich als Garn oder als Gewebe, seltener im ungesponnenen Zustande. Was die Vorbereitung d,er Faser anlangt, so bleicht man nur, wenn helle Färbungen beabsichtigt sind; sonst genügt Kochen mit Sodalösung (oder schwacher Natronlauge) und Seife, um Fettspuren zu entfernen. Vor dem Beizen und Färben müssen die Fasern vollständig mit Wasser durchtränkt sein. Die Baumwollfaser hat zu den meisten Farbstoffen eine so geringe Affinität, dass es der vorherigen Anwendung von Beizen bedarf, um ein Fixieren des Farbstoffes zu ermöglichen. Erst neuerdings hat man Farbstoffe erfunden, die sich auf der Baumwolle ohne Beize fixieren. Über alle diese Verhältnisse vergleiche man die Artikel „B a s i s c h e F a r b s t o f f e", „ B e i z e n f a r b s t o f f e", „ S c h w e f e l f a r b s t o f f e", „Substantive Farbstoffe", „T ü r k i s c h r o t f ä r b e r e i" sowie auch „Beizen", „ C h r o m b e i z e n", E i s e n b e i z e n", G e r b s t o f f b e i z e n", ,,K u p f er b e i z e n " , „ ö 1 b e i z e n", „ T o n e r d e b e i z e n " und „Zinnb e i z e n". Das Färben der Baumwolle mit Beizen bezeichnet man als a d j e k t i v e s Baumwollfärben. Fast ausnahmslos wird die Beize vorher angewendet, und zwar in einem besonderen Bade. Die gebräuchlichste Baumwollbeize für basische Teerfarbstoffe ist G e r b s ä u r e . Nach der Beizung folgt gewöhnlich nicht sofort das Färben, sondern zuvor noch das F i x i e r e n der Beizen, wozu man bei Gerbsäure (Tannin) beispielsweise Antimon- oder Zinnverbindungen benutzt. Für andere Teerfarbstoffe und namentlich für Pflanzenfarbstoffe eignen sich am besten T o n e r d e b e i z e n . Das Färben von Baumwolle o h n e Beizen bezeichnet man als s u b stantives Baum wollfärben. Hierbei setzt man der wässerigen Farbstofflösung Marseiller Seife sowie unter Umständen NaCl oder Na2HPO« zu, beginnt das Färben bei ca. 40° und vollendet es unter Kochen. Um der Baumwolle die Eigenschaften der tierischen Faser zu verleihen, ,,a n i m a 1 i s i e r t" man sie, d. h. man imprägniert sie mit Leim oder Gelatine. B a u m w o l l s a m e n ö l siehe „K o 11 o n ö 1". B a z i l l o l ( L i q u o r Gresoli saponatus). Kresolseifenlösung. Durch Erhitzen von Kresol mit Kaliseifenlösung erhaltene braune, ölige, teerig riechende Flüssigkeit. Es löst sich klar in Wasser und wird in grossem. Umfange zur Desinfektion benutzt. Bazillol Blücher VIII.

1 kg Mk. 0,75; °/o kg Mk. 6b,00 9

Becher — Bechergläser.

130

Becher. I. Aus P o r z e l l a n (Kochbecher). a) Aus S a n i t a t s p o r z e l l a n . Höhe 85 100 120 Inhalt 100 200 325 Preis 0,45 0,50 0,70 Dieselben mit Ausguss mehr das

135 500 0,90 Stück

150 700 1,20

175 1000 1,75

210 1250 2,30

235 1500 3,00

260 3000 5,25 Mk.

mm. ccm. Mk. 0,15

b) Aus Porzellan der Kgl. Porzellan-Manufaktur, Berlin. Höhe Inhalt Preis

95 175 0,70

115 340 0,95

130 420 1,15

140 610 1,45

150 750 1,85

170 »50 2,30

200 1480 2,90

210 1660 3,50

230 mm. 2280 ccm. 4,00 Mk.

II. Aus d ü n n e m K u p f e r , mit Ausguss. Inhalt Stück

250 1,20

500 2,50

1000 ccm. 4,50 Mk.

III. B e c h e r a u s H a r t g l a s standsfähig. Inhalt Ohne Ausguss, Stück Mit „ „

50 0,40 0,45

100 0,40 0,45

(Farbebecher). 250 0,55 0,60

500 0,60 0,65

Sehr wider-

750 0,75 0,80

1000 ccm. 0,90 Mk. 0,95 „

BechergUUer, Kochbecher, aus gleichmassig dünnem weissem Qlas: Nummer . . . . 0 0 0 00 0 1 2 3 4 5 6 Höh 45 50 55 65 75 85 95 110 120 Inhalt 25 35 45 60 90 150 210 300 350 Ohne Ausguss, Preis 0,10 0,10 0,12 0,13 0,15 0,20 0,23 0,25 0,30 Mit n » — — — 0,18 0,23 0,25 0,30 0,35 0,40 Nummer . . . . 8 9 10 11 12 13 Höh 140 155 165 175 195 210 Inhalt 600 800 1000 ccm l1/« 1 */* 2 Ohne Ausguss, Preis 0,40 0,45 0,50 0,60 0,65 0,70 Mit „ „ 0,50 0,55 0,60 0,65 0,70 0,90

14 230 21/» 0,75 1,00

7 130 mm. 450 ccm. 0,35 Mk. 0,45 „

15 16 240 270 mm. 3'/» 4 1. 0,80 0,85 Mk. 1,10 1,30 „

Mit In Sätzen von 1—5 „ „ „ 1-8 , » „ 1-12 , „ „ 1—16 « , „ 000-0

Ohne Ausguss 1,30 0,90 Mk. 2,60 1.90 „ 5,00 4,00 . 9,00 7,00 „ 0,30 „

der Satz , . . „ „ „

B e c h e r g l ä s e r , n i e d r i g e F o r m , nach 0 r i f f i n , mit Ausguss.

Nummer 1 Höhe 65 Durchm. 40 Inhalt 75 Preis 0,18 In Sätzen von , . „ , n

2 3 4 5 6 75 85 100 110 45 50 . 60 70 120 180 250 400 0,22 0,24 0,29 0,36 1—6 der Satz 1-9 „ „ 1-12

7 125 140 80 90 600 ccm 0,8 0,44 0,50

8 9 160 180 100 110 1 1,5 0,60 0,70

10 200 120 2 0,86

11 22ö 130 2,5 1,00

Becherglaser a'us böhmischem Glase kosten 20 % mehr. B e c h e r g l a s e r aus P r o f . W e b e r schem H a r t g l a s e . w i d e r s t a n d s f ä h i g . Ü b l i c h e F o r m (Inhalt siehe oben). Nummer Ohne Ausguss, 10 Stück Mit , 10 „

1 1,20 1,35

2 1,40 1,60

3 1,80 2,00

4 2,00 2,20

5 2,40 2,70

6 2,60 2,90

7 3,00 3,30

12 250 140 3 1,20 Mk.

mm. mm. 1. Mk, 1,70 3,60 6,50

Sehr 8 3,60 Mk. 4,00 „

Becherwerke — Beizen. Nummer Ohne Ausguss, 1 0 Stück Mit „ 10 ,

9 4,00 4,40

10 5,00 5,50

11 5,70 6,20

131

12 6,10 6,60

13 6,50 7,00

14 7,00 7,50

15 7,90 8,40

16 8 , 8 0 Mk. 9,30 „

N i e d r i g e F o r m nach G r i f f i n (Inhalt siehe oben) mit Ausguss. Nummer . . . . 10 s t ü c k . . . .

1 1,50

Nummer . . . . 10 S t ü c k . . . .

7 4,40

Becherglaser oder ohne Ausguss. Höhe Inhalt Preis

70 50 0,24

Höhe Inhalt Preis

180 1,3 035

80 100 0,28

50 50 0,26

90 150 0,30

100 200 0,35

nach

10 8,30

11 9,60

130 500 0,55

120 400 0,50

230 2,5 1,25

Griffin

85 250 0,35

5 3,00

widerstandsfähigem

110 300 0,45

210 2 1,05

75 150 0,30

4 2,65

9 6,60

aus J e n a e r

Form 60 100 0,28

3 2,20

8 5,50

190 1,5 0,90

Niedrige Höhe Inhalt Preis

2 2,00

100 400 0,50

140 600 0,60

250 3 1,40

mit 125 600 0,60

6 3,40

Mk.

12 1?,00

Mk.

Gerateglas mit 160 800 0,65

170 mm. 1 0 0 0 ccm. 0 , 7 5 Mk.

2 7 0 mm. 4 1. 1,75 Mk

Ausguss. 135 800 0,70

145 1000 0,80

160 mm. 1 3 0 0 ccm. 0 , 9 5 Mk.

Anbringen von m a t t i e r t e n S c h i l d c h e n verteuert bei samtlichen Sorten das Stflck um 4—6 Pf. Becherglaser:

Qeorg Schmidt & v. d. Eitz, Schmiedefeld (Kreis Schlfueingen).

Vereinigte Lauaitzer Glaswerke A.G., Abt. Warmbrunn, Quilitz k Co., Berlin NW. 40, Heidestrasse 56/57.

Becherwerke siehe „ T r a n s p o r t v o r r i c h t u n g e n " . Becqaerelstrahlen siehe „ R a d i o a k t i v e S u b s t a n z e n " . Beinachwan (Elfenbeinschwarz, Ebur uatum nigrum). Das

echte Elfenbeinschwarz gewinnt man aus Elfenbeinabfallen, die man in eisernen oder irdenen Gefassen bei Luftabschluss glüht. Man mahlt es trocken oder nass; «s dient als gut deckende schwarze Malerfarbe. Das auf die gleiche Weise aus Röhrenknochen gewonnene Beinschwarz steht dem echten Elfenbeinschwarz an Qualität nach. Vgl. auch unter „ K n o c h e n k o h l e " . Elfenbeinschwarz, je nach Qualität Beinschwarz Waggonladungspreis „ „ feinst gemahlen

°/ 0 % % °/o

kg Mk. 4 0 , 0 0 — 2 i 0 , 0 0 „. „ 1 6 , 0 0 — 20,00 „ „ 11,00 » „ 24,00

Beinschwarz: S. H. Cohn, Farbenfabrik. Neukölln, KBllnische Allee 44/48.

Ofen zur Herstellung von Beinschwarz baut:

J . L. C. Eckelt, Berlin N. 4.

Beizen Belsen Belsen

(Metallbeizen) siehe unter „ A b b r e n n e n". (Holzbeizen) siehe „H o 1 z f a r b e n".

(Stoffbeizen, Mordants). Man versteht darunter die Befestigungsmittel der Farbstoffe auf der Faser, soweit die Farbstoffe an sich keine Affinitat zu der Faser besitzen. Im einzelnen siebe die Artikel „ C h r o m b e i z e n", „E i s e n b e i z e n", „ G e r b s t o f f b e i z e n", „Ku p f e r b e i z e n", „O1 • b e i z e n", „ T o n e r d e b e i z e n", und „Z i n n b e i z e n". 9»

132

Beizenfarbstoffe —

Beleuchtung.

Blei- und ausgebleite Gefässe zum Beizen baut: J. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4.

Beizenfarbstoffe. Als „ B e i z e n f a r b s t o f f e " oder „ b e i z e n f a r b e n d e F a r b s t o f f e " bezeichnet man Teerfarben, die sowohl auf der pflanzlichen als auf der tierischen Faser mit Hilfe von Metallbeizen fixiert werden. Nach dem wichtigsten Beizenfarbstoff, dem A 1 i z a r 1 n (s. d.), bezeichnet man auch wohl die ganze Klasse als „ A l i z a r i n f a r b s t o f f e". Die Beizenfarbstoffe, die meistens sehr echte Färbungen geben, sind häufig für sich keineswegs durch ein starkes Färbevermögen ausgezeichnet, sondern erhalten dieses erst durch die Beize, die teilweise vorher, teilweise aber auch erst nach der Färbung angewendet wird; man spricht in letzterem Falle von einem „Entwickeln" des Farbstoffs. Zahlreiche Beizenfarbstoffe geben je nach der Natur der Beize v e r s c h i e d e n e Färbungen. Die wichtigsten Beizen für diese Farbstoffe sind die C h r o m v e r b i n d u n g e n ; ferner werden Aluminium-, Calcium-, Eisen- und Zinnsalze häufig, selten Kupfer-, Nickel- und Zinksalze als Beizen verwendet. Über die Anwendung der beizenfärbenden Farbstoffe auf Baumwolle siehe unter „ T ü r k i s c h r o t f ä r b e r e i " , sowie unter „ B a u m w o l l f ä r b e r e i". Seide lässt sich nach Durchtränkung mit Chrom-, Eisen- oder Tonerdebeizen leicht mit den hierher gehörigen Farbstoffen färben; immerhin ist ihre Anwendung trotz der grossen Echtheit der Färbungen hier seltener, weil der „Griff" der Seide beim Beizen leidet. Das wichtigste Verwendungsgebiet der Beizenfarbstoffe ist die W o 11 f ä r b e r e i , wobei man teils vorbeizt, teils die Färbung durch nachherige Beizung entwickelt. Am häufigsten kommen Chrombeizen zur Anwendung, für rote Töne auch Tonerdebeizen. Beleuchtung:. Über die Kosten der Beleuchtungsarten gibt folgende dem Journ. f. Gasbeleucht. 1904, 141 entnommene Tabelle Aufschluss: L i c h t a rt

Steinkohlengas: Schnittbrenner . . . Argandbrenner. Glühlichtbrenner . . Milleniumlicht . . Azetylen: Schnittbrenner . Glühlicht . . . . Petroleum: Rundbrenner . . . Kitsonlicht . . . . Spiritusglühlicht Elektrisches Licht: Bogenlicht . . . . Bremerlicht . . . . Liliputbogenlampe Nernstlampe Glühlicht . . . .

:

i

!

1 : ! i i

Betriebskosten für i H.K Pf.

Absolute Lichtstärke

Verbrauch in i Stunde

Verbrauch für x H.K.

Einheitspreis

Kosten :n i Stunce

H.K.

1

1

Pf.

Pf.

16 32 72 1400

160 250 120 1200

10,00 7,80 1,70 0,85

16 16 16 16

2,56 4,0" 1,9? 22,70

1,60 1,25 0,27 0,17

50 60

30 15 •tg 0,08 0,33 0,10

0,60 0,25 e 2,70 0,37 2,00

125 125

3,75 1,H6

0,75 0,31

25 25 40

2,0(i 8,25 4/>0

0,67 0,092 0,80

375 500 160 218 55

0,75 0,50 1,23 1,21 3,44

60 60 60 60 60

22,50 30,00 9,60 •13,08 3,30

30 900 50 500 1000 130 180 1 6

0,45 0,30 0,74 0,73 2,06

Zu dieser Tabelle ist zu bemerken, dass die Erzeugungskostsn ffür Azetylen mit 1,25 Mk. sehr niedrig bemessen sind, denn die Abnehmer müissen im Mittel 1,90 Mk. für 1 cbm Azetylen bezahlen. Die W ä r m e e n t w i c k e l u n g durch die verschiedenen Beeucchtungs-

Beleuchtung. arten geht hervor.

aus

folgender,

von

Prof.

W.

Lichtstärke

W e d d i n g

im ganzen

für i Kerze

2000 1000 2042 500 2500—3000 336 862 328

66,7 50 18,4 10 5—6

41,5 32,8 222

2,59 1,3 0,37

Liter

400 200 408 100 500-600 0,057

30 20 111 50 500 30 30 60

0,108 36

Watt

48 38 258

16 25 600

11,2

28,7 5,5

Eine neuere T a b e l l e von Prof. W . W e d d i n g findet sich G a s b e l e u c h t u n g 1905, die wir e b e n f a l l s hier w i e d e r g e b e n : Lichtstärke ! horizon.

sphär.

,| H . K .

H. K.

Tabelle

in W . E .

Verbrauch

Kerzen

aufgestellter

Stündl. aufgewendete W ä r m e

Stündlicher

Beleuchtungsart

Gasbeleuchtung: Braybrenner Argandbrenner Regenerativbrenner Gasglühlicht . . Lukaslicht . Spiritusglühlicht . Petroleumlicht . Azetylenlicht . . Elektrische Beleuchtung: Kohlenfadenglühlicht . . . Nernstlicht Bogenlicht

133

Stündlicher Verbrauch

! Stündl. aufgewendete Wärmemenge Kai.

Petroleumlicht . 13.2 14,8 43.6 g Spiritusglühlicht. . 42,9 129 65,3 g Stehend.Gasglühlicht 73,8 52.3 112,3 1 Hydropressgaslicht , 3 0 3 272 1 214 Lukaslicht 581 630 1 411 Milleniumlicht . . 1500 1060 1200 1 Kohlenfadenglüh- i 43,8 34,6 104 Watt licht. . . . I 18,3 12,8 59,1 „ Osmiumlicht . 42,3 31.4 48.7 „ Nernstlicht . . . 1 8 4 , 5 113 213 „ Bogenlicht 400 440 „ Flammenbogenlicht. 440 „ 1880

480 698 573 1387 3210 6120 89,8 51.0 42.1 184 380 380

Kai. für i H.K.

im J o u r n .

f.

Stündl. entwickelte K o hlenfür i H . K . säure 1 Pf.

Kosten für die Brennstunde Gesamt Pf.

36,4 1,09 16,3 3,78 11,0 1,39 6,48 3,86 7,82 7,78 5,77 1 4 , 8 0 2,6 4,16 3,99 2,36 1,34 1,95 1,63 8,52 0 , 9 5 17,6 0 , 2 0 2 17,6

0,083 0,088 0,027 0,018 0,019 0,014 0,120 0,184 0,062 0,075 0,044 0,009

70,1 119 59,1 143 332 631

10,7 21,4

D i e f o l g e n d e T a b e l l e ( n a c h U n t e r s u c h u n g e n v o n H. L u x ) z e i g t u n t e r a den s t ü n d l i c h e n V e r b r a u c h , u n t e r b d i e L i c h t e n e r g i e in P r o z e n t e n d e s E n e r g i e v e r b r a u c h s , u n t e r c d i e h o r i z o n t a l e und u n t e r d d i e m i t t l e r e s p h ä r i s c h e Lichtstärke: b °/o Hefnerlampe 1 4 " Petroleumlampe Azetylenflamme Gasglühlicht, aufrecht „ hängend

9,25 g 39,73 g 7,2 1 121,5 1 96,8 1

0,103 0,25 0,65 0,46 0,51

c H.K.

d H.K.

1,0 14,2 7,7 107,0 107,0

0,825 12,0 6,04 89,6 82,3

134

Beleuchtung. b °/o

Lucaslicht Millenniumlicht Elektrische Kohlenfadenlampe . Nernstlampe Tantallampe Osramlampe Gleichstrombogenlampe Effektbogenlampe, gelbes Licht. „ weisses Licht Wechselstrombogenlampe Uviol-Quecksilberdampflampe Quarzlampe

.

.

.

.

630,0 1 1200,0 1 98,23 W. 181,4 „ 44,0 „ 38,3 „ 435,0 „ 350,0 „ 348,0 „ 181,0 „ 198,6 „ 691,0 „

-

1

)

-

2

)

2,07 4,21 4,87 5,36 5,60 13,20 6,66 1,90 2,24 6,00

c H.K.

d H.K.

581,0 1500,0 31,5 120,1 34,6 36,3 190,0 907,0 602,0 109,0 437,0 3400,0

411,0 1060,0 24,5 91,9 26,7 27,4 524,0 1145,0 760,0 89,0 344,0 2960,0

D i e f o l g e n d e Z u s a m m e n s t e l l u n g d e r K o s t e n k ü n s t l i c h e r Lichtquellen, d i e H. D ö r r v e r ö f f e n t l i c h t hat, ist d u r c h ihre V o l l s t ä n d i g k e i t w e r t v o l l . Immerhin sind d i e A n g a b e n nicht f ü r alle G e g e n d e n z u t r e f f e n d ; f ü r d i e K o s t e n der B r e n n s t o f f e b z w . d e r e l e k t r i s c h e n E n e r g i e s i n d m i t t l e r e W e r t e eingesetzt. Auch ist zu b e r ü c k s i c h t i g e n , d a s s einzelne L i c h t a r t e n (z. B. W a s h i n g t o n l i c h t , F l a m m e n b o g e n l a m p e ) n u r f ü r g r o s s e L i c h t s t ä r k e n g e e i g n e t sind, a l s o keine w e i t g e h e n d e Lichtteilung e r m ö g l i c h e n . L ichtart

Washingtonlicht Druck)

(Petroleumglühlicht

Material- bzw. Energiekosten

unter

Petroleumglühlicht Bogenlicht (Gleichstrom) Metallfadenlampen (Osram-, Zirkon-, Wolframlampen usw.) Petroleum Spiritusglühlicht Bogenlicht (Wechselstrom) Nernstlampe Azetylenlicht Kohlenfadenlampe Desgl. (Schnittbrenner) Stearinkerze

Kosten pro Normalkerze und Stunde

1000 1000 1000 1000 1000 1000

g = W.Std. - „ = l = g = W.Std. =

22 50 50 16 22 50

Pf.

„ „ „ „ „

0,010 0,016 0,025 0,025 0,030 0,040

Pf. „ „ „ „ „

1000 1000 1000 1000 1000 1000 1000 1000 1000 1000 1000 1000 1000

„ = g = W.Std. = „ = g = W.Std. = „ = „ = 1 = W.Std. = 1 = 1 = g =

50 22 50 50 40 50 50 50 120 50 16 16 150

„ „ „ •„ „ „ „ „ „ „ „ „ „

0,050 0,070 0,075 0,080 0,080 0,080 0,085 0,090 0,120 0,160 0,160 0,250 1,100

„ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „

Im einzelnen s i e h e d i e Artikel „ L u f t g a s " , „Metallfadenlampe", „Molybdänlampe", „Nernstlampe", „Osmium1 a m p e", „ Q u e c k s i l b e r d a m p f l a m p e", „ T a n t a 11 a m p e " , ,,W ö l f r a m l a m p e " und „Z i r k o n 1 a m p e". ») ca. 0,5 °/o. ) ca. 0,6 °/o.

2

Bellit —

Elektrische

Benzaldehyd.

135

Beleuchtungsanlagen

für alle Zwecke

Siemens-Schuckertwerke G- m. b. H. Berlin SW II, AskaniBcher Platz 3 Beleuchtung: Thiem

& Töwe,

Gasapparate,

Halle

(Saale), Hordorf er Strasse 4.

B e l l i t siehe „ S i c h e r h e i t s s p r e n g s t o f f e". B e n o l d g a s siehe Luftgas. Benoidgas: Thiem & Töwe, Gasapparate, Halle (Saale), Hordorfer Strasse 4.

B e n z a l c b l o r l d . C 6 H 5 . CHCI2. (Chlorobenzol, Benzylidenchlorid, Bittermandelölchlorid). Technisch wird es durch Einwirkung von Chlor auf Toluol bei Siedehitze gewonnen: C 6 H 6 . CH3 + 2 Cl2 = C 6 H 6 . CHC12 + 2 HCl. Bei der Darstellung entstehen gleichzeitig B e n z y 1 c h 1 o r i d (s. d.) sowie andere Chlorsubstitutionsprodukte. Doch sieht man von einer Reinigung in der Technik meistens ab, da das Benzalchlorid nur als Zwischenprodukt bei der Fabrikation von Benzaldehyd, Benzoesäure und Zimtsäure dient. Benzalchlorid

1 k g Mk. 3 , 2 0 ; °/o kg Mk. 3 0 0 , 0 0

Apparate zur Herstellung von Benzalchlorid: F. H. Meyer, Hannover-Hainholz.

B e n z a l d e h y d (Bittermandelöl, Benzoylwasserstoff). C 9 H 5 . CHO. Technisch gewann man ihn bis vor kurzem fast ausschliesslich aus dem B e n z a l c h l o r i d (s. d.), indem man dasselbe unter Druck mit Kalkmilch erhitzt: C e H 5 . CHCls + Ca(OH) s = C 6 H 6 . COH + H s O + CaCl s Man destilliert ihn mit Wasserdämpfen, reinigt ihn mit Natriumbisulfit und dstilliert nochmals. Neuerdings gewinnt das D. R. P. 126 421 grosse Bedeutung, wonach man Benzaldehyd direkt aus Benzol darstellt, und zwar behandelt man dasselbe in Gegenwart von Kupfer oder Kupferchlorür und Aluminiumbromid oder -jodid mit einem Gemisch von Kohlenoxyd und Chloroder Bromwasserstoffsäure. Endlich lässt sich der Benzaldehyd durch Oxydation von Toluol darstellen, und in dieser Hinsicht ist das D. R. P. 154 499 wichtig, wonach man zur Reindarstellung wasserunlöslicher aromatischer Aldehyde nicht ein Alkalibisulfit, sondern wässerige schweflige Säure benutzt und aus der dadurch gewonnenen und geklärten Lösung die gereinigten Aldehyde durch Erhitzen oder Lufteinblasen abscheidet. Beispielsweise wird durch Oxydation von Toluol mit Pb0 2 und H2SO» ein Rohprodukt gewonnen, das neben 60 % unveränderten Toluols etwa 40 % Benzaldehyd enthält: 100 kg dieses Produktes werden bei 15° mit 400 1 Wasser innig verrührt, und in die so gewonnene Emulsion werden 25—30 kg schweflige Säure eingeleitet. Hierauf wird das ungelöst gebliebene Toluol von der wässerigen aldehydschwefligsauren Lösung getrennt und letztere behufs Gewinnung des Aldehydes allmählich auf 100° erhitzt, wobei die schweflige Säure schon von etwa 30° ab entweicht und sofort zu einem weiteren Ansatz Verwendung finden kann. Nach dem Erkalten werden 36—38 kg reinen Benzaldehydes ausgeschieden. Dadurch, dass man das vom Aldehyd getrennte Wasser wieder benutzt, wird die geringe Menge des in Wasser gelöst bleibenden Benzaldehyds beim nächsten Ansätze zurückgewonnen. Klare, stark lichtbrechende Flüssigkeit, Sp. G. 1,0504; S. P. 179,2°. Unlöslich in Wasser, sehr leicht löslich in Alkohol und Äther, oxydiert an der Luft zu Benzoesäure. Der Benzaldehyd wird zur Darstellung zahlreicher Teerfarbstoffe benutzt.

136

Benzanäigen —

Benzin.

P r i f a n g i llan verlangt Jetit von techn. Benxaldehjd, das» er farblos igt, ein tp. O. von 1,062—1,066 besitzt und im Waaserstoffstrom iwischen 170 und ISO' vollständig flberd est filiert. Er muss sich mit konz. ETtSO« klar und ohne erhebliche Bräunung milchen sowie in einer LOsung von Ammoniumbisulfat ohne Blnterlaasung von- öltrßpfchen löelich sein. Etwa rorhandene Benzoesäure bestimmt man auf folgende Weise: 60 ccm Benzaldehyd werden mit 10 ccm Nonnalnatronlauge und H , 0 ond Pbenolphtaleia als Indikator geschtlttelt; die unverbrauchte Idugenmenge titriert man mit Nonnalslure zurück, und es entspricht 1 ccm Normallauge = 0,122 g ClH, . COiH. B e n z a l d e h y d , rein „ ehem. rein

Benzaldehyd:

Saccharin - Fabrik

Akt.-Gee.

] kg M k . 3 , 0 0 ;

vorm.

Fahlberg,

°/» kg t „

Mk.^80,00 „ 4,75

List 4 Co., Salbke-Westerhüsen a. Elbe.

Benzaldehyd-Apparate: F. H. Meyer, Hannover-Hainholz.

B e n z a n a l g e n siehe „A n a I g e n". B e n z i d l n (p-Diamidodiphenyl). NH a . C 9 H , . C e H«. NH,. Durch Reduktion von p-Nitrodiphenyl mit Zinkstaub in alkalischer Lösung sowie neuerdings durch Elektrolyse von Nitrobenzol gewonnen; auch elektrolysiert man zur Gewinnung von Benzidin Azoxybenzol in salzsaurer Lösung unter Zusatz von Zinnchlorür oder aber unter Benutzung einer Zinnkathode (D. R. P. 116 467 und 122046). Reines Benzidin bildet farblose Blättchen; Sch. P. 122®. In kaltem Wasser sehr wenig, in heissem sehr leicht löslich; ebenso in Alkohol und Äther. Mit Säuren bildet es Salze. Man verwendet es zur Darstellung vieler Farbstoffe. Benzidin (Base) „ ehem. rein Benzidinsulfat ( 6 3 V 2 °/o) Teigform „ ehern, rein

.

.

.

.

.

1 kg Mk. 5,00 H Mk. 4 , 4 0 ; 1 „ „ 40,00 1 kg „ 2,30; % „ „ 195,00 H „ 3,80; 1 „ „ . 35,00

Benzin. Man unterscheidet verschiedene Benzine, nämlich S t e i n kohlenbenzin, Braunkohlenbenzin und Petroleumbenzin. Das Steinkohlenbenzin wird jetzt allgemein als B e n z o l (s. d.) bezeichnet, während für Braunkohlenbenzin der Name S o l a r ö l (s. d.) üblich ist; unter B e n z i n (Ligroin) schlechtweg versteht man stets das Petroleumbenzin. Über die Gewinnung von Benzin vgl. den Artikel ,,E r d ö 1". Zur Reinigung des Rohbenzins unterwirft man dasselbe zuerst einer erneuten Destillatron, dann folgt eine chemische Reinigung, indem man das Benzin erst mit konz. H 3 SO t und dann mit NaOH wäscht. Nach dem D. R. P. 141 298 beseitigt man den u n a n g e n e h m e n G e r u c h des Petroleumbenzins, indem man diesem etwa 1 % terpenhaltige ätherische ö l e zusetzt, die Mischung auf 70° erwärmt und dann mit 2,5 % Natronlauge von 35° B6 kräftig schüttelt; die unangenehm riechenden Bestandteile sollen durch das Alkali mit dem Terpen zu geruchlosen Verbindungen kondensiert werden. Ahnliche Verfahren sind noch mehrere vorgeschlagen und zum Patent angemeldet worden. So behandelt man das Benzin nach dem Engl. Pat. 10.004 von 1903 bei niedrigen Temp. mit Lösungen von Permanganaten, Persulfaten oder von Chromsäure. Petrolei). Reines Benzin bezeichnet man als P e t r o l e u m ä t h e r ( A e t h e r Neuerdings hat man versucht, f e s t e s B e n z i n herzustellen, und zwar auf ähnliche Weise, wie Spiritus in einen festen Körper verwandelt wird (vgl. „H a r t s p i r i t u s " ) . So mischt man beispielsweise nach dem Amer. Pat. 641 962 zum Solidifizieren von Petroleumkohlenwasserstoffen annähernd 91 Gew. T. derselben mit 7 T. Kernseife und 2 T. Stearin, erhitzt das Gemisch, bis Seife und Stearin geschmolzen und gründlich gemischt sind, lässt abkühlen und fest werden. Nach dem D. R. P. 151 594 soll das Festmachen durch Beimischen von 4—10 % geschmolzener, stark mit Wasserglas beschwerter Nationseife geschehen. Nach dem D. R. P. 176 366 emulgiert man Benzin mit in Wasser gequollenem Leim, worauf die erhaltene Emulsion durch Trocknen oder auch durch Formaldehyd gehärtet wird. (Die Bedeutung dieses Verfahrens erscheint recht fragwürdig.)

Benzinoform — Benzoe.

137

Das Benzin ist ein Gemisch von Kohlenwasserstoffen. Sp. G. 0,640—0,70; S. P. zwischen 60 und 120°. Man benutzt es als Entfettungs- und Extraktionsmittel, in der „chemischen" Wäscherei sowie zu Beleuchtungszwecken, vor allem aber in grösster Menge zum Motorenbetrieb (für Automobile). Prüfung i Gewöhnlich bestimmt man das sp. G. mit einem Aräometer und stellt dann eine V e r d a m p f u n g s p r o b e an: Das gewöhnliche, unter 100° siedende Benzin (sp. G. 0,70—0,71) darf beim Verdunsten auf schwach siedendem Wasserbade im Uhrglas keinen Rückstand hinterlassen. Femer darf es auf Papier beim Verdunsten keinen Fettfleck zurücklassen; geben die beiden letztgenannten Proben ein negatives Resultat, so ist die Abwesenheit schwerer öle erwiesen. Ferner unterwirft man das Benzin einer f r a k t i o n i e r t e n D e s t i l l a t i o n ; ist dieselbe für zollamtliche Zwecke bestimmt, so muss dazu ein besonderer, vorgeschriebener Apparat (vgl. Zentralblatt für das Deutsche Reich 1898 Seite 279) verwendet werden. Nach dem Zolltarif werden als Benzin, Ligroin und Petroläther diejenigen Mineralöle zollfrei eingelassen, welche wenigstens 90 unter 150° siedende Teile enthalten. Raffinierte Benzine müssen absolut farblos sein und dürfen weder beim Schütteln mit konz. H 3 S0 4 eine Färbung veranlassen, noch beim Kochen mit Wasser irgendwelche saueren Bestandteile oder sonstige Verunreinigungen an letzteres abgeben. Zur Prüfung auf die E n t f l a m m b a r k e i t bedient ma« sich des A b e l sehen Petroleumprüfers in etwas veränderter Anordnung.

Die Benzinpreise schwanken so stark, dass wir von einer Aufzählung der gegenwärtig geltenden absehen. Benzinapparate bauen: J. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4. Friedrich Heckmann, Berlin SO. 16, Brückenstrasse 6 b (s. Inserate).

Heinrich Hirzel G. m. b. H., Leipzig-Plagwitz. F. H. Meyer, Hannover-Hainholz.

Explosionssichere Gefässe für Benzin: Fabrik explosionssicherer Gefässe, G. m. b. II.,

Salzkotten i. W.

Benzinfarben: Chemische Fabrik Flörsheim, Dr. H. Noerdlinger,

Flörsheim-Untermain.

B e n z i n o f o r m . Unter No. 61 960 und 76 875 Klasse 34 eingetragenes Wortzeichen für Tetrachlorkohlenstoff. Siehe den Artikel „ T e t r a c h l o r k o h l e n s t o f f". B e n z i n s e i f e . Neben andern Verfahren der Darstellung scheint die durch das Ungar. Pat. 31 885 von 1904 geschützte Fabrikationsmethode Bedeutung zu erlangen. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass a) bO T. Palmkernöl auf eine Temp. erwärmt werden, bei der ihnen zugesetzte 8 T. Harz darin schmelzen können; b) 30 T. Natronlauge von 38° B6 und 2 T. Benzin, wie solches im Handel zu haben ist, zugesetzt und die Gemische a und b sor lange kalt miteinander gerührt werden, bis die Masse in den konsistenten Zustand übergeht. Man benutzt die Benzinseife zur Reinigung von Wäsche, von Kleidungsstücken u. s. w. Iso-Benzinseife (feste Benzinseife): Chemische Fabrik Flörsheim, Dr. H. Noerdlinger,

Flörsheim-Untermain.

B e n z i n w ä s c h e r e i siehe „ C h e m i s c h e W ä s c h e r e i". Benzin-Waschmaschinen: Gebr. Heine, Viersen (Rhld.).

B e n z o e (Resina Benzoe). Wohlriechendes Harz, das von dem in Hinterindien und Sumatra heimischen Styrax Benzo'in gewonnen wird. Alle Sorten (Sumatrabenzoe, S i a m b e n z o e und P e n a n g b e n z o e ) bestehen aus einer braunen Grundmasse, in die hellere abgerundete Körner, sogenannte „Mandeln", eingebettet sind. Eine Sorte ist um so geschätzter, je mehr Mandeln sie enthält; die wertvollste Sorte ist S i a m b e n z o e , die stark nach Vanille riecht. Ausser Harzen, ätherischem ö l und Estern enthält das Benzoeharz namentlich viel B e n z o e s ä u r e (12—24%); nur im Sumatrabenzoe ist die Benzoesäure fast ganz durch Zimtsäure ersetzt. Man benutzt Benzoe in der Medizin (äusserlich), in der Parfümerie, sowie zur Darstellung von Benzoesäure. Prüfling: Als Grenzwerte für echtes S i a m - B e n z o e hat man zu merken: Säurezahl 120—170; Esterzahl 35—75; Verseifungszahl (heiss bestimmt) 170—210; Methylzahl 28,5—43,5;

138

Benzoesäure.

Aachegehalt 0,2—1,6 •/•>• Soll bia auf Mehrten 5*/. Kflckatand alkohollOslich sein. — Für S a m a t r a - B e n x o e gelten die Orenzwerte: S&uresabl 86—ISO; Estemhl SO—175; Ver«rifimgmhl (heia» bettimmt) 165-270; Methylabl 1»—28,6; Aachegehalt 0,8-1,6 •/.; Waaergehalt «-«*/•• V o B Sumatn-Beiuoe Rollen wenigstens 70—80»/« In Alkohol Utalich «ein. — Vgl. auch D. A. V.

Benxoe Siam, in Tränen D. A. V n in Stücken „ Sumatra „ „ fein pulverisiert . Benzoe:

1 kg Mk. 12,00 1 „ „ 10,70 1 , , 4,25 1 „ , 4,35

c. E. Hoepcr, Hamburg VIII.

B e n z o e s ä u r e (Acidum benzoicum). CsHa. COjH. Sie wurde früher aus dem Benzoeharz durch Sublimation oder auf nassem Wege durch Auskochen mit Kalk gewonnen, und für medizinische Zwecke kommt diese Darstellung „aus dem Harz" auch heute noch in Betracht. Ein ferneres Ausgangsmaterial für die Darstellung war und ist teilweise noch jetzt die H i p p u r s ä u r e des Harns der Pflanzenfresser, die nach mehrtägigem Stehen durch Fäulnis in Glykokoll und Benzoesäure zerfällt; durch Kalkmilch bildet man Calciumbenzoat und zersetzt dieses nach dem Eindampfen mit HCl. Die grösste Menge der Benzoesäure gewinnt man aber aus dem T o I u o I, und zwar chlort man es zweifach oder dreifach in der Seitenkette, führt es also durch Einwirkung von Chlor in B e n z a l c h l o r i d oder — wie neuerdings fast ausschliesslich — i n B e n z o t r i c h l o r i d Uber. Aus dem letzteren gewann die Benzoesäure anfänglich durch Reaktion mit Kalkmilch unter Druck: 2 C , H S . CC1, + 4 Ca(OH), = (C.H.. CO,),Ca + 3 CaCI, + 4 H , 0 . Jetzt führt man das Benzotrichlorid in Benzoesäure durch Oxydation mittels HNO, Uber, und zwar nimmt man diese Reaktion in Rtthrkesseln vor. Es entweicht dabei HCl, während die Benzoesäure durch Umkristallisieren oder aber durch Destillieren im Vakuum gereinigt wird. In gleicher Weise gewinnt man sie auch aus Phtalsäure sowie aus Phtalimid, und weiter sind es namentlich die Abfälle der Benzaldehydfabrikation, welche ihrer Gewinnung nutzbar gemacht werden. Das D. R. P. 109 122 geht von einer gewissen, an Benzonitril C a H s . CN reichen Teerölfraktion aus und verseift dieses zu Benzoesäure. Recht wichtig geworden ist anscheinend das Verfahren von U l l m a n n und U z b a c h i a n , wonach man Toluol direkt mit KMnO« oxydiert; die Ausbeute an Benzoesäure beträgt 90 %, und zwar ist die erhaltene Säure chlorfrei, was namentlich fUr medizinische Zwecke wichtig ist. In neuester Zeit ist ein weiteres Verfahren aufgefunden worden, und zwar bczweckt dasselbe, welches durch eine Anzahl von Patenten (D. R. P. 136 410; 138 790; 139 956 und 140 999) geschützt ist, die gleichzeitige Darstellung von Benzoesäure und Phtalsäure: Es wurde gefunden, dass Naphtole und andere Substitutionsprodukte des Naphtalins (Nitronaphtalin; Naphtylamin; Naphtalinsulfosäuren u. s. w.) durch Erhitzen mit schmelzenden Alkalien oder Alkalilaugen und oxydierend wirkenden Metalloxyden (Fe,Oa; CuO; MnOi) in ein Gemisch von Phtalsäure und Benzoesäure übergeführt werden. Die Phtalsäure lässt sich von der Benzoesäure durch Destillation trennen. Endlich ist darauf hinzuweisen, dass man jetzt aus den Mittelölen der Steinkohlenteerdestillation B e n z o n i t r i l C«H».CN abzuscheiden gelernt hat; durch Verseifung wird es in Benzoesäure von grosser Reinheit übergeführt. Nach D. R. P. 216 091 stellt man Benzoesäure aus Toluol unter Verwendung von HNOs her, indem man das Gemisch im Autoklaven auf 130—150° erhitzt. Nach D. R. P. 2 3 6 4 8 9 chloriert man Toluol so weit, dass wenigstens ein Wasserstoffatom der CHs-Gruppe durch Cl ersetzt ist und erhitzt zwecks Bildung der Benzoesäure mit einem Hypochlorit, z. B . Chlorkalk, bei Gegenwart von H , 0 . Ein im Prinzip ähnliches Verfahren ist durch Amer. Pat. 939 584, 939 940 und 939 941 geschützt. Die Benzoesäure bildet farblose dünne Blättchen, leicht löslich in Äther und Alkohol, schwer in kaltem, etwas besser in heissem Wasser. Sch. P. 120°; S. P. 250°. Sie sublimiert schon bei 100—120°. Ihre Salze (Benzoate) sind fast sämtlich in Wasser löslich. Die Benzoesäure dient als Arzneimittel,

Benzoesäure.

139

weiter vor allem zur Darstellung blauer Teerfarben, als Beimischung zu Tabaksaucen, in der Zeugdruckerei u. s. w. B e n z o e s ä u r e a n h y d r i d ( C « H S . C 0 ) » 0 gewinnt man nach dem D. R. P. 146 690 durch Erhitzen von chlorsulfosaurem Na (180 T . ) und benzoesaurem Na (300 T.), entsprechend der Gleichung: CISOsNa + 2 C « H S . CO,Na = ( C , H , . C 0 ) , 0 + Na,SO« + NaCl. Im übrigen kann man das Benzoesäureanhydrid aus benzoesauren Salzen durch Einwirkung von Sulfurylchlorid oder von Gemischen aus Cl und SO, darstellen. Eine Vervollkommnung dieses — an sich bekannten — Verfahrens bezweckt das D. R. P. 161 882 mit den Zusatz-D. R. P . 163 103 und 167 304. Der Benzoesäureäther (Athylester) sowie der Benzoesäuremethylester ( N i o b e ö l ) sind farblose, angenehm riechende FIDssigkeiten, die als Fruchtäther und in der ParfQmerie Verwendung finden. Technische Verwendung finden schliesslich noch die Amidobenzoesäuren (namentlich die Orthosäure; vgl. darüber den Artikel „ A n t h r a n i l s ä u r e " ) sowie auch die Nitrobenzoesäuren. Über Amidobenzoesäureäthylester s. den Artikel „ A n ä s t h e s i n " . P r f i f m n K i Offizinell ist nur die aus dem Benzoeharz gewonnene gelbe bis bräunliche Sture; Ober ihre Prüfung -vgl. D. A. V. Die reine Handelsbenzoetäure muas farblos und ohne Blickstand flüchtig sein, sich klar in Benzol, Äther Bovis verd. Ammoniak Ilsen und den richtigen Seh. P. «eigen. Chlorhaltig darf die B. unter keinen Umständen sein. Die Reinheit der Säure kontrolliert man durch Titration mit Normallauge: Man UM 1 g Benzoesäure in 10 ccm Nonnallauge, verdünnt mit 40 cem H,0 und titriert unter Verwendung von Phenolphtalein als Indikator mit Normalsalzsäure zurOck; 1 ccm verbrauchte Normallauge entspricht 0,12206 g Benzoesäure. Benzoesäure aus dem Harz, sublim, weiss „ „ Siamharz, „ D. A. V „ „ H a m , dopp. sublim, weiss „ Toluol, Pulver, weiss . . . Benzoesäureanhydrid, techn „ ehem. rein Benzoesäureäther aus dem Harz ,, „ künstl. Säure Benzoesäuremethylester ( N i o b e ö l ) konz „ „ ehem. rein Nitrobenzoesäuren: orthometaparaAmidobenzoesäuren: ortho- techn „ pur metapara-

.

1 kg M k . 3,50;

1 kg M k . 5,00 1 „ „ 30,00 1 „ „ 10,00 °/o „ „ 325,00 1 „ „ 16,00 1 „ „ 25,00 1 „ „ 18,00 1 „ „ 7,00 1 „ „ 5,00 1 „ „ 6,00

D Mk. 1,40; D „ 0,70; D „ 0,90;

H M k . 6,00;

H H H

„ „ „

12,00 6,00 8,00

1 kg 1 , H H

„ „ „ „

18,00 54,00 13,00 22,00

BENZOESÄURE, benzoesnures Hotrium. LEHMANN I VOSS, HAMBURG.

Benzoesäure: Chemische Fabrik Flörsheim, Dr. H. Noerdlinger, Flfii sheim-L;ntermain. Chem. Fabrik Griesheim-Elektron, Frankfurt a. M. Lehmann & Voss, Hamburg.

K. Merck, Dannstadt. Saccharin-Fabrik, Akt.-Ges. vorm. Fahlberg, List & Co., Salbke-Westerhüsen a. Elbe (aus Toluol).

Benzoesaures Natron: lloepfner, Gebr., CVm. Fabrik. Plan 9. Lehmann i Voss, Haintmrp.

Hamburg 1. I E. Merck, Darmstadt. | Saccbarin-Fabrik, Akt.-Ges. vorm. Fahlberg, 1 List i Co., Salbke-Westerhüsen a. Elbe.

140

Benzol.

Benzoesäure-Apparate: F. H. Meyer, Hannover-Hainholz.

Destillationsapparate für Benzoesäure baut: J . L. Carl Eckelt, Berlin N. 4.

B e n z o l (Steinkohlenbenzin). C«H«. Dieser wichtige Bestandteil des Steinkohlenteers ist heuzutage dadurch in weit grösseren Mengen zu unserer Verfügung, d a s s der Steinkohlenteer nicht mehr allein der Leuchtgasfabrikation sondern in seiner Hauptnienge der D e s t i l l a t i o n s k o k e r e i entstammt. Während die Leuchtgasfabrikanten ein Interesse daran haben, d a s s das Benzol, welches man als den Hauptfaktor für das „Leuchten" des Q a s e s erkannt hat, möglichst vollständig in diesem verbleibt, sind die Destillationskokereien in der Lage, ohne solche Rücksichten auf die ihren Öfen entströmenden Oase vorzugehen, denn für diese G a s e kommt nicht der Leuchtsondern nur der Heizwert in Frage, und dieser wird durch d a s Fehlen des Benzols nicht beeinträchtigt. Deshalb gewinnen die Destillationskokereien Benzol nicht nur aus ihrem Teer, sondern sie unterwerfen auch das Gas, ehe sie es wieder den Koksöfen zuführen, einer besonderen Behandlung, um d a s darin enthaltene Benzol abzuscheiden. Diese Abscheidung gelingt entweder mit Hilfe von Kältemaschinen, die das Benzol zum Ausfrieren bringen, oder nach der Methode B r u n c k durch Waschen des G a s e s mit schwerflüchtigen ölen, welche das Benzol zurückhalten. Aus dem Steinkohlenteer gewinnt man das Benzol durch fraktionierte Destillation (vgl. Artikel „ S t e i n k o h 1 e n t e e r"). Das Handelsprodukt ist nicht reines Benzol, enthält vielmehr noch verschiedene Beimengungen. Die Rektifikation wird gewöhnlich so geleitet, Tiass 3 Fraktionen entstehen, nämlich 90 % i g e s B e n z o l , 5 0 % i g e s Benzol und S o l v e n t n a p h t a ; über letztere siehe besondere Artikel. Das 50 %ige Benzol des Handels soll 50 % von bis 100" flüchtigen Bestandteilen enthalten, und ebenso sollen in dem 90 %igen Handelsprodukt 90 % solcher Bestandteile enthalten sein. Aus dem 50 %igen Benzol lassen sich durch weiteres Fraktionieren, das gewöhnlich in K o l o n n e n a p p a r a t e n geschieht, 30—40 % reines Benzol, 5 % sogenanntes „ B e n z o l l l i r R o t " (d. h. ein Geniisch von Benzol mit Toluol), 35—40 % reines Toluol und 5—8 % Xylole gewinnen, während man aus dem 90 %igen Benzol 65—75 % reines Benzol. 10 % Benzol für Rot und 2—4 % Toluol und Xylole erhält. Die zur Isolierung der reinen Kohlenwasserstoffe benutzten Kolonnenapparate arbeiten mit Dephlegmatoren und ähneln den für die Rektifikation von Alkohol benutzten (vgl. „ R e k t i f i k a t i o n " ) . Das D. R. P. 140 824 schützt eine Rektifikationskolonne für Benzol, die sich durch geringen H s Ound Dampfverbrauch auszeichnen soll. Die Dämpfe gelangen dabei nicht, wie sonst üblich, von unten sondern von oben her in die Rektifikationssäule; die Trennung von Dämpfen und kondensierter Flüssigkeit geschieht durch eigenartig konstruierte Zwischenböden. Viel besprochen worden ist das N i k i f o r o w sehe Verfahren zur Gewinnung aromatischer Kohlenwasserstoffe (namentlich Benzol) aus Roherdöl und Petroleumrückständen. D a s Erdöl wird nach diesem, in den meisten Staaten patentierten Verfahren in horizontalen eisernen Retorten erst bei 500° und dann bei 1000® unter Erhöhung des Druckes destilliert. Man erhält 12 % des verwendeten Rohöls an Benzol und Toluol, 1 % Anthrazen und 2—3 % Naphtalin; die als Abfall erhaltenen Gase, Koks und Schweröl werden als Heizmaterial benutzt. Das Verfahren kann nur dort Bedeutung gewinnen, wo rohes Erdöl in Massen billigst zur Verfügung steht, und auch da erscheint unter den gegenwärtigen niedrigen Benzolpreisen seine Durchführung aussichtslos. Der zum Nikiforowschen Verfahren gehörige Apparat zur Abscheidung von Kohlenstoff und über 170° siedenden Anteilen ist in Deutschland durch das D. R. P. 143 549 geschützt worden, jedoch wurde das Patent inzwischen schon wieder gelöscht. Es ist aber zu betonen, d a s s dieses Patent nicht das eigentliche

Benzol.

141

Verfahren zur Gewinnung aromatischer Kohlenwasserstoffe, sondern nur die Vorrichtung zum Reinigen der dabei erhaltenen Destillationsprodukte betraf. Von den verschiedenen Reinigungsverfahren für Benzol ist namentlich das S c h w a l b e s e h e (D. R. P. 133 7 6 1 ) zu nennen; es bezweckt die Ausscheidung der Schwefelverbindungen, insbesondere des Schwefelkohlenstoffs und Thiophens, aus Rohbenzol durch Einwirkung von feuchtem Ammoniak mit oder ohne Anwendung von Druck. Hierbei bilden sich öltropfen, die sich unter dem Benzol absetzen; das gewaschene Benzol ist sodann vollständig frei von Schwefelverbindungen. Die Entfernung des Thiophens bezwecken auch die Verfahren 1. von D i m r o t h und 2. von L i p p m a n n u n d P o l l a k ; beim ersten Verfahren wird das Benzol in Siedehitze mit Quecksilberacetatlösung, beim zweiten mit Chlorschwefel behandelt, wobei die genannten Reagentien mit dem Thiophen Verbindungen eingehen, während das Benzol selbst nicht angegriffen wird. Nach dem D. R. P. 211 239 gelingt die völlige Entfernung des Thiophens glatt, wenn man das Benzol bei Gegenwart eines geeigneten Kondensationsmittels mit kleinen Mengen solcher organischer Verbindungen behandelt, welche sich leicht mit Thiophen und seinen Homologen kondensieren. Hierfür eignen sich besonders Formaldehyd, Azetaldehyd und Phthalsäureanhydrid. Reines Benzol bildet eine leicht bewegliche, farblose, eigentümlich riechende Flüssigkeit; sp. G. 0,8841 (bei 15°); S. P. 80,5°. E s erstarrt gegen 0° zu grossen rhombischen Kristallblättern, die bei 3° schmelzen. E s mischt sich mit Alkohol, Äther, Azeton u. s. w., ist fast unlöslich in W a s s e r , leicht entzündlich, brennt mit leuchtender, stark russender Flamme, löst Fette, ätherische ö l e , Kautschuk, Guttapercha, Kampfer u. s. w. Chemisch reines Benzol gewinnt man durch Destillation von Benzoesäure mit Ätzkalk. D a s Benzol ist das Ausgangsmaterial zur Darstellung sehr vieler aromatischer Verbindungen; weiter dient es als Lösungs- und Reinigungsmittel für zahlreiche organische Körper, namentlich jetzt als wichtiges Ausgangsmaterial für die synthetische Indigodarstellung (vgl. unter „ I n d i g o f a r b s t o f f e " ) . In immer steigendem Masse verwendet man das Benzol zum Betriebe von Verbrennungsmaschinen, und zwar sowohl als Rohbenzol als in gereinigter F o r m ; für Automobilmotoren ist es nach den Untersuchungen von Spilker (Chem. Ztg. 1910, 4 7 8 ) nur als gereinigtes Produkt gut brauchbar. Für die Handelssorten von Benzol gelten ungefähr folgende S i e d e grenzen: Ergibt bei Handelsbezeichnung

5 0 °/o iges „ 3 0 °/o iges „ Solventnaphta (Schwerbenzol)

100°

120°

130°

160°

°/o

°/o

/0

°/o

90 50 30

100 90 90













20

90

Sp. G. bei 15° 0,885 0,880 0.875 0,875

Das Franz. Pat. 348 501 betrifft die Herstellung von Benzolemulsionen, in der Erwägung, dass derartige Benzol-Wassergemische viel weniger feuergefährlich sind als der reine Kohlenwasserstoff. Man stellt auch f e s t e s B e n z o l her, und zwar auf ähnliche Weise, wie man Benzin, Petroleum und Spiritus festmacht; vgl. darüber die Artikel „ B e n z i n " , „ E r d ö l " und „ H a r t s p i r i t u s " . P r ü f u n & t Die technische Prüfung umfasst gewöhnlich die Bestimmung des sp. G., die fraktionierte Destillation und die Nitrierungsprobe. Das sp. G. bestimmt man in üblicher Weise. Zum Zwecke der fraktionierten Destillation benutzt man 100 ccm Benzol; dieselben werden im gewöhnlichen Fraktionierkölbchen mit seitlichem Ansatz so langsam destilliert, dass alle Sekunden 2 Tropfen übergehen. Das Thermometer soll so in das Kalbchen eingesetzt sein, dass sich die Kugel gerade unterhalb des seitlichen Ansatzrohres befindet Man fängt das Destillat in einem Messzylinder auf; bei eben erreichter jeweiliger Siedegrenze (vgl. obige Tabelle) entfernt man die Flamme unter dem Kölbchen, lässt das im Kühlrohr befindliche

142

Bcniol-, Bcnzoyl- und Benzyl-Verbindungcn.

Tb-stillst ablaufen, liest die übergegangenen V o l m n m a t e «in Mmijlliiili i ab und flhrt dum mit den Erhitlen weiter fort. — Zum Zwecke der NiMerangspmbe werden 100 g Beniol mit 260 g Nitrierslure (Gemisch gleicher Teile 6fi»i«er HaSO« und *&iger HNO») bei einer SO» nicht übersteigenden Temperatur nitriert. Man bringt das Bensol in einen ' / , Iiterkolben mit dreifach durchbohrtem Kork, deasen Bohrungen Thermometer, Tropftrichter und LuftkOhlrohr enthalten, und Usst die abgekühlte Nitrierslure langsam durch den Tropftrfchter einflieasen; steigt die Temperatur im Kolben Ober 80*, so seht man ihn in kaltes Waaser. Nach beendeter Nitrienmg verdflnnt man den Kolbeninhalt genügend mit Eiawaaser and trennt dss rohe Nitrobenaol im Scheidetrichter von der Abfallstnre. Man bringt ea mit wenig verd. Natronlange (zur Neutralirierung der 8 h m ) in einen Kolben mit Kühler und treibt die nicht nitrierten Sdbstsnmn durch Einleiten von Wasserdsmpt solange ab, bis das ölige Destillat Im Waaser untersinkt. Da im Destillat nicht selten noch umdtrierte aromatische Kohlenwasserstoffe enthalten sind, bebt nun dasselbe Ton dem mit Obergegangenen H,0 sorgflUUg ab und versetzt es in einem graduierten 50 ccm-Zylinder mit Glasstöpsel solange anter zeitweiaan leichtem CmschOtteln mit (etwa 15—40 cem) obigem Staregemiscb, als dss Volumen des Ols noch abnimmt. Die schliesslich allein übrigbleibenden, nicht nitrierbaren Substanzen schwimmen «nf der Oberillche; ihr Volumen kann nach Einstellung mit Waaser auf den Nullpunkt direkt in Präsenten abgelesen werden. ' i werden bei dieser Probe Obrigena nur etwa 00 ' / , der wirklich vorhandenen nicht nitrierbaren Baisolbestandteile ermittelt, was man bei der Berechnung zu bertcksichtigcD hat. Benzol (Steinkohlen-Benzin): No. 1 S . P . 8 0 — 81® ®/0 kg Mk. 50,00 . 80-110« °/o » „ 50,00 „ 2 „ 3 , 80-120® ®/o „ „ 4 9 , 0 0 „ 130-180° °/e „ „ 36,00 „ 4 Benzol, kristallisierbar, thiophenfrei 1 „ „ l,f>0 „ aus Benzoesäure puriss 1 , „ 30,00 Die Preise sind Übrigens sehr schwankend und ändern sich in weiten Grenzen.

Anlagen und Apparate zur Herstellung von Benzol bauen:

J . L. Carl Eckelt, Berlin N. 4. ! Heinrich Hirzel G. m. b. H., Leipzig Volkmar Hftnig & Comp., Heidenau-Dresden. F. H. Heyer, Hannover-Hainholz. Friedrich Heckmann, Berlin SO. 16, BrUckenstraase t b (e. Inserate).

Benzol-, Benzoyl- nnd Benzyl-Verbindungen.

Es werden hier nur einige der nachststehenden Derivate behandelt, soweit sie technische Bedeutung haben und nicht in besonderen Artikeln abgehandelt sind. Besonders behandelt sind: „A n i 1 i n", „ A n i l i n d e r i v a t e", „ B e n z a l c h l o r i d", „ B e n z a 1 d e h y d", „ B e n z o e s ä u r e", „ B e n z o t r i c h l o r i d", „ B e n z y l c h 1 o r i d", „ B r e n z k a t e c h i n", „ D i n i t r o b e n z o I", „D i p h e n y 1 a m i n", „ H y d r o c h i n o n", „ K ü m o 1", „K u m i d i n", „ N i t r o b e n z a l d e h y d", „ N i t r o b e n z o 1", „ P h e n o l p h t a l e i n", „P h e n y 1 e n d i a m i n", „ P h e n o 1", „R e s o r z i n", „S a 1 i z y 1 s ä u r e", „S u 1 f a n i 1 s ä u r e", „ T o l u o 1" (mit N i t r o - und A m i d o t o l u o l e n ) , „T o 1 i d i n", „T o 1 u i d i n", „X y I o 1 e " und „X y 1 i d i n e", worüber man also die bezüglichen Artikel vergleichen wolle. B e n z o p h e n o n siehe unter „ K e t o n e " . B e n z y l a z e t a t siehe unter „ R i e c h s t o f f e , k ü n s t l i c h e". Hier seien erörtert B e n z o l s u l f o s ä u r e , Amidobenzols u l f o s ä u r e n , B e n z o y l s u p e r o x y d , B e n z y l a l k o h o l sowie Benzylazetat. 1. B e n z o l s u l f o s ä u r e (Acidum benzolsvlfonicum). CsHs. SO»H. Durch längeres Erhitzen von Benzol und rauchender Schwefelsaure am Rückflusskühler erhalten. Sie bildet sehr zerfliessliche feine Nadeln. Benzolsulfosäure, roh (35 °/o) . (70 ®/„) „ ehem. rein Benzolsulfosaures Natrium

2.

H Mk. 10,00;

®/o kg Mk. 100,00 ®/. „ „ 200,00 1 „ „ 90,00 1 n „ 16,00

Amidobenzolsulfosauren (Anilinsulfosäuren; Acidum NHs. C«H«. SO»H. Die Orthosaure wird durch Reduktion Von o-NitrobenzoIsulfosäure erhalten und bildet rhomboedrische Kristalle. Die Metasaure wird ebenso durch Reduktion von m-Nitrobenzolsulfosäure gewonnen und bildet Kristalle, die sich In 68 T. Wasser von 50° lösen. Die m-Amidobenzolsulfosäure wird auch als M e t a n i l s a u r e bezeichnet. amidobenzolsulfonicum).

Benzonaphtol — Benzosol.

143

Technisch am wichtigsten ist die p-Amidobenzolsulfosäure, die den Namen S u i f a n i l s ä u r e führt; sie ist in besonderem Artikel behandelt. 3- B e n z o y l s u p e r o x y d (C«H6CO . 0)>. Es wird durch Behandeln von NaaOj mit der äquiv. Menge Benzoyichlorid erhalten, bildet weisse, wenig in HjO lösliche Prismen vom Sch. P. 103,5° und soll medizinisch als Wundantiseptikum, als Pulver, Salbe oder 10 % ige Lösung Verwendung finden. Benzoylsuperoxyd

J kg Mk. 1 4 , 0 0

4. B e n z y l a l k o h o l (Alcohol benzylictis). C«H». CHj(OH). Lässt sich durch Behandeln von B e n z a l d e h y d mit Natriumamalgam oder alkoholischem Kali gewinnen, wird aber gewöhnlich aus P e r u b a l s a m dargestellt, worin er zum kleinen Teil frei, zum grösseren an Benzoesäure (und Zimtsäure) gebunden vorkommt. Zur Darstellung erhitzt man den Perubalsam mit der vierfachen Menge Kalilauge, bis eine klare Lösung entsteht, von der nach dem Erkalten der feste Anteil entfernt wird, wahrend die verbleibende Flüssigkeit mit Wasser destilliert wird. Der Benzylalkohol geht mit Ober und wird dem Destillat durch Ausschütteln mit Äther entzogen. Neuerdings gewinnt man ihn meistens aus Toluol. Nach dem Franz. Pat. 348 951 gewinnt man ihn durch Reduktion des Benzoesäureesters, und zwar elektrolytisch im Kathodenraum unter Verwendung reiner Bleikathoden. Der Benzylalkohol bildet eine schwach aromatisch riechende Flüssigkeit vom sp. G. (bei 15°) = 1,0507; S. P. 206,5° (vgl. auch unter „Riechstoffe, künstliche"). Benzylalkohol, techn „ (aus Toluol)

H Mk. 3 , 3 0 ;

1 kg M k . 1 1 , 0 0 1 „ „ 30,00

5. B e n z y l a z e t a t CH». C O O . CH S . C.H». Durch Einwirkung von Natriumazetat auf Benzlalkohol in Gegenwart von konz. HjSOt sowie noch auf verschiedene andere Weise gewonnen. Flüssigkeit vom sp. G. 1,069; S. P. 215—216°. Über die Anwendung siehe No. 7 B e n z y l a l k o h o l . Benzylazetat

1 kg Mk. 5 , 2 5 1 „ „2,00

(10°/oige Lösung)

BenzoN, Benzoyl- und Benzylverbindungen: Chem. Fabrik Griesheim-Elektron, Frankfurt a. U. Chemische Werke Fttrstenwalde, Dr. B. Hecker & W. Zeidler, G. m. b. H., FOntenwalde-Spree

C. Erdmann, Leipzig-Lindenau.

Apparate zur Darstellung von Benzol-,Benzoyl- und Benzylverbindungen; Friedrich Heckmann, Berlin SO. 16, Brückenstrasse

6b.

Benzonaphtol (Naphtolum benzoicum) = Benzoyl-fl-naphtol.

Ci.Hr . O . CO . CeHi. Man erhalt es durch Einwirkung von Benzoyichlorid auf ¿-Naphtolnatrium und Umkristallisieren des Reaktionsproduktes aus heissem Alkohol. Weisses, kristallinisches, geruch- und geschmackloses Pulver, kaum löslich in HjO, sehr schwer in Äther und Alkohol, leichter in Chloroform und warmem Alkohol. Sch. P. 107°. Man verordnet es innerlich bei Darmkrankheiten (Durchfall; Typhus). Benzonaphtol D. A. V

1 kg Mk. 2 , 5 0

B e n z o p h e n o n siehe „ K e t o n e " . B e n z o s a l i n (Benzoylsalizylsäuremethylester) C.H*(COO . C H , ) ( 0 . CO . C,H„). Weisses kristallinisches Pulver von schwach aromatischem Geruch und Geschmack, fast unlöslich in H»0, schwer löslich in Alkohol, leicht in Äther und Chloroform, Sch. P. 84—85°, passiert den Magen unzersetzt und wird erst im Darm gespalten. Man gibt es bei Gicht, Rheumatismus, Ischias, Neuralgie, und zwar täglich 2,0—5,0 g. Benzosalin in Tabletten (,0,5 g)

2 0 Stück Mk. 0 , 8 0 A

Benzosol =

Benzoylguajakol.

p«J

C«H«ot Bleicbkocher, 2 Stück verbunden, mit gemeinschaftl. Laugenerhitzer Strangwaschmaschine Chlorkalkauflöser Ausquetschmaschine für 1 Strang Ausbreitapparat für Stränge Wasser-Kalander mit 3 Walzen Stärkemaschine Zylindertrockenmaschine mit 16 Trommeln Mercerisiermaschine

b) f ü r l o s e B a u m w o l l e u n d

.

ca. Mlc. „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „

„ „

2700 750 1250 1250 1V50 5100 2100 300 1250 1240 5400 „ 1400 „ 10000 „ 10000

Baumwollgarne.

Garn Waschmaschine, rundes System, mit 24 Spulen Kocher mit Kochschlange Woll Waschmaschine Zentrifuge, 1000 mm Durchmesser Mercerisiermaschine

ca. Mk. „ „ ,, „ „ „ „

2000 1400 1500 1100 1800

Chemikalien zum Bleichen: KBnigawirter & Ebell, Linden vor Hannover.

Zentrifugen zum Bleichen: Gebr.

Heine,

Viersen

(Rheinland).

Elektrische Bleichanlagen System Schuckert liefert: Siemens & Halake

A.-O.

Wernerwerk,

nach den Patenten Kellner wie nach dem Berlin-Nonnendamm.

Literatur: T h e i s , Die Bleicherei baumwollener Gewebe. I. T e i l : Die Strangbleiche. Preis Mk. 20,00, geb. Mk. 21,50. II. T e i l : Die Breitbleiche. Preis Mk. 7,50, geb. Mk 8,70. Zus. bez. Mk. 25,00, geb. Mk. 27,00.

B l e i c h e r d e siehe „ F e t t e u n d O l e". B l e i f a r b e n . Mit dem 1. Januar 1906 ist eine Verordnung des Bundesrats in Kraft getreten, die besonders die Arbeiter in den Betrieben des Maler-, Anstreicher-, TUncher-, Weissbinder- und des Lackierergewerbes, sowie der Betriebe, in denen derartige Arbeiten verrichtet werden, möglichst vor den Gefahren und Nachteilen des B I e i g i f t e s schützen soll. Aus dieser Bundes r.atsverordnung heben wir folgendes hervor: Bei dem Zerkleinern, dem Mengen, dem Mischen und der sonstigen Verarbeitung von Bleiweiss, anderen Bleifarben oder ihren Gemischen mit anderen Stoffen in trockenem Zustande dürfen die Arbeiter mit den bleihaltigen Farbstoffen nicht in unmittelbare Berührung kommen und müssen vor dem sich entwickelten Staube ausreichend geschützt sein. Das Anreiben von Bleiweiss mit ö l oder Firnis darf nicht mit der Hand, sondern nur auf mechanischem Wege in Behältern vorgenommen werden, die so eingerichtet sind, dass auch bei dem Einfüllen des Bleiweisses kein Staub in die Arbeitsräume gelangen kann. Dasselbe gilt von anderen Bleifarben. Doch dürfen diese auch mit der Hand angerieben werden, wenn dabei nur mannliche Arbeiter im Alter von Uber 18 Jahren beschäftigt werden und die von einem Arbeiter an einem Tage anzureibende Menge bei Mennige

Bleifarben.

165

1 kg, bei anderen Bleifarben 100 g nicht Übersteigt. Das Abschleifen oder Abbimsen trockener Ölfarbenanstriche oder Spachtel, die nicht nachweislich bleifrei sind, darf nur nach vorheriger Anfeuchtung ausgeführt werden. Der Schleifschlamm und die beim Abschleifen und Abbimsen entstehenden Abfälle sind, bevor sie trocken geworden sind, zu entfernen. Arbeiter, die mit Bleifarben oder ihren Gemischen in Berührung kommen, müssen mit vollständig deckenden Arbeitsanzügen und einer Kopfbedeckung versehen sein und sie wahrend der Arbeit benutzen. Allen den hier in Betracht kommenden Arbeitern müssen Waschgefässe, Bürsten zum Reinigen der Hände und Nägel, Seife und Handtücher zur Verfügung gestellt werden. Die Arbeiter dürfen Branntwein auf der Arbeitsstätte nicht geniessen und Speisen und Getränke erst dann zu sich nehmen oder die Arbeitsstätte verlassen, wenn sie zuvor die Arbeitskleider abgelegt und die Hände sorgfältig gewaschen haben.. Das Rauchen von Zigarren und Zigaretten während der Arbeit ist verboten. Arbeiter, die diesen Vorschriften zuwider handeln, können vor Ablauf der vertragsmässigen Zeit und ohne Kündigung entlassen werden. Der Arbeitgeber hat die Überwachung des Gesundheitszustandes seiner Arbeiter einem von der höheren Verwaltungsbehörde hierzu ermächtigten, dem Gewerbeaufsichtsbeamten namhaft zu machenden approbierten Arzte zu übertragen, der mindestens einmal halbjährlich die Arbeiter auf die Anzeichen, etwa vorhandener Bleierkrankung hin zu untersuchen hat. Der Arbeitgeber ist verpflichtet, zur Kontrolle über den Wechsel und Bestand, sowie Über den Gesundheitszustand der Arbeiter ein Buch zu führen, das den Gewerbeaufsichtebeamten, sowie dem zuständigen Medizinalbeamten auf Verlangen vorzulegen ist. Der genaue Wortlaut dieser Bundesratsbekanntmachung ist im Artikel ,B I e i v e r g i f t u n g" wiedergegeben. Bezüglich der bei den einzelnen hier folgenden Bleifarben genannten Preise sei betont, dass diese nur beschränkte Oultigkeit haben, da gerade bei den Bleifarben die Preise in weiten Grenzen schwanken. 1. B l e i g e l b ( B l e i o x y d , B l e i g l ä t t e ) . PbO. Durch Erhitzen von geschmolzenem Blei im Flammofen bei nur so hoher Temperatur, dass das Oxyd selbst noch nicht schmilzt. Seltener durch Erhitzen von PbCO» oder Pb(NO»), erhalten. Bleigelb, je nach Qualität

% kg Mk. 45,00—75,00

2. B l e i w e i s s ( B e r l i n e r w e i s s , K r e m s e r w e i s s , S c h i e f e r w e i s s). Basisches Bleikarbonat 2 PbCO» + Pb(OH)»; wird nach verschiedenen Methoden gewonnen: a ) H o l l ä n d i s c h e s V e r f a h r e n . Metallisches Blei wird mit Essig Ubergossen und die Töpfe, in denen die Reaktion vorgeht, in Pferdedünger oder Lohe eingegraben. Das hierbei zuerst gebildete basische Bleiazetat wird durch die bei der Gärung des Düngers bzw. der Lohe auftretende COa in Bleiweiss und neutrales Bleiazetat umgesetzt. b) D e u t s c h e s V e r f a h r e n ( K a m m e r v e r f a h r e n ) . Die in Holzkästen oder gemauerten Kammern aufgehängten Bleiplatten werden durch eingeleitete Essigsäuredämpfe in basisches Bleiazetat umgewandelt. Letzteres wird durcli CO» (eingeleitete Heizgase) in Bleiweiss übergeführt. Nach dem D. R. P. 151 514 verwendet man die bei der Spiritus- und Presshefefabrikation entweichenden Gärungsdämpfe (enthaltend Wasserdampf, CO» und etwas Spiritus) in der Bleiweissfabrikation derart, dass man sie zunächst mittels Pressluft in besondere Essigbildner gelangen lässt, wo die alkoholischen Bestandteile der Dämpfe zu Essigsäure oxydiert werden; die Essigdämpfe treten dann in die das Blei enthaltenden Kammern ein. c) F r a n z ö s i s c h e s V e r f a h r e n . Bleiglätte wird in Essigsäure gelöst und das gebildete basisch essigsaure Blei durch CO* zersetzt: Bleiweiss fällt aus, während neutrales Bleiazetat gelöst bleibt und später bei Behandlung mit Bleiglätte wieder basisches Azetat ergibt. Der Prozess ist also in gewissem Grade kontinuierlich. Nach dem D. R. P. 133 425 wird dieses Ver-

166

Bleifarben.

f a h r e n derart a b g e ä n d e r t , d a s s man Ammoniumazetatlösung auf Bleiglätte unter Bedingungen einwirken lässt, bei denen die Glätte unter NH S -Entwickelung zu % als Bleiazetat und zu % als Bleiessig gelöst wird, und dann die erh a l t e n e Lösung mittels A m m o n i u m k a r b o n a t l ö s u n g fällt; man erhält so ein Bleiweiss von sehr feiner Verteilung und grosser Deckkraft. D a s Verfahren d e s Amer. Pat. 750 541 besteht darin, d a s s man zuerst P b O mit säurehaltigem H 2 0 mischt, d a s Gemisch auf etwa 95° erhitzt, d a s P b O durch Einwirkung von E s s i g s ä u r e und C 0 2 in Karbonat ü b e r f ü h r t und schliesslich auf letzteres Sauers t o f f g a s einwirken lässt. — Nach dem D. R. P. 158 309 erhält man ein bes o n d e r s gut d e c k e n d e s Bleiweiss auf f o l g e n d e W e i s e : In einer Lösung von Bleiazetat (250 T.) in H 2 0 (650 T.) wird P b O (100 T.), aufgeschlemmt in H 2 0 (100 T.), fein verteilt, worauf man C 0 2 durch die Aufschwemmung leitet; d a s sich bildende a m o r p h e Bleiweiss setzt sich langsam ab und wird in einer Filterpresse a b g e p r e s s t , gewaschen und getrocknet. — Die Herstellung von Bleiweiss in kontinuierlichem Betriebe bezweckt D. R. P. 173 105: C 0 2 tritt mit der Bleisalzlösung in einem Röhrensystem zusammen und gelangt von hier in d i e Filterpressen. — Nach dem D. R. P. 181 399 wird die D e c k k r a f t des Bleiweiss durch die Druckverhältnisse, unter denen m a n die C 0 2 einführt, wesentlich beeinflusst. d) B r o n n e r s c h e s V e r f a h r e n (D. R. P. 52 262). Man erwärmt frisch gefälltes PbSO« mit Natronlauge auf 70°, wobei sich b a s i s c h e s Bleisulfat nach folgender Gleichung bildet: 3 P b S O , + 2 NaOH = 2 P b S 0 4 , Pb(OH) 2 + Na 2 SO,. E r w ä r m t man d a s b a s i s c h e Sulfat mit einer Sodalösung, so setzt es sich leicht in Bleiweiss u m : 2 PbSOi, Pb(OH) 2 + 2 N a 2 C 0 3 = 2 P b C 0 3 , Pb(OH) 2 + 2 N a 2 S 0 4 . D a s f r ü h e r a u s s e r d e m gebräuchliche e n g l i s c h e V e r f a h r e n wird kaum noch geübt; um so grössere Bedeutung hat jetzt e ) E l e k t r o l y t i s c h e s V e r f a h r e n ( D . R. P.). Man elektrolysiert eine 1,5 % ige w ä s s e r i g e Lösung von 80 T. NaClOs und 20 T. N a 2 C 0 3 , wobei die Anode a u s Weichblei, die Kathode aus Hartblei besteht. S p a n n u n g 2 Volt; Stromdichte 0,5 Amp. p r o qm. Der Elektrolyt muss schwach alkalisch gehalten w e r d e n ; auch ist w ä h r e n d der Elektrolyse vorsichtig H 2 0 und C 0 2 zuzuführen. — Ausser der beschriebenen sind noch verschiedene a n d e r e Methoden zur elektrolytischen Bleiweissgewinnung bekannt g e w o r d e n . So erhält man es z. B. nach dem bei B l e i o x y d h y d r a t unter „B 1 e i v e r b i n d u n g e n " geschilderten H a r t m a n n sehen Verfahren, w e n n man w ä h r e n d der Elektrolyse C 0 2 einleitet. D a s Franz. Pat. 328 490 bezweckt, durch Elektrolyse einer 1 %igen Kochsalzlösung unter Verwendung von Bleielektroden Bleiweiss zu erzeugen, indem man d a s dabei in Lösung g e h e n d e P b ( O H ) 2 gleichzeitig o d e r nachher der Einwirkung von C 0 2 aussetzt. f) W u l t z e s c h e s V e r f a h r e n . Geschmolzenes P b leitet man durch feine Röhren in eine Kammer. Hier bläst ein Dampfstrahl gegen die Röhrchen, w o d u r c h d a s Metall fein zerstäubt wird. Dieser Bleisand wird nun in rotierenden T r o m m e l n mit verdünnter Essigsäure zusammengebracht. W ä h rend der U m w a n d l u n g s d a u e r , die etwa 7 T a g e in Anspruch nimmt, werden ständig Luft, filtrierte V e r b r e n n u n g s g a s e und e t w a s W a s s e r d a m p f in die T r o m meln eingeblasen. Der Inhalt der T r o m m e l n wird nun mit W a s s e r geschlemmt, w o d u r c h sich unangegriffenes Blei zu B o d e n setzt. D a s so g e w o n n e n e Bleiw e i s s wird entweder getrocknet oder mit ö l verrieben. g) B i s c h o f s c h e s V e r f a h r e n . Man oxydiert P b zu PbO. Dieses wird vermählen und durch W a s s e r g a s bei 220—260° zu P b 2 0 reduziert. D a s P b 2 0 wird durch Luft und W a s s e r in Bleihydrat übergeführt, welches d a n n mit eingepresster C 0 2 in basisches Karbonat verwandelt wird. Durch hinzugegebene, katalytisch wirkende Essigsäure bildet man auch Bleiazetat. Diese s a u r e Flüssigkeit wird mittels Filterpressen entfernt, und es entstehen die Bleiweisskuchen, aus denen d a s H 2 0 durch Verreiben mit Leinöl verdrängt wird. D a s Verfahren gibt schon in 24 Stunden Bleiweiss, soll aber nicht rentabel sein.

167

Bleifarben.

h) F a l k s c h e s V e r f a h r e n (D. R. P. 241 005). Hier wird zuerst neutrales PbCOs in einer Operation hergestellt, z. B. durch Fällen basischer Bleisalzlösungen mittels CO2, und sodann dasselbe mit PbO in äquivalenten Mengen bei Gegenwart von Bleiazetat digeriert, wobei in der Wärme das normale Bleiweiss 2 PbCOs. Pb(OH)2 entsteht, und zwar dauert die Fabrikation statt einiger Monate nur einige Tage. Das Bleiweiss wird häufig mit dem viel billigeren BaSOi gemischt, wodurch es aber an Deckkraft verliert. Mischungen dieser Art sind z. B. V e n e t i a n e r w e i s s mit 50%, H a m b u r g e r w e i s s mit 65 % und H o 1 l ä n d i s c h w e i s s mit 80 % BaSO». Die reinste und beste Bleiweisssorte ist das K r e m s e r w e i s s , das in harten Tafeln in den Handel kommt. Man kann dasselbe aus jedem nach deutschem und holländischem Verfahren erzeugten, nicht gewaschenen Bleiweiss durch langsames Trocknen erhalten; die feinste Sorte gewinnt man aus dem Villacher Blei. Bleiweiss, je nach Reinheit Kremserweiss, echt, Wappen A B „ je n a c h F e i n h e i t







% k g Mk. 2 5 , 0 0 — 5 5 , 0 0 °/o n » 120,00 °/o „ „ 85,00 °/o „ „ 65,00—75,00

Bleiweiss und Kremserweiss:

Gustav Dietel, Eisenaeh (s. Ins.-Anh).

3. M e n n i g e (Minium., P a r i s e r r o t , S a t u r n z i n n ober). Pb304. Durch vorsichtiges Erhitzen von PbO in Flamm- oder Muffelöfen, wobei die Masse nicht zum Schmelzen kommen darf. Die feinsten Sorten werden durch Erhitzen von Bleiweiss oder Bleinitrit bei oxydierender Flamme in schwacher Rotglut erhalten oder auch durch Erhitzen von PbSOi mit NaNOj und Na2C03. Lebhaft rot gefärbtes Pulver, das viel als Farbstoff Verwendung findet. Mennige, ehem. rein „ für techn. Zwecke und Anstrich, je nach Q u a l i t ä t Orange-Mennige, rein, extrafein „fein .

0

o kg Mk. °/ 0 „ „ °/o „ ,, °/„ „ „

50,00 22,00—40,00 70,00 40,00-60,00

Eisenmennige (Mennigersatz), siehe unter „ E i s e n f a r b e n " . 4. N e a p e l g e l b (basisch-antimonsaures Bleioxyd). Zur Zeit meistens durch Zusammenschmelzen von Antimonoxyd mit Bleiglätte erhalten. Die feinsten Sorten gewinnt man aus einem Gemisch von 1 T. Brechweinstein, 2 T. Bleinitrat und 4 T. Kochsalz, indem man dasselbe bei mässiger Glühhitze im Tiegel erhitzt, die noch flüssige Masse auf eine kalte Metallplatte ausgiesst und mit Wasser auslaugt: Das Neapelgelb bleibt dabei zurück. Es ist eine schöne, gut deckende Farbe, die nicht nur als Ölfarbe, sondern auch als Schmelzfarbe benutzt wird, da sie Glühhitze erträgt. Von H¡¡S wird es zersetzt. Neapelgelb, hell und dunkel

1 k g Mk. 3 2 5 , 0 0

5. K a s s e l e r G e l b (Mineralgelb, Veronesergelb). Ist B 1 e i o x y c h l o r i d PbCl¡¡ + 7 PbO. Man erhält es durch Zusammenschmelzen von PbO mit NH4CI, wobei das frei werdende NH3 eine gewisse Menge PbO unter Abscheidung von Pb zersetzt. Das geschmolzene Kasseler Gelb wird von dem Blei abgegossen und in eisernen Formen zum Erstarren gebracht. Es bildet eine schön kristallinische, gelbe Masse. Kasseler Gelb, techn „ „ ehem. rein

°/ 0 kg Mk. 1 2 0 , 0 0 Í „ „ 6,50

6. P a t e n t g e l b ( T u r n e r s G e l b , M o n t p e l l i e r g e l b , e n g l i s c h e s G e 1 b). Ist ebenfalls ein basisches Bleichlorid PbClj + 5 PbO. Es entsteht durch Behandeln von Bleiglätte mit Kochsalzlösung; die erhaltene Masse ist anfangs weiss und nimmt erst nach dem Schmelzen eine lebhaft gelbe Farbe an. l'atentgelb, je nach Qualität

°/o kg Mk. 1 0 0 , 0 0 — 1 9 0 , 0 0

168

Blei, Gerätschaften aus.

7. W e i s s e B l e i f a r b e . Nach dem D . R . P . 153 042 wird zur Herstellung einer weissen Anstrichfarbe PbO mit NaCl bei Gegenwart von HiO verrieben und das erhaltene Gemisch von PbCb, Pb(OH), und NaOH nach der Abscheidung des NaOH mit HjSO* oder Sulfaten neutralisiert, verrührt, ausewaschen, gepresst und der Rückstand mit trocknenden Oien angerieben. >as Erzeugnis ist ein Gemisch aus PbCli + PbSO«, deckt besser als letzteres allein und bleibt auch in ö l weiss. Die Bleichromate siehe unter „ C h r o m f a r b e n " ; Bleiweissersatz siehe „A n t i m o n f a r b e n". Bleifarben:

g

GtMtiv Dictel, Kimwfh («. Ins.-Anh.).

Biel, Gerätschaften an«.

B l e i k a n n e n und B 1 e i e i m e r zum Transportieren von Sauren.

Inhalt . . 5 Gewicht ca. 3,5 Preis. . . 10,50

8 5 12,50

10 7,5 13,50

12 9 14,50

16 1. 15 kg. 17,50 Mk.

B l e i f l a s c h e n f ü r F l u s s s ä u r e zum Bahntransport mit bewährtem Verschluss. Inhalt . . 5 10 15 20 25 30 35. 40 50 60 7 5 1. Gewicht ca. 7 8 9 15 19 24 28 35 40 45 50 kg. Preis. . . 12,50 15,75 17,00 18,00 20,00 21,00 21,50 22,00 25,00 29,00 32,00 Mk.

HartbleihShne.

Lichte W e i t e . . . 10 15 20 25 30 35 40 45 50 8 0 mm. Gewicht . . . . 2 3 5 7 8 12 16 20 42 60 kg. Preis ohne Flanschen 9,75 13,00 17,00 22,00 27,00 32,00 37,00 41,00 4 8 , 0 0 91,00 Mk. „ mit 1 Flansch 1 0 , 2 5 1 4 , 0 0 1 8 , 0 0 23,00 28,50 33,50 38,50 43,50 50,50 94,50 „ , mit2Flanschen 1 1 , 0 0 1 5 , 0 0 1 9 , 0 0 24,00 30,00 35,00 40,00 46,00 5 3 , 0 0 98,00 „

B l e i s c h a l e n siehe unter „ S c h a l e n " . B I e i k e s s e 1 siehe unter „K e s s e 1". B 1 e i b 1 e c h siehe unter „ B l e e h". B I e i d r a h t siehe unter „ D r a h t". B l e i r ö h r e n siehe unter „ R ö h r e n " . B l e i p u m p e n siehe unter „ P u m p e n " . B l e i r e t o r t e n (aus reinem Blei) mit kleinem Dampfkessel, Dreifuss, Helm und Destillierblase von 1 1 Inhalt sowie U-förmiger Vorlage von Blei zur Darstellung von H F MK. 40,00 E b e n s o , d o c h o h n e D a m p f k e s s e l ; als Vorlage dient eine Bleiflasche mit Stopfen „ 30,00 A p p a r a t e z u m A u f s c h l i e s s e n mittels HF, bestehend aus 2 ineinander gesetzten Bleischalen, mit Dreifuss von Blei, die äussere Schale 14 cm weit und 7 cm hoch 9,00

I n j e k t o r e n a u s H a r t b l e i zum Drücken und Saugen der schwefligen Gase. Lichte Weite

der ÜMrhlnii lÜrai

das Ipjektors u Ende

Flanscbdurchmener mm

150 200 250 300 400

100 125 160 200 300

175 205 250 260 390

Baulinge

Uefoquantum pro Stde. in cbm

775 950 1175 1495 1950

150 250 500 1000 2800

Preis SiücTinkl. Verpackung 125,00 185,00

260,00

310,00 400,00

pro

Dampf.

•tnhlventU Mk.

12,00

13,50 15,00 18,50 22,50

Bleilegierungen —

W e i c h b l e i - E l e v a t o r e n Heben von Sauren und Laugen. lichte Weite

der Davpfanschlussröhren

der Saug- und Druckleitung

25 30 30 35 35 40 78

30 35 40 45 50 55 100

Flanschdnrch-

169

(haltbarer als solche von Hartblei) zum

Baulänge

190 250 290 320 350 380 580

HO 125 140 155 170 185 250

Bleilötung.

Liefere quantum in Litern pro Stunde

2000

2 800

3 600 5 400 7000

12000 60000

Ungefähre Gewichte

8 12 18

25 30 40

110

Preis inkl. Verpackung Mk. 26,1X1 35,00 45,00 55,00 66,00 78,00 185,00

Geratschaften aus Blei liefern: Ludwig Becker, Maschinenfabrik, a. M., Ludwigstr. 42.

Ottenbach I J. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4. |

Blelleglernngen. 1. H a r t b l e i siehe unter „ A n t i m o n l e g i e r u n g e n " ; ebendort ist auch L e t t e r n m e t a l l besprochen. 2. S c h r o t m e t a l l . Dem Blei werden j e nach seiner Reinheit 0,2 bis 0,8 % Arsen beigemischt, wodurch es leichter giessbar wird und gleichzeitig bedeutend an Harte gewinnt. Das Arsen wird nicht als Metall sondern in f o r m von R e a l g a r dem geschmolzenen Blei zugesetzt; letzteres scheidet unter Bildung von P b S daraus A s ab. 3. Z i n n b 1 e i. Direkt hfittenmannisch gewonnen; das kaufliche Ziraiblei hat im Durchschnitt die Zusammensetzung: 52 % P b , 33 % Sn, 14 % 9 b und 1 % As. Zinn-Bleilegierungen werden vielfach benutzt, so als T h e a t e r s c h m u c k (Fahluner Diamanten) mit ca 40 % Pb, als Material für B l e i s o l d a t e n ( Z i n n s o 1 d a t e n ) mit bis zu 50 % P b , für O r g e 1 p f e i f e n mit 30 % Pb s o w i e vor allem für E s s g e s c h i r r ; in letzterem Falle darf die Legierung nach Reichsgesetz höchstens 10 % P b enthalten. Bleilegierungen liefert: J. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4.

B l e i l ö t u n g : . Man benutzt hierfür bis jetzt K n a l l g a s g e b i a s e ( v g l . den Artikel „ K n a 11 g a s " ) , und zwar entweder aus Leuchtgas und komprim. Sauerstoff oder aus komprim. Wasserstoff und komprim. Sauerstoff oder endlich aus komprim. Wasserstoff und Geblaseluft. Da der Sauerstoff bei reichlichem Vorhandensein die Oxydation der Metallflachen begünstigt, s o ist die zuletzt genannte Anordnung — Wasserstoff und Geblaseluft — besonders g e eignet. Vgl. „ S c h w e i s s e n " . Eine durch komprimierten Wasserstoff allein erzeugte Flamme, welche in der atmosphärischen Luft zu verbrennen hat, besitzt keine genügende G e bläsekraft. D i e s ist der Grund, weshalb bei den bisherigen Lötmethoden ein besonderes Luftgebläse erforderlich war. Nur dadurch, dass man beide zur Verbrennung benötigten Gase, Wasserstoff und Luft, mit einer gewissen Kraft ausströmen liess, würde die fUr die Bleiverarbeitung wichtige blasende Stichflamme erzeugt. Nunmehr ist es jedoch dem D r ä g e r w e r k , L ü b e c k gelungen, einen Brenner zu konstruieren, der genau dieselbe Wirkung hat w i e die Flamme eines Doppelgebläses und trotzdem nur durch komprimierten Wasserstoff gespeist wird. Bei Anwendung der Drägerschen Starkbrenner kommt die Zuführung der Luft nicht in Frage, da die Brenner sich durch die Strömungsgeschwindigkeit des austretenden Wasserstoffes die erforderliche Verbrennungsluft selbsttätig ansaugen. Es geschieht dies kurz vor der Mündung des Brenners mittels eines Düsensystems. Die ganze Apparatur für dieses neue Bleilötver-

170

Bleistifte — Bleiverbindungen.

fahren besteht also nur noch aus Flasche, Reduzierventil, Schlauch und Brenner. Zum Speisen dieser Dragerbrenner liefert die Chera. Fabrik, GriesheimElektron komprimierten Wasserstoff, und zwar durchaus arsenfrei, w a s für die Oesunderhaltung der Arbeiter sehr wichtig ist. Drägersche Starkbrenner : Grösse No. Vt 1

2

3 4 6

8 10

Gasverbrauch bei t Atm. Lit Hin. 1 2 3 4 6

8

10

Verwendungsbereich für kleinste Bleistärken bis 3 mm Walzblei » ® n rt

»8 » .10 ,

n

für schwerste Arbeit

Preis pro Stück Mk.

Bemerkung

15,00 12,00. 12,00 13,00 14,00 14,00 14,00 14,00

Der Verwendungsbereich bezieht sich auf stehend gelötete Nähte. Für liegende Nähte sind die Brenner eine Nummer grösser zu wählen.

Verdichteter Wasserstoff 98/99 ®/o H, arsenfrei in Flaschen von 36 1 Rauminhalt, auf 150 Atm. verdichtet

1 cbm Mk. 0,75

BLEILOTUNG Bleilötarbeiten aller Art übernimmt unter Garantie

HUGO PETERSEN, laininr fflr die draisd» liintiie. BERUH V . 9. Bleistifte, Schreibstifte in Holzfassung; die Schreibmasse besteht aus Graphit, der mit Bindemitteln angerOhrt und in Stabform gepresst ist. Bleistifte: J . S. Staedtler, Nürnberg ZI. Biel Verbindungen. 1. B l e i a z e t a t (Bleizucker, essigsaures Blei. P l u m b u m aceiicum). P b ( C s H , 0 , ) t + 3 HjO. Meist durch Auflösen von Bleiglatte in Essigsäure dargestellt. Rein erhält man es durch Einwirkung von Essigsäuredämpfen auf P b O ; letzteres ist auf Siebplatten ausgebreitet, und am Boden der G e f ä s s e sammelt sich eine Bleiazetatlösung, die reine Kristalle liefert. — Wertvolle Einzelheiten Uber die Bleizuckerfabrikation bringt ein Artikel von C. B a u e r in der Chem. Ztg. 1905, 1. W e i s s e vierseitige, an der Luft langsam verwitternde Säulen. Sch. P. 75°; nach dem Austreiben des Kristallwassers erstarrt es zu einer blatterigen Masse, die dann wieder bei 280° s c h m i l z t Löst sich bei 15° in 1,5 T . , bei 100° in 0 , 5 T . HjO. Wird in der Färberei und Zeugdruckerei zum Beizen, weiter zur Darstellung von Bleifarben und -Präparaten, von Firnissen sowie als Arzneimittel verwendet. P r l t i U t i Den Essigsfaregehalt bestimmt man nach der S i l o m o i s e h e n Methode, indem man die LBsungen mit Normallauge bei Gegenwart von Phenolphtalein stark alkalisch macht und den Oberschuss mit NormalearigAure bis cum Verschwinden der Rotf&rbung zurtlcktitriert. Aua der Differen»ergibt sich die an Pb gebundene Eaaigskure. — Nach F r e a e n i u i bestimmt man den Gehalt an Pb und EssigsBure auf folgende Weise: Man fällt die wlsserige LSsung von 6 g in einem '/, Literkolben durch eine gemessene, einen kleinen Obenchuss darstellende Menge H^äO„ schwenkt um, fallt zur Marke auf, setzt noch Boviel Wasser hinzu, wie dem Volumen des ausgefallenen PbS04 (sp. O. 6,8) entspricht, schüttelt um und filtriert durch ein trockne« Filter. Aus »/. des Filtrats (50 ccm) fallt man die H^äO, durch BaCL-Ltsung, Wlgt da« BaflO. und findet so aus der zur. FlUung des vPb verbrauchten H,S04 den Bleigehalt des Azetats. Weitere SO ccm titriert man mit Normallauge und ermittelt, indem man die H,S04 abzieht, den Essigsturegehalt des Bleizuckera. — Vgl. auch D. A. V.

Bleiverbindungen. Bleiazetat, raffln, krist „ „ entwässert, Pulver, zum Leinölkochen . „ ehem. rein, krist. D. A. V

171

.

.

.

°/o kg Mk. 60,00 °/o „ » 90,00 °/ 0 „ „ 71,00

2. B a s i s c h e s B l e i a z e t a t (Bleisubazetat, basisch essigsaures Blei. Plumbum subaceticum). Pb(CjH 3 0s)j + 2Pb(OH)». Fest erhält man es durch Einrühren eines geschlämmten Bleiglättebreis in heisse Essigsäure; auf 120 kg Bleiglätte kommen 76 kg 30 %ige Essigsäure. Es findet zur Darstellung von Chromgelb und Chromorange Verwendung. Meistens benutzt man eine Lösung von basischem Bleiazetat, den B l e i e s s i g (Liquor Plumbi subacetici; Acetum plumbicum). Diesen, dessen Azetat die Zusammensetzung Pb(CjHjO»)j + Pb(OH)* hat, gewinnt man durch Zusammenschmelzen von 3 T. Bleizucker mit 1 T. PbO im Wasserbad, Aufnehmen mit 10 T. HjO und Filtrieren. Farblose, schwach alkalische, anfangs klare, an der Luft sich trübende Flüssigkeit vom sp. O. 1,235—1,240. Dient als Arzneimittel, zum Beschweren von Seide, zum Abscheiden natürlicher Farbstoffe, zur Darstellung von Bleiweiss sowie von Aluminiumazetat. F r i K u g i Dieselbe geschieht im allgemeinen ebenso, wie vorstehend fBi neutrales Bleiazetat beschrieben ist Bei der dort erörterten S i l o m o i sehen Methode wird Bleii «Big zuniohst mit Nonnalessigsiare anges&oert, Normallauge im Uberachoai zugesetzt and dann mit Essigtfiire zurflektitriert. Basisches Bleiazetat, entwässert Bleiessig, sp. G. 1,240 (D. A. V) s p . G . 2,000

°/ 0 kg Mk. 120,00 °/ 0 „ „ 33,00 1 „ g 2,00

3. B l e i b o r a t (borsaures Bleioxyd'; Bleisikkativ; Plumbum borieum). Fast nie reines PbBiO* sondern ein Gemisch mehrerer Salze. Zur Darstellung wird gebrannter Borax mit PbCla (oder einem andern Pb-Salz) zusammengemahlen, wobei eine sehr innige Mischung und gleichzeitig eine mehr oder minder vollständige chemische Umsetzung erfolgt. Das Salz dient als Sikkativ für Firnisse und Ölfarben. Bleiborat, techn. (Bleisikkativ) geschmolzen für Keramik . , ehem. rein Kttnigswarter & Ebell, Linden vor Hannover.

°/o kg Mk. 195,00 °/o „ „ 220,00 1 » , 5,00 I Dr. F. Wilhelmi, Chem. Fabrik, Taucha (Bez. | Leipzig). .

.

.

1 kg Mk. 2,50;

4. B l e i C h l o r i d iChlorblei; Plumbum chloratum). PbCl». Durch Fällen von Bleilösungen mit HCl oder NaCI gewonnen, wobei es sich als Kristallpulver abscheidet. Weisse seidenglänzende rhombische Kriställchen, die bei 15° in ca. 100 T., bei Siedehitze in 30 T. Wasser löslich sind; fast unlöslich in Alkohol. Es dient zur Darstellung verschiedener Farben. E l b s erhielt elektrochemisch B l e i t e t r a c h l o r i d PbCl*, indem er zwei Anoden verwendete, deren untere aus Pb, die obere aus Kohle bestand. Unter geeigneten Stromverhältnissen führt das an der Kohlenanode entwickelte C1 alles an der Bleianode sich bildende PbCla in PbCU über. Bleichlorid, techn. No. 1 . No.2 gefällt KOnigswarter & Ebell, Linden vor Hannover.

°/0 kg Mk. 95,00 „ . 75,00 °;o „ „ 290,00

Über B l e i o x y c h l o r i d bezw. b a s i s c h e B l e i c h l o r i d e vgl. K a s s e l e r G e l b und P a t e n t g e 1 b unter „ B l e i f a r b e n". 5. B l e i C h r o m a t e (chromsaures Blei). a) N e u t r a l e s B l e i c h r o m a t (Chromgelb; Plumbum chromicum). PbCrO«. Wird durch Umsetzung einer Bleiverbindung mit KjCrO« oder mit KjCriOi gewonnen; näheres siehe C h r o m g e l b unter „ C h r o m f a r b e n " . Neuerdings ist die elektrochemische Darstellung wichtig geworden: Man elektrolysiert eine 1,5 %ige wässerige Lösung einer Mischung von 8 T. NaCIO» mit 2 T. NajCrO«. Die Anode besteht aus Weichblei, die Kathode aus Hartblei. Spannung 1,8 Volt; Dichte pro qm 0,5 Amp.

172

Bleiverbindnngen.

b) B a s i s c h e s B l e i c h r o m a t (Chromrot, Chromzinnober, Chromorange). PbCrO« + Pb(OH)j. Durch Behandlung von Chromgelb mit Atzalkali oder Alkalikarbonat erhalten, sonst auch aus basischen Bleisalzen durch Umsetzung mit K»CrO« oder mit KjCrtOr. Bleichromat, gefällt, gelb Ia

°/0 kg Mk. 2 1 0 , 0 0

„II»

n ii „

°/o „

orange „ rot (Chromrot) geschmolzen saures

.

»/« »/» I 1



„ „ „ „ „ „ „ „

150,00

263,00 144,00 3,00 5,00

6. B l e i , h a r z s a u r e s (vgl. unter „Sikkative"). Es wird durch Zusammenschmelzen von Bleipräparaten mit Kolophonium u. s. w., aber auch auf nassem Wege durch Fallen dargestellt. Harzsaures Bleioxyd, geschmolzen (Sikkativ)

geßllt

°/o kg Mk. 6 0 , 0 0

°/o „

„ 100,00

KOnigswarter & Ebell, Linden vor Hannover.

7. B l e i h y d r o x y d siehe unter 14. „B 1 e i o x y d e". 8. B l e i k a r b o n a t (kohlensaures Blei; Plumbum carbonicum). PbCOj. Man erhält es beim Eingiessen einer Bleinitratlösung in eine solche von Animoniumkarbonat oder aber durch Einleiten von CO» in Bleiessig. Nach dem Amer. Pat. 715 214 erhält man Bleikarbonat, indem man Bleisulfat in überschüssiger Alkalikarbonatlösung erhitzt. Da bei einmaliger Behandlung nur teilweise eine Umsetzung stattfindet, so muss das Verfahren mit frischer Alkalikarbonatlösung mehrmals wiederholt werden. Bei einem andern Verfahren (D. R. P. 140 489) erhält man b a s i s c h e s B l e i k a r b o n a t , indem man wasserlösliche oder unlösliche Bleisalze bei Gegenwart von H»0 mit MgO und MgCOj erwärmt, und zwar am besten unter Rflhren; die Erhitzung geschieht zweckmässig durch Einleiten von Wasserdampf. Bleikarbonat ist ein weisses, amorphes Pulver. Bleikarbonat, techn. rein. Pulver gereinigt.' „ ehem. rein

% kg Mk. 5 3 , 0 0 » / „ „ „ 110,00 °/« „ ,. 240,00

9. B a s i s c h e s B l e i k a r b o n a t siehe B 1 e i w e i s s unter „ B l e i f a r b e n". 10. B l e i , l e i n ö l s a u r e s . Durch Zusammenkochen von PbO mit Leinöl erhalten; vgl. den Artikel „ S i k k a t i v e". Leinölsaures Bleioxyd KOnigswarter & Ebell, Linden Tor Hannover.

%

kg Mk. 1 2 5 , 0 0

11. B l e i m a n g a n a t (mangansaures Bleioxyd; Plumbum manganicum). PbMnO». Durch Schmelzen eines Gemisches von Manganoxyd und Bleinitrat erhalten. Es bildet ein grünes Glas, das an der Luft durch Anziehung von Feuchtigkeit braun wird. Bleimanganat, techn „ ehem. rein Königswarter A Ebell, Linden vor Hannover.

% 1 , Dr. F. Wilhelmi, Leipzig).

kg Mk. 1 7 0 , 0 0 „ „ 9,50

Ctaem. Fabrik,

Taucha (Bez.

12. B I e i n i t r a t (salpetersaures Blei; Plumbum nitricum). Pb(NOi)>. Durch Auflösen von Pb oder PbO oder PbCOa in verd. HNO» und Eindampfen erhalten. Nach dem D. R. P. 164 609 soll man bleihaltige Substanzen mit konz. Kieselfluorwasserstoffsäure erhitzen und auf das gebildete Bleisiliziofluorid ein Alkalinitrat einwirken lassen, um Pb(NO»)> zu gewinnen. Kristalle vom sp. G. 4,5. 100 T. H,0 lösen bei 10° 48 T., bei 100° 140 T. Pb(NO»)j. Dient zur Darstellung von Stickstoffperoxyd NO», da es beim Glühen leicht zersetzt wird: 2 Pb(NO»)» = 2 PbO + 4 NOj + O». In viel geringerer Menge als das Azetat benutzt man es in der Färberei, im Zeugdruck und zur Herstellung von Bleifarben; mit PbOa gemischt dient es als ZQndmasse.

173

Bleiverbindungen.

Prüfung! Zur Feststellung von Verunreinigungen fällt man die Lösung mit überschüssiger HJSOJ, konzentriert durch Abdampfen, filtriert den PbSO.-Niederschlag ab und untersucht den beim Verdampfen des Filtrats etwa verbleibenden Rückstand auf Cu, Fe und Oa. Bleinitrat, raffin. krist „ Pulver dopp. raffin „ ehem. rein „ b a s i s c h , für Feuerwerk Sönigswarter & Ebell, Linden vor Hannover.

.



°/o kg Mk. 7 1 , 0 0 °/o . , 76,00 °/o „ „ 90,00 °/o „ „ 1 1 0 , 0 0 °/o „ „ 100,00

13. B I e i o x a 1 a t (oxalsaures Bleioxyd; Plumbum oxalicum). PbC 2 0«. Durch Fällen neutraler Pb-Salzlösungen mit Oxalsäure erhalten. Beim Erhitzen zerfällt es in PbaO, CO und C0 2 ; es bildet zahlreiche Doppelsalze. Bleioxalat Königswarter & Ebell, Linden vor Hannover.

1 k g Mk. 3,40

14. B 1 e i o x y d e. PbO. Kommt als M a s s i c o t a) B 1 e i o x y d (Plumbum oxydatum). und B l e i g l ä t t e in den Handel. Massicot erhält man durch Rösten von metallischem Blei oder durch Erhitzen von P b C 0 3 oder Pb(N0 3 ) 2 . Bleiglätte (Lithargyrum) wird beim Silber-Verhüttungsprozess gewonnen. Nach einem neuen Verfahren (D. R. P. 123 222) gewinnt man PbO aus Bleiglanz, indem man diesen zunächst zwecks Bildung von basischem Bleisulfat mit Bleioxyd unter Luftzutritt erhitzt; dieses wird nach Abkühlung durch Ätzalkali in der Hitze möglichst in PbO Ubergeführt. Dem erhaltenen Produkt werden die Alkalisulfate mit heissem Wasser entzogen; die zurückbleibenden Bleioxyde werden in heisser Ätzalkalilauge gelöst, und die Lösung wird schliesslich in heissem Zustande durch metallisches Pb zu PbO reduziert, welches auskristallisiert. — Nach D. R. P. 228 729 setzt man geschmolzenes Pb in einer geschlossenen Kammer unter Umrühren der Einwirkung eines Wasserdampfluftgemisches aus und erhitzt das entweichende Gemisch von Metall, Metalloxydstaub, Luft und Oasen auf seinem Wege in die Absetzkammer auf eine unter dem Sch. P. des PbO liegende Temperatur, um ein von geschmolzenem Oxyd und metallischem Pb freies PbO zu erhalten. Massicot bildet ein gelbes amorphes Pulver; Bleiglätte ist nach langsamem Erkalten rötlich (Ooldglätte), nach schnellem Erkalten gelblich (Silberglätte). Bleioxyd, ehem. rein gefällt (Anhydrid) „ techn., feinst präpariert, kupferfrei (Glätte) raff. (Probierglätte), silberfrei (Glätte) „ (Massicot) in Stücken „ in Pulver

1 k g Mk. 3,00 °/ 0 „ „ 190,00 °/o „ „ 50,00 °/ 0 „ „ 85,00 °/ 0 „ „ 6l >,00 % „ „ 65,00

b) B l e i o x y d h y d r a t (Bleihydroxyd; Plumbum hydroxydatum). Pb(OH) 2 . Es fällt aus Bleisalzen bei Zusatz von NH3 in weissen, mikroskopischen Kriställchen aus. Nach dem D.R.P. 113316 soll man aus so gefälltem Pb(OH) 2 durch Behandeln mit C0 2 ein besonders deckkräftiges Bleiweiss (vgl. unter „Bleifarben") erzielen. Nach dem Amer. Pat. 758 023 stellt man Pb(OH) 2 aus PbSO» her, indem man dieses mit einem Überschuss von Alkalihydrat behandelt. Nach H a r t m a n n (D. R. P. 139 068) erhält man Bleihydroxyd elektrolytisch, wenn man Anoden aus metallischem Blei und Kathoden aus einem M e t a l l o x y d (z. B. CuO) verwendet; durch die oxydische Kathode wird die Abscheidung von schwammigem Metall verhindert. Bleihydroxyd, gefällt „ ehem. rein v

°/o kg Mk. 1 6 0 , 0 0 1 „ „ 4,00

c) R o t e s B l e i o x y d , M e n n i g e {Minium). PbaO«. Darstellung und Preise siehe M e n n i g e unter „ B l e i f a r b e n". d) B l e i s u p e r o x y d (Bleidioxyd, Bleiperoxyd; Plumbum hyperoxydatum). PbOä. Bei Einwirkung von verd. HNOa auf Mennige: PbsOi + 4 HNO» = PbO» + 2 Pb(N0 3 ) s + 2 H 2 0.

174

Bleiverbindungen.

Auch beim Einleiten von C1 in alkalische Bleilösungen oder bei Zusatz von Hypochloriten zu solchen erhalten. Nach einem neuen Verfahren (D. R. P. 124 512 und 133 379) gewinnt man PbO» elektrolytisch aus PbO: Man arbeitet mit unangreifbaren Elektroden, die durch ein Diaphragma getrennt sind: Die Bleiglätte (in Form einer Emulsion) wird in den Anodenraum eingefüllt, wahrend der Kathodenraum NaCl-Lösung enthält Die Umwandlung des PbO in PbO* geht quantitativ vor sich. Nach dem D. R. P. 140 317 erhält man PbO* (neben metall. Pb) durch Elektrolyse einer konz. Bleinitratlösung. Durch kontinuierliche Zuführung von PbO wird die an der Anode auftretende Salpetersäure ständig neutralisiert. Als Anoden dienen starke Eisendrahtnetze, als Kathoden mit Bleirohr überzogene Eisenstäbe. Die an der Kathode ausgeschiedenen Bleikristalle werden durch mechanisch bewegte hölzerne Abstreicher entfernt und sammeln sich am Boden der Zelle, während sich das PbO» auf der Anode als dichter festhaftender Überzug niederschlägt. Das D. R. P. 162 107 geht von natürlichen oder künstlichen Bleisulfiden aus, welche als Anoden in angesäuertem oder auch durch Zusatz von Salz leitend gemachtem HsO elektrolysiert werden, wobei das PbS zu PbO» oxydiert wird. PbOt ist ein dunkelbraunes, stark oxydierend wirkendes Pulver, das in HiO unlöslich ist. Bleisuperoxyd, techn. (Teigform) „ , (ca. 80°/ 0 ) für Zündwaren

»

(ca. 96-98®/,)

„ gereinigt „ ehem. rein (manganfrei) KSnigswarter & Ebell, Linden vor Hannover.

.

.

1 kg Mk. 2,85 1 „ „ 4,00

°/o kg Mk. 6 5 , 0 0 X „ * 90,00 •/. . „ 115,00 °/o „ . 265,00 °/o „ „ 360,00

15. B l e i p e r s u l f a t (überschwefelsaures Blei; Plumbum persulfuricum). PbSiOs + 2 HiO. Durch Elektrolyse von Bleisulfat in H*SOt erhalten. Bis jetzt kaum technisch verwendet. KöDigswartpr & Ebell, Linden vor Hannover.

16. B I e i s u 1 f a t (schwefelsaure Blei; Plumbum sulfuricum). PbSO«. Wird als schwerer weisser, kristallinischer Niederschlag bei Zusatz von HaSO» oder Sulfaten zu Bleisalzen erhalten. Ist in ca. 23 000 T. kalten Wassers, bei Gegenwart von HjSOt fast gar nicht löslich. Nach dem D. R. P. 155 106 stellt man reines weisses b a s i s c h e s Bleisulfat aus Bleisulfiderzen dar, indem man diese in einer glühenden Koksschicht verflüchtigt und unmittelbar Uber diese Schicht Luft einführt, wodurch das PbS oxydiert wird. Bleisulfat, techn., Teigform . „ weiss Ia in Brocken „ , Ia » i) „ „ Ha . Brocken . IIa „ Pulver ehem. rein „ KSnigswarter & Ebell, Linden vor Hannover.

1 kg Mk. 1,90;

°/o kg Mk. 30.00 °/o „ „ 55,00 °/o „ „ 59,00 % „ „ 41,00 °/o „ „ 44,00 °/o „ „ 178,00

17. B l e i s u l f i d (Schwefelblei; Plumbum sulfuratum\. PbS. In der Natur als Bleiglanz sehr verbreitet. Beim Zusammenschmelzen von Blei und Schwefel erhalten, auf nassem Wege durch Einwirkung von H»S auf eine Bleilösung. Bleiglanz, Pulver Bleisulfid, gefällt „ ehem. rein, geschmolzen

.

.

.

°/o kg Mk. 65,00 % „ „ 165,00 % „ „ 270,00

18. B l e i t h i o s u l f a t (unterschwefligsaures Blei; Plumbum thioaulfuricum). PbSjO». Durch Einwirkung einer Natriumthiosulfatlösung auf eine Bleisalzlösung erhalten. Weisses Pulver, sehr wenig in Wasser, leichter in Lösungen von Thiosulfaten löslich. Als Bestandteil von phosphorfreien

Bleivergiftung.

175

Zündmassen, weiter auch wohl zum Vulkanisieren von Guttapercha und Kautschuk verwendet. Bleithiosulfat, gefällt, weiss No. I „ „ „ ehem. rein „ „ schwarz Königawarter k Ebel], Linden vor Hannover.

°/o k g Mk. 105,00 °/o „ „ 125,00 % , „ 110,00

Von den bleisauren Salzen (Plumbaten) sind zu nennen: 19. N a t r i ii m p 1 u m b a t (Natrium plumbicum). Na*PbO«. Durch Lüsen von Bleioxyd in Natronlauge erhalten, dient zum Farben von Haaren und Horn, zur Erzeugung von Anlauffarben auf Bronze und Messing, sowie auch zur Darstellung von Natriumstannat. Niitriumplumbat, techn „ ehem. rein

°/ 0 k g Mk. 110,00 1 „ „ 3,00

20. C a 1 c i u m p.l u m b a t (Calciumorthoplumbat; Calcium plumbicum). Ca*PbO«. Es wird durch Erhitzen eines innigen Gemisches von Kalkstein und Bleiglätte auf helle Rotglut unter Zuleiten eines kraftigen Luftstromes erzeugt: 2 CaCO, + PbO + O. = Ca.PbO, + 2 CO,. Bei niedrigerer Temperatur wird das Calciumorthoplumbat durch Oberleiten von CO, (Ofengasen) wieder zersetzt, wobei Sauerstoff frei wird. Deshalb hat diese Verbindung eine Bedeutung fflr die Darstellung von S a u e r s t o f f (s. d.) gewonnen. Viel wichtiger ist dieses Salz jedoch in neuester Zeit für die Fabrikation der an allen Reibflachen entzündlichen phosphorfreien Zündhölzer geworden; vgl. darüber den Artikel ,.Z fl n d h 01 z e r". Calciumplumbat für Keramik „ „ Zündholz- u. Firnisfabrikation , zur Sauerstoff bereitung ehem. rein

°/o k g Mk. 50,00 °lo „ „ 65,00 °/ 0 , 95,00 n 1 „ „ 16,00

Anlagen zur Herstellung von Bleiverbindungen führt aus:

J. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4.

B l e i v e r g i f t u n g . Zur Verhütung von Bleierkrankungen in Betrieben, worin Maler-, Anstreicher-, Tüncher-, Weissbinder- oder Lackiererarbeiten ausgeführt werden, hat der Bundesrat eine Bekanntmachung erlassen, die mit dem 1. Januar 1906 in Kraft getreten ist. Wegen ihrer Wichtigkeit geben wir diese Bekanntmachung hier wörtlich wieder: B e k a n n t m a c h u n g , b e t r e f f e n d B e t r i e b e , in d e n e n M a l e r - , Anstreicher-, Tüncher-, Weissbinder- oder Lackiererarbeiten ausgeführt werden. Vom 27. Juni 1905. Auf Grund des § 1 2 0 e der Gewerbeordnung hat der Bundesrat fiir Betriebe, in denen Maler-, Anstreicher-, Tüncher-, Weissbinder- oder Lackiererarbeiten ausgeführt werden, folgende Vorschriften erlassen:

I. Vorschriften fiir die Batriebe des Maler-, Anstreicher-, Tünoher-, Weissbinder- oder Iiackierergewerbes. § 1. Bei dem Zerkleinern, dem Mengen, dem Mischen und der sonstigen Verarbeitung von Bleiweiss, anderen Bleifarben oder ihren Gemischen mit anderen Stoffen in trockenem Zustande dürfen die Arbeiter mit den bleihaltigen Farbstoffen nicht in unmittelbare Berührung kommen und müssen vor dem sich entwickelnden Staube ausreichend geschätzt sein, § 2. Das Anreiben von Bleiweiss mit Öl oder Firnis darf nicht mit der Hand, sondern nur auf mechanischem Wege in Behältern vorgenommen werden, die so eingerichtet sind, dass auch bei dem Einfüllen des Bleiweisses kein Staub in die Arbeitsräume gelangen kann. Dasselbe gilt von anderen Bleifarben. Jedoch dürfen diese auch mit

176

Bleivergiftung.

der Hand angerieben werden, wenn dabei nur männliche Arbeiter über 18 Jahre beschäftigt werden und die von einem Arbeiter an einem Tage anzureibende Menge bei Mennige 1 kg, bei anderen Bleifarben 100 g nicht übersteigt § 3. Das Abschleifen und Abbimsen trockener Ölfarbenanstriche oder Spachtel, welche nicht nachweislich bleifrei sind, darf nur nach vorheriger Anfeuchtung ausgeführt werden. Der Schleifschlamm und die beim Abschleifen und Abbimsen entstehenden Abfälle sind, bevor sie trocken geworden sind, zu entfernen. § 4. Der Arbeitgeber hat dafür zu sorgen, dass sich die Arbeiter, welche mit Bleifarben oder ihren Gemischen in Berührung kommen, mit Malerkitteln oder anderen vollständig deckenden Arbeitsanzügen und einer Kopfbedeckung versehen und sie während der Arbeit benutzen. § 5. Allen Arbeitern, die mit Maler-, Anstreicher-, Tüncher-, Weissbinder- oder Lackiererarbeiten beschäftigt werden, bei denen sie Bleifarben oder deren Gemische verwenden, müssen Waschgefässe, Bürsten zum Reinigen dei Hände und Nägel, Seife und Handtücher zur Verfügung gestellt werden. Werden solche Arbeiten auf einem Neubau oder in einer Werkstatt ausgeführt, so muss den Arbeitern Gelegenheit gegeben werden, sich an einem frostfreien Orte zu waschen und ihre Kleidungsstücke sauber aufzubewahren. § 6. Der Arbeitgeber hat die Arbeiter, welche mit Bleifarben oder deren Gemischen in Berührung kommen, auf die ihnen drohenden Gesundheitsgefahren hinzuweisen und ihnen bei Antrittt des Arbeitsverhältnisses das nachstehend abgedruckte Merkblatt, sofern sie es noch nicht besitzen, sowie einen Abdruck dieser Bestimmungen auszuhändigen. II. Vorschriften für Betriebe, in denen Maler-, Anstreicher-, Tüncher-, Weissbinder- oder Laekiererarbeiten im Zusammenhange mit einem anderen Gew erbebetrieb ausgeführt werden. § 7. Für die Beschäftigung von Arbeitern, welche in einem anderen Gewerbebetriebe ständig oder vorwiegend bei Maler-, Anstreicher-, Tüncher-, Weissbinder- oder Lackiererarbeiten verwendet werden und dabei Bleifarben oder deren Gemische — und zwar nicht nur gelegentlich — benutzen, gelten die Bestimmungen der §§ 1—6. Findet eine solche Beschäftigung in einer Fabrik oder auf einer Werft statt, so gelten ausserdem die Bestimmungen der §§ 8—11. § 8. Den Arbeitern muss ein besonderer Raum zum Waschen und Ankleiden zur Verfügung gestellt werden, der sauber zu halten, bei kalter Witterung zu heizen und mit Einrichtungen zur Verwahrung der Kleidungsstücke zu versehen ist. § 9. Der Arbeitgeber hat für die Arbeiter verbindliche Vorschriften zu erlassen, welche folgende Bestimmungen für die mit Bleifarben und deren Gemischen in Berührung kommenden Arbeiter enthalten müssen: 1. die Arbeiter dürfen Branntwein auf der Arbeitsstätte nicht gemessen ; 2. die Arbeiter dürfen erst dann Speisen und Getränke zu sich nehmen oder die Arbeitsstätte verlassen, wenn sie zuvor die Arbeitskleider abgelegt und die Hände sorgfältig gewaschen haben; 3. die Arbeiter haben die Arbeitskleider bei denjenigen Arbeiten, für welche es von dem Arbeitgeber vorgeschrieben ist, zu benutzen; 4. das Rauchen von Zigarren und Zigaretten während der Arbeit ist verboten. Ausserdem ist in den zu erlassenden Vorschriften vorzusehen, dass Arbeiter, welche trotz wiederholter Warnung den vorstehend bezeichneten

Bleivergiftung.

177

Vorschriften zuwiderhandeln, vor Ablauf der vertragsmässigen Zeit und ohne Aufkündigung entlassen werden können. Ist für einen Betrieb eine Arbeitsordnung erlassen (§ 134 a der Gewerbeordnung), so sind die vorstehend bezeichneten Bestimmungen in die Arbeitsordnung aufzunehmen. § 10. Der Arbeitgeber hat die Überwachung des Gesundheitszustandes der Arbeiter einem von der höheren Verwaltungsbehörde hierzu ermächtigten, dem Gewerbeaufsichtsbeamten (§ 139 b der Gewerbeordnung) namhaft zu machenden approbierten Arzte zu übertragen, der mindestens einmal halbjährlich die Arbeiter auf die Anzeichen etwa vorhandener Bleierkrankung zu untersuchen hat. Der Arbeitgeber darf Arbeiter, die bleikrank oder nach ärztlichem Urteil einer Bleierkrankung verdächtig sind, zu Beschäftigungen, bei welchen sie mit Bleifarben oder deren Gemischen in Berührung kommen, bis zu ihrer völligen Genesung nicht zulassen. § 11. Der Arbeitgeber ist verpflichtet, zur Kontrolle über den Wechsel und Bestand, sowie über den Gesundheitszustand der Arbeiter ein Buch zu führen oder durch einen Betriebsbeamten führen zu lassen. Er ist für die Vollständigkeit und Richtigkeit der Eintragungen, soweit sie nicht vom Arzte bewirkt werden, verantwortlich. Dieses Kontrollbuch muss enthalten: 1. den Namen dessen, welcher das Buch führt; 2. den Namen des mit der Überwachung des Gesundheitszustandes der Arbeiter beauftragten Arztes; 3. Vor- und Zuname, Alter, Wohnort, Tag des Eintritts und des Austritts eines jeden der im Abs. 1 bezeichneten Arbeiter, sowie die Art seiner Beschäftigung; 4. den Tag und die Art der Erkrankung eines Arbeiters; 5. den Tag der Genesung; 6. die Tage und die Ergebnisse der im § 10 vorgeschriebenen allgemeinen ärztlichen Untersuchungen. Das Kontrollbuch ist dem Gewerbeaufsichtsbeamten (§ 139 b der Gewerbeordnung) sowie dem zuständigen Medizinalbeamten auf Verlangen vorzulegen. § 12. Die vorstehenden Bestimmungen treten am 1. Januar 1906 in Kraft. Anlage. Blei-Merkblatt. Wie schützen sich Maler, Anstreicher, Tüncher, Weiasbinder, Lackierer und sonst mit Anstreicherarbeiten beschäftigte Personen vor Bleivergiftung? Alle Bleifarben (Bleiweiss, Bleichromat, Massicot, Glätte, Mennige, Bleisuperoxyd, Pattisonsches Bleiweiss, Kasseler Gelb, Englisches Gelb, Neapelgelb, Jodblei u. a.) sind Gifte. Maler, Anstreicher, Tüncher, Weissbinder, Lackierer und sonst mit Anstreicherarbeiten beschäftigte Personen, die mit Bleifarben in Berührung kommen, sind der Gefahr der Bleivergiftung ausgesetzt. Die Bleivergiftung kommt gewöhnlich dadurch zustande, dass Bleifarben, wenn auch nur in geringer Menge, durch Vermittlung der beschmutzten Hände, Barthaare und Kleider, beim Essen, Trinken oder beim Rauchen, Schnupfen und Kauen von Tabak in den Mund aufgenommen oder während der Arbeit als Staub eingeatmet werden. Die Folgen dieser Bleiaufnahme machen sich nicht alsbald bemerkbar; sie treten vielmehr erst nach Wochen, Monaten oder selbst Jahren auf, nachdem die in den Körper gelangten Bleimengen sich so weit angesammelt haben, dass sie Vergiftungserscheinungen hervorzubringen imstande sind. Blücher V I I I . 12

178

Bleivergiftung.

Worin Snaaert atoh die Bleivergiftung P Die ersten Zeichen der Bleivergiftung pflegen in einem blaograuen Saume am Zahnfleische, Bleisaum genannt, und m einer durch Blässe des Gesichts und der Lippen sich kundgebenden Blntarmut zu bestehen^ Die weiteren Krankheitserscheinungen sind sehr mannigfaltig. Am häufigsten tritt die Bleikolik auf: Der Kranke empfindet heftige, krampfartige, von der Nabelgegend ausgehende Leibschmerzen (Kolikschmerzen); der Leib ist eingezogen und hart; dabei bestehen häufig Erbrechen und Stuhlverstopfung, selten Durchfall. In anderen Krankheitsfällen zeigen sich Lähmungen; sie betreffen gewöhnlich diejenigen Muskeln, durch welche das Strecken der Finger besorgt wird, und treten meistens an beiden Armen auf; ausnahmsweise werden auch andere Muskeln an den Armen oder Muskeln an den Beinen oder am Kehlkopfe befallen. Mitunter äussert sich die Bleivergiftung in heftigen Gelenkschmerzen; von ihnen werden meist die Kniegelenke, seltener Gelenke an den oberen Gliedmassen ergriffen. In besonders schweren Fällen treten Erscheinungen einer Erkrankung des Gehirns auf (heftige Kopfschmerzen, allgemeine Krämpfe, tiefe Bewusstlosigkeit oder grosse Unruhe, Erblindung). Endlich steht die Bleivergiftung mit dem als Schrumpfniere bezeichneten schweren Nierenleiden und mit der Gicht in einem ursächlichen Zusammenhange. — Bei bleikranken Frauen sind Fehl- oder Totgeburten häufig. Lebend zur Welt gebrachte Kinder können infolge von Bleisiechtum einer erhöhten Sterblichkeit in den ersten Jahren unterliegen. Von bleikranken Frauen an der Brust genährte Kinder werden mittels der Milch vergiftet. Abgesehen von den schweren, mit Gehirnerscheinungen einhergehenden Fällen, welche nicht selten tödlich verlaufen, pflegen die Bleivergiftungen meist zu heilen, wenn die Kranken sich der weiteren schädigenden Einwirkung des Bleies entziehen können. Die Heilung tritt nach mehreren Wochen oder in schweren Fällen auch erst nach Monaten ein Verhütung der Bleierkrankung. Die weit verbreitete Annahme, dass der regelmässige Gebrauch gewisser Arzneien (Jodkalium, Glaubersalz u. a.) oder Milchtrinken ausreichende Mittel zur Vorbeugung der Bleivergiftung sind, ist nicht zutreffend. Dagegen ist einer kräftigen und fettreichen Ernährung und insofern auch dem Milchtrinken ein gewisser Wert beizulegen. Den wirksamsten Schutz vor Bleierkrankungen verleihen Sauberkeit und Mässigkeit. Personen, welche,.ohne gerade zu den Trinkern zu gehören, geistige Getränke in reichlichen Mengen zu sich zu nehmen pflegen, sind der Bleivergiftungsgefahr in höherem Masse ausgesetzt als Enthaltsamere. Branntwein sollte, namentlich während der Arbeitszeit, nicht genossen werden. In bezug auf die Sauberkeit m&ssen die mit Bleifarben in Berflhrung kommenden Personen ganz besonders peinlich sein und dabei vornehmlich folgendes beachten: 1. Hände und Arbeitskleider sind bei der Arbeit tunlichst vor Verunreinigungen mit Bleifarben zu hüten. Es empfiehlt sich, die Nägel stets möglichst kurz geschnitten zu halten; 2. da Verunreinigungen der Hände mit Bleifarben nicht gänzlich zu vermeiden sein werden, ist das Rauchen, Schnupfen und Kauen von Tabak während der Arbeit zu unterlassen; 3. die Arbeiter dürfen erst dann Speisen und Getränke zu sich nehmen oder die Arbeitsstätte verlassen, nachdem sie zuvor die Arbeitskleider abgelegt und die Hände mit Seife, womöglich mit Bimsstein- oder Marmorseife, gründlich gewaschen haben. Einer gleichen Reinigung bedürfen das Gesicht und besonders der Bart, wenn sie während der Arbeit beschmutzt worden sind. Lässt sich das Trinken während der Arbeit ausnahmsweise nicht ver-

Blenal — Bobbinite.

179

meiden, so sollen die Ränder der Trinkgefässe nicht mit den Händen berührt werden; 4. die Arbeitskleider sind bei denjenigen Arbeiten, fOr welche es von dem Arbeitgeber vorgeschrieben ist, zu benutzen. Um die Einatmung bleihaltigen Staubes zu vermeiden, sind die in in den Bestimmungen hiergegen enthaltenen Vorschriften genau zu befolgen ; insbesondere ist das Anreiben von Bleiweiss und dergleichen mit Öl oder Firnis nicht mit der Hand, sondern in staubdichten Behältern vorzunehmen; ferner sollen Bleifarbenanstriche nicht trocken abgebimst oder abgeschliffen werden. Erkrankt ein Arbeiter, welcher mit Bleifarben in Berührung kommt, trotz aller Vorsichtsmassregeln unter Erscheinungen, welche den Verdacht einer Bleivergiftung (siehe oben) erwecken, so soll er in seinem und in seiner Familie Interesse die Hilfe eines Arztes sogleich in Anspruch nehmen und diesem gleichzeitig mitteilen, dass er mit Bleifarben zu arbeiten gehabt hat. Blenal. Kohlensäureester des Santalols, ist eine gelbliche, ölige, fast geschmackfreie, in H>0 unlösliche, in Alkohol und Äther lösliche Flüssigkeit mit 94 % Santalolgehalt, wird innerlich bei Gonorrhöe gegeben. Blenal, Glas von 15 g

Mk. 1,20

Blitzpulver siehe „ P h o t o g r a p h i s c h e C h e m i k a l i e n " . B l u m e n d ü n g e r , auch N ä h r s a 1 z für Blumen genannt. Folgende drei Rezepte sind am meisten zu empfehlen: B l u m e n d ü n g e r 1: 1000 g Superphosphat, 250 g krist. Magnesiumsulfat, 250 g Salpeter und 50 g phosphorsaures Eisen. Zum Gebrauch verteilt man 2 g dieses Pulvers in 1 1 HsO. B l u m e n d ü n g e r 2 : 400 g Ammoniumnitrat, 250 g Kalisalpeter, 60 g Calciumsulfat, 200 g Ammoniumphosphat, 50 g Ammoniumchlorid und 40 g Ferrosulfat. Von diesem Gemisch nimmt man 2 g auf 1 1 HjO. B l u m e n d ü n g e r 3: 10 g Ammoniumsulfat, 5 g Kalisalpeter, 1 g Magnesiumkarbonat, 10 g Chlornatrium, 5 g Magnesiumsulfat und 20 g Natriumphosphat. Man nimmt 1 Teelöffel voll auf 1 1 H-O. B l u t a n . Alkoholfreie Eisen-Manganpeptonatlösung mit Azidalbumin, die mit COs imprägniert ist, dient bei Anämie, Chlorose und Schwächezuständen. Dos. für Erwachsene 2—3 Esslöffel tägl., Kinder 2—3 tägl. 1 Kaffeelöffel. Blutholz siehe „B 1 a u h o 1 z". Blutkohle. Durch Eindampfen von Blut mit 15—20 % Pottasche, Verkohlen, Auskochen mit HCl (zur Entfernung des K»COt), Waschen mit HtO und Glühen unter Luftabschluss erhalten. Wegen ihres ausserordentlich starken Entfärbungsvermögens wird die Blutkohle viel benutzt. Ein ähnliches Präparat wird aus Pflanzenteilen dargestellt und dann als P f l a n z e n b l u t k o h l e bezeichnet. Blutkohle

mit Säure gereinigt Pflanzenblutkohle mit Säure gereinigt

1 kg Mk.

1 „

.

1 kg Mk. 1,60; °/o „ 1 „



7,75

12,00

„ 145,00 „ 3,50

Blntlaugensalz, gelbes und rotes, siehe unter „ E i s e n v e r b i n d u n g e n". Blutmehl siehe „ D ü n g e m i t t e l , k ü n s t l i c h e " . Blutstein. Besondere Varietät des Roteisensteins (FeiOi), rötlichbraun mit faseriger und schaliger Struktur und seidigem Glanz. Dient als Pulver sowie in ganzen Stücken zum Polieren; auch als rote Anstrichfarbe wird er benutzt. Bobbinite siehe „ S i c h e r h e i t s s p r e n g s t o f f e". 12*

180

Boden — Bor.

BodenA p p a r a t zur Bestimmung der D u r c h l n f t n n g l f i h i g k e i t des Bodens nach H f t i f l r i c b Mk. 16,50 B o h r s t o c k (Erdbohret) nach Orth ana vernickeltem Stahl, 11 mm stark, mit 30 cm langem Löffel, in polierter Holzhalse verschrsubbar. Bohrer 80 cid laiig mit eingeschlagener Teilung . „ 15,00 B o h r s t o c k ilach F r a n k e l zur Entnahme ton Bodenproben zur bakteriologischen Unterjochung 32,00 B o h r i t o c k nach G r a n e r für Moorkultureä, am oberen Ende mit Amboss und herausnehmbarem losem Handgriff: Länge 1 2 2,5 ra. Preis 17,00 22,-00 23,00 Mk. E r d b o d e n - T h e r m o m e t e r in Metallfassung mit Bohrvorrichtung, zur Bestimmung der Temperatur in verschiedenen Tiefen 0—60° C. in '/io geteilt: Xänge des Unterteils 0,5 1 2 3 m. Preis 25,00 30,00 40,00 50,00 Mk. M e t a l l z y l i n d e r zur Bestimmung des P o r e n v o l u m e n s nach F l ü g g e Mit 12,00 A p p a r a t zur Bestimmung der S a l p e t e r s ä u r e nach T i e m a n n . . . „ 21,00 S c h e i d e a p p a r a t nach T h o u l e t zur Trennung der Mineralien auf Grund ihres sp. G „ 10,50 S c h l ä m m a p p a r a t nach S c h ö n e : Konischer Schlänvmtrichter „ 6,00 Piezometer „ 4,50 Sieb „ 1,50 Wasserbehälter aus Zinkblech mit Abflussrohr und Hahn . . . . „ 18,00 Holzgestell „ 22,50 Etui für Trichter, Piezometer und Sieb „ 9,00 Kompl. Apparat, mit Schlauch 63,00 Kleinerer Schlämmtrichter „ 2,50 Kompl. Apparat mit 1 grossen und 1 kleinen Schlämmtrichter . . „ 67,50 S c h l ä m m a p p a r a t nach S c h ö n e mit Verbesserungen nach S c h ü t z , bestehend aus Schlämmtrichter, Piezometer, Wasserbehälter, Abflussrohr mit Hahn, Holzgestell, Sieb, Etui für Schlämmtrichter, Piezometer und Sieb sowie eisernem Gestell für den Schlämmtrichter, kompl. mit Schlauch ,, 5,00 S c h l ä m m a p p a r a t nach N o e b e l , bestehend aus 4 konischen Glasgefässen, Holzgestell, Wasserbehälter mit konstant. Niveau . . . . „ 36,00 Die 4 konischen Glasgefässe allein ,, 9,00 S c h l ä m m z y l i n d e r nach K n o p mit 4 Tuben, Kautschukstopfen und Glashähnen, kompl 18,00 S i e b s a t z für Bodenanalysen nach A l e x . M ü l l e r , 3 messingene Zwingen von 55 mm Durchm. mit genau gebohrten Offnungen von 0,5, 1 und 2 mm, oben und unten mit Deckel „ 737,50 D e r s e l b e mit 4 Feinhelten: 0,25, 0,5, 1 und 2 mm „ 56,00 D e r s e l b e mit 5 Feinheiten: 0,25, 0,5, 1, 2 und 5 mm „ 68,00 S i e b s a t z - S c h l ä m m a p p a r a t nach W o l f , bestehend aus 4 ineinaöder passenden Messingringen mit Siebeinsätzen von 0,1, 0,25, 0,5 und 1 mm Öffnung, rotierenden Bürsten und Glaszylinder 105,00 Boden-Untersuchungsapparate: Dr. Rob. Muencke, G. m. b. H., Berlin N. 4, Ohausseestr. 8. O o r g Schmidt 4 v. d. Eitz, Schmiedefeld (Kreis Schleusingen).

Bohrttl: Ohemische Fabrik Flörsheim, Dr. H. Noerdlinger, Fldraheim-Unterm&in.

Vereinigte Lausitzer Glaswerke A.G., Abt. Warmbrunn, Quilitz & Co., Berlin NW. 4G, Heidestrasse 55/57.

G'ooper Co., Stadlauer öl- und Werke, Charlottenburg 6.

diemische

B o l u a siehe „E r d f a r b e n". B o m b o n n e s (Touriiis) siehe „ K o n d e n s i e r e n". B o r . B . A. Q. = 10,94. Wird aus Borsäureanhydrid durch Schmelren mit metallischem Na unter Luftabschluss gewonnen; neuerdings ist es von

181

Boracit — Borax.

M o i s s a n auch im elektrischen Schmelzofen erhalten worden. Nach dem D. R. P. 147 871 gewinnt man Bor in kristallinischer Form mit Hilfe von AI, und zwar bringt man ein Gemenge von Aluminiumpulver, Schwefel und einer Borsauerstoffverbindung zur Entzündung; die Mischung fängt an zu brennen und schmilzt zu einer Schwefelaluminiummasse zusammen, in der sich nach dem Erkalten die Borkristalle eingebettet finden; man gewinnt sie, indem man das AI2S3 durch H 2 0 zersetzt. Nach dem Amer. Pat. 785 962 stellt man B aus den Boraten elektropositiver Metalle so her, dass man das Borat in einem schnielzflüssigen Bade zwischen einer Kathode und einer das Borsäureanhydrid reduzierenden Anode (Kohle) bei verhältnismässig grosser Stromdichte an der Anode elektrolysiert. Das amorphe Bor ist ein kastanienbraunes, unschmelzbares Pulver; sp. O. 2,45, etwas in Wasser löslich. Es löst sich in geschmolzenem Aluminium auf und scheidet sich beim Erstarren desselben in Kristallen graphitähnlich aus. Die Kristalle sind gelb und durchsichtig bis schwarz und metallglänzend. Die härteste Varietät des kristallisierten Bors vom sp. O. 2,68 übertrifft in der Härte fast noch'den Diamant. Technisch verwendet man das Element Bor bisher kaum, während seine Verbindungen grosse Wichtigkeit haben. Bor, amorph . . . Bor-Pulver nach M o i s s a n Bor, krist graphitarüg „

H Mk. 6 5 , 0 0 ; H „ 70,00; i g „ 5,50; 1 g „ 9,00;

1 kg Mk. 500,00 1 „ „ 600,00 D „ 50,00 D „ 80,00

B o r a c i t siehe „ B o r a z i t". B o r a l = Aluminium borico-tartaricum. Es wird nach dem D. R. P. 77 315 durch Erwärmen von Aluminiumborat und Weinsäure in wässeriger Lösung bis zur Auflösung und Eindampfen des Filtrats erhalten. Farbloses, kristallinisches Salz, leicht in H 2 0 löslich. Man verordnet es wegen seiner antiseptischen Eigenschaften bei Hautausschlägen und bei Ohreiterungen. Boral

H Mk. 3 , 3 0 ; 1 kg Mk. 3 0 , 0 0

B o r a x (Natriumbiborat; Natrium horacicum). NasBiOi 4 - 1 0 HaO. Findet sich natürlich als Mineral (Tinkai), das aus einigen Seen in Tibet, Indien und Kalifornien auswittert. Die Reinigung geschieht durch Übergiessen des Rohborax mit Kalkmilch; nach gutem Durchmischen löst man in siedendem HsO und lässt absetzen. Nachdem so die Fettsubstanzen in unlösliche Kalkseifen übergeführt sind, wird die klare Lösung abgezogen und durch Vermischen mit Chlorcalciumlauge von den letzten Kalkseife-Spuren befreit. Die schliesslich erhaltene geklärte Boraxlösung dampft man stark ein und lässt sie in Kristallisiergefässen sehr langsam abkühlen, wobei sich der Borax in einzelnen Kristallen ausscheidet. Die grösste Menge des Borax wird künstlich gewonnen. Man hat hierbei den g e w ö h n l i c h e n (prismatischen) B o r a x und den o k t a e d r i s c h e n B o r a x (Juwelier-Borax) zu unterscheiden; letzterer enthält nur 5 mol. Kristallwasser und kristallisiert aus 30° B6 starken Lösungen des gewöhnlichen Borax zwischen 55 und 80° aus. Der g e w ö h n l i c h e , p r i s m a t i s c h e Borax wird teils aus Borsäure durch Einwirkung auf Sodalösungen gewonnen, teils aus Boronatrocalcit (Borkalk) sowie in grossen Mengen aus Calciumborat (Mineral K o 1 e m a n i t in Kalifornien) durch Kochen mit Soda, teils aus dem B o r a z i t (s. d.); in letzterem Falle gewinnt man zuerst Borsäure (siehe unter „Borverbindungen") und aus dieser dann erst den Borax durch Einwirkung von Soda. Nach dem Russ. Priv. 5938 von 1901 werden zur Erzeugung von Borax borsaure Mineralien mittels Ammoniumkarbonats (sowie Ammoniumsulfits) zerlegt; das gebildete Ammoniumborat wird durch Umsetzung mit NaCl oder NaNOs in Borax übergeführt. Das Amer. Pat. 9 1 1 6 9 5 lässt Kolemanit mit Na 2 SOi in molekularem Verhältnis mischen und zur hellen Rotglut, aber nicht bis Zum Schmelzen erhitzen. Die Umsetzung nach der Gleichung: 2 CasB.On (Kolemanit) + 3 Na^SO» = 3 NaaBiO? + 3 C a S 0 4 + CaO geht in wenigen Minuten vor sich. Die erhaltene Masse wird mit kochendem

182

Borazit — Borneol.

Wasser ausgelaugt und die klare Lösung von Borax zur Kristallisation gebracht. Der oktaedrische Borax NaiB«Or + 5 H»0 wird aus der Lösung des rismatischen Borax unter besonderen Verhaltnissen gewonnen: Starke der ösung 30* B6; Kristallisationstemperatur zwischen 59 und 76*. Gewöhnlicher Borax bildet farblose, glanzende, säulenförmige Kristalle, die sich mit einer oberflächlichen weissen Verwitterungskruste bedecken. 100 T. Wasser lösen bei 10* 4,6 T., bei 90* 120 T. prismatischen Borax. Der oktaedrische Borax bildet grosse, viel härtere und luftbestandigere Kristalle, die in Wasser schwerer löslich sind.

E

F r B f a n c i Dieselbe geschieht wie bei Bordüre (vgl. 1 unter „ B o r v e r b i n d u n g e n")Borax, raffln. I a krist. „ (Kristallmehl) »> „ „ „ „



Pul»er

°/0 kg Mk. 4 5 , 0 0 °'o „ „ 45,00

.

,, ,, extrafein rein krist. D . A . V „ pnlv. D. A . V ehem. rein, krist " . . . gebrannt in Brocken „ Pulver „ geschmolzen (Boraxglas) in Stücken „ ii ,i ii Pulver Oktaedrischer Borax, dopp. raff., ungesagt, in Stücken v. 2 5 0 — 4 0 0 g Oktaedrischer Borax, gesägt, in rechteckigen Stücken von 3 X 4 cm Durchm. und 14 cm Länge

Borax:

KOnigswarter k Ebell, Linden vor Hannover.

®/o „

4/o



47,00

,, „ „ „ „ „ „ „ „

„ „ „ „ „ „ „ „ „

49,00 67,00 72,00 2,00 115,00 130,00 160,00 170,00 80,00

°/o ,,



95,00

% •/. 1 °/o »/, °/0 °/o °/0

I Saccharin - Fabrik Akt.- Ges. vorm. Fahlberg, I List & Co., Salbke-Westerhusen a. Elbe.

Anlagen zur Herstellung von Borax baut:

J . L. Carl Eckelt, Berlin N. 4.

Borazit (Stassfurtit). Wird zu den Abraumsalzen (s. d.) gezahlt und ist ein Doppelsalz aus Magnesiumborat und Magnesiumchlorid von der Formel 2 MgjBgl)u + MgClj. In den Handel kommen unter dem Namen Borazit eigentlich samtliche borhaltige Mineralien des Stassfurter Salzlagers nach gröblicher Reinigung; man gewinnt daraus Borsaure. Borneol (Camphol; Borneolkampfer). CioHu.OH. Abkömmling dei Terpene, und zwar ein Alkohol der Camphangruppe; es kommt in einer rechtsdrehenden, einer linksdrehenden und einer inaktiven Modifikation vor. Das Borneol ist eine sehr verbreitete Kampferart, die hauptsächlich auf Borneo und Sumatra in den alten Stämmen von Dryobalanops camphora vorkommt und dort mechanisch gesammelt wird. Rechts- und linksdrehendes Borneol entstehen künstlich, und zwar nebeneinander, wenn man gewöhnlichen Kampfer in alkoholischer Lösung oder in indifferenten Lösungsmitteln mit Na reduziert. Immer wichtiger werden augenscheinlich die Methoden, wonach man Borneol und Kampfer künstlich darstellen kann, und zwar durch Behandlung gewisser Terpene, wie namentlich Terpentinöl. So wird von der P o n t e h e s t e r C h e m i c a l Co. in New-York Borneol (und daraus weiter künstlicher Kampfer) dadurch hergestellt, dass man auf ätherfreies Terpentinöl Oxalsäure einwirken lässt und das Gemisch mit CaO behandelt, worauf man entstandenes Borneol und Kampfer abdestilliert. Die Verbindung, P i n y 1 f o r m a t , zersetzt sich beim Erhitzen in Borneol und CO. Weiteres über diese Methoden der künstlichen Darstellung siehe im Artikel „ K a m p f e r". Nach den D. R.P. 175 097 und 178 934 erhitzt man zur Gewinnung von Borneol und Isoborneol Ausgangsmaterialien, die Kamphen oder Pinen enthalten (z. B. Terpentinöl), mit aromatischen Monooxykarbonsauren (z. B. Salizylsäure); die so gewonnenen Ester werden mit Natronlauge gekocht Rein bildet es Kristallchen von kampferahnlichem, jedoch mehr an Pfeffer

Bornylazetat — Borsäure.

und Ambra erinnerndem Geruch. ± 37—38».

183

Sch. P. 203—204«; S. P. 212»; O. D. =

Borneol, krist

I kg Mk. 7,00

Bornylazetat (sogenanntes, künstliches Fichtennadelöl). Man gewinnt es aus Borneol mittels Ameisensäure und Essigsäureanhydrid, ferner nach mehreren patentierten Verfahren. Bornylazetat

1 kg Mk. 7,00

Bornyval. Unter dieser gesch. Bezeichnung kommt der im ätherischen Baldrianöl enthaltene Borneolisovaleriansäureester Ci.Hu. O . C«H»0 in den Handel. Wasserhelle, schwach nach Baldrian riechende und schmeckende Flüssigkeit vom S. P. 255°, die medizinisch benutzt wird. Boroform. Desinfektionsmittel, das aus einer Lösung von Formaldehyd in gelöstem borglyzerinsaurem Natron besteht und zur Wundbehandlung sowie zur Desinfektion der Hände dient. Boroglyzerln. CtHs.BO», aus 62 T. Borsäurepulver und .104 T. Glyzerin durch Erhitzen auf 150* erhalten. Es ist hellgelb, durchsichtig, von glasigem Bruch, löslich in Wasser und Alkohol, dient zur Wundbehandlung. Boroglyzerin, Sirupform fest

1 kg Mk. 3,00 1 „ „ 15,00

Borol. Geschmolzenes Gemisch von Borsaure und Natriumbisulfat, das als Antiseptikum verwendet wird. Borol

H Mk. 1,80;

1 kg Mk. 1 6 , 0 )

Borovertin (Hexamethylentetramintriborat),. (CHi)«N«. 3HBOj, ist ein nach D. R. P. 188 815 durch unmittelbare Einwirkung der beide« Bestandteile Hexamethylenteitramin und Borsäure ohne Lösungsmittel aufeinander dargestelltes, farbloses, wasserlösliches Kristallpulver von schwach salzig-bitterlichem Geschmack, das 51,5 % Hexamethylentetramin und 48,5 % wasserfreie (Meta-) Borsäure, entsprechend 68,4 % der offiziellen Borsäure HaBOi, enthält. Es dient als gut wirkendes, reizloses Harndesinfiziens und Blasenantiseptikum. Durchschnittliche Tagesgabe 1,0—2,0—4,0 in Pulver oder Tabletten. Borovertin „ Röhre mit 20 Tabletten ä 0,5 g

1 kg Mk. 63,00 „ 0,65

Borsäure (Acidum, loricum). HaBO». Sie findet sich in vulkanischen Gegenden, vor allem in Toskana, und zwar teils kristallisiert (Sassolin), teils in heissen Quellen (Lagunen) gelöst, teils auch in den heissen Dämpfen (Suffionen), die dort der Erde entströmen. Durch Einleiten der Suffionen in die Lagunen erhält man eine 2 %ige Borsäurelösung, aus der durch Eindampfen diese selbst gewonnen wird. Weiter gewinnt man die Borsäure künstlich aus zahlreichen Bormineralien, beispielsweise in grossem Massstabe aus dem Stassfurtit der A b r a u m s a l z e (s. d.). Der Stassfurtit (Borazit) ist ein Doppelsalz aus Magnesiumborat und Magnesiumchlorid; man löst ihn in etwas verdünnter HCl und trägt den erhaltenen Brei in kochendes Wasser ein. Nachdem sich die Lösung bei ca. 100° geklärt hat, wird sie in die Kristalliergefässe abgehebert. Die erhaltene R o h b o r sä u r e wird durch Umkristallisieren raffiniert. Die Kristallisation geschieht in mit Blei ausgeschlagenen Holzgefässen, das Umkristallisieren in Steingutwannen. Die Gewinnung von Borsäure aus den abfallenden Mutterlaugen, aus denen die Darstellung bisher nicht lohnend war, bezweckt das D. R. P. 136 181. Hiernach gelingt es, die Borsäure der Mutterlauge vollständig und chemisch rein, und zwar ohne jede Abdampfung, zu gewinnen, indem man solche Flüssigkeiten zusetzt, die die Borsäure lösen, sich aber mit der Mutterlauge selbst nicht mischen; als derartige Lösungsmittel werden Ä t h e r , E s s i g s a u r e und C h l o r o f o r m genannt. Auch sonstige Bormineralien dienen der Gewinnung von Borsäure, und zwar derart, dass man das Mineral mit Säure zersetzt. Reine Borsäure kristallisiert in fettglänzenden, farblosen Schuppen des

184

Borverbindungen —

Braunkohlenteer.

triklinen Systems; bei 15° löst sie sich in ca. 30 T., bei 100° in ca. 3 T. HaO. Mit Wasserdampf ist sie flüchtig, in Alkohol löst sie sich leicht. Bei Erhitzung auf 100° geht die gewöhnliche Borsäure (Orthoborsäure) B(OH) 3 in M e t a b o r s ä u r e B O . OH über, während aus dieser bei 140° die P y r o b o r s ä u r e H2B4O7 entsteht. Beim Glühen erhält man das Bortrioxyd (Borsäureanhydrid) B2O3, eine glasige Masse vom Sch. P. 180°. P r ü f l i n g : Man löst 2—8 g Borsäure in warmem HaO, filtriert (las Unlösliche ab, versetzt das Filtvat mit HNO,, scheidet in der einen Hälfte desselben die SiO, ab und fällt in der anderen Hälfte mit AgNO, das C1 und mit Ba(NO„)2 die H 2 S0 4 . Eine andere Probe dampft man mit HF und etwas H,S0 4 zur Trockne, löst den Rückstand mit HCl und H,0 auf und trennt und) bestimmt in der Lösung Fe, AI, Ca, Mg, K und Na in üblicher Weise. Häufig enthält die Borsäure Ammoniumsalzc; man bestimmt dann das NH- durch Erhitzen einer Probe mit Natronlauge, Einleiten des entwickelten Qases ia titrierte H2SÜ4 und Zurücktitrieren mit entsprechend eingestellter Natronlauge. — Vgl. auch D. A. V. Borsäure, roh, T o s k a n a

Ii

Ii

)i

dopp. rafün., weiss krist „ Pulver . „ „ feinstes Pulver ,, „ in grossen Schuppen ehem. rein, weiss krist. D . A. V „ „ „ Pulver D . A. V „ „ feinstes Pulver D. A. V

ii

Borsäureanhydrid, techn „ ehem. rein

Borsäure:

Kftnigswarter 4 Ebell, Linden vor Hannover.

. . .

.

. . .

.

°/o kg Mk. °/o °/o °/o a M

%

. . %

. . . . .

. . . .

.

.

°'o 0 °/0 °/o o/o

0

1

a

ii n

» » «

53,00 63,00 67,00 71,00 76,00 81,00 73,00 81,00 85.00 87,00 170,00 3,00

I Saccharin - Fabrik Akt.-Ges. vorm. Fahlberg, I List & Co., Salbke-Westerhüsen a. Elbe.

Borverbindungren. „ B o r a x", „ B o r s ä u r e " und „ P e r b o r a t e " sind in besonderen Artikeln behandelt. Die sonstigen borsauren Salze ( B o r a t e ) sind unter den betreffenden Metallverbindungen zu finden. B o r o k a r b i d siehe unter „ K a r b i d e".

Bouillon und Bouillonwürfel-Einrichtungen:

C. H. Gätgens, Altona 4.

B r a n d o l , gegen Brandwunden empfohlenes Mittel, ist eine 1 %ige Lösung von Pikrinsäure in HaO mit ausserdem 0,4 % ungelöster Pikrinsäure. B r a n n t w e i n e siehe „S p i r i t u o s e n". B r a s s o l i n e siehe „Z e 11 u 1 o i d 1 a c k e " . B r a u e r e i siehe „B i e r". B r a u n k o h l e siehe „ B r e n n s t o f f e". B r a u n k o h l e n t e e r . Man gewinnt den Braunkohlenteer aus bituminösen Braunkohlensorten (Schwe'.kohle) und bituminösen Schiefern durch das S c h w e l e n , d. h. eine trockene Destillation in kontinuierlich wirkenden schmiedeeisernen stehenden Retorten, welche mit den Abgasen der Destillation ( S c h w e l g a s e n ) befeuert werden. Hierbei bleibt Koks zurück; die Destillationsprodukte werden verdichtet, der wässerige Anteil wird wie das Gaswasser auf NH;t verarbeitet, das Hauptprodukt der Destillationsarbeit ist der Teer. Der Braunkohlenteer bildet eine braungelbe bis schwarze, bei gewöhnlicher Temperatur butterartig weiche Masse, die zwischen 15 und 30° C. zu einer dunklen, grün fluoreszierenden Flüssigkeit schmilzt. Sp. G. zwischen 0,820 und 0,950, bei guten Sorten durchschnittlich 0,840 (bei 35°). Zur Verarbeitung wird der Teer angewärmt, häufig auch erst gewaschen und dann destilliert. Die früher übliche Vorreinigung des Rohteers mit H 2 SOi wird, da sie häufig ein Verharzen bewirkt, jetzt nur noch.in seltenen Fällen ausgeführt. Die Destillation geschieht in gusseisernen Blasen, und zwar sehr häufig auch unter vermindertem Druck (Vakuumdestillation); neuerdings macht sich auch eine fortschreitende Einführung der W a s s e r d a m p f d e s t i l l a t i o n bemerkbar. Das hierbei gewonnene e r s t e Destillat, das Röhb'l, wird zunächst einer chemischen Reinigung durch Behandlung mit Säure, und Lauge unterworfen; dann wird es (gewöhnlich über Atznatron) fraktioniert.

Braunschweiger Grün — Braunstein.

185

Bei der fraktionierten Destillation gewinnt m a n P h o t o g e n , S o l a r ö l , G a s ö l u. s . w . D a s bei d e r D e s t i l l a t i o n d e s R o h t e e r s g e w o n n e n e z w e i t e D e s t i l l a t b e s t e h t d e r H a u p t m e n g e n a c h a u s P a r a f f i n und w i r d w e i t e r g e r e i n i g t . Übrigens gewinnt man zuweilen einen Teil d e s Paraffins a u c h s c h o n direkt aus dem Rohteer durch Abkühlen. N a c h d e m D . R. P . 1 7 5 4 5 3 soll m a n bei d e r R e i n i g u n g v o n B r a u n k o h l e n t e e r d e r H2SO4 A l k a l i - o d e r E r d a l k a l i s u l f a t e z u s e t z e n , w o d u r c h d i e Verharzung eingeschränkt wird. N a c h a n d e r e n V e r s u c h e n ist d i e M i l d e r u n g der Schwefelsäureeinwirkung nicht erwünscht, da darunter die Güte der P r o d u k t e leidet. Vgl. d i e Artikel „ S c h w e l g a s " , „ S c h w e l t e e r " , „Paraffin", „ S o 1 a r ö 1" und „ G r 11 d e k o k s " . P r ü f u n g : Fllr die Prüfung des Robteers kommen das sp. G., der Erst. P. und die Destillationsprobe in Betracht. Das sp. G. wird bei 45° C. bestimmt; die wertvollen Teile des Teers ( ö l und Paraffin) e r n i e d r i g e n , die minderwertigen Teile (Kreosote und basische Stoffe) e r h ö h e n das Gewicht. Der Erst. P. liegt um so höher, je grösser der Parafflngehalt des Teers ist. Am wichtigsten ist die D e s t i l l a t i o n s p r o b e : Man destilliert etwa 200 g Teer aus einer Retorte und fängt zunächst das Destillat bis zu demjenigen Punkte, wo ein Tropfen auf Eis erstarrt, als ,,leichtes R o h ö l " , das weitere Destillat bis zu dem Punkte, wo gelblichrote harzige Massen übergehen, als ,, Paraffinmasse" auf. Die rötlichen Anteile werden getrennt aufgefangen. Der gewogene Destillationsrückstand stellt den „ K o k s " d a r ; die Gewichtsdifferenz zwischen der verwendeten Teermenge und der Summe aller gewogenen Produkte wird als Gas -1- Verlust in Rechnung gebracht. Man kann auch mit einem Thermometer destillieren und so getrennt die Destillate bis 150°, bis 250° u. s. w. auffangen, indem man gleichzeitig das Verhalten der Destillate auf Eis beobachtet. Der Teer beginnt gegen 80—100° C. zu sieden; die Hauptmenge geht zwischen 250—300—350° Uber. Der

B r a u n k o h l e n t e e r erzielt d u r c h s c h n i t t l i c h

Mk. 2 , 5 0 — 4 , 5 0

p r o °/o

kg.

B r a u n s c h w e i g e r Grün siehe „ K u p f e r f a r b e n " . Braunstein (Mangandioxyd). Mn02. Unter dem Namen

Braunstein w i r d eine g a n z e A n z a h l v o n M a n g a n e r z e n g e h a n d e l t , bei d e n e n d e r G e h a l t a n w i r k s a m e m M n 0 2 z w i s c h e n 5 0 und ü b e r 9 0 % s c h w a n k t . D a s Mineral ers c h e i n t in g r a u s c h w a r z e n bis s c h w a r z e n , k r i s t a l l i n i s c h e n o d e r d e r b e n , m e t a l lisch g l ä n z e n d e n , a b f ä r b e n d e n M a s s e n ; s p . G . 4 , 5 — 5 , 0 . Beim Erhitzen gibt d e r B r a u n s t e i n O a b ; mit HCl e n t w i c k e l t er Cl. P r ü f u n g : In der Chlorindustrie, wo der Braunstein am meisten gebraucht wird, erstreckt man seine technische Prüfung auf die Bestimmung der Feuchtigkeit (bei 100°), auf die Bestimmung des aktiven Sauerstoffs, der Kohlensäure und der zu seiner Zersetzung nötigen Salzsäure. Die Bestimmung der C 0 3 erfolgt gewichtsanalytisch durch Austreiben mit verd. H a S 0 4 und Auffangen in Natronkalk oder aber gasvolumetrisch. Zur Bestimmung der für die Zersetzung nötigen HCl löst man unter Erwärmung in einem Kolben mit Rückflusskühler Die 1 g Braunstein in 10 ccm starker HCl, deren Gehalt durch Titrieren ermittelt wurde. erkaltete Lösung wird solange mit Normalnatronlauge versetzt, bis sich rotbraune, beim Umschlltteln nicht mehr verschwindende Flocken von Fe a (OH) f l bilden. Die verbrauchte Lauge rechnet man auf die Stiirke der verwendeten HCl um und zieht die so ermittelte überschüssige Säure von den zuerst angewendeten 10 ccm ab. Auf die sehr verschiedenen Methoden zur BeStimmung des aktiven Sauerstoffs kann hier nicht eingegangen werden.

Stücke Braunstein,

ca. 6 0 ° / o

°/o k g

Mk. 5 , 0 0 —

Gemahlen 6,00



70/75°/0

°/0





6,00—

„ „

7 8 / 8 2 o/o 8 2 / 8 5 °/o

% °o

„ „

„ „

7 , 5 0 - 8,50 9,00—10,50



85/90°/«

%





12,00-14,00

%





25,00-32,00

krist. S t u f e n ,

Braunstein:

Bernfeld Sc Rosenberg, Strasse 38.

Wien

ca. 9 0 , 9 5 % IX/3,

.

Währinger

.

7,00

I Lehmann & Voss, Hamburg. | Wilhelm Minner, Arnstadt.

M B r a u n s t e i n , bis 95%, FluB- M spat, Witherlt, Quarz, A Kalkspat, F e u e r s t e i n , Kugelfllntsteine, s o r t i e r t , eto. in Stück., gekörnt, IT. gemahlen.

Wilhelm Ninner, Arnstadt (Thür.). Gegründet

1871.

6 , 5 0 - 7,50 7 , 5 0 — 8,50 9,00—10,00 11,00-12,50 13,50—16,00 27,00-35,00

186

Braunstein-Brecher —

Brechungsexponenten.

Braunstein-Brecher: Gebr. Burberg, Maschinenfabrik, Mettmann.

(Schraubenmühlen),

Brechschnecken

Brechungsexponenten. Körpers ist bedeutet.

siehe „ M ü h l e n".

Das spezifische Brechungsvermögen

eines

• wobei n den Brechungsexponenten und d die Dichtigkeit n —1

Das Produkt

d

• P, worin P das Atom- bezw. Molekular-Ge-

wicht bedeutet, ist das Refraktionsäquivalent (Refraktionskonstante) des Elements bezw. der Verbindung. Mischt man x Gewichtsteile einer Flüssigkeit vom Brechungsindex m und der Dichtigkeit di mit 100—x Gewichtsteilen einer Flüssigkeit vom Brechungsindex nj und der Dichtigkeit d2, so ist nach L a n d o l t :

,00.(5=1-5^1) x l ^ l + vo o o - x i ^ ^ i o o t l , demnach: x = di 'da d '

L J ni—1 _ n 8 —1 dl

da

1. B r e c h u n g s k o e f f i z e n t e n e i n i g e r und Dämpfe. Licht- Brechungsart') exponent

Stoff

weiss Ammoniak D Azetylen D Brom D Bromwasserstoff . weiss Chlor Chlorwasserstoff . weiss Cyanwasserstoff | weiss Kohlendioxyd . . . . ! weiss Kohlenoxyd . . . . | weiss

1,000381 1,000610 1,001132 1,000573 1,000772 1,000449 l,00n451 1,000449 1,000340

^

Gase

Licht- Brechnngsart >) exponent

Stoff Luft, atmosph. Methan Schwefeldioxyd Schwefelkohlenstoff Schwefelwasserstoff

. .

Wasser

. . . .

1,000294 1,000449 1,000270 weiss 1 , 0 0 0 6 6 5 weiss 1 , 0 0 1 5 5 4 weiss 1 , 0 0 0 6 3 9 1,000319 weiss 1,000261 1,000143

Optische Gasanalyse nach Prof. Haber: Prospekte von Carl Zeiss, Jena.

2. B r e c h u n g s e x p o n e n t e n e i n i g e r F l ü s s i g k e i t e n L u f t f ü r g e l b e s L i c h t (Linie D). Tempe- Brechungsratur exponent

Stoff Amylalkohol Anilin Äthylalkohol Äthyläther Azetaldehyd Azeton Benzol Kittermandelöl

. . . . . . . . . . . .

.

.

.

20o 20° 20» 15» 20» 20« 20« 20»

1,40783 1,58629 1,36138 1,35660 1,33157 1,35915 1,50144 1,54638

Tempe- Brechun garatur exponent

Stoff Chloral Chloroform Essigsäure Glyzerin Naphtalin Nitrobenzol Phenol Toluol

gegen

. . . .

. . . .

20» 10o 20o 20o 98« 20o 20o 20o

1,45572 1,44900 1,37182 1,47293 1,58232 1,55291 1,55033 1,49552

*) Die Buchstaben bezeichnen die Fraunhoferschen Linien des Spektrums; so bedeutet D das gelbe Licht der Natriumflamme.

Brechweinstein — Brenner. 3.

B r e c h u n g s e x p o n e n t e n

e i n i g e r

w ä s s e r i g e r

Gelöste Substanz 0,370 0,235 0,325 0,155 0,278 0,106 0,297 0,231

R e f r a k t o m e t e r für a n a l y t i s c h e Carl Zeiss, Jena. Prospekt Mess 160.

Brechweinstein

v e r d ü n n t e r

L ö s u n g e n .

Gelöste Substanz Ammoniumchlorid Ammoniumnitrat Ammoniumsulfat Kaliumchlorat . , Kaliumcblorid . < Kaliumjodat . . Kaliumkarbonat Kaliumnitrat. .

187

Kaliumsulfat. Lithiumkarbonat Natriumchlorid Natriumkarbonat Natriumnitrat Natriumphosphat Natriumsulfat Rubidiumsulfat und

technische

(Kaliumantimonyltartrat)

b i n d u n g e n". B r e m e r b l a u siehe „ K u p f e r f a r b e n " . B r e m e r g r U n siehe „ K u p f e r f a r b e n " . Brenne s i e h e „ A b b r e n n e n " . Brenner. ( G a s b r e n n e r ) n a c h B u n s e n .

0,248 0,577 0,394 0,377 0,258 0,292 0,271 0,164 Laboratorien:

siehe

„Antimonver-

Einflammig, übliche Ausführung ohne Regulierung Stück Mk. 1,30 „ mit Hülse zur Luftregulierung „ „ 1,70 „ „ Hahn und Sparflamme „ „ 4,00 „ „ Hülse, Stern und Schornstein „ „ 2,30 Mehrflammig, mit 11 mm Brennerröhren und starkem Gaskasten: mit 2 3 4 6 8 1 0 Flammen ohne Hülse Stück 2 , 4 0 2,90 3,60 5,00 6,30 7 , 8 0 Mk. mit „ „ 3,25 4,20 5,00 7,50 — — „ Einflammig, besonders starke Ausführung, einfach Stück Mk. 2 , 0 0 Dieselben mit Hülse zur Luftregulierung „ „ 2,50 „ „ „ Stern und Schornstein „ „ 3,00 Vereinfachte Bunsenbrenner mit unten offenem Brennerrohr . . . „ „ 0,80 Dieselben mit Stern und Schornstein „ „ 1,63 „ von Verbrennungsglas auf Holzfuss, werden von Säuredämpfen nicht angegriffen , » 2,25 Intensivbrenner mit doppeltem Luftzug, Schornstein, Schlauchtülle und poliertem Holzgriff: . . 23 3 8 mm. Rohrdurchm. Ganze Höhe . . 170 180 „ Preis . . . 8,00 9 , 5 0 Mk. Amerikanische Kochbrenner mit gusseisernem Gestell, Brennerfläche 5 8 mm Durchm.; ganze Höhe 8 5 mm Stück Mk. 2 , 0 0 Dieselben mit doppeltem Luftzuge: Brennerfläche Durchm. 55 7 0 mm. Ganze Höhe . . . 95 110 „ Preis 3,60 4 , 5 0 Mk. Gasbrenner nach T e r q u e m mit verschiebbarem Brennerrohr . . Stück Mk. 4 , 5 0 Dieselben mit Hahn, Stern und Schornstein „ ,, 6,50 Mikrobrenner mit kleiner leuchtender Flamme und Glimmerzylinder, auf Stativ, verstellbar zum Erhitzen von Thermostaten: 1 2 3 4 flammig. Preis 6 , 5 0 10,00 14,00 17,F>0 Mk. Mikrobrenner in Form kleiner Bunsenbrenner, mit nichtleuchtender Flamme 1 2 3 flammig. Preis 1 , 3 0 2,40 3 , 5 0 Mk.

188

Brennerei — Brennstoffe.

Kochsche Sicherheitsbrenner zum Erhitzen von Thermostaten, beim Verlöschen der Flamme den Gashahn selbsttätig schliessend. Nene Konstruktion: Zahl der Flammen 1 2 ohne Stativ, Preis i 3,50 29,00 Mk. auf Stativ zum Hoch- tyid Niedrigstellen, Preis 16,50 32,00 „ Gasbrenner, selbst entzündend, nach Schimmel: ohne RegnlierungshSlse Stück Mk. 4,25 mit n » |> 4,75 ganz aus Porzellan gefertigt, ohne Regulierungshfllse . . . . „ „ 3,00 mit n a » » t, . . . . „ „ 3,50 Vergleiche auch „ L a m p e n " und „ G e b l ä s e l a m p e n " . Unter „ L a m p e n " sind auch die Barthelschen u. a. Brenner für Spiritus, B e n zin u. s. w. aufgeführt. Brenner:

Thiem k Töwe, Gasapparate, Halle (Saale), Hordorfer Strasse 4.

B r e n n e r e i (Branntweinbrennerei) siehe „ S p i r i t u s " . B r e n n s t o f f e (Heizmaterialien). An f e s t e n Brennstoffen sind zu nennen: H o l z , H o l z k o h l e , T o r f , B r a u n k o h l e n und S t e i n kohlen. Zu den Braunkohlen und Steinkohlen sind auch die B r i k e t t s zu rechnen. Von den f l ü s s i g e n Brennstoffen hat eigentlich nur das E r d ö l eine Bedeutung. An g a s f ö r m i g e n Brennstoffen stehen in Benutzung: Steinkohlengas, ölgas, Holzgas, Generatorgas, Wasserg a s und A z e t y l e n . Vollständig gesondert steht die Heizung mittels E l e k t r i z i t ä t . Noch immer dominieren die f e s t e n Brennstoffe, vor allem die Steinkohle und Braunkohle, und auch bei der Benutzung des Leuchtgases zu Heizzwecken hat man es in letzter Linie mit Kohlenfeuerung zu tun. Die bei der Verbrennung entstehende Wärmemenge bestimmt den Wert eines Stoffes als Heizmaterial. Die wesentlichen Bestandteile aller Brennstoffe sind K o h l e n s t o f f und W a s s e r s t o f f , und die Endprodukte der Verbrennung sind HjO und CO». Hinsichtlich der bei der Verbrennung erzeugten Wärme ist zu unterscheiden, wieviel Wärme überhaupt von dem Brennstoff entwickelt wird (Gesamtwärme, Brennkraft, absoluter Wärmeeffekt) und anderseits der Temperaturgrad, den das Heizmaterial bei einer Anfangstemperatur von 0° entwickelt (Hitzkraft, pyrometrischer Wärmeeffekt). Die entwickelte Wärmemenge ist kleiner, wenn nicht das Endprodukt der Verbrennung sondern ein Z w i s c h e n p r o d u k t gebildet wird, wenn also aus C nicht C O j sondern nur CO oder nur aus CO weiter C O j entsteht. Dagegen ist die Verbrennungswärnie beim Ubergang einer in eine andere Verbindung immer die gleiche, gleichgültig, ob dieser Ubergang in e i n e m Prozess oder in mehreren Teilphasen erfolgt. Als Verbrennungswärme oder absoluten Wärmeeffekt bezeichnet man dabei nicht die gesamte, innerhalb des Verbrennungsprozesses entstehende Wärmemenge, sondern nur d e n Teil davon, der als f r e i e W ä r m e in Erscheinung tritt, während ein anderer Teil für innere Arbeit bei dem Vorgang selbst verbraucht wird. Während der Kohlenstoff und der Wasserstoff in dem Brennmaterial bei ihrer Oxydation zur Entstehung von Verbrennungswärme Anlass geben, wirkt der Gehalt an Sauerstoff und der an Stickstoff schädlich, letzterer einfach als träge, passive Masse, ersterer aber derart, d a s s er soviel von dem Wasserstoff des Brennstoffs der Wärmebildung entzieht, a l s er zur Bildung von Wasser nötig hat. Weiter wird der Wert eines Brennmaterials durch einen Gehalt an hygroskopischem Wasser beeinträchtigt, da dieses eine gewisse Wärmemenge zu seiner Verdampfung absorbiert, und schliesslich sind die unter gewissen Umständen möglichen Reduktionsvorgänge von schädigendem Einfluss: Die Verbrennung von C zu CO und weiter zu C O j ist ein e x o t h e r m i s c h e r Prozess, d. h. ein solcher, bei dem W ä r m e e n t w i c k e l t wird; dagegen ist

189

Brennstoffe.

die Reduktion von CO s z u C O e i n e n d o t h e r m i s c h e r Vorgang, d. h. ein solcher, bei dem Wärme a b s o r b i e r t wird. Als Mass der Verbrennungswärme dient die W ä r m e e i n h e i t (W. E.) oder K a 1 o r i e , d. h. die Wärmemenge, die nötig ist, um die Temperatur von 1 kg H 2 0 von 0° auf 1° zu erhöhen. Für die wichtigsten Verbrennungswärmen sind folgende Werte ermittelt worden: 1 kg C entwickelt bei der Verbrennung zu CO „ „ ,, „CO,

2 4 3 7 W . E. ' 8 0 8 0 W. E.

1 kg CO entwickelt bei der Verbrennung zu COs

2 4 0 3 W . E.

1 kg H entwickelt bei der Verbrennung zu Wasserdampf ,, „ „ flüssigem Wasser „

2 9 1 0 0 W . E. 3 4 5 0 0 W. E.

Um die Verbrennungswärme eines zusammengesetzten Brennstoffs zu berechnen, nimmt man nach D u 1 o n g eine Elementaranalyse des Brennstoffs vor. Ergibt diese einen Gehalt von C % Kohlenstoff, H % Wasserstoff und O % Sauerstoff, so ist die Verbrennungswärme V des betreffenden Materials, sofern dabei der Wasserstoff in f 1 ti s s i g e s Wasser übergeht: 8080 C + 34500 (H — V =

100 Entsteht aber aus dem Wasserstoff W a s s e r d a m p f , so lautet die Formel:

v=

8080C +

nicht flüssiges Wasser sondern

29100(H-§)

-

°L

100 Praktisch benutzt wird die D u 1 o n g sehe Berechnung des Wärmeeffekts namentlich für S t e i n k o h l e n . Indem man hier den stets vorhandenen S-Gehalt in Rechnung zieht sowie weiter die zur Verdampfung des h y g r o s k o p i s c h e n Wassers (W) erforderliche Wärmemenge (652 W. E.), erhält man unter Abrundung der Zahlen die für die Berechnung des t h e o r e t i s c h e n W ä r m e e f f e k t e s von Steinkohlen übliche Formel: 8000 C + 29000 (H — + 2500 S — 600 W 100 Zur g e n a u e n Bestimmung des absoluten Wärmeeffekts bedient man sich der direkten Messung im Kalorimeter (vgl. den Artikel ,,K a 1 o r i m e t r i e " ) . Im einzelnen ist über die festen Heizmaterialien folgendes zu bemerken: H o l z . Die mittlere Zusammensetzung der gewöhnlichen Nutzhölzer hat sich aus einer grossen Reihe von Einzelanalysen wie folgt ergeben: v =

H o l z , lufttrocken „ wasserfrei „ wasser- und aschefrei

C

H

O

Asche

H20.

39,6 49,5 50,0

4,8 6,0 6,0

34,8 43,5 44,0

0,8 1,0 —

20 — —

Die Heizkraft wird für Holz mit 20 % Wassergehalt zu 2800 W. E. angenommen. T o r f . Die mittlere Zusammensetzung der eigentlichen Torfsubstanz (nach Abzug der erdigen Teile u. s. w.) wurde, wie folgt, ermittelt: 61 % C, 6 % H und 33 % O. Der Feuchtigkeitsgehalt von frischem Torf kann bis zu 80 % betragen, an der Luft verringert er sich auf 25—30 %. Unter der Annahme, dass der

Brennstoffe.

190

sämtliche O in Form von H>0 vorhanden ist, berechnet sich f ü r lufttrockenen Torf nach Abzug der Asche folgende Z u s a m m e n s e t z u n g : Kohlenstoff .

Wasserstoff

.

.

45,0%

1.5 °/i

Chemisch gebundenes Wasser . Hygroskopisches Wasser

28,5 % 25,0 °/o

Für Torf mit 30 % W a s s e r nimmt man eine Heizkraft von 3700 W . E. a n . Weiteres siehe den Artikel „ T o r f " . Braunkohle. Man unterscheidet L i g n i t (fossiles Holz), M o o r k o h l e (erdige Braunkohle) und eigentliche Braunkohle. Die Elementarzusammensetzung ist w e c h s e l n d ; D ü r r e gibt für die verschiedenen Arten a n : Faserige Braunkohle (fossiles und bituminöses Holz) Erdige Braunkohle (mulmige und lockere Kohle) . Muschelige Braunkohle Fette Braunkohle

C 57—67°/o 45—70% 65-75% 70-80%

H 6— 5°/o 6—5°/«

O und N. 37—38% 30-25°/o 2 9 - 2 1 °/0 24—12 °/o

6-4«/« 6-8% Lignit und Moorkohle enthalten 25—30 % W a s s e r und 4—10 » Asche; sie entwickeln eine Heizkraft von 3000—3500 W. E. Braunkohle enthält in sehr trocknem Z u s t a n d e noch 10—20 % W a s s e r , ferner 4—20 % Asche. Die Heizkraft beläuft sich im Durchschnitt auf 5000 W. E. B r a u n k o h l e n b r i k e t t s (vgl. unter „ B r i k e t t s"). Die Briketts entwickeln ungefähr dieselbe Heizkraft wie mittlere Braunkohle selbst. Steinkohlen. Nach dem Aussehen der Verkokungsprobe unterscheidet S c h o n d o r f f 5 Gruppen von Steinkohle: Die freie Oberfläche des in Platintiegel hergestellten Kokskuchens zeigt sich: überall oder doch bis nahe zum Rinde locker fest gesintert, nur in der Mitte locker überall fest gesintert Grau und fest, knospenartig aufbrechend . . . . Glatt, metallglänzend und fest Rauh, feinsandig, schwarz

I. II. III. IV. V.

Sandkohlr. Gesinterte Sandkohle. Sinterkohle. Backende Sinterkohle. Backkohle.

Von diesen G r u p p e n eignet sich die V. vornehmlich zur Verkokung, G a s erzeugung und Schmiedefeuerung, und zwar wird man fUr die Gasfabrikation Kohle mit möglichst niedriger Koksausbeute, dagegen f ü r die Schmiedefeuerung und Verkokung solche mit möglichst hoher Koksausbeute wählen. Backende Sinterkohle kann, wenn auch nicht ganz so gut, zu den gleichen Zwecken wie Backkohle dienen. Die Kohlen der G r u p p e n IV und V besitzen die Eigenschaft, sich beim Schmelzen aufzublähen, in sehr ungleichem Masse. Die Kohlen der drei ersten G r u p p e n eignen sich nur zur D a m p f k e s s e l - und Flammofenfeuerung sowie zur Verwendung im Haushalt. Prozentische mittlere Zusammensetzung der wichtigsten Steinkohlensorten. H , 0 In

Herkunft der Kohle

Oberschlesien . . . . Sachsen Britische Backkohlen . Nichtbritische Backkohlen Britische Sandkohlen . Nichtbritische Sandkohlen Cannelkohle Anthrazite

H

76,81 77,88 79,71 83,06 81,57 83,37 80,73 90,19

5,10 4,27 5,25 5,10 4,86 4,53 5,68

2,82

9,14 11,30 10,38 7,19

8,16 8,60 6,35 2,14

NundS

Asche

der Infttrocknen Kohl».

0,79 0,92 2,90

6,57 5,36

4,40

1)24 1,92 0,99 N

2,12

4,09 4,13 "4,14 4,68 2,53

6,18 0,73

Brennstoffe.

191

Die Heizkraft für mittelgute Steinkohle wird zu etwa 7500 W . E. angenommen; diejenige von Anthrazit beläuft sich auf ca. 8100 W . E. K o k s . Über Gewinnung siehe den Artikel „ K o k s". Die Zusammensetzung der Kokssorten ist verschieden: Herkunft Deutschland: Westfalen . . Saar England: Durham . . . Amerika: Pennsylvanien . Ohio Alabama . • • Belgien: Seraing . . . Hons basin . . Australien: Neu-Süd-Wales

C

H

S

O

Asche

.

83,49—91,77 0,74—1,26 0,04-7,66 3,02 86,46 1,98

6,40--10,31 8,54

.

84,36—93,15 0,19-0,72 0,30—7,30

0,70--9,15

. .

84,73—89,58 0,10—0,33 0,46—1,38 0,82—2,11 9,11—13,35 . — — 0,27—0,87 5,38— 8,38 90,63—93,75 84,04—88,22 0,36—0,68 0,66—0,99 0,45—0,56 11,32—15,22

. .

2,13 80,85 0,51 91,30-91,59 0,33—0,47 2,05—2,17



16,51 5,89— 6,20

84,21—90,88 0,31—0,69 0,33—0,53 0,42—0,59

7,93—14,05

Die hygroskopische Feuchtigkeit der Koksarten schwankt nach längerem Lagern im Trocknen zwischen 5 und 10 % und steigt unter Einwirkung der Feuchtigkeit auf 18 bis über 20 %. Man rechnet die Heizkraft eines Koks mit 15 % Asche zu 6800 W . E.; Kokssorten mit weniger H 2 0 entwickeln mehr Hitze. Zum Vergleich sei nunmehr der absolute Wärmeeffekt der behandelten Heizmaterialien mit einigen andern zusammengestellt: Vollkommen trocknes Holz Lufttrocknes Holz

. . . .

Vollkommen trockner Torf Lufttrockner T o r f Torfkohle Braunkohle Trockne Steinkohle Magere Steinkohle Bituminöse Steinkohle

. . . .

Koks Schweres pennsylvanisches Rohöl . Schweres kaukas. Rohöl Leichtes „ „ Erdölrückstände Wasserstoff Methan Äthylen Leuchtgas Hochofengase Kohlenoxyd Alkohol Äther Methylalkohol (Holzgeist) . . . . Terpentinöl Rüböl Schweinefett Rindsfett

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

. . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

3750 W . E. 2900 7500 5000 3600 6500 6400 6900 8 00 » 8300 8000 7100 11520 n 11188 12240 UO.'O 29100 12700 11100 n 10600 n 1070 n 2403 y> 7183 9027 9 5310 n 10850 n 2165 9500 9380 9357 n

Brennwertbestimmung — Brenzkatechin.

192

W a s die Verwendung der Heizmaterialien zum H a u s brand anlangt, so g e b e n wir eine Zusammenstellung M e i d i n g e r s wieder, die es gestattet, d i e K o s t e n der mit v e r s c h i e d e n e n Materialien b e t r i e b e n e n Ofenheizung zur E r zielung gleicher W ä r m e m e n g e n zu v e r g l e i c h e n ; die Zusammenstellung bezieht sich auf Karlsruher P r e i s v e r h ä l t n i s s e .

Holz (lufttrocken)

.

.

Torf

Tannen Buchen

1,90 1,70

12,6 11,3

Briketts Fettschrot Nusskohlen 7 500 | do., anthrazitartige Gaswerk 7000 Meilerkohle Bügelkohle 7 0001 do., präpar. Karbon, rein 6 880 denaturiert 6100 Amerika 10 200 11000

1,45 1,15 I,25 1,65 1,15 4,00 6,00 8,00 15,00 65,00 23,00 12,00 25,00

6

10 000

II,00



3 500

.

.

.

Steinkohlen

.

.

.

.

Kok Holzkohlen

Leuchtgas

Kosten in Pfennig für 10000 W E.

3 0001

.

Petroleum Benzin.

Preis in Mark für 50 kg

.

Braunkohlen

Weingeist,

Herkunft oder Qualität

Wärmeeinheiten für i kg

Brennstoffe

4°/o Wasser 15°/o „

5 000

i kg

x cbm

»

5 500

Ölgai

8 000

1 kg

j cbm

Steinkohlen

1 kg

x cbm

0,11

Mineralöl

3 3,5 4,4 3,3 12 17 23 43 190 74 24 45

22

l kg

35,00

x cbm

0,70

87

D i e T e m p e r a t u r (in G r a d e n C e l s i u s ) , w e l c h e durch vollständige Verbrennung eines B r e n n s t o f f s bei einer Anfangstemperatur von 0° und einem D r u c k e von 7 6 0 mm Hg erzielt wird, bezeichnet man als s e i n e W ä r m e i n t e n s i t ä t , s e i n e n p y r o m e t r i s c h e n W ä r m e e f f e k t o d e r seine V e r b r e n n u n g s t e m p e r a t u r . D i e s e l b e hängt nicht nur von der bei der V e r b r e n n u n g entwickelten W ä r m e m e n g e sondern a u s s e r d e m von der Menge und der spezifischen W ä r m e der auftretenden Verbrennungsprodukte a b . B e g ü n s t i g t wird die Erzielung einer hohen Verbrennungstemperatur durch eine v o l l k o m m e n e Verbrennung und m ö g l i c h s t e Verringerung der Quantität der V e r b r e n n u n g s p r o d u k t e . M a n erreicht dies durch Vorwärmung der B r e n n s t o f f e und der Verbrennungsluft, B e s c h r ä n k u n g des L u f t ü b e r s c h u s s e s und Anwendung w a s s e r - und a s c h e n a r m e r B r e n n s t o f f e s o w i e w a s s e r a r m e r Verbrennungsluft. D i e M e s s u n g der Verbrennungstemperatur g e s c h i e h t mittels Pyrom e t e r (s. d.). Brennwertbestimmung' siehe m e t r i e " und „ P y r o m e t e r " .

„ B r e n n s t o f f e",

„K a 1 0 r i -

B r e n z k a t e c h i n (Pyrokatechin; o-Dioxybenzol). C 6 H 4 (OH)a. Entsteht bei der trocknen Destillation des Holzes s o w i e a u s m a n c h e n Harzen beim S c h m e l z e n mit K a l i ; es ist auch im R ü b e n r o h z u c k e r enthalten. Dargestellt wurde es zuerst durch t r o c k n e Destillation von K a t e c h u ; auch entsteht es beim S c h m e l z e n vieler Harze mit K O H . F e r n e r kann man es aus seinem Monomethyläther, dem G u a j a k 0 1 (s. d.), erhalten, indem man d i e s e s mit HJ auf 2 0 0 ° erhitzt. Jetzt gewinnt man es f a s t a u s s c h l i e s s l i c h synthetisch, und zwar durch S c h m e l z e n von o - C h l o r p h e n o l , o - J o d p h e n o l , o - B r o m p h e n o l oder auch

Briketts.

193

o-PhenoIsulfosäure mit KOH. Für diese synthetische Gewinnung ist das D. R. P. 141751 van Wichtigkeit, welches die Darstellung von o-Chlorphenol vereinfacht. [Phenol wird zu Phenol-p-sulfosäure sulfuriert, durch Chlorieren in der Kälte in o-Chlorphenol-p-sulfosäure übergeführt und aus dieser durch Erhitzen auf 180—200* das SO« abgespalten; das gebildete o-Chlorphenol wird durch Dampfdestillation gereinigt. In neuester Zeit wird das Brenzkatechin übrigens auch aus dem Buchenholzteer abgeschieden, worin es in kleinen Mengen enthalten ist. Auch im Ammoniakwasser von der Steinkohlendestillation hat man es aufgefunden. Weisse, bitter schmeckende, sublimierbare Kristalle, leichtlösl. in Wasser, Alkohol und Äther; es besitzt reduzierende Eigenschaften. Sch. P. 104*; S. P. 240—245°. Brenzkatechin, dopp. sublim



l«ist

1 kg Mk. 13,00

1 ,



13,00

E. Merck, Darmstadt.

Briketts (Kohlenziegel, Presskohlen). Werden teils aus Braunkohlengrus teils aus Steinkohlenklein unter Anwendung starken Druckes gepresst, wobei man meistens ein Bindemittel zusetzt. B r a u n k o h l e n b r i k e t t s werden jetzt fast ausschliesslich ohne Verwendung von Wasser hergestellt: Man sortiert das Material, wobei die Korngrösse etwa 3—4 mm betragen soll, und trocknet es in besonderen Öfen, für welche verschiedene Konstruktionen angegeben sind. Das Pressen geschieht heute allgemein in der sogenannten E x t e r sehen Brikettpresse. Häufig kommt auch bei den Braunkohlenbriketts ein Bindemittel zur Verwendung, und zwar W e i c h p e c h sowie jene andern Materialien, die unten bei den Steinkohlenbriketts genannt sind. Als Rohmaterial für S t e i n k o h l e n b r i k e t t s dient die Feinkohle der mageren und wenig backenden Sorten. Während die Braunkohlen ohne weiteres zu einer festen Masse gepresst werden können, bedürfen die genannten Steinkohlensorten eines Bindemittels. Als solches dient fast ausschliesslich S t e i n k o h l e n p e c h , und zwar am besten H a r t p e c h , sonst auch W e i c h p e c h (vgl. unter „ P e c h " ) , das in einer Menge von 6—10 % ufiter Erhitzung der Kohle zugesetzt wird. Hierauf geschieht die Pressung, wozu sehr verschiedenartige Pressen konstruiert worden sind. Nach dem D. R. P. 141 344 kommt man mit weniger Hartpech aus, wenn man anstatt dessen eine durch Zusammenschmelzen von Hartpech mit Kleinkohle erhaltene Masse verwendet. Nach den D. R. P. 136 322 und 142 862 verwendet man als Bindemittel für Briketts die Abfalllaugen der Sulfitzellulosefabrikation, und zwar werden diese Laugen vorher bis fast zur Trockne eingedampft, wobei man vorteilhaft Teerprodukte, Asphalt, Harze, Wachs oder Leim zusetzt. Diese Zusätze verhindern die Bildung der sonst entstehenden zähen Haut auf dem verdampfenden Material und tragen zur Zersetzung der in den Briketts recht unangenehm wirkenden Schwefelverbindungen, welche in den Abfalllaugen enthalten sind, bei. Eine Verbesseruhg dieses Verfahrens bezweckt das D. R. P. 144 819: Es hat sich nämlich ergeben, dass die mit den Abfalllaugen der Zellulosefabrikation hergestellten Briketts nicht genügend wetterbeständig sind, weil das Bindemittel wasserlöslich ist. Man beseitigt diesen Fehler nun dadurch, dass man das Gemisch von Kohle und Abfalllauge einer Hitze von wenigstens 120" aussetzt, wodurch die Abfalllauge zersetzt und die Brikettmasse wetterbeständig wird. Eine andere Verbesserung des gleichen Verfahrens, welche bezweckt, durch die Art des Eindampfens (im Vakuum, in erhitztem Luft- oder Gasstrom) einen pulverförmigen Rückstand zu erhalten, so dass die bei den ursprünglichen Patenten sehr lästige mechanische Zerkleinerung der Rückstände unnötig wird, ist durch D. R. P. 161 675 geschützt. Eine andere Verbesserung der Brikettfabrikation mit Sulfitzellstoffablauge umgreift D. R. P. 173 686. Nach dem D. R. P. 150 041 mischt man zur Herstellung von Braunkohlenbriketts den Braunkohlenstaub mit den in der Lederleimfabrikation hinterBlücher VIII.

13

194

Brillen — Brom.

bleibenden Haar- und Wollrückstanden, aus welcher Masse unter Zuhilfenahme einer geringen Klebstoffmenge durch Pressen ein dauerhaftes Brikett gewonnen werden soll. Das D. R. P. 144 948 betrifft die Verwendung von Z e m e n t als Bindemittel für Briketts. Diese Verwendung ist an sich bekannt, aber in der Praxis nicht benutzt worden, weil die verschiedenen Brennmaterialien sehr verschiedene Mengen Zement als Bindemittel verlangten, da sie sonst im Feuer zerfielen. Das vorliegende Patent will diesen Fehler dadurch beseitigen, dass man den zu brikettierenden Brennstoff vor dem Mischen mit Zement r ö s t e t ; hiernach soll er sich dem Zement gegenüber gleichmässig verhalten, und die Briketts sollen im Feuer nicht mehr zerfallen. Die mit dem Zementzusatz verbundene Erhöhung des Aschengehaltes soll durch Beimischung von Naphtarückständen ausgeglichen werden. Neuerdings mehren sich die patentierten Verfahren Aber Brikettfabrikation so sehr, dass eine vollständige Registrierung an dieser Stelle fast unmöglich, jedenfalls aber auch untunlich erscheint. Als besonders wichtig greifen wir nur die folgenden heraus: Nach dem D. R. P. 158 497 ist die Brikettierung gasreicher Kohle mil einem wasserlöslichen Bindemittel nur möglich, wenn die Kohle vorher verkokt ist. Die so erhaltenen Briketts brennen jedoch ohne Flammenentwicklung. Damit die Briketts mit Flamme brennen, erhitzt man nach dem ZusatzD. R. P. 186 652 die Kohle vor der Brikettierung nur so weit, dass eine Gasentwicklung aus ihr während der nachträglichen Verkohlung des Bindemittels nicht mehr stattfindet. — Einrichtungen zur Verkokung des wasserlöslichen Bindemittels geben die D. R. P. 174 563 und 183 280 an. Nach dem D. R. P. 186 775 soll man die aus zerkleinerter Kohle und Zellstofflauge hergestellten Briketts, die noch einen Zusatz von etwa 1 % Kalk erhalten können, um sie wetterbeständig zu machen, in erhitzten Räumen einige Zeit den Dämpfen von hoch erhitztem HCl aussetzen. Das D. R. P. 216 517 will den schädlichen Einfluss mechanisch beigemengter Luft dadurch ausschalten, dass die zu brikettierende Masse vor dem Zusammenpressen entlüftet wird, und zwar ersetzt man die Luft durch verflüssigbare Gase oder Dämpfe, welche bei dem Brikettierungsdruck flüssig werden. — Das D. R. P. 228 979 schützt ein Verfahren zur Brikettierung von Steinkohle, Braunkohle, Koks, Torf usw. mittels hoch überhitzten Dampfes und Zusatzes von Naphthalindampf. Kohlen-Zerkleinerungs- und Sichtmaschinen; Hartguss-Pressstempel für Industrie- und Salon-Briketts, Hartguss-Schwalbungen und -Seitenschienen für Brikettpressen; Fried.

Krupp

Aktiengesellschaft

Grusonwerk,

Magdeburg-Buckau.

B r i l l e n siehe „ S c h u t z b r i l l e n". B r i t a n n l a m e t a l l siehe „A n t i ni o n I e g i e r u n g e n". B r i t l s h g u m (Britischgummi) siehe „ D e x t r i n " . B r o c k i t siehe „ S i c h e r h e i t s s p r e n g s t o f f e " . B r o m . B r . A. G. = 79,96. Bromsalze kommen im Meerwasser, In Mineralquellen und in den Abraumsalzen (s. d.) des Stassfurter Salzlagers vor; aus letzteren wird auch die-bei weitem grösste Menge des Broms gewonnen. Man benutzt dabei die von der Karnallitverarbeitung verbleibenden Endlaugen, deren Gehalt zwischen 0,15 und 0,35 (meistens 0,25—0,29) % Br. schwankt. Nach der kontinuierlichen Darstellungsmethode von P f e i f f e r wird dabei das Brom aus dem Magnesiumbromid, als welches es in der Lauge enthalten ist, durch Chlor frei gemacht: die heisse bromhaltige Lauge rieselt durch einen mit kleinen Tonkugeln gefüllten Sandsteinturm herunter und begegnet hier einem aufsteigenden Chlorstrom. Das in Freiheit gesetzte, in der Lauge gelöste Br wird dadurch isoliert, dass man die Lauge in einen Kocher einfHessen lässt und durch direkten Dampf das Br austreibt, welches in einer tönernen Kühlschlange kondensiert wird. Die Reinigung des Rohbroms geschieht durch Destillation aus Glasretorten, und zwar destilliert man gewöhnlich über einem Bromsalz.

Brom.

195

Nach dem Atner. Pat. 733 466 soll man durch die Mutterlaugen von der NaCl-Gewinnung einen Luftstrom hindurchleiten, der ausser C1 auch schon freies Br enthält; d a s C1 soll von der Flüssigkeit a u f g e n o m m e n werden, w ä h rend d a s in Form von Salzen v o r h a n d e n e Br in den G a s s t r o m übergeht. Nach dem Amer. Pat. 733 467 desselben Erfinders leitet man bromhaltige D ä m p f e zur Absorption des Br durch eine Flüssigkeit, welche Bromammonium und freies NH 3 enthält. Nach dem D. R. P. 196 111 werden die B r o m d ä m p f e nicht in von aussen gekühlten Röhren, sondern durch direkte Berührung mit kaltem HsO niedergeschlagen. Neuerdings ist die e I e k t r o 1 y t i s c h e Gewinnung d e s Broms besonders wichtig geworden, denn bei der Elektrolyse irgendeiner bromhaltigen Chloridlauge wird sämtliches Br zunächst a u s g e s c h i e d e n ; man elektrolysiert solche Laugen daher solange, bis neben dem Br eben auch C1 aufzutreten beginnt, und destilliert dann, wobei d a s Br sehr leicht übergeht. D a s wichtigste Ausgangsmaterial bilden auch für die elektrolytische B r - G e w i n n u n g die E n d laugen der Karnallitverarbeitung. Wegen des geringen B r - G e h a l t e s der Lauge muss eine g r o s s e Menge derselben die Anodenräume der B ä d e r d u r c h s t r ö m e n ; das frei gemachte Br bleibt gelöst und wird durch Destillation abgetrieben. Die Bäder arbeiten bei 80° C.; als Anoden dienen Kohlenstäbe, als Kathoden Kupferbleche, welche in aus Tonzellen b e s t e h e n d e K a t h o d e n k a m m e r n eingesetzt sind. Eine a n d e r e Vorrichtung zur elektrolytischen B r - G e w i n n u n g uinfasst d a s D. R. P. 134 975; diese Vorrichtung besteht aus einer liegenden Säule von abwechselnden Diaphragmen und Kohlenelektroden, und zwar sind die zwischen den Elektroden dicht eingesetzten D i a p h r a g m e n unten, die Kohlenelektroden aber oben mit Durchlässen f ü r den Elektrolyten, d. h. f ü r die bromhaltige E n d lauge, versehen. Ferner haben die Elektroden nach oben gerichtete Durchbrechungen, durch welche der bei der Elektrolyse entwickelte H entweicht. Sehr aussichtsreich erscheint d a s durch D. R. P. 145 879 geschützte Verfahren. Hiernach elektrolysiert man nicht die ganze Endlaugenmenge sondern nur einen kleinen Teil davon (etwa 2 %) und leitet die mit frei gemachtem C1 angereicherte Lauge aus einem kleinen B a d e ununterbrochen in f r i s c h e E n d lauge ein, während die als dichter Schaum obenauf s c h w i m m e n d e Magnesia zurückgehalten und entfernt wird. Die elektrolysierte Lauge wird mit der frischen in einen geschlossenen Mischkasten geleitet und gelangt weiter in d i e Abtreibegefässe, in denen nun auf übliche W e i s e mit direktem Dampf d a s Br ununterbrochen abgetrieben wird. Nach dem D. R. P. 182 298 konzentriert man Br (und J) in den E n d laugen, indem man diese der Einwirkung d e s Stromes aussetzt und hierbei an einer aus konzentrierten Halogensalzlösungen (z. B. konz. Sole) b e s t e h e n den Anodenlösung v o r ü b e r f ü h r t . Diesen Anodenraum, mit einer Kohlenplatte als Anode, trennt ein Asbesttuch von dem mit E i s e n k a t h o d e n ausgestatteten Kathodenraum, durch den die zu verarbeitende Ausgangslauge hindurchfliesst. Bei richtiger B a d s p a n n u n g (etwa 3 V.) reichern sich Br und J in der Anodenlösung an (bis auf 30 % Br), die von Zeit zu Zeit weiter verarbeitet wird, indem man d a s Br direkt auf dem W a s s e r b a d e abtreibt und in T o n schlangen kondensiert. Der Vorschlag, aus den Laugen d a s Br durch Behandlung mit Chlor und Phenol als T r i b r o m p h e n o l auszufällen und letzteres dann durch Verbrennen o d e r mit Fe + HaSO« zu zersetzen, scheint bisher praktische Erfolge nicht erzielt zu haben. Schwere schwarzbraune, an der Luft braunrote D ä m p f e a u s s t o s s e n d e Flüssigkeit von unangenehm durchdringendem Geruch. Sp. G. (bei 0°) 3,1875; Erstarrungspunkt bei — 7,3°; S. P. 63°. 1 T. Br löst sich in 31 T H 2 0 ( B r o m w a s s e r ) . Gesättigtes B r o m w a s s e r hat d a s sp. G. 1,02367. Leichter als in Wasser löst es sich in Alkohol, Äther und CS 2 . Zu Desinfektionszwecken bringt man d a s Brom in feste Form, indem man es von Kieselgur a u f s a u g e n lässt. Abgesehen von der Desinfektion benutzt man es in der T e e r f a r b e n f a b r i k a t i o n , zur Auflösung von Au, a l s Oxydationsmittel (anstatt Cl) sowie vor allem zur Darstellung von Bromverbindungen. 13*

Bromalbacid —

196

Bromoform.

Durch einen plötzlich ausgebrochenen heftigen Konkurrenzkampf sind die Brompreise, die sich sonst für 1 kg Brom zwischen Mk. 3,75 und 5,50 bewegt haben, ausserordentlich stark gedrflckt. doch ist nicht anzunehmen, dass die Jetzt gflltigen niedrigen Preise-lange Geltung behalten. Zurzeit wird notiert: Brom

% kg M l . 3 5 0 , 0 0 - 4 0 0 , 0 0

Anlagen zur Herstellung von Brompräparaten baut: WUly Hanger, Ingenieur-Oes. m.b. H., Dresden 16. BromaJbacld. Ein Präparat, das bei Einwirkung von Alkalien auf Bromeiweiss entsteht. Es enthalt 6 %• Br und wird an Stelle der Bromalkalisalze arzneilich verwendet. Bromalbacid, Pulver

1 kg Mk. 6 5 , 0 0

Bromalin =

Hexamethylentetramin-Athylbromid. [ ( C H J ) . N I ] . C,H»Br. Durch Einwirkenlassen von Bromathyl auf Hexamethylentetramin (s. d.) in Gegenwart von Alkohol erhalten. Farbloses, in HsO leicht lösl. Kristallpulver, das als Ersatz der Bromsalze als nervenberuhigendes Mittel bei Neurasthenie und Epilepsie gegeben wird. Bromalin . M e r c k "

H Mk. 4,2t»;

1 kg Mk. 3 8 , 0 0

B r o m f i t h y l siehe „ A t h y l v e r b i n d u n g e n". B r o m i n d i g o siehe „ I n d i g o f a r b s t o f f e " . B r o m i p i n (Bromfett). Bromadditionsprodukt des Sesamöls. Gelbliche, rein ölig schmeckende Flüssigkeit von 10 % Br-Gehalt. Man benutzt es innerlich als nicht reizenden Ersatz der Bromsalze, ausserdem äusserlich zu Einreibungen. Auch 33% %iges Bromipin kommt in den Handel. Bromipin „Merck" (10°/ o ig)

1 kg Mk.

9,50

(33'/3°/oig) 1 „ * 26,00 B r o m k a m p f e r (Monobromkampfer; Camphora monobromata). Ci«Hi6BrO. Als empfehlenswert kann folgende Art der Darstellung gelten: Man löst 300 g Kampfer in 180 g CHC13, versetzt in einer tubulierten Retorte mit 320 g Brom, lässt die Mischung mehrere Tage kühl stehen, bis sie sich in einen Kristallbrei verwandelt hat, verschliesst dann den Tubus der Retorte mit einer Sicherheitsröhre und erwärmt gelind im Wasserbade, indem man die entweichenden Dämpfe von HBr durch ein weites Glasrohr in HaO leitet. Entweichen (nach 1—3 Stdn.) keine HBr-Dämpfe mehr, so stellt man die Retorte mit Inhalt 24 Stunden kalt, wobei sich der Bromkampfer ausscheidet. Die Kristalle werden nach Abtropfen der Mutterlauge mit absol. Alkohol abgewaschen und dann mehrmals aus warmem Äther umkristallisiert, bis sie rein weiss sind. Sollte die Lösung der Kristalle sauer reagieren, so muss man sie vor dem Umkristallisieren mit schwach. NaaCOs-Lösung abwaschen. Grosse farblose, schwach kampferartig riechende Kristalle, Sch. P. 76°, S. P. 274»; er sublimiert schon unter 100°. Löslich in 15 T. Alkohol, leichtlöslich in Äther, Chloroform, heissem Benzin und fetten ölen, fast unlöslich in HjO. Man verwendet ihn medizinisch, und zwar gibt man ihn innerlich als Beruhigungsmittel, gewöhnlich in Dosen von 0,1—0,5 g. Monobromkampfer. D. A. V

1 kg Mk. 8,50

B r o m l e z l t h i n siehe „L e z i t h i n". B r o m o o o l l siehe „ B r o m o k o l 1". B r o m o f o r m (Tribrommethan). CHBr». Entsteht aus Alkohol oder Azeton mit Br und Alkalilauge oder Kalk. Auch aus Tribrombrenztraubensäure kann man es erhalten, indem diese beim Erhitzen mit H»0 in Oxalsäure und CHBr« zerfällt. Es ist ein Nebenprodukt bei der Bromgewinnung: Kalkmilch wird mit Brom gesättigt, Alkohol zugegossen und destilliert. Neuerdings gewinnt man nach euiem patentierten Verfahren (D. R. P. 29 771) CHBr« durch Einwirkung des elektrischen Stroms auf ein Gemisch von Bromalkalisalz (in Wasser gelöst) mit Alkohol; an Stelle des letzteren kann

Bromokoll —

Bromverbindungen.

197

auch Aldehyd oder Azeton treten. Die Elektrolyse geschieht in der Wärme und unter beständigem Einleiten von CO*. CHBr s ist eine farblose, chloroformartig riechende Flüssigkeit, in HjO schwer löslich, mit Alkohol, Äther, Benzol und Petroläther in allen Verhältnissen mischbar. Reinstes CHBr« hat das sp. O. 2,904; Sch. P. 9°; S. P. 149 bis 150°. Das offizineile CHBr» ist durch seinen Alkoholgehalt von 4 % haltbarer als das alkoholfreie; es hat ein sp. G. von 2,829—2,833; Sch. P. 7°; S. P. 148—150°. Hinsichtlich der Prüfung sei auf D. A. IV verwiesen. Man verwendet es selten als Betäubungsmittel (mittels Einatmung), häufiger innerlich als Beruhigungsmittel bei Delirien, vor allem aber gegen Keuchhusten der Kinder. Bromoform, D. A. V

1 k g Mk. 8 , 5 0

E. Merck, Darmstadt.

B r o m o k o l l (Bromocoll). Dibromtanninleimverbindung; es enthält 20 % Br, 30 % Tannin, 30 % Leim und 10 % H 2 0. Es wird durch ein besonderes Verfahren hergestellt und ist im wesentlichen das Produkt, welches mau erhält, wenn man die nach Einwirkung von Brom auf Tannin entstandene Lösung mittels Leims fällt. Schwach gelbliches, geruch- und geschmackloses Pulver, als Ersatz für Bromalkalien innerlich gegeben, ferner auch äusserlich als Streupulver oder in Salbenform zur Behandlung von Wunden, Geschwüren u. s. w. Bromokoll, pur Bromokollsalbe ( 2 0 % )

I I Mk. 5,30 H „ 1,60

B r o m o l = Tribroniphenol. C 6 H 2 (OH)Br3. Durch Einwirkung einer wässerigen Bromlösung auf verd. Phenol als weisser Niederschlag erhalten. Auch kann man zur Darstellung Bromdampf auf in Eisessig gelöstes Phenol einwirken lassen. Farbloses Kristallpulver, fast unlöslich in H 2 0, leichtlöslich in Alkohol, Äther und Chloroform. Man benutzt es äusserlich als Ätz- und Desinfektionsmittel in der Wundbehandlung, innerlich zur Darmdesinfektion bei Typhus, Durchfällen u. s. w. Bromol, krist

1 kg Mk. 2 4 , 0 0

B r o m o t a n (Bronitannin-Methylen-Harnstotf), ist ein gelbbraunes, feines, in H 2 0 unlösliches Pulver, das in Verbindung mit Talkum und Z11O mit Erfolg zum Einpulvern gegen Juckreiz und nässende Ekzeme Verwendung gefunden hat. Bromotan

H Mk. 6,50

B r o m s i l b e r p a p i e r siehe „ P h o t o g r a p h i s c h e P a p i e r e". B r o m u r a l (a = Monobromisovalerianylharnstoff), (CH 3 ) 2 CH . CHBrCO . NH . CONH s . Es wird nach dem D. R. P. 185 962 durch Kondensation von Harnstoff mit Bromisovalerianylbromid dargestellt und bildet weisse, fast geschmacklose Nädelchen, in kaltem H 2 0 nur schwer löslich, dagegen leicht in heissem H 2 0, Alkohol und Äther. Man verordnet es bei nervöser Schlafbehinderung, wo es in Dosen von 0,3—0,6 g ruhigen, traumfreien Schlaf bewirkt. Bromural „ 20 Tabletten zn je 0 , 3 g

H. Mk. 15,00 „ 1,20

B r o m v a l i d o l . Tabletten, die Bromnatrium, Magnesia und Validol enthalten. Sie werden als Beruhigungs- und Schlafmittel verordnet. Bromverbindungen. Die Bromide und Bromate sind unter den entsprechenden Metallen und Radikalen zu finden, z. B. Bromkalium unter „ K a l i u m v e r b i n d u n g e n " ; Bromäthyl unter „A t h y I v e r b i n d u n g e n" u. s. w. Hier nur als Ausnahme B r o m e i s e n und weiter B r o m w a s s e r s t o f f , B r o m s ä u r e und B r o m o f o r m .

198

Bronzen.

1. B r o r a e i s e n . Die bei der Brotndarstellung aus den Stassfurter Endlaugen nicht kondensierten Dämpfe — zumeist aus C h l o r b r o m bestehend — werden Aber befeuchtete und feucht gehaltene Eisendrehspäne geleitet Will man es vollständig Cl-frei haben, so muss man reines, chlorfreies Bt verdampfen und so auf Ee-Späne zur Einwirkung bringen. D a s Bromeisen ( E i s e n b r o m Q r ) FeBr, kristallisiert mit 6 H s O und enthalt dann 49,38 % Br, im wasserfreien Zustande 74,07 %. In Lösung a b sorbiert es noch mehr Brom, indem es in E i s e n b r o m Q r b r o m i d ( E i s e n s e s q u i b r o m i d ) Fe,Br« mit 79,2 % Br abergeht. Man stellt es dar, weil das flüssige Br von vielen Eisenbahnverwaltungen vom Versand ausgeschlossen ist. Die Lösung von Eisenbromörbromid wird eingedampft und in Formen zum Erstarren gebracht, Die verbleibende braunschwarze kristallinische Masse wird nach dem Br-Gehalt, der 65—70 % beträgt, bezahlt. Der Hauptsache nach dient es zur Darstellung von KBr. Bromeisen, ehem. rein Eisenbromürbromid, flüssig (sp. G. 1,400) krist

H Mk. 2 , 0 0 ;

1 kg Mk, 6 , 0 0 1 „ „ 3,00 1 ,, „ 18,00

2. B r o m w a s s e r s t o f f ( A c i d u m hydrobromicum). HBr. Gewöhnlich wird nur die wässerige Lösung dargestellt, wozu man entweder NaBr (oder KBr) mit verd. HjSO« erwärmt oder aber zu einer Mischung von 1 T . rotein P mit 15 T. HjO 10 T . Br zutropfen lSsst, dann erwärmt und zuletzt überdestilliert. Über das D. R. P. 166 598, welches die direkte Vereinigung von H und C1 zu HCl bzw. von H und Br zu HBr bezweckt, siehe den Artikel „ S a l z s ä u r e " . Das D. R. P. 233 840 schützt eine besondere Art der Darstellung von HBr durch Einwirkung von Br auf Sulfide der Erdalkalien; dieses an sich bekannte Verfahren hatte bisher zu keinem praktischen Ergebnis geführt, soll nun aber dadurch brauchbar gestaltet werden, dass man in HiO, welches von Br unterschichtet ist, allmählich und in kleinen Mengen Sulfide, Polysulfide oder Sulfhydrate der Erdalkalien einträgt, und zwar derart, dass eine Temperaturerhöhung des Reaktionsgemisches vermieden wird. HBr ist ein farbloses, stechend und erstickend riechendes, an der Luft sehr stark raucheqfles Gas, das von HjO mit grosser Heftigkeit absorbiert wird. Die bei 0° gesättigte wässerige Lösung hat das sp. G. 1,78. Bromwasserstoffsäure sp. sp. sp. sp. sp. sp.

G. G. G. G. G. G.

1,780 1,490 1,380 1,208 1,100 1,077

(82 °/o) (48»/») (40°/o) (25°/o) D. A. IV (13°/o) Fothergill (10°/o) Ph. Brit. und Helv. I I I

.

1 kg Mk. 11,00 1 „ „ 5,50 1 „ „ 3,20 1 „ „ 2,55 1 „ „ 1,65 1 „ „ 1,65

3. B r o m s ä u r e (Acidum, bromicum). HBrOj. Die wässerige Lösung wird durch Zersetzung von Baryumbromat mit HjSO» und Eindunstung des Filtrats im Vakuum erhalten. Man kann bis zur Zusammensetzung HBrOj + 7 H»0 (mit 50,6 % HBrO>) konzentrieren, ohne dass Zersetzung eintritt. Bromsäure sp. G. 1 , 1 2 0 = 15° Be (absolut schwefelsäurefrei) . . .

1 kg Mk. 15,50

Bromverbindungen: Saccharinfabrik A.-G. vorm. Fahlberg, List A Co.,

Bronzen.

Salbke-Westerhüsen.

Eigentlich versteht man unter Bronzen nur Legierungen aus Cu und Sn, doch ist jetzt der Natne auch für andere Cu-Legierungen üblich geworden. Folgende Bronzearten sind zu unterscheiden: 1. D u r a n a m e t a l l siehe unter „ K u p f e r l e g i e r u n g e n". 2. G l o c k e n m e t a l l ( G l o c k e n b r o n z e , G l o c k e n g u t ) . Aus 78—80 % Cu und 22—20 % Sn bestehend (zuweilen auch bis über 25 % Sn). Die Glockenbronze ist leicht schmelzbar, sehr dünnflüssig, gelblichgrau, hart, spröde, feinkörnig und stark klingend. 3. K a n o n e n m e t a l l ( G e s c h ü t z b r o n z e , S t ü c k g u t ) . Aus 89—91 % Cu und 1 1 — 9 % Sn. Zuweilen wird 1 — 1 , 5 % Zn zugesetzt. Die

Bronzen.

199

U c h a t i u s b r o n z e ( S t a h l b r o n z e ) besteht -aus 92 % Cu und 8 % Sn. Sie ist zäher, aber weicher als die gewöhnliche G e s c h ü t z b r o n z e ; ihre B e s o n d e r heit besteht darin, d a s s die S e e l e n w a n d u n g e n (Züge) durch mechanische Bearbeitung bei gewöhnlicher T e m p e r a t u r (Durchtreiben von Stahlkolben mittels hydraulischen D r u c k e s ) gehärtet w e r d e n . 4. K u n s t b r o n z e (für Statuen, Ornamente, Münzen, Medaillen und Schmuckgegenstände). Die Z u s a m m e n s e t z u n g ist sehr w e c h s e l n d ; die echten Bronzen enthalten 80—90 % Cu und 5—8 % Sn. Ausserdem w e r d e n P b und Zn zugesetzt, wovon d a s erstere durch Verringerung der Sprödigkeit und Zähigkeit die Bearbeitung erleichtert, w ä h r e n d letzteres die Bronze leichter schmelzbar und dünnflüssiger macht. Die im frischen Z u s t a n d e gelbrote F a r b e des Bronzegusses geht an der O b e r f l ä c h e unter dem Einfluss reiner Luft allmählich in einen tiefbraunen T o n mit hellgrünem Überzuge ( P a t i n a ) über. Als Münzbronze dient im Deutschen Reich (zu den s o g e n a n n t e n „Kupfermünzen") eine Legierung a u s 95 % Cu, 4 % Sn und 1 % Zn. Zu Medaillen und Denkmünzen verwendet man reine Zinnbronzen mit 5—10 % Sn. 5. M a s c h i n e n b r o n z e . Für Maschinenteile finden sehr verschiedene Kupfer-Zinnlegierungen Verwendung, namentlich zu Achsenlagern, Schiebern, Dichtungsringen (für Kolben), H o c h o f e n d ü s e n , Schiffsbeschlägen, Kammrädern u. s. w. Die meisten dieser Legierungen bestehen a u s 80—90 % Cu, 10—18 % Sn und 2—4 %Zn; g r ö s s e r e Mengen Zn (sowie P b ) kommen nur für Lagermetalle (s. d.) in Betracht. 6. S p i e g e l b r o n z e . Muss eine b e s o n d e r s hohe Politurfähigkeit und eine möglichst helle F a r b e besitzen; auch darf die polierte Spiegelfläche nicht leicht anlaufen. Diesen Anforderungen entspricht nur eine sehr Sn-reiche Bronze (28—35 % S n ) ; zur E r h ö h u n g der Härte ist eigentlich nur ein geringer Nickelzusatz statthaft. 7. A 1 u m i n i u m b r o n z e. Ein Zusatz von AI zum Cu v e r ä n d e r t die Eigenschaften d e s letzteren in ganz ähnlicher W e i s e wie Sn, nur verhältnismässig viel stärker. Weiteres über Aluminiumbronze siehe unter „A 1 u m i n i u m l e g i e r u n g e n". 8. P h o s p h o r b r o n z e . Ein Zusatz von P h o s p h o r zu den als „ B r o n z e " bezeichneten Legierungen erhöht die Festigkeit und D e h n b a r k e i t in hohem Masse. Man gibt den P h o s p h o r bei der Herstellung d e r P h o s p h o r bronze entweder in Form von P h o s p h o r k u p f e r (siehe „ K u p f e r l e g i e r u n g e n " ) oder Phosphorzinn (siehe „Z i n n 1 e g i e r u n g e n " ) zu. Der Phosphor dient in erster Linie (oder eigentlich ü b e r h a u p t nur) dazu, die Legierung von Sauerstoff zu b e f r e i e n ; der in der fertigen Bronze verbleibende P - G e h a l t darf über einige Zehntelprozente nicht hinausgehen, weil sonst die Eigenschaften statt verbessert nur verschlechtert w e r d e n . Da man im übrigen a l l e Bronzen mit P behandeln kann, so ist die Z u s a m m e n s e t z u n g der unter dem Namen „ P h o s p h o r b r o n z e " g e h e n d e n Legierungen n a t u r g e m ä s s sehr w e c h s e l n d . Für einige Zwceke sind übrigens doch Bronzen von Wert, die in fertigem Zustande bis zu 3 % P enthalten. 9. M a n g a n b r o n z e . In der Bronze wirkt Mn e r s t e n s wie P, nämJich desoxydierend, zweitens aber auch in gewissem G r a d e als Ersatz d e s Zinns, so d a s s d a s Mn o h n e Schaden im Ü b e r s c h u s s zugesetzt w e r d e n und einen Bestandteil der fertigen Bronze bilden kann. D a s Mangan wird in Form des Kupromangans (vgl. unter ,,M a n g a n l e g i e r u n g e n " ) zugesetzt. 10. S i l i z i u m b r o n z e . D a s Si wirkt wie P, nämlich d e s o x y d i e r e n d ; es erhöht die Festigkeit zinnarmer Bronzen bedeutend und vermindert die Dehnbarkeit, w o d u r c h die Siliziumbronzen namentlich als Material zu Telegraphen*- und T e l e p h o n d r ä h t e n geeignet sind. Beim Ü b e r s c h u s s von Si nimmt die Sprödigkeit sehr schnell zu. Man setzt d a s Silizium in Form von S i l i z i u m a l u m i n i u m oder S i l i z i u m k u p f e r (siehe unter „S i 1 i z i u m") zu. Die Herstellung einer besonderen Siliziumbronze von hoher Zugfestigkeit und Zähigkeit schützt d a s D. R. P. 155 908; man schmilzt d a n a c h Cu, Zn, AI und Si im Verhältnis ihrer Atomgewichte zusammen, und zwar wird in geschmolzenes Zn d a s AI eingetragen- dann Si zugesetzt und die so erhaltene Verbindung in geschmolzenes Cu eingetragen.

200

Bronzefarbcn — Buchdruckiarben.

11. W o l f r a m b r o n z e siehe unter „W o l f r a m l e g i e r u n g e n". Bronze-Metallgiessereien: Lodwi* Bieter, Muctaioenlibrlk, Offenbach a. IL, Ludwigstr. tt Volkmar Hlnig & Co., Hetdenan-Dreadeii.

Friedrich Heckmann, Berlin SO. 19, Brücken«truv < b («. Inaerate).

Bronxef&rben ( B r o k a t f a r b e n ) . Gepulverte Metalle oder Metalllegierungen, die bei den Brokatfarben weniger fem zerrieben sind als bei des eigentlichen Bronzefarben. Man stellt sie aus Blattmetalten (s. d.) oder den Abfallen der Blattmetallfabrikation dar, indem man die Stücke mit Hilfe von BQrstenmaschinen durch Siebe von zunehmender Feinheit treibt. Schliesslich wird die Masse unter Befeuchtung mit Oummiwasser oder Tragantlösung in eigenartig konstruierten Mahlgängen weiter zerrieben. Die zu Bronzefarben benutzten Legierungen bestehen für helle Nuancen aus 83 % Cu und 17 % Zn, für rote aus 90—94 % Cu und 10—6 % Zn. Dadurch, dass man die gemahlene Bronzefarbe auswascht, schlämmt, trocknet und dann vorsichtig erhitzt, kann man sehr verschiedene Nuancen ( A n l a u f f a r b e n ) erzielen, Weitere noch dadurch, dass man dem Metallpulver mit Fett abgeriebene Farben beimischt. Zum Bronzieren benutzt man die mit Leinölfirnis gemischten Bronzefarben, oder man bestreicht die Gegenstände mit reinem Leinölfirnis und pulvert, wahrend dieser Aufstrich noch feucht ist, die trocknen Bronzefarben darauf. Sogenannte „ f l ü s s i g e B r o n z e n " sind Firnisse, in denen Bronzefarben aufgeschwemmt sind. B r o n z i e r e n siehe „B r o n z e f a r b e n" und „ M e t a l l f a r b u n g". B r n o i n siehe „B r u z i n". B r ü n i e r e n siehe „M e t a 11 f ä r b u n g" sowie „ R o s t s c h u t z m i t t e 1". B r n z i n (Brucinum). CMHMNJO» + 4 H,0. Alkaloid, das neben dem S t r y c h n i n (s. d.) in verschiedenen Strychnos-Arten enthalten ist; zur Gewinnung geht man von den Mutterlaugen aus, welche bei der Darstellung des Strychninnitrates zurückbleiben, konzentriert die Laugen durch Eindampfen, fällt die vorhandenen Basen mit NH» und führt sie getrennt in die Oxalate über. Beim Eindampfen kristallisiert Bruzinoxalat aus, während das als Verunreinigung vorhandene Strychninoxalat gelöst bleibt. Farblose, durchsichtige, ausseist bitter schmeckende Kristalle, die 4 mol. H»0 enthalten; das Kristallwasser entweicht über HjSO« oder beim Erhitzen auf 100°. Kristallisiertes Bruzin löst sich sehr schwer in H»0, leicht in Alkohol und CHC1». Sch. P. des kristallisierten Bruzins wenig Uber 100°, des wasserfreien 178« C. Es ist ein starkes Gift, das medizinisch benutzt wird. Man verordnet die freie Base oder ihre Salze zu 0,01—0,05—0,1 g in Pillen oder Tropfen. M. D. p. dos. 0,1 g, M. D. p. die 0,2 g. Brucin. crist. pur „ „ puriss „ hydrobromic „ hydrochloric nitric phosphoric „ sulfuric

H Mk. 3,30; 1 kg Mk. 3 0 , 0 0 H „ 5,00; 1 „ „ 45,00 D „ 0,60; H „ 5,00 D „ 0,60; H „ 5,00 D „ 0,60; H „ 5,00 D „ 0,60; H „ 5,00 D „ 0,60; H „ 5,00

B a o h d r n o k f a r b e n . Die wichtigste und am meisten gebrauchte Buchdruckfarbe ist die D r u c k e r s c h w ä r z e. Zu ihrer Darstellung wird feiner R u s s , wie er aus öl, Harz oder Naphtalin gewonnen wird (vgl. den Artikel „R u s s"), mit bestem Firnis (siehe unter „ B u c h d r u c k f i r n i s s e") auf besonderen Mühlen vermischt und zu einer feinen, plastischen, gleichmässigen Masse zerrieben. Häufig wird der Firnis auch zuvor mit Kolophonium und etwas Seife zusammengeschmolzen und erst nach dem Erkalten mit dem Russ

Buchdruckfirnisse —

Butter.

201

gemischt. Um dem Schwarz einen angenehmen Ton zu verleihen, setzt man noch etwas fein gemahlenen Indigo oder Pariserblau zu. Nach dem D. R. P. 182 221 wird in der Druckerschwärze das Kohlenschwarz durch gefälltes schwarzes, magnetisches Eisenoxyduloxyd ersetzt, das man nach besonderem Verfahren aus einem Ferrosalz herstellt. B u n t e Buchdruckfarben stellt man auf dieselbe Weise dar: Man verwendet sehr hellen Firnis und setzt demselben geeignete Mineralfarben zu; als solche seien genannt: R o t : Antimonzinnober, Chromrot, Zinnober. B l a u : Pariserblau, Ultramarin. G r ü n : Chromgrün, Schweinfurtergriin. G e l b : Chromgelb, Chromorange. B r a u n : Gebrannter Ocker, Kasslerbraun, Mahagonibraun. W e i s s : Bleiweiss, Zinkweiss. P u r p u r: Karmin und Lackfarben. Helle Töne erzielt man bei den einzelnen Farben durch Zusatz von Zinkweiss. Übrigens sind die hier gemachten Angaben nur als Beispiel zu nehmen; im besonderen hat jede Fabrik ihre eigenen, geheim gehaltenen Vorschriften. Die Preise der Buchdruckfarben wechseln ausserordentlich nach der Qualität und dem Verwendungszweck. Buchdruckfarben: Gustav Dietel, Eisenach (a. Ins-Anh.).

B u c h d r u c k f i r n i s s e . Zu Buchdruckzwecken sind nur solche Firnisse brauchbar, die ohne Zusätze durch Eindampfen von reinem Leinöl (oder auch Nussöl) gewonnen sind. Während man früher das Eindampfen über freiem Feuer vornahm, benutzt man jetzt fast ausschliesslich dazu überhitzten oder wenigstens gespannten Dampf (vgl. den Artikel ,,L e i n ö 1 f i r n i s s e"). Die Eindickung des Öls wird solange fortgesetzt, bis sich eine Probe des abgekühlten Firnis zwischen den Fingern in Fäden ziehen lässt. Beim Eindicken des Leinöls muss die Temperatur allmählich bis auf 200° und darüber gesteigert werden; in dieser Temperatur erhält man die Masse unter Abziehen der sich bildenden Haut und vorsichtigem Aufspritzen eines feinen Sprühregens von Wasser etwa 2 Stunden, worauf die Hitze für kurze Zeit noch etwas höher getrieben wird. Besonders zähe Firnisse, wie sie z. B. für den Kupferdruck nötig sind, stellt man so her, dass man das ö l zuletzt entzündet und zeitweise wieder zudeckt, bis die nötige Konsistenz erreicht ist. Firnisse „

für Buch- und Steindruck, sehr hell „ Kupferdruck, gebrannt

J kg Mk. 1 , 2 0 — 2 , 5 9 1 „ „ 1,20—\ ,60

B u c h d r u c k w a l z e n siehe „W a l z e n m a s s e". B u c h e n h o l z k o h l e siehe „H o 1 z k o h 1 e" u. „H o 1 z v e r k o h 1 u n g" B u c h e n h o l z t e e r siehe „ H o l z t e e r " und „ H o l z v e r k o h l u n g". B U g e l m i t t e l siehe „P 1 ä 11 m i 11 e 1". B u n t p a p i e r , vgl. Artikel „P a p i e r". B ü r e t t e n siehe „ M e s s g e f ä s s e". Büretten: (¡eorg Schmidt & v. d. Eitz, Schmiedefeld (Kreis Schleusingen).

B u t l p y r i n . Unter dieser Bezeichnung ist ein Konkurrenzpräparat des wortgeschützten T r i g e m i n s (s. d.) im Handel. B u t t e r . Meistens wird nicht die ganze Milch sondern nur der Rahm verbuttert. In grossen Betrieben lässt man die Entrahmung der Milch nicht durch Stehenlassen der Milch in flachen Gefässen vor sich gehen, sondern bewirkt sie durch Zentrifugalkraft. Über geeignete Apparate dazu vgl. unter „ Z e n t r i f u g e n". Die zur Butterbereitung nötige anhaltende mechanische Bewegung des Rahms nimmt man in B u t t e r f ä s s e r n vor, und zwar (abgesehen von den

202

Butter.

nur für den Kleinbetrieb brauchbaren Stossbutterfässem) entweder in den feststehenden S c h l a g b u t t e r f a s s e r t i oder in R o l l - und W i e g e b f l t t e r f a s s e n * ; von letzteren werden solche mit senkrechten und solche mit wagerechten Schlagern gebaut Das Ausdrücken der Buttermilch und das Zusammenkneten der Masse geschieht in grösseren Betrieben mittels der B u t t e r k n e t m a s c h i n e n . Nach dem Auskneten wird die Butter, zur Erhöhung der Haltbarkeit, in dem grosseren Teile Deutschlands g e s a l z e n . Im Durchschnitt erhalt man 1 leg Butter aus 24—30 1 Milch; durch Zentrifugieren wird die Ausbeute gegenüber den sonstigen Verfahren um 10—20 % erhöht. Nach Versuchen von P o l l a t s c h e k über das Bräunen und Schäumen von Butter beim Braten ist das Schäumen auf das Vorhandensein kleiner Mengen von Seife und H»0 in der Butter zurückzuführen. Die hauptsächliche Ursache des Bräunens scheint das Lezithin zu sein. von

Zusammensetzung Analysen):

Markt-Kuhbutter

nach

In natürlicher Butter .Wasser

Fett

%

Minimum . . . Maximum . . . Mittel . . . .

4,15 35,12 13,59

°/o

69,96 86,15 84,39

0,19 4,78 0,74

°/o

(300

In der Trockensubstanz

Milch- MilchKasein zucker säuTen

°/o

König

Salze

lO

°/o

0,45 1,16 0,50 | 0,12

0,02 15,08 0,66')

Fett

Kasein

°/o

°/o

Stickstoff %

80,96 98,70 97,64

0,22 5,53 0,86

0,04 0,88 0,14

Holsteinische Buttermaschinen (Schlagbutterfässer), f ü r Handbet r i e b , ganz aus Eichenholz, mit umlaufendem, herausnehmbarem Haspel und Zahnrad-Übersetzung: Höhe

Gewicht

cm

kg

35 37 39 42 45 49

121/« 15 18 21V«

Rahmfüllung

Batterung

Preis

ca. 1

kg

Mit.

2?, 00

10

9

bis

14

18 25 30

23'/«

38

Dieselben, zum Stürzen, aus Eichenholz laufend, für Handebtrieb: Höhe cm

Grösse 1 Durchmesser cm

25,00 27,00 29,00 32,00 3f>,00

in EisengesteJI,

Rahmfüllung

Gewicht

Preis

ca. 1

kg

Uk. 65,00

39 44

24

9

47

27

50 54

31 36

12 18

50 53 70

58 64

39 42

25 33

80,00 90,00

76

100,00

88

110,00

79

54

43 75

141

140,00

87

58

100

165

170,00

' ) Nur Butter rücksichtigt.

mit

weniger

als

2 °/o S a l z

ist

bei

auf

Rollen

75,00

der M i t t e l w e r t b e s t i m m u n g

be-

Butter.

203

Grössere H o l s t e i n i s c h e B u t t e r m a s c h i n e n struktion für Kraftbetrieb: Inhalt

Verbutterung

1

1

anderer

Kon-

Preis (in Eichenholz) Mk.

150,00 160 80 125 210,00 250 150 300 220,00 235,00 200 400 Grössere H o l s t e i n i s c h e B u t t e r m a s c h i n e n a n d e r e r Kons t r u k t i o n f ü r K r a f t b e t r i e b , in E i s e n g e s t e l l : 200 235,00 •400 250,00 225 450 275,00 500 250 D o p p e l t e H o l s t e i n i s c h e B u t t e r m a s c h i n e : Mit 2 Fässern a 450 1 Inhalt Mk. 500,00 R o t i e r - B u t t e r k n e t e r : a ) für H a n d b e t r i e b TellerDurchmesser

mit

Leistung pro Stunde

Buchenholzteller: I

Preis

kg Butter

60 90 120

30 75 150

110,00 165,00 250,00

b) für K r a f t b e t r i e b : 90 75 190,00 100 112 260,00 120 150 275,00 130 200 330,00 150 250 400,00 A p p a r a t e zur B u t t e r u n t e r s u c h u n g : M a r g a r i m e t e r , zur Unterscheidung echter Butter von Kunstbutter, bestehend aus messingenem Wasserbad mit Spirituslampe, 2 Glasröhren zur Aufnahme der geschmolzenen Butter und 2 Butter-Aräometern nach K ö n i g s , mit Gebrauchsanweisung Mk. 14,00 B u t t e r - A r ä o m e t e r , nach K ö n i g s , zur Bestimmung des spezifischen Ge-wichts des Butterfettes bei 100° „ ?,50 A p p a r a t nach B i s c h o f f , zur Ausführung der Butterschmelzprobe, mit Gebrauchsanweisung „ 3,00 D e r s e l b e , zur gleichzeitigen Ausführung von 6 Bestimmungen . 22,50 A p p a r a t z u r B u t t e r u n t e r s u c h u n g , nach J a h r , mit Gebrauchsanweisung 5,00 A p p a r a t e z u r B u t t e r u n t e r s u c h u n g nach der Methode B r u l l c - R e i c h : 50 Buttergläschen Mk. 0 , 1 3 ; Mk. 6,50 10 Butterkölbchen '. . . . „ 0,10; 1,00 2 Messpipetten 10 ccm in '/u 1,20; 2,40 3,00 4 graduierte Reagensgläser 30 ccm in '/f> 0,75; 1 kleiner Trockenkasten, einfachwandig, aut Vierfuss, mit 1 durchlochten Blech- und 1 Drahtnetzeinlage 15/25/15 cm 8,50 oder: 1 grosser Trockenkasten, einfachwandig, auf Vierfuss, mit 2 Türen, 1 durchlochten Blecheinlage, 1 Drahtnetzeinlage und Heizschlange 25/45/25 cm 38,50

204

Buttermilchkonsenre — Buttersäure. 1 Oleogrammeter, vollständig mit Bleigewichten 1 Paraffinbad, ganz ans Kupfer, zu 4 Schalen, mit verstellbarer Ein1 Thermometer mit Knopf; nach Reich 150° 1 Thermometer för da« Ölbad, 250* . . . 20 Brulte-Schalen 1 Dreifun mit Drahtdreieck zum Wasserbad . 1 Tiegelzange, vernickelt 1 Trockenkasten-Thermometer 110" . . . . 1 Reagensglas-Gestell für 19 Gläser, mit Stäben

'/t kg rauchende Salpetersäure mit Flasche 2 Buch Bntter-Filtrierpapier, entfettet r'i Finkener Brenner, ohne Hülse 2 Spirituslampen aas Messing

.

.

oder:

. . . . . . . . .

.

3,00; 3,00;

. Mk. 2,50;

Mk. 40,00 „ . , . . . , , » , » , , , » , , , ,

21.00 6,00 3,00 12,00 1.75 0,50 1,20 1,75 2,50 5,00 1,50 11,00 2,50 0,25 1.20 3,00 6,00 6,00 4,50

, .

5,00 3,50

Butterrefraktometer für die refraktometrische Vorprüfung von Butter sowie von andern Fetten und Ölen. Wertbereich der Okolarskala von nD = J ,42 — 1,49. Mit einem Fläschchen „Normalflässigkeit" für die Revision der Einstellung der Okularskala; in Etui . . . . Mk. 170,00 Dazu Thermometer in '/» geteilt von 0—50° C. mit Gewinde zum Einschrauben „ 2,25 Femer dazu: Spezialthermometer für Butter- und Schweinefettuntersuchungen, gibt die bezüglichen höchstzulässigen Refraktometerzahlen zwischen den Temperaturen 30 und 40° C. ohne weiteres an. Mit Qewinde zum Einschrauben „ 5,00 Dazu Heizspirale mit 2 knieförmig gebogenen Glasröhren zum Verbinden der einzelnen Gummischläuche , 55,00 Wasserdrackregulator „ 8.50 Zusammen Mk. 240,75 Vgl. auch die unter „M i 1 c h " angegebenen Apparate zur Milchuntersuchung. Im Übrigen siehe auch „ M a r g a r i n e " und „K o k o s b u 11 e r " . Butteruütersuchungsapparate:

Georg Schmidt & v. d. Eitz, Schmiedefeld (Kreis Schleualngen).

B a t t e r m l l c h k o n s e r v e siehe „ M i l c h p r ä p a r a t e " . B n t t e r a & n r e (Acutum butyricum). CiHgOi. Von den beiden Isomeren ist eigentlich nur die normale Buttersäure (Athyiessigsäure, Butansäure, Gärungsbuttersäure) CH». CH». C H , . CO»H von Bedeutung. Man erhält sie bei der Buttersäuregärung, indem man Stärkekleister oder gekochte zerstampfte Kartoffeln mit heissem H>0 und etwas Weinsäure versetzt und nach einigen Tagen faulendes Fleisch (oder faulenden Käse) zusetzt. Auch aus saurer Magermilch wird sie gewonnen, indem man diese mit Schlämmkreide versetzt und die Masse an einem warmen Orte stehen lässt; das verdunstende HiO ist von Zeit zu Zeit zu ersetzen: Der zuerst entstandene milchsaure Kalk geht in buttersauren Kalk Aber, aus dem die Säure durch Umwandlung in das Natriumsalz und dann durch HtSO« in Freiheit gesetzt wird. Durch fraktionierte Destillation trennt man die Buttersäure von den gleichzeitig gebildeten andern Fettsäuren.

Butylalkohol — Cachou de Laval.

205

Farblose, Ölige, ranzig riechende und stark sauer schmeckende Flüssigkeit, die bei —19* blätterig erstarrt S.P. 163*; sp. G. (bei 14*) 0,9580. Mischt sieb mit HiO, Alkohol und Äther, brennt mit blauer Flamme und bildet meist lösliche, kristallisierende Salze. Buttersäureather (Buttersäureäthylester, Butterather; Aether butyricus). C»Hr. C O » . C>Hi. Durch Destillation von Äthylalkohol mit einfach rektifizierter Buttersaure und H»SO« erhalten. Auch durch Destillation des mittels Kreide vergorenen Johannisbrots mit Alkohol und H»SO« wird ein Butterather gewonnen. Farblose, angenehm obstartig riechende Flüssigkeit, sp. G. (bei 18*) 0,90; S. P. 121*. Dient zur Darstellung von künstlichem Rum sowie von den meisten Fruchtathern (s. d.). Buttersäure, techn., ca. 80°/o konz. (50®/»)



(60%) (80»

1 kg Mk. 2,50; 2,70; 3,20; 4,00 ; 5,50; H 2,20; H 7,00; 1 kg 2,20; 1 „ 4,25;

. .

(90®/.) . . „ „ ehem. rein (100 °/0) Isobuttersäure „ ehem. rein . . Buttersäureäther, konz „ absolut Buttersäuremethylester Buttersäureamylester ehem. rein „ Buttersäurebutylester

% kg Mk. 100,00 «/• 220,00 -240,00 •/, 280,00 •/. 350,00 ®/0 475,00 ¡o

1

1

°/o

°/o 1 1 H Mk. 6,00; 1 1

20,00 64,00

200,00 390,00 7,50 5,20

60,00 10,00

Buttersaure: O. Erdmann, Leipzig-Lindenau.

| E. Merck, Darmstadt.

Buttersäureäther: C. Erdmann, Leipzig-Lindenau.

| E. Merck, Darmstadt.

Buttersäure-Apparate: F. H. Meyer, Hannover - Hainholz (a. Ins.-Anh.).

B n t y l a l k o h o l (Alcohol butylicus). C«H.. OH. Von den vier Isomeren ist der Isobutylalkohol (Gärungsbutylalkohol) (CH,),: CH . CH». OH besonders wichtig. Er ist im Kartoffelfuselöl enthalten und wird daraus entweder durch fraktionierte Destillation gewonnen oder als Jodid abgeschieden. Farblose, fuselig-alkoholisch, etwas jasminartig riechende Flüssigkeit, sp. O. (bei 0®) 0,8168; S. P. 108,4®. Butylalkohol, dopp. rekt. ( S . P . 106—108® C.)

®/0 kg Mk. 550,00

Butylalkohol: Chemische Fabrik Dessau, G. m. b. H„ Dessau. Chemische Werke FOretenwalde, Dr. B. Hecker 4 W. Zeidler, G. m. b. H., FUrstenwalde-Sprec.

B. Eisenmann, Berlin O. 17., MOhlenstr. ft—7. C. Erdmann, Leipzig-Lindenau.

B n t y r u m Caeao siehe „K a k a o b u 11 e r". B y r o i l n . Mischung aus Borsäure, Wollfett, Glyzerin und Wasser. Man verwendet es zur Hautpflege.

c. (Siehe auch unter K und unter Z; Ch auch unter Seh. So ist z.B. nicht C a d m i u m sondern „ K a d m i u m " , nicht Casein sondern „ K a s e i n " , nicht C e l l u l o s e sondern „ Z e l l u l o s e " , nicht C e m e n t sondern „ Z e m e n t " , nicht C h o k o l a d e sondern „ S c h o k o l a d e " zu suchen.)

O&chou d e L a v a l - Teerfarbstoff unbekannter Konstitution, der durch Schmelzen von organischen Substanzen (Kleie, Sagemehl, Farbholzpuiver u. s. w.) mit Schwefelnatrium erhalten wird. Durch Befreien vom Überschuss

Butylalkohol — Cachou de Laval.

205

Farblose, Ölige, ranzig riechende und stark sauer schmeckende Flüssigkeit, die bei —19* blätterig erstarrt S.P. 163*; sp. G. (bei 14*) 0,9580. Mischt sieb mit HiO, Alkohol und Äther, brennt mit blauer Flamme und bildet meist lösliche, kristallisierende Salze. Buttersäureather (Buttersäureäthylester, Butterather; Aether butyricus). C»Hr. C O » . C>Hi. Durch Destillation von Äthylalkohol mit einfach rektifizierter Buttersaure und H»SO« erhalten. Auch durch Destillation des mittels Kreide vergorenen Johannisbrots mit Alkohol und H»SO« wird ein Butterather gewonnen. Farblose, angenehm obstartig riechende Flüssigkeit, sp. G. (bei 18*) 0,90; S. P. 121*. Dient zur Darstellung von künstlichem Rum sowie von den meisten Fruchtathern (s. d.). Buttersäure, techn., ca. 80°/o konz. (50®/»)



(60%) (80»

1 kg Mk. 2,50; 2,70; 3,20; 4,00 ; 5,50; H 2,20; H 7,00; 1 kg 2,20; 1 „ 4,25;

. .

(90®/.) . . „ „ ehem. rein (100 °/0) Isobuttersäure „ ehem. rein . . Buttersäureäther, konz „ absolut Buttersäuremethylester Buttersäureamylester ehem. rein „ Buttersäurebutylester

% kg Mk. 100,00 «/• 220,00 -240,00 •/, 280,00 •/. 350,00 ®/0 475,00 ¡o

1

1

°/o

°/o 1 1 H Mk. 6,00; 1 1

20,00 64,00

200,00 390,00 7,50 5,20

60,00 10,00

Buttersaure: O. Erdmann, Leipzig-Lindenau.

| E. Merck, Darmstadt.

Buttersäureäther: C. Erdmann, Leipzig-Lindenau.

| E. Merck, Darmstadt.

Buttersäure-Apparate: F. H. Meyer, Hannover - Hainholz (a. Ins.-Anh.).

B n t y l a l k o h o l (Alcohol butylicus). C«H.. OH. Von den vier Isomeren ist der Isobutylalkohol (Gärungsbutylalkohol) (CH,),: CH . CH». OH besonders wichtig. Er ist im Kartoffelfuselöl enthalten und wird daraus entweder durch fraktionierte Destillation gewonnen oder als Jodid abgeschieden. Farblose, fuselig-alkoholisch, etwas jasminartig riechende Flüssigkeit, sp. O. (bei 0®) 0,8168; S. P. 108,4®. Butylalkohol, dopp. rekt. ( S . P . 106—108® C.)

®/0 kg Mk. 550,00

Butylalkohol: Chemische Fabrik Dessau, G. m. b. H„ Dessau. Chemische Werke FOretenwalde, Dr. B. Hecker 4 W. Zeidler, G. m. b. H., FUrstenwalde-Sprec.

B. Eisenmann, Berlin O. 17., MOhlenstr. ft—7. C. Erdmann, Leipzig-Lindenau.

B n t y r u m Caeao siehe „K a k a o b u 11 e r". B y r o i l n . Mischung aus Borsäure, Wollfett, Glyzerin und Wasser. Man verwendet es zur Hautpflege.

c. (Siehe auch unter K und unter Z; Ch auch unter Seh. So ist z.B. nicht C a d m i u m sondern „ K a d m i u m " , nicht Casein sondern „ K a s e i n " , nicht C e l l u l o s e sondern „ Z e l l u l o s e " , nicht C e m e n t sondern „ Z e m e n t " , nicht C h o k o l a d e sondern „ S c h o k o l a d e " zu suchen.)

O&chou d e L a v a l - Teerfarbstoff unbekannter Konstitution, der durch Schmelzen von organischen Substanzen (Kleie, Sagemehl, Farbholzpuiver u. s. w.) mit Schwefelnatrium erhalten wird. Durch Befreien vom Überschuss

206

Cadmium — Calcium.

des Schwefelnatriums und Losen in Alkalisulfiten erhält man das C a c b o u d e L a v a 1 S. Braune Schwefelfarbstoffe, die die Baumwolle direkt färben und fast ausschliesslich zum Farben und Bedrucken von Baumwolle benutzt werden. Die gefärbten Oewebe werden nachträglich in einem besonderen Bade von KtCrtOi und HtSO« fixiert. Gadmlnm siehe „K a d m 1 u m". O&dmlum acettcum = K a d m i u m a z e t a t siehe „ K a d m i u m v e r b i n d u n g e n " No. I. Cadmium bromatum = K a d m i u m b r o m i d s. „ K a d m i u m v e r b i n d u n g e n " No. 2. Cadmium hydroxydatum = Kadmiumoxydhydrat siehe „ K a d m i u m v e r b i n d u n g e n " No. 5. Cadmlnm Jodatum = K a d m i u r a j o d i d siehe „ K a d m i u m v e r b i n d u n g e n " No. 4. Cadmium oxydatum = K a d m i u m o x y d siehe „ K a d m i u m v e r b i n d u n g e n " No. 5. Cadmium sulfuratum siehe „K a d m i u in f a r b e n". Cadmium sulfuiicum = K a d m i u m s u l f a t siehe „ K a d m i u m v e r b i n d u n g e n " No. 6. Caeslum siehe „C ä s i u m". Calander siehe „K a 1 a n d e r". C a l c a r l a c h l o r a t a siehe „C h 1 o r k a 1 k". C a l c a r l a hydrlca = O e l ö s c h t e r K a l k siehe unter „K a 1 k". C a l c a r l a usta = G e b r a n n t e r K a l k siehe unter „ K a 1 k". Calcldum. Mischung gegen das Gefrieren von Fensterscheiben, besteht aus einer Lösung von CaClj. Calcium. Ca. A. G. = 40,0. Durch Elektrolyse von geschmolzenem CaClj erhalten, wobei Kohle als positiver Pol, Eisendraht als negativer dient; an letzteren hängt sich das ausgeschiedene Metall an. Von den vielen Vorschlägen, die Schwierigkeiten der Ca-Gewinnung zu verringern, verdienen namentlich die neuen Verfahren von R u f f und P1 a t o (D. R. P. 153 731) Beachtung: Sie benutzen ein Gemisch von 100 T. CaClj mit 16,5 T. CaF s , das schon bei 660° schmilzt, also niedriger als das Ca (760°) selbst. Man elektrolysiert bei 800°. Als Anode dient Retortengraphit, als Kathode ein Eisendraht, an dem unten ein sehr dünner Stahldraht sitzt; letzterer kommt durch den benutzten Strom (8 Amp. bei 8 V.) in helle Rotglut. An den Draht setzt sich das Ca an, und zwar in einer Reinheit von 99,3 %. Für die Darstellung im Grossen elektrolysiert man dasselbe Salzgemisch in den bekannten M u t h m a n n sehen Apparaten. Die Erfinder haben gefunden, dass sich bei der Elektrolyse nur dann reines Ca vorteilhaft abscheiden kann, wenn die Schmelze folgenden Bedingungen entspricht: 1. Ihr sp. G. muss derart hoch und ihr Sch. P. derart niedrig sein, dass sie bei der Temp. der Elektrolyse hinreichend flttssig und doch genügend schwer ist, um leichtes Hochsteigen der Ca-Kugeln zu ermöglichen. 2. Die Schmelze muss frei von Fremdmetallen und Silikaten sein, da sich sonst Calciumlegierungen oder Calciumsilizid bilden, und da jede Verunreinigung des entstehenden Metalles das Zusammenschweissen der abgeschiedenen Calciumteilchen zu grösseren Massen verbindet. 3. Die Temp. bei der Elektrolyse muss möglichst wenig über dem Sch. P. des Ca liegen. Nach dem D. R. P. 144 667 benutzt man bei der Elektrolyse von geschmolzenem CaClj kleine Kathoden und grosse Anoden bei einer den Sch. P. des Ca nicht erreichenden Temp. Unter diesen Umständen scheidet sich das Ca an der Kathode als schwammige Masse ab, die mittels geeigneter Zangen im Innern des Bades zu einer dichten Metallmasse zusammengepresst und dann erst dem Elektrolyten entnommen wird. Das so gewonnene Metall hat etwa 90 % Gehalt und kann für viele Zwecke direkt Verwendung finden. Ist eine Reinigung und Ausscheidung des noch eingeschlossenen Salzes nötig, so schmilzt man das Metall unter Luftabschluss zusammen. Nach dem D. R. P. 155 433 wird die Elektrode, an der das ausgeschmol-

Calciumverbindungen.

207

zene Ca erstarren soll, ganz allmählich angehoben, so dass das Metall zu einem stets grösser werdenden festen Körper anwachst, der schliesslich eine kompakte Metallstange bildet. Die Kathode wird ferner zweckmassig am unteren Ende wagerecht gestaltet und taucht nur mit dieser unteren Flache in den Elektrolyten (geschmolzenes CaCls) ein. Bis vor kurzem hatte das Ca keine technische Bedeutung, jetzt jedoch erlangt es grössere Wichtigkeit. Es wird technisch dargestellt und bildet in dieser Form dicke Stangen, die, in Blechdosen verpackt, in den Handel kommen. Hellgelbes, dehn- und hammerbares, an trockner Luft sehr beständiges Metall, härter als Zinn. Das sp. G. wurde frtiher zu 1,5778 ermittelt, beträgt aber für das umgeschmolzene Metall mit einem Gehalt von 99,44 % Ca nach neueren Bestimmungen nur 1,4153. Ca schmilzt erst bei Rotglut. An feuchter Luft wird es schnell oxydiert; zersetzt Wasser schon bei niedriger Temperatur. Das Ca eignet sich sehr gut ztl Reduktionen, ferner an Stelle des Mg für die O r i g n a r d sehe Reaktion. Schliesslich hat man einige Legierungen des Ca hergestellt; vgl. z. B. darüber den Artikel „ A l u m i n i u m l e g i e r u n g e n " No. 14. Calciummetal), techn „ bei grösseren Bezügen „ in runden Stangen abgedreht und poliert H Mk. 5 , 0 0 ; geraspelt

1 kg Mk. 12,00 1 „ „ 10,00 1 „ „ 40,00 1 „ „ 14,00

Calclamverblndnng^n. 1. C a l c i u m a z e t a t ( e s s i g s a u r e r K a l k ; Calcium aceticum). Ca(C>HaOj)i + 2 HjO. Wird in grossen Mengen technisch hergestellt, und zwar die bessere Qualität durch Neutralisieren von Holzessig mit Ca(OH)i, Ansäuern mit HCl, Klären und Abziehen von den ausgeschiedenen Teerprodukten, Abstumpfen mit Kalk, Eindampfen und Ausschöpfen der ausgeschiedenen Kristalle. Man trocknet die feuchte Masse zuerst bei 75° und erhitzt dann weiter auf 125°, um die noch anhaftenden empyreumatischen Produkte zu beseitigen. Die Reinigung geschieht durch Umkristallisieren. Vgl. den Artikel „Essigsäure". D. R. P. 2 1 4 5 5 8 bezweckt die Gewinnung von konz. Calciumazetatlösung, indem man die Holzessigdämpfe nicht in der Üblichen Weise durch Kalkmilch, sondern durch Kalkstein absorbieren lässt; hier wird die Azetatlösung nicht durch die Phenole verunreinigt, weil letztere nicht imstande sind, das CaCO» zu zersetzen. Preise siehe unter „ A z e t a t e". Calciumazetat:

KBniggwarter & Ebell, Linden vor Hannover.

2. C a l c i u m b i s u l f i t siehe 22. „C a 1 c i u m s u 1 f i t". 3. C a l c i u m c a r b i d siehe „ K a r b i d e". 4. C a l c i u m c h l o r i d ( C h l o r c a l c i u m ; Calcium chloratum). CaCl>. Wird als Nebenprodukt beim Ammoniaksodaprozess, bei der Verarbeitung von Chlorbereitungsrttckständen und bei verschiedenen andern Prozessen in bedeutender Menge gewonnen. Rein erhält man es durch Lösen von CaCO* (Marmor, Kreide) in HCl. Es ist farblos, schmeckt bitter und kristallisiert aus sehr konzentrierten Lösungen in Säulen mit 6 mol. H,0, die bei 29° schmelzen und an der Luft zerfliessen. Bei der Lösung dieses Hydrats in Wasser wird sehr viel Wärme absorbiert. Beim Erhitzen entweichen 4 mol. H»0 sehr leicht, die letzten beiden jedoch erst oberhalb 200°. Es bildet sich dann eine weisse Masse, das p o r ö s e C h l o r c a l c i u m CaCl», welches bei 806* schmilzt und beim Erstarren eine derbe, kristallinische, etwas fluoreszierende Masse bildet. Das wasserfreie CaClj saugt aus der Luft so begierig HiO an, dass es als Trocknungsmittel viel benutzt wird. Calciumchlorid, roh, geschmolzen (70/75°/«) „ „ „ einschl. Fass von 4 0 0 kg . . j, „ „ „ Eisentommel von 2 5 0 kg Pulver

% °/o ®/o °/0

kg Mk. 1 1 , 0 0 „ „ 8,00 „ „ 8,00 „ „ 20,00

Calciumverbindungen.

Calciumchlorid, roh, geschmolzen, granuliert „ . kalziniert (90/95°/«) in Brocken

°/« kg . . . . • / , „ °k n » , » granuliert •/. „ „ techn., krist. \ , „ „ entwässert, weiss % „ „ flüssig (sp. G. 1,25) % „ „ ehem. rein, krist % „ „ „ „ entwissert, granuliert °/o „ „ rein, weiss, geschmolzen, in Stücken 1 „ „ n n » StSngdn . . . . 1 „ . » » » granuliert 1 „ Calciumchlorid:

Mk. 30,00 15,00 n » 22,00 „ 31,00 „ 20,00 . 40.00 „ 11,00 „ 35,00 „ 70,00 „ 2,10 „ 2,30 , 3,75

KSnigiwarter A Ebell, Linden vor Hannover.

5. C a l c i u m c h r o m a t (chronisaurer Kalk; Calcium chromicum). CaCrO«. Technich durch Globen von Cbromeisenstein mit Kreide, die reine Verbindung durch Fallen von Chromatlösungen mit Ca-Salzen erhalten. Calciumchromat, techn. Pulver % kg Mk. 85,00 , ehem. rein . . . . I „ „ 3,50 „ saures, techn % „ r 240,00 „ gereinigt 1 „ „ 5,00 „ . ehem. rein 1„ „ 14,00 KOuigswarter i Ebell, Linden vor Hannover.

6. C a l c i u m c i t r a t siehe 24. C a l c i u m z i t r a t . 7. Calciumcyanamid CaCN». Man gewinnt es nach F r a n k (D. R. P. 88 363, 92 587, 95 660, 108 971, 116 087, 116 088, 141 624, 150 878 und 225 179) aus Karbid oder Karbidbildungsgemischen, und zwar durch Überleiten von Luftstickstoff Ober geschmolzenes CaCi, wobei als Schmelzmittel NaCl zugesetzt wird; das Schmelzen kann dabei ebenso gut in der Muffel wie im elektrischen Wärmestrahlungsofen vorgenommen werden. Noch zweckmassiger ist eine Modifikation des Verfahrens, wonach man den N direkt Uber ein im elektrischen Widerstandsofen erhitztes Gemisch von CaO und C leitet; hierbei entspricht die Umsetzung der Gleichung CaO + 2 C + 2 N = CaCN* + CO. Laugt man das Calciumcyanamid mit HsO aus, so erhält man Dicyandiatnid (CNNHs)a als weisses Salz, entsprechend der Gleichung: 2 CaCN, + 4 H,0 = (CN. NH,), + 2 Ca(OH),. Das D i c y a n d i a m i d kann direkt auf Natriumcyanid bezw. Kaliumcyanid verarbeitet werden, während das rohe Calciumcyanamid — dem F r a n k den Namen K a l k s t i c k s t o f f gegeben hat — zu Dttngezwecken dient. Man hat hiermit eine nach den bisherigen Versuchen der Praxis Ökonomisch wertvolle Methode zur Nutzbarmachung des Luftstickstoffs gefunden. Vgl. auch den Artikel „K a 1 k s t i c k s t o f f". Nach dem D. R. P. 163 320 versetzt man das Karbid, um daraus Calciumcyanamid herzustellen, mit einem Chlorid (nach der Patentschrift z. B. mit 23 % CaCU), was den Vorteil mit sich bringt, daB der Prozess bei viel niedrigerer Temp. und fast quantitativ verläuft. C a r 1 s o n (Stockholm) setzt statt CaCU Fluorcalcium zu, wodurch man dieselben Vorteile erreicht, dazu aber noch den weiteren, dass das Produkt auch bei längerem Lagern trocken und unverändert bleibt. Calciumcyanamid, techn °/0 kg Mk. 50,00 8. C a l c i u m c y a n i d (Calcium eyanatum). Ca(CN)j. Nach E r I w e i n und F r a n k (Amer. Pat. 708 333) durch Erhitzen eines Gemisches von Calciumcyanamid (s. vorstehend unter 7.), Kohlenstoff und NaCl bis zum Schmelzen dargestellt. Die rohe, unreine Schmelze soll als Ersatz fOr Alkalieyanid dienen. 9. C a l c i u m f l u o r i d (Fluorcalcium; Calcium fluoratum). CaF». Findet sich in der Natur als F1 u s s s p a t in reichlicher Menge in schönen Kristallen, die chemisch rein farblos, meist jedoch durch geringe Beimengun-

Calciumverbindungen.

209

gen blau, violett, rot, grttn oder gelb gefärbt sind. Künstlich gewinnt man das CaF» durch Glühen von Kryolith (AUF*. 6 N a F ) mit CaCO* oder auch durch Kochen von Kryolith mit Kalk, chemisch rein auch durch Fallen von dUnnen KF-Lösungen mit CaCl,. Calciumfluorid, gefällt „

°/ 0 k g M k . 100,00

cbem. rein, gefallt

1

Preise der natürlichen V e r b i n d u n g siehe im A r t i k e l Königswarter & Ebell, Linden vor Hannover.





4,00

„Flussspat*.

I R. Rienecker & Dr. W . Schmeiaser, Fluor bei | Siptenfelde 14 (Osthan).

10. C a l c i u m h y d r i d siehe „ H y d r o 1 i t h". 11. C a l c i u m k a r b i d siehe „ K a r b i d e " . 12. C a l c i u m k a r b o n a t (kohlensaurer Kalk; Calcium carbonicum). CaCOi. Findet sich in der Natur als Marmor, Kreide und Kalkstein, künstlich durch Fallen von Ca-Salzlösungen mit COt oder Karbonaten erhalten. Vgl. auch den Artikel „Ka 1 k s p a t". %

C a l c i u m k a r b o n a t , natur., p r ä p a r i e r t , »



( M a r m o r ) Stacke



ehem. rein

10,00



,

20,00

°/o %

, „

„ „

28,00 31,00

. . . . » / , „ 4/o „

„ „

30,00 110,00

gefällt, techn., scbneeweiss, leicht sehr leicht D.A.V

kg Mk.

°/ 0 .

.

.

Calciumkarbonat: Königawarter & Ebell, Linden vor Hannover. Lehmann & Voss, Hamburg (Calciumkarbonat, gefällt).

Lipeia chemische Fabrik, A.-Q., Hügeln (Bes. Leipzig). Wesenfeld, Dicke & die., Ohem. Fabrik, Barmen-Rittenhauien.

13. C a l c i u m n i t r a t (Kalksalpeter; Calcium nitricum). Ca(NOs) 2 . Findet sich namentlich in Venezuela, dient vor allem als vorzügliches Düngemittel. Gereinigt findet es in der Gasglflhlichtindustrie Verwendung. Nach dem Ostr. Pat. 28 352 von 1907 gewinnt man £alciumnitrat aus CaCk-haltigen Laugen (besonders Endlaugen der Ammoniaksodafabrikation), ¡«dem man diese mit NaNOs umsetzt, und zwar so, dass sie mit einer äquivalenten Menge Natronsalpeter bis zum S. P. 127° bei normalem Luftdruck eingedampft werden. Über die Darstellung von Calciumnitrat aus dem Luftstickstoff siehe den Artikel „ S a l p e t e r s ä u r e " . Es bildet ein zerfliessliches Salz, das in Prismen mit 4 HjO kristallisiert; es ist auch in Alkohol löslich und findet besonders als Düngemittel Verwendung. Gereinigte Calciumnitratlauge wird in Vakuum-Verdampfapparaten konzentriert und in Vakuumtrommeln getrocknet. Dieses sehr hygroskopische Salz kann nur in Vakuumapparaten rationell vollständig ausgetrocknet werden, wodurch an Transportkosten gespart wird. Bisher kam das Salz in Blöcken mit ca. 30 % Wasser in den Handel; da es aber in der Hauptsache als Düngemittel dient, so ist das Ausstreuen in dieser Form schwierig. Das auf Vakuumtrommeln gewonnene Salz ist pulverförmig und lässt sich gut ausstreuen. Calciumnitrat, techn., „

gerein., weiss geschmolzen



ehem. rein (für Beleuchtungszwecke)

°/o k g 1 kg M k . 2,00;

M k . 35,00

°/o

»

n

°/0



„ 180,00

65,00

Königswarter & Ebell, Linden vor Hannover.

14. C a l c i u m o x a l a t (oxalsaurer Kalk; Calcium, oxalicum). CaCjO«. Über die technische Darstellung siehe unter „ O x a l s ä u r e " ; chemisch rein durch Fällen amtnoniakalischer oder essigsaurer Ca-Salzlösungen mit Oxalsäure oder einer Oxalatlösung erhalten. Calciumoxalat, techn gereinigt „

ehem. rein

°/ 0 k g M k . 11 Fi,00 %





290,00

1





7,25

Kttaigswarter & Ebell, Linden vor Hannover. Blücher VIII.

14

Calciumvcrbindungen

210

15. C a l c i u m o x y d e . a) C a l c i u m o x y d (Calcium oxydatum). CaO siehe den Artikel „K a I k". b) C a l c i u m h y d r o x y d (Calcium hydroxydatum). Ca(OH)» siehe den Artikel „K a l k " . c) C a l c i u m s u p e r o x y d (Calcium hyperoxydatum). CaO». Kann durch Einwirkung von Wasserstoffsuperoxyd auf Kalkwasser erhalten werden, wird aber jet2t wohl meistens auä dem Natriumsuperoxyd (s. d. unter „ N a t r i u m v e r b i n d u n g e n " ) durch Umsetzung mit einem Calciumsalz dargestellt Nach den D. R . P . 128 617 und 132 706 presst man ein Gemisch gleicher mol. von Natriumsuperoxyd mit Calciumhydrät zu kleinen Zylindern zusammen und behandelt diese mit Eiswasser; das sich hierbei bildende Hydrat des Calciumsuperoxyds wird abfiltriert, ausgewaschen und getrocknet, Näch dem Amer. Pat. 847 670 lässt man zur Herstellung von CaOi eine Wasserstoffsuperoxydlösung auf CalciumchloridlOsung einwirken; durch Zusatz von konz. NH,-Lösung wird das CaOi als Calciumsuperoxydhydrat ausgefallt. Nach dem Franz. Pat. 364 249 lässt man eine aus NaiOx und Saure erhaltene rohe HiOj-Lösung auf Atzkalk oder auf gefälltes Ca(OH)> einwirken. — Man verwendet das CaOi an Stelle von H20» in der Bleicherei. Calciumsuperoxyd, techn ehem. rein „

1 kg Mk. 1 5 , 0 0 H Mk. 4 , 0 0 ; 1 „ „ 3 6 , 0 0

Chemische Werke Kirchhof! t Neirath, G. m. b. H., I Hugo Leitholf, Krefeld. Berlin W. 16, Joachimsthaler Strasse 25/2«. {

16. C a l c i u m p e r m a n g a n a t (Übermangansaurer Kalk; Calcium, permanganicum). CaMnjOe- Man erhalt es durch Umsetzung von KMnO« mit einer Ca-Verbindung. Nach dem D. R. P. 145 368 erhalt man es elektrolytisch an der Anode, wenn die Elektrolyse unter Benutzung eines Diaphragmas geschieht und der Kathodenraum im Anfang CaCli, der Anodenraum KMnO«Lösung + CaClü enthält. Es ist in HjO sehr leicht löslich, so dass man mit äusserst starken Lösungen arbeiten kann; die kalt gesättigte Lösung hat 1,8 sp. G. Wegen seiner ausserordentlich starken Oxydationskraft — gewöhnlicher Spiritus, in den man CaMniO» einträgt, wird unter Feuererscheinung oxydiert — wird es als Desinfektionsmittel sowie zur Reinigung von Zuckersäften mit Vorteil verwendet. Calciumpermanganat, tcchn „ ehem. rein

1 kg Mk. 3 , 6 0 ;

°/o kg Mk. 310,1 SO«. Nach den Engl. Pat. 14 112 und 14 194 von 1903 löst man Phosphate (Calciumphosphate) in verd. HNOs oder HCl, fällt mit CaCO* daraus Dicalciumphosphat und behandelt das Filtrat mit H>SOt. Calciumsulfat, g e f ä l l t , weiss, „ ehem. „ s a u r e s , techn „ „ ehem.

Pulver feucht rein I rein

.

°/» kg Mk. 34,00 °/o „ „ 30,U0 % „ „ 86,00 % „ „ 100,00 1 „ 4,20 B

21. C a l c i u m s u l f i d siehe 26. S c hw e f e I c a 1 c i u m. 22. C a l c i u m s u l f i t a ) N e u t r a l e s C a l c i u m s u l f i t (schwefligsaurer Kalk; Calcium sulfurosum). CaSO». Früher technisch ausschliesslich durch Behandeln von pulverförmig gelöschtem Kalk mit SO* dargestellt. Der Kalk muss in dünner Lage ausgebreitet sein; das SOj-Gas wird durch Verbrennung von S erhalten. Die bei dem Prozess entwickelte Wärme ist genügend, um das Hydrat14*

212

Calciumverbindungen.

wasser des Kalkes zu verdampfen und so die Bildung von Calciumbisulfit zu verhindern. Jetzt gewinnt man es ott durch Einwirkung von Röstgasen der PyritOfen auf mit H , 0 berieseltem Kalkstein (CaCO«), muss jedoch einen SO,Uberschuss vermeiden, weil es sonst unter Bildung von Calciumbisulfit in LOsung geht. Weisses, kaum in H , 0 losliches Pulver, d a s in fester Form gehandelt wird. Man benutzt es hauptsachlich als bequeme Entwicklungssubstanz fflr SO,. Calciumsulfit, neutr., techn „ gereinigt „ „ ehem. rein

°/HnN»Ot)». H,SO« + 8 HjO bildet weisse, lockere, seidige Kristallnadeln; es ist geruchlos, schmeckt anhaltend bitter, löst sich bei weitem leichter in H 2 0 (namentlich in heissem) als die Base. C h i n o i d i n (Chinioidin). Ein nicht kristallisierbares Chinaalkaloid; zu seiner Darstellung fällt man die Mutterlaugen von der Chininfabrikation, aus denen die kristallisierbaren Chinaalkaloide möglichst abgeschieden sind, mit Natronlauge und knetet den harzartigen Niederschlag zur Reinigung mit H 3 0. ES bildet braune bis braunschwarze, leicht zerbrechliche feste Harzmassen, fast unlöslich in HjO, die eine Mischung verschiedener amorpher Chinaalkaloide darstellen. C h i n i d i n (Conchinin). Cs>HsOt + 2 H,0. Dadurch, dass man das Gasgemenge durch verd. HNO» leitet, wird das N,0« zersetzt; den Rest der Stickoxyde entfernt man durch H*SO«. 5. C h l o r d a r s t e l l u n g d u r c h E l e k t r o l y s e . Diese Art der ClGewinnung ist jetzt, nachdem die Schwierigkeiten des elektrolytischen Chloralkaliprozesses überwunden sind, von grOsster Wichtigkeit (vgl. den Artikel „Chloralkaliprozess, elektrolytischer"). Zur Chlordarstellung für die Zwecke des Laboratoriums empfiehlt sich nach einem von G r a e b e - Genf auf der 75. Versammlung deutscher Naturforscher und Arzte (Kassel 1903) gehaltenen Vortrage am meisten die Methode mittels KMnO« + HCl. Chlor ist bei gewöhnlicher Temperatur ein grüngelbes, durchdringend erstickend riechendes, höchst giftig und zerstörend wirkendes Gas, das bei gewöhnlicher Temperatur durch einen Druck von 6 Atm. zu einer dunkelgelben Flüssigkeit kondensiert wird. Sp. G. des gasförmigen Chlors = 2,45; 1 1 wiegt bei 0° und 760 mm Druck 3,17 g. Chlor ist in Wasser reichlich löslich: bei 20* löst sich in HjO etwa das doppelte Volum, bei 8* etwa das dreifache Volum Chlorgas mit grüngelber Farbe auf. Die Lösung ( C h l o r w a s s e r ) gibt bei Abkühlung auf 0° Kristalle von Chlorhydrat Cl a + 8 H,0. F l ü s s i g e s Chlor hat nach L a n g e folgende Eigenschaften: Sp. O.: 1,469 (bei 0°); 1,426 (bei 15»); 1,381 (bei 30°). Dampfdruck: 3,7 (bei 0°), 5,8 (bei 15°), 8,7 (bei 30°) Atm. 1 kg entspricht bei 0° und 760 mm Druck einem Gasvolumen von 316 1. Krit. Temp. 146°; krit. Druck 93,5 Atm. S. P. bei 760 mm — 33,6°. Sch. P. des erstarrten Gases — 102*. Sehr wichtig geworden ist das flüssige Chlor, das heute ganz allgemein verwendet wird und teilweise sogar den Chlorkalk aus seinen Verwendungsgebieten verdrängt hat. Bei der Kompression dieses Gases bedient man sich nach dem D. R. P. 50 329 Pumpen, bei denen die mit dem Gase in Berührung kommenden Teile mit konz. HjSO« bedeckt sind; diese dient dabei gleichzeitig als Schmiermittel. In neuerer Zeit geht man jedoch immer mehr dazu über, das Cl einfach mit Kältemaschinen so stark abzukühlen, dass es schon bei gewöhnlichem Druck flüssig wird. Es ist eine sehr eigenartige Tatsache, dass komprimiertes und flüssiges Chlor i n a b s o l u t t r o c k e n e m Z u s t a n d e Ousseisen. Schmiedeeisen, Stahl, Cu, Zn, Pb, Messing und Phosphorbronze nicht im mindesten angreifen, jedoch muss dabei eben jede Spur Feuchtigkeit ausgeschlossen sein. Man bringt das flüssige Cl in Bronzeflaschen, Stahlflaschen und verbleiten Eisenflaschen in den Handel. K r a f t c h l o r siehe unter „ B l e i c h e n " . Chlorentwickler aus Steinzeug mit 2 eingeschliffenen Tuben.

Inhalt Preis

0,5 2, S O « in t r o c k n e m Z u s t a n d e zusammen, w o b e i d u r c h d o p p e l t e U m s e t z u n g N a t r i u m h y p o c h l o r i t und h y d r a t i e r t e s C a S O « g e b i l d e t w e r d e n s o l l ; d i e M a s s e dient zu B l e i c h z w e c k e n . P r f t i a a f l Die technische Analyse umfaaat ausschliesslich die Qehaltabestiininung aa bleichendem O h t o r , d. h. an der Verbindung OaOCL. Die ftphalubeaHmnuing geschieht am besten durch Titrieren mit alkalischer »/.„-N-Araemtlllsung nach der Methode von P e n o t - L u n g e : Man wägt 7,1 g des gut gemischten Chlorkalkmusters ab, zerreibt in einem PorzellanmOraer mit wenig H.O zu einem gleichmlssigen zarten Brei, verdünnt mit mehr H.O, spült das Ganse in einen Literkalben, verdünnt bis zur Harke und pipettiert für jede Probe nach anhaltendem UmschOtteln des Kolbens SO ccm (=0,356 g Ohlorkalk) in ein Becherglss. Hierzu Usst man unter fortwährendem Umschwenken die ArsenlSsung lasten, bis man der zif erwartenden Grftdigkeit nahe kommt. Dann bringt man ein Tröpfchen des Gemisches auf ein Stück Filtrierpapier, das mit einer etwas KJ-haltigen StlrkelOsung angefeuchtet ist. Man tüpfelt und titriert abwechselnd, bis auf dem Reagenzpapier ein nur noch kaum merklich oder gar nicht mehr geblauter Fleck entsteht. Zur Bereitung der '/..-K-ArsenUsung wftgt man 4,850 g reinste arsenige Saure ab, kocht mit 10 g reinem NaHCO. und 100 ccm ILO bis zur völligen Auflösung, setzt noch einmal 10 g Bikarbonat zu und verdünnt nach dem Erkalten auf 1 1. Die Lösung ist durchaus haltbar: jedes ccm zeigt 1°/. bleichendes Chlor (0,00866 g Ol) an. P r e i s e sind s c h w a n k e n d ; z u r z e i t w i r d e t w a Chlorkalk, Inland Chlorkalk: Boanische Elektrizitftts - Aktiengesellschaft,

notiert: Mk. 13,00—17,00

Wien VI/1, Linke Wienzeile 6.

C h l o r k a l k k a m m e r n bauen: J. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4. Ohlorkohlenoxyd (Phosgen). COC1*. Zur G e w i n n u n g leitet man ein G e m i s c h aus g l e i c h e n M o l e k ü l e n C h l o r und K o h l e n o x y d Ober T i e r k o h l e . Erstickend r i e c h e n d e F l f l s s i g k e i t v o m s p . G . 1,432 b e i 0 ° ; S. P . 8,2. Sehr leicht löslich in B e n z o l und E i s e s s i g ; e s w i r d v o n k a l t e m H * 0 langsam, von h e i s s e m rasch unter B i l d u n g v o n C O » und H C l zersetzt. M a n benutzt e s in der Farbenfabrikation. Phosgen, Röhren zu 100 g Röhre extra „ in Bomben zu 1 kg Bombe extra „ in Bomben zu 4 kg Bombe extra „ in Toluol (20 4/o ige Lösung)

H

Mk.

1 kg

„ „

j

)t

1 „

„ „

4,00 1,00 14.00 20,00 12,00 25,00 8,00

Chlorkohlenstoff —

Chloroform.

245

Ohlorkohlenstoff siehe „ T e t r a c h l o r k o h l e n s t o f f " . Ohlorkresol C«H,(OH . C1. CH,). Die Darstellung des durch seine antiseptischen Eigenschaften wertvollen p-Chlor-m-kresols (CH.: OH: C1 = 1: 3 : 6 ) erfolgte bisher aus dem teueren m-Kresol durch Einwirkung von C1 oder Sulfurylchlorid. Nach D. R. P. 232 071 lässt sich als Ausgangsmaterial auch das technische, bei 200° siedende Gemisch von m- und p-Kresol verwenden. Die Chlorierung erfolgt zuerst beim m-Kresol. Man lässt daher auf das Qemisch nur so viel C1 oder SOäCl» einwirken, wie der Bildung von Monochlor-m-kresol entspricht, und unterwirft das Produkt der fraktionierten Destillation, wobei bei 200° reines p-Kresol und bei 235° reines p-Chlor-mkresol abergeht. Nach D. R. P. 233 118 wird zur Abscheidung derselben Verbindung aus Gemischen von chlorierten Rohkresolen das letztere Produkt sulfuriert. Hierdurch wird p-Chlor-m-kresol in die Sulfos9ure übergeführt, die man in Form des schwerlöslichen Na-Salzes isoliert. Dann wird nach bekannten Methoden die Sulfogruppe wieder abgespalten, die reine Verbindung mit Wasserdampf Ubergetrieben und schliesslich aus Ligroin umkristallisiert. p-Chlor-m-kresol

H Mk. 1,25; 1 kg Mk. 10,00

Chlorobenzol = B e n z a l c h l o r i d (s. d.). Saccharin-Fabrik,

Akt.-Ge&

vorm.

Falüberg,

Ll. Durch Zersetzung von KjCr a Or mit konz. HjSO« erhalten. E s bildet scharlachrote rhombische Kristalle, S c h . P . 190®, die sehr leicht löslich in W a s s e r sind. Schon an der Luft zerfliessen sie, indem sie in die eigentliche Chromsäure HjCrO« übergehen. Nach dem D. R. P. 179 304 gewinnt man Chromsäure aus Alkalichromaten und -Bichromaten durch Mischung mit HjSO« und Erhitzen der so entstandenen Mischung von Chromsäure und Bisulfat zum Schmelzen, wobei die genannten beiden Bestandteile zwei flüssige, nicht miteinander mischbare Schichten bilden, so dass man nach Erstarren die Chromsäure mechanisch vom aussen anhaftenden Bisulfat reinigen kann. Die Wiedergewinnung von Chromsäure aus Chromoxydsalzlösungen auf elektrolytischem Wege bezweckt das durch die D. R. P . 117 9 4 9 und 138 441 geschützte Verfahren: Saure Chromoxydsalzlösungen werden elektrolytisch oxydiert, und zum Ausgleich der durch die Stromwirkung auftretenden Konzentrationsänderungen zwischen Anoden- und Kathodenlauge wird die Wirkung der Hydrodiffusion benutzt. Ein Mittel hierzu ist geeignete Regulierung der Stromdichte oder noch besser ein zeitweiliges Ausschalten des Stromes, so dass in der Zwischenzeit die Diffusion allein zur Wirkung kommt. Nach dem Franz. Pat. 377 027 kann man bei der elektrolytischen Wiedergewinnung der Chromsäure aus Chromsulfat das bisher zum Schutz der wiedergebildeten CrO» gegen die Reduktionswirkung des H notwendige Diaphragma, das den inneren Widerstand vermehrt und starker Abnutzung unterworfen ist, entbehren, wenn man dem Elektrolyten Alkalisulfate und Alkaliazetate zusetzt. D a s gleiche Verfahren wird durch Amer. Pat. 8 9 5 9 3 0 geschützt. Chromsäure dient zur Füllung galvanischer Elemente, in der Färberei und als Arzneimittel. Chromsäuie, roh krist. für elektr. Batterien techn. krist. (80°/o) 1 kg Mk. 1,80; „ gereinigt krist „ ehem. rein krist. D. A. V (frei von HJSOJ) . . .

°/o "/« 1 1

kg Mk. 90,00 „ „ 150,00 „ „ 2,65 „ „ 5,35

Königsw arter & Ebell, Linden vor Hannover.

9. C h r o in S i l i z i u m siehe „ S i I i z i d e " . 10. C h r o m s t a h l siehe „ E i s e n l e g i e r u n g e n " . 11. C h r o m s u l f a t (schwefelsaures Chromoxyd; Chromium sulfuricum). Cr s (SOt)a. Vgl. unter „ C h r o m b e i z e n " . 12. C h r o m s u l f i t (schwefligsaures Chromoxyd; Chromium sulfurosum). Durch Auflösen von Cr»(OH) e in wässeriger S O j oder durch Behandeln von Chromalaun bezw. Cr*(OH)« mit NajSO» als n e u t r a l e s , mit NaHSOs oder Calciumbisulfit oder schliesslich mit einem Überschuss von wässeriger SO» als s a u r e s Salz erhalten. Saures Chromsulfit, flüssig, 20° Bé

°/o kg Mk. 34,00

EOnigawarter A Ebell, Linden vor Hannover.

13. C h r o m w o l f r a m a t (wolframsaures Chromoxyd; Chromium wolframicum). Cr*(WO»)j. Entsteht als hellgrüner Niederschlag auf Zusatz einer wässerigen Cr a Cle-Lösung zu einer Natriumwolframat-Lösung. Der Niederschlag ist in überschüssigem CrjCU, in Phosphorsäure, Oxalsäure ond Weinsäure löslich. Fällt man mit Ammoniumparawolframat, so entsteht das Chromparawolframat als hellgraues, in H»0 unlösliches Pulver.

Chrysarobin — Citronenöl. Chromwulframat, techn. in Teig ulvcl 11 11 LPulver

255 % l g Mk. 370,00 1 ii ii 9 50

Königswarter & Ebell, Linden vor Hannover.

Chrysarobin. Es ist ein Bestandteil des brasilianischen Baumes Andira Araroba Aguiar. Das in den Spalten und Höhlungen des Holzes enthaltene, zuerst gelbe, später braun bis violett werdende Rohchrysarobin wird durch Kochen mit Benzol, Eindampfen des Filtrates und Umkristallisieren des Rückstandes aus Eisessig weiter gereinigt. Gelbes, alle Häute und Schleimhäute sehr stark reizendes Pulver, das von der Haut aus resorbiert wird. Man verwendet es äusserlich bei verschiedenen Hautkrankheiten. Chrysarobin, D. A. V

H Mk. 2,10;

1 kg Mk. 19,00

Cineol (Eukalyptol). Zyklischer Terpenalkohol der Zusammensetzung CioHisO, der in ätherischen ölen häufig vorkommt, so namentlich im Wurmsamöl, Eukalyptusöl, Kajeputöl u. a. m. Zur Darstellung geht man meist vom Wurmsamöl und Eukalyptusöl aus; aus ersterem isoliert man nach W a l l a c h durch fraktionierte Destillation die zwischen 175 und 180° übergehenden Anteile und leitet in die übrige Flüssigkeit nach guter Kühlung trocknes HBr-Gas ein; das hierbei kristallinisch ausfallende Cineolbromhydrat wird bei niedriger Temperatur abgepresst und dann mit Wasserdampf destilliert. Nach dem D. R. P. 80 118 gewinnt man das Cineol aus dem Eukalyptusöl durch Einwirkung von P h o s p h o r s ä u r e , nach dem D. R. P. 132 606 durch Einwirkung von A r s e n s ä u r e (konz. wässer. Lösung von 70° B6); das Eukalyptol gibt mit den genannten Säuren kristallinische Verbindungen, die vom Öl getrennt und dann mit Dampf destilliert werden, wobei reines Eukalyptol übergeht. Sch. P. — 1 bis —3°; S. P. 176°. Es riecht kampferähnlich. Cineol

1 kg Mk. 4,60

Clsium siehe „ A l u m i n i u m l e g i e r u n g e n " No. 6. Citarin siehe ,,Z i t a r i n". Citometer. Von R a b e erfundener Apparat zur Messung der Menge und Strömungsgeschwindigkeit von Flüssigkeiten, Gasen und Dämpfen in Rohrleitungen. Cltral ( G e r a n i a l ) . C Ä Ü . C O H . Terpenaldehyd, der im Zitronenöl, Eukalyptusöl, Lemongrasöl u. a. m. enthalten ist und daraus mittels NaHSOs abgeschieden wird. Auch gewinnt man es durch Oxydation von Q e r a n i o l (s. d.) mit KjCraO? + H 2 S0 4 . Citral ist der Träger des Zitronengeruchs im Zitronenöl; es ist neuerdings ein wichtiges Fabrikat geworden, weil es das Ausgangsmaterial bildet für die Herstellung des J o n o n s (s. d.); ferner dient es mit Vorteil als Ersatz des gewöhnlichen Zitronenöls. Flüssigkeit vom sp. G. (bei 15°) 0,8977; S. P. 228—229°. Es sei noch angedeutet, dass man nach patentiertem Verfahren (D. R. P. 108 335 und 123 747) aus Citral das zyklische Isomere, das Z y k l o c i t r a l , erhält. Nach den D. R. P. 133 758, 139 957 und 139 958 gelingt es, die beiden Bestandteile des Zyklocitrals, nämlich das « - Z y k l o c i t r a l und das ß - Z y k 1 o c i t r a l , zu isolieren. Citral

1 kg Mk. 31,50

Citronellal siehe „T e r p e n e". Citronellaöl siehe „Z i t r o n e 11 ö 1". Citronellol. C10H19. OH. Terpenalkohol, der in mehreren Isomeren bekannt ist und sich im Rosenöl sowie, mit Geraniol zusammen, in verschiedenen andern ätherischen ölen findet. Man kann es auch aus seinem Aldehyd C i t r o n e l l a l , der sich im Zitronellaöl findet und daraus durch NaHS0 3 abgeschieden wird, darstellen. Citronellol ist ein wesentlicher Bestandteil des Rosenöls; nach Untersuchungen von T i e m a n n soll es zusammen mit G e r a n i o l (s. d.) den Geruch des Rosenöls allein bedingen. Citronellol, rein

Citronenöl siehe „Z i t r o n e n ö 1".

1 kg Mk. 120,00

256

Citronensaft — Coryfin.

O l t r o n e n s a f t siebe „ Z i t r o n e n s a f t " . Cttronena&nre siehe „ Z i t r o n e n s ä u r e". Lehmann & Toa, Himburg. C l t r o p h e n siehe „ Z i t r o p h e n". O l a v l n . Aus dem Mutterkorn (Seeale cornuium) dargestellter Stoff, der dem Anscheine nach eine einheitliche Verbindung ist. Es ist kristallinisch) in Wasser löslich, hat die Zusammensetzung CuH»N»Ot und ist imstande, kräftige Wehen hervorzurufen, ohne Gangrän oder Krämpfe zu erzeugen. Nach neueren Untersuchungen ist es Übrigens ein Gemenge der drei Aminosäuren a-Leuzin, ß-Leuzin und Valin, dessen Wirksamkeit vielleicht nur auf beigemengten Verunreinigungen beruht. darin I g Mk. 4,00 in Tabletten a 0,02 g 10 Stück „ 'l/>5 „ „ „ k 0,03 g 10 „ „ 1,80 „ Clavinlösung 2°/o, steril 10 Köhrchen ä 2 ccm n 8,50 Oobalt siehe „K o b a 11". Oobaltnm c h l o r a t u m = Kobaltchlorid siehe „Kobaltv e r b i n d u n g e n " No. 1. Oobaltnm h y d r o x y d n l a t n m = K o b a l t o x y d u l h y d r a t siehe „ K o b a l t v e r b i n d u n g e n " No. 2 b . Oobaltnm o x y d a t n m = K o b a l t o x y d siehe „ K o b a l t v e r b i n d u n g e n " NO. 2 c. Oobaltnm o x y d n l a t n m = K o b a l t o x y d u l siehe „Kobaltv e r b i n d u n g e n " No. 2 a . Oobaltnm s l l l o i c n m = K o b a l t s i l i k a t siehe „K o b a 11 v e r b i n d ü n g e n " No. 3. C o c a i n siehe „K o k a i n". C o c h e n i l l e siehe „K o s c h e n i 11 e". C o c o s S l siehe „ K o k o s ö 1". Oodeln siehe unter „ O p i u m u n d O p i u m a l k a l o i d e". Oodttl siehe „H a r z ö 1 e". Ooernlenm siehe „ K o b a l t f a r b e n " . C o f f e i n siehe „K a f f e i n". O o g n a k V l siehe „ K o g n a k ö 1". Ooke siehe „ K o k s " . O o l c h l o l n siehe „ K o 1 c h i z i n". O o l c o t h a r siehe „ E i s e n f a r b e n". O o l l a r g o l siehe „ K o 11 a r g o 1". Oollaurln siehe „ K o 11 a u r i n". O o l l l n e a r siehe „ P h o t o g r a p h i s c h e A u f n a h m e n " . O o l l o d i n m siehe „ K o 11 o d i u m". C o l l o l d a l e K ö r p e r siehe „ K o l l o i d a l e K f i r p e r". C ö l o p h o n l n m siehe „ K o l o p h o n i u m " . Gombustol. Flüssiges, antiseptisch wirkendes Pflaster, das Salizylsäure in 4 %iger Lösung enthält. Man benutzt es bei Hautkrankheiten, Verbrennungen, eiternden Wunden u. s. w. Conephrin, gebrauchsfertige Lösung von Kokain und Paranephrin für die lokale Anästhesie. Oonlln siehe „ K o n i i n". C o p a l v a b a l s a m siehe „ K o p a i v a b a l s a m". Oopal siehe „K o p a 1". Oornlt siehe „ H o r n , k ü n s t l i c h e s " . Oorrosol, eine Kombination von bernsteinsaurem und kakodylsaurem Quecksilber mit Novokain bzw. Eukain. Es dient zur schmerzlosen Injektion von Hg gegen Syphilis. Oornbln siehe „ K o r u b i n". C o n r a d siehe „ K o r u n d". C o r y f i n , Mentholester der Athylglykolsäure CioH,«0. CO . CH.O. CaH6. jEs wird medizinisch verwendet, und zwar soll es von1 der Haut, bzw. den

Coryloform —

Cuprosilizium.

257

Schleimhäuten unter Mentholabspaltung langsam zersetzt und in allen- Fällen angewendet werden, wo gelinde und allmähliche Mentholwirkung beabsichtigt wird, z. B. bei Kopfschmerz, Heiserkeit, Rachenkatarrh u. s. w. Coryfin

1 kg M k . 92,50

Coryloform, ist ein Anästhetikum aus Chloräthyl, Chlormethyl und Bromäthyl. Coryzol, Schnupfenmittel, das Formalin und Eukalyptusöl in Emulsionsform enthält und eingeatmet sehr günstig wirken soll. Cotarglt siehe „K o t a r g i t". Cot&rainum hydrochloricnm siehe „S t y p t i z i n". Cotarninum phtallcum siehe „S t y p t o 1". Cottonöl siehe „ K o t t o n ö l " . Couleur siehe „ Z u c k e r k u l ö r " . Coxln. So nannte L u d w i g eine rote Lösung von Teerfarbstoffen, welche aktinisches Licht absorbieren. Man sollte es nach dem D. R. P. 136061 dazu benutzen, das Entwickeln photographischer Platten bei Tageslicht zu ermöglichen, und zwar werden die Platten vor der Entwickelung in der Coxinlösung gebadet, wodurch die Schicht gleichmässig rot angefärbt und gegen das Licht unempfindlich gemacht wird. Nachdem dann die Entwickelung bei Tageslicht vollendet und die Platte fixiert ist, lassen sich die Farbstoffe des Coxins durch Spiilen in kaltem Wasser aus der Schicht vollständig wieder auswaschen. Man hatte auf das Coxin anfänglich, namentlich in den Kreisen der photographischen Amateure, grosse Hoffnungen gesetzt, aber es hat sich schliesslich doch nicht bewährt und scheint jetzt wieder ganz verschwunden zu sein. Cremor tartarl siehe „ W e i n s t e i n". Chemische

Fabrik

Budcnheim

Utz

&

Hensel

& Jaime Pahit Mainz.

Creolin siehe „K r e o 1 i n". Creosot siehe „ K r e o s o t". Creosotal siehe „K r e o s o t a 1". Creosotöl siehe „K r e o s o t ö 1". Creosotum carbonlcum siehe „ K r e o s o t a 1". Cresol siehe „K r e s o 1 e". Crotalin siehe „K r o t a 1 i n". Crurln. Der Zusammensetzung nach Chinolinwismutrhodanat (C.H,N. HSCN)a. Bi(SCN),. Es bildet ein feines ziegelrotes Kristallpulver, unlösl. in absol. Alkohol und Äther, löslich in Azeton und ein wenig auch in reinem Glyzerin. In H»Ö wird es teilweise zersetzt. Man verordnet es äusserlich, namentlich als 50 %igen Crurinstärkepuder bei syphilitischen Geschworen. Eine 0,5 %ige wässerige Glyzerinemulsion des Crurins wird zu Injektionen bei Gonorrhoe empfohlen. Crurin

H

M k . 14,00

Cumarin siehe „K u m a r i n". Cumldin siehe „ K u m o l u n d K u m i d i n". Cumol siehe „ K u m o l u n d K u m i d i n". Cupferron. Unter dieser Benennung geht das Ammoniumsalz des Nitrosophenylhydroxylamins. Es dient in der quantitativen Analyse zur Trennung des Fe und Cu von fast allen anderen Metallen, da es die Eigenschaft besitzt, mit Cu und Fe innere komplexe Salze zu bilden. Man fällt Fe oder Cu mit Cupferron in ziemlich stark saurer Lösung. Cuprlcin = Kupfercyanür. Weissliches Pulver, unlösl. in HjO, leichtiösl. in NHs Man hat es zur medizinischen Verwendung empfohlen, und zwar zur Behandlung von Trachom an Stelle der löslichen, reizend wirkenden Cu-Salze. Cupromangran siehe „ M a n g a n l e g i e r u n g e n " . Cuprosilizium siehe „S i I i z i u m". Blücher VIII.

17

258

Cuprum — Cyanverbinduugen.

O n p r a m siehe „K u p f e r". O n p r a m a c e t t o o - a r s e n l d e i u n = Schweinfurter Grfln s. „ K u p f e r f a r b e n " No. 10. O n p r a m a c e t i c m n = Kupferazetat siehe „ K u p f e r f a r b e n " No- 8. O n p r a m a n e n i c o s n m = Scheelesches Grün s. „ K u p f e r f a r b e n " N a 9. O n p r a m b i c h l o r a t n m — Kupferchlorid siehe „ K u p f e r v e r b i n d u n g e n " No. 2 b. O n p r a m c a r b o n i c n m = Kupferkarbonat siehe „ K u p f e r v e r b i n d ü n g e n " No. 5. O n p r a m c h l o r a t u m = KupferchiorOr siehe „ K u p f e r v e r b i n d u n g e n " No. 2 a. O n p r a m c h r o m a t n m = Kupferchromat siehe „ K u p f e r v e r b i n d u n g e n " No. 3. O n p r a m h y d r o x y d a t n m = Kupferoxydhydrat siehe „ K u p f e r v e r b i n d u n g e n " No. 7 c. O n p r a m n l t r l c n m = Kupfernitrat siehe „ K u p f e r v e r b i n d u n g e n " No. 6. O n p r a m o x y d a t n m = Kupferoxyd siehe „ K u p f e r v e r b i n d u n g e n " No. 7 b. O n p r a m o x y d u l a t u m = Kupferoxydul siehe „ K u p f e r v e r b i n d u n g e n " No. 7 a. O n p r a m r h o d a n a t n m = Kupferrhodanlir siehe „ K u p f e r v e r b i n d u n g e n " No. 8. O n p r a m s u l f u r a t n m — Schwefelkupfer siehe „ K u p f e r v e r b i n d u n g e n " No. 10. O n p r a m s n l f n r l c u m = Kupfersulfat siehe „ K u p f e r v e r b i n d u n g e n " No. 9. C u r a r e siehe „ K u r a r e " . O n r a r l l siehe „K u r a r i ) " . O n r o n m a siehe „ K u r k u m a " . O y a n v e r b l n d n n g r e n . Die Cyan-Metallverbindungen sind unter den Verbindungen des betreffenden Metatles behandelt, so suche man z. B. C a I c i u m c y a n a m i d (ebenso wie C y a n a m i d) unter „ C a l c i u m v e r b i n d ü n g e n " No. 7, C y a n k a l i u m (Kaliumcyanid) unter „ K a l i u m v e r b i n d u n g e n No. 9, F e r r o c y a n k a l i u m unter „ E i s e n v e r b i n d u n g e n " No. 14. Was die technisch wichtigen Alkalicyanide im allgemeinen anlangt, deren Darstellungsverfahren stetig verbessert werden, so vergleiche man bei K a l i u m c y a n i d unter „ K a l i u m v e r b i n d u n g e n " und bei N a t r i u m c y a n i d unter „ N a t r i u m v e r b i n d u n g e n " . Hier bleibt zu behandeln: C y a n w a s - s e r s t o f f (Blausäure; Acutum hydrocyanicum). HCN. Frtther wurde er gewöhnlich durch Erhitzen von gelbem Blutlaugensalz K«Fe(CN)« (siehe unter „Eisenverbindungen") mit verd. HtSOt erhalten, wobei HCN abdestilliert und in der Vorlage als wässerige Lösung aufgefangen wird, und auch heute noch werden grosse Mengen danach dargestellt. Jetzt sind daneben zahlreiche neuere Darstellungsverfahren aufgetaucht, von denen nur ein Teil der wichtigsten hier erwähnt werden kann; Ober andere vgl. bei K a l i u m c y a n i d unter „ K a l i u m v e r b i n d u n g e n " und bei N a t r i u m c y a n i d unter „ N a t r i u m v e r b i n d u n g e n " . Eine Reihe von Verfahren scheiden das Cyan aus dem Leuchtgase mittels des nassen Verfahrens ab, d. h. mittels alkalischer Aufschlämmungen von Eisenoxydulverbindungen, welche dann weiter verarbeitet werden. Nach dem D. R. P. 141624 gewinnt man reines HCN aus Leuchtgas, Hochofengas und Koksofengas durch Behandlung des Gases mit einem Gemisch aus Karbonaten, Hydroxyden und Oxyden von Mg, AI, Zn, Pb und Mn einerseits und Oxyden, Hydroxyden oder Karbonaten der Alkalien oder alkalischen Erden anderseits. Die erhaltenen Cyanide werden in Lösung oder Aufschwemmung erhitzt, wodurch HCN frei wird, und zwar ist dazu nicht die Einwirkung von Säure nötig. Das D. R. P. 144 210 verfährt zur Absorption des Cyans aus dem Gase ähn-

Cyanverbindungen.

259

lieh, setzt aber dem Absorptionsgemisch noch eisenoxydfreies Eisenoxydul zu. Nach dem D. R. P. 151 820 erhalt man Cyanverbindungen aus NH* enthaltenden Gasen durch Behandlung mit Eisenverbindungen und Salzen; eine Verbesserung des Verfahrens schützt das Zusatz-D. R. P. 162 419. Das Engl. Pat. 24 456 von 1902 geht von Ferrocyaniden aus und destilliert sie mit verd. HjSO» oder HCl, wobei die Temp. am RQckflusskflhler auf 40® gehalten wird. Dieses Verfahren unterscheidet sich also nur unwesentlich von der früher ausschliesslich üblichen Methode der Darstellung aus gelbem Blutlaugensalz. Bei dieser sehr bekannten Reaktion verbleibt als Rückstand das sogenannte E v e r i t t s a l z , aus Ferrocyaneisenkalium bestehend. Die D. R . P. 150 551 und 153 358 bezwecken nun, die Löslichmachung des Everittsalzes (Rückbildung von Ferrocyankalium) nach der Oxydation durch Kochen mit Alkalilauge zu einem technisch glatten Verfahren zu machen, und zwar kocht man das Ferrocyaneisensalz nach diesen Patenten mit Alkalilauge oder Alkalikarbonatlösung unter gleichzeitigem Durchleiten von Luft. Bei der Nutzbarmachung des Everittsalzes, indem man es durch Oxydationsmittel in Berlinerblau, und das letztere durch Kochen mit Alkall in Kaliumferroeyanid überführt, erfordert die Oxydation bei Benutzung der üblichen Oxydationsmittel ( w i e Salpetersäure, Chromsflure, Eisenchlorid, Ferrisulfat) so lange Zeit, dass das Verfahren praktisch undurchführbar ist. Nach dem D. R. P. 156 397 geht die Oxydation sehr schnell vor sich, wenn gleichzeitig Luft einwirkt, indem man z. B., wahrend der Niederschlag mit einem Oxydationsmittel gekocht wird, Luft in die Masse einblast (vgl. dazu die beiden vorstehenden Patente). Nach dem Amer. Pat. 746 876 geht man, um die Bildung von Everittsalz zu verhindern, vom C a l c i u m f e r r o c y a n i d aus, und zwar wird das kristallisierte Ca-Salz in H a O gelöst und mit H,S04 erhitzt. Nach dem Engl. Pat. 24 920 von 1901 geht man von unlösl. Cyanverbindungen, namentlich Eisencyaniden, aus. Die neutralen oder saueren Cyanverbindungen werden mit einer Quecksilberoxydverbindung (z. B. HgCI») gekocht, und das entstandene Quecksilbercyanid wird durch Destillation mit einer Säure zersetzt, wobei H C N entweicht. Ist das verwendete Cyanid alkalisch, so muss e s vorher neutralisiert werden, und unlösliche Eisencyanverbindungen werden durch Behandeln mit Atzalkali löslich gemacht und ebenfalls neutralisiert, bevor man zur Behandlung mit der Mercuriverbindung schreitet. Eine von dem zuletzt beschriebenen Verfahren nur unwesentlich verschiedene M e thode ist durch D. R. P. 141 024 geschützt. Das Zusatzpatent D. R. P. 147 579 schreibt vor, nicht von Alkalieisencyanverbindungen sondern Erdalkalieiseneyanverbindungen auszugehen und zur Destillation eine Säure zu verwenden, die mit dem Erdalkali unlösliche Salze gibt; hierdurch vermeidet man die beim D. R. P. 141 024 unangenehme Anreicherung der HgCl 9 -Lösung mit Alkali. Ein weiteres Zusatzpatent D. R. P. 162 362 gebt von der Erfahrung aus, dass die Wiedergewinnung der HgCI,-Lösung, um diese zu weiteren Zersetzungen benutzen zu können, dadurch vereinfacht werden kann, dass man die bei der Zersetzung entstehenden Eisenverbindungen sogleich während der Zersetzung, d. Ii. schon vor dem Abdestillieren des HCN, ausscheidet. Um diesen Zweck zu erreichen, nimmt man die Zersetzung bei Gegenwart alkalischer Zusätze vor, so dass alles Fe der Eisencyanverbindungen als Fe 2 (OH)» ausgefällt wird; von diesem Niederschlag trennt man die Quecksilbercyanidlösung, ehe man sie durch Säuren zersetzt. Das D. R. P. 157 490 ermöglicht es, auch Quecksilberoxyd und Quecksilberoxydsulfat bei dem im vorigen Absatz beschriebenen Verfahren zu benutzen, was man früher nicht konnte, weil ein grosser Teil der Hg-Verbindung in dem alkalischen Eisenoxydschlamm zurückblieb und aus diesem nur schwierig wieder gewonnen werden konnte. Nach vorliegendem Patent behandelt man den Schlamm mit MgCU-Lösung, wodurch das HgO gelöst wird, während das Fe*(OH). ungelöst bleibt. Die Methode des D. R. P . 132 294 geht von metallischen Cyanverbindungen aus, d. h. von Cyaniden, Ferrocyaniden oder Rhodaniden der Schwermetalle, und zwar werden dieselben in Gegenwart von getrocknetem Wasser17*

260

Cyanverbindungen.

s t o f f g a s bis gegen 500* erhitzt, w o b e i H C N entwickelt wird, entsprechend der Gleichung: Z n ( C N ) , + 2 H = Zn + 2 H C N . Benutzt man ein Rhodanid, so muss zur Bindung des S f e i n verteiltes Metall zugesetzt werden. Nach dem Amer. P a i 719 223 erhitzt man ein Erdalkalikarbonat in G e g e n wart v o n Kohlenstoff und unterwirft die M a s s e der Einwirkung von N ; d a s so gebildete Erdalkalicyanid wird mit Essigsaure behandelt, w o b e i H C N entweicht, während Erdalkaliazetat zurückbleibt. D a s Azetat wird auf A z e t o n weiter verarbeitet; vgl. den Artikel „ A z e t o n " . Auch das D. R. P . 151 644 behandelt die Darstellung von Cyanverbindungen aus Luftstickstoff, Kohle, Alkali und Erdalkali. Über das wichtigste Verfahren, Cyanverbindungen aus Luftstickstoff zu gewinnen, nämlich das v o n F r a n k 5. unter „ C a l c i u m v e r b i n d u n g e n " N o . 7 und unter : ,K a 1 i u m v e r b i n d u n g e n " N o . 9. Nach dem D. R. P . 132 999 erhält man H C N , indem man ein Gemisch aus 1 mol. Stickoxydul und 2 mol. Ammoniak über hellrot glühende Kohle leitet; die Umsetzung entspricht der Gleichung: 2 N H , + N , 0 + 4 C = 4 H C N + H , 0 . D a s D. R. P. 151 130 schreibt vor, ein Gemisch von N H j und gasförmigen Kohlenwasserstoffen ( z . B . W a s s e r g a s ) in absolut trocknem Zustande über ein geeignetes katalytisches Mittel, z. B . stark erhitzten platinierten Bimsstein, zu leiten; die Ausbeute an H C N ist nur befriedigend, wenn das G a s gemisch freien Wasserstoff enthält. Nach dem D. R. P . 199 973 leitet man zur Herstellung von Cyangas und Cyanverbindungen N oder Gemische v o n N mit C O » oder H oder von N mit C O und H durch flüssiges Eisen, w e l c h e s durch aufgeschichteten K o k s oder andere Kohlenarten mit C gesättigt erhalten wird. Das sich entwickelnde cyanhaltige Gasgemisch wird durch mit Steinen gefüllte Türme geleitet, in denen durch herabrieselnde Natronlauge das C N unter Bildung von Natriumcyanid und Natriumcyanat gebunden wird. Nach D. R. P. 216 264 stellt man H C N aus NH> und flüchtigen oder gasförmigen Kohlenstoffverbindungen auf katalytischem W e g e dar, und zwar sollen die zu erhitzenden Katalysatoren aus Metallen in Drahtnetzform bestehen. Das D. R. P. 229 057 schützt die Herstellung von H C N aus hoch erhitztem H, C und N, und zwar derart, dass man H und N durch einen elektrischen Lichtbogen führt und gleichzeitig Kohlenstoff in fein verteilter Form einbläst. — Auch das Engl. Pat. 16 275 von 1910 betrifft eine Modifikation dieser direkten Synthese. Endlich verweisen w i r auf das B u e b sehe V e r f a h r e n der H C N - G e winnung aus Melasseschlempe: D i e Schlempe wird unter Luftabschluss zur Vergasung gebracht; die G a s e erhitzt man auf die zur Umsetzung in Cyan erforderliche Temp., kühlt sie dann ab und befreit sie von N H ( . Hierauf leitet man das Cyan gewöhnlich in Natron- oder Kalilauge zur direkten Gewinnung der Cyanide (Verfahren der D. R. P . 86 913 und 113 530, verbessert durch D . R . P . 181508). Aus dem rohen H C N erhält man durch Rektifizieren und Trocknen über CaCl» den reinen Cyanwasserstoff, eine farblose, leicht bewegliche Flüssigkeit; sp. G . 0,6967, die in der Kälte erstarrt und dann bei — 1 3 , 8 ° schmilzt; S. P . 26,5°. Hat einen durchdringenden, stechenden und kratzenden- Geruch, der nur in starker Verdünnung an bittere Mandeln erinnert. Ausserordentlich g i f t i g ! In H>0 und Alkohol ist er in jedem Verhältnis löslich. P r t t f m n s s Zur Bert, der HCN in wässeriger Losung bedient man «ich zweckmässig der raaasanalytischen Methode nach L i e b i g: Man pipettiert je nach Konzentration 10—16 «cm ab, ao dus man nicht mehr als höchsten« 0,10 g HCN In LBsung hat, «etat 5 ecm N-Nitronlange hinsn, hierauf 0,6 g NaBOO„ yerdflnnt auf 60—00 ccm und Uaat so lange Vi» N-HlberHsung unter UmachOtteln rinfHrnrn, als der entstehende Miederschlag sich wieder auflöst. Fingt die Fltaigkeit an au opalisieren, so ist die Beaktion beendet. 1 ccm entsnicht 0,0064 g HON.

Cyanwasserstoffsäure, techn. (ca. „ ehem. rein „ „

15 % HCN) (ca. 2 % HCN) (ca. 6°/o HCN) (ca. 10°/o HCN)

| 1 1 1

kg Mk. 3,00 „ „ 3,50 „ „ 5,50 „ „ 7,00

Cyklocitral — Dammar.

261

Cyanverbindungen: E. Merck, Darmstadt.

Anlagen für Cyanverbindungen baut: Emil Passburg, Berlin NW. 23.

C y k l o c i t r a l siehe „C i t r a 1". O y k l o f o r m . Es ist der Isobutylester der p-Amidobenzoesäure. r H ^NH. u t i 4 < - C O O . CHj—CH(CHs) 2 Es bildet ein weissliches, in HiO schwer, in Alkohol und Äther leicht lösliches Pulver, das auf der Zunge Unempfindlichkeit hervorruft. Sch. P. 65°. Cykloform dient als lokales Anästhetikum bei Brandwunden, Geschwüren u. a. m.; intern soll es bei unstillbarem Erbrechen in Dosen von 0,1—0,2 g gegeben werden. Cykloform

H Mk. 9,75; 1 kg Mk. 95,00

O y l l n d e r siehe „ Z y 1 i n d e r". O y l l l n , von England eingeführtes Desinfektionsmittel, dunkelbraune; nach roher Karbolsaure riechende Flüssigkeit, ist ein mit Hilfe von verseiften Fettsäuren und Harzsäliren löslich gemachtes Steinkohlenteeröl, das, im Gegensatz zu den Angaben des Fabrikanten, wegen seines Gehaltes an Phenolen (35 % ) und an Pyridinbasen weder als ungiftig noch als nichtätzend gelten kann. O y s t o p n r i n , Doppelsalz aus 1 mol. Hexamethylentetramin und 2 mol. Natriumazetat, entsprechend der Formel C « H » N t . 2 CaHjOjNa + 6 H»0, wird nach dem Amer. Pat. 852 993 dargestellt, ist vielleicht auch nur eine Mischung. Es dient als Harnantiseptikum und Vorbeugungsmittel gegen Gonorrhoe.

D. Dachlack: Chemische Fabrik Flörsheim, Dr. H. Noerdlinger, i L. Haurwitz & Co., G. m. b. H., Berlin NW. 52. Flörehcim-Untcrmain. I

Dachpappe. Entweder durch Vermischen des Pappbreis (siehe „ P a p p e " ) mit Asphalt, Sieinkohlenteer oder Braunkohlenteer oder aber durch nachträgliches Imprägnieren fertiger Pappe mit kochendem Asphalt erhalten. Dachpappe (besandet oder unbesandel) .

.

.

.

I qm Mk. 0,14—0,46

h. Haurwitz & Co., G. m. b. H., Berlin NW 52.

Dachpappenfabriken baut: Heinrich Hirzel G. m. b. H., Leipzig-Plagwitz.

Dahmenlt siehe „ S i c h e r h e i t s s p r e n g s t o f f e". D a m m a r (Dammarharz; Resina Dammar). Ein Harz, das von verschiedenen Bäumen, namentlich von der auf den Molukken einheimischen Engelhardtia spicata Bl., von Shorea Wiesneri u. a. m. gewonnen wird. Es bildet farblose oder blassgelbliche klare (oft durch Luftblasen getrübte) Stücke, die härter als Kolophonium aber weicher als Sandarak, Mastix und Kopal sind. Eine Abart, das neuseeländische Dammarharz, gehört zu den Kopalen (Kaurikopal). Dammar hat das sp. G. 1,04—1,12; Sch. P. 120°. Säurezahl 20—35; Azetyl-Säurezahl 50,52—51,80; Azetyl-Esterzahl 81,56—83,06; Azetyl-Verseifungszahl 132,08—134,86; Wassergehalt 0,1—1 %; Aschengehalt 0,01—0,1 %. Es löst sich vollständig in fetten und ätherischen ölen, Benzol, Chloroform

Cyklocitral — Dammar.

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Cyanverbindungen: E. Merck, Darmstadt.

Anlagen für Cyanverbindungen baut: Emil Passburg, Berlin NW. 23.

C y k l o c i t r a l siehe „C i t r a 1". O y k l o f o r m . Es ist der Isobutylester der p-Amidobenzoesäure. r H ^NH. u t i 4 < - C O O . CHj—CH(CHs) 2 Es bildet ein weissliches, in HiO schwer, in Alkohol und Äther leicht lösliches Pulver, das auf der Zunge Unempfindlichkeit hervorruft. Sch. P. 65°. Cykloform dient als lokales Anästhetikum bei Brandwunden, Geschwüren u. a. m.; intern soll es bei unstillbarem Erbrechen in Dosen von 0,1—0,2 g gegeben werden. Cykloform

H Mk. 9,75; 1 kg Mk. 95,00

O y l l n d e r siehe „ Z y 1 i n d e r". O y l l l n , von England eingeführtes Desinfektionsmittel, dunkelbraune; nach roher Karbolsaure riechende Flüssigkeit, ist ein mit Hilfe von verseiften Fettsäuren und Harzsäliren löslich gemachtes Steinkohlenteeröl, das, im Gegensatz zu den Angaben des Fabrikanten, wegen seines Gehaltes an Phenolen (35 % ) und an Pyridinbasen weder als ungiftig noch als nichtätzend gelten kann. O y s t o p n r i n , Doppelsalz aus 1 mol. Hexamethylentetramin und 2 mol. Natriumazetat, entsprechend der Formel C « H » N t . 2 CaHjOjNa + 6 H»0, wird nach dem Amer. Pat. 852 993 dargestellt, ist vielleicht auch nur eine Mischung. Es dient als Harnantiseptikum und Vorbeugungsmittel gegen Gonorrhoe.

D. Dachlack: Chemische Fabrik Flörsheim, Dr. H. Noerdlinger, i L. Haurwitz & Co., G. m. b. H., Berlin NW. 52. Flörehcim-Untcrmain. I

Dachpappe. Entweder durch Vermischen des Pappbreis (siehe „ P a p p e " ) mit Asphalt, Sieinkohlenteer oder Braunkohlenteer oder aber durch nachträgliches Imprägnieren fertiger Pappe mit kochendem Asphalt erhalten. Dachpappe (besandet oder unbesandel) .

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I qm Mk. 0,14—0,46

h. Haurwitz & Co., G. m. b. H., Berlin NW 52.

Dachpappenfabriken baut: Heinrich Hirzel G. m. b. H., Leipzig-Plagwitz.

Dahmenlt siehe „ S i c h e r h e i t s s p r e n g s t o f f e". D a m m a r (Dammarharz; Resina Dammar). Ein Harz, das von verschiedenen Bäumen, namentlich von der auf den Molukken einheimischen Engelhardtia spicata Bl., von Shorea Wiesneri u. a. m. gewonnen wird. Es bildet farblose oder blassgelbliche klare (oft durch Luftblasen getrübte) Stücke, die härter als Kolophonium aber weicher als Sandarak, Mastix und Kopal sind. Eine Abart, das neuseeländische Dammarharz, gehört zu den Kopalen (Kaurikopal). Dammar hat das sp. G. 1,04—1,12; Sch. P. 120°. Säurezahl 20—35; Azetyl-Säurezahl 50,52—51,80; Azetyl-Esterzahl 81,56—83,06; Azetyl-Verseifungszahl 132,08—134,86; Wassergehalt 0,1—1 %; Aschengehalt 0,01—0,1 %. Es löst sich vollständig in fetten und ätherischen ölen, Benzol, Chloroform

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Dampfapparate.

und Schwefelkohlenstoff, dagegen nur (eilweise in Alkohol, Toluol, Azeton. Anilin, Petroiather und Essigsaure. Losungen der Dammararten in Terpentinöl bilden farblose, rasch trocknende, harte Lacke (Dammarlacke), die namentlich zum Überziehen von Ölgemälden wertvoll sind. Auch in der Medizin (zur Herstellung von Klebpflaster) wird Dammar benutzt Dannau, ausgesucht D. A. V „ fein pulverisiert

1 leg Mk. 2,85 1 „ » 3,20

Dammar:

C. E. Boeper, Hamburg Tin.

Dammarlacke: S. H. Cbhn, Farbenfabrik, NeukSlln, KNlniache Allee U/48.

Dampfapparate. (Vgl. auch unter „Abdampfen" sowie „Destillationsapparate"; DampftOpfe siehe „Autoklaven"; Dampfsterilisationsapparate siehe „Desinfektionsapparate"). D a m p f b a d e r , einfache, bestehend aus zylindrischem oder halbkugeligem Metallkasten mit runder Öffnung in der Deckplatte zum Aufsetzen von Schalen. Der unten durch eine Öffnung eintretende Dampf verteilt sich zwischen der Wandung des Bades und der aufgesetzten Schale, um dann durch ein Kondensationswasser-Ableitungsrohr mit Siphon zu entweichen. Oberer innerer Durchm. d. Öffnung

Zur Befestigung a. d. Wand mit Konsole und 3 Steinichrauben

Stehend mit Dreifuu

Stehend mit rundem Fun

Mk.

185 — 200 — 220 40,00 250 — 270 46.00 300 52,00 350 60,00 Ì00 — 500 — 600 — 700 — 800 1000 — Die Preise verstehen sich

Mk. —

— — — — — —

]

Aus Kupfer mit Dreifina

ohne Umhüllung

mit Umhüllung

Prall

Mk.

Mk.

19,00 20,00 22,00 25.00 28.00 «1,00 37,00 45,00

21,00 22,50 24,50 28.00 31,50 34,50 41,00 50,00

39,00 43,00 48,00 52.00 66,00 77,00 90,00 110,00

Itk.

gante Höhe

350 350 350 800 800 800 800 800

— — — — 75,00 — — — 125.00 — — — — 180,00 — — — 240,00 — — — 350,00 | — inkl. Ventile und Kondensationswasser-Ableitungsrohr.

D a m p f t i s c h e . Vereinigung mehrerer Dampfbäder zu einem gemeinschaftlichen Kasten. Durch eine besondere Einrichtung wird der Dampf im ganzen Abdampfkasten gleichmässig verteilt: Muldenförmige Dampftische. Anzahl der Öffnungen . 3 3 3 3 3 4 4 4 4 4 5 5 Durchm.d.grösslöffnung 200 250 300 350 400 200 250 300 350 400 300 400mm. Preis d. kompl. Apparates 44 65 81 98 115 60 75 105 120 150 150 190 Mk. Grössere Dampftische und Abdampfbatterien bis zu Mk. 1800.

D o p p e 1 w a n d ig e Abd a mp fs ch a 1 e n fUr gespannten Dampf, stehend, auf rundem Fuss. Oberer innerer Durchm. . Inhalt Preis inkl. Ventile . .

360 12 75,00

450 22 90,00

550 42 150,00

650 70 220,00

aus

Gusseisen

750 110 290,00

940 mm. 210 1. 420,00 Mk.

D a m p f k o c h k e s s e l für gespannten Dampf mit Doppelboden. 1. F e s t s t e h e n d e D a m p f k o c h k e s s e l mit Auslaufhahn und

Dampfdichte — Dampfmaschinen.

263

Kondenswasserhahn, auf Fussgestell oder auf Wandkonsol; Dampfdruck 3 Atm. Inhalt & 10 15 20 30 50 70 100 L Preis 105,00 115,00 125,00 140,00 170,00 250,00 350,00 390,00Mk. Mehrpreis] Verzinnung 3,00 3,00 5,00 8,00 10,00 12,00 15,00 20,00 „ für (Zinnplattier. 45,00 50,00 60,00 75,00 95,00120,00 145,00 175,00 . Preis des Dampfventils 4,00 4,00 4,00 5,00 5,00 6,00 6,00 6,00 ,

2. D a m p f k o c h k e s s e l m i t K i p p v o r r i c h t u n g a u f W a n d k o n s o l , mit Dampfeintritt ued Kondenswasseraustritt durch die Drehzapfen; Dampfdruck 3 Atm. Inhalt 5 10 Preis 185,00 200,00 Mehrpreis fiir Verzinnung. . 3,00 3,00 „ „ Zinnplattierung 45,00 50,00 „ des DampfVentils wie vorstehend unter 1.

15 225,00 5,00 60,00

20 L 260,00 Mk. 8,00 „ 75,00 „

3. D a m p f k o c h k e s s e l mit Kippvorrichtung, auf B ö c k e n g e l a g e r t mit Dampfeintritt und Kondeswasseraustritt durch die Drehzapfen, mit Dampfeintrittsventil und Wasserauslaufhahn. Inhalt 30 50 Preis 300,00 350,00 Mehrpreis fttr Verzinnung . . 10,00 12,00 „ „ Zinnplattierung 95,00 120,00 „ des Dampfventils wie vorstehend unter 1.

70 440,00 15,00 145,00

100 1. 550,00 Mk. 20,00 „ 170,00 „

4. Dampfkochkessel „ S p h ä r i c " , mit liegendem R ü h r w e r k , wirksamer als vertikale Rührwerke. Zum Einkochen, Verdampfen, Auflösen, Anrühren u. s. w. von flüssigen und breiigen Massen, Farben, Mus, Appretur, Wichse, Extrakten u. s. w. Um die Rührwerksachse kippbar, zur Entleerung während des Ganges. Preise mit Rlemscheiben und Dampfventil: Inhalt

30

50

70

100

150

200

250

300

400

Preis

360

475

530

600

720

840

970

1100

1240

5 0 0 1.

1350 Mk.

D o p p e l k e s s e l für D a m p f h e i z u n g aus O u s s e i s e n , innen s ä u r e f e s t e m a i l l i e r t (gewöhnlicher Probedruck 5 Atm.), werden von 10—5000 1 Inhalt (des Innenkessels) geliefert. Preise richten sich nach der jeweiligen Verwendungsart. Dampfapparate: Gustav Christ ft Co., Berlin-Welssensee

(a. Ina.-Anh.).

Dampfapparate in Metall und allen Dimensionen: Volkmar Einig & Comp., Heidenau-Dresden.

Dampfapparate (Dampfbäder, Dampftische, Dampfbatterien) verschiedener Konstruktion liefern: Friedrieh Hecltnunn, Berlin 80. etraaae 6 b (s. Inserate).

10, Brucken- I F. H. Meyer, Hannover-HainhoU (s. Ins.-Anh.). | Emil Passburg, Berlin NW. 28.

Damptdichte siehe „ M o l e k u l a r g e w i c h t " . Dampfkessel, und zwar sowohl O r o s s w a s s e r r a u m k e s s e l (Flammrohrkessel, Rauchrohrkessel, kombinierte Kessel, Batteriekessel), als auch W a s s e r r o h r k e s s e l , S i e d e r k e s s e l u. s. w. liefert: A. Bomig, Tegel bei Berlin.

Dampfkeaselschntzfarben, Lacke zum Innenanstrich der Dampfkessel, dienen zur Erzielung leichter Kesselreinigung und dauernden Rostschutzes. Eine zweckmässige Dampfkesselschutzfarbe muss den Einwirkungen während des Betriebes vollkommen widerstehen, also sehr hitze- und wasserbeständig sein und darf nicht isolieren, nicht abrinnen und soll möglichst gefahrlose Anwendung gestatten. Dampfkesselschutzfarben: Chemische Fabrik Flonheim, Dr. H. Noerdlinger,

Flörsheim-Untermain.

Dampfmaschinen. Die Kolbendampfmaschinen werden in der chemischen Industrie gegenüber Dampfturbinen, Rohölmotoren, Gasmotoren dort

264

Dampfstrahl-Luftsauger — Dampfturbinen.

das Ffeld behaupten, wo die Verwendung des Abdampfes für Koch-, Heiz- und Trockenzwecke möglich ist. Die Dampfturbinen arbeiten in wärmeökonomischer Beziehung nur dann gleichwertig mit den Dampfmaschinen, wenn sie nllt einer höheren Vakuumkondensation verbunden sind. Auch arbeiten alle Dampfturbinen mit hohen Tourenzahlen, so dass 6s in vielen Fallen einfacher ist, die langsamer laufende Dampfmaschine als Motor zu verwenden. Die Oasmotoren und Rohölmotoren nutzen ca. 30 % der im Brennstoff vorhandenen Wärme aus, während die anderen 70 % in den Auspuffgasen verloren gehen. Man hat auch mehrfach versucht, die in diesen Auspuffgasen vorhandene Wärme nutzbar zu machen. Es hat dies aber Schwierigkeiten, weil einerseits in diesen Gasen noch ölhaltige Substanzen vorhanden sind, und weil vor allen Dingen der Wärmeübertragungskoeffizient bei den Gasen nur ca. 5 WE pro qm-Stunde und 1° Temperaturdtfferenz beträgt, während er z. B. beim Abdampf ca. 3000 WE ausmacht. Also unter Berücksichtigung dessen, dass die Auspuffgase der Gasmotoren eine dreimal höhere Temperatur besitzen als die der Dampfmaschinen, mfisste man unter den gleichen Verhältnissen, wenn man also die gleiche Wärmemenge gewinnen will, eine ca. hundert- bis zweihundertmal grössere Heizfläche zur Verfügung haben. Durch die Amortisation dieser grossen Heizfläche wird die Ausnutzung der Abdampfwärme bei Gasmotoren nicht mehr rationell. Man wird bei der Dampfmaschine Uberall dort, wo Dampf für Heiz-, Koch- und Trockenzwecke notwendig ist, Auspuffmaschinen aufstellen und nicht Kondensationsmaschinen. Bei den Kondensations-Dampfmaschinen werden nur 10—20 %, der Wärme von der Dampfmaschine für Kraftzwecke nutzbar gemacht, während der Rest, der Hauptbetrag der Wärme also, in der Kondensation nutzlos verloren geht. Man stellt deshalb an Stelle der Kondensation den betreffenden Trockenapparat, Verdampfapparat u. s. w. auf, welcher dann die Kondensation Übernimmt. Die Abdampfmaschinen arbeiten im allgemeinen mit einem Gegendruck von 0,5—2 Atm., wobei der Abdampf Temperaturen von 110—133® besitzt. Bei dieser Temperatur ist es wiederum nützlich, Vakuumkoch-, Vakuumverdampf- und Vakuumtrockenapparate zu verwenden, weil diese mit niedriger Temperatur arbeiten, also zwischen dem Heizdampf und dem Trockenmaterial eine genügend grosse Temperaturdifferenz vorhanden ist, die bei kleiner Heizfläche doch eine grosse Leistung gewährleistet. Dampfmaschinen, liegende Einzylinder- und Compoundmaschinen und stehende Compoundmaschinen, in allen Grössen, liefern: A Borgig, Tegel bei Berlin

| Emil Passburg, Berlin NW. 23.

Dampfstrahl-Luftsang-er siehe „ L u f t p u m p e n". Dampfstrahl-Ventllator siehe „V e n t i 1 a t o r e n". Dampfturbinen. In neuester Zeit haben die Dampfturbinen berechtigtes Aufsehen erregt, und sie sind auf dem besten Wege, sich einen achtungsgebietenden Platz in der Reihe der Motoren zu erobern, ja möglicherweise sind sie berufen, die Kolbendampfmaschine, wenn nicht allgemein so doch für bestimmte Verwendungszwecke, ganz zu verdrängen. Dies gilt vor allem für den Antrieb e l e k t r i s c h e r G e n e r a t o r e n , und so gerade auch für weite Zweige der c h e m i s c h e n Industrie, in der ja die Elektrizität von Jahr zu Jahr eine grössere Rolle spielt. Das Prinzip der Dampfturbine im allgemeinen besteht darin, das Dampf gegen die Schaufeln eines Schaufelrades strömt und dieses inRotation versetzt. Bei der viel verbreiteten Parsons-Turbine z. B. bilden die Schaufeln längs einer horizontalen Stahlwalze eine grössere Anzahl nebeneinander liegender Kränze. Dieser Anordnung einer grösseren Anzahl Schaufelkränze auf gemeinsamer Welle verdankt die Parsons-Turbine ihre verhältnismässig geringe Tourenzahl, indem sich die vorhandenen Schaufelkränze in den Gesamtdampfdruck, bezw. in die Gesamtdampfgeschwindigkeit teilen, wobei jeder Schaufelkranz nur einen Bruchteil des Admissionsdruckes, bezw. der Dampfgeschwindigkeit ausnützt und an die Welle überträgt. Damit nun eine Rotationsbewegung entstehen kann, ist nicht nur ein gewisser Dampfdruck erforderlich, sondern dem Dampf muss auch eine solche Richtung gegeben werden, dass er die einzelnen

Dampfüberhitzer — Daturin.

265

Schaufeln in der richtigen Weise treffen und bewegen kann. Zu diesem Zweck besitzt die Parsons-Turbine ein zweites System, und zwar feststehen* der Schaufeln, welche im Innern eines gusseisernen Zylinders gleichfalls als Schaufelkränze gruppiert und so angeordnet sind, dass sie, unter Beibehaltung eines Abstandes von 3 bis 4 mm, zwischen die rotierenden Schaufelkränze hineinragen. Wie bei Wasserturbinen werden auch bei 4er Dampfturbine diese feststehenden, bezw. rotierenden Schaufelkränze Leiträder und Laufräder genannt.

TURBOGENERATOREN für Gleich- und Wechselstrom

Siamens-Scfauckertwerk* G B a r l i a S « II, A s k a n i a c h e r D a m p f t t b e r h i t s e r . Die DampfUberhitzung bezweckt den Verbrauch geringerer Dampfquantitäten für eine bestimmte Leistung einer Dampfmaschine, bzw. die Verhütung des Kondensats in den Rohrleitungen und Fortfall der sog. Eintritts-Kondensation in den Zylinder der Dampfmaschine. Am vorteilhaftesten und rationellsten gestaltet sich die Überhitzung mit geeigneten Apparaten, dfe in die Kesselzfige eingebaut werden, und zwar entweder in den ersten oder zwischen diesen und den zweiten Zug, so dass noch eine genügend hohe Umgebungstemperatur fflr den Überhitzer vorhanden ist. Heinrich Hirzel G. m. b. H., Leiprig-Plagwitz.

D a r m a a . Tabletten aus 0,17 g enthaltendem Cascara Sagrada-Extrakt und 0,03 g Phenolphthalein. Die Tabletten bilden ein gutes Abführmittel. D a r r e n . (Vgl. den Artikel „Malz".) Durch das Darren des Malzes beseitigt man den bohnenartigen unangenehmen Geschmack und bildet die Röstprodukte, welche das Malzaroma bedingen; auch macht man das Malz haltbarer und verringert seinen Wassergehalt von ca. 40 % auf etwa 2 %. Die Erwärmung des Malzes in der Darre geht bis auf ca. 100° C. hinauf; sie soll möglichst wenig Brennmaterial erfordern: 100 kg' keimfreies Malz brauchen in einer guten Darre bei 24 stündigem Darren und einer Abdarrtemperatur von 90" ca. 20 kg mittelguter Steinkohle. Anstatt der früheren R a u c h d a r r e n , bei denen mit Buchenholz oder besser mit Koks geheizt wurde und die Rauchgase mit dem Malz selbst in Berührung kamen, benutzt man jetzt ausschliesslich L u f t d a r r e n , in denen das Malz nur von heisser Luft, nicht dagegen von den Verbrennungsgasen umspült wird. Eine Luftdarre besteht aus dem H e i z r a u m , der L u f t e r w ä r m u n g s k a m m e r und dem D a r r r a u m . Je nach der Lage der Heizrohre unterscheidet man Darren mit s t e h e n d e m (Zylinderdarren, Kaloriferen), mit 1 i e g e n d e m und mit k o m b i n i e r t e m Heizapparat. Darranlagen bauen: J. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4.

D a s y m e t e r (Gaswage). 1. Zur selbsttätigen Bestimmung des sp. G. von Gasen, besonders des Leuchtgases. Neueste Konstruktion. In Mahagoni-Glaskasten, mit Stellschraube und Dosenlibelle, einschliesslich Thermometer, Druckmesser und Gasfilter. Das durch die Glaskugel der Gaswage fortwährend durchströmende Gas zeigt alle Schwankungen des sp. G. bis auf 0,005 genau an. Preis

2. Zur Prüfung von Feuerungen. Preis mit Filter und Zubehör

D a t u r i n = A t r o p i n (s. d.).

Mk. 300,00

Gaswage mit Zugmesser. Mk. 320,00

266

Decilan — Dekantiergefässe.

Decilan, f l ü s s i g e s Desinfektionsmittel, angeblich Formaldehydkaliumoleinatlösung mit ä t h e r i s c h e n ö l e n . E s ist dem Lysoform sehr ähnlich und hat gute a n t i s e p t i s c h e E i g e n s c h a f t e n . Deci-Äthrol s i e h e „ A t h r o 1". Deckgläser s i e h e unter „ M i k r o s k o p i e " . Decocta s i e h e „ A b k o c h u n g e n " . D e g r a s ( G e r b e r f e t t , L e d e r f e t t ) . D a s beim Entfetten von s ä m i s c h g a r e m L e d e r (vgl. Artikel „ S ä m i s c h g e r b e r e i " ) erhaltene Fett, das a u s oxydiertem T r a n besteht. Zur Gewinnung streicht man d a s D e g r a s von dem Leder mit einem M e s s e r a b und w ä s c h t dann d a s L e d e r mit S o d a - o d e r P o t t a s c h e l ö s u n g , die mittels H2SO4 zerlegt wird. R e i n e r e s D e g r a s wird nach f r a n z ö s i s c h e r M e t h o d e g e w o n n e n und kommt a l s M o e 11 0 n in den Handel. M a n gerbt hierbei kürzere Zeit als gewöhnlich bei der W e i s s g e r b e r e i Und p r e s s t den oxydierten T r a n a u s dem L e d e r unter W a s s e r durch starken D r u c k aus. D a der B e d a r f an D e g r a s g r ö s s e r ist a l s s e i n e Gewinnung, gibt es b e s o n d e r e G e r b e r e i e n , die s c h l e c h t e F e l l e wiederholt der S ä m i s c h g e r b e r e i nur zu dem Z w e c k unterwerfen, um D e g r a s zu gewinnen. Sogenanntes k ü n s t l i c h e s D e g r a s ist eine M i s c h u n g a u s S ä m i s c h - M o e l l o n mit künstlich oxydiertem T r a n ; zuweilen fehlt darin natürlich Moellon auch ganz, und die G e w i n n u n g g e s c h i e h t nur a u s oxydiertem T r a n unter Zusatz von Ölsäure, T a l g , W o l l s c h w e i s s u. s. w. D a s D. R . P . 149 8 2 2 will eine Oxydationswirkung von F e r m e n t e n auf ö l e zur Herstellung von D e g r a s und ähnlichen P r o d u k t e n h e r b e i f ü h r e n : Eine Kultur von denitrifizierenden B a k t e r i e n (z. B . K ä s e b a k t e r i e n ) soll mit ö l , S a l p e t e r l ö s u n g und Nährstoffen für die Pilze v e r m i s c h t und d a s G a n z e gut durchlüftet werden, worauf man d a s ö l a u s w ä s c h t ; es ist dann s t a r k s a u e r und viel k o n s i s t e n t e r g e w o r d e n , so d a s s man es a l s künstliches D e g r a s verwenden können soll. D a s D e g r a s dient zum Einfetten d e s lohgaren L e d e r s (vgl. unter „ L o h g e r b e r e i " ) . weiter a l s L e d e r s c h m i e r m i t t e l überhaupt. Degrasin, neues medizinisches Entfettungsmittel a u s Schilddrüsen in s t a r k e r Konzentration hergestellt, kommt in T a b l e t t e n in den Handel. Dekantiergefässe ( A b k l ä r g e f ä s s e ) . 1. D e k a n t i e r g l ä s e r von starkem w e i s s e m G l a s e , mit a n g e legtem R a n d e , mit o d e r o h n e T u b e n . 1 2 4 6 Inhalt . . . . 3 8 2'/a 1'/. Ohne Tubus Preis 0 , 6 0 0,70 0,80 0,90 1,00 1,25 1,75 2,25 Mit 2 Tuben „ 1,35 1,50 1,75 2,50 1,20 2,00 3,50 5,00 Q

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1,50

2,00

1,75

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3,00

4,50

6,00

2 . D e k a n t i e r t ö p f e a u s P o r z e l l a n mit Z a p f l ö c h e r n : Inhalt 4 7 8 10 12 1 /« 1. Preis 5,&0 6,50 7,50 9,00 11,00 Mk. 3. D e k a n t i e r t ö p f e

aus

Steinzeug. Inhalt

Prei»

nun

l

Mk.

710

1000

400

60,00

800

1000

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75,00

Lichte Weite Lichte Tiefe

Inhalt

Preis

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1

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300

350

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4,25

350

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1200

600

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15,00

900

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105,00

500

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18,75

900

1260

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120,00

530

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150

22,50

P50

1270

900

136,00

550

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175

26,25

950

1450

1000

1;>8,00

550

850

200

30,00

luOO

1600

1200

210,00

600

900

250

37,50

1100

1600

1500

262,00

650

900

300

45,00

1200

1900

2000

350,00

lichte Weite Lichte Tiefe

Die Preise reratehen sich mit einer Ablasstülle; jede weitere Tülle Mk. 0,50 mehr. D e k a n t i e r g e f ä s s e aus S t e i n z e u g :

' C . C . H 4 . N H , mit Disazokörpern, so erhält man Farbstoffe, die nicht gut als Azokörper aufgefasst werden können, vielmehi; wahrscheinlich Diazoamidoverbindungen sind, da sie sich nicht weiter diazotieren lassen. Von anderer Seite werden die hierhergehörigen Farbstoffe mit den T h i o b e n z e n y l f a r b s t o f f e n (s. d.) zusammen in die besondere Gruppe der T h i a z o l f a r b s t o f f e eingereiht. Beispielsweise entsteht der gelbe direktfärbende Baumwollfarbstoff N i t r o p h e n i n bei Einwirkung von p-Nitranilin auf Dehydrothiotoluidinsulfosäure. Diazoverbindungen. Organische Verbindungsklasse mit der Gruppe —N—N—, wovon die e i n e freie Bindung mit einem aromatischen Kohlenwasserstoffrest verbunden ist, während die andere Bindung einen Säurerest trägt. Die Diazoverbindungen entstehen bei Einwirkung von salpetriger Säure auf das Salz eines aromatischen Amidoderivates, z. B.: CJH 5 . N H , . HjSO« + HNO, = C . H , . N : N . HSO« + 2 H , 0 . Anilinsulfat

Diazobenzolsulfat

Die Diazoverbindungen (namentlich die freien Basen) sind sehr unbeständig, aber auch sehr reaktionsfähig; die meisten sind explosiv. Nach dem Franz. Pat. 323 981 soll die Haltbarkeit der Lösungen vieler Diazokörper durch Zusatz von Salzen (namentlich krist. Glaubersalz) beträchtlich erhöht werden, doch scheinen angestellte Versuche (Ztschr. f. Farben- und Textil-Chemie 1903 S. 225) nicht gerade für die Brauchbarkeit dieses Patentes zu sprechen. D i o h l o r ä t h y l e n siehe „ A z e t y l e n t e t r a c h l o r i d " .

280

Dichlorbenzol — Diffusion.

Dlchlorbenzol. Das technische o-Dichlorbenzol C*H4C1», das aus 75 % o- und 25 % p-Dichlorbenzol besteht, bildet ein vorzügliches Mittel, um der ausgebrauchten Reinigungsmasse der Gasanstalten den Schwefel zu entziehen; es wird hierzu von der Chemischen Fabrik Griesheim-Elektron vorgeschlagen. Es hat einen Entflammungspunkt von 62* und siedet bei 175°. Sein Lösungsvermögen für Schwefel betragt bei Zimmertemperatur 3,5 %, bei 100* = 50 %, bei 110° = 200 %, bei 115° Aber 300 %, und bei 140° mischt es sich mit Schwefel in jedem Verhältnis. Diohlorhydrln siehe „C h 1 o r h y d r i n e". Dichte siehe „ S p e z i f i s c h e G e w i c h t e " . Dichten (Lutieren) chemischer Apparate siehe unter „ K l e b s t o f f e". Dlchtungs-Materlallen liefert:

Paul Lechler, Stuttgart.

Didym. Wurde lange Zeit als einheitliches Element betrachtet, ist aber dann in die beiden Komponenten N e o d y m Nd und P r a s e o d y m Pr zerlegt worden. Es ist noch nicht sicher entschieden, ob die letztgenannten beiden Stoffe wirklich Elemente sind. In der Praxis geht man meistens noch heute von dem Didym als Grundstoff aus und stellt Verbindungen dar, gleich als ob dasselbe wirklich ein Element wäre. Man benutzt die Didymverbindungen in einzelnen Fällen bei der Zusammensetzung von Gasglühkörpern; das isolierte Neodymnitrat wird neuerdings als vorzügliches Glasentfärbungsmittel gerühmt.

.

Didym-Metall, geschmolzen durch Elektrolyse n » Pnlver Didymchlorid, flüssig (20° Bé) „ ehem. rein Didymnitrat, teebn „ ehem. rein Didymoxalat, „ „ Didymoxyd, „ „ Didymoxydbydrat, ehem. rein Didym sulfat „ „ Neodymnitrat Neodymoxyd Praseodymnitrat Praseodymoxalat

. . . . . . . .

H Mk. 44,00: H n 44,00; H „ 6,00; H „ 20,00; H „ 22,00; H „ 38,00; H „ 28,00; H » 20,00;

Praseodymsulfat

1 R Mk. 23,00 16,00 1 R n % kg n 50,00 400,00 1 n 1 n n 400,00 50,00 1 n n 180,00 1 r 1 n n 200,00 1 n n 350,00 1 « n 250,00 i „ n 200,00 D 32,00 n D 40,00 n D 45,00 n D 45,00 n D 55,00 n D 45,00 n

D. O. P. Drossbach & Co., chemische Fabrik, Freiberg i. S.

Dlfftulon. Berühren sich zwei Körper, namentlich Gase oder Flüssigkeiten, in einer Fläche oder sind sie durch eine poröse Membran von einander getrennt, so d i f f u n d i e r e n sie, d. h. infolge der molekularen Kräfte treten die kleinsten Teile des einen Körpers in den andern Uber. Die Diffusion durch Membranen bezeichnet man im besonderen als O s m o s e oder M e m brandiffusion. Bei den Gasen ist die Diffusionsgeschwindigkeit annähernd umgekehrt proportional den Quadratwurzeln ihrer spezifischen Gewichte. Unter den in einer Flüssigkeit gelösten Körpern unterscheidet man in Bezug auf die Diffusion K r i s t a l l o i d e und K o l l o i d e . Kristalloide sind die leicht durch Membranen diffundierenden Substanzen (Salze, viele Säuren, Alkohole u. s. w.); im allgemeinen sind es Verbindungen, die Kristalle bilden können. Die Kolloide diffundieren nicht oder nur sehr schwer; hierher gehören Eiweiss, Gummi, Leim, Stärke, Kieselsäure, Eisenoxydhydrat, Tonerdehydrat u. a. m. Die Diffusion wird technisch vielfach benutzt; vgl. darüber die Artikel „Farbextrakte", „Gerbextrakte", „ M e I a s s e " (Osmoseverfahren), „ T a n n i n" und „Z u c k e r f a b r i k a t i o n".

Digalen — Digestoren. 1. D i f f u s i o n s k o e f f i z i e n t e n

|

II Diffundiert ia

Gas

Wasserstoff Ii Sauerstoff || Wasserstoff Luft Sauerstoff Wasserstoff U Kohlensäure

Äthan . . . Kohlenoxyd . Kohlensäure . n .

m

Diff.-Koeffiiient

einiger

Gase.1)

Gas

Diffundiert in

Luft i • • , Methan . . . Sauerstoff . . .

Sauerstoff Wasserstoff Kohlenoxyd Luft Wasserstoff Kohlensäure Sauentoff

qcm/Sck. 0,458 0,18022 0,64223 0.14231 0,18022 0,54367 0.13561

281

H • • • Wasserstoff . . »

• •

Diff.-Kocffizient qca/Sek 0.17758 0,625 0,187 0,178 0,72167 0,53836 0.7086

2. D i f f u s i o n s k o e f f i z i e n t e n e i n i g e r a n o r g a n i s c h e r V e r b i n d u n g e n in v e r d ü n n t e r w ä s s e r i g e r L ö s u n g . (Der Diffasionskoeffizient D giebt die Menge Substanz in Grammen an, v d c M bei der Temperatur t an einem Tage durch den Querschnitt einet Quadratzentimeters wandern würde, wenn zwei um 1 cm abstehende Querschnitte die Konzentrationsverschiedenheit 1 [Gramm in 1 ccm] aufweisen würde.) Namen der Substanz Ammoniak . Anrninninm^ri^ Baryumchlorid . Bleinitrat . . . Caldnmchlorid . Chlorwasserstoff . Kaliumchlorid

D

Namen der Substaos

t

D

4.5° 17.5° 8,0» 12,0° 8,5° 0.0° 11,0° 9.0® 13.5° 7,0° 10,0°

1,06 1,31 0,65 0,70 0,70 1,4 1,84 0,66 1,66 0,92 0.43

Kupfersulfat Magnesitimsulfat.... Natriumchlorid . . . . Natriumhydroxyd . . . Natriumkarbonat . . . Natriumnitrat..... Natrium thiosulfat . . . Salpetersäure . . . . . Schwefelsäure . . . . Silbemitrat . . * . .

10,0* 7,0» 6,0» 8,0» 4,5* 13,0* 10,5° 9.0° 7,5° 7,5°

0,21 0,30 0,75 1,06 0,44 0.90 0,54 1,75 1,04 0,90

.•

















.

Kaliumhydroxyd Kaliumnitrat . . Kupferchlorid .

t









i

Diffusions-Apparate: Friedrich Heckmann, Berlin SO. 16, Brucken- j F. H. Meyer, Hannover-Hainholz (6. Ins.-Anh.)strasse 6 b (s. Inserate). | Diffusionsapparate in Kupfer und E i s e n : Volkmar Hänig & Comp., Heidenau-Dresden. D i g a l e n ( D i g i t o x i n u m solubile). Nach besonderem Verfahren aus Digitalisblättern gewonnenes weisses, amorphes Produkt, das in wässeriger Lösung mit 25 % Glyzerin in den Handel gebracht wird. In der Wirkung, Zusammensetzung und den chemischen Eigenschaften gleicht das Produkt dem kristallisierten Digitoxin, aber seine grössere Löslichkeit unterscheidet es davon vorteilhaft. Sowohl subkutan wie vom Magen aus soll es, im Gegensatz zum kristallisierten Digitoxin, reizlos vertragen werden. 1 ccm Digalen enthält 0 , 0 0 0 3 g Digitoxin, bzw. 1 ccm entspricht 0 , 1 5 g Digitalisblätter. E s wird in Originalfläschchen von 15 ccm in den Handel gebracht und soll sich in dieser Form lange halten. Digalen, Originalflasche von 15 ccm Mk. 2,00 D i g e s t i o n s k o l b e n siehe „ D r u c k f l a s c h e n " .

Digestoren siehe „A u t o k 1 a v e n".

' ) Diese sowie die nächste Tabelle sind z. T. dem Werke v. B u c h k a , „Physi kalisch-chemische Tabellen der anorganischen Chemie", Stuttgart 1895, entlehnt.

$82

Digestorien — Dinassteirie.

D i g e s t o r i e n siehe „ L a b o r a t o r i u m s a u s r ü s t u n g". Dlfflpuratum. Ein Präparat aus den Blättern von Digitalis purpurea, das alle wirksamen Digitalisglykoside in Form der Gerbsäureverbindungen eqthält, nicht dagegen die unwirksamen und störenden Beimengungen. Digipuratum bildet ein 'gelbes, geruchloses, bitteres Pulver von sehr gleichartiger Zusammensetzung, das grossen therapeutischen Wert besitzt. Digipuratum, Pulver

D Mk. 8,00; H Mk. 75,00

Dlfflstrophan. Ein aus Digitalis und Strophantus bestehendes Präparat, das aus dem Gemisch als Fluidextrakt gewonnen und unter Zusatz eines Bindemittels bei einer 40" nicht übersteigenden Temperatur eingedunstet wird. Es findet therapeutische Verwendung. Digistrophan in Tabletten, Röhreben

Mk. 2,00

D i g i t a l i n . Unter diesem Namen fasst man die wirksamen Bestandteile des roten Fingerhuts (Digitalis purpurea) zusammen. Fest steht, dass es sich dabei nicht um ein einzelnes Alkaloid handelt, ja da die hier in Betracht kommenden Körper keinen Stickstoff enthalten, kOnnen sie Oberhaupt nicht als Alkaloide aufgefasst werden. Das Digitalin. pur. pvlv. German. (Deutsches amorphes Digitalin) wird aus Digitalissamen oder Blättern mit Alkohol extrahiert; nach dem Abdestillieren des Alkohols wird das Extrakt mit HjO verdünnt, mit Bleiazetat gereinigt und aus dem Filtrat das Digitalin mit Gerbsäure gefällt Das Tannat zerlegt man mit Bleioxyd und nimmt das Digitalin dann mit Alkohol auf; nach Reinigen, Trocknen und Pulvern bildet es ein gelblichweisses amorphes Pulver. Man ebraucht es in Dosen von 0,001—0,002 g 2—3 mal täglich; M. D. p. dos.

g

,004 g, M. D. p. die 0,02 g. Das D i g i t o x i n C M H U OII ist ein Kristallpulver; zur Darstellung extrahiert man Digitalisblätter erst mit kalt. HsO, um die Verunreinigungen zu beseitigen und zieht dann mit 60 %igem Alkohol aus, wobei das Digitoxin aufgenommen wird. Es ist unlöslich in HsO. schwerlöslich in kaltem, leicht in heissem Alkohol und leichtlöslich in CHCU. Da es nicht wie das vorgenannte Digitalin ein Gemisch verschiedener Stoffe, sondern eine wirkliche Verbindung zu seih scheint, wird es immer mehr medizinisch verwendet, und zwar hauptsächlich bei Herzkrankheiten. Einzeldosis 0,00025 g, Tagesdosis im Maximum 0,002 g. Man gibt es vom Munde, als Klystier und subkutan. Neuerdings wird es zur bequemen Dosierung vielfach in Tablettenform in den Handel gebracht. Auf die französischen Digitaline, das Kilianische Digitalin, das Digitalein und das Digitonin, die für Deutschland kaupt Wichtigkeit haben, kann hier nicht eingegangen werden. Digitalin, pur., pulv. Germanic Digitoxin, krist „ Tabletten zu 0,00025 g

D Mk. 8,50;

H Mk. 75,00 l g , 30,00 100 St. „ 1,25

D i g i t o x i n siehe „D i g i t a I i n". D i m e t h y l a n i l l n siehe „A n i 1 i n d e r i v a t e". D l m e t h y l b e n z o l e siehe „X y 1 o 1 e". D l m e t h y l s n l f a t siehe „ M e t h y l v e r b i n d u n g e n " . D l m e t h y l x a n t h i n siehe „T h e o z i n" und „T h e o p h y 11 i n". D l m o p y r a n . Unter diesem Namen kommt ein Konkurrenzpräparat des P y r a m i d o n s (s. d.) in den Handel. Dlnaspressen: Gebr. Burberg, Maschinenfabrik, Hettmann.

D i n a s s t e i n e . Eine besondere Gruppe von feuerfesten Steinen. Als Rohmaterial dient reiner Quarz, der mit etwas Kalkmilch und einem Klebstoff formbar gemacht und in zweiteiligen eisernen Formen ausgedrückt wird. Der, Kalkzusatz versintert beim Brennen mit dem Quarz und dient so gewissermassen als Kitt Unter den mancherlei Abänderungsvorschlägen nennen wir das D. R. P. 69318, welches statt des Kalkhydrats Gips unter Zusatz von Aluminiumsulfat

Dinitrobenzol — Diphenylamin.

283

oder Magnesiumsulfat verwendet. Nach dem D. R. P. 150 628 ersetzt man das Kalkhydrat durch Portlandzement oder ähnliche künstliche oder natürliche Zemente, die nach dem Formen an der Luft oder unter Wasser zementartig erhärten und eine Verkittung der einzelnen Quarzkörner herbeiführen; nach dem Brennen sind die einzelnen Sandkörner durch Polysilikate fest verbunden. D i n i t r o b e n z o l . C . H , . (NO } )j. Von den drei Isomeren ist besonders das m-Dinitrobenzol wichtig. Zur Darstellung verfährt man ähnlich yrie bei der Fabrikation des N i t r o b e n z o l s (s. d.), nur mit andern Gewichtsverhältnissen und derart, dass die Reaktion durch Erwärmen unterstützt wird. Die andern beiden Isomeren entstehen in kleiner Menge beim Nitrieren von Benzol; man trennt sie durch fraktionierte Kristallisation und Destillation. m-Dinitrobenzol bildet dünne, farblose rhombische Nadeln; Sch. P. 89,9. Unlöslich in Wasser, leicht löslich in Alkohol und Äther. Ungereinigt bildet es gelbe Kristallkuchen. Durch Reduktion wird es zuerst in m-Nitranilin, dann in m-Phenylendiamin übergeführt. Hauptsächlich dient es als Ausgangsmaterial zur Darstellung des letzteren. m-Dinitrobenzol, techn „ ehem. rein

°/o kg M k . 1 2 0 , 0 0 1 » » 8,00

D l n i t r o g l y z e r l n siehe „ N i t r o g l y z e r i n " . D i n i t r o t o l u o l . C«H». CH»(NO»)i. Für die Technik wichtig ist nur das asymmetrische (meta) Dinitrotoluol ( C H S : NO» : NO> = 1 : 2 : 4 ) sowie das p-Dinitrotoluol. Man erhält das erstere direkt durch Nitrieren von Toluol mittels Nitriersäure (Salpeterschwefelsäure) ohne Kühlung. Technisch bildet es gelbliche Kristallkuchen, im reinen Zustande lange monokline Nadeln. Sch. P. 70,5°, schwerlöslich in kaltem Alkohol, leichtlöslich in heissem Alkohol, Äther sowie in Benzol. Es dient zur Darstellung von Toluylendiamin. Dinitrotoluol, techn

(66/68°)

>

kg Mk. 8 0 , 0 0 — 1 0 0 , 0 0

Dynamit-Akt. Ges. Alfred Nobel & Co., Hamburg. I Sprengstotf-A.-G. Carbonit, Hamburg.

P l o n i n = Athylmorphinchlorhydrat. Man stellt zunächst durch Einwirkung von Athyljodid auf alkal. Morphinlösung das Athylmorphin dar und neutralisiert die B a s e dann mit HCl. Weisses Kristallpulver, löslich in HaO, leichlösl. in Alkohol, fast unlöslich in Äther und Chloroform. Man verordnet es medizinisch als Ersatzmittel des Morphins innerlich und subkutan; namentlich hat es sich gegen Reizhusten bei Lungen- und Kehlkopfleiden bewährt. Dionin „ M e r c k " „ in Tabletten zu j e 0,0i> g

H Mk. 1 0 0 , 0 0 ; 1 kg Mk. 9 5 0 , 0 0 2 5 Stück „ 1,20

D i o x y b e n z o l e siehe „ B r e n z k a t e c h i n", „ R e s o r z i n " und „ H y d i o c h i n o n". D i o x y d l a m i d o a r s e n o b e n z o l soviel wie S a l v a r s a n (s. d.). D i p h e n a l siehe „ P h o t o g r a p h i s c h e C h e m i k a l i e n " . D l p h e n y l a m i i r . (C«Hs)iNH. Durch Erhitzen von Anilin mit Anilinsalz (Anilinchlorhydrat) in Autoklaven auf 210—240° erhalten. Das Reaktionsprodukt wird mit HCl und dann mit viel H 2 0 behandelt, wobei sich das zuerst gebildete Diphenylaminchlorhydrat wieder zersetzt und die freie Base als bald erstarrendes Ol obenauf schwimmt. Man hebt sie ab, wäscht aus und rektifiziert durch fraktionierte Destillation. Monokline farblose Blätter, Sch. P. 54°; S . P. 310°. Fast unlöslich in Wasser, leicht löslich in Alkohol, Äther und Benzol. Es riecht angenehm und schmeckt brennend. Sehr schwache Base, deren Salze sich schon beim Waschen mit Wasser zersetzen. Man benutzt es bei der Darstellung verschiedener Teerfarbstoffe. P r a t a u s i Dil Handelsprodukt soll ziemlich farbloa, nicht ichnlerig «ein, keinen unangenehmen Geruch besitzen, den richtigen Sch. P. zeigen und sich an der Luft nicht * " k " 1 1 brlunen. Aul Anilin prüft man durch Schütteln der pulverisierten Subfltanz mit ChlorkalkMavog; hierbei darf es nicht violett «erden.

Diphenylmethanfarbstoffe — Diuretin.

284

Diphenylamin, techn 1 kg Mk. 4,40 „ chem. rein 1 » » 7,00 „ „ „ lcrist. weiss l n . 10,00 Diphenylaminchlorid, chem. rein, krist 1 „ „ 12,00 Diphenylaminsulfat 1 „ „ 16,00 Melhyldiphenylamin, techn 1 „ „ 7,50 „ chem. rein 1 „ „ 18,00 Diphenylmethanf&rbstoffe. S t a m m s u b s t a n z dieser F a r b s t o f f k l a s s e ist d a s Diphenylmethan (C«H*)t. CH>. Im Qbrigen siebe unter „ A u r a m i n e " ufid „ P y r o n i n f a r b s t o f f e " . D i p h e n y l n a p h t y l f a x b s t o f f e . F a r b s t o f f k l a s s e , d e r e n O l i e d e r sich vom Diphenyinaphtyimethan

CioH, —

ableiten.

Sie

entstehen namentlich d u r c h E i n w i r k u n g substituierter N a p h t y l a m i n e auf T e t r a m e t h y l d i a m i d o b e n z o p h e n o n ( o d e r auf T e t r a m e t h y l d i a m i d o b e n z h y d r o l ) unter dem Einfluss w a s s e r e n t z i e h e n d e r Mittel. D i p l o s a l . Salizylsäureester d e r Salizylsäure C6H
geteilt . . . . Stück „ 2,50 Apparat zur kolorimetrischen Schwefelbestimmung nach V i b o r g b , verbesserte Form mit 10U Kadmium-Leinenscheiben und einer Normalfarbenskala, mit Gebrauchsanweisung kompl. . „ 32,00 Derselbe Apparat allein, ohne Stativ „11,00 Reserveunterteile zu demselben 5,50 Apparate allein, mit Stativ 20,00 1 Karton mit 100 Kadmiumscheibchen allein 6,00 1 Normal-Farbenskala allein 16,00 Apparat zur Schwefelbestimmung nach F i n k e n e r „ 33,00 Apparat *ur Schwefelbestimmung nach der Brom-Methode, vollständig, mit Stativen, Gasbrenner u. s. w., ohne Gasentwickelungsapparat . . „ 37,00 Derselbe Apparat allein, ohne Stative 15,00 Apparat zur Schwefelbestimmung nach W. S c h u l t e : a) die Glasteile „ 8,50 b) Stativ und Halter 5,20 c) Kippscher Apparat 12,50 d) Verbrennungsofen mit 7 Brennern 55,0t 1 Mk. öl,20 e) die Vorlagen allein Stück „ 0,75 Apparat zur Schwefelbestimmung nach T h ö r n e r , bestehend aus Kühlerkolben von 150—200 ccm Inhalt, mit Scheidetrichter, Kugelrohr und Absorptionsrohr 10,00 Apparat zur Schwefelbestimmung, bestehend aus Kölbchen mit 10 angeblasenen Kugeln 1,50 Dieselben, mit eingeschliffenem Hahn „ 4,00 Apparat zur Eisenanalyse nach R o t h e , zur schnellen und vollständigen Trennung des Eisens von Mn, Cr, Ni, Co u. s. w., durch Ausschütteln der oxydierten salzsauren Lösung mit Äther, für 5 g Eisen . . . . ,, 27,50 E l s e n b a h n f r a c h t e n . A l l g e m e i n e T a r i f v o r s c h r i f t e n . Die Fracht wird nach Kilogramm berechnet. Sendungen unter 2 0 kg werden für 2 0 kg, das darüber hinausgehende Gewicht wird, mit 10 kg steigend, so berechnet, dass je angefangene 10 kg für voll gelten. Die zu erhebende Fracht wird mit vollen 0 , 1 0 Mk. derart abgerundet, dass überschiessende Beträge unter 5 Pf. ausser Berechnung gelassen und Beträge von 5 Pf. und darüber für volle 0 . 1 0 Mk. gerechnet werden. Als Mindestbetrag der Fracht wird berechnet bei Frachtgut 30 Pf., bei Eilgut 5 0 Pf. Die Einheits-Frachtsätze der Preuss. Staats-Bahnverwaltung betragen für 100 kg und j e d e s k m : 1. für EilstUckgüter: a ) bei Entfernungen bis zu 100 km 2,2 Pf., mit einem Expeditionsgebühren-Zuschlag von 2 0 — 3 8 Pf., welcher in der W e i s e aufsteigend angesetzt wird, dass bei 1—10 km Entfernung 20 Pf., bei 11—20 km Entfernung 2 2 Pf., und so fort für j e 10 km Entfernung mehr immer 2 P f . mehr an ExpeditionsgebUhren gerechnet werden. b ) bei Entfernungen über 100 km 2,2 Pf., mit einem gleichmässigen Exp.-Oeb.-Zuschlag von 4 0 P f . ; demnach werden z. B . bei 4 0 0 km Entfernung 4 0 0 X 2 , 2 Pf. = 8 , 8 0 Mk. + 4 0 Pf. = 9 , 2 0 Mk. berechnet. 2. für g e w ö h n l i c h e s S t ü c k g u t die Hälfte der vorstehend unter 1. angegebenen Eilfrachtsätze; 3. für Güter der allgemeinen Wagenladungsklassen A l 1 ) 0,67 Pf., B 0 , 6 0 P f . ; ferner für Güter der Spezialtarife A 2 , I., II. und III. A sind Waggons mit 5 0 0 0 kg Befrachtung, B Doppelwaggons mit 10000 kg BefracHtung.

Eiscnbahnfrachten.

321

0,50 Pf. bezw. 0,45, 0,35 und 0,22 (bei Entfernungen bis 100 km 2,26 Pf.) mit einem Exp.-Geb.-Zuschlag, welcher a) bei Entfernungen bis zu 100 km für Klasse A 1 bis zu 19 Pf., für die Klasse B bis 12 Pf. und für die Spezialtarife- A 2 I., II. und III. je bis zu 9 Pf. ansteigt und b) bei Entfernungen Uber 100 km fQr die Klasse A 1 20 Pf. und ffir die Übrigen Klassen je 12 Pf. betragt. F r a c h n ä t t e f ü r ion kg i n M a r k Stückgut



Iii 0°/0 Mn) % kg Mk. 20,00 (li0°/o-Mn) . . % „ „ 25,00 (>0°/oMn) % „ „ 39,00 2. Ma n g a n s t a h 1. Ein geringer Zusatz von Mangan zum Stahl erhöht seine Härte und Zähigkeit. Man benutzt den Manganstahl als Material zu Wagenrädern, zu Panzerplatten u. s. w. Geht der Mangangehalt Uber

326

Eisenlegierungen.

2,5 % hinaus, so wächst die Härte, nimmt aber von 6 % Mn-Gehalt an wieder ab, wahrend Festigkeit und Dehnbarkeit steigeq, um bei 14 % ihr Maximum zu erreichen. Mehr als 20 % Mn beeinflusst den Stahl sehr unvorteilhaft. Eine besondere Methode der Herstellung von Manganstahl ist durch Engl. Rat. 25 794 von 1903 geschützt, ein Verfahren zum Zähemachen von Manganstahl durch D. R. P. 155 810. 3. F e r r o c h r o m (Chromeisen) und C h r o m s t a h l . Das Ferrochrom gewinnt man durch Schmelzen von Chromeisenerz mit Kohle und entsprechenden Zuschlagen; man setzt es dem Stahl beim Tiegelschmelzen zu, um den Chromstahl zu gewinnen. Das Chrom erhöht die erreichbare Härte des Stahls bedeutend; die aus Chromstahl hergestellten Werkzeuge dienen zur Bearbeitung sehr harten Materials. In den Vereinigten Staaten stellt man das Ferrochrom im elektrischen Ofen her, und zwar direkt aus dem Erz. Das Ferrochrom enthält 62—68 % Cr, selten mehr. Der Chromstahl schwankt im Oehalt an Cr zwischen 2,5 und 5 %, im Gehalt an C zwischen 0,8 und 2 %. Wegen seiner ausserordentlichen Härte und Zähigkeit gewinnt der Chromstahl immer grossere Bedeutung für die Herstellung von Geschossen. Ferrochrom (60°/o Cr) (65/70®/« Cr) (60/70% Cr und 0,5—1 °/o Kohle (60/70 °/o Cr „ 1,5—2,5®/« Kohle (60/70®/« Cr „ 2 - 3 ®/0 Kohle

°/o °/o 1 1 1

kg Mk. 75,00 „ „ 80,00 5,00 r , „ 4,00 „ „ 4,50

4. W o l f r a m e i s e n ( F e r r o w o l f r a m ) und W o l f r a m s t a h l (S p e z i a 1 s t a h I). Man erhält das Wolframeisen durch Schmelzen von Wolframit (Ferro-Manganowolframat) mit Kohle und Eisen. Meistens wird übrigens Ferrowolfram jetzt durch direkte Reduktion im elektrischen Ofen erzeugt. Nach D. R. P. 237 285 wird zur Herstellung von Ferrowolfram aus Scheelit der letztere direkt mit Schwefeleisen unter Zusatz von Kohle im elektrischen Ofen verschmolzen, wobei man ein Produkt mit etwa 85 % erhält. Will man den Fe-Gehalt höher haben, so ist entsprechend mehr Schwefeleisen und Kalk zuzusetzen, nach der Gleichung CaWO«+2 F e S + C a O + 5 C = Fe,W+2 C a S + 5 CO. Allgemein schwankt der Gehalt des Ferrowolframs an W zwischen 70 uhd 85 %. — Den Wolframstahl erhält man dadurch, dass man dem Stahl beim Tiegelschmelzen die entsprechende Menge Ferrowolfram zusetzt. Der WGehalt im Wolframstahl schwankt zwischen 3 und 25 %, liegt aber meistens zwischen 5 und 8 %. Das W wirkt auf die Eigenschaften des Stahls in ähnlicher Weise wie das Cr, wenn auch nicht in so hohem Grade. Eigentümlich ist die Eigenschaft des Wolframstahls, sich an der Luft von selbst zu härten, ohne Eintauchen in öl, Wasser u. dgl.; auch behält Wolframstahlzeug seine Härte und Schneideschärfe selbst bei sehr hohen Temperaturen. Endlich ist er ein sehr geeignetes Material für Stahlmagnete, Kompassnadeln u. ä., da er den Magnetismus ausserordentlich lange bewahrt. Ferrowolfram (50°/ o W) (65/70 °/„ W) (ca. 80®/» W)

1 kg Mk. 5,00 1 „ „ 5,f0 1 „ „ 5,50

5. F e r r o s i l i z i u m . Legierung von Eisen und Silizium mit nur geringem Kohlenstoffgehalt. Es dient gleich dem Ferromangan zum Reinigen des Flusseisens; auch verwendet man es im Giessereibetriebe, um siliziumarmes Eisen für Graugusszwecke geeignet zu machen. Nach K r o u p a verschmilzt man zur Herstellung von Ferrosilizium 1000 T. Eisenhammerschlag, 410 T. Quarz und 398 T. Koks im elektrischen Ofen; der Kraftaufwand beträgt 5000 K. W.-Std. für 1 t, und das Produkt enthält 77,5 % Fe und 21,5 % Si. Bei Versuchen, das Ferrosilizium aus Martinschlacke (1680 kg) und Koks (600 kg) zu erhalten, wurden für die Tonne (mit 23,8 % Si) 5380 K. W.-Std. gebraucht. Nach dem Amer. Pat. 712 925 stellt man Ferrosilizium und Silikospiegeleisen aus Siliziumschlacken der Bessemer- oder Martinöfen mit einem Sili-

Eisenlegierungen.

327

ziumbesclilage her, indem man die Schlacken, welche vorher pulverisiert werden, in einem elektrischen Ofen nach Zusatz von Kohle (im Verhältnis von I mol. C auf je 1 mol. O) zur Reduktion des Silikates und der Metalloxyde und zur Erzeugung der Metallsilizide erhitzt. Ein anderes neues Verfahren (D. R. P. 143 506) bezweckt die Herstellung von Ferrosilizium unter gleichzeitiger Gewinnung von Oxyden der Alkalien oder Erdalkalien: Man behandelt Alkalisulfat oder Erdalkalisulfat zunächst derart mit SiO», dass sich das entsprechende Alkali- oder Erdalkalisilikat bild e t Letzteres wird mit Kolile oder Eisenoxyd oder metallischem Eisen in berechneter Menge versetzt und in einem dichtgeschlossenen elektrischen Ofen erhitzt. Es bildet sich dann Ferrosilizium neben Alkalioxyd oder Erdalkalioxyd; letzteres wird in Form von Schlacke oder, wenn es bei der Reaktionstemperatur fluchtig ist, als Sublimat gewonnen. Bedenklich ist die Erfahrung, dass sich unter Umständen aus dem Ferrosilizium giftige Gase entwickeln können. Da die Rohstoffe häufig phosphorund arsenhaltig sind, so bilden sich bei der Reduktion durch Kohle im elektrischen Ofen Phosphide und Arsenide, die im Ferrosilizium verbleiben. Kommt spater dieses mit H*0 zusammen, so zersetzen sich die Phosphide und Arsenide und entwickeln Phosphor- bzw. Arsenwasserstoff, die in hohem Grade giftige Eigenschaften haben. Auf einem schwedischen Dampfer hat das im Kielraum unter den Kabinen verladene Ferrosilizium den Tod von vier Passagieren verursacht. Das Material darf daher nur völlig trocken verfrachtet werden, und jede Möglichkeit des Wasserzutritts zu den Fässern u. s. w. muss ausgeschlossen sein. Ferrosilizium (15°/0 Si) °/o kg Mk. 25,00 (50®/« Si) (90°/o Si) Ferrosilizium: Bosnische

Eiefctrixittts - Aktiengesellschaft, Wien VI/1, Linke Wienzeile 6.

Ferroslliziumfabriken (elektrische) baut:

Zivilingenieur

Dr. Ing. Conrad, Wien XIX/1, Lichtenwerderplatz 4.

6. K u p f e r s t a h l . Man hat auch Kupfer bis zu 4 % dem Stahle zugesetzt. Das Produkt lässt sich in kaltem wie in warmem Zustande gut bearbeiten und wird vereinzelt für Druckwalzen, Geschosse u. s. w. benutzt. 7. A l u m i n i u m e i s e n (Ferroaluminium) und Aluminiums t a h l . Das Aluminiumeisen wird entweder direkt im elektrischen Ofen nach dem H 6 r o u 11 sehen Verfahren (siehe den Artikel „A1 u m i n i u m") gewonnen oder aber durch Eintragen von Aluminiummetall in geschmolzenes Eisen. Das Aluminium bewirkt wie Si Verminderung des Kohlenstoffgehalts; Ferroaluminium ist sehr hart und spröde. Man benutzt es einerseits zur Raffinierung von Eisen, anderseits aber auch als bleibenden Zusatz zur Steigerung der Festigkeit, Härte und Zähigkeit. Ferroaluminium (20°/ o AI)

®/4 k g Mk. 200,CO

8. N i c k e l e i s e n (Ferronickel). Legierung von Fe und Ni, die durch Zusammenschmelzen erhalten wird und zur Gewinnung von N i c k e 1 s t a h 1 (s. u.) dient. Nickeleisen (50°/ o Ni)

1 k g Mk. 4,00

9. N i c k e l s t a h l . Eine der wichtigsten Eisenlegierungen; enthält gewöhnlich 3—5 % Nickel. Das Produkt hat eine wesentlich erhöhte Festigkeit, ohne dass die Geschmeidigkeit in erheblicher Weise Schaden litte. Ausserdem zeichnet sich der Nickelstahl durch grosse Widerstandsfähigkeit gegen chemische Einflüsse aus. In Europa stellt man ihn meistens durch einfaches Zusammenschmelzen von Eisen und Nickel dar, doch ist das Produkt nur dann brauchbar, wenn das verwendete Nickel von ausgezeichneter Reinheit war. Nickelstahl findet Verwendung als Materialzu Panzerplatten, Schiffsschrauben, Kesselblechen, Kabeldrähten, Gewehrläufen u. s. w. Der Kruppsche Panzerplattenstahl enthält annähernd 3,5 % Ni, 1,5 % Cr und 0,25 % C.

328

Eisen-Portlandzement — Eisensajodin.

Das D. R. P. 154589 schützt die Herstellung eines Nickelstahls, dem Wolfram zugesetzt wird; hierdurch soll er faseriges Gefüge erhalten und bei plötzlichem Abschrecken von sehr hoher Temp. und andern einschneidenden Einflössen nicht kristallinisch werden. 10. F e r r o t i t a n (Titaneisen). Es wird gewöhnlich auf aluminothermischem Wege (vgl. „ T h e r m ! t" und „A1 u m i n o t h e r m i e") aus Titaneisenerzen gewonnen; nach G o l d s c h m i d t sind zur Reduktion von 100 T. Eisenoxyd und 100 T. Titansäure etwa 83—84 T. Aluminium erforderlich. Da das hierbei zur Reduktion nötige Al-Pulver viel teurer als Block-Aluminium ist, benutzt man nach R o s s i einen gewöhnlichen Siemensseben elektrischen Ofen, bringt in den Tiegel Aluminium und Eisenschrott, schmilzt ein und schattet zwischen Elektrode und Tiegelwand das gemahlene Titaneisenerz ein. Beim Schmelzen erhalt man die Ferrotitanlegierung von der Aluminiumschlacke scharf getrennt. Übrigens gewinnt man das Ferrotitan jetzt gewöhnlich direkt durch Reduktion aus den Erzen im elektrischen Widerstandsofen (ohne Tiegel). — Durch Zusatz von 1 % Ferrotitan zu Kupolofeneisen werden dessen Festigkeitseigenschaften sehr günstig beeinflusst. Ferrotitan (20°/ o Ti)

"

1 kg Mk. 6,00

11. F e r r o m o l y b d ä n (Molybdäneisen) und M o l y b d ä n s t a h l . Das Ferromolybdän wird durch Reduktion des Erzes im elektrischen Ofen erzeugt; den Molybdänstahl verwendet man für grosse Kurbeln und Treibwellen, Kesselplatten u. a. m. Der Einfluss des Mo auf den Stahl ist dem des W sehr ähnlich; der hauptsächliche Unterschied besteht darin, dass zur Erziehlung gleicher Resultate eine geringere Menge Mo als W erforderlich ist. Nach dem Franz. Pat. 370645 wird zur Herstellung eines reinen molybdänsulfidfreien Ferromolybdäns das zerkleinerte Material mit Alkalikarbonat oder Atzalkali gemengt und die Mischung bis etwas unter den Sch. P. erhitzt, wobei man die Masse mit einem Gemisch aus Luft und etwas Wasserdampf in innige Berührung bringt, während der Ofeninhalt von Zeit zu Zeit durchgerührt wird. Dabei verbrennt der S, und das Mo verbindet sich mit dem Alkali. Die Masse wird nun aus dem Ofen gezogen, zerkleinert und in HzO geworfen, wodurch die Sulfate, das Molybdat und die freien Alkalien in Lösung gehen. Die Lösung wird erhitzt, dann mit einer FeClj- oder FeSO«-Lösung versetzt, bis alles ausgefällt ist, worauf man den Niederschlag von Eisenmolybdat mit heissem HiO auswäscht und ihn in einem Strom von Generatorgas in der Hitze zu Ferromolybdän reduziert. Ferromolybdän (50/55°/« Mo) (80/90% Mo)

1 kg Mk. 10,00 1 „ „ 12,00

12. F e r r o v a n a d i n (Vanadineisen) und V a n a d i n s t a h l . Diese neuen Legierungen werden erst in neuester Zeit technisch dargestellt. Eine besondere Eigenschaft des Vanadinstahls ist angeblich die, dass er seine grösste Härte nicht durch plötzliches Abkühlen, sondern durch Ausglühen bei 700—800° gewinnt. Über die Darstellung siehe unter „V a n a d i n". Ferrovanadin (45/50% V)

1 kg Mk. 25,00

13. P h o s p h o r s t a h l . Nach dem D. R. P. 146 205 erzeugt man zunächst eine Legierung aus etwa 68 % Mn, 25 % P, 5 % C und 2 % Verunreinigungen, und zwar derart, dass man hochphosphorhaltige Manganerze mit C und einem Flussinittel in einem Hochofen, Flammofen oder elektrischen Ofen verschmilzt; enthalten die Erze nicht genügend P, so setzt man als Flussinittel Calciumphosphat, Apatit oder andere phosphorhaltige Stoffe zu. Durch Einführung dieser Legierung in Flusseisen erhält man den Phosphorstahl, welcher neuerdings grossere technische Bedeutung zu gewinnen scheint. E t s e n - P o r t l a n d z e m e n t siehe „Z e m e n t". E U e n s a J o d i n . Es ist ein gelbliches, nur in fetten ölen lösliches Pulver, mit einem Gehalt von 5,7 %. Fe und 25 % J. Im übrigen vgl. über die Zusammensetzung den Artikel „ S a j o d i n " .

Eisenverbindungen.

Das Eisensajodin wird therapeutisch ständen verordnet.

329

bei verschiedenen Krankheitszu-

Eisensajodin in Tabletten von j e 0 , 5 g

2 0 Stack Mk. 1,35

EUenTerblndmigen. 1. E i s e ii a z e t a t ( e s s i g s a u r e s E i s e n ; Ferrum aceticum). Ober die Darstellung der als Beize technisch benutzten Eisenazetatlösung siehe unter „E i s e n b e i z e n". Rein gewinnt man das Eisenazetat durch Losen von frisch gefälltem Eisenoxydhydrat in 30 %iger Essigsäure. Das neutrale Salz Fe(CjHaO>)»+2H»0 geht sehr leicht in ein b a s i s c h e s Salz Fe»(C*HaOtMOH)s Uber. Preise siehe unter „ A z e t a t e " und unter „E i s e n b e i z e n". KSnigswarter & Ebel], Linden vor Bannover.

2. E i s e n a I a u n. Ist entweder K a l i u m f e r r i s u l f a t (Kalie i s e n a l a u n ; Alumen ferratum) K»Fes(SO«)« + 2 4 H j O oder A m m o niumferrisulfat (Eisenammoniakalaun) (NHOsFexfSOi)* + 24 H>0. Man stellt ihn aus dem Eisenvitriol dar, indem man eine wässerige Lösung davon mit H*SO« versetzt, dann durch Erhitzen mit HNOs zu Ferrlsulfat oxydiert und nun eine Losung von Kaliumsulfat (bezw. Ammoniumsulfat) in entsprechender Menge zusetzt. Man bringt die LOsung zur Kristallisation, wobei sich der betreffende Alaun ausscheidet. Er bildet blassviolette Kristalle, und wird in der Färberei, der Medizin und in der ehem. Analyse benutzt. Eisenalaun, techn., krist „ ehem. rein, krist

*



°/0 kg Mk. 3 1 , 0 0 °/o i, ,, 60,00

3. E i s e n b r o m f l r ( B r o m e i s e n ) siehe unter „B r o m v e r b i n d ü n g e n". 4. E i s e n c h l o r ü r (Ferrochlorid; Ferrum chloratum). FeClj. Wasserfrei durch Überleiten von Cl oder sicherer von HCl Aber rotglühende Eisenfeile erhalten. In wasseriger Lösung gewinnt man es durch Auflösen von Fe in HCl; dampft man die erhaltene Lösung bei Luftabschluss ein, so erhält man durchsichtige, blaugriine, hygroskopische Kristalle der Formel FeCl, + 4 HiO. Beim Umkristallisieren aus HCl erhält man das Salz mit nur 2 mol. Kristallwasser. Eisenchloriir, techn., flüssig, konz flüssig (frei von H s S O < ) 3 0 ° B e J» »J „ „ „ 38» Be

n

. ,

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. .

. . . .

cbem. rein, krist „ „ entwässert

°/0 kg M k . 1 0 , 0 0 18,00 H 24,00 )t >i 40,00 120,00 o/o n n 92,00

... % . . . . % . . . . •/, .

. . .

%

5. E i s e n c h l o r i d (Ferrichlorid; Ferrum sesquichloratum). Fe5Cl«. Meist durch Oxydation von FeCl» mit HNO» oder Cl-Gas erhalten, seltener durch Einleiten von Cl in mit H»0 ttbergossene Eisendrehspäne. Die auf die eine oder andere Weise erhaltenen Lösungen werden eingedampft und zur Kristallisation gebracht. Es kristallisiert in verschiedener Weise, entweder in gelben, aus kleinen strahligen Kristallen zusammengesetzten Drusen, die an der Luft zerfliessen, mit 12 H 2 0 oder in grossen rotbraunen Kristallen mit 5 H 2 0. In den Handel kommt es entweder in der erstgenannten Form oder als konzentrierte Lösung. Man benutzt es vor allem zur Chloration von Kupfer« und Silbererzen, ferner als Oxydations- und Beizmittel in der Textilindustrie, weiter zur Reinigung von Abwässern, als blutstillendes Mittel in der Medizin u. s. w. P r ü f i i ( i Den Oehalt der EisenchloridlOsunccn ermittelt man aua dem ap. G. unter Zuhilfenahme der folgenden Tabelle von F r a n z ; dieselbe bezieht sich auf eine Temp. vott 17,6° C.: Vol-Oew. 1,0146 1,0292 1,0439 1,0587 1,0734 1,0891 1,1054 1,1215 1,1378 1,1642 Fe„Cl, \ 2 4 6 8 10 12 Ii 20 16 18 Vol.-Gew. Fe,Cl. %

1,1746 22

1,1950 21

1/2155 20

1,2365 28

1,2568 30

1,2778 32

1,2938 34

1,1199 36

1,3411 38

1,3622 40

Vol.-Gew. 1,3870 Fe s CI, % 42

1,4118 44

1,4367 46

1,4617 48

1,4367 50

1,5153 52

1,5439 54

1,5729 6t»

1,6023 58

1,6317 60

330

Eisenverbindungen.

Dia rein« Fe,Ci, mna sich klar in Wuser ISeen. Die Abwesenheit von F e d , erkennt man mittel* FerricjankalimnlBeung, die keine BlauArbung geben darf. Daa Filtrat von der Fällung mit NH. in der Hitze darf nicht blan geOrbt aein (Cu) und mit Schwefelammonium versetzt keinen Niederschlag (Cu, Zn, Mn) geben. Freie HCl erkennt man an dem Nebel von NH«01 bei der Annlherung eines mit NB. befeuchteten Qtaastabes an die etwaa erwärmte kons. LSsung. Freies Chlor sowie salpetrige saure in der FeiCl-LSeung bliut angefeuchtete« Jodrinltsrtrfcepapler. wenn man daaKlbe dicht Ober die erw&rmte LSsung Mit. Genau ermittelt man den Fe-Oehah durch Titration mit ZinnchlordrlSsung. Ist dabei gleichzeitig FeOL vorhanden, so oxydiert «•II dieses in einer «weiten Probe durch KC10„ vertreibt alles C1 aorch Kochen und titriert nochmals. Aua der Differenz gegenüber der ersten Fe-Bestiiimung ergibt sich das ala FeCl, vorhandene Eisen. Eisenchlorid, flüssig, roh, ftr Desinfektion „ techn. (40® Be) „ ehem. rein (sp. G. = „ „ (sp.G.= „ techn., krist „ ehem. rein, krist. D. A. V „ geschmolzen braun . . . . „ sublimicrt

Eisenchlorid (Ferrichlorid):

KSnigswarter & Ebell, Linden vor Hannover. E. Merck, Dannstadt.

(30° Be)

°/0 kg Mk. 12,00 •/„ „ „ 30,00 1,280) D. A. V . . . . % „ „ 24,00 1,481) •/. „ „ 36,00 °/0 „ „ 4150 °/0 „ „ 43,00 . . . 1 kg Mk 1,20; °/o „ „ 85,00 1 „ „ 6,50

| Saccharin-Fabrik, Akt.-Ges. vorm. Fahlberg, List & Co., Salbke-Westerhüsen a. Elbe ! (flüssig).

6. E i s e n c h r o m a t (Ferrichromat; Ferrum chromatum). Fes(CrO»)». Darstellung siehe unter „ E i s e n f a r b e n " No. 4 S i d e r i n g e l b . Eisenchromat, gelb,•gefällt kalz „ saures Lösung (25°/o) . Eisenammoniumchromat, ehem. rein KSnigswarter & Ebell, Linden vor Hannover.

1 kg Mk. 2 , 8 0 ;

4/ 0

kg Mk. 200,00 °/o „ „ 260,00 1 ,, „ 10,00 1 „ „ 4,00 1 „ „ 6,00

7. E i s e n n i t r a t (Ferrinitrat; Ferrum nitricum). Durch Eintragen von metallischem Eisen in erwärmte HNO» vom sp. O. 1,185, Eindampfen der erhaltenen braunen Lösung und Kristallisierenlassen erhalten. Es scheiden sich farblose, sehr hygroskopische, in Wasser mit brauner Farbe lösliche Kristalle aus, die je nach der Konzentration der Lösung den Formeln Fej(NOs)e + 12 HiO oder Fe5(NOs)« + 18 H,0 entsprechen. Beim Kochen der Lösung -fallt ein basisches Salz aus. Man benutzt das Eisennitrat als Beize (vgl. unter .„E i s e n b e i z e n"). Eisennitrat, roh (Eisenbeize), flüssig (45° Be) »» n rt n (SO* Be) „fest Lösung (33l/s°/o) fest » KSnigswarter & Ebell, Linden vor Hannover.

I kg Mk. 0 , 7 5 ; 1 „ „ 2,60;

°/0 X o/o \ •/,

kg Mk 15,00 „ „ 16,00 „ „ 33,00 „ „ 65,00 „ „ 235,00

8. E i s e n o x a l a t (oxalsaures Eisenoxydul, Ferrooxalat; Ferrum oxalicum). FeCsO«. Durch Fällen von Ammoniumoxalatlösung (oder mit NHa neutralisierter Oxalsäurelösung) mittels Eisenvitriollösung als zitronengelber kristallinischer Niederschlag erhalten. Es wird namentlich medizinisch verwendet. Ferrooxalat, techn „ ehem. rein Ferrioxalat in Lamellen „ in Pulver Ammoniumferrioxalat, krist Kaliumferrioxalat, krist Natriumferrioxalat KSnigswarter A Ebell, Linden vor Hannover.

1 kg Mk. 3 , 2 0 ; 1 „ „ 3,00; 1 „ „ 3,50;

°/0 1 1 1 °/0 •/„ °/„

kg Mk. 145,00 „ „ 2,40 „ „ 5,00 „ ,, 7,00 „ „ 280,00 „ „ 280,00 „ „ 310,00

9. E i s e n o x y d e . Das E i s e n o x y d ( F e r r u m oxydatum), Fe*Oa, kommt natürlich als E i s e n g l a n z ( R o t e i s e n s t e i n ) vor; man erhält

Eisenverbindungen.

331

es künstlich durch Glühen von Eisenoxydhydrat oder von Eisenvitriol an der Luft als rotbraunes Pulver ( C a p u t mortuum); vgl. unter ,.E i s e n f a r b e n". Das E i s e n o x y d h y d r a t ( E i s e n h y d r o x y d ; Ferrum hydroxydatum), Fi(OH)*, entsteht durch Fällung von Eisenoxydsalzlösungen (Ferrisalzlösungen) mittels NH» als rotbrauner flockiger Niederschlag, der beim Kochen mit Wasser oder beim Trocknen bei höherer Temperatur in ein wasserärmeres Hydrat übergeht, das in verdünnten Säuren nur noch teilweise löslich ist. Frisch gefälltes Eisenoxydhydrat löst sich in Eisenchloridlösung mit rotbrauner Farbe unter Bildung von E i s e n o x y c h l o r i d . Unterwirft man diese Lösung der Dialyse, so restiert im Dialysator w a s s e r l ö s l i c h e s E i s e n o x y d h y d r a t (Liquor ferri dialysati) als dunkelrote Flüssigkeit, die, ebenso wie das Eisenoxychlorid, arzneiliche Verwendung findet. — Auch der R o s t ist Eisenoxydhydrat (vgl. unter „ R o s t s c h u t z m i t t e 1")Das Eisenoxyduloxyd FeaO«[FeiOs + FeO] kommt natürlich als M a g n e t e i s e n e r z vor. Es bildet sich bei der Verbrennung von Fe in überschüssigem O sowie beim Überleiten von CO» oder von wasserdampf über glühendes Fe. Verschiedene Patente bezwecken seine Darstellung aus den vom Eisenbeizen herrührenden Laugen, indem diese neutralisiert, oxydiert und gefallt werden; das Oxyduloxyd soll als Farbe benutzt werden. Ober das D. R. P. 182 221 zur Darstellung von Eisenoxyduloxyd für Druckerschwärze vgl. unter „ B u c h d r u c k f a r b ' e n " . Von dem Eisenoxydul derivieren die F e r r o s a l z e , von dem Eisenoxyd die F e r r i s a 1 z e; eine noch höhere Oxydationsstufe ist die im freien Zustande nicht bekannte E i s e n s ä u r e , von deren Salzen das eisensaure Kali .(K a 1 i u m f e r r a t) K»FeO« genannt sei. 4

Eisenoxyd, s c h w a r z (Oxyduloxyd) gefallt, techn

„ „

„ „

--

kalzin, Pulver No. 1 . . . . °/0 „ „ No. 2 . . . . •/„

r o t , kalzin., teebn., No. 1 „ No.2 „ „ ehem. rein, No. 1 „







N o . 2 (Crocus

gelb b r a u n (Hydrat), roh techn, No. 1 „ No.2 „ „ ehem. rein, No. 1

i,

i,

/„ kg Mk. 120,00

-

n

»

No. 2

Martis)

°/0 % ®/0

. . °/0 4

1 kg Mk. 1,10; / 0 °/0 ®/0 X °/0 4

/o

dialysiert, flüssig (5°/ 0 ) D. A. V „ in Lamellen Eiscnoxychlorid, flüssig, D. A. V „ entwässert, löslich „ „ „ ehem. rein

°/0 1 °/o 1 1

25(WK)

80,00

45.00 90,0i' 70,00

200,00

125,00 85,00

16,00

55,00 30,00 250,00

120,00 35,00 6,50 38,00 2,50

10,00

Eisenoxyde: Königswartor & Ebell, Linden vor Hannover.

| E. Merck,

Darmstadt.

10. E i s e n o x y d s u l f a t ( F e r r i s u l f a t , s c h w e f e l s a u r e s E i s e n o x y d ; Ferrum sulfuricitm oxydatum). Fe»(SOt)a. Entweder durch Auflösen von Fe a Oj in H-SO« oder nach der unter „E i s e n b e i z e n" angegebenen Methode erhalten. Durch Kochen der Lösung erhält man in Wasser unlösliche, b a s i s c h e Ferrisulfate. Das neutrale wasserlösliche Sulfat ist dunkelbraun gefärbt; wasserfrei erscheint es weiss. Es dient als Beize in der Färberei, zur Desinfektion und Wasserreinigung. Ferrisulfat, techn. flüssig (40° Be) flüssig, sp.G. 1,430 „ fest, roh, für Desinfektion „ techn. entwässert gereinigt „ ehem. rein

°/ 0 °/0 °'o °'o % %

Kg Mk. 25,00 „ „ 30,00 ,, m 14,00 „ ,, 60,00 „ „ 100,00 „ „ 220,00

332

Eisehverbindungen.

Ammooiumferrisulfat . . . Kaliumferrisul&t, ehem. rein

1 kg Mk. 1 , 7 5 ; 1 „ „ 2,00;

kg Mk. 1 5 0 , 0 0 % „ „ 175,00

11. E i s e n o x y d u l s u l f a t ( F e r r o s u l f a t , E i s e n v i t r i o l , e r f l n e r V i t r i o l , s c h w e f e l s a u r e s E i s e n o x y d u l ; Ferrum stdfurievm). FeSO«. V o r w i e g e n d a u s Schwefelkiesen dargestellt, indem man d i e s e unter häufiger B e f e u c h t u n g a n d e r Luft verwittern l ä s s t . Dabei e n t s t e h t FeSO« und freie HtSO«. D i e a b f l i e s s e n d e Lösung gelangt in einen B e h ä l t e r , d e r Fe-Abffllle e n t h a l t ; letztere binden d i e HtSO« und reduzieren d a s sich bildende Ferrisulfat w i e d e r zu F e r r o s u l f a t . D i e L ö s u n g wird unter Z u s a t z von F e eingedampft, v o n d e m a u s g e s c h i e d e n e n gelben B o d e n s a t z ( b a s i s c h e m F e r r i sulfat und G i p s ) a b g e z o g e n und w e i t e r zur Kristallisation verdampft. Der Eisenvitriol wird a u c h a l s Nebenprodukt bei der Alaunfabrikation g e w o n n e n . Kristallisiert mit 7 H * 0 in blaugrfinen Kristallen, w ä h r e n d er w a s s e r f r e i ein w e i s s e s P u l v e r darstellt. D i e Kristalle verwittern a n der Luft und o x y dieren d a b e i 1 0 0 T . HtO lösen bei 10° 6 0 T . , bei 100* 3 3 3 T . Eisenvitriol; d e r s e l b e ist unlöslich in Alkohol. E r wird in der F ä r b e r e i , zur Bereitung von Tinte, von Berlinerblau, a l s Desinfektionsmittel u. s. w. benutzt. P r ü f u n g i Den Gehalt an Fe bestimmt man am besten durch Titration der verdünnten und mit HJSO* angcaiuerten LBsung mittels KMnO.-LBamg. Für r e i n e wässerige Ueungen bei 15° C. hat folgende Tabelle von O e r 1 a c h Gültigkeit, welche den Gehalt an FeSO« + 7 HtO in Gewichtsprozenten angibt. Spez. Gew. 1,005 1,010 1,016 1,021 1,027 1,051 1,082 1,112 1,143 1,174 1,206 1,239 Gew. % 1 2 3 * 6 10 16 20 25 30 35 40 Fe,Oi erkennt man in der schwach mit HCl angesäuertenLBsung durch Ferroeyankalljjm undRhodankalium. Zum Nachweise von Cu fUlt man die durch HNO, in der Siedehitze oxydierte salzsaure Lösung mit NH« und filtriert den Fet(OH)«-Niederschlag ab, worauf blluliche Farbe des Filtrats die Anwesenheit von Kupfer anzeigt. Geringe Mengen werden noch sicherer erkannt, wenn nun das ammoniakalische Filtrat mit HCl schwach ansäuert und einige Tropfen FerTocyankaliumlSsung hinzusetzt, wodurch dann eine rotbraune Fällung oder Trübung von Kupfereisencyanür entsteht. Ist der Eisenvitriol kupferhaltig, so bereitet man eine verdünnte salzsaure Lösung von 1—2 g Substanz, leitet HjS ein, erwärmt, filtriert das CuS ab, oxydiert das Ferrosalz im Filtrat u. s. w. und fällt das Fe durch Zusatz von Natriumazetat und Kochen aus; in dem Filtrat weist man Zn durch Einleiten von Ha8 als weissen Niederschlag (ZnS) nach. Ein etwa entstehender schwarzer Niederschlag von NiS muss besonders auf eine Beimischung von ZnS geprüft werden. Sehr häufig kommt im Eisenvitriol Iln vor; man erkennt es an der braunen Fällung, welche das Filtrat vom basischen Eisenszeta¿niederschlage beim Erhitzen unter Zusatz von Natronlauge und Bromwasser gibt. Für viele Verwendungsarten des Eisenvitriols ist die Gegenwart von T o n e r d e besonders schädlich; zum Nachweise behandelt man den Eisenniederschlag mit heisser r e i n s t e r Natronlauge (NaOH aus metallischem Na mit wenig Wasser hergestellt) in einer Platinschale, verdünnt, filtriert ab, neutralisiert das Filtrat mit Essigsäure und erhitzt zum Kochen, wobei vorhandene Tonerde ausfällt. Ferrosulfat, techn. krist • • - °/o kg Mk 7,00 grobes Pulver 9,00 n kalziniert '-»5,00 • • • X ehem. rciD, krist 25,00 • . . < „ „ (Perl form) n n 28,00 • • °/o „ „' mit Alkohol gelallt, D. A V . . . . • . % 50,00 H „ „ entwässert, D A. V 60,00 „ „ „ Ph. G . I I I • • °/o n 55,00 Ammoniumferrosulfat (Mohrsches Salz), krist 44,00 • • °/o „ ehem. rein, krist. . . • • % n n 80,00 „ » Eisenoxydulsulfat ( E i s e n v i t r i o l ) : A. Auerbach, Hamburg, Herrengraben 11/14. Gebr. Oestreicher, Breslau I. KBnigswarter & Ebell, Linden vor Hannover.

Saccharinfabrik A.-G. vorm. Fahlberg, List & Co., Salbke-Westerhüsen. Wesenfeld, Dicke & Cie., Barmen-R.

12. E i s e n s u l f i d e (Schwefeleisen). Das E i s e n m o n o s u l f i d (Einfach S c h w e f e l e i s e n , Eis e n s u - l f U r ; Ferrum sulfuralum), F e S , wird durch Zusammenschmelzen und Glühen von 3 T . Eisenfeile mit 2 T . Schwefel im bedeckten Tiegel erhalten. Gelbbraune, kristallinische, metallähnliche M a s s e ; sp. G . 4 , 7 . Durch verd. HCl o d e r HtSO« wird e s s c h o n in der Kälte unter Entwicklung von H,S zersetzt. In w a s s e r h a l t i g e m a m o r p h e m Z u s t a n d e wird e s a u s Eisensalzen durch Schwefelalkalien gefällt.

Eisenverbindungen.

333

Das E i s e n s e s q u i s u l f i d Fe»Sj bildet sich durch schwaches Glühen des Monosulfids mit S oder bei Einwirkung von HjS auf Fe*0» unterhalb 100°. Das E i s e n d i s u l f i d ( Z w e i f a c h S c h w e f e l e i s e n ) FeS» endlich findet sich in der Natur in messinggelben, stark glänzenden Kristallen als S c h w e f e l k i e s (Pyrit). Es ist ein sehr wichtiges Mineral und dient zur Entwickelung von SO», also zur Darstellung von H*SO«, zur Gewinnung von FeSO» u. s. w. Das Einfachschwefeleisen wird zur Entwickelung von Schwefelwasserstoff gebraucht. Schwefeleisen, geschmolzen in Stücken .„ „ in dünnen Platten

granuliert

Pulver in Stingeln

°/ 0 kg Mk. 16,00 °/ 0 „ „ 19,00

®/0 „

„ 34,00

•/, „ % „

„ „

40,00 55,00

13. E i s e n v i t r i o l siehe No. 11 E i s e n o x y d u l s u l f a t . 14. K a l i u m f e r r o c y a n i d ( g e l b e s B l u t l a u g e n s a l z , F e r rocyankalium, Kaliumeisencyanür, gelbes blausaures K a l i ; Kalium ferrocyanatum). KtFe(CN)«. Zur technischen Gewinnung schmolz man früher Pottasche und trug in die hellglühehde Masse scharf getrocknete, stickstoffhaltige tierische Abfälle (Horn, Blut, Haare, Federn, Klauen, Borsten, Lederabfälle u. s. w.) zusammen mit Eisenfeilicht oder Eisenspänen ein. In der Schmelze entstand hierbei einerseits Cyankalium KCN und anderseits Schwefeleisenkalium FejSa. SKj, die sich beim Auslaugen der erkalteten Masse mit H 2 0 zu Kaliumferrocyanid umsetzten. Die erhaltene Lösung wurde eingedampft und das Salz durch Umkristallisieren gereinigt. Jetzt geht man zur Gewinnung allgemein von der G a s r e i n i g u n g s m a s s e aus, welche F e r r o c y a n enthält: Nachdem die Masse durch Auslaugen mit H 2 0 von den löslichen Salzen befreit ist, wird sie im lufttrocknen Zustande mit pulverförmigem Atzkalk innig gemischt und dann in geschlossenem Rührkessel auf 40—100° erhitzt, wobei das in der Masse verbliebene NHa abdestilliert. Durch Auslaugen mit Wasser erhält man dann eine starke Lauge von Ferrocyancalcium, die eingedampft und mit der berechneten Menge KCl versetzt wird: Ca»Fe(CN)« + 2 KCl = CaKjFe(CN)« + CaCl,. Das ausgeschiedene Doppelsalz wird abfiltriert, ausgewaschen und durch Kochen mit einer Pottaschelösung in Blutlaugensalz übergeführt. Endlich erwähnen wir noch das B u e b sehe V e r f a h r e n der Gewinnung aus der M e l a s s e s c h l e m p e : Die Schlempe wird unter Luftabschluss zur Vergasung gebracht, und die Gase erhitzt man auf die zur Umsetzung in Cyan erforderliche Temperatur; dann kühlt man sie ab, befreit sie von NH» und absorbiert das Cyan in eisenhaltiger Kalilauge. Beim Eindampfen kristallisiert Ferrocyankalium aus: als Nebenprodukt wird (NH«)>SO« erhalten. Andere Darstellungsverfahien siehe unter 16. N a t r i u m f e r r o Cyanid. Zitronengelbe, bitterlich süsslich-salzig schmeckende ungiftige Kristalle, die 3 mol. H»0 enthalten. Löst sich in 4 T. kalten, in 2 T. kochenden Wassers, nicht in Alkohol. Es dient zur Darstellung von Farben (siehe unter „ E i s e n f ä r b e n " ) , in der Sprengtechnik sowie in der analytischen Chemie. Kaliumferrocyanid, techn. krist „

.

Pulver

ehem. rein

°/0 kg Mk.

% „

®/0 ,

.

,

97,00

120,00 195.00

15. K a l i u m f e r r i c y a n i d ( r o t e s B l u t l a u g e n s a l z , F e r r i c y a n k a l i u m , Ka 1 i u m e i s e n c y a n i d , r o t e s blausaures K a l i ; Kalium ferrieyanatum). K,Fe(CN)«. Früher durch Einleiten von C1 in eine starke wässerige Lösung von gelbem Blutlaugensalz oder auch durch Oberleiten von C1 über trocknes Kaliumferrocyanid erhalten. Jetzt dürfte die Gewinnung nur noch elektrolytisch erfolgen: Durch blosse Elektrolyse einer Lösung von gelbem Blutlaugensalz wird dasselbe (durch Einwirkung des

334

Eisenzement — Eiweissstoffe.

Anodensauerstoffs) in rotes übergeführt, und zwar erhalt man es durch Eindampfen der elektrolysierten Lösung direkt in ganz reinen Kristallen. Wasserfrei kristallisierende dunkelrote Kristalle, die sich bei 4,4° in 3 T., bei 100° in 1,3 T. Wasser lösen; unlöslich in Alkohol. Es ist giftig. Man benutzt es zur Darstellung von Farben, in der Färberei, beim Zeugdruck und in der analytischen Chemie. Kaliumferricyanid, techn „

„ chem

Pulver rein, krist. und pulv. .

1 kg Mk. 2,25;

®/0 kg Mk. 195,00

i „ „ 2,50; 1 kg Mk. 3,40;

% „ °/0 „

„ „

220,00 310,00

16. N a t r i u m f e r r o c y a n i d ( F e r r o c y a n n a t r i u m , Na tri um e i s e n c y a n ü r ; Natrium ferrocyanatum) Na»Fe(CN)«. Die technische Gewinnung fällt mit der von 14. K a 1 i u m f e r r o c y a n i d (s. d.) im wesentlichen zusammen. Ausser den dort erörterten Darstellungsmethoden seien hier noch folgende genannt: Nach den Engl. Pat. 26 566 von 1902 und 20 069 von 1903 fallt man ein Ferrisalz mit NHS, mischt den erhaltenen schlammigen Niederschlag mit NajCOs und bringt das Gemisch in einen Gaswäscher, wo cyanhaltige Gase'durchgeleitet werden. Dann wird der Schlamm in einer Retorte erhitzt, um NH) und freie Ammoniumsalze abzutreiben, und endlich löst man mit H>0 das Natriumferrocyanid und trennt es durch Filtrieren von dem unlöslichen Anteil. Hinsichtlich weiterer Einzelheiten muss auf die Patentbeschreibungen verwiesen werden. Das D. R. P. 155 806 gewinnt Ferrocyannatrium aus Ferrocyancalcium, indem man einer Lösung des letzteren NaCl zusetzt und das entstandene Ferrocyannatrium von der (nötigenfalls nachträglich konzentrierten) Lösung durch Auskristallisieren mittels Abkühlung oder durch Abscheidung während des weiteren Eindampfens trennt. Das Verfahren ist übrigens schon früher von L a s s a r - C o h n angegeben worden. Das Verfahren des D. R. P. 155 806 wird durch das Zusatz-D. R. P. 169 292 in gewissem Grade modifiziert und verbessert. Das Natriumferrocyanid kristallisiert mit 10 H a O; es ist leichtlösl. in Waser und wird vielfach an Stelle des Kaliumferrocyanids benutzt. Natriumferrocyanid, techn chem

rein

°/o kg Mk. 90,00 1 kg Mk. 3,20, °/0 „ 285,00

Eisenverbindungen: E. Merck, Darmstadt.

Elsenzement siehe „Z e m e n t". Eisessig: siehe „E s s i g s ä u r e". Eisfarben. So bezeichnet man Färbungen der Gespinstfasern, wobei der unlösliche Farbstoff in der Faser erzeugt wird. Man tränkt das Garn oder Gewebe mit der alkalischen Komponente eines Azofarbstoffes, z. B. /j-Naphtolnatrium, trocknet und lässt dann durch ein Bad von Diazolösung, z. B. p-Nitrodiazobenzolchlorid, passieren. Die Entwickelung der Farbe tritt momentan ein. So macht z. B. das p-Nitranilinrot dem Türkischrot (Alizarinrot) scharfe Konkurrenz. Die Eisfarben gewinnen immer grössere Bedeutung, und die Färber haben sich recht schnell an die etwas verwickelte Arbeitsweise gewöhnt. Die Farbenskala für Eisfarben umfasst schon beinahe alle notwendigen Nuancen. Eismaschinen siehe „ K ä l t e e r z e u g u n g s m a s c h i n e n". Eiweissstoffe. Oruppe von stickstoff- und schwefelhaltigen organischen Verbindungen, die im tierischen und pflanzlichen Organismus vorkommen; ihre Konstitution ist noch fast gänzlich unaufgeklärt. Man teilt die Eiweissstoffe gewöhnlich in folgende Gruppen: 1. A l b u m i n e . Löslich in H»0, in verdünnten Säuren und Alkalien, in neutralen Lösungen von NaCl und MgSO«. Bei Gegenwart von Essigsäure werden sie durch Sättigung mit NaCl, mit MgSO«, mit (NH«)>SO< quantitativ ausgefällt; beim Erhitzen werden sie koaguliert. Der wichtigste Repräsentant der Albumine ist das E i e r a l b u m i n (Albumin), auch kurzweg als E i w e i s s bezeichnet. Vgl. den Artikel „ A 1 b u m i n".

Eiweissstoffe.

335

2. G l o b u l i n e . Unlöslich in HsO, löslich in verdünnten Sauren und Alkalien sowie in verdünnter Lösung durch NaCl und MgSO« ausgefällt. D i e Lösungen werden durch Kochen koaguliert, durch gesattigte Lösung von MgSO« und (NHt)iSO« bei 30° in unveränderter Form ausgefallt. Zu den Globulinen gehören das M u s k e l e i w e i s s und das F i b r i n a g e n d e s lebenden Blutes. 3. F i b r i n e. Unlöslich in Wasser, kaum löslich in der Lösung von NaCl und andern Salzen oder in verdünnten Sauren. Das Fibrin bildet sich aus dem Fibrinogen des Blutes beim Aufhören des Lebens bezw. beim Ausfliessen des Blutes durch ein besonderes Ferment, wodurch die Blutgerinnung herbeigeführt wird. — Viele sonst noch zu den Eiweissstoffen gezahlte Verbindungen gehören streng genommen nicht dazu, indem sie aus wirklichen Eiweissstoffen erst durch die Einwirkung von Fermenten oder chemischen Agentien entstehen. Derartige Verbindungen sind die K l e b e r p r o t e i n e , die A z i d a l b u m i n e ( S y n t o n i n e ) , die A l b u m i n a t e , die k o a g u l i e r t e n A l b u m i n s t o f f e , die P r o p e p t o n e ( A l b u m o s e n ) , die P e p t o n e sowie eigentlich auch wohl die r i b r i n e. Früher zahlte man zu den Eiweissstoffen auch das K a s e i n (s. d.) und mehrere andere Verbindungen, jedoch gelten diese jetzt nur als mit den Eiweissstoffen verwandt. Die Zusammensetzung der Eiweissstoffe schwankt in gewissen Grenzen, und zwar: 50—55 % C ; 6,9—7,3 % H; 15—19 % N; 19—24 % O ; 0,3 bis 2,4 % S. A l b u m i n und K a s e i n sind in besonderen Artikeln behandelt. W a s die technische Gewinnung von Eiweissstoffen anlangt, so sind dafür zahlreiche Verfahren bekannt geworden. Wir nennen an neueren Methoden folgende: Nach den D. R. P . 128 124 und 129 064 werden die eiweisshaltigen Materialien zunächst mittels Sauren oder Alkalien oder alkalisch wirkender Salze, am besten unter Ausschluss künstlicher Erwärmung, aufgeweicht und erst dann in bekannter Weise mit Oxydationsmitteln (z. B . KMnO« + HjSOi) und Reduktionsmitteln behandelt; die Reduktion dient zur Entfärbung. Bei koagulierten Eiweissstoffen in hornartig eingetrocknetem Zustande wendet man die Oxydations- oder Reduktionsreagentien gleichzeitig mit den Aufweichungsmitteln an und benutzt zur Oxydation zweckmassig Kaliumchlorat. Nach den D. R. P. 98 177, 152 380 und 152 450 verbindet man zur Herstellung w a s s e r l ö s l i c h e r Eiweisssubstanzen irgendwelche in H>0 unlösliche aber in Alkali lösliche Eiweissstoffe mit Alkalisalzen, und zwar entweder mit solchen mit Glyzerinphosphorsauren, die durch Fettsaure substituiert sind, oder aber mit Alkalisalzen von Phosphorsauren, die durch Hexit substituiert sind. Das D. R. P. 147 184 schützt die Herstellung eines Eiweisspraparates, das als Arzneimittel und zu Ernährungszwecken Verwendung finden soll, aus Vogeleiern durch Behandeln des Eigelbs mit Azeton; die vom Azeton nicht gelöste Substanz ist nach dem Trocknen ein gelbliches Pulver, bestehend aus Eiweiss, leicht resorbierbarem und haltbarem Lezithineiweiss, Eiseneiweiss, Fett und freiem Lezithin. Besonders zahlreich sind die Methoden, welche zur Gewinnung vom B l u t ausgehen. So gewinnt man nach dem D. R. P. 129 119 wasserlösliche pulverförmige Eiweissstoffe ( A z i d a l b u m i n e ) aus frischem oder getrocknetem Blut (Blutmehl), indem man dasselbe mit sehr geringen Alkalimengen behandelt und dann das gebildete Produkt mit einem Uberschuss von starker Mineralsaure ausfällt. Nach mehrstündigem Stehen wird das unlösliche Azidalbumin von der Flüssigkeit getrennt, der Rückstand ausgepresst und getrocknet. — Ein anderes Verfahren (D. R. P. 134 247) schreibt vor, frisches defibriniertes Btut mit 10—15 % NaCl oder Na»SO» zu versetzen und das Gemisch allmählich zu erhitzen; dabei wird das Eiweiss in Form eines breiigen Niederschlages erhalten, der nach dem Entwässern und Trocknen zu Pulver

Eiweissstoffe.

336

zerfallt —i Nach den D. R. P. 1 3 7 9 9 4 und 1 4 3 0 4 2 verwendet man Blut, Blutkucben oder die daraus durch Aussalzen gefällten unreinen Eiweissstoffe als Ausgangsmaterial, hebt die katalytischen Eigenschaften des Blutes durch SOi auf, löst das Produkt in NH» und behandelt die Losung mit H»0» in der Siedehitze, worauf die Eiweissstoffe durch Neutralisation gefallt werden. Nach R f l m p l e r gewinnt man farblose Eiweissstoffe aus dunkel gefärbten Pflanzensaften, namentlich aus Zuckerrttbenbrei, indem man diesen mit gepulvertem (NH«)iSO« gründlich durchknetet, den Brei abpresst und den PressrOckstand mehrmals durch Kneten mit (NH«)iSO«-LOsung und Auspressen auswascht Das nun vollständig im Pressrflckstand vorhandene Eiweiss wird nun dadurch in Losung gebracht, dass man den Rückstand mehrmals mit lauwarmem (40—45°) dest. HtO behandelt, abpresst und die ablaufende Flflssigkeit filtriert. Durch (NH«)»SO« kann man die Eiweissstoffe aus dem Filtrat ausfallen. Nach dem D. R. P. 144 217 gewinnt man einen lockeren einheitlichen Eiweissstoff aus Maiskorn durch Behandlung mit höheren Alkoholen; aus der erhaltenen LOsung wird das Eiweiss durch Petroiather oder Chlorkohlenstoff ausgefällt, mit dem Fallungsmittel ausgewaschen und schliesslich im Vakuum getrocknet. Das D. R. P. 148 410 schätzt die Gewinnung von Eiweiss aus Samen (z. B . Baumwollsamen) oder Pressrückständen der Ölindustrie, und zwar werden die Ausgangsmaterialien zur Entfernung färbender, riechender und schmeckender Beimengungen mit sehr verdünnten wässerigen Lösungen von Erdalkalihydraten vorbehandelt; dem gereinigten Rohmaterial wird das Eiweiss durch Behandeln mit verd. Säure (z. B . H»PO«) in der Wärme und bei gelindem Druck entzogen. Ferner sei das Verfahren von F o r b e s R o s s genannt, der die Eiweissstoffe des Fleisches in reiner und unveränderter Form dadurch gewinnt, dass er sie in dem Fleisch zunächst durch eine ganz geringe Menge 10 %iger NaCl-Lösung löslich macht und dann rasch durch grosse Mengen kalten Wassers auswäscht. Damit die geringen Mengen Salzlösung dennoch sämtliche Eiweissstoffe lösen, wird das Fleisch zunächst durch Zerreiben oder Zerhacken fein gepulvert und dann zum Oefrieren gebracht, wodurch die Zellwände platzen und der Zellinhalt freigelegt wird. Die D. R. P. 93 042 und 144 283 behandeln die Gewinnung von Eiweiss namentlich aus Fleisch, und zwar schafft man den das Eiweiss umhüllenden Leim und das Fett dadurch weg, dass man das Eiweiss des Muskels mit verdünnter Säure zum Aufquellen bringt. Das Engl. Pat. 19 017 von 1903 beschäftigt sich mit der Gewinnung von Eiweiss aus Fischen: Die gereinigten und entgräteten Fische werden zerrieben, durch Extraktion mit Azeton oder Äther entfettet und nun wiederholt mit verd. Alkali behandelt. Der erhaltene Eiweiss-Auszug wird filtriert, der Geruch durch verd. H2Oa entfernt, das Eiweiss gleichzeitig gefällt, mit SO* gebleicht, abfiltriert, gewaschen, getrocknet und gepulvert. — In Deutschland verwendet man jetzt einfachere Verfahren. Die Fische werden in Autoklaven bei hohem Dampfdruck aufgeschlossen; der gewonnene Extrakt abfiltriert, geklärt, in Vakuum-Verdampfapparaten eingedickt und entweder als Extrakt in den Handel gebracht oder auf Vakuumtrommeln zu Pulver getrocknet. Das so gewonnene Fischeiweiss kommt als diätetisches Präparat und auch als Nahrungsmittelzusatz für Speisen in Verwendung. Eiweisspräparate: Lehmann & VOM, Hamburg.

I J.

Nootb&ar junior, Hamburg, Kl. Reichenstraaae 21/23 (s. die Anzeige unter „Eigelb").

Eiweissstoffe: E. Bernard & Cie., Mülhausen Lehmann & Von, Hamburg.

(Eis.).

J.

Nootbaar junior, Hamburg, Kl. Reichenstrasse 21/23 (s. die Anzeige unter „Eigelb"). W. Eug. Seemann, Stuttgart

Apparate zur Herstellung von Eiweissstoffen baut: Emil Pässburg, Berlin NW. B .

Ektogan — Elektrische Einheiten.

337

Ektogan. Ein Präparat, das Zinkoxyd mit 40—60 % Zinksuperoxyd enthält. Es ist g e r u c h l o s , reizlos, ungiftig, dient als Streupulver bei Geschwüren, Brandwunden, Operationswunden und Hautkrankheiten. Bei frischen Verletzungen zeigt es deutlich blutstillende Wirkung. Ektogen, Pulver

5 0 g Mk. 2,75

F.lnlniflnrn siehe „ ö 1 s ä u r e". Elastizität siehe „F e s t i g k e i t", Elektrische Beleuchtung. Siehe die Artikel „ N e r n s t l a m p e " , „M e t a 11 f a d e n 1 a m p e", „O s m i u m 1 a m p e", „T a n t a 11 a m p e", „ Z i r k o n l a m p e", „ Q u e c k s i l b e r d a m p f l a m p e", „M o 1 y b d ä n 1 a m p e", „Hei i o n l a m p e " , „W o l f r a m l a m p e " und „B e 1 e u c h t u n g". Elektrische Einheiten. 1. S t r o m s t ä r k e oder S t r o m i n t e n s i t ä t . Einheit ist das Amp ¿ r e ^ Pj^ie Einheit der e l e k t r i s c h e n S t r o m s t ä r k e wird darg e s t e l l t d u r c h den u n v e r ä n d e r l i c h e n e l e k t r i s c h e n S t r o m , d e r b e i dem D u r c h g a n g durch e i n e w ä s s e r i g e L ö s u n g v o n S i l b e r n i t r a t in e i n e r S e k u n d e 0,001118 g S i l b e r niederschlägt. D i e s e M a s s e i n h e i t h e i s s t 1 Ampère. 2. W i d e r s t a n d . Einheit ist das Ohm (O). Die Masseinheit des elektrischen Widerstandes wird d a r g e s t e l l t durch den W i d e r s t a n d e i n e r Q u e c k s i l b e r s ä u l e von der T e m p e r a t u r des s c h m e l z e n d e n E i s e s , deren L ä n g e bei durchweg gleichem, einem Quadratmillimeter gleich zu a c h t e n d e n Q u e r s c h n i t t 106,3 cm und d e r e n M a s s e 14,4521 g beträgt. Dieser Widerstand heisst 10hm. 3. E l e k t r o m o t o r i s c h e K r a f t oder e l e k t r i s c h e S p a n n u n g . Einheit ist das V o l t (V). Die Einheit der e l e k t r o m o t o r i s c h e n Kraft wird darg e s t e l l t d u r c h d i e S p a n n u n g , w e l c h e in e i n e m L e i t e r , d e s s e n W i d e r s t a n d 1 Ohm b e t r ä g t , e i n e n e l e k t r i s c h e n S t r o m von 1 Ampère erzeugt. Die E i n h e i t h e i s s t 1 Volt. 4. E l e k t r i z i t ä t s m e n g e . Einheit ist das C o u l o m b (Coul.). Die Masseinheit der E l e k t r i z i t ä t s m e n g e wird d a r g e s t e l l t durch die M e n g e , w e l c h e durch einen L e i t e r vom W i d e r s t a n d e 1 Ohm u n t e r d e r E i n w i r k u n g d e r e l e k t r o m o t o r i s c h e n K r a f t 1 Volt w ä h r e n d 1 S e k u n d e h i n d u r c h g e h t , o d e r w e l c h e d u r c h 1 A m p è r e in 1 S e k u n d e g e l i e f e r t w i r d . D i e s e E l e k t r i z i t ä t s m e n g e h e i s s t 1 Coulomb. 5 . E f f e k t . Einheit ist das W a t t (W). Die M a s s e i n h e i t des e l e k t r i s c h e n E f f e k t s wird d a r g e s t e l l t durch die A r b e i t , w e l c h e w ä h r e n d ! S e k u n d e v o n dem el e k t r i s c h e n S t r o m e e r z e u g t w i r d , w e n n d i e e l e k t r o m o t o r i s c h e K r a f t = 1 V o l t und d i e S t r o m s t ä r k e = 1 A m p è r e st. D i e s e r E f f e k t h e i s s t 1 W a t t . Die vorgenannten elektrischen Masseinheiten sind auf das absolute Masssystem (Zentimeter-Gramm-Sekunden-System) zurückzufahren. In der Praxis benutzt man bei der Messung des Widerstandes häufig die S i e m e n s sehe W i d e r s t a n d s e i n h e i t (SE). Es ist dies der Widerstand einer Quecksilbersäule von 1 m Länge und 1 qmm Querschnitt bei 0°. 1 Ohm = 1,06 SE; 1 SE = 0,944 Ohm. Bei der Messung der Spannung legt man oft die elektromotorische Kraft (D) eines Danielischen Elementes zu Grunde: 1 Volt = 0,90 D; 1 D = 1,12 Volt. Blücher Vili.

22

338

Elektrische Fernthermometer — Elektrische Kochapparate.

Diejenige Menge Elektrizität, welche einen Stromkreis während 1 Stunde durchlauft, wenn die Stromstärke = 1 Ampère ist, heisst 1 A m p è r e S t u n d e . Dieselbe ist demnach = 3600 Coulomb. Vgl. auch den Artikel „ E l e k t r o c h e m i s c h e F o r m e l z e i c h e n". Elektrische Fernthermometer siehe „ F e r n t h e r m o m e t e r " . Elektrische Kochapparate. Werden neuerdings in Laboratorien viel benutzt, namentlich Wegen der grossen Bequemlichkeit und Sauberkeit ihrer Anwendung. Auch der Nutzeffekt ist recht beträchtlich. Bedenkt man, dass die gewöhnliche Herdfeuerung kaum 7 % des Heizwertes der Kohle ausnutzt, so wird es erklärlich, dass die elektrischen Kochapparate sich unter Umständen auch hinsichtlich der Kosten mit der Kohlenfeuerung messen können. Das Prinzip vieler elektrischer Kochapparate ist folgendes: Der zur Erhitzung gelangende Teil des Gefässes trägt einen Streifen von Edelmetall, der auf eine isolierende Unterlage von Email aufgebrannt ist Da die Emailschicht die A u s s e n s e i t e des Gefässes bildet, wird sehr wenig Wärme nutzlos nach aussen abgegeben, namentlich da man durch ein zweites Aussengefäss eine Luftschicht zwischen beiden Wandungen herstellt und so die nutzlose Wärmeabgabe nach aussen hindert. Andere Konstruktionen benutzen Heiz-

Fig 1.

Fig. 2.

drähte aus Nickel oder einer Nickellegierung; zur Verhinderung der Oxydation werden die Drähte mit einer Emailmasse umgeben, oder man reiht zu demselben Zwecke auf sie Glasperlen auf. Anderseits verwendet man Platindrähte, die auf eine Asbestschnur aufgewickelt und dann in Tonkörper eingebettet werden. Um verschiedene Hitzegrade zu erzeugen, werden mehrere Heizsysteme parallel geschaltet. Bei den viel gebrauchten elektrischen Kochapparaten „Prometheus" sind Edelmetalllösungen in breiten Streifen auf eine isolierende Unterlage von Email oder Glimmer eingebrannt. Fig. 1 zeigt ein elektrisches W a s s e r b a d , System „Prometheus" aus Kupfer mit Vorrichtung für konstantes Niveau, Fig. 2 ein gusseisernes S a n d b a d System „ P r o m e t h e u s " und Fig. 3 einen T r o c k e n k a s t e n desselben Systems. Die A l l g e m e i n e E l e k t r i z i t ä t s g e s e l l s c h a f t verwendet für ihre Koch- und Heizapparate, je nach Art der Verwendung und ob höhere oder niedrigere Temperaturen damit erzielt werden sollen, Heizkörper, die nach vier verschiedenen Methoden hergestellt werden. Bei dem ersten System werden die Heizdrähte in Email eingebettet; die so hergestellten Heizkörper sind nur für geringe Temperaturen, etwa 100° C., verwendbar. Bei den Apparaten der zweiten Art werden an den Seitenflächen die Heizdrähte in symmetrischer Anordnung in feuerfestem Isoliermaterial gelagert. Während

Elektrische Kochapparate.

339

diese beiden Systeme Heizkörper aus gewöhnlichen Widerstandsdrähten enthalten, kommen für die dritte Art nur Edelmetalle zur Verwendung, und zwar werden die Heizdrähte in einem Metallrahmen mit einer Steinkittmasse fest vergossen. Bei der vierten Methode endlich wird der elektrische Lichtbogen als Wflrmequelle benutzt. Auf einem ganz neuen Prinzip beruhen die elektrischen Koch- und Heizapparate der K r y p t o l - G e s e l l s c h a f t . Diese benutzt nicht Heizdrahte, Metallstreifen u. s. w., welche fest mit dem Kochgefäss verbunden sind, sondern bedient sich einer l o s e l i e g e n d e n k ö r n i g e n Widerstandsm a s s e . Diese Widerstandsmasse ist eine Mischung aus G r a p h i t , K a r b o r u n d und T o n ; sie ffihrt die Bezeichnung K r y p t o l (Patente flberall erteilt oder angemeldet). Das Kryptol wird lose auf eine nicht leitende Unterlage aufgestreut, so dass es einen Stroinweg zwischen den beiden Zuleitungspolen bildet. Die körnige Struktur des Kryptols bewirkt, dass der Strom beim Durchgang durch das Kryptol viel Widerstand findet, also hohe Wärmewirkungen entfaltet. Von Vorteil ist auch, dass die lockere Kryptolschicht

Fig. S.

Fig. 4.

sich den darauf gesetzten Gefässen (die natürlich Nichtleiter darstellen mUssen) gut anpasst. In der einfachsten Form ist also die Anordnung derart, dass die Unterlage aus einer Schamotte- oder emaillierten Eisenplatte besteht, auf der sich rechts und links je eine Elektrode aus Gaskohle befindet; der Zwischenraum zwischen beiden Elektroden wird durch eine locker auf die Platte aufgestreute Schicht trocknen Kryptols ausgefallt. Ist der Strom geschlossen, so wird das Kryptol nach wenigen Minuten glOhend und entfaltet eine solche Heizwirkung, dass Temperaturen bis 2500° erzielt werden können. Die Wärme lässt sich weitgehend regulieren, nicht nur durch Veränderung der Stromstärke, sondern auch durch die Dicke der aufgeschatteten Kryptolschicht, durch verschiedene Entfernung der beiden Elektroden voneinander u. s. w. Ein in der Wirkung dem Kryptol ganz analoges Widerstandsmaterial ist das S i l u n d u m ; vgl. darüber den besonderen Artikel „ S i l u n d u m " . Fig. 4 zeigt einen S i l u n d - H e i z u n t e r s a t z mit in Asbestsieb aufgesetztem Glaskolben. Die Preise der elektrischen Kochapparate schwanken in weiten Grenzen je nach Grösse, Konstruktion und Ausfahrung. Im folgenden sind darüber nur einige wenige Angaben gemacht; im übrigen wende man sich an die einschlägigen Firmen.

Elektrische Kohlen.

340

E l e k t r i s c h e K o c h e r ffir Abdampfschalen u. s. w., 1 6 0 mm Durchm., bis zu Temperaturen von 2 5 0 ° C. anwendbar, 3 3 0 W a t t . . . Stück Dieselben, 2 1 5 mm Durchm., Gestell von Eisen, vernickelt, 8 Amp. , Dieselben in rechteckiger Form für Bechergläser, K o l b e n u. s. w., 4 0 0 x 1 1 0 mm, l 1 /« Amp „ E l e k t r i s c h zu h e i z e n d e Kupfereinsatz: Inhalt . . . . Wattverbrauch Stück . . . .

Vt 220 21,00

Kochkessel, 1 330 27,00

Inhalt . . . . „ . . w Wattverbrauch Stück . . . .

1 / 110 { ^ 35,00

2 220

55Q

45,00



40,00

Eisenmantel mit verzinntem

2 550 35,00

E l e k t r i s c h zu h e i z e n d e K o c h k e s s e l , eingerichtet:

Mk. 1 9 , 0 0 „ 50,00

5 1100 80,00

10 2200 110,00

15 3300 155,00

20 1. 4400 1 9 0 , 0 0 Mk.

für 2 verschiedene Heizeffekte regulierbar

5 330

1 1 0 0

100,00

10 550

1.

2 2 0 0

1 3 5 , 0 0 Mk.

E l e k t r i s c h zu h e i z e n d e W a s s e r b ä d e r von K u p f e r , mit Deckplatten oder Einlegeringen für etwa 1 Amp Stück

Mk. 5 0 , 0 0

Über Preise von Kryptol und Kryptolapparaten siehe den besonderen Artikel „ K r y p t o l " . Elektrische Koch- und Heizapparate: Chemisch-elektrische Fabrik „Prometheus", Prometheus s. Ins.-Anh.).

G.

m. b. H., Frankfurt a. M.-Bockenheim (Syst.

E l e k t r i s c h e K o h l e n . Die fflr die Fabrikation elektrischer Kohlen bestimmten Kohlensorten werden auf die für den betreffenden Zweck nötige Feinheit zerkleinert, hierauf mit einem Bindemittel vermischt, um die Masse in die gewünschte Form bringen zu können, und alsdann unter Luftabschluss stark erhitzt, so dass durch Sinterung der Kohle ein zusammenhängender fester Körper entsteht; man lcann so mehr oder weniger feste, verschieden poröse u. s. w. Kohlen erzeugen. Die Temperatur im Ofen muss so bemessen werden, dass die Kohlenmasse vollständig zusammensintert oder verkokt. Als Rohmaterial dienen die verschiedensten Kohlensorten in möglichst reinem Zustande, und zwar teils entgast, teils unentgast; so kommen R e t o r t e n k o h l e (s. d.) der Oasanstalten, K o k s verschiedenster Herkunft, A n t h r a z i t , gut in der Hitze b a c k e n d e K ö h l e n , R u s s , verschiedene Sorten G r a p h i t , H o l z k o h l e u. a. m. zur Verwendung. Die Hauptsache ist, dass die Materialien sehr rein und möglichst aschefrei sind. Für viele Zwecke ist die Retortenkohle — K a r b o n genannt — am besten geeignet, doch ist ihr Preis zu hoch, als dass sie noch für sich allein verwendet würde. Man zerkleinert sie daher grobkörnig, vermischt sie mit billigeren Kokssorten und fügt dann, um die Leitungsfähigkeit wieder zu erhöhen, gepulverten Oraphit zu. Die sogenannten E f f e k t k o h l e n erhalten als Zusätze calcium-, silicium- und magnesiumhaltige Verbindungen, und zwar werden von derartigen Substanzen der^Retortenkohlenmasse 20—50 % zugesetzt; am meisten gebräuchlich ist ein Zusatz von Fluorcalcium. Was speziell E l e k t r o l y s e n k o h l e anlangt, so dient als Rohmaterial dafür in erster Linie H o l z k o h l e , da diese gegen Säuren sehr widerstandsfähig ist; ferner verwendet man A n t h r a z i t und S c h m i e d e k o h l e , T e e r g r a p h i t , ö l e , T e e r und andere organische Zusätze. Wird eine elektrische Kohle besonders porös verlangt, so setzt man der Masse H o l z p u l v e r oder S a l z e (namentlich Salmiak) zu. welche in der Hitze verkoken bezw. sich verflüchtigen und kleine Höhlungen hinterlassen. Die Preise der elektrischen Kohlen sind sehr verschieden nach Qualität und Format. Elektrische Kohlen:

Gebr. Siemens in Berlin-Lichtenberg.

Elektrische Leitungsfähigkeit.

341

Elektrische Leitung , sfähigkeit. E l e k t r i s c h e

L e i t u n g s f ä h i g k e i t

der

Metalle

1

)

( b e z o g e n auf Q u e c k s i l b e r v o n 0°).

Aluminium . . . . n • • • Antimon . . . . .

Blei Calcium .

Temperatur

Leitungsfähigkeit

0° 100° 18,7° 0" 100°

31,726 16,15 2,413 2,679 1,873 4,99 12,46 8,3401 7,861 9,685 6,803 8,704 6,803 4,060 43,84 44,62 11.23 13,96 10,69



.

.

Eisen . . . . Geglühter Stahl Puddelstahl . . Bessemerstahl . Gold, hartes. . „ weiches . Indium . . . Kadmium . . Kalium

.

. • . , . . . .

E l e k t r i s c h e

. 1 16,8° 1 0° ^ 1 . 100° . 0° . 15° . 15° . 0° . 0° Ii« . . 0» 20»

Kobalt

.....

"

Magnesium

. . . .

Palladium

. . . .

Quecksilber

. . . .

Strontium

. . . .

e i n i g e r

( b e z o g e n auf Silber =

Kohlenstoff: a) Ceylon-Graphit . 1 22° b) gereiu. deutscher | 22° E l e k t r i s c h e s

0» 0° 18° 100® 20° 17° 20° 0° 17,2°

9,685 45,74 53,87 33,82 10,69 14,33 14,06 7.374 7,11 5,615 8,257 1 56,252 3,774 5,225 0,8002 16,92 9,346 6,524

{

0® 0° 20® 0® 0® 0® 0® 100®

N i c h t m e t a l l e

100).

Leitungsfahigkeit

0,0693 0,00395

Leitungsfähigkeit



L e i t u n g s f ä h i g k e i t

Temperatur

Temperatur

Phosphor: amorpher . Tellur

L e i t u n g s v e r m ö g e n

( b e z o g e n auf das des Q u e c k s i l b e r s =

.

.

.

von 108 bei

Temperatur

Leitungsfähigkeit

20° 19°

0,00000123 0,000777

L ö s u n g e n 18°).

K = cp — c'p 2 , wo K das Leitungsvermögen, p die Menge der in der Gewichtseinheit der Lösung befindlichen Substanz, c und c l zwei konstante Faktoren bezeichnen ( K o h l r a u s c h ) . Stoff HCL LiOH HNOs NaOH HÜSO4 HBr KOH

0,000000

c1 0,000000

887 611 534 445 415 383 350

297 327 101 153 048 050 055

*) Entnommen aus v. B u c h k a , organischen Chemie", Stuttgart 1895.

Stoff HJ Ba(OH) s NH4CI Li 2 COs H2C2O4 KHSO4 KCN

. . . . .

. . . . .

. . . . .

. . . . .

„Physikalisch-chemische

0,000000

c1 0,000000

250 196 177 175 167 165 165

066 011 708 089 021 012

Tabellen

der

an-

Elektrische Lokomotiven — Elektrische Messinstnunente.

342

Stoff UCL MgCl, . Nad . CaCl« KCl KF . . . NHiNOs (NH,)*SO« KsCOt Na,CO, SrClt K,CsO« Li,SO« Mg(NO»), KNO, KsSO« NaNO» Nat SO«

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

0,000000

c» 0,000000

160 150 138 134 131 131 116 112 113 103 098 097 093 092 092 091 090 089

046 045 025 027 004 018 012 017 016 037 015 011 036 020 013 010 017 024

c 0,000000

Stoff KBr Ca(NO,)» . . BaCl, . . . KHCOs . . KQsHsOi . NHiJ KCIO, . . NaCjHjO, . H.PO* . . KJ MgSOi . . NaJ LiJ H«KPO* . . AgNOi . . K,Al»(SOi)i . ZnSOt CuSOi . .

. . . . . . . . . .

. . . . . .

. . . . . . . .

087 087 077 075 071 070 069 067 064 063 060 057 057 052 051 047 042 041

c1 0,000000 005 021 008 010 013 -030 —

023 —011 001 021 003 003 014 007 —

012 011

Elektrische Lokomotiven: Oreratein k Koppel—Arthur Koppel, Akt.-Oes., Berlin BW. 61, Tempelhofer Ufer ti.

Elektrische Measbutramente. Man benutzt V o l t m e t e r zum Messen der Spannung, A m p e r e m e t e r zum Messen der Stromstärke und W a t t m e t e r zum Messen der Arbeitsleistung. Fflr bleibende technische Anlagen sind S c h a l t t a f e l I n s t r u m e n t e notwendig, wahrend in chemischen Laboratorien meistens t r a g b a r e Messinstrumente gewählt werden. Man benutzt in letzterem Falle e l e k t r o s t a t i s c h e Voltmeter, auch G a l v a n o m e t e r verschiedener Art, weiter W i d e r s t a n d e u. s. w. Technische Messinstrumente. V o l t m e t e r (Spannungsmesser) im Metallgehäuse: Messbereich 0bis3 Obisö 0bis 10 bis65 120 230 450 Volt 160mm Durchm. der Grandplatte 22,00 22,00 22,00 — — — — Mk. 200 „ „ „ „ 27,00 27,00 27,00 30,00 30,00 40,00 48,00 „ 250 „ „ „ „ 33,00 33,00 33,00 35,00 35,00 46,00 60,00 „ A m p e r e m e t e r (Strommesser) in Metallgehäuse: 200 Amp. Messbereich bis 10 30 60 100 — Mk. 160 mm Durchm. der Grundplatte 23,00 23,00 24,00 34,00 „ 27,00 27,00 200 „ „ „ „ 26,00 26,00 35,00 38,00 42,00 „ 30,00 30,00 250 „ „ „ „ 500 1000 Amp. MeMberach bis 300 400 — Mk. 200 mm Durchm. der Grundplatte 40,00 — 84,00 „ 58,00 250 „ „ „ „ 50,00 55,00

Prazisions - Messinstrumente, chemische Institute.)

(Speziell

V o l t m e t e r (Spannungsmesser) in Metallgehäuse: Messbereich bis 1 3 Skaleneinteilung in Volt . . . . 0,01 0,05 160 mm Durchm. der Grundplatte 48,00 48,00 A m p e r e m e t e r (Strommesser) in Metallgehäuse: Messbereich bis 1 3 5 Skalenteilung in Amp 0,01 0,05 0,1 160 mm Durchm. der Grundplatte 48,00 48,00 48,00

5 0,1 48,00

Mr

elektro10

0.1

Volt

50,00 Mk.

30 Amp. 10 20 0,5 0,1 0,2 50,00 50,00 50,00 Mk.

Elektrische Messinslrumente. P r ä z i s i o n s - M e s s i n s t r u m e n t e mit g r o s s bereich. V o l t m e t e r (Spannungsmesser) in Metallgehäuse: Messbereich bis 1 3 5 10 Skalenteilung in Volt 0,01 0,05 0,05 0,1 200 mm Durchm. der Grundplatte 80,00 80,00 80,00 80,00 250 „ „ 85.00 85,00 85,00 85,00

343 erem

Mess-

20 50 Volt 0.2 0,5 80,00 80,00 Mk. 85,00 85,00 „

Messbereich bis 100 120 150 200 250 300 Volt Skalenteilung in Volt 1,0 1,0 1,0 2,0 2.5 2,5 200 mm Durchm. der Grundplatte 85,00 90,00 90,00 90,00 100,00 — „ 250 „ „ „ „ 90,00 95,00 95,00 95,00 110,00 120,00 „ Präzisions-Voltmeter mit 2 Messbereichen 25 °/0 teurer. A m p e r e m e t e r (Strommesser) in Metallgehäuse: Messbereich bis 1 3 5 10 25 50 75 Amp. Skalenteilung in Amp 0.01 0,05 0.05 0,1 0,5 1,0 1,0 200 mm Durchm. der Grundplatte 80,00 80,00 80,00 80,00 80,00 80,00 90,00 Mk. 250 „ „ „ „ 85,00 85,00 85,00 85,00 85,00 §5,00 95,00 „ Messbereich bis 100 150 200 300 400 500 Amp. Skalenteilnng in Amp 1,0 2,0 2,0 5,0 5,0 5,0 200 mm Dnrchm. der Grundplatte 90,00 95,00 95,00 100,00 110,00115,00 „ 250 „ „ - „ „ 95,00 102,00 102,00 108,00 120,00 125,00 „ T o r s i o n s g a i v a n o m e t e r für stärkere Ströme (0,001—0,17). 1 Ohm Widerstand Stück Mk. 200,00 T o r s i o n s g a l v a n o m e t e r fflr schwächere Ströme (0,0001—0,17). 100 Ohm Widerstand . ." Stück Mk. 200,00 Voltameter. Knallgasvoltameter nach K o h l r a u s c h Mk. 35,00 Silbervoltameter (exkl. Platinschale) 21,00 Kupfervoltameter mit Platinelektrode von 12 X 1 0 cm . 70,00 „ „ Kupferelektrode „ 55,00 „ nach O e t t e l - F o e r s t e r „ 17,00 Quccksilberroltameter „ 4,50 Normal-Widerstände. Widerstand 0,01 0,1 1 10 100 1000 10000 100000 Ohm Stack 50,00 45,00 40,00 40,00 40,00 40,00 60,00 80,00 Mk. Stöpsel-Rheostaten. Widerstand 1—20 0,1-10 1—100 0,1—100 1—1000 0,1—1000 Ohm Stack 45,00 60,00 60,00 105,00 120,00 145,00 Mk. Widerstand 1—5000 0,1—5000 1—10000 0,1—10000 Ohm Stack 195,00 210,00 225,00 275,00 Mk. RegulierwiderstSnde. Ampere Ohm Watt Preis 5 3,5 87 30,00 Mk. 12 0,8 115 30,00 „ Harfen-Kurbel-Widerstände. In Eisenrahmen, auf Schieferplatte, mit perforiertem Blechschutz . . Stück Mk. 40,00 Die Preise anderer elektrischer Messinstrumente richten sich ganz nach den speziellen Anforderungen und sind auf Anfrage Aon den einschlägigen Firmen zu erfahren. Elektrische Messinstrumente liefern: W. C. Heraeus, G. m. b. H„ Hanau. Siemens & Halske, A. G., Wernerwerk, BerlinNonnendainm.

Vereinigte Lausitzer Glaswerke A.G., Abt. Wannbrunn, Quilitz & Co., Berlin MW. 40, Heidcstrasse 55/57.

344

Elektrische Öfen — Elektrochemische Apparate.

Elektrische Ofen siehe „ Ö f e n , e l e k t r i s c h e". Elektrochemie (Elektrolyse). Man benutzt den elektrischen Strom in der chemischen Technik zur Darstellung mannigfacher Elemente und Verbindungen sowie auch in der analytischen Methodik. In der Elektrochemie verwertet man entweder die elektrolytische Kraft des Stromes oder aber seine Wärmewirkung (Joulesche Warme). In Bezug auf die elektrische Leitung unterscheidet man zwischen Leitern erster und zweiter Klase, wovon die ersteren durch den Strom nur erwärmt, die letzteren chemisch verändert (elektrolysiert) werden. Die Leiter zweiter Klasse bezeichnet man auch als E1 e k t r o 1 y t e , die Bestandteile der Zersetzung heissen I o n e n . Als Beispiel eines elektrochemischen Prozesses in wässeriger Lösung kann z. B. das elektrolytische Kupfergewinnungsverfahren von S i e m e n s & H a 1 s k e und dasjenige von H 0 p f n e r gelten. Ein elektrochemischer Prozess, der gleichzeitig die elektrolytische Kraft des Stromes und die Joulesche Wärme benutzt, ist z. B. das Htroultsche Verfahren zur Aluminiumgewinnung; vgl. den Artikel „A1 u m i n i u m". Weitere elektrochemische Prozesse sind in den Artikeln „ B l e i c h e n", „Chlor", „ C h l o r a l k a l i p r o z e s s , e l e k t r o l y t i s c h e r " , „Karb i d e", „ M a g n e s i u m", „N a t r i u m", „O z o n", „ P h o s p h o r", ,,S a u e r s t o f f", „S i 1 i z i d e", „ Ü b e r s c h w e f e l s ä u r e " , „W a s s e r r e i n i g u n g " , S a l p e t e r s ä u r e " u. a. a. O. erwähnt. Vielversprechend sind die Aussichten, auf elektrochemischem Wege auch o r g a n i s c h e Verbindungen herzustellen, wie dies schon jetzt in manchen Fällen geschieht, so wird Chloral, Chloroform und Jodoform, weiter Naphtazarin, Saccharin, Berlinerblau, Anilinschwarz, Alizarin sowie eine Reihe anderer Teerfarbstoffe elektrolytisch gewonnen. Vgl. auch die Artikel „ E l e k t r o c h e m i s c h e A p p a r a t e " und „Elektrochemische Formelzeichen". Elektrochemische Anlagen zur Gewinnung von Metallen direkt aus den Erzen, zur Erzeugung von Calciumkarbid, Elektrostahl-Anlagen nach Kjellin, von Bleichmitteln, Alkalien und Chloraten. Anlagen zur elektrolytischen Wasserstoff- und Sauerstoffgewinnung, Ozonanlagen, Sterilisationsanlagen für Trinkwasser mit Ozon: Siemens & Halske, A. G., Wernerwerk, Berlin-Nonnendamm.

I Elektrochemische Zeitschrift I ! s

Orgn flr Elektioietallngie (oiter besonderer lirBdßliktigiDii l a Ein»), LiflstidKtoff-fmirtODg, (Ir lattnin- doI Ittonilatornbai.

• 8

Preis vierteljährlich 4 Mk., Ausland 4.45 Mk. Probenummern bereitwilligst.

|

Herausgeber: DP. A. NEU BURGER.

j ;

!

§ 8

!1 VERLAG F R A U SB E M EN ROTH,' BERLIN. !! Elektrochemische Apparate. In besonderen Artikeln siehe „ A k k u m u l a t o r e n " , „Diap h r a g m e n", „ D y n a m o m a s c h i n e n " , „ E l e k t r i s c h e K o h l e n " , „ E l e k t r i s c h e M e s s i n s t r u m e n t e", „ E l e k t r o d e n " , „Elem e n t e , g a l v a n i s c h e", „ O f e n , e l e k t r i s c h e " und „ T h e m o s ä u l e n".

S t e i n z e u g w a n n der!i t a n d s f a h i g . Länge Breite Tiefe Inhalt Preis

Elektrochemische Apparate.

345

e n,

und

g l a s iert,

u n d u r c h l ä s s i g

30 23 23 16 5,00

30 30 30 27 8,00

40 30 30 36 10,00

40 40 30 48 13,50

50 40 30 60 16,00

60 40 30 72 20,00

60 50 30 90 24,00

80 50 30 120 30,00

40 40 40 64 18,00

Länge 60 Breite 50 Tiefe 40 Inhalt 1 2 0 Preis 30,00

80 50 40 160 38,00

100 50 40 200 49,00

60 50 50 150 36,00

80 50 50 200 46,00

100 50 50 250 59,00

80 60 60 288 65,00

100 60 60 360 82,00

100 cm. 80 70 70 „ 70 70 „ 4 9 0 1. 392 8 5 , 0 0 - 1 1 6 , 0 0 Mk.

D i a p h r a g m e n Quadratform: 9 Stück . . . . 0,10 Langes Format: Lange 18 20 Breite 12 16 Stück 0,10 0.55

(Poröse 12 15 0,20 0,30 21 14 0,40

P o r ö s e T o n z e l l e n a) r u n d : Höhe . . . . 12 15 Licht. Durchm. 5 6,5 Stück . . . . 0,25 0,35 b) v i e r e c k i g : Lichte Länge „ Breite . ,, Höhe , Stück . . .

7,5 2,5 16 1,10

Lichte Länge . 19,5 Breite . 7 Höhe . 4 42 2 Stück . . . . 5,00

23 17 0,65

T on p l a t ten). 20 25 30 0,55 0,80 1,10 24 20 0,65

30 20 0,85

30 26 1,10

5 0 cm. 40 „ 40 „ 8 0 1. 22,00 Mk.

35 2,20

40 3,25

60 cm. 9,50 Mk.

36 26 1,30

36 30 1,60

50 cm. 40 „ 4,50 Mk.

. 19 24 6,5 8 0,45 0,70

10 3 16 1,30 19,5 7 50 6,00

12,5 3,5 17 2,00 9 5,5 23 1,90

29 36 11 11 1,40 1,90

12,5 4 17 2,25

15 4,5 18 :2,50 i

6,5 6,5 17 1,10

40 45 48 60 7 0 cm. 13 13 15 15 15 „ 3,40 4,20 5,00 6,75 8,00 Mk. 20 5 28 3,20

10,5 3,5 19,5 1,40

14 5 19 1,75

2 0 cm. 12 )i 25 4,00 Mk

22 3 15 1,40

35 cm. 5 „ 30 „ 4,00 Mk.

25 7 42 5,75 13 3,5 17 1,40

Die Preise anderer Kasten, Gefasse u. s. w. aus Steinzeug für elektrochemische Zwecke richten sich nach den besonderen Anforderungen. E l e k t r o d e n . B l e c h e mit Stromanschlusslappen, 1 mm dick: Fläche 6x2 10x5 15x5 Aus Eisen, Stück 0,10 0,20 0,25 „ Kupfer, „ 0,20 0,40 0,50 „ Nickel, „ 0,30 0,90 1,15 „ Blei, „ 0,10 0,20 0,25 Z y l i n d e r mit Stromanschlusslappen, 1 mm d i c k ; Höhe 10 14 6 Durchm 5 3 6 Aus Eisen, Stück 0,75 1,00 0,40 „ Kupfer, „ 0,65 1,25 1,60 „ Nickel, „ 3,50 1,25 2,75 1,00 >, Blei, „ 0,40 0,75 K o h l e - E l e k t r o d e n . t r i s c h e K o h l e n").

10x10 0,30 0,75 1,40 0,30 18 5 1,10 1,75 4,10 1,25

15x10 0,45 1,00 1,75 0,45

2 0 x 1 0 cm. 0,65 Mk. 1,25 „ 2,25 „ 0,65 „

18 cm. 9 1, 1,50 Mk. 3,00 M 6,50 n 2,00 »

P r e i s e s e h r s c h w a n k e n d {vgl. Artikel

„Elek-

346

Elektrochemische Apparate.

E l e k t r o l y s e u r e (zu Vorversucben in Betrieben). K a s t e n - E l e k t r o l y s e a r e Air kontinuierlichen Durchfluss, mit beigegebenen verschiedenen Elektroden (100 qcm), Diaphragma u. s. w., kompl Glocken-Elektrolyseure {Br kontinuierlichen Fl&ssigkeitsdurcblauf, ans tnbnlierter Glasglocke, Ebonitdeckel u. s. w. bestehend . . Stack Dazu runde Elektroden aus Platindraht-Drahtnetz je nach Tagespreis. Elektrolyseure nach v. Hofer, speziell zur Elektrolyse organischer SSuren exkl. Elektroden Stück Schenkel-Elektrolyseure nach v.Klobukow, exkl. Elektroden „ Dazu Elektroden je nach Material und Grösse. Derselbe E l e k t r o l y s e u r mit Vorrichtung zum Trennen der an beiden Elektroden auftretenden Zersetzungsprodukte Stack B e c h e r g l a s - E l e k t r o l y s e u r e , aus starkem tubuliertem Glase und aufgedichtetem Ebonitdeckel ezkl. Elektroden Stack Dazu runde N i c k e l - E l e k t r o d e n von grosser Oberfläche . . . „ Dazu Platinelektroden nach Angabe, zu Tagespreis. A p p a r a t e zur E l e k t r o l y s e . E l e k t r o l y t i s c h e s Universalstativ nach Dr. Peters, kompl., mit Ring, Arm, Muffe und Klemme Elektrodenhalter, Rtthrelektrode nach Perlin Stück Stativ mit Glasstange und Eisenfuss, mit zwei vernickelten Haltern von Messing Stück Stativ mit 1 Halter und 1 Ring zum gleichzeitigen Tragen der Schale und 1 Elektrode Stück E l e k t r o d e n h a l t e r nach Lore U2 • • • • < • • Bei den folgenden Platinapparaten zur Elektrolyse setzt sich der Preis zusammen aus dem Fassonpreis und dem Platinpreis; letzterer ist z. Z. 1 kg Platin Platinschale zur Elektrolyse nach Classen, 90 mm Durchm., 42 mm Höhe, ca. 225 ccm Inhalt, ca. 36 g schwer Fasson Dieselbe, innen mattiert K e g e l e l e k t r o d e von Platin, 20—25 g schwer Fasson Dieselbe mit Schlitzen „ Scheibenförmige Elektrode, 45 mm, perforiert, mit daran befestigtem Platindraht, 12—15 g schwer Fasson Spiralförmige E l e k t r o d e , 15—20 g schwer „ Spiralförmige E l e k t r o d e mit Füsschen, 20—25 g schwer . Fasson Zylindrische Elektrode und innere Spiralelektrode, zusammen 8—12 g schwer, Paar Fasson Schalenförmige E l e k t r o d e , mit Schlitzen, 50 mm Durchm., 20 mm Tiefe, ca. 16 g schwer Fasson Zylindrische Drahtnetzelektroden, ca. 12 g schwer . . Fasson

Mk.

35,00



12,00

„ „

14,00 4,00



12,00

„ „

18,00 3,00

Mk. 18,00 „ 15,00 „

10,00



10,00 4.00 3800,00

„ „ „ „

7,00 8,00 3,00 3,50

„ „ „

2,00 1,00 3,50



2,00

„ „

4,00 5,00

und Apparate für elektrochemische Prozesse S l a m a n s - S o h a e k a r t w a r k a 6 - m . b> H. B a r i l a S V II, A a k a a l a e b a r P l a t e 3 . Elektrochemische Apparate: Dr. Bob. Muenrke, O. m. b. H., Berlin N. 4, d h a a m m l i . 8. Schmidt & v. d. Eitz, Schmiedefeld (Kreis ensingen).

I

Siemeas-Scbuckertnerke, Berlin 8W. 11, Aslcan. Piata S. Vereinigte Lausitzer Glaswerke A.O., Abt. Wannbrunn, Quilitz & Oo., Berlin NW. 40, Heidestrasse 66/67.

Elektrochemische Formelzeichen — Elektroden.

347

Elektrochemische Formelzelchen. Auf dem Intern. Kongr. f. angew. Chem. Berlin 1903 sind folgende Buchstaben zur Bezeichnung elektrochemischer Masseinheiten vereinbart worden. 1. Variable. p, P v T 0 t 9 ^

gewöhnlicher und osmotischer Druck, Volumen. absolute Temperatur. Celsiustemperatur, Zeit. Dichte. Dampfdichte, bezogen auf Luft, f o , f», kritische Grössen (Druck, Volum, Temperatur). », % 9 reduzierte Zustandsgrössen (Druck, Volum, Temperatur). Q Winnemenge. U innere Energie, a Atomgewicht (O — 16). M Molekulargewicht (O« — 32). c spez. Wirme, cp, Cy „ „ bei konstantem Druck bez. Volum. C - c M1 C — cVL J Molekularwärme bei konstantem Druck bez. Volum. N x t] 4«=-

Brechungskoeffizient. Leitfähigkeit in reziproke Ohm pro cm-Würfel. Konzentration (gr-Äquivalente pro ccm). Äquivalentes Leitvermögen.

Äquivalentes Leitvermögen bei unendlicher Verdiinnung. y Dissoziationsgrad. K Gleichgewichtskonstante des Gesetzes der chem. Massenwirkung. E Spannung. W Widerstand. 1 Stromintensität. i Einzelpotential, Zersetzungsspannung. vollständig zur Aufnahme dieser Halogene ausreicht, ebenso wie zur Bindung von S und N. Als eine Hauptfehlerquelle bei der Bestimmung des H wird der zur Verbindung der Trockentürme bezw. der Sauerstoff- und Luftbehälter verwendete Kautschukschlauch bezeichnet, da derselbe H s O abgibt. Es empfiehlt sich daher, hinter den Trockentürmen noch ein CaCls-Rohr einzuschalten, das man direkt in das Verbrennungsrohr einmünden lässt. Auch die Kautschukstopfen geben oft Feuchtigkeit ab und sollten daher vor dem ersten Gebrauche getrocknet werden; ausserdem bringt man den vorderen Stopfen am besten nach jeder

Elementaranalyse.

349

Verbrennung in den Exsikkator. Welche Ersparnis mit der Anwendung des neuen Verfahrens verknöpft ist, geht daraus hervor, dass mit einem Glasrohre 30—40 N-Bestimmungen und sogar bis 120 andere Elementaranalysen ausgeführt werden können. In neuester Zeit hat D e n n s t e d t seine Methode der Elementaranalyse auch in sehr eleganter Weise zu einer S c h n e l l m e t h o d e ausgearbeitet. Wir können hier nicht auf die Beschreibung eingehen, verweisen vielmehr auf den betreffenden Dennstedtschen Originalartikel in der Chem. Ztg. 1905, 52. Eine ebenfalls lesenswerte Abhandlung Dennstedts Aber den gleichen Gegenstand findet sich in Chem. Ztg. 1905, Rep. 390. Weitere Verbesserungsvorschläge bringt ein Artikel von D e n n s t e d t und H a s s 1 e r in der Chem. Ztg. 1909, 133 und ein solcher von Dennstedt in der Chem. Ztg< 1909, 769. Erwähnenswert ist, dass nach E. Lippmann-Wien der K u p f e r o x y d a s b e s t bei Ausfahrung der Dennstedtschen Elementaranalyse dem Platinquarz in jeder Beziehung überlegen ist; die Methode gestaltet sich dadurch einfacher und billiger ohne die geringste Einbusse an Genauigkeit. Das Verfahren von C a r r a s c o - P l a n c h e r zur Bestimmung von C und H in organischen Substanzen mittels des elektrischen Stroms hat sehr verschiedene Beurteilung gefunden; Carrasco hält an der Bequemlichkeit und Zuverlässigkeit dieser Methode in einem neueren Artikel fest; vgl. Chem. Ztg. 1909, 733 und 755, wo die Beschreibung des Verfahrens zu finden ist. Apparate

zur

Elementaranalyse.

V e r b r e n n u n g s ö f e n nach v. B a b o und E r l e n m e y e r , mit regulierbaren Brennern langatmigen Griffhähnen, mit Tonkacbeln und Rinnen, kompl.: Mit 10 15 20 25 30 35 Brennern. Länge der Heizfläche 25 35 45 60 70 80 cm. Preis 45,00 55,00 60,00 70,00 80,00 90,00 Mk. Dieselben mit f l a c h e n B r e n n e r r ö h r e n mehr pro Brenner Mk. 0,25 Verbrennungsöfen mit verstellbarem Brennersystem, kompl. mit Xonkacheln und Rinnen: Mit 10 15 20 25 30 35 Brennern. Länge der Heizfläche 25 35 45 60 70 80 cm. Preis 50,00 60,00 75,00 90,00 100,00 105,00 Mk. Verbrennungsöfen nach G l a s e r mit F i n k e n e r s c h e n Brennern (gleichzeitiger Gas- und Luftregulierung): Mit 15 20 25 Brennern. Preis 95,00 110,00 125,00 Mk. Verbrennungsöfen nach Dr. F u c h s , Heizfläche 68 cm, kompl. . . . Mk. 125,00 Verbrennungsöfen nach F r i t s c h zur Elementaranalyse auf nassem Wege, kompl. mit Kölbchen u. s. w 22,00 Verbrennungsöfen, vereinfacht nach dem Verfahren von D e n n s t e d t . „ 16,00 Bartheis Verbrennungsofen „Olivin" mit Benzinheizung, nutzbare Glüblünge cm, mit Benzinbehälter von 8 1 Inhalt, komplett . . . . „ 150,00 Elektrische Verbrennungsöfen mit Flanschenrohr von 65 mm lichter Weite, 60 cm lang, 27 cm Bewicklung, vollständig inkl. 12 g Platin . . . „ 180,00 Elektrische Kryptol-Verbrcnnungsöfen, Länge 80 cm „ 96,00 V e r b r e n n u n g s r ö h r e n aus gutem böhmischem, schwerflüssigem Glase °/o kg Mk. 275,00; 1 kg „ 3,00 Verbrennungsröhren aus Jenenser Glas; sehr wenig Alkalien enthaltend, ohne Steinchen und Tonteilchen: Unbearbeitete Röhren von 12 — 25 mm Aussenweite, der üblichen Wandstärke von ca. '/io des Durchmessers und 1 oder 2 m Länge 1 kg „ 2,70 Dieselben Verbrennungsröhren a r s e n f r e i 1 „ „ 3,00 G l i i h s c h i f f c h e n von Kupfer Stück „ 0,50 Glühschiffchen von Platin 10—15 g schwer Fasson „ 3,00

350

Elemente (ehem.) — Elemente, galvanische.

Glühschiffchen von ff. Berliner Pofzellan: No. . . . 0 1 2 3 4 5 LSnge. . . 4,6 6 8 10,5 13 21 cm. Stück . . . 0,30 0,30 0,30 0,40 0,75 1,75 Mk. C h l o r c a l c i a m r ö h r e n , gerade mit 1 Kugel and Spitze: Ganze LSnge 15 20 25 30 cm. Stück . . . 0,12 0,15 0,20 0,25 Mk. Chlorcalciamröhren- U-förmig mit 2 Kugeln: Höhe . . . 80 105 130 155 mm. Stflck . . . 0,60 0,65 0,70 0,80 Mk. Dieselben mit Ungeschliffenem Hahastopfen: Höhe . . . 80 105 130 155 210 250 mm. Weite . . . 10 12 13 16 20 25 Stück . . . 1,35 1,50 2,00 2,50 3,00 3,50 Mk. K a l i a p p a r a t e nach G e i s s l e r Mk. 1,50 „ » „ mit Kaliröhre 1,80 . „ „ mit angeschliffener Kaliröhre „ 2,20 » Liebig 0,90 stehend 1,00 „ „ Mitscherlich „ 1,00 „ „ W i n k l e r , spiralförmig „ 1,50 „ , Classen „ 2,50 S t a t i v e für Liebigsche Kaliapparate Stück Mk. 6,50—9,50 H o l z s t a t i v e für Kaliapparate u.s.w „ 2,00 n T r o c k e n a p p a r a t e für die Elementaranalyse mit 4 Gas waschflaschen und 2 U-Röhren, kompl. auf Stativ Mk. 24,00 Dieselben mit 2 Gaswaschflaschen und 1 U-Röhre „ 13,50 Trockenapparate für die Elementaranalyse nach G l a s e r , bestehend aus 2 Chlorcalciumtttrmen 40 cm hoch, 2Woulfschen Flaschen V« 1, 2 U-Röhren 30 cm hoch, 3 Glashähnen, Messingstativ mit Halter, inkl. Stopfen und Röhren auf poliertem Brett „ 32,00 Dieselben für nur e i n e Leitung „ 16,00

Elementaranalyse:

Vereinigte Laualtzer Glaswerke A.G., Abt. Warmbrumi, Quilitz & Co., Berlin NW. 40, Heidestrasae 55/67.

Literatur: H o l l a r d und B e r t i a u x , Die Metallanalyse auf elektrochemischem Wege. Mk. 5,00, geb. Mk. 6,00. (Verlag M. Krayn, Berlin W. 57.)

Elemente (ehem.):

Vereinigte Lausitzer Glaswerke A.G., Abt. Warmbrumi, Quilitz & Co., Berlin NW. 40, Heidestraae 66/67.

Elemente, galvanische. Im folgenden sind die gebräuchlichen Primärelemente — alphabetisch angeordnet — kurz nach ihrer Anordnung beschrieben. Über Sekundärelemente siehe den Artikel „ A k k u m u l a t o r e n " . 1. B e c q u e r e l s B l e i s u l f a t e l e m e n t . Zn in ZnSOt, oder verd. HiSO., Pb in PbSO» + verd. H.SO,. 2. B ö t t g e r s E l e m e n t . Aussen Zn in verd. HjSO»; innen (in porOsem Zylinder) Kohlestab in K*Cr> O. + HNO. von 1,3 sp. G. 3. B u f f - B u n s e n - E l e m e n t . Aussen amalgamiertes Zn in verd. HiSO«, in poröser Zelle ein Kohlenzylinder in einer Lösung von 12 K»CriOt, 100 H.0 und 25 engl. HtSO«. E = 2 V. 4. B u n s e n - E l e m e n t . Aussen amalgamiertes Zn in verd. HsSOt, in einer Tonzelle ein Kohlenzylinder in konz. HNO« von 1,3 sp. G. Sehr konstant« Element, E = 1,9 V. Es entwickelt Stickoxyde. 5. C a r r i s c h e s E l e m e n t . Die Zusammensetzung ist die gleiche wie bei 9. D a n i e l l s c h e s E l e m e n t , nur besteht das Diaphragma nicht aus einer Tonzelle, sondern aus Pergamentpapier.

Elemente, galvanische.

351

6. C h l o r s i l b e r - E l e m e n t . Den negativen Pol bildet amalgamiertes Zink; der positive, welcher in einer Pergamentpapierhfille steckt, besteht aus einem Silberblech, das von Chlorsilber umgeben ist. Die erregende Flüssigkeit ist entweder Salmiaklösung oder Kochsalzlösung. 7. C l a r k s c h e s N o r m a l e l e m e n t . Den negativen Pol bildet amalgamiertes Zn, den positiven amalgamiertes Pt; der Elektrolyt ist ein Brei aus einer konz. ZnSOt-Lösung und Merkurosulfatlösung. 8. C u p r o n - E l e m e n t siehe 16. K u p r o n - E l e m e n t 9. D a n i e l i s c h e s E l e m e n t . Aussen amalgamiertes Zn in verd. HaSOt, in Tonzelle Cu in gesättigter CuS0 4 -Lösung. E = 1,12 V. 10. D e c k e r s c h e s E l e m e n t . Z n i n verd. H»SO« befindet sich in einem flachen, äusserst dünnen, porösen Tongefäss. Diese Zelle steht in einem Hartgummibehälter, der eine Graphitelektrode und eine Lösung von Na*CrxOr mit H,SOt enthält 11. F l a s c h e n e l e m e n t soviel wie 25. T a u c h e l e m e n t 12. G r e n e t s T a u c h e l e m e n t siehe 25. T a u c h e l e m e n t . 13. G r o v e s E l e m e n t Aussen Zn in verd. HtSO«, in Tonzelle Pt in konz. HNOs von 1,3 sp. G. E = 1,8 V. Sehr konstantes Element, doch entwickelt es Stickoxyde. 14. H a r r i s o n - E I e m e n t . Negativer Pol ist amalgamiertes Zn, der positive Hartblei, das von PbO» umgeben ist. Die erregende Flüssigkeit besteht aus 16 %iger Schwefelsäure. E. = 2,45 V. 15. J u n g n e r s c h e s E l e m e n t (nach Norw. Pat. 16 132 von 1906). Auf den Boden, eines Gefässes, der mit Pb bekleidet ist, werden Koksstfickchen geschichtet und diese mit einer durchlöcherten Bleiplatte bedeckt. Die Kathode besteht aus einem Graphitbrikett.' Das Gefäss wird mit konz. H>SO« bis etwas oberhalb der unteren Fläche der Briketts gefüllt und dann in einem andern grösseren Behälter auf Säulen untergebracht, während der Zwischenraum zwischen den Behältern mit einem Deckel geschlossen wird. In diesem Deckel sind Zn und Ableitungsröhren für Wasserdampf angebracht. Schliesslich werden diese beiden Behälter in einem dritten Gefäss aufgestellt und die Zwischenräume mit wärmeisolierendem Material ausgefüllt. Eine kräftige Wirkung wird erreicht, wenn die Elektroden mittels einer porösen Wand aus Asbest, Kaolin, Schiefer u. s. w. getrennt werden. 16. K u p r o n - E l e m e n t Platten aus CuO hängen zwischen zwei amalgamierten Zn-Platten dauernd in Natronlauge. Die Elemente liefern Strom, bis das CuO zu Cu reduziert ist; letzteres oxydiert sich aber wieder beim Abwaschen und Trocknen an einem warmen Ort. In der Ruhe findet kein Materialverbrauch statt. E = 0,85 V. 17. I. e c 1 a n c h 6 - E1 e m e n t. In der ursprünglichen Anordnung befand sich aussen amalgamiertes Zn in gesättigter Salmiaklösung, innen (in poröser Tonzelle) ein Kohlenzylinder in einem Gemisch von gekörnter Kohle mit gekörntem Braunstein. Jetzt lässt man den Tonzylinder fast immer weg und benutzt anstatt dessen einen aus dem Braunstein-Kohlegemisch gepressten Zylinder. Letzterer steht dann mit dem Zn (das er nicht berühren darf) in einem Gefäss, welches mit einer NH(C1-Lösung 1 : 4 gefüllt wird. E = 1,48 V. 18. M a r i 6 - D a v y - E I e m e u t. Zn in verd. H»SO« (1 : 20), Kohle in einem Brei von Merkurosulfat mit H s O. E = 1,52 V. 19. M e i d i n g e r - E l e n ] e n t ( B a l l o n - E l e m e n t ) . Im unteren etigen Teile des Gefässes steht ein Cu-Zylinder in gesättigter CuSO«-Lösung, im oberen erweiterten Teile ein Zn-Zylinder in gesättigter MgSO«-Lösung. 20. N i t r o i n e 1 e m e n t. Die positive Elektrode besteht aus einem Kohlebecher, der mit Nitroin als Depolarisator gefüllt ist; N i t r o i n ist eine Mischung von HsSO«, HNOs und Oxydationsmitteln. Die negative Elektrode besteht aus Zn, das in ZnSO«-Lösung taucht. 21. N o r m a l e l e m e n t siehe 7. C l a r k s c h e s N o r m a l e l e m e n t . 22. P o s t e l e m e n t soviel wie 26. T e l e g r a p h e n e l e m e n t . 23. S i e m e n s & H a l s k e s c h e s E l e m e n t siehe 27. T r o c k e n elemente. 24. S m e e s E l e m e n t . Platinierte Zn-Platte zwischen zwei amal-

Elemente, galvanische.

352

garnierten Zn-Platten; alle drei stehen zusammen ohne trennende Wand in HsSO«, ( 1 : 2 ) .

25. T a u c h e l e m e n t Zn und Kohle tauchen zusammen (ohne trennende Membram) in eine Lösung von 125 KtCriOr, 250 engl. HtSO* und 1000 HsO; zweckmassig setzt man der Lösung noch 10 Merkurisulfat zu. Nach anderer Vorschrift soll man nicht 125, sondern 75 KaCrtOr nehmen (alles übrige bleibt ungeändert). Sehr empfohlen wird auch die Verwendung von NatCriOr, und zwar benutzt man dann eine Lösung von 125 NaiCr*Or, 125 engl. HsSO« und 1000 HiO. Die Elektroden dürfen nur gerade so lange in die Flüssigkeit tauchen, wie das Element gebraucht wird; sonst müssen sie zur Verhütung übermässiger Abnutzung herausgehoben werden. 26. T e l e g r a p h e n e l e m e n t . Der negative Pol ist Zn in gesättigter ZnSO«-Lösung, der positive eine verkupferte Pb-Platte in CuSO«-Lösung (mit CuSO«-Kristallen). Die Flüssigkeiten schichten sich auf Grund ihres verschiedenen sp. G., weshalb das Element ruhig stehen muss; ein Diaphragma ist nicht vorhanden. 27. T r o c k e n e l e m e n t e . Es gibt sehr verschiedene Konstruktionen; die meisten sind im Prinzip Leclanchö-Elemente. Das Gefäss selbst besteht aus Zn und bildet den negativen Pol; der positive ist ein Kohlenprisma, um das ein Braunstein-Kohlcgemisch herumgepresst ist. Die Erregerflüssigkeit ist entweder eine ZnClj-Lösung, die von Sägespänen aufgesaugt ist, oder eine breiige Masse aus CaCI», NH»C1 und ZnSo« oder endlich eine Leimmasse, der verschiedene Salze zugesetzt sind. — Ein ausgezeichnetes Trockenelement ist das der S i e m e n s & H a l s k e A.-G. (Type T ) ; der Herausgeber hat selbst Gelegenheit gehabt, sich von der Widerstandsfähigkeit dieser Elemente bei unregelmässigster Stromentnahme und von ihrer überraschenden Erholungsfähigkeit zu überzeugen. (Über den Bau der Zellen ist noch nichts bekannt geworden.)

Bunsensche K o h l e n p l a t t e n - E l e m e n t e : Höhe der Kohle 11 13 17 19 21 Kompl. Element 3,25 3,75 4,50 5,35 6,50 G e r u c h l o s e B u n s e n e l e m e n t e nach Oppermann: 20 cm Höhe, in tubuliertem Glase, kompl 20 cm Höhe, in Steinzeuggefass, kompl

31 20,00

42 cm. 33,00 Mk. Stück Mk. 7,45 „ „ 6,10

Daniellsche Elemente:

Mk.

Knpferzylinder mit Klemme Mk.

Mlc.

Kompl. Element Mk.

1.40 0,60 0.10 0,20

2,00 1,15 0,90 0,70

2,00 1,40 0,85 0,55

6,75 4,00 2,65 1,75

Höhe des Standglases cm

Standglas

Tonzylinder

Mk.

25 19,5 12,5 10

1,40 0,85 0,60 0.30

Leclanch£-Elemente: Höhe des Elementes 12 17 28 cm. Stück, kompl. . . . 1,45 1,90 3,75 Mk. B r a u n s t e i n - E l e m e n t e , 28 cm hoch Braunstein-Elemente, vereinfacht, mit präparierter Kohlenplatte: Höhe 17 28 cm. Stück 2,50 3,50 Mk.

Stück Mk. 2,55

353

Elemi — Elevatoren.

M e i d i n g e r - B a l l o n e l e m e n t e , gross, kompl Mk. 3,60 klein, kompl 2,25 V e r e i n f a c h t e M e i d i n g e r - E l e m e n t e (Modell der Reichstelegraphie), 15 cm hoch, kompl Stack n 2,00 Flaschenelemente: Inhalt «/* >/t 1 2 2 1. Zahl der Kohlenplatten . . 2 2 2 2 4 „ . Zinkplatten . . . 1 1 1 1 2 Stück 2,30 3,75 6,50 8,75 14,50 Mk. T a u c h b a t t e r i e n nach Bunsen mit Hebel Vorrichtung: Mit 2 4 6 8 10 12 14 16 Elementen. Stück 27 42 57 72 81 96 108 120 Mk. K u p r o n - E I e m e n t e (Kupferoxyd-Alkali-Zink): E. K . in Volt 0,85 0,85 0,85 0.85 Norm. Stromabgabe in Amp. 1 2 4 8 Kapazität in Amp.-Std. . . 40—50 80—100 160—200 350—400 Innerer Widerstand in Ohm 0,06 0,03 0,0015 0,00075 Gewicht in kg 1,5 3,1 5,25 9 Preis Mk 5,00 9,00 16,00 27,00 S i e m e n s & H a l s k e s c h e T r o c k e n e l e m e n t e Type T ; E . K . = Innerer Widerstand ca.

Type

0,10 0,15 0,20 0,20 0,?5 0.H5 0,15

T 1 T 2 T 3 T 4 T 5 T 6 T 7

mm

Höhe einschl. Klemme mm

100X100 76 x 76 6 i x 63 57 x 57 38 x 38 32 x 32 9 0 x 45

197 182 155 122 ili 83 165

Grundfläche

1,5 V . :

Gewicht

Preis

kg

Mk.

2,75 1,50 0,90 0,55 0,25 0,14 1,20

3,25 2,10 1,65 1,35 1,00 0,85 2,60

T r o c k e n e l e m e n t e nach G a s s n e r . S 1-1 aus Porzellan mit gusseisernem Mantel Eisenmantel mit Hartbleifutter . . . Preise der Dampfventile mit Rotgussspindel . . . | Eisen mit Kupfenieb Preise der { Rotguss mit Kupfenieb Saugsiebe 1 Hartblei Reinigungshähne j Eisen mit Metallküken

. . .

mm „ Mk. „ ., „

1000 2000 4000 6000 8000 20 15 25 30 40 25 30 20 40 50 25 30 32,50 35 20 30 40 50 60 25 55 60 50 65 , 70 25 20 30 32,50 35 35 45 50 75 100 50 65 40 80 115 35 65 45 55 30 —

„ „ „



70

85

100

115

— 125 150 175 20U 70 90 100 115 125 22,50 25 35 45 30 9 11,50 14 18 7,50 9 12 18 7,50 14 25 40 25 20 35 22 22 15 25 30 5,50 7 8,50 10 15 6,75 8,75 11,25 14 22,75

355

Elfenbeinschwarz — Email.

Stündliche Leistung in Litern mm Kleinster zulässiger i des Dampfrohrs Durchmesser ( der Wasserrohre . . . . Eisenkörper ( Klasse A für geringe Saughöhe Mk. mit Rot- ganz aus Deltametall oder Phosphorbronze 4> sä .S ganz aus Hartblei *« 2 «> h M •2 » ganz aus Porzellan (einschl. der Gegen6i .2 •o 53 flanschen) 3 4w> N 9 0. Sch. P. 68°; Formel: C,5HMNOS(C,OH,ON,01). Es gilt als Hauptträger der brecherregenden Wirkung der Droge. Emetin, pur. hell „ hydrochlor

1 g Mk. 1,60; D M k . 14,00 l g 4,00

Empyroform. Kondensationsprodukt aus Birkenteer und Formaldehyd. Es bildet ein graubraunes, feines, fast geruchloses Pulver, unlöslich in HiO, löslich in Alkohol, Äther, Azeton und Chloroform. Medizinisch sehr gelobtes Teerpräparat, das äusserlich zur Behandlung von Hautkrankheiten, namentlich von Exzemen, verwendet wird. Man benutzt es dabei teils als Pulver, teils in Salben- und Pastenform, teils auch in Form von Tinkturen oder als Seife (Empyroformseife). Empyroform „Schering", 1 Glas von 25 g 1

»



100 g

Mk. 1,00 „

3,75

S m n r S a b , kttnstl. 90 T. NaCl, 220 T. NaHCO«, 2 T. Natriumsulfat trocken, 4 T. Kaliumsulfat neutral. Auf ein Trinkglas (200 ccm) Brunnenwasser nehme man 0,8 g. Emulffen. Unter dieser Bezeichnung kommt eine sauer reagierende, gallertartige Masse in den Handel, die zur raschen Emulgierung von ölen, Harzen u. s. w. dienen soll. Nach Analysen von A u f r e c h t ist die Zusammensetzung etwa folgende: 10 Tragant, 5 arab. Gummi, 5 Kleber, 20 Olyzerin, 10 Alkohol, 50 Wasser.

357

Emulseure — Entbasten.

E m o l s e n r e nach F r a i p o n t. ( D . R. G. M. 155 793). Hebeapparate aus Steinzeug, die auf dem Prinzip der kommunizierenden ROhren beruhen: Von dem Boden des Reservoirs geht ein Rohr nach unten, das dann wieder aufwärts gebogen ist, also eine ll-fötmige Gestalt hat, und zwar endet der freie Schenkel des Rohres'viel hoher, als dem Standort des Reservoirs entspricht — nämlich so hoch, wie die Flüssigkeit aus dem Reservoir gehoben werden soll. Da w o das vom Reservoir kommende U-Rohr nach oben umbiegt, ist der eigentliche Emulseur eingesetzt. Er besteht aus einem Rohrstück mit sehr feinen, von aussen nach innen schräg aufwärts gebohrten Kanälen, und zwar sind gewöhnlich drei Lochkränze vorgesehen. D i e durchlöcherte Rohrstelle ist von einer Hülse umgeben, die an eine Pressluftleitung angeschlossen ist. Tritt die Pressluft durch die Kanäle in die das U-Rohr anfüllende Flüssigkeit, so wird die Flüssigkeitssäule dieses freien Rohrschenkels leichter als die entsprechende Säule in dem vom Emulseur ausgehenden Rohrschenkel. Nach dem Oesetz der kommunizierenden ROhren wird dementsprechend die Flüssigkeitssäule des freien Schenkels zum Hochsteigen ü b e r das Niveau der Flüssigkeitssäule des andern Schenkels veranlasst. Durch geeignete Wahl in der Anordnung des D-Rohrs und des Emulseurs lassen sich erhebliche Steighöhen, z. B. solche von 10 m erreichen. Der Emulseur misst nur 20 cm im Durchm. und 35 cm Hohe, ist also sehr leicht an- und unterzubringen. E i n a r m i g e r Emulseur nach F r a i p o n t Kommt eine Leistung von 2 cbm und Beförderung auf eine grössere Höbe in Betracht, so ist eine Z w i s c h e n s t a t i o n und ein zweiter Emulseur nötig. Dann kostet die komplette Anlage

Mk. 350,00



800,00

Enesol. Es ist salizylarsinsaures Quecksilber; man erhält es durch Behandlung gleicher mol. Methylarsinsäure und bas. Quecksilbersalizylat. Weisses amorphes Pulver, das in HjO zu etwa 4 % lOslich ist; es enthält 38,46 % Hg und 14,4 % As. Wegen seiner elektiven Wirkung auf das Zentralnervensystem soll es medizinisch Verwendung finden. E n f l e u r a g r « . Verfahren zur Gewinnung von Duftstoffen, welches darin besteht, dass man die Blüten zwischen dünne, auf Glasplatten ausgegossene Schichten kalten Fettes ausbreitet und täglich durch frische Blüten ersetzt; nach etwa einem Monat ist das Fett mit dem Riechstoff gesättigt. Weiteres siehe im Artikel „ P a r f il m e r i e " . E n g l i s c h e S c h w e f e l s ä u r e siehe „ S c h w e f e l s ä u r e " . E n g l i s c h e s O e l b siehe „ B l e i f a r b e n". E n g l i s c h r o t . Rotbraune, rote bis rotviolette Farbe, die entweder aus dem in der Natur vorkommenden B 1 u t s t e i n (Hämatit), aus O c k e r oder B o l u s besteht und dann, wie alle Erdfarben, unrein ist, oder aber künstlich hergestellt wird. Hierüber siehe No. 3 im Artikel „ E i s e n f ä r b e n". S. 11. Cohn, Farbenfabrik, NeukSUn, Köllnische I Lehmann & Voss, Allee «4/48. |

Hamburg.

Ennan, Desinfektionsmittel, eine Verbindung des Kresols mit Stearinsaurem Natrium in Tablettenform. Entbasten. Man versteht darunter die Entfernung des S e i d e n I e i m s (S e r i z i n) von der Seidenfaser, und zwar entbastet man die Seidensträhne durch Erwärmen in neutraler Seifenlosung. Die verbrauchten, mit Seidenleim gesättigten Seifenbäder werden unter der Bezeichnung B a s t s e i f e in der Seidenfärberei benutzt. Das Entbasten wird auch E n 11 e i m e n oder D e g u m m i e r e n genannt. Nach den D. R. P. 110 633 und 117 249 entbastet man Rohseide durch Natronlauge, welche mit Traubenzucker oder mit Glyzerin versetzt ist; derartige Lösungen lösen den Seidenleim auf, zerstören aber die Seidenfaser nicbt. Durch die D. R. P. 129 451 und 130 455 ist das gleiche Verfahren auch auf Gewebe aus Seide mit Wolle und aus Seide mit Baumwolle ausgedehnt worden. Die Atzalkalien sind dabei durch Schwefelalkalien ersetzt, und man

Enteisenung — Ephedrin.

358

erreicht mit dem Entbasten gleichzeitig eine Mercerisierung der in der Halbseide enthaltenen Baumwolle. E n t e i s e n u n g * Eisenreiche Wässer müssen sowohl für den Oenuss wie für sehr viele industrielle Zwecke von dem Eisengehalt ganz oder teilweise befreit werden. Zu diesem Zwecke wird das Wasser in geeigneter Weise kräftig durchlüftet, z. B . so, dass man es über Kokshaufen, durch Plattenturme o. ä. rieseln lässL Hierbei wird das vorher im Wasser als Bikarbonat gelöste Eisen in Form von FeCOi und Fe*(OH)« ausgeschieden. Eine der Durchlüftung folgende Filtration vervollständigt das Verfahren. In neuerer Zeit wird die Belüftung des Wassers meist in geschlossenen Apparaten durch Anschnüffeln der Luft mittels der Pumpe oder besser durch Einpressen von Druckluft ( D . R . P. 180 687) bewirkt. Weiteres siehe im Artikel „W a s s e r r e i n i g u n g". Enteisenungsanlagen:

Sucrofilter- und Wasserreinigungs-Gesellschaft m. b. H.t Berlin-SchQneberg, Bahnstr 21.

E n t f ä r b u n g siehe „ K l ä r e n " ; vgl. auch „F u 11 e r e r d e". Entfärbungspulver bei Waggonladung j e nach Qualität .

.

°/o kg Mk. 8 , 0 0 — 2 8 , 0 0

Entfärbungspulver:

Lehmann & Voss, Hamburg.

E n t s e h e l n u n g . Man versteht darunter die Beseitigung der Fluoreszenz bei Petroleum und andern Mineralölen. Man bewirkt die Entscheinung durch Zusatz von a - N i t r o n a p h t a l i n , das hiernach die Bezeichnung E n t s c h e i n u n g s p u l v e r führt. Entscheinungspulver

%

kg Mk. 5 5 , 0 0 — 6 5 , 0 0

Einrichtungen und Produkte für Entscheinungen:

•Chemische Fabrik FIBrsheim, Dr. H. Noerdlinger,

Flörsheim-Untermain.

E n t s t a u b u n g s a n l a g e n . Bei dem Borsigschen System, das mit Pressluft arbeitet, wird Druck- und Saugwirkung kombiniert: Der eine Teil der Pressluft tritt in feinen Strahlen aus dem Apparat, dem sogen. Bläser, aus und dringt in die Gewebe ein, so dass auch der festsitzende Schmutz gelockert und aufgewirbelt wird. Der andere Teil der Pressluft erzeugt mittels DüsenWirkung] eine Luftleere, durch die der aufgewirbelte Staub abgesaugt wird. Durch einen kurzen Schlauch wird derselbe dann in ein transportables Filter gedrückt und in diesem niedergeschlagen, während die Luft gereinigt entweicht. Die Pressluft wird in der Anlage selbst mittels eines Kompressors erzeugt und von diesem in einen Windkessel gedrückt.

Entstiubungs-Anlagen mit Staubsaugepumpen Hygienisch vollkommenstes System S i e m e n s - S c h u c k e r t w e r k e G. m . b . H. B e r l i n S W II, A s k a n i s c h e r P l a t e 3 Entstaubungsanlagen:

A. Boraig, Tegel bei Berlin.

| Emil Passburg, Berlin NW. 23.

E n t w i c k l e r siehe „ P h o t o g r a p h i s c h e E n t z l n n u n g siehe „Z i n n". Weissblechabfälle:

Chemikalien".

A. Auerbach, Hamburg, Herrengraben 11/14.

E n z y m e siehe „ F e r m e n t e " . E p h e d r i n . Alkaloid der Pflanze Ephedra vulgaris, CioH»NO, wird dem weingeistigen Extrakt der Droge nach Zusatz von Alkali mit Äther entzogen. Es wirkt stark giftig und dient als mydriatisches Mittel in der Augenheilkunde.

Epicarin — Eradit

359

Daneben kommt ein zweites Alkaloid P s e u d o e p h e d r i n das ähnlich wirkt wie Ephedrin selbst.

CioHuNO vor

Ephedrin, hydrochlor. puriss. (Sch.P. Ü10°) Pseudoephedrin. (Sch.P. 1 1 5 - 1 1 6 ° ) „ hydrochlor. (Sch.P. 1 7 5 — 1 7 6 ° )

E p i c a r i n siehe „E p i k a r i n". E p i c h l o r h y d r i n . C1H«C. CH. CH».

V

I g Mk. 1,50 1 g „ 4,50 l g „ 3,50

Es

entsteht,

wenn

man

Di-

c h I o r h y d r i n (s. d.) mit etwa der Hälfte gepulv. NaOH nicht über 130' erhitzt. Farblose, leichtbewegliche, chloroformähnlich riechende Flüssigkeit; sp. 0 . (bei 15°) 1,191; S . P . 117°. Es wird in steigendem Masse technisch verwendet, da es ein ausgezeichnetes Lösungsmittel ist, so tfir harte Harze, Nitrozellulosen u. s. w. Auch ist es bei den gewöhnlichen Arbeitstemperaturen nicht leicht entzündlich. Epichlorhydrin

1 kg Mk. 2 2 , 0 0

E p l d e r m l n . Salbengrundlage aus weissem Wachs, Wasser, arabischem Gummi (und Glyzerin). Auch eine Mischung von Fluorpseudokumol und Difluordiphenyl in Salbenform, die äusserlich bei Brandwunden, Flechten, Geschworen u. s. w. benutzt wird, führt die Bezeichnung E p i d e r m i n. Epikarin. Neueres Arzneimittel, seiner Konstitution nach ß-Oxynaphtyl-o-oxy-m-toluylsäure CoH^OH 8 " X

C H . . O . CIOH7

Das Epikarin ist ein schwachgelbliches, sich an der Luft allmählich rötlich färbendes Pulver, schwerlösl. in heissem H*Ö, Eisessig, Benzol, Chloroform, leichtl. in Alkohol, Äther und Azeton. Epikarin gilt als entgiftetes Naphtolpräparat; es ist ein starkes Gift für Hautparasiten, dagegen ungefährlich für Warmblüter. Man verordnet es medizinisch teilweise innerlich als nichtreizendes, stark wirkendes Antiseptikum; hauptsächlich aber verwendet man es äusserlich gegen parasitäre Hautkrankheiten, wie Krätze, Herpes u. s. w. Auch in der Veterinärpraxis wird es benutzt, z. B. gegen die Räude der Hunde. Die gebräuchlichste Dosierungsform für äusserliche Anwendung ist die einer 10 %igen Salbe. Epikarin, rein „ für Veterinärzwecke

Eplnephrin. CoHuOjN. J o w e 11 die Konstitution

H Mk. 7,00; 1 kg Mk. 67,50 H „ 6,00; 1 „ „ 57,50

Bestandteil

der

Nebenniere,

dem

nach

OH Hf

V

,OH

CH. OH I CHj. NH . CHs

zukommt. Epirenan. Lösung der wirksamen Substanz der Nebenniere; diese Substanz scheint annähernd identisch mit A d r e n a 1 i n (s. d.) zu sein. E p o n l t , Entfärbungsmittel für die Zuckerfabrikation, scheint eine sehr reine Pflanzenkohle zu sein. E r a d i t siehe „ H y d r o s u l f i t e".

Erbium und Erbhunverbiadongen — Erdfarben.

360

B r M n m u n d B r M u m v e r M a d i u i M n . E r . A. Qu = 166. Verschiedene Verbindungen dieses seltenen Metalls, das ein graues Pulver bildet, werden hier und da in der Gasglüblichtindustrie verwendet Erbiomchlorid, ehem. rein . . . . . . . . H Mk. 55,00; 1 kg Mk. 500,00 Erbiumnitrat „ „ . . . . . . . . H „ 31.00; 1 , „ 280,00 Erbiumoxalat „ „ . . . . . . . . H „ 44,00; 1 , 400,00 Erbiumoxyd ,, . . . . . . . . H „ 55,00; 1 , „ 500,00 Erbiumoxydhydrat . . . . H „ 50,00; 1 . ,. 450,00 Erbiumsulfat, ehem. rein . . . . H „ 33,00; 1 , 300,00 Erbium: D. O. P. Drowbach k Co., chemische Fabrik, Freiberg i. S. E r d b e e r & t h e r siehe „F r u c h t ä t h e r". Apparate zur Herstellung von Erdbeeräther: F. H. Meyer, Hannover-Hainholz.

Erde

siehe „ B o d e n". E r d f a r b e n . Mineralfarbstoffe, die fertig gebildet vorkommen und nur durch Mahlen oder Schlammen (höchstens durch Glühen) für ihre Verwendung vorbereitet werden. I. W e i s s e E r d f a r b e n . Hier sind K r e i d e , T o n , S p e c k s t e i n , T a l k und S c h w e r s p a t zu nennen. Bergkreide 8,00 . . . . °/o kg Mk. Schwerspat, natur., feinst gemahlen . . . . . . . . % n n - 10,00 Champagnerkreide . . . . % tt „ 10,00 Weisse Erde, ff. geschlämmt . . . . •/• n „ 14,00 Pastellkreide Ia „ 14,00—25,00 . . . . "/« TalV, ff genrmKlen . . . . % n . 20,00 „ ff. präp., venet . . . . % n * 14,00 II. G e l b e

Erdfarben.

Die gelben Erdfarben gehen fast samtlich unter dem Sammelnamen O c k e r ( G e l b e r d e , g e l b e S i e n a e r d e ) . Im einzelnen sind die Bezeichnungen ausserordentlich verschieden, z. B. E i s e n o c k e r , Goldo c k e r , M a r s g e l b , K a i s e r g e l b , C h i n a g e l b u. s. w. Die Ockerfarben werden in sehr verschiedenen Nuancen auch künstlich dargestellt, indem man Eisenvitriollösung mit Kalkmlich fällt, den Niederschlag von Eisenoxydulhydrat an der Luft oxydieren lässt, trocknet und reibt, ihn auch wohl noch mehr oder weniger heftig glüht. Die Preise dei verschiedenen Ockerarten sind je nach Reinheit und Nuance sehr -wechselnd % kg Mk. 9,00—22,00 Gelbe Erdfarben: S. H. Cohn, Farbenfabrik, NeukSlln, KSllnische Allee 44/48. III. B r a u n e

Erdfarben.

1 . T e r r a d i S i e n a . Diese Erde ist ein Gemisch von Eisenoxydhydrat, Eisenoxyd, Sand und Ton, die entweder nur geschlämmt oder aber noch geglüht in den Handel kommt; in letzterem Falle neigt der Farbenton mehr nach Kot. Auch künstlich wird diese Farbe, die auch unter dem Namen M a h a g o n i b r a u n , V a n d y c k b r a u n , S a t i n o b e r u. s. w. geht, dargestellt. Die Preise schwanken pro °/o kg rwischen Mk. 15,00 und 65,00 2. U m b r a. Ein Doppelsilikat aus Eisen- und Manganoxyd, das meistens auch Tonerde enthält. Die echte Umbra wird auf Cypern und Sicilien gefunden; unter dem Namen Kölnische Umbra (Kölner Erde, Kasseler-

Erdharz — Erdmisskuchen.'

361

braun, Kesselbraun) kommt ein besondere erdige Braunkohle, die durch Schlämmen gereinigt wird, in den Handel. Urabra, je nach Qualität, bei Waggonladung

IV. R o t e

°/0 kg Mk. 6,00 und höher.

Erdfarben.

1.Rotel. Ein feinerdiges Eisenoxyd, das mehr oder weniger Ton, Kalk und Sand enthalt. Rötel (rote Erde), gemahlen

•/„ kg Mk. 11,00

2. B o l u s . Ein wasserhaltiges Tonerdeeisenoxydsilikat, das in erdigen Massen vorkommt und durch Schiammen gereinigt wird. Bolus, feinster armenischer

Englischrot f ä r b e n".

°/o kg Mk. lO/'O

(Caput mortuum)

u. s. w. siehe

unter

„Eisen-

V. G r ü n e E r d f a r b e n . 1. O r ü n e r d e . Ein Zersetzungsprodukt des Augits, das sich namentlich in der Umgebung des Gardasees findet; die grflne Färbung wird durch Ferrosilikat hervorgebracht. Zur Verwendung digeriert man die Granerde mit verd. HCl (wodurch die Farbe an Haltbarkeit gewinnt), wascht aus, schlämmt und trocknet. Einen ahnlichen Farbstoff gewinnt man auch künstlich. Die präparierte Grünerde geht unter der Bezeichnung V e r o n e s e r g r ü n , G r ü n e r O c k e r , T i r o l e r g r ü n , P e r m a n e n t g r f l n etc. Grüne Erde, gemahlen, bei Waggonladung

•/, kg Mk. 5,00 und hoher.

2. B e r g g r ü n ( M a l a c h i t ) . Basisches Kupferkarbonat, das gemahlen als Farbstoff dient. Fast sämtliches Berggrün wird übrigens künstlich dargestellt; siehe deshalb alles übrige unter „ K u p f e r f a r b e n " . Mit viel Kalk versetztes Berggrün wird K a 1 k g r ü n genannt. Kalkgrün, bei Waggonladung GrOne

°/o k g Mk. 9,00 und höher.

Erdfarben:

S. 11. Cohn, Farbenfabrik, Neukölln, KSlInhche

Allee 44/48.

VI. B l a u e E r d f a r b e n . 1. B e r g b 1 a u (Kupferlasur) siehe unter „ K u p f e r f a r b e n". 2. V i v i a n i t (Ferrophosphat). Mineral, das gemahlen und geschlämmt zuweilen als Anstrichfarbe benutzt wird. VII. S c h w a r z e E r d f a r b e n . 1. S c h i e f e r s c h w a r z (Schwarze Kreide, spanische Kreide, Mineralschwarz, Olschwarz). Ist eigentlich keine Kreide, sondern ein bituminöser Tonschiefer, der in vorzüglicher Reinheit namentlich in Spanien gefunden wird; in Deutschland kommt er nur in der Gegend von V e h r t e bei Osnabrück vor. Man stellt dieselbe Farbe auch künstlich durch Mischung von weissem Ton (oder Kreide) mit Kienruss oder durch Tranken mit einer Eisenvitriol-Blauholzabkochung dar. Schieferschwarz, bei Waggonladung

°/0 kg ca. Mk. 5,00 und höher.

2. G r a p h i t. Als Farbe findet er wohl nur in der Form der Bleistifte Verwendung. Siehe den Artikel „G r a p h i t". Erdfarben: 8. II. Cohn, Farbenfabrik, Neukölln, Kellniache | Lehmann & Voss, Allee 44/48. I

Einrichtungen für Farbmüllereien:

Emil Passburg, Berlin NW. 23.

E r d h a r z siehe „A s p h a 11". E r d n u s s k u c b e n siehe „F u 11 e r m i 11 e 1".

Hamburg.

362

Erdnussöl — Erdöl.

Fettes öl, d a s aus E r d n n s s S l (Arachisöl, Katjangöl; Oleum Arachidis). den Frachten der Erdnuss ( A r a c h i s h y p o g a e a ) gewonnen wird; man presst die entschaiten Nüsse zuerst kalt und dann warm. Der ölgehalt der Samen schwankt zwischen 38 und 50 %. Farbloses bis gelbes, dünnflüssiges ö l , sp. Q. (bei 15°) 0,919, wird bei 0° schmalzartig fest. Es dient zur Darstellung von Seife, als Schmiermittel, kalt gepresst auch als Speiseöl sowie zur Verfälschung von Olivenöl. Preise schwanken nach Qualität, Lieferzeit, Ernte u. s. w. in weiten Grenzen, etwa zwischen °/0 kg Mk. 48,00—90,00

E r d B l (Steinöl, Bergöl, Naphta, Mineralöl, Petroleum). Das rohe Erd01, wie es durch Rohrbrunnen gefördert wird, ist eine gelbbraun« bis teerschwarze, grünlich fluoreszierende, dickliche Flüssigkeit von höchst unangenehmem Geruch; nur selten kommen Rohöle vor, die angenehm riechen. Manche Erdöle erstarren bald nach dem Ausfliessen durch Ausscheidung fester Bestandteile, wie Paraffin, Asphalt u. s. w.; andere verlieren sehr schnell durch Verdunstung die leicht flüchtigen Bestandteile, falls man nicht geeignete Vorkehrungen dagegen trifft. Das sp. G. des rohen Erdöls schwankt meistens zwischen 0,78 und 0,94, doch kommen auch ö l e von geringerer (0,75) wie höherer (bis 0,97) Dichte vor. Die Erdöle bestehen der Hauptmasse nach aus K o h l e n w a s s e r s t o f f e n ; nur in geringer Menge kommen in manchen Sorten Verbindungen vor, die Sauerstoff, Stickstoff und Schwefel enthalten. Rohes Erdöl ist nur für wenige Zwecke brauchbar; man unterwirft es daher fast stets einer Destillation, durch die es in verschiedene Fraktionen zerlegt wird. Diese Fraktionen entsprechen nicht einzelnen wohlcharakterisierten chemischen Verbindungen, werden vielmehr durch praktische Rücksichten und Erfahrungen bestimmt. Bei der fabrikmässigen Destillation wird das Rohöl nach H ö f e r in folgende Teile zerlegt: Bezeichnung Leichtflüssige öle: 1. Petroleumäther (Kerosen, Rhigolen, Shertcood-oU) 2. Gasolin (Gasölen, Canadol) 3. C-Petroleum-Naphta (Petroleumbenzin, Fleckwasser, Safety-oü, Danforth-oil 4. B-Petroleum-Naphta (Ligroin) 6. A-Petroleum-Nachta (Putzöl) II. L e u c h t ö l (Petroleum, K e r o s i n , K e r o s e n ) : Leuchtöl I Leuchtöl II Leuchtöl III IU. Rückstände daraus: 1. Schwcre Öle und zwar aj Schmieröl (Lubricating oil) , . . b) Paraffinöl 2. Koks

S. P.

Sp. G.

4 0 - 70* 70— 80°

0,65 —0,66 0,64 - 0 , 6 6 7

80—100° 100—120* 120—160*

0,667—0,707 0,707-0,722 0,722—0,733

150—200° 2t >0-250® 250-300°

0,753-0,864

über 300°

aber 0,83 0,7446 -0,8588 0,8588-0,950

Die aus den verschiedenen Rohölen erhaltene Ausbeute an den einzelnen Fraktionen ist keineswegs gleich; vielmehr kommen in dieser Hinsicht sehr betrachtliche Schwankungen vor, die die Wertschätzung der Erdöle verschiedener Provenienz ausschlaggebend beeinflussen. Nach dem D. R. P. 133 426 soll man die Rohöle v o r ihrer Destillation mittels HNO» reinigen, und zwar werden dadurch die schwefelhaltigen, asphaltund harzartigen Verbindungen oxydiert bezw. ausgeschieden. Nach der Einwirkung werden die Saure und die gebildeten saueren Stickstoffverbindungen zunächst mit 0,3—0,5 %iger Lauge abgestumpft und dann durch Reduktion mittels fein verteilter Metalle (Zn, AI u. s. w.) entfernt.

Erdöl.

363

Die Rohöldestillation wurde früher ausschliesslich p e r i o d i s c h betrieben; neuerdings wendet man sich, wo es angeht, mehr und mehr der k o n t i n u i e r l i c h e n Destillation zu. Die Destillation geschieht in Kesseln verschiedener Konstruktion, wobei als Heizmaterial meistens die Rückstände der Erdöldestillation oder auch wohl minderwertige Rohöle 6elbst dienen. Seltner benutzt man zur Heizung der Destillierkessel flberhitzten Dampf, und Kohlen überhaupt nur in Erdöldestillerien, die ausserhalb der Produktionsregionen liegen. Die entweichenden Dampfe werden durch Schlangen-, Röhren- oder Kastenkühler (neuerdings auch durch Oberflachenkondensatoren) verdichtet. Ein besonderes Verfahren zur kontinuierlichen Petroleumdestillation zur Entfernung der leichtentzündlichen Ole ist unter D. R. P. 143 078 geschützt worden. Nach einem von A i s i n m a n n - C a m p i n a auf dem V. Intern. Kongr. f. angew. Chem. Berlin 1903 gehaltenen Vortrage (Referat: Chem. Ztschr. II. S. 569) kann man bei der kontinuierlichen Erdöldestillation in der Apparatur folgende drei Haupttypen unterscheiden: „1. N o b e l s c h e s S y s t e m u n d V a r i a n t e , dadurch charakterisiert, dass die Destillation in einer Reihe von Kesseln (1—15), welche zu einem geschlossenen System mit den Rohölspeisereservoirs verbunden sind, vorgenommen wird. Bei konstantem Flüssigkeitsniveau erhalt man a u s jedem Kessel bei konstant bleibender Temperatur eine konstante Fraktion. Dieses System erlaubt eine grosse Ausnutzung der Warme und zeichnet sich durch rasche und ausgiebige Verarbeitung des Rohmaterials aus. Zur besseren Ausnutzung der latenten Warme werden in neuerer Zeit auch kontinuierlich angeordnete Destillat-Rohölvorwärmer eingeführt, welche die aus den Residuen ausgenutzte Warme wesentlich erhöhen. Das System ist jedoch hauptsachlich für die Grossindustrie geeignet, weil die Installation ziemlich kostspielig ist und grössere Rohölmengen vorhanden sein müssen, um die Kontinuität der Arbeit aufrecht zu erhalten. 2. S y s t e m S c h u c h o w u n d V a r i a n t e würde sich beim entsprechenden weiteren Ausbau fUr die Mittelraffinerie eignen. Dieses System ist dadurch charakterisiert, dass nur ein Kessel mit einer Kolonne zur kontinuierlichen Destillation verwendet wird. Von dem Kessel steigen die heissen Dämpfe aufwärts in die Kolonne und erwärmen das nach dem Gegenstromprinzip von oben kontinuierlich zufliessende Rohöl. In den einzelnen,Abteilungen der Kolonne kann das Rohöl eine entsprechende Temperatur erhalten und einen Teil seiner Komponenten herausfraktionieren. Die scharfe Fraktionierung ist jedoch kompliziert und erfordert besondere Apparate. 3. S y s t e m R o s s m ä s s l e r u n d V a r i a n t e ist dadurch charakterisiert, dass das Rohöl in ein auf eine bestimmte Temperatur gebrachtes Gefäss kontinuierlich hineinzerstäubt wird. Dieses System ist mit grossen Gefahren wegen plötzlicher Explosion der Dämpfe verbunden und kann infolge weitgehender Zersetzung nur minderwertigere Produkte liefern, die noch einmal destilliert werden müssten." — Auf dem Gebiete der Petroleumdestillation wird jährlich eine grosse Zahl von Patenten genommen, ohne dass die Verfahren wesentlich Neues brächten. Wir begnügen uns deshalb, hier die neueren derartigen Patente aufzuzählen, ohne auf ihre Besonderheit einzugehen. Die fraktionierte oder kontinuierliche Erdöldestillation betreffen die D. R. P. 151 415, 153 422, 154 755, 163^85 und 220 657; d a s Engl. Pat. 7207 von 1903; die Amer. Pat. 755 760, 764 138 und 768 796; die Belg. Pat. 176 833 und 179 662. — Ein Verfahren zur Verarbeitung von deutschem Rohpetroleum schützt das D. R. P. 169 952 nebst den ZusatzD. R . P . 215611 und 215612. Bei der ersten Destillation fängt man gewöhnlich nur z w e i Fraktionen auf. 1. R o h b e n z i n , sp. G. 0,74—0,76; S. P. bis 150° C. 2. K e r o s i n - (L e u c h t ö 1 - ) D e s t i 11 a t , sp. G. 0,750—0,870. Den Rest bilden die Rückstände, deren Hitze vielfach zur Vorwärmung der nächsten Rohölportion verwendet wird.

364

Erdöl.

Das Rohbenzin enthalt die in der Tabelle auf voriger Seite unter I aufgeführten Produkte; zur Trennung dieser wird es für sich einer zweiten Destillation mit Dephlegmation unterworfen. Die bei dieser Destillation erhaltenen Produkte finden folgende Verwendung: Petroleumather (Keroselen, Rhigolen). Lösungsmittel fflr Harze, Kautschuk und ö l ; für pharmazeutische Zwecke, zuweilen auch zur Kaiteerzeugung benutzt. 0 a s o 1 i n (C a n a d o 1). Extraktionsmittel zur Gewinnung von ö l aus Samen; dient zur Wollentfettung, zur Karburierung von Leuchtgas, zur Beleuchtung in besonders konstruierten Brennern (Oasolinlampen), zum Betriebe von Motoren. Ligroin, Fleckwasser, Naphta, Benzin, PutzOl. Unter diesen und andern Bezeichnungen gehen die höher (bis 150*) siedenden Anteile des Rohbenzins. Sie finden Verwendung in der chemischen Wascherei, in der Gummifabrikation, bei der Extraktion von Harzen, Vaseline, bei der Reinigung von Wachs, zum Putzen von Maschinenteilen, als Surrogat des Terpentinöls zum Verdünnen von Ölfarben sowie schliesslich als Leuchtmaterial in den Benzinlampen (Ligroinlampen). Die zweite Fraktion der Rohöldestillation, welche die eigentlichen Leuchtöle umfasst, wird einer c h e m i s c h e n R e i n i g u n g unterzogen, indem man sie zuerst mit konzentrierter S c h w e f e l s a u r e und dann mit N a t r o n l a u g e behandelt. Bei der Raffination biasst man neuerdings stets P r e s s 1 u f t ein, wodurch die reinigende Wirkung ausserordentlich gesteigert und beschleunigt wird. So erhält man das eigentliche K e r o s i n , d. h. den wertvollsten Bestandteil des Erdöls, wie er gemeinhin unter dem Namen „P e t r o l e u m " in den Handel kommt. Die nach der Abtreibung der unter 300* siedenden Teile verbleibenden Rückstände werden in mannigfacher Weise weiter verarbeitet, so zur Darstellung von Mineralschmierölen und Vaseline; vgl. hierüber die Artikel „ M i n e r a l ö l e " und „V a s e 1 i n e " . Die von der Bakuschen Technischen Gesellschaft festgesetzte Nomenklatur der Naphthaprodukte bezeichnet als Bakusches M e t e o r ein Produkt, das das sp. G. 0,806—0,815, den Flammpunkt 28° und die Farbe der Marke 1,5 hat. Erhalten wird es durch nochmalige Destillation des Halbfabrikates Gasolin. Meteor stellt nach dem Reinigen ein einheitliches Leuchtöl dar, das mit weisserer Flamme brennt als gewöhnliches Kerosin. Zahlreiche Methoden sind veröffentlicht worden, welche die Reinigung, Entschwefelung, Entfärbung, Geruchlosniachung u. s. w. von Erdölen bezwecken. Nach dem D. R. P. 159 028 werden Erdöle durch eine Art von Zirkulationsverdampfung entwässert. Die E n t s c h w e f l u n g von schwefelhaltigem Petroleum bezweckt das Amer. Pat. 744 720; es besteht in der Behandlung des Petroleums mit einer schwach sauren wässerigen Lösung von FeSO«, NaCl und CuSO* und Durchrühren mittels eines Luftstrome3. Nach dem D. R. P. 160 717 soll man zur Entfernung der schwefelhaltigen Verunreinigungen dem Erdöl bei der Destillation metallisches Natrium zusetzen; das Na wirke nicht nur S-bindend sondern auch katalytisch und könne für beliebig viele Operationen verwendet weiden. Nach dem D. R. P. 202 776 benutzt man zur Reinigung von Petroleum hochgradigen denaturierten Spiritus, der mit dem Petroleum gemischt .wird. Nach dem Wiederabsetzen hat sich zwischen beiden Flüssigkeiten eine Schmutzschicht gebildet, in die auch die höher siedenden Anteile der Kohlenwasserstoffe übergegangen sind. Zur E n t f ä r b u n g des Petroleums bedient man sich meistens des sogenannten „Entfärbungspulvers", welches als Nebenprodukt bei der Blutlaugensalzfabrikation nach dem alten Verfahren entsteht und 30—40 % Tierkohle, weiter grosse Mengen Kieselsäure und Silikate sowie etwas Eisenoxyd

Erdöl.

365

enthalt Bei dem jetzt meist angewandten neueren Verfahren der Blutlaugensalzfabrikation (vgl. „E i s e n v e r b i n d u n g e n" No. 14) wird dieses für die Petroleumraffinerie wichtige Nebenprodukt nicht mehr gewonnen, jedoch ist vorlaufig noch kein Mangel daran zu befürchten, da mehrere Blutlaugensalzfabriken nach dem alten Verfahren weiter arbeiten. Das amerikanische Entfärbungspulver, welches Magnesiumhydrosilikat ist; wirkt um vieles weniger vollkommen als das oben genannte Entfärbungspulver. Petroleum g e r u c h l o s zu machen, ist ebenfalls das Ziel mehrerer Erfinder. So soll man nach dem D. R. P. 141 298 dem Petroleum geringe Mengen ätherischer ö l e (KOmmelöl, Terpentinöl u. dgl.) in Gegenwart von Alkali beimischen, während man nach dem D. R. P. 147 163 denselben Zweck durch Zusatz von Ketonen und Aldehyden, insbesondere Formaldehyd, erreicht; die Reaktion wird bei erhöhter Temp. in Gegenwart von Säuren oder Alkali und unter gleichzeitigem Durchleiten von Wasserdampf vorgenommen. — Nach dem D. R. P. 153 585 versetzt man das Rohöl mit Bleiazetatlösung, wobei letztere das sp. G. des Oles haben soll. Dann behandelt man bei 180* mit Überhitztem Dampf, bis mindestens 20 % des Öles übergegangen sind. Der Rückstand ist ein schwachgefärbtes und geruchloses Ol, das Destillat ein helles, schwefelfreies Brenn- oder Motoröl. — Ferner ist zu nennen das Engl. Pat. 10 004 von 1903, wonach man den Petroleumdestillaten durch Behandlung mit Lösungen von Permanganaten, Persulfaten oder von Chromsaure bei niedriger Temperatur den Geruch entziehen kann. Neuerdings hat man versucht, f e s t e s P e t r o l e u m herzustellen, und zwar auf^hnliche Weise, wie Spiritus in einen festen Körper verwandelt wird (vgl. „ H a i t s p i r i t u s " ) . Nach dem Amer. Pat. 641 962 (s. Chem. Ztg. 1900, S. 127) mischt man zum Solidifizieren von Petrolölen annähernd 91 Gew. T. derselben mit 7 T. Kernseife und 2 T. Stearin, erhitzt das Gemisch, bis Seife und Stearin geschmolzen und gründlich gemischt sind, lässt abkühlen und fest werden. — Das D. R. P.. 151 594 bewirkt das Festmachen von Petroleum durch Zusatz von 4—10 % einer harten, mit 500—600 % Natriumsilikat beschwerten Natronseife. Auch die Engl. Pat* 7481 und 26 366 von 1903 beschäftigen sich mit der Herstellung derartiger Petroleumseifen. — Vielfach läSSt man die Gemische auch nicht ganz fest werden, dafür aber dann von Sägespänen, Gips oder dgl. aufsaugen. Verfahren zum Festmachen von Petroleum, das dann als Brennstoff etc. dienen soll, schützen ferner die D. R. P. 169 081, 174 712, 176 366 und 199 169, sowie Amer. Pat. 809 998 und Engl. Pat. 4337 von 1910. Die russische Regierung hat folgende Nomenklatur für die Erdölderivate aufgestellt: 1. Rohpetroleum, wenn die Entzündungstemperatur 70° C. nicht übersteigt. Liegt der Entzündungspunkt darüber hinaus, so ist es in die Kategorie 20 (siehe unten) einzureihen. Leichte Derivate: 2. P e t r o l e u m ä t h e r und R i g o l e n sp. G. unter 0,700, destilliert bei 80* C.; 3. l e i c h t e s B e n z i n , sp. O. 0,700—0,717, enthaltend bis zu 5 % bei einer Temp. von Ober 100° C. destillierender Substanzen; 4. s c h w e r e s B e n z i n , sp. G. 0,717—0,730, destilliert bei einer Temp. bis zu 100° C., enthält weniger als 5 % Substanzen, die Uber 100° C. destillieren; 5. L i g r o i n , s p . G . 0,730—0,750 ; 6. P u t z ö l , s p . G . 0,750 bis 0,770. LanpenSie: 7. M e t e o r , sp. G. 0,806—0,810, Entzündbarkeit bei 28° C. und darüber des Apparates Abel-Penski, Farbe 1—2; 8. T e s t e f a s , sp. G. 0,820—0,823; Entzündbarkeit bei 38° C. und darüber, Farbe 1—2; 9. K e r o s i n , sp. O. 0,815—0,826; Entzündbarkeit bei 28° C. und darüber, Farbe 2, 5; 10. A s t r a l i n , sp. Q. 0,832—0,835, Entzündbarkeit bei 40—45° C., Farbe 2, 5; 11. P y r o n a p h t h a , sp. G. 0,855—0,865, Entzündbarkeit bei 98° C. und darüber, gefärbt; 12. G a s ö l , s p . G . 0,865—0,885, Entzündbarkeit bei 98° C.; 13. S o l a r ö l , lichtes, sp. G. 0,885—0,895, Entzündbarkeit bei 138* des Apparates Martens-Penski.

366

Erdpech —

Erlangerblau.

Schmieröle: 14. V a s e 1 i n ö 1, sp. G. 0,885—0,895, Entzündbarkeit bei 130° C. des eben genannten Apparates; 15. S p i n d e 1 s c h m i e r ö 1, sp. G. 0,895—0,900, Entzündbarkeit bei 150—185° C., Viskosität nach Engler bei 50° C. 2,4—2,9; 16. M a s c h i n e n s c h m i e r ö l , sp. G.0,905—0,910, Entzündbarkeit bei 185—215° C., Viskosität 6—'iVz, gefriert bei — 10°; 17. Z y 1 i n d e r s c h m i e r ö 1, sp. G. 0,911—0,920, Entzündbarkeit bei 210—245° C., Viskosität 12,5, gefriert bei 5° C.; 18. V i s k o s i n (V a 1 v o 1 i n ) , sp. G. von 0,925—0,935, Entzündbarkeit 290—310° C., die Viskosität bei 100° C. ist 5; 19. M a z u t zur ölfabrikation, sp. G. 0,908—0,916, Entzündbarkeit 160° C. und darüber, Viskosität bei 50° C. 6—10. Heizstoffe: 20. M a z u t , auf der Oberfläche als Rückstand des Petroleums gesammelt, sp. G. 0,895—0,935 und darüber, Entzündbarkeit bei 270° C. und darüber. P r ü f u n g : : Gutes Leuchtpetroleum soll vollkommen klar, durchsichtig und höchstens schwach gelblich gefärbt sein; die Färbung wird in Kolorimetern festgestellt. Das s p e z i f i s c h e G e w i c h t wird mit amtlich geeichten Aräometern ermittelt; das sp. G. ist bei 4-15° C. anzugeben und auf Wasser von 4° C. zu beziehen, entsprechend der Teilung der amtlich geeichten Aräometer. Gutes Petroleum muss leicht in den Docht fliessen; es soll im E n g 1 e r sehen Viskosimeter bei 20° C. nicht mehr als 1,1 Flüssigkeitsgrad zeigen. Eine der wichtigsten Prüfungen ist die auf den F l a m m p u n k t (Entflammungsp u n k t ) . Diese Prüfung, welche gesetzlich vorgeschrieben ist, bezweckt die Ermittelung derjenigen Temperatur, bei der das Petroleum entflammbare Dämpfe abgibt. In Deutschland darf Petroleum zu Leuchtzwecken nicht verwendet werden, falls es einen niedrigeren Flammpunkt als 21° C. hat, doch wird eine wesentliche Erhöhung dieser Grenze mit Recht angestrebt. Die Flammpunktsprüfung des Petroleums geschieht in Deutschland laut Vorschrift mittels des A b e l sehen P e t r o l e u m p r o b e r s (vgl. unter „ F l a m m p u n k t s p r ü f e r " ) . Dem Apparat wird vom Verfertiger die amtliche Anweisung zur Benutzung beigegeben. Den besten Aufschluss über die Güte eines Leuchtpetroleums erhält man durch die fraktionierte Destillation. Hierfür benutzt man den E n g 1 e r sehen Apparat, in dem das Petroleum aus einem gläsernen Fraktionierkolben destilliert wird, während die Destillate in einer mit Wasser gekühlten Bürette oder aber in 6 verschiedenen kalibrierten Reagensgläsern aufgefangen werden. Ein noch brauchbares Leuchtpetroleum soll höchstens 10 °/n unter 150° und höchstens 1 5 % über 300° destillierende Teile aufweisen; die Destillation soll nicht unter 110° beginnen. Je mehr über 300° siedende Teile vorhanden sind, um so schlechter brennt das Petroleum, namentlich bei längerer Brenndauer. Die sogenannte R a f f i n a t i o n s p r o b e geschieht auf folgende Weise: Schuttelt man gut raffiniertes Petroleum mit H 2 S O I vom sp. G. 1 , 5 3 , so darf die Säure höchstens schwach gelblich gefärbt werden. Löst man 10 ccm Petroleum in neutralisiertem Alkohol-Äther und setzt bei Gegenwart von Phenolphtalein alkoholische 1 /, ft Normalnatronlauge zu, so muss gleich durch die ersten Tropfen Rotfärbung erfolgen. Bei mehrtägigem Stehen muss das Petroleum vollständig klar bleiben.

Explosionssichere Gefässe für Erdöl: Fabrik explosionssicherer Gefässe, G. m. b. H.,

Salzkotten.

Ölfeuerungsanlagen baut: Willy Manger, Ingen.-Ges. m. b. H., Dresden 16.

E r d p e c h siehe „ A s p h a l t". E r d w a c h s siehe „O z o k e r i t". Erepton, ein nach dem Verfahren von Abderhalden hergestelltes Nährpräparat aus vollständig bis zu den Aminosäuren abgebautem Fleisch. Es stellt ein bräunliches, wasserlösliches Pulver dar, das zur Krankenernährung dient und von der Darmwand direkt aufgenommen werden kann. Zur Darstellung lässt man auf fett- und sehnenfreies Fleisch der Reihe nach PepsinSalzsäure, Trypsin und Erepsin einwirken und bringt das Endprodukt zur Trockne. Ergin. Eingetragenes Wortzeichen für flüssige Kohlenwasserstoffe (Benzolhomologe), die bei der Destillation von Stein- und Braunkohlenteerölen gewonnen werden und zum Betriebe von Explosionsmotoren dienen sollen. E r g o n k o h l e n . Eine besondere Art von Strahlenkohlen für elektrisches Bogenlicht, die sehr viele ultraviolette Strahlen aussenden und in der Lichtheilkunde sowie im Lichtpausverfahren Verwendung finden. Sie brennen sparsam, vollständig asche- und schlackenfrei und entwickeln keine giftigen Dämpfe. E r l a n g e r b l a u siehe „ E i s e n f a r b e n".

Ernutin — Essig.

367

Ernutin. Ein flüssiges M u t t e r k o r n p r ä p a r a t , d a s hauptsachlich E r g o toxin enthalten und keine R e i z e r s c h e i n u n g e n v e r u r s a c h e n soll. Innerlich zu verabreichende D o s i s 1 , 8 — 3 , 5 ccm, a l l e 3 S t u n d e n ; zur subkutanen Injektion 0 , 3 — 0 , 6 ccm. E r z e , A u f b e r e i t u n g d e r , s i e h e unter „ A u f b e r e i t u n g " . Import von Erzen aller A r t : A. Auerbach, Hamburg, Herrengraben 11/14.

Erzscheider

siehe

„Aufbereitung".

Escalin siehe ,,E s k a 1 i n".

E s c l i e l siehe „ K o b a l t f a r b e n " . E s e r i n siehe „P h y s o s t i g m i n " . E s e r i n ö l . L ö s u n g von 0 , 2 g bei 100° g e t r o c k n e t e m salizylsaurem Physostigmin in 4 0 g . O l i v e n ö l ; die Lösung wird durch Erhitzen auf 1 5 0 — 1 5 8 ° bewirkt. D a s E s e r i n ö l soll in der Augenheilkunde Verwendung finden. E s k a l i n . P a s t e aus metallischem Aluminium mit Glyzerin, wird in F o r m von Pastillen zur Stillung innerer Blutungeni, b e s o n d e r s M a g e n - und D a r m blutungen, g e g e b e n . Essenzen. Unter d i e s e r B e z e i c h n u n g gehen jetzt m e i s t e n s L ö s u n g e n ätherischer ö l e in Alkohol, weiter a b e r auch a l k o h o l i s c h e E x t r a k t e a r o m a t i scher Pflanzenteile s o w i e a l k o h o l i s c h e Destillate. Namentlich zur Herstellung spirituöser G e t r ä n k e benutzt man E s s e n z e n in a u s g e d e h n t e m M a s s e . D i e P r e i s e sind s e h r v e r s c h i e d e n nach der Natur der E s s e n z , s c h w a n k e n aber auch s o n s t b e t r ä c h t l i c h . Einfache Liköressenzen Konzentrierte ,, Essenzen aus frischen Fruchten und Pflanzen Rumessenz

Arrakessenz Kognakessenz Brauselimonadenessenzen

1 1 1 1 1 1 1

kg zwischen Mk. 3,00 und 30,00 5,00 „ 50,00 „ „ „ 4,00 „ 30,00 1,50 „ 24,00 4,00 „ 9,00 „ „ „ 7,00 „ 20,00 „ „ „ 7,00 „ 50,00

Essenzen: C

Erdmann,

Leipzig-Lindenau.

Essenzen-Apparate: \ olkmar Hänig & Comp.,

Heidenau-Dresden.

| P

H. Meyer, Hannover-Hainholz (s. Ins.-Anh.).

E s s i g ; (Acetum). Im w e s e n t l i c h e n eine verdünnte w ä s s e r i g e Lösung von Essigsäure, die entweder durch Verdünnung dieser (vgl. den Artikel „ E s s i g s ä u r e " ) oder a b e r durch s a u r e G ä r u n g ( O x y d a t i o n ) a l k o h o l i s c h e r F l ü s s i g keiten gewonnen wird. Als Rohmaterialien der E s s i g f a b r i k a t i o n dienen W e i n , s c h w a c h e B r a n n t w e i n e (unter 10 % A l k o h o l ) , B i e r und Z u c k e r r ü b e n . D i e an der Säuerung beteiligten M i k r o o r g a n i s m e n werden unter dem Namen Myco-

derma aceti zusammengefasst.

L ä s s t man die a l k o h o l i s c h e n F l ü s s i g k e i t e n in F ä s s e r n gelagert säuern, so geht die E s s i g b i l d u n g s e h r l a n g s a m vor s i c h ; es ist d e s h a l b d i e s e s ältere Verfahren zum grössten T e i l durch die S c h n e l l e s s i g f a b r i k a t i o n verdrängt, bei der man die F l ü s s i g k e i t ( E s s i g g u t) mit s e h r g r o s s e r O b e r fläche der Luft aussetzt. M a n verfährt hierzu sehr verschieden, z. B . l ä s s t man Luft durch die Flüssigkeit h i n d u r c h s t r e i c h e n ; man l ä s s t s i e ü b e r Holzspäne rieseln, l ä s s t s i e in mehreren E t a g e n heruntertropfen, verteilt s i e durch S p r i t z r ä d e r u. s. w. Neuerdings soll mit Vorteil d a s O z o n ( s d.) zur Essigbildung herangezogen w e r d e n . Die F a b r i k a t i o n d e s G ä r u n g s e s s i g s ist ein u m f a n g r e i c h e s S p e z i a l g e b i e t , das hier nur eben gestreift werden konnte. J e d e n , der sich g e n a u e r darüber unterrichten will, v e r w e i s e n wir auf d a s a u s g e z e i c h n e t e S o n d e r w e r k P . H a s s a c k „ G ä r u n g s - E s s i g " ( W i e n 1904, A. H a r t l e b e n s V e r l a g ) .

368

Essigäther — Essigsäure.

Einen neuen Essigbildner, dem er den Namen K a m m e r a p p a r a t gibt, beschreibt L e n z e in Chem. Ztg. 1906, 1299. Nach dem D. R. P. 179 847 soll man bei der Oxydation des Alkohols zu Essig als Nahrsalze Eisenverbindungen zusetzen, insbes. Eisensulfat (0,1 %), denen mehr als den sonst verwendeten Phosphaten, Kali- und Natronsalzen die Wirkung zukommt, die Ausbildung des Enzyms anzuregen. Der Essig dient als Zusatz zu Speisen, zum Konservieren von Nahrungsmitteln u. s. w. Die Prüfung des Essigs geschieht volumetrisch durch Titrieren mit Normalammoniak; man bedient sich dazu besonderer Apparate, der A z e t o m e t e r. Azetometer nach O t t o auf Holzfuss „ „ W. F r e s e n i u s Normalazetometer auf Holzfuss, ungeeicht •> >. ». geeicht Essigprober nach L ö w e n h e r z „ „ „ mit Prüfungszeugnis

Stück Mk. 1,75 „ „ 4,00 „ „ 1,75 „ „ 2,25 „ „ 2,4 + NaCl. Nach dem Franz. Pat. 354 742 gewinnt man Säureanhydride dadurch, d a s s man Siliziumtetrafluorid ( a u s Flussspat, Sand und konz. HaSO» beim Erhitzen erhalten) auf die erhitzten und w a s s e r f r e i e n Salze der organischen Säuren einwirken lässt; im vorliegenden Falle lässt man d a s G a s auf w a s s e r f r e i e s Natriumazetat bei einer T e m p . von 200—220° einwirken, wobei d a s G a s lebh a f t absorbiert wird und Essigsäureanhydrid üherdestilliert. Nach dem D. R. P. 161 882 kann man zur Gewinnung von Anhydriden der einbasischen organischen Säuren mittels Sulfurylchlorids statt von den Salzen der Alkalien auch von einem Gemisch der Alkali- und Erdalkalisalze ausgehen, und zwar behandelt man d a s trockne Salzgemisch unter Kühlen und Mischen mit dem Sulfurylchlorid. So w e r d e n z. B. 164 kg geschmolzenes, gepulvertes Natriumazetat mit 158 kg trocknem Calciumazetat innig gemischt und dann mit 135 kg Sulfurylchlorid unter beständigem Mischen und Kühlen zersetzt; d a s gebildete Essigsäureanhydrid wird abfiltriert. Verbesserungen des letztgenannten V e r f a h r e n s behandeln die Zusatz-D. R. P. 163 103, 167 304 und 171 787. D a s schon unter A z e t y 1 c h 1 o r i d (s. d.) erwähnte Amer. Pat. 944 372 gestattet bei entsprechendem Mengenverhältnis auch die Gewinnung von Azetylchlorid durch Einwirkung von Siliziumtetrachlorid auf fein gepulvertes Natrium- oder Calciumazetat, entsprechend der Gleichung: SiCU + 4 C 2 H 3 0 2 N a = 4 N a C l + S i 0 2 + 2 ( C 2 H 3 0 2 ) 2 0 . D a s Franz. Pat. 407 046 verbessert die Darstellung von Essigsäureanhydrid a u s Azetaten und dem teueren Chlorschwefel dadurch, d a s s man das trockene Azetat mit Schwefel mischt und darauf bei niedriger Temperatur Chlor einwirken lässt. D a s Franz. Pat. 420 346 schützt die synthetische Darstellung aus Calciumkarbid, indem man d a s aus diesem entwickelte und gereinigte CsH2 in eine Lösung von Hg-Salzen einleitet. Hier wird d a s G a s lebhaft absorbiert unter Bildung eines weissen Niederschlages von Trichlormerkuriazetaldehyd, aus dem beim Kochen mit verd. Säure d a s ursprüngliche Hg-Salz wieder entsteht und d a n e b e n Azetaldehyd. Aus dem letzteren lässt sich mittels Chlors Azetylchlorid und a u s diesem endlich Essigsäureanhydrid darstellen.

Essigsaure Salze — Eternit-Schiefer.

373

Farblose, leicht bewegliche, stechend riechende Flüssigkeit, sp. O. (bei 20°) 1,073; S. P. 137°. Essigsäureanhydrid-Apparat aus Porzellan, mit Deckel mit 2 Tuben, Inhalt 136 1' . Essigsäureanhydrid-Apparat aus Porzellan mit 2 aufgescbliffeneu Deckeln und aufgeschliftenem Rohr, Inhalt 100 1, kompl Essigsäureanhydrid, techn ehem. rein

Mk. 226,00 „

240,00

1 kg Mk 4,00; °/o kg Mk. 365,00 1 „ „ 5,35;% „ „ 490,00

Essigsäureanhydrid: Verein f.

ehem.

Industrie,

Frankfurt

a.

M.

Apparate zur Herstellung von Essigsäureanhydrid: F. H. Meyer,

Hannover-Hainholz.

E s s i g s a u r e S a l z e siehe „ A z e t a t e". E s s i g s a u r e Tonerde (Aluminiumazetat) siehe „ A z e t a t e " und „ A l u m i n i u m v e r b ' i n d u n g e n". E s s i g s p r i t siehe „ E s s i g s ä u r e". E s t e r (Säureäther). Sie entstehen durch Vereinigung von Alkoholen mit Säuren, z. B. CH 3 . CO . OH + C 2 H 6 . OH = CH 3 . C 0 2 . CH 2 . CH, + H 2 0. Zur Darstellung der Ester destilliert man entweder das Gemenge der Säure (oder eines ihrer Salze) mit Alkohol und H 2 S0 4 oder man löst die Säure (bezw. ihre Salze) in überschüssigem Alkohol und leitet unter Erwärmen HCl-Gas ein, worauf der gebildete Ester mit H 2 0 gefällt wird. Ester entstehen noch nach vielen andern Methoden, z. B. durch Einwirkung der Säurechloride oder Säureanhydride auf Alkohole. Ein neueres (patentiertes) Verfahren zur Gewinnung von Estern ist im Artikel „Ä t h e r" erörtert. Von Estern ist das Ä t h y l n i t r i t (Salpetrigsäureäthyle s t e r ) unter „ A t h y l v e r b i n d u n g e n", der A m e i s e n ä t h e r unter „ A m e i s e n s ä u r e", sonstige wichtige Ester im Artikel „F r u c h t ä t h e r" zu finden; E s s i g ä t h e r sowie A z e t e s s i g e s t e r sind gesondert behandelt. Ester: Chemische F a b r i k Flörsheim, Dr. H . Noerdlinger,

FlSrsheim-Untermain.

Apparate zur Herstellung von Estern: F. H. Meyer,

Hannover-Hainholz.

E s t o n , ein basisches %-Aluminiumazetat Al(OH)(CH». COO) 2 , bei welchem 2 von den vorhandenen 3 Valenzen des Tonerdehydrats durch Essigsäure gesättigt sind. Das Eston stellt ein feines, weisses, in H 2 0 fast unlösliches Pulver dar; in alkalischer Flüssigkeit spaltet es langsam und dauernd essigsaure Tonerde ab und wirkt desinfizierend und adstringierend. Es wird medizinisch, am besten in verdünnter Form, entweder mit indifferenten Pulvern oder Salben verordnet. E s t o r a l , ein Borsäurementholester, der ein weisses Pulver darstellt und als Schnupfenmittel empfohlen wird. E t e r n i t - S c h i e f e r . Schieferartige Masse, die aus Portlandzement und Asbestfasern hergestellt wird. Bei der Fabrikation werden die Rohstoffe ähnlich wie bei der Papiererzeugung in einem Holländer vorbereitet und als breiartige Masse zwischen zwei Walzen unter starkem Druck zu papierdünnen Lagen verarbeitet; von letzteren werden wieder durch hohen Druck mehrere Lagen zu einer Platte vereinigt. Der Eternitschiefer hat gleiche Zugfestigkeit und bedeutend höhere Biegungsfestigkeit als der natürliche Dachschiefer; auch die Feuersicherheit ist grösser.

Etiketten —

374

Eugenol.

Etiketten: Vereinigte Ltmiteer Qbnrerke A.O., Abt. Wirmbrunn, Quilitz & Co., Berlin NW. 40, Beideatnae S5/67.

Enbornyl. Unter diesem Namen kommt der a-Bromisovaleriansäureborneolester vom S. P. 175—178* in den Handel. Die nervenberuhigende Wirkung der Valeriansäureester soll durch die Bromierung verstärkt sein. E n c a l n siehe „ E u k a i n". Encalyptol (Eukalyptol) siehe „ C i n e o 1". S n e u t n siehe „ E u k a s i n " . Eucerin. Eine aus Oxycholesterinen und Paraffinsalbe bestehende geruch- und reizlose Salbengrundlage, die leicht noch die gleiche Menge H»0 und mehr aufzunehmen vermag. Mit vielen Substanzen wird Eucerin zweckmassig zu 10 %igen Salben verarbeitet. O CtHft Euchinin. Athylkohlensäureester des Chinins. ^Q Fabrikmassig durch Einwirkung von Chlorkohlensäureäthylester auf Chinin dargestellt. Zarte weisse, sehr leichte Kristallnadeln, weniger schlecht schmeckend als Chinin, schwerlösl. in H a O, leicht in Alkohol, Äther und Chloroform. Es wird weit besser vertragen als Chinin selbst; man hat es mit Vorteil bei Malaria, Keuchhusten, Migräne u. s. w. verordnet. Encbinin „Zimmer"

D Mk. 2,15; H Mk. 18,50; 1 kg Mk. 175,00

Eucodln siehe „ E u k o d i n". Euool siehe „ E u k o 1". Badermol = Nikotinsalizylat. CioHnN,. C»H»0». Zur Darstellung mischt man zwei für sich bereitete Losungen von 10 T . wasserfreiem Nikotin und 8,6 T . Salizylsäure, wobei sich das Eudermol abscheidet. Es bildet farblose, in H»0 lösliche Kristalle, Sch.P. 118*, und dient in Form von 0,1 %igen Salben als Spezifikum zum Einreiben gegen Kratze. Eudermol

D Mk, 7,50; H Mk. 70,00

Dr. L. C. Harquart, Beuel a. Rh.

Eudoxin. Wismutsalz des N o s o p h e n s (s. d.). Rötlichbraunes, geruch- und geschmackloses Pulver, unlösl. in HaO. Medizinisch verwendet, und zwar innerlich als Desinfiziens des Verdauungskanals, äusserlich als Jodoformersatz bei Wunden und Hautkrankheiten. Eudoxin

D Mk. 2,60; H Mk. 25,00

Euferrol, Eisenpräparat in Gelatineform. Es kommt in Kapseln zur Anwendung, deren jede 0,012 g Fe als Oxydulverbindung und 0,00009 g AsjO» enthalt, sa dass jede Kapsel mit Bezug auf Eisen- und Arsengehalt einem Esslöffel „Levico-Starkwasser" entspricht. Man verwendet es bei Bluterkrankungen, Neurosen, chronischen Hautleiden, Erschöpfungszuständen nach schweren Krankheiten u. s. w. Wegen des Gehaltes an As wird es nur auf arztliche Verordnung abgegeben. Eugenol. Diese Verbindung stellt den Riechstoff des N e l k e n ö l s (s. d.) dar, von dem es 90 % ausmacht. Es ist ein Phenoläther der Konstitution: / C H » . CH: CHs (1) CeHj^-0. CH, (3) und wird aus Nelkenöl dargestellt, indem man dieses OH (4) mit NaOH + HsO ausschüttelt, dann ansäuert und das rohe Eugenol im Kohlensäurestrom rektifiziert. Durch Umlagerung kann man aus dem Eugenot leicht das> I s o e u g e n o l erhalten, welches statt der Gruppe CH*. C H : CH* die Gruppe C H : CH . CH« enthält, ähnlich wie Eugenol, aber dock wieder etwas anders und sehr charakteristisch riecht. Flüssigkeit vom sp. G. (bei 14* 1,073; S. P. 247,5*.

Euguform —

375

Eukodin.

1 kg Mk. 16,00 1 „ „ 24,00

Eugenol . Isoeugenol

Eoffutorm. Teilweise azetyliertes Methylendiguajakol. Man verwendet es medizinisch äusserlich als Salbe oder als Losung in Azeton, und zwar bei juckenden Hautleiden als reizstillendes und anästhesierendes Mittel. H Mk. 5,30

Euguform

Enkaln. Man versteht darunter Derivate des y-Oxymethylpiperidins, also Verbindungen, die enge Beziehungen zum Tropin und zum Kokain haben. Allgemein unterscheidet man Eukaine mit Karboxylgruppen und solche ohne Karboxylgruppen; die ersteren sind dem Kokain vollständig gleichartig konstituiert. a - E u k a i n (AIpha-Eukain; Eucainum hydrochloricum A). Es ist das salzsaure Salz des Benzoyl-n-methyltetramethyl-y-oxypiperidinkarbonsauremetbylesters. Seine Darstellung ist durch das D. R. P. 90 245 geschätzt. Man benutzt es als reizloses lokales AnSsthetikum. £ - E u k a i n (Beta-Eukain; Eucainum hydrochloricum B). Es ist das salzsaure Salz des Benzoylvinyldiazetonalkamins. Seine Darstellung ist durch D. R. P. 97 672 geschützt Eigenschaften und Anwendung ähnlich wie bei a-Eukain, doch ist es weniger giftig als dieses. Man benutzt es in grossem Umfange in der Augenheilkunde, bei Zahnoperationen, zur Erzeugung von Empfindungslosigkeit 'auf schmerzhaften Wunden u. s. w. /9-Eukain

.

.

.

D Mk. 3,50; H Mk. 83,00

Eukalyptol siehe „C i n e o 1". EnkalyptnsBl (Oleum Eucalypti). Ätherisches Ol, das aus den frischen Blattern verschiedener Eucalyptus-Arten (Myrtaceae) durch Destillation mit Wasserdampf gewonnen wird, die beste Qualität von Eucalyptus globuhu. Es ist eine klare, farblose, kampferartig riechende, bitterlich aromatisch schmeckende Flüssigkeit, deren sp. O. (bei 15°) zwischen 0,86 und 0,94 schwankt; S. P. 170—233°. Es enthalt verschiedene Mengen (bis 7 0 % ) C i n e o l ( E u k a l y p t o l ) . Letzteres gewinnt man nach dem D.R. P. 80118 durch Einwirkung von P h o s p h o r s a u r e , nach dem D.R. P. 132606 durch Einwirkung von A r s e n s a u r e (konz. wässer. Losung von 70° B6) auf Eukalyptusöl. Das Eukalyptol gibt mit den genannten Sauren kristallinische Verbindtingen, die vom Ol getrennt und dann mit Dampf destilliert werden, wobei reines Eukalyptol übergeht. Man benutzt Eukalyptusöl als Antiseptikum und als Fiebermittel. Eukalyptusöl (von Eue. glob.) rekt (von Eue. amygdal)

1 kg Mk. 3,40

1 „



2,80

Eukalyptusöl: Eukaaln = Kaseinammoniak. Durch Überleiten von NHs-Gas über feingepulvertes trocknes Kasein erhalten. Weisses bis gelblichweisses Pulver, das sich in warmem HiO zu einer milchigen Flüssigkeit auflöst. Es ist ein leicht verdauliches, konzentriertes Kräftigungsmittel für Bleichsüchtige, Magen- und Lungenleidende sowie Genesende. Eukasin

.

1 kg Mk. 6,00 brutto, Mk. 4,00 netto

Eukodin. Unter dieser Bezeichnung kommt das Kodeinbrommethylat in den Handel; es bildet farblose Kristalle vom Sch. P. 261°. Man stellt es durch Erhitzen von Kodein, in alkoholischer Kalilauge gelöst, mit Brommethylat her. Eukodin wird in Dosen von 0,2—0,4 g als Hustenreiz milderndes Mittel namentlich bei Phthisikern empfohlen.

376

Eukol — Euphyllin.

OCH E u k o l , ist Guajakolazetat CiH«0 und Alkohol lösliches Pulver. Man benutzt es medizinisch in der Augenheilkunde (in 1 %iger LOsung) als Ersatzmittel des Atropins, vor dem es sich durch eine etwa 50 mal geringere Giftigkeit vorteilhaft auszeichnet. Bei sehr geschwächten Patienten wird man es daher mit Vorteil verwenden. Auch innerlich hat man es in Dosen zu 0,001—0,0025 g bei verschiedenen Krankheitszuständen verordnet. Eumydrin

D Mk. 18,00

E p n a t r o l = Reines ölsaures Natrium. Man benutzt diese Fettseife medizinisch zur inneren Behandlung der Gallensteinkrankheit, und zwar zur Verdeckung des widerlichen Geschmackes am besten in Pillenform. Eunatrol Eunatrol-Pillen 0,25 „Zimmer" Glas mit 100 St

H. Mk. 5 , 2 5 ; 1 kg Mk. 4 6 , 0 0 „ 2,75

E u p h o r b i u m . Es ist ein Gummiharz, der eingetrocknete Milchsaft einer in Marokko vorkommenden Euphorbia-Art, bildet gelbliche oder bräunliche, durchscheinende, spröde, haselnussgrosse, hohle Stückchen von brennendem Geschmack; der Staub reizt die Schleimhäute sehr stark. Nur äusserlich in der Medizin benutzt. Euphorbium, natürlich „ ausgesucht D. A. V n fei11 gepulvert

% kg Mk. 60,00 1 „ „ 2,30 1 „ „ 2,50

E u p h o r b i a = Phenylurethan. CO(NH. C , H , ) ( 0 . CiHs). Man erhält es durch Einwirkung von Anilin auf Chlorameisensäureäthylester. Farbloses, etwas brennend schmeckendes Kristallpulver, schwerlöslich in kaltem H»0, etwas leichter in heissem H»0, sehr leichtlöslich in Alkohol und Alher. Man verwendet es medizinisch innerlich als Antipyretikum und Antineuralgikum sowie als Analgetikum, besonders bei einseitigem Kopfschmerz, Migräne, Ischias. Ausserlich wird es als pulverförmiges Antiseptikum bei Geschwüren benutzt. Euphorine

H Mk. 5 , 0 0 ; 1 kg Mk. 45,00

E u p h t h a l m i n . Es ist das salzsaure Salz des Phenylglykolyl-n-methyl-/}vinyldiazetonalkamins. Wegen seiner pupillenerweiternden Wirkung wird es in der Augenheilkunde verwendet. Euphthalmin

JEuphyllln.

l g

Mk. 2,00

Verbindung von Theozin und Athylendiamin, bildet ein

Euporphin — Excelsiormühlen.

377

weisses, in H 2 0 leichtlösliches, kristallinisches Pulver und bewahrt sich als Diuretikum. Euphyllin

D Mk. 2,70;. H Mk. 25,00

E u p o r p h i n = Apomorphinbrommethylat. Zur Darstellung alkyliert man Morphin mit Dimethylsulfat und lässt auf das Reaktionsprodukt eine gesättigte KBr-Lösung einwirken. Farblose, in HiO und Alkohol leichtlösl. Kristallnadeln vom Sch. P. 180*. Es soll bei Bronchitis, Asthma u. s. w. Anwendung finden; die grösste Einzelgabe dürfte auf 0,02 g, die grösste Tagesgabe auf 0,06 g festzusetzen sein. Euporphin

1 g Mk. 2,70; D Mk. 25,00

E u p y r i n = Vanillin-p-phenetidin. Durch Zusammenschmelzen von Vanillin und p-Phenetidin und Umkristallisieren der erstarrten Schmelze aus Benzol-Petroläther gewonnen. Man verwendet es medizinisch als Antipyretikum und Styptikum innerlich. Eupyrin „Zimmer"

.

.

.

D Mk. Mk. 1,75; H Mk. 14,50

E u r o p h e n = Isobutyl-o-kresoljodid. (C«Ha. CJ1». CH,0)»J. Man gewinnt es durch Einwirkung von Jodjodkaliumlösung auf eine alkalische Lösung von Isobutyl-o-kresol. Feines gelbes Pulver, unlöslich in H»0, lösl. in Alkohol, Äther, Chlorö* form und fetten ölen. Es hat antiseptische Eigenschaften und wird als Jodöformersatz in der Wundbehandlung verwendet, und zwar entweder als Streu* pulver (mit der gleichen Menge Borsäure gemischt) oder in Form 5—10 %iger Salben. Europhen „Bayer"

H Mk. 18,50; 1 kg Mk. 180,00

E n a a p y l , eine wasserige Lösung von Chlor-m-kcesol in ricinolsaurem Kali im Verhältnis 1:1, wird als Desinfektionsmittel in 1 JSiger Lösung zu Ausspülungen u. s. w. empfohlen. E u s k o p o l , reines Skopolaminbromid, das sich besonders als Beruhiguings- und Schlafmittel bewährt und mit Morphinchlorid zur Erzeugung der sogenannten Skopolamin-Morphin-Narkose benutzt wird. E u s t e n i n , ist eine Doppelverbindung aus Theobrominnatrium mit Natriumjodid, CrHiN^OiNa. NaJ, bildet ein weisses, wasserlösliches, bitter schmeckendes Pulver und dient als Diuretikum. Eustenin

H Mk. 15,25

E u t a n n i n . Unter dieser Bezeichnung kommt ein Darmadstringens in den Handel, das nach A u f r e c h t nur ein Gemisch aus Gallussäure und Milchzucker sein soll. Eutannin, je nach Packung

1 kg Mk. 28,00—45,00

E n v a s e l i n , ist eine durch Natur-Ceresin gehärtete Vaseline-Salbengrundlage von neutraler, gleichmässiger Beschaffenheit. Es wird in der Chirurgie benutzt, namentlich aber mit L e n i c e t (s. d.) in der Augenheilkunde gegen Blenorrhoe behufs Erzielung eines lange vorhaltenden Schutzes für die Hornhaut. E u x a n t h l n s & u r e siehe „P u r r 6 e". E v e r i t t s a l z siehe „ C y a n v e r b i n d u n g e n " . E w l g w e l s s siehe „Z i n k f a r b e n". E x a l g i n = Methylazetanilid. C.H s N(CH,)(CO. CH,). Durch Einwirkung von Monomethylanilin auf Azetylchlorid erhalten. Farblose Kristallnadeln, schwer in kaltem, leicht in siedendem H»0, sehr leicht in Alkohol löslich. Sch. P. 102°. Man verordnet es medizinisch innerlich als Antineuralgikum. Exalgin

Excelslormtthlen siehe „ M ü h l e n".

H Mk. 12,00; 1 kg Mk. 95,00

378

Exhaustoren.

Ezhautortn. 1. E x h a u s t o r e n für LOftungszwecke ( S t a u b f ä n g e r ) . XjGisttmf b der Miau cfa»

Undrfhu&g** w der Mimte « i n

10 15 20 30 SO 75 120

3200 3200 3000 2500 2300 1500 1250

Darcbb o u t dar Aublu*-

Betriebeknft

Gewicht rd.kt

HP.

70 90 125 150 200 240 250

V« V. '/« Vit 2

Pr ei* mit ( u i e a i t RotfiaM «irnnLiiaw LagvMcbsea böebse* Hk. Uk.

25 38 50 100 160 260 450

55 65 75 95 125 180 260

61 73 65 110 145 210 300

2. Exhaustoren (Ventilatoren) mit Gehäuse aus Blech oder Gusseiseo zur Beförderung grosser Windmengen bei geringen Druckunterschieden; sie dienen zur Ventilation von Schulen, Fabriken, Kellern, Stollen u. s. w., zum Absaugen und Transportieren von Staub, Spanen, Federn, zum Trocknen von Holz, Leder, Pappe, Papier, Tuch u. s. w. a) Exhaustoren mit Blechgehäuse. Flügeldurchmesser mm

250 300 400 500 650 750 850 1050 1250 1500 1750 2000

LuftUmdremeAc hungen pro Miu. pro Minute cbm

16 20 28 35 49 62 68 85 120 150 160 200 240 285 335 425 480 600 720 900 1000 1250 1300 1600

2400 3(00 2000 2500 1500 1877 1200 1500 925 1150 800 1000 750 900 570 725 480 600 400 500 360 430 300 380

Ausblajöflnung mm

Durch- Riemens cheiben metier der Säug- Durch- Breite öffnung messer mm mm mm

120 X 120

120

40

50

160 X

160

160

75

70

240 X 185

220

100

75

290 X 225

270

130

85

380 X 280

350

150

100

440 X 320

400

175

110

500 X 350

450

200

125

625 X 425

550

250

150

750 X 625

750

300

200

900 X 700

900

400

250

1200 X 875

1150

500

250

1500 X 1000

1350

600

300

KraftUngeverfähres brauch Gewicht in P . S . in kg ca.

0,3 0,6 0,6 1,2 1,2 2,4 1,5 3,0 3,0 5,5 4,0 7,5 6,0 10,0 8,0 14,0 11,0 20,0 16,0 28,0 21,0 37,0 28,0 48,0

Preis Mk.

15

60,00

50

90,00

70

120,00

105

150,00

180

240,00

230

300,00

360

375,00

600

600,00

850

850,00

1200

1200,00

1650

1650,00

2700

2400,00

Exodin

— Explosionssichere Gefässe.

b ) Exhaustoren mit Russeisernem Durchm. Leistung des Flügel- pro Minute rades mm cbm 250 300 350 300 350 450 550

5 10 15 18—21 28—32 50-60 75—90

379

Gehäuse.

Umdrehungen pro Minute

Durchmesser der EinstrÖmungsöffnuog

Durchmesser der Riemenscheiben

Kraftverbrauch in P . S . ca.

Ungefähres Gewicht in kg

Preis mit Rotgussbüchseu Mk.

3500 3200 3200 2700—3150 2400—2740 2100-2500 1500—1800

55 HO 90 125 150 200 250

15 35 40 u. „ „ „

0,15 0,3 0,5 0,5-0,8 0,8—1,0 1,0-2,0 2,0—3,0

20 30 50 60 100 160 260

35,00 55,00 70,00 90,00 125,00 160,00 230,00

50 65 90 110

60 75 105 130

3. E x h a u s t o r e n aus Steinzeug, besonders geeignet zum Absaugen saurer Dämpfe; letztere können mit Eisenteilen nicht in Berührung kommen. Leistung per Minute mindestens Saug- und Drucldoistung ( W a s s e r s ä u l e ) Kraftverbrauch etwa Stutzenweite Durchmesser des Flügelrades Umdrehungen per Minute Preis k o m p l

.

. . . . . . . . . . . . . . .

I

II

III

12 3 1 100 250 1600 350,00

23 6

60 9

150 400 1500 550,00

cb cm HP mm

200 600 1200 8 5 0 , 0 0 Mk.

EXHAUSTOREN S i e m e n s - S c h u c k e r t w e r k e G.m. b. H. Berlin SW II, A s k a n i s e h e r Platz 3

Exhaustoren: Brand & Grasemann Naehf., Maschinenfabrik u. Eisengiesserei,

Gotha.

Exhaustoren aus Steinzeug: Deutsche

Steinzeugwarenfabrik,

Friedrichsfeld

in Baden.

Exodin = Diazetylrufigallussäuretetramethyläther. CsaHüoOjo. Nach Untersuchungen soll es ausser der genannten Verbindung verschiedene Nebenbestandteile enthalten. E s bildet ein gelbes, geschmack- und geruchloses Pulver, unlöslich in H 2 0 , schwerlöslich in Alkohol. Man benutzt es medizinisch als unschädliches und mildes Abführmittel von guter Wirkung. Exodin-Tabletten

zu 0 , 5 g

Experimentlertische siehe Explosionssichere Gefässe.

H Mk. 12,50

„ L a b o r a t o r i u m s a u s r ü s t u n g". G e f ä s s e aus Eisen- und sonstigen Metallblechen zur Aufbewahrung explosiver Flüssigkeiten. D a s Prinzip der s o genannten explosionssicheren G e f ä s s e „Salzkottener besteht in der Anbringung kombinierter Schutzvorrichtungen, welche 1. eine Explosion beim direkten Heranbringen einer Flamme an den Inhalt der G e f ä s s e verhindern, 2. gefüllte verschlossene Gefässe, welche einem Feuer (z. B . bei einem Brande) ausgesetzt werden, vor dem Bersten schützen. Die an allen Öffnungen der G e f ä s s e angebrachten Schutzvorrichtungen bestehen aus feinen Metalldrahtgewebe-Zylindern; dabei sind die Drahtgewebe noch in Schutzmäntel aus perforiertem Eisenblech eingehüllt, um Ver-

380

Explosionssichere Gefässe.

letzungen des Drahtgewebe-Zylinders zu vermeiden. Die Wirkung dieser an allen Öffnungen der Behälter eingebauten Drahtgewebe-Zylinder besteht darin, dass einer herangebrachten Flamme die Wärme entzogen und ein Hindurchschlageu nach innen verhindert wird. Die erwähnten perforierten Schutzmäntel haben ausser einer schützenden Eigenschaft für den DrahtgewebeZylinder noch den grossen Vorteil, dass sie als feine blanke Metallteile wesentlich mit zur Abkühlung etwa genäherter Flammen beitragen, wodurch die Wirkung der ganzen Schutzvorrichtung noch erhöht wird. Bei Oefässen, welche explosive Flüssigkeiten enthalten und mit vorgenannter Schutzvorrichtung versehen sind, brennen die Oase nach Entzündung mit ruhiger Flamme ausserhalb der Gefässe ab, und zwar solange, bis die Flüssigkeit vergast ist. Die Schutzvorrichtung entspricht also im Prinzip der D a v y sehen Sicherheitslampe. Schützt die geschilderte Vorrichtung vor dem Hineinschlagen einer an den Inhalt des Gefässes herangebrachten Flamme, so ist eine zweite Schutzvorrichtung ^vorgesehen, welche verhindert, dass ein gefülltes verschlossenes Gefäss bei Erhitzung von aussen platzt. Diese zweite Vorrichtung ist efn S i c h e r h e i t s v e r s c h l u s s ; er besteht im wesentlichen aus einer VerSchlussschraube, in deren Mitte eine Metallplatte mittels leicht schmelzbarer Legierung eingelotet ist. Bei einer gewissen Temperatur und gewissem Drucke — die Legierung ist verschieden nach dem Zwecke, dem die Gefässe dienen sollen — schleudern die Gase die losgelöste Metallplatte aus dem Verschlusse heraus; hierdurch ist der Überdruck sofort aufgehoben, und die ausströmenden Gase können sich allenfalls aussen entzünden und mit ruhiger Flamme abbrennen, während ein Zurückschlagen nach innen wieder durch die vorher beschriebene erste Schutzvorrichtung unmöglich ist. Die Fabrikation der explosionssicheren Gefässe, welche namentlich für die chemische Industrie die grösste Wichtigkeit haben, ist durch deutsche Reichspatente und Gebrauchsmuster geschützt.

Salzkotten»

explosionssichere Gefälle aller Art zur gefahrlosen Aufbewahrung und Hantierung feuergefährlicher Flüssigkeiten, wie Benzin, Äther usw.

lBSfOhraiig beste, nach behördlicher Torschrift Jedes Gefäß mit Garantiescheini

Feuerl Asch-Einrichtungen

System Staatsmedaille,

„PERKEO"

goldene Ausstellungsmedaillen

usw.

Fabrik ezplosionssieherer Gefäße, 6. m. b. H. Salzkotten In VeslfMen

Explosivstoffe — Extrakte.

381

E x p l o s i o n s s i c h e r e T r a n s p o r t g e f ä s s e mit Sicherheitsverschiuss für Benzin, Äther, Spiritus, Schwefelkohlenstoff, Essigather u. s. w., je nach Art der Flüssigkeit aus verbleitem oder verzinntem Eisenblech hergestellt, mit elegantem Anstrich oder blank poliert, mit Aufschrift. Inhalt Preis

5 9,50

Inhalt Preis

30 27,00

10 13,50

15 16,50

50 33,00

20 18,00 75 42,00

25 21,00

I. Mk.

100 48,00

1. Mk.

E x p l o s i o n s s i c h e r e T r a n s p o r t f a s s e r aus innen und aussen verzinktem Eisenblech genietet, für Benzin, Spiritus, Äther und Petroleum. Inhalt Preis

150 53,00

Preis Inhalt

450 96,00

200 60,00

225 66,00

540 105,00

300 72,00 620 124,00

400 87,00

1. Mk.

680 130,00

1. Mk.

E x p l o s i o n s s i c h e r e S t a n d - u n d L a g e r f ä s s e r aus beiderseitig verzinktem Eisenblech genietet, mit Schutzvorrichtung und Sicherheitsventil im Verschlussdeckel. Inhalt Preis

150 8»,00

Inhalt Preis

450 137,00

200 95,00

225 101,00

540 146,00

300 113,00 620 174,00

400 128,00

1. Mk.

680 180,00

1. Mk.

E x p l o s i o n s s i c h e r e S t a n d f ä s s e r mit I n h a l t s a n z e i g e v o r r i c h t u n g , aus beiderseits verzinktem oder verbleitem Eisenblech genietet, mit Sicherheitsverschluss. Inhalt Preis

150 140,00

Inhalt Preis

450 191,00

200 147,00 540 202,00

225 153,00

300 167,00 620 230,00

400 182,00

1. Mk.

680 236,00

1. Mk.

Explosionssichere Gefässe: Fabrik exploafonsiLcherer Qeflase m. b. H., I Kleine, Neuach&fer k Co., G. m. b. H.. Schwelm. Salzkotten i. W. |

Explosivstoffe siehe „ S p r e n g s t o f f e " . E x s l k k a t o r e n siehe „ T r o c k n e n". E x t l n k t e u r s siehe „ F e u e r l ö s c h m i t t e 1". E x t r a i t s d'odeur siehe „P a r f U m e r i e". E x t r a k t e (Extracta). Man versteht darunter eingedickte Auszüge aus Pflanzenstoffen. Medizinisch unterscheidet man nach der Zähflüssigkeit 4 Grade, nämlich f l ü s s i g e E x t r a k t e ( F l u i d e x t r a k t e ) , d ü n n e E x t r a k t e , d i c k e E x t r a k t e und t r o c k n e E x t r a k t e . Man bereitet die Extrakte durch Abdampfen eines natürlichen Saftes oder einer Losung; letztere kann ein wässeriger, ein alkoholischer, ein ätherischer u. s. w. Auszug sein. Über die Bereitung der medizinisch verwendeten Extrakte siehe D. A. V. Nach dem D. R. P. 151 208 mischt man zur Herstellung medizinisch verwendbarer Extrakte die auszuziehende Substanz, zweckmässig in Pulverform, mit Flüssigkeiten, welche vergärbare Kohlenhydrate enthalten, und überlässt die Mischung der alkoholischen Gärung, worauf man in üblicher Weise ein-

Extraktion.

382

dampft. Um z. B . unmittelbar einen medizinischen Wein zu erhalten, vergärt man die entsprechenden Substanzen mit unvergorenem Moste. D a s D . R. P . 148 9 0 6 bezweckt die Herstellung von Pflanzenextrakten, die sich in Limonaden nicht trflben. Um die betreffenden Extrakte von den Eiweiss- und Pektinstoffen zu befreien, behandelt man s i e bei höherer T e m p . 15—30 Minuten mit COt unter Druck und trennt die abgeschiedenen S t o f f e mittels Filterpresse von der Flüssigkeit. Extrakte: E. Merck, Darmstadt.

Extraktion. E x t r a k t i o n s a p p a r a t nach S o x h l e t von G l a s : Inhalt 60 100 150 200 500 cm. Einfach 2,25 3,25 3,75 4,25 7,25 Mk. Mit Seitenkugel und unten durchgeführtem Rohr . . . . Preis 2,75 3,50 4,00 4,50 7,50 „ 3,75 4,50 5,25 6,00 9,00 „ Mit eingeschliff. Deckelröhren „ Mit angeschliff. Kölbchen und aufgeschliff. Kahler kompl. . Preis 8,25 10,00 10,75 11,50 14,75 „ Mit Glaskugel ktthler und Gummidichtung Preis 10,50 12,50 14,00 15,00 18,00 „ Extraktionsapparat nach S o x h l e t aus M e s s i n g , 100 ccm Inhalt Stack Mk. 9,00 W a s s e r b ä d e r von G u s s e i s e n , innen emailliert für 3 Soxhlet-Extraktionsapparate, ohne Glasteile und ohne KOhler Stück „ 55,00 W a s s e r b ä d e r von K u p f e r für 6 Extraktionsapparate, ohne Glasteile „ „ 25,00 Dazu M e s s i n g s t a t i v mit 6-annigem Halter „ „ 25,00 Dazu verstellbare Ringbrenner mit Dreifuss „ ,, 12,50 W a s s e r b ä d e r von Kupfer mit Einlegeringen auf Dreifuss für 8 Extraktionsapparate, kompl., mit Heizrohr, Stativ, Haltern, 8 Kölbchen, 8 Extraktionsapparaten (200 ccm), 8 Rückflusskühlern mit Korken Stttck „ 145,00 E x t r a k t i o n s a p p a r a t e nach Pip aus Glas, vorzüglich wirkend: Ohne Stativ Stttck „ 6,50 Mit . „ „ 15,00 H e i z v o r r i c h t u n g für Extraktionsapparate nach Buss . . . . . . „ „ 45,00 Dieselbe, grösser und vollkommener „ 65,00 B E x t r a k t i o n s a p p a r a t e ganz von Kupfer für Gas- oder Spiritusheizung, von vorzüglicher Wirkung, kompl. mit allem Zubehör: Inhalt des Extrakteurs 1 2 3 5 6 8 10 1. Preis ohne KUhlvorlage 250 275 300 340 365 400 430 Mk. „ mit „ 300 325 350 400 425 460 490 „

l l 1

6 6 10 10 15 15

Material des Extrakteurs und Destillateurs

Gasseisen Kupfer Gusseisen Kupfer Gusseisen Kupfer

« 9 » Material des Kondensators

Gusseisen n

»



ih Mk.

_ ""

I I

Inhalt des Extrakteurs

G r ö s s e r e Extraktionsapparate verschiedener Systeme sind im Preise nach Konstruktion, Material und Grösse sehr verschieden; die folgenden Angaben können daher nur eine orientierende (ungefähre) Übersicht bieten.

450 575 550 675 580 750

20 20 25 25 30 30

Material des Extrakteurl und Destillateurs

Material des Kondensators

I i i I i j p .

Gusselsen Kupfer Gusseisen Kupfer Grass eisen Kupfer

GUKIkd B 1»

610 600 650 840 675 675

383

Extraktionswachs — Exzelsiormiihlen.

il

in

Material des Kondensators

Mk.

1

i

Material des Extrakteurs und Destillateurs

Material des Kondensators

Preis des Apparates (ohne Heiagerüst)

Material des Extrakteurl und Destillateurs

Inhalt des Extrakteurs

si

•OJS

Preis des Apparates (ohne HoUgerüst)

Extraktionsapparate für die Technik (fflr heisse und kalte Extraktion).

Mk.

Gusse isen Gusseisen Gusseisen Schmiedeeisen 2250 750 500 Kupfer Kupfer 1450 500 4400 it » Gusseisen 950 750 Gusseisen 2800 » n Kupfer 1675 1000 Schmiedeeisen 3300 it tt Gusseisen Gusseisen 1200 1000 3300 ti tt Kupfer Kupfer 2000 1000 6600 it tt Gusseben Schmiedeeisen 1700 1500 Schmiedeeisen 3950 it Kupfer 2500 1500 Gusseisen 3950 »« tt Gasseisen 1850 1800 Kupfer 8000 it tt Kupfer 3000 1800 Schmiedeeisen 4400 i» tt Gusseisen 2100 2000 4600 « it tt Kupfer 3500 2000 Gusseisen 4800 it tt 5500 3750 3000 Schmiedeeisen m M tt Grössere Extraktionsapparate (man baut solche bis 10000 1 und darüber) je nach Material und Ausstattung.

50 50 75 75 100 100 200 200 250 250 300 300 400

Volkmar Hänig & Comp., Heidenau - Dresden Gegründet 1867.

Extraktions - Apparate

für \Fasser und flüchtige Lösungsmittel (Äther, Benzin, C i H C1», C C 1« etc.) Extraktions-Apparate :

Faul Altmann, Berlin NW., Luisenstr. 47. Gustav Ohrist & Co., Berlin-Weissenaee. («. Ina.-Anh.).

Vereinigte Lausitzer Qlaswerke A.Q., Abt. Warmbrunn, Quilitz & Co., Berlin NW. 40, Heidellrasse S6/67.

Extraktions-Anlagen und -Apparate aus Metall bauen:

J. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4. Friedrich Heckmann, Berlin SO. IC, Brücken atraaae 6 b (a. Inaente). Heinrich Hirzel O. m. b. H., Leipzig.

Volkmar HBnig & Comp., Heidenau-Dreadèh. F. H. Herer, Hannover-Hainhols (a. Ina.-Anh.). Emil Passburg, Berlin NW. 23.

Friedrich Heckmann Brückenstrasse 6 b

Berlin SO 16

Brückenstrasse6b

Kupferschmiederei und Maschinenbauanstalt Gegründet 1819

E x t r a k t i o n s - A n l a g e n und A p p a r a t e =

für die verschiedensten

E x t r a k t l o n s w a c h s siehe „ W a c h s". Exzelaiormtthlen siehe „ M ü h l e n".

Stoffe.

=

Fahrradöle — Farbenreibmaschinen.

884

F. Fahrradtfle:

Chemische Fabrik FMnheim, Dr. H. Noerdlinger,

FlSnheim-Untermain.

r & k t i a siehe „ K a u t s c h u k s u r r o g a t e " . F a k t o r e n t a b e l l e n zur Analysenberechnung siehe A n h a n g . F a r b b e i z e n siehe „ B e i z e n " . F a r b e n . Im einzelnen siehe unter „ F a r b s t o f f e " und in den dort genannten Spezial-Artikeln. Über g i f t f r e i e Farben siehe „ F a r b s t o f f e". Farben:

3. H. Cohn, Farbenfabrik, NeukBIln, KSUnische Allee M/48. C. Erdmann, Leipzig-Lindenau.

GhemJache Fabrik FlSraheim, Dr. H. Noerdlinger, FHnheim-Untermain.

Literatur: Z e r r - R ü b e n k a m p , Handbuch der Farben-Fabrikation. 2. Aufl. Mk. 30,00. (Union, Deutsche Verlagsgesellschaft, Stuttgart.)

F a r b e n r e l h m ai c h 1 n e n . a) F a r b e n r e i b m a s c h i n e n

mit 3

Gewicht ca. (brutto) Leistung pro T a g : Bleiweiss

28« 570 1 1750 1500

Steindruckfarbe Preis

35 1500

320 660 1,5 2100 2500 150 50 1800

400 700 2,5 2950 3000 200 60 2400

mit 3 H a r t g u s s w a l z e n

Dnrchm. der Walzen Länge „ „ Kraftbedarf in Pferdestärken ca Gewicht ca. (brutto) Preis mit Hartgusswalzen Preis mit Hartgusswalzen mit Wasserkühlung

Geb.

Porphyrwalzen.

Durchm. der Walzen L5flße „ „

b) F a r b e n r e i b m a s c h i n e n Wasserkühlung.

1900.

. . . .

280 570 1 1950 1500 1600

320 660 1,5 2400 1800 1920

mm. kB >1 Mk.

und

400 mm. 700 „ 2,0 3400 kg. 2400 Mk. 2550 „

c) F a r b e n r e i b m a s c h i n e n mit 4—9 Walzen. Anzahl der Walzen . Durchm. der Walzen . . Länge „ „ . . Kraftbedarf in HP. ca. . Gewicht (brutto) ca. . . Preis mit Hartgusswalzen „ Porphyrwalzen „ „ des Vorgeleges . .

. 4 4 280 320 570 660 1,5 2 2000 2450 1650 2000 — — 130 140

Farbenreibmaschinen:

Gebr. Bürberg, Maschinenfabrik, Mettmann. J. M. Lehmann, Dreiden-A. 29.

4 400 700 3 3450 2700 — 150

6 280 570 2 3800 2700 3000 —

6 320 660 3 4450 3200 3600 —

6 8 9 9 4 0 0 140 2 8 0 700 400 570 4 2 3 6 0 0 0 1200 4 5 0 0 4 4 0 0 1350 40n0 5000 — 4500 — 120 —

I Karl Seemann, Berlin-Borsigwalde. |

Farbenreibmaschinen und Farbenmischmaschinen:

J. M. Lehmann, Dreaden-A. 28. Med.

| Emil Passburg, Berlin NW. 23.

Hartgusswalzen für Farbenreibmaschinen: Krupp

Aktiengesellschaft

320 660 4 5250 4800 5400 —

QroaonWerk, Ma(deburg-Buckau.

9 400 mm. 700 „ 6 7700 kg. 66^0 Mk. 7500 „ — „

385

Färberei und Färbung.

J. M. L e h m a n n Maschinenfabrik, D r e s d e n - A .

2 8

Gegründet 1834. — 800 Arbeiter

Farbereibmaschinen mit Porphyr- oder Hartgußwalzen mit und ohne Wasserkühlung F a r b e n m i s c h m a s e h i n e n K o l l e p g i n u Tpichtepmuhle Tuben-Föll- und S c h i i e ß a p p a r a t e K M t m a a e h i a a a WsItaasstsHuaf Brüssel 191«: Grand Prix, 2 ( M m « , 1 sJHwras I M a i l t *

Färberei und F ä r b u n g . Im einzelnen siehe die Artikel „ B a u m w o 11 f a r b e r e i " , „ G e m i s c h t w a r e n f ä r b e r e i " , „ J u t e f ä r b e r e i " , „ L e i n e n f a r b e r e i", „ S e i d e n f ä r b e r e i " und „ W o l l f ä r b e r e i " , weiter „ K ü p e n u n d K ü p e n f a r b s t o f f e " und „ T ü r k i s c h r o t f ä r b e r e i". Wir bringen im Rahmen dieses Artikels noch die folgende P r ü f u n g t o b FArbungen nnf Kebtbeit. Die Frage, ob eine erzeugte Färbung genügend widerstandsfähig gegen ä n t r e Finflümr. d. h. mit andern Worten genügend e c h t iit, ist für den Färber von grOaster Wichtigkeit, und deshalb dürfen die Methoden der Prüfung auf Echtheit eine wesentliche Bedeutung beanspruchen. Da der Begriff E c h t h e i t kein scharf zugespitzter ist, so mua man zunlcbst fragen: Was heisst echt t E c h t ist eine Färbung dann, wenn sie beim Gebrauch und unter den mit dem Ordnung» missigen Gebrauch verknüpften Einflüssen ihre Nuance, ihre Frische usw. behalt. Hiernach ist ea ohne weiteres klar, dass der Begriff „ e c h t " verschieden sein muas, Je nach dem Z w e c k , für den eine gefärbte Faser bestimmt ist, und weiter, dass man sich nicht damit abfinden kann, die Filrbungen in e c h t e und u n e c h t e zu scheiden, dass vielmehr die Echtheitsgrade in weiten Grenzen schwanken. Man hat also bei der Frage, ob ein Farbstoff sich zum Flrben eignet, ob er genügend „ e c h t " ist, genau den Zweck und die Einflüsse zu berücksichtigen, welche für die gefärbte Faser in Betracht kommen. Bei der Beurteilung muss man berücksichtigen, ob und welche Farbenänderung die Farbe erleidet, ob die Färbung Farbstoff abgibt und endlich, ob sie b 1 u t e t , d. h. mitverarbeitetes Material anderer Farbe anfärbt. Die beste Beurteilung ermöglichen Versuche im Grossen; da diese aber zu teuer und auch zu langwierig sind, begnügt sich der Färber fast immer mit Versuchen im Kleinen. Wir führen hier die üblichen Echtheitsproben auf, bemerken aber dazu, dass der Prüfungsgang nicht bindend ist, sondern im einzelnen Fall abgeändert werden muas, denn die Hauptsache bleibt immer: d i e P r ü f u n g m ö g l i c h s t g e n a u d e n B e d i n g u n g e n der Praxis anzupassen. 1.

Wasserechtheit.

W a s s e r e c h t h e i t bzw. R e g e n e c h t h e i t kann filr wollene, baumwollene, seidene u. a. gefärbte Gewebe in Betracht komiren. Man verwendet loses Fasermaterial oder Garn, verflicht es mit ungefärbtem Garn zu einem Zopf und legt es ilber Nacht in Wasser ein: Dieses soll sich nicht färben, und das ungefärbte Garn soll weiss bleiben. Man kann auch ein StUck gefSrbtes Gewebe auf ein etwas grosseres weisses Stück aufnähen und dann ebenso verfahren. HBufig legt man die Probe nicht in Warner ein, sondern besprengt sie nur damit und lässt sie dann langsam trocknen. Fahnenstoffe müssen m e h r m a l i g e s Benetzen mit Wasser und nachheriges Trocknen aushalten, ohne zu bluten. Man benutzt übrigens am besten zu dieser Prüfung destilliertes Wasser. 2.

Waschechtheit.

Als Waschechtheit bezeichnet man die Widerstandsfähigkeit einer Färbung gegenüber den Einflüssen, denen das Gewebe bei der gewöhnlichen Hauswilsche ausgesetzt ist. Man setzt hierbei ein vernünftiges, der Natur des Gewebes entsprechendes Waschen voraus. Da die Hauswäsche im wesentlichen mit Seifenwasser vorgenommen wird, bezeichnet man die Waschechtheit auch als S e i f e n e c h t h e i t und benutzt zu dieser Echtheitsprobe eine */• %>ge Seifenlösung, die also S g S c h m i e r s e i f e in 1 1 Wasser enthält. GcwShnlich wendet man die Seifenlauge aber etwas schärfer an, indem man ihr pro Liter noch 8 g S o d a ausetzt. Blücher V I I I .

O5

386

F ä r b e r e i und

Färbung.

Wolle wird '/• Stde. in der 60—60 • C wannen sodahaltigen Seifenlauge gewaschen, dann gut gespült und hierauf getrocknet. Vertragt die Färbung diese Behandlung, so wiederholt man sie noch «dnmnl und kann im höchsten Falle auf 1 Stde. Waschzeit steigen. Das Bluten -einfarbiger Gewebe bei der ersten Wische hat nicht zu viel zu sagen, aber man muse bedenken, d a s in der Hauswische sehr verschiedenfarbige Gewebe gleichseitig gewaschen werden. Es ist deshalb empfehlenswert, auch bei dieser Prüfung aus geflrbter und weisser Wolle einen Zopf zu flechten oder ein Stück gefärbtes Gewebe- auf ein etwas grösseres weiases Stück aufzunähen. Noch besser ist es, wenn man mit dem geflrbten Gewebe weisse Wolle, weisse Baumwolle und weisse Seide zu einem Probemuster vereinigt, um feststellen zu können, ob der Farbstoff in der Seifenlauge eine der Gespinstfasern anfärbt. Baumwollflrbungen werden gewöhnlich sehr häufig gewaschen* weshalb man die Prüfung auf Waschechtheit bei ihnen strenger ausführen muss: Man wäscht in der oben erwähnten Bodahaltigen Seifen lauge bei 60—«0 ' 1 Stde., spült mit Wasser, trocknet, wischt wieder 1 Stde. und wiederholt das Verfahren nach nochmaligem Spillen und Trocknen zum drittenmal. Handelt es sich um gefärbtes Stickgarn oder ähnliches, so muss man dasselbe (mit weisser Baumwolle vereinigt) sogar 2 Stein, in der Seifenlauge kochen können, ohne d a s die Färbung blutet. Bunte Seidengewebe wäscht man zur Feststellung der Waschechtheit mehrmals in einer lauwarmen (40 0 C ) Seifenlöeung, die 5 g Marseillerseife in 1 1 Wasser enthält. Man vereinigt die gefärbte Seide dabei mit weisser Seide, Wolle und Baumwolle, um zu sehen, ob eines ditser Gewebe angefärbt wird. Für manche Zwecke wird gefärbte Seide mit Rohseide (und Baumwolle) verwebt und nach dem Weben entbastet; in diesem Fall muss die Färbung ein 2stündiges Kochen in starker Seifenlösung (16 g Marseillerseife in 1 1) aushalten, ohne die weisse Seide (oder Baumwolle) anzufärben. 3.

Walkcchtheit.

Am zuverlässigsten prüft man auf Walkechtheit im Grossen, wobei man die Art der zur Verwendung kommenden Walke berücksichtigt. Da dies aber umständlich und nicht überall möglich ist, so muss man sich oft auf eine Probe im Kleinen beschränken; eine solchedflrfte übrigens auch da zunächst ausgeführt werden, wo die Apparatur und die Verhältnisse die Prüfung im Grossen erlauben. Man verflicht die gefärbte Probe mit weisser Wolle, Seide und Baumwolle und knetet Bie dann einige Zeit mit lauwarmer, starker Seifenlösung recht kräftig und andauernd durch. Man benutzt hierbei 100 g der üblichen Walkseife in 1 1, legt die Muster 2 Stdn. in die lauwarme Walklösung ein und walkt Hie währenddessen von Zeit zu Zeit tüchtig durch. Für sehr scharfe Walke kann man pro 1 Walklösung noch 2—5 g Soda zusetzen, während für leichte Walke schon eine Lösung von 30 g Seife und 2 g Soda in 1 1 genügt. Nsch beendetem Walken — währenddessen der entstehende Seifenschaum nicht merklich gefärbt werden darf — wäscht man die Probe sehr gut mit Wasser aus und lHsst sie dann auf angefeuchtetem Flieaspapier recht langsam trocknen. Nur wenn die Seife vollständig ausgewaschen wurde, lässt sich mit Sicherheit feststellen, ob ein Ahhluten des Farbstoffen stattfindet. Die im Kleinen durchgeführte Prüfung wirkt in der Regel nicht so kräftig wie Fabrik-walke, BO dass letztere für die endgültige Feststellung nicht zu entbehren sein wird. 4.

E c h t h e i t

gegen

Strassenschmutz.

Diese Prüfung wird, da der Strassenschmutz und Staub alkalisch reagieren, mit Alkalien JusgefOhrt, und man bezeichnet deshalb die Widerstandsfähigkeit von Färbungen gegen Strassenschmutz auch als A l k a l i e c h t h e i t . Gewöhnlich betupft man wollene Stoffe zwecks dieser Prüfung mit einer Lösung von 10 g A m m o n i a k in 1 1, lässt dann trocknen, ohne msuwaschen, und bürstet ab. Auch kann man den Stoff kurze Zeit in die genannte Lösung ¿inlegen und dann (ohne auszuwaschen) trocknen lassen. Anstelle des Ammoniaks bedient man sich wohl auch einer K a l k m i l c h , die 10—15 g Ätzkalk in 1 1 enthält. Nach dem Trocknen und Abbürsten läast sich eine etwaige Farbenänderung an den mit Alkali behandelten Jtellen des Stoffes gut erkennen. Nicht so kräftig ist die Wirkung einer 6 °/oigen S o d a l ö s u n g , die man in lauwarmem Zustande zur Anwendung bringt; dagegen kann man mit grossem Vorteil anstatt aller errähnten Alkalien wirklichen S t r a s s e n s c h m u t z zu dieser Prüfung verwenden. Bei Baumwolle muss man oft die Widerstandsfähigkeit gegen starke Natronlauge, w i e solche zum Mercerisieren benutzt wird, prüfen; man verfährt dann ganz wie beim Mercerisierprozess selbst: Die gefärbte Baumwolle wird mit weisser Baumwolle verflochten, 6 Minuten nlt kalter Natronlauge (25—30 0 B f ) behandelt, hierauf mit kaltem und dann mit warmem Wasser ausgewaschen und schliesslich mit schwacher Essigsäure abgesäuert. Bei allen diesen (anipulationen soll eine wesentliche Farbenänderung nicht eintreten. 5.

Säureechtheit.

Gefärbte Wolle muss auf Widerstandsfähigkeit gegen S c h w e f e l s ä u r e beim Karbodaleren geprüft werden: Man tränkt die Färbung mit kalter verdünnter Schwefelsäure von 4 0 Bi. drückt die Säure gut aus und trocknot zwischen ungefärbtem Wollstoff 2 Stdn. bei 16—80' O; dann wird das Gewebe in kalter Sodalösung von 4 0 B6 umgezogen, in Wasser gespült und getrocknet. Weniger säureechte Färbungen werden mit A l u m i n i u m c h l o r i d karbonisiert; man benutzt zur Prüfung Lösungen der betreffenden 8alze in einer Stärke von 6—7 • B«, windet «ach dem Tränken aus und trocknet bei etwa 110° C. Dann wischt man mit Walkerde und trocknet. Bei Baumwolle prüft man durch 20 Minuten langes Einlegen in Earigsäure von 8 • Be, v i s c h t gut aus und trocknet; ein anderes Muster wird in derselben Weise mit Salzsäure von

387

Färberei und Färbung.

3 0 B6 behandelt» und ein drittes Muster (das mit weisser Wolle verflochten wird) kocht man 1—2 Stunden in einem Bade, welches 1 g Schwefelsäure und 2 g Glaubersalz in 1 1 enthält. In allen Fällen darf die Farbe nicht zu sehr an Intensität einbüssen, und mitbehandelte weisse Wolle darf nicht angefärbt werden. Für Seide kommt Säureechtheit weniger in Betracht; man kann nötigenfalls mit einem lauwarmen Bade behandeln, das 1 g Schwefelsäure in 1 1 enthält. 6.

Bleichechtheit.

Bei Wolle und Seide fällt die Bleichechtheit gewöhnlich mit der S c h w c f e l e c h t h e i t zusammen. Man feuchtet die gefärbte Wolle oder Seide an und hängt sie dann für 8 Stdn. in die Schwefelkammer, spült hierauf gut und lässt trocknen. Noch zweckmässiger ist es, die gefärbte Wolle (oder Seide), mit weisser Wolle, Baumwolle und Seide vereinigt, zunächst in einem Seifenbad (6—6 g Marseillerseife in 1 1) zu spUlen, dann auszudrücken und nun erst 8—12 Stdn. zu schwefeln. Zum Schwefeln kleiner Proben bedient man sich eines Holzkastens oder einer grossen Glasglocke, welche auf einer Glasplatte steht. Den Schwefel, der sich in einem Schälchen befindet, entzündet man, ehe man den Kasten schliesst oder die Glocke überdeckt; die Muster müssen im Innern frei hängen, zu welchem Zweck man ein kleines hölzernes 3estell anfertigt. Man kann auch die Färbungen 12 Stdn. in einer wässerigen Lösung von schwefliger Säure (4Vi° B6) liegen lassen, gut spülen und trocknen. Bei Baumwolle deckt sich die Bleichechtheit mit der G h l o r e c b t h e i t ; man muss das gefärbte Bamwollgewebe mit weisser Baumwolle vereinigen und nun zunächst einer schwachen Ohlorkalklösung und dann einem verdünnten Säurebad aussetzen. Man benutzt eine Chlorkalklösung von höchstens V20 B& Stärke, legt für 1—2 Stdn. ein, wäscht dann, zieht durch ganz verdünnte Schwefelsäure (sp. G. 1,005), spült nach und lässt trocknen. In besonderen Fällen fällt die Bleichechtheit auch mit der Widerstandsfähigkeit gegen W a s s e r s t o f f s u p e r o x y d zusammen. Man verdünnt dann 1 T. käufl. Wasserstoffsuperoxyd (von 12 vol. % ) mit 5 T. Wasser und fügt Amrponiak zu, bis die Lösung eben Lackmuspapier blau färbt. In diese Lösung legt man das gefärbte Material für 2 Stdn. ein, spült dann und trocknet. 7.

Reibechtheit.

Die Reibechtheit kommt vor allem für wollene Gewebe in Betracht, die zu Möbelbezügen dienen, weiter auch für Kleiderstoffe. Man prüft auf Reibechtheit dadurch, dass man das gefärbte Muster fest aufspannt (z. B. mit Reissnägeln auf einem Brett befestigt) und es nun mit weissem Baumwollstoff oder mit rauhem weissem Papier stark reibt. Hierbei soll die Färbung nicht ,,abschmutzen", d. h. nicht oder doch nur unwesentlich auf das Papier oder die weisse Baumwolle abfärben. Diese Art der Prüfung erlaubt namentlich dann ein Urteil, wenn man eine Färbung von bekannter Reibechtheit, gleichzeitig ebenso behandelt, etwa so, dass man auf dem einen Gewebe mit der linken, auf dem andern mit der rechten Hand reibt. 8.

Schweissechtheit.

Die Natur des Schweisses ist bei den einzelnen Menschen so verschieden, dass die gleiche Färbung im einen Falle überraschend schnell bedeutend verändert wird, während eine andere Person ein so gefärbtes Kleidungsstück sehr lange tragen kann, ohne dass ein Einfluss sichtbar wird. Zu einem annähernden Urteil über die Schweissechtheit kommt man dadurch, dass man verdünnte Essigsäure (2—3° B£) bei Körperwärme (d. h. bei 37° C.) auf die gefärbten Stoffe einwirken lässt: Man tränkt die Stoffe mit der Säure, lässt eintrocknen, tränkt wieder und wiederholt dies abwechselnde Tränken und Trocknen 4—10 mal in täglichen Zwischenräumen. Da die Behandlung mit Essigsäure kein sicheres Urteil ermöglicht, so bleibt es vorzuziehen, einzelne Muster der betreffenden Färbung von verschiedenen Leuten unter den Achselhöhlen oder auf der Brust tragen zu lassen. Man wählt natürlich Personen, die reichlich Schwciss absondern, und nimmt die Probe am besten dann vor, wenn die fraglichen Leute anstrengende Arbeit leisten, lange Märsche ausführen u. s. w. 9.

Bügelechtheit.

Um die Widerstandsfähigkeit einer Färbung gegen Bügeln zu prüfen, bügelt man den gefärbten Stoff mit einem heissen Bügeleisen, genau wie es auch sonst in der Praxis geschieht. Man bügelt entweder trocken oder nach vorheriger Benetzung, oder endlich man legt einen nassen weissen Lappen auf den gefärbten Stoff und Ubcrbügelt den Lappen solange, bis er trocken geworden ist. Die Färbungen dürfen sich beim Bügeln nicht verändern, oder es muss sich doch die zunächst auftretende Veränderung beim Abkühlen des Stoffes wieder verlieren. 10.

Dekatierechtheit.

Um die Wirkung der nassen Dekatur nachzuahmen, legt man die gefärbte Probe, nachdem man sie mit weisser Wolle, Baumwolle und Seide zu einem Muster vereinigt hat, in kochendheisses Wasser, knetet sie von Zeit zu Zeit kräftig mit den Händen durch und lässt sie endlich in dem Waaser langsam erkalten. Der trocknen Dekatur kommt man nahe, indem man die Probe der Wirkung von gespanntem WaBserdampf bei 110° für Va Std. aussetzt, und zwar einmal in trocknem Zustande, während ein anderes Muster vorher mit Wasser befeuchtet wird. Am besten ist es, wenn ein Dekaturzylinder zur Verfügung steht; man dämpft die Probe dann zusammen mit einem im Grossen zu behandelnden Stück.

25*

388

Färberlack —

Farbextraktc.

11. L i c h t e c h t h e i t . In der Praxis versteht man unter „Lichtechtheit" nicht nur die Widerstandsfähigkeit gegen die Einwirkung des LichtB, sondern ausserdem gegen die Luft, die Wärme, Feuchtigkeit, den Staub u. s. w., d. h. der Begriff Lichtechtheit fällt zusammen mit der W e t t e r e c h t h e i t . Man soll deshalb für gewöhnlich die Proben nicht hinter Glas der Lichteinwirkung aussetzen, Bondern unbedeckt und im Freien, so dass sie auch wirklich den Witterungseinflüssen preisgegeben sind. Immerhin empfiehlt es sich nebenher, die wahre Lichtechtheit gesondert zu prüfen, in welchem Falle man die Muster am besten in einem photographischen Kopierrahmen hinter Glas belichtet. Handelt es sich um die Bestimmung der Wetterechtheit, so werden die Muster (Stofflappen oder Stränge) auf einem glatten Brett nebeneinander befestigt und zur Hälfte mit einem undurchsichtigen Karton bedeckt. Empfehlenswert ist es, andere, in der Nuance möglichst gleiche Färbungen von bekanntem Echtheitsgrad neben den Proben den Witterimgseinflüssen auszusetzen. Ferner darf man sich nicht auf Färbungen e i n e r Tiefe beschränken, sondern muss ein helles, ein mittleres und ein dunkles Muster — oder noch zahlreichere Abstufungen — zum Zweck der Prüfung herstellen. Vergleichende Untersuchungen sind dabei stets g l e i c h z e i t i g (nicht nacheinander!) vorzunehmen, da die Wirkung des LichtB nach der Tageszeit, der Witterung und der Jahreszeit in sehr weiten Grenzen wechselt. Die Veränderungen in der Färbung stellt man von Zeit zu Zeit (etwa jede Woche) fest, indem man jedesmal einen weiteren Streifen des belichteten Musters mit undurchsichtigem Karton zudeckt, so dass man schliesslich nach Beendigung der Probe eine ganze Skala hat, auf der die entstandenen Abtönungen deutlich sichtbar sind. Es sei davor gewarnt, die so gewonnenen Resultate auf andere Gespinstfasern zu übertragen, denn Farbstoffe, die sich auf Seide oder Wolle als gut lichtecht erweisen, brauchen dies keineswegs auch auf Baumwolle zu sein u. s. w. Bei der Prüfung auf Lichtechtheit ist der Verwendungszweck in Betracht zu ziehen, ferner der Umstand, ob helle oder dunkle Färbungen in Frage kommen, die Witterung u. B. w. Hat man häufig Prüfungen auf Lichtechtheit anzustellen, so ist es angebracht, Vergleichsfärbungen (Typs) sehr lichtechter Farbstoffe in möglichst verschiedenen Abtönungen vorrätig zu halten. Man empfiehlt für blaue Farben I n d i g o b l a u , für gelbe T a r t r a z i n und W a u g e l b , für rote Farben A l i z a r i n r o t u. s. w. Was für e i n e E c h t h e i t s p r ü f u n g man a u c h a u s f ü h r t , s t e t s b e h a l t e man e i n e n T e i l des g e f ä r b t e n M u s t e r s z u r ü c k , um n a c h h e r die e n t s p r e c h e n d e n V e r g l e i c h e a n s t e l l e n zu können.

Färberei- und Appreturmaschinen:

O. G. Haubold jr., Chemnitz (Sachsen). I Fried. Krupp Akt.-Ges. Grusonwerk, MagdeburgGebr. Heine, Viersen, Rheinland (Zentrifugen). | Buckau.

Färberei- und Färbungsmaschinen (Hartgummi):

Dr. Heinr. Traun 4 Söhne, Hamburg.

Literatur: H e r z f e l d , Die Praxis der Färberei von Baumwolle, Wolle, Seide, Jute, Leinen usw. 2. Aufl. Mk. 10,00, geb. Mk 11 ,f>0. (Verlag M. Krayn, Berlin W . 57.)

F ä r b e r l a c k siehe „L a c - D y e". F ä r b e r w a u (Wau; Qelbkraut). Das (teils wild wachsende, teils auch angebaute) Gelbkraut Reseda luteola kommt in getrockneten Bündeln von gelblichgrüner Farbe in den Handel. Es gibt eine gelbgrüne Abkochung, die den Farbstoff L u t e o 1 i n enthält und mit Tonerdebeize eine tiefgelbe, mit Zinnchlorür eine orangegelbe, mit Chrombeize eine olivengelbe Färbung gibt. Namentlich für die Seidenfärberei ist Wau geschätzt. Farbextrakte. Zur Ersparung von Frachtkosten werden neuerdings viele Farbstoffe, vor allem diejenigen der F a r b h ö l z e r , in extrahierter Form in den Handel gebracht, wodurch gleichzeitig in der Färberei stärkere Konzentrationen als gewöhnlich zur Verfügung stehen. Zur Gewinnung der Farbextrakte werden die fein geraspelten Farbhölzer entweder in offenen Gefässen mit Wasser gekocht oder aber unter einem Druck von 1,5—2 Atm. mit Dampf behandelt. Besondere Vorzüge vor diesen beiden Methoden bietet das sogenannte D i f f u s i o n s v e r f a h r e n , wie es namentlich in der Z u c k e r f a b r i k a t i o n (s. d.) üblich ist. Hierbei ist eine Reihe von Diffusionsapparaten zu einer sogenannten D i f f u s i o n s b a t t e r i e vereinigt. Das zu extrahierende Material sowie die Extraktionsflüssigkeit kommen mit direktem Dampf nicht in Berührung, und die Temperatur steigt nicht so hoch, dass dadurch eine Zersetzung der Farbstoffe eintreten könnte. Das Wasser wird vielmehr indirekt vorgewärmt, und die Farblauge tritt aus dem einen in das nächste Extraktionsgefäss über; bei dem Übertritt wird es immer wieder durch indirekten Dampf auf den nötigen Wärmegrad gebracht.

Farbhölzer — Farbstoffe.

389

So erhält man Farbextrakte von etwa 1,5° B6, die dann in Vakuumapparaten bis auf 20—30° B6 oder auch ganz zur Trockne eingedampft werden. Anlagen und Apparate zur Herstellung von Farbholzextrakten: Volkmar HRnig & Comp., Heidenau-Dresden. Emil Pässburg, Berlin NW. 23. Friedrich Heckmann, Berlin SO 16, Brttckenstrasse 6 b. I

" •

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I F r i ß i M Hßphnann DarlinCillfi MQ,U8MSU1D,

Brtt.l.mtr'

n

I

Kapfersobmiederei n. Hasohinenbananstalt Gegründet 1819

Farbholzextrakt - Apparate und Anlagen | Vakuum- und Verdampf-Apparate I II II' •• II I Farbhölzer. Das Stammholz verschiedener farbstoffhaltiger Baume, insbesondere B 1 a u h o 1 z (s. d.), G e 1 b h o 1 z (s. d.), R o t h o l z (s. d.) und S a n d e l h o l z (s. d.). Farbholzraspeln: Gebr. Burberg, Maschinenfabrik, Mettmann.

F a r b l a c k e siehe „ L a c k f a r b e n". Farbstifte siehe „ P a s t e 11 f a r b e n". Farbstoffe. Die Farbstoffe werden nach sehr verschiedenen Richtungen eingeteilt, so in n a t ü r l i c h e und k ü n s t l i c h e F a r b s t o f f e , in M i n e r a l f a r b e n und o r g a n i s c h e F a r b s t o f f e . In vorliegendem Werk ist folgende Einteilung durchgeführt worden: 1. M i n e r a l f a r b e n . a) E r d f a r b e n . b) K ü n s t l i c h e M i n e r a l f a r b e n (chemische Farben). 1. Antimonfarben; 2. Arsenfarben; 3. Baryumfarben; 4. Bleifarben; 5. Chromfarben; 6. Eisenfarben; 7. Goldfarben; 8. Kadmiumfarben; 9. Kobaltfarben; 10. Kupferfarben; 11. Manganfarben; 12. Quecksilberfarben; 13. Wismutfarben; 14. Zinkfarben und 15. Zinnfarben. II. O r g a n i s c h e

Farbstoffe.

a) P f l a n z e n f a r b s t o f f e . b) T i e r i s c h e F a r b s t o f f e . c) T e e r f a r b s t o f f e . Die Teerfarbstoffe sind in mannigfachen Unterabteilungen behandelt, welche im Artikel „ T e e r f a r b s t o f f e " aufgezahlt sind. Des weiteren vgl. man die Artikel „ A n s t r i c h f a r b e n", „A q o a r e 11 f a r b e n", „ B r o n z e f a r b e n", „ B u c h d r u c k f a r b e n", „E i s färben", „ G 1 a s f a r b e n", „ L a c k f a r b e n " , „Malerfarben", „ Ö l f a r b e n", „ P o r z e 11 a n f a r b e n" u. s. w. Nach der Anwendung für die S t o f f f ä r b e r e 1 scheidet man die künstlichen Farbstoffe auch in S u b s t a n t i v e F a r b s t o f f e , B a s i s c h e Farbstoffe, Sauere Farbstoffe, Beizenfarbstoffe, K ü p e n f a r b s t o f f e , worüber die betreffenden Artikel zu vergleichen

390

Farbstoffe.

sind; ausserdem waren d i e a u f d e r F a s e r direkt e r z e u g t e n Farbstoffe hier zu nennen. Viele Farbstoffe wirken giftig, so besonders die folgenden: S c h w a r z e F a r b e n : Antimonschwarz (Eisenbronze, Eisenschwarz), Quecksilberschwarz. B r a u n e F a r b e n : Bleibraun, Breslauerbraun (Chemischbraun), Terra di Siena. R o t e F a r b e n : Zinnober (Chinesischrot, Vermillon, Pariserrot, Patentrot), Antimonzinnober, Mennige (Bleirot, Minium, Pariserrot, rotes Bleioxyd), Chromrot (Chromzinnober, chromsaures Bleioxyd), Mineralrot, roter Streuglanz, Schönrot, Florentiner Lack (sofern derselbe arsenhaltig ist), rotes Korallin, gewisse Arten von Fuchsin, Kupferrot (Kupferoxydul). O r a n g e f a r b e n : Chromorange, Goldschwefel (Antimonorange). G e l b e F a r b e n : Rauschgelb (Auripigment, Operment, Königsgelb, Persischgelb, Chinesischgelb, Spanischgelb), Kädmiumgelb, Chromgelb (Kaiser-, Neu-, Krön-, Kölner-, Pariser-, Leipziger-, Gothaergelb), Neapelergelb, Kasselergelb (Mineral-, Turners, Patent-, Montpellier-, Veroneser, Chinesischgelb), Zinkgelb (chromsaures Zinkoxyd), Ultramaringelb (Oelbin, Barytgelb), Antimongelb, Steinbtthlergelb, Wismutgelb, Massicot (Bleigelb), Gummigutt, Pikrinsäure (Pikringelb), Aurantia (?). G r ü n e F a r b e n : Grünspan (Spangrün), Bremergrün, Berggrün (Braunschweiger Kupfergrün), Barytgrün (Mangangrün), Zinkgrün (Rinmanns Grün), Kobaltgrün, grüner Zinnober (Olgrün, Resedagrün, Maigrün, Moosgrün, Laubgrün, Neapelgrün), Chromgrün (Guignets Grün, grünes Chromoxyd), Scheeles Grün (Schwedischgrün, Mineralgrün), Schweinfurtergrün (Kaisergrün, Königsgrün, Kurrersgrün, Kirchbergersgrün, Schobergrün, Zwickauergrün, Grundiergrün, Englischgrün, Kasselergrün, Leipzigergrün, Neuwiedergrtin, Originalgrün, Patentgrtin, Pickelgrün, Mitisgrün, Maigrün, Moosgrün, Schweizergrün, Parisergrün, Wienergrün, Würzburgergrün, Papageigrün, BaselergrUn), Casselmanns Grün, Smaragdgrün, Gelbholz- und Quercitrongrün, Jodgrün. B l a u e F a r b e n : Bergblau (Mineralblau, Kalkblau, Kupferblau, Kasselerblau, Hamburgerblau, Englischblau, Neuwiederblau), Cöruleum, Kobaltblau (Th6nards Blau), Molybdänblau (Mineralindigo), Schmälte (Eschel), Berlinerblau (und zwar speziell Luisenblau und Mineralblau), blauer Erzglanz, blauer Streuglanz, manche Sorten Anilinblau. V i o l e t t e F a r b e n : Alle aus giftigen blauen oder roten Farben hergestellten violetten Gemenge, ferner manche Sorten Anilinviolett. W e i s s e F a r b e n : Bleiweiss und bleiweisshaltige Mischungen (Schieferweiss, Kremserweiss, Venezianerweiss, Hamburgerweiss, Holländerweiss, Tirolerweiss, Th6nards Weiss, Clichyerweiss, Französischweiss, Silberweiss, Periweiss, Zinkweiss (Schneeweiss, Zinkblumen, Zinkoxyd), Barytweiss (Schwerspat, Spatweiss, Mineralweiss, Neuweiss, Bleiweisssurrogat, Permanentweiss, Blanc fixe), Satinweiss, Wismutweiss (Spanischweiss, Schminkweiss, echt Periweiss). G r a u e F a r b e n : Alle Mischungen, welche schädliche weisse oder schwarze Farben enthalten, dann Zinkgrau, Zinkblende. M e t a l l - o d e r B r o n z e f a r b e n : Schaumgold, Schaumsilber, unechtes Metallgold und Metallsilber, unechtes Malersilber, Kupferbraun, Bronzelacke aus schädlichen Anilinfarben, Wolframbronzen. — Zur Herstellung von Nahrungs- und Genussmitteln dürfen nur g i f t f r e i e F a r b e n Verwendung finden, ebenso zu Gebrauchsgegenständen, Spielwaren, zu Gefässen, Umhüllungen und Schutzbedeckungen für Nahrungs- und Genussmittel u. s. w. Es sind hier besonders Farben verboten, die Antimon, Arsen, Blei, Quecksilber u. s. w. enthalten. Zur Herstellung von Tapeten, Möbelstoffen, Teppichen, Stoffen zu Vorhängen oder Bekleidungsgegenständen, Masken, Kerzen, künstlichen Blättern, Blumen, Früchten dürfen keine arsenhaltigen Farben verwendet werden. Dieselben Vorschriften wie für Tapeten usw. gelten auch für Schreibmaterialien, Lampen-, Lichtschirme, Lichtmanschetten. Für Oblaten gelten

391

Farnesol — Fässer.

die Bestimmungen für Nahrungsmittel; sind sie aber nicht zum Genuss bestimmt, dann ist auch Baryumsulfat, Chromoxyd und Zinnober gestattet. Arsenhaltige Wasser- oder Leimfarben dürfen zur Herstellung des Anstrichs von Fussböden, Decken, Wanden, Türen, Fenstern der Wohn- und Geschäftsräume« von Roll-, Zug- oder Klappladen oder Vorhangen, von Möbeln und sonstigen Gebrauchsgegenständen nicht verwendet werden. Auf die Verwendung von Farben, die gesundheitsschädliche Stoffe nur als Verunreinigungen und höchstens in einer Menge enthalten, die sich bei technischen Darstellungsverfahren nicht vermeiden lässt, finden alle diese Bestimmungen keine Anwendung, ebenso nicht auf die Färbung von Pelzwaren. Farbstoffe: S. H. Cohn, Farbenfabrik, Neukölln, KOllnische

Allee 44/48-

Farnesol. Nach dem D. R. P. 149 603 aus verschiedenen ätherischen ölen, namentlich Moschuskörneröl, Lindenblfltenöl und Akazienblflten0 1. 15,00 Mk.

für destilliertes Wasser u. s. w.

392

Schoelmer Elsenoerk Müller & Co., Aktiengesellschaft, Schwelm 1. Oestf. Fabrikation aller Sorten

Eiserner Fässer Flaschen, Kessel* Boiler usw.

elektrisch geschweißt oder genietet oder autogen geschweißt.

PrlmAs-FaQ für a t i n d i p n Gebrauch mit maaaiven Lauf- und Endreifen, 10- bis 2 0 j i b r l g e Gebrauchsfähigkeit nachweisbar.

Merkur-FaO für kurzen Gebrauch (Export) mit eingewalzten oder hehlen Laufreifen.

M o d e r n s t e Einrichtungen mit über 2500 Pferdestärken.

Brat SiuntiffnlaiiD. VeiziiM Inzliiael, Verblelerei aid Enaillenistalf. Billigste Preise. Große Lieferungen in kürzester Zeit. Lieferantin der ersten Petroleum-Gesellschaften, Benzin-Rafflnerien und der bedeutendsten chemischen Fabriken des In- und Auslandes, sowie vieler Behörden.

Älteste, größte und leistungsfähigste Spezialfabrik mit O b e r 30 j ä h r i g e n E r f a h r u n g e n .

Mehrere M Ilm Fässer geielert.

Peiroleum-FaO . G a z e l l e * .

Explosionssichere Gefäße u. Anlagen.

si"w&Xu

Fayence — Feinmahlraaschinen.

393

Eiserne Fässer: Kli in«,

Neuschafer

&

Co.,

G. m.

b.

H.,

Schwelm i. W. (s. Ins.-Anh.).

Explosionssichere Fässer: Fabrik explosionssicherer GefSsse, G. m. b. H., i Kleine, Neuschäfer & Co., G. m. b. H , Schwelm Salzkotten i. W. i

Fassmaschinen: Böltcher & Gessner, Altona-Hamburg.

B ö t t c h e r

&

G e s s n e r ,

JUteM-tantan, l a a U i m a u n t a l t .

Patentierte Maschinen zur Herstellung von staubdichten Tonnen für Chemikalien Zement etc. Holzbearbeitungsmaschinen jeder Art für Kistenfabriken etc. F a y e n c e siehe „ S t e i n g u t * . F e d e r a l & u n = A s b e s t (s. d.). F e d e r h a r z = K a u t s c h u k (s. d.). F e d e r w e l s s = A s b e s t (s. d.). F e h l i n g s c h e LBsnngr. Eine Flüssigkeit, die Kupfersulfat, Seignettesalz und Natrontauge enthalt und zur Zuckerbestimmung dient. Bereitung und Sonstiges siehe im Artikel „ M a s s a n a l y s e " . Feingehalt. Siehe die Artikel „G o l d 1 e g i e r u n g e n " und „ S i l b e r l e g i e r u n g en". F e i n m a h Im a a c h i n e n m i t L u f t s i c h t u n g zur staubfeinen Vermahlung von Kreide, Ton, Kaolin, Gips, Kalk, Graphit, Kohle, Salz, Borax, Rinde, Farben, Zucker, Tabak, Leim, Holz, Glas u. a. mittelharten und weichen Stoffen. Diese Maschinen bestehen aus einem senkrechten Mahlgehäuse mit Öffnung für den Luftzutritt und regelbarer Aufgabevorrichtung, einem im Gehäuse mit grosser Geschwindigkeit umlaufenden Schlagkreuze und einem Gehäuseaufsatz mit Ventilator. Die Maschinen arbeiten mit Hilfe eines Luftstromes und liefern direkt ein staubfeines Mahlerzeugnis ohne besondere Sichtmaschinen; das Mahlgut kann je nach Grösse der Maschine in Stücken von Walnuss- bis Hiihnereigrösse zugeführt werden. Das von dem Schlägkreuz erfasste Mahlgut wird gegen die Wände des Gehäuses geworfen und so allmählich zerkleinert; das Feingut wird vom Luftstrom abgesaugt und in eine besondere Staubkammer geblasen, während die schwereren Griese immer wieder in den Mahlraum zurückfallen. Grösse

No.

Durchmesser des Mahlgehäuses mm Durchmesser der Riemenscheibe „ Breite der Riemenscheibe Umdrehungen der Riemenscheibe . . . in der Minute Kraftbedarf bei mittlerer Beanspruchung etwa . . . . Stündliche Leistung Länge m

{

Breite Höhe

Gewicht der Maschine Preis der Maschine Preis der Ankerbolzen und -Platten Feinmahlmaschinen :

Gebr. Burberg, Maschinenfabrik, Mettraann.

650 400 1000 830 100 150 240 180 105 240 150 180 4000 3300 2600 2000 8 - 1 0 15—20 20—30 30—40

Je nac l Mahlgut und Feinheit 1,1 2,2 1,9 1,6

0,8 1,7 450

1,1 2,7

„ 1200 „ [ 1420 2650 etwa kg Mk. „

1,3 3 1900 3450

! Fried. Krupp Aktiengesellschaft ! Magdeburg-Buckau.

1.5 3.6 3000 4690

Grusonwerk,

394

Feinsoda — Fermente.

Feinsoda. Man versteht darunter Soda in pulverig-kristallinischer Form. Weiteres siehe unter „S o d a". Feinsprit (Spiritus rectificatissimus). Rektifizierter Alkohol von 94 bis 96 Volumprozent Gehalt. Ober die Darstellung siehe den Artikel „S p i r i t u s". Anparate zur Herstellung von Feinsprit:

f . H. Meyer, Humover-Haiaholz.

Feldspat. Schlechthin versteht man darunter den K a l i f e l d s p a t oder O r t h o k l a s , der Zusammensetzung nach Kaliumaluminiumsilfkat [K>0 . 3 SiOj] + [AljOj + 3 SiOt]. Teils in monokiinen Kristallen, teils derb mit kOrniger Struktur, farblos bis braunrot, durchsichtig bis undurchsichtig, glasglänzend. Der gewöhnliche Feldspat dient hauptsachlich zur Porzellanfabrikation, weiter als Baumaterial und Düngemittel. Weniger wichtig ist der trikline N a t r o n f e l d s p a t (Natriumaluminiumsilikat), auch A I b i t genannt. Feldspat:

Wilhelm Minner, Arnstadt i. Tli.

Felutlon, ein geruchloses Desinfektionsmittel und Antiseptikum für Landwirtschaft und Tierzucht, das in 3—10 %iger wässeriger Lösung verwendet wird und sich durch seine relative Ungiftigkeit auszeichnet. Felution, je nach Menge

Felution:

Chemische Fabrik Flonheim, Dr. H. Noerdlinger,

°/o kg Mk. 1 5 , 0 0 — 2 0 , 0 0

FlSnheim-Untennain.

Fenchelöl (Oleum Foeniculi). Ätherisches öl, das aus den Fenchelsamen (Foeniculum capülaceum) durch Destillation mit Wasser gewonnen wird. Farbloses oder gelbliches, aromatisch riechendes, sttsslich-gewürzig schmeckendes ätherisches Ol; sp. G. (bei 15°) 0,920—0,980, erstarrt bei 10* kristallinisch. O. D. + 7 bis 22°. Im Fenchelöl sind verschiedene chemische Verbindungen aufgefunden worden, wie Pinen, Dipenten, Fenchon und namentlich A n e t h o 1 (Hauptbestandteil des Anisöls). Das Fenchelöl löst sich wenig in H>0, dagegen leicht in Alkohol. Man benutzt es zu medizinischen Zwecken, bei der Likörfabrikation und bei dpr Seifenfabrikation. Fenchelöl, rektif. D. A. V „ D. A. V, bei Blechfl. von 12,5 kg „ konz. Stearopten

1 kg Mk. 11,50 1 „ „ 11,00 1 ,, ,, 18,00

Feolathan, Bezeichnung für ein neues Eisenpräparat, das durch Sättigung von NHS und Fe2(OH)« mit Milchsäure derart hergestellt wird, dass auf 4 mol. Milchsäure je 1 mol. Eisen und Ammonium kommen. Es bildet eine grünliche, äusserst hygroskopische Kristallmasse. F e r m a n g o l . Unter diesem Namen kommt ein Mittel gegen Blutarmut und Nervenleiden in den Handel. Es erwies sich nach A u f r e c h t als eine wässerig-spirituöse, aromatisierte Lösung von ca. 5 % Eisenmangansaccharat, 1,5% glyzerinphosphorsaurem Kalk mit 1 4 % Rohrzucker und 14,2 vol. % Alkohol. Fermente. Als u n g e f o r m t e F e r m e n t e oder E n z y m e bezeichnet man den Eiweissstoffen nahestehende, ihrer Natur nach noch wenig aufgeklärte Körper, die imstande sind, in äusserst geringer Menge sehr grosse Massen organischer Stoffe umzuwandeln. Alle fermentativen Prozesse bestehen in einer S p a l t u n g , d. h. in dem Zerfall kompliziert zusammengesetzter Verbindungen in einfachere; meist findet dieser Prozess durch Wasseraufnahme ( H y d r a t i s i e r u n g ) statt. Die wichtigsten Enzyme sind: 1. D i a s t a s e n , welche Stärke verflüssigen und in Zucker verwandeln (hierher gehört z. B. das P t y a I i n des Speichels); 2. die Z y m a s e , welche die alkoholische Gärung erregt, d. h.

Fernambukholz — Ferratose.

395

den Zucker in Alkohol und Kohlensaure spaltet; 3. das P e p s i n des Magensafts, welches ebenso wie 4. das T r y p s i n Eiweissstoffe peptonisiert; 5. die L i p a s e , die Fette spaltet; 6. die I n v e r t a s e , welche Rohrzucker in Invertzucker verwandelt; 7. die O 1 y k a s e oder M a 11 a s e , die aus Maltose Traubenzucker bildet; 8. die M e 1 i b i a s e , welche Raffinose in ihre einfachen Zuckerarten zerlegt; 9. die K a t a 1 a s e , welche Wasserstoffsuperoxyd in HtO und O spaltet; 10. das L a b f e r m e n t , welches Milch zur Oerinnung bringt; 11. die O x y d a s e n , welche freien Sauerstoff der Luft auf oxydierbare KOrper zu übertragen vermögen. Fernambukholz (LignumFernambuci; Lignumbrasüiense), auch B r a silienholz, Nikaraguaholz, Pernambukholz und R o t h o l z genannt, ist das Stammholz des Baumes Caesalpinia echinata. Weiteres siehe unter „R o t h o 1 z".

Fernsprecher: Siemens & Halske, A.-G., Wernerwerk, Berlin-Nonnendamm.

Fernthermometer, elektrische. Sie beruhen auf der Messung der Widerstandsänderung von Metallen bei Wechsel der Temperatur. Bei den elektrischen Fernthermometern von B r a u n & C o . misst man den Leitungswiderstand einer kleinen Metallspule, die bei entsprechendem Einschluss in eine geeignete Armatur auch in Flüssigkeiten, unter Druck stehende Räume usw. eingeführt werden kann. Die Entfernung von dem Ableseapparat kann beliebig gross sein, ebenso können mit einem Umschalter mehrere Messstellen an e i n e n Ableseapparat angeschlossen werden. Dieser besteht a'us einem elektrischen Messgerät nach Art der Voltmeter, jedoch mit einer Temperaturskala, welche ganz nach Wunsch eingeteilt wird, z. B. 0—50® C. in halbe Grade, oder — 20 bis + 30° u. s. w. Die Genauigkeit ist etwa i4°. Bei dem System der Fernübertragung von Temperaturen nach G. A. S c h u 11 z e ist es durch die Differentialwirkung zweier StrOme — von denen der eine unveränderlich ist, während der andere durch dieWiderstandsänderung des Thermometerkörpers beeinflusst wird — gelungen, die Empfindlichkeit dieser thermometrischen Registrierung soweit zu steigern, dass schon Änderungen von 0,1° C. bequem abgelesen werden können. Preise der elektrischen Fernthermometer auf Anfrage bei den fabrizierenden Firmen. Fernthermometer: W. C. Heraeus, G. m. b. H„ Hanau.

I Siemens & Halske, A.-G., Wernerwerk, Berlin| Nonnendamm.

Ferr&lbol, bei Bleichsucht anzuwendendes Eisenpräparat, ist eine Verbindung von Htihnereiweiss, Eisen und Lezithin mit 3 % Fe. Ferratin (Eisenalbuminsäure). Verbindung von Eisen mit Eiweiss, als welche das Eisen unserer Nahrungsmittel sehr fest an Eiweiss gebunden ist; es wird nach den D. R. P. 72 168 und 74 533 künstlich durch Behandeln von Eiereiweiss mit Ferritartrat dargestellt, bildet ein rotbraunes, unlösliches Pulver und dient als leichtverdauliches, angenehm zu nehmendes Eisenpräparat. Ferratin „Boehringer" H Mk. 7,00; 1 kg Mk. 65,00 In Tabletten ä 0,25 g Glas mit 100 Stück „ 1,85 Ferratog'en. Eisen-Nukleinverbindung mit 1 % Fe-Gehalt. Bräunliches, unlösliches Pulver, medizinisch benutzt; es wird vom Darm gut aufgenommen. Ferratose. Es ist eine Lösung von F e r r a t i n (s. d.), enthält 0,3 % Fe in leicht resorbierbarer Form und entspricht in Anwendung und Eigenschaften dem Ferratin. Man kann in das Ferratin noch andere Elemente in organisch gebundener Form einführen und hat dies namentlich mit J und mit As getan. So erhält man einerseits J o d f e r r a t i n und anderseits A r s e n f e r r a t i n ,

Ferrhämin — Ferrüm hydroxydatum.

396

Beide werden meist in Form einer Lösung dargestellt und verabreicht und führen als solche den Namen j o d f e r r a t o s e und A r s e n f e r r a t o s e . Jede enthalt 0,3 % Fe, dazu die erstere 0,3 % J, dagegen die letztere 0,003 % As. Ferratose . . 250 g Mk. 1,25 Jodferratose Arsenferratose

250 g 250 g

„ „

1,50 1,25

Ferrhftmlu(-Hertel). Verbindung von frischem Rinderblut mit Eisen, der zur Konservierung 20 % Südwein zugesetzt sind. F e r r l c y a n k a l l u m siehe „ E i s e n v e r b i n d u n g e n " No. 15. F e r r i p y r i n siehe „F e r r o p y r i n". F e n - i v e r b l n d u n j j e n und F e r r o v e r b l n d u n g r e n siehe „ E i s e n v e r b i n d u n g e n". F e r r l o h t h o l = Ferrum suifoichthyolicum. Bräunlich-schwarzes, unlösliches, geruch- und geschmackloses Pulver, das medizinisch als Eisenpräparat verwendet wird und 3,5 % Fe sowie 96,5 % Ichthyolsulfosäure enthalt Ferrichthol-Tabletten (0,1 g)

1000 Stück Mk. 17,50

F e r r o a l t u n i n l t u n siehe „ E i s e n l e g i e r u n g e n " No. 7. F e r r o c h r o m siehe „ E i s e n l e g i e r u n g e n " No. 3. F e r r o c y a n b l a u siehe „ E i s e n f a r b e n " . F e r r o c y a n k a l l u m siehe „ E i s e n v e r b i n d u n g e n " No. 14. F e r r o c y a n n a t r l u m siehe „ E i s e n v e r b i n d u n g e n " No. 16. F e r r o m a h f f a u siehe „ E i s e n l e g i e r u n g e n " No. 1. F e r r o m o l y b d & n siehe „ E i s e n l e g i e r u n g e n " No. 11. F e r r o u i c k e l siehe „ E i s e n l e g i e r u n g e n " No. 8. F e r r o p y r l n (Ferripyrin). Verbindung von Antipyrin mit Eisenchlorid. Man gibt es innerlich bei Anämie, Chlorose, Migräne, Neuralgien, bei Darmkatarrhen und -blutungen. Ferropyrin

1 kg Mk. 93,00

F e r r o s i l i z l u m siehe „ E i s e n l e g i e r u n g e n " No. 5. F e r r o s t y p t i n . Doppelsalz von Hexamethylentetraminchlorid und Eisenchlorid (CH,).N.. HCl. FeCU. Qelbes, äusserst leichtlösl. Pulver von zusammenziehendem Geschmack. Man benutzt es als zusammenziehendes und blutstillendes Mittel, und zwar in 20—40 %iger Lösung. Ferrostyptio

. . . .

1 kg Mk. 32,75

Ferrostyptin: Dr. L. C. Marquart, Beuel a. Rh.

F e r r o t i t a n siehe „ E i s e n l e g i e r u n g e n " No. 10. F e r r o v a n a d i u siehe „ E i s e n l e g i e r u n g e n " No. 12. F e r r o w o l t r a i u s. „ E i s e n l e g i e r u n g e n " No. 4 und „W o 1 f r a m l e g i e r u n g e n". F e r r u m a c e t l o m n = Eisenazetat. Siehe unter „E i s e n v e r b i n d ü n g e n " No. 1. F e r r u m c h l o r a t u m = Eisenchlorttr siehe „E i s e n v e r b i n d u n g e n" No. 4. F e r r u m c h r o m a t u m = Eisenchromat siehe „ E i s e n v e r b i n d u n g e n" No. 6. Ferrum taydrozydatum = Eisenoxydhydrat siehe „E i s e n v e r b i n d u n g e n" No. 9.

Ferrum nitricum — Festigkeit.

Ferrum nitricum

397

=

Eisennitrat siehe

„Eisenverbindungen"

=

Eisenoxalat siehe

„Eisenverbindungen"

Eisenoxyd siehe

„Eisenverbindungen"

N o . 7.

Ferrum oxaiicum

N o . 8.

Ferrum oxydatum

=

N o . 9.

Ferrum sesqulchloratum =

Eisenchlorid siehe

„Eisenverbin-

d u n g e n " No. 5.

Ferrum sulfuratum

gen"

=

Eisensulfid

siehe

„Eisenverbindun-

=

Eisenvitriol

siehe

„Eisenverbindun-

N o . 12.

Ferrum sulfuricum

g e n " No. 11.

Ferrum sulfuricum oxydatum = Eisenoxydsulfat siehe „ E i s e n v e r b i n d u n g e n " N o . 10. F e r s a n . Eisenhaltige Paranukleinverbindung, die ausser dem hohen G e halt (ca. 90 % ) an wasserlöslichen und leicht resorbierbaren Eiweisssubstanzen (Azidalbuminen) durch einen Gehalt an E i s e n und P h o s p h o r (in organischer, hochmolekularer F o r m ) ausgezeichnet ist und den Begriff des Eisenpräparates mit dem Charakter des Nährpräparates vereinigt. Fersan in P u l v e r f o r m Fersan in Tabletten Fervln.

{

J g

f 100 grosse St. \ 3,00

50 grosse St. 1,60

g j 100 kleine St. 1,M)

.50 kleine St. 1,00 Mk.

Mit Eisen versetztes Fleischextrakt.

Festalkol,

soviel wie C h i r a 1 k o 1, eine feste Alkoholpaste aus 86 % absolutem Alkohol und 14 % Kernseife, bewährt sich gut zur Händedesinfektion. Festalkol: Dr. L. C. Marquart, Beuel a. Rh.

Fester Spiritus siehe „ H a r t s p i r i t u s " .

Festigkeit. Absolute

Festigkeit

Material

Absolute Festigkeit kg pro Qcn

Stabeisen Eisenblech, deutschet . „ englisches. Feinkonieisen . . . Gusistahl, weich . . „ hart . . . „ gehärtet . . Gaueisen Kupfer, gehämmert. . Kupferdraht

. . . . . . .

Messingdraht Blei, gewalzt . . . . . Harte Hölzer . . . . . Weiche Holzel . . . .

4000 3500 3000 6000 6000 10000 10000 1250 3000 5000 1200 5000 130 800 680

von

Metallen

und

Hölzern.

Zulässige Ausdehnung für Maan der fur stab3e schinenFliirii Konstruktion Konstruktion Greiwe kg pro qcm kg pro qcm kg pro qcm BlajtuititosGrense

1500 1750 1500 2000 3000 5500 6500 900 300 1200 480 1300 100 200 140

750 850 750 1000 1500 2000 3500 250 250 650 250 650 50 100 70

1000 1250 1000 1500 2000 3000

'/»o« — — —

v...



500 300 900 375 1000 75 150 110

'/ttoo Vi 000 Vio*» >/!•*•

'/«»

Veno '/so*

398

Festoform — Fette und öle.

Festoform. Festes Formaldehydpräparat, erhalten durch Vermischen wässeriger Formaldehydlösung mit geringen Mengen Natronseifenlösung. Es kommt in Tabletten, Pastillen und als amorphe Masse in den Handel, enthalt den Formaldehyd nicht polymerisiert, ist unbegrenzt haltbar und soll als Desinfiziens, Antiseptikum und Desodorans dienen. Zur Desinfektion geschlossener Räume wird ein besonderer F e s t o f o r m r a u m d e s i n f e k t o r empfohlen. Fetron. Eine neue, von Prof. L i e b r e i c h eingeführte Salbengrundlage, die Vaseline und üngt. Paraffini ersetzen soll. Das Fetron, eine Mischung aus feinster gelber V a s e l i n e und reinem S t e a r i n s a u r e a n i l i d , ist von gelber Farbe, schmilzt bei 68°, mischt sich mit allen Arzneikörpern, wird nie ranzig und vereinigt die Eigenschaften, eine gute Decksalbe zu sein und gleichzeitig von der Haut sehr leicht aufgenommen zu werden. Fette und ö l e . Im wesentlichen Gemische von Triglyzeriden der Fettsäuren, die sich im pflanzlichen und tierischen Organismus finden. Vom praktischen Standpunkte teilt man sie in t i e r i s c h e und in p f l a n z l i c h e Fette, und jede dieser Abteilungen wieder in f e s t e und f l ü s s i g e (gewöhnliche Temperatur vorausgesetzt) ein. Die flüssigen Pflanzenfette werden gewöhnlich als 0 1 e bezeichnet; man scheidet sie in n i c h t t r o c k n e n d e und t r o c k n e n d e . Die f e s t e n Pflanzen- und Tierfette enthalten vorwiegend Glyzeride der P a 1 m i t i n - und S t e a r i n s ä u r e , in geringerem Prozentsatz auch der Ö l s ä u r e , während die flüssigen tierischen Fette und die nicht trocknenden ö l e wesentlich aus den Glyzeriden der Ö l s ä u r e bestehen; in den trocknenden ölen herrschen die Glyzeride der Leinöls ä u r e vor. Zu den festen tierischen Fetten sind S c h w e i n e f e t t , R i n d s t a l g , H a m m e l t a l g , G ä n s e f e t t u. s. w., zu den flüssigen K n o c h e n ö l und die T r a n e der verschiedenen Fischarten zu zählen. Zu den festen Pflanzenfetten gehören z. B. Pa I m ö I und K o k o s ö l . Unter den n i c h t trocknenden flüssigen Pflanzenfetten sind O l i v e n ö l , RUböl, Erdnussöl, Rizinusöl, Mandelöl, Kottonöl, SenfÖl u. s. w. zu nennen, während anderseits M o h n ö l , L e i n ö l , N u s s ö l u. s. w. zu den trocknenden flüssigen Pfanzenfetten gehören. Mit den Fetten verwandt sind die W a c h s a r t e n (Insektenwachs, Walrat und Pflanzenwachs) sowie das L a n o l i n . Die genannten einzelnen Fette und ö l e sind, soweit ihnen technische Bedeutung zukommt, in besondern Artikeln behandelt. Zu trennen von den Fetten und ölen sind die ä t h e r i s c h e n ö l e (vgl. Artikel: ö l e , ä t h e r i s c h e " ) und noch mehr die M i n e r a 1 ö I e (vgl. unter „ M i n e r a l ö l e " und „ S c h m i e r m i t t e l " ) ; auch auf die Artikel „ H a r z ö l e " , „ L a i o I i n", „V a s e 1 i n e", „ W a c h s", „ W a c h s , v e g e t a b i l i s c h e s " und „ W a 1 r a t" sei verwiesen. Die Huiles antiques sind unter „ P a r f ü m e r i e " erwähnt. Die Fette und ö l e sind leichter als Wasser und darin vollständig unlöslich, jedoch löslich in Äther, Benzin, Benzol, Schwefelkohlenstoff u. s. w. Sie sind (im Gegensatz zu den ätherischen ölen) nicht flüchtig, sieden allerdings durchschnittlich bei 300—320°, erleiden dabei aber Zersetzung. Sie brennen nur schwierig, am Docht aber mit leuchtender Flamme. Die Gewinnung der Fette und ö l e erfolgt nach verschiedenen Methoden: Tierische Fette werden meistens durch einen S c h m e l z p r o z e s s gewonnen, wobei die Erwärmung entweder trocken, d. h. durch freies Feuer, oder aber mittels Wasserdampfs erfolgt. Eine andere Art der Fettgewinnung besteht darin, dass das Ausgangsmaterial einer kalten oder warmen P r e s s u n g unterzogen wird; man benutzt diese Methode hauptsächlich für Pflanzenfette, und ebenso die dritte, die darauf beruht, dass das Material mit geeigneten Fett-Lösungsmitteln behandelt, d. h. dass das Fett e x t r a h i e r t wird.

Fette und Öle.

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Sämtliche Methoden der Fett- und Olgewinnung machen eine Vorbehandlung nötig, die darin besteht, dass durch mechanische Zerkleinerung die W a n dungen der Fettzellen zerrissen werden. Die gewonnenen Rohstoffe müssen schliesslich für die meisten Verwendungszwecke einer Raffination unterzogen werden, die ausser einem Absetzen und Filtrieren (in Filterpressen) die Anwendung geeigneter Chemikalien (namentlich H s SO«) umfasst. Zum Bleichen der Fette bedient man sich vor allem des C h l o r s , neuerdings, wie es scheint, mit bestem Erfolge auch des Ozons (siehe die Artikel „ B l e i c h e n " und „O z o n " ) . Weiter kommen Kaliumpermanganat und Salzsaure, ferner Luft, Chromsäure, Bleichung im Sonnenlichte und darauf folgendes Auswaschen mit Salzsäure u. a. m. in Betracht. Dann hat eine erhebliche Wichtigkeit erlangt die Bleichung mit Kieselsäure oder Silikaten; von letzteren kommt namentlich die Bleicherde ( F l o r i d a - B l e i c h e r d e ) in Betracht. E s ist dies ein Aluminium-Magnesium-Hydrosilikat (er. 4 M g O , 3Al a Os, 25 SiO»), welches man entwässert und dann dem auf 60—80" erwärmten Ol beimischt. Hiernach lässt man das Gemisch durch eine Filterpresse gehen, während man den Rückstand durch trockene Destillation oder aber durch Extraktion des zurückgehaltenen Öles und Röstung der Rückstände wiederbelebt. Nach einer zum Patent angemeldeten Methode von J . K 1 i m o n t soll man die Fette zum Zwecke der Reinigung zuerst mit konz. Na»CO»-Lösung neutralisieren, dann mit HjO waschen und ihnen hierauf die Lösung einer Erdalkaliverbindung (CaCla-Lösung) einverleiben; nunmehr sollen die Fette filtriert und schliesslich eine Zeitlang auf eine Temp. über 100° erhitzt werden. Nach dem D. R! P. 154 7 5 5 soll man die ö l e und Fette durch V a k u u m d e s t i l l a t i o n reinigen, und zwar in einem besonderen Apparat, der kontinuierlichen Betrieb erlaubt. E s ist recht fraglich, ob sich ein derartiges Verfahren, das immerhin nicht billig ist, technisch einführen wird. Nach dem D. R. P. 166 8 6 6 behandelt man zum Raffinieren und Konservieren von fetten ö l e n u. s. w. die letzteren zunächst in bekannter W e i s e mit getrockneten heissen indifferenten Gasen und neutralisiert dann in ihnen vorhandene freie Fettsäure mittels trocknen gasförmigen Ammoniaks. Ein etwaiger Überschuss des) letzteren lässt sich nach Entfernen der gebildeten Ammoniakseife durch einfaches Erhitzen leicht und vollständig entfernen. Die heissen trocknen G a s e sollen die Fette und ö l e völlig von H s O befreien, sterilisieren und die in ihnen enthaltenen Eiweissstoffe koagulieren.

Eine besonders rege Tätigkeit herrscht auf dem Gebiete der Gewinnung von A b f a l l f e t t e n . S o bezweckt das D. R. P. 141 2 0 3 die Gewinnung von Fett aus Abwässern durch Extraktion in einem Apparat, durch dessen besonders geartetes Mischwerk die fetthaltigen Abwässer oder Schlammmassen innig mit dem Fettlösemittel gemischt und hierdurch extrahiert werden. Ein anderes Patent, das D. R. P. 140399, scheidet ö l aus Kondenswässern dadurch ab, dass man das Kondenswasser in einem Apparat aufsteigen lässt und gleichzeitig einen langsamen Strom von CO* oder Luft einblässt. Dieses Patent ist jedoch inzwischen wieder gelöscht worden. Nach dem D. R. P. 135 3 1 3 gewinnt man das Fett aus dem Schlamme der Kanalabwässer, indem man den Schlamm zuerst mit HjSO» erwärmt, dann a b presst, den Rückstand trocknet und extrahiert. Das D. R. P. 149 613 lässt Fett und ö l aus Fischabfällen, Eingeweiden und andern Abfallstoffen dadurch gewinnen, dass man die Rohmaterialien im Autoklaven unter gleichzeitiger Zuführung von Druckluft erwärmt. Viel von sich reden machen die Bestrebungen, F e t t a u s F ä k a l i e n zu gewinnen; in dieser Hinsicht sind namentlich die Verfahren von P i c k und

400

Fette

«"»d öle.

A r n o l d zu nennen, die in Amerika schon in grossem Massstabe verwertet werden: Die Fäkalien werden in konzentrierter Form in geschlossenen Stahlzylindern mit HjO ausgekocht und dann unter 100 Atm. Druck heiss abgepresst. Aus der ablaufenden Flüssigkeit scheidet sich ein unreines Fett aus, das durch mehrfaches Kochen mit H»0 gereinigt wird und dann ein technisch verwendbares, durchsichtiges und geruchloses Ol bilden soll; die Pressrückstände werden getrocknet und als Düngemittel verwertet. Das D. R. P. 145 389 will die Fäkalien durch Wärme verflüssigen und dann in Auslaugeapparaten unter Rühren mit Benzin und wenig HjSO« emulgieren; nachher scheidet sich bei ruhigem Stehen die Benzinfettlösung oben ab und wird in den Destillator übergeführt, wo man durch Abtreiben des Benzins das Fett gewinnt. Die Rückstände sollen geruchlos sein und einen brauchbaren Dünger ergeben. Ein Verfahren zur Verwertung städtischer Abfälle, derart dass man daraus Fett gewinnt, ist durch die D . R . P . 150778, 153 330 und 153 331 geschützt worden. Es handelt sieb dabei um einen Apparat, in dem die Kanalwässer aufsteigen, so dass sich das Fett oben sammelt, während das geklärte Wasser in ein zweites Scheidegefäss (welches das erste umgibt) gelangt. Hier werden die letzten Fettreste abgesondert, worauf das Wasser in das dritte, weiteste Gefäss fliesst, welches die beiden andern umgibt und am oberen Rande einen Überlauf trägt. Die beiden Zusatzpatente betreffen Vervollkommnungen des Apparates, so dass er nunmehr einen brauchbaren Vorreiniger für das biologische Abwässerreinigungsverfahren (s. den Artikel „Wasserreinig u n g " ) darstellt. Nach dem D. R. P. 159 170 werden die Fäkalmassen verseift, und zwar versetzt man sie mit Atzalkalien oder Alkalikarbonaten und trocknet das Gemisch bei 120—>125° oder aber man kocht den Fäkalbrei nach Zusatz der Basen. Die erhaltenen Seifen werden mit warmem HiO ausgelaugt, worauf man aus der getrennten und filtrierten Fettlösung durch Ansäuern die Fettsäuren abscheidet. Letztere sollen mit einem geeigneten Lösungsmittel extrahiert werden und zur Kerzenfabrikation oder zur Verarbeitung auf Stearin dienen. — Das Verfahren dürfte viel zu teuer sein, als dass es Eingang in die Technik finden könnte. Über F e t t s p a l t u n g siehe den Artikel „Fe 11 s ä u r e n". Prüf Unart P a r t h e i l und P e r 16 (Aich. Pharm. 1903, 561) haben, wie Chem.-Ztg. 1103, Itepert. Sil berichtet, (olgenden dang für die Fettanalyse auagearbeitet: Ungefähr 1 g Fett wird mit IS ccm V i n-alkoholischer Kalilauge auf dem Wasserbade verseift und die Seife in 100 ccm 50%igein Weingeist gelSst. Nach Zusatz von Phenolphtalein wird der Oberschuss an Kalilauge mit verdünnter Essigsäure neutralisiert, und mit einer 10 °/o>gen Lösung von Lithiumazetat in 60%igem Weingeist werden die Lithiumsalze der hBheren festen Fettsturen ausgefUlt. Die Mischung wird auf dem Wasserbade auf etwa 60° erwannt, wobei der Niederschlag wieder in LOsung geht. Beim Erkalten scheiden sich das stearinsaure, das Palmitinsäure und der grtsste Teil des myriatinsauren Lithiums kristallinisch aus. Man löst. in 100 ccm heissem absolutem Alkohol; beim erkalten der Lösung fallen das S t e a r a t und P i l a i t i t aus, werden abfiltriert, getrocknet und gewogen, wahrend das M y r i s t a t in LSsung bleibt. Die Lösung wird verdunstet und das Myristat bei 100" getrocknet und gewogen. Bs wird dann durch Salzsäure zerlegt und die ausgewaschene und getrocknete Myristinsäure durch eine titrimetriache Molekulargewichtsbestimmung identifiziert. Aus dem Gemische von Stearat und Palmitat werden ebenfalls die Sauren mit Salzsäure abgeschieden und nach dem Auswaschen mit Alkali titriert oder in die Baryumsalze verwandelt. Aus dem auf die eine oder andere Weise gefundenen Molekulargewichte des Gemisches wird der Gehalt an S t e i r i n s t u r e und P a l m i t i n s ä u r e berechnet. In dem Filtrate von den ausgefällten lithiumsalzen sind noch enthalten die Salze eines kleinen Teiles der M y r i s t i n s ä u r e , der L a u r i n s f t u r e , Ö l s ä u r e und etwa vorhandene Säuren der L e i n ö l s f t u r e r e i h e Diese werden nach F a r n s t e i n e r durch Bleiazetatlösung in die Bleisalze übergeführt, die dann durch Behandlung mit heissem Benzol in die Blcisalze der gesättigten und der ungesättigten Fettsäuren getrennt werden. Nach dem Wägen der Bleisalze der gesättigten Fettsäuren werden letztere mit Salzsäure in Freiheit gesetzt und aus ihrem mittleren Molekulargewichte der Gehalt an M y r i s t i n s ä u r e und L a u r i n s ä u r e berechnet. Von der Benzollösung der Bleisalze der ungesättigten Fettsäuren wird das Benzol im Wasserstoffstrome abdestilliert, und die zurückbleibenden Bleisslze weiden mit verdünnter Salzsäure zersetzt. Die erhaltenen freien Fettsäuren werden in Alkohol gelBst, mit Kalilauge unter Verwendung von Phenolphtalein neutralisiert und durch eine alkoholische lO'/oige Baiyumazetatlösung in die Baryumsalze verwandelt. Aus diesen wird mit wasserhaltigem Xther das Baryumsalz der Säuren der Leinölsäurereihe extrahiert und daa Gewicht der in ither löslichen Baryumsalze sowie das B a r y u m o l e a t gestimmt.

Fettfarben — Fettsäuren.

401

Refraktometisctae Prüfung nach Wollny und Utz: Mit dem Butter-Befr. oder dem Abbeschen-Refr. von Carl Zeiss Jena.

Prospekte Mess 172, 178.

Einrichtungen u. Apparate zur Gewinnung, Verarbeitung und Reinigung: J. L . C. Eckelt, Berlin N. 4.

| Volkmar HAnig & Comp., Heidenau-Dresden.

Entfettungsapparate: Volkmar Hinig & Comp., Heidenau-Dresden.

| Heinrich Hinsel G. m. b. H., Leipaig-FlagwiU.

Einrichtungen fQr Olfabriken: Fried.

Krupp

Akttengeaellaehaft

Graonwerk,

Magdeburg-Buckau.

Fettfarben. Unlöslich in Wasser, dagegen löslich in Mineral-, Pflanzenund Tierölen, so in Benzol, Benzin, Naphta, Paraffin, Terpentin, Leinöl, Talg, Stearin, Wachs u. s. w., weiter in Schwefelkohlenstoff, Äther, Azeton, Amylazetat sowie Sprit. Die Fettfarben dienen zur Fabrikation von Druck- und Stempelfarben, Holzbeizen, Ledercreme, zum Färben von Kerzen, Seifen, Pomaden, Butter, Margarine u. s. w. Fettfarben: Chemische Fabrik Flörsheim, Dr. H. Noerdllnger,

FlBraheim-Untermain.

Fettgas siehe „ O l g a s". Fettsäuren. Ober den Vorgang der Zersetzung der Glyzeride (Fette) in fettsaures Salz und Glyzerin, den man als V e r s e i f u n g bezeichnet, vgl. den Artikel „ S e i f e " . Der Prozess des Verseifens geschieht nach verschiedenen Verfahren. Zunächst ist die K a 1 k v e r s e i f u n g zu nennen, die früher im offenen Kessel, jetzt aber im Autoklaven unter Oberdruck vorgenommen wird. Man verseift meistens mit etwa 3 % Kalk (in Form von Kalkmilch) bei 10 Atm. Druck. Die erhaltene Kalkseife wird dann durch Behandeln mit H,SO* in Fettsaure + CaSO« gespalten. Da der Gips fast wertlos ist, hat man statt Kalk auch Baryt zur Verseifung zu verwenden gesucht, wie anderseits Natriumaluminat empfohlen wurde. Neuerdings ist besonders die A u t o k l a v e n v e r s e 1f u n g bei 12 Atm. unter Zusatz von 0,5—1 % M a g n e s i a wichtig geworden und scheint sich immer mehr einzubürgern. Es ist festgestellt worden, dass die Magnesiaseifen zwar in HjO unlöslich sind, sich aber im unverseiften Fette auflösen und hierdurch als Emulsionsbildner für die Fettzersetzung wichtig werden. Die Zersetzung selbst aber wird bei dem genannten Prozess nur durch das Wasser bewirkt. Noch vorteilhafter soll sich die Autoklavenverseifung gestalten, wenn man nicht mit MgO sondern mit ZnO arbeitet. Mit dem zuletzt geschilderten Verfahren kommen wir zur F e t t s p a l t u n g d u r c h g e s p a n n t e n W a s s e r d a m p f , die schon früher ausgeführt wurde und darin bestand, das mit 30—50 % heissem H s O emulgierte Fett im Autoklaven auf 300—350° zu erhitzen. Auch mit ü b e r h i t z t e m Wasserdampf ist die Verseifung ausgeführt worden. Weiter ist die F e t t s p a l t u n g m i t S c h w e f e l s ä u r e zu nennen, die namentlich für sehr unreines Material angebracht ist: Man schmilzt das Fett zuerst zur Entfernung der Verunreinigungen um, erwärmt es in einem RUhrkessel mittels Dampfs auf 110—170° und setzt hierauf HjSO» von 66° Bft zu; die HtSO«-Menge richtet sich nach der Fettart und beträgt meistens zwischen 2 und 10 %. Die Fettmasse schäumt auf den Zusatz von HjSO» stark auf, entwickelt SOa und färbt sich braun; sie niuss mehrere Stunden stark gerührt werden. Dann lässt man die Masse in Wasser laufen und erwärmt das Gemisch durch Dampfschlangen auf 100°, wobei sich die Fettsäuren oben ausscheiden. Sie werden abgezogen und gereinigt, während man aus dem Rückstände das HjO durch Erwärmen fortschafft und dann bei etwa 300° destilliert. Die Verseifung mit HiSOt geschieht auch noch auf mancherlei andere Weise, als hier geschildert ist Blücher VIII.

26

402

Fettsäuren.

Über die Methoden der Fettspaltung, welche in der Seifenfabrikation üblich sind, vgl. den Artikel „Se i f e". In neuester Zeit macht die F e t t s p a l t u n g d u r c h E n z y m e besonderes Aufsehen. Dieses Verfahren, das von C o n n s t e i n , H o y e r und W a r t e n b e r g zuerst in den Ber. d. deutsch, ehem. Oes. 1902, 3988 veröffentlicht wurde, scheint berufen zu. sein, auf dem Gebiete der Fettsaureund Seifenfabrikation eine vollständige Umwälzung hervorzubringen. Diese neue Art der Fettspaltung beruht auf der Benutzung von f e t t s p a l t e n d e n F e r m e n t e n , die sich in manchen Pflanzensamen finden. Vor allem ist der R i z i n u s s a m e n daran reich und wird deshalb ausschliesslich verwendet; die Fermente lässt man mit schwach angesäuertem Wasser zusammen auf die Fette einwirken. Nach einem von C o n n s t e i n auf dem Intern. Kongr. f. angew. Chem. Berlin 1903 gehaltenen Vortrage und nach dem Wortlaut der auf das Verfahren inzwischen erteilten Patente (D. R. P. 145 413 und 147 757) wird der Rizinussamen in zerkleinerter Form mit dem Fette und verd. Saure (Essigsäure oder Schwefelsaure) innig gemischt und die Temp. bei 20—40® gehalten; statt freier Säuren kann man auch sauere Salze verwenden, z. B. Losungen von Natriumbisulfat oder Natriumphosphat. In dem oben erwähnten Vortrage berichtete C o n n s t e i n , dass man technisch zur Verseifung von 500 kg Palmkernöl wie folgt verfährt: 50 kg fein gemahlene Rizinussamen werden mit einem Teil des geschmolzenen, auf 30—35° abgekühlten Fettes angestellt. Es wird von den Schalen dekantiert und mit dem Hauptteil des Fettes in. einem konusähnlichen Qefässe aus Holz oder Aluminium vermischt. Man fügt dazu 300 kg 0,12 %iger Essigsäure und hält die Masse durch eingeblasene Luft in Bewegung; nach 24 Stdn. sind etwa 90 % Fett gespalten. Die Emulsion wird durch Erwärmen und durch Zusatz von H(SO« aufgehoben. Es bilden sich drei Schichten, die abgelassen werden: 1) ein grosses Quantum saures Glyzerinwasser, 2) eine kleine Emulsionsschicht, die Glyzerinwasser, Fettsäure, Samenteile enthält, 3) 95 % der klaren und reinen Fettsäure. Zur Gewinnung von Glyzerinwasser wird sie mit Wasser gewaschen, dann mit kaustischem oder kohlensaurem Alkali gekocht. Die Seife wird ausgesalzen und 1—2mal mit dünner Salzlauge geschliffen. Die Samenteile gehen in die Unterlauge; der Seifenkern ist rein. — Nach dem D. R. P. 188 429, das als Zusatz-D. R. P. zu D. R. P. 145 413 erteilt worden ist, verläuft die gemeinsame Wirkung von Ferment und Säure schneller und kräftiger, wenn Schwermetallsalze zugegen sind. Besonders bewährt haben sich die Salze: MnSO», MnCU, Mn(NO»)», Mn(C 2 H a O a ) a , FeSO,, ZnCIa, Alj(SOi)». Nach Untersuchungen von B r a u n u n d B e h r e n d t lässt sich mit ausgezeichnetem Erfolge zur fermentativen Fettspaltung das A b r i n verwenden, jedoch nicht in gereinigtem Zustande, so dass vielleicht noch unbekannte Bestandteile des Abrus-Samens die eigentlichen fettspaltenden Fermente sind. Ein weiteres eigenartiges Fettspaltungsverfahren ist dasjenige von E. T w i t c h e 11: Er spaltet das Fett durch Kochen im offenen Kessel mit Dampf unter Zusatz eines Fettspaltungsmittels, welches aus Benzolstearolsulfonsäure CeHh weiss pro 100 St. 4,20 4,60 Braun „ 100 „ 4,70 5,10 Sechseckige oder ovale •/« weiss pro 100 St. 5,30 5,50 Braun „ 100 „ 5,80 6,00 Flache achteckige Form (Carrés) : 3 / 4 weiss pro 100 St. 7,20 7,60 Braun „ 100 „ 7,90 8,40

200

250

300

400

500

750

1000 g.

5,00 5,60 6,50 9,20 11,50 15,00 18,00 Mk. 5,60 6,20 7,20 10,50 12,50 17,50 22,00 „ Form: 5,80 7,00 8,70 11,50 13,80 20,00 24,00 „ 6,30 7,70 9,80 12,80 15,50 22,00 27,00 „ (Méplats) oder a b g e s t u m p f t v i e r e c k i g e F o r m 8,10 9,20 10,50 9,00 10,00 11,50

2. S t a n d f l a s c h e n mit e keiten, ohne Stopfen. Wasserinhalt . . . . 5 10 lf> Halbweiss pro 100 St. 2,60 2,70 2,80 Weiss . . „ 100 „ 3,25 3,40 3,60 Braun, blau, schwarz 3,60 3,75 4,00 Blücher VIII.

ngem 20 3,00 3,10 4,20

13,50 15,-i0

16,50 25,00 19,00 28,00

Halse, 30 3,30 4,20 4,60

50 3,60 4,50 5,00

für 60 3,80 4,75 5,25

30,00 Mk. 34,00 „

Flüssig75 4,00 5,00 5,50 27

100 g. 4,25 Mk. 5,25 „ 5,75 „

Flaschen.

418 Wasserinhalt . . . . 125 Halbweiss pro 100 St. 4,50 Weiss. . „ 100 „ 5,50 Braun, blau, schwarz 6,00

150 4,75 6,00 6,60

175 5,00 6,25 6,90

200 5,25 6,75 7,50

Wasserinhalt . . . . 450 500 625 Halbweiss pro 100 St. 10,50 11,50 13,00 Weiss . . „ 100 „ 12,00 13,00 15,00 Braun, blau, schwarz 13,50 14,50 16,50

225 5,50 7,25 8,00

250 6,00 7,75 8,50

300 6,80 8,75 9,60

350 400 g. 7,60 9,F0 Mk. 10,00 11,00 „ 11,00 12,00 „

750 g 1 i'ji 1»/« 2 2 1 / 2 kg. 15,00 18,00 19,00 22,00 25,00 28,50 Mk. 17,50 21,50 24,00 27,50 31,00 35,00 „ 19,50 23,50 26,50 30,00 34,00 38,50 „

Wasserinhalt . . . 3 4 5 6 71/® 10 12»^ 15 kg. Halbweiss pro 100 St. 33,00 44,00 55,00 66,00 82,00 110,00 145,00 185,00 Mk. Weiss . . „ 100 „ 41,00 55,00 66,00 80,00 100,00 130,00 175,00 220,00 „ Braun, blau, schwarz 45,00 60,00 73,00 88,00 110,00 143,00 195,00 240,00 „ 3. S t a n d f l a s c h e n aus Halse, für F l ü s s i g k e i t e n , oder Deckelstopfen.

bestem Kaliglas mit mit e i n g e s c h l i f f e n e m

engem Griff-

Wasserinhalt . . . 5 10 15 20 30 50 60 75 100 g. Halbweiss pro 100 St. 10,00 10,25 10,50 10,75 11,00 12,00 13,00 13,75 14,25 Mk. Weiss . . „ 100 „ 12,00 12,25 12,50 12,75 13,00 14,00 15,00 16,00 16,50 „ Braun, blau, schwarz 13,00 13,50 13,75 14,00 14,50 15,50 16,50 17,50 18,25 „ Wasserinhalt . . . 125 150 175 Halbweiss pro 100 St. 15,00 15,50 16,00 Weiss . . „ 100 „ 17,00 18,00 19,00 Braun, blau, schwarz 19,00 20,00 21,00

200 16,50 20,00 22,00

225 17,50 22,00 24,50

250 20,00 24,50 27,00

300 21,00 26,50 29,00

350 22,00 27,50 30,50

400 g. 24,50 Mk. 28,50 „ 31,50 „

Wasserinhalt . . . 450 500 625 Halbweiss pro 100 St. 25,50 26,50 27,50 Weiss . . „ 100 „ 30,00 31,00 33,00 Braun, blau, schwarz 33,00 34,00 37,00

750 g 29,00 36,00 40,00

l l 1 /* IV2 2 2'/s kg. 33,00 37,50 42,00 48,00 55,00 Mk. 42,00 46,50 51,00 58,00 70,00 „ 46,00 51,00 56,00 64,00 77,00 „

Wasserinhalt . . . 3 4 5 6 71/« 10 12'h 15 Halbweiss pro 100 St. 66,00 80,00 100,00 126,00 165,00 220,00 275,00 330,00 Weiss . . „ 100 „ 80,00 95,00 115,00 147,00 195,HO 265,00 315,00 390,00 Braun, blau, schwarz 88,00 105,00 126,00 162,00 215,00 292,00 346,00 430,00 4. S t a n d f l a Stopfen. Wasserinhalt . . . Halbweiss pro 100 St. Weiss . . „ 100 „ Braun, blau, schwarz

kg. Mk. „ „

s c h e n m i t w e i t e m H a l s e , f ü r P u l v e r , o h n e 5 10 15 20 30 50 60 75 100 125 g. 2,90 3,00 3,10 3,30 3,60 4,00 4,20 4,40 4,70 5,00 Mk. 3,60 3,75 4,00 4,20 4,60 5,00 5,25 5,50 5,75 6,00 „ 4,00 4,20 4,40 4,60 5,00 5,50 5,75 6,00 6,25 6,60 „

Wasserinhalt . . . 150 175 200 Halbweiss pro 100 St. 5,25 5,50 5,75 Weiss . . „ 100 „ 6,60 6,90 7,50 Braun, blau, schwarz 7,25 7,60 8,25 Wasserinhalt. . . . 500 Halbweiss pro 100 St. 12,00 W e i s s . . „ 100 „ 14,50 Braun, blau, schwarz 16,00

625 14,00 16,50 18,00

225 250 300 350 400 450 g. 6,00 6,60 7,50 8,40 10,00 11,00 Mk. 8,00 8,50 9,60 11,00 12,00 13,50 „ 8,80 9,50 10,60 12,00 13,50 15,00 „

750 g 1 16,00 18,50 19,50 23,50 21,50 26,00

l'/i l'/a 2 2'/? kg. 21,00 24,50 27,50 31,50 Mk. 26,50 30,00 34,00 38,50 „ 29,00 33,00 37,50 42,50 „

Wasserinhalt . . . . 3 4 5 6 7»/2 10 12»/s 15 kg. Halbweiss pro 100 St. 36,00 48,00 60,00 73,00 90,00 120,00 160,00 205,00 Mk. Weiss . . „ 100 „ 45,00 60,00 73,00 8H,00 110,00 14.!,00 195,00 240,00 „ Braun, blau, schwarz 50,00 66,00 80,00 97,00 120,00 In?,00 215,00 265,00 „

Flaschen.

419

5. S t a n d f l a s c h e n a u s b e s t e m K a l i g l a s e m i t w e i t e m Halse, m ii t e i n g e s c h l i f f e n e m O r i f f D eck elode r stopfen. Wasserinhalt 5 10 15 20 30 75 50 60 100 gHalbweiss pro 100 St. 11,00 11,25 11,50 11,75 12,00 13,50 14,50 15,25 15,75 Mk. Weiss . . ,, 100 „ 13,00 13,50 13,75 14,00 14,50 15,50 16,50 17,50 18,25 n Braun, blau, schwarz 14,50 15,00 15,25 15,50 16,00 17,00 18,25 19,50 20,00 n Wasserinhalt 125 150 175 200 225 250 Halbweiss pro 100 St. 16,50 17,00 17,75 18,25 19,25 22,00 Weiss . . „ 100 „ 19,00 20,00 21,00 22,00 24,50 27,00 Braun, blau, schwarz 21,00 22,00 23,00 24,50 27,00 30,00 Wasserinhalt . . . 450 500 625 Halbweiss pro 100 St. 28,00 29,00 31,00 Weiss . . „ 100 „ 33,00 34,00 37,00 Braun, blau, schwarz 37,00 38,00 41,00

300 350 400 g23,00 24,50 27,00 Mk. 29,00 30,50 31,50 32,00 33,50 34,50

750 g 1 l1/* i ' k 2 2'/* kg. 32,00 36,00 41,00 46,00 53,00 60,00 Mk. 40,00 46,00 51,00 56,00 64,00 77,00 „ 44,00 51,00 56,00 62,00 70,00 85,00 „

3 4 5 6 7J/a 10 12'/2 15 kg. Wasserinhalt . . . . Halbweiss pro 100 St. 73,00 88,00 110,00 138,00 182,00 245,00 305,00 365,00Mk. Weiss . . „ 1 0 0 „ 88,00 105,00 126,00 162,00 215,00 292,00 346,00 430,00 „ Braun, blau, schwarz 97,00 115,00 140,00 178,00 236,00 320,00 380,00 475,00 „ F ü r S c h i l d e r mit S c h r i f t ( e i n f a c h e s E t i k e t t m i t r a d i e r t e r S c h r i f t ) w i r d extra berechnet: Bei 15—60 90—125 150-250 ccm. Pro 100 St 68,00 75,00 82,00 Mk. Bei Pro 100 St

300—360 90,00

6. F l a s c h e n Stopfen. Inhalt Pro 100 St Inhalt Pro 100 St

mit

Inhalt Pro 100 St

500 112,50

aufgeschliffener

30 40,00

45 42,50

105 55,00

7. Flaschen Stopfen. Inhalt Pro 100 St

420 100,00

mit

60 45,00

125 60,00

Kappe, 75 47,50

150 70,00

aufgeschliffener

30 60,00 360 130,00

600 ccm. 120,00 Mk.

60 70,00

90 ccm. 50,00 Mk. 180 ccm. 80,00 Mk.

Kappe,

120 80,00

500 150,00

ohne

250 110,00

700 180,00

1000 200,00

mit ccm. Mk. ccm. Mk.

8. P u l v e r f l a s c h e n ( B ü c h s e n ) a u s S t e i n z e u g , innen und a u s s e n g l a s i e r t , mit e i n g e s c h l i f f e n e m Deckel. Inhalt . . . . 1 2 3 4 5 6 1. Stück . . . . 1,25 1,50 1,75 2,00 2,25 2,50 Mk. Inhalt . . . . Stück . . . .

8 3,00

10 3,50

12 4,00

15 5,00

20 7,00

25 1. 9,00 Mk.

9. T r a n s p o r t f l a s c h e n a u s S t e i n z e u g (Ersatz für ballons). Inhalt 40 50 60 75 100 1. Preis 4,00 5,00 6,00 7,50 10,00 Mk. Andere Steinzeugflaschen siehe unter „ T r a n s p o r t g e f a s s e " . 27*

Glas-

420

Fleckenreinigung.

10. S t e i n z e u g f l a s c h e n Inhalt

50

zur Aufbewahrung destillierten W a s s e r s .

100

150

200

1.

Preis inkl. Deckel 9 , 0 0 15,00 22,00 2 9 , 0 0 Mk. Preis des Hahnes inkl. Einschleifens Mk. 3 , 0 0 — 6 , 0 0 .

11. F l a s c h e n a u s B l e i s i e h e „ B l e i , G e r ä t s c h a f t e n , a u s " . 12. G u t t a p e r c h a f l a s c h e n s i e h e unter „Guttapercha, U t e n s i l i e n a u s". Flaschen:

Georg Schmidt & v. d. Eitz, Schmiedefeld (Kreis Schleusingen). Kleine,

Eiserne Flaschen: Neuschäfer

&

Co.,

G. m. b.

H.,

Vereinigte Lausitzer Glaswerke A.G., Abt. Warmbrunn, Quilitz & Co., Berlin NW. 40, Heidestrasse 55/67. Schwelm i. W. (s. Ins.-Anh. S. 17).

Säurefeste Flaschen:

Dr. Heinr. Traun & Söhne, Hamburg.

Flaschenflillmaschinen:

„Maschinen für Massenverpackung", Berlin S. 61,

Gneisenaustr. 67.

Fleckenreinlgung'. 1. F e t t . Im G r o s s e n werden die S t o f f e in rotierenden T r o m m e l n mit B e n z i n o d e r d e s s e n D ä m p f e n erwärmt. Im übrigen entfernt man F e t t f l e c k e n a u s W ä s c h e durch W a s c h e n mit S e i f e und S o d a ( o d e r mit L a u g e ) , a u s gef ä r b t e n S t o f f e n durch R e i b e n mit Benzin o d e r einer M i s c h u n g d e s s e l b e n mit Ammoniak. Nach dem D u r c h t r ä n k e n der S t e l l e mit B e n z i n wird der Stoff b e i d e r s e i t s mit F l i e s s p a p i e r b e d e c k t und s o gebügelt. B e s o n d e r s kräftig wirkt eine M i s c h u n g von Alkohol, Äther und Ammoniak s o w i e eine P a s t e a u s B e n z i n mit M a g n e s i a . E i n e n vorzüglichen E r s a t z für d a s f e u e r g e f ä h r l i c h e Benzin bildet der C h l o r k o h l e n s t o f f (s. d.), auch B e n z i n o f o r m genannt. Ein g u t e s F 1 e c k w a s s e r für Öl- und F e t t f l e c k e besteht a u s 2 0 T . S e i f e n s p i r i t u s , 10 T . Ammoniak ( 1 0 % i g ) und 3 T . E s s i g ä t h e r , ein a n d e r e s a u s 2 0 T . B e n z i n , 4 T . Äther, 3 T . E s s i g ä t h e r und 6 T . T e r p e n t i n ö l . Eine A m m o n i a k s e i f e wird nach Wilbert folgendermassen bereitet: 5 0 ccm Ölsäure, 2 5 ccm Äther, 2 5 c c m C h l o r o f o r m , 2 5 0 ccm Benzin und 5 0 ccm s p i r i t u s ö s e r S a l m i a k g e i s t werden in der hier a n g e g e b e n e n Reihenfolge unter öfterem Umschütteln vermischt. Zieht man eine w e i s s e Emulsion vor, so ersetzt man den S p i r i t u s durch die g l e i c h e o d e r doppelte M e n g e W a s s e r . 2. B l u t . W a s c h e n mit kaltem S e i f e n - S o d a w a s s e r . 3. S c h o k o l a d e . D i e F l e c k e n w e r d e n zuerst w i e s o l c h e von Fett behandelt, dann mit Eidotter a u s g e r i e b e n und letzteres s c h l i e s s l i c h mit S o d a w a s s e r entfernt. S e h r empfohlen wird auch G l y z e r i n : Man reibt die F l e c k e n mit einem in Glyzerin g e t a u c h t e n S c h w a m m ein und w ä s c h t mit W a s s e r oder Spiritus nach. 4. K a f f e e . S e h r gut sollen sich Dichlorhydrin und Epichlorhydrin ( s . unter „ C h l o r h y d r i n e " ) gegen K a f f e e f l e c k e b e w ä h r e n ; s i e werden kalt a n g e w a n d t . W e i t e r empfiehlt man bei h a r t n ä c k i g e n K a f f e e f l e c k e n Glyzerin; s i e h e o b e n unter 3. S c h o k o 1 a d e. 5. S t e a r i n . R e c h t h e i s s e s Ausbügeln, w o b e i die S t e a r i n s ä u r e verdampft. 6 . O b s t - , W e i n - , G r a s - u n d S t o c k f l e c k e n werden aus Leinen durch ein G e m i s c h von 9 T . W a s s e r s t o f f s u p e r o x y d ( 2 % ig), 1. T . Ammoniakflüssigkeit und 2 0 — 3 0 T . H 2 0 entfernt. Durch W a s s e r s t o f f s u p e r o x y d werden d i e s e und ä h n l i c h e F l e c k e n auch a u s S e i d e , a u s K u p f e r s t i c h e n u. s. w. beseitigt. — Zur Entfernung von W e i n - und E s s i g f l e c k e n bedient man sich a u c h mit E r f o l g einer M i s c h u n g von 16 T . S e i f e , 2 T . T e r p e n t i n und 1 T . Ammoniak. 7. F a r b i g e F l e c k e n können a u s W e i s s z e u g auch durch eine verdünnte C h l o r b l e i c h f l ü s s i g k e i t , z. B . mit H 3 0 verdünnte E a u de J a v e l l e (siehe Artikel „ B l e i c h e n " ) , beseitigt w e r d e n .

Fleischmehl —

Fleischpräparate.

421

8. S a u c e n . Flecken von fetten Saucen behandelt man zuerst mit Benzin, dann mit warmer konzentrierter Oxalsäurelösung; hierauf wäscht man mit Ammoniak und zuletzt sehr sorgfältig und wiederholt mit H 2 0. 9. T i n t e . Flecken von reiner Eisen-Gallustinte behandelt man mit erwärmter konzentrierter Oxalsäurelösung und bestreicht sie mit feinen Zinnspänen. Nach genügender Einwirkung (ev. muss die Behandlung wiederholt werden) wäscht man anhaltend mit warmem Wasser aus. Bleibt Oxalsäure im Gewebe zurück, so wird dieses beim Trocknen zerstört. Flecken von Alizarintinte wäscht man zuerst mit H 2 0, bestreut den Fleck mit gepulverter Weinsäure, spült nach einigen Stunden ab und bleicht endlich mit Eau de Javelle nach. — Ein erprobtes Mittel zur Beseitigung von Tintenflecken (von Anilinfarben herrührend) ist der flüssige Opodeldok, bestehend aus 60 T. Kampferspiritus, 175 T. Seifenspiritus und 12 T. Ammoniak (unter Zusatz von 1 T. Thymianöl und 2 T. Rosmarinöl). 10. R e g e n f 1 e c k e. Solche entfernt man aus Samt, indem man diesen zuerst mit dest. Wasser anfeuchtet und dann mit Ammoniak betupft. Hierauf lässt man Dampf über den Samt streichen, damit sich die niedergepressten Härchen wieder aufrichten können. 11. R o s t u n d T i n t e a u s W e i s s z e u g . Man stellt einen Zinnteller auf ein mit kochendem H 2 0 gefülltes Gefäss, giesst in den Zinnteller eine nicht zu schwache wässerige Lösung eines Gemisches gleicher Teile von Oxalsäure, Zitronensäure und Kochsalz und bringt die befleckte Stelle in diese Lösung. Nach dem Verschwinden der Flecken muss sofort gut nachgewaschen werden. Benutzt man statt des Zinntellers einen solchen aus Porzellan, so muss man der Lösung ein wenig Zinnchlorür zusetzen. 12. T a n n i n u n d G e r b s ä u r e a u s W ä s c h e beseitigt man durch Bleiessig, oder man verwandelt das Tannin durch Behandeln des Fleckens mit Eisenvitriollösung in Tinte und verfährt mit dem dunkel gewordenen Fleck nach No. 9. 13. K a l i u m p e r m a n g a n a t . Aus Weisszeug entfernt man Flecken von KMnÜ4 durch schwache HCl oder durch Behandeln mit Schwefelammonium und sorgfältiges Nachwaschen mit warmem H 2 0; auch führt warme Oxalsäurelösung zum Ziele. 14. J o d : Behandeln mit NHS oder KCN-Lösung. 15. S ä u r e n: Behandeln mit Ammoniakflüssigkeit und sorgfältiges Nachwaschen. Flecken von HNOa lassen sich nicht beseitigen. 16. Ä t z a l k a l i e n (Laugen); Ä t z k a l k : Behandeln mit Essigsäure. 17. S i l b e r (Höllenstein). Behandeln mit KCN-Lösung und Nachwaschen mit Natriumthiosulfat oder Behandeln mit Jodjodkaliumlösung und Nachwaschen mit NHs. 18. T e e r. Aus Stoffen werden Teerflecken durch eine Mischung von Alkohol mit Benzin entfernt. — Besonders empfohlen wird folgendes Verfahren: Der Fleck wird mit Fett (Schmalz oder ungesalzener Butter) eingerieben und durch Erwärmen aufgelöst, dann mit Terpentinöl abgerieben, mit 10 %igem wässerigem Ammoniak ausgewaschen und mit lauwarmem Wasser nachgewaschen. Dieses Verfahren wird, wenn nötig, mehrmals wiederholt. 19. T e e r f a r b s t o f f e lassen sich aus Weisszeug meistens durch mehrmaliges Behandeln mit schwacher Permanganatlösung (1 : 1000) beseitigen, wobei die durchfeuchtete Stelle jedesmal mehrere Stunden liegen bleibt. Der entstandene braune Fleck wird schliesslich durch warme Oxalsäurelösung zum Verschwinden gebracht. Fleischmehl siehe „ D ü n g e m i t t e l , künstliche" sowie „ F u t t e r s t o f f e". Lehmann & Voss, Hamburg.

Fleischpräparate. Die Konservierung des Fleisches geschieht durch Kälte, durch Wasserentziehung (Trocknen), durch Kochen bei Luftabschluss, durch Salzen, Räuchern oder Zusatz anderer fäulniswidriger Stoffe. Vgl. den Artikel „ K o n s e r v i e r u n g".

422

Fliegenleim.

Von speziellen F l e i s c h p r ä p a r a t e n sind zu n e n n e n : 1. F l e i s c h e x t r a k t . Über die Fabrikation s c h r e i b t Dr. R. M a r c ( P r o m e t h e u s 1904 S. 3 2 5 ) f o l g e n d e s : D a s zur Extraktberstellung g e l a n g e n d e Fleisch, w e l c h e s möglichst fettfrei gemacht ist, wird zerkleinert und andauernd mit W a s s e r auf 70* erwärmt; die Lösung wird a b g e g o s s e n und die nicht gelöste F l e i s c h f a s e r ausgepresst. D i e gesamte Flüssigkeit wird in G e f ä s s e , die nach oben hin in einen schmalen Hals auslaufen, eingefflllt und das darin enthaltene Fett abgehebert. S o d a n n wird nochmals mehrere Stunden mit Dampf in verschlossenen G e f ä s s e n behandelt und schliesslich in gusseisernen emaillierten Pfannen e i n g e d a m p f t D i e Ausbeute an festem E x t r a k t ist ungefähr 6 Pfund a u s 100 Pfund knochenfreiem F l e i s c h , die Produktion etwa 3 Pfund vom Rind. Die Zusammensetzung des festen F l e i s c h e x t r a k t s ist ungefähr die f o l g e n d e : 15—20 % W a s s e r , 10—15 % Asche und 6 0 — 7 0 % F l e i s c h b a s e n , wie Kreatin, Kreatinin, Sarkosin und andere. D i e Asche besteht a u s 3 0 bis 3 5 % Kochsalz, 3 5 — 4 0 % Kalisalzen, 2 5 — 3 0 % P h o s p h a t e n und zuweilen geringen Mengen B o r a x . — Nach dem Engl. P a t . 2 4 6 1 9 von 1902 stellt man h e l l f a r b i g e s Fleischextrakt dar, indem man aus der F l e i s c h b r ü h e durch Kochen die Eiweisskörper entfernt, dann durch Kochen der B r ü h e mit HCl das Hämoglobin zerstört, hiernach d a s F e mit Alkalien fällt, abfiltriert und nach dem Ansäuern in gewöhnlicher W e i s e eindampft. — Uber Ersatzmittel des Fleischextraktes siehe den Artikel „ H e f e n e x t r a k t e " . 2. F l e i s c h s a f t . Durch Dämpfen von gehacktem fettfreiem Rindfleisch mit HjO unter Druck erhalten; dem HjO wird dabei unter Umständen e t w a s HCl oder Na s COs zugesetzt. Der gewonnene F l e i s c h s a f t wird bis zur S i r u p s d i c k e eingedämpft. Hierher gehörige P r ä p a r a t e sind z. B . die L e u b e R o s e n t h a 1 sehe F l e i s c h l ö s u n g , der F l e i s c h s a f t P u r o . T o r i l u. a. m. 3. F l e i s c h p e p t o n (Fleischsaft, Fleischsolution). Um die Nährstoffe des Fleisches in konzentrierter löslicher Form zu erhalten, wird eine künstliche Verdauung der Eiweissstoffe eingeleitet, indem man das Fleisch entweder mit Verdauungsfermenten, wie P e p s i n , P a n k r e a t i n oder P a p a y o t i n , behandelt oder aber es mit verd. H O und gespanntem W a s s e r dampf kocht. Die Einzelheiten der Fabrikation sind bei den meisten Peptonpräparaten nicht bekannt. 4. A l b u m o s e n . Der widerliche G e s c h m a c k der Peptonpräparate führte zu Versuchen, die E i w e i s s s t o f f e in lösliche, durch Hitze nicht gerinnb a r e Form zu bringen, aber die Umwandlung nicht bis zum Pepton zu führen. Derartige A l b u m o s e n werden nach geheim gehaltenen Verfahren aus verschiedenen Rohstoffen gewonnen, z. B . ist die S o m a t o s e ein Fleischalbumosenpräparat. 5. Ein neues aussichtsreiches Fleischnährpräparat dürfte nach dem Verfahren von F o r b e s R o s s bald fabrikmässig gewonnen und auf den Markt g e b r a c h t werden. Über dieses Verfahren siehe den Artikel „ E i w e i s s s t o f f e". 6. F l e i s c h m e h l . S o l c h e s wird nicht nur als Futter- und Düngemitteü, sondern, in besonderer Zubereitung, auch als menschliches Nahrungsmittel hergestellt. D a s D. R . P . 171 8 8 7 schützt die Herstellung eines aromatischen Fleischmehls, indem man zu Anfang des E i n k o c h e n s des Fleisches die Dämpfe, die die sich entwickelnden G e s c h m a c k s und! Aromastoffe enthalten, kondensiert und die so gewonnene Essenz zum Aromatisieren von Fleischmehl benutzt, indem man es damit besprengt oder vermischt. — D a s Verfahren erscheint einigermassen problematisch. F l i e g e n l e i m . Folgende drei Rezepte haben sich gut b e w ä h r t : 1. Man schmilzt 100 T . Kolophonium, 5 0 T . Fichtenharz und 7 0 T . Rüböl zusammen und setzt der halberkalteten M a s s e als Mittel zum Anlocken der Fliegen 2 0 T . unreinen Honig zu. 2. Man schmilzt 6 0 0 T . Kolophonium, 4 0 0 T . Leinöl und 2 0 T . gelbes W a c h s zusammen. 3. Man schmilzt 5 0 0 T . b r a u n e s Kolophonium und 2 5 0 T . Rizinusöl zusammen, rührt 5 0 T . Glyzerin hinzu und zuletzt 100 T . unreinen Honig.

423

Florentiner Flaschen — Fluor und Fluorverbindungen.

Fliegenleim: Lehmann & Voss, Hamburg.

F l o r e n t i n e r F l a s c h e n . Zur Destillation ätherischer ö l e dienende weithalsige Flasche mit einem seitlich am Boden entspringenden Abflussrohr, das beinahe bis zur oberen Mündung emporsteigt und sich dort umbiegt. Gelangt als Destillat Wasser mit darauf schwimmendem ätherischen ö l in die Florentiner Flasche, so muss — wenn diese fast ganz gefüllt ist — Wasser aus dem Seitenrohr abfliessen, so dass man den Prozess fortsetzen kann, bis die Flasche ganz mit ätherischem ö l gefüllt ist. Vgl. auch den Artikel „Vorl a g e n". Florentiner Flaschen aus Glas: Inhalt 1 1,5 2,5 3 4 6 1. 2 Mit gebohrtem L o c h , Preis . . 0,70 0,90 1,10 1,30 1,50 1,75 2,00 Mk. Mit Tubus am B o d e n und eingesetztem Rohr, Preis . Mit angeschmolzenem R o h r und Ablasstubus mit Stopfen, Preis

1,25

1,50

1,75

2,00

2,25

2,75

3,25

,,

1,90

2,30

2,60

3,00

3,50

4,00

5,50



Florentiner Flaschen: Georg Schmidt & v. d. Eitz, Schmiedefeld (Kreis

Schleusingen).

F l o r e n t i n e r L a c k siehe „ K o s c h e n i l l e " . F l o r i d a - B l e i c h e r d e siehe unter „ F e t t e u n d ö l e". F l o r i z i n siehe „R i z i n u s ö 1". F l u a t e siehe „ K e s s l e r sehe F 1 u a t e".

Fluor und Fluorverbindungen.

1. F 1 u o r. F oder Fl. A. G. = 19,1. Gas, das erst 1886 durch Elektrolyse einer Mischung von Kaliumfluorid und absolut wasserfreiem Fluorwasserstoff isoliert worden ist. Sp. G. 1,31, kondensiert sich bei — 185° zu einer hellgelben Flüssigkeit. D e w a r ist es gelungen, das Fluor auch in feste Form zu bringen, und zwar durch die Kälte des verdampfenden flüssigen Wasserstoffs. Sch. P. des F. liegt bei — 233°. Im Gegensatz zu seinen Verbindungen hat das Fluor keinerlei Wichtigkeit. 2. F l u o r w a s s e r s t o f f ( F l u s s s ä u r e ; Acidum hydrofluoricum). HF. Durch Erhitzen von Flussspat (CaFs) oder Kryolith mit konz. Schwefelsäure erhalten: CaF 2 + HjSCU = 2 HF + CaSOi. Die Reaktion muss in Gefässen aus Blei oder aus Platin oder in eisernen Gefässen mit Bleihaube vorgenommen werden, da HF die Kieselsäure des Glases, Porzellans und Tons auflöst (siehe „ K i e s e l f l u o r w a s s e r s t o f f " ) ; das Destillat wird in Vorlagen aus Blei, Platin oder Guttapercha aufgefangen. Nach dem D. R. P. 142 931 geschieht die Darstellung von Flusssäure mit Hilfe eines Apparates, wie er gemäss dem D. R. P. 134 977 zur Herstellung von Azeton dient. Es wird dabei aus dem CaFs und H2SO4 bei gewöhnlicher Temperatur hergestellte Gemisch auf einemFahrgestelil in flachen Schichten ausgebreitet und hierauf in einer von aussen geheizten Retorte erhitzt. Die Operation geht schnell vor sich, und der Flussspat wird völlig aufgeschlossen; nach dem Abtriebe wird der Wagen ausgezogen und schnell ein frisch beschickter eingeschoben. Da die Retorte allseitig vom Feuer umspült ist, kann man auch an Stelle des bisher aus Pb gefertigten Oberteiles überall Fe anwenden. Trockner Fluorwasserstoff siedet bei 19,4°, erstarrt bei — 102,5° kristallinisch und schmilzt wieder bei —92,5°; sp. G. (bei 15°) 0,9870. An der Luft bildet er dichte Nebel, erzeugt auf der Haut Geschwüre und Blasen und wirkt eingeatmet ausserordentlich giftig. Er verkohlt Papier, Holz, Kork, greift Glas stark an, j e d o c h n i c h t i m t r o c k n e n Z u s t a n d e ; Paraffin wird davon nicht angegriffen. Löst sich sehr leicht in H 2 0 ; die stark rauchende gesättigte Lösung gibt beim Erwärmen Gas ab und hinterlässt ein bei 120° unverändertes siedendes Säurehydrat HF + 2 H 2 0, das etwa 38 % HF enthält. Auch die Lösung greift Glas stark an, weshalb zur Aufbewahrung Gefässe aus Pt, Pb, Guttapercha oder aber mit Paraffin ausgekleidete verwendet wer-

424

Fluoreszein.

den mflssen. Nach B e t t s sollen sich für den Versand wasseriger Flusssäure Bierfässer mit Harzauskleidung sehr gut eignen. Die F l u o r i d e sind unter den entsprechenden Metallverbindungen zu finden, so F l u o r a m m o n i u m unter „ A m m o n i u m v e r b i n d u n g e n " , F l u o r c h r o m unter „ C b r o m b e i z e n " u. s. w. Flusssäure, rauch., techn. (ca. 40°/®) , arsenfVei (ca. 40°/«) »» VI •» (ca. 55°/«) „ (ca. 70—75°/o) „ mediz., arsenfrei (40°/o) . . . 1 kg Mk. 1,35; „ „ ehem. rein, in Fiatin destilliert » ,, Mattsäure zum Glasätzen . . 1 „ ,f 1,20;

•/» °/o °/o °/o 1 •/.

kg Mk. 30,00 „ „ 42,00 „ „ 45,00 „ „ 65,00 „ „ 115,06 „ „ 4,00 „ „ 100,00

Platinretorte zur HF-Destillation, Gewicht ca. 90 g, Fassonpreis . . . . Mk. 30,00 PUtinflasche (Vorlage) „ „ 45 g, „ . . . . „ 30,00 Platingefässe zur Aufbewahrung von HF, in abnehmbarer Kupfer- oder HartgummiUmkleidung: Inhalt 250 500 1000 ccm. Gewicht ca 55 96 200 g. Fassonpreis inkl. Kupfermantel 28,00 30,00 36,00 Mk. Mit Hartgummiumkleidung Mk. 10,00—15,00 mehr. Der Platinpreis (abgesehen vom Fassonpreis) betlägt z. Z. . . . 1 kg Mk. 6000,00 Bleigefässe zur Destillation und Aufbewahrung von HF siehe- unter „ B l e i , Ger ä t s c h a f t e n aus". Guttaperchaflaschen: Inhalt . . 30 50 100 125 250 500 1000 g. Stück, Preis 0,75 1,00 1,30 1,50 2,00 3,50 6,00 Mk. Grössere Guttaperchaflaschen kosten pro kg Flaschengewicht Mk. 14,00 Ungefähres Gewicht der Flaschen: Inhalt . . . 2 2,5 3 3,5 5 6 7,5 10 kg. Gewicht . . . 0,8 1,0 1,15 1,3 1,65 2,0 2,5 3,1 „ Inhalt . . . Gewicht . . .

12,5 3,6

15 4,2

Fluorsalze:

E. Merck, Darmstadt.

20 4,6

25 5,0

30 5,6

35 6,6

40 7,6

45 kg. 9,1 „

I Königswarter & Ebell, Linden vor Hannover.

Fluorverbindungen:

dienliche Fabrik Flonheim, Dr. H. Noerdlinger, | R. Rienecker & Dr. W. Schmeisaer, Fluor bei FlBraheun-Untermain. j Siptenfelde 14 (Ostharz). Lehmann & Voss, Hamburg. |

Flusssäure:

Königswarter ft Ebell, Linden vor Hannover. E. Merck, Darmstadt.

I K. Rienecker & Dr. W. Schmeisser, Fluor bei | Siptenfelde 14 (Ostharz).

Kieselwasserstoffsäure:

R. Rienecker & Dr. W. Schmeisser, Fluor bei Siptenfelde 14 (Ostharz).

Apparate zur Herstellung von Fluor und Fluorverbindungen:

F. H. Meyer, Hannover-Hainholz. Rudolf

Apparate für Flusssäure und Fluorsälze liefert:

Heinz, O. m. b. H., techn. Bureau, Hannover, Gerberstr. 29.

Literatur:

M o i s s a n , Das Fluor und seine Verbindungen. Preis Mk. 12,00, geb. Mk. 13,50 (M. Krayn Verlag, Berlin W. 57).

Fluoreszein. Ist chemisch genommen Resorzinphtalein (Tetraoxyphtalophenanhydrid). Man gewinnt es durch Erhitzen von Resorzin mit Phtalsäureanhydrid, und zwar verläuft die Reaktion nach der Gleichung: /CsHJ^Q C

»

H

'° +

Phtalsäureanhydrid

2 C

» H * < O H Üä = Resorzin

CeH«
o

Fluoreszein.

H a
RR zukommt, worin R Kohlenwasserstoffreste der Benzolreihe bedeutet. F l n o r o f o r m . CHFa. Durch Einwirkung von Fluorsilber auf Jodoform bei Gegenwart von HiO, aber unter Ausschluss von Luft erhalten. Gas, dessen gesättigte wässerige Lösung (2,8 % CHF, enthaltend) als F l u o r o f o r m w a s s e r (Aqua fluoroformii) innerlich gegen tuberkulöse Erkrankungen verordnet werden soll. Fluoroformwasser

1 kg Mk. 6,00

X l u o r r h e w n i n . Mischung von Fluorphenetot und Difluordiphenyl in Salbenform. Man soll es äusserlich gegen Rheumatismus, Hexenschuss, Influenza verwenden. Fluorrheumin „Valentiner", Büchse von 40 g

Mk. 1,05

F l u o r w a s s e r s t o f f siehe „ F 1 u o r". Flusseisen. Man versteht darunter s c h m i e d b a r e s Eisen, dessen Darstellung im f l ü s s i g e n Zustande erfolgt (vgl. die Artikel „ E i s e n " und „ S c h w e i s s e i s e n " ) , während das Scnweisseisen im nichtflüssigen Zustande gewonnen wird. Die Darstellung des Flusseisens, das man weiter in F l u s s s t a h l und F l u s s s c h m i e d e e i s e n trennt, kann erfolgen 1. durch blosses Verflüssigen von Stahl oder Schmiedeeisen, 2. durch Schmelzen eines Gemisches von Roheisen mit Schmiedeeisen und 3. durch oxydierendes Schmelzen von Roheiten. Da diese drei Gewinnungsprozesse in der Praxis mehr oder weniger ineinander Übergehen, so trennt man die Darstellungsarten des Flusseisens besser in T i e g e l p r o z e s s e , H e r d o f e n p r o z e s s e und B i r n e n prozesse. a)

Tiegelprozesse.

Hierbei wird Rohstahl unter sorgfältigem Luftabschluss in Tiegeln umgeschmolzen. Soll der Kohlenstoffgehalt verändert werden, so kommt als Zuschlag einerseits sehr reines Roheisen, anderseits sehr reines Flusseisen in Betracht. Auch Holzkohle setzt man zu, sowie anderseits die vornehmlich verwendeten G r a p h i t t i e g e l den C-Gehalt beeinflussen, indem sie etwas Graphit an den Tiegelinhalt abgeben. Ausser Graphittiegeln werden solche von S c h a m o t t e verwendet. Ist eine hohe Härte nötig, so wird Mangan, Chrom, Nickel u. s. w. zugesetzt. Ferromangan dient zur Desoxydation, Ferrosilizium zutn Entgasen. Als Schlackenbildner dienen B r a u n s t e i n , K a l k , G l a s p u l v e r und T i e g e l s c h e r b e n . Selten nur noch führt man den Prozess mit Koksfeuerung in Windöfen aus; meistens benutzt man Gasöfen. Der Tiegelflussstahl ist, bei richtiger Durchführung des Prozesses, von vorzüglichster Qualität, doch sind die Kosten hoch, so dass die Erzeugnisse nur für solche Zwecke in Frage kommen, die einen höheren Preis vertragen (harte Stahlwerkzeuge, Gewehr- und Geschützläufe, Panzerplatten u. s. w.). Zu den Tiegelprozessen kann man auch jene Verfahren mit elektrischen Stahlöfen rechnen, welche auf dem Induktionsprinzip gebaut sind, so z. B. die K j e l l i n s c h e n Ö f e n . (Vgl. dazu den Artikel „'S t a h 1".)

426

Flusseisen.

b) H e r d o f e n p r o z e s s e . Das Prinzip des Verfahrens besteht darin, dass ein Gemisch von Eisensorten verschiedenen Kohlenstoffgehaltes (Roheisen und Schmiedeeisen) zusammengeschmolzen wird, wodurch sich der C - Gehalt in weiten Grenzen variieren lSsst. Da man den Prozess jedoch in grossen Flammofen vor sich gehen iasst, so ist mit den übrigen Vorgängen ein teilweises F r i s c h e n (vgl. unter „ S c h w e i s s e i s e n " ) verbunden, d. h. ein oxydierendes Schmelzen, das u. a. den C-Gehalt verringert Dieser sogenannte M a r t i n - P r o z e s s hat erst seit Erfindung der Siemensschen Gasfeuerung weite Verbreitung erlangt und wird deshalb in seiner gebräuchlichsten Modifikation als S i e m e n s - M a r t i n - P r o z e s s bezeichnet. Der zum Martin-Verfahren verwandte Ofen ist ein Flammofenherd, der auf einer mit Tonbrei Aberzogenen Eisenplatte mit sehr feuerfestem Sande muldenförmig ausgefüttert ist. Durch dieses sehr kieselsaurereiche Material der inneren Ofenwandung ( s a u r e s F u t t e r ) war es etwa vorhandenem Phoshpor unmöglich gemacht, in die Schlacke überzugehen; es entstanden vielmehr saure Schlacken, und der P blieb im Eisen, was dessen Qualität in. ungflnstigster Weise beeinflusst. Deshalb war man anfangs für die Herdofenprozesse auf die selteneren phosphorarmen Eisenerze angewiesen, und dies drückte die Bedeutung des Verfahrens sehr herab. Erst als es S. G. Thomas 1878 gelungen war, ein b a s i s c h e s Futter aus Kalk und Magnesia herzustellen, war man in der Lage, auch phosphorreiche Rohstoffe mittels des MartinProzesses zu verarbeiten. Man benutzt eine Mischung aus Roheisen mit Schmiedeeisenabfallen; als Zuschläge kommen Ferromangan, Ferrosilizium, ferner auch Spiegeleisen, beim basischen Prozess zur Verschlackung der Phosphorsäure ausserdem Kalkstein oder gebrannter Kalk in Betracht. Gegenfiber den unten unter c) erörterten B i r n e n p r o z e s s e n hat der M a r t i n p r o z e s s den Nachteil, dass er nicht wie jene ohne Brennstoffverbrauch durchgeführt werden kann, vielmehr sehr erhebliche Mengen gasförmiger Brennstoffe verbraucht. Auf der andern Seite sind für die Birnenprozesse bei weitem nicht alle Erze geeignet, und endlich ist dabei ein kontinuierlicher Betrieb von vornherein ausgeschlossen. Weiter aber ist der Martinprozess abhängig vom Alteisenmarkte, denn nur, wenn Schmiedeeisenabfälle in genügender Menge vorhanden sind, lässt er sich durchführen. Um nun den Martinprozess im Wettbewerb mit dem Birnenprozess auf der Höhe zu halten, hat man ihn in verschiedener Weise abzuändern versucht, und zwar einesteils so, dass man dabei ohne Alteisen auszukommen suchte, und andernteils dadurch, dass man ihn kontinuierlich gestaltete. Ursprünglich beruhte, wie oben gesagt ist, der Martinprozess nur darauf, durch Zusammenschmelzen von Roheisen und schmiedbarem Eisen ein Eisen von mittlerem Kohlenstoffgehalte zu gewinnen; später aber ging man dazu über, durch Oxydation das Eisen im Martinofen möglichst vollständig zu entkohlen und zu entphosphoren und nachher den nötigen Kohlenstoff wieder zuzusetzen. Je mehr der Martinprozess an Verbreitung und Ausdehnung gewann, um so schwieriger wurde es, genügende Mengen schmiedbaren Eisens in Form von Abfällen (Schrott) dafür zu beschaffen. Deshalb ist man mehr und mehr dazu übergegangen, den eigentlichen Martinprozess durch eine von W i l h e l m S i e m e n s erfundene Modifikation zu ersetzen. Das Siemens-Verfahren besteht darin, dass man dem geschmolzenen Roheisen den zur Oxydation der Nebenbestandteile nötigen Sauerstoff durch Einsetzen von (möglichst reinen) E i s e n e r z e n zuführt. Gegenüber derartigen sogenannten i n d i r e k t e n V e r f a h r e n , bei denen man die Oxydation des Roheisens durch den Sauerstoff von Erzen herbeiführt, stehen die d i r e k t e n V e r f a h r e n , bei denen man das Roheisen durch direkte Oxydation mit Luft vorfrischt. Von den direkten Verfahren ist zunächst das D u p l e x - V e r f a h r e n zu nennen. Bei diesem bringt man Roheisen in eine Bessemerbirne (siehe unten unter c), frischt darin durch Lufteinblasen vor und bringt das Produkt dann in den Martinofen, wo es fertig gemacht wird.

Flusseisen.

427

Ein zweites hierhergehöriges Verfahren ist der D a e l e n - P s c h o l k a P r o z e s s. Hier verbläst man nicht im Konventer, sondern es wird in einer kreisrunden Pfanne unmittelbar am Hochofen Geblasewind auf das abgestochene flüssige Roheisen geblasen; das Fertigmachen geschieht auch hier im Martinofen. Endlich nennen wir von direkten Verfahren noch den K e r n s h a w P r o z e s s. Hier lässt man das vom Hochofen kommende, zu frischende Eisen in einer geneigten Rinne hinunterlaufen, wobei durch Düsen Luft durch das flüssige Eisen gepresst wird. Das so vorgefrischte Eisen kommt auch hier in den Martinofen. Bei den indirekten Verfahren, die man unter dem Namen E r z p r o z e s s zusammenfasse lässt sich kein Vorfrischen ohne Brennstoff erzielen, vielmehr muss der Sauerstoff des Erzes erst durch grossen Wärmeaufwand frei gemacht werden. Auch für den Erzprozess sind sehr verschiedene Modifikationen ersonnen worden. So erhitzt man z.B. bei dem sogenannten M o n e l l - P r o z e s s Kalk und Eisenerze im Martinofen und giesst dann flüssiges Roheisen auf. Besondere Bedeutung haben aber d i e k o n t i n u i e r l i c h e n H e r d o f e n p r o z e s s e , die ebenfalls die Oxydation durch Erze bewirken. Hauptsächlich sind hier d r e i Verfahren zu nennen: Bei dem B e r t r a n d - T h i e l - P r o z e s s sind zwei Herdöfen vorhanden. Im ersten Ofen wird dem Roheisen nur wenig Erz zugesetzt, und zwar noch nicht einmal ganz soviel, wie zur Ausscheidung der Fremdkörper nötig ist; dabei bleibt Roheisen im Uberschuss. Dann sticht man das Metall in den zweiten Ofen ab, wo es auf frisches Erz einwirken kann; hierbei erfolgt die vollständige Reinigung sowie die Kohlung und Desoxydation. Das zweite der hierhergehörigen Verfahren ist der T a l b o t - P r o z e s s ; zu seiner Ausführung gehört ein Kippofen. Man schmilzt zuerst Schrott ein, setzt Erz und (zur Entphosphorung) Kalk ein, lässt dann flüssiges Roheisen dazu, erhitzt, giesst durch Kippen die Schlacke ab und kippt schliesslich % des Ofeninhaltes in eine Giesspfanne, worin man das Fertigmachen des Eisens, also die Desoxydation und Rückkohlung, durch Zusatz von Ferromangan und Anthrazit vornimmt. Für den ausgegossenen Teil des Ofeninhaltes setzt man wieder Erz und Roheisen nach, schmilzt durch, giesst wieder % Metall ab u. s. w. Nur am Ende jeder Woche soll der Talbot-Ofen ganz entleert werden. Das dritte Verfahren ist der H ä n t k e - P r o z e s s ; er ist dem TalbotProzess recht ähnlich, hat aber keinen Kipp- sondern einen feststehenden Ofen. Dafür sind drei Abstichöffnungen in verschiedener Höhe des Ofens vorhanden, so dass man entweder die Schlacke ablassen oder den zu verfeinernden Teil des Eisens abstechen oder endlich (durch die tiefste Öffnung) den Ofen ganz entleeren kann. c) B i r n e n p r o z e s s e . Diese Methoden der Flusseisengewinnung beruhen auf reinen Oxydationsprozessen mittels atmosphärischer Luft. Durch das kohlenstoffreiche Roheisen wird in flüssigem Zustande Luft durchgeblasen, wobei schmiedbares Eisen entsteht. Bei diesem, in ganz kurzer Zeit vor sich gehenden Umwandlungsprozess werden so grosse Wärmemengen entwickelt, dass das Erzeugnis ohne weitere Erhitzung flüssig ist. Dieser, nach seinem Erfinder benannte B e s s e m e r - P r o z e s s wird in grossen birnenförmigen Gefässen ausgeführt; die oben mit einer Öffnung versehene B i r n e ( K o n v e r t e r ) ist drehbar aufgehängt, sodass der flüssige Inhalt durch Kippen des Konverters ausgegossen werden kann. Die Birne fasst 8—12 t Eisen; auf dem Boden ist eine Reihe von Düsen angebracht, durch welche die Luft eingepresst wird. Zuerst konnte man auch mittels des Bessemer-Prozesses nur phosphorarme Erze verarbeiten; erst die Erfindung des basischen Futters durch S. G. Thomas ermöglichte die Verwendung phosphorreicher Rohstoffe. Die letztere Modifikation wird als T h o m a s p r o z e s s bezeichnet. Ein Einsatz von 10 t Eisen erfordert eine Blasezeit von 15—25 Minuten

4 2 8

Flusseisen.

im Konverter: Man lässt das geschmolzene Roheisen in die umgelegte Birne einfliessen (beim Thomasprozess hat man zur Verschlackung der P h o s p h o r säure zuvor Kalkstein hineingegeben), blast Luft durch und richtet hierbei d i e Birne auf. An dem Spektrum der Flamme an der Birnenmfflndung erkennt man, wann der Prozess beendet ist, worauf die Birne gekippt w i r d und das Eisen in die Giesspfanne einfliesst. Bemerkenswert ist, dass neuerdings die K l e i n b e s s e m e r e i immer mehr an Bedeutung gewinnt, w o b e i man mit Bessemerbirnen von ca 750 k g Inhalt arbeitet. • Man ist hierdurch in der Lage, kleine Mengen Stahl, d i e bisher in der Regel im Martinofen erzeugt wurden, wesentlich billiger herzustellen, und zwar stellt sich das Verhältnis der Anlagekosten w i e 1 : 4 . Da man bei der Kleinbessemerei nicht auf Massenerzeugung angewiesen ist, sondern sich stets dem Gussbedarf anpassen, ferner auch Temperguss und .Feineisen aus der Birne giessen kann, so darf man der Kleinbessemerei eine günstige Zukunft prophezeien. Es ist nur schwer möglich, in der Birne genau soviel C zu entfernen, w i e beabsichtigt ist; meistens oxydiert man fast samtlichen Kohlenstoff und ersetzt darauf den Mangel durch die sogenannte R f i c k k o h l u n g , indem man beim s a u r e n Prozess (Bessemer-Prozess) S p i e g e l e i s e n , beim b a s i s c h e n Prozess ( T h o m a s - P r o z e s s ) dagegen K o k s zugibt; letzteren lässt man erst in der .Giesspfanne (bei Abwesenheit der Schlacke) auf das Eisen einwirken. Das D . R. P. 159 355 schützt ein Verfahren, das eine Übertragung des oben unter b ) genannten T a l b o t - P r o z e s s e s auf das Bessemerverfahren bedeutet: Man verbläst den Einsatz des Konverters auf Stahl, giesst die Hälfte in eine Pfanne ab, während der Rest mit dem grösseren T e i l der Schlacke in der Birne zurückbleibt.. In diese wird nun geschmolzenes, vom Hochofen kommendes Roheisen gegossen, wobei die Schlacke sofort mit den Verunreinigungen des Roheisens in Reaktion tritt. Man kippt dann die Birne und giesst einen T e i l der Schlacke ab; war das Roheisen phosphorhaltig, so wird dann frischer Kalk zugegeben und nun Verblasen. Bei Verarbeitung von phosphorfreiem Roheisen ist ein Zusatz von Kalk nicht erforderlich. Endlich kippt man die Birne, giesst einen T e i l des Stahls ab, reichert den Rest der Schlacke durch Zusatz v o n Eisenoxyd an und kann nun eine neue Menge Roheisen zusetzen, worauf sich das ganze Verfahren wiederholt. — Es w ä r e irrtümlich, w o l l t e man annehmen, dass durch den T h o m a s - P r o zess Roheisen von j e d e m Phosphorgehalt verarbeitet werden kann; v i e l mehr muss hier (im direkten Gegensatz zum sauren P r o z e s s ) der P-Gehalt wieder s e h r h o c h sein; der P ist als Wärmeentwickler nötig, weil andernfalls die Temperatur nicht hoch genug bleibt, um das in der Birne entstehende Eisen flüssig zu erhalten. Dagegen soll der Siliziumgehalt beim T h o m a s - P r o z e s s niedrig sein, weil andernfalls das basische Futter des Konverters schnell zerstört wird. Beim eigentlichen Bessemer-Prozess, das an P arme R o h s t o f f e verarbeitet, wirkt das Si als Wärmeentwickler. Die Ergebnisse des Bessemer- und Thomas-Prozesses sind sehr variabler Natur; sie schwanken nach dem Rohmaterial und der Art der Arbeit vom weichsten Flusseisen bis zum harten Stahl, wenn auch die weichen Produkte vorherrschen. D i e Schlacke des Thomas-Prozesses findet im gemahlenen Zustande ( T h o m a s p h o s p h a t m e h l ) als Düngemittel Verwendung ( v g l . Artikel „ D ü n g e m i t t e l , k ü n s t 1."). d) D i r e k t e

Flusseisenerzeugung

aus

Erz.

Hierüber siehe den Artikel „ S t a h l " ; dort sind vor allem die Methoden zur Flusseisenerzeugung im elektrischen Ofen besprochen. Das D. R. P. 146 204 betrifft das R e i n i g e n flüssigen Eisens, und zwar leitet man das geschmolzene Eisen in dünner Schicht und in freiem Falle Uber Kegel und Trichter und bringt es dabei mit der Luft in innige Berührung. Nach dem D. R. P. 147 313 benutzt man A z e t y l e n zum Kohlen flüssigen Eisens. Dieses Verfahren ist an sich bekannt, doch hat es den Übel-

Flüssige Gase — Formaldehyd.

429

stand, dass sich feste Kohle in den Leitungen u. s. w. ausscheidet; die neue Erfindung will diesen Übelstand dadurch verringern, dass das Azetylen mit einem indifferenten Gase (z. B. CO) verdünnt wird. Man soll die Azetylengasmischung durch die Düsen von unten in eine Bessemerbirne eintreten lassen und sie auch in den geschmolzenen Inhalt eines Martinofens einleiten können. FlUssige Gase siehe „ K o n d e n s a t i o n d e r G a s e " . Flüssige L u f t siehe „ L u f t , f l ü s s i g e". Fltlssigkeltsverteller siehe ,,S ä u r e v e r t e i I e r". FlUsslgkeltszerstäuber siehe „ S t r e u d ü s e n " . Flusss&ure siehe „ F l u o r v e r b i n d u n g e n " . Xlussspat (F I u o r c a I c i u m). CaF». Mineral, das In schOnen farblosen (häufiger durch Beimengungen gefärbten) regulären Kristallen vorkommt. Vgl. auch No. 9 unter „ C a l c i u m v e r b i n d u n g e n " . Nach dem D. R. P. 152 194 soll man zum Pulverisieren und Reinigen von Flusisspat diesen möglichst schnell in Tiegeln erhitzen, bis er zu Pulver zerfallen ist. Zurückbleibende grössere Stücke werden abgesiebt; sie enthalten die Verunreinigungen. Flussspat, Stücke, klein, 85—88 °/o CaFj für Hochofenwerke 10000 kg , Stücke mit 8 5 — 9 0 % CaF t , zur Darstellung von Hochofenguss, Spiegeleisen, Ferrosilizium . . . 100"0kg „ Stücke mit 94—95°/oCaFj, zur Darstellung von Maschinenguss, für Nickel- und Zinkwerke lUOOOkg „ Stücke mit ca. 95°/0 CaF» zur Darstellung von Kunstguss, Hartguss auf Thomashütten 10000 kg „ rein, in Stücken °/0 kg jt in Pulver ®/0 „ „ q u a r z f r e i , in Pulver lo n

Mk. 80,00—120,00 „ 110,00—1&0,00 .

130,00—160,00

„ 150,00—17b,00 Mk. 4,00 — 5,50 „ 3,00 — 4,00 » 5,50 — 7,U0

Flussspat: Bentfeld & Sosenberg,

Strasse 83.

Wien IX/3,

W&hringer I Wilhelm Miimer, Arnstadt.

|

M Braunateln, bi« 95°/0, Flu»- M A «pat, Wltharlt, Quarz, A Kalkspat, Fauar stein, Kuselfllntatelne, sortiert, ate. in Sifiek., (ekdrnt,ff.gemahlen.

Arnstadt (Mr.). Wilhelm Minner, Gegründet 1871.

Fomitln. Auf kaltem Wege gewonnenes flüssiges Extrakt zweier zur Fomes-Gruppe gehöriger, auf der Baumgattung Prunus schmarotzender Pilzarten, nämlich Fomes cinnamomeus und Fomes igniarius. Man benutzt das Fomitin, welches eine rotbraune klare Flüssigkeit darstellt, medizinisch, und zwar gibt man es innerlich gegen Blasenleiden, Menstruationsstörungen und Hämorrhoidalbeschwerden. Forbll ist ein Abführmittel in Form von Schokoladeplätzchen, die Phenolphtalein enthalten. Förderschnecken siehe „ T r a n s p o r t v o r r i c h t u n g e n " . Formal siehe „M e t h y 1 a 1". Formaldehyd (Formol, Formalin, Methylaldehyd, Methanal). H . COH. Entsteht bei mannigfachen Reaktionen, z. B. wenn man die Dampfe von Methylalkohol, mit Luft gemischt, über eine glühende Platinspirale oder ein mässig erhitztes Kupferdrahtnetz leitet. Diese Reaktion benutzt man auch zur technischen Gewinnung. Das Platin oder Kupfer wird dabei auch vielfach in

430

Formaldehyd.

fein verteiltem Zustande auf porösen Tonkörpern ausgebreitet; sie dienen nur als Kontaktsubstanz. Man konzentriert den Formaldehyd in Fraktionierapparaten mit und ohne Benutzung des Vakuums; dabei dienen zur Rektfikation Kolonnen, in denen Flflssigkeit und Qase nur mit Ton in Berührung kommen. Einige Einzelheiten über die Formaldehyd-Fabrikation werden flbrigens noch immer geheim gehalten. Nach D. R. P. 228 697 leitet man das Gemenge von Methylalkoholdampf und Luft Uber Asbest, auf dem metall. Ag niedergeschlagen ist. Nach Franz. Pat. 426 873 erhält man den Formaldehyd viel leichter, wenn man Methylalkohol direkt mittels technischen Sauerstoffs oxydiert. Interessant ist, dass der Formaldehyd auch durch Elektrolyse von verdünntem Methylalkohol erhalten wird, und ebenso, wenn man Ozon durch Methylalkohol leitet. Nach dem Amer. Pat. 774 824 soll man Formaldehyd durch Überleiten von Methan Aber erhitztes Eisenoxyd gewinnen. Ebenso will das Franz. Pat. 352 687 vom Methan ausgehen; zur Oxydation werden WasserstoffsuperoxydIösung oder Sulfomonopersäure empfohlen. Auch das D. R. P. 214 155 schützt die Darstellung von Formaldehyd (neben Methylalkohol und Ameisensäure) aus Methan oder methanhaltigen Gasgemischen durch Oxydation mit Luft oder Sauerstoff. Nach dem D.R. P. 185 932 erhält man Formaldehyd durch Überleiten von Ameisensäure in Dampfform im Gemisch mit Wasserstoff bei erhöhter Temperatur (bis 300°) über Metalle (z. B. über Fe oder Ni, Zn, P b u. s. w.) oder über Glas, Bimsstein u. s. w. Der Formaldehyd war bis vor kurzem nur in wässriger Lösung und in Dampfform bekannt; er wird noch jetzt fast ausnahmslos in 40 % iger Losung in den Handel gebracht. Das Handelsprodukt enthält etwa 12—15 % Methylalkohol, um die Ausscheidung polymerer Substanzen zu verhindern. Reiner Formaldehyd ist ein Gas, das bei —92° fest wird. Er hat bei — 20° das sp. G. 0,8153; S. P. —20,5°. Formaldehyd polymerisiert sich sehr leicht (z. B. durch Erhitzen der Lösung im offenen Gefäss); so entstehen Trioxymethylen (M e t a f o r m a 1 d e h y d) von der. Zusammensetzung (CHjO)a und P a r a f o r m a l d e h y d (CH,0)o. Die polymeren Modifikationen sind übrigens noch nicht genau untersucht, und es ist möglich, dass Metaformaldehyd und Paraformaldehyd dieselbe Verbindung sind; jedenfalls stellen sie feste kristallisierte Substanzen dar, die beim Erwärmen wieder Formaldehyd entwickeln und deshalb in Tablettenform mittels besonderer Lampen (D. R. P. 96 671 und 104 236) zu Desinfektionszwecken verflüchtigt werden. Auch sonst hat der Paraformaldehyd, der auch die Bezeichnungen T r i f o r m o l und P a r a f o r m führt, medizinische Verwendung gefunden. Nach Untersuchungen von Auerbach und Barschall gibt es sechs verschiedene feste Polymere des Formaldehyds: 1. P a r a f o r m a l d e h y d , das gewöhnlich als solches bezeichnete Polymere, amorph, kolloidal, Sch. P. 150—160* entsteht durch Konzentrieren reiner Formaldehydlösung; 2. o - P o l y o x y m e t h y l e n , undeutlich kristallinisch, Sch. P. 163—168°, entsteht aus reiner wässeriger (von Methylalkohol freier) Formaldehydlösung durch Zusatz von Vio vol. konz. HjSO«; 3. 0 - P o l y o x y m e t h y l e n , deutlich kristallinisch, Sch. P. 163—168°, entsteht auf gleiche Weise wie 2. durch Anwendung von */io vol. HaSO«; 4. y - P o l y o x y m e t t t y l e n , deutlich kristallinisch, Sch. P. 163—165°, wird durch 4 /u vol. HiSO«-Zusatz aus dem methylalkoholhaltigen Formaldehyd neben der ^-Verbindung erhalten und durch Extraktion mit Natriumsulfitlösung von ihr befreit; 5. ¿ - P o l y o x y m e t h y 1 e n , undeutlich kristallinisch!, Sch. P. 169—170°, entsteht aus der y-Verbindung durch anhaltendes Kochen mit H»0; 6. a - T r i o x y m e t h y 1 e n , schön kristallisiert, Sch. P. 63—64®, wird' am besten durch Sublimieren von Polyoxymethylen in wasserhaltige Vorlagen hinein gewonnen. — Die Verbindungen 1. bis 5. haben die Zusammensetzung (CHiO)n, dagegen ist 6. eine beständiger Stoff von der Zusammensetzung C»H«0».

Formaldehyd.

431

Um Formaldehyd ohne Polymerisation in feste Form zu bringen, mischt man nach dem D. R. P. 163 323 Formaldehyd mit wenig Seife, wobei feste Präparate entstehen, die den Formaldehyd in einfacher, molekularer Form enthalten; die Präparate sollen Desinfektionszwecken dienen. Dagegen mischt das Engl. Pat. 23 460 von 1902 Trioxymethylen mit Natriumsulfit, um ein Formaldehyd-Desinfektionsmittel in fester Form zu gewinnen. Nach dem D. R. P. 155 567 stellt man eine starre, pulverisierbare, wasserlösliche Verbindung von Formaldehvd mit Dextrin her, indem man letzteres mit Formaldehydlösung bei Wasserbadtemperatur eindampft und die so gewonnene zähflüssige Masse mit einem Trockenmittel zusammen in ein Vakuum bringt. Man kann so Präparate mit einem Gehalt von 30—50 % Formaldehyd erhalten; dem Produkte sind die physiologischen und chemischen Wirkungen des Formaldehyds vollkommen eigen. Nach dem D. R. P. 183 8 5 6 entsteht Formaldehyd, und zwar hauptsächlich in Form von Paraformaldehyd, bei Erhitzen von ameisensaurem Zinn auf ca. 180°. Der Paraformaldehyd lässt sich dabei leicht als Sublimationsprodukt niederschlagen. Der Formaldehyd riecht intensiv stechend, seine Dämpfe sind ein vorzügliches Desinfektionsmittel. Seine Lösung und sein Dampf dienen zur Konservierung von Fleisch, zur Desinfektion von Krankenzimmern. ' Für diesen Zweck ist insbesondere das Verfahren der A u t a n - D e s i n f e k t i o n von Bedeutung: A u t a n ist ein Gemisch von polymerisiertem Formaldehyd/ mit alkalischen Metallperoxyden (z. B . Baryumperoxyd); das Gemisch, dem noch ein indifferentes Mittel, z. B . Soda, zugesetzt wird, erhält Pastillenform. Dieses Autan braucht nur mit Wasser übergössen zu werden; es tritt dann ohne weiteres starke Temperaturerhöhung ein, während dicke Formalin- und Wasserdämpfe emporsteigen. Dieses wegen seiner Einfachheit zur Desinfektion und Desodorisierung von Räumen, Eisschränken u. s. w. sehr geeignete Verfahren ist durch D. R. P. 178 053 geschützt; nach dem Zusatz-D. R. P . 181 509 kann man statt der Peroxyde auch Persäuresalze (z. B. Perborate) verwenden. Auch das D. R. P. 212 843 ist ein Zusatz-D. R. P. des letztgenannten Verfahrens. Von den Persäuresalzen haben sich die P e r m a n g a n a t e zur Zersetzung des polymerisierten Formaldehyds ganz besonders bewährt und werden allgemein dafür benutzt. Nach D. R. P. 218 102 nebst den Zusatz-D. R. P. 218 103 und 218 104 verbindet man für diese Verfahren den Formaldehyd mit Schwefel oder seinen niederen Oxydationsstufen oder mischt einfach den polymerisierten Formaldehyd mit oxydationsfähigen Substanzen, z. B . Oxalsäure, wodurch der Formaldehyd so lange vor vorzeitiger Oxydation geschützt wird. Die Entwicklung des Formaldehydgases geschieht auch hier durch Permanganate oder andere Persalze bzw. Metallsuperoxyde und H„0. Nach D. R. P. 217 944 presst man Paraformaldehyd mit Chlorkalk zu Pastillen, wobei zur Milderung der heftigen Reaktion Kreide oder dgl. hinzugefügt wird. Die Pastillen entwickeln beim Übergiessen mit H»0 ein G e misch von Formaldehyd und Wasserdampf. Die Gegenwart des letzteren ist bei allen Desinfektionen mit Formaldehyd nötig, um volle Wirkung zu sichern. Weiter dient der Formaldehyd zur Sterilisierung von Getränken, zur Aufbewahrung naturwissenschaftlicher Präparate, ferner in der Kattundruckerei zur Härtung der Gelatine, dann in der Gerberei zur schnellen Härtung und Unlöslichmachung der Haut. Ferner hat der Formaldehyd wegen seiner grossen Reaktions- und leichten Kondensationsfähigkeit eine hohe Bedeutung in der organischen Synthese, so namentlich auch in der Teerfarbenfabrikation, zu welchem Zwecke er mit Anilin zu dem A n h y d r o f o r m a l d e h y d a n i l i n (wasserfreiem Formaldehydanilin) verbunden wird (vgl. den Artikel „ F u c h s i n " ) . Die Eigenschaft des Formäldehyds, sich mit Substanzen aus der Gruppe der Eiweisskörper zu vollkommen unlöslichen und sehr beständigen Verbindungen zu vereinigen, hat ihm mannigfache Gebiete erschlossen; so erzeugt man durch Einwirkung von Formaldehyd auf Kasein hornähnliche Substanzen, durch Einwirkung auf Gelatine photographische Films u. s. w.

Formaldehyd-Gelatine — Formamin t.

432

P r ü f a n v i FormaldehydUMung hinterllsst beim Eindampfen auf dem Wasserbade eine weisse, amorphe, in HjO unlösliche MUK. Wird FonnaldehydlSsung mit NHs-FlOsaigkeit stark alkalisch gemacht und hierauf auf dem Waaserbade eingedampft, so verbleibt ein weiner, kristallinischer, in H«0 sehr leicht löslicher Hockstand. Aus ammoniakalischer AgNOi-LSsung scheidet FormaldehydlOsung allmählich metalL Ag ab. Alkalische KupfertartratlSeung wird beim Erhitzen mit FormaldeOydUtsung unter Abscheidung eines roten Niederschlages entfärbt. Q e h a l t s b e s t i m m u n g (nach D. A. T). Zur völligen Entfärbung eines Gemisches Ton S ccm FormaldehydlOsung, 60 ccm einer frisch bereiteten NatriumsulfitlBsung, die in 100 ccm 25 g kristallisiertes Natriumsulfid enthält, und 1 Tropfen PhenolphthaleinlSsung, müssen nach Abzug der Säuremenge, die eine Mischung Ton 12 ccm der NatriumsulfitlSsung, SO ccm Waaer und 1 Tropfen PhenolphthaleinlSsung für sich Sur Entfärbung verbraucht, mindestens 37,8 ccm Normal-Salzsäure erforderlich sein, wss einem Gehalte von 36 % Formaldehyd entspricht (1 ccm Normal-Salzsäure = 0,08002 g Formaldehyd; Phenolphthalein als Indikator), Zur Best, von M e t h y l a l k o h o l im UufL Formaldehyd verfahrt M. S t r i t a r nach Chem. Ztg. 190t, Bepert. 283 wie folgt: 6 ccm FormaldehydlSsung werden mit 100 ccm HjO verdünnt^ mit einem NHs-Oberschuss (gewöhnlich genügen 10 ccm des 12 '/¿gen NH») versetzt und man destilliert; man fingt £0 ccm Destillat in einem 100 ccm-KSlbchen auf, säuert mit Enigsäure an und füllt mit HtO auf 100 ccm auf. In 5 ccm dieser LSsung, welche nur noch Spuren von Formaldehyd enthält, wird der Methylalkohol nach dem Jodidverfahren bestimmt; nach angestellten Versuchen sind Spuren von Formaldehyd dabei ohne Einfluss auf das Resultat. Formaldehyd (40 vol. °/ 0 ) D. A. V n„ Paraformaldehyd (Trioxymethylen), rein, Pulver „ Tabletten zu 1 g . . . .

®/o % 1 1

kg Mk. 7 8 , 0 0 „ „ 78,00 * n 4,00 „ n 4,75

Formaldehyd: Chemische Werke Fürstenwalde, Dr. B. Hecker i Holler & Co., Hamburg I, Alsterdamm 12/13. & W. Zeidler, G. m. b. H., Fürstenwalde-Spree. ! Verein für chem. Industrie, Frankfurt a. M.

Apparate zur Formaldehyd-Fabrikation: F. H. Meyer, Hannover-Hainholz (a. Ins.-Anh.).

Formaldehyd-Gelatine siehe „G 1 u t o 1". Formaldehyd-Seifen, Seifen, die teils durch Mischung von flüssigem Formaldehyd, mit ölen (flüssige Formaldehydseifen), teils fest durch Mischung von Kali- oder Natronseifen mit Paraformaldehyd hergestellt werden. Formaldehyd-Seifenlösungen:

Chemische Fabrik FISrsheim, Dr. H. Noerdlinger,

FlSrsheim-Untermain.

Formalln siehe „ F o r m a l d e h y d " . Formallnsapen (vgl. „ S a p e n e") ist in 10—20 %iger Lösung Mittel gegen Schweissfuss, in 3—5 %igen Lösungen Mittel gegen die Nachtschweisse bei Lungentuberkulose. Formallnseifen (Name geschützt unter No. 52 607 und No. 60 138). Sie wird flüssig, fest, weich und als Formalin-Creme in den Handel gebracht. F l ü s s i g e F o r m a l i n s e i f e wird aus einem Gemisch von Olivenöl. Alkohol und ätherischen ölen unter Zusatz von 10—25 % flüssigem Formaldehyd (Formalin) hergestellt. F e s t e F o r m a l i n s e i f e besteht aus neutraler Grundstufe unter Zusatz von 5 % Paraformaldehyd und Parfüm; die Bereitung geschieht durch Mahlen und Mischen auf der Piliermaschine. Die w e i c h e F o r m a l i n - K a l i s e i f e wird aus Leinöl und Kalilauge unter Zusatz von 10 % flüssigen Formaldehyds hergestellt, die p u l v e r i s i e r t e F o r m a l i n s e i f e durch Zusatz von 5 % Formaldehyd zu neutralem Seifenpulver und die F o r m a l i n c r e m e aus Lanolin unter Zusatz von 10 % flüssigem Formalin. Formalinseifen: Chemische Fabrik Flörsheim, Dr. H. Noerdlinger,

FISrsheim a. M.

Formamlnt, Verbindung von Formaldehyd mit Milchzucker (Pentamethanallaktosat). Es dient in Form von Tabletten, deren jede 0,01 g Formaldehyd enthält, als gutes Heilmittel bei Mund-, Hals- und Rachenkrankheiten, zur Desinfektion der Mundhöhle, als Schutzmittel gegen Ansteckungen u. s. w., indem man die Tabletten im Munde langsam zergehen

Forman — Fraktionierapparate.

433

lässt. Die Wirkung von Gurgelwässern wird durch Formamint erheblich flbertroffen. < Formamint-Tabletten

Glas Mk. 1,75

F o r m a n = Chlormethylmenthyläther. wendet.

Es wird gegen Schnupfen ver-

Forman pastillen Formanwatte.

10 Stück Mk. 0,50 Dose „ O.HO

Formate. Salze der A m e i s e n s ä u r e (s. d.). Form&throl siehe „Ä t h r o 1". Formelzelchen (elektrochem.) siehe „ E l e k t r o c h e m i s c h e F o r m e 1 z e i c h e n". Formeston, ein basisches Aluminiumazetat der Zusammensetzung Al(OH)(CH* . COO)(HCOO), ist ein festes Präparat, das in alkalischer Flüssigkeit langsam und dauernd essigsaure Tonerde abspaltet und desinfizierend und adstringierend wirkt Es wird medizinisch wie E s t o n (s. d.) verwendet, soll aber wirksamer als dieses sein. Formiate. Salze der A m e i s e n s 9 u re (s. d.). Formicln siehe „F o r m i z i n". Formin siehe , . H e x a m e t h y l e n t e t r a m i n". Formlzin (Formaldehydazetamid) CH». C |

18 18 25 30 35 45 60 40 60 von Drähtten: Höhe

Inhalt 1

Preis Mk.

5 12 30 52 75 115 180 160 300

$0,00-70,00 pro •/« kg

Inhalt 1

om

Preis Mk.

2 55 5 7» 55 3'/» 1 5 2 55 7 6 Holzwannen für grosse galv. Bäder, innen mit ehem. reinem Bleiblech Unge Breite Höhe Inhalt Preis ca. ! Im L i c h t e n 1 cm ca 1 Mk. cm 60" 1 95,00 120 6 0 430 | 140 40 35 196 I 70,00 50 150 40 300 | 8 6 , 0 0

Länge j Breite Höhe im L i c h t e n cm cm ! cm 150 I 150 150

50 60 70

~40~ 60 70

2,75 3,80 4,50 ausgelegt.

|

Inhalt 9 Prel« ea. 1

1

300 540 735

I

84,00 110,00 | 125,00

Gambir —

446 Länge Breite | Höhe i m Lichten cm | cm 160 160 160 200 200

40 40 60 40 80

60 75 60 70 60

Inhalt 1

Preis ca. Mlc.

384 480 576 560 960

96,00 110,00 115,00 120,00 138,00

Gasanalyse.

Länge Breite Höhe i m Licht «n cm cm cm 200 180 180 200

W a n n e n a u s Hartglas für kleinere

100 80 90 100

40 70 80 80

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800 1008 1296 1600

134,00 142,00 175,00 200,00

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Länge cm

Breite cm

Höhe cm

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Preis Mk.

10 18 20 35

10 10 15 20

13 12 18 18

1,3 2 5 10

2,00 2,00 3,50 5,00

Vgl. auch den Artikel „ W a n n e n " . Leitungsstangen aus Elektrolytkupfer, massiv I kg Mk. 2 , 1 0 — 2 , 3 0 „ „ Messing „ 1 „ „ 1,65—1,85 Leitungsstangen aus Messingrohr, mit eingelegten Eisenstäben: Durchmesser 16 19 22 2 5 mm. I m . . . 2,00 2.75 3,05 3 , 8 5 Mk. Im übrigen s i e b e auch die Artikel „ A k k u m u l a t o r e n " , „ D y n a m o m a s c h i n e n " , „ E l e k t r i s c h e M e s s i n s t r u m e i i t e " und „ E 1 e k • t r o c h e m i s c h e A p p a r a t e " . Anlagen zur Q a l v a n o s t e g i e b a u e n : Siemens 4 Halake, A.-G-, Wernerwerk, Berlin-Nonnendamm. Literatur: B u c h n e r , Die galvanischen Metallniederschläge und deren Ausführung. 3. Aufl. Mk. 4 , 5 0 , geb. Mk. 6 , 0 0 . (Verlag M. Krayn, Berlin W . 5 7 . ) B u c h n e r , Elektrolytische Metallabscheidungen. Angewandte Elektrochemie. Mk. 6,00, geb. Mk. 7 , 5 0 . (Verlag M. Krayn, Berlin W . 57.) G a m b i r s i e h e ,,K a t e c h u " . G f t r a n g siehe „H e f e " . Ouanalyie. A b s o r p t i o n s m i t t e l fQr Name des Gua Äthylen.

Absorpüons mittel Ranch.

H,S04.

Kohlendioxyd.

Feste* K O H oder Lösung von 1 K O H in 2 H , 0 .

Kohlenoxyd.

1. Ammoniakalische oder salzsaure Lösung von CujCl« (nicht anwendbar bei Gegenwart von Azetylen und Äthylen). 2 . Blut + N H , . H S (ipektroskopisch).

Ozon.

Zimtöl oder Terpentinöl.

v e r s c h i e d e n e Mame dei Gases Sauerstoff.

Oase.1)

Absorptionzmittel 1. Stark alkalische Lösung von Pyrogallol (5 g Pyiogallol in 1 5 g H a O , gemischt mit 1 2 0 g K O H in 8 0 g H,0). 2 . Lösung von Chromchlorür. 3 . Phosphor. 4 . Cn bei Glühhitze; auch bei gewöhnlicher T e m p e n tur, falls wässerige Lösungen von N H | oder Ammoniumkarbonat zugegen sind.

' ) Diese und die folgende Tabelle aus y. B u c h k a „Physikalisch-chemische Tabellen der anorganischen Chemie", Stuttgart 1 8 9 5 .

Gasanalyse.

Name des Gases

Absorptionsmittel

Salpetrige Säure.

Konz. HgSOi (sp. G. 1,702) oder wässerige Alkalien.

Stickexyd.

Wässerige Lösung von Ferrosalzen (1 FeSOt krist. in 2 H s O). tionsmittel

A b s o r p Name des Gases

und

Absorptionsmittel

und

quantitative Bestimmung

Azetylen.

Ammoniakalische CujClsLösung. Der Niederschlag von Acetylenkupfer (CjCua) wird zur Wägung in CuO übergeführt.

Ammoniak.

1. Normal-HCl (oderH«SOi) in abgemessener Menge; die verbleibende Säure mit Normallauge furücktitriert. 2. Natriumhypobromit: Das dadurch frei gemachte N wird gemessen.

AntimonAgNOj-Lösung: Das entw a s s e r s t o f f . stehende SbAgj (Antimonsilber) wird zur Wägung in Antimonsulfid übergeführt. AgNOa-Lösung: Das entArsenW a s s e r s t o f f . standene AsgOj wird als Magnesiumpyroarseniat gewogen. Chlor.

Wässerige KJ-Lösung: Das frei gewordene J wird volumetrisch durch NagSiOs bestimmt.

Chlorwasserstoff.

1. Normal-Alkali in abgemessener Menge; der Uberschuss wird mittels Normalsäure zurücktitriert. 2. Wässerige Alkalilösungen (chlorfrei); das absorbierte HCl wird aus der angesäuerten Menge als AgCl gefällt und gewogen.

Cyan.

K O H - Lösung: Das entstehende K C N und K C N O wird durch AgNOa gefällt und der Niederschlag durch Glühen in Ag übergeführt.

447

Name des Gases

Absorptionsmittel

Stickstoff.

Mg-Draht (bei hoher Temperatur nahe dem Schmelzpunkte des Glases).

W a s s e r s t o f f . Palladium (als Palladiumschwamm). c1 a n t i t a t i v e

Bestimmung.

Name des Gases

Absorptionsmittel und quantitative Bestimmung

Cyanwasserstoff.

KOH-Lösung: Mittels AgNO» wird AgCN gefallt und dieses nach dem Glühen als Ag gewogen.

Kohlendioxyd.

Barytwasser von bekanntem Gehalt; der Uberschuss von Ba(OH)a mittels NormalOxalsäure volumetrisch bestimmt.

Ozon.

Wässerige KJ-Lösung: Das J wird mittels NaiSjO« titriert

PhosphorBromwasser: Die entw a s s e r s t o f f . standene H3PO1 wird all MgaPjOj gewogen. Schwefel1. Bromwasser: Die entw a s s e r s t o f f . stehende HgSOi wird alt BaSOi gewogen. 2. Kupfervitriol-Ein sstein in vor und nachher gewogenen Röhren. Schwefelsäureanhydrid.

Bromwasser: Die entstehende H2SO4 wird als BaSOi gewogen.

Stickoxyde. a) Stickoxyd b) Salpetrigsäureanhydrid c) Stickstofftetroxyd

Mit H3SO4 angesäuerte KMnOi-Lösung, welche die Stickoxyde in HNOs überführt; der Uberschuss des K M n O i wüd mit CtHtO« zurücktitriert.

448

Gasbehälter.

Von den Apparaten zur Öasanalyse können nur die allergewOhnlichsfen der technischen Oasanalyse aufgeführt werden. Gasbürette nach Bunte ohne Umhflllungsrohr Mk. 10,00 » „ m i t „ „ 12,00 „ „ „ „ Stativ, Klemme, Flasche mit Tubus, kompl. „ 25,00 „ „ Winkler in */t» ecm, auf drehbarem, metallenem Stativ, komp) „ 32,00 Gasbürette nach Bunte-Seger miLDreiweghahn, Kugelgeflss mit Stopftin, liebst Niveaurohr: Inhalt 100 250 500 ccm. Stack 7,50 10,00 12,00 Mk. Gasvolumeter nach Lunge: für leichtlösliche Salze (Sälpeter), kompl Mk. 19,00 i, leicht- und schwerlösliche Substanzen „ 22,00 zur Stickstoffbestimmung in organischen Substanzen „ 22,00 „ 28,00 „ Untersuchung von Sprengstoffen u. s. w Absorptionspipetten nach Hempel, auf Holzstativ: einfache „ 5,50 „ für feste und flfissige Absorptionsmittel „ 6,00 „ zur Füllung mit rauch. H*S0 4 8,00 zusammengesetzte, zur Füllung mit CutCli „ 6,00 „ für feste und flüssige Absorptionsmittel „ 6,50 ExplosionspipeUen zur Explosion von Sumpfgas und Wasserstoff, kompl. . ,, 15,00 Im übrigen siehe die Artikel „D a s y m e t e r", „G a s b e h i ! t e r", „ K o h l e n s a u r e " , „ L e u c h t g a s " , „ R a u c h g a s e " , „S a u e r s t o f f", „S t i c k s t o f f " und „W a s s e r s t o f f". Gasanalytische Apparate und Instrumente:

Georg Schmidt & v. d. Eitz, Schmiedefeld (Kreil Sehleuaiiigen).

Vereinigte Lausitzer Qlanrerke A.O., Abt. Wannbrann. Quilitz & Co., Berlin MW. 40, Heidestrasse 66/67.

O&sbehUter (fälschlich als G a s o m e t e r bezeichnet). Von G l a s , bestehend aus zweifach tubulierter Flasche, eingeschliffenem Trichter mit Hahn und je 1 Abflusshahn für Gas und Wasser. Inhalt 3 4 6 12 25 1. Stück 17,50 20,00 22,50 30,00 45,00 Mk. Von M e t a l l , mit oberem Wasserreservoir, Wasserstandszeiger, Hahnen, Schlauchfolien u. s. w. Inhalt des Gasbehälteis . . . . 200 280 600 1000 1250 1. „ oberen Wasserreservoirs 60 80 160 300 400 1. „ Preis kompl. in Eisen 335,00 275,00 390,00 400,00 530,00 Mk. „ „ Kupfer 390,00 455,00 650,00 800,00 885,00 „ „ Dieselben, klein, fflr Laboratoriumsgebrauch. Inhalt 32 45 1. Aus Zink 43,00 65,00 Mk. „ Kupfer 67,00 90,00 „ Gasbehälter aus Metall ohne Aufsatzreservoir, zur direkten Verbindung mit der Wasserleitung. Inhalt des Gasbehälters . . . . 200 280 600 1000 1250 1. Preis kompl. in Eisen 215,00 250,00 345,00 420,00 470,00 Mk. Kupfer . . . . 395,00 410,00 585,00 710,00 800,00 „ Dieselben, klein, für Laboratoriumsgebrauch. Inhalt 45 1. Von Zink kompl 42,00 Mk. „ Kupfer kompl 63,00 ,.

449

Gasbeleuchtung — Gascntwickelungsapparate.

Gasbehälter mit beweglicher Glocke und Wasserverschluss (bei den Gasanstalten gebräuchliche Konstruktion). Festes eisernes Bassin, Qlocke in vertikalen Führungen beweglich. Dazu Entlastungsvorrichtung zur Verminderung des Druckes. Soweit solche Gasbehälter für Schwefelwasserstoffgas bestimmt sind, sind alle mit dem Gase in Berührung kommenden Teile mit B l e i aberzogen. Ungefährer Inhalt der Glocke . . . 20 Gasbeh. mit f ohne Entlastungsvorr. 120 Glocke in Eisen | mit „ 160 Gasbeh. mit ( ohne „ 150 Glocke in Kupfer | mit „ 190 Schwefelwasserstoffgas-Behälter mit Ent205 Ungefahrer Inhalt der Glocke 2000 Gasbeh. mit I ohne Entlastungsvorr. 440 Glocke in Eisen { mit „ 515 Gasbeh. mit { ohne „ 915 Glocke in Kupfer t mit „ 1000 Schwefelwasserstoffgas-Behälter mit Entlastungsvorrichtung 1500

100 150 195 210 255

200 165 215 270 320

450 190 245 355 410

600 250 305 465 525

1000 310 Mk. 370 650 730

330

400

570

780

1000

3000 495 570 1330 1460

4000 565 685 1500 1650

5000 635 765 1615 1770

6000 1. 715 Mk. 865 „ 1890 „ 2070 „

1785

2020

2325

2700



Gasbehälter: Heinrich Hirzel G. m. b. H., Leipzig-Plagwitr. I Georg Schmidt i, v. d. Eitz, Schmiedefeld (Ereil |

.Schleusingen).

Gasbeleuchtung 1 siehe unter „ B r e n n e r", „ L a m p e n", „L e u c h t g a s", „L u f t g a s" und G a s g Ifih 1 i c h t". Thiem & Tttwe, Gasapparate, Halle (Saale), Hordorter Strasse 4.

Gasdruckregnlatoren siehe „ D r u c k r e g u l a t o r e n " . Gasentwickelungsapparate (Gaserzeugungsapparate). Nach K i p p , aus Glas, mit Kautschukstopfen und Hahn, mit oder ohne Tubus am Fuss: l Inhalt /« */« 1 1V« 2 1. Stück 8,75 10,00 10,50 11,50 13,00 Mk. Nach K ö n i n c k , aus Glas, in Holzgestell, kompl Stück Mk. 25,00 Nach W a r t h a (verbesserte Kippsche Apparate), aus Glas, mit eingeschliffenem Scheidetrichter von 1,5 1 Inhalt, mit 2 Tuben, Gummistopfen, Glashahn, Sicherheitsrohr und Verbindungsrohr, kompl Stück „ 17,50 Nach C l . W i n k l e r , zur Schwefelwasserstoftbereitung, bestehend aus Bleigefass und Bleizylinder; letzterer (zur Aufnahme des Schwefeleisens) kann mittels einer Kurbel gehoben und gesenkt werden. Der Apparat fasst 5 kg Schwefeleisen und 16 1 Säure. In starkem Holzgestell, kompl „ 245,00 G a s e n t w i c k e l u n g s a p p a r a t e , für Schwefelwasserstoff, Wasserstoff und Kohlensäure brauchbar, bestehend aus Säuregefäss, Sammelgefass und Entwickler. Grösse I und II ganz aus Blei, Grösse III aus verbleitem Eisen. Kompl. Apparat mit allem Zubehör: Grösse I II III zu . . 20 50 100 1 Säurefiillung. Preis . 180.00 300,00 420,00 Mk. Gasentwickelungsapparate für Sauerstoff in Retortenform aus Gusseisen fiir Gasheizung; Retorte mit abnehmbarem Helm und Dreifuss: Inhalt der Retorte '/a 1 2 5 1. Stück 14,00 20,00 28,00 45,00 Mk. Dieselben in Rölirenform, auf Gestell mit Trägern. Innerer Durchm. der Röhre 4 cm. Schiene fttr die Gaslampe mit dreifachem Bunsenbrenner: Länge des Rohres 40 50 cm. Stück 27,50 30,00 Mk. Blücher VIII. 29

450

Gasglühlicht.

Gasentwickelungsapparat nach Biltz aus Steinzeug, ausserordentlich praktisch für andauernden Gebrauch zur Entwicklung von H«S, CO« u. s. w. Der Zylinder fasst 2 0 1 Säure: Preis kompl. mit Gestell und Windevorrichtung Mk. 130,00 Gasen t wickelungsapparat nach Gwiggner zur Entwicklung grösserer Mengen von Schwefelwasserstoffgas und teilweisen Gewinnung des Gases aus den Abgasen der Fällungen, vorzüglich bewährt, komplett mit allem Zubehör 205,00

Vgl. auch „L u f t g a s". Gasentwickelungsapparate: •3. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4. Heinrich Hirzel G. m. b. H., Leipzig-Plagwitz. Georg Schmidt & v. d. Eitz, Schmiedefeld (Kreis Schleusingen).

Thiem & T8we, Gasapparate, Halle (Saale), Hordorfer Strasse i. Vereinigte Lausitzer Glaswerke A.G., Abt. Warmbrunn, Quilitz & Co., Berlin NW. 40, Heidestrasse 65/57.

Gasgrlttfclicht. Zur Herstellung der Glühkörper dienen verschiedene Metalle der Cergruppe. Hauptsächlich dürfte ein Gemisch aus 99 % Thoriumsalz (gewöhnlich Nitrat) mit 1 % Ceriumsalz zur Verwendung gelangen. Die zur Herstellung der Gasglühkörper nötigen Erden gewinnt man der Hauptsache nach aus M o n a z i t , weiter aus Thorit, Gadolinit u. s. w. Die mit den Salzen der genannten Erden imprägnierten Baumwoli- oder neuerdings insbesondere Ramie-Gewebe werden durch Erhitzen zerstört (verbrannt), so dass der Glühkörper (Strumpf) — aus den Oxyden der Erden bestehend — in der Form des verbrannten Gewebes zurückbleibt. Zur Erhöhung der Haltbarkeit wird den Erdgemischen meistens Ammoniumnitrat (oder ein anderes Alkalisalz) zugesetzt. Das D. R. P. 157 811 bezweckt die Herstellung von Glühkörpern sehr hoher Leuchtkraft für Sauerstoff-Leuchtgasbrenner nach folgender Methode: Man benutzt zunächst cerhaltige Calciumnitratlösung für sich oder im Gemisch mit Zirkonnitrat, imprägniert damit in bekannter Weise verbrennliche Gewebe, trocknet, brennt hart und taucht das so erhaltene Skelett nun in eine Lösung von Thoriumnitrat, worauf getrocknet und nochmals ausgeglüht wird. Anstatt mit den Leuchterden Baumwolle zu tränken, hat man auch versucht, die Erden selber in geeigneter gelatinöser Form zu Fäden auszuziehen. So versetzt man nach dem D. R. P. 135 534 Lösungen der Leuchterden mit Zellulose, welche in Kupferoxydammoniak gelöst ist, verfährt also wie bei der Fabrikation von Kunstseide (vgl. den Artikel „ S e i d e , k ü n s t l i c h e"). Die erhaltene Masse wird zu Fäden verarbeitet, welche koaguliert, gewaschen und getrocknet werden. Die Koagulation der Fäden nimmt man in neutralen oder alkalischen Flüssigkeiten (namentlich KCN-Lösungen) vor. Nach dem D. R. P. 141 244 lassen sich Fäden von Kunstseide (d. h. von Zellulose) auch mit Lösungen der Leuchterden imprägnieren, obwohl derartige Fäden keine Hohlräume besitzen. Die imprägnierten Fäden muss man nach dem Trocknen durch ein alkalisches Bad laufen lassen, um die Nitrate der Leuchterden in die Hydroxyde überzuführen. Nach dem D. R. P. 161262 kann man auch Nitrozellulosefäden (ohne Denitrierung) mit Leuchtsalzlösungen imprägnieren, wenn man sie zunächst durch geeignete Behandlung zum Aufquellen bringt; zu diesem Zwecke behandelt man sie mit Ameisensäure, Essigsäure oder Salpetersäure geeigneter Konzentration. Das D. R. P. 178 832 schildert ein Verfahren zur Herstellung von Glühkörpern aus Fäden von künstlicher Seide, wobei das Veraschen, Formen und HäTten des Gewebes in e i n e m Arbeitsgange geschieht. Nach dem D. R. P. 212 842 tränkt man die Faser (Pflanzenfaser oder Kunstseide) nicht mit Lösungen von Salzen der verwendeten seltenen Erden, sondern mit einer kolloidalen Lösung ihrer Oxydhydrate. Auch das D. R. P. 236 159 bezweckt in besonderer Weise die Herstellung von Glühkörpern aus Kunstseide. Eine besondere Art des T r o c k n e n s imprägnierter Glühkörper schützt das D. R. P. 154 808; man lässt hiernach nicht, wie sonst, die warme Luft des Trockenofens direkt auf die auf Trockengläser aufgezogenen Glühkörper

Gasglühlicht.

451

wirken, sondern führt in das Innere der Trockenglaser Dampf, heisse Luft oder heisse Flüssigkeit ein. S e l b s t z ü n d e n d e Glühkörper soll man nach dem D. R. P . 1 5 8 9 7 4 so erzeugen, dass man auf dem Glähkörper durch Tränkung mittels Rhodiumchlorids und nachfolgende Reduktion einen Zündstreifen herstellt; der Rhodiumchloridlösting wird dabei Ammoniumchlorid zugesetzt. — Die Erhitzung der Glühkörper geschieht über Gasbrennern, denen das Prinzip des Bunsenbrenners zu Grunde liegt. Um abgebrannte Glühkörper ohne Gefahr des Zerbrechens versenden zu können, behandelt man sie mit Versteifungsflüssigkeiten ( T a u c h f 1 u i d s), die gewöhnlich Lösungen von Kollodiumwolle in einem Alkohol-Athergemisch sind: Die nach dem Abbrennen in die Versteifungsflüssigkeit eingetauchten Glühkörper sind nach dem Verdunsten der Lösungsflüssigkeit durch den dünnen Nitrozellulose-Uberzug elastisch und versandfähig; beim erstmaligen Gebrauch des Glühkörpers verbrennt die Nitrozellulose. Nach dem D. R. P. 153 346 löst man zur Herstellung von Tauchflüssigkeiten die Kollodiumwolle in Alkohol, dem etwas Eisessig und Azeton zugesetzt sind; hierdurch vermeidet man den Äther, der sonst die Tauchflfissigkeit sehr feuergefährlich macht. Mit diesem Patent fällt im Grunde das D. R. P. 153 7 5 8 zusammen; man löst danach die Kollodiumwolle in konzentrierter Essigsäure, um die Feuergefährlichkeit zu beseitigen. Nach dem D. R. P. 180047 taucht man die Gasglühkörper, um sie haltbar zu machen, nach ihrer Veraschung und Formung mit Pressgas in eine 5 %ige Lösung von Zirkonnitrat und kollodioniert sie hierauf ohne weiteres Ausglühen. Man kann auch die Glühkörper in eine Mischung von Zirkonnitrat und Kollodiumlösung tauchen und darauf trocknen. Das Kollodionieren geschieht mit einer Mischung von etwa 650 g Kollodium, 270 g Äther, 50 g Rizinusöl und 20 g Kampfer. Die so behandelten Olühkörper sollen vollkommen zerdrückt werden können, ohne beschädigt zu werden. Nach dem D. R. P. 1 9 2 6 6 6 setzt man dem Kollodiumtauchbad neben andern Stoffen Rizinusöl und, statt des sonst verwendeten Kampfers, einen zusammengesetzten Ester zur Vermeidung des Schrumpfens beim Trocknen zu. Als solche Ester kommen in Betracht: Athyloxalat, -laktat, -salizylat, -stearat, -palmitat, -butyrat, tartrat, phthalat, Methylstearat, -palmitat, -benzoat, Amylazetat, -laktat, -tartrat, -butyrat, Propyloxalat, -butyrat, Butyloxalat, -butyrat u. s. w. Zum Z e i c h n e n von Glühstrümpfen bläst man nach dem D. R. P . 204 846 durch eine Schablone hindurch die Stempelfarbe auf den abgebrannten Glühstrumpf (vor oder nach dem Kollodionieren), indem man z. B . einen Farbenzersprühapparat benutzt. Die Herstellung eines auf dem Gebrauchsbrenner mittels der Streichholzflamme veraschbaren Glühkörpers, der also in ungebranntem Zustande verkauft wird, bezweckt das D. R. P. 199 791, und zwar überzieht man vor dem Abbrennen den möglichst reich mit Leuchtoxyden getränkten Glühkörper mit einem leicht entzündlichen Versteifungsmittel, z. B. Kollodium, und erwärmt ihn auf einem von innen geheizten Dom, wodurch bei gleichzeitiger Formgebung die Maschen zueinander so befestigt werden sollen, dass der Glühkörper gefaltet verschickt werden kann. — Dieselbe Wirkung will das D. R. P. 207 383 dadurch erzielen, dass es dem zum Tränken dienenden Leuchtfluid ein Versteifungsmittel, z. B. Stärke, zusetzt. Die unabgebrannten Glühkörper können dann versandt werden; beim Abbirennen soll man der Sinterung dadurch Rechnung tragen, dass man den Strumpf auf einen Brennerstift mit längerer Gabel setzt. Vgl. die Artikel „ C e r i u m u n d C e r i u m v e r b i n d u n g e n " sowie „ T h o r i u m u n d T h o r i u m v e r b i n d u n g e n". Einen ausführlichen Aufsatz über die Fabrikation der Gasglühkörper veröffentlichte R i c h a r d B ö h m , vgl. Prometheus 1908, Seite 177, 193, 218, 225, 243. Derselbe Forscher hielt 1911 einen sehr beachtenswerten Vortrag über die Fabrikation des Kunstseideglühkörpers; vgl. Prometheus 1912, Seite 257, 276, 295. 29*

452

Gaskocher —

Gasolin.

Gasglühlicht: Butzkes Gasglühlicht-Akt. -Ges., Berlin S. 42, Ritterstr. 12. D. G. P. Drossbach & Co., chemische Fabrik, Freiberg i. S.

Thiem & Töwe, Gasapparate, Hordorfer Strasse 4.

Halle

(Saale),

Chemikalien zur G l ü h k ö r p e r f a b r i k a t i o n : Fabrik ehem. Präparate Dr. Richard Sthamer, I Dr. O. KnBfler 4 Co., Plötzensee b. Berlin. Hamburg 1. I

Tauchfluid (Versteifungsflüssigkeit) für G a s g l ü h k ö r p e r : C. Erdmann, Leipzig-Lindenau.

Kollodiumflüssigkeit: C. Erdmann, Leipzig-Lindenau.

G a s k o c h e r siehe „ B r e n n e r". G a s l a m p e n siehe „ L a m p e n " . G a s ö l . Mit diesem Namen belegt man alle Mineralöle, die zur Gaserzeugung (vgl. den Artikel „ ö 1 g a s " ) bestimmt sind, und zwar werden a l s G a s ö l e die Leichtöle d e s Braunkohlenteers (Solaröl und Gasöl), ferner diejenigen d e s Schieferteers und endlich d a s zwischen Petroleum und Schmieröl destillierende s o g e n a n n t e S o l a r ö l d e s Rohpetroleums verwendet. Die G a s ö l e sind um so höherwertig, j e enger d i e Siedegrenzen zusammenliegen, innerhalb derer d a s ö l siedet. Nach K r e y soll die ä u s s e r s t e Differenz der Siedegrenzen 100° betragen, wobei es gleichgültig ist, ob d a s ö l zwischen 250 und 350 o d e r zwischen 200 und 300° u. s. w. siedet. Der Gehalt an ungesättigten Kohlenwasserstoffen und harzigen, in Schwefelsäure vom sp. G. 1,83 löslichen Stoffen soll 25 % nicht überschreiten, da andernfalls zu viel Teer und Koks bei der Vergasung entstehen. In Übereinstimmung mit E i s e n 1 o h r hält auch K r e y ein Paraffinöl a u s Braunkohlenteer im allgemeinen für um so geeigneter zur Gasbereitung, bezw. f ü r um so reicher an Lichtgebern, je mehr P a r a f f i n im ö l enthalten ist. Der Kreosotgehalt der Handelsgasöle darf 2 bis 3 % nicht übersteigen, da er in höheren Prozentsätzen den Gaswert herabsetzen soll. Gasolin. Vgl. den Artikel „ P e t r o 1 e u m " . D a s Gasolin ist eine ätherisch durchdringend riechende, f a r b l o s e Flüssigkeit vom sp. G. 0,64 bis 0,667; S. P. 70—80°. Hauptsächlich dient d a s Gasolin zur Gaserzeugung mittels d u r c h g e p r e s s t e r Luft. Für Anlagen (Laboratorien und Betriebe), denen Leuchtgas nicht zur Verfügung steht, sind G a s o l i n - G a s e r z e u g u n g s a p p a r a t e für Heizzwecke zu empfehlen. A p p a r a t e zur Gasolin-Gaserzeugung: a) f ü r kleinen Bedarf (5—10 Bunsenbrenner). Gaserzeuger selbst Wasserstrahlgebläse dazu Gaslampe T o n o f e n mit Dreifuss Schrauben-Quetschhahn

Mk. 30,00 „ 16,50 „ 4,50 „ 2,90 0,90 n

b) G a s m a s c h i n e n f ü r g r ö s s e r e n Bedarf. Leistungsfähigkeit bis zu Preis des Gasapparates inkl. Flaschenzug, exkl. Gewicht und Drahtseil . . . . Raumlänge fiir die Aufstellung ca. . . Betriebsgewicht ca

12

18

30

45

460 0,50 90

570 0,60 140

700 0,80 180

900 1,00 230

60

Flammen.

1 0 0 0 Mk. 1 , 5 0 qm. 3 0 0 kg-

Leistungsfähigkeit bis zu 80 100 125 1 5 0 Flammen. Preis des Gasapparates inkl. Flaschenzug, exkl. Gewicht und Drahtseil . . . . 1 3 0 0 1500 1750 2 0 0 0 Mk. Raumlänge für die Aufstellung ca. . . 2 , 0 0 3 , 0 0 pm. 2,30 2,60 Betriebsgewicht ca 400 500 600 70C kgD r a h t s e i l 4 0 Pf. pro 1 m. B e t r i e b s g e w i c h t Mk. 2 4 , 0 0 pro 1 0 0 kg.

Der Preis d e s mittels G a s o l i n s erzeugten G a s e s ist gleich dem des 01g a s e s (häufig billiger als Steinkohlengas). Man bedarf jedoch bei Verwendung

Gasometer — Gaswasser.

453

von Gasolingas anderer Brenner; die für Steinkohlengas benutzten Bunsenbrenner haben für Gasolingas zu kleine Gasöffnungen. Man darf bei Verwendung grösserer Apparate den Herstellungspreis des Gasolingases auf 20 Pf. für 1 cbm veranschlagen. Weiteres siehe ,,L u f t g a s". G a s o m e t e r siehe „ O a s b e h ä l t e r". O a s p u m p e n aus Steinzeug. Dieselben sind Kombinationen einer gewöhnlichen Plungerpumpe zum Heben von Flüssigkeiten und eines mit einer indifferenten Flüssigkeit gefüllten Zylinders, auf welche sich die Bewegung des Plungers überträgt. Die Ventile der Pumpe, und überhaupt sämtliche Teile, die mit dem Gase in Berührung kommen, sind aus säurefestem Steinzeug hergestellt, so dass sich diese Gaspumpen besonders zur Förderung von Chlorgas eignen: Hub Einfachwirkende Gaspumpen Zwillings-Gaspumpen

2 700 JI50

4 1. 1150 Mk. 2000 „

Gaspumpen aus Eisen und Bronze: Brund 4 Grasemann Nachf., Maschinenfabrik u. Eisengiesserei,

Gotha.

G a s r e l n i f f u n g s m a s s e siehe „L e u c h t g a s". G a s s e l b s t z t i n d e r . Darunter versteht man Apparate, welche es ermöglichen, Leuchtgas und andere oxydable Gase ohne Anwendung von Streichhölzern selbsttätig zu entzünden. Das Prinzip dieser Apparate wurde durch den Österreicher R o s e n f e I d im Jahre 1888 festgelegt und besteht darin, dass Leuchtgas über eine sogenannte Z ü n d p i 11 e (s. d.), welche mit feinen Platindrähtchen ausgestattet ist, streicht. Die Pille kommt hierbei zur Rotglut; die Hitze überträgt sich auf die Platindrähtchen, welche selbst weissglühend werden und das Entzünden des Gases bewirken. Die Konstruktion darartiger Gasselbstzünder ist verschieden, je nach der Lage der Zündpille, ob dieselbe z. B., wie bei Gasglühlicht, direkt am Glflhkörper, über demselben, am Lampenzylinder, am Brenner oder unterhalb desselben sich befindet. Setbstzündende Glühkörper wurden im Jahre 1898 nach dem Patente Killing in den Handel gebracht, haben sich aber nicht als durchaus zuverlässig erwiesen. Zu den Apparaten, bei welchen die Zündpille oberhalb des Glühkörpers gelegen ist, die somit auf den Lampenzylinder gesetzt werden, gehören die verschiedenen Typen von Deckel- und Blakerzündern; bei letzteren ist die Pille zumeist kontinuierlich der Flammenhitze ausgesetzt und hat daher nur eine beschränkte Lebensdauer. Den grössten Schutz für die Zündpille bieten solche Apparate, bei welchem die Pille unterhalb des Brenners angeordnet ist, diese dürften am zuverlässigsten funktionieren. Als Haupt-Repräsentanten dieser Gruppe sind der ,,Fiat-Lux" und der ,,Stabil" anzusehen; ersterer ein sinnreich konstruierter Automat; letzterer ein Dreiweghahn mit Nebenleitung von sehr leicht zu bewirkender Zündung in einfacher und solider Konstruktion. Gasselbstzünder: Butzkes

Gasglühlicbt,

A.G.,

Berlin

S. 42.

Ritteretr. 12.

G a s t e e r siehe „ S t e i n k o h l e n t e e r". G a s t r o s a n . Unter diesem Namen kommt doppeltsalizylsaures Wismut in Zeltchen (je 0,75 g) in den Handel. Es wird gegen Säurebeschwerden bei Hypersekretion empfohlen. G a s w a g e siehe ,,D a s y m e t e r" und „R a u c h g a s e". G a s w a s s e r (Ammoniakwasser). Das bei der Fabrikation bezw. Reinigung des Leuchtgases (s. d.) entstehende wässerige Kondensationsprodukt, welches ein begehrtes Ausgangsmaterial für die Fabrikation von A m m o n i a k (s. d.) ist. Das Gaswassr enthält in 1 1 zwischen 3 und über 30 g Ammoniak, und zwar in der Hauptmenge als Karbonat.

Gaudanin —

454

Gebläse.

Das Engl. Pat. 9396 von 1903, wonach man das Gaswasser durch Vermischen mit Metallverbindungen, insbesondere mit Eisensulfatlösung, von Cyaniden und H>S gereinigt werden soll, bedarf zunächst keiner weitergehenden Erörterung. Destiliationsapparate für Gaswasser bauen: J. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4.

| Friedrich Beckmann, Berlin 80. 16, Brücken| atraaae 6 b (s. Inserate).

O a n d a n l n . Keimfreie Lösung von Paragummi in Benzol und Äther, mit der mittels eines besonderen „Auftragsapparates" eine dOnne Gummidecke auf der Haut behufs Erzielung keimfreier Operationswunden hergestellt werden soll. O&ultherlaBl (Wintergreenöl; Oleum Oaultheriae). Aromatisches ätherisches ö l , das von der Oaultheria procumbens gewonnen wird. Meistens verwendet man anstatt dessen das k ü n s t l i c h e Gaultheriaöl, das aus Salizylsäuremethylester (siehe „ S a l i z y l s ä u r e e s t e r " ) besteht. Es dient zur Herstellung von Fruchtäthern, zum Parfümieren von Seifen u. s. w. Wintergreenöl, echt, rekt „ kiinstl. (Salizylsäuremethylestcr'i

I kg M k . 15,00 I „ „ 2,70

Gay-XitiMac-Tnrin siehe „ S c h w e f e l s ä u r e " . Geblftse (Blaseapparate). A. G e b l ä s e f ü r d i e

Industrie.

1. H o c h d r u c k - G e b l ä s e (Ventilatoren) für Pressungen bis 3000 mm Wassersäule, zum Betriebe von Kupolöfen aller Art, Schweiss- und Schmelzöfen, für Schmiede-, Schlosser-, Schweiss- und Lötfeuer, als Gasgebläse, Sandstrahlgebläse, Misch- und Transportgebläse in der Textil-, Glasund chemischen Industrie, ferner als Gebläse zum Ansaugen und Weiterbefördern von Gasen, feuchter und heisser Luft, in Eisen oder in Bronze. Bekannt unter der Bezeichnung K a p s e l - G e b l ä s e , Roots-Geb l ä s e , A e o l o s - G e b l ä s e u. s. w. Die Gebläse arbeiten ohne jede Dichtungsmasse. Für Schmiedefeuer Anzahl der Schmiedefeuer bei 30 mm Düsenweite

Für

Kupolöfen

Durchmesser des Ofens in mm

Bei 300 mm Wassersäule

VoSchmilzt lumen Eisen Wind pro pro Minute Stunde in cbm w*

Nur iir geringe Vfind. presst ingen bis ma Kimal 100 mm Wassers »ule. 1 2 3 4 5 6 450—500 800 1000 8 500-550 1100 11 550-600 1400 14 600-625 1850 16 625—650

0,6 1,2 1,8 2,5 4.5 6,0 8,0 11,0 15,0 19,0 25,0 32,0

Um-

Ohne Fundament

dreAnUngenähern- hungen fähres de Bepro triebsGewicht kraft iu Minute P. S.

0,1 0,2 0,3 0,35 0,4 0,6 1.0 1,75 2,5 2.9

kg 500 500 500 500 500 500 500 500 450 450 450 450

35 47 50 75 85 110 160 200 260 350 460 600

Auf gufieisernem Fundament

Preise a b Fabrik UngeLeerfähres Gescheibe Gewicht bläse extra Mk. 60 75 100 130 165 200 225 270 330 400 560 650

Mk.' 2,50 3,00 3,50 5,00 5,00 7,00 10,00 10,00 11,00 12,00 13,00 19,00

kg (T.s gs . e-5 c °«2

|1|

a 3 v ¿3 COi-Lösung CuCOj, filtriert, wäscht den Niederschlug sorgfältig mit HaO und Obergiesst mit soviel NH. (sp. O. 0,91), dass nicht alles in Lösung geht. Nach öfterem Umschattein lässt man absetzen und benutzt die aberstehende blaue Lösung als Reagens. 4. A n i l i n s u l f a t : In 1 % iger wässeriger Lösung zu benutzen. 5. P h l o r o g l u z i n : In Vi %iger wässeriger Lösung zu verwenden. P i n c h o n empfiehlt folgenden Untersuchungsgang für Gemische von Gespinstfasern: Untersuchungstabellen

für

alle

Gespinstfasern.

Auf das Fasergemisch lässt man 10®/oige Kalilauge oder Natronlauge einwirken: ein Teil bleibt ungelöst

ein Teil löst sich

alles löst sich

Man lässt Chlorzinklösung einwirken: löst alles auf

löst teilweise

Der lösDie liche alkal. Lösung Teil wird durch wird auf Zu- Bleiazesatz von tat nicht Blei- schwarz, azetat der unnicht lösliche schwarz: schwärzt S e i d e . sich: Seide und Wolle.

löst nichts

löst nichts

Die Masse schwärzt sich durch Bleiazetat: Wolle,

:,

löst teilweise auf

Cblorwasser wie auch Ammoniak färben die Faser: rotnicht braun Alkoholische FuchsinDie Faser lösung färbt die Faser: wird Färbung durch dauernd auswaschrauch. bar SalKalilauge Kalilauge peterfärbt gelb färbt nicht säure gelb: rot: Jod und Neu- Schwefelsäure B a u m wolle. seefärben flachs. gelb: blau: I Hanf Flachsj

i

löst nicht

Ein Teil wird sich Saldurch Bleiazetat: peternicht schwärzen schwärzen färbt teilKalilauge Pikrin- weise löst die im säure färbt gelb, Chlorzink teilweise der unlöslich gelb; der übrige gebliebe- übrige Teil Teil nen Fasern bleibt bleibt teilweise. weiss: weiss: Die blei- S e i d e Gebenden Faund menge sern lösen Baumvon sich in w o l l e . Flachs Kupferund oxydBaumammoniak : wolle. Gemenge v.Wolle, Seide, Baumwolle.

Gespinstfasern-Untersuchungsapparate: Ctrl Zciss, Jena, Mikro-Katalog M. 184, S. 105, 108. mikrophotogramme der Spinnfasern.

Prospekt Mikro, 228, Tafel der Ultra-

472

Gestein-Sortierzylinder — Gewichte und Gewichtssätze.

G e s t e l n - S o r t l e r z y l i n d e r zum Aussieben und Sortieren von Gesteinen (Kies, Sand, Kohlen, Koks, Glas, Schamotte, Kalkstein u . s . w . ) . Sie haben (siehe Abbildung) zylindrische Form ohne durchgehende Welle und sind auf

Rollen laufend gelagert. Die auswechselbaren Siebmantelteile bestehen für gröbere Körnungen meist aus gelochtem Eisenblech, für feinere aus gelochtem Stahl- und Messingblech, für ganz feine aus Drahtgewebe. Modellmarke

¡1 A

B

C

-

1

E

F

G

H

Zylinderdurchmesser . mm t 900 900 800 750 700 600 500 700 Zylinderlänge 6000 5000 51'00 4000 4000 3000 3000 2400 1 Blechstärke . . . . 6 5 I 6 5 5 5 4 4 Anzahl der Sortierungen ohne|| Uberlauf . . . . 6 5 5 4 4 3 3 3 Kraftverbrauch in P.S . ca. 4,5 4 3,5 3,3 5 3 2,5 2 Gewicht in kg . . . 850 780 650 520 n 1500 1350 1200 1000 Preis inkl. Vorgelege in Mk. 1350 1250 1040 920 860 820 660 540 Preis der Maschine fahrbar eingerichtet in Mk. i 1065 1025 820 625

I 400 2000 4 3 1 400 420 500

Gestein-Sortierzylinder: Max Friedrich & Co., Leipzig-Plagwitz 55.

G e t r ä n k e , a l k o h o l f r e i e siehe „ A l k o h o l f r e i e G e t r ä n k e".

Gewehröl: Chemische Fabrik Flörsheim, Dr. H. Noerdlinger,

Flörsheim-Untermain.

Gewichte und Gewichtssätze.

a) T e c h n i s c h e G e w i c h t e (Präzisions-Gewichte), geeicht. 1 2 5 10 20 50 100 200 500 1000 g Aus Messing (1,15 0,18 0,20 0,25 0,30 0,50 0,80 1,20 2,50 4,50 Mk. Aus Messing vernickelt . 0,18 0,20 0,25 0,30 0,35 0,60 1,00 1,50 2,80 5,00 „ Einzelne Handelsgewichte aus Eisen, geeicht: 100 200 500 g 1 2 5 10 20 kg. Stuck 0,40 0,45 0,55 0,65 0.90 1,80 2,90 5,50 Mk. Tragbare Gewichtsätze von 1 g bis 2 kg (von 1—500 g aus Messing, darüber aus Eisen), geeicht Satz Mk. 18,00 Präzisionsgewichtsätze, geeicht: Von 1 Cg bis . . . 20 50 100 200 500 1000 g. Aus Messing . . . . 3,25 3,75 4,50 7,00 10,00 14,50 Mk. Aus Messing vernickelt 3,50 4,00 4,75 7,50 10,50 15,50 „

Gewicht, spezifisches — Gifte.

473

b) P r ä z i s i o n s e e w i c h t e für chemisch-analytische Wägungen, g e nauest justiert. Einzelne Gewichte aas Messing, stark vergoldet: 1 2 5 JO 20 50 100 200 500 1000 g. Stück 0,90 1,10 1,20 1,50 2,25 3,00 3,75 4,00 7,00 12,00 Mk. Einzelne Bruchgramme ans F i a t i n und aas A l u m i n i u m : 0,001 0,002 0,005 0 01 0,02 0,05 0,1 0,2 0,5 g. Aus Platin . . 0,25 0,25 0,25 0,30 0,40 0,60 0,90 1.70 3,35 Mk. Aas Aluminium 0,15 0,15 0,15 0,20 0,25 0,30 0,35 0,50 0,75 „ Reitergewichte: Von Aluminium Gold Platin a 10 mg 0,20 0.30 0,30 Mk. ä 1 mg 0,25 0,35 0,35 „ G e w i c h t s ä t z e in M a h a g o n i - E t u i , die Gewichte Von 1 g aufwärts stark vergoldet, Bruchgramme von Platin, mit Elfenbeinpinzette und Reiter: 500 1000 g. Von 1 mg bis 10 20 50 100 200 Der Satz . . . 20,00 22,00 27,00 31,00 42,00 52*00 72.00 MkDieselben Gewichtsätze fein poliert und vernickelt: Von 1 mg bis 10 20 , 50 100 200 500 1000! g. Der Satz . . . 17,00 19,00 22,00 26,00 34,00 44,00 56,00 Mk. Dieselben Gewichtsätze, die Gewichte platiniert: Von 1 mg bis 10 20 50 100 500 200 1000: g. Der Satz . . . 22,00 24,M> 30,00 34,50 45;00 80,00 Mk. 57,00 G e w i c h t s ä t z e von B e r g k r i s t a l l für genaueste Wägnngeu, absolut unveränderlich, Bruchgramme aus Platin, Elfenbeinpinzette, in Mahagoni-Etui: Von 1 mg bis 50 10Ü g j Der Satz . . . 120,00 180,00 Mit. Dieselben Gewichtsätze von f e i n s t e m K r i s t a l l g l a s e , sonst ebenso: Von 1 mg bis 50 100 200 g. Der Satz . . . 55,00 65,00 85,00 Mk. Gewichte und Gewichtssätze: Vereinigte Lausitaer Glaswerke A.Q., Abt. Warmbrunn, Quilitz 4 Co., Berlin NW. 40, Heide8tra68C 55/07.

G e w i c h t , s p e z i f i s c h e s , siehe „ S p e z i f i s c h e s Gewicht" G e w ü r z e . Zu den Gewürzen zählt man vor allem Pfeffer, Zimt, Nelken, Ingwer, Kümmel, Anis, Musftatblfite und Muskatnüsse sowie Vanille. Durch Extraktion der Gewürze stellt matl die G e w ü r z e X t r a k t e und durch Mischurtg solcher mit Salz die G e w ü r z s a l z e her, die als Ersatz der Gewürze vielfach verwendet werden. Gewürzmühlen: Oebr. Burberg, Maschinenfabrik,

Mettmann.

Einrichtungen für Gewürzmühlen: Fried.

Krupp

Aktiengesellschaft

Qrusonwerk,

Magdeburg-Buckau.

G e w t i r z n e l k e n t f l siehe „N e 1 k e n ö I". G i f t e . Gegenmittel bei Vergiftung durch: 1. A l k a l i e n siehe 4. A t z a l k a l i e n . 2. A r s e n : Magenausspülung oder Brechmittel. Milch, Eiweiss, gebrannte Magnesia, sowie das besondere Präparat Antidoium Arsenici. Letzteres muss frisch bereitet werden, ünd zwar verdünnt man 100 g des offizinellen Liq. Ferri svlf. oxydat. mit 2 5 0 g H , 0 ; ausserdem verrührt man 15 g gebrannte Magnesia mit 2 5 0 H»0, giesst beide Mischungen vor dem Gebrauch zusammen und lässt alle Viertelstunden 2 — 4 Esslöffel (in warmem W a s s e r ) nehmen. 3. A t r o p i n : Innerlich Kaffee und Tannin. Kälte ÜbefgleSsüngen und Abreibungen. Der Arzt wird Pilokarpin oder Morphin subkutan injizieren. 4. A t z a l k a l i e n : E$sigwasser; Zitronensaft; Milch, sowie E y n d s i o oleosa; letztere ist aus der Apotheke zu holen. Man lasse den Vergiftetes E i s stückchen schlucken.

Giftfreie Farben —

474

Gips.

5. B l a u s ä u r e siehe 10. C y a n w a s s e r s t o f f . 6. C a r b o l s ä u r e siehe 12. K a r b o l s ä u r e . 7. C h l o r a l h y d r a t : Kalte Begiessungen, künstliche Atmung. Der Arzt wird Strychnin, Moschus, Kampfer injizieren. 8. C h l o r o f o r m : Frische Luft; künstliche Atmung; Einatmung von Amylnitrit. — Die elektrische Reizung und die Injektion von Strychnin müssen dem Arzt vorbehalten werden. 9. C o c a i n siehe 16. K o k a i n . 10. C y a n w a s s e r s t o f f : Bürsten und Reiben des Körpers; künstliche Atmung; starker Kaffee. Injektion von Äther und Atropin. 11. H o l l e n s t e i n siehe 27. S i l b e r n i t r a t . 12. K a r b o l s ä u r e : Milch, Eis, Zuckerkalk, Alkohol; Magenausspülung mit 3 %iger Glaubersalzlosung. 13. K a u s t i s c h e A l k a l i e n siehe 4. A t z a l k a l i e n . 14. K l e e s ä u r e siehe 20. O x a l s ä u r e . 15. K o h 1 e n o x y d : Frische Luft; künstliche Atmung; Reiben und Bürsten der Haut; starker Kaffee; alkoholische Getränke. Der Arzt wird unter Umständen Kochsalzlösung in die Blutbahn einführen. 16. K o k a i n : Starker Kaffee; Einatmen von Amylnitrit: Injektion von Kampfer. 17. L y s o l : Dieselben Mittel wie unter 12. K a r b o l s ä u r e . 18. M o r p h i u m siehe 19. O p i u m p r ä p a r a t e . 19. O p i u m p r ä p a r a t e : Magenausspülung; starker Kaffee; alkoholische Getränke; Reiben und Bürsten der Haut; künstliche Atmung. Injektion von Atropin. 20. O x a l s ä u r e : Man gebe Kalkwasser, Zuckerkalk, gebrannte Magnesia oder Kreide, lasse auch Eisstückchen schlucken. 21. P h o s p h o r : Magenausspülung; man gebe Kaffee, lege Senfteige, reibe mit Kampferspiritus. E s d a r f k e i n e r l e i F e t t u n d k e i n e Milch gegeben werden. 22. Q u e c k s i l b e r u n d Q u e c k s i l b e r v e r b i n d u n g e n : Man gebe flüssiges Eiweiss, Milch, gebrannte Magnesia, Mehlbrei, Eisenpulver, Opiumtinktur. 23. S a l p e t e r s ä u r e siehe 26. S c h w e f e l s ä u r e . 24. S c h i e r l i n g : Magenausspülung; Brechmittel; künstliche Atmung; Essigklystiere; Kaff ein. 25. S c h l a n g e n b i s s : Ausbrennen der Wunde mit glühendem Eisen; Atzen mit Höllenstein; Ausspülen mit 1 %iger Kaliumpermanganatlösung; Unterbinden der Wunde. Innerlich gebe man Alkoholika bis zur Berauschung. 26. S c h w e f e l s ä u r e : Gebrannte Magnesia, Kreide, Kalkmilch, Milch, Mehlsuppe, Haferschleim. Auch lasse man Eissttickchen schlucken. 27. S i l b e r n i t r a t : Kochsalzlösung, Milch, flüssiges Eiweiss. 28. S t r y c h n i n : Brechmittel, Tannin, Chloralhydrat, Kokain. Der Arzt wird ausserdem den elektrischen Strom anwenden. 29. Z u c k e r s ä u r e siehe 20. O x a l s ä u r e . G i f t f r e i e Farben siehe „ F a r b s t o f f e". G i f t m e h l = A r s e n i g e S ä u r e , s. „ A r s e n v e r b i n d u n g e n " Giftwelzen. (Fructus Frumentis venenatus). Getreidefruchte, welche mit Arsenik vergiftet und mit Malachitgrün gefärbt sind. Man benutzt den Giftweizen zur Vertilgung von Feldmäusen. Ebenso kommt G i f t h a f e r in den Handel. Vielfach ist das Giftgetreide auch mit S t r y c h n i n vergiftet und dann, zur Verdeckung des bitteren Geschmackes, mit Saccharin gesüsst. Apparate zur Herstellung von Giftweizen: Emil Passburg, Berlin NW. 28.

Olpe. Der Gips ist wasserhaltiges Calciumsulfat CaSO» + 2 H*0. Beim Erhitzen auf 110—120* verliert er den grössten Teil seines Kristallwassers, während der Rest bei weiterem Erhitzen bis ca. 170° entweicht. Der nicht voll-

Gips.

47.5

ständig vom Kristallwasser befreite (gebrannte) Gips nimmt bei Berührung mit H»0 dasselbe begierig auf, indem er dabei erhärtet. Diese Eigenschaft, die den Gips so wertvoll macht, geht verloren, wenn man das Brennen soweit fortsetzt, dass weniger als 3 % H>0 zurückbleiben; man nennt ihn dann t o t g e b r a n n t e n Gips. Das Gipsbrennen geschieht nach verschiedenen Methoden. Bei allen muss auf eine durchaus gleichmässige Erhitzung Bedacht genommen werden (namentlich bei grossstückigem Material), weil andernfalls ein Gemisch von totgebranntem mit zu schwach gebranntem Gips entsteht. Bei kleineren Quantitäten brennt man den Gips in eisernen Pfannen, nachdem man ihn vorher pulverisiert hat; während des Erhitzens wird fortwährend umgerührt und der Prozess fortgesetzt, bis eine Ober das Pulver gehaltene Metallplatte nicht mehr mit Wassertröpfchen beschlägt. Im Grossen brennt man den Gips in sehr verschiedenen Öfen; will man feine Produkte erzielen, so muss man dafür sorgen, dass die Feuergase nicht direkt mit dem Material in Berührung kommen, weil sonst ein Teil des Sulfats zu Schwefelcalcium reduziert wird. So benutzt man vielfach Öfen, die den Brotbacköfen ähnlich sind; dieselben werden entweder indirekt durch Generatorgas geheizt, oder man erhitzt sie innen durch ein Holzfeuer bis auf die notwendige Temperatur, zieht dann Kohlen und Asche heraus und trägt die Beschickung ein. Neuere Öfen bestehen aus Eisenblechtrommeln, Eisenblechzylindern, andere aus gusseisernen Retorten, wieder andere aus Systemen von Kammern u. s. w. Da sich der entwässerte Gips viel leichter zerkleinern lässt als das natürliche Mineral, so bevorzugt man im Grossbetriebe diejenigen Verfahren, die das Brennen grosser Stücke möglich machen. Andere Methoden brennen den Gips etwas vor, zerkleinern dann und bringen den Brennprozess. hierauf zur Vollendung. Nach dem geschilderten Verfahren gewinnt man (bei. 150°) dein schnell bindenden S t u c k - , P u t z oder M o d e 11 g i p s. Bei 200—300» brennt der Gips tot und ist unbrauchbar. Dagegen wird er bei 400°, wo er den letzten Wasserrest abgibt, wieder brauchbar. Zur Fabrikation dieses langsam bindenden E s t r i c h - und B a u g i p s e s erhitzt man das Mineral bis zur Glühhitze (500°); er nimmt dann HaO nur noch sehr Langsam auf, erstarrt aber damit im Verlaufe von Wochen zu einer durchscheinenden, sehr harten Masse. Das D. R. P. 151 462 will bindefähigen Gips unter Umgehung der bisherigen Brennarbeit erzeugen; das Verfahren benutzt die Eigenschaft des Gipses, mit H s O oder Salzlösungen über 100° erhitzt, unter Ausscheidung von Gipskristallen entwässert zu werden; der so entwässerte Gips wird nach Trennung von der Flüssigkeit unter Vermeidung der Abkühlung bei etwa 80° solange getrocknet, bis er seinen Wassergehalt vollständig verloren hat. So entsteht ein sehr bindefähiges, mit HsO schnell erstarrendes Produkt. Das Verfahren lässt sich auch auf alte Gipsformen und als Nebenprodukt gewonnenes feinpulveriges CaSO« anwenden. Nach dem D. R. P. 158 991 stellt man einen Gips, der zum Füllen von Papier und zu ähnlichen Zwecken besonders verwendbar sein soll, her, indem man den Gips mit HjO unter starkem Rühren erhitzt und das so erhaltene Gemisch von sehr fein verteilten, ausserordentlich weissen Gipskristallen und Wasser unter fortgesetztem Rühren abkühlen lässt. Hierbei bilden sich Nadeln von Gipshydrat, die abfiltriert, getrocknet und gemahlen werden. Um gebrannten Gips aus g e m a h l e n e m Gipsstein zu gewinnen, wird dieser nach dem Österr. Pat. 28 733 von 1907 durch Schlämmen gereinigt, worauf die durch Absetzenlassen in Formen und nachfolgendes Trocknen erhaltenen Stücke gebrannt werden. Zur Konservierung tränkt man Gipsabgüsse mit Wachslösungen, Paraffinlösungen oder Stearinsäure; so behandelten Gips bezeichnet man als E l f e n b e i n m a s s e . Ferner konserviert man Gips durch Tränken mit K e s s l e r sehen F 1 u a t e n (s. d.), mit Wasserglaslösungen u. s. w. Grössere Verbreitung hat die Härtung von Gipsabgüssen nach dem v. D e c h a n d schen V e r f a h r e n gefunden: es besteht in einer Tränkung mit Kalium-

Givasan — Glanzsilber.

476

borat und Baryumhydrat. Neuerdings findet die Methode von R a t h g e n und B o r r m a n n Beachtung, wonach man Gipsabgüsse mit Z a p o n I ß s u n g überstreicht. P r ü f l i n g t Die eingehende Untersuchung geschieht nach den allgemein bekannten Methoden der anorganischen Analyse. Qips findet als ausgesprochener R a p i d b i n d e r überall da Anwendung, wo sehr schnelles Erhärten verlangt wird. Richtig gebrannter Qips soll Qin 8—i Minuten abgebunden sein; er rauss dazu immer noch einen Wassergehalt von etwa 3 ,n besitzen. Sein sp. G. ist alsdann 2,889, w&hrend vollständig wasserfreier Gips (Anhydrit) ein sp. G. von 2,926 hat. Man hat also beim gebrannten Gips in erster Linie den W a s s e r g e h a l t und das s p e z i f i s c h e G e w i c h t festzustellen. Im Übrigen sind spezielle Prllfungsmethoden ftir Gips bis jetzt noch nicht normiert worden.

Weiteres d ü n g e n".

siehe

Calciumsulfat

unter

Gips, präpariert bei 1000 kg Gips, gebrannt . . . . . . . „ „ ehem. rein (Alabastergips) D. A. V

„Calciumverbin.

.

. . .

°/ 0 kg Mk. 12,00 °/ 0 „ „ 8,00 °/ 0 „ „ 15,00 °/ 0 „ „ 36,00

Anlagen zur Zerkleinerung von Gips: I. Für eine Leistung von ca. 5000 kg Gipsmehl in 10 Stunden (Kraftbedarf einschliessl. Transmission und Transportapparate etwa 10 HP.): 1 Glockenmühle 1 Vertikal-Mahlgang

Mk. 1015,00 , 1105,00 Mk. 2120,00

II. Für eine Leistung von ca. 1 0 0 0 0 kg Gipsmehl in 10 Stunden (Kraftbedarf einschliessl. Transmission und Transportapparate etwa 2 0 HP.): 1 Steinbrecher 1 Glockenmühle 2 Vertikal-Mahlgänge

„ „ „

1345,00 1015,00 2210,00

Mk. 4570,00

Gips: Bernfeld & Rosenberg, Wien IX/3, Währinger Strasse 33.

Einrichtungen für Gipsmühlen: Fried.

Krupp

Aktiengesellschaft

Grusonwerk,

Magdeburg-Buckau.

Givasan, eine Zahnpaste, als deren wirksamer Bestandteil Hexamethylentetramin angegeben wird. G l a n z g o l d . Braunschwarze, etwas dickliche Flüssigkeit von aromatischem Geruch. Dient zur Dekoration von Porzellan: Man trägt das Glanzgold mit dem Pinsel auf; nachdem es auf dem Porzellan verharzt ist, wird es im Feuer eingebrannt. Das Glanzgold enthält etwa 10 % Gold (als Chlorid), im übrigen Harze, Lavendelöl und Wismut; die Einzelheiten der Darstellung werden geheim gehalten. Interessant ist die Verwendung des R h o d i u m s als Zusatz zu den Glanzmetallen; es hat sich herausgestellt, dass letztere erst bei seiner Gegenwart nach dem Einbrennen die erforderliche Widerstandsfähigkeit zeigen. Glanzgold

1 kg Mk. 4 2 0 , 0 0

Glanzgold: W. C. Heraeua, G. m. b. H., Hanau.

Glanzsilber. Man erzeugt es auf ähnliche Weise wie das Glanzgold, jedoch ist das wirksame Metall darin meist nicht Ag, sondern P l a t i n oder Palladium. Mit Silber lassen sich einbrennbare Metallspiegel kaum erhalten. Glanzplatin Glanzsilber

Glanzsilber: W. C. HeraeuS, G. m. b. H., Hanau.

H Mk. 50,00 H „ 50,00

Glas.

477

Glas. Man teilt die Gläser ein in K a l k g l a s e r und B l e i g l ä s e r ; die ersteren scheidet man in Kali-Kalkgläser (K a 1 i g 1 ä s e r) und NatronKalkgläser ( N a t r o n g l ä s e r ) . Ihre Zusammensetzung drückt man durch die allgemeine Formel a u s : x . K»0 (oder x . NaiO) + y . CaO + n . SiO». In den Bleigläsern ist CaO durch PbO ersetzt In neuerer Zeit haben die Erzeugnisse der Glasfabrikation ausserordentlich an Mannigfaltigkeit gewonnen, und zwar vor allem durch die Bemühungen der Firma S c h o t t & G e n . in Jena. Die von dieser Firma hergestellten sogenannten J e n e n s e r G l ä s e r haben für die Fabrikation optisch wertvoller Linsen, ferner widerstandsfähiger Glasapparate u. s. w. die weitgehendste Bedeutung erlangt. Ausser den Kalk- und Bleigläsern sind hier namentlich die B a r y t g l ä s e r und die B o r a t g l ä s e r zu nennen. In den Barytgläsern ist das Pb der Bleigläser durch Ba ersetzt, während in den Boratgläsern die Borsäure an die Stelle der Kieselsäure getreten ist. Zwischen diesen Glasarten gibt es noch Ü b e r g ä n g e , dazu kommen Änderungen in der quantitativen Zusammensetzung, so dass die Reichhaltigkeit und Mannigfaltigkeit der Jenenser Glasindustrie ohne weiteres eiklärlich ist. Die Rohmaterialien dpr gewöhnlichen Glasfabrikation teilt man ein in K i e s e l s ä u r e , F l u s s m i t t e l und E n t f ä r b u n g s - bezw. F ä r bungsmittel. Die Rohmaterialien der Glasfabrikation teilt man ein in K i e s e l s ä u r e , F l u s s m i t t e l und E n t f ä r b u n g s - beztv. F ä r b u n g s m i t t e l . 1. K i e s e l s ä u r e . Hauptsächlich als Sand, Kieselgur, Feuerstein oder Quarz benutzt. Tonige Beimengungen im Sand geben ein leii^iter schmelzbares Produkt. 2. F 1 u s s m i 11 e 1. Zu nennen sind Kali, Natron, Kalk, Baryt, Strontian, Bleioxyd, Borsäure, Zinkoxyd 1 ) sowie einige natflrliche Silikate. Kali wird als P o t t a s c h e (natürliche oder Mineralpottasche) sowie auch als Sulfat, Natron meistens als Sulfat, sonst als Soda verwendet. Kalk muss für weisse Gläser Fe-frei sein; man wendet rohes Karbonat (Marmor, Schlämmkreide) sowie gebranntes CaO an. Zur Herstellung von Milchglas benutzt man Calciumphosphat. Für optische Zwecke werden jetzt vielfach die B a r y t g l ä s e r verwendet, da sie ein fast so hohes Lichtbrechungsvermögen haben wie die Bleigläser, jedoch härter als diese sind. Das Bleioxyd verwendet man meistens in Form der Mennige, da man bei diesem hohen Oxyd kaum eine Reduktion zu Pb zu befürchten hat. Für KalkBleigläser wird zuweilen auch C a l c i u m p l u m b a t verwendet. Als vorzügliches Flussmittel wirkt die B o r s ä u r e , die teils als solche, teils als Borax verwendet wird; sie findet namentlich für optische Gläser sowie E m a i l (s. d.) Verwendung. Als natürliche Silikate, die ihrer Zusammensetzung nach mit dem Glase verwandt sind und als Flussmittel dienen können, sind die B a s a l t e , Trachyte, weiter G r a n i t e , Feldspat, Glimmer, Obsid i a n e , dann L a v a , B i m s s t e i n u. s. w. zu nennen. Sie werden überall da zur Verwendung gelangen, wo sie in der Nähe vorkommen, also billig genug herangeschafft werden können. Schliesslich sind als Flussmittel die G l a s s c h e r b e n von grösster Bedeutung: Jedem Satz wird mindestens der dritte Teil an Glasscherben zugesetzt. 3. E n t f ä r b u n g s - u n d F ä r b u n g s m i t t e l . Ein viel benutztes Entfärbungsmittel ist die a r s e n i g e S ä u r e (Arsenik); sie wirkt durch Oxydation der Kohle, des Schwefelnatriums und der Eisenoxydulverbindungen. Gleichzeitig bewirkt der Arsenik ein starkes Aufschäumen der Glasmasse und so eine innige Mischung des Satzes. Mechanisch reinigend und gleichzeitig ') Auch Wismutoxyd und Thalliumoxyd kommen in Betracht. Die damit hergestellten Gläser finden wegen ihres hohen Glanzes (beschränkte) Verwendung für Linsen zu optischen Instrumenten.

478

Glas

-

oxydierend wirkt der S a 1 p e t e r. Neuerdings leitet man auch häufig Sauerstoff in die geschmolzene Glasmasse ein, der als gutes Entfärbungsmittel w i r k t Rein optisch entfärbend wirken B r a u n s t e i n (Mangandioxyd) und Nickeloxydul. Ersterer färbt das Glas amethystrot und hebt dadurch die grüne Färbung des eisenhaltigen Glases auf. Da aber auf diese Weise immer etwas violett erscheinende Gläser entstehen, zieht man dem Braunstein das Nickeloxydul vor, das bei entsprechendem Zusatz eisenhaltige Gläser vollständig farblos erscheinen lässt. Die zum Färben des Glases dienenden Materialien siehe unter „G 1 a s f a r b e n " . Die Rohmaterialien werden zerkleinert, im gewählten Verhältnis gemischt und unter Zusatz von Glasscherben eingeschmolzen. Das Schmelzen geschieht in G l a s h ä f e n oder G l a s w a n n e n . Die Glashäfen sind runde, offene oder bedeckte, aus schwer schmelzbarem Ton und Schamotte hergestellte, nach unten verjüngte Gefässe, die zwischen 6 0 und mehr als 1000 kg Satz fassen; sie werden auf den Glashütten selbst gefertigt. Für die Oussspiegelfabrikation verwendet man G l a s w a n n e n , d. h. viereckige Häfen; sie tragen rundherum einen Falz, um mit Zangen gefasst und gehoben werden zu können. Die G I a s ö f e n sind stehende Flammöfen, die 6—10 Häfen fassen und ausserdem Raum enthalten, um Arbeitsstacke aller Art mehrmals darin erweichen zu können. Bedingung für ein brauchbares Produkt ist, dass der Arbeitsraum von Kohle und Asche vollständig frei bleibt. FrUher heizte man ausschliesslich mit Holz, jetzt mit Steinkohlen, Braunkohlen und Torf. Den wichtigsten Fortschritt der Glasfabrikation bezeichnet die von S i e m e n s eingefiihrfe G a s f e u e r u n g , durch die mittels geringwertigen Brennmaterials ein reines Feuer erzeugt wird. Namentlich hat der S i e m e n s sehe R e g e n e r a t i v g a s o f e n in den meisten Glashütten Eingang gefunden. Er besteht aus einem Generator, in dem die Heizgase erzeugt werden (vgl. „ G e n e r a t o r g a s " ) , weiter aus den Regeneratoren, in denen die entlang streichenden Heizgase sowie die zugeführte Luft durch die benachbarten Ofenwandlungen stark erhitzt werden, sowie aus dem Schmelzofen selbst. Die neueren Siemensschen W a n n e n ö f e n , die ebenfalls mit Regenerativgasfeuerung versehen sind, bedürfen überhaupt keiner Häfen, da die passend geformte, vertiefte Ofensohle selbst das Schmelzgefäss bildet. — Nach dem D. R. P. 1 2 4 7 0 2 erzeugt man Glas auf e l e k t r i s c h e m Wege, indem man den Glassatz durch Transportschnecken den im Schmelzraum angeordneten Elektrodenpaaren zugeführt und hier durch die Lichtbogen schmilzt. Die Schmelze gelangt sodann in den Läuterungsraum, wo sie weiter elektrisch erhitzt und geläutert wird. Charakteristisch für das Verfahren ist es, die Schmelzung des Glassatzes durch F l a m m b o g e n - E r h i t z u n g , die Läuterung durch W i d e r s t a n d s e r h i t z u n g vorzunehmen. Das Glas wird in engem Räume, mit geringem Stromverbrauch und ohne jede Verunreinigung durch Flammengase u. s. w. kontinuierlich geschmolzen und geläutert. Besonders der Läuterprozess durch die regulierbare Widerstandserhitzung erfolgt rascher und besser als bisher. Verbesserungen dieses Verfahrens sind in den D. R. P. 128 250, 131 291 und 134 935 niedergelegt. Auch das D. R. P. 167 023 umgreift ein Verfahren zu stetigem Erschmelzen von Glas mittels elektrischer Widerstandserhitzung. Das D. R. P. 217 422 benutzt zur Heizung der Glasmasse einen geeigneten Induktionsofen. In der Praxis werden elektrische Glasöfen neuerdings mehr benutzt, doch ist man von einer allgemeinen Einführung noch sehr weit, entfernt. Die verschiedenen Gläser schwanken in ihren Eigenschaften ausserordentlich nach der Zusammensetzung; man hat festgestellt, dass für die Anfertigung chemischer Apparate solche Gläser am geeignetsten sind, deren Kieselsäure dazu hinreicht, ein Trisilikat zu bilden, während das Atomverhältnis von Kalk zu Alkali 1 : 1,3 bis 1 : 1,5 beträgt. Ein Glas, in dem die Atomverhältnisse SiOj : CaO : KjO (bezw. Na s O) = 7,2 : 1 : 1,34 sind, hat sich beim Kpchen mit Wasser und verdünnten Säuren als besonders widerstandsfähig erwiesen. Im übrigen ist zu merken, dass Kaligläser löslicher als Natron-

Glas.

479

gläser sind; mit steigendem Kieselsäuregehalt nimmt die Widerstandsfähigkeit gegen Lösungsmittel, gleichzeitig aber auch die Sprödigkeit und Schwerschmelzbarkeit zu. In den Häfen bzw. Wannen geht mit der Zunahme der Erhitzung nach und nach die Glasbildung vor sich: Die flüssige Masse wallt auf, die Oase entweichen, die nicht in die Glasmasse Übergehenden Verbindungen (Sulfate) setzen sich als sogenannte G a l l e oder G 1 a s g a 11 e obten auf. Zum Schluss wird letztere durch aufgestreuten Kohlenstaub abgebrannt oder auch — bei grösseren Mengen — abgeschöpft; dann steigert man die Hitze, um die Glasmasse dünnflüssiger, gleichartiger und klarer zu machen — eine Operation, die man L ä u t e r n oder H e i s s s c h t i r e n nennt. Bei der Verarbeitung der Gläser hat man H o h 1 g 1 a s - von der T a f e l g l a s - F a b r i k a t i o n zu trennen. Man entnimmt das flüssige Glas mit der „Pfeife" und bläst es entweder frei aus oder aber in Formen; in ersterem Falle benutzt man bei der Formgebung verschiedene Eisen, Scheren, Platten u. a. m. Das in Formen geblasene Glas nennt man P r e s s g l a s . Bei der Tafel- oder Walzenglasfabrikation wird ein grosser Glaszylinder geblasen, dessen Böden man absprengt. Der verbleibende Zylindermantel wird an einer Stelle aufgesprengt und dann in dem sogenannten S t r e c k o f e n langsam erwärmt, wobei sich die Rundung allmählich streckt, bis das Glas eine Tafel bildet, die durch Walzen noch mehr geglättet wird. Die dicken Spiegelgläser werden jetzt gar nicht mehr geblasen, sondern direkt auf Giessplatten gegossen und später — nach dem Erstarren und KUhlen — geschliffen und poliert. Ein besonders interessantes und wichtiges Verfahren hat P. S i e v e r t in die Bearbeitung der Gläser eingeführt; das Verfahren ist durch eine ganze Reihe von Patenten geschützt, von denen die D. R.P. 111 393, 154 888, 156 584, 156 585 und 157 847 die wichtigsten sind. Ganz kurz gesagt, besteht das Sievertsche Verfahren darin, dass man die noch flüssige Glasmasse auf einen den Umrissen des zu blasenden Gegenstandes entsprechenden eisernen Boden bzw. Teller bringt und diesen dann um 180° dreht, wobei die an den Rändern des Bodens mittels Nute festgehaltene Glasmasse hängen bleibt und sich infolge ihres Gewichtes sackartig ausdehnt. Der Boden hat Offnungen, durch welche nun Pressluft eingeleitet wird, welche den Glassack weiter ausbläst; je nach der untergestellten Form modelliert sich der Glaskörper dabei in gewünschter Weise. Man bläst so ganze Badewannen, weiter Akkumulatorenkasten und sonstige Gefässe aller Art. Bei kleinen Hohlräumen ist es nicht einmal nötig, Pressluft zuzuführen; man feuchtet den Boden mit Wasser an, und die dann darauf gebrachte Glasmasse bringt das Wasser zum Verdampfen und wird durch den Wasserdampf selbst in die Form geblasen. Eine Umwälzung in der Glasverarbeitung bedeutet die G l a s b l a s e m a s c h i n e von O w e n s , die vollständig und mit billigerem Betriebe die gesamte Handarbeit des Flaschenblasens ersetzt und gänzlich automatisch die Flaschen von Anfang bis Ende fertigt. Sie ist eine Verbindung von Glaswanne und Maschine. Der letzteren wird das flüssige Glas aus einer stetig rotierenden Zwischenwanne zugeführt, die ihrerseits von der Hauptwanne mit Glas versorgt wird. Eine aufrecht stehende Form, so hoch wie die fertige Flasche, aber schmäler, wird mit dem unteren, offenen Ende in die Glasschmelze der Zwischenwanne eingetaucht. Durch Absaugen der Luft am oberen Formende steigt das Glas in der Form auf undi wird unten abgeschnitten. Die Saugform wird dann durch eine Blasform von der Gestalt der fertigen Flasche ersetzt. Während des Auswechseins wird der vorgeformte Glaskörper schwebend in einer das Flaschenmündstück umschliessenden Kopfform gehalten. Aus der Flaschenmündung wird nach oben ein Dorn herausgezogen und in die Höhlung des Glaskörpers Pressluft eingeblasen. Nach dem Offnen der Form steht die Flasche auf dem Formboden, der sie in einen Trichter kippt. Aus diesem gelangt sie auf ein Förderwerk, das sie durch Stichflammen hindurchführt, die die am Flaschenkopf vom Formen

480

Glaserkitt — Glasfarben.

her gebliebenen Grate verschmelzen. Hierauf wird die Flasche gekühlt. Sechs Sätze der Formen sind in einem Karussel vereinigt, und zwar wird bei jeder Drehung dieses Systems aus jedem Arm eine fertige Flasche geliefert. Die Maschine fertigt, von einem Mann bedient, in der Minute 12—15 Bierflaschen. Die Tagesproduktion ist ca. 15 000 Flaschen, während ein gewandter Flaschenbläser täglich etwa 300 Flaschen herstellt. Die Patentrechte hat der Verband europäischer Flaschenfabriken für 12 Millionen Mark erworben; er lässt die Maschine nur ganz allmählich einführen, damit nicht auf einmal Tausende von Flaschenbläsern brotlos werden. Nach der Owens'schen sind noch eine ganze Anzahl weiterer Flaschenblasemaschinen erfunden worden, so von S e v e r i n (D. R. P. 213 466), von G u i 11 e m o t (D. R. P. 280 944), von Wi i 1 z i n (D. R, P. 230 999), von K r e m e n e z k y (D. R. P. 234 345) und von S i m p s o n (D. R. P. 234 384); von diesen scheint sich namentlich die Maschine von Severin gut einführen zu wollen. — Im besondern siehe noch „H a r t g 1 a s", „S t r a s s " und „W a s s e r g l a s " sowie namentlich „ O l a s f a r b e n". Glas und Glasarten:

Georg Schmidt & v. d. Eitz, Schmiedefeld (Kreis

Schleusingen).

Glasfabriken baut:

Willy Manger, Ingenieur-Ges.m.b.H., Dresden 16.

Zerkleinerungs- und Sortier-Anlagen für Glasfabriken: Fried.

Krupp

Aktiengesellschaft

Grusonwerk,

Magdeburg-Buckau.

G l a s e r k i t t siehe „ K l e b s t o f f e". G l a s e r s a t z . Einen solchen stellt man nach dem D. R. P. 178 644 aus V i s k o s e (s. d.) dar, indem man eine Viskoselösung in dünner Schicht auf gewebeartigen oder aus Metallgeflechten hergestellten Einlagen zur Trockne bringt. Durch die Verstärkungseiniage schrumpft die Masse viel weniger zusammen, so dass sie fast völlig durchsichtig bleibt; sie kann noch durch einen unverbrennbaren Firnis geschützt werden. Zur Ausführung des Verfahrens taucht man die Einlagen in die Viskoselösung, bringt diese mit den üblichen Koagulierungsmitteln zum Gerinnen und lässt dann trocknen, wobei die Masse in Form biegsamer, nahezu durchsichtiger Flächen zurückbleibt. Man soll daraus Fenster, Trinkgefässe, Wasserleitungsröhren, Zeltleinen, Wände u. s. w. herstellen. Glasfarben. Zum Färben des Glases dienen in der Regel Metalloxyde oder Metallsalze, die sich im Glase zu gefärbten Silikaten umsetzen. Es sind als Glasfarben Verbindungen von E i s e n , M a n g a n , K u p f e r , K o b a l t , S i l b e r , C h r o m und G o l d hauptsächlich zu nennen. 1. E i s e n . Dient namentlich zur Grünfärbung (Eisenoxydul); mit Eisenoxyd lassen sich gelbe, orangegelbe, rote, braune und violette Töne erzeugen, doch tritt sehr leicht eine Reduktion zu Oxydul ein. Zum Zwecke der Grünfärbung wird das Fe in Form eisenhaltigen Sandes oder Tones dem Satze beigemischt. 2. M a n g a n , in Form von Mn0 2 (Braunstein) zugesetzt. Färbt violettrot; die Färbung wird leicht durch Einfluss reduzierender Agentien zerstört. Durch Zusatz von Fe 2 0 3 oder CuO zum Manganglase kann man g r a u e Gläser erzeugen; viel Mn0 2 färbt schwarz. 3. K u p f e r. CuO färbt blaugrün, Cu 2 0 dagegen blutrot. 4. K o b a l t , färbt, entweder als reines Oxyd oder aber als Smalte, Thinards Blau u. s. w. angewendet, das Glas blau. 5. S i l b e r . Silberverbindungen färben das Glas (namentlich Bleiglas) gelb. 6. C h r o m . Dient zur Erzeugung intensiv gelbgrüner Gläser; man verwendet es meistens in der Form d e s G u i g n e t s c h e n G r ü n s , das durch Glühen von Kaliumbichromat mit Borax gewonnen wird.

Glasgerätschaften.

481

7. G o l d . Dient zur Darstellung des echten Rubinglases; es wurde früher in der Form des C a s s i u s P u r p u r s (siehe unter „ G o l d f ä r b e n " ) verwendet, während man jetzt der Glasmasse direkt Goldchloridlösungen zusetzt. Die rosenrote bis purpurrote Färbung entsteht erst beim Anlassen der Gläser. Nach dem D. R. P. 138 281 stellt man massives Goldrubinglas aus barythaltigen Glassätzen her, indem man dem Satz soviel gelöstes oder fein zerteiltes Gold beimischt, dass auf 10 000 Teile Sand 0,25 bis 1,7 T. Au kommen; hierauf folgt Abschmelzen im Glasofen. Als Alkali verwendet man Na und als zweiwertiges Metall Ba in Form von Ba(NO a ) s ; zur Sicherung des Erfolges wird ein Reduktionsmittel während der Schmelzzeit zugefügt. 8. S e l e n . Man benutzt es neuerdings häufig zur Rotfärbung des Glases, hauptsächlich aber, um grünliches Glas farblos erscheinen zu lassen. Es sind noch viele andere Metallverbindungen zum Färben von Gläsern im Gebrauch, z. B. erzeugt U r a n o x y d lebhaft grünlichgelb fluoreszierende Gläser ( U r a n g l a s , A n n a g e l b ) ; mit A n t i m o n s u l f i d e n erzeugt man goldgelbe, mit S c h w e f e l k u p f e r sepiabraune, mit M o l y b d ä n g l a n z tiefrotbraune Gläser. Andere Glasfarben bewirken nicht direkt eine Färbung, sondern setzen einen der Glasbestandteile in einen gefärbten Körper um. In dieser Weise wirkt namentlich Kohle sowie mannigfache (in der Glasmasse verkohlende) organische Verbindungen, die die Sulfate des Glases in Sulfide überführen und so die den letzteren eigentümliche Färbung verursachen. Metallverbindungen, die sich nicht oder nur in massigem Grade im Glase zu lösen vermögen, zieht man zur Erzeugung halb durchsichtiger und undurchsichtiger Gläser heran. So wirkt Z i n n o x y d (Zinnasche), weiter C a 1 c i u m p h o s p h a t(Knochenasche),dann K r y o l i t h , C a l c i u m f l u o r i d (Flussspat) u. a. m. Die M i l c h g l ä s e r , B e i n g l ä s e r , O p a l g l ä s e r , S p a t g l ä s e r u. s. w. sind so erzeugt. Nach dem D. R. P. 165 986 soll ein Satz zur Herstellung von Milchglas aus Sand, kalkarmem Feldspat und Kieselfluornatrium zusammengesetzt werden. (Was an dem Verfahren Patentfähiges ist, lässt sich kaum einsehen.) Die Herstellung der farbigen Gläser ( B u n t g l a s ) geschieht durch Auflösen der oben genannten und mancher andern Metallverbindungen im Glasfluss. Man unterscheidet i n d e r M a s s e g e f ä r b t e G l ä s e r und Ü b e r fanggläser. Letztere bestehen aus einer dickeren Schicht farblosen Glases, welche bedeckt („überfangen") ist von einer dünnen Schicht gefärbten Glases. Es lassen sich auf diese Weise mehrere verschieden gefärbte Schichten übereinander legen; durch Abschleifen oder Abätzen der äusseren Schicht an bestimmten Stellen kann man buntfarbige Zeichnungen auf dem gläsernen Gegenstande anbringen. Über i r i s i e r e n d e G l ä s e r siehe den Artikel „ L ü s t e r". G l a s g e r ä t s c h a f t e n . Die meisten für den Chemiker in Betracht kommenden Glasgerätschaften sind in besonderen Artikeln behandelt, wo man ihre Preise vergleichen wolle, so z. B. unter „B e c h e r", „ B e c h e r g l ä s e r", „ F l a s c h e n", „H ä h n e", „ K ä s t e n", „ K o l b e n", „ M e s s g e f ä s s e", „A r ä o m e t e r". „ B a r o m e t e r", „ T h e r m o m e t e r", „ R e t o r t e n", „ R e a g i e r g l ä s e r", „ R ö h r e n", „ S c h a l e n", „U h r g 1 ä s e r", u. s. w.; andere wieder sind unter den ihre V e r w e n d u n g charakterisierenden Artikeln zu finden, z. B. Milchuntersuchungsapparate unter „M i 1 c h " . G l a s p e r l e n , zum Füllen von Trockenapparaten Kleinere Grössere ( 4 — 6 mm Durchm.)

1 kg Mk. 3 , 0 0 — 4 , 5 0 1 0 0 Stück Mk. 0 , 4 5

G l a s g l o c k e n , von starkem weissem Glase, breitem abgeschliffenem Rande Innere Höhe Durchm. ca. . Stück . . . Blücher VIII.

.

12 55 0,80

12 9 1,20

15 10 1,35

Luftpumpenglocken, 15 12 1,65

15 15 2,25

17,5 17,5 2,70

20 12 2,00

mit

Knopf

20 15 2,50

31

und

2 0 cm. 20 „ 3 , 2 0 Mk,

Glasgerätschaften.

482

Innere Höhe 25 25 30 30 30 _ Durchm. ca. . . 15 20 15 20 25 Stück 2,75 3,60 3,50 4,00 5,00 Glasglocken von weissem Glase ohne Rand, mit Knopf oder Höhe 8 10 13 15 18 Durchm 7 9 10 13 15 Stück 0,60 0,75 0,90 1,10 1,35 Glasglocken ohne Rand und ohne Knopf zum Bedecken von Höhe 12 12 15 15 15 15 2 0 Durchm 7 12 7 10 15 2 0 10 Stück 0,50 0,75 0,60 0,75 0,90 1.10 0,90

30 35 40 30 25 30 6,75 9,00 11,00 Hals: 20 25 30 15 20 25 1,75 2,25 2,50 Präparaten: 2 0 20 20 2 0 15 20 25 30 1,10 1,65 2,25 3,40

cm. „ Mk. cm. „ Mk. cm. , Mk.

Höhe 25 25 25 30 30 30 35 40 45 5 0 cm. Durchm 15 25 30 15 2 0 30 25 30 30 30 . Stück . . 1,50 2,25 2,75 1,80 2,75 3,75 3,40 4,70 6,00 7,50 Mk. Glasglocken von weissem Glase mit Hals und seitlichem Tubus am Boden: Innere Höhe 25 30 cm. „ Durchm. ca. . . 14 18 „ Stück 4,00 5,00 Mk. H o h e G l a s g l o c k e n mit Knopf zum Bedecken von Mikroskopen: Höhe 30 32 36 40 cm. Innerer Durchm. . . . 15 18 18 20 „ Mit Rand, Stück . . 3,00 4,00 6,00 8,00 Mk. O h n e Rand, Stück . . 2,00 3,00 4,50 6,00 „ G l a s p i n s e l von gesponnenem Glas, für Säuren Mk. 0,50 G l a s p l a t t e n , mit abgekanteten Rändern: Seitenlänge od. Durchm. 5 8 10 13 15 18 21 25 28 30 cm. Quadratisch, 10 Stück . 0,40 0,60 0,90 1,25 1,70 2,30 2,80 4,00 5,50 6,50 Mk. Rund, 10 Stück . . 0,45 0,70 1,10 1,35 1,80 2,40 2,90 4,25 5,75 6,75 „ Glasplatten, auf einer Seite matt oder mit breitem matten Rande 50 °/o, mit seitlichem Ausschnitt 50°/o, mit zentraler Bohrung 100 °/0, aus starkem Doppelglase 100 °/0 mehr. Glasplatten aus starkem Spiegelglase, eine Seite feinmatt geschliffen, mit beschliffeDen Kanten: Seitenlänge od. Durchm. 15 20 25 30 35 40 cm. Quadratisch, Stück . . 1,00 1,55 2,50 3,25 4,00 5,50 Mk. Rund, Stück 1,25 1,80 2,75 3,50 4,50 6,00 „ Glasplatten aus Gussglas, fUr Vakuum-Exsikkatoren, quadratisch. 2,5 cm dick, auf einer Seite plan feinmatt geschliffen, mit bekanteten Rändern: Seitenlänge 34 45 cm. Stück 8,00 12,00 Mk. Farbige, quadratisch mit beschliffenen Kanten: Seitenlänge 5 10 15 20 cm. Stück 1,00 0,25 0,60 0,90 Mk. G l a s r ö h r e n siehe unter „ R ö h r e n " . G l a s s t ä b e , in ganzen Längen von etwa 1,5 m °/0 kg Mk. 140,00; 1 kg Mk. 1,60 Glasstäbe (Rührstäbe), geschnitten und an beiden Enden verschmolzen: Länge 10 15 20 25 25 30 35 40 40 45 50 50 70 cm. Durchm. 4 5 6 7 8 8 10 11 15 11 15 20 20 mm. lOStück 0,30 0,35 0,40 0,50 0,75 0,90 1,50 3,00 6,00 4,00 8,00 10,00 13,00 Mk. G l a s p e r l e n , fein °/o kg Mk. 14,00 „ mittelfein und grob °/0 „ „ 24.00 G l a s w o l l e , mittel 1 „ „ 16,00 feinst 1 „ „ 20,00 Glaswolle, bleifrei, zum Filtrieren:

No Pro 1 kg „ H

1 50,00 6,00

2 36,00 4,50

3 30,00 Mk. 3,75 „

Glasöfen —• G l i m m e r .

483

Dr. Hob. Muencke, U L L - Berlin N 4, e i n t r ä t e 8. Spezialfabrik für Laboratoriumsapparate.

Eigene mechanische Werkstätte und Glasbläserei. Glasgerätschaften für chemische und technische Zwecke: Paul Altmann, Berlin NW., Luisenstr. 47. Georg Schmidt & v. d. Eitz, Schmiedefeld (Kreis Schleusingen).

Vereinigte Lausitzer Glaswerke A.G., Abt. Warmbrunn, Quilitz & Co., Berlin NW. 40, Heidestrasse 55/57.

vonPoncet GlashfittenwerKe A.G. ; Berlin S O 16, Köpenicker Straße 54.



Preislisten gratis und franko. Glasöfen bauen: Willy Manger, Ingen.-Ges. m. b. H., Dresden 16.

Glassteine. Hohle, auswechselbare Glasbausteine nach D. R. P. 133 927 sind geeignet zur Verwendung als Fenster, lichtdurchlassende Wände u. s. w. in Fabriken und Lagerhäusern. Das Auswechseln einzelner Steine erfolgt ohne Störung des Verbandes; dies wird dadurch erreicht, dass sich auf den Lagerflächen Erhöhungen befinden, welche die Lagerfugen abgrenzen, und anderseits den Erhöhungen entsprechende, wechselseitig verlegte Ausschnitte. E i n ganzer Stein 1 2 5 x 2 5 0 mm kostet E i n h a l b e r S t e i n 1 2 5 X 1 2 0 ram kostet

Mk. 0,55 „ 0,28

E s entspricht dieses einem Preise von M k .

1 7 , 6 0 pro 1 q m .

Glasur siehe ,,E m a i 1". G l ä t t e (Bleiglätte) siehe unter „ B l e i f a r b e n " und „B 1 e i v e r b i n d ü n g e n". Glättolin, ein Präparat für Hemdkragen, um das Wundkratzen des Halses zu vermeiden. Glaubersalz (Natriumsulfat) siehe „ N a t r i u m v e r b i n d u n g e n " No. 42 und „S u 1 f a t". Glaubersalz krist. und calc.: Dr. Krüger & Sommerfeld, Kassel. E. Merck, Darmstadt.

i Saccharinfabrik A.-G. vorm. Fahlberg, List & Co., I Salbke-Westerhüsen.

Glazial (Glacial Pictet), eine Mischung von Chloräthyl methyl, die medizinische Verwendung findet. Glazial

und ChlorH Mk. 5 , 0 0

Glazial: Gesellschaft für flüssige Gase m. b. H., Eaoul

Pictet & Co., Berlin-Wilmersdorf.

Glimmer. Doppelsilikat von basisch metakieselsaurer Tonerde mit metakieselsaurem Kali oder metakieselsaurem Natron. Äusserlich metallisch silberweiss bis braunschwarz, lässt sich sehr weitgehend und vollkommen in dünne, farblose, durchsichtige, biegsame Blätter spalten. Das D. R. P. 144 162 schützt ein Verfahren, Glimmer als flüssige oder plastische Masse zu verwenden: Der feingemahlene Glimmer wird unter Zu31*

Glover-Turm —

484

Glühapparate.

satz von AI s (SOt)i mit einer Losung von Agar-Agar vermischt. Die Masse haftet fest an allen Materialien, erstarrt schnell und reisst nicht; durch Zusatz von Glyzerin oder Harzöl kann man ihr eine gewisse Elastizität geben. Das D. R. P. 216 404 bezweckt das Entharten von Glimmer zwecks Herstellung elektrisch isolierender Zwischenschichten, und zwar wird der Glimmer erhitzt und darauf abgeschreckt, wobei er schichtenweise, unter Trennung der Schichten durch Metallplatten, in metallene Kasten gepackt wird. Die zwischengelegten Metallplatten bewirken einen schnellen Wärmeaustausch der Kastenfflllung. Nach dem Amer. Pat. 885 934 erhält man k ü n s t l i c h e n G l i m m e r , wenn man in einem elektrischen Ofen ein Gemisch von 45,5 T . Seesand, 12 T. Bauxit, 30,5 T . gebrannter Magnesia schmilzt und in die geschmolzene Masse 14 T . 90 %.iges Atzkali eintragt. Man benutzt den Glimmer zur Herstellung feuerfester Scheiben, Lampenzylinder u. s. w., neuerdings in ausgedehntem Masse als Isoliermateriäi in der Elektrotechnik. Vgl. dazu den Artikel „ M i k a n i t". G l o v e r - T u r m siehe „ S c h w e f e l s a u r e " . Glncln siehe „ S ü s s s t o f f e , k ü n s t l i c h e".

Gltthapparate. G l ü h ö f e n siehe „ 0 f e n". G l ü h s c h i f f c h e n siehe „E I e m e n t a r a n a 1 y s e". G l ü h s c h ä l c h e n mit flachem Boden aus Berliner Porzellan: No.

. .

1

2

Inhalt . . . 4 Durchtn. . . 3,3 Stück . . . 0,20

3

9 4,2 0,30

13 ccm. 4,7 cm. 0,35 Mk.

G l ü h s c h ä l c h e n , tief, mit flachem Boden, aus Meissener Porzellan: No. . . Inhalt . Durchm. Stück .

. . . .

. .

1 3 5 0,25

2 2,2 4 0,25

Glühschälchen Porzellan: No. . Länge Breite Höhe Inhalt Preis .

. . . . . .

. . . . . .

. • .

Glühschälchen, halbkugelförmig: No Höhe . . . Durchm. . . Stück . . .

0 — 8,5 0,60

Glühschalen Inhalt . . . Gewicht . . Preis . . . .

gross 6 8,500 8,50

cm.

3 „ 0,15 Mk.

Verbrennungsschalen, 2 5 4 1 15 0,50

1 5 3,5 1,1 15 0,40

3 1,5

3 6,8 4,5 1 25 0,60

viereckig

4 9,1 5,8 1,5 60 0,80

aus

cm.

„ n

ccm. Mk.

Verbrennungsschalen aus Meissener 1 3,2 7,5 0,50

1* 2,6 6 0,40

2 2 5 2,25

Berliner

3 1,6 3,6 0,50

Porzellan,

Mk.

aus Graphit: mittel 0,36 0,650 1,30

klein 0,23 0,450 1,00

1. kgMk.

G 1 ü h t i e g e 1 siehe „ T i e g e l * Gltthapparate: Georg Schmidt & v. d. Eitz, Schmiedefeld (Kreta •Schleusingeii).

Vereinigte Lausitter Glaswerke A.G., Abt Wann* brunn. Quilitz & Co., Berlin NW. 40, H e l d » strasse 56/57.

Glühkörper — Glykolsäore.

485

OltthkSrper siehe „G a s g 1 ü h 1 i c h t". Butzkea

GuglOhlicbt,

A.-G.,

Berlin

S.

42, Ritterstr. 12 Cs. Ins.-Anh.).

Glllhllcht siehe „G a s g 1 ii h 1 i c h t", „ M e t a l l f a d e n l a m p e n", „ N e r n s t l a m p e " , „O s m i u m I a Di p e", „ T a n t a l l a m p e", „W o 1 f r a m 1 a in d e", „ Z i r k o n l a r a p e". Gltlbstoff, Briketts aus Holzkohle, Teer und Natronlauge, die bei Weissglut verkokt werden und rauch- und geruchlos, ohne Funkensprflhen verbrennen. Man benutzt sie zur Heizung von Kutschwagen, Platteisen u. a. Vielfach werden auch leicht brennbare oder O entwickelnde Stoffe zugefügt; dem ersteren Zweck dienen ausser Teer auch Hari, Sägespäne u. dgl.; als Sauerstoff abgebende Körper benutzt man KNO», KCIOa u. a. Das D. R. P. 216 001 schätzt den Zusatz von Perboraten. Glutannin, eine Verbindung von Tannin mit Pflanzeneiweiss, die den Darm nicht reizt und gegen Durchfall gegeben werden soll. Glntoldkapseln siehe „ A r z n e i k a p s e l n " . G l n t o l (Glutoform) = Formaldehydgelatine. Durch Eindampfen von Gelatinelosung mit Formaldehydlösung oder durch Einlegen von Gelatineblättern in Formaldehydlösung erhalten. Neutrale, auch in heissem HaO vollständig unlösliche Masse, die in Form von Streupulver als Wundheilmittel Verwendung findet. Glutol, körnig oder pulverig

H M k . 3 , 3 0 ; 1 kg Mk. 3 0 , 0 0

G l u t o n . Aus Gelatine gewonnenes wasserlösliches, nicht gelatinierendes Nährpräparat, das bei Kranken und Genesenden zur Unterstatzung der Ernährung verwendet werden soll. Gluton

1 kg Mk. 2 4 , 5 0

Gluzln siehe „ S U s s j t o f f e , k ü n s t l i c h e " . Glycterin siehe „G 1 y z e r i n". Glyoerlnpbosphors&nre siehe „ G l y z e r i n p h o s p h o r s ä u r e " . Glyeia Siehe „G 1 y k o k o 11" und „ P h o t o g r a p h i s c h e C h e m i k a 1 i e n". G l y c o s a l siehe „G 1 y k o s a 1". G l y k o h e p t o n s ä u r e l a k t o n , eine Zuckerart mit 7 Kohlenstoffatomen. Es bildet ein weisses, in HjO leichtlösliches süssliches Pulver und wird bei Diabetikern gegeben, weil es die Zuckerausscheidung nicht vermehrt, sondern herabsetzt. G l y k o k o l l (Glyzin, Leimzucker, Amidoessigsäure). CHs(NHs)CO»H. Gewöhnlich stellt man es durch Erhitzen von Hippursäure mit konz. HCl am Rückflusskühler dar, wobei Spaltung in Benzoesäure und salzsaures Glvkokoll eintritt. Synthetisch gewinnt man es aus Monochloressigsäure und NHa. Die Glyzinlaugen werden auf Vakuum-Trockentrommeln zu Pulver getrocknet. Grosse farblose Kristalle vom Sch. P. 236°, leichtlösl. in H»0, unlösl. in Alkohol und Äther. Glykokoll, ehem. rein Chlorhydrat

D Mk. 1 , 7 0 ; H Mk. 1 5 , 0 0 D „ 1,70; H „ 15,00

Apparate zur Herstellung von Glykokoll:

Emil Passburg, Berlin NW. 23.

G l y k o l s ä u r e (Oxyessigsäure) CH.(OH). COOH. entsteht beim Kochen von Chloressigsäure mit kohlensaurem Kalk, bei Oxydation von Olyzerin mit Silberoxyd, beim Behandeln von Oxalsäure mit Zn und HjSO ( . Elektrolytisch gewinnt man sie nach deml Amer. Pat. 837 083 aus Oxalsäure, indem man letztere im Kathodenraum in Gegenwart von Bleielektroden elektrolytisch reduziert. Die Oxalsäure wird unter beständigem Erwärmen während der Reduktionsdauer in einer verd. H>SO* gelöst, deren Konzentration so ist, dass sie die leitende Wirkung der Oxalsäure völlig ausschaltet.

486

Glykosal — Glyzerin.

Auch das D. R. P. 239 312 bezweckt die Darstellung konz. Lösungen von Glykolsäure durch elektrolytische Reduktion von Oxalsäure. Glykolsäure bildet farblose, leicht lösliche, stark sauer schmeckende Nadeln vom Sch. P. 80°. Glykolsäure

H Mk. 14,00; 1 kg Mk. 125,00

G l y k o s a l . Es ist der Glyzerinester der Salizylsäure und wird nach den D. R. P. 126 311 und 127 139 dargestellt. Gutes Antirheumatikum (Dosis 2 g), das vor andern Salizylpräparaten den Vorzug besitzt, den Magen fast gar nicht zu reizen. Glykosal „ -Tabletten ( l g )

H Mk. 5,30; 1 kg Mk. 48,00 10 Stück „ 0,70

G l y k o s e siehe „ S t ä r k e z u c k e r". G l y z e r i n (ölsüss). CsHB(OH)3. Kommt im freien Zustande in der Natur nicht vor, findet sich dagegen, mit Fettsäuren zu den entsprechenden Glyzeriden verbunden, in allen Fetten des Tier- und Pflanzenreichs. Man stellt das Glyzerin durch Verseifung der Fette dar und gewinnt es als Nebenprodukt bei der Fettsäure- und Seifenfabrikation. Meistens zersetzt man die Rohfette mit Kalk in kupfernen Autoklaven. Dem entstandenen kalkhaltigen, noch etwas Kalkseife enthaltenden Glyzerinwasser setzt man zur Ausscheidung der Fettsäuren und des Kalkes H2SO4 zu, neutralisiert mit CaO und dampft im Vakuum zur Sirupdicke ein. Oft wird das Glyzerin auch in offenen Pfannen nur wenig eingedampft und dann an die besonderen Glyzerinraffinerien weitergegeben. Geschieht die Verseifung der Fette mit H2SO4, so müssen die erhaltenen Glyzerinwässer zuerst mit CaO neutralisiert und vom ausgeschiedenen CaS04 getrennt werden; dann wird nach dem oben geschilderten Verfahren weiter gearbeitet. Das reinste Glyzerin erhält man, wenn man die Fette mit Wasserdampf verseift. Wurde anfänglich nur von den aus Stearinfabriken stammenden Rohglyzerinen Gebrauch gemacht, so entwickelte sich seit 2 Dezennien auch die Herstellung der Glyzerine aus Seifensiederunterlauge; man bezeichnet das so gewonnene Glyzerin als L a u g e n g l y z e r i n , während das direkt durch Fettverseifung mit H 3 S0 4 erhaltene den Namen D e s t i l l a t i o n s g l y z e r i n und das aus der Stearinfabrikation stammende den Namen S a p o n i f i k a t i o n s g l y z e r i n führt. Uber die Gewinnung von Glyzerin aus Unterlauge sind zahlreiche Mitteilungen an die Öffentlichkeit gekommen, wenn auch noch manches geheim gehalten wird. Die Unterlauge wird abgekühlt und filtriert und nun am besten zunächst bis auf 40 % Glyzeringehalt konzentriert. Dann folgt eine chemische Reinigung, die hauptsächlich im Ansäuern mit HCl und darauffolgenden Filtrieren besteht. Nunmehr wird im Vakuum bis zu etwa 80 % Glyzerin konzentriert; man kühlt hierauf ab und filtriert nochmals, wobei sich das schon vielfach verwendbare R o h g l y z e r i n ergibt. Nach J. F. H i n c k 1 e y (Chem. Ztg. 1907, Rep. 355) müssen vor der Verdampfung des Wassers die Eiweissund Seifensubstanzen sowie das freie Alkali aus den Unterlaugen entfernt werden. Hierzu lässt man meist zuerst die Laugen erkalten, schäumt sich ausscheidende Seife ab, neutralisiert mit H2SOI, fällt die Seifensubstanzen mit % % Eisenvitriol und filtriert durch eine Filterpresse. Nach einem andern Verfahren setzt man den Laugen 0,25 % CaO als Kalkmilch zu, mischt mittels Luft, lässt dann absetzen, zieht die klare Lauge ab und säuert (unter Durchmischung mittels Luft) mit HCl schwach an, schäumt ab, fällt lösliche Fettsäuren durch Zusatz einer geringen Menge Al2(S04)a aus, lässt die Lauge stehen, zieht ab, setzt Alkali bis zum geringen Überschuss zu und treibt durch die Filterpresse. Die filtrierte Lauge wird in beiden Fällen in Vakuumapparaten auf 34° B6 konzentriert, wobei man das ausfallende Salz entfernt. Das so hergestellte Rohglyzerin reinigt man durch Dampfdestillation. Nach dem Verfahren von K r e b i t z , das durch D. R. P. 155 108 geschützt ist, wird das Glyzerin in 15 %iger klarer Lösung gewonnen. Weiteres siehe „ S e i f e".

Glyzerin.

487

Nach dem Amer. Pat. 774 172 neutralisiert man zur Glyzeringewinnung die Seifenmutterlaugen mit H 2 S0 4 , fällt die unlösl. Fettsäuren mit AlaiSCM», filtriert die Al-Seifen ab, dampft die Flüssigkeit ein, scheidet die Mineralsalze a b und gibt BaCl s zu, wodurch BaSO« und Ba-Seifen entstehen. Nun setzt man genügend HaSO* zu, damit der grössere Teil des an flüchtige Fettsäuren gebundenen Alkalis sich mit ihr verbinde, während die Fettsäuren sich teilweise in unlöslichem Zustande abscheiden. Man filtriert sie mit dem BaSO» ab, befreit das Filtrat durch Abdampfen im Vakuum von H2SO* und von den übriggebliebenen flüchtigen Fettsäuren, setzt Na 2 C03 zu und destilliert das Glyzerin ab. — Die praktische Bedeutung dieses Patentes erscheint sehr problematisch. Die im Artikel „ F e t t s ä u r e " erörterte Fettspaltung durch Fermente eignet sich ebenfalls zur Glyzeringewinnung, denn man erhält dabei ausser der Fettsäure ein Glyzerinwasser mit 40—50 % Glyzerin. Nach dem D. R. P. 141 703 soll man Glyzerin aus Destillationsrückständen vergorener Massen (Schlempe u. dgl.) gewinnen können, und zwar liegt dem Verfahren (Chem. Ztg. 1903, 688) folgendes Prinzip zu Grunde: Wenn man in einem luftleeren Räume bei einer Temperatur, die 300° nicht übersteigt, Destillationsschlempe, z. B. Melasseschlempe, destilliert, so ist der Rückstand nach dem Übergehen des Glyzerins und des Wassers bei der Temperatur von 300" flüssig und fliesst von selbst ab. Die Zeitdauer, die Glyzerin und Wasser zum Entweichen brauchen, richtet sich nach der Dicke der Schicht. Das Verfahren besteht nun im wesentlichen in einem fortgesetzt regulierten und regelmässigen Herabrieselnlassen der Schlempe über die Wände eines abgeschlossenen möglichst luftleeren Raumes, der durch eine äussere Wärmequelle auf nicht über 300° erwärmt wird. Die Schlempe tritt in flüssigem Zustande ununterbrochen ohne Vermittlung mechanischer Vorrichtungen in den Raum, durchfliesst ihn und verlässt ihn ebenso. Dabei verliert sie auf ihrem Wege, der eine genügende, der Dicke der flüssigen Schicht auf den Wänden entsprechende Länge haben muss, zuerst ihr Wasser und darauf ihr Glyzerin. Der a u s der Schlempe sich entwickelnde Dampf erhält eine kreisende Bewegung und wird gleichzeitig überhitzt, damit er die mitgerissenen festen Teile abscheidet und das Entweichen des übrigen Glyzerins aus den wasserfreien Massen befördert. Das gleiche Verfahren ist auch durch das D. R. P. 125 788 mit dem Zusatzpatent 147 558 geschützt. Zur Raffination des dunkel gefärbten Rohglyzerins wird dieses in verdünntem Zustande mit Knochenkohle gekocht und dann im Vakuum konzentriert. Chemisch reines Glyzerin gewinnt man durch Destillieren des Rohproduktes, indem man in dieses nach dem Verdünnen Wasserdampf einleitet und die bei 100—110° flüchtigen sauren Produkte abdestilliert. Dann steigert man die Temperatur langsam auf 170° (doch nicht bis auf 200°, weil sonst Zersetzung eintritt), wobei der gespannte Wasserdampf die Glyzerindämpfe mit überführt. Durch geeignete Röhrenkühler scheidet man die übergehenden Produkte in sehr konzentriertes Glyzerin, stark verdünntes Glyzerin und Wasser. Vorteile soll es bieten, die Destillation im luftverdünnten Räume vorzunehmen. Nach D. R. P. 224 394 behandelt mau zum Bleichen das rohe oder vorgereinigte Glyzerin- mit Hydrosulfiten oder Formaldehydsulfoxylaten, insbesondere mit den schwerlöslichen oder unlöslichen Salzen dieser Körperklasse, weil bei deren Anwendung der Aschengehalt des Glyzerins nur unwesentlich erhöht wird. Die bei der Seifenfabrikation unmittelbar erhaltenen glyzerinhaltigen Unterlaugen, welche ausser Glyzerin noch Salze der Fettsäuren enthalten, eignen sich nicht zur Entfärbung. Man kann die Hydrosulfite oder Sulfoxylate schon den der Fettspaltung zu unterwerfenden Fetten und ölen zusetzen. Glyzerin ist im reinen Zustande eine farblose, dickliche, süss schmeckende, sehr hygroskopische Flüssigkeit, die bei lange andauernder strenger Kälte allmählich zu Kristallen erstarrt. Entzündet verbrennt es mit blauer Flamme. Sp. G. im konzentriertesten Zustande 1,2647; ein 50 %iges Glyzerin hat das sp. G. 1,1320; S. P. 290°, doch verdunstet es langsam schon bei gewöhnlicher Temperatur und lässt sich bei 100—150° vollständig verflüchtigen.

488

Glyzerin.

T a b e l l e nach Lenz Aber d a s spez. Gew. und den Brechungsindex wässeriger Glyzerinlösungen. Spez. Gew. Brechungs-

u

index bei I_ >. bei 0 «a—14 C. 12,5—12,8* C. 5 I 1,2694 1,2664 1,2637 1,2610 1,2584 1,2557 1,2531 1,2504 1,2478 1,2451 1,2425 1,2398 1,2372 1,2345 1,2318 1,2292 1,2265 1,2238 1,2212 1,2185 1,2159 1,2122 1,2106 1,2079 1,2042 1,2016 1,1999 1,1973 1,1945 1,1918 1,1889 1,1858 1,1826 1,1795

1,4758 1,4744 1,4729 1,4715 1,4700 1,4686 1,4671 1,4657 1,4642 1,4628 1,4613 1,4598 1,4584 1,4569 1,4555 1,4540 1,4525 1,4511 1,4496 1,4482 1,4467 1,4453 1,4438 1,4424 1,4409 1,4395 1,4380 1,4366 1,4352 1,4337 1,4321 1,4304 1,4286 1,4267

Spez. Gew. Brechungs- «B g-S* index bei bei 1»—14° C. 12,5—xa,8°C. 1 °

66 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 34 33

V

1,1764 1,1733 1,1702 1,1671 1,1640 1,1616 1,1582 1,1556 1,1530 1,1505 1,1480 1,1455 1,1430 1,1403 1,1375 1,1348 1,1320 1,1293 1,1265 1,1238 1,1210 1,1183 1,1155 1,1127 1,1100 1,1072 1,1045 1,1017 1,0989 1,0962 1,0934 1,0907 1,0880 1,0852

1,4249 1,4231 1,4213 1,4195 1,4176 1,4158 1,4140 1,4126 1,4114 1,4102 1,4091 1,4079 1,4065 1,4051 1,4036 1,4022 1,4007 1,3993 1,3979 1,3964 1,3950 1,3935 1,3921 1,3906 1,3890 1,3875 1,3860 1,3844 1,3829 1,3813 1,3798 1,3785 1,3772 1,3758

32 31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6

5 4 3 2 1 0

Spez. Gew. bei «—14« C. 1,0825 1,0798 1,0771 1,0744 1,0716 1,0689 1,0663 1,0635 1,0608 1,0580 1,0553 1,0525 1,0498 1,0471 1,0446 1,0422 1,0398 1,0374 1,0349 1,0332 1,0297 1,0271 1,0245 1,0221 1,0196 1,0172 1,0147 1,0123 1,0098 1,0074 1,0049 1,0025 1,0000

Erhitzt man das Glyzerin schnell, so zersetzt es sich unter Bildung stechend riechender, zum Husten reizender A k r o l e i n d ä m p f e ; die Zersetzung des Olyzerins zu dem Aldehyd A k r 01 e i n entspricht folgender, Gleichung: CHt. OH CH. ¿H.OH ¿ H . . OH Glyzerin

=

¿H

+2H.O.

¿OH Akrolein

Die grösste Menge des Glyzerins dient zur Fabrikation von Nitroglyzerin und den davon abgeleiteten Sprengstoffen (Dynamit u. s. w.). Wegen seiner Ünveränderlichkeit in der Kalte benutzt man es zum Füllen von Gasometern, wegen seiner Beständigkeit an der Luft zum Geschmeidigmachen von Leder, Buchdruckwalzen, «lastischen Formen, zur Darstellung von Kopiertinte, Stempelfarben, Kitten, Wichse u. s. w. Dieselben Eigenschaften, sowie dlp

Glyzerin.

489

ferneren, dass es unschädlich ist, rein süss schmeckt und gegen Fermente sehr widerstandsfähig ist, bedingen seine zahlreichen sonstigen Verwendungsarten: Es dient zum Extrahieren des Hopfens, als Zusatz zu Limonaden und Konfitüren, zum Konservieren vieler Nahrungsmittel, in der Parfttmerie, Gerberei, Färberei, Zeugdruckerei, zur Appretur, zur Extraktion des Pepsins, zur Bereitung mannigfacher Arzneimittel. Mit seiner Hilfe stellt man Ameisensäure, ätherisches Senföl und Allylalkohol her; man benutzt es in der Leim- und Gelatinefabrikation sowie zu vielen andern Zwecken. P r f i f a n f f • Man unterscheidet im Handel r o h e a G l y z e r i n , Dynamitglyzerin und c h e m i s c h r e i n e s G l y z e r i n . Das rohe Glyzerin ist je nach seiner Herkunft Saponitikations-, Destillationsoder L a u g e n g l y z e r i n . Erstens, welches bei der Kalk- oder Magnesiaverseifung in der Steariniabrikation gewonnen wird, enthalt etwa V i % Asche (welche ziemlich reich an Ca oder Mg ist), ist hellgelb bis dunkelbraun und schmeckt rein süss. Gewöhnlich hat es 28° K i t HCl gibt es keine Trübung, mit Bleiessig einen geringen, sich langsam absetzenden Niederschlag. — Das von der HJJO»-Verseifung herrührende Destillationsglyzerin ist strohgelb bis dunkelweinfarben, riecht nnangrärtim und hat einen schart zusammenziehenden Geschmack. Der Aschengehalt steigt bis 3,6'/,; die Konzentration ist gewöhnlich ebenfalls 2SP B6, der Glyzeringehalt 84—88 ®/o- HCl gibt eine starke Trfibung (Fettsäuren), Bleiessig einen dicken Niederschlag. — Am unreinsten ist das aus der Unterlauge der Seifenfabrikation gewonnene Iaugenglyzerin; es ist hellbraun bis braunrot, schmeckt salzig, enthalt 10 % Asche (meist NaCl, daneben NadOOa, NaOH u. s. w.) und viele organische Verunreinigungen, wie Leim, Harz u. a. m. Die Konzentration soll 34* B6 (sp. G. 1,8) betragen, der Glyzeringehalt 80—82 % . Saponiflkations- und Destillationsglyzerin unterscheidet man durch das Verhalten gegen HCl und Bleieasig, wahrend Langenglyzerin an dem hohen Aschengehalt, der starken Konzentration und der intensiven Chlorreaktion erkannt wird. Die quantitative Bestimmung der Fremdkörper erfolgt zweckmässig nach der „Hamburger Methode" (Vorschrift der Dynamit-Aktiengesellschaft Hamburg): In einem tarierten, mit eingeschliffenem StSpael versehenen KOlbchen werden SO g Glyzerin 8—10 Stunden auf 100* erhitzt, gewogen und noch einige Stunden weiter erhitzt. Die Differenz zwichen den beiden Wlgungen betragt meist nur einige Zentigramme; der Gesamtverlust wird als Wasser bezeichnet. — 6 g Glyzerin werden in einer flachen Platinschale auf 180® erhitzt, bis sich keine Dampfe mehr zeigen. Man wärt und erhitzt nochmals, wobei man meist schon Gewichtskonstanz erzielt. Die Differenz zwischen dem Rohglyzerin und der Summe von Wasser and Rückstand wird als „Beinglyzeringehalt" bezeichnet. Bndlich bestimmt man den Glührückstand. — Ohemisch reines Glyzerin darf höchstens 0,08 % Asche und ebensoviel organische Fremdstoffe enthalfen; beim Dynamitglyzerin soll die Summe beider 0,36 % nicht fiberschreiten. Die anorganischen Bestandteile bestimmt man in gewöhnlicher Weise in der A s c h e ; auch die Bestimmung des Chlore ist nicht direkt im verdünnten Glyzerin sondern nur in der Asche zül&ssig. Einen nicht selten vorhandenen Gehalt an Oxalsäure bestimmt man durch Neutralisieren mit NH„, Ansäuern mit Essigsäure und Fällen mit CaCl,. Will man den Gehalt der Glyaerine nicht indirekt nach der Hamburger Methode sondern d i r e k t bestimmen, so ermittelt man entweder das s p e z i f i s c h e G e w i c h t oder den B r e c h u n g s e x p o n e n t e n ; ffir beide Bestimmungen siehe die oben abgedruckte Tabelle von L e n z . Bei Ermittelung des sp. G. muss das Glyäerin b e i von Luftblasen sein; um dies bei konzentrierten Glyzerinen zu erreichen, wärmt man zweckmässig eine grossere Probe in einem Kolben mit warmem Wasser an, bringt durch Schuttein die Luftbläschen zum Aufsteigen, lässt dann erkalten und bestimmt nun das sp. G. in üblicher Weise. Sehr einfach und mit wenigen Tropfen lässt sich die Gehaltsbestimmung mittels des Refraktometers vornehmen, doch stinimt der Brechungsexponent nur, wenn man die angegebene Normaltemperatur genau einhält. — Weiteres über die Glyzerinprüfung findet man im D. A. V. Glyzerin, roh, IIa, hellbraun „ gelbbraun

raffln., gelblich



weiss, Ia • „

. . „ .

kalkfrei (für Seife) • „ . » . einfach destilliert (fiir Genusszwecke)

2 8 0 Be % kg M k . 55,00 2 5 ° B e ®/0 „ „ 135,00 28® Be •/, „ 30® B e •/, „ 24® B e °/0 „ 26® B e % 28® B e °/0 30 ® B e ®/0 n 24® B e ®/0 „ 26®Be®/0 .

„ , „ „

„ ,

145,00 150,00 145,00 151,00 157,00 177,00 148,00 154,00

. » 24® B e ®/0 „ „ 26® B e •/. „ . 28® Be % „ „ » " » • / , , , 2 4 0 Be °/0 „ „ 26 ® Be °/0 „ „

180,00 151,00 157,00 163,00 183,00 154,00 160,00

n

- - "M®

Glyzerinan — Glyzerinphosphorsäure.

490

Glyzerin, einfach destilliert (Ar Genusszwecke)

28* Bé 3 0 ° Bé 31* Bé » * „ doppelt (f. medizin. Zwecke) 2 4 ° Bé » 2 6 ° Bé rt rt * n (D. A. V) 2 8 ° Bé rt rt » » 3 0 ° Bé rt 31* Bé n rt n „ raffin, f. Gasuhren, säurefrei, gelbl. 1 6 ° Bé 18° Bé rt n r) n n „ weiss, la . . . . 16° Bé rt rt • „ . . . . 1 8 ° Bé rt n n rt i» „ mit schwefliger Saure gesättigt . . . Glyzerin-Borsäure „ -Schwefelsäure, flüssig ( 2 2 6 Bé) . . . . . 1 kg Mk 2,00; . »schwefelsaurer Kalk, techn. (10°/ o ) • „ «Weinsäure . n

'0 kg Mk. 166,00 » 186,00 1» n 196,00 i 158,00 7« rt rt 164,00 7 . n rt 170,00 190,00 200,00 •/• 124,00 7. V 128,00 7. 127,00 7. 7« n rt 131,00 1 n n 3,50 5,50 1 rt ft 180,00 7« 50,00 7. 1 n n 5,00

%

Glyzerin:

Dynamit-Akt.-Oes. Alfred Nobel & Co., Hamburg. | N. V. Chemische Fabrik „Naarden", Naarden, Gebrüder Oestreicher, Breslau I. I Post Bussum (Holland).

Apparate und Einrichtungen zur Glyzeringewinnung, Destillation und Rektifikation: J. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4. Friedrich Heckmann, Berlin SO. 16, Brttckene t n a e 6 b (s. Inaerate).

F. H. Meyer, Hannover-Hainholz («. Ins.-Anh.).

Glyzerin-VakuunKtestillationsanlagen:

Volkmar Einig & Comp., Heidenau-Dresden.

Friedrieb )t«tyuu»? Berlin SO 16, irictwtr. 6 b. Gegründet 1819.

:: Glycerin-Destillations-Anlagen. :: O l y z e r l n a n , ist eine Lösung von 1 g Epirenan in 750 ccm H>0 + 250 g Glyzerin und wird zur Einatmung (mittels Verneblungsapparates) verwendet. G l y z e r l n p h o s p h o r s ä u r e (Acidurn glycerino-phosphoricum). C.Hs(OH),. O . PO(OH),. Sie bildet sich beim Mischen von Phosphorsäureanhydrid mit Glyzerin und ist nur in wässeriger Lösung bekannt; im Handel befindet sich die 20 %ige und die 50 %ige Lösung. Ein Verfahren zur Herstellung von glyzerinphosphorsaurem Na schützt d a s D. R. P. 205 579 nebst Zusatz-D. R. P. 217 553. Die Glyzerinphosphorsaure ist eine zweibasische Saure; einige ihrer Salze finden medizinische Anwendung, und zwar besitzen sie eine vorzügliche Wirkung auf die Nervenernahrung, da sie jene Form darstellen, in der der Phosphor in den Organismus aufgenommen wird. Eine Firma hat sich für die Salze der Glyzerinphosphorsaure die Bezeichnung T o n o 1 schützen lassen; dementsprechend bedeutet K a l i o - T o n o l : glyzerinphosphorsaures Kali u. s. w. Glyzerin-Phosphorsäure „ Glyzerinphosphorsaures „

techn. (20 °/ 0 ) . . ehem. rein Ammoniak Eisen in Lamellen „ „ Pulver

.

.

l k g M k . 3,25; % kg Mk. 290,00 1 „ „ 18,75 1 „ „ 17,00 1 „ „ 23,00 1 „ „ 23,00

Glyzin — Gold. Glyzerinphosphorsaures Kali (50°/o)

(750/.) . (1«0°/.) • • • Kalk, krist. . . . „ granul. . . .

Lithium

491 1 kg Mk. 10,30

16,50 20,25 11,50 12,65 18,75

12,10 Magnesia (50%) . . 24,75 „ krist . . 24,75 Manganoxyd (100 °/o) 8.25 Natron (50°/0) . . 15,65 0 . (75 /o) • • 33,00 „ (100°/o) Pulver 29,65 „ krist. . . . 82,60 Zinkoxyd . . . . Glyzin siehe „G I y k o k o 11" und „ P h o t o g r a p h i s c h e C h e m ikalien". Gold. A n (Aurum). A. G. = 197,2. Findet sich meistens gediegen, und zwar fast immer silberhaltig, seltner mit anderen Metallen (z.B. mit Quecksilber) legiert. Spuren von Gold sind in vielen Erzen vorhanden. Für die Oewinnung kommt hauptsächlich das g e d i e g e n e Gold in Betracht, das sich teils im Gestein eingesprengt (auf primärer Lagerstätte), teils auf sekundärer in Geröllablagerungen (Goldseifengebirge) findet. Das im Geröll angeschwemmte Gold wird durch einen W a s c h p r o z e s s von jenem getrennt, indem man die leichteren Mineralstoffe durch Wasser fortschlämmt: Man bearbeitet die Kiesablagerungen mittels machtiger Wasserstrahlen (unter 4—5 Atm. Druck) und leitet die fortgespttlten Teile durch sehr lange Kanäle, in denen sich das schwere Gold ablagert, wahrend die andern Mineralstoffe weitergespfilt werden. Um auch die kleinsten (leichtesten) Goldteilchen nicht zu verlieren, verteilt man auf der Sohle der Kanäle etwas Quecksilber, welches das Gold auflöst. Von Zeit zu Zeit nimmt man das Goldamalgam heraus, reinigt es sorgfältig und unterwirft es einer Destillation in einem Retortenofen, wobei das Quecksilber Übergeht, das Au aber zurückbleibt. Findet sich das Gold in Quarzgängen und andern Gesteinen eingesprengt, so werden diese zerkleinert und dann mit Quecksilber behandelt; die durch diese sogenannte A m a l g a m a t i o n gewonnene Goldquecksilberlegierung wird wieder in eisernen Retorten erhitzt. Wichtig ist dabei, dass das Gestein sehr gut zerkleinert wird (meistens in Pochwerken), und dass das Erzmehl mit dem Quecksilber innig gemischt wird. Ist das Gold mit Kiesen gemischt, so müssen diese, falls die Amalgamation zur Anwendung kommen soll, zuvor g e r ö s t e t werden. Die Röstung ist nicht immer nur eine o x y d i e r e n d e sondern meistens eine c h l o r i e r e n d e , weil hierdurch die häufig auftretenden schmutzigen, die Amalgamation hindernden Überzüge beseitigt werden; die chlorierende Röstung wird durch Einwirkung von Chlor bewirkt. Zusammengesetzte Golderze eignen sich wenig fUr den Amalgatnationsprozess; meist verarbeitet man sie durch S c h m e l z p r o z e s s e , d. h. man schmilzt sie mit B l e i (seltner mit Kupfer) zusammen, wobei das Gold vom Blei aufgenommen wird; aus letzterem gewinnt man es durch A b t r e i b e n (siehe den Artikel „ S i l b e r"). Wichtig ist ferner die Goldgewinnung durch Extraktions-(Laug-)Prozesse, namentlich das C h l o r a t i o n s - und das C y a n i d - V e r f a h r e n . Beim Chlorationsverfahren wird das Erz geröstet, mit H»0 befeuchtet und mit Chlor behandelt. Durch Auslaugen mit HjO löst man das entstandene Goldchlorid und fällt daraus das Au meistens mit Eisenvitriol; das Au wird schliesslich mit Borax unigeschmolzen. Besonders wichtig ist der C y a n i d p r o z e s s , weil er gestattet, die u n g e r ö s t e t e n Erze direkt zu verarbeiten. Das Kaliumcyanid löst Gold und Schwefelgold; meistens behandelt man die Erze zuerst mit Quecksilber und erst die Abgänge von der Amalgamation mit Cyankaliumlösung (Gehalt

492

Gold.

0,05—0,1 %). Aus dem durch das KCN entstandenen löslichen Kaliumaurocyanid fällt man nach F o r r e s t das Au mit Hilfe von Zink aus. Dieses Verfahren ist aber nur für cyankaliumreiche Laugen wirkungsvoll; von den Abänderungsvorschlägen hat sich das Z i n k b l e i v e r f a h r e n von B e t t y eingeführt, wonach man die Zinkspäne durch Eintauchen in 10 %ige Bleiazetatlösung mit einer Schicht von metall. Pb Aberzieht und dann in die Ausfällungskasten bringt. Grosse Bedeutung für den Cyanidprozess hat das Verfahren von W. S i e m e n s gewonnen; er erreicht die Ausfällung des Au aus dem Kaliumaurocyanid durch den elektrischen Strom: Der verwendete Laugapparat besteht aus zylindrischen Bottichen von Holz oder Stahlplatten, auf deren Boden ein mit Kokosmatten bedeckter Holzrost ruht, der als Filter dient. Die Grösse der Bottiche wird so gewählt (bis zu 800 cbm), dass je einer die Tagesproduktion fassen kann. Die Zahl der Bottiche ist durch die erforderliche Laugzeit bedingt; da diese gewöhnlich 5—7 Tage dauert, sind 5—7 Bottiche nötig. Die Auslaugung entspricht der Gleichung: Au, + 4 KCN + H,0 + O = 2 KAu(CN), + 2 KOH. Der notwendige Sauerstoff findet sich im Erzmehl und im Wasser absorbiert. Anstatt des KCN verwendet man für die Laugerei nach dem D. R. P. 138 867 Rohschmelzen, die durch Einwirkung von N auf Karbide entstanden sind. Derartige Schmelzen (vgl. bei C a l c i u m c y a n a m i d im Artikel „ C a l c i u m v e r b i n d u n g e n " ) lassen sich zur Darstellung der reinen Cyansalze benutzen, doch tun nach dem genannten Patent die Rohschmelzen die gleichen Dienste, wobei man die teuere Raffination vollständig umgeht. — Die bei der Cyanlaugung erhaltene Lösung fliesst zum Zweck der elektrolytischen Ausscheidung durch einen, in mehrere Abteilungen geteilten Holzkasten, in welchem Eisenplatten als Anoden und Bleifoliestreifen als Kathoden angebracht sind. Man verwendet Ströme von 2 Volt und etwa 0,5 Amp. pro Quadratmeter Elektrodenfläche. Ein Apparat von 7 m Länge, \Vi m Breite und 1 m Höhe konsumiert etwa 100 Amp. und vermag 50 cbm Lösung in 24 Stunden zu verarbeiten. Das Gold wird als festhaftender Metallniederschlag auf dem Blei ausgeschieden, welches am Ende jeden Monats aus dem Apparat genommen und eingeschmolzen wird. Die goldhaltigen Bleibarren, welche darin %—10 % ß o l d enthalten, werden durch Kupellation raffiniert. Die resultierende Bleiglätte wird zu Metall reduziert und zu Folie ausgewalzt. Die Kosten einer Anlage für den S i e m e n s - C y a n i d p r o z e s s für eine täglich Verarbeitung von 100 t belaufen sich auf ca. Mk. 90(K>0 (ohne Gebäude), die Kosten der Verarbeitung von 1 t auf ca. Mk. 2,50—3,00.

Besonders wichtig geworden; ist die Cyanidlaugerei auch fiir die Verarbeitung der Schlämme aus den Amalgamationsrlickständen von Golderzen. •Diese Schlämme, welche noch Gold enthalten, verarbeitet man entweder nach dem D e k a n t a t i o n s v e r f a h r e n oder nach dem F i l t e r p r e s s verfahren. Bei ersterem bringt man die Amalgamationsriickstände durch Schöpfräder zur Aufbereitung und trennt sie mit Hilfe von Spitzkästen in Sande und Schlämme. Die letzteren erhalten erst einen Kalkzusatz, wodurch nicht nur gelöste Säuren neutralisiert, sondern auch die feinsten Teilchen schneller abgesetzt werden, und werden dann mit 0,01—0,02 %iger KCN-Lösung ausgelaugt. Bei dem Filterpressverfahren bringt man die Schlämme in Filterpressen und behandelt die Presskuchen dann zuerst mit schwacher KCN-Lösung, darauf mit HiO und zuletzt mit Pressluft. Eine Abänderung der gewöhnlichen Cyanidlaugung ist der D i e h l - P r o z e s s , der sich namentlich filr die Verarbeitung von Tellurgolderzen bewährt Man benutzt dabei zur Laugung ein Gemisch vou Cyanbrom- und Cyankaliumlösung; in solchem Gemisch wird, entsprechend der Formel KCN + BrCN = KBr + 2 CN, nicht nur das CN des KCN, sondern noch ein zweites Atom Cyan frei, das sehr kräftig goldlösend wirkt. Bei der Ausführung des Pro-

Gold.

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zesses werden die Erze in Pochwerken zerkleinert, stark geröstet und dann in Sande und Schlämme getrennt. Erstere amalgamiert man; die Rückstände der Amalgamation werden mit den Schlämmen zusammen unter Verwendung von Filterpressen mit der Cyanbrom-Cyankaliumlösting ausgelaugt. Ein neues Verfahren zur Verarbeitung von Schlämmen ist der M o o r e P r o z e s s : Ein System von Filterplatten wird in die aufgerührten Schlämme eingetaucht, vollgesaugt, herausgehoben, dann in verd. KCN-Lßsung und schliesslich in HjO gebracht. In dem Wasser wäscht man die Kuchen aus, indem man Wasser durch sie hindurchsaugt; zur Entfernung der Kuchen aus den Rahmen benutzt man Pressluft. Ferner erwähnen wir noch den H e n d r i x - P r o z e s s , der die Cyanidlaugerei mit der Fällung des Goldes zusammen in einem Gefäss vornimmt: Das Erz wird unter Zusatz von KCN-Lösung zerkleinert und dann mit alkalischer Cyanidlösung in einem RQhrbottich mit trichterförmigem Boden gemischt Die Laugen werden durch die Rührvorrichtung herausgeschleudert und fliessen beim Rücklauf in das Gefäss über Elektrodenpaare (amalgamierte Kupferplatten und verbleite Eisenplatten), wobei das Au durch den zugeführten elektrischen Strom ausgeschieden wird. Endlich ist zu erwähnen der C l a n c y s c h e C y a n i d p r o z e s s , der seit einiger Zeit Aufsehen erregt und aus Amerika stammt. Das Verfahren zerfällt in zwei Teile: 1. die Erzeugung von Jodcyan, das die Schwefel-TellurErze angreifen und das Au auflösen soll; 2. die Regeneration des Cyanids durch Umsetzung zwischen Calciumcyanamid mit Alkalicyanaten und Sulfoeyaniden. Die Apparatur besteht ausser den für die gewöhnliche Cyanidlaugerei notwendigen Gefässen aus einer Niederspannungs-Gleichstromdynamo, dem in einen RQhrbottich eingehängten Elektrisierapparat und einem Behälter für die Cyanamidlösung. Das Erz wird zunächst fein vermählen, wobei ihm die Lauge (aus 2 T . Cyanid, 4 T. Calciumcyanamid und 1 T . Jodkalium) zugesetzt wird; der vermahlene Brei wird in einem Rührbottich elektrolysiert, die Elektroden bestehen aus Eisenoxyd. Meistens genügt ein Strom von ungefähr 50 Amp. für 1 t Erz. Nach der elektrolytischen Behandlung, für die gewöhnlich 8 Stunden ausreichen, wird eine bestimmte Menge NaOH zugegeben und das Cyanid durch Anlassen des Stromes regeneriert. Um das natürliche Gold vom stets beigemengten Ag (und Cu) zu trennen, kann man es im Chlorstrom schmelzen, wobei zuerst sämtliches Cu und Ag chloriert wird. Meist führt man die Scheidung auf n a s s e m Wege aus, z. B . durch Erhitzen mit HNO»; da dieses Verfahren jedoch nur dann zuverlässig ist, wenn 2—3 mal soviel Ag als Au vorhanden ist, so muss silberarmes Gold zuvor noch mit Ag zusammengeschmolzen werden. Ein wichtiges Scheidungsverfahren ist die A f f i n a t i o n , d. h. das Erhitzen mit konz. H,SO«, wobei Ag und Cu extrahiert werden, während das Au unangegriffen bleibt. Billiger als die Affination und mit geringeren Silberverlusten verbunden ist die e 1 e k t r o c h e m i s c h e R a f f i n i e r u n g des Au und Ag nach M ö b i u s , dessen Verfahren sich in kurzer Zeit vollständig eingebürgert hat. Als Elektrolyt dient dabei HNO s ; als Anoden werden Platten von goldhaltigem Silber eingehängt. Das Au bleibt an der Anode zurück; alle anderen Metalle gehen mit dem Ag in Lösung, und nur das letztere wird an der aus einem Silberblech bestehenden Kathode in Kristallen abgeschieden. Die zu scheidende Legierung muss mindestens auf 950 T . Feingehalt gebracht werden; am ungünstigsten wirkt ein grösserer Cu-Gehalt, weil sich dieses mit dem Ag zusammen an der Kathode abscheidet. Neuerdings dient als Elektrolyt auch statt HNO* eine schwache, wenig angesäuerte AgNOs-Lösung. Man arbeitet mit etwa 1,5 Volt und einer Stromdichte von 350 Amp. auf 1 qm. Das durch die elektrolytische Scheidung gewonnene goldfreie Ag zeigt nach dem Schmelzen 999,5 T . Feingehalt. Die Anodenplatten werden in ca. 40 Stunden aufgezehrt, wobei der an ihnen zurückbleibende Goldschlamm in die sie umhüllenden Baumwollsäcke fällt. Von Zeit zu Zeit wird der Goldschlamm herausgenommen, zur Entfernung der letzten Ag-Spuren mit HNO« ausgekocht und schliesslich geschmolzen, wodurch man ein Au von 999 Tausendteilen Feingehalt erzielt. Reines Gold ist weich und das dehnbarste aller Metalle. Dünnstes Blatt-

494

Gold-

gold ist blaugrOn durchscheinend. Sp. G. (bei 17,5°) 19,33; Seh. P. (nach den neuesten Versuchen von H o 1 b o r n und D a y) 1063,5—1064' C. Loslich in Chlorwasser und Königswasser, wird angegriffen durch Atzalkalien und schmelzende Alkalinitrate. In neuester Zeit hat eine Meldung Aufsehen erregt, wonach man in England G o l d a u s d e m M e e r w a s s e r im Grossen gewinnen wolle. Ahnliche Mitteilungen sind freilich schon häufig an die Öffentlichkeit gedrungen, ohne doch bei den Sachverständigen einen andern Eindruck als den der Phantasterei hervorzurufen, aber jetzt liegt die Sache doch anders, da kein Geringerer als Sir W. R a m s a y die Seele des neuen Planes zu sein scheint. Man wird daher mit Spannung den weiteren Mitteilungen entgegensehen. Als Durchschnittsgehalt gibt Ramsay 0,065 g Au auf 1 t Meerwasser an. Neuerdings kennt man Gold auch in kolloidaler Form, so dass es in wasserigen Flüssigkeiten gelöst erscheint (vgl. die Artikel „K o 11 a u r i n" und „ K o l l o i d a l e K O r p e r"). So erhält man nach V a n i n o und Z s i g m o n d y rotes Goldkolloid durch Reduktion verdOnnter Goldsalzlösungen mit Formaldehyd, ferner blaues Goldhydrosol durch Reduktion vollkommen neutraler AuCli-LOsung (1 : 1000) mit Hydrazinhydrat (1 :2000) oder noch zweckmässiger mit Phenylhydrazinchlorhydrat. Rote GoldlOsung entsteht nach K fl s p e r t durch Reaktion von formaldehydhaltigem Wasserglas mit AuCU. Reines Gold wird seiner Weichheit wegen kaum verwendet; nur das B l a t t g o l d (siehe unter „ B l a t t m e t a l l e " ) wird zum Vergolden sowie von den Zahnärzten verwendet. Legiert dient es als Münzmetal! und zu Schmucksachen; Goldpräparate firfden in der Photographie, in der Glas- und Porzellan-Malerei Verwendung. A m a l g a m - D e s t i l l a t i o n s - R e t o r t e n , bestehend aus gusseisernem Topf mit Deckel und schmiedeeisernem Röhrenkondensator. Sie werden in kleineren Aufbereitungsanlagen zum Ausbrennen des Goldamalgams verwendet. Der Topf wird bis zu etwa */j mit gereinigtem und ausgepresstem Amalgam gefüllt und auf offenem Feuer oder in einem Feuerkorbe erhitzt. Das aus dem Amalgam sich verflüchtigende Quecksilber wird in dem Röhrenkondensator verdichtet und in einer Schale oder dergl. aufgefangen. Grösse 1 3 4 2 5 6 Oberer lichter Durchm. . . 55 75 180 100 140 225 mm. 45 Unterer „ „ 115 60 85 150 190 n 85 Lichte Tiefe 100 120 175 215 300 n Inhalt bei '/» Füllung ca. . 1,5 3,5 7,5 20 40 90 kgNettogewicht der Retorte ca. 8 15 20 65 50 100 n Preis der Retorte 60,00 75,00 90,00 115,00 130,00 150,00 Mk. A m a l g a m - D e s t i l l a t i o n s - O f e n zum Ausbrennen des gereinigten Amalgams in grösseren Aufbereitungsanlagen. Folgende Preise beziehen sich auf die gesamte Eisengarnitur dieser Öfen, welche umfasst: 1 gusseiserne Retorte mit Verschlussdeckel, 1 Retortenträger, 1 schmiedeeisernen Röhrenkondensator, 1 gusseisernen Wasserkasten, 5 gusseiserne Amalgamtröge, 1 zweiteiliges gusseisernes Feuergeschränk mit 2 zweiflügeligen Türen, Roststäbe, Mauerschienen, Rauchschieber u. s. w. Nicht mitgeliefert werden die zur Ausmauerung erforderlichen feuerfesten Steine (320 Stück im Format 2 3 0 x 1 1 5 x 6 5 mm). Grösse 1 2 3 4 Lichte Weite der Retorte 255 305 356 mm. 200 Länge der Retorte 1275 1275 1275 1625 „ Raumbedarf I Länge 2000 2000 2000 2500 „ des vollständ. < Breite 1500 1500 1500 1650 „ Ofens 1 Höhe (ohne Schornstein) . . . . 1750 1750 1750 2300 „ Nettogew. d. vollständ. Eisengamitur, ohne Schornstein, etwa 850 820 920 1125 kg. Preis d. vollständ. Eisengarnitur eines Ofens, ohne Schornstein 570 580 620 720 Mk.

Goldbad — Goldlegierungen. Gold in Barren „ rein, gefällt

495 1 kg Mk. 2788,00 D „ 34,00

Amalgam-Destillations-Ofen und -Retorten, sowie vollständige GolderzAuf bereitungs-Anlagen : Med.

Krupp

Aktiengesellschaft

Experten fflr Gold:

Qrusonwerk,

Magdeburg-Buckau.

Dr. J . Loevy & Co., Berlin NW., Luisenstr. 21, Chemische, Untersuchungen & Gutachten.

metallurgische

Sc bergmännische

Goldbad siehe „V e r g o 1 d e-n". Goldbronze siehe „G o 1 d 1 e g i e r u n g e n" und „K,u p f e r l e g i e rungei". Goldfarben. Nur ein einziges Goldpräparat wird als Farbe verwendet, nämlich der O o l d p u r p u r , auch C a s s i u s P u r p u r genannt. Die Zusammensetzung des Goldpurpurs ist nicht ganz sicher gestellt: Wahrend man ihn früher als zinnsaures Goldoxydul ansah, betrachtet man ihn jetzt als Zinnsaure, in der metallisches Gold äusserst fein verteilt ist. Fflr die Darstellung des Goldpurpurs existieren zahlreiche Vorschriften, z. B. mischt man eine ZinnchlorflrlOsung mit soviel EisenchloridlOsung, bis das Gemisch grün geworden ist; dasselbe lässt man unter fortwahrendem Umrühren tropfenweise in eine sehr dünne (etwa 0,2 %ige) Goldchloridlösung einfliessen: Nach längerem Stehen setzt sich der Goldpurpur am Boden ab. Man benutzt den Goldpurpur nicht als Malerfarbe sondern ausschliesslich dazu, Glasflüsse purpurrot zu färben (vgl. Artikel „ G l a s f a r b e n " ) ; er wird ausser bei der Glasfabrikation auch in der Glas- und Porzellanmalerei verwendet. Braunrotes bis purpurfarbenes, sehr lockeres und feines Pulver, das ca. 20—40 % Au enthalt. Meistens benutzt man jedoch Präparate, die einen geringeren Goldgehalt haben. Goldpnrpur (15% Gold) (10®/, Gold) (5°/o Gold)

D Mk. 7,00; H Mk. 60,00; 1 kg Mk. 540,00 D „ 5,00; H „ 42,00; 1 „ „ 380,00 D „ 2,50; H „ 22,00; 1 „ „ 200,00

Vgl. auch den Artikel „G 1 a n z g o 1 d". Goldlegiernngen. Wegen der Weichheit und schnellen Abnutzung des Goldes wird dasselbe nur mit andern Metallen l e g i e r t verwendet. Man schmilzt die Metalle meist in Graphittiegeln und rührt mit Graphitstaben um. Den Gehalt der Legierungen an Gold drückte man früher allgemein, und auch jetzt noch häufig, in K a r a t e n aus, doch ist durch das Gesetz die Angabe in T a u s e n d t e i l e n obligatorisch gemacht. Feingold (reines Gold) enthalt 24 Karat; demnach ist z. B. 14 karatiges Gold solches, das 14 Gewichtsteile Gold und 10 Gewichtsteile anderes Metall enthalt. Jetzt, wo man nach Tausendsteln rechnen soll, erhalt 14 karatiges Oold den Feingehalt ^ X 1000 = 585 (genau 583,3). Die Legierung des Goldes mit Silber heisst die w e i s s e , die mit Kupfer die r o t e und die mit beiden Metallen zusammen die g e m i s c h t e K a r a t i e r u n g. Man hat es in der Hand, die Farbe der Legierungen von Hochrot bis Blasseelb zu variieren. Andere Farben erhalt man durch Legierung mit weiteren Metallen, z. B. besteht g r a u e s Gold aus 30 Au, 3 Ag und 2 Stahlfeilspänen, b l a u e s Gold aus 1—3 Au und 1 Stahl, g rü n e s Gold aus 750 Au, 125 Ag und 125 Cd. Andere Färbungen erzielt man durch Beizen (Atzen). So ätzt man sehr goldarme Schmucksachen mit HaSO« oder HNO«, wodurch ihnen an der Oberflache Ag oder Cu entzogen und ein goldreiches Aussehen verliehen wird. Blauschwarze Schmucksachen aus Gold (japan. Shakdo) bestehen aus ca. 90 % Cu, 10 % Au und etwas Sb; die dunkelblaue Oberflache erzeugt man durch Beizen in einer siedenden Losung von Kupfervitriol und Alaun. Für Münzen wird jetzt fast ausschliesslich Gold vom Feingehalt 900 benutzt; Schmucksachen bewegen sich im Feingehalt zwischen 200 und 800.

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Goldschaum — Gradierwerke.

Es sei bemerkt, dass die echte G o l d b r o n z e (Muschelgold, Malergold) nicht eine Goldlegierung sondern r e i f e s Gold ist; man benutzt dazu teils die fein zerriebenen Abfalle von der Blattgoldfabrikation oder stellt es durch Fällung einer Goldlösung dar. Goldsehanm siehe „B1 a 11 m e t a 11 e". Goldschwefel (Antimonpentasulfid) siehe „Antimonverbind u n g e n". Goldverbindung-en. Technische Bedeutung haben nur das Go 1 d C h l o r i d und das N a t r i u m g o l d c h l o r i d . 1. G o l d c h l o r i d (Chlorgold; Aurum chloratum). AuCl«. Entsteht beim Lösen von Au in Königswasser, bildet eine dunkelbraune, kristallinische, zerfliessliche, in HjO, Alkohol, Äther und verschiedenen ätherischen ölen lösliche Masse. Die Lösung färbt organische Stoffe (Haut, Papier, Leinwand, Wolle u. s. w.) rot und wirkt dabei stark ätzend. Durch mannigfache Chemikalien (FeSOt Ameisensäure, viele Metalle u. s. w.) wird die Lösung unter Abscheidung von Gold zersetzt. — Es wird in der Glas- und Porzellanmalerei, in der Photographie, zur Darstellung von Goldpurpur, von fein verteiltem Gold, zum Vergolden sowie als Arzneimittel benutzt. Goldchlorid, krist. gelb „ „ braun „ Lösung (1 + 9)

D Mk. 15,50; D „ 16,25; D „ 2,10;

H Mk. 152,00 H „ 158,00 H „ 19,00

2. N a t r i u m g o l d c h l o r i d ( G o l d s a l z , Auro-Natrium chloratum). NaAuCl« + 2 HsO. Durch Eindampfen eines Lösungsgemisches von AuClj und NaCl erhalten. Es bildet orangegelbe Kristalle; man benutzt es zu denselben Zwecken wie das Goldchlorid, namentlich zum Tonen (Vergolden) der Papierpositive in der Photographie. Es enthält ungefähr halb soviel Gold wie AuCl». Natriumgoldchlorid

„ n

D. A. in

D Mk. 8,00;

krist. F. U

H Mk. 72,00

D „ 10,00

D



17,00

Gollath-Exhaustoren siehe „ E x h a u s t o r e n " . Goniometer.

A n l e g e g o n i o m e t e r in E t u i Mk. 14,00 „ mit abnehmbarem Schenkel in Etui „ 24,00 Reflexionsgoniometer nach W o l l a s t o n - M i t s c h e r l i c h , mit Fernrohr, Nonius Minuten angebend . • „ 170,00 Reflexionsgoniometer nach M a l u ' s - B a b i n e , je nach Ausstattung, Zubehör und Empfindlichkeit Mk. 120,00—950,00

Gonojodln soviel wie O n o t o x i n (s. d.). Gonorol. Nichts weiter als ein fast reines Santalol. Es dient als Mittel gegen Gonorrhoe. Goudron. Bei der Destillation des Braunkohlenteers (s. d.) gewonnenes Nebenprodukt: Die Säureharze werden durch Auswaschen mit Wasser von der anhängenden Säure befreit und mit wechselnden Mengen Kreosotöl destilliert; je nach dem Mengenverhältnis beider Bestandteile und nach der Dauer der Destillation erhält man Goudron oder den sogenannten deutschen oder künstlichen A s p h a l t (s. d.). Übrigens wird Goudron auch aus natürlichem Asphalt dargestellt, indem man A s p h a l t s t e i n mit Bergteer zusammenschmilzt. Schliesslich verarbeitet man auf Goudron auch die teerige Masse, welche beim Raffinieren der M i n e r a I ö 1 e (s. d.), d. h. bei der Behandlung derselben mit Schwefelsäure und Waschen mit Wasser, zurückbleibt. Man benutzt Goudron zu Oussasphaltierungen und Isolierungen, für Anstrich feuchter Wände und Fundamentmauern. Goudron:

U Hiurwitz & Co., G. m. b. H., Berlin NW. 62.

Gradlerwerke siehe „S a 1 z".

Graphit.

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Graphit (Reissblei, Ofenschwarz, Asctablei; Plumbago). Modifikation des Kohlenstoffs, die sich in der Natur kristallinisch findet; Graphit entsteht bei der Ausscheidung des im geschmolzenen Roheisen gelösten Kohlenstoffs, weiter auch bei der Zersetzung von Cyanverbindungen u. a. m. Der natürliche Graphit muss, bevor er Verwendung finden kann, gereinigt werden. Dies geschieht erst mechanisch durch Schlämmen, weiten chemisch durch Auskochen mit HjSO« und HNOt (zur Entfernung von Fe) oder, durch Erwarmen mit KCIO» und verd. H»SO« im Wasserbade. Schliesslich wird der Graphit mit H»0 gewaschen und in massiger Warme getrocknet. War SiOt vorhanden, so wird diese durch Behandeln mit NaF + HjSO« entfernt. Das D. R. P. 161 722 schätzt ein Verfahren zur Herstellung von Graphitblättchen aus feinkörnigem (minderwertigem) Graphit derart, dass der Graphit, entweder fttr sich oder mit einem geeigneten Bindemittel (z. B. Harzpulver, Asphalt, Paraffin oder dgl.) zwischen Walzen einem starken Druck ausgesetzt wird. Graphit ist eisenschwarz bis stahlschwarz, metallglänzend, abfärbend, unschmelzbar, nicht flüchtig, unlöslich in allen Lösungsmitteln, sehr schwer verbrennlich, sp. G. 2,1—2,3. Dient als Material zu Bleistiften, zur Herstellung von Schmelztiegeln, als Rostschutzmittel, in der Galvanoplastik zum Leitendmachen der Matrizen u. s. w. Neuerdings hat der k ü n s t l i c h e G r a p h i t Wichtigkeit gewonnen. Derselbe entsteht nach dem Amer. Pat. 568 323 als Nebenprodukt bei der Herstellung von S i l i z i u m k a r b i d (vgl. den Artikel „ K a r b o r u n d " ) , und zwar hat sich gezeigt, dass unreines oder eisenhaltiges Kohlenmaterial grössere Graphitausbeuten gibt. Um künstlichen Graphit und Graphitelektroden herzustellen, benutzt der Erfinder A c h e s o n Karborund-Öfen. Zur Herstellung von Graphitelektroden bringt man eine Mischling aus Petroleumkoks und Pech, der als karbidbildendes Material Kieselsäure oder Eisenoxyd beigemischt ist, in entsprechende Form und erhitzt die Elektroden dann im Ofen Uber den Verdampfungspunkt von Fe und SiOj. Will man Graphit zur Herstellung von Farbe, Tiegeln u. s. w. gewinnen, so verwendet man Anthrazit. Die Graphitfabrikation nach dem in Amerika (in Niagara Falls) viel betriebenen Achesonsehen Verfahren gestaltet sich sehr einfach: Zur Aufnahme der Kohle dient ein etwa 9 m langer rechteckiger Kanal, dessen Wände aus Backsteinen innen mit einer hochfeuerfesten Auskleidung von Karborund versehen sind. An seinen Enden befinden sich mächtige Kohlenplatten, durch die der Strom der Ofenbeschickung zugeführt wird. Ist diese (3—3,5 T. Kunstkohle oder grobstttckiger Anthrazit) eingetragen und mit Kohlenklein bedeckt, so wird der Strom — Wechselstrom von 210 V. — zunächst mit 1400—1500 Amp. zur Anwärmung der Beschickung angelassen. Nach einigen Stunden wird er auf 3600 Amp. verstärkt, wodurch nun die zur Graphitierung erforderliche Temp. erreicht wird. 24 Stunden lang hält man diese aufrecht, wobei infolge der sich steigernden Leitfähigkeit der Beschickung die Stromstärke auf etwa 9000 Amp. steigt, die Spannung auf 80 V. sinkt. Es sind also etwa 1000 P. S., die der Ofen zugeführt erhält, und welche die gesamte Beschickung durch und durch in Graphit verwandeln, der, auch wenn die eingefüllte Kohle 5—10 % Asche enthielt, davon meist kaum 0,5 % zurückbehalten hat. War die Beschickung geformte Kunstkohle, so erhält man geformte, zurzeit fast ausschliesslich für Elektroden dienende Platten oder Rundstäbe: Platten bis zu 90 cm Länge und 5 cm X 20 cm Querschnitt, zylindrische Stäbe bis zu 1 m Länge und 5 cm Durchmesser. Diese Elektroden sind chemisch sehr viel widerstandsfähiger, mechanisch aber leichter zu bearbeiten als die gewöhnlichen Kunstkohlen. Der ungeformte künstliche Graphit kann leicht in das erdige Pulver verwandelt werden, welches die Bleistiftfabriken brauchen. Eine Modifikation des Achesonschen Verfahrens zwecks Herstellung einer reinen Graphitpaste zu Schmierzwecken, schützt das Amer. Pat. 933 944. Nach dem D. R. P. 112 416 leitet man CO» + CO Aber glühendes Karbid (bei 200—250°) oder man leitet ein Gemisch von Azetylen mit CO* und CO durch ein glühendes Rohr; hierbei zersetzt sich das Karbid und ebenso CO* sowie CO; auch kann man das Gemisch von Azetylen mit CO auf andere Weise Bl&cher VIII.

32

Graphittiegel — Grisol.

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zur Explosion bringen. In allen diesen Fällen tritt eine Zersetzung ein, d i e f o l g e n d e n Gleichungen entspricht, und zwar der ersten, soweit d a s CO, d a gegen der zweiten, s o w e i t d a s COi in Betracht k o m m t : 1. CjHI + CO = 3 C + H»0 2. 2 CjHJ + C O , = 5 C + 2 H , 0 . Wird nicht fertiggebildetes Azetylen, sondern Karbid verwendet, s o a n d e r n sich d i e s e Gleichungen nur insofern, a l s C a O statt HjO resultiert. Wird in dieser W e i s e Azetylen mit CO und CO» in Reaktion gebracht, so erhalt m a n a m o r p h e n Kohlenstoff, der einen Russ von vorzüglicher D e c k k r a f t abgibt. Kommt d a g e g e p Karbid zur Verwendung, derart, d a s s d a s Gemisch v o n C O + CO» Ober erhitztes C a C , geleitet wird, s o scheidet sich der Kohlenstoff g r a p h i t i s c h a b , und zwar ist dieser G r a p h i t , nachdem er durch geeignete m e c h a n i s c h e und chemische Behandlung von den andern R e a k t i o n s p r o d u k t e n getrennt ist, mindestens ebenso vorzüglich, wie der nach dem A c h e s o n sehen Verfahren gewonnene. — Nach dem Zusatz-D. R. P. 174 846 scheidet sich d e r Kohlenstoff in Graphitform auch aus, wenn man auf Karbid a n d e r e S t o f f e einwirken lässt, die unter Abscheidung von C reagieren, sofern die E i n w i r k u n g bei höherer als der Reaktionstemperatur geschieht, w a s d u r c h entsprecheiMes Erhitzen oder durch Einwirkung unter Druck erfolgen k a n n . Als s o l c h e Stoffe kommen Cl, Br, J, N, P, As, HCl, HBr, HJ, H»S, NH», o r g a n i s c h e Halogen-, Schwefel- oder Stickstoffverbindungen oder r e d u z i e r b a r e Verbindungen der Alkalien, Erdalkalien und Erden in Betracht. E s gibt noch verschiedene a n d e r e Verfahren zur Erzeugung künstlichen Graphits, doch sind sie weniger wichtig und können hier übergangen w e r d e n . Nach A c h e s o n erhält man eine haltbare Graphitemulsion d a d u r c h , d a s s man s e h r feines Graphitmehl in einer Lösung von G e r b s ä u r e und NH» in H»0 verteilt. Die Emulsion lässt sich mit Wasser und Mineralölen mischen und trennt sich nicht. Dieses Achesonsche Verfahren zur „ E n t f l o c k u n g " von Graphit ist durch D. R. P. 191 840 geschützt. E s dürfte für d i e Schmierung von Maschinenteilen sehr wichtig w e r d e n . Vgl. auch den Artikel „ R e t o r t e n g r a p h i t " . Böhmischer Graphit, geschlämmt, fein gemahlen . . . . °/o kg Mk. 15,00— 20,00 in Stücken ®/0 „ „ 1 7 , 0 0 - 22,00 Ceylongraphit, fein gemahlen °/0 „ „ 20,00— 30,00 sorgfältig gereinigt ®/0 „ „ 120,00-135,00 „ mit Flusssäure gereinigt . 1 kg Mk. 3,25; °/0 „ „ 290,00 Graphit: A. Auerbach, Hamburg, Herrengraben 11/14. Bentfeld & Rosenberg, Wien IX/3, Währinger Strasse 88,

Einrichtungen für

Eduard Ellbogen, Wien IU/2, Dampfschiffstr. 10. Lehmann & VOBB, Hamburg.

Graphitmühlen:

Fried. Krapp Aktlengeeellachalt Hagdeburg-ttuekau.

Gruaonwerk, | Emil Pasaburg, Berlin NW. 23. ]

O r a p h l t t l e g r e l siehe „ T i e g e 1". G r a a t t l siebe „V e r b e n a ö 1". O r a n k a l k = r o h e s „ C a l c i u m a z e t a t". G r l ? n a r d x c h e R e a k t i o n s. im Artikel „ R e a g e n t i e n u n d R e a k t i o n e n". O r l a e r l n . Mischung von L o r e t i n (s. d.) mit 6,75 % NaHCOj. Es wird a l s innerliches Desinfiziens bei T u b e r k u l o s e und verschiedenen andern Krankheiten empfohlen, doch erfährt d i e s e Empfehlung starken W i d e r s p r u c h von verschiedenen Seiten. O r l s o l , eine bleifreie F a r b e a u s Aluminiumsilikat und Zinkoxyd in einem Manganfirnis, die als Eisenrostschutzmittel und in der Malerei die Mennige ersetzen soll.

Grubengase — Guajakharz.

Grubengase.

499

Untersuchungsapparate.

K a r b u r o m e t e r nach C o q u i l l o n mit eingeschaltetem Absorptions- und Messrohr für die entstandene CO2, vollständig auf Holzgestell . Stück G r i s o u m e t e r nach C o q u i l l o n für Methanbestimmung in schlagenden Wettern, vollständig Stück G r i s o u m e t e r nach P. v. M e r t e n s , mit Wasserkasten, Schlauchverbindungen u. s. w., auf Holzgestell, vollständig Stück M e t h a n - B e s t i m m u n g s a p p a r a t e nach C l e m e n s - W i n k l e r , bestehend aus Gaspipette und 2 durch Platinspirale verbundenen Elektroden Stück M e t h a n - B e s t i m m u n g s a p p a r a t e : Gasverbrennungspipette unter Benutzung von Palladiumasbest, bestehend aus Pipette mit Gaslampe Stück P l a t i n k a p i l l a r e n zur Methanbestimmung nach D r e h s c h m i d t , mit W i n k l e r s c h e r Kühlvorrichtung Stück D i e s e l b e n auf Stativ „ A p p a r a t e zur Bestimmung von Sauerstoff in Grubenwettern nach L i n d e m a n n - W i n k l e r , ohne Phosphorfüllung Stück D i e s e l b e n mit beigegebener Füllung „ W i n k l e r s A p p a r a t zur Bestimmung der Kohlensäure in Grubenwettern, kompl. in Holzkasten Stück

Mk.

35,00



30,00

„ 100,00 „

22,00



8,50

„ „

29,00 45,00

„ „

45,00 53,00



37,00

Untersuchungsapparate für Grubengase: Georg Schmidt & v. d. Eitz, Sehmiedefeld (Kreis Schleusingen).

Grubenlampen siehe „ S i c h e r h e i t s l a m p e n " . Grudekoks (Grude). Der in den Paraffinfabriken bezw. bei der Braunkohlenteergewinnung in den Schwefelzylindern verbleibende Rückstand, der eine Mischung aus Kohle und den Aschenbestandteilen der Braunkohle ist. Schwarzes, lockeres, leicht entzündliches Pulver, das nur glimmend, nicht mit Flamme brennt. Man benutzt es als Heizmaterial im Haushalt, namentlich zur Erzielung einer andauernden, gleichmässigen Erwärmung. Grttnerde siehe „E r d f a r b e n". Grünspan siehe „ K u p f e r f a r b e n " . Guajacol siehe „G u a j a k o 1". Guajacolum carbonlcum siehe „ D u o t a 1". /OH (1) Guajadol, der Zusammensetzung nach p-Jodguaiakol CeHs^OCHs (2) X

J

(4)

wird nach dem Franz. Pat. 371 982 durch Einwirkung von J auf Azetylguajakol in Gegenwart von HgO und wasserentziehenden Mitteln bei nachheriger Verseifung durch Abspaltung der Azetylgruppe gewonnen. Es ist ein in H 2 0 schwerlöslicher, kristallinischer Körper, der die Wirkung des J mit der des Guajakols vereinigt und bei verschiedenen Krankheiten eine günstige Wirkung (Hebung des Appetits und der Körperkräfte) ausübt. Guajakbarz (Resina Guajaci). Findet sich im Holz des westindischen Guajakbaums Guajacvm officinale. Teils quillt es freiwillig aus und liefert alsdann die gesuchte Sorte in K ö r n e r n , T r o p f e n oder T r ä n e n , während das G u a j a k h a r z i n S t ü c k e n durch Ausschmelzen des Holzes oder durch Auskochen desselben mit Wasser gewonnen wird. Grünliches oder rotbraunes, eigentümlich riechendes Harz; sp. G. 1,2; S. P. 85°. Säurezahl (direkt bestimmt) 20—45; Azetyl-Säurezahl 13—23; Azetyl-Esterzahl 120—150; Azetyl-Verseifungszahl 163—193; Methylzahl 73—84; Aschengehalt 2—10 %. Die Löslichkeit ist: In Alkohol wenigstens 80 %, in Wasser 3—5 %, in Petroläther 0,06—10 %, in Äther und Benzol 20—90 %, in Schwefelkohlenstoff 12—38 %. An der Luft wird es erst grün, dann blau; ebenso verändert sich seine Lösung unter Zusatz von Wasserstoffsuperoxyd (charakteristisch!). Es wird in der Medizin viel verwendet (vgl. auch „G u a j a k o 1"). 32*

500

Guajakol — Gujasanol.

Der sog. wohlriechende Guajak oder Peruguajak ist ein Harz anderer Herkunft und von dem eigentlichen Guajakharz verschieden. Guajakharz „ fein pulverisiert „ mit Alkohol gereinigt

1 kg Mk. 2,80 1 „ „ 3,90 1 „ „ 5,50

Guajakol — Methylbrenzkatechin. C,H,(OH)OCH, ( 1 : 2 ) . Wesentlicher Bestandteil des Buchenholzteerkreosots. Zur Gewinnung benutzt man die bei 200—205* Obergehende Fraktion der Buchenteerdestillatiom; man scheidet'daraus das Guajakol durch Waschen mit starkem NH» ab, bildet durch Zusatz von alkoholischer Kalilauge das Guajakolkalium, wascht dieses mit Äther, kristallisiert aus Alkohol um und zerlegt das Salz mit verd. H>SOi. Das Guajakol wird dann mehrmals rektifiziert; durch Verdunstenlassen seiner Losung in Petroläther kann man es in Kristallen erhalten. Synthetisch gewinnt man es nach dem D. R. P. 95 339 aus o-Anisidin, indem man dieses diazotiert und die mit HaSO« angesäuerte Lösung im Dampfstrom destilliert. Klare, farblose oder schwachgelbliche, Ölige Flüssigkeit oder farblose Kristalle vom Sch. P. 28,5°; S. P. 200—205». Löslich in ca. 60 T. H,0, in 7 T. Glyzerin, leichtlösl. in Alkohol, Äther, Chloroform und Schwefelkohlenstoff. Wegen seiner spezizfischen Wirkung auf die Tuberkelbazillen benutzt man es in ausgedehntem Masse zur Bekämpfung der Tuberkulose. Guajakol, flüssig „ krist. ehem. rein, synthet

1 kg Mk. 13,00 i „ „ 14,00

Guajakol: Gesellschaft für flüssige Gase m. b. H., Raoul I E. Merck, Darmstadt. Pictet & Co., Berlin-Wilmersdorf. I

Guajakolkarbonat siehe „D u o t a 1". Guajakose, flüssige Guajakol-Somatosd, soll bei Erkrankungen der Atmungsorgane den Husten vermindern und den Appetit steigern. Guano. Zersetzte Exkremente von Seevögeln, die eine hell- oder dunkelbraune, erdige oder feste, durchdringend ammoniakalisch riechende Masse bilden und sich in Peru, an der sUdwest-afrikanischen Küste, in Australien, Ägypten sowie auf verschiedenen Inseln finden. Der Guano ist eins der vorzüglichsten Düngemittel; er enthält im Durchschnitt 10—15 % Phosphorsäure. In den früher gefundenen Guanos war soviel organische Substanz vorhanden, dass deren Stickstoffgehalt ungefähr ebenso gross war wie der Gehalt an Phosphorsäure. Jetzt jedoch ist der Stickstoffgehalt der verschiedenen Handelssorten Guano auf die Hälfte und mehr heruntergegangen. Verschieden von den eigentlichen Guanos sind die sogenannten p h o s p h a t i s c h e n G u a n o s , die sich auf den Inseln des Atlantischen Ozeans und der Südsee finden und in denen durch Wasser (Sturmfluten und Regen) die organische Substanz gelöst oder zersetzt worden ist. Sie bilden braune, pulverige Massen mit 32 bis Uber 40 % Phosphorsäure und lassen sich leicht aufschlössen. Vgl. den Artikel „ D ü n g e m i t t e l , k ü n s t 1.". Um die Verwendung der Guanosorten als Dünger zu erleichtern, werden dieselben vielfach mit HiSO« aufgeschlossen, ferner gesiebt, zerkleinert sowie durch Mischen verschiedener Sorten Produkte von annähernd gleichem Gehalt hergestellt. Gnigneta Grün siehe „ C h r o m f a r b e n " . Gujasanol = salzsaures Diäthylglykokoll-Guajakol. r* u ^OCHs U M i < ^ 0 . CO . CHs . N(CtHs)aHCI Zur Darstellung lässt man auf Guajakol Chlorazetylchlorid einwirken und setzt das erhaltene Reaktionsprodukt mit Diäthylamin um.

Gummiarten.

501

Weisse Prismen vom Sch. P. 184°, sehr leichtlösl. in H»0, schwerlösl. in Alkohol, unlösl. in Äther. Da es im Organismus Guajakol abspaltet und gut aufgenommen wird, ohne die Schleimhaute anzugreifen, gibt man es subkutan und innerlich bei Lungen-, Kehlkopf- und Darmtuberkulose. Als Gaben kommen innerlich 3—12 g täglich (in Oblaten) oder subkutan 3-^4 g in konz. wasseriger Lösung in Betracht. Gujasanol

H. Mk. 12,00; 1 kg Mk. 115,00

Gnnunlarten. Unter Gummi versteht man verschiedene, teils in Wasser lösliche, teils darin quellbare Pflanzenstoffe, die in Alkohol sowie den übrigen Harz-Lösungsmitteln unlöslich sind. Nach ihrem Hauptbestandteil unterscheidet man 1. arabinhaltige, 2. cerasinhaltige und 3. bassorinhaltige Gummiarten. 1. A r a b i n h a l t i g e s G u m m i . Der wichtigste hierher gehörige Stoff ist das a r a b i s c h e G u m m i (Gummi arabicum), auch A k a z i e n g u m in i genannt. Es stellt den aus der Rinde mehrerer afrikanischer Akazienarten austretenden, eingetrockneten Saft dar; die beiden Sorten, nämlich das eigentliche a r a b i s c h e G u m m i ( K o r d o f a n - G u m m i ) und das S e n e g a l g u m m i , sind wenig von einander unterschieden; dies ist erklärlich, da beide von demselben Baume abstammen und nur nach dem Landstrich der Gewinnung verschieden sind. Schwachgelbliche bis braunrote Stücke verschiedener Grösse; in Wasser Vollständig löslich. Sp. G. (bei 15°) 1,487. Findet ausgedehnte technische Verwendung als Klebmittel, als Zusatz von Tinten und Farben, zur Appretur von Geweben u. s. w. Die Ersatzmittel, wie das K a p g u m m i und das a u s t r a l i s c h e G u m m i , sind nicht in allen Stücken dem echten arabischen Gummi ebenbürtig. P r ü f a n s t Wegen Beines hohen Preises ist das echte artbische Qummi vielen Verfälschunge» ausgesetzt; als Fälschungsmittel kommen unlösliches K i r s c h h a r z , Dextrin und namentlich S e n e g a l g u m m i in Betracht. A r a b i s c h e s O u m m i bildet unregelmässige, linsen- bis walnusagrosse, durchsichtige, glänzende und sprOde Stücke von weiner, weingelber bis brauner Farbe, die innen meist von Rissen durchzogen sind and solche auch an ihrer Oberfläche zeigen, weshalb sie sich leicht zerbrechen und pulvenieren lassen. Sie werden an der Luft nicht feucht, zeigen einen muscheligen, glänzenden Bruch und geben mit kaltem HiO eine fast klare, dlckschleimige, schwerflüssige, etwa« fadenziehende, aber weder zlhe noch gallertartige, schwach opalisierende, sehr klebende und schwach sauer reagierende Lösung. Beim Kauen zerspringt das arabische Qummi und lfist sich im Kund leicht auf; der Geschmack ist fade und achleimig. Das S e n e g a l g u m m i bildet grössere", durchsichtigere, entweder farblose, schwachgelbliche bis rötliche oder an der Oberfläche auch weissliche Stücke vom Aussehen geätzten Glases, die jedoch im Innern glänzend und durchsichtig sind. Es zeigt seltener als das arabische Oummi bis ins Innere hineingehende klaffende Bisse, dagegen häufig grosse Lufthflhlen. Wahrend es aussen rauh und wenig glänzend ist. zeigt es auf dem grossaiuscheUgen Brdch einen starkes Glanz. Gewöhnlich sind die Stücke länglich, gerade oder gewunden, zylindrisch, wurmfönnig geringelt, doch kommen auch rundliche Stücke und namentlich maulbeerartige, aus vielen kleinen Tropfen zusammengesetzte Bildungen vor. Bei unzerkleinertem Gummi genügen diese Merkmale, um arabisches und Senegalgummi vcn einander zu unterscheiden und die Anwesenheit anderer Gummiarten festzustellen. Ausserdem läset sich Senegalgummi vom echten arabischen dadurch unterscheiden, daas es an der Ltft allmählich feucht wird, sich mit Quecksilberoxydulnitrat nur schwach trübt und durch Borax sehr stark verdickt wird. Es ist schwerer in H,0 löslich; seine Lösung ist mehr schleimig uid gallertartig und gerinnt leicht unter dem Einfluss vieler chemischer Präparate.

2. C e r a s i n h a l t i g e s Gummi. Hier ist in erster Linie das K i r s c h g u m m i zu nennen, das kugelige oder nierenförmige, gelbe bis rotbraune Stücke bildet und von den bei uns wachsenden Steinobstbäumen (Pflaume, Kirsche, Aprikose u. s. w.) gesammelt wird. 3. B a s s o r i n h a l t i g e s G u m m i . Hierher gehört der T r a g a n t (Ounmi Tragarth, Tragacanth), der verschiedenen AstragalusArtei Persiens, Syriens und Kurdistans entstammt. Der Tragant fliesst aus Rindenrissen und künstlich gemachten Einschnitten heraus und erhärtet in wenigen Tagen. Weisse, gelbe bis braune Stücke, geschmacklos, zähe, schwer pulverisierbar, quillt in HiO auf. Das Pulver gibt mit Wasser einen trüben Schleim. Ia

Gummi —

502

Gummiharze.

der Technik dient es zur Verdickung von Farben, zur Appretur, zur Bindung von Konditorwaren; auch bei der Bereitung von Arzneimitteln findet es Verwendung. P r i f u f i Hau erkennt daa Tragantgummi verfall tniamlaaig leicht an »einen phjaikaliacfcen Eigenschaften, die teilweise eben genannt sind: EM ist gernch- und geachmackloa, durchscheinend, bornartlg 0 unlösliche, in Alkohol und Äther leichtlösliche Flüssigkeit von nicht unangenehmem G e schmack dar. E s kommt in Form grün gefärbter Gelatineperlen von 0,25 g in den Handel und wird bei nervösen Störungen, wie Schwindel, Kopfschmerz, Schlaflosigkeit u. s. w., empfohlen. O y j M siehe „ O i p s " .

H. H a d e m siehe „ P a p i e r " . H a g e e n , eine grauschwarze Seifencreme mit 33% % Hg-Oehalt, eignet sich zu Einreibungen bei Syphilis und beschmutzt die Wasche nicht. H ä h n e von weissem G l a s e , gerade oder gebogen: Länge 10,5 13 16 17 18,5 21 cm. Stärke 1 1,3 1,3 1,6 2,3 2,6 „ Stück 2,00 2,25 2,50 3,00 3,50 4,00 Mk. S c h l a u c h v e r b i n d n n g s h ä h n e ans Glas Stück Mk. 0,60 G l a s h ä h n e mit feinstem Schliff (Geissieische Hähne), mit hohlem Hahnstopfen: Durchlassöflnung 1—2 3—4 5 6 mm. Stück 2,25 3,00 4,50 5,50 Mk. D r e i w e g h ä h n e ans Glas, Bohrung 2—3 mm Stück Mk. 2,75 V i e r w e g h ä h n e ans Glas: Bohrung 2 3 4 5 mm. Stück . 2,50 3,50 4,00 5,00 Mk. H ä h n e ans P o r z e l l a n : Ablasshähne mit 10 oder 15 mm weiter Bohrung Stück Mk. 6,00 Verbindungshahn mit 22 mm weiter Bohrung „ „ 6,00 „ m. 23 mm weiter Bohrung, beiderseits m. Gewinde „ „ 22,50 n » Ö 4 „ „ n n n » n 95,00 H ä h n e ans S t e i n z e u g , absolut dicht eingeschliffen: Bohrung 10 15 20 25 30 40 50 60 70 80 90 100 mm. Stück . 2,30 2,60 3,20 4,20 4,75 6,75 8,75 12,00 13,50 15,75 19,00 23,00 Mk. Dieselben, mit exakt geschnittenem Schraubengewinde, bei gleichen Dimensionen mit 25°/o Aufschlag; Dreiweghähne mit 50°/o Aufschlag. F a s s o n h ä h n e ans S t e i n z e n g mit Flanschen, Muffen u. s. w., Dimensionen wie vorstehend. Preiserhöhung für je eine Muffe Mk. 0,50—2,00, für je eine Flansche Mk. 0,50—2,00. Für Schleifen der Flanschen werden je nach Grösse extra Mk. 0,50—2,00 berechnet T o n h ä h n e mittels Umgiessens v e r b l e i t (D. R. P. 137085). Dimension Baulänge von No. 1 ca. No. 1 kompl. m/2 Flanschen und angeg. Börteln . . . Mk. No. 1 mit beiderseits Lötzapfen (ohne Flanschen). . . Mk. No. 2 kompl. m/1 Flansche und angeg. Börtel . . . . Mk. No. 2 mit Lötzapfen . . „

15

20

25

30

40

50 mm

210

240

290

300

340

380 mm

8,55

9,60

11,50

13,60

17,00

22,00

7,35

8,30

10,00

12,00

15,30

20,20

8,55 7,90

9,60 8,90

11,50 10,75

13,60 12,80

17,00 16,15

22,00 21,00

Halbwassergas — Halter.

507

Hähne ans H a r t g u m m i : Lichte Weite . 10 15 50 60 80 20 30 40 70 •d Muffengew. . . 25 30 85 35 45 55 65 75 95 a Schenkellänge . 60 70 100 120 140 160 180 200 80 1 Schlüsselweite . 46 54 18 20 24 32 40 50 58 O Durchlauft ahne 9,60 11,00 18,50 19,25 25,85 34,65 44,55 56,10 69,30 Mk. B Auslaufhähne . 9,90 11,30 13,75 19,80 27,50 36,30 47,85 59,40 73,70 „ Lichte Weite . . 10 15 20 30 40 50 60 70 80 Schenkellänge. . 60 70 80 100 120 140 160 180 200 „ Flanschendurehm. 75 80 85 110 135 145 155 165 175 „ Dnrchlanfhähne . 12,10 13,75 15,70 23,65 32,50 42,35 53,90 66,55 82,50 Mk. Auslaufhähne . . 11,00 12,40 15,15 22,00 30,25 41,25 53,90 66,55 82,50 n Dreiweghähne . . 14,30 17,60 20,10 29,15 39,60 51,15 65,45 79,75 99,00 „ Schlüssel dazu Mk. 1,00 - 2 , 5 0 f. n. Stück. H ä h n e ans Guttapercha siehe „Guttapercha, U t e n s i l i e n aus". H ä h n e aus B l e i siehe im Artikel ¿ B l e i , Gerätschaften aus". Die Preise der Hähne aus anderen Metallen lassen sich wegen der ausserordentlichen Mannigfaltigkeit des Materials, der Dimensionen und Anordnung hier im einzelnen nicht anfuhren; nur folgende seien davon als neu und eigenartig erwähnt: A b l a s s h ä h n e „Triumph" und „ P e r f e k t i o n " (D.R.G. M.) durch Schlöss abschliessbar; ersterer namentlich für dünne, letzterer mehr für dickere Flüssigkeiten. Jedes unabsichtliche oder unbefugte öffnen ist unmöglich. Die Hähne schliessen sofort dicht; jedes Nachtropfen ist ausgeschlossen. Der Anslauf lässt sich bis zum feinsten Strahl regulieren: Innerer Auslauf-Durchmesser . 13 20 25 35 40 50 60 80 mm. In Eisen mit grobem, konischem Gewinde für Behälter oder mit Gasgewinde . . . Stück 3,00 3,50 4,00 5,00 6,00 8,00 12,00 16,00 Mk. In Eisen mit Flansche 4,00, 4,50 5,00 6,50 8,00 11,00 18,00 22,00 „ Bohrer zum Anbohren des Gefässes 0,30—0,90 Mk. je nach Grösse. Schmiedeeiserner Schlüssel zum Eindrehen des Hahnes 0,40—1,00 Mk. je nach Grösse. Hähne aus Glas:

Georg Schmidt Ic v. d. Eitz, Schmiedefeld (Kreis Schleusingen).

Hahne aus Metall:

Volkmar Hinig & Co., Heidenau-Dresden.

Friedrich Heckmann, Berlin 80. 16, Bracken•träne 8 b (•• Inserate).

Hähne aus Metall, Eisen, Phosphorbronze, Hart- und Weichblei, Aluminium und Reinnickel: Ludwig

Becker,

Maschinenfabrik,

Offenbach a. M., Ludwigstr. 42.

Hähne aus Hartgummi: Dr. Heinr. Traun & Söhne, Hamburg.

Halbwauergas

(Dowsongas) siehe „ W a s s e r g a s".

Halter. Halter für Abdampfschälchen, von Messing, mit Schieber und Holzgriff Stück Mk. 0,55 „ „ Reagiergläser v. Holz mit Gummiring, 100 Stück Mk. 25,00; „ „ 0,30 „ „ „ von Eisen, Backen mit Kork ausgelegt . . „ „ 1,75 n von federndem Messingdrabt „ „ 0,45 n n „ „ „ von Messingblech mit Schieber „ „ 0,40 „ „ „ von Messingblech mit Schieber und Holzheft „ „ 0,60 „ „ „ von stark vernickeltem 5 mm dickem Messingdraht, ca. 22 cm lang, Stück ie nach Form Mk. 1,75—2,75 „ „ „ von Messing mit Stativ Stück Mk. 3,00 Halter:

Geoig Schmidt i r. d. Eitz, Schmiedefeld (Kreis Schleusingen).

508

Häman —

Harnsäure.

H l " » " - Unter diesem Namen kommt ein Peptonpräparat in den Handel, welches Rhodaneisen enthalt Es soll bei Bleichsucht und ahnlichen Zustanden Verwendung finden. H & m a t o g e n , aus defibriniertem Rinderblut mit Zusatz von Malaga und Glyzerin hergestelltes Nährmittel, das insbesondere bei Blutarmut verordnet wird. Apparate zur Herstellung von Hämatogen: Emil Passbarg, Berlin NW. 28.

Hämatopan, aus defibriniertem Blut hergestelltes HamoglobinPräparat, das als Nährmittel bei Schwachezuständen dienen soll. H & m a t o x y l i n siehe „ B 1 a u h o 1 z " . H & m b u r g e r b l & u siebe „ E i s e n f a r b e n " . H & m o g a l l o l . Durch Einwirkung von Pyrogallol auf defibrinierte Blutlösung dargestellt. Braunrotes, in H » 0 schwerlösl. Pulver, das als Blutpraparat bei Bleichsucht verordnet wird. Hämogallol „Kobert" Hämogalloltabletten (0,25 g)

H Mk. 5,10; 1 kg Mk. 46,00 100 Stück „ 1,60

H&inol. Durch Einwirkung von Zinkstaub als Reduktionsmittel auf defibriniertes Blut erhalten. Graues, in H , 0 schwerlösl. Pulver, das bei Bleichsucht verordnet wird. Hämol „Robert"

H Mk. 3,00; 1 kg Mk. 25,00

H a n f . Bastfaser der H a n f p f l a n z e Canndbia aativa, die auf ahnliche W e i s e w i e die Flachsfaser gewonnen wird. Lange der Hanffaser 1 bis 2 m; Breite 0,010—0,025 mm; sie ist um so geschätzter, je langer, feiner und fester sie ist, und dient zu Tauwerk und Segeltuch. Hängebahnen: Orenstein k Koppel—Arthur Koppel, Akt.-Ges.,

Harn.

Berlin SW. 61, Tempelhofer Ufer 24.

Untersuchungsapparate:

E s b a c h s Albuminimeter Mk. 1,60 F r u t i g e r s Harnstoffbestimmuogs-Apparat mit Bromlauge . . . . Stück „ 8,00 Harnstoff-Titrierungsapparate nach P f l ü g e r : a) Mercurimeter . „ „ 18,00 b) Literkolben mit graduiertem Hals „ „ 5,00 c) Quecksilbermass „ „ 9,00 Harnstoff-(Stickstoff-) Bestimmungsapparat nach H ü f n e r , mit Geisslerschem Hahn, Glasschale und Messröhre, kompl „ „ 10,00 Zuckerbestimmungsapparat nach G. A m b ü h l „ „ 5,20 „ (Aräosaccharimeter) nach S c h ü t z . . . „ „ 15,00 „ (Glykosometer) nach A r n d t „ „ 10,00 „ (Gärungssaccbarometer) nach E i n h o r n „ „ 2,00 „ „ verbessert, nach F i e b i g „ „ 3,50

Harnuntersuchungsapparate: Georg Schmidt & v. d. Eitz, Schmiedefeld (Kieis Schleusingen).

H a r n s S n r e (Acidttm uricum).

C»H»N«0>. Die Konstitution ist folgende:

HN—CO OC

¿—NH

I 1 >CO HN—C—NH Zur Darstellung geht man gewöhnlich von Peru-Guano aus, den man trocknet, pulvert und dann mit konz. HiSO« auf 100° erwärmt, bis alle HCl (und H F ) ausgetrieben ist. Man lasst erkalten, verdünnt stark mit H f O , lässt einige T a g e stehen, filtriert und trägt dann den ausgewaschenen Niederschlag in

Harnstoff — Härte.

509

siedende Kalilauge (von 8 % KOH) ein. Die erhaltene Lösung wird filtriert, mit Tierkohle erwärmt, heiss filtriert und in HCl eingetragen, wobei sich die Harnsäure ausscheidet. Durch mehrmaliges Fällen und Lösen reinigt man das Präparat, das schliesslich umkristallisiert wird. — Auch aus Schlangenexkrementen wird sie dargestellt. Kristallinisches, körniges, weisses Pulver ohne Geruch und Geschmack, unlöslich in Alkohol und Äther, fast unlöslich in kalt. HiO, sehr schwerlöslich in heiss. HtO. Sie ist eine zweibasische Säure. Harnsäure, ehem. rein Harnsaur. Ammon, ehem. rein „ K a l i , ehem. rein „ Kalk „ Magnesia „ Natron

.

.

.

H Mk. 4 , 0 0 ; H „ 5,50; H „ 5,00; H „ 5,00;

1 kg Mk. 3 6 , 0 0 1 „ „ 50,00 1 „ „ 45,00 1 , „ 45,00 1 „ „ 20,00 H Mk. 3 , 3 0 ; 1 „ „ 30,00

Harnstoff (Karbamid; Urea). CO(NH»)s. Synthetisch stellt man ihn gewöhnlich durch intramolekulare Atomverschiebung aus i s o e y a n s a u r e m A m m o n i u m [CON. NH«—• CO(NH,)j] synthetisch dar, und zwar verdampft man ein äquivalentes Gemenge von Kaliumcyanat und Ammoniumsulfat in wässeriger Lösung. Aus der konzentrierten Lösung kristallisiert beim Erkalten K1SO4; dasselbe wird abbfiltriert, die Lösung eingedampft und dem Rückstand der Harnstoff durch heissen Alkohol entzogen. In neuester Zeit will man Harnstoff auch aus Caliciumcyanamid (siehe unter „ C a l c i u m v e r b i n d ü n g e n " ) darstellen, denn Cyanamid bildet bei Wasserzutritt Harnstoff, doch dürfte dieses durch Amer. Pat. 796 713 geschützte Verfahren unter keinen Umständen rationell sein. Der Harnstoff findet sich im Harn der Säugetiere, und die übliche Gewinnungsart besteht darin, dass man Harn durch Eindampfen konzentriert und dann HNO« zusetzt, wobei der Harnstoff als Nitrat abgeschieden wird. Er bildet lange rhombische Kristallprismen oder Nadeln und schmeckt kühlend, dem KNO» ähnlich. Sch. P. 132—133°. Löst sich in 1 T. kaltem H,0 und in 5 T. Alkohol; in Äther ist er fast unlöslich. Harnstoff, roh (90°/ o ) gereinigt ( 9 8 ° / 0 ) „ ehem. rein, krist HarnstofEazetat, geschmolzen „ Chlorid „ nitrat „ Oxalat





1 kg Mk. 6 , 0 0 1 „ „ 7,00 t „ „ 8,00 1 „ „ 25,00 1 „ „ 25 0 0 1 „ „ 11,00 1 „ „ 9,00

s"Wat

1 „ „ 28,00

"trat

1





17,00

Harnstoff:

O. Erdmann, Leipzig-Lindenau. Hftrte.

Härteskala. Härtegrad

n

1 wird bestimmt durch 2 „ „ „ 3 „ „ „

„ „ »

4 5 6 7 8

„ „ „ „ „

„ „ „ „ „

„ „ „ „ „



10

-





9







Talk. Gipsspat. Kalkspat. Flussspat. Apatit. O r t h o k l a s (Feldspat). Q u a r z (Bergkristall). Topas.

Korund.

Diamant.

Die H ä r t e s k a l a f ü r G l a s nach N i e hi I & hat den Zweck, die schwerere oder leichtere Schmelzbarkeit des Glases leicht festzustellen; sie um-

510

Härtemittel.

fasst alle im Handel vorkommenden Glasarten und ist empirisch, wie folgt, aufgestellt: No. 1. F r a n z ö s i s c h e s K r i s t a l l g l a s . „ 2. Weicheres T h ü r i n g e r Glas. „ 3. Härteres T h ü r i n g e r Glas. „ 4. J e n a e r Normalglas. „ 5. Französisches hartes K r i s t a l l g l a s . „ 6. B o r o s i l i k a t - G l a s 59™. „ 7. A l k a l i f r e i e s Thermometerglas 122111. „ 8. K a v a l i e r ; böhmisches K r i s t a l l g l a s . A n w e n d u n g : Wenn man 2 Stücke Glas gleicher Harte vor der Qeblflselampe oder Aber dem Bunsenbrenner zusammenschmilzt und dann auseinanderzieht, so ziehen sich die Stocke g l e i c h m a s s i g aus. Ist jedoch eines der Glasstacke harter, so bleibt eine charakteristische Kante der härteren Qlassorte stehen. Der Skala sind Probierstabchen beigefügt, deren Anwendung im Laboratorium viele Fehlversuche verhütet. — Folgende Angaben über die Harte verschiedener Substanzen dürften von Wert sein; sie sind nach verschiedenen Quellen zusammengestellt Snbstanz

Härte

Achat Adalat . . . . Alabaster . . . Alaun Albit Ammoninmbikarbonat . . . . Andalnsit . . . Anorthit . . . . Anthrazit . . . Antimon . . . . Antimonglanz Apatit . . . . Airagonit . . . Arsen Asbest . . . . Asphalt . . . . Augit Bernstein . . . Beryll Bittersalz . . . Bleiglanz . . . Bor Chlorsilber . . . Diamant . . . . Dolomit . . . . Eis

7 6 1,7 2—2,5 6—6,5 1,5 7—7,5 6 2,2 3,3 2 5 3,5 3,5 5 1—2 6 2—2,5 7,8 2,3 2,5 9—10 1,3 10 3,5-4 1,5

Snbstanz Eisen . . . Eisenglanz . Eisenkies . . Eisenvitriol . Feldspat . . Feuerstein . Flussspat . . Galmei, edler Gips Gipsspat . . Glaubersab . Glimmer . . Gold Granat . . . Graphit . . Hornblende . Iridium . . . Kalkspat . . Kaolin . . . Karborund . Korund . . Kupfer . . . Kupfervitriol Labradorit . Lehm (U°) . Magnesia . .

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Härte

Substanz

4,5 6 6,3 2 6 7 4 5 1,6-2 2 1,7 2,8 2,5-3 7 0,5-1 5,5 6 3 1 9,5 9 2,5-3 2,5 6 0,3 4

Magnesit . . Magneteisenerz Marmor . . Meerschaum . Oligoklas . . Opal Orthoklas . . Palladium . . Fiatin . . . Platiniridium Quarz . . . Rutil . . . Salpeter . . Schwefel . . Schwerspat . Serpentin . . Silber . . . Steinkohle . Steinsalz . . Talk Topas . . . Turmalin . . Wachs (0°) . Wismut . . Zinnstein . . Zirkon . . .

Härte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

4-5 6 3—4 2-3 6 5,5—6,5 6 4,8 4,3 6,5 7—8,5 6—6,5 2 1,5-2,5 2,5—3,5 3—4 2,5—3 2—2,5 2,5 1 8 7,3 0,2 2,5 6-7 7,5

Härteskala nach Mohs in Etui, mit Diamant . . . Stück Mk. 17,00 „ einfacher „ 10,00 Härteskale nach Niehls zur Prüfung des Glases auf Schmelzbarkeit, mit Probierstäbchen und Gebrauchsanweisung in Kästchen „ 7,50 H f t r t e m l t t e l . Mischungen, die teils zum Verstahlen von Schmiedeeisen, teils zum Harten von Stahl dienen. Für ersteren Zweck verwendet man unter anderm eine Mischung von 88 T. NaCl, 9 T. KCN, 1 T. K»Cr>Or, 1 T. KNO, und 1 T. Glas, für das Harten von Stahl z. B. ein Gemenge aiis 24 T. Holzkohle, 4 T. Hornspanen, 7 T. Leim, 10 T. KNO» und 55 T. NaCt. Derartige Mischungen

Hartglas — Hartspiritus.

511

gibt es sehr verschiedene; ausser den genannten Stoffen sind darin häufig noch enthalten: Blutlaugensalz, Salmiak, Kreide, Kolophonium, Roggenmehl, Ton, Gummi arabicum u. a. m. Härtemittel: Chemische Fabrik Flörsheim, Dr. H. Noerdlinger,

FUraheim-Untermain.

Hartglas. Glassorten, die mechanischen Einflössen besser widerstehen als die gewöhnlichen Glaser. Dies wird erreicht nicht durch eine besondere Zusammensetzung des Glasflusses sondern durch schnelle Abkühlung der hergestellten gläsernen Gegenstande. Hierbei erstarrt die Oberfläche früher als das Innere, wodurch S p a n n u n g e n entstehen, die die Harte und Elastizität des Hartglases bedingen. Zur Härtung tauchte man anfanglich die glühenden Glasstücke in erwärmte ölbader. Als zweckmassiger hat sich das S i e m e n s s c h e P r e s s v e r f a h r e n erwiesen, wobei die erweichten Glasplatten zwischen gusseisernen Platten gepresst und so schnell abgekühlt werden. Derartige Hartglasplatten finden zu Bedachungen, zu Verglasungen von Gewächshäusern u. s. w. viel Verwendung, namentlich auch mit einer Drahtgeflechteinlage ( S i e m e n s s c h e s D r a h t g l a s ) , die eine noch grossere Haltbarkeit und Widerstandsfähigkeit bedingt Eine besondere Art von Hartglas ist das von S c h o 11 in Jena erfundene V e r b u n d g l a s . Dasselbe wird durch Ü b e r f a n g e n hergestellt, und zwar verwendet man 2 oder besser 3 Glasschichten verschiedener Ausdehnung. Derartige Verbundglaser finden zur Herstellung von Wasserstandsgläsern an Dampfkesseln, zu Lampenzylindern (besonders für Gasglühlicht) sowie zu chemischen Geratschaften (Schalen, Kochflaschen) Verwendung; sie können in stark erhitztem Zustande mit kaltem Wasser bespritzt werden, ohne zu zerspringen. Während das Siemenssche Pressglas und das Schottsche Verbundglas bedeutende Wichtigkeit beanspruchen dürfen, hat das ursprüngliche, mit 01 und Harz gekühlte Hartglas die gehoffte, ausgedehnte Verwendung nicht gefunden, weil seinen Vorzügen bedenkliche Nachteile gegenüberstehen. So genügt die geringste Verletzung der Oberflache, z. B. ein kleiner Ritz, um die Spannung in der Masse aufzuheben, und der Gegenstand zerspringt dann plötzlich explosionsähnlich unter einem Knall zu Pulver oder zu kleinen Stückchen. Hartglas: Georg Schmidt t v. d. Eitz, Schmiedefeld (Kreis Schleusingen).

Vereinigte Lausitzer Glaswerke A.Q., Abt. Warmbrunn, Quilitz k Co., Berlin NW. 40, Heideatrasse 65/67.

Hartgummi (Ebonit) siehe „ G u t t a p e r c h a " und „ K a u t s c h u k " . Dr. Heinr. Traun & Söhne, Hamburg.

Hartspiritus. Man versteht darunter Spiritus zu Brennzwecken, der in f e s t e F o r m gebracht ist. sich ebenso leicht wie flüssiger Spiritus entzünden lässt und mit mehr oder weniger Rückstand verbrennt. Zuerst wurde Hartspiritus in den Handel gebracht, bei dem als Unterlage schwammige Seife benutzt wurde, die den Spiritus aufsaugte. Von den verschiedenen Verbesserungen seien folgende genannt: Nach dem D. R. P. 117 896 setzt man der zum Festmachen des Spiritus dienenden Seife S c h e l l a c k zu, wodurch man mit weniger Seife auskommt. Das Zusatz- D. R. P. 145 400 ersetzt den Schellack, der sich für den genannten Zweck wenig bewährt hat, durch S t e a r i n . Die Erkenntnis, dass die Natur der Seife von grossem Einfluss auf den Sch. P. des erzielten Hartspiritus ist, drückt sich in dem D. R. P. 134 165 aus; hiernach ist es am zweckmässigsten, die Ölsäure möglichst auszuschliessen und dafür reines stearinsaures Natron zu verwenden. Zweckmassig nimmt man die Bildung der Stearinseife und ihre Losung in einer einzigen Prozedur vor, z. B. so, dass man 100 T. 96—98 %igen Alkohol auf 60° erwärmt, darin 1 T. Stearinsaure lOst und nun unter Umrühren etwa 0,5 T. 30 %ige Natronlauge zusetzt, bis der Spiritus bei Zusatz von Phenolphtalein rot gefärbt wird.

Harz

512



Harze.

Das D. R. P. 151 594 nimmt die Solidifizierung mit einer harten Natronseife vor, die mit 500—600 % Natriumsilikat beschwert ist. Nach dem D. R. P. 152 682 stellt man Hartspiritus unter Verwendung von verseiftem Hammel- oder Hirschtalg her, setzt aber dem T a l g vor der Verseifung Stearinsaure zur um diese darin anzureichern. Das Verfahren des D. R. P. 126 090 setzt dem Spiritus 2 0 — 4 0 % Kollodium zu oder löst Nitrozellulose unmittelbar in mit Äther versetztem Spiritus auf. Man erhalt eine Gallerte, die sich beliebig formen lasst und fast ohne Rückstand verbrennt, wahrend bei dem mit Seife hergestellten Hartspiritus die Seife als Rückstand bleibt. Bei dem D. R. P. 134 721 wird der Spiritus durch Z e l l u l o s e a z e t a t (am besten Zellulosetriazetat) festgemacht: Man tragt z. B. eine Lösung von 100 g Zellulosetriazetat in 500 g Eisessig unter starkem Strahle in zwei Liter Brennspiritus ein. Es bilden sich dabei dicke knorpelige Walzen, welche 80—90 % Spiritus enthalten, beim Anzünden nicht schmelzen, sondern langsam verbrennen; sie werden durch Abpressen von Überschüssigem Alkohol und Eisessig befreit, kurz an der Luft getrocknet und in verschlossenen Gefassen aufbewahrt. Endlich ist das Engl. Pat. 24 146 von 1901 zu nennen. Hiernach löst inan Gelose 1 ) oder andere geeignete Stoffe in siedendem H » 0 , so dass eine Gallerte entsteht; taucht man diese in Alkohol ein, so ersetzt sich das Wasser der Gallerte durch Alkohol. H a r z siehe „ F i c h t e n h a r z " . H a r z e . Weiche oder feste pflanzliche Ausscheidungsprodukte, in HjO unlöslich, in ätherischen ölen, Chloroform, Äther, Alkohol u. s. w. mehr oder weniger leicht löslich. Im einzelnen scheidet man die Harze in die e i g e n t l i e h e n H a r z e , auch e c h t e H a r z e genannt, weiter in die B a l s a m e , die G u m m i h a r z e und die f o s s i l e n H a r z e , die in besonderen Artikeln besprochen sind. Die Harze entstehen zuweilen schon in der Pflanze, meistens aber erst beim Austreten an der Luft aus den Balsamen. Letztere sind Lösungen der Harze in ätherischen ölen, und die Harze bleiben zurück, wenn das ätherische ö l verdunstet. Die einzelnen Harze sind, soweit ihnen technische Bedeutung zukommen, gesondert behandelt; man vgl. die Artikel „ B e n z o e " , „ D a m m a r", „ D r a c h e n b l u t", „ E I e m i", „ F i c h t e n h a r z " , „ G u a j a k h a r z " , „ K o p a I", „ M a s t i x " und „ S c h e 11 a c k". Unter „ H a r z " schlechthin versteht man das F i c h t e n h a r z (s. d.), das auch G e m e i n e s H a r z genannt wird. Zur Erhöhung des Schmelzpunktes verseift man Harze mit Erden, Erdalkalien oder deren Karbonaten; so erhöht die Anwendung von 5 % gelöschtem Kalk ( H ä r t e p u l v e r ) den Sch.-P. um 50—60°. Ahnlich wirken AUO,, ZnO, MnjOa, PbO und FesOa. Die Härtemittel werden als Pulver in die Harzschmelze eingetragen oder in wässeriger Lösung bzw. Suspension tropfenweise in die auf 200° erhitzte Masse gegeben. Auch härtet man durch Einblasen von Luft in das geschmolzene Harz, z. T . unter Zusatz von Metalloxydtn. Interessant ist die Herstellung von Harzen aus den vor wenigen Jahren im Steinkohlenteer entdeckten Verbindungen K u m a r o n und I n d e n . Diese Substanzen haben eine grosse Neigung, sich zu harzartigen Körpern zu polymerisieren; in dieser Form, als K u m a r o n h a r z und I n d e n h a r z , haben sie schon erhebliche Anwendung in der Lackindustrie gefunden. Das Engl. Pat. 12 880 von 1902 schützt die synthetische Darstellung harzartiger Substanzen, die bei der Herstellung von Lacken den Schellack zu ersetzen vermögen. Man mischt organische Oxysäuren ( w i e Weinsäure) mit einer Formaldehydlösung in einem doppelwandigen, mit Blei ausgelegten Gefäss, setzt ein Phenol hinzu und erwärmt dann, bis die Mischung lebhaft kocht. Die dann auf der Oberflache schwimmende harzartige Masse wird in ' ) Gelose wonnen wird.

=

Pararabin,

ist

eine

Leimsubstanz,

die

meistens

aus A g a r - A g a r

ge-

513

Harz, flüssiges — Harzöle.

heissem H 2 0 gewaschen, durch Kochen mit wenig NHS gereinigt und dann in kaltes Wasser gegossen, wo sie fest wird. Auch Dr. C a r l G o l d s c h m i d t weist auf die künstliche Herstellung technisch verwertbarer Harze mittels Formaldehyds hin. So empfiehlt er zur Bereitung von blauem Siegellack das Harz, welches aus Formaldehyd, Methyldiphenylamin und HCl erhalten wird, indem man diese Substanzen 2 Stdn. erhitzt und oxydiert. Um einen Ersatz des Kopals zu erzielen, nimmt man Monomethylanilin, lässt es mit überschüssigem Formaldehyd und HCl in der Kälte stehen, fällt das Harz mit Natronlauge, filtriert und kühlt. In den letzten Jahren sind so zahlreiche Patente auf die Darstellung harzartiger Körper zur Herstellung von Lacken, Firnissen u. s. w. genommen worden, dass wir uns auf eine ganz kurze Aufzählung der wichtigsten Verfahren beschränken müssen: Nach dem D. R. P. 191 011 behandelt man Terpentinöl in Gegenwart von HjSO» mit Formaldehyd, neutralisiert mit NH3 und erhitzt nach der Trennung vom (NH 4 ) 2 S0 4 mit NH3. Man erhält eine harzartige! gelbe Masse, die geschmolzen beim Erkalten zu einem schwarzbraunen harten Harz erstarrt; dieses löst sich sehr leicht in Benzol, Toluol und Essigäther. Nach dem Engl. Pat. 16 245 von 1907 ist Dinaphthylmethan das Hauptprodukt der Einwirkung1 von 1 mol. Methylal auf 3 mol. Naphtalin in Gegenwart von konz. H2SO4. Andere wertvolle Produkte, die dem Naturharz gleichen, werden erhalten, wenn man in Gegenwart von Säuren auf 1 mol. Naphthalin mehr als %mol. Formaldehyd einwirken lässt. Das D. R. P. 201 261 schützt die Herstellung harzartiger Körper durch Kondensation von o-Kresol mit Formaldehyd, wobei die Verwendung von reinem o-Kresol statt des Rohkresols wichtig ist. Dasselbe Verfahren betrifft übrigens auch das D. R. P. 206 904. Das D. R. P. 210 012 schützt die Darstellung harzartiger Kondensationsprodukte, indem man Glyzerin mit Formaldehyd und HCl erhitzt und Phenol einträgt; das sich abscheidende dicke ö l wird auf 150° erhitzt. Die Verfahren, die Kondensation von Phenol und Formaldehyd zwecks Gewinnung harzähnlicher Produkte unter besonderen Bedingungen stattfinden zu lassen, mehren sich ständig. Wir nennen als beachtenswerte neuere Verfahren das D. R. P. 219 209 (Franz. Pat. 395 657), D. R. P. 237 786 sowie 237 790. Vgl. auch ,,B a k e 1 i t" sowie unter ,,S c h e 11 a c k". Harz, flüssiges. Stora Kopparbergs Bergslags Aktiebolag, Falun,

Schweden.

Harze, f o s s i l e . In früheren Entwickelungsperioden entstandene Harze, von denen A s p h a l t , B e r n s t e i n und E r d w a c h s ( O z o k e r i t ) zu nennen sind. Siehe die Artikel „A s p h a 11", „B e r n s t e i n", und „O z 0 k e r i t". H a r z f a r b e n (Resinatfarben), durch Mischen oder Verschmelzen von Harzen mit Farbstoffen erhalten; manche stellen auch direkt harzsaure Salze dar. Nach dem Franz. Pat. 356 988 erhält man feste, sehr haltbare, jederzeit gebrauchsfähige Aquarellfarben durch Mischung von ölbaumharz mit Farbstoff ohne Lösungs- bzw. Verdünnungsmittel. Die Farben werden mit flüchtigen Harzlösungsmitteln (z. B. ätherische öle, Alkohol etc.) benutzt und trocknen dann in kürzester Zeit. H a r z ö l e . Die Produkte der trockenen Destillation des K o l o p h o n i u m s . Man erhitzt letzteres in grossen, niedrigen, eisernen Blasen mit Helm, Kühlvorrichtung und Vorlage. Das Erhitzen geschieht teilweise über freiem Feuer, besser mit überhitztem Dampf. Bei der Destillation gehen zunächst sauere wässerige Flüssigkeiten über, die auf Essigsäure verarbeitet werden; dann destilliert ein leicht flüchtiges, thymianartig riechendes, gelbes öl ( H a r z s p i r i t u s , Harzessenz, H a r z g e i s t , P i n o l i n ) und bei weiterer Erhöhung der Temperatur ein Blücher VIII.

33

514

Harrsaure Salze —

Heher.

weisses, dickflüssiges, blauschimmerndes ö l ( d i c k e s H a r z ö l ) . Schliesslich geht ein gelbes, dünnflüssiges, ebenfalls blauschimmerndes Ol ( d ü n n e s H a r z ö l ) Ober. Das dicke und das dünne Harzöl kommen a l s r o h e s H a r z ö l in den Handel; sie dienen der Hauptsache nach zu Schmiermitteln. Der Rückstand in der Destillierblase ist das S c h m i e d e p e c h , das auch einen Bestandteil des Schusterpechs ausmacht. Die Harzöle werden meistens nicht roh verwendet, sondern zuvor raffiniert Beim Pinolin geschieht dies durch Destillation und darauf durch Rektifikation mit Xtzkalk und Wasser. Die eigentlichen Harzöle werden zur Reinigung mit Natronlauge oder HjSO« verrührt und dann mit H»0 gewaschen. Die mit starker Natronlauge behandelten, dann destillierten und durch Stehenlassen über Gips geklarten Harzöle kommen als K o d ö 1 e in den Handel. Mit Vorteil gewinnt man die Harzöle neuerdings durch Destillation des Kolophoniums i m V a k u u m ; die so erhaltenen Produkte scheidet man meistens in H a r z e s s e n z , B l o n d e s H a r z ö l . B l a u e s H a r z ö l und Grünes Harzöl. Um leicht und haltbar emulgierende Harzöle herzustellen, wird nach dem D. R. P. 148 168 das rohe Harzöl mit überschüssiger Natronlauge unter Anwendung von direktem Dampf gekocht. Die erhaltene alkalische Harzölmischung behandelt man dann mit Druckluft oder Ozon bei Temp. von 95 bis 110* solange nach, bis eine klare Lösung entsteht. Das Produkt ist wasserlöslich bezw. leicht emulgierbar; es eignet sich unter anderm zur Holzkonservierung. Nach dem D. R. P. 163 387 eignen sich die so erzeugten, wasserlöslich gemachten Harzöle dazu, mit tierischen und pflanzlichen ölen, Fetten und Wachsarten bei 60—80" verrührt zu werden, wodurch man diese Stoffe in unverseifter, aber emulgierbarer Form erhält, so dass sie sich zur Herstellung von pharmazeutischen Präparaten, Salben, Schmier-, Appreturmitteln u. s. w. besonders eignen. Nach dem D. R. P. 210 830 vermeidet man die übliche Destillation des Harzes und die dadurch bedingte Spaltung in Körper von sehr verschiedenen Siedepunkten, indem man die Harze mit sirupöser dreibasischer Phosphorsäure auf 260° bis zur völligen Umsetzung erhitzt. Das erhaltene Harzöl, das nach dem Abziehen mit einem Entfärbungspulver behandelt und in der Wärme filtriert wird, ist ein ziemlich einheitlicher Körper, denn es hat einen konstanten, bei 350° liegenden S. P. H a r z s a a r e S a l z e siehe unter den betreffenden Metallverbindungen; vgl. auch „S i k k a t i v e " und „ R e s i n a t e". H a r z s p i r i t u s siehe „ H a r z ö l e". H a u s e n b l a s e (Fischleim) siehe „L e i m".

Heber.

1. Aus G l a s : Lange des Ausflussschenkels 25 40 60 75 O h n e Hahn, Stuck . . . . 0 , 4 5 0,55 0,75 0,90 Mit „ „ . . . . 2,30 2,50 3,00 3,50 Glasheber mit Kugelventil, durch Blasen auszusaugen ; Länge 25 ' 30 5 0 cm. Stück 2,00 2,50 3 , 0 0 Mk. Glasheber (Probenehmer) nach R a b e , Länge 7 5 cm, graduiert von 0 - 1 8 0 cm Stück 2. Aus S t e i n z e u g , mit Hahn und Stöpsel, längeres Rohr 100 cm, kürzeres Rohr 6 0 cm lang Stück Andere Steinzeugheber: Preise je nach Einrichtung und Grösse. S t e c h h e b e r von Glas: Inhalt 125 250 500 750 Ohne Henkel, Stück . . 0.30 0,40 0,60 0,80 Mit „ „ . . 0,40 0,50 0.80 1,00

Heber aus G l a s : Georg S c h m i d t 4 v. d. Kitz, Sehmiedefeld (Kreia

Schleusingen).

100 cm. J , 2 5 Mk. 4,50 „

Mk.

7,00



10,00

1 0 0 0 g. 1,00 Mk. 1,10 „

515

Hedonal •— Hefe.

Säurefeste Heber: Dr. Heinr. Traun & Söhne, Hamburg.

Hedonal = aminsäureester).

Methvlpropylkarbinolurethan C O

(Methylpropylkarbinolkarb-

, wird in Gestalt von H y d r a z i n s u l f a t N»H«. H,SO» neuerdings technisch aus Ammoniak und Hypochlorit dargestellt, wobei das Ammoniak zuerst in Monochloramin übergeht: NH» + NaOCl = NHiCl + NaOH, und dann in dieses an Stelle des Chloratomes eine Amidogruppe eintritt, NHaCl + NH, = N,H. + HCl. Die entstandene Lösung eines Gemisches von Hydraziii mit NaCI wird eingedampft und mit H:SO« das Hydrazin als schwerlösliches Sulfat ausgefällt. Dieses Verfahren wird durch D. R. P. 192 783 mit dem Zusatz-D. R. P. 198 307 geschützt. Hydrazinsulfat, rein Hydrazinhydrat, rein

1 kg Mk. 2 7 , 0 0 H „ 10,00

Dr. F. Rauchig, Cham. Fabrik, Ludwigshafen a. Rh.

Hydrazoverblndung'en siehe „ A z o v e r b i n d u n g e n " . Hydrocellnloae siehe „O x y z e 11 u 1 o s e". Hydrochinon (p-Dioxybenzol). C«H«(OH)>. Man stellt es durch Oxydation von Anilin mit Chromsäuregemisch dar, indem man in eine kalt gehaltene Lösung von 1 T. Anilin in 8 T. H,SO, und 30 T. HiO nach und nach 2,5 T. gepulvertes KsCrsOt einträgt. Dann wird Alkalisulfit zugesetzt, filtriert und mit Äther ausgeschüttelt. Zur Reinigung kocht man das Hydrochinon mit Wasser und Tierkohle. Farblose, schwach süsslich schmeckende Kristalle; Sch. P. 169*, die sich unverändert destillieren lassen. Leicht löslich in Alkohol, Äther und heissem HsO. Die wässerige Lösung reduziert in der Kälte AgNOs-Lösung, beim Erwärmen F e h l i n g sehe Lösung. FeiCI« färbt in geringer Menge die Lösung vorübergehend blau; die Blaufärbung verschwindet auf weiteren FejCU-Zusatz, und es scheiden sich grünlichschimmernde kleine Kriställchen aus. Das Hydrochinon wird in der Photographie sowie in der Farbstoffchemie verwendet. Prttfnngri Unterschied von Brenzkatechin und Resorzin: Eine wässerige HydrochlnonlBsung wird weder durch Bleiacetat noch durch Bleiessig gefällt. Als Verunreinigungen kommen a n o r g a n i s c h e S t o f f e , S c h w e f e l s ä u r e , P h e n o l und O h i n o n in 34*

532

Hydrogenit — Hydrosulfite.

Betracht: 1 e Hydrochinon muas sich beim Erhitzen ohne Rückstand verflüchtigen, und die kalt gesättigte Lösung darf durch BaCl2-Lösung nicht getrübt werden. Auf Phenol prüft man mit Fe2Clft, wodurch die wässerige Hydrochinonlösung nicht dauernd violett gefärbt werden darf; auch soll sie beim Kochen keinen Phenolgeruch wahrnehmen lassen. Die Abwesenheit von Chinon erkennt man an der vollständigen Farblosigkeit der Hydrochinonkristalle. Hydrochinon, ehem. rein

1 kg Mk. 6 , 0 0

E. Merck, Darmstadt.

H y d r o g e n i t , durch Zusammenbringen von gepulvertem AI mit Hg erhaltenes leichtes Amalgam (sp. G. 1,4), das beim Übergiessen mit H 2 0 Wasserstoff entwickelt, indem sich andererseits Aluminiumoxyd bildet. 1 kg Hydrogenit liefert ca. 1700 1 H. Es dient insbesondere zur Füllung von Militärluftschiffen, da es wegen seiner Leichtigkeit bequem mitzuführen ist. Neuerdings kommt unter dem Namen Hydrogenit ein ganz anderes Präparat in den Handel, nämlich ein trockenes Gemisch von gepulvertem Natronkalk mit Ferrosilizium. Diese graue Masse, ist entzündbar und gibt beim Abbrennen ihren gesamten H ab, entsprechend der Gleichung: Si+Ca(OH) 2 , 2 NaOH = CaO, Na 2 Si0 3 +2 H2. Aus 1 kg Hydrogenit erhält man 270—370 1 H. Durch Pressen wird die Masse in Form schiefergrauer Blöcke gebracht. Eine 50 kg Hydrogenit enthaltende Büchse brennt in 10 Minuten ab, wobei 16 cbm H entweichen. Dieses Material ist dem früheren Hydrogenit noch erheblich überlegen. H y d r o g e n i u m siehe „ W a s s e r s t o f f " . H y d r o g e n i u m p e r o x y d a t u m s. „W a s s e r s t o f f s u p e r o x y d". H y d r o l . Gesetzlich geschützte Bezeichnung für besondere wasserlösliche öle, die in verschiedenem Löslichkeitsgrad geliefert werden. Sie dienen zur Metallbearbeitung sowie zur Hydraulik, d. h. als schmierender und rostschützender Zusatz zum Druckwasser hydraulischer Anlagen. Hydrol

°/ 0 kg Mk. 1 2 5 , 0 0

Chemische Fabrik Flörsheim, Dr. H. Noerdlinger,

Flörsheim-Untermain.

H y d r o l i t h . Bezeichnung für Calciumhydrid CaH2, wird durch Überleiten von H über Stücke metallischen Calciums, die auf 800° erhitzt werden, gewonnen. Nach dem Amer. Pat. 857 146 erhält man es besser durch Einleiten von H in g e s c h m o l z e n e s Ca. Chemisch reines Hydrolith ist eine weisse, technisches eine schiefergraue Masse, die in kleinen Stücken in den Handel kommt. Sie zersetzt sich bei Einwirkung von Wasser unter sehr lebhafter Wasserstoffentwicklung, gemäss der Gleichung CaH2 -f 2 H 2 0 = Ca(OH) 3 + 2H 2 , und zwar liefert 1 kg Hydrolith 1143 1 H bei gewöhnlicher Temperatur. Es dient insbesondere zur Füllung von Militärluftschiffen. Hydrolith Chem.

Fabr.

1 kg Mk. 1 5 , 0 0 Flörsheim,

Dr.

H.

Noerdlinger,

Flörsheim-Untermain.

H y d r o o x y g e n g a s siehe „K n a 11 g a s". H y d r o p e r o x y d siehe „W a s s e r s t o f f s u p e r o x y d". H y d r o p y r i n . Wasserlösliches Natriumsalz der Azetylsalizylsäure. Als H y d r o p y r i n - G r i f a kommt neuerdings die Lithiumverbindung der Azetylsalizylsäure in den Handel, die erheblich beständiger ist als das Na-Salz. Man benutzt beide als Antipyretikum, Antineuralgikum und Antirheumatikum. Hydropyrin-Grifa

H Mk. 7 , 5 0

H y d r o s c h w e f l i g e Säure siehe „ H y d r o s u l f i t e". H y d r o s o l e siehe „ K o l l o i d a l e K ö r p e r". H y d r o s u l f i t e . Salze der hydroschwefligen Säure, die aus saueren Sulfiten durch Reduktion mittls naszierenden Wasserstoffs erhalten werden. Gewöhnlich reduziert man zur Darstellung Natriumbisulfitlauge durch Zink und fällt das in Lösung gegangene Zn durch Kalkmilch oder Sodalösung aus. Den Hydrosulfiten kommt die allgemeine Formel M^SsO« zu.

Hydrosulfite.

5S3

Nach dem D. R. P. 141 452 erzeugt man Hydrosulfite mit Hilfe von Salzen des Titansesquioxyds, z. B. mit TijCl«: Wird SO» oder ein saueres Sulfit in wässeriger Lösung mit TijCl» zusammengebracht, so färbt sich die Flüssigkeit infolge Bildung von hydroschwefliger Säure sofort braun. Bevor diese Lösung Zeit hat, sich unter Abscheidung von S zu zersetzen, lässt man sie in NaOH einfliessen, wobei das verhältnismässig beständige Natriumhydrosulfit Na>SiOt entsteht, während Titanhydroxyd Ti(OH)« ausfällt. Letzteres geht wieder in den Prozess zurück, und zwar löst man es in HCl und führt es durch Elektrolyse in TijCl« über. Neuerdings sind die Verfahren zur e l e k t r o l y t i s c h e n Darstellung von Hydrosulfiten wichtig geworden, und zwar geht man dabei von den Bisulfiten aus. Nach den D. R. P. 125 207 und 129 861 benutzt man als Kathodenflüssigkeit eine möglichst neutrale Bisulfitlösung und als Anodenflüssigkeit die Lösung eines Alkalis oder Kochsalzlauge. So gelingt es, die sonst durch sekundäre Zersetzung der freien hydroschwefligen Säure bedingten grossen Stromverluste fast ganz zu vermeiden. Die Stromverluste umgeht man übrigens auch, wenn man als Kathodenflüssigkeit Calciumbisulfit- oder Magnesiumbisulfitlauge verwendet, da das dabei gebildete Calciumhydrosulfit beiw. Magnesiumhydrosulfit fast vollständig unlöslich ist und sich daher der sekundären Zersetzung entzieht; durch Umsetzung kann man leicht von den gebildeten zu andern Hydrosulfiten gelangen. Die Wurzel der ganzen, althergebrachten Darstellung verschiebt das D. R. P. 148 125. Hiernach trägt man unter Kühlung metall. Na in wasserfreien Äther (oder Benzol, Ligroin bezw. ein anderes mit den Alkalimetalien nicht reagierendes Lösungsmittel) ein und leitet durch die Flüssigkeit trocknes S 0 2 durch; stat des Na können auch Alkalimetalllegierungen, statt des SO»Gases auch flüssiges SOj Verwendung finden. Die Umsetzung entspricht der Gleichung: 2 Na + 2 SOä = NaaSaOa. Das ausgeschiedene Natriumhydrosulfit wird vom Äther getrennt, und man erhält so ohne weiteres ein wasserfreies, auch an der Luft sehr beständiges Produkt. Die Herstellung soll bei den jetzigen Na-Preisen billiger sein als die bisherige mittels Bisulfits und Zinkstaubs.. Schon lange ist man bemüht, Verfahren zur Darstellung von Hydrosulfiten in f e s t e r , haltbarer Form zu ersinnen. Nach den D. R. P. 112983, 125 303 und 144 632 erhält man feste Hydrosulfite, indem man wässerige Lösungen dieser Salze mit NaCl oder CaCl s , MgCla, ZnCla, NaNOj, NaCsH»Os aussalzt. Das Zusatz-D. R. P. 133 040 lässt die so erhaltenen festen Hydrosulfite dadurch w a s s e r f r e i machen, dass man sie mit rasch verdampfenden, sich mit H a O leicht mischenden Flüssigkeiten wie Alkoholen, Azeton und event. noch Äther wäscht. Ganz ähnlich ist übrigens das Verfahren des D R. P. 138 315; es besteht darin, dass man die ausgefällten oder ausgesalzenen Hydrosulfite abpresst bezw. absaugt, dann die Mutterlauge durch Alkohol oder andere mit H a O mischbare Flüssigkeiten verdrängt und endlich die Salze im Vakuum über wasserentziehenden Mitteln oder ohne Vakuum in einem Strom sauerstofffreier Gase trocknet. Nach dem D. R. P. 138 093 werden die aus den Lösungen abgeschiedenen festen Salze mit Flüssigkeiten, wie Alkoholen, Ketonen u. s. w., gewaschen, die mit HjO mischbar sind; darauf rührt man die Salze zu einer Paste an, und zwar mit Flüssigkeiten, welche die Zersetzungsprodukte der Hydrosulfite (vor allem Thiosulfate) nicht merklich lösen, z. B. Äther, Benzol, Benzin, Schwefelkohlenstoff, Chlorkohlenstoff u . s . w . Ferner ist d a s Verfahren des D. R. P. 144 281 zur Gewinnung fester haltbarer Hydrosulfitpräparate zu nennen; hiernach mischt man entweder der Hydrosulfitlösung vor Abscheidung des Hydrosulfits oder dem bereits abgeschiedenen Hydrosulfit trocknen Zinkstaub in Menge von 1—2 % zu, wobei letzterer einer durch Oxydation erfolgenden Zersetzung des Präparats vorbeugt. In demselben Rahmen bewegt sich das Verfahren zur Darstellung vollkommen beständiger, trockner Hydrosulfite, welches durch d a s Franz. Pat. 341718 nebst fünf Zusatz-Patenten, ferner durch D. R. P. 160529 nebst ZusatzD. R. P. 162 912 sowie durch D. R. P. 171 362 nebst Zusatz-D. R. P. 171 363 und

534

Hydrosulfite.

Zusatz-D. R. P. 189088 geschätzt worden ist. Hiernach werden die Hydrosulfite mit einer Entwässerungsflüssigkeit, wie Alkohol, Ketonen oder dgl., Aber 55° C. hinaus erwärmt, wobei sich das Hydrosulfit als wasserfreies Pulver abscheidet, das zunächst mit einer leichtflflchtigen Flüssigkeit gewaschen und dann bei 70" getrocknet wird. Unter Umständen ist es zweckmässig, mit dem Alkohol zugleich etwas Atznatron zuzusetzen. Auch des Amer. Pat. 756 759 muss gedacht werden. Danach presst man das wasserhaltige Hydrosulfit aus, trocknet im Vakuum und umgibt es dann mit sauerstofffreiem Leuchtgas. Die Methode bietet bezüglich der Verpackung des Präparates grosse Schwierigkeiten. Trotz aller genannten und mancher andern Verfahren, welche die Darstellung h a l t b a r e r Hydrosulfitverbindungen bezweckten, war doch dieses Problem in befriedigender Weise noch nicht gelöst Dies ist aber jetzt gelungen, und zwar durch Kombination von Hydrosulfit mit dem so viel verwendeten F o r m a l d e h y d . Über die Frage, wem die Ehre dieser wichtigen Entdeckung gebührt, herrscht ein Prioritätsstreit zwischen K u r z i n R o u e n und den Chemikern der Baumwollmanufaktur E. Z ü n d e l i n M o s k a u ; jedenfalls ist die Erfindung von mehreren Seiten ziemlich gleichzeitig gemacht worden. Zur Herstellung der Formaldehyd-Hydrosulfite mischt man Hydrosulfitlösungen — es kommen namentlich Na«SaO«, KJSJO«, ZnS*0» und CaSjO« in Betracht — mit 40 %iger Formaldehydlösung, wobei die entsprechenden Doppelsalze auskristallisieren. Diese Formaldehydverbindungen der Hydrosulfite sind von den Fabrikanten verschieden benannt worden, so H y d r o s u l f i t NF und H y r a 1 d i t. Übrigens scheint man diese Produkte jetzt durch Einwirkung von g a s f ö r m i g e m Formaldehyd auf die Hydrosulfite darzustellen. Ferner gelangt man zu ihnen, wenn Formaldehyd + Natriumbisulfit mit Zinkstaub behandelt werden. Diese haltbaren Verbindungen haben sich als vorzügliche Atzmittel im Zeugdruck aufs beste bewährt. Andere Bezeichnungen für wasserfreies Natriumhydrosulfit und NatriumhydrosulfitFormaldehyd sind „E r a d i t" und „R o n g a 1 i t". Trotz der starken Reduktionswirkung des Formaldehyd-Hydrosulfits widerstehen gewisse Farbstoffe doch diesen Atzmitteln. Um auch in solchen Fällen reine Atzeffekte zu erzeugen, erhöht man die Reduktionswirkung des Hyraldits nach dem D. R. P. 166 783, indem man der Atze gewisse Metalloxyde oder Karbonate, z. B. ZnO, MgCOs u. s. w., zufügt. Denselben Zweck verfolgt das Franz. Pat. 350607: Danach soll man die Hydrosulfit-Formaldehydverbindung der Kristallisation, der fraktionierten Fällung oder der Extraktion (mit Methylalkohol) unterwerfen oder endlich sie mit Zn reduzieren; in allen diesen Fällen soll die Reduktionswirkung der Verbindung verdoppelt werden. Nach dem D. R. P. 162 875 kann man ähnliche beständige Hydrosulfitverbindungen wie mit Formaldehyd so auch mit Azetonen (Azeton oder Methyläthylazeton) gewinnen, wenn man die Einwirkung in Gegenwart von Alkalien (zweckmässig von Natronlauge und Ammoniak) vor sich gehen lässt. Bei geeigneten Mischungsverhältnissen tritt die Reaktion ganz von selbst unter sofortiger Temperatursteigerung ein; durch Eindampfen der Lösung im Vakuum bei niedriger Temperatur wird das A z e t o n h y d r o s u l f i t in fester und beständiger Form gewonnen. — Inzwischen hat sich die Zahl der Patente, die auf die Gewinnung haltbarer Hydrosulfite genommen wurden, so vermehrt, dass eine Beschreibung dieser neueren Verfahren an dieser Stelle unmöglich erscheint. Wir müssen uns darauf beschränken, die wichtigsten dieser Patente ohne Erläuterung aufzuführen; es sind dies: D. R. P. 171991 mit Zusatz-D. R. P. 188 139, D.R. P. 188 837 mit Zusatz-D. R. P. 197 929, D. R. P. 191 594, 192 243, D. R. P. 200 291 mit Zusatz-D. R. P. 207 593, D. R. P. 203 846, 204 063, 213 586, 213587, 217 038, 218 192, D. R. P. 220 718 mit den Zusatz-D. R. P. 226 220 und 237 165, D. R. P. 225 310, 227 779, 235 835, 237 164, 237 449; Amer. Pat. 872 114 und 961 391; Engl. Pat. 20 580 von 1907, 16 540 von 1910 und 28 773 von 1910; Franz. Pat. 413 032 und 422 241.

Hydroxylamin —

Hyoszyamin.

-53.5

Die Hydrosulfite finden wegen ihrer stark reduzierenden Wirkung ausgedehnte Anwendung in der Färberei und im Zeugdruck, so zur Bereitung der lndigo-Hydrosulfitküpe, zum Indigodruck und zur Bereitung von Atzfarben. Hydrosulfit, fest

in 2,5 kg Dosen 1 kg Mk. 4,00

Hydroxylamin. NH». OH. Technisch wurde es früher ausschliesslich aus Natriumnitrit + Natriumbisulfit gewonnen, und zwar durch Einwirkung in konz. wässeriger Lösung bei etwa 0°; hierbei entsteht zunächst hydroxylamindisulfosaures Natron N(OH)(SO,Na),, entsprechend der Gleichung: NaNO, + H.O + 2 NaHSO, = N(OH)(SO»Na), + NaOH + H,0. Aus der Losung dieses Salzes scheidet man durch KCl das schwerlösliche hydroxylamindisulfosaure Kali ab, und letzteres wird in nicht alkalischer wässeriger Lösung unter Druck auf 100—130* erhitzt, wobei es in s c h w e f e l s a u r e s H y d r o x y l a m i n übergeht: N(OH)(SOaK)a + 2 H,0 = N H , . OH . H,SO« + K,SO«. Neuerdings gewinnt man Hydroxylamin auch elektrolytisch, so nach den D. R. P. 133 457 und 137 697 durch Reduktion von HNO«, indem man diese bei Gegenwart von H«SO« oder irgend einer andern Säure unter besonderen Bedingungen elektrolysiert. Ein ähnliches, nur in Einzelheiten abgeändertes Verfahren betrifft das Franz. P a i 322 943. Nach D. R. P. 216 747 stellt man es aus Calciumnitritlösung mit Calciumbisulfitlösung durch Einleiten von SO, unter Kühlung dar, wodurch man eine klare Lösung von reinem hydroxylamindisulfosaurem Ca erhält, entsprechend der Gleichung: Ca(NO,),+CaH,(SO»),+2 SO, = 2 HON : (SO,),Ca. Reines Hydroxylamin bildet Kristallnadeln, die an feuchter Luft zerfHessen; sp. G. 1,35, Sch. P. 33°, S. P. (unter 22 mm) 58*. Es ist unterhalb 15° ziemlich beständig, zersetzt sich jedoch bei höherer Temperatur allmählich, oberhalb 100* unter heftiger Explosion. Es wirkt stark reduzierend, ist giftig und greift Glas an. Hydroxylaminchlorhydrat, ehem. rein Ilydfüxyklftinsulfat

H Mk. 7,70; 1 kg M k . 70,00 H „ 9,00; 1 „ „ 80,00

Hydrofellnlose siehe „O x y z e 11 u 1 o s e". H y g l e n o l , schwach nach schwefliger Säure riechende dunkelrote Flüssigkeit, eine Verbindung von Kresol mit SO,, dient in 5%iger Lösung, die klar und geruchlos ist, zum Desinfizieren und Geruchlosmachen. Hygrometer siehe „ M e t e o r o l o g i s c h e I n s t r u m e n t e " . Hyoszin (Eyoscinum), auch S k o p o l a m i n (Scopolaminum) genannt. CitHüiNO*. Alkaloid, das sich in verschiedenen Solaneen findet, namentlich im Samen des schwarzen Bilsenkrauts (Hyoscyamus niger). Seine Salze finden medizinische Anwendung, und zwar innerlich und subkutan als Schlafmittel, zum Einträufeln ins Auge als pupillenerweiterndes Mittel. Gemische von Skopolamin und Morphin dienen zur Narkotisierung; vgl. „ S k o p o m o r p h i n". M. D. innerlich: p. dos. 0,001 g, p. die 0,003 g. M. D. für Injektionen: p. dos. 0,0002 g, p. die 0,001 g. Hyoszin in Salzen als Base

l g M k . 3,00 1 „ „ 6,00

Hyoszyamin (Hyoscyaminum). CitH,,NO«. Alkaloid, das man aus den Samen des schwarzen Bilsenkrautes (Hyoscyamus niger) gewinnt. Es ist dem A t r o p i n (s. d.) nahe verwandt. Weisse, lockere Nadeln vom Sch. P. 108,5°. Leichter lösl. in H,0 und in verd. Alkohol als Atropin, leichtlösl. in absol. Alkohol, Äther und CHCI*. Die Lösungen schmecken kratzend-bitter. Es ist ein starkes Gift und wird medizinisch verwendet, gewöhnlich in Forin seiner Salze. Man gibt es innerlich und subkutan als Schlaf- und Beruhigungsmittel bei Geisteskranken in Gaben von 0,001—0,003 g; in gleichen

536

Hyperol — Ichthalbin.

Mengen wird es auch in der Augenheilkunde zu denselben Zwecken wie das Atropin benutzt. M. D. p. dos. 0,005, p. die 0,015 g. Hyoscyamin. puiiss. crist I g Mit. 8,00 „ hydrobrom. amorph, pur. 1 g „ 2,00 hydrochlor. „ „ 1 g „ 2,00 „ hydrojod. crist. pur. l g « 8,00 salicylic. „ 1 g „ 8,00 „ sulfiiric. amorph, pur 1 g „ 8,00 » crist 1 g „ 2,00 Hyperol. Unter dieser Bezeichnung kommt ein festes Wasserstoffsuperoxydpräparat in den Handel, und zwar eine Verbindung von HtO» mit Harnstoff, die durch Zusatz von 0,08 % Zitronensäure beständig gemacht ist. Es findet arzneiliche Verwendung und kann vielseitig im Laboratorium benutzt werden. Hypnal = Monochloralantipyrin. Durch Einwirkung von Chloralhydrat auf Antipvrin gewonnen. Farblose Kristalle vom Sch. P. 66—67°, leichtlösl. in heissem, schwerer in kaltem HtO. Man verwendet es medizinisch, und zwar als Schlafmittel als Ersatz des Chlorals. Hypnal „Höchst" H Mk. 9,00; 1 kg Mk. 85,00 Hypnon siehe „ A z e t o p h e n o n". Hypnoval (Bromisovaleryl). Dies ist ein neues Schlafmittel, das in Dosen von 1,0 g gegeben werden soll. Hypoehlorite (unterchlorigsaure Salze). Sie gehören zu den Abkömmlingen der unterchlorigen Säure HOC1. Allgemeines über die Darstellung von Hypochloriten siehe in den Artikeln „ B l e i c h e n " , „ C h l o r k a l k " und „ C h l o r a l k a l i p r o z e s s , e l e k t r o l y t i s c h e r". Um elektrolytisch Hypochloritlösungen zu gewinnen, führt man nach dem D. R. P. 141 372 die Elektrolyse der entsprechenden Chloridlösungen bei Gegenwart von Erdalkalimetallverbindungen und geringen Mengen Harzen oder Harzlösungen aus. Zur Herstellung einer festen Hypochloritmasse presst man nach dem D. R. P. 145 745 Mischungen von Chlorkalk und kristallisiertem Natriumsulfat trocken zusammen. Hierbei bildet sich NaOCI und hydratisiertes CaSO«, welches der Masse das feste Gefttge verleiht. Nach dem Engl. Pat. 18 947 von 1902 macht man Hypoehlorite dadurch fest, dass man sie in einem Luftstrom unter vermindertem Druck trocknet. Hyposulfite siehe „ T h i o s u 1 f a t e". Hyraldlt siehe „ H y d r o s u l f i t e " . Hyrgol, wasserlösliches kolloidales Quecksilber, das medizinisch benutzt wird. Hyiterol. Andere Bezeichnung filr das B o r n y v a I (s. d.).

I. I b i t . Verbindung von Tannin und Wismutoxyjodid. Graugrünes, geruch- und geschmackloses Pulver, das als antiseptisches Streupulver benutzt werden soll. Xohthalbln = Ichthyol-Eiweiss. Man erhält es durch Fällen einer Eiweisslösung mit einer Lösung von Ichthyolsulfosäure. Feines, graubraunes, in H»0 unlösliches Pulver, das im Magen nicht ge«

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Hyperol — Ichthalbin.

Mengen wird es auch in der Augenheilkunde zu denselben Zwecken wie das Atropin benutzt. M. D. p. dos. 0,005, p. die 0,015 g. Hyoscyamin. puiiss. crist I g Mit. 8,00 „ hydrobrom. amorph, pur. 1 g „ 2,00 hydrochlor. „ „ 1 g „ 2,00 „ hydrojod. crist. pur. l g « 8,00 salicylic. „ 1 g „ 8,00 „ sulfiiric. amorph, pur 1 g „ 8,00 » crist 1 g „ 2,00 Hyperol. Unter dieser Bezeichnung kommt ein festes Wasserstoffsuperoxydpräparat in den Handel, und zwar eine Verbindung von HtO» mit Harnstoff, die durch Zusatz von 0,08 % Zitronensäure beständig gemacht ist. Es findet arzneiliche Verwendung und kann vielseitig im Laboratorium benutzt werden. Hypnal = Monochloralantipyrin. Durch Einwirkung von Chloralhydrat auf Antipvrin gewonnen. Farblose Kristalle vom Sch. P. 66—67°, leichtlösl. in heissem, schwerer in kaltem HtO. Man verwendet es medizinisch, und zwar als Schlafmittel als Ersatz des Chlorals. Hypnal „Höchst" H Mk. 9,00; 1 kg Mk. 85,00 Hypnon siehe „ A z e t o p h e n o n". Hypnoval (Bromisovaleryl). Dies ist ein neues Schlafmittel, das in Dosen von 1,0 g gegeben werden soll. Hypoehlorite (unterchlorigsaure Salze). Sie gehören zu den Abkömmlingen der unterchlorigen Säure HOC1. Allgemeines über die Darstellung von Hypochloriten siehe in den Artikeln „ B l e i c h e n " , „ C h l o r k a l k " und „ C h l o r a l k a l i p r o z e s s , e l e k t r o l y t i s c h e r". Um elektrolytisch Hypochloritlösungen zu gewinnen, führt man nach dem D. R. P. 141 372 die Elektrolyse der entsprechenden Chloridlösungen bei Gegenwart von Erdalkalimetallverbindungen und geringen Mengen Harzen oder Harzlösungen aus. Zur Herstellung einer festen Hypochloritmasse presst man nach dem D. R. P. 145 745 Mischungen von Chlorkalk und kristallisiertem Natriumsulfat trocken zusammen. Hierbei bildet sich NaOCI und hydratisiertes CaSO«, welches der Masse das feste Gefttge verleiht. Nach dem Engl. Pat. 18 947 von 1902 macht man Hypoehlorite dadurch fest, dass man sie in einem Luftstrom unter vermindertem Druck trocknet. Hyposulfite siehe „ T h i o s u 1 f a t e". Hyraldlt siehe „ H y d r o s u l f i t e " . Hyrgol, wasserlösliches kolloidales Quecksilber, das medizinisch benutzt wird. Hyiterol. Andere Bezeichnung filr das B o r n y v a I (s. d.).

I. I b i t . Verbindung von Tannin und Wismutoxyjodid. Graugrünes, geruch- und geschmackloses Pulver, das als antiseptisches Streupulver benutzt werden soll. Xohthalbln = Ichthyol-Eiweiss. Man erhält es durch Fällen einer Eiweisslösung mit einer Lösung von Ichthyolsulfosäure. Feines, graubraunes, in H»0 unlösliches Pulver, das im Magen nicht ge«

Ichthaigan — Improl.

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löst wird und sich erst im Darm in Ichthyol und Eiweiss spaltet. Man verwendet es vor allem bei Darmkatarrhen. Ichthalbin H Mk. 6,30; 1 kg Mk. 60,00 X c h t h a r g a n , lösliches Antiseptikum, enthält 3 0 % Ag, gebunden an organische, schwefelhaltige Körper, die aus der IchthyolsulfosSure stammen. Ichthargan H Mk. 22,00; 1 kg Mk. 200,00 I c h t h y o l . Das Ichthyolrohöl, ein flüchtiges schwefelhaltiges ö l , wird durch Erhitzen aus dem Ol- oder Stinkstein gewonnen, einem bituminösen Schiefer, der sich bei Seefeld in Tirol findet. Durch Behandeln des Ichthyolrohöls mit konz. HjSO« gewinnt man die I c h t h y o l s u l f o s S u r e , deren Salze ausgedehnte therapeutische Verwendung finden, so d a s NH t -, Na-, Li-, Zn-Salz und andere mehr. D a s Ammonium svlfoichthyolicum wird in der Medizin schlechthin a l s I c h t h y o l bezeichnet; zur Darstellung neutralisiert man IchthyolsulfosSure mit starkem NH» und dampft das Produkt zur Konsistenz eines dflnnen E x traktes ein. Rotbraune klare sirupdicke Flüssigkeit von brenzlichem Geruch und G e schmack, klar in HjO löslich. Man verwendet es medizinisch äusserlich gegen verschiedene Hautkrankheiten, innerlich bei Tuberkulose, Lungenkatarrhen, chronischen Magen- und Darmkatarrhen u. a. m. Ammonium sulfoichthyolicum H Mk. 2,90; 1 kg Mk. 26,00 Ichthyol: Ichthyol-Gesellschaft, Cordes Hermanni & Co.,

Hamburg (alleinige Fabrikanten).

!

I c h t h y o l i d l n . Piperazinsalz der IchthyolsulfosSure, d a s in Tablettenform bei Gicht und harnsaurer Diathese gegeben wird. X c h t o f o r m . Verbindung der IchthyolsulfosSure mit Formaldehyd. Schwarzbraunes, unlösliches, fast geruch- und geschmackloses Pulver. Man gibt es innerlich als Darmantiseptikum und verwendet es äusserlich in der Wundbehandlung als Jodoformersatz. Ichtoform 1 kg Mk. 80,00 I m o g e n s u l f i t siehe „ P h o t o g r a p h i s c h e Chemikalien". I m p r ä g n i e r e n siehe „H o 1 z " . Imprägniermittel: Chemische Fabrik Flörsheim, Dr. H. Noerdlinger,

Fltfrsheim-Unterraain.

Kupfervitriol: A. Auerbach, Hamburg, Herrengraben 11/14.

Apparate zur Herstellung von Imprägniermitteln: Volkmar BBnig t Co., Heidenau-Dresden. F. H. Meyer, Hannover-Hainholz.

I Emil Passburg, Berlin NW. 23. I

X m p r f t f f n i e r t t l (Karbolhaltiges schweres Steinkohlenteeröl zum Tränken von Eisenbahnschwellen): Chemische Fabrik Flörsheim, Dr. H. Noerdlinger, | L. Haurwitz & Co., O. m. b. H., Berlin NW. 52. FlBrsheim-Untermain. I

I m p r o l , ein Imprägnierungsmittel zum Wasserdichtmachen von F a s e r stoffen nach D. R. P. 166 350. Hiernach werden die zur Imprägnierung gebräuchlichen Stoffe mit Hilfe von fettsauren Ammoniumverbindungen in eine mit H * 0 emulgierbare Form gebracht und in wässeriger Emulsion zum Imprägnieren verwendet. Improl dient auch zu Appreturzwecken, und endlich können die Improle nach D. R. G. 176 6 9 8 als Zusätze beim Färben verwendet werden, um Stoffe gleichzeitig zu färben und wasserdicht zu machen. Ferner kommt ein I m p r o l f ü r F u s s b ö d e n in den Handel, nämlich eine weiche salbenartige Masse, welche die zum Bohnen erforderlichen Materialien in einer mit HjO emulgierbaren Form enthält. Improl: Chemische Fabrik Flörsheim, Dr. H. Noerdlinger,

Flörsheim-Untermain.

538

Indamine — Indigofarbstoffe.

Indamine. Klasse von Teerfarbstoffen, die zu den C h i n o n i m i d f a r b s t o f f e n (s. d.) gerechnet werden. Der einfachste Repräsentant dieser Farbstoffe ist das „I n d a m i n" NH,. C«H». N : C*H« : NH, das durch Oxydation eines Gemenges gleicher Moleküle p-Phenylendiamin und Anilin entsteht. Es bildet schwarzgraue bis grfinlichblaue, in Wasser lösliche Salze, welche mit Tannin und Brechweinstein gebeizte Baumwolle violett färben. Indanthren. Unter diesem -Namen kommen blaue Teerfarbstoffe in den Handel, die als Küpenfarbstoffe verwendet werden und den Indigo an Echtheit übertreffen, überhaupt zu den allerechtesten, bisher bekannten Farbstoffen gehören. Man stellt diese Farbstoffe dar nach den D. R. P. 129 845 und 135 407, indem man ¿-Amidoanthrachinon mit Alkali bei 200—300* verschmilzt und die Schmelze unter Luftzutritt in HaO löst. Der erhaltene blaue Farbstoff ist unlöslich in H»0, löst sich aber in Alkalien bei Gegenwart von Reduktionsmitteln zu einer blauen Küpe auf. Zu derselben Familie gehören auch: das gelbe F l a v a n t h r e n , das graue M e l a n t h r e n und das tiefdunkelblaue C y a n a n t h r e n . Indigo. Der schon im Altertum bekannte Farbstoff verschiedener, in Indien, China und auf Java gebauter Indigofera-Arten; in Europa enthalten nur der F ä r b e r k n ö t e r i c h Poliigonum tinctorium und der W a i d Isatis tinctoria Indigo. Der Farbstoff findet sich in den Pflanzen als Glykosid und wird daraus durch Gärung abgeschieden. Bei der Gärung entsteht (durch Reduktionswirkung seitens der gleichzeitig entwickelten CO») eine gelbe Flüssigkeit, die durch Schlagen mit Rudern und Schaufeln mit Luft gemischt wird; hierbei entsteht der Indigo wieder durch Oxydation und fällt in blauen Flocken aus. Der abgeschiedene Farbstoffbrei wird an mehreren Tagen zum Kochen erhitzt und schliesslich durch langsames Pressen möglichst von Wasser befreit. Er bildet eine dunkelblaue bis purpurviolette, leicht zerreibliche Masse, die beim Zerdrücken einen kupferroten Metallglanz zeigt. Eine Verbesserung der Indigogewinnung bezweckt das Franz. Pat. 323 036; hiernach soll man die Indigopflanzen mit Tannin mazerieren, wobei nur das reine Indigoblau als unlösliche Verbindung ausfällt, während alle Verunreinigungen gelöst bleiben. Der wirksame und wertvolle Farbstoff des Indigos ist das I n d i g o b 1 a u. Weiteres hierüber, Ober die synthetisch dargestellten Indigofarbstoffe und Uber die Art der Indigofärberei siehe die Artikel „ I n d i g o f a r b s t o f f e ' * und „ K ü p e n und K ü p e n f a r b s t o f f e " . Indigo: C. E. Hoeper, Hamburg VIII.

Indigofarbstoffe. Über den natürlichen Farbstoff siehe „ I n d i g o " ; hier handelt es sich nur um die s y n t h e t i s c h dargestellten Farbstoffe. Als Chromophor dieser Farbstoffklasse gilt die Atomgruppe

;

dieselbe ist in dem I n d i g o b 1 a u zweimal vorhanden. Die Konstitution des Indigoblaus, des Hauptrepräsentanten dieser Farbstoffklasse, ist folgende:

Übrigens kommt dem Indigoblau nach neuen Untersuchungen das Molekulargewicht 524 zu, so dass man hiernach die obige Formel zu verdoppeln hatte; die Bindung erfolgt dann durch die mittleren Kohlenstoffpaare. A. Darstellung des Indigos. Für die s y n t h e t i s c h e Darstellung des Indigoblaus (I n d i g o t i n s) sind sehr zahlreiche Methoden erdacht worden, die aber nur zum kleinen Teil praktische Wichtigkeit erlangt haben. Der Ruhm, die erste Indigosynthese erfunden zu haben, gebührt A. von Baeyer. Die Patentliteratur auf dem Gebiet der Indigosynthese und der Zwischenmaterialien wächst von Jahr zu Jahr, so dass es nur schwer möglich ist, das Wesentliche vom Unwichtigen zu sondern.

Indigofarbstoffe.

539

Um dem Artikel eine grössere Übersicht zu geben, teilen wir die synthetischen Methoden in drei Gruppen, nach dem Ausgangsmaterial. 1. I n d i g o s y n t h e s e v o m N a p h t a l i n

aus.

Der grösste Teil des synthetischen Indigos wird wohl nach der patentierten Synthese von H e u m a n n erzeugt. Man geht dabei vom N a p h t a I i n aus, oxydiert dieses nach D. R. P. 91 202 mit H»SO. bei Gegenwart von Hg-Salzen zu P h t h a l s ä u r e , wandelt diese in das P h t h a 1 i m i d um und führt letzteres in A n t h r a n i l s ä u r e Ober. Durch Kondensation der Anthranilsäure mit Chloressigsäure erzeugt man die P h e n y l g l y z i n o r t h o k a r b o n s ä u r e , verschmilzt diese Säure mit Atzalkali, löst die Schmelze in Wasser und scheidet den Indigo daraus durch Oxydation mittels Luftsauerstoffs ab. Die Phasen des Prozesses entsprechen also den Formeln: CioHg



C(HI - C y a n m e t h y l a n t h r a n i l s ä u r e , d. h. das Nitrii der Phenylglyzinkarbonsäure, überführt, woraus letztere Säure selbst durch Verseifen erhalten wird. Aus der P h e n y l g l y z i n - o - k a r b o n s ä u . r e C.H, C : C < g ®

enthalten,

werden

hauptsachlich nach dem D. R. P. 194 237 durch Oxydation von 3-Oxy-(l)thionaphthen bzw. seiner Derivate hergestellt. Für die Gewinnung unsymmetrischer Thioindigofarbstoffe kommt das D. R. P. 182 260 in Betracht. Weiter sind für d i e Gewinnung von Thioindigo noch die D. R. P. 190292, 193 150, 213465 mit Zusatz-D. R. P. 219 268 sowie Franz. Pat. 385 044 von Bedeutung. Blficher V I I I .

35

Indikatoren.

546

Bei der Ü b e r f ü h r u n g d e s P h e n y l g l y k o k o l l s in Indigoblau bezw. Indigokarmin entsteht als Z w i s c h e n p r o d u k t d a s I n d o x y 1 C«H4 CH; die Karbons ä u r e des Indoxyls, die I n d o x y l s ä u r e , C»HrNOa kommt unter der Bezeichnung I n d o p h o r in den Handel. Die alkalische Lösung scheidet, mit Luft geschüttelt, Indigoblau a u s ; man benutzt den Indophor zum Blaudruck. Indoxyl selbst kann man nach den D. R. P. 79 409 und 137 208 a u s Methylanthranilsäure durch Erhitzen mit Atzalkalien gewinnen, wobei man zweckmässig Natriumamid zusetzt. Auf a n d e r e Verfahren der Indoxylgewinnung, w i e D. R. P. 138 903, 142 700, 145 601, 163 039, 166 213, 166 447, 166 974, 168 292, 179 759, 220 172, 232 780, 232 986, 233 466 mit Zusatz-D. R. P . 237 359; Franz. Pat. 206 567, 328 148, 340 695, 348 980 und 422 425; Engl. P a t . 24 571 von 1910, Amer. Pat. 776 884 und 960 671 u . s . w . , kann hier nur verwiesen werden. Die wichtigsten hierher gehörigen Verfahren sind ja a u c h schon oben bei der Indigodarstellung selbst berührt. — . Zur F ä r b u n g mit Indigoblau m u s s man sich, wie schon bemerkt, d e r K ü p e n f ä r b u n g bedienen, d. h. man reduziert d a s Indigblau zu I n d i g w e i s s ; die Lösung d e s letzteren in alkalischen Flüssigkeiten wird als I n d i g o k ü p e bezeichnet. Nach dem D. R. P. 139 567 bewirkt man die Reduktion d e s Indigos zu Indigweiss durch Elektrolyse in G e g e n w a r t heisser Sulfitlösungen, wobei der Anodenraum H 2 SO» enthält. D a s so g e w o n n e n e Indigw e i s s ist haltbar und v e r s a n d f ä h i g . D a s D. R. P. 153 577 schreibt vor, Anthranilsäure mit Glykolid (oder Glykolsäure) in molekularem Verhältnis zu erhitzen und d a s R e a k t i o n s p r o d u k t mit kaustischem Alkali zu verschmelzen; hierbei erhält man einen Leukoindigo, der bei Oxydation Indigo liefert. Nach dem Franz. Pat. 349 379 f ü h r t man Intloxyl bzw. Indoxylsäure d a durch in Indigweiss über, d a s s man sie mit einer wässerigen Indigoaufschwemmung erhitzt, w ä h r e n d Luft eingeblasen w i r d ; kleine Mengen von Eisensalze» o d e r Alkalisulfiten b e f ö r d e r n die Reaktion. Nach dem D. R. P. 158 625 erhält man interessante Verbindungen d e s Indigos, wenn man ihn mit k o n z. w ä s s e r i g e n oder alkoholischen Lösungen von Alkalien oder Alkoholaten behandelt. Die erhaltenen Verbindungen stellen im trocknen Z u s t a n d e grünliche, beständige, in Alkohol sehr wenig lösliche Pulver dar, die durch viel W a s s e r zersetzt w e r d e n ; der hierbei wieder a b g e s c h i e d e n e Indigo befindet sich in sehr fein verteilter, für Küpenansätze b e s o n d e r s geeigneter Form. — Auf zahlreiche a n d e r e hierher gehörige Verf a h r e n kann hier nicht eingegangen werden. T a u c h t man eine Faser in eine Indigoküpe, so lagert sich d a s hierbei gebildete Indigweiss auf der Faser ab und wird dort bei nachheriger Einwirkung d e s S a u e r s t o f f s der Luft zu Indigoblau oxydiert. Weiteres über diese, die Unterlage der ganzen Indigofärberei bildende Reaktion siehe im Artikel „ K ü p e n u n d K ü p e n f a r b s t o f f e". Indigofarbstoffe, künstliche: Otto

Starcke

& Co.,

G. m. b. H. t

Leipzig-Lindenau.

Indigo-Verdampf a p p a r a t e : Friedrich Heckmann, Berlin SO. 16, Brücken- j Emil Passburg, Berlin NW. 23. Strasse 6b (s. Inserate). I

Indikatoren. 1. L a c k m u s : 1 T . Lackmus mit 6 T. H 2 0 digerieren und filtrieren, darauf genau neutralisieren und nochmals filtrieren. 2. K o s c h e n i l l e : 3 g g e s t o s s e n e Koschenille mit 20 ccm H 2 0 und 50 ccm Alkohol digerieren und filtrieren. 3. R o s o l s ä u r e ( K o r a l l i n ) : 1 g Rosolsäure in 500 ccm Alkohol von 8 0 vol. % ; die Lösung ist sauer und m u s s vor der Verwendung mit Barytwasser g e n a u neutralisiert w e r d e n . 4. P h e n o l p h t h a l e i n : 1 g in 75 g Alkohol. 5. P h e n a z e t o l i n : Man erhitzt am Rückflusskühler 25 g Benzol, 30 g konz. Schwefelsäure und 30 g Essigsäureanhydrid. Durch Auswaschen mit kaltem W a s s e r entfernt man a u s dem Reaktionsprodukt die freien Säuren,

Indischgelb — Indophenole.

547

kocht dann mit H 2 0 aus und dampft die erhaltene Lösung zur Trockne ein. Durch Lösen des Rückstandes in Alkohol erhält man die als Indikator benutzte Phenazetolinlösung. 6. M e t h y l o r a n g e : 1 g in 1000 g Wasser. Die Reaktionen der genannten Indikatoren sind im Artikel „ A l k a l i m e t r i e" verzeichnet. I n d i s c h g e l b siehe „P u r r 6 e " ; vgl. auch unter „ K o b a l t f a r b e n". I n d i u m und Indiumverbindungren. I n d i u m . In. A. G. = 114. Silberweisses seltenes Metall, das mit dem Zink zusammen vorkommt und aus der Zinkblende gewonnen wird. Es ist weicher als Blei, sehr dehnbar und politurfähig. Sp. G. (bei 17°) 7,4; Sch. P. 176°. Löst sich in verd. HCL und HÜSO,, schneller in HN0 3 . Es hat, ebenso wie seine Verbindungen, kaum irgend welche Bedeutung, Indiummetall Indiumchlorid Indiumnitrat Indiumoxyd Indiumsulfat

. . . .

g Mk. 1 7 , 0 0 , g „ 17,00; 17,00; g „ 20,00; g „ 17,00;

D Mk. 150,00 D „ 150,00 D „ 150,00 D „ 175,00 D „ 150,00

I n d o f o r m = Salizylsäuremethylenazetat. COH, 18 8.3 'S •> 18

7,50 11,50 14,00 14,00

12,00 18,00 18,00 12,00 18,00 18,00

13,50 13,50 13,50 21,00 21,00 21,00 21,00 21,00 25,00 25,00 30,00 30,00

eines Saug-

25,00 25,00 25,00 32,00 32,00 32,00 41,00 41,00 49,00 49,00 68,00

25,00 25,00 25,00 32,00 32,00 32,00 32,00 32,00 36,00 36,00 49,00 68,00 49,00

S •s? B

!S H I?

18 20 20 20 20 0.0 20 » 9 25 25 30 30

II "i

SchliisHeiausder Düsen Mk.

2,00

2,00 2,00

2,00

2,50 2,50 3,00 3,00 3,00 4,00 4,00 4,00 4,00 4,00 18,00 18,00 20,00

20,00

StOndl. Leistung in 1 bei sufliessenw dem Wasser oder *" geringer Saughöhe bei 4 Atm. Spannung

S i c h e r h e i t s i n j e k t o r e n zum Speisen von Dampfkesseln; sie speisen kaltes Wasser bei Saugböhen bis 3,5 m und warmes bis 42° C., zufliessend. Ein Versagen ist unmöglich, da der Injektor unter allen Verhaltnissen von neuem selbsttätig ansaugt.

Eisen mit Rotguss Mk.

gans Metall Mk.

780 1380 2160 3100 4240 5500 7000 -8640

60 65 70 80 90 100 150 180

70 80 100 110 130 140 180 210

P r eis ein es Sicherheits-Injektors

Mk.

Preis eines Dampfoder WasserVentiles Mk.

9 9 10 10 12 12 14 16

9 9 14 14 18 18 25 25

Preis eines Satzes Gcgenflanschen , und Schrauben

Geringste Weite der Dampf-, Wasserlind Übertaufröhre

Mk.

Preis eines Speisekopfes mit Hahn Mk.

9 9 12 12 14 14 16 16

22 22 35 35 40 40 65 65

20 20 30 30 40 40 50 50

Preis eines Saugsiebes mit Gegenflanschen

mm

I n j e k t o r e n a u s S t e i n z e u g . Modell B dient zum Absaugen von FlAssigkeiten und Oasen und wird mit Dampf betrieben, wahrend fOr die anderen Modelle Dampf oder Pressluft benutzt werden kann. Modell C dient zum Absaugen sauerer Gase und Dampfe aus HNO a -Anlagen; für denselben

Insektenblüten — Interferometer.

351

Zweck sind Mi und Ms bestimmt, die beide verstellbare Teile haben, um den jeweils höchsten Effekt zu erzielen. Modell M wird in der H»SO«-Industrie benutzt, während Modell K besonders für die HNOa-Destillation nach dem System G u t t m a n n - R o h r m a n n dient. Bei allen Typen-kommen die säuern Gase bezw. Flüssigkeiten nur mit Ton in Berührung, so dass sich die Apparate ganz besonders zum Absaugen und Fortbewegen s a u e r e r Produkte eignen. Preise der Steinzeug-Injektoren. Weite der Saug- und Blaseanschluss-Rohre Modell B mit Eisenarmatur „ C ohne „ n C mit „ „ K ohne „

.

„ „

M





Mi und M» mit Eisenarmatur Mi und Mi ohne Eisenarmatur

Weite der Sang- und Blaseanschluss-Rohre Modell B mit Eigenarmatur „ C ohne „ „ C mit „ „ M K. ohne „ » » » „ „

Mi und Mt mit Eisenarmatnr Mi und M< ohne Eisenarmatur

20 30

40 50

60 75





— •

— —



_ —

200 —

75 115 100 —

125 90



250

.—



«0 :100 35 60





40 70 60



100 60

90 50 300

400







— -



— .



— —

145 110

100 —

500 —

.—

150 mm. Mk. 50 n 85 n 80 rt HO 75

600 mni. 1— Mk. —



125 175 135

160 240 175

200 —

n n m

250

_ —

yi n

ff »

I n j e k t o r e n ^ u s H a r t b l e i zum Drucken und Saugen schwefliger Oase siehe unter „ B l e i , O e r ä t s c h a f t e n a u s " . Vgl. auch den Artikel. „E1 e v a t o r e n". Injektoren aus Steinzeug: Deutsche

Steinftengwarenfabrik,

Friedrichrfeld im Baden.

InsektenblUten (Flores Pyrethri). Die getrockneten BlUtenkörbchen mehrerer Pyrethrum-(Chry8anthemum-)Arten, wovon zahlreiche Sorten im Handel sind. Man scheidet diese in p e r s i s c h e und d a l m a t i n i s c h e Insektenblüten; als ü b e r s e e i s c h oder t r a n s a t l a n t i s c h werden die entsprechenden BlUtenkörbchen einiger in Nordamerika kultivierter Pyretörum-Arten bezeichnet. Die orientalischen (persischen Pyretkrum-Artea besitzen eiförmiglängliche, grüne bis dunkelbraune Hüllkelchblätter, rosenrote oder weisse, 15 mm lange Strahlenblttten und gelbe, röhrenförmige, 5 zähnige Scheibenblüten. Der Fruchtknoten erreicht fast die Länge der Krone der ScheibenbiUten. Dalmatinerblüten haben gelblichbraune Hüllblättchen, 6 mm lange Scheibenblüten und einen erheblich längeren Fruchtknoten. IasektenBchatzmlttel: Ohem. Fabr. Flonheim, Dr. H. Noerdlinger, Flonheim a. II.

Insipln, ist ein fast geschmackloses Chininpräparat, und zwar das Sulfat des Chinindiglykolesters. Es soll arzneiliche Verwendung finden. I n t e r f e r o m e t e r , Apparat zur Ermittelung der Zusammensetzung eines Gasgemisches auf rein optischem Wege. Von der Firma Zeiss werden drei Interferometermodelle gebaut, nämlich das L a b o r a t o r i u m s - I n t e r f e r o m e t e r , das t r a g b a r e G a s - I n t e r f e r o m e t e r und das W a s s e r - I n t e r f e r o m e t e r . Mit den Gas-Interferometern misst man den Unterschied der Brechungsindizes eines Gases und eines Vergleichsgases; es eignet sich zur Analyse sämtlicher nur aus zwei Bestandteilen, zusammengesetzter Gasgemische. Das Wasser-Interferometer dient zur schnellen Prüfung natürlicher Wässer aller Art.

Inu]in — Iridium.

552

Mk. 500,00 n 550,00 n 625,00

I^boratoriumsTlnterfernineter Tragbares Gas-Interferometer W»»8er-Interferometer . .

Innlin'siehe „ F r u c h t z u c k e r " . X n v a r siebe „ N i c k e l l e g i e r u n g e n " . I n v e r t z u c k e r . Mischung gleicher Moleküle von T r a u b e n z u c k e r ( D e x t r o s e ) und F r u c h t z u c k e r ( L a v u l o s e ) , welche bei Einwirkung verdünnter Sauren auf R o h r z u c k e r ( S a c c h a r o s e ) , entsprechend folgender Gleichung, entsteht: CuHjsOii + HiO = UHuO, + CJiuO« Saccharose

Wasser

Dextrose

Lavulose

Invertzucker.

Da die Lavulose die Polarisationsebene des Lichts starker links als die Dextrose rechts dreht, so resultiert für den Invertzucker, als Mischung gleicher Moleküle beider, eine L i n k s d r e h u n g , wahrend die Saccharose selbst r e c h t s d r e h e n d i s t Es hat also eine Umkehrung ( I n v e r s i o n ) der Drehungsrichtung stattgefunden. Wegen seiner wertvollen Eigenschaften wird der Invertzucker nach verschiedenen Methoden dargestellt, z. B. nach D. R. P. 57 368 folgendennassen: Eine Rohrzuckerlösung wird in einem geschlossenen Gefasse zum Sieden erhitzt und dann mit Hilfe eines durch CO» von mindestens 4 Atm. Druck getriebenen Injektors in ein geschlossenes Gefäss gespritzt, welches COi von 34—% Atm. Druck enthalt; hierbei wird die als Nebel zersprflhte Zuckerlösung invertiert. Nach dem Schwed. Pat. 14 979 von 1902 soll man einen reinen, hellen, wohlschmeckenden Sirup aus Melasse darstellen können: Die angesäuerte Zuckermasse wird einer vorher zubereiteten, mehr oder weniger invertierten Zuckerlösung zugegeben, welch letztere aus solchem Zucker mit niedrigem Aschengehalte dargestellt worden ist, der aus dem ursprünglichen Zuckerstoffe gewonnen wurde. Reiner Invertzucker ist ein farbloser Sirup, der am Lichte allmählich etwas Dextrose ausscheidet; er ist süsser als Rohrzucker, angenehmer im Geschmack als Kandis und lässt sich direkt vergaren. Man verwendet ihn zur Weinverbesserung, zur Bereitung von Champagner, Likören, Fruchtkonserven sowie als Honigersatz. Iridium. I r . A. O. 193. Schwermetall, das zur Gruppe der „P1 a t i n m e t a 11 e" (s. d.) gehört. Es tritt in zwei ätiotropen Modifikationen auf, nämlich kompakt als stahiahnliche, in der Kalte sehr spröde Masse vom sp. G. 22,42 und porös als I r i d i u m s c h w a m m vqtn sp. O. 15,8. Ist abgesehen von Osmium und Ruthenium das schwerst schmelzbare Metall (Sch. P. 195Q°). In kompaktem Zustande selbst in Königswasser unlöslich* Wertvoll sind die Iridium l e g i e r u n e e n , wie P l a t i n i r i d i u m und G s m i u m i r i d i u m , wegen ihrer Unveranderlichkeit und Widerstandsfähigkeit. Nach dem Amer. Pat. 805 316 wird ein Gemisch gepulverter Ir-Verbindungen mit einem Überschuss von NHiCI gemischt und erhitzt, wobei die flüchtigen Bestandteile entweichen und metallisches Ir in BlattfornL zurückbleibt. Das D. R. P. 193 012 schützt ein Verfahren zur Herstellung metallischer Beschläge aus Ir auf den Oberflachen feuerbeständiger Körper, z. B. auf Quarz: Bisher wnrde Ir aus Iridium-Ammoniumchlorid (IrCb. 2 NHiGl) hur in Form eines amorphen Pulvers erhalten. Nach vorliegendem Patent wird es als metallischer Beschlag (Spiegel) ausgeschieden, wenn es vermengt mit in der Hitze flüchtigen Verbindungen (Aminoniumsatzen) erhitzt wird. Man notiert zur Zeit: Iridium Iridiumchlorid

1 kg Mk. 11000,00 lg „ 10,3Q 1 g Mk. 8,00; D 75,00

Iridiumlampe — Isoform. Iridiumoitrat Iridiumsesqnioxyd Iridiumsulfat

553

1 g Mk. 11,00;

1 g Mk. D „ 1( „

10,00 100,00 9,00

Iridium: Franz Eiacnach & Cie., Offenbich a. II.

[ W. C. Heraew, G. m. b. H., Hanau.

Xrldlnmlantpe, elektrische Glfihlampe, deren Glühfaden aus reinem Iridium besteht; die Herstellung erfolgt nach den D. R. P. 145 456 und 145 457. Iridium-Legierungen : Franz Eisenach & Cie., Ottenbach a. M.

| W. C. Heraeua, G. m. b. H., Hanau.

Irisierende Gläser siehe „Q 1 a s f a r b e n". IrlsSl (Veilchenwurzelöl : Oleum Iridis). Aus der Veilchenwurzel Rhizoma Iridis florentinae durch Destillation mit Wasser gewonnenes ätherisches 01, das veilchenartig riecht und in der Pärfümerie und Seifenfabrikation benutzt wird. Bei gewöhnlicher Temperatur bildet es eine feste, gelblichweisse oder gelbe Masse, die bei 44—50" C. zu einer gelben bis gelbbraunen Flüssigkeit schmilzt Oie Hauptmasse des Irisöls (ca. 85 36) bildet diç völlig geruchlose M y r i s t i n s ä u r e , wahrend der veilchenähnliche Geruch durch das I r o n, ein Keton von der Formel CuHwO, bedingt ist. Säiirezahl dés Irisöls 213—222; Verseifungszahl 2—6, Irisöl, konkret „ flüssig (10°/ o ige Lösung in Weinsprit)

1 kg Mk. 530,00 1 » „ 43Q.Ô0

Xron. Wahrend J o n o n (s. d.) ein künstliches Produkt ist, das den Veilchengeruch ausserordentlich getreu kopiert (wahrscheinlich übrigens a^ch in demselben enthalten ist), muss das fiamit isomere Irön, dem die Konstitution zukommt, wirklich als der riechende BestandH P CH * teil der Veilchenwurzel aufgefasst werden. C Man gewinnt es aus IrisÖJ, indem man déssen alkohol. Lösung mit KOH verseift, mit Ätker |CH. CH : CH . CO. CH» extrahiert und den Atherrückstand im Dampfstrom destilliert, wobei die zuerst übergehen/ C H . CHs den Verbindungen auffangen werden. Durch pu Behandeln mit Phenylhydrazin trennt man das Iron von mit übergegangenen Beimengungen. Iron ( 1 0 % ige Lösung)

1 kg Mk. 1100,00

Irrigrai, Tabletten für Scheidenspülungen, enthalten die Bestandteile des Holzessigs in fester Form an Na gebunden. Xsarol. Ein mittels konz. H,SO» aus Rohichthyol erhaltenes Produkt und damit annähernd gleich zusammengesetzt. Es löst sich klar in H»0 und wird wie I c h t h y o 1 (s. d.) benutzt. Isarol

H Mk. 1,50; 1 kg Mk. 13,00

Isatin siehe „ I n d i g o f a r b s t o f f e " . Isohftmin. Eine im Handel vorrätige, gebrauchsfertige Lösung (1 : 1000) von Adrenalin; sie soll als Vorbeugungs- und Linderungsmittel für Heuschnupfen dienen, wird auch in der Zahnpraxis gebraucht Isn. Ein flüssiges Eisenpräparat mit angeblich 0,2 % Eisenoxydulsaccharat, ist aber wohl eine Lösung von oxydhaltigem Ferrozitrat mit Zucker. Isoengenol siebe „ E u g e n o 1". nPH Isoform. Bezeichnung für das p - J o d o a n i s o l CeH4sCH. c teile beider Verbindungen mehrere Tage mit einer H«cl /'C CH» Lösung von Ba(OH)2 schüttelt, mit ' Äther extrahiert und den beim Abdunsten ' V des Äthers verbleibenden Rückstand unter 12 mm Druck fraktioniert. So erhalt man in der Fraktion 138—155° ein als P s e u d o j o n o n bezeichnetes Keton, das durch Einwirkung verdünnter Sauren in das isomere Jonon selbst übergeht. Das geschilderte patentierte Verfahren ist durch sehr zahlreiche, meistens ebenfalls patentierte Modifikationen abgeändert und verbessert worden. So kann man nach dem D. R. P. 113 672 die Kondensation von Citral und Azeton anstatt mit Hilfe alkalischer Agentien auch durch einfaches Erhitzen auf 165 bis 175° im Autoklaven bewirken, während die Reaktion gemäss D. R. P. 147 839 schon bei Zimmertemperatur verlauft, wenn man als Kondensationsmittel N a t r i u m a m i d benutzt. Das rohe Jonon ist ein Gemisch aus a-Jonon und 0-Jonon, und zwar gewinnt man durch konz. H,SOt in der Kalte ein im wesentlichen aus ¿-Jonon bestehendes Produkt, wahrend durch konz. Phosphorsaure oder konz. Ameisensaure der Hauptsache nach a-Jonon erhalten wird (D. R. P. 129 027 u. 133 563). Anstatt des Citrals kann man nach dem D. R. P. 116 637 auch Z y k 1 o c i t r a l (vgl. unter „ C i t r a l " ) mit Azeton kondensieren. Benutzt man zur Kondensation nicht Azeton selbst, sondern Homologe oder Substitutionsderivate des Azetons, so erhalt man nach dem D. R. P. 133 758 Jononderivate, die ebenfalls zur Klasse der Veilchenriechstoffe gehören. Ein fast ganz aus a-Jonon bestehendes Produkt erhalt man nach dem D. R. P. 139 959, wenn man als Ausgangsmaterial ein Zyklocitral benutzt, das ganz oder in der Hauptsache aus a-Zlyklocitral besteht. Dagegen gewinnt man ein Jonon mit einem wesentlich höheren Gehalt an ¿-Jonon, wenn man nach dem D. R. P. 138 939 das rohe Pseudojonon solange mit Natriumbisulfit kocht, bis das rohe, mit Wasserdampfen Ubergetriebene Reaktionsprodukt ein sp. G. von 0,940—0,950 zeigt. Das hierbei erhaltene rohe Jonon wird fraktioniert, wobei man die unter 12 mm Druck zwischen 125 und 140* übergehenden Anteile auffangt. Andere Patente müssen hier übergangen werden, namentlich auch die auf die Darstellung alkylierter Jonone bezüglichen (z. B. werden die Methyljonone viel benutzt). Die Jonone haben einen herrlichen Veilchengeruch; sie kommen in 10 % alkoholischer Lösung in den Handel. Jonon, 100°/oig 1 kg Mk. 250,00 „ 20°/oige Lösung 1 „ „ 90,00 a-Jonon, 100°/« ige Lösung 1 „ „ 400,00 /»-Jonon, 100°/otg 1 „ ,1 250,00

Jothion — Kadmium.

g^J

Jothion = Dijodhydroxypropan. C,H B J,(OH). Es bildet eine gelbliche, dicke Flüssigkeit von eigenartigem Geruch; sp. G. (bei 15°) 2,4—2,5. Jodgehalt etwa 80 %. Fast unlöslich in H.O, leichtlösl. in Alkohol, Äther und fetten ölen. Man appliziert es durcli Einreiben in Mischung mit Olivenöl, Vaseline, Lanolin u. s. w.; hierbei wird das Jod gut resorbiert, so dass es ein Ersatzmittel für die innerliche Verabreichung von Jodalkalien darstellt. Jothion

D Mk. 1,25; H Mk. 10,75; 1 kg Mk 105,00

Jute. Bastfaser verschiedener in Ostindien und China einheimischer, auch in Amerika angebauter Corchorus-Aittn. Die Pflanzen werden im Wasser geröstet und durch Abstreifen von Bast befreit; die gewonnene Bastfaser ist 1,5—2,5 m lang und 0,01—0,03 mm breit Um die Geschmeidigkeit zu erhöhen, wird die Jute mit ö l oder Tran getränkt, woher der diesen Stoffen häufig anhaftende, unangenehme Geruch der Jute stammt. Man verarbeitet sie zu Sacktuch, Segeltuch, Fenstervorhangen u. s. w.; für Tauwerk ist sie wenig geeignet, da sie nur geringe Festigkeit besitzt und im Wasser leicht fault. J u t e f & r b e r e l . Obgleich die Jute eine Pflanzenfaser ist, weicht ihr Verhalten gegenüber Farbstoffen doch von demjenigen der Baumwolle und des Leinens erheblich ab: Basische Farbstoffe färben Jute sämtlich direkt ohne Beize; ebenso färben substantive Farbstoffe direkt aus dem Seifenbade. Saure Farbstoffe fixieren sich auf der Jute nur, wenn diese zuvor mit Tonerdebeizen behandelt ist.

K. (Siehe auch unter C.)

Kadmium. Od (Cadmium). A. G. = 112,0. Das hauptsächliche Rohmaterial für die Gewinnung bildet der bei der Verhütung kadmiumhaltiger Erze zuerst Obergehende, braungefärbte Z i n k r a u c h , der bis zu 30 % CdO (und CdCOs) enthalt. Aus dem Zinkrauch wird das Kadmiummetall gewöhnlich auf trocknem Wege durch fraktionierte Destillation gewonnen, da es schon bei verhältnismässig sehr niedriger Temperatur flüchtig ist.; die Destillation muss mehrfach wiederholt werden. Ganz reines Kadmium gewinnt man einfacher auf nassem Wege, indem man die Zink-Kadmiumlegierung mit verd. H»SO« behandelt: Das Zn geht zuerst allein in Lösung, da es als elektropositiveres Metall das Cd aus der Lösung auszufällen bestrebt ist. Eip neues Destillationsverfahren (D. R. P. 132 142) zur Gewinnung von reinem, insbesondere zinkfreiem Cd beruht auf der Eigenschaft gewisser Körper, schon bei massiger Rotglut sauerstoffhaltige Cd-Verbindungen, insbesondere CdO und CdCOi, zu Metall zu reduzieren, ohne auf die analogen Verbindungen anderer, schwerer reduzierbarer Metalle (wie ZnO und ZnCO») in derselben Weise einzuwirken. Nach dem Vorfahren werden kadmiumhaltige Zinkerze, die einen zur Reduktion des Cd genügenden Gehalt an Eisenkarbonat, Mangankarbonat oder Bitumen haben, der Destillation ohne Zuschlag unterworfen, während Cd-haltige Hüttenerzeugnisse (Zinkstaub, Poussière), die keinen genügenden Gehalt an einem oder mehreren der genannten reduzierenden .Agentien haben, entsprechende Zuschläge erhalten. Nach Dr. C a r l G o l d s c h m i d t kann man Kadmiummetall aus löslichen Kadmiumsalzen nicht nur mittels Zn, sondern auch mittels AI abscheiden, und zwar gelingt die Ausfällung in letzterem Falle quantitativ, wenn eine Spur Chromnitratlösung zugesetzt wird. Das Cd ist ein fast silberweisse», hartes, zähes Metall, das sich an der Luft allmählich mit einer zarten Oxydationsschicht überzieht. Sp. G. 8,6; Sch. P. 320°; S. P. 770*. Löst sich leicht in HNO«, schwieriger in verd. HCl und HjSOt. Man benutzt es zur Darstellung leichtschmelzbarer Legierungen sowie als Kadmitunamalgam in der Zahntechnik. BIQeher VIII.

36

Jothion — Kadmium.

g^J

Jothion = Dijodhydroxypropan. C,H B J,(OH). Es bildet eine gelbliche, dicke Flüssigkeit von eigenartigem Geruch; sp. G. (bei 15°) 2,4—2,5. Jodgehalt etwa 80 %. Fast unlöslich in H.O, leichtlösl. in Alkohol, Äther und fetten ölen. Man appliziert es durcli Einreiben in Mischung mit Olivenöl, Vaseline, Lanolin u. s. w.; hierbei wird das Jod gut resorbiert, so dass es ein Ersatzmittel für die innerliche Verabreichung von Jodalkalien darstellt. Jothion

D Mk. 1,25; H Mk. 10,75; 1 kg Mk 105,00

Jute. Bastfaser verschiedener in Ostindien und China einheimischer, auch in Amerika angebauter Corchorus-Aittn. Die Pflanzen werden im Wasser geröstet und durch Abstreifen von Bast befreit; die gewonnene Bastfaser ist 1,5—2,5 m lang und 0,01—0,03 mm breit Um die Geschmeidigkeit zu erhöhen, wird die Jute mit ö l oder Tran getränkt, woher der diesen Stoffen häufig anhaftende, unangenehme Geruch der Jute stammt. Man verarbeitet sie zu Sacktuch, Segeltuch, Fenstervorhangen u. s. w.; für Tauwerk ist sie wenig geeignet, da sie nur geringe Festigkeit besitzt und im Wasser leicht fault. J u t e f & r b e r e l . Obgleich die Jute eine Pflanzenfaser ist, weicht ihr Verhalten gegenüber Farbstoffen doch von demjenigen der Baumwolle und des Leinens erheblich ab: Basische Farbstoffe färben Jute sämtlich direkt ohne Beize; ebenso färben substantive Farbstoffe direkt aus dem Seifenbade. Saure Farbstoffe fixieren sich auf der Jute nur, wenn diese zuvor mit Tonerdebeizen behandelt ist.

K. (Siehe auch unter C.)

Kadmium. Od (Cadmium). A. G. = 112,0. Das hauptsächliche Rohmaterial für die Gewinnung bildet der bei der Verhütung kadmiumhaltiger Erze zuerst Obergehende, braungefärbte Z i n k r a u c h , der bis zu 30 % CdO (und CdCOs) enthalt. Aus dem Zinkrauch wird das Kadmiummetall gewöhnlich auf trocknem Wege durch fraktionierte Destillation gewonnen, da es schon bei verhältnismässig sehr niedriger Temperatur flüchtig ist.; die Destillation muss mehrfach wiederholt werden. Ganz reines Kadmium gewinnt man einfacher auf nassem Wege, indem man die Zink-Kadmiumlegierung mit verd. H»SO« behandelt: Das Zn geht zuerst allein in Lösung, da es als elektropositiveres Metall das Cd aus der Lösung auszufällen bestrebt ist. Eip neues Destillationsverfahren (D. R. P. 132 142) zur Gewinnung von reinem, insbesondere zinkfreiem Cd beruht auf der Eigenschaft gewisser Körper, schon bei massiger Rotglut sauerstoffhaltige Cd-Verbindungen, insbesondere CdO und CdCOi, zu Metall zu reduzieren, ohne auf die analogen Verbindungen anderer, schwerer reduzierbarer Metalle (wie ZnO und ZnCO») in derselben Weise einzuwirken. Nach dem Vorfahren werden kadmiumhaltige Zinkerze, die einen zur Reduktion des Cd genügenden Gehalt an Eisenkarbonat, Mangankarbonat oder Bitumen haben, der Destillation ohne Zuschlag unterworfen, während Cd-haltige Hüttenerzeugnisse (Zinkstaub, Poussière), die keinen genügenden Gehalt an einem oder mehreren der genannten reduzierenden .Agentien haben, entsprechende Zuschläge erhalten. Nach Dr. C a r l G o l d s c h m i d t kann man Kadmiummetall aus löslichen Kadmiumsalzen nicht nur mittels Zn, sondern auch mittels AI abscheiden, und zwar gelingt die Ausfällung in letzterem Falle quantitativ, wenn eine Spur Chromnitratlösung zugesetzt wird. Das Cd ist ein fast silberweisse», hartes, zähes Metall, das sich an der Luft allmählich mit einer zarten Oxydationsschicht überzieht. Sp. G. 8,6; Sch. P. 320°; S. P. 770*. Löst sich leicht in HNO«, schwieriger in verd. HCl und HjSOt. Man benutzt es zur Darstellung leichtschmelzbarer Legierungen sowie als Kadmitunamalgam in der Zahntechnik. BIQeher VIII.

36

562

Kadmiumfarben — Kadmiumverbindungen.

KadmiummetaU, ehem. rein in Stängeln ft » » Pu>»er »

n r * ,

granuliert Blech

1 kg Mk. 8,75 1 „ „ 13,'0 i „ » 10,00 1 „



15,00

K a d m l o m f a r b e n . Von den Kadmiumverbindungen benutzt man als Farbe nur K a d m i u m g e l b ( J a u n e b r i l l a n t , S c h w e f e l k a d m i u m ; Cadmium mlfuratum). CdS. Sehr schöne feurige, völlig lichtbestandige and unveränderliche Farbe, die ihrer hohen Deckkraft wegen in der Kunstmalerei sehr geschätzt ist, aber einen recht hohen Preis hat. Man gewinnt es aus den Losungen der Kadmiumsalze durch Ausfallung mit H»S oder Schwefelnatrium. Je nachdem, ob man den Farbstoff aus neutraler, schwach- oder starksaurer Losung ausfallt, zeigt er verschiedene Nuancen von rein Zitrongelb bis Orange. Auch elektrolytisch stellt man es dar, indem man eine Kochsalzlösung zwischen Kadmiumelektroden elektrolysiert und während des Stromdurchganges HtS einleitet. Kadmiuragelb, orange bis hellgelb (6 Nuancen) „ hochorange KSnignrarter k Ebell, Linden TOT Hannover. I E. Merck, Dannstadt Lehmann & To«, Hamburg. |

1 kg Mk. 10,50 1 „ „ 10,00

K a d m l u m l e g l e r n n g e n . Die Legierungen des Cd sind durch Leichtschmelzbarkeit ausgezeichnet. Besonders bekannt sind: 1. W o'o d s M e t a 11, aus 1 T. Cd, 2 T. Pb, 4 T. Sn und 4 T. Bi bestehend. Sehr glänzend, fast silberweiss, etwas biegsam, Sch. P. wenig über 60°. Wird als Metallkitt, früher auch als Zahnplombe benutzt. 2. L i p o w i t z s c h e L e g i e r u n g , aus 3 T. Cd, 8 T. Pb, 8 T. Sn und 15 T. BI; Sch. P. 70». 3. S c h n e 111 o t. 2 T. Cd, 2 T. Pb und 4 T. Sn. Sehr zäh, bämmerund walzbar; Sch. P. 149*. Auch andere Kadmiumlegierungen sind angegeben worden und werden für einige Zwecke benutzt. Vgl. dazu „ A l u m i n i u m l e g i e r u n g e n " No. 6. 'K&dmltxmverblndnng'en. 1. K a d m i u m a z e t a t (Cadmium aceticum). Cd(CsH»Oj)j + 3 H,0. Durch Auflösen von CdO in C»H»0» und Verdampfen zur Kristallisation erhalten. Findet zur Herstellung von Lttster auf Tonwaren Verwendung. Kadmiumazetat, krist

1 kg Mk. 12,00

2. K a d m i u m b r o m i d ( B r o m k a d m i u m ; Cadmium bromatum). CdBr» + 4 HtO. Durch Digerieren von Cd (in H»0 suspendiert) mit Br, Eindampfen und Kristallisation gewonnen. Lange farblose, an der Luft verwitternde Nadeln, die in HaO und Alkohol leicht löslich sind. Bei 100° entweichen 2 mol., bei 200* der Rest des Kristallwassers. Man benutzt das Salz zu photographischen Zwecken. Kadmiumbromid „ wasserfrei

1 kg Mk. 7,50 1 „ , 13,00

3. K a d m i u m c h l o r i d ( C h l o r k a d m i u m ) CdClj, wird beim Eindampfen der salzsauren Lösung von Cd> in leicht verwitternden Prismen CdCl. + 2HJO erhalten Kadmiumchlorid, techn „ ehem. rein „ wasserfrei

t kg Mk. 8,00 J „ „ 10,75 1 „ „ 15,00

4. K a d m i u m j o d i d ( J o d k a d m i u m ; Cadmium jodatum). Cdjt. In derselben Weise wie Kadmiumbromid erhalten, oder aber durch Verdampfen einer Lösung von KJ mit CdSO«. Sechsseitige, perlmutterglänzende Blättchen, die sich in Wasser und Alkohol lösen. Findet ebenfalls in der Photographie Verwendung. Kadmiumjodid

1 kg Mk. 28,00

Kaffee — Kaffein.

563

5. K a d m i u m o x y d (Cadmium oxydaium). CdO. Wird durch Verbrennen von Cd, durch Glühen von CdCO», CdSO« oder Cd(NO*>* gewonnen und bildet, je nach der Art der Darstellung, entweder ein braunes, unschmelzbares Pulver vom sp. G. 6,95 oder aber blauschwarze mikroskopische Oktaeder vom sp. O. 8,1. Durch Ausfällen verdünnter Kadmiumlosungen sowie durch Digerieren von CdO mit HiO erhält man weisses K a d m i u m o x y d h y d r a t (Cadmium hydroxydatum), Cd(OH),, das aus der Luft CO» anzieht. Kadmiumoxyd, braun „ schwarz Kadmiumoxydhydrat, techn „ ehem. rein

1 1 1 1

kg Mk. 19,00 „ „ 19,00 „ „ 10,00 * n 12,00

6. K a d m i u m s u l f a t (Cadmium sulfurieum). CdSO«. Durch Auflösen von Cd in HjSO», am besten unter Zusatz von HNO», und Verdampfen zur Kristallisation erhalten. Man kennt das Salz mit verschiedenem Wassergehalt, nämlich als 3 CdSO, + 8 HiO und als CdSO« + 4 H,0. Farblose Kristalle, die sich in Wasser lösen. Kadmiumsulfat, techn „ gereinigt „ ehem. rein

1 kg Mk. 7 , 0 0 1 „ „ 8,75 I „ „ 9,00

.

Königswarter k Ebel!, Linden vor Hannover.

7. K a d m i u m s u l f i d (Kadmiumsulfuret, Schwefelk a d m i u m ; Cadmium sulfuratum). CdS. Siehe unter „ K a d m i u m färben". Kaffee. Immer mehr Verbreitung findet der sogenannte C o f f e i n f r e i e Kaffee, dessen Coffeingehalt zwar nicht ganz entfernt, aber doch stark vermindert ist. Man entzieht das Kaffein den unzerkleinerten rohen Kaffeebohnen, die erst danach gerostet werden. Nach D. R. P. 221 116 werden die Bohnen zunächst auf etwa 150° erhitzt, darauf unter erhöhtem Druck, gegebenenfalls bei Gegenwart einer geringen Menge einer organischen Säure, mit HtO erwärmt und der Dampfdestillation unterworfen, worauf sie schliesslich zusammen mit der nicht verdampften Flüssigkeit getrocknet und geröstet werden. Kaffee-Essens. Ein vielfach an Stelle von Zichorien eingeführter Kaffee-Zusatz (Verbilligungsmittel), der im wesentlichen durch sachgemässes ROsten verschiedener Zuckerarten ( K a r a m e l i s i e r e n ) unter Zusatz geeigneter Aromatika und Fällmittel hergestellt wird. Wegen der starken Hygroskopizität des Karamels geschieht der Versand am besten in Blechdosen. Kaffeln ( C o f f e i n u m ; Thein, Guaranin). CsHi«N,Oj + HsO. Der Konstitution nach ist das Kaffein Trimethylxanthin: CHs . N—CH ¿0

N. CHs.

C H s . ^ N ^ 0 Alkaloid, das im K a f f e e ( C o f f e a arabica) und im T e e (Thea chinensis) vorkommt. Fabrikmässig wird es fast ausschliesslich aus dem Teestaub dargestellt, obwohl dieser nur 1,7 % Kaffein enthält: Man extrahiert den Teestaub mehrmals mit heissem H»0, dampft die Auszüge stark ein, fällt die Gerbsäure mit Kalkmilch und zieht aus dem Filtrat das Kaffein diirch Behandeln mit Alkohol aus. Nach dem Abdestillieren des Alkohols hinterbleibt Rohkaffein, welches unter Zusatz von Tierkohle in H,0 gelöst und zuletzt durch Umkristallisieren gereinigt wird. Weisse, seidenglänzende Nadeln, die ihr Kristallwasser bei 100° verlieren. Das Kaffein sublimiert bei 180°; Sch. P. 230,5. Löslich in 80 T. H>0 von 15°, in 2 T. siedenden Wassers, schwerlösl. in Alkohol, CS*, C«H«, Petroläther und Äther, leicht in CHC1». 36*

564

Kainit — K a k a o .

Man verordnet es subkutan und innerlich hei Neuralgien, Migräne und gewissen Herzkrankheiten. M. D. (nach D. A. V) p. dos. 0,5 g, p. die 1,5 g, dagegen nach Pharm. Austr. M. D. p. dos. 0,2 g, p. die 0,6 g. Kaffein, rein, D. A . V Coffein. benzoic citric n hydrobromic., crist » hydrochloric, crist » salicylic. . . . sulfuric., crist. » valerianic. . . »

. .

.

.

.

. .

. .

. .

. .

.

.

.

.

. . .

. . .

. . .

. . .

H Mk. 3,50, H 2,70; 2,40, H 3,40; 2,80; H 2,40; H 2,80, H n 3,70,

Untersuchung wässriger Lösungen von Kaffein mit dem fraktometer nach H a n u s : Carl Zeiss, Jena.

1 kg Mk. 31,50 1 „ 24,00 1 „ 22,00 1 » „ 31,00 1 „ 25,50 1 „ 22,00 1 „ 25,50 33,00 1 W „



Eintauch-Re-

Prospekt Mess 165.

K a i n i t siehe k ü n s t l i c h e".

„Abraumsalze";

vgl.

auch

„Düngemittel,

Kakao. Samen (Bohnen) des Kakaobaums Theobroma Cacao. Man unterscheidet u n g e r o t t e t e n und g e r o t t e t e n Kakao; ersterer, der nur in der Sonne getrocknet ist, hat einen bitteren und herben Geschmack. Das Rotten besteht darin, d a s s man die Bohnen einige Tage gären lässt und dann schnell trocknet; gerotteter Kakao schmeckt milde und hat seine Keimkraft eingebüsst. Die Oüte des Kakaos hängt vom Ursprungslande sowie von der Art der Behandlung ab. Das wirksame Prinzip des Kakaos ist d a s T h e o b r o m i n (Dimethylxanthin), das in den Bohnen zu 1—3 % enthalten ist. Ausserdem enthalten die enthülsten Bohnen 10—12 % Proteinstoffe und ca. 50 % Fett ( K a k a o b u t t e r ) . Um aus den Bohnen die im Handel als „Kakao" bezeichnete Masse und hieraus weiter die Schokolade zu gewinnen, hat man die Bohnen mannigfachen Operationen zu unterwerfen: Zuerst werden sie zur Entfernung gröberer Verunreinigungen g e s i e b t und a u s g e l e s e n ; hierauf werden sie in rotierenden eisernen Zylindern g e r ö s t e t . Dann kommen sie in eine B r e c h m a s c h i n e , worin die Bohnen zugleich mit den Schalen zerbrochen und dann von letzteren getrennt werden. Nach abermaligem Sieben werden die zerkleinerten Bohnen nun in Kollergängen oder in besonderen, anders konstruierten Mühlen fein zermahlen, wobei die W ä n d e des Apparates durch Dampf erwärmt werden. In dieser Form ist die Masse zur Schokoladenfabrikation fertig. (Weiteres siehe im Artikel „ S c h o k o l a d e".) Will man jedoch den als nährende Speise viel benutzten Kakao selbst herstellen, so p r e s s t man die gerösteten und grob gemahlenen Bohnen in Presssäcken unter Verwendung besonders konstruierter hydraulischer Pressen, die durch Einleiten von Dampf geheizt werden, a u s ; so erhält man d a s Kakaofett (Kakaobutter), während der Pressrückstand nach dem Vermählen zu feinem Pulver den e n t ö l t e n K a k a o bildet. Während die Kakaomasse vor dem Auspressen 50—55 % Fett enthält, hat entöltes Kakaopulver nur einen Gehalt von 20—35 % Fett. Da der so entölte Kakao sich nur bei längerem Kochen im Wasser verteilt, digeriert man ihn meistens mit einer Pottasche- oder Sodalösung (holländische Methode) oder auch mit Ammoniumkarbonatlösung, wodurch man den sog. l ö s l i c h e n K a k a o gewinnt; demselben wird häufig wieder etwas Kakaofett zugesetzt. Die Trocknung der Kakaobohnen an der Luft geht bei ungünstiger Witterung nur langsam vor sich, weshalb man sie vielfach in Vakuumtrockenschränken vornimmt. Für die Kakaofabrikation sind sehr zahlreiche Maschinen konstruiert worden, die an dieser Stelle bei weitem nicht alle mit Leistung, Kraftbedarf und Preis aufgeführt werden können. Nur zusammenfassend sei erörtert, welche Maschinen eine mit allen Verbesserungen arbeitende Anlage nötig hat, u m p e r T a g 1000 k g e n t ö l t e s K a k a o p u l v e r herzustellen:

K a k a o b u t t e r — Kakodylpräparate.

a) 1 Bohnenreinigungs- und Auslesemaschine; Kraftbedarf Preis der Maschine „ des Leitriemens „ 1 Auffangkastens

565

1 HP. .

Mk. 1 5 0 0 „ 20 „ 50

b) 2 Kakao-Röstmaschinen, jede zu 400 kg Trommelinhalt; Kraftbedarf je 2 HP. Preis mit Planrost je

Mk. J 7 0 0

c) 1 Brech- und Reinigungsmaschine; Kraftbedarf 2 HP. Preis der Maschine „ der Leitriemen 1 Auffangkastens n „ des Vorgeleges

Mk. 2450 „ 60 „ 50 200

d) 1 Keim-Auslesemaschine mit 3 Wechselsieben und 2 eisernen Kästen. Leistung pro Stunde ca. 75 kg; Kraftbedarf 0,3 HP. Preis

Mk.

565

e) 4 Drillings-Kakaomühlen; Kraftbedarf je 1,5 HP. Preis jeder Maschine Läuferhebezeug je

Mk. 3300 „ 30

f) 3 Hydraulische Pressen zum Entölen; Kraftbedarf je 0,5 HP. Preis jeder Presse

Mk. 3 5 0 0

g) Akkumulator mit automat. Pumpwerk, empfehlenswert zum Betriebe der 3 Pressen. Preis des Akkumulators „ des Pumpwerkes

M k . dlOO 525

h) Automatisch arbeitende Pulverisier-Anlage für entölten Kakao, bestehend aus: 1 Vorbrecher, 1 Pulverisator, 1 Siebmaschine (Kraftbedarf ca. 6 HP., Bedienung 1 Mann). Die

Preis der kompl. Pulverisieranlage mit sämtl. Elevatoren, Schnecken u. s. w. Mk. 6 2 5 0 gesamte Anlage für 1000 k g Tagesleistung hat einen K r a f t b e d a r f von 20 H P . und stellt sich auf Mk. 3 7 0 0 0 — 4 0 0 0 0

Maschinen zur Kakaofabrikation: Karl Seemann,

Berlin-Borsigrvalde.

. K a k a o b u t t e r (Kakaofett; Butyrum Cacao; Oleum Cacao). Zur Gewinnung werden die entschälten und gerösteten Kakaobohnen (s. „ K a k a o " ) zuerst grob gemahlen und abgepresst, dann feiner vermählen und nochmals abgepresst; man fährt so fort, bis ein ziemlich fettfreies Pulver hinterbleibt. Häufig werden den zerkleinerten Bohnen auch Alkalikarbonat- oder Ammoniaklösungen zugesetzt, und man erwärmt auf 100°, worauf erst ausgepresst wird; letzteres Verfahren schädigt die Qualität der Kakaobutter. Sie bildet im rohen Zustande eine gelbe, in der Kälte feste Masse von eigenartigem, kakaoähnlichem Geruch. Zur Reinigung kocht man die Kakaobutter meistens nur mit Wasser; eine vollständige Befreiung von allen Beimengungen (Farbstoff, Riechstoff) erreicht man durch Auskochen mit absolutem Alkohol. Da die Kakaobutter sich lange hält, ohne ranzig zu werden, wird Sie namentlich zu kosmetischen Präparaten viel verwendet; auch in der Pharmazie benutzt man sie. Sp. G. (bei 20°) 0,9702; Sch. P. 30—33° C.; Verseifungszahl 190—195; Jodzahl 33—38. K a k o d y l p r ä p a r a t e . Medizinisch benutzt man neuerdings vielfach die Kakodylsäure ( A c i d u m kalcodylicum) und ihre Salze. Erhitzt man trocknes Kaliumazetat n i t gleichen Teilen Arsenigsäureanhydrid, so erhält man ein in Wasser ziemlich unlösliches, bei 170° C. siedendes ö l von ausserordentlich widerlichem Gerüche (Cadetsche Flüssigkeit), das wenig Kakodyl As 2 (CH 3 )« und viel Kakodyloxyd As 2 (CH 3 ) 4 0 enthält. Wird dieses Gemisch mit Quecksilberoxyd behandelt, so werden beide Verbindungen zu K a k o d y l s ä u r e (Dimethylarsensäure) As(CH 3 ) 2 0 2 H oxy-

Kalander.

566

diert. Sie bildet geruchlose, in H>0 sehr leicht losliche Kristalle. Als Säure ist sie einbasisch; ihre Salze sind in HsO löslich und meist amorph. Kakodylsäure, krisL Kakodylsanres Eisenoxyd Gnajakol

1 kg Mk. 3 0 , 0 0 1 „ 40,00 n 1 „ „ 44,00

Kali

„ „ „

Lithium Magnesia Manganoxyd Natron Silberoxyd

D Mk. 1 0 , 0 0 ,

1 „

,

40,00

1 1 1 1 H

„ „ „ „ „

65,00 40,00 40,00 24,00 90,00

„ „ „ „ „

Kalander (Friktions-Kalander).

a) Z w e i w a 1 z i g , mit einer Baumwollwalze und einer polierten Hartgusswaize; letztere kann durch Wasser gekühlt und durch Dampf geheizt werden. Baüenlärge der Wallen

Für Bogen-Satinage Mk.

Mk.

Für Rollenand Bogen-Sadnage Mk.

65 70 80 90 100 110 120 130

2100 2300 2500 2700 2900 32Q0 3500 3800

235Ó 2450 2650 2850 3050 3350 3750 4000

2500 2600 2800 3000 3200 3550 3900 4200

Für Rollen-Satinage

b) D r e i w a 1z i g , mit einer B.lumwollwalze, einer Papierwalze und einer polierten Hart gusswalze; letztere kann durch Wasser gekühlt und durch Dampf geheizt werd en. BaUenUnge der Wallen

Für Bogen-Satinage

Für Rollen-Satinage

Mk.

Mk.

85 100 125 150 160 175 c) V i e r w a 1z i g , kühlbaren Hartguss walze, Walze.

Für Rollenund Bogen-Satinage Mk.

4350 4200 4100 4850 4675 4575 6COO 5875 5700 7400 7200 7000 7850 7650 7450 «800 8650 8400 mit einer Pa pierwalze, einer p olierten heiz- und einer Baumvrollwalze und eine r hartgusseisernen

Ballenling» der Waben

Für Bogen-Satinage

Für Rollen-Satinage

Mk.

Mk.

Für Rollenund Bogen-Satinage Mk.

80 90 96 100 110 120 130 140 150 160

4900 5000 5450 6000 6500 7500 8100 8600 9200 9750

5100 5200 5650 6250 6750 7800 8450 8900 9550 10000

5250 5350 5800 6450 6875 8000 8625 9100 9675 10150

Kaliapparate — Kalilauge.

'567

P a p p e n - F r i k t i o n s - K a l a n d e r mit 2 Walzen, 700 mm Durchgang- . Mk. 4300 P a p p e n k a l a n d e r mit 2 Hartgusswalzen 1950 R o l l e n k a l a n d e r mit 10 Walzen zur Rollensatinage: 1 obere Hartwalze, 3 mittlere heizbare Hartwalzen, 1 untere Hartwalze und 5 Papierwalzen: Papierwalzenbreite . . . 1500 2200 mm. Preis 14500 20000 Mk. Gummikalander Mk. 4000— 15000 Kalander: C. G. Haubold jr„ Chemnitz (Sachsen). Fried.

Kalander für Hartpappe, Gummi, Guttapercha, Linoleum und Zelluloid: Krupp

Aktiengesellschaft

Qruaonwerk, Magdeburg-Buckau.

K a l l a p p a r a t e siebe „ E l e m e n t a r a n a l y s e " . Kalialaun siehe „A1 a u n e". Kalidünger siehe „ D ü n g e m i t t e l , k f l n s t 1." sowie „ A b r a u m s a 1 z e". K a l i l a u g e . Lösung von A t z k a l i ( K a l i u m h y d r a t ) KOH in H,0. Zur Darstellung fällt man siedende Pottaschelösung mit Kalkmilch oder trocken gelöschtem Kalk, zieht nach dem Absetzen die klare Flüssigkeit vom Niederschlag ab und dampft sie in gusseisernen Kesseln ein. Hierbei scheidet die Kalilauge Kaliumsulfat und -karbonat aus und wird nach Abhebern von diesen weiter bis zur gewünschten Starke eingedampft. Mehr und mehr gewinnt jetzt die e l e k t r o l y t i s c h e Darstellung der Kalilauge durch Zersetzung von Chlorkaliumlösungen an Bedeutung. Weiteres darttber siehe im Artikel „ C h l o r a l k a l i p r o z e s s , e l e k t r o l y t i s c h e r" sowie unter K a l i u m h y d r a t im Artikel „K a I i u m v e r b i n d u ngen". Sp. G. und Gehalt von Kalilaugen bei 15* (nach L u n g e ) . Sp. G. BGada cuat 1.007 0.7 1 1,4 1,0H 2 2,2 1,022 3 2,9 4 1,0 .'9 5 3,8 1,017 4,7 6 1,045 7 5.4 1.052 6,2 8 1,050 9 6,9 1,067 10 7,7 1.075 8,5 11 1.08.» 9,2 I,'9I 12 13 10,1 I.IO'i 14 10,8 l.lOi 11,6 l.llti 15 16 12.4 1.1 >5 17 13,2 1,131 13,9 1,142 18 19 I.1W 14,8 Kalilauge, techn

K&H

Onde 8p. O. Beatimi

0.9 1.7 2.6 3.5 4,5 5.6 6.4 7.4 8,2 9,2 10,1 10.9 12,0 12,9 13,8 14,8 15,7 16,5 17.6

1,162 1,171 1,180 1,190 1,200 1,210 1,220 1.231 1,241 1,252 1,263 1,274 1,285 1,297 1,308 1,320 1,332 1,345 1.357

gereinigt, für Molkereien ehem. rein, D. A. V . .

Kalilauge:

£accharin-Fabrik,

Akt.-Ge*.

vorm.

20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38

Sp. G. janwte 15,6 16,4 17,2 18,0 18,8 19,6 20.3 21,1 21,9 22,7 23,5 24,2 25,0 25.8 26.7 27.5 28.3 29.3 30.2

18.6 19.5 20,5 21,4 22,4 23,3 24.2 25.1 26,1 27,0 28,0 28.9 29.8 30,7 313 32,7 33,7 34,9 35.9

1,370 1,383 1,397 1,410 1,424 1,438 1,453 1,468 1,483 1.498 1.514 1,530 1,546 1,563 1,580 1,597 1,615 1,63 t 36® Bé •40° Bé f 0 ° Bé 3 1 ° Bé 1 7 ° Bé 36® Bé 40® Bé

39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 50'

sSk 31,0 31,8 32,7 33,5 34,4 35.4 36.5 37.5 38.5 39.6 40.6 41.5 42,5 43,6 44,7 45,8 47,0 48.3

36.9 37.3 38.9 39,9 40.9 42.1 43.4 44.6 45.8 47.1 48.3 49.1 50 ausgewaschen, bei Rotglühhitze ausgeglüht und mit HF behandelt. Das gereinigte Material wird gepulvert, durch Schlämmen in verschiedene Feinheitsgrade getrennt und getrocknet. Zur Herstellung von Scbleifrädern versetzt man das Karborund-Pulver mit einem beim Brennen sinternden Bindemittel, presst die Masse unter hydraulischen Pressen in Formen und brennt sie dann in Tonkapseln. Die Gegenstände sind grün gefärbt und haben durch ihre ausserordentliche Härte (Härtegrad 9—10) und geringe Abnutzung für die Präzisionsschleiferei hohe Bedeutung. Um Körper aus Siliziumkarbid herzustellen, formt man nach dem D. R. P. 173 066 die Gegenstände aus Kohle, verpackt sie in gepulvertes Siliziumkarbid und glüht sie. Weiteres Uber dieses Verfahren, sowie über die ebenfalls zu demselben Zwecke brauchbaren D. R. P. 183 133 und 195 533 siehe oben unter „Karbide" (4. B o r o k a r b i d). Blücher VIII.

38

594

Karburierung — Kasein.

Man benutzt das SiC neuerdings auch zur Reduktion von Metalloxyden, Salzen und Erzen, und zwar in derselben Weise, wie dies unter C a l c i u m k a r b i d im Artikel „ K a r b i d e " erörtert ist. Über die Verwendung des Karborunds als elektrisches Widerstands, und Heizmaterial siehe unter „Silundum". Karborund, krist. oder Pulver

1 kg Mk. 3 , 5 0 ; % kg Mk. 3 0 0 , 0 0

K a r b u r i e r u n g siehe „ L e u c h t g a s " und „W a s s e r g a s " . K a r d o l (Cardol) siehe „ A k a j o u b a l s a m". K a r l e s a n siehe „C a r i e s a n". K a r l s b a d e r S a l z , kttnatl. Offizinelles Gemisch, das aus 45 T. getrockn. Natriumsulfat, 2 T . Kaliumsulfat, 18 T. Natriumchlorid und 36 T. Natriumbikarbonat besteht Karlsbader Salz, künstl. krist „ entwässert, D. A. V Ktlnigiwarter & EbeU, Linden vor Hannover.

°/0 kg Mk. 1 5 , 0 0 „ „ 32,00

K a r m l n l a c k siebe „K o s c h e n i 11 e". Karnalllt siehe „A b r a u m s a 1 z e " und „D fi n g e m i 11 e I , k ü n s t l i c h e". K a r n a u b a w a c h s siehe „ W a c h s , v e g e t a b i l i s c h e s " . K a r t h a m i n (Carthamin) siehe „S a f f 1 o r". K a r t o f f e l b r a n n t w e i n siehe „S p i r i t u o s e n". K a r t o f f e l f n s e l ö l siehe „ F u s e l ö l e". K a r t o f f e l m e h l siehe „ S t ä r k e". K a r t o f f e l r a c k e r siehe „ S t a r k e z u c k e r " . Karvon

(Karvol)

C H

'CCH~C1 ÖÖ*

M

125,00 135,00 150,00 15,00 165,00

Kaseinfarben —

59«

KASEIN LEHMANN

*

Kasserollen.

für alle Zwecke

VOSS,

HAMBURG.

Kasein: Holler & Co., Hamburg I, Alsterdamin 12/13. Gebrüder Oestreiehcr, Breslau I. Königswarter & Ebell, Linden vor Hannover.

; Lehmann & Voss, Hamburg. Molkerei Eisenharz, Ulm a. D.

|

Kaseinapparate: Friedrich Heckmann, Berlin SO. 16, Brücken- I Emil Passburg, Berlin NW. 23. strasse 8 b (s. Inserate). |

K a s e i n f a r b e n (Käsefarben). Anstrichfarben, deren Bindemittel aus Q u a r k (weissem Käse) in Verbindung mit H s O und etwas Ätzkalk besteht; zuweilen sind die Kaseinfarben auch mit Leinölfirnis gemischt. Anstatt des Quarks benutzt man neuerdings direkt technisches K a s e i n (s. d.). Die Kaseinfarben haben sich zum Anstreichen von Häuserfassaden recht gut bewährt, weil sie gut wetterbeständig sind. Da sie aber durch Einwirkung der Kohlensäure der Luft an dieser Beständigkeit verlieren, müssen sie in Blechbüchsen hermetisch verschlossen werden. Die Herstellung der Farben ist folgende: 200 Teile Kasein werden mit 40 Teilen (zu Pulver gelöschtem) Ätzkalk gehörig gemischt, wobei gleichzeitig die Farbstoffe hinzuzufügen sind, bis ein dicker Teig entstanden ist. Dieser Teig wird in einer Farbmühle fein gemahlen, in Blechbüchsen von 1, 2%, 5 und 10 kg verpackt und hermetisch verschlossen. Die folgenden Farbstoffe sind als geeignet zu bezeichnen: W e i s s ; Zinkweiss, Lithopon, Blanc fix, Kaolin, Schwerspat; G e l b : Ocker in allen Nuancen, Indischgelb, PJeapelgelb; B r a u n : Sienna (auch gebrannt), Umbra, roh und gebrannt, Kasseler Braun, Kölnisch Braun, Van Dyck-Braun, Braunstein; S c h w a r z : Elfenbeinschwarz, Frankfurterschwarz, Lampenschwarz; R o t : Mennige, Venetianisches Rot, Englischrot, Caput mortuum, Indischrot; B l a u : Ultramarin, Kobaltblau, Schmelzblau, Bergblau; G r ü n : Grüne Erde, Kobaltgrün, Guignetgrün. Nach dem D. R. P. 142 940 mischt man gut entfettetes Kasein mit Formaldehyd oder Karbolsäure oder einem andern Antiseptikum, zerreibt es mit Wasser zu einer dünnflüssigen Masse und mischt diese innig mit ebensoviel Zement, wie Kasein vorhanden ist; sobald sich die schwereren Bestandteile abgesetzt haben, stellt die überstehende Flüssigkeit ein vorzügliches, gut bindendes, haltbares und auch den empfindlichsten Farben gegenüber indifferentes Bindemittel dar. Die Kaseinfarben geben haltbare matte Anstriche, die sich nicht teuer stellen. Ein Nachteil ist, dass nur Mineralfarbstoffe verwendet werden können. Kaseinfarben: Chemische Fabrik Flörsheim, Dr. H. Noerdlinger, Flörsheim-Untcnnain.

I S. H. Cohn, Farbenfabrik, Neukölln, KBllnische I Allee 44/48.

K a s e i n n a t r i u m siehe „ N u t r o s e" und „ P l a s m o n". K a s s e l e r Gelb siehe „ B l e i f a r b e n". Kasserollen. Von f. Berliner Sanitäts-Porzellan mit Porzellanstiel. Inhalt Stück

30 0,35

40 0,40

75 0,40

100 0,45

125 0,45

180 0,50

250 0,55

87f» 0,85

6 2 5 cem 1,10

1 1,65

2 1. 3 , 9 0 Mk.

Von f. Berliner Sanitäts-Porzellan mit Deckel und Holzstiel. Inhalt Stück

125 0,80

180 0,90

250 1,10

375 1,40

6 2 5 ccm 1,80

1 2,30

1,5 3,30

2 1. 4 , 5 0 Mk.

597

Kassienöl — Katalyse.

Von f. Berliner Porzellan der Königl. Porzellan-Manufaktur. Inhalt Stück

30 0,50

75 0,60

150 0,75

210 1,00

375 1,25

750 2,00

1250 2,50

2000 ccm. 4,25 Mk.

Von f. Berliner Porzellan der Königl. Porzellan-Manufaktur mit Deckel und Holzstiel. Inhalt Stück

165 1,05

240 1,30

360 1,55

500 2,30

790 2,80

1 5 0 0 ccm. 3,55 Mk.

Von f. Berliner Sanitäts-Porzellan, t i e f e F o r m , ohne Deckel, mit Porzellanstiel oder Stielhülse. Inhalt Stück

6 2 5 ccm 1,40

1 1,70

1,5 2,25

2 2,80

3 1. 3,40 Mk.

K a s s i e n O l siehe „Z i m 101". Kästen. G l a s k a s t e n , starkwandig, gepresst, Boden quadratiert, Wandung 4—5 cm hoch. Länge 1 3 Breite 10,5 Stück 1,00

16 21 24 13 15,5 1 8 1,30 2,00 2,40

26 31,5 31,5 34 36,5 2 1 23,5 26 28,5 31,5 3,00 4,50 5,50 6 , 0 0 7,00

G l a s k ä s t e n , tiefe Form. 25 5 10 15 20 12 2,5 5 10 5 2,5 6 12 0,75 0,60 i,eo 3,50 G l a s k ä s t e n , flache Form mit Deckel.

Länge Breite Höhe Stück

Länge Breite Höhe Stück

aussen aussen innen . . .

6 4 1 1,20

5 5 1 1,20

41,5 31,5 10,00

30 16 16 9,00 101 6 2,5 2,2!5

8 6 2,5 2,00

44,5 36,5 13,00

30 20 15 10,60 13 6,5 2,5 2,75

52,5 cm. 42 „ 17,00 Mk. 3 5 cm. 25 ft 13 M 15,00 Mk. 15 7,5 2,5 3,50

cm. n n Mk.

80 60 10 1,80

mm.

100 100 30 4,25

mm. n n Mk.

G l a s k a s t e n , hohe Form, mit Deckel. Aussen hoch breit „ Iiineu tief . Stück. .

40 30 5 !;00

Aussen hoch „ breit Innen tief . Stiick . . .

100 60 10 2,25

40 30 10 1,00 100 60 15 2,35

40 40 10 1,10 100 60 20 2,50

50 30 10 1,20

50 50 10 1,30 100 60 25 2,60

K a s t e n s c h i l d e r siehe „ S c h i l d e r " . Kästen aus anderem Material siehe unter . G a l v a n o s t e g i e". Kästen: Georg Schmidt & v. d. Eitz, Schmiedefeld (Kreis Sclileusingen).

60 40 10 1,40 100 100 10 2,75

70 £0 10 1,60 100 100 20 3,50

n n

Mk.

,W a n n e n" sowie unter

Vereinigte Lausitzer Glaswerke A.G., Abt. Wannbrunn, Quilitz & Co.. Berlin NW. 40, Heidestrasse 55/57.

Katalyse. Man versteht darunter einen Prozess, bei dem eine mögliche Reaktion durch die Gegenwart eines, selbst unverändert bleibendem Körpers — des Katalysators — beschleunigt wird. Katalytische Prozesse sind in sehr grosser Menge bekannt. Einem von B o d l ä n d e r auf dem Intern. Kongr. f. angew. Chem. Berlin 1903 gehaltenen Vortrage entnehmen wir folgende anorganische Katalysatoren, welche für die Technik Bedeutung haben. Dabei bedeutet ein ?, dass es nicht sicher ist, ob es sich um eine reine Katalyse handelt.

Katatypie.

598 Übertrager

für Sauerstoff

Katalysatoren Platin „ „ Kohle HNO» „ „ Kupferverbindungen „ „ „ „ Fe»0«



Phtalsäure -(- Benzoesäure aus Naphthalin. Leuchtgas- und Abwässerreinigung. Firnis aus Leinöl. SOj -Fabrikation. PbO aus Bleiglanz.

Überträger .

.



Kupferverbindungen FeCli . . . . Fe,O s . . . . Hg -Verbindungen n

Oxalsäure .

.

.

Reduktionen Katalysatoren FeCli Eisenmetalle Ni Cu J

die

Sulfidröstung.

„ . „ Mn- und Pb-Oxyde Va-Verbindungen CaO

Katalysatoren Vanadinchlorid

der Luft sind

für die R e a k t i o n HjSO«-Fabrikation. Formaldehyd-Fabrikation. HNO» aus NH,. Alkohol- und Abwässerreinigung. Bleikammerprozess. Cyanide aus Rhodaniden. C1 aus HCl. Deacon-Prozess. Formaldehyd. Methylviolett aus Dimethylanilin. C11SO4- Fabrikation mittels SO« oder SO». Ag-Extraktion nach Russell (?). SOi -Fabrikation.

für gebundenen Sauerstoff den g e n a n n t e n : aus dem Stoff CrO« Nitrobenzol . CrO, Nitrobenzol .

KCIO,

Nitrobenzol KNO,

.

V

*

H.SOi CrO,

ausser

auf die R e a k t i o n Anilinschwarz aus Anilin. Fuchsinfabrikation. Anilinschwarz aus Anilin. Fuchsinfabrikation Methylviolett aus Dimethylanilin. Fuchsin- und Nigrosin-Darstellung. S-Verbindungen im NaOH. Kjeldahls N-Bestimmung. Phtalsäure aus Naphthalin. Ätzung des Indigos.

(d. h. H - Ü b e r t r a g u n g e n )

durch

die

b e i den R e a k t i o n e n Anilin aus Nitrobenzol. H-Anlagerung an ungesättigte Kohlenwasserstoffe. Stearinsäure aus Ölsäure. Anilin aus Nitrobenzol. Reduktion durch P.

Auf andere katalytische Reaktionen kann hier nicht eingegangen werden. Katatypie. So bezeichnen O s t w a 1 d und G r o s ein neues photographisches Kopierverfahren, welches von Negativen positive Abdrücke nicht durch Lichtwirwing sondern durch K o n t a k t w i r k u n g liefert; die Katatypie beruht also auf K a t a l y s e (s. d.). Die Katatypie wird in verschiedener Weise geQbt, z. B. übergieset man ein gewöhnliches Glasnegativ mit ätherischer Wasserstoffsuperoxydlösung und presst es nach dem Verdunsten des Äthers in einem Kopierrahmen mit unsensibiiisiertem Pigmentpapier (also solchem, das nur mit Gelatine bezw. Oummi und Farbstoff präpariert ist) zusammen. Die erforderliche Einwirkungsdauer beträgt etwa 30 Sekunden. In dieser Zeit ist auf dem Negativ ein unsichtbares Positiv von H»0« entstanden, und zwar auf Folgende Weise: Das Wasserstoffsuperoxyd wird durch Metalle katalytisch stark beeinflusst, namentlich auch durch das Ag, woraus ja das Glasnegativ besteht. Deshalb zersetzt sich das nach dem verdunsten des Äthers auf dem Negativ zurück-

Katechin — Katecbu.

599

gebliebene H J O J sehr schnell an den aus Silber bestehenden Stellen des Negativs (also in den Lichtern des Originals), nicht dagegen in den von Ag freien Bildstellen (d. h. in den Schatten des Originals), und in den Haibscbatten wird die Zersetzung nur teilweise erfolgen. Das so gebildete unsichtbare HiOt-Positiv wird durch das Zusammenpressen auf das Pigmentpapier übertragen. Um es dort sichtbar zu machen, kann man das Papier z. B. mit einer Ferrosalzlösung behandeln, die an den mit H J O J bedeckten Stellen in Ferrisalz fibergeht und dort die Gelatine bezw. das Gummi gerbt, also in warmem Wasser unlöslich macht, genau wie dies sonst beim Pigmentprozess das Bichromat unter dem Einfluss des Lichtes tut. Man kann dann das katatypische Bild in gewöhnlicher Weise mit warmem Wasser hervorrufen. Die Schnelligkeit des Verfahrens, die grosse Mannigfaltigkeit seiner Ausfahrung sowie die Unabhängigkeit vom Licht dürften der Katatypie zu einer grossen Bedeutung verhelfen. Auf katatypische Verfahren sind mehrere Patente genommen worden, so namentlich d i e D . R . P . 147 131, 157 411 und 158 368. Katechin (Katechu-Ersatz). Farbstoff, der den natürlichen Katechu ersetzt und durch wesentlich grössere Echtheit gegen Luft und Licht ausgezeichnet ist; etwa dreimal so ergiebig wie Gambir, lieferbar in verschiedenen Nuancen von Gelbbraun bis Violettbraun. Es findet Anwendung auf Baumwolle für echte braune Nuancen bei Segeltuch, Zelten, Fischnetzen u. s. w. Katechu (vgl. unter „ G e r b m a t e r i a 1 i e n"). Man unterscheidet den b r a u n e n Katechu, auch P e g u - K a t e c h u oder schlechthin P e g u genannt, und den g e l b e n Katechu, der auch G a m b i r (Gambier) oder G a m b i r - K a t e c h u bezeichnet wird. Der erstere Katechu ist der in Indien bereitete Extrakt des Kernholzes von Acacia Catechu; man gewinnt ihn durch Ausziehen mit kaltem HjO öder durch Auskochen mit H»0 und Eindampfen bis zu einem Brei, der in der Kalte erstarrt. Dunkelbraune, spröde, intensiv zusammenziehend schmeckende Stocke, die sich unvollständig in kaltem, besser in heissem HiO lösen. Behandelt man Katechu mit kaltem Wasser, so geht die für Gerbzwecke benutzte K a t e c h u - G e r b s ä u r e in Lösung, während das in der Färberei verwendete K a t e c h i n zurückbleibt. Man färbt Baumwolle mit heissen Katechulösungen und entwickelt durch ein nachheriges Kaliumbichromatbad olivenfarbene, braune bis schwarze Nuancen; durch Vorbeizung der Baumwolle mit Tonerde oder Zinnsalzen erhält man gelbbraune Nuancen. Seide wird mit Katechu auf ähnliche Weise wie Baumwolle schwarz gefärbt. Gambir ist der Extrakt der Stengel und Blätter von Nauclea (Uncaria) Gambir, die insbesondere in Hinterindien und auf Sumatra gezogen wird. Die Pflanzenteile werden jährlich 2—4 mal abgebrochen und 5—6 Stunden mit Wasser ausgekocht; der Extrakt wird zur Sirupdicke eingedampft und in Tröge u. s. w. gegossen, wo er beim Erkalten erstarrt. Hierauf zerschneidet man die feste Masse in Würfel oder Scheiben, die getrocknet werden. Um dem Gambir grössere Festigkeit zu verleihen, mischt man ihm in Sumatra und Bitang Sagostärke bei. Der „Gambir in Würfel" ist meist braun, innen gelblich; in frischem Zustand ist er weiss. Sein Wert wird durch den Gehalt an Katechugerbsäure und Katechin bestimmt. I ' r ü f o n g l a) P e g u - K a t e c h u . Der A s c h e n g e h a l t darf nicht Ober 4 der Gehalt an P f l a n z e n r f l c k s t ä n d e n nicht Uber 15°/„ betragen. Die Aache bestimmt man durch langsames Verkohlen und danach anhaltendes Glühen bis zum konst. Gew.; zur Bestimmung der Pflanzenrückstände kocht man den Pegu mit der zehnfachen Menge Weingeist ans und trocknet den Rückstand bei 100°. Als Identit&tsreaktlon für Pegu-Katechu gibt E i e t e r i c h an: Versetzt man Pegu-Katechu in verdünnter weingeistiger Lösung mit Ei^encMoridlOsung, so tritt eine r a s c h i n B r a u n ü b e r g e h e n d e G r f l n f & r b u n g und ein mit Alkalien blau violett werdender Niederschlag auf. Die gleich zu erwähnende Fluroreszenzreaktion des Gambirs zeigt Pegu-Katechu nicht. b) G a m b i r . A s c h e soll hOchstenfl 5°/„, P f l a n z e n r f l c k a t l n d e höchstem 15°/, vorhanden sein; die Bestimmungen führt man wie bei Pegu-Katechu aua. Als Identitätsreaktion für Gambir gilt nach D i e t e r i c h folgendea: Versetzt man 3 g Gambir mit 25 ccm wässeriger Normalkalilauge, 100 ccm Wasser und 50 ccm Benzin vom sp. G. 0,700 bei W O. uid schüttelt einige Male im Scheidetrichter um, so zeigt nach der Trennung beider Schichten dl* Benzin im auffallenden Lichte eine mit der Einwirkungsdauer der Lauge zunehmende Intensiv grüne Fluoreszenz (Gambir-Fluoreszin). Versetzt man die verdünnte weingeistige Lösung mit EsenchloridUsung, so tritt eine intensiv grüne, l ä n g e r b l e i b e n d e Färbung ein.

600

Kattundruckerei — Kautschuk.

Pegu-Katechu, Ia, harte Tafeln Gambir in Würfeln . . .

1 kg Mk. 1,00. °/0 kg Mk. 70,00 1 „ , J,20; •/, „ „ 94,00

Katechu: C. E. Boeper, Hamburg V H

K a t t n n d r n c k e r e l siehe „ Z e t i g d r u c k " . K a t z e n z i n n siehe „W o 1 f r a m". K a u m a s l t , ist ein fast rauchfreies Brennmaterial von erheblicher Heizkraft, leicht entzündlich und sehr reinlich zu handhaben. K ä r n t i s c h e S o d a (Natriumhydrat) siehe „ S o d a , k a u s t i s c h e". K a u t s c h u k (Federharz, Gummi elasticum). Entstammt den Milchsäften verschiedener tropischer Baume, die zu den Familien der Apocynaceen, weiter auch solchen, die zu den Moraceen und Euphorbiaceen gehören. Zur Gewinnung des Milchsaftes schlägt man Löcher in die Rinde und klebt eine nestartige Tonkapsel unter dem Loch an den Baum, so dass der Saft in die Kapsel hineinsickert. Zur Darstellung des Rohkautschuks aus dem Milchsaft dienen sehr verschiedene Methoden: Geringe Sorten erhält man, wenn man den Milchsaft aus dem Baum direkt in Gruben leitet und dort eintrocknen lässt oder wenn man ihn durch Pflanzensäfte, Säuren u. s. w. zum Gerinnen bringt, das Gerinnsel presst und trocknet. Eine bessere Qualität erzielt man, indem man den Milchsaft, mit H s O verdünnt, stehen lässt und dann den oben abgesetzten dicken Rahm mit H s O wäscht und in der Sonne oder im Rauch trocknet. Zur Gewinnung der wertvollsten Kautschuksorte, des P a r a g u m m i s , trägt man den Saft in dünner Schicht auf eine Form (Tonflaschen, Kugeln u. s. w.) auf, lässt die Schicht in heissem Rauche trocknen, trägt dann eine zweite Schicht auf und fährt ebenso weiter fort. Man erzeugt so häufig Uber 100 Schichten, von denen jede weniger als 0,5 mm dick ist; die Schichten sind weiss bis dunkelgrau und durch schwarze Linien getrennt. Der „S e k u n d a - P a r a " besteht aus viel dickeren Schichten. Der Rohkautschuk enthält ausser der eigentlichen Kautschuksubstanz noch in wechselnder Menge organische Beimengungen, die man als -K a u t s c h u k h a r z e bezeichnet und die ihrer Natur nach noch wenig aufgeklärt sind; im Gegensatz zur eigentlichen Kautschuksubstanz sind sie in Alkohol und in Aceton löslich. Ausserdem enthält der Rohkautschuk als Verunreinigungen Wasser, Sand, Steine, Lehm, Blätter, Rinde u. a. m. Die R e i n i g u n g des Rohkautschuks bezweckt die Entfernung der Feuchtigkeit und der anorganischen und organischen groben Beimengungen, während die Harze im Kautschuk verbleiben. Zur Reinigung des Rohkautschuks verfährt man wie mit der G u t t a p e r c h a (s. d.), d. h. man erweicht ihn in Wasser, zerschneidet ihn durch Kreismesser oder Holländer und behandelt ihn zur Entfernung der verschiedenen mineralischen und pflanzlichen Verunreinigungen mit kaltem Wasser; dann wird er mehrfach durch Walzwerke oder Knetmaschinen geschickt und schliesslich durch Trocknen bei 40—50° entwässert. Der auf diese Weise erhaltene reine Kautschuk, welcher je nach dem Ursprung eine braune bis schwarze Farbe hat, wird in einem Mischwalzwerk oder in dem sogenannten M a s t i k a t o r verdichtet, also von den Poren befreit. Im Mischwalzwerk erhält der Kautschuk auch die nötigen Beimengungen, worauf er nun zu den entsprechenden Fabrikaten weiter verarbeitet wird. Neuere R e i n i g u n g s v e r f a h r e n fUr Rohkautschuk sind durch die D.R. P. 188 981 und 201121 sowie durch Amer. Pat. 890 216, 890 217, 890 498 und 924 584 geschätzt. Ein besonderes Verfahren zur Reinigung von Kautschuk ist in dem D.R. P. 195 230 mit Zusatz-D. R. P. 231 239 niedergelegt, und zwar besteht das Prinzip darin, dass die Rohware zur Entfernung der Fäulnis-, Bitter- und Eiweissstoffe, der Schleim-, Färb- und Schmutzteile ausser mit dem Harzlösungsmittel gleichzeitig mit Alkalien behandelt wird. Wertvoll ist der Kautschuk erst geworden, seitdem man gelernt hat, ihn zu v u l k a n i s i e r e n . Das Vulkanisieren besteht in der Behandlung des

Kautschuk.

g()l

Kautschuks mit Schwefel in der Warme; dabei entsteht ein Produkt, das hinsichtlich seiner Elastizität von der Temperatur weniger beeinflusst wird und gegen chemische Agentien viel widerstandsfähiger ist als der nicht vulkanisierte Kautschuk. Zum Zwecke des Vulkanisierens mischt man den Kautschuk in Walz- und Knetmaschinen mit Schwefel innig und erhtzt die Masse (gewöhnlich auf 110 bis 140°) in Vulkanisieröfen oder besser in Dämpfapparaten. Anstatt des Vulkanisierens mit S sind verschiedene andere Methoden angegeben worden, die mit mannigfachen V e r b i n d u n g e n des Schwefels arbeiten. Das wichtigste dieser Verfahren ist das P a r k e sehe mit C h 1 o r • s c h w e f e l (siehe unter „ C h l o r v e r b i n d u n g e n " ) ; mit einer Lösung dieser Verbindung in Schwefelkohlenstoff gelingt das Vulkanisieren ohne Temperaturerhöhung nur durch E i n t a u c h e n ; bei dicken Gegenständen muss das Eintauchen mehrmals wiederholt werden. Durch längeres Vulkanisieren von Kautschuk mit bis 75 % Schwefel oder Schwefelmetallen unter Zusatz von Gips, Kreide oder andern Füll- und Farbstoffen erhält man die als H a r t g u m m i und E b o n i t bekannte feste Masse. Man kann das Ebonit aber auch mit weniger Schwefel herstellen, muss jedoch dann längere Zeit vulkanisieren. — Sehr unbestimmt und fragwürdig erscheint das Engl. Pat. 7795 von 1904; hiernach soll man gemahlenen Rohkautschuk mit oder ohne Schwefel auf 150—200° unter 500 Atm. Druck erhitzen und aus dem so erhaltenen Produkt, dem noch Gümmer, Asbest, Kohle, Teer, geschmolzenes Harz u. s. w. zugesetzt werden können, die gewünschten Ebonitgegenstände herstellen. Das D. R. P. 219 525 schützt die Vulkanisation von Kautschuk durch Einwirkung von Wasserstoffpersulfiden für sich oder in Gemisch mit Lösungsmitteln. Der Kautschuk ist je nach der Gewinnungsart grau, bräunlich bis schwarz, unlöslich in HjO, leichtlöslich in Schwefelkohlenstoff und einigen andern Flüssigkeiten. In der Kälte ist er hart, bei gewöhnlicher Temperatur sehr elastisch, in der Wärme teerartig und klebend. Vulkanisierter Kautschuk ist fast in allen Lösungsmitteln unlöslich, gegen chemische Agentien sehr widerstandsfähig und wird von Temperaturunterschieden bis zu einem gewissen Grade kaum beeinflusst. Man färbt den Kautschuk weiss mit Zinkweiss, rot mit Goldschwefel u. s. w. W e b e r-London schlägt für Kautschuk die chemische Bezeichnung P o l y p r e n vor, denn alle Glieder der Gruppe sind Isomere des Isoprens. Die empirische Formel des Kautschuks ist CioHi«, sein Molekulargewicht ein Vielfaches der Terpenformel. Immer wichtiger zu werden scheinen die Verfahren, welche eine Wiederverwendung des Kautschuks aus alten vulkanisierten Gummigegenständen, d. h. also das R e g e n e r i e r e n von Kautschuk, bezwecken. Bis vor kurzem dienten hierzu im wesentlichen zwei Verfahren: Nach dem ersten wird der Kautschuk fein gemahlen, durch Sieben von den Stoffteilen getrennt, dann bei etwa 6 Atm. Druck gedämpft und schliesslich zu Platten gewalzt. Nach dem zweiten Verfahren zerreisst man das Rohmaterial zwischen kannelierten Walzen in Stücke von etwa 1 qcm Grösse, kocht zur Zerstörung der Gewebestoffe mit verd. HaSO«, filtriert, spült die Masse mit sodahaltigem Wasser ab und trocknet; hierauf wird die Ware fein gemahlen, dann wie beim ersten Verfahren gedämpft und nun zu Platten gewalzt oder aber als Pulver in den Handel gebracht. Die wichtigste Operation beider Verfahren ist augenscheinlich das Dämpfen, wobei das Entvulkanisieren erfolgt, indem der S zu H : S0 4 oxydiert und letztere durch die alkalischen Beimengungen gebunden wird. Übrigens resultiert durch beide Methoden nur ein geringwertiger und keineswegs ganz entschwefelter Kautschuk. Neuere Verfahren für das Entvulkanisieren von Kautschuk sind in grosser Menge vorgeschlagen worden. Die meisten davon verwenden zur Regenerierung Atzalkalilösungen, Anilinsalzlösungen, ferner Kalk u. s. w. Nach dem Engl. Pat. 4803 (von 1901) wird alter vulkanisierter Kautschuk so dünn wie möglich zusammengeknetet und einige Zeit mit Wasser und feingepulvertem, vorher

•602

Kautschuk.

sehr hoch erhitztem Kalk (oder Zement) gekocht, wobei der Kalk mit dem «xtrahierten Schwefel ein lösliches saueres Sulfat bildet; nach dem Kochen wird der Kautschuk g e w a s c h e n und gerollt und kann dann wieder vulkanisiert werden. Nach dem Schwed. Pat. 14 138 (von 1900) sollen die Gummiwaren in .kleine Stücke zerschnitten und mit erwärmtem Naphtalin (oder anderen festen Kohlenwasserstoffen oder Derivaten davon) behandelt werden; ist das Gemisch abgekühlt, so lasst man auf das Lösungsmittel alkalischen Alkohol oder ein anderes passendes, mit Alkali gemischtes Lösungsmittel einwirken, bis der reine Kautschuk zurückbleibt. Das D. R. P. 154 542 benutzt als Lösungsmittel kaufliches Phenol, womit der vulkanisierte Kautschuk im Vakuum gekocht wird. Nach dem D. R. P. 135 054 lasst man die in dünner Schicht ausgebreiteten Kautschukabfalle lange Zeit im Vakuum liegen, wobei der grösste Teil des Schwefels wegsublimieren soll. Das Dän. Pat. 6648 von 1903 will die Regenerierung durch Behandeln mit pulverisiertem Karbid erreichen, wobei man nach Belieben Dampf, feuchte Luft oder Wasser einführen, vorteilhaft auch unter Druck arbeiten kann. Ausgebreitete Anwendung zu finden scheint d a s Verfahren von T h e i l g a a r d (Schwed.Pat. 18979 von 1904); sein wesentliches Kennzeichen besteht darin, dass man den freien Schwefel der vulkanisierten Abfalle durch neutrale Sulfitlösungen auslaugt. Diese Aufzahlung mag genügen; es sei hinzugefügt, dass schon die verschiedenartigsten und ungeeignetesten Dinge zur Entvulkanisierung von vulkanisiertem Kautschuk vorgeschlagen und auch patentiert worden sind. Übrigens muss betont werden, dass es sich bei allen derartigen Methoden, welche auf der Einwirkung von Lösungsmitteln oder von Dampf beruhen, nicht eigentlich um eine Entvulkanisierung handelt, sondern lediglich um eine Rückverwandlung in eine plastische Masse. Diese ist wiederholter Vulkanisation fähig, da vulkanisierter Weichkautschuk immer noch ein stark ungesättigtes chemisches Produkt darstellt. Mit wachsender Sättigung an S wird der Kautschuk sogar widerstandsfähiger gegen chemische Einwirkungen, und so erklärt sich die interessante Tatsache, dass mit regeneriertem Kautschuk hergestellte Artikel haltbarer sind als solche au» frischem Naturkautschuk. Als neueste patentierte Verfahren zur „Entvulkanisierung" von Kautschuk seien hier — ohne Rücksicht auf mutmassliche Aussichten u. s. w. — die folgenden aufgeführt: D. R. P. 166 639, 171 037, 174 797, 180 150, 188 574, 193 295, 200465, 202 850, 221 066; Engl. Pat. 22 222, 23 HO und 29 864 von 1909 sowie 1335 von 1910; Franz. Pat. 370 619, 370 871, 375 547 und 375 709; Amer. Pat. 951 974. Eine gute Übersicht über Theorie und Praxis der Kautschukregenerierung gibt ein Artikel von A1 e x a n d e r in der Chem. Ztg. 1910, S. 789, 798 u. 807. Von ganz besonderem Interesse sind die Versuche, den Kautschuk s y n t h e t i s c h darzustellen, und wenn die erzielten Produkte auch vorlaufig noch nicht in allen Eigenschaften vollständig mit gutem Kautschuk übereinstimmen, und wenn ausserdem die Gewinnungskosten noch zu hoch sind, so befinden wir uns doch auf dem besten Wege, in absehbarer Zeit das künstliche Erzeugnis mit dem Naturprodukt in erfolgreichen Wettbewerb treten zu sehen. Die reine Kautschuksubstanz ist nach Harries ein Dimethylzyklooktaiden von der Formel:

Übrigens ist diese Formel nicht unbestritten; andere Forscher betrachten den Kautschuk als ein Gemisch ungesättigter Kohlenwasserstoffe. Die Synthese ging aus von dem I s o p r e n C5H8, einem Produkt der trockenen Destillation des Kautschuks, das aber auch aus Terpentinöldampfen beim Durchleiten durch ein glühendes Rohr entsteht. Es wird noch auf mancherlei andere und bequemere Weise dargestellt, z. B. durch Behandeln

Kautschuk.

603

v o n F u s e l ö l mit r a u c h . H 2 S 0 4 , w ä h r e n d ein L u f t s t r o m d u r c h d i e F l ü s s i g k e i t streicht, Abfiltrieren von der entstandenen s c h w a r z e n M a s s e , B e h a n d e l n des F i l t r a t s mit A t z k a l k und D e s t i l l a t i o n . F e r n e r erhält man e s durch Kondensation v o n A z e t o n mit Äthylen o d e r einem G e m i s c h a u s Azetylen und W a s s e r stoff, und z w a r leitet m a n d a s G e m i s c h d i e s e r S u b s t a n z e n d u r c h ein erhitztes Rohr, d a s einen geeigneten K a t a l y s a t o r enthält. I s o p r e n ist m u t m a s s l i c h Methyldivinyl wärmen

C H

^ C — C H

mit verd.

Säuren

=

CH2.

Aus

ein P o l y m e r e s ,

Eigenschaften des Kautschuks

dem

Isopren

das nach

gewinnt

dem

man durch

Kochen

mit H 2 0

Erdie

annimmt.

Leichter als aus Isopren gewinnt man synthetischen Kautschuk durch Polymerisation von Kohlenwasserstoffen der Formel C4H6. So gelangt man v o m Äthylen über A t h y l e n b r o m i d und A t h y l e n c y a n i d d u r c h B e h a n d l u n g mit C a und A l k o h o l zum P y r r o l i d i n und a u s l e t z t e r e m d u r c h B e h a n d l u n g mit Jodmethyl und Atzkali zum E r y t h r e n , d a s d u r c h m a s s i g e E r h i t z u n g unter D r u c k in K a u t s c h u k ü b e r g e h t . Ein weiteres Verfahren geht vom Erythren (Divinyl) direkt a u s , d a s s i c h im k o m p r i m i e r t e n L e u c h t g a s findet. E s w i r d mit Mitteln, die die Polymerisation begünstigen, e r w ä r m t . Auf Einzelheiten und Modifikationen d i e s e r s o w i e auf a n d e r e V e r f a h r e n k a n n hier nicht eingegangen w e r d e n ; wir zählen nur die w i c h t i g s t e n d e r bisher auf s y n t h e t i s c h e K a u t s c h u k gewinnung erteilten P a t e n t e hier auf. E s sind d i e s : D. R. P . 2 3 5 4 2 3 und 2 3 5 6 8 6 ; F r a n z . P a t . 4 1 7 170, 4 1 7 7 6 8 , 4 1 9 3 1 6 und 4 2 5 8 8 5 ; E n g l . P a t . 27 3 9 7 , 2 7 3 9 8 , 2 9 2 7 7 und 2 9 5 6 6 v o n 1 9 0 9 , E n g l . P a t . 5 9 3 1 , 9 2 1 9 , 14 0 4 0 , 14 0 4 1 , 14 2 8 1 , 15 2 5 4 und 2 7 5 5 5 v o n 1 9 1 0 , s o w i e 9 7 5 , 4 5 7 2 und 4 6 2 0 v o n 1 9 1 1 . Vgl. a u c h den Artikel „ K a u t s c h u k s u r r o g a t e " . P r ü f u n g ! Den Gehalt an W a s s e r und an A s c h e im Rohkautschuk bestimmt man gewöhnlich nicht nach den Methoden des Laboratoriums, sondern man unterzieht etwa 260 g einer Verarbeitung zwischen kleinen Waschwalzen, kopiert also die Verarbeitung im Grossen und setzt die Gewichtsdifferenz vor -und nach dem Verfahren als W a s c h - o d e r W a l z e n v e r l u s t in Rechnung, wie dies eben auch im Grossen üblich ist. Zur Bestimmung der K a u t s c h u k h a r z e extrahiert man 10 g der in kleine Stückchen geschnittenen (gewaschenen und getrockneten) Probe 2—3 Stunden mit Azeton im Soxhletschen Extraktionsapparat, befreit den ungelösten Kautschuk von dem anhaftenden Lösungsmittel im Trockenschrank und bringt nach der Wägung den Gewichtsverlust als Harzgehalt in Anrechnung. Nach Dr. B . H e n r i q u e s ( L u n g e , „ C h e m i s c h - t e c h n . U n t e r s u c h u n g s m e t h o d e n " IV. Aufl. Berlin 1900), dessen Darstellung wir auch unten weiter folgen, enthalten die wichtigen Kautschuksorten folgenden Harzgehalt: Parakautschuk: Ceara scraps: 1. Rio sheet: Columbia: Sierra Leone niggers:

1.3 2,1 8,3 5,0 5,8

pro 100 Stock

200 130 100 60 60 80 100

80 60 60 40

pro 1 Satz — 2 Schalen



pio Stück

Mk. Schalen, flach » Hef Röhrchen Kaskadenschalen: No. 1 | ^ ° s s e I kleme

.



; :::::

Hohlkugeln

|

8,00)



K e g e l t U r m e sind Kondensations- und Absorptionstfirme mit einer Füllung aus S t e i n z e u g k e g e l n ; sie lassen sich für sämtliche Reaktionen zwischen Flüssigkeiten und Oasen mit Vorteil verwenden, da die Gase durch die Kegelfflllunjg am geraden Durchzug gehindert werden und andauernd und energisch mit der Uber die Kegel herabrieselnden Flüssigkeit in Berührung und Reaktion treten müssen. Zugschwierigkeiten und Verstopfungen sind bei der Grosse der Zwischenräume (die sich bei der Aufstellung je nach den Zwecken der Anlage beliebig regeln lassen) ausgeschlossen. Die Kegel werden in 5 Grössen angefertigt. Preise der Kegel: No.

Durchmesser unten mm

M

m.

-{

IV

v

•i i

220 220 220 150 150 150 125 125 100 100 75 75

Durchmesser oben mm

185 185 18b 120 120 120 100 10O 80 80 60 60

Höhe mm

100 100 100 75 75 75 70 70 65 65 48 48

Abstand Scherben- b. d. Aufstärke stellung mm mm

15 15 15 12 12 12 11 11 10 10 8 8

50 40 30 40 30 25 35 25 30 20 20 10

Preis pr- cbm

ca. kg

Kondensat.fläche pro cbm in qm

410 450 490 385 440 460 410 465 450 530 455 565

25,53 27,78 30,04 29,40 33,39 34,84 33,82 38,50 39,60 46,53 52,72 65,93

75,00 82,00 88,00 110,00 125,00 130,00 140,00 160,00 180,00 210,00 380,00 475,00

Gewicht pr. cbm

Mlc.

Kondensieren.

160 200 240 300 300 340 435 475 550

230 310 410 460 500 525 590 640 650

bei Rub's lung mit B Wasser

7 10 13 18 23 66 100 140 185

2 2,5 3 5 6 17 25 35 46

210 300 400 540 680 2000 3000 5600 7400

K o n d e n s a t o r e n ( K ü h l e r ) für Laboratorien, Zinnrohr und rundem oder viereckigem eisernem Bassin. a) Mit rundem

eisernem

a Weite der Ein- und § Ausströmung

150 200 240 270 300 330 360 400 450

Durchmesser des Topfes

g Länge von Flansch B su Flansch

350 450 660 800 1100 3300 4500 8000 10800

B Höhe von Fussboden B bis Mitte Flanschen

1

3 4 5,5 7 9 20 28 50 70

B B

9

12 15 22 27 36 80 110 200 270

S I * qm

bei 1 Kühlung mit Luft

V . - 7 Atm. Überdruck Ausreichend für eine Kondens1 2 « oberfläche I ß "g s« SaM2 a< o 'S • i i

bei •g Kühlung B mit Luft

l 2 3 4 5 6 7 8

D a m p f m a s c h i n e n .

•fe-s Atm. Überdruck M Ausreichend für £ eine Kondens0. oberfläche 0 H o 3'i» •d

1

f ü r

Maximalleistung — bei 3 Atm. Druck pro Stunde

K o n d e n s t ö p f e

6 4 5

25 30 35 40 45 50 50 50 60

i"

4 •sü

f

• s-a-s •§•£•5 3 t § » l «ilri ss 2«

mpi

1 | S Mk.

110 120 130 140 150 160 160 160 175

1 42,00 57,15 83,20 94,75 110,20 125,40 148,00 178,00 225,00

mit Schlangen a u s

Bassin:

D u r c h m . des B a s s i n s 200 300 360 400 450 500 500 600 mm H ö h e des B a s s i n s . 300 400 500 800 600 700 900 1000 „ Kühlschlange von Zinnrohr, schraubenförmig . . . 4 2 , 0 0 7 8 , 0 0 1 0 8 , 0 0 1 7 6 , 0 0 1 8 0 , 0 0 2 3 5 , 0 0 2 8 0 , 0 0 3 4 5 , 0 0 M k . Zickzackschlange mit Reinigungsöffnung 6 0 , 0 0 1 0 0 , 0 0 1 3 5 , 0 0 2 3 0 , 0 0 2 1 5 , 0 0 2 7 0 , 0 0 3 2 5 , 0 0 3 9 5 , 0 0 „ E i s e r n e r Dreifuss . 5,00 10,00 12,00 15,00 17,00 20,00 20,00 25,00 „ b) Mit viereckigem L ä n g e des Bassins Breite „ „ Höhe „ „ Anzahl Schlangen Preis des k o m p l .

.

eisernem

.

. . . . . . . . . . im Bassin Kondens.

Bassin:

500 100 400 1 54,00

600 100 500 1 78,00

500 200 400 2 90,00

Preise grosserer Kondensationsanlagen den Firmen zu erfragen.

600 200 500 2 120,00

500 300 400 3 130,00

600 300 400 3 165,00

mm. 7Î JÌ

Mk.

aller Art sind bei d e n betreffen«

Über Kondensationstürme vgl. auch unter übrigen vgl. auch d e n Artikel „ K ü h l e n " .

„ R e a k t i o n s t ü r m e " ; im

Volkmar Hänig & Comp., Heidenau - Dresden Gegenstrombettbewäbrten

Gegründet 1867.

Kühler

Condensatoren System«.

Kondensationstöpfe : Friedrich Heckmann, Berlin SO. 16, BrUckei.rtrasse 6 b (8. Inserate). Kondensatoren : Friedrich Heckmann, strasse 6 b .

Berlin

SO. 16, Brücken-

I F . H. Meyer, Hannover-Hainholz (s. Ins.-Anh.). | Emil Passburg, Berlin NW. 23.

646

Kondenswassermesser — Konditorwaren.

Vorrichtung zur Messung des Kondenswassers cAner Dampfmaschinen- oder Dampfheizanlage. l o n t t t t o n t o r a p p u a t siehe »Seide". FabrfkatkMsmaschinen für: Ktthlttseh, «endbar, für Bonbons, ohne and mit Druckrorrfchtung, Tischlänge 1880, Breite M i mm: Preis des Kühltisch«» ohne Druckvorrichtung Mk. b65|00

1120,00

S c h a e e s c h l a g m a s c h i n e , an der Wand zu befestigen, mit kupfernem K el von 400 mm Durchmesser und 340 mm Tiefe; Kraftbedarf 0,1 HP.: Preis Ar Handbetrieb Mk. 225,00 ii Motorenbetneb » . , 250,00 R S c h l a g m a s c h i n e n , auch für stärkere Blassen verwendbar. Mit verstellbarem und drehbarem Kessel ans Kupfer, nur für Motorenbetrieb,' Kraftbedarf 0,3 HP. 440,00 D a m p f k o c h k e s s e l abbebbar, transportabel, auf SSule montiert: Durctan. . 2 0 0 250 310 360 420 450 450 mm. Tiefe. . . 150 150 180 210 220 230 270 , Inkalt . . 3,5 5 10 15 20 26 30 L Preis. . . 75,00 90,00 110,00 125,00 148,00 160,00 165,00 Mk. Durchm. . 510 530 570 600 630 660 680 mm. Tiefe. . . 280 320 330 360 370 380 890 . Inhalt . . 40 50 60 70 80 90 100 1. Preis. . . 165,00 205,00 225,00 245,00 275,00 295,00 315,00 Mk. F o n d a n t t a b l i e r m a s c h i n e mit rotierender Bodenplatte von 1250 mm Durchmesser und feststehenden Arbeitsmessern. Ausgussquantom Mk. 1875,00 45 kg, Kraftbedarf 1,5 HP 225,00 Abpudermaschine mit Stossgeblise, Kraftbedarf 0,1 HP. . W i r m t i s c h e von Eisen mit Dampfheizung, zur Fabrikation von Rocks n. s. w.: Raumbedarf, Länge. . 1800 1500 1200 900 700 mm. „ Breite . . 800 800 800 700 700 „ „ Höhe . . 800 800 800 800 800 „ Gewicht, brutto . . . 275 240 200 140 120 kg. „ netto . . . 250 215 185 125 100 „ Preis 270,00 240,00 195,00 145,00 120,00 Mk. Marzipanmaschinen: Abröstkessel mit Dampfheizung und WasserkflhlTorrichtung, Kraftbedarf 0,8 HP Mk. 815,00 Mandelsortier- und Reinigungsnaschine, Kraftbedarf 0,2 HP. „ 440,00 Mandelschälmaschine, Kraftbedaif 0,3 HP. 560,00 440,00 Mandelquetschmaschine, „ 0,2 Mandelreibmaschinen: Walzen, Anzahl . . . 3 3 3 3 3 3 2 2 Durchmesser . 200 175 175 120 120 175 150 120 nim. „ „ Länge . . . 450 390 300 200 200 280 240 120 „ Kraftbedarf . . . . 0,6 0,5 0,3 0,1 0,1 0,2 0,2 — HP. Preis für Motorbetrieb. 1375 1190 625 Mk. 325 700 „ „ Handbetrieb . — 1250 685 190 325 315 390 108 Drageemaschinen, Kessel mit Dampfheizung: Kessel, Durchmesser . . 400 1400 700 940 650 „ 350 440 n Tiefe 226 0,5 HP. Kraftbedarf 0,05 0,2 0,1 1250,00 Mk. Preis 475,00 600,00 690,00 Drageemaschinen fflr Handbetrieb: mm, Kasel, Durchmesser . . 400 700 940 Tfefe 225 350 440 n Preis 440i,00. 550,00 675,00 Mk.

Königsblau — Konservierung.

647

Poliermaschine für Dragees, Kraftbedarf 0,1 HP.

Mk. 190,00

G u m m i e r m a s c h i n e für Dragees, Kraftbedarf 0,1 HP.

. . . . .

Versilberungsmaschine Air Dragees, Kraftbedarf 0,5 HP. . . . Tunkmaschine zum Oberziehen von Biskuits u. s. w. mit Schokolade, Kraftbedarf 0,1 HP.:



475,00



265,00

Gittergrösse 2 0 0 x 2 8 0 mm



2000,00

400 x 280

2350,00

Farben für Konditorwaren, g i f t f r e i : PulverfSnnige Farben, Preise pro 1 kg zwischen Farben in Teig- und Saftform, Preise pro 1 kg zwischen .

.

Mk. 7,00 n. 40,00 „ 2,00 u. 6,00

K O n i f i b l u i siehe „ K o b a l t f a r b e n " . Königswasser (Salpetersalzsäure: Acidtm nitrohydroMoricum). Mischung von 1 T . HNO» mit 2—4 T. HCl. entwickelt beim Erwarmen Gl und löst hierdurch auch Gold und Platin auf. K o n l i n (ConiiHum). Alkaloid des S c h i e r l i n g s [Conium macuUhtm), in allen Teilen dieser Pflanze, vorzugsweise in den Flüchten, enthalten. Das Köniin C«HITN ist der Konstitution nach s t - P r o p y l p f p e r i d i n: XH.-CH. CH< >NH ^CHi-CH-CtH» Im besonderen ist es die r e c h t s d r e h e n d e Modifikation dieser Verbindung. Zur Darstellung lässt man zerquetschten unreifen Schierlingssamen mit Wasser quellen, befeuchtet mit konz. NaiCOi-Lösung und treibt das Konlin durch Destillation mit gespanntem Wasserdampf ab. Das Destillat wird mit HCl versetzt, stark abgedampft, mit konz. Alkohol geschüttelt und vom ausgeschiedenen NH«C1 abfiltriert Endlich destilliert man den Alkohol ab, neutralisiert genau mit NaOH, schüttelt das Konlin mit Äther aus« reinigt die Lösung durch starkes Abkühlen von Nebenalkaloiden (welche sich ausscheiden und abfiltriert werden) und destilliert schliesslich den Äther ab. Oereinigt wird das Köniin durch Trocknen mit KsCO« und Destillation im Wasserstoffstrom. — Auch synthetisch hat man das Koniin dargestellt. Farblose bis schwachgelbliche. Ölige, widerlich riechende Flüssigkeit vom sp. O. (bei 15°) 0,850—0,860; S. P. im Wasserstoffstrom 167*, in gewöhnlicher Atm. 165—170*. Bei starker Abkfthlung erstarrt es zu Kristallen, die bei —2,5* wieder schmelzen. Löst sich schwer in H t O (und zwar noch schwerer in heissem als in kaltem), sehr leicht in Alkohol, Äther, Azeton tifld Öfen. Es ist eines der stärksten Gifte. Medizinisch verwendet man es äusserlich in Form von Salben zu schmerzstillenden Einreibungen, innerlich ebenfalls als schmerzenstillendes Mittel bei Magenkrampf, Keuchhusten, Neuralgien u. a. m. Auch subkutan (0,0005—0,001 g ) wird es gelegentlich gebraucht. Für innerlichen Gebrauch: M. D. p. dos. 0,002 g, M. D. p. die 0,005 g. Coniinum, pur „ puriss. wasserhell „ hydrobromic. crist

pulv „

hydrochloric. crist

1 g Mk. 0,80; D Mk. 7,00 l g » 1,40; D „ 12,00 l g » 0,65; D „ 5,50

1g l g »

„ 0,80; D



6,50

0,80; D



7,00

K o n s e r v i e r u n g . Behandlung leicht verderblicher Stoffe zur Verlängerung ihrer Haltbarkeit. Man konserviert durch: 1. K ä l t e . Eisschränke, Eishäuser und Transportschiffe mit EiskBhlung werden zur Konservierung von Nahrungsmitteln, namentlich von Fleisch, benutzt. 2. W a s s e r e n t z i e h u n g . Als Beispiele seien S t o c k f i s c h , (getrockneter Kabeljau), F l e i s c h m e h l , Dörrobst, komprim i e r t e und p r ä s e r v i e r t e G e m ü s e genannt.

648

Konsistenzmesser — Konzentrieren.

3. H i t z e . Abtötung der Mikroorganismen durch Hitze kommt beim K o c h e n der Nahrungsmittel, bei der D e s i n f e k t i o n (s. d.) mit Dampf und beim P a s t e u r i s i e r e n in Betracht. Bei letzterem erhitzt man an mehreren Tagen je auf 60—80*, wodurch die Sterilisierung schliesslich auch erreicht, das Nahrungsmittel jedoch in Geschmack und Zusammensetzung nicht so beeiirflusst wird wie beim Kochen. 4. L u f t a b s c h l u s s , w a h r e n d o d e r n a c h d e m d i e M i k r o o r g a n i s m e n v e r n i c h t e t s i n d . Hierher gehört die Bereitung der B ü c h s e n k o n s e r v e n , die wahrend oder sofort nach dem Kochen im Wasserbade verlötet werden, und das ebenso bereitete C o r n e d b e e f . Weiter seien 0 1 s a r d i n 'e n , dann das K a l k e n d e r E i e r , das O b e r z i e h e n v o n F r ü c h t e n m i t g e s c h m o l z e n e m P a r a f f i n u. s. w. genannt. 5. A n w e n d u n g c h e m i s c h e r M i t t e l . Hierher gehört schon das E i n s a l z e n ( E i n p ö k e l n ) , ferner das R a u c h e r n , bei dem ausser der Verringerung des Wassergehaltes die I m p r ä g n i e r u n g m i t a n t i s e p t i s c h e n S t o f f e n ( H o l z e s s i g , K r e o s o t ) das wesentliche ist. Ferner gehört hierher die Benutzung starker Z u c k e r l o s u n g e n für F r ü c h t e ; dann kommen E s s i g , S a l z 10 s u n g e n und S p i r i t u s ffir die Konservierung in Betracht. Andere Konservierungssubstanzen sind für Nahrungsmittel meistens verboten, so B o r s ä u r e , B o r a x , S a l i z y l s ä u r e und N a t r i u m b i s u l f i t . Neuerdings ist der F o r m a l d e h y d (s. d.) in sehr verdünnter wasseriger Lösung oder noch besser als Dampf fflr die Konservierung von Nahrungsmitteln mit Erfolg verwandt worden. Für Material, das nicht zum Konsum bestimmt ist, werden ausser den genannten noch viele andere Substanzen zur Konservierung benutzt, so G e r b s ä u r e für die Konservierung tierischer Haute (siehe unter „ O e r b e r e i " ) , zahlreiche M e t a 1 1 sa 1 z e für H o l z (s. d,), s c h w e f l i g e S a u r e für Weinfasser u. s. w. Anatomische, zoologische, botanische u. s. w. Präparate konserviert man mit A l k o h o l , G l y z e r i n , a r s e n i g e r S a u r e , Q u e c k s i l b e r c h l o r i d , sowie jetzt besonders mit 0,2 bis 4 %igen Losungen von F o r m a l d e h y d . Uber Pasteurisierapparate vgl. den Artikel „M i 1 c h". Im übrigen siehe auch „ D e s i n f e k t i o n " und „ F l e i s c h p r a p a r a t e " . Über Konservierung von A l t e r t ü m e r n siehe „A11 e r t ü m e r". Konservierungsmittel: Chemische Fabrik Flonheim, Dr. H. NoerdUnger, I Lehmann t VoeB, Hamburg. FlOnheim-Untermain. | Komristenzmeraer siehe „V i s k o s i m e t e r". Konstanten siehe „ N i c k e l l e g i e r u n g e n " . Kontaktre&ktlonen. Chemische Prozesse, die nur in Gegenwart bestimmter KOrper ( K o n t a k t s u b s t a n z e n ) vor sich gehen, ohne dass diese Körper anscheinend irgendwie verändert würden. Bemerkenswerte Kontaktreaktionen sind z. B. die C h l o r d a r s t e l l u n g mittels des D e a c o n - P r o z e s s e s (siehe unter „C h 1 o r"), die Darstellung von F o r m a l d e h y d (s. d.), sowie die Darstellung von S c h w e f e l s a u r e a n h y d r i d (s. d.). Vgl. den Artikel „K a t a 1 y s e". Das D. R. P. 142 855 schützt einen Kontaktapparat für die SOs-Darstellung, welcher platinierte, in Rahmen gespannte Gewebe in besonderer Anordnung enthalt. Uber das D. R. P. 143 828 — Ausführungsform chemischer Kontaktverfahren zur Vermeidung von Verlusten an Kontaktsubstanz — vgl. die Behandlung des Deacon-Prozesses im Artikel „C h I o r". Konverter siehe „F1 u s s e i s e n". Konzentrieren. Gefässe dazu siehe unter „ A b d a m p f e n", „ D a m p f a p p a r a t e", „Vakuumapparate", „Kessel" und „ S c h a l e n". Konzentrierungsapparate: F. H. Meyer, Hmnorer-Heinhol«

Kopaivabalsam.

649

Kopaivabalsam (Balsamum Copaivae). Er wird ähnlich wie der Terpentin der Nadelhölzer (vgl. unter „ K a n a d a b a l s a m") aus mehreren südamerikanischen Bäumen gewonnen, die der Gattung Copaifera angehören. Der Kopaivabalsam ist eine klare, gelbliche bis schwach bräunliche, gewarzig riechende, bitterlich und dann brennend schmeckende, Olig-sirupOse Flüssigkeit, die allmählich zu einem geruchlosen Harz erstarrt Sp. G. 0,935 bis 0,998. Man unterscheidet b r a s i l i a n i s c h e n K o p a i v a b a l s a m , Para-Kopaivabalsam und w e s t i n d i s c h e n Kopaivabalsam. Oer Kopaivabalsam ist ein geschätztes Arzneimittel; weiter dient er zur Darstellung von Lacken und Firnissen, zum Transparentmachen von Papier ( P a u s p a p i e r ) u. s. w. Das D. R. P. 167 170 schützt ein Verfahren zur Darstellung von neutralen Präparaten aus Kopaivabalsam; das D. R. P. 183 185 lässt feste Kondensationsprodukte des Balsams erzeugen. Kopaivabalsam Bahia für techn. Zwecke „ Maracaibo D. A. V

1 kg Mk. 2,00 1 , » 5,00

Kopal. Unter dieser Bezeichnung gehen verschiedene Harze, deren Ursprung nur teilweise bekannt ist. Man unterscheidet h a r t e und w e i c h e Kopale; unter den harten Kopalen ist vor allem zu nennen der o s t a f r i k a n i . s c h e oder Z a n z i b a r - K o p a l , ein wahrscheinlich fossiles Harz, das sich in erbsen- bis handgrossen Stücken in der Erde findet Auch die Herkunft des ebenfalls harten Sierra-Leone-Kopals ist nicht bekannt Von weicheren Kopalen sind der w e s t i n d i s c h e oder K u g e l k o p a l und namentlich der K a u r i e - K o p a l zu nennen. Ersterer, der übrigens kanm nach Europa gelangt, stammt von dem Baume Hymenaea CourbarU, letzterer von Dammara australis und ovatra. Als Kaurie-Kopal kommt jetzt sowohl das frische als das in der Erde gefundene fossile Harz desselben Baumes in den Handel» Zanzibar-Kopal bildet nach Entfernen der Verunreinigungen, Abkratzen und Waschen eine farblose bis braunrote, glasartige und durchsichtige Masse, deren Oberfläche gänsehäutig erscheint Der Kugelkopal bildet bis melonengrosse, knollige, gelb oder grün gefärbte, unangenehm riechende und bitter schmeckende Massen, die mit einer erdigen Kruste bedeckt sind. Der KaurieKopal ist bedeutend härter als Manila- und Kugel-Kopal, wenn auch weicher als der sehr teure Zanzibar-Kopal. Der Kaurie-Kopal ist nach der Grosse des Verbrauchs die wichtigste Kopalsorte; er bildet gewöhnlich nuss- bis faustgrosse Stücke, selten grosse Klumpen, die dann bis zu 50 kg schwer vorkommen sollen. Der Kaurie-Kopal ist fettglänzend, riecht und schmeckt angenehm. Zur Unterscheidung der genannten und der sonstigen Kopale bedient man sich des spez. Gew., das zweckmässig nach Entfernen der Luft durch Evakuieren bestimmt wird. 1

Direkt bestimmt

Nach dem Evakuieren bestimmt

1,067 1.064 1,018 1,050 1.062

1.068 1.081 1.082 1.115 1,121

1

Rraril-Kopal

Harter Kopal schmilzt bei 340, halbharter etwa bei 180°. Der Kopal dient zur Herstellung der geschätzten K o p a l l a c k e (Kopalfirnisse); vgl. unter „ F i r n i s s e " und „ L a c k e". Zur künstlichen Bereitung eines Kopalersatzes eignen sich nach Dr. Carl G o l d s c h m i d t sehr gut die F o r m a l d e h y d h a r z e , und zwar soll

650

Kopalöle.

man ein farbloses Harz, das einen guten Ersatz für indischen und ZanzibarKopal darstellt, so erzeugen, dass man Monomethylanilin mit HCl und überschlissigem Formaldehyd in der Külte stehen lässt, das Harz durch Natronlauge fällt, es abfiltriert und abkühlt. P r ü f l i n g ; : Zur Bestimmung der mineralischen und organischen Verunreinigungen in den Hartharzen (halbharten und harten Kopalen) hat H e r t k o r n eine Methode ausgearbeitet, die wir nach der Chemiker-Zeitung 1902 Seite 602 auszugsweise zum Abdruck bringen. Als Lösungsmittel verwendet die Methode ein Gemisch von 20—26 T. Amylazetat, 40—50 T. Amylalkohol und 25—40 T. über 96 gew.-%igem Äthylalkohol; in dieser Mischung lösen sich die fein gepulverten* Hartharze, während die verunreinigenden Harzbestandteile zurückbleiben. Die Methode selbst wird nach H e r t k o r n (a. a. O.), wie folgt, ausgeführt: „In ein mit GlasStab tariertes, 50—125 ccm fassendes hohes Becherglas leichtester Sorte werden 5—10 g feinst gepulvertes, eventuell noch gebeuteltes Hartkopalharz genau eingewogen, mit 25—50 ccm des beschriebenen L ö s u n g s m i t t e l s Ubergossen, wobei mit dem Glasstabe das Hartpulvef mit dem Lösungsmittel ohne Unterbrechung gemischt und ersteres in Schwebe gehalten wird, bis eine Klumpenbildung nicht mehr zu fürchten ist. Sodann stellt man das Glas in Wasser von 70—80° C., setzt das Umrühren bis zum angehenden Kochen des Lösungsmittels fort und digeriert bei bedecktem Glase unter zeitweiligem Umrühren ca. 1/a—1 Std. Ist sämtliches Kopalharz verschwunden, bezw. in Auflösung gegangen (erkenntlich an dem pulverförmigen, sandigen und nicht backenden Bodensatze und harzfreien Glasstab), so lässt man in der Wärme vollständig absitzen und dekantiert die klare Harzlösung vorsichtig in ein grösseres reines Becherglas, so lange die Lösung klar abläuft. Ist durch Unvorsichtigkeit oder durch Zufall 'die dekantierte Flüssigkeit mit dem Bodensatze verunreinigt, so lässt man diese Flüssigkeit ebenfalls absetzen und gibt den Bodensatz zur Hauptmenge des ersten zurück. Als SpUlflüssigkeit dient das vorgeschriebene Lösungsmittel. Zu dem Harzrückstande gibt man von neuem 25—50 ccm Lösungsmittel und verfährt wie zu Anfang — das Umrühren hat nur zeitweise zu geschehen — und wiederholt diese Manipulation so oft, bis ein Tropfen Dekantierflüssigkeit auf dem Platinblech beim Erhitzen des letzteren die Abwesenheit von Harz anzeigt. Je nach der Art der Verunreinigung des Kopalh&rzstaubes verwendet man nach dem ersten direkten Abgiessen bei 105° C. getrocknete und gewogene Filter für die Filtration der darauf folgenden Spülflüssigkeit des Harzrückstandes. Da diese späteren und weniger Harz enthaltenden Lösungen sich schlechter klären und nicht bodensatzfrei abgiessen lassen, verwendet man gewogene Filter. Auf diesen Filtern darf indessen das Harz während der Operation nicht eintroclmen, da andernfalls die Poren des Papieres verstopfen und nur durch langwieriges Spülen wieder unvollkommen zu öffnen sind. Den harzfreien Rückstand sowie das Filter spült man noch zweimal mit Äthyläther gut aus, gibt das Filter in das Becherglas zurück, lässt den Äther an freier Luft verdunsten, trocknet sodann zuerst im offenen Trockenschranke und nachher im geschlossenen bei 105° C. bis zur Gewichtskonstanz. In einigen Hartkopalsorten finden Bich zuweilen porzellanartig aussehende, beim Erhitzen intensiv und charakteristisch riechende Harzfragmente, welche ausserordentlich hart sind und nur sehr schwer in Lösung gehen. Jedenfalls ist das Nachspülen mit Äther auch dann vorteilhaft, wenn durch denselben das hochflüchtige Lösungsmittel verdrängt und der Rückstand schneller zur Wägung gebracht werden soll. Ist der trockene, im Glase befindliche Harzrückstand nicht lose und pulverförmig, sondern klebt an den Glaswandungen teilweise noch fest, so muss die Extraktion mit dem Amylazetat oder mit Xther vervollständigt werden. Zur Aschenbestimmung benutzt man den vorliegenden Trockenrückstand oder verascht das Kopalharz direkt im Platintiegel mit salpetersaurem Ammonium." — Die Methode eignet sich namentlich für S p l i t t e r - H a r t k o p a l e und D u s t - H a r t k o p a l e (Staubkopale). Die Verunreinigungen derselben schwanken von 0,5 bis etwa 50 °/ft; über 5 ®/0 organische Verunreinigungen findentt sich selten vor, das Mittel ist 0,3—2,5 während es an mineralischen Verunreinigungen 1—5 /ft ist. Grössere Verunreinigungen bestehen aus Sand und Erde; ferner ist die Ware regelmässig durch die rohe Gewebsfaser der Säcke verunreinigt.

Preisangaben lassen sich ftir Kopale sehr schwer machen, da es von jeder Provenienz ausserordentlich viele Sorten gibt und dieselben im Preise enorm differieren; Kopale: C. E. Roeper, Hamburg VIII.

Kopalöle. Die Kopale werden zur Darstellung von öllacken trocken destilliert, wobei man die übergehenden Dämpfe früher entweichen liess, während man jetzt die Destillate, d. h. die Kopalöle, gewöhnlich auffängt. Nach L. S c h m o e l l i h g (Chem. Ztg. 1905, 955) sind die Kopalöle ganz verschiedene Produkte je nach dem Ausgangsmaterial. So bildet das dem Kaurieköpal entstammende Kaurie-Öl eine leicht bewegliche, hellgelbe, angenehm aromatisch riechende Flüssigkeit vom sp. G. (bei 15°) 0,8677, die sich beim Stehen art der Luft nicht verändert. Dagegen ist das bei der Destillation von Manilakopal aufgefangene Manila-Öl zuerst eine rosige, dann schnell kirschrot werdende Flüssigkeit vom sp. G. (bei 15°) 0,9069. Auch sonst ergaben die Schmoellingschen Untersuchungen interessante Verschiedenheiten. über die man das Original nachlesen wolle.

Korallin — Korke.

651

Die Verwendung der Kopalöle ist bis jetzt sehr beschrankt; teilweise wird es verbrannt, teilweise geringeren Lacken in gewisser Menge zugesetzt. Korallin (Corallin) siehe „I n d i k a t o r e n". Korbflaschen siehe „ B a l l o n s" und „D e m y o h n s". Korke. Nach dem D. R. P. 161 987 kocht man KorkstQcke in einem Bade aus 4 T. Leinöl und 1 T. Kolophonium bis zur Auflockerung, brennt die haften bleibenden Harzreste ab und entfernt die zurückbleibende Asche durch Abputzen. Der Kork soll hierdurch eine bedeutende Volumvergrösserung erfahren, gleichzeitig aber auch länger im Wasser bleiben können, bis er sich vollsaugt Das Verfahren hatte für die Herstellung von Rettungsgürteln W e r t Nach dem D. R. P. 162 836 behandelt man die Korke mit desinfizierenden Oasen (z. B. Formaldehyd) und erhitzt sie gleichzeitig trocken auf 80—100*, wodurch die Sterilisation vollständiger werden und der Überschuss des Gases schneller wieder entfernt werden soll. Das D. R. P. 227 918 mit Zusatz-D. R. P. 240 563 schützt ein. Verfahren zum Überziehen von Korken mit einer widerstandsfähigen, neutralen Schicht. Die Korke werden mit einer Kupferoxydammoniak-Zelluloselösung Aberzogen und nach dem Trocknen mit H>SO< behandelt, um das CuO herauszulösen und die Zellulose zu pergamentieren. Das Zusatzpatent vermeidet Kapferverbindungen Oberhaupt; es verwendet zur Imprägnierung Kollodiumlösung «der Zelluloid in Amylazetat und behandelt nach dem Verdunsten des Lösungsmittels, zwecks Pergamentierung, wieder mit HtSO«. Vgl. die Artikel „ K o r k s u r r o g a t e " und „ S u b e r i t". P r e i s e von K o r k e ff. z y l i n d r i s c h : Durchm. 7 9 11

100 Stack

13

Korkstopfen: 15

17

19

21

23

25

27

30

mm.

0,40 0,50 0,60 0,70 0,85 1,00 1,20 1,35 1,55 1,75 2,75 4,25 Mk.

K o r k e ff. k o n i s c h : U n t e r e r Durchm. 6 — 8 9—10 11—12 13—14 15—16 17—18 19—20 21—22 mm. 100 Stack . . . 0,55 0,65 0,80 0,90 1,25 1,60 1,80 2,10 Mk. U n t e r e r Durchm. 25 27 30 32 35 40 45 50 55 60 mm. 100 Stack . . . 2 , 5 0 3,00 3,50 4,00 6,00 9,00 12,00 15,00 18,00 25,00 Mk. K o r k e , vollständig fehlerlos, für Verbrennungsröhren 100 St. Mk. 5,00; 10 S t Mk. 0,60 K o r k h o l z , beste Qualität, je nach Stärke 1 kg Mk. 1,00—8,00 K o r k b o h r e r aus Messing, mit Drahtstab: In Sätzen von . . . 1—3 1—6 1—9 1-12 1—15 1—18 Durchmesser. . . . 4 - 7 4-9 4—13 4—16 4-18 4 — 2 5 mm. Ohne Handgriffe, Satz 1,20 2,00 3,50 5,25 7,00 8,00 Mk. Mit Handgriffen, Satz . 1,35 2,25 4,00 5,50 7,50 9,00 , K o r k b o h r e r aus vernickeltem Stahl, mit Handgriffen: In Sätzen von . . . 1—6 1 — J2 Satz 4,00 11,00 Mk. K o r k b o h r e r aus Weissblech: In Sätzen von . . . 1 — 6 1—12 13—18 Satz 1,25 3,00 2,50 Mk. K o r k b o h r e r s c h S r f e r , Stück Mk. 1,50 K o r k f e i l e n , rund, mit Holzheft: Länge 10 13 16 18 21 cm. Stück 0,30 0,35 0,45 0,55 0,65 Mk, K o r k m e s s e r von Stahl, mit Heft, Stück Mk. 0,75 K o r k p r e s s e n aus bronziertem Gusseisen, Stück „ 1,75 Krokodil-Modell, Stück „ 2,25 „ amerikanisches Modell, Stück „ 3,00 K o r k z a n g e n , zum Pressen kleinerer Korke, von vernickeltem Stahl: Mit 1 2 Offnungen. Stück 1,80 2,00 Mk.

Korkmetall.

652 Maschinen

tut

Korkmfillerei.

I. K o r k b r e c h e r . a ) Mit Walze aus gezahnten Hartgussscheiben:

Umdrehungen derselben in der Minute . Kraftbedarf Gewicht des Korkbrechers etwa

.

. . . .

Preis eines Magnet-Apparates zur Entfernung der Eisenteilchen

200 160 500 100 300 4—5 100-300 240 450,00

300 250 500 100 200 5-6 200-500 370 650,00 800,00



mm. 400 500 9 800 ff 160 fi 150 9 HP. 10—12 750-1000 1600 y) Mk. 1500,00 940,00

n

b ) Mit Walze aus gezahnten Stahlscheiben: Durchm. der Brechwalze Durchm. der Riemenscheiben Breite derselben Umdrehungen derselben in der Minute . Kraftbedarf

.

Gewicht des Korkbrechers etwa . . . . Gewicht eines Magnet-Apparates dazu etwa Preis des Korkbrechers ohne Magnet-Apparat Preis eines Magnet-Apparates dazu . . .

200 160 500 100 300 4—5 100-200 260 120 800,00 —

300 250 500 100 200 5—6 200-400 400 105 1400,00 800,00

400 500 800 160 150 10-12 400-800 1700 200 2300,00 940,00

mm. n n

j» n

HP. kg. n

9 Mk. »

II. K o r k - M a h l g ä n g e , ganz aus Eisen hergestellt (Oberlaufer); die Zarge mit Steinteller und Steinen sowie die Blechhaube werden von zwei kraftigen gusseisernen Säulen getragen: Durchm. der Steine Umdrehungen der Steine in der Minute Kraftbedarf etwa Stündliche Leistung eines Mahlganges etwa Gewicht eines Mahlganges mit konischen Zahnrädern, aber ohne Steine, Transmissionswelle und Lager etwa Gewicht der Steine etwa Preis eines Mahlganges mit konischen ZahnrSdern, aber ohne Steine, Transmissionswelle und Lager Preis der Steine „ „ Ankerbolzen und Platten

1370 mm. 130 2 0 — 2 5 HP. 1 2 0 — 1 6 0 leg. 2750 2700

„ „

2500,00 620,00 40,00

Mk. „ „

Ferner werden zur Korkmfillerei noch benutzt S c h l a g k r e u z m I i h 1 e n (siehe Artikel „ D e s a g g r e g a t o r e n " ) und E x z e l s i o r m II h 1 e n (siehe unter „M 0 h 1 e n"). Korke: Vereinigte Lauaitzer Glaswerke A.D., Abt. Warmbrunn, Quilitz & Co., Berlin NW. 40, HeideBtruse 86/67. Fried.

Einrichtungen filr Korkmüllereien und Korkplattenfabriken: Krapp

Aktiengesellschaft

Grusonwerk,

Korkbrecher:

Oebr. Burberg, Maschinenfabrik, Hettmann.

Magdeburg-Buckau.

| Mix Friedrich t Co., Leipdg-Plagwiti 6t.

Korkmtthlen:

Oebr. Burberg, Maschinenfabrik, Mettmann.

Korkmetall. Unter dieser Benennung kommt neuerdings ein sehr leichtes Metall in den Handel, das zu Bauteilen von Luftfahrzeugen verwendet werden soll. Es ist nach der Untersuchung fast reines Magnesium; sein sp. Q. betragt 1,762.

Korkstein — Korund.

(J53

Korkstein. Er besteht aus einem Gemisch von zerkleinertem Kork mit mineralischen Bindemitteln und wird nach patentiertem Verfahren hergestellt; sp. O. etwa 0,25. Als feuersicheres und vorzüglich wSrmeisolierendes Mittel wird er viel benutzt, neuerdings in steigendem Masse auch im Hochbau. Durch Imprägnierung des Korksteins im Vakuum mit heissflüssigem Pech unter Druck stellt man auch eine wasser- und wärmebeständige Modifikation des Korksteins her. Im imprägnierten Zustande hat er ein sp. O. von 0,30—0,40. Der Korkstein ist demnach das leichteste aller Baumaterialien. Korksteine, Format 2 5 x 1 2 x 6 , 5 cm Imprägnierter Korkstein, dasselbe Format

100 Stack Mk. 10,00 100 „ „ 12,50

Korkrarroffate. Solche werden jetzt nach verschiedenen Verfahren hergestellt Davon ist der Kunstkork „S u b e r i t" in besonderem Artikel behandelt Nach dem D. R. P. 167 780 erhalt man durch Einwirkung von Azetylen auf Kupfer bei 200—250* unter konstantem Druck ein einheitliches braunes, zusammenhangendes, elastisches, ausserordentlich leichtes Produkt (Cupren), das sich gut als Korkersatz eignet; es kann in jede beliebige Form gebracht werden, lasst sich mit dem Messer schneiden, wird nicht von HtO benetzt, ist porenfrei, und seine Dichte ist etwa halb so gross wie die des Korkes. Nach dem Franz. Pat. 370 637 knetet man Kasein mit Calciumhydrat, Borsaure und Korkabfallen, presst sie mittels hydraulischer Pressen in Metallfonnen und erhitzt darin auf 120°, wodurch ein Korkersatzmittel entstehen soll. (Das Verfahren erscheint sehr problematisch.) Nach dem D. R. P. 185 714 soll man die fein zerkleinerten Korkabfalle mit Eiweisslösung mischen, dife Masse in Formen bringen, unter Druck pressen und sie schliesslich der Wirkung von Dampf aussetzen. Nach dem Amer. Pat. 903 865 stellt man eine Korkmasse durch Behandeln fein gepulverter Korkteilchen mit einer Gummilösung nebst nachfolgender Pressung unter Erhitzen her, wahrend zur Erzeugung von Kunstkork nach dem D.R. P. 203 971 Korkschrot, Glyzerin, Mineralole und Fallstoffe unter Verwendung von Viskose als Bindemittel und unter Zusatz von Schwermetalloxyden und schwachen Sauren in Formen gepresst und getrocknet werden. Korkteppiche siehe „L i n o 1 e u m". Korrosol siehe „ C o r r o s o 1". Korubln. Gesetzlich geschützte Bezeichnung für den künstlichen Korund, wie er bei der A l u m i n o t h e r m i e (s. den Artikel „ T h e r m i t") als Schlacke entsteht. Das Korubin dient zur Herstellung feuerfester Steine. Korund, künstlicher. Die N o r t o n E m e r y Wheel-Co. fabriziert künstlichen Korund, also kristallisierte Tonerde, durch Schmelzen von natürlichem Bauxit im elektrischen Ofen und langsames Abkühlen der Schmelze. Das Produkt ist so hart wie naturlicher Korund und zahe wie Schmirgel, also zur Herstellung von Schmirgelpapieren und Schmirgelsteinen sehr geeignet. Ferner gewinnt man künstlichen Korund durch die sogenannte A l u m i n o t h e r m i e (vgl. den Artikel „ T h e r m i t"), also dadurch, dass man eine Mischung von gepulvertem AI mit Metalloxyden entzündet, wobei letztere zu dem betreffenden Metall reduziert werden, wahrend das AI zu AUOj in der Form von Korund oxydiert wird. Nach dem D. R. P. 158 336 stellt man Geräte für die chemische Industrie aus Korund und einem tonigen Bindemittel her, die nach der Formgebung gebrannt und, soweit erforderlich, glasiert werden. Das D. R. P. 160 780 schützt bei demselben Verfahren die Verwendung des Korunds, der bei der Aluminothermie als Schlacke erhalten wird. Das D. R. P. 220 394 schützt die Herstellung hochfeuerfester geformter Körper aus geschmolzener Tonerde (künstlichem oder natürlichem Korund), indem das zu formende Material gepulvert oder feinkörnig mit Glyzerin-

Korylofonn — Kotargit.

654

borsflure zu einer plastischen Masse verarbeitet wird; diese bringt man in die gewünschte Form und brennt dann. F r e m y gelang es zuerst, auch den wirklichen Edelkorund, d. h. d$n R u b i n und den S a p h i r , herzustellen, und zwar durch Schmelzen von amorphem A1»0» mit PbO im hessischen Tiegel bei heller Rotglut; hierbei scheidet die Kieselsflure des Tiegels aus dem zuerst gebildeten Bleialuminat die Tonerde in schonen Kristallen ab. Hat man zuvor etwas Chromoxyd zugesetzt, so entsprechen die Kristalle dem natflrlichen roten Rubin, wahrend ein Zusatz von etwas Kobaltoxyd den blauen Saphir erzeugt. Das Verfahren der Herstellung künstlicher Rubine ist neuerdings von V e r n e u i l (Compt. rend. 135, 791) erheblich verbessert worden: Er bringt einen Stift aus Tonerde in die Spitze einer nach unten gerichteten Knallgatflamme und streut in die Bahn des zur Speisung der Flamme dienenden Gases eine feinverstäubte Mischung aus Chromoxyd und Tonerde ein. Diese Stäubchen schmelzen in der Flamme zu winzigen Tröpfchen, die sich auf der Spitze des Tonerdestiftes als Kegel ansetzen. An der Spitze dieses Kegels bildet sich nun ein Tropfen geschmolzener Tonerde, der allmählich aus der Flamme herausgezogen wird und durch Anlagerung immer weiter wächst, bis die künstliche Rubinkugel schliesslich bei leiser Erschütterung abbricht; sie bedarf dann nur noch des Schliffes. Weiteres darüber siehe unter „ E d e l s t e i n e , k ü n s t l i c h e " . Körend, kttnsü

°/0 kg Mk. 175,00

Koryloform siehe „C o r y 1 o f o r m". Korysol siehe „ C o r y z o l " . Kosebenllle (Cochenille). Farbstoffdroge, die aus den getrockneten Leibern der weiblichen Nopalschildlaus Coccus cacti besteht Man sammelt die auf verschiedenen Kaktus-Arten gezüchteten flügellosen Weibchen und tötet sie durch siedendes Wasser, Dampf oder trockne Hitze, worauf sie getrocknet als 1—2 mm lange ovale Körper in den Handel kommen. Je nachdem ob die Schildläuse bei der Behandlung den weissen Wachsüberzug behalten oder verloren haben, unterscheidet man s i l b e r g r a u e und s c h w a r z e K o s c h e n i l l e . Der Farbstoff der Koschenille ist das K a r m i n oder die Karminsäure. In den Handel kommt ausser der Koschenille selbst das K a r m i n (K o s c h e n i 11 e k a r m i n), ein roter Farbstoff, der als zartes Pulver oder in Stücken gehandelt und durch Fällen einer Koschenilleabkochung mit Säure oder einem saueren Salze dargestellt wird. Die Fabrikationsrngthoden des Karmins werden geheim gehalten; gewöhnlich ist dasselbe ein Aluminiumkalkalbuminat der Karminsäure. Ferner stellt man aus der Koschenille den K a r m i n l a c k dar, der auch als F l o r e n t i n e r - L a c k , W i e n e r L a c k und P a r i s e r - L a c k bezeichnet wird; man erhält ihn durch Fällen alkalischer Koschenillelösungen mit Alaun oder mit Alaun und Zinnsalz. Durch Digerieren von gepulverter Koschenille mit NH« (unter Luftabschluss) und Fällung der erhaltenen Lösung mit Aluminiumhydrat erhält man das Cochenille ammoniacale, welches in dunkelbraunen Tafeln in den Handel kommt. Schliesslich wird die Koschenille auch in Kuchenform gepresst; das Präparat heisst K u c h e n k o s c h e n i l l e . Karmin und Karminlack dienen als Wasser- und Ölfarben; die Koschenille wird nur noch selten zum Rotfärben von Wolle (mit Tonerde- oder Zinnbeizen) benutzt. Koschenille, grau „ fein gepulvert Kannin, je nach Qualität Karminlack . . . . Florentiner Lack . .

• 1 1 .

1 • • 1 kg Mk. „ „ . . 1

kg Mk. 4,35 „ . 5,60 35,00-42,00 7,00-25,00 kg Mk. 4,00

Koschenille:

O. E. Boeper, Hamburg VlU.

K o t a r g i t . Unter diesem Namen kommt ein Doppelsalz von salzsaurem Kotarnin mit Eisenchlorid in den Handel.

Kotarnin — Krapp.

655

Kotarnin (Cotarninum). CnH„NO» + HjO. Spaltungs- bzw. Oxy. dationsprodukt des Narkotins (s. d. unter „ O p i u m u n d O p i u m , a l k a l o i d e " ) ; man erhält es durch Einwirkung von verd. HNO» auf Narkotin. — Auch synthetisch ist Kotarnin hergestellt worden, jedoch hat diese Art der Gewinnung bisher keine praktische Bedeutung erlangt Das salzsaure Kotarnin wird unter dem Namen S t y p t i z i n (s. d.), das phtalsaure unter der Bezeichnung S t y p t o 1 (s. d.) medizinisch gebraucht. Kotarnin

D Mk. 4,65

KottonOl (Baumwollsamenöl; Oleum Qossypii), aus den Samen der Baumwollstaude Oos$ypium herbaceum namentlich in Amerika gewonnen: Die Baumwolle wird in den Egreniermaschinen von den Samen getrennt, worauf letztere in einem mit rotierenden Messern versehenen Zylinder enthülst und zerschnitten werden. Die zerkleinerten Samen presst man zwischen eisernen Walzen zu Kuchen und erhitzt letzteren in Pfannen auf etwa 70*, worauf die Kuchen in Sacke gefüllt und mittels hydraulischer Pressen ausgepresst werden. Auch durch kalte Pressung sowie durch Extraktion mit Petroleumäther, Benzin u. s. w. wird Kottonöl gewonnen. Das rohe KottonOl ist braunschwarz, dickflüssig, trübe; zur Reinigung mischt man es mit einer durch Vorprobe festzustelleiiaen Menge Natronlauge von 15* B£, worauf es nach dem Abscheiden (das durch Salzwasserzusatz befördert werden kann) abgelassen wird. Bei diesem — immer noch besten und am meisten gebrauchten — Reinigungsverfahren muss man die Lauge in feinem Strahle einlaufen lassen und fortwahrend heftig rühren, am besten durch ein Luftstrahlgeblase. Tritt die Ausscheidung (das Brechen des Ols) ein, so erwärmt man auf höchstens 60*; erscheint die Ausscheidung schwarz, so ist die Reinigung beendet. Man lasst dann absetzen, wascht das geklärte öl mit HiO und treibt es nach der Abscheidung des Wassers, noch durch eine Filterpresse. Bei sehr saueren Rohölen neutralisiert man erst fast ganz mit NaiCO« und hebt die schaumige Seife ab. Die schwarze Seife von der Raffination dient zur Gewinnung von Ölsäure. Andere Verfahren reinigen mit Wasserglas, mit Kalkmilch, mit Kaliumbichromat, Chlorkalk u. s. w.; häufig muss die Reinigung wiederholt werden. Pas raffinierte Kottonöl ist hellgelb; durch Chlorkalk kann es noch gebleicht werden. Sp. G. (bei 15°) 0,920—0,922; bei 0* wird es butterartig fest Verseifungszahl 195—198; Sch. P. der Fettsauren 27,7*; Erst. P. der Fettsauren 30,5*. Jodzahl des Kottonöls 105—115. Schwach trocknendes 01, das vor allem zur Seifenfabrikation benutzt wird; raffinierte Sorten dienen als Zusatz (Verfälschung) von Olivenöl, Schweinefett u. s. w. Preise schwankend; zurzeit etwa: Kottonöl % kg Mk. 60,00—64,00 Kraftoblor siehe „ B l e i c h e n". K r a f t g a s . Man versteht darunter alle brennbaren Gase, die In Verbrennungsmaschinen zur Erzeugung von Kraft Verwendung finden können. — Vgl. „H o I z g a s". K r a p p . Die Wurzel der F ä r b e r r ö t e Rubia tinctorum, die namentlich in Frankreich kultiviert wird. Der wichtigste Farbstoff des Krapps ist das jetzt meistens künstlich dargestellte A1 i z a r i n (s. d.) und das ebenfalls synthetisch zu gewinnende P u r p u r i n ( s . „ O x y k e t o n f a r b s t o f f e"). Aus diesem Grunde ist der Krappbau und die Krappfarberei auch sehr zurückgegangen. Um verschiedene schädliche Nebenbestandteile der Krappwurzel zu beseitigen und den einen oder andern ihrer färbenden Bestandteile (wozu auch noch X a n t h o p u r p u r i n , P s e u d o p u r p u r i n u. s. w. gehören) auszunutzen, behandelt man die gemahlene Wurzel mit Wasser, mit Saure und andern Lösungsmitteln. So und durch nachheriges Abpressen erhalt man verschiedene Krapppräparate, wie K r a p p b l u m e n , G a r a n c i n , P i n k o f f i n , G a r a n c e u s e , K r a p p k a r m i n u. s. w. Der Krapp wird nur noch in der Wollfärberei zur Erzeugung von braunstichigem Rot benutzt, wobei

Kreide — Kreosot.

656

man mit K»Cr»07 vorbeizt; andere rote Nuancen erhalt man durch Tonerde- und Zinnbeizen. — Künstlicher Krapp siehe „A1 i z a r i n". Krapp: OL E. Boeper, Hambnif VW.

Kreide. Natürlich vorkommendes Calciumlcarbonat CaCO«. Vgl. unter „E r d f a r b e n". Einrichtungen für Kreidemflhlen: Emil Puabnrg, Berlin NW. 23.

Krelutton. Es ist ein energisch wirkendes Antiseptikum aus der Gattung der Kresolseifenlösungen, stellt eine grüne Flüssigkeit vom sp. G. 1,054 dar, die in HtO leicht lOslich ist und 66 %< Kresole enthalt Krelution:

Ohemilche Fabrik Flonheim, Dr. H. Noerdlinger, FlSnheim-Untermain.

Kremnit. Neues Baumaterial aus Ton, Sand und Flussspat; die Bestandteile werden zusammen vermählen und bei hoher Temp. geschmolzen. Die flüssige Masse lasst sich wie Gusseisen giessen, so dass ausser gewöhnlichen Steinen alle möglichen Formstücke hergestellt werden können. Das Kremnit wird weder durch Feuer noch durch Frost oder Luft angegriffen, blüht nicht aus, oxydiert sich nicht und wird nicht rissig; es lasst sich in beliebiger Weise färben und glasieren. Kremser W e l u siehe „ B l e i f a r b e n". Gustav Die tri, Elsenloh (s. Ins.-Anh.).

Kremnlsion, ein mit HiO in jedem Verhältnis mischbares emulgierendes Mittel für Desinfektion, Desodorisation, Pflanzenschutz und Tierpflege. Kremulsion:

Chemische Fabrik Flörsheim, Dr. H. Noerdliiiger, FlOnheim-Untermain.

K r e o l i n . Desinfektionsmittel, das sich in H»0 nicht löst, aber damit sehr bestandige Emulsionen bildet. Es wird aus dem Kreosotöl (s. d.) gewonnen und enthalt 25—30%. und mehr Kreosotöl; die Emulsionsfahigkeit beruht auf einem Zusatz von Harzseife. D^u-ch endgültiges Urteil gilt das Wort „C r e o 1 i n" für chemisch-pharmazeutische Präparate, Desinfektionsmittel, Arznei- und Holzkonservierungsmittel als geschütztes Warenzeichen für P e a r s o n , Hamburg. Kreosot. Eine aus dem H o l z t e e r (s. d.), und zwar namentlich aus Buchenholzteer durch fraktionierte Destillation erhaltene farblose, ölartige Flüssigkeit von ausgesprochenem Rauchgeschmack. Zur Darstellung benutzt man denjenigen Anteil der Destillationsprodukte, der schwerer ist als HiO, wascht mit NajCOj-Lösung, destilliert wiederum zur Entfernung der leichteren Anteile, schüttelt die schweren mit KOH und zersetzt die alkalische Lösung durch HtSO«. Diese Operationen müssen wiederholt werden, bis das Endprodukt in Kalilauge klar löslich ist; dann fraktioniert man und fängt das zwischen 205 und 220* Übergehende auf. Beim Aufbewahren, namentlich unter dem Einfluss des Lichts, wird das Kreosot gelb bis braungelb; es löst sich leicht in Alkohol und Äther, in 120 T. heissam, sehr schwer in kaltem Wasser. Kreosot ist keine einheitliche Verbindung; unter den Bestandteilen sei das G u a j a k o I (s. d.) genannt. Im Gegensatz zu dem gewöhnlichen Kreosot, das auch H o l z t e e r k r e o s o t ( B u c h e n h o l z t e e r k r e o s o t ) genannt wird, steht das S t e i n k o h l e n t e e r k r e o s o t ; es ist dies unreines P h e n o l (s. d.), das namentlich an K r e s o 1 e n (s. d.) reich ist. Buchenholzteerkreosot „ D. A. V, sp. G. 1,080 Steinkohlenteerkreosot, gereinigt, weiss . . . . ehem. rein,

Kreosot-Apparate:

F. H. Meyer, Hannover • Halnholx (a. Ins.-Anh. S. 17).

1 1 1 kg Mk. 1,80; °/0 1 „ „ 2,50; °/0

kg Mk. 2,75 „ „ 4,15 „ „ 160,00 „ „ 225,00

Kreosotal — Kresole.

g57

Kreosotal = Kreosotkarbonat (Creosotum earlonicum). Zur Darstellung löst man nach dem D. R. P. 58 129 Kreosot in Natronlauge, leitet in die Lösung Chlorkohlenoxyd ein und wäscht das ausgeschiedene ö l zuerst mit sehr verd. Na>COi-Lösung und dann mit HxO. Es bildet ein bernsteingelbes, honigdickes öl, unlöslich in H,0, löslich in Alkohol. Riecht und schmeckt wenig nach Kreosot. Man benutzt es medizinisch, wie das Kreosot selbst, als innerliches Desinfiziens, so bei Tuberkulose, Magen- und Darmkrankheiten, Lungenentzündung u. a. m. Vor dem Kreosot hat es den Vorzug, nicht so unangenehm zu schmecken, schnell resorbiert zu werden und nicht atzend zu wirken. Dosis: Ansteigend von 5 Teelöffel voll täglich, rein oder in Wein, Kognak, Lebertran zu nehmen. Kreosotal

H Mk. 2,50; 1 kg Mk. 23,00

Kreosotöl (Schweröl). Die bei der Destillation des S t e i n k o h l e n t e e r s (s. d.) zwischen 250 und 280° abergehende Fraktion. Das Kreosotöl bildet eine ölige, gelbgrflne, stark fluoreszierende, höchst unangenehm riechende Flüssigkeit; sp. G. 1,05. Man benutzt es meistens ungereinigt zu B e l e u c h t u n g s z w e c k e n , als B r e n n m a t e r i a l , zur L a m p e n r u s s f a b r i k a t i o n , zum K a r b u r i e r e n von Leuchtgas, zum I m p r ä g n i e r e n von Holz, zur Darstellung von K r e o l i n (s. d.), L y s o l (s. d.) und verwandter Desinfektionsmittel. Ein ähnliches Kreosotöl wird bei der Verarbeitung des B r a u n k o h l e n t e e r s (s. d.) gewonnen. Kreosotöl, grünlich (schweres Anstrich- und Imprägnieröl) .

.

.

°/ 0 kg Mk. 12,00

Kreosotöl:

L. Hiurwitz & Co., O. m. b. H., Berlin NW. 52.

Kresole (Methylphenole). CaHt(OH). CHi. Homologe des P h e n o 1 s (s. d.), die stärkere Desinfektionskraft haben als dieses selbst und die Überlegenheit der rohen Aber die reine Karbolsäure erklären. Durch Behandlung der Kresole mit Natronlauge erhält man wasserlösliche Präparate (K r e s o 1 n a t r o n ) , die als Desinfektionsmittel Bedeutung haben. So wird z. B. das S o 1 u t o 1 erhalten, während zur Löslichmachung des L y s o l s (s. d.) Seife, des S o 1 v e o 1 s kresotinsaures Natrium verwendet wird. Das. Rohkresol enthält alle drei Isomere, woraus reines o-Kresol durch Ausfrieren abgeschieden werden kann. Ein anderes patentiertes Verfahren zur Isolierung von o-, m- und p-Kresol aus dem Gemisch des Steinkohlenteerkresols beruht auf der verschiedenen Löslichkeit der m- und p-KresoIsulfosäuren in konz. HiSO«;. o-Kresol wird durch fraktionierte Destillation abgetrennt. Besondere Aufmerksamkeit hat ein neues Verfahren gefunden, welches die Trennung von p- und m-Kresol mit Hilfe von Oxalsäure bewirkt. Nach diesem Verfahren (D. R. P. 137 584 und 141 421) wird das technische Kresolgemisch, welches nach dem Ausfrieren des Orthoderivats p- und m-Kresol enthält, mit wasserfreier Oxalsäure oder einem wasserfreien saueren Oxalat erwärmt; hierbei entsteht p-Kresoloxalsäureester, der durch Auskristallisieren aus der Lösung entfernt wird, während in dieser das nicht esterifizierbare m-Kresol gelöst bleibt. Der Ester ist ein farbloser fester Körper, der in Alkohol, Äther und Eisessig löslich, in Benzol unlöslich ist und durch Sublimieren gereinigt werden kann; man zersetzt ihn durch Wasser. Nach dem D. R. P. 148 703 trennt man das Gemisch von m- und p-Kresol unter Gewinnung des ersteren in Form seiner Sulfosäure dadurch, dass man das Rohkresol mit pyrosulfathaltigem Natriumbisulfat bei etwa 100—110* behandelt und die gewonnene Sulfosäure bezw. ihr Na-Salz von dem unveränderten p-Kresol trennt. Das D. R. P. 152 652 zur Herstellung von m-Kresol aus Rohkresol gründet sich darauf, dass das neutrale Ca-Salz des m-Kresols erheblich schwerer löslich ist als dasselbe Salz des p-Kresols: Man sättigt Kresol mit Ca(OH)i bis zur Bildung der neutralen Salze, lässt kristallisieren und trennt die an m-Kresolcalcium reichen Kristalle von der an p-Kresolcalcium reichen Mutterlauge; die Behandlung wird wiederholt. Auch kann man das Rohkresol mit Blücher VIII.

42

Qgg

Kresolharzseife — Kristallisation.

weniger Ca(OH)» versetzen und das ausgeschiedene neutrale Ca-Salz von der Mutterlauge abpressen oder mit Benzol und dergleichen auswaschen. o - K r e s o 1 bildet farblose Kristalle, ist leicht lOslich in Alkohol und Äther, kaum in H , 0 . Sch. P. 31*. S. P. 188°. m - K r e s o 1 ist flüssig, erstarrt schwer, Sch. P. + 4°; S. P . 201°. p - K r e s o 1 bildet farblose Prismen vom Sch. P. 36', 8. P. 198°. Kresol, roh, D. A. V ®/0 kg Mk. 66,00 m-Kresol, S. P. 199—204 0 °/» „ „ 75,00 „ gereinigt t „ „ 8,00 „ ehem. rein 1 „ „ 15,00 o-Kresol, techn. „ (Sch. P. 29—30° C.) »/„ „ „ 170,00 chem- n I n n 4,00 p-Kresol, techn. „ °/e n n 300,00 „ ehem. „ krist (Sch.P. 36° C.) 1 „ „ 15,00 Kresolnatron (Solutol), roh °/0 „ „ 60,00 rein n n 80,00 Kresole: Chemische Fabrik FUnbeim, Dr. H. NoerdUnger, Flfirabeim-Untermain (Kresolum pur- liquefact). Dr. F. Raschig, Chemische Fabrik, Ludwigahafen a. Bh.

Rütgerswerke, Akt.-Ges., Berlin W. SS, Lützowstrasse SS/36.

Kresolharzseife flüssig, siehe „ V i e h w a s c h m i t t e Kresolselfe. Desinfektionsmittel, z. B . für Hebammen.

1".

Eine Kaliseife, die 50 % rohes Kresol vom S. P. 199—204° enthalt und sich in jedem Verhältnis in H*0 lOst. 1 Originalbarrel von 180 kg . . . 1 kg Mk. 0,50 1 Originalkanne von 25 kg 1 „ „ 0,66 1 Originalballon von 60 kg 1 „ „ 0,52 Kresolseife: Schfllke & Majrr, Lyaolfabrik, Hamburg 89. Kresolseifenlösung: Dr. F. Raschig, Chemische Fabrik, Ludwigshafen a. Rh.

Kreuzbeeren siehe „G e 1 b b e e r e Kristalline siehe „Z e 11 u I o i d 1 a Kristallisation.

n". c k e".

K r i s t a l l i s i e r s c h a l e n von w e i s s e m G l a s e , mit flachem Boden und senkrechten Wänden, 1,5 bis 5 cm hoch. Durchmesser . 5 4 8 cm. 3 6 7 Ohne Ausguss l'oo'st! 16,00 19,25 24,00 Mk. 22,85 16,00 17,50 Mit 26,00 29,50 100 „ 20,85 32,00 „ 20,85 23,25 Durchmesser . Ohne Ausguss l'oo'st! Mit 100 „

9 25,25 34,50

10 28,85 38,50

Durchmesser . Ohne Ausguss l'oo'st! Mit 100 „

15 59,25 80,00

16 64.00 84,85

Durchmesser . Ohne Ausguss l'oo'st Mit 100 „

21 96,00 128,00

2? 104,00 139,25

11 35,25 46,50 17 69,75 91,25

12 40,00 54,50 18 72,00 96,00

23 112,00 150,00

13 48,00 64,00 19 80,00 107,25 24 128,00 172,00

14 cm. 56,00 Mk. 75,25 . 20 cm. 88,00 Mk. 116,85 „ 25 cm. 144,00 Mk. 192,00 „

Kroulin — Durchmesser . . . . Ohne Ausguss 1 0 0 St. Mit „ 100 „

Kiyolith.

27 192,00 256,00

26 160,00 206,00

29 272,00 360,00

28 240,00 320,00 3-15 40,00 54,50

3-8 11,25 15,25

In Sätzen Durchmesser . Ohne Ausguss 10 Satz . Mit „ 10 Satz .

659 30 cm. 3 0 4 , 0 0 Mk. 400,00 „

3—22 96,85 130,50

3—30 252,00 336,00

cm. Mk. „

Dieselben, hohe Form. Höhe Durchmesser.... Ohne Ausgass 100 St. Mit „ 100 „

4 4 20,85 26,55

6 6 25,25 34,50

5 5 22,25 29,50

8 8 32,00 43,25

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10 10 38,50 51,25

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Kristallisiergefässe Wunsch auch unglasiert). Konische Torrn gut f l a c h e m Boden

Inhalt

Lichte Weite

Uchte Tiefe

oben

unten

1

mm

mm

nim

25 50 75 100 150

430 540 610 680 780 850

240 310 350 390 450 510 530 570 600 620 670

280 350 400 440 500 550 600 650 680 710 750

200 250 300 350 400 500

920 990 1040 1090 1160

Preis Mk. 1

Stück Mk. 12,00

aus S t e i n z e u g

innen glasiert

Konische Form m. r u n d e m Boden lichte Weite

Lichte Tiefe

Preis

eben

unten

mm

nun

mm

Mk. |

300 400 430 480 540 590 640 670 710 730 780

240 410 490 560 640 710 750 820 870 910 980

4.501 9,00 12,50 16,50 25,50 33.00 41.00 50.00 59,00 68.00 85,00

4,501 3 9 0 9.00 510 12,00 560 16.00 610 25.00 700 32,50 770 40.00 830 48,00 860 56,00 910 65,00 940 80.00 1020

(auf

Halbkugelige Form Lichte Weite

Lichte Tiefe

beii

nun

mm

Mk.

460 580 660 730 830 910 990 1050 1100 1150 1250

230 290 330 360 410 450 490 520

4,50 9,00 13^00 17,00 26,00 34,00 42.50 51,00 61.50 72,00 90.00

550

570 620

Kristallisationsapparate: F. H. Meyer, Hannover-Hai nholi.

Kristallisationsgefässe aus Steinzeug: Georg Schmidt & v. d. Eitz, Schmiedefeld (Kreis Schleuaingen).

K r o t a l l n , das Gift der Klapperschlange (Crotalis adamanteus) in getrocknetem, gepulvertem und nach einem bestimmten Verfahren präparierten Zustande. Es soll gegen Epilepsie injiziert werden. K r y o l l t h . Mineral, welches chemisch genommen das Doppelsalz Aluminiumnatriumfluorid A1F». 3 NaF ist. Es dient namentlich zur Oewinnung 42*

660

Kryptol — ¡Crystallisation.

von metallischem A l u m i n i u m (s. d.), zur Darstellung von Alaun, ferner von Soda sowie von Tonerdebydrat und endlich zum Trüben des Glases. Künstlichen Kryolith siehe No. 4 unter „ A l u m i n i u m v e r b i n d u n g e n " . .

°;0 kg Mk. 80,00—100,00

KBnigswarter & Ebell, Linden vor Hannover. Lehmann & Voss, Hamburg 1.

I R. Rienecker & Dr. W. Schmeiner, Fluor bei füptenfelde 14 (Osthan).

Grönländischer Mineral-Kryolith .

Kryolith: Anlagen und Verfahren zur Herstellung von Kryolith: Willy Huger, Ingenieur-Oes. m. b. H., Dresden 16.

Kryptol. Während alle andern elektrischen Heizapparate auf dem Prinzip der Verwendung von Metallwiderstanden — entweder in Form von Drahten oder von Folien — beruhen, verwendet die Kryptolgesellschaft für ihre Apparate das V ö l k e r s c h e Widerstandsmaterial „Kryptol", eine Mischung aus Kohle, Graphit, Karborund u. s. w. nach den Patenten von Dr. Völker. Die genaue Zusammensetzung des Kryptols, die verschieden je nach Verwendungszweck und Stromspannung ist, ist Geheimnis der Firma. Das ganze Verfahren sowie die meisten Apparate sind durch in- und ausländische Patente und Gebrauchsmuster geschätzt. Das Kryptol wird meist derart verwandt, dass eine mehr oder minder starke Schicht dieser körnigen Masse lose auf eine Schamotte- oder ähnliche isolierte Unterlage gebracht und mittels Kohlenelektroden in den Stromkreis eingeschaltet wird. Diese Anordnung bedingt einen wesentlichen Vorteil gegenüber anderen Systemen, nämlich die leichte Auswechselbarkeit der Widerstandsmasse bei vorkommenden Defekten, Verunreinigungen u. s. w. Ferner liegt die Möglichkeit vor, durch verschiedene Höhe der Schichten an einzelnen Stellen verschieden hohe Temperaturen zu erzeugen, ebenso wie die Form der Kryptolschicht mit Leichtigkeit jedem Gefäss angepasst werden kann. Wichtiger noch als diese Eigenschaften ist jedpch die Möglichkeit, mit Hilfe des Kryptols beliebig hohe Temperaturen zu erzeugen, deren Erreichung mit Hilfe von Metallwiderständen unmöglich ist. Temperaturen bis 3000 Grad und mehr würden mit Hilfe von Kryptol leicht zu erreichen sein, wenn nicht eine Grenze durch die Widerstandsfähigkeit der Isolierschichten (Schamotte, Emaille u. s. w.) gezogen wäre. Immerhin bedeutet die Erreichbarkeit einer Temperatur bis 2000—2200 Grad einen bedeutenden Fortschritt. — Die Temperaturen sind nach dem Dr. Völkerschen Verfahren durch Schichtung der Masse selbst, durch Anwendung verschieden grober Körnungen und durch Vprschaltung geeigneter Widerstände regulierbar. Bei einem neuen Ofen mit Kryptolheizung wird das Kryptol in eine halbzylinderförmige Vertiefung des Schamottekörpers gebracht; die Reduziertrommel zur Aufnahme des zu erhitzenden Stoffes ist zylinderförmig. — Für Zimmerheizung wird die körnige Kryptolmasse in 32 cm lange Glasrohre mit metallischen Endverschlüssen eingefüllt ( K r y p t o l - P a t r o n e ) ; eine solche Patrone wird für eine normale Spannung von 110 V. hergestellt. Der Entwicklungsgang des Kryptolverfahrens bedingte es, dass die Kryptolgesellschaft ihre Aufmerksamkeit zunächst den Laboratoriumsapparaten widmete, und so weist denn das Preisverzeichnis derselben eine, reiche Auswahl für die verschiedensten Zwecke auf, z. B. Verbrennungsöfen, Kochapparate für Kjeldahlkolben bzw. Goldprobenkölbchen, Trockenschränke, Muffelöfen, Wasserbäder, Heizplatten u. s. w. Kryptol Kryptol - Heizplatten „ Kochapparate „ Tiegelöfen Muffelöfen „ Trockenkästen „ Wasserbäder

10 kg Mk. 30,00 . „ 1 1 , 5 0 - 78,00 . „ 40,00—100,00 von „ 60,00 aufwärts M n

Krystallisation sieh« „K r i s t a 11 i s a t i o n".



15,00— 31,50

Kabel — Kufen.

661

Kübel. K a b e l a u s S t e i n z e u g fUr Mischzwecke u. s. w. ohne oder Abflusstille: a) h o h e F o r m . Inhalt . . . 50 75 100 125 150 200 250 300 400 500 600 800 1000 Im Liebten weit 38 43 47 50 53 58 62 66 75 80 92 100 105 „ . tief. 55 64 70 78 85 95 105 110 110 112 115 120 135 Preis . . . . 8 11 14 17 20 25 32 40 60 75 90 120 150 b) n i e d r i g e r e Inhalt . . . 200 Im Lichten weit 70 „ „ tief. 65 Preis. . . . 25,00

( b a u c h i g e ) Form: 400 600 800 89 102 110 85 85 100 60,00 90,00 120,00

K f l b e l a u s S t a h l b l e c h , gefalzt und zwei Henkeln. Inhalt . . . 18 20 22 25 27 30 Durchmesser . 280 290 295 310 310 325 Höhe . . . 300 310 325 350 375 375 P r e i s . . . . 8,50 9,00 9,50 10,00 10,50 11,50 Preise für Kübel mit Ansgusstttlle 20 °/0 höher.

mit

1. cm. . Mk.

1000 1. 120 cm. 100 „ 150,00 Mk. genietet, laugendicht, mit 32 35 40 50 1. 325 340 350 380 mm. 400 400 420 450' . 12,50 13,50 14,50 15,50 Mk.

K u b i s c h e r S a l p e t e r (Natriumnitrat) siehe „ C h i 11 s a 1 p e t e r " . K n i e n (Reservoirs aus Schmiedeeisen für Laugen u. s. w.). a ) V i e r e c k i g e s c h m i e d e ei s e r n e R e s e r v o i r s mit abgerundeten Ecken. lichte I l m

Inhalt

Bledufithe

Breit«

HShe

1

Lauf« mo»

500 750 1000 1250 1500 1750 2000 2500 3000 3500 4000 4500 5000 5500 6000 6500 7000 7500 8000

1000 1000 1000 1000 1500 1750 2000 2000 2500 2500 2000 2500 2500 2500 2500 2500 2500 2000 2000

500 750 1000 1000 1000 1000 1000 1250 1200 1120 1250 1250 1250

1000 1000 1000 1250 1000 1000 1000 1000 1000 1250 1600 1440 1600 1470 1600 1625 1600 2000 2000

9000 10000 12500 15000 17500 20000

2250 2500 2500 3000 3500 4000

lbOO

1500 1600 1750 1875 2000 2000 2000

2000

2500

2000 2000

2500 2500 2500

2000 *.'000 2000

des Mantels des Bodens nun 4 4,5 5 5 5,5 5,5 5,5 5,5 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6,5 6,5 6,5 6,5 7 7 7 7

5 5,5 6 6 6,5 7 7 7 7 7,5 7,5 7.5 7,5 7,5 7,5 7,5 7.5 8 8 8 8 8 8,5 8.5 8.5

AnPtais netto näherndes f> */• k« Gewicht Mk. kt 150 205 260 310 410 455 500 570 715 860 925 970 1040 1085 1140 1200 1245 1390 1440 1535 1645 1950 2210 2510 2740

63,00 58,00 56,00 53,00 50,00 48,00 46,00 46,00 45,00 44,00 44.00 44,00 44,00 44,00 43.00 43,00 43,00 42,00 42,00 42,00 42,00 41,00 41,00 40,00 40.00

662

Kugelkocher — Kühlen.

b) Z y l i n d r i s c h e schmiedeeiserne flachem oder gewölbtem Boden. Blachatiikc

licht* Main

Inhalt

âl

DncchmMMr

1 200 300 400 500 600 750 1000 1250 1500 1750 2000 2250 2500 2750 3000

600 650 750 800 900 950 1100 1200 1300 1400 1400 1450 1500 1500 1600

d a llaaicla •a

te Bodaaa

4 4£ 5 5 5.5 5,5 6 6 6 6.5 6.5 6,5 6,5 7 7.5

6 7 7 8 8 9 10 10 10 10,5 10,5 10,5 10,5 11 11,5

710 910 910 1000 950 1000 1060 1110 1130 1140 1300 1370 1420 1560 1500

Reservoirs

mit

AnailKnides Gewicht

Preii MCta pro kg

kg

MIL

80 115 150 175 215 235 330 375 430 500 535 570 625 700 795

83.00 72,00 68.00 60,00 55,00 53.00 50,00 49.00 48.00 47.00 47.00 46.00 46,00 45,00 45.00

Eiserne Reservoirs:

Kleine, Neuschäfer & Co., O. m. b. H., Schwelm i. W. (s. Ins.-Anh.).

K u g e l k o c h e r siegle „P a p i e r". K u g e l m ü h l e n siehe „M fl h I e n".

Mix Friedrich & Co., Leiprig-FIagwitz 55.

| Gebr. Burberg, Maschinenfabrik, Mettmann.

Kugelmühlen aus Porzellan: KSnigl. Porzellan-Manufaktur, Berlin NW. 2S, Wegelystrarae.

Kugelröbren. Kugel-Röhren zu Metalloxyd, mit 1 Kuj „ „ „ „ „

n

n

böhmisch. hartem Glas mit 1 Kugel von n n böhmisch. hartem Glas mit 2 Kugeln v o n n » böhmisch, hartem Glas mit 3 Kugeln nach J . Mayer, mit 1 0 Kugeln, zur Bestimmung des Schwefelgehaltes in Eisenerzen mit Bromwasser dieselben mit Hahn von

1 0 0 St. Mk. 17,00 1 0 0 « » 21,35 100

n

»

35,75

100

n

n

42,50

100

n

n

50,00

1 1

n

n n

«

3,40 5,40

Kugelröhren:

Vereinigte Lausitzer Glaswerke A.G., Abt. Warmbrann. Quilitz & Co., Berlin NW. 40, Heidestrasse 55/57.

K ü h l e n , Apparate dazu. A. F ü r d a s L a b o r a t o r i u m . K t t h l e r aus G l a s nach L i e b i g , meist angewandte Form. Mantellänge 25 60 80 40

Stück do., aber mit Gummistopfen, Stück

. . . .

1,25 2,00

1,75 2,50

2,50 3,50

3,25 4,25

100 cm. 3,75 Mk. 4,75 „

K U h l r ö h r e n zu vorstehenden Kühlern. Von Ohne Allonge Stück Mit „ „

25 0,25 0,35

40 0,25 0,40

60 0,30 0,45

80

0,35 0,55

100 cm Mantellänge. 0,40 Mk. 0,65 „

Kühlen.

663

R U c k f l u s s k ü h l e r aus Glas, mit eingeschmolzener vierfach erweiterter Kugelröhre, mit oberer Allonge. Mantellänge Stück . .

30 2,00

40 cm. 2,50 Mk.

K ü h l e r aus G 1 a s mit eingeschmolzenem Schlangenrohr. Ganze Länge 22 cm

Stück Mk. 2,60

Rückflusskühler, gläserner Kühlschlange.

bestehend

Höbe der Glocke Durchmesser der Glocke Ohne eisernen Träger Stück Mit eisernem Träger „ Dazu: Kühlschlangen

aus tubulierter 24 4 3,00 5,75 1,75

26 5 4,50 7,25 2,25

Glasglocke

26 8 5,25 8,25 2,60

mit

29 29 cm. 10 13 „ 6,75 9,75 Mk. 9,75 12,75 „ 3,00 4,00 „

RUckflusskühler (Kugelkühler) nach Soxhlet, für Extraktionsapparate. Ans Glas Ans vernickeltem Messing, innen verzinnt

Kühlschlangen

Stück Mk. 7,50 „ „ 6,75

B. F ü r d i e T e c h n i k . aus P o r z e l l a n .

Mit . . . 6V» 8'/« 91/« II 1 /* Windungen. Höhe. . . 350 510 630 1100 mm. Durchm.. . 155 320 350 520 „ Preis . . . 17,50 85,00 95,00 530,00 Mk. Preise anderer Formen and Grössen anf Anfrage bei den betreffenden Firmen.

K ü h l s c h l a n g e n aus S t e i n z e u g: Querschnitts' form

Rohr* weite

Rohrlänge

ca.

ca.

mm rund n »

n w

j> n



gewellt rund n

gewellt n rund n

gewellt rund »

gewellt rund

10 10 15 15 15 20 25 30 35 35 35 35 40 40 40 40 40 40 40 50 50 50 50

Windungs* »mahl

m 4 7 4 7 7 7

1

7 />

i o v« 7 7 V« 6 V» 7'/» t 5 1 /« 11 9'/« 7 5 >/i 10 61/. 12 6'/« 15 8 7« 5 3'/« 15 8'/» 15 8 V« 15 9'/» 22 12»/» 32 11'/» 32 11 >/« 2 V« 7'/. 15 6 */• 15 6 '/• 18 i 8'/« i

Höhe bis UnterkanteMuffe ca.

Breite ohne Aualauf

Schobenstärke

Kühlfläche

Preis

ca.

mm

mm

ca. mm

qm

Mk.

400 540 400 540 550 540 550 700 630 660 600 900 480 900 900 980 1300 1200 1200 550 1000 1000 1100

200 320 200 320 400 320 400 460 450 610 630 610 610 610 610 630 610 960 960 960 860 860 760

2 V« 2 V» 2'/» 2»/. 2'/« 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 4 4 4 4

0,13 0,22 0,19 0,33 0,33 0,44 0,55 1,04 0,77 1,10 1,32 1,65 0,63 1,89 2,36 2,36 2,77 4,02 5,02 1,18 2,36 2,96 2,83

15 21 18 26 26 30 35 50 40 55 62 72 30 75 75 75 115 175 175 60 110 110 140

664

Kühlen.

Querschnittsfoim

Rohrweite

Rohrlänge

ca. mm

ca. m

gewellt rund gewellt rund » »

00 50 50 50 50 50 50 50 60 60 60 60 60 60 60 60 60 65 65 70 70 75 75

n

n » » gewellt rund gewellt rund gewellt rund n

gewellt rund n n n »

18 18 18 21 30 8 12 16 10 18 18 21 24 24 24 26 27 21 20 15 21 24

Windungsanzahl

t t

f



• 1 (

t 1

« 1 *

Höhe bi> UnterkämeMuffe ca. mm 1100 1100 1100 1120 1400 630 850 1070 680 1100 1100 1150 1150 1300 1300 1300 1400 1100 1300 580 960 1350 1400

Breite ohne Auslauf

Scher* benstärke

ca. mm

ca.

760 960 960 780 960 700 700 700 960 960 960 780 880 960 960 880 960 760 850 960 960 960 1120

Gegenstrom-Katarakt-Ktthler elsen, zum Eindampfen im Vakuum. Stündlich niederanschlagende« BrüdenQuantum

Durchmesser des Kon* densaton

ca. kg 150 250 300 400 650 700 850 1100 1300 2100 265G 2800

400 400 400 400 500 500 500 500 600 700 700 800

Brei* das Kondensators

Stündlich niedersuschlagendes Brüdenquantum

Mk.

ca. kg

325 325 325 325 425 425 425 425 500 550 550 825

3500 3900 4800 5000 6400 7400 9200 12000 13000 17000 23000 32000

4 4 4 4 4 4 4 4 4'/, 4»/. 4 Vi 5 5 5 5 5 5 5 5 6 6 6 6

aus Guss-

Kühlfläche

Preis

qm

Mk.

3,54 2,83 3,54 3,30 4^71 1,26 1,88 2,52 1.89 3,39 4,24 3,96 5,65 4,52 5,65 5,00 5,09 5,10 4,08 1,54 3,30 4,95 6,20

140 150 150 160 225 60 100 130 95 160 160 160 220 220 220 240 250 200 200 85 J70 250 280

oder Schmiede-

Durchmesser des Kondensaters

Preis das Kondensators Mk.

800 900 1000 1000 1000 1200 1300 1500 1500 2200 2500 2560

825 900 1100 1100 1100 1475 1600 2000 2000 3800 4400 4600

Die iiigehörigen „Luftpumpen" (s.d.).

Gegenstromkühler aus Wellblech, Patent B l a c k : Bestehend ans dem eigentlichen Kühler und dem Untersatz zum Auffangen des Kondensates. Preise richten sich nach dem der Verwendungsart anzupassenden Metall sowie nach der Grösse der Kühlfläche, z. B. kostet ein kupferner Blackscher Kühler, passend zu einem Meilerofen (siehe unter „ H o l z v e r k o h l u n g " ) von 36 Rm Fassung Mk. 1500

Kulör — Kiimmelöl.

665

K ö r t i n g s R ö h r e n k ü h l e r zur Herstellung ätherischer öle, destillierten Wassers, zur Verdichtung von Benzindämpfen u. s. w. Die ausgezeichnet wirkenden metallischen Kühler sind nach dem Prinzip der Oberflächen-Kondensatoren gebaut. Preise auf Anfrage bei der fabrizierenden Firma. (Die Art der Flüssigkeit, die stündlich zu destillierende Menge und die Temperatur des Kühlwassers sind anzugeben.)

Vgl. auch den Artikel „ K o n d e n s i e r e n " . Kühl- und Eismaschinen: Heinrich Hirzel G. m. b. H., Leipzig.

Kühler:

Friedrich Heckmann, Berlin SO. 16, Bruckenstrasse 6 b (aus Kupfer u. Eisen) (s. Inserate).

Kühlanlagen:

Vereinigte Lausitzer Glaswerke A.G., Abt. Warmbrunn, Quilitz & Co., Berlin NW. 40, Heidestrasse 65/67.

Emil Passburg, Berlin NW. 23.

Kugelmühlen aus Porzellan:

Königl. Porzellan-Manufaktur, Berlin NW. 21, Wegelystrasse.

Kühlschlangen aus Steinzeug:

Deutsche

Steinzeugwarenfabrik,

Friedrichsfeld 1k Baden.

Kühlschlangen und Kühlapparate:

Volkmar Hänig & Comp., Heidenau-Dresden. Friedrich Heckmann, Berlin SO. 16, Brdckenstrasse 6 b (aus Kupfer-, Messing- and Eisenröhren) (s. Inserate).

F. H. Meyer, Hannover-Hainholz (aus Kupfer-, Messing- und Eisenröhren).

Kulör siehe „ Z u c k e r c o u l e u r". Kulturapparate siehe „ B a k t e r i o l o g i s c h e A p p a r a t e". Kumarln (Cumarin). Aromatisches Prinzip vieler Pflanzen, namentlich in den Tonkabohnen und im Waldmeister; in andern Pflanzen bildet es sich erst beim Trocknen (z. B. im Heu). Es wird durch Extraktion mit Alkohol aus den Tonkabohnen gewonnen und bildet rhombische, gewürzig aromatisch nach Waldmeister riechende Kristalle vom Sch. P. 67°, S. P. 205°, kaum in HsO, leicht in Alkohol löslich. Der Konstitution nach ist es K u m a r s ä u r e /"»o , p u p n a n h y d r i d C«H4 in gefaultem Harn unter Zusatz von Kochsalz. Alle Gärungsküpen werden bei 30—40° verwandt; auch die oben unter den kalten Küpen erwähnte Sulfitküpe benutzt man für die Wollfärberei bei dieser Temperatur. Die Hydrosulfitküpe regiert z. Z. die ganze Indigofärberei. Von Neuerungen sind namentlich die Bestrebungen zur Herstellung s a u e r e r (ndigweisslösungen zu nennen. So gibt das D. R. P. 137 884 Vorschriften zur Herstellung der sogenannten B o r s ä u r e k ü p e , einer mit überschüssiger Borsäure versetzten alkalischen Lösung von Indigweiss. Nach dem D. R. P. 144 788 erzielt man tiefe Indigofärbungen in einem Zuge dadurch, dass man die Faser nicht in alkalischer Küpe (Lösung von Indigweissnatron), sondern mit freiem Indigweiss behandelt. Um beim Ansäuern der Hydrosulfitküpe, das zweckmässig mit Natriumbisulfit geschieht, Ausscheidung des Indigweiss zu verhindern, gibt man der Küpe zuvor einen Zusatz von Stärke, Gummi, Leim, Dextrin, Albumin od. dgl. — Das D. R. P. 152 907 lässt für die Färbung von Wolle mit Indigo der Hydrosulfitküpe ein Ammoniumsalz (z. B. NH«C1) und einen Proteinkörper (Leim, Eiweiss oder Kasein) zusetzen, wodurch ein Überschuss an fixem Alkali entfernt und das Indigweiss in einem für das Färben günstigen Zustand gehalten wird. Nach dem D. R. P. 139 567 werden Indigweiss und Indigküpen elektrolytisch hergestellt, und zwar elektrolysiert man den Indigo mit oder ohne Diaphragma in Gegenwart erwärmter Sulfitlösungen. Wird mit Diaphragma gearbeitet und enthält der Anodenraum H>SO«, so soll das Indigweiss in einer beständigen, versandfähigen Form erhalten werden. Über das D. R. P. 153 577 zur Darstellung von Leukoindigo ist im Artikel „ I n d i g o f a r b s t o f f e " berichtet. Nach dem D. R. P. 165 429 kann man Indigo und seine Homologen auch mit Eisen glatt in Leukoderivate überführen, wenn man Atzlaugen von wenigstens 10° B6 verwendet und auf 70° erwärmt. Die Verwendung des Fe

668

Kupfer.

ist nicht nur wegen seiner Billigkeit vorteilhaft, sondern auch deshalb, weil es sich in der Kfipe nicht löst und starke Indigweissfiltrate liefert, die als solche verwendet werden können. Ausser dem Indigo verwendet man als Küpenfarbstoff auch das I n d o p h e n o 1 (s. d.)i das durch Reduktionsmittel in I n d o p h e n o l w e i s s übergeführt wird. Durch, kraftige Oxydation stellt man dann auf der Faser das blaue Indophenol wieder her. Ausser den reinen Indophenolküpen bedient man sich neuerdings mit Vorteil häufig der g e m i s c h t e n I n d i g o - I n d o p h e n o l k f i p e , in der eine Mischung von 1 T. Indophenol mit 3 T . Indigo wirksam ist Auch die neu in den Handel gebrachten I n d a n t h r e n f a r b s t o f f e werden in der Form von Küpen löslich gemacht, also ebenfalls durch die Kflpenfarberei fixiert Nach dem D. R. P. 146 707 kann man auch S c h w e f e l f a r b s t o f f e in der Küpe färben, indem man die Farbstoffe mit alkalischer Küpe in die Leukokörper überführt, welche starke Affinität zur Faser haben und bei niedriger Temp. aufgefärbt werden können. Die Oxydation der Leukoverbindungen beginnt sofort beim Herausnehmen aus der Flotte. Die vielfach übliche Nachbehandlung mit Metallsalzen oder Oxydationsmitteln kann natürlich auch hier vorgenommen werden. Kupfer. Cu (Cuprum). A. O. = 63,3. Die wichtigsten Kupfererze sind K u p f e r k i e s FebS».Cu,S, B u n t k u p f e r e r z FeiS».3CujS, K u p f e r g l ä n z CujS, R o t k u p f e r e r z CuiO, M a l a c h i t CuCOs + 3Cu(OH)», K u p f e r l a s u r 2 CuCO»+Cu(OH)j, sowie mehr oder minder k u p f e r r e i c h e E i s e n k i e s e . Die Methoden der Kupfergewinnung scheidet man in n a s s e und t r o c k n e ; der trockne Weg eignet sich besser für reichere, der nasse Weg namentlich für arme Erze. Die t r o c k n e Verhüttung geschieht in H e r d - , S c h a c h t - und F l a m m ö f e n ; bei den oxydischen Erzen ist sie recht einfach, aber es entsteht ein sehr unreines Produkt. Die Kupfergewinnung aus den geschwefelten Erzen gestaltet sich umständlicher, gestattet aber die direkte Erzeugung reineren Kupfers. Geschwefelte Erze werden vor dem Verschmelzen meistens gerostet, jedoch geschieht die Röstung nur u n v o l l s t ä n d i g , so dass der entstehende Rohstein noch Schwefelverbindungen des Kupfers und anderer Metalle enthält. Hierbei geht das zuerst oxydierte Eisen in den als Schlacke zugesetzten Quarz Ober, nicht aber das Kupfer. Bei wiederholtet- Röstung des „ K u p f e r s t e i n s " entsteht durch Wechselwirkung zwischen dem zuerst gebildeten CuO (oder CujO) und dem noch vorhandenen Cu»S metallisches Cu, und zwar das sog. S c h w a r z k u p f e r mit 93—95 % Cu; die Reaktion entspricht der Oleichung: 2 CuO + CujS = 4 Cu + SO».. Zur Vermeidung der verschiedenen Röst- und Schmelzoperationen benutzt man neuerdings mit Vorteil zur Gewinnung von Schwarzkupfer aus Kupferstein den B e s s e m e r p r o z e s s (vgl. unter „ F I u s s e i s e n"). Im Konverter vollzieht sich auch der soenannte P y r i t s c h m e l z p r o z e s s , den man bei allen Kupfererzen und rzgemischen anwenden kann, die Au, Ag, Cu und den nötigen S enthalten. Bei schwefelarmen Mischungen schlägt man tauben Pyrit zu; ausserdem muss die Beschickung den nötigen Kieselsäuregehalt aufweisen. Vorteilhaft arbeitet man mit heissem Wind. Zur Beseitigung der Verunreinigungen wird das Schwarzkupfer r a f f i n i e r t , und zwar geschieht dies durch ein oxydierendes Schmelzen. Hierbei werden die Verunreinigungen verschlackt, teilweise auch verflüchtigt. Nach dieser durch Gebläseluft bewirkten Oxydation reduziert man das Metall unter Zusatz von Kohle: die Raffination geschieht heute meistens im Flammofen. Die Cu-Oewinnung auf n a s s e m Wege eignet sich namentlich für arme Erze. Bei allen diesen nassen Prozessen muss das Cu zuerst in den löslichen Zustand versetzt, dann ausgelaugt, hierauf aus den Laugen gefällt werden, während die Behandlung des „Zementkupfers" den Schluss macht. Zur Überführung in den löslichen Zustand werden die Erze mit HaSO» oder mit HCl behandelt, oder aber man unterwirft die Erze einer sulfatisierenden oder chlorie-

f

Kupfer.

009

rendeniRöstung (letztere unter Zusatz von Alkalichloriden ) und laugt sie dann, mit H»0, verd. H»SO» oder salzhaltigen Laugen aus. Aus den Laugen wird das Cu meist durch Fe ausgefällt, worauf das erhaltene Zementkupfer durch verschiedene Prozesse raffiniert wird. In neuester Zeit hat man namentlich vorgeschlagen, in eine Kupfersulfatlösung SO» einzuleiten, wobei Kupro-Kuprisulfit ausfallt und freie HsSO» entsteht; letztere zersetzt das Sulfit weiter in Cu und CuSO«. Dieses von V a n A r s d a l e vorgeschlagene Verfahren findet sich wieder im Engl. Pat. 2036 von 1903, während das D. R. P. 151 658 die SO> auf Kupferoxyde oder Kupferkarbonate, welche zu Brei angerührt sind, einwirken lässt. Nach dem D. R. P. 189974 gewinnt man sofort ganz reines Cu im industriellen Betriebe derart aus Kupferlösungen, dass zuerst mit SO» oder einem Sulfit ein Niederschlag von Kupferoxydulsulfit oder Kupferoxyduloxydsulfit oder Kupferammoniaksulfit hergestellt wird, der dann durch eine Säure, z. B. HJS0 4 , in Kupferoxydulsalz und metallisches Cu zersetzt wird. Einfacher verfährt zu dem gleichen Zwecke das Zusatz-D. R. P. 204 673, indem danach der Niederschlag von Kupferoxydulsulfit in Gegenwart der darüber stehenden Losung unter Druck erhitzt wird. Die e l e k t r o l y t i s c h e Gewinnung des Kupfers direkt aus Erzen, bei der das Kupfer mit Hilfe von Eisenoxydsulfat (Verfahren Siemens & Halske) bzw. von Eisenchlorid (Verfahren von Höpfner) gelöst und unter Rflckbildung der Oxydverbindungen des Eisens elektrolytisch gefällt wird, hat sich in der Praxis nicht einfahren können, da es nicht möglich war, den Kreisprozess dauernd aufrechtzuerhalten. Dagegen ist die elektrolytische Gewinnung des Kupfers aus armen Erzen, die sich fUr die trockene Verhaftung nicht eignen, unter gewissen Bedingungen sehr wohl ökonomisch durchfahrbar. Die Erze werden, falls sie nicht oxydischer Natur sind, geröstet, mit Schwefelsäure gelaugt und die entstandene Kupfersulfatlösung elektrolysiert, wobei die dem Kupfer entsprechende Menge Schwefelsäure zurückgewonnen wird. Viel wichtiger als die elektrolytische Kupfergewinnung ist die elektrolytische R a f f i n a t i o n von Schwarzkupfer; im Prinzip deckt sich der Prozess mit der G a l v a n o p l a s t i k (s. d.), d. h. der Elektrolyt ist eine angesäuerte CuSO«-Lösung, das Schwarzkupfer dient als Anode, während sich raffiniertes Kupfer an der Kathode abscheidet. Schliesslich sei noch erwähnt, dass man jetzt auch versucht hat, den e l e k t r i s c h e n Ofen zum Verschmelzen von Kupfererzen heranzuziehen. Ein derartiger elektrischer Ofen ist z. B. in besonderer Konstruktion durch D. R. P. 171 695 geschätzt worden. Metallisches Cu ist hellrot, stark glänzend, ziemlich hart, ausserordentlich dehnbar. Sp. G. 8,94; Sch. P. 1080°, erstarrt unter Spratzen, weshalb es sich nur schwierig giessen lässt. Bei starker Rotglut ist es schweissbar, kurz vor dem Schmelzen spröde und pulverisierbar. Wegen seiner vorzüglichen elektrischen Leitungsfähigkeit (die schon durch geringfügige Verunreinigungen beeinträchtigt wird), dient reines Kupfer als Leitungsdraht; weiter benutzt man es zu Gefässen, Schiffsbeschlägen, Gravierplatten u. s. w. Die Hauptmenge wird auf Legierungen (s. u.) verarbeitet. Kupferpreise sehr schwankend, z. Z. etwa: Raffinadkupfer Im Laboratorium gebrauchte Qualitäten: Kupfer, Drehspäne reduz. techn., Pulver „ „ ehem. Tein, Pulver granul Draht Pulver „ feinstes Pulver in Blechform n „ „ Flitterform „ geraspelt . ehem. reiu granul.

% kg Mk. 160,00 1 1 kg Mk. 5,75; % 1 1 1 1 1 1 i 1 1

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2,50 500,00 11,00 5,00 5,00 5,50 6,50 7,00 7,00 5,25 6,00

670

Kupferbad — Kupferfarben.

Kupfer:

A. Auerbach, Hamburg, Hetrongroben 11/14.

Kupferbleche: Friedlich Heckmaim, Berlin 80. 16, BrBckenatruae 6 b (i. Inserate).

Kupferrohre: Friedrich Heckmaim, Berlin 80. 16, Brtckenitruae < b (». Inserate).

Kupfererz-Aufbereitungs-Anlagen: Fried.

Krupp

Aktiengesellschaft

Qrnaonwerk, Magdeburg-Buckau.

Anlagen zur elektrolytischen Kupfer-Raffination: Siemens 0 werden 6—12 T. Essigsaure oder ebenso viel rohe Salzsaure zugesetzt. Auch kann man 4 T. Gelatine unter Erwärmen in 4 T. starker Essigsäure lösen, worauf man 1 T. starken Spiritus und etwas Alaun zusetzt. Endlich kann als besonders gut empfohlen werden 100 T. Leim in HO T. kochenden Wassers zu losen und 40 T. Salpetersaure von 35* B4 zuzusetzen. Im übrigen siehe die Artikel „ G e l a t i n e " , „K n o c h e n I e i m" und „L e d e r 1 e i m". — M a r i n e 1 e i m ist unter „ K l e b s t o f f e " behandelt. Gelatineleim, j e nach Qualität Leim Ia aus Leder

»Ha

„ l i l a ,, Appreturleim

®/o kg Mk. 3 0 0 , 0 0 — 1 3 0 , 0 0 °/o kg Mk. 1 0 0 , 0 0

Knochen

Lelm: Aktiengesellschaft fOr chemische Produkte, vorm. H. Scheidemantel, Berlin NW. 7, Dorotheenstr. 86. Uernfeld k Rosenberg, Wien IX/3, Währinger Strasse 33.

°/o »



80,00

°/o °/o

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55,00 90,00

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Stnuaburgvr Qelatiaefabrik, O. m. b. H., Stran. burg-Qrttneberg i. Elf.

Maschinen und Apparate, sowie kompl. Einrichtungen für Leimfabriken:

Rudolf Heini, G. m. b. H., techn. Bureau, I Emil Passburg, Berlin NW. 23. Hannover, Oerberetr. 29. I Leimdiffuseure: Heinrich Ilirzel G. m. b. H., Leipzig-Plagwitz.

Verdampfungs- und Extraktionsappärate:

Volkmar Hänig & Comp., Heidenau-Dresden.

Fabriken zur Herstellung von Leim bauen:

J . L. Carl Eckelt, Berlin N. 4.

I Heinrich Hirzel G. m. b. H., Leipzig-Plagwitz.

Leimfarben siehe „ A n s t r i c h f a r b e n". Leimfarben:

S. H. Cohn, Farbenfabrik, Neukölln, Kallnische Allee 4A/4S.

Lein (Flachs). Die zum Spinnen vorgerichtete Bastfaser der L e i n p f l a n z e Linum usitatissimum. Die nicht ganz reifen Pflanzen werden durch Ausbreiten getrocknet und durch Durchziehen durch eiserne Kämme von Samenkapseln und Seitenästen befreit. Durch R o t t e n öder R 0 s t e n , d. h. durch einen Gärungsprozess, lockert man die Bastfasern, und zwar geschieht die Röste teils durch Einsenken der Flachsbündel in Wasser, teils auch durch Dampf oder warmes Wasser. Hierauf geschieht die LOsung der Fasern vom Blücher VIII.

44

Leindotteröl —

690

Leinölfirnisse.

Holze durch das B r e c h e n , d. b. der holzige Stengel wird durch Behandeln mit Hämmern, stumpfen Hackmessern oder geriffelten Walzen zerbrochen. Durch das S c h w i n g e n (Abschaben) und H a c h e 1 n endlich trennt man die zerschlagenen Stengel ( W e r g ) von den Flachsfasern, die versponnen als L e i n w a n d bekannt sind. Länge der Faser 20—40 cm; Breite der Faser 0,012—0,026 mm. I > 6 i n d o t t e r ö l (Dotteröl, deutsches Sesamöl). Aus den Samen des Leindotters. Camelina aativa durch Pressen gewonnenes fettes Ol. Es ist hell« goldgelb, dem SesamOl ähnlich, jedoch schwach trocknend, hat schwachen, aber eigentümlichen Geruch und Geschmack. Sp. O. (bei 15*) 0,9252; Erst P. —18*. Frisch als Speiseöl verwendbar, im übrigen als Brennöl, der Hauptmenge nach jedoch zur Seifenfabrikation benutzt L e i n e n ! A r b e r e l . Die Leinenfaser verhalt sich den Farbstoffen gegenüber fast in jeder Hinsicht so wie die Baumwollfaser. Es kann deshalb bezüglich der Leinenfarberei auf alles das verwiesen werden, was im Artikel „ B a u m w o 11 f a r b e r e i " und in den dort genannten Verweisen gesagt i s t Bemerkt sei nur, dass für Leinenfärbungen gewöhnlich grossere Echtheit als für Baumwollfärbungen verlangt wird, da die leinenen Zeuge häufiges Waschen aushallen müssen. L e i n ö l (Oleum Lini). Fettes ö l , das aus dem Samen des Flachses (Leins) Linum usitatissimum durch Pressen oder durch Extraktion gewonnen wird. Presst man in der Kälte, so erhalt man ein fast farbloses ö l (kaltgeschlagenes Leinöl), das zu Speisezwecken dient Für fast alle andern Verwendungen presst man den Samen in der Wärme, und zwar 2—3 mal aus; das so erhaltene Ol ist gelb, riecht und schmeckt eigenartig und wird bald dunkelbraun, dickflüssig und ranzig. Häufig bleicht man das ö l durch Behandeln mit 30 %iger Eisenvitriollösung oder auch durch Erhitzen mit etwas Kalilauge, worauf K»CraO» und HCl zugesetzt wird. Weiter empfiehlt man zum Bleichen von Leinöl für technische Verwendungszwecke Sonnenbelichtung in lose verschlossenen Gefässen; auch Schütteln mit Seesand und Salzwasser wurde vorgeschlagen. Das Engl. Pat. 26 929 von 1902 schützt ein Verfahren, ein Trüb- oder Gallertigwerden von Leinöl beim Erhitzen zu verhindern, und zwar wird zu diesem Zwecke eine kleine Menge eines alkalischen Pulvers (z. B. CaO) zugesetzt. Leinöl ist ein trocknendes ö l vom sp. G. (bei 15°) 0,924—0,938; Jodzahl 133—141; Verseifungszahl 193,7. Im frischen Zustande wird es als Speiseöl, der Hauptmenge nach aber zur Bereitung von Firnissen, den sogenannten L e i n ö l f i r n i s s e n (s. d.), weiter von Buchdruckfarben, Kitten, Wachsleinwand, Schmierseifen u. s. w . benutzt. Preise schwanken stark; zurzeit wird ungefähr notiert: Leinöl, ab Hambarg

°/o kg Mk. 72,00

Extraktionsapparate zur Gewinnung von Leinöl baut: J. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4.

L e i n ö l f i r n i s s e . Fette Firnisse, die durch Einkochen von Leinöl für sich oder unter Zusatz von Sauerstoff abgebenden Substanzen dargestellt werden. Die Firnisbildung beruht auf der Eigenschaft des LeinOls als eines trocknenden Öles, unter Sauerstoffaufnahme sich zu verdicken und schliesslich einzutrocknen, wobei die vorhandene Linolsäure und Linolensäure in Oxysäuren übergeführt werden. Als bei der Leinölbereitung verwendete Zusätze seien B l e i g l a t t e , M e n n i g e , Bleizucker, Manganoxydh y d r a t , B r a u n s t e i n und b o r s a u r e s M a n g a n o x y d u l ( M a n g a n o b o r a t ) genannt; neuerdings kommen die h a r z s a u r e n Metallverbindungen als Trockenmittel immer mehr in Betracht. Vgl. auch den Artikel „Sikkative". Das verwendete Leinöl soll möglichst hell und klar, am besten kalt geschlagen sein; man kocht es in Kesseln, und zwar weniger gut über Feuer als mittels indirekten gespannten oder Überhitzten Dampfes. Am häufigsten kocht

Leinölsäurc — Lenicct.

691

man unter Zusatz von etwa 3 % Bleiglatte, und zwar erhitzt man mehrere Stunden unter Umrühren. Für alle Anstriche, die mit HjS in Berührung kommen können, sind b I e i f r e i e Leinölfirnisse besonders wichtig; man stellt sie, wie oben gesagt, unter Benutzung von Manganverbindungen her, und zwar werden 0,25 % Manganoxydhydrat oder 1—2 % Manganoborat beim Einkochen zugesetzt. Die eingekochten Leinölfirnisse werden durch längeres Lagepn höherwertig. Die Firnisse trocknen um so schneller, bei je höherer Temperatur das Einkochen erfolgt Auf k a l t e m Wege erhalt man Leinölfirnis so, dass man 20 T. Leinöl mit 1 T. Bleiglätte abreibt und das Ol mehrmals mit klarer basischer BleiazetatlOsung (aus 1 T. Bleizucker, 1 T. Bleiglatte und 5 T. H»0) schüttelt; durch nachheriges Schütteln mit verd. H>SO« wird dem Firnis das Pb entzogen. Neuerdings mehren sich die Stimmen, wonach die kalt gerührten dünnflüssigen Firnisse viele Vorzüge vor den gekochten dicken haben; dies gilt namentlich von England und Amerika, wo man behauptet, dass die Haltbarkeit eines Ölfarbenanstrichs proportional mit dem Oehalt an Farbe (also umgekehrt proportional dem Oehalt an Firnis) steige und dass man einen hohen Farbengehalt natürlich nur mit einem dünnflüssigen, ungekochten Firnis erreichen könne. Auf viele andere Methoden der Firnisbereitung kann hier nicht eingegangen werden; es sei nur erwähnt, dass man Leinölfirnisse auch mittels O z o n s dargestellt hat Für die Firnisbereitung ist die Reinheit des LeinOls von grOsster Wichtigkeit. So hat man empfohlen, das ö l im Sonnenlicht in lose verschlossenen Gefässen zu bleichen; anderseits wurde vorgeschlagen, es zu demselben Zwecke mit Seesand und Salzwasser zu schütteln. Auch Behandlung mit KMnO« + HCl mit nachfolgender Filtration durch Knochenkohle hat man versucht Nach dem D. R. P. 163 056 lasst man die Verunreinigungen ausfrieren, indem man das ö l auf — 20* abkühlt, dann vorsichtig wieder soweit erwärmt, dass es flüssig ist (nicht über 0°), und endlich von ausgeschieden bleibenden Verunreinigungen abfiltriert. Der hohe Preis des LeinOls erklart es, dass viele Methoden zur Erzeugung von E r s a t z m i t t e l n für Leinölfirnis ausgesonnen worden sind. So soll man nach dem D. R. P. 129 808 Fischöle oder Trane unter Rühren auf — 5 bis — 25* abkühlen und den flüssigen Anteil von dem festen abschleudern; die so gewonnene Flüssigkeit soll als LeinOlersatz brauchbar sein. Nach den D. R. P. 104 499 und 131 964 unterwirft man Rizinusöl der trocknen Destillation; der hierbei verbleibende gut trocknende Rückstand bildet einen Leinölersatz. Ein anderes Verfahren (D. R. P. 141 258) besteht darin, dass man Fichtenharz oder Kolophonium mit konz. HaSO» erhitzt, bis die Mischung nicht mehr schäumt; das Reaktionsprodukt bildet nach dem Verdünnen mit raffiniertem Mineralöl (z. B. Leuchtöl) einen Ersatz für LeinOl. Nach dem Amer. Pat. 729 838 rührt man Kreosotöl oder Teeröl zunächst mit etwas festem Alkali durch, lässt absetzen, zieht den Bodensatz ab, wascht die ö l e anhaltend mit Wasser, entfernt dieses, blast trockne Pressluft ein, versetzt das ö l mit PbO und vermischt es endlich mit KottonOl oder einem andern Pflanzenöl. Vgl. auch den Artikel „ B u c h d r u c k f i r n i s s e". Leinölfirnis, rein, dopp. gekocht

. . . .

°/o k g Mk. 7 5 , 0 0 — 8 0 , 0 0 und d a r ü b e r .

Leinölfirnisse: 9. II. Colin, Farbenfabrik, Neukölln, KOllniwhe Allee 44/48.

L e i n ö l s f t u r e siehe „ Ö l s ä u r e " . L e i n ö l s a u r e S a l z e siehe unter den betreffenden Metallverbindungen. XaeitungsfUiiffkelt siehe „ E l e k t r i s c h e Leitungsfähigk e i t". L e n i c e t . Unter dieser Bezeichnung kommt eine besondere Modifikation von Aluminiumazetat in den Handel, dessen Herstellung durch Patent geschützt ist. Feines, weisses, schwerlösliches, geruchloses Pulver mit austrocknenden 44*

+ 2 N H « C I , erhält man durch Lösen von 1 T . Zn in HCl und Zusatz von 1 T . NH,CI. Beim Hartlöten benutzt man als Lötmittel häufig das sog. H a r t l o t w a s s e r , d. h. eine Lösung von Phosphorsäure in Spiritus; auch streut man verschlackende und reduzierende Substanzen, wie Borax, Glaspulver, Cyankalium u. s. w., auf die Lötstelle. Folgende Rezepte von Lötmaterialien — nach M. H e i n z e — haben sich bewährt: a) L ö t w a s s e r . 1. Zu Salzsäure werden Zinkabfälle so lange hinzugefügt, bis kein Aufbrausen oder Schäumen mehr stattfindet. 2. Dieser Prozess wird weiter geführt, indem man das Lötwasser erwärmt und soviel Zink zufügt, dass ein Uberschuss ungelöst bleibt. 3. Zum Lötwasser nach 1. oder 2. wird von Zeit zu Zeit in kleinen Mengen Ammoniakflflssigkeit hinzugetan, bis die Lösung einen schwach ammoniakalischen Geruch behält. 4. Zur Lösung nach 2. wird der achte Teil Glyzerin zugesetzt. 5. 0,45 kg Salmiak, 113 g Borax und 28,3 g Glyzerin werden in 1,5 1 Wasser gelöst. 6. 0,45 kg Milchsäure, 0,45 kg Glyzerin und 3,6 kg Wasser. 7. 0,56 1 Phosphorsäure ( I T . Phosphorsäure auf 8 T . Wasser) und 0,85 1 Holzgeist. b ) L ö t p u 1 v e r. 1. Gepulvertes Harz. 2. Mischung von 0,9 kg Harz, 56,7 g Salmiak und 16,7 g g e t r o c k n e t e m Zinksulfat in pulverisiertem Zustande. 3. 0,9 kg Harz, 56,7 g Salmiak und 16,7 g g e t r o c k n e t e r Borax werden pulverisiert und gemischt. c ) L ö t p a s t e n. 1. T a l g mit Harz. 2. 0,45 kg Harz und 0,45 kg T a l g werden geschmolzen und mit 56 g gepulvertem Salmiak verrührt. 3. 2,26 kg Baumwollsaiiienöl und 1,81 kg Talg werden zusammengeschmolzen. Hierzu kommt 1 kg gepulvertes Harz. Dann wird nochmals geschmolzen, und nach Zugabe von 0,12 kg gepulvertem Salmiak lässt man die Mischung unter Umrühren erkalten. Die Konsistenz reguliert man durch event. Zugabe von Baumwollsamenöl. d ) W e i c h l o t f ü r B l e i , Z i n k , K u p f e r , M e s s i n g u.s.w. 2 T . Pb und I T . Sn (225—230"). e ) W e i c h l o t f ü r B l e i , Z i n k , Z i n n , W e i s s b l e c h u. s. w . 1 T . Pb und 1 T . Sn (200°). f ) W e i c h I o t f ü r Z i n n g i e s s e r. 1) 2 T . Sn, 1 T . Pb, 1 T . Bi. 2) 3 T . Sn, 2 T . Pb und 1 T . Bi (125—150°). g) W e i c h l o t f ü r A l u m i n i u m b r o n z e . 4 T . Zn und 3 T . Cd. Lötstellen abschaben, kein Lötwasser anwenden. — Über Lote für A l u m i n i u m (s. d.). h) H a r 11 o t f ü r E i s e n , K u p f e r u. s. w. 1) 5 T . Cu und 1 T . Zn 2 ) 2 T . Cu und 1 T . Zn. i) G e l b e s S c h l a g l o t f ü r E i s e n , K u p f e r , M e s s i n g u.s.w. 2—6 T . Messingabfälle und 1—2 T . Zn (400—450°). k ) W e i s s e s S c h l a g l o t . 1 ) 2 0 T . Messingabfälle, 4 T . Sn, 1 T . Zn. 2 ) 78 T . Messingabfälle, 15 T . Sn und 7 T . Zn (über 426"). 1) F l u s s m i t t e l . Für W e i c h l o t e : Lötwasser, Lötpulver, Lötpaste oder Kolophonium. Für H a r t - und S c h 1 a g 1 o t e: Borax oder Salmiak mit Borax. — Silberlot la Ha

I kg Mk. 70,00 1 „ „ 30,00

K u p f e r l o t (Jaune), franz., für Kupfer, Eisen, Stahl u. s. w.: grobe °/o kg

Mk. 105,00

feine

sehr f e i n e K ö r n u n g

110,00

IIb,00

M e s s i n g l o t (Grise), franz., für dünne Kupferbleche, Messing u. s. w.: °/o kg

Mk. 120,00

125,00

130,00

S c h n e l l l o t (Romaine), franz., für feinere Messing- und Neusilbergegenstände u. s. w.: °/» kg Btficher V I I I .

Mk. 130,00

135,00

140,00 45

706

Listigkeit — Lötrohrprüfung.

feine sehr f e i n « Körnung Fmhnadlot: grobe •/o kg Mk. 112,00 115,00 — L ö t z i n n in breiten (370 x 38 mm) nnd schmalen ( 3 7 0 x 1 5 mm) Stamgen: No. 0 1 2 3 »/« kg Mk. 155,00 140,00 125 00 110,00 L ö t w a s a e r für Weinblech zum Verdünnen % kg Mk. 50,00 „ Zink . % , „ 45,00 „ „ Blechemballage °/o „ „ 25,00 „ Kupfer zum Verdünnen °/o » n 40.00 n „ „ „ fertig zum Löten °/0 „ „ 20,00 Lötsalz °/o „ „ 80,00 L ö t l a m p e mit Spiritusgebläse nach Barthel „ 5,00— 7,50 L ö t b r e n n e r für Gas nnd komprimierte Luft „ 5,00— 6,00 L ö t l a m p e n für Benzin nach Barthel „ 7,50—12,00 L ö t k o l b e n für Gas, zum Betrieb mit Gebläse . . . . „ 9,00 „ „ Benzin nach Barthel „ 12,00—15,00 Blei-Löteinrichtungen: Höhe 700 900 1000 mm. Weite 300 300 330 „ Preis ohne Mantel. . 65,00 75,00 90,00 Mk. „ mit Eisenmantel 80,00 90.00 105,00 „ Lötspitzen Stück Mk. 2,80 K l e i n e L u f t p u m p e n zum Löten „ „ 35,00 L ö t k o l b e n - O f e n mit G a s g e b l ä s e . Innere Masse: 200 mm breit, 170 mm tief „ 37,50 L ö t p i s t o l e n mit Federhahn 40 cm lang „ 12,00 Vgl. auch den Artikel „ B 1 e i 1 ö t u n g " . Utlgkelt

siebe

„Silberlegierungen".

LStrobiprUfonff. L ö t r o h r e aus Messing: ohne Holzmundstück Stück Mk. 0,40 mit „ „ „ 0,50 L ö t r o h r e aus Messing, zusammengesetzt, mit Speichelkasten und eingeschliffener Spitze, mit Mundstück aus: Knochen Horn ohne vorgelötete Platinspitze 1,40 1,50 Mkä »it » » 2,15 2,25 „ T a s c h e n l ö t r o h r e , zusammenlegbar mit Mundstück . . . . Stück „ 2,85 L ö t r o h r e auf Stativ, mit Dreifuss und Universalgelenk . . . „ „ 4,75 L ö t r o h r mit Träger und Spirituslampe, um beim Blasen beide Hände frei zu haben 7,00 G a s l ö t r o h r e mit Hahn am Gaszuleitungsstück, mit Hommnndstück, Stück „ 3*75 L ö t r o h r s p i t z e n aus Platin (gelötet) „ 2,00 U n i v e r s a l - L ö t r o h r nach Borkowski ist geeignet filr kurze und Daueranalysen, zum einfachen Anblasen und mittels Gebläse; verwendbar als Glüh- und Filtriergestell, zum Aufhängen von kleinen Wagebalken usw. „ 12,50 L ö t r o h r b e s t e c k nach H i r s c h w a l d , neue Zusammenstellung in Lederetui: a) Lötrohr mit Platinplättchen und Halter für farbige Flammen-Reaktionen „ 6,00 b) Halter für Platindraht mit Osenfoim 2,50 c) Mörserzange zum Abbrechen und Zerkleinern von Mineralproben . . „ 6,00 d) Pinzette mit Platinspitze „ 4,00 e) Kleine Taschenlupe „ 0,70 f) Magnetstäbchen 1,00 g) Platindraht und Platinblech „ 2,50 h) 3 gefärbte Gläser (2 Kobalt, 1 grün) 0,30 Preis des leeren Etuis - .5,00 Das vollständige Besteck Mk. 28,00

Lötrohrprüfung.

707

Dazu R e a g e n t i e n k a s t e n nach H i r s c h w a l d , polierter Kasten 21,5 cm lang, 10 cm breit, 5,5 cm hoch, enthaltend: a) Kerzenlampe mit Spiralfeder und Licht Mk. 2,50' b) Kohlenkästchen von Messingblech „ 2,50 c) Glasröhren „ 0,50 d) 6 Reagensfläschchen mit Glasstöpsel „ 1,50' Preis des leeren Kastens, mit Holznäpfchen, Etui zu Glasröhren u. s. w. „10,00; Der vollständige Kasten Mk. 17,00 L ö t r o h r b e s t e c k für qualitative und quantitative Bestimmung von Gold und Silber, enthaltend: Amboss, 12 Büchsen mit Reagentien, Spritzflasche, 4 Uhrgläser, Hammer, Kapellenstativ, Lampe von Messing, Lötrohr von Neusilber mit Mundstück und Platinspitze, Lötrohrlampe mit Stativ und Halter, Löffelchen, Mengkapsel von Messing, Mörser von Achat mit Pistill, Patronenzylinder von Buchsholz, doppelte Pinzette mit starken Platinspitzen, gew. Stahlpinzette, 3 Porzellantiegel, 3 Porzellanschälchen, Probierbleimass, Sodapapier in Etui, Tonzylinder, Kornzange Besteck Mk. 72,00 L ö t r o h r b e s t e c k nach P l ä t t n e r (Lötrohrprobierkunst), enthaltend: Achatmörser, Amboss aus Stahl, Meissel, lackierte Büchse für Tontiegel und -schälchen, Eisenspatel, je eine runde und dreikantige Feile mit Heft, Flachzange, Kohlensäge, drei verschieden grosse Kohlenbohrer, zwei Kapelleneisen mit Bolzen und Stativ, Lötrohr mit gebohrter Platinspitze, Lötrohrlampe mit Plattnerschem Rost, grosse doppelte Lupe mit Messingfassung, Kohlenhalter mit Platinschälchen, Löffel aus Elfenbein, kleinen Holzzylinder, kleines magnetisches Messer, Massstab aus Elfenbein, Pinzette mit Platinspitzen, je eine einfache Pinzette aus Messing und aus Stahl, Schiebe- oder Druckpinzette, Drahtschneidezange, Mengkapsel, Schere, Platinlöffel mit Halter, Probierbleisieb, Probierbleimass, Magnetstäbchen, Platinblech und Platindraht, Mahagoni-Reagentienkästchen mit 10 Fläschchen und 10 Mahagonibüchsen, gefüllt mit chemisch reinen Reagentien, Tontiegelform aus Metall, Tonschälchenform aus Buchsbaumholz mit Stempel, Spirituslampe, Diamantmörser, drei Uhrgläser, drei Porzellantiegel, sechs Reagiergläser, zwei Glaskölbchen, vier gebogene Glasröhren, zwei Bechergläser, zwei Trichter Stück „ 210,00 Dieselben mit feiner Probierwage in poliertem Kästchen, nebst einem Satt feiner Gewichte, von 0,001 — 0,1 g Stück „ 275,00 Apparate für elektrische Lötrohranalyse (Bogenlicht) nach Viertel (D. R. G. M.), bestehend aus einem Stativ mit Kugelgelenk und aufsteckbarem Halter für die Unterlagskohlen. Dazu gehörig eine Polzange mit isoliertem Griff, welche ein Kohlenstäbchen trägt. Der Strom wird einerseits der Polzange, anderseits dem Stativ zugeführt. Durch Berührung des Kohlenstäbchens und der Unterlagskohle erzeugt man in der Nähe der Probe einen Lichtbogen, der die Substanz verdampft und die charakteristischen Beschläge hervorruft: Apparat kompl. mit ü Kohlenstückchen und 25 Kohlenstäbchen, Stück Mk. 22,50 Dazu Stativ mit Kugelgelenk und Halter für 3 Farbengläser . . . „ 9,00 Dazu Vorschaltwiderstand mit 6 Glühlampen kompl „ 30,00 Dazu Kohlenstäbchen 50 mm lang, 3 mm Durchm. . . . 50 Stück „ 1,20 W e i t e r e s siehe im Artikel

„Probierkunst".

Lötapparate: Vereinigte Lausitzer Glaswerke A.G., Abt. Warmbrunn, Quilitz & Co., Berlin NW. 40, Heidestrasse 55/57.

Lötsalze : Chemische Fabrik Flörsheim, Dr. H. Noerdlinger,

Flörsheim-Untermain.

Lötwasser : Chemische Fabrik Flörsheim, Dr. H. Noerdlinger,

Flärsheira-Untermain.

Blei-Löteinrichtungen : i. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4.

45*

Lucidol — Luft, atmosphärische.

708

L u c i d o l siehe „ L u z i d o 1". Luesan, Präparat, in dem Hg an Pflanzeneiweiss gebunden ist; es wird in Form von Tabletten (zu 0,0226 g Hg) gegen Syphilis verordnet. In die6er Form soll das Hg weit weniger giftig wirken als in Form rein mineralischer Salze. L u f t , a t m o s p h ä r i s c h e . Mechanisches Gemenge von 23,2 Gew. % Sauerstoff, 75.5 % Stickstoff und 1,3 % Argon, mit Beimengungen von Kohlensäure und andern Gasen. 1 1 trockne Luft unter dem 45. Breitengrade bei 760 mm Barometerstand und 0° wiegt 1,29306 g; auf Wasser bezogen beträgt das sp. G. unter den genannten Verhältnissen 0,0012934. Bei einer gegebenen Temperatur t und dem Barometerstand b beträgt das sp. G. (D) der Luft: _ 0,0012934 . b (1 + 0,003665 . t) . 760 ' Dichtigkeit

der t r o c k e n e n

atmosphärischen

Luft.

Bezogen auf Wasser von 4° für die Temp. t und den Barometerstand b.

t 0° 1® 2°

3° 4° 5° ü° 70

«o 9® 10° 11° 12® 13* 14° 15° 16° 17® 18® 19® 20® 21® 22*

23® 24° 25® 26® 27° 28° 29® 30°

b=

720 mm

0,001225 0,001221 0,001216 0,001212 0,001208 0,001203 0,001199 0,001195 0.001190 0,001186 0,001182 0,001178 0,001174 0,001170 0,001165 0,001161 0.001157 0,001153 0,001149 0,001146 0,001142 0,001138 0,001134 0,001130 0,001126 0,001122 0,001119 0,001115 0,001111 0,001108 0,001104

Im übrigen p r e s s o r e n".

730 mm

740 mm

750 mm

760 mm

770 mm

0,001242 0,001238 0,001233 0,001229 0,001224 0,001220 0,001216 0,001211 0.001207 0,001203 0,001198 0,001194 0,001190 0,001186 0,001182 0,001178 0,001174 0,001169 0,001165 0,001161 0,001157 0,001154 0,001150 0,001146 0,001142 0,001138 0,001134 0,001130 0,001127 0,001123 0,001119

0,001259 0,001255 0,001250 0,001246 0,001241 0,001237 0,001232 0,001228 0,001223 0,001219 0,001215 0,001211 0,001206 0,001202 0,001198 0,001194 0,001190 0,001185 0,001181 0,001177 0,001173 0,001169 0,001165 0,001161 0,001158 0,001154 0,001150 0,001146 0,001142 0,001138 0,001135

0,001276 0,001272 0,001267 0,001262 0.001258 0,001253 0,001249 0,001244 0,001240 0,001236 0,001231 0.001227 0,001223 0,001218 0,001214 0,001210 0,001206 0,001201 0,001197 0,001193 0,001189 0,001185 0,001181 0,001177 0,001173 0,001169 0,001165 0,001161 0,001158 0,001154 0,001150

0,001293 0,001289 0,001284 0,001279 0,001275 0,001270 0,001266 0,001261 0,001257 0,001252 0,001248 0,001243 ' 0,001239 0,001235 0,001230 0,001226 0,001222 0,001218 0,001213 0,001209 0,001205 0,001201 0,001197 0,001193 0,001189 0,001185 0,001181 0,001177 0,001173 0,001169 0,001165

0,001310 0,001306 0,001301 0,001296 0,001291 0,001287 0,001282 0,001278 0,001273 0,001269 0,001264 0,001260 0,001255 0,001251 0,001246 0,001242 0,001238 0,001234 0,001229 0,001225 0,001221 0,001217 0,001213 0,001209 0,001204 0,001200 0,001196 0,001192 0,001188 0,001184 0,001181

siehe

die

Artikel

„Luft,

flüssige"

und „K o m -

L u f t p r ü f e r nach W o 1 p e r t , zur schnellenBestimmungvonCOj,Stück L u f t u n t e r s u c h u n g s a p p a r a t zur Bestimmung der CO2 nach P e t t e r s e n & P a l m q u i s t , tragbar mit Stativ und Kasten, Stück D e r s e 1 b e A p p a r a t fürCOju.Feuchtigkeit nach P e 11 e r s o n , „ D e r s e l b e für hygienische Luftanalyse nach K l a s S o n d e n , „

Mk.

9,00

„ 80,00 „ 160,00 „ 210,00

L u f t a n f e u c h t c r — Luft, flüssige.

709

Luftuntersuchungsapparat für COi nach RosenthalOhlmüller Stück Minimetrischer Kohlensäurebestimmungsapparat nach L u n g e Bakteriologische Luftuntersuchungsapparate nach Emmerich Stück Bakteriologischer Luftuntersuchungsapparat nach H e s s e , kompl. mit montierter Röhre, Aspirator und Stativ . . Montierte R ö h r e allein tativ allein Bakter. Luftuntersuchungsapparat nach M i q u e l , Inhalt 125 ccm . . „ „ „ S t r a u s s - W ü r t z . . . . L u f t p u m p e n nach P e t r i für bakter. Luftuntersuchungen. . . .

Weitere L u f t u n t e r s u c h u n g s a p p a r a t e siehe unter „ K o h l e n s ä u r e " sowie unter „ M e t e o r o l o g i s c h e

Mk.

40,00



4,50



3,00

„ 37,50 „ 2,75 „21,50 „ 2,25 „ 4,75 „ 140,00

„Kohlenoxyd", I n s t r u m e n t e".

L u f t a n f e u c h t e r siehe „S t r e u d ii s e n". L u f t b ä d e r (Trockenkästen) siehe „ T r o c k n e n " . L u f t , f l t t s s l g e . Die kritische T e m p e r a t u r der a t m o s p h ä r i s c h e n Luft ist —140°, der kritische Druck beträgt 3 9 A t m . ; unter gewöhnlichem Atmosphärendruck wird die Luft bei — 1 9 5 ° flüssig. Die Erzeugung flüssiger Luft ist nur möglich nach dem physikalischen Verfahren, so z. B. mittels des Verfahrens von Linde oder des von Hildebrandt. D a s Prinzip ist f o l g e n d e s : Man komprimiert a t m o s p h ä r i s c h e Luft mittels eines K o m p r e s s o r s auf 200 Atm., befreit sie in einem KUhlapparat von der bei der Kompression entwickelten W ä r m e und leitet sie, nach Reinigung von mitgeführter CO2 und W a s s e r d a m p f , in einen G e g e n s t r o m a p p a r a t , der aus spiralig gewundenen Kupferröhren besteht. Die Luft strömt durch d a s innerste Kupferrohr nach unten, wird am Ende der G e g e n s t r o m r ö h r e durch ein Reduzierventil von 200 auf wenige Atm. Druck reduziert. Die durch d a s Reduzierventil bewirkte Expansion bringt eine bedeutende W ä r m e a b s o r p t i o n mit sich, die d i e Röhrenleitung und die darin kreisende Luft immer stärker abkühlt 'und letztere schliesslich verflüssigt. An geeigneter Stelle fliesst die flüssige Luft in ein Sammelgefäss, während von dem Luftkompressor in demselben Verhältnis neue Luft von aussen angesaugt wird. Um Verstopfungen durch Eis zu vermeiden, muss die angesaugte Luft durch A b s o r p t i o n s a p p a r a t e von aller Feuchtigkeit befreit werden. Die gewonnene, eventuell durch beigemengte feste Kohlensäure milchig getrübte flüssige Luft lässt sich durch Fliesspapier filtrieren und bildet dann eine wasserhelle, schwach bläuliche, an der Luft nicht rauchende Flüssigkeit. Den richtigen Weg zur Verflüssigung der permanenten Oase, also auch der Luft, gewiesen zu haben, ist d a s Verdienst von William Siemens, der bereits 1857 ein englisches Patent auf die Tiefkühlung und Verflüssigung der Luft entnahm. In dieser Patentbeschreibung sind alle wesentlichen Teile enthalten, welche die modernen Luftverflüssigungsanlagen besitzen, vor allen Dingen die Kompression der Luft, ihre d a r a u f f o l g e n d e Abkühlung, ihre Entspannung durch einen O e g e n s t r o m a p p a r a t , in welchem die durch Entspannung abgekühlte Luft der frischen Pressluft entgegenfliesst. Später gelang es Cailletet und Pictet, die Verflüssigung der G a s e dadurch zu erzielen, d a s s sie von einem leichter verflüssigbaren G a s e ausgingen. Man verflüssigte zunächst C 0 2 und kühlte mit der flüssigen CO2 die komprimierte Luft vor. Dann brachte man in einer zweiten Stufe Stickoxyd zur Verflüssigung und kühlte die zu verflüssigende Luft hierdurch so erheblich ab, d a s s die Verflüssigung gelang. Davy in London operierte schon mit g r ö s s e r e n Mengen flüssiger Luft und entdeckte dabei, d a s s man durch deren A b d a m p f u n g ein sauerstoffreiches Gemisch erhalten könne. Am 23. Mai 1895 meldete Hampson in London ein Patent auf eine Luftverflüssigungsmaschine an. 14 T a g e später folgte P r o f e s s o r von Linde mit einer Anmeldung in Deutschland. Diese beiden Systeme haben in Laboratorien viel Verbreitung gefunden. 1906 erschien

710

Luft, flüssige.

Hildebrandt mit neuen patentierten Konstruktionen au! dem Markte, die eine wesentliche Vereinfachung der Luftverflüssigungsapparate gestatteten. Diese Erfindungen sind gedeckt durch die D. R.P. 179 231, 181 115, 193 007, 196 503 u. s. w. Das P i c t e t sehe Verfahren bewirkt die Herstellung verflüssigter Luft und ihre Trennung in O und N auf thermomechanischem Wege. An diesem Verfahren, das durch Franz. P a t 322 600 und 324 715 geschätzt ist, sind folgende Punkte wesentlich: 1. Die Luft wird filtriert, zusammengedrückt und vom Wasser befreit. 2. Die trockene und zusammengepresste Luft wird auf ihren Verflflssigungspunkt abgekehlt, nämlich auf ungefähr —194° C. 3. Die verflüssigte Luft wird filtriert, um das in ihr schwebend befindliche flüssige Kohlendioxyd auszuscheiden. 4. Die filtrierte Flüssigkeit wird wieder der Verdampfung ausgesetzt, um zunächst den flüchtigeren Bestandteil, nämlich den Stickstoff, danach den weniger flüchtigen Bestandteil, nämlich den Sauerstoff, aus ihr entweichen zu lassen. 5. Die Verdunstungskälte der flüssigen Luft wird für die Verflüssigung der in den Apparat eingepumpten, komprimierten Luft nutzbar gemacht. 6. Eine selbsttätige Vorrichtung sichert ein ununterbrochenes Arbeiten. 7. Eine andere selbsttätige Vorrichtung sorgt dafür, dass Stickstoff und Sauerstoff den Apparat genau in dem gewünschten Orade der Reinheit verlassen, wie er für den betreffenden Verwendungszweck nOtig ist; sie hindert auch das Entweichen von Gasmischungen, die von der Zusammensetzung der gewöhnlichen Luft zu wenig verschieden sind. — Nach dem P i c t e t sehen Verfahren wird ein Teil der bei der Wiederverdampfung der verflüssigten Luft freiwerdenden Kraftmengen zur Erzeugung mechanischer Kraft wieder verwertet, und zwar soll sich 14—% der in den Apparat hineingesteckten Kraft wieder nutzbar machen lassen. — Das Pictetsche D. R.P. 162 323 schützt einen Apparat zur Trennung der Bestandteile der atmosphärischen Luft, in welchem mittels komprimierter, gasförmiger Luft eine kontinuierliche fraktionierte Destillation flüssiger Luft stattfindet. Andere Patente von Pictet sind D. R. P. 162 702 und 169 564. Bisher hat das Pictetsche Verfahren grössere Bedeutung nicht gewinnen können. Zur Aufbewahrung der flüssigen Luft dient die D e w a r sehe F l a s c h e , d. h. eine doppelwandige Flasche, bei der der abgeschlossene Raum zwischen beiden Wandungen durch Auspumpen möglichst luftleer gemacht ist; ausserdem versieht man die innere Flaschenwandung mit einem stark glänzenden SpiegelUberzug. So ist die Wärineleitung und Wärmestrahlung sehr beträchtlich verringert. Lässt man flüssige Luft offen stehen, so verdunstet sie nur allmählich, weil die Wärmeabsorption bei der Verdunstung den Rest abkühlt und länger flüssig erhält. Nach neuerdings angestellten Versuchen hält sich flüssige Luft in D e w a r s e h e n verschlossenen Flaschen etwa 12—14 Tage; in 24 Stunden verdampfen höchstens 7 % der Gesamtmenge. Das D. R. P. 161 362 schützt einen Sammel- und Transportbehälter für flüssige Luft, der den Dewarschen Gefässen insofern vollkommen gleicht, als er auch aus zwei ineinander gehängten,- durch einen möglichst luftleeren Hohlraum voneinander isolierten Behältern besteht. Die Besonderheit der Konstruktion ist darin zu suchen, dass der Aussenbehälter in eine luftdichte, sackartige Hülle eingesetzt ist, die als Innenfutter in den Innenbehälter eingeschlagen ist, zu dem Zwecke, den die Behälter trennenden Hohlraum sowohl nach aussen wie nach innen durch eine einzige, undurchbrochene Isolierwand abzuschliessen. Die flüssige Luft ist weit sauerstoffreicher als die gasförmige, weil der Sauerstoff schon bei — 182,7° flüssig wird, während sich der Stickstoff erst bei — 194,4° kondensiert. Beim Stehen verdunstet aus der flüssigen Luft deshalb zuerst der Stickstoff, und man erhält leicht eine Mischung aus % flüssigem Sauerstoff mit % Stickstoff, die für technische Zwecke anstatt des reinen Sauerstoffs Verwendung finden kann. Wegen ihres immerhin noch hohen Preises findet die flüssige Luft noch nicht die erhoffte weite Verwendung; man benutzt sie zum Sprengen in Form der S p r e n g l u f t ( O x y -

Luftgas.

711

1 i q u i t), d. h. einer Mischung von flüssiger Luft mit Holzkohlenpulver. Wird diese Masse durch eine Sprengkapsel (Knallquecksilber) entzündet, so verbrennt das Kohle-Sauerstoff-Gemisch unter starker Explosionswirkung. Da die flüssige Luft schnell verdampft, bestehen die Oxyliquitpatronen nur aus Watte, die durch Schütteln mit ihrem dreifachen Gewicht an Holzkohlenpulver imprägniert ist; die flüssige Luft wird den Patronen erst an der Verwendungsstelle beigemischt. Neuerdings kommt die flüssige Luft auch in den Handel, und zwar in D e w a r sehen Flaschen von 2 1 Inhalt zu Mk. 1,50 per Liter. Transport und Aufbewahrung der Flaschen geschieht in gepolsterten Körben; die Entleerung der Flaschen wird durch einen Apparat bewirkt, welcher aus zwei Glashülsen, einem Gummistopfen und einem Gummiball besteht. Die Preise stellen sich wie folgt: eine Flasche mit Korb und Filzeinlage 32 Mk., eine Flasche ohne Korb 16,50 Mk., ein Korb mit Filzeinlage 15,50 Mk., ein Entleerungsapparat 5 Mk. Von den Eisenbahnen ist im Prinzip die Beförderung flüssiger Luft als Schnellzugsgut und Frachtgut zugelassen; die Post lehnt die Beförderung ab. D e w a r s c h e F l a s c h e n f ü r f l ü s s i g e L u f t . Preise siehe in dem besonderen Artikel „ D e w a r s c h e G e f ä s s e".

Jndostriegaf-Gesellschaft für Sauerstoff- nnd Stifkstoff-Anlagen m.l). iL, M ^ M Internationale „Wasserstoff-AktieDDesellsdiaft, Berlin I1W. 7. Dorotheenstr. 35. Bau von Anlagen in jeder G r ö ß e zur Verflüssigung von Gasen und zur Gewinnung von reinem Sauerstoff und Stickstoff aus verflüssigter Luft nach System „ I n d u s t r i e g a s ' , und von reinem Wasser* Stoff nach System „Iwag M . Seit 1907 wurden geliefert und sind in Ausführung begriffen: 6 4 S a u e r a t off-An l a g e n — 8 W a s s e r s t o f f - A n l a g e n . S a u e r s t o f f - F a b r i k e n I m Amsterdam, Artern, Bad Salzungen, Berlin, Bern, Brandenburg

a. H., Bremen, Brüssel, Budapest, Buenos-Aires, Cassel-Wilhelmshöhe, Chemnitz-Kappel, Chicago, Cöln, Cöln-Kalk, Crimmitschau, Danzig, Dresden-Radebeul, Düsseldorf, Düsseldorf-Hller, G a n d , Genua, Gives-les-Huy, Gleiwitz, Göppingen, Hannover, Hohenlimburg, Idaweiche, Kolpino, Konstantinopel, Langschede, Lenhausen, Leichlingen, Lichtentanne i. Sa., Lüneburg, Mannheim, Mähr. Ostrau, Melbourne, Montevideo, Moskau, Odessa, Saarbrücken, Schenkenzell, Schwelm, Sosnowice, Steyr, Sulz a. N., Tokio, Valparaiso, Virbo i. Schweden, Wickede a. d. Ruhr, Wien, Zaragoza, f ü r eine Jahresproduktion von 6555000 cbm Sauerstoff. W a s s e r s t o f f - F a b r i k e n In: AuOlg, Cöln, Emmerich, Fischamend b. Wien, Ivorydale, Philadelphia, Warrington f ü r eine Jahresproduktion von 9000000 cbm Wasserstoff.

Flüssige

Luft:

Gesellschaft für flüssige Gase m. b. H., Raoul

P i c t e t Sc Co.,

Berlin-Wilmersdorf.

Dewarsche Flaschen für flüssige Luft: Gesellschaft

für

Linde'3

Eismaschinen,

A-.G.,

Höllriegelskreuth b. München.

Luftgras. Zur Beleuchtung benutzte Mischung von atmosphärischer Luft mit G a s o l i n (s. d.). Meistens verwendet man Luftgas In der Form von P r e s s l u f t g a s , wobei die Luft unter Druck durch die flüssigen Kohlenwasserstoffe hindurchgepresst wird und sich mit den Dämpfen derselben belädt; eine Erwärmung findet bei der Erzeugung des Pressluftgases also nicht statt. Auf die zahlreichen Besonderheiten der einzelnen Luftgasapparate kann hier nicht eingegangen werden. Bei einem Preise von 50 Pfg. für 1 kg Gasolin kostet 1 cbm Luft&as etwa 9 Pfg. und eine Gasglühlichtflamme von 50 Hefnerkerzen etwa 1,2 Pfg. stündlich. Preise von Luftgasapparaten ungefähr: Für F l a m m e n zu je 6 5 H . K . S t ä r k e 1 0 2 0 3 0 4 0 5 0 60 80 100 150 200 Freis d e s A p p a r a t e s . . . . 550 650 750 825 9 2 5 1 0 5 0 1 2 0 0 1 4 0 0 1 9 5 0 2 3 0 0 Mk.

Das B e n o i d g a s , das ebenfalls hierher gehört, wird aus Petroleumdestillaten (Gasolin) auf kaltem Wege erzeugt. Die Luft wird durch ein Gebläse angesaugt, das durch Gewicht oder Motoren angetrieben wird. Das Gebläse saugt Luft durch einen Vergaser, in den gleichzeitig durch ein mit

712

Luftgas.

dem Geblase angetriebenes Schöpfwerk Gasolin eingeschöpft wird, und zwar geschieht letzteres in bestimmter Menge, genau im Verhältnis zur angesaugten Luft. Auf 1 cbm werden etwa 275 g Gasolin (Hexan) geschöpft. Die Luft nimmt ihren Weg durch den zickzackförmigen Vergasungskanal und wird dabei mit den beim langsamen Abwärtsfliessen des Gasolins entstehenden Gasolindämpfen beladen (karburiert). Das fertige Gas wird durch das Geblase in einen kleinen Gasometer gedrückt, der, mit einer Bremse versehen, den Betrieb automatisch reguliert. Geblase und Karburator befinden sich in einem Eisenkasten mit Wasserffillung. Das Benoidgas dient zur Gasglühlichtbeleuchtung, zum Kochen, Heizen und Kraftbetrieb. Es enthalt keine giftigen Bestandteile und hat ein engeres Explosionsfeld als Steinkohlengas. 1 HK verbraucht in der Stunde 1,5 1 Benoidgas, wonach sich 50 HK auf etwa 1 Pfg. stellen. Das Benoidgas hat stets gleiche Zusammensetzung. Preise von Benoidgasapparaten für Gewichtsantrieb: Maximale Normalflammen Lebtung in cbm zu je pro Stande 65 Kerzen

1,0 1,5 3,0 5,5 9,0 14,5 22,0 30,0

10

15 30 55 90 145 220 30ü

Frei«

Preis der Verpackung

Mk.

Mk.

330 500 650 825 975 1275 1800 2500

frei

15 20 25 45 55 70 90

Nettogewicht (ohne Betriebsgewicht) ca. kg

Bruttogewicht (ohne Betriebtgewicht) ca. kg

60 69 129 178 270 360 475 550

140 150 225 305 430 555 710 1010

Eine besondere Abart des Luftgases ist das sogenannte A e r o g e n g a s . Hier wird nicht die Luft durch oder über Gasolin bzw. Benzin geleitet, vielmehr wird der Kohlenwasserstoff in einem luftverdiinnten Räume zur Verdunstung gebracht, mit abgemessenen Mengen Luft gemischt und schliesslich ziemlich stark komprimiert. Das Verfahren ist durch D. R. P. 150 766 geschützt. Der wesentliche Unterschied zwischen dem gewöhnlichen Luftgas und dem Aerogengas liegt darin, dass letzteres stets gleiche Zusammensetzung hat (wie Benoidgas), sowie dass Kondensationen nicht vorkommen können. Die zur Erzeugung benutzten Apparate bestehen aus einer durch Uhrwerk oder sonstigen Motor angetriebenen einfachen Rotationspumpe, die die Luft ansaugt und zugleich für innige Mischung der Luft mit dem Kohlenwasserstoffe sorgt. Die eingesaugte Luft wird nämlich durch eine Gasuhr der üblichen Konstruktion gemessen, auf deren verlängerter Trommelachse ein Schöpfwerk sitzt, das stets in der einmal eingestellten Weise den Kohlenwasserstoff in den Luftstrom einführt. Dadurch ist für die konstante Zusammensetzung des Gases Gewähr geleistet, und da der ganze Vorgang sich bei gewöhnlicher Temperatur abspielt, so ist somit jede Möglichkeit einer Kondensation ausgeschlossen. Gebaut werden diese Apparate in Grössen bis zu 10 Flammen herunter; Betrieb, Bedienung und Instandhaltung gestalten sich einfach. Zur Beleuchtung mit Aerogengas dienen ausschliesslich Glühlichtbrenner, die bei einem Gasverbrauche von 100 I für 1 Stde. 50 Kerzen geben. Da aus 1 kg Kohlenwasserstoff (von der Fabrik unter dem Namen „Solin" in den Handel gebracht, ein Benzin vom sp. G. 0,66—0,68) 4 cbm Aerogengas erzeugt werden und 1 kg Solin 40 Pfg. kostet, so stellen sich die Materialkosten für die 50-Kerzenstunde auf 1 Pfg., also bedeutend billiger als Azetylen (3 Pfg.) oder Petroleum. Von den Eigenschaften des Gases ist die geringe Explosionsgefahr hervorzuheben. Die untere Explosionsgrenze liegt bei 34 %; (Steinkohlengas 8 %, Azetylen 3,5 %). Aerogengas ist ungiftig und eignet sich zu Heiz- und motorischen Zwecken. Luftgas-Apparate:

R i m Hugtrshoff, Leipzig 129.

Luftkompressoren



Luftpumpen.

713

L u f t k o m p r e u o r e n siehe „ K o m p r e s s o r e n " . Xioftozonlsatoren. Apparate zur Verbesserung und Desodorisierung d e r Luft mittels Ozon. Luftozonisatoren, die zum Einbau in die Luftschachte zentraler Lüftungsanlagen bestimmt sind, bestehen aus einem eisernen Rahmen, in den j e nach der G r ö s s e der zui ozonisierenden Luftmenge mehr oder weniger Ozonelemente eingebaut werden, und dem zugehörigen Transformator. D i e Ozonelemente selbst bestehen aus mit Dielektrikum umgebenen S t a b elektroden und aus blanken Plattenelektroden, die abwechselnd röstartig zueinander angeordnet sind. Die Preise richten sich nach der Luflmenge, die pro Stunde zu ozonisieren ist. Sie betragen bei Wechselstrom oder Drehstromanschluss und Spannungen von 110 und 220 Volt für Luftleistungen von: 1000 cbm pro Std Mk. 415,00 2000 „ „ „ 490,00 3000 „ „ 570,00 4000 „ „ 640,00 5000 „ „ 715,00 Bei Anschluss an ein Gleichstromnetz erhöhen sich die Kosten um Mk. 175,00—275,00 L u f t p u m p e n (siehe auch „ K o m p r e s s o r e n " ) . a)Für die Technik: Wasserstrahl-Luftsauger nach Körting. S i e dienen zur Entlüftung von G e f ä s s e n , zum Abdampfen von Flüssigkeiten, zum Ansaugen von Heberleitungen, Füllen von Pumpenleitungen u. s . w. Preise richten sich nach den jeweiligen Arbeitsverhältnissen und sind auf Anfrage bei der fabrizierenden Firma zu erfahren. D a m p f s t r a h l - L u f t s a u g e r nach Körting. Sie dienen zu den gleichen Zwecken wie die vorgenannten Wasserstrahl-Luftsauger und sind namentlich zum Heben dickflüssiger Stoffe vorzüglich brauchbar. Man kann sie sowohl als Luftsaugeapparate als auch als Luftdruckapparate benutzen. Die mit Dampfstrahl-Luftsaugern erreichbare höchste Luftleere entspricht einer Wassersäule von 8—9 m, der mit dem Dampfstrahlluftdruckapparat zu erreichende Luftdruck kann bis 5 m Wassersäule betragen. P r e i s e der

Stündliche Leistung

Dampfstrahl-Luftsauger.

Weite

in cbm

für LuftdruckApparate

für LuftsaugeApparate

40 75 150 300 450 600 750 900 1050 1200

20 25 30 40 50 50 60 70 80 80

25 30 40 50 60 70 80 80 90 90

Preis des

Weite

des Dampfrohres in mm

der Luftrohre in mm

; ' ; 1

' , ! |

für LuftdruckApparate

fur Luftsauge* Apparate

Luft* saugeod. LuftdruckApparates Mk.

30 45 80 100 125 125 150 150 175 175

30 45 70 80 90 JOO 125 150 175 175

80 120 150 200 250 325 400 475 550 625

Dampfventiles für LuftdruckApparate Mk.

dir LuftsaugeApparate Mk.

9,00 11,50 14,00 18,00 25,00 25,00 32,00 41,00 49,00 49,00

11,50 14,00 18,00 25,00 32,00 41,00 49,00 49,00 58,00 58,00

Die angeführten Apparate bestehen aus E i s e n k ö r p e r mit R o t g u s s d ü s e n . P r e i s e der Luftsauger aus R o t g u s s , H a r t b l e i , H a r t g u m m i , T o n u. s. w. nach Vereinbarung mit der fabrizierenden Firma. —

714

Luitpumpen.

L u f t p u m p e n . Es existieren noch sehr viele andere Konstruktionen; als Durchschnittspreise können etwa folgende gelten: Angesaugte Luftmenge: per Minute 0,2 0,3 0,5 0,8 Preis . . 650 775 850 1000 G r ö s s e r e V e n t i l l u f t p u m p e n mit Grone Zylinderdurchn. 2 ») 55 mm 80 „ 3 2 Z (Zwilling) 55 „ 3 Z (Zwilling) 80 „

1 2 3,5 5 8 10 15 cbm. 1250 1600 2200 2700 3950 5400 5900 Mk. eingeschliffenem Kolben: Hub angeuu(te Luft pro Std. Preis 120 mm 2,7 cbm 215 Mk. 180 „ 7,5 . 250 „ 120 „ 5,4 „ 390 „ 180 „ 15,0 , 480 „

b) Fflr d a s L a b o r a t o r i u m :

K o l b e n l u f t p u m p e , Stiefellänge 26 cm, Durchm. 3 cm, Tellerdurchm. 20 cm, mit Zwinge zum Anschrauben Mk. 50,00 Z w e i s t i e f e l i g e V e n t i l l u f t p u m p e , mit Glasstiefeln und Babinethahn, nebst Manometer, Länge der Stiefel 21 cm, Durchm. 5 cm, Tellerdurchm. 22 cm „ 250,00 D i e s e l b e , StiefellSnge 26 cm, Durchm. 6 cm, Tellerdurchm. 25 cm „ 400,00 Z w e i s t i e f e l i g e H a n d l u f t p u m p e mit Grassmannschem Hahn, Metallstiefeln und Manometer auf Brett, Stiefellänge 21 cm, Durchm. 5,2 cm, Tellerdurchm. 22 cm „ 250,00 L u f t p u m p e n mit Teleskopkolben und öldichtung der Ventile. Diese Ölluftpumpen erzeugen ein sehr hohes Vakuum, sind bequem zu bedienen und wirken äusserst schnell: Preise je nach Grösse und Anordnung Mk 100,00—500,00 L a b o r a t o r i u m s - L u f t p u m p e n , zum Ersatz der Wasserstrahlpumpen für Vakuum (und Druck bis 2 Atm.); mit selbsttätigen Ventilen, mit luftdicht eingeschliffenem Metallkolben. Erreichbare Luftleere 20—25 mm Quecksilbersäule, Kolbendurchmesser 36 mm, Hub 80 mm, Umdrehungszahl bis 200 per Minute: Für Handbetrieb Mk. 90,00 „ Riemenbetrieb (feste und lose Riemenscheibe) 80,00 „ Schnurbetrieb (direkt vom Motor mit hölzerner Schnurscheibe) . „ 80,00 „ Dampfbetrieb (mit angebauter Niederdruck-Dampfmaschine) . . „ 185,00 D i e s e l b e n L u f t p u m p e n in zweistufiger bzw. Zwillingsanordnung: Für Riemenbetrieb „ 135,00 Vorgelege für elektrischen oder Handbetrieb „ 35,00 W a s s e r s t r a h l l u f t p u m p e aus G l a s nach W e t z e l 2,75 n » n Geissler 1,50 « „ „ n n Finkener 1,50 W a s s e r s t r a h l l u f t p u m p e n aus M e s s i n g nach A r z b e r g e r & Z u l k o w s k y , mit Dreiweghahn: Ohne Hit Mit Stativ u. Halter

Stativ u. Halter

Wandarmea

Ohne Metall-Vakuummeter Stück 27,00 32,00 28,50 Mk. Mit „ „ 35,00 40,00 36,50 „ W a s s e r l u f t p u m p e nach K ö r t i n g ohne Abflussrohr; zur Funktionierung genügt 8 1 Wasser pro Minute und eine Wassersäule von 4,5 m: Ohne

Mit Vakuummeter

Stück 15,00 27,00 Mk. L a b o r a t o r i u m s - H o c h v a k u u m p u m p e , 50 mm Zylinder - Durchm., 80mm Hub, erreichbare Luftleere unter 1 mm Hg-Säulc, für Riemenbetrieb Q u e c k s i l b e r l u f t p u m p e nach S t u h l , neue Konstruktion, bedarf nur 600 g Quecksilber Stück Q u e c k s i l b e r l u f t p u m p e nach G e i s s l e r , kompli auf Brett . . . D i e s e l b e auf Gestell, mit Kurbel zum Aufwinden des Quecksilbergefasses mit zwei Trockenapparaten Q u e c k s i l b e r l u f t p u m p e stetig wirkend, für chemische Zwecke, nach K a h l b a u m , patentiert, mit Gestell Q u e c k s i l b e r l u f t p u m p e System T o e p p l e r - H a g e n , für Laboratorien sehr empfehlenswert *) Grösse 2 auch für Handbetrieb.

Mk. 110,00

n



75,00 190,00



270,00



220,00



130,00

Luftstickstoff — Lüster.

715

Q u e c k s i l b e r l u f t p u m p e mittels Wasserdrucks, vollständig selbsttätig (ohne Be4ienung) arbeitend D i e s e l b e mit Wasscrluftpumpe

Mk. 290,00 310,00 n

LUFTPUMPEN S i e m e n a - S c h u c k c r t w e r k e G. m . b. H. B e r l i n SW II, A s k a n i s c h e r P l a t e 3

Luftpumpen: I Georg Schmidt & v. d. Eitz, Schmiedefeld (Kreis Gustav Christ & Co., Berlin-Weissensee. Schleusingen). (ß. ins.-Anh.) Vereinigte Lausitzer Gisswerke A.G., Abt. WarmWuly Hanger, Ingenieurges. m. b. H., Dresden. brunn, Quilitz 4 Co., Berlin NW. 40, HeideEmil Passborg, Berlin NW. 23. strasse 55/57.

Luftpumpen für die T e c h n i k : Friedrich Heckmaim, Berlin 80. 1«, BrOcken- I P. H. Meyer, Hannover - Hainholz (s. Ins.-Anh. ttaae ( b (b. Inserate). I S. 171.

Volkmar Hänig & Comp., Heidenau-Dresden

Lrllftpumpen Gegründet 1867.

hohe Luftleere

X i o f t s t i c k s t o f f (Ausnutzung) siehe unter „ A m m o n i a k " , „ K a l k stickstoff", „Calciumverbindungen" (Cyanamid) und „Salpetersäure". X r f l i u w p a p i e r siehe „ P h o t o g r a p h i s c h e Papiere". L u p n l l n siehe „ H o p f e n " . L a m p e n w o l l e siehe „ W o 1 i e " . L t t s t e r , irisierende, farbenschillernde Oberfläche auf keramischen Erzeugnissen. Um irisierende Gläser zu erzeugen, setzt man die fertigen, in einem O f e n erhitzten Glaser den Dämpfen von Metallchloriden aus. Anderseits erzeugt man Metallliister durch Einbrennen aufgemalter Metallsalze oder Metalloxyde, namentlich des Bi, A g und Cu. Nach R i n d s k o p f (Chem. Ztg. 1902 Repert. 273) werden die zum Irisieren erforderlichen Substanzen, z. B. Zinnsalz, Strontiumnitrat oder Baryumnitrat, unter Einwirkung des elektrischen Stromes in einem geeigneten Behälter zur Verdampfung gebracht und der an der G l a s p f e i f e befindliche Gegenstand in heissem Zustande durch eine verschliessbare Öffnung in das Innere des Behälters eingeführt. Nachdem das Glas der Einwirkung der Dämpfe eine gewisse Zeitlang ausgesetzt war, wird es in den Kühlofen gebracht. Nach dem D . R. P . 145 629 erzeugt man Gläser mit stark metallischen Reflexen, indem man die in gewöhnlicher W e i s e mit Metallsalzen oder Metalloxyden bestrichenen Gläser nach der ersten Reduktion im Ofen einer o x y dierenden Atmosphäre und hierauf einer wiederholten Reduktion und O x y dation aussetzt; j e nach der gewünschten Stärke der Metallschicht kann das Verfahren 3—6 mal wiederholt werden. T r a n c h e t erhielt Lüster auf T o n - u. s. w. Waren, indem er A g - , Cuund Bi-Salze einer bestimmten Bleiborglasur selbst zusetzte. Über die Lüsterglasuren macht M . Solon (Pottry Gazette 1907, 313; Referat: Chem. Ztg. Repert. 1908, 345) nähere Angaben: Mit H i l f e von Tranchets Grundglasur A aus 12 T . Quarz, 10,5 T . Pegmatit, 2 T . Kaolin, 20 T . Lynn-Sand, 30 T . Mennige, 19,2 T . krist. Borax, 2 T . krist. Borsäure, 2 T . Pottasche und

716

Lüstrieren — Lysoform.

1,8 T. Kochsalz werden 3 verschiedene Lfisterglasuren zusammengestellt, und zwar I. 100 Glasur A, 10 Kaolin, 2 Silberkarbonat; II. 100 Glasur A, 10 Kaolin, 0,5 Silberkarbonat, 1 Zinkoxyd, 1 Zinnoxyd, 3 Kupferoxyd und III. 100 Glasur A, 10 Kaolin, 2 Silberkarbonat, 4 basisches Wismutnitrat, 1 Kupferkarbonat. Das Erzielen einer g u t e n LUsterglasiur hangt ab von der Temperatur im Ofen, bei der die reduzierenden Gase eingefQhrt werden, und von der Lange der Zeit, wahrend der sie auf die Glasur einwirken. Die erforderliche Temperatur liegt je nach dem Sch. P. der Glasur zwischen 525* und 600*. Lttstrleren siehe „ S e i d e n f a r b e r e i " . Lnteolin siehe „ F J r b e r w a u". L n t i e r e n . Dichten von Apparaten mittels Leimkuchenkitts. Siehe unter „ K l e b s t o f f e". Lnzldol, ist ein patentiertes Fett- und ölbleichmittel, der chemischen Zusammensetzung nach Benzoylsuperoxyd, das den grossen Vorteil hat, weder Niederschlage noch Emulsionen zu bilden. Es ist ein weisses, fast geruchfreies, in HsO nichtlösliches Pulver, das sich aber in Ol bei etwa 80° klar löst und beim Erwärmen O abspaltet, der bleichend wirkt. Lycetol siehe „L y z e t o 1". L y d d l t siehe „P i k r i n s ä u r e". L y g o s l n p r ä p a r a t e . Das Lygosin ist Di-o-dioxydibenzalazeton; man gewinnt es durch Kondensation des Salizylaldehyds mit Azeton in Gegenwart starker Natronlauge in Form seines Na-Salzes. Dieses Natriumsalz, das Natrium lygosinatum, und ebenso das Chininsalz, Chininum lygosinatum werden medizinisch verwendet, und zwar beide in der Wundbehandlung (als Pulver, Gaze und Salbe) sowie gegen üterusgonorrhöe in Form von Einspritzungen. Lyptol, soviel wie L y s a n (s. d.). L y s a l b i n s ä u r e siehe „ P r o t a l b i n s ä u r e". Lysan, Desinfektionsmittel, das durch Einwirkung von Formaldehyd auf gewisse Terpene und Lösen des Reaktionsproduktes bereitet werden soll. Das Präparat ist mit HaO und Alkohol klar mischbar, verhältnismässig ungiftig und besonders zur Desinfektion der Hände und Instrumente geeignet. L y s a r g i n . Eine neuer Name für kolloidales Silber (vgl. darüber den Artikel „K o 11 a r g o 1"). Es wird mit Hilfe der P r o t a I b i n s ä u r e (s. d.) und L y s a l b i n s ä u r e dargestellt und bildet prächtig stahlblau glänzende Blättchen, die sich mit gelbbrauner Farbe leicht und sehr reichlich in HsO lösen. Die Verwendung ist dieselbe wie bei K o 11 a r g o I (s. d.). Lysargin

II Mk. 25,00

CH4 — N ^ Lysidin = Athylenäthenyldiamin. ' Durch trockne V I I J > C . CH*. LH:—NH Destillation von Natriumazetat mit Athylendiaminchlorhydrat wird das Athylenäthenylchlorhydrat gewonnen, aus welchem sich die freie Base durch Umsetzung mit konzentrierter Kalilauge leicht erhalten lässt. Lange, weisse, sehr hygroskopische Kristallnadeln vom Sch. P. 105 bis 106°, sehr leicht löslich in HjO, Alkohol und Äther. Wegen seiner harnsäurelösenden Wirkungen verordnet man es bei Gicht, bei Nieren- und Blasenleiden u. s. w. Lysidin „Höchst" 5 0 % i g

H Mk. 15,00; 1 kg Mk. 140,00

Z.y>ocbIor, C«H»(CI) < o h ' [3] ¡st ein Chlor-m-kresol, mit Seife vereinigt, und dient als wirksames Desinfektionsmittel. Lysoform (Liquor Formaldehydi saponatus). Lösung von Formaldehyd in alkoholischer Kaliseifenlösung. Das D. R. P. 141 744 schätzt die Herstellung eines gleichartigen Präparates mit w ä s s e r i g e r Kaliseifenlösung, wahrend man nach dem Zusatz-D. R. P. 145 390 die Einwirkung von Form-

Lysol — Magnesia, Geräte aus.

717

aldehyd auf Kaliseife unter Abwesenheit jeglichen Lösungsmittels durch Überdruck bewirkt. Lysoform ist ein Desinfektionsmittel. Lysoform

1 kg Mk. 2,75

Lysol. Desinfektionsmittel, das durch seinen Gehalt an K r e s o l e n (s. d.) wirkt. Die Eigenschaft, sich in HsO zu lösen, erhält es durch Behandlung mit Seife bzw. durch Kochen von Teerölen mit Kalilauge und Fetten Man benutzt es in 0,5—2 %iger Lösung in ausgedehntem Masse zur Desinfekion der Haut, der Schleimhaute, in der Wundbehandlung und Tierheilkunde, gegen Pflanzenschädlinge, zum Abwaschen von Fussböden, Wänden u. s. w. Lysol:

Schfllke & Mayr, Lysolfabrik, Hamburg 39 (alleinige Fabrikanten).

•3

3

3

3

3

3

3

3

C

C

C

C

C

C

C

C

»

! Schälke & Mayr, Hamburg 39 j I

A

Lysol-Purum. Wirksamstes Kresolfür präparat medizinische Anwendung MORBICiD. Geruchloses Desinfektionsmittel und Antiseptikum Betalysol. Für Landwirtschaft und Technik . ^ P h e n o s t a l . Starkwirkendes Desinfektionsmittel ^ Schutzmarke in fester Form

L y z e t o l (Lyceiolum). C«H lt Nj. C»H«0«. Der Konstitution Diiliethylpiperazintartrat /NH n CHa—dk "cH» CH(OH)—COOH ¿Ht

I

nach

CH-CHa. CH(OH)—COOH

Man stellt es durch Neutralisieren von Dimethylpiperazin mit Weinsäure dar. Farbloses, in H>0 leicht lösliches Kristallpulver vom Sch. P. 250* C. Wegen seiner stark harnsäurelösenden Wirkung verordnet man es medizinisch gegen Oicht und chronischen Rheumatismus, und zwar in Dosen von 1—1,5 g, zweimal täglich, jede Dosis gelöst in einer Flasche alkalischen Wassers, bei gleichzeHiger Einnahme von 1,5 g MgCOi. Lyzetol

D Mk. 3,20; H Mk. 30,00

M. Maclstfl siehe „M a z i s ö 1". Mafurrah-Talg siehe „ T a l g , v e g e t a b i l i s c h e r " . Magnallum siehe „M a g n e s i u m I e g i e r u n g e n". M a g n e s i a (Magnesiumoxyd; Talkerde) siehe unter „ M a g n e s i u m v e r b i n d u n g e n". Magnesia, Oerftte aus. Versuche im Betriebslaboratorium der K g l . P o r z e l l a n m a n u f a k t u r i n B e r l i n haben ergeben, dass technische Gegenstände mannigfacher Formen, die den Ansprachen der verschiedenen

Lysol — Magnesia, Geräte aus.

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aldehyd auf Kaliseife unter Abwesenheit jeglichen Lösungsmittels durch Überdruck bewirkt. Lysoform ist ein Desinfektionsmittel. Lysoform

1 kg Mk. 2,75

Lysol. Desinfektionsmittel, das durch seinen Gehalt an K r e s o l e n (s. d.) wirkt. Die Eigenschaft, sich in HsO zu lösen, erhält es durch Behandlung mit Seife bzw. durch Kochen von Teerölen mit Kalilauge und Fetten Man benutzt es in 0,5—2 %iger Lösung in ausgedehntem Masse zur Desinfekion der Haut, der Schleimhaute, in der Wundbehandlung und Tierheilkunde, gegen Pflanzenschädlinge, zum Abwaschen von Fussböden, Wänden u. s. w. Lysol:

Schfllke & Mayr, Lysolfabrik, Hamburg 39 (alleinige Fabrikanten).

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! Schälke & Mayr, Hamburg 39 j I

A

Lysol-Purum. Wirksamstes Kresolfür präparat medizinische Anwendung MORBICiD. Geruchloses Desinfektionsmittel und Antiseptikum Betalysol. Für Landwirtschaft und Technik . ^ P h e n o s t a l . Starkwirkendes Desinfektionsmittel ^ Schutzmarke in fester Form

L y z e t o l (Lyceiolum). C«H lt Nj. C»H«0«. Der Konstitution Diiliethylpiperazintartrat /NH n CHa—dk "cH» CH(OH)—COOH ¿Ht

I

nach

CH-CHa. CH(OH)—COOH

Man stellt es durch Neutralisieren von Dimethylpiperazin mit Weinsäure dar. Farbloses, in H>0 leicht lösliches Kristallpulver vom Sch. P. 250* C. Wegen seiner stark harnsäurelösenden Wirkung verordnet man es medizinisch gegen Oicht und chronischen Rheumatismus, und zwar in Dosen von 1—1,5 g, zweimal täglich, jede Dosis gelöst in einer Flasche alkalischen Wassers, bei gleichzeHiger Einnahme von 1,5 g MgCOi. Lyzetol

D Mk. 3,20; H Mk. 30,00

M. Maclstfl siehe „M a z i s ö 1". Mafurrah-Talg siehe „ T a l g , v e g e t a b i l i s c h e r " . Magnallum siehe „M a g n e s i u m I e g i e r u n g e n". M a g n e s i a (Magnesiumoxyd; Talkerde) siehe unter „ M a g n e s i u m v e r b i n d u n g e n". Magnesia, Oerftte aus. Versuche im Betriebslaboratorium der K g l . P o r z e l l a n m a n u f a k t u r i n B e r l i n haben ergeben, dass technische Gegenstände mannigfacher Formen, die den Ansprachen der verschiedenen

Magnesit —

718

Magnesium.

Industriezweige entsprechen, aus reiner Magnesia hergestellt werden können, und zwar auch in grösseren Abmessungen. So ist es möglich, Rohre bis 80 cm Länge und 7 cm Durchmesser bei einer Wandstärke von 7,5 mm, sowie Tiegel bis 50 cm Höhe von beliebigem Durchmesser und jeder Wandstärke zu erzeugen. Die mit diesen Gegenständen bezüglich der Haltbarkeit angestellten Versuche ergaben, dass die Gefässe auch bei plötzlichem Erhitzen im Gebläse keine Sprünge und Formveränderungen erlitten. Rohre aus reiner Magnesia zeigten sogar bis zu einer Temp. von 1750° C. im elektrischen Ofen keinerlei Schwindungserscheinungen und keine Spur von Elektrolyse. Im Aussehen sind diese nur aus reiner Magnesia bestehenden Gegenstände verglühtem Porzellan ähnlich. In den letzten Jahren hat die Verwendung von Magnesiageräten erheblich zugenommen; solche werden jetzt auch von der Porzellanfabrik G e b r . S i e m e n s in Charlottenburg hergestellt. M a g n e s i t (Talkspat). Rhomboedrisch kristallisierendes Mineral, das häufig auch körnig und dicht vorkommt. Es besteht aus Magnesiumkarbonat MgCOa, enthält aber häufig Verunreinigungen, wie basische Karbonate, Eisenverbindungen u. s. w. Sp. G. 2,9—3,1, Härte 4—4,5. Der Magnesit dient zur Darstellung anderer Magnesiumverbindungen, zur Entwicklung von COs sowie zur Herstellung feuerfester Tiegel, Ziegel und Zemente; für die drei letztgenannten Verwendungszwecke wird er durch Brennen in Magnesia MgO übergeführt. Man bezeichnet deshalb die Magnesia auch wohl als g e b r a n n ten Magnesit. Magnesit, natur., in S t ü c k e n

„ „ » „

% kg Mk.

»

g e b r a n n t , in S t ü c k e n n » Pulver „ hydratisiert

9,00

% „



11,00

°/o °/o °/o

„ „ „

15,50 17,50 30,00

„ „ „

Magnesit: Dr. Krüger & Sommerfeld, Kassel. Lehmann & Voss, Hamburg.

I Lipsia chemische Fabrik, | Leipcig).

A.-G., MUgeln

(Bes.

Magnesitöfen und Anlagen bauen: Willy Manger, Ingenieur-Ges. m. b. II., Dresden IG.

Magnesitf arben: S. H. Cohn, Farbenfabrik, Neukölln, K811ni»che

Allee 44/48.

M a g n e s i u m . Mg. A. G. = 24,36. Früher durch Reduktion von MgCU mittels Na, jetzt aber ausschliesslich elektrolytisch gewonnen, und zwar teils durch Elektrolyse von MgCU, teils durch Zersetzung des Karnallits (KCl. MgCl 2 + 6 H 2 0). Die Amer. Pat. 880 489 sowie 900 961 elektrolysieren nicht Chloride, sondern F l u o r i d e des Mg. Man verwendet zur Elektrolyse einen Gussstahltiegel oder aber Schmelzgefässe aus Kupfer, die gleichzeitig als Kathode dienen. Auch Gefässe aus nichtleitendem Material, wie Porzellan, Steingut u. s. w., hat man verwendet und dann zylindrische Metallbleche als Kathode eingehängt. Als Anode wird fast immer ein eingesenkter Kohlenstab benutzt. Das Amer. Pat. 931 092 will die elektrolytische Mg-Gewinnung aus einer Schmelze von MgCb + KCl dadurch verbessern, dass man das sp. G. der Schmelze erheblich niedriger oder höher macht als das des metallischen Mg, und zwar soll man zur Erhöhung des sp. G. ßa-, Ca- und Sr-Salze zusetzen. Beim Amer. Pat. 935 796 dient als Elektrolyt MgCl2 + KCl, als Anode verwendet man Kohle, als Kathode geschmolzenes AI. In der zweiten Phase des Prozesses wird die gewonnene Mg-Al-Legierung als Anode benutzt, wodurch sich nur das Mg als elektropositiveres Metall bei der Elektrolyse löst und an die Oberfläche steigt. Verfahren zur Reinigung von Mg schützen die D. R. P. 232 581, 237 791 und 237 774. Mg ist ein silberweisses, an trockner Luft sich nicht veränderndes, dagegen an feuchter sich oberflächlich oxydierendes Metall vom sp. G. 1,70 und

Magnesiumblitzpulver — Magnesiumlegierungen.

719

der Härte des Kalkspats. Sch. P. 700-^800°. Es lässt sich hämmern, walzen, zu Draht ziehen, feilen, polieren, wird nicht von Alkalien, leicht aber von verdünnten Säuren gelöst. In Form von dünnem Band oder Pulver entzündet, verbrennt es mit weisser, intensiv leuchtender Flamme, die zu Projektionszwecken sowie für die Photographie ( M a g n e s i u m b l i t z l i c h t ) verwendet wird. Abgesehen hiervon findet das Mg nur wenig Verwendung, neuerdings wohl mehr in Form des M a g n a l i u m s und des E l e k t r o n s (vgl. unter „M a g n e s i u m l e g i e r u n g e n"). Magnesium-Metall in Barren, Stangen und Würfeln „ Band- und Drahtform „ „ „ Pulver je nach Feinheit . . . .

1 kg Mk. 12,00 1 „ „ 30,00 1 kg Mk. 1 4 , 0 0 — 1 8 , 0 0

Magnesium :

Chemische FabriÉ Griesheim-Elektron, Frankfurt a. M.

Magnesiumblitzpulver siehe „ P h o t o g r a p h i s c h e Chemik a 1 i e n". Magnesiumlegierung-en. Folgende beide Legierungen finden technische Verwendung: 1. M a g n a l i u m . Eine Legierung von Aluminium mit Magnesium. Es ist höchst wunderbar, dass Legierungen von Aluminium und Magnesium, also von zwei Metallen, deren erstes viele Fehler hat, deren zweites aber so wenig widerstandsfähig gegen feuchte Luft ist, dass jede metallurgische Verwendung von vornherein ausgeschlossen erscheint — dass Legierungen dieser beiden Metalle geradezu vorzügliche Eigenschaften aufweisen, wie sie keiner der beiden Grundsubstanzen zukommen. Das Magnalium hat ganz verschiedene Eigenschaften, je nach dem Verhältnis, in dem die beiden Komponenten vorhanden sind. Solche mit 10—30 % Magnesium sind dehnbar, haben ein sp. G. 2—2,5, lassen sich gut giessen und sehr leicht bearbeiten, ohne dass ein „Schmieren" einträte. Alle diese Legierungen haben eine hohe Politurfähigkeit und eine grosse Bruchfestigkeit. Etwas weniger gute Eigenschaften haben Legierungen, die viel Magnesium und wenig Aluminium enthalten. Mit zunehmendem Magnesiumgehalt nimmt die Härte, Sprödigkeit und Politurfähigkeit zu; Legierungen mit über 30% Mg lassen sich auf der Drehbank schwer bearbeiten. Zur Gewinnung des Magnaliums elektrolysiert man Magnesiumverbindungen (Karnallit oder Tachhydrit) unterhalb Rotglut und trägt während der Elektrolyse AI ein. Die vorzüglichen Eigenschaften der unter dem Namen Magnalium zusammengefassten Legierungen sichern ihnen eine weitgehende Verwendung, so als Material zu hochpolierten, silberweissen und doch sehr leichten optischen Spiegeln, weiter zu Präzisionsteilungen, Linsenfassungen, Drehachsen, Uhrrädern, Geschosszündern, zu Maschinenteilen in der Elektrotechnik, der Automobil-Indusrie u. s. w. u. s. w. Es sei hinzugefügt, dass das gewöhnlich verwendete Magnalium (10 % Mg) lötbar ist, sich vernickeln und vergolden lässt, sowie dass seine silberweisse Farbe durch Beizen in Schwarz verwandelt werden kann. Sp. G. 2,4 bis 2,57; Sch. P. 650—700°. Zugfestigkeit pro 1 qmm. = 24 kg (während Aluminium nur 7 kg, Messing 17 kg, Rotguss 20 kg Zugfestigkeit aufweist). Magnalium in Blöcken „ „ Stangen „ Blechform „ „ Drahtform

1 1 1 1

kg Mk. 4,50 „ „ 6,00 „ „ 5,00—9,00 „ „ 5,00—8,00

2. E l e k t r o n - L e i c h t m e t a l l . Die anfänglich weitgehende Verwendung von Magnalium hat in neuerer Zeit wieder nachgelassen, da diese Legierung neben ihren unleugbaren Vorzügen doch, auch viele Fehler besitzt. Dagegen ist es der Chemischen Fabrik Griesheim-lElektron gelungen, die nicht sonderlich hohen Materialwertziffern des reinen Mg durch Zusatz von einem oder mehreren anderen Fremdmetallen bedeutend zu verbessern. Man kommt so zu Legierungen, die mit einem äusserst geringen spezifischen Gewicht von 1,75—2,0 hohe Festigkeit, Zähigkeit, Elastizität und Bearbeitungs-

Magnesiumverbindungen.

720

fähigkeit verbinden. Diese Legierungen haben in poliertem Zustande eine schöne silberähnliche Farbe und besitzen einen guten Klang. Die Witterungsbeständigkeit entspricht allen praktischen Anforderungen; an der Luft tiberzieht es sich mit einer schützenden Oxydhaut. Das gegossene ElektronLeichtmetall zeigt in gewöhnlicher Herstellung eine Zugfestigkeit von etwa 15 kg pro qmm bei einer Dehnung von etwa 3 %. Durch VeTdichtungsprozesse, wie Pressen, Walzen, Ziehen u. s. w., werden seine physikalischen Eigenschaften, namentlich die Festigkeit und Dehnbarkeit, wesentlich verbessert, ohne dass dadurch das spezifische Gewicht eine merkliche Erhöhung erfährt. Man erreicht hierbei eine mittlere Zugfestigkeit von etwa 30 kg pro qmm bei einer Dehnung von etwa 15 %,. Durch Art und Höhe der Legierungszusätze können die Eigenschaften des Elektron-Leichtmetalls in weiten Grenzen variiert werden. Das Verfahren zur Darstellung dieser Legierungen mit 88—99,5 % Mg und 0,5—20 % fremden Metallen ist durch Amer. Pat. 965 485 geschützt. Elektron-Leichtmetall: Chem. Fabrik Griesheim-Elektron, Frankfurt a. M.

Magnesium Verbindungen.

1. M a g n e s i a siehe 12. ,,M a g n e s i u m o x y d". 2. M a g n e s i u m a z e t a t (essigsaures Magnesium; Magnesium aceticum). Mg(CsHa02)a. Durch Behandeln von MgC0 3 mit Essigsäure, im reinsten Zustande durch Fällen von MgSO» mit Baryumazetat erhalten. Es ist ein leichtlösliches, schlecht kristallisierendes Salz, das nicht nur fest sondern auch in Lösung in den Handel kommt. Magnesiumazetat, techn. flüssig ('.'5° Be) „ f e s t „ chem. rein Königswarter

& Ebell,

Linden

vor

1 kg Mk. 1,90;

°/ 0 kg Mk. 7 5 , 0 0 °/o „ „ 170,00 1 „ „ 3,90

Hannover.

3. M a g n e s i u m b o r a t (borsaures Magnesium; Magnesium ioricum). Findet sich natürlich in vielen Mineralien, wie Borazit, Stassfurtit u. s. w. Zur künstlichen Darstellung kocht man die Lösung eines Gemisches von Magnesiumsulfat und Borax, wobei sich ein weisses Salz Mg 8 B 2 Oo. H 2 0 ausscheidet, das sich beim Erkalten der Flüssigkeit wieder löst. Schmilzt man ein Gemenge von MgO mit überschüssiger Borsäure bei sehr hoher Temperatur, so erhält man dieselbe Verbindung wasserfiei. Magnesiumborat, techn „ chem. rein Königswarter

4.

& Ebell,

Linden

vor

°/o kg Mk. 1 3 0 , 0 0 1 „ „ 2,40 Hannover.

Magnesiumchlorid (Chlormagnesium; Magnesium chloratum). MgCl2. Technisch meistens aus den Stassfurter Endlaugen der Chlorkaliumfabriken von der Verarbeitung des Karnallits (und Kainits) gewonnen. Man dampft die Endlauge, die MgClj, MgBr a und MgSO« enthält, in schmiedeeisernen Pfannen auf 42° B6 ein, worauf sie beim Erkalten zu einer strahligen Kristallmasse von MgCl 2 . 6 H 2 0 erstarrt. Geschmolzenes MgCl2 erhält man durch Schmelzen der eben genannten Verbindung im Flammofen sowie auch direkt durch Eindampfen der Endlauge auf 45° B6. — Nach dem D. R. P. 161 662 wird zum Zwecke der Entwässerung kristallisiertes MgCl2 + 6 HaO im Vakuum 6 Stdn. auf 125—175° erhitzt. Magnesiumchl)rid, techn., geschmolzen krist n Lösung 3 0 ° Be . . . . >? raffin. krist entwässert n V geschmolzen n n chem. rein, krist „ entwässert . . . . n n „ geschmolzen n n „ wasserfrei . . . . n n

kR Mk.

.

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°lo M

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o/o 1 o/o

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1

n

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.

i

n

» r>

10.00 11,00 14,00 35,00 44,00 1,00 43,00 80,00 1,70 8,00

Magnesiumverbindungen.

721

Magnesiumchlorid, rein: C. Erdmann, Leipzig-Lindenau. Dr. Krüger & Sommerfeld, Kassel.

I Heinrich Kucks, Krefeld. |

5. M a g n e s i u m e i t r a t siehe 20. „M a g n e s i u m z i t r a t". 6. M a g n e s i u m f l u o r i d (Fluormagnesium; Magnesium fluoratum) MgFs. Es kommt in der Natur in Savoyen in farblosen, quadratischen, unlöslichen Kristallen (S e 11 a 11) vor, die sich aus der amorphen Form auch durch Umschmelzen mit NaCl erhalten lassen. Allgemein wird es künstlich dargestellt, z. B. aus MgO + HF oder durch Umsetzung geeigneter löslicher Fluoride mit Magnesiunisalzen, z. B. aus NaF oder NH«F mit MgCI*. Magnesiumfluorid, rein gefallt „ ehem. rein

o/0 kg Mk. 2 6 0 , 0 0 I n » 7,00

Magnesiumfluorid:

R. Rienecker Ic Dr. W. Schmeisser, Fluor bei Siptenfelde 14 (Osthan:).

7. M a g n e s i u m , h a r z s a u r e s . Es wird teils g e f ä l l t , teils g e s c h m o l z e n verwendet (vgl. „S i k k a t i v e " ) und dient zur Lack- und Siegellackfabrikation. Harzsaures Magnesium, teclin. geschmolzen techn. gefällt „ „ ehem. rein

°/o kg M k . 6 5 , 0 0 °/o „ „ 117,00 1 „ „ 5,00

KSnigswarter & Ebel], Linden vor Hannover.

8. M a g n e s i u m h y p o c h l o r i t siehe unter „ B l e i c h e n " . 9. M a g n e s i u m k a r b o n a t (kohlensaures Magnesium, Magnesia alba; Magnesium carbonicum). MgCO». Findet sich als M a g n e s i t (s. d.) und in Verbindung mit CaCOs als D o 1 o m i t. Aus letzterem Mineral gewinnt man M a g n e s i u m b i k a r b o n a t MgHCOa, indem man den Dolomit brennt und ihn dann mit COa Übersättigt, wobei das Mg früher als das Ca in Lösung geht. Auch aus MgO + NaHCO» mit Wasser wird das Karbonat gewonnen. Nach dgm D. R. P. 142 558 setzt man bei der Behandlung einer wässerigen Aufschwemmung von Dolomit oder Magnesit mit CO» unter Druck dem gebrannten Magnesit Kohlenpulver oder Paraffin zu; hierdurch soll die Ausbeute erhöht werden, indem das Kohlenpulver oder Paraffin die COa zurückhält und Trennungsflächen zwischen die Magnesitteile legt. Nach dem Engl. Pat. 25 776 von 1901 fällt man Magnesiumkarbonate von bestimmten Zusammensetzungen und physikalischen Eigenschaften durch Zusatz einer berechneten Menge von kalz. Magnesit zu einer filtrierten MgHCOaLösung. Dabei ist die Ausfällungstemperatur von wesentlicher Bedeutung. Um z. B. normales MgCO« in schwerer kristallinischer Form darzustellen, setzt man die erforderliche Menge kalz. Magnesit zu der k a l t e n MgHCOa-Lösung zu, schüttelt das Gemisch und erwärmt es dann auf etwa 74° C. Die Darstellung von dreifach gewässertem Magnesiumkarbonat bezwecken die D. R. P. 143 594, 144 742 und 159 870. Nach dem ersten dieser Patente erhält man es durch Einwirkung von kohlensäurehaltigen Gasen auf aufgeschwemmtes Magnesiumhydrat; die Gase müssen in grossem Überschuss zugeführt werden, und ihr Kohlensäuregehalt soll entsprechend mit dem Fortgang der MgCOs-Bildung ansteigen. Bei dem zweiten Patent schwemmt man das Magnesiumhydrat in verd. Chlorkaliumlösung auf und behandelt es bei 40* mit C0 2 . Das dritte Patent endlich Sässt die kohlensäurehaltigen Gase unter einem Druck von wenigstens 3 Atm. einwirken. Vgl. den Artikel „ P o t t a s c h e " . Magnesiumkarbonat bildet eine weisse, bei normaler Darstellung sehr leichte Masse, die als Arzneimittel, zu Zahn- und Putzpulvern, als Farbenfüllungsmittel sowie zur Darstellung von MgO und COa verwendet wird. Magnesiumkarbonat, rein, l e i c h t , in Stücken „ „ Blücher VIII.

* Pulver techn. s c h w e r ehem. rein, s c h w e r

°/o kg Mk. 4 8 , 0 0 »/» „ °/o „ /o )>. Man gewinnt es durch Neutralisieren von MgO mit HNOi und Eindampfen der Lösung in monoklinen Kristallen der Zusammensetzung Mg(NOi)t + 6HsO; dieselben zerfliessen an feuchter Luft und losen sich auch in Alkohol. Man benutzt das Magnesiumnitrat namentlich in der Oasglflhlichtbranche, um die Köpfe der Glllhkörper fester zu machen. Magnesiumnitrat, techn raffln „ „ entwässert „ ehem. rein, für Beleuchtungszwecke

Magnesiumnitrat:

Fabrik ehem.

Präparate Dr. Bichard Sthamer,

. . . .

% kg Mk. 90,00 °/0 „ „ 100,00 °/o „ „ 135,00 1 n „ 2,00

Hamburg 1.

11. M a g n e s i u m o l e a t (Ölsäure Magnesia). Durch Verseifung von Olsäureglyzerid mit MgO bzw. MgCO» erhalten. Man benutzt es u. a. in chemischen Waschereien als Zusatz zum Benzin, um dessen Selbstentzündung zu verhindern. Vgl. unter „ A n t i b e n z i n p y r i n". Magnesiumoleat, techn „ dopp. gerein „ ehem. rein

°/o kg Mk. 140,00 1 „ „ 4,50 1 „ „ 10,00

12. M a g n e s s i u m o x y d e . a) M a g n e s i u m o x y d (Magnesia; gebrannte Magnesia; Magnesia iuta; Magnesium oxydatum, Talkerde). MgO. Durch Glühen von Magnesit oder künstlich dargestelltem MgCOa erhalten. Das aus letzterem gewonnene MgO ist um so dichter, je höher erhitzt wurde und je dichter das MgCO» war. Aus heiss gefälltem MgHCOs erhält man die sog. Magnesia usta ponderosa s. anglica, d. h. sehr dichtes, blendend weisses, asbestartig glänzendes und schwer zerreibliches MgO. — Das D. R.P. 225 472 schätzt die Herstellung feuerfester Körper aus MgO, die bisher nicht möglich erschien, weil die auf gewöhnlichem Wege hergestellte Magnesia sich bei sehr hoher Temp. §0 Stark kontrahiert, dass die Gefässe im Brand stark schwinden und rissig werden, während anderseits geschmolzenes und nachher pulverisiertes MgO mit H»0 keine plastische Masse mehr liefert. Beide Nachteile werden, nach dem vorliegenden Verfahren beseitigt, wenn man geschmolzene und dann pulverisierte Magnesia mit nur geglühter Magnesia mischt. Magnesia, gebrannt, techn. rein, leicht „ „ „ schwer „ „ ehem. rein, sehr leicht , . „ D.A. V >. » n » schwer Magnesiumhydrat

Gebrannte Magnesia:

Lehmann k Voss, Hamburg.

| Lipeia, Chemische I Bei. Leipzig.

°/o °/0 °/o °/o 1 °/o Fabrik,

kg Mk. 130,00 „ „ 110,00 „ „ 160,00 „ , 220,00 „ „ 2,50 „ „ 150,00

Act.-Ges.,

Ittgeln,

Gerätschaften aus Magnesiumoxyd:

KBnigl.

Porzellan-Hanufaktur,

Berlin

NW.

23,

Wegelystrasse.

b) M a g n e s i u m s u p e r o x y d (Magnesium, \yperoxydatum). MgOg. Durch Umsetzung aus Natriumsuperoxyd Na>Oi (siehe unter „ N a t r i u m v e r b i n d u n g e n " ) mit MgSO« erhalten. Auch noch andere Darstellungsmethoden gibt es, die aber teilweise geheim gehalten werden. Nach dem Amer. Pat. 709 086 behandelt man eine kalte, schwach angesäuerte Magnesiumsalzlösung (z. B. MgCli-Lösung) mit Baryumsuperoxyd oder Baryumsuperoxydhydrat, filtriert den entstandenen Niederschlag von MgO* ab, wäscht und trocknet. Nach dem D. R. P. 179 781 setzt man zu einer MgClsLösung bei einer unter 20° C. liegenden Temp. NaiO> zu und fällt das 27 bis 30 % MgOj enthaltende Produkt durch Zusatz von Alkohol in Form eines

Magnesiumverbindungen.

723

Pulvers aus. Erniedrigt man die Reaktionstemperatur durch Zusatz von NH*CI und Eis noch weiter, so hat das Produkt einen Gehalt von 35—40 % MgOj. Nach dem Verfahren von H i n z (D. R. P. 151129) stellt man es elektrolytisch in einer mit Diaphragma versehenen Zersetzungszelle dar. Der Anodenraum enthalt wässerige MgCIs-Lösung, der Kathodenraum ein Gemisch von Wasserstoffsuperoxyd und MgClj-Lösung. Beim Stromdurchgang (&—7 V.) scheidet sich an der Platinkathode in reichlicher Menge MgOa aus, das sich leicht ablöst und in den Elektrolyten zurückfällt. Es wird gesammelt, gewaschen und bei massiger Wärme getrocknet. Nach dem D.R. P. 171 372 ( M e r c k ) rührt man reines trockenes MgO mit der berechneten Menge von ehem. reinem H»0» an und lässt das Gemenge einen Tag stehen; die anfänglich auftretende Erwärmung wird durch Kühlung verringert. Man erhält eine Aufschwemmung von MgOj in HaO, aus der es abgesaugt oder abgeschleudert und bei massiger Wärme getrocknet wird. — Nach D. R. P. 222 401 (K i r c h h o f f und N e i r a t h) lässt man rohe HtO*-Lösung auf MgO oder auf ausgefälltes Mg(OH)» einwirken. Das MgO« wird an Stelle von HjO> in der Bleicherei benutzt und ist nicht ganz so stark alkalisch wie letzteres. Ferner verwendet man es medizinisch, und zwar sowohl innerlich (gegen Gicht) als auch äusserlich bei Wunden und Hautleiden in Salbenform. Das nach dem H i n z sehen Verfahren dargestellte MgO« kommt unter der geschützten Bezeichnung N o v o z o n in den Handel, ebenso besonders reines MgO* von Kirchhoff und Neirath unter der Bezeichnung H o p o g a n ; das von M e r c k als M a g n e s i u m p e r h y d r o l . Magnesiumsuperoxyd (25°/ 0 ig) 1 kg Mk. 23,00 (27—30°/oig) 1 „„ 25,00 Magnesiumperhydrol (15°/« MgO«) ehem. rein 1 „ „ 22,50 (25 o/o M g O , ) „ 1 „ „ 32,50 Chemische Werke Kirchhoff 4 Neirath, G. m. b. H., I KtSnigswarter & Ebell. Linden vor Hannover. Berlin W. 15, Joachimsthaler Strasse 25/26. | Hugo Leitholf, Krefeld.

13. M a g n e s i u m p e r b o r a t (überborsaure Magnesia), wird nach D. R. P. 165 279 dargestellt, indem man Na»Oj und Borsaure oder Natriumperborat auf Magnesiumsalze einwirken lässt. Das Perborat ist ein weisser amorpher Körper und gleicht, abgesehen von seinem Gehalt an aktivem O, dem Magnesiumborat. Magnesiumperborat (10—11 °/o) 1 kg Mk. 7 , 0 0 - 8 , 0 0 Chemische Werke Kirchhaff le Neirath, O. m. b. H., Berlin W. 15, Joachimsthaler Strasse 25/26.

14. M a g n e s i u m p h o s p h a t (phosphorsaures Magnesium; Magnesium phosphoricum). MgHPO« + 7 H,0. Durch Fallen einer MgSOt-Lösung mit NaaHPO« gewonnen. Weisses, kristallinisches, schwer in HtO lösliches Pulver, das beim Glühen in Magnesiumpyrophosphat MgjPsOr übergeht und sich beim Kochen mit HjO in tertiäres Magnesiumphosphat Mg«(PO«)t. 7 HtO und HjPO t spaltet. Magnesiumphosphat, techn. entwässert gereinigt „ ehem. rein KOnigswarter A Ebel], Linden vor Hannover.

. . .

1 kg Mk. 1,00; 1 „ „ 2,00;

°/o k g Mk. 75,00 °/o „ „ 175.00 1 „ „ 3,00

15. M a g n e s i u m s i l i k a t e (kieselsaures Magnesium, Magnesium süicicum). Finden sich in vielen Mineralien in mannigfacher Zusammensetzung, teils wasserhaltig, teils wasserfrei. Hierher gehören T a l k , S p e c k s t e i n , M e e r s c h a u m , S e r p e n t i n , O l i v i n , die Doppelsalze A u g i t , H o r n b l e n d e , A s b e s t u. s. w. Künstlich erhalt man durch Fällen von Magnesiumsalzlösungen mit Natronwasserglas einen weissen, gallertigen Magnesiumsilikatniederschlag von der Zusammensetzung 3 MgSiOs. 5 HiO. Magnesiumsiükat für ölbleiche „ naturell, gereinigt

.

.

.

.

1 k g Mk. 1,00;

°/o kg Mk. °/o „ „

46*

25,00 80,00

Magnesiumverbindungen.

724

Magnesiumsilikat geföUt, techn. Ii,

.

.

.

.

i





1,80;

%

» Ha, . „ ehem. rein Königawarter & Ebell, Linden vor Hannover.

.

.

.

1 „



1,30;

jo „ 1

kg Mk

160,00 100,00 6,50-

r r

16. M a g n e s i u m s u l f a t ( B i t t e r s a l z ; schwefelsaures Magnesium; Magnesium svlfuricum). MgSO«. Der Hauptmenge nach gewinnt man es aus den A b r a u m s a l z e n (s. d.), und zwar trennt man den schwer löslichen Kieserit MgSO« + H»0 von den beigemengten Chloriden durch Auslaugen. Zur Reinigung wird das mit 7 HiO kristallisierende Bittersalz aus heissem H»0 umkristallisiert. Nach dem Amer. Pat. 714 984 unterwirft man eine durch SO>+ H , 0 zersetzbare Mg-Verbindung der Einwirkung von S-Dämpfen, welche SOs und Luft sowie Feuchtigkeit enhalten, wodurch MgSOi und MgSO« entstehen. Das in HsO lösliche MgSO« wird dann vom unlöslichen MgSÖi getrennt, worauf man letzteres durch Oxydation ebenfalls in MgSO« überführt. Bittersalz (MgSO* + 7 H»0) ist ein in farblosen rhombischen Prismen kristallisierendes Salz von intensiv bitterem Geschmack. 100 T. H»0 lösen bei 0° etwa 25 T., bei 10» 30 T., bei 20° 35 T., bei 50» fast 50 T., bei 105° (gesattigte Lösung) 132 T. MgSO«. Man benutzt es zur Darstellung von K2SO«, von BaSO«, zur Appretur baumwollener Gewebe, zum Beschweren der Seide, zum Weissfärben der Wolle, als Füllmittel in der Papierfabrikation sowie als Arzneimittel. Magnesiumsulfat, gerein., techn. krist „ dopp. gerein., krist

°/o kg Mk. 6 , 5 0 °/o „ „ 14,00

» entwässert „ ehem. rein., krist „ „ „ entwässert Magnesiumbisulfat

°/o °/o °/o 1

„ „ „ „

„ „ „ „

25,00 19,00 30,00 6,00

Magnesiumsulfat: KSnigswarter tc Ebell, Linden vor Hannover. Dr. Krüger tt Sommerfeld, Kassel.

i Lehmann & Voss, Hamburg. |

17. M a g n e s i u m s u l f i t ( s c h w e f l i g s a u r e s M a g n e s i u m ; Magnesium,sulfurosum). MgSO> + 6 H»0. Durch Zersetzung von MgCO» mit SO> in Gegenwart von HjO oder durch Mischen und Erhitzen der Lösungen gleicher Teile von krist. MgSO« und k r ist. Na»SO* erhalten; in letzterem Falle kristallisiert MgSOs + 6 HsO beim Erkalten der Lösung aus. Das Salz muss verschlossen aufbewahrt werden, da es leicht in Sulfat übergeht; 1 T. löst sich in 20 T. kalt. HiO. Durch Einleiten von SOj in eine wässerige Suspension von MgO lässt sich auch M a g n e s i u m b i s u l f i t MgH2(SOs)s erhalten. Magnesiumsulfit, techn „ ehem. rein Magnesiumbisulfit, flüssig ( 3 0 ° Be)

1 kg Mk. 3 , 2 0 ;

> kg Mk. 8 3 , 0 0 °/o „ „ 300,00 °/o ,, 60,00

Königswarter & Ebell, Linden vor Hannover.

18. M a g n e s i u m s u p e r o x y d siehe 12b M a g n e s i u m o x y d e . 19. M a g n e s i u m t h i o s u l f a t (unterschwefligsaures Magnesium; Magnesium thiosulfurieum). MgS>Os. Durch Zersetzung von Magnesiumsalzlösungen mit Calciumthiosulfat CaS 2 0 3 oder Natriumthiosulfat NaüSzO» erhalten. Magnesiumthiosulfat, techn „ ehem. rein

1 kg Mk. 3 , 0 0 ;

% 1

kg Mk. 2 7 5 , 0 0 „ „ 4,50

KSnigswarter & Ebell, Linden vor Hannover.

20. M a g n e s i u m z i t r a t (zitronensaures Magnesium; Magnesium citricum). Mgs(C*H(Or)s. Aus MgCOs mit Zitronensäure erhalten; durch Einlaufenlassen der Lösungen in Alkohol erhält man das Präparat kristallinisch. Technisch wird es.jedoch meistens auf folgende Weise gewonnen: Ein pulverförmiges Gemisch von 105 T. Zitronensäure und 30 T. gebrannter Magnesia wird bei 100—105' vorsichtig geschmolzen, die noch weiche Masse auf eine

Magnetine —

Malerfarben.

725

Porzellanplatte ausgegossen und nach dem Erkalten zu feinem Pulver zerrieben. 1 kg Mk. 4,60 Magnesiumzitrat, löslich . . . . KSnigswarter k Ebel], Linden vor Hannover.

Magnesiumverbindungen: E. Merck, Dannstadt.

Wesenfeld; Dicke 4 Co., C'liem. Fabrik, BarmenRittersliausen.

M a g n e t i n e , ein Kesselsteinmittel, das nach D. R. P . 2 0 4 7 9 4 aus G r a p h i t besteht, dem geringe Mengen gemahlenen B i m s s t e i n s und fein gepulverten Aluminiums beigemischt sind. D a s Mittel wird lose in d a s Kesselw a s s e r geschattet; seine Wirkung besteht darin, d a s s sich eine feine Graphitschicht auf den Kesselwänden absetzt, wodurch der Kesselstein nicht festhaftet, sondern abbröckelt. BKagnetltlampe. Abänderung der elektrischen B o g e n l a m p e , die von S t e i n m e t z angegeben ist. Die eine Elektrode besteht a u s Magnetitpulver (mit T i t a n und andern Beimengungen gemischt), d a s in ein e i s e r n e s R o h r g e stampft ist. D i e andere Elektrode besteht a u s Kupfer. D e r lichtgebende Teil der Lampe ist der Lichtbogen. N T a g o i a n (Calciumanhydrooxydiaminphosphat). D i e s e o r g a n i s c h e P h o s phorverbindung wird neuerdings fOr die Behandlung des D i a b e t e s mellitus empfohlen und soll spezifische Wirkung dagegen äussern. M a l l l e c h o r t (Neusilber) siehe „ N i c k e l l e g i e r u n g e n " . M a l s c h p r o z e s s siehe „B.i e r " und „ S p i r i t u s " . M a i s s t A r k e siehe „ S t ä r k e " . M a j o l i k a siehe „ S t e i n g u t " . M a l a b a r t a l g siehe „ T a l g , vegetabilischer". M a l & r l n = Azetophenonphenetidid. C«H 5 C(CH 3 ):N.CeH«OCaH s . M a n g e winnt es nach dem D. R. P . 87 897 durch Erhitzen äquivalenter Mengen Azetophenon und p-Amidophenetol am RttckflusskUhler mit' oder o h n e Köndensationsmittel. Hellgelbe, schwach aromatisch s c h m e c k e n d e Kristalle vom S c h . P . 88°, fast unlöslich in H ? 0 , leicht lösl. in Äther und heissem Alkohol. Man verwendet es medizinisch als Antipyretikum und Antineuralgikum. Malarin

D Mk. 2 , 3 0 ; H

Mk. 21,60

Malarin: Chemische Fabrik Flörsheim, Dr. H. Noerdlinger,

Flörsheim-Untermain.

Malerfarben. Die Ö l f a r b e n sind wesentlich mit Leinöl, zuweilen mit Zusatz von Firnis oder W a c h s angerieben. In den H a r z ö l f a r b e n ist ein Teil des Leinöls durch Bernsteinlack, Kopallack oder Kopaivabalsam ersetzt, und die P e t r o l e u m f a r b e n enthalten neben Leinöl und Bernsteinlack eine gewisse Menge Petroleum. Im Gegensatz zu allen diesen O l - und Lackfarben stehen die W a s s e r farben (Aquarellfarben), denen meistens Gummiarabikumlösung als Bindemittel dient, teilweise auch präparierte Ochsengalle und Glyzerin zugesetzt sind. Die K a s e i n m a l e r e i verwendet als Bindemittel Kaseinlösung, die Leimtempera bedient sich verschiedener Leimlösungen als Bindemittel, und die E i t e m p e r a benutzt zum gleichen Zweck Eidotter allein oder mit Eiweiss (unter Zusatz von Essig oder sauren Pflanzensäften) gemischt. Von d e r M ü n c h e n e r G e s e l l s c h a f t z u r F ö r d e r u n g r a t i o n e l i e r M a l v e r f a h r e n ist eine Liste der empfehlenswertesten, dauerhaftesten, untereinander verträglichsten F a r b k ö r p e r aufgestellt worden. Zu diesen sogenannten N o r m a l f a r b e n sollen g e h ö r e n : Kremser W e i s s ; Zinkweiss. Neapelgelb, hell und dunkel. Kadmiumgelb, hell, dunkel und orange. Indischgelb.

726

Malonal — Malz.

Hellocker, Goldocker, Dunckelocker, Terra Siena — alle r o h und g e brannt. Umbra, roh, gebrannt. Eisenoxyde (Englisch Rot u. s. w.). Terra Fozzuoli. Zinnober. Krapplack, rosa, dunkel, violett. Ultramarinblau. Kobaltblau. Pariser Blau. Kobaltgrfln. Chromoxydgrün, echt Chromoxydgrfln, feurig (Smaragdgrün). Grüne Erde, roh und gebrannt (böhmische und Veroneser). Asphalt oder Mumie (mit Vorbehalt!). Elfenbeinschwarz, Rebenschwarz. Malfarben: Chemische Fabrik FISreheim, Dr. H. Noerdlinger, nSnheim-Untermaii).

3. H. Cohn, Farbenfabrik, NeukSlln, KSllnische Allee 44/48. Dr. Fr. Schoenfeld & Co., Düsseldorf.

Malonal. Unter dieser Bezeichnung kommt ein Konkurrenzpräparat des V e r o n a 1 s (s. d.) in den Handel. Malonylharnstoff siehe „ B a r b i t u r s ä u r e". Maltnch in allen Starken, Tönen und Ausfuhrungen liefert: Dr. Fr. Schoenfeld & Co., Düsseldorf.

H a l s . Man versteht darunter gekeimte Getreidekörner, in denen hierbei D i a s t a s e entstanden ist, d. h. ein Ferment, welches die Eigenschaft hat, Starke in Zucker überzuführen. In der Bierbrauerei benutzt man ausschliesslich, in der Spiritusbrennerei hauptsächlich, G e r s t e n m a l z ; ausserdem kommt für letzteren Zweck auch Malz aus Weizen und Roggen in Betracht. Die Einzeloperationen in der Malzbereitung sind im Artikel „B i e r" tabellarisch zusammengestellt. Zuerst weicht (quellt) man die Gerste in einem zementierten oder eisernen Quellstock ein, wobei auf 1 hl Gerste etwa 130 1 Wasser gerechnet werden; die mittlere Quelldauer betragt 60—72 Stunden. Die Temperatur darf wahrend des Weichens 15° C. nicht übersteigen. Die quellreife Gerste wird auf Tennen ausgebreitet, wobei die Gerstehaufen in regelmäsigen Zwischenräumen umgeschaufelt werden. Die Temperatur im Tennenraum beträgt 7—10°, während sie innerhalb der Haufen viel höher steigt, doch soll sie auch in diesen 15—19° C. nicht übersteigen. Für die Spiritusfabrikation lässt man die Keimung 5—6, für die Bierbrauerei dagegen etwa 7 Tage andauern. Statt des Umschaufeins (der T e n n e n m ä l z e r e i ) bedient man sich immer mehr der m e c h a n i s c h - p n e u m a t i s c h e n Mälzerei, wobei sich das geweichte Getreide in Trommeln oder Kästen befindet, durch die ein Luftstrom von bestimmter Temperatur und Feuchtigkeit durchgetrieben wird; die Trommeln sind drehbar, die Kästen mit einem Wendeapparat versehen. Das gekeimte feuchte Malz, G r ü n m a 1 z genannt, wird für die Zwecke der Brennerei am besten s o f o r t verarbeitet, dagegen muss dasselbe für die Bierbereitung g e d a r r t werden. Hierbei verschwindet der bohnenähnliche Geschmack des Grünmalzes, und es werden R ö s t p r o d u k t e erzeugt, die das für den Biergeschmack wertvolle M a l z a r o m a bedingen. Gleichzeitig vermehrt sich der Zuckergehalt, wahrend der Wassergehalt von etwa 40 % auf 2 % sinkt. Man benutzt Malzdarren sehr verschiedener Konstruktion, früher die sog. R a u c h d a r r e n , worin das Malz mit den Heizgasen selbst in Berührung kam, heute wohl ausschliesslich L u f t d a r r e n , worin das Malz durch die Wirkung erhitzter Luft gedarrt wird (vgl. Artikel „ D a r r e n"). Die Erwärmung des Malzes soll recht allmählich vor sich gehen; man macht dasselbe erst bei 30—37° lufttrocken, erhitzt dann weiter auf 75° und röstet

Malzextrakt — Mangan.

727

schliesslich, je nach der gewünschten Malzbeschaffenheit, bei 80—100*. Das D a r r m a l z wird in Malzputzmaschinen gereinigt und von den, einen bittern Geschmack verursachenden Keimlingen befreit. Zum Zerkleinern des Malzes bedient man sich verschiedenartiger S c h r o t m ü h l e n , z. B. der viel verbreiteten E x z e l s i o r m U h l e n (siehe unter „M fi h 1 e n"). Um Biere dunkel zu färben, benutzt man das sog. F a r b m a l z : Zur Herstellung wird angefeuchtetes Darrmalz in rotierenden Farbmalztrommeln bei Temperaturen zwischen 150 und 200° geröstet, wobei sich Zuckerkulör bildet. Farbmalz für helle Biere wird erzeugt, indem man Grünmalz verzuckern lasst und es dann bei möglichst niedriger Temperatur röstet. Luftdarren für Malz:

Emil Passburg, Berlin NW. 23.

Malzextrakt. Durch Einweichen von geschrotetem Malz in Wasser, Digerieren, Abpressen und Eindampfen im Vakuum erhaltene diasiasehaltige, gelbbraune Flüssigkeit, die teils für sich, teils unter Zusatz anderer Medikamente (Eisen, Chinin, Jod, Lebertran u. s. w.) als Arznei- und Kräftigungsmittel benutzt wird. Auch andere Malzpräparate finden ähnliche Verwendung. Das in Vakuumapparaten eingedickte Extrakt trocknet man auch in Vakuum-Trockenschränken oder, bei grossen Verarbeitungsmengen, in Vakuum-Trockentrommeln, wobei ein voluminöses, weisses Pulver resultiert. Malzextrakt-Vakuumapparate: Volkmar Hänig & Co., Heidenau-Dresden. I F. H. Meyer, Hannover-Hainholz (a. Ine.-Anh.). Friedrich Beckmann, Berlin 80. 18, Brücken- | Emil Passburg, Berlin NW. 23. I a t n a e Ob (ß. Inserate).

Malzsirup-Vakuumapparate:

Friedrich Heckmann, .Berlin SO. 16, BrOckenstrane 8 b (a. Inserate).

Mandelöl (Oleum Amygdalarum). Fettes öl, das aus den süssen oder bitteren Mandeln von Amygdalus communis gewonnen wird, indem man die Mandeln stösst oder auf Kollermflhlen mahlt und kalt auspresst; meist verwendet man ein Gemisch aus süssen und bittern Mandeln. Das Mandelöl bildet, nachdem es sich durch Lagern geklärt hat, eine gelbliche, dünnflüssige, geruchlose, allgenehm süss schmeckende Flüssigkeit vom sp. G. (bei 15°) 0,919; Erst. P. —21°; an der Luft nicht trocknend, aber leicht ranzig werdend. Durch das Licht wird es entfärbt. Jodzahl 82—99; Verseifungszahl 195,5. Es wird in der Medizin sowie namentlich zu kosmetischen Mitteln benutzt; der beim Auspressen verbleibende Kuchen findet gemahlen als M a n d e l k l e i e ebenfalls in der Kosmetik Verwendung. Eine andere Art Mandelöl wird aus P f i r s i c h k e r n e n gewonnen; ä t h e r i s c h e s Mandelöl siehe unter „ B i t t e r m a n d e l ö 1". Mandelöl, echt, D. A. V „ (Pfirsichkernöl)

1 kg Mk. 6 , 0 0 1 „ „ 2,30

Mangan. Mn. A. G. = 54,94. Aus den Oxyden durch fein verteilten Kohlenstoff bei stärkster Weissglut erhalten; am zweckmässigsten arbeitet man im elektrischen Ofen, wobei Kalk und Flussspat zur Verhinderung von Oxydation zugesetzt werden. Aus Manganchlorür MnCI» Iässt sich das Metall mittels Na oder durch Elektrolyse gewinnen. Am bequemsten erscheint die Darstellung von reinem kohlefreiem Mn durch Entzünden einer Mischung von Aluminium und Manganoxyd, d. h. nach dem Goldschmidtschen Verfahren der A l u m i n o t h e r m i e (siehe den Artikel „ T h e r m i t " ) . Grauweisses Metall von wechselnder Härte (etwa dem Stahl gleichkommend), spröde und pulverisierbar. Sp. G. 7,8—8; Sch. P. etwa 1900°. Es oxydiert sich schnell an feuchter Luft und zersetzt H»0; selbst von schwachen und verdünnten Säuren wird es leicht gelöst. Widerstandsfähiger und härter ist Mn mit einem Gehalt an C oder Si. Man benutzt es als Zusatz zu andern Metallen, namentlich zu Eisen und Kupfer (vgl. unter „ M a n g a n l e g i e r u n g e n").

728

Manganfarben —

Manganlcgierungen.

Mangan, techn. ( 9 2 % Mn, 7®/o C ) „ rein (frei von F e und C) . . . . . . „ ehem. rein, geschmolzen

1 kg Mk. 5,00; °/0 kg Mk. 450,00 1 „ „ 5,50; % „ „ 500,00 1 „ „ 16,00

Mangan: Chemische Fabrik Flonheim, Dr. H. Noerdlinger, Flöraheim-Untennain.

Dr. F. Wilhelmi, Leipzig).

Chem. Fabrik,

Taucha (Bez.

lfanganfarben. 1. M a n g a n w e i s s (Manganokarbonat). MnCO». Als Ausgangsmaterial benutzt man das bei der Chlordarstellung (s. „ C h l o r " ) in grossen Mengen abfallende MnCU, indem man die Manganlaugen mit N a s C O j fallt; dabei setzt man zuerst nur wenig Sodalösung zu, um das Eisen auszuscheiden, zieht nach dem Klaren die Flüssigkeit ab und fallt dann vollständig. 2. M a n g a n v i o l e t t (Nfirnbergerviolett, Manganiphosphat). Zur Darstellung schmilzt man reines MnOi mit H s POt, kocht die Schmelze mit Ammoniumkarbonat aus, filtriert, dampft die Lösung zur Trockne und schmilzt den Rückstand nochmals. Nach dem Auskochen mit H ä O bildet der Rückstand die genannte, schön violette Malerfarbe. U m b r a und ahnliche n a t ü r l i c h e Manganfarben siehe unter „ E r d f ä r b e n". Manganfarben: Ohemiache Fabrik Flörsheim, Dr. H. Noerdlinger, FlOrsheim-Untermain.

S. H. Cohn, Farbenfabrik, Neukölln, ESllnisclie Allee 44/48.

Anlagen zur Herstellung von Manganfarben: Emil Paaaburg, Berlin NW. 23.

BKanganin siehe „ M a n g a n l e g i e r u n g e n " . M a n g ' a j i l e g i e r u n g ' e n . Von den Manganlegierungen siehe F e r r o ma ng an und Manganstahl unter „ E i s e n l e g i e r u n g e n", M a n g a n b r o n z e unter „ B r o n z e n " . — H i e r seien noch M a n g a n k u p f e r und M a n g a n i n erörtert. 1. M a n g a n k u p f e r ( K u p r o m a n g a n ) . Durch gemeinsame Reduktion der Sauerstoffverbindungen beider Metalle erhalten. Man stellt es mit 20 und 30 % Mn, und zwar sowohl eisenfrei als auch mit 2—4 % Fe, dar. Der Hauptsache nach dient es zur Darstellung von Manganbronze (vgl. unter „ B r o n z e n"). Kupromangan (30°/o M n )

2. M a n g a n i n.

1 kg Mk. 3,50; °/o kg M k . 300,00

Legierung aus 12 % Mn, 84 % Cu und 4 % Ni.

peraturkoeffizient 0,00001—0,00002.

Tem-

Spezifischer Widerstand 0,43 Ohm ^



Es wird wegen seines hohen spezifischen Widerstandes als Material zu elektrischen Messwiderständen und Regulierwiderständen benutzt. Bei den für elektrische Messungen ausschliesslich in Frage kommenden Temperaturen zwischen 10 und 30° C. darf die Widerstandsänderung selbst für feine Messungen vernachlässigt werden, denn dieselbe macht beim Manganin für 1' C. nur etwa + 0,00001 des Gesamtwiderstandes aus. Manganin in Barren „ in Blech und Draht

.

1 kg Mk. 4,50 1 „ „ 8,00

3. M a n g a n a l u m i n i u m b r o n z e . Das D. R. P. 144 340 schützt die Herstellung derartiger Bronzen, bei denen der Gehalt an Aluminium die Hälfte des Mangangehaltes (10 % und weniger) beträgt; zur Verbesserung der Giessfähigkeit und der mechanischen Eigenschaften kann man den Bronzen noch andere Metalle, wie Pb, Zn oder Ni, zuseizen. 4. M a g n e t i s i e r b a r e Manganlegierungen. Nach dem D. R. P. 144 584 erhält man Manganlegierungen von sehr hoher Magnetisierbarkeit, wenn man in Kupromangan die Elemente AI, Sn, As, Sb, Bi oder B einführt, und zwar derart, dass die Legierungen mindestens 3 % der genannten Elemente und in der Regel nicht weniger als 9 % Mn enthalten.

729

Manganverbindungen.

5. D e 1 a 1 o t s L e g i e r u n g. 80 T . Cu, 2 T. Mn, 18 T. Zn und 1 T . Calciumphosphat Zuerst wird das Kupfer geschmolzen, nach und nach Mangan beigemischt, und wenn sich dieses aufgelöst hat, der phosphorsaure Kalk zugefügt. Die Schlacken werden entfernt und etwa 10 Minuten vor dem Gusse das Zink hinzugefügt. Um das Schmelzen zu beschleunigen, kann man Vs T . Fluorcalcium, 1 h T. Borax und 1 T. Holzkohle zusetzen.

Mangaji Verbindungen. 1. M a n g a n a z e t a t (essigsaures Manganoxydul; Manganum aceticum). Mn(C]HsOt)>. Durch Umsetzung von MnSO t mit Bleiazetat oder Calciumazetat erhalten; rein auch durch Lösen von MnCO« in Essigsäure und Eindampfen zur Kristallisation gewonnen. Es kommt entweder in Losung oder, mit 4 HjO kristallisiert, in rötlich gefärbten, in HjO und Alkohol löslichen Kristallen in den Handel. Manganazetat, techn. krist., eisenfrei „ ehem. rein, krist KVnigswarter & Ebel], Linden vor Hannover.

" / » k g Mk. 150,00 °/o „ „ 250,00

1 kg M k . 2,75; I Dr. F. Wilhelmi,

I

Chem. Fabrik,

Taucha (Bez.

Leipri«). 2. M a n g a n b o r a t (borsaures Manganoxydul; Manganum horicum). MaBtOr, gewöhnlich als S i k k a t i v bezeichnet. Zur Darstellung benutzt maq MnCU-Lösung von der Cl-Darstellung (vgl. unter „ M a n g a n f a r b e n")> fallt daraus das Eisen mit Kalkmilch und lässt die geklärte Manganchlorürlauge unter Umrühren in eine höchstens 40° C. warme Boraxlösung einflössen; durch Zusatz von etwas NH» wird der Niederschlag fester. Man trocknet ihn bei gelinder Wärme; das Präparat enthält gewöhnlich etwas Kochsalz und Borax, weil sich der Niederschlag sonst beim Auswaschen bräunt. Es dient als vorzügliches Sikkativ sowie (mit Leinöl- und Harzlösung) zum Imprägnieren von Leder; auch benutzt man es bei der Darstellung von Nickel u. s. w. Manganborat, techn. znm Fimiskochen „ kalk- und gipsfrei „ gefallt, chem. rein Känigswarter & Ebel], Linden vor Hannover.

. Dr. F. Wilhelmi, Leipzig).

°/0 k g M k . 60,00 °/o „ „ 90,00 •/, „ „ 130,00

Chem. Fabrik,

Taucha (Bes.

3. M a n g a n c h l o r U r (Manganum, chloratum). MnCU. Technisch wird es, wie schon gesagt, aus den Endlaugen von der Chlorentwicklung nach der Braunstein-Methode (s. „C h 1 o r " ) gewonnen, indem man die Laugen zur Entfernung von HCl verdampft, mit HjO verdünnt und dann zu dem vierten Teil der Flüssigkeit Na2C03-Lösung zusetzt. Das hierdurch gefällte MnCOs wird nach dem Auswaschen mit dem Rest der Flüssigkeit gekocht, wobei sich das Mn wieder löst, während das Fe vollständig als Fez(OH) a abgeschieden wird. Die filtrierte Lösung ergibt beim Verdampfen hellrötliche Kristalle von MnClj + 4 HjO, die an feuchter Luft zerfliessen. Es wird in der Färberei benutzt; die Chlorbereitungsrückstände verarbeitet man meistens direkt wieder auf MnOa (vgl. den Artikel „C h 1 o r"), das dann aufs neue zur Cl-Gewinnung dient. Manganchlorür, techn. krist. eisenfrei . „ „ entwässert, eiseufrei „ dopp. raffin. krist. . . „ ehem. rein, krist „ ,, „ entwässert

°/o k g Mk. 28,00 °/o n „ 60,00 „ „ 35,00 „ 55,00 °/o „ °,0 » n 200,00

%

. .

1kg Mk. 2,30;

EOnigswarter k Ebell, Linden vor Hannover.

RECOVERED MANGANESE HANGANOXYDHYDRAT * HANGANCHALORÜR LEHMANN & VOSS, HAMBURG.

730

Manganverbindungen.

4. M a n g a n o x y d , h a r z s a u r e s . Es wird durch Schmelzen sowie durch FUlen erhalten (vgl. „ S i k k a t i v e " ) und ist ein wichtiges Trocken* mittel ffir die Lack* und Firnisfabrikation. Manganoxyd, haizs. (Manganpräparat), geschmolzen BeßUt, Pulver

°/o kg Mk. 62,00 •/. „ „ 110,00

Harzsaures Mangan: Dr. F. Wilhelm!, Chem. Fabrik, Taucha (Bez. Leipzig:).

5. M a n g a n k a r b o n a t (kohlensaures Manganoxydul; Manganum carbonicum). MnCO«. In der Natur als M a n g a n s p a t , künstlich durch FMlung einer Lösung eines Manganosalzes (oder MnCl>) mit Na>CO» als weisses, wasserhaltiges Pulver erhalten. Mangankarbonat, tecbn. I a „

°/0 kg Mk. 93,00

Ha chem. rein

°/o „ ®/0 „

n

Kflnigmnrter & Ebel], Linden vor Hannover.

„ 58,00 „ 160.00

I Dr. F. Wilhelmi, Chem. Fabrik, Taucha (Bez. | Leipzig).

6. M a n g a n , ö l s a u r e s (Manganoleat; Manganum oleinicum). wichtiges Trockenmittel ffir die Firnis- und Lackfabrikation. Manganoxydnl, leinölsaures I a

Ein

°/0 kg Mk. 13&,00

na

•/„ „



110,00

KSnigmnrter & Ebell, Linden vor Hannover.

Leinölsaures Mangan: Dr. F. Wilhelmi, Chem. Fabrik, Taucha (Bez. Leipzig).

7. M a n g a n o x a l a t (oxalsaures Manganoxydul; Manganum. oxalicum). MnCjO». 5 H»0. Durch Fällen von konzentrierten Manganoxydulsalzlösungen oder von feuchtem Mangankarbonat mit wasseriger Oxalsäure erhalten. Weisses Kristallpulver, das in H»0 sehr schwer löslich ist. Gilt als vorzügliches Mittel zur Darstellung von Sikkativen. Manganoxalat, techn „ chem. rein KSnigswarter & Ebell, Linden vor Hannover.

°/o kg Mk. 160,00 „ 2,10 1 „

8. M a n g a n o x y d e . a) M a n g a n o x y d u l (Manganum oxydulatum). MnO. Durch Erhitzen von Manganooxalat oder Manganokarbonat in Wasserstoff als graugrünes Pulver erhalten; auch durch Glühen derselben Verbindungen unter Luftabschluss dargestellt. Es dient als grüne Anstrichfarbe. Manganoxydul, chem. rein KSnigswarter & Ebell, Linden vor Hannover.

1 kg Mk. 14,50

b) M a n g a n o x y d (Mangansesquioxyd; Manganum oxydatum). Mn»Oj. Durch gelindes Glühen von Mangannitrat, ferner aus den Rückständen von der Chlordarstellung (s. „C h 1 o r " ) nach dem Braunsteinverfahren erhalten. Braunschwarzes Pulver. Manganoxyd, techn „ chem. rein, wasserfrei KSnigswarter & Ebell, Linden vor Hannover.

° o kg Mk. 90,00 I n n 7,'¿5

c) M a n g a n o x y d h y d r a t (Manganum hydroxydatum). Findet sich in der Natur als M a n g a n i t , künstlich durch Oxydation von Manganoxydulhydrat an der Luft erhalten; letzteres entsteht durch Fällung von Manganosalzlösungen mit NaOH. Manganoxydhydrat ist ein dunkelbraunes Pulver, das unter dem Namen M a n g a n b i s t e r ( M a n g a n b r a u n ) zum Färben von Geweben, weiter als Porzellanfarbe und schliesslich als Zusatz beim Kochen von Leinölfirnissen benutzt wird. Manganoxydhydrat, techn. „



I a (zur Firnisbereitung) Ua



chem. rein

ftSnigiwarter & Ebell, Linden vor Hannover.



°/o kg Mk.

45,00

°/o „ „ 38,00 . . °/o „ „ 110,00 i Dr. F. Wilhelmi, Cliem. Fabrik, Taucha (Befc I Leipzig).

Manometer.

731

d) M a n g a n d i o x y d (Mangansuperoxyd; Manganum hyperoxydatum). MnOj. Die natürlich vorkommende Verbindung siehe unter „ B r a u n s t e i n " ; künstlich erzeugt man es aus den Rückständen von der Chlordarstellung (vgl. den Artikel „C h 1 o r"). Braunschwarzes oder schwarzes Pulver, das sich beim Glfihen unter O-Entwicklung zersetzt, während es von HCl unter Entweichen von C1 gelöst wird. Mangandioxyd, gefällt, » „ „ „

techn gereinigt rein (90°/o) ehem. rein

. . . .

I kg Mk. 2,K>;

°/0 kg Mk. 51,00 ®/„ „ „ 80,00 % „ „ 250,00 t „ „ 6,00

Lehmann & VOM, Hamburg.

e ) M a n g a n t r i o x y d MnOj und M a n g a n s l u r e HaMnO*. Haben keine technische Bedeutung. f ) M a n g a n h e p t o x y d Mn*Oi und Ü b e r m a n g a n s a u r e HMnO«. Sind als solche ebenfalls ohne jede Bedeutung; die Salze der Übermangansaure ( P e r m a n g a n a t e ) siehe unter den betreffenden Metallverbindungen. ' 9. M a n g a n s u l f a t (schwefelsaures Manganoxydul; Manganvitriol; Manganum stufuricum). MnSO*. Durch Losen von Manganokarbonat in verd. HiSO«, weiter durch Glühen gleicher Teile Braunstein und wasserfreiem Eisenvitriol und Auslaugen mit H»0 sowie nach einigen anderen Methoden tthalten. Bildet Kristalle von zart rosenroter Farbe mit 4—7 H»0. je nach der Bildungstemperatur. Wird in der Farberei und in der Porzellanmalerei, ferner zur Darstellung anderer Manganpraparate benutzt. Mangansulfat, techn. entwässert n V * eisenfrei „ ehem. rein, krist „ „ entwässert

°/o °/o °/0 °/o

kg Mk. 46,00 „ „ 55,00 „ „ 120,00 „ „ 180,00

KOnigswarter & Ebell, Linden vor Hannover.

Manganverbindungen:

Chemische Fabrik FUSrsheim, Dr. H. Noerdlinger, E. Merck, Darmstadt. Flörsheim-Untermain. ;

Anlagen und Verfahren fUr Manganpräparate: Willy Manger, Ingcnieurges. m. b. H., Dresden. | Emil Passburg, Berlin N'W. 23.

Manometer (Druckmesser). G l a s m a i l o m e t e r , bestehend aus 3-schenkeliger Glasröhre, mit MillimeterskaU auf Karton: Teilung über und unter 0 bis . . . . 50 100 200 mm. Stück 1,00 1,25 1,50 Mk. D i e s e l b e n , auf gusseisernem Fuss, mit T-Stück aus Messing: Teilung über und unter 0 bis . . . . 50 100 200 mm. Ohne Hahn Stück 2,50 2,75 3,00 Mk. Mit Dreiweghahn „ 5,00 5,50 6,75 „ M a n o m e t e r nach L a n d o 11, bestehend aus gläsernem U-f örmigem Manometerrohr, mit messingenem T-Stück, auf gusseisernem Fuss, Fapierskala mit 0,5 Zentimeterteilung : Teilung über und unter 0 bis . . . . 10 25 40 cm. Ohne Hahn Stück 1,90 2,60 4,15 Mk. Mit Dreiweghahn „ 5,25 6,75 8,25 „ D i e s e l b e n zum Befestigen an der Wand, auf Brett, mit messingenem T-Stück, Teilung über und unter 0 bis 40 c m : Ohne Hahn Stück Mk. 12,00 Mit Dreiweghahn „ „ 15,50 M a n o m e t e r aus G l a s nach S c h i e 1 e, für Gasanstalten, mit Millimeterteilung: Skalenlänge . . 250 260 300 350 360 370 380 400 500 mm. Stück . . . .1,70 1,85 2,00 2,30 2,40 2,50 2,60 2,80 3,25 Mk.

Margarin — Margarine.

732

M e t a l l - M a n o m e t e r (Federmanometer) ra. versilberter Skala u. Verschraubung: Durchm. 60 60 75 100 100 mm. Für 1—10 1—25 1—36 1—50 1—100 Atm. Stück.18,00 18.00 28,00 45,00 48,00 Mk. M e t a l l - M a n o m e t e r mit Gasregulator, Systein C a r t r e l l , zur automatischen Regulierung der Heizflamme nach dem gewünschten (einstellbaren) Druck im Innern der Autoklaven u. s. w.: Durchm. der Skala . . . . 8 10 cm. Einteilung in Atm 25 50 oder 100 Stück 55,00 70,00 Mk. M e t a l l - V a k u u m m e t e r mit versilberter Skala und Verschraubung, auf eisernem Fuss Mk. 17,50 D i f f e r e n t i a l - M a n o m e t e r nach Dr. A. K ö n i g (D. R. P. 48807), mit konzentrisch angeordneten Röhren auf poliertem Eichenholzstativ, mit Zubehör, die Skala auf Milchglas, einstellbar: Für Druck bis 10 20 30 mm Wassersäule Komplett 15,00 18,00 21,00 Mk. D i e s e 1 b e n in verglast. Eichenbolzkasten ' 2 0 , 0 0 24,00 '30,00 „ Dieselben. Zubehör: eine Flasche mit den nach spez. Gewichte genau eingestellten präparierten Flüssigkeiten Stück Mk. 1,00 Dazu ein Dreiweghahn „ „ 7,00

Die Preise der Manometer fttr die Technik sind nach Konstruktion, Grosse, Verwendungszweck u. s. w. im Preise zu verschieden, als dass hier eine Aufzahlung möglich und angebracht wäre. Wir beschranken uns daher auf die Aufführung der gewöhnlichen Plattenfeder-Manometer für Druck bis zu 20 kg pro qcm. Durchmesser der Skala 80 100 125 150 175 200 250 300 450 mm Zapfen-Durchmesser 21 21 21 38 38 38 33 38 38 „ Gewöhnl. Ausführung. Eisengehäuse mit Messiug-Übersteckring . . . 20 24 25 26 28 30 48 58 115 Mk. Ganz in Metall 24 28 32 35 40 45 58 75 130 „ Quecksilbermanometer für Niederdruckdampfheizung in geschlossenem Eisengehäuse mit eingebrannter Milchglasskala und Sicherheitsspitze einschl. Quecksilberfüllung: Für . . . . 0,25 0,3 0,4 0,5 0,6 Atm. Preis. . . . 15,00 15,00 16,50 18,00 20,00 Mk. W a s s e r d r u c k - M a n o m c t e r mit einstellbarem Gabelzeiger: Gehäusedurchm 80 100 130 150 mm In Eisengehäuse . . . . . . . . 16,50 19,00 22,50" 25,50 Mk. „ Messinggehäuse 19,50 22,50 24,50 28,50 „

Manometer: Georg Schmidt & v. ü. Eitz, Schmiedefcld (Kreis I Vereinigte Lausitzer Glaswerke A.G.. Abt. WarmSchleusingen). | brunn, Quilitz je Co., Berlin NW. 10, Heide! strasse 55/S7.

Margarin ist von Stearin befreiter Rindertalg (nicht identisch mit Margarine). Margarine (Kunstbutter). Zur Darstellung werden tierischc Fette, namentlich R i n d s t a I g , zwischen gezahnten Walzen zerkleinert und mit 0,1 % iger Pottaschelösung, der etwas Schweinsmagen zugesetzt ist, auf 45° erwärmt. Hierbei trennen sich Fett- und Fleischbestandteile; das Fett wird abfiltriert und unter Zusatz von 2 % Kochsalz bei etwa 20° sehr langsam (in 16 bis 24 Stunden) zum Erstarren gebracht. Hierbei scheidet sich der grösste Teil des in dem Fett enthaltenen Stearins in körnig-kristallinischer Furm aus; man trennt es durch Abpressen von dem flüssigen Olein. Letzteres wird weiter auf Margarine verarbeitet, wahrend das Stearin zur Herstellung von K e r z e n (s. d.) dient. Das Olein ( O l e o m a r g a r i n ) wird unter Zusatz von Milch verbuttert; das Verkneten der Fette und ö l e mit der Milch bezeichnet man als K i r n e «. Zweckmassig fügt man auf 300 kg Olein noch 1 kg zerkleinerte Milchdrüsen zu. Die sich ausscheidende Butter wird durch Eingiessen von

Margarine.

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kaltem W a s s e r zum E r s t a r r e n g e b r a c h t . Z u s ä t z e von B u t t e r f a r b e , Butteräther, E r d n u s s ö l u. s. w. m a c h e n d a s P r o d u k t noch butterähnlicher. D i e M a r g a r i n e f a b r i k a t i o n ist in den letzten J a h r e n sehr v e r v o l l k o m m n e t w o r d e n , w o v o n zahlreiche P a t e n t e Z e u g n i s g e b e n . S o will man nach den D. R. P . 112 687 und 116 7 9 2 d i e Haltbarkeit der M a r g a r i n e d a d u r c h steigern, d a s s d a s O l e o m a r g a r i n sterilisiert und d a n n mit künstlich hergestellter milchzuckerfreier Milch verbuttert wird. Zu dem gleichen Z w e c k e soll man nach dem D. R. P. 128 7 2 9 d i e flüchtigen F e t t s ä u r e n a u s Naturbutter d e m mit Milch emulgierten sterilisierten O l e o m a r g a r i n zusetzen. E b e n f a l l s der Herstellung einer b e s o n d e r s haltbaren M a r g a r i n e dient d a s D. R. P. 135 0 8 1 ; hiernach v e r s u c h t man, d i e M a r g a r i n e m ö g l i c h s t frei von s t i c k s t o f f h a l t i g e n B e s t a n d t e i l e n zu g e winnen, indem man d i e g e e i g n e t e n Fette mit P r o d u k t e n der W a s s e r d a m p f destillation von Milch vermischt und allenfalls noch zur G e r u c h s - und G e s c h m a c k s v e r b e s s e r u n g g e e i g n e t e A l d e h y d e hinzufügt. D a s s d i e Milchhandlung für d i e M a r g a r i n e f a b r i k a t i o n von g r ö s s t e r B e deutung ist, unterliegt keinem Z w e i f e l ; nach d e m D . R. P. 140 941 hat sich ein Z u s a t z von K e f i r m i 1 c h b e s o n d e r s gut b e w ä h r t . D a s B e s t r e b e n , der M a r g a r i n e wertvolle Eigentümlichkeiten der N a t u r butter, nämlich d a s B r ä u n e n und S c h ä u m e n beim Erhitzen, zu g e b e n , hat zu zahlreichen, teilweise patentierten Verfahren geführt. S o w i r d namentlich E i g e l b und Z u c k e r der M a r g a r i n e z u g e s e t z t ; nach d e m D . R. P . 127 376 erhält d i e Milch zu dem gleichen Z w e c k e einen Z u s a t z v o n 1 "/» C h o l e s t e r i n , w ä h r e n d d a s D . R. P. 142 397 a n s t a t t d e s s e n L e z i t h i n v e r w e n den will. Auch d a s D . R. P. 221 698 v e r w e n d e t Lezithin in F o r m eines bes o n d e r e n Verfahrens, um d a s A r o m a zu v e r s t ä r k e n . Nach d e m D . R. P. 170 163 setzt m a n der fertigen M a r g a r i n e p a s t e u r i sierten R a h m , E i g e l b und durch Reinkultur von M i l c h s ä u r e b a k t e r i e n a u s M a g e r m i l c h a u s g e f ä l l t e s K a s e i n zu. Nach D. R. P. 173 112 s c h e i d e t man die d a s S c h ä u m e n und B r ä u n e n v e r u r s a c h e n d e n E i w e i s s s t o f f e durch S c h m e l z e n a u s Naturbutter a b und setzt von d i e s e n S t o f f e n der M a r g a r i n e zu. Ein b e s o n d e r e s Verfahren der Herstellung von M a r g a r i n e mittels Rührw e r k s schützt d a s D. R. P. 185 786. E i n e a n d e r e F a b r i k a t i o n s m e t h o d e ist in dem D. R. P. 2 4 0 423 niedergelegt. Von den P r ä p a r a t e n , d i e der M a r g a r i n e den G e s c h m a c k der Naturbutter verleihen sollen, scheint sich b e s o n d e r s d a s M a r g o l , eine M i s c h u n g flüchtiger F e t t s ä u r e n , zu b e w ä h r e n . In D e u t s c h l a n d m ü s s e n der M a r g a r i n e laut G e s e t z 10 % S e s a m ö l z u g e setzt werden, um einen leichten N a c h w e i s der M a r g a r i n e in der Naturbutter zu ermöglichen und eine V e r f ä l s c h u n g der letzteren mit M a r g a r i n e zu verhindern. E b e n s o w i e man a u s Naturbutter durch U m s c h m e l z e n und A b s e t z e n l a s s e n d a s von W a s s e r und E i w e i s s s t o f f e n befreite Butterfett in d e n Handel bringt, stellt man a u s der M a r g a r i n e durch U m s c h m e l z e n d i e S c h m e l z m a r g a r i n e d a r ; s i e ist haltbarer a l s d i e eigentliche Margariri'e, da sie g a n z frei von W a s s e r und E i w e i s s s u b s t a n z e n ist. Infolge d e s s t e i g e n d e n P r e i s e s tierischer F e t t e v e r w e n d e t man bei der M a r g a r i n e f a b r i k a t i o n in immer g r ö s s e r e m M a s s s t a b e K o k o s f e t t . Dieses m u s s der b e r e i t s f e r t i g g e k n e t e t e n M a r g a r i n e in d i c k f l ü s s i g e m Z u s t a n d e b e i g e m i s c h t werden, und zwar m ö g l i c h s t r a s c h , damit nicht zu viel Luft in d a s P r o d u k t g e l a n g t . Handelt e s sich um S c h m e l z m a r g a r i n e , s o ist z u n ä c h s t zu e n t w ä s s e r n ; d a n n erst darf d a s K o k o s f e t t zugesetzt w e r d e n . Auf keinem Fall darf d i e s vor dem Kirnen erfolgen, da s o n s t d a s E r z e u g n i s ranzig wird. Auch a u s s c h l i e s s l i c h a u s K o k o s f e t t , o h n e V e r w e n d u n g a n d e r e r Fette, wird n e u e r d i n g s M a r g a r i n e dargestellt, z. B . durch Verbuttern v o n K o k o s f e t t mit k o c h s a l z h a l t i g e r E i g e l b l ö s u n g (ohne Milch). D a s s immerhin nicht kritiklos alle möglichen P f l a n z e n f e t t e in der Marg a r i n e f a b r i k a t i o n V e r w e n d u n g finden können, b e w i e s e n die im H e r b s t 1910 v o r g e k o m m e n e n zahlreichen V e r g i f t u n g s e r s c h e i n u n g e n nach dem G e n u s s von Backa-Margarine. D i e s e s P r o d u k t w u r d e a u s einem Pflanzenfett erzeugt,

734

Marineleim — Massanalyse.

das unter dem Phantasienamen K a r d a m o n ö l aus Indien eingeführt war und nach der spateren Untersuchung; zu der Gruppe der C h a u l m u g r a ö l e gehört. Das für diese Olgruppe charakteristische hohe optische Drehungsvermögen ermöglicht es, auch geringe Mengen des giftigen „Kardamonöls" in Gemischen mit anderen tierischen und pflanzlichen Fetten zu erkennen. P r i f n n g i Zum Nachweis des S e s a m S l s dielt obligatorisch die B a n d o u i n sehe R e a k t i o n (a. im Artikel „ B e a g e n t i e n"). Man hat die Zuverlässigkeit dieser Reaktion Ton verschiedenen Seiten angezweifelt, doch scheinen die Einwendungen nicht berechtigt zu sein. Immerhin empfiehlt sich zum Vergleich eine Prüfung mittels der S o l t s i e n s c h e n R e a k t i o n (s. im Artikel „ B e a g e n t i e n " ) . Zum Nachweis Ton E i g e l b in der Margarine empfiehlt F e n d 1 e r nach einem auf dem Intern. Kongr. f. angew. Chetn. Berlin 1903 gehaltenen Vortrage, die Margarine mit einer 2 '/Jgeo Nad-LBsung bei 60' auszuschütteln, die wftaserige LSeung abzukehlen, dann zu filtrieren und endlich zu dialysieren. Ist die Flflangkeit nach sechsstündigem DUlyideren trabe, klärt sich aber auf Zusats von NaCl vollsUndig oder nahezu, so ist die Anwesenheit von Eigelb erwiesen. Die Beaktion beruht darauf, dass das Vitellin sich zwar in 1 •/„iger NaCl-Usung, nicht aber in verrtOnnteren Lösungen noch in H,0 last.

An Fabrikationsmaschinen 2500 kg Margarine: 2

bedarf man zur täglichen

Erzeugung

von

V o r s c h m e l z e r mit Rührwerk von je 8 0 0 1 Inhalt; 1 T e m p e r i e r e r von 1000 1 Inhalt; 1 K e r n m a s c h i n e von 1000 1; 2 Wal z m a s c h i n e n ; 2 K r i s t a l l i s a t i o n s w a g e n ; l T e l l e r -

kneter; 4 Rangierwagen. sammen

Preis der genannten Maschinen z u -

Hierzu kommt eine Anlage zur Erzeugung von Eis- und Kühlwasser. Preis ca. Die gesamte Anlage erfordert 12 H P Betriebskraft.

Mk. 6200 „

5000

M a r l n e l e l m siehe ,,K1 e b s t o f f e " . M a r k e n s c h u t z siehe „ W a r e n s c h u t z " . M a r t i n p r o z e s s siehe „ F 1 u s s e i s e n". M a s c h i n e n ö l e siehe „M i n e r a I ö 1 e " und „ S c h m i e r m i t t e 1". M a s k e n siehe „ D r a h t m a s k e n " ; vgl. auch „ S c h u t z b r i l l e n " . Massanalyse. Die S ä t t i g u n g s m e t h o d e n siehe unter „ A 1 k a 1 i m e t r i e". H i e r sei von den Oxydationsmethoden die Titration mit Permanganat und mit Jod, von den Fällungsmethoden die Titration mit Silbernitrat, mit Rhodanammonium, mit Uranazetat und mit Fehlingscher Lösung erörtert. 1. T i t r a t i o n m i t K a l i u m p e r m a n g a n a t . Das KMnO« geht, wenn es andere Körper oxydiert, bei Gegenwart von Säuren in farbloses Manganoxydulsalz Uber. Da die KMnO«-Lösung veränderlich ist, bereitet man sie empirisch, indem man 3—'3,5 g KMnO« zu 1 1 löst; ihren Wirkungswert stellt man mit Normal-Oxalsäure (siehe unter „A1 k a 1 i m e t r i e " ) fest. Zu beachten ist, dass bei Titrationen mit KMnO« freie HNO» oder HCl nicht vorhanden sein darf. a) O x a I a t e. Man säuert mit H»SO« an und titriert mit KMnO«-Lösung bis zur Entfärbung; die Reaktion entspricht der Gleichung: 2 KMnO« + 5 C»H,0« + 3 H,SO, = KjSO« + 2 MnSO« + 10 CO, + 8 H.O, d. h. 5 moJ. Oxalsäure entsprechen 2 mol. KMnO«. b) E i s e n . Man bereitet eine Lösung von Ferrosulfat, indem man vorhandenes Oxyd durch Eintauchen eines Zinkstäbchens in die mit HiSO« angesäuerte Lösung reduziert; dann wird mit KMnO« auf „farblos" titriert: 10 FeSO« + 2 KMnO« + 8 H,SO. = 5 Fet(SO«), + K,SOt + 2 MnSO« + 8 H , 0 ; es entspricht also 1 mol. KMnO« 5 Atomen Fe. c) S a I p e t r i g e S ä u r e. Sie wird durch KMnO« leicht zu HNO» oxydiert, und zwar entsprechen 2 KMnO« = 5 HNO»: 5 HNO» + 2 KMnO. + 3 H»SO« = 5HNO, + K«SO« + 2 MnSO» + 8 H»0.

Massanalyse.

735

d) B r a u n s t e i n (Mangandioxyd). Das aus MnO, und HCl entwickelte C1 wird in ein gemessenes vol. titrierter Eisenvitriollösung eingeleitet, worauf man den unzersetzten Rest Eisenoxydul mit KMnO» zurücktitriert: 2 FeSO. + MnO, + 2 H , S 0 . = Fe,(SO.), + MnSO. + 2 H,0. e) W a s s e r s t o f f s u p e r o x y d . Die Lösung wird vor der Titration mit H,SO« angesäuert: 5 HtO, + 2 KMnO. + 3 H,SO, = K,SO« + 2 MnSO« + 10 O + 8 H,0. 2. T i t r a t i o n m i t J o d . Dieses setzt sich mit Natriumthiosulfat so um, dass Natriumjodid und Natriumtetrathionat gebildet wird: 2 J + 2 NajSjO» = 2 NaJ + Na,S.O.. Zur Titration bedarf man einer 7» N o r m a l - T h i o s u l f a t l ö s u n g , durch Lösen von 24,8 g krist. Na,S,0,( + 5 H,0) zu 1 1 erhalten; die Lösung muss im Dunkeln aufbewahrt werden. Weiter gebraucht man eine J o d l ö s u n g ; zur Herstellung löst man 12,7 g J in einer wässerigen Lösung von 25 g Jodkalium in 900 g H,0. Zur Einstellung versetzt man 20 ccm der Thiosulfatlösung mit etwas Starkelösung und lässt dann Jodlösung zufliessen, bis eben bleibende Blauung eintritt. Hierauf wird die Jodlösung mit der berechneten Menge H , 0 verdünnt, so dass sie der Thiosulfatlösung äquivalent i s t Als IndkatQr benutzt man S t ä r k e 1 ö s u n g oder besser Z i n k j o d 1 d s t a r k e , indem man 4 g Starke 1 ) mit 20 g Zinkchlorid und 100 g H , 0 zum Kochen erhitzt, dann 2 g Zinkjodid zusetzt, auf 1 1 verdünnt und filtriert. 1 ccm Vio Normal-Jodlösung = 0,0108 g Na»S,O s . 1 ccm J /io Normal-Thiosulfatlösung = 0,0127 g J .

a) C h l o r u n d B r o m . Man entwickelt diese Oase aus ihren Verbindungen und leitet sie in KJ-Lösungen; das abgeschiedene J wird mittels Thiosulfats titriert. 1 ccm '/io Normal-Thiosulfat =

0,00355 g C1 =

0,008 g Br.

b) S c h w e f l i g e S a u r e . Muss in stark verdünnter Lösung mit Jodlösung titriert werden; sie wird hierbei zu H,SO« oxydiert: SO, + J , + 2 H,0 = H,SO. + 2 HJ. 1 ccm >/io Normal-Jodlösung == 0,0032 g SO, =

0,0041 g H,SO,.

c) S c h w e f e l w a s s e r s t o f f . Er wird am besten in Jodlösung eingeleitet, wobei er sich mit dieser nach der Oleichung H,S + J , = S + 2 HJ umsetzt; der Rest des Jodes wird mit Thiosulfat titriert. 1 ccm '/io Normal-Jodlösung = 0,0017 g H , S .

d) A r s e n i g e S a u r e . Die Lösung wird mit Natriumbikarbonat alkalisch gemacht und dann mit einem gemessenen Überschuss von NormalJodlösung versetzt: HaAsO, + 2 J + H,0 = H«AsO. + 2 HJ. Der Überschuss an J wird mit Thiosulfat zurücktitriert. 1 ccm '/io Normal-Jodlösung = 0,00495 g AsgO».

e) A r s e n s a u r e . Man reduziert dieselbe mit SO,, verjagt den Überschuss an letzterer und titriert die gebildete As,0*, wie unter d) angegeben Ist. 1 ccm 1Iio Normal-Jodlösung = 0,00575 g As,Os.

f) A n t i m o n o x y d .

Wird mit J wie A s , 0 , oxydiert.

1 ccm »/io Normal-Jodlösung =

g) Z i n n o x y d u l .

0,0061 g Sb =

0,0073 g Sb,0«.

Ebenfalls wie A s , 0 , oxydiert.

1 ccm »/, o Normal-Jodlösung = 0,0059 g Sn =

0,0067 g SnO.

' ) Nach dem von L u n g e erstatteten Bericht der Internat. Analysen-Kommission (Kongr. f. angew. Chem. Berlin 1903) empfiehlt sich als wasserlössliche Stärke die O z o n s t a r k e von K a r l C o n r a d in K y r i t z . Man muss diese Stärke beim Auflösen einige Zeit kochen; sie bleibt aber dann beim Stehen in lose bedeckter Flasche 3—4 Wochen vollkommen haltbar. Der Umschlag von blau in farblos findet durch eine violette Zwischenfarbe hindurch statt.

736

Massanalyse.

h ) H y p o c h l o r i t e (unterchlorigsaure Salze). Eine gewogene M e n g e wird in H 2 0 g e l ö s t o d e r bei ChJorkalk mit H 2 0 angerieben, zu 1 1 verdünnt, gut durchmischt und sofort ein g e w i s s e r Teil der Flüssigkeit in ein B e c h e r g l a s abpipettiert. D a n n setzt man Kaliumjodidlösung zu, hierauf HCl und S t ä r k e l ö s u n g und titriert dann das frei g e w o r d e n e J mit T h i o s u l f a t . Die Umsetzung entspricht der G l e i c h u n g : C a O C U + 2 K J + 2 HCl = CaCI 2 + 2 KCl + H 2 0 + 2 J . 1 ccm 7,0 Normal-Thiosulfatlösung = 0,002625 g HOC1 = 0,00355 g Cl. i) C h l o r s ä u r e . M a n zersetzt d i e s e l b e mit H C l : HClOa + 5 HCl = C l 6 + 3 H 2 0 . D a s Cl wird in K J - L ö s u n g eingeleitet, worauf man nach Zusatz von S t ä r k e l ö s u n g mit T h i o s u l f a t titriert. 1 ccm 7,0 Normal-Thiosulfatlösung = 0,001408 g. 3. T i t r a t i o n m i t S i l b e r n i t r a t . D i e Normallösung enthält 1.69,55 g A g N 0 3 im Liter, doch benutzt man a u s s c h l i e s s l i c h 7 » Normallösungen, die man durch L ö s e n von 17 g A g N 0 3 in H 2 0 zu 1 1 bereitet. Man muss die Silberlösung vor Licht geschützt a u f b e w a h r e n und ihre S t ä r k e vor jedem V e r such neu bestimmen. Hierzu bedient man sich einer Vi« N o r m a l - K o c h s a l z l ö s u n g die 5 , 8 5 g NaCl in 1 1 enthält. Als Indikator dient eine Lösung von 1 T . gelbem Kaliumchromat ( K 2 C r 0 4 ) in 2 0 T . H 2 0 . Man titriert damit S a l z e d e s C h l o r w a s s e r s t o f f s , B r o m w a s s e r s t o f f s und J o d w a s s e r s t o f f s , n a c h d e m die L ö s u n g mit einigen T r o p f e n K a l i u m c h r o m a t lösung versetzt i s t : E r s t wenn s ä m t l i c h e s Halogen ausgefällt ist, zeigt sich eine r ö t l i c h e (nicht mehr v e r s c h w i n d e n d e ) F ä r b u n g von Ag2CrC>4. D i e L ö s u n g muss neutral sein. 1 ccm 7,0 Normal-Silberlösung = 0,00355 g Cl = 0,008 g Br = 0,0127 g J. Auf d i e s e l b e W e i s e l ä s s t sich auch S i l b e r s e l b s t betimmen, indem man die neutrale L ö s u n g mit einem g e m e s s e n e n Ü b e r s c h u s s von U« N o r m a l - K o c h s a l z lösung versetzt i s t : E r s t wenn s ä m t l i c h e s Halogen ausgefällt ist, zeigt sich eine Silberlösung zurücktitriert. 1 ccm 7,0 Normal-Kochsalzlösung = 0,0108 g Ag. 4. T i t r a t i o n m i t R h o d a n a m m o n i u m . D a s Mol. G e w . des Ammoniumrhodanids C N S . NH» ist 7 6 , so d a s s die gewöhnlich benutzte 7»o Normallösung 7 , 6 g d e s R h o d a n i d s enthalten muss. E s genügt a b e r nicht, diese b e r e c h n e t e M e n g e des S a l z e s direkt a b z u w ä g e n , vielmehr löst man ca. 8 g Ammoniumrhodanid in H 2 0 zu 1 1, bestimmt den W i r k u n g s w e r t mit vorher geprüfter 7w N o r m a l - S i l b e r l ö s u n g und verdünnt mit der berechneten M e n g e H 2 0 . Als Indikator dient eine verdünnte w ä s s e r i g e L ö s u n g von E i s e n a m m o n i a k alaun. E r s t wenn s ä m t l i c h e s Ag als R h o d a n i d ausgefällt ist, tritt eine bleibende blutrote F ä r b u n g von E i s e n r h o d a n i d auf. Man titriert mit R h o d a n a m m o n i u m sowohl S i l b e r a l s auch die Halogene. D i e Silberlösung muss viel freie HNOs enthalten ( a b e r kein N 2 Os). Hg und g r ö s s e r e M e n g e n Cu sollen nicht vorhanden sein. 1 ccm Rhodanlösung = 0,0108 g Ag. B e i C h l o r - , B r o m - und J o d s a l z e n fällt man (nach Zusatz einiger ccm E i s e n a l a u n l ö s u n g und Ansäuern mit H N 0 3 ) mit einer g e m e s s e n e n ü b e r schüssigen M e n g e von Vi» Silberlösung und titriert dann ( o h n e abzufiltrieren) mit R h o d a n l ö s u n g z u r ü c k ; eine g e l b b r ä u n l i c h e F ä r b u n g zeigt die E n d reaktion an. Auf g l e i c h e W e i s e kann man auch Lösungen von Cyansalzen titrieren, doch muss in diesem F a l l e das durch Silberlösung a u s g e f ä l l t e AgCN a b f i l t r i e r t und erst im Filtrat der S i l b e r ü b e r s c h u s s zurücktitriert werden. 1 ccm 7,o Silberlösung = 0,0052 g CN. 5 . T i t r a t i o n m i t U r a n a z e t a t (Uranylazetat). Als M a s s f l ü s s i g keiten bei dieser M e t h o d e zur B e s t i m m u n g der P h o s p h o r s ä u r e dienen i. N a t r i u m a m m o n i u m p h o s p h a t -(NHi.NaHPOi-l- 4 H20)1 ö s u n g; von dem S a l z löst man 1 4 , 7 1 8 g zu 1 1. 2. U r a n y 1 a z e t a t - ( U 0 2 . [ C 2 H » 0 2 ] 2 ) lösung. M a n löst davon ca. 3 5 g zu 1 1 und stellt d i e s e auf die Natrium-

737

Massicot — Masssystem, absolutes.

ammoniumphosphatlösung unter Verwendung von Kaliumferrocyanidlösung als Indikator ein. 3. A m m o n i u m a z e t a t l ö s u n g . Man löst 100 g NH,. C2H3O2 und 100 ccm Essigsäure (sp. G. 1,04) in HsO zu 1 1. Zur Titerstellung versetzt man 30 ccm der Lösung 2 mit 10 ccm der Lösung 3 und 10 ccm HsO, erhitzt auf dem Wasserbade und titriert mit Lösung 1, bis ein Tropfen, auf einem Porzellanteller mit Kaliumferrocyanidlösung zusammengebracht, eine braunrote Färbung ergibt. Nach dem Ergebnis ist die Uranlösung soweit zu verdünnen, dass sie mit der Lösung 1 äquivalent ist. 1 ccm Uraniäsung =

0 , 0 0 5 g P3O5 =

0,00t>9 g H 3 P O 1 .

Ist eine Phosphatlösung zu titrieren, so benutzt man davon 40 ccm, die jedoch nicht viel mehr als 0,15 g P 2 0 B enthalten dürfen; man fügt 10 ccm der Ammoniumazetatlösung zu und titriert dann in der oben geschilderten Weise. 6. T i t r a t i o n v o n Z u c k e r m i t F e h l i n g scher L ö s u n g . Die als Massflüssigkeit dienende Fehlingsche Lösung wird nicht gemischt, sondern in Form folgender beider Teillösungen g e t r e n n t aufbewahrt: 1. Man löst 34,64 g Kupfersulfat (CuSO, + 5 H 2 0) zu 500 ccm. 2. Man löst 173 g Seignettesalz (Kaliumnatriumtartrat KNaC4HiO« + 4 H 2 0) und 50 g NaOH zu 500 ccm. Von beiden Lösungen werden unmittelbar vor dem Gebrauch gleiche vol.. gemischt. Man erhitzt 10 ccm des Gemisches mit 50 ccm HaO in einer Porzellanschale; zur Titerstellung bedient man sich einer Lösung von 0,0475 g reinem Rohrzucker in 10 ccm H2O, die durch Erwärmen mit 1 ccm HCl bei 70° invertiert worden ist. Man verdünnt die Lösung auf 100 ccm und lässt sie aus einer Bürette zu der siedenden Kupferlösung fliessen, bis die blaue Farbe völlig verschwunden ist. Die Konzentration der Zuckerlösung sei so, dass sie Y2—1 % Traubenzucker enthält. 1 0 ccm Fehlingscher Lösung = 0,05 g Traubenzucker = 0 , 0 4 7 5 g Rohrzucker.

Weiteres siehe in den Artikeln „I11 d i k a t 0 r e 11" und g e f ä s s e", sowie ,,A 1 k a 1 i m e t r i e". Titrierapparate: Georg Schmidt & V d. Eitz, Schmiedefeld (Kreis

,,M e s s -

Schleusingen).

Massicot (Bleioxyd) siehe unter „ B l e i v e r b i n d u n g e n " . Masssystem, absolutes. Dasselbe unterscheidet sich von den sonst benutzten Masssystemen dadurch, dass nur für L ä n g e n , Z e i t e n und M a s s e n je eine Masseinheit willkürlich angenommen ist, während alle andern messbaren Grössen als Funktionen dieser drei Einheiten zum Ausdruck kommen. Man bezeichnet das absolute Masssystem auch als G r a m m - Z e n t i m e t e r - S e k u n d e - S y s t e m (GCS), weil als Einheit der M a s s e das G r a m m , als Einheit der L ä n g e das Z e n t i m e t e r und als Einheit der Z e i t die S e k u n d e angenommen ist. Demnach ist die Masseinheit von F l ä c h e n das Q u a d r a t z e n t i m e t e r , die Masseinheit von R ä u m e n das K u b i k z e n t i m e t e r u. s. w. Bei Berechnungen hat man also für die Länge von 1 m die Zahl 100 (Zentimeter), für 1 Stunde die Zahl 3600 (Sekunden) und für 1 kg die Zahl 1000 (Gramm) einzusetzen. Die Einheit der m i t t l e r e n G e s c h w i n d i g k e i t ist diejenige, bei der in einer Sekunde ein Weg von 1 cm zurückgelegt wird. Die Einheit der B e s c h l e u n i g u n g ist diejenige, bei der der Geschwindigkeitszuwachs eines sich unter dem Einfluss einer konstant wirkenden Kraft bewegenden Körpers pro Sekunde 1 cm beträft. Als E i n h e i t d e r K r a f t bezeichnen wir diejenige Kraft, die der Masseneinheit (1 g) die Beschleunigung Eins (1 cm) erteilt; die Krafteinheit heisst D y n e. Für gewöhnlich sehen wir das Gramm nicht als Mass für eine Masse, sondern für eine K r a f t ( S c h w e r k r a f t ) an, denn von dieser hängt das Gewicht eines Körpers ab. Man unterscheidet deshalb zweckmässig das M a s s e n g r a m m von dem K r a f t g r a m m . Fällt 1 g (Massengramm) Eisen, so wirkt auf diese fallende Masse die Schwerkraft, d. h. 1 K r a f t Blticher VIII

47

738

Mastix — Masut.

g r a m m . Nun betragt die Beschleunigung eines frei faltenden Körpers 981 cm, d. b. das Kraftgramm erteilt dem Massengramm die Beschleunigung 961 cm. Demiach ist 1 Kraftgramm = 981 Dynen oder 1 Dyne =

g (Kraftgramm) = 1,02 mg.

1 Dyne ist also gleich der Kraft, mit der ein 1,02 mg schwerer Körper von der, Erde angezogen wird. Die E i n h e i t d e r A r b e i t ist diejenige Arbeit, die durch eine Kraft von 1 Dyne verrichtet wird, wenn der Angriffspunkt der Kraft einen Weg von 1 cm zurücklegt Diese Arbeitseinheit wird 1 E r g genannt Um also 1,02 mg 1 cm hoch zu heben, ist eine Arbeit von 1 Erg nötig. Heben wir 1 g, so müssen wir die Kraft von 981 Dynen überwinden; cm also 1 kg zu heben, müssen wir eine Arbeit von 961 000 Erg aufwenden. Demnach entspricht die Arbeitsgrösse 1 Meterkilogramm folgender OrOsse des G-C-S-Systems: 1 mkg = 981 000.100 Erg == 981.10» Erg. Die Arbeitsleistung einer einpferdigen Maschine (1 HP = 75 mkg) in 1 Sekunde ist gleich 75.981.10» Ergs = 73575.10» Ergs (rund 736.10T Ergs). Ate E f f e k t bezeichnet man die von einer Kraft in 1 Sekunde verrichtete Arbeit Als Einheit des Effekts bezeichnet man demnach den Effekt einer Kraft, die pro Sekunde 1 Erg leistet. Da diese Einheit des Effekts jedoch sehr klein ist, hat man nicht sie, sondern den zehnmillionenfachen Effekt mit einem besonderen Namen belegt; man nennt ihn nämlich 1 W a t t . Es ist also 1 Watt = 10T Ergs pro Sekunde. Da 1 HP = 736.10T Ergs pro Sekunde und 1 Watt = 10T „ „ so ist 1 HP = 736 Watt Mastix. Harz des immergrünen. Strauches Pistacia Lentiscus, der im Mittelmeergebiet, namentlich auf Chios, kultiviert wird. Man bringt zahlreiche Längsschnitte durch die Rinde an, worauf das Harz in klaren Tropfen ausfliesst und bald zu Körnern erstarrt. Die reinste Sorte ist der M a s t i x in T r ä n e n , während trübe verunreinigte Körner und Massen den g e m e i n e n Mastix bilden. Reiner Mastix ist gelblich bis grünlich, durchsichtig, glasglänzend, weiss bestäubt, hart und spröde, aber beim Kauen zu einer knetbaren Masse erweichend. Er schmeckt bitter und gewürzig; beim Erwärmen entwickelt er einen aromatischen Geruch. Sp. G. 1,04—1,07; Sch. P. 93—104°. Er löst sich nur beim Kochen vollständig in Alkohol. Man benutzt ihn zur Bereitung von Firnissen und Kitten, zum Räuchern, als Arzneimittel u. s. w. Nebenbei bezeichnet man als „Mastix" auch eine ganz andere Substanz, nämlich den A s p h a l t k i t t , der durch Zusammenschmelzen von Bergteer mit gepulvertem Asphaltstein gewonnen wird. Mastix: tu Haurwitz & Co., O. m. b. H., Berlin NW. 62.

1 C. E. Roeper, Hamburg VIII.

Mastixkitt siehe unter „ K l e b s t o f f e". Masut. Flüssiger Rückstand von der Destillation des E r d ö l s (s. d.), der in immer steigendem Masse als Heizmaterial für Dampfkesselfeuerungen benutzt wird. Nach den gemachten Erfahrungen ist sein Heizwert fast doppelt so gross wie der der Steinkohle. Die Brenner für die Verwendung derartiger flüssiger Mineralölprodukte feiten sich in drei Klassen: 1. mechanische Brenner, in denen das Ol unter Hohem Druck in die Endung gepresst wird, welche das Ol in kleine Strahlen zerteilt. 2. Luftbrenner, bei welchem ein Luftdruck das Ol in das Feuer schleudert und 3. Dampfbrenner, das sind solche, bei welchen das Ol in feinen Strahlen eintritt und sich teils im Brenner, teils beim Austritte mit Luft ipistht, während das Herausschleudern durch Dampf erfolgt. Im Körtingschen mechanischen Brenner wird das Ol, auf 120° vorgewärmt, bei 4 Atm. Druck zerteilt Bei der Verwendung von Pressluft muss diese auch vorgeheizt wer-

Mauersteine — Medizinische Seifen.

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den. Dampfbrenner geben grössere Flammen. Mehrere kleine Brenner wirken besser als ein grosser. Die Strahlen werden gewöhnlich gegen Mauerwerk geworfen, von wo sie auf die leuerfest ausgekleideten Roste fallen (Asbest und feuerfeste Steine). Unter jedem Brenner von 50 P. S. soll ein Luftraum von 400 qcm frei bleiben. Die Flammen dürfen nie die Kesselwände berühren. Das Ol in den Vorratsgefässen soll nicht über 65' C. warm werden, wegen der Feuersgefahr. Die Hauptvorteiie bei der Verwendung flüssiger Brennstoffe sind die Abwesenheit von Asche, Russ, Staub und Schlacke, sowie die Verminderung der Bedienungskosten und die Einfachheit der Regulierung. Nachteile sind die Feuergefährlichkeit bei schlechter Lagerung, ferner die höheren Kosten der Brenner und schliesslich das starke Geräusch bei schlechter Konstruktion der Brennereinrichtungen. Masutfeuerungen bauen:

Willy Hanger, Ingenieur-Oe«.m.b.H., Dresden 1».

Mauersteine (Backsteine) siehe „ Z i e g e 1" sowie auch „K a 1 k s a n d s t e i n". Maslstfl (Muskatblütenöl; Oleum Macidis). Durch Destillation aus dem Samenmantel der Muskatblflte Myrittica officinalis gewonnenes, farbloses bis Massgebliches, später gelbrötliches, klares, etwas dickflüssiges ätherisches Ol von starkem, der Muskatblüte ähnlichem Geruch und zuerst mildem, später scharfem, aromatischem Geschmack. Sp. G. (bei 15*) 0,91—0,93; S. P. 175 bis 200*; O. D. + 10°. Bekannte Bestandteile des Oles sind M y r i s t i c e n und P i n e n. Es wird in der Parfümerie und Likörfabrikation benutzt. Mazisöl, weiss, rektif. D. A. V

.

1 kg Mk. 5,00

Medlnal, ist das Natriumsalz der Diäthylbarbitursäure, d. h. des V e r o n a 1 s (s. d.). Vor diesem hat es den Vorzug der leichten Löslichkeit. Es ist ein pulverförmiges Schlafmittel, das sich in H»0 im Verhältnis von 1 : 5 löst und nicht nur eingegeben wird, sondern auch rektal sowie subkutan zur Anwendung gelangt. Medinal

H Mk. 16,50; 1 kg Mk. 150,00

MeditlnfUUer siehe „ F l a s c h e n". Medizinische Seifen. Allgemein versteht man darunter alle Seifen und seifenähnlichen Mischungen, die medizinische Verwendung finden, Träger von Arzneistoffen sind u. s. w. Die medizinische Seife (Sapo medicatus) des D. A. IV wird aus gleichen Teilen Schweineschmalz und Olivenöl durch Verseifen mit Natronlauge nach besonderer Vorschrift gewonnen. Weitgehende .medizinische Verwendung finden die U b e r f e t t e t e n Seifen, die aus neutraler Seife und einem Überschuss von 3—5 % unverseiftem Fett oder freien Fettsäuren bestehen. Von den zahlreichen Sonderverfahren zur Herstellung medizinischer Seifen seien nur folgende neuere Patente kurz erwähnt: Nach den D. R. P. 154 548 und 157 385 verreibt man zur Herstellung leicht resorbierbarer medikamentöser Salbenseifen sorgfältig getrocknete Seife innig mit Vaseline und setzt der so erhaltenen Salbe — wenn nötig nach nochmaligem Erwärmen — Salizylsäure oder andere medikamentöse Stoffe, wie Sublimat, Benzoesäure, Zimtsäure, Chinasäure u. a. m., zu. Das Verfahren kommt fUr alle solche Stoffe in Betracht, die bei Gegenwart von Wasser auf die Seife zersetzend wirken würden. Das D. R. P. 157 737 schützt die Herstellung von Seifen unter Zusatz von Zinksuperoxyd, das Engl. Pat. 22 580 von 1903 Seifen mit einem Zusatz von Perboraten oder Perkarbonaten. Das Engl. Pat. 9638 von 1904 endlich betrifft die Herstellung der sogenannten A k r e m n i n s e i f e , die Blei-, Kupfer-, Arsen-, Quecksilbervergiftungen verhindern soll. Sie wird hergestellt durch Vermischen der Seife mit Körpern, welche Schwefelwasserstoff entwickeln oder in Gegenwart von Metallen Sulfide erzeugen. 47*

Meganit — Melasse.

740

Zum Schluss nennen wir noch die K e r a m i n s e i f e; es ist dies ein Gemisch von Kali- und Natronseife mit Zusätzen von P e r u b a l s a m und Zimtöl; wegen der durch diese beiden Medikamente bewirkten desinfizierenden Kraft wird sie mit Vorteil zur B e h a n d l u n g von Ekzemen verwendet. — Vgl. auch die Artikel „ S e i f e", „ F o r m a l i n s e i f e n", „ M e t a l l s e i f e n " und „ S p i r i t u s s e i f e " . Medizinische Seifen: Hoepfner,

Gebr.,

Chcm.

Fabrik,

Hamburg 1,

Plan 9.

M e g a n i t siehe „ D y n a m i t e " . M e h l e (Getreidemehle). Die Zerkleinerung der Getreidekörner erfolgt durch die F l a c h m ü l l e r e i , die H o c h m ü l l e r e i oder d a s D i s membrationsverfahren. Der Zweck der Müllerei liegt darin, die Schale und den Keimling zu entfernen, dabei aber den Mehlkörper selbst möglichst vollständig zu gewinnen. Erreichbar ist dieser Zweck nur a n n ä h e r n d und ü b e r h a u p t nur d a d u r c h , d a s s die Schale zäher ist und später zerkleinert wird als der M e h l k ö r p e r ; d a s geschieht namentlich, w e n n d a s Korn vor dem M a h l e n angefeuchtet wird. Bei der F l a c h m ü l l e r e i , die namentlich f ü r weiches Korn geeignet ist, geschieht die Zerkleinerung zwischen n a h e gestellten Mühlsteinen möglichst fein. D a s P r o d u k t wird gesiebt und der Rückstand a u f s neue gemahlen; man siebt dann nochmals, malt wieder u. s. w. D a s erhaltene Produkt ist nie vollständig weiss, weil die Hülsen bei dem wiederholten Mahlprozess allmählich auch zerkleinert w e r d e n . Bei der H o c h m ü l l e r e i ( G r i e s m ü l l e r e i ) , die sich namentlich f ü r hartes Korn (kleberreichen Weizen) eignet, haben die Mühlsteine a n f a n g s verhältnismässig weiten Abstand. Bei den folgenden Mahloperationen werden d i e Steine einander immer mehr genähert, indem man zwischen je zwei Mahloperationen d a s P r o d u k t durch Griesputzmaschinen und Siebe nach der G r ö s s e und dem sp. G. sortiert. Man erreicht so eine sehr weitgehende Scheidung und sehr feine Produkte, erzielt dagegen quantitativ geringere Ausbeuten als bei der Flachmüllerei. Zu bemerken ist, d a s s bei der Hochmüllerei d a s Korn n i c h t angefeuchtet wird. Neuerdings versucht man die D i s m e m b r a t o r e n und D e s i n t e g r a t o r e n (s. d.) in die Müllerei einzuführen, doch erfährt die F r a g e ihrer Brauchbarkeit f ü r diesen Zweck noch verschiedene Beurteilung. Müllereimaschinen siehe unter „ M ü h l e n " . A l e u r o m e t e r nach B o l a n d , zur Prüfung der Backfähigkeit des Mehles durch Bestimmung des Klebers Mk. 14,ü00 D i e s e l b e n mit kupfernem Ölbad nebst Blechmantel, Lampe und Thermometer „ 47,h0 Aleuroskop nach S e i l n i c k , zu demselben Zweck „ 25,00

Melier siehe „H o 1 z k o h I e". Meileröfen siehe „H o 1 z k o h 1 e",

„H o 1 z v e r k o h 1 u n g"

und

„K o k s " . M e l a s s e . Bei der Verarbeitung des Z u c k e r s a f t e s (vgl. unter „ Z u c k e r f a b r i k a t i o n " ) bleibt nach Abscheidung der verschiedenen kristallisierten Z u c k e r p r o d u k t e eine dicke, braune, eigenartig widerlich riechende, flüssige M a s s e zurück, a u s der sich, obwohl sie etwa zur Hälfte a u s Zucker besteht, solcher durch Konzentrieren kristallinisch nicht gewinnen lässt. Man hat deshalb die Melasse lange Zeit teils verfüttert, teils auf S p i r i t u s (s. d.) verarbeitet, w ä h r e n d man später d a r a u s vielfach nach einer der nachbeschriebenen Methoden kristallisierten Zucker gewann. Übrigens hat von diesen Verfahren jetzt wohl nur noch d a s unter 3 beschriebene S t r o n t i a n v e r f a h r e n p r a k t i s c h e Bedeutung. 1. O s m o s e v e r f a h r e n . D a s s e l b e beruht auf dem Prinzip der Diffusion (siehe unter „ Z u c k e r f a b r i k a t i o n " ) , d. h. darauf, das kristallisierbare, gelöste Substanzen durch P e r g a m e n t p a p i e r hindurch in W a s s e r übertreten, w ä h r e n d beigemengte nicht kristallisierbare Verunreini-

Meligrin — Melioform.

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gungen zurückbleiben. Die Osmoseapparate bestehen aus filterpressenartigen Vorrichtungen, deren einzelne Kammern durch Pergamentpapierlagen voneinander geschieden sind. Die Kammern 1, 3, 5, 7 u. s. w. werden mit warmer Melasse, die Kammern 2, 4, 6, 8 u. s. w. mit warmem Wasser beschickt; von Zeit zu Zeit werden die Flüssigkeiten im entgegengesetzten Sinne durch die Kammern geleitet. Die in der Melasse enthaltenen Salze diffundieren schneller als der Zucker, so dass die Zuckerlösung immer reiner und deshalb immer leichter kristallisierbar wird. Durch dreimalige Osmosierung und jedesmal darauf folgendes Eindampfen lassen sich aus 100 kg Melasse noch 25 bis 28 kg kristallisierter Zucker gewinnen. 2. K a l k s a c c h a r a t v e r f a h r e n : a) E l u t i o n s v e r f a h r e n . Man mischt die Masse mit so viel gelöschtem Kalk, dass auf 1 T. Zucker 3 T. Kalk kommen, und erhält so eine beim Erkalten erstarrende Masse, den M e l a s s e k a l k , welcher sämtlichen Zucker an Kalk als Calciumsaccharat gebunden enthält. Die Masse wird dann ausgetrocknet und nun mit Spiritus von 35° Tr. ausgewaschen, wodurch man dem Melassekalk die fremden Salze entzieht. Da das Austrocknen der Kalkmischung Schwierigkeiten macht, verwendet man auch wohl gebrannten statt gelöschen Kalks, wodurch man in e i n e r Operation eine trockene, leicht äuslaugbare Masse erhält. Die Auslaugung ( E l u t i o n ) nimmt man in eisernen Zylindern (Elutoren) vor, deren 6—8 zu einer Batterie vereinigt sind. Der gereinigte Zuckerkalk wird meistens nicht direkt auf Zucker verarbeitet, sondern anstatt des sonst gebrauchten reinen Kalkes zur Scheidung von Zuckersaft (vgl. unter „ Z u c k e r f a b r i k a t i o n") verwendet. b) A u s s c h e i d u n g s v e r f a h r e i n . Man verdünnt die Melasse, so dass sie nicht mehr als 7 % Zucker enthält, kühlt unter 15° ab und trägt auf 100 T. Melasse allmählich 60—70 T. pulverförmigen Ätzkalk ein. Der Zucker fällt als Tricalciumsaccharat, welches abfiltriert und mit recht kaltem H ä O ausgewaschen wird. Das Saccharat kann man dann enweder zur Scheidung benutzen oder man zersetzt es mit schwach erwärmtem H 2 0, wobei Monocalciumsaccharat in Lösung geht, während % des Atzkalkgehaltes unlöslich ausfallen. Man filtriert und befreit die Lösung durch Sättigung ( S a t u r a t i o n ) mit C 0 2 vom letzten Drittel Kalk, worauf die nun reine Zuckerlösung beim Kochen einen wohlschmeckenden, kristallisierten Zucker ergibt. 3. S t r o n t i a n v e r f a h r e n . Dasselbe sei nur in der neuen verbesserten Scheiblerschen Modifikation angedeutet: Man setzt der Melasse soviel einer heissgesättigten Lösung von Ätzstrontian zu, dass auf 1 mol. Zucker etwa 1,5 mol. Strontiumhydrat kommen. Nach dem Abkühlen der etwa 70" warmen Lösung und Filtrieren erhält man als Ausscheidung 75—80 % des Zuckers in Form des Monostrontiumsaccharats. Man verdünnt dasselbe mit soviel H s O, dass eine 20 %ige Zuckerlösung entsteht, und saturiert nun zum Zwecke der Zersetzung mit CO2 bis auf eine Alkalinität von 0,04—0,06 % SrO. Die so erhaltene reine Zuckerlösung wird dann auf Füllmasse bezw. Konsumware verarbeitet. In der Ablauflauge vom Monosaccharat sind noch 20—25 % Zucker der Melasse enthalten; durch Zusatz von mehr Stroritianlauge fällt man daraus Distrontiumsaccharat und verwandelt letzteres dann durch Zusatz von Melasse in das Monosaccharat. Die sonst noch angegebenen Verfahren zur Melasse-Entzuckerung verdienen keine Erwähnung. Uber S c h l e m p e k o h l e siehe unter „ S c h l e m p e". M e l i g r i n , ein Ersatzmittel für Migränin, soll durch Kondensation von Dimethylphenylpyrazolon (Antipyrin) mit Methylphenylazetamid erhalten werden. Es ist ein weisses, in H2O leicht lösliches Pulver, d a s in derselben Dosis wie Migränin gegeben wird. M e l i o f o r m . Rubinrote durchsichtige Flüssigkeit, die 25 % Formaldehyd und 15 % Aluminiumazetat enthält und zur Hände- und Wunddesinfektion dienen soll, jedoch nach angestellten Versuchen nicht gerade starke Wirkungen zu entfalten scheint.

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Melubrin — Messgefässe.

M e l u b r i n . Es ist l-phenyl-2. 3-dimethyl-5-pyrazolon-4-amidomethansulfonsaures Na und hat die Formel CuHuN 2 0 . NH . CH 2 . S0 3 Na. Man gewinnt es, indem man Formaldehydbisulfitlösung auf l-Phenyl-2.3-dimethyl4-amidopyrazoion einwirken lässt und das erhaltene Rohprodukt durch mehrfaches Umkristallisieren reinigt. Weisses, kristallinisches, nahezu geschmackloses, in HaO sehr leicht, in Alkohol schwerlösliches Pulver, das als Antipyretikum und Analgetikum dient, und zwar besonders gegen Gelenkrheumatismus. Man verordnet Dosen von 0,5—1,0 g mehrmals täglich. Melubrin

D M k . 0 , 6 0 ; H M k . 5 , 8 0 ; 1 k g Mk. 5 7 , 5 0

M e n n i g e siehe unter „ B l e i f a r b e n". M e n s u r e n siehe „ M e s s g e f ä s s e". Menthol C10H1». OH. Dieser Riechstoff ist ein Terpenalkohol der Konstitution CH.. C H < C ^ C H ( O H ) > C H c h < C H , Wichtigster Bestandteil des P f e f f e r m i n z ö 1 s (s. d.); um es daraus zu gewinnen, fraktioniert man das beigemischte Terpen ab und kristallisiert die höher siedenden Anteile in der Kälte aus. Man kann auch das ebenfalls im Pfefferminzöl vorhandene Terpenketon M e n t h o n nach dem D. R. P. 42 458 in Menthol überführen und letzteres auf diese Weise im Pfefferminzöl anreichern. Das betreffende Verfahren besteht darin, dass man Pfefferminzöl in Äther mehrmals mit Natrium behandelt und die erhaltenen Na-Verbindungen durch H 2 0 zersetzt. Menthol bildet farblose Kristalle vom Sch. P. 42°; S. P. 212°. Es findet wichtige Verwendung für Mund- und Zahnwässer u. s. w. Menthol, k r i s t , puriss., z. Z

1 kg Mk. 51,00

M e n t h o l u m v a l e r l a n l c u m siehe „V a 1 i d o 1". M e r c e r i s i e r e n siehe unter „B a u m w o 11 e". M e r g a l , cholsaures Quecksilberoxyd (C24H390is)sHg. Gelblichweisses, in HsO unlösliches Pulver, das mit Tannineiweisszusatz in Kapseln bei Syphilis verordnet wird. M e r g a n d o l , Lösung eines Quecksilbernatriumglyzerats, enthält in 1 ccm 0,0035 g Hg, wird in Form von Injektionen bei Syphilis verwandt. M e r k u r v e r b i n d u n g e n (Mercurverbindungen) siehe „Q u e c k s i 1 b e r v e r b i n d u n g e n". M e s o t a n = Salizylsäuremethyloxymethylester. c

6

H I
7» 7io V» 7o '/. Ins.-Anh.) Verein für chemische Industrie, Frankfurt a. M. C. Erdmann, Leipzig-Lindenau. Rektifizierapparate für Methylalkohol: F. H. Meyer, Hannover-Hainholz (9. Ins.-Anh.). Volkmar Hanig & Co., Heidenau-Dresden. Friedrieb Heckmann, Berlin 80. 16, Brücken6 b (s. Inserate). y^hyiamin

siehe

„ M e t h y l v e r b i n d u n g e n " .

I f ^ t i i y i M i i i i T i siehe „ A n i 1 i n d e r i v a t e " . MethylAthylketon'. C H » . C O . C a H 6 . G e w ö h n l i c h stellt man e s durch D e s t i l l a t i o n v o n B a r y u m a z e t a t mit B a r y u m p r o p i o n a t d a r , entsprechend d e r Gleichung: C H I C O 0

> B a

Baryumpropionat

+

C!h! !

880>

B a

Baryumazetat

=

* £ & > < »

+

2BaCO„

Methyläthylketon.

E s ist e i n e F l ü s s i g k e i t v o m S. P . 81°. Methyläthylketon, techn „ gereinigt

°/o kg Mk. 220,00 1 „ » 9,00

Johs. Oswaldowski, Altona. Methylatropiii. verwendet. Methylatropinbromid

H o m o l o g e s d e s A t r o p i n s ( s . d . ) und w i e (Airoptnum

methylobromatum)

dieses

D Mk. 16,00; H Mk. 145,00

M e t h y l a x f l t a n l l i d siehe „ E x a 1 g i n". Methylchlorld; d u n g e n".

Methyljodid

u.

s.

w.

siehe

„ M e t h y l v e r b i n -

Methyldiphenylamin —

Methylenblau.

755

Methyldiphenylamin siehe unter „D i p h e n y 1 a m i n". Methylenblau. Wichtiger Teerfarbstoff, der zur Klasse der O x a z i o e u n d T h i a z i n e (s. d.) gehört, und zwar hat man ihn als ein vierfach alkyliertes (methyliertes) T h i o n i n aufzufassen, dem die Konstitution C 8 H,-N=(CH,)«

zukommt. Früher stellte man es dar, indem man eine stark saure Losung von Nitrosodimethylanilin mit Schwefelwasserstoff oder auch mit Zinkstaub reduzierte und das entstandene Dimethyl-p-phenylendiamin bei Gegenwart eines bestimmten HjS-Überschusses mit FejCl« oxydierte; bei der Bildung des Methylenblaus treten so 2 mol. Dimethyl-p-phenylendiamin zusammen, wahrend 1 N in Form von NH» ausgeschieden wird. Der entstandene Farbstoff wird durch Zusatz von Kochsalz und Chlorzink ausgefällt und kommt in Form des Chlorzinkdoppelsalzes in den Handel. Diese Methode ist jetzt fast vollständig durch das neuere T h i o s u l . f a t v e r f a h r e n verdrangt worden: Man oxydiert p-Amidodimetbylaniiin in Gegenwart von Natriumthiosulfat zu p-Amidodimethylanilinthiosulfosaure (CHa)jN . CaH»xynaphtoxazins. H

N

Chlor-

H

CH.. CH.^N=I

er

Hl

JOH H

Man erhält es durch Kondensation eines Dinaphtols mit Nitrosodimethylamin. Das Mukogen bildet blaue Kristalle, kaum löslich in H » 0 , löslich in alkalischen Flflssigkeiten. Seine Wirkung soll darauf beruhen, dass es in Dosen von 0,1—0,3 g reichliche Schleimabsonderung im Darm erzeugt, die ihrerseits die Stuhlentleerung begünstigt Muldentrockner: Gebr. Bürberg, Maschinenfabrik, Mettmann.

M ü l l e r e i siehe „ M e h l e " . M u n i t i o n . Siehe unter „ S c h i e s s p u 1 v e r " . Munitions-Fabrikationsmaschinen: Ocbr. Heine, VieneD, Bheloland (Zentrifugen).

M n i l v i o l d siehe „ Z i n n f a r b e n " . M t u k o n siehe „ M o s c h u s " . M a s t e r a o h n t z siehe „Gebrauchsmusterschutz". M u t t e r h & r z siehe „ G a l b a n u m " . M y o g e n . Ein als Nährpräparat dienendes reines Eiweiss, das aus Blutserum frisch geschlachteter Rinder bereitet wird. Nach der Analyse enthält es 13,32 % Stickstoffsubstanz, w a s umgerechnet 83,25 % Eiweiss ergibt. M y r m a l y d , eine Verbindung aus 7 T . Hexamethylentetramin und 3 T . Natriumformiat, wird in Tabletten zu je 0,5 g als Harndesinfiziens verordnet.

N. N a f a l & n . Im wesentlichen ebenso zusammengesetzt w i e das N a f t a I a n (s. d.), auch v o n gleichen Eigenschaften und zu denselben Zwecken gebraucht. Kurz kann man sagen: es ist ein seifenhaltiges Rohnaphtaprodukt. Nafalan in Dosen . . . 1/a Preis mit 33 '/s °/o Rabatt 0,50

*f, 0,90

'/• 1,65

1 3,00

2 russ. Pfd. 5,80 Mk.

H a f t a l a n . Salbenartige Masse, hergestellt aus den hochsiedenden Anteilen und DestillationsrOckständen der Naphta einer besonderen kaukasischen Naphtaquelle. Diese Naphta ist harz- und asphaltfrei und wird durch Zusatz von 3 — 4 % wasserfreier Seife gelatinös und konsistent gemacht.

803

Nährmittel — Nahrungsmittel.

Salbenartige M a s s e von b r a u n s c h w a r z e r bis braungrüner Färbung, grün fluoreszierend. Sch. P. 65—70°. Unlöslich in H 2 0 , Alkohol und Glyzerin, löslich in Äther und Chloroform, mischbar mit Fetten aller Art. Man benutzt es äusserlich mit gutem Erfolge gegen verschiedene Hautkrankheiten, Verbrennungen und andere W u n d e n . E s wird von der Haut sehr leicht resorbiert und eignet sich gut zum T r ä g e r f ü r a n d e r e äusserlich anzuwendende Arzneistoffe. N ä h r m i t t e l (siehe „ N ä h r p r ä p a r a t e " ) : Nährpräparate. Vgl. darüber die Artikel: „E i w e i s s s t o f f e", F 1 e i s c h p r ä p a r a t e", „ K a s e i n " , „ E u k a s i n " , „ F e r s a n " , „H ä m o g a 11 o 1", „ N u t r o s e", „ P a n k r e o n", „ P 1 a s m o n", „ R o b o r a t", „ S a n a t o g e n", „ S o m a t o s e", „ T r o p o n". Die folgende T a b e l l e zeigt die Zusammensetzung einiger bekannter Nährmittel und gleichzeitig d a s Verhältnis zwischen ihrem Preis und N ä h r w e r t :

Nährpräparate

Kindernahrung, Mellin . Kindermehl, Nestle . . Kindermehl, Kufeke . . Bodins Eichel - Hafermehl Nudeln, Klopfer . . Butterzwieback, Klopfer . Kindermehl, Rademann . Hafermehl, Knorr . . Kindermehl, Klopfer . . Nährstoff, Heyden . . Somatose Nutrose Sanatogen . . . Tropon

•ö o

Eiweiss

Fett

Kohlehydrate

Wasser

Faser

Asche

°/o

°/o

°/o

°/o

7o

°/o

7,81 9,94 13,24 13,25 15,54 10,30 14,15 13,71 18,90 79,62 81,50 82,18 82,72 88,76

0,29 4,53 1,69 4,35 0,69 9,20 5,58 8,67 3,36 0,10

82,58 77,45 73,88 67,96 74,78 76,80 70,03 66,71 72,95

6,15 6,01 8,37 10,50 7,15 2,80 5,58 9,12 2,40 7,96 10,04 10,97 9,22 9,77



0,41 0,80 0,34

Apparate zur Herstellung von

— — — — —

— —

2,04 — — — — —

— — — — —

3,17 1,75 2,23 1,90 1,84 0,87 3,93 1,74 2,37 4,75 6,72 3,63 7,26 1,13

e £

¿i a »SS jjZ'S 'ÜÄJ3 o « ! H BS £ > äSaß

122,5 140,5 145,0 147,5 154,5 156,0 157,5 161,5 177,5 399,0 407,5 412,5 416,0 445,0

189 401 414 738 1717 1013 525 1615 355 93 82 187 130 742

Nährpräparaten:

Emil Passburg, Berlin NW. 23.

N a h r u n g s m i t t e l . Die folgende T a b e l l e zeigt von einer Reihe wichtiger Nahrungsmittel die Zusammensetzung, ferner den N ä h r w e r t und — unter Zugrundelegung der gewöhnlichen Preise — die Summe derjenigen N ä h r w e r t einheiten, welche man f ü r 1 Mk. erhält. Bei der Berechnung der Nährwerteinheiten legt man die Kohlenhydrate als Einheit zugrunde; die Fettkörper gelten als dreiwertig, die Eiweissstoffe als f ü n f w e r t i g bezüglich des N ä h r w e r t e s gegenüber den Kohlenhydraten. Als Beispiel nehmen wir den Nährwert für 1 kg Erbsen = 1740; die Zahl ergibt sich, wie folgt: 1000 T. Erbsen enthalten 230 T. 5 (nähr-)wertige Eiweisskörper, 20 T. 3 wertige Fettkörper und 525 T. 1 wertige Kohlenhydrate. Mithin sind 230 X 5 Nährwerteinheiten = 1 1 5 0 20 X 3 „ = 6 0 525 X 1 „ = 525 zusammen 1735 Nährwerteinheiten v o r h a n d e n ; dazu kommen noch von N e b e n b e s t a n d teilen (Nährsalzen u. s. w.) etwa 5 „ zusammen 1740 Nährwerteinh. in 1 kg Erbsen. 51*

804

Nahrungsmittel.

Auf diese Weise sind die Zahlen der vorletzten Spalte in der Tabelle erhalten, nur umgerechnet auf 100 g des Nahrungsmittels.

Nahrungsmittel

Gurke Kopfsalat

Heidelbeeren Pflaumen . Spargel Kürbis

. . . . . . . .

Birnen Äpfel Weisskraut Kirschen Rotkraut Mohrrüben Blumenkohl Zwiebeln Weintrauben . . . Schnittbohnen . . . Steinpilze Spinat Kartoffeln Milch Feigen Birnen (Backobst) . Äpfel (Backobst) . . Rosinen Koggenbrot Grobes Weizenbrot . Schellfisch Kartoffelmehl . . . Kommisbrot Feines Weizenbrot Eier Kalbsleber Mageres Kalbfleisch . Mageres Ochsenfleisch Tauben Reis

. .

. . . .

.

Fettes Kalbfleisch . . . Hasen Mageres Schweinefleisch . Fettes Huhn Makkaroni Bücklinge Schnittbohnen (Kons.) Kakes Deutsche Biskuits . . Leberwurst Fettes Hammelfleisch .

. .

Eiweiss

Fett

°/o

°/o

0,09 1,18 1,41 0,31 — 0,78 — 0,40 1,79 0,25 0,13 1,10 0,54 0,45 — 0,36 — 0,36 1,89 0,20 — 0,67 0,19 1,83 1,23 0,30 0,34 2,48 1,68 0,10 — 0,59 2,72 0,14 3,61 0,17 3,49 0,58 0,15 2,08 3,55 3,69 — 4,01 0,35 2,07 0,82 1,28 0,59 2,42 6,11 0,43 6,15 0,44 16,93 0,26 — 1,03 7,47 0,45 0,46 7,06 12,55 12,11 2,39 17,66 0,82 19,86 1,74 20,71 1,00 22,14 6,73 0,88 1,15 7,25 18,88 7,41 23,34 1,13 6,81 20,25 9,34 18,49 9,02 0,30 8,51 21,12 1,54 18,36 11,00 4,60 18,90 16,89 11,93 7,47 15,93 26.33 16,62 28,61

KohlenWasser hydrate °/o

2,31 2,19 7,55 9,74 2,63 6,50 8,22 12,00 12,85 4,87 12,91 5,86 9,17 4,55 10,82 17,11 6,60 3,72 4,44 21,01 4,88 49,79 59,64 63,39 6'.',04 49,26 51,12

°/o

95,20 94,33 78,36 84,86 93,75 90,32 87,66 83,03 84,79 89,97 79,82 90,06 86,79 90,89 85,99 78,17 88,75 91,30 88,47 74,98 87,17 31,20 29,41 27,95 32,02 42,27 40,45 — 81,50 80,83 17,18 49,41 36,71 56,58 35,59 0,55 73,67 5,47 72,80 — 78,84 — 76,37 0,76 75,10 78,48 12,58 76,19 12,82 0,07 72,31 0,19 74,16 — 72,57 1,20 70,06 76,77 13,07 — 69,49 45, '->0 20,66 73,30 9,60 1,57 46,23 68,67 10,07 6,38 48,70 0,54 53,31

•ee Faser

Asche

°/o

°/o

0,78 0,73 1,29 4,34 1,04 1,22 2,32 4,30 1,51 1,84 6,07 1,29 1,49 0,91 0,71 3,60 1,18 0,57 0,93 0,69

0,44 1,03 1,02 0,66 0,54 0,73 0,81 0,31 0,49 1,23 0,73 0,77 1,02 0,83 0,70 0,53 0,61 0,63 2,09 1,09 0,71 2,86 1,67 1,57 1,21 1,46 1,22 1,31 0,96 1,46 1,09 1,12 1,68 0,50 1,18 1,00 0,82 1,23 1,33 1,18 1,10 0.91 0,84 1,24 4,78 1,50 16,41 1,14 2,66 0,93

— —

6,86 4,99 1,72 0,49 0,62 — —

1,51 0,32 — — — — —

0,51 1,36 — — — — — —

9,46 — —

0,75 — —

«s " . 'S "13 ezg

i

8

8,5 10,0 11,5 11,5 12,5 12,5 12,5 14,0 14,5 15,0 15,5 15,5 16,0 18,0 19,5 20,0 20,5 22,5 23,5 32,0 31,5 71,0 71,0 7^,5 78,0 «1,0 83,0 85,5 86,0 88,0 93,5 99,5 101,0 102,0 109,0 114,5 115,0 116,0 116,5 120,5 121,5 121,5 123,0 131,0 141,5 142,0 146,5 150,5 165,0 169,5

i j S jjZ'5 " ti I I S

250 280 380 85 420 150 460 485 1490 510 255 6480 55 975 250 510 185 1075 4900 2245 520 500 700 390 4500 2770 1140 1300 —

2220 580 2910 615 620 635 1915 2650 730 500 870 500 1535 770 260 300 1400 380 1030 1115

Nalizin — Naphtalin.

Nahrungsmittel

Fettes Ochsenfleisch . Erbsen Rauchfleisch . . . . Ackerbohnen . . . Fettes Schwcinefleisch Linsen Blumenkohl (Kons.) . Zervelatwurst . . . Käse Schinken Butter Mettwurst . . . .

Etweits

Fett

°/o

°/o

16,75 23,15 27,10 25,31 14,54 25,94 29,97 17,64 25,35 24,74 0,74 27,31

Kohlenhydrate

29,28 1,89 52,68 15,35 1,68 48,33 37,34 1,93 52,84 3,00 30,43 39,76 30,25 1,43 36,45 0,16 84,39 0,62 39,88 5,10

Wasser

£4,05 13,92 47,68 13,49 47,40 12,33 21,48 37,37 38,00 28,11

13,59 20,76

805

Faser

5,68 8,06 3,92 8,34

Asche

0,92 2,68 10,59 3,13 0 72 3,04 6,78 5,44 4,97 10,54

¿1? Sag *" BS.S S « S

171,5 174,0 181,5 184,0 184,5 188,5 189,5 207,5 219,0 233,0 0,66 257,5 6,95 261,5

1020 5600 570 6140 1200 4620 230 560 1150 770 1020 1500

Apparate zur Trocknung von Nahrungsmitteln: Emil Passburg, Berlin NW. 28.

Nalizin. Neues lokales Anasthetikum für die Zahnhellkunde. Es besteht aus: 1 %iger Nitroglyzerinlösung, Thymolspiritus, H»0, NaCl, Alkohol, Formaldehyd, Karbolsäure und 1 g Kokain auf je 100 g der Mischung. N a p h a l a n siehe „N a f a 1 a n". N a p h t a siehe „P e t r o I e u m". Naphtalan siehe „N a f t a 1 a n". Naphtalin. Ci.H8. Produkt der trocknen Destillation vieler organischer Substanzen und Bestandteil des S t e i n k o h l e n t e e r s (s. d.). Man gewinnt es aus verschiedenen Fraktionen desselben, wie dem L e i c h t ö 1, dem K r e o s o t ö » ( S c h w e r ö l ) , vor allem aber dem Karbolöl (siehe unter „ P h e n o l " ) . Aus allen diesen Fraktionen scheidet sich das Rohnaphtalin beim Abkühlen kristallinisch aus; man lässt die flüssig bleibenden öle ablaufen und gewinnt das Naphtalin durch Schleudern oder Pressen. Meistens bedient man sich mit Dampf geheizter Pressen, die eine grössere Menge von Verunreinigungen entfernen. Zur Raffinierung wäscht man das geschmolzene Rohnaphtalin zuerst mit Natronlauge von 15—20° B6 und dann mit konz. HjSO» (sp. G. 1,84), wobei man ca. 5 % des Rohnaphtalins an fein gemahlenem B r a u n s t e i n beimengt. Schliesslich wird das Naphtalin bei kleinen Mengen sublimiert, bei grösseren aus flachen schmiedeeisernen Bilasen destilliert. Einzelheiten Uber die moderne Naphtalinfabrikation bringt A. Rispler in einem lesenswerten Artikel (Chem. Ztg. 1910, S. 730 und 747). Das Franz. Pat. 326 163 betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung fflr das Kristallisieren und die sofortige Abscheidung von Naphtalin — und Anthrazen — aus den Mutterlaugen. Die Einrichtung besteht aus einer innen gekühlten rotierenden Trommel, auf welche das Rohöl ausfliesst, um dort zu erstarren; die Kristallmasse wird von der Trommelfläche mittels Schabers entfernt, darauf filtriert und endlich geschleudert oder gepresst. Das Engl. Pat. 25 989 von 1903 betrifft die mechanische Reinigung von Rohnaphtalin beim Sublimations- oder Destillationsverfahren. Man lässt auf den Naphtalindampf einen Luftstrom einwirken, welcher das Naphtalin' kondensieren soll, während die leichter flüchtigen Dämpfe der Verunreinigungen von dem Luftstrom weiter fortgeführt werden. — Das Verfahren dürfte nur den Wert einer Vorreinigung haben; chem. rein. Naphtalin kann man sicher dadurch nicht erzielen. Das Engl. Pat. 17 641 von 1903 bezweckt die Übertragung der in der Paraffinindustrie allgemein angewandten „Schwitzmethode" auf die Napttalinreinigung, und zwar wird das Rohnaphtalin in Blöcken oder Klumpen auf

806

Naphtalinderivate — Naphtole.

durchlochten Unterlagen bis nahe an den Sch. P. erwärmt, wobei die leichter schmelzbaren Verunreinigungen abfliessen. Nachher kann das Naphtalin noch weiter chemisch raffiniert werden; durch die Vorreinigung erzielt man dabei eine erhebliche Ersparnis an Reinigungschemikalien. CH

Die Konstitution des Naphtalins ist

H C / S

HC

C

CH / \ C H

'\A/ CH

.In

den Derivaten

CH CH bezeichnet man die Stellungen substituierender Gruppen nach dem Schema a « 8 1 oder nach dem Schema X/X/"5 \ / \ / « a 5 4 Reines Naphtalin bildet farblose, häufig silberglänzende, durchdringend riechende Kristallblättchen, die in H 2 0 unlöslich, in Alkohol, Äther und ölen leicht löslich sind. Sch. P. 79°; S. P. 217—218°, doch verflüchtigt es sich schon bei gewöhnlicher Temperatur, sehr leicht mit Wasserdämpfen. Man verwendet das Naphtalin zur Herstellung zahlreicher Teerfarbstoffe, zur Gewinnung von Phtalsäure, zur Bereitung von Russ, von Wagenschmiere, zur Herstellung naphtalinhaltiger Firnisse (die Patentanmeldung auf letztere Verwendung ist allerdings inzwischen wieder zurückgenommen worden), zur Karburierung von Leuchtgas sowie in der Medizin; auch dient es als Desinfektionsmittel und Mottenpulver. Ganz neu ist seine Verwendung zu dem Zwecke, mit künstlichem Kampfer hergestelltes Zelluloid unentzündbar und unexplosiv zu machen (vgl. den Artikel „Z e 11 u 1 o i d"). Nach Franz. Pat. 379 559 erhält man beim langsamen Erkalten einer geschmolzenen Mischung aus 4 mol. Schwefel und 1. mol. Naphtalin lange glänzende Kristalle vom Sch. P. 98—100°. Die neue Verbindung soll hervorragende desinfizierende und antiparasitäre Eigenschaften besitzen und sich auch zum Vulkanisieren von Kautschuk eignen. P r ü f u n g ? ! Das jetzt in den Handel kommende Naphtalin ist fast chemisch rein. Ea muss völlig weiss sein, sich ohne Rückstand verflüchtigen, genau bei 79° schmelzen und nahezu vollständig innerhalb e i a e a Thermometergrades destillieren. In Petroleumbenzin soll es sich zu einer wasserhellen, nicht gefärbten Flüssigkeit lösen; beim Liegen an der Luft und dem Licht darf es sich nicht gelb färben und beim Auflösen in reinster konz. H2SOI dieser nur eine schwach rosarote Färbung erteilen. Zur Prüfung des Naphtalins auf Licht- und Luftbeständigkeit der Farbe stellt man Proben auf Uhrgläsern über reine konz. (nichtrauchende) HNO,,; es soll dabei wenigstens 1—2 Stunden farblos bleiben. Nach einigen Stunden färbt sich auch reinstes Naphtalin über IINO„ durch Bildung von Nitroprodukten oberflächlich gelb. Unreine Naphtaline enthalten leicht Spuren von Phenolen; man extrahiert diese mit Natronlauge, übersättigt die erhaltene Lösung mit HCl und versetzt das sauere Filtrat der Lösung mit Bromwasser, worauf das Phenol als T r i b r o m p h e n o l ausfällt (vgl. Prüfung von

„ P h e n o l ").

Rohnaphtalin Naphtalin, rein, weiss, sublim, in Schuppen » krist „ „

„ in Kugeln ehem. rein, sublim „ „ mit Alkohol gereinigt D. A. V

°/o kg Mk. 1 2 , 0 0 — 1 5 , 0 0 % kg Mk. 2 1 , 0 0 o/o „ „ 20,00 % °/'o °/ 0

„ „ „

„ ,, „

22,00 80,00 110,00

Naphtalin: Lehmann & Voss, Hamburg.

N a p h t a l i n d e r i v a t e siehe unter „N a p h t o 1 e", „N a p h t o 1 d e r i v a t e", „N a p h t y 1 a m i n e" und „ N a p h t y l a m i n d e r i v a t e", sowie „ N i t r o n a p h t a l i n". N a p h t a l o l siehe „B e t o 1". N a p h t e n e . Man versteht darunter hydrierte aromatische Kohlenwasserstoffe; z. B. gehört dazu das Hexahydrobenzol C«Hia. N a p h t h i o n s ä u r e siehe „ N a p h t y l a m i n d e r i v a t e". N a p h t o l e (Oxynaphtaline). C i o H r . O H . Von den beiden Isomeren, dem

Naphtole.

807

a-Naphtol und dem ¿-Naphtol (Bezeichnungsschema siehe unter „ N a p h t a 1 i n"), ist das letztere von grösserer Wichtigkeit als das a-Derivat. 1. a - N a p h t o l . Lässt man auf Naphtalin rauch. H»SO« bei 80—90° einwirken, so wird vorzugsweise a-Naphtalinsulfosäure gebildet. Man stellt durch Sattigen mit CaCO» das Ca-Salz dieser Saure dar, fahrt es durch Umsetzung mit NajCO» in das Natriumsalz Uber und erhält aus diesem durch Schmelzen mit NaOH das a-Naphtolnatrium. Bei der Natronschmelze, die in eisernen Rfihrkesseln vorgenommen wird, trennt sich die Masse in zwei Schichten: unten setzt sich das überschüssige NaOH und das gebildete Na>SOa ab; darüber lagert sich das geschmolzene Naphtolnatrium. Aus letzterem gewinnt man das Naphtol mit HCl oder besser CO» und reinigt es durch Destillation im Vakuum. Die bei der Sulfurierung des Naphtalins mit entstehenden geringen Mengen von ¿-Sulfosäure werden vor der Schmelze durch fraktionierte Destillation der Calciumsalze getrennt — Nach dem D. R. P. 74 879 gewinnt man reines a-Naphtol durch Erhitzen der Salze des a-Naphtylamins mit H»0; das a-Naphtylamin hierzu wird durch Nitrieren von Naphtalin und Reduktion des Nitronaphtalins dargestellt. a-Naphtol bildet farblose, phenolartig riechende Kristalle, Sch. P. 95"; S. P. 278—280*. Es löst sich schwer in kaltem, etwas leichter in heissem HjO, sehr leicht in Benzol, Alkohol und Äther. Das technische a-Naphtol bildet geschmolzene Kristallmassen. 2. ¿ - N a p h t o l . Lässt man rauch. HiSO« auf Naphtalin bei 200* einwirken, so entsteht n u r ¿-Naphtalinsulfosaure. Man verwandelt diese in ihr Na-Salz und verfahrt dann weiter wie bei der Darstellung des a-Naphtols, d. Ii. man unterwirft das Na-Salz der Sulfosaure der Natronschmelze und scheidet durch Sauren das freie Naphtol ab. Nach dem D. R. P. 134 401 gewinnt man ¿-Naphtol (und seine Derivate), indem man ¿-Naphtylamin (und dessen Derivate) durch Erhitzen mit SO» und wasserigen Bisulfitlösungen oder mit einem Überschuss der letzteren allein in die Schwefligsaureester des Naphtols (bezw. der Naphtolderlvate) überführt und diese dann durch Alkali oder anderweitig verseift. Ein Verfahren, um a- und ¿-Naphtolnatrium in weisseq glanzenden Blättchen auszukristallisieren, ist durch D. R. P. 216 596 geschützt; es beruht darauf, dass man das Naphtol in eine siedende verdünnte Natronlauge einrührt und dann NaCl zusetzt, wodurch bei entsprechenden (im Patent genannten) Verhaltnissen die Flüssigkeit beim Erkalten zu einem Kristallkuchen erstarrt; man schleudert hierauf ab und entwassert im Vakuum bei höherer Temp. Das erhaltene Produkt enthalt ausser 2—3 % NaCl, die bei der weiteren Verwendung nicht stören, keine Verunreinigungen und lasst sich in verschlossenen Gefassen lange Zeit unverändert aufbewahren. ¿-Naphtol stellt sich rein in Form farbloser, glänzender, auch in heissem H>0 schwer, dagegen in Alkohol, Äther und Benzol leicht loslicher Blattchen dar; Sch. P. 128*; S. P. 285—290°, doch lasst es sich schon bei viel niedrigerer Temperatur sublimieren. Das technische Produkt bildet gelbliche bis farblose Kristallmassen. Man benutzt es vor allem zur Darstellung von mannigfachen Azofarbstoffen; ausserdem wird es medizinisch verwendet. P r ü f u n g ; ! 1. U n t e r s c h e i d u n g s m e r k m a l e

zwischen a- und

a-Naphtol

ß-Naphtol:

/«-Naphtol

riolatt galb a) Dia wtaaariga LölQRg wird du roh ChlnrkalklSsnng. . . . gtfirbt; im Biringen Obersohuse d«a Baasem verschwindet diaaa Firbnng beim /}-Naphtol. blase violetta b) Dia wiaaaiige LSsnng neigt mit Ammoniakflliesigkeit eine . Haoresxena. o) Dia alkoholisch« Lösnng (1 -J- 5) wird durch Fe,Clt . . . vortbergehend violett bertindlg gita gsfftrbt. d) Sohmllit man 0,5 g Naphtol mit 12 g Chlaralhjdrat 10 Min. rota blana lug im siedenden Wasserbade, HO nimmt die Kassa eine . roter blauer Jhrba an und ldst aiah Im Alkohol mit Tarba. a) Ldit man 0,1 g Vanillin in 2 com Sohwefelsiore nnd aatct rota shlorophyllgrtaf las 0,1 g Naphtol an, ao entsteht beim Schütteln aina . . flrbung, die beim a-Naphtol aahr beatindlg iat.

808

Naphtölderivate.

8. Zum Nachweis TOT a-Naphtol in />-Naphtol benutzt man nach B. lieg e r Natriumhypobromlt: Man bereitet sich eine kalte geritttigte wlaaerige LGsung des SU untersuchenden Körper», indem man ihn in einem MBrser mit Wssser serreibt und die Emulsion nach einigem Stehen nitriert. Die HTpobromltlösung wird am 80 ccm Natronlauge von M* Bt mit 100 «an W a a s und 6 ccm Brom bereitet. 10 ccm der wässerigen NaphtolUsung «erden mit einigen Tropfen Hypobromit versetzt. In a-Naphtollflsung entsteht eine schmutzig-violette niltmg (die Besktion ist sehr empfindlich)'; in ß- NaphtollSaung nimmt man eine gelbe Flrbnng. wahr, die nach und nach grünlich wird und «teder ins Gelbliche fibergeht; in verdflnnteren /9-Naphtolmsungea verschwindet die gelbe Farbe bald beim Schütteln. (Ist weniger emp&ndHcfa als die a-Naphtolreaktion.) Versetzt man die getfttigte wlaserige LSsung b e i d e r Nsphtolemlt dem gleichen Volumen Wasser uad Z Tropfen Hypobromit und schüttelt, so tritt die f-N>pktdresktion nicht auf, wohl aber die a-Nafättolflrbung. Auf diese Art lUst rieh leicht 1 •/• a-Naphtol in |f-Naphtol nachweisen. Die LSaungen müssen Jeweils frisch bereitet werden. 8. Die P r ü f u n g a n f V e r u n r e i n i g u n g e n geschieht bei beiden Naphtolen anf gleiche Weise. Vor allem mnss der Sch. P. und B. P. stimmen; auch darf 0,6 g Naphtol beim Erhitzen keinen wlgbsren Rückstand hinterlaaen. t. Zur quantitativen Bestimmung der Naphtole bedient man sich de» Methode von K ü s t e r , hinsichtlich deren Ausführung auf die Originalmitteilungen Berl. Ber. 27, 1101 und 1905 verwiesen werden muss. a-Naphtol, gerein dopp. krist., mediz. . »„ jff-Naphtol, gereinigt . . . . „ dopp. krist., mediz. alb. D. A. V . „ resublim, mediz n Naphtolnatrium (Mikrozidin)

°/o 1 °/o °/o J 1 1

kg Mk. 185,00 » „ 6,00 „ „ 140,00 „ „ 150,00 n „ 2,50 „ „ 2,90 „ * 4,00

Naphtol-Rektifizierapparate: Friedrich Beckmann, Berlin SO. 16, Brückcrstrasae 6 b (s. Inserate).

N a p h t ö l d e r i v a t e . Von denselben seien hier die verschiedenen S u 1 f o s a u r e n aufgeführt. Das Schema zur Stellungsbezeichnung der substituierenden Gruppen ist unter N a p h t a 1 i n wiedergegeben. 1. a - N a p h t o l s u l f o s ä u r e NW.. Ist Naphtolmonosulfosäure 1 : 4 (N e v i 1 e und W i n t h e r s Säure), zuerst durch Diazotieren von Naphthionsäure und Kochen der Diazoverbindung mit verd. HsSO« dargestellt; wird jetzt u. a. auch durch Einwirkung von Bisulfit auf Naphthionsäure gewonnen. 2. a - N a p h t o l s u ü f o s ä u r e C . (a-Naphtolsulfosäure L.) Ist Monosulfosäure mit der Konstitution OH : SOsH = 1 : 5 (C1 e v e s Säure). Zur Darstellung kann man 1,5-a-Naphtylaminsulfcsäure diazotieren und die Diazoverbindung mit verd. HxSO< kochen. 3. I - N a p h t o l s u l f o s ä u r e S ( S c h ä f f e r s e h e Säure). Monosulfosäure der Konstitution OH : SOsH = 2 : 6 . Man erhält sie nach patentiertem Verfahren beim Erwärmen von 1 T . /¡-Naphtol mit 2 T . konz. H>SO« auf 100° bis zur Wasserlöslichkeit. 4. jS-Naphtolsulfosäure B (Croceinsulfosäure; B a y e r sehe Säure). Monosulfosäure der Konstitution OH : SOsH = 2 : 8 . Man stellt sie auf ganz ähnliche Weise wie die vorige dar, nämlich durch Eintragen von 1 T . ¿-Naphtol in 2 T . konz. H:SO< bei 50 bis 60° und sofortiges Eingiessen der Masse in HsO. 5. a - N a p h t o l d i s u l f o s ä u r e 1 : 2 : 4 . Man erhält sie durch gemässigte Einwirkung von rauch. HaSO« auf a-Naphtol. 6. a - N a p h t o l - t - d i s u l f o s ä u r e ( A n d r e s e n s Säure). Zur Darstellung dienen verschiedene patentierte Verfahren, z. B . erhält man sie durch Erhitzen von 1:3:8-Naphtylamindisulfosäure mit HsO unter Druck auf 180°. 7. q - N a p h t o I d i s u l f o s ä u r e S c h . ( S c h ö l i l k o p f s e h e Säure), nach patentiertem Verfahren durch Sulfurieren von Naphtosulfon erhalten. Die Konstitution ist OH : SOsH : SOsH = 1 : 4 : 8 . 8. a - N a p h t o l d i s u l f o s ä u r e RG, entsteht nach patentiertem Verfahren durch Schmelzen von Naphtalintrisulfosäure mit Atznatron. Die Konstitution ist nicht ganz sicher, doch wahrscheinlich OH :SOsH:SOsH = 1 : 3 : 6 . 9. ¿ - N a p h t o l d i s u l f o s ä u r e R ( 2 : 3 : 6 ) . Entstellt neben dei; unter. 11 erwähnten G-Säure nach patentiertem Verfahren bei der Sulfurierung von ¿-Naphtol.

Naphtolsalol — Naphtylamine.

809

10. 0 - N a p h t o l d i s u l f o s ä u r e F (2 : 3 :7), gewöhnlich aus 2 : 7 Naphtolmonosulfosäure dargestellt. 11. 0 - N a p h t o l d i s u l f o 9 ä u r e O ( 2 : 6 : 8 ) . Sie entsteht neben der unter 9 genannten R-Säure. 12. a - N a p h t o l t r i s u l f o s ä u r e 1 : 2 : 4 : 7 , nach patentiertem Verfahren durch Sulfurieren von a-Naphtol erhalten. 13. D i o x y n a p h t a l i n s u l f o s ä u r e S (OH : OH : SOiH = 1 : 8 : 4), entsteht durch Verschmelzen von a-Naphtoldisulfosaure Sch. mit Atznatron. 14. C h r o m o t r o p s ä u r e , auch C h r o m o g e n I genannt, ist Dioxynaphtalindisulfosaure: OH : OH : SO«H : SOsH = 1 : 8 : 3 :6; man stellt sie u. a. nach patentiertem Verfahren durch Schmelzen von a-Naphtoltrisulfosäure mit Atznatron dar. Amidonaplitolsulfosäuren siehe unter „N a p h t y 1 a m i n d e r i v a t e". Naphtolsalol siehe „B e t o 1". Naphtolnm benzolcum siehe „ B e n z o n a p h t o 1". Naphtylamine (Amidonaphtaline). CI.HT . NH>. Die beiden Isomeren werden auf ganzlich verschiedene Weise dargestellt. a - N a p h t y l a m i n gewinnt man, indem man a-Nitronaphtalin (s. d.) reduziert, und zwar wird empfohlen: 800 kg Fe und 40 kg HCl unter Zusatz von HiO zu mischen, anzuwärmen und dann unter stetem Rühren nach und nach 600 kg lufttrocknes a-Nitronaphtalin zuzugeben; die Temperatur soll auf 70° gehalten werden. Bei dieser Temperatur erhalt man die Masse nach dem Eintragen unter fortwahrendem Rühren noch 6—8 Stunden. Man setzt dann gelöschten Kalk (etwa 50 kg) bis zur alkalischen Reaktion zu und destilliert das Naphtylamin aus Etagenretorten ab, wobei die Temperatur des Kühlwassers, um Verstopfungen der Kühlröhren durch Naphtylamin zu vermeiden, auf 60° gehalten wird. Das zu einer schwarzgrauen Masse in der Vorlage erstarrende rohe a-Naphtylamin wird durch Rektifizierung gereinigt. Es bildet dann farblose, leicht sublimierbare, schwer in HaO, leicht in Alkohol und Äther lösliche Blattchen von sehr unangenehmem Geruch, die sich an der Luft allmählich braun färben. Sch. P. 50°; S. P. 300°. Das technische Produkt bildet je nach der Reinheit farblose bis braunschwarze Massen. — Auch das im Artikel „A n i 1 i n" erwähnte D. R. P. 139 457 ist auf die Darstellung von a-Naphtylamin ausgedehnt worden. Nach dieser katalytischen - Methode, welche sich auf die Hydrogenation in Gegenwart fein verteilter Metalle gründet, leitet man über eine auf 300—400° erhitzte Schicht von reduz. Cu Dämpfe von Nitronaphtalin, gemischt mit H oder Wassergas, wobei glatte Reduktion zu Naphtylamin eintritt. — Das D. R. P. 205 076 bezweckt ein verbessertes Verfahren zur Gewinnung von reinem a-Naphtylamin. Solches lässt sich durch Abspalten der Sulfogruppe aus Naphthionsäure darstellen oder durch öftere Kristallisation des technischen a-Naphtylamins aus heissem Ligroin. Eine einfache und technisch leicht ausfahrbare Methode zur Trennung der a- und /¡-Verbindung besteht darin, dass man das homogene Gemisch des technischen Naphtylamins mit einem organischen Lösungsmittel, wie Xylol, Sotventnaphta, Chlorbenzol u. s. w., abkühlt, wobei der grösste Teil der a-Verbindung sich in reinem Zustande abscheidet, während /¡-Naphtylamin mit dem Rest der a-Verbindung gelöst bleibt und in bekannter Weise abgetrennt wird. Die weitere Verarbeitung der Mischung erfolgt in der Weise, dass man das Lösungsmittel entfernt, mittels verdünlnter Salzsäure die Hydrochloride darstellt, das beim Abkühlen ausfallende a-Naphtylaminchlorhydrat abfiltriert und aus dem Filtrat die /¡-Verbindung als Sulfat fällt. ¿ - N a p h t y l a m i n lässt sich nicht auf dieselbe Weise gewinnen, da beim Nitrieren von Naphtalin nur a-Nitronaphtalin entsteht. Dagegen gewinnt man es durch Einwirkung von Ammoniak auf /¡-Naphtol: CioHi. OH + NH, = Ci.H,. NH, + H,0. Man erhitzt z. B. 10 kg ¿-Naphtol, 4 kg Atznatron und 4 kg Salmiak in einem Autoklaven 60—70 Stunden auf 160°, entfernt dann das unangegriffene /¡-Naphtol durch Behandeln mit NaOH und extrahiert aus dem ungelösten

810

Naphtylaminderivate.

Rückstand das ¿-Naphtylamin durch verd. HCl. Nach einem neueren Verfahren setzt man bei diesem Prozess mit Vorteil S u l f i t e zu; hierbei entsteht zunächst der Schwefelsäureester des ß-Naphtols, der dann viel leichter als das Naphtol in die Amidoverbindung übergeht. — Das technische Produkt bildet harte, geschmolzene Massen, wahrend reines ¿-Naphtylamin weisse, glanzende, geruchlose, schwer in kaltem, leicht in heissem H»0, Alkohol und Äther losliche Blattchen bildet, die mit Wasserdampfen flüchtig sind. Seh. P . 112*; S. P. 294*. Beide Naphtylamine dienen vor allem zur Darstellung von Azofarbstoffen. Das N a p h t y l p h e n y l a m i n CioHr. NH . C«H» wird in der a-Modifikation durch Erhitzen von Anilinsalz mit a-Naphtylamin auf 240° erhalten. Das technische Produkt bildet hellbraun gefärbte, geschmolzene Masseh, die Teine Verbindung ist farblos. Sch. P. 62°; S. P. (bei 15 mm Druck) 226*. P r t l u s i Technische« a-Naphtylamin soll annähernd den richtigen 8ch. P. Beigen und •idi in « m a verdünnter HCl ohne Hinterlassung Öliger Schmiden «¡entlieh Kltr lasen. Eine LSarag Tim salxsaurem a-Naphtylamin gibt mit Fe^Cl, and andern Oxydationsmitteln einen violetten Niederschlag. Nitrite geben in s c h w a c h s a u r e r U n m g einen braunroten Niederschlag von Amidoazonaph talin. D u /?-Naphtylainin unterscheidet sich vom a-Naphtylamin durch den viel höheren Sch. P. sowie durch daa Fehlen dea unangenehmen Geruches. In der i-nung eraeugen Oxydationsmittel keine charakteristische Farbenreaktion; mit Nitriten erhllt man einen riegelroten Niederschlag Ton fi-Amidoazonaphtalin. Das technische Produkt aoll nicht nach a-Naphtylamin riechen, annlherad den richtigen Sch. P. zeigen nnd sich möglichst vollständig in verd. HCl lüden. Hanptatchliche Verunreinigungen sind N a p h t o l und D i n a p h t y l a m i n , deren Anwesenheit durch ihre UnlBaHchkeit in verd. HCl erkannt wird. a-Naphtylamin 1 kg Mk. «t-Naphtylaminchlorhydrat • 1 . . „ ehem. rein „ Teigform ( 3 6 % ) . . -a-Naphtylaminsulfat, Pulver . IkgMk. ehem. rein „ jff-Naphtylamin „ ehem. rein ,5-Naphtylaininchlorhydrat „ ehem. rein . . . . „ Teigform (36°/o) . . . 1 kg Mk.

1,90; 1,85;

°/o kg Mk. 1 7 0 , 0 0 160,00 n n 1 8,00 90,00 °/o n » 1 , 8 0 ; °/o n 150,00 n 1 8,00 1 n 4,00 w 1 22,00 1 n 2,50 n 1 16,00 1 , 5 0 ; °/o n rt 1 4 0 , 0 0

V a p h t y l a m l n d e r l v a t e . Von denselben seien hier die verschiedenen Sulfosauren aufgeführt. Das Schema zur Stellenbezeichnung der substituierenden Gruppen ist unter „N a p h t a 1 i n " wiedergegeben. 1. N a p h t h i o n s ä u r e . Ist a-Naphtylaminsulfosaure 1 : 4 und wird ii. a. durch Einwirkung von rauch. H»SO« auf a-Naphtylamin in der Warme «rhalten. 2. a-Naphtylaminsulfosäure L (Naphtalidinsulfosäure; L a u r e n t sehe Saure), mit der Konstitution NH« : SOsH = 1 : 5 , entsteht neben 1 beim Sulfurieren von a-Naphtylamin. 3. 0-Naphtylaminsulfosäure D ( D a h l sehe Saure). NH* : SOsH = 2 : 5 . Wird nach patentiertem Verfahren durch mehrtägige Einwirkung von 3 T . konz. H»SO« auf 1 T . ¿-Naphtylaminsulfat bei 15—20° erhalten. 4. I - N a p h t y l a m i n s u l f o s ä u r e B r ( B r O n n e r s e h e Säure). NHs : SOsH = 2 : 6 . Wird nach patentiertem Verfahren durch längeres Erhitzen von /¡-Naphtolsulfosäure S 2 : 6 (siehe unter „N a p h t o 1 d e r i v a t e " ) mit wässerigem Ammoniak in Autoklaven auf 180° dargestellt. 5. A - N a p h t y l a m i n s u l f o s ä u r e F (Deltasäure, F - Säure), N H i : SOiH = 2 : 7 . WirCrtOr. Zur Darstellung glUht man Chromeisenstein mit Kalk, Salpeter und Soda, laugt die Masse aus und versetzt die Lauge mit HCl, wodurch Na*Cr*07 und NaCl entsteht-, letzteres wird ausgesotten und die Mutterlauge stark eingedampft. Auch noch verschiedene andere Gewinnungsmethoden sind im Gebrauch, so erhält man es aus dem neutralen Chromat durch Behandeln der Lösung mit HaSO«. Nach dem D. R. P. 133 736 verfährt man zur gleichzeitigen Darstellung von Natriumbichromat und Natriumbikarbonat wie folgt: Eine Na»CrO behandelt, bis die Hälfte des Na als NaHCOj niedergeschlagen ist. Man entfernt nun den Niederschlag und treibt aus der entstandenen Lösung von (NHi)iCrO« + NajCrOt das NHa aus, wodurch man eine Lösung von Na:CrjOr erhält, die bis zur gewünschten Stärke konzentriert wird. Aus dem NaHCOj kann man die Hälfte COi austreiben und das zurückbleibende NasCOa zum Aufschliessen von Chromerz benutzen. Über andere Darstellungsverfahren siehe unter Kaliumchromate (No. 8a und 8b im Artikel „K a 1 i u m v e r b i n d u n g e n"). Das dort genannte D. R. P. 151 132 ist jedoch für die Darstellung von Natriumchromaten nicht verwendbar. Man soll dafür nach dem D. R. P. 163 541 eine geschmolzene Mischung von Chromeisenstein und Atznatron elektrolysieren, und zwar bei gleichzeitiger Zuführung von Luft, um Natriumsuperoxyd als SauerstoffUberträger in der Schmelze zu erzeugen. Das NaiCrjO» bildet rotgelbe, sehr zerfliessliche Kristalle. Natriumbichromat „ krist., gerein „ ehem. rein krist

°/0 kg Mk. 61,00 °/0 „ „ 95,00 °/o „ „ 140,00

14. N a t r i u m e i t r a t siehe No. 48 N a t r i u m z i t r a t . 15. N a t r i u m c y a n a m i d . Na»CNj. Lässt man nach dem D. R. P. 148 045 Kohle oder kohlenstoffhaltige Materialien bei einer Temp., welche unterhalb des Sch. P. des entsprechenden Cyanalkalis liegt, d. h. bei 350 bis 400°, auf A 1 k a 1 i a m i d einwirken, so erhält man Alkalicyanamid, entsprechend der Gleichung: 2 NaNH, + C = Na«CNs + HT. (Dagegen würde bei 800® und darüber nach dem D. R. P. 90 999 unmittelbar Alkalicyanid gebildet werden, entsprechend der Gleichung: NaNH9 + C = NaCN + H».) Vgl. auch die D. R . P . 124 977, 126 241, 148 046 und 149 678 untenstehend bei Natriumcyanid.

817

Natriumverbindungen.

16. N a t r i u m c y a n i d (Cyannatrium; Natrium cyanatum). NaCN. Allgemeines über die Darstellung der Cyanalkalien siehe unter K a l i u m C y a n i d im Artikel „ K a l i u m v e r b i n d u n g e n " . Gerade auf diesem Gebiete ist eine so überaus grosse Zahl von Methoden veröffentlicht worden, dass selbst eine A u f z ä h l u n g an dieser Stelle unmöglich ist. Von den vier in der Technik zur Darstellung von Alkalicyaniden fast ausschliesslich gebrauchten Verfahren sind drei unter K a l i u m c y a n i d im Artikel „ K a l i u m v e r b i n d u n g e n " erörtert. Das vierte, welches für die Gewinnung von NaCN sehr wichtig zu werden verspricht, geht von metall. Natrium aus. Nach diesem durch die D. R. P. 124 977 und 126 241 geschützten Verfahren lässt man Ammoniak auf ein Gemisch von Natriummetall, Kohle und Natriumcyanid bei einer den Sch. P. des Cyanids nicht wesentlich übersteigenden Temperatur einwirken. Man verwendet also von vornherein das Produkt, welches man bei dem Prozess gewinnen will, erhält aber durch denselben die doppelte Menge. Das Verfahren beruht auf folgendem Prinzip: Lässt man Natnumamid NaNH2 bei ca. 400° auf Cyannatrium einwirken, so erhält man Dinatriumcyanamid, entsprechend der Gleichung: NaNHs + NaCN = N(Na 2 ). CN + H 2 ; das Dinatriumcyanamid wieder kann durch Kohle in Natriumcyanid übergeführt werden, und man kann nun beide Prozesse in der oben genannten Weise zu einem verschmelzen, indem man das Dinatriumcyanamid nur vorübergehend bildet, d. h. ausser dem Alkalimetall und der berechneten Menge Kohle die zur Bildung des Cyanamids notwendige Menge NaCN in dem Reaktionsgefäss vorschlägt und bei einer nur wenig über dem Sch. P. des Cyanids gelegenen Temperatur NH3 einleitet. Nach den ZusatzD. R. P. 148 046 und 149 678 kann man die intermediäre Bildung von Cyanamid auch erreichen, o h n e von vornherein fettiges NaCN vorzuschlagen, und zwar wird das aus Na, NH3 und C zunächst entstehende Aikaliamid durch Kohle bei einer zwischen 350 und 600° liegenden Temp. in das beständige Alkalicyanamid übergeführt (2 NaNH2 + C = Na2CN2 + H 4 ); ist alles Na in Cyanamid umgewandelt, so wird die Temp. soweit erhöht, dass durch weitere Kohlenstoff addition das Cyanid entsteht: Na2CN2 + C = 2 NaCN. Auch kann man, anstatt bei dem ganzen Verfahren f e s t e n Kohlenstoff zu benutzen, denselben in Form von f l ü s s i g e n oder g a s f ö r m i g e n K o h l e n s t o f f V e r b i n d u n g e n zuführen; diese werden zugleich mit dem NH3 durch dasselbe oder ein getrenntes Zuführungsrohr in das geschmolzene Na eingeleitet. Nach dem D. R. P. 160 637 lässt man HCN von NaOH absorbieren, während letzteres zuerst auf 200° und dann weiter auf 300° erhitzt wird. Sonst noch für NaCN in Betracht kommende Fabrikationsmethoden, namentlich das neue Verfahren von F r a n k und E r 1 w e i n , wobei man vom Stickstoff der Luft ausgeht, sind unter Kaliumcyanid (No. 9 im Artikel ,,K a l i u m v e r b i n d u n g e n " ) besprochen. Bei letzterem Verfahren erhält man Dicyandiimid, das beim Schmelzen mit Na 2 C0 3 hauptsächlich NaCN (und NHS) bildet. Dem F r a n k sehen Verfahren in vieler Hinsicht ähnlich ist das Amer. Pat. 787 380, wonach man Na 2 C0 3 auf eine Masse von Erdalkalicyanid und Cyanamid unter starker Erhitzung (auf Rotglut) einwirken lässt; darauf laugt man' aus, gibt NaHCOs zu und lässt zuletzt das NaCN bei höchstens 5° auskristallisieren, während die Verunreinigungen in der Lösung zurückbleiben. Das D. R. P. 176 080 nimmt zur Gewinnung von Alkalicyaniden mittels Luftstickstoff den Weg über die N i t r i d e , die sich bekanntlich mit einer Reihe von Metallen leicht bilden. Nach vorliegendem Verfahren benutzt man Magnesiumnitrid oder Calciumnitrid, die im Gemenge mit Alkalikarbonat und Kohle erhitzt werden; hierbei gerät das Gemenge ins Glühen, und ohne weitere Wärmezufuhr setzt sich das Glühen unter Bildung von Cyanalkali durch die ganze Masse fort. Die Ausbeute wird erheblich besser, wenn man nach D. R. P. 180 118 das Alkalikarbonat ersetzt durch Alkalimetall; das Mg wirkt dann anscheinend als Kontaktsubstanz. Beispielsweise lässt man auf ein Gemisch von 23 Mg, 92 Na und 92 C bei Rotglut reinen N einwirken, wobei das angewandte Na nahezu quantitativ in NaCN übergeht, anscheinend nach den Gleichungen: 3 Mg + Ns = Mg3N2. — MgaNs + 2Na + 2 C = 3 M g + 2 NaCN. Blücher VIII.

52

Natriumverbindungen.

818

Nach D. R. P. 20Q 936 erhält man Cyanide und Cyanamide der Alkalien, wenn man Titanstickstoffverbindungen oder Kohlenstoffstickstofftitan mit Oxyden oder Salzen der Alkalien in Gegenwart von Kohlenstoff, kohlenstoffhaltigen Verbindungen oder C abscheidenden Gasen zusammen erhitzt Nach dem Zusatz-D'. R. P. 235 662 lassen sich statt xder Titanstickstoffverbindungen^auch die Nitride und Karbidnitride des Si und AI mit gleichem Erfolge benutzen. Nach D. R. P. 223 027 leitet man zur Darstellung von NaCN in geschmolzenes hocherhitztes Na gasförmiges trocknes Trimeithylamin ein. Bei dieser Reaktion scheidet sich Kohle aus, die man durch Filtrieren beseitigen oder deren Abscheidung man auf chemischem Wege durch Zusatz von Dinatriumcyanamid oder aber durch Einleiten von NH» (mit dem N[CH»]* zusammen) verhindern kann. Nach dem Zusatz-D. R. P. 227 780 ist es vorteilhafter, das NHa nach beendeter Reaktion, also vom N(CHa)3 getrennt, einzuleiten. Das Franz. Pat. 347 373 schützt ein Verfahren zur R e i n i g u n g von Cyaniden derart, dass man das Rohcyanid in Gegenwart von Wasser und Amnioniu'msalzen destilliert, das Ammoniumcyanid sammelt und es mittels Säure oder Base zersetzt. Auch das D. R. P. 207 886 bezweckt ein Verfahren zur Herstellung von reinem NaCN aus rohen, durch Absorption blausäurehaltiger Gase in Natronlauge gewonnenen Lösungen: Man versetzt die Lösung mit einer dem freien und dem kohlensauren Natron äquivalenten Menge wässeriger Blausäure sowie mit einer dem kohlensauren Natron genau entsprechenden Menge Kalk in Form des reinen, trockenen Hydrats und rührt einige Zeit um. Dabei treten die Reaktionen ein: NaOH + HCN = NaCN + H 2 0 ; Na 2 C0 3 + 2 HCN + CaO = 2 NaCN + H 2 0 + C a C 0 3 . Enthält die Lösung nach der Behandlung mit Kalk noch Sulfat, so wird sie nach der Filtration vom Calciumkarbonat wieder durch Blausäure und Barythydrat gefällt, entsprechend der Gleichung: Na 2 S0 4 + B a ( 0 H ) 2 + 2 HCN = BaSO» + 2 NaCN + 2 H 2 0. Die filtrierte Lösung wird im Vakuum bei niedriger Temperatur eingeengt, wobei sich die Verunreinigungen und der Kalk ausscheiden. Aus der gereinigten, warm filtrierten Lösung erhält man beim Erkalten das reine wasserhaltige Salz, das abgeschleudert und durch Trocknen im Vakuum neben festem NaOH vom Kristallwasser befreit wird. Das Natriumcyanid wird ebenso benutzt wie das K a l i u m c y a n i d (s. d.) und scheint dasselbe für manche Zwecke verdrängen zu sollen. Cyannatrium, techn „ ehem. rein

1 kg Mk.

2,50;

°/o kg Mk. 2 3 0 , 0 0 t „ „ 24,00

17. N a t r i u m f e r r o e y a n i d siehe „Eisenverbindungen". 18. N a t r i u m f 1 u o r i d (Fluornatrium; Natrium fluoratum). NaF. Es w'rd durch Neutralisieren von Fluorwasserstoffsäure (siehe unter „F 1 u o r V e r b i n d u n g e n " ) mit Na 2 COj und Eindampfen zur Kristallisation erhalten. Nach dem D. R. P. 116 848 stellt man es entsprechend folgenden Gleichungen dar: a) 2 NaHSO, + CaF 2 = 2 HF + CaSO» + Na 2 SO,; b) 2 HF + Na 2 SO, = 2 NaF + H 2 S0 4 . Zur Ausführung lässt man Natriumbisulfat auf Flussspat bei Rotglut einwirken und die entstandene Flusssäure sich mit der durch Auslaugen der Schmelze erhaltenen Sulfatlösung umsetzen. Man benutzt das NaF vor allem zum Ätzen von Glas, weiter auch in der Spiritusindustrie zur Entwickelungshemmung unerwünschter Gärungserreger. Ausser dem neutralen NaF wird namentlich auch das saure Salz N a F . HF verwendet. Natriumfluorid, neutr. techn. bei grösseren Bezügen gcrein „ ehem. rein

/ kg Mk. 8 0 , 0 0 o/o „ „ 190,00 % „ „ 340,00

e 0

Natriumverbindungen. Natriumfluorid, s a u e r e s , techn. krist » P»lver E. Merck, Darmstadt.

819 °/o kg Mk. °/o „ „

90,00 8ft,00

19. Natriumformiat (ameisensaures Natrium; Natrium formicicum). H. COONa. Zur Darstellung lässt man nach dem G o l d s c h m i d t sehen Verfahren (D. R. P. 86 419) Kohlenoxyd (Generatorgas) unter Druck auf gepulvertes Atznatron einwirken. Eine erhebliche Verbesserung dieses Verfahrens bedeutet das Franz. Pat. 342 168; hiernach wird in ein mit Koks gefülltes Gefäss bei 200* Natronlauge eingeleitet und dann warmes CO (Oeneri)torgas) durchgeblasen. Oder man bringt Na*CO*-Lösung mit Koks bei 220* zusammen und behandelt dann längere Zeit mit CO. Weiteres, insbes. über das D. R. P. 179 515, siebe unter „ A m e i s e n s ä u r e". Natriumformiat, techn „ ehem. rein, entwässert O. Erdmann, Leipzig-Lindenau.

1 kg Mk. 2,75;

°/o kg Mk. 60,00 °/o „ „ 260,00

20. N a t r i u m g o l d c h l o r i d s. unter „ G o l d v e r b i n d u n g e n " . 21. N a t r i u m h y d r a t siehe No. 30 N a t r i u m o x y d e . 22. N a t r i u m h y d r o s u l f i t siehe unter „ H y d r o s u l f i t e " . 23. N a t r i umh y p o c h i or it siehe unter „ ß l e i c h e n " . 24. N a t r i u m j o d i d (Jodnatrium; Natrium jodatum). NaJ. Die Dar. Stellung entspricht der von Kaliumjodid (siehe unter „ K a l i u m v e r b i n d u n g e n"). NaJ kristallisiert bei gewöhnlicher Temperatur mit 2 HtO in monoklinen Kristallen, dagegen Aber 40° wasserfrei in Würfeln. Es löst .Sick leicht in H»0 und Alkohol und findet ausgedehnte arzneiliche Verwendung. Jpdnatiium, entwässert D. A. V

1 kg Mk. 23,50

25. N a t r i u m k a r b o n a t e . a) N a t r i u m k a r b o n a t tyatCO* siehe unter „ S o d a " . b) N a t r i u m b i k a r b o n a t (Doppeltkohlensaures Natrium; Natrium bicarbonic-um). NaHCO». Das bei der Ammoniaksodafabrikation (siehe unter „Soda") als Zwischenprodukt entstehende NaHCO* wird wegen seines NH*Gehaltes als solches nicht verwendet, vielmehr stellt man sämtliches Natriumbikarbonat ans Kristallsoda oder neuerdings aus der reineren Ammoniaksoda dar, indem man Wasserdampf und CO* unter einer Temp. von etwa 80° C. darauf einwirken lässt; mit trockner CO* wird die Reaktion beendet. Ferner konnte für die Gewinnung von NaHCO* auch noch das unter 12b N a t r i u m b i c h r o m a t erwähnte D. R. P. 133736 in Betracht kommen. Das Bikarbonat bildet farblose Kristalle, die meistens zu Krusten vereinigt sind. An feuchter Luft werden sie allmählich trübe, und beim Kochen der wässerigen Lösung geht das Salz unter Abgabe von CO* in das neutrale Karbonat Ober. 100 TT H*0 lösen bei 0° 6,9 T., bei 20* 9,6 T., bei 60° 16,4 T. NaHCO*. Man benutzt es zum Entschälen der Seide, zum Waschen von Wolle, als Arzneimittel und zur Herstellung von Brausepulvern.

P r ü f u n g ! Auf Verunreinigungen prüft man nach den Vorschriften de* D. A. V. Dia qualitativen Methoden zum Nachweis von Monokarbonat im Bikarbonat Bind Amtlich unsuverltaig; quantitativ bestimmt man den Gehalt an Monokarbonat durch Ermittelung der Kohlenahire oder man verflhrt «ehr zweckmlasig nach der im Artikel ,,A 1 k a 1 i m e t r i e " beschriebenen titrimetrischen Methode mit Baiyumchlorid. Natriumbikarbonat, raffln °/o kg Mk. 19,00 rein, p . V °/o „ „ 32.00 ehem. rein, P ^ ' °/o „ „ 33.00 n in Platten °/o „ „ 56.00 Boller & Co., Hamburg I, Alsterdamm 12/13. | Kfinigswarter & Ebell, Linden vor Hannover.

26. N a t r i u m m o l y b d a t (Natrium molybdaenicum). Durch Lösen von Molybdäntrioxyd MoO* in Natronlauge gewonnen. Ausser dem regulären Salz NatMoO« gibt es noch verschiedene Polymolybdate. Natriummolybdat, techn „ ehem. rein

1 kg Mk. 10,00 1 „ „ 15,00 52»

820

Natriumverbindungen.

27. N a t r i u m n i t r a t (salpetersaures Natrium; Natrium nitricum) siehe unter „ C h i I i s a 1 p e t e r". 28. N a t r i u m n i t r i t (salpetrigsaures Natrium; Natrium nitrosum). NaNOt, auch kurzweg als N i t r i t bezeichnet, kann unter anderm durch Eintragen von trocknem Natriumnitrat in einen glühenden eisernen Tiegel dargestellt werden. Besser glOht man nicht reines NaNOj sondern ein Gemisch desselben mit Schwefelbaryum; die Reaktion entspricht der Oleichung: 4 NaNO« + BaS = BaSO. + 4 NaNOj. Man laugt die geschmolzene Masse nach dem Erkalten mit H*0 aus und dampft aie Lauge auf 40—45* Bé ein, worauf NaNO« auskristallisiert. Das D. R. P. 59 228 ersetzt das teuere BaS durch ein Qemisch von gemahlenem Bleiglanz mit Kalk. Technisch benutzt man beinahe ausschliesslich ein anderes Verfahren zur Nitritfabrikation, und zwar schmilzt man Weichblei mit Chilisalpeter zusammen« Immerhin sind sonst noch viele andere Fabrikationsmethoden vorgeschlagen worden. So leitet man nach dem D. R. P. 117 928 möglichst luftfreie schweflige Saure Aber ein nahe bis zur Sinterung erhitztes Gemenge von Natriumnitrat und Erdalkalioxyd (an Stelle des letzteren kann auch das Hydrat oder Karbonat zur Verwendung kommen), wobei die Umsetzung folgender Gleichung entspricht: NaNO* + CaO + SO* = NaNO* + CaSO«. Bei der Ausführung im Grossen erzielt man die erforderliche innige Mischung von Kalk und Chilisalpeter dadurch, dass man den gebrannten Kalk mit der konzentrierten Salpeterlösung löscht. Die Ausbeute soll fast theoretisch sein und die Trennung vom unlöslichen Gips sich sehr leicht bewerkstelligen lassen. — Das D. R. P. 138029 besteht in der Reduktion von Salpeter mit Sulfiten, und zwar schmilzt man NaNO* bei Gegenwart von NaÖH und lässt auf die Schmelze bei Temperaturen zwischen 320 und 420" wasserfreies Sulfit unter gutem Rühren einwirken; das gebildete Nitrit gewinnt man durch Auslaugen mit Nitritmutterlauge und durch Kristallisation. Vermeidet man jede Überhitzung, so soll eine fast theoretische Ausbeute erzielt werden. — Nach dem D. R. P. 168 272 leitet man NH*, mit Luft oder O gemischt, über auf 650—750° erhitzte Metalloxyde (wie Fe*0* oder CuO; zweckmässig ver* wendet man gemahlene und geröstete Pyrite) und lässt das so erhaltene Salpetrigsäureanhydrid auf eine Lösung von NaOH oder Na s CO» einwirken« Das D. R. P. 160 671 lässt NaNO* mit Kalk und Graphit zusammenschmelzen und aus der erhaltenen Masse das NaNO* auslaugen, während der Rückstand wieder in den Betrieb zurückgeht. Das Franz. Pat. 350 619 geht von den Stiekstoffoxyde enthaltenden Gasgemengen aus, wie man sie bei elektrischen Entladungen in Luft erhält. D!ese Gase leitet man direkt in ein mit NaÖH beschicktes Absorptionsgefäss, wobei nach den Versuchen der Patentinhaber Nitrit entsteht, ohne dass durch Oxydation Nitrat gebildet würde. Weitere Verfahren zur Herstellung von Alkalinitriten siehe bei K a l i u m n i t r i t unter „ K a l i u m v e r b i n d u n g e n " . An neuen Patentein seien noch genannt: D. R. P. 188 188, 203 751, 207 259, 212 203, Franz. Pat. 388 276, 388 122 , 415749 sowie die Norw. Pat. 17 550 und 18030 von 1907. Das reine Nitrit kommt gewöhnlich in Stangen geschmolzen in den Handel. Natrinmnitrit, techn. (96—98°/o) „ ehem. rein, in Stängeln

°/o kg M k . 70,00 1 „ „ 3,00

NATRIUMNITRIT Lehmann & Voss, Hamburg.

Holter & Co., Hamburg I., Alaterdamm 12/18. Kftnigawarter & Ebell, Linden vor Hannover.

I lehmann & Von, |

Himburg.

29. N a t r i u m o x a l a t (oxalsaures Natrium; Natrium oxalicum). Na*C*C«. Früher wurde es durch Sättigen von Na>CO*-Lösung mit Oxalsäure

821

Natriumverbindungen.

erhalten. Fügt man noch ebensoviel Oxalsäure hinzu, als zur Sättigung verbraucht wurde, so erhält man N a t r i u m b i o x a l a t (Natrium bioxalicum) NaHCsO,. Jetzt stellt man es ausschliesslich nach dem G o l d s c h m i d t sehen V e r f a h r e n aus Salzen der A m e i s e n s ä u r e dar; über diese Methode und ihre Verbesserungen siehe unter Kaliumoxalat (No. 23 a unter „K a 1 i u m v e r b i n d u n g e n"). Natriumoxalat, gereinigt °/ 0 k g Mk. 95,00 ehem. rein °/0 „ „ 170,00 Natriumbioxalat, gereinigt °'o ,, » 92,00 „ ehem. rein . 1 „ „ 3,20 Natriumammoniumoxalat

1





2,90

Kömgswarter & Ebell, Linden vor Hannover.

30. N a t r i u m o x y d e . a) N a t r i u m o x y d (Natrium oxydatum). NaaO. Bis vor kurzem war es noch nicht sicher festgestellt, ob Na und K überhaupt fähig seien, normale wasserfreie Oxyde zu bilden. Jetzt ist die Darsellung dieser Oxyde gelungen, und zwar lässt man nach dem D. R. P. 147 933 die entsprechenden Superoxyde auf die Metalle selbst einwirken. Die Reaktion ist sehr lebhaft und geht schon beim Zusammenbringen beider Bestandteile an der Luft unter Entflammung vor sich, doch ist es besser, die Umsetzung durch Berührung der Masse mit einem heissen Metallstabe einzuleiten, wobei sich die Mischung zu lebhafter Rotglult erhitzt. Zur Darstellung von Na 2 0 werden z. B. 39 kg Na 2 0 2 + 23 kg Na in einer Kugelmühle fein gemahlen, wodurch ein tiefgraues Pulver erhalten wird. Nach beendeter Umsetzung entsteht eine weisse feste Masse von fast reinem Na 2 0. Eine Abänderung dieses Verfahrens umgreift das D. R. P. 148 784; hiernach erhitzt man Na 2 0 2 mit Na unter Zusatz einer kleinen Menge NaOH auf eine 400° überschreitende Temp., indem das Erhitzen gegen das Ende der Reaktion im Vakuum ausgeführt wird. Schliesslich ist das D. R. P. 142 467 zu erörtern: Nach diesem interessanten Verfahren erhält man durch Kalzination von NaNOs mit Na nicht, wie man früher glaubte, das Peroxyd, sondern Na 2 0, entsprechend der Gleichung: NaNOa + 5 Na = 3 NasO + N. Unter Ersparung von metall. Na kann man dieselbe Umsetzung mit Nitrit erreichen: NaNOs + 3 Na = 2 Na2Ö + N. Man schmilzt das Na in einem eisernen Rührkessel und trägt allmählich geschmolzenes wasserfreies NaNOs bezw. NaNOs in entsprechender Menge ein, wobei der Kessel gut verschlossen gehalten werden muss, damit kein Verbrennen der Reaktionsmasse eintritt. Nach dem ZusatzD. R. P. 144 243 wirkt Na auch auf die Nitrate und Nitrite der a l k a l i s c h e n E r d e n unter Bildung von Na s O ein; die entstehenden Erdalkalimetalloxyde gehen dabei mit in das Reaktionsprodukt über. Der Prozess entspricht der Gleichung: 10 Na + Ba(NO»)2 = 5 NasO + BaO + N» oder bei Verwendung von Nitrit: 6 Na + Ba(NOs)a = 3 Na s O + BaO + N2. Bei Verwendung von Nitraten verläuft die Reaktion stürmischer, weshalb der Zusatz von NaOH als Verdünnungsmittel empfehlenswert ist. — Vgl. auch K a l i u m o x y d (No. 24 a im Artikel „ K a l i u m v e r b i n d u n g e n"). b) N a t r i u m h y d r a t (Ätznatron, Natron; Natrium hydricum). NaOH. Alles Technische über die Darstellung siehe unter „ S o d a , k a u s t i s c h e " sowie im Artikel „ C h l o r a l k a l i p r o z e s s , elektrolytischer"; über die Lösung s. unter „ N a t r o n l a u g e". Das technische Ätznatron bildet eine weisse steinartige Masse; reines NaOH ist durchscheinend kristallinisch, an der Luft zerfliessend und begierig C0 2 absorbierend, höchst ätzend wirkend. Auf das Verfahren zur Darstellung von reinem NaOH für den Laboratoriumsgebrauch von K ü s t e r (Zeitschr. f. anorg. Chem. 1904, 474 und Chem. Ztg. Repert. 1904, 318) sei hier nur verwiesen. Die technischen Qualitäten siehe unter „ S o d a , k a u s t i s c h e". Natriumhydrat, gereinigt, weiss, in Stücken „ „

„ Stängeln „ Pulver .

°/o kg Mk.

80,00

% %

85,00 82,00

„ „

„ „

822 Natriumhydrat, mit Alkohol gereinigt, in Stücken 1 kg Mk. 2,00; °/0 kg Mk. 180,00 » n n Stängeln 1 „ „ 2,10; •/, „ „ 190,00 » Polmer 1 „ „ „ lflO.ÖO n 2,10; „ ehem. rein . . . . Bosnische Elektrizität« • Aktiengesellschaft, Wien VI/1, Linke Wienzeile 6.

I KBnigswarter & Ebell, Linden TOT Hannover. | E. Merck, Darmstadt.

peroxydatum). c) N a t r i u m s u p e r o x y d (Natriumperoxyd; Natrium NasO*. Man stellt es nach dem D. R. P. 67 094 durch Erhitzen von Natrium Iii Aluminiumgefässen unter Überleiten von trockener (kolilensäurefreier) Luft guf 300* her. Nach .dem Amer. Pat. 739 375 bringt man zur Gewinnung von Na*Os Natrium zum Schmelzen und setzt es der Wirkung eines oxydierenden Gases (z. B. der Luft) aus, das im Oberschuss vorhanden sein muss. Es bildet eine weisse Masse, die sich leicht unter Sauerstoffentwicklung in H»0 löfct, und wird an Stelle von W a s s e r s t o f f s u p e r o x y d (s. d.) in der Bleicherei benutzt. 7,25 kg Na*0* entsprechen in der Wirkung ca. 100 kg HiO» von 10—12 vol. %. — Unter der Bezeichnung O x o n kommt geschmolzenes Na*Oi in den Handel, das an der Luft Feuchtigkeit absorbiert und gleichzeitig O abgibt, deshalb zur Reinigung der Luft in unventilierbaren Räumen (z. B. Unterseebooten) dienen soll. Zur Darstellung dieses Präparats, d. h. um pulverförmiges Na»Oj von dem seine Wirksamkeit herabsetzenden CO* zu befreien und es in eine für die O-Entwicklung geeignetere Form zu bringen, unterwirft man es nach Amer. Pat. 935 542 unter geeigneten Bedingungen der Einwirkung des elektrischen Stroms. Zur Darstellung von festem Na*0> versetzt man nach D. R. P. 219 790 H : Oi-Lösungen mit NaOH im Oberschuss unter Kühlung, wobei ein Hydrat der Zusammensetzung Na»0* + 8H»0 ausfällt. Ein Hydrat des Na»0» gewinnt man auch nach dem Franz. Pat. 320 321 durch Mischen von Na*0* mit dem 6—8fachen seines Gewichts an zerkleinertem Eis; die Temp. fällt sehr stark, und es bilden sich kleine weisse Kristalle von NajOi(H s O)8, die durch Alkohol ausgewaschen und getrocknet werden. Natriumsuperoxyd 1 kg Mk. 4,00; °/o kg Mk. 300,00 Pulver I n » 4,50 Tabletten (zu 100 g) t „ * 7,00 in Würfeln . . . . 1 „ 7,50 KDnigswarter & Ebell, Linden vor Bannover.

31. N a t r i u m p e r b o r a t (überborsaures Natrium; Perborax; Natrium perboricum). Trägt man ein Gemisch von 248 g Borsäure und 78 g Natriumsuperoxyd allmählich in 2 1 kaltes Wasser ein, so fällt der Perborax NaxB«Os + IOHJO als schneeweisses Kristallpulver nieder. Sättigt man von vornherein die Hälfte des Natrons durch eine Mineralsäure ab, so erhält man das Metaperborat NaBOj + 4H 2 0 in weissen, völlig luftbeständigen Kristallen. Dieses von J a u b e r t herrührende Verfahren ist durch Franz. Pat. 336062 geschtttzt. Die so gewonnenen Kriställchen scheidet man durch Kühlung vollständig ab, wäscht sie mit Alkohol und trocknet bei 50—60*. Ein Zusatzpatent schreibt vor, die Borsäure gleichzeitig mit HtSO« auf Na*0* einwirken zu lassen. Auch das Engl. Pat. 22004 von 1904 schützt die Darstellung von Natriumperborat aus Borsäure und NatO* (in molekularen Mengen) unter Zusatz einer geeigneten Säure in der Kälte.—Auch aus Borax und Wasserstoffsuperoxyd in Gegenwart von NaOH lässt sich Natriumperborat erhalten. Nach dem D. R. P. 193 722 behandelt man Lösungen von NaiOi in H»0 mit CO» oder Alkalibikarbonaten und trägt in die so gewonnene Lösung von Natriumperkarbonat Alkaliborate (z. B. Natriummetaborat) ei», worauf das Natriumperborat als Niederschlag fast quantitativ ausfällt Nach dem D. R. P. 204 279 lässt man H»0* auf Natriummetaborat in Gegenwart von NaOH und von aussalzenden Mitteln, wie NaCl, bei niedriger Temperatur einwirken, wobei der Perborax in einer Ausbeute von etwa 87.% ausfällt. Eine Verbesserung des letztgenannten Verfahrens bezweckt das Zusatz-D. R. P. 229675. Andere Patente, die sich auf die Darstellung von Natriumperborat beziehen,

Natrium Verbindungen.

823

sind D. R. P. 218 569 und 237 608. — Für viele Zwecke, besonders zum Bleichen, genügt es, statt des teueren Perborats eitt aktiven O enthaltendes Borat durch Mischen von Borax und Na 2 0 2 herzustellen (Franz. Pat. 406 974 und Amer. Pät. 1006 798). Nach Jaubert eignet sich das Natriumperbörat vorzüglich zur Darstellung von H 2 0 2 in grösster Reinheit, ja die Lösung des Perborats in kaltem HaO verhält sich an und für sich wie freies Wasserstoffsuperoxyd. Beim Auflösen von 170 g Natriumperborat und 60 g Zitronensäure inj 1 1 HaO entsteht eine neutrale 10 vol. %ige Lösung, die mindestens so kräftig antiseptisch wirkt wie das gewöhnliche H2O2. Man benutzt das Perborat deshalb vorteilhaft medizinisch als Wundantiseptikum, und zwar sowohl in Pulverform wie in Lösung. Über 40° beginnen sich die Lösungen unter O-Entwicklung zu zersetzen. Die Löslichkeit des Salzes beträgt zwischen 15 und 32° etwa 25,5—37,8 g auf 1 1 H 2 0, doch können durch Zusatz von Säuren konzentriertere Lösungen hergestellt werden. Natriumperbörat

1 kg Mk. 2 , 2 5 mediz

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NATRIUMSUPEROXYD. Chemische Werke Klrchhbff & Neirath, G.m.b.H., Berlin W 1 5 . J

32. N a t r i u m p e r c h l o r a t (überchlorsaures Natrium; Natrium perchloricum). NaClOi. Die Darstellung entspricht derjenigen des Kaliumperchlorats; siehe darüber die Artikel „ K a l i u m v e r b i n d u n g e n " (No. 25), „Perchlorate" und „Chloralkaliprozess, elektrolyt i s c h e r". Natriumperchlorat, raffln „ ehem. rein

°/o kg Mk. 1 4 0 , 0 0 "¿o „ „ 525,00

33. N a t r i u m p e r k a r b o n a t (überkohlensaures Natrium; Natrium percarbonicum). Nach T a n a t a r erhält man Natriumperkarbonat von der Formel NaäCO» + 1% H s O aus Natriumkarbonat und Wasserstoffsuperoxyd. Nach dem D. R. P. 145 746 erhält man dasselbe Salz in fester Form durch Mischen von flüssiger oder fester Kohlensäure mit trocknem kristallisiertem Natriumsuperoxydhydrat, wobei die C0 2 im Überschuss sein muss. Man erhält eine teigartige Masse, die von dem wenigen Reaktionswasser getrennt und getrocknet wird. Die Reaktion entspricht der Gleichung: Na 2 Oj . 8 HsO + CO2 = Na2CO» + 8 H 2 0. Nach D.R.P. 188 569 gelangt man analog zu einem sauren Natriumperkarbonat, wenn man bei niedriger Temperatur mehr als 1 mol. CO2 auf Natriumsuperoxydhydrat einwirken lässt. i Nätriumperkarbojiat

1 kg Mk. 1 0 , 0 0

34. N a t r i u m p e r m a n g a n a t (übermangansaures Natrium; Natrium permanganicum). NaMn0 4 . Es wird entweder wie Kaliumpermanganat (siehe

824

Natriumverbindungen.

No. 27 unter „ K a l i u m v e r b i n d u q g e n " ) oder durch Erhitzen der Manganoxyde (welche man bei der Regeneration des MnOs von der ChlordarsteliHHg erhalt) mit NaOH an der Luft auf 400* gewonnen und bildet in H»0 sehr leicht lOsliche und schwer kristallisierbare Massen, die hier und da anstatt des KMnOt als Bleich- und Desinfektionsmittel Verwendung finden. Natrinmpermanganat, roh „ ehem. rein

°/o kg Mk. 30,00 1 „ „ 20,00

35. N a t r i u m p e r o x y d siehe No. 30c N a t r i u m s u p e r o x y d . 36. N a t r i u m p e r s u l f a t (flberschwefelsaures Natrium; Naírtom persvlfuricum). NaiStO«. Es wird durch Elektrolyse von NatSO* mit HtSO« erhalten (D. R. P. 172 508) und in der Technik als Oxydationsmittel benutzt. Auch die D.R. P. 155 805, 170311 und 205 067 beziehen sich auf die Gewinnung von Natriumpersulfat Natriompersnlfat, rein

1 kg Mk. 4,00

37. N a t r i u m p h o s p h a t (phosphorsaures Natrium; Natrium, phosphoricum). NatHPO*. Bei der technischen Gewinnung geht man meistens von der Knochenasche, sonst auch von natürlich vorkommenden Phosphoriten aus. Man digeriert 10 T. Knochenasche (basisches Calciumphosphat) mit 50 T. H,0 und 9 T. konz. HiSO« mehrere Tage, filtriert den erhaltenen Brei durch Leinwand und dampft die Flüssigkeit, welche freie H»PO» und Monocalciumphosphat CaH«(PO«)t enthalt, auf etwa 20 T. ein, worauf man zur Abscheidung von gelöstem Calciumsulfat stehen lasst. Dann verdünnt man, fallt sämtliches Ca durch Neutralisieren mit NajCOi-Lösung, filtriert vom Rückstände ab, dampft in eisernen Kesseln ein und bringt die Losung zur Kristallisation. Nach andern Verfahren zersetzt man CalciumphosphatlOsungen mit NatSO« und führt das hierbei entstehende saure Salz NaiHPO« durch Zusatz von NasCOs in neutrales Phosphat NaiHPO« oder auch in basisches Phosphat Na*POt über. Phosphorite werden in HC* gelost und die Losung dann ebenfalls mit Na,SO» weiter behandelt. Das neutrale Salz NajHPOt + 12 HtO bildet grosse, farblose, kühleäid-salzig schmeckende, leicht verwitternde, schwach alkalisch reagierende Kristalle, die in 4 T. kaltem und in 2 T. heissem H»0 lösilich sind; sie schmelzen leicht und gehen beim Glühen in Natriumpyrophosphat Na«P,Or über. Man benutzt Natriumphosphat zur Herstellung von Glasuren, zum Verzinnen, LOten und Schweissen, auch als Imprägnierungsmittel in der Farberei sowie als Arzneimittel. Durch Auflösen von 5 T. Na,HPO. und 2 T. (NH«),HPO« in heissem Wasser und Erkaltenlassen erhalt man das sogenannte P h o s p h o r s a l z , d. h. saueres Ammoniumnatriumphosphat Na(NH»)HPO« + 4 HjO; es bildet grosse durchsichtige monokline Kristalle, die leicht schmelzen und dabei Natriummetaphosphat NaPO» hinterlassen, weshalb man das Salz zu LOtrohrversuchen und Phosphorsalzperlen benutzt. Natrinmphosphat, „ „ „ „

raffin., kiist entwässert doppelt raffln., krist „ „ entwässert . . . ehem. rein, krist D. A. V „ entwässert . . . . „ d r e i b a s i s c h , téchn. krist „ H D entwässert „ „ ehem. rein „ s a n r e s , techn raffin „ „ ehem. rein Katrinmmetaphosphat, ehem. rein Natriumpyrophosphat, gereinigt, krist. „ „ wasserfrei „ ehem. rein krist „ „ entwässert „ „ gesehm. . . . Ä

1 kg Mk. 1,10; . 1 kg Mk. 1,60;

1 kg Mk. 2,00; 1 „ „ 3,00;

1 kg Mk. 2,80,

% Kg Mk. 25,00 °/0 „ „ 65,00 °/o „ „ 29,00 °/o „ „ 90.00 °/0 „ „ 43,00 °/o „ „ 140,00 °/o n » 73,00 °/o „ „ 115,00 1 „ „ 3;00 °/o „ „ 140,00 °/o „ „ 180,00 °,o „ „ 250,00 1 „ „ 6,00 °/o „ „ 90,00 °/o n n 95,00 °/o „ „ 165,00 0' „ 185,00 0 „ % „ r 265,00

Natriumverbindungen.

825

Natriumpyrophosphat, s a u r e s , techn „ „ ehem. rein Phosphorsalz, techn „ ehem. rein SSnigBwarter & Ebel!, Linden vor Hannover.

°/o 1 °/o °/o

kg Mk. 2 9 0 , 0 0 „ „ 6,75 „ „ 105,00 » n 190,00

38. N a t r i u m p l u m b a t siehe No. 19 unter „ B l e i v e r b i n d u n r g ' e n " . 39. N a t r i u m r h o d a n ü r (Rhodannatrium; Natrium, rhodanatum). NaCNS. Die Darstellung entspricht im wesentlichen derjenigen des K a l i u m r h o d a n ü r s (vgl. No. 30 unter „ K a l i u m v e r b i n d u n g e n " ) . Man benutzt es als Beize in der Färberei und Druckerei. Natriumrhodanür, „ „ _ -i» Mnigawartar & Ebell,

techn. krist gereinigt. „ entwässert ehem. rein,• krist. . Linden TOT Hannover.

°/o 1 1 1 | Tohntann 4 Vom, Hamburg.

kg M k . 1 4 0 , 0 0 „ „ 3,50 » „ 8,50 „ . „. . . 4 ., 5 0

40. N a t r i u m s i l i k a t siehe unter „W a s s e r g1 a s " . 41. N a t r i u m s t a n n a t (z i n n s a u r e s N a t r i u m ; P r ä p a r i e r s a l z ; Z i n n s o d a ; Natrium stannicum). Na»SnO» + 3 H>0. wird durch Schmelzen von Zinnsfein mit NaOH oder durch GlOhen von Sn mit NaOH und NaNO« erhalten; auch gewinnt man es durch Kochen von Sn mit PbO und Natronlauge, wobei das So unter Abscheidung von Pb in Losung g e h t Die im Handel befindliche Verbindung bildet eine körnige Salzmasse, die meistens viele Verunreinigungen enthält, so dass anstatt der theoretischen 56,4 % SnO» meistens nicht mehr als 40—44 % vorhanden sind. Natriumstannat (43/44°/o SnO»)

»/« kg M k . 2 4 5 , 0 0

42. N a t r i u m s u l f a t a) N e u t r a l e s N a t r i u m s u l f a t (Sulfat; Qlaubersalz; s c h w e f e l s a u r e s N a t r i u m ; Natrium srdfuricum)• Na»SO«. Alles Technische siehe unter „S u 1 f a t". Abgesehen von dem wasserfreien Salz kommt e i n h y d r a t i g e s Na*SO« + H»0, s i e b e n f a c h gewässertes Salz Na>SO« -+- 7 H»0 und schliesslich z e h n f a c h gewässertes Salz NaiSO* + 10 HjO V0P, wovon das letztere das eigentliche Q l a u b e r s a l z Ist. Löslichkeit der Modifikationen in H>0 siehe unter „S u 1 f a t " . Natriumsulfat, roh, entwässert gereinigt, grob krist ii „ fein krist „ entwässert, eisenfiei doppelt gereinigt, krist., metallfrei „ „ entw., „ „ raffln., krist „ „ entwässert ehem. rein, krist., D. A. V ., „ entwässert, D. A. V „ ., geschmolzen



«

* X

» »

n »

Glaubersalz krist. und kalz.:

Königswarter & Ebell, Linden vor Hannover. Dr. Krüger & Sommerfeld, Kassel. E. Merck, Dannstadt.

granul Pulvf

. . . . •/• kg . . . . . . . .

.

.

. . . .

.

. . .

. . . . . . . .

.... . . . .

. . . .

. . . . . . . . . . . . . . . .

Mk. 5 , 0 0 „ 6,50 . 7,25 » 14,00 »lo % n , 9,00 % n „ 34,00 „ 12,00 36.00 % n „ 20,00 °lo n 42,00 1 n „ 2,60 1 n „ 3,00 \ n „ 3,50

% %

n n

%

I Saccharinfabrik A.-G. vorm. Fablberg, List & Oo., I Salbke-Westerhüsen.

1

b) N a t r i u m b i s u l f a t ( B i s u l f a t; s a u r e s schwefels a u r e s N a t r i u m ; W e i n s t e i n p r ä p a r a t ; Natrium bisvlfuricvm). NaHSO«. Man erhält es durch Lösen gleicher mol. von Na t SÖ« und HsSO« in HtO und Verdunsten der Lösung in der Wärme; auch entsteht es bei der Zersetzung von Natronsalpeter mit HjSO« (vgl. unter „ S a l p e t e r s ä u r e " ) *

Natriumbisulfat, roh, bei Waggonladung . . °/o kg Mk. 3 , 5 0 — 5 , 5 0 1 j e nachKonjunktur „ gemahlen, bei Waggonl. % „ „ 5 , 5 0 — 9 , 0 0 ) und örtlicher L a g e „ raffln, geschmolzen °/ö kg M k . 4 0 , 0 0

82G

Natriumverbindungen.

Natriumbisulfat, raffln. Pulver





°/0 kg Mk. 48,00

„ gekörnt » krist. ehem. rein, krist ,>

»

geschmolzen

»/« „ % „ °/0 „

,, 50,00 „ 46,00 „ 60,00

°/0 „

n

90,00

„ Pulver % „ „ 85,00 43. N a t r i u m s u l f i d (Schwefelnatrium: Natrium svlfuratuih). E s gibt mehrere Natriumsulfide, so das M o n o s u l f i d NätS, welches maü durch Reduktion voü NaiSO« ihit Kohle erhält, sowie neuerdings nach dem D. R> P. 126 601, indem man Natriiimbisuifat mit Chlornatrium uhd Kohle erhitzt: NaHSO» + NaCl + 2 C = Na,S + HCl + 2 CO,. Gewöhnlich gewinnt man es als Nebenprodukt bei der Fabrikation von BaSO«; siehe darüber B a r y t w e i s s im Artikel „ B a r y u m f a r b e n " . Nach dem Franz. Pat. 319 187 mischt man zur Gewinnung von Na»S entweder NasSO« mit etwas mehr Kohle, als hinreicht, um es in das Sulfid überzufahren, und setzt das Gemisch unter Luftabschluss dann der Hitze eines elektrischen Ofens mit Lichtbogen- oder Widerstandsheizung aus, oder man benutzt nicht NasSO* sondern NaHSO«, in welchem Falle so viel NaCl beigefügt werden muss, wie zur Bildung von Na*SO« + HCl nötig ist. Die Dampfe von HCl können bei dieser. Modifikation des Prozesses in einer Vorlage aufgefangen werden. Weiter ist unter den Natriumsulfiden das Natriumsulfhydrat NaSH zu nennen, das technisch aus den Calciumsulfid-haltigen Sodarückständen mit Natriumbisulfat in der Kälte erhalten wird, gemäss der Gleichung CaS + NaHSO« = NaHS + CaSO«, und das sich in LOsung beim Kochen in das Monosulfid Na s S und H*S zersetzt. Schliesslich gibt es verschiedene N a t r i u m p o l y s u l f i d e ; davon ist das wichtigste N a t r i u m p e n t a s u l f i d Na»Ss, welches sich beim Eintragen von Na in die berechnete Menge von geschmolzenem S bildet — Das D. R. P. 132265, welches die Gewinnung von Natriumsulfiden aus S c h w e i n s betrifft, ist im Artikel „ S c h w e l g a s " erörtert Neuere Verfahren zur Darstellung von Natriumsulfiden finden siel) in folgenden Patenten:1 D. R. P. 194 882, Äiher. P a t 903 136, 914 271, 915 633. — Man fasst die Natriumpolysulfide unter dem Namen N a t r o n s c h w e f e l l e b e r zusammen. Schwefelnatrium, techn., krist., für Gerbereizwecke „ konz., geschmolzen „ Pulver, grob (mehxf.), geschmolzen ( N a t r o n s c h w e f e l l e b e r ) techn. rein (mehif.), geschmolz. (Natronschwefelleb.), chexn. rein (einfach), ehem. rein, krist. . . 1 kg Mk. 1,30; n » » n geschmolzen „ n n entwässert (Sulfhydrat), flüssig 30° Be n (dopp.) flüssig 3 0 ° Be „ trocken n

°/o kg Mk. 15,00 °/o * n 23,00 7» „ w 40,00 °/o *

%*

°/o 1 1 7« 7«

„ „ * n n

41,00 120,00 M 120,00 2,50 n 4,00 n 50,00 n 30,00 Y> 50,00 n *

Natriumsulfid: KSnigswarter & Ebell, Linden vor Hannover. Heinrich Kucka, Krefeld.

I Lehmann & Voss, Hamburg. I

44. N a t r i u m s u l f i t e . a) N a t r i u m s u l f i t (schwefligsaures Natrium; Natrium sulfurosum). NajSOa. Zur Darstellung teilt man eine gegebene Menge SodalOsung in zwei gleiche Teile, sättigt die eine Hälfte mit SO» und führt das gebildete Bisulfit durch Vermischen mit der andern Hälfte in neutrales Sulfit über. Technisch gewinnt man es aus dem unter b) erörterten NaHSO«, indem man dessen Losung mit der ihr äquivalenten Menge Kristallsoda neutralisiert auf 40* Bé eindampft, klären lässt, abzieht und zum Kristallisieren bringt; es kristallisiert gewöhnlich mit 7 H»0. Nach dem .D. R. P. 138 028 soll man NátSOa aus ZhSOa gewinnen, indem man das Zinksulfit in Gegenwart von HiO mit NaCl und event. auch noch mit SO» behandelt. Das ZnSO» gewinnt

Natriumverbindungen.

827

man aus den gerosteten Zinkerzen durch Behandlung mit SO* oder Röstgasen; man kann diese Behandlung in einer NaCl-Lösung vornehmen, wobei sogleich «ifle LOsung von ZnCU und Na*SO» entsteht. Aus dieser Losung kann das NäaSO« durch Eindampfen oder Aussalzen mit NaCI ausgeschieden werden. Zweckmässig setzt man gleich einen genügenden Überschuss von NaCI dem Erze zu, wobei dann das Sulfit im Erzrdckstande bleibt, von dem es durch Auslaugen getrennt wird. Man benutzt das Na»SOj vielfach als A n t i c h 1 o r (s. d.), weiter zum Konservieren, als schwaches Bleichmittel u. s. w. Natriumsulfit, techn. krist „ „ Kristallmehl (Konservesalz) „ entwässert „ cbem. rein, krist. entwässert „

Natriumsulfit:

KSnigswarter & Ebell. Linden vor Hannover.

> kg Mk. 20,00 °/0 „ „ 19,00 ®/0 „ „ 55,00 °/0 „ „ 27,00 •/ „ „ 65,00

| I A » « » » | Vom, Hamborg.

b ) N a t r i u m b i s u l f i t (saures schwefligsaures Natrium; Natrium biavlfurosum). NaHSO*. Zur technischen Darstellung setzt Aan feuchte Sodakristalle einem Strom von SO» (Röstgaseri der Pyritöfen) aus; dabei löät sich das gebildete Bisulfit in dem entbundenen Kristallisa tioriswasser. Auch durch Einwirkung von SO» auf NaHCOs wird es dargestellt. Endlich lflsst man die SO» von einer SodalOsung absorbieren; damit die Bisulfitlauge 40® B6 bekommt, muss die SodalOsung 21,5' B6 stark sein. Natriumbisulfit, » „ „

flüssig ( 3 8 — 4 0 ° B e ) techn. trocken gerein., entwässert ehem. rein, entwässert

Natriumbisulfit:

Königswarter & Ebell, Linden vor Hannover. Heinrich Koeka, Ohem. Fabrik, Krefeld.

°/0 ®/0 °/0 °/o

kg Mk. 15,00 „ „ 25,00 „ „ 56,00 „ „ 140,00

I Lehmann i Voss, Hamburg. |

45. N a t r i u m s u p e r o x y d siehe oben No. 30 N a t r i u m q x y d e . 46. N a t r i u m t h i o s u l f a t (unterschWefligsaüres Natrium; Natrium thiosulfuricum). Na>SjO». Über die Darstellung siehe unter „A n t i c h 1 o r". Neuere Darstellungsverfahren bezwecken D. R. P. 194 881, 208 663, Amer. Pat. 903 135. Das Salz bildet mit 5 H»0 farblose Kristalle, die unter starker Temperaturerniedrigung leicht in H*0, nicht in Alkohol löslich sind. Es dient als Antichlor in der Papierfabrikation und Zeugbleicherei, zum Bleichen von Stroh, Wolle, Knochen, ölen u. s. w., wird als Beize in der Zeugdruckerei, weiter zur Darstellung mannigfacher chemischer Verbindungen, wegen der Fälligkeit seiner wasserigen Lösung viel Jod aufzulösen auch zur Gewinnung dieses Elements, sowie schliesslich in der Photographie benutzt. Natriumthiosulfat, „ „ „ „ KSnigswarter & Ebell,

krist °/o kg Mk. 15,00 rein, krist % „ „ 17,00 ehem. rein, krist., D. A. V % „ „ 30,00 techn. entwässert °/o „ „ 44,00 ehem. rein, entwässert °/« „ „ 110,00 Linden vor Hannover. I D. O. P. Drossbach i, Co., chemische Fabrik, I Freiberg i. S.

47. N a t r i u m w o l f r a m a t (wolframsaures Natrium; Natrium wolfra• mieum). Zur Darstellung schliesst man Wolframerz (gewöhnlich Wolframit) durch Schmelzen mit NasCO* und KNO» im Flammofen auf, extrahiert die Schmelze mit H»0, neutralisiert die Lösung mit HCl und konzentriert sie durch Eindampfen, worauf Natriumwolframat auskristallisiert. Es entspricht nicht der einfachen Formel Na»WO» sondern hat mannigfache Zusammensetzung; am besten kristallisiert das sog. N a t r i u m p a r a w o l f r a m a t NaioWnOti + 28 HsO, das auch als Nebenprodukt bei der Verhaftung wolframhaltiger Zinnerze gewonnen wird. Es dient als Ausgangsmaterial Tür die Herstellung der meisten andern Wolframverbindungen; auch verwendet man es zum Im-

Natrolit — Natronlauge.

828

pragliieren von Geweben, um ihnen die Entflammbarkeit zu nehmen (siehe anfer „ F l a m m e n s c b u t z m i t i e 1"). Natrinmwolframat, techn. (ca. 50°/o) „ rein krist „ ehem. rein, krist

°/o kg Mk. 3 4 0 , 0 0 °/o „ „ 450,00 °/o „ „ 545,00

Natriumwolframat:

KSnigmrarter & Ebell, Linden vor Hannover.

48. N a t r i u m z i t r a t (zitronensaures Natrium; Natrium citricum). Es wird aus Z i t r o n e n s ä u r e (s. d.) oder zitronensaurem Kalk durch Umsetzung mit Na-Salzen gewonnen. Natriumzitrat, techn ehem. reiif „ „ ( s a u e r ) , techn „ „ chem rein XSidgiwarter & Ebell, Linden TOT Hannover.

Natriumverbindungen:

E. Merck, Dannstadt.

.

.

1 kg Mk. 3,75 4,25 I n » 5,50 1 „ „ 6,00

I Lehmann & Votis, Hamborg.

N a t r o l l t , als Reinigungsmittel sowie zur Verseifung von Fetten empfohlenes Produkt, das ausser Verunreinigungen 42,5 %. NaiCO«, 19,6 % CaCO» und 23,6 % HsO enthalt. Es steht also als Reinigungsmittel weit hinter einfacher Soda zurück. Natronkalk. Durch Erhitzen eines Gemenges gleicher Teile von Natriumhydrat und gepulvertem Atzkalk zur Rotglut dargestellt. Natronkalk „ weiss, fein- und grobkörnig

®/o kg Mk. 6 0 , 0 0 °/o » » 100,00

N a t r o n l a u g e . LöSung von Natriumhydrat NaOH in H>0; Darstellung siehe unter „ S o d a , k a u s t i s c h e " T a b e l l e Uber den G e h a l t von N a t r o n l a u g e n a c h d e m sp. G. b e i 15" C. Spez. G. 1,007 1.014 1,022 1,029 1,036 1,045 1,052 1,060 1,067 1,075 1,083 1,091 1,100 1,108 1,116 1,125 1,134 1,142 1.152 1,162 1,171 1,180 1,190 1,200 1,210

Grade Bi 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18

Ö; die apfelgrünen, an der Luft etwas verwitternden Kristalle lösen sich in 6 T. kaltem H»0 und sind unlöslich in Alkohol. Nickelazetat (flüssig 1 0 ° Be) „ trocken „ ehem. rein

°/o kg Mk. 110,00 1 „ „ 5,25 1 „ „ 7,00

KSnigswarter & Ebell, Linden vor Hannover.

2. N i c k e l a m m o n i u m s u l f a t siehe No. 7. 3. N i c k e l c h l o r ü r (Chlornickel, Nickelchlorid; Nicolum chloratum). NiCli. Bildet sich beim Lösen von Ni in Königswasser; es sublimiert in gelben Kristallschuppen. Das D. R. P. 146 363 betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von Chlornickelammoniak Ni(NHj)>Clj + 4 NH»; es beruht darauf, eine Lösung der betreffenden Metallsalze mit überschüssigem NH» zu versetzen und das Doppelsalz durch Zusatz eines geeigneten Salzes auszufällen. Das D. R. P. 161 119 bezweckt die Gewinnung eines ganz ähnlichen Doppelsalzes von der Formel Ni(NH»)>Cli + 4 NH» + 2 NHtCl; nach diesem Verfahren soll man Nickeloxydul oder Nickelhydroxydul mit überschüssigem NHa behandeln und

837

Nickelverbindungen.

die so e r h a l t e n e a m m o n i a k a l i s c h e L ö s u n g mit Alkalichlorid versetzen. Chlornickel, techn. krist „ entwässert „ ehem. rein, krist „ „ „ entwässert „ „ kobaltfrei Ktinig&warter & Ebell, Linden vor Hannover.

1 k g Mk. 3 , 0 0 ; 1 „ „ 5,80;

im

Überschuss

°/o k g Mk. 2 7 5 , 0 0 °/o „ „ 530,00 1 „ „ 4,50 1 „ „ 12,50 1 „ „ 14,00

4. N i c k e l o x y d u l ( N i c o l u m oxydulatum). NiO. In der N a t u r f i n d e t es sich a l s B u n s e n i t in d u r c h s i c h t i g e n g r ü n e n O k t a e d e r n ; a l s g r ü n e s Pulver erhält man es d u r c h s t a r k e s G l ü h e n d e s H y d r o x y d s , K a r b o n a t s o d e r Nitrats. D a s N i c k e l o x y d u l h y d r a t Ni(OH) 2 w i r d a u s d e n Nickelsalzen durch Alkalien a l s a p f e l g r ü n e r N i e d e r s c h l a g gefällt, w e l c h e r sich in NH 3 mit b l a u e r F a r b e löst. Alle Nickelsalze e n t s p r e c h e n d e m Nickeloxydul. Nickeloxydul Nickeloxydulhydrat „ ehem. rein

1 k g Mk. 9 , 0 0 1 „ „ 3,35 1 „ „ 15,00

5. N i c k e l o x y d ( N i c k e l s e s q u i o x y d ; Nicolum, oxydatum). Ni»Os. Es entsteht d u r c h Z e r s e t z u n g d e s N i t r a t s o d e r C h l o r a t s bei möglichst niedriger. T e m p e r a t u r , bildet ein s c h w a r z e s P u l v e r und g e h t beim G l ü h e n in NiO ü b e r . D a s N i c k e l o x y d h y d r a t Ni 2 (OH) 9 bildet sich bei d e r E i n w i r k u n g von C1 auf in H 2 0 a u f g e s c h w e m m t e s Ni(OH) s , s o w i e f e r n e r beim E r w ä r m e n der L ö s u n g eines Nickelsalzes mit a l k a l i s c h e m Hypochlorit als v o l u m i n ö s e r tintens c h w a r z e r N i e d e r s c h l a g . D a s Amer. P a t . 7 6 3 0 5 3 schützt die G e w i n n u n g von Nickelhydroxyd a u s N i c k e l a m m o n i u m c h l o r i d , indem m a n d i e s e s , in einer CaCU-Lösung a u f g e s c h w e m m t , erhitzt. F a s t identisch d a m i t ist d a s Amer. Pat. 773 636, bei dem m a n d i e s e l b e n A u s g a n g s m a t e r i a l i e n nicht nur erhitzt, s o n d e r n d a s NH»C1 abdestilliert. N i c k e l o x y d , schwarz, techn gereinigt „ ehem. rein

1 k g Mk. 4 , 0 0 1 „ „ 11,00 1 „ „ 32,00

6. N i c k e l s u l f a t (schwefelsaures Nickel; Nickelv i t r i o l ; Nicolum sulfuricum). NiSO«. D u r c h L ö s e n v o n Ni in H 2 SO» unter Z u s a t z von e t w a s HNO«, m e i s t e n s a b e r a u s d e m bei der N i c k e l d a r s t e l lung auf n a s s e m W e g e e r h a l t e n e n N i c k e l h y d r o x y d u l Ni(OH) 2 d u r c h Lösen in v e r d . H 2 S 0 4 und E i n d a m p f e n b i s zur b e g i n n e n d e n Kristallisation e r halten. E s kristallisiert bei 15—20° C. mit 7 H 2 0 in d u n k e l - s m a r a g d g r ü n e n , v e r w i t t e r n d e n Kristallen, bei e t w a s h ö h e r e r T e m p e r a t u r mit 6 H s O in bläulichg r ü n e n Kristallen; bei 280° C. verliert es unter G e l b f ä r b u n g sein Kristallw a s s e r . E s löst sich in 3 T . H 2 0 ; in Alkohol ist e s unlöslich. E s dient vor allem zur g a l v a n i s c h e n Vernickelung (vgl. unter „V e r n i c k e 1 n " ) . Nickelsulfat, krist Pulver Königswarter & Ebell, Linden vor Hannover.

°/« k g Mk. °/o „ „

83,00 88,00

7. N i c k e l a m m o n i u m s u l f a t ( s c h w e f e l s a u r e s Nickeloxydulamm o n i a k ; N i c k e l s a l z ; Nicolo-Ammonium sulfuricum). NiSO* + ( N H ^ S O i + 6 H 2 0 . Zur D a r s t e l l u n g löst m a n NiSO» in mit H2SO< a n g e s ä u e r t e m H 2 0 und giesst d i e Flüssigkeit in eine A m m o n i u m s u l f a t l ö s u n g , w o d u r c h d e r g r ö s s t e Teil d e s Ni als N i c k e l a m m o n i u m s u l f a t a u s f ä l l t . G r ü n e Kristalle, d i e in H 2 0 ziemlich s c h w e r löslich s i n d ; bei 20° b r a u c h t w a s s e r f r e i e s Salz 17 T . H 2 0 zur L ö s u n g . In s c h w e f e l s a u r e n A m m o n i u m s u l f a t l ö s u n g e n ist es f a s t unlöslich. E s d i e n t zur g a l v a n i s c h e n Vernickelung. Nickelsalz, krist Pulver Königswarter & Ebell, Linden vor Hannover.

A n l a g e n und V e r f a h r e n f ü r N i c k e l v e r b i n d u n g e n : Willy Manger, Ingenieur-Ges. m.b. H., Dresden 16.

°/o k g Mk. 7 7 , 0 0 °/o „ „ 82,00

Nigramin —

838

Niobeöl.

Nigramin. Teerfarbstoff unbekannter Konstitution, der durch Einwirkung von Nitrodimethylainilinchlorhydrat auf Anilinsalz erhalten wird. Schwarzes Pulver, welches gebeizte Baumwolle blaugrau färbt. Nlgranilin siehe „ A n i l i n s c h w a r z " . Nigrisin (Neugrau). Teerfarbstoff unbekannter Konstitution, der durch Oxydation von Amidodimethylanilin erhalten wird. Qrauschwarzes Pulver, welches Baumwolle auf Tanninbeize silbergrau bis schwarzgrau färbt. N i k o t i n (Nicotinum•). CioHuNs. Alkaloid des T a b a k s (Nicotiana Tabacum). Die Konstitution ist: CH Hc/^-—CH-CH, l /CH*' CH N CH/ HC N

CH,

Zur Darstellung geht man am besten vom käuflichen' Tabakextrakt aus, das man verdünnt, mit NaOH stark alkalisch macht und dann mit Äther ausschüttelt. Dem Äther entzieht man das Alkaloid durch verd. H2SO«, macht dann die wässerigen schwefelsauren Nikotinlösungen mit Natronlauge stark alkalisch und schüttelt wieder mit Äther aus. Diese ätherische Nikotinlösung endlich entwässert man mit festem NaOH, destilliert dann den Äther ab und rektifiziert das zurückbleibende Alkaloid im Wasserstoffstrom. Auch synthetisch will man Nikotin jetzt in technisch verwertbarer Weise darstellen, und zwar beruht das Verfahren des Franz. Pat. 425 370 darauf, dass man gleiche molekulare Mengen eines Halogensubstitutionsproduktes des Methylpyrrols oder Methylpyrrolidins auf Pyridin in Gegenwart von Thionylchlorid aufeinander einwirken lässt. Nikotin bildet eine farblose, leicht bewegliche, sich aber an der Luft allmählich verdickende und bräunende Flüssigkeit von starkem Tabakgeruch und brennend scharfem Geschmack; sp. G. (bei 15°) 1,0147. Nikotin ist mit Wasserdämpfen unzersetzt flüchtig, während es für sich allein destilliert teilweise zersetzt wird. Im H-Strome siedet es unzersetzt bei 240—242". E s i s t a u s s e r o r d e n t l i c h g i f t i g . E s mischt sich mit HaO, löst sich leicht in Alkohol, Amylalkohol, Äther, CHCU, Petroläther und fetten ö l e n . Man benutzt das Nikotin und seine Salze medizinisch, und zwar innerlich zu 0,001—0,003 g gegen nervöses Herzklopfen, äusserlich in spirituöser Lösung zu Einreibungen, Umschlägen, Klystieren. Nicotinum, crud. ( 9 0 % ) puriss hydrochlor., crist., alb „ „ salicylic. crist. alb „ tartaric. „ „

D Mk. 0 , 6 0 ; H Mk. 5 , 0 0 ; 1 kg Mk. 4 5 , 0 0 I) „ 1 , 0 0 ; II „ 8,30; 1 „ „ 75,00 I) „ 2,00 I) „ 6,00 I) „ 2,00

Nikotin: E. Merck, D a n n s t a d t .

Apparate zur Gewinnung von Friedrich

Heckmann,

Berlin

SO.

IG,

Nikotin:

Briic-kenatrasse 6 b.

Niob Hb (Niobium). Seltenes metallisches Element vom A. G. 93,9, das, ebenso wie seine Verbindungen, technische Bedeutung nicht besitzt. Über die Reindarstellung des Niobs veröffentlichte W. v. Bolton einen interessanten Aufsatz (Zeitschr. f. Elektrochemie 1907, 145). Niobeöl (Benzoesäuremethylester) siehe „ B e n z o e s ä u r e e s t e r " unter „ B e n z o e s ä u r e " und „ F r u c h t ä t h e r".

Nirvanin — Nitriereil.

Vlmnlo methylester.

=

Salzsaurer

839

Diäthylglykokoll-p-Amido-o-Oxybenzoesäure-

(CiHj)tN: CH,—CONHj/NOH

u-

JCOjCH»

Zur Darstellung lässt man auf den in Benzol gelösten Methylester der p-Amidoo-Oxybenzoesaure zunächst Monochlorazetylchlorid einwirken und destilliert das Benzol ab, worauf sich der Chlorazetyl-p-Amido-o-Oxybenzoesäuremethylester abscheidet. Dieser wird in Alkohol gelost und mit einer DiathylatninlOsnng unter Druck erhitzt, wobei direkt das Nirvanin gebildet wird. Weisse, in H>0 leichlOsl. Prismen vom Sch. P. 185*. Nirvanin ist ein lokales Anasthetikum; man benutzt 0,1—2 %ige Losungen. Nltranllin. C«H«. (NO,). NH». Von den drei Isomeren wird das o-N i t r a n i I i n nach folgendem Verfahren (D. R. P. 65 212) gewonnen: Man ernannt O x a n i l i d mit HiSO«, nitriert die gebildete Oxanilidosulfosaure und erhitzt die so erhaltene Dinitrooxanilidosulfosaure mit bei 130—150° C. siedender HiSO« in offenen Gefassen; hierbei entsteht unter Abspaltung des Oxalylrestes o-Nitranilin, welches Kristalle vom Sch. P. 71,5* bildet. Auch durch Nitrieren der Azetylsulfanilsaure wird dieselbe Verbindung erhalten. Zur Darstellung des m - N i t r a n i l > i n s kann man nach dem erloschenen D. R. P. 30 889 vom Anilin ausgehen: Man tragt 10 kg fein gepulvertes Anilinnitrat portionsweise und unter stetem Rühren in 40 kg auf — 5 ° C. abgekühlte konzentrierte H,SO« ein, wobei die Temperatur nicht Ober + 5 C. steigen darf. Dann giesst man die LOsung in 400 1 HiO, versetzt vorsichtig mit Natronlauge, wascht den ausfallenden Niederschlag aus, presst ihn ab und lOst in HCl. Das gebildete m-Nitranilinchlorhydrat kann man entweder auskristallisieren lassen oder daraus die Base abscheiden. Sie bildet gelbe, in HjQ schwer, in Alkohol leicht losliche Kristalle; Sch. P. 114°; S. P. 285*. Das p - N i t r a n i l i n endlich gewinnt man aus p-Nitrazetanilid. Letzteres stellt man dar, indem man Azetanilid in heissem, Eisessig löst, nach dem Erkalten mit H,SO« mischt, das Gemisch stark abkühlt und dann mit Salpetersäure-Schwefelsäuremischung nitriert. Nach einigem Stehen giesst man das nitrierte Gemisch in Eiswasser, wobei sich p-Nitrazetanilid ausscheidet; dasselbe geht beim Erwarmen mit verd. H,SO« in p-Nitranilin über. Nach dem D. R. P. 148 749 stellt man es dar, indem man p-Nitrochlorbenzol mit einem Überschuss von NH» auf etwa 130—180° erhitzt; hierbei kann die Temp. um so niedriger sein, je grosser der Überschuss an NH« Ist. Das p-Nitranilin bildet gelbe, in kaltem HtO schwer, in heissem ziemlich leicht lösliche, nadeiförmige Kristalle vom Sch. P. 147°. Alle drei Nitraniline werden bei der Darstellung von Azofarbstoffen verwendet. Namentlich benutzt man das p-Nitranilin in ausserordentlich grossen Mengen und erzeugt daraus direkt auf der Faser durch Diazotieren mit 0-Naphtol das p - N i t r a n i l i n r o t , welches ein gefürchteter Konkurrent des Alizarinrots geworden ist. o-Nitranilin 1 kg Mk. 23,00 m-Nitranilin, techn. (99%) lkgMk.9,00; 10 , „ 85,00 „ ehem. rein 1 „ „ 30,00 p-Nitranilin 1„ „ 7,50 Teigform (25°/o) 1 „ „ 2,25 „ ehem. rein H Mk. 3,50; 1 „ „ 32,00 Nitrate (salpetersaure Salze) siehe unter den betreffenden M e t a l l verbindungen. Apparate zur Gewinnung von Nitraten: Emil Paseburg, Berlin NW. 23.

Nitrieren. Man nitriert mit Salpetersaure, rauchender Sapeterslure, weiter mit Gemischen von konz. H*SO( (sp. G. 1,846) und konz. HNO« (sp. G.

840

Nitrite — Nitrobenzaldebyd.

1,385—1,440), welches Gemisch man als N i t r i e r s ä u r e bezeichnet, dann mit Gemischen von HNO* und Eisessig, mit Kaliumnitrit KNO», mit Silbernitrit AgNOi u. s. w. Statt HNO* + HiSO« benutzt man auch KNO» + H,SO«, wobei der Salpeter natürlich auch als HNO* in Wirkung tritt. Im allgemeinen güJtig ist die Vorschrift, aromatische KOrper i n d e r K ä l t e zu nitrieren, weil die HNO* in der Warme mehr oxydierend wirkt Spezielle Nitriervorschriften sind bei den Darstellungsmethoden der einzelnen Verbindungen erörtert. Interessant ist der versuch, aromatische NitrokOrper in a l k a l i s c h e r Lösung zu nitrieren, ein Verfahren, welches durch Franz. P a t 314699 geschätzt ist So soll man mit Fe und Natronlauge in sehr guter Ausbeute Nitrobenzol zu Hydrazobenzol, a-Nitronaphtalin zu a-Naphtylamin u. a. m. reduzieren können. N i t r i e r t o p f e aus Steinzeug. Inhalt Lichte Weite oben

» .

»

«nten

„ Höhe Preis ohne Deckel „ des Deckels

. . . . . . • • •• . . . . . . . . . . . .

. . . . . .

. . . . . .

25 320 260 400 5,00 1,50

50 400 320 500 10,00 2,00

75 450 360 600 15,00 3,00

100 I. 5 0 0 mm. 400 „ 630 „ 20,00 Mk. 4,50 .

N i t r i e r t O p f e aus Steinzeug, mit unterem Ablassstutzen und Sieb-filter davor. Inhalt . . . 100 570 Lichte Weite oben . . . . . . . 430 n n unten . . . . . . . „ Höhe . . . 510 Preis exkl. Hahns . . . . . . . 23,00

150 650 500 600 34,00

200 700 540 640 46,00

2 5 0 1. 7 6 0 mm. 580 „ 700 ff 57,50 Mk.

N i t r i e r z e n t r i f u g e n. Siehe den Artikel „ Z e n t r i f u g e n " . Für Nitrierzwecke werden die Zentrifugen mit Einsätzen aus Steinzeug oder Porzellan versehen. Anlagen und Apparate zum Nitrieren: Volkmar Hlniff & Oo., Heidenau-Dresden. I Fried. Krupp Aktiengesollachaft Friedrich Beckmann, Berlin SO. 16, Brücken- I Magdeburg-Buckau, •traue 6 b (a. Iniente).

Nitrierzentrifugen:

C. G. Haubold jr„ Chemnitz (Sachsen).

Grtisonwerk,

| Gebr. Heine, Viersen, Rheinland.

H l t r l t e (salpetrigsaure Salze) siehe unter den betreffenden M e t a l l v e r b i n d u n g e n . Unter „Nitrit" schlechthin versteht man N a t r i u m n i t r i t (siehe No. 28 unter „ N a t r i u m v e r b i n d u n g e n"). Nitrobenzaldebyd. C*H«(NO,). COH. Von Wichtigkeit ist für die Indigosynthese der o-Nitrobenzaldehyd, welchen man durch Oxydation von o-Nitrozimtsäure mit KMnOt gewinnen kann. Gewöhnlich stellt man ihn nach einem patentierten Verfahren aus dem o-Nitrobenzylchlorid C«H»(NO«). CH*C1 dar, indem man dieses in die Sulfonsäure überführt, daraus Nitrobenzylalkohol C*H«(OH). CH*. OH abspaltet und letzteren zu Nitrobenzaldehyd oxydiert Zur Gewinnung des o-Nitrobenzylchlorids geht man dabei von o-Nitrotoluol aus, indem man dasselbe in der Seitenkette chloriert. Weiteres siehe im Artikel „I n d i g o f a r b s t o f f e". Das Franz. Pat. 330 524 der Darstellung von o-Nitrobenzaldehyd aus Chlorbenzol hat sicher keine praktische Bedeutung, denn es nimmt folgenden Weg: CeHs. C1 • C.H4CI. SOaH • CeHs(NOä)Cl. SO>H [2:1:4] > C*H»(NOt)Cl —-» C*Ht(NOi)CHs • C,H6(N0.).CH2C1 • C.Hs(NOi)COH, führt also über Chlorbenzolsulfosäure, o-Nitrochlorbenzolsulfosäure, o-Nitrochlorbenzol, o-Nitrotoluol (!) und o-Nitrobenzylchlodd zum Aldehyd. Auf die D. R. P. 182 218, 186 881, 199 147 und 237 358 zur Darstellung von o-Nitrobenzaldehyd kann hier nur verwiesen werden.

Nitrobenzöesäuren — Nitrofarbstoffe.

841

VitrobenzoM&uren siehe „ B e n z o e s ä u r e " . Nitrobenzol (Mirbanöl). C«H«. NO». Man erhalt es durch Nitrieren von Benzol, gemäss der Gleichung: C«H« + HNO« = C«H«. NO» + HiO, und zwar nitriert man mittels N i t r i e r s a u r e (vgl. unter „ N i t r i e r e n " ) und verwendet auf 100 kg Benzol 120 kg HNOi von 42* B6 und 180 kg HiSO« von 66' B6. Man nimmt die Reaktion in Montejus aus Eisen oder Steinzeug vor; die Gefässe werden in einen Kühlmantel eingesetzt und dieser durch Wasser gekohlt. Ein Rührwerk bewirkt die Vermischung zwischen Benzol und Nitriersaure, wahrend ein Thermometer die Kontrolle der Temperatur erlaubt. Wahrend des Einlaufens der ersten % der Nitriersaure zum Benzol darf die Temperatur nicht Ober 25° steigen; dann lasst man Dampf in den Kühlmantel einströmen, bis + 70° C. im Nitriergefass erreicht ist. Das Einlaufen der Saure für die Nitrierung von 100 kg Benzol nimmt etwa 10 Stunden in Anspruch; danach bleibt das Rührwerk noch 6 Stunden in Tätigkeit. Schliesslich lasst man das Gemisch in ein anderes Montejus ablaufen und drückt es von da in ein hochstehendes Reservoir mit konischem Boden, worin sich das Nitrobenzol oben, die Abfallsaure unten absetzt. Letztere wird unten abgezogen, das Nitrobenzol dagegen durch mehrmaliges Waschen von'anhängender Store befreit und endlich im Dampfstrom destilliert. Eine weitere Raffinierung bezweckt die Abscheidung unangegriffenen Benzols. Das entstandene Produkt entspricht in der Reinheit dem verwendeten Benzol. Neuere Verfahren zur Gewinnung von Nitrobenzol enthalt einerseits das D. R. P. 201 023, anderseits das D. R. P. 207 170. Nach dein letzteren kann man die durch Absorption von Stickstoffoxyden mittels ZnO oder CuO erhaltenen Verbindungen, die diese Oxyde bei höherer Temp. wieder abspalten, direkt an Stelle von HNO» zur Nitrjerung verwenden. Man füllt z. B. das aus Stickoxyd und basischem Zinkoxyd gebildete Salz in eine eiserne Röhre und leitet unter Erhitzung auf 300—350° mit Luft gemischte Benzoldampfe durch. Ein anderes Verfahren, nämlich Franz. Pat. 401 679 bzw. D. R. P. 221 787, sei nur erwähnt. Im Handel unterscheidet man allgemein l e i c h t e s Nitrobenzol (fast rein) und s c h w e r e s Nitrobenzol (Gemisch von Nitrobenzol mit den höheren Homologen). Letzteres hat einen S. P. zwischen 200 und 240° und ein sp. G. (bei 15°). von ca. 1,18. R e i n e s Nitrobenzol bildet eine farblose, stark lichtbrechende, bittermandelartig riechende, giftige, in HsO unlösliche Flüssigkeit, die in der Kälte kristallinisch erstarrt; mit Alkohol, Äther und Benzol mischt es sich in jedem Verhältnis. Sp. G. (bei 15°) 1,209; Sch. P. + 3°; S. P. 205°. Es ist das wichtigste Ausgangsmaterial zur Fabrikation von A n i l i n (s. d.), von Chinolin, Benzidin, Azobenzol u. s. w. In der Parfümerie dient es als Ersatz für Bittermandelöl. Schliesslich kommt es auch für Sprengzwecke in Betracht. P r ü f u n g i Bei der Untersuchung der Handelssorten kommt hauptalchlich der Siedepunkt in Betracht; Nitrobenxole, welche zur Fabrikation der BlauSle dienen, sollen fast voUatlndig innerhalb e i n e s Thermometergradea überdestillieren, wlhrend im übrigen wohl Schwankimgen von 204,5—208° C. als zulässig gelten dürfen. Über die quantitative Zusammensetzung und den S. P. der s c h w e r e n Nitrobenzole lilsst sich nichts Bestimmtes sagen. Nitrobenzol für Sprengzweckc „ „ Parfümerie, dopp. rektif., hell

°/o kg Mk. 65,00—75,00 ° l o „ „ 70,00—80,00

Nitrobenzol: KSnigswarter & Ebel], Linden vor Hannover.

Nitrobenzol-Rektifizierapparate: Friedrich Heckmann, Berlin SO. 16, Brücken Strasse t b (s. Inserate).

Nitrocellulose siehe „N i t r o z e 11 u 1 o s e". Nitrofarbstoffe. Farbstoffklasse, deren Glieder als Chromophor die Nitrogruppe NO> enthalten, und zwar meistens mehrmals. Als Salzbddner ist daneben gewöhnlich die Hydroxyl-Gruppe OH, zuweilen auch die Imido-

842

Nitrogenium — Nitroglyzerin.

gruppe NH vorhanden. Sämtliche Farbstoffe dieser Gruppe haben sauren Charakter und zeigen gelbe Nuancen. Es ist zu merken, dass Uberhaupt alle Nitroderivate der Amine und Phenole (namentlich der letzteren) einen mehr oder weniger ausgesprochenen Farbstoffcharakter tragen. Der älteste Nitrofarbstoff — und gleichzeitig der älteste Teerfarbstoff überhaupt — ist die P i k r i n s ä u r e (s. d.). Im übrigen sei noch genannt das M a r t i u s g e l b ( N a p h t o l g e l b , M a n c h e s t e r g e l b ) , das Na-, NH4- oder Ca-Salz des Binitro-a-naphtols (OH : NOs : N 0 2 = 1.: 2 : 4), welches man ursprünglich aus a-Naphtylamin durch Diazotierung und darauffolgende Behandlung mit HNO3 darstellte. Später wurde nachgewiesen, dass es aus a-Naphtolsulfosäure durch Salpetersäure entsteht, und seitdem löst man zur Fabrikation «-Naphtol in konz. H2SO4, nitriert durch Erwärmen der Lösung mit HNOs auf 100°, verdünnt und verwandelt in das Natriumsalz. Die kristallisierten Alkalisalze des Binitro-a-naphtols sind gelb bis gelbrot und lösen sich mehr oder weniger leicht in Wasser. Das Alkalisalz der /¡-Sulfosäure des Martiusgelbs ist unter dem Namen N a p h t o l g e l b ( S ä u r e g e l b S) in den Handel gebracht worden. N i t r o g e n i u m siehe „S t i c k s t 0 f f". N i t r o g l y z e r i n ( N o b e l s c h e s Sprengöl, Salpetersäuretriglyzerid; Trinitroglyzerin, Trinitrin). C3H 5 (0 . N0 2 )3. Man stellt es durch Nitrieren von Glyzerin mit Nitriersäure (Salpeterschwefelsäure) dar. Das Glyzerin soll wenigstens 30° B6 ( = sp. G. 1,2505) haben und möglichst rein sein. Die HNO» soll das sp. G. 1,485—1,500 besitzen und nicht mehr als 1 % Untersalpetersäure enthalten. Für die H 2 SO t wird ein sp. G. von 1,845 und möglichste Reinheit vorgeschrieben. Fiir 100 kg Glyzerin verwendet man ein Säuregemisch von 450 kg H2SO4 und 250 kg HN0 3 ; man mischt es in Rührgefässen, lässt es einen Kühlkasten passieren und dann in Montejus laufen, von wo es durch komprimierte Luft in die Nitriergefässe gedrückt wird. Diese bestehen aus einem Bleigefäss, welches von einem hölzernen Kühlbottich umgeben ist; letzterer enthält Kühlschlangen. Während des Nitrierprozesses lässt man zur Kühlung H 2 0 sowohl durch die Kühlschlangen als durch den Zwischenraum zwischen Blei- und Holzgefäss laufen. Das Glyzerin tropft zu dem abgekühlten Säuregemisch, und zwar gelangt es dabei bis auf den Boden des Nitriergefässes; das Glyzerin steht dabei unter dem Drucke gepresster Luft. Wichtig ist ein fortwährendes gutes Mischen des Glyzerins mit dem Säuregemisch; man bewirkt dasselbe durch Einblasen von trockner Luft mittels eines Injektors. Während der Nitrierung. die etwa 1 Stunde dauert, darf die Temperatur im Nitriergefäss nicht über 30° C. steigen. Früher trennte man das gebildete Nitroglyzerin von den Säuren dadurch, dass man es in Wasser einlaufen liess. Da hierbei aber die Säuren selbst verloren gehen, so lässt man es jetzt zuerst in einen Scheideapparat aus Blei mit zugespitztem Boden gelangen, worin es sich in kurzer Zeit oben absetzt und abgelassen werden kann. Hierauf wird es mehrmals mit Wasser durcheinander gerührt, wozu man sich wieder der Injektion von komprimierter Luft bedient. Schliesslich wäscht man mit Sodalösung, bis die saure Reaktion verschwunden ist, und filtriert es dann durch Filz, um es von schleimigen und schlammigen Bestandteilen zu befreien. Indem man auf die Filter eine Schicht getrockneten Kochsalzes aufstreut, entfernt man das Wasser, welches das Glyzerin noch in Emulsion enthält. Die vom Nitriergefäss abziehenden salpetrigsauren Gase lässt man in einen Absorptionsturm gelangen. Nach dem Amer. Pat. 841 886 stellt man Nitroglyzerin dar durch Einwirkung eines Gemisches aus Nordhäuser Vitriolöl und rauchender Salpetersäure auf Glyzerin, wobei das Verhältnis der HNO3 zur H2SO4 das gewöhnliche Mengenverhältnis bedeutend übersteigt. Das D. R. P. 183 183 lässt Nitriersäure und Glyzerin mit Hilfe geeigneter Streudüsen vermischen, indem die unter Druck stehende Nitriersäure das Glyzerin ansaugt und zum Betriebe der die Vermischung bewirkenden Streudüse dient. Das D. R. P. 181 489 bezweckt bei der Nitroglyzerinfabrikation eine schnellere Abscheidung des Glyzerins dadurch, dass man während der Her-

Nitroglyzerin.

843

Stellung s o w o h l d e n S ä u r e n als a u c h d e m Glyzerin ein R e a g e n s ( a m b e s t e n e i n A l k a l i f l u o r i d ) zusetzt, d u r c h d a s e t w a e n t s t a n d e n e e m u l g i e r e n d e o d e r k o l l o i d a l e S u b s t a n z e n w i e d e r in L ö s u n g g e h e n . A u s 100 k g Glyzerin e r h ä l t m a n 200—205 k g r e i n e s Nitroglyzerin ( t h e o retisch 246,74 k g ) . D a s s e l b e ist ein f a r b l o s e s o d e r k a u m gelbliches, g e r u c h loses, s ü s s l i c h s c h m e c k e n d e s , s e h r g i f t i g e s ö l , s p . G. 1,6; in H s O ist es nicht, leicht d a g e g e n in Alkohol u n d Äther löslich. Bei — 15° w i r d d a s Nitroglyzerin d i c k f l ü s s i g , o h n e zu e r s t a r r e n , w ä h r e n d es bei T e m p e r a t u r e n v o n + 8° bis — 11° in l a n g e n N a d e l n kristallisiert. Ist es einmal g e f r o r e n , s o t a u t es e r s t bei + 11° w i e d e r a u f . D u r c h h e f t i g e n S t o s s o d e r D r u c k (z. B. d u r c h K n a l l q u e c k s i l b e r D e t o n a t i o n ) s o w i e d u r c h E r w ä r m e n auf etwa 250° C. w i r d es zur Explosion geb r a c h t . Hierbei zersetzt es sich e n t s p r e c h e n d d e r G l e i c h u n g : 2 C 3 H 6 ( 0 N 0 2 ) 3 = 6 C 0 2 + 6 N + 5 H 2 0 + O. . 1 1 Nitroglyzerin liefert 1298 1 E x p l o s i o n s g a s e , d i e sich im A u g e n b l i c k d e r Exp l o s i o n auf 10 400 1 a u s d e h n e n ( G u t t i n a n n ) . G e f r o r e n e s Nitroglyzerin e x p l o d i e r t s c h w i e r i g e r als f l ü s s i g e s ; u n r e i n e P r o d u k t e sind m e i s t e n s s e h r g e f ä h r l i c h . E s dient zur D a r s t e l l u n g v o n D y n a m i t e n (s. d.), v o n r a u c h l o s e m P u l v e r ( s i e h e „ S c h i e s s p u l v e r " ) , hier u n d d a a u c h als Arzneimittel. A u f s e h e n erregt hat d a s F r a n z . P a t . 3 4 1 9 1 1 und Engl. P a t . 8041 von 1904 zur Herstellung von D i n i t r o g l y z e r i n und D i n i t r o g l y z e r i n s p r e n g s t o f f e n . G u t t m a n n s c h r e i b t d a r ü b e r ( C h e m . Zeitschr. IV, 175) f o l g e n d e s : D e m Dinitroglyzerin w i r d n a c h g e r ü h m t , es sei viel stabiler als T r i n i t r o glyzerin, w e n i g e r e m p f i n d l i c h g e g e n m e c h a n i s c h e E i n f l ü s s e u n d g e g e n W ä r m e , und d u r c h E n t z ü n d u n g sei n o c h nie eine E x p l o s i o n h e r v o r g e r u f e n w o r d e n . Mit T r i n i t r o g l y z e r i n g e m i s c h t , m a s s i g e es d e s s e n g e f ä h r l i c h e E i g e n s c h a f t e n . Seine E r z e u g u n g sei g e f a h r l o s , Z e r s e t z u n g e n s e l b s t b e d e u t e n d e r M e n g e n b e dingen keine Explosion. Es ist so gut wie u n g e f r i e r b a r , und, w e n n d e m Trinitroglyzerin zugesetzt, erniedrigt es d e s s e n G e f r i e r p u n k t , z. B. eine M i s c h u n g v o n 60 % Dinitroglyzerin und 40 % Trinitroglyzerin g e f r i e r t nicht m e h r . Da Dinitroglyzerin nicht genug, und T r i n i t r o g l y z e r i n zu viel S a u e r s t o f f zur v o l l s t ä n d i g e n V e r b r e n n u n g d e s K o h l e n s t o f f s enthält, s o k ö n n e m a n d u r c h eine e n t s p r e c h e n d e M i s c h u n g ein s t ö c h i o m e t r i s c h d o s i e r t e s P r o d u k t e r h a l t e n , w e l c h e s k r ä f t i g e r ist, a l s d a s T r i n i t r o g l y z e r i n . Mit Dinitroglyzerin e r z e u g t e P u l v e r e n t w i c k e l n w e n i g e r W ä r m e und l a n g s a m e r i h r e G a s e . D a s D i n i t r o glyzerin löst sich nicht n u r leicht auf in T i i n i t r o g l y z e r i n , s o n d e r n m a n k a n n a u c h d i r e k t ein b e l i e b i g e s G e m i s c h d e r b e i d e n herstellen. Dinitroglyzerin gelatiniert f e r n e r e b e n s o g u t w i e T r i n i t r o g l y z e r i n . Die E r z e u g u n g d e s D i n i t r o glyzerins erfolgt d u r c h M i s c h u n g unter K ü h l u n g v o n 10 G e w . T . Glyzerin v o m s p . G . 1,262 mit 3 3 T . H N 0 3 vom s p . G. 1,50, w o b e i d i e HNOa l a n g s a m in d a s Glyzerin laufen g e l a s s e n und u m g e r ü h r t w i r d . M a n l ä s s t d a n n n ö t i g e n f a l l s m e h r e r e S t u n d e n lang bei 10° a b s i t z e n , bis d a s u r s p r ü n g l i c h h a u p t s ä c h l i c h g e bildete M o n o n i t r o g l y z e r i n in Dinitroglyzerin v e r w a n d e l t ist. S o d a n n wird* d a s G e m i s c h mit e t w a 10 T . k a l t e n W a s s e r s v e r d ü n n t u n d d i e H N 0 3 d u r c h g e eignete Mittel neutralisiert, bis d i e Lauge, z. B. bei C a C 0 3 , eine D i c h t e von 1,58 h a t . D a s Dinitroglyzerin steigt n a c h o b e n u n d l ä s s t sich leicht t r e n n e n , reinigen u n d t r o c k n e n . Die in d e r L a u g e noch e n t h a l t e n e n R e s t e v o n D i n i t r o glyzerin k ö n n e n d u r c h Äther a u s g e z o g e n w e r d e n . D a s e r h a l t e n e Dinitroglyzerin ist leicht löslich in H 2 0 u n d k a n n d e s h a l b d u r c h A b d a m p f e n o d e r f r a k t i o n i e r t e Destillation in g a n z reinem Z u s t a n d e e r h a l t e n w e r d e n . Sein N - G e h a l t ist t h e o r e t i s c h 15,38 %, und d u r c h A n a l y s e w u r d e ein Mittel v o n 15,35 % g e f u n d e n . D u r c h ein g e e i g n e t e s G e m i s c h v o n HNOa u n d H2SO4 l ä s s t sich direkt ein b e l i e b i g e s V e r h ä l t n i s v o n Di- u n d T r i n i t r o g l y z e r i n erzielen, w o b e i , w i e a u c h s o n s t , die K o n z e n t r a t i o n und d a s V e r h ä l t n i s d e r S ä u r e n , d i e T e m p e r a t u r und D a u e r d e r Nitrierung v o n E i n f l u s s s i n d . — F ü r sich allein w i r d Dinitroglyzerin w o h l k a u m als Explosivstoff zu v e r w e n d e n sein, d a e s zur v o l l s t ä n d i g e n V e r b r e n n u n g 2 A t o m e S a u e r s t o f f zu w e n i g besitzt, d a g e g e n d ü r f t e sich f ü r d a s s e l b e , w e g e n s e i n e s E i n f l u s s e s auf d i e G e f r i e r b a r k e i t d e s

844

Nitroin — Nitrotoluol.

Trinilroglyzerins und die Explosionstemperatur, sowohl in Sprengstoffen wie in Pulvern, ein Feld finden. Im ersteren Falle wird man wohl den fehlenden O durch geeignete Zusätze liefern, um nicht schlechte Schwaden zu erhalten; da aber Dinitroglyzerin nicht nur in H»0 löslich, sondern auch hygroskopisch sein soll, so konnten sich für Pulver sowohl, wie für Sprengstoffe noch Schwierigkeiten einstellen. Weitere Verfahren, die sich teils auf die Darstellung, teils auf die Reinigung von Dinitroglyzerin beziehen, sind in folgenden Patenten niedergelegt: D.R.P. 205 752, 210 558, 210 990, 225 377 und Amer. Pat. 879 899. Anlagen zur Herstellung von Nitroglyzerin, baut: J. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4.

Hitroln siehe „ E l e m e n t e , g a l v a n i s c h e " (No. 20). Vltrameter siehe „St i c k s t o f f". Nitronaphtalln. CwHi. NO,. Wichtig ist nur das a - M o n o n i t r o n a p h t a t i n; man stellt es aus dem Naphtalin durch Nitrieren dar, und zwar entspricht der Prozess dem der Darstellung von Nitrobenzol. Auf 10 T. Naphtalin verwendet man 8 T. HNO, vom sp. G. 1,4 und 10 T. H,SO« vom sp. O. 1,84. Die Temperatur der Mischung lässt man allmählich auf 70° C. steigen und halt sie noch 6 Stunden nach dem Zugeben des letzten Naphtalins auf dieser Höhe. Bei derselben Temperatur trennt man auch die Abfallsaure vom geschmolzenen a-Nitronaphtalin, wascht es mehrmals mit siedendem HiO und iasst es dann unter starkem Rühren in kaltes H»0 laufen, wo es körnig erstarrt. Es bildet gelbglänzende Kristalle, unlöslich in HtO, leicht löslich in Benzol, Schwefelkohlenstoff und heissem Alkohol. Sch. P. 61°. Es dient zur Darstellung von o - N a p h t y 1 a m i n (s. d.) und wird zur OlEntscheinung benutzt. Nitronaphtalin, roh, gekörnt (Alpha-) °/o lg Mk. 65,00 „ geschmolzen ®/o „ „ 73.00 gereinigt, krist. % „ „ 105,00 - Pulver °/o „ „ 115,00 Hitrophenole. Zur Darstellung geht man jetzt vielfach (seitdem die Benzolpreise niedrig geworden sind) direkt vom B e n z o l aus, indem man dasselbe in C h l o r b e n z o l überfuhrt und letzteres nitriert. Durch systematisches Fraktionieren im Vakuum (patentiertes Verfahren) lassen sich die entstandenen Nitrierungsprodukte, nämlich o- und p-NitrochlorbenzoJ, von einander trennen, und aus diesen Derivaten gewinnt man leicht die viel verwendeten o- und p-Nitrophenole. o-Nitrophenol . . p-Nitrophenol

1 kg Mk.

5,50

1kg Mk. 3,50; ®/o „ „ 325,00 n t r o s o f a r b s t o f f e (Chinonoximfarbstoffe). Klasse von künstlichen Teerfarbstoffen, die durch Einwirkung von salpetriger Saure auf Phenole entstehen. Sie enthalten die Atomgruppe ' w e l c h e durch Ersatz eines Sauersiöffatoms in einem Chinon durch die Oximidogruppe entstanden zu denken ist. Die Farbstoffe entstehen durch die Einwirkung von salpetriger Saure auf Phenole und dienen namentlich zur Erzeugung grüner Färbungen auf metallischen Beizen. So benutzt man das S o l i d g r ü n ( D i n i t r o r e s o r z i n), welches bei der Einwirkung von salpetriger Saure auf Resorzin entsteht, dazu, Wolle auf Eisenbeize dunkelgrün zu färben. Hltrostärke. Nach dem Amer. Pat. 779 421 erhalt man eine haltbar nitrierte Starke, wenn man nach dem Nitrieren die Nitrostarke von den Sauren trennt und in HiO mit CaCO* kocht. Ein zweites Patent (Amer. Pat. 779 422) schreibt vor, die fertig nitrierte Starke in einem Alkohol-Azetongemisch zu lösen, das Azeton abzudampfen und die Nitrostarke von dem Alkohol zu befreien. Hltrotoluol (Mononitrotoluol). C«H4(NO,). CH,. Technisch werden von den drei Isomeren nur o- und p - N i t r o t o l u o l verwendet; sie entstehen

Nitroverbindungen — Nitrozellulose.

846

beide beim Nitrieren des Toluols, und zwar in wechselnden Mengenverhältnissen je nach der Art der Nitriersäure. Die Darstellung gleicht der des N i t r o b e n z o I s (s. d.); anfänglich ist starke Abkühlung von Wichtigkeit. Zur Trennung der Isomeren destilliert man das Gemisch der beiden Isomeren im luftverdfinnten Raum unter Anwendung eines Kolonnenaufsatzes Uber freiem Feuer. Treibt man 40 % des angewandten gereinigten Nitrotoluolgemisches ab, so besteht das Destillat fast nur aus o-Nitrotoiluol, während der Rückstand beim Erkalten fast reines p-Nitrotoluol ausscheidet; letzteres wird durch Absaugen und Abpressen von der Lauge befreit. Auch das unter „N i t r o b e n z o 1" erörterte D. R. P. 207 170 kommt für die Darstellung von Nitrotoluol sehr in Betracht. Nach dem D. R. P. 158 219 befreit man das technische o-Nitrotoluo! von der p- und m-Verbindung dadurch, dass man das Rohprodukt bei einer zwischen — 4° und —10* liegenden Temperatur etwa zur Hälfte kristallisieren lässt. Die erhaltenen Kristalle bestehen aus reinem o-Nitrotoluol; sie werden auf einer Zentrifuge, die sich in einem auf —4° abgekühlten Räume befindet, von den flüssig gebliebenen Verunreinigungen getrennt. Eine Modifikation dieses Gefrierverfahrens enthält Franz. P a t 350 200. Technisches Nitrotoluol (auch als „ s e h r s c h w e r e s N i t r o b e n z o l " bezeichnet) enthält mehr o- als p-Nitrotoluol; es soll das sp. G. 1,167 haben und zwischen 220 und 240° C. überdestillieren. Reines o-Nitrotoluol bildet eine gelbliche Flüssigkeit, sp. G. (bei 23,5*) 1,162; S. P. 223*. Die Siedepunktsbestimmung dient zur Prüfung der Reinheit Reines p-Nitrotoluol bildet farblose Kristalle (Prismen); Scn. P. 54«, S. P. 236°. Die Schmelzpunktsbestimmung dient zur Prüfung der Reinheit Das m-Nitrotoluol, welches technisch kaum benutzt wird, stellt man aus m-Nitro-p-toluidin dar. Die o- und p-Verbindung dienen zur Gewinnung von Toluldinen, Tolidin, Fuchsin u. s. w Vgl. die Artikel „D i n i t r o t o 1 u o 1" und „T r i n i t r o t o 1 u o 1". Nitrotoluol, techn o-Nitrotoluol extra hell p-Nitrotoluol m-Nitrotoluol, techn „ ehem. rein

lkgMk.1,50; 1 „ „ 3,00; 1 „ „ 3,20;

°/o °/o °/o ®/o 1 1

kg Mk. 115,00 „ „ 125,00 „ „ 280,00 „ „ 275,00 „ „ 4,00 „ „ 30,00

Nitrotoluol:

8prengstoff-A.-0. Carbonit, Hamburg.

Nitroverbindungen siehe die Artikel „ N i t r i e r e n", „N i t r a n i 1 i n", „ N i t r o b e n z a l d e h y d", „ N i t r o b e n z o 1", „D i n i t r o b e n z o 1", „N i t r o p h e n o 1 e", „N i t r o t o 1 u o 1", „D i n i t r o t o 1 u o 1", „ T r i n i t r o t o l u o 1", „ N i t r o g l y z e r i n " und „ N i t r o n a p h t a l i n". Dinitrozellulose siehe unter „K o 11 o d i u m", Trinitrozellulose unter „ S c h i e s s b a u m w o l l e", Trinitrophenoil unter „P i k r i n s ä u r e", Nitrophenylpropiolsäure unter „P r o p i o 1 s ä u r e". Apparate zur Herstellung von Nitroverbindungen baut:

J . L. Carl Eckelt, Berlin N. 4.

Nitrozellulose. Je nach der Heftigkeit der Einwirkung erhält man beim N i t r i e r e n (s. d.) von Zellulose entweder die D i n i t r o z e l l u l o s e (Kollodiumwolle) oder aber die T r i n i t r o z e l l u l o s e , welche neuerdings als H e x a n i t r o z e l l u l o s e aufgefasst wird und bekannter unter der Bezeichnung S c h i e s s b a u m w o l l e oder S c h i e s s w o l l e ist. Die Nitrozellulosen haben im letzten Jahrzehnt eine ungeheure Wichtigkeit gewonnen. Sie werden teils als Sprengstoffe benutzt, teils als Kollodium in der photographischen Technik, für Metallacke, in der Pharmazie, der Kunstlederfabrikation, zu wasserdichten Geweben und Papieren, zur Herstellung von GasglQhkörpern und elektrischen Glühfäden, Zelluloid und namentlich in

Nizolysol — Novichtan.

846

der Kunstfadenindustrie, also zur Erzeugung von Kunstseide und künstlichem Rosshaar, wofür immer grössere Mengen verbraucht werden. Im einzelnen siehe die Artikel „Z e 11 u 1 o i d", „K o 11 o d i u m", „ S c h i e s s b a u m w o l l e " und „ S e i d e , k ü n s t l i c h e " ; in letzterem Artikel sowie unter „D e n i t r i e r e n" sind auch die Verfahren besprochen, welche die Unverbrennlichkeit oder Unentzündbarkeit der Nitrozellulosen durch Denitrieren bezwecken. H i x o l y s o l . Neues Lysolpräparat, das sich gegenüber dem gewohnlichen L y s o l (s. d.) durch einen angenehmeren Oeruch auszeichnet. V o b e l l t e siehe „ S i c h e r h e i t s s p r e n g s t o f f e " . Hordh&nser V i t r l o l ö l siehe „ S c h w e f e l s a u r e , r a u c h e n d e " . V o r g l n e , ein Appreturmittel, und zwar das Natrium-Ammoniumsalz der Laminarsaure, das fabrikmassig aus Seetang nach verschiedenen patentierten Verfahren gewonnen wird. Norgine kommt in Form von -unregelmassigen KOrpern oder Schuppen in den Handel, quillt in H»0 auf, geht allmählich in Lösung und bildet eine braungelbe, undurchsichtige, zahe Lösung, die für die Appretur sehr wertvolle Eigenschaften hat. Die Darstellung einer in HaO und in Alkalien unlöslichen Norgine schützt das D. R. P. 240 832; das Verfahren soll bei der Darstellung wasserdichter Gewebe, Films u. s. w. Verwendung finden. H o s o p h e n (Jodophen) =

Tetrajodphenolphtalein.

C

Durch Einwirkung von Jodjodkaliumlösung auf alkalische Phenolphtaleinlösung erhalten. Es bildet ein braunlichgelbes, geruch- und geschmackloses Pulver, unlöslich in H»0 und Sauren. Man benutzt es selbst und seine Salze medizinisch, und zwar innerlich als Darmadstringens, äusserlich als Jodoformersatz. — N o s o p h e n n a t r i u m siehe unter „ A n t i n o s i n " ; N o s o p h e n w i s m u t unter „E u d o x i n". Nosophen

H Mk. 16,00; 1 kg Mk. 150,00

Ho v a r sa n , ein französisches Präparat, das dem deutschen Salvarsan (s. d.) entspricht. V o v a s p l r l n (Disalizylsäureester der Methylenzitronensäure), hat die Konstitution: CHi—CO. O. CeH-i. CO? H CHz-CO.O.CeHi.COiH Es wird nach dem D. R. P. 185 800 gewonnen, indem man auf Salizylsäure oder auf deren Salze Methylenzitronensäuredihalogenide einwirken lässt, wahrend man die Methylenzitronensäure aus Zitronensäure und Formaldehyd direkt erhalten kann. Novaspirin soll als Ersatz des A s p i r i n s (s. „ A z e t y l s a l i z y l s ä u r e " ) dienen, da es auch in Fällen, wo dieses Magenbeschwerden macht, gut vertragen wird. Weisses, säuerlich schmeckendes, in H 2 0 unlösliches Pulver, von guter antipyrethischer, geringerer schweisstreibender Wirkung, das in Dosen von 1,0 g mehrmals täglich in Pulverform bei Influenza, Rheumatismus u. s. w. verordnet wird. Novaspirin „ in Tabletten (0,5 g)

D Mk. 0,70; H Mk. 6,00 20 Stück „ 0,70

Vovlcht&n, aus bituminösen Erdölen gewonnenes Produkt, das zur Darstellung einer flüssigen, antiseptisch wirkenden Kopfwaschseife Verwendung findet. Novichtan:

Dr. L. C. Marquart, Beuel a. Rh.

Novojodin — Nutrose.

847

N o v o j o d i n , Gemisch von gleichen Teilen Hexamethylentetramindijodid (CeHiaNjJü) und Talkum. Es ist ein gelbbraunes, völlig geruchloses, am Licht beständiges Pulver, lösl. in Alkohol und Azeton, unlösl. in HsO und Äther, von starker Desinfektionskraft, scheint ein vorzügliches Ersatzmittel des Jodoforms werden zu sollen. Nur darf es nicht ohne Mischung mit Talkum auf zarten Schleimhäuten Verwendung finden. N o v o k a i n (Novocainum) = p-Aminobenzoyldiaethylaminoaethanol ™ > < C O O . CsH*. N(C2H5)2 • H C I Kristallnädelchen vom Sch. P. 156°, in H 2 0 im Verhältnis 1 : 1 löslich. Die wässerige Lösung lässt sich ohne Zersetzung aufkochen. Ausgezeichnetes lokales Anaesthetikum, vorzüglicher Ersatz des Kokains; es wird wie letzteres verwandt und dosiert. Für viele Zwecke eignen sich Lösungen, die gleichzeitig Novokain und Suprarenin enthalten. Novokain

1 g Mk. 0,35; D Mk. 3,00

N o v o k o l , der Zusammensetzung nach guajakolphosphorsaures Na, bildet ein weisses, wasserlösliches Pulver und wird bei Tuberkulose verordnet. Novorenal. Unter dieser Bezeichnung kommen zur Anäthesie gebrauchsfertige Lösungen von Novokain mit Adrenalin in verschiedener Stärke in zugeschmolzenen Röhren in den Handel. Novozon. Gesetzlich geschützter Name für das zu medizinischen Zwecken hergestellte M a g n e s i u m s u p e r o x y d nach Dr. H i n z ; es wird sowohl innerlich gebraucht als auch äusserlich bei Wunden und Hautleiden in Salbenform. Seine Anwendung gründet sich auf die starke Oxydationswirkung. Novozon in Gläsern . . . Preis Mk. mit 2b °/ 0 Rabatt .

200 5,75

100 3,00

50 g. 1,60

N u k l e i n s ä u r e n , stickstoff- und phosphorhaltige organische Säuren von noch unbekannter Konstitution, die als Bestandteile des Zellkerns weit verbreitet vorkommen. Nukleinsäure „Boehringer" wird aus Hefe hergestellt. Nukleinsaures Natron (Natrium nucleinicum) soll, bei Operationen in der Bauchhöhle injiziert, die Widerstandsfähigkeit gegen Infektion durch Erhöhung der Leukozitose erheblich stärken. Natrium nucleinicum

H Mk. 15,50; 1 kg Mk. 130,00

N ü r n b e r g e r V i o l e t t siehe „ M a n g a n f a r b e n". N u s s ö l (Walnussöl; Oleum Juglandis). Durch Pressen aus den Walnüssen gewonnenes grünliches, später hellgelbes, geruchloses, mild schmeckendes ö l ; sp. G. (bei 15°) 0,924—0,929. Es ist ein schnell trocknendes öl, das leicht ranzig wird. Bei — 15° wird es dick, Erst. P. — 27". Verseifungszahl 196; Jodzahl 142—144. Die erste Qualität dient als Speiseöl, während das geringwertige Nussöl, welches durch Pressung der mit kochendem H 2 0 behandelten Presskuchen vom Ia Produkt erhalten wird, als Ersatz des Leinöls dient; man benutzt es als Firnis in der Malerei, weiter auch in der Seifenfabrikation. N u t r o s e = Kaseinnatrium. Es wird nach dem D. R. P. 85 057 dargestellt, und zwar fällt man aus frischer Kuhmilch das Kasein und führt es durch Behandlung mit NaOH oder Na 2 C0 3 in Nutrose über. Die Nutrose bildet ein weisses, fast geruch- und geschmackloses Pulver, schwer in kaltem, leicht in heissem H 2 0 löslich, sie gilt als vorzügliches Nährpräparat; sie enthält 65,2 % Eiweisssubstanz, 20,15 % stickstofffreie Substanz, 4,15 % Mineralstoffe und 10,5 % Wasser. Nutrose

1 kg Mk. 16,50

848

Nutschapparate.

Hntsohappaxate. N u t s c h e n f i l t e r (Saugfilter) aus S t e i n z e u g , mit dicht eingeschliffenem Sieb; sehr kräftig: a) L a b o r a t o r i u m s - N u t s c h e n - F i l t e r mit aufgeschtiffenem Oberteil: Ini alt des Unterteils des Oberteils 1 1

6 5—6 20

cm

Tiefe des Oberteils cm

Tiefe des Unterteil« cm

18

8

23

14 21

3? 20

Lichte Weite

(wenn das Untierteil ans Glas

25 35

16 20

Preis pro Stück Mk.

7,50 11,00 12,00 20,00

b) N u t s c h e n - F i l t e r E d d a mit unten gewölbten Siebplatten, die dadurch vor dem Zerbrechen in hohem Grade geschützt sind: Inh alt des Oberteils des Unterteils

1

40 50 77 200

1

cm

Tiefe des Oberteils cm

40 90 158 200

41 50 60 90

30 26 30 30

Lichte Weite

Tiefe des Unterteils cm

Preis pro Stück

43 61 66 55

28,00 43,00 61,00 210,00

Hk.

c) N u t s c h e n - F i 11 e r mit atmehmbarem Oberteil: Inhalt des Oberteils des Unterteils

1

1

20 50 110 400

Lichte Weite unten mm

Lichte Höhe

Preis pro Stück

1

Lichte Weite oben mm

mm

Mk.

40 80 180 600

400 500 650 1200

300 400 500 750

700 900 1200 2000

30.00 50,00 110,00 375.00

d) N u t s c h e n - T r i c h t e r aus Steinzeug mit festem Sieb: I n h a l t des Oberteils 1

Lichte Weite cm

Tiefe des Oberteils cm

Ganze Höhe cm

Preis pro Stück Mk.

'/«

15,7 25,7

4,7 7

18 27,5

2,50 4,00

3 1 /«

e) N u t s c h e n - T r i c h t e r aus Steinze ug mit lose einjgelegtem, aufgeschliffenem S eb: I n h a 11 des Oberteils 1

Lichte Weite cm

Tiefe des Oberteils cm

Ganze Höhe cm

Preis Uk.

17,5 40 70

35 45 55

17,5 25 30

40 50 61

9 16 27

f) N u t s c h a p p a r a t e a u s E i s e n . Dieselben bestehen aus einem offenen Oberkasten zur Aufnahme der zu filtrierenden Masse und einem geschlossenen Unterkasten, aus dem die Luft abgesaugt wird; beide Teile sind

Objektive — Obstwein.

849

getrennt durch einen Rost, welcher auf einem durchlochten Blech ein Filtertuch trägt. Die Nutschapparate werden mit g r o s s e m und mit k l e i n e m Unterkasten hergestellt; bei den ersteren sammelt sich das Filtrat in dem Unterkasten, während die Apparate mit kleinem Unterkasten mit einem tiefer gelegenen Sammelgefäss verbunden werden müssen. Filterfläche in Quadratmetern

Preis mit grossem Unterkasten Mk.

Preis mit kleinem Unterkasten Mk.

Mehrkosten für luftdicht schließenden Deckel Mlc.

0,25 0,5 1.0 2,5 4,0

205 390 570 1130 1700

185 270 460 910 1400

30 40 75 135 200

N u t s c h e n f i l t e r a n s E i s e n f ü r L a b o r a t o r i e n , 4 qdm Filterfläche: ohne Heizvorrichtung Mk. 7 0 , 0 0 mit Heizvorrichtung 125,00

Nutschapparate: Gebr. Bürberg, Maschinenfabrik, Mettmann. Emil Paasburg, Berlin KW. CS.

Vereinigte Landtier Glaswerke A.G., Abt. Warmbrunn, Quilitz & Co., Berlin NW. 40, Heide56/57.

Nutschapparate aus Metallen: J . L. Oarl Eckelt, Berlin N. 4.

o. Objektive siehe „ M i k r o s k o p i e " sowie „ P h o t o g r a p h i s c h e Objektive". Objektträger siehe „ M i k r o s k o p i e " . Obstwein. O b s t m ü h l e mit Sternwalzen für Hand- und Kraftbetrieb, Leistung bei Handbetrieb ca. 5 0 0 — 8 0 0 kg, bei Kraftbetrieb bis 1200 k g : No. 1 mit roten Steinen, ca. 280 kg Gewicht Mk. 1 1 5 , 0 0 No. 2 , „ „ „ 365 „ „ „ 135,00 No. 3 „ grauen Basaltsteinen, ca. 3 6 5 kg Gewicht- . . . . . . . „ 160,00 Andere Obstmahlen siehe unter „ M ü h l e n " . T r a u b e n - und B e e r e n q u e t s c h a p p a r a t mit gerippten, emaillierten Gusswalzen. Das gemahlene Obst fallt direkt in eine unter die Mühle gestellte Bütte: Als Trauben- und Beerenquetschapparat, f a h r b a r Mk. 5 0 , 0 0 Als Obstmahlapparat, f a h r b a r „ 70,00 D i e s e l b e Mühle, auf Fussgestell statt auf Rädern: Als Trauben- und Beerenquetschapparat • „ 60,00 Als Obstmahlapparat „ 80,00 D i e s e l b e n Mühlen, mit H a r t h o l z w a l z e n statt der emaillierten Gusswalzen kosten pro Maschine m e h r „ 3,50 T r a u b e n - A b b e e r m a s c h i n e zum Trennen der Beeren von den Kämmen: Die Trennung geschieht durch die im Innern der Maschine angebrachte Traubenraspel, und zwar werden die losgelösten Beeren durch den Rost gedrückt, während & Kämme und unreifen Beeren auf demselben liegen bleiben. Preis Mk. 8 0 , 0 0 Blücher VIII.

54

Objektive — Obstwein.

849

getrennt durch einen Rost, welcher auf einem durchlochten Blech ein Filtertuch trägt. Die Nutschapparate werden mit g r o s s e m und mit k l e i n e m Unterkasten hergestellt; bei den ersteren sammelt sich das Filtrat in dem Unterkasten, während die Apparate mit kleinem Unterkasten mit einem tiefer gelegenen Sammelgefäss verbunden werden müssen. Filterfläche in Quadratmetern

Preis mit grossem Unterkasten Mk.

Preis mit kleinem Unterkasten Mk.

Mehrkosten für luftdicht schließenden Deckel Mlc.

0,25 0,5 1.0 2,5 4,0

205 390 570 1130 1700

185 270 460 910 1400

30 40 75 135 200

N u t s c h e n f i l t e r a n s E i s e n f ü r L a b o r a t o r i e n , 4 qdm Filterfläche: ohne Heizvorrichtung Mk. 7 0 , 0 0 mit Heizvorrichtung 125,00

Nutschapparate: Gebr. Bürberg, Maschinenfabrik, Mettmann. Emil Paasburg, Berlin KW. CS.

Vereinigte Landtier Glaswerke A.G., Abt. Warmbrunn, Quilitz & Co., Berlin NW. 40, Heide56/57.

Nutschapparate aus Metallen: J . L. Oarl Eckelt, Berlin N. 4.

o. Objektive siehe „ M i k r o s k o p i e " sowie „ P h o t o g r a p h i s c h e Objektive". Objektträger siehe „ M i k r o s k o p i e " . Obstwein. O b s t m ü h l e mit Sternwalzen für Hand- und Kraftbetrieb, Leistung bei Handbetrieb ca. 5 0 0 — 8 0 0 kg, bei Kraftbetrieb bis 1200 k g : No. 1 mit roten Steinen, ca. 280 kg Gewicht Mk. 1 1 5 , 0 0 No. 2 , „ „ „ 365 „ „ „ 135,00 No. 3 „ grauen Basaltsteinen, ca. 3 6 5 kg Gewicht- . . . . . . . „ 160,00 Andere Obstmahlen siehe unter „ M ü h l e n " . T r a u b e n - und B e e r e n q u e t s c h a p p a r a t mit gerippten, emaillierten Gusswalzen. Das gemahlene Obst fallt direkt in eine unter die Mühle gestellte Bütte: Als Trauben- und Beerenquetschapparat, f a h r b a r Mk. 5 0 , 0 0 Als Obstmahlapparat, f a h r b a r „ 70,00 D i e s e l b e Mühle, auf Fussgestell statt auf Rädern: Als Trauben- und Beerenquetschapparat • „ 60,00 Als Obstmahlapparat „ 80,00 D i e s e l b e n Mühlen, mit H a r t h o l z w a l z e n statt der emaillierten Gusswalzen kosten pro Maschine m e h r „ 3,50 T r a u b e n - A b b e e r m a s c h i n e zum Trennen der Beeren von den Kämmen: Die Trennung geschieht durch die im Innern der Maschine angebrachte Traubenraspel, und zwar werden die losgelösten Beeren durch den Rost gedrückt, während & Kämme und unreifen Beeren auf demselben liegen bleiben. Preis Mk. 8 0 , 0 0 Blücher VIII.

54

850

Obstwein.

Obst- und Trauben-Pressapparate werk, d. h. ein Zupressen erfolgt nur bei hebels.

No.

Durchmes ser Trauben können aufder der des geschüttet werden Spindel Schale K o r b e s ca. 1

Höhe des Korbes

ca. mm

ca. cm

ca. cm

ca. cm

mit intermittierend w i r k e n d e m der V o r w ä r t s b e w e g u n g des

Wirklicher Kubikinhalt der Presse ca. 1

P r e i s e

Gewicht der Presse ca. k g

mit K o r b aus Buchenholz Mk.

mit Korb aus Eichenholz Mk.

DruckDruck-

Extra für Eisenfìisse Mk.

6

225

50

70

55

45

90

166

99,00

104,00

5

375

55

84

66

50

140

230

127,00

133,00

12,00

4

540

60

95

77

65

250

305

178,00

188,00

17,00

10,00

3

1050

75

118

105

90

630

540

312,00

327,00

18,00

2

1500

90

142

120

94

920

850

475,00

490,00

22,00

1

2200

110

175

134

100

1220

1620

785,00

815,00

32,00

O b s t - u n d T r a u b e n - P r e s s a p p a r a t mit Presskorb aus Eichenholzstäben; Biet (Schale) aus säurefest emailliertem Eisen oder aus Eichenholz. Mit kontinuierlicher W i r k u n g , d. h. ein Z u p r e s s e n erfolgt s o w o h l b e i m H i n g a n g als R ü c k g a n g des D r u c k hebels. D a s D r u c k w e r k lässt sich auf zwei verschiedene Geschwindigkeiten, j e nach der zur V e r f ü g u n g stehenden A r b e i t s k r a f t , einstellen; A.

Mit

emailliertem

Trauben 1 Wirkl. können Raumaufgeinhalt schüttet d. Presswerden korbes ca. 1 bis

Eisenbiet.

Presskorb Innerer Durchmesser

Stärke der Stahlspindel

ca. i

Durchmesser der Schale ca. mm.

der Presse

270

90

500

450

50

700

175

140

600

5Û0

55

840

290

750

250

700

650

65

1070

455

800

75

4(>0

1900

630

945

900

80

1300

2700

920

1120

940

95

1550

1220

3600

1800

54U0

B.

Mit

800

mit mit Buchen- Eichenholzkorb holzkorb

Eisen-

104,00 134,n0 192,00

für füssc

Hk.

Mk.

110,00

10,00

140,00

12,00

610 260,00

202,00

17,00

270,00

17,00

3t>0,00 505,00 840,00

375,00

18,00

525,00

22,iK)

870,00

32,00

1350,00

33,00

745

1120

1250

1000

110

1750

1830

14S0

1050

135

2050

3100

Eichenholzbiet.

Presskorb Trauben Wirkl. können R a u m aufgeinhalt Innerer N o . schüttet d. PressDurch- H ö h e werden korbes messer ca. 1 bis

1200

Extra

ca. k g

420

1200

Preis

Gewicht

ca. 1

Stärke der Stahlspindel

ca. mm ca. mm c a . mm

Preis Grösste Gewicht Breite mit mit der des Buchen- EichenPresse holzkorb holzkorb Bietes c a . mm

ca. k g

Mk.

Mk.

Wenn m. Schmiedeisernem PressKupfersockel stiefel mehr Mk. Mk. Extra für

1

270

90

500

450

50

850

160

132,00

138,00

9,00

2

420

140

600

500

55

1000

245

182,00

188,00

12,00

3

750

250

700

650

65

1200

455

250,00

260,00

15,0(i



1200

400

800

800

75

1320

630

360,00

370,00

18,00



5

1900

630

945

900

80

1460

810

470,00

485,00

20,00

25,00

6

2700

920

1120

940

95

1650

1300

660,00

680,0»)

25,00

45,00

7

3600

1220

1250

110

1800

2000



950,00

37,50

55,00

8

5400

1800

1480

1000 1050

135

2050

2800



2000,00

M,00

60,00

i



Ocker —

851

Öfen.

F e d e r d r u c k - A p p a r a t e zum selbsttätigen Nachpressen, grösseren Nummern der vorstehenden Press-Apparate : Federdruckapparat passend zu Presse No.

Spindelstärke

zum Anpassen

Preis

Anzahl der Federn

Mk.

ca. mm

4 5 6 7 8

an die

75 80 95 110 135

4 8 10 12 14

80,00 120,00 185,00 225,00 250,00

Kasten-Kelter. Sowohl das Biet als der in dasselbe eingelegte Zargenkranz mit Dauben, Senkboden, Deckel u. s. w. sind aus Eichenholz gefertigt. Die ganze Presse ruht auf einem schmiedeeisernen Unterbau, in welchem die kräftige Stahlspindel verankert ist. Das Druckwerk ist mit schmiedeeisernem Presssockel ausgestattet:

Trauben können aufgeschüttet werden

Wirklicher Rauminhalt

Kelterbiet

SpindelDurchmesser

Höhe

ca. 1

ca. 1

ca. mm

ca. cm

1000 1500 2200

550 800 1200

95 110 135

45 50 50

Länge ca. cm

Breite ca. cm

im L chten 110 126 155

110 126 155

Preis mit Kupferstiefel |

Mk. 750,00 925,00 1425,00

O c k e r siehe „E r d f a r b e n". Ocker:

S. H. Cohn, Farbenfabrik, Neukölln, KBllnisehe Allee 44/48.

Öfen. Nach der Art der Heizung unterscheidet man 1. Öfen, worin die zu erhitzenden Körper sich mit den Brennstoffen in direkter Berührung befinden, wo also eine besondere Feuerungsanlage fehlt; 2. Öfen, worin die Körper n u r m i t d e r F l a m m e in Berührung kommen und durch diese sowie durch die heissen Ofenwände erhitzt werden; 3. Öfen, in denen die Körper sich in G e f ä s s e n befinden, welche v o n a u s s e n erhitzt werden. Zur ersten Klasse gehören die H e r d ö f e n und die S c h a c h t ö f e n . la. Die H e r d ö f e n bestehen aus niedrigen Feuerstätten oller Gruben, entweder ganz offen oder an einer oder mehreren Seiten von niedrigen Wänden umschlossen. Die Verbrennung des in direkter Berührung mit dem zu erhitzenden Körper befindlichen Brennmaterials geschieht entweder durch natürlichen Luftzug oder durch Gebläseluft. 1 b. Die S c h a c h t ö f e n bestehen aus einem gemauerten, mehr hohen als weiten Raum ( S c h a c h t ) ; seine obere Öffnung ( G i c h t ) dient zum Beschicken mit den zu erhitzenden Körpern und Brennstoffen. Die festen und flüssigen Produkte werden durch Öffnungen an der Schachtsohle entfernt ( a b g e s t o c h e n ) . Die Verbrennung des Brennmaterials geschieht durch unten eingeführte (entweder angesaugte oder durch Düsen eingeblasene) Luft; die oben abweichenden Verbrennungsgase bestreichen auf ihrem Wege durch den Schacht das zu erhitzende Material. Man benutzt die Schachtöfen zum Rösten ( R ö s t ö f e n ) , zum Schmelzen ( S c h m e l z ö f e n ) und zum Verdampfen; Schachtöfen von über 4,5 m Höhe bezeichnet man auch als H o c h ö f e n (H o h ö f e n). Vielfach sind die Schachtöfen übrigens auch mit der noch zu besprechenden zweiten Gruppe verwandt, indem sie dann eine besondere Feuerung haben und nur die Flamme in den Schacht hineinschlägt; schliesslich heizt man Schachtöfen auch durch Generator- oder Gichtgase ( G a s f e u e 54*

852

Öfen.

rung). Zu den Schachtöfen gehört auch der K u p o l o f e n , worin das Roheisen für die Giesserei umgeschmolzen wird. 2. Diejenigen Öfen, bei denen die zu erhitzenden Körper nur mit der Flamme in Berührung kommen, werden allgemein als F l a m m ö f e n bezeichnet; s i e heissen auch R e v e r b e r i e r ö f e n , weil die Wärme von dem erhitzten O f e n g e w ö l b e zurückgestrahlt (reverberiert) wird. Im besondern kann man die Flammöfen trennen in S c h a c h t f l a m m ö f e n , die schon o b e n bei den Schachtöfen erörtert sind, und in die eigentlichen R e v e r b e r i e r ö f e n , auch als H e r d f l a m m ö f e n bezeichnet. Es sind mehr lange und w e i t e als hohe Räume mit wagerechter oder w e n i g geneigter Sohle, bei denen das zu erhitzende Gut von dem Brennmaterial durch eine Mauer ( F e u e r b r ü c k e ) getrennt ist, s o d a s s es nur von der Flamme getroffen wird. Im übrigen wendet man auch bei Flammöfen häufig die Gasfeuerung an. 3. Diejenigen Öfen, in denen sich besondere G e f ä s s e zur Aufnahme des zu erhitzenden Gutes befinden, werden allgemein G e f ä s s ö f e n genannt. Der Heizraum ist bei denselben teils schachtförmig, teils kuppeiförmig, auch kannenförmig u. s. w. Die G e f ä s s e sind verschiedenartig gestaltet; e s können Tiegel, Retorten, Muffeln, Röhren, Kästen u. s. w. sein. Hiernach unterscheidet man T i e g e l ö f e n , R e t o r t e n ö f e n , M u f f e l ö f e n u. s. w. Von e i n z e l n e n Öfen können hier nur transportable Laboratoriumsund Versuchsöfen s o w i e einige w e n i g e gangbare Grössen von technischen Tiegelschmelzöfen und Schmelzöfen aufgeführt werden. S c h m e l z ö f e n f ü r K o k s f e u e r u n g aus starkem Schmiedeeisen, mit Schamotte gefüttert, zum Schmelzen von Fe, Cu, Au, Ag, Sn, Messing u. s. w.: Für Tiegel Höhe . 105 150 200 2 ä 150 mm. „ Durchm. 70 100 150 2 ä 100 „ Preis . . . . . . 45,00 60,00 90,00 120,00 Mk. T r a n s p o r t a b l e Ö f e n für Koks- und Holzkohlenfeuerung: Breite 55 88 160 255 mm. Höhe 40 55 80 80 Länge 100 145 245 340 „ Preis 40,00 50,00 75,00 05,00 Mk. G e b l ä s e o f e n nach D e v i l l e , zur Bestimmung der Feuerfestigkeit der Tone, für Kohlenfeuer, vollständig, aber ohne Gebläse Mk. 60,00 Dazu Tiegel mit Deckel und Untersatz Stück „ 0,80 „ Segersche Normalkegel (No. 26—30) 100 „ „ 6,00 „ geeigneter Blasebalg in Eisenmantel „ 90,00 G e b l ä s e o f e n für Gas nach F l e t c h e r , zum Schmelzen von Metallen, die besten und einfachsten Öfen dieser Art (Eisenstücke schmelzen im kleinsten Tiegel in ca. 7, Stahl in 12 und Nickel in 22 Minuten bei Gaszufuhrung von 13 mm lichter Weite und Anwendung eines kleinen Blasebalges; mit dem grösseren Blasebalg schmilzt Gusseisen in allen Öfen, Stahl und Nickel in No. 00, 1 und 3, Bessemer Stahl in No. 00): No 00 1 3 6 Für Schmelztiegel bis zu . . . 6 x 5 7 , 5 x 7 1 1 x 9 1 5 x 1 2 cm Höhe u.Weite. Stück 15,00 17,00 26,00 38,00 Mk. 13 16 mm. Gaszuführung 10 10 Passende Blasebälge v. F l e t c h e r 30,00 30,00 38,00 38,00 Mk. Schmelztiegel aus Ton . . . . 0,15 0,20 0,80 0,40 „ Salamandertiegel 0,40 0,50 1,20 2,20 „ V o r l e s u n g s - u n d E x p e r i m e n t i e r - O f e n nach F l e t c h e r , für den Experimentiertisch bestimmt, 80 X 90 mm. Er arbeitet mit demselben Brenner sowohl als Gebläse- wie auch als Zugofen bis zur höchsten Temperatur, die das Materiii erträgt; verwendbar für Schmelztiegel, Kapellen, Muffeln, Röhren: Der Ofen vollständig Mk. 45,00 Dazu Tonmuffeln „ 1,00 „ Salamandermuflfeln „ 2,00 „ Tontiegel „ 0,30 „ Salamandertiegel „ 0,70 „ passender Blasebalg von F l e t c h e r . . . . •. „ 30,00

853

Öfen.

G a s s c h m e l z ö f e n nach R ö s s l e r , zur Erzeugung hoher Temperaturen für Laboratoriumszwecke, mit Vorrichtung für erwärmte Luft: Für Tiegel-Höhe 35 60 140 170 200 235 mm. „ Tiegel-Durchmesser . . 35 40 75 130 160 195 „ Metallinhalt 50 150 g 1,5 5 10 15—20 kg. Preis 50,00 55,00 65.00 110,00 130,00 145,00 Mk. G a s s c h m e l z ö f e n nach R ö s s l e r Ar grössere Tiegel. (Die angegebenen Grössen bezeichnen das Maximum; kleinere Tiegel können verwendet werden.) FOr Tiegel bis Durchmesser . 70 95 150 200 240 mm. Metallinhalt 2 4 12 20 35 kg. Preis 70,00 95,00 130,00 170,00 200,00 Mk G a s s c h m e l z ö f e n mit Überschlagender blauer Flamme, vorgewärmter Luft und vorgewärmtem Gas; der Ofen arbeitet ohne Gebläse. In dem kleinsten kann Eisen und Stahl geschmolzen werden. Geeignet für alle chemischen und technischen Zwecke, zu Versuchen für Ton und Erze, sowie für Stahl, Eisen, Gold, Silber usw. Für Tiegel bis Höhe . . . 105 150 220 mm. „ „ „ Durchmesser. 70 90 140 „ Preis 60,00 90,00 120,00 Mk. G a s s c h m e l z ö f e n nach S e g e r , in verbesserter Form, zur Erzielung sehr hoher Temperaturen (in den Öfen schmilzt ein Segerscher Normalkegel No. 15 bei etwa 1400° C.), von Schamotte und Eisenbekleidung auf Untergestell. Heizvorrichtung aus 8 Brennern bestehend, deren jeder mit Gas- und Luftregulierung versehen ist. Der zur Aufnahme des Schmelztiegels dienende Raum hat eine Höhe von 120 mm und eine Weite von 115 mm Mk. 170,00 D e r s e l b e mit Änderungen von Dr. H e i n e c k e , zur Erzielung höherer Temperaturen; in den Ofen schmilzt ein Segerscher Normalkegel No. 20 bei etwa 1500° C „ 240,00 Gasöfen nach S c h ö n s t e g e l , besonders geeignet zum Aufschliessen von Silikaten und Glühen von Niederschlägen in P l a t i n t i e g e l n , ebenso zu metallurgischen Schmelzversuchen aller Art; es lassen sich Temperaturen bis zu 1500° C. erzielen: Gasverbrauch pro Stunde

« •

No. 1 geeignet für Platintiegel bis Grösse 4 ca. 1501 Mk. 45,00 No.2 „ „ „ „ 6 „ 2001 „ 50,00 Ä No. 3 „ „ Tiegel bis zu ca. 10 cm hoch und 6 cm weit „ 4001 „ 55,00 G a s s c h m e l z ö f e n nach Griffin fttr Tiegel bis 6 cm Durchm. . . . „ 6,00 Dieselben nach Hempel für Tiegel von . . . . 5 8 cm Durchm. mit Oxydationsvorrichtung ohne Lampe . .Preis 6,00 12,50 Mk. Dazu Schamotteteile allein Mk. 2,75 do. mit Oxydation für Tiegel von 5 8 cm Durchm. Preis 2,75 5,50 Mk. Gasschmelzöfen für Tiegel bis 5 cm äusserem Durchm. mit Flammen- und Tiegelraantel, Dreizackplatte zum Aufsetzen des Tiegels; in Eisenblech gefasst, mit Eisenblechabzugsrohr. Auf Stativ, mit Fuss für die Gaslampe: Ohne Gasbrenner . . Stück Mk. 7,50 | Mit Gasbrenner . . . Stück Mk. 12,00 Dieselben mit 2 Haltern und Ring zur Verlängerung des Tiegelmantels: Ohne Gasbrenner . . Stück Mk. 10,50 | Mit Gasbrenner . . . Stück Mk. 15,00 Gasschmelzöfen für Tiegel bis 4 cm Durchm., bestehend aus 5 in Eisenblech gefassten Schamotteteilen mit Zugrohr, auf starkem Dreifuss mit Gabel und Gasbrenner Mk. 10,50 Dieselben für Tiegel bis 6 cm Durchm „ 11,75 do. bis 10 cm Durchm. mit dreiflamm. Gasbrenner „ 39,00 S a u e r s t o f f - L e u c h t g a s - G e b l ä s e ö f e n nach E. Merck mit Innenteilen aus Magnesia, für sehr hohe Temperaturen, zum Betrieb mit Sauerstoff sowie auch nur mit Druckluft in gleicher Weise geeignet. Sehr einfache Anordnung. In diesem Ofen können sämtliche Segerkegel niedergeschmolzcn werden. Grösster Tiegel ca. 140 ccm Inhalt. Preis ohne Tiegel „ 90,00

854

Ofen. G e b l ä s e ö f e n nach S e f s t r ö m für Gebläseluft und Kohlenfeuerung, von starkem Eisenblech, bestehend ans einem doppelten Zylinder, von denen der Süssere Zylinder den Windraum and der innere (mit Schamotte oder Kieselgur isolierte) den Schmelzraum bildet. Mit Handgriffen und gefuttertem Deckel: Tiefe des Feuerraumes . . . . 160 200 250 300 mm. Durcfam. des 125 175 200 250 „ Stück 30.00 40,00 5?,00 62,00 Mk.

A m e r i k a n i s c h e G e b l ä s e ö f e n nach H o t k i n s : Für Schmelztiegel von Durchm. 4 5 Zoll. Tiefe 51/« 61/» * Preis 20,00 25,00 Mk. Dazu GasolingeblSse Mk. 105.00 D i e s e l b e n Hoskins-Öfen: Für 2 4 Schmelztiegel. Preis 35,00 55,00 Mk. Dazu Gasolingebläse . 125,00 250,00 „ G a s s c h m e l z ö f e n nach P e r r o t , mit im Kreise aufgestelltem sechsflammigem Brenner, mit Lufthfllsen, mit Manometer zum Messen des Gasdruckes Mk. 65,00 R e v e r b e r i e r ö f e n nach F l e t c h e r : Mo. 1 23 33 6 Preis 70,00 80,00 80,00 90,00 Mk. S c h m e l z ö f e n mit Gasolingasfeuerung fOr 1,5 kg Metall „ 125,00 S c h m e l z ö f e n für P e t r o l e u m nach B a r t h e l , Petroleum-Gebläseapparat: je nach Grösse, mit einfachem Gebläseapparat mit Zwillingsapparat

mit einfachem oder doppeltem Mk. 105,00— 250,00 140,00—310,00

R ö h r e n ö f e n für Versuchzwecke mit Gasheizung. In der aus Schmiedeeisen mit starker Schamottefütterung bestehenden Ofen, die mit Überschlagender Flamme und vorgewärmter Verbrennungsluft arbeiten, können Röhren ans Porzellan bis zu 1600° C. erhitzt werden : Heizbare Länge 36 72 cm. Preis 260,00 375,00 Mk. W i n d ö f e n , zylindrisch, von starkem Schmiedeeisen, mit Schamotte gefüttert, Höhe der Fttsse 45 cm, ganze Höhe 90 cm: Dnrchm 20 22 26 39 cm. Mit Dom und Kapelle, Preis . . 48,00 55,00 62,50 75,00 Mk. S c h i e s s ö f e n ; Gasöfen zum Erhitzen von Substanzen in zugeschmolzenen Glasröhren: Nach C a r i u s , mit 5 verschraubbaren Röhren, mit Lampe Mk. 24,00 Nach L o t h a r Meyer mit 4 Röhren „ 65,00 „ » 8 „ , 70,00 G a s r e g u l a t o r dazu, zur Erzielung konstanter Temperaturen über 100° C. nach von B a b o , verbessert von L o t h a r Meyer . . . „ 27,00 Nach K e k u l i , mit 4 verschraubbaren Röhren und mit Lampe, bestehend ans 3 in einer Linie stehenden Brennern mit Schnabelanfsätzen und mit Muffe zum Befestigen an den Ofen „ 55,00 Der Ofen- ohne die Lampe „ 40,00 Nach L o t h a r Meyer mit Deck- und Seitenplatten von Ton, zur Ausführung präparativer Arbeiten, zur Darstellung leichtflüchtiger Chloride u. ». w. u s. w Ganze Länge 50 60 80 cm. Stück . . . 45,00 50,00 55,00 Mk. S r . h i e s s ö f e n nach Volhard. Vollständig ungefährlich. Als Heizflflssigkeit dient Petroleum; durch Abdestillieren der niedriger siedenden Anteile lassen sich verschiedene Temperat. bis zu 300° einstellen. Kompl. Mk. 135,00 S c h i e s s o f e n nach V i k t o r M e y e r , sog. Wasserbadkanone, von stark verzinktem Eisen mit Asbestbekleidung und mit Einrichtung für konstantes Niveau. Die Röhren werden durch Wasserdampf erhitzt FOr 4 Röhren 38,00

Öfen.

855

D e r s e l b e nach V i k t o r M e y e r , sog. Ölbadkanone, von Kupfer, hartgelötet, mit Asbestbekleidung, an Stelle der Vorrichtung fiir konstantes Niveau schräge Einfüllröhre mit Ventilschraubenverschluss Mk. 70,00 S c h i e s s o f e n nach U l i m a n n , zur Verhütung des Springens von Einschmelzröhren, indem der innere Druck durch äusseren Druck ausgeglichen wird. D. R. P. Für Temperaturen bis 550° C. Mit 2 Mannesmannschen Stahlrohren, deren Verschlusskopf mit aufschraubbarem Kühler versehen ist. (Man gibt in die [auf 600 Atm. geprüfte] Stahlröhre etwas [40—70 ccm] Äther, Benzin oder ähnliche Substanzen (nicht aber Wasser), steckt dann die wie gewöhnlich vorbereitete Einschmelzröhre in das Rohr und schraubt kräftig den Verschlusskopf mit Hilfe von Schraubstock und Schraubenschlüssel auf. Hierauf wird das ganze im Ofen wie gewöhnlich erhitzt. Sollen die Röhren über 250—300° erhitzt werden, so schraubt man den beigelegten Kühler auf und kühlt dann die Dichtung mit Wasser. Hat man Säure in der Einschmelzröhre, so kann man zur Vorsicht noch etwas Kalk in die Stahlröhre geben.) Der Schiessofen kompl Mk. 95,00 Derselbe mit 4 Stahlrohren „ 140,00 S c h i e s s ö f e n mit Schüttelwerk nach E. F i s c h e r . Für Gemische, die nur bei andauerndem Schütteln zur Reaktion gebracht werden können. Apparate zum gleichzeitigen Erhitzen und Bewegen im Ö l b a d e, aus Eisenblech, verzinnt, Länge 60 cm: Für 4 8 Röhren. Preis 105,00 120,00 Mk. Dazu Kupferröhren mit Verschraubung zur Aufnahme der Schiessröhren, für explosive Substanzen zu empfehlen Stück Mk. 12,00 D i e s e l b e n Schiessöfen, jedoch zum gleichzeitigen Erhitzen und Bewegen in geschlossenen Röhren im L u f t b a d e , bei Temperaturen über 150°, mit 4 Kupferröhren nebst Verschraubung. Die Apparate bestehen aus einem rechteckigen Kasten aus Eisenblech mit Asbestumkleidung. An den inneren Seiten der Heizröhren erhebt sich eine eiserne Doppelwand, welche die Heizkammer bildet. Die erhitzte Luft steigt in der äusseren Kammer auf und wird durch die innere in den Röhrenraum zurückgeführt. Die Pendelbewegung bedingt einen Neigungswinkel von etwa 40°; sie soll nicht mehr als 10—15 Schwingungen in der Minute umfassen, und die Röhren sollen höchstens zu 3 /i gefüllt sein kompl. „ 330,00 Für diese Schüttelwerke brauchbare Heissluftmotoren . . . Stück „ 100,00

T i e g e l s c h m e l z ö f e n für die

Technik.

a) F ü r K u p f e r - u n d K u p f e r l e g i e r u n g e n . Kohlenverbrauch 25—27 kg für 100 kg Einsatz. Windverbrauch in der Minute 25—30 cbm von 8—10 cm Wasserdruck Schmelzdauer fiir 100 kg Einsatz 30—45 Minuten: Inhalt des Tiegels 100 150 300 kg. Preis des Schmelzofens . . . 1600,00 1800,00 2100,00 Teile für diese Öfen: Rehausse-Oberteile 60,00 70,00 50,00 Rehausse-Unterteile (Schalen) 12,00 15,00 18,00 35,00 45,00 Windschieber 30,00 Schlackentüren 30,00 35,00 45,00 Gebläse 700,00 850,00 1200,00 Graphittiegel 15,00 22,50 45,00 b) F ü r R o h e i s e n o h n e o d e r m i t S t a h l z u s a t z . Koksverbrauch 40—50 k g für 100 kg Einsatz. Windverbrauch in der Minute 25—30 cbm von 25—30 cm Wasserdruck. Schmelzdauer für 100 kg Einsatz 50—60 Minuten: Inhalt des Tiegels 100 150 300 kg. Preis des Schmelzofens . . . 2300,00 2700,00 3100,00 Mk. T e i l e f ü r d i e Ö f e n wie bei den Tiegelschmelzöfen unter a. Schmelzöfen (Herdöfen) mit direkter Halbgas- oder Gas-Feuerung. Fassungsvermögen 100—15000 kg. Preis je nach Grösse . Mk. 2000—20000

856

Öfen, elektrische.

Weiter siehe V e r b r e n n u n g s o f e n unter „ E l e m e n t a r a n a l y s e " ; M u f f e l o f e n siehe besondern Artikel. E l e k t r i s c h e O f e n siehe „ Ö f e n , e l e k t r i s c h e " . S c h a m o t t e O f e n siehe unter „ S c h a m o t t e " . Öfen für die chemische Industrie bauen:

J. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4. ; Willy Hanger, Ingenieurges. m. b. H., Dresden. (Meawalder 8chamottefabrlk, Henneberg I Oo„ rntenwalde «. O.

Sauerstoff-Leuchtgas-GeblSse-Of en:

E. Merck, Darnstedt.

Sulfatofen bauen:

Willy Hanger, Ingen.-GM. m. b. H., Dresden 16.

Versuchsofen fflr Laboratorien bauen:

Chemisches Laboratorium für Ton-Industrie Prot. Dr. H. Seger & £• Cramer, ti. m b. H., Berlin NW. 21, Dreysestr. 66.

Ofen, elektrische. Die Erhitzung einer Substanz im elektrischen Ofen kann entweder durch den W i d e r s t a n d beim Stromdurchgang bewirkt werden (niedrige Spannung, aber grosse Stromstärke) oder aber mit Hilfe des elektrischen L i c h t b o g e n s (hohe Spannung und geringere Stromstarke). Nach B o r c h e r s („Entwicklung, Bau und Betrieb elektrischer Ofen") unterscheidet man: I. W i d e r s t a n d s - E r h i t z u n g . 1. Die zu erhitzende Substanz ist selbst als Leitungswiderstand in einen Stromkreis eingeschaltet. 2. Die zu erhitzende Substanz befindet sich mit einem elektrisch erhitzten Widerstand in Berührung. II. L i c h t b o g e n - E r h i t z u n g . 1. Die zu erhitzende Substanz bildet einen oder beide Pole eines Lichtbogens. 2. Die zu erhitzende Substanz befindet sich in einem durch Lichtbogen erhitzten Räume. Dazu treten die neuerdings viel verwendeten e l e k t r i s c h e n I n d u k t i o n s o f e n . Vgl. darüber unter „S t a h 1". Preise lassen sich nur für kleinere elektrische VersuchsOfen angeben. E l e k t r i s c h e W i d e r s t a n d s ö f e n nach Heraeus (Horizontal- oder Röhren-Öfen) von in der Regel 20 mm Rohrweite, Die Erhitzung der ans schwerst schmelzbarer Porzellanmasse bestehenden Röhren geschieht durch Spiralen von Platinfolie: 1. Gesamtlänge des Rohres 60 cm. Länge des bewickelten Teils 45 cm. Platinverbrauch ca. 7 g. Stromverbrauch ca. 2000 Watt. Höchsttemperatur 1400—1500 Grad. Auf ca. 25 cm Länge Temperaturunterschied im Rohre ca. 20 Grad. Preis des Ofens einschl. 7 g Platin Mk. 85,00 Vorschaltwiderstand zum allmählichen Anwärmen und Regulieren (je nach der Spannung) „ 50-70 2. Gesamtlänge des Rohres 60 cm. Länge der Bewickelung 33 cm. Platinverbrauch ca. 5 g. Stromverbrauch ca. 1600 Watt. Höchsttemperatur 1400—1500 Grad. Auf ca. 14 cm annähernd gleiche Temperatur. Preis des Ofens einschl. 5 g Platin „ 75,00 Vorschaltwiderstand (je nach der Spannimg) „ 45—55 3. Gesamtlänge des Rohres 44 cm, sonst wie No. 2. Preis des Ofens einschl. 5 g Platin „ 70,00 4. Gesamtlänge des Rohres 44 cm. Länge der Bewickelung 20 cm. Platinverbrauch ca. 3 g. Stromverbrauch ca. 1200 Watt. Auf 8—10 cm annähernd gleiche Temperatur. Preis des Ofens einschl. 3 g Platin „ 65,00 Vorschaltwiderstand ca. „ 45—55

Öfen, elektrische.

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Die gleichen Horizontalöfen werden auch mit Rohren von 30, 40, 5 0 und 65 mm lichter Weite gebaut, ebenso in drehbarer Anordnung, so dass man das Rohr horizontal, schräg oder vertikal einstellen kann. E l e k t r i s c h e r V e r a s c h u n g s o f e n n a c h H e r a e u s . Preis des Ofens einschl. 6 g Platin Mk. 90,00 Vorschaltwiderstand „ 25,00 E l e k t r i s c h e r V e r b r e n n u n g s o f e n zur Elementaranalyse nach Heraeus. Preis kompl Vorschaltwiderstand Elektrische Muffelöfen nach Heraeus: Lichte Masse 1 5 5 x 9 0 x 6 5 mm. Preis kompl





220 x 130 x 85 mm

E l e k t r i s c h e R ö h r e n ö f e n nach Dr. H e i b i g (D. R. G. M.). Die Erhitzung wird in einer Kohlenröhre vorgenommen, die in einem Eisenkasten liegt. Die Stromzuleitungen werden durch Wasser gekühlt. Der Ofen hat den Vorzug, dass die Temperatur leicht konstant gehalten werden kann Stück

„ „ „



200,00 25,00 230,00

300,00

300,00

E l e k t r i s c h e r O f e n n a c h E. M e r c k für W i d e r s t a n d s e r h i t z u n g mit kleinstückiger Widerstandsmasse und mit leicht auswechselbaren Innenteilen aus Magnesia, für sehr hohe Temperaturen. Als Heizraum dient ein am Boden geschlossener kurzer Hohlzylinder aus Magnesia von 54 mm Durchmesser und 76 mm Höhe (lichte Maße). Dieser wird von aussen durch eine konzentrische dünne Schicht der Widerstandsmasse erhitzt. Infolge der besonderen, durch D. R . P. 2 2 7 3 9 7 geschützten Anordnung der Stromwege sind die Stromzuleitungen sowie das Ofengehäuse vor schädlicher Erwärmung geschützt, so dass besondere Kühlvorrichtungen unnötig sind und auch bei stärkster Beanspruchung nur die bequem auswechselbaren Innenteile entsprechend oft erneuert zu werden brauchen. Grösster Tiegel ca. 35 ccm Inhalt. Höhere Erforderliche Spannung 9 0 — 1 0 0 V., Stromstärke maximal 90 Amp. Spannungen sind durch Vorschaltwiderstände (regulierbare Wasserwiderstände nach E. Merck) zu vernichten. Preis ohne Tiegel Mk. 1 5 0 , 0 0 Dazu R e g u l i e r w i d e r s t ä n d e n a c h E. M e r c k für starke elektrische Ströme. Elektrolytwiderstände mit Sodalösung als Elektrolyt, beliebig regulierbar. Kompendiöse Anordnung mit Wasserkühlung Type R 1 : Höchstbelastung 3 0 0 Amp., Type R 2 : Höchstbelastung 1000 Amp.

Elektrische Öfen für Widerstandserhitzung: E. Merck, Darmstadt.

E l e k t r i s c h e r U n i v e r s a l o f e n nach B o r c h e r s , durch Auswechslung einzelner Teile für alle Erhitzungsarten brauchbar: a) Bei der direkten Erhitzung bildet der zu erhitzende Körper den Widerstand. Ein Kühlkasten erhält einen Teil der Beschickung fest und schützt so die Ofenwände. b) Man heizt durch Lichtbogen oder Erhitzungswiderstand vor. Später - schalten sich die Bestandteile der Schmelze, in die man die obere Elektrode tauchen lässt, in den Stromkreis als Erhitzungswiderstände ein. c) Für Lichtbogenerhitzung ist eine leicht zu ersetzende Auskleidung aus Formsteinen mit zweckentsprechenden Öffnungen vorgesehen. d) Bei indirekter Lichtbogenerhitzung führt man die Elektroden von der Seite durch Öffnungen in zwei Formsteinen ein. Ausserdem sind in den anderen Seiten des Ofens Öffnungen vorgesehen, von denen die eine ein zur Einführung der Beschickung dienendes Kohlerohr aufnimmt, während die andere durch eine Glimmerplatte bedeckt wird, damit man die Schmelzung beobachten kann. Als untere Elektrode benutzt man in allen Fällen entweder einen Metall- oder einen Kohleblock, der mit einem Schraubengewinde versehen ist, um in einen kühlbaren kupfernen Halter eingesetzt werden zu können. Der Halter steht auf beweglichen Füssen, die sich leicht in jeder Höhe feststellen lassen. Die Klemme am Halter für die obere Elektrode ist weit genug, um unmittelbar die dicksten hier in Be-

Ölbäder.

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tracht kommenden Stäbe aufzunehmen. Ausserdem sind, da man für die Lichtbogenerhitzung kleinere Elektroden nötig hat, Einsätze vorgesehen, welche sich leicht in die weite Klemme einsetzen lassen, um die kleinen Elektroden aufzunehmen. Die einzelnen Teile lassen sich mit grösster Leichtigkeit auswechseln. Der kompl. Ofen Dazu K o h l e n s t i f t e : Länge . . . 35 Durchm. . . 2,5 Paar . . . . 1,10

Mk. 360,00 35 4 2,00

35 6 4,20

15 cm. 0,6 „ 0,10 Mk.

V e r s u c h s - S c h m e l z o f e n nach R ö s s l e r , bestehend aus einem in Eisen gefassten Tonmantel. In seinem Boden hat dieser ein Loch, worin der feuerfeste, den kleinen Tiegel (aus Kohle, Kfilk, Magnesit) tragende Block auf- und abbewegt werden kann In den Tiegel von oben schräg hinein ragen die beiden Kohlenelektroden, zwischen denen der Lichtbogen erzeugt wird. V e r s u c h s - S c h m e l z o f e n , einfaches Modell, bis zu 100 Amp. bei 5 0 — 6 0 Volt, Stück Mk. 70,00 V e r s u c h s - S c h m e l z o f e n , grösseres Modell, Stück „ 160,00 D e r s e l b e mit Kohleneinstellvorrichtung, Stück je nach Grösse und Leistung Mk. 180,00—500,00 Dazu 1 P a a r K a b e l , je 150 cm lang inkl. Verbindungsschuhe „ 22,00 Kohlenstifte 350x16 3 5 0 x 2 2 mm. Paar . . . . 0,45 0,75 Mk. K a l k - und M a g n e s i t t i e g e l von Mk. 0,20 an S c h u t z s c h i r m mit farbigen Gläsern, Stück Mk 5,50 E l e k t r i s c h g e h e i z t e r A u t o k l a v zur Ausführung chemischer Reaktionen unter hohem Druck und konstanter Temperatur (für 10 Amp. bei 110 Volt), mit Platinwickelung ohne Widerstand „ 435,00 E l e k t r i s c h e r O f e n ' n a c h Dr. B o r c h e r s zur Abscheidung von Mg, Li, Be u . s . w . aus geschmolzenen Haloidsalzen (D. R. G. M.). Der eiserne Schmelztiegel dient als Kathode, die Anode ist ein von einem Porzellanrohr umhüllter Kohlenstab. Die Heizung geschieht mittels einer Perrot-Feuerung durch einen Fletcher-Brenner. Ein zweiter Tigel dient zum Schmelzen des Salzes, das dann in den vorgewärmten Kathodentiegel eingetragen wird. Der Apparat ist für Ströme bis 50 Amp. gebaut kompl.



160,00

Ofen zur E l e k t r o l y s e elektrothermisch geschmolzener Salze, z. B zur Darstellung von AI. Als Anode dient ein Kohlenstab, als Kathode eine Stahlplatte, die mit Kühlvorrichtung versehen ist. Der Apparat ist für Ströme von 1 0 0 — 1 0 5 Amp. gebaut kompl.



150,00

S c h m e l z - u n d K a r b i d ö f e n für kontinuierlichen Betrieb nach R ö s s l e r , zum Schmelzen strengflüssiger Metalle, zur Reduktion schwer reduzierbarer Oxyde, zur Darstellung von Metallkarbiden u. s w. J e nach der Verwendungsart besteht der Tiegel aus Kohle und ist dann selbst Kathode, oder aus Magnesit, in welchem Falle durch ein Loch des Tiegelbodens eine Kathode eingeführt wird. Die von oben in den Tiegel hineinragende Kohlenanode kann durch eine Stellschraube gehoben und gesenkt werden. Durch den oberen Fülltrichter lässt sich während des Betriebes pulverförmiges Rohmaterial stets nachfüllen, während die Schmelze durch die Abstichöffnung am Boden abgelassen werden kann. Der Ofen ist fiir Ströme von 1 0 0 — 3 0 0 Amp. bei 6 0 — 7 0 Volt zu verwenden. Der kompl. Ofen Dazu 1 P a a r K a b e l , je 1 5 0 cm lang inkl. Verbindungsschuhe . . Jedes weitere Meter pro Paar 1 P a a r K o h l e n s t i f t e 7 5 0 mm lang und 30 mm im Durchm. . K o h l e n - und M a e n e s i t e i n s ä t z e ^t.-ivv

Mk. 190,00 „. 22,00 „ 9,00 „ 1,40 .. 9.00

E l e k t r i s c h e Ö f e n für M e t a l l d e s t i l l a t i o n e n . Durch ein seitlich angebrachtes Rohr kann dabei dem Ofenraume irgend welches Gas zugeführt werden. Durch das nach unten führende, mit gebranntem Ton ausgefütterte Eisenrohr wird das

Ölbäder —

Ölbeizen.

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v o m elektrischen Lichtbogen erzeugte Destillat in einen Wasserbehälter eingeleitet. Die Öfen sind für 5 5 — 6 5 Volt gebaut. Ohne mit ohne Kohleneinstellvorrichtung. Öfen für . . . 200 200 400 Amp. Stück . . . . 200,00 260,00 5 4 0 , 0 0 Mk. F ü r die beiden ersteren Öfen: 1 P a a r K o h l e n s t i f t e , 7 5 0 mm lang, 3 0 m m D u r c h m Mk. 1,40 I s o l i e r s t r e u p u l v e r für Flanschenformen, 1 0 0 kg „ 28,00 K n o c h e n a s c h e , geglüht und gewaschen, 1 0 0 kg „ 90,00

Über elektrische Öfen mit Kryptolheizung siehe den Artikel „K r y p t o 1". Elektrische Öfen liefern:

W. C. Heraeus, G. m. b. II., Hanau. E. Merck, Darmstadt. Siemens & Halske, A.-G., Wernerwerk, Nonnendamm.

Berlin-

I Vereinigte Lausitzer Glaswerke A.G., Abt. WarmI brunn, Quilitz & Co., Berlin NW. 40, Heidei strasse 55/57. I

Grosse elektrische Öfen von 3000 bis 8000 PS für Karbid und Ferrosilizium baut:

Dr.

W.

Conrad,

Wien

XIX/1,

Lichtenwerderplatz i.

Literatur: H. M o i s s a n , Der elektrische Ofen. Preis Mk. 1 5 , 0 0 , geb. Mk. 1 7 , 0 0 (Berlin W . 5 7 M K r a y n ) .

Ölbäder. Ö l b ä d e r nach F r e s e n i u s aus starkem Kupferblech, mit Ösen zum Aufhängen: Innere Masse . . 10,5x10.5x10,5 1 2 x 1 2 x 1 2 1 3 , 5 X 1 3 , 5 X 1 3 , 5 cm. Stück 20,00 22,50 25,00 Mk. Dieselben mit Vierfüssen, Stück 2 2 , 5 0 25,00 27,50 „ Ö l b a d in Kasserollenform (mit Vorrichtung, um das Öl abtropfen zu lassen), Stück Mk. 2 5 , 0 0 Dieselbe Abtropfvorrichtung, kombiniert mit H o f m a n n s c h e m Wasserbad von 1 6 cm D u r c h m „ 13,50 Ö l b ä d e r von Gusseisen für Gasheizung, innerer Kessel emailliert, äusserer Kessel auf Dreifuss, ohne oder mit Rührvorrichtung: Inhalt 1 2,5 5 1 ohne Rührvorrichtung Stück 3 0 , 0 0 42,00 6 0 , 0 0 Mk. mit





50,00

63,00

87,00



Ölbäder:

Chemische Fabrik Flörsheim, Dr. H. Noerdlinger, Flörsheim-Untermain.

Vereinigte Lausitzer Glaswerke A.G., Abt. Warmbrunn, Quilitz & Co., Berlin NW. 40, Heidestrasse 55/57.

ö l b e i z e n . Dieselben werden nur zum Beizen der Baumwolle in der T ü r k i s c h r o t f ä r b e r e i (s. d.) benutzt, und zwar tränkte man früher die gebleichten Baumwollgewebe in wöchentlichen Zwischenräumen 5—6 mal mit einer Emulsion aus T o u r n a n t ö l mit K 2 CO s ; nach jeder Behandlung wand man die Zeuge aus und Hess sie an der Luft trocknen. Wegen der Langwierigkeit, die diese sog. W e i s s b e i z e mit sich bringt, verwendet man jetzt das Tournantöl kaum mehr, dafür aber die sog. T ü r k i s c h r o t ö l e , d. h. wässerige Lösungen von ölbeizen, die durch Behandlung von Olivenöl oder Rizinusöl mit konz. HaSO» erhalten werden. Zur Herstellung von Türkischrotöl aus O l i v e n ö l wird ein gegebenes Gewicht des letzteren mit der Hälfte an konz. H2SO1 unter Kühlung versetzt; nach 12 stünd. Stehen fügt man das Doppelte des Ölgewichts an H 2 0 und Ys an Natronlauge (36° B6) zu, rührt durch und lässt absitzen. Schliesslich hebert man die wässerige Schicht ab und neutralisiert die Ölschicht mit Natronlauge oder Ammoniak. Die erhaltene ölbeize mischt sich mit HsO zu einer gleichmässigen, wenn auch nicht ganz klaren Flüssigkeit. Meistens wird Türkischrotöl nicht aus Olivenöl, sondern aus R i z i n u s ö l dargestellt. Letzteres versetzt man nur mit % seines Gewichts an konz. HsSO«, mischt unter Vermeidung von Erwärmung und wäscht nach 24 stünd. Stehen mit Kochsalzlösung zur Entfernung der überschüssigen H2SO4. Die erhaltene wasserlösliche ölbeize wird entweder so wie sie ist oder nach Neutralisierung bis zur schwach alkalischen Reaktion verwendet.

ölblau — öle, ätherische.

860

Ober den Chemismus der Tfirkischrotöl-Darstellung ist man noch im Unklaren; es handelt sich um die Entstehung von Oxyfettsäuren und deren Ester. Man verwendet übrigens die ölbeizen nicht direkt zur Fixierung von Farbstoffen, sondern benutzt sie nur zusammen mit anderen Beizen, z. B. Tonerdeverbindungen. Es entsteht dann durch Zusammenwirken zwischen der Baumwollfaser, der Oxyfettsäure, dem Metalloxyd und dem Farbstoff ein glänzender und gewöhnlich recht widerstandsfähiger Farblack. Das D. R. P. 227 993 schfltzt ein Verfahren zur Herstellung neuer Solfoderivate des Rizinusöls, die vorteilhaft die gewöhnlichen Türkischrotöle ersetzen sollen. Türkischrotöl, techn. (50°/o) ®/o kg Mk. 65,00 o/o „ „ 75.00 n */• n n 95,00 n ölbeizen Ohtiiil» Im Fabrik Flonheim, Dr. H. Noerdlinger, I Otto 8tareke t Co., G. m. b. H.. LeipzigFHnheim-Untermain. I Lindenau. ölblau siehe „E i s e n f a r b e n" und „ K u p f e r f a r b e n". ö l e . Im einzelnen siehe die Artikel „ F e t t e und 0 1 e", „ M i n e r a l ö I e" und „ S c h m i e r m i t t e l " ; vgl. auch „ ö l e , ä t h e r i s c h e". Zu erwähnen ist, dass neuerdings die sogenannten w a s s e r l ö s l i c h e n ö l e mehr und mehr in Aufnahme kommen. Dieselben sind sämtlich nur infolge ihres Gehaltes an Alkaliseife leicht mit Wasser emulgierbar und dienen in solchen Mischungen zur Schmierung von Werkzeugmaschinen, als Einfettungsstoffe beim Verspinnen von Wolle, als gut resorbierbare Verteilungsmittel für Medikamente u. s. w. Nach dem Verfahren von B o 1 e g (D. R. P. 129 480) werden Mineralöle (schwere Teeröle) durch Zusätze unraffinierter Harzöle und Verseifung der in diesen enthaltenen Harzsäuren mittels Lauge sowie durch spätere oxydierende Behandlung unter Druck „wasserlöslich" gemacht und erlangen hierbei gleichzeitig die Fähigkeit, Wasser in sehr erheblichen Mengen klar gelöst aufzunehmen. Auch die D. R. P. 122 451 und 148 168 bezwecken die Herstellung wasserlöslicher öle. öle:

L. Haurwitz k Co., G. m. b. H., Berlin NW. 52.

ölextraktionsanlagen: Volkmar Hftnig & Comp., Heidenau-Dresden. ö l e , ätherische (Fluchtige öle). Man fasst unter dieser Bezeichnung recht verschiedenartige Produkte des pflanzlichen Organismus zusammen; von übereinstimmenden Eigenschaften ist zu nennen, dass sie stark riechen, sich mit Wasserdämpfen verflüchtigen und schon bei gewöhnlicher Temperatur verdunsten sowie dass sie auf Papier einen allmählich verschwindenden Ölfleck hervorrufen. Hinsichtlich der Gewinnung der ätherischen öle sind drei Methoden zu unterscheiden, nämlich 1. die D e s t i l l a t i o n m i t W a s s e r d a m p f , 2. die E x t r a k t i o n und 3. die P r e s s u n g . 1. Mit Wasserdampf verflüchtigen sich, wie erwähnt, die ätherischen öle sämtlich schon weit unter ihrem Siedepunkt. Man kocht deshalb die betreffenden PflanzenteHe mit Wasser oder lässt Wasserdampf darauf einwirken und verdichtet die Dämpfe in einer Vorlage, wobei sich das ätherische öl auf dem übergegangenen Wasser ansammelt. Am besten destilliert man mit Dampf, weil hierbei der Geruch des Öls nicht durch Berührung mit heissem H,0 geschädigt wird und weil auch die Pflanzenteile im übrigen nicht extrahiert werden, was ihnen einen höheren Wert verleiht. Als Vorlage bei der Destillation und Rektifikation ätherischer öle verwendet man am besten die F l o r e n t i n e r F l a s c h e (s. d.). Besonders sorgfältig müssen die Kühlvorrichtungen der Destillierapparate eingerichtet sein, um sämtliche Anteile des Öles zu verdichten. In Fällen, wo in der Kälte erstarrende Stearoptene mit dem öl in grösserer Menge übergehen, muss entsprechend erwärmtes Kühlwasser verwendet werden, um Verstopfungen der Kfihtrohre zu ver-

Öle, ätherische.

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meiden. Die W ä s s e r des Destillates enthalten teilweise erhebliche Mengen ätherischer ö l e gelöst; man versetzt sie deshalb mit Kochsalz (welches ihre lösende Kraft verringert und den Siedepunkt erhöht) und trennt d a n n d a s ö l vom W a s s e r durch Rektifikation. Teilweise destilliert man ätherische ö l e auch ohne W a s s e r d a m p f im luftverdünnten Raum. Bei der Destillationsmethode müssen die Pflanzenteile entsprechend zerkleinert werden, um dem W a s s e r dampf den Zutritt zu erleichtern. 2. Die Extraktion der ätherischen ö l e mit geeigneten Lösungsmitteln, w i e Äther, Azeton, Schwefelkohlenstoff, Methylchlorid u. s. w., wird neuerdings mehr a n g e w a n d t als f r ü h e r ; doch kommt sie nur da in Betracht, wo die Pflanzenteile wenig fette ö l e und Harze enthalten. Diese Stoffe halten nämlich d a s ätherische ö l sehr fest und sind nur durch Destillieren mit W a s s e r d a m p f davon zu trennen. Über die in gewissem Sinne auch zur Extraktion gehörigen Methoden der M a z e r a t i o n und namentlich der E n f l e u r a g e siehe den Artikel „ P a r f ü m e r i e". 3. Die G e w i n n u n g der ätherischen ö l e durch P r e s s u n g endlich kommt nur in seltenen Fällen in Betracht, und zwar für frische, sehr ölreiche Pflanzenteile, deren ätherisches ö l sich in relativ grossen G e f ä s s e n befindet. Meistens kommen dann Spindelpressen, zuweilen auch hydraulische P r e s s e n zur Anw e n d u n g . Eine b e s o n d e r e Art der P r e s s u n g ist d a s s o g e n a n n t e N a d e l v e r f a h r e n (vgl. unter „ A u r a n t i a z e e n ö l e " ) . Besondere G e w i n n u n g s v e r f a h r e n sind, w o nötig, bei den einzelnen ätherischen ö l e n erörtert. Vgl. auch den Artikel „ P a r f ü m e r i e". Die Rohöle werden von den verschiedenen Beimengungen entweder nur durch Lagern (Klären) gereinigt oder filtriert oder aber schliesslich destilliert; letzteres geschieht wieder entweder mit W a s s e r d a m p f oder im Vakuum. Sehr wichtig g e w o r d e n ist die Fabrikation von t e r p e n f r e i e n ätherischen ö l e n , seitdem man erkannt hat, d a s s in den meisten dieser ö l e die T e r p e n e nur die Rolle neutraler oder gar die Güte schädigender Ballaststoffe spielen, w ä h r e n d allein die sauerstoffhaltigen Bestandteile die T r ä g e r der praktisch wertvollen Eigenschaften sind. Zur Befreiung von T e r p e n e n unterwirft man nach G. H a e n s e 1 die ätherischen ö l e der gebrochenen Destillation nach einem eigenen Verfahren. Wie bekannt, zeigen die eigentlichen T e r p e n e CioHie, um deren Beseitigung es sich in den weitaus meisten Fällen allein handelt, die relativ niedrigen Siedegrenzen von 160—190°, w ä h r e n d die sauerstoffhaltigen Komponenten erheblich höhere S i e d e p u n k t e a u f w e i s e n . W e n n auch d a s Darstellungsverfahren der terpenfreien ö l e nicht durch den Druck veröffentlicht worden ist, auch in einzelnen Fällen wesentliche Modifikationen gewiss nicht entbehrlich macht, so steht doch fest, d a s s die sorgsam geleitete fraktionierte Destillation auch heute noch den Kern d e s Verfahrens bildet. — Als neues b e s o n d e r e s Verfahren sei hier d a s D. R. P. 146 976 erwähnt, d a s die Herstellung leicht und haltbar emulgierender, wasserlöslicher ätherischer ö l e bezweckt: Die ö l e werden in einem geschlossenen, mit Kondensator v e r b u n d e n e n A p p a r a t bei von 50° langsam auf 70° steigender T e m p . etwa % Std. mit fein verteilter Druckluft behandelt, w ä h r e n d man tropfenweise 2—5 % Natronlauge von 20° B6 und 2 % heisses H 2 0 zugibt. Nach dieser Vorbehandlung werden die ätherischen ö l e mit 30—50 % einer w a s s e r l ö s lichen Mineral- und Harzölmischung bei 50—70° etwa 10 Minuten lang mittels Druckluft innig vermischt und dann noch durch indirekten Dampf 1 Std. unter einem Drucke von %—1 Atm. behandelt. — Die einzelnen ätherischen ö l e sind, soweit sie technische Wichtigkeit haben, in b e s o n d e r e n Artikeln abgehandelt. Niobeöl ist unter „ B e n z o e s ä u r e " und „ F r u c h t ä t h e r " zu f i n d e n ; Drusenöl unter „ K o g n a k ö l " ; Wintergreenöl unter „G a u 11 h e r i a ö 1", die übrigen ö l e unter ihren ü b lichen Bezeichnungen. Auf den Artikel „ F r u c h t ä t h e r " sei nochmals verwiesen. Bemerkt mag werden, d a s s auch der K a m p f e r (s. d.) zu den ätherischen ö l e n gezählt wird. A p p a r a t e für ätherische ö l e : Volkmar Hänjg & Comp., Heidenau-Dresden.

| F. H. Meyer, Hannover-Hainholz (s. Ins.-Anh.).

862

ö l e , fluchtige — Oleum Sinapis.

Oluntersuchungsapparate:

Dr. Bob. Muencke, O. m. b. H., Berlin N. 4, Chauaseestr. S.

ölfilter: Heinrich Hirtel G. m. b. H., Leipzig-Pla^witz (s. Ina.).

ö l e , fluchtige, siehe „ ö Ke, ä t h e r i s c h e". O l e i n siehe „ ö I s ä u r e". O l e o m a r g a r i n siehe „ M a r g a r i n e " . O l e o s o l f a r b e n ( F e t t f a r b e n , W a c h s f a r b e n ) , in Ol lösliche Farben, und zwar entweder stearinsaure und Oleinsäure Salze von Anilinfarbbasen oder aber Azofarbstoffe, die in HaO unlöslich, dagegen in Ölen, Fetten, Wachs u. s. w. löslich sind. O l e u m siehe „ S c h w e f e l s a u r e , r a u c h e n d e". O l e u m A m y f f d a l a r o m siehe „ M a n d e l ö I". O l e o m A m y g d a l a r n m a m & r n m siehe „ B i t t e r m a n d e l ö I". O l e u m A n d r o p o g o n l s siehe „ G e r a n i u m ö 1". O l e o m A n d r o p o g o n i s H a r d i siehe „Z i t r o n e 11 ö I". O l e o m a n i m a l e siehe „T i e r ö 1". O l e o m A n l s i siehe „A n i s ö I". O l e o m A n o o a e siehe „ Y l a n g - Y l a n g ö I". O l e o m A r a o h l d l s siehe „ E r d n u s s ö 1". O l e o m A o r a n t l i c o r t i c l s = Süsses Pomeranzenschalenöl, siehe ^ o m e r a n z e n s c h a l e n ö 1". O l e o m A o r a n t i l c o r t i c l s a m a r l = Bitteres Pomeranzenschalenöl, siehe „ P o m e r a n z e n s c h a l e n O I". O l e o m A o r a n t l i f l o r o m = Orangenblütenöl siehe „N e r o 1 i ö I". O l e o m B e r g r a m o t t a e siehe „ B e r g a m o t t ö 1". O l e o m C a c a o siehe „ K a k a o b u t t e r " . O l e o m C a r v l siehe „K 0 m m e 1 ö 1". O l e o m C a r y o p h y l l o r o m siehe „N e 1 k e n ö 1". O l e o m C a s s l a e siehe „Z i m t ö I". O l e o m C i n n a m o m l siehe „Z i m t ö I". O l e o m C i t r i siehe „Z i t r o n e n ö 1". O l e o m O l t r o n e l l a e siehe „Z i t r o n e 11 a ö 1". O l e o m O o c o s siehe „ K o k o s O 1". O l e o m E l a i d l s siehe „ P a l m ö I " . O l e o m E u c a l y p t i siehe „ E u k a l y p t u s ö 1". O l e o m F o e n l c u l i siehe „F e n c h e 1 ö I". O l e o m O a o l t h e r i a e siehe „G a u 11 h e r i a ö 1". O l e o m G o s s y p l i siehe „K o 11 o n ö 1". O l e o m J e e o r l s A s e l l l = Lebertran siehe unter „ T r a n e". O l e o m I r i d i s siehe „I r i s ö 1". O l e o m J o g l a n d i s siehe „ N u s s ö I". O l e o m J o n i p e r l siehe „ W a c h o l d e r b e e r ö I " . O l e o m L a v a n d u l a e siehe „ L a v e n d e l f i 1". O l e u m l i g n l O e d r l siehe „ Z e d e r n h o l z ö 1". O l e u m U n i siehe „L e i n ö 1". O l e u m M a c i d l s siehe „M a z i s ö 1". O l e o m M e n t h a « p i p e r i t a e siehe „ P f e f f e r m i n z ö 1". O l e o m O l i v a r u m siehe „O l i v e n ö I". O l e u m P a p a v e r i s siehe „M o h n ö I". O l e u m P a t c h o u l l ( o l l o r u m siehe „P a t s c h u 1 i ö 1". O l e u m P e t i t g r a i n siehe „ P e t i t g r a i n ö 1". O l e u m P i n i siehe „ K i e f e r n a d e l ö 1". O l e u m R a p a e siehe „R 0 b ö 1". O l e u m R i o i n i siehe „R i z i n u s ö 1". O l e u m R o s a e siehe „ R o s e n f i I " . O l e u m R o a m a r i n i siehe „ R o s m a r i n s 1". O l e u m firienml siehe „ S e s a m O 1". O l e u m S i n a p i s siehe „S e n f 0 1".

863

O l e u m T a u r i p e d u m — Ölgas.

Oleum Tauri p e d u m siehe „K 1 a u e n ö 1". Oleum T e r e b l n t h l n a e siehe „ T e r p e n t i n ö 1". Oleum T h y m i siehe „T h y m i a n ö 1". Oleum U n o n a e siehe „ Y l a n g - Y l a n g ö 1". Oleum V a l e r i a n a e siehe „ B a l d r i a n ö )". Ölfarben. Farbstoffe, die mit trocknenden ölen oder mit fetten Firnissen (Ölfirnissen) angerieben sind und teils für wetterfeste Anstriche, teils für die Ölmalerei benutzt werden. Früher rieb der Konsument die pulverisierte Farbe mit dem Ölfirnis selbst auf der Reibplatte mit dem Läufer zusammen, während jetzt die Ölfarben meistens zu butterartiger Konsistenz angerieben in den Handel gelangen. Oder die Farbstoffe sind doch so fein pulverisiert und geschlemmt, dass sie sich sehr bequem mit dem Firnis zusammenmischen lassen. Die Menge des zum Anmachen nötigen Öls ist nach der Natur des Farbstoffs sehr verschieden; je weniger ö l die Farbe enthält, um so schneller trocknet sie. Um die Ölfarben schneller trocknen zu lassen, setzt man ihnen verschiedene Stoffe zu (vgl. den Artikel ,,S i k k a t i v e"). Ölfarben: S. H. Cohn, Farbenfabrik, Neukölln, Köllnisehe

Allee 44/48.

Ölfarben für Kunstmalerei: Dr. Fr. Schoenfeld & Co., Düsseldorf.

ölfeuerungen. ölfeuerungen baut: Willy Manger, Ingenieur-Ges. m. b. H., Dresden 16.

Ölfirnisse siehe „ L e i n ö l f i r n i s s e". O l g a s (Fettgas). Als Rohmaterial dienen Erdölfraktionen, die zur direkten Beleuchtung nicht mehr und zum Schmieren noch nicht geeignet sind, weiter schwere ö l e von der Braunkohlenteer- und Paraffindestillation, schliesslich auch einige pflanzliche öle, wie Rliböl, gebrauchtes Achsenschmieröl der Eisenbahnwagen u. s. w. Allgemeines siehe unter „ L e u c h t g a s". Die für die Ölgas-Darstellung verwendeten Retorten müssen so konstruiert sein, dass das langsam zugeführte ö l zuerst verdampft und dann erst unter weiterer Erhitzung vergast; gleichzeitig müssen die Zersetzungsprodukte vor weiterer Erhitzung bewahrt bleiben. Das aus den Retorten abziehende Rohgas wird ähnlich wie das Leuchtgas aus Steinkohlen weiter behandelt: es passiert eine Teervorlage, Kühl-, Wasch- und Reinigungsapparate, um schliesslich in einem geeigneten Gasbehälter aufgefangen zu werden. Kleine Ölgasanlagen für Laboratorien u . s . w . , bestehend aus komplettem Gaserzeugungsapparat mit einer Kugelretorte für 1 cbm stündliche Gasproduktionsfähigkeit, mit Ofenarmatur, Feuerungsbestandteilen, den nötigen Schamotte-Formsteinen, den GasReinigungsapparaten und einem vollständigen Gasbehälter mit eisernem Bassin; die Anlage genügt für 1 0 — 4 0 Flammen. Preis des kompl. Apparates mit Gasbehälter von 3 cbm Inhalt Mk. 1 0 4 5 , 0 0



H1f>,00



1265,00

Neuerdings wird ölgas auch in Generatoren erzeugt. Die Apparate arbeiten ganz ähnlich den Karburatoren der Wassergasanstalten, nur dass das Heissblasen hier mit Hilfe des ölgasteeres selbst erfolgt. Hierher gehört unter anderem das D. R. P. 210 431. Wegen seines hohen Gehaltes an schweren Kohlenwasserstoffen hat das ölgas eine Leuchtkraft, die die des Steinkohlengases 3—4 fach übertrifft. Es wird deshalb in Brennern mit sehr kleiner Gaszuführungsöffnung unter reichlichem Luftzutritt verbrannt. Komprimiert dient es zur Erleuchtung von Eisenbahnwagen; auch wird es zum Karburieren von Steinkohlengas und Wassergas, hier und da auch zum Betriebe von Gasmotoren verwendet. Nach dem Engl. Pat. 10 527 von 1903 erhält man ein ölgas von hohem Brennwert, indem man den zu vergasenden öldampf mit Wasserstoff oder an Wasserstoff reichen Verbindungen mischt; das Verdünnungsmittel wird von

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Ölgrün — Ölpressen.

den Kohlenwasserstoffen durch fraktionierte Destillation möglichst getrennt und kann von neuem zu den Retorten zurückgeführt werden. Durch dieses Verfahren soll die Bildung von Teer und Koks bei der Vergasung vermindert werden. Ein f 1 ü s s i g e s Leuchtgas, das nach seinem Erfinder B 1 a u als B 1 a u g a s bezeichnet wird, stellt man aus Olgas dadurch dar, dass man dieses bei hohem Druck mit geeigneten Absorptionsmitteln wäscht und so die kondensierbaren von den sogenannten permanenten Gasen trennt. Das auf diese Wdse von den bei gewöhnlicher Temperatur nicht zu verflüssigenden Gasen getrennte Leuchtgas wird im komprimierten Zustande in Stahlzylindern aufbewahrt (D.R. P. 158 198, 175846, 217 842 und 235 474). Das Blaugas besitzt ein sp. G. 0,51, soll weniger explosiv als Azetylen sein und beim Einatmen nicht so giftig wirken, wie Steinkohlengas. 1 kg Blaugas soll etwa 1,20 Mk., und eine Glühlichtflamme von 40—50 Normalkerzen Leuchtkraft die Stunde rund 3 Pfg. kosten. ölgasapparate: Heinrich Hirtel G. m. b. H., Leipzig-Plagwitx.

ölgrttn siehe „ C h r o m f a r b e n " . OliDtal, eine flüssige Myrrhenseife mit 2,8 % Myrrhe, 0,5 % Kampfer und 0,5 % Menthol, wird zum innerlichen und äusserlichen Gebrauch bei Angina, Diphtherie, Katarrhen der Nase, des Mundes, der Luftröhre u. s. w. empfohlen. Olivenöl (Baumöl; Oleum Olivarum). Durch Pressen aus den Früchten des Ölbaums (Olea europaea) gewonnen. Die besten Früchte geben nach Entfernung des Kerns durch schwache Pressung bei gewöhnlicher Temperatur das feinste Speiseöl ( J u n g f e r n ö l , P r o v e n c e r ö l ) . Dann presst man starker (am vorteilhaftesten unter Verwendung h y d r a u l i s c h e r P r e s s e n), schliesslich unter Erwärmung, wobei man das B a u m ö l und die noch geringwertigeren B r e n n ö l e , N a c h m ü h l e n ö l e und H ö l l e n ö 1 e gewinnt. Die Pressrückstände endlich werden zerkleinert und jetzt meistens mit Schwefelkohlenstoff extrahiert, während sie früher mit heissem HsO digeriert und nach solcher Behandlung noch 2—3 mal ausgepresst wurden. Die Extraktion mit Schwefelkohlenstoff ergibt das sog. S u 1 f u r ö 1. Auch die bei der ersten Pressung abfallenden Kerne werden nach der Zerkleinerung ausgepresst oder extrahiert; man erhält so das O l i v e n k entöl. Die feinen Qualitäten haben eine gelbe bis blassgelbe, zuweilen auch durch Chlorophyll etwas grtinliche Farbe, schmecken mild und angenehm und besitzen einen eigentümlichen, schwachen Geruch. Olivenöl hat ein sp. G. (bei 15°) von 0,913—0,915. Jodzahl 78—85. Verseifungszahl 191—194; es trocknet nicht, wird aber leicht ranzig. Bei + 2° C. erstarrt es. Olivenkernöl hat das sp. G. (bei 15°) 0,916—0,920. Jodzahl 82—83; Verseifungszahl 188,5. Die feinen Sorten dienen als Speiseöl und sind weitgehenden Verfälschungen unterworfen. Die nicht geniessbaren Olivenöle, die man unter der Bezeichnung B a u m ö l zusammenfasst, dienen als Brenn- und Schmiermittel, zur Darstellung von Seifen, Haarölen, Salben, zum Fetten von Leder und Wolle; weiter werden sie in der Färberei benutzt (vgl. „ ö I b e i z e n" und T ü r k i s c h r ö t f ä r b e r e i " ) u. a. m. Preise sind schwankend; z. Z. notiert man: Olivenöl, B a r i Ia feines Speiseöl N i z z a , hochfein . . . . n „ Vierge . . . . n Malaga „ weiss, gebleicht

. . . .

°/j kg Mk. 140,00

.»>o .% .% .»/,

„ „ „ „

„ „ „ „

152,00 175,00 90,00 140.00

Ölkuchen siehe unter „ F u t t e r s t o f f e". Ölpressen. Für Saaten mit verhältnismässig geringem ölgehalt ( L e i n s a a t , B a u m w o l l s a a t , S o n n e n b l u m k e r n e u. s. w.), die nur einmalige Pressung erfordern, eignen sich ganz besonders h y d r a u l i s c h e E t a g e n p r e s s e n , wie eine solche umstehend abgebildet ist Das

Ölsäure.

865

P r e s s g u t wird, nachdem es in Kuchen geformt und in TQcher eingeschlagen ist, auf die Pressplatten gebracht. Beim Steigen des Presskolbens werden die Pressplatten aus den Staffeleisen bezw. Hangeösen gehoben und gegeneinander gedruckt. D a s ö l fliesst hierbei seitlich bis zum Presstisch hinunter und wird in einer Rinne aufgefangen, die am untern Holm oder am K o p f e des Presskolbens vorgesehen ist. P r e i s e der h y d r a u l i s c h e n

Etagenpressen

Grösse Durchmesser des Presskolbens

No. . . . .

Anzahl der Kuchen fttr eine Pressung Grösse der Kuchen (beschnitten)

.

j

Gewicht der vollständigen Presse

.

.

.

Hydraulische Etagenpressen und andere P r e s s e n : Fried. Krupp Aktiengesellschaft Gruonwerk, Haideburg-Buckau. ttls&nre (Stearinöl; Elains ä u r e ; Acidum oleinicum). CigHwiOi. Sie findet sich, an Glyzerin gebunden, in den meisten Fetten (namentlich den Ö l e n ) ; in der Technik bezeichnet man sie a l s O 1 e i n , während dieser Name korrekt nur ffir das ölsäureglyzerid gilt. D i e Ölsäure wird technisch a l s Nebenprodukt bei der Stearinfabrikation gewonnen. Verseift man die Fette hierbei (vgl. die Artikel „Stearin", „Fettsäuren" und „ S e i f e " ) mit Schwefelsäure und destilliert darauf die Fettsäuren ab, so bezeichgewonnene säure als d e s t i l l i e r t e s dagegen die Verseifung in Autoklaven Wasserdampfs, so führt die dargestellte Ölsäure Be-

. in Atm. .

mm

n

. etwa kg

W I M

BSKLSSK

für

Ölfrüchte.

1

2

N0s)90 Mekonidin CJIH»NO« Lanthopin C»H»NO«

Opium und Opiumalkaloide.

867

Protopin CjoHi.NOs

Kryptopin

CI.HITNO>(OCH») 2

P a p a v e r a m i n C21H21NO6 Narkotin C i . H u N 0 4 ( 0 C H » ) a Gnoskopin CssHjaNOi Oxynarkotin C i » H 1 4 N 0 5 ( 0 C H a ) 3

Narzein C2OHI8N06(OCH3)S Hydrokotarnin C U H I 2 N 0 2 ( 0 C H > )

Xanthaljn CaiHseO«.

Ausserdem enthält d a s Opium Mekonsäure CiHiO?, an die die Alkaloide teilweise gebunden sind, und noch einige weniger wichtige Stoffe. Auch Milchsäure, Schwefelsäure, Ammoniumsalze, Schleim, Pektinstoffe, Eiweiss, Kautschuk, W a c h s u. s. w. sind Bestandteile des Opiums. Der durchschnittliche Gehalt an wichtigeren Alkaloiden ist nach P i c t e t : 9 % Morphin (Schwankungen von 1,6—17 % sind b e o b a c h t e t ) ; 5 % Narkotin; 0 , 8 % P a p a v e r i n ; 0 , 4 % T h e b a i n ; 0 , 3 % Kodein; 0 , 2 % Narzein. Zur Darstellung von Morphin nach dem M e r c k sehen Verfahren wird d a s Opium mit H 2 0 erschöpft, der w ä s s e r i g e Auszug zur dünnen Sirupkonsistenz eingedampft und mit N a 2 C O s versetzt, wodurch sämtliche Alkaloide gefällt werden. Den nach 2 4 Stdn. abgeschiedenen Niederschlag w ä s c h t man mit H 2 0 a u s und behandelt ihn dann mit kaltem Weingeist, welcher, neben harzigen Bestandteilen und geringen Mengen Morphin, sämtliche letzteres begleitenden Alkaloide aufnimmt. D a s abgepresste und getrocknete Rohmorphin wird mit verdünnter E s s i g s ä u r e bis zur s c h w a c h saueren Reaktion gelöst (wobei etwa noch vorhandenes Narkotin, welches kein Azetat bildet, ungelöst zurückbleibt), die essigsaure Lösung über Tierkohle filtriert und mit Ammoniak gefällt. D a s ausgeschiedene Alkaloid sammelt man auf Beuteln, w ä s c h t es mit kaltem H 2 0 aus und trocknet es. Für die Darstellung der Salze ist dieses gefällte fein kristallinische Morphin meist genügend rein. Um es ganz rein zu erhalten, muss man es mehrmals aus siedendem Alkohol unter Zusatz von e t w a s T i e r k o h l e Umkristallisieren. Ein die Gesamtalkaloide des Opiums in leichtlöslicher F o r m enthaltendes P r ä p a r a t ist d a s P a n t o p o n (s. d.). Im D. A. V. sind folgende Maximaldosen für Opium und Opiumprodukte vorgeschrieben: Opium 0,15 g p. dos., 0,5 g p. die Extract. opii 0,1 g p. dos., 0,3 g p. die Tinct. opii 1,5 g p. dos., 5,0 g p. die Morph, hydrochlor. 0,03 g p. dos., 0,1 g p. die Codein. phosphor. 0,1 g p. dos., 0,3 g p. die. P r ü f u n g ! Die Prüfung des Opiums geschieht nach den Vorschritten des D. A. V. Als G r e n z w e r t e sind nach D i e t e r i c h festzuhalten: W a s s e r g e h a l t 7,38—24,13°/.; A s c h e 3,55—4,9 % ; w ä s s e r i g e s E x t r a k t 45—45,26 % ; M o r p h i n 9,98—15,82 Für die Bestimmung des Morphins sind ausser der Methode des D. A. V noch' mehrere andere Verfahren vorgeschlagen worden; empfehlenswert erscheint die in neuester Zeit von A. B. S t e v e n s (Pharmaceutical Arch. 1902, 5, 41) angegebene Methode, welche wir der ChemikerZeitung R e p e r t o r i u m 1902 Seite 142 entnehmen: Man verreibt 4 g Opium als feines Pulver in einem Mörser mit 2 g frischem Caleiumhydrat und 10 g Wasser, bis ein einheitliches Gemisch entsteht. Man gibt 19 ccm Wasser zu und rührt während Va Std. häufig um. Es wird durch ein Filter von etwa 10 cm Durchmesser filtriert, und man bringt genau 15 ccm in eine 60 ccm* Flasche. Hierzu setzt man 4 ccm Alkohol und 10 ccm Äther, worauf man das Gemisch durchschüttelt. Sodann werden 0,5 g Ammoniumchlorid zugegeben. Man schüttelt während V, Std. gut und häufig durch und setzt das Gemisch 12 Std. lang an einen kühlen Ort. Man entfernt den Stopfen und hebt ihn für die weitere Verwendung auf. Hiernach giesst man die ÄtherReh ich t auf einen kleinen Trichter, dessen Abflussrohr mit einem Stück Watte bedeckt ist. Die Flasche spült man mit 10 ccm Äther nach. Ohne zu versuchen, alle Kristalle aus der Flasche zu entfernen, wäscht man die Flasche nebst Inhalt des Trichters mit morphinhaltigem Wasser, bis die Waschwässer farblos sind. Wenn die Kristalle abgetropft sind, stellt man den Trichter in die Flasche, welche die anhaftenden Kristalle enthält, und mit einem kleinen Glasstab löst man die Watte vom Trichter ab und spült die Kristalle in die Flasche mit 12 ccm 1 /,„ NSchwefelsäure. Man bringt die Watte in die Flasche, korkt zu und schüttelt, bis die Kristalle alle gelöst sind. Man spült Kork und Trichter mit Wasser ab und titriert den Überschuss an Säure mit */io N-Kaliumhydroxyd. Die Anzahl ccm Vio Normalsäure, welche vom Morphin verbraucht ist, gibt mit 1,6058 multipliziert den Prozentgehalt des erhaltenen Morphins. Zu dieser Zahl addiert man 1,12 für das in der Lösung verbliebene Morphin.

55*

868

Orangenblfitenöl — Organische Farbstoffe.

Opium, zur Zeit ab Hamburg Morphium pur. crist „ acetic „ hydrochlor. crist, D. A. V . . „ sulfuric, crist. letfss » r> P»Iv Codeinum pur. crist. „ citric „ hydrochloric, crist „ phosphoric, solub. crist., D. A. V „ salicylic, crist „ sulfuric, crist Narceinum pur. crist „ hydrochlor. puriss. crist „ meconic. crist „ sulfuric, crist Narcotincm pur. crist „ hydrochlor. Papaverin. pur. crist „ hydrochlor

Meconinsäure, krist Hoepfner, Plan ».

Oebr.,

Chem. Fabrik,

. . . . . . . . . . .

. . .

. H Mk. 7,20 . D n 1,40 . D n 5,50 n 5,50 . D 3,80 n 3,30

. .

Opium und Opiumalkaloide:

Hamburg 1,

1 kg H Mk. 69,00 H 55.00 H ft 55,50 H 55,50 H n 55,00 8,20 D D 9,40 D n 9,40 D n 7,50 D n 9,40 D 7,80

. . . . . . . . . . .

. D Mk. 1,20

Mk. 38,00- 4 0 , 0 0 1 kjr Mk. 628,00 500,00 1 , 1 T m 506,00 506,00 1 T 1 , n 500,00 H 74,50 H 85,00 H m 85,00 H n 67,70 H 85,00 H 71,00 T) 9,00 D 7,00 * D 7,00 D 7,00 1 kg 65,00 H R 12,00 H 50.00 » H 50,00 n H 30,00 H 79 30,00 D ff 14,00 H 91 11,00

£. Merck, Dannstadk.

O r a n g e n b l t t t e n S l siehe „N e r o 1 i o 1". O r a n g e n s c h a l e n t t l siehe „ P o m e r a n z e n s c h a l e n ö 1". Orchldeenttl siehe „Y1 a n g - Y1 a n g ö 1" Orexin. Früher verstand man darunter das Orexinum ehloricum = Phenyldihydrochinazolinchlorhydrat. CH, N . CsHs C.H, + 2 HsO.

hydro-

Zur Darstellung geht man nach dem D. R. P. 51712 vom Formanilid aus, stellt daraus, indem man auf die Lösung in Benzol metall. Na einwirken lässt, Natriumformanilid dar, führt dieses durch Einwirkung von o-Nitrobenzylchlorid in o-Nitrobenzylformanilid Uber und reduziert letzteres mit So und HCl; hierbei entsteht intermediär o-Amidobenzylformanilid, das unter Ab« Spaltung von H f O in Phenyldihydrochinazolin fibergeht. Jetzt wird weder das salzsaure Salz noch die freie Base mehr verwendet, vielmehr allein das gerbsaure Salz (Orexinum tannicum). Man verordaet es medizinisch, und zwar zur Erregung von Esslust. Die Dosis beträgt für Erwachsene 0,5—1,0 g, für Kinder 0,25—0,5 g, ein- bis zweimal täglich, 1 bis 2 Stdn. vor dem Essen zu nehmen. Orexin. tannic „ „ i n

Tabletten (0,25 g)

D Mk. 1,80; H Mk. 16,50 10 Stück „ 0,65

O r g a n i s c h e F a r b s t o f f e . Im einzelnen siehe „ P f l a n z e n f a r b s t o f f e " , „ T i e r i s c h e F a r b s t o f f e " und „ T e e r f a r b s t o f f e " . In letzterem Artikel sind die Unterabteilungen zu finden, in welche die Teerfarbstoffe eingeteilt sind. Apparate zur Darstellung von Farbstoffen: Hmil Paarirarg, Berlin NW. 2t.

Orlean —

869

Osmium.

Orlean (Anatto). Es wird aus der fleischigen Umhüllung der Samenkörner des in Südamerika und Indien kultivierten Strauches Bixa orellana durch Gärung dargestellt und kommt entweder als Teig oder, nach dem Trocknen, als aussen dunkelbraune, innen rote, weiche Masse in den Handel. Der Orlean enthält 3 verschiedene (teils gelbe, teils rote) Farbstoffe, von denen das in dunkelroten Blättchen kristallisierende B i x i n der wichtigste ist. Orlean färbt tierische und pflanzliche Fasern ohne Beize gelb und wird hier und da in der Seidenfärberei, für andere Fasern dagegen nur zum Nuancieren verwandt. Im übrigen dient er als Butter- und Käsefarbe. Bixin: Dr. F. Wilhelmi,

Chem. Fabrik,

Taucha (Bez.

Leipzig).

Orphol ( B i s m u t u m naphiolicum) = ß-Naphtol-Wismut. Bi 2 O s (OH). (CWHTO). Bräunliches, geruch- und geschmackloses Pulver, unlöslich in HsO und Alkohol. Man verwendet es medizinisch, und zwar innerlich als Darmantiseptikum, äusserlich als Jodoformersatz. Orphol

D Mk. 0 , 7 0 ; H Mk. 5 , 5 0

O r s a t - A p p a r a t siehe „R a u c h g a s e". Orseille (Persio). Farbstoff, der aus verschiedenen Farbenflechten (namentlich Roccella tinctoria) auf ähnliche Weise gewonnen wird wie L a c k m u s (s. d.). Es gibt verschiedene Orseille-Präparate, so die eigentliche O r s e i l l e oder O r s e i l l e i m T e i g , weiter O r s e i l l e e x t r a k t , f r a n z ö s i s c h e r P u r p u r und P e r s i o (roter Indigo). Die, Orseille im Teig erhält man durch Gärung der Flechten mit Ammoniak, den Extrakt durch Ausziehen mit Kalkwasser und nachherige Ausfällung mit Säuren; der französische Purpur ist der aus der Farbstofflösung gefällte Kalklack, und der Persio endlich das durch Eintrocknen von Orseilleextrakt gewonnene Pulver. Der eigentliche Farbstoff der Orseille ist das O r c e i n , das sich in Alkalien mit violetter Farbe löst. Die Orseille dient fast ausschliesslich zur Färbung von Wolle, zuweilen auch der Seide; man erhält violette bis bläulich-rote, wenig lichtechte Färbungen o h n e A n w e n d u n g von Beizen. O r t h o c h r o m a t i s c h e P l a t t e n s. „ P h o t o g r a p h i s c h e P l a t t e n " . O r t h o f o r m (-Neu) = m-Amido-p-oxybenzoemethylester. /NHÜ (3) C«H3(-OH (4). x COOCHs (1) Zur Darstellung geht man von p-Oxybenzoesäuremethylester aus, nitriert ihn und reduziert das erhaltene Nitroprodukt. Feines weisses Pulver vom Seh. P. 142°, sehr schwer löslich in HsO und Äther, leicht löslich in Alkohol und siedendem Benzol. Man benutzt es als lokales Anästhetikum äusserlich mit ausgezeichnetem Erfolge, so bei Geschwüren, Riss- und Brandwunden, in der Zahnheilkunde zum schmerzlosen Zahnziehen, in Form von Einblasungen bei Schnupfen und Heufieber u. a. m. Orthoform-Neu „Höchst"

H Mk. 1 2 , 0 0 ; 1 kg Mk. 1 1 5 , 0 0

Orthonal, eine Kombination von 0,5%iger Kokainlösung mit 0,75%iger Alypinlösung, der 6 % einer Adrenalinlösung 1 : 10000 zugefügt sind. E s kommt in sterilisierten Röhrchen in den Handel und dient als lokales Anästhetikum, hauptsächlich in der Zahnheilkunde. Orthotoluolsulfamid siehe „T o 1 u o I s u 1 f a m i d".

Saccharin-Fabrik,

Akt.-Ges.

vorm.

Fahlberg,

List & Co., Salbke-Westerhüsen a. Elbe.

Orthotoluolsulfochlorid siehe „ T o l u o 1".

Saccharin - Fabrik

Akt.-Ges.

vorm.

Fahlberg, List & Co.. Salbke-Westerhüsen a. Elbe.

Ortol siehe „ P h o t o g r a p h i s c h e C h e m i k a l i e n". Osmium. Os. A. G. = 190,8. Platinmetall, das sich aus geschmolzenem Zinn in blauen und sehr harten Kristallen ausscheidet; sonst

870

Osminmlampe — Osramlampe.

bildet es ein grauschwarzes Pulver. Sp. G. 22,48; Seh. P. ca. 2500*. Schwerster aller Körper und am schwersten schmelzbares von allen Metallen. In fein verteiltem Zustande löst es sich in verschiedenen Mineralsäuren, dagegen ist kompaktes Os auch in Königswasser nicht lOslich. Beim Erhitzen an der Luft oxydiert es sich. Das Os wird, mit Iridium legiert, als O s m i u m i r i d i u m wegen der Harte und Unangreifbarkeit dieser Legierung zu Spitzen fflr Stahlfedern und Füllfederhaltern sowie zu einigen andern Gegenständen benutzt Ferner bildet e s das Material des GlflhkOrpers bei der neuen A u e r sehen elektrischen Glühlampe; siehe darüber den Artikel „ O s m i u m l a m p t " . Ober das D. R. P. 157 172 zur Darstellung von k o l l o i d a l e m Osmium vgl. den Artikel „P1 a t i n". Osmium Osmium-Iridium

l g lg

Mk. 7,50 „ 7,50

Osmium:

W, O. Heraeqg, O. m. b. H., Hanau.

Osminmlampe. So bezeichnet man die von A u e r erfundene e l e k t r i s c h e Glühlampe: Das Osmium wird zu einer teigartigen Masse unter Zusätzen verarbeitet und unter hohem Druck zu Faden gepresst; nach dem Trocknen werden dieselben unter Zuhilfenahme des elektrischen Stroms zu reinem Metall reduziert. Der Osmiumfaden wird wie bei den gewöhnlichen elektrischen Glühlampen in eine luftleere oder mit indifferentem Gas gefüllte Glasbirne eingeschlossen. Die Osmiumlampe verbraucht nur 1,5 W. für 1 H.-K.; ein Übelstand ist die geringe Spannung, mit der die Osmiumlampe brennt. So braucht diejenige von 25 H.-K. zwischen 25 und 30 V., die von 30—35 H.-K. etwa 38 V. Jetzt ist die Osmiumlampe wieder aus dem Handel verschwunden. Über die O s r a m l a m p e siehe unter „ W o l f r a m l a m p e " . OsminmVerblnduneen. Besonders ist das O s m i u m t e t r o x y d ( Ü b e r o s m i u m s ä u r e ) OsO«, in der Technik falschlich als O s m i u m s ä u r e (Acidum osmicum) bezeichnet, wichtig. Es bildet sich beim Erhitzen von Os an der Luft oder mit Wasserdampf, auch beim Behandeln mit HNO* oder Königswasser. Weisse, leicht schmelzbare, bei ca. 100" siedende, in farblosen Nadeln sublimierende Kristallmasse, die sich in HjO leicht löst. Die Überosmiumsäure verdampft selbst aus verdünnten Lösungen; die Dämpfe sind stark giftig, riechen stechend und greifen die Schleimhäute heftig an. Von der Überosmiumsäure kennt man keine Salze, dagegen existieren O s m a t e (osmiumsaure Salze) von dem im freien Zustande nicht bekannten O s m i u m t r i o x y d OsOj. Die Überosmiumsäure (Osmiumsäure) dient in der Mikroskopie zum Abtöten kleiner Lebewesen. l g i g ig i g ig ig ig ig 1 g Mk. 7,00; D lg l g l g

Osmiumammoniumchlorid Osmiumkaliumchlorid . . Osmiumnatriumchlorid . . . Osmiumsäure, Einteilung in l g 0,5 g . . . . 0,25 g . . . . rt n n 0,1 g . . . Osmiumsaures Blei . . . , „ Kalium . . „ Kalk . . . „ Natrium

Osmium-Verbindungen:

W. C. Heraew, G. m. b. H„ Hanau.

Osmose siehe „D i f f u s i o n". Osmoseapparat siehe „M e 1 a s s e " . Osramlampe siehe „W o l f r a m l a m p

e".

Mk. 6,50 5,00 4,00 4,50 n 5,50 n 5,50 » 6,00 n 6.50 60,00 5,50 n 10,00 n 6,75

Otalgan — Oxalsäure.

871

Otalgan, eine Lösung von Opiumextrakt in Glyzerin mit Zusatz von Antipyrin. Es soll sich zur Beseitigung der Schmerzen bei Mittelohrentzündung eignen. Orogal. Verbindung von Rindsgalle mit HOhnereiweiss, die den Magen unverändert passiert und erst im Darm zur Lösung gelangt, hat gallentreibende Wirkung. J Unangenehm schmeckendes Pulver, das deshalb in Oblaten oder Kapseln verordnet wird. Oxalate (oxalsaure Salze) siehe unter den betreffenden M e t a 11 v e r bindungen. Oxals&are (Kleesaure; Acidum oxalicum). CjH»0« = (CO. OH)i. Sie findet sich in vielen Pflanzen, so als K a l i u m b i o x a l a t im Sauerklee, Sauerampfer, Rhabarber u. s. w.; künstlich erhalt man sie bei der Behandlung vieler Kohlenstoffverbindungen (Zucker, Starke, Zellulose) mit Salpetersäure oder schmelzendem KalihydraL So kann man sie durch Erhitzen von 1 T. Rohrzucker mit 8 T. HNO« gewinnen, doch fabrizierte man sie in der Technik bis vor kurzem ausschliesslich aus S a g e s p a n e n : Auf 1 T. durch Sieben von grösseren Stücken befreite Sägespäne verwendet man 2 T. Alkali, und zwar in Form von Kalinatronlauge (sp. G. 1,3—1,4), womit man die Spane durchtrankt. Die Mischung wird, unter ständiger Bewegung darch ein Rührwerk, auf flachen Pfannen (in 2 cm hoher Schicht) auf ca 240* erhitzt, bis eine grünlichgelbe Schmelze entstanden ist. Noch heiss kommt diese in warmes Wasser, worauf man auf 38° B6 eindampft und erkalten lasst. Hierbei kristallisiert der grösste Teil des Natriumoxalats aus; man trennt dasselbe von der Flüssigkeit, löst es in wenig siedendem Wasser und fällt die Oxalsäure mit Kalk aus. Das Calcium» Oxalat endlich wird mit HjO zu einem dünnen Brei angerührt, erhitzt und das Ca durch H,SO* ausgefällt. Die abgezogene Oxalsäurelösung wird weiter eingedampft, bis die letzten Gipsreste ausgeschieden sind, und zur Kristallisation hingestellt. Durch Umkristallisieren wird die Oxalsäure gereinigt. — Auch durch Behandeln von Sägespänen mit einem Gemisch von HNO* und H»SO« wird Oxalsäure technisch gewonnen. Nach dem D. R. P. 183 022 oxydiert man die Kohlehydrate mit HNO» in Gegenwart geringer Mengen von Vanadinverbindungen (insbes. V»0»), die dabei als Sauerstoffüberträger wirken. Vorteile gegenüber der alleinigen Verwendung von HNO» sind: dass der Prozess ohne jede Erwärmung durchgeführt werden kann, seine Dauer erheblich geringer ist, keine Zwischenprodukte gebildet werden und die Ausbeute bedeutend besser ist. Eine Verbesserung dieses Verfahrens bringt das Zusatz-D. R. P. 208 999. Die Darstellung von Oxalsäure aus Holzabfallen mittels überhitzten Wasserdampfes unter Druck schützt Franz. Pat. 406722. Andere Verfahren, die ebenfalls von Sägespänen, Pflanzenfasern u. s. w. ausgehen, sind in Amer. Pat. 999 551 und in Amer. Pat. 1001 937 niedergelegt Seitdem in neuester Zeit die Darstellung der A m e i s e n s ä u r e (s. d.) durch das patentierte G o l d s c h m i d t sehe Verfahren so bedeutend verbilligt worden ist, benutzt man die ameisensauren Salze zur Gewinnung von Oxalaten, und zwar werden Alkalioxalate nach dem D. R. P. 111078 durch Erhitzen eines Gemisches von ameisensauren und kohlensauren Salzen erzeugt. Eine wichtige Abänderung des Verfahrens bringt D. R. P. 161512. Ober dieses Verfahren siehe unter K a l i u m o x a l a t (No. 23a im Artikel „K a l i u m v e r b i n d u n g e n"). — Man macht dann aus dem gewonnenen Oxalat die Säure frei. Nach dem D. R. P. 204 895 gelingt die technische Umwandlung der Formiate in Oxalate ohne irgendwelche andere Zusätze, wenn man nicht im Vakuum bei 360" arbeitet, sondern die Reaktion bei niederer Temp. (280*) vor sich gehen lässt. Weitere Verfahren zur Herstellung von Oxalaten aus Formiaten schützen D. R. P. 229853, Franz. Pat. 413947 und Amer. Pat. 973832. Die Ameisensäure bildet mit 2H»0 farblose, durchsichtige, stark sauer schmeckende, geruchlose, an der Luft verwitternde Kristalle, die sich in

872

Oxaphor — Oxazine und Thiazine.

12—14 T. kalten, in 0,3—0,4- T. heissen Wassers lösen; die Oxalsäure ist giftig. Man benutzt sie in der Färberei und Kattundruckerei, zur Darstellung von Ameisensaure, Rosolsäure, Dextrin und Diphenylaminblau, zum Bleichen ,von Stroh, zum Reinigen von Stearin und Olyzerin, zur Beseitigung von Tinten- und Rostflecken, ferner (unter dem falschen Namen Z u c k e r s ä u r e ) zum Putzen von Messing u. s. w. P r t f a a s i Den Gehalt bestimmt man durch Titration mit Normallauge and Phenolphtaldn all Indikator; ebenso genau iat die Titration mit KUnO, in schwefelsaurer Lflaong. Die Prüfung auf anorganische Stoffe» auf Co, Pb, Fe und HsSO^ geschieht in der allgemein üblichen Weise, die auf HNO» mit Viphenrlamin in Schwefeidure. Aul Ammoniumverbindnngai prüft' man mit N e • • 1 e r achem Beigens; auch mBasen sich 0,6 g Oxalsäure beim 8chHtte]n mit 100 ccm ither gana klar und ohne jeglichen BBckstand auflösen. Oxalsäure, techn. krist „

„ „ „





% kg Mk. 68,00 (Bittersalzform)

%

„ (Pulver) doppelt gereinigt, krist ehem. rein, krist n n entwässert

% °/o °,o 1

*

„ „ „ „



80,00

„ 85,00 „ 100,00 „ 170,00 „ 4,50

Oxalsäure:

Holler & Oo., Hamburg I, Alsterdamm 12/13.

Anlagen zur Herstellung von Oxalsäure baut:

J. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4.

Oxaphor = Oxykampfer in 50 %iger Lösung. . . „ . . >CHOH\ ^Oxykampfer = J Man erhält den Oxykampfer durch Reduktion des Kampferchinons C 8 H i « ( C O ) . mittels Zinkstaubs und Säuren; der ReduktionsfiQssigkeit wird der gebildete Oxykampfer durch Extraktionsmittel entzogen und durch Destillation mit Wasserdampf gereinigt. Weisses Kristallpulver vom Sch. P. 203—205°, schwer löslich in kaltem, leichter in heissem H»0, sehr leicht löslich in allen organischen Lösungsmitteln. Da sich der feste Oxykampfer bei längerem Aufbewahren zersetzen kann, so kommt nur die 50 %ige alkoholische Lösung in den Handel. Man gibt das Oxaphor innerlich gegen Atemnot aller Art; Einzeldosis 1—1,5 g, Tagesdosis 1,5—2 g. Oxaphor „Höchst" (50°/oige Lösung)

H Mk. 11,00; 1 kg Mk. 100,00

Oxazine und Thiazine. Zwei Klassen von Teerfarbstoffen, die nahe miteinander verwandt sind. Man kann sie von den A z i n f a r b s t o f f e n (s. d.) ableiten, deren einfachster Repräsentant das P h e n a z i n ist. Aus dem Phenazin entsteht durch Aufnahme von 2H das H y d r o p h e n a z i n NH C « C e H « . Durch Ersatz einer Imidgruppe NH im Hydrophenazin durch O erhält man ein O x a z i n , nämlich das P h e n o x a z i n &H«C«Hi, während bei Ersatz des NH durch S das einfachste T h i a z i n, nämlich P h e n ot h i a z i n ( T h i o d i p h e n y l a m i n ) Ce H ^ ^ X ^ H* entsteht. Vom Phenoxazin leiten sich die O x a z i n f a r b s t o f f e, vom Phenothiazin die T h i a z i n f a r b s t o f f e ab. Erstere haben die chromophore Gruppe < I o > oder .M

vielmehr

während in den Thiazinen (auch T h i o n i n f a r b s t o f f e

genannt) das Chromophor < / c > anzunehmen ist.

Ozon — Oxyketonfarbstoffe.

873

Zu den Oxazinen gehört beispielsweise das N a p h t y l e n b l a u ( N e u b l a u , B a u m w o l l b l a u , E c h t b l a u ) , seiner Zusammensetzung nach Dimetbylphenylammoniumnaphtoxazin C1(CH,)»N : C«HJ^Q>CIOH«, welches man durch Kondensation von Nitrosodimethylanilinchlorhydrat mit 0-Naphtol in alkoholischer Lösung bei Gegenwart von Chlorzink erhalt. Der einfachste Repräsentant der Thiazine ist das L a u t h sehe V i o l e t t (Thioaln): das durch Oxydation von p-Phenylendiamin in saurer ,/ \y\ Lösung mittels Fe»Cl« in Gegenwart von H«S ent| ] , steht, aber nicht mehr im Gebrauch ist. Besonders v X JNH« wichtig ist dagegen in dieser Klasse das M e t h y l e n ^S b l a u , welches ein vierfach alkyliertes Thionin ist (vgl. den besonderen Artikel „ M e t h y l e n b l a u " ) .

0

Oxon, geschmolzenes und in Tablettenform gegossenes Natriumsuperoxyd, das in der Medizin sowie als Luftverbesserungsmittel in Unterseebooten Verwendung finden soll. Vgl. unter N a t r i u m s u p e r o x y d , No. 30c im Artikel „ N a t r i u m v e r b i n d u n g e n " . Oxybenzaldehyd C,H,(OH)COH. Nach D . R . P . 233 631 tritt, wenn in den alkylsubstituierten Phenolen die Hydroxylgruppe inaktiviert wird (z. B. mittels Phosgen u. s. w.), Chlor u. s. w. nicht in den Benzolkern, sondern in die Seitenkette. Die Chlorierung erfolgt bei 150—180°. Aus des gewonnenen Chlorprodukten kann man durch Verseifung leicht und billig zu den entsprechenden Oxybenzylalkoholen, -aldehyden und -benzoesäure« gelangen. Tatsächlich ist die Methode geeignet, den wertvollen m-Oxy^ benzaldehyd preiswert herzustellen. Oxybensoes&ure siehe „S a I i z y 1 s ä u r e". OxycelloloM siehe „O x y z e 11 u 1 o s e". Oxychinaaeptol siehe „D i a p h t h e r i n". Oxydasta. Ein als Antiseptikum bei Ekzemen und Wunden empfohlenes Präparat; es besteht im wesentlichen aus V a n a d i n s ä u r e in 0,5%»iger Lösung. Oxygar, ein neues medizinisches Wasserstoffsuperoxydpräparat, in dem das H2O9 an Agar-Agar gebunden ist. Das HaOs spaltet sich im Magen langsam ab. Oxygenlt, Gemisch aus 100 Teilen KClOs, 13 Teilen MnO> mit einem Zusatz von Kohlenpulver. Die Masse dient zur Sauerstofferzeugung, und zwar wird durch ein besonderes EntzUndungspulver der C zur Entzündung gebracht und das Getnisch unter Luftabschluss sich selbst überlassen. Dabei verbrennt der Kohlenstoff auf Kosten eines Teiles des Chloratsauerstoffes, und die entwickelte Hitze ist gross genug, um aus dem übrigen Chlorat den O frei zu machen. Das entwickelte Gas passiert einen Reiniger, in dem es durch NaOH oder Ca(OH) 2 von C0 2 befreit wird. Der Apparat zur Zersetzung des Oxygenits ist fahrbar und dient zum Schweissen. Oxygeniam siehe „S a u e r s t o f f". Oxykampfer siehe „O x a p h o r". Oxykarbid, soviel wie B a r i u n d u m (s. d.). Oxyketonfarbstoffe. Diese wichtige Gruppe von Teerfarbstoffen umfasst die M o n o k e t o n f a r b s t o f f e , die O x y x a n t h o n e und die Diketonfarbstoffe. Die M o n o k e t o n f a r b s t o f f e enthalten neben der chromophoren CO-Gruppe zwei oder mehr salzbildende OH-Gruppen. Sie entstehen durch Kondensation von aliphatischen und aromatischen Monokarbon- und Oxysäuren (bezw. ihren Chloriden) mit Phenolen durch ZnClf, konz. H1SO1 oder SnCU und geben gelbe Färbungen. Hierher gehören z. B. das A1 i z a r i n -

874

Oxyliquit — Oxyzellulose.

g e l b A und das A l i z a r i n g e l b C: ersteres ist T r i o x y b e n z o * phenon: und entsteht bei der Einwirkung von Benzoesäure / \ _ O H (oder Benzotrichlorid) auf Pyrogallol in Gegenwart ( | von Chlorzink. Das Alizaringelb C i s t G a l l a z e t o C«Hs. CO—l J—OH p h e n o n CH,. CO. C«H«(OH),, d. h. es unterscheidet Y , sich vom voranstehenden dadurch, dass die Benzylw n gruppe C«H». CO durch die Azetylgruppe CH.CO ersetzt ist; man erhält es durch Einwirkung von Essigsäure mit Chlorzink auf Pyrogallol. Die O x y x a n t h o n e sind Oxyderivate des Diphenylenketons (X a n thons) der Ring:

als charakteristisch für diese

Farbstoffgruppe ist

anzusehen. In diese Farbstoffklasse gehören verschiedene n a t ü r l i c h e Farbstoffe, so das E u x a n t h o n des I n d i s c h g e l b (vgl. unter „ T i e r i s c h e F a r b s t o f f e " ) ; von künstNxAc/ lichen hat man wohl das der Konstitution nach allerdings noch fi fi nicht ganz aufgeklärte G a l l o f l a v i n hierher zu zählen; man erhält es durch Einwirkung von Luftsauerstoff auf eine alkalische Lösung von Gallussäure. Die D i k e t o n f a r b s t o f f e endlich enthalten die COGruppe zweimal in der p-Stellung und ausserdem mindestens 2 Hydroxylgruppen, die zueinander in der o-Stellung stehen und der einen CO-Gruppe benachbart sind. Da diese sehr wichtigen Farbstoffe fast sämtlich Derivate des Anthrazens bzw. Antrachinons sind, so bezeichnet man auch wohl sämtliche Farbstoffe dieser Gruppe als A n t h r a z e n f a r b s t o f f e oder A n t h r a c h i n o n f a r b s t o f f e , auch A l i z a r i n f a r b s t o f f e genannt. Die meisten hierhergehörigen Körper sind Beizenfarbstoffe, d. h. sie vereinigen sich mit Metalloxyden zu unlöslichen, fest auf der Faser haftenden Farblacken. Der wichtigste Diketonfarbstoff ist entschieden das A1 i z a r i n , Ober dessen Darstellungsmethoden der besondere Artikel „A1 i z a r i n " unterrichtet; es bildet eine rotgelbe Paste und färbt Baumwolle auf Tonerdebeize r o t , auf Zinnbeize r o s a , auf Chrombeize b r a u n r o t , auf Eisenbeize v i o l e t t , findet aber seine wichtigste Anwendung in der T ü r k i s c h r o t f ä r b e r e i (s. d.). Ferner sei von Diketonfarbstoffen noch das P u r p u r i n , seiner Zusammensetzung nach 1, 2, 4-Trioxyanthrachinon, erwähnt; man erhält es durch Oxydation von Alizarin mit MnOt + HaSOt oder elektrolytisch aus einem Gemisch von Anthrachinon und geschmolzenem KOH an der Kathode. Das Purpurin färbt Baumwolle auf Tonerdebeize s c h a r l a c h r o t , auf Chrombeize r o t b r a u n . O x y l l q u i t siehe „ L u f t , f l ü s s i g e " . Oxytrlphenylmeth&nf&rbstoffe. Teerfarbstoffe, die zur Klasse der T r i p h e n y l m e t h a n f a r b s t o f f e (s. d.) gehören. Von den Rosanilinfarbstoffen (vgl. „A m i d o t r i p h e n y 1 m e t h a n f a r b s t o f f e") unterscheiden sie sich dadurch, dass die Amidogruppen durch Hydroxylgruppen ersetzt sind. Sie enthalten also den Chromophor =C—R—O oder = C = R = 0 , wobei das C-Atom und das O-Atom in dem Phenylreste R zueinander in der p-Stellung sich befinden. Als einfachster Repräsentant dieser Gruppe ist das •CiH« . OH A u r i n ( p - R o s o l s ä u r e ) C^~C a H«.OH zu nennen; es bildet sich beim X C.H4:0 Erhitzen von Phenol mit Oxalsäure und Schwefelsäure auf 120 bis 130°. O x y x a n t h o n e siehe „ O x y k e t o n f a r b s t o f f e " . O x y z e l l u l o s e . Man erhält dieselbe durch Einwirkung verschiedener Oxydationsmittel auf Zellulose, z. B. dadurch, dass man 85 g lose Baumwolle mit 65 ccm Natronlauge von 7° B6 und einer Lösung von 12 g KMnO» in 1750 ccm Wasser bis zur Entfärbung der Lösung kocht, filtriert, heiss aus-

Ozänalit — Ozon.

875

wäscht, abtropfen lässt, mit Natronlauge von 25° B6 bei 50° C. behandelt und dann bis zum andern Tage stehen lässt; auf diese Weise gewinnt man die Oxyzellulose als feine Paste, die man im Baumwollendruck (namentlich auf Satin) zur Erzielung von Damasteffekten als Aufdruckmasse verwendet. Ferner kann man Oxyzellulose durch Kochen von Filtrierpapier mit der 2,5 fachen Gewichtsmenge HNOs vom sp. O. 1,3 erzeugen. Auf die letztgenannte Weise entstehen / J - O x y z e l l u l o s e n , die sich von den noch bekannten y-Oxyzellulosen in verschiedener Hinsicht unterscheiden (vgl. Chem. Ztg. Repertor. 1901 Seite 353). Verwandt mit den Oxyzellulosen sind die H y d r o z e l l u l o s e n , die zuerst von G i r a r d durch Erwärmen von Zellulose* mit Salzsäure dargestellt wurden. Nach dem D. R. P. 123 122 entsteht Hydrozellulose in viel kürzerer Zeit, wenn man bei der unter Einhaltung einer Reaktionstemperatur von 60 bis 70° ausgeführten Behandlung der Zellulose mit HCl eine sehr geringe (zur Umwandlung von Zellulose in Oxyzellulose ungenügende) Menge K a l i u m c h 1 o r a t zusetzt; der geringe Zusatz von KClOa verleiht der Hydrozellulose besondere Eigenschaften: Sie stellt ein weisses, sich sandig anfühlendes Pulver dar, welches gegen Säuren und Alkalien widerstandsfähig ist und daher zur Herstellung von Gegenständen Verwendung finden kann, die von Säuren und Laugen nicht angegriffen werden sollen. Nach D. R. P. 123 121 entsteht eine von der vorigen verschiedene Hydrozellulose, wenn man rohe Zellulose in freies Chlor enthaltenden Eisessig einträgt und auf 60—70° unter Umrühren erwärmt. Diese Hydrozellulose soll als Zwischenprodukt zur Darstellung von Azetyl- und Nitroderivaten Verwendung finden. Nach dem D. R. P. 137 206 erhält man eine s c h w e f e l h a l t i g e Hydrozellulose, indem man nach D. R. P. 123 122 dargestellte Hydrozellulose in HCl einträgt, dem entstandenen Brei Chlorschwefel zusetzt und das Reaktionsprodukt zur Abscheidung der S u l f o h y d r o z e l l u l o s e in H2O einträgt. Diese hat die wertvolle Eigenschaft, sich zum Vulkanisieren des Kautschuks verwenden zu lassen, und zwar geht nicht nur der gesamte Schwefel sondern auch die Zellulose als chemisch gebundener Bestandteil in die Gummimasse über. Ozänalyt. Unter diesem Namen kommen Tabletten zur Behandlung von Nasenkatarrhen in den Handel. Der wirksame Bestandteil ist Saponin. Ozokerit (Erdwachs). Ein Mineral von schwarzer, grüner oder brauner Farbe, meist schmierig weich, zuweilen auch so hart wie Gips. Er besteht aus einem Gemisch von paraffinartigen Körpern mit flüssigen Kohlenwasserstoffen (Mineralölen) und wird bergmännisch gewonnen. Der rohe Ozokerit hat ein sp. G. von 0,85 bis 0,95; der Sch. P. liegt meist zwischen 60 und 70°, schwankt aber in einzelnen Fällen zwischen 55 und 110°. Der Hauptsache nach wird der Ozokerit auf C e r e s i n (s. d.) verarbeitet. P r ü f u n g : Als Verunreinigungen kommen im rohen Ozokerit M i n e r a l b e s f c a n d t e i l e (Ton), W a s s e r und M i n e r a l ö l e vor. Zur Untersuchung bestimmt man a) den L ö s u n g s r ü c k s t a n d in Petroläther (Asche), b) den G e w i c h t s v e r l u s t bei 160°, der 6 °/„ nicht übersteigen soll, und c) den S c h m e l z p u n k t . Ist der Ozokerit mit Kolophonium verfälscht, so zeigt er eine S ä u r e z a h l . Auf die W e r t b e s t i m m u n g des Ozokerits nach E. v. B o y e n (Zeitschr. f. angew. Chemie 1898, 383) kann hier nur verwiesen werden.

Ozon. Aktiver (verdichteter) Sauerstoff O s , der das dritte Sauerstoffatom sehr leicht abgibt und daher als eines der kräftigsten Oxydationsmittel gelten darf. Für technische Zwecke kommt allein die von W. S i e m e n s schon 1857 angegebene Ozon-Darstellungsmethode mittels der dunklen elektrischen Entladung (Glimmentladung) in Betracht. Die alte Siemenssche Ozonröhre wird nicht mehr so viel gebraucht wie die neuere O z o n g l i m m e r r ö h r e . Diese besteht aus einem mit Glimmer überzogenen Metallrohr, über welches ein zweites, weiteres Metallrohr gestülpt wird, das i n n e n mit Glimmer ausgekleidet ist; zwischen beiden Glimmerröhren wird das zu ozonisierende Gas (gewöhnlich Luft, seltener reiner Sauerstoff) durchgeleitet, während das äussere und das innere Metallrohr mit den Polen eines Ruhm-

876

Ozon.

korffschen Ftmkeninduktars verbunden sind. Bei andern Konstruktionen, so der neuen von S i e m e n s & H a l s k e , besteht die Ozonröhre aus zwei ineinander gesteckten und in besonderer Weise verschmolzenen Glasröhren, zwischen denen die zu ozonisierende Luft durchgeleitet wird; die innere Rohre ist dagegen mit angesäuertem Wasser gefüllt und der ganze Apparat in Wasser eingesetzt, so dass also die beiden Belegungen des so gebildeten Kondensators aus Wasser bestehen. Ausser Glas und Glimmer hat man teiweise auch andere Dielektriken als Material für Ozonapparate gewählt In den Ozonapparaten wird ein Teil des durchgeleiteten Sauerstoffs in den aktiven Zustand verwandelt, jedoch ist dazu rifttig, dass die zu ozonisierenden Oase t r o c k e n und s t a u b f r e i sind. Bei dem neuen Apparat von Siemens & Halske befinden sich in einem dreiteiligen gusseisernen Kasten mehrere von Glaszylindern umgebene Aluminiumzylinder; zwischen beiden wird die Luft durchgeleitet. Die Glaszylinder sind auch hier gekühlt. Nach dem D. R. P. 134929 gewinnt man hochozonisierte Luft durch wiederholte Hindurchffihrung derselben Luftmenge durch den Enttadungsraum eines Ozonapparates. Durch einen Ventilator oder Kompressor wird die Luftmenge in einem Kreislauf, unabhängig vom Verbrauch, immer aufs neue durch den Ozonapparat getrieben, während diejenige Luftmenge, die durch ein eingeschaltetes Ventil zur Verwendung des.Ozons entnommen wird, eine selbsttätige Ergänzung erfährt. Das D. R. P. 140 316 schlitzt einen Ozonentwickler, bei dem Phosphor in Kerzenform mittels eines vertikal bewegbaren Trägers bis auf ein kurzes Ende in eine geeignete Flüssigkeit getaucht wird, während das herausragende PhosphorstOck beständig gegen eine über der Flüssigkeit befindliche feste Decke angedrückt wird, zu dem Zwecke, eine ununterbrochene Ozonentwickelung selbsttätig herbeizuführen ( ? ) . Das D. R. P. 187 493 schützt die an sich längst bekannte Darstellung von Ozon durch Elektrolyse wässeriger Flüssigkeiten (insbes. verd. HjSO«) unter Anwendung hoher Stromdichten in der besonderen Form, dass man bei der Elektrolyse gekühlte Anoden anwendet, die zum Teil mit nichtleitendem Material bedcckt sind und zweckmässig aus innen gekühlten Hohlkörpern bestehen. Man soll so bis zu 30 % Ozon erhalten können. — Auch durch Einwirkung ultravioletter Strahlen (Quecksilberdampflampe), auf Luft wird Ozon gebildet, ferner durch Überleiten von Sauerstoff über glühende Körper, wobei jedoch die ozonisierte Luft sofort stark abgekühlt werden muss, wenn Ozon in nennenswerter Menge erhalten bleiben soll. Obgleich die Darstellung des Ozons noch nicht billig genannt werden kann, gewinnt es doch mehr und mehr an technischer Bedeutung, so zur B 1 e i c h u n g von T e x t i I s t o f f e n , zur R e i f u n g von S p i r i t u o s e n , zur V e r b e s s e r u n g von T a b a k e n , zum B l e i c h e n von ö l e n , zur R e i n i g u n g von S t ä r k e , zur S t e r i l i s i e r u n g von Trinkw a s s e r u. s. w. Vgl. die Artikel „ B l e i c h e n", „F e t t e und ö 1 e", „ S p i r i t u o s e n " und „W a s s e r r e i n i g u n g". P r e i s e von O z o n a p p a r a t e n

für

Laboratoriumszwecke:

A. Für Betrieb mit Elementen: Zweiteiliger Ozonapparat, kompl. mit 6 Elementen, Induktor, Ausschalter, Trockenvorrichtungen, Verbindungen u. s. w Mk. 290,00 B. Derselbe Apparat, jedoch mit Akkumulatorenbetrieb statt der Elemente „ 316,00 Energieverbrauch von A und B ca. 8 Volt und 1,5—2 Amp.; erzeugtes O» pro Betriebsstunde ca. 0,4 g bei 120 1 Luftdurchgang, C. Grösserer Apparat zu direktem Anschluss an eine Netzleitung (65—250 V. Gleich- oder Wechselstrom): Zweiteiliger Ozonapparat kompl. mit Induktor, Unterbrecher, Ausschalter, Trockenvorrichtungen, Verbindungen u. s. w Mk. 236,00 Energieverbrauch von C ca. 1,3 K.W.; erzeugtes Oj pro Betriebsstunde ca. 2,7 g bei 240 I Luftdurchgang.

877

Ozonventilatoren.

D . O z o n i s a t o r e n zum direkten Anschluss an eine Netzleitung. Geeignet für umfangreiche Versuche in den L a b o r a t o r i e n , chemischen F a b r i k e n , H o c h s c h u l l a b o r a t o r i e n , in Schulen u. s. w, besonders auch für Ärzte in K l i n i k e n und K r a n k e n h ä u s e r n . D i e H a n d h a b u n g ist sehr einfach. B e i grösster Variierungsmöglichkeit b l e i b t die Ozonausbeute sehr reichlich. Diese Apparate bestehen aus einem oder mehreren Sieraens-Ozonröhrenelementen, die hintereinander oder parallel geschaltet werden können, aus d e m . dazugehörigen T r a n s f o r m a t o r , und den erforderlichen R o h r verbindungen und Leitungen. Ozonisatoren werden n o r m a l ausgeführt für W e c h s e l strom- bezw. Drehstromanschluss von 1 1 0 — 2 2 0 Y o l t S p a n n u n g . B e i Vorhandensein von G l e i c h s t r o m gelangt ein E i n a n k e r - U m f o r m e r zur Verwendung. D e r Energieverbrauch b e t r ä g t j e nach A n z a h l der Ozonelemente (1-—5) etwa 4 0 — 7 0 V . A . B e i einer Durchflussgeschwindigkeit von 1 0 1 Sauerstoff pro Stunde b e t r ä g t die Ozonausbeute j e nach Anzahl der hintereinandergeschalteten Ozonelemente ca. 3 0 — 1 2 0 g Ozon pro c b m . Sauerstoff. B e i V e r w e n d u n g von L u f t sind diese W e r t e um etwa 60°/o zu reduzieren. F ü r ein einzelnes Ozonröhrenelement „ 1 k o m p l . Ozonisator mit 1 Ozonelement „ 1 desgl. mit 3 Ozonelementen und mit 5 Ozonelementen F ü r grössere Ozonanlagen schwankend.

sind

die

Preise

j e nach

Mk.

der

30,00 185,50 296,00 366,00

Leistungsfähigkeit

sehr

Ozon-Anlagen:

Ozongesellschaft m. b. H., Berlin W. 35, Schöneberger Ufer 22.

Ozon-Apparate: Vereinigte Lausitzer Glaswerke A.G., Abt. Warmbrunn, Quilitz & Co., Berlin NW. 40, Heidestrasse 55/67.

O z o n v e n t i l a t o r e n . Apparate zur Verbesserung und Desodorisierung der Luft mittels Ozon. Ozonventilatoren stellen eine Kombination der bekannten Lüftungsventilatoren mit einer Ozonapparatur vor. Sie bestehen aus einem Gehäuse, in dem sich ein elektrischer Ventilator, Ozonelektroden und ein Transformator befinden. Die Ozonventilatoren werden für Anschluss an Wechselstromnetze oder Drehstromnetze von 110 und 220 Volt 50 Perioden ausgeführt. Bei Oleichstrom wird ein Einanker-Umformer erforderlich. a) Wand-Ozonventilatoren, die in den Wänden der zu lüftenden Räume, Lagerräume, Arbeitssäle, Hörsäle u. s. w. eingebaut, diese mit ozonisierter Frischluft versehen. b) Wand-Ozonventilatoren ohne Frischluftzuführung, zur Bewegung und Reinigung der Luft in geschlossenen Räumen. c) Ozonventilatoren zur freien Aufstellung in geschlossenen Räumen, welche die im Räume selbst befindliche Luft b e i V e r m e i d u n g e i n e s z u h ä u f i g e n L u f t w e c h s e l s o z o n i s i e r e n , wodurch eine Verminderung der Heizungskosten erzielt wird. d) Fahrbare Ozonventilatoren, speziell für medizinische Zwecke, Krankenhäuser, Sanatorien u. s. w. Wirkungsweise wie unter c. e) Tragbare Ozonventilatoren. Kleindimensionierte Ozonapparate, die besonders der Lüftung von Schiffsräumen dienen. D i e Preise richten sich nach den zu ozonisierenden Luftmengen und b e t r a g e n : für W a n d o z o n v e n t i l a t o r e n bei Leistungen v o n : 1 0 c b m L u f t pro Minute bei Gleichstromanschluss Mk. 625,00 65 » , „ » * 90 „ „ „ „ für W a n d o z o n v e n t i l a t o r e n o h n e F r e i l u f t z u f ü h r u n g Leistungen v o n : 1 5 c b m Luft pro Minute bei Gleichstromanschluss 50 „ „ „ „ , „

„ ' „

700,00 750,00



675,00 750,00

bei

878

Pakfong — Palmitinsäure.

fllr f r e i s t e h e n d e O z o n v e n t i l a t o r e n bei Leistungen von: 10 cbm Luft pro Minute bei Gleicbstromanschluss Mk. 775,00 „ „ 825,00 65 » „ „ „ „ • für f a h r b a r e O z o n v e n t i l a t o r e n bei einer Leistung von: 10 cbm Luft pro Minute bei Gleichstromanschluss „ 825,00 für t r a g b a r e O z o n v e n t i l a t o r e n bei einer Leistung von: 10 cbm Luft pro Minute bei Gleicbstromanschluss 800,00 Bei Anschluss an ein Wechselstrom- oder Drehstromnetz ermässigen sich diese sämtlichen Preise um Mk. 175,00.

P. Pakfong (Neusilber) siebe „ N i c k e l l e g i e r u n g e n " . Palladium Pd. Schwermetall, das zur Gruppe der „ P l a t i n m e t a 11 e" (s. d.) Rehört. A. G. = 106,3; sp. G. 11,8. Sch. P. 1700® (nach neuen Versuchen von Nernst 1541°). Unter den Palladium V e r b i n d u n g e n ist das P a l l a d i u m c h l o rfflr ( P a l l a d i u m d i c h l o r i d ) PdCU von einiger Wichtigkeit, da es in der Analyse zum Nachweis und zur quantitativen Bestimmung des K o h l e n o x y d s . dient .Technisch, benutzt man das Pd zur Herstellung eines Glanzmetalls, das falschlich als G l a n z s i l b e r bezeichnet wird. Ober das D. R. P. 157 172 zur Darstellung von k o l l o i d a l e m Palladium vgl. den Artikel „P1 a t i n". Metallisches Palladium Palladiumasbest 50°/oig Palladiumchlorür, fest „ (Lösung 1 : 1 0 ) Palladiumnitrat, trocken . (Lösung 1 : 1 0 )

Palladium:

r w a TOwnwh & CHe., Ottenbach a. M.

l g Mk. 9,00 D „ 52,00 D „ 55,00 D „ 6,20 D „ 38,00 D n 5,50

| W. C. Heraeus, G. m. b. H., Hanau.

PalmarosaSl siehe „ G e r a n i u m ö l " PaJmlaool siehe „ C e t y l g u a j a c y 1". Palmitinsäure (n-Hexadezylsäure; Acidum palmitinicum). C,,H„0, = CH,(CH,)i« • COiH. Ist ein Bestandteil der meisten Tier- und Pflanzenfette in Form ihres Glyzerids (P a I m i t i n) und wird namentlich aus dem Palmöl gewonnen, indem man dieses verseift, die Seife zersetzt und die Pamitinsäure durch fraktionierte Kristallisation reinigt. Sie bildet eine weisse, weiche, zerreibliche glanzlose Masse, die aus Alkohol in Schuppen oder Nadeln kristallisiert. Sch. P. 32*. S. P. 339—356« unter teilweiser Zersetzung; unter 100 mm Druck siedet sie bei 268,5*. Das technische Produkt wird gewöhnlich als P a 1 m i t i n bezeichnet. Die Palmitinsäuren Alkalien (Seifen) lösen sich in Alkohol unzersetzt, wahrend sie durch viel H,0 in Alkali und ausfallendes saures Salz zerlegt werden. Die übrigen P a 1 m i t a t e sind meist in H»0 unlöslich, aber teilweise in Alkohol löslich. Palmitinsäure, techn. „ ehem. rein Aluminiumpalmitat „ ehem. rein Kaliumpalmitat Manganopaimitat Natriumpalmitat

°/« kg Mk. 130,00 1 » n 25,00 °/o n „ 160,00 1 „ „ 3,20 °/o „ „ 125,00 °/o » „ 185,00 °/o „ „ 120,00

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Pakfong — Palmitinsäure.

fllr f r e i s t e h e n d e O z o n v e n t i l a t o r e n bei Leistungen von: 10 cbm Luft pro Minute bei Gleicbstromanschluss Mk. 775,00 „ „ 825,00 65 » „ „ „ „ • für f a h r b a r e O z o n v e n t i l a t o r e n bei einer Leistung von: 10 cbm Luft pro Minute bei Gleichstromanschluss „ 825,00 für t r a g b a r e O z o n v e n t i l a t o r e n bei einer Leistung von: 10 cbm Luft pro Minute bei Gleicbstromanschluss 800,00 Bei Anschluss an ein Wechselstrom- oder Drehstromnetz ermässigen sich diese sämtlichen Preise um Mk. 175,00.

P. Pakfong (Neusilber) siebe „ N i c k e l l e g i e r u n g e n " . Palladium Pd. Schwermetall, das zur Gruppe der „ P l a t i n m e t a 11 e" (s. d.) Rehört. A. G. = 106,3; sp. G. 11,8. Sch. P. 1700® (nach neuen Versuchen von Nernst 1541°). Unter den Palladium V e r b i n d u n g e n ist das P a l l a d i u m c h l o rfflr ( P a l l a d i u m d i c h l o r i d ) PdCU von einiger Wichtigkeit, da es in der Analyse zum Nachweis und zur quantitativen Bestimmung des K o h l e n o x y d s . dient .Technisch, benutzt man das Pd zur Herstellung eines Glanzmetalls, das falschlich als G l a n z s i l b e r bezeichnet wird. Ober das D. R. P. 157 172 zur Darstellung von k o l l o i d a l e m Palladium vgl. den Artikel „P1 a t i n". Metallisches Palladium Palladiumasbest 50°/oig Palladiumchlorür, fest „ (Lösung 1 : 1 0 ) Palladiumnitrat, trocken . (Lösung 1 : 1 0 )

Palladium:

r w a TOwnwh & CHe., Ottenbach a. M.

l g Mk. 9,00 D „ 52,00 D „ 55,00 D „ 6,20 D „ 38,00 D n 5,50

| W. C. Heraeus, G. m. b. H., Hanau.

PalmarosaSl siehe „ G e r a n i u m ö l " PaJmlaool siehe „ C e t y l g u a j a c y 1". Palmitinsäure (n-Hexadezylsäure; Acidum palmitinicum). C,,H„0, = CH,(CH,)i« • COiH. Ist ein Bestandteil der meisten Tier- und Pflanzenfette in Form ihres Glyzerids (P a I m i t i n) und wird namentlich aus dem Palmöl gewonnen, indem man dieses verseift, die Seife zersetzt und die Pamitinsäure durch fraktionierte Kristallisation reinigt. Sie bildet eine weisse, weiche, zerreibliche glanzlose Masse, die aus Alkohol in Schuppen oder Nadeln kristallisiert. Sch. P. 32*. S. P. 339—356« unter teilweiser Zersetzung; unter 100 mm Druck siedet sie bei 268,5*. Das technische Produkt wird gewöhnlich als P a 1 m i t i n bezeichnet. Die Palmitinsäuren Alkalien (Seifen) lösen sich in Alkohol unzersetzt, wahrend sie durch viel H,0 in Alkali und ausfallendes saures Salz zerlegt werden. Die übrigen P a 1 m i t a t e sind meist in H»0 unlöslich, aber teilweise in Alkohol löslich. Palmitinsäure, techn. „ ehem. rein Aluminiumpalmitat „ ehem. rein Kaliumpalmitat Manganopaimitat Natriumpalmitat

°/« kg Mk. 130,00 1 » n 25,00 °/o n „ 160,00 1 „ „ 3,20 °/o „ „ 125,00 °/o » „ 185,00 °/o „ „ 120,00

Palmöl — Papier,

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Palmitinsäure: Chemische Fabrik Flörsheim, Dr. H. Noerdlinger,

Flörsheim-Untermain.

P a l m ö l (Oleum Elaidis). Fettes öl, aus den Früchten der ölpalme (Elaeis guineensis; Avoira elais) gewonnen. Die Gewinnung geschieht in den Kulturländern (West-Afrika und Süd-Amerika) aurch Auspressen des Fruchtfleisches oder durch Auskochen desselben mit Wasser. Die Palmkerne werden in natura nach Europa exportiert; hier wird das P a l m k e r n ö l teils durch hydraulische Pressung, teils durch Extraktion mit den ätherischen Teilen des Benzins oder auch mit Schwefelkohlenstoff gewonnen. Frisch ist das Palmöl farblos, doch nimmt es schnell eine gelbe Farbe an; durch schnelles Erhitzen auf 240° wird es gebleicht ( P o h l sches Verfahren). Im frischen Zustande hat das Palmöl einen ausgesprochenen Veilchengeruch; an der Luft verliert er sich, während das ö l weiss wird. Bei niedriger Temperatur ist das Palmöl fest; der Sch. P. liegt bei den verschiedenen Sorten zwischen 27 und 42,5° C.; sp. G. = 0,92—0,97 (bei 15,5°). Jodzahl 51,5; sp. G. der Fettsäuren bei 100° = 0,839. Ist der am meisten bevorzugte Rohstoff für die Fabrikation von Stearinkerzen; ausserdem benutzt man Palmöl und Palmkernöl zur Darstellung von Seifen, zu Maschinenschmiere, zur Herrichtung von Weissbädern in der Türkischrotfärberei sowie bei der Weissblechfabrikation (Verzinnung). Preise sind sehr schwankend. Einrichtungen für Palmöl-Fabriken: Fried.

Krupp

Aktiengesellschaft

Grusonwerk,

Magdeburg-Buckau.

P a l m w a c h s siehe „ W a c h s , v e g e t a b i l i s c h e s " . P a n k r e o n . Gegen die Magenverdauung widerstandsfähiges Pankreaspräparat. Um das Pankreatin der Pepsinverdauung im Magen zu entziehen, wird es nach dem D. R. P. 128 419 durch eine Behandlung der Drüsenmasse mit Gerbsäure in eine wasser- und säureunlösliche Form gebracht, ohne dass dadurch die pankreatische Wirkung beeinträchtigt wird; der Tanningehalt von ca. 10 % ist für die Anwendung des Präparats ohne Bedeutung. Das Pankreon wird in Form von Tabletten zu je 0,25 g geliefert. Pankreon,

2 5 Tabletten zu 0 , 2 5 g 50 „ „ 0,25 g 100 „ „ 0,25 g 200 „ „ 0,25

Mk. 1 , 0 0 1,90 3,50 6,75

P a n p a p l e r siehe „ P h o t o g r a p h i s c h e P a p i e r e". P a n t o p o n , ein nach D. R. P. 229 905 dargestelltes Präparat, das sämtliche Alkaloide des Opiums in Form ihrer Chloride enthält. Es ist ein von Harzen und anderen Verunreinigungen befreites Opium, stellt ein braungelbes, wasserlösliches Pulver dar und ist dem Opium und Morphin durchaus gleichwertig, ja es besitzt vor diesen Präparaten noch mancherlei Vorzüge. Pantopon

D

Mk. 1 1 , 0 0

P a p a v e r i n siehe „ O p i u m u n d O p i u i n a l k a l o i d e". . P a p i e r . Blätter, die durch Verfilzung feiner Fasern in nassem Zustande hergestellt werden. Die besten Papierfasern liefern die H a d e r n (Lumpen); minderwertigere Papiere erhält man durch Verwendung von Hadernsurrogaten, wie H o l z , S t r o h , E s p a r t o u. s. w. Von den Hadern liefern diejenigen aus Flachs- und Hanfgwebe die haltbarsten Papiere; dann rangieren die Baumwollhadern und zum Schlüsse diejenigen aus halbwollenen und halbleinenen Geweben. Die Holzsurrogate werden in der Form des H o l z s c h l i f f s sowie des Z e l l s t o f f s (Zellulose) verwendet. Die Fabrikation des Papiers zerfällt in d r e i Abschnitte, deren erster die G e w i n n u n g d e r F a s e r n , der zweite die Z u b e r e i t u n g d e s P a p i e r s t o f f s umfasst, während der dritte Abschnitt endlich der eigentlichen F e r t i g s t e l l u n g d e s P a p i e r s gewidmet ist. Die Gewinnung der Fasern macht verschiedene Einzeloperationen nötig, je nachdem ob als Rohstoff Hadern oder Surrogate dienen. Wird das Papier aus

880

Papier.

Hadern bereitet, so unterscheidet man im ersten Abschnitt v i e r Phasen, nämlich: 1. S o r t i e r e n u n d S c h n e i d e n d e r H a d e r n . 2. R e i n i g e n . 3. Z e r k l e i n e r n . 4. B l e i c h e n . D a s Sortieren der Hadern geschieht mit der Hand; ihm geht eine Reinigung der Hadern vorher, die mittels eines H a d e r n d r e s c h e r s , d. h. mittels einer mit Schlagtrommeln versehenen Maschine geschieht. Ein. Haderndrescher, der in 12 Stunden Ö 0 0 0 — 1 0 0 0 0 kg Hadern reinigt und 3 — 4 H P . braucht, kostet

Mk. 3 5 0 0 — 4 0 0 0

Zum Schneiden der Hadern dient der H a d e r n s c h n e i d e r , von dem es verschiedene Konstruktionen gibt. Zweckmässig sind solche mit vertikaler Messerführung (Hadernstanzer), die nur einen einmaligen Durchgang der Hadern erfordern. Ein Hadernschneider dieser Konstruktion, der in 12 Stunden Hadern leistet und 7 — 8 H P . erfordert, kostet ca

5000 kg

Mk. 2400

Die Weiterbehandlung der zerschnittenen Hadern zerfällt in eine trockne (mechanische) und eine n a s s e (chemische) Reinigung. Zur Reinigung der zerschnittenen Hadern dient der H a d e r n s t ä u b e r (Konstruktion von I. M. Voith). Für einen Hadernstäuber, der bei einem Kraftbedarf von 2 H P . in 12 Stunden 1 0 0 0 0 kg Hadern verarbeitet, ist der Preis

Mk. 2 " 5 0

Die chemische Reinigung der Hadern geschieht durch Kochen mit alkalischen Flüssigkeiten, wie S o d a l ö s u n g , A t z n a t r o n und namentlich K a l k . Zur Vornahme dieser Reinigung dient der K u g e l k o c h e r . Ein solcher, der ca. 2000 kg Hadern aufnimmt und mit 4 — 5 Atm. arbeitet, kostet ungefähr

Mk. 3500

Die dritte P h a s e bildet die Z e r k l e i n e r u n g der Hadern, d. h. die Gewinnung des Papierrohstoffs; sie scheidet sich wieder in die H a 1 b s t o f fg e w i n n u n g und in die G a n z s t o f f g e w i n n u n g . F a s t ausschliesslich benutzt man zur Halbstoffgewinnung die H o l l ä n d e r , bei denen mit Messern besetzte rotierende Walzen d a s feuchte Gewebe zerfasern. Ein offener Halbzeugholländer mit 2 Waschtrommeln und einem Fassungsvermögen von 2 5 0 — 3 0 0 kg, der bei 15 HP. Kraftbedarf ca. 2000 kg in 24 Stunden leistet, kostet

Mk. 6000

Die Ganzstoffgewinnung ist nur eine Fortsetzung der Halbstofferzeugung; hier wird d a s Waschen nicht im Holländer selbst sondern in besonderen Trommeln vorgenommen. Ein Ganzzeugholländer für 2 5 0 kg stellt sich auf

Mk. 4800

Die vierte Phase, d a s B l e i c h e n , geschieht jetzt fast allgemein durch Chlor. D a s Bleichen erfolgt am besten in besonderen Apparaten, den B l e i c h h o l l ä n d e r n , die ungefähr 750 kg Stoff f a s s e n und 2 Waschtrommeln enthalten. Die Maschinenteile eines derartigen Bleichholländers (das eigentliche Gefass ist ein in Zement gemauerter Trog) kosten

Mk. 2 5 0 0 — 3 0 0 0

Vergleiche auch den Artikel „ B l e i c h e n " . W a s die Gewinnung der Fasern aus Hadern S u r r o g a t e n anlangt, so findet man die Herstellung von Holzstoff und Holzschliff im Artikel „ H o l z s t o f f " , diejenige von Zellulose und Sulfitzellulose unter „ Z e 11 u 1 o s e " . Bei dem zweiten Abschnitt der Papierfabrikation, der Zubereitung des Papierstoffs, unterscheidet man drei P h a s e n : 1. M i s c h e n , W e i s s e n , F ü l l e n , 2. L e i m e n und 3. F ä r b e n . Die M i s c h u n g verschiedener Ganzstoffe und der Zusatz von Surrogaten richtet sich ganz nach der zu erzielenden Papiersorte. Um die Fasern zu schonen, darf man die Bleichung nicht zu weit treiben; man m u s s deshalb

Papier.

881

unter Umstanden zur Erzielung eines reineren Weiss den Stoff noch „bläuen" oder „weissen". Die erstgenannte Operation besteht in einem Zusatz von U l t r a m a r i n , die zweite in einer Beimischung von w e i s s e m T o p ( K a o l i n ) , von P a t e n t w e i s s , S c h w e r s p a t u. s. w. Da diese Stoffe gleichzeitig das Papier glätten, indem sie die Poren ausfüllen, bezeichnet man ihren Zusatz auch als „F 0 11 e n". Die aus dem Stoff erhaltenen Papiere sind in jedem Falle porös und saugen wässerige Flüssigkeiten auf — F i l t r i e r p a p i e r , Löschpapier. Sollen sie beschrieben oder bemalt werden, so müssen sie g e 1 e i m t werden. Man unterscheidet L e i m u n g i m S t o f f (vor der Papierbildung) und L e i m u n g i m B o g e n (nach Fertigstellung des Papiers). Das Leimen im Stoff ( B ü t t e n l e i m u n g ) erfolgt fast ausschliesslich durch H a r z ( v e g e t a b i l i s c h e Leimung); dagegen wird f e r t i g e s Papier meist mit t i e r i s c h e m Leim überzogen ( O b e r f l ä c h e n l e i m u n g ) . Ein Harzkochapparat (aus Gusseisen mit innerem Knpfcrmantel) stellt sich mit allem Zubehör auf etwa

Mk. J000

Die letzte Phase der Zubereitung des Papierstoffs ist das F ä r b e n . Wie beim Leimen hat man auch beim Färben die Stofffärbung (Büttenfärbung) von der Oberflächenfärbung (Färbung im Blatt) zu unterscheiden. Ist der Papierstoff fertig gestellt, so beginnt die eigentliche Papierbereitung, indem man das „Zeug" mit Wasser zu einer ..Stoffmilch" von gewünschter Dicke anrührt, aus der zuerst die Knoten,jder Sand u. s. w. zu entfernen sind. Dann wird der Stoff durch Entfernung des Wassers und Verfilzung der Fasern zu feuchtem Papier geformt, das weiter durch Abpressen des Wassers, Trocknen, Glätten, Zerschneiden (und Leimen) fertig gestellt wird. Alle diese Operationen werden nur noch in sehr beschränktem Masse mit der Hand vorgenommen; fast ausschliesslich geschieht ihre Ausführung mittels Maschinen.

Solche Maschinen kosten je nach der Menge der Leistung sowie der Qualität der Papiere mit allem Zubehör zwischen . . . Mk. 20000 u. 150000 Zu einer solchen Maschine gehören Knotenfanger, Sieb- und Pressapparate, Trockenund Satinierwerke, Kalander u. s. w.

Vgl. auch „F i 11 r i e r p a p i e r", „ P a p i e r m a c h e " und „P a p p e". F r t t f a i t K i Zur A s c h e n b e a t i m m u n g trocknet man 1—2 g Papier bei 100—105* bis zur Gewichtskonstanz, verascht in einem Platintiegel und glUht, bis das Gewicht nicht mehr abnimmt; falls nach der Farbe des Papiers Pb-Verbindungen vorhanden sein können, musa man im Porzellantiegel veraschen. In der Praxis verwendet man zur Aschenbestimmung meistens die bis auf 0,26°/„ genaue Resultate gebende l e t m i i i i s e h e Aschenwage. Auf H o l z s c h l i f f prüft man m i t einer wtsserigea Läsung von A n i l i n s u l f a t , wodurch holzachliffhaltige* Papier g o l d g e l b gefärbt wird, oder man behutzt dazu eine mit HCl versetzte P h l o r o g l u z i n - LOsung, welche den Holzschliff r o t färbt. Die L e i m f e s t i g k e i t bestimmt man nach folgender Methode von' L e o n h a r d i : Man bringt einige ca. 3 cg schwere Tropfen einer Eisenchloridlösung, die 1,53 • / . Fe enthält, auf das zu untersuchende Papier, llsst sie so viele Sekunden darauf wirken, als das Papier g pro qm schwer ist und saugt den nicht eingedrungenen Rest schnell mit Fliesspapier auf. Nach dem Trocknen bestreicht man die Rückseite mit wässeriger TanninlSsung. Entsteht sofort eine schwarze Färbung, so ist das Papier nicht leimfest; bei leimfesten Papieren entsteht keine Färbung. Zur Prüfung auf H a r z 1 e i m kocht man einige Gramm Papier mit absol. Alkohol und einigen Tropfen Essigsäure und gicsst die LSsung in dest. II.O; trübt sich das Gemisch, so ist Harz zugegen. Auch kann man auf Harzleimung dadurch prüfen, dass man auf das Papier einige Tropfen Äther gibt; nach dem Verdunsten zeigt sich an den betreffenden Stellen ein durchscheinender Rand, wenn das Papier mit Harz geleimt ist. Um die Gegenwart von t i e r i s c h e m L e i m nachzuweisen, kocht man 5—10 g Papier mit müglichst wenig (lest. H-0 aus, filtriert die Lösung, dampft auf ein kleines Volumen ein und »ersetzt mit TanninlSsung; tierischer Leim verrät sich durch Entstehen eines grauweissen. flockigen Niederschlags, ü m Verwechselungen mit S t ä r k e (die unter bestimmten Verhältnissen mit Tonnin einen ähnlichen Niederschlag gibt) zu vermeiden, prüft man den Niederschlag unter Zusatz von verd. JodlSsung mikroskopisch: Leim färbt sich dabei stark braungelb. Stärke dunkelblau. Im übrigen weist man Stärke durch Einlegen des Papiers in verd. JodlOsung nach, wobei je nach der Menge der Stärke eine hellblaue bis dunkelblaue Färbung eintritt. Hinsichtlich der m i k r o s k o p i s c h e n Prüfung des Papiers auf die darin enthaltenen Faserstoffe folgen wir den Ausführungen von W. H e r z b e r g ( L u n g e „Chemisch-technische Untersuchungsmethoden" Bd. III. Berlin 1900): J e nach der Dicke werden 2—6 qcm des Papiers m i t verdünnter (2—4 Natron- oder Kalilauge In einem Reagierglas ein bis zwei Minuten gekocht und so heiss wie mSglich einig« Male kräftig durchgeschüttelt. Der so erhaltene Faserbrei wird auf ein engmaschiges Drahtsieb gebracht und durch Waschen mit Wasser von der Lauge befreit. Blücher VIII. 56

882

Papier.

Du Präparieren der h m geschieht unter Verwendung einer wlaserigea Jod-Jodkalium|jtf«i| oder einer ChlotdikfodlBnii. Die Jod-JodkaliumHsung besteht ans < T. Jod, 10 T. Kaliumjodid, 10 T. Glyzerin und 90 T. Die Chlorzinkjo0 gewaschen und kommt dann als r o h e Karbolsäure in den Handel, häufig auch erst nach nochmaliger Destillation, wobei die Fraktion zwischen 175 und 210° aufgefangen wird. Das Rohphenol (sp. G. 1,045—1,065) enthält etwa 40 % Phenol, weiter Kresole u. s. w. Zur Reinigung destilliert man die Rohsäure entweder mehrfach oder unter Anwendung von Dephlegmatoren, bis die Hauptfraktion .(180 bis 205°) beim Abkühlen auf 8—10° kristallinisch erstarrt. Die Mutterlauge lässt man ablaufen oder entfernt sie durch Zentrifugieren; der Kristallkuchen muss nochmals rektifiziert werden, wenn er sich nicht an der Luft rot färben soll. Die so dargestellte kristallisierte Karbolsäure enthält noch Kresole. Zur Entfernung der letzteren verflüssigt man die Masse durch Zusatz von 12—15 % H*0 und kühlt auf — 8 bis — 1 0 ° ab, wobei sich ein Hydrat des Phenols rein abscheidet, während das gleichzeitig gebildete Hydrat des o-Kresols erst bei — 20® erstarrt, also hier noch flüssig bleibt; m- und p-Kresol bilden überhaupt keine Hydrate, bleiben also ebenfalls im flüssigen Zustande. Durch Zentrifugieren trennt man die Kristallmasse von der Lauge und destilliert, wobei 99 %ige Karbolsäure resultiert. Durch Wiederholung des Verfahrens erhält man chemisch reines Phenol. Die letzte Destillation nimmt man vorteilhaft i m V a k u i i m vor, und zwar benutzt man dabei vielfach Destillationsapparate aus Steinzeug. Das bei der oben beschriebenen Behandlung (Hydratbildung und Abkühlung) abfallende Gemisch der drei Kresole ist, sofern eine Behandlung mit Dampf vorangegangen ist, frei von Kohlenwasserstoffen und in verdünnter wie konzentrierter Natronlauge klar löslich (Cresolum crudurn des D. A. IV); falls die beigemengten Teeröle nicht durch Dampfdestillation entfernt sind, löst sich das Produkt zwar ebenfalls in konzentrierter Natronlauge klar, lässt aber beim Verdünnen die Kohlenwasserstoffe wieder ausfallen. Dieses Gemisch, welches also kein Benzophenol mehr enthält, führt im Handel die Bezeichnungen „ r o h e " oder „90 bis 100 %ige", „95 bis 100 %ige", oder „100 %ige rohe Karbolsäure", in England „cresylic acid" genannt. Früher verstand man unter dem gleichen Namen d a s Gemisch aller Teerphenole, wie noch jetzt die „crud carbolic acid" das Rohmaterial für die kristallisierte Karbolsäure bezeichnet. Die ausserdem im Handel vorkommenden niedrigprozentigen Karbolsäuren sind bei etwa 200° aufgefangene Teerölfraktionen. Die Prozentangaben beziehen sich auf die Menge der in verdünnter Natronlauge löslichen Bestandteile. Zu erwähnen ist liier das D. R. P. 147 999 zur Trennung der Phenole des Steinkohlenteers von den Neutralölen: Man stellt durch Einwirkung von Kalk oder basischen Calciumphenolaten auf die Phenole in Gegenwart von HjO bei Temperaturen unter 70° neutrale Ca-Salze der Phenole her, befreit die gewonnenen Laugen zweckmässig durch Destillation im Vakuum bei einer die Neutralsalze nicht zersetzenden Temp. (etwa 60°) von gelösten Neutralölen oder dglr und spaltet die so behandelte Lauge durch weitere Vakuumdestillation bei 100° oder durch Destillation unter normalem Druck in Phenole und basische Calciumphenolate; auch kann man die gereinigten Laugen durch Mineralsäuren zersetzen. In neuester Zeit gewinnt die s y n t h e t i s c h e Darstellung des Phenols mehr und mehr an Bedeutung, da man dasselbe auf diesem Wege in einer Reinheit erzeugt, wie sie die natürliche, aus dem Teer stammende Karbolsäure nicht aufzuweisen hat. Möglich geworden ist die synthetische Phenolgewinnung durch den niedrigen Preisstand des Benzols. Der Prozess hat zwei Phasen zu verzeichnen, 1. die Gewinnung von Benzolsulfosäure durch Einwirkung von rauch. H,SO, auf Benzol: C«H« + HjSO« = C.H». SOjH + H s O und 2. das Verschmelzen von benzolsulfosaurem Natrium mit Atznatron zu

908

Phenol.

Phenolnatrium: C.H,. SO,Na + 2 NaOH = UH.ONa + Na,SO, + H,0. Man verschmilzt gewöhnlich 200 kg benzolsulfosaures Natrium mit 100 kg Atznatron im eisernen Kessel; aus dem Phenolnatrium lässt sich das Phenol selbst durch Sauren leicht abscheiden. Beim Teerphenol ist das lastige, in seinen letzten Spuren unter keinen Umstanden zu eliminierende Kresol für manche Industrien eine höchst unbequeme Beigabe, z. B. für die Fabrikation von Pikrinsäure und Salizylsäure. Selbstverständlich eignet sich die synthetische Karbolsaure wegen ihrer besonderen Reinheit auch. vornehmlich fflr pharmazeutische Zwecke, nur ist sie merkwürdigerweise vorlaufig bei den Apothekern noch nicht beliebt, weil sie fast geruchlos ist, wahrend man gewohnt ist, den intensives Kresol-(Teer-)Oeruch als etwas dem Phenol Eigentümliches anzusehen. Augenblicklich tritt freilich die Fabrikation synthetischer Karbolsaure wieder etwas in den Hintergrund, da der Preis der Teerkarbolsäure zu sehr gedrückt ist. Rohe Karbolsäure ist ein braunes, durchdringend riechendes ö l . Das reine Phenol bildet grosse, farblose, rhombische Nadeln, Sch. P. 39—41°; S. P. 180—181*. Löslich in 15 T . H,0, mischbar mit Alkohol, Äther, Benzol. Glyzerin, Fetten und ätherischen ölen. Das Phenol wirkt stark antiseptisch, in konzentriertem Zustande höchst atzend und giftig. Man benutzt die Karbolsäure namentlich zur Desinfektion, weiter zur Darstellung von Salizylsäure, Pikrinsäure, Azofarbstoffen, Oxytriphenytmethanfarbstoffen u. s. w. P r t t f n n B i Im Handel ist für Phenol der Erat P. allein massgebend. Im reinsten Zustand darf das Phenol nicht unter 88—39" schmelzen, wahrend technische Ware etwa gegen 30° schmilzt und zwischen 183 und 186° siedet; reinere Karbolsäure zeigt einen Sch. P. von 85—39*. In grSsster Reinheit muss die Karbolsäure in 15 T. Wasser vollständig klar lSslich und beim Erhitzen ohne Rückstand flüchtig sein. Schon geringe Beimengungen von Kresol erniedrigen den Sch. P. und die LSslichkeit bedeutend; ebenso drückt ein Wassergebalt auf den Sch. P. FlOssige Karbolsäure enthalt auch im reinsten Zustande etwa 10 °/„ 11,0, welches zur Verflüssigung der Kristalle nStig ist. Die Bestimmung des P h e n o l g e h a l t s erfolgt am besten nach der von K o p p e S c h a a r vorgeschlagenen Methode, welche auf der Ausfüllung des Phenols als T r i b r o m p h c n o 1 beruht und nach L u n g e wie folgt ausgeführt wird: Die erforderlichen Flüssigkeiten sind: 1. Eine LSsung von Natriumthiosulfat, welche genau einer 6 g Jod im Liter enthaltenden Jodlösung entspricht; 2. StärkelSsung; 3. Bromwasser von solcher Konzentration, dasa 50 ccm nach der Zersetzung mit Jodkalium 18—20 ccm der ThiosulfatlSsung erfordern; 4. Losung von Jodkalium, welche 125 g KJ im Liter enthält. — Man lSst 4 g der zu prüfenden Karbolsäure in Wasser und verdünnt auf ein Liter. 25 ccm von dieser LSsung pipettiert man in einen mit Glasstöpsel versehenen Halbliterkolben, fttUt ihn geschwind bis zur Marke mit Bromwasser, schliesst ihn und schüttelt einige Zeit. Ehe man das Bromwaaser zugibt, pipettiert man CO ccm desselben in ein kleines, 5 ccm der JodkaliumlSsiing enthaltendes Becherglas. Nach einer halben Stunde entleert man den Inhalt des Halbliterkolbena in ein grosses Becherglas, welches schon 5 ccm der JodkaliumlSsung enthält, und spQlt den Kolben zweimal in dasselbe Becherglas aus. Dann titriert man die Flüssigkeit sowohl in dem kleinen wie in dem grossen Becherglas, indem man gegen das Ende der Operation etwas stärkere LSsung zusetzt und abliest, wenn die blaue Farbe nach ein paar Minuten nicht mehr wiederkehrt. — Verwendet sind 25 ccm der PhenollSsung, entsprechend 0,1 g der Karbolsäure. Dazu wurden 476 g Bromwasser zugesetzt und 60 ccm des letzteren mit einer ThiosulfatlSsung der angeführten Stärke titriert. Bezeichnet man die Zahl der für die 50 ccm Bromwasser erforderten ccm Thiosulfat mit A und die für den Überschuss an Brom in den 26 ccm der LSsung verbrauchten ccm ThiosuIfatlSsung mit B, so gibt die Formel (9,5 A — B) . 0,61753 direkt den Prozentgehalt des Phenols in der Probe an. Den W a s s e r g e h a l t erfahrt man aus der Differenz bei der Bestimmung der Karbolsäure. Will man rieh darüber vergewissern, ob die V e r f l ü s s i g u n g der Karbolsäure durch den Gehalt an Wasser oder an Phenolhomologen verursacht ist, so ermittelt msn den Wassergehalt durch Destillation oder man bedient sich der Probe von T h. S a 1 z e r: 10 ccm der verflüssigten Karbolsäure dürfen von 2,3 ccm Wasser nicht bleibend getrübt werden; bei weiterem Zusatz weniger Tropfen Wasser soll eine trübe Mischung entstehen, welche dann mit nicht weniger als 186 ccm und mit nicht mehr als 140 ccm Waaser eine klare LSsung geben muss. Charakteristische Reaktionen zur Unterscheidung der Kresole vom Phenol gibt es nicht; auch die K o p p e s c h a a r sehe Methode der Phenolbestimmung ist nur für r e i n e KsrboMure genau, nicht aber bei einem Gehalt an Kresol. Am besten kann man zur Unterscheidung noch die relativ schwere WasserlSslichkeit der Kresole gegenüber dem Phenol verwerten. Für die r o h e K a r b o l s ä u r e ist folgende Methode der Oehaltsbestimmung üblich: 10 vol. der rohen Karbolsäure werden mit 90 vol. Natronlauge vom sp. G. 1,07V längere Zeit geschüttelt; nach erfolgter Scheidung und Klärung der Schichten stellt man die Menge des abgeschiedenen Ol* als „Nichtphenole" in Rechnung. Die PhenolnatriumlSsung wird dann vom darüberstehenden Ol getrennt und mit HCl bis cur saueren Reaktion versetzt; durch Zusatz von NsOl wird das noch in LSsung gebliebene Thenol ausgesalzen und das vol. der abgeschiedenen rohen wasserhaltigen Karbolsäure abgelesen. Mit dem vorher bestimmten voL der Nichtphcnols •oll sich annähernd das zum Versuch verwandte Gesamtvolumen an roher Karbolsäure ergeben. Die Methode hat mancherlei Fehler, wird aber in der Praxis allgemein benutzt und ist auch vom D. A. V. vorgeschrieben.

Phenolderivate — Phenylendiamin. Karbolsäure, roh, dunkel (15—20°/o), jetziger Preis „ (25-30%), „ „ , ( 5 0 - 60®/.), „ „ (100%), „ „ „ hell (100®/.), „ „ flüssig, D. A. V dopp. dest., krist., Sch. P. 35® C „ i) n B ehem. rein, D. A. V Phenol, absolut ehem. rein, lose Kristalle Karbolsaurer Kalk (15®/.), jetziger Preis „ (fO®/.), „ „ „ (25®/.), „ „

Phenol:

»

90°lo),





909

. . . °/0 kg Mk. . . . ®/. „ „ . . . • / , „ „ . . . • / , „ "/o „ ü/ „ 0 . . . "!o „ °/0 „

18,00 t 'S 23,00 t 32,00 |> » 50,00 3 , 5 1 , 0 0 ' .5 „ 1 6 0 , 0 0 , s t* „ 165,00 I > § „ 170,00 f 3 1 „ 1 7 0 , 0 0 ' g o. ®/e kg Mk. 2 0 , 0 0 ®/. „ „ 22,00 ®/. „ „ 24,00

®/0 ,

„ 27,00

RUtgerewerke, Akt.-Ges., Berlin W. S5, Ltttcovstrasse 33/36.

Phenol und karbolsaurer Kalk:

Dr. F. Raschig, Chemische Fabrik, Ludwigahafen a. Rh.

Phenol-Apparate:

Friedrich Beckmann, Berlin SO. 16, Brücket.- I Emil Paaeburg, Berlin NW. 23. atraale 6 b (s. Inserate). |

Phenolderivate. Siehe die Verweise unter „ B e n z o l v e r b i n d u n g e n", wo die selbständig behandelten Phenolderivate mit erwähnt sind, sowie Artikel ..„N i t r o p h e n o 1 e". Phenolin. Desinfektionsmittel, identisch mit L y s o l (s. d.); es ist ein durch Verseifung wasserlöslich gemachtes Kresol. Gegenüber reine/ Karbolsäure wird es von den Ärzten teilweise bevorzugt, da es weniger ätzend und angenehmer im Gebrauch ist. Phenolphtaiein. Ober die Konstitution siehe den Artikel „P y r o n i n f a r b s t o f f e". Man benutzt es als Indikator (vgl. unter „AI k.a 1 i m e t r i e"), weiter auch medizinisch, endlich zur Denaturierung. Phenolphtaiein, pur. D. A. V E. Merck, Darmstadt.

H Mk. 2 , 2 0 ; 1 kg 20,00

Phenostal, ist der Diphenylester der hypothetisch angenommenen o-Oxalsäure - kommt als Pulver und in Form von Tabletten in den Handel und spaltet bei der Auflösung in Wasser Karbolsäure ab, jedoch muss diese Lösung für viele Zwecke, so besonders für die Desinfektion von Metallinstrumenten, zuvor neutralisiert werden, da sie stark sauere Reaktion besitzt. Plenostal „ in Tabletten von I g

1 kg Mk. 4,00 J 5 Tabletten „ 0 , 5 0

Phenostal:

Schttlke k Mayr, Lyaolfabrik, Hamburg.

Phenyform. Antiseptisches Streupulver, geruchlose Verbindung von Phenol und Formaldehyd, hat antiseptische und desodorisierende Eigenschaften und wird als ungiftiges Wundantiseptikum empfohlen. Phenylendiamin. (C«H«)3NH. Von den drei Isomeren haben vor allein die m- und p-Verbindung grössere technische Bedeutung, und zwar in erster Linie für die Farbenfabrikation. m - P h e n y l e n d i a m i n gewinnt man durch Reduktion von m-Dinitrobenzol oder m-Nitranilin mittels Fe und HCl. Nach dem D. R. P. 130742 gewinnt man es elektrolytisch aus m-Nitranilin in wässeriger alkalisalzhaltiger Flüssigkeit mittels einer Kupferkathode mit oder ohne Zusatz von Kupferpulver. Das Zusatz-D. R. P. 131 404 sieht bei der Reaktion auch die Verwendung anderer Metallkathoden vor; E l b s hat nachgewiesen, dass der Zusatz von Kupferpulver u n b e d i n g t n ö t i g ist, um m-Phenylendiamin zu erhalten. — Die reine Base ist leicht veränderlich und wird deshalb entweder sofort weiter verarbeitet oder aber in die Form des Chlorhydrats gebracht. Feine wasserlösliche Nadeln; Sch. P. 63®; S. P. 287®.

910

Phenylglyzin — Phosphor.

p - P h e n y l e n d i a m i n . Durch Reduktion von p-Nitranilin sowie von Amidoazobenzol (in Anilin gelöst) mittels HjS erhalten. Die freie Base ist beständig und kommt in den Handel. Nach dem D. R. P. 202 170 erhält man leicht und glatt p-Phenylendiamin, wenn man p-Dichlorbenzol mit NH» unter Zusatz von Cu-Salzen erhitzt. Das Zusatz-D. R. P. 204 848 geht unter Anwendung derselben Methode vom p-Chloranilin aus. Wasserlösliche Kristalle, die beim Handelsprodukt dunkelbraun bis schwarz gefärbt sind; Sch. P. 147°, S. P. 267°. Das p-Phenylendiamin bildet den wirksamen Bestandteil verschiedener H a a r f ä r b e m i t t e l , doch ist es für diesen Zweck wegen seiner Giftigkeit durchaus zu beanstanden. o-Pbenylendiamin (freie Base), ehem. rein „ -chlorhydrat m-Phenylendiamin, techn. (freie Base) ehem. rein „ -chlorhydrat „ . ehem. rein . . , -sulfat p-Phenylendiamin, techn. (freie Base). . . „ ehem. rein krist. (freie Base) „ -chlorhydrat ii „ ehem. rein, krist.

H Mk. 4,40; H Mk. 4,00; H „ 4,00; H Mk. 4,00;

H Mk. 50,00 H „ 30,00 1 kg „ 6,50 1 „ „ 40,00 1 „ „ 7,25 1 „ , 36,00 1 „ „ 36,00 1 „ „ 7,25 1 „ „ 36,00 1 „ . 7,50 1 . n 30,00

P h e n y l g i y z i n siehe „ I n d i g o f a r b s t o f f e". P h e n y l g l y z i n k a r b o n s & t i r e siehe „ I n d i g o f a r b s t o f f e " . P h e n y l p r o p l o l s f l a r e C«H 5 . C I C . COOH. Das Natriumsalz dieser Säure wird in 1—3 %iger Lösung zum Inhalieren bei Tuberkulose empfohlen. Phenylpropiolsaures Natrium

D Mk

H Mk. .0,00

P h e n y l u m s a l i c y l i c u m soviel wie S a 1 o 1 (s. d.). P h e n y l u r e t h a n siehe „ E u p h o r i n e". P h o n o l i t h m e h l siehe „ D f i n g e m i t t e l , k ü n s t l i c h e". P h o s g e n siehe „ C h l o r k o h l e n o x y d " . P h o s p h a t e (phosphorsaure Salze) siehe unter den betreffenden Metallverbindungen. P h o s p h o r . P . A. G. = 31,03. In der Natur findet sich der Phosphor fast nur in Form von Phosphaten, namentlich als Calciumphosphat Cas(PO»)s. Von Mineralphosphaten seien genannt: P h o s p h o r i t Ca»(PO«)»; A p a t i t 3 Ca*(POt)* + Ca(ClF)»; Viv ia n it Fe„(PO,)» + 8 H , 0 ; W a v e 11 i t 2 Al»(PO«)a + Alj(OH)e + 9 HjO u. s. w. Zur Darstellung des Phosphors benutzt man aber nicht diese Mineralphosphate sondern fast ausschliesslich das Calciumphosphat der K n o c h e n : Entweder werden die Knochen zur Beseitigung der organischen Substanzen gebrannt, oder man extrahiert die Leimsubstanz durch Behandlung der Knochen mit Überhitztem Wasser in Autoklaven. Schliesslich kann man auch das Calciumphosphat der Knochen durch HCl extrahieren und aus der Lösung mit Kalkmilch wieder fällen. Das auf die eine oder andere Weise gewonnene unreine Calciumphosphat Cai(PO — nebenher sind noch Magnesiumphosphat, Cialciumkarbonat und Calciumfluorid vorhanden — wird beim Glühen mit C nur sehr unvollständig zu P reduziert; man führt es deshalb zuerst in MonocaJciumphosphat CaH((PO0 angerührt und nach Absetzen des CaSOt-Niederschlages die klare MonocalciumphosphatLösung (sp. O. 1,05—1,07) abgehebert. Man dampft die Lauge in Blieipfannen bis zum sp. G. 1,45 ein, trennt vom nachträglich ausgeschiedenen CaSO« und bringt nach Mischung mit 27 % groben Holzkohlenkleins in Kesseln über

Phosphor.

911

f r e i e m F e u e r zur T r o c k n e . D e n R ü c k s t a n d erhitzt m a n in f e u e r f e s t e n T o n retorten zuerst m ä s s i g , w o b e i d a s M o n o c a l c i u m p h o s p h a t in C a l c i u m m e t a phosphat übergeht: C a H ^ P O O a = C a ( P 0 3 ) 2 + 2 H 2 0 . Dann steigert man die Hitze zu heller Rotglut, w o b e i d a s P h o s p h a t zu P h o s p h o r r e d u z i e r t w i r d : 3 C a ( P 0 3 ) 2 + 10 C = P 4 + C a a ( P 0 4 ) 2 + 10 C O . F ü g t m a n d e r M i s c h u n g v o r her Q a r z s a n d ( S i 0 2 ) zu, s o w i r d s ä m t l i c h e s P h o s p h a t r e d u z i e r t : 2 C a ( P 0 3 ) 2 + 10 C + 2 S i 0 2 = P , + 10 C O + 2 C a S i 0 3 . M a n f ä n g t d i e ü b e r g e h e n d e n P h o s p h o r d ä m p f e in g e e i g n e t e n V o r l a g e n v o n S t e i n z e u g unter W a s s e r auf. D e r e r h a l t e n e R o h p h o s p h o r enthält viele V e r u n r e i n i g u n g e n ; z u r R a f f i n i e rung filtriert m a n d e n g e s c h m o l z e n e n R o h p h o s p h o r e n t w e d e r d u r c h g r o b gepulverte K n o c h e n k o h l e o d e r m a n b e h a n d e l t ihn mit C h r o m s ä u r e m i s c h u n g , d o c h ist n e u e r d i n g s g e b r ä u c h l i c h e r als b e i d e s d i e R a f f i n i e r u n g d u r c h D e s t i l l a t i o n . Der g e r e i n i g t e P h o s p h o r w i r d unter W a s s e r g e s c h m o l z e n u n d d a n n mittels eines A s p i r a t o r s in G l a s r ö h r e n e i n g e s a u g t , w o er ( n a c h E i n t a u c h e n d e r R ö h r e n in k a l t e s W a s s e r ) in S t a n g e n f o r m e r s t a r r t . N e u e r d i n g s wird die D a r s t e l l u n g von P h o s p h o r mit Hilfe d e s e l e k t r i s c h e n S t r o m s immer wichtiger, und s c h o n jetzt w i r d w e n i g s t e n s die H ä l f t e d e r g e s a m t e n W e l t p r o d u k t i o n a n P h o s p h o r elektrolytisch e r z e u g t . M a n v e r w e n d e t N a t r i u m p h o s p h a t o d e r n a t ü r l i c h e s C a l c i u m p h o s p h a t u n d bringt d i e s e V e r b i n d u n g e n (die letztere h ä u f i g n a c h B e h a n d l u n g mit HaSOi), mit Kohle u n d S a n d gemischt, in d e n e l e k t r i s c h e n O f e n . In d i e s e m w i r d z u e r s t d i e Luft durch Leuchtgas verdrängt; dann lässt man den Lichtbogen zwischen K o h l e n e l e k t r o d e n ü b e r s c h l a g e n , w o b e i unter h e f t i g e r R e a k t i o n P h o s p h o r d ä m p f e gebildet w e r d e n , d i e m a n in g e e i g n e t e n V o r l a g e n unter W a s s e r auffängt. D e r s o g e w o n n e n e f a r b l o s e u n d d u r c h s i c h t i g e , nach L i c h t e i n w i r k u n g gelblich d u r c h s c h e i n e n d und w a c h s g l ä n z e n d a u s s e h e n d e P h o s p h o r ( s p . Q. 1,84) ist bei g e w ö h n l i c h e r T e m p e r a t u r w a c h s w e i c h , in d e r Kälte s p r ö d e . Sch. P. 45° C.; S. P. 294°, doch v e r d a m p f t er s c h o n bei g e w ö h n l i c h e r T e m peratur. Unlöslich in H 2 0 , leicht löslich in S c h w e f e l k o h l e n s t o f f , Beinzol, C h l o r o f o r m u n d C h l o r s c h w e f e l . Er ist s e h r giftig, leuchtet a n d e r L u f t im D u n k e l n und e n t z ü n d e t sich a n d e r Luft bei 75°; a u s letzterem G r u n d e und w e g e n s e i n e r leichten O x y d i e r b a r k e i t w i r d er u n t e r W a s s e r a u f b e w a h r t . Erhitzt m a n d e n g e w ö h n l i c h e n , a u c h „ g e l b e r " o d e r „ k r i s t a l l i n i s c h e r " , g e n a n n t e n P h o s p h o r in v e r s c h l o s s e n e n e i s e r n e n G e f ä s s e n auf 250—300°, s o geht er in d e n s o g e n a n n t e n r o t e n o d e r a m o r p h e n P h o s p h o r ü b e r . E s ist d i e s eine r o t e o d e r r ö t l i c h b r a u n e M a s s e , u n v e r ä n d e r l i c h a n d e r Luft, u n löslich in S c h w e f e l k o h l e n s t o f f u n d d e n a n d e r n L ö s u n g s m i t t e l n d e s g e l b e n P h o s p h o r s . Er ist g e s c h m a c k - u n d g e r u c h l o s , u n g i f t i g , leuchtet nicht im D u n k e l n u n d e n t z ü n d e t sich erst bei 260°. Destilliert m a n ihn in einem i n d i f f e r e n t e n G a s e , so geht er w i e d e r in d e n . k r i s t a l l i n i s c h e n P h o s p h o r ü b e r . Erhitzt man roten P h o s p h o r im g e s c h l o s s e n e n Rohr a n h a l t e n d auf 360°, so entsteht s c h w a r z e r P h o s p h o r ( H i t t o r f s c h e r P h o s p h o r " ) in m e t a l l g l ä n z e n d e n Kristallen vom s p . G. 2,34; d i e s e M o d i f i k a t i o n bezeichnet Hittorf s e l b s t als m e t a l l i s c h e n Phosphor. G r o s s e s I n t e r e s s e f i n d e t in n e u e s t e r Zeit d e r v o n S c h e n c k e n t d e c k t e sogenannte h e l l r o t e P h o s p h o r , d e r nach einem zum P a t e n t a n g e m e l d e t e n V e r f a h r e n in feiner Verteilung (zur V e r w e n d u n g f ü r die F a b r i kation v o n Z ü n d h ö l z e r n ) d a r g e s t e l l t w i r d . M a n erhält d e n hellroten P h o s p h o r durch Erhitzen von g e w ö h n l i c h e m w e i s s e n P h o s p h o r in s i e d e n d e m P h o s p h o r tribromid. D i e s e M o d i f i k a t i o n d e s P h o s p h o r s u n t e r s c h e i d e t sich w e s e n t l i c h von d e m d u r c h t r o c k n e s E r h i t z e n g e w o n n e n e n r o t e n P h o s p h o r u n d b e s t e h t a u s einer f e s t e n L ö s u n g v o n a n n ä h e r n d 30 T . P B r s in P. Der h e l l r o t e P h o s p h o r ist nicht giftig, a b e r d e n n o c h s e h r r e a k t i o n s f ä h i g ; er d i e n t v o r allem zur D a r stellung s o l c h e r Streichhölzer, die sich a n j e d e r R e i b f l ä c h e e n t z ü n d e n (vgl. den Artikel „ Z ü n d h ö 1 z e r " ) . G e l b e r P h o s p h o r w i r d zur H e r s t e l l u n g v o n P h o s p h o r b r o n z e , P h o s p h o r s ä u r e und a n d e r n P h o s p h o r v e r b i n d u n g e n s o w i e bei d e r D a r s t e l l u n g von T e e r f a r b s t o f f e n b e n u t z t . F ü r die m e i s t e n d i e s e r V e r w e n d u n g s a r t e n b e d i e n t man

912

Phosphorbronze —

Phosphorverbindungen.

sich in der Technik lieber des r o t e n Phosphors, soweit dies in den einzelnen Fällen angängig ist. Die grösste Menge des gelben Phosphors wurde bisher zur Herstellung von Zündhölzern benutzt, doch wird dies mehr und mehr verboten, und auch im Deutschen Reich ist durch Gesetz die Verwendung von weissem oder gelbem Phosphor zur Herstellung von Zündhölzern und andern Zündwaren schon seit dem 1. Januar 1907 untersagt.

P h o s p h o r , deutsches F a b r i k a t , g e l b , in K e i l f o r m . 1 k g M k . 8 , 0 0 einschl. Originalkisten „ „ „ „ in S t a n g e n . 1 „ „ .'1.20 „ „ „ „ „ r o t (amorph) . . 1 „ „ 4,50 „ „

Phosphor: Chemische Fabrik Griesheim-Elektron, Frankfurts. M.

P h o s p h o r b r o n z e siehe „ B r o n z e n". P h o s p h o r s a u r e S a l z e (Phosphate) siehe unter den betreffenden Metallverbindungen, so p h o s p h o r s a u r e n Kalk unter „ C a l c i u m v e r b i n d u n g e n " u. s. w. P h o s p h o r s t a h l siehe „ E i s e n l e g i e r u n g e n". Phosphorverblndungen. Behandelt sind hier nur solche Verbindungen, die technische Wichtigkeit haben und nicht an andern Orten erörtert sind. 1. P h o s p h o r c a l c i u m ( C a l c i u m p h o s p h i d ) . Ca 2 P 2 . Zur Darstellung erhitzt man Kalk zum Glühen in einem Tiegel, dessen Deckel ein eingesetztes, bis zum Tiegelboden hinabreichendes eisernes Rohr enthält, und trägt während des Glühens durch das Rohr Phosphorstangen ein. Hierbei entsteht Phosphorcalcium im Gemisch mit Calciumphosphat: 14 CaO + 14 P = 5 Ca 2 P 2 + 2 Ca 3 P 2 0r. Das Phosphorcalcium, welches übrigens auch durch Schmelzen von Ca 3 (POi) 2 mit Kalk im elektrischen Ofen gewonnen wird, dient wesentlich zur Darstellung von Phosphorwasserstoff. Das D. R. P. 240 189 verwendet zur Darstellung von Phosphorcalcium roten Phosphor, der in verschliessbaren, feuerfesten Gefässen mit Kalkstückchen in Wechsellagen übereinandergeschichtet wird, worauf man die Gefässe verschlossen der Rotglut aussetzt. Phosphorcalcium in S t ä n g e l n . . . . Königswarter & Ebell, Linden vor Hannover.

1 k g M k . 3 , 7 5 ; bei 2 0 k g 1 kg M k . 3 , 3 0 1 „ „ 8,00; „ 20 „ 1 „ „ 7,00

2. P h o s p h o r c h l o r i d e . a) P h o s p h o r t r i c h l o r i d ( P h o s p h o r c h l o r ü r ) . PCI». Durch Uberleiten von getrocknetem Chlorgas Uber amorphen Phosphor, der in einer, Retorte erwärmt wird, und nachheriges Rektifizieren dargestellt. Wasserhelle, leicht bewegliche, an der Luft stark rauchende, zu Tränen reizende Flüssigkeit. Sp. G. (bei 0°) 1,612; Erst. P. — 1 1 2 ° ; S. P. 76°. Es ist ein gutes Lösungsmittel für Phosphor und mischt sich mit Äther, Benzol, Chloroform und Schwefelkohlenstoff; durch HsO wird es zersetzt. Man verwendet es häufig als Reagens. Phosphortrichlorid

1 kg Mk. 2 , 4 5 ;

°/o kg M k . 2 2 0 , 0 0

b) P h o s p h o r o x y c h l o r i d POCl 3 . Durch Destillation von 1 T. entwässerter Oxalsäure mit 2 T. Phosphorpentachlorid oder durch Behandeln von PCU mit KClOa erhalten. Nach dem D. R. P. 138 392 gewinnt man es durch Überleiten von C1 über ein erhitztes Gemenge von Kohle mit einem Metaphosphat. Ein solches Gemenge erhält man z. B. durch teilweise Reduktion von Calciumphosphat mit Kohle in der bei der Darstellung von Phosphor üblichen Weise. POCls ist eine leicht bewegliche, wasserhelle, an der Luft rauchende Flüssigkeit sp. G. (bei 0°) 1,712, die bei starkem Abkühlen zu einer bei — 1,5° wieder schmelzenden Kristallmasse erstarrt; S. P. 108°. Phosphoroxychlorid

1 kg M k . 4 , 0 0 ;

°/o k g M k . 3 7 5 , 0 0

c) P h o s p h o r p e n t a c h l o r i d PC15. Zur Darstellung leitet man getrocknetes Chlorgas in eine Lösung von P in CS ä ein; hierbei entsteht zunächst PCU, das sich weiter zu dem kristallinisch ausfallenden PCU umsetzt.

Phosphorverbindungen.

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Weisse bis blassgelbe Kristallmasse, welche die Augen zu Tränen reizt; sie sublimiert ohne zu schmelzen bei 100° und schmilzt unter verstärktem Druck bei 148°. Mit H»0 zersetzt es sich unter Bildung von POCU, und letzteres geht mit mehr HsO in Phosphorsäure über. Diese Reaktionsfähigkeit gegenüber Hydroxylgruppen macht das PCIS als Reagens namentlich für die organische Chemie sehr wichtig. Phosphorpentachlorid, techn „ ehem. rein

Phosphorchloride:

Ohemische

Fabrik

Griesheim-Elektron,

1 kg M k . 2 , 7 5 ; % kg Mk. 2 0 0 , 0 0 1 „ „ 3 , 6 0 ; °/o „ „ 3 3 5 , 0 0 Frankfurt a. 11.

3. P h o s p h o r t r i b r o m i d . PBr». Zur Darstellung löst man die berechneten Mengen P und Br, jede für sich, in CS», mischt unter guter Kühlung, verjagt das Lösungsmittel und rektifiziert. Man kann auch Br vorsichtig zu amorphem Phosphor tropfen lassen, wobei nur die ersten Tropfen Feuererscheinung verursachen. Nach einer vorläufigen Mitteilung von C h r i s t o m a n o s (Ber. D. ehem. Ges. 1904, 37, 2883) erhält man sehr reines Phosphortribromid in einer Ausbeute von 88 % durch Einwirkung von Br auf gewöhnlichen gelben P unter einer Benzolschicht. PBr» ist eine wasserhelle, bewegliche Flüssigkeit vom sp. Q. 2,925 bei 0°; S. P. 175°. Es raucht stark an der Luft und wird durch HsO unter Erhitzung zersetzt. Phosphortribromid

1 kg Mk. 1 4 , 0 0

4. P h o s p h o r k u p f e r siehe „ K u p f e r l e g i e r u n g e n " . 5. P h o s p h o r s ä u r e . a) P h o s p h o r s ä u r e a n h y d r i d (Phosphorpentoxyd) P»Os. Durch lebhafte Verbrennung von Phosphor in Eisenblechzylindern unter einem Strome trockner Luft erhalten. Andere Verfahren gehen von Phosphaten aus, so gewinnt man nach Amer. Pat. 995897 durch Behandlung von rohem Tricalciumphosphat mit Titansäure freies PaO« und ausserdem die entsprechenden Titanate, während Amer. Pat. 1 000 290 ein Verfahren zur Darstellung von P»Oj und Calciumaluminat, Amer. Pat. 1000 311 ein solches zur Gewinnung von P9Os und Zementiermaterial schützt und sich D. R. P. 238 372 auf die Erzeugung von PaOs unter gleichzeitiger Gewinnung von Körperfarben bezieht. Phosphorsäureanhydrid bildet ein weisses, schneeähnliches, lockeres Pulver, das aus der Luft mit grosser Energie H»0 anzieht, indem es damit Metaphosphorsäure bildet: PtO« + HsO = 2 HPOj. Wasserfreie Phosphorsäure (Phosphorpentoxyd)

1 kg Mk. 3 , 1 5

b) P h o s p h o r s ä u r e (Acutum, phosphoricum). Die gewöhnliche Phosphorsäure ( O r t h o p h o s p h o r s ä u r e ) HjPO« erhält man am einfachsten durch Zersetzung von Calciumphosphat mit verd. HaSO» entsprechend der Gleichung: Ca»(PO»)» + 3 H»SOt = 2 H,PO» + 3 CaSO«; doch ist diese Säure sehr unrein und lässt sich Uberhaupt kaum von sämtlichen Nebenbestandteilen befreien. Wo eine vollständig reine H»PO« nötig ist, stellt man sie durch Oxydation von Phosphor mit HNOs dar; die Reaktion wird durch Zusatz geringer Mengen von Br oder namentlich J sehr befördert. — Nach dem Franz. Pat. 340 272 soll man Phosphate mit Kohle mischen und im Vakuum bei höchstens 800° abdestillieren; es sollen sich dabei Dämpfe verschiedener Phosphorsäuren entwickeln, die in H2O oder Alkali aufgefangen werden. Das Engl. Pat. 2284 von 1904 schreibt vor, natürliche Aluminiumphosphate auf etwa 800° zu erhitzen (jedoch ist hier nicht wie bei dem vorigen Verfahren von einem Kohlezusatz oder Vakuum die Rede); die entstehenden Phosphorsäuredämpfe sollen abgesaugt und durch HsO oder Alkali absorbiert werden. Reine Orthophosphorsäure bildet, unter 180° verdampft, einen farblosen Sirup, der grosse, sehr hygroskopische Kristalle ausscheidet. Beim Erhitzen spaltet sie H»0 ab und geht bei 200—300° in Pyrophosphorsäure H«P»0» und bei 400° unter weiterem HiO-Verlust in M e t a p h o s p h o r s ä u r e HPO» Uber; letztere erstarrt zu einem farblosen Glas ( g l a s i g e P h o s p h o r s ä u r e ) . Man benutzt Phosphorsäure zur Darstellung von Phosphaten und von Wasserstoffsuperoxyd. Blücher VIII.

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Photogen — Photographische Aufnahmen.

Phosphorsäure, flüssig, techn., gereinigt, 25°/o (27® B e ) » 40°/o ( 4 4 0 Be) » „ ehem. rein ( 1 , 0 9 4 ) Ph. Austr „ (1,120) P h . G . I I „ „ „ (1,154) D . A . V „ „ (1,160 = 2 0 » Be) „ „ (1,300 = 34® Be) , „ (1,500 = 49® Be) „ „ (1,700 = 6 0 « Be) „ „ (1,750 = 63® Be) n n n n Analj'SC „ krist., ehem. rein Glasige Phospborsäure in Stücken „ Stängeln

°/« °/o % •/. •/, ®/o o/0 •/, •/, \ 1 1 1 1

kg Mk. 3 0 , 0 0 „ „ 38,00 „ „ 41,00 „ „ 49,00 „ „ 59,00 „ „ 60,00 „ „ 96,00 „ „ 139,00 . , 171,00 „ „ 176,00 „ 4,00 n „ „ 3,30 „ „ 3,10 „ „ 3,20

Könifawarter & Ebell, Linden vor Hannover. 5. P h o s p h o r s u l f i d e . Wird amorpher Phosphor mit Schwefel zusammengeschmolzen, was in jedem Verhältnis geschehen kann, so erhalt man Verbindungen, die als Phosphorsulfid, Phosphorsesquisulfid. Phosphortrisulfid u. s. w. bezeichnet werden. Davon wird namentlich das P h o s p h o r s e s q u i s u l f i d in grosser Menge dargestellt, und zwar jetzt meistens so, dass roter Phosphor und Schwefel mit einem kleinen Uberschuss des letzteren gemischt und hierauf unter CO* langsam auf 330® erwärmt werden. Das Phosphorsesquisulfid findet bei der Fabrikation der Oberall entzündlichen sogenannten p h o s p h o r f r e i e n Zündhölzer Verwendung (vgl. den Artikel „ Z U n d h ö I z e r"). Fhosphortrisulfid Phosphorpentasulfid Phosphorsesquisulfid Chemische Fabrik Griesheim-Elektron,

1 kg Mk. 4 , 9 0 ; °/o kg Mk. 4 7 5 , 0 0 1 „ „ 3 , 5 0 ; °/o „ „ 3 2 5 , 0 0 1 „ „ 6 , 0 0 ; °/o „ „ 5 5 0 , 0 0 Frankfurt a. Ii.

6. P h o s p h o r z i n n siehe „ Z i n n I e g i e r u n g e n " . Photogen siehe „S o 1 a r ö 1". Photographlsche Aufnahmen. Ist schon allgemein die Bedeutung der A b b i 1 d u n g als Unterstützungsfaktor des geschriebenen Wortes ausserordentlich gewachsen, so gilt das noch viel mehr im besondern von den Gebieten der Naturwissenschaft und Technik. Hier lassen sich viele Dinge Uberhaupt n u r mit Hilfe bildlicher Darstellungen deutlich machen, und so beobachten wir in Lehrbüchern, in Katalogen und Prospekten, in Artikeln und Abhandlungen von Tag zu Tag mehr, wie sich das Bild neben dem Texte Geltung verschafft, ja in seiner Bedeutung oft weit Uber das Wort hinausreicht. Trotzdem ist unserer Ansicht nach die Art, wie die Mehrzahl solcher Abbildungen entsteht, nicht die richtige, d. h. sie steht nicht unmittelbar genug in Beziehung zu dem Sachverstandigen, dem Fachmann, dem Erfinder, Konstrukteur u. s. w. Ist von irgendeinem Apparat eine bildliche Wiedergabe nOtig, so wird der Apparat zum Zeichner gebracht oder in das photographische Atelier einer Reproduktionsanstalt, um auf die eine oder andere Weise festgehalten zu werden. Allerhöchstens erscheinen Zeichner oder Photograph selbst bei dem Auftraggeber und machen dort unter mehr oder weniger intensiver Anleitung des Fachmanns die Aufnahme. Da zeigt sich denn fast immer, dass der Zeichner die Sache nicht richtig aufgefasst oder den Auftrag zu „künstlerisch" auszuführen sich bemüht hatte, so dass Abänderungen und Wiederholungen das Gewöhnliche sind. Handelt es sich um photographische Aufnahmen, so wird die unzweckmässige und dem beabsichtigten Ziele zuwiderlaufende Art der Wiedergabe sogar erst nach einigen Tagen offenbar, wenn man den „Probeabzug" erhält, und dann bleiben oft nur zwei Möglichkeiten: sich entweder mit einem nicht ganz vollkommenen Bilde zu begnügen oder aber die Kosten und Umständlichkeiten einer zweiten photographischen Aufnahme zu tragen. Und zu alledem kommen oft Bedenken, dem Photographen den Eintritt in ein vielleicht aus manchen Ursachen streng abgeschlossenes Fabrikgebäude, Laboratorium u. s. w. zu gewähren.

Photographische Aufnahmen.

915

D e s h a l b sind wir der Ansicht, d a s s weitaus mehr, als dies jetzt geschieht, der Gelehrte und Techniker sowie namentlich auch der Fabrikant die photographischen Aufnahmen, welche den beabsichtigten Reproduktionen zugrunde liegen sollen, s e l b s t a u s f ü h r e n lerne, ja diese A u s f ü h r u n g mit zu seinen vornehmsten Pflichten rechnen solle. Dann wird auch der Kreis der Abbildungen in w ü n s c h e n s w e r t e r Weise erweitert, ihre Zweckdienlichkeit bedeutend erhöht und die Möglichkeit von Missdeutungen wesentlich verringert werden. Der Kreis der Darstellungen ist sehr weit. Da w e r d e n neue L a b o r a t o r i u m s g e r ä t e und A p p a r a t e zusammengestellt, die auf keine Weise besser veranschaulicht w e r d e n können als durch gute, v e r s t ä n d n i s v o l l e p h o t o g r a p h i s c h e Wiedergaben. D a s s e l b e gilt von ganzen V e r s u c h s a n o r d n u n g e n , weiter von Maschinen, Transportvorrichtungen, Gebäudeanlagen u. s. w. Nicht minder w e r d e n P r o d u k t e der chemischen Industrie wiedergegeben werden können, so z. B. K r i s t a l l a g g r e g a t e . Diese kurzen Andeutungen müssen hier genügen; sie werden die Wichtigkeit der Photographie in den Händen des F a c h m a n n s — dieses W o r t in bezug auf die darzustellenden Objekte a n g e w e n d e t — schon zur G e n ü g e beweisen. Unsere Ansicht geht also dahin, d a s s jedes chemische Laboratorium, und zwar sowohl Unterrichtslaboratorien als Handelslaboratorien und solche für Nahrungsmittel- und forensische Untersuchungen, einen guten p h o t o g r a p h i schen Apparat haben müssen. Ebenso darf ein solcher keiner Fabrik der chemischen Industrie fehlen, weiter keiner W e r k s t ä t t e für Laboratoriumsausrüstung, für Herstellung wissenschatlicher Apparate, technischer Ausrüstungsgegenstände u. s. f. Ganz b e s o n d e r s bedeutungsvoll wird der p h o t o g r a p h i s c h e Apparat n a t u r g e m ä s s für die Maschinenfabriken werden, die ja schon jetzt zur Veranschaulichung ihrer Erzeugnisse die Reproduktionstechnik in grossem Umfange heranziehen. Wesentlich ist vor allem die richtige Wahl der photographischen Ausrüstung. Sie muss allen vorkommenden Zwecken genügen und d u r c h a u s vorzügliche Aufnahmen ermöglichen, denn nur solche können von der Reproduktionstechnik zu guten Bildstöcken u. s. w. verarbeitet w e r d e n . Auf der andern Seite darf der Preis des Ganzen nicht allzu hoch sein, jedenfalls bei weitem nicht so hoch wie bei den Apparaten der Reproduktionsanstalten. Nach langjähriger E r f a h r u n g und sorgsamen Versuchen schlägt der Verfasser in dieser Beziehung folgendes v o r : Zweckmässig ist eine solide R e i s e k a m e r a quadratischer Konstruktion. Eine feststehende Atelierkamera empfiehlt sich nicht; vielmehr muss die Möglichkeit bleiben, den Apparat ohne g r o s s e Mühe w e g zubringen. Als F o r m a t genügt d u r c h a u s 13 X 18 cm; w e n n die Aufnahmen nur den höchsten Grad von Schärfe haben, wenn vor allem d a s Objektiv gut genug ist, so kann nach der in G r ö s s e 13 X 18 a u s g e f ü h r t e n Originalaufnahme jede Reproduktionsanstalt auch grössere Bildstöcke genügender Schärfe herstellen. Die Kamera m u s s mindestens d o p p e l t e n Bodenauszug haben, d. h. der Auszug m u s s etwa auf 45 cm zu erweitern sein. Viel besser noch ist d r e i f a c h e r Auszug, wodurch man die Möglichkeit gewinnt-, kleine G e g e n s t ä n d e (z. B. W e b e m u s t e r ; Kristalle) erheblich vergrössert aufzunehmen. Zu leicht darf der Apparat natürlich nicht sein; der ins Auge gefasste Zweck verlangt vielmehr eine sehr solide Arbeit. D a s S t a t i v sei stark und stabil; man wähle ein zwei- oder dreiteiliges. Die Kamera mit Stativ wird sich bei Erfüllung aller erwähnten Bedingungen auf 100—200 Mk. stellen. Die B e s c h l ä g e der Kamera seien a u s Reinnickel oder aber sehr stark vernickelt: Messingbeschläge empfehlen sich jedenfalls dann nicht, wenn der A p p a r a t in einem mit sauren D ä m p f e n gefüllten Fabrikraum, wenn auch nur vorübergehend, benutzt werden muss. Der wichtigste Teil der Ausrüstung ist d a s O b j e k t i v . Hier heisst Sparsamkeit Verschwendung, denn ein minderwertiges Objektiv ermöglicht niemals höchste Leistungen, und doch sind letztere unumgänglich notwendig, wenn wirklich aus den gemachten Aufnahmen gute Bildstöcke hervorgehen sollen. Mit e i n e m Objektiv lässt sich nicht viel anfangen, während eine 58*

9X6

Photographische Aufnahmen.

Serie guter Objektive ausserordentlich teuer wird. Weitgehende Erfahrungen berechtigen uns dazu, die Anwendung von O b j e k t i v s ä t z e n zu empfehlen. Demjenigen, der nur Amateuraufnahmen macht, ist die Anschaffung eines Objektivsatzes weniger anzuraten, weil das fortwährende Ab- und Zusammenschrauben der Bestandteile nach und nach schädlich wirkt — nicht nur auf die Fassung sondern wegen der möglichen Veränderung des Linsenabstandes auch auf die optische Leistung. Derartige Bedenken fallen aber für die vorliegenden Zwecke, wo jede Aufnahme etwas Wesentliches und Durchdachtes darstellt, durchaus weg; bei einigermassen vorsichtiger Handhabung dürfte man noch nach vieljähriger Benutzung eines Objektivsatzes dieselben Leistungen erzielen wie im Anfang, ja eigentlich entsprechend der gewonnenen Erfahrung noch bessere. G u t muss der Objektivsatz freilich sein. Ohne damit eine Kritik a l l e r andern Fabrikate zu verbinden, können wir doch nach eingehenden Versuchen den Z e i s s sehen P r o t a r s a t z und den V o i g t l ä n d e r sehen K o l l i n e a r s a t z ganz besonders empfehlen; ersterer kostet für Platte 13X18 cm Mk. 295,00, letzterer für dieselbe Grösse Mk. 210,00. Mit diesen Objektivsätzen wird man d u r c h a u s j e d e r Aufgabe gerecht werden können. Man wird das Objekt bei gegebener Entfernung in verschiedener Grösse aufnehmen, die Blendenöffnung nach der gewählten Brennweite variieren können und — richtige Anwendung vorausgesetzt — eine „geschnittene Schärfe" erzielen, die die gemachten Aufnahmen jeder Reproduktionsanstalt als willkommenes Material erscheinen lässt. Ein M o m e n t v e r s c h l u s s ist nicht durchaus nötig, weil es sich meistens um Zeitaufnahmen handeln wird. Aber es kommen doch auch Momentaufnahmen vor, so zur Wiedergabe von Verpuffungserscheinungen, von im Gang befindlichen Maschinen u. s. w. Dann ist auch für Zeitaufnahmen das .Arbeiten mit dem Gummiball bequemer als mit dem Objektivdeckel. Über die Technik der Photographie, auch in bezug auf den hier vorliegenden besonderen Zweck, können wir an dieser Stelle nichts sagen. Nur einig«: Worte über das P l a t t e n m a t e r i a l : Man wird gut tun, durchweg f a r b e n e m p f i n d l i c h e ( o r t h o c h r o m a t i s c h e ) Platten zu verwenden, um die Tonwerte in richtigerer Wiedergabe zu erhalten. In vielen Fällen hat dazu dann noch eine G e 1 b s c h e i b e zu treten, wovon man gewöhnlich drei Heiligkeitsgrade vorrätig hält. Bei der Aufnahme von Glasapparaten, von blanken Maschinenteilen usw. erhält man oft Lichtreflexe, die leicht an den entsprechenden Stellen zur Verschleierung (Solarisierung) der Platte führen. Um diesem Übelstande zu begegnen, bedient sich Verfasser ausschliesslich der o r t h o c h r o m a t i s c h e n I s o l a r - P l a t t e n , die vor der Solarisation wesentlichen Schutz bieten und recht empfohlen werden können. Ein weiteres Mittel, um die durch Lichtreflexe und andere Umstände bedingten grossen Belichtungsdifferenzen in den verschiedenen Teilen der Platte auszugleichen, bietet der Zusatz von A z e t o n s u l f i t zum Entwickler; das Azetonsulfit wirkt stark verzögernd und hindert mit fast unbedingter Sicherheit jede Entstehung von Lichthöfen (vgl. unter „ P h o t o g r a p h i s c h e C h e m i k a l i e n " ) . Im allgemeinen wird man danach trachten, möglichst alle Aufnahmen b e i T a g e s l i c h t zu machen und lieber länger zu belichten, falls die Beleuchtung ungünstig ist. Aber oft handelt es sich um bewegte jObjekte oder um starken Erschütterungen ausgesetzte Räume, wodurch längere Belichtung unmöglich wird. Dann muss man zu k ü n s t l i c h e r Beleuchtung seine Zuflucht nehmen, z. B. zum M a g n e s i u m b l i t z l i c h t . Dabei treten aber besonders leicht starke Lichtreflexe auf, die durch Benutzung von Isolarplatten, event. ausserdem durch Azetonsulfitzusatz zum Entwickler unschädlich gemacht werden mUssen. Das gleiche gilt auch, wenn man elektrisches Bogenlicht zur Beleuchtung verwendet, namentlich wenn die Leuchtkörper mit im Bilde sichtbar werden mUssen. — Ist die Aufnahme gelungen, so bleibt es gleichgültig, durch welche Reproduktionsart sie festgehalten werden soll, ob Photogravüre, Lichtdruck,

Photographische

917

Chemikalien.

Autotypie u. s. w. in Betracht kommt. Man wird gut tun, nicht das Positiv der Reproduktionsanstalt zu übergeben, sondern direkt das fertige Negativ; die Reproduktionsanstalt kann sich dann ihren Wünschen und Erfordernissen entsprechende Positive selbst anfertigen. Viel zu wenig benutzt werden noch S t e r e o s k o p - A u f n a h m e n : Zur Demonstration von Apparaten und Laboratoriumsgeräten, Versuchsanordnungen u. s. w. ist vielfach die photographische Wiedergabe durch ein einfaches Objektiv mittels einer Einzelaufnahme nicht zu erreichen, weil daraus die räumliche Anordnung von hintereinander liegenden Gegenständen oft nur sehr mangelhaft oder gar nicht zu ersehen ist. Sobald man dagegen eine Stereoaufnahme benutzt, ist die räumliche Anordnung mit einem Schlage zu übersehen, unter Umständen sogar auszumessen. Wir glauben, dass sich stereoskopische Darstellungen in Katalogen und anderen Publikationen bald in grösserem Massstabe einführen werden, besonders seit es bequem und sorgfältig gearbeitete Stereoskopaufnahme- und -'Betrachtungsapparate gibt. Ausgezeichnete Dienste leistet z. B. für solche Zwecke der Z e i s s S t e r e o - P a l m o s (9X12), ein Apparat, der als Objektive die sehr guten Zeissschen T e s s a r e besitzt und auch für einfache und Panoramenaufnahmen benutzt werden kann (Apparat kompl. mit Objektiven und Ausrüstung Mk. 392,00). Um beim Betrachten der Stereobilder einen naturwahren Eindruck zu erhalten, bedient man sich des V e r a n t - S t e r e o s k o p e s (Preis Mk. 75,00). Photographische Aufnahmen: Carl Zeiss, Jena.

P h o t o g r a p h i s c h e C h e m i k a l i e n . Von der Fülle der hierhergehörigen Substanzen können wir im folgenden nur die wichtigsten kurz behandeln. i. Entwickler.

1. A d u r o l . Ein Bromsubstitutionsprodukt des Hydrochinons, dessen Darstellung durch D. R. P. 111 798 geschützt ist. In seiner Entwicklungsfähigkeit steht es zwischen dem Hydrochinon und den eigentlichen Rapidentwicklern. Mit Adurol lassen sich ohne Verwendung kaustischer Alkalien stark konzentrierte, fertig gemischte und längere Zeit haltbare Vorratslösungen herstellen. Da sich der fertig gemischte Entwickler nicht durch Oxydation an der Luft bräunt, so kann er wiederholt benutzt werden. Vorratslösung A: 10 g Adurol, 80 g krist. Natriumsulfit, 500 ccm H 2 0; B: 60 g Pottasche, 500 g H s O. Für Zeitaufnahmen mischt man 1 Teil A, 1 Teil B und 1 Teil H 2 0. Adurol

H Mk. 6,50

2. A m i d o l ( 1 : 2 : 4 Diamidophenolsulfat). Leicht löslich in H 2 0 ; es liefert im Gegensatz zu den andern organischen Entwicklern mit Na 2 S0 3 ohne jedes weitere Alkali kräftig wirkende Entwicklerlösungen, wird also wie der alte Eisenoxalatentwickler in neutraler oder schwach sauerer Lösung verwendet. Es entwickelt schnell und mit guten Abstufungen. Vorratslösung: 200 g krist. Natriumsulfit in 1000 ccm H 2 0 zu lösen, dann erst 20 g Amidol zusetzen; zum Entwickeln wird die Lösung mit 3—4 Teilen H 2 0 verdünnt. Wird der Entwickler nicht häufig gebraucht, so empfiehlt sich, nur eine Lösung von 50 g krist. Natriumsulfit in 1000 ccm H 2 0 vorrätig zu halten und zum Gebrauch kurz vor der Entwicklung auf 100 ccm der Sulfitlösung 0,5 g Amidol in Substanz zuzusetzen. Amidol

H Mk

7,50

3. p - A m i d o p h e n o l . Die Entwicklungssubstanz des unter No. 16 erwähnten Rodinals. Es entwickelt mit Alkalikarbonaten langsam und sehr klar, mit Ätzalkalien dagegen schnell und sehr kräftig. Vorratslösung A: 20 g p-Amidophenol in 1 1 H 2 0; B: 120 g krist. Natriumsulfit, 120 g Pottasche in 2 1 H 2 0; zum Gebrauch mischt man 1 Teil A mit 2 Teilen B. p-Amidophenol

H Mk. 7,50

91g

Photographische Chemikalien.

4. B r e n z k a t e c b i n (o-Dioxybenzol). Es entwickelt langsam, aber doch intensiver als das Hydrochinon. Es empfiehlt sich vor allem folgende Vorratslösung, A: 20 g krist. Natriumsulfit in 500 ccm HjO lösen, dann 10 g Brenzkatechin zusetzen; B : 100 g Pottasche in 500 ccm HiO; zum Gebrauch mischt man 1 Teil A, 1 Teil B und 1 Teil H»0. Brenzkatechin, krist

1 kg Mk. 2 5 , 0 0

5. D i a m o 1 (Diamidophenolchlorhydrat). Es gibt, nur mit NatriumSulfit angesetzt, einen sehr energischen Entwickler, der ohne Alkali benutzt wird, äusserst schnell arbeitet und blauschwarze Töne gibt. Der konzentrierte Diamolentwickler aus 10 g Diamol, 50 g wasserfreiem Natriumsulfit und 500 ccm HjO wird bei Normalexposition mit 2—4 T. H»0 verdünnt. Diamol

H Mk. 5 , 0 0

6. D u r a t o 1 (Benzyl-p-amidophenolbromhydrat). Es ist dies ein neuer Schnellentwickler in Substanz, trocken und flüssig ausserordentlich haltbar, der wegen seines eigenen Bromgehalts völlig schleierfrei entwickelt. Man benutzt ihn die Verbindung mit Hydrochinon, in der er sehr energisch arbeitet. Duratol Duratol-Hydrochinon-Entwickler, gebrauchsfertige Lösung

H Mk. ü,U0 11 „ ^60

7. E d i n o I (p-Amidosaligenin). Schleierfrei, weich und detailreich arbeitender Rapidentwickler, vielseitig verwendbar. Es empfiehlt sich z.~B. folgende Vorratslösung: in 100 ccm HjO löst man der Reihe nach 7,5 g Azetonsulfit (siehe unten), 5 g Edinol, 30 g Pottasche und 0,5 g Bromkalium; die Lösung ist zum Gebrauche zehnfach zu verdünnen. Verdünnt man die gleiche Lösung 100—300 fach mit HjO, so eignet sie sich gut zur Standentwicklung. Gelobt wird auch folgender E d i n o l - H y d r o c h i n o n - E n t w i c k l e r : in 150 ccm HjO löst man der Reihe nach 5 g Azetonsulfit, 30 g krist. Natriumsulfit, 2 g Edinol, 0,5 g Bromkalium, 1 g Hydrochinon und 30 g Pottasche. Die Lösung dient in konzentrierter Form zur Entwicklung unterbelichteter Films, in doppelter Verdünnung für normal exponierte Films, in 4—6 faeher Verdünnung für Platten aller Art, in 6—10 facher Verdünnung für Bromsilberpapiere. Edinol, krist Edinolentwickler, konz, Edinol-Patronen

flüssig

H Mk. 7 , 5 0 0,5 1 „ 5 , 0 0 10 St. „ 3 , 3 0

8. E i k o n o g e n (amido-/}-naphtol-/?-sulfosaures Natrium). Es liefert Negative von hervorragend harmonischer Durchzeichnung, darf aber nicht viel unter 20° C. verwendet werden, da sonst dünne und flaue Negative entstehen. Man empfiehlt folgende Lösung: 120 g krist. Natriumsulfit, 50 g Pottasche und 30 g Eikonogen löst man in 1 I koch. HaO und füllt die Lösung noch warm in gut zu verschliessende Flaschen ab; die Lösung ist unbegrenzt haltbar. Wirkt sie zu kraftig, so ist sie mit HsO zu verdünnen, während man nur die Hälfte der Pottasche nimmt, wenn man besonders weiche Negative erzielen will. Da das Eikonogen an sich weich arbeitet, kombiniert man es gern mit dem hart entwickelnden Hydrochinon. Ein guter E i k o n o g e n - H y d r o c h i n o n - E n t w i c k l e r besteht aus folgenden Lösungen, A: in 900 ccm koch. H>0 löst man der Reihe nach 100 g krist. Natriumsulfit, 16 £ Eikonogen, 4 g Hydrochinon; B : 40 g Pottasche in 200 ccm ,H>0. Zum Entwickeln mischt man 180 ccm A und 40 ccm B, dazu zweckmässig noch 3 Tropfen Bromkaliumlösung (1 : 10). Eikonogen

H Mk 3 , 0 0

9. E i s e n o x a l a t . Der saure Eisenoxalatentwickler ist durch die organischen Entwickler alkalischen Charakters sehr zurückgedrängt worden, aber dennoch wird er noch immer viel gebraucht. Er setzt sich zusammen aus folgenden Lösungen, A: 300 g neutr. Kaliumoxalat in 1 1 dest. H s O; B : 100g Eisenvitriol in 300 ccm dest. HsO, dazu 5 Tropfen reine HiSO«. Beim Entwickeln nimmt man 3—4 vol. A, in die man 1 vol. B giesst. Durch Veränderung der Mischungsverhältnisse lässt sich dieser Entwickler in so verschie-

Photographische Chemikalien.

919

dener Weise „umstimmen", wie dies kaum bei irgendeinem andern Entwickler möglich ist. 10. G 1 y z i n (p-Oxyphenylglyzin). Ausgezeichneter Entwickler, der sehr klare und zarte, rein schwarze Negative liefert; er entwickelt sehr langsam, erlaubt beträchtliche Belichtungsunterschiede und wird von Temperaturschwankungen wenig beeinflusst. Vorratslösung: 100 ccm H»0, 2 5 g k r i s t Natriumsulfit; nach der Lösung fügt man 5 g Glyzin zu, rührt um, setzt 25 g Pottasche zu und schüttelt, bis völlige Lösung eingetreten ist. Zum Gebrauch wird die Lösung mit 3—5 T . H*0 verdünnt. Besonders beliebt ist das Glyzin in Form des S t a n d e n t w i c k l e r s ; hierfür empfiehlt sich folgende Zusammensetzung: 2 g Glyzin, 500—1000 ccm luftfreies H»0, 2 g k r i s t Natriumsulfit und 15 g Pottasche. Für richtig oder kurz belichtete Platten nehme man die angegebene k l e i n s t e , für stark überbelichtete Platten die angegebene g r ö s s t e Wassermenge. Glyzin

HMk

6,00

U . H y d r o c h i m o n (p-Dioxybenzol). Eine von Amateuren bevorzugte Entwicklungssubstanz; es gibt ausserordentlich kräftige, ja sogar etwas harte Negative von blauschwarzer Farbe. Das Bild erscheint bei der Hervorrufung verhältnismässig spät, entwickelt aber dann schnell aus; der Hydrochinonentwickler arbeitet gut nur bei Temperaturen von Aber 18° C. — Vorratslösung: In 150 ccm HjO löst man zuerst 4 0 g krist. Natriumsulfit, hierauf 5 g Hydrochinon und zuletzt 65 g Pottasche; durch Einstellen des Gefässes in warmes Wasser erleichtert man die Lösung. Zum Gebrauch verdünnt man die haltbare Hydrochinonlösung mit 4—6 T . H*0. Da das Hydrochinon etwas hart arbeitet, kombiniert man es gern mit andern Entwicklern; Vorschriften dazu siehe unter 7. E d i n o l , 8. E i k o n o g e n und 13. M e t o 1. Hydrochinon

1 kg Mk. 7 , 0 0

12. I m o g e n s u I f i t. Kein neuer Entwickler, sondern nur eine Zusammenstellung mehrerer bekannter Entwickler, denen die erforderliche Menge krist. Natriumsulfit gleich zugesetzt ist. Vorratslösungen A : 1 T . Imogensulfit in 12 T . HiO, B : kalt gesättigte Sodalösung. Für richtig belichtete Platten mischt man 2 vol. A mit 1 vol. B, für Unterbelichtung 2 vol. A, 1 vol. B und 2 vol. HiO, für Uberbelichtung wiederholt gebrauchter Entwickler oder solcher mit Bromkaliumzusatz. Die Entwicklung ist in etwa 4 Min. beendet; die Platten zeigen sich gut moduliert. Imogensulfit

H Mk. 1 , 6 5 ; 1 kg Mk. 12,50

13. M e t o 1 = Monomethyl-p-amido-m-kresolsulfat. Ausserordentlich rasch und energisch wirkender Entwickler, bei dessen Verwendung die Entwicklung in 2—3 Minuten vollendet zu sein pflegt; selbst bei länger dauernder Entwicklung zeigen die Negative keine Neigung zur Härte. Vorratslösung: In 1 1 dest. HÜO löst man zunächst 15 g Metol und hierauf nacheinander 150 g krist. Natriumsulfit, 75 g Pottasche und 2 g Bromkalium. Zur Entwicklung verdünnt man die Lösung gewöhnlich mit 3 T . H»0. Sehr beliebt ist der M e t o l - H y d r o c h i n o n - E n t w i c k l e r ; er besteht aus den Lösungen A: 400 ccm dest. H s O, 2 g Metol, 40 g krist. Natriumsulfit, 4 g Natriumphosphat (Na2HPO«), 3,5 g Hydrochinon und 2 ccm Fixiernatronlösung 1 : 100; B : 400 ccm dest. HjO, 40 g Pottasche. Zum Gebrauch mischt man gleiche Teile A und B. Metol

H Mk. 7 , 5 0

14. O r t o l . (Verbindung von 2 mol. Methyl-o-amidophenol + l mol. Hydrochinon). Wird ohne Alkali benutzt; auch kann man ihm Fixiernatron zusetzen, wodurch die Platten merkwürdigerweise nicht verschleiern, sondern geklärt werden. Es arbeitet klar und kräftig; die Lösungen sind gut haltbar. Man bereitet die Vorratslösungen A : 1000 ccm kalt. H 2 0 , 7,5 g Kaliummetabisulfit, 15 g Ortol; B : 1000 ccm H ä O, 120 g krist. Soda, 180 g krist. Natriumsulfit, 1—2 g Bromkalium, 10 ccm Fixiernatronlösung 1 : 2 0 . Zum Gebrauch mischt man gleiche Teile A und B ; wünscht man langsamere Entwicklung und

920

Photographische Chemikalien.

weichere Negative, so mischt man 1 Teil A, 1 Teil B und 2 T e i l e HjO. In der Losung B kann man Übrigens die 120 g Soda durch 60 g Pottasche ersetzen. Ortol

H M k . 7,50

15. P a r a a m i d o p h e n o l siehe 3. p - A m i d o p h e n o ) . 16. P i n a k o I P. Konzentrierter, haltbarer Rapidentwickler, der als entwickelnde Substanz P y r o g a 11 o 1 (s. No. 17) enthält. Dagegen sind darin weder atzende noch kohlensaure Alkalien vorhanden; an Stelle desselben tritt das unten erörterte P i n a k o l s a l z N , ausser welchem nur noch Natriumsulfit darin enthalten ist. Die Entwicklung mit Pinakol P geht schneller, kräftiger und klarer als beim alten Pyro-Entwickler vor sich; auch färbt Pinakol P weder Finger noch Gelatineschicht und kann niemals ein Kräuseln dei Schicht veranlassen. Zum Gebrauch wird die Lösung mit der 8—10 fachen Menge H s O verdünnt. Pinakol P

'/i I M k . 2,00

17. P y r o g a l l o l (1:2:3-Trioxybenzol). Die „Pyro-Entwickler" arbeiten schnell und kräftig; sie lassen sich in sehr weiten Grenzen den Belichtungsunterschieden anpassen. Ein Nachteil ist dagegen, dass Pyrogallol giftig ist, dass die gemischten Lösungen sich nicht lange halten und dass sie die Finger bräunen. Man bereitet folgende Vorratslösungen A : 100 g krist. Natriumsulfit in 500 ccm dest. H s O, dazu 14 g Pyrogallol und 6 Tropfen HsSO«; B : 50 g krist. Soda in 500 ccm dest. H*0. Beide Lösungen halten sich in gut verschlossenen Flaschen längere Zeit; zum Gebrauch mischt man 1 T e i l A, 1 Teil B und 1 T . HsO. Ausser diesem P y r o - S o d a - E n t w i c k l e r benutzt man auch P y r o - P o t t a s c h e - E n t w i c k l e r . Zu diesem setzt man folgende Vorratslösungen an. Lösung A : 25 g krist. Natriumsulfit in 100 ccm dest. HjO, dazu 10 g Pyrogallol und 3—4 Tropfen (bis zur schwach saueren Reaktion) reine H 2 SO«; Lösung B : 45 g reine Pottasche und 12,5 g krist. Natriumsulfit in l O o ccm. Zum Gebrauch mischt man 100 ccm H , 0 + 3 ccm A + 3 ccm B. Pyrogallol, krist

1 kg Mk. 7,50

18. R o d i n a 1. Konzentrierte Entwicklerlösung, deren entwickelnde Substanz das unter 3. genannte p-Amidophenol ist. Die Lösung besteht aus: 50 g krist. Natriumsulfit und 25 g KjCOa in 1000 g dest. H*0, dazu 5 g p-Amidophenolchlorhydrat. Die Lösung ist fertig käuflich; im konzentrierten Zustande ist sie fast unbegrenzt haltbar. Man benutzt sie in starker Verdünnung; bei geringerer Verdünnung (1 : 10 bis 1 : 2 0 ) entwickelt sie äusserst schnell und kontrastreich, bei grösserer Verdünnung (1 :30 bis 1 : 40) dagegen langsam und weich. Rodinal

V« 1 Mk. 5,00

19. U n a 1. Es ist Rodinal in fester Form, enthält also ausser p-Amidophenol die notwendigen Zusätze. Man hat mithin die entsprechende Packung nur in der vorgeschriebenen Menge HjO zu lösen, um gebrauchsfertiges Rodinal zu erhalten. • Originalpackungen zu Für Preis Schachteln zu . Preis

.

.

2 100 0,20

5 250 0,35

10x2 1,90

5x5 1,70

10 20 500 ccm 1 0,50 0,90

40 2 1,50

J0O g 5 1 Lösung. 3,00 Mk.

5x10 g 2,40 Mk.

Azetonsulfit-Bayer (Azetonbisulfit). Ausgezeichneter Ersatz für Natriumsulfit und Kaliummetabisulfit in den Entwicklerlösungen. Ferner ist das Azetonsulfit ein gutes Verzögerungsmittel für Rapidentwickler, derart, dass sogar Platten, die mehrere tausendmal überbelichtet sind, mit Hilfe von Azetonsulfit noch klar entwickelt werden können. Weiter ist Azetonsulfit ein Konservierungsmittel fUr Entwicklerlösungen, ein Klärmittel für Fixierbäder, ein Klärbad für Entwicklungspapiere und endlich ein Schwärzungsmittel fttr die Quecksilberverstärkung.

Photographische Chemikalien. Azetonsulfit „Bayer", krist. in konz. Lösung n

921 H Mk. 1,35 1 kg „ 6,50

P i n a k o l s a l z N = 20 % ige Lösung von amidoessigsaurem Natrium. D a s Pinakolsalz N ersetzt bei organischen Entwicklern d a s Alkali, ohne dessen angreifende Wirkungen auf Haut und Gelatineschicht zu äussern. Die mit Pinakolsalz angesetzten Entwicklerlösungen Übertreffen die mit Soda und Potta s c h e betrachtlich a n Rapidität, Kraft und Klarheit. Pinakolsalz

H Mk. 6,00

II. Fixier-, Ton- und Tonfixierbäder. D a s neutrale Fixierbad, d a s a u s einer Lösung von 1 T . Fixiernatron (Natriumthiosulfat) in 4 T . H»0 besteht, wird f a s t gar nicht g e b r a u c h t ; vielmehr benutzt man beinahe a u s n a h m s l o s ein s a u r e s Fixierbad, weil dieses die Gelatineschicht härtet, die Platten klärt, und die Fixierlösung selbst länger klar hält. S a u e r e s Fixierbad erhält man, wenn man dem neutralen B a d e auf 100 ccm etwa 5 ccm s a u e r e Sulfitlauge (Natriumbisulfitlösung) zusetzt. Oder man bereitet d i e Lösungen A: 250 g krist. Natriumsulfit, 1000 ccm H»0, 3 0 ccm konz. HiSO«; B : 250 g Fixiernatron, 1000 ccm H»0. D a s gebrauchsfertige s a u e r e Fixierbad erhält man durch Mischung von 1000 ccm B mit 50—60 ccm A. Übrigens ist ein s a u e r e s F i x i e r s a 1 z in dem Handel, d a s m a n nur 1 : 4 bis 1 : 8 in H j O aufzulösen hat, um gebrauchsfertige^, s a u e r e s - F i x i e r b a d zu erhalten. Bei den T o n b ä d e r n wird d a s T o n e n d e r P a p i e r k o p i e n v o r d e m Fixieren vorgenommen, w ä h r e n d die T o n f i x i e r b ä d e r d a s T o n e n ( G o l den) und Fixieren gleichzeitig besorgen. Ein g u t e s T o n b a d besteht a u s folgenden drei Lösungen A: 4 g Borax in 1000 ccm dest. HsO; B : 4 , 5 g geschmolzenes Natriumazetat in 1000 ccm dest. H a O; C : 1 g Goldchloridnatrium in 50 ccm dest. H : 0 . Zum Gebrauch mischt man 100 ccm A, 100 ccm B und 8—10 ccm C. S a u e r e s T o n f i x i e r b a d : 250 g Fixiernatron, 2 5 g R h o d a n a m m o nium, 10 g Bleiazetat, 5 g Zitronensäure und 0,4 g Goldchlorid in 1000 ccm dest. HjO. N e u t r a l e s T o n f i x i e r b a d : 250 g Fixiernatron, 20 g Bleiazetat, 10 g Calciumchlorid und 0,4 g Goldchlorid in 1000 ccm dest. H*0. Übrigens w e r d e n für viele Papiere von den Fabrikanten b e s o n d e r e Vorschriften zum T o n e n und Fixieren gegeben, denen man folgen muss. E b e n s o befinden sich gebrauchsfertige Tonfixierbäder (sauere und neutrale) in guter Beschaffenheit im Handel. Fixiersalzzerstörer. Die Tatsache, d a s s sich die letzten Spuren Fixiernatron a u s Platten (und Papieren) nicht leicht a u s w a s c h e n lassen, während a n d e r s e i t s von ihrer vollständigen Entfernung die Haltbarkeit der Negative und Positive abhängt, erklärt es, d a s s man seit längerer Zeit nach Substanzen sucht, die die Fixiernatronreste schnell zersetzen und unwirksam machen. Von derartigen Fixiersalzzerstörern kam zuerst d a s K a l i u m p e r s u l f a t (Anthion) in den Handel, w ä h r e n d jetzt d a s K a l i u m p e r k a r b o n a t zu dem gleichen Zwecke empfohlen wird. Man löst davon 10 g in 1 1 HsO und b a d e t in dieser Lösung die fixierten und a b g e s p a l t e n Platten und Papiere einige Minuten; dann folgt ganz kurzes W ä s s e r n . Fixiersalzzerstörcr „Bayer"

H Mk. 1,90

III Verstärker und Abschwächer. Verstärker. Man unterscheidet Quecksilberverstärker und U r a n v e r s t ä r k e r . Bei ersterem legt man die gründlich ausfixierten und vorzüglich g e w a s c h e n e n Negative in eine Lösung, die 2 g Quecksilberchlorid und 2 g Bromkalium in 100 ccm dest. H s O enthält. Ist d a s Negativ in der Lösung grau bis weiss geworden, so nimmt man es heraus, spult es 1 Min. in H s O a b und bringt es dann in eine Lösung a u s 10 g krist. Natriumsulfit in 80 ccm dest. H»0, bis sich die Platte durch die ganze Schicht hindurch geschwärzt hat. Dann wird gut g e w a s c h e n und getrocknet. Für den

922

Photographische Chemikalien.

U r a n v e r s t a r k e r bereitet man zwei Lösungen, wovon A aus 1 g Urannitrat in 100 ccm dest. HjO, B aus 1 g rotem Blutlaugensalz in 100 ccm dest. HiO besteht. Zum Gebrauch mischt man in der angegebenen Reihenfolge 50 ccm A, 10—12 ccm Eisessig, 50 ccm B. Abschwacher. Der Blutlaugensalzabschwacher ( F a r m e r s c h e r A b s c h w ä c h e r ) besteht aus 100 ccm FixiernatronlOsung 1 :4, der 5—10 ccm einer 10 %igen Lösung von rotem Blutiaugensalz zugesetzt sind. Dieser Abschwächer greift in erster Linie die feineren Halbtöne an, verstärkt also die Konstraste. — Der A m m o n i u m p e r s u l f a t a b s c h w ä c h e r wirkt in erster Linie auf die gedeckten Stellen des Negativs, vermindert also die Kontraste; man benutzt eine 3—5 %ige Ammoniumpersulfatlösung, wäscht nach der AbSchwächung kurz in H»0, badet die Platte dann 5 Min. in 10 %iger Natriumsulfitlösung und wäscht schliesslich grandlich. — Gleichmässig abschwächend wirkt der C e r i s u l f a t a b s c h w ä e h e r , bestehend aus 10 g Cerisulfat in 100 ccm H s O und 4 ccm HjSO». IV. Blitzpalpsr. 1. Man mischt 30 T. Kaliumchlorat, 15 T. Magnesiumpulver und 5 T. Schwefelantimon in fein gepulvertem Zustande trocken. Eine Reibschale darf dabei nicht benutzt werden! 2. 3 T. feinpulverisiertes Kaliumpermanganat werden mit 2 T. Magnesiumpulver gemischt. Diese Vorschrift hat sich sehr bewährt. 3. Nach dem D. R. P. 136 313 eignen sich Mischungen von sehr feinem Magnesium- oder Aluminiumpulver mit fein gemahlenem Mangansuperoxyd sehr gut zu Blitzlichtpräparaten; diese Gemische sind weder sehr explosiv, noch entwickeln sie starken Rauch oder giftige Gase. Nach demselben Patent kann man diesen Mischungen zur Erzielung einer gefärbten Flamme oder eines langsameren Abbrennens noch andere Substanzen, z. B. Sr(NOj)*, zusetzen. 4. Nach dem D. R. P. 158 215 stellt man rauchschwache, sehr lichtstarke, äusserst schnell verbrennende und durchaus ungefährliche Blitzlichtmischungen dadurch her, dass man Magnesium- oder Aluminiumpulver mit Nitraten seltner Erden (namentlich des Thoriums, Cers und Zirkons) mischt. Als Beispiel wird ein Gemisch aus gleichen Teilen feingepulverten Thoriumnitrats und feinkörnigen Magnesiumpulvers angeführt. 5. Das Engl. Pat. 27 267 von 1904 sieht bei Biitzlichtmischungen aus AI oder Mg ebenfalls einen Zusatz von Salzen seltener Erden vor; im ttbrigcii soll das Metallpulver mit einem Alaun oder andern Sulfat gemischt werden. 6. Ein ausgezeichnetes, gegen Reibung und Stoss unempfindliches Blitzpulver wird von den Farbenfabriken Friedrich Bayer & Co., Elberfeld in den Handel gebracht; es ist augenscheinlich nach dem unter 3. erwähnten D. R. P. 136 313 hergestellt und besteht aus einer Mischung von Magnesium und Mangansuperoxyd. Da in der Originalpackung beide Bestandteile getrennt sind, also jede Gefahr bei der Verwendung oder Aufbewahrung ausgeschlossen ist, so ist dieses Blitzpulver zum Postversand zugelassen. Blitzlicht „Bayer"

D Mk. 0,t.0; H Mk. 5,50; 1 kg Mk. 50,00

7. P a n c h r o m a t i s c h e s Blitzpulver sendet nicht wie brennendes reines Magnesium fast nur violette und blaue Strahlen aus, sondern gibt auch nach Orange hin starke Wirkung. 8. Neuerdings kommt das Z e i 11 i c h t immer mehr in Aufnahme, d. h. eine Mischung, welche nicht blitzschnell, sondern ganz langsam abbrennt. Man erreicht dies gewöhnlich durch Zumischung von Oxyden, Karbonaten oder Silikaten von Erdalkalien. Beim Z e i t l i c h t - B a y e r , das sich recht gut bewährt, brennt je 1 g in 2—3 Sekunden ab; die Rauchentwicklung ist verhältnismässig recht schwach. Es dürfte nach dem Enj»l. Pat. 24 987 von 1904 hergestellt sein, d. h. Mg oder AI in Mischung mit Perboraten oder Wolframsäure (oder mit beiden) enthalten. Zeitlicht „Bayer"

D Mk. 0,75; H Mk. 6,00; 1 kg Mk. 55,00

9. Orthochromatische Zeitlichtpulver, die keine giftigen Gase oder Rauch entwickeln, dabei sehr haltbar und nicht explosiv sind, erhält man nach

Fhotographischc Chemikalien.

D. R. P. 223 922 durch Zusatz-D. R. P. 226 598 10. In P u s t l a m p e n Umständen a b g e b r a n n t Flamme ausschliesslich

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Zusätze von Fluorsalzen, w ä h r e n d man dabei nach d a s Mg oder AI durch metallisches Ca ersetzen soll. dürfen die unter 1—9 genannten Gemische unter keinen w e r d e n ; man benutzt vielmehr zum Einblaseu in eine reines Mg- oder Al-Pulver. V. Farbenfilter.

Bei der A n w e n d u n g orthochromatischer Platten kann man der G e l b S c h e i b e n nicht entraten, und für n a t u r f a r b i g e P h o t o g r a p h i e sind sogar Farbenfilter ganz verschiedener Art und F a r b e nötig. Hinsichtlich der Herstellung von Gelbscheiben drucken wir d a s ab, w a s die Akt.-Ges. f. Anilinfabrikation in ihrem weit bekannten A g f a - H a n d b u c h darüber sagt: „ T a d e l l o s e Gelbscheiben lassen sich nun unter Verwendung gewisser gelbf ä r b e n d e r Anilinfarbstoffe gewinnen, und zwar hat sich d a s Auramin O als b e s o n d e r s tauglich erwiesen, weil sein Absorptionsvermögen sich lediglich auf die blauen und violetten Strahlen erstreckt, o h n e den roten, grünen und gelben Strahlen den Durchgang zu verwehren. Eine einwandfreie Gelbscheibe kann ferner nur erhalten w e r d e n , wenn schlierenfreies Glas mit planparallelen Flächen v e r w e n d e t wird, weil sonst Verzeichnung und Unscharfen auftreten. Dies gilt in erster Linie für den Fall, d a s s Objektive mit grösserer Brennweite zur Verwendung gelangen. Als Träger d e s F a r b s t o f f e s kann Kollodium oder auch Gelatine verwendet werden. Letztere verdient insofern den Vorzug, als die Farbschicht alsdann eine geringere Verletzlichkeit besitzt und sich weniger leicht vom G l a s e ablöst. Für die Herstellung guter Gelbscheiben handelt es sich somit darum, geeignete, nur schwer zu b e s c h a f f e n d e Glasplatten gleichmässig mit einer gelbgefärbten Lösung von Kollodium oder Gelatine von bestimmter Zusammensetzung zu überziehen. Dies ist jedoch eine Operation, die dem Ungeübten gewöhnlich erst nach langem Probieren in befriedigender Weise gelingt. Soll eine Gelbscheibe in Verbindung mit einem Objektiv verwendet werden, dessen Brennweite nicht über 20 cm beträgt, so gelingt die Herstellung einer gute Resultate liefernden Gelbscheibe auf folgende einfache Weise: Man fixiere auf Solinglas gegossene T r o c k e n p l a t t e n (für DiapositivPlatten pflegt Solinglas genommen zu w e r d e n ) in unaktinischem Lichte aus, w ä s s e r e und lasse trocknen. Hierauf b a d e man diese Platten, Gelatineschicht nach oben, w ä h r e n d 5 Minuten in einer kaltgesättigten Lösung von Auramin O unter fortgesetztem Bewegen der Schale. Die Gelatineschicht der Platte f ä r b t sich dabei intensiv gelb. Damit die Gelbscheiben klar auftrocknen und um anderseits den richtigen Grad der G e l b f ä r b u n g zu erhalten, lege man dieselben alsbald einige Minuten in fliessendes W a s s e r und p r ü f e von Zeit zu Zeit d a s Abnehmen der Gelbfärbung. Ist die g e w ü n s c h t e Intensität erreicht, so stelle man die Gelbscheiben zum T r o c k n e n auf." Der beste Platz für die Gelbscheibe ist bei der A u f n a h m e gewöhnlich derjenige unmittelbar hinter dem Objektiv. Man schneide sich ein Stück von p a s s e n d e r G r ö s s e heraus und befestige dasselbe, die Schicht nach dem O b jektiv, am Objektivbrett. Die Intensität der Gelbscheibe muss im Einklang stehen mit der Plattensorte, die zur Verwendung gelangen soll. Bei den orthochromatischen Agfa-Isolarplatten dürften Gelbscheiben, welche die Expositionszeit um d a s 5—10 fache verlängern, die besten Resultate ergeben. Durch intensive Färbungen wird d a s Blau ü b e r m ä s s i g geschwächt. Die Ferne und etwaige Wolkenpartien kommen mit überkräftigen Gelbscheiben zwar sehr klar und kräftig, allein d a s Blau d e s Himmels gibt sich im Positiv viel zu dunkel, d a s Grün des Vordergrundes zu hell wieder, so d a s s d a s Bild nach der entgegengesetzten Seite unwahr erscheint. Zur Herstellung von Farbenfiltern gibt es sehr verschiedene Vorschriften; wir bringen hier diejenigen der F a r b w e r k e vorm. Meister Lucius & Brüning. Die danach hergestellten Filter sind auf O r t h o c h r o m - und P i n a -

924

Photographischc Chemikalien.

c h r o m - P l a t t e n (vgl. unter „ P h o t o s r a p h i s c h e P l a t t e n " ) a b gestimmt: „Von der nach den folgenden Vorschriften hergestellten Farbgelätine werden 7 ccm auf je 100 ccm Plattenoberfläche gegossen. Die Trockenfilter werden aus zwei solchen gefärbten Scheiben, die mit Kanadabalsam zu verkitten sind, zusammengesetzt. a) L i c h t f i l t e r f U r d i e s u b t r a k t i v e farbendruck).

Methode

(Drei-

1. Blaufilter. 4 g Kristallviolett werden unter Zusatz von 5—6 Tropfen Essigsaure in 100 ccm Wasser in der Wärme gelöst; 100 ccm 8 %ige Gelatinelösung werden mit 6 ccm der Farblösung versetzt und filtriert. 2. Grünfilter. 3 g Tartrazin + 6 g Patentblau oder 9 g Filtergrün I werden in 330 ccm Wasser heiss gelöst. 100 ccm 8 %ige Gelatinelösung werden mit 4—5 ccm der Farblösung versetzt und filtriert. Dieses Filter lässt etwas Rot vom äussersten Ende des Spektrums durch; will man auch dieses (ganz unschädliche) Rot absorbieren, so löse man 2,5 g Tartrazin, 6 g Patentblau und 4 g Naphtolgrün in 400 ccm Wasser und versetze 100 ccm 8 %ige Gelatinelösung mit 5 ccm Farblösung. 3. Rotfilter. 5 g Filterrot I werden in 200 ccm Wasser warm gelöst. 100 ccm 8 %ige Gelatinelösung werden mit 4 ccm Farblösung versetzt und filtriert. Die Belichtungszeiten verhalten sich bei Verwendung von Orthochrom-Badeplatten Blau : Grün : Rot ungefähr wie 1 : 3 : 6. b) L i c h t f i l t e r f ü r d i e a d d i t i v e M e t h o d e d e r photographie (Chromoskop).

Dreifarben-

1. Blaufilter. 3 g Kristallviolett und 1 g Methylenblau, chlorzinkfrei, werden unter Zusatz von 5—6 Tropfen Essigsäure -in 100 ccm Wasser in der Wärme gelöst; 100 ccm 8 %ige Gelatinelösung werden mit 7—8 ccm der Farblösung versetzt und filtriert. 2. Grünfilter. 6 g Tartrazin + 1 g Patentblau oder 7 g Filtergrün II werden in 140 ccm Wasser warm gelöst. 100 ccm 8 %ige Gelatinelösung wird mit 7—8 ccm Farblösung versetzt und filtriert. Will man auch hier das äusserste Rot absorbieren, so löse man 6 g Tartrazin, 1 g Patentblau und 2 g Naphtolgrün in 180 ccm Wasser und versetze 100 ccm 8 %ige Gelatinelösung mit 8—9 ccm Farblösung. 3. Rotfilter. 4 g Tartrazin + 3,5 g Rose bengale oder 7,5 g Filterrot II werden in 150 ccm Wasser gelöst. 100 ccm 8 %ige Gelatinelösung werden mit 7—8 ccm Farblösung versetzt und filtriert. Die Belichtungszeiten verhalten sich bei Verwendung von OrthochromBadeplatten Blau : Grün : Rot ungefähr wie 1 : 5 : 8, bei Pinachromplatten wie Da sämtliche Farbstoffe absolut chemisch rein sind, trocknen die Filter stets gleichmässig und klar auf. Die wässerigen Farblösungen sind haltbar." Andere photographische Chemikalien können im einzelnen hier nicht aufgeführt werden. Photographische Chemikalien: E. Merck, Darmstadt.

P h o t o g r a p h i s c h e Objektive — Photographische

Papiere.

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P b o t o g r a p h i s c h e Objektive siehe „ P h o t o g r a p h i s c h e A u f n a h m e n". Photographische Papiere. Im folgenden zählen wir eine Reihe photographischer Papiere auf, die sich uns bei Versuchen besonders bewährt haben. Vollständigkeit wurde dabei nicht angestrebt. Man kann die photographischen Papiere zunächst scheiden in A u s k o p i e r p a p i e r e und E n t w i c k l u n g s p a p i e r e . I. Auskopierpapiere.

Das wichtigste Auskopierverfahren ist noch immer das mit C h l o r s i l b e r p a p i e r e n . Je nach dem Bildträger unterscheidet man dabei wieder mehrere Gruppen: 1. A l b u m i n p a p i e r e . Der lichtempfindliche Körper ist mit Chlorsilber, das Bindemittel Albumin. 2. C h l o r s i l b e r g e l a t i n e p a p i e r e . Der lichtempfindliche Körper ist Chlorsilber, das Bindemittel Gelatine. Hier sind zu nennen das A r i s t o p a p i e r (glänzend und matt) von B a y e r , Elberfeld (besonders das matte Papier gibt gute Resultate) und das E m e r a p a p i e r der Neuen photographischen Gesellschaft. 3. C h l o r s i l b e r k o l l o d i u m p a p i e r e oder Zelloidinp a p i e r e . Diese Papiere, die glänzend und matt angefertigt werden, erfreuen sich besonderer Beliebtheit. Emufehlenswert sind unter andern: Z e l l o i d i n p a p i e r von Kurz, Z e l l o i d i n p a p i e r von Schering, S a t r a p M a t t p a p i e r von Schering. Hierher gehört auch das R e m b r a n d t p a p i e r , das sich namentlich zum Kopieren flauer Negative eignet. Bei dem gegen hohe Temperaturen sehr widerstandsfähigen, recht ansprechende Kopien liefernden L a k t a r i n p a p i e r von Bayer, Elberfeld dürfte Kasein als Bindemittel dienen. Von Auskopierverfahren ohne Silbersalze ist vor allem wichtig: D i r e k t k o p i e r e n d e s P l a t i n p a p i e r (Pizzighellipapier); uns gab das von Jacoby gute Resultate. II. Entwicklungspapiere.

Hierher gehören B r o m s i l b e r p a p i e r e , C h l o r b r o m S i l b e r p a p i e r e , P l a t i n p a p i e r e mit Entwicklung und P i g m e n t p a p i e r e . 1. B r o m S i l b e r p a p i e r e . Bei diesen Papieren entspricht die Bildschicht genau derjenigen der photographischen Trockenplatten, ist also eine Bromsilbergelatineemulsion. Die Behandlung dieser Papiere muss deshalb unter denselben Vorsichtsmassregeln geschehen wie die der Platten. Man benutzt derartige Papiere nicht nur zu Kontaktabdrücken sondern vornehmlich auch zu V e r g r ö s s e r u n g e n , was in ihrer hohen Lichtempfindlichkeit begründet ist. Alle diese Papiere haben eine matte Oberfläche, viele sind nebenbei grobkörnig. Wir können von B r o m s i l b e r p a p i e . r e n vor allem die der Neuen photographischen Gesellschaft (N. P. G. I und II), das von Bayer, Elberfeld und das von Schering empfehlen. 2. C h l o r b r o m s i l b e r p a p i e r e . Die Bromsilberpapiere würden noch mehr verwendet werden, wenn ihre hohe Lichtempfindlichkeit nicht die Unbequemlichkeit mit sich brächte, beim roten Lichte der Dunkelkammer einlegen und entwickeln zu müssen. Die Bestrebungen nun, die Schönheit dieses Kopierprozesses mit der Bequemlichkeit der beim gedämpften Tageslicht behandelbaren Auskopierpapiere zu verbinden, haben zur Herstellung der Chlorbromsilberpapiere geführt. Bei diesen ist die Lichtempfindlichkeit so weit herabgesetzt, dass das Einlegen sowie die Entwicklung in einiger Entfernung von einer Petroleum- oder Gaslampe vorgenommen werden kann; kopieren kann man sowohl bei Tages- wie bei künstlichem Licht. Sehr bekannt geworden ist unter den Chlorbromsilberpapieren das amerikanische V e l o x p a p i e r ; uns selbst gaben die besten Resultate: L e n t a p a p i e r der Neuen photographischen Gesellschaft, S t . L u k a s p a p i e r von Bayer, Elberfeld, T u l a p a p i e r von Bayer, Elberfeld und S a t r a p - G a s l i c h t -

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Photographische Platten.

p a p i e r von Schering.. Ebenfalls hierher gehört das eigenartige P a n p a p i e r von Bayer, Elberfeld, bei dem sich durch Veränderung der Belichtungszeit und verschiedene Zusammensetzung der EntwicklerlOsung die mannigfaltigsten farbigen Töne erzielen lassen, wie Blauschwarz, Schwarzbraun, Olivgrün, Braun, Rotbraun, Rot, Orange bis zum reinen Oelb. 3. P l a t i n p a p i e r e mit Entwicklung. Diese geben noch schönere Bilder als die direkt kopierenden Platinpapiere; ein gutes Fabrikat ist das von Jacoby. 4. P i g m e n t p a p i e r e . Der Pigmentprozess, unstreitig das schönste aller Kopierverfahren, beruht darauf, dass Chromgelatine bei der Belichtung ihre LOslichkeit in heissemWasser verliert. Da man der Chromgelatine jeden beliebigen Farbstoff beimischen kann, so fabriziert man Pigmentpajjier aller möglichen Farben, und die Pigmentkopien sind durchaus unveränderlich, falls nur licht- und luftbestandige Farbstoffe verwendet sind. Diesen Vorteilen und der Schönheit der Pigmentbilder Oberhaupt stehen die Nachteile gegenüber, dass der Fortgang des Kopierprozesses nur indirekt mittels Photometers verfolgt werden kann, und dass das Bild bei der Entwicklung in der Regel eine zweimalige Übertragung durchzumachen hat. Neben den P i g m e n t p a p i e r e n der London Autotype Comp, haben sich uns vornehmlich die der Neuen photographischen Gesellschaft bewährt. 5. A s k a u d r u c k . Dieses interessante, trockne Pigmentverfahren benutzt ein Papier, das mit einem Gemisch von Kautschuk und Asphalt gestrichen ist. Dieses Gemisch besitzt eine starke Klebrigkeit, die sich aber bei der Belichtung entsprechend der Lichtwirkung verliert. Die Belichtung erfolgt unter einem D i a p o s i t i v ; das auskopierte Bild wird ohne Benutzung irgendwelcher Bäder entwickelt, und zwar durch Bestreuen mit einem Gemisch von feinem Sand und Farbstoffpulver (dessen Farbe beliebig gewählt werden kann). Der Farbstoff haftet nur an den unbelichteten (also tatsächlich — wie im Diapositiv — dunklen) Stellen, und die Menge der anhaftenden Farbe stuft sich nach dem Grade der geschehenen Belichtung genau ab. Der Überschuss des Farb-Sandgemisches wird abgegossen, worauf man das Bild wie eine Kreidezeichnung durch Übersprühen mit einem geeigneten Lack fixiert. Ptaotographlsche Platten. Die mit Bromsilbergelatine-Emulsion übergossenen photographischen Trockenplatten sind in einer so grossen Zahl von Marken im Handel, dass wir nur einige wenige davon hervorheben können, die sich bei unsern Versuchen (vgl. Artikel „ P h o t o g r a p h i s c h e A u f n a h m e n " ) vornehmlich bewährt haben. Es sind dies S c h l e u s s n e r - P l a t t e n , S a c h s - P l a t t e n , Perutzsche E o s i n - S i l b e r p l a t t e n und namentlich o r t h o c h r o m a t i s c h e Agfa-Isolarp l a t t e n sowie A g f a - C h r o m o p l a t t e n . Auch die orthochromatischen A g f a - I s o l a r p l a n f i l m s gaben uns gute Resultate. Orthochromatische Platten sind Trockenplatten, deren Emulsion rote, zuweilen auch gelbe und grüne Farbstoffe enthält; diese Farbbeimengung gleicht die den Silbersalzen innewohnende grössere Lichtempfindlichkeit gegenüber blauen und violetten Lichtstrahlen aus, so dass die orthochromatischen Platten die Farbenwerte richtiger wiedergeben als gewöhnliche Trockenplatten. Die wichtigsten Farbstoffe zur Herstellung orthochromatischer Platten sind E r y t h r o s i n und C y a n i n , zu denen sich neuerdings noch viele andere gesellt haben. Wir heben davon P i n a c h r o m und O r t h o c h r o m hervor, die sich nach beigegebenen Vorschriften der Fabrikanten (Farbwerke vorm. Meister Lucius & Brüning) vorzüglich zur Herstellung von „panchromatischen" Platten eignen. Die P i n a c h r o m p l a t t e n kommen übrigens auch fertig in den Handel. Ausserordentliche Wichtigkeit erlangt haben die A u t o c h r o m P l a t t e n der Gebr. L u m i è r e , weil sie eine direkte Photographie in natürlichen Farben mit nur einer einzigen Aufnahme ermöglichen, ohne doch die gewaltigen Schwierigkeiten des Lippmannschen Verfahrens zu bieten. Diese Platten, deren Herstellung die D. R. P. 172 851 und 182 099 zugrunde

Photometrie.

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liegen, enthalten unter der lichtempfindlichen Gelatineschicht ein Mehrfarbenfilter, das aus roten, grünen und blauen Stärkekörnchen zusammengesetzt ist. Die Zwischenräume zwischen den Stärkekörnern sind mit Russ ausgefüllt. Dieser Stärkekörnerraster ist von der darübefliegenden panchromatischen Bromsilberemulsion durch, eine Lackschicht getrennt. Die Aufnahme geschieht durch ein Gelbfilter; die Platte wird verkehrt in die Kassette gelegt, so dass also die vom Objektiv kommenden Lichtstrahlen zuerst die gefärbten Stärkekörner passieren, bevor sie die lichtempfindliche Schicht treffen. Das Bild wird entwickelt, und das entstehende Negativ durch Behandlung mit saurer Kaliumpermanganatlösung am Licht und nochmalige Entwicklung in ein Diapositiv umgewandelt. Das Bild erscheint im durchfallenden Lichte farbig, ist also ein Farben-Diapositiv. Die Resultate sind ausgezeichnet; nur ist jedes Bild ein Unikum, da geeignete Kopierverfahren noch fehlen. Das Lumieresche Prinzip des Dreifarbenrasters auf der lichtempfindlichen Platte selbst versuchen noch verschiedene Erfinder auf andere Weise zu verwirklichen. Am wichtigsten sind von den verschiedenen anderen Rasterplatten die Dufay Dioptichromplatte, die Omnicolorplatte und die Kraynplatte. Bei der D u f a y D i o p t i c h r o m - P l a t t e besteht der Raster aus roten und grünen Rechtecken und blauen, durchgehenden Linien, zu dessen Darstellung man eine Gelatineschicht in Chromsalzlösung badet und dann unter einer Platte belichtet, die aus undurchsichtigen und durchsichtigen Streifen besteht. Danach nimmt der unbelichtete, weiche Teil der Gelatine Farblösungen rasch und tief auf, während sich der belichtete harte Teil der Gelatine sehr langsam färbt, dafür aber auch die Farbe länger festhält. Zur Herstellung wird die belichtete Platte kurze Zeit in roter Farblösung gebadet, wobei sich die unbelichteten Streifen färben. Die herausgenommene Platte wird mit einer Schutzfarbe gefärbt, die die roten Streifen unberührt lässt, und hierauf mit einer zweiten Gelatineschicht feucht zusammengepresst, auf welche hierbei beide Farben überwandern. Dann wird die zweite Platte mit Firnis überzogen, der die Schutzfarbe nicht berührt, und nun nach Trocknen in ein Lösungsmittel gebracht, das die Schutzfarbe auflöst, dagegen nicht zu den befirnisten roten Linien gelangen kann. Die Platte besteht schliesslich aus roten Linien, die durch doppelt so breite ungefärbte Zwischenräume getrennt sind. Ein zu dem ersten rechtwinkliger grüner Druck, der in genau derselben Weise vorgenommen wird, ergibt die zweite Farbe. Die dritte Farbe (Blau) erhält man durch Blaufärbung der ungefärbten Stellen. Der O m n i c o l o r r a s t e r ist einfacher herzustellen. Man überzieht eine gelatinierte Glasplatte mit grüngefärbtem wasserdichten Lack. In diesen werden mittels einer Maschine Linien eingeritzt, die die Gelatine biossiegen. Dann wird die Platte in eine wässerige rote Farbstofflösung gebracht, worjn sich die freiliegenden Gelatinelinien anfärben, worauf man die Platte mit einem farblosen wasserdichten Lack überzieht. Um die dritte Farbe zu erhalten, werden schliesslich Linien rechtwinklig zu den ersten eingeritzt und im blauen Bade durchgefärbt. Der K r a y n r a s t e r wird durch abwechselndes Bedrucken und Färben erzeugt. Man bedruckt die Gelatineplatte mit Linien von schwarzer Fettfarbe, worauf man durch Eintauchen der Platte in eine rote Lösung die nicht geschützten Teile rot färbt. Die Farbe wird in einer Fe 2 Cle-Lösung fixiert, wodurch die rote Gelatine die Fähigkeit verliert, andere Farbstoffe aufzunehmen. Wäscht man hierauf die schwarze Fettfarbe mit Terpentinöl ab, so besteht die Platte aus roten Linien, die durch doppelt so breite Zwischenräume getrennt sind. Nun bedruckt man die Platten mit Linien von schwarzer Fettfarbe, die zu den ersten einen Winkel bilden und nur halb so breit sind. Dann wird in blauer Lösung gefärbt, fixiert und die Fettfarbe entfernt, worauf es nur noch nötig ist, die letzten farblos gebliebenen Teile in einer grünen Farblösung zu färben. P h o t o m e t r i e siehe „ L i c h t m e s s u n g".

Phtaleine —

928

Phtalsäure.

P h t a l e i n e siehe „ P y r o n i n f a r b s t o f f e " . P h t a l a & u r e (o-Benzoldikarbonsäure). CsH«(CO,H),. Man erhält sie durch Oxydation vieler Benzolderivate, die 2 C-haltige Gruppen in o-Stellung enthalten. Technisch stellt man sie meistens aus Naphtalin her, z. B . leitet man in geschmolzenes Naphtalin einen starken Chlorstrom, wobei durch Kühlung die Temperatur unter 170° gehalten wird. D a s so gewonnene Naphtalintetrachlorid oxydiert man in flachen Destillierblasen (Steingutschalen mit flach gewölbten Deckeln, von denen Tonröhren die entwickelten Säuredämpfe ableiten) mit HNO«; die erhaltenen festen Kuchen von roher Phtalsäure werden mit wenig H»0 gewaschen, abgepresst und umkristallisiert. Die neueren Methoden gehen direkt vom N a p h t a l i n aus. Nach den D. R . P. 7 9 6 9 3 und 86 9 1 4 wird Naphtalin mit Permanganat oder Manganat zu Phenylglyoxyl-o-karbonsäure ( P h t a l o n s ä u r e ) oxydiert; letztere geht bei weiterer Oxydation leicht in Phtalsäure über. Andere Methoden benutzen zur Oxydation Chromsäuremischung. Das aussichtsreichste der neueren Verfahren zur Phtalsäuregewinnung ist wohl das durch D. R. P . 91 202 geschützte. Hiernach oxydiert man das Naphtalin zu Phtalsäure mittels S c h w e f e l s ä u r e ; dabei werden Q u e c k s i l b e r s a l z e zugesetzt, die als Kontaktsubstanzen wirken. Nach Versuchen von D i t z (Chem. Ztg. 1905, 5 8 1 ) kann man bei diesem Verfahren die Quecksilbersalze mit Vorteil durch die Oxyde und Salze der s e l t e n e n E r d e n ersetzen; praktisch benutzt man die Gemische, welche bei der Fabrikation des Thoriumnitrats abfallen. In neuester Zeit erregt ein weiteres Verfahren Aufsehen; dasselbe ist durch eine Anzahl von Patenten (D. R. P. 136 4 1 0 ; 138 7 9 0 ; 139 9 5 6 und 140 9 9 9 ) geschützt und bezweckt die gleichzeitige Darstellung von Phtalsäure und Benzoesäure: E s wurde gefunden, dass Naphtole und andere Substitutionsprodukte des Naphtalins (Nitronaphtalin; Naphtylamin; Naphtalinsulfosäuren u. s. w.) durch Erhitzen mit schmelzenden Alkalien oder Alkalilaugen und oxydierend wirkenden Metalloxyden ( F e a 0 » ; C u O ; M n O , ) in ein Gemisch von Phtalsäure und Benzoesäure übergeführt werden. Die Phtalsäure lässt sich von der Benzoesäure durch Destillation trennen. E s ist zu bezweifeln, dass dieses Verfahren mit dem D. R. P. 91 202 konkurrieren kann. Nach dem D. R. P. 152 0 6 3 lässt sich Naphtalin in Gegenwart von Ceroverbindungen in sauerer Lösung elektrolytisch glatt zu Naphtochinon und Phtalsäure oxydieren. Die Phtalsäure bildet in reinem Zustande farblose Kristalle, schwer löslich in kaltem H a 0 , leicht löslich in heissem HjO, Alkohol und Äther; Sch. P . 213°. Doch wird sie nur selten gereinigt, vielmehr meistens gleich roh in ihr A n h y d r i d übergeführt: Beim Erhitzen über ihren Schmelzpunkt bildet die Phtalsäure

ein

inneres

Anhydrid

der

Konstitution

C«H«0.

Dieses, das P h t a l s ä u r e a n h y d r i d , bildet sehr lange nadelartige Prismen von charakteristischem Geruch; Sch. P. 128°; S. P. 277°, doch sublimiert e s schon weit unter letzterer Temperatur. Beim Kochen mit H»0 geht es wieder in Phtalsäure Uber. Meistens kommt nur das Phtalsäureanhydrid in den Handel; es geht dort unter der Bezeichnung „Phtalsäure". E s dient zur Darstellung von P y r o ninfarbstoffen (s. d.). Auch die Tetrachlorphtalsäure C,Cl,(CO a H), ist von Wichtigkeit. P r U f a n a r t Bildet die PhtalaÄure des Handels (d. h. Phtalsäureanhydrid) farblose Nadeln, verdächtigt sie sich ohne Rflckstand, ist sie in Benzol Utelich und zeigt sie den richtigen Schmelzpunkt, so darf sie als genügend rein gelten. Zur quantitativen Bestimmung des Gehalts 18st man 1 g Phtalsäure oder Phtalsäureanhydrid in 20 ccm N-Natronlauge und 20 ccm Wasser und titriert dann mit N-Salzsilure. Ein com der cur Neutralisation verbrauchten Normallauge entspricht 0,08803 g Phtalsäure bezw. 0,07402 g Phtalslureanhydrid. Phtalsäure, roh ( 6 5 °/o) „ chem. rein, krist. Phtalsäureanhydrid, sublimiert

%

l

1

kg Mk. 1 4 0 , 0 0

» *

„ *

H0Ö 4,75

Physostigmin — Pikrinsäure.

929

Pbysostlgmln (Eserin). Ci»H,iN,0,. Alkaloid der K a l a b a r b o h n e n (Physostigma venenosum); wegen der leichten Zersetzlichkeit des Alkaloids muss man bei der Darstellung sehr sorgfaltig verfahren. Man extrahiert die zerkleinerten Dohnen mit 85 %igem Alkohol, dunstet die Auszüge im Vakuum ein und entzieht dem wässerigen Teil des Extrakts nach Zusatz von NaHCO* das Alkaloid durch Ausschütteln mit Äther. Letzterem wiederum entzieht man es durch verd. H,SO«., Weisse glänzende Blättchen vom Sch. P. 102—103° C., schwerlöslich in H,0, leichtlöslich in Alkohol, Äther und CHC1». Sehr giftiges Alkaloid, das in Form seiner Salze medizinisch verwendet wird, und zwar innerlich oder subkutan zu 0,0005—0,001 g ein- bis dreimal täglich bei Epilepsie und Tetanus. Ausserlich verwendet man es in 2 %iger Lösung zum Einträufeln ins Auge wegen seiner pupillenverengenden Wirkung. M. D. p. dos. 0,001 g, M. D. p. die 0,003 g. Physostigminum puriss. crist salicylic, crist., D. A V » sulfuric, alb., D. A. V . »

l g Mk. 5,50

lg

1 g

„ 4.ÄP „

4,50

Pbysostol, haltbare 1 %ige sterilisierte Lösung von Physostigmin in wasserfreiem Olivenöl, wird in der Augenheilkunde benutzt. Phytin — Calcium-Magnesiumdoppelsalz der Anhydrooxymethylendiphosphorsäure. Nach dem Franz. Pat. 318 311 und Zusatzpatent gewinnt man diese Säure aus vegetabilischem Material, wie aus Ölkuchen, Knollen, Wurzeln u. s. w. Das Phytin ist eine assimilierbare Phosphorverbindung mit 22,8 % P ; es soll als gutes Anregungsmittel medizinisch fiberall da verordnet werden, wo es auf die Hebung der Körperkräfte ankommt. Phytin in Schachteln mit 4 0 Kapseln (je 0,25 g)

Mk. 1,90

Pigmentpapier siehe „ P h o t o g r a p h i s c h e P a p i e r e " . Piknometer (Pyknometer) siehe „M e s s g e f ä s s e". P i k r a t p u l v e r siehe „ S c h i e s s p u l v e r " . Pikrinsäure (Trinitrophenol; Acidurn picrinicum). C«Hj. OH(NO,),. Konstitution OH : NO, : NO, : NO, = 1 : 2 : 4 : 6 . Man erhält es durch Nitrieren^von Phenol (oder auch von sulfophenolsaurem Natrium). FUr den Prozess existieren verschiedene Vorschriften; die Einzelheiten sind Geheimnisse der betreffenden Firmen. Man mischt z. B. gleiche Teile gereinigtes kristallisiertes Phenol (Sch. P. 40°) und konz. H,SO« (sp. G. 1,84) und erwärmt das Gemenge durch Dampf auf 100°. In die so entstandene, durch Rührwerk bewegte Phenolsulfosäure lässt man konz. HNO« einfliessen. Arbeitet man in Steingutgefässen ohne Rfihiwerk, so bringt man in diese die konz. HNO» und lässt die Phenolsulfosäure nach Verdünnen mit 2 T. H*0 in die HNO» einlaufen. Andere Fabriken verfahren wieder so, dass sie die reine Karbolsäure in tönernen Retorten durch indirekten Dampf schmelzen und nun die Nitriersäure, d. h. ein Säuregemisch von HNOs mit H,SOt in wechselndem Verhältnis (vgl. den Artikel „ N i t r i e r e n " ) , zufHessen lassen. Nach Beendigung der Reaktion erhält man beim Erkalten die Rohpikrinsäure als feste Kristallmasse. Man schmilzt sie, lässt sie in grosse, mit H»0 gefüllte Bottiche fliessen und wäscht sie zur Entfernung aller H,SO« gründlich mit kaltem HaO aus. Dann schleudert man sie aus, schmilzt wieder und lässt sie durch Rinnen in kaltes H,0 fliessen, wo sie durch die plötzliche Abkühlung in gelben Kristallblättern erstarrt. Man lässt dann das Wasser wieder ab, entfernt die Reste durch Zentrifugieren und trocknet die Pikrinsäure bei 40—60*. Will man sie vollständig rein erhalten, so führt man sie mit Na,CO» in das Pikrinsäure Natrium (Natriumpikrat, Trinitrophenoln a t r i u m) C«H,. ONa(NO,) s über, kristallisiert dieses um und zersetzt es dann mit H s SO, oder NaHSO,. Ausser durch Zentrifugen wird die Pikrinsäure auch mittels Nutschen vom Alkohol befreit. Die Nutschen sind luftdicht konstruiert und erhalten eine Einrichtung, um nach dem ersten Abnutschen die Pikrinsäure nochmals mit Alkohol abzudecken, um eine grössere Reinheit der Pikrinsäure zu BlUcher V I I I .

59

930

Pikrinsäure.

erzielen. Diese Nntschen werden mit Heizvorrichtung versehen und gleichzeitig als Vakuumtrockenappärate verwendet zwecks vollständiger Trocknung der Pikrinsäure. Nach dem D. R. P. 125 096 benutzt man als Auseangsmaterial für die Darstellung der Pikrinsäure A n i l i n , dessen Marktpreis nicht solchen Schwankungen unterworfen ist wie der des Phenols. Das Anilin wird zunächst in Sulfanilsäure und diese weiter mittels salpetriger Saure in Diazobenzolsulfosaure umgewandelt, deren GberfOhrung in Pikrinsäure bereits beim Behandeln mit der theoretischen Menge Salpetersäure bei gelindem Erwärmen ganz glatt erfolgt. Das Franz. P a t 345 441 bezweckt die Darstellung von Pikrinsäure in der Kalte: 100 T . HNO* (sp. G. 1,4) werden mit 30 T . denaturiertem Sprit gemischt und dann unter gutem Umrühren mit 20 T . Rohphenol versetzt Ist die Nitrierung beendet, so giesst man das Reaktionsprodukt in heisses H » 0 und trennt nach dem Erkalten die ausgeschiedene Pikrinsäure in bekannter Weise von der Mutterlauge. — Die Ausbeute soll gut sein, doch geht der verwendete Alkohol durch Oxydation verloren, was entschieden ein erheblicher Nachteil gegenüber dem üblichen Verfahren ist Reine Pikrinsäure bildet blassgelbe, bitter schmeckende Kristallblatter, die in kaltem H » 0 schwer, in heissem leichter löslich, in Alkohol und Äther leicht lOslich sind; Sch. P. 122,5*. Angezündet'brennt sie ohne zu explodieren, doch wird sie durch Knallquecksilber im geschlossenen Raum zur Explosion gebracht; sie ist giftig. Geschmolzene Pikrinsäure wird als Füllmaterial für Granaten benutzt und ist unter den Namen L y d d i t und M e l i n i t bekannt; sie äussert ausserordentliche Sprengwirkungen. Wichtig sind einige Salze der P i k r i n s ä u r e , welche die Grundlage einer besonderen Art rauchschwacher Pulver, der sogenannten P i k r a t p u l v e r , bilden (s. unter „ S c h i e s s p u l v e r " ) . Man benutzt die Pikrinsäure zur Anfertigung von Schiess- und Sprengstoffen, als Farbstoff (siehe „ N i t r o f a r b s t o f f e " ) sowie zur Darstellung verschiedener organischer Verbindungen. P r ü f u n g ! Zunächst ermittelt man den O e h a 11 an Pikrinsäure; es geschieht die* am besten durch pertioimnng des Stickstoffgehaltes, welcher 18,84 % sein soll. Die StickstolfbestlniDrang fahrt dun nach K j e l d a b i aus. Sehr wichtig ist ferner die Bestimmung des Sch. P., die nach einer der gewöhnlichen Methoden ausgefflhrt wird. Welter kommt die Bestimmung der F e u c h t i g k e i t , der M i n e r a l b e s t a n d t e i l e (durch Verbrennen in offener Schale) und der S c h w e f e l s a u r e in Betracht; den Gehalt an letzterer ermittelt man durch sorgfältiges Waschen mit Wuser und Titrieren. Man kocht 10 g Pikrinsäure in ISO ccm HjO zehn Minuten lang und wägt den filtrierten und bei 70° getrockneten Rückstand als U n l l l s l i c h e s . Oute Pikrinsäure soll nicht mehr als 0,8 % Feuchtigkeit, 0,3 •/„ Mineralbestandteile, 0,2 •/• freie und kombinierte Schwefelsäure sowie 0,2 •/. unlösliche Bestandteile enthalten.

Pikrinsäure, dopp. raff, krist. (99—100°/o) n n n n Sprengzwecke „ ehem. reit), krist

% kg Mk. 250,00 °/o n n 255,00 1 „ „ 4,25

K o c h g e f a s s e aus S t e i n z e u g zur D a r s t e l l u n g von P i k r i n s ä u r e ; Deckel für Wasserverschluss eingerichtet oder aufgeschliffen. Inhalt Lichte Weite „ Tiefe „ Weite der Wasserverschluss-Öffnung „ „ des Stutzens Preis des kompl. Gefässes

300 700 920 390 100 60

400 750 1030 430 110 90

500 800 11^0 460 120 HO

600 850 1200 490 130 155

800 1. 9 C 0 mm. 1290 „ 540 „ 150 „ 200 Mk

Pikrinsäure: Königswarter & Ebell, Linden vor Hannover.

I Westfälisch-Anhaltische Sprengstoff-Aktien-GesellI schaft, Zentral-Bureau, Berlin W. 9.

Apparate aus Metall zur Herstellung von Pikrinsäure J. L. Carl Eokelt, Berlin N. *.

Pikrinsäure-Ladungen: Deutsche Sprengstoff-A.-G., Hamburg.

bauen:

I Kmil Pussburg, Berlin NW. 23.

Pillen — Pinatypie.

931

Pillen:

C. F. Asche 4 Co., Hamburg 23, Hasselbrookstr. 98.

Pillemoascldneii.

P i l l e n - M a s c h i n e n , einfache mit 3 0 bezw. 2 5 Rillen za Pillen ä 0,06, 0,12, 0,18, 0,24 g schwer: a) Von Buchsbaumholz Stück Mk. 6,00 b) „ Hartgummi „ „ 5,50 D o p p e l t e , mit 3 0 bezw. 2 5 Rillen zu 0,06 und 0,12, 0 , 1 2 und 0,18 g schweren Pillen: a) Von Eisen poliert „ „ 8,00 b) „ Hartgummi „ „9,00 P i l l e n - R o l l e r zum Rundmachen der Pillen zu 0,06 und 0,12 g schweren Pillen „ „ 0,50 D e r s e l b e mit Stellschraube zum Ausrollen kleiner und grosser Pillen „ „ 1,25 P i l l e n s i e b e von Horn mit Griff, Durchm. 1 0 cm „ „ 1,75 P i l l e n t e l l e r von Horn, Durchm. 12 cm „ „ 1,50 P i l l e n k a p s e l n von Horn, zum Versilbern der Pillen: Durchm. 6 7 cm. StUck . 1 , 5 0 1,80 Mk.

Pillenmaschinen:

Vereinigte Lauaitier Glaswerke A.G., Abt. Warmbnjim, Quilitz & Co., Berlin NW. 40, Heidestrasse 55/57.

P l l o k a r p l n (Püocarpinum). CuHnNjO». Alkaloid, das aus den J a b o r a n d i b i a t t e r n (Folia Jaborandi; Folio, PÜocarpi) gewonnen wird. Die freie Base bildet einen dicken farblosen Sirup. Man benutzt das Pilokarpin medizinisch in Form seiner Salze, und zwar seiner energischen schweiss-und speicheltreibenden Eigenschaften wegen, ferner auch äusserlich in der Augenheilkunde. M. D. p. dos 0,02 g, M. D. p. die 0,04 g. Pilocarpinen pur. (sirupförmig) „ in Form seiner Salze



l g D

Mk. 1,00 „ 4,50

Fin%chromle siehe „P i n a t y p i e". P i n a k o l siehe „ P h o t o g r a p h i s c h e C h e m i k a l i e n " . P i n a t y p i e (Pinachromie). Verfahren der Farbenphotographie, das von Dr. K ö n i g erfunden ist. Man nimmt je ein Negativ durch ein Blaufilter, GrUnfilter und Rotfilter auf; von ihnen werden entsprechende Diapositive angefertigt. Von diesen Diapositiven kopiert man nun die sogenannten D r u c k p l a t t e n (Gelatineplatten), die zuvor mit Chromat sensibilisiert werden; das Kopieren geschieht mit Hilfe des Photometers. Aus der fertig belichteten Druckplatte wäscht man das unzersetzte Chromsalz mit Wasser aus, worauf die eigentliche Herstellung der farbigen Teilbilder beginnt: Die gut ausgewaschene Druckplatte, die dem Rotfilter-Negativ entspricht, wird in einer besonders zusammengesetzten blauen Farblösung gebadet. Dann quetscht man ein Stfl'ck Übertragungspapier auf die Druckplatte und zieht es nach 15 Minuten wieder ab* wobei das Blaubild auf dem Papier haftet. Die Druckplatte wird dann aufs neue in der Farblösung gebadet und das Blaubild in gleicher Weise auf Übertragungspapier abgezogen; so lassen sich beliebig viele Kopien machen. In derselben Weise badet man die dem Grünfilter-Negativ entsprechende Druckplatte in einem r o t e n Farbbad und quetscht nun ein Blaubild darauf, wobei sich genaue Deckung der Konturen leicht erzielen lässt. Zieht man dann das Übertragungspapier wieder ab, so hat man das Bild schon in zwei Grundfarben vor sich. Die Druckplatte kann auch hier beliebig oft zum Baden und Abziehen dienen. Endlich wird die dem Blaufilter-Negativ entsprechende Druckplatte in einem gelbem Farbbade behandelt, worauf man das doppelfarbige Bild aufquetscht; nach dem Abziehen zeigt sich das Bild vollkommen naturfarbig. Auch die dritte Platte kann beliebig oft gebadet und abgezogen werden. Die Pinatypie-Bilder sind sehr lichtecht« um diese Echtheit zu erhöhen 59*

932

Pinen — Piperonal.

und die Gelatineschicht zu harten, werden die Kopien zum Schluss noch mit einer besonderen Fixator-Lösung behandelt. Über die bei der Pinatypie verwendeten Farbenfilter siehe den Artikel „ P h o t o g r a p h i s c h e C h e m i k a l i e n " (No. V. Farbenfilter). Plnen siehe „ T e r p e n e " . P l n k siehe „Z i n n f a r b e n". F l n k - c o l o a r siehe „Z i n n f a r b e n". Flakaals siehe ,,Z i n n b e i z e n" und „ Z i n n v e r b i n d u n g e n". P l n o l l n (Harzspiritus) siehe „ H a r z O l e". Man P t p e r a z l n = Diäthylendiamin. h n < c h ! ! C H ^ ^ 8ewinnt es durch Einwirkung von NH» auf Athylenchlorid. Weisser kristallinischer Körper vom Seh. P. 104°; leicht löslich in H,0. Wegen seiner harnsäurelosenden Wirkung wird es bei Gicht, Blasensteinen u. s. w. verordnet. Dosis 1,0—1,5 g, zweimal taglich (morgens und nachmittags), und zwar jede Dosis in einer Flasche alkal. Wassers (Apollinaris, Selters u. s. w.) gelöst. Piperazin

H Mk. 32,50; 1 kg Mk. 300,00

P l p e r a z l n u m chlnlcum siehe „S i d o n a 1". Piperiii. CirHuNOi. Alkaloid des Pfeffers. Zur Darstellung extrahiert man grob gepulverten weissen Pfeffer mit 90 %igem Alkohol, behandelt den beim Verjagen des Alkohols verbleibenden Rückstand mit schwacher Natronlauge, wascht das hierbei unlöslich zurückbleibende Rohpiperin mit H>0 und kristallisiert es aus heissem Alkohol unter Zusatz von Tierkohle um. Farblose oder schwachgelbliche, glanzende, geruchlose Kristalle, unlöslich in HjO, schwerlöslich in kaltem, leichtlöslich in heissem Alkohol. Piperin, rein krist

D Mk. 0,90; H Mk. 7,70; 1 kg Mk. 70,00

P i p e r o n a l (Heliotropin). Dieser ausserordentlich wichtige Riechstoff ist der Methylenäther des Protokatechualdehyds: ,COH m daH»CH,ß{' Früher ging man bei der Darstellung vom Pfeffer aus: Grob gepulverter Pfeffer wurde mit Alkohol extrahiert und das Extrakt nach Abdunsten des Alkohols mit KOH behandelt, wodurch man als Rückstand das Alkaloid P i p e r i n erhalt. Beim Kochen mit alkoholischer Kalilauge spaltet sich das Piperin in Piperidin und Piperinsäure; letzterer kommt die Konstitution C e HX, ^ 0 > C H « CH:CH.CH:CH.CO,H zu. Das K-Salz dieser Säure ist das Ausgangsmaterial für die Piperonaldarstellung. Man oxydiert es mit KMnO» und unterwirft das Gemisch der Destillation mit Wasserdampf, wobei das Piperonal überdestilliert. Aus dem Destillat erhalt man es durch Ausschütteln mit Äther. jetzt stellt man das Heliotropin ausschliesslich aus dem S a f t Ol C«Ha(CjHB)(OsCHa) dar. Das S a f r o l (s. d.) ist der Hauptbestandteil des Kampferöls, woraus es gewonnen wird. Durch andauerndes Erhitzen mit alkoholischem Kali oder Natriumäthylat führt man das Safrol in das isomere / C H : CH . CH» i l ) I s o s a f r o l C*H»\0;>CHi (3i, eine anisähnlich riechende Flüssigkeit, über. 5 T. Isosafrol werden mit einer Lösung aus 25 T. KiCrsO«, 38 T. HtSO« und 80 T. H,0 bei nicht über 60* behandelt; durch Oxydation bildet sich hierbei Piperonal. Man destilliert mit Wasserdampf und extrahiert das Destillat mit Äther. Nach Verdunsten des Äthers bleibt Roh-Piperonal, das durch Schütteln der ätherischen Lösung mit konz. NaHSOs-Lösung gereinigt wird.

Pipetten — Plastische Massen.

933

Farblose, glänzende Kristalle von starkem und angenehmem Heliotropgeruch. Sch. P. 37°; S. P. 263°. Löslich in 500—600 T. kalt. H,0, leichter in sied. H>0, leicht in Alkohol und in Äther. In der Parfttmerie findet es weitgehende Verwendung. Heliotropin, krist „

1 kg Mk. 1 2 , 0 0

„ bei 2 5 kg „ extra rein amorph

1 „ 1 „ 1 „

„ „ „

11,00 25,00 23,00

P i p e t t e n siehe „ M e s s g e f ä s s e " . Pipetten:

Georg Schmidt & v. d. Eitz, Schmiedefeld (Kreis Schleuai Ilgen).

Pissoir-Öle:

Chemische Fabrik FlCraheim, Dr. H. Noerdlinger,

FlBrebeim-Untermain.

P i t r a l , neues, farbloses, medizinisch zu verwendendes Teerpräparat, das sich mit allen Salbengrundlagen mischt. P i x siehe „P e c h". P i x b u r g u n d l c a siehe „F i c h t e n h a r z".P i x a v o n , eine geruchlose, flüssige Teerseife (Pittylen und Kaliseife), die zu Kopfwaschungen bei auf parasitärer Ursache- beruhendem Haarausfall dient. P l a n t a r l n siehe „ A p p r e t u r m i t t e 1". P l a s m o n = Kaseinnatrium. Nährpräparat, durch Vermischen von feuchtem Kasein mit Natriumbikarbonat erhalten. Plasmon

P l a s t i l i n a siehe Plastilina:

H Mk. 0,60

„Modelliermasse".

Dr. F. Wilhelmi, Chem. Fabrik, Taucha (Bez.

Leipzig).

P l a s t i s c h e Massen. Nach dem D. R. P. 140 552 erzeugt man Massen, die längere Zeit weich und plastisch bleiben und sich dann nach dem Hartwerden wie Holz bearbeiten, also drechseln, drehen u. s. w. lassen, auf folgende Weise: Es ist bekannt, dass man durch Wechselwirkung zwischen Phenolen und Aldehyden bei Gegenwart von Säure und bei höherer Temperatur harzartige Kondensationsprodukte erhält, doch haben diese Massen wegen ihrer Sprödigkeit bisher keine Verwendung gefunden. Nach dem vorliegenden D. R. P. wird die namentlich durch Kondensation von Phenol mit Formaldehyd hergestellte spröde und undurchsichtige Masse in einem geeigneten Lösungsmittel (Azeton, Alkohol, Glyzerin u. a. m.) gelöst, dann event. in Formen gegossen, eingedickt und getrocknet, wodurch die Masse durchsichtig, plastisch und elastisch wird. Zur Erhöhung der Härte kann man das Produkt in einem Gemisch von Formaldehyd und Glyzerin lösen, während man zur Erhöhung der Plastizität der fertigen Masse Kampfer, Kautschuk, Glyzerin u. dgl. zusetzen kann. Nach dem D. R. P. 144 162 erzeugt man plastische Massen aus fein gemahlenem Asbest oder Glimmer unter Zusatz von Aluminiumsulfat und AgarAgarlösung. — Das D. R. P. 145 251 will plastische Massen aus Torf und andern Faserstoffen dadurch herstellen, dass man diesen Teer oder Gemenge von öl und Harz unter Druck einpresst und nach Bedarf die Bindemittel dann durch Oxydationsmittel in den festen Zustand überführt. — Nach dem D. R. P. 147 994 stellt man plastische Massen aus Kasein her, und zwar behandelt man zur Erzeugung der erforderlichen Plastizität das getrocknete Kasein vor dem Pressen nicht mit reinem Wasser sondern mit einer sehr verdünnten Säure (namentlich Essigsäure). Das D. R. P. 156 536 behandelt die Herstellung von plastischen Massen aus dem Bast des Affenbrotbaums, indem man den Bast durch Kochen mit Alkali in eine breiige Masse verwandelt, die sich in Formen giessen und pressen lässt und nach dem Trocknen eine steinharte Masse bildet. Nach dem D. R. P. 158 364 wird pulverisierter Schiefer unter Zusatz von

934

Plastrotyl — Platin.

CaCOi mit Wasserglas .und Harzseife gemischt, die Masse in Formen gepresst, dann getrocknet und schliesslich gebrannt. Die D. R. P. 158 496 und 159 193 umgreifen ein Verfahren, aus plastischen Tonen durch Zusatz von Soda, Natronlauge, Ammoniak, Pottasche, Wasserglas, Melasse, Seife u. dgl. eine gussfähige Masse herzustellen. Die Patentliteratur ist auf dem Gebiete der plastischen Massen neuerdings so angeschwollen, dass ein Eingehen auf alle neuen Verfahren unmöglich erscheint; wir begnügen uns daher mit blosser Nennung der wichtigeren Patente: Bei der Gewinnung plastischer Massen gehen von K a s e i n 'aus die D. R. P. 174 877, 185 240, 185 241, 186 388, letzteres mit den Zusatz-D. R. P. 212 927 und 225 134, ferner D. R. P. 201214 mit Zusatz-D. R. P. 216 215, D.R. P. 225 259, 240 249, Engl. Pat. 13601 von 1909 und Franz. Pat. 368 704. Das D. R. P. 187 479 geht von k o a g-n } i e r t e m Blut aus; D. R. P. 178 645 von T o r f ; D. R. P. 179 833 von K n o c h e n f a s e r n ; die D. R. P. 174 123 sowie 186280 von M a g n e s i u m v e r b i n d u n g e n . Das D. R. P. 202 129 mischt F a s e r s t o f f e mit ö l e n , F e t t e n , T e e r u. s . w . und behandelt das Gemisch dann in eigenartiger Weise, wahrend das Franz. Pat. 372 584 plastische Massen durch Verarbeiten von L e d e r , Sagemehl, Kork, Wolle und Z e l l u l o s e miteinander herstellen will. Die D. R. P. 191 125 sowie 200 139 gehen vom Kasein, das D. R. P. 197 196 von Leder- und Knochenabfallen aus. D. R. P. 197 250 und 202 265 bereiten plastische Massen aus Ossein, das D. R. P. 201 966 solche aus trocknenden fetten ölen, besonders Leinöl. Vom Leim als Ausgangsmaterial gehen aus D. R. P. 216 605, 220 865 und 221 080. Weiter vgl. über plastische Massen die Artikel „ G a I a I i t h", „ Z e l l u loid", S e i d e , künstliche", „Steine, künstliche", „Holzm a s s e", „ S t e i n g u t " , „ P o r z e l l a n " , „S t e i n z e u g", Töpferw a r e n " und „ Z i e g e I".

Plastrotyl siehe „T r i n i t r o t o 1 u o 1".

P l a t i n . Pt. A. G. = 194,8. Nur selten wird es rein gefunden; es findet sich in metallischem Zustande in Gestalt von feinen Körnern in aufgeschwemmten Sandlagern, sogenannten S e i f e n , fast ausschliesslich am Ural. Man unterscheidet in der Qualität drei Sorten P1 a t i n e r z , und zwar enthält No. 1 etwa 85 % Pt, No. 2 etwa 82 % Pt und No. 3 rund 75 % Pt. Ausserdem sind in dem Platinerz die sonstigen P1 a t i n m e t a 11 e (s. d . ) vorhanden. Die Gesamtausbeute an Pt im Ural beträgt jährlich nur etwa 7000 kg; an dieser Produktion ist die Tätigkeit von 15 000—20000 Personen beteiligt. Das Verwaschen der Seife zur Gewinnung der Platinerzkörner geschieht zunächst auf Siebtrommeln oder in Rührbottichen, dann auf geneigten hölzernen Herden. Die weitere Verarbeitung des Platinerzes geschieht jetzt fast ausnahmslos auf n a s s e m Wege; es sind sehr verschiedene Verfahren in Anwendung, die sich alle den Trennungsmethoden der analytischen Chemie anschliessen. Meistens digeriert man das Platinerz mit K ö n i g s w a s s e r (s. d.), nachdem man letzteres mit 2 T. H>0 verdünnt hat, und zwar nimmt man die Digestion zur Erhöhung der Wirkung unter 35—40 mm Wasserdruck vor. Die erhaltene filtrierte Lösung dampft man zur Trockne und erhitzt den Rückstand auf 125° C.;. hierbei werden die Chloride des Iridiums und des Palladiums ( v o r denen des Pt) zu Chlorür reduziert. Nimmt man nun den Rückstand mit H»0 auf und säuert mit HCl an, so fällt auf Zusatz von NH«CI reines Ammoniumplatinchlorid (Platinsalmiak) (NH 4 ) s PtCU aus, während die Chlorüre von Ir und Pd keine schwer löslichen Doppelsalze bilden; erst beim Eindampfen der Mutterlaugen scheidet sich Iridiumsalmiak ab. Aus der schliesslich verbleibenden Lösung scheidet man den Rest der Platinmetalle durch Eisendrehspäne ab, extrahiert das noch ungelöste Eisen mit HCl, filtriert die gefällten Platinmetalle ab und löst sie wieder in Königswasser. So scheidet man allmählich die einzelnen Platinmetalle voneinander, wahrend man aus dem zuerst gefällten reinen Platinsalmiak beim Glühen P l a t i n s c h w a m m erhält; letzterer wird zusammengepresst und in Kalktiegeln im K n a l l g a s g e b l ä s e (siehe unter „ K n a 11 g a s " ) eingeschmolzen. Das flüssige reine Platinmetall giesst man

935

Platinasbest

gewöhnlich in Barren von 3—5 kg; die Platinbarren werden mittels Fallwerks oder Dampfhammers ausgeschmiedet und dann zu dicken Blechen oder. Drähten verarbeitet. Dichtes Platin ist ein silber- bis zinnweisses, sehr dehnbares und festes Edelmetall, weicher als Kupfer, von relativ geringem Leitungsvermögen für Wärme und Elektrizität. Zusammengeschmolzenes Pt hat das sp. G. (bei 18°) = 21,48. Bei heller Weissglut wird es weich und schweissbar, um bei noch höhere Temp. zu schmelzen. Nach neuen Versuchen von N e r n s t und v. W a r t e n b e r g ist der Sch. P. 1744°. Durch Erhitzen von Platinsalmiak erhält man das Pt in grauer, lockerer, schwammiger Form — P l a t i n s c h w a m m ; das noch feiner zerteilte P l a t i n s c h w a r z (Platinm o h r ) entsteht bei Ausfällung des Metalls durch organische Reduktionsmittel sowie durch Zink. Platinschwamm und Platinschwarz haben die Fähigkeit, ausserordentlich grosse Mengen von Gasen, namentlich O, zu kondensieren. Auch l ö s l i c h e s oder vielmehr k o l l o i d a l e s Platin (vgl. den Artikel „K o 11 o i d a 1 e M e t a 11 e") hat man dargestellt, und zwar entsteht diese als P l a t i n h y d r o s o l bezeichnete Modifikation, wenn eine Lösung von PtCl 4 (1 : 1500) bei gewöhnlicher Temp. mit einigen Tropfen stark verdünnter Hydrazinhydratlösung versetzt wird. Die so erhaltene Platinlösung wird durch Dialyse gereinigt und bildet dann eine schwarz bis braun gefärbte Flüssigkeit. Noch besser lösend wirkt das Hydrazinhydrat, wenn gleichzeitig Alkalisalze der L y s a l b i n s ä u r e und P r o t a 1 b i n s ä u r e (s. d.) zugegen sind. Das D. R. P. 157 172 schützt ein Verfahren, sehr hochprozentige Präparate von kolloidalem Platin, Palladium und Osmium in fester, haltbarer, wasserlöslicher Form darzustellen, indem man in der angedeuteten Weise Hydrazinhydrat als Reduktionsmittel verwendet, während gleichzeitig lysalbinsaures oder protalbinsaures Na zugegen ist. Die Hauptmenge des Platins wird zu Kesseln für Schwefelsäurekonzentration u. s. w., für Laboratoriumsgeräte und in der Elektrotechnik verwendet; auch dient es zu Normalmaßstäben, Blitzableiterspitzen, Elektroden, als Porzellanfarbe (G 1 a n z s i 1 b e r) u. s. w. Sehr grosse Mengen werden auch in Form kleiner Stifte bei der Anfertigung künstlicher Zähne verbraucht. Für viele Zwecke bedient man sich nicht des reinen Platins sondern einer PlatinIridiumlegierung, weil diese eine grössere Härte hat. Nach D. R. P. 239 704 hat Osmium in weit höherem Grade als Iridium die Eigenschaft, dem Pt grössere Härte zu verleihen. 1 T. Os ist etwa 2,5 T. Jr in bezug auf Härte und Elastizität der Legierung äquivalent. Man verwendet das Os in Mengen von 1—20 %Der Platinpreis ist starken Schwankungen unterworfen; z. Z. wird notiert: Platinmetall, rein, netto Kasse Platinschwamm Platinschwarz (Mohr)

Platin:

Franz Eisenach & Cie., Offenbach a. M.

1 k g Mk. 6 0 0 0 , 0 0 D Mk. 8 5 , 0 0 ; 1 g „ 9,00 D „ 85,00; 1 g „ 9,00 | W. C. Heraeus, G. m. b. H., Hanau.

P l a t i n a s b e s t (platzierter Asbest). Zur Darstellung durchfeuchtet man lose gefilzten Asbest mit einer konz. PtCl 4 -Lösung, lässt trochnen, taucht für einen Augenblick in NH4C1-Lösung, lässt wieder trocknen und glüht. Der erhaltene Platinasbest enthält 8—8,5 % Pt; er ist weich und wolleähnlich. Man benutzt ihn zur Darstellung von S c h w e f e l s ä u r e a n h y d r i d (s. d.). Doch wird auch platzierter Asbest mit bis zu 25 % Pt-Gehalt dargestellt. Nach dem D. R. P. 134 928 erhält man platzierten Asbest, der bei nur 2 % Pt-Gehalt eine grosse Wirksamkeit hat, dadurch, dass man ein Platinsalz in Methylalkohol, Äthylalkohol, Azeton oder Essigäther löst, mit dieser Lösung die zu platinierenden Körper (Asbest, Bimsstein u. s. w.) tränkt und dann anzündet. Hierbei wird das Platinsalz reduziert, und das Pt bleibt in feinster Verteilung festhaftend auf dem Körper zurück. Platinasbest (.'5°'o)

Platinasbest:

Franz Elsenach Sc Cie., Offenbach a. M.

D Mk. 2 2 , 0 0 | W. C. Heraeus, G. m. b. H., Hanau.

Platinbad — Platin, Utensilien aus.

936

Flatlnbad siehe „V e r p I a t i n i e r e n". Platin-Elektroden: h m

Kiwnirii & Ca.,

Offenbach

IL

Platlnleren siehe „ V e r p l a t i n i e r e n " . Plattnlegleraiiffen.' Man verwendet solche vielfach, z. B. eine P l a t i n i r i d i u t n l e g i e r u n g mit 10 % lr, die sich wegen ihrer Harte und Widerstandsfähigkeit für verschiedene Zwecke, z. B. zur Anfertigung von Normalmassstflben, eingeführt hat. Legierungen von Platin mit S i l b e r werden für Schmucksachen, solche mit K u p f e r und S i 1 b e r zu demselben Zwecke verwendet. Ahnliche Legierungen, die ausserdem noch N i c k e l und K a d m i u m (teilweise auch W o l f r a m ) enthalten, dienen zur Anfertigung von Uhrenteilen für Chronometer. In andern Legierungen zu dem gleichen Verwendungszweck ist das Platin mit Vorteil teilweise oder ganz durch P a l l a d i u m ersetzt worden. Legierungen von Platin mit G o l d werden zur Anfertigung künstlicher Gebisse verwendet, wahrend seitens der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt absolut reine Legierungen von Platin mit I r i d i u m (bis 40 % Ir) und von Platin mit R h o d i u m (bis 40 % Rh) zum Zwecke der elektrischen Messung hoher Temperaturen hergestellt worden sind. Platinlegierungen: frmaz EUenach & Cie., Ottenbach a. M.

| W. C. Herne», G. m. b. H., Hanau.

Platinmetalle. Hierher zählt man die im P1 a t i n e r z neben Platin vorkommenden Metalle, und zwar I r i d i u m , O s m i u m , P a l l a d i u m , R h o d i u m und R u t h e n i u m . Im besonderen unterscheidet man: I. L e i c h t e P1 a t i n m e t a 11 e. Atomgewicht Sp. G Atomvolum

II. S c h w e r e Atomgewicht Sp. G. Atomvolum

Ruthenium 101,7 12,26 8,3

Rhodium 103 12,1 8,5

Palladium 106.3 11,8 9,0

Platinmetalle. Osmium 190,8 22,48 8,4

Iridium 193 22,42 8,6

Platin 194,8 21,48 9,0

Sämtliche Platinmetalle haben viel Ähnlichkeit mit dem Platin; alle sind schwer schmelzbar, schwer oxydierbar, bilden leichtreduzierbare Salze, und Ihre Chloride geben mit Salmiak schwer lösliche Doppelchloride. Die Abscheidung der einzelnen Platinmetalle und ihre Reingewinnung gelingt erst auf einem recht umständlichen Wege, vgl. den Artikel „P1 a t i n". Osmium und Iridium finden sich nur im Platinerz, sie sind meistens zu Osmiridium verbunden und verbleiben nach der Behandlung des Platinerzes mit Königswasser im Rückstand. Rhodium kommt im Osmiridium, namentlich aber mit Gold legiert vor, während sich Ruthenium besonders mit Osmium zusammen findet. Im übrigen siehe die einzelnen Artikel, wie „I r i d i u ra", „O s m i u m" u. s. w. Platinmetalle:

Franz Eisenach & Cie, Ottenbach a. M.

| W. C. Heraeue, G. m. b. H„ Hanau.

Platlnpapler siehe „ P h o t o g r a p h i s c h e Platlnschwamm siehe „P1 a t i n".

ftans Eilenach & Cie., Ottenbach a. M.

Papiere".

| W. C. Heraens, G. m. b. H„ Hanau.

Platin, Utensilien aus. P l a t i n s c h a l e n siehe unter „ S c h a l e n " ; P l a t i n b l e c h unter „ B l e c h e " ; P l a t i n d r a h t unter „ D r a h t " ; P l a t i n d r e i e c k e unter „ D r a h t d r e i e . c k e " ; P l a t i n g e w e b e unter „ D r a h t n e t z e " ; P l a t i n -

Platinverbindungen.

937

elektroden unter „ E l e k t r o c h e m i s c h e A p p a r a t e " ; Platins c h i f f c h e n unter „ E l e m e n t a r a n a l y s e " ; P l a t i n - R e t o r t e n und - F l a s c h e n für Flusssäure unter „ F l u ö V e r b i n d u n g e n " ; Platinl ö f f e l unter „ L ö f f e l " ; P l a t i n m u f f e l n unter „ M u f f e l n " ; P l a t i n s p a t e l unter „ S p a t e l " und P l a t i n t i e g e l unter „ T i e g e l " . Die Platinapparate zur Schwefelsäurekonzentration sind unter „ S c h w e f e l s ä u r e " aufgeführt. Platin, Utensilien aus: F r a u Eiaenach & C5e„ Offenbach a. M. W. C. Heraeus, O. m. b. H„ Hanau.

I Georg Schmidt & v. d. Eitz, Schmiedefeld (Kreis I Schleusingen).

Platlnverbindung'en. 1. P l a t i n c h l o r Q r PtCl», entsteht beim Erhitzen von Platinschwamm in trockenem Chlorgas auf 250*. Graugrünes, in H«0 unlösliches, in konz. HCl lösliches Pulver, das bei stärkerem Erhitzen in Pt übergeht. Vom PtCli existieren Additions-Doppelsalze, die als Abkömmlinge des P i a t i n o c h l o r w a s s e r s t o f f s HjPtCl« zu betrachten sind. So erhält man durch Reduktion von Kaliumplatinchlorid KjPtCl« mit Kupferchlorflr d a s K a l i u m p l a t i n c h l o r ü r K.PtCl». In der Technik wird KjPtCl« nach H e r a e u s sc dargestellt, dass man krist. H»PtCU in dem doppelten Oew. H»0 löst, in die erhitzte Lösung SO» einleitet (bis herausgenommene Proben mit KCl kein KjPtCl« mehr absetzen) und nun eine heisse KCl-Lösung (von fast der doppelt berechneten Menge KCl) zusetzt; das ausgeschiedene K»PtCl* wird abgesaugt, mit Alkohol gewaschen und bei gewöhnlicher Temperatur unter Lichtabschluss getrocknet. Platinchlorfir, trocken Kaliumplatinchlorür, krist NatriumplatinchlorUr, „

1 g Mk. 5,00; D Mk. 48,00; 1 g „ 4,80; D „ 45,00;

l g H H

Mk. 6,50 „ 450,00 „ 420,00

2. P l a t i n c h l o r i d ( P l a t i n t e t r a c h l o r i d ) . PtCl«. Löst man Pt unter Erwärmen in Königswasser und dampft die saure Lösung ein, so erhält man den gewöhplich als Platinchlorid bezeichneten P l a t i n c h l o r w a s s e r s t o f f HsPtCIa + 6 HiO in zerfliesslichen Kristallen. Es ist für die analytische Chemie wichtig, da e& mit K, NH#, Rb und Cs schwerlöslche (in Alkohol unlösliche) gelbe, kristallinische Niederschläge gibt; z. B. K a l i u m p l a t i n c h l o r i d (Platinsalmiak) K 3 PtCl s . Platiiichlorid, trocken „ Lösung 1 : 9 . . Ammoniumplatinchlorid, trocken Kaliumplatinchlorid, trocken . „ krist. . . Natriumplatinchlorid

. . . . . .

D H 1 g Mk. 5,50; D lg lg 1 g „ 4,00; D

Mk. 36,00; H Mk. 340,00 „ 38,00; 1 k g „ 350,00 „ 50,00; H „ 450,00 „ 42,00 . 4,60; D 4,40; D „ * 40,00 „ 38,00; H „ 350,00

3. P l a t i n c y a n O r . Das eigentliche Platincyan&r Pt(CN)» hat ebensowenig Bedeutung wie der P l a t i n o c y a n w a s s e r s t o f f H»Pt(CN)«; jedoch bildet letztere Säure Salze, deren Kristalle einen schönen Dich'roismus zeigen. So bildet z. B. K a l i u m p l a t i n c y a n ü r (Platincyankalium) KsPt(CN)» gelbe, rhombische Prismen mit blauem Flächenschimmer; das B a r y u m p l a t i n c y a n ü r (Platincyanbaryum) BaPt(CN)» bildet monoklme Kristalle, die zeisiggrfin in der Richtung der Hauptsache sind, senkrecht dazu schwefelgelb mit blauviolettem Reflex. Letzteres Salz sowie das L i t h i u m r u b i d i u m p l a t i n c y a n ü r werden zum Bestreichen von „Röntgen-Schirmen" benutzt, da sie unter der Einwirkung der X-Strahlen hell aufleuchten (fluoreszieren). B r o c h e t und P e t i t (Zeitschr. f. Elektrochem. 1904, 922) empfehlen, Baryumplatincyanür aus Cyanbaryum mit Hilfe des Wechselstroms zu gewinnen; den Elektrolyten stellen sie aus Ba(OH)» + HCN her, die Elektroden sind Platinbleche, die Stromdichte ist 20 Amp., die Spannung 5 V. Platincyanür Ammoniumplatincyanür Baryumplatincyanür in feinen Kristallen

l g - l g D Mk. 40,00; H

Mk. 7,00 » 7,0t' „ 370,00

Platten — Plättmittel.

938

Kalinmplatincyanttr, krist. * (sesqui) Kobaltplatincyanfir Lithiomrubidiumplatincyanür Magneshimplatincyanflr Natriumplatineyaniir, krist Thoriumplatincyanür

l g Mk. 6,00; 1g „ 4,50;

D Mk. D „ l g „ l g Mk. 5,00; D „ l g R . . . . . . 1 g „ l g Mk. 6,50; D „

Platincyanflr: Franc Ebenach It Co , Ottenbach (Ilain).

| W. C. Heraoa, G. m. b. H„ Hanau.

Platten. Platten aus Platten aus Länge. . . . Breite . . . . Stack . . . .

G l a s siehe „ G 1 a s g e r ä t s c b a f t e n " . P o r z e 11 a n für analytische Arbeiten: 5 6 8 10,5 14 15,8 21 3,5 3 5,3 7,3 11 11,5 11 0,30 0,30 0,30 1,00 1,50 2,00 2,00

Länge. . . . Breite . . . . Stack . . . .

21 18,3 2,50

23,7 15,8 3,00

55,00 42,00 5,50 45,00 5,00 5,00 50,00

25,5 19,5 4,00

27,5 22,3 6,00

32,2 16,5 6,00

31,5 25,5 8,00

33,6 20 8,00

18,3 12 2,25 34 29 13,00

20,3 cm. 15 „ 2,25 Mk. 40,7 cm. 26,3 „ 23,00 Mk.

Platten aus P o r z e l l a n mit Vertiefungen ffir kolorimetrische Untersuchungen: Mit 12 Vertiefungen 8,5 X 11,5 cm Stück Mk. 0,60 .

12

„ 60

.



9x11,5

27x17









„0,80

„6,00

Platten a u s p o r ö s e m T o n , zum Trocknen von Präparaten, v i e r e c k i g : Länge . . . . 9 12 20 25 30 35 40 cm. Stüek . . . . 0,15 0,30 0,75 1,10 1,50 3,00 4,50 Mk. 21X14 24 x 20 30 x 20 cm. Stück . . . . 0,60 0,90 1,20 Mk. P l a t t e n t U r m e siehe „ R e a k t i o n s t f l r m e " . Plattleren. Man versteht darunter die Vereinigung zweier verschiedener Metalle durch Aufeinanderwalzen; das Zusammenhalten erfolgt hierbei teilweise direkt ohne Zwischenlage, teilweise durch Lötung. Das Plattieren greift Überall da ein, w o es durchführbar und billiger als die G a l v a n o s t e g i e (s. d . ) ist. Man kann durch die Plattierung Auflagen jeder gewünschten Stärke liefern, w a s der Galvanostegie nur in beschränktem Masse möglich ist. D i e Vernickelung von Eisenblech geschieht beispielsweise stets durch Plattieren, während sich Zinkblech nur galvanisch vernickeln lässt. Man plattiert Bleche, Drähte s o w i e schliesslich auch fertige Gebrauchsgegenstände. V o n Blechen plattiert man solche aus Kupfer mit Silber, G o l d oder Platin; solche aus Eisen mit Kupfer, Nickel oder Blei; solche aus Blei s o w i e solche aus Zink mit Zinn. Von Drähten werden plattiert: Silberdraht mit G o l d , Kupfer- und Neusilberdratot mit Silber sowie Stahldraht mit Kupfer oder Messing. Die Verfahren der Plattierung sind für die verschiedenen Metalle sehr mannigfach und in wichtigen Einzelheiten meistens Geheimnis der fabrizierenden Firmen, so dass eine Beschreibung hier erübrigt. Dasselbe gilt auch v o m Elektroplattieren, einem Verfahren, das neuerdings in immer grösserem Masse, und zwar ffir verschiedene Metalle, ausgeführt zu werden scheint. A . F i s c h e r hat gute Vorschriften zur Elektroplattierung von Aluminium (Chem. Ztg. 1903, 987) angegeben. Nach den D. R. P . 139 594 und 147 378 bewirkt man die Elektroplattierung v o n Metallen dadurch, dass man zwischen ihnen einen Lichtbogen erzeugt. Pl&ttmlttel. P l ä t t w a c h s : 200 T . japan. Wachs, 200 T . Paraffin und 100 T . Stearinsäure schmilzt man und giesst die Masse in Formen. — Beim Plätten flberfährt man das Plättwachs mit dem heissen Bügeleisen, das hierdurch besser gleitet und gleichzeitig die W ä s c h e glänzend macht.

Plejapyrin — Pochwerke.

939

W ä s c h e g l a n z (Plättöl, Starkeglanz): Man schfittelt 250 g Wasser und 5 g Tragantpulver in einer Flasche gut durcheinander, bis letzteres gleichmassig aufgequollen ist; dann giesst man die Mischung in 750 g kochendes Wasser, löst 50 g Borax darin und rührt noch 50 g Stearin und 50 g gepulvertes Talkum hinzu. Die Flüssigkeit, welche vor dem Gebrauch jedesmal gut zu schütteln ist, lässt sich so verwenden, dass man die vorher gestärkte Wasche mit Hilfe eines Schwammes damit bestreicht und dann bügelt. Anstatt dessen kann man auch 1 Raumteil Starkeglanz mit 4 Raumteilen gekochter Stärke vermischen. P l ä t t p u l v e r : 2 T. Tragant, 25 T. Talkum und 25 T. Borax. Plejapyrin, ein neues Mittel gegen Migräne, ist angeblich ein Kondensationsprodukt aus Phenyldimethylpyrazolon und Benzamid und bildet ein weisses, in 15 T. H*0 lösliches, kristallinisches Pulver. Dps neuere P l e j a p y r i n p a r a ist eine chemische Verbindung aus 1 mol. Phenyldimethylpyrazolon mit 1 mol. p-Toluolsulfamid. Plebavol, ein Gemisch von p-Aminobenzoesäureeugenolester mit Paraformaldehyd, Eugenol, ZnO und ZnSO« (D. R. P. 189 333). Es dient als lokales Anästhetikum. Plnmbag-o siehe „G r a p h i t". Flomborn siehe „B1 e i". Plnmbum aceticom = Bleiazetat siehe „ B k e i V e r b i n d u n g e n " No. 1. Flomborn borlcnm = Bleiborat s. „B I e i v e r b i n d u n g e n" No. 3. Plnmbnm carbonloum = Bleikarbonat siehe „ B l e i v e r b i n d u n g e n" No. 8. Plnmbiuii chloratum = Bleichlorid siehe „B1 e i v e r b i n d u n g e n" No. 4. Plnmbnm chromloam = Bleichromat siehe „ B l e i v e r b i n d u n g e n " No. 5. Plnmbnm hydroxydatnm — Bleioxydhydrat siehe „B I e i v e r b i n d ü n g e n " No. 14 b. Plnmbnm hyperoxydatum — Bleisuperoxyd siehe „B 1 e i v e r b i n d ü n g e n " No. 14 d. Plnmbum mang'anicum = Bleimanganat siehe „ B l e i v e r b i n d u n g e n " No. 11. Flomborn nitrlcom = Bleinitrat s. „B 1 e i v e r b i n d u n g e n" No. 12. Flomborn oxalicum = Bleioxalat siehe „B I e i v e r b i n d u n g e n" No. 13. Plnmbnm oxydatom = Bleioxyd siehe „ B I e i v e r b i n d u n g e n" No. 14 a. Flomborn peroxydatom = Bleisuperoxyd siehe „B I e i v e r b i n d ü n g e n " No. 14 d. Plnmbum persolforicom = Bleipersulfat siehe „B I e i v e r b i n d ü n g e n " No. 15. Flomborn sobacetlcom = Basisches Bleiazetat siehe „B 1 e i v e r b i n d u n g e n" No. 2. Flomborn solforatom — Bleisulfid siehe „B 1 e i v e r b i n d u n g e n" No. 17. Flomborn solforlcom = Bleisulfat siehe „B 1 e i v e r b i n d u n g e n" No. 16. Flomborn thiosolforlcom = Bleithiosulfat siehe „B I e i v e r b i n d ü n g e n " No. 18. Pnenmatlsche Wannen siehe „W a n n e n". Pochwerke. Sie werden hauptsächlich in Aufbereitungsanstalten verwendet und dienen dort zum vollständigen Aufschliessen der Erze. Seltener benutzt man die Pochwerke zur Zerkleinerung von Knochen und sonstigen spröden Stoffen. Die Zerkleinerung geschieht durch eine Anzahl Stempel, welche von einer rotierenden Welle abwechselnd mittels Hebedaumen gehoben werden und beim Niederfällen die auf einer Sohle liegenden Erze u. s. w. zerstampfen.

940

Podophyllin.

Dadurch, dass die Hebedaumen den Pochstempeln gleichzeitig eine Drehung erteilen, wird ein gleichmassiger Verschleiss der Stempel und eine nicht unwesentliche Kraftersparnis erreicht Die Pochwerk-Anlagen werden mit Eisen- oder Holzgestell geliefert. Pochschuhe und Pochsohlen sind ans Kruppschem Spezialstahl geschmiedet. Gewicht A nzahl

der der

360 kg — 800 lbs. engt

Stempel Stempel

Anzahl der Schläge jede* Stempels in der Minute Umdrehungen der Riemenscheibe „ „ „ Durchmesser H ,, • • . . mm Breite •• • • • • » H Kiaftverbrauch ca. HP Leistung an gepochtem Material je nach den Eigenschaften des Erzes in 24 Standen . t Pochwerks | Höhe mit Erzbehälter . . . „ Gewicht der Garnitur «a. kg Gewicht der Garnitur in seetüchtiger Verpackung „

Gewicht Anzahl

der der

5

10

5

10

92 46 1830 280 8

92 46 1830 280 16

92 46 1830 280 9

92 46 1830 280 18

7 - 1 2 V« 14—25 7,5 7,5 2,5 4,85 9 9 6900 13700

8-14 7,5 2,5 9 7100

16-28 7,5 4,85 9 14050

14700 8320 170

7700 4300 100

15100 8450 175

7400 4200 85

450 kg = 1000 lbs. engl.

Stempel Stempel

Anzahl der Schläge jedes Stempels in der Minute Umdrehungen der Riemenscheibe „ „ „ Durchmesser „ „ . . . . mm Breite „ f. Kraftverbrauch ca. HP Leistung an gepochtem Material je nach den Eigenschaften des Erzes in 24 Stunden . t Raumbedarf f Länge des | Breite „ Pochwerks | flöhe mit E r z b e h ä l t e r . . . „ Gewicht der Garnitur ca. kg Gewicht der Garnitur in seetüchtiger Ver-

400 kg — 900 lbs. engl.

520 kg « 1 1 5 0 lbs. engL

5

10

5

10

92 46 1830 305 10

92 46 1830 305 20

92 46 1830 305 11 »/•

92 46 1830 305 25

8400

1 8 - 3 0 10—20 20-40 7,5 7,5 7,5 4,85 4,85 9 9 8700 16600 17200

9000 4700 100

17700 9250 185

9-15 7,5

2

i

¥

9300 4850 100

18200 9500 185

Pochwerke und Pochwerks-Anlagen: Fried.

Krupp

Aktiengesellschaft

Grusonwerk,

Magdeburg-Buckau.

Podophyllin. Alkaloid, das aus der Wurzel der amerikanischen wilden Limone (Podophyllum peltatum) dargestellt wird. Man benutzt es als Abffihr- und Wurmabtreibungsmittel; in grossen Gaben erregt es Brechreiz. M. D. p. dos. 0,1 g, M. D. p. die 0,3 g. Podophyllin D. A. V pulv., D . A . V „ puriss. (Podophyllotoxin)

H M k . 4,40; 1 kg Mk. 40,00 H „ 4,50; 1 „ „ 41,00 H „ 5,70; 1 „ „ 52,00

Polarisation.

941

Folarlaatlon. I. Rotatloaskonstanten aktiver flüssiger Körper. [a]D bedeutet die spezifische Drehung für den Strahl D; [a]j diejenige föi die der Ubergangsfarbe komplementäre Farbe der mittleren gelben Strahlen; t = Temperatur bei dei Rotationsbestimmung; a — Drehungswinkel für eine Schicht von 1 dm; c = Konzentntion, Anzahl Gramme in 100 ccm Lösung; p = Prozentgehalt, Anzahl Gramme in 100 g Lösung; d = ip. G. der Lösmng; -(- — rechtsdrehend; — = linksdrehend. Wenn nicht anderes angeführt, so ist die Lösnng in Wasser gemeint oder die Flüssigkeit selbst. Substanz

t

P

c

RohrznckerCjtHnOu

20

4—18



d der Lösungen bei 17,5°, bezogen anfWasser von + 4°

20

18—69



20

5-18

20

18-69



15



0-10

15 Rohrzucker . . . . . . do. + 0,409 g = »/4 mol. CaO . . — do. + 0,818 g = V« mol. CaO. . — do. + 1,637 g — = 1 mol. CaO . . do. + 3,274 g — = 2 mol. CaO . . do. + 1 mol. NajO . 15 do. -j- 1 g KOH in — 100 ccm do. + 1 g NaOH in — 100 ccm Milchzucker: 1 C,»H„0,, + H , 0 / 15 Glykose C«H, 9 0« 1 20 + H.O J



5 10

d der Lösungen bei 17,5®, bezogen auf Wasser von 17,5°

Glykose C 8 Hi,0» . . Traubenzucker: CeH,«Oi Stärkezucker CeHnO« FruchtzuckerCtHi «O« >t i, i» •• »»

**

t> ,, Iaverbucker C«HitO«

20

»»



»

-£66,810—0,015553p — 0,000052462 p»

Tollens

Müntz



+ 64,9

M





+ 61,3





+ 46,9

ff*

_



+ 51,8 + 66

Hesse

— —

5 5,4

vermindert um 0,170

5,4

„ 0,140 f + 54,54-0,557 c t + 0,05475 c» ( +47,925+0,015534p i + 0,0003883 p. f +52,718+0,017087p 1 + 0,0004271 p.

2—12

8—91



7-83





— — — —







14 52 90



• • 1 »

Beobachter

+66,386+0.015035p — 0,0003986 p» +66,727-0,015534p + 0,000052396 ps +66,303+0,015016p — 0,0003981p« + 68,65—0,828 c + 0,115415 ca [ a ] j = 75,08 für [a]D = 66,5 + 66,7 Alkohollösung + 67



15 15 14 52 90 14

WD







n •t •9 Hem »»

>*

PeUet »»

Hesse Tollens M

Hesse 51,78 51,67 •• — [o]j = —106 Dabnmfimt — » = — 79,5 »» — = - 5 3 »» — Neubauer — 100 Jodin [«]j = - 1 0 4 12,8 — Dabnufav^ „ =-26,65 — „ = — 13,33 99 — =0 n f — 27,9;[«]tD Xochaehmid 17,21 t — — (27,9-0,32 t) 2,8 3

942

Polarisation.

Snbitam

t

Maro|t C t H u O « . . . QMKtt C(HitO« . . . A k t Amylalkohol S . F . 127,5* A k t AmyWkohol S . P . 127» V«lerianjBureSJ , .173* Amylchloiid S.P. 87-99® . . . Amylbiomid S . P . 117—120° . . Amyljodid S.P. 144-145°. . Racfctsweinsäore C«H»0« Rechtivreinsäore . . . Linkfwelniäme.... ÄpfeWhueCtHiO». .

c

P

15 1—10



16

[-P

d=0,812bdl9

M i — 0 , 0 3 + 24,3

Paateui harter

-1,8

Er'enmeyef

-5,6-5,7 + 3,6

Le Bei Eilenmeyer









d—0,933beil9»





d — 0 , 8 8 6 ., 15®



+



d = 1 , 2 2 5 „ 15°



+ 3,75

d=l,54



20 17 17 10

„15®



35,7 35,7 32,907

0,5-15 —





+ +

Beobachter

1.24

5,34-5,41

(15,06-0,131c) [ « ] - + 8,52 [o]r—-8,53 Mi — — 5

L e Bei ••

m Lindolt Biot Putern *«

II. Polarisationsapparate. A. A p p a r a t e für w e i s s e s oder L a m p e n l i c h t mit K e i l k o m p e n s a t i o n und l i n e a r e r S k a l a ( S a c c h a r i m e t e r ) . Genau und bequem in der Benutzung, aber nur fflr Stoffe brauchbar, welche, wie der Rübenzucker, dieselbe Lichtzerstreuungskraft haben wie Bergkristall; darum besonders von der Zuckerindustrie und den Steuerbehörden bevorzugt.

H a l b s c h a t t e n - P o l a r i s a t i o n s a p p a r a t e mit e i n f a c h e r Keilkompensation neuester Konstruktion, mit neuer Ablesevorrichtung und Schutzkappe: Mit 2 Röhren von 100 und 200 mm Länge Mk. 4 7 5 , 0 0 „ 3 von 100, 200 und 4 0 0 mm Länge 525,00 „ 4 „ von 100, 200, 4 0 0 und 6 0 0 mm Länge 600,00 D i e s e l b e n A p p a r a t e mit d o p p e l t e r Keilkompensation (zur Kontrolle der Ablesungen und zur Kontrolle der Skalenrichtigkeit): Mit 2 Röhren von 1 0 0 und 2 0 0 mm Länge und Skalenbeleuchtungsspiegel in Kasten „ 725,00 do „ 3 „ von 100, 200 und 400 mm Länge „ 775,00 do. „ 4 „ von 100, 200, 4 0 0 und 600 mm Länge „ 850,00 R ü b e n - P o l a r i s a t i o n s a p p a r a t e (Halbschattensystem) neuester Konstruktion mit beschränkter Skala von 0 — 3 5 ° V e n t z k e gebend, mit Schutzkappe für die Keilkompensation und Skalenbeleuchtungsspiegel; inkl 2 Beobachtungsröhren und Kasten: Für 200 mm lange Röhren „ 260,00 290,00 » ^00 „ „ „ D i e s e l b e n mit Vergrösserungsskala (bequemes Ablesen bis zu */• o°/o) neuester Konstruktion, auf Bockstativ inkl. 2 Beobachtungsröhren: Für 200 mm lange Röhren • „ 450,00 485,00 » ^00 „ H a l b s c h a t t e n - A p p a r a t mit beschränkter Skala für hochprozentige Lösungen, von 8 0 — 1 0 0 °/o gehend (zur direkten Ablesung der Prozente bei Anwendung der 4 0 0 mm langen Röhre und des ganzen Normalgewicbts von 26,048 g) komplett mit 2 Stück 4 0 0 mm langen Beobachtungsröhren und Kasten „ 300,00

„ „

B . A p p a r a t e für das h o m o g e n e L i c h t d e r N a t r i u m f l a m m e , mit g e t e i l t e r K r e i s s c h e i b e . P o l a r i s a t i o n s a p p a r a t nach M i t s c h e r l i c h mit Laurentschem Polarisator; Ablesung 0,1°, mit Patentbeobachtungsröhre und Gas-Natriumlampe

Mk. 178,00

948

Polonium — PomcranzenschalcDÖl.

E i n f a c h e r P o l a r i s a t i o n s a p p a r a i nach L i p p i c h , mit Absorptionsgefiss, 2 teil. Polarisator nach L i p p i c h , Ablesung des Kreises auf 0 , 0 1 ° ; nebst Holzkasten: Für Röhren von 2 2 0 mm grösster Länge Mk. 4 2 0 , 0 0 „ 480,00 n n » ^ „ „ n H a l b s c h a t t e n a p p a r a t nach L a n d o l t mit 3teiligem Polarisator nach L i p p i c h , Ablesung 0,01°, für Röhren von 2 2 0 mm grösster Länge G r o s s e r P o l a r i s a t i o n s a p p a r a t nach S c h m i d t & H a e n s c h für „ 632,50 4 0 0 mm lange Beobachtungsröhre, mit dreiteiligem Lippich'schen Polarisator, Kreis mit Spiegelbeleuchtung; Ablesung 0 , 0 1 * ; einschl. Glaskasten

Hilfsapparate für die Polarisation:

„ 1552,50

B e o b a c h t u n g s l a m p e n für Petroleum, nach H i n k s mit Doppelflachbrenner und Tonzylinder und unzerbrechlichem Metallzylinder, mit Beleuchtungslinse und Reflektor D i e s e l b e n für Gas (Steinkohlen- oder Olgas) mit dreifachem Flachbrenner und unzerbrechlichem Metallzylinder, mit Beleuchtungslinse und Reflektor D i e s e l b e n für Natriumlicht mit Gas zu dem Polaristrobometer und den zirkulären Halbschattenapparaten, mit Platinring D i e s e l b e n nach L a n d o l t D i e s e l b e n nach L a n d o l t für elektrisches Licht, mit Glühlampe für 8 0 0 Std. Brennzeit, vollständig, mit Anschlussdrähten Polarisationsröhren: Länge der Röhren Glasröhre, Schraubenverschluss . . Reserve-Glasrohr Messingrohr, Schraubenverschluss . Patent-Glasröhre mit einseitiger Erweiterung, Schraubenverschluss . Reserve-Glasrohr für Patentröhre . Röhre mit Wasserumspülung, bes. für Invertzuckerbestimmung . .

25 8,00 1,50 9,00

50 8,00 1,50 9,00

94,7 8,00 1,50 9,00

10() 8,00 1,50 9,00

9,00 2,00

9,00 2,00

9,00 2,00

9,00 2,00



16,00



16,00

.

24,00



33,00

n „

30,00 55,00



30,00

189,4 mm 8 , 0 0 Mk. 1,50 n 9,00 n 9,00 2,00 —

Länge der Röhren 220 200 400 600 Glasröhre, Schraubenverschluss . . 8,00 9,00 8,00 10,50 Reserve-Glasrohr 1,50 1,50 1,75 2,25 Messingrohr, Schraubenverschluss . 9,00 10,00 9,00 12,00 Patent-Glasröhre mit einseitiger Erweiterung, Schraubenverschluss . 9,00 9,00 10,00 11,50 Reserve-Glasrohr für Patentröhre . 2,00 2,50 2,00 3,50 Röhre mit Wasserumspülung, bes. für Invertzuckerbestimmung . . 18,00 20,00 21,00 27,00 T h e r m o m e t e r für die Röhre mit Wasserumspülung . . . . . Mk. D e c k g l ä s c h e n aus gutem Spiegelglas, zum Verschlusse der Röhren, Durchm. i 5*/a mm Dutzend „ D i e s e l b e n , Durchm. 2 3 mm, f. d. erweiterte Ende der Patentröbre „ „ G u m m i r i n g e zum Abdichten, Durchm. 15'/: mm „ „ do. Durchm. 23 mm, f. d. erweiterte Ende der Patentröhre „ „

Polarisationsapparate:

Hnns Heele, Berlin O. 84, Zorndorferstr 50.

n n n

mm. Mk. n n n n n

6,00 3,00 4,50 0,50 0,75

Vereinigte Lausitzer Glaswerke A.G., Abt. Warmbrunn, Quilitz & Co., Berlin NW. 40, Heideitrasse 66/57.

P o l o n i u m siehe „ R a d i o a k t i v e S u b s t a n z e n " . P o l y p r e n siehe „ K a u t s c h u k " . Pomeranzenblütenöl siehe „Neroliöl". P o m e r a n z e n s c h a l e n ö l . Man unterscheidet b i t t e r e s und s ü s s e s Pomeranzenschalenöl; sie gehören zu den A u r a n t i a z e e n O l e n .

944

Poröse Tonwaren — Porzellan.

B i t t e r e s P o m e r a n z e n s c h a l e n ö l (Pomeranzenöl, Orangenschalenöl; Oleum Aurantii corticis amari). Durch Pressen aus den frischen Fruchtschalen des bitterfrOchtigen Pomeranzenbaumes gewonnen. Gelbliches, eigenartig pomeranzenShnlich riechendes, gewürzig bitterlich schmeckendes öl. Sp. G. 0,848-0,854; S. P. 175—179*. O. D. ca. + 95*. Es enthalt L i m o n e n. Pomeranzenschalenöl, bitter

1 kg Mk. 22,00

Süsses Pomeranzenöl „ „ rektif. „ „ konzentr.

1 kg Mk. 21,&0 1 „ » 23,50 1 „ „ 95,00

Süsses Pomeranzenschalenöl (Portugalöl; Apfelsinenschalenöl, süsses Orangenschalenöl; Oleum Aurantii corticis). Es spielt im Handel eine viel bedeutendere Rolle als das bittere Pomeranzenschalenöl und unterscheidet sich von diesem fast nur durch seinen milden, nicht bitteren Geschmack. Blassgelb, nach Apfelsinen riechend. Sp. G. 0,848—0,852. O. D. = + 96 bis + 98° bei 20° C. Es dient zur Bereitung von Apfelsinen- und Zitronenessenz.

Poröse Tonwaren siehe „ S t e i n g u t " und „ T ö p f e r w a r e n " . Portland-Zement siehe „Z e m e n t". Porzellan. Das Porzellan gehört zu den d i c h t e n Tonwaren, und zwar im besonderen zu denjenigen mit weissem und durchscheinendem Scherben. Man unterscheidet: 1. E c h t e s oder h a r t e s P o r z e l l a n ( F e l d s p a t o r z e l l a n ) , 2. das W e i c h p o r z e l l a n und 3. das B i s k u i t - oder igurenporzellan. 1. Das e c h t e P o r z e l l a n ist eine weisse, bei massiger Dicke durchscheinende, harte, mit dem Messer nicht ritzbare, gleichartige, klingende Masse von muscheligem, feinkörnigem Bruch. Zur Darstellung erhitzt man K a o l i n (Porzellanerde) mit dem sog. F1 u s s , welcher, für sich unschmelzbar, mit der Tonerde zu einem Glas zusammenschmilzt. Der Fluss besteht aus Feldspat unter Zusatz von Gips, Quarz und Kreide. Der Kaolin muss zu einem staubfeinen Pulver zermahlen oder noch besser zuvor durch einen Schlämmprozess von den beigemengten grobkörnigen steinigen Mineralien getrennt werden. Der geschlämmte Ton wird dann mit entsprechenden Mengen Feldspat und Quarz gemischt; die beiden letztgenannten Materialien müssen zuvor ebenfalls sehr fein vermählen sein, was man beim Quarz immer, beim Feldspat teilweise durch vorheriges Kalzinieren und Abschrecken erleichtert. Die nass vermahlene oder doch nass gemischte Masse wird nach dem Klaren vom überstehenden Wasser befreit; den Rest entfernt man durch Filterpressen, bis eine knetbare, plastische Masse entsteht. Diese lasst man noch eine Zeitlang in feuchten Kellern lagern, wo sie durch eine Art von Gärung oder Fäulnis bedeutend plastischer wird. Nach nochmaligem Durchkneten ist die Masse fertig; ihre Zusammensetzung schwankt zwischen 40 und 66 % Tonsubstanz, 40 und 12 % Quarz bei etwa 15—30 % Feldspat, teilweise unter geringem Zusatz (bis zu 6 %) CaCOs. Das Formen runder und ovaler Porzellangegenstande geschieht auf der Drehscheibe (Töpferscheibe); andere Geräte formt man aus freier Hand, wieder andere giesst man oder walzt sie aus. Um das Porzellan beim Brennen vor der Einwirkung des Feuers und der Flugasche zu schützen, brennt man es in den aus feuerfestem Ton mit Schamotte hergestellten K a p s e l n oder K a s s e t t e n , die für die einzelnen Gegenstände passend angefertigt werden. Man unterscheidet den V e r g l ü h b r a n d des Porzellans und den G a r b r a n d . Bei ersterem werden die geformten und getrockneten Porzellangegenstände (einzeln oder zu mehreren in Schamottekapseln) bis zur Schmelzhitze des Silbers erhitzt, wobei der Ton sein chemisch gebundenes H*0 verliert und hart wird. Das verglühte Porzellan ist weiss, wenig fest, kaum klingend und stark saugend. Es wird nun glasiert, und zwar bestehen die Porzellanglasuren aus Kaolin, Feldspat, Sand und Marmor (für letzteren wird auch Kalkspat oder Kreide verwendet) in bestimmtem Verhältnis. Die Glasurmaterialien werden trocken gewogen und dann zusammen nass vermählen; man glasiert, indem man die verglühten

P

Porzellan.

945

Gegenstande entweder in die in Wasser suspendierte, rahmähnliche Glasurmasse eintaucht, oder indem man die Gegenstände mit der Glasur begiesst; teilweise wird letztere auch aufgespritzt. Die glasierten Gegenstände kommen in die Kapseln und werden dann g a r gebrannt, wobei die Zusammensetzung der Feuergase von besonderer Wichtigkeit ist. So muss man das Feldspatporzelian von beginnender Rotglut an mit reduzierender, darauf mit neutraler bezw. schwach oxydierender Flamme brennen; im ersteren Stadium, bevor der Scherben „sich geschlossen" hat, d. h. bevor er gesintert ist, müssen die reduzierenden Gase die den Kaolin gelb färbenden Fe«Oj-Verbindungen reduzieren und so die Masse weiss färben, während beim Sintern selbst die Reduktion nicht zu kräftig sein darf, damit der in der Masse abgelagerte C herausbrennt und nicht zu Auftreibungen Anlass gibt. Beim Garbrennen muss die Temperatur bis auf Weissglut gebracht werden, wobei das Porzellan eben zu erweichen beginnt. Die Porzellanbrennofen scheidet man in solche für u n t e r b r o c h e n e n und solche für u n u n t e r b r o c h e n e n Betrieb; die meisten modernen Porzellanbrennöfen werden mit Gasfeuerung betrieben, d. h. mit Generatorgas geheizt. Die Kammeröfen bestehen aus einer Reihe von Kammern, von denen ein Teil gefüllt wird, während der Inhalt eines andern Teiles brennt, der dritte abkfihlt und der Rest gerade entleert wird, so dass ein kontinuierlicher Betrieb ermöglicht ist 2. Zum W e i c h p o r z e l l a n gehört das F / i t t e n p o r z e l l a n , das K n o c h e n p o r z e l l a n und das S e g e r p o r z e l l a n ^ Das Frittenporzellan hat eine dem Glase ähnliche Zusammensetzung; es erweicht sehr leicht und ist ein durch Entglasung milchglasartig durchscheinend gewordenes Erzeugnis. ZurDarstellung mischt man etwa 60T. Sand mit 22 T. geschmolzenem Salpeter, 7 T. Kochsalz, 3,5 T. Soda, 3,5 T. Gips und ebensoviel entwässertem Alaun, frittet die Mischung, pulvert sie, wäscht sie in heissem Wasser aus und bildet die eigentliche Porzellanmasse aus 75 T. Fritte mit 17 T. Kreide ufld 8 T. Kalkmergel. Die Mischung wird durch Schmierseife und Leim oder durch Gummi plastisch gemacht oder als Gussmasse verwendet und dann schon vor dem Glasieren fast gar gebrannt, wobei die Gegenstände wegen der Leichtflfissigkeit der Masse sehr sorgfältig gestützt werden müssen. Da nach dem Brand die Masse nicht mehr saugend ist, wird die hierfür b I e i h a 1 t i g e Glasur dickflüssig aufgegossen und dann bei niedrigerer Hitze als vorher aufebrannt. Dieses schön durchscheinende Frittenporzellän,. das man auch r a n z ö s i s c h e s W e i c h p o r z e l l a n nennt, ist wegen seiner hohen Empfindlichkeit gegen Temperaturwechsel mehr und mehr durch das Knochenporzellan und das Segerporzellan verdrängt worden. Das Knochenporzellan, welches auch als e n g l i s c h e s Weichporzellan oder n a t ü r l i c h e s Weichporzellan bezeichnet wird, besteht aus ca. 45 T. Kaolin, 8 T. Orthoklas, 9 T. Quarz und 44 T. Knochenasche. Auch dieses Weichporzellan wird zuerst gar gebrannt, dann mit einer blei- und borhaltigen Glasur überzogen und schliesslich bei niedrigerem Feuer fertig gebrannt. Das wichtigste. Weichporzellan ist das S e g e r p o r z e l l a n , dem japanischen Porzellan nachgebildet; es besteht nur aus Tonsubstanz, Quarz und Feldspat, und zwar überragt hier die Flussmenge den Gehalt an Tonsubstanz (Aluminiumsilikat), während beim Hartporzellan der Gehalt an Tonsubstanz grösser ist als der an Quarz und Feldspat zusammengenommen. Im Durchschnitt wird das Segerporzellan aus 25 % Tonsubstanz, 45 % Quarz und 30 % Feldspat zusammengemischt. Die Masse lässt sich gut formen, muss aber sehr langsam trocknen, weil sie sich sonst verzieht oder reisst. Man verglüht die Gegenstände wie beim Hartporzellan bei Silberschmelzhitze, trägt dann die Glasur (durch Eintauchen oder Begiessen) auf und brennt schliesslich bei Weissglut gar. Dieses dem Hartporzellan ähnliche Verhalten bringt den Vorteil mit sich, dass man anstatt der leicht fIBssigen, wenig widerstandsfähigen Bleiglasuren des Frittenund Knochenporzellans beim Segerporzellan hoher schmelzbare Glasuren verwenden kann, die sich von denen für Hartporzellan nur durch einen höheren Alkali- und niedrigeren Kieselsäure-Gehalt unterscheiden. Nach einem von H e i n e c k e auf dem V. Intern. Kongr. f. aneew. Chem. Berlin 1903 gehaltenen Vortrage ist es ihm gelungen, ein neues Weichporzellan dadurch her-

f

BlGcber VIII.

60

946

l'orzellanfarben.

zusteUen, d a s s er den F e l d s p a t a u s s c h l o s s , ein b e s o n d e r s k o n s t r u i e r t e s Glas a l s Flussmittel e i n f ü h r t e und die T o n e r d e d e s F e l d s p a t s durch p l a s t i s c h e T o n s u b s t a n z ersetzte. Auf diese W e i s e lassen sich P o r z e l l a n m a s s e n erhalten, die noch gut v e r a r b e i t b a r sind und sich f ü r die v e r s c h i e d e n s t e n D e k o r a t i o n e n eignen. — Ein b e s o n d e r e r Vorzug der W e i c h - vor den H a r t - P o r z e l l a n e n besteht darin, d a s s man hier e i n e weit g r ö s s e r e Mannigfaltigkeit an v e r w e n d b a r e n F a r b e n zur V e r f ü g u n g h a t ; siehe hierüber „ P o r z e l l a n f a r b e n " . 3. Als B i s k u i t p o r z e l l a n bezeichnet man eigentlich j e d e s unglasierte Porzellan, doch wird solches, w e n n es dekorativen Z w e c k e n dienen soll (z. B. als F i g u r e n p o r z e 11 a n), so z u s a m m e n g e s e t z t , d a s s die M a s s e z i e m l i c h d u r c h s c h e i n e n d ist. Man erreicht solches durch einen h o h e n Gehalt an Flussmitteln, d. h. man setzt es dem Segerporzellan ähnlich z u s a m m e n o d e r man v e r w e n d e t direkt unglasiertes Knochenporzellan. Porzellanfarben. Die P o r z e l l a n f a r b e n sind g e f ä r b t e Gläser, welche, fein gemahlen, mit dem Pinsel a u f g e t r a g e n und dann e i n g e b r a n n t w e r d e n . Man u n t e r s c h e i d e t f ü r die D e k o r a t i o n d e s H a r t p o r z e l l a n s 1. S c h a r f f e u e r f a r b e n ( S c h a r f f e u e r - D e k o r ) , die so b e s t ä n d i g sind, d a s s sie u n t e r der G l a s u r a u f g e t r a g e n und mit letzterer zugleich e i n g e b r a n n t werden k ö n n e n und 2. M u f f e l f a r b e n ( M u f f e l - D e k o r ) , die ü b e r der G l a s u r a u f g e t r a g e n und bei viel n i e d r i g e r e r T e m p e r a t u r ( 7 0 0 — 8 5 0 ° ) i n der Muffel eingebrannt w e r d e n . S c h a r f f e u e r f a r b e n , die die h o h e T e m p e r a t u r des G a r b r e n n e n s beim Hartporzellan o h n e S c h ä d i g u n g d e s F a r b e n t o n s a u s h a l t e n , gibt es nur wenige. Man benutzt namentlich C o O f ü r B l a u , C r 2 0 3 f ü r G r ü n , Mn f ü r G e 1 b , Ni f ü r B r a u n s o w i e Fe für helles G r a u g r ü n . D a s Muffeld e k o r besteht e n t w e d e r nur in der V e r g o l d u n g o d e r in d e r A n w e n d u n g der sogenannten S c h m e l z f a r b e n . Bei der V e r g o l d u n g wird fein verteiltes Gold, mit W i s m u t s u b n i t r a t und HgO gemischt, a u f g e t r a g e n und in d e r Muffel e i n g e b r a n n t ; erst d u r c h Polieren mit Achat und Blutstein wird die Verg o l d u n g gilänzend. N e u e r d i n g s bevorzugt man G 1 a n z g o 1 d , w e l c h e s s o f o r t nach dem E i n b r e n n e n a l s g l ä n z e n d e Schicht erscheint (vgl. den Artikel „ Q l a n z g o l d " ) . In ähnlicher W e i s e stellt man auch G l a n z p l a t i n und Glanzsilber dar. Die im übrigen f ü r d a s Muffeldekor verwendeten M u f f e l f a r b e n b e s t e h e n a u s einem leicht s c h m e l z b a r e n Blei-Borsäuresilikat, dem f ä r b e n d e Metalloxyde zugesetzt w e r d e n . So erhält m a n s c h w a r z e Farben mit I r 0 2 , weiter d u r c h Z u s a m m e n s c h m e l z e n von F e 2 0 3 mit C o 2 0 3 , b l a u e T ö n e mit Co (frei von F e 2 0 3 ! ) , h e l l e r e s B l a u d u r c h Zusatz von ZnO zu CosOj, g r ü n e T ö n e mittels C r 2 0 3 und CuO, g e l b e F a r b e n mittels Neapelgelbs (siehe „ B l e i f ä r b e n " ) , PbCrO* und Uranoxyd, z i e g e l r o t e Töne mit F e 2 0 3 , P u r p u r r o t mit C a s s i u s P u r p u r (vgl. „ G o l d f a r b e n " ) , K o r a l l e n r o t mit C h r o m r o t (siehe „ C h r o m f a r b e n " ) . Die fein gem a h l e n e n S c h m e l z f a r b e n , b e s t e h e n d a u s den Metalloxyden in Mischung mit dem e n t s p r e c h e n d e n Blei-Borsäuresilikat, w e r d e n mit T e r p e n t i n und Dicköl (oxydiertem T e r p e n t i n ö l ) verrieben, a u f g e t r a g e n und in Muffeln eingebrannt. Die geringere Hitze, die d a s S e g e r p o r z e l l a n (siehe unter „ P o r z e l l a n") beim B r e n n e n erfordert, gestattet die A n w e n d u n g einer viel g r ö s s e r e n Reihe von F a r b e n u n t e r der G l a s u r s o w i e z w i s c h e n zwei G l a s u r e n . Überh a u p t -hat Seger seinem Porzellan eine b e s o n d e r s reizvolle Art d e s D e k o r s in den f a r b i g e n G l a s u r e n gegeben, so vor allem die hellroten, p f i r s i c h blütenen bis d u n k e l k a r m o i s i n r o t e n P i n k g l a s u r e n (vgl. unter Z i n n f a r b e n " ) und die k i r s c h r o t e n b i s grünvioletten C u 2 0 - G l a s u r e n , w o v o n die ersteren nur in s t a r k o x y d i e r e n d e r F l a m m e entstehen, w ä h r e n d die letzteren w i e d e r u m nur in energisch r e d u z i e r e n d e n O f e n g a s e n z u s t a n d e k o m m e n . S e g e r p a s s t seine G l a s u r f a r b e n d e r Z u s a m m e n s e t z u n g d e r f a r b l o s e n G l a s u r an, indem er ihre B e s t a n d t e i l e teilweise durch ä q u i v a l e n t e Mengen der gleichartigen f ä r b e n d e n O x y d e ersetzt, also z. B. einen Teil d e s C a O durch CuO, NiO u. s. w. o d e r a n d e r s e i t s einen Teil d e r A1 2 0 3 d u r c h Fe E 0 3 , Mn 2 0 3 , C r s 0 3 , U 2 0 3 u. s. w. Die F a r b k r a f t der einzelnen O x y d e ist s e h r v e r s c h i e d e n ; sie w e r d e n in Mengen von 0,5—10 % v e r w e n d e t . So benutzt m a n f ü r B 1 a u : C o O ; für H e U g r ü n: CuO; für D u n k e l g r ü n : Cr203; für G e l b: U203; f t i r ' D u n k e 1 g e f b bis B r a u n : F e 2 0 3 ; f ü r B r a u n : Mn a O» und NiO. Man

Porzellan, Gerätschaften aus — Pottasche.

947

brennt die Farbglasuren bis zur Goldschmelzhitze mit stark reduzierenden Feuergasen ein; hierbei ist die Glasurschicht noch porös, so dass etwa reduzierte Teile beim nachherigen Brennen mit O-Überschuss wieder oxydiert werden. Oberhalb Goldschmelzhitze brennt man deshalb oxydierend; d a s Brennen findet ausschliesslich mit Holz in einem Ofen mit überschlagender Flamme statt. Das eigentliche B e m a l e n des Segerporzellans geschieht meistens, wie erwähnt, u n t e r der Glasur. Die reinen Metalloxyde kann man als Farben nicht benutzen, da sie sich in der Glasur auflösen würden, vielmehr versetzt man die Oxyde mit schwer löslichen Basen (z. B. mit Al 2 0a, CaO, ZnO oder Sn0 2 ), frittet die Mischung und versetzt den erhaltenen Farbkörper zum Befestigen auf dem Scherben mit etwas Borsäure. U b e r der Glasur dekoriert man das Segerporzellan mit sogenannten E m a i l f a r b e n , d. h. mit Baryt- und Borsäure-haltigen Silikaten, in welche farbige Metalloxyde eingeführt sind. Die Emaillefarben werden bei schwacher Hitze aufgeschmolzen. T i 111 e (Chem. Ztg. 1903 Repert. 12 nach Sprechsaal 1902, 1886) stellte in allen Farben glänzende moderne L ü s t e r - P o r z e l l a n e he'r, indem er die 2,5 % Kobaltoxyd enthaltende, im Scharffeuer aufgebrannte Glasur des Porzellans zunächst mit Wismutoxyd dünn überstrich und die Gegenstände im Muffelofen bei Segerkegel 09 brannte. Darauf wird das Porzellan mit dem bei H e r a e u s käuflichen Purpurlüster, einem Gold-Zinnpräparat, überzogen und dieser bei schwachem Glanzgoldfeuer eingebrannt. Sodann wird auf die Porzellane ein Uran-Wismutgoldlüster aufgetragen, dessen Herstellung nachstehend angegeben ist, und das Ganze in der Schmelzmuffel bei Segerkegel 015 nochmals gebrannt. Der Uran-Wismutgoldlüster, welcher auf den Porzellanen den eigentlichen Effekt hervorbringt, wird hergestellt durch Mischen von 20 g Uranlüster mit 10 g Wismutlüster und 1 g Glanzgold. Porzellanfarben. W C Heraeus, G. m. b. II., Hanau.

Anlagen und Verfahren zur Herstellung von Porzellanfarben liefern: Willy Mangel-, Ingen. -Ges. m. b. H , Dresden 16.

Porzellan, Gerätschaften aus. Im einzelnen siehe die Artikel „Becher", „Filter", „G1 ü h a p p a r a t e", „ H ä h n e " , „Infundierb ü c h s e n " , „ K a s s e r o l l e n " , K e s s e l " , „ K o l i e r e n " , „ K ü h l e n " (Kühlschlangen), „ M ö r s e r " , „ M u f f e l n " , „R e t o r t e n", „R ö h r e n", „S c h a 1 e n", „ T i e g e l " , „ T r i c h t e r " , „ U n t e r s ä t z e " und „ W a n n e n " . Porzellan, Gerätschaften a u s : Königl. Porzellan-Manufaktur, Wegelystrasse.

Königl.

Berlin

NW

Chlortöpfe aus Porzellan: Porzellan-Manufaktur,

Porzellanmühlen:

Berlin

Gebr. Burberg, Maschinenfabrik,

NW

23,

I Vereinigte Lausitzer Glaswerke A.G., Abt. Warm* brunn, Quilitz & Co. f Berlin NW. 40, Heidestrasse 55/57.

| 23,

Wegelystrasse.

Mettmann.

Pottasche (Pottasche; Kaliumkarbonat).

K 2 C O s . Früher gewann man die Pottasche ausschliesslich aus Holzaschen, so enthält z. B. Buchenholzasche 15,4 % K2COü. Bei diesem Verfahren, das allerdings nur da in Frage kotnmt, wo eine andere Verwertung des Holzes unmöglich ist, wird die Holzasche zuerst mit H 2 0 angefeuchtet und dann durch mehr H a 0 ausgelaugt; nach dreimaligem Aufsaugen ist der Rückstand erschöpft und wird dann als Düngemittel verwertet. Die Laugen (20° B6 stark) werden in grossen Pfannen eingetrocknet und der dunkelbraune Rückstand (F I u s s oder S a l i n ) zur Zerstörung der organischen Substanz geglüht. Die aus Pflanzenaschen gewonnene Pottasche hat stets einen nicht unbedeutenden Na S CO a -Gehalt und enthält weiter KCl, K 2 S0 4 und ewas unlösliche Salze. Je mehr das Holz im Preise stieg, um so mehr musste man auf andere Ausgangsmaterialien für die Pottasche bedacht sein. So gewinnt man jetzt grosse Pottaschemengen aus der S c h l e m p e k o h l e der Rübenmelasse: Ist aus der M e l a s s e (s. d.) der Zucker ausgefällt oder ist dieselbe auf 60*

948

KÖNIGLICHE PORZELLAN-MANUFAKTUR BERLIN N.W. 23, WE6ELYSTRASSE

FABRIK-

|

MARKE

(ZEPTER IN BLAU)

GERÄTE FÜR CHEMISCHE UND TECHNISCHE ZWECKE ABDAMPFSCHALEN, SCHMELZTIEGEL, KASSEROLLEN, KOCHBECHER, DESTILLIERGEFÄSSE, MAHLBÜCHSEN, GROSSE KESSEL, RÖHREN, KÜHLSCHLANGEN FILTER AUS HARTGEBRANNTER PORÖSER MASSE

GERÄTE AUS SCHWERSCHMELZENDEN MATERIALIEN WIE AUS MARQUARDTSCHER MASSE, REINER MAGNESIA, TONERDE USW.

PREISLISTE WIRD AUF WUNSCH ZUGESANDT

Pottasche.

949

S p i r i t u s (s. d.) verarbeitet, so hinterbleibt die Schlempe, eine dünne Flüssigkeit (4° Bö), die mit CaCOi neutralisiert und nach Absetzen des etwa entstandenen CaSOt-Niederschlages zuerst in einer Pfanne oder im Vakuum auf 40° Bö eingedampft, dann im Kalzinierofen eingetrocknet und schliesslich ebendaselbst weissgebrannt wird (siehe unter „ S c h l e m p e " ) . Die weissgebrannte Schlempekohle (Salin) ist sehr wechselnd zusammengesetzt und enthalt zwischen 30 und 60 % K>COi, während der N bei der Veraschung verloren geht. Man mahlt sie zwischen kannelierten Walzen und laugt sie systematisch aus; die Lauge lauft mit einer Konzentration von 27° B6 ab. Nun dampft man bis 40° B6 ein und klärt in der Wärme, wobei sich KiSO« ausscheidet; dann lasst man die klare Lauge auf ca. 27° abkühlen, wobei der Hauptsache nach KCl auskristallisiert. Nun wird unter Benutzung eines Rührwerks weiter auf 50° B6 eingedampft, wobei sich NajCOi ausscheidet; nach einstündigem Stehen zieht man die Lauge in eine andere Pfanne ab, worin sich beim Abkühlen bis auf 50° ein Gemisch von KCl und KsSO« abscheidet. Dann wird die Lauge wieder abgezogen und möglichst stark abgekühlt, wobei sich Kaliumnatriumkarbonat KNaCOi + 6 HjO ausscheidet. Die von den Kristallen befreite Lauge wird jetzt auf 55—57° B6 konzentriert, wobei sich nochmals NajCOi ausscheidet. Die klare Lauge kommt in den Kalzinierofen, wird zunächst zu einem dicken Brei eingedampft und dann unter stetem Rühren allmählich zur Rotglut erhitzt, wobei die Pottasche nicht schmelzen darf: Erst nochmaliges Auflösen, Konzentrieren und Kalzinieren ergibt ein für den Handel geeignetes Produkt. Auf die Verarbeitung der verschiedenen Ausscheidungen kann hier nicht eingegangen werden. An Orten, wo grosse Wollwäschereien bestehen, gewinnt man Pottasche aus W o l l s c h w e i s s , indem man die Wolle wäscht, das Waschwasser zur Trockne verdampft, den Rückstand in Retorten der trocknen Destillation unterwirft und die kohlehaltige Salzmasse mit HiÖ auslaugt. Das weitere Verfahren entspricht demjenigen der Pottaschegewinnung aus Schlempekohle, doch ist als grosser Vorteil zu nennen, dass der Wollschweiss viel weniger Na enthält als die Schlempe. Man gewinnt etwa 5 % vom Gewicht der Wolle an K*CO*. Die grösste Bedeutung hat die Pottaschegewinnung aus den Stassfurter A b r a u m s a l z e n (s. d.) gewonnen, indem man das rohe KCl auf KtSO« verarbeitet. Das Kaliumsulfat behandelt man nun weiter nach dem L e b l a n c - V e r f a h r e n (s. unter „ S o d a " ) , d. h. man erhitzt es mit CaCOs und C. So verwendet man Mischungen von je 150 kg Sulfat, 130 bis 160 kg Kalkstein und 65—80 kg möglichst aschenfrieier Kohle; die Erhitzung geschieht vorteilhaft in Drehöfen. Die Pottasche wird systematisch ausgelaugt, wobei die Laugen nicht über 40° warm werden sollen. Man dampft die Laugen (22—30° B6 stark) ein und kalziniert den Rückstand, doch muss man die so erhaltene Pottasche durch Lösen in heissem Wasser, Eindampfen und Kalzinieren nochmals raffinieren. Besondere Wichtigkeit erlangt hat in den letzten Jahren das E n g e l sehe M a g n e s i a v e r f a h r e n , das ebenfalls von dem KCl der Abraumsalze ausgeht. E n g e il hatte gefunden, dass KCl und MgCOs sich bei der Behandlung mit CO* in wässeriger Lösung entsprechend der folgenden Gleichung umsetzen: 3 MgO + 2 KCl + 4 CO, + 9 H„0 = 2 (KHCO. . MgCO» . 4 H„0) + MgCU, d. h. es entsteht einerseits leichtlösliches MgClj und anderseits das schwer lösliche Doppelsalz Kaliummagnesiumkarbonat. Letzteres wird von der MgClsLösung durch Filtration befreit und dann mit H , 0 in geschlossenen Gefässen auf 115° erhitzt; hierbei zersetzt es sich unter Entwickelung von CO> in unlösliches MgCOi und in Lösung gehendes K3CO». Dieses Verfahren ist noch durch zahlreiche Patente abgeändert und verbessert worden, z. B. durch das D. R. P. 55 182 derart, dass man das Doppelsalz zur Befreiung von der MgCI*haltigen Mutterlauge mit Magnesiumbikarbonatlösung auswäscht. Ein Auswaschen mit H>0 ist nämlich nicht zulässig, weil dadurch das Doppelsalz teilweise zersetzt wird. Das Magnesiunibikarbonat stellt man nach dem genannten Patent durch Einleiten von CO* in Magnesiamilch oder durch Behandeln der

-950

Pottasche.

letzteren mit CO* unter Druck dar. Eine weitere Verbesserung des Magnesiaverfahrens besteht in den D . R . P . 135 3 2 9 und 141 808, wonach man das Kaliummagnesiumkarbonat in H»0 oder verd. K>CO»-Lösung aufschwemmt und e s bei einer durch Kühlung stets unterhalb 20* gehaltenen T e m p . entsprechend der Gleichung: 2 ( M g C O s . HKCO», 4 H , 0 ) + MgO + H , 0 = 2 ( M g C O s . 3 HiO) + M g C O , + 4 1 1 , 0 + K . C O , mit einer zur Neutralisation der Bikarbonatkohlensaure eben ausreichenden Menge MgO oder Mg(OH), behandelt. Man erhält s o konz. Pottaschelösungen und anderseits vollkommen reaktionsfähiges MgCO«, das aufs neue zur Überführung von KCl in Kaliummagnesiumkarbonat dient. Noch zahlreiche weitere Verbesserungen des Magnesiaverfahrens sind angegeben worden; alle bezwecken s i e : das MgCOs als dreifach gewassertes, reaktionsfähiges Salz zu erhalten, welches gleich wieder in den P r o z e s s zurückgeführt werden kann. S o nennen wir d i e D . R . P . 1 4 3 5 9 4 u. 1 4 4 7 4 2 zur Darstellung von dreifach g e wassertem kristallinischen Magnesiumkarbonat. Nach dem ersteren behandelt man aufgeschwemmtes Magnesiumhydrat mit einem Überschuss von kohlensäurehaltigem G a s und lässt dabei entsprechend der Zunahme des gebildeten Karbonats den COi-Gehalt der eingeleiteten G a s e ansteigen, während man nach dem zweiten dieser Patente d a s Magnesiumhydrat in verd. KCl-LOsung aufschwemmt und dann mit CO* behandelt. — Ferner sind hier zu erörtern die D. P . P. 143 4 0 8 und 143 5 9 5 zur Darstellung von Kaliummagnesiumkarbonat. Nach dem ersteren beseitigt man die bei der Einwirkung von CO* auf eine MgCO*-L0sung entstehende Wärme durch künstliche Kühlung und hält das Doppelsalz, um es vor Zersetzung zu bewahren, mittels eines COs-haltigen Gasstromes in der Flüssigkeit schwebend. Nach dem andern Patent beseitigt man nach der Bildung des MgCOs und vor dem Zusatz des KCl einen T e i l der Flüssigkeit und reichert den verbleibenden Rest mit KCl an (wodurch letzteres besser ausgenutzt wird); dann bewirkt man durch Einleiten von CO* die Bildung des Doppelsalzes. Das D . R. P. 157 3 5 4 ist ein Zusatzpatent zu den oben genannten D. R. P. 135 3 2 9 und 141 8 0 8 . Um bei diesem Verfahren die Bildung von amorphem basischem Magnesiumkarbonat zu verhindern, darf die Temperatur nicht über 20° steigen; bei Einhaltung dieser Massregel kann man das Magnesiumhydrat sogar in grossem Überschuss verwenden. Man soll deshalb gleich das Doppelte der theoretisch erforderlichen Magnesiamenge zugeben und dann das entstandene Gemisch von MgCOs + Mg(OH)i wieder zur Zersetzung einer neuen Menge'Kaliummagnesiunikarbonat verwenden. D a s D. R. P. 159 8 7 0 lässt, um die Entstehung basischer Salze einzuschränken, die kohlensäurehaltigen G a s e unter einem Druck von wenigstens 3 Atm. zur Einwirkung gelangen; enthalten die G a s e weniger als 20—30 % CO>, so muss der Druck noch weiter gesteigert werden. Auch die D. R. P. 143 4 0 9 und 155 007 wollen die Zersetzung von Kaliummagnesiumkarbonat so leiten, dass das Magnesiumkarbonat nur als dreifach gewassertes Salz erhalten wird; zu diesem Zwecke bewirkt man nach dem ersteren dieser Patente die Zersetzung mit H 2 0 bei einer nicht über 80° liegenden Temp. und entfernt ausserdem das dreifach gewässerte Magnesiumkarbonat möglichst schnell, um seine Umwandlung in das amorphe z w e i f a c h gewässerte Salz zu verhindern. Das zweite Patent schreibt vor, während der Zersetzung das Entweichen der C O , zu verhindern oder direkt auf das sich bildende dreifach gewässerte Salz C 0 5 einwirken zu lassen; hierbei kann man die Temp. von 80° zweckmässig noch bis zur Siedehitze steigern. Einzelne dieser Patente scheinen sich gewissermassen zu widersprechen; die Einzelheiten der wirklichen Fabrikation sind teilweise noch Geheimnis der betreffenden Firmen. Andere Verfahren können übergangen werden; über die e I e k t r o I y t i s c h e Pottaschegewinnung durch Zersetzung von KCl vgl. den Artikel „ C h l o r a l k a l i p r o z e s s , e l e k t r o l y t i s c h e r " . Die Einzelheiten der elektrochemischen Darstellungsverfahren werden zum grossen Teil noch ge-

Pottasche.

951

heim gehalten, und es lässt sich heute noch nicht sagen, ob dieselben sich auf die Dauer neben dem L e b l a n c - P r o z e s s und namentlich dem M a g n e s i a - V e r f a h r e n behaupten können oder gar diese verdrangen werden. Zur Fabrikation von Flintglas bedarf man einer von Sulfaten vollständig freien Pottasche. Man stellt für diesen Zweck 8 0 % i g e h y d r a t i s i e r t e Pottasche dar, indem man gewöhnliche, einmal raffinierte Ware zu 60* B 6 löst, die klar abgesetzte Lauge in eisernen Schalen zu dickbreiiger Konsistenz verdampft, dann das Feuer entfernt und nun die Masse solange umschaufelt, bis sie feinkörnig und ganz trocken geworden ist. Chemisch reines KiCO* lässt sich durch Umkristallisieren von Pottasche nicht gewinnen, vielmehr stellte man es früher aus Weinstein dar, wahrend es jetzt aus Kaliumbikarbonat (siehe No. 17 b unter „ K a l i u m v e r b i n d u n g e n " ) durch Eindampfen in emaillierten Eisenschaten oder in solchen aus Silber gewonnen wird. Reines K>CO* bildet eine feste, weisse, stark alkalische Masse. Aus sehr konzentrierten Lösungen kristallisiert das Salz 2 KjCO» + 3 HäO in grossen, glasgianzenden Kristallen, die bei 100* in das Salz K>CO. + H , 0 Obergehen; bei 135* entweicht auch der Rest des Kristallwassers. 100 T . H»0 lösen bei 0* 89,4 T., bei 20* 112 T., bei 50* 121 T., bei 100* 156 T., bei 135* (S. P . ) 205 T . KjCO,. Spez. Gew. und G e h a l t von P o t t a s c h e l a u g e n (nach Lunge). Onda

K.CO,

% 1,007 1,014

1,022 1,029 1,037 1,045 1,052 1,060 1,067 1,075 1,083 1,091 1,100 1,108 1,116 1,125 1,134 1,142 1,152 1,162 1,172 1,180 1,190

1¿00

1,210 U20

1

2 3 4 5

6

7

8

9 10 11 12 13 14 15 16 17

18

19

20 21 22

23 24 25

26

0,7 1,5 2,3 3,1 4.0 4,9 5.7 6,5 7,3

8.1

9,0 9.8 10.7

11,6 12.4 13,3 14,2 15,0

16,0 17,0 18,0

18.8

19,7 20,7 21,6 22.5

ijebi K.CO,

Spei. Gew.

7 15 23 32 41 51

1,231 1,241 1,252 1,263 1,274 1,285 1,297 1,308 1,320 1,332 1,345 1,357 1,370 1,383 1,397 1,410 1,424 1,438 1,453 1,468 1,483 1,498 1,514 1,530 1,546 1,563

kC

60

69 78 87 97 107 118 129 138 150 161 171 184 198 211 222 234 248 261 275

Qrmde Batané

K.CO,

27

23,5 24,5 25.5 26.6 27,5 28.5 29.6 30.7 31.6 32.7 33.8 34.8 35.9 37,0 38.2 39.3 40,5 41.7 42.8 44.0 45.2 46,5 47,7 48.9 50.1 51.3

28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52

*u

bei

15*

kK 304 319 336 350 366 384 402 417 436 455 472 492 512 534 554 577

600 622

646 670 697 722 748 775

802

Man benutzt die Pottasche in der Glasfabrikation, Farberei, Bleicherei und Wollwäscherei, zur Darstellung von Schmierseifen, von andern Kalisalzen (namentlich Cyankalium und Ferrocyankalium) u. s. w.

P r ü f l i n g i Die Untermchungsprobe mint gleich nach der Entnahme in einer gani trocknen Reibechale gleichmlasig gemischt und verrieben und dann sofort in luftdicht xu verschließende Cllaer eingefüllt werden, da aie soost viel Feuchtigkeit anzieht.

952

Prädpitat — Pressen.

Hauptsächlich sind zu bestimmen: F e u c h t i g k e i t , G e s a m t a l k a l i n i t ä t , N a triumkarbonat, Unlösliches, Kaliumcblorid, Kaliumsulfat, Ka l i u m f l i l l k a t , sowie bei unreineren Produkten A. 11 k a 1 i. Zur IHstlniniiing der F e u c h t i g k e i t erhitzt man 10 g im Platintiegel bia cum kon«tanten Oewicfat. Die A l k a l i n i t l t beatimmt man in der Fabrikpraxis durch Abwägen von 2,6 g Pottasche, Löaen in dest. H.0 und Titrieren mit Schwefelsäure. Im Laboratorium wägt man gewöhnlich 6 g Pottasche, UM zu 500 ccm, entnimmt davon 26 ccm ( = 0,26 g Pottasche) ¿ 1 titriert mit '/.. N-SchwefeMore in der KUte unter Zusatz von 2 Tropfen MethylorangelBeung (1 g Methylorange auf 1 1 H.O). Die BMtigung wird durch den Umschlag der gelben Flrbung in Boca angezeigt. 3m den Gehalt an NasCOs zu ermitteln, führt man die Karbonate durch Eindampfen mit HCl und, wenn nötig, durch Ausfällen der H*S04 mittels BaCli in die Chloride Aber. Die folgende Bestimmung nach K 6 11 g e r und P r e c h t gründet sich auf die verschiedenen Lflelichkeitsverhältnisse von NaCl und KCl in Alkohol. Es lösen sich nämlich bei 16* in 100 T. Alkohol TOB 90 0,345 0,071

an Chlornatrinm aa Chlarkalinm

92,5 0,223 0,043

96 Gew. % 0,146 T. 0.U28 T

Hat man zuvor 20 g Pottasche mit HCl u. s. w. behandelt, so spült man das erhaltene Chloridgemisch mit 90 ,/ftigem Alkohol in einen 110 ccm-Kolben und schüttelt es darin mit etwa 80 ccm des 90 '/„ igen Alkohols '/, Stunde lang tüchtig. Dann füllt man mit Alkohol derselben Btlrke bis cur Marke auf, entnimmt 60 ccm ( = 10 g Pottasche) der Losung, dampft dieselben in einer Platinschale zur Trockne, glüht schwach und wägt. Zur Bestimmung des U n l ö s l i c h e n löst man 10 g Pottasche unter Erwärmen, filtriert durch ein gewogenes Filter, wäscht mit heissem Waaser aus und wlgt nach dem Trocknen bei 100*. Um den O e h a l t a n C h l o r k a l i u m zu ermitteln, neutralisiert man je nach der Reinheit der Ware 2—10 g Pottasche in einem Becherglase sehr genau mit Salpetersäure nach Zusatz eines Tropfens Methylorangelösung; dann betimmt man den Chlorgehalt durch Titration mit Vi« N-Silberlösung unter Benutzung von KjCrO* als Indikator. Das K a l i u m s u l f a t bestimmt man durch Lösen von 10 g Pottasche in HCl, Filtrieren, Erhitzen zum Sieden und Ausfüllen mit BaCl, gewichtsanalytiach in üblicher Weise. Zur Bestimmung des K a l i u m s i l i k a t s löst man 6 g Pottasche in HjO, filtriert, versetzt das Filtrat mit HCl und dampft in einer Platinschale zur staubigen Trockne ein. Der Bückstand wird zerrieben, mit HCl aufgenommen, erwärmt und dann mit H,0 verdünnt; die ausgefällte Kieselsaure wird abfiltvicrt und nach dem Glühen gewogen. Kaliumkarbonat, gerein. (Pottasche) 9 0 — 9 2 °/0 99,5»/. „ rein, D . A . V n

krist

*/o kg M k . «/. „ „ °/0 „ „

53,00 65,00 65,00

°/o

8tt,U0





Pottasche: O. Erdmann, Leipzig-Lindenau.

Pottascheöfen und -anlagen bauen: Willy Hanger, Ingenieur-Ges.m.b.H., Dresden 16.

Pr&clpltat siehe „ P r ä z i p i t a t". P r ä p a r a t e , chemische: Chemische Fabrik Flonheim, Dr. H. Noerdlinger,

Flörsheim-Untermain.

Pr¶tenglttser siehe „ Z y 1 i n d e r". Pr&parlersalz (Natriumstannat) siehe No. 41 unter „ N a t r i u m v e r b i n d u n g e n". P r a s e o d y m siehe „ D i d y m". PrAslpltat. R o t e r P. = Q u e c k s i l b e r o x y d ; w e i s s e r P. = M e r k u r i a f n m o n i u m c h l o r i d ; beide siehe unter „ Q u e c k s i l b e r v e r b i n d u n g e n". Pressen. I. Kleinere hydraulische Pressen. Durdhmesser des Kolbens

Spannung bis Atm.

Durchmesser des Presstopfes

75 75 100 100

300 600 300 600

100 100 125 125

Kolbendruck in kg maximal 13 26 23 46

000 000 000 000

Preis der Presse mit Manometer Mk, 220 310 285 400

Pressen.

953

II. Vertikale hydraulische Presse>, mit am Presszylinder montiertem hydraulischem Pumpwerk für Handbetrieb. Sie werden für einen Druck im Presszylinder bis zu 3 0 0 Atm. geliefert: Durchm. de« Pressstempel«

Hub de« Pressstempeb

Länge des Presstisches

Breite des ftesstisches

Entfernung (wischen Presskopf u. Presstisch

•»8 j=3 S 3

Gewicht der kompl. Presse in kg

Preis der Presse in Mk.

200 200 250 250 300 300

300 300 400 400 500 500

400 400 450 450 500 500

400 400 450 450 500 500

400 800 500 1000 600 1200

7 14 9 18 10 22

1900 2000 28S0 3000 3850 4100

1100 1150 13f>0 1425 1700 1800

Preis der Presse ia» Mk.

1200 1250 1«» 1476 1800 1850 2160 2380 3900 4100 9700 10000

III.

Vertikale iydrauli8ch e Pressen ohne Piapwerke. Sji ' 8

Duchea des W stempels

Hub de« Ptesastempels

Lange des Presstisebes

Breite des Presstisches

Entfernung zwischen Presskopf u. Presstisch

1!

Gewicht der kompL Presse in kg

250 250 300 300 325 325 350 370 460 460 500 500

400 400 500 500 650 650 800 850 500 500 800 800

450 450 500 500 600 600 600 630 915 710 1250 1250

450 450 500 500 600 600 600 630 915 710 1250 1250

500 1000 600 1200 800 1200 1200 1400 1000 1500 2000 3000

9 18 10 22 14 22 22 24 18 26 35 50

2800 2900 3700 3900 4500 4700 5400 5800 9500 10000 24200 25600

Zu letzteren Pressen kosten hydraulische und Riemenbetrieb Dieselben mit Dampibetrieb Fried.

Pumpwerke

mit

HandMk. 175—4000 „ 1 ¿50—4000

Schwere hydraulische Pressen, Presspumpwerke und Akkumulatoren: Krupp

Aktiengesellschaft

Qnnonwark,

Magdeburg-Buckau.

IV. Hydraulische Pressen f ü r Ölfrüchte.

Siebe den Artikel

„Ölpressen".

Hydraulische Pressen:

Brinck k Httbner, Mannheim.

V. Spindelpressen mit gelochtem Presszylinder aus verzinntem Kupferblech: Inhalt des Presszylinders . . 1 2 4 6 10 20 1. Ganzer Druck . . . . ca. 3 0 0 0 3500 4500 6000 8000 1 0 0 0 0 kg. Mit Hebel, ohne Traggestell 4 5 , 0 0 60,00 75,00 8 5 , 0 0 1 0 0 , 0 0 1 3 5 , 0 0 Mk. „ „ mit „ — — 130,00 170,00 „

VI. Kräuter-, Tinkturen- und Dekoktpressen mit etwa 50 kg Nettodruck pro qcm

Pressfläche, mit feststehendem Stahlbügel und ohne Mantel, nur geeignet für Materialien, bei denen die Flüssigkeit unter verhältnismässig leichtem Druck abfliesst: Durchm. des Pressbehälters . 125 2 5 0 mm. 150 195 Höhe „ 130 180 200 250 . Inhalt „ 3 12 1. 6 1.5 Gesamt-Nettodruck . . . . 9000 16000 4 0 0 0 0 kg. 25000 Preis 70,50 84,00 2 1 5 , 0 0 Mk. 126,00 D i e s e l b e n mit drehbar. Stahlbügel und Mantel z. Behälter 7 9 , 0 0 226,00 „ 136,00 95,00

954

Pressgaslicht —

Probierkunst.

VII. HebelpreMwerke mit kontinuierlich wirkendem Doppeldruckwerk und mit besonders konstruiertem Schnellpresskorb, zur Saftgewinnung für die chemische Industrie, Nahrungsmittel-, ö l - , L e i m - , Hefenindustrie u. s. w . : Inhalt des Korbes

Dnrchmetser

ca. Liter

der Spindel ca. mm

30 SO 90 140 250 400 630

50 50 55 65 75 80 90

des Korbet ca. cm

40 45 55 66 77 90 105

Höhe des Kolbes

Gewicht der Ftasn

Preis

ca. cm

CJL kg

Mk.

30 40 45 50 65 80 90

90 120 250 335 500 750 1000

125,00 175,00 225,00 290,00 400,00 560,00

100,00

VIII. Spindelpressen für Dampfheizung zum Auspressen öliger Substanzen, namentlich zum Auspressen des „Swintcr" der Wollwäschereien. Der eiserne Kasten misst im Lichten 1030 mm breit, 1030 mm tief und 1600 mm hoch; der Maximaldruck beträft ea. 14000 kg, der Dampf tritt direkt in den Kasten; das ausgepresste Fett oder Ol iiiesst durch eine Öffnung der Bodenplatte ab: Preis der kompl. Presse Mk. 1400,00 IX. Kleine Spindelpresse für Laboratorien, mit Porzellaneinsatz, namentlich zum Abpressen von Substanzen mit stark sauren und alkalischen Pressflüssigkeiten; Pressflache 15,5 cm: Preis Mk. 150,00 Dazu Reserve-Porzellaneinsätze „ 30,00 Andere Pressen sind bei den ihrer Bestimmung entsprechenden Artikeln genannt, so findet man Obstpressen unter „Obstwein"; Knetpressen unter „Seife"; Ziegelpressen unter „Ziegel" u.s.w. Filterpressen sind besonders erörtert. Pressen: Gustav Christ & Co.. Berlin-Weissense«.

I Georg Schmidt & r. d. Eitz, Schmiedefeld (Kreis | Schleusingen).

P r e u g a s l l c b t siehe „M i 11 e n i u m 1 i c h t". P r e u h e f e siehe „H e f e " . P r e s s k o h l e n siehe „ B r i k e t t s " . F r e a a l i i i f f e (Oepresste Rübenschnitzel) siehe „ F u t t e r s t o f f e " . P r e u l n f t g a * siehe „L u f t g a s " . P r e n r a l s o l i b l a u siehe „ E i s e n f a r b e n " . P r i m o l i n . Teerfarbstoff siehe „ T h i o b e n z e n y l f a r b s t o f f e f * ; Vgl. auch den Artikel „ I n g r a i n f a r b e n " . Probenehmer. Probestecher für Melasse, zur Entnahme von Proben für Analyse u. S. w. Mk. 20,00 Dieselben nach Böckmann zur Entnahme von Durchschnittsproben fester Substanzen aus Fässern 13,75 Probierkunst. P r o b i e r g e r a t s c h a f t e n: Ansiedescherben von Schamotte: Äusserer Durchmesser . . 54 58 56 2,80 2,80 100 Stück 2,80 Ausgiessbleche von Kupfer: 12 16 Mit 6 13,00 Stück 6,50 10,50 Goldglühtiegel, 25 mm hoch, 27 mm breit 33 „ „ 33 „ „ Goldkochkölbchen von weissem Glase „ von böhm. Glase

63 3,00

68 3,50

84 mm. 5,00 Mk.

20 Vertiefungen. 15,00 Mk. 10 Stück Mk. 2,00 10 „ „2,60 10 „ „ 2,25 10 „ „ 6,50

Probierkunst.

955

G o l d p r o b e n k o c h a p p a r a t mit Bunsenschen Brennern mit 6 8 10 12 16 20 Flammen 52,00 70,00 86,00 103,00 138,00 172,00 Mk. ohne Kasten 78,00 105,00 132,00 158,00 210,00 264,00 „ mit braun gebeiztem Kasten mit Tonrohr. G o l d p r o b e n g l ü h a p p a r a t mit gleichzeitiger Gas- und Luftregulierung mit 6 10 12 Flammen inkl. Brett 52,00 86,00 103,00 Mk. G o l d p r o b e n t a f e l nach G o l d s c h m i d t Stück Mk. 10,00 K a p e l l e n von Holz- und Knochenasche: a) Zur Feinprobe 30 mm oberer Durchm 100 „ „ 4,50 „ 5,50 b) Zur Silberprobe 38—44 mm oberer Durchm 100 „ K a p e l l e n von reiner Knochenasche, rein weiss: Oberer Durchm. . . 22 24 27 30 35 38 41 51 mm. 100 Stück . . . . 3,00 3,75 4,50 4,75 6,75 8,50 13,50 18,00 Mk. K a p e l l e n f o r m e o nach P l a t t n e r von Buchsbaumholz Stück Mk. 1,25 „ von Messing: Für Kapellen von . 30 40 mm Durchmesser. Stück 7,50 9,50 Mk. K a p e l l e n s t a t i v e nach P l a t t n e r „ „ 4,00 K ö l b c h e n von weissem Glase, nach P l a t t n e r : a) Kugel am geschlossenen Ende, 60 mm lang, 6 mm lichte Weite 10 „ „ 0,60 b) Ohne Kugel, 75 mm lang, 6 mm lichte Weite 10 „ „ 0,45 K o h l e n , künstliche, prismatisch geschnitten 10 „ „ 1,20 „ Sprengkohlen, dünne runde Stangen 10 „ „ 0,60 K o h l e n b o h r e r nach P l a t t n e r : a) Kleine, mit Stahlheft 1 „ „ 1,00 b) Mittlere, mit Holzheft 1 „ „ 1,40 c) Grosse 1 „ „ 2,00 K o h l e n f o r m e n zu prismatischen Kohlen 1 „ „ 3,50 K o h l e n h a l t e r nach P l a t t n e r 1 „ „ 3,00 mit Platinblende und Ring 1 n „ 5,00 n K o h l e n ö f e n mit Deckel fllr vorstehende Kohlenhalter . . . . 1 n „ 2,00 K o h l e n s ä g e n mit Heft, kleine 1 „ „ 1,00 n n n grosse 1 „ 1,20 n Kohlenschälchen 10 „ „ 0,35 Kohlentiegel 10 „ „ 0,30 Kornbürsten 1 n 1,00 n Kornzangen 1 „ „ 1,30 P l a t i n b l e n d e n für den Kohlenhalter 1 „ ca. „ 1,60 P l a t i n d r a h t h a l t e r nach P l a t t n e r 1 „ „ 1,00 P l a t i n k a p s e i zur Kolilenanalysc 1 „ ca. „ 6,50 Plattnersche Spinne 1 „ „ 9,00 P r o b i e r b l e i , gekörnt 1 kg 1,50 n P r o b i e r b l e i m a s s nach P l a t t n e r 1 Stück „ 0,75 Probierbleisieb „ „ 1 „ „ 1,25 Probiertuttcn, Bleitutten: Höhe 85 115 125 135 mm. Durchmesser . . . 50 55 70 80 „ 100 Stück . . . 6,50 6,75 8,50 10,00 Mk. Probiertutten, Eisentutten: Höhe 90 115 mm. Durchmesser . . . 45 65 „ 100 Stück . . . 8,50 16,50 Mk. S p a t e l von Stahl nach P l a t t n e r 1 Stück Mk. 0,50 T o n z y l i n d e r als Halter für Ton- und Kohlcntiegel 1 „ „ 0,35 Tonschälchen 10 „ „ 0,30 T o n s c h ä l c h e n f o r m aus Buchsbaumholz 1 „ „ 1,25 Tontiegel 10 „ „ 0,35 T o n t i c g e l f o r m von Messing 1 „ „ 9,00

956

Propäsin — Proponal.

Vgl. die Artikel „ L ö t r o h r p r ü f u n g " , „ M u f f e l n " und „ M u f f e l ö f e n". P r o p S o l n , ist der Propylester der p-Amidobenzoesäure: H»N. C.H«. CO . O . CjHt. Man erhält es nach D. R. P. 213 459 durch Reduktion des p-Nitrobenzoesäurepropylesters oder auch durch Veresterung der p-Amidobenzoesäure. Es ist ein weisses, in H*0 schwer, in Alkohol und Äther leicht lösliches, kristallinisches Pulver, das als gutes lokales Anästhetikum wirkt und ausserlich direkt auf die Schleimhäute gebracht wird. Propäsin

H Mk. 9,00

Propiols&nre. Handelsbezeichnung für die o - N i t r o p h e n y l propiolsäure. C.H«(NOt)C • C . CO,H. Zur Darstellung führt man Z i m t s ä u r e (s. d.) durch Einwirkung von Alkohol und konz. H»SO« in Zimtsaureäthylester Uber und nitriert letzteren mittels der berechneten Menge Nitriersaure in der Kälte, wobei annähernd gleiche Mengen von o- und p-Nitrozimtsäureäthylester entstehen. Man erwärmt das Gemisch mit Alkohol und lässt dann auf 35—40° erkalten, wobei sich die p-Verbindung fast vollständig abscheidet, während der gelöst bleibende o-Nitrozimtsäureester durch Abdestillieren des Alkohols isoliert werden kann. Man verseift ihn dann durch Erwarmen mit HiSO«. trocknet die o-Nitrozimtsäure und führt sie durch die berechnete Menge flüssigen Broms in das D i b r o m i d Uber. Lässt man dieses nun in wässriger Lösung mit konz. Natronlauge (unter Vermeidung stärkerer Erwärmung) stehen, so erstarrt die Masse zu einem Brei von NaBr und. o-nitrophenylpropiolsaurem Na. Aus letzterem erhält man durch Zusatz verdünnter Säuren die o-Nitröphenylpropiolsäure in glänzenden Kriställchen, die man filtriert und auswäscht. Die Substanz kommt als „Propiolsäure" in Form einer dünnen Paste (20 % Trockengehalt) in den Handel, wird aber jetzt kaum mehr benutzt; früher diente sie zur synthetischen Indigodarstellung. P r o p i o n s ä u r e . CH». CH S . CO»H. Entsteht beim Vergären von Weizenkleie, auch bei der trocknen Destillation des Holzes, weshalb sie ein Bestandteil des rohen Holzessigs ist. Meistens stellt man sie durch Oxydation von normalem P r o p y 1 a 1 k o h o 1 (s. d.) mit CrO» dar. Neuerdings wird sie nach dein Effrontschen Verfahren aus Melasse- und Rübenschlempe als Nebenprodukt (neben Alkohol) äusserst billig erzeugt. Sie bildet eine farblose, stark sauere, durchdringend essigartig riechende, mit H»0, Alkohol und Äther mischbare Flüssigkeit vom sp. O. 0,992 (bei 18°); S. P. 140°. Ihre Salze sind kristallisierbar und sämtlich in HsO löslich. Ihre Ester riechen obstartig und werden als F r u c h t ä t h e r (s. d.) benutzt. Propionsäure „ ehem. rein Propionsaurer Kalk, ehem. rein Propionsaures Natrium, ehem. rein Propionäther (Propionsäureäthylester) „ „ ehem. rein Propionsäureamylester Propionsäuremethylester ehem. rein

H Mk. 4,40; H „ 8,00;

H Mk. 7,50; H Mk. 6,00;

1 1 1 1 1 1 1 1 1

kg Mk. 14,00 „ „ 40,00 „ „ 72,00 „ „ 25,00 „ „ 15,00 „ „ 35,00 „ „ 60,00 „ „ 20,00 „ „ 55,00

Propionsäure: C. Erdmann, Leipzig-Lindenau.

P r o p o n a l (Dipropylbarbitursäure; Dipropylmalonylharnstotf) —CO—NH^ p « CaHj^^CO-NH^"Es bildet eine farblose, kristallinische, schwach bitter schmeckende Substanz vom Sch. P. 145°, in kaltem H>0 sehr wenig, in kochendem HaO leichiter, in verdünnten Alkalien sehr leicht löslich. Es wird als zuverlässig wirkendes Schlafmittel empfohlen und ist von besserer und stärkerer Wirkung als das ihm chemisch verwandte V e r o n a 1. Die Herstellung geschieht nach D.R. P. 146 496.

957

Propylalkohol — Protokatechualdehyd. Proponal

.

.

H Mk. 50,00

in Tabletten (0,1 g) 10 Stück „ 1,25 7) P r o p y l a l k o h o l (Alcohol propylicus). C s Hi. OH. Man hat zu unterscheiden 1. den n o r m a l e n oder p r i m ä r e n Propylalkohol (Äthylkarbinol) CH S . CHj. CH 2 . OH und 2. den s e k u n d ä r e n Propylalkohol (Isopropylalkohol; Dimethylkarbinol) (CH s )i : CH . OH. Davon ist der normale Propylalkohol technisch allein wichtig; er findet sich im Rohspiritus, Fuselöl und im Weintreberfuselöl. Man stellt ihn daraus entweder nur durch Fraktionieren dar (technisch) oder absolut rein, indem man seinen Bromwasserstoffester darstellt. Er bildet eine angenehm alkoholisch riechende, mit H2O in jedem Verhältnis mischbare, brennbare Flüssigkeit. Sp. O. (bei 15°) 0,8066; S. P. 97,4°. Im Gegensatz zu Äthylalkohol löst er sich nicht in einer kalt gesättigten CaClj-Lösung. Propylalkohol (90/99 °/o) ehem. rein (iso), techn, „ ehem. rein n

H Mk. 7,25;

°/o kg Mk. 500,00 1 „ , 6,50 1 „ „ 65,00 H „ 11,50

Propylalkohol: Chemische Werke Fürstenwalde, Dr. B. Hecker I R. Eisenmann, Berlin O. 17., Mflhlenstr. 8—7. k W. Zeidler, O. m. b. H., FUrstenwalde-Spree. I C. Erdmann, Leipzig-Lindenau.

P r o t a l b l n s ä u r e und L y s a l b i n s ä u r e nennt man die durch alkalische Hydrolyse des nativen Eiweisses entstehenden Spaltungsprodukte. Die wasserlöslichen Alkalisalze dieser Säuren bilden sich nach dem D. R. P. 129 031 wenn man Albumin der alkalischen Hydrolyse unterwirft, die Produkte durch Ansäuern und Filtrieren von einander trennt und einerseits den Niederschlag, die Protalbinsäure, in überschüssigem Alkali auflöst, anderseits die Lösung, enthaltend die Lysalbinsäure, mit überschüssigem Alkali versetzt. Die Lösungen werden solange dialysiert, bis das Diffusionswasser neutral reagiert und keine Mineralsalze mehr enthält, und schliesslich vorsichtig zur Trockne eingedampft. Zum Zwecke der alkalischen Hydrolyse werden z. B. 100 T. Albumin unter Umrühren in eine Lösung von 15 T. NaOH in 500 T. H 2 0 eingetragen und unter Ersatz des verdampfenden Wassers auf dem Dampfbade erwärmt, wobei das Albumin bis auf einen geringen flockigen Rest allmählich in Lösung geht. Die erhaltene Flüssigkeit wird filtriert und nach dem Erkalten solange mit verd. HNO3 versetzt, als sich noch ein Niederschlag von Protalbinsäure bildet. Das übrige Verfahren ist oben angedeutet. Die Alkalisalze der Protalbinsäure und Lysalbinsäure vermögen aus den Schwermetallsalzen, namentlich aus den Salzen des Ag, Hg und Au, das Metall in kolloidaler Form abzuscheiden (vgl. den Artikel „ K o l l o i d a l e K ö r p e r"). Auf gleiche Weise ist es M ö h 1 a u gelungen, den I n d i g o in Lösung zu bringen; siehe darüber den Artikel „ I n d i g o f a r b s t o f f e". P r o t a r siehe „ P h o t o g r a p h i s c h e A u f n a h m e n " . P r o t a r g o l - Verbindung des Silbers mit einem Eiweisskörper. Es bildet ein staubfeines, hellgelbes Pulver mit 8,3 % organisch gebundenem Ag, das sich leicht in HaO bis zu 50 % löst. Man verwendet es namentlich medizinisch gegen Gonorrhoe, weiter auch als geschätztes Wundantiseptikum. Protargol D. A. V

D Mk. 1,60; H Mk. 14,00

P r o t b a e m l n , ein Bluteiweisspräparat, das ein schokoladenbraunes, gesehmackfreies, leicht verdauliches Pulver bildet und als kräftigendes Nährmittel Verwendung finden soll. P r o t o k a t e c h u a l d e h y d . Diese Verbindung, mit der Konstitution CflHs wird jetzt wichtiger, da sie als Ausgangsmaterial für die Darstellung von V a n i l l i n (s. d.) mit Vorteil dienen kann. Nach dem D. R. P. 162 822

958

Provenceröl — Pampen.

stellt man den Protokatechualdehyd aus P i p e r o n a l (s. d.) durch Behandlung mit verd. Sauren oder saueren Salzen (wie Bisulfit) bei 12 Atm, Druck bzw. einer 190° nicht übersteigenden Temperatur dar. Eine Verbesserung dieses Verfahrens umgreift Zusatz-D. R. P. 166 358. Ebenfalls vom Piperonal geht aus das Darstellungsverfahren, D. R. P. 165727 mit Zusatz-D. R. P. 223643. P r o v e n c e r ö l siebe „ 0 1 i v e n 01". P w n d o j o i w n siehe „J o n o n". P s e u d o k u m o l siehe „K u m o 1". P s o r l a l & n . Durch Einwirkung von Margarinsäure auf gelbes Quecksilberoxyd erhaltene salbenartige Masse von rosa Farbe und angenehmem Geruch. Es wird zur Einreibung gegen verschiedene Hautkrankheiten empfohlen. P a d d e l n siehe „ S c h w e i s s e i s e n". P n l x o m e t e r siehe „M o n t e j u s". P o l m e r siehe „ S c h i e s s p u l v e r " . P u l v e r b ä c h s e n siehe „ F l a s c h e n". P o l v e r l s l e r m a s c b i n e n liefert: Gebr. Bürberg, Maschinenfabrik, Mettmann.

P n m e x siehe „B i m s s t e i n". Pumpen. Für die chemische Industrie kommen hauptsachlich Betracht: 1. Rttfcrufc S u f - M4 Drackpaapra f ü r H a n d b e t r i e b . Innerer Durchm. des Snugrofcres

des Druckrohres

30 38 50

30 32 50

Umdreh- Leistung nagen in der in der Mimi— der Pump« Kirnt« in Eisen 1 75 75 60

42 70 120

Preis

in

in

Maik

der Pumpe in Messing

des Fussventils

des zweiten Schwungrades

de* Eisentu rc-s t d m

85 115 195

6 8 12

7,00 7,50 13,00

1,50 1,80 2,50

50 72 110

2. FllgtlpMpM für dünne und dicke Flüssigkeiten. Lichte Weite der &6luen

Gewicht

Leistung in der Minute

Leistung für den Hub

mm

ca. kf

ca. 1

10 13 20 2« 32 32 40 40 52 52 65 80 80

4 5 6 8 12 16 18 23 31 45 54 72 96

12 18,5 30 33 44 60 85 100 130 175 210 240 300

Preise

J

1

In Eiienfehäuse mit Messingwerk Mk.

Gans in Messing Mk.

Mit Messingmuttem mehr Mk.

0,12 0,18 0,30 0,36 0,60 0,90 1,28 1,60 2,25 3,50 4,60 7,00 8,10

16,00 18,00 20,00 24,00 29,00 36,00 40,00 48,00 58,00 70,00 85,00 125,00 160,00

21,00 25,00 2«,00 36,00 50,00 60,00 75,00 85,00 110,00 140,00 ISO,00 240,00 300,00

0,25 0,25 0,25 0,25 0,30 0,30 0,35 0,50 0,70 0,70 1,00 1,20 1.20

3. L n g t H a p n für die Seifenindustrie mit Handbetrieb: Zylinderdurchm. 75 mm; Rohrdurchm. 50 mm; Hnb 2&) mm; Hub-Leistung 1,2 1. Rohrlänge Preis

. .

200 70,00

250 75,00

300 80,00

350 85,00

400 cm. 90,00 Mk.

Pumpen.

959

4 a. Taar- and taaeaiakwaiMr-Paawa für Handbetrieb (Saugpumpen Kugelventilen), Ausgussdurchmesser 50 mm. Saugpumpe Saug- und Druckpumpe

mit

Mk. 70,00 „ 85,00

4b. Dieselben Pumpen ffir Maschinenbetrieb mit verstellbarem Hab: Durchm. der Saugröhren Preis

. .

45 290,00

65 480,00

80 mm. 580,00 Mk.

5. PlaaiarOaMpfpaapaa mit eingebauten Kugelventilen, zum Fördern von Schmutzwasser, Teer, ölen u. s. w. Stündliche Leistung . . . . Tourenzahl in der Minute Durchm. des Dampfkolbens . _ „ Plungers . . . Hub Weite des Saugstutzens . . . „ Druckstutzens . . „ der Dämpfeinströmung „ „ Dampfausströmung Ungefähres Gewicht . . . . Preis, freistehend

1,1 60 80 75 80 40 35 15 20 250 460

2 60 100 90 100 50 45 20 25 390 585

3,2 60 120 105 120 60 50 25 30 530 700

4,3 60 150 110 150 80 70 30 35 750 870

7,3 55 180 135 180 90 80 35 40 1100 1145

10,5 55 200 155 200 100 90 40 45 1300 1290

16 cbm 50 250 mm. 200 „ 200 „ 125 „ 100 „ 50 „ 60 „ 1600 kg. 1545 Mk.

6. Eiafach «Maria Plaa|«r-Daapfpaapaa mit angeschraubten Pumpenteilen aus R o t g u s s , mit Kugelventilen. Zum Fordern von Schlamm, Teer, Sauren, Laugen, Lohbrfihe u. s. w. Pnmpenteile njid Zubehör ans Rotguss

..

Stündliche Leistung cbm Tourenzahl in der Minute . . Durehmmesser des Dampfkolbens m m „ Plungers . . » Hub » Weite der Saug- u. Druckleitung » „ „ Dampfeinströmung . i» „ „ Dampfausströmung . » Ungefähres Gewicht . . . . kg Mk. Preis, freistehend „ Wandanordnung . . . »1 Saugkorb mit Kugelventil . . •• Saugwindkessel auf T-Stück . . t» Druckwindkessel „ „ . . 9»

2,5 60 120 95 120 60 25 30 510 880 910 38 80 80

1,3 60 100 75 100 50 20 25 370 745 770 30 65 65

6 60 150 130 150 80 30 35 750 1145 1175 50 105 105

9 55 180 150 180 100 35 40 950 1325 1360 70 130 130

11,2 55 200 160 200 100 40 45 1250 1595 —

70 130 130

7. Oappalt «rtrkaada laaaaplaatar-Oaapfpaapea mit innenliegenden Stopfbüchsen und eingebauten Kugelventilen, fOr dicke Flüssigkeiten, Schmutzwasser, Spuren u. s. w. Stündliche Leistung . . . . Tourenzahl in der Minute Durchm. des Dampfkolbens . n » Plungers . . . Hub Weite des Saugstutzens . . . „ „ Druckstutzens . . „ der Dampfeinströmung Ungefähres Gewicht . . . . Preis Saugkorb mit Fussventil extra Saugwindkessel auf T-Stück . Wasserabscheider ftlr Auspuff inkl. Ablasshahns . . . .

4 60 100 90 100 70 60 20 500 760 25 40

7 60 120 110 120 90 80 25 725 1010 35 52

9 60 130 120 130 100 90 25 900 1155 40 60

13

14

14

13 55 150 140 150 125 100 30 1100 1300 55 70 15

21 cbm 55 180 mm. 165 „ 180 „ 125 ff 100 „ 35 „ 1450 kg. 1545 Mk. 55 „ 70 „ 16



960

Pumpen. 8. i H k r a h h i f w für Säuren, Farbstoffe, Laugen u. s. w. Saug- u. Diuckröhr Durchm. mm

Für Handbetrieb „ Kraftbetrieb ohne Antrieb

9. • a r i b M - U m p r a p t a und Kugelventilen.

Preis Mk.

40 200 180 40 240 SO 210 SO mit Gununikolben oder eingeschliffenem Bieikolben 1

Durchmesser

Frei«

n der Zylinder der Röhn

Mk. Für Handbetrieb als Sang- und Druckpumpe .

.

Handbetrieb als Säugpumpe mit Ausgnss .

.

n

*

1 1 1 1 |

80 80 80 eo 60

40 40 40 30 30

1

165 160 110 75 90

„ » „ mit Auguss . . 10. NartguntyMapta. S a u g p u m p e für Handbetrieb. Zylinderdurchm. 50 mm; Hub 900 mm; Leistung pro Hub ca. 1,3 1 Mk. 105,00 S a u g p u m p e für Handbetrieb. Zylinderdurchm. 105 mm; Hub 250 mm, Leistung pro Hub ca. 2 1 360,00 D i e s e l b e Saugpumpe fiir Maschinenbetrieb ohne Antriebsteile . . . . „ 310,00 D i e s e l b e Pumpe fiir Maschinenbetrieb mit Antriebsteilen (Fest- und Losscheibe) 410,00 S a u g - und D r u c k p u m p e fttr Handbetrieb, Zylinderdurchm. 105 mm, Hub 250 mm, Leistung pro Hub ca. 2 1 395,00 D i e s e l b e S a u g - und D r u c k p u m p e für Maschinenbetrieb ohne Antriebsteile 350,00 D i e s e l b e Pumpe fiir Maschinenbetrieb mit Antriebsteilen (Fest- und Losscheibe) 510,00 S a u g - und D r u c k p u m p e fiir Hand- und Maschinenbetrieb: Zylinderdurchm 100 113 mm. Hub 115 200 „ Leistung pro Hub . . . . 0,8 1,7 1. Weite der Rohre . . . . 40 40 mm. Preis fiir Handbetrieb . . . 185 275 Mk. „ „ Maschinenbetrieb . 160 250 „ F l ü g e l p u m p e mit Wandbrett. Innerer Gehäusedurchm. 200 mm, Leistung pro Doppelhub ca. 1 1, Rohrweite 32 mm Mk. 240,00 M e m b r a n p u m p e , stehend oder liegend. Plungerdurchm. 80 mm, Hub 200 mm, Hubleistung ca. 0,75 1, Rohrweite 50 mm „ 270,00 11. Ptaaftrprap«" t a t Stti*zci| f ü r R i e m e n a n t r i e b ,

fertig

Riems«heibenZulässig. Leistung pro tkusde d. Leistung Hubsahl Einfache [ Zwillings- Weite Saug- Ii. D u r c h " 1 Breite • >urch- 1 B r e j t e in Liter pro Mio. messer | Pumpen messer Druckpro Hob ca. in cbm Stutzen £iD*ache Pumpe ZwillingS'Pumpe V. 1 2 3 4 5

50 50 45 45 40 35

1,5 3 5,4 8 9,6 10,5



10,8 16 19,2 21

40 45 65 80 90 100

300 300 400 500 500 600

65 65 80 8» 80 100

— —

750 100"» 1000 1000



90 100 100 120

montiert.

Preise der Einfach. | Zwilllngv Pumpe 325 410 575 750 950 1250

— —

950 10« verwenden. Das Chinolin bildet eine farblose, stark lichtbrechende, intensiv und charakteristisch riechende Flüssigkeit vom sp. G. (bei 0°) 1,1055; S. P. 236°. Es wird in der Medizin sowie auch zur Darstellung von Farbstoffen benutzt. Pyridinbasen zum Denaturieren Pyridin, rein (S. P. 116—118°) Pyridinsalze (Azetat, Nitrat, Sulfat) Chinolin, techn „ ehem. rein, synthet

H Mk. 2,30;

\ kg Mk. 1 „ „ 1 „ „ 1 „ „ 1 „ „

2,50 8,00 20,00 }i,00 21,00

963

Pyrizit — Pyrometer. Chioolinchlorid Chinolintartrat, ehem. rein, weiss Isochinolin

H Mk. 4,20; H „ 1,70;

1 kg 1 „ D

Mk. „ „

38,00 15,00 5.0G

Pyrizit, Mischung von Borfluorverbindungen und Natriumbisulfat, ist ein grauweisses, in HsO leicht lösliches Pulver, das als Desinfektionsmittel dient und besonders für die Gärungsindustrie empfohlen wird. Pyrocatechln siehe „ B r e n z k a t e c h i n". PyTOgallol (Pyrogallussäure; Acutum, pyrogallicum). Der Konstitution nach 1 : 2 : 3-Trioxybenzol C«H,(OH),. Es entsteht beim Erhitzen VOM Gallussäure und wird meistens dargestellt, indem man die Gallussäure mit der 2—3 fachen Menge HjO ca. % Stunde im Autoklaven auf 200—210° erhitzt, die erkaltete Lösung durch Kochen mit Tierkohle entfärbt, filtriert, eindampft und der Kristallisation überlässt; das Produkt wird durch Sublimation gereinigt. Auch durch Destillation eines Gemenges von 1 T. Gallussäure mit 2 T. grob gepulvertem Bimsstein im COs-Strom kann man es erhalten. Nach dem Franz. Pat. 387 170 gehen unter dem Einfluss von Alkalien die 2,6-Dihalogenphenolsulfosäuren leicht in Pyrogallol-5-sulfosäure Aber; erhitzt man diese mit Mineralsäuren, so entsteht unter Verlust der Sulfogruppe Pyrogallol. Im reinen Zustande bildet es weisse, glänzende, bitter schmeckende Blättchen oder Nadeln, die giftig wirken. Sch. P. 131°, S. P. 210°; es sublimiert unzersetzt. Löslich in 1,7 T. H»0, in ebensoviel Äther und in I T . Alkohol. Alkalische Lösungen absorbieren mit Energie O aus der Luft und bräunen sich dabei. Die wässerige Lösung wird durch frisch bereitete FeSO«-Lösung blau, durch FejCI« braunrot gefärbt, durch AgNOs-Lösung geschwärzt. Es wirkt stark reduzierend, wird in der Photographie und Galvanoplastik, zur Bestimmung von Sauerstoff, in der Medizin und als Haarfärbemittel benutzt. P r ü f u n g t Dieselbe geschieht nach den Vorschriften des D. A. V. Zur Prüfung auf G a l l u s s ä u r e lSst man 2 g Pyrogallol in 6 ccm Äther vom sp. G. 0,72, wobei eine gans klare LSsung entstehen muss. Es lassen sich so noch 0,1 °/ n Gallussäure nachweisen, indem die Lösung getrabt erscheint oder ein geringer kristallinischer Rückstand ungelöst bleibt. Pyrogallol, krist resublim. D . A. V oxydatum . .

1 kg Mk. 11,00

1 n

1



„ H.50



24,50

Pyrogallol:

E. Merck, Dannstadt.

Apparate zur Gewinnung von Pyrogallol: J. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4.

Pyrokateohln siehe „ B r e n z k a t e c h i n". Pyrometer (Hitzemesser), zum Messen von Hitzegraden Aber 300° C. Unstreitig die besten Pyrometer sind die von L e C h a t e l i e r in der von H o 1 b o r n und W i e n angegebenen Form. Diesem von H e r ä u s i n H a n a u angefertigten Pyrometer liegt folgendes Prinzip zu Grunde: Zwei in der Rege) 0,6 mm starke und 150 cm lange Drähte, von denen der eine aus absolut reinein Platin, der andere aus einer Legierung von solchem Platin mit 10 % Rhodium besteht, sind in einem Endpunkt zu einer kleinen Kugel, der „Lötstelle" zusammengeschmolzen und bilden so ein Element. Werden die Schenkel desselben zu einem Stromkreis verbunden, so entsteht bei Erhitzung der Lötstelle ein schwacher elektrischer Strom (im Mittel 0,001 V. für eine Temperaturerhöhung von 100°), dessen Stärke zu der Temperatur in bestimmtem Verhältnis steht. Da dieses Verhältnis fttr jedes Element von der physik. techn. Reichsanstalt durch Vergleichung mit einem Normalelement genau festgestellt und das Ergebnis in einer Tabelle, die jedem so geeichten Element mitgegeben wird, niedergelegt ist, so lässt sich ein solches Element direkt zu Temperatur-Messungen verwenden. Zum Zwecke der Temperaturmessung verbindet man die beiden Enden des Elementes direkt oder in der Regel mittels gewöhnlichen Leitungsdrahtes mit einem geeigneten Galvanometer und bringt die Lötstelle an den Ort, dessen 61*

964

Pyrometer.

Temperatur gemessen werden soll. Durch Vergleichung der gefundenen elektromotorischen Kraft mit der Tabelle erfahren wir die Temperatur, die an der betreffenden Stelle herrscht. Die speziell für das Pyrometer konstruierten Galvanometer gestatten aber auch die direkte Ablesung der Temperatur, indem der Zeiger auf 2 Skalen spielt, deren eine die Mikrovolt, die andere die Temperatur-Grade anzeigt. Von nicht zu unterschätzendem Vorteil ist es, dass das Galvanometer in grosser Entfernung von dem zu messenden Ofen aufgestellt werden kann, ohne dass die Genauigkeit der Messung im geringsten darunter leidet, indem die Verbindung zwischen Element und Galvanometer mittels gewöhnlichen Leitungsdrahtes hergestellt wird. Es ist nur darauf zu achten, dass der Widerstand in der gesamten Leitung nicht viel mehr als 1 Ohm betragt; bei einer Entfernung von 100 m zwischen Element und Galvanometer genügt hierfür Leitungsdraht (isolierter Kupferdraht) von 2 mm Durchmesser. Man kann hiernach mit einem Galvanometer, das beispielsweise auf dem Bureau Aufstellung findet, eine ganze Anzahl weit auseinanderliegender Öfen kontrollieren, indem man sie abwechselnd mit dem Galvanometer verbindet; die Anzeige des Instrumente erfolgt momentan. Die Genauigkeit dieses Pyrometers ist eine ausserordentlich grosse; Prof. Holborn und Prof. Wien haben festgestellt, dass das Element die Temperaturen mit einem Fehler von nur ± 5° bei 1000° anzeigt. Die Vorsichtsmassregeln, welche zu beobachten sind, um einer Zerstörung der Elementdrähte während der Messungen vorzubeugen, sind dieselben, die für Platin Oberhaupt gelten; dasselbe darf in glühendem Zustand nicht mit Substanzen in Berührung kommen, welche Verbindungen mit ihm eingehen und es dadurch unbrauchbar machen. In der Regel kommt deshalb das Element in Porzellanrohr montiert zur Anwendung und zwar ein engeree beiderseits offenes, welches die beiden Elementdrähte von einander isoliert, und ein weiteres an einem Ende geschlossenes, welches das erstere umschliesst und die Drähte vor der Einwirkung der Flammengase u. s. w. schützt. Von der Königl. Porzellan-Manufaktur in Berlin werden Rohre aus einer besonders schwer schmelzbaren Porzellanmasse, „Marquartsche Masse" genannt, für diesen Zweck hergestellt, welche Temperaturen bis 1600° aushalten. Für viele Zwecke sind die L e C h a t e l i e r s e h e n Platinelemente zu teuer. Als Ersatz bringen P a u l B r a u n & C o . , Berlin, neuerdings Elemente aus Kohle-Nickel auf den Markt, welche bis 1250° C. reichen und infolge ihrer hohen elektromotorischen Kraft recht genau, weiter auch sehr dauerhaft sind. Durch Einschluss in feuerfeste Rohre wird ein Verbrennen des Elementes verhindert, so dass es auch zum ständigen Einbau dienen kann. Je nach Art der Armatur können die Elemente zur Messung von trockener Hitze, oder zum Eintauchen in flüssige Metalle u. s. w. dienen. Zur Messung bis 600° C. stellt dieselbe Firma Elemente aus E i s e n - K o n s t a n t a n her, die sich ebenfalls für Messungen aller Art eignen. Alle elektrischen Pyrometer können zur Fernmessung auf beliebig lange Strecken angewendet, ebenso auch selbstregistrierend eingerichtet werden. Le Chateliersches Pyrometer. Die Teile kosten: Elemente mit Eichschein der Physik -Techn. Reichsanstalt: Schenkellänge 150 120 100 75 50 cm. Preis bei 0,6 mm Drahtdicke . . 19?,00 166,00 1-12,00 112,00 82,00 Mk. „ „ 0,55 „ . . 177,00 154,00 133,00 104,50 77,00 „ Galvanometer zum direkten Ablesen der Temperatur Mk. 150,00—200,00 Porzellanrohr aus schwerst schmelzbarer M a r q u a r t s c h e r Masse, 130 cm lang (für das Normalelement passend) Mk. 30,00

Braunsche Pyrometer. a) für Temperaturen bis 600°. Thermoelement aus Eisen-Konstantan kompl. in 1 m langem Eisenschutzrohr Mk. 22,50 Galvanometer dazu Mk. 75,00—105,00 Transportkasten Mk. 14,00 zusammen Mk. 111,50—141,50

Pyrometer.

965

b) filr Temperaturen bis 1250°. Thermoelement aus Kohle-Nickel, kompl. in 1 m langem Eisenschutzrohr Mk. 60,00 Galvanometer Mk. 100,00—120,00 Transportkasten Mk. 14.00 zusammen Mk. 174,U0—194,00

Preise dieser Pyrometer in anderer Ausrüstung und ffir besondere Zwecke auf Anfrage bei der fabrizierenden Firma. Von sonstigen Pyrometern sind zu erwähnen: P y r o m e t e r aus Metall z. s e n k r e c h t e m Gebrauch. Skalendurchm. 80mm Mk. 38,00 D i e s e l b e n zum w a g e r e c h t e n Gebrauch „ 36,00 P y r o m e t e r aus G r a p h i t , bis 1200° C. verwendbar; Skalendurchm. 155 mm: Länge des Eintauchrohrs bis . . 500 750 1000 1250 1500 1750 mm. Preis zum senkrechten Gebrauch 48,00 51,00 55,00 58,00 65,00 75,00 Mk. Preis zum wagerechten Gebrauch 50,00 53,00 57,00 60,00 — — „ Q u e c k s i l b e r - P y r o m e t e r mit Kohlensäurefiillung zum Messen der Temp. bis 5 7 5 ° C. mit 500 mm langem, stark in Messing gegossenem breitem Skalenteil, Teilung und Schrift auf Milchglas unter Glasschutz. Die Eintauchrohie aus Stahl mit Asbestpackung; auf dem Stahlrohr ein starker verschiebbarer Flansch. Eintauchrohr 500 mm lang Mk. 60,00 1000 75,00 1500 „ „ „ 85,00 2000 „ „100,00 2500 „ „ . . . „115,00 R e g i s t r i e r e n d e Q u e c k s i l b e r - P y r o m e t e r , wie vorstehend, mit Registrierapparat, der den Stand der Quecksilbersäule selbsttätig registriert. Mit Aluminiumkamera, Uhrwerk, Uberschiebzylinder, Eintanchrohi aus Stahl bis 1500 mm lang „ 240,00 Dazu Registrierblätter Dtzd. „ 4,20 E l e k t r i s c h e P y r o m e t e r nach S i e m e n s , mit Voltameter, auf dem die Messungen abgelesen werden; für besonders genaue Messungen geeignet „ 450,00 D i e s e l b e n , mit DifTerentialgalvanometer, Widerstandsrollen und Batteriekasten 825,00 P a t e n t - L u f t p y r o m e t e r nach W i b o r g h , filr Temperaturen bis 1500° „ 200,00 Dazu jede weitere Porzellanröhre mehr „ 22,00 P y r o m e t e r aus P o r z e l l a n (Luft-Ausdehnungspyrometer): Rohr. . . 25 50 50 10 31 cm. Ballon . . 25,5 16 11 12,5 21 „ Öffnung. . 0,15 0,6 0,15 0,15 0,9 „ Stück . . 7,50 8,00 8,50 6,00 20,00 Mk. O p t i s c h e P y r o m e t e r nach H o l b o r n und K u r l b a u m . Man vergleicht die leuchtende Strahlung einer Wärmequelle mit der Strahlung einer Glühlampe; da die Intensität dieser Strahlung von dem die Glühlampe durchlaufenden Strom abhängig ist, bildet die Messung der Stromstärke zugleich ein Mass für die Temperatur der (empirisch geeichten) Glühlampe und damit der zu messenden Wärmequelle. Die Methode ermöglicht die Temperaturmessung jedes festen oder flüssigen Körpers (Ofen, Heizraum), sobald er nur dem Auge sichtbar ist. Messbereich von 600° C. bis zu den höchsten darstellbaren Temperaturen. Die Instrumente bestehen im wesentlichen aus: Fernrohr, veränderlichem Widerstand, Amperemeter und Akkumulator. Bequem zu handhaben und leicht zu transportieren. Preis ca Mk. 500,00 P y r o m e t e r nach W a n n e r zum Messen aller Temperaturen über 625°. Die Messung geschieht durch ein Photometer unter Vergleichung mit dem Licht einer kleinen Glühlampe. Das Pyrometer ist überall anwendbar, wo es möglich ist, das von dem zu untersuchenden Körper ausgestrahlte Licht zu sehen. Dem Instrument ist auch der zum Betriebe der elektrischen Vergleichslampe nötige Akkumulator beigegeben. Apparat kompl. für Temp. von 6 2 5 — 1 0 0 0 ° Mk. 462,00 „ „ „ „ 8 4 0 - 2000« 456,00

966

Pyroninferbstoffe.

S e g e r k e g e l (s. diese) sind keramische Schmelzkörper, kleine Tetraeder von etwa 6 cm Höhe und 2 cm Grundlinie und bestehen aus Silikatgemengen (Glasuren) von verschiedenen, stetig zunehmenden Schmelzpunkten. Die Segerkegel erweichen langsam und neigen die Spitze; als geschmolzen sieht man den Segerkegel an, dessen Spitze die Unterlage gerade berührt. Die ganze Reihe der Segerkegel umfasst 5 9 Nummern. Segerkegel jedes Stück Mk. 0,05 „ 1 0 0 Stück „ 4,50 Wasserpyrometer nach F i s c h e r , mit versilbertem Kupfergetäss, Messingmantel mit Asbestverkleidung, Messingdeckel mit Thermometerhalter, Eisenbüchse mit Handhabe, Schutzschirm, Rührer und 1 Platinzylinder „ 90,00 D i e s e l b e n nach F i s c h e r , mit grösserem, unversilbertem Kupfergcfass, Holzmantel mit Messingdeckel, Eisenbüchse, Schutzschirm, Rührer nebst 3 genau gleichen Zylindern aus Reinnickel „ 36,00 W a s s e r p y r o m e t e r n. S i e m e n s , m. Thermometer u. 6 Kupferzylindern „ 100,00 D i e s e l b e n mit 6 schmiedeeisernen Zylindern „ 105,00 D a z u : 1 Reservethermometer mit Skala „ 17,00 „ 1 Reserve-Skala „ 13,00 „ 1 Kupferzylinder 137 g schwer „ 3,00 „ 1 schmiedeeiserner Zylinder 1 1 2 g schwer „ 3,75

Vgl. auch die Artikel „K a 1 o r i m e t r i e", „Tbermometrie". Pyrometer:

Chemisches Laboratorium für Tonindustrie Prof. Dr. • . Seger & £ . Gramer, G. m. b. H., Berlin NW. 21, Dreysestr. 66. W. CS. Heraeus, JQ. m. b. H., Hanau.

„S e g e r k e g e 1" und

Wwe. Joh. Schumacher, Haschinen- u. Armaturenfabrik, Köln, Bayenstr. 67 (s. Ina.-Anh.). Vereinigte Lausitzer Glaswerke A.G., Abt. Warmbrunn, Quilitz & Co., Berlin NW. «0, Heidestrasse 65/67.

Pyronlnfarbstoffe. Hierzu geboren die P h t a l e i n e ( E o s i n e und R h o d a m i n e ) und die eigentlichen P y r o n i n e. Die Pyronine sind durch die Atomgruppe =C—R—CO charakterisiert, wobei die beiden C-Atome mit 6 ! 2 b e n a c h b a r t e n Kohlenstoffatomen des durch R bezeichneten Phenylen(Äthylen-)Restes verbunden sind, also zueinander die o-Stellung einnehmen. Man erhalt solche Verbindungen durch Kondensation von 1 mol. Phtalsflureanhydrid (oder Bernsteinsaureanhydrid) mit 2 mol. eines ein- oder mehrwertigen Phenols oder eines m-Amidophenols, wobei die Kondensation meist durch Zusatz wasserentziehender Mittel (z. B. SnCI« oder konz. H t S O « ) herbeigeführt wird. So entsteht P h e n o l p h t a l e i n aus Phtalsaureanhydrid (vgl. den Artikel „P h t a 1 s 3 u r e") mit 2 mol. Phenol nach der Gleichung: rr\

c

»

H

/-.^ (CeHi. OH),

* < C O > ° +

2 CeHs. O H

Phtalsaureanhydrid

=

Phenol

C o H i < £ > 0

+ 2 H,0.

Phenolphtalein.

Man schreibt auch vielfach die Konstitution des Phenolphtaleins y C M t . OH Cf-CeHi.OH . Farbstoffe bilden können in der Regel aber nur solche I MiiHi.CO.O I

I

Phtaleine, bei denen durch weitere Anhydridbildung zwischen den beiden ein-

geführten Phenolmolekülen der Ring

YIJ, V^

entstehen kann. So z. B.: C«Hs(OH) / > 0

r h

CsHl

, ,r H - r h ^ C4~C«H,(OH) c « H l < 0 +2CiHl 0

Phtalsaureanhydrid

Resorzin

Fluoreueiau

Pyrophorc Legierungen — Quarz.

967

Auch das Fluoreszein (Resorzinphtalein) selbst ist noch kein Farbstoff, sondern nur seine Salze und Ester. Grossere Wichtigkeit haben die E o s i n e , welche durch Eintritt von Halogenatomen oder Nitrogruppen in die ResorzinReste des Fluoreszeins zustande kommen; so entstellt das unter dem Namen ,C.HBr s . OK / > 0 E o s 1 n bekannte Alkalisalz des Tetrabromfluoreszeins C^—C«HBr>. OK I XC.H*.C0.0 durch Bromieren des Fluoreszeins. ! L Kondensiert man statt Resorzin m-Amidophenol und seine Alkylderivate mit Phtalsäureanhydrid, so gelangt man zu den R h o d a m i n e n . Man kann diese auch durch Behandeln von Fluoreszeinchlorid mit NH« bezw. Dialkylamln erhalten, z. B. entsteht Rhodamin B (Chlorhydrat des Diäthylmetamidophenolphtaleins) aus Fluoreszeinchlorid und Diathylamin nach der Olelchnng:

C.H40

+2NH(C.H 8 ) l = C e H 4 < ( ^ ) > 0

v

'

+2HC1.

Die Pyronine endlich entstehen aus m-Amidophenolen mit MethylenChlorid oder Methylenbromld, Azetaldehyd, Paraldehyd, Ameisensäure and yCiHj.NRj Formaldehyd. Sie entsprechen der gemeinsamen Formel: CH4 > O Während also die Eosine und Rhodamine zu den T r i p h e n y 1 methanfarbstoffen zu zahlen sind, derivieren die Pyronine von dem D i p h e n y 1 methan. P y r o p h o r e Legierungen, von Auer von Welsbach erfundene Legierungen aus 70 % seltener Erdmetalle (besonders Cer) mit 30 % Fe oder diesem nahestehenden Metallen (Co, Ni, Mn). Sie geben durch Ritzen, Schlag oder Stoss intensive Funkengarben und dienen besonders ffir Leuchtund Zündzwecke, z. B. für Feuerzeuge. Patentschutz erhalten haben eigentlich nur spezielle Fabrikationsverfahren u. s. w. Hierhergehörige Patente sind: D. R. P. 231 595, 237 173, 237 683, 238 128, Amer. Pat. 976 760 sowie Engl. Pat. 15 507 von 1910. PyroschwefelsSure (Dischwefelsäure) siehe „ S c h w e f e l s ä u r e , rauchende". P y r o t e c h n i k siehe „ F e u e r w e r k e r e i". P y r o x y l l n siehe „ S c h i e s s b a u m w o i l e".

Q. Quarz. (Kieselsäureanhydrid). Si0 2 . Kristallisiert durchsichtig und farblos als B e r g k r i s t a l l , hellgelb als Z i t r i n , violett (durch Mn) als A m e t h y s t , braun bis schwarz (durch bituminöse Beimengungen) als R a u c h t o p a s , undurchsichtig grau oder gelblich a l s g e m e i n e r Q u a r z , milchweiss als M i l c h q u a r z , rosa als R o s e n q u a r z . Der Q u a r z ist ein wesentlicher Gemengteil vieler Felsarten (Granit, Syenit und Gneis); selbst bildet er die Felsart Q u a r z i t , den K i e s e l s c h i e f e r , den S a n d und den S a n d s t e i n ; letzterer besteht aus einzelnen Quarzkörnern, die durch ein Bindemittel vereinigt sind. Der Quarzschiefer wird als Ersatz der Schamottesteine benutzt, während der gemahlene Quarzit in der Stahl* fassongiesserei verwendet wird. Quarz: Wilhelm Minncr, Bergprodukte, Arnstadt (Thür.).

Pyrophorc Legierungen — Quarz.

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Auch das Fluoreszein (Resorzinphtalein) selbst ist noch kein Farbstoff, sondern nur seine Salze und Ester. Grossere Wichtigkeit haben die E o s i n e , welche durch Eintritt von Halogenatomen oder Nitrogruppen in die ResorzinReste des Fluoreszeins zustande kommen; so entstellt das unter dem Namen ,C.HBr s . OK / > 0 E o s 1 n bekannte Alkalisalz des Tetrabromfluoreszeins C^—C«HBr>. OK I XC.H*.C0.0 durch Bromieren des Fluoreszeins. ! L Kondensiert man statt Resorzin m-Amidophenol und seine Alkylderivate mit Phtalsäureanhydrid, so gelangt man zu den R h o d a m i n e n . Man kann diese auch durch Behandeln von Fluoreszeinchlorid mit NH« bezw. Dialkylamln erhalten, z. B. entsteht Rhodamin B (Chlorhydrat des Diäthylmetamidophenolphtaleins) aus Fluoreszeinchlorid und Diathylamin nach der Olelchnng:

C.H40

+2NH(C.H 8 ) l = C e H 4 < ( ^ ) > 0

v

'

+2HC1.

Die Pyronine endlich entstehen aus m-Amidophenolen mit MethylenChlorid oder Methylenbromld, Azetaldehyd, Paraldehyd, Ameisensäure and yCiHj.NRj Formaldehyd. Sie entsprechen der gemeinsamen Formel: CH4 > O Während also die Eosine und Rhodamine zu den T r i p h e n y 1 methanfarbstoffen zu zahlen sind, derivieren die Pyronine von dem D i p h e n y 1 methan. P y r o p h o r e Legierungen, von Auer von Welsbach erfundene Legierungen aus 70 % seltener Erdmetalle (besonders Cer) mit 30 % Fe oder diesem nahestehenden Metallen (Co, Ni, Mn). Sie geben durch Ritzen, Schlag oder Stoss intensive Funkengarben und dienen besonders ffir Leuchtund Zündzwecke, z. B. für Feuerzeuge. Patentschutz erhalten haben eigentlich nur spezielle Fabrikationsverfahren u. s. w. Hierhergehörige Patente sind: D. R. P. 231 595, 237 173, 237 683, 238 128, Amer. Pat. 976 760 sowie Engl. Pat. 15 507 von 1910. PyroschwefelsSure (Dischwefelsäure) siehe „ S c h w e f e l s ä u r e , rauchende". P y r o t e c h n i k siehe „ F e u e r w e r k e r e i". P y r o x y l l n siehe „ S c h i e s s b a u m w o i l e".

Q. Quarz. (Kieselsäureanhydrid). Si0 2 . Kristallisiert durchsichtig und farblos als B e r g k r i s t a l l , hellgelb als Z i t r i n , violett (durch Mn) als A m e t h y s t , braun bis schwarz (durch bituminöse Beimengungen) als R a u c h t o p a s , undurchsichtig grau oder gelblich a l s g e m e i n e r Q u a r z , milchweiss als M i l c h q u a r z , rosa als R o s e n q u a r z . Der Q u a r z ist ein wesentlicher Gemengteil vieler Felsarten (Granit, Syenit und Gneis); selbst bildet er die Felsart Q u a r z i t , den K i e s e l s c h i e f e r , den S a n d und den S a n d s t e i n ; letzterer besteht aus einzelnen Quarzkörnern, die durch ein Bindemittel vereinigt sind. Der Quarzschiefer wird als Ersatz der Schamottesteine benutzt, während der gemahlene Quarzit in der Stahl* fassongiesserei verwendet wird. Quarz: Wilhelm Minncr, Bergprodukte, Arnstadt (Thür.).

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Quarzglas.

Quarzsand, gewaschen und gesiebt: Freienwalder Ohamottefabrik Henneberg & Co., Freienwalde a. 0. M Bramstela.ua SS*L,naS* M A apat, n t t o r l L OIMPZ, A Kalkspat. Faaarstela. K a m i « ftlatätotaM, « • r d t r l , ato. in Stact, geUnit tnaihltB.

Wilhelm Minier, imMt Ott). GtfrtadM 1811.

Quarzglas. Nachdem man schon hier und da versucht hatte, reine Kieselsaure, also Quarz in der Form von Bergkristall, zu schmelzen und der Technik nutzbar zu machen, stellte H e r a e u s - H a n a u derartiges Quarzglas in grösseren Mengen dar, und zwar schmolz man den Bergkristall in einem Iridiumofen, der mit einer grossen Knallgasflamme erhitzt wurde. Andere Gefässe als solche aus reinem Iridium schienen nicht verwendet werden zu kOnnen, da Quarz erst bei 1700° schmilzt; in den Arbeitsgefässen musste man eine Temperatur von höchstens 2000° einhalten, da sonst das lr auch schmilzt. Diese kostspielige Fabrikation wurde allmählich verbessert und verbilligt. Man verwendet jetzt zur Darstellung elektrische Lichtbogen- oder Widerstandsöfen, von denen sich namentlich der Vogelsche Ofen (D. R. P. 209 421) zu bewähren scheint. Es ist dies ein Ofen, der mit Widerstandserhitzung arbeitet. Aus einem Vorfüllraum, der unter Luftabschluss oder Wasserstoffgas-Kompression gebracht werden kann, rutscht das Quarz-Schmelzmaterial in einen sich nach unten stark verjüngenden Trichter, wird darin oben vorgeschmolzen, unten in höchster Weissglut intensiv durchgeschmolzen, wobei der Quarz selbst zu einem erstklassigen Leiter wird, und fliesst nun in einen Sammelraum unter dem Trichter. In dem gleichfalls beheizten Sammler vollzieht sich der bei den anderen Schmelzverfahren fehlende Läuterungsprozess. Der Schmelzbetrieb ist kontinuierlich, das Schmelzbett ein Gemisch von Zirkon- und Thorerde (Uber 2200° schmelzend), das, selbst schlecht leitend, durch eine dritte Komponente von Lanthanerde eine gut leitende Auskleidung gibt. Die Kohle liegt vom Quarz gänzlich isoliert unter dem Erdenbett, was von höchstem Vorteil fUr die Erzielung eines fehlerfreien Fabrikates ist. Bei der Fabrikation von Quarzglas wird der Bergkristall vor dem Schmelzen in kleinen Stücken auf 1000° erhitzt und dann schnell in kaltes H s O gebracht; durch mehrmalige Wiederholung dieser Vorbehandlung erzielt man einen sehr geringen Ausdehnungskoeffizienten des Materials. Nach dem D. R. P. 157 464 kann man nun ein Quarzglas gleicher Eigenschaften nicht nur aus Bergkristall herstellen, sondern auch aus Quarzsand, Kieselerde u. dgl. Zu diesem Zwecke schmilzt man das Rohmaterial zu einer zusammenhängenden Masse zusammen, schlägt diese nach dem Erkalten in kleine Stücke und behandelt letztere genau wie Bergkristall. Aus dem Quarzglas werden mannigfache Gefässe hergestellt, die vor Glasgefässen viele Vorzüge haben. Sie lassen sich ausserordentlich hoch erhitzen, ohne zu erweichen, und sind gänzlich unempfindlich gegen Temperaturschwankungen, so dass man z. B. in ein weissglühendes Kölbchen aus Quarzglas kaltes Wasser giessen kann, ohne dass das Kölbchen Schaden nimmt. Da der Ausdehnungskoeffizient des Quarzglases nur */» von demjenigen des Platins ist, eignet sich das Material gut zu Normalthermometern. Diesen und andern Vorzügen steht die grosse Empfindlichkeit des Quarzglases bei höherer Temperatur gegen alle Oxyde gegenüber. Ganz geringe Mengen von Alkali greifen es an, sogar diejenigen, die durch blosse Berührung von dem Schweisse der Haut übertragen werden. Man muss deshalb Quarzglas, das hoch erhitzt werden soll, zuvor sehr sorgfältig reinigen und darf es dann nicht mehr anfassen. Dagegen wird es von ganz oxydfreien Metallen nicht angegriffen, so dass es zum Schmelzen von Metallen und sogar zu deren fraktionierter Destil-

Quarzglas.

969

Iation benutzt werden kann. So z. B. destilliert aus Gold zunächst das darin stets enthaltene Silber als solches ab. D a s wasserklare Quarzglas ist wegen seiner sehr schwierigen Herstellung ausserordentlich teuer; trotzdem werden Geräte aus Quarzglas für feine Laboratoriumsarbeiten viel verwendet. Von anderer Seite werden Gerate aus geschmolzenem Quarz für technische Zwecke in den Handel gebracht, die erheblich billiger sind und aus Q u a r z s a n d hergestellt werden; sie sind milchweiss, silberglänzend, aussen rauh, innen glatt und nicht durchsichtig. Ihr sp. G. beträgt 2,2, Sch. P. 2000°, Ausdehnung durch die Wärme nur 0,0005 ffir 1000°, d. h. ca. Vi* des Geräteglases. Neuere Patente auf die Herstellung von Quarzglas sind das D. R. P. 203 712 und 204 537, letzteres mit den drei Zusatz-D. R. P. 204 853, 204 854 und 206 545, D. R. P. 209,421, 237817, 238 164, 2 4 1 2 6 0 sowie Amer. Pat. 931 945. Geräte aus Quarzglas R o h r e in beliebigen Längen: Innerer Durchmesser ca. 0,5 mm Wandstärke pro 10 cm „ 0,75 „ „ „ 10 „ „ 1,00 „ „ , 10 „

(durchsichtig),

für das

Laboratorium:

1 2 3 4 5 10 15 mm. 0,70 1,00 1,50 1,70 2,00 3,25 4,75 Mk. 1,10 1,50 2,20 2,50 3,00 4,75 7,00 „ 1,50 2,00 2,50 3,25 4,00 6,50 9,50 „

Innerer Durchmesser 20 25 30 35 40 50 mm. ca. 0,5 mm Wandstärke pro 10 cm 6,50 8,00 9,50 12,00 15,00 20,00 Mk. „ 0,75 „ „ „ 10 „ 9,50 12,00 14,00 „18,00 22,50 30,00 „ „ 1,00 „ , „ 10 „ 13,50 16,00 19,00 24,00 30,00 40,00 „ Alle zwischenliegenden Abmessungen werden ebenfalls angefertigt. S t ä b e in beliebigen Längen: Stärke . . . . 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 mm. Preis pro 10 cm 0,25 0,70 1,25 2,00 2,75 3,75 5,00 7,00 9,50 12,50 Mk. K a p i l l a r r o h r e in beliebigen Längen: Äusserer Durchmesser 2 3 4 5 6 7 8 9 10 mm. Preis pro 10 cm . . 2,00 4,00 6,00 8,00 10,00 12,00 14,00 17,00 20,00 Mk. G e s p o n n e n e F ä d e n , ca. 40 cm lang, sortiert in Stärken bis zu 0,006 mm, in Bündeln von mindestens 1 g Gewicht. Preis pro l g Mk. 6,00 P r o b i e r r o h r e (Reagenzgläser): 1 0 0 X 1 0 1 2 5 x 1 0 1 0 0 x 1 5 1 2 5 x 1 5 150 x 1 5 mm. Preis pro Stück . . 2,25 3,50 5,25 6,00 6,50 Mk. 100 x 20 125 x 20 150 x 20 125 x 25 150 x 25 mm. Preis pro Stück . . 7,00 8,00 9,00 9,50 11,50 Mk. Wägegläschen 1 5 x 7 5 mm mit eingeschliffenem Stopfen. Preis . . . Mk. 9,50 R u n d - o d e r S t e h k o l b c n mit langem, engem oder kurzem, weitem Hals: Inhalt der Kugel ungef. 15 30 50 75 100 150 200 250 500 ccm. Preis pro Stück . . . . 5,50 7,50 10,00 14,00 18,00 25,00 32,00 38,00 50,00 Mk. Destillationskolben kosten Mk. 3,00—5,00 mehr. Tiegel: Inhalt ungefähr . . . . 10 15 20 25 30 35 50 ccm. Preis ohne Deckcl . . . 6,00 8,00 10,00 lV.OO 14,00 16,00 20,00 Mk. Preis mit Deckel . . . 8,00 10,50 13,00 15,50 18,00 20,50 25,00 „ S c h ä l c h e n , halbkugelförmig oder mit flachem Boden, mit oder ohne Ausguss: Inhalt ungefähr 10 20 25 50 75 100 150 200 ccm. Durchm. am ob. Rande ungef. 30 40 50 60 70 75 85 100 mm. Preis pro Stück 5,00 7,00 8,CO 12,00 15,00 18,00 24,00 30,00 Mk. B e c h e r g l ä s e r mit oder ohne Ausguss: Inhalt u n g e f ä h r . . . . 25 50 75 100 150 200 250 ccm. Preis pro Stück . . . . 8,00 12,00 16,00 20,00 25,00 30,00 35,00 Mk. B e c h e r g l ä s e r : bis 250 ccm Inhalt Mk. 10,00—50,00

970

Quebracho — Quecksilber.

Undurchsichtige

Geräte aus Quarzglas

(Quarzgut):

Abdampfschalen: Durchmesser 100 125 140 160 180 mm. T i e f e . . . 45 60 65 75 80 „ Preis je nach Form . . 5 , 5 0 - 1 2 , 5 0 6 , 2 0 - 1 3 , 2 0 6 , 9 0 - 1 3 , 9 0 7 , 8 0 — 1 4 , 8 0 8 , 2 0 — 1 5 , 2 0 Mk. Durchmesser . . 200 Tiefe 90 Preis je nach Form 11,50—19,50

220 100 15,20-23,50

250 115 17,80-26,00

280 mm. 130 19,50—27,80 Mk.

Durchmesser . . 310 Tiefe 150 Preis je nach Form 21,50—29,50

350 170 24,80-36,00

400 190 43,00—54.00

460 mm 200 „ 47,00—57,00 Mk.

T i e g e l , glasiert: Durchm. Preis . . Preis des Deckels

, . .

20 1,20 1,20

2.i 1,30 1,20

1,55 1,20

35 Í ,65 1,20

40 1,80 1,20

45 mm. 1,95 Mk. 1,25 „

Durchm Preis . . Preis des Deckels

. . .

50 2,15 1,45

55 2,25 1,45

60 2,35 1,65

65 2,70 1.90

70 3,00 2,20

7 5 mm. 3,35 Mk. 2,30 ,

Durchm. Preis. . . . . Preis des Deckels

. .

80 3,65 2,50

85 4,20 2,75

90 4,45 3,i >0

95 4,80 3,20

100 5,HO 3,40

mm. Mk. „

Auch grössere Tiegel, flache Schalen, Einäscherungsschiffchen, Dreiecke, Muffeln, Heber und gezogene Röhren werden aus derartigem Quarzgut geliefert. Quarzglas: W. C. Heraens, O. m. b. H., Hanau.

Q u e b r a c h o (Quebrachoholz) siehe „ G e r b m a t e r i a l i e n". Quebrachoraspeln:

Gebr. Burberg, Maschinenfabrik, Mettmaun.

Apparate zur Aufbereitung von Quebracho:

Volkmar Hänig & Comp., Heidenau-Dresden.

| F. H. Meyer, Hannover-Hainholz.

Q u e c k s i l b e r . Hgr (Hydrargyrum). A. G. = 200,3. Das einzige bei gewöhnlicher Temperatur flüssige Metall; es findet sich hier und da gediegen, auch als Silberamalgam, hauptsächlich aber als Z i n n o b e r ( M e r k u r b l e n d e ) HgS. Aus letzterem Erz geschieht die Gewinnung des Hg entweder durch einfaches Rösten an der Luft in Gefäss-, Schacht- oder Flammöfen, wobei der Schwefel bei Rotglut oxydiert und beide Bestandteile des Erzes sich verflüchtigen (HgS + 0 > = H g + S 0 i ) , oder durch Zerlegung des Erzes mittels Eisen oder Kalk, an welche Materialien der S gebunden wird, während sich das Quecksilber verflüchtigt. Letzterer Prozess, der in Gefässöfen vorgenommen wird, entspricht, je nachdem die Zerlegung durch Fe oder CaO geschieht, den Gleichungen HgS + Fe = Hg + FeS oder 4 HgS + 4 CaO = 4 Hg, + 3 CaS + CaSO«. Das verflüchtigte Hg wird entweder in gemauerten Kammern oder besser in Kondensationsvorrichtungen (in Wasser eintauchende Ton- oder Eisenröhren) verdichtet; auch Kondensatoren aus Glas haben Verwendung gefunden. H. B e c k e r macht den Vorschlag, die Hg-Gewinnung im e l e k t r i s c h e n O f e n vorzunehmen, indem man diesen beständig mit einer KalkZinnobermischung beschickt und das verdampfende Hg in gekühlten Gefässen auffängt. Die verschiedenen vorgeschlagenen n a s s e n Verfahren zur Hg-Gewinnung haben sich nicht eingeführt. Dagegen scheint die etektrolytische Darstellung, wobei der Zinnober unter Anwendung von NaCl-Lösung oder HCl

Quecksilberatoxyl — Quecksilberdampflampe.

971

an der Anode leicht zersetzt und Hg an der Kathode abgeschieden wird, Aussicht auf Einführung in die Technik zu haben; denn bei der etwa 1 Volt betragenden Spannung am Bade lässt sich der Kohlenverbrauch für 1 kg Hg in der Stunde auf 1,08 kg berechnen, und ausserdem wäre hier die gesundheitsschädigende Wirkung der trocknen Prozesse ganzlich vermieden. Das gewonnene Quecksilber befreit man von mechanischen Verunreinigungen, indem man es durch Beutel aus Leder oder Leinwand durchpresst. Häufig wird es auch nochmals destilliert, doch gehen hierbei geringe Mengen verunreinigender Metalle mit über. Um diese zu entfernen, lässt man das ng in feinem Strahl durch eine hohe Schicht von verd. HNOi rieseln, welche die andern Metalle leichter löst als Hg; danach wird mit HsO gewaschen und getrocknet. In den Handel kommt das Quecksilber in schmiedeeisernen Flaschen, welche in A m a l d i n (Spanien) und in M e x i k o 34,5 kg, in K a l i f o r n i e n 34,7 kg fassen. Silberweisses, glänzendes, an der Luft unveränderliches, schon bei Zimmertemperatur, noch mehr bei massiger Erwärmung verdunstendes Metall vom sp. G. 13,59: Erst. P. —39,4°; S. P. 357,3°. Nahe dem S. P. geht es in ein rotes HgO aber, das aber bei weiterer Temperatursteigerung (er. 500°) wieder in Hg und O zerfällt. Die grOssten Mengen Hg werden bei der Gewinnung von Gold und Silber zur Amalgamation verwendet. Weiter dient es zur Füllung von Barometern, Thermometern, Manometern, Quecksilberluftpumpen u. s. w., zur Darstellung von Knallquecksilber (siehe „F u 1 m i n a t e") und künstlichem Zinnober, zum Belegen von Spiegeln u. s. w. Quecksilber 1 kg Mk. 5,75 „ 175,00 „ die Flasche zu ca. 35 kg z. Z „ ehem. rein, D. A. V „ 7,50 Q u e c k s i l b e r b ü c h s e n von Porzellan, Inhalt 270 ccm Stück „ 1,80 mit Schrift „ „ 2,70 „ „ Glas, mit Deckel und Hahn . . . . „ „ 7,50 Q u e c k s i l b e r g e f a s s e aus Eisen, mit verschraubbarem Deckel und einem Stellhahn mit federndem Selbstverschluss; durch letzteren wird das Einflössen der kleinsten Quantitäten Quecksilber in Röhren u.s.w. ermöglicht „ 10,00 V o l l s t ä n d i g e r Q u e c k s i l b e r - D e s t i l l a t i o n s - und R e i n i g u n g s a p p a r a t ; bei einem Gasverbrauch von ca. 4 0 1 werden in der Stunde 250 g vollkommen reines Hg erzielt. Beide Apparate zusammen auf Brett montiert, kompl 90,00 Q u e c k s i l b e r - R e i n i g u n g s f l a s c h e n , bestehend aus tubulierter Flasche von l 1 /: 1 Inhalt, mit Tubus am Boden und eingeschliffenem Schcidctrichter 10,50 Q u e c k s i l b e r - R e i n i g u n g s a p p a r a t nach P a l m a e r , vollständig aus Glas, sehr praktisch Stück „ 6,00

Quecksilber:

A. Auerbach, Hamburg, Herrengraben 11/14.

Quecksilber-Reinigungsapparate:

Georg Schmidt & v. d. Eitz, Schmiedetcld (Kreis

Schlcusingen).

Quecksilberatoxyl, mit dem A s i p h y 1 (s. d.) identisches Arzneimittel, das gegen Syphilis injiziert wird. Quecksilberdampflampe. Sie besteht aus einem langen, sehr hoch evakuierten Glasrohr mit zwei eingeschmolzenen Elektroden; in der Röhre befindet sich etwas Quecksilber. Zum Zwecke des Anzündens Uberwindet man das Vakuum zunächst dadurch, dass man vorübergehend einen sehr hochgespannten Strom hindurchschickt, oder —1 was bequemer und gebräuchlicher ist — man neigt das Rohr, so dass das Quecksilber sich ausbreitet und eine fadenförmige Leitung zwischen den beiden Elektroden darstellt. Geht der Strom einmal durch die Röhre, so kann man bei der ersteren Anordnung die hohe Spannung wieder bis auf das übliche Mass erniedrigen bzw. bei der zweiten Anordnung das Rohr wieder aufrecht stellen. Die Elektrizität durchströmt die Röhre dann dauernd, und der darin enthaltene Quecksilberdampf kommt in lebhaftes Glühen, wobei er ein intensiv blauweisses Licht ausstrahlt.

972

Quecksilberfarben

Am zweckmassigsten erscheint die verbesserte Quecksilberdampflampe der C o o p e r - H e w i t t E l e c t r i c C o m p a n y ; die Röhre hangt schief und ist um eine horizontale Achse drehbar, aber so ausbalanziert, dass sie immer wieder in die normale Schräglage zurückkehrt Um die Lampe zu entzünden, zieht man (nachdem der Strom eingeschaltet ist) an einer entsprechend angebrachten Kette, bis das Rohr wagerecht liegt, wobei das Quecksilber die Verbindung von Elektrode zu Elektrode herstellt. Dann lässt man die Kette wieder los — die Lampe kehrt in die normale Schräglage zurück, der Quecksilberfaden reisst ab, und die Lampe entzündet sich. Die Quecksilberdampflampen können für verschiedene Spannungen von 40—50 V. gebaut werden, die zu zweien in einen Stromkreis von 100—125 V. geschaltet werden, ebenso wie gewöhnliche Bogenlampen, die ja meist auch zu zweien hintereinander geschaltet sind. Solche Lampen sind etwa 50—60 cm lang, also immerhin noch ziemlich handlich; Lampen für 100—110 V. dagegen würden eine Lange von mehr als 1 m erhalten müssen, wodurch sie sehr unbequem würden. Die Quecksilberlampen werden beim Betrieb recht heiss, und die Gefahr des Springens ist wegen der Giftigkeit des Quecksilberdampfes nicht unbedenklich. Das veranlasste H e r a e u s , Quecksilberdampflampen aus Q u a r z g l a s (s. d.) herzustellen, da das Quarzglas gegen Temperaturunterschiede ganz unempfindlich ist. Für gewöhnliche Beleuchtungszwecke ist aber eine solche Lampe nicht zu gebrauchen, denn das Quarzglas lasst die sonst vom Glase zurückgehaltenen ultravioletten Strahlen mit durch, und diese Strahlen, an denen die Quecksilberlampe sehr reich ist, entfalten ausserordentlich starke physiologische Wirkungen, erzeugen Hautverbrennungen, Netzhautentzündungen u. s. w. Die Bedeutung dieser Lampe liegt auf wissenschaftlichem und medizinischem Gebiete. Weil man die ultravioletten Strahlen mit Erfolg zur Behandlung von Hautkrankheiten heranzieht, hat man versucht, eine ahnliche Lampe wie die Heraeussche zu konstruieren, bei der das sehr teuere Quarzglas vermieden ist. Eine solche Konstruktion liegt in der neuen S c h o t t sehen U v i o 11 a m p e vor; die Röhre besteht aus einem besonderen Glas, das grosse Mengen ultravioletter Strahlen ungehindert hindurchlässt. Die gewöhnlichen Quecksilberdampflampen würden sich als Beleuchtungsmittel viel leichter einführen, wenn ihr Licht nicht einen so unangenehm kalten, blauweissen Ton hatte. Man versucht diesen Übelstand durch farbige Glocken zu beseitigen. Bei der sogenannten O r t h o c h r o m l a m p e ist eine Quecksilberdampflampe mit mehreren gewöhnlichen Kohlenfadenglühlampen in einer Glocke vereinigt; das weissblaue Quecksilberlicht und das rötliche Kohlenfadenlicht erganzen sich zu einer sehr angenehmen weissen Beleuchtung. Da die Quecksilberdampflampe sehr reich an chemisch wirksamen Strahlen ist, gewinnt sie immer grössere Bedeutung zur Beleuchtung photographischer Ateliers. Quecksilberdampflampen : W. C. Heraeus, G. m. b. H„ Hanau. Quecksilberfarben. Als solche wird nur noch der Z i n n o b e r ( C h i n e s i s c h r o t , P a t e n t r o t , V e r m i * I o n ) HgS benutzt. Er kommt zwar als Mineral vor, wird aber für die Verwendung als Farbe fast stets künstlich dargestellt, und zwar teils auf t r o c k e n e m , teils auf n a s s e m Wege: Bei dem trocknen Verfahren reibt man 540 T. Hg und 75 T. S zusammen und sublimiert das entstandene schwarze Quecksilbersulfid aus birnenförmigen Gefassen von Gusseisen mit aufgesetztem tönernen Helm, an welchen sich zum Auffangen des destillierenden Schwefels eine tönerne Vorlage anschllesst. Der Zinnober setzt sich als dunkelrote, strahlig-kristallinische Masse ab, die zur Verhütung des Staubens mit HiO gemahlen und dann durch Erhitzen mit Pottaschelösung (zur Entfernung mechanisch beigemengten Schwefels) raffiniert wird. Der gereinigte Zinnober wird schliesslich sorgfaltig gewaschen, auf Schüsseln getrocknet und zu einem feinen Pulver vermählen. Die Darstellung

Quecksilberlegierungen.

973

des echten c h i n e s i s c h e n Zinnobers, der wegen seiner ausserordentlichen Schönheit etwa fünfmal so hoch im Preise steht wie der europäische, ist in seinen Einzelheiten nicht bekannt. Darstellungsverfahren des Zinnobers auf n a s s e m Wege gibt es verschiedene, so werden nach einem solchen 5 T. Hg mit 1 T. S zu einem gleichmassig grauen Pulver zusamin engerieben und das Gemisch mit starker Kalilauge (45—50° B6) auf 45° erwärmt, bis das Pulver glänzendrot geworden ist. Eine ähnliche Vorschrift besteht darin, dass man 100 T. Hg mit 38 T. S verreibt und das Gemisch in einer dünnen Kalilauge auf 45* erwärmt; nach etwa 8 ständiger Einwirkung beginnt die Masse sich rot zu färben, und man lässt die Mischung, wenn der Ton feurigrot geworden ist, ganz allmählich (in mehreren Stunden) abkühlen, worauf in kaltes Wasser gegossen, gewaschen und getrocknet wird. Wieder nach einer andern Vorschrift fällt man HgCl»-Lösung mit NH» und behandelt den erhaltenen w e i s s e n P r ä z i p i t a t HgCINHs mit einer Auflösung von S in Schwefelammonium längere Zeit bei 45—50*. Ist der Niederschlag schön rot geworden, so behandelt man mit Kalilauge, wäscht aus und trocknet. Die sehr schöne rote Farbe des Zinnobers erscheint um so heller, je feiner er gemahlen ist; durch Zusatz von Eisenoxyd, Schwerspat, Gips, Mennige u. s. w. wird er verfälscht, bezw. in der Qualität beeinträchtigt. Alan würde den Zinnober in der Malerei noch mehr benutzen, wenn er nicht allmählich verblasste und missfarbig würde. Zinnober, echt, Ia Qualität, in 4 Nuancen bei Originalkiste von 12 1 /* kg Zinnober, echt, IIa Qualität, Nuancen hell und mittel bei Originalkiste von 12'/s kg Zinnober, echt, IIa Qualität, Nuancen dunkel bei Originalkiste von 12 l h kg Pseudo-Zinnober (Zinnober-Imitation) Nuance I n II „ III n IV „ V

1 1 1 1 • . . 1 1

kg „ „ „ „ „

Mk. „ „ „ „ „

6,50 6,10 6,00 5,60 6,10 5,70

(dunkelst) . . . . °/o kg Mk. 200,00 (dunkel) °/o „ „ 1 6 0 , 0 0 (mittel) °/o „ „ 135,00 (hell) »/„ „ „ 120,00 (hellst) . . . . . »/o „ „ 100,00

Q u e c k s l l b e r l e g l e r i i i i f f e n (Amalgame). Das Hg legiert sich mit den meisten Metallen direkt; mit andern, zu denen es nur geringe Affinität hat (z. B. Fe), kann die Vereinigung durch Behandeln der sehr fein verteilten Metalle mit Quecksilber 1 ö s u n g e n erzielt werden. Viele Amalgame sind anfangs flüssig und scheiden erst nach einigem Stehen die eigentlichen, nach stöchiometrischen Verhältnissen zusammengesetzten Legierungen in fester und kristallisierter Form aus. Bei gewöhnlicher oder wenig erhöhter Temperatur verbinden sich mit Hg direkt: K, Na, Mg, Sn, Zn, Pb, Bi, Ag, Au, AI und Sb. In erwärmtem Hg löst sich leicht Cd, und man erhält so ein nur langsam erhärtendes, aber dann sehr fest werdendes Amalgam, welches — ebenso wie ein solches aus 1 T. Cd und 2 T. Sn mit Hg — als Z a h n k i 11 Verwendung findet. G o l d a m a l g a m dient zur Feuervergoldung von Metallen; siehe unter „ V e r g o l d e n " . Zum Belegen der Spiegel benutzt man Z i n n a m a l g a m , welches U bis V& Sn enthält und durch ubergiessen von Stanniol mit Hg erzeugt wird. Bekannt ist, dass man die Z i n k e l e k t r o d e n galvanischer E l e m e n t e durch Einreiben mit Hg oberflächlich a m a l g a m i e r t , weil die Elemente durch das Zinnamalgam einen gleichmässigeren und dabei länger dauernden Strom liefern. Als R e i b z e u g f ü r E l e k t r i s i e r m a s c h i n e n benutzt man das K i e n m e y e r sehe A m a l g a m , das aus 2 T. Hg, 1 T. Sn und 1 T. Zn besteht; zur Darstellung reibt man feine oxydfreie Späne von Zn und Sn in einem erwärmten Eisenmörser mit Hg zusammen. Der Sch. P. leichtflüssiger Bi- und Cd-Legierungen wird durch Zusatz von etwas Hg noch weiter erniedrigt. So benutzt man ein Amalgam aus 45 T.

974

Quecksilberluftpumpen — Quecksüberverbindungen.

Bi, 17 T. Pb, 20 T. Sn und 10 T. Hg, das schon bei 70° schmilzt und beim Erstarren ziemlich fest wird, zum E i n s p r i t z e n a n a t o m i s c h e r P r ä parate. Als M e t a 11 k i 11 verwendet man eine Lösung von K a d m i u m a m a l g a m , und zwar stellt man aus 26 T. Cd und 74 T. Hg kristallisierenden Kadmiumamalgam dar und löst dieses in einem geringen uberschuss von Hg. Die Masse wird zuerst bei massiger Erwärmung wachsweich und knetbar, erhält aber allmählich eine beträchtliche Härte. N a t r i o m a m a U a m benutzt man vielfach zur Reduktion leicht zersetzbarer Substanzen mittels naszierenden H. Zur Darstellung bringt man Hg in einen eisernen Mörser und drflckt in dasselbe mit dem Pistill nach und nach kleine Stückchen trockenes Na hinein; hierbei zeigt sich namentlich anfangs eine kleine Feuererscheinung, auch verflüchtigt sich Hg, weshalb die Darstellung unter Benutzung eines Abzuges vorzunehmen ist. Je nach der Menge des Hg ist das Natriumamalgam flüssig oder fest. Nach dem Amer. Pat. 689 926 erhitzt man zur Gewinnung von Natriumamalgam Paraffin auf 130°, setzt 1 T. Na hinzu und erhitzt weiter; ist das Na geschmolzen, so fügt man 53 T. Hg zu. Dann wird das Paraffin abgegossen und das Amalgam während des Abkühlens gerflhrt. Das meiste Natriumamalgam gewinnt man jetzt durch Elektrolyse von NaCl unter Benutzung einer Quecksilberkathode (vgl. darüber den Abschnitt Q u e c k s i l b e r v e r f a h r e n im Artikel „ C h l o r a l k a l i p r o z e s s , e l e k t r o l y t i s c h e r " ) . Auch die andern Amalgame werden jetzt meistens in gleicher Weise elektrolytisch gewonnen. — Das D. R. P. 148 044 schützt eine Vorrichtung zum Auswaschen von elektrolytisch gewonnenem Alkaliamalgam. Bleiamalgam Kupferamalgam Natriumamalgam (2 °/o Na) (4°/. NO (10°/oNa> Zinkamalgam Zink-Zinnamalgam (Kicnmeycrsches Amalgam) Zinnamalgam

1 1 i 1 I 1 1 1

kg Mk. 3,00 „ „ 14,00 „ „ 7,50 „ „ 7,50 „ „ 8,50 „ „ 8,00 „ „ 7,00 „ „ 9,50

Queckallberluftpumpen siehe „ L u f t p u m p e n". Qnecksllberverblndnngeii (Merkurverbindungen). 1. Q u e c k s i 1 b e r c h I o r ü r ( K a l o m e l , M e r k u r o c h 1 o r i d; Hydrargyrum chloratum mite). HgsCl}. Zur Darstellung erhitzt man ein inniges Gemisch von 4 T. HgCI, mit 3 T. Hg in einem bedeckten eisernen Kessel, bis die graue Masse weiss geworden ist. Dann setzt man auf den Kessel eine grosse Schale (in der Technik wird die abgesprengte untere Hälfte eines Säureballons auf den Kesselrand gekittet) und erhitzt stärker, bis das Kalomel vollständig sublimiert ist. Auf nassem Wege gewinnt man es durch Fällen einer Lösuirc von Hgz(NOs)> mit NaCl oder durch Einleiten von SO* in HgCI,-Lösung. HgsClj bildet eine farblose, kristallinische, als Pulver gelbliche Masse, geschmack- und geruchlos, fast unlöslich in HjO und verd. Säuren. Durch kochendes H»0 wird es zersetzt, ebenso durch wiederholte Sublimation; auch am Licht scheidet es Hg aus. Man benutzt es in der Porzellanmalerei (zum Vermischen mit Au), zur Bereitung bengalischer Flammen sowie als Arzneimittel; für letzteren Zweck muss-beigemengtes HgClj durch Auswaschen sorgfältig entfernt werden. — Siehe auch den Artikel „ K a l o m e I o 1". Kalomel, p. vapor. D. A. V grfäHt „ präpariert, D. A. V „ sublim, in Stücken

1 1 1 1

kg Mk. 6,50 „ „ 6,50 „ „ 6,50 » » 6,50

2. Q u e c k s i l b e r c h l o r i d ( S u b l i m a t , M e r k u r i c h l o r i d ; Hydrargyrum bichloratum). HgCI*. Durch Sublimieren eines Gemenges von HgSO« mit NaCl, dem etwas MnOj zugesetzt wird, in Tonretorten auf dem Sandbade erhalten; es sublimiert als weisse kristallinische

Quecksilberverbindungen.

975

Masse. Man kann es auch auf nassem Wege darstellen, und zwar entweder durch Auflösen von Hg in Königswasser oder von HgO in HCl und Eindampfen der Lösung. Schmeckt metallisch, wirkt stark atzend und sehr giftig. Löslich in H 2 0, Alkohol und Äther. 100 T. H , 0 lösen bei 20° 7,39 T., bei 50° 11,34 T., bei 100° 54 T. HgCl,. Es dient zum Konservieren von Eisenbahnschwellen, von tierischen Substanzen, zum Atzen von Stahl, zur Darstellung von Anilinrot und von Quecksilberpräparaten, weiter auch in der Kattundruckerei sowie schliesslich in der Medizin als starkes Antiseptikum. Quecksilberchlorid, techn., Pulver „ in Stücken in Pulver, D. A. V ehem. rein in Kristallen „

°/0 % . . . ®/0 ®/0

kg Mit. 5 2 0 , 0 0 „ „ 545,00 „ „ 530,00 „ „ 600,00

3. Q u e c k s i l b e r n i t r a t . a) Q u e c k s i l b e r o x y d u l n i t r a t ( M e r k u r o n i t r a t ; Hydrargyrum nitricum oxydulatum). Hg*(NO*)s. Zur Darstellung lässt man 1 T . Hg mit 1 T. nicht zu konzentrierter HNO« in der Kalte stehen. Es kristallisiert mit 2 mol. HjO, wird von wenig Wasser unverändert gelöst, durch viel Wasser unter Ausscheidung eines basischen Salzes zersetzt. Sehr atzend, höchst giftig; es färbt die Haut am Licht purpurrot, dann schwarz. Quecksilberoxydulnitrat, krist „ basisch

1 kg Mk. 5 , 3 0 ; °/o kg Mk. 5 1 0 , 0 0 1 „ „ 9,50

b) Q u e c k s i l b e r o x y d n i t r a t (Merkurinitrat; Eydrargyrum nitricum oxydatum). Hg(NOj)j. Durch Kochen von Hg mit Überschüssiger HNOi oder durch Lösen von HgO in HNO* erhalten. Beim Verdampfen der Lösung lassen sich Salze mit verschiedenem Kristallwassergehalt erhalten; sie zersetzen sich sämtlich mit HjO leicht unter Bildung basischer Salze. Höchst giftig und sehr ätzend. Quecksilberoxydnitrat

1 kg Mk. 5 , 2 0 ;

°/o kg Mk. 5 0 0 , 0 0

4. Q u e c k s i l b e r o x y d ( R o t o x y d ; R o t e r P r ä z i p i t a t ; Hydrargyrum oxydatum). HgO. Durch Erhitzen eines innigen Gemisches gleicher Moleküle Hg(NOa)» und Hg erhalten. Es bildet ein ziegelrotes, schuppigkristallinisches, in HjO etwas lösliches, ätzend und sehr giftig wirkendes Pulver. Durch Eingiessen einer HgCU-Lösung in kochende Natronlauge erhält man HgO als orangegelbes Pulver. Es schwärzt sich am Licht unter Abscheidung von Hg. Man benutzt es in der Porzellanmalerei, in der Medizin, zur Darstellung anderer Quecksilberverbindungen sowie als Anstrich für Schiffsböden (um das Ansetzen von Tieren und Pflanzen zu verhindern). Quecksilberoxyd, r o t , präpariert, techn., garant. rein „ „ in Stücken, mediz „ „ präpariert, mediz. D. A. V krist., hochrot n „ g e l b , gefällt, techn 1 kg Mk. 7 , 0 0 ; »

D-A.V

°/o kg Mk. 6 0 0 , 0 0 » ' 6,90 1 „ „ 6,60 1 „ „ 8,50 °/o „ „ 650,00 1





9,30

5. Q u e c k s i l b e r s u l f a t ( H y d r a r g y r u m svlfuricum). Das O x y d u l s u l f a t ( M e r k u r o s u l f a t ) HgjSO« entsteht beim Erhitzen von konz. H>SO« mit überschüssigem Hg als ein in H»0 schwerlöslicher, kristallinischer Niederschlag. Wichtiger ist das O x y d s u l f a t (Merkurisulfat) HgSO«, das man aus Hg oder HgO beim Erwärmen mit überschüssiger konz. HsSO« erhält; man bezeichnet es als A m a 1 g a m i e r s a I z. Beim Behandeln mit viel HaO bildet sich basisches Merkurisulfat (Turpethum minerai») HgSO*. 2 HgO, ein zitronengelbes, kaum in HjO lösliches Pulver. Quecksilberoxydsulfat, neutr. (Amalgamiersalz) . . l k g M k . 5 , 2 0 ; °/o kg Mk. 4 9 0 , 0 0 „ basisch (Turpethum minerale) 1 „ „ 7 , 2 0 ; °/o » „ 690,00 Quecksilberoxydulsulfat 1 „ „ 7,20

6. Q u e c k s i l b e r s u l f i d „ Q u e c k s i l b e r f a r b e n".

(Hydrargyrum

eulfuratum)

siehe

unter

976

Quellstock —

Quietol.

7. M e r k u r i a m m o n i u in c h l o r i d ( W e i s s e r Präzipitat; Hydrargyrum praecipitatum album). NH,HgCI. Man erhält es durch Fällen einer HgCl*-Lösung mit NH» als ein in H s 0 und Alkohol unlösliches weisses Pulver. Es dient zur Darstellung von Zinnober (vgl. unter Quecksilberfarben); auch verwendet man es in der Medizin. Weisser Präzipitat, in Stücken, D . A. V

°/o kg M k . 6 4 0 , 0 0

n ™ Pulver 8. K n a l l q u e c k s i l b e r siehe „F u 1 m i n a t e". Quecksilberverbindungen:

E. Merck, D&rmstadt.

Quecksilberpräparate:

Saccharinfabrik A.-G. vorm. Fahlberg, List & Co.,

>



„ 660,00

I Saccharinfabrik A.-G. vorm. Fahlberg, List & Co., I Salbke* Westerhüsen. Salbke-Westerhusen.

Q n e U a t o e k siehe „B i e r " und „M a 1 z". Querzltron. Rinde verschiedener Eichen, namentlich der F ä r b e r e i c h e Quercus nigra oder tinctoria. In den Handel kommt die von der schwarzen Aussenschicht befreite gelbe Rinde zu Pulver vermählen oder in Form eines Extraktes. Es enthält die beiden gelben Farbstoffe Q u e r z i t r i n und Q u e r z e t i n . Man benutzt es ähnlich wie O e 1 b h o 1 z (s. d.) in der Woll- und Seidenfärberei. Ein besonders farbkräftiges, aus dem Querzitron dargestelltes Präparat ist das F I a v i n. Apparate zur Darstellung von Querzitron:

Heinrich Hirzel, Leipzig-Plagwitz.

Qnetschh&lwe. Q u e t s c h h ä h n c , übliche Form nach M o h r von M e s s i n g : Schenkellänge 50 60 t5 , 8 0 1 0 Stück 2,00 2,20 2,70 3,00 1 „ 0,25 0,30 0,35 0,40 Q u e t s c h h ä h n e nach M o h r von vernickeltem Stahldraht aus einem Schenkellänge 50 60 65 80 Stück 0, !0 0,35 0,10 0,45 S c h r a u b e n q u e t s c h h ä h n e nach H o f m a n n : No 1 2 3 4 Stück 0,45 0,50 0,60 0,70 Mit aufzuschlagendem Unterteil Stück 0 , 6 5 0,70 0,75 0,80 Schraubenquetschhähne nach M o h r mit seitlicher Öffnung Führungsstift Universal-Schraubcnquetschhähne: No 1 2 3 4 Stück 0,35 0,40 0,45 0,50 D i e s e l b e n für breite Schläuche

mm. Mk. „ Stück: mm. Mk.

Mk. „ und Mk 0 , 7 5

Mk. Mk. 1 , 5 0

Quetschhähne;

Georg Schmidt & v. d. Eitz, Schmiedefeld (Kreis Schleusingen).

Qnletol.

Vereinigte Lnusitzer Glaswerke A.G., Abt. Warn:brunn, Quilitz & Co., Berlin NW. 40, Heidestrasse 55/57.

Es ist Valeryloxybutyreinbromhydrat: CHjxxCHjNiCHafeBrH C-O-CO-CH»- C H < ^ ¿ O O . C,H7

Es bildet in H»0 und Alkohol leicht lösliche Kristallnadeln vom Sch. P. 119®, die durch Mischen molekularer Mengen von Valerylbromiir mit Propyldimethylaminooxyisobuttersäureester erhalten werden. Es wird als Mittel gegen Nervenkrankheiten u. s. w. verordnet.

Radioaktive Substanzen.

977

R. R a d i o a k t i v e Substanzen. Mit diesem Namen belegt man eine Reihe von Stoffen, welche die Eigenschaft haben, dunkle, den Kathoden- und Röntgenstrahlen ähnliche Strahlen auszusenden. Man unterscheidet dabei eine s e l b s t ä n d i g e und eine i n d u z i e r t e Radioaktivität; letztere kommt einerseits neben der ersteren in der Natur vor, während sie anderseits durch Kontakt oder durch elektrische Einflüsse k ü n s t l i c h erzeugt werden kann. Zuerst fand man die Eigenschaft der Radioaktivität am U r a n , doch liessen verschiedene Tatsachen darauf schliessen, dass die Strahlen nicht vom Uran selbst, sondern von unbekannten Beimengungen desselben herrühren. Man bezeichnete das radioaktive Agens als R a d i u m und erhielt es als R a d i u m - B a r y u m , wenn man aus Pechblende und den Rückständen der industriellen Urandarstellung das Baryum abschied. Die verschiedenen RadiumBaryumsalze besitzen zuerst (nach der Kristallisation bezw. Fällung) nur geringe Aktivität; diese steigt aber im Laufe einiger Wochen bis zu einem Maximum, um dann konstant zu bleiben. Abgesehen von den aktiven Eigenschaften entsprechen die Radium-Baryumsalze in physikalischer und chemischer Hinsicht vollständig den einfachen B^ryumsalzen. Auch R a d i o b l e i ist dargestellt worden, und zwar so, dass man aus Uranpecherz, Uranglimmer und andern Uranmineralien das Blei nach den gewöhnlichen analytischen Methoden abschied; auch die Radiobleisalze entsprechen im übrigen ganz den einfachen Bleisalzen. Das Element R a d i u m (Ra) hat das A. G. 225 und ist dem Baryum ähnlich; es färbt die Flamme rot r und seine Salze sind durch ein besonderes Spektrum und durch Phosphoreszenz ausgezeichnet. Sehr merkwürdig ist die Gasentwickelung durch feste und gelöste Radiumsalze (vgl. darüber Ber, d. deutsch, ehem. Ges. 35, 3608 und Chem. Ztschr. II, 396). Aus der Pechblende wurde dann von den Entdeckern des Radiums P. u n d S k. C u r i e ein sehr stark aktives Wismut dargestellt; sie schrieben die Aktivität einem dem Wismut beigemengten neuen Element P o 1 o n i u m zu. Die Gewinnung des P o l o n i u m - W i s m u erfolgt nach der gewöhnlichen analytischen Methode. Der Elementcharakter des Poloniums hat sich übrigens nicht bestätigt. Nach Versuchen von M a r c k w a l d lässt sich aus einei; Lösung von aktivem Wismutchlorid durch ein blankes Wismutstäbchen die radioaktive Substanz auf diesem als Überzug abscheiden. Endlich ist zu erwähnen, dass das aus uranhaltigen Thorerzen abgeschiedene T h o r i u m ebenfalls radioaktive Eigenschaften besitzt; man hat die letzteren auf ein Element A k t i n i u m zurückführen wollen und das aktive Thorium als T h o r i u m - A k t i n i u m bezeichnet. Auch r a d i o a k t i v e s T e l l u r ist entdeckt worden. Nach E. D u b o i s ist die Radioaktivität der bekannteren radioaktiven Mineralien die folgende, wobei die Radioaktivität des Urans als Einheit angenommen ist: Pechblende von Johanngeorgenstadt „ „ Joachimsthal . . . . Verschiedene Thorite Orangit : . . . Carnotit Autunit ChaJcolit Cleveit Monazit Fergusonit Samarskit . . . . Niobit Tantalit Blücher VIII.

.

.

3,6 . 3 0,04—0,6 0,9 2,7 1,2 2,3 0,6 0,2 0,04—0,2 0,5 0,04—0,12 0,01 62

978

Radioaktive Substanzen.

In ihrem B u c h e „Untersuchungen Aber die radioaktiven Substanzen", deutsch von W . Kaufmann (Braunschweig 1904, Vieweg & Sohn) gibt Frau Curie folgende Vorschrift zur Gewinnung von Radium aus der Joachimsthaler Pechblende: D a s zerkleinerte Mineral wird im Bergwerk mit Na s CO» geröstet, das Röstprodukt mit warmem H * 0 und darauf mit verdünnter H*SO« ausgezogen. D i e Lösung enthalt das Uran, der Rückstand die radioaktiven Substanzen. Er besitzt eine 4 , 5 mal grössere Radioaktivität als metallisches Uran und enthält hauptsachlich die Sulfate von Blei und Calcium, ferner Silizium, Aluminium und Eisenoxyd. Ausserdem finden sich in mehr oder weniger grosser Menge beinahe alle Metalle (Kupfer, Wismut, Zink, Kobalt, Mangan, Nickel, Vanadium, Antimon, Thallium, die seltenen Erden, Niobium, Tantal, Arsen, Baryum u. s . w.) darin vor. D a s Radium befindet sich in dieser Mischung von Sulfaten als das am wenigsten lösliche. Um es aufzulösen, muss die HtSO« so weit als möglich beseitigt werden. Dazu beginnt man die Behandlung des Rückstandes mit einer konz. kochenden Natronlauge. Die mit dem Blei, Aluminium und Calcium verbundene HsSO» geht grösstenteils als Na*SO« in Lösung, d a s durch Auswaschen mit H«0 beseitigt wird. Durch d a s Alkali entfernt man gleichzeitig d a s Pb, Si und AI. Der unlösliche Teil wird dann mit HiO gewaschen und nun mit HCl behandelt, wobei die Substanz aufgeschlossen wird und zum grössten Teil in Lösung geht. Aus dieser Lösung kann man das P o l o n i u m und A k t i n i u m ausscheiden: Ersteres wird durch H j S niedergeschlagen, letzteres findet sich in den Hydraten, die durch NH S aus der Lösung niedergeschlagen werden, nachdem diese von den Sulfaten getrennt und oxydiert ist. D a s Radium bleibt in dem unlöslichen T e i l ; dieser wird mit H 2 0 gewaschen und dann mit kochender konz. Na 2 CO s -Lösung behandelt. Wenn nur wenige nicht angegriffene Sulfate zurückgeblieben sind, so bewirkt diese Operation eine vollkommene Verwandlung der Baryumsulfate in Karbonate. Man wäscht darauf die Substanz sehr gründlich mit HjO und behandelt sie weiter mit reiner (von H : SO« freier) HCl. Die Lösung, die d a s Radium wie auch das Polonium und Aktinium enthält, wird filtriert und mit H*SO« niedergeschlagen. Man erhält so rohe Sulfate von radiumhaltigem B a , die auch Ca, P b und F e enthalten und ein wenig Aktinium und Polonium, welche in derselben W e i s e getrennt werden können wie von der ersten salzsauren Lösung. Aus 1 t Rückstand erhält man s o 10—20 kg rohe Sulfate, deren Aktivität 3 0 — 6 0 mal grösser ist als die des metallischen Urans. Man schreitet nunmehr zur Reinigung der Sulfate: Dazu kocht man sie in Na 2 COaLösung und verwandelt die erhaltenen Karbonate in Chloride. Die Lösung wird mit H»S behandelt, woraus eine kleine Menge aktiver Sulfide resultiert, die Polonium enthalten. Man filtriert die Lösung, oxydiert sie mit Cl und schlagt s i e mit NH» nieder. Die niedergeschlagenen Oxyde und Hydrate sind stark aktiv, und zwar rfihrt die Aktivität vom Aktinium her. Die filtrierte Lösung wird mit Na s CO* niedergeschlagen; die gefällten Erdalkalikarbonate werden gewaschen und in Chloride verwandelt. Diese Chloride dampft man zur T r o c k n e und wäscht mit konz. HCl, wobei sich das CaCIs beinahe vollständig löst, während das radiumhaltige B a C l s unlöslich bleibt. Man erhält s o von 1 t Ausgangssubstanz ungefähr 8 kg radiumhaltiges BaCli, dessen Aktivität ungefähr 6 0 mal grösser ist als die des metallischen Urans. Die weitere Trennung des Baryumchlorids und Radiumchlorids geschieht durch fraktionierte Kristallisation; das B a C l j ist in HiO leichter löslich als das RaCU. — Die von den radioaktiven Substanzen ausgehenden Strahlen bezeichnete man anfangs allgemein als R a d i u m s t r a h l e n oder als B e c q u e r e l s t r a h l e n , nach H. Becquerel, der die ersten Mitteilungen darüber veröffentlichte. Jetzt teilt man die Radiumstrahlen in drei Strahlengattungen, von denen die a - und ¿-Strahlen magnetisch und elektrisch ablenkbar sind, während die y-Strahlen nicht abgelenkt werden. Letztere gleichen in ihren W i r kungen durchaus den R ö n t g e n s t r a h l e n , während die positiv geladenen a-Strahlen den sogenannten K a n a l s t r a h l e n der Crookesschen Röhren, die negativ geladenen ¿-Strahlen den Kathodenstrahlen der Crookes-

Ramie — Rauchgase.

979

sehen Röhren entsprechen. Man fasst diese Strahlen als abgeschleuderte Stoffteilchen auf. Auf die Ausstrahlung von Kathoden- und Röntgenstrahlen lassen sich die meisten an den Radiumpräparaten beobachteten Erscheinungen zurückführen: Alle Radiumverbindungen sind selbstleuchtend; sie bringen Baryumplatincyanürschirme zum Aufleuchten und schwarzen die photographische Platte. Sie wirken ferner sehr energisch auf die Haut ein, derart, dass sie gleichsam Brandwunden erzeugen; diese Eigenschaft macht die Radiumsalze einerseits zu gefährlichen Giften, wahrend sie anderseits zu einer ausgedehnten medizinischen Verwendung dieser Salze geführt hat. Ferner ist die ganz unerklärliche Tatsache zu nennen, dass die Radiumsalze unaufhörlich Energie in Form von Warme ausstrahlen. Das Radium hat die Fähigkeit, seine Aktivität auf andere Körper zu abertragen, eine Erscheinung, die man, wie schon oben gesagt ist, als i n d u z i e r t e A k t i v i t ä t bezeichnet. Man betrachtet deshalb jetzt den eigentlichen Träger der Aktivität als ein Gas, welches man nach Rutherfords Vorschlag E m a n a t i o n nennt. Von grösstem Interesse ist die von W. Ramsay und F. Soddy entdeckte, durch sorgfältigste Versuche bewiesene Tatsache, dass in der Emanation H e l i u m auftritt, mit andern Worten, dass Helium aus Radium entsteht. Diese eigenartige Tatsache, wie Überhaupt sämtliche Erscheinungen der Radioaktivität deuten auf eine fortschreitende Umwandlung der radioaktiven Stoffe, deren Atome unstabile Gruppierungen von Teilchen eines Urstoffes darstellen und unter Aussendung von Strahlen explosionsartig, und zwar meist durch aktive Zwischenprodukte hindurch, in stabile (nicht aktive) Endprodukte übergehen. Ein solches Zwischenprodukt ist nun auch das Helium. — Auf weitere Einzelheiten dieses grossen, noch täglich neue Entdeckungen und Hypothesen verzeichnenden Gebietes kann hier nicht eingegangen werden. Es sei hinzugefügt, dass man neuerdings noch an sehr vielen andern Stoffen radioaktive Erscheinungen entdeckt hat. Beispielsweise enthalten zahlreiche H e i l q u e l l e n Radium, so dass verschiedene Forscher die Heilwirkung dieser Quellen auf ihren Radiumgehalt zurückzuführen geneigt sind. Auch die L u f t enthält Radium, ja es scheint erwiesen zu sein, dass die elektrische Leitungsfähigkeit der Luft zum grössten Teil von der darin befindlichen Radiumemanation herrUhrt. Radium z. Z

1 mg Mk. 3 4 0 , 0 0

Ramie siehe „ N e s s e 1". Rapidiii. Mineralöldestillat, dessen Siedegrenzen zwischen 100—250® liegen; es ist chemisch gereinigt und durch Zusatz von Benzolen u. s. w. so verbessert, dass es ohne weiteres in jedem Explosionsmotor statt Benzin gebraucht werden kann. Rapidin ist wasserhell, geruch- und geschmacklos, sp. G. 0,750—0,800. Der Verbrauch für 1 P. S.-Stunde stellt sich auf 290—300 g. Die Vergasungsprodukte sind unsichtbar, geruchlos und säurefrei. Bestätigt sich im praktischen Gebrauch die Geruchslosigkeit der Explosionsgase und können auch die übrigen Eigenschaften mit denen des Benzins konkurrieren, so dürfte das Rapidin für den Betrieb von Benzinmotoren eine grosse Zukunft haben. Bauchende Salpetersäure siehe „ S a l p e t e r s ä u r e " . Bauchende Schwefelsäure s. „ S c h w e f e l s ä u r e , r a u c h e n d e " . Bauchgrase. Untersuchungsapparate: R a u c h g a s - U n t e r s u c h u n g s a p p a r a t e nach O r s a t - F i s c h e r in mit Schiebern versehenem, tragbarem Holzkasten mit 3 Absorptionsgefössen nebst Gummisauger, vollständig Stück Mk. 55,CO G l a s t e i l e allein „ „ 27,tO D i e s e l b e n in Muenckescher Ausführung, Hahnrohr versichert durch Holzumkleidung, Absorptionsgefässe durch Scheiblersche Blasen verschlossen, mit Russ- und Staubfangrohr, vollständig Stück „ 60,00

62*

Rauchhelme.

980

D i e s e l b e n nach O r s a t - F i s c h e r , Apparat zur Bestimmung von 2 Gasen mit 2 Absorptionsgefässen, Ausführung wie vorher, in verschliessbarem Mahagonikasten Stück M k . 45,00 G l a s t e i l e allein „ „ 25,00 D i e s e l b e n nach O r s a t - L u n g e , mit 4 Absorptionsgefässen, Lämpchen für Palladium-Verbrennungsröhren, vollständig Stück „ 75,00 G l a s t e i l e allein „ „ 42,50 D i e s e l b e n nach O r s a t - S a l l e r o n , mit Saugebalg, in verschliessbarem Kasten, vollständig Stück „ 60,00 G l a s t e i l e allein „ „ 37,50 D i e s e l b e n nach O r s a t , kompendiöser, kompl „ „ 175,00 R a u c h g a s - . U n t e r s u c h u n g s a p p a r a t nach A r o n - S e g e r , vollständig in verschliessbarem Kasten Stück ,, 55,00 G l a s t e i l e allein „ „ 34,00 R a u c h g a s - U n t e r s u c h u n g s a p p a r a t nach F i s c h e r - P e t r z i l k a , mit Wechselhahn, der die sonst übliche, mit 3 Hähnen versehene Röhre ersetzt, vollständig Stück „ 55,00 A p p a r a t zur R a u c h g a s a n a l y s e , bestehend aus einfacher Gasbürette nach H e m p e l , zwei verschiedenen einfachen und einer zusammengesetzten Hempelschen Absorptionspipette, allem Zubehör, den notwendigen R e a gentien u. s. w., vollständig ,, 4 7 , 0 0 Dazu: 1 Flaschenaspirator „ 25,00 „ ca. 30 m Kühlrohr „ 16,00 Z u g m e s s e r für Brennöfen mit 3 Stellschrauben, zum Messen des Luftzuges im Schornstein „ 22,50 D e r s e l b e auf Stativ mit Dreifuss zur selbsttätigen Einstellung . . . . „ 32,00 D e r s e l b e , an Stelle des Dreifusses eine Metallglocke mit hohem Stativstab, zum direkten Aufstellen auf das Heizloch „ 32,00 D e r s e l b e nach F i s c h e r , einfach, mit U-Rohr auf verschiebbarer S k a l a „ 3,50 Z u g - u n d D r u c k m e s s e r nach S e g e r ( D . R . P . 11)426), zum Messen von geringen Druckdifferenzen, für Feuerungen, mit Gebrauchsanweisung . „ 20,00 D i f f e r e n t i a l - M a n o m e t e r nach Dr. A . K ö n i g , mit konzentrisch angeordneten Röhren, zur genauen Kontrolle der Zug- und Druckverhältnisse bei allen rationellen Feuerungsanlagen ( D . R . P . 4 8 8 0 7 ) . Für 10 20 30 mm Druck. Auf poliertem Brett . . . . 15,00 18,00 21,00 Mk. In verschlossenem Kasten . . 2 0 , 0 0 24,00 • 30,00 „ Dazu: Dreiweghähne Mk. 7,00 „ eine Flasche Flüssigkeit zur Füllung 1,00 D i e s e l b e n , ganz einfache, aber recht praktische Instrumente, vielfach verwandt, vollständig Stück „ 5,00 H y d r o s t a t i s c h e G a s w a g e zur Kontrolle des COa-Gehaltes der Rauchgase, bestehend aus Grundplatte, Standrohr, Manometer und Zubehör „ 1 3 5 , 0 0 R a u c h g a s - A n a l y s a t o r , System Krell-Schultze (Prinzip des Differentialmanometers). Apparat zur selbsttätigen Feststellung des COa-Gehaltes der Rauchgase, kompl 300,00 Derselbe Apparat mit photographischer Registriervorrichtung, kompl. . . „ 5 0 0 , 0 0 A u t o m a t i s c h e r H e i z e f f e k t m e s s e r „ M o n o p o l " , ohne zerbrechliche Glasgefässe und Gummischlauchverbindungen, führt automatisch alle fünf Minuten eine Kohlensäurebestimmung der Heizgase aus und zeichnet das Resultat auf. Preis 460,00 Untersuchungsapparate für Rauchgase: Vereinigte Lauaitzer Glaswerke A.G., Abt. WarmGeorg Schmidt & v. d. Eitz, Schmiedefeld (Kreis brunn, Quilitz & Co., Berlin NW. 40, HeideSchleuflingen). strasse 65/57.

Rauchhelme. A l u m i n i u m - K o p f h e l m (400 g ) mit Lüftkissen, Gurt mit Gurttasche, Träger, Stahlflasche mit 6 0 1 Sauerstoff, Reduzierventil und Verbindungsichlauch . Mk. 120,00

Rauchloses Pulver — Reagentien und Reaktionen. M a g n a l i u m - K o p f h e l m , Zubehör wie vorstehend K o p f h e Im aus Aluminium (400 g) ohne Garnitur „ „ Magnalium ohne Garnitur S t a u b h e l m (500 g) Staubmaske K o p f m a s k e aus Stoff S a u e r s t o f f m a s k e „London"

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981 .

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Mk. 1 3 0 , 0 0 40,00 „ 50,00 20,00 20,00 „ 12,00 „ 35,00

Rauchhelme: C. B. Koenig, Altona, Mörkenstr. 64.

R a u c h l o s e s P u l v e r (Rauchschwaches Pulver) siehe „ S c h i e s s p u l v e r". R a u s c h g e l b siehe „ A r s e n f a r b e n". R a u s c h g o l d siehe ,,B 1 a 11 m e t a 11 e". R a u s c h s i l b e r siehe „B 1 a 11 m e t a 11 e". R e a g e n t i e n und R e a k t i o n e n . Nur die wichtigsten Reagentien sind berücksichtigt worden, und auch diese nur insoweit, als ein Zweifel über die Zusammensetzung, Konzentration u. s. w. möglich schien. Unnötig erschien dagegen eine Aufzählung der Anforderungen an die Reinheit, weil die zur Ausführung von Reaktionen dienenden Stoffe jetzt von vielen Firmen besonders für diesen Zweck in ausgezeichneter Reinheit geliefert werden. 1. A m m o n i a k. NHs. Meist als 10 %ige Lösung (sp. Q. 0,96) benutzt. Daneben kommt auch konz. Ammoniak vom sp. G. 0,91 zur Anwendung. 2. A m m o n i u m c h l o r i d . NH4C1. Lösung 1 : 9. 3. A m m o n i u m c i t r a t siehe No. 9. A m m o n i u m z i t r a t . 4. A m m o n i u m k a r b o n a t . (NH^CsOs. 1 T. käufl. Salz + 3 T. dest. H 2 0 + 1 T. NH3 (sp. G. 0,96). 5. A m m o n i u m m o l y b d a t . (NHOoMotO« + 4 H 2 0. 150 g des krist. Salzes werden in 1 1 H 2 0 gelöst und die Lösung in 1 1 konz. HN0 3 (sp. G. 1,2) gegossen. 6. A m m o n i u m o x a l a t . (NH 4 ) 2 C 2 0i. Man benutzt eine stärkere Lösung von 1 T. Salz in 10 T. H 2 0 und eine verdünnte von 1 T. in 24 T. H 2 0. 7. A m m o n i u m s u l f i d siehe unten No. 98. Schwefelamm o n i u m". 8. A n i 1 i n s u 1 f a t. 1 % ige wässerige Lösung; auch kann man 10 Tropfen Anilin in 50 ccm verd. H 2 S0 4 ( 1 : 6 ) lösen. 9. A m m o n i u m z i t r a t . CjH,(OH)(COa. NH4)3. Man löst 300 g Zitronensäure in 400 ccm HaO und versetzt die Lösung nach und nach mit 325 g feingepulvertem käufl. Ammoniumkarbonat. Nach einstündigem Stehen verdünnt man auf 1,5 1 Flüssigkeit (sp. G. 1,105). 10. B a r f o e d s - R e a g e n s : 1 T. Kupferazetat in 15 T. H 2 0 gelöst; zu 200 ccm der Lösung fügt man 5 ccm Essigsäure von 68 % zu. Dient zur Prüfung des Dextrins auf Traubenzucker. 11. B a r y u m c h 1 o r i d. BaCl2 + 2 H 2 0. Lösung 1 : 10. 12. B a r y u m h y d r a t. Ba(OH) 2 + 8 H £ 0. Lösung 1 : 20 ( B a r y t wasser). 13. B a r y u m n i t r a t. Ba(N0 3 ) 2 . Lösung 1 : 14 oder 1 : 20. 14. B a u d o u i n sehe R e a k t i o n auf S e s a m ö l . Die Reaktion dient obligatorisch zum Nachweis von Margarine (für die ein Zusatz von 10 % Sesamöl vorgeschrieben ist), und zwar in folgender Ausführung: Man schüttelt 5 ccm des geschmolzenen Fetts mit 0,1 ccm alkoholischer Furfurollösung (1 vol. f a r b l o s e s Furfurol in 100 vol. absol. Alkohol) und 10 ccm HCl (sp. G. 1,19) %—1 Minute kräftig durch; die deutliche Rotfärbung der sich abscheidenden HCl zeigt Sesamöl an. Falls Farbstoffe vorhanden sind, die die HCl allein rot färben, müssen sie vorher durch Schütteln mit konz. HCl entfernt werden. 15. B e c h i - R e a k t i o n auf K o 11 o n ö 1. Man stellt die Reaktion, welche auf der reduzierenden Wirkung gewisser Bestandteile des Kottonöls gegen AgNOs beruht, am besten nicht mit dem ö l selbst, sondern mit den ungesättigten Fettsäuren desselben an, und zwar wie folgt: Man verseift das öl, neutralisiert mit Essigsäure, fällt mit Pb(C 2 H 3 0 2 ) 2 die Bleiseifen aus, wäscht die-

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Reagentien und Reaktionen.

selben mit siedendem H , 0 aus und tupft sie dann mit Filtrierpapier möglichst gut ab. Alsdann behandelt man sie mit Äther und befreit die hierbei in LOsung iehenden Pb-Salze der ungesättigten Sauren nach der Trennung vom UngeOsten durch Schütteln des Äthers mit HCl und dann mit H*0 im Scheidetrichter vom Pb. Aus der so erhaltenen ätherischen Fettsäurelösung destilliert man den Äther ab, löst den Rückstand in 10 ccm 96 % ¡gern Alkohol, schüttelt mit 1 ccm 5 % iger wässeriger AgNOt-Lösung und erwärmt dann auf 60—70°. Bei 0 e g e n wart von Kottonöl trübt sich das Gemisch, und dann entsteht ein schwarzer Niederschlag. 16. B e t t e n d o r f s R e a g e n s a u f A r s e n . Konzentr. LOsung von ZinncMOrür in rauch. HCl. Farblose Lösungen geben mit diesem Reagens je nach der vorhandenen Arsenmenge in der Kalte oder beim Erwärmen eine bräunliche Färbung oder einen braunen Niederschlag von As. Die Reaktion ist sehr empfindlich. 17. B 1 a u h o 1 z t i n k t u r. 15 g Kampecheholz in feinen Spänen digeriert man ca. 4 8 Stunden mit 100 g absolut. Alkohol. Die filtrierte LOsung (gut verschlossen aufzubewahren!) dient zum Nachweis geringer Mengen Cu und Fe im Trinkwasser. 18. B 1 e i a z e t a t. Pb(C«H*0>)f + 3 H s O. Lösung 1 : 10. 19. B r o m w a s s e r. Durch Schütteln von Br mit kaltem HjO erhalten; letzteres löst 2—3 % Br. 20. C a l c i u m c h l o r i d . CaCU + 6 H , 0 . Lösung 1 : 5. 21. C a l c i u m h y p o c h l o r i t . Ca(OCl) s . 1 T. Chlorkalk wird mit 2 0 T . HjO verrieben. 22. C a r o s c h e s R e a g e n s auf A l k a l o i d e . Dasselbe besteht aus S u l f o m o n o p e r s ä u r e und wird durch Lösen von Ammoniumpersulfat oder Kaliumpersulfat in konz. HjSO» erhalten. Das Eintragen muss langsam und bei niedriger Temperatur (unter Kühlung der Schale mit Eis) geschehen; die dabei entstehende Paste wird gegen das Ende des Eintragens ganz fest. Die Verwendung der Verbindung als Reagens auf Alkaloide beruht auf seiner energischen Oxydationsfähigkeit. 23. D e n i g f e s ' R e a k t i o n auf Z i t r o n e n s ä u r e : Man löst 5 g Quecksilberoxyd in 20 ccm konz. H , S 0 . und 80 ccm H*0. 5 ccm der 1—2 % Zitronensäure enthaltenden Flüssigkeit erhitzt man mit 1 ccm des Reagens zum Sieden und setzt dann tropfenweise 2 %ige KMnO«-Lösung zu: Die Flüssigkeit wird entfärbt, und noch bei einem Gehalt von 1 T . Zitronensäure in 1 0 0 0 0 T . Flüssigkeit entsteht ein feinkristallinischer weisser Niederschlag. 24. E i s e n c h 1 o r i d. FeiCl«. Lösung 1 : 2 0 . 25. E r d m a n n s R e a g e n s auf A l k a l o i d e . Eine HNOi enthaltende konz. H>SO«: Man verdünnt 10 Tropfen HNO» von 1,153 sp. O. mit 2 0 ccm dest. H»0 und gibt von dieser Flüssigkeit 20 Tropfen zu 40 ccm reiner konz. HaSO«. Auf 1—2 mg trocknes Alkaloid in einem weissen Porzellanschälchen giesst man 1 ccm des Reagens und wartet 15—30 Minuten auf die Reaktion; Temp. 18—22° C. (Weiteres siehe „ A l k a l o i d e " ) . 26. E s s i g s ä u r e . C,H,Oj. Man benutzt gewöhnlich 50 % ige (sp. G. 1,06). 27. F e h l i n g sehe L ö s u n g siehe Artikel „ M a s s a n a l y s e". 28. F i s c h e r s R e a g e n s auf Zuckerarten: 2 T . salzsaures Phenylhydrazin + 3 T . Natriumazetat in 20 T . H , 0 . 29. F r ö h d e s R e a g e n s . Auflösung von 0,5 g Natriummolybdat in 100 ccm konz. HiSO«, gibt mit vielen Alkaloiden charakteristische Färbungen. 30. G e r b s ä u r e ( T a n n i n ) . Lösung 1 : 10. Dient als Reagens auf T i t a n s ä u r e ; eine Lösung von 1 T. Gallusgerbsäure in 8 T . H>0 und 1 T . Alkohol dient als Reagens auf Alkaloide. 31. G o l d c h l o r i d . AuCI* + 2 H » 0 . Lösung 1 : 20. Dient als Alkaloidreagens; Lösung 1 : 3 0 als Reagens auf Zinnoxydulsalze. 32. G r i e s s'sches R e a g e n s . Dasselbe dient zum Nachweis und zur kolorimetrischen Bestimmung von salpetriger Säure: 0,100 g reines (weisses) a-Naphtylamin wird durch viertelstündiges Kochen mit 100 ccm HjO aufgelöst,

Z

Reagentien und Reaktionen.

983

d a z u 5 ccm E i s e s s i g gesetzt, eine L ö s u n g v o n 1 g S u l f a n i l s ä u r e in 100 ccm H a O zugesetzt u n d die M i s c h u n g in gut v e r s c h l o s s e n e r F l a s c h e a u f b e w a h r t . E i n e g a n z s c h w a c h r o s a r o t e F ä r b u n g d e s R e a g e n s stört bei d e r V e r w e n d u n g v o n 1 ccm d e s s e l b e n auf 50—100 ccm d e r zu p r ü f e n d e n F l ü s s i g k e i t n i c h t ; s t ä r k e r e F ä r b u n g lässt sich d u r c h Z i n k s t a u b b e s e i t i g e n . 1 ccm G r i e s s s c h e s R e a g e n s zeigt 1/iooo m g Nitritstickstoff in 100 ccm W a s s e r n a c h 10 M i n u t e n noch s e h r deutlich d u r c h R o s a f ä r b u n g a n . 33. G r i g n a r d s e h e R e a k t i o n . Aus m e t a l l i s c h e m M a g n e s i u m u n d H a l o g e n a l k y l e n e r h ä l t m a n f e s t e V e r b i n d u n g e n der a l l g e m e i n e n F o r m e l RMgHal, w o r i n R ein Alkyl, Hai ein H a l o g e n a t o m ist. Die so e r h a l t e n e n O r g a n o m a g n e s i u m v e r b i n d u n g e n sind ä u s s e r s t r e a k t i o n s f ä h i g und h a b e n d i e S y n t h e s e z a h l r e i c h e r V e r b i n d u n g e n erst ermöglicht, bei a n d e r n b e d e u t e n d erleichtert. W i r v e r w e i s e n auf die a u s f ü h r l i c h e n B e r i c h t e ü b e r d i e S y n t h e s e n mittels der G r i g n a r d s c h e n R e a k t i o n : C h e m . Zeitschr. 111,35 und IV, 315. 34. H a 1 p h e n s e h e R e a k t i o n auf K o t t o n ö l : G l e i c h e R a u m t e i l e ö l , Amylalkohol und mit S c h w e f e l g e s ä t t i g t e r S c h w e f e l k o h l e n s t o f f w e r d e n in einem B a d e v o n s i e d e n d e r K o c h s a l z l a u g e 10—15 M i n u t e n e r h i t z t : Bei G e g e n w a r t von Kotton-öl tritt e n t w e d e r s o f o r t o d e r n a c h l ä n g e r e m S t e h e n eine c h a r a k t e r i s t i s c h e o r a n g e r o t e bis r o t e F ä r b u n g ein, d o c h v e r s a g t d i e R e a k t i o n , w e n n d a s Kottonöl v o r h e r auf 250° erhitzt w o r d e n w a r . 35. H ä m a t o x y l i n l ö s u n g s i e h e No. 17. „ B 1 a u h o 1 z t i n k t u r " . 36. H e l w i g s B l u t l ö s u n g s f l ü s s i g k e i t . L ö s u n g v o n 1 T . KJ in 4 T . H 2 0 , löst e i n g e t r o c k n e t e B l u t f l e c k e o h n e V e r ä n d e r u n g d e s B l u t farbstoffs. 37. H u b e r s Reagens auf f r e i e M i n e r a l s ä u r e n . Mischung der w ä s s e r i g e n L ö s u n g e n von A m m o n i u m m o l y b d a t und K a l i u m f e r r o c y a n i d . Bei G e g e n w a r t freier S ä u r e n f ä r b t sich d a s G e m i s c h rötlichgelb bis d u n k e l b r a u n . 38. J o d j o d k a l i u m l ö s u n g . 5 g J w e r d e n mit 5 g KJ und 100 ccm HaO v e r r i e b e n und mit H 2 0 auf 1 1 v e r d ü n n t . 39. J o d z i n k s t ä r k e l ö s u n g . M a n k o c h t 5 g S t ä r k e m e h l und 20 g ZnCl 2 mit 100 ccm H 2 0 zu einer k l a r e n L ö s u n g (unter E r s a t z d e s v e r d a m p f e n den H 2 0 ) , f ü g t 2 g ZnJ 2 zu und v e r d ü n n t auf 1 1. G u t v e r s c h l o s s e n u n d im Dunkeln aufzubewahren. 40. K a l i u m b i c h r o m a t. K 2 Cr 2 07. L ö s u n g 1 : 10. 41. K a 1 i u m k a d m i u m j o d i d. M a n löst 10 T . CdJ 2 und 20 T . KJ z u s a m m e n in 80 T . H 2 0 . Dient als R e a g e n s auf Alkaloide, mit d e n e n es hellg e l b e N i e d e r s c h l ä g e gibt. 42. K a l i u m C h r o m a t . K 2 CrO,. L ö s u n g 1 : 20. 43. K a 1 i u m c y a n i d. KCN. L ö s u n g 1 : 5 . 44. K a l i u m f e r r i c y a n i d (rotes Blutlaugensalz). K 3 Fe(CN)6. L ö s u n g 1 : 10. 45. K a l i u m f e r r o c y a n i d (gelbes Blutlaugensalz). KiFe^CN)«. L ö s u n g 1 : 10. 46. K a 1 i u m h y d r a t (A t z k a 1 i). KOH. L ö s u n g (Kalilauge) 1 : 10; f ü r die E l e m e n t a r a n a l y s e L ö s u n g 1 : 2 (sp. G. 1,27). 47. K a l i u m n a t r i u m k a r b o n a t . G e m i s c h v o n 13 T . KsCOa mit 10 T . w a s s e r f r e i e m N a 2 C 0 3 . Di-ent zum A u f s c h l i e s s e n unlöslicher Silikate u n d Sulfate. 48. K a 1 i u m n i t r i t. K N 0 2 . L ö s u n g 1 : 3. 49. K a l i u m r h o d a n i d . KCNS. L ö s u n g 1 : 10. 50. K a l i u m s u l f o k a r b o n a t . K 2 CS 3 . M a n löst 12 g KOH mit HaO zu Vi 1 und leitet i n d i e H ä 1 f t e d i e s e r K a l i l a u g e H 2 S b i s zur S ä t t i g u n g ein. D a n n f ü g t m a n d i e a n d e r e H ä l f t e hinzu, l ä s s t 10 ccm CS 2 z u f l i e s s e n u n d digeriert d i e M i s c h u n g in l o s e v e r s c h l o s s e n e r F l a s c h e e t w a 2 T a g e bei m a s s i g e r W ä r m e . Die a b g e g o s s e n e d u n k e l r o t e F l ü s s i g k e i t b e n u t z t m a n z u m N a c h w e i s von Nickelsalzen, d i e d a m i t eine t i e f b r a u n e F ä r b u n g e r z e u g e n . 51. K n a p p s e h e F l ü s s i g k e i t zur B e s t i m m u n g v o n T r a u b e n z u c k e r . M a n v e r s e t z t 10,8 g HgCU mit soviel K C N - L ö s u n g , d a s s N a O H keinen N i e d e r s c h l a g m e h r g i b t ; d a n n f ü g t m a n 100 ccm N a t r o n l a u g e ( s p . G . 1,145) zu u n d v e r d ü n n t auf 1 1.

034

Reagentien und Reaktionen.

52. K o b a 11 n i t r a t. Co(NO,)» + 5 HsO. Lösung 1 : 10. 53. K ö n i g s w a s s e r . 3 T. HCl vom sp. G. 1 , 1 2 + 1 T. HNO» vom sp. G. 1,20. Vor dem Gebrauche frisch zu bereiten. 54. K r a m a t o r e a k t i o n nach H a g e r auf Arsen. Siehe darüber unter P r fl f u n g in den Artikeln „ S c h w e f e l " und „ S c h w e f e l s ä u r e". 55. K u p f e r c h l o r i d . CuCl» + 2 H , 0 . Lösung 1 : 10. 56. K u p f e r c h l o r t t r . Cu>Cl». Man fällt CuCli-Lösung mit SnCl» filtriert den weissen Niederschlag ab, wäscht ihn mehrmals mit kaltem H»0, dann mit Alkohol und Äther, trocknet im CO>-Strom bei etwa 90* und bewahrt unter Licht- und Luftabschluss auf. Es dient in der Gasanalyse zur Bestimmung von CO. 57. K u p f e r s u 1 f a t. CuSO« + 5 H,0. Lösung 1 : 10 58. L u g o I s c h e L ö s u n g siehe No. 38. J o d j o d k a l i u m l ö s u n g . 59. M a g n e s i a m i s c h u n g. 1 T. krist. MgSO« + 1 T. NH«C1 in 8 T. HjO gelöst und 4 T. NH3 (sp. G. 0,96) zugefügt; nach mehrtägigem Stehen filtriert. 60. M a g n e s i u m c h l o r i d . MgCI2 + 6H s O. Lösung 1 : 10. 61. M a g n e s i u m s u l f a t . M g S 0 » + 7 H 2 0 . Lösung 1 : 10. 62. M a n d e l i n s R e a g e n s auf A 1 k a 1 o i d e. Lösung von 1 g Ammoniumvanadat in 200 g Schwefelsäure (Monohydrat). Die Lösung gibt mit Alkaloiden charakteristische Farbenreaktionen; z. B. entsteht mit Strychnin eine prachtvolle Blaufärbung, die allmählich Uber Violett in Zinnoberrot und Orange Ubergeht. 63. M a r m i s R e a g e n s siehe No. 41. K a l i u m k a d m i u m j o d i d . 64. M e c k e s R e a g e n s auf Alkaloide. Lösung von 1 T. seleniger Säure in 200 T. konz. H2SÖ«. Mit dem Reagens geben verschiedene Alkaloide charakteristische Färbungen: M o r p h i n blau, dann blaugrttn bis olivgrUn; A p o m o r p h i n dunkelviolett; N a r k o t i n grUnlichblau, dann kirschrot; K o d e i n blau, dann smaragdgrün u. s. w. 65. M e y e r s L ö s u n g siehe No. 92. Quecksilberkaliumj o d i d. 66. M i l l o n s R e a g e n s . Man löst Hg im gleichen Gewichte konz. HNOa (sp. G. 1,41) zuerst in der Kälte, dann unter massigem Erwärmen, verdünnt die Lösung mit dem doppelten vol. H 2 0 und giesst die Flüssigkeit vom Niederschlage nach mehrstündigem Stehen ab. Die Lösung dient zum Nachweis von Albumin. 67. M o h r sches S a l z . Man versteht darunter das Doppelsalz E i s e n a m m o n i u m s u l f a t FeSO t , (NHt)»SOj + 6 H 2 0, welches sich besser als Eisenvitriol ohne Oxydation hält und zur Titerstellung von Kaliumpermanganat empfohlen wordein ist. 68. M o l y b d ä n f l U s s i g k e i t siehe No. 5. Ammoniumm o l y b d a t. 69. 0 - N a p h t o l . C 1 0 H 7 .OH. Seine Lösung in Kalilauge dient als Reagens auf Chloroform, indem sie sich damit blau färbt. 70. N a t r i u m a z e t a t . NaCjHjOj + 3 H 2 0. Lösung 1 : 10. 71. N a t r i u m a m m o n i u m p h o s p h a t (Phosphorsalz). Na(NH«)HPO« + 8 H»0. Man löst 6 T. Na 2 HP0, und 1 T. NH.Cl in 2 T. heissem H 2 0, lässt auskristallisieren und reinigt durch mehrmaliges Umkristallisieren aus ganz schwach ammoniakhaltigem H 2 0. 72. N a t r i u m h y d r a t (Atznatron). NaOH. Man benutzt gewöhnlich eine Natronlauge 1 : 10. 73. N a t r i u m h y p o b r o m i t . NaBrO. 100 g NaOH in 250 g H,0 gelöst und nach vollständigem Erkalten 25 ccm Br zugefügt. Dient zur azotometrischen Bestimmung von NHj und Harnstoff. 74. N a t r i u m h y p o c h l o r i t . NaCIO. Man sättigt Natronlauge in der Kälte mit Chlorgas und fügt dann einige Tropfen anderer Natronlauge zu, bis der Geruch nach freiem C! verschwunden ist. Es dient statt Bromwassers als kräftiges Oxydationsmittel. (Kühl und dunkel aufzubewahren!) 75. N a t r i u m k a r b o n a t . Na 2 C0 3 . Lösung 1 : 5 (entwässertes Salz) bezw. 1 :2,7 (krist. Salz).

Reagcntien und Reaktionen.

985

76. N a t r i u m p h o s p h a t . Na,HPO» + 12HiO. Lösung 1:10. 77. N a t r i u m s u l f i d . Na s S. Durch Einleiten von HiS in Natronlauge erhalten; zuweilen mit Vorteil anstatt Schwefelammoniums gebraucht. 78. N a t r i u m t h i o s u l f a t . NasSaO» + 5HtO. Lösung 1: 10. 79. N a t r i u m w o l f r a m a t . Na»WO* + 2HtO. Gesattigte, wässerige, mit Essigsäure stark angesäuerte Lösung: sie dient als Reagens auf Proteinsubstanzen; selbst in sehr verdünnten Lösungen von Albumin, Kasein, Leim, Blutserum entstehen voluminöse Niederschläge. 80. N e s s l e r s R e a g e n s . 35 g K J + 13 g HgCI» mit 800 ccm HjO zum Kochen erhitzt, dann tropfenweise mit kalt gesättigter HgClt-Lösung versetzt, bis eben ein bleibender Niederschlag entsteht. Dann fttgt man 160 g KOH zu, verdünnt mit HaO auf 1 1, setzt noch eine kleine Menge HgCU-Lösung zu, lässt absetzen und dekantiert. In gut verschlossenen Flaschen aufzubewahren! 81. P a l l a d i u m c h l o r ü r . PdClj + 2 H j O . Lösung 1:500. Zum Nachweis von CO benutzt. 82. P h e n o l . C«H». OH. Lösung von 1 T. Phenol in 4 T. konz. H,SO« dient nach Verdünnen mit 2 T. H»0 als Reagens auf HNO«, eine Lösung von Phenol In Kalilauge als Reagens auf Jodoform, eine Lösung von Phenol in Quecksilberoxydulnitrat-Lösung als Reagens auf salpetrige Säure. 83. m - P h e n y 1 e n d i a m i n. C*H«(NHi)>. Man löst 5 g in dest HjO, fügt sogleich verd. HiSO« bis zur deutlich sauren Reaktion zu und füllt mit dest. HsO auf 1 1 auf. Empfindliches Reagens auf salpetrige Säure. 84. P h l o r o g l u z i n (sym.Trioxybenzol). C«H,(OH),. Lösung 1:200 Dient zur Erkennung von Holzsubstanz, welche sich damit violettrot färbt. 85. P h o s p h o r a n t i m o n s ä u r e . Antimonperchlorid wird in Phosphorsäurelösung eingetragen. Reagens auf Alkaloide. 86. P h o s p h o r m o l y b d ä n s ä u r e . Durch mehrmaliges Eindampfen von phosphormolybdänsaurem Ammoniak mit Königswasser (behufs Zersetzung des NHS), Verjagen der HCl durch Abdampfen und Auflösen des Rückstandes in HtO erhaltene Lösung. Vorzügliches Alkaloidreagens; auch fertig käuflich. 87. P h o s p h o r s a l z siehe No. 71. N a t r i u nra m m o n i u m phosphat. 88. P h o s p h o r w o l f r a m s a u r e s N a t r o n . 100 g Natriumwolframat und 80 g NasHPO« werden in 500 ccm mit HNOa angesäuertem HsO gelöst. Gutes Reagens auf Alkaloide. 89. P i k r i n s ä u r e . CoH2(OH)(NOa)3. Wässerige Lösung 1 : 1 0 0 dient als Alkaloidreagens; wässerige Lösung 1 : 2 5 0 als Reagens auf Blausäure und Traubenzucker benutzt. In kalt gesättigter alkoholischer Lösung gibt Pikrinsäure mit den aromatischen Kohlenwasserstoffen charakteristische Niederschläge. 90. P 1 a t i n c h 1 o r i d. PtCU + 10 H„0. Lösung 1: 10. 91. Q u e c k s i l b e r c h l o r i d . HgCls. Lösung 1:16. 92. Q u e c k s i l b e r k a l i u m j o d i d . HgJ». KJ. Man löst 13.55 g HgCI2 und anderseits 49,8 g KJ in HjO, mischt beide Lösungen und verdünnt mit dest. H s O auf 1 1. 93. Q u e c k s i 1 b e r o x y d u I n i t r a t. Hg2(NOs)ä + 4 H,0. Lösung 1 :20. Über die Darstellung des Salzes vgl. den Artikel „ Q u e c k s i l b e r v e r b i n d u n g e n " (No. 3a). 94. S a l p e t e r s ä u r e . HNOj. Konzentriert vom sp.'G. 1,52 ( = 100T. HNOs); verdünnt vom sp. G. 1.20 ( = 32 T. HNOj). Oft benutzt man noch eine weitere Verdünnung aus 1 T. Säure vom sp. G. 1,20 mit 3 T. HjO. 95. S a l z s ä u r e . HCl. Konzentriert vom sp. G. 1,20 ( = 3S T. HCl): verdünnt vom sp. G. 1,12 ( = 24 T. HCl). Häufig kommt ausserdem eine Verdünnung aus gleichen Teilen Säure vom sp. G. 1,12 und: HsO zur Verwendung. 96. S c h e i b l e r s R e a g e n s siehe No. 88. P h o s p h o r w o l f r a m saures Natron.

986

Reagiergläser.

97. S c h u t z e s R e a g e n s siehe No.85. Phosphorantimonsäure. 98. S c h w e i e l a m m o n i u m . (NH.)sS. Man leitet HzS in NH» bis zur Sättigung und fügt das gleiche vol. NHi-FJiissigkeit zu. Digeriert man farbloses Schwefelammonium mit pulv. S, so erhält man g e l b e s Schwefelammonium (Ammoniumpolysulfid). 99. S c h w e f e l s ä u r e . HiSO«. Konzentriert vom sp. G. 1,84 ( = 100 T . HiSO »

1 kg Mk. 5,40

i . 1 „

„ 5,«o n 6,00

R o b u r l t siehe „ S i c h e r h e i t s s p r e n g s t o f f e " . R o b y l & n , ein Eisenpräparat, das Lezithin und Albumin enthalt und als Nährmittel bei Bleichsucht Verwendung finden soll. B o d i n a i siehe „ P h o t o g r a p h i s c h e C h e m i k a l i e n " . R o h e i i e n « Allgemeines siehe unter „E i s e n " ; dort sind auch die wichtigsten Eisenerze genannt. Zunächst werden die Erze zur Entfernung von HtO, CO», S, As u. s. w. an der Luft' gerostet, dann zerkleinert und schliesslich „gattiert", d. h. man mischt verschiedene Erze nach dem Eisengehalt miteinander und fügt die erforderlichen schlackenbildenden Zuschlage zu. Die Schlacke besteht aus S i l i k a t , und so benutzt man als Zuschlage fflr kalkuad magnesiareiche Eisenerze Q u a r z und T o n s c h i e f e r , d. h. kieselsaure- und tonerdereiche Substanzen, wahrend man umgekehrt K a l k s t e i n oder D o l o m i t zuschlägt, wenn die Gangart des Erzes reich an SiO> und AUO« ist. Das Gemenge aus Erzen und Zuschlagen erhitzt man in bis Uber 30 m hohen Schachtöfen (vgl. unter „ O f e n " ) , die hier im besondern als H o c h ö f e n ( H o h ö f e n ) bezeichnet werden. Der Hochofen wird vorgewärmt und bleibt dann dauernd im Betriebe. Man beschickt ihn von oben (durch die Gicht) mit abwechselnden Schichten des Erz-Zuschlaggemenges und Koks (anstatt des letzteren kann auch Anthrazit oder Holzkohle verwendet werden). Die oben entweichenden CO-reichen Gichtgase werden durch einen Aber die Gicht gehängten eisernen Gasfang aufgefangen und zur Erhitzung der Geblaseluft benutzt. Unten verjüngt sich der Schacht zu der „Rast", wo sich zusammengeschmolzene Schlacken und darunter flüssiges Roheisen ansammeln. Von unten leitet man durch DUsen auf 500—800° vorgewärmte Luft (Geblasewind) in den Schacht ein. Die aufsteigenden heissen Gase bewirken im untersten Teil des Schachts eine Austrocknung und Vorwärmung der Beschickung, während in den oberen Regionen die Reduktion der Erze zu metallischem Fe stattfindet. Letzteres ist zuerst nur teigig, geht aber bald durch weitere Aufnahme von C in das leichter schmelzbare (Sch.P. 1000—1200") Roheisen über, welches nach unten abfliesst, wo es durch die darüber lagernde flüssige Schlacke vor erneuter Oxydation durch den Gebläsewind geschützt bleibt. Aus den Schlacken nimmt das Roheisen dabei noch Si auf, während es anderseits mehr oder weniger Mn, P und S enthält. Ausserordentliches Aufsehen hat ein Vortrag des Amerikaners G a y I a y erregt, wonach man durch T r o c k n u n g d e s Hochofenwindes mittels Kältemaschinen sehr erhebliche Vorteile erzielt; dadurch dass der Wassergehalt des Windes von 13 auf 4 g herunterging, erzielte er eine Produktionsvermehrung um 25 % bei einer gleichzeitigen Ersparnis an Brennmaterial um 20 %. Es bleibt abzuwarten, ob sich bei der Nachprüfung allgemein die Windtrocknung als so vorteilhaft bestätigt. Allgemein teilt man das Roheisen nach den internationalen Beschlüssen von Philadelphia in folgende drei Sorten: 1. G r a u e s R o h e i s e n . Ein Teil des Kohlenstoffes wird beim Erkalten graphitisch ausgeschieden. Farbe der Bruchfläche grau. — In der Giesserei zu Gusswaren verarbeitet heisst das graue Roheisen G u s s e i s e n . 2. W e i s s e s R o h e i s e n . Der Kohlenstoff bleibt gebunden. Farbe der Bruchfläche weiss. Harter und spröder als graues Roheisen. 3. E i s e n m a n g a n e . Kohlenstoffhaltige Eisenmangan-Legierungen mit reichem Mangangehalte. Der Kohlenstoff bleibt gebunden. Farbe der Bruchflache weiss oder gelblich. Finden sich im grauen Roheisen lichtere Partieen oder im weissen Roheisen graue Körnungen, so bezeichnet man das Produkt als h a l b i e r t e s

Röhren.

1003

Roheisen. W i r d geschmolzenes graues Roheisen schnell abgekühlt, so geht es in w e i s s e s Uber, w ä h r e n d umgekehrt bei starker Hitze geschmolzenes w e i s s e s Roheisen sich bei langsamem Abkühlen in graues Roheisen umwandelt. Roheisen ist spröde, nicht schmiedbar, schmilzt beim Erhitzen plötzlich. W e i s s e s Roheisen (für Bessemer-, Martin- und Thomasprozess) hat d a s sp. G. 7 , 5 — 7 , 7 ; Sch. P. 1 0 5 0 — 1 1 0 0 ° . G r a u e s Roheisen (für Giessereizwecke) hat d a s sp. G. 7,0—7,3; Sch. P. 1 1 5 0 — 1 2 5 0 ° . Im übrigen vgl. die Artikel „ E i s e n", „F 1 u s s e i s e n" und „ S c h w ei s s e i s e n".

Röhren. R ö h r e n von w e i s s e m , w e i c h e m , l e i c h t s c h m e l z b a r e m G l a s e . Äusserer Durchm. 2—20 mm . . . . 1 kg Mk. 1,60; °/o kg Mk. 140,00 D i e s e l b e n bis zum Durchm. (aussen) 40 mm 1 „ „ 2,00 n Ii Ii » n 60 ii 1 ii ii 3,00 V e r b r e n n u n g s r ö h r e n aus böhmischem, schwer schmelzbarem Glase 1 kg Mk. 3,00; °/o „ „ 275,00 R ö h r e n aus J e n e n s e r G e r ä t e g l a s , vor der Lampe zu verarbeiten. Biegeröhren von 6—25 mm Weite und 70 oder 140 cm Länge 1 kg Mk. 4,00 V e r b r e n n u n g s r ö h r e n aus J e n e n s e r G l a s von 12—25 mm Aussenweite, der üblichen Wandstärke von- ca. J/io des Durchm. und 1 oder 2 m Länge 1 „ „ 2,70 D i e s e l b e n , a r s e n f r ei 1 „ „ 3,00 E i n s c h m e l z r ö h r e n für Bombenöfen aus Jenenser Verbundglas; 12—25 mm Aussenweite (Wandstärke ca. 1/s des Durchm.) und 1 oder 2 m Länge . 1 „ „ 2,70 D i e s e l b e n aus dem noch widerstandsfähigeren J e n e n s e r D u r a x glas 1 „ „ 3,50 R ö h r e n aus Berliner P o r z e l l a n , innen und aussen glasiert, bis 120 cm lang: Äusserer Durchmesser . . 1,2 2 2,8 3,8 5 6 cm. Innerer „ . . 1 1,4 1,9 2,7 3,5 4,3 „ Länge 120 120 120 120 120 120 stück 9,60 12,00 14,40 19,20 21,60 24,00 Mk. R ö h r e n aus S a n i t ä t s p o r z e l l a n , innen und aussen glasiert; sie werden ebenfalls bis 120 cm lang geliefert: Innerer Durchmesser . . 0,7 1,5 2 2,5 3 4 5 6 cm. Länge bis 30 cm . . . 0,60 0,90 0,90 1,20 1.25 1,75 1,75 2,50 Mk. „ per cm mehr . . 0,06 0,06 0,08 0,08 0,12 0,12 0,20 0,20 „ R ö h r e n aus S t e i n z e u g , gerade: Lichte Weite 10—25 30—50 75 100 125 150 175 2 0 0 mm. Wandstärke 2,5 4 7 10 10 10 12 12 „ Stück ä 1 m Baulänge . 1,00 1,50 1,75 2,00 2,25 2,50 3,00 4,00 Mk. Lichte Weite 225 250 275 300 825 350 375 400 450 mm. Wandstärke 15 15 15 15 15 15 15 20 20 „ Stück ä 1 m Baulänge . 4,50 5,50 6,00 7,00 8,00 9,00 10,00 11,00 13,00 Mk. R ö h r e n aus S t e i n z e u g , gerade, ü b e r 1 m l a n g , a u s e i n e m S t ü c k : Lichte Weite 10—25 30—50 75 100 125 150 175 200 mm. 1500 mm lang; Stück . 2,00 3,00 3,50 4,00 4,50 5,00 6,00 8,00 Mk. 1750 „ „ „ . 3,00 4,50 5,25 6,00 6,75 7,50 9,00 12,00 „ 2000 „ „ . 5,00 7,50 8,75 10,00 11,25 12,50 15,00 20,00 „ 2500 „ „ „ . 10,00 15,00 17,50 20,00 22,50 25,00 30,00 40,00 „ 3000 „ „ „ . 13,00 19,50 22,75 26,00 29,25 32,50 39,00 52,00 „ K o n i s c h e R ö h r e n aus S t e i n z e u g : Lichte Weite am engeren Ende . 100 125 150 175 200 250 275 300 mm. Preis pro Stück ä 1 m lang . . 3,00 4,00 5,00 6,00 8,00 10,00 12,00 14,00 Mk. ßogenröhren, Knieröhren, F a s s o n s t ü c k e, v i e r e c k i g e Abz u g s r ö h r e n für Digestorien u. s. w. aus S t e i n z e u g : Preise auf Anfrage bei den bezüglichen Firmen.

1004

Röhrenkühler — Röntgeu-Apparate.

R ö h r e n aus B l e i fttr Gasleitungen: Wandstärke

Lichte Weite

BUB

„ua

4 4 6 6 8 8 9 9 10 10

1,5 2,0 1,5 2,0 1,5 2,0 1,5 2,0 1,5 2,0

Gewicht

lichte Weite

für i n kg

BUB

0,25 0,40 0,40 0,65 0,50 0,80 0,60 0,85 0,70 1,05

11 11 13 13 14 14 15 15 16 16

Wandatfrlte

«

Gewicht für i aa k>

lichte Weite aaa

Wandadike

für i re

•»•

kg

0,80 1,00 1,00 1,25 1,00 1,40 1,20 1,45 1.25 1,60

18 18 20 20 23 23 25 25

2,0 2,5

1,40 1,80 1,95 2,40 2.40 2,50 2,35 3.00

1,5 2,0 2,0 2,5 2,0 2,5 2,0 2,5 2,0 2,5

V>

2,5 3,0 2.5 3.0

Gewicht

Die Preise sind sehr schwankend. Röhren aus K u p f e r : Preise sind sehr schwankend. folgende Zuschläge in Mk. auf °/o kg für Röhren:

Zu dem Grundpreis kommen

2

Röhren aus Guttapercha s i I i e n a u s". Röhren:

1 1 IC*>0 ZU erhalten, erwärmt man Salizylsäure mit Phosphoroxychlorid. Eine andere Darstellungsmethode ist durch das D. R. P. 134 234 geschätzt; man erhitzt danach Azetylsalizylsäure 5—6 Stdn. auf 200—210°, kocht das Reaktionsprodukt mit HaO aus, löst es dann in Azeton oder ähnlich wirkenden Lösungsmitteln und fällt mit HaO. Das so dargestellte Salizylid bildet ein weisses Pulver, löslich in Chloroform, Eisessig, Benzol. E s beginnt bei 110° zu sintern und ist bei 261° völlig geschmolzen. Das Salizylid findet Gebrauch in der Pharmazie und soll auch als Ausgangsmaterial für andere Derivate, z. B . Nitrosalizylid, dienen. Reine Salizylsäure bildet farblose, das technische Produkt gelblich-weisse Kristalle; sie schmeckt süsslichsauer. Sch. P. 156°; sie sublimiert bei 200° und destilliert mit überhitztem Wasserdampf bei 170°. Bei 15° löst sie sich in 444 T . HjO, bei 100° in 12,6 T . H , 0 ; auch in Alkohol und Äther ist sie löslich. Sie dient zur Konservierung, weiter als Arzneimittel und Desinfiziens, wird in der Farbenfabrikation sowie zur Darstellung mehrerer künstlicher Riechstoffe verwendet. Eine Fabrikationseinrichtuog zur Erzeugung von jährlich 1 5 0 0 0 0 kg Salizylsäure kostet etwa 32 000 Mk. Prüf an gl Hinsichtlich der Prüfung auf V e r u n r e i n i g u n g e n vgl. D. A. V. Belm Erhitzen darf die Salizylsäure nicht verkohlen! der GldhrSckstand soll nicht mehr all 0 , 6 % betragen. Zur Prüfung auf P h e n o l und 8 a 1 o 1 löst man 6 g Salizylsäure in 100 ccm NaiCOsLösung (1 : 5), wobei eine völlig klare LOsung nur entsteht, wenn Balol nicht vorhanden iat. Diese LOsung BchSttelt man mit SO ccm Äther aus, hebt die Ätherschicht ab, schüttelt dieselbe dann nochmals mit 80 ccm H,0 aus und verdunstet nun auf einem Uhrglas bei gewöhnlicher Temperatur (ohne Erwärmen). Der eventuell verbleibende Rückstand darf nicht nach Phenol riechen; zum Nachweis von Salol lOst man ihn in einigen Tropfen Alkohol und läset langsam verdunsten, worauf das auskristallisierte Salol an seinem Sch. P. (42—48°) erkannt werden kann. Zur Gebaltsbcstimmung lSst man 1 g Salizylsäure mit 90 %igem Alkohol zu 100 ccm und titriert davon 10 ccm mit '/,„ N-Kalilauge und Phenolphtalein. 1 ccm '/io Normallauge entspricht 0,01380« g Salizylsäure. Salizylsäure, ehem. rein, gefällt, D. A. V

1 kg Mk. 3 , 0 0 ; °/o kg Mk. 2 8 0 , 0 0 1 „ „ 3 , 3 0 ; °/o Ii 3 1 0 , 0 0 1 n 10,75 Salizylsaures Ammon., krist. . . n 1 16,00 Blei Etsenoxyd . . . . 8,75 1 r> n 8,00 1 Kali n 9,25 Kalk n n 10,00 1 n Kupfer n » Magnesium . . . 1 n 11,00 rt H kg Mk. 7 , 0 0 ; 1 n 62,00 Manganoxyd . . . n 1 3,40 Natrium, ehem. rein, Pulver . . . 3,80 krist., D. A. V 1 n n 5,00 „ (saures) . 1 n n n

7i

n

krist'»

n

.

.

.

. . .

1020

Salizylsäureester — Salole.

Salizylsaures Quccksilberoxyd D . A . V . . . . H kg Mk. 1,40; 1 kg Mk. Wismut (ca. 40°/o Bi.O») 1 „ „ „ (ca. 64«/. Bi«Oi), D . A . V 1 „ „ Zink 1 . ff

12,00 14,75 18,75 16,25

Salizylsäure und Salze:

E. Merck, Darnstedt.

Apparate zur Oewinnung von Salizylsäure:

J. L. C. Eckelt, Beriln N. 4.

Sallzyls&oreester.

Der S a l i z y l s ä i r r e m e t h y l e s t e r

c * H ' < C O O . CHs $ findet sich zu 90 % im O a u 11 h e r i a 01 (s. d.), jedoch stellt man ihn meistens synthetisch dar durch Destillation von 2 T . Salizylsäure, 2 T. Methylalkohol und 1 T. konz. H>SO«. Man bezeichnet ihn als k fl n s 11 i c h e s W i n t e r g r ü n ö l ; er riecht stark aromatisch und dient zum Parfümieren von Seife, zur Herstellung von Fruchtäthern u. s. w. Sp. G. (bei 16°) 1,1819; S. P. 224°. Der analog darstellbare S a l i z y l s ä u r e ä t h y l e s t e r riecht ähnlich und findet die gleiche Verwendung.

Salizylsäuremethylester Salizylsäureäthylester

.

.

Salizylsäureamylester

1 kg Mk. 1 „ „

1 „

2,70 6,25

„ i'J,00

C. Erdmann, Leipzig-Lindenau.

fffiHtalr (Ammoniumchlorid). Darstellung, Eigenschaften, Preise u. s. w. siehe im Artikel „ A m m o n i u m v e r b i n d u n g e n " No. 5. Salmiak: Dr. Krüger & Sommerfeld, Kassel.

| Lehmann & Voss, Hamburg.

Salmiakgeist siehe „A m m o n i a k".

Frankfurter Kohlensäurewerk der Gewerkschaft I Saccharin - Fabrik Akt.- Ges. vorm. Fahlberg, Wahle I, Rödelheim (techn. u. ehem. rein). | List & Co., Salbke-Westerhusen a. Elbe.

Anlagen und Verfahren zur Herstellung von Salmiak liefern:

Heinrich Hirael G. m. b. H., Leipzig-Plagwitz. I F. H. Meyer, Bannover-Hainholz. Willy Hanger, Ingenieur-Ges.m.b.H., Dresden 16. |

Salochinin=Salizylsäurechininester. C»H,(OH)COj. CäoHj.NjO. Weisse, geruch- und geschmacklose Kristalle, unlöslich in H»0. Man verordnet das Salochinin als Antipyretikum, Antineuralgikum und Antirheumatikum; gewöhnlich gibt man Dosen von je 1—2 g und zwar mehrmals täglich. Salochinin Zimmer

H Mk. 2 0 , 0 0 ; 1 kg Mk. 175,00

Salokoll (Phenocollum salicylicum). CiH«(OCaH*)NH . CO . CH,. NH,. C,H.O». Über die Darstellung siehe unter „ P h e n o k o l 1". Weisse Kristallnadeln, schwer löslich in kaltem HjO. Man verordnet es als Antipyretikum, Antirheumatikum und Antineuralgikum. Gegen Fieber gibt man Erwachsenen 0,5—»1 g mehrmals täglich, während bei Verwendung als Antirheumatikum und Antineuralgikum Einzelgaben von 1 g 3—4 mal täglich verordnet werden. Salokoll

H Mk. 9,50

Salokreol = Salizylsäureester des Kreosots. Neutrale, ölige, braune Flüssigkeit von kaum merklichem Geruch. Man benutzt es äusserlich zu Aufpinselungen und Einreibungen bei Gesichtsrose, Rheumatismus, Gicht, DrUsenschwellungen u. a. m. Salokreol

1 kg Mk. 34,00

Salole. Im allgemeinen versteht man darunter die Salizylsäureester der Phenole, so des Phenols, des NaphtoJs u. s. w.: auch die gleichen Verbindungen der Phenole mit Homologen der Salizylsäure bezeichnet man so. Im besonderen gehört der Name S a I o I dem S a l i z y l s ä u r e p h e n y l e s t e r

Salophen — Salpeter.

1021

C.H«(OH). COOC«H(. Mehrere, teilweise patentierte Verfahren sind zur Darstellung der Salole angegeben worden, so erhält man das eigentliche Salol z. B. durch Erhitzen molekularer Mengen von Natriumsalizylat und Phenolnatrium mit wasserentziehenden Mitteln (Phosphorchlorid, Phosphoroxychlorid, Kaliumbisulfat, Kohienoxychlorid), wobei vorteilhaft gewisse indifferente Substanzen, wie Benzol, Toluol, Xylol, zugesetzt werden. Nach beendeter Reaktion destilliert man diese „Kontaktsubstanzen" ab, wascht das Reaktionsprodukt mit heissem Wasser aus und kristallisiert aus Alkohol um. Bei dieser Darstellungsmethode entspricht die Reaktion folgender Gleichung: 2 CjHsONa + 2 C.H,(OH)CO»Na + POC1» = 3 NaCl + 3 NaPO. + 2 C«H»(OH). C O j . C«H«. Das eigentliche Salol (Salizylsäurephenylester) bildet färb- und geschmacklose, kaum riechende Kristalle vom Sch. P. 42—43°. Es ist in H»0 fast unlöslich, leichter in Alkohol und sehr leicht löslich in Äther und Chloroform. Wichtiges Arzneimittel, das namentlich als Antirheumatikum und Antiseptikum innerlich verordnet wird; es wird besser als Salizylsäure vertragen. Innerliche Gaben: 0,6—1 g drei- bis viermal taglich: fflr Kinder 0,15 g dreibis viermal taglich. Ausserlich dient es als Desinfiziens und Desodorans. — Auch in der chemischen Technik wird es gebraucht. P r U u g i Hinsichtlich der Untersuchung auf V e r u n r e i n i g u n g e n unter PAmytum talicylicvm.

Salol, D. A. V (Phenylum salicylieum)

vgl. D. A. V

1 kg Mk. 4,80

Salophen = Azet-p-amidophenylsalizylsäureester (Azetyl-p-amidosalol). C.H.SO« gleichzeitig, aber getrennt und möglichst unter Luftabschluss allmählich in solchem Masse in die heisse Retorte eingeführt, dass in dieser dauernd eine Uber 140° liegende Temperatur erhalten bleibt. Das Franz. Pat. 406 969 bezweckt die Gewinnung von HNO» in kontinuierlichem Betriebe, indem man das Gemisch von NaNO» + H>SO« eine Reihe aufeinanderfolgender Destillationsgefässe, die einzeln geheizt werden können, passieren lässt und die Mischung durch mechanische Rührarme fortwährend in Bewegung hält. Durch Anordnung der Destillationsrohre in Form von Siphons erreicht man, dass die aus den Gefässen austretenden Dämpfe sich nicht unter sich mischen. Das D. R. P. 155006 bezweckt die Reinigung von Salpetersäure durch Destillation. Hiernach lässt man die Salpetersäure auf Kieselsteine oder dgl. fliessen, die in einen von aussen geheizten Destillierkessel eingefüllt sind. Die Säure soll verdampfen, bevor sie die Gefässwandungen berührt, und dann in üblicher Weise kondensiert werden. Ein Kessel von etwa 0,5 m Höhe und 0,4 m Durchmesser soll in 24 Stdn. etwa 400 kg chemisch reine HNO« liefern können. Bisulfat, Eisenverbindungen, Kieselsäure und sonstige nicht flüchtige Verunreinigungen sollen in dem Kessel zurückbleiben. Um verd. HNO», wie sie bei vielen chemischen Prozessen erhalten wird, zu konzentrieren, mischte man sie bisher mit konz. H>SOt und destillierte die konz. HNO» ab, doch ist das Verfahren umständlich und erfordert mehrere getrennte Arbeitsausführungen. Besser ist die Methode des Franz. Pat. 358 373, wonach die verd. Säure in Gegenwart von Polysulfaten auf 110—130° erhitzt wird. Man erhält so in e i n e r Operation konz. HNO» und ausserdem ein Hydrat des Polysulfats, das erst bei weiterem Erhitzen Uber 230° das Hydratwasser abgibt und so für weitere Aufarbeitung von verd. HNO« verwendbar wird. — Sehr ahnlich ist das D. R. P. 174 736. Nach dem D. R. P. 189865 bilden die wasserbindenden Nitrate, insbesondere entwässertes Ca- und Mg-Nitrat, ein gutes Mittel zum Konzentrieren von verd. HNO». Nach dem Zusatz-D. R. P. 191 912 leitet man dazu die Dampfe der zu konzentrierend«! HNO» durch eine Reihe von Vorlagen, welche mit dem entwasserten Nitrat beschickt sind. Das D. R. P. 180 052 bezweckt ein Konzentrieren von HNO« durch Elektrolyse. Das D. R. P. 210 803 schützt ein Verfahren, verd. HNO» durch Destillieren mit der mehrfachen Menge konz. H«SO« auf hohe Konzentration zu bringen, einen Prozess, der sonst nur im Laboratorium, nicht aber im Grossbetrieb praktisch brauchbare Ergebnisse geliefert hatte. Nach D. R. P. 222 680 benutzt man zum Konzentrieren Phosphorsaure oder Arsensäure oder beide als Entwässerungs-

Salpetersäure.

1025

mittel, während D. R. P. 2 3 8 370 die Para- oder Meta-Säuren des P h o s p h o r s oder Arsens in gleicher W e i s e benutzt. Über die Salpetersäuredarstellung aus atmosphärischem Stickstoff s i e h e unten. — D i e r o t e r a u c h e n d e S a l p e t e r s ä u r e , d. h. eine gesättigte Auflösung von N , 0 , in roher HNO» (sp. G . über 1,4), stellt man durch Destillation von KNO, (oder Na NO») mit weniger H»SO» bei höherer Temperatur d a r ; um die Reduktion der HNO, zu N»0» zu fördern, mischt man dem S a l p e t e r meistens etwas Stärkemehl bei. Anlage zur Salpetersäurekondensation für die Zersetzung von 400 kg Salpeter in 24 Stunden, vollständig mit 4 Tourüls, 2 Kahlschlangen, 1 Absorptionsturm mit Kaskadenschiisseln, Reduktionsmuffen, Steig-, Abfall-, Knie- und Verbindungsröhren. Die kompl. Anlage . . . . Mk. 707,70 Anlage zur Salpetersäurekondensation mittels Kühlschlange für 2 Zylinder ä 300 kg Salpeterfiillung (abwechselnd zu verbinden), kompl. mit 3 Tourüls, 2 Kahlschlangen, 2 Abtreibtöpfen und einem kompl. Plattentnrm. Die ganze Anlage 1021,50 Dieselbe Anlage für 2 Zylinder ä 300 kg Salpeterfiillung mittels Kühlschlangen, jedoch mit einem gewöhnlichen Koksturm von 6 m Höhe. Die ganze Anlage 909,25 n Einfache Anlage zum Abchloren und Bleichen der rohen Salpetersäure, bestehend aus 2 Abtreibtöpfen, je ca. 350 1 Inhalt, mit Verbindungsund Ubergangsrohren sowie 2 Touriiis mit Hahn, kompl „ 157,00 Vgl. auch „ R e a k t i o n s t fl r m e " . In neuester Zeit versucht man von verschiedenen Gesichtspunkten d a s alte Salpetersäureverfahren aus Salpeter zu durchbrechen, und zwar haben einerseits die Versuche, HNO* aus A m m o n i a k und anderseits diejenigen, HNO» aus L u f t zu gewinnen, seit kurzem grössere Bedeutung gewonnen, a l s man ahnen konnte. Zu solchen Versuchen hat man Grund genug, denn, wenn man mit der gleichen Zunahme des Salpeterverbrauches wie bisher rechnet, kann man sich nicht verhehlen, dass die chilenischen Salpeterlager in weniger als 20 Jahren erschöpft sein müssen. D a s O s t w a 1 d sehe Verfahren (Engl. P a t . 6 9 8 von 1903) besteht darin, dass man zurGewinnung von HNO» eineMischung vonAmmoniak undLuft über eine rotglühende Kontaktsubstanz leitet. Als katalytischer Stoff dient fein verteiltes Platin oder ein anderes Platinmetall; um eine Überhitzung der K o n taktsubstanz zu vermeiden, soll nicht reines Platinschwarz angewendet werden, sondern entweder Platin, teilweise mit einem Überzug von Platinschwarz v e r sehen, oder auch überhaupt nur massives Platin. D a s Gemisch aus Luft und Ammoniak kann gebildet werden, indem man Luft in Berührung mit einer ammoniakhaltigen Lösung bringt, wobei die Luft in umgekehrter Richtung wie die Ammoniaklösung strömt. Die ammoniakalische Lösung kann erhitzt werden, indem die durch die katalytische Reaktion erzeugte Hitze in geeigneter Weise für diesen Zweck nutzbar gemacht wird. Inzwischen sind Ober d a s O s t w a 1 d sehe Verfahren weitere Angaben in die Öffentlichkeit gedrungen. Hiernach muss die Luft sich in grossem Überschuss befinden: die R e a k t i o n s temperatur muss über 300° C. gehalten werden, die G a s e sollen so rasch w i e möglich durch die Kontaktmasse hindurchstreichen und nach dem Grundsatze des Gegenstroms durch solche G a s e vorgewärmt werden, die die Kontaktmasse schon hinter sich haben. Der Apparat besteht aus einem offenen Rohr, d a s an einem Ende mit dem Kontaktmaterial beschickt ist. Dieses Rohr befindet sich in einem Zylinder. In letzterem ist in der Nähe der Austrittsstelle der O a s e aus dem Apparat eine Öffnung, um die Gasmischung hineinzulassen, die s o um d a s Rohr herumstreichend vorgewärmt wird, bis sie am andern Ende in d i e s e s eintritt. — Nach dem Franz. P a t . 3 3 5 2 2 9 soll die Mischung von NH, mit Luft bei 700° C. Uber Fe»0» oder ein anderes geeignetes Oxyd geleitet werden; d a s erhaltene N»0« wird dann durch H s O in HNO» oder durch ein geeignetes Oxyd in das entsprechende Nitrat übergeführt. — D a s neueste Ostwald'sche P a t e n t Blücher VIII.

65

1026

Salpetersäure.

ist das Amer. Pat. 858 904. Nach D. R. P. 224 329 eignen sich zur Überführung von NHs in HNOi durch Einwirkung des Luftsauerstoffs unter Vermittlung von katalytischen Substanzen als solche Thoroxyd oder Gemische von diesem, mit Ceroxyd. Noch interessanter und wichtiger als diese beiden Methoden sind die Verfahren, HNO* mit Hilfe der Elektrizität aus dem Stickstoff der Luft darzustellen. Denn da NH» und HNO* in einem gewissen Verhältnis zueinander stehen, wird man schliesslich auch an NH» Mangel haben, nachdem der NaNO» knapp geworden ist. Eine wirkliche Losung des Problems kann man demnach nur so finden, dass man die unerschöpflichen Vorräte an ungebundenem Luftstickstoff nutzbar macht. Das Prinzip des Verfahrens, den Luftstickstoff elektrisch zu verbrennen, ist schon sehr lange bekannt, aber man glaubte, dass der Stromverbrauch zu gross und die gebildete HNO»-Menge zu klein sei, als dass an eine technische Ausnutzung gedacht werden könnte. Neuerdings sind derartige Versuche aber tatsächlich in die Praxis übergeführt worden. Zuerst erregte das Verfahren von B r a d l e y und L o v e j o y Aufsehen; es wurde unter Benutzung der Wasserkräfte des Niagara im Grossen ausgeübt. Nach diesem Verfahren (Engl. Pat. 8230 von 1901) erzeugt man in einem Gemisch gleicher Teile Sauerstoff und Stickstoff oder auch direkt in Luft bei einer T e m peratur von 80° C. durch elektrische Entladungen HNO». Wesentlich ist, dass der überspringende Funke in sehr kleine Unterabteilungen zerlegt wird, so dass einem geringen Energiequantum eine grosse Oberfläche geboten wird. Nach Chem. Ztg. 1903 Repert. 152 betreibt man da£ Verfahren init einem Gleichstrom von 10 000 Volt Spannung. Den negativen Pol bildet eine senkrechte Achse, welche an 33 Punkten je 6 strahlenförmige Arme trägt; die positiven Pole sind auf dein Umfange eines eisernen Zylinders angebracht, welcher den Reaktionsraum bildet. Die Achse macht 500 Umdrehungen in der Minute und bildet und unterbricht in der nämlichen Zeit 414 000 Lichtbogen. Die rasche Rotation der Achse, sowie ein durch den Zylinder mit Heftigkeit hindurchgetriebener Luftstrom bringen eine starke Abkühlung hervor, welche einer bei höherer Temperatur zu befürchtenden Dissoziation der entstandenen HNO» vorbeugt, so dass die abziehende Luft nur 2—3 % Stickoxyd enthält. Da nach den angestellten'Versuchen zur Erzeugung von 1 kg Salpetersäure 15,5 H. P . Stunden nötig sind, so glaubte man, dass dieses Verfahren sich wenigstens unter Benutzung der billigen Wasserkraft des Niagara rentabel erweisen würde. Hierin hat man sich getäuscht; das Unternehmen hat keinen Erfolg gehabt, da die erzielten Produkte sich höher im Preise stellten, als der natürliche Chilisalpeter. Dann hörte man von dem Verfahren K o w a 1 s k i ' s (D. R. P. 179 2 8 8 ) , bei dem die Bindung des Luftstickstoffs mit Hilfe von Wechselstrom sehr hoher Spannung (bis zu 50 000 V.) erfolgt. Auch dieses Verfahren scheint sich nicht zu bewähren, wenigstens ist die Versuchsanlage wieder zum Stillstand gekommen. Um so grössere Hoffnungen darf man auf das Verfahren der Norweger B i r k e j a n d u n d E y d e setzen; es ist durch Amer. Pat. 772 862 und 775 123, Norw. Pat. 13 280 und 13 240 von 1903, Norw. Pat. 14 209 von 1904 und zahlreiche andere geschützt. Wir folgen bezüglich dieses interessanten Prozesses einem Vortrage von W i t t (Prometheus XVII, 129ff., 149ff., 1 6 5 f f . ) : Schon früher war es bekannt, dass der Flammenbogen eines mässig gespannten Wechselstroms im Bereiche eines magnetischen Feldes die Form einer Scheibe annimmt. Die in dem Felde wirkenden Kräfte sind bestrebt, die fortwährend, neu entstehenden Flammen gewissermassen auszublasen; so kommt es zu einer Reihenfolge von nach zwei Richtungen fliehenden Flammen, die sich für d a s Auge zu dem Eindruck eiuer ruhig brennenden Sonne vereinigen. BirkeI a n d und E y d e haben nun gefunden, dass diese von dem magnetischen' Felde zur Seite geblasenen Flammen in ausserordentlich hohem Masse den Luftstickstoff zu verbrennen vermögen. Um diese Beobachtung praktisch auszunutzen, wird die Wechselstrom-Flammenscheibe in flache, mit Kupfer ge~

Salpetersäure.

1027

panzerte Öfen aus feuerfestem Ton eingeschlossen; durch die Öfen wird ein kräftiger Strom von Luft hindurchgejagt. Die praktisch benutzten Apparate haben gewaltige Flammenscheiben von 2.m Durchmesser; ihr normaler Energieverbrauch beträgt 500 Kilowatt. Die Fixierung des verbrannten Luftstickstoffs geschieht in der Weise, dass die den Öfen entströmende elektrisierte Luft — ein Gemisch von unverbrauchtem O und N mit kaum 2 % Stickoxyd — infolge des vorhandenen überschüssigen Sauerstoffs von selbst ihr Stickoxyd in Stickstofftetroxyd (Untersalpetersäure) verwandelt. Die Gase werden in innige Berührung mit H»0 gebracht, wobei das Tetroxyd unter Freiwerden neuer Mengen von Stickoxyd HNOa liefert; das Stickoxyd vermag dann noch weitere HNOa zu bilden. Die Säure reichert sich in den Absorptionstfirmen bis zu einem Gehalt von 50 % an und wird durch Neutralisieren mit Kalkstein in Calciumnitrat übergeführt; letzteres lässt man in eisernen Trommeln ei starren und bringt es so in den Handel. In der nach dem Birkeland-Eydeschen Verfahren arbeitenden Fabrikanlage bei Notodden in Norwegen werden schon jetzt täglich 1500 kg wasserfreie HNO« erzeugt. Die dortigen Wasserkräfte liefern die elektrische Energie zu etwa 12 Mk. für 1 P. S. und Jahr; die Ausbeuten schwanken zwischen 500 und 600 kg wasserfreier HNOa pro Kilowattjahr. Die Erzeugungskosten sind so, dass die Produkte unter Zugrundelegung des Chilisalpeter-Marktpreises schon jetzt einen guten Nutzen lassen. Auch in Form von N i t r i t e n lässt sich der Luftstickstoff nach diesem Verfahren gewinnen. — Ausser dem Verfahren von Birkeland und Eyde hat sich im Grossbetrieb das Schönherrsche Verfahren bewährt, das von der Badischen Anilin- und Sodafabrik ausgebeutet wird. Hier werden Lichtbogen von vorher noch nicht dargestellter Länge verwendet, die ruhig im Innern von Röhren brennen und an denen die Luft entlang geführt wird. Schon bei der ersten Versuchsanlage von 2000 P. S. beträgt die Flammenlänge 5 m. Im Bau befindet sich in Norwegen eine Anlage, die zuerst 120 000, später 240 000 elektrische P . S . umfassen soll. — Die Patentliteratur bezüglich der Verfahren, die auf diese oder jene Weise von dem Stickstoff der Luft zur Salpetersäure bzw. zu Nitraten gelangen wollen, wächst von Tag zu Tag, ohne dass doch viel Brauchbares darunter wäre. Als neueste Patente, die auf diesem Gebiete liegen, seien wenigstens genannt: die D.R. P. 180 691, 182 297, 182 849, 184 958, 185 094, 186454, 187 367, 192 883, 193 366, 196112, 198 240, 200 876, 205 006, 205 018, 205 351, 208 143, 209 959, 209 961, 210 167, 213 710, 216 090, 217 476, 219 494, 220 539, 220 849, 222 629, 223 026, 223 556, 225 153, 225 706, 226 867, 227 012, 227 490, 227 854, 228 925, 229 096, 230 042, 230 170, 232 569, 233 031, 235 299, 236 341, 238 360; Franz. Pat. 374 237, 380 059, 380 467, 385193, 388 276, 388 281, 388 305, 417 054, 420 252, 424 598, Norw. Pat. 18029, 18 030, 18 031, 20 045; Engl. Pat. 20325 von 1910; Amer. Pat. 877 446, 877 448, 943 661, 948 372, 950 703 und 952 248. Die folgende Kalkulation von Guye zeigt, dass die norwegischen Werke, die nach dem Birkelandschen Verfahren arbeiten, mit dem Chilisalpeter zu konkurrieren vermögen. Um den Preis von 1 t HNOa (oder von CaN 2 0«) zu finden, sind dabei folgende Grundlagen angenommen: 1. eine Erzeugung von 0,5 t HNOa, d. h. I I I kg N, für 1 K. W.-Jahr. 2. ein Grundpreis von 50 Fr. für 1 K. W.-Jahr. Unter diesen Bedingungen findet Guye als Gesamtkosten für 1 kg N in Form von HNO» 1,15 Fr., in Form von CaNsO« 1,25 Fr. Nimmt man den Preis von Chilisalpeter mit 220 Fr. an, so beträgt nach dieser Berechnung der Gewinn für 1 K. W.-Jahr = 17,8 Fr. Tatsächlich stellen sich die Preise in Norwegen aber noch erheblich niedriger, und zwar so, das I kg N etwa 0,82—0,97 Fr. Kosten verursacht. Bei einem Verkaufspreise von 1,41 Fr. für 1 kg N ist also eine ganz befriedigende Rentabilität vorhanden. Sonstige Methoden, welche auf neuer Grundlage eine Gewinnung von Salpetersäure bezwecken, können hier Übergangen werden, da ihnen jede technische Bedeutung abgeht. Reine HNOa ist eine wasserhelle, an der Luft stechend riechende, Dämpfe 65»

1028

Salpetersäure.

aushauchende, sehr ätzende Flüssigkeit, die sich am Licht gelblich färbt. Das Monohydrat hat den S. P. 86°, doch tritt hierbei teilweise Zersetzung in N»0« und O ein, und der S. P. steigt, bis er bei 126° konstant bleibt; hierbei destilliert das 4 fache Hydrat 2 HNO* + 3 H>0 Ober. T a b e l l e d e r s p . G. v o n S a l p e t e r s ä u r e n v e r s c h i e d e n e r K o n z e n t r a t i o n b e i 15°. Bezogen auf H t O ron 4*. (Nach Lange and Rey.) VoLGew. 4'

(luftleer)

1,000 1,005

1.010 1,015

1.020

1,025 1,030 1,035 1.040 1.045 1,050 1.055 1.060 1.065 1.070 1,075 1.080 1.085 1.090 1,095

1.100 1.105

1.110 1,115

1.120

1,125 1,130 1,135 1,140 1,145 1.150 1,155 1,160 1.165 1.170 1.175 1.180 1,185 1,190 1,195 1,200 1,205 1,210 1,215 1,220 1,225 1.230

na Gew.-T. enthalten

« 1 enthält kg ttuie Sann Sture von von ron HA HNO, 36* Bé 40* Bé 4«ä*Bi N.O, HNO, j6«Bi 40* Bé A s ' «

h 0 0.7 I,4 2,1 2,7 3.4 4,1 4,7 5,4 6,0 6,7 7,4 8,0 8,7 9,4 10,0 10,6 11,2 II,9 12,4 13.0 13.6 14.2 14,9 15.4 16.0 16.5 17.1 17.7 18.3

18.8

19,3 19.8 20.3 20.9 21.4 22,0 22.5 23,0 23,5 24,0 24.5 25,0 25,5 26,0 26,4 26,9

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17

18

19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46

0.08

0,85 1,62 2,39 3,17 3,94 4,71 5,47 6,22 6,97 7,71 8,43 9,15 9,87 10,57 11,27 11,96 12,64 13.31 13,99 14,67 15,34 16,00 16,67 17,34 18,00 18,66 19.32 19.98 20,64 21,29 21,94 22,60 23,25 23.90 24,54 25,18 25,83 26,47 27.10 27.74 28,36 28.99 29.61 30,24 30,88 31,53

0,10 1,00 1,90 2,80 3.70 4.1 5.50 6,38 7.26 8,13 8,99 9,84

10.68

11.51 12.33 13.15 13.95 14.74 15.53 16.32 17.11 17.89 18,67 19,45 20,23 21,00 21.77 22.54 23,31 24.08 24,84 25,60 26,36 27.12 27.88 28.63 29,38 30.13 30.88 31.62 32.36 33.09 33.82 34.55 35,28 36.03 36.78

0.19 1.r 3,60 5,30 7,01 8.71 10,42 12,08 13,75 15.40 17,03 18,64 20,23 21,80 23.35 24.91 26.42 27.92 29.41 30.91 32,41 33.89 35.36 3634 38.31 39.77 41.23 42.69 44.15 45.61 47.05 48.49 49.92 51,36 52,80 54,22 55,64 57.07 58,49, 59,89 61,29 62,67 64,05 65,44 66.32 68.24 69.66

0.16 0,10:0,001 0,001 0,002 0,002 0,001 1.61 1,03 0,008 0,010 0,019 0,016 0,010

3,07 4,52 5,98 7,43 8.88 10,30 11,72 13,13 14.52 15.89 17.25 18,59 19,91 21.24 22.53 23,80 25,08 26,35 27.63 28,89 30.15 31,41 32,67 33,91 35.16 36.40 37.65 38.89 40.12 41,35 42,57 43,80 45,03 46.24 47.45 48.66 49,87 51,07 52.26 53,23 54,21 55,18 56,16 57.64 59.13

1,95 0,016 237^ 0,024 3,79. 0.033 4,72 0,040 5,64, 0,049 6,54 0,057 7,45 0,064 8,34 0,073 9,22 0,081 10,09 0,089 10,95 0,097 11,81 0,105 12,65 0,118 13,49 0,121 14,31 0,129 15,12 0,137 15,93 0,145 16.74 0,153 17,55 0,161 18.35 0,170 19,15 0,177 19,95 0,186 20.75 0,195 21,54 0,202 22,23 0,211 23.12 0,219 23,911 0,228 24,70 0,237 25,48) 0,245 26,26, 0,254 27,04 0,262 27,82 0,271 28,59, 0,279 29.36 0,288 30.13 0,297 30,90; 0,306 31,67 0,315 32.43 0,324 33,19 0,333 33,91 0,342 34,69. 0,351 35.44 0,360 36,18 0,369 36,95' 0,378 37,72 0,387

0,019 0,028 0,038 0,047 0,057 0,066 0,075 0,085 0,094 0,104 0,113 0,123 0,132 0,141 0,151 0,160 0,169 0,179 0,188 0,198 0,207 0,217 0,227 0,236 0,246 0,256 0,266 0,276 0,286 0,296 0,306 0,316 0,326 0,336 0,347 0,357 0,367 0,378 0,388 0,399 0,409 0,420 0,430 0,441 0,452

0,036 0,053 0,072 0,089 0,108 0,125 0,142 0,161 0,178 0,197 0,214 0,233 0,250 0,267 0,286 0,303 0,320 0,339 0,356 0,375 0,392 0,411 0,430 0,447 0,466 0.485 0,504 0,523 0,542 0,561 0,580 0,598 0,617 0,636 0,657 0.B76 0,695 0,715 0,735 0,755 0,775 0,795 0,815 0,835 0,856

0,031 0,045 0,061 0,076 0,092 0,107 0,121 0,137 0,152 0,168 0,182 0,198 0,213 0,228 0,244 0,258 0,273 0,289 0,304 0,320 0,335 0,350 0,366 0,381 0,397 0,413 0,430 0,446 0,462 0,478 0,494 0,510 0,526 0,543 0,560 0,577 0,593

0,610 0,627 0,644 0,661 0,678 0,695 0,712 0,730

0,019 0,029 0,039 0,048 0,058 0,068 0,077 0,087 0,096 0,107 0,116 0,126 0,135 0,145 0,155 0,164 0,173 0,184 0,193 0,203 0,212 0,223 0,233 0,242 0,252 0,263 0,273 0,283 0,293 0,304 0,314 0,324 0,334 0,345 0,356 0,366 0,376 0,388 0,398 0,409 0,419 0,431 0.441 0,452 0,466

1029

Salpetersäure.

IOO Gew.-T. enthalten

ea

- 1 i4 zu mischen und erst beim Gebrauch eine Lösung von FeSCU oder MnSCX zuzusetzen. Auch Amer. Pat. 1001 873 hat die Darstellung von O aus Hypochloriten mittels CoO als Kontaktsubstanz zum Gegenstand. 10. Im kleinen lässt man nach dem D. R. P. 185 331 zur Entwicklung von O M a n g a n o b o r a t mit oder o h n e Borsäurezusatz auf P e r b o r a t e einwirken. Nach dem Zusatz-D. R. P. 194 037 kann man statt der P e r b o r a t e auch f r e i e s H2O2 verwenden. Der gewonnene O soll zu Desinfektions-, Bleich- und Heilzwecken dienen, b e s o n d e r s auch zu moussierenden. S a u e r s t o f f b ä d e r n . 11. Nach dem D. R. P. 194 327 gewinnt man O durch Erhitzen von Chloraten oder Perchloraten unter Zusatz von die Verbrennung unterhaltenden Stoffen sowie einem indifferenten Stoff, z. B. Infusorienerde. Beispielsweise verwendet man Gemische aus KCIO3, MnO, Infusorienerde und Holzkohle, alles in trockner gepulverter F o r m ; die Gemische werden in Säckchen a u s A s b e s t g e w e b e eingeschlossen und mit einer Zündpille entzündet. D. R. P. 213686 entwickelt O aus Mischungen von Alkaliperchlorat mit Alkaliperoxyd. Man verschickt den Sauerstoff in nahtlosen Stahlflaschen, auf 250 Atm. geprüft, unter Drucken bis zu 150 Atm. O ist ein farbloses, geruch- und g e s c h m a c k l o s e s G a s vom sp. G. 15,96 (auf H = 1 bezogen), vom sp. G. 1,106 (auf Luft = 1 bezogen). Kritische T e m p e r a t u r —119°, kritischer Druck 50 Atm. Der flüssige O ist hell- bis stahlblau, hat d a s sp. G. 1,124 (auf H s O = 1 bezogen) und siedet unter 760 mm Druck bei — 182° C. Man benutzt O neuerdings anstatt der G e b l ä s e l u f t bei verschiedenen Hochofenprozessen, ferner zur Schmelzung und Klärung der G l a s m a s s e , für die Darstellung von S 0 3 , auch wohl zur Regenerierung der Gasreinigungsm a s s e n (vgl. „ L e u c h t g a s " ) . Siehe auch die Artikel „ K n a l l g a s " und „ O z 0 n".

Sauerstoff.

1048

Die grosse Bedeutung hat der Sauerstoff erst gewonnen, nachdem die Technik des autogenen Schweissens und Schneidens sich in der Industrie als ausserordentlich lohnsparend erwiesen hat. R e t o r t e n zur Darstellung von O im Laboratorium siehe unter „R e t o r t e n". B e s t i m m u n g s a p p a r a t e für Sauerstoff: K r e u s l e r s K u p f e r e u d i o m e t e r zur Bestimmung des Sauerstoffgebaltes der Atmosphäre Mk. 275,00 H e m p e l s A p p a r a t zur exakten Sauerstoffbestimmung in der Atmosphäre (über Quecksilber) kompl. „ 350,00 H e m p e l s A p p a r a t zur technischen Sauerstoffbestimmung, bestehend aus Gasb&rette, Absorptionspipette und Zubehör kompl. „ 30,00 Sauerstoff: komprimiert, Stahlbombe zu 250 „ 500 „ 1200 „ 1500 „ 4000

1, 1, 1, 1, 1,

per Bombe Mk. 4,00, Bombe extra Mk. 25,00 „ 6,00, „ „ „ 30,00 „ „ „ 12,00, „ , „ 35,00 „ „ „ 15,00, „ „ „ 40,00 „ „ , 25,00, „ , „ 80,00

HOIlHegelsKrentH bei I b d a .

Bau

von

*

Uteilug: GasverDQssigung.

Anlagen

in Jeder GrOOe lur VerflOsslgung von G u e n und lur Gewinnung von reinem Sauerstoff und reinem Stickstoff au* verflüssigter stmosphirischer Luft nseb System Linde, und von reinem Wasserstoff sus Wsssergss, nsch System Linde-Frsnk-Csro.

Seit 1904 wurden geliefert und sind in Ausführung begriffen: 13

&HMK I i KAM-.

Ii

VassevslBflariaia.

Sauerstoff-Fabriken in: Altona, Antwerpen, Aussig, Barcelona, Berlin, Birmingham, Buenos Aires, Buffale, Bukarest, Budapest, Calcutta, CardifT, Chicago, Dresden, Dasselderf-Reishelz, Erfurt Sunpoldskirchen; Höllriegelskreuth, Kobe (Japan), Kopenhagen, London, Luzern, Mailand, Manchester, Marseille, Mülheim-Ruhr, Napler (Neuseeland), Newark, Newcastlo, North-Traffsrd Pa., Nürnberg, Oerebro, Paris, St. Petersburg, Piano d'Orte, Santiago de Chile, Shanghai, Sidney, Toulouse, Trlost, Turgi, für eine Jahresproduktion von 6000000 cbm Sauerstoff.

Sauerstoff: Ohem. Fabrik Griesheim-Elektron, Frankfurt a. M.

Sauerstoffanlagen: J . L. Carl Eckelt, Berlin N. 4.

I Gesellschaft ftlr Linde'8 Eismaschinen, | Höllriegelskreuth b. Manchen.

Anlagen zur elektrolytischen Sauerstoffdarstellung: Siemens k Halske, A.-G., Wernerwerk, Berlin-Nonnendamm.

A .Q.,

Sauggas.

1049

»,lndustriegas"-Gesellschaft fffip Sauerstofffund Stickstoff-Anlagen m. b. H., Berlin MW. 7, Dorotheenstraße 35.

Bau

VOR A n l a s e n in ieder Größe zur Verflüssigung von Gasen und tur Gewinnung von reinem Sauerstoff und Stickstoff «us verflüssigter Luft nach System „Industriegas*. Seit 1907 wurden geliefert und sind In Ausführung begriffen: O b e r 100 S a u e r a t o H - A p p a r a t a . S a u e r a t o t f - F a b r l k e n I m Amsterdam, Ariern, Bad Salzungen, Berlin, Bern, Brandenburg a. H . , Bremen. Brüssel, Budapest. Buenos-Alres, Cas«el-Wilhelmsh6he, Chemnitz-Kappel, Chicago, Cöln, Cöln-Kalk, Crimmitschau, Danzig, Dresden-Radebeul, Düsseldorf, Düsseldorf-Eller, Gand, Genua, Givea-Ies-Huy, Gleiwiiz, Göppingen, Hannover, Hohenlimburg, Idaweiche, Kolpino, Konstantinopel, Langschede, Lenhausen, Leichlingen, Lichientsnne i. Sa.. Lüneburg, Mannheim, Mihr. Ostrau, Melbourne, Montevideo, Mosksu, Odessa, Saarbrücken, Schenkenzell, Schwelm, Sosnowlce, Steyr, Sulz a. N . , Tokio, Valparaiso, Virbo 1. Schweden, Wickede a. d. Ruhr, Wien, Zaragoza, Borneo, für eine Jahresproduktion von 6555000 cbm Sauerstoff.

Sauggr&s. Es ist bekannt, dass die sogenannten Explosionsmotoren, w i e Gaskraftmaschinen, Benzinmotoren, Petroleummotoren u. s. w., die Energie verhältnismässig besser ausnutzen als Dampfmaschinen. V o r allem gilt dies von den Gasmotoren. D i e g e w ö h n l i c h e n Leuchtgasmotoren litten aber an dem Obelstand, dass ihr Betrieb beschrankt blieb auf solche örtlichkeiten, w o eine Leuchtgasleitung vorhanden ist. Deshalb ist man schon lange dazu übergegangen, auch Explosionsmotoren für G e n e r a t o r g a s zu bauen, d. h. für ein Gas, das überall ohne Schwierigkeit für den Einzelbetrieb erzeugt werden kann ( v g l . den Artikel „ G e n e r a t o r g a s " ) . Sollte das Generatorgas zum Betriebe v o n Motoren dienen, so konstruierte man eine Druckgasa n l a g e mit Dampfkessel: Bei einer solchen wird mit H i l f e eines D a m p f strahlunterwindgebläses ein Gemisch von Dampf und Luft unter den Rost d e s mit (einmal beim Aufgang des Betriebes zum Glühen erhitzten) Kohlen g e füllten Generators geblasen; das entstehende Generatorgas entweicht dann ebenfalls unter Druck und gelangt so — nach entsprechender Reinigung — in den M o t o r . Viel vorteilhafter sind die neueren S a u g g a s a n l a g e n : Bei diesen fällt der Dampfkessel fort, und zwar wird durch die beim Saughub der Maschine in der Gasanlage erzeugte Luftleere durch die glühende Kohlenschicht des Generators Luft selbsttätig hindurchgesaugt. Es wird also, entsprechend der Belastung der Maschine, ohne weiteres Zutun mehr oder weniger Gas erzeugt. Ein weiterer Vorteil ist, dass Sauggasanlagen ohne Gefahr fast überall aufgestellt werden können, weil infolge der in der ganzen Zusammenstellung herrschenden Luftleere kein G a s aus der Anlage austreten kann. Eine Sauggasanlage besteht in der Hauptsache aus einem G e n e r a t o r , dem W a s s & r v e r d u n s t e r , dem W e c h s e l v e n t i l und den R e i n i gungsapparaten; der Generator ist mit einem Anblaseventilator versehen. Der Generator, bei kleinen Anlagen aus Gusseisen, bei grossen aus Schmiedeeisen hergestellt, besteht aus einem Schacht oder zylindrischen Behälter mit feuersicherer Ausmauerung, Rost und Aschenkasten, Fttllschacht, sowie Einwurftrichter mit doppeltem, luftdichtem Verschluss. Aus dem Generator tritt das heisse G a s in den Verdunster, eine Art offenen Dampfkessels, in dem es seine W ä r m e an das in demselben befindliche Wasser abgibt. Der hierdurch erzeugte Dampf mischt sich mit der gleichfalls im Verdunster vorgewärmten Verbrennungs-Luft und w i r d dann unter den Rost des Generators geführt, w o das Dampfluftgemisch beim Durchstreichen der glühenden Kohlenschicht das G e n e r a t o r g a s oder K r a f t g a s , hauptsächlich aus Kohlenoxyd, Wasserstoff, Kohlensäure und Stickstoff bestehend, erzeugt. Das so im Ver dunst er abgekühlte Gas tritt durch das Wechselventil in die Reinigungsapparate, die je nach der Güte des Brennmaterials aus dem

1050

Säureäther — Säureventile.

Skrubber, oder mit einem Trockenreiniger vereinigtem Skrubber, oder aus vorgenannten Apparaten und dem Sägespänereiniger bestehen, die dazu dienen, Flugasche, Staub u. s. w. auszuscheiden. Von dem Reiniger gelangt das Gas zum Motor. Um die Anlage in Gang zu setzen, ist dieselbe mit; Ventilator und Wechselventil versehen. Der erstere dient dazu, so lange Luft unter den Rost des Oenerators zu blasen, bis brennbares Gas vorhanden ist; das Wechselventil stellt hierbei die Verbindung mit dem Gas-Abzugsrohr her, um den schlechten Gasen den Abzug zu gestatten. Der Name Wechselventil ist deshalb gewählt worden, weil dieses Ventil'den Oenerator wechselweise entweder mit dem Motor oder, bei abgestelltem Motor, mit dem Gasabzugsrohr oder Schornstein in Verbindung setzt. Der Antrieb des Ventilators kann entweder von Hand, durch Elektrizität, durch Druckwasser oder auch durch eine andere, von der Anlage unabhängige Betriebskraft erfolgen; auch ist die Möglichkeit des Betriebes, bei kleineren und mittleren Anlagen, durch die Gasmaschine selbst gegeben, nur muss man letztere während der Zeit des Anblasens des Generators mit Leuchtgas oder mit Benzol betreiben. Ausser den genannten Hauptteilen besitzt die Anlage noch die nötigen Wasserleitungen für den Verdunster, die Verbindungsleitungen für die einzelnen Apparate, Überlauf, Wassertöpfe, Ventile u. s. w. Ist die Kraftabgabe der Maschine und damit die Gaserzeugung sehr schwankend, so wird zweckmässigerweise ein Regler eingeschaltet, um dadurch die Beanspruchung des Generators regelmässiger und das Gas besser zu machen. Soll das Gas ausser zum Kraftbetrieb auch zum Heizen oder sonstigen Zwecken verwandt werden, so ist ein Exhaustor nötig, um das aus der Gasanlage abgesogene Gas unter Druck zu setzen. Säureäther siehe „ E s t e r". Säureballons. Grösse und Preise siehe unter „ B a l l o n s" und „Transportgefässe". Säurebeständige Oefftsse aus Hartgummi: Dr. Heinr. Traun It SOhne, Himburg.

Säuren. Im einzelnen siehe „A m e i s e n s ä u r e", „B u 11 e r s ä u r e", „E s s 1 g s ä u r e", „M i 1 c h s ä u r e", „P h o s p h o r s ä u r e", „P r o p i o n säure", „ S a l i z y l s ä u r e " , „ S a l p e t e r s ä u r e " , „Salzsäure", „S c h w e f e 1 sä u r e" u. s. w. u. s. w. Chemisch reine Säuren: E. Merck, Darmstadt.

Mineralsäuren (chemisch rein): E. Merck, Darmstadt.

1

I

Saccharin - Fabrik Akt-Oes. vorm. Fahlberg, last & Co., Salbke-Westerhüsen a. Elbe.

SänrepulBometer siehe „M o n t e j u s". Hugo Petersen, Ingenieur I. d. ehem. Industrie,

Berlin W. 9.

Säureptunpen. Grossen und Preise siehe unter „ P u m p e n". Säurepumpen aus Steinzeug: Deutsche

Btelmeugwarenfabrik,

Friedrldufeld

ia Baden.

Säurepumpen aus Hartgummi: Dr. Heinr. Traun & SOhne, Hamburg.

Säurepumpen liefern: F. II. Meyer, Hannover • Hainholz (s. Ins.-Anh.).

Säureventile. S ä u r e a b s p e r r v e n t i l „ S i r u s " mit säurebeständigem Steinzeug ausgekleidet (D.R.O.M. No. 203197, 203 198, 203 356). Der Abschluss findet Steinzeug auf Steinzeug statt. Um die Gefahr des Springens zn ver-

Säureverteiler.

1051

meiden, ist das Ventil mit einem Eisenmantel umgeben. Es wird fdr «inen Probedruck von 6 Atm. geliefert Lichter Durchmesser . . . 25 30 40 50 60 m m Baulinge 135 150 180 200 220 „ Flanschdurchmesser . . . 110 120 140 160 175 „ Lochkreisdurchmesser .. . 80 90 110 125 135 „ Anzahl der Schrauben 4 4 4 4 4 » Stärke der Schrauben . . • V */«" */»" */•" » V Preis 85,00 90,00 100,00 122,50 140,00 Mk. Lichter Durchmesser

.

.

Flanschdurchmesser . Lochkreisdurchmesser . Anzahl der Schrauben Stärke der Schrauben . Preis

. ,

Säureventile: Deutsche

Steinseugwarenlabrlk,

.

70 .

185 145 4

V

. 165,00

80 260 200 160 4

90 280 215 170 4

100 300 230 180 4

187,50

220,00

250,00

V

V

V

125 350 260 210 4

V

mm „ „ „ „



370,00 Mk.

Friedrichsteld im Baden.

Säureventile aus Hartgummi: Dr. Heinr. Trum k Sohne, Hamburg.

Säureverteiler (Flüssigkeitsverteiler). Man unterscheidet Ü b e r l a u f V e r t e i l e r und z w a n g s l ä u f i g e V e r t e i l e r . Bei ersteren verteilt sich die FlAssigkeit durch Oberlaufschnauzen in so viele Teile, wie Oberläufe angeordnet sind. Die Oberlaufverteiler sind ziemlich unabhängig von der Menge der Flüssigkeit, dagegen empfindlich gegenflber ihrer Reinheit (unbrauchbar fttr Salzlösungen und trübe Flüssigkeiten). Bei zwangsläufigen Verteilern wird der Flüssigkeitsstrahl über einer darunter befindlichen sektorartig eingeteilten Fläche gedreht und so in so viele Teile geteilt, wie Sektoren vorhanden sind. Die Drehung geschieht gewöhnlich durch den Ausfluss des Strahles aus einer drehbaren, tangential auslaufenden Spitze (Segnersches Wasserrad), der Einfluss erfolgt im Zentrum. Das Segnerrad läuft auf einer Glasspitze oder schwimmt auf einer Kugel; es ist durch öffnen der Auslaufspitze auf bestimmte Umdrehungszahl einzustellen; bei geringerer Flfissigkeitszufuhr bleibt es leicht stehen, bei grosserer kann die Flüssigkeit unverteilt überlaufen. Da die Auslaufspitzen eng sind, treten bei unreinen Flüssigkeiten leicht Verstopfungen ein. Von den einzelnen Sektoren der Verteilerfläche ergiesst sich die Flüssigkeit entweder direkt auf die Berieselungsfläche oder wird mittels besonderer Leitung dorthin geleitet. Die F1 ü s s i g k e i t s v e r t e i 1 e r R a b e (D. R. P. 188 276) und P e t e r s e n (D. R. P. 215 096) bewirken die Verteilung von Flüssigkeiten auf Berieselungsflächen rein mechanisch. Sie bestehen aus einer rotierenden Scheibe von derartiger Beschaffenheit, dass die auflaufende Flüssigkeit nach allen Richtungen hin fortgeschleudert wird. Ein jeder Kreisring erhält um so mehr Flüssigkeit, je grösser er ist. Diese ergiesst sich regenförmig über die Fläche; die Tropfengrösse kann eingestellt werden. Für die Wirkung ist die Menge und Beschaffenheit der Flüssigkeit unerheblich, Verstopfungen und Gasentwicklungen sind ausgeschlossen. Die Flüssigkeit wird innerhalb der Berieselungsräume verteilt. Beaufsichtigung ist nicht nötig, da der Antrieb von aussen erfolgt (Elektromotor oder Transmission). Flüssigkeitsverteiler kommen in Betracht für die Reaktionsturme der Schwefelsäurefabrikation (Glover-, Gay-Lussac- und sonstige Zwischentttrme), für die Absorptionstürme der Salzsäurtf- und Salpetersäuredarstellung, ferner zum Trocknen, Anfeuchten, Absorbieren von Gasen, für Kühl- und Anwärmetürme, für Dephlegmatoren u. s. w. Säureverteiler: Hugo Petersen, Ingenieur f. d. ehem. Industrie,

Berlin W. 9.

Schachtöfen — Schalen.

1052

B e h a c h t S f e n siehe „O f e n". Schalen. Abdampfschalen a u s Durchmesser. . . 9,5 Inhalt 100 100 Stück . . . 32,00 1 „ . . . 0,60 Durchmesser . . Inhalt . . . . 100 Stück . . . . 1 „

Porzellan, 11,5 14 17 150 250 400 40,00 48,00 56,00 0,75 0,85 1,20

30 3 272,00 3,20

innen 19,5 600 80,00 1,40

glasiert, mit A u s g u s s : 21,5 23,5 26 28,5 cm. 800 1000 1500 2000 g. 96,00 120,00 160,00 224,00 Mk. 1,60 1,80 2,10 2,60 „

34 4,5 400,00 4,75

31 3,5 320,00 3,80

38,5 5,5 528,00 (¡,00

Durchmesser . . Inhalt . . . . 100 Stück . . 1 „ •• Halbkugelige

45 47,5 49,5 58 . 7,5 12 18 30 . 960,00 1280,00 1920,00 3840,00 . 10,50 14,00 21,00 40,00 Formen sowie solche mit Aussenglasur etwas höher.

S c h a l e n aus a) F l a c h e Im Lichten weit . 20 Im Lichten tief. . 6 Inhalt. . 1,25 St., Preis 0,50

Steinzeug: Form: 25

30

35

40

45

50

55

60

70

80

40,5 cm. 6 1. 720,00 Mk. „ 8,00 64 cm. 41 1. 4800,00 Mk. 52,00 „

SO

100 cm.

8 11 13 15 17 19 21 23 27 29 33 36 „ 2,5 5 8 12 16 25 33 45 55 75 115 160 1. 1,00 1,50 2,25 3,00 4,00 5,50 7,00 9,00 12,00 15,00 22,00 32,00 Mk.

b) H a l b k u Im Lichten weit tief Inhalt Stück, Preis . .

gelige (Kessel-) . 5 0 60 75 . 25 30 37,5 33 57 110 . 8,00 12,00 25,00

Schalen aus g e t r i e und a u s s e n emailliert, mit Inhalt 100 Gewicht . . . . 100

benem E Henkel und 150 300 140 160

Form: 100 cm. 50 „ 245 1. 50,00 Mk.

i s e n b l e c h , halbkugelfOrmig, innen Ausguss: 400 600 1000 ccm \ Preis pro kg 200 350 370 g J Mk. 5,00

Schalen aus e m a i l l i e r t e m O u s s e i s e n (säurefest): Inhalt 1,5 2 2,5 3 3,5 4,5 8 10 1. Gewicht . . . . 1,100 1,650 2,300 2,450 2,500 4,300 6,500 7,300 kg. Preise richten sich nach der speziellen Form und Verwendungsart pro 1 kg Ca. Mk. 5,00 G r o s s e S c h a l e n a u s e m a i 11 i e r t e m E i s e n für d i e T e c h n i k : Preis °/o kg Mk. 60,00—70,00 S c h a l e n a u s P l a t i n , mit A u s g u s s : Inhalt 20 35 50 90 150 200 250 325 400 500 ccm. Gewicht . . . . 8 14 22 32 48 65 90 125 150 175 g. Fassonpreis . . . 1,50 2,00 3,00 4,00 5,00 6,00 7,00 8,00 9,00 10,00 Mk. Der Preis der Platinschalen setzt sich aus dem nach dem Gewicht bestimmten Platinpreis und dem Fassonpreis zusammen. Der derzeitige Platinpreis ist pro kg Mk. 6000,00 Schalen aus F e i n s i l b e r : Zu gleichen Gewichten und gleichen Fassonpreisen wie die Platinschalen. Preis des Reinsilbers z. Z pro kg



120,00

1053

Schalen.

Schalen aus B l e i : Durchm. . . . . Tiefe . . . . . Wandstärke . . Preis

50 30 2

.

Durchm. . . . . Tiefe . . . . . Wandstärke . . .

75 50 2

100 55 3

125 65 3

150 80 3

200 110 3

0,65 0,80 0,95

1,10

1,65

2,85

600 350 6

700 380 7

Preis

800 420 8

900 480 8

250 135 3

300 160 4

400 215 5

à kg 1,40

500 mm. 270 6 n Mk.

1000 mm. 520 8 n

k kg Mk. 1,10

Schalen aus K u p f e r , für Dampfbader mit eingeschliffenen messingenen Dichtungsringen und Handgriffen: Inhalt Preis

2 12,50

3 14,50

4 16,50

6 19,00

8 27,00

12 1. 30,50 Mk.

Schalen aus r e i n e m Z i n n , fOr Dampfbäder, mit erngeschliffenen messingenen Dichtungsringen: Inhalt Preis

2 24,00

4 35,00

8 45,00

12 1. 65,00 Mk.

Schalen aus R e i n n i c k e l : Durchm Preis

4 0,85

5 1,00

6 1,20

7 1,60

8 2,00

10 2,70

12 3,60

15 cm. 4,50 Mk.

Schalen aus A l u m i n i u m : Durchm Preis

4,5 0,30

t> 0,50

8 10 12 14 16 18 20 25 cm. 0,60 0,90 1,20 1,50 2,00 2,50 3,00 4,00 Mk.

Schalen aus J e n e n s e r G e r a t e g l a s , vorzüglich zum Abdampfen: Durchm Preis

6 0,35

7 0,40

8 0,50

9 0,60

10 0,70

11 cm. 0,85 Mk.

Durchm Preis

12,5 1,10

13,5 1,30

15 1,50

20 2,00

25 2,50

30 cm. 3,50 Mk.

R e c h t e c k i g e Schalen aus G l a s , für photographische Zwecke: a) mit Ausguss: Uchte Masse . . 1 0 x 1 3 Stack Preis . . . 0,20

15x20 0,30

1 9 x 2 7 cm. 0,55 Mk.

32 X 47 3,50

36 X 42 3,50

b) ohne Ausguss: Lichte Masse . . 26 X 32 Stück Preis . . . 1,50

Rechteckige Zwecke:

42 X 52 cm. 4,50 Mk.

Schalen aus S t e i n z e u g ,

Lichte Weite im Boden gemessen 31 Lichte Breite im Boden gemessen 26 Lichte Tiefe 6 Stück Preis 2,00

37 31 6 3,00

42 37 6 4,00

52 42 7 6,50

fOr photographische 60 50 7 9,00

68 98 58 82 7 8 12,00 33,00

cm. „ „ Mk.

R e c h t e c k i g e Schalen aus S t e i n z e u g zum Spülen, mit Ablaufstutzen in der Mitte des Bodens: Länge Breite Tiefe . Inhalt Preis .

. . . . .

60 . . 50 . 10 . 30 . 20,00

75 50 12 45 22,50

80 70 10 56 28,00

100 80 10 80 36,00

150 60 16 144 52,50

150 50 20 150 52,50

200 cm. 100 „ 19 „ 200 l. 100,00 Mk.

Vgl. auch die Artikel „K r i s t a l l i s a t i o n'\ „K e s s e i " , „ W a n n e n" und „U h r g 1 a s e r".

1054

Schamotte und Schamottewaren.

Schalen: Georg Schmidt & v. d. Elte, Schmiedefeld (Kreis Schleusingen).

Vereinigte Lauaitzer Glaswerke A.G., Abt. Warmbrunn, Quilitz & Co., Berlin NW. 40, Heidestrasse 55/57.

S c h a m o t t e und S c h a m o t t e w a r e n . Unter Schamotte versteht man einen möglichst scharf gebrannten Ton, der dann auf Steinbrechern, Kollergängen oder mittels Stampfwerke zerkleinert und durch Siebe in S c h a m o t t e m e h l und gröbere S c h a m o t t e k ö r n e r getrennt wird. Die Schamotte wird ungebranntem, feuerfestem Ton, zugesetzt, falls die herzustellenden Artikel besonders hohen Temperaturen ausgesetzt werden sollen. Namentlich für f e 11 e Tone ist ein Zusatz von Schamotte angebracht, weil dieser das starke Schwinden der fetten Tone beim Trocknen und Brennen vermindert. Aber die Schamotte besitzt, namentlich wenn sie sehr scharf gebrannt ist, noch die weitere wertvolle Eigenschaft, gegen Chemikalien (zumal Säuren) sehr widerstandsfähig zu sein. Diese Eigenschaft haben in gewissem Grade natürlich auch die unter Schamottezusatz hergestellten Tonwaren. Namentlich Schamottesteine werden zum Bau von Öfen, Glashäfen und Feuerungen viel verwendet; ausserdem sind Laboratoriumsöfen aus Schamotte, Schamotterohre, Brennkapseln (zum Brennen von Porzellan), Muffeln, Tiegel u. s. w. im Gebrauch. Schamotte-Mörtel „ Schamotte-Korn Schamotte-Mehl Schamotte-Ton Schamotte-Steine, Qualität Prima Extra „ II Schamotte-Steine, Qualität I



- .

.

fein

Normalformat 2 5 x 1 2 x 6 , 5 X Prima Englisch-Format 22,5 X

cm:

30,5 cm





3,00 4,00 3,00 4 ; 00 2,50



„ „ „

100,00 165,00 75/0





72,00

,,



75,00

°/o kg o ,,



4,50 6,25

Stück

,,

11x5,5:

II



kg Mk. „ „ „ „ „ „ „

pro Mille

Schamotte-Steine, Flachformat: Qualität I Kupolofen-Steine für Eisengiessereien (nach beliebigem Radius): Prima Schamotte Extra Prima Schamotte Laboratoriumsöfen von Schamotte: 45,5 cm Höhe, 24,5 cm Durchm., kompl

55,0 cm

°/ 0 o/o % ®/0 °/ 0

'

0

95,00

15,00

20,00

71,0 cm „ 33,5 cm „ 25,00 Kleinere Öfen, kompl Stück Mk. 1,50—10,00 Gasschmelzöfen, kompl „ „ 2,00— 5,00 Griffinscher Ofen, kompl Stück Mk. 1,75 Hempelsche Verbrennungsöfen: klein, 9teilig, kompl „ „ 1,25 gross, 2,60 Grössere transportable Muffelöfen (für Probieranstalten, Berg- und Hüttenwerke, Emaillier- u. Tonwerke, Porzellan- u. Glasmalereien u. s. w.): Gesamthöhe 1100 mm, Schmelzraum 3 >5 X 220 X 290 mm, Gewicht 255 kg, kompl Mk. 85,00 Gesamthöhe 1(180 mm, neue verbesserte Konstruktion, Gewicht 250 kg „ 80,00 Beide Öfen können mit Holz, Braunkohle, Steinkohle und Koks, der letztgenannte auch mit Gas geheizt werden. Die Brennkosten belaufen sich beim erstgenannten pro Brand auf 30—75 Pf., beim zweiten auf 6 — 9 Pf. Dabei lässt sich die Temperatur bis zur Weissglut (Segerkegel 6 und 7) steigern. Schamotte-Muffeln: 1 5 0 x 1 0 0 x 5 0 mm Stück Mk. 0,80

170x120x80 180x210x80 185 x 8 0 x 6 0

„ „ „

„ „ „

1,00 1,00 1,00

Schamotte und Schamottewaren.

1055

200 x 130 X 100 mm Stück Mk. 1,20 2 4 0 x 1 6 0 x 80 „ „ 1,75 250 X 1 7 0 X 110 „ „ 1,75 250x220x110 „ „ „2,00 300x160x105 „ „ „3,00 300 x 200 x 150 „ 4,00 320 X 225 x 160 „ „ 4,50 360 x 180 x 150 „ „4,50 350 x 260 x 150 „ „ 5,50 400 x 200 x 150 „ „ „ 7,50 41P x 300 x 175 „ „ 9,00 410 x 3 2 0 x 1 8 0 • „ „ 9,50 Schamotte-Muffeln (zumEinbrennen der Schrift auf Glas and Porzellan) mit Tür und Vorsetzet: 380 x 310 x 290 mm . . Stück Mk. 10,00 500x410x290 „ „ 14,00 700 x 500 x 500 „ „ 18,00 720 x 520 x 470 mm „ „ 24,00 720 x 540 x 520 „ „ „ 27,00 750 x 620 x 500 „ „ 30,00 900 x 660 x 660 „ „ 35,00 1240 x 650 x 525 „ „ 54,50 Schamotte-Aschennuffeln: 67 x 42 x 42 cm 10,00 Schamotte-Schmelztiegel anit Deckel: Höbe 6,5 8 10,5 13 16 18 30 cm. Preis 0,15 0,20 0,25 0,35 0,45 0,60 5,50 Mk. Dieselben ohne Deckel mit Ausgass: Höhe 6,5 8 10,5 13 16 18 cm. Preis 0,15 0,20 0,25 0,35 0,45 0,60 Mk.

Pfälzische Chamotte- and Thonverke Telcgr. -Adresse: Palatina Grünstadipfalz

(SebilTer und Klreher) i. G.

Grünstadt (Pfalz)

Telegr. -Adresse: Palatina Grünstadtptalz

offeriert: Ia. h o o h f e u e r - u n d s ä u r e f e s t e C h a m o t t e s t e i n e für alle Zwecke der chemischen und elektrochemischen Industrie, insbesondere für S o d a - , S u l f a t - , S c h w e f e l k i e s - R ö s t ö f e n , G l o v e r t ü r m e , G a y - L u s s a c - A p p a r a t e usw. Spezialität:

fto&erst didit gepreßte Steine {ür Ürehrohröfen. fioihtonerdereidie Steine mit bis 44°/0 ül3 0 3 u. Seger-Kegel 35. S c h u t z m a r k e : „Palatina".

Ia. reinst gewaschenen Kristallquarzsand Uber 9 9 ' «°/o SIOJ, rohe, feinst geschlämmte und gemahlene Kaolintone, Bolus usw. Kaolin- und Klebsand, Chamottemörtel, Feuerzement.

1056

Scharlachsalbe — Schellack.

Schamotte und Gerätschaften daraus: Freienwalder Schamottefabrik Henneberg & Co.. Freienwalde a. O.

I Ktfnigl. Porzellan-Mannfaktur, | Wegelystrafise.

Berlin

NW. 23,

S c h a r l a c h s a l b e siehe „B i e b r i c h e r S c h a r l a c h". S c h e e l siehe „W o 1 f r a m". S c h e e l e s c h e s Grlln siehe „ K u p f e r f a r b e n " . S c h e e r e n b r e c h e r siehe „ S c h e r e n b r e c h e r". Scheideapparate. Die Preise der Scheideapparate aus Steinzeug sind unter „ D e k a n t i e r g e f ä s s e" und „S t a n d g e f ä s s e" vermerkt. Scheidetrichter siehe „T r i c h t e r". Scheideapparate liefern: F. H. Meyer, Hannover-Hainholz.

S c h e i d e w a s s e r siehe „ S a l p e t e r s ä u r e". S c h e l l a c k (Lacca in tabulis). Auf den Zweigen verschiedener in Indien und •auf denSundainseln einheimischer Gewächse, namentlich der Ficus religiosa und indica, kommt der durch den Lebenspro?ess der G u m m i l a c k s c h i l d l a u s Coccw lacca entstehende G u m m i l a c k ( S t o c k l a c k ) in grossen Mengen vor. Dieses Harz enthält den Farbstoff L a c k d y e (siehe „ T i e r i s c h e F a r b s t o f f e " ) . Nach Gewinnung dieses Farbstoffes durch Ausziehen mit H s O wird der Harzrückstand getrocknet, dann geschmolzen, durch Gewebeoder Drahtgeflecht geseiht und in dünne Tafeln, in Kuchen oder dicke Stücke ausgegossen. Die so erhaltenen Produkte bilden den S c h e l l a c k in seinen verschiedenen Handelssorten, die nach Qualität und Farbe unterschieden werden. Beim Erwärmen erweicht der Schellack leicht und Iässt sich dann zu Fäden ausziehen; so erhält man den g e s p o n n e n e n S c h e l l a c k . Man unterwirft den Schellack auch wohl verschiedenen Reinigungsprozessen, z. B. entfernt man durch Kochen mit einer 3 %igen Na2CO»-Lösung das in dem Harz enthaltene Wachs. Auch bleicht man ihn durch Filtration über Knochenkohle oder durch Alkalihypochlorit. In diesem Falle wird er zuvor mit wenig Äther zum Aufquellen gebracht, weil er sich sonst nach dem Bleichen nur schwer in Alkohol löst. Eine klare Lösung erhält man übrigens von unreinem Schellack niemals; um ein vollständig alkohollösliches Harz zu gewinnen, löst man nach G r ä g e r 1 T. Schellack in 4 T. Alkohol (92 vol. %) und setzt allmählich so viel dest. H 2 0 zu, bis eine käseartige Masse ausgefallen ist, über der eine klare Flüssigkeit steht. Dann koliert man, presst aus und filtriert; aus den vereinigten Flüssigkeiten gewinnt man den reinen alkohollöslichen Schellack, indem man den Alkohol abdestilliert und den Rückstand auf dem Wasserbade eintrocknet. Um Schellack zu entfärben, setzt man ihm nach D. R. P. 205 472 Fette in heisser wässeriger Emulsion zu, worauf man diese durch Extraktion oder in anderer Weise wieder entfernt. Der Schellack, der häufig mit Kolophonium verfälscht wird, dient zu Firnissen, Kitten, Siegellacken u. s. w. Das Amer. Pat. 760 541 bezweckt die Herstellung eines Ersatzmittels für Schellack zu Politurzwecken: Man kocht 9 T. 100 %iges KOH mit 140 T. HsO, setzt 56 T. in Alkohol lösliches Harz und 2—3 % des Harzgewichtes Ölsäure zu, reinigt und zersetzt das abgekühlte und verdünnte Gemisch durch verd. H s S0 4 und wäscht und trocknet den erhaltenen Niederschlag. Andere Verfahren zur Herstellung von Ersatzmitteln für Schellack betreffen D. R. P. 220582 sowie anderseits D. R. P. 237 743. — Über künstliche Harze als Schellackersatz vgl. unter „ H a r z e". Die Schellackpreise sind sehr wechselnd. Schellack: Bernfeld & Bosenberg, Wien IX/3, Wtthri»ger Strasse 33. Ohemische Fabrik Dessau, G. m. b. H., Dessau. Robert Berthold Cohn & Co., Berlin-Schöneberg, Akazienstr. 28. Direkter Import.

C. Erdmann, Leipzig-Lindenau (gebleicht). Gebrüder Oestreicher, Breslau I. C. E. Roeper, Hamburg VIII.

Scherenbrecher — Schieferöl.

1057

S c h e r e n b r e c h e r . Diese Zerkleinerungsmaschine, von der nachstehende Figur eine Ansicht wiedergibt, dient vorzugsweise zum Vorbrechen von Mineralien zäher, sehniger Natur, wie z. B. von Asphalt- und Asbestfelsen, Baryt, Steinsalz, Steinkohle, und für manche chemische Produkte, Überhaupt für alle solche Materialien, für welche der Maulbrecher nicht geeignet ist. Die Brecharbeit wird hierbei durch Gitter vollzogen, die aus einzelnen gezahnten starken Stahlstaben zusammengesetzt und zwischen eiserne Wände eingebaut sind Das eine dieser Gitter steht fest, während das andere durch Schubstangen, die mit rotierenden Kurbeln in Verbindung stehen, um einen mit dem feststehenden Gitter gemeinsamen Mittelpunkt pendelartig hin und her schwingt, derart, dass die Stäbe des schwingenden Gitters

Scheren-Brecher.

scherenartig in die Zwischenräume der Stäbe des feststehenden greifen, wodurch das zwischen die Gitter eingeworfene Material in Stücke zermalmt wird, welche dann durch die Gitterspalten hindurchfallen. Die Leistung eines Scherenbrechers beträgt je nach der Art des Materials stündlich 4000—8000 kg. Schiefertfl. Ein Mineralöl, das durch trockene Destillation aus bituminösem Schiefer (vgl. „ S c h i e f e r t e e r " ) erhalten wird. So erhält man aus 1000 kg Schiefer etwa 1351 Rohöl (nebenbei 2951 Aminoniakwasser und 59 cbm Gase). Das Rohöl ist dunkelgrün und durch das darin enthaltene Paraffin bei gewöhnlicher Temperatur haibfest; oberhalb 80° C. ist es fldssig. Das sp. G. schwankt zwischen 0,86—0,89. Man unterwirft das Rohöl einer Destillation aus reihenweise untereinander verbundenen Blasen, wodurch es in O r O n n a p h t a (Green naphta) von sp. G.0,753 und G r ü n d l (Green oü) von sp. G. 0,858 getrennt wird. Die Fraktionen werden mit Säure und Lauge behandelt B l ü c h e r VIII.

67

1058

Schieferscbwarz — Schiessbaumwolle.

und nochmals destilliert. Hierauf ist die Orflnnapbta marktfähig, wahrend das Qrflnöl durch Fraktionieren in l e i c h t e Ole und s c h w e r e öle getrennt wird. Den schweren ölen wird durch Kahlen und Abpressen ihr wichtigster Bestandteil, das feste Paraffin, entzogen, worauf das verbleibende „B1 a u ö 1" zu Schmieröl verarbeitet wird. Das D. R. P. 159 262 bezweckt eine Reinigung von Schieferölen, vor allem von dem darin enthaltenen S, und zwar besteht das Verfahren darin, dass man Verd. HaSO«, dann Alkali und zuletzt AlxCl« auf die öle in der Hitze unter Druck einwirken lässt. Nach der Behandlung mit jedem einzelnen dieser Reagentien wird letzteres von dem öl getrennt und das öl gewaschen. Das Verfahren will gute Leuchtole liefern. S c h i e f e r s c h w a r z siehe „E r d f a r b e n". S c h i e f e r t e e r . Durch Schwelen bituminöser Schiefer gewonnener Teer; man schwelt jetzt meistens in kontinuierlich arbeitenden Retortenöfen unter Mitwirkung von überhitztem Wasserdampf. Die D e s t i l l a t i o n des Schieferteers geschieht dagegen ohne Wasserdampf, und zwar teils mit, teils ohne Vakuum. Die Destillationsprodukte sind etwa die gleichen wie beim B r a u n k o h l e n t e e r ( s . d.). Das sp. O. der Schieferteere liegt zwischen 0,850 und 0,900; der Sch. P. ist sehr schwankend. Schieferwelaa siebe „ B l e i f a r b e n " . Sohlessbatunwolle ( N i t r o z e l l u l o s e ; T r i n i t r o z e l l u l o s e ; Hexan i t r o z e l l u l o s e ; Pyroxylin). Die Zusammensetzung ist nC*Hi0t(0. NO»)« oder Ct»Hi«0«(0. NO»)». Man erhalt die Schiessbaumwolle durch Nitrieren von Baumwolle mit Salpeterschwefelsaure (vgl. „Nitrieren"). DieBaumwolle muss ganz rein, durch Behandeln mit verd. NaiCOcLOsung von Fett bereit, mit H»0 ausgewaschen, am besten noch mit warmer verd. HNOs behandelt, wieder ausgewaschen und bei ca. 110* getrocknet >ein; zidetzt wird sie vor dem Nitrieren auf einer Fadenreissmaschine in Faden zerlegt Die Nitriersaure besteht aus 1 T. HNO» (sp. O. 1,516) + 3 T. H*SO« (sp. O. 1,842). Mischung und Überführung der Nitriersaure in die Nitriergefasse geschieht wie bei N i t r o g l y z e r i n (s. d.). Früher nitrierte man ausschliesslich in viereckigen gusseisernen, von kaltem H»0 umspülten Oefassen, in welche man die Baumwolle mit einer Eisengabel eintaucht, umrührt und nach bestimmter Einwirkungsdauer auf einem über dem Oefass angebrachten Rost ausdrückt. Jetzt nitriert man vielfach auch in B l e i t ö p f e n und vor allem in N i t r i e r z e n t r i f u g e n . Die rohe Schiessbaumwoile wird in Bottichen wiederholt mit kaltem und warmem HtO gewaschen, dann durch Kochen mit HjO (früher benutzte man dazu CaO, Na»CO», Schlammkreide) vom letzten Saurerest befreit und schliesslich zentrifugiert. Dann zerkleinert man die Schiessbaumwolle in Hollandern (s. „P a p i e r"), zentrifugiert nochmals und trocknet endlich auf warmen eisernen Platten bei 40—50°; letzteres bietet mancherlei Gefahren, da die Schiessbaumwoile wahrend des Trocknens häufig elektrisch wird. Deshalb setzt man, falls es die Beschaffenheit der Schiessbaumwoile oder die Art ihrer Verwendung (z. B. die Natur des daraus herzustellenden rauchschwachen Pulvers) erlaubt, an die Stelle des Trocknens das sogenannte A l k o h o l i s i e r e n der Schiessbaumwoile. Man verdrangt hierbei das in der Schiessbaumwoile enthaltene Wasser durch hochprozentigen Alkohol, indem man die Schiesswolle in geschlossenen Gefassen unter Zuhilfenahme komprimierter Luft bei einem Druck von mehreren Atmosphären mit Akohol imprägniert; der überschüssige Alkohol wird dann durch hydraulische Pressung entfernt. Von den zahlreichen Neuerungen, welche Einzelheiten in der Fabrikation von Nitrozellulosen betreffen, seien hier nur zwei erwähnt: Nach dem D. R. P. 150 319 behandelt man zum schnellen Entsäuern und Stabilisieren dieNitrozellulose(Schiessbaumwolie, Kollodiumwolle u. dgl.) in geschlossener Zentrifuge wahrend der Umdrehung mit gut entwässertem gespanntem Dampf; durch diesen werden die unbeständigen Verbindungen zersetzt und mit dem Kondenswasser ausgeschleudert. Nach Beendigung des Dämpfens wird die Nitrozellulose, während die Zentrifuge noch in Bewegung ist, zuerst mit heissem und dann mit kaltem H 9 0 ausgewaschen.

Schicssöfen — Schiesspulver.

1059

Das Engl. Pat. 5126 von 1904 erzeugt Nitrozellulose in der Weise, das9 man die Baumwolle bei einer Temperatur von 2—3° in 5 T. konz. HsSO« mit etwa 2—3 % HNO. auflöst und dann 2 T. konz. HNO» zufügt, wodurch' die Nitrozellulose in harten sandigen Klumpen ausfällt; die Masse wird nacfr einigen Stunden, wenn sie fest geworden ist, in einer Filterpresse ausgewaschen. So erzeugte Nitrozellulose bildet ein feines, nur langsam brennendes Pulver, das selbst zwischen Eisen und Eisen nicht explodiert. — Für militärische Zwecke wird die Schiessbaumwolle meistens in k o m p r i m i e r t e m Zustande verwendet. In diesem Falle kommt die zentrifugierte, aber noch feuchte Schiesswolle zuerst in eine Hebelpresse und dann in eine hydraulische Presse, wo ihr unter 600 Atm. Druck eine zylindrische oder prismatische Form gegeben wird. G e k ö r n t e Schiessbaumwolle erhält man, indem der aus den Holländern kommende Brei zu Platten geformt und letztere zerschnitten werden. Die Körner taucht man auf einen Augenblick in Essigäther, wodurch sie eine harte Oberfläche erhalten. Die Schiessbaum wolle zeigt dem Aussehen nach keinerlei Unterschiede von gewöhnlicher Baumwolle; nur fühlt sie sich etwas härter an und ist nicht ganz so weiss. Sie ist unlöslich in H»0, Alkohol und Essigsäure, schwer löslich in Äther und Aceton, löslich in Essigäther und Nitrobenzol. Im losen Zustande explodiert trockene Schiesswolle durch Reibung, Schlag und Stoss, ebenso bei stärkerem Erhitzen. Beim Erhitzen verpufft sie so schnell, dass darunter liegendes Schiesspulver nicht mit entzündet wird. Im komprimierten und feuchten Zustand ist sie gegen Schlag und Stoss unempfindlich und brennt beim Entzünden ohne Explosion langsam ab. Um sie in diesem Zustande zur Explosion zu bringen, muss man eine kleine Menge trockener Schiesswolle im die feuchte komprimierte Masse hineinbringen und erstere durch Knallquecksilber entzünden. Bei der Explosion liefert 1 kg Schiesswolle ca. 850 1 Gase (kalt gemessen); die Verbrennungstemperatur ist zu 6000° berechnet worden. Die Schiesswolle findet Anwendung als Füllung von Torpedos, Minen und Springgranaten sowie zu Sprengungen in Bergwerken; die Hauptmenge wird auf rauchloses Pulver verarbeitet (siehe „S c h i e s s p u 1 v e r"). Schiessbaumwolle: Deutsche Sprengstoff

A. O.,

Hamburg.

| Dynamit-Akt-Oes. Alfred Nobel & Co., Hamburg.

Einrichtungen, Maschinen und Apparate zur Herstellung von Schiessbaumwolle: J. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4. Fried. Krupp Aktiengesellschaft Friedrich Heckmann, Berlin SO. 16, BruckenMagdeburg-Buckau. straase « b (s. Inserate). Emil Passburg, Berlin NW. 23. Qebr. Heine. Viersen, Rheinland (Säure- und Wasser-Zentrifugen). |

Grusonwerk,.

Schiessöfen siehe „ 0 f e n". Schiesspulver (Geschosstrei bmittel). I. Schwaripulver. Mischungen von Salpeter, Kohle und Schwefel in wechselndem Verhältnis, und zwar sind durchschnittlich 74—78 % Salpeter, 9—12,5 % Schwefel und 10—16 % Kohle vorhanden. Doch gilt dieses Verhältnis (Durchschnitt 75 % KNOs, 10 % S und 15 % C) nur für das alte Militärpulver und allenfalls noch für Jagdpulver, während für Sprengpulver grössere Abweichungen vorkommen, und zwar schwanken die Verhältnisse dabei zwischen 60 und 75 % KNO», 10 und 15 % S, 12 und 21,5 % C. Als Salpeter kommt nur KNOs in Betracht, während NaNOs zu hygroskopisch ist. Der Salpeter wird noch besonders ¿affiniert, indem man ihn in Leimwasser löst, den an der Oberfläche auftretenden Schaum abschöpft, die Lauge auf 45° B6 eindampft und in Kristallisierpfannen unter ständigem Rühren erkalten lässt. Der so als Kristallmehl ausgeschiedene KNOj wird nach dem Abtropfen durch Begiessen mit Flusswasser ausgewaschen, worauf man ihn 67*

1060

Schiesspulver.

zuerst auf Gitterratamen und schliesslich in Trockenpfannen oder in Zentrifugen trocknet. Als S kommt nur S t a n g e n s c h w e f e l in Betracht; Schwefelblumen sind wegen des Gehaltes an SO, untauglich. Den Stangenschwefel reinigt man entweder durch Destillation oder durch Schmelzen und darauf folgendes Filtrieren durch Gaze. Die Kohle muss porös und leicht entzündlich sein sowie schnell unter Zurücklassung von wenig Asche verbrennen. Diesen Anforderungen entspricht am besten die Kohle verschiedener Laubhölzer, namentlich F a u l b a u m , E l s e , dann H a s e l , W e i d e ; auch P a p p e l , L i n d e , W e i n r e b e , K o r n e l k i r s c h e , T a x u s u. a. werden benutzt. Die Verkohlung geschieht in geschlossenen eisernen Zylindern; das Produkt ist um so leichter entzündlich, also für die Pulverfabrikation um so geeigneter, je niedriger die Verkohlungstemperatur gehalten wird. Bei 270* C. erhalt man die rötliche bis rotbraune sogenannte R o t k o h l e , während von 340° an S c h w a r z k o h l e entsteht. Steigt die Temperatur bei der Verkohlung über 430*, so ist das Produkt für die Pulverfabrikation untauglich. Das Zerkleinern der Bestandteile des Schwarzpulvers geschieht in Trommeln, Kugelmühlen oder auf Kollergängen, und zwar pulvert man den Salpeter für sich oder mit Kohle zugleich, ebenso den Schwefel mit Kohle zusammen, worauf die Mischung in grossen Ledertrommeln unter Beigabe von Pockholzkugeln gemischt wird. Vielfach mischt man auch unter Zuleitung von Wasserdampf und trocknet den entstandenen Brei in Pfannen. Geschieht das Zerkleinern in Kollermühlen, so schliesst sich das Mischen gleich daran, wobei das Gemisch mit 2—4 % H»0 angefeuchtet wird. Der so erhaltene Pulversatz wird in Vorbrechapparaten zerkleinert und dann mittels eines Walzwerkes oder neuerdings häufiger mittels hydraulischer Pressen g e d i c h t e t . Man steigert den Druck allmählich, bis derselbe etwa 25—30 kg auf 1 qcm beträgt. Der gedichtete Pulverkuchen muss nun vor dem Trocknen g e k e r n t werden, und zwar geschieht dies in Körnmaschinen, die mit Sieben oder geriffelten Walzeti arbeiten. Die Pulverkörner werden nach der Grösse sortiert und dann auf Horden getrocknet. Schliesslich p o l i e r t man das Pulver, indem man die Körner in ledernen Trommeln, Rollfässern oder Säcken rotieren lässt (vielfach unter Zusatz von etwas Graphit). Das polierte Pulver wird durch ein Flügelrad entstäubt und schliesslich nochmals sortiert. Das für Geschütze benutzte p r i s m a t i s c h e Pulver wird durch Kompression des feuchten Pulverkuchens mittels hydraulischer Pressen in Formen dargestellt. Neuerdings ist man bestrebt, das teuere KNOi durch den billigeren und sauerstoffreicheren Natronsalpeter trotz der grossen Hygroskopizität des letzteren zu ersetzen. Nach dem Engl. Pat. 17 626 von 1901 verwendet man sehr gasreiche Steinkohle neben NaNO, und Schwefel und nimmt die Herstellung unter Zusatz von Gasolin und heissem H s O vor (?). Nach dem Russ. Priv. 7541 soll ein Schwarzpulver bestehen aus 69 T. Na NO*, 5 T. KNOi, 10 T. S, 15 T. Steinkohlenteer und 1 T. Kaliumbichromat; der Teer schützt dabei vor Feuchtigkeit. II. RiicbicbwachB (raacblou) Pilver. Die rauchschwachen Pulversorten verdanken ihre Entstehung der Forderung, Geschosstreibmittel zu erhalten, die das Schwarzpulver an Triebkraft übertreffen, bei kleineren Geschossen eine mindestens gleiche lebendige Kraft wie früher mit grösseren erzielen lassen, den Geschossen eine möglichst gestreckte Flugbahn und möglichst grosse Schussweite verleihen; schliesslich sollte der störende Rauch des Schwarzpulvers beseitigt oder doch möglichst vermindert werden. Man kann die heute benutzten rauchlosen Pulversorten in 3 Gruppen teilen, nämlich in die S c h i e s s w o l l p u l v e r , die N i t r o g l y z e r i n p u l v e r und die P i k r a t p u 1 v e r. Bei der ersten Gruppe wird möglichst vollkommen nitrierte S c h i e s s b a u m w o 11 e (s. d.) in Holländern gemahlen, ausgewaschen, getrocknet und

Schiesspulver.

J 061

in Azeton oder Essigäther oder aber vorzugsweise in einer Alkohol-Athermischung gelöst. Hierbei erhält man eine gelatineartige Masse, die in Knetmaschinen innig durchgeknetet und dann in einem Kalanderwalzwerk zu dünnen durchscheinenden Platten ausgewalzt wird. Die Platten werden getrocknet und dann zu viereckigen Plattchen zerschnitten; in andern Ländern stanzt man auch linsenförmige Scheibchen aus den Platten. Die Trocknung erfolgte früher an der Luft, jetzt fast ausschliesslich in Vakuumtrockeitschränken. Diese werden explosionssicher konstruiert und mit entsprechenden Sicherheitsvorrichtungen versehen. Die Trocknung erfolgt bei niedriger Temp., und das Lösungsmittel wird in besonderen Kondensatoren wiedergewonnen, was bei der Lufttrocknung nur unter grossen Schwierigkeiten möglich ist. Die Kanten der Blättchen oder Körner werden nach nochmaligem Trocknen durch Rollieren mit Graphit abgeschliffen. Einzelheiten des Verfahrens werden geheim gehalten; auch kommen mannigfache Abweichungen vor. So wird beispielsweise der P l a s t o m e n i t durch Lösen von Schiessbaumwolle bzw. Holznitrozellulose in Nitrotoluolen unter Zusatz von Ba(NOa)» und K s Cr,Oj erhalten. Die der zweiten Gruppe angehörenden rauchschwachen Pulversorten haben S p r e n g g e l a t i n e (s. unter „ D y n a m i t e " ) zur Grundlage: Man mischt K o l l o d i u m w o l l e (s. d.) mit N i t r o g l y z e r i n (s. d.) im Vakuum bei 6—8° C., presst oder zentrifugiert das überschüssige Nitroglycerin ab und erwärmt dann das Gemisch allmählich (zuletzt unter Wasser) auf 60 bis 90°, wobei die Mischung gelatineähnlich wird. Man entfernt in Pressen bei der gleichen Temperatur das Wasser und walzt die Masse zu papierdflnnen Platten aus, die entweder direkt zu quadratischen Blätteben zerschnitten oder aber durch Zusammenwalzen vieler Platten zwischen erwärmten Walzen und nachheriges Schneiden zu Würfeln von 9,5—20 mm Seitenlänge geformt werden. Derartiges rauchloses WQrfelpulver führt den Namen B a 11 Fs t i t. Das der Zusammensetzung nach gleiche F i 1 i t besteht aus Fäden quadratischen Querschnittes, die 0,5—1 mm dick sind. Beim C o r d i t wird nicht Kollodiumwolle verwendet, sondern Schiessbaumwolle, die in Azeton gelöst und dann mit Nitroglyzerin gemischt wird; Beimengungen wie Graphit u. s. w. machen das Gemisch explosionsträger. — Nach dem D. R. P. 141 314 löst man Hexanitrozellulose in heissem Benzol und setzt Nitroglyzerin hinzu; auch kann man ein Gemisch der Hexanitrozellulose mit Trinitrobenzol verwenden und das Ganze, nachdem man es durch Eingiessen in heisses Benzol amorphisiert hat, in Nitroglyzerin lösen. Als P i k r a t p u l v e r endlich bezeichnet man Gemische, deren Grundlage das K- oder NH«-Salz der P i k r i n s ä u r e ist. Diese äusserst explosiven, in gelben Nadeln kristallisierenden Salze werden mit KNO» (häufig ausserdem mit Kohle) gemischt, wozu die Masse angefeuchtet wird. Den Satz presst man hydraulisch, körnt, sortiert durch Sieben, poliert und trocknet. Mit zu den Pikratpulvern zu zählen sind die Abkömmlinge des der Pikrinsäure homologen T r i n i t r o k r e s o l s CtH«(OH)(NOj)>, die allerdings meistens nicht als Geschosstreibmittel sondern als Sprengstoffe Verwendung finden. So ist der Sprengstoff C r e s y 111 e geschmolzenes Trinitrokresol und der E c r a s i t sein Ammoniumsalz. Zahllose andere Geschosstreibemittel haben bisher praktische Bedeutung nicht erlangt; sehr vieles auch, was in den zahlreichen neuen, auf rauchschwache Pulversorten sich beziehenden Patentbeschreibungen niedergelegt ist, konnte hier nicht berücksichtigt werden. Rauchschwache Pulversorten: WestfUiBch-Anhaltische Sprengstoff-Aktien-GcseUachait, Zentrml-Bureau, Berlin W.

Einrichtungen und Maschinen zur Herstellung von Schwarzpulver und rauchschwachem Pulver bauen: J. L. Carl Eckelt, Berlin N. 4. O. O. Haubold jr., Chemnitz (Sachsen).

I Fried. Krupp Aktiengesellschaft I Magdeburg-Buckau.

Trockenapparate für Schiesspulver: Emil Passburg, Berlin NW. 23.

Oruaonwerk,

Schiffchen — Schlagmühlen.

1062

S c h i f f c h e n (Glühschiffchen) siehe „E I e m e n t a r a n a 1 y s e". Schilder. K a s t e n s c h i l d e r von e m a i l l i e r t e m E i s e n in verschiedenen Formen: Länge . . . 6—7,5 8-12,5 1 3 - 1 7 , 5 cm. Stück . . . 0,35 0,40 0,45 Mk. Ein Doppelrand erhöht den Preis um 3 Pf. pro Stück. Bei Entnahme von 100 Stück 10 °/ 0 billiger. K a s t e n s c h i l d e r von P o r z e l l a n in verschiedenen Formen: Länge . . . 6,5 9 12 14,5 17 cm. Stück . . . 0,40 0,45 0,50 0,b0 0,70 Mk. Balkenschrift | Schwarz mit weisser Schrift > Stück 10 Pf. mehr. Ein farbiger Rand J A u s h ä n g e s c h i l d e r von P o r z e l l a n , in ovaler Form, zum Aushängen an Gefasse, für Säuren, Öle, Säfte u. s. w. mit eingebrannter Schrift, 8 cm breit Stück Mk. 0,60 - K o l i e r t u c h s c h i l d c h e n von P o r z e l l a n oder cmaill. Eisen mit Schrill, mit 1 oder 4 Löchern Stück „ 0,30

Schilder: Vereinigte Lausitzer Glaswerke A.G., Abt. Wannbrunn, Quilitz & Co., Berlin NW. 40,

strasse 65/57.

Heide-

S c h l a c k e n . Bei den meisten Schmelzprozessen von Erzen entstehende glas- oder emailartige Abfälle, die meistens eine Verbindung von SiOj mit verschiedenen Basen darstellen ( S i l i k a t s c h l a c k e n ) oder aber Metalloxyde mit untergeordnetem Gehalt an SiO» sind. Die Schlackenbildung schätzt die beim Schmelzprozess durch die Einwirkung von Reduktionsmitteln gebildeten Metaile vor erneuter Oxydation. Die Schlacken werden in mannigfacher Weise verwendet, wobei ihre verschiedene Struktur, Härte u. s. w. mit massgebend sind. Sauere (SiOareiche) Schlacken formt man zu Bau- und Pflastersteinen ( S c h l a c k e n s t e i n e n ) , wie man anderseits solche durch Mischung zerkleinerter Schlacken mit gebranntem Kalk herstellt; ferner wird gepulverte Schlacke an Stelle des Sandes zur Mörtelbereitung und zur Formerei benutzt wie anderseits zur Glasfabrikation. Hochofenschlacken (siehe unter „ R o h e i s e n " ) werden zur Darstellung von Zement, Kitt, Alaun und als Dünger verwendet. Die früher als Wärmeschutzmittel (Isoliermittel) benutzte S c h l a c k e n w o l l e , -die man durch Einblasen von Luft oder gespanntem Wasserdampf in noch flüssige, dem Hochofen entstammende, nicht zu basische Schlacke als feiniädige, watteähnliche Masse erhielt, wird neuerdings kaum mehr dargestellt. Dagegen benutzt man ähnliche Verfahren zur Abkühlung flüssiger Schlacke unter Erzielung von körnigem Gut. Bei der Überführung der flüssigen Schlacke in den festen Zustand bedient man sich zur Wärmeentziehung entweder gasförmiger Körper (Luft odeir Wasserdampf) oder Flüssigkeiten s

£u . ¥» O» M 83 Ii

D

Q

mm

mm

mm

rkr

6 8 10 12 15 20 25 25 80 35 40 45 50 60 70 80

10,2 13 19,2 22,2 28,5 36,5 42,2 42,6 51,5 58,5 62,6 68,2 73 86 96 107

0,3 0,3 0,5 0,5 0,6 0,6 0,7 0,9 0,8 0,8 0,8 0,8 0,8 1,2 1,2 1

0,12 0,15 0,35 0,41 0,63 0,82 1,24 1,44 1,65 2,00 2,34 2,40 2,51 4,46 5,40 4,85

Schleudermahlen.

mm

Betriebsdruck V >. s £0 ££ i " 3u M 7 ¿ ¿ . e l BSJx J SS 23 3(2 a.S «¡5 •ssst 1e sa .s 5-S-sO e a a Atm. Atm. Alm. Mk.

130 140 170 220 240 250 280 280 320 330 350 370 400 900 1000 750

50 50 22 20 18 12 9 11 7 7 6 6 5 8 7 5

3 i?

1» s





120 100 90 60 50 55 45 40 35 35 30 30 25 20



155 140 120 100 90 95 80 70 60 5j0 45 40 35 30



4,80 5,60 6,50 8,00 10,00 11,00 12,00 14,00 15,60 17,20 19,00 32,00 40,00 43,00

Preis § 4 £0. -S Mit. 3,20 3,60 4,80 5,60 6,85 8,40 10,50 11,55 12,60 14,70 16,40 18,00 20,00 33,60 42,00 45,00

$•¿55 ««0 *c|

«is —

st
SO« durch elektroytische Oxydation von SO> zu gewinnen, schienen eine technische Bedeutung nicht erhalten zu sollen. Jetzt schfitzt das D. R. P. 127 985 ein Verfahren, verd. Schwefelsäure unter Anwendung eines Diaphragmas zwischen Flfissigkeits- and Oasraum derart zu elektrolysieren, das dem Anodenraume SO* unter Druck zugeführt wird. Letzteres soll quantitativ zu Schwefelsäure oxydiert und gleichzeitig an der Kathode reiner Wasserstoff in äquivalenter Menge erhalten werden. Ein anderes Verfahren (D. R. P. 117 129) beschäftigt sich ebenfalls mit der elektrolytischen Überführung von SO* in HjSO«, und zwar erreicht es denselben Zweck wie das vorgenannte Patent dadurch, dass es der Schwefelsäure im Anodenraum als Sauerstoffüberträger Mangansulfat zusetzt; auf diese Weise soll aus SOi schliesslich eine Schwefelsäure von 63,5° B6 gewonnen werden. Vorläufig erscheint es freilich sehr zweifelhaft, ob ein elektrolytisches Schwefelsäureverfahren irgendwie konkurrenzfähig werden kann. Endlich sind Verfahren angegeben worden, gleichzeitig HaSO« und HCl durch Zusammenbringen von C1 und SO* darzustellen. Wir nennen da die D. R. P. 157 043 und 157 044; nach ihnen führt man in einen mit Steinen gefüllten Reaktionsturm von unten Kiesofengase und C1 ein, während von oben nur so viel HsO zufliesst, wie der Bildung von gasförmigem HCl und konz. HjSOt entspricht. Hinsichtlich weiterer Einzelheiten verweisen wir auf die Patentschriften; für die H2SO«-Fabrikation dürften die Patente keine Bedeutung gewinnen. Das Franz. Pat. 381 863 schützt die Herstellung von starker H*SO< und neutralem Na:SO« aus Bisulfat, dem Nebenprodukt der HNO»-Fabrikation. Man mischt das Bisulfat fein gemahlen mit so viel einer indifferenten Substanz (Sand, Silikate u s. w.), dass die Mischung beim Erhitzen nicht ins Schmelzen kommen kann. Bei Rotglut destilliert dann sämtliche HaSOt leicht über und kann durch Abkühlen konzentriert erhalten werden, während Na2SO* (zusammen mit dem Zusatzstoff) zurückbleibt. Weiteres siehe in den Artikeln „ S c h w e f e l s ä u r e a n h y d r i d", „ S c h w e f e l s ä u r e , r a u c h e n d e " und „ Ü b e r s c h w e f e l s ä u r e " . Die Salze der Schwefelsäure ( S u l f a t e ) sind unter den betreffenden Metallverbindungen zu finden. Reine konz. HaSO« ist eine färb- und geruchlose, ölige, höchst ätzende Flüssigkeit vom sp. O. 1,842 (bei 12°), S. P. 338°; sie enthält noch etwa 1,5 % HjO. Sie zieht mit Begierde aus der Luft H»0 an. Bei niedriger Temperatur erstarrt sie zu einer Kristallmasse, die bei 10,5° schmilzt. Bei gewöhnlicher Temperatur ist sie die stärkste aller Säuren.

Folgende Tabelle von Lunge und Isler unterrichtet Aber die sp. G. u. s. w. der verschiedenen Schwefelsfturekonzentrationen. Tot Gew. » S

(luftl. R.) 1,000 1,005 1,010

1

i 0 0,7 1,4

1 i 3

0 1 2

IOO G«w.-T. entsprechen bei chemisch reiner Säure SO, Prox.

H.SO. Proz.

0,07 0,68 1,28

0,09 0,83 1,57

fogräd. 30-gräd. Säure Säure Pro*. Pro«. 0,12 1,06 2,01

0,14 1,33 2,51

s 1 enthält kg bei chemisch reiner Säure SO, 0,001 0,007 0,013

50-grid HfS04 60-gnd. Säure Säure 0,001 0,008 0,016

0,001 0,001 0,011 0,013 0,020- 0,025

1084

Schwefelsäure. ioo Gew.-T. entsprechen bei* chemisch reiner Baun

2,1 2,7 3,4 4,1 4,7 5,4

6,0 6,7 7,4

8,0

8,7 9,4 10,0 10,6

11,2

11,9 12,4 13.0 13.6 14.2 14,9 15.4

16,0 16.5 17.1 17.7 18.3

18.8

19,3 19.8 20.3 20.9 21.4 22,0 22.5 23,0 23,5 24,0 24,5 25,0 25.5

26,0

26,4 26,9 27,4 27,9 28,4 28,8 29,3 29,7 30.2 30.6

3 4

& 6 7

8

9 10

11 12

13 14 15 16 17

18

19 20 21

22 23 24 25

26 27

28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53

54

SO, PIOS*

H.SO. Pro«.

1,88

2,30 3,03 3.76 4,49 5,23 5,96 6,67 7,37 8,07 8.77 9,47 10,19 10,90 11,60 12.30 12,99 13.67 14.35 15.03 15,71 16.36 17,01 17,66 18.31 18,96 19,61 20,26 20,9J 21,55 22,19 22.83 23.47 24,12 24,76 25,40 26.04

2,47 3,07 3,67 4,27 4,87 5,45 6,02 6,59 7,16 7,73 8,32 8,90 9,47 10,04 10,60 11,16 11,71 12,27

12,82

13,36 13,89 14,42 14,95 15,48

16,01 16,54 17,07 17,59

18,11

18,64 19,16 19,69 20,2 t 20,73

21,26

21,78 22,30 22,82 23,33 23,84 24,36 24,88 25,39 25,88 26,35 26,83 27,29 27,76

28,22

28,69 29,15

26.68 27.32 27,95 28,58 29,21 29.84 30.48 31,11 31.70 32,28 32,86 33,43 34,00 34,57 35,14 35.71

6o-giäd. Saara Pros. 2,95 3,88 4,82 5,78 6,73 7,64 8,55 9,44 10,31 11.24 12,14 13.05 13,96 14,87 15,76 16.65 17,52 18,39 19,26 20,13 20,96

21,80

22,63 23,47 24.29 25,13 25,96 26,79 27,61 28,43 29.25 30,07 30,90 31,73 32,55 33,37 34,19 35,01 35.83 36.66 37,45 38,23 39,05 39,86 40,61 41,37 42,11 42.84 43,57 44.30 45,03 45,76

i 1 enthält kg bei chemisch reiner Säue

Säure Pkes^

so,

H,SO.

óogriUL Säure

3,68 4,85

0,019 0.025 0,032 0,038 0,044 0,05t 0,057 0,063 0,070 0,076

0,023 0,031 0,039 0,046 0,054

0,089 0,096 0,103 0,109

0,109 0,117 0,125 0,133 0,142 0,150 0,158

0,030 0,040 0,049 0,059 0,070 0,079 0,089 0,099 0,109 0,119 0129 0,140 0,150

6,02

7,18 8,37 9,54 10.67 11,79 12,91 14,03 15,15 16,30 17,44 18,56 19.68 20,78 21,87 22,96 24,05 25,14 26,18 27,22

28,26

29.30 30,34 31.38 32,42 33,46 34.48 35,50 36,53 37,55 38,59 39,62 40.64 41,66 42.69 43.71 41.72 45.73 46.74 47.75 48.77 49.78 50,72 51.65 52,58 53.49 54,40 55.31 56,22 57,14

0,082

0,116

0,122 0,129 0,136 0,143 0,149 0,156

0,162

0,169 0,176 0,183 0,189 0,196 0,203

0,210

0,217 0,224 0,231 0,238 0,246 0,253 0,260 0,268 0,275 0,282 0,290 0,297 0,305 0,312 0,320 0,327 0,334 0,341 0,348 0,356 0,363 0,370

0,062 0,071 0,077 0,085 0,093

0,102

0,166 0,175 0,183 0,191 0.199 0,207 0,215 0,223 0,231 0,239 0,248 0,257

0,266

0,275 0,283 0,292 0,301 0,310 0,219 0,328 0,337 0,346 0,355 0,364 0,373 0,382 0,391 0,400 U,409 0,418 0,426 0,435 0,444 0,453

0,161 0,171

0,181 0,192

0.202 0,212

0,223 0,234 0,24b 0,255 0,265 0,276 0,287 0,297 0,308 0,319 0,330 0,341 0,352 0,363 0,374 0,386 0,397 0,409 0,420 0,432 0,444 0,455 0,466 0,478 0,490 0,502 0,513 0,524 0,535 0,547 0,558 0,570 0,581

Schwefelsäure. Vol Gew. bei* 4* (luftLR.)

1

=3 •O "S

1

1 0

03 •O

31.1 31.5 32,0 32,4 32,8 33.3 33.7 34.2 34.6 85,0 35.4 35.8 36,2 36,6 37,0 37,4 37,8 38,2 38,6 39.0 39.4 39,8 40.1 40.5 40,8 41.2 41.6 42.0 42.3 42.7 43.1 43.4 43.8 44,1 44,4 44,8 45,1 45,4 45,8 46,1 46,4 46,8 47,1 «,4 47,8 48,1 48,4 48,7 49,0 49,4 49,7 50,0

55 56 57 58 59 60 61

62 63 64 65 66

67 68 69 70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86

87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 100 101 102 103 104 105 106

sea Gew.-T. entsprechen bei chemisch reiner Säure HeSO, Pres.

Pro«.

29,62 30,10 30.57 31.04 31.52 31,99 32,46 32.94 33,41 33.88 34.35 34,80 35.27 35,71 36,14 36.58 37,02 37,45 37.89 38.32 38.75 39,18 39,62 40.05 40,48 40.91 41.33 41.76 42,17 42,57 42,96 43.36 43,75 44,14 44.53 44.92 45,31 45,69 46,07 46,45 46,83 47,21 47,57 47.95 48.34 48,73 49,12 49,51 49*89 50.28 50,66 51,04

1

36,29 36.87 37,45 38,03 38,61 39.19 39,77 40,35 40.93 41,50 42,08 42,66 43.20 43,74 44,28 44.82 45,35 45.88 46,41 46.94 47,47 48.00 48,53 49.06 49,59 50,11 50,63 51,15 51,66 52,15 52,63 53.11 53,59 54.07 54,55 55.01 55,50 55,97 56,43 56,90 57,37 57.83 58,28 58,74 59,22 59,70 60,18 60,65 61.12 61,59 62,06 62,53

60-gnd. Säure Pro*.

46.50 47,24 47,99 48.73 49.47 50,21 50,96 51.71 52,45 53.18 53.92 54.67 55,36 56.05 56.74 57.43 58.11 58,79 59.48 60,15 60,83 61.51 62.19 62.87 63,55 64,21 64.88 65,55 66,21

66,82 67.44 68.06

68.68 69,29 69.90 70.52 71.12 71.72 72.31 72.91 73.51 74,10 74,68 75,27 75,88 76,50 77.12 77,72 78.32 78.93 79.52 80.13

50-gräd. Säure Pros.

58,06 58,99 59,92 60,85 61.78 62.70 63,63 64,56 65,45 66.40 67.33 68,26 69,12 69,98 70,85 71.71 72,56 73.41 74,26 75,10 75,95 76,80 77.65 78.50 79.34 80,18 »1,01 81,«6

82.66 83,44 84,21 84,98 85.74 86.51 87.28 88,05 88,80 89,55 90.29 91,04 91.79 92.53 93,25 93,98 94.75 95.52 96.29 97,04 97,79 98.54 99.30 100,05

1085 s 1 enthält kg bei chemisch reiner Säure SO,

Ha80A

0,377 0,385 0,393 0,400 0,408 0,416 0,424 0,432 0,439 0,447 0,455 0,462 0,471 0,479 0,486 0,494 0,502 0,509 0,517 0,525 0,533 0,541 0,549 0,557 0,564 0,573 0,581 0,589 0,597 0,604 0,612 0,620 0,628 0,936 0,643 0,651 0,659 0,667 0,675 0,683 0,691 0,699 0,707 0,715 0,723 0,731 0,739 0,748 0,756 0,764 0,773 0,781

0,462 0,472 0,481 0,490 0,500 0,510 0,519 0,529 0,538 0,548 0,557 0,567 0,577 0,586 0,596 0,605 0,614 0,624 0,633 0,643 0,653 0,662

0,672 0,682 0,692 0,702 0,711 0,721 0,730 0,740 0,750 0,759 0,769 0,779 0,789 0,798 0,808 0,817 0,827 0,837 0346 0,856 0,865 0,876 0,885 0,896 0,906 0,916 0,926 0,936 0,946 0,957

60-griUL Säure

0,593 0,605 0,617 0,629 0,641 0,653 0,665 0,677 0,689 0,702 0,714 0,727 0,739 0,751 0,763 0,775 0,787 0,800 0,812 0,824 0,836 0,849 0,861 0,«73 0,886

0,899 0,912 0,924 0,947 0,949 0,961 0,973 0,986 0.91'8 1,"10

1,023 1,035 1,047 1,059 1,072 1,081 1,097 1,109

1,122

1,134 1,147 1,160 1,174 1,187 1,199 1,213 1,226

1086

Schwefelsäure. too Oew.-T. entsprechen bei chemisch reiner bäure

>

f-

80,

H.SO«

e

Prox.

Prot.

107 108 109

51,43 51.78 52,12 52,46 52.79 53.12 53,46 53.80 54.13 54,46 54,K> 55,18 55,55 55,93 56,30 56.68 57,05 57,40 57,75 58.09 58,43 98.77 59.10 59.45 59.78 60.11 60.46 60,82

63,00 63,43 63.85 64,26 64.67 65,08 65.49 65,90 66,30 66,71 67,13 67.59 68,05 68,51 68,97 69.43 69.89 70,32 70,74 71.16 71,57 71,99 72,40 72,82 73.23 73,64 74,07 74,51 74,97 75,42 75.86 76,30 76,73 77.17 77.60 78,04 78,48 78,92 79,36 79,80 80.24

8

50.3 50.6 50,9 51.2 51.5 51.8 52,1 52.4 52.7 53.0 53.3 53.6 53.9 54.1 54.4 54.7 55,0 55.2 55.5 5f>,8 56.0 5K,3 56.6 56,9 57.1 57,4 57.7 57,9 58.2 58.4 58,7 58,9 59.2 59.5 59.7 60,0 60,2 60,4 60.6 60,9 61,1

61.4 61,6 61.8

HO

111 112 113 114 115 116 117 118

119 120 121 122 123 124 125 126 127 128 129 130 131 132 133 134 135 136 137

138 139 140 141 142 143 144 145 146

147 148 149 150 151 152 153 154

62,1 62.3 62.5 62,8 63,0 155 63,2 156 63,5 157 63,7 158 64,0 159

61.20

61^57 61.93 62.29 62.64 63,00 63,35 63,70 64.07 64,43 64,78 65.14 65,50 65,86 66,22 66,58 66.94 67.30 67.65 68,02 68,49 68,98 69.47 69,96 70,45

80.68

81,12 81,56 82,00 82.44 82,88 83,32 83.90 84.50 85,10 85,70 86,30

60-giäd. Säure Proi.

80,73 81,28 81,81 82,34 82,87 83,39 83,92 84,44 84,95 85.48 86,03 86,62 87.20 87,79 88,38 88,97 89,56 90,11 90,65 91,19 91,71 92,25 92,77 93,29 93,81 94,36 94,92 95,48 96,07 96,65 97.21 97,77 98,32 98,89 99,44 loo,00 100,56 101,13 101,69 102,25

50-grid, bäure Proz.

100,80 101,49 102,16

102,82

103,47 104.13 104.78 105.44

106,08

106,73 107,41 108.14 108,88 109,62 110,35 111,09 111,82 112,51 113,18 113,86 114,51 115,18 115,84 116,51 117,17 117,82 118,51 119,2> 119,95 120.67 121,38 122,08 122,77 123,47 12416 124,86 125,57 126,27 126,98 127.68 1 0 2 , 8 2 ' 128,38 103,38 129,09 t03,95 129.79 104,52 130,49 105,08 131,20 105,64 131,90 106,21 132,61 106,77 133,31 107,51 134,24 108,27 135,20 109,05 136,16 109,82 137,14 110,58 138,08

> 1 enthält kg bei chemisch reiner Saure

SO,

H,SO.

0,789 0,797 0,805 0,813 0,821 0,829 0,837 0,845 0,853 0,861 0,869 0,877 0,886 0,895 0,904 0,913 0,921 0,930 0,938 0,947 0,955 0,964 0,972 0,981 0,989 0,998 1,007 1,016 1,025 1,034 1,043 1,053 1,062 1,071 1,080 1,089 1,099 1,108 1,118 1,127 1,136 1,146 1,156 1,165 1,176 1,185 1,194 1,204

0,967 0,977 0,987 0,996 1,006 1,015 1,025 1,035 1,044 1,054 1,064 1,075 1,085 1,096 1,107 1,118

1,216 1,228 1,240 1,252 1,265

60-gräd. Säure

1,239 1,252 1.264 1,276 1,289 1,301 1,313 1,325 1,338 1,351 1,364 1,377 1,391 1,405 1,419 1,432 1,446 Í,128 1,139 1,460 1,150 1,473 1,160 1,486 1.170 1,499 Ú81 1,513 1,192 1,526 1,202 1,540 1,212 1,553 1,222 1,566 1,233 1,580 1,244 1,595 1,256 1,609 1,267 1,623 1,278 1,638 1,289 1652 1,301 1,667 1,312 1,681 1,323 1,696 1,334 1,710 1,346 1,725 1,357 1,739 1,369 1,754 1,381 1,769 1,392 1,784 1,404 1,799 1,416 1,814 1,427 1,8*9 1,439 1,845 1,451 1,859 1,463 1,874 1,475 1,890 1,489 1,908 1,504 1,928 1,519 1,947 1,534 1,965 1,549 1,983

1087

Schwefelsäure. sa 0

VoL Gew.

1 » •0 j

(luftLR)

1,800 1,805 1,810 1,815 1,820 1,821 1,822 1.823 1.824 1.825 1326 1.827 1.828 1.829 1.830 1.831 1.832 1.833 1.834 1.835 1.836 1337 1338 1339 1,840 1,8405 13410 1,8415 1,8410 1,8405 1,8400 13395 13390 13385

64,2 64,4 64,6 64,8 65.0

m

1 0

160 161 162 163 164

65.1 65.2 65.3

165

65.4 65.5

166

65.6 65.7 167 65.8 65.9 168

Gcw.-T. entsprechen bei chemisch reiner Säure

SO,

H.SO,

Prot.

Pros.

70,94 71.50 72,08 72,69 73.51 73,63 73,80 73,96 74,12 74,29 74,49 74,69 74,86 75.03 75,19 75,35 75,53 75,72 75,96 76,27 76,57 76,90 77,23 77,55 78.04 78,33 79,19 79,76 80,16 80,57 80,98 81,18 81,39 81,59

86,90 87,60 88,30 89,05 90,05 90,20 90,40 90,60 90,80 91,00 91,25 91,50 91,70 91,90 92,10 92,30 92,52 92,75 93,05 93,43 93,80 94,20 94,60 95,00 95,60 95,95 97,00 97,70 98,20 98,70 99,20 99,45 99,70 99,95

s 1 enthält kg bei chemisch seiner Säure

60-gräd. Säure Pros.

50-gnd. Säure Pros.

SO,

H.SO.

Saure

111,35 112,25 113,15 114.11 115,33 115,59 115.84 116,10 116,35 116,61 116,93 117,25 117,51 117,76 118,02 118,27 118,56 118.85 119,23 119,72 120.19 120,71 121,22 121,74 122,51 122,96 124,30 125.20 125,84 126,48 127.12 127,44 127,76 128,08

139,06 140,16 141,28 142.48 144,08 144,32 144,64 144,96 145,28 145,60 146,00 146,40 146,72 147,04 147,36 147,68 148,03 148,40 148,88 149.49 150,08 150,72 151,36 152,00 152,96 153,52 155,20 156,32 157,12 157,92 158,72 159,12 159,52 159,92

1,277 1,291 1,305 1,319 1,338 1,341 1,345 1,348 1,352 1,356 1,360 1,364 1,368 1,372 1,376 1,380 1,384 1,388 1,393 1,400 1,406 1,412 1,419 1,426 1,436 1,441 1,458 1,469 1,476 1,483 1,490 1,494 1,497 1,500

1,564 1,581 1,598 1,621 1,639 1,643 1,647 1,651 1,656 1,661 1,666 1,671 1,676 1,681 1,685 1,690 1,695 1,700 1,706 1,713 1,722 1,730 1,739 1,748 1,759 1,765 1,786 1,799 1,808 1,816 1,825 1,830 1,834 1,838

2,004 2,026 2,048 2,071 2,099 2,104 2,110 2,116 2,122 2,128 2,135 2,142 2,148 2,154 2,159 2,165 2,172 2,178 2,186 2,196 2,207 2,217 2,228 2,239 2,254 2,262

2,288 2,305 2,317 2,328 2,339 2,344 2,349 2,355

50-gräd Säure.

2,503 2,530 2,558 2,587 2,622 2,628 2,635 2,643 2,650 2,657 2,666 2,675 2,682 2,689 2,696 2,704 2,711 2,720 2,730 2,743 2,755 2,769 2,782 2,795 2,814 2,825 2,857 2,879 2.893 2,906 2,920 2,927 2,933 2,940

F o Igen tie T a belle von Auithon 1>erftcb sichti)St die K o n .

traktion, welche beim Mischen von H s S0 4 (spez. Gew. 1,84) mit H,0 eintritt. 100 Gew.-T. Wasser » O O IS®

SO®

Geben Säure

gemischt mit Gew.-T. H,S0 4 von t',84 Vol.-Gew.

vom Volum-

1 2 5

1,009 1,015 1,035

Gewicht

100 Gew. T. Wasser von 15°—ao° gemischt tnlt Gew.-T. H,SO, von 1,84 Vol.-Gew.

10 15 20

Geben Säure vom VolumGewicht

1,060 1,090 1,113

100 Gew.-T. Wasser von 15*—ao* gemischt mit Gew.-T. H.SO. von 1.84 Vol.-Gew.

25 30 35

Geben 8äuie vom VolumGewicht

1,140 1,165 1,187

1088

Schwefelsäure.

IOO Gew.-T. Wasser von «5°—9cfi gemischt mit Gew.-T. H.80, von 1,84 Vol.-Gew.

Gehen Säure vom VolumGewicht

100 Gew^T. Wasser von 15*—so® gemischt mit Gew. T. H.SO, von 1,84 Vol.-Gew.

40 45 50 55 60 65 70 75 80 85 90 95 100 110 120 130 140 150 160 170 180

1,210 1,229 1,248 1,265 1,280 1,297 1,312 1,326 1,340 1,357 1,372 1,386 1,398 1,420 1,438 1,456 1,473 1,490 1,510 1,530 1,543

190 200 210 220 230 240 250 260 270 280 290 300 310 320 330 340 350 360 370 380 390

Geben Säure

100 Gew.-T. Wasser von

15°—20°

vom VolumGewicht

gemischt mit Gew.-T. H.SO. von 1,84 Vol.-Gew.

1,556 1,568 1,580 1,593 1,606 1,620 1,630 1,640 1,648 1,654 1,667 1,678 1,689 1,700 1,705 1,710 1,714 1,719 1,723 1,727 1,730

400 410 420 430 440 4o0 460 470 480 490 500 510 520 530 540 550 560 570 580 590 600

Gebea Saure vom VolumGewicht

1,733 1,737 1,740 1,743 1,746 1,750 1,754 1,757 1,760 1,763 1,766 1,768 1,770 1.772 1,774 1,776 1,777 1,778 1,779 1,780 1,782

E i n e HaSO. von 10 % Gehalt siedet bei 102«, von 2 0 % bei 105°, v o n 3 0 % bei 108®, von 4 0 % bei 114°, von 5 0 % bei 124®, von 6 0 % bei 141,5®, von 7 0 % bei 170°, von 8 0 % bei 207®, von 9 0 % bei 262,5® und von 9 5 % bei 295®. Im G e g e n s a t z zur r a u c h e n d e n S c h w e f e l s a u r e (Vitriolöl; O l e u m ) bezeichnet man die gewöhnliche konz. H s S O , d e s Handels n o c h jetzt vielfach a l s e n g l i s c h e Schwefelsaure. Die Schwefelsaure ist die wichtigste aller S a u r e n und eines d e r w i c h tigsten Hilfsmittel d e r chemischen T e c h n i k überhaupt. Ihre V e r w e n d u n g ist s o mannigfach, d a s s eine Aufzählung hier zu weit führen würde. P r Q f n i i r i Die G e h a l t s b e s t i m m u n g erfolgt meistens nach dem sp. G. nnter Zuhilfenahme der vorstehend abgedruckten Tabellen; im Übrigen titriert man die H,SO5 kg Inhalt ° o ,.

, ,

17,00 14,00



2,00 15,00 60,00 40,00 40,00

„ iy,oo .. ,.

Schwefelsäureanhydrid: Sai charin-Fabrik,

Akt.-Ges.

vorm.

Fahlberg,

List & .Co., Salbke-Westerhüsen a. Elbe.

Schwefelsäure, rauchende (Oleum; Vitriolöl; N o r d h ä u s e r VitriolÖl; Acidum sulfuricum fumans). Gemisch von H 2 S0 4 mit SO3. Zur Darstellung benutzte man früher ausschliesslich das folgende Verfahren; man ging dabei aus vom V i t r i o l s c h i e f e r , einem weicheren Schiefer mit bis zu 30 % eingesprengtem Schwefelkies, welcher an der Luft leicht zu FeS0 4 , bei langem Lagern weiter zu Fe2(SO«)a verwittert. Nach dreijährigem Lagern an der Luft wird der verwitterte Vitriolschiefer ausgelaugt und die Lauge zur Sirupsdicke eingedämpft; man lässt sie auf Steinfliesen laufen, wo sie zu dem „ r o h e n V i t r i 0 1 s t e i n" (R 0 h s t e i n " ) erstarrt. Der Rohstein enthält Ferri- und etwas Ferrosulfat neben den Sulfaten von Ca, Mg und AI; man kalziniert ihn zuerst im Röstofen bei schwacher Hitze, wodurch das H 2 0 entfernt und das FeS0 4 in Fe 2 (S0 4 ) 3 übergeführt wird. Den kalzinierten Rohstein zerkleinert man und unterwirft ihn in Tonretorten der trockenen Destillation. Jede Retorte fasst 1—3 kg Material; in einem „Galeerenofen" liegen -30—35 solcher Retorten nebeneinander und 3—4 Reihen von solchen übereinander. In den Vorlagen aus Steinzeug befindet sich entweder H 2 0 oder H 2 S0 4 . In den Retorten bleibt Fe 2 0 3 (Caput mortuum) zurück. Später stellte man rauch. Schwefelsäure meistens aus NaHS0 4 her, welches bei der Fabrikation von S a J p e t e r s ä u r e (s. d.) als Nebenprodukt abfällt. Beim Schmelzen geht das NaHS0 4 zuerst in Natriumpyrosulfat Na 2 S 2 0i über, und dieses spaltet sich bei stärkerem Erhitzen in Na 2 S0 4 + S0 3 . Letzteres wird in H 2 S0 4 aufgefangen. Der Retorteninhalt von Na 2 S0 4 geht bei Zusatz von H 2 S0 4 wieder in NaHS0 4 über, welches dann sofort aufs neue destilliert werden kann. Bei niedrigerer Temperatur als das reine NaHS0 4 wird ein zusammengeschmolzenes Gemisch desselben mit MgS0 4 unter Bildung von S 0 3 zersetzt. Dann wurde für die Fabrikation von rauch. Schwefelsäure das W i n k 1 e r sehe Verfahren (vgl im Artikel „ S c h w e f e l s ä u r e a n h y d r i d " ) von Wichtigkeit, während man jetzt sämtliche rauch. Schwefelsäure durch Auflösen von nach dem Kontaktverfahren gewonnenem S c h w e f e l s ä u r e a n h y d r i d (s. d.) in H 2 S0 4 gewinnt. Rauchende Schwefelsäure ist eine ölige, hellbraune bis farblose, an der Luft (unter Entweichen von SOs) rauchende Flüssigkeit vom sp. G. 1,86—1,90. Kühlt man sie auf 0° ab, so scheiden sich Kristalle von P y r o s c h w e f e l s ä u r e ( D i s c h w e f e l s ä u r e ) H2S2C>7 aus. Letztere Verbindung schmilzt bei 35° unter Zersetzung in H 2 S0 4 und SO s . Maji kann demnach die rauchende

1093

Schwefelsaure Salze — Schwefelvcrbindungen.

S c h w e f e l s ä u r e u n t e r h a l b 3 5 ° a u c h a l s L ö s u n g v o n H2S2O7 in H 2 S 0 4 , j e d o c h nur a l s L ö s u n g v o n S O a in H 2 S 0 4 a n s e h e n . Ü b e r die Dicl.te der rauch. H2SO« f o l g e n d e T a b e l l e v o n C 1. W i n k 1 e r :

des Handels

bei 20°

Gesamt SO,

abdestillierbares SO,

unterrichtet

100 Teile enthalten

100 Teile enthalten VolGew. bei

darüber

H,SO,

Säure von 66" Be

Vol.Gew. bei

Gesamt

abdestilli erbares SO,

SO,

Säure von 66° B*

H,so,

1,835

75,31

92,25

100,00

1,905

83,57

10,56

89,44

66,34

1,840

77,38

94,79

91.61

1,910

83,73

11,43

88,57

65,91 64,48

1,845

79,28

97,11

83,92

1,915

84,08

13.33

86,67

1,850

80,01

98,01

80,91

1,920

84.56

15,95

84.05

62,73

1,855

80,95

99,16

77,15

1,925

85,06

18.67

81,33

60,51

1,860

81,84

98,46

73,55

1,930

85.57

21.34

78,66

58,44

97,34

72,43

1,935

86,23

25,65

74.35

55,77

1,54

2,66

1,865

82,12

1,870

82,41

4.28

95,76

71,24

1,940

86,78

28,03

71,97

53,54

1,875

82,63

5,44

94,56

70,05

1,945

87,13

29,94

70.06

52,12

6,42

93,58

69.62

1,950

87,41

31,46

68,54

50,99

7.29

92,71

68,97

1,955

87,65

32,77

67,23

50,02 47,71

1,880

82,81

1,885

82,97

1,890

83,13

8,16

91,94

68,23

1,960

88,22

35,87

64,13

1,895

83,43

9,34

90,66

67,48

1,965

88,92

39.68

60,32

44,87

1,900

83,48

10,07

89,93

66,91

1,970

89,83

44,64

55.36

41,19

P r ü f u n g ) Die Schwierigkeit liegt darin, dass das SO, schon bei gewöhnlicher Temperatur verdampft, äusserst hygroskopisch ist und sich mit II o 0 unter heftigster Reaktion verbindet. Man nimmt deshalb das Abwägen der Probe in dünnwandigen Fläschchen mit Glasatopfen oder in zugeschmolzenen Kugelröhren vor und giesst die Probe in kaltes HaO, bezw. liisst sie durch Abbrechen des einen zugeschmolzenen Rohrendes in kaltes Wasser eintreten. Zur G c h a l t s b e s t i m m u n g wird das Muster stark verdünnt und mit N-Natronlauge und Methylorange als Indikator in der Külte titriert. Ben Gehalt an schwefliger Säure ermittelt man durch Titration mit J o d l ö s u n g . Über diese und andere Bestimmungen vgl. auch die Prüfung unter „ S c h w e f e l s ä u r e " .

Schwefelsäure, rauchend, mit l l ° / o SO3 „

25°/o

SO3

„ „ 6 0 ° / o SO3 einschl. E i s e n f a s s ehem. rein ( 1 5 ° / o SOa)

Schwefelsäure, Saccharin-Fabrik,

.

.

.

.

. .

°/o k g Mk. > » °/o 1 )5

34,00 35,00 55,00 2,50

rauchende:

Akt.-Ges.

vorm.

Fahlberg,

List & Co., Salbke-Westerhüsen a. Elbe.

Schwefelsaure Salze ( S u l f a t e ) s i n d u n t e r d e n b e t r e f f e n d e n M e t a l l v e r b i n d u n g e n a u f g e f ü h r t , z. B . s c h w e f e l s a u r e s A m m o n i a k (Amm o n i u m s u 1 f a t ) unter „ A m m o n i u m v e r b i n d u n g e n " , s c h w e f e l s a u r e r B a r y t ( B a r y u m s u l f a t ) unter „ B a r y u m v e r b i n d ü n g e n " u. s . w . Schwefelsaure Tonerde

n i u m v e r b i n d u n g e

n".

(Aluminiumsulfat)

siehe

unter

„A

1

u m i -

Schwefelsesquloxyd. S 2 O 3 - M a n e r h ä l t e s d u r c h E i n t r a g e n v o n g e p u l v e r t e m S in r a u c h . S c h w e f e l s ä u r e . Z e r f l i e s s l i c h e K r i s t a l l k r u s t e n , d i e in s c h w e f e l s a u r e r L ö s u n g n e u e r d i n g s v i e l a l s R e d u k t i o n s m i t t e l g e b r a u c h t w e r d e n , n a m e n t l i c h in d e r F a b r i k a t i o n v o n Teerfarbstoffen.

Schwefelverblndungen. S c h w e f e l m e t a l l e ( S u l f i d e , S u 1 f u r e t e) siehe unter den betreffenden Metallverbindungen, e b e n s o S u l f a t e , S u l f i t e und T h i 0 s u 1 f a t e. S c h w e f e l c h l o r ü r (Chlorschwefel)

1094

Schwefelwasserstoff — Schweflige Säure.

ist unter „ C h l o r v e r b i n d u n g e n " behandelt. S c h w e f e l c y a 11-V e r b i n d u n g e n siehe „ R h o d a n v e r b i n d u n g e n " ; Schwefelleber siehe „K a 1 i u m v e r b i n d u n g e n" und „ N a t r i u m v e r b i n d u n g e n " ; S c h w e f e l ä t h e r siehe „ Ä t h e r " ; S c h w e f e l d i o x y d siehe „ S c h w e f lige Säure"; Schwefelt rioxyd siehe „Schwefelsäureanhydrid"; Sulfurylchlorid und T h i o n y l c h l o r i d siehe „ C h l o r v e r b i n d u n g e n " . Besondere Artikel bilden: „ H y d r o s u l f i t e " , „Schwefelkohlenstoff", „Schwefelsäure", „Schwefelsesquioxyd", „Schwefelwasserstoff", „Schweflige S ä u r e " und „ Ü b e r s c h w e f e l s ä u r e". Schwefelwasserstoff. H2S. Zur Darstellung bedient man sich des FeS, welches man durch Eintragen eines innigen Gemenges von 30 T. Eisenfeile mit 21 T. Schwefelblumen in einen rotglühenden Tontiegel erhält. Im Grossen stellt man das Schwefeleisen durch Glühen von Schwefelkies FeS» bei Luftabschluss oder durch Zusammenschmelzen von Schwefelkies mit Kupfererzschlacken dar, wobei der FeS 2 seinen S-Überschuss an das in den Kupferschlacken enthaltene Fe abgibt. Man zersetzt das FeS (in nussgrossen Stücken) zur Darstellung von HSS mit verdünnten Mineralsäuren, und zwar am besten mit verd. HsSO» (1 : 3 bis 1 : 4), wobei die Reaktion entsprechend der Gleichung: FeS + H 2 S0 4 = FeSO« + HsS erfolgt. Reinsten H 2 S gewinnt man durch Zersetzten von Grauspiessglanzerz Sb 2 S 3 mit konz. H2SOJ unter Erwärmen oder aus reinem BaS; letzteres zersetzt sich, wie das FeS, mit verd. Säuren bei gewöhnlicher Temperatur. Nach dem Amer. Pat. 718 556 gewinnt man reinen Schwefelwasserstoff aus S 0 2 , welches in Ofengasen oder in andern Gasgemengen enthalten ist. auf folgende Weise: Man absorbiert das SOs in starker Natriumsulfitlösung, verbindet das absorbierte S 0 2 mit Ba, indem man das entstandene Natriumbisulfit auf B a C 0 3 einwirken lässt, und fängt die entwickelte reine COs auf. Das so erzeugte Baryumsulfit reduziert man durch Glühen mit Kohle zu BaS, und letzteres endlich bringt man mit dem aufgefangenen C 0 2 zur Reaktion, um so HsS unter Wiedergewinnung von B a C 0 3 zu erzeugen. HsS ist ein farbloses, widerlich riechendes, sehr giftig wirkendes Gas vom sp. G. 1,178 (auf Luft = 1 bezogen). Bei + 10° wird es durch 15 Atm. Druck zu einer Flüssigkeit verdichtet. Letztere hat das sp. G. 0,9 (auf H 2 0 = 1); S. P. — 74° (bei 760 mm Druck); Erst. P. —85°. 1 vol. H 2 0 löst bei 0° 4,3 vol., bei 15° 3,2 vol. H 2 S-Gas; die gesättigte Lösung wird als S c h w e f e l w a s s e r s t o f f w a s s e r bezeichnet. S c h w e f e l w a s s e r s t o f f - E n t w i c k e l u n g s a p p a r a t e siehe unter „ G a s e n t w i c k e l u n g s a p p a r a t e". S c h w e f l i g e S ä u r e (Schwefeldioxyd; Acidum sulfurosum). S 0 2 . Zur Darstellung konz. wässeriger SO s -Lösungen verbrennt man S in einem gut ziehenden Ofen und lässt die abziehenden Gase in feiner Verteilung mehrere Schichten Wasser passieren. Konzentriertere Lösungen erhält man durch Kochen von H2SO« (etwa 62° B6) mit Holzkohle; die Zersetzung entspricht der Gleichung: 2 H 2 S0 4 + C = 2 S 0 2 + 2 H 2 0 + C 0 2 ; durch eine Nebenreaktion entsteht ausserdem eine geringe Menge CO. Um reine f l ü s s i g e S 0 2 zu gewinnen, lässt man Röstgase von Pyriten oder Blenden (vgl. unter „ S c h w e f e l s ä u r e " ) in einem Koks- oder sonstigen Absorptionsturm mit herunterrieselndem kaltem HsO zusammentreten. Die erhaltene wässerige S0 2 -Lösung wird in Bleipfannen zum Sieden erhitzt, wobei die SOs wieder entweicht. Die Dämpfe gelangen in eine durch Wasser gekühlte Schlange und von da in einen Kessel, in den konz. H 2 S0 4 eingespritzt wird, um dem S 0 2 - G a s beigemengtes HsO vollständig zu entziehen. Das trockne S 0 2 gelangt dann in eine Kompressionspumpe und von hier aus in eine zweite Kühlschlange, wo das Gas sich zu einer Flüssigkeit kondensiert. Alle aus dem Betriebe abziehenden Gase müssen durch mit Kalk gefüllte Absorptionstürme oder solche, in denen H 2 0 herunterrieselt, streichen, weil die SOj sonst als „ H ü t t e n r a u c h " in der Umgebung auf die Vegetation sehr schädigende Wirkungen ausübt.

Schweflige Säure.

1 0 9 5

Andere Methoden der Darstellung von flüss. S 0 2 sind weniger wichtig, z. B . hat man s i e a u s den w ä s s e r i g e n L ö s u n g e n durch A u s f r i e r e n l a s s e n des H 2 0 dargestellt. Nach dem D . R. P . 160 9 4 0 ist D i c a l c i u m p h o s p h a t in G e g e n w a r t von HjO ein s e h r gutes Absorptionsmittel für S 0 2 ; bei der Absorption bildet sich Bisulfit und s a u r e s P h o s p h a t : 2 CaHPO, + 2 SO* + 2 H 2 0 =

CaH4(PO,)2 +

Ca(HS03)2.

Bei s c h w a c h e r E r w ä r m u n g (auf h ö c h s t e n s 100°) wird die S 0 2 wieder ausgetrieben, wobei das D i c a l c i u m p h o s p h a t sich regeneriert; es kann dann sogleich aufs neue als Absorptionsmittel dienen. Nach diesem Verfahren l ä s s t sich die S 0 2 aus verhältnismässig armen G a s e n gewinnen. Nach dem D. R. P . 186 3 3 2 führt man S durch Verbrennen in S 0 2 über, und zwar derart, d a s s man den S zunächst bei einer T e m p e r a t u r schmilzt, bei der er noch dünnflüssig ist, und ihn dann mittels Dampf o d e r Pressluft zu einer W o l k e von S c h w e f e l t r ö p f c h e n zerbläst, die sich leicht entzünden lässt und dabei vollständig zu S 0 2 (frei von beigemengtem S c h w e f e l d a m p f ) verbrennt. Nach dem D. R. P . 191 5 9 6 führt man S derart ununterbrochen in einen Luftoder Sauerstoffstrom ein, d a s s er beim Zusammentreffen mit dem S t r o m entzündet und sofort verbrannt wird. Dabei fällt der S durch ein S i e b in den Verbrennungsraum und entzündet sich mit dem zutretenden G a s s t r o m an einem glühend gemachten Platindraht, der dann a u s g e s c h a l t e t wird, weil der Ofen selbsttätig weiter arbeitet. D a s Produkt ist reicher an S 0 2 als bei den bisherigen Verbrennungsöfen, bei denen Luft im U b e r s c h u s s zugeführt werden musste. S O j ist ein f a r b l o s e s , stechend riechendes, erstickend und giftig w i r k e n des G a s vom sp. G . 2 , 2 1 1 2 (auf Luft = 1 b e z o g e n ) . In H 2 0 löst es sich bei gewöhnlicher T e m p e r a t u r nur m e c h a n i s c h , während sich bei niedriger das eigentliche Schwefligsäurehydrat H 2 S 0 3 vorübergehend zu bilden scheint. in

H a r p f hat folgende T a b e l l e über die Löslichkeit der s c h w e f l i g e n S ä u r e W a s s e r aufgestellt: 1 1 der wässerig, 1 l H , 0 löst 1 1 H.jO löst gesättigt. Lösung L i t e r S Q j Gramm S 0 2 enthält Liter S O .

79,8 67.5 56.6 47.3 39.4

228,3 193,1 161,9 135,3 112,7

68,86 59,82 51,38 43,56 36,21

Volumgewicht der wässerigen Lösung

Vermehrung des Volumens von 1 auf

°/„ S 0 2 der wässerigen Lösung

1,0609 1,059 1,0547 1,042 1,0239

1,158 1,127 1,102 1,090 1,087

18,58 16,16 13,93 11,92 10,13

Ü b e r das sp. G . der w ä s s e r i g e n Lösungen von S 0 2 und ihren G e h a l t unterrichtet die folgende T a b e l l e von S c o t t , die sich auf die T e m p e r a t u r von 15° C. bezieht: Vol.-Gew. 1,0028 1,0056 1,0085 1,0113 1,0141

SOj 7. 0,5 1,0

1.5

2,0 2,5

Vol.-Gew. 1,0168 1,0194 1,0221 1,0248 1,0275

SO, 7o

3,0 3,5 4,0

4,5 5,0

Vol.-Gew.

so,

Vol.-Gew.



1,0302 1,0328 1,0353 1,0377 1,0401

5,5 6,0 6,5 7,0

7.5

SO, 7o

1,0426 1,0450 1,0474 1,0497 1,0520

8,0 8,5 9,0 9,5 10,0

1096

Schweinefett — Schweisseisen.

Das Gas lässt sieb bei gewöhnlicher Temperatur durch etwa 3 Atm. Druck kondensieren; die flüssige SO» ist farblos, leicht beweglich, sp. G. 1,49 bei — 20»; S. P. —8»; Erst P. —76*. Für flüssige schweflige Saure gelten auf den deutschen Eisenbahnen folgende Transportbedingungen: Für 1 kg Füllung erforderlicher QefSssraum 0,8 1. Amtliche Prüfung des Transportzylinders, welche jedes Jahr zu wiederholen ist, auf 30 Atm. Druck. SO» findet sehr mannigfaltige Verwendung, so zur Darstellung von H»SO«, von Sulfaten, Thiosulfateh, Sulfiten, von S aus HtS, zum Bleichen von Seide, Wolle, Federn, Leim, Papier, zum Konservieren (Schwefeln) von Wein, Hopfen, zum Desinfizieren, als Feuerlöschmittel, ferner zum Betriebe von Eismaschinen, in flüssigem Zustande als vorzügliches Schmiermittel, nach einem patentierten Verfahren zur Extraktion von Fetten und Olen u. s. w. M t u g l Losungen von SOf in HiO kann man mittel« vorstehender Tabelle durch da» 9 . O. auf ihren Gehalt untersuchen, doch versagt diese Bestimmung, falls Verunreinigungen (Ton denen namentlich R^O t hlufig vorkommt) zugegen sind. Zur genauen Bestimmung titriert man einmal mit JodUsnng (zur Ermittelung des SÖrOehalts) und bestimmt die Oessmtaziditlt mit Natronlauge und Phenolpbtaleia als Indikator. F l ü s s i g e SO. bei der namentlich Mufig eine starke Verunreinigung mit HJ304 gefunden werden soll, last man cum Zweck der Untersuchung in H,0 und verflhrt dann, wie oben angegeben ist. Schweflige Säure, konz. wässerige Lösung, 5 ° Be Schweflige Säure, flüssig, wasserfrei iD eisernen Flaschcn

°/o kg Mk. . . . .

®.'o

n

n

6,00 20,00

Dazu eiserne Flaschen auf 3 0 Atm. geprüft: Inhalt Kaufpreis

100 80,00

50 50,00

10 30,00

2,5 kg. 22,00 Mk.

Schweflige Saure: Holler k Co., Hamburg 1, Alsterdamm 12/13.

Anlagen zur Herstellung von schwefliger Säure baut: F. H. Meyer, Hannover • Hainholz (s. Ins.-Anh.).

Schweinefett (Schweineschmalz; Adeps suillus). Es wird entweder durch Ausschmelzen über freiem Feuer oder durch Schmelzen mit Wasser oder mit Wasserdampf gewonnen. Es bildet eine reinweisseMasse,die der Hauptsache nach aus Olein, Palmitin und Stearin mit etwa 0,25 % unverseifbarer Substanz besteht. Sp. O. (bei 15*) 0,930—0,940; sp. G. bei 100° = 0,861. Sch. P. ist sehr schwankend (zwischen 28 und 42°); doch auch bei letzterer Temperatur ist das Schweinefett noch trübe und wird erst bei 48—50° vollständig durchsichtig. Es ist lOslich in Äther, Chloroform, Schwefelkohlenstoff, heissem Benzin sowie in 27 T. kochenden absoluten Alkohols. Bei gleichzeitiger Einwirkung von Luft und Licht wird es leicht ranzig. Reinigungsverfahren für unreines Schmalz sind zahlreich vorgeschlagen worden. So benutzt man nach dem D. R. P. 105 671 dazu CaCl». Anderseits soll man MgO und MgCOs verwenden. E. M e i s s I schlägt vor, braunliches und übelriechendes Schweinefett durch Einrühren von 0,25—0,5 % Blutlaugensalzrückstände (eisenoxyd- und kieselsäurehaltige Kohle) bei 80° C. und nachfolgendes Durchtreiben durch eine Filterpresse zu bleichen. Abgesehen von der Verwendung als Speisefett dient es zu Salben, Pomaden, Toiletteseifen sowie zum Einfetten von Lederwerk. Den durch Abpressen des S c h m a 1 z ö 1 s (s. d.) erhaltenen festen Rückstand ( S o l a r S t e a r i n ) verarbeitet man auf Kerzen. Schweinfnrter Grün siehe „ K u p f e r f a r b e n". SohwelMeisen. Man versteht darunter s c h m i e d b a r e s Eisen, welches nicht in flüssigem, sondern in festem oder in teigigem Zustande gewonnen wird (vgl. die Artikel „ E i s e n" und „F1 u s s e i s e n"), während man das Flusseisen in flüssiger Form darstellt.

1097

Schweisseisen.

Die Umwandlung des R o h e i s e n s (s. d.) in schmiedbares Eisen bezeichnet man als F r i s c h e n. Es ist dies ein Prozess, bei dem die Reinigung des Metalls durch Oxydation der Nebenbestandteile erfolgt Auf diese weise wird das Roheisen beim Frischen auch kohlenstoffarmer. Folgende Aufstellung unterrichtet Ober die verschiedenen Arten, wie das Frischen vorgenommen werden kann. Frischen Luftfrischen Eisen tropfit durch den Luftstrom

I

Herdfiischen

Erzfrischen

Flüssiges Eisen wird gerührt

Luft wird durch flüssiges Eisen geblasen

E r wird in flüssiges Eisen gerührt

Pnddeln

Bessemer- und Thomas •Verfahren

Landoia» Prozess

Schweisseisen

Floss eisen

I

Eisenstäbe werden in Eiseners geglüht

I

Tempern

I

Schweisseisen

Die direkte Erzeugung schmiedbaren Eisens aus den Erzen durch das Rennverfahren wird seit der Einführung des Hochofenprozesses kaum noch ausgeführt. Der Frischprozess zerfällt in drei scharf getrennte Abschnitte: Im ersten, F e i n e n genannt, wird das Si zu SiO>, der grösste Teil des Mn und eine gewisse Menge Fe oxydiert; gleichzeitig bildet sich eine saure Schlacke, die aus Bi- oder Trisilikat besteht. Das graue Roheisen geht hierdurch in w e i s s e s R o h e i s e n Uber. Im zweiten Abschnitt des Frischprozesses, dem R o h f r i s c h e n , oxydiert die grösste Menge C, und zwar entweder durch den O der Luft oder des in der Schlacke gelösten Eisenoxyduloxyds. Denn solches nimmt die Schlacke beim Rohfrischen auf, nachdem sie zuvor in ein Monosilikat Obergegangen ist; durch die Auflösung des Oxyduloxyds wird die Schlacke basisch. Durch das Rohfrischen ist das im ersten Abschnitt entstandene weisse Roheisen zu S t a h l geworden. Im dritten Abschnitt des Frischprozesses endlich, dem O a r f r i s c h e n , wird auch der übrige Teil des C (bis auf einen geringen Rest) oxydiert, und zwar entweder ebenfalls durch den Luftsauerstoff oder durch den der Schlacke; der Stahl wird hierbei zum S c h m i e d e i s e n . Beim Herdfrischen werden die drei Abschnitte des Frischprozesses in vollständig getrennten Absätzen ausgeführt. Geht man gleich von weissem Roheisen aus, so bedarf man zur Darstellung von Schmiedeeisen nur zweier Schmelzungen, da das Feinen wegfällt. Umgekehrt wird fOr die Erzeugung von Stahl das Qarfrischen Uberflüssig. Das Herdfrischen wird nur in sehr holzreichen Gegenden geübt, da man dazu viel Holzkohle nötig hat. Beim Einschmelzen auf Holzkohle und vor dem Gebläse auf dem Frischherd fliegst das schmelzende graue Roheisen tropfenweise in den Herd; die durch Oxydation entstehende SiOs vereinigt sich mit dem Eisenoxydul zu der Rohschlacke, während durch den Übergang des Graphits in gebundenen Kohlenstoff weisses Roheisen entsteht. Die Schlacke wird dann abgelassen, die auf dem Herd erstarrte Eisenmasse in Stücke zerschlagen und letztere einzeln vor dem Gebläse geschmolzen, bis das abermals erstarrte Produkt zu Stahl geworden ist. Wieder wird die Schlacke abgelassen, die Eisenmasse in Stücke gebrochen und nochmals geschmolzen (Garfrischen). Das so gewonnene Schmiedeeisen bildet einen Klumpen (L u p p e), der zur Entfernung eingeschlossener Schlacke unter einem Hammer bearbeitet und zu einem würfelähnlichen Stück ( M a s s e l ) ausgeschmiedet wird. Der grosseVerbrauch an teuerem Brennmaterial verdrängt das Herdfrischen immer mehr; statt seiner gewinnt der P u d d e l p r o z e ä s an Bedeutung. Derselbe wird im Flammofen ausgeführt und gestattet nicht nur die Anwendung von Steinkohlen, sondern (mit Regenerativfeuerung) auch die von Braunkohle und Torf. Man schmelzt das Roheisen auf dem Herde des Flammofens mit Frischschlacken und Hammerschlag ein und lässt die sauerstoffhaltigen Feuer-

1098

Schweissen.

gase Zuströmen; dabei wird das Eisen beständig gerührt (gepuddelt), wodurch schnelle Entkohlung und Bildung von Schmiedeeisen erreicht wird. Vielfach wird das anstrengende Puddeln auch durch die Anwendung eines rotierenden Puddelofens ersetzt. Das sich zuerst in kleineren Partien teigig ausscheidende Schmiedeeisen vereinigt sich bald zu grösseren Klumpen, bis die ganze Beschickung des Ofens eine Luppe bildet, die durch Behandeln mit Hämmern, durch hydraulische Pressen und Walzwerke von eingeschlossener Schlacke befreit wird. Während beim Herdfrischen und Puddeln das Roheisen zur Entkohlung verflüssigt wird und erst das entstehende Endprodukt halbfest ist, erfolgt beim Oiahfrischen ( T e m p e r n ) die Oxydation von vornherein in s t a r r e m Zustande bei O l ü h h i t z e : Man glüht Stäbe von Roheisen, die in einem Oxydationsmittel verpackt sind, und zwar dient als solches „Temperpulver" hauptsächlich R o t e i s e n s t e i n . Die Entkohlung schreitet beim Tempern von aussen nach dem Innern der Eisenstocke fort, doch wird nur a m o r p h e r Kohlenstoff (nicht Graphit) durch das Temperpulver oxydiert, so dass man nur w e i s s e s Roheisen mit Erfolg dem Glühfrischprozess unterwirft. Überhaupt werden vorteilhaft nur sehr reine Roheisensorten getempert, weil ausser dem C kein Nebenbestandteil des Roheisens (namentlich nicht S und P) hierbei oxydiert werden. Wichtig ist das Tempern zur Herstellung schmiedbarer Gusswaren, wie für solche Stücke, die zweckmässig zuvor aus Roheisen gegossen werden, dann aber in ihren Eigenschaften dem schmiedbaren Eisen nahekommen sollen. Meistens verpackt man die Gegenstände zum Tempern in Tiegel oder Töpfe. Ein Prozess, der dem Tempern gerade entgegengesetzt verläuft, ist das Z e m e n t i e r e n : Man glüht Stäbe von reinem Schmiedeeisen, in Holzkohlenpulver verpackt, anhaltend. Hierbei nimmt das Eisen zunächst an der Oberfläche und dann auch im Innern Kohlenstoff auf, so dass es erst oberflächlich „verstählt" und schliesslich vollständig in Stahl verwandelt wird. Das Zementieren findet in grossen Kisten aus Sändsteinplatten statt, die in den Zementierofen so eingebaut sind, dass sie allseitig von den Heizgasen umspült werden. Beim Zementieren geht das sehnige Gefflge des Schmiedeeisens in ein feinkörniges über; der fertige Stahl ist brüchig und auf der Oberfläche blasig (B 1 a s e n s t a h I). Das Produkt ist direkt nicht verwendbar, erhält aber durch ausgleichende Behandlung (Schweissen oder Umschmelzen) eine vorzflgliche Beschaffenheit. Der beste englische Oussstahl wird durch Zementieren und nachberJges Umschmelzen erzeugt. Ausserdem dient das Zementieren dazu, schon fertigen Gegenständen aus Schmiedeeisen eine oberflächliche Stahlschicht zu geben und sie so zu härten. So härtet man z. B. Nähnadeln durch Glühen in Holzkohlenpulver. Nach den D.R. P. 163 376 und 163 377 benutzt man als Packmasse beim Zementieren Calciumcyanamid oder andere Cyanamide, aus denen in der Hitze Cyankalium entsteht, das zum Teil als Kohlenstoff vom Eisen aufgenommen wird. Das D. R, P. 167 034 lässt zum Zementieren die Gegenstände in der Rotglut mit Lösungen ameisensaurer Salze behandeln, wodurch eine gleichtnässige und starke Kohlung erreicht werden soll, während die Oberflächen glatt bleiben; Äufstreupulver zu verwenden soll unnötig sein. Das Bessemer- und Thomas-Verfahren ist unter „F 1 u s s e i s e n" erörtert. SohtrelMen. Immer grössere Bedeutung gewinnt die a u t o g e n e S c h w e i s s u n g der Metalle. „Autogen" wird diese Schweissung genannt, weil weder Flussmittel noch Hammerschläge noch Pressung zum Verbinden der Schweissstelle erforderlich sind. Für die Herstellung der Schweissflamme ist dabei auf der einen Seite Sauerstoff, auf der anderen Seite Wasserstoffgas oder Azetylen/ oder Benzol «der Petroleum nötig. Zunächst glaubte man, dass allein mit WasserstoffSauerstoff die erforderliche Schweisshitze zu erzielen sei. Es hat sich aber !n der Folgö herausgestellt, dass die Azetylenschweissung energischer und

Schwelgas.

1099

zuverlässiger wirkt, so dass der Gebrauch des Wasserstoffes sich mehr auf das Schneiden der Metalle beschrankt. Dieses Schneiden kann mit denselben Brennern hervorgerufen werden, nur wird beim Schweissen eine reduzierende Flamme durch Überschuss von Brenngas und beim Schneiden eine oxydierende Flamme durch Überschuss von Sauerstoff bzw. durch reinen Sauerstoff hervorgerufen. Das erforderliche Azetylen wird hierbei aus Calciumkarbid entwickelt. Da diese Apparate bei Fassungsräumen von Aber 2 kg Karbid scharfen Konzessionsvorschriften unterliegen und schwer beweglich sind, so zieht man, namentlich fflr Montagearbeiten und einfache Schweissungen, die Benzol- oder Petroleumschweissung vor. Hier wird das Karbid bzw. Wasserstoffgas durch Benzol oder Petroleum ersetzt.

Jeder Art und Größe

Julius Plnlseh A.-G. Berlin Autogene Schweissung: Ludwig Becker, Maschinenfabrik, Offenbach a. il., Ludwigstr. ¿2.

Chemische Fabrik Grieaheim-Elektron, Frankfurt a. II. Wwe. Joh. Schumacher, KSln, Bayeretr. 67.

S o h w e l g a a ( S c h w e e l g a s ) . Das bei der Schwelung (trocknen Destillation) der Braunkohle, der bituminösen Schiefer u. s. w., sowie auch bei der Destillation des Braunkohlenteers gewonnene permanente Gasgemisch (Schwelgas) wird zu H e i z z w e c k e n , zur B e l e u c h t u n g und neuerdings namentlich nach Vorschlag von K r e y als M o t o r g a s benutzt: man befreit für diesen Zweck das Schwelgas vom H>S. Die Zündung der Motoren ist eine magnetelektrische; der Heizwert der Oase betragt 1800—2700 Kai. Der Oasverbrauch eines Motors betragt pro Pferdekraftstunde 1 cbm; ein Schwelzylinder liefert in 24 Stunden aus 35—40 hl Kohlen nicht weniger als 400 cbm Schwelgas, welches pro Kubikmeter als Heizgas einen Wert von 0,5 Pf., als Kraftgas einen solchen von 3 Pf. hat Das D. R. P. 132 265 bezweckt die Nutzbarmachung des Schwefelgehaltes der Schwelgase, und zwar werden die Schwelgase zunächst durch die bei der Verarbeitung des Braunkohlen-Schieferteers als Abfallprodukt gewonnene Kreosotlauge geleitet. Dann trennt man die ausgeschiedenen Kreosote von der wasserigen Lauge und dampft letztere ein; hierbei erhalt man neben sich ausscheidendem Na»CO» und NaHS natriumpolysulfidhaltige Salze. Der Vorgang wird durch folgende Gleichungen erklärt: 1. C*Hs(ONa) + HjS = C.H.OH + NaHS; 2. 2 NaHS + S = N a Ä + H,S. Der Erfinder des Verfahrens hat sich gleichzeitig die Ausnutzung der so gewonnenen Polysulfldlaugen zum Enthaaren von Hinten und Fellen durch D. R. P. 132 372 schützen lassen. Nach dem D. R. P. 144004 soll man die bedeutenden Schwefelmengen der Schwelgase dadurch gewinnen, dass man das Oas auf ein Oemisch von

1100

Schwelöfen — Segerkegel.

Eisenoxydsalzen und Kupfersalzen einwirken lasst. allein verwendet, so verlauft die Reaktion

Werden Eisenoxydsalze

Fe*(SO«)a + H,S = 2 FeSO« + H,SO. + S nur sehr langsam, dagegen ausserordentlich energisch bei Gegenwart von Kupfersalzen; in diesem Falle entspricht die Umsetzung folgenden Gleichungen: 1. CuSO« + HjS = CuS + HiSO«; 2. CuS + FexCIt = CuCU + 2 FeCl, + S. S c h w e l B f e n (Schweelöfen) siehe „V e r k o h I u n g". B o h w e l t e e r (Schweelteer). Die bei der Schwelung (trocknen Destillation) von Brannkohle, bituminösem Schiefer, Torf u. a. m. gewonnenen Teere; vgl. die Artikel „ B r a u n k o h l e n t e e r " und „ S c h i e f e r t e e r " . S c h w e r s p a t (Baryumsulfat). BaSO«. Findet sich kristallisiert und derb in der Natur sehr verbreitet, ist hart und spröde, durchscheinend bis undurchsichtig, weiss oder durch Beimengungen gelb, rötlich oder grau; sp. G. 4,3—4,6. Weiteres siehe unter „ B a r y u m f a r b e n " . Schwerspat Ia, weiss, ff. gemahlen IIa, gelblich n

°/o

kg Mk. 4,00—5,00 2,00-3,00

Schwerspat: Deutsche Baryt-Industrie Dr. Rudolf Alberti, Bad Lauterberg im Harz.

Einrichtungen flir Schwerspatmahlen: Fried.

Krupp

Aktiengesellschaft

Grusonwerk,

Magdeburg-Buckau.

S c o p o l a m i n siehe „S k o p o I a m i n". S c o p o m o r p h l n siehe „ S k o p o m o r p h i n". S c r u b b e r (Skrubber) siehe „L e u c h t g a s". S e b l r o l siehe „ T a n i o l " . B e b n m siehe „T a I g". S e g r e r k e g e l sind keramische Schmelzkörper, kleine Tetraeder von etwa 6 cm Höhe und 2 cm Grundlinie und bestehen aus Silikatgemengen (Glasuren) von verschiedenen, stetig zunehmenden Schmelzpunkten. Die Segerkegel erweichen langsam und neigen die Spitze; als geschmolzen sieht man den Segerkegel an, dessen Spitze die Unterlage gerade berührt. Man benutzt die Segerkegel zur Messung des Fortschreitens der Hitze in Öfen und Feuerungsanlagen der verschiedensten Art; vergleiche hierüber den Abschnitt „Pyrometer". Die einzelnen Nummern der Segerkegel haben folgende chemische Zusammensetzung und annähernde Schmelzpunkte. Segerkegel Nr. 022!) 021

Chemische

Zusammensetzung

0,5 0,5 0,50 0,25 0,25

' ) Sprich: Null zweiundzwanzig u . s . w .

Schmelztemperatur

600° 650®

Segerkegel. Chemische 0,50 0,25 0,25 0,50 0,25 0,25 0,50 0,25 0,25 0,50 0,25 0,25 0,50 0,25 0,25 0,432 0,432 0,136 0,385 0,885 0,230 0,343 0,343 0,314 0,345 0,341 0,314 0.349 0,340 0,311 0,338 0,011 0,338 0,313 0,336 0,018 0,335 0,311 0,279 0,038 0,369 0,314 0,261 0,055 0,391 0,293 0,247 0,069 0,407 0,277

Na,0 i CaO > MgO I Na,O t > CaO \ MgO I Na»0 , CaO } MgO ) Na,0 i CaO > MgO ) MgO

1101

Zusammensetzung

0,04

Al,0,

1,08 1

SiO, BjOJ

0,08

AljOj

i 1,16 [1

SiO» B.O,

0,13

AltOj

1,26 1

SiO, BjOJ

0,2

AlsOj

[ 1,4 L1

SiO« B»Oj

0,31

AliOs

f 1,61 L1

SiO, BiO,

0,34

AlsOa

' 2,06 SiO, l 0,86 BtQs

0,34

AljOs

1

1,92 0,77

SiOj B*0,

0,34

Al 4 Oi

' 1,78 L 0,69

SiO, Bs Oj

0,365 Al,O s

' 2,04 l 0,68

SiO» BjOJ

2,38 0,68

SiOs B,0,

0,4

Al,O a

L

0,423 Al,O a

' 2,6 ?6 SiO» , 0,675 BjO,

0,469 Al,O s

[ 3,087 SiO, \ 0,671 BjO,

0,543 AljOj

2,691 SiO, 0,559 BjOj

0,554 Al,Oa

' 2,984 SiO, 0,521 B,0»

0,561 A1,0,

' 3,197 SiO, < 0,493 B , 0 ,

1102

Segerkegel.

Chemische

Zusammensetzung

0,229

0.086 0.428 0,257 0,204 0,109 0.458 0,229 0,182 0,130 0,484 0.204 0,157 0,153 0,513 0,177 0,134 0,174 0,541 0,151 0,109 0,198 0,571

n w i ai n . 0,571 AI,O,

I S - 4 6 7 S®0« {0.457 0 , 0 ,

n VM AI,O, AI o 0,596

/ 08 >^460 07 |

0,598 A1,0,

I 4,199 SiO» Si \ 0,363 BBt,O ,

0,611 AltO,

{ $ ¡ 1 %

0,625 AltO,

/ 4,931 SiOt Si \ 0,268 B Bi. O ,

0,639 AltO,

{¡¡g}

«k» n 0,652 A1,0,

i 5,687 SiO, {,170 8 , 0 ,

a o B t O»i

gft

0,122 0,085

0,220

0,599 0,096 0,059 0,244 0,630 0,067 0,043

0,260

0,649 0,048 0,028 0.274 0,666 0,032 0,013 0,288 0,685 0,014 0,3 0,7 0,3 0,7 0,8 0,7 0,3 0,7

0,667 AltO,

[ 6,083 SiO, >,119 BtO,

k

0,676 A1,0,

16,3339 SiOt \0,C BtO,

0,684 AltO,

/ 6,i565 SiOt ,056 BtO,

0,693 AltO,

/ 6,801 SiO, Si' \ 0,026 B»0» B,

0,7 AltO, . 7 SiOt

.

.

0,8 AltO, . 8 SiO,

.

.

0,9 AltO, . 9 SiO,

.

.

1,0 AltO, . 10 SiO, .

.

Segerkegel.

Chemische

1103

Zusammensetzung

$7

SS

I

1.2 A M * . 12 SSO,.

tg

SS

f

M AljO) . 14 SiOj .

J?

So

}

1,6 AlsO, . 16 S O , .

S;?

SS

}

1|8 Al»Oi. 18 SiO« .

2;?

So

i

2,1 Al,Oi. 21 SiOj .

Oll

SS

}

MAVH.84SO» .

0|!

So

}

2,7 A1,0,. 27 SiO» .

0,7

So

|

WAW*.8iaOt.

0 und schliesslich feucht in der Wärme. Nicht trocknendes, heigelbes, geruchloses und angenehm schmeckendes Ol vom sp. G. (bei 15*) 0,919—0,921; bei —5° wird es butterartig fest. Verseifungszahl 191—199, Jodzahl 103—110. Es dient als Speiseöl sowie zu technischen Zwecken. D e u t s c h e s S e s a m ö l siehe „L e i n d o 11 e r 01". S h o d d y siehe „W o 11 e". S l c c a t i v e siehe „S i k k a t i v e". S l c h e r h e l t s l a m p e n (Grubenlampen). Mit Benzin- oder Ölbrand und Magnet-Plomben- oder Schraubenverschiuss; Brenndauer 14—16 Stunden; je nach Ausführung, Stück Mk. 7,00—10,00 B c a m t e n l a m p e n ; je nach Ausführung in Messing, Neusilber, Aluminium Stück „ 10,00—20,00

Sicherheitslampen:

Vereinigte Lausitzer Glaswerke A.G., Abt. Warmbrunn, Quilitz & Co., Berlin NW. 40, Heidestrtsse 65/57.

S l c h e r h e l t s r t t h r e n (Trichterröhren) siehe unter „ T r i c h t e r " . Sicherheitsröhren:

Georg Schmidt & v. d. Eitz, Schmiedefeld (Kreis Schleusingen).

S i o h e r h e l t s s p r e n g s t o f f e . Die Erkenntnis, dass eine grosse Anzahl von Schlagwetterexplosionen durch den Gebrauch der S p r e n g s t o f f e veranlasst war, führte zur Einsetzung von Schlagwetterkemmissionen, welche die Sprengstoffe auf ihre W e t t e r g e f ä h r l i c h k e i t zu prüfen hatten. Demzufolge ist die Verwendung von S c h w a r z p u l v e r und von D y n a m i t zu Sprengarbeiten in durch Grubengas gefährdeten Bergwerken vollständig verboten worden, während auf der andern Seite die Sprengstofftechniker immer neue „ S i c h e r h e i t s s p r e n g s t o f f e " erfanden, d. h. solche, welche als w e t t e r s i c h e r angesehen werden dürfen. Nach den Vereinbarungen des VI. Internationalen Kongresses für angewandte Chemie in Rom 1906 sind unter dem Ausdrucke „Sicherheitssprengstoffe" nur Verkehrssicherheitssprengstoffe zu verstehen, nicht aber solche für schlagende Wetter und Kohlenstaubentzündungen. Der Hauptbestandteil der meisten und — wenn man das Carbonit ausnimmt — gerade der b e s t e n Sicherheitssprengstoffe ist A m m o n i u m n i t r a t ( A m m o n i a k s a l p e t e r ) ; da dasselbe für sich nicht zur Explosion gebracht werden kann, mischt man ihm andere Stoffe bei, welche diesem Mangel abhelfen. Als solche Zusätze kommen K o l l o d i u m w o l l e , Harz, K a I i u m b i c h ro m a t, Kalisalpeter, Naphtalin, N i t r o n a p h t a i i n e , H o l z m e h l , sowie namentlich auch N i t r o g l y z e r i n u. a. m. in Betracht. Dass die Wettersicherheit der so hergestellten Sprengstoffe von der M e n g e der Zusätze zum Ammoniumnitrat abhängt, ist selbstverständlich. Beispielsweise hat der sehr kräftige Sprengstoff D o n a r i t , bestehend aus 80 % Ammoniumnitrat, 12 % Trinitrotoluol, 4 % Mehl, 3,8 % Nitroglyzerin und 0,2 % Kollodiumwolle, nur eine sehr geringe Schlagwettersicherheit. Andere STcherheitssprengstoffe enthalten statt des Ammoniaksalpeters sonstige Nitrate, z. B. K a l i s a l p e t e r (Kaliumnitrat), N a t r o n s a l p e t e r (Natriumnitrat) oder B a r y t s a l p e t e r (Baryumnitrat). So wird nach dem D. R. P. 123 641 der Westfäiisch-Anhaltischen Sprengstoff-Aktiengesellschaft erhöhte Wettersicherheit dadurch erreicht, dass ein geringer Teil des Ammoniumnitrats durch Natriumnitrat oder Baryumnitrat ersetzt wird; als Beispiel wird angegeben: 91 % Ammoniumnitrat, 5 % Harz, 4 % Natrium- oder Baryumnitrat. Zu dem gleichen Zwecke verwendet man nach dem D. R. P. 112 067 derselben Firma neben Ammoniumnitrat und Harz einen niedrigen Prozentsatz Kalisalpeter. Dieselbe Firma hat sich durch das Engl. Pat. 3334 von 1902 die

1118

Sicherheitssprengstoffe.

Herstellung von Sicherhei tssprenestof f en schützen lassen, welche bei der E x plosion freies NH» entwickeln; letzteres wirkt flammenlöschend. S o kann man bei Ammoniumnitratsprengstoffen T e r p e n t i n ö l als guten Ammoniakentwickler zusetzen. Nach den Engl. Pat. 1 1 3 2 5 und 2 2 6 4 5 von 1902 soll man Sicherheitssprengstoffen, welche hygroskopische Salze enthalten, gelatinöse Lösungen von Leim, Dextrin u. dergl. zusetzen, auch dem Leim Glyzerin beimischen. Interesse erregen die A l u m i n i u m s p r e n g s t o f f e ; s i e sind v e r hältnismässig wettersicher, doch ist ihre Kraft anfanglich erheblich überschätzt worden. D a ihre Wirkung im Prinzip denen des G o l d s c h m i d t schen T h e r m i t v e r f a h r e n s (vgl. den Artikel „ T h e rm i t " ) entspricht, so bezeichnet man s i e auch als T h e r m i t s p r e n g s t o f f e . Derartige Sprengstoffe sind z. B . das in der unten stehenden T a b e l l e g e nannte A m n o n a l und das B r o c k i t . Nach dem Engl. Pat. 2 5 5 4 0 von 1902 wird die Wirkung der Aluminiumsprengstoffe verbessert, wenn man nicht pulverförmiges AI, sondern Aluminium w o l l e benutzt. Man mischt z. B . 8 0 T . Pikrinsäure mit 2 0 T . Aluminiumwolle oder 8 5 T . Westfalit mit 15 T . Aluminiumwolle. Auf die zahlreichen weiteren Patente, welche die Herstellung von Aluminiumsprengstoffen betreffen, kann hier nicht eingegangen werden. — E i n Bedenken bleibt übrigens allen derartigen T h e r mitsprengstoffen gegenüber bestehen, nämlich das, o b ihre Kraft — die nach neueren Versuchen von B i c h e l überhaupt relativ gering ist — nicht bei längerer Lagerung durch eintretende Oxydation des AI herabgemindert wird. Im folgenden fahren wir einige der wichtigsten unter Angabe ihrer Zusammensetzung auf:

Sicherheitssprengstoffe

A m m o n a l : Mischung aus Ammoniumnitrat und Aluminium, und zwar soll sich das Verhältnis von 9 5 % NH t NO* und 5 % AI bewährt haben. Manchmal setzt man auch Holzkohle oder ähnliche Körper zu. A m m o n f ö r d i t I : 8 5 % Ammoniumnitrat, 4 % Mehl, 3 , 8 % Nitroglyzerin, 0 , 2 % Kollodiumwolle, 2 % Glyzerin, 1 % Diphenylamin, 4 % Kaliumchlorid. A m m o n - K a r b o n i t : 9 0 % Ammoniumnitrat, 6 % Mehl, 3 , 8 % Nitroglyzerin, 0 , 2 % Kollodiumwolle. Bei der Fabrikation wird die Hygroskopizität des Ammoniumnitrats nach dem D. R. P . 129 481 durch Umhüllung mit verkleistertem Mehl nahezu unschädlich gemacht. A m m o n i t : 8 8 % Ammoniumnitrat und 1 2 % Dinitronaphtalin. (Ist ein englischer Sicherheitssprengstoff.) A s t r a l i t : handhabungssicherer Ammonsalpetersprengstoff, bestehend aus ca. 8 0 %i Ammonsalpeter, Trinitrotoluol und geringen Mengen von Mehl, Holzmehl, Paraffinöl, sowie höchstens 4 % gel. Nitroglyzerin. B e 11 i t 1: 83,5 % Ammoniumnitrat und 16,5 % Dinitrobenzol. B e l 1 i t III: 93,5 % Ammoniumnitrat und 6 , 5 % Dinitrobenzol. (Bellit I und III sind englische Sicherheitssprengstoffe.) B o b b i n i t e : 6 2 — 6 5 T . Kaliumnitrat, 17—19,5 T . Holzkohle, 1,5—2,5 T . Schwefel, 13—17 T . Kupfersulfat und Ammoniumsulfat. Die Mischung wird zu einem Zylinder gepresst und mit Paraffin bedeckt. B r o c k i t : Nach dem Engl. Pat. 2977 von 1903 hergestellte Mischung aus Baryumchlorat und Aluminiumpulver. C h r o m a m m o n i t siehe unten Köln-Rottweiler Chromammonit. D a h m e n l t A : 9 1 , 3 % Ammoniumnitrat, 6 , 4 7 5 % Naphtalin, 2,225 % Kaliumbichromat. F ö r d i t I : 2 5 , 5 % Nitroglyzerin, 1 , 5 % Kollodiumwolle, 5 % Nitrotoluol, 4 % Dextrin, 3 % Glyzerin, 37 % Ammoniumnitrat, 24 % Kaliumchlorid. F u l m e n i t : handhabungssicherer Ammonsalpetersprengstoff, bestehend aus ca. 8 0 % Ammonsalpeter, Trinitrotoluol, geringen Mengen von Holzmehl, Paraffinöl und Schiessbaumwolle.

Sicherheitssprengstoffe.

1119

G e l a t i n e - A s t r a l i t : handhabungssicherer und ungefrierbarer Ersatz fQr Gelatine-Dynamit, bestehend uns gelatiniertem Dinitrochlorhydrin, höchstens 5 % Nitroglyzerin, aromatischen Nitrokörpern, Salpeterarten und Kohlehydraten. G e l a t i n e - K a r b o n i t : 25,3 % Nitroglyzerin, 0,7 % Kollodiumwolle, 6,9 % Gelatine (3,5 Glyzerin : 1 Leim), 25,6 % Natriumchlorid, 41,5 % Ammoniumnitrat. K a r b o n i t I : 2 5 % Nitroglyzerin, 30,5 % Natriumnitrat, 39,5 % Mehl, 5 % Kaliumbichromat. Die Herstellung dieses Sprengstoffs, welcher eine stärkere Wirkung als das unten genannte Kohlen-Karbonit zeigt, ist durch D. R. P. 97 852 geschützt. K a r b o n i t II: 3 0 % Nitroglyzerin, 2 4 , 5 % Natriumnitrat, 4 0 , 5 % Mehl, 5 % Kaliumbichromat. Von noch stärkerer Sprengwirkung als Karbonit I. Kohlen-Karbonit: 2 5 % Nitroglyzerin, 3 4 % Kaliumnitrat, 1% Baryumnitrat, 38,5 % Weizenmehl, 1 % Lohmehl, 0,5 % Soda. Altester der Karbonit-Sprengstoffe; er gilt als einer der sichersten von allen Sicherheitssprengstoffen. K ö l n - R o t t w e i l e r C h r o m a m m o n i t 1) für Kohle 7 5 , 0 % Ammoniumnitrat, 14,0 % Kaliumnitrat, 6,0 % Trinitrotoluol* 4,5 % Chromammoniakalaun, 0,5 % Vaseline; 2 ) für Gestein: 78,0 % Ammoniumnitrat, 2,0'% Kaliumnitrat, 17,0 % Trinitrotoluol, 2,5 % Chromammoniakalaun, 0,5 % Vaseline. K o r o n i t : 38—40 T . Nitroglyzerin, 1—1,5 T . lösliche Schiesswolle, 2 6 bis 2 8 T . Ammoniumnitrat, 3—6 T . Kaliumnitrat, 11—14 T . stearinsaure Tonerde, 8—11 T . Roggenmehl, 2—4 T . Holzmehl, 2—4 T . flüssiges Paraffin. N e g r o p o w d e r ( N e g e r p u l v e r ) : 86—90 T . Ammoniumnitrat, 9 bis 11 T . Trinitrotoluol, 1—3 T . Graphit. N e u - N o b e l i t e : Schlagwetter- und kohlenstaubsichere Sprengstoffe, bestehend aus gelatiniertem Nitroglyzerin, Salpeterarten, Alkalichloriden, Pflanzenmehlen, Glyzerin und Calciumkarbonat. N o b e I i t e: Schlagwetter- und kohlenstaubsichere Sprengstoffe, bestehend aus gelatiniertem Nitroglyzerin, kohlenstoffreichen Verbindungen, Salpeterarten und Alkalichloriden. P e T ni o n i t besteht in der Hauptsache aus Ammoniaksalpeter, Kaliumperchlorat und Trinitrotolol, wird namentlich in den Kaligruben benutzt. P e t r o k l a s t i t : Gemisch von Salpeter, Schwefel, Steinkohlenpech und Kaliumbichromat. E s ist nur im geschlossenen Räume (Bohrloch) explosiv, wahrend es sonst ruhig abbrennt; man entzündet es wie Schwarzpulver mittels Schnur (ohne Sprenghütchen). Laut Verfügung fallt es nicht unter das Sprengstoffgesetz. Es darf als Stückgut mit der Bahn versandt werden. R h e x i t : 6 4 % Nitroglyzerin, 1 8 % Natriumnitrat, 7 % Holzmehl, 1 1 % Holzmoder. (Ist ein österreichischer Sicherheitssprengstoff.) R o b u r i t 1: 87,5 % Ammoniumnitrat, 7,0 % Dinitrobenzol, 0,5 % Kaliumpermanganat, 5,0 % Ammoniumsulfat. R o b u r i t l l l : 8 7 % Ammoniumnitrat, 1 1 % Dinitrobenzol, 2 % Chlornaphtalin. S i c h e r h e i t s - D y n a m i t : 2 4 % Nitroglyzerin, 1 % Schiessbaumwolle, 75 % Ammoniumnitrat. Sicher,h'eits - G a l l e r t e - Dynamit: 32,25% Nitroglyzerin, 1,25 % Kollodiumwolle, 1,05 % Leim, 1,05 % Dextrin, 4,30 % Glyzerin, 2 2 , 6 0 % Ammoniumnitrat, 10,80 % Natriumnitrat, 1 8 , 0 0 % Mehl, 5 , 5 0 % Kaliumchlorid, 3,20 % Wasser. V i g o r i t : 7 6 % Ammoniumnitrat, 1 0 % Kaliumnitrat, 2 % Harz, 2 % Ka>liumchlorat, 10 % nitrierte Kohlenwasserstoffe ( ? ) . W e s t f a l i t I : 9 5 % Ammoniumnitrat, 5 % Harz. W e s t f a 1 i t II: 91 % Ammoniumnitrat, 4 % Kollodiumwolle, 5 % Harz. Westfalit, verbessert: 92% Ammoniumnitrat, 3 % Kaliumbichromat, 5 % Harz.

Sicherheitszündhölzer — Siebe und Siebmaschinen.

1120

Wetterdynamit: 52% Nitroglyzerin, 14 % Kieselgur, 34 % Kristallsoda. Wittenberger Wetterdynamit: 2 5 % Nitroglyzerin, 34% Kaliumnitrat, 1 % Baryumnitrat, 38,5 % Roggenmehl, 1 % Holzmehl, 0,5 % Natriumbikarbonat. Zahlreiche sonst noch vorgeschlagene Sicherheitssprengstoffe müssen hier übergangen werden. Vgl. auch den Artikel „ D y n a m i t e". Sicherheitssprengstoffe: Dynamit-Akt.-Ges. Alfred Nobel & Co., Hamburg. I Sprengstoff A.-0. „Carbonil", Hamburg. Dr. Krflger & Sommerfeld, Kassel. I

Anlagen zur Herstellung von Sicherheitssprengstoffen:

Oebr. Burberg, Maschinenfabrik, Mettmann. Fried. Krupp Akt.-Oes. Grusonwerk, MagdeburgBuckau.

Emil Passburg, Berlin NW. 23.

Literatur: J i c i n s k y , Katechismus der Grubcnwctterfiihrung (s. Inscratanhang).

S l c b e r h e i t s z U n d h t i l z e r siehe „Z Ii n d h ö 1 z e r". Siderlngrelb siehe „E i s e n f a r b e n". S l d e r o s t h e n , blauschwarze Farbe für Eisenanstrich, ist eine Lösung einer asphaltartigen Masse in leichten Kohlenwasserstoffen und wird aus ölgasteer hergestellt. Der Anstrich ist elastisch und bildet ein gutes Rostschutzmittel. S l d o n a l = chinasaures Piperazin (Piperazinum• chinicum). Man gewinnt es durch Neutralisation von P i p e r a z i n (s. d.) mit Chinasaure. Farbloses, säuerlich schmeckendes, in H>0 sehr leicht lösliches Salz vom Sch. P. 168—171°. Wegen seiner harntreibenden Wirkung wird es vor allem bei Gicht verordnet. N e u - S i d o n a 1 ist Chinasäureanhydrid (75 %) mit Chinasaure (25 %). Sidonal (neu)

H Mk. 15,00

Siebe und Siebmaschinen. S i e b e von R o s s h a a r g e w e b e in Holzspanfassung, 30 cm Durchm.: Auf den laufenden cm ca. 24 20 18 16 10 8 Maschen. Stück 4,50 4,20 3,75 3,40 3,00 2,70 Mk. S i e b e von E i s e n d r a h t g e w e b e verschiedener Maschenweite, in Holzspanfassung, 45 cm Durchm Stück Mk. 4,00 S i e b e von M e s s i n g d r a h t g e w e b e in Holzspanfassung, 20 cm Durchm., Maschenweite 0,25, 0,5, 1, 2 oder 5 mm Stück „ 3,00 S i e b e mit Ober- und Unterdeckel von Leder in Holzspanfassung mehr: 30 45 cm Durchm. pro Deckel 3,00 4,00 Mk. S i e b e von M e s s i n g d r a h t g e w e b e in Blechfassung, 12 cm hoch, 15 cm Durchm.: Maschenweite 0,1 0,5 1 2 3 5 mm. In Weissblechfassung Stück 3,60 2,40 2,30 2,20 2,10 Mk In Messingblechfassung „ 7,20 5,10 4,80 4,60 4,40 4,20 „ Mit Weissblechdeckel mehr Stück 0,80 Mk Mit Messingblechdeckel mehr „ 1,60 „ S i e b e , bestehend aus Messingfassung mit Messingring, zum Einspannen von Seidengewebe, 7,5 cm Durchm. Hierzu 6 Siebböden von Seidengewebe in verschiedener Feinheit Stück Mk. 3,i>0 S i e b e , bestehend aus Messingfassung und Messingring, durch Bajonettverschluss an erstere zu befestigen, zum Einlegen loser Siebscheiben aus gelochtem Zinkblech mit 0,5, 1 und 2 mm weiten Öffnungen, 12 cm Durchm Stück „ 6,00 S i e b e von Messingdrahtgewebe in Messingfassung, 5 cm Durchm., für den Schönescben Schlämmapparat Stück „ 1,25

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SiedekesscL

S i e b s ä t z e nach K n o p , 16 cm Durchmesser, bestehend aus 5 aufeinander passenden Messingsieben in Zinkblechfassung zu 0,5, 1, 2, 4 und 7 mm Lochweite Stück Mk. 1 5 , 0 0 S i e b s ä t z e nach K n o p, von Messing, in Taschenformat, zum Gebrauch auf Exkursionen, mit Deckeln Stack „ 15,00 S i e b s ä t z e nach K n o p , für Knochenkohle, 16,5 cm Durchm., mit Feinheiten und 2 Deckeln Stück „ 12,00 S i e b s ä t z e nach K ü h n e , 8 c m Durchm., bestehend aus aufeinander passenden Zinkringen mit Sieben, teils aus gelochtem Blech, teils aus Messinggeweben, zu 1, 2, 3, 4 und 5 mm Loch weite . . . . Stück „ 18,00 S i e b s a t z nach N o b b e , für Samen, 10 cm Durchm., 2 5 cm hoch, mit gebohrten Löchern von 0,5, 1 und 2 mm Durchm. . . . Stück „ 55,00 S i e b s a t z , Hamburger Normalsieb aus Messingdrahtgewebe No. 1 0 0 E , zur Bestimmung des Feingehaltes von Thomasschlackenmehl, 3 5 cm Durchm., mit Ober- und Untertrommel Stück „ 16,50 Andere Siebsätze siehe unter „ B o d e n". S i e b m a s c h i n e n , Pulver-Körnmaschinen, mit exzentrischer Bewegung für Siebe von: 3 5 0 mm Durchmesser ohne Sieb Stück „ 125,00 400 „ „ i) n . . 135,00 500 „ „ „ „ „ , 150,00 S c h ü t t e t - und S i e b a p p a r a t siehe unter „ S c h ü t t e l a p p a r a t e " . S i e b v o r r i c h t u n g e n (Siebzylinder) mit abnehmbarem Siebrahmen; die Rahmen sind mit Gewebe bespannt. Unter dem Zylinder wird entweder eine Förderschraube angebracht, die das gesiebte Mahlgut weiter fuhrt, oder es befinden sich — falls der Zylindermantel aus Geweben verschiedener Maschengrösse besteht — unter dem Zylinder Trichter, welche das Mahlgut von verschiedenem FeinheitsgTad gesondert auffangen und weiter leiten: Durchmesser des Zylinders . . mm Länge desselben Durchmesser der Riemenscheibe ,, Breite derselben Umdrehungen der Riemenscheibe in der Minute Kraftverbrauch . . . . . . HP | Länge . . . . m Raumbedarf < Breite . . . . „ l Höh Gewicht des Zylinders ohne Holzkasten und ohne Fördenebraube kg Gewicht des Holzkastens . . . „ „ der Förderschraube . . „ Preis des Zylinders ohne Holzkasten und ohne Förderschnube. . Mk. Preis des Holzkastens. . . . „ „ der Förderschnube . . n

600 600 500 500 2 5 0 0 3 5 0 0 2500 3 5 0 0 600 700 600 700 130 130 120 120

800 2500 b00 120

600 1000 1000 3500 2500 3500 900 800 900 130 120 130

33 0,2 3,5 1,2 1,7

33 0,3 4,5 1,2 1,7

30 0,3 3,6 1,3 1,8

30 0,4 4,6 1,3 1,8

25 0,5 3,9 1,7 2,2

25 0,6 4,9 1,7 2,2

23 0,75 3,9 2,0 2,5

23 1,0 5,0 2,0 2,5

320 330 40

375 380 55

360 430 40

420 500 55

510 490 55

590 550 70

650 600 65

750 700 100

550 170 130

730 220 150

630 220 130