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German Pages 824 [999] Year 1905
AUSKUNFTSBUCH FÜR DIE
CHEMISCHE INDUSTRIE III. J A H R G A N G
1904
HERAUSGEGEBEN VON
H, B L Ü C H E R
WITTENBERG V E R L A G VON GUSTAV 1904
ZIEMSEN
Nachdruck verboten. — Übersetzungsrecht vorbehalten.
Die Anordnung des Buches ist durch
D. R. G. M. gesetzlich geschützt.
Vorwort zum III. Jahrgang. Hatte sich schon der I. Jahrgang des vorliegenden Werkes einer s e h r freundlichen Aufnahme zu erfreuen, so war dies mit dem II. Jahrgang in noch viel höherem Grade der Fall. Mündlich und schriftlich sind dem Herausgeber Äusserungen lebhafter Zustimmung und Anerkennung zugegangen, und in den Fachzeitschriften hat man von berufenster Seite dem Buch ein warmes Lob gespendet und einen günstigen Lebensweg prophezeit. So dürfen wir hoffen, uns auf dem richtigen Wege zu befinden und etwas zu bieten, das bisher gefehlt hat und dessen Fehlen bis dahin vielfach unangenehm empfunden worden ist. Was die Anlage des Buches anlangt, so sei auf den mitabgedruckten Auszug aus dem Vorwort zur II. Auflage verwiesen. Der neue III. Jahrgang bietet verschiedenes Neue und berücksichtigt damit manchen dem Herausgeber gegenüber geäusserten Wunsch. Zunächst wurden die N e u e r u n g e n in den Fabrikationsmethoden sorgfältig gesichtet und eingereiht. Vor allem war dabei die P a t e n t l i t e r a t u r heranzuziehen und auszugsweise mit aufzunehmen. Mit der Berücksichtigung der Patente ist freilich das Missliche verbunden, dass manches Verfahren mit erwähnt wird, das aussichtsreich scheint und sich doch in der Praxis unbrauchbar erweist, während es umgekehrt auch vorkommt, dass patentierte Verfahren, die man nach anderen Erfahrungen als unbrauchbar weglassen möchte, doch überraschend gute Erfolge geben. Das sind Missstände, die sich nicht vermeiden lassen und die wir den Leser zu entschuldigen bitten; überall wurde unter Zugrundelegung von Auskünften und unter Berücksichtigung des Rates von Spezialfachleuten das richtige Mass zu halten gesucht. Jedenfalls wird der Leser — in einem dem Rahmen des Ganzen entsprechenden Umfange — fast alles von beachtenswerten Neuerungen erwähnt finden.
IV
Vorwort zum III. Jahrgang.
Die P r e i s a n g a b e n lassen sich kaum einheitlich gestalten, und es lässt sich nicht vermeiden, dass den Zustimmungskundgebungen auch Stimmen gegenüberstehen, die die Preise von einem anderen Standpunkt aus aufgenommen wissen wollen. Die Schwierigkeit liegt eben darin, dass der Verbraucher kleiner Mengen nichts mit einem Waggonpreis anfangen kann, während dem Grosskäufer die Kleinpreise ohne Nutzen sind. Nach Möglichkeit ist beiden Richtungen Rechnung getragen. Die mit so grossem Beifall aufgenommene Einschaltung der t e c h n i s c h e n P r ü f u n g s m e t h o d e n hat uns veranlasst, diesen Teil genau durchzusehen, zu erweitern und zu ergänzen. Dort, wo wir der Kürze halber auf die Prüfungsverfahren des Deutschen Arzneibuchs (D. A. IV) verwiesen haben, handelt es sich um Artikel, deren technische Prüfung mit der pharmazeutisch vorgeschriebenen im wesentlichen übereinstimmt. Zum erstenmal schicken wir dem lexikalisch angeordneten Inhalt des Auskunftsbuchs eine
Wirtschaftliche Übersicht voraus. Wir hoffen, dass diese Neuerung, die dem Leser einen Überblick über den gegenwärtigen Stand der deutschen chemischen Industrie und über ihre Entwickelung im letzten Jahre gewährt, nicht ungünstig aufgenommen wird. Der Verlag hat sich veranlasst gesehen, die Schrift des Werkes zu verändern, um eine unhandliche Ausdehnung des Umfanges zu vermeiden. Gleichzeitig sind die Regeln der e i n h ei11 i c h e n R e c h t s c h r e i b u n g beinahe überall berücksichtigt worden; wo dies nicht geschehen ist, befindet sich die von den Fachleuten allgemein gebrauchte Schreibweise in scharfem Gegensatz zu den erwähnten Regeln. Sorgfältig redigierte V e r w e i s e ermöglichen es aber auch dem, der noch der älteren Schreibweise huldigt, schnell den gewünschten Artikel zu finden. Wir haben uns bemüht, allen von berufener Seite ausgehenden Anregungen und Berichtigungen gerecht zu werden. Trotzdem wird das Buch sicherlich auch im vorliegenden III. Jahrgang noch Mängel und Lücken aufweisen, die erst nach und nach auszumerzen sind; die Umstände dürften solche Mängel erklären und entschuldigen. Wir bitten deshalb auch jetzt, uns unter der Adresse des unterzeichneten Herausgebers zu j e d e r Z e i t durch entsprechende M i t t e i l u n g e n , V e r z e i c h n i s s e , P r e i s a n g a b e n , B e r i c h t i g u n g e n und K o r r e k t u r e n aller Art geneigtest unterstützen zu wollen.
Aus dem V o r w o r t zum II. J a h r g a n g .
V
Wir sind entschlossen, das Auskunftsbuch für die chemische Industrie nach dem Plane, den alle Kritiken und Zuschriften für einen guten und richtigen erklärt haben, weiter auszubauen und — unterstützt von geeigneten Mitarbeitern — stetig an seiner Vervollkommnung zu arbeiten. Wir hoffen, dass das chemische Auskunftsbuch, dessen niedriger Bezugspreis eine Anschaffung j e d e m ermöglicht, sich auch weiter seine schnell erworbene Beliebtheit bewahren, dass es sich zu den vielen alten zahlreiche neue Freunde gewinnen wird, dass es sich in den Räumen der Fabriken, im Laboratorium und in der Studierstube einen festen Platz erringen, dass es den schon errungenen sich erhalten, dass es als c h e m i s c h e s J a h r b u c h in jeder Auflage aufs neue willkommen geheissen wird!
Redaktion des Auskunftsbuches für die chemische Industrie. H . B l ü c h e r , Chemiker L e i p z i g , Körnerstrasse 37.
Aus dem Vorwort zum II. Jahrgang. Das „Auskunftsbuch für die chemische Industrie" soll, wie sein Name besagt, dem Chemiker und Industriellen der einschlägigen Gebiete in den Fragen der Praxis Auskunft erteilen; es ist nicht zum Unterricht bestimmt und nimmt eine Mittelstellung zwischen Lehrbüchern und lexikalischen Werken ein. Die rein alphabetische Anordnung gewährt eine schnelle Übersicht; die kurze prägnante Darstellung, die alles weniger wichtige und theoretische übergeht, vermeidet einen übermässigen Umfang, der die Handlichkeit stören müsste. Seinem Zwecke entsprechend berücksichtigt das Buch, nach grossen Schlagwortgruppen geordnet, alle für die chemische Industrie sowie für den praktischen Gebrauch im chemischen Laboratorium wichtigeren Stoffe und Produkte, weiter die Materialien zu ihrer Erzeugung, dann die Fabrikationsmaschinen und Apparate, Untersuchungsinstrumente, Gerätschaften u. s. w. Bei den einzelnen Artikeln sind, soweit tunlich, die Formeln, Atom- bezw. Molekulargewichte, die wichtigen und üblichen Dar-
Aus dem V o r w o r t zum II. J a h r g a n g .
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Wir sind entschlossen, das Auskunftsbuch für die chemische Industrie nach dem Plane, den alle Kritiken und Zuschriften für einen guten und richtigen erklärt haben, weiter auszubauen und — unterstützt von geeigneten Mitarbeitern — stetig an seiner Vervollkommnung zu arbeiten. Wir hoffen, dass das chemische Auskunftsbuch, dessen niedriger Bezugspreis eine Anschaffung j e d e m ermöglicht, sich auch weiter seine schnell erworbene Beliebtheit bewahren, dass es sich zu den vielen alten zahlreiche neue Freunde gewinnen wird, dass es sich in den Räumen der Fabriken, im Laboratorium und in der Studierstube einen festen Platz erringen, dass es den schon errungenen sich erhalten, dass es als c h e m i s c h e s J a h r b u c h in jeder Auflage aufs neue willkommen geheissen wird!
Redaktion des Auskunftsbuches für die chemische Industrie. H . B l ü c h e r , Chemiker L e i p z i g , Körnerstrasse 37.
Aus dem Vorwort zum II. Jahrgang. Das „Auskunftsbuch für die chemische Industrie" soll, wie sein Name besagt, dem Chemiker und Industriellen der einschlägigen Gebiete in den Fragen der Praxis Auskunft erteilen; es ist nicht zum Unterricht bestimmt und nimmt eine Mittelstellung zwischen Lehrbüchern und lexikalischen Werken ein. Die rein alphabetische Anordnung gewährt eine schnelle Übersicht; die kurze prägnante Darstellung, die alles weniger wichtige und theoretische übergeht, vermeidet einen übermässigen Umfang, der die Handlichkeit stören müsste. Seinem Zwecke entsprechend berücksichtigt das Buch, nach grossen Schlagwortgruppen geordnet, alle für die chemische Industrie sowie für den praktischen Gebrauch im chemischen Laboratorium wichtigeren Stoffe und Produkte, weiter die Materialien zu ihrer Erzeugung, dann die Fabrikationsmaschinen und Apparate, Untersuchungsinstrumente, Gerätschaften u. s. w. Bei den einzelnen Artikeln sind, soweit tunlich, die Formeln, Atom- bezw. Molekulargewichte, die wichtigen und üblichen Dar-
VI
Aus dem Vorwort zum II. J a h r g a n g .
stellungsmethoden mit den Reaktionsgleichungen, spez. Gewichte, Schmelz- und Siedepunkte, Lösungskoeffizienten, thermo- und elektrochemische Daten, tabellarische Übersichten u. s. w. verzeichnet — alles nach Möglichkeit dem derzeitigen Stande der Technik angepasst. Mit noch lebhafterem Danke als bei der Bearbeitung des ersten Jahrgangs müssen wir der weitgehenden Unterstützung gedenken, die uns von Seiten der chemischen Industrie und der damit in Berührung stehenden Firmen mit wenigen Ausnahmen überall entgegengebracht worden ist und die es uns allein ermöglicht hat, der chemischen Technik mit wirklich zuverlässigen Angaben zu dienen. Selbstverständlich kann das Buch nicht dem Spezialtechniker Winke für die Fabrikation s e i n e r Artikel geben; das verbietet der Umfang und ist auch nicht der Zweck des Buches. Dagegen soll das Auskunftsbuch die chemische Technik s o w e i t zusammenfassen, dass es dem Nachschlagenden ermöglicht, sich über alle ihm selbst ferner stehenden Spezialgebiete in willkommener Weise zu informieren und das zu rekapitulieren, was sonst dem Chemiker bei der Mannigfaltigkeit der Einzelzweige gar nicht alles gegenwärtig bleiben kann; dies gilt besonders auch von N e u e r u n g e n , welche berücksichtigt wurden, soweit sie sich praktisch bewährt haben und soweit sich zuverlässige Angaben darüber erlangen Hessen. Die gegebenen tabellarischen Übersichten, Zahlenangaben u. s. w. werden selbstverständlich auch dem Spezialtechniker nützlich erscheinen. Als praktisch besonders wertvoll dürfte sich die Angabe von P r e i s e n erweisen. Die Preise sind allerdings bei den meisten Artikeln sehr schwankend, doch werden sie mit seltnen Ausnahmen im Verlauf eines Jahres (bis zum Erscheinen des n ä c h s t j ä h r i g e n Auskunftsbuches) wenigstens s o w e i t Gültigkeit behalten, um jedem Interessenten eine rasche Orientierung und eine praktisch genügende ungefähre Kalkulation zu ermöglichen. Freilich liegt eine Ungleichheit der aufgenommenen Preise darin, dass solche teilweise von Fabrikanten, teilweise von Grosshändlern u. s. w. stammen; eine Klärung und Einheitlichkeit in dieser Hinsicht lässt sich erst im Laufe der J a h r e erreichen. Wir hoffen, dass in der Folge auch diejenigen wenigen Firmen, die hinsichtlich Angabe von Preisen bisher zurückhaltend geblieben sind, da sie aus solchen Angaben Vorteile für ihre Konkurrenz fürchteten, uns in der Folge ebenfalls durch Preisstellung zu Danke verpflichten werden, da, wie der Text erweist, alle Preise ohne spezielle Firmennennung aufgeführt sind und eben nur der u n g e f ä h r e n Information des Lesers dienen sollen.
Aus dem Vorwort zum II. Jahrgang.
VII
Wir betonen immer wieder, dass nur die Unterstützung a l l e r Kreise der chemischen Industrie unser Werk zu dem machen kann, was es werden will: zu einem willkommenen Jahrbuch, zu einem zuverlässigen Ratgeber, zu einem vertrauenswürdigen Nachschlagebuch für die Praxis. Was die unter den einzelnen Artikeln verzeichneten B e z u g s q u e l l e n und die eingefügten I n s e r a t e anlangt, so sei ausdrücklich betont, dass die Einschiebungen von einem A u f t r a g e der betreffenden Firmen beim V e r l a g e abhängen und mit dem Text der Artikel nichts zu tun haben; die R e d a k t i o n h a t h i n s i c h t l i c h d e s T e x t e s ü b e r a l l s t r e n g s t e O b j e k t i v i t ä t g e w a h r t . Ein A d r e s s b u c h ist das vorliegende Werk n i c h t ; deshalb wäre es unangebracht, unter den Firmen a l l e Lieferanten zu suchen oder überhaupt die Angabe von Firmen als einen integrierenden Bestandteil des Werkes zu betrachten; aber wir hoffen, dass die Bereitwilligkeit des Verlages, Bezugsquellen mit aufzunehmen, unsern Lesern in vielen Fällen eine wertvolle und willkommene Information hinsichtlich der Lieferanten gewähren wird. Was den vorliegenden z w e i t e n Jahrgang anlangt, so ist der ganze Inhalt des Buches genau revidiert worden; durch eingehende Berücksichtigung der neuesten F a c h l i t e r a t u r und namentlich der P a t e n t s c h r i f t e n ist es möglich geworden, den Leser mit allen wertvollen Neuerungen bekannt zu machen. So stellt sich der zweite Jahrgang in wesentlich v e r ä n d e r t e r und v e r b e s s e r t e r Gestalt dar. Zahlreiche Artikel sind erheblich erweitert, viele andere ganz neu aufgenommen worden. Als eine der beachtenswertesten Neuerungen dieses Jahrgangs nennen wir, dass, soweit angängig, bei den wichtigeren Artikeln die t e c h n i s c h e n P r ü f u n g s m e t h o d e n eingefügt worden sind. Vorausgesetzt wurde dabei naturgemäss die Beherrschung der allgemeinen analytischen Methoden; teilweise wurde auf die Prüfungsverfahren des Deutschen Arzneibuchs (D. A. IV) verwiesen. Wir glauben, unsern Lesern gerade mit den Prüfungsmethoden eine willkommene Gabe zu bieten.
Deutschlands chemische Industrie im Jahre 1902|03. Von H. B l ü c h e r .
Ein j u n g e r S p r o s s und doch ein Recke voll Mut und K r a f t u n d T a t e n d r a n g — so steht Deutschlands chemische Industrie heute vor uns. Nicht wie die Feengabe mühelos und unverdient hat Deutschland seine chemische Industrie geschenkt erhalten, sondern es bedurfte der ganzen Zähigkeit unseres Volkes, einer nie ermüdenden Aufmerksamkeit, eines rastlosen Fleisses, sie so hoch zu stellen, wie sie jetzt steht. Aber alles dieses Fleisses, dieses Grübelns, dieser Acht- und Wachsamkeit b e d a r f es in erhöhtem Masse immer weiter, wenn die chemische Industrie Deutschlands ihren mühsam errungenen Platz bewahren und befestigen will, wenn sie Aussicht behalten soll, ihn nur zu verlassen, um einen h ö h e r e n zu gewinnen. Deutschlands chemische Industrie ist fast universell, sie umfasst beinahe alle Zweige, und wenn sie aus lokalen Gründen in manchem dieser Zweige gegen andere Länder sehr zurücktritt, so kann sie dafür mit gerechtem Stolz auf einige Gebiete hinweisen, die sich in ihr vorbildlich entwickelt und eine Höhe erreicht haben, zu der alle andern Kulturstaaten aufsehen müssen. Freilich handelt es sich bei derartigen Gebieten teilweise auch wieder um solche, wo uns n a t ü r l i c h e Vorzüge zustatten kommen — wir erinnern an die KaliIndustrie des Stassfurter Beckens — aber doch nur t e i l w e i s e , denn z. B. bezüglich der Teerfarbenindustrie sind wir keineswegs in einer sehr günstigen Lage; auch hinsichtlich der Mineralölfabrikation und in bezug auf noch viele andere Zweige ist es ebenso unbestreitbar, dass es nicht lokale Vorzüge, nicht Glückslose der launischen Fortuna sind, die diese Teile der chemischen Industrie in unserm Vaterlande zu einer vorteilhaften Entwicklung hätten treiben können. Der hohe Stand der deutschen chemischen Industrie ist allgemein bekannt, ist auch von fremden Nationen anerkannt worden,
Deutschlands chemische Industrie im Jahre 1902 190M.
IX
und die wunderbare Kollektivausstellung auf* der Pariser Weltausstellung 1900 hat dem staunenden Auslande erst gezeigt, was unsere chemische Industrie ist und was sie kann. Und doch — wir wollen keine Dithryamben schreiben, wollen uns nicht an dem Gefühl der eigenen Grösse berauschen, denn wolkenlos liegt der Himmel nicht über uns, und der Kampfeszeichen, der Unerfreulichkeiten, der Verstimmungen und Enttäuschungen ist kein Ende. Denn jene sachverständigen Industriellen des Auslandes, die auf der Pariser Ausstellung unsere Erzeugnisse bewundert haben, taten dies sicherlich nicht neidlos sondern nur gezwungen, und in ihre widerwillige Bewunderung mischte sich die Sorge um Absatzgebiete, die wir an uns reissen könnten, mischte sich die Sucht und der Vorsatz, uns zu übertrumpfen, zurückzudrängen, ztl besiegen: Jeder schimmernde Kristall jener Ausstellungskollektion hat uns v i e l l e i c h t Aufträge zugeführt, hat uns aber s i c h e r l i c h den Neid der fremden einschlägigen Industrie zugezogen und hat an seinem Teil mitgeholfen, die Waffen des internationalen Konkurrenzkampfes zu härten und zu schärfen. Deutschlands Wirtschaftsleben bietet seit einigen Jahren keinen eben erfreulichen Anblick. Als die Glocken das junge 20. J a h r hundert begrüssten, als Rückblicke und Ausblicke in übergrosser Zahl geschrieben und gedruckt wurden, als man sich allseitig die Hände schüttelte und Glück wünschte, da stand unter den Jubiläumskindern, denen der Glückwunsch wirklich zukam, die deutsche chemische Industrie in erster Reihe. Denn das scheidende 19. Jahrhundert hatte diese Industrie erst geboren und hatte ihr doch gleichzeitig schon zu einer Entwickelung und zu einem Siegeszuge verholfen, wie er selten wieder zu finden ist. Aber das n e u e Jahrhundert war weniger freundlich und entgegenkommend: mit rauher Hand griff es in die Freude und das Hoffen hinein, und das Räderwerk stockte — eine plötzliche, unheilvolle Krise brach herein. Seit der Mitte des Jahres 1900 geriet Deutschlands Handel und Industrie in eine ausserordentlich gedrückte Lage. Die fetten Jahre der Hochkonjunktur waren verschwunden, Unternehmungslust war immer weniger zu spüren, die Abnehmer legten sich die äusserste Zurückhaltung auf, das Grosskapital wurde misstrauisch und verlor seinen Wagemut; ganz natürlich, dass sich in kürzester Zeit unheilvolle Zustände im ganzen deutschen Wirtschaftsleben entwickelten. Eine Zeitlang schien es so, als ob die eigentliche chemische Industrie von den Folgen der Krise fast ganz verschont bleiben sollte,
X
Deutschlands chemische Industrie im Jahre 1902 1903.
wenigstens gab es genug Stimmen, die diese Weisheit predigten. Das Kapital wendete sich nun mit besonderer Inbrunst der chemischen Industrie zu — diesem Gebiete, wo noch Schätze zu sammeln waren. Und doch musste sich der Einsichtige, der Sachverständige schon damals sagen, dass die Krise auf alle Fälle auch die chemische Tätigkeit in ihren Bann ziehen müsse, dass unter allen Umständen das Daniederliegen der Maschinenindustrie und der Elektrotechnik, der wenig befriedigende Stand der Textilindustrie u.s.w. böse Rückwirkungen auf das chemisch-technische Wirtschaftsgebiet zeitigen müsse, wenn auch erst — wie sehr erklärlich — einige Zeit später. Und die Krise in der chemischen Industrie Hess denn auch nicht allzu lange auf sich warten. Man hört freilich überall sagen, dass die chemischen Produktionsstätten im grossen ganzen äusserst glimpflich weggekommen seien, ja, dass eine bedeutende Anzahl der tonangebenden Institute kein J a h r aufgehört hätte, sehr befriedigende Erträgnisse zu liefern. Man darf sich jedoch in dieser Hinsicht nicht durch die Zahlen blenden lassen, vor allem nicht durch die M e n g e n a n g a b e n der Aufträge, der Ausfuhr u. s. w. Denn die Werke mussten krampfhafte Anstrengungen machen, beschäftigt zu bleiben, um die Amortisation und Grundverzinsung des Geschäftskapitals zu decken und um ihre Arbeiter nicht brotlos werden zu lassen. Der letztere Punkt verdient ja nicht nur sozialpolitisch die grösste Beachtung, sondern ebenso sehr rein aus Geschäftsinteresse, da die Verminderung der Arbeiterzahl sofort den Ruf des Werkes schädigt, die Vorstellungen von seiner Leistungsfähigkeit hinabdrückt und so die Aufträge zurückgehen lässt. A u f t r ä g e u m j e d e n P r e i s , das war also die Losung, und das wieder lässt sich — vornehmlich in einer Zeit wirtschaftlichen Niedergangs — nur bei äussersten Zugeständnissen bezüglich der Preise erreichen. So geben denn die Gewicht- und Masszahlen ein recht nebelhaftes Bild von dem, was die deutsche Industrie in jener Zeit, besonders in den Jahren 1900 und 1901, „errungen und errafft" hat; in nur gar zu vielen Fällen stand der Geschäftsgewinn zu der Absatzmenge in einem traurigen Gegensatz. Dabei soll nicht geleugnet werden, dass einzelne Unternehmungen die Zeit der Krise anscheinend ganz unberührt überstanden haben und eben durch diesen Kontrast zu fast allen sonstigen industriellen Tätigkeitsgebieten unsres Vaterlandes der Gegenstand allgemeiner Aufmerksamkeit geworden sind. Bei diesen Unternehmungen handelt es sich aber um Werke, die eine grosse Zahl einzelner Zweige der chemischen und chemischpharmazeutischen Industrie in sich vereinigen: hier nivellierte sich
XI
Deutschlands chemische Industrie im Jahre 1902 1903.
d i e Unruhe der Zeit, da dem Schaden auf der einen Seite selbstverständlich auch wieder günstigere Erfolge in einem andern T e i l e gegenüberstanden, weiter auch, weil diese Riesenunternehmungen wegen des ökonomischen Ineinandergreifens ihrer Fabrikationen, ihrer Produkte und Abfälle eben viel günstiger kalkulieren konnten als die Konkurrenz. Man darf sich aufrichtig freuen, dass es solche Unternehmungen gab
und gibt,
schnitten Laien
dass wenigstens
haben.
Aber
geäusserten
Industrie
Ansicht
überhaupt
bekommen
man
einzelne
soll
aufräumen,
keine Krise
erklärlicherweise
Werke
günstiger
abge-
mit der bis zum Überdruss dass es
gegeben
habe.
die Abschlüsse
der
in
der
von
chemischen
Solche
Beurteiler
genannten
Riesen-
unternehmen zunächst oder gar ausschliesslich zu Gesicht und sprechen dann auf Grund der so gewonnenen Weisheit mit olympischer Ruhe das Urteil
über die Lage
gegenüber
kann man nicht scharf genug auf die Schäden hinweisen,
welche die Gesamtheit
der ganzen
der chemischen Industrie
Niederganges erlitten hat. Wenn wir
chemischen Industrie.
Dem-
in dieser Zeit des
—
uns mit dem
hier gegebenen, ganz
flüchtigen
Rück-
blick auf die Zeit vor 1902 begnügen, so können wir dies, weil ein W e r k aus berufener Feder vorhanden ist, das die Lage der deutschen chemischen Werk
Industrie
„Witt,
Reiches
im
Die
bis zu
diesem
chemische
Beginne
des
Zeitpunkte
Industrie
zwanzigsten
schildert. des
Dieses
Deutschen
Jahrhunderts"1)
bespricht ebenso übersichtlich wie fesselnd unsre chemische Industrie in ihren einzelnen Teilen, ihre Entwickelung und ihren gegenwärtigen Stand; wir möchten deshalb die Lektüre des W i t t s c h e n Buches warm empfehlen, glauben allerdings, dass diese Empfehlung bei der Mehrzahl unsrer Leser nicht mehr nötig sein wird, hat doch die W i t t s c h e Schrift überall die verdiente Beachtung gefunden.
In
das Jahr 1902
trat
die
ganze
Industrie,
und
so
auch
die
chemische, mit Hoffnungen und freudigen Erwartungen, schien doch das Morgenrot der Besserung heraufzudämmern, wurde doch von berufener und unberufener Seite jubelnd verkündet, dass die Krise im Erlöschen
sei, dass eine
neue, bessere, günstigere Zeit für Handel
und Industrie heraufziehe. Vorläufig wurden die Hoffnungen jedoch arg getäuscht, denn die gedrückte Lage dauerte fort, und die ersehnte Besserung wollte nicht Erschienen
Berlin
1902,
H e y f e l d e r ) , P r e i s g e b . M k . 10,00.
R. G a e r t n e r s V e r l a g s b u c h h a n d l u n g
(Hermann
XII
Deutschlands chemische Industrie im Jahre 1902 1903.
kommen. Überall herrschte weiter die Einschränkung und die geschwächte Kaufkraft, überall hielten sich Verbraucher und Händler mit der Deckung ihres Bedarfs aufs äusserste zurück. Hierzu trug vor allem bei, dass die wirtschaftliche Depression in Deutschland nicht etwa eine Ausnahme war, sondern dass sich ähnliche Erscheinungen beinahe in allen übrigen Kulturstaaten gleichzeitig zeigten. Namentlich in Frankreich und England blieben die Zustände trostlos, Osterreich war auch nicht günstig daran — wohin immer auf dem Kontinent man seinen Blick lenkte, sah man ein Spiegelbild unserer eigenen Zustände: Ablehnung der Offerten, die ärgste Preisdrückerei, UnentschlosSenheit, Ängstlichkeit, Unlust und wirtschaftliche Schwäche. Dazu kam der Verlust des südafrikanischen Absatzgebietes, der keineswegs mit der neuen politischen Gestaltung wieder aufhörte. Dazu kam die Stockung des Handels nach Ost-Asien, wo das gedemütigte China weder Geld noch Lust zeigte, mit den verhassten Europäern mehr als die unbedingt nötigen Geschäfte zu machen, wo ausserdem die Verschiebung der Lage sichere Absatzstätten zerstört und neue Konkurrenz geschaffen hatte. Im Gegensatz zu den übrigen Kulturstaaten entwickelte sich nur der junge Riese N o r d a m e r i k a immer weiter, und wenn man das ungesund üppige Aufblühen des dortigen Wirtschaftslebens auch schon damals als Treibhauskultur bezeichnete und den schroffen Wechsel prophezeite, so waren doch zunächst die Vereinigten Staaten fast das einzige Absatzgebiet für unsere chemische Industrie, wohin die Ausfuhr nicht stockte. Aber die rasende Unternehmungslust Nordamerikas Hess gleichzeitig auch Fabrikbetriebe der chemischen Industrie wie Pilze aus der Erde hervorschiessen; diese Betriebe fingen nach und nach an Erfahrungen zu sammeln und marktfähige Produkte zu liefern, und so spürten einzelne Zweige unserer chemischen Industrie bald den ungünstigen Einfluss, der sich in einem Sinken der Bestellziffern und in einem empfindlichen Drücken der Preise zeigte. Ein einschneidender Preisdruck markierte überhaupt die Geschäftsverbindung mit den Vereinigten Staaten, denn der Yankee wäre seinem Ruf als hervorragender Geschäftsmann untreu geworden, wenn er nicht die gedrückte Lage unserer Industrie aufs eifrigste benutzt hätte, mitzudrücken. Zählen wir schliesslich noch die sehr unangenehmen Zollchikanen auf, denen die anlangenden deutschen Waren in den Vereinigten Staaten ausgesezt waren (und noch sind), so glauben wir gezeigt zu haben, dass auch bezüglich des Exporteldorados Nordamerika nicht gerade rosige Verhältnisse für uns herrschten.
Deutschlands chemische Industrie im J a h i e 190'2/1903.
XIII
Alle diese wenig erfreulichen Momente, die uns die ausländischen Absatzgebiete unserer Industrie boten, konnten nicht hindern, dass man mit aller Energie den Schwerpunkt des Verschleisses auf das Ausland verlegen m u s s t e , um den leidenden Inlandsmarkt zu entlasten und so allmählich einen Gesundungsprozess anzubahnen. In d e r Tat sind diese Bestrebungen, wie man freudig feststellen darf, nicht ohne Erfolg geblieben; die Depression ist erheblich zurückgegangen, und nach und nach haben gesundere Gestaltungen bei uns ihren Einzug gehalten. Der Fehler vieler Hoffnungsapostel lag nur darin, dass sie annahmen, mit der Besserung der Verhältnisse müsse sich auch s o f o r t eine Steigerung der Erträgnisse verbinden; davon konnte in Wirklichkeit keine Rede sein, ja man musste auf allen Seiten den Gesichtspunkt des Verdienens weit zurückschieben, um d a f ü r die Gewähr auf eine, wenn auch erst spätere, so doch wirkliche und nicht nur vorgetäuschte Besserung des ganzen Wirtschaftslebens zu gewinnen. Ein Gegenstand grosser Sorge für die ganze Industrie wurde d e r neue Z o l l t a r i f . Der Entwurf des Zolltarifs — schon an sich unserer Industrie keineswegs günstig — wurde durch die Kommissionsberatungen noch mehr im negativen Sinne verschoben, und gar d e r Umstand, dass der ganze Tarif schliesslich en bloc angenommen wurde, hinderte die Industrie vollständig daran, ihre berechtigten Sonderwünsche geltend zu machen. Die sehr heftig geführten Verhandlungen zum Zolltarif-Entwurf lähmten die Lust zu grösseren Unternehmungen, und nun, wo der Zolltarif als ein unabänderliches Gesetz vorliegt, gesellt sich zu den direkten ungünstigen Einflüssen noch die Sorge um die Zukunft der H a n d e l s b e z i e h u n g e n zum Ausland. Denn man kann sich nicht verhehlen, dass dieser Zolltarif keine günstige Unterlage für die Abfassung der neuen Handelsverträge bildet, ja man muss fürchten, dass bei solchen Verhandlungen der Groll des Auslandes über den Zolltarif energisch zum Ausdruck kommen wird, und bei einer derartigen Tendenz der "Wiedervergeltung würde die deutsche Industrie, würde mit zuerst die deutsche c h e m i s c h e Industrie die Zeche zahlen müssen. — Was die allgemeine Übersicht über die Lage der chemischen Fabrikation anlangt, so geben die Berichte der Handelskammern, die ja unstreitig das zuverlässigste Material bilden, sehr verschiedene Bilder. Das ist in einer solchen Periode der Unsicherheit und der n u r unter Kämpfen und Opfern durchzuführenden Gesundung nicht weiter wunderbar. Von Interesse ist eine Stelle im Bericht der
1902/1903.
Deutschlands chemische Industrie im Jahre
XIV
Siegener
Handelskammer,
Gründungstätigkeit
die
die
wirtschaftliche
der einzelnen Jahre misst.
Lage
an
der
Neue Gründungen
entstanden:
In
1899:
464 Gesellschaften mit 644 622 300 M k .
1900:
274
„
„
329 974 250
„
1901:
162
„
„
160 0 2 0 6 7 5
„
1902:
93
„
,.
149 169 000
„
Geschäftsjahren
den
Aktiengesellschaften,
1901
und
Kapital,
1901/02
haben
34°/0
der
nämlich 1869 von 5500, keine Dividende
ver-
teilt; von diesen 1869 schlössen wenigstens 866 Gesellschaften ohne Unterbilanz, während der Rest mit 1003 Gesellschaften direkte V e r luste in die Bilanz einzustellen hatte.
—
Was die deutsche chemische Industrie
gross
gemacht
hat, das
ist ihr stetes Zusammenarbeiten mit der Wissenschaft, ihr gläubiges und wagemutiges Aufnehmen und Ausnutzen Forschungsresultate. die Übernahme
des so Gewonnenen
Zeit der Krise nicht wachsende
der wissenschaftlichen
Dass aber nicht nur das Forschen sondern auch gestockt
Inanspruchnahme
in
die
hat, beweist
Industrie
auch
in
der
unter anderm die stetig
des P a t e n t a m t s .
Im Jahre 1902
ist
die Zahl der Patentanmeldungen 1 ) auf 27565 gestiegen, während sie im Jahre 1901 nur 25165 betrug; die Zahl
der
10508 auf
Patenterteilungen
10610 vermehrt.
nicht
im
gewachsen:
Auf
die
und deren Hilfsgewerbe in Betracht
gleichen Verhältnis ist sie
für die
hat
sich
nur
chemische
kommenden
von
Industrie
Klassen
verteilen
sich die Patent-Anmeldungen und -Erteilungen in folgender W e i s e : Liasse No.
Gegenstand
1
Aufbereitung von
4
Beleuchtung, ausser elektrischer
der
Angemeldete Patente
Erzen, K o h l e n u. dgl.
Bergbau, Tunnelbau
6
Bier, Branntwein, W e i n , Essig, H e f e Bleichen, W a s c h e n ,
.
.
5 8
^ Klasse
.
. .
.
.
69
38
674
249
. . . .
.
.
.
Färben, Appretur, Zeugdruck
Erteilte Patente
178
77
245
113
657
281
163
52
895
383
10
Brennstoffe, V e r k o h l u n g , V e r k o k u n g u. dgl
12
Chemische
16
Düngerbereitung
46
5
18
Eisenhüttenwesen
101
33
21
Elektrotechnik,
.1890
732
422
216
Verfahren
Klassen
und
Apparate,
soweit
nicht
in
anderen
aufgeführt .
einschliesslich T é l é g r a p h i é ,
Telephonie
trischer Beleuchtung
elek-
22
Farben, Firnisse, H a r z e , Lacke, Klebmittel
23
Fett- und Öl-Industrie
147
28
24
Feuerungsanlagen
474
132
Die Angaben
hierüber
.
und
entnehmen wir dem Artikel „ D i e Tätigkeit
Deutschen Patentamts im Jahre 1902", Chemiker-Zeitung 1903, 390.
des
Deutschlands chemische Industrie im Jahre 1902/1903. Klasse No,
Gegenstand
der
Klasse
XV
Angemeldete Patente
249
Erteilte Patente
101
26
Gasbereitung
28
Gerberei und Lederbearbeitung
30
Gesundheitspflege
32
Glaserzeugung und -Verarbeitung .
98
72
36
Heizung
341
74
39
Horn, Kautschuk, plastische Massen
159
46
40
Hüttenwesen (ausser Eisenhüttenwesen) und Legierungen
102
78
42
Instrumente
796
324
48
Chemische Metallbearbeitung
53
Nahrungsmittel
74
27
568
215
62
45
340
85
55
Papier- und Zellstoff-Fabrikation .
159
78
57
Photographie
315
135
41
28
58
Pressen (ausser Filterpressen) Kl. 12
78
Sprengstoffe, Sprengen, Zündholzfabrikation, Feuerwerkerei .
134
49
80
Tonwaren, Stein- und Zement-Industrie, auch Brikettpressen
521
153
82
Trockenvorrichtungen, Darren, Schleudern .
175
44
89
Zucker- und Stärkefabrikation
122
69
Diese rege Inanspruchnahme des Patentamts, die zu zwei Drittteilen auf im Inlande wohnende Personen fällt, lässt darauf schliessen, dass die schwere Zeit der Krise die Unternehmungslust der chemischen Industrie nicht getötet hat; man hat vielmehr eingesehen, dass n u r unter raffinierter Ausnutzung aller möglichen Hilfsmittel die Möglichkeit eines Verdienstes bei der Mehrzahl der Artikel gegeben bleibt,, und man kann wohl aus der Zunahme der Patentanmeldungen im J a h r e 1902 folgern, dass die Krise verschwindet, dass es sich in ihr nicht um eine das Fundament unsrer chemischen Industrie erschütternde Konstitutionskrankheit gehandelt hat, sondern nur um ein aus der Ungunst andrer Verhältnisse erklärliches schweres, aber doch vorübergehendes Unwohlsein. W i t t hat in seiner oben angezogenen Schrift sehr schätzenswerte Angaben über den Umfang der Produktion in den einzelnen Artikeln der chemischen Industrie gemacht; er ist dabei in der glücklichen Lage gewesen, ausser den statistischen Nachrichten des Deutschen Reiches noch viele sonstige zuverlässige Zahlen verwerten zu können. Deshalb sind jene Angaben sehr wichtig, und es erübrigt sich, an dieser Stelle ein Material über den ganzen Stand der chemischen Technik zusammenzutragen, das unbedingt weniger vollständig und sicher wäre. Wir beschränken uns aus diesem Grunde auf folgende Zahlen über D e u t s c h l a n d s A u s s e n h a n d e l i n C h e m i k a l i e n i m J a h r e 1902: Aus den oben erörterten Gründen musste die deutsche Industrie ihr Augenmerk besonders auf das Ausland lenken, und so finden wir,
Deutschlands chemische Industrie i m J a h r e 1 9 0 2 1 9 0 3 .
XVI
dass die gesamte deutsche Ausfuhr Mk. 5 0 0 6 , 7 2 Millionen gegen Mk. 4 5 1 2 , 6 5 Millionen im J a h r e 1901 betrug. Dagegen belief sieh 1 9 0 2 die Einfuhr auf Mk. 5 7 1 1 , 9 7 Millionen, war also gegen die M k . 5 7 1 0 , 3 4 Millionen des J a h r e s 1901 fast gar nicht gewachsen, was sich eben aus der noch immer ungünstigen wirtschaftlichen Lage erklärt. An diesen Zahlen ist die chemische Industrie in hervorragendem Masse beteiligt. Die Zunahme unsres Aussenhandels in Chemikalien umgreift beinahe ausschliesslich die F a b r i k a t e . So stieg der Wert der Ausfuhr in Erzeugnissen der chemischen Industrie und Pharmazie von Mk. 3 6 3 Millionen im J a h r e 1901 auf Mk. 3 8 6 Millionen in 1 9 0 2 ; dagegen betrug die Einfuhr in chemischen Erzeugnissen kaum mehr als im Vorjahre, nämlich Mk. 111,2 Millionen gegen 110,7 Millionen. Was die R o h s t o f f e der chemischen Industrie anlangt, so ging die Ausfuhr von Mk. 4 5 , 4 auf 44,4 Millionen zurück, und die Einfuhr darin sank von Mk. 2 2 0 , 9 auf 211,7 Millionen. Nachstehend bringen wir einen Überblick 1 ) über die Bewegung des deutschen Aussenhandels in Rohstoffen und Erzeugnissen der chemischen Industrie, der sich auf die letzten zehn J a h r e erstreckt: F a b r ii k a t e
Rohstoffe E i nfuhr Mill. Mk. 1000 t
Ausfuhr Mill. Mk. 1Ü00 t
Einf u h r 1000 t Mill. Mk.
1893
1148,4
163,8
354,6
33,9
232,7
109,3
506,4
265,2
1894
1224,2
164,6
382,5
35,8
221,5
106,9
524,3
268,8
1895
1326,2
168,9
387,2
37,2
239,8
110,9
540,1
301,7
1896
1399,4
169,0
460,8
36,3
276,0
115,2
590,7
324,4
1897
1517,9
175,4
530,0
37,1
286,4
109,7
594,7
321,5
1898
1584,2
176,6
587,9
38,6
293,1
104,6
647,7
339,2
1899
1811,6
207,5
604,0
44,4
311,4
108,8
700,6
365,4
1900
1928,1
218,4
726,8
45,2
322,2
113,0
749,5
352,4
1901
1940,2
220,9
863,3
45,4
349,0
110,7
789,3
363,0
1902
1898,2
211,7
765,4
44,4
317,9
111,2
809,9
386,0
D e r Aussenhandel
verteilte
sich
auf
die
Ausfuhr 1000 t Mill. Mk.
einzelnen
Stoffe
in
-folgender W e i s e : A.
Wert
der
Rohstoffe. Einfuhr (in T a u s e n d
1902 Rohstoffe der chemischen Industrie Drogen
zum
Medizinalgebrauch
.
.
und
.
. 114 4 4 5
1901
1902
1901
126 3 2 5
16 2 4 6
17 5 1 4
zu
Parfümerien H a r z e aller Art, Abfälle zur
Ausfuhr Mark)
Leimfabrikation.
21 8 9 7
20 609
6 635
6 175
33 045
31 9 2 6
9 121
8 835
' ) A u s : Chemische Zeitschrift II, 683.
D e u t s c h l a n d s c h e m i s c h e Industrie im J a h r e
1902,1903.
Einfuhr
1902 Übertrag
XVII Ausfuhr
(in T a u s e n d Mark) 1901 1902
1901
169 3 8 7
178 8 6 0
G ä r - und Klärmittel .
2616
2 177
1 149
1 114
Rohe
7 237
7 181
5 357
6 064
32 464
3 2 721
5 892
5 653
Farbmaterialien.
Gerbstoffe B.
Wert
der
32 002
32 524
E r z e u g n i s s e. 37 0 0 2
39 418
106 4 9 3
113 9 4 0
20 143
19 0 2 2
55 574
50 0 3 3
21 9 3 4
18 7 6 9
12 4 8 8
12 3 9 2
680
684
20 868
16 6 9 3
.
13 9 7 9
15 4 8 4
20 983
18 7 7 6
Farbwaren
17 4 2 5
17 2 7 7
169 6 0 5
151 177
322 867
331593
4 3 0 411
408 366
C h e m i s c h e i n f a c h e Stoffe, B a s e n , Säuren u. Salze Ä t h e r u n d ätherische Ö l e , Arzneien und Parfümerien H a r z ö l e , Firnisse, Lacke und Klebstoffe S p r e n g s t o f f e und Zündwaren P e c h , Teer und Teerdestillate Schreib-, Zeichenmaterialien,
; .
.
.
Zusammen:
U n t e r den zur A u s f u h r gekommenen Erzeugnissen stehen obenan: 1 ) A n i l i n - und andere T e e r f a r b s t o f f e mit Mk. 92,18 (79,63) Millionen A u s f u h r w e r t , I n d i g o mit Mk. 25,10 (12,69) Millionen und A l i z a r i n mit Mk. 15,78 (16,16) Millionen. Die A u s f u h r in diesen drei G r u p p e n chemischer Erzeugnisse umfasste allein 33°/ 0 des W e r t e s der ganzen deutschen A u s f u h r in Drogen und Chemikalien. Dann folgen A n i l i n ö l , A n i l i n s a l z e u . s . w . mit Mk. 15,17 (11,96) Millionen, C h l o r k a l i u m mit Mk. 14,97 (16,65) Millionen, A l k a l o i d e und A l k a l o i d s a l z e mit Mk. 8,92 (5,80) Millionen, M i n e r a l w ä s s e r mit Mk. 8,84 (8,17) Millionen Ausfuhrwert, Wenn die deutsche chemische Industrie schon in das J a h r 1902 mit neuen Hoffnungen eingetreten war, so tat sie das gleiche in noch h ö h e r e m Masse, als sich die Pforten des J a h r e s 1903 öffneten. Und sie hatte ein Recht dazu, denn die Anzeichen einer allgemeinen wirtschaftlichen Besserung mehrten sich, Vertrauen und U n t e r n e h m u n g s lust hielten wieder Einzug, und wenn auch das J a h r 1902 auf verschiedenen Gebieten hier und da immer wieder kleine Rückschritte gebracht hatte — im allgemeinen konnte man zufrieden sein mit dem, was die neue Zeit versprach, konnte man vor allem stolz sein auf die Haltung, in der unsre chemische Industrie die ganze Krise durchgekämpft hatte. In der Tat hat die Erzeugung, der Verbrauch und die A u s f u h r chemischer Produkte weiter z u g e n o m m e n ; soweit es sich bis jetzt Die in Klammern dazu gesetzten Zahlen bezeichnen die entsprechenden Werte der Ausfuhr im Jahre 1901.
XVIII
Deutschlands chemische Industrie im Jahre
1902/1903.
übersehen lässt, haben auch die Preise durchschnittlich wieder mehr befriedigt. Das ist um so bemerkenswerter, als mancherlei unerfreuliche Erscheinungen hervortraten, mehrere beunruhigende Zeichen und einschneidende Widerwärtigkeiten sich geltend machten. Die Wirren in V e n e z u e l a , die vor andern Mächten Deutschland zu einer bewaffneten Intervention veranlasst haben, sind daran schuld, dass die deutsche Ausfuhr nach diesem südamerikanischen Staat ausserordentlich gelitten, ja in vielen Artikeln fast ganz aufgehört hat. Ist auch zu hoffen, dass sich die Verhältnisse wieder bessern, handelt es sich auch nicht um ein Absatzgebiet von hervorragender Bedeutung, so machen sich doch die jetzigen Zustände für manche Zweige unserer chemischen Industrie unangenehm genug bemerkbar. In den V e r e i n i g t e n S t a a t e n ist ein Spiegelbild dessen eingetreten, was wir selbst erlebt haben: Nach einer Zeit höchster Blüte von Handel und Industrie, ungesund gesteigerter Unternehmungsfreudigkeit ist plötzlich der Rückschlag gekommen, und das ganze gewaltige Staatswesen drüben leidet unter einer Krise von unerhörter Ausdehnung. Das wirkt selbstverständlich auf unsern Handel nach den Vereinigten Staaten: die Käufer halten zurück, Zahlungen sind nicht überall leicht zu erlangen, ja hier und da kommt es zu unmittelbaren Verlusten. Freilich ist anzunehmen, dass der Zusammenbruch mehrerer vor noch nicht langer Zeit gegründeter Unternehmungen der chemischen Industrie in Amerika auch wieder den Absatz verschiedener Erzeugnisse nach dort steigern wird, aber dem steht doch ein anderes, sehr bedenkliches Moment gegenüber: Die leidende Industrie der Vereinigten Staaten macht jetzt genau dieselben Anstrengungen wie unsere eigene in den vorhergehenden Jahren, d. h. sie sucht das Hauptgewicht ihres Absatzes auf das Ausland zu verlegen und um jeden Preis eine bedeutende Ausfuhr in Gang zu setzen. Das führt natürlich zu einer sehr scharfen Konkurrenz sowohl in Deutschland selbst wie in andern Ländern, führt vor allem zu einer ungesunden Preisdrückerei. Ist auch die chemische Industrie der Vereinigten Staaten nur auf einigen Gebieten imstande, ihre Erzeugnisse den unsrigen an die Seite zu stellen, so gibt es doch immerhin solche Gebiete, und für die bestehen aus den genannten Gründen keine erfreulichen Aussichten. Schon hat der amerikanische Stahltrust angefangen, uns im eigenen Lande fühlbare Konkurrenz zu treiben; es ist fast sicher, dass dieses Beispiel auch vonandern Industrieen — so auch von der chemischen — nachgeahmt werden wird.
Inhalts - Verzeichnis. Seite
Erklärung der Abkürzungen
VIII
Deutschlands chemische Industrie im J a h r e 1902/03 Alphabetische Reihenfolge der behandelten Artikel Kalender
XIII 1 - 932 2—3
Münztabelle nach deutscher Reichswährung
4
Masse und Gewichte für Deutschland
5
Umwandlung von Litern in engl. Gallons i Umwandlung von engl. Gallons in Liter
I
Umwandlung von Litern in amerik. Galls ^ Umwandlung von amerik. Galls in Liter
^
i
Masse und Gewichte für das Ausland
8
Portosätze
9
Tabelle zur Berechnung der Analysen
10—13
Vergleichung von Twaddell-Graden mit rationellen Baum^-Graden . . . 13 Multipla der Atomgewichte Leere Blätter für Notizen Inserate
14 . . 15—24 im blauen Anhatig
Abkürzungen.
D =
D e k a g r a m m (10 g)
T. =
H =
H e k t o g r a m m (100 g)
Temp. =
Teile Temperatur
% kg =
100 kg
Krit.Temp. =
sp. G. =
spezifisches Gewicht
WE. =
°Be =
Grade Baum6
K. =
ü
Grade Tralles
O.D. =
Tr =
Sch.P. = S.P. =
Schmelzpunkt
Kalorien Optisches
Ph.G.III =
( P h a r m a c o p o e a germianica> III. Aufl.
Atomgewicht
D.A.IV =
M.G. =
Molekulargewicht
Amp. =
mol. = HP. = Atm. =
Moleküle Volumina (Raumteile) Pferdestärken Atmosphären
Drehungsvernmögen
Deutsches Arzneibucch
Erstarrungspunkt
A.G. =
vol. =
Temperaatur
Wärme-Einheiten
Siedepunkt
Erst.P. =
(Temperatturen;
Kritische
V. =
do.
IV. Aufl.
Ampere
Volt
W. =
Watt
K.W. = D.R.P. =
Kilowatt Deutsches
Reichspatetnt
A. A b b r e n n e n (Beizen, Abbeizen). Entfernung der Oxydschicht von metallenen Oberflächen. Besonders wichtig wird das Abbrennen für die Galvanostegie (s. d.), da die Uberzüge nur auf absolut reinen Metallflächen fest haften. Die „Brennen" sind verschieden nach der Art des Metalls sowie nach dem beabsichtigten Effekt. Dem Abbrennen muss eine vorbereitende Reinigung sowie eine peinliche Entfernung der Fettschicht vorausgegangen sein. 1. B r e n n e f ü r K u p f e r . M e s s i n g , B r o n z e u n d
Neusilber.
Gleiche Raumteile von e n g l i s c h e r S c h w e f e l s ä u r e (66° B6) und S a l p e t e r s ä u r e (36° B6). Da die Salpetersäure des Handels meist 40° B6 hat, so verdünnt man zuvor 1 kg Säure mit 200 g Wasser; die so erhaltene Salpetersäure hält 36° B6 und wird mit der gleichen Raummenge Schwefelsäure gemischt. Man kann die Wirkung dieser Beize verstärken, indem man ab und zu eine kleine Menge K o c h s a l z zusetzt. Für f e i n e Gegenstände aus Kupfer, Bronze u. s. w. ist die beschriebene Beize zu stark; man brennt dann mit einer Mischung von 1 T. S a l p e t e r s ä u r e und 10 T. W a s s e r ab. Diese wie alle andern Brennen dürfen nur k a l t angewendet werden und im allgemeinen auf die abzubrennenden Gegenstände nur wenige Sekunden einwirken. Darnach ist eine sofortige sorgfältige und wiederholte Reinigung mit Wasser nötig. 2. B r e n n e f ü r E i s e n ,
Stahl
und
Zink.
Diese Metalle werden am besten überhaupt nicht abgebrannt; bei Z i n n ist es jedenfalls unter keinen Umständen zulässig. Will man die andern genannten drei Metalle dennoch abbrennen, so bedient man sich einer s e h r v e r d ü n n t e n S c h w e f e l s ä u r e ( l T. Schwefelsäure + 100 T. Wasser); nach'dem Abbrennen wird Zink gut abgespült, Eisen und Stahl mit Bimssteinpulver abgerieben, bis es gleichmässig grau geworden ist. — Auch mit ganz dünnen Metallüberzügen versehene (namentlich vergoldete, vernickelte und vermessingte) Gegenstände brennt man ab, um den Flächen ein eigenartiges Aussehen zu verleihen: Durch geeignete Zusammensetzung der Brenne kann man einesteils eine g l ä n z e n d e und andernteils eine fein m a t t i e r t e Oberfläche erzeugen. 3. G l a n z b r e n n e . 2 kg engl. Schwefelsäure (66° B£), 1,5 kg Salpetersäure (36° B6), 10 g Kochsalz. 4. M a t t b r e n n e . 2 kg engl. Schwefelsäure (66° B6), 3 kg Salpetersäure (36° B6), 15 g Kochsalz, 15 g Zinkvitriol. Das Abbrennen geschieht am besten in S t e i n z e u g b o t t i c h e n (Beizbottichen). Dieselben sind gewöhnlich rund, werden aber auch in anderer Form sowie in jeder Grösse geliefert. Preis je nach Grösse 18—25 Pf. per Liter Inhalt. Abbrennen: Deutsche
Steinzeugwai-enfabrik,
Friedrichsfeld
(Baden).
Abdampfen (Verdampfen, Verdunsten). Das Abdampfen geschieht entweder durch d i r e k t e s F e u e r oder durch D a m p f , durch S a n d b ä d e r 1
Abfälle — Abraumsalze.
oder L u f t b ä d e r . Die Abdampfgefässe sind S c h a l e n aus Glas, Porzellan, Steinzeug, Eisen, Kupfer, Blei, Nickel, Zinn, Aluminium, Silber oder Platin. Ferner benutzt man K e s s e l aus denselben Materialien, P f a n n e n , A b d a m p f z y 1 i n d e r u. s. w. Eine grosse Bedeutung haben die mit Luftverdünnung arbeitenden V a k u u m a p p a r a t e erlangt. Was die einzelnen Konstruktionen und Preise anlangt, so vgl. man die Artikel „ S c h a l e n " , „ K e s s e l " , „ K o l b e n " , ,,D a m p f a p p a r a t e", „ P f a n n e n " , ,,Va k u u m a p p a a t e", „ U h r g l ä s e r " und „ D e s t i l l i e r a p p a r a t e". Schalen aus Porzellan:
Sanitäts-Porzellan-Manufaktur W. Haldenwanger, C'harlottcnburg.
Schalen aus Metall:
Bleiindustrie-Aktiengesellschaft, vorm. Jung & Lindig, Freiberg i. Sa.
\ ('. Höckmann, Berlin SO. 33, Görlitzer Ufer 9. !
Kessel aus Metall:
Bleiindustrie -Aktiengesellschaft, vorm. Jung & Lindig, Freiberg i. Sa.
Kessel aus Steinzeug:
Deutsche
Steinzeugwarenfabrik,
1 J. I,. C. Eckelt, Berlin N. 20 (aus Blei). | 0. Höckmann, Berlin SO. 33, Görlitzer Ufer 9.
Friedrichsfeld
(Hullen).
Friedrichsfeld
I C. 1-leekmann, Berlin SO. 33. Görlitzer Ufer 9. \
Verdampfapparate: Deutsche Steinzeugwarenfabrik, (Baden).
Vakuumapparate:
J. L. O. Eckelt, Berlin N. 20 (innen verbleit.) O. Heckmann, Berlin SO. 33, Görlitzer Ufer 9.
I F. H. Meyer, Maschinenfabrik, Hannover-Hainhoiz. | C. T. Speyerer & Co., Berlin SW., Hafenplatz i.
Abdampf- und Vakuumverdampf-Apparate: R.
Haaek,
Ing.-Chemiker,
Godesberg a. Rh.
(Abt.: Apparatebau.)
Abdampfschalen:
G. du Roi, Pharmazeut. Utensilien, Stadtapotheke, Gotha. Fried.
| Georg Schmidt & v. 4 + MgCI 2 + 6 HsO) wird zu dem g l e i c h e n Z w e c k e v e r w e n d e t . D e r e r s t e r e dient a u s s e r d e m zur C h l o r k a l i u m g e w i n n u n g , der letztere t e i l w e i s e zur D a r s t e l l u n g von K a l i u m m a g n e s i u m s u l f a t und K a l i u m s u l f a t . S y l v i n ist in reinem Z u s t a n d e nicht a n d e r s a l s K a l i u m c h l o r i d ; man f a s s t ihn a l s s e k u n d ä r e s Z e r s e t z u n g s p r o d u k t d e s K a r n a l l i t s a u f . S c h o e n i t hat die F o r m e l K 2 SO» + M g S 0 4 + 6 HsO, ist a l s o r e i n e s K a l i u m m a g n e s i u m s u l f a t . Da er a b e r s t e t s mit Kainit innig d u r c h w a c h s e n v o r k o m m t , m u s s er mit d i e s e m z u s a m m e n v e r a r b e i t e t w e r d e n und g e s t a t t e t k e i n e direkte Verwendung. D e r K i e s e r i t ( M g S O i + H a O ) ist a l s M a g n e s i u m s u l f a t a u f z u f a s s e n , dem ( M g S O » + 7 H s O ) s e c h s M o l e k ü l e K r i s t a l l w a s s e r f e h l e n . Er ist d e s h a l b a u c h nur s c h w e r in W a s s e r l ö s l i c h , inuss a b e r auch im übrigen s c h o n d e s h a l b erst v e r a r b e i t e t w e r d e n , weil er mit S t e i n s a l z und Anhydrit innig g e m i s c h t v o r kommt. D e r iin Handel v o r k o m m e n d e K i e s e r i t ist s t e t s durch A u f b e r e i t u n g o d e r a l s N e b e n p r o d u k t künstlich g e w o n n e n . D a s , w a s man a l s B o r a c i t b e z e i c h n e t , sind in W i r k l i c h k e i t zwei vers c h i e d e n e S a l z e ; inan u n t e r s c h e i d e t den k r i s t a l l i s i e r t e n B o r a c i t ( 2 MgaBaO,» + M g C I s ) und den H y d r o b o r a c i t (CaBaO, + MgB*Ot + 6 H j O ) , w o v o n der e r s t e r e in W a s s e r s e h r leicht l ö s l i c h , der l e t z t e r e d a gegen f a s t unlöslich ist. D e r k r i s t a l l i s i e r t e B o r a c i t führt n e b e n b e i den N a m e n Stassfurtit. D e r B o r a c i t dient zur G e w i n n u n g von B o r s ä u r e (vgl. Artikel „ B o r v e r b i n d u n g e n"). S c h l i e s s l i c h sei noch b e m e r k t , d a s s man a u s den S t a s s f u r t e r E n d l a u g e n von der K a r n a l l i t v e r a r b e i t u n g B r o m , E i s e n b r o m i d und K a l i u m b r o m i d gewinnt. E s sei e r w ä h n t , d a s s d a s zu den A b r a u m s a l z e n g e h ö r i g e s o g e n a n n t e H a r t s a I z ein G e m i s c h von Sylvin, S t e i n s a l z und K i e s e r i t ist, und zwar enthält d a s H a r t s a l z von L e o p o l d s h a l l 1 8 — 2 0 % Sylvin, 3 0 — 4 0 % S t e i n s a l z , 4 0 — 5 0 % K i e s e r i t und 3 — 8 % W a s s e r . D a s V e r k a u f s s y n d i k a t d e r K a l i w e r k e notiert zur Z e i t : Verbürgter Mindestgehalt an reinem Kali
Salzsorte
C 6 H a . (ONa)a + N a a S 0 3 + H 2 0 + H 2 .
Während man das Schmelzen früher in offenen Gefässen vornahm, wobei der Luftsauerstoff die Oxydation (Uberführung des naszierenden W a s s e r s t o f f s in W a s s e r ) besorgte, schmilzt man jetzt unter Druck in Autoklaven, wobei zur Oxydation Kaliumchlorat zugesetzt wird. Das in die Autoklaven eingefüllte Gemisch besteht aus 100 T . anthrachinonmonosulfosaurem Natrium, 2 5 0 — 3 0 0 T . Natriumhydrat, 12—14 T . Kaliumchlorat und soviel W a s s e r , wie zur Verflüssigung des Gemenges nötig ist. Der mit dem Gemisch gefüllte
Alkalimetrie.
18
Druckkessel wird verschlossen und 2 T a g e lang auf 180° erhitzt; der Kessel trägt eine Rührvorrichtung, die das andauernd nötige Umrühren ermöglicht. Die Schmelze wird in W a s s e r gelöst und mit einer Mineralsäure übersättigt, wobei sich das Alizarin als gelber Niederschlag ausscheidet. Man krfetet es in Mischapparaten mit W a s s e r zu einer P a s t e von 2 0 — 5 0 % Farbstoffgehalt; in Form dieser P a s t e kommt das Alizarin in den Handel. Neuerdings gewinnt man das Alizarin auch elektrochemisch, nämlich durch Einwirkung des Stromes auf ein Gemisch von Anthrachinon und geschmolzenem Ätzkali an der Kathode. Weiteres über Alizarin siehe unter „ O x y k e t o n f a r b s t o f f e " . Alizarin, Blau- und Gelbstich ( 2 0 ° / o i g e Paste) „ trocken ,, sublim, in Nadeln Alizarinsulfosaures Natrium
1 kg M k . 2 , 2 5 1 „ „ 20,00 D „ 4,50 1 kg ,, lb,0U
Alizarin: R.
Wedekind
& Co., Uerdingen
a. 11h.
Alizarinlacke: Chemische
Fabrik
bei Karlsruhe,
G.
m. b.
H.,
Rüppurr
(Baden).
Alkalimetrie.
Nach allgemeiner Vereinbarung benutzt man in der Massanalyse, und so im besondern in der Alkalimetrie und Acidimetrie, aus Zweckmässigkeitsgründen gewöhnlich N o r m a l l ö s u n g e n , die in j e 1 1 Flüssigkeit 1 Ä q u i v a l e n t der Substanz in g enthalten, d. h. diejenige Menge der Substanz, welche 1 A t o m Wasserstoff äquivalent ist, in g ausgedrückt. Viel seltener wählt man 1 M o l e k ü l Wasserstoff als Grundlage der Normallösungen; in diesem Falle sind die in folgendem angeführten Zahlen zu verdoppeln. 1. S a l z s ä u r e .
HCl.
Normal-Salzsäure 1/io Normal-Salzsäure
M. G. = 36,5.
enthält 3 6 , 5 g Chlorwasserstoff in 1 1 Wasser. „ 3,65 g „ „ 1 1 „
Zur Bereitung der Normalsäure verdünnt man zunächst reine HCl auf etwa 1,020 sp. G., füllt etwas davon in eine Bürette und titriert damit eine frisch geglühte Probe von chemisch reiner S o d a ; hiernach stellt man die Stärke der Normalsäure durch weitere Verdünnung genau ein und kontrolliert durch nochmalige Titration. Zur Bereitung dieser und aller übrigen Normallösungen ist d e s t. W a s s e r zu verwenden, und zwar muss dasselbe beim Abmessen eine Temperatur von 15° C. haben. 2. O x a l s ä u r e . C 2 H 2 0 4 + 2 H 2 0 . M. G . = 126. Normal-Oxalsäure enthält 6 3 g krist. Oxalsäure in 1 1 Wasser. i/ioNormal-Oxalsäure „ 6,3 g „ „ „ 1 1 „
Will man Vi" N-Oxalsäure herstellen, so löst man genau 6,3 g Oxalsäure in dest. W a s s e r und füllt mit W a s s e r von 15° C. genau auf 1 1 auf. 3. S c h w e f e l s ä u r e . H 2 SO,. M. G. = 98. Normal-Schwefelsäure '/io Normal-Schwefelsäure
enthält „
49 g 4,9 g
reine Schwefelsäure „ „
in 1 1 Wasser. » 1 1 ,,
Zur Bereitung der Lösungen verfährt man so, dass man das sp. G. der konz. Säure mittels Aräometers und damit den Säuregehalt ermittelt. Dann verdünnt man mit der berechneten Menge W a s s e r , jedoch so, dass die Mischung ein wenig stärker als die verlangte Normallösung bleibt. Hierauf titriert man mit einer Normalalkalilösung (die man mit Normal-Oxalsäure verglichen hat) und bringt nach dem Resultate dieser Titration endlich die Schwefelsäure durch weitere Verdünnung mit W a s s e r auf die Normalstärke. 4. A m m o n i a k . NH 3 . M. G. = 17. Normal-Ammoniak enthält 17 g N H j in 1 1 Wasser. Vi o Normal-Ammoniak „ 1,7 g „ „ 1 1 „
Man bestimmt die Stärke der vorrätigen Ammoniaklösung durch Titration oder auch durch Ermittlung des sp. G., verdünnt annähernd mit W a s s e r
Alkalimetrie.
19
und stellt schliesslich g e n a u ein, n a c h d e m m a n n o c h m a l s mit S ä u r e d e n T i t e r e r m i t t e l t hat. 5 , K a 1 i 1 a u g e. KOH. M. G. = 56. Normal-Kalilauge enthält 56 g KOH in 1 1 Wasser. VioNormal-Kalilauge „ 5,6 g ,, ,, 1 1 ., Z u r H e r s t e l l u n g d e r Vi» N o r m a l - K a l i l a u g e löst m a n etwa 8 g r e i n e s Ätzkali in 1 U 1 W a s s e r , erhitzt bis f a s t zum S i e d e n und f ü g t t r o p f e n w e i s e B a r y t w a s s e r zu, s o l a n g e n o c h ein N i e d e r s c h l a g e n t s t e h t . Ü b e r s c h ü s s i g z u g e s e t z t e n B a r y t e n t f e r n t m a n u m g e k e h r t d u r c h eine L ö s u n g von K a l i u m k a r b o n a t , bis w e d e r R e a k t i o n auf B a r y t noch auf K o h l e n s ä u r e eintritt. D a n n filtriert man s c h n e l l und füllt mit d e s t . W a s s e r auf 1 1 auf. Hierauf ermittelt m a n d e n T i t e r g e g e n ü b e r N ö r m a l s ä u r e u n d f ü g t nun d i e noch nötige W a s s e r m e n g e zu. Von I n d i k a t o r e n w e r d e n b e n u t z t : 1. L a c k m u s (rot d u r c h S ä u r e n , blau d u r c h Alkali). 2. C o c h e n i l l e ( g e l b r o t d u r c h S ä u r e n , violett d u r c h Alkali). 3. R o s o l s ä u r e (gelb d u r c h S ä u r e n , rot d u r c h Alkali). 4. P h e n o l p h t a l e i n ( f a r b l o s d u r c h S ä u r e n [auch d u r c h C 0 3 ] , rotviolett d u r c h A l k a l i e n ; A m m o n i a k darf nicht v o r h a n d e n s e i n ) . 5. P h e n a c e t o l i n (hellgelb in Ätzkali, tiefrot in A l k a l i k a r b o n a t ; auf Z u s a t z ü b e r s c h ü s s i g e r S ä u r e g o l d g e l b ) . 6. M e t h y l o r a n g e (rot d u r c h M i n e r a l s ä u r e n , gelb d u r c h Alkali; C O j w i r k t nicht ein). F ü r T i t r a t i o n e n in d e r W ä r m e nicht verwendbar. Die B e r e i t u n g d e r I n d i k a t o r l ö s u n g e n ist im Artikel „I n d i k a t o r e n " beschrieben. Die Alkalimetrie zerfällt in die B e s t i m m u n g von k a u s t i s c h e n Alkalien, K a r b o n a t e n und B i k a r b o n a t e n . F i x e A l k a l i e n w e r d e n d i r e k t mit N o r m a l s ä u r e titriert; bei etwa v o r h a n d e n e n K a r b o n a t e n setzt m a n einen Ü b e r s c h u s s von N o r m a l s ä u r e zu, treibt d i e K o h l e n s ä u r e d u r c h E r h i t z e n a u s und titriert nun d e n Ü b e r s c h u s s mit N o r m a l a l k a l i zurück. E b e n s o , w i e zuletzt b e s c h r i e b e n ist, v e r f ä h r t man, w e n n a u s s e r d e n k a u s t i s c h e n Alkalien a u c h d i e K a r b o n a t e b e s t i m m t w e r d e n sollen. M a n v e r s e t z t d a n n eine z w e i t e P r o b e mit B a r y u m c h l o r i d , w o d u r c h d i e K a r b o n a t e a u s g e f ä l l t w e r d e n , und ermittelt d e n Alkaligehalt ( k a u s t i s c h e s Alkali) d u r c h T i t r a t i o n in d e r d e k a n t i e r t e n o d e r a b f i l t r i e r t e n k l a r e n F l ü s s i g k e i t . Die D i f f e r e n z z w i s c h e n dem v o r h e r ermittelten G e s a m t - A l k a l i g e h a l t und d e m k a u s t i s c h e n Alkali e n t s p r i c h t d e n K a r b o n a t e n . W e n d e t m a n als I n d i k a t o r P h e n a c e t o l i n an, s o ist nur e i n e T i t r a t i o n n ö t i g : Die a n f a n g s b l a s s g e l b e F a r b e g e h t in Rosa über, w e n n a l l e s k a u s t i s c h e Alkali g e s ä t t i g t ist, u n d s c h l ä g t von Rot in G o l d g e l b um, w e n n a u c h d i e K a r b o n a t e g e s ä t t i g t s i n d . Sind g l e i c h z e i t i g K a r b o n a t e u n d B i k a r b o n a t e von Alkalien v o r h a n d e n , s o b e s t i m m t m a n z u e r s t d a s g e s a m t e Alkali und in einer a n d e r n P r o b e d i e B i k a r b o n a t - K o h l e n s ä u r e : Hierzu v e r s e t z t m a n d i e P r o b e mit einem a b g e m e s s e n e n Ü b e r s c h u s s von N o r m a l - A m m o n i a k , w o d u r c h d a s B i k a r b o n a t zu M o n o k a r b o n a t zersetzt und gleichzeitig eine e n t s p r e c h e n d e M e n g e Ammoniumkarbonat gebildet wird. M a n fällt n u n s ä m t l i c h e K o h l e n s ä u r e mit B a r y u m c h l o r i d und b e s t i m m t im Filtrat d u r c h T i t r a t i o n mit N o r m a l s ä u r e d a s d a r i n noch frei v o r h a n d e n e A m m o n i a k . Zieht m a n d i e s e M e n g e v o n d e m g e samtein zugesetzten A m m o n i a k a b , so v e r b l e i b t d e r d e m v o r h a n d e n e n Bikarbonat entsprechende Teil. S ä u r e n w e r d e n g e n a u s o titriert wie e i n f a c h e k a u s t i s c h e Alkalien. Die Alkalimetrie u n d A c i d i m e t r i e s i n d n u r Z w e i g e d e r M a s s a n a l y s e ; alles weitere, a u c h ü b e r d i e zur T i t r a t i o n nötigen G e r ä t s c h a f t e n u. s. w . f i n d e t m a n im Artikel ,,M a s s a n a l y s e " . Alle F a b r i k e n c h e m i s c h - a n a l y t i s c h e r P r ä p a r a t e stellen zur g r ö s s e r e n B e q u e m l i c h k e i t auch N o r m a l l ö s u n g e n aller Arten und K o n z e n t r a t i o n e n d a r . Der Preis dieser gebrauchsfertigen Lösungen von garantiertem Gehalt beläuft sich für alle in der Alkalimetrie gebrauchten fiir je I 1 auf Mk. t , 0 0 1.50 o*
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Alkaloide.
Alkaloide (Pflanzenbasen). Name
Herkunft
Formel
Aconitin.
Eisenhut (Aconitum Napellus).
C„H4,NO„.
Bedeutung bezw. Verwendung
Preis
Base sowie Äusserst die Salze giftiges Alkaloid, das medi- D = Mk. 10,00 bis 11,50. zinisch verwendet -wird.
Atropin (Daturin).
Tollkirsche (Atropa Belladonna) und Stechapfel ( D a t u r a stramonium).
Ci7Ha8NO,.
Sehr giftiges Alkaloid, das medizinisch verwendet wird.
Brucin.
Krähenaugen (Nux vomica).
CaaHaeNaO*.
Reagens zum Base and Salze Nachweise von D = Mk. 0,70 bis 1,20. HNO».
Chinidin (Conchinin).
Chinarinde (Gortex Chinae).
C20H24NaOs.
Hat arzneiliche Bedeutung.
Chinin.
Chinarinde (Cortex Chinae).
CAOHGINGOA.
Wichtiges Arzneimittel.
Cinchonin.
Chinarinde (Cortex Chinae).
C^HJSNAO.
Hat arzneiliche Bedeutung.
Cocain.
Blätter des Cocastrauches (Erythroxylon Coca); auch synthetisch dargestellt.
C„H9,NO«.
Wichtiges lokales Anästhetikum.
Base und Salze D = M k . 10,00 bis 11,00.
Wertvolles Arzneimittel.
D = Mk. 7,00.
Codei'n.
Mohn (Papaver Ci 7 H,,NO.OH(O.CH 3 ), somniferum); Monomethyläther des aus dem O p i u m Morphins. dargestellt.
Base und Salze D = Mk. 8,00 bis 9,50.
Siehe „Chinin und andere Chinaalkaloide".
Coffein (Kaffein, Thei'n).
Kaffeebaum (Coffea arabica)-, Theestrauch (Thea chinensis)-, Kolanuss (Sterculia aeuminata).
CSHION.JOA.
Wird medizi- Base und Salze nisch benutzt. H = Mk. 3,00 bis 4,40.
Colchicin.
Herbstzeitlose (Colchicum autumnale).
Ci 7 H a 8 NO«.
Heftiges Gift.
Base und Salze D = M k . 10,00 bis 13,50.
Coniin.
Gefleckter Schierling (Conium maculatum).
C 8 H,,N.
Starkes Gift; zuweilen therapeutisch benutzt.
Base und Salze D = Mk. 5,00 bis 8,50.
Curarin.
Pfeilgift (Curare), das im wesentlichen aus Strychnosarten bereitet wird.
C,oH 1 6 N.
Lähmendes Nervengift.
g = Mk. 27,00.
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Alkaloide.
Herkunft
Formel
Bedeutung bezw. Verwendung
Preis
Delphinin.
Läusesamen (Delphinium Staphisagria).
C i3 H 3 »NOo.
Sehr giftig.
g = Mk. 2,00.
Digitalin.
Roter Fingerhut (Digitalis purmirea).
CjoHjeOis
Sehr giftig; wichtiges Arzneimittel.
D = M k . 5,00, g = Mk. 0,6(i.
Emctin (Cephaelin).
i i reell Wurzel
CnoHioNaOa.
Name
(Cephaelin Ipecacuanha).
g = Mk. 2,20. Giftig; in kleinen Gaben Brechreiz hervorrufend.
Hyoscyamin.
Tollkirsche (Atropa Belladonna)-, Bilsenkraut (Hyoscyamus niger); Stechapfel (Datura Stramonium).
C^HsaNO».
Sehr giftig; findet medizinische Anwendung.
g = Mk. 2,50.
Morphin.
Mohn (Papaver somniferum); aus dem O p i u m dargestellt.
C „ H , o N 0 8 + H a O.
Sehr wichtiges Arzneimittel.
Siehe „Opium und Opiumalkaloide".
Narcein.
Mohn (Papaver somniferum); aus dem O p i u m gewonnen.
C23H90NO9.
Arzneimittel.
D = Mk. 10,00.
Narcotin.
Mohn (Papaver somniferum); aus dem O p i u m gewonnen.
CsaHajNO,.
Arzneimittel.
H = Mk. 6,00.
Nicotin.
Tabak (Nicotiana tabacum).
CioHuNj.
Papaverin.
Mohn (Papaver somniferum); aus dem O p i u m gewonnen.
CaoHaiNOi.
Physostigmin (Eserin).
Kalabarbohne (Semen Physostigm atis).
C16H2,NsOa.
In der Augen- Base und Salze heilkunde g = Mk. 3,00 benutzt. bis 4,20.
Piperin.
Schwarzer Pfeffer (•Piper nigrum); Kubebenpfeffer (Cubeba Clusii).
CI 7 HI 9 NOS.
H = Mk. 7,50.
Solanin.
Schwarzer Nachtschatten (Solanum nigrum) und andere Solamimarten.
c«h,3no15.
Giftigstes aller D = Mk. 3,00. Alkaloide. Giftig.
Giftig.
D = Mk. 1,00.
g = Mk. 1,50.
Alkanna — Alkohol-Hydrocarbongas.
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Name Strychnin.
Formel
Krähenaugen
CjiHjaNjOä.
Ausserordent- Base und Salze lich heftiges H = Mk. 8,60 Gift; zuweilen bis 11,50. medizinisch gegen Wundstarrkrampf verwendet.
CIOHJINO«.
D = Mk. 6,25.
(Nux vomiea)-, Ignatiusbohnen
(Semen Ignatii).
Thebai'n.
Bedeutung bezw. Verwendung
Herkunft
Opium ( P a p a v e r
somniferum);
Preis
aus dem O p i u m dargestellt. Theobromin.
Kakaobauin
CIHbN.OJ.
Wird für sich D = Mk.1,70. und in Verbindung mit andern Stoffen arzneilich verwendet.
Veratrin.
Sabadillsamen
Zwei isomere Alkaloide. CsaHioNeOo.
Sehr starkes D = Mk. 2,50. Gift; zuweilen arzneilich verwendet.
(Theobroma Cacao).
(Semen Sabadillae).
T r e n n u n g der Alkaloide. A. Äther nimmt aus neutraler oder saurer wässeriger Lösung auf: C o l chicin, Digitalin, Pikrotoxin. Davon werden durch Tannin 1. gefällt: C o l c l i i c i n , D i g i t a l i n . 2. nicht gefällt: P i k r o t o x i n . B. Äther nimmt aus alkalischer Lösung auf: 1. flüssig: C o n i i n , N i k o t i n . 2. fest: folgende Alkaloide, welche Reaktionen geben: a) mit konz. Schwefelsäure in der Kälte: B r u c i n , D e 1 p h i n Tn. b) mit konz. Schwefelsäure in der Wärme: N a r c o t i n , V e r a t i n. c) mit konz. Schwefelsäure und Kaliumbichromat: A t r o p i n , Strychnin. d) mit konz. Phosphorsäure: A c o n i t i n , D e 1 p h i n i n. e) ferner Alkaloide ohne eine der genannten Reaktionen: C h i n i n , Codein, Hyoscyamin, Physostigmin. C. Chloroform nimmt aus alkalischer Lösung auf: C i n c h o n i n , C o f f e i n , C u r a r i n , . E m e t i n , M o r p h i n , S o 1 a n i n , T h e o b r o m i n. Uber die sogenannten Alkaloidreagentien, welche in den Lösungen aller Alkaloide Niederschläge bewirken, vgl. den Artikel „R e a g e n t i e n". A l k a n n a siehe „ P f l a n z e n f a r b s t o f f e". A l k e r m e s (Kermes) siehe „ T i e r i s c h e F a r b s t o f f e". A l k o h o l siehe ,,S p i r i t u s". Alkohol-Hydrocarbongas. Ein neues Gas für Beleuchtungs- und Kraftzwecke, das aus A l k o h o l und Kohlenwasserstoffen gewonnen wird; es stellt also eine neue Verwendungsart für den unter Überproduktion leidenden Spiritus dar. Das Alkohol-Hydrocarbongas, das von F. P a m p e erfunden worden ist, bedarf zur Erzeugung nur einer sehr einfachen Apparatur: Von zwei hochstehenden Reservoiren enthält eines Spiritus von 70 bis 75 Gew. %, das andere Petroleum oder Braunkohlenöle oder auch andere Kohlenwasserstoffe. Aus den Reservoiren treten beide Flüssigkeiten in eine Retorte zusammen, an deren Wandungen sie herunterrieseln. So werden die Flüssigkeiten im oberen Retortenteil zunächst vorgewärmt, um im unteren
Alpaka — Aluminium.
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Teile zu verdampfen; in Dampfform treten sie in die eigentliche Vergaserretorte. ein, welche zu sarker Rotglut erhitzt ist. Bei normalem Betriebe erfolgt die Vergasung ohne Rückstand. Das Alkohol-Hydrocarbongas hat 0,7 sp. G.; es enthält bis über 25 % schwere Kohlenwasserstoffe, 20 % CO, 25—30 % H und 20—27 % CH,. Die grosse Reinheit des Rohgases macht eine Reinigung so gut wie überflüssig. Nach einer Kalkulation stellt sich 1 cbm des Gases einschliesslich Reparatur, Amortisation und Arbeitslohn auf 20,4 Pf. Es kosten 100 Kerzen für die Stunde im Argandbrenner 8,2 Pf., im Zweilochbrenner 7 Pf., im Auerbrenner 2 Pf. Für kleinere Verhältnisse kann das Alkohol-Hydrocarbongas vielleicht Wichtigkeit gewinnen. A l p a k a siehe „ N i c k e l l e g i e r u n g e n". A l s o l siehe „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e". A l t e r t ü m e r . Neuerdings haben sich verschiedene Chemiker mit der Ausarbeitung rationeller Konservierungsmethoden für A l t e r t u m s f u n d e a u s E i s e n u n d B r o n z e beschäftigt, so namentlich Fr. R a t h g i e n („Die Konservierung von Altertumsfunden", Berlin 1898), S e 11 i k („Uber natürliche und künstliche Patina", Chem. Ztg. 1903, 454) und D. A. R h o u s o p u 1 o s („Über die Reinigung und Konservierung von Antiquitäten", Chem. Ztschr. 1903, 202, 364). Nach R a t h g e n (Chem. Ztg. 1903, 703) erreicht man die Konservierung derartiger Altertümer auf folgenden vier Hauptwegen: „1. Konservierung des Gegenstandes mitsamt dem ihm anhaftenden Oxyd durch Tränkungen mit Harz- oder Firnislösungen oder mit Paraffin, entweder ohne oder mit vorhergehendem Auslaugen durch Wasser; 2. Reinigung des Gegenstandes durch eine mehr oder minder weitgehende mechanische Entfernung der oxydischen Verbindungen; 3. Entfernung der Oxyde durch Auflösung auf chemischem Wege; 4. Entfernung der Oxyde durch Reduktionsverfahren. Einer der ersten beiden Wege muss eingeschlagen werden, wenn das Metall entweder gänzlich oder doch zum grössten Teil in Oxyd verwandelt ist. Der dritte Weg empfiehlt sich bei Bronzen nicht, da das Auflösungsmittel, meistens verdünnte Salzsäure, sich schwer ganz aus den Poren auswaschen lässt und dadurch Veranlassung zu neuen Umsetzungen bietet. Für Eisensachen hat sich dagegen das B 1 e 11 sehe Verfahren der Behandlung mit verdünnter Schwefelsäure sehr gut bewährt. Die letzte Methode, die Reduktion, ist wohl heute diejenige, welche bei Gegenständen mit gut erhaltenem metallischem Kern am häufigsten ausgeführt wird." Für Eisensachen kommt entweder Glühen im Wasserstoffstrom oder aber galvanische Reduktion in Betracht; bei dem letztgenannten Verfahren wird der galvanische Strom entweder ausserhalb des Reduktionsbades erzeugt, oder man lässt ihn direkt durch Zusammenbringen eines anderen Metalles mit dem zu reduzierenden entstehen. Man benutzt zur Reduktion Zink, Zinkstaub, Aluminiumpulver oder Aluminiumschnitzel. Als Elektrolyt dienen dabei Zitronensaft, schwache Kochsalzlösung oder verd. H2SO4 (gegen die von R h o u s o p u l o s vorgeschlagene verd. HCl hegt R a t h g e n grosse Bedenken). In jedem Fall wird man vor der chemischen Behandlung den Fund längere Zeit mit dest. H 2 0 behandeln, und dasselbe ist nach der Reduktion nötig, um auch die letzten Spuren der Chemikalien zu entfernen. Nach dem Trocknen wird der Gegenstand am besten in Zaponlack getaucht; weniger gut ist Paraffin, entschieden schädlich Wachs. A l t s i l b e r siehe ,,M e t a l l f ä r b u n g". A l u m i n i u m . AI. M. G. = 2 7 , 1 . Silberweisses Metall vom sp. G. 2,64 bis 2,70; Sch. P. 700°. Leicht löslich in Alkalilauge und in wässeriger Salzsäure. Die Aluminiumgewinnung zerfällt in eine solche auf rein metallurgischem und solche auf elektrometallurgischem Wege. Das älteste metallurgische Verfahren (D e v i 11 e) besteht darin, dass man Halogenverbindungen des Aluminiums mit Hilfe von Natrium reduziert. Hierzu benutzt man das Mineral B a u x i t (AI2O3.2 H 2 0), welches man durch Schmelzen mit Soda in T o n e r d e n a t r o n überführt. Aus der Lösung des letzteren gewinnt man T o n e r d e , die durch Glühen mit Kohle und Einleiten von Chlor in A 1 u m i n i u m c h l o r i d umgesetzt wird. Aus diesem endlich gewinnt man durch Erhitzen mit Natrium metallisches Aluminium. Die meisten Verbesse-
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Aluminium.
rungen d i e s e s Verfahrens beziehen sich nicht auf d a s Prinzip der eigentlichen Aluminiumgewinnung s o n d e r n nur auf die Verbilligung und Vereinfachung der Erzeugung d e s Aluminiumchlorids und d e s Natriums. Vielfach benutzt man als Ausgangsmaterial der Aluminiumgewinnung auch natürlichen K r y o 1 i t h (AlFs + 3 NaF), der durch Natrium ebenso zu dem Metall reduziert wird wie d a s Chlorid. Nach dem Verfahren von G r a b a u wird künstlicher Kryolith a u s Aluminiumsulfat erzeugt, der dann weiter zur Reduktion gelangt. Nach d e n D. R. P. 140 231 und 141 105 glüht man einen möglichst reinen Ton bei etwa 1800°, mahlt ihn dann, verarbeitet d a s Pulver mit C a l c i u m p h o s p h a t , Schwefelsäure, Petroleum und einem Ü b e r s c h u s s an Kalk zu einem Brei und glüht diesen in Tiegeln unter sorgfältigem L u f t a b s c h l u s s (z. B. in Kohlens t a u b v e r p a c k t ) bei 1200—1600°. Man findet d a n n unter der Schlacke direkt R e i n a l u m i n i u m , d a s dem auf elektrolytischem W e g e gewonnenen an G ü t e gleichen, aber erheblich billiger sein soll. Die e l e k t r i s c h e Aluininiumgewiannung besteht darin, d a s s Sauers t o f f v e r b i n d u n g e n der T o n e r d e bei G e g e n w a r t reduzierender Agentien im elektrischen Ofen, d. h. mit Hilfe d e s elektrischen Lichtbogens, geschmolzen werden. Anfänglich strebte man nur die Gewinnung von Aluminiuml e g i e r u n g . e n an und fügte d e s h a l b die M a s s e E i s e n , Z i n n oder namentlich K u p f e r zu. Bei dem neueren H é r o u 11 sehen Verfahren wird die T o n e r d e zwischen bestimmten Elektroden o h n e Flussmittel zerlegt, und zwar besteht die positive Elektrode a u s einem Bündel K u p f e r s t ä b e , die negative a u s geschmolzenem Metall, also z. B. wieder aus Kupfer, welches d a s Aluminium aufnimmt und Aluminiumbronze bildet. Will man direkt reines Aluminium durch Elektrolyse gewinnen, so elektrolysiert man Alkalid o p p e l f l u o r i d e des Aluminiums in tongefütterten G e f ä s s e n , wobei der zwischen festen Elektroden sich bildende Lichtbogen den gepulverten Inhalt schmilzt und d a s Aluminium abscheidet. D a s neueste Verfahren, bei dem Aluminiums u 1 f i d elektrolysiert wird, ist in den Einzelheiten noch nicht bekannt gegeben. Nach dem D. R. P. 133 508 gewinnt man AI a u s A1 2 0 3 , indem map letzteres durch leichtes Rösten entwässert, mit T e e r mischt und d a s Gemisch nach und nach in einen auf 1300—1500° erhitzten Behälter e i n f ü h r t ; gleichzeitig lässt man in denselben Behälter heisses C1 eintreten, w e l c h e s man d u r c h Elektrolyse von bei 1000° geschmolzenem NaCl (unter 4,5 V. Spannung) g e w o n n e n hat. So entsteht einerseits A12C16 und a n d e r s e i t s CO, und d a s d a m p f f ö r m i g e Chlorid gelangt mit dem CO in einen weiteren, nicht geheizten Behälter, in den auch d a s von der v o r e r w ä h n t e n Elektrolyse h e r r ü h r e n d e d a m p f f ö r m i g e Na eingeleitet wird. Auf diese Weise entzieht d a s Na dem Al2Cle alles Cl, so d a s s metallisches AI frei wird, w ä h r e n d d a s neu gebildete NaCl in den Elektrolyser zurückkehrt, um dort aufs neue in Na und Cl zersetzt zu werden. Man erzielt so einen kontinuierlichen und g e w i s s e r m a s s e n automatischen Betrieb bei geringem Energieverbrauch. M a n c h e Verfahren ergeben ein mehr o d e r weniger verunreinigtes AI; für s o l c h e s kann die elektrolytische Reinigung nach dem D. R. P. 133 909 von Wichtigkeit werden. Man benutzt dabei eine Zelle, deren Elektrolyt ein G e misch a u s geschmolzenem Aluminiumfluorid + dem Fluorid eines elektropositiveren Metalles als AI ist, w ä h r e n d d a s unreine AI im geschmolzenen Z u s t a n d e die Anode bildet. Beim S t r o m d u r c h g a n g e scheidet sich d a n n reines AI an d e r Kathode aus. Die D. R. P. 131 517 und 137 003 beziehen sich auf Verfahren zur Erhöhung der Zähigkeit, Dichte und Festigkeit d e s AI. D a s Verfahren besteht in einem Zusatz von 2—15 % P ; bei 2 % Zusatz ist d a s Metall gut walzbar, bei 3 % namentlich für H u f b e s c h ä g e geeignet, bei 4—7 % ein ausgezeichneter Ersatz f ü r Rotguss mit wenig Schwindung, d a s sich gut löten lässt und nur s c h w e r oxydiert, w ä h r e n d d a s AI bei einem Zusatz von 7—15 % P a u s s e r ordentlich hart und zähe wird, so d a s s es sich in Form von Schmiedestücken b e s t e n s verwenden lässt. Die Hoffnungen, welche man auf d a s Aluminium für sehr viele Z w e c k e gesetzt hat, haben sich eigentlich nur in beschränktem Masse verwirklicht; man benutzt es in der Eisen- und Stahlindustrie, zur Herstellung von Feldflaschen, von kleinen Booten, von Instrumenten und Gewichten, n e u e r d i n g s
Aluminiumbeizen —
Aluminiumlegierungen.
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in grösserem Massstabe als Material für Telephondrähte. Erwähnenswert ist, dass das AI in der Stearinindustrie den Gerätschaften aus Cu und CuLegierungen bedeutend vorzuziehen sein soll, da es gegen Fette und Fettsäuren selbst in der Wärme und bei Luftzutritt äusserst beständig ist. Viel wertvoller als das AI selbst haben sich verschiedene seiner L e g i e r u n g e n erwiesen; vgl. unter „ A l u m i n i u m l e g i e r u n g e n " . In neuester Zeit hat das AI noch eine andere Anwendung gefunden, die nicht nur sehr interessant ist, sondern auch grosse praktische Bedeutung beanspruchen darf; siehe den Artikel ,,T h e r m i t". Man notiert zur Zeit: Original-Hütten-Aluminium in Masseln, Barren und garantiert 9 8 - 9 9 , 7 5 °/o Reingehalt Aluminium-Blech, Grundpreis Aluminium-Drähte, Grundpreis Gezogene Aluminium-Rundstangen, Grundpreis Rohe geschmiedete Vierkantstäbe, je nach Stärke Aluminium-Rohre ohne Naht, Grundpreis Aluminium-Gries für Reduktionszwecke „ „ bei Waggonladung Aluminium-Lot
Aluminium:
Platten,
1 1 1 1 1 1 1 % 1
kg Mk. 2,50 ,, „ 3,05 „ „ 3,00 „ „ 3,20 „ ,, 4 , 6 0 — 4 , 8 0 „ „ 9,50 „ „ 3,50 „ „ 280,00 „ „ 5,00
S. Lob & Co., Leipzig.
Aluminiumgries:
Adolf Thöl, Hannover.
A l u m i n i u m b e i z e n siehe „ T o n e r d e b e i z e n". Aluminiumlegierungen. Wie unter „A 1 u m i n i u m" gesagt ist, haben die Aluminiumlegierungen eine besondere Wichtigkeit wegen ihrer vielen ausgezeichneten Eigenschaften zu beanspruchen. 1. A l u m i n i u m b r o n z e n . Legierungen aus Kupfer und Aluminium mit vorwiegendem Kupfergehalt, die je nach dem Qewichtsverhältnis der Bestandteile sehr verschiedene Eigenschaften, haben. Man stellt sie entweder, wie auf voriger Seite beschrieben ist, direkt durch Elektrolyse von Aluminiumverbindungen bei Gegenwart von Kupfer oder aber durch Zusatz von Reinaluminium zu geschmolzenem Kupfer dar. Auf dem zweiten Wege erhält man besonders reine Aluminiumbronze, während das Produkt des elektrischen Ofens fast stets noch Silicium und Eisen enthält. Die Aluminiumbronzen enthalten meist 3 — 1 0 % AI; sp. G. 8,37 bis 7,65, Farbe rotgold bis hellgelb. Die gewöhnliche Aluminiumbronze mit 10 % AI schmilzt etwa bei 1100°C. Das elektrische Leitungsvermögen für Bronze mit 5—10 % Aluminium beträgt 13—6 % desjenigen des Kupfers. Die Aluminiumbronze hat eine grosse Widerstandsfähigkeit gegen Oxydation, gegen Mineralsäuren, Kochsalz, Ammoniak, Schwefel, Alkalien, Alaun, Chlor, Sulfitlaugen u. s. w. 1 kg Aluminiumbronze in Barren
Mk. 1 , 5 0 — 2 , 0 0
2. A l u m i n i u m m e s s i n g . Man benutzt gewöhnlich ein Messing mit ca. 33 % Zink und setzt zwischen 0,5 und 4 % Aluminium zu. Diese Legierungen lassen sich schon bei dunkler Rotglut schmieden und zeigen noch sonst viele wertvolle Eigenschaften. Man wendet sie statt dei" teuren Aluminiumbronzen an, sofern nicht ganz besondere Widerstandsfähigkeit gegen Agentien verlangt ist. 3. A 1 u m i n i u m z i n k. Neben dem unter 5. genannten M a g n a 1 i u m haben sich Legierungen aus Aluminium mit Zink gut eingeführt, namentlich eine solche aus 3 T. AI und 1 T. Zn, welche sich mechanisch ausgezeichnet verarbeiten lässt. 4. Nach dem D. R. P. 133 910 soll eine Legierung aus AI mit Fe, Ni und Bi besonders gute Eigenschaften zeigen, namentlich bei der Zusammensetzung: 900 T. AI, 50 T. Bi, 25 T. Fe und 25 T. Ni. Zur Darstellung schmilzt man zunächst das Fe und trägt dann der Reihe nach Ni, AI und Bi ein. Neben der dem AI eigentümlichen Leichtigkeit rühmt man der Legierung grosse Beständigkeit gegen oxydierende Einflüsse, leichte Schmelzbarkeit und ausgezeichnete Lötfähigkeit nach.
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Aluminiumverbindungen.
5. M a g n a 1 i u m. E i n e L e g i e r u n g v o n Aluminium mit M a g n e s i u m . E s ist h ö c h s t w u n d e r b a r , d a s s L e g i e r u n g e n v o n Aluminium und M a g n e s i u m , also von zwei Metallen, d e r e n e r s t e s viele F e h l e r hat, d e r e n z w e i t e s a b e r s o w e n i g w i d e r s t a n d s f ä h i g g e g e n f e u c h t e Luft ist, d a s s j e d e m e t a l l u r g i s c h e V e r w e n d u n g von vornherein ausgeschlossen erscheint — d a s s Legierungen dieser beiden M e t a l l e g e r a d e z u v o r z ü g l i c h e E i g e n s c h a f t e n a u f w e i s e n , w i e sie keiner d e r beiden Grundsubstanzen zukommen. D a s Magnalium hat ganz verschiedene E i g e n s c h a f t e n , je n a c h d e m V e r h ä l t n i s , in d e m d i e b e i d e n K o m p o n e n t e n vorh a n d e n sind. S o l c h e mit 10-^30 % M a g n e s i u m sind d e h n b a r , h a b e n ein s p . G. 2—2,5, l a s s e n sich gut g i e s s e n u n d s e h r leicht b e a r b e i t e n , o h n e d a s s ein „ S c h m i e r e n " e i n t r ä t e . Alle d i e s e L e g i e r u n g e n h a b e n e i n e h o h e P o l i t u r f ä h i g k e i t und eine g r o s s e B r u c h f e s t i g k e i t . E t w a s w e n i g e r g u t e E i g e n s c h a f t e n h a b e n L e g i e r u n g e n , d i e viel M a g n e s i u m und w e n i g Aluminium e n t h a l t e n . Mit z u n e h m e n d e m M a g n e s i u m g e h a l t nimmt d i e Härte, S p r ö d i g k e i t und P o l i t u r f ä h i g k e i t z u ; L e g i e r u n g e n mit ü b e r 30 % M g l a s s e n sich auf d e r D r e h b a n k s c h w e r b e a r b e i t e n . Zur G e w i n n u n g d e s M a g n a l i u m s elektrolysiert m a n M a g n e s i u m v e r b i n d u n g e n (Karnallit o d e r T a c h h y d r i t ) u n t e r h a l b Rotglut u n d trägt w ä h r e n d d e r E l e k t r o l y s e AI ein. D i e v o r z ü g l i c h e n E i g e n s c h a f t e n d e r unter d e m N a m e n M a g n a l i u m zus a m m e n g e f a s s t e n L e g i e r u n g e n s i c h e r n ihnen eine w e i t g e h e n d e V e r w e n d u n g , s o a l s Material zu h o c h p o l i e r t e n , s i l b e r w e i s s e n u n d d o c h s e h r leichten o p t i s c h e n Spiegeln, w e i t e r zu P r ä z i s i o n s t e i l u n g e n , L i n s e n f a s s u n g e n , D r e h a c h s e n , U h r r ä d e r n , G e s c h o s s z ü n d e r n , zu M a s c h i n e n t e i l e n in d e r E l e k t r o t e c h n i k , d e r A u t o m o b i l - I n d u s r i e u. s. w . u. s. w. E s sei h i n z u g e f ü g t , d a s s d a s g e w ö h n l i c h v e r w e n d e t e M a g n a l i u m (10 % M g ) l ö t b a r ist, sich v e r n i c k e l n u n d v e r g o l d e n lässt, s o w i e d a s s s e i n e s i l b e r w e i s s e F a r b e d u r c h Beizen in S c h w a r z v e r w a n d e l t w e r d e n k a n n . Sp. G. 2,4 bis 2,57; Sch. P. 650—700°. Z u g f e s t i g k e i t p r o 1 q m m . = 24 k g ( w ä h r e n d Aluminium n u r 7 kg, M e s s i n g 17 kg, R o t g u s s 20 kg Z u g f e s t i g k e i t a u f w e i s t ) . Rohmagnalium °/o kg Mk. 295,00 Magnaliumbleche, Grundpreis
Magnaliumdrähte,
„
Magnaliumstangen, rund, Grundpreis
°/ 0
°/0
°/o
„
„
390,00
„
„
390,00
„
„
390,00
Vierkant., „ °/o „ „ 402,00 Magnaliumrohre, ohne Naht gezogen, Grundpreis °/o ,, „ 800,00 Magnalium-Fassonguss % Tl „ 650,00 Magnalium-Lot 1 „ „ 5,50 6. N a c h d e m D. R. P. 141 190 w e r d e n A l - M g - L e g i e r u n g e n (d. h. m a g n a l i u m ä h n l i c h e ) in ihren E i g e n s c h a f t e n v e r b e s s e r t , w e n n m a n Zn zusetzt, b e z w . d a s Mg teilweise d u r c h Zn ersetzt. Bei einem G e h a l t v o n 1—3 T . Mg und 5—1 T Z n l a s s e n sich d i e L e g i e r u n g e n w a l z e n und ziehen, bei einem G e halt v o n 1—10 T . M g u n d 20—1 T . Zn g u t feilen u n d s o n s t b e a r b e i t e n . Andere Aluminiumlegierungen, wie A l u m i n i u m e i s e n , Alumin i u m s t a h l , A l u m i n i u m s i l b e r , A l u m i n i u m n e u s i l b e r und a n d e r e mehr, h a b e n w e n i g e r B e d e u t u n g ; sie sind a u c h k a u m P r o d u k t e d e s H a n d e l s , s o n d e r n w e r d e n nur f ü r d e n j e w e i l i g e n Z w e c k bei d e r V e r w e n d u n g s e l b s t hergestellt. Alumlniumverbindung'en. D i e s e l b e n sind im f o l g e n d e n n a c h d e m Alphabet aufgeführt; berücksichtigt sind n u r s o l c h e von einigertechnischer Wichtigkeit. 1. A l a u n , s i e h e b e s o n d e r e n Artikel. 2. A l u m i n i u m a c e t a t ( e s s i g s a u r e T o n e r d e ) . AI 2 (C 2 H 3 02)6. E n t w e d e r a u s Al 2 (SO03 d u r c h Z e r s e t z u n g mit 3 C a ( C 2 H 3 0 2 ) 2 b e z w . mit 3 P b i C a H a O j ^ o d e r d u r c h Lösen von g e f ä l l t e m Al 2 (OH) 6 in C 2 H 4 0 2 e r h a l t e n . Die L ö s u n g setzt sich s c h n e l l in b a s i s c h e s A c e t a t um. D a m p f t m a n sie u n t e r 40° ein, s o h i n t e r b l e i b t A I 2 ( C 2 H 3 0 2 ) , . ( O H ) 2 + 3 H 2 0 . D i e L ö s u n g e n w e r d e n in d e r C h i r u r g i e s o w i e vor allem a l s Beizen in d e r F ä r b e r e i (vgl. „ T o n e r d e b e i z e n " ) benutzt. P r e i s e und B e z u g s q u e l l e n s i e h e unter „ A c e t a t e " . 3. A l u m i n i u m c h l o r i d ( C h l o r a l u m i n i u m ) . A12CU- D u r c h G l ü h e n v o n T o n e r d e mit Kohle im C h l o r s t r o m , ein g a n z r e i n e s a n a l y t i s c h e s P r ä p a r a t a u c h d u r c h Erhitzen v o n metall. AI im C l - S t r o m d a r g e s t e l l t . E i n e w ä s s e r i g e
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Aluminiumverbindungen.
Lösung (C h 1 o r a 1 u m) erhält man durch Lösen von Al2(,OH)6 in HCl; diese Lösung dient als Desinfiziens. Das AI2C1« wird auch zum Karbonisieren von Wolle (statt H2SO4) benutzt, da es bei etwa 125° in AlaO,, H 2 0 (Dampf) und HCl zerfällt; letztere bewirkt die Karbonisation. A12C19 ist eine farblose, blätterig kristallinische, leicht zerfliessliche, an der Luft rauchende Masse, löslich in H 2 0, Alkohol und Äther. Aluminiumchlorid, flüss. techn. ( ¿ 0 ° Bé), zum Karbonisieren . . °/o „ techn., entwässert . . . . 1 kg Mk. 1,40; % ehem. rein, „ . . . . 1 „ „ 2,20; ®/0 „ „ krist 1 „ „ 3,25; ®/„
kg Mk. 20,00 „ „ 120,00 , „ 180,00 „ „ 300,00
Cl. Lageman, Chem. Fabrik, Erfurt (sablimiert, ans AI. met.).
4. A l u m i n i u m f l u o r i d ( F l u o r a l u m i n i u m), AlFs. Wird aus A1203 und aus AIs(OH)s mit HF erhalten und bildet einen in H 2 0 unlöslichen, gegen Säuren und wässerige Alkalien beständigen Körper. Wichtig ist das Doppelsalz A l u m i n i u m n a t r i u m f l u o r i d A1F3. 3 NaF, unter dem Namen K r y o 1 i t h (s. d.) bekannt, das man auch künstlich in Form weisser, durchscheinender, in H 2 0 unlöslicher Massen durch Eindampfen eines Gemisches von 1 mol. AlaO«, 3 mol. Na 2 C0 3 mit HF und Erhitzen des Rückstandes gewinnt. Aluminiumfluorid, techn. rein, lösl 1 kg Mk. 1,50; °/ 0 kg Mk. 0 n „ " bei Waggonladung ü „ „ ehem. rein, lösl 1 „ „ wasserfrei °/0 „ „ 0 Kryolith, künstl 0 „ *
115,00 90,00 6,b0 180,00 70,00
Adolf Thöl, Hannover.
5. A l u m i n i u m n a t r i u m c h l o r i d . A12CI0 + 2 NaCl. Durch Olühen von Tonerde mit Kohle und Kochsalz im Chlorstrom erhalten. Farblose kristallinische Masse vom Sch. P. 185°, die zur Darstellung von AI dient. 6. A l u m i n i u m n i t r a t ( s a l p e t e r s a u r e T o n e r d e ) Al 2 (N0 3 )e. Wird durch Lösen von A1203 in HNOa erhalten und bildet mit 15 H 2 0 eine zerfliessliche Kristallmasse vom Sch. P. 70°. Man benutzt es als Beize in der Färberei. Aluminiumnitrat, techn. flüss. (15° Bé) * fest „ gereinigt, entwässert . . . chem. rein, krist I, „ „ entwässert basisch
1 kg Mk. 3,50; 1 „ „ 2,50; .
°/o °/o °/u °/o 1 °/ 0
kg Mk. .35,00 , , 135,00 » „ 325,00 „ „ 225,00 „ „ 5,00 _ „ 200,00
7. A l u m i n i u m O x a l a t ( o x a l s a u r e T o n e r d e ) . Es existiert als neutrales Salz Al 2 (C 2 0«)s sowie als saures Salz und wird durch Lösen von Ala(OH)a in Ca HaO i erhalten. Kristallpulver, das als Beize in der Kattundruckerei dient. Aluminiumoxalat, techn. flüssig (15° Bé) „ chem. rein, krist s a u e r , flüss. (15° Bé)
.
.
1 kg Mk. 1,80;
°/o kg Mk. 112,00 1 „ „ 4,50 °/o » „ 140,00
A1203. Durch Olühen von 8. A 1 u m i 11 i u m 0 x y d ( T o n e r d e ) . Als(OH)e, weiter von Ammoniakalaun und verschiedenen andern Tonerdepräparaten, welche eine flüchtige Säure enthalten, gewonnen. Nach den D. R. P. 135 553 und 138 219 gewinnt man reine Tonerde im elektrischen Ofen aus Bauxit, indem man diesen mit Kohle mischt, nötigenfalls unter Zusatz von AI oder Fe 2 0 3 , und als Flussmittel CaO, Na 2 C0 3 , Kryolith oder Flussspat beimischt; die Verunreinigungen sollen in eine leicht zu entfernende Legierung aus Eisenaluminiuni oder Eisensilicium übergehen. Bei diesem Verfahren wird der Bauxit zum Aufschliessen mit Atzkalk gemischt und unter 10 Atm. mit Na 2 C0 3 -Lösung behandelt; die Natriumaluminatlösung wird wie sonst abfiltriert und mit C0 2 gefällt. — Sp. O. 3,75 — 3,99. Amorph leicht in Säuren löslich, kristallisiert dagegen in solchen unlöslich, löst sich aber in KHSO« und in geschmolzenen Alkalien. Dient u. a. bei der Aluminiumfabrikation zur Gewinnung des Zwischenproduktes A12C16, indem man die Tonerde mit Kohle im Chlorstrom erhitzt. Tonerde, raffin., kalzin., wasserfrei (98—99 °/0) schwer 1 kg Mk. 1,25; °/ 0 l a i c h t . . . . . 1 „ „ 2,00; % 1 „ dopp. raffin.' „ chem. rein, leicht 1
kj; „ „ „
Mk. 90,00 „ 175,00 „ 4,00 „ 8,00
Aluminothermie — Ambra.
28 Tonerde, ehem. rein:
Cl. Lagemann, Chem. Farbrik, Erfurt.
9. A l u m i n i u m o x y d h y d r a t ( T o n e r d e h y d r a t ) . AU(OH)«. Findet sich natürlich in Form verschiedener Mineralien; künstlich gewinnt man es durch Glühen von Kryolith mit Ätzkalk oder von Bauxit mit Soda. Es bildet eine in H 2 0 unlösliche, in Säuren und Alkalien lösliche Masse vom sp. G. 2,3. Mit Alkalien tritt es zu Salzen zusammen, worin es die Rolle einer Säure spielt; von diesen Aluminaten ist das N a t r i u m a l u m i n a t , auch T o n e r d e n a t r o n genannt, Ala(NaO)», besonders wichtig. Die Aluminate dienen als Beizen. Tonerdehydrat, teebn., weiss, Pulver ( 6 0 — 6 3 ° / o ) „ „ Teigform (in Essig- und Milchsäure lösl.) n „ Pulver „ „ , „ „ dopp. raffin., gefäUt B „ chem. rein, gefällt, trocken, alkalifrei Tonerdenatron, flüss. ( 2 5 ° Be) . . . fest ( 4 0 °/o A l j O » ) „ ( 5 5 - 5 6 °/o A 1 . 0 , )
0
/'o kg Mk. 3 0 , 0 0 °/o „ „ 40,00 °/o „ „ 105,00 °/o „ „ 180,00 1 „ „ 5,75 °!o „ „ 36,00 °/o „ „ 55,00 °/o , „ 75,00
10. A l u m i n i u m r h o d a n ü r ( R h o d a n a l u m i n i u m). Zur Darstellung fällt man 44° B6 starke Lösungen von Ba(CNS) 2 oder 36° B6 starke Lösungen von Ca(CNS) a mit einer 30° B6 starken Al2(SC>4)a-Lösung. Es kommt als Lösung von 19—22° B6 in den Handel und dient als Beize in der Baumwolldruckerei. Durch Auflösen von Al2(OH)e in Aluminiumrhodanür hat man verschiedene basische Rhodansalze erhalten. Aluminiumrhodanür, Lösung ( 2 0 — 2 2 ° Be)
°/o k g Mk. 7 0 , 0 0
11. A l u m i n i u m s u l ' f a t ( s c h w e f e l s a u r e T o n e r d e , k o n z e n t r i e r t e r A l a u n ) . Al2(SO«)3. Durch Behandeln von Kryolith oder Bauxit oder von Tonerde (geglühtem Kaolin) mit H2SO4 erhält man unreine, durch Lösen von eisenfreier Tonerde (aus Bauxit oder Kryolith erhalten) in verd. H 2 S04 reine Produkte. Um es in kristallisiertem Zustande bei hoher Reinheit zu erhalten, kocht man nach dem D. R. P. 131 314 die Lösung im Vakuum bei 50—70° ein und führt durch Zuzug weiterer Lösung ein Wachsen der Kristalle herbei; die Kristallmasse wird dann durch Absaugen oder Abschleudern von der Mutterlauge getrennt. — Es bildet mit 18 H 2 0 luftbeständige, leicht in H 2 0, wenig in Alkohol lösliche Kristalle vom sp. G. 2,71. Seitdem der Preis des Aluminiumsulfats erheblich zurückgegangen ist, verdrängt es mehr und mehr den Alaun. Uber die Verwendungsarten siehe unter „ A l a u n e" (Kalialaun) und „ T o n e r d e b e i z e n". P r ü f u n g 1 Wie bei A l a u n
(s. d.).
Aluminiumsulfat, techn „ » bei W a g g o n l a d u n g raffin „ Pulver „ dopp. raffin., eisenfrei „ „ „ wasserfrei, eisenfrei gerein. D. A. IV „ chem. rein, krist „ s a u e r , flüss. techn » » chem" rein Chemische Fabrik bei Karlsruhe, G. m. b. H., I Cl. Lageman, Chem. Fabrik, Rüppurr (Baden). | Adolf Thöl, Hannover.
% kg Mk. 1 2 , 0 0 °/'o „ „ 9,00 »/„ „ „ 15,00 0/0 „ „ 26,00 °/o „ „ 1 8 , 0 0 0;0 „ „ 76,00 °/o , „ 48,00 l n n 3,25 °/o „ „ 35,00 °/o ,, n 5 0 , 0 0 Erfurt (chem. rein).
12. N a t r i u m a l u m i n a t siehe No. 9 A l u m i n i u m o x y d h y d r a t . Aluminiumverbindungen:
Fuerst Bros. & Co., New York, Nos. 2 u. 4 Stone Street.
A l u m i n o t h e r m i e siehe „ T h e r m i t". A l u m n o l siehe „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e". Amalg-ame siehe „ Q u e c k s i l b e r l e g i e r u n g e n". A m b r a . Eine auf dem Meere schwimmend sowie im Darm des P o t w a 1 s gefundene graubraune undurchsichtige Masse, die als Darmstein des genannten Tieres angesehen wird. Sp. G. 0,908—0,920; Sch. P. 60°. Eigenartig aromatisch und moschusartig riechend; unlöslich in Wasser, löslich in starkem Alkohol, Äther und Fetten sowie ätherischen ölen. Wird in der Par-
Ambroid —
Amidotriphenylmethanfarbstoffe.
29
fümerie benutzt; ihr hoher Preis erklärt die vielen vorkommenden Verfälschungen. Ambra grisea
\ g Mk. 5 , 5 0 ;
DMk.51,00
A m b r o i d siehe „B e r n s t e i n". Ameisensäure. H . C0 2 H. Natürlich findet sie sich in den Ameisen, der Prozessionsraupe, in den Fichten- und Tannennadeln, in den Drüsenhaaren der Brennessel; doch wird sie meistens nicht durch Destillation dieser Körper mit Wasser gewonnen, sondern synthetisch dargestellt: Man erhitzt kristallisierte Oxalsäure mit wasserfreiem Glycerin am Rückflusskühler und destilliert dann die gebildete Ameisensäure ab. Neuerdings gewinnt man ameisensaures Natron (und daraus dann freie Ameisensäure) nach dem G o l d s c h m i d t schen Verfahren (D. R. P. 86 419), indem man Kohlenoxyd (Generatorgas) unter Druck auf in Pulverform gebrachtes Ätznatron einwirken lässt. Die Einführung dieses Verfahrens hat die Ameisensäure und ihre Salze sehr verbilligt, so dass man sogar aus Formiaten o x a 1 s a u r e Salze (siehe unter „ O x a l s ä u r e") gewinnen kann, während man sonst von der Oxalsäure zur Ameisensäure gelangte. Die Ameisensäure bildet eine wasserklare, leicht bewegliche Flüssigkeit, die in der Kälte erstarrt. Sch. P. 8,6°; S. P. 99°; sp. G. bei 0° 1,223. Sie riecht stechend sauer und wirkt ätzend und blasenziehend. Von ihren Salzen (F o p m i a t e n) benutzt man das N a t r i u m f o r m i a t zur Gewinnung des Aineisenäthers, indem man es mit Alkohol und Schwefelsäure destilliert. P r ü f u n s : Man titriert die A. in wässeriger LSsung mit Natronlauge unter Verwendung von Phenolphtalein. Auf HCl und Oxalsäure prüft man in der Verdiinnung 1 : 20 mit Silbernitratlösung; sie darf weder in der Kälte durch diese Lösung, noch auch nach Übersättigen mit NHÄ durcli Ca012-Lüsung verändert werden. Auf Akrolein und Allylalkohol prüft man mit Natronlauge; nach dem Übersättigen damit darf die A. keinen stechenden oder brenzlichen Geruch geben. Vgl. auch D. A. IV.
Der A m e i s e n ä t h e r ( H . COO . C2H6) ist eine wasserklare, angenehm ätherisch riechende Flüssigkeit, die mit Alkohol verdünnt als R u m ä t h e r in den Handel kommt (vgl. den Artikel ,,F r u c h t ä t h e r"). Über den Aldehyd der Ameisensäure siehe unter ,,F o r ni a 1 d e h y d". Ameisensäure, s p . G . 1,060 ( 2 4 °/ 0 ) D . A. IV „ 1,124 (50°/o) „ 1 , 1 5 0 ( 6 5 °/o)
.
.
1 k g Mk. 0 , 4 5 ; °/ 0 kg Mk. 4 2 , 0 0 1 „ „ 0 , 9 0 ; °/» „ „ 84,U0 125,00 1 156,00 „ 1,180 (80%) 1 „ „ 2,00; % 200,00 „ 1,200 ( 9 0 » 1 „ „ 2 , 5 0 ; ®/„ 230,00 „ 1 , 2 2 0 ( 1 0 0 °/o), kristallisierbar 1 „ „ 3 , 0 0 ; °/ 0 72,50 Ameisensaures Natron, techn 1 „ „ 0 , 9 0 ; °/» 335,00 ehem., rein entwässert . . 1 ,, „ 3,75; o 160,00 Ameisenäther, einf. °/o 180,00 „ konzentr. . . . °/o 365,00 absolut 1 kg Mk. 4 , 0 0 ; °/ 0
Ameisensäure:
Chemische Fabrik Cotta, E. Heuer, Cotta bei I c. Erdmann, Leipzig-Lindenau. Dresden. |
Ameisensäure-Apparate:
F. H. Meyer, Maschinenfabrik, Hannover-Hainholz.
A m l d o a z o b e n z o l siehe „ A z o v e r b i n d u n g e n " . A m l d o b e n z o e s ä u r e n siehe „ A n t h r a n i l s ä u r e " und „ B e n z o e s ä u r e". A m l d o b e n z o l siehe „A n i 1 i n". A m i d o b e n z o l s u l f o s ä u r e n siehe „ B e n z o l v e r b i n d u n g e n " und „S u 1 f a n i 1 s ä u r e". A m i d o l siehe „ P h o t o g r a p h i s c h e C h e m i k a l i e n". A m i d o n a p h t a l l n e siehe „N a p h t y 1 a m i n e". Amidotriphenylmethanfarbstoffe. Sämtliche zu dieser Klasse gehörige Farbstoffe enthalten die chromophore Gruppe = C - R - N = oder = C = R - — N = ; dabei bezeichnet R einen der drei darin vorkommenden Phenyl- (Tolyl-, Xylyl- etc.) Reste, in welchem das C- und das N-Atom in Parastellung zu einander stehen. Als salzbildende Gruppen sind in den andern beiden Phenyl-
Ammoniak.
30
( o d e r T o l y l - e t c . ) R e s t e n 1 oder 2 Amidogruppen vorhanden. Als G r t m i s t o f i e d i e s e r F a r b s t o f f e sind a l s o das D i a m i d o t r i p h e n y l m e t h a n /Ca Hu /CsHi.NHs H - C ( - C a H . . N H a und das T r i a m i d o t r i p h e n y 1 m e t h a n H - C ( - C 8 H i . N H e ^CeHi.NH* \CoH,.NH ! ! s o w i e ihre Alkylsubstitutionsprodukte anzusehen. Zur ersteren G r u p p e gehört z. B . d a s M a l a c h i t g r ü n , ein S a l z d e s Tetramethyldiamidotriphenylk a r b i n o l s ; zur Darstellung kondensiert man B e n z a l d e h y d mit Dimethylanilin bei G e g e n w a r t von ZnCU und oxydiert d a s e n t s t a n d e n e Kondensationsprodukt mit P b O j . D e r wichtigste T r i a m i d o t r i p h e n y l m e t h a n f a r b s t o f f ist das F u c h s i n (vgl. den Artikel „ F u c h s i n " ) . D i e Amidotriphenylmethanfarbstoffe zweigen sich a b von den T r i p h e n y l m e t h a n f a r b s t o f f e n (s. d.). Amidotriphenylmethanfarbstoffe: Anilinfarben-
u.
Extrakt-Fabriken
vorm.
Joh.
Und.
Geisy,
Basel u. Grenzach
(Baden).
Ammoniak. NH S . F a r b l o s e s G a s vom sp. G . 0 , 5 8 6 ; es riecht s c h a r f durchdringend und wirkt ätzend. In W a s s e r ist es s e h r leicht löslich: 1 g W a s s e r löst bei 10° C. 0 , 6 7 9 g NH 3 . Da sich d a s Ammoniak in wässeriger L ö s u n g den Ätzalkalien sehr ähnlich verhält, so s c h r e i b t man ihm in diesem Z u s t a n d e die F o r m e l N H 4 . OH zu. T e c h n i s c h wird das Ammoniak zum w e i t a u s grössten T e i l e aus dem O a s w a s s e r der L e u c h t g a s f a b r i k e n g e w o n n e n , w o r i n es (vgl. den Artikel „ G a s w a s s e r " ) teils im freien Zustande, teils in Form von Salzen vorhanden ist. D a s Prinzip des V e r f a h r e n s besteht darin, d a s s man d a s G a s w a s s e r reit Atzkalk ( K a l k m i l c h ) versetzt und es dann der Destillation unterwirft. E s sind zu diesem Z w e c k e sehr v e r s c h i e d e n e A p p a r a t e a n g e g e b e n w o r d e n ; neuerdings benutzt man mit Vorliebe kontinuierlich wirkende K o l o n n e n a p p a r a t e , die dem Prinzip der S p i r i t u s - R e k t i f i k a t i o n s a p p a r a t e (vgl. „R e k t i f i k a t i o n " ) entsprechen und durch teilweise w a r m e Kondensation den NH 3 -Gehalt d e s D e s t i l l a t s erhöhen. E s sei bemerkt, d a s s s o l c h e A p p a r a t e vollständig a u s G u s s e i s e n hergestellt sein m ü s s e n ; Kupfer und Messing würden von den NH S D ä m p f e n stark angegriffen werden. Dem W e r k F e h r m a n n , „ D a s A m m o n i a k w a s s e r " , entnehmen wir folgenden K o s t e n a n s c h l a g einer Anlage zur Verarbeitung von G a s w a s s e r auf konzentriertes A m m o n i a k w a s s e r s o w i e auf S a l m i a k g e i s t : 1 Destillationsapparat für 10U00 1 Durchfluss in 24 Sturiden einschliesslich Kalkpumpe und Leitung MV. 4 000 Einrichtung für konz. (15°oiges) Ammoniakwasser: 1 Rückflusskühler . „ 1 0 0 0 2 Kondensationsgefässe „ 2 500 Rohrleitung, Hähne und Montage . . . „ 750 Einrichtung für Salmiakgeist: 3 Kalkwäscher, 6 Kohlenfilter, 2 Absorptionsgefässe, Leitungen u. s. w. „ 4 500 Mk 12 7h0 Ausser aus dem S t e i n k o h l e n t e e r gewinnt man NH 3 auch a u s gefaultem Harn, a u s tierischen Abfällen (z. B . den T a n g w ä s s e r n der S c h w e i n e schlächtereien Chicagos) sowie aus Schlempe. Nach den D. R. P . 115 4 6 2 , 137 4 5 3 und 142 5 0 5 gewinnt man NH 3 aus S e e s c h l i c k durch Erhitzen in t r o c k n e m oder feuchtem Z u s t a n d e ; um Überhitzung und Nebenreaktionen zu verhindern, mischt man den S e e s c h l i c k dabei mit Kohle. Der Destillationsr ü c k s t a n d bildet dabei eine f e s t e k o k s a r t i g e M a s s e . S e i t langer Zeit bemüht rrian sich, den S t i c k s t o f f der L u f t nutzbar zu m a c h e n ; dies ist in neuester Zeit wirklich erreicht worden, und zwar von A. F r a n k . Vgl. d a r ü b e r C a l c i u m c y a n a m i d unter „CalciumVerbindungen" sowie „ K a l k s t i c k s t o f f". D a s a u s dem Lufts t i c k s t o f f nach dem D. R. P . 108 9 7 1 e r h a l t e n e R e a k t i o n s g e m i s c h , w e l c h e s a u s Cyanamidsalzen (z. B . C a l c i u m c y a n a m i d CaCN») besteht, wird ntin nach dem unter D . R. P . 134 2 8 9 geschützten Verfahren auf Ammoniak v e r arbeitet, indem man es bei höherer T e m p e r a t u r der Einwirkung von W a s s e r dampf bzw. W a s s e r unter D r u c k unterwirft. D i e Reaktion entspricht der G l e i c h u n g : C a C N j + 3 H 2 0 = CaCOa + 2 NH a . Auch d a s Engl. P a t . 2 4 6 1 von 1902 b e z w e c k t die synthetische N H S - G e -
Ammoniak.
31
w i n n u n g a u s Luft, und z w a r w i r d d i e s e in G e g e n w a r t von W a s s e r d a m p f ü b e r d u n k e l r o t g l ü h e n d e s F e 0 3 , BUO3 o d e r C r 2 0 3 geleitet, w o b e i sich NH» e n t w i c k e l t u n d a l s s o l c h e s o d e r in F o r m e i n e s S a l z e s a u f g e f a n g e n w e r d e n k a n n . A n s t a t t L u f t k a n n m a n a u c h a n d e r e G e m i s c h e v o n N mit O s o w i e S t e i n k o h l e n gas oder W a s s e r g a s dem Verfahren unterwerfen. Ü b e r d a s zuletzt g e n a n n t e V e r f a h r e n f e h l e n E r f a h r u n g e n bis jetzt volls t ä n d i g , d a g e g e n s c h e i n t sich d i e F r a n k s e h e M e t h o d e in d e r T a t f ü r d i e P r a x i s zu e i g n e n . D i e g e r e i n i g t e und k o n z e n t r i e r t e w ä s s e r i g e A m m o n i a k l ö s u n g ist u n t e r d e m Namen 1 S a l m i a k g e i s t im H a n d e l ; d e r s e l b e e n t h ä l t bis zu 30 % NH S . In d i e s e m Z u s t a n d e dient d a s A m m o n i a k zum B e t r i e b e von E i s m a s c h i n e n . Im ü b r i g e n w i r d d a s A m m o n i a k in g r o s s e n M e n g e n in d e r F a r b e n f a b r i k a t i o n und F ä r b e r e i , K a t t u n d r u c k e r e i u n d Bleicherei s o w i e s e i n e r s t a r k a l k a l i s c h e n E i g e n s c h a f t e n w e g e n zu vielen s o n s t i g e n Z w e c k e n b e n u t z t . U n r e i n e s A m m o n i a k w a s s e r w i r d zur A m m o n i a k s o d a f a b r i k a t i o n in g r o s s e n M e n g e n v e r w e n d e t ; vgl. darüber „S 0 d a". Neuerdings kommt r e i n e s v e r f l ü s s i g t e s Ammoniak irt e i s e r n e n B o m b e n in d e n H a n d e l . N a c h d e m D. R. P. 124 976 bringt m a n A m m o n i a k in f e s t e F o r m , indem m a n 3—5 T . s t e a r i n s a u r e s Na bei 40° in 95—100 T . w ä s s e r i g e s A m m o n i a k v o n 25—30 % N H 3 - G e h a l t löst. S c h o n beim Liegen a n d e r Luft, schneller bei s c h w a c h e m E r w ä r m e n , gibt d a s f e s t e A m m o n i a k s e i n e n g e s a m t e n NHs-Gehailt w i e d e r ab, und es h i n t e r b l e i b t nur ein g e r i n g e r R ü c k s t a n d von s t e a r i n s a u r e m Na. D e r G e h a l t w ä s s e r i g e r A m m o n i a k l ö s u n g e n Iässt sich a u s dem s p . G e w . e r s e h e n ; vgl. d i e f o l g e n d e T a b e l l e v o n L u n g e und W i e r n i k.
Prozent NH,
0,00
0,45 0,91 1,37 1,84 2,31 2,80 3,30 3,80 4,30 4,80 5,30 5,80 6.30 6,80 7.31 7,82 8,33 8,84 9,35 9,91 10,47 11.03 11,60 12,17 12,74 13,31 13,88 14,46 15.04
1 1 enthält g NHj bei 15°
Spez. Gew. bei 15°
Prozent NH»
0,0 4,5 9,1 13.6 18,2 22,9 27.7 32.5 37,4 42,2 47.0 51.8 56.6 61.4 66.1 70.9 75.7 80.5 85,2 89,9 95,1 100.3 105.4 110,7 115,9 121,0 126,2 131,3 136.5 141,7
0,940 0,938 0,936 0,934 0,932 0,930 0,928 0,926 0,924 0,922 0,920 0,918 0,916 0,914 0,912 0,910 0,908 0,906 0,904 0,902 0,900 0,898 0,896 0,894 0,892 0,890 0,888 0,886 0,884 0,882
15.63 16,22 16,82 17,42 18,03 18.64 19,25 19,87 20.49 21,12 21,75 22,39 23,03 23.68 24,33 24,99 25.65 26,31 26,98 27,65 28,33 29,01 29.69 30,37 31,05. 31,75 32.50 33,25 34,10 34,95
Ammoniakharz —
32
Ammoniumverbindungen.
P r ü f u n g : : Die Grädigkeit bestimmt man nach dem sp. G. (s. vorstehende Tabelle); Salmiakgeist des Handels soll ehem. rein sein. Von vorkommenden Verunreinigungen prüft man auf H,,S, CO„, Ca, Ol, Fe, Cu nach den üblichen Methoden. Auf e m p y r e u m a t i s c h e Bestandteile prüft man durch Eintauchen eines Stückchens Filtrierpapiers: nach Verflüchtigung des NH, kann man den empyreumatischen Geruch kurze Zeit wahrnehmen. Deutlicher riecht man derartige Stoffe, wenn man eine kleine Flüssigkeitsmenge g a n z g e n a u mit H 2 S0 4 neutralisiert. Vgl. auch D. A. IV.
Über die Verbindungen des Ammoniaks siehe den Artikel „A m m o n i u m v e r b i n d u n g e n". Ammoniak, wasserfrei, flüssig. ( 9 9 ° l 0 ) in eisernen Flaschen: in eigenen Flaschen des Käufers in Leihflaschen der Fabrik Dazu eiserne Flaschen auf 1 0 0 Atm. geprüft: Inhalt Kaufpreis Monat). Mietpreis1) Inhalt Kaufpreis kg Mk. Mk. kg Mk. 50 . . . 100 . . 20 . . . 50 . . 10 . . . 30 . . Wässerige Ammoniaklösung sp. G 0,960 techn.rein ° / o k g Mk. 1 3 , 4 0 ehem. rein % „ „ 1 7 , 4 0
. 4,00 5 . 2,00 1 . 1,00 (Salmiakgeist): 0,955 0,950 0,945 1 5 , 3 0 1 7 , 2 0 19,15 19,30 21,20 23,15
sp. G 0,915 techn.rein °/o kg Mk. 3 1 , 5 5 ehem. rein u /o „ „ 3 5 , 5 5
0,910 33,75 37,75
0,905 35,95 39,95
. .
. .
. .
0,940 21,10 25,10
0,900 38,25 42,25
25 22
. .
0,935 23,15 27,15
0,895 40,55 44,55
1 k g Mk. 1,80 1 „ „ 2,00 Monatl. Mietpreis') Mk. . .
0,930 25,15 29,15 0,890 42,85 46,85
Ammoniak:
. .
1,00 0,75
0,925 27,25 31,25 0,885 45,45 49,45
0,920 29,40 33,40 0,880 48,35 52,35
*
Chemische Fabrik Gössnitz, Schanze u. Heintze, I Wesenfeld, Dicke & Co., Chcm. Fabr., liarnienC.ftssnitz, S.-A. | Rittershausen.
Ammoniaksättigungsapparate: Bleiindustrie-Aktiengesellschaft
vorm.
Jung
& Lindig, Freiberg i. S.
Anlagen und Apparate zur Ammoniakherstellung baut: .1. h. C. Eckelt, Berlin N. 20.
| Carl Still, Recklinghausen.
A m m o n i a k h a r z (Ammoniakgummi) siehe „ G u m m i h a r z e". A m m o n l a k s o d a siehe ,,S o d a". A m m o n i a k w a s s e r siehe ,,G a s w a s s e r". Ammoniumverbindung-en. Die einwertige hypothetische Gruppe A m m o n i u m NH4 verhält sich genau wie die Alkalimetalle und vereinigt sich mit Halogenen sowie Säureresten zu den A m m o n i u m s a l z e n . Diese Salze entstehen durch direkte Anlagerung des Ammoniaks an die Sauerstoffsäuren und Halogenwasserstoff,e sowie bei zahlreichen andern Reaktionen. Die grösste Menge der Ammoniumsalze gewinnt man technisch nach dem im Artikel „Ammoniak" beschriebenen Verfahren, d. h. durch Destillation des Gaswassers nach Kalkzusatz, jedoch mit dem Unterschiede, dass man das übergehende Ammoniak nicht in Wasser sondern in einer Säurelösung auffängt. — 1. A m m o n i a k siehe besondern Artikel. 2. A m m o n i a k a l a u n siehe „A 1 a u n e". 3. A m m o n i u m a c e t a t (essigsaures Ammoniak). C 2 Hs0 2 . NHi. Eine Lösung erhält man durch Neutralisieren von Essigsäure mit NHS, die aber beim Verdampfen nicht des neutrale sondern ein saures Salz gibt. Ersteres gewinnt man durch Sättigen von erwärmtem Eisessig mit trockenem NHa oder Ammoniumkarbonat. Geruchloses, leicht lösliches, unangenehm salzig schmeckendes Salz, das arzneilich benutzt wird, während das saure Salz früher zum Konservieren von Nahrungsmitteln diente. Preise und Lieferanten siehe unter „A c e t a t e". 4. A m m o n i u m b r o m i d (Bromammonium). NH t Br. Durch Neutralisieren von NHS mit HBr oder durch vorsichtiges Eintragen von Br in frisch bereitetes (NH 4 ) 2 S — wobei sich S ausscheidet — und durch Eindampfen der filtrierten Lösung erhalten. Farblose, dem Salmiak sehr ähnliche, scharf salzig ') Die ersten 6 Monate sind gewöhnlich mietfrei.
Ammoniumverbindungen.
33
s c h m e c k e n d e S a l z m a s s e , in H 2 0 und Alkohol l ö s l i c h ; an der Luft färbt e s sich g e l b und wird s a u e r . A.mmoniumbromid D. A. IV 1 kg Mk. 4 , 7 0 5. A m m o n i u m c h l o r i d ( S a l m i a k , Chlorammonium). NH 4 C1. T e c h n i s c h nur a u s dem NHa d e s G a s w a s s e r s und der D e s t i l l a t i o n s p r o d u k t e von t i e r i s c h e n S t o f f e n g e w o n n e n : D i e a u s dem G a s w a s s e r n a c h Kalkzusatz a b g e t r i e b e n e n N H s - D ä m p f e werden in H C l - L ö s u n g eingeleitet. Noch z w e c k m ä s s i g e r ist es, direkt konz. A m m o n i a k w a s s e r mit HCl zu neutralisieren. D e r S a l m i a k ist auch N e b e n p r o d u k t bei der S o l v a y - S o d a f a b r i k a t i o n ( s i e h e unter ,,S o d a " ) ; n e u e r d i n g s s c h e i n t die G e w i n n u n g durch Zersetzung von ( N H 4 ) 2 S 0 4 mit K C l wichtig zu werden. D i e Reinigung d e s NH 4 C1 g e s c h i e h t durch U m k r i s t a l l i s i e r e n o d e r m e i s t e n s durch S u b l i m i e r e n . R o h s a l m i a k ist gelblich, gereinigter f a r b l o s b e z w . r e i n w e i s s . Kristallisiert in k l e i n e n O k t a e d e r n o d e r W ü r f e l n . S p . G . 1,522. G e r u c h l o s , s c h m e c k t s c h a r f s a l z i g . 100 T . HsO lösen bei 10° 3 2 , 8 T . , bei 100° 7 2 , 8 T . NH,C1. F r ü h e r viel mehr v e r w e n d e t a l s jetzt. E r dient zur G e w i n n u n g von A m m o n i u m p r ä p a r a t e n , in d e r F a r b e n f a b r i k a t i o n , Z e u g d r u c k e r e i , beim Löten, beim Verzinnen und V e r z i n k e n von Cu und C u - L e g i e r u n g e n u. s. w. Salmiak, techn. grau, klein krist. . °/o kg Mk. 51,CO n n n gross krist. f. Verzinkereien °/o n » 54,00 „ gerein, weiss, metallfrei, klein krist. für Elemente . . . °/o „ . 53,00 n it » rt gross krist. n „ . . . °lo „ , 56,00 „ ehem. rein, D . A . IV, klein krist °/o „ „ 59,00 „ subl., Ia weiss, in grossen Stücken °/o „ » 95,00 „ . IIa, etwas gelblich °/o „ „ 90,00 „ „ Ia weiss, Pulver °/o „ „ 105,00 „ „ Ia weiss, granul. (Splitter) °/o ,. „ 110,00 Adolf Thöl, Hannover. Salmiak sublimiert: Chemische Fabrik Altherzberg. Alwin Nieske, Dresden-N. 8. S a l m i a k Voltoid T a b l e t t e n (für e l e k t r i s c h e B a t t e r i e n ) : Ohemische Fabrik Altherzberg, Alwin Nieske, Dresden-N. 8. 6. A m m o n i u m c h r o m a t e . a ) A m m o n i u m c h r o m a t (chromsaures Ammoniak). (NH4)2Cr04. D u r c h Ü b e r s ä t t i g e n einer C r O s - L ö s u n g mit NH 3 und V e r d a m p f e n der L ö s u n g in g e l b e n , s t e c h e n d s c h m e c k e n d e n , leicht in H 2 0 l ö s l i c h e n Kristallen erhalten. Ammoniumchromat, neutr. techn 1 kg Mk. 3,75 „ ehem. rein 1 „ „ 7,50 „ b) A m m o n i u m b i c h r o m a t (saures chromsaures Ammoniak). ( N H 4 ) » C r 2 0 , . Kann durch Versetzen der L ö s u n g d e s neutralen S a l z e s mit der erforderlichen M e n g e C r 0 3 erhalten w e r d e n , wird j e d o c h t e c h n i s c h direkt aus C h r o m e i s e n s t e i n durch Erhitzen mit Kalk im F l a m m o f e n g e w o n n e n , indem man d a s gebildete C a C r 0 4 durch H 2 S 0 4 in C a C r 2 O i und d i e s e s durch ein N H j - S a l z in ( N H 4 ) 2 C r 2 0 7 verwandelt. R o t e m o n o k l i n e K r i s t a l l e , die in H 2 0 dreimal so leicht löslich sind wie K2Cr2C>7, a b e r nicht so billig w i e d i e s e s geliefert werden k ö n n e n . B e i m G l ü h e n des S a l z e s erhält man r e i n e s C r 2 0 3 . Ammoniumbichromat, techn. ®/o kg Mk. 150,00 gereinigt °/ 0 „ „ 220,00 „ krist. ehem. rein . . . 1 kg Mk. 3,00; °/o „ „ 280,00 Chemische Fabrik Altherzberg, Alwin Nieske, Dresden-N. 8. 7. A m m o n i u m c y a n i d . N H 4 . NC. Nach dem D . R. P . 132 9 1 6 löst man geringwertige Zinkerze geeigneter Art (z. B . G a l m e i s o r t e n ) in verd. NH 3 und leitet in die a m m o n i a k a l i s c h e Z i n k l ö s u n g Koksof.engase o d e r unger e i n i g t e s L e u c h t g a s , wobei d a s Zn durch den H 2 S a l s Z n S a u s g e s c h i e d e n wird. Ausserdem entsteht durch die in den G a s e n enthaltenen C y a n v e r b i n d u n g e n zunächst Zinkcyanid, das j e d o c h bei w e i t e r e r G a s e i n l e i t u n g durch den H 2 S wieder zersetzt wird, so d a s s s c h l i e s s l i c h a l s N e b e n p r o d u k t der ZnS-Giewinnung Cyanammonium resultiert. A n d e r e M e t h o d e n der D a r s t e l l u n g findet man bei K a l i u m c y a n i d unter „ K a l i u m v e r b i n d u n g e n " an3
Ammoniumverbindungen.
84
geführt; die meisten lassen sich mit entsprechender Abänderung auch für die Gewinnung des Ammoniumcyanids nutzbar machen. 8. A m m o n i u m f l u o r i d (Fluorammonium). NH 4 F. Durch Einwirkung von NH 3 auf HF oder durch Sublimieren eines Gemenges von NH4CI + NaF erhalten. Zerfliessliche, leicht sublimierbare Kristalle, die schon in trocknem Zustande Glas ätzen. Beim Erwärmen der Lösung entweicht NH3, und es verbleibt das noch wirksamere s a u r e S a l z N H i F . HF, welches vornehmlich zum Glasätzen verwendet wird. Ammoniumfluorid, n e u t r a l , gerein. . „ „ bei W a g g o n l a d u n g dopp. gerein., Pulver „ „ ehem. rein „ s a u e r , techn. krist. (Mattsalz) „ gerein, krist. für Gärungszwecke . . n ,, ehem. rein krist. . 1 k g Mk. 3 , 2 5 ; r „ „ entwässert, Pulver Chem. Fabrik Dr. Kretzer, Coblenz-Wallerßheim. I Adolf Tlinl, Hannover. Lehmann & Voss, Hamburg. |
°/ 0 k g Mk. 1 7 0 , 0 0 o/ 0 „ „ 1 2 0 , 0 0 °/o „ „ 2 0 0 , 0 0 1 . . 7,50 °/o „ „ 160,00 % „ „ 180,00 °/o „ „ 3 0 0 , 0 0 1 „ , 3,25
9. A m m o n i u m k a r b o n a t (kohlensaures Ammoniak). Das gewöhnliche sogenannte „anderthalbfache" Karbonat (Hirschhornsalz), das man früher durch trockne Destillation aus tierischen Stoffen gewann, jetzt aber ausschliesslich durch Sublimation eines Gemenges gleicher Teile Kreide und Ammoniumsulfat mit etwa Vs des Gesamtgewichts an Holzkohlenpulver darstellt, ist ein Gemenge von Ammoniumbikarbonat NH«. HCO3 und karbaminsaurem Ammoniak CO(NH 2 ). O . NH». Neuerdings wird es auch durch Einwirkung von C 0 3 auf NH 3 -Gas (in bestimmtem Verhältnis) bei Gegenwart von Wasserdampf erzeugt. Kristallinische weisse durchscheinende Masse, die an der Luft NH 3 abgibt und H 2 0 aufnimmt. Bei 60° unzersötzt flüchtig. Löst sich bei 15° in 4 T., bei 60° in 1,6 T. H 2 0. In der Farbenfabrikation, weiter zur Reinigung von Stoffen (Entfernung von Fett) und in der Heilkunde verwendet. Ammoniumkarbonat,
ganz weiss . . . °/o k g Mk. „ Pulver °/o „ „ chem. rein, D . A. IV °/o „ „ „ in kleinen Würfeln 1 „ M „ b r e n z l , sublim. (Hirschhornsalz) . . . . 1 „ d o p p e l t , klein krist °0 „ „ n „ gerein. % , „ „ „ chem. rein, krist 1 „ „ Chemische Fabrik Altherzberg, Alwin Chemische Fabrik Gössnitz, Schanze u. Heintze : Dresden-N. 8. Gössnitz, S.-A. Lehmann & Voss, Hamburg.
80,00 85,00 105,00 6,01» 2,00 85,00 130.00 3,00 Nieske,
10. A m m o n i u m m o l y b d a t (molybdänsaures Ammoniak). (NH,)«Mot0 21 + 4 H 2 Q . Wird durch Verdampfen der Lösung der Molybdänsäure in NH 3 bei sehr gelinder Wärme in grossen luftbeständigen, in H 2 0 leicht löslichen Kristallen erhalten, welche beim Erhitzen NH 3 und H 2 0 abgeben. Ammoniummolybdat, chem. rein Cl. Lageman, Chem. Fabrik, Erfurt.
1 k g Mk. 1 3 , 0 0 ; °/o k g Mk. 1 1 9 0 , 0 0
11. A m m o n i u m n i t r a t (salpetersaures Ammoniak). NH 4 N0 3 . Technisch fast ausschliesslich durch Einleiten von NH 3 -Dämpfen in HNOs erhalten. Das zerfliessliche Salz wird von der Mutterlauge durch Zentrifugieren getrennt und luftdicht verpackt. Farblose, bitter schmeckende, in H 2 0 ausserordentlich leicht lösliche Kristalle, die zwischen 150 und 160° schmelzen. Man benutzt es als Gefriersalz (zur Eisbereitung), zur Darstellung von N 2 0 (Lachgas) sowie in der Sprengtechnik. Ammoniumnitrat, krist., für Kältemischungen „ „ bei W a g g o n l a d u n g „ „ für Sprengzwecke
. . .
.
.
.
°/o k g Mk. 7 4 , 0 0 °o „ „ 66,00' °/o „ „ 82,00
Ammoniumverbindungen. Ammoniumnitrat, raffln. geschmolzen B n „ ehem. n
Adolf Thöl, Hannover,
35
. ... % P u l v e r . . . .
• • .
. . .
. • .
• • .
kg Mk. 95,00 „ 200,00 °/o „ 260,00 °/o °/o » • „ 130,00
12. A m m o n i u m Oxalat (oxalsaures Ammoniak). (NH4)2C204. D u r c h S ä t t i g e n v o n O x a l s ä u r e l ö s u n g mit N H 3 u n d E i n d a m p f e n in f a r b l o s e n K r i s t a l l e n e r h a l t e n , d i e in c a . 2 0 T . H 2 0 l ö s l i c h s i n d und s i c h beim E r h i t z e n F ü g t m a n zur L ö s u n g d e s , unter Bildung von Oxamid (CONH2)2 zersetzen. S a l z e s e i n e ä q u i v a l e n t e M e n g e O x a l s ä u r e u n d d a m p f t z u r K r i s t a l l i s a t i o n ein, s o erhält man d a s A m m o n i u m b i o x a l a t (saures oxalsaures Ammoniak) NH, . HC204. Ammoniumoxalat, techn., krist % lig Mk. 110,00 „ gerein., krist °/0 „ „ 126,00 „ ehem. rein, krist °/ 0 „ „ 146,00 Ammoniumbioxalat, techn 1 „ „ 1,75 „ ehem. rein 1 „ „ 2,25 13. A m m o n i u m p e r c l i l o r a t (überchlorsaures Ammoniak). (NH»)C104. D i e D a r s t e l l u n g ist d e r j e n i g e n v o n K a l i u m p e r c h l o r a t ( v g l . N o . 2 5 unter „ K a l i u m v e r b i n d u n g e n " ) a n a l o g . 0 ( > kg Mk. ¿ 7 5 , 0 0 Ammoniumperchlorat, gerein., krist . Adolf Thöl, Hannover.
14. A m m o n i. u m p e r s u 1 f a t (überschwefelsaures Ammoniak). (NHI)2S208. D u r c h E l e k t r o l y s e von ( N H 4 ) 2 S 0 4 in H 2 S 0 4 e r h a l t e n . Einzelh e i t e n s i e h e unter „ Ü b e r s c h w e f e l s ä u r e " . 100 T . H 2 0 l ö s e n bei 0 " 5 8 T . d e s S a l z e s . E i n e L ö s u n g v o n A m m o n i u m p e r s u l f a t in H 2 S 0 4 f i n d e t unter d e m N a m e n C a r o s c h e s R e a g e n s A n w e n d u n g ; v g l . d e n Artikel „ R e a g e n t i e n". Ammoniumpersulfat, krist., rein . 1 kg Mk. 3,00 ,, , bei Waggonladung . «'„ „ „ 210,00 Adolf Thöl, Hannover.
1 5 . A m m o n i u m p h o s p h a t(phosphorsaures Ammoniak). (NH4)2HP04. Im G r o s s e n d u r c h E i n l e i t e n v o n N H 3 - D ä m p f e n in k o n z . H3PO4 und E i n d a m p f e n e r h a l t e n . G r o s s e f a r b l o s e , s a l z i g s c h m e c k e n d e , in H 2 0 leicht l ö s l i c h e K r i s t a l l e , d i e a n d e r L u f t N H 3 v e r l i e r e n und a l l m ä h l i c h in d a s s a u r e ( p r i m ä r e ) S a l z (NH4)H2P04 übergehen. Hat n e u e r d i n gs a l s a u s g e z e i c h n e t e s Düngemittel g r o s s e B e d e u t u n g erlangt. Ammoniumphosphat, roh, für Düngezwecke . . °/o kg Mk. 65,00 „ techn. krist, weiss °/ 0 „ „ 96,00 „ gereinigt, krist °/ 0 „ „ 115,00 „ dopp. gereinigt, krist °'o » „ 188,00 „ ehem. rein, krist.. % „ „ 322,00 „ s a u r e s , techn % „ „ 195,00 „ „ ehem. r e i n . . . 1 kg Mk. 3,90; % „ „ 350,00 dreibasisch 1 „ „ 2,40; °/ 0 , „ 200,00 0 0 Magnesium-Ammoniumphosphat, techn „ „ 200,00 „ ehem. rein 1 „ „ 6,00 16. A m m o n i u m r h o d a n ü r (Rhodanammonium). NH4CNS. Über d i e D a r s t e l l u n g d e s R o h s a l z e s s i e h e unter „ R h o d a n v e r b i n d u n g e n " . D a s reine S a l z erhält man d a r a u s durch Umkristallisieren, oder b e s s e r , indem m a n d a s im R o h s a l z s t e t s e n t h a l t e n e ( N H 4 ) 2 S 0 4 d u r c h U m s e t z u n g mit R h o d a n b a r y u m B a ( C N S ) 2 a u s f ä l l t , d e n N i e d e r s c h l a g a b p r e s s t und d i e L a u g e zur Kristallisation eindampft. 0 /o k g Mk. 140,00 Rhodanammonium, techn., krist „ dopp. raffln., krist., weiss °/ 0 „ „ 186,00 „ ehem. rein, krist °/o „ „ 195,00 17. A m m o n i u m s u l f a t ( s c h w e f e l s a u r e s A m m o n i a k ) . (NH4)2S04. D i e Hauptmenge wird a u s dem G a s w a s s e r (s. d.) dargestellt, und zwar v e r s e t z t m a n d a s s e l b e e n t w e d e r d i r e k t mit H 2 S 0 4 und d a m p f t d i e F l ü s s i g k e i t
3«
36
Ammoniumverbindungen.
ein oder man treibt nach Zusatz von Kalk das NHS aus und leitet die Dämpfe in H 2 S O I ein. In ersterem Falle muss man die anhängenden braunen Teerbestandteile entweder durch Trocknen des Salzes auf erhitzten Platten oder durch Wiederauflösen und Filtrieren über Tierkohle beseitigen. Nebenbei wird es auch aus gefaultem Harn, aus den ammoniakhaltigen .Wässern der Knochenkohlenfabriken und als Nebenprodukt einiger anderer Betriebe gewonnen. Farblose, scharf salzig schmeckende, wasserfreie, luftbeständige Kristalle, unlöslich in Alkohol. 100 T. H 2 0 bei 0° lösen 71 T., bei 100° 97,5 T. des Salzes. Es wird als Düngemittel, zur Darstellung von Salmiakgeist und von andern Ammoniumsalzen verwendet. Ammoniumsulfat, roh °/o k g Mk. 3 0 , 0 0 „ „ bei Waggonladung °'o „ „ 2 5 , 0 0 raffln., krist °/o , „ 41,00 „ dopp. raffln., krist. . . . °,'0 r „ 54,00 „ Pulver /„ „ „ 6 0 , 0 0 „ ehem. rein, krist °/o „ „ 72,00 „ s a u r e s , techn °/o „ „ 80,00 , „ ehem. rein, krist 1 „ „ 2,00 Cl. Lageman, Cliem. Fabrik, Erfurt (ehem. rein). | Adolf Thöl, Hannover (roh).
18. A m m o n i u m s u l f i d e (Schwefelammonium). Das Ammoniumsulfid (NH,) 2 S wird durch Einwirkung von 1 mol. H 2 S auf 2 mol. NH 4 . OH bei s e h r n i e d r i g e r T e m p e r a t u r in wasserhellen, glänzenden, leicht löslichen Kristallen gewonnen. Dieselben verlieren an der Luft NH3 und gehen dabei in das A m m o n i u m s u l f h y d r a t (NH»)HS über. Letzteres, das eigentliche S c h w e f e l a m m o n i u m , gewinnt man als Lösung beim Einleiten von H 2 S in Ammoniakflüssigkeit bei gewöhnlicher Temperatur. Im Grossen gewinnt man es durch Destillation von Salmiak mit Schwefelkalium, oder indem man ein Gemenge von (NHi)sSO« (bezw. NH4C1) mit Gaskalk oder Sodarückständen mittels eines Dampfstrahles erhitzt und das Schwefelammoniüm in Kühlapparaten verdichtet. Um krist. A m m o n i u m p e n t a s u l f i d (NH 4 ) 2 S 6 darzustellen, versetzt man nach B y e r s eine konz., mit S gesättigte Schwefelammoniumlösung mit dem gleichen vol. 95 %igen Alkohols und lässt die Mischung mehrere Stunden kalt stehen; das Pentasulfid scheidet sich in orangeroten Prismen ab. Schwefelammonium, flüssig, techn bei Ballons Schwefelammonium, flüssig, ehem. rein bei Ballons
.
.
.
.
. .
.
°/o kg Mk. 6 0 , 0 0 °/« „ , 52,50 °/o „ „ 85,00 "/o „ „ 7 5 , 0 0
19. A m m o n i u m t a r t r a t (weinsaures Ammoniak). Ausser dem neutralen Salz (NH^CiHiOe ist auch das saure Salz ( N H ^ C ^ s O e bekannt. Durch Einwirkung von NH3 auf Weinsäurelösungen erhalten. Ammoniumtartrat, n e u t r a l , techn „ „ krist. rein bei 1 0 k g „ sauer
1 k g Mk. 3 , 7 5 ;
°/o k g Mk. 3 4 0 , 0 0 1 „ n 6,75 1 „ „ 6,25 1 „ „ 8,00
20. A m m o n i u m v a n a d i n a t (vanadinsaures Ammoniak). Beim Lösen von Vanadinsäureanhydrid V2O5 in NH3 entsteht das metavanadinsaure Ammoniak NH 4 V0 3 , das man beim Verdampfen der Lösung in farblosen, wasserfreien, in H 2 0 schwer, in Alkohol nicht löslichen Kristallkrusten erhält. Es wird in der Färberei und im Zeugdruck verwendet. Da es einen Galläpfelaufguss tiefschwarz färbt, ist es auch zur Bereitung von schwarzer Tinte im Gebrauch. Ammoniumvanadinat, ehem. rein bei 5 k g
1 k g Mk. 3 6 , 0 0 1 „ , 34,00
21. A m m o n i u m z i n k c h l o r i d (Lötsalz) siehe ,.L ö t e n". 22. A m m o n i u i n z i n n c h l o r i d (Pinksalz) siehe ,• Z i n n v e r b i n d u n g e n". Ammoniumsalze: Chemische
Fabrik
Altherzberg,
Alwin
Nieske,
Dresden-N. 8.
Amperemeter —
Anemometer.
37
A m p ö r e m e t e r siehe „ E l e k t r i s c h e M e s s i n s t r u m e n t e". A m y l a c e t a t (Essigsäureisoamylester) CH 3 . COO . C 3 H U . Zur Darstellung lässt man 100 T. entwässertes Natriumacetat mit einer Mischung von 100 T. Gärungsamylalkohol und 130 T. konz. H 2 SO, zwölf Stunden stehen und destilliert dann entweder aus dem Wasserbade oder scheidet das Amylacetat durch Zusatz von H s O ab, wäscht und reinigt. Statt des Natriumacetats wird auch Eisessig zur Darstellung benutzt. Das Amylacetat ist seines birnenartigen Geruches wegen geschätzt und dient als B i r n ö 1 zur Bereitung von Fruchtessenzen. Amylacetat, rein, wasserfrei °/o kg Mk. 1 4 0 , 0 0 tecbn o/o kg Mk. 1 0 0 , 0 0 — 1 1 0 , 0 0 Chemische Werke Fürstenwalde Dr. B. Hecker u. W. Zeidler, G. m. b. H., Fürstenwalde, Spree.
A m y l a l k o h o l . C s H u . OH. Von den 8 theoretisch möglichen Amylalkoholen ist der G ä r u n g s a m y l a l k o h o l , der Konstitution nach I s o b u t y l c a r b i n o l (Isoamylalkohol), der wichtigste, da er den Hauptbestandteil des F u s e l ö l s bildet; vor allem ist das Kartoffelfuselöl sehr reich daran: Zur Darstellung schüttelt man rohes Kartoffelfuselöl zwecks Entfernung des Äthylalkohols mit schwach alkalisch gemachtem Wasser, zieht das die obere Schicht bildende Fuselöl ab, entwässert es mit CaCl 2 und destilliert im Sandbade. Man sammelt die zwischen 130 und 135° übergehenden Anteile und rektifiziert nochmals. Reiner Amylalkohol bildet eine färblöse, ölige, sehr scharf schmeckende und durchdringend widrig riechende Flüssigkeit. Sp. G. (bei 0°) 0,825. S. P. 129—131°; mischt sich mit Äthylalkohol und Äther, löst Fette und Harze, brennt mit blauer Flamme. 39 T. Wasser lösen 1 T. Amylalkohol. Er dient zur Darstellung von Fruchtäthern, Salpetrigsäureamyläther, Valeriansäure, verschiedenen Anilinfarben. Auch verwendet man ihn als Leuchtmaterial sowie zur Darstellung, Reinigung und zum Nachweis vieler Alkaloide. Der Amylalkohol ist giftig; auch sein Dampf wirkt eingeatmet schädlich. Vgl. auch den Artikel „ F u s e l ö l e". Amylalkohol, rekt. S. P. 1 0 0 — 1 4 0 ° „ rein S. P . 1 2 8 — 1 3 2 ° für Molkereien furfurolfrei „ ehem. rein, absolut furfurolfrei
Amylalkohol:
Chemische Fabrik Cotta, E. Heuer, Cotta bei Dresden. C. Erdmann, Leipzig-Lindenau.
Rektifizierapparate für Amylalkohol:
% k g Mk. 105,00 % „ „ 140,00 °/ 0 „ „ 1 9 0 , 0 0 °/o „ „ 3 2 5 , 0 0
Chemische Werke Fürstenwalde, Dr. B. Hecker & W. Zeidler, Ges.m. b.H., Fürstenwalde (Spree). R. Eisenmann, Berlin O., Mühlenstr. 6/7.
C. Heckmann, Berlin SO. 33, Görlitzer Ufer 9. | F. H. Meyer, Maschinenfabrik, Hannover-Hainholz.
A m y l o f o r m siehe „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e". A n a l g e n siehe „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e". A n a l y s e . Man sehe im einzelnen unter „E 1 e k t r o 1 y s e", „ E l e m e n t a r a n a l y s e " , „G a s a n a 1 y s e", „ K o l o r i m e t r i e " , Massanal y s e " (sowie „Alkalimetrie") und „ S p e k t r a l a n a l y s e". Faktorentabellen zur Berechnung der Analysen siehe A n h a n g . A n a n a s ä t h e r siehe „F r u c h t ä t h e r". A n ä s t h e s l n siehe „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e". A n a t t o siehe „ P f l a n z e n f a r b s t o f f e". Anemometer. Anemometer mit Schalenkreuz. Zählwerk bis 1 0 0 0 0 Umdrehungen des Kreuzes. Zerlegbar, in Transportkasten Mk. 8 0 , 0 0 Kleines Anemometer mit Schalenkreuz (Tascheninstrument) mit genau bestimmten Konstanten 90,00 Anemometer zur Messung in geschlossenen Kanälen, bis 1 0 0 0 m zählend. Ein Uhrwerk besorgt Einschalten und Auslösen des Zählwerks derart, dass letzteres bei jeder Messung das Resultat einer Minute angibt . . „ 160,00 A n e m o g r a p h e n verschiedener Konstruktion zwischen . . . Mk. 3 0 0 und 3 0 0 0
Anemometer:
Georg Schmidt & v. d. Eitz, Schmiedefeld i. Thür.
| G. A. Schultze, Berlin S\V., Schönebergerstr. 4.
38
Anethol —
Anilin.
A n e t h o l siehe „A n i s ö 1" sowie „ R i e c h s t o f f e , k ü n s t 1." A n i l i n (Amidobenzoü, Phenylamin). C e H 5 . NH». Technisch ausschliesslich durch Reduktion von Nitrobenzol gewonnen; dabei vollzieht sich die Reaktion nach der Gleichung C e H 5 . N0 2 + 3 H , = C„H 5 . NH2 + 2 H 2 0. Als Reduktionsmittel benutzt man fast ausnahmslos Fe + HCl. Die Reduktion wird in Rührapparaten vorgenommen, die durch Dampf erhitzt werden. Nach Beendigung der Reaktion wird die Säure durch Kalk neutralisiert und das Anilin mit gespannten Wasserdämpfen abgetrieben. In der Vorlage sammelt es sich unter dem mit übergegangenen Wasser und wird durch einen unten an der Vorlage befindlichen Hahn abgelassen. Ist vollständige Reinheit nötig, so wird es nachträglich noch einmal für sich destilliert. Eine neue Darstellungsmethode des Anilins und seiner Homologen (D. R. P. 139 457) gründet sich auf die Hydrogénation in Gegenwart fein verteilter Metalle; am günstigsten wirkt reduziertes Cu: Leitet man über eine auf 300—400° erhitzte Schicht von reduziertem Cu Dämpfe von Nitrobenzol, gemischt mit überschüssigem H (oder Wassergas), so tritt glatte Reduktion zu Anilin ein. Das Metall wird dabei nicht verändert, kann also unbegrenzt lange zu der Reaktion dienen. Auch die durch verschiedene Patente geschützte e l e k t r o l y t i s c h e Darstellung scheint neuerdings praktische Bedeutung zu gewinnen: Man führt die Nitrokörper in die entsprechenden Amine in Gegenwart von Metallsalzen, die sich gleichzeitig an der Kathode niederschlagen, elektrolytisch über; bei der Benutzung von Cu-Salzen erzielt man Ausbeuten von 80 bis über 90 %. Reines Anilin bildet eine stark lichtbrechende farblose Flüssigkeit von eigentümlichem Geruch. Sp. G. (bei 15°) 1,0265. S. P. 182°, doch ist es schon mit Wasserdämpfen leicht flüchtig. Es löst sich leicht in Alkohol, Äther und Benzol, etwas auch in Wasser; selbst löst es Schwefel, Phosphor, Kampfer und viele andere Substanzen. In der Technik finden ausser dem reinen Anilin und in noch grösserem Massstabe als dieses die sogenannten A n i 1 i n ö 1 e Verwendung, d. h. unreine Produkte, die je nach der Beschaffenheit des zur Darstellung verwandten Nitrobenzols verschieden sind. Man unterscheidet: 1 ,,A n i 1 i n ö 1 f ü r B 1 a u" oder „B 1 a u a n i 1 i n". Fast reines Anilin; sp. G. 1,034—1,036; S. P. 180—190°. 2. ,,A n i 1 i n ö 1 f ü r R o i " oder „ R o t a n i l i n". Gemisch von nahezu 1 T. Anilin mit 2 T. Para- und Orthotoluidin; S. P. 190—198°. 3. „ A n i l i n ö l f ü r S a f r a n i n". Ein Gmisch von 35—50 % Anilin und 65—50 % o-Toluidin (sp. G. 1,032—1,034). Es wird von der Fuchsinschmelze abdestilliert; man bezeichnet diese Abfälle als é c h a p p é s oder Fuchsinéchappés. Blauanilin dient zur Darstellung von Methylanilin, Dimethylanilin, Äthylanilin, Diäthylanilin, Chinolin, Chinaldin, Indulin, Sulfanilsäure, Fuchsin, Anilinblau, Anilinschwarz, zahlreichen Azofarbstoffen u. s. w. Das Rotanilin dient der Hauptsache nach zur Fuchsindarstellung, das Anilin für Safranin, wie der Name besagt, zur Gewinnung von Safraninen. — P r ü f u n g ' : Obwohl es sehr wichtig wäre, die Zusammensetzung der technischen Anilinöle genau zu kennen, fehlt es an für die Praxis brauchbaren, zuvcrlässieren analytischen Methoden, welche die Bestimmung aller einzelnen Bestandteile ermöglichen. Deshalb begnügt man sich meistens mit der Bestimmung des s p e z i f i s c h e n G e w i c h t s und des S i e d e p u n k t s ; im übrigen wird direkt empirisch festgestellt, ob ein Anilinöl sich zu dem bestimmten Zweck eignet oder nicht. Es gibt besondere Anilinthermometer, deren Skala erst bei 150 0 beginnt und in Vs bis Vio Grade geteilt ist. Diese Thermometer in Verbindung mit dem bekannten Fraktionierkolben und einem Kühler benutzt man zur Bestimmung des S. P . ; die Erhitzung geschieht auf einem Sandbad, und als Vorlage dienen graduierte Zylinder. Zur Bestimmung verwendet man 100—200 ccm Anilinöl und fängt bei langsamer Destillation die von Grad zu Grad übergehende Menge in einem besonderen Zylinder auf. Man darf sich also nicht damit begnügen, die Temperaturgrenzen zu bestimmen, innerhalb welcher ein Anilinöl überdestilliert, vielmehr muss man die e i n z e l e n e n F r a k t i o n e n genau feststellen.
A n i 1 i n s a 1 z. CeH 6 . NH 2 . HCl, ist das Chlorhydrat des Anilins. Zur Darstellung wird Anilin bei ca. 100° mit chlorfreiem HCl gesättigt; bei mehrtägigem Stehen scheidet sich das Anilinsalz aus, worauf die Kristalle abgeschleudert und bei 50° getrocknet werden. Man verwendet es in grossen Mengen zum Schwarzfärben von Baumwolle.
Anilinderivate. Anilinöl, raffln, für Blau . . . . „Rot „ Schwarz Anilin, ehem. rein „ „ >i für Analysen Anilinsalz, krist : Anilin (-öl) u n d Anilinsalz: Lehmann & Voss, Hamburg. Rektifizierapparate für Anilin: C. Höckmann, Berlin SO. 33, Görlitzer Ufer 9.
öd
1 kg Mk. 1,30;
°/o °/o °/o °/0 1 °/0
kg Mk. 90,00 „ „ 130,00 „ „ 110,00 „ „ 115,00 „ „ 3,00 . „ 100,00
Anilinderivate.
E s sind hier n u r d i e w i c h t i g s t e n D e r i v a t e und d i e j e n i g e n , w e l c h e d e m Anilin s e h r n a h e s t e h e n , a u f g e f ü h r t . A n d e r e sind a u s p r a k t i s c h e n G r ü n d e n f ü r sich g e s o n d e r t b e t r a c h t e t o d e r a b e r a n d e r n Artikeln a n g e r e i h t w o r d e n .
a) Methylanilinderivate. 1. M o n o m e t h y l a n i l i n . C 6 H 6 . NH(CH3). D u r c h Erhitzen v o n M e t h y l a l k o h o l u n d Anilinsalz auf 200° e r h a l t e n . R e a k t i o n : C H , . OH 4 - CoH 5 . NH 3 . HCl = C « H 5 . NH . C H s . HCl + H„0. D e r v e r w e n d e t e M e t h y l a l k o h o l darf kein A c e t o n e n t h a l t e n . Die R e a k t i o n f i n d e t u n t e r D r u c k in A u t o k l a v e n a u s emailliertem G u s s e i s e n s t a t t . F a r b l o s e F l ü s s i g k e i t ; s p . G. (bei 15°) 0,976; S. P. 191°. Monomethylanilin venale . . . . . 1 kg Mk. 12,00 „ puriss I „ „ 35,00 2. D i m e t h y l a n i l i n . C 6 H 5 . N(CH 3 ) 2 . Wird entweder nach derselben Methode wie Monomethylanilin (nur unter Verwendung der doppelten M e n g e M e t h y l a l k o h o l ) o d e r h ä u f i g e r d u r c h E i n w i r k u n g von M e t h y l c h l o r i d auf Anilin g e w o n n e n . M a n erhitzt d a n n ein G e m i s c h von Anilin u n d N a O H in e i n e m R ü h r a u t o k l a v e n u n t e r 5—6 Atm. auf 100° u n d gibt CH 3 C1 in b e r e c h n e t e r M e n g e unter s t e t e m U m r ü h r e n zu. R e a k t i o n : C « H 5 . NH ä + 2 CH a Cl + 2 N a O H = C 6 H 5 N(CH 3 ) 2 + 2 NaCl + 2 H s O . N a c h d e r R e a k t i o n treibt m a n d a s D i m e t h y l a n i l i n mit W a s s e r d a m p f a b u n d reinigt d a r n a c h d u r c h R e k t i f i k a t i o n ( F r a k t i o n 198—205°). F a r b l o s e F l ü s s i g k e i t ; s p . G. (bei 15°) 0 , 9 5 5 3 ; S c h . P. + 0,5°; S. P. + 192°. Dimethylanilin 1 kg Mk. 4,00; % kg Mk. 350,00 „ rein 1 „ „ 7,00 3. p - N i t r o s o d i m e t h y l a n i l i n . C e H 4 . N(CH3)2. (NO). Wird nach früher patentiertem Verfahren durch Einwirkung von salpetriger S ä u r e ( N a N 0 2 + HCl) auf D i m e t h y l a n i l i n e r h a l t e n . G r ü n e B l ä t t c h e n , d i e sich mit W a s s e r d ä m p f e n teilweise v e r f l ü c h t i g e n ; S c h . P. 92—93°. p-Nitrosodimethylanilin (freie Base) . . . . H Mk. 18,00 „ hydrochlor [ k g , 30,00
b) Athylanilinderivate. 1. M o n o ä t h y l a n i l i n . C 0 H 5 . NH . (C 2 H 5 ). D a r s t e l l u n g g e n a u w i e bei M o n o m e t h y l a n i l i n . F a r b l o s e F l ü s s i g k e i t ; s p . G. (bei 15°) 0,954; S. P. 204°. Monoäthylanilin, techn 1 kg Mk. 10,00 „ pur 1 „ „ 12,00 2. D i ä t h y 1 a n i 1 i n. C«H 5 . N(C 2 H 5 ) 2 . D a r s t e l l u n g g e n a u w i e bei Dimethylanilin. F a r b l o s e s ö l ; s p . G. (bei 15°) 0,937; S. P. 213,5°. Diäthylanilin, techn 1 kg Mk. 4,00 Pur. 1 „ „ 12,00
c) Phenylendiamin. Drei Isomere, w o v o n v o r allem d i e m - u n d p - V e r b i n d u n g ( f ü r d i e F a r b e n f a b r i k a t i o n ) v o n B e d e u t u n g sind.
Anilinfarben —
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Anilinschwarz
m - P h e n y l e n d i a m i n gewinnt man durch Reduktion von m-Dinitrobenzol oder m-Nitranilin mittels Fe und HCl. Nach dem D. R. P. 130 742 gewinnt man es elektrolytisch aus m-Nitranilin in wässeriger alkalisalzhaltiger Flüssigkeit mittels einer Kupferkathode mit oder ohne Zusatz von Kupferpulver. Das Zusatz-D. R. P. 131 404 sieht bei der Reaktion auch die Verwendung anderer Metallkathoden vor; E l b s hat nachgewiesen, dass der Zusatz von Kupferpulver u n b e d i n g t n ö t i g ist, um m-Phenylendiamin zu erhalten. — Die reine Base ist leicht veränderlich und wird deshalb entweder sofort weiter verarbeitet oder aber in die Form des Chlorhydrats gebracht. Feine wasserlösliche Nadeln; Sch. P. 63°; S. P. 287°. p - P h e n y l e n d i a m i n . Durch Reduktion von p-Nitranilin sowie von Amidoazobenzol (in Anilin gelöst) mittels HsS erhalten. Die freie Base ist beständig und kommt in den Handel. Wasserlösliche Kristalle, die beim Handelsprodukt dunkelbraun bis schwarz gefärbt sind; Sch. P. 147°; S. P. 267°. m-Phenylendiamin, techn. (freie Base) . . . chlorhydrät . „ „ . ehem. rein . . sulfat p-Phenylendiamin, techn. (freie Base) „ chlorhydrat „ „ ehem. rein, krist
.
.
H Mk. 4,50; H „ 4,50;
1 1 1 1 1 1 1
kg Mk. 6 , 5 0 .„ „ 6,00 „ „ 40,00 „ „ 40,00 „ „ 9,05 „ „ 7,02 „ „ 34,00
Von den übrigen Anilinderivaten siehe D i p h e n y l a n i i n und M e t h y l d i p h e i i y l a m i n unter ,,D i p h e n y l a m i n". N i t r a n i 1 i n s. d. A m i d o b e n z o l s u l f o s ä u r e n unter „ B e n z o l v e r b i n d u n g e n" und „ S u l f a n i l s ä u r e". Sämtliche Anilinderivate dienen in mehr oder weniger ausgedehntem Masse zur Farbenfabrikation, teilweise auch zur Gewinnung pharmazeutischer und sonstiger Präparate. Anilinderivate: Martin Zoll, Frankfurt a. M.
A n i l i n f a r b e n siehe „ T e e r f a r b s t o f f e". Anllinschwarz. Teerfarbstoff von unbekannter Konstitution, wegen seiner hohen Echtheit für die Bauinwollfärberei von grosser Bedeutung. Entsteht bei Oxydation saurer Anilinsalzlösungen mit MnOi, PbC>2, KMnCh, weiter mit Chromaten, KClOa, Ferrisalzen u. s. w., besonders bei Gegenwart kleiner Mengen von Cu- und Va-Verbindungen, die sauerstoffübertragend wirken. Es hat die Formel (C6H6N)x. Wegen seiner Unlöslichkeit erzeugt man das Anilinschwarz fast stets auf der Faser, indem man diese mit dem Gemenge von Anilinsalz und Oxydationsmittel tränkt und die Oxydation dann durch die „warme Hänge" bewirkt. Fertiggebildetes Anilinschwarz in Teigform dient zum Zeugdruck. Es ist ein Gemenge von Salzen (meist Chromaten); die Base bezeichnet man als N i g r a n i 1 i n. Neuerdings stellt man das Anilinschwarz auch e l e k t r o c h e m i s c h dar, und zwar erhält man es bei der Elektrolyse von wässerigen Anilinsalzlösungen (unter Verwendung von Platin- oder Kohleelektroden) an der Anode. Der sulfurierte Farbstoff wird dann durch elektrolytisch gebildeten H zu „Anilinweiss" reduziert und letzteres als Küpe benutzt. Für die vegetabilische Faser nimmt das Anilinschwarz unter allen schwarzen Farbstoffen immer noch den ersten Rang ein. Hinsichtlich seiner Anwendung haben die letzten Jahre so zahlreiche Neuerungen und Verbesserungen gebracht, dass hier nicht einmal Andeutungen gegeben werden können. Wir verweisen auf den sehr lesenswerten Artikel: „ F o r t s c h r i t t ^ i n d e r A n w e n d u n g d e s A n i l i n s c h w a r z i n d e n l e t z t e n J a h r e n " von H e n r i S c h m i d in der „Chemiker-Zeitung", Jahrg. XXVI. (1902), 245, 261, 271.
Animalische Farbstoffe — Anthracen.
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Anilinschwarz:
Lehmann & Voss, Hamburg.
A n i m a l i s c h e F a r b s t o f f e siehe „ T i e r i s c h e Farbstoffe". A n i s a l d e h y d s i e h e „ R i e c h s t o f f e , k ü n s t 1." A n l s l d l n ( M e t h o x y a n i l i n ) . Methyläther d e s A m i d o p h e n o l s CHs. O . C 6 H 4 . NH a > und z w a r bildet d a s vom o - A m i d o p h e n o l derivierende o - A n i s i d . i n ein ö l v o m s p . G . 1 , 1 0 8 bei 26°, d a s unter 7 3 4 mm D r u c k bei 2 2 6 , 5 ° siedet. Das p - A n i s i d i n erhält man a u s p - N i t r o p h e n o l m e t h y l ä t h e r ( p - N i t r a n i s o l ) mit S n + H C l ; e s bildet tafelförmige Kristalle, S c h . P . 5 5 , 5 — 5 6 , 5 ° . O-Anisidin puriss D Mk. 0 , 7 0 ; H Mk. 5,00 p-Anisidin „ D „ 1,00; H „ 8,00 A n i s ö l . Ä t h e r i s c h e s Öl, das a u s dem A n i s(Fructus Awisi^der Frucht d e r Doldenpflanze Pimpinetla Animm, durch Destillation mit W a s s e r gewonnen wird. Die verschiedenen Sorten dieser Früchte enthalten zwischen 1,9 und 3,5 °h> des Öles. F a r b l o s e s o d e r b l a s s g e l b e s , eigenartig a r o m a t i s c h r i e c h e n d e s ä t h e r i s c h e s ö l von s ü s s l i c h e m , gewürzigem G e s c h m a c k . S p . G . (bei 15°) 0 , 9 8 0 — 0 , 9 9 0 . E r s t a r r u n g s p u n k t + 14 bis 19°. S. P . 2 2 2 bis 228°. Jodzahl 1 8 6 - 2 7 4 . Kalia b s o r p t i o n 0 , 2 5 — 0 , 3 8 % . E s b e s t e h t zu 8 0 — 9 0 % a u s dem A n e t h o 1 (Anisk a m p f e r ) , d a s man a l s w i r k s a m e s a r o m a t i s c h e s Prinzip des Anisöls a u f f a s s t . D a s Anisöl, w e l c h e s ( e b e n s o wie neuerdings d a s isolierte Anethol s e l b s t ) in der P a r f ü m e r i e und L i k ö r f a b r i k a t i o n viel benutzt wird, ist m a n n i g f a c h e n V e r f ä l s c h u n g e n unterworfen. D i e s e b e s t e h e n teils in dem U n t e r s c h i e b e n und V e r m i s c h e n s c h l e c h t e r S o r t e n , teils auch im Zusätze a n d e r e r S u b s t a n z e n , w i e vor allem d e s S t e r n a n i s ö l s . Anisöl, russisch, rektifiziert . . . . 1 kg Mk. 16,00 »deutsch, „ 1 „ „ 12,50 „ Anethol (Anisöl D. A. IV) 1 „ „ 16,00 A n s t r i c h f a r b e n . Hierher g e h ö r e n die F a r b e n zum B e m a l e n von Metall-, Holz- und S t e i n g e g e n s t ä n d e n , P a p i e r e n , T a p e t e n , Zeugdruck, K o n d i t o r w a r e n u. s. w . ; doch m ü s s e n streng g e n o m m e n auch die F a r b e n der Kunstmalerei zu den A n s t r i c h f a r b e n gezählt werden. Im G e g e n s a t z zu den A n s t r i c h f a r b e n s t e h e n die F a r b e n , w e l c h e einen Stoff i n d e r M a s s e z u durchdringen h a b e n . B e i den im engeren S i n n e zum Anstreichen und Malen dienenden F a r b e n u n t e r s c h e i d e t man K a l k f a r b e n , K a s e i n f a r b e n , L e i m f a r b e n , Ö l f a r b e n , W a s s e r f a r b e n u. s. w. j e nach dem a l s Bindemittel für d i e F a r b e n benutzten Medium. D i e g r ö s s t e W i c h t i g k e i t dürfen noch immer d i e Ö l f a r b e n (s. d.) b e a n s p r u c h e n . D i e P r e i s e der A n s t r i c h f a r b e n s c h w a n k e n ausserordentlich nach ihrer Zusammensetzung. Anstrichfarben: Chemische Fabrik bei Karlsruhe, G. m. b. H., Rüppurr (Baden). Frischauer £ Co., Bergwerkabesitzer und Fabrik ehem. Produkte, Wien VI/1. Fried. lt.
Mühlen für E r d f a r b e n : Krupp
Aktiengesellschaft
Grusonwerk,
Hirsch & Merzenich, Farbwerke m. b. H., Grenzhausen. G. Jahreiss & Hotnig, Helmbrechts i. Bay.
J.
Magdeburg-Buckau.
A p p a r a t e und Einrichtungen für E r d - und M i n e r a l f a r b e n f a b r i k a t i o n :
Haack,
Ing.-Chemiker,
Anthracen.
Godesberg a.
C14H10.
Rh.
(Abt.:
Apparatebau.)
K o h l e n w a s s e r s t o f f von der K o n s t i t u t i o n : der im Steinkohlenteer vorkommt und aus den am schwersten flüchtigen Anteilen desselben gewonnen wird. E s dient dazu die als A n t h r a c e n ö l b e zeichnete Fraktion der Steinkohlenteerdestillation mit einem Siedepunkt über 270°. Das Anthracenöl stellt eine butterweiche, gelbgrüne M a s s e mit zahlreichen beigemengten Kristallschuppen dar. Sp. G. 1,085—1,095. E s enthält etwa 3 °/„ Anthracen. Früher nahm man einen Gehalt Phenan bis zu 2 0 % an, doch hat sich herausgestellt, d a s s daran noch t h re n, F l u o r a n t h r e n , K a r b a z o l , P y r e n und a n d e r e K o h l e n -
Anthrachinon.
42
Wasserstoffe beteiligt sind. Die Hauptmenge des als „Antracenöl" bezeichneten Kohlenwasserstoffgemisches ist überhaupt noch nicht erforscht. Zur Anthracengewinnung bleibt das ö l mehrere Tage an kühlen Orten (ev. unter künstlicher Kühlung) ruhig stehen, worauf man die flüssigen Anteile durch Zentrifugieren oder durch Filterpressen entfernt. Das so entstandene Rohprodukt wird in hydraulischen Pressen stärker ausgepresst, und zwar zum Schluss unter Erwärmung. Das auf diese Weise erhaltene Rohanthracen mit einem Gehalt von 25—40 % wird nun zur Entfernung von Verunreinigungen mit Lösungsmitteln, wie namentlich mit S o l v e n t - N a p h t a (s. d.), behandelt; die vollständige Reinigung des Anthracens geschieht durch Sublimation mit überhitztem Wasserdampf. Das im vorigen Jahrgang erwähnte D. R. P. 111 359, wonach man das Rohanthracen schmolz, dann partiell kristallisieren liess und hierauf die Kristalle mit schmelzendem Atzkali und zuletzt mit Benzol behandelte, ist wieder gelöscht worden, scheint sich also nicht bewährt zu haben. Zur Reinigung des Anthracens sind auch sonst noch sehr zahlreiche Methoden empfohlen worden, ohne dass man erfährt, welche sich bewährt haben. Das D. R. P. 68 474 benutzte zu diesem Zwecke flüssiges Schwefeldioxyd, während man nach dem D. R. P. 113 291 das Rohanthracen in einem geschlossenen Apparat unter Druck mit flüssigem Ammoniak auslaugt, welches im wesentlichen nur die Verunreinigungen löst. Gereinigtes Anthracen kommt als lockere, schneeähnliche, hellgelbe Masse von 60—90 % Reingehalt in den Handel und wird meist in diesem Zustande auf A n t h r a c h i n o n (s. d.) und A 1 i z a r i n (s. d.) sowie deren Derivate verarbeitet. Vollständig reines Anthracen bildet kleine, weisse, violett floureszierende, glänzende Blättchen. Sch. P. 216,55°; bei etwas höherer Temperatur sublimiert es leicht; S. P. über 351°. Unlöslich im Wasser; 1 T. Anthracen löst sich in 170 T. Alkohol, 60 T. Schwefelkohlenstoff, 110 T. Benzol, leichter in den höheren Homologen des Benzols. P r ü f u n g : Die Bestimmung des Anthracens in der Handelsware geschieht nach dem L u e k sehen Verfahren (Höchster Anthracenprobe) in der Form von Anthrachinon. In einen 500 ccm-Glaskolben wägt man 1,0 g Rohanthracen ein und iibergiesst mit 45 ccm Eisessig. Auf den Kolben setzt man ein 75 cm langes Kühlrohr auf, an dessen oberem Ende mit Hilfe zweier Kautschukringe ein Reagiergläschen von etwa 50 ccm Inhalt befestigt wird. In dieses bringt man eine Lösung von 15 g krist. Chromsäure in 10 ccm Eisessig und 10 ccm H , 0 und erhitzt den Inhalt des Kolbens auf einem Sandbade zu gelindem Sieden. Mittels eines kleinen Topftrichters, dessen stündlichen Flüssigkeitsdurchgang man genau reguliert, lässt man diese so zu dem kochenden Kolbeninhalt fliessen, dass die Dauer des Zusatzes 2 Stdn. beträgt. Ist alle Chromsüurelösung eingelaufen, so lässt man den Kolbeninhalt noch 2 Stdn. kochen (wobei aus dem Kühlrohr keine Dämpfe entweichen dürfen), lässt dann erkalten, hierauf 12 Stdn. stehen und setzt nun dem Kolbeninhalt 400 cem H„0 zu. Das hierdurch vollständig abgeschiedene, bei der Oxydation des Anthracens entstandene Anthrachinon wird abfiltriert und zunächst mit kaltem, dann mit kochendem alkalischem und schliesslich mit kochendem reinem H.,0 ausgwewaschen. Den Trichterinhalt spült man vollständig in eine kleine Porzellanschale," dampft ab und trocknet bei 100 0 zum konstanten Gewicht, worauf das R o h a n t h r a c h i n o n gewogen wird. Dieses übergiesst man mit 10 g rauch, 11.SO, von 68 Be und erhitzt 10 Minuten im Luftbad auf 112 Hierauf bleibt die Schale zur" Wasseranziehung 12 Stdn. an einem feuchten Orte stehen; dann spült man ihren Inhalt mit 200 ccm H 2 0 in eine Porzellanschale, lässt erkalten, filtriert und wäscht den Filterinhalt wieder erst mit kaltem, dann mit kochendem alkalischem und schliesslich mit kochendem reinem H , 0 aus. Den Filterinhalt spült man in eine kleines Porzellanschälchen, dampft ab und trocknet Ijei 100° bis zum konstanten Gewicht. Hierauf erhitzt man das Schälchen auf dem Sandbade, bis sich alles Anthrachinon verflüchtigt hat, lässt im Exsikkator erkalten und wägt wieder. Die Differenz zwischen den beiden letzten Wägungen ergibt das Gewicht an reinem Anthrachinon, und hieraus lässt sich der Gehalt an reinem Anthracen leicht berechnen: 100 T. A n t h r a c h i n o n e n t s p r e c h e n 85,58 T. A n t h r a c e n . Anthracenöl Anthracen, „ „ „
(Grtinöl, F e t t ö l ) roh ( 2 0 % ) gerein, sublim. ( 9 0 ° / 0 ) dopp. gereinigt, sublim ehem. rein, krist. alb
Anthracen:
'
.
.
.
.
°/ 0 kg M k . 1 1 , 0 0 1 „ „ 2,00 1 „ „ 6,50 1 „ „ 8,00 1 „ „ 40,00
C. M. Schmook, Breslau XVII.
Anthracenöl:
Hubert Baese & Co., Braunschweig.
Anthrachinon. Oxydation gewonnnen.
CO
C6H4C6H4.
Wird aus dem Anthracen
durch
Als Oxydationsmittel dient ein Gemisch von Kalium-
Anthracit —
Anthranilsäure.
48
bichromat mit verdünnter Schwefelsäure. Das Anthracen muss gereinigt und durch Sublimation und Mahlen fein verteilt sein. Die Menge des Bichromats wird nach dem Reingehalt des Anthracens (60—80 %ig) bemessen. Die Reaktion nimmt man in einem Rührbottich aus Holz vor, der innen mit Blei ausgeschlagen ist und ca. 3000 1 fasst: Man bringt darin 100—150 kg KsCrsO? und 1500 1 H 2 0 durch einströmenden Dampf zum Kochen, trägt langsam 100 kg Anthracen ein, verrührt und lässt hierauf unter stetem Umrühren langsam verd. H2SC>4 (30° B6) einfliessen. Während die Säure (140—210 kg) in etwa 10 Stunden einfliesst, wird der Dampf abgestellt. Darnach kocht man kurze Zeit, lässt etwas abkühlen und trennt das Rohanthrachinon von der Lauge. Ausgewaschen und getrocknet bildet es ein rötlichgelbes Pulver (115—120 kg), das durch Lösen in heisser konz. Schwefelsäure weiter gereinigt wird. Die weitere Reinigung erfolgt gewöhnlich mit Solventnaphta oder mit Pyridinbasen. Nach dem D. R. P. 137 495 bewirkt man diese Nachreinigung besser mit Nitrobenzol, Anilin oder Toluidin, in welchen Lösungsmiteln das Rohanthrachinon in der Siedehitze löslich, dagegen bei gewöhnlicher Temperatur fast unlöslich ist. Beim Abkühlen fällt deshalb das reine Anthrachinon in Kristallnadeln aus; dieselben werden abgenutscht und mit Anilinöl nachgewaschen. Reines Anthrachinon bildet hellgelbe, lange, biegsame Nadeln. Sch. P. 273—274°. Es ist ohne Zersetzung sublimierbar und siedet über 360°. Unlöslich in Wasser, schwerlöslich in Alkohol und Benzol. In konz. H 2 S O i löst es sich schon in der Kälte leicht und wird daraus durch Wasser unverändert wieder ausgefällt. Über seine Weiterverwendung siehe den Artikel ,,A 1 i z a r i n". Prüfung: Um den Gehalt der Handelsware an reinem Anthrachinon zu bestimmen, -bedient man sich des L u c k sehen Verfahrens, welches im Artikel „ A n t h r a c e n " beschrieben worden ist. Bei demselben werden alle Verunreinigungen durch weitere Oxydation e n t f e r n t oder in alkalilösliche Verbindungen übergeführt. Anthrachinon, „
techn „ „
1 kg Mk. bei 1 0 kg e h e m . rein, krist
H Mk. 1 , 7 0 ;
1 1
„ „
„ „
6,50 6,00 15,00
A n t h r a c i t siehe „ B r e n n s t o f f e". A n t h r a n i l s ä u r e (o-Amidobenzoesäure). CoH^NHs). C0 2 H. Man stellt sie dnreh Kochen von P h t a l y l h y d r o x y l a m i n mit alkoholischem Kali d a r ; die Reaktion entspricht der Gleichung: C e H i < C g > N . OH + HsO = C o H 4 < q q q H + CO„. Das Phtalylhydroxylamin erhält man nach den D. R. P. 130 680 und 130 681 leicht aus Phtalsäureanhydrid und Hydroxylamin. Es hat sich nun herausgestellt, dass die oben erwähnte Umwandlung des Phtalylhydroxylamins mit alkoholischem Kali leicht versagt, und die D. R. P. 130 301 und 130 302 ersetzen das Verfahren durch eine Behandlung mit wässeriger NasCOä oder K2CO3Lösung, wobei man an die Stelle des Phtalylhydroxylamins dessen Alkalisalze setzt. Ein anderes Verfahren (D.R. P. 135836 und 136 788) geht von der freien P h t a l h y d r o x y l a m i n s ä u r e aus, die, in wässeriger Lösung mit Ätzalkali oder Alkalikarbonat gekocht, Anthranilsäure in guter Ausbeute liefert. Die Phtalhydroxylaminsäure entsteht bei gewöhnlicher Temperatur aus Phtalsäureanhydrid mit einer wässerigen Lösung von Hydroxylamin. Weiter nennen wir das D. R. P. 133 950; man geht dabei vom P h t a 1 c h 1 o r i m i d aus und digeriert dieses mit verd. Natronlauge, wobei ebenfalls Anthranilsäure entsteht. Nach dem D. R. P. 129 165 endlich verfährt man so, dass man zunächst o - N i t r o t o l u o l - p - s u l f o s ä u r e durch Behandlung mit wässerigen Alkalien in S u l f o a n t h r a n i l s ä u r e (CO ä H : NH2 : SOaH = 1 : 2 : 4) überführt und diese durch Behandlung mit Natriumamalgam bei gewöhnlicher Temperatur in Anthranilsäure umwandelt. Die Anthranilsäure schmilzt bei 145°; man benutzt sie zur Darstellung von Farbstoffen und Arzneimitteln. Der A n t h r a n i l s ä u r e m e t h y l e s t e r findet sich in vielen ätherischen ölen und wird neuerdings zur Darstellung synthetischer Blumengerüche verwendet.
44
Anthrarobin — Antimon.
Anthranüsäure, techn H Mk. 5,00; d kg Mk. 45,00 » ehern, rein . . . . . . . . H „ 8,00; 1 „ „ 72,00 Anthranilsäuremethylester . 1 r „ 750,00 A n t h r a r o b i n siehe „ A r z n e i W i t t e l , n e u e r e". A n t l c h l o r . Allgemein ist h i e r u n t e r j e d e r Stoff zu v e r s t e h e n , d e r g e e i g n e t ist, d a s n a c h d e r C h l o r b l e i c h e in d e r G e s p i n s t f a s e r o d e r in d e r P a p i e r m a s s e z u r ü c k g e h a l t e n e C h l o r u n s c h ä d l i c h zu m a c h e n . G e w ö h n l i c h w i r d a l s Antichlor das u n t e r s c h w e f l i g s a u r e Natron Natriumthiosulfat) N a Ä O s + 5 HÜO b e z e i c h n e t . M a n stellt d a s T h i o s u l f a t t e c h n i s c h n a c h v e r s c h i e d e n e n M e h o d e n d a r . B e i s p i e l s w e i s e g e w i n n t m a n d u r c h G l ü h e n v o n Na 2 SO« mit C S c h w e f e l n a t r i u m , in d e s s e n w ä s s e r i g e L ö s u n g SO» eingeleitet w i r d . Im g r ö s s t e n M a s s s t a b e g e w i n n t m a n es a b e r a u s d e n S o d a r ü c k s t ä n d e n , d i e bei freiwilliger O x y d a t i o n e i n e M a s s e mit h o h e m C a S 2 O s - G e h a l t g e b e n . K o c h t m a n d i e s e M a s s e mit NasSOi, s o g e h t d a s C a l c i u m t h i o s u l f a t in N a 2 S 2 0 3 ü b e r . D e r beim l e t z t g e n a n n t e n V e r f a h r e n e n t s t e h e n d e N i e d e r s c h l a g von C a S 0 4 s c h l i e s s t g r o s s e M e n g e n v o n N a 2 S 2 0 s u n d CaSüOs ein. Er f ü h r t d i e B e z e i c h n u n g g e f ä l l t e s A n t i c h l o r " und wird in d e r P a p i e r f a b r i k a t i o n mit V o r l i e b e b e n u t z t , d a er, a b g e s e h e n v o n s e i n e r F u n k t i o n als Antichlor, a u c h zum Füllen d e s P a p i e r s t o f f s dient. A u s s e r d e m T h i o s u l f a t w i r d a u c h N a t r i u m b i s u l f i t NaHSOs, w e i t e r W a s s e r s t o f f s u p e r o x y d s o w i e A m m o n i a k a l s Antichlor b e n u t z t . v Natriumthiosulfat, techn. krist. (Antichlor) /o kg Mk. 11,00—14,00 bei Waggonladung % „ „ 8,00-12,00 „ „ entwässert °/o „ „ 43,00 A n d e r e Q u a l i t ä t e n s i e h e unter „ N a t r i u m v e r b i n d u n g e n " . Antichlor: Fuerst Bros. & Co., New York, Nos. 2 u. 4 Stone I Lehmann & Voss, Hamburg. Street. | Adolf Thöl, Hannover.
Antlfebrln siehe „A c e t a n i I i d". Antifrlktlonsmetall siehe ,,A n t i m o n 1 e g i e r u n g e n".
A n t i m o n . S b . (Stibium.) A. G . 119,9. Zur G e w i n n u n g w i r d d a s A n t i m o n e r z ( S c h w e f e l a n t i m o n , G r a u s p i e s s g l a n z ) in F l a m m ö f e n g e r ö s t e t u n d d a s g e w o n n e n e A n t i m o n o x y d d u r c h K o h l e r e d u z i e r t . Die P r o z e s s e e n t s p r e c h e n folgenden Gleichungen: 2 Sb 2 S 3 + 9 0 2 = 2 S b 2 0 3 + 6 S 0 2 2 S b 2 0 3 + 3 C 2 = 2 Sb 2 + 6 CO. N a c h einem a n d e r n V e r f a h r e n w i r d d a s Erz o h n e v o r h e r g e h e n d e R ö s t u n g d i r e k t e n t s c h w e f e l t , u n d z w a r d u r c h E r h i t z e n mit m e t a l l i s c h e m E i s e n . Letzt e r e m f ü g t m a n d a b e i N a 2 S 0 4 u n d C bei, w o d u r c h s p ä t e r eine l e i c h t e r e T r e n n u n g d e s A n t i m o n r e g u l u s vom S c h w e f e l e i s e n erfolgt. R e a k t i o n : 2 Sb 2 S 3 + 3 Fe 2 = 2 Sb 2 + 6 FeS. D a s R o h a n t i m o n ist ziemlich u n r e i n ; es w i r d d u r c h S c h m e l z e n mit w e n i g S c h w e f e l a n t i m o n u n d S o d a gereinigt ( r a f f i n i e r t ) ; hierauf erfolgt eine z w e i t e Raffination ohne Zusatz. N e u e r d i n g s sind d i e V e r s u c h e , A n t i m o n a u s d e n S c h w e f e l v e r b i n d u n g e n d u r c h E l e k t r o l y s e zu g e w i n n e n , v o n B e d e u t u n g g e w o r d e n . N a m e n t l i c h s c h e i n t ein V e r f a h r e n d e r F i r m a S i e m e n s & H a l s k e B e a c h t u n g zu v e r d i e n e n . R e i n e s Antimon ist w e i s s , s i l b e r g l ä n z e n d ; es kristallisiert in s t u m p f e n R h o m b o e d e r n . S e h r s p r ö d e u n d leicht p u l v e r i s i e r b a r . Sp. G . 6,7—6,8; S c h . P. 430°. Vom Sauerstoff d e r L u f t w i r d es bei g e w ö h n l i c h e r T e m p e r a t u r k a u m a n g e g r i f f e n . Vereinigt sich d i r e k t mit Cl, löst sich in K ö n i g s w a s s e r , w i r d v o n HNOa oxydiert. D a s A n t i m o n f i n d e t a u s g e d e h n t e V e r w e n d u n g in F o r m s e i n e r L e g i e r u n g e n (vgl. „ A n t i m o n l e g i e r u n g e n " ) , und z w a r w e g e n s e i n e r E i g e n s c h a f t , w e i c h e r e n M e t a l l e n ( w i e Blei u n d Z i n n ) eine g r ö s s e r e H ä r t e zu v e r l e i h e n . U n t e r d e m N a m e n Antimonium crudum ist nicht etwa d a s r o h e A n t i m o n metall im H a n d e l , vielmehr g e h t u n t e r d i e s e r B e z e i c h n u n g d a s A n t i m o n s u l f i d ( D r e i f a c h - S c h w e f e l a n t i m o n , A n t i m o n t r i s u l f i d , A n t i m o n s u l f ü r ) Sb 2 S 3 . D a s s e l b e f i n d e t sich in d e r N a t u r a l s G r a u s p i e s s g l a n z ( A n t i m o n g l a n z ) u n d w i r d v o n d e r
Antimonfarben — Antimonlegierungen.
45
Bergart durch einfaches Absaigern bei Rotglut getrennt, da es bei sehr niedriger Temperatur schmilzt. Diese Saigerarbeit geschieht entweder diskontinuierlich in T i e g e l n oder kontinuierlich in R ö h r e n . D a s Antimonium cru0
1 kg 33,00 H 3,60 H 14,40 D 1,60
H D
3,00 0,40
Arzneimittel, neuere.
58
Bezeichnung
Zusammensetzung
Preis
Verwendung
Mk. Dormiol.
Amylenchloral.
Hypnotikum.
Lösung 1 : 1 à 1 kg 23,00 H 2,50
Duotal.
Guajacolkarbonat.
Gegen Tuberkulose.
1 kg 101,00 H 11,00
Epicarin.
/S-Üxynaphtyl-o-oxy-mtoluylsäure. (Entgiftetes Näphtolderivat.)
Antiparasitikum; wegen seiner Reizlosigkeit, Ungiftigkeit und Geruchlosigkeit bei Hautkrankheiten sehr beliebt.
1 kg 45,00 H 4,80
Epidermin.
Fluorpseudocumol -)- Difluordiphenyl in Salbenform.
Äusserlich als Aseptikum bei Brandwunden, Flechten, Geschwüren u._s. w.
H 3,00
Reizloses lokales Anästhetikum. (Cocain-Ersatz.)
H 32,00 D 3,30
«-Eucaiu.
Tetramethyl-n-methyl-j'benzoxypiperidin-;'1 carbonsäureester. |
.i-Eucain.
Benzoylvinyldiacetonalkaminchlorhydrat.
W i e «-Eucain; hauptsächlich in der Augenheilkunde benutzt.
H 32,00 D 3,30
E u c a s in.
Kasein-AmmoniakVerbindung.
Nährmittel.
1 kg brutto 6,00 1 kg netto 4,00
E u c h i n i n.
Chinincarbonsäureäthylester.
Antipyretikum; soll vor | dem Chinin manche i Vorteile bieten. |
Euchinint a n n a t.
Das gerbsaure Salz des Euchinins ist völlig geschmacklos.
Eudoxin.
Wismutsalz des Nosophens (s. d.).
Eupborin.
Phenylurethan.
E u p y rin.
| j |
H 17,00 D 2,00 1 kg 85,00 H 9,00
Äusserlich als Jodoformersatz, innerlich als Desinfiziens des Verdauungskanals.
H 22,00 D 2,50
Antipyretikum und Antineuralgikum.
1 kg 38,00 H 4,20
Vanillinäthylkarbonat-pphenetidin.
Antipyretikum.
H 14,00 D 1,60
Europhen.
i-Butyl-o-kresoljodid.
Antiseptikum und Jodoformersatz.
H 18,00 D 2,00
Exalgin.
Methylacetanilid.
Antineuralgikum.
H 15,00
Ferropyrin (Ferripyrin).
Antipyrin -J- Eisenchlorid.
Bei Anämie, Chlorose, Migräne, Neuralgieen, bei Darmkatarrhen und Blutungen.
H 10,00 D 1,10
F e r s a n siehe besonderen Artikel.
1
59
Arzneimittel, neuere.
Preis
Bezeichnung
Zusammensetzung
Verwendung
F l u o r o f orm (Aq. fluoroform).
Fluoroform C H F S ist ein Gas, das sich zu 2,8°/« in HüO löst. D i e Lösung kommt zur Verwendung.
Gegen Tuberkulose.
FluorRheumin.
Fluorphenetol Difluordiphenyl, in Salbenform.
Ausserlich gegen R h e u matismus, Hexenschuss, Influenza.
Chlormethylmenthyläther.
Gegen Schnupfen.
Forman-Pastillen 10 Stck. 0,40, Forman-Watte Dose 0 , 2 4
Mk.
Forman.
Forrain =
1 kg (mit Glas) 10,00
H
3,00
Urotropin (s. d.).
Gallicin.
Gallussäuremethylester.
In der Augenheilkunde bei Katarrhen der Conjunctiva.
H 5,20
Glandulen.
Präparat aus den Bronchialdrüsen von Hammeln.
Gegen Lungentuberkulose.
H 45,00 D 5,00
Gua jacol.
Monomethylbrenzkatechinäther.
Gegen Tuberkulose.
1 kg 1 6 , 0 0 H 1,80
Haemogallol.
Durch Einwirkung von Pyrogallol auf defibriniertes Blut erhalten.
Gegen Bleichsucht.
Hedonal.
Methylpropylkarbinolkarbaminsäureester.
Hypnotikum, besonders bei neurasthenischer und hysterischer Schlaflosigkeit.
Helmitol.
Hexamethylentetraminverbindung der Anhydromethylenzitronensäure.
Bei Blasenleiden.
Heroin.
Diessigsäurester des Morphins.
Ersatzmittel für Codein und Morphin.
Hetokresol.
Zimtsäure-m-kresolester.
Findet in der chirurgischen Behandlung der Tuberkulose Verwendung.
H e toi.
Zimtsaures Natrium.
Gegen Lungentuberkulose.
Holocain.
p-Diäthoxyäthenyldiphenylamidin.
Lokales Anästhetikum; namentlich in der Augenheilkunde verwendet.
Hy pnal.
Monochlorantipy rin.
Hypnotikum.
1 kg 8 5 , 0 0 ' H 9,00
Hypnon.
Acetophenon.
Hypnotikum.
D 0,60
Ichthalbin.
Ichthvoleiweiss.
B e i Anämie und Rhachitis.
H
5,20
H 10,50 D 1,15
H
5,50
pur. und hydrochlor. D 6 , 0 0 D
1,90
D 0,90 D
H
3,25
6.00
60
Arzneimittel, neuere. Preis
Bezeichnung
Zusammensetzung
Verwendung
Ichtoform.
Verbindung von Formaldehyd und Ichthyol.
Geruch- und geschmackloses, in HaO unlösliches Antiseptikum. Gutes Darmdesinfiziens sowie Jodoformersatz.
I kg 78,00
Isarol.
Ersatz für Ammon. sulfoichthyolic. und damit annähernd identisch.
Wie Ichthyol.
1 kg 18,00 H 2,00
Itrol.
Silbercitrat.
Wundantiseptikum.
H 12,00 D 1,40
Jodipin.
10°/ o ige Verbindung von Jod mit Sesamöl.
Jodoformin.
| Verbindung von Jodoi form mit Hexamethylen| tetramin.
Geruchloser Jodoformersatz.
Jodol.
Tetrajodpyrrol.
Gutes Antiseptikum, Jodoformersatz.
Jodophen =
1 Anstatt des Jodkaliums 1 bei sekundärer und 1 | tertiärer Lues. |
Jod-Antipyrin.
Lactophenin.
Milchsäurederivat des p-Phenetidins.
Loretin.
Losophan.
| j
1 kg 19,00 H 2,10 H 6,25
1 kg 80,00 H 8,50 i 1
Nosophen (s. d.).
Jodopyrin.
Lycetol.
Mk.
Antipyretikum, Antineuralgikum.
1 kg 73,00 H 7,50
Antipyretikum (bei Typhus).
1 kg 60,00 H 6,20
Jodoxychinolinsulfosäure und ihre Salze (Natrium und Wismut).
Jodoformersatz.
1 kg 43,00 H 4,80
Trijodkresol.
Antiseptikum.
j
| |
H 18,00 D 2,00
| Dimethylpiperazintartrat. Gegen Gicht und chronischen Rheumatismus (als 1 Ersatz des Piperazins). j
H 32,00 D 3,50
Lysidin.
Athylenäthenyldiamin.
Lysoform,
Lösung von Formaldehyd in alkoholischer Kaliseifenlösung.
Desinfiziens.
1 kg 2,75
Malarin.
Acetophenonphenetidin.
Antipyretikum und AntiDeuralgikum.
H 22.00 D 2,30
Me so tan.
Salicylsäuremethvloxymethylester.
Zu Einreibungen bei rheumatischen Erkrankungen.
1 kg 43,00 H 4,50
Methylal.
Methylendimethyläther.
Hypnotikum.
1 kg 15,00 H 1,70
Migränin.
Antipyrin Coffeincitrat.
Gegen Migräne, Kopfschmerzen, Influenza.
H 10,50 D 1,10
Harnsäurelösend. Gicht.
Gegen
H 15,00
61
Arzneimittel, neuere.
Zusammensetzung
Bezeichnung
Verwendung
Preis Mk.
Naphta-Natronseife, aus Ausserlich mit vorzüg- 1 Pfd. russisch: der Naphta einer be- lichem Erfolg gegen verMk. 3,00 mit schiedene Hautkranksonderen kaukasischen 33 */» °/o Rabatt. Naphtaquelle dargestellt. heiten und Wunden verwendet; wird von der Haut sehr leicht resorbiert und eignet sich gut als Träger für andere, äusserlich anzuwendende Arzneistoffe.
Maftalan.
Neurodin.
Acetyl-p-oxyphenylurethan.
Antineuralgikum.
H 8,50
Nosophen.
Tetrajodphenolphtalein.
Innerlich als Darmdesinfiziens, äusserlich als Jodoformersatz.
H 17,00 D 1,90
Orexin. tannic.
Ph enyldihydrochinazolintannat.
Zur Anregung der Esslust verwendet.
H 16,00 D 1,80
Orphol.
Wismut-/?-naphtol.
Bei Darm- und Magenkatarrh.
H 4,00 D 0,50
Orthoform „neu'.
m-Amido-p-oxybenzoesäuremethylester.
Ausserlich bei Geschwüren, Riss- und Brandwunden mit vorzüglichem Erfolge.
H 11,50 D 1,30
Pankreon.
Siehe den besonderen Artikel.
Trioxymethylen (polymerisierter Formaldehyd).
Paraform.
Desinfiziens.
zu 0,25 25 Tabl. 50 „ 100 „ 200 „
g 1,40 2,50 4,50 8,00
1 kg 16,50 H 2,00
P a r o d v n = Antipvrin. Peronin.
Chlorhydrat des Morphinbenzyläthers.
Pertussin.
Mischung eines Thymianauszuges mit Zucker.
Gegen Keuchhusten.
In Flaschen a 2,00
Phenacetin.
Acet-p-phenetidin.
Gegen Fieber, Migräne, Influenza.
1 kg 8,00
Diäthylendiamin.
Gegen Gicht.
H 30,00 D 3,20
Piperazin.
|
und
Als Schlafmittel gegen Hustenreiz der Phtisiker.
I Protargol. Pyramidon.
In Wasser leicht lösliche Gegen Gonorrhoe und als Proteinsilberverbindung. Wundantiseptikum. Dimethylamidoderivat des Antipyrins.
Soll günstiger als Anti- I pyrin wirken. |
1 g 1,20
H 14,00 D 1,45 H 17,00
62
Arzneimittel, neuere.
Bezeichnung Pyrazolin
Zusammensetzung
Verwendung
Preis Mk.
= Antipyrin.
Resorbin.
Fettemulsion aus Mandelöl and Wachs.
Bei Hautkrankheiten; gut geeignet zum Träger aller in Betracht kommenden Arzneistoffe.
1 kg 4,75
Rheumatin.
Salicylchininsalicylat.
Ausgezeichnetes Antirheumatikum.
H 17,50 D 2,00
Salacetol.
Salicylsäureacetolester.
Antiseptikum, Antirheumatikum.
1 kg 85,00 H 9,00
Salipyrin.
Antipyrinsalicylat.
Antipyretikum, Antineuralgikum.
1 kg 24,00 H 2,6fr
Salochinin.
Salicylsäurechininester.
Antipyretikum, ferner bei Neuralgie und Neurose verwendet.
H 17,00 D 2,00
S a l o l siehe Artikel „ S a l ó l e " . Salophen.
Salicylsäureacetatamidophenylester.
Antiseptikum, Antirheumatikum,
1 kg 90,00 H 9,50
Sanoform.
Dijodsalicylsäuremethylester.
Jodoformersatz; geruchund geschmacklos.
1 kg 70,00 H 8,00
Sidonal.
Chinasaures Piperazin.
Gegen Gicht.
D 1,50
S o l v e ol.
Lösung von Kresolen in kresotinsaurem Natron.
Desinfiziens.
1 kg 2,60
Somnal.
Chloral-Urethan in alkoholischer Lösung.
Hypnotikum.
1 kg 30,00 H 3,30
SozojodolSalze.
Salze der Dijod-p-phenolsulfosäure.
Stypticin Chlorid des aus dem (Cotarnin. hydro- Alkaloid Narcotin durch Einwirkung von Oxychlor.). dationsmitteln gewonnenen Cotarnins. Sublamin.
Quecksilbersulfatäthylendiamin.
Antiseptika, Jodoform- Kalisalz H 7,50; ersatz. Bei NasenNatriumsalz katarrhen , Haut- und H 8,00; Schleimhautkatarrhen ver- Quecksilbersalz wendet; auch bei DiphH 13,00; therie und Scharlach. Zinksalz H 11,00 Blutstillendes Mittel.
H 60,00 D 6,80
Vorzüglicher reizloser Sublimatersatz für die Desinfektion der Hände und Haut.
In Pastillen 1 kg 60,00 H 6,50
Sulfonal.
Acetondiäthylsulfon.
Hypnotikum.
1 kg 11,50
Tannalbin.
Eiweissverbindung der Gerbsäure.
Darmadstringens.
i kg 36,00 H 4.00
Tannigen.
Derivat der Gerbsäure.
Darmadstringens.
1 kg 67,50 H 7,00
Arzneimittel, neuere. Preis
Bezeichnung
Zusammensetzung
Verwendung
Tannoform.
Methylditannin.
Antiseptikum. Innerlich gegen JDarmkatarrh; äusserlich gegen Wunden, Exzeme u. s. w. Vorzügliches Mittel gegen Schweiss.
Tannoform, rein H 2,80; Streupulver H 1,00
Tannopin (Tannon).
Kondensationsprodukt von Tannin und Urotropin.
Antidiarrhoikum.
H 7,00
Tanocol.
Gerbsäureverbindung des Leims.
Vorzügliches Darmadstringens.
1 kg 30,00 H 3,50
Thiol.
Ammonium sulfothiolicum.
Ichthyolersatz; für die Dermatotherapie.
liquid. H 2,40 sicc. H 8,50
Triformol.
p-Formaldehyd.
Desinfiziens.
1 kg 16,50 H 2,00
Trional.
Methyläthylketondiäthylsulfon.
Mk.
für
1 kg 87,50 H 9,00
Triphenin.
Durch Erhitzen von p- Antipyretikum und AntiPhenetidin mit Propionneuralgikum. säure erhaltenes Homologes des Phenacetins.
1 kg 38,00 H 4,20
Urotropin.
Hexamethylentetramin Harnsäure lösendes Mittel. (Verbindung von Formaldehyd mit Ammoniak).
1 kg 60,00 H 6,50
Ursal.
Salicylsäure -f" Harnstoff. Gegen Gicht und Rheumatismus.
1 kg 55,00 H 6,20
Valerydin.
Isovaleryl-p-phenetidin.
Hypnotikum (Ersatz Sulfonal).
.
Gegen Neuralgie, Kopfschmerz, Migräne, Hysterie.
H 10,00 D 1,50
Validol.
Chemische Verbindung Gegen Nervenschmerz und von Menthol und Vale- Hysterie; auch gegen den riansäure mit einem Zu- Schmerz kariöser Zähne. satz von 30 °/o freiem Menthol.
H 12,00 D 1,50
Veronal.
Diäthylmalonylharnstoff.
Hypnotikum.
H 18,00
X ero form.
Bismut-Tribromphenol.
Ausserlich als Antiseptikum. Jodoformersatz.
1 kg 36,00 H 4,00
Yohimbin.
Alkaloid aus der Rinde des afrikanischen Y u m behoa-Qohimbehe-) b a u m e s , nnd zwar der Methylester der J o h i m boasäure.
Gegen Impotenz.
Chlorhvdrat 1 g 16,00; 10 Tabletten 1,50"
Arzneimittel,
neuere:
Fuerst Bros. & Co., New York, Nos. 2 u. 4 Stone Street.
64
Asaprol — Asche.
Antinosin:
Chemische Fabrik Rhenania, Aachen.
Eudoxin:
Chemische Fabrik Rhenania,
Aachen.
Nosophen:
Chemische Fabrik Rhenania, Aachen.
Pankreon:
Chemische Fabrik Rhenania,
Aachen.
A s a p r o l siehe „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e". Asbest. Ein natürlich vorkommendes Magnesiumsilikat mit mehr oder weniger Kalkgehalt. Mineralogisch unterscheidet man zwei hierhergehörige Mineralien, nämlich den eigentlichen A s b e s t ( T r e m o l i t h ) und den A m i a n t ( B e r g f l a c h s , F e d e r w e i s s , S t r a h l s t e i n ) . Sp. G. 2,5 bis 2,9; von Säuren und schwachen Alkalien nicht angegriffen. Wegen dieser Eigenschaft und wegen seiner Unverbrennlichkeit wird er zu mannigfachen Zwecken verwendet, namentlich eignen sich die langen, sehr biegsamen Fasern d e s Amiants zur Herstellung unverbrennlicher Gewebe, P a p p e u. s. w. 0
Asbest, gemahlen , kurz, fein „ mittellang „ sehr langfaserig (gereinigt) Seidenasbest puriss
Gerätschaften
aus
/ 0 kg Mk. 30,00 °/0 „ „ 46,00 °/„ „ „ 80,00 1 „ „ 3,00 1,80 1 kg Mk. 12,50; H „
Asbest.
Asbestgewebe 1 kg Mk. Asbesthandschuhe (Fausthandschuhe) Paar n Asbestpapier ( 5 0 x 5 0 cm) 1 kg „ Asbestpappe in Platten von 1, 1,5, 2, 2,5 und 3 cm Dicke . . 1 „ „ Asbestschalen (Sandbadschalen): Innerer Durchm. 80 100 120 150 180 mm. 1 Stück . . . 0,15 0,20 0,35 0,50 0,60 Mk. 10 Stück. . . 1,20 l,f0 3,00 4,00 5,00 „ Asbeslgarn, gedreht 1 kg Mk. Asbeststricke und Seile 1 „ „ Asbestgewebe, rein 1 „ „ Palladiumasbest 25°/ 0 ig Platinasbest 2 5 % ig .
5,50 6,00 7,00 2,00
3,00 11,00 5,50
D Mk. 12,00 D „ 13,00
Asbest:
Bernfeld & Rosenberg, Wien 9/1, Liechtenstein- I Eduard Elbogen, Wien III/2, Dampfschiffstr. 10. str. 21. I
Asbest und Gerätschaften d a r a u s :
Fuerst Bros. & Co., New York, Nos. 2 u. 4 Stone Street.
Asche. Aschengehalt
verschiedener
In 1000 T. sind enthalten
Birkenholz Blut (Ochsen) *Braunkohle Buchenholz Kichenholz (lufttrocken) Eigelb (Huhn) Eiweiss (Huhn) °Fichtenholz *Fleisch von Kalb . . * „ „ Ochsen . * „ „ Schwein.
.
. .
. . . .
Teile Asche 62,4 6,4 35,5 8,0 950,0 4,9 5,0 29,1 46,1 3,8 12,0 12,6 10,4
P f l a n z e n - u n d Ti e r s t o f f e . In 1000 T. sind enthalten Früchte: Apfel Birne Kirschen Pflaume Gerstenmehl *Gras, junges Haferkörner "Hafermehl *Hornmehl Käse (reifer) Kaffeebohnen Kartoffel (Knollen).
,
,
Teile Asche
14,4 19,7 22,0 18,2 23,3 20,7 31,4 28,4 250,0 122,6 31,9 37,7
(35
Aseptol — Asphalt.
In 1 0 0 0 X. sind enthalten Kartoffel (Schalen) . . K i e f e r n h o l z (lufttrocken) •Knochenkohle "Knochenmehl Maiskörner Melassenkohle Melassenschlempe . . Milch (Kuhmilch) . . •Peruguano •Phosphat •Phosphorit (hannov.) . Rapskuchen R e i s (geschält)
Rübenmelasse Rübensaft
.
I i
. . . ; ; i . . . . , 1
:
i
i ' !
Teile Asche 67,8 2,6 840,0 635,0 15,1 573,9 150,6 48,8 338,0 915,0 945,0 64,2 3,9 19,7 10,0 99,7 37,0
Teile Asche
In 1 0 0 0 T. sind enthalten ^Steinkohle
Theebliitter •Torf Traubenmost Traubenschalen und Trester . W e i n und Most Weizenklcie W e i z e n m e h l (feines)
.
Wintergerste (Körner) . Winterroggen (Körner) Winterweizen (Körner) W o l l e (ungewaschen) . „ (gewaschen) . . Zuckerrüben (Wurzel) .
.
.
.
.
. .
. . .
900,0 630-880 184,1 54,8 i 950,0 15,4 ; 39,8. 2,1 ; 113 r 9 61,9 4,7 60.2 19,9 i 20,9 19,7 116,2 11.1 38,6
Die mit " bezeichneten Angaben sind auf R e i n a s c h e , die mit * bezeichneten dagegen nur auf R o h a s c h e d e r l u f t t r o c k e n e n S u b s t a n z bezogen. Alle sonstigen Zahlen geben den in i 111 e r e n Gehalt der T r o c k e n s u b s t a n z wieder. Die durch das Einäschern direkt erhaltene Asche bezeichnet man als R o h a s c h e . Sie enthält mehr C 0 2 als die Substanz vor der Veraschung, weiter Sand und häufig auch verbrannte Kohlenteilchen. Wird der Gehalt dieser Beimengungen der Rohasche ermittelt und von ihrer Gesamtmenge subtrahiert, so erhält man als Differenz die R e i n a s c Ii e. In der Rohasche finden sich stets folgende 13 Elemente: C, H, O, N, P, S, Cl, Si, K, Na, Ca, Mg und Fe. Die Asche wird technisch vielseitig verwendet. Beispielsweise dient H o l z a s c h e zur Darstellung von Potasche sowie von Laugen für Färberei, Bleicherei und Seifenfabrikation. Aus K n o c h e n a s c h e gewinnt man Phosphor und Phosphorsäure, aus der Asche einiger M e e r e s a l g e n Jod und jodsalze. Holz- und Knochenasche dienen auch zur Herstellung poröser Herde für hüttenmännische Prozesse; auch in der Glas- und Fayencefabrikation findet Holzasche Verwendung. A s e p t o l siehe „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e". A s p h a l t (Erdharz, Erdpech, Judenpech). Amorphe, in der Kälte spröde, braune bis braunschwarze Masse, die in gelinder Wärme zähe wird und bei 100° schmilzt; sp. G. 1,1—1,2; Härte 2. Riecht bituminös, entzündet sich leicht und verbrennt mit stark russender Flamme. In Wasser unlöslich, in Alkohol und Äther teilweise, in Benzin und Terpentinöl leicht und vollständig löslich. Reiner Asphalt findet sich auf der Insel Trinidad und in Syrien. In Europa gewinnt man Asphalt aus dem Mineral A s p h a l t s t e i n , wie solcher sich z. B. in Hannover, in der Schweiz und in Frankreich findet, durch Auskochen mit Wasser und Abschöpfen des sich dabei an der Oberfläche absetzenden Harzes. Der beste Asphalt ist der aus Trinidad; danach kommt der aus Syrien. Diese Sorten werden zur Herstellung von Lacken, Firnissen, Kitten und Malerfarben verwendet, während der aus Asphaltstein gewonnene hierzu weniger brauchbar ist. Derartiger unreiner Asphalt findet ausgedehnte Verwendung in der Bautechnik, zum Decken von Dächern, zur Bekleidung von Mauerwerk, namentlich aber zur Herstellung von Fahrstrassen. Wichtig ist die Lichtempfindlichkeit des reinen Asphalts, derart dass er durch Lichteinwirkung seirie Löslichkeit in ätherischen ölen verliert. Hier5
66
Asphaltgoudron —
Aspiratoren.
auf beruht seine Verwendung in der Photographie und verschiedenen photographischen Verfahren. Dem Asphalt nahe verwandt ist der O z o k e r i t (s. d.) sowie das B i t u r n e n , welches sich in feiner Verteilung vielfach in Kalksteinen und Mergeln sowie auch in Kohle (Bituminit) findet. Von dem natürlichen Asphalt zu unterscheiden ist der sogenannte d e u t s c h e oder k ü n s t l i c h e A s p h a l t . Es ist dies stark eingekochter Steinkohlenteer oder auch Braunkohlenteer; gewöhnlich werden die Rückstände von der Teerdestillation als Asphalt bezeichnet und wie dieser in der Bautechnik, zur Darstellung von Lackfirnis, sowie auch zur Fabrikation von Briketts verwendet. Auch Gemische aus Harzen, Teer und Schwefel werden zu Asphalt verschmolzen. Nach dem D. R. P. 143 147 erhitzt man ein Gemenge von 11 T. Teer u. 2 T. Harz, setzt dann 1 T. Schwefel und danach 11 T. gelöscht. Kalk zu und vermengt die entstandene braune harzartige, in H 2 0 unlösliche Masse, welche einen guten Asphaltersatz darstellt, nach dem Erkalten mit einer dem Verwendungszweck entsprechenden Menge Sand. Vgl. den Artikel „ O o u d r o n". Trinidad-See-Asphalt Trinidad-Land-Asphalt Trinidad-Erde (lose verladen) Herzog-Wilhelm-Asphalt Travers-Asphalt Parkett-Asphalt Isolier-Asphalt Säurebeständiger Asphalt Asphaltkitt
°/o kg Mk. 1 6 , 1 0 °'o „ „ 15,10 °/ 0 „ „ 13,10 °/ 0 „ „ 9,35 "/o „ „ 11,35 °/o „ „ 8,35 % „ „ 9,10 °'o n » 10,10 °/o „ „ 10,60
Asphalt:
Bernfeld & Hosenberg, Wien 9/1, Liechtenstein- | C. M. Sehmook, Breslau XVII. str. 21. !
Anlagen zur Herstellung von Asphalt:
C. T. Speyerer & Co., Berlin SW., Hafenplatz 4. Fried.
Einrichtungen für Asphaltmühlen: Krupp
Aktiengesellschaft
Grusonwerk,
Magdeburg-Buckau.
A s p h a l t g o u d r o n siehe „ G o u d r o n". A s p h a l t l a c k e . Lösungen von natürlichem oder künstlichem Asphalt in B e n z i n , T e e r ö l , P e t r o l e u m sowie (bei den feineren Sorten) in T e r p e n t i n ö l ; gewöhnlich wird in letzterem Falle irgend ein trocknendes ö l zugesetzt. Die Asphaltlac!ke dienen fast ausschliesslich zum Lackieren von e i s e r n e n Gegenständen; in dünnem Auftrag erscheinen sie braun, in dickerem glänzend und tiefschwarz. Gute Asphaltlacksorten werden sehr hart und dann in Alkohol ganz unlöslich. Eisenlack Ia
(gewöhnlicher
AsphaltlackJ: °/o kg Mk,
Ha
Asphaltlack aus syrischem Asphalt (besonders für eiserne Gegenstände) . A s p h a l t l a c k geschmeidig und fest anhaftend (zum Schwärzen von Flaschen) A s p h a l t l a c k (besonders für Leder geeignet) . . . . . . . A s p h a l t - Ö l l a c k Ia . . IIa „ Uta
Asphaltlacke:
Frischauer & Co., Bergwerksbesitzer und Fabrik ehem. Produkte, Wien VI/1.
30,00
°/o „
„
20,00
>
„
„
95,00
°/o ,, °/ 0 „ °/ 0 „ % „ °/ 0 n
„ „ „ „ „
180,00 185,00 110,00 75,00 55,00
J C. M. Sehmook, Breslau XVII.
A s p h a l t t e e r siehe „ G o u d r o n". Aspiratoren. Aspirator aus Zinkblech, e i n f a c h , auf Dreifuss, mit Ablasshahn und Tubus (für Thermometer). Inhalt 10 25 1. Preis
14,00
2 0 , 0 0 Mk.
Aspirin — Äther.
67
Aspirator d o p p e l t von Zinkblech, zum Umdrehen.
Inhalt der einzelnen Gefässe Preis
Doppel-Aspirator bronzierten Ständer.
5 18,50
mit zwei
drehbaren
10 1. 26,00 Mk.
Glasgefässen
in
gusseisernem
Inhalt der einzelnen Gefässe 5 10 1. Preis 110,00 145,00 Mk. Die Preise grosser Aspiratoren für die Technik schwanken nach Konstruktion und Leistung in weiten Grenzen.
Siehe auch „ I n j e k t o r e n " und „ L u f t p u m p e n". A s p i r i n siehe „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e". Ä t h e r . Verbindungsklasse organischer Körper, die durch Vereinigung von zwei Alkoholmolekülen unter Wasseraustritt entstehen; dabei können die beiden Komponenten d e m s e l b e n Alkohol angehören, es können aber auch zwei verschiedene Alkoholradikale zur Vereinigung gelangen. In ersterem Falle spricht man von e i n f ac h e n , in letzterem Falle von g e m i s c h t e n Athern. Ein einfacher Äther ist z. B. der M e t h y l ä t h e r CH». O . CH 3 , ein zusammengesetzter Äther z. B. M e t h y l ä t h y l ä t h e r CH 3 . O . C 2 H 6 . Gänzlich verschieden und zu trennen von den Athern sind die S ä u r e ä t h e r , richtiger E s t e r genannt, die durch Vereinigung eines Alkohols mit einer Säure unter Wasseraustritt entstehen; vgl. den Artikel „ E s t e r". Der wichtigste Äther ist der A t h y 1 ä t h e r , C 2 H 6 . O . C2H5, auch schlechtweg Ä t h e r genannt. Zu seiner Darstellung erhitzt man ein Gemisch von 9 T. konz. H2SO» (sp. G. 1,835) mit 5 T. Alkohol von 90 vol. % in einer kupfernen Destillierblase auf 140°; das Einhalten dieser Temperatur ist von Wichtigkeit. Es bildet sich hier erst Ä t h e r s c h w e f e l s ä u r e C 2 H 6 . O . S 0 2 . OH und aus dieser mit neu zufliessenden Alkoholmengen A t h y l ä t h e r , während die Schwefelsäure zurückgebildet wird. Bei kontinuierlichem Alkoholzufluss destilliert ständig Äther über. Nach dem neueren Verfahren von K r a f t u n d R o s s (D. R. P. 69 115) stellt man diese und andere Äther (sowie Ester) der Fettreihe durch Einwirkung aromatischer S u l f o s ä u r e n auf einen Alkohol der Fettreihe her. Die Atherbildung verläuft bei diesem interessanten Verfahren in zwei Phasen: C e H s . S 0 2 . OH + C2H».OH = Benzolsulfosäure
Äthylalkohol
CoHs.SOs.O.CsH.,+ C,H5.OH =
C a H s . S O ü . O . C s H s + HaO
CeHs. SO2. OH + C a H 6 . 0 . CaHs Äthyläther.
Bei der Reaktion, die am besten bei einer über 100° liegenden Temperatur vor sich geht, wird also die Sulfosäure wieder regeneriert und kann immer aufs neue verwendet werden. Wichtig zu werden berufen ist möglicherweise die Methode der Ätherdarstellung von J. W. H a r r i s (Amer. Pat. 711 565), wobei man vom Acetylen ausgeht und dieses durch elektrolytisch erzeugten Wasserstoff in Äthylen umwandelt. Letzteres führt man mit HüSOi in Äthylschwefelsäure über, und diese wieder wird, indem man sie zunächst mit H2O zusammenbringt, zu Äther zersetzt. — Der gewonnene Rohäther enthält noch verschiedene Unreinigkeiten; er wird mit Kalkmilch und dann mit Wasser gewaschen und über Chlorcalcium rektifiziert. Werden die höchsten Ansprüche an seine Reinheit gestellt, so unterwirft man den Äther noch einer weiteren Rektifikation über N a t r i u m d r a h t. Weil der Äthyläther (nach der älteren Methode) mit Schwefelsäure dargestellt wird, führt er im Handel noch immer den Namen S c h w e f e l ä t h e r , eine Bezeichnung, die naturgemäss nur zu Irrtümern Veranlassung gibt, da der Äther keinen Schwefel enthält. Reiner Äthyläther ist eine farblose, leicht bewegliche, erfrischend riechende Flüssigkeit: sp. G. (15°) 0,718; S. P. 34,9°. Er erstarrt bei — 129° kristallinisch und schmilzt wieder bei — 117,4°. Die Ätherdämpfe sind schwerer als Luft; wegen des sehr niedrigen Flammpunktes ist der Äther höchst feuergefährlich. Wasser löst 9 % Äther, Äther ca. 2 % Wasser; mit konz. HCl mischt sich der Äther. Eingeatmet ruft er Bewusstlosigkeit hervor. Der Äther wird in der Medizin, ferner als Lösungsmittel in der Technik 5*
Ätherische Öle —
'68
Äthylverbindungen.
viel gebraucht, da er zahlreiche organische Verbindungen reichlich und mit Leichtigkeit löst; auch viele anorganische Substanzen lösen sich darin. Die ausgedehnteste Verwendung findet er zum Lösen von N i t r o c e l l u l o s e , d. h. zur Herstellung von K o l l o d i u m (s. d.). Käuflich sind drei Sorten Äther, nämlich vom sp. G. 0,725, 0,722 und 0,720, während ganz reinem (wasser- und alkoholfreiem) Äther das sp. O. 0,718 zukommt. Prüfung: Je nach Reinheit schwankt das sp. G. des Äthers zwischen 0,718 und 0,725. Der Äther vom sp. G. 0,725 enthält noch IM» oder Alkohol; dagegen bietet ein sp. G. von 0,718—0,720 eine ziemliche Gewähr für Reinheit. Auf S ä u r e prtift man durch Schütteln von 20 ccin Äther mit 5 com 11,0; letzteres darf nachher nicht sauer reagieren. Zur Pliifung auf Wasserstoffsuperoxyd und Ozon schüttelt man 10 cem Äther mit 1 cc-m KJ-Lösung in einem vollen verschlossenen Glasstöpselglase. Bei einstündigem Stehen in der Dunkelheit darf das Gemisch keine Färbung annehmen. Zum Nachweis von W a s s e r im Äther schüttelt man diesen mit entwässertem CuSOj, wobei sieh letzteres nicht grün oder blau färben darf. Oder man wirft in den Äther ein Stückchen frisch geschnittenes metall. Na: Ist H„0 vorhanden, . so überzieht sich beim Stehen das Metall allmählich mit einem gelblichweissen Überzug. — Vgl. auch I). A. IV. Athyläther (Äther sulfuric): a) für den freien Verkehr, versteuert: pur. sp. G. 0 , 7 3 5 kg Mk. 2 , 4 5 ; °/o kg Mk. 2 2 8 , 0 0 , , 2 , 5 0 ; "io „ » 229,00 * 0,725 » „ 2 , 5 5 ; °/o „ n 230,00 „ » 0,722 „ ,. 2,75; M 240,00 puriss. sp. G. 0 , 7 2 0 , D . A . IV . . 5,20 1 „ n „ pro narcosi b) unversteuert auf Erlaubnisschein: °o „ » 6 7 , 0 0 pur. sp. G. 0 , 7 5 0 °/o , n 6 8 , 0 0 „ „ 0,735 °/o „ n 69,00 „ 0,725 0 /o n n 7 0 , 0 0 „ 0,722 80,00 °/o „ n puriss. sp. G. 0 , 7 2 0 , D . A. IV . . c) unversteuert für Export: 57,00 °/o „ n pur. sp. G. 0 , 7 5 0 58,00 Ii „ 0,735 59,00 °/0 „ tt „ 0,725 60,00 °/0 v n 0,722 5 70,00 °/o , n puriss. sp G.' 0 , 7 2 0 , D . A IV . .
% „
%„
Äther:
Chemische Fabrik Cotta, E. Heuer, Cotta bei Dresden. Chemische Werke Fürstenwalde Dr. B. Hecker & W. Zeidler, Ges. m. b. H., Fürstenwalde, Spree.
11. Eisenmann, Berlin O., Miihlenstr. 0/7. C. Erdmann, Leipzig-Lindenau.
Bleiindustrie-Aktiengesellschaft Lindig, Freiberg i. S.
Fabrik ehem. Präparate, Dr. Richard Sthamer, Hamburg. F. H. Meyer, Maschinenfabrik, Hannover-Hainholz.
Äther-Apparate:
vorm.
Jung
&
Destillationen für Äther fabrizieren:
J. L. C. Eckelt, Berlin N. 20.
-
| 0. HeoVmnnn, Berlin SO. 38, Görlitzer Ufer 9.
Ä t h e r i s c h e ö l e siehe „ ö l e , ä t h e r i s c h e".
Äthylverbindungen.
Von den Verbindungen, die unmittelbar von dem Radikal C 2 H 5 derivieren, sind als wichtig zu nennen: 1. Ä t h y l a l k o h o l (Alkohol) siehe „S p i r i t u s". 2. Ä t h y 1 a m i n. C 2 H D . NH2. Entsteht nach sehr verschiedenen Methoden. Technisch gewinnt man es nach der H o f m a n n sehen Methode, indem man Äthyljodid oder Äthylbromid bei 100° unter Druck auf alkoholisches Ammoniak einwirken lässt. Man erhält hierbei Äthylaminjodhydrat (bzw. Bromhydrat); erhitzt man dies mit Kali, so destilliert das freie Amin über. Nach dem D. R. P. 143 197 gewinnt man Äthylamin durch elektrolytische Reduktion aus Äthylidenimin C 6 Hi 6 N 3 an der Kathode. Das Äthylidenimin erzeugt man nach dem D e 1 6 p i n e sehen Verfahren durch mehrtägiges Stehentlassen von Aldehydammoniak im Vakuum über H 2 S0 4 ; man trägt das Äthylidenimin unter starker Abkühlung in H 2 S04 ein, bringt es in den Kathodenraum einer gut gekühlten elektrolytischen Zelle und elektrolysiert bei 0° unter Anwendung einer oberflächlich oxydierten Bleikathode. Die
Atmosphäre.
6i)
Anode ist ein in einem Tondiaphragma stehender Bleizylinder, und die Anodenflüssigkeit besteht aus 40—45 %iger H 2 S0 4 . Äthylamin ist eine farblose, leicht bewegliche Flüssigkeit; sp. G. (bei 8°) 0,696; S. P. 18°. Mit Wasser mischt es sich in allen Verhältnissen. Verhält sich ganz ähnlich wie NH3, ist aber eine stärkere Base als diesem und verdrängt das Ammoniak aus seinen Salzen. Äthylamin anhydric. (in RöhrenJ solut. 38°/o „ sulfuric. (und hydrochloric.)
H Mk. 13,00; H „ 22,00;
D Mk. 4,60 D „ 1,60 D „. 2,50
3. Ä t h y l a n i l i n siehe ,,A n i 1 i n d e r i v a t e". 4. A t h y l ä t h e r siehe „A t h e r". 5. A t h y l b r o m i d (Bromäthyl). C 2 H 6 Br. Durch Einwirkung von Brom und rotem Phosplior auf 95 %igen Alkohol erhalten. Nach Beendigung der Reaktion destilliert man das Bromäthyl ab, wäscht es mit Sodalösung und darauf mit Wasser; nachdem es mit CaCl 2 getrocknet ist, wird es rektifiziert. Farblose, ätherisch riechende und brennend schmeckende Flüssigkeit; sp. Q. (bei 13°) 1,47; S. P. 38,4°. Es wird in der Medizin als Äther bromatus zur Narkose verwendet. Athylbromid D. A. IV
1 kg Mk, 9,00
6. Ä t h y l c h l o r i d (Chloräthyl). C,H0C1. Durch Einleiten von HC1Dampf in eine Lösung von ZnCl 2 in Alkohol erhalten. Ätherische farblose Flüssigkeit; S. P. 12,5° (also für gewöhnlich gasförmig); sp. G. (bei 0°) 0,921. Mischt sich mit Alkohol; in Wasser nur wenig löslich. Als Anästhetikum benutzt.
Äthylchlorid, techn 1 kg Mk. 5,00; 10 kg Mk. 45,00 Bombe mit Abfüllröhrchen zu 1 und 5 kg exkl. 20,00 45,00 Mk. Athylchlorid, ehem. rein, in Röhren mit Kapillarspitzen: Karton zu 5 Röhrchen ä 10 g Inhalt Karton . . Mk. 1,50
»
»
t>
„10 » »10 »10 In Bomben
»
« 5 g »
„ » „
30 g i 50 g ä 100 g
„ „ „ „
»
1.00
1 k? „
7,50 10,50 18,50 10,00
„ „ „
7. Ä t h y l j o d i d (Jodäthyl). C2HSJ. Wird ähnlich wie Athylbromid dargestellt. Farblose, stark lichtbrechende Flüssigkeit: sp. G. (bei 0°) 0,975; S. P. 72°. Äthyljodid . . .
H Mk. 3,1(1; 1 kg Mk. 28,00
8. Ä t h y l n i t r i t (Salpetrigsäureäthylester, Salpeteräther). C 2 H 5 .O.NO. Durch Einwirkung von H 2 S0 4 und Kaliumnitrit auf Alkohol erhalten. Bewegliche, gelbliche, durchdringend apfelähnlich - ätherisch riechende Flüssigkeit. Sp. G. (bei 15") 0,947; S. P. 17°. Es ist unlöslich in Wasser; angezündet verbrennt es mit weisser Flamme. Wirksamer Bestandteil deä'öffizinellen Spiritus Aethtris nitiom. ; : ; v ¡. , Äthylnitrit, absolut 15% Salpeteräther (sp. G. 0,845) D. A. IV
. . . .
H'Mli. 3,00 H Mk. 0,60; 1 kg „ 4,00 1 kg „ 2,20; °/ 0 » „ 200,00
A t m o s p h ä r e . Technisches Druckmass. Um die Angäben vergleichbar zu machen, rechnet man nicht mit dem wirklichen Druck der Atmosphäre an einem bestirnten Ort zu gegebener Zeit, sondern mit einem m i t t l e r e n Atmosphärendruck. Früher war als Mass der mittlere Atmosphärendruck unter dSiiv45. Breitengrad am Meeresspiegel, reduziert auf 0° gebräuchlich; man bezeichnet diese Einheit als 1 a l t e A t m o s p h ä r e . 1 a l t e Atmosphäre entspricht 760 mm Quecksilbersäule 1 „ „ „ 1,03333 kg auf 1 qcm.
Neuerdings ist man übereingekommen, auf 1, qcm zu setzen (neue Atmosphäre). '
den Atmosphärendruck
1 n e u e Atmosphäre entspricht 734,51 mm Quecksilbersäule 1 » » » 1 kg auf 1 qcm.
1 kg
70
Atomgewichte — Ätzsublimat.
Atomgewichte. T a b e l l e siehe „ A u s s e n s e i t e d e c k e l s". Bestimmung siehe „ M o l e k u l a r g e w i c h
Atropin siehe „A 1 k a 1 o i d e".
des t".
Ä t z a l k a l i e n . D i e A t z a l k a l i e n sind als H y d r o x y d e unter den den M e t a l l v e r b i n d u n g e n a u f g e f ü h r t , a l s o A t z b a r y t unter v e r b i n d u n g e n " , Ä t z k a 1 i unter „ K a l i u m v e r b i n d u Über d i e elektrolytische G e w i n n u n g der Ätzalkalien v g l . „ C h l o r a l k a l i p r o z e s s , e l e k t r o l y t i s c h e r".
Hinter-
entsprechen„Baryumn g e n " etc. den Artikel
Ätzen.
Ä t z g r u n d ( D e c k g r u n d ) : 4 T . A s p h a l t , 1 T . s c h w a r z e s und 1 T . burgundisches P e c h , 4 T . w e i s s e s W a c h s ; o d e r : 5 % T . syrischer A s p h a l t , 3 T . K o l o p h o n i u m , 9 T . M a s t i x , 18 T . W a c h s , 1% T . T a l g . D i e B e s t a n d t e i l e w e r d e n z u s a m m e n g e s c h m o l z e n und stark eingekocht. D e r A t z g r u n d w i r d auf das e r w ä r m t e M e t a l l a u f g e t r a g e n . A t z e n (Ätzflüssigkeiten, Ätzwässer). 1. F ü r S t a h l : 1 T . Salpetersäure, 1 T . absolut. A l k o h o l , 4 T . konz. Essigsäure; o d e r : 2 T . Salpetersäure, 1 T . W a s s e r . 2. F ü r K u p f e r : 10 T . rauchende Salpetersäure, 70 T . W a s s e r , dazu L ö s u n g v o n 2 T . Kaliumchlorat in 20 T . W a s s e r ; o d e r : 40 T . Salzsäure in 100 T . W a s s e r , dazu L ö s u n g v o n 5 T . Kaliumchlorat in 50 T . W a s s e r . 3. F ü r S i l b e r u n d M e s s i n g : R e i n e konz. Salpetersäure. 4. F ü r Z i n k : V e r d ü n n t e Salpetersäure. 5. F ü r G o l d : V e r d ü n n t e s K ö n i g s w a s s e r (s. d . ) . 6. F ü r G l a s : Flusssäure. Zum Mattätzen w e r d e n ihre D ä m p f e , zum Glanzätzen ihre w ä s s e r i g e L ö s u n g benutzt. Statt der Flusssäure benutzt man auch Fluorammonium o d e r ein G e m i s c h v o n Flussspat mit S c h w e f e l s ä u r e . Eine matt und g l e i c h m ä s s i g w i r k e n d e G l a s ä t z e erhält man durch L ö s e n v o n 250 g K a l i u m d o p p e l f l u o r i d und 140 g A m m o n i u m s u l f a t in einer Mischung v o n 250 g Salzsäure und 1000 g W a s s e r . A t z t i n t e f ü r G l a s : 30 g F l u o r a m m o n i u m , 15 g dest. W a s s e r , 6 g H j S O » in, einer B l e i f l a s c h e g e m i s c h t und auf 40° erwärmt. N a c h d e m Erkalten w e r d e n 5 g konz. Flusssäure und 1 g G u m m i a r a b i c u m l ö s u n g zugesetzt. W i r d mit Stahl- o d e r G ä n s e f e d e r g e s c h r i e b e n und gibt eine matte Schrift. A t z g r u n d f ü r G l a s : W a c h s , rein o d e r mit T e r p e n t i n ö l g e m i s c h t . 7. F ü r l i t h o g r a p h i s c h e S t e i n e : V e r d ü n n t e H N O a o d e r H C l , Oxalsäure o d e r W e i n s ä u r e . 8. F ü r B e r n s t e i n , E l f e n b e i n , B e i n u n d K n o c h e n : K o n z . Schwefelsäure. 9. F ü r M a r m o r : V e r d ü n n t e Salpetersäure. 10. F ü r P e r l m u t t e r : K o n z . S c h w e f e l s ä u r e o d e r konz. Salpetersäure. Steinzeugwannen zum Ä t z e n : Länge Breite Tiefe Inhalt Preis Länge Breite Tiefe Inhalt Preis cm cm cm 1 Mk. cm cm cm 1 Mk. 50 40 10 20 9,00 80 60 12 08 22,00 60 50 12 36 13,00 90 65 12 70 27,50 70 60 12 50 19,00 Steinzeugwannen zum Ä t z e n : Deutsche
Steiuzeugwarenfabrik.
Friedrichsfeld
(Baden).
Ä t z f a r b e n siehe „ Z e u g d r u c k " . Ä t z k a l i = Kaliumhydrat siehe „ K a l i u m v e r b i n d u n g e n " ,,K a 1 i 1 a u g e " .
und
Ätzkalk siehe „K a 1 k".
Ä t z l a u g e = K a l i l a u g e ( s . d . ) o d e r N a t r o n l a u g e (s. d . ) . Ätznatron (Natriumhydrat) siehe „ N a t r i u m v e r b i n d u n g e n " und „ S o d a , k a u s t i s c h e " . Ä t z s u b l i m a t ( Q u e c k s i l b e r c h l o r i d ) siehe „ Q u e c k s i l b e r v e r b i n d u n g e n".
Aubépine —
Auramine.
71
A u b é p i n e siehe „ R i e c h s t o f f e , k ü n s t l i c h e". Aufbereitung:. Die Methoden, verschiedene Mineralien mechanisch von einander zu trennen oder arme Erze durch Beseitigung der sie begleitenden Nebengesteine anzureichern, bilden zusammen die sogenannte m e c h a nische Aufbereitung. Hierher gehört das Z e r k l e i n e r n , das A u s s o r t i e r e n , das A u s w a s c h e n und das S c h l ä m m e n . Neuerdings wichtig geworden ist die m a g n e t i s c h e A u f b e r e i t u n g und die ölaufbereitung. Die m a g n e t i s c h e A u f b e r e i t u n g wirkt durch walzenförmige oder keilförmige Elektromagnete, zwischen denen das Scheidegut hindurchgeführt wird. Sie beruht auf dem verschiedenen magnetischen Verhalten der Körper, die durch ihre paramagnetischén (positiver Magnetismus) oder diamagnetischen (negativer Magnetismus) Eigenschaften die Möglichkeit der Trennbarkeit bieten. Die magnetische Aufbereitung gestattet sowohl die Trennung der diamagnetischen Stoffe von paramagnetischen, als auch die Trennung der paramagnetischen Körper untereinander. Sie vollzieht sich dadurch, dass unter dem Einfluss sehr starker Magnete sich alle paramagnetischen Körper aus einem Gemisch mit unmagnetischen aussondern und getrennt von diesen sammeln lassen. Da der grösste Teil der Mineralien und besonders der Erze paramagnetisch ist, so hat die magnetische Scheidung ein ausserordentlich grosses Anwendungsgebiet. Es sind magnetisch scheidbar von Erzen: Alle Eisenerze, Titan-, Wolfram-, Nickel-, Kobalt-, Mangan-Verbindungen, sulfidische und oxydische Kupfererze, Blenden gewisser Lagerstätten, kurz alle Erze mit einein gewissen Eisen-, Nickel-, Kobalt-, Titan- und Wolframgehalt; unmagnetisch bleiben hingegen: Blei- und Silbererze, Zinnstein, Wismutverbindungen, Blenden gewisser Lagerstätten. Von den Gangarten sind magnetisch: Alle mangan-eisenhaltigen Silikate und Phosphate und Karbonate; unmagnetisch: Kieselsäure, Schwerspat. Das magnetische Scheideverfahren ist ein vorwiegend trockner Prozess; 'es wird also namentlich da in Anwendung gebracht werden, wo der nassen Aufbereitung infolge von Wassermangel oder Kälte Schwierigkeiten erwachsen. Die ö l a u f b e r e i t u n g , welche von E 1 m o r e herrührt, bezweckt die Erzscheidung unter Anwendung schwerer Öle, und zwar benutzt man namentlich die Rückstände der Petroleumraffination. Kiese zerstäuben beim Zerkleinern leicht in Schüppchen, welche auf dem Wasser schwimmen und dadurch bei der nassen Aufbereitung verloren gehen. Deshalb lässt E 1 m o r e das Erz nass vermählen und bringt es dann mit dem öl in rotierende Zylinder, wo Kies und öl sich innig mischen. Das Öl-Kiesgemisch trennt man danh in Spitzkästen von der Trübe, während das ö l aus dem Kies durch Zentrifugieren entfernt wird. Das Verfahren eignet sich namentlich für arme Pyrite und Kupferkiese. — Ganz ähnlich ist das F r o m m e n t sehe Verfahren, das die Aufbereitung von Schwefelerzen (Cu; Pb; Zn u. a. m.) mit ö l bezweckt. Aufbereitungs-Anlagen für Erze jeder Art und Kohle: Fried.
Krupp
Aktiengesellschaft
Grusonwerk,
Magdeburg-Buckau.
Aufzüge : Gebr. Böhmer, Akt.-Ges., Maschinenfabrik, Magdeburg-Neustadt.
Auramine. Teerfarbstoffe, welche zur Gruppe der Diphenylmethanfarbstoffe gehören. Der einfachste Körper (Nichtfarbstoff) dieser Gruppe ist das D i a m i d o d i p h e n y l m e t h a n H2N—C6H4—CH2—C6Hi . NH2. Ein wichtiges Ausgangsmaterial zur Darstellung der Auramine ist das B e n z o p h e n o n C«H5—CO—C«H5 (siehe unter „ K e t o n e " ) und das davon derivierende T e t r a m e t h y 1 d i a m i d o b e n z o p h e n o n C 0 < C e H ! N (CH^I Durch Ersatz des Carbonylsauerstoffs durch eine Amidogruppe erhält man direkt das e i n f a c h s t e A u r a m i n (Amidotetramethyldiamidodiphenylp H NiPH 1 kann demnac 1 das methan). H 8 N - ^ ' n(CHs)s' ' Auramin beispielsweise durch Zusammenschmelzen von Tetramethyldiamidobenzophenon mit Salmiak
Auran tiaceenöle.
72
d a r s t e l l e n o d e r a b e r a u s T e t r a m e t h y l d i a m i d o d i p h e n y l m e t h a n durch Z u s a m m e n s c h m e l z e n mit S c h w e f e l unter gleichzeitigem Überleiten von A m m o n i a k . A u r a n t i a c e e n ö l e . Ätherische ü l e , d i e in g r o s s e n M e n g e n in Italien gew o n n e n w e r d e n , und zwar a u s der Zitrone, der Limone, der Bergamotte und d e r P o m e r a n z e ( O r a n g e , Apfelsine). Ein Teil dieser ö l e e n t s t a m m t den F r u c h t s c h a l e n , w ä h r e n d d a s O r a n g e n b l ü t e n ö l a u s Blüten, d a s Petitgrainöl a u s u n r e i f e n F r ü c h t e n g e w o n n e n wird. Da bei der Destillation die D u f t s t o f f e teilw e i s e v e r l o r e n g e h e n , so benutzt m a n d i e s e M e t h o d e nur f ü r geringwertige, dem V e r s c h n i t t d i e n e n d e ö l e . Die f e i n s t e n Qualitäten erhält man d u r c h Auspressen mit der H a n d g e g e n einen S c h w a m m , in dem sich d a s ö l ansammelt. Z w e c k m ä s s i g e r ist d a s s o g e n a n n t e ' N a d e l v e r f a h r e n , bei dem die der ö l g e w i n n u n g d i e n e n d e n Schalen gegen eine mit N a d e l s p i t z e n besetzte Schüssel g e r i e b e n w e r d e n . D i e Reinigung erfolgt durch Lagern und Filtration, auch wohl d u r c h Destillation mit W a s s e r d a m p f o d e r im Vakuum. 1. B e r g a m o t t ö l . Aus den F r ü c h t e n von Citrus Bergamia TUKHO. Gelblichgrünes, d ü n n f l ü s s i g e s , sehr w o h l r i e c h e n d e s , bitter a r o m a t i s c h s c h m e c k e n d e s ö l . Sp. Q. (bei 15°) 0,882—0,886. S. P. 165—190°. Jodzahl 248—284. K a l i a b s o r p t i o n 8,78—11,43 %. O. D. + 8 bis 20°. Löst sich in Kalilauge ( U n t e r s c h i e d von Z i t r o n e n - und P o m e r a n z e n s c h a l e n ö l ) . Von Bestandteilen d e s B e r g a m o t t ö l s ist d a s T e r p e n L i m o n e n , weiter der a l i p h a t i s c h e Alkohol L i n a 1 o o 1 und vor allem der E s s i g s ä u r e e s t e r des letzteren, d a s L i n a 1 y 1 a c e t a t , zu n e n n e n ; von letzterem enthält d a s ö l ca. 38 %. Bergamottöl Ia Reggio . . . . . „ Messina „ rekt. wasserhell „ terpenfrei, extrastark Linalool Linalylacetat
.
.
1 1 1 1 1 I
.
kg Mk. 18,50 „ „ 18,50 „ „ 21,00 „ „ 60,00 „ ,, 30,00 „ „ 70,00
2. C i t r o n e n ö il siehe unten No. 7. Z i t r o n e n ö l . 3. O r a n g e n b l ü t e n ö l (Pomeränzenblütenöl, Neroliöl). Aus f r i s c h e n O r a n g e n b l ü t e n (Citrus vulgaris Risso\ Durch Destillation mit W a s s e r dampf o d e r d u r c h E x t r a k t i o n mit- P e t r o l ä t h e r g e w o n n e n . D ü n n f l ü s s i g e s , zuerst f a r b l o s e s , s p ä t e r gelb bis b r a u n w e r d e n d e s ö l von sehr a n g e n e h m e m G e ruch. M a n u n t e r s c h e i d e t Neroliöl a u s b i t t e r e n und a u s s ü s s e n Blüten; e r s t e r e s hat sp. G. (bei 15°) 0,870—0,880, letzteres sp. G. 0,893. D a s erstere is.t d a s eigentliche echte O r a n g e n b l ü t e n ö l , w ä h r e n d letzteres nur zu d e s s e n V e r f ä l s c h u n g dient. D i e a r o m a t i s c h e n B e s t a n d t e i l e sind noch nicht mit Sicherh e i t isoliert, doch sind künstliche Ersatzmittel mit Glück d a r g e s t e l l t w o r d e n . S i e h e N e r o 1 i n unter „ R i e c h s t o f f e , k ü n s t 1.". Orangenblütenöl, syrisch Ia franz
Ha
1 kg Mk. 300,00 1 „ „ 250,00
„
Neroliöl, künstl
1 „
„
120,00
1
,
150,00
„
4. P e t i t g r a i n ö l . Aus kleinen unreifen Früchten, Blüten, Kelchen und B l ä t t e r n von Citrus Bigaradia gewonnen. Sp. G. 0,887—0,900. Als a r o m a t i s c h e B e s t a n d t e i l e hat m a n w i e beim B e r g a m o t t ö l L i n a l o o l lind L i n a l y l a c e t a t isoliert. Petitgrainöl (Florida) . franz. . Paraguay
.
.
1 kg Mk. 80,00 1 „ „ 40,00 I ,, 15,00
.
Linalool und Linalylacetat siehe o b e n unter „1. B e r g a m o t t ö l " . 5. B i t t e r e s P o m e r a n z e n s c h a l e n ö l (Pomeranzenöl, Orangenschalenöl). D u r c h P r e s s e n a u s d e n f r i s c h e n F r u c h t s c h a l e n d e s bitterf r ü c h t i g e n P o m e r a n z e n b a u m e s g e w o n n e n . Gelbliches, eigenartig pometanzeiJT ähnlich r i e c h e n d e s , gewürzig bitterlich s c h m e c k e n d e s ö l . Sp. G. 0,848—0,854; S. P. 175—179°. O. D. ca. + 95°. E s enthält L i m o n e n :.V.;;Ü Pomeranzenschalenöl, bitter
•'•
. 1
kg. Mk;,l j f 0D
6. S ü s s e s P o m e r a n z e n s c h a I e n ö 1 ( P o r t u g a l ö l ; ApfelsijieriT schalenöl, süsses Orangenschalenöl). E s spielt im H a n d e l eine viel bed e u t e n d e r e Rolle a l s d a s bittere P o m e r a n z e n s c h a l e n ö l und u n t e r s c h e i d e t sich
Auripigmcnt — Ausdehnung.
73
von d i e s e m fast nur durch seinen milden, nicht bitteren G e s c h m a c k . Blassgelb, n a c h Apfelsinen riechend. Sp. G. 0 , 8 4 8 — 0 , 8 5 2 . O. D. = + 96 bis + 98° bei 2 0 ° . E s dient zur B e r e i t u n g von A p f e l s i n e n - und Z i t r o n e n e s s e n z . Süsses Pomeranzenöl 1 kg Mk. 14,00 „ „ rektif. 1 „ „ 15,00 ,. konzentr . 1 „ 90,0(1 7. Z i t r o n e n ö l ( L i m o n ö l ) . A u s den F r u c h t s c h a l e n d e r L i m o n e , Citrus Limonum Risso. B l a s s g e l b e s b i s g r ü n l i c h g e l b e s , stark n a c h Z i t r o n e n s c h a l e n r i e c h e n des ö l , sp. G. 0,858—0,861. S . P . u n g e f ä h r 177°. O . D . + 6 0 b i s 6 4 ° b e i 2 0 ° . A u s s e r d e n T e r p e n e n P i n e n und L i m o n e n ist d e r A l d e h y d C i t r a 1 d a r i n a u f g e f u n d e n w o r d e n ; l e t z t e r e r gilt a l s d a s e i g e n t l i c h e a r o m a t i s c h e P r i n z i p . Ü b e r k ü n s t l i c h e s Zitronenöl siehe unter „ R i e c h s t o f f e , k ü n s 11.". Zitronenöl Ia D. A. IV I kg Mk. 5 , 9 0 „ rekt. weiss 1 „ „ 7,00 „ konz 1 „ „ 48,00 extrastark . 1 „ „ 60,00 „ weiss rekt., terpenfrei . . .' 1 „ „ 180,00 Auripig'ment s i e h e ,,A r s e n f a r b e n " . Ausdehnung:. D e r l i n e a r e A u s d e h n u n g s k o e f f i z i e n t e i n e s t e s t e n K ö r p e r s ist d i e V e r l ä n g e r u n g « e i n e s p r i s m a t i s c h e n S t a b e s v o n d e r L ä n g e 1 b e i T e m p e r a t u r e r h ö h u n g um 1° ( g e n a u v o n 0 ° a u f 1 " ) ; e b e n s o ist d e r k u b i s c h e A u s d e h n u n g s k o e f f i z i e n t d i e V o l u m e n z u n a h m e 3 « bei E r w ä r m u n g um 1". D e r A u s d e h n u n g s k o e f f i z i e n t f e s t e r K ö r p e r w e c h s e l t bei v e r s c h i e d e n e n T e m p e r a t u r e n ; m a n u n t e r s c h e i d e t d e n v a r i a b l e n , nur für e i n e b e s t i m m t e T e m p e r a t u r g ü l t i g e n Ausdehnungskoeffizienten von dem m i t t l e r e n Ausdehnungskoeffizienten, d e r d u r c h I n t e r p o l a t i o n a u s v e r s c h i e d e n e n V e r s u c h e n für ein g r ö s s e r e s T e m peraturintervall berechnet wird. L i n e a r e r A u s d e h n u n g s k o e f f i z i e n t f e s t e r Körper. (Da der lineare Ausdehnungskoeffizient nur Hunderttausendstel oder Milliontel umfasst, sind in der folgenden Tabelle zur Vermeidung der Nullen die Werte nicht für «, sondern für 1 0 0 0 0 a angegeben.) Für Temperat,
Stoff Aluminium Blei
0,2221 0,2336 0,2829 0,2984
Bronze (86,3 Cu + 9,7 Sn + 4Zn) 0,1782 Bronze (86,3 Cu + 9,7 Sn + 4Zn) 0,1802 0,1136 Eisen, weich . 0,1228 jj » • •
0° 0—100° 0° 0—100° 40® 0—100° 0° 0—100°
!ioooo«:_ F u r „ Temperat.
Stoff Ahorn, quer . . Buchsbaum, längs Eiche, längs . quer . . Esche, längs . . Fichte, längs „ quer . . Weissbuche, längs Iridium
. . . . . .
0,484 0,0257 0,0492 0,544 0,0951 0,0541 0,34 J 0,0604 0,0669 0,0708 0,1244 i 0,1627 10,1698
2-34° 2-34° 2-34° 2-34° 0—100° 2-34° 2—34° 0—100° 0° 0—100° 0—100° 0-30° 0-100°
Kobalt 0 , 0 8 8 3 0 — 1 0 0 ° Kupfer 0,0891 0 — 1 0 0 ° Messiiig(?3,7 Cu - f 24,2Zn . . 0 , 0 8 4 4 0—lOoP + 1,5 Sn + 0,6 Pb) . ! 0 , 1 8 4 0 0 - 1 0 0 ° 0,1451 0 - 1 0 0 ° .0,1262 0—30° Nickel 0,1061 40° . ; 0,0 07 0—100° 0 , 1 0 7 5 0 - 1 0 0 ° Platin .0,1935 0-100° Silber . . . . Gussstahl (Krupp • . . , 0 , 1 0 6 9 0 — 3 0 ° .-;0,28ll 0 - 1 0 0 ° 0 , 7 7 0 ' 1 7 - 2 5 ° Steinkohle . Hartgummi . Ü 0,1310 0 - 1 0 0 ° 0,842 2 5 — 3 5 ° Wismut . . . J ; 0 , 2 8 II 0 — 3 0 ° Zink . . . . Holz: .! 0,2-^96 0 - 1 0 0 ° Zinn . . . . Alioiiü längs 0:0638 ' 2 - 3 4 ° B e i d e n f l ü s s i g , ^ n K ö r p e r n k o m m t n a t u r g e m ä s s nur d e r k u b i s c h e Ausdefitiiihgskoeffizienf'iti B e t r a c h t ; — v o n b•e s o n d1e r e r "W " c h t i g k e i t ist ( h i n s i e h t Glas: weiches Spiegelglas . Jenaer X V I " ! . Gold Gusseisen, graues . » » •
Ausfrieren — Autoklaven.
74
lieh der Thermometer- und Barometer-Korrektion) der kubische Ausdehnungskoeffizient des Q u e c k s i l b e r s . Derselbe beträgt nach Versuchen von Wüllner: zwischen 0 und 3 0 ° 0 „ 100° scheinbarer im Glase
0,0001812 0,0001825 0,0001544
Für gasförmige Körper ist nach dem Boyle-Gay-Lussacschen Oesetz der Ausdehnungskoeffizient ohne Rücksicht auf die Natur des Oases eine Konstante, die man zu ^ f - j = 0,003663 annimmt. Zu bemerken ist, dass diese. Konstante nur Geltung hat für Verhältnisse, unter denen die Gase nicht zu nahe an ihren Kondensationspunkt gelangen. A u s f r l e r e n . Ursprünlich Verfahren zur Konzentration von Lösungen durch starke Abkühlung; es wird namentlich für schwache wässerige Salzlösungen sowie weingeistige, stark wasserhaltige Flüssigkeiten hier und da angewandt. Neuerdings benutzt man das Ausfrieren — teilweise unter Anwendung flüssiger Kohlensäure und flüssiger Luft — häufiger, teils ebenfalls zur Konzentration, teils zur Reinigung durch Ausscheidung der Beimengungen. Auf gleiche Weise bewerkstelligt man auch Reaktionen, die bei bestimmter niedriger Temperatur vor sich gehen sollen. A u s f r i e r a p p a r a t e nach J. W. Brühl zum Ausfrieren Reagieren unter Abschluss von Feuchtigkeit und Luft . Dieselben in grösserer Ausstattung
und . .
i Stück Mk. 10,00 1 , „ 13,00
A u s s c h ü t t e l n siehe „ S c h ü t t e l a p p a r a t e". A u s s t e l l u n g s g l ä s e r siehe „Z y 1 i n d e r". Auswaschen. A u s w a s c h b e c h e r (Tropfbecher) nach B o r m a n n. Für analytische Zwecke sehr empfehlenswert
.
. 1
Stück Mk
1,25
A u t o k l a v e n (Digestoren, Drucktöpfe). Autoklaven aus Kupfer, mit Phosphorbronzedeckel, Bügel und Zentralschraube, Federmanometer, Sicherheitsventil, Schraubenschlüssel, eisernem Mantel (ohne Gaslampe): Innerer Durchmesser des Kessels . Innere Tiefe des Kessels . . . . Preis für 10 Atm. Maximaldruck . . „ 25 „ „ . , „ 50 „ „ .
Autoklaven
100 200 105,00 120,00 160,00
120 200 115,00 135,00 210,00
desselben Systems für
120 250 — — 225,00
150 200 130,00 175,00 —
Ammoniak:
200 mm. 250 mm. 1 7 0 , 0 0 Mk. 335,00 „ —
Vollständig aus E i s e n , Kessel aus Mannesmannrohr, 2 1 Inhalt, für Arbeitsdruck von 4 0 — 5 0 Atm Mk. 2 4 0 , 0 0
Autoklaven aus Eisen mit säurefest emailliertem eisernem Einsatz, mitoder ohne Rührwerk (für Maschinenbetrieb); auf Probedruck von 50 Atin. geprüft. a) m i t Inhalt des emaillierten Einsatzes. Preis mit Rührwerk „ ohne „
Ölbad-Heizung: .
0,5 68,00 49,00
1 83,00 61,50
1,5 105,50 81,50
Inhalt des emaillierten Einsatzes. . 10 15 Preis mit Rührwerk 230,00 254,00 •„ Ohne , 191,00 214,00 Zubehör für diese Autoklaven: Sicherheitsventil Manometer Ablasshahn . . Trompetenrohr (für das Manometer) . . . . . . . b)für
direkte
Inhalt des emaillierten Einsatzes 75 Preis mit Rührwerk. . . . 4 6 8 , 0 0 „ ohne „ . . . . 423,00
3 123,00 95,00 25 283,50 242,00
5 1. 154,00 Mk. 125,00 „ 50 1. 3 9 5 , 0 0 Mk. 440,00 „
. . .
2 2 , 5 0 Mk. 43,00 12,00 „ 4,00 „
275 1114,00 1020,00
3 5 0 1. 1280,00 Mk. 1180,00 „
Heizung:
100 150 200 670,00 795,00 8 9 4 , 0 0 5 9 7 , 0 0 715,00 805,50
Azinfarbstotte — Azofarbstoffe.
75
Für grössere Autoklaven aus Eisen, Kupfer u. s. w. schwanken die Preise je nach Anforderungen und Konstruktion in weiten Grenzen. Vgl. auch unter „ R ü h r w e r k e". Autoklaveneinsätze: 1. Aus Steinzeug: Inhalt . . . . 53 90 115 Preis . . . . 15,00 26,00 30,00 2. Aus Porzellan innen glasiert: 3 Inhalt . . . . Va /i l'/i Preis . . . . 2,00 2,25 2,50 3. Aus emailliertem (säurefestem) Gusseisen in fuhrungen
200 50,00
235 60,00
350 68,00
4'/e 6 1. 8,00 10,50 Mk. allen Grössen und Auspro »/« kg ca.
370 1. 72,00 Mk.
Mk.
60,00
Autoklaven:
Karl Seemann, Berlin C. 2, Hünen.Str. 16.
Autoklaven, homogen verbleit:
Bleiindustrie-Aktiengesellschaft
vorm.
Jung
& Lindig, Freiberg i. S.
Autoklaven aus Gusseisen:
Fried. Krupp Aktiengesellschaft Magdeburg-Buckau.
Gvusonwerk, I F . H . M e y e r , Maschinenfabrik, Hannover-Hainholz. |
Autoklaven aus Kupfer:
C. Heekmann, Berlin SO. 33, Görlitzer Ufer 9.
Autoklaven aus Metall:
R. Haack, Ing.-Chemiker, (Abt.: Apparatebau.)
Godesberg a. Rh.
! Wilhelm Podszuck, Berlin N. 37, Schwedter| strasse 252.
Einsatzgefässe für Autoklaven aus Porzellan: Sanitäts-Porzellan-Manufaktur W. Haldenwanger, Charlottenburg.
Einsatzgefässe für- Autoklaven aus Steinzeug:
Deutsche
{
n
N Nx
Stein;eugwarenfabrik,
Azlnfarbstoffe.
Friedrichsfeld
(Baden).
Teerfarbstoffklasse, als deren Chromophor die Gruppe
/ angesehen werden muss.
Der einfachste zu den Azinen gehörige Körper
N j X a H j . Die Azine entstehen bei der Einwirkung X NT von Orthodiaminen auf Orthochinone, indem beide Sauerstoffatome des Chinons mit dem Amidwasserstoff in Form von Wasser ausgeschieden werden. Die + 2H2 Reaktion entspricht also der Gleichung: R ^ q + H a N - > R = °' ist das P h e n a z i n
Zu den Azinfarbstoffen werden jetzt allgemein, dem obigen Konstitutionsschema entsprechend, die E u r h o d i n e , die S a f r a n i n e (und A p o s a f r a n i n e), die I n d u 1 i n e sowie das als C h i n o x a l i n f a r b s t o f f bezeichnete F 1 a v i n d u 1 i n gerechnet. Die E u r h o d i n e entstehen durch Einwirkung von o-Amidoazokörpern auf Monamine, z. B. Eurhodin selbst durch Erhitzen von o-Amidoazotoluol mit salzsaurem a-Naphtylamin. Den Eurhodinen ähnlich sind die E u r h o d o l e (Oxyazine), welche man beim Erhitzen der Eurhodine mit konz. HCl auf 180* erhält. Über die Konstitution und Darstellung der S a f r a n i n e vgl. den besonderen Artikel „ S a f r a n i n e". Auch über die I n d u 1 i n e (s. d.) unterrichtet ein besonderer Artikel. Azofarbstoffe. Sehr wichtige Klasse von Teerfarbstoffen, deren Chromophor die Azogruppe —N—N— bildet (vgl. „ A z o v e r b i n d u n g e n"), und zwar ist sie stets mit zwei Benzolkernen oder andern aromatischen Kohlenwasserstoffen verbunden. Ist die Azogruppe e i n m a l vorhanden, so spricht man von M o n o a z o f a r b s t o f f e n oder von Azofarbstoffen schlechthin, während durch den Eintritt m e h r e r e r Azogruppen D i s a z o - , T r i s a z a - und T e t r a k i s a z o f a r b s t o f f e entstehen. Das Gebiet der Azofarbstoffe ist schier unübersehbar, und wir müssen uns auf ganz kurze Andeutungen beschränken.
Azooxyfarbstoffe —
76
Azoverbindungen.
D i e w i c h t i g s t e n G r u p p e n d e r M o n o a z o f a r b s t o f f e sind die A m i d o a z o f a r b s t o f f e und d i e O x y a z o f a r b s t o f f e . Durch das Eintreten der A z o g r u p p e in K o h l e n w a s s e r s t o f f e e n t s t e h e n z u n ä c h s t nur g e f ä r b t e K ö r p e r ohne F a r b s t o f f Charakter; die Verwandtschaft zur F a s e r wird erst durch den Eintritt a n d e r e r G r u p p e n vermittelt, w e l c h e d e n A z o k ö r p e r n s a u r e o d e r b a s i s c h e E i g e n s c h a f t e n verleihen. D a s A m i d o a z o b e n z o l C 0 H 5 . N : N . C 8 H 4 . NH 2 e n t s t e h t d u r c h Uml a g e r u n g d e s D i a z o a m i d o b e n z o l s . Zur D a r s t e l l u n g v e r s e t z t m a n Anilin mit s o viel HCl u n d NaNOä, d a s s nur e t w a % in D i a z o a m i d o b e n z o l ü b e r g e f ü h r t wird und d i e s e s im ü b e r s c h ü s s i g e n Anilin g e l ö s t bleibt. D u r c h g e l i n d e s E r w ä r m e n b e w i r k t m a n d i e U m l a g e r u n g d e s D i a z o a m i d o b e n z o l s C B H 5 . N : N . NH . C e H 5 iii A m i d o a z o b e n z o l . D a s letztere ist s e l b s t noch kein F a r b s t o f f , w o h l a b e r sind d i e s z. B. s e i n e S u l f o s ä u r e n . D a s O x y a z o b e n z o l C 0 H 5 . N : N . C o H , . OH wird d u r c h E i n w i r k u n g von D i a z o b e n z o l auf P h e n o l n a t r i u m e r h a l t e n . B e h a n d e l t m a n d a s O x y a z o b e n z o l mit r a u c h e n d e r S c h w e f e l s ä u r e , s o e n t s t e h t die O x y a z o b e n z o l - p - s u l f o s ä u r e H S O 3 . N : N . C « H ( . OH, w e l c h e unter d e r B e z e i c h n u n g T r o p ä o l i n Y als F a r b s t o f f in d e n Handel g e b r a c h t w o r d e n ist und d e n e i n f a c h s t e n O x y a z o f a r b stoff d a r s t e l l t . Ü b e r D i s a z o f a r b s t o f f e . T r i s a z o f a r b s t o f f e und T e t r a k i s a z o f a r b s t o f f e vgl. d i e s e b e s o n d e r e n Artikel. Azofarbstoffe: Levinstein
J.td.,
Crumpsall
Chemical
Works,
lilaekU-v lu-ai ManchesUM-,
/Ox
A z o o x y f a r b s t o f f e . T e e r f a r b s t o f f k l a s s e mit d e m C h r o m o p h o r Als S t a m m s u b s t a n z dieser F a r b s t o f f e fasst man das A z o o x y s t i l b e n
auf, dem
/ 0 \ die Formel
C O H I ^ Q ^ Q ^ C S H J
zukommt.
Die hierhergehörigen Verbindungen
I HI H sind sämtlich direktfärbende substantive Baumwollfarbstoffe. AzoVerbindungen. O r g a n i s c h e V e r b i n d u n g s k l a s s e mit d e r G r u p p e — ! N = N — , d e r e n f r e i e B i n d u n g e n j e einen a r o m a t i s c h e n K o h l e n w a s s e r s t o f f r e s t t r a g e n . U n t e r s c h i e d g e g e n die D i a z o v e r b i n d u n g e n siehe im Artikel „ D i a z o v e r b i n d u n g e n " . Die A z o d e r i v a t e e n t s t e h e n bei d e r R e d u k t i o n d e r Nitrod e r i v a t e C11H211—7.NO2 mit a l k o h o l i s c h e r Kalilauge o d e r mit N a t r i u m a m a l g a m s o w i e bei d e r O x y d a t i o n von Anilin und seinen H o m o l o g e n . Die A z o v e r b i n d u n g e n sind g e l b e o d e r rote k r i s t a l l i s i e r e n d e Körper, unlöslich in W a s s e r ; d u r c h O x y d a t i o n mit CrOs o d e r H N 0 3 f ü h r t man sie in Azooxyderivate, d u r c h R e d u k t i o n mit ( N H t ) H S in H y d r a z o d e r i v a t e ü b e r . Von d e n A z o v e r b i n d u n g e n sind vor allem zu n e n n e n : 1. A z o b e n z o l . C8H5— N = N — C 6 H 5 . D u r c h R e d u k t i o n von Nitrobenzol mit N a t r i u m a m a l g a m e r h a l t e n . N e u e r d i n g s stellt m a n es a u c h e l e k t r o lytisch a u s Nitrobenzol d a r , und z w a r elektrolysiert m a n letzteres nach d e n D. R. P. 127 727 und 141 535 in a l k a l i s c h e r A u f s c h w e m m u n g bei h ö h e r e r T e m p e r a t u r , w o b e i m a n die K a t h o d e (als s o l c h e dient z w e c k m ä s s i g d a s G e f ä s s ) recht g r o s s , d i e A n o d e d a g e g e n m ö g l i c h s t klein w ä h l t . D a s Azobenzol bildet o r a n g e r o t e m o n o k l i n e Kristalle; sp. G. 1,203, Sch. P. 68°, S. P. 293°. Azobenzol, techn ehem. rein
II Mk 2,20;
1 kg Mk. 10,00 1 „ „ 20,00
2. H y d r a z o b e n z o l . C 0 H 5 —NH—NH—C 0 H 5 . D u r c h R e d u k t i o n v o n Azobenzol mit S c h w e f e l a m m o n i u m o d e r mit Z i n k s t a u b , n e u e r d i n g s a u c h bei d e r E l e k t r o l y s e von Nitrobenzol e r h a l t e n . F a r b l o s e T a f e l n von k a m p f e r ä h n lichem G e r u c h ; Sch. P. 131°. D u r c h HCl o d e r H 2 S 0 4 wird es in d a s i s o m e r ? Benzidin v e r w a n d e l t . Hydrazobenzol .'
H Mk. 9,00; D Mk. 1,00
3. A m i d o a z o b e n z o l . CoH,(NH,)—N=N—C0H6. Von d e n drei I s o m e r e n ist d a s p - A m i d o a z o b e n z o l b e s o n d e r s wichtig. T e c h n i s c h stellt m a n
Azurblau —- Bakteriologie.
77
e s a u s D i a z o a m i d o b e n z o l C 6 H 6 — N = N — N H ( C e H 5 ) und Anilinsalzen in der K ä l t e dar. E s bildet g e l b e rhombische Nadeln, S c h . P. 123°. S c h w a c h e eins ä u e r i g e B a s e , deren S a l z e a l s F a r b s t o f f e im Handel sind. Amidoazob^nzol, techn. . . . „. ehem. rein . Amidoazobenzolchlorid
.
.
.
.
.
. . . . . . . .
.
1 kg Mk. 7,50 H „ 5,00 1 kg „ 8,50
4. A z o t o 1 u o 1. C O H , ( C H 3 ) — N = N — C 0 H 4 ( C H 3 ) . Die drei Isomeren entstehen durch B e h a n d l u n g der entsprechenden Nitrotoluole mit Natriuma m a l g a m oder Zinkstaub. D a s p-Azotoluol wird gewöhnlich durch B e h a n d lung von p - T o l u i d i n mit Chloroform und Chlorkalk dargestellt. D i e s e s , d a s o r a n g e g e l b e Nadeln mit dem Sch. P. 144° bildet, findet von den drei Isomeren die meiste technische Verwendung. p-Azotoluol
.
H Mk. 6,50
5. A m i d o a z o t o l u o l e . C « H 4 ( C H 3 ) — N = N — C 0 H 3 ( C H ) 3 . NH 2 . Wichtig ist d a s o-Ainidoazotoluol, d a s man durch Einleiten von salpetriger S ä u r e in o - T o l u i d i n und nachheriges Auskochen mit verdünnter S a l z s ä u r e erhält. Es bildet g o l d g l ä n z e n d e Blättchen; Sch. P. 100°. o-Amidoazotoluol
H Mk. 15,00; D Mk. 1,80
A z u r b l a u siehe „ K o b a l t f a r b e n " . B B a c k p u l v e r (Hefenpulver). Als B a c k p u l v e r , die die Hefe ersetzen sollen und beim B a c k e n durch Entwickelung von O a s e n (CO2) oder D ä m p f e n eine Auflockerung d e s T e i g e s bewirken, sind sehr verschiedene Mischungen im Handel. Für feineres G e b ä c k dient a l s B a c k p u l v e r vielfach Ammoniumkarbonat (Hirschhornsalz) oder aber eine Mischung von N a t r i u m b i k a r b o n a t mit W e i n s ä u r e oder mit W e in s t e i n (Cremor tartari). Für Brot wendet man häufig Natriumbikarbonat und S a l z s ä u r e an, wobei die S ä u r e dem zur Teigbereitung dienenden W a s s e r zugesetzt wird, während man d a s Natriumbikarbonat erst zuletzt dem fertigen T e i g e beimischt. Statt der S a l z s ä u r e wird häufig C a l c i u m b i p h o s p h a t oder eine Mischung d i e s e s mit Kaliumchlorid benutzt. Andere Mischungen sind, wenn auch nicht ihrer Zusammensetzung s o doch ihrer Herstellung nach G e s c h ä f t s g e h e i m n i s . Sehr üblich ist für Kuchen ein G e m i s c h von 1 T . Natriumbikarbonat, 2 T . Weinstein und 10 bis 20 T. Mehl oder Milchzucker. B e s o n d e r s günstig soll ein Zusatz von Stärke wirken; s o empfiehlt man ein B a c k p u l v e r a u s 35 T . Natriumbikarbonat, 25 T . Weinstein und 40 T . K a r t o f f e l s t ä r k e a l s ausgezeichnet in der Wirkung. Gewöhnlich werden 15—2Ü g B a c k p u l v e r auf % kg Mehl verwendet. Die P r e i s e der B a c k p u l v e r m i s c h u n g e n sind je nach Herkunft und Zusammenstzung sehr s c h w a n k e n d . Auch B a c k m e h l , d. h. Mehl, dem die nötige Menge B a c k p u l v e r schon beigemischt ist, wird feilgehalten. Cremor tartari zur B a c k p u l v e r b e r e i t u n g : Chemische Fabrik
Durlaeh,
Dr.
Neuberg,
Durlach (Baden).
Bad. Siehe im einzelnen ,,S a n d b ä d e r " , ,,W a s s e r b ä d e r " „ T r o c k n e n"! Badeeinrichtungen: Max Brandenburg, Grösste Berliner Pumpenfabrik,
und
Berlin SO. 36, Kiefholzstr. 19/20.
Bakteriologie. Von den Apparaten und G e r ä t s c h a f t e n für bakteriologische Z w e c k e sind vor allem zu nennen: D a m p f s t e r i l i s i e r u n g s a p p a r a t , verbessert, für äusserst sehneile Dampfentwickelung. Zylinder mit Asbest oder Linoleum bekleidet, mit allem Zubehör. Durchm. des Zylinders 25 eni, Höhe 50 cm. Dampfentwickler von Kupfer, Zylinder von verbleitem Stahlblech . D e r s e l b e , jedoch Zylinder von Kupfer . . . . . . . .
Mk. 45,00 „ 70,00
Azurblau —- Bakteriologie.
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e s a u s D i a z o a m i d o b e n z o l C 6 H 6 — N = N — N H ( C e H 5 ) und Anilinsalzen in der K ä l t e dar. E s bildet g e l b e rhombische Nadeln, S c h . P. 123°. S c h w a c h e eins ä u e r i g e B a s e , deren S a l z e a l s F a r b s t o f f e im Handel sind. Amidoazob^nzol, techn. . . . „. ehem. rein . Amidoazobenzolchlorid
.
.
.
.
.
. . . . . . . .
.
1 kg Mk. 7,50 H „ 5,00 1 kg „ 8,50
4. A z o t o 1 u o 1. C O H , ( C H 3 ) — N = N — C 0 H 4 ( C H 3 ) . Die drei Isomeren entstehen durch B e h a n d l u n g der entsprechenden Nitrotoluole mit Natriuma m a l g a m oder Zinkstaub. D a s p-Azotoluol wird gewöhnlich durch B e h a n d lung von p - T o l u i d i n mit Chloroform und Chlorkalk dargestellt. D i e s e s , d a s o r a n g e g e l b e Nadeln mit dem Sch. P. 144° bildet, findet von den drei Isomeren die meiste technische Verwendung. p-Azotoluol
.
H Mk. 6,50
5. A m i d o a z o t o l u o l e . C « H 4 ( C H 3 ) — N = N — C 0 H 3 ( C H ) 3 . NH 2 . Wichtig ist d a s o-Ainidoazotoluol, d a s man durch Einleiten von salpetriger S ä u r e in o - T o l u i d i n und nachheriges Auskochen mit verdünnter S a l z s ä u r e erhält. Es bildet g o l d g l ä n z e n d e Blättchen; Sch. P. 100°. o-Amidoazotoluol
H Mk. 15,00; D Mk. 1,80
A z u r b l a u siehe „ K o b a l t f a r b e n " . B B a c k p u l v e r (Hefenpulver). Als B a c k p u l v e r , die die Hefe ersetzen sollen und beim B a c k e n durch Entwickelung von O a s e n (CO2) oder D ä m p f e n eine Auflockerung d e s T e i g e s bewirken, sind sehr verschiedene Mischungen im Handel. Für feineres G e b ä c k dient a l s B a c k p u l v e r vielfach Ammoniumkarbonat (Hirschhornsalz) oder aber eine Mischung von N a t r i u m b i k a r b o n a t mit W e i n s ä u r e oder mit W e in s t e i n (Cremor tartari). Für Brot wendet man häufig Natriumbikarbonat und S a l z s ä u r e an, wobei die S ä u r e dem zur Teigbereitung dienenden W a s s e r zugesetzt wird, während man d a s Natriumbikarbonat erst zuletzt dem fertigen T e i g e beimischt. Statt der S a l z s ä u r e wird häufig C a l c i u m b i p h o s p h a t oder eine Mischung d i e s e s mit Kaliumchlorid benutzt. Andere Mischungen sind, wenn auch nicht ihrer Zusammensetzung s o doch ihrer Herstellung nach G e s c h ä f t s g e h e i m n i s . Sehr üblich ist für Kuchen ein G e m i s c h von 1 T . Natriumbikarbonat, 2 T . Weinstein und 10 bis 20 T. Mehl oder Milchzucker. B e s o n d e r s günstig soll ein Zusatz von Stärke wirken; s o empfiehlt man ein B a c k p u l v e r a u s 35 T . Natriumbikarbonat, 25 T . Weinstein und 40 T . K a r t o f f e l s t ä r k e a l s ausgezeichnet in der Wirkung. Gewöhnlich werden 15—2Ü g B a c k p u l v e r auf % kg Mehl verwendet. Die P r e i s e der B a c k p u l v e r m i s c h u n g e n sind je nach Herkunft und Zusammenstzung sehr s c h w a n k e n d . Auch B a c k m e h l , d. h. Mehl, dem die nötige Menge B a c k p u l v e r schon beigemischt ist, wird feilgehalten. Cremor tartari zur B a c k p u l v e r b e r e i t u n g : Chemische Fabrik
Durlaeh,
Dr.
Neuberg,
Durlach (Baden).
Bad. Siehe im einzelnen ,,S a n d b ä d e r " , ,,W a s s e r b ä d e r " „ T r o c k n e n"! Badeeinrichtungen: Max Brandenburg, Grösste Berliner Pumpenfabrik,
und
Berlin SO. 36, Kiefholzstr. 19/20.
Bakteriologie. Von den Apparaten und G e r ä t s c h a f t e n für bakteriologische Z w e c k e sind vor allem zu nennen: D a m p f s t e r i l i s i e r u n g s a p p a r a t , verbessert, für äusserst sehneile Dampfentwickelung. Zylinder mit Asbest oder Linoleum bekleidet, mit allem Zubehör. Durchm. des Zylinders 25 eni, Höhe 50 cm. Dampfentwickler von Kupfer, Zylinder von verbleitem Stahlblech . D e r s e l b e , jedoch Zylinder von Kupfer . . . . . . . .
Mk. 45,00 „ 70,00
Bakteriologie.
78
T r o c k e n k ä s t e n (Apparate für Sterilisation in heisser Luft bei 150 bis 1 8 0 ° ) . Doppel wandiger K a s t e n aus Stahlblech; Luftzugschieber; 2 Einlagen; kupferne Bodenplatte. Lichte Masse: Höhe 24, Breite 18, Tiefe 1 6 cm Mk. 26,50 D e r s e l b e mit Asbestbekleidung „ 40,00 G r ö s s e r e A p p a r a t e für H e i s s l u f t s t e r i l i s i e r u n g . . . Mk. 4 0 , 0 0 — 1 5 0 , 0 0 T h e r m o s t a t für Züchtung zwischen 30 und 4 0 ° nach H u e p p e aus verbleitem Stahlblech, doppelwandig mit konischem Boden u. s. w. u. s. w. Apparat mit Linoleum oder Asbest bekleidet, innere Höhe 38 cm, Breite 25 cm, Tiefe 25 cm; mit Heizvorrichtung „ 100,00 D e r s e l b e Apparat, jedoch mit 2 Arbeitsräumen von je 3 8 x 2 5 x 2 5 cm Grösse, doppelter Luftventilation, 10 in den Wasserraum eingelegten Heizröhren, mit 2 Heizvorrichtungen „ 195,00
A u t o k l a v ( D i g e s t o r ) zur Sterilisation unter Druck, siehe den Artikel ,,A u t o k 1 a v e n". T h e r m o r e g u l a t o r e n für die Thermostaten siehe unter ,,T h e rm o r e g u l a t o r e n". Z ä h l a p p a r a t nach W o l f h ü g e l Mk. 9 , 5 0 — 1 1 , 5 0 Z ä h l p l a t t e allein Mk. 3,00 Z ä h l a p p a r a t nach E s m a r c h für Reagenzglaskulturen, kompl. . . „ 9,00 D e r s e l b e auf Stativ () 15,00 A b f ü l l a p p a r a t e für Nährgelatine: Inhalt 250 500 750 1000 ccm. Stück 4,50 5,50 6,00 7,00 Mk. H e i s s w a s s e r t r i c h t e r aus K u p f e r mit Heizring und Stativ 14,00 B a k t e r i e n f i l t r i e r a p p a r a t , bestehend aus gläsernem Sammelgefäss, Berkefeld-Filter, Asbest- und Gummiring , „ 7,00 G i e s s a p p a r a t für Plattenkulturen kompl. „ 16,70 Einzelne Teile: a ) Vorrichtung für horizontale Einstellung: Dreieck von bronziertem Eisen mit Stellschrauben aus Messing Mk. 6,00 b ) Dosenlibelle 4,00 c) Spiegelglasplatte 28 cm 2 3,00 d) Glasschale von 24 cm 2 mit hineinpassender Glocke mit K n o p f . . „ 4,00 G i e s s a p p a r a t nach D a h m e n aus Metall, zum Kühlen durch die Wasserleitung . 12,0C K u l t u r s c h a l e n mit plangeschliffenen Rändern: Durchmesser . 1 0 15 20 24 25,5 cm. Höhe . . . 5 6 7 8 8 „ Stück . . . 0,45 0,75 1,20 1,50 2,10 Mk. K u l t u r s c h a l e n mit aufgeschliffenem K n o p f d e c k e l : Durchm. . . 5 6 9 10 cm. Höhe . . . 3 3 3,5 4 „ Stück . . . 0,65 0,70 1,00 1,20 M k . D o p p e l s c h a l e n nach E s m a r c h , mit polierten Rändern, übereinander passend, Höhe der unteren Schale 2 cm: Durchm. der oberen Schale 4 5 6 7 8 9 10 12 15 cm. Paar 0,30 0,35 0,45 0,50 0,50 0,55 0,60 0,80 0 , 9 0 Mk. D i e s e l b e n , Höhe der unteren Schale 7 c m : Durchm. der oberen Schale 20 22 24 cm. Paar 1,60 1,90 2,40 M k . D i e s e l b e n mit K n o p f : Durchm . 22 24 cm.
Paar
2,20
2,60 Mk.
D o p p e l s c h a l e n nach P e t r i . Deckelschalen 1 0 0 m m Durchm.; untere Schale 1 0 — 1 5 mm Höhe, Paar D o p p e l s c h a l e n mit eingezogenem Rand, zum bequemen Verschliessen mittels Gummiringes (Modell des K g l . Pr. Kriegsministeriums) Durchm. 10 cm, nebst Gummiring, Paar
Mk.
0,55 0,90
Baldrianöl — D o p p e l s c h a l e n n a c h S o y k a , ganze D u r c h m . der Deckelschale 4 Paar 0,60 Glasplatten Länge Breite 1 0 Stück
79
Baldriansäure. flache F o r m : 5 6 0,65 0,70
8 0,80
10 1,00
zum Ausgiessen des Nährbodens mit geschliffenen R ä n d e r n : 130 130 1 6 0 mm. 85 105 130 „ 1,00 1,20 1,50 Mk.
T r o p f f l ä s c h c h e n für Farblösungen, mit eingeschliffener Pipette und Gummihütchen, Inhalt 3 0 ccm, 1 Stück F a r b s c h ä l c h e n von Porzellan von 5 0 mm D u r c h m . , aufeinanderpassend, Satz von 6 Stück mit Deckel F a r b e n p l a t t e n von Porzellan mit 1 2 flachen Vertiefungen . . . . D i e s e l b e n mit 6 grösseren und tieferen Vertiefungen . . . . . P i p e t t e n zur Wasseruntersuchung: „ „ • .. | Inhalt 1 0,5 cm. Vollpipetten j ^ Q ^ M k Messpipetten, Inhalt 2 cm, geteilt in 1 / 5 0 , 1 S t ü c k . Pipette
cm. Mk.
für mikrochemische
.
.
Reaktionen
.
Mk.
0,55
„ „ „
1,00 1,20 1,00
Mk.
1,00
„
0,85
Andere Apparate und Utensilien für die bakteriologische Praxis findet man in den Katalogen der betreffenden Firmen. Über M i k r o s k o p e , D e c k g l ä s e r , O b j e k t t r ä g e r u. s. w. siehe den Artikel ,,M i k r o s k o p i e". Bakteriologie, Apparate für: Emil (äundelach, Gehlberg i. Thür.
— Georg Schmidt & v. d. Eitz, Schmiedefeld i. Thür.
B a l d r i a n ö l . Ätherisches öl, das aus der B a l d r i a n w u r z e ' l (Valeriana officinalis) durch Destillation mit Wasser gewonnen wird. Blassgelb oder grünlich, wird an der Luft bräunlich und ranzig. Es riecht und schmeckt gewürzig-bitterlich (nach Baldrian) und wird medizinisch benutzt. Sp. Q. gewöhnlich 0,93—0,96 bei 15°; selten sind niedrigere sp. Gew. (0,875—0,900) beobachtet worden. O. D. — 8 bis — 13°. Säurezahl 20—50; Esterzahl 20 bis 100; Verseifungszahl 100—150. Als Bestandteile sind B a l d r i a n s ä u r e , C a m p h e n , P i n e n , B o r n e o l und T e r p i n e o l erwähnenswert. Baldrianöl
.
1 kg Mk. 3 2 , 0 0
B a l d r i a n s ä u r e (Valeriansäure). C5H10O2. Fettsäure, die in 2 Isomeren, nämlich als N o r m a l e V a l e r i a n s ä u r e (Propylessigsäure) und als I s o v a l e r i a n s ä u r e (Isopropylessigsäure) vorkommt. Als Ester findet sie sich in vielen Pflanzen wie auch im Tran mehrer Seetiere. Die normale Valeriansäure CH 3 . CH 2 . CH 2 . CH 2 . C0 2 H ist im rohen Holzessig enthalten Gewöhnlich bezeichnet man als Baldriansäure (Valeriansäure) die Isovaleriansäure (CH 3 ) 2 . CH . CH2 . C0 2 H, die aus der Baldrianwurzel (Valeriana officinalis) durch Destillation mit Wasser unter Zusatz von H3PO4 gewannen wird. Sehr häufig stellt man sie durch Oxydation von Fuselöl (Amylalkohol) mit K 2 Cr 2 0 7 + HÜSO, dar. Die Baldriansäure, welche auch ein Monohydrat und ein Trihydrat bildet, ist eine farblose, klare, ölige Flüssigkeit, die nach Baldrian und faulem Käse riecht. Sp. G. (bei 20°) 0,931; S. P. 176,3°. Ihre Salze, die V a 1 e r i a n a t e . besitzen sämtlich mehr oder weniger den eigenartigen Geruch der Säure. Von den Estern der Baldriansäure sind der B a l d r i a n s ä u r e ä t h y l e s t e r und der B a l d r i a n s ä u r e a m y l e s t e r von Wichtigkeit, da sie beide sehr aromatisch obstartig riechende Flüssigkeiten sind und als F r u c h t ä t h e r (s. d.) Verwendung finden; der erstere wird auch schlechtweg als B a l d r i a n ä t h e r bezeichnet. Baldriansäure (Trihydrat) (Monohydrat) „ wasserfrei „ normal
D Mk. 4 , 0 0 ;
1 kg Mk. 6 , 2 5 1 „ „ 6,50 H „ 10,00 H „ 35,00
80
Ballistit — Balsame. 1 kg Mk. 9,00 •1 * Ii 15,00 1 n » 13,00 1 11 M 6,25 1 t> Ji 12,00
Baldriansäureäther „ ehem. rein . Baldriansäuremethylester Baldriansäureamylester „ ehem. rein.
Baldriansäure:
C. Erdmann,
Leipzig-Lindenau.
Baldriansäure-Apparate:
F. H. Meyer, Maschinenfabrik, Hannover-Hainholz.
Ballistit siehe „ S c h i e s s p u l v e r". Ballons, a) B a l l o n s f ü r d i e T e c h n i k :
Ballons aus grünem Glase: Inhalt . . 4 6 8 10 12 15 20 25 30 40 50 60 70 1. lose, Stück . 0,55 0,60 0,70 0,80 0,85 0,95 1,10 1,20 1,85 1,45 1,55 1,90 2,20 Mk. in Körbe gepackt,Stück 1,30 1,40 1,50 1,60 1,75 1,90 2,10 2,25 2,40 2,60 2,90 3,10 3,50 „ Mit eingeschliff. Glasstöpsel kosten diese Ballons 30—50°/o mehr. Ballons aus Steinzeug mit 2 Handhaben. Stöpsel zum Einschrauben oder Einkitten eingerichtet: Inhalt 40 50 60 75 100 1. Preis 4,00 5,00 6,00 7,50 10,00 Mk. Über andere Steinzeugballons vgl. den Artikel „ T r a n s p o r t g e f a s s e " . A b f ü l l a p p a r a t für Säureballons ausSteinzeug mit Gummimanschette, kompl. Mk.12,50 B a l l o n a u s g u s s a p p a r a t e (Ballon in Kippgestell) für ganze Ballons, oben 57 cm Durchm „ 17,50 D i e s e l b e n für halbe Ballons, oben 46 cm Durchm „ 16,50 B a l l o n s t o p f e n aus Steinzeug, per Mille „ 20,00 B a l l o n s t o p f e n aus Steinzeug, im Winkel durchbohrt (Sicherheitsstopfen zur Druckausgleichung), per Mille „ 75,00
b) B a l l o n s f ü r d a s
Laboratorium:
B a l l o n s v o n K a u t s c h u k zu G a s v e r s u c h e n , je nach Grösse Mk.0,75—2,00 D i e s e l b e n mit M e s s i n g h a h n mehr Mk. 1,50 B a l l o n s von Kollodium: Inhalt 750 1500 ccm. Preis 0,50 0,75 Mk. B a l l o n s a u s G l a s zur D u m a s s c h e n Dampfdichtebestimmung 0,50 P o r z e l l a n b a l l o n s f ü r d i e D e v i l l e sehe Dampfdichtebestimmung mit Stöpsel M k. 3,25 B a l l o n s a u s s e h r d ü n n e m G l a s e mit 25 mm langem Röhrenhalse: Durchm. ca. 75 100 150 200 250 300 mm. Preis. . . 0,50 0,70 1,50 1,75 2,00 2,50 Mk.
Ballonentleerungsapparate aus Steinzeug: Deutsche
Steinzengwarenfafcrik,
Friedrichsfeld
(Baden).
Balsame. Unter Balsamen versteht man ein Gemenge harziger Stoffe, die von mannigfachen Pflanzen gebildet und aufgespeichert werden; teilweise fliessen sie freiwillig aus, teilweise nach Verletzung der Rinde. Von den eigentlichen Balsamen zu unterscheiden sind die H a r z e , die G u m m i h a r z e und die f o s s i l e n H a r z e . 1. A c a j o u b a 1 s a m. Aus den Steinfrüchten von Anucardium occidentale (Mahagoninüsse, Elefantennüsse) durch Extraktion der zerkleinerten Früchte mit Äther und Entfernung der Gerbsäure durch Waschen mit Wasser gewonnen. Der wichtigste Bestandteil des Acajoubalsams ist das C a r d o 1, und man bezeichnet den Balsam selbst als R o h c a r d o l (C'ardolum vesicans); dasselbe dient in der Medizin als blasenziehendes Mittel, auch benutzt man es zur Herstellung unauslöschlicher Tinten und als Stempelfarbe. Aus den Früchten von Anacardium orüntale wird ein ausserordentlich ähnlicher Balsam gewonnen, der ebenfalls als R o h c a r d o 1 bezeichnet wird; lateinisch führt er die Bezeichnung Curdolum pruriens. Acajoubalsam (Cardol. vesicans)
„
(
„
pruriens)
. . .
. . .
. .
H Mk. 2,00
H
,
1,80
81
Balsame.
2. K a n a d a b a l s a m (Kanadischer Terpentin). Ein Balsam, der von der Abies balsamica (Balsamtanne) erhalten wird, indem man im Frühj a h r dicht über dem Boden einen horizontalen RihdenSchnitt macht und darüber ein Stück abschlägt: der Balsam fliesst dann in untergestellte G e f ä s s e ; er wird durch Filtrieren gereinigt. Balsam, der vollkommen klar und durchsichtig, zuerst fast farblos und später blassgelb ist, honigdick, allmählich ohne Trübung erstarrend. Sp. G. 4 zu, beginnt das Färben bei ca. 40° und vollendet es unter Kochen. Um der Baumwolle die Eigenschaften der tierischen Faser zu verleihen, „a n i m a 1 i s i e r t" man sie, d. h. man imprägniert sie mit Leim oder Gelatine. B a u m w o l l s a m e n ö l siehe „K o 11 0 n ö 1". Becher. I. Aus P o r z e l l a n (Kochbecher). a) Aus S a n i t ä t s p o r z e l l a n . Höhe 85 100 120 Inhalt 100 200 325 Preis 0,45 0,50 0,70 Dieselben mit Ausguss mehr das
135 500 0,90 Stück
150 700 1,20
175 1000 1,75
210 1250 2,30
235 1500 3,00
2 6 0 mm. 3 0 0 0 ccm. 5 , 2 5 Mk.
Bechergläser.
90
b) Aus Porzellan der Kgl. Porzellan-Manufaktur, Berlin. Höhe Inhalt Preis
95 175 0,70
115 340 0,95
130 420 1,15
II. Aus d ü n n e m Inhalt Stück
250 1,20
150 750 1,85
170 950 2,30
200 1480 2,90
210 1660 3,50
2 3 0 mm. 2 2 8 0 ccm. 4 . 0 0 Mk.
K u p f e r , mit Ausguss.
500 2,50
III. B e c h e r standsfähig.
140 610 1,45
1000 ccm. 4 , ' 0 Mk.
aus
Inhalt Ohne Ausguss, Stück Mit „ „
Hartglas
50 0,40 0,45
(Färbebecher).
100 0,40 0,45
250 0,55 0,60
500 0,60 0,65
Sehr
750 0,75 0,80
wider-
1 0 0 0 ccm. 0,90 Mk. 0,95 „
Becher: Sanitäts - Porzellan - Manufaktur W . Haldenwanger, Charlottenburg
Bechergläser,
(aus
Porzellan).
Kochbecher, aus gleichmässig dünnem weissen Glase.
Nummer . . . . Höhe Inhalt Ohne Ausguss, Preis Mit „ „
000 45 25 0,10 —
00 50 .35 0,10 —
0 55 45 0,12 —
1 65 60 0,13 0,18
2 3 4 75 85 95 90 150 2 1 0 0,15 0,20 0,23 0,23 0,25 0 , 3 0
Nummer . . . . Höhe Inhalt Ohne Ausguss, Preis Mit „ „
8 140 600 0,40 0,50
9 155 800 0,45 0,55
10 11 165 175 1000 ccm P/i 0,50 0,60 0,60 0,65
12 195 l 3 /i 0,65 0,70
13 210 2 0,70 0,90
5 6 7 110 120 130 inm. 30'r 3 5 0 4 5 0 ccm. 0 , 2 5 0 , 3 0 0 , 3 5 Mk. 0,35 0,40 0,45 „ 14 15 2 3 0 240 2V» 3'/i 0,75 0,80 1,00 1,10
16 2 7 0 mm. 4 1. 0,85 Mk. 1,30 „
Mit In Sätzen von 1 — 5 „ „ , „
„ „ „ „
Ohne Ausguss 1,30 0,90 Mk.
der Satz
1-8 „ „ 1-12 „ „ 1-16 „ „ 000-0 „
n
2,60 5,00 9,00 -
„ „ „
Bechergläser,niedrigeForm,
Nummer 1 Höhe 65 Durchm. 40 Inhalt 75 Preis 0,18
2 75 45 120 0,22
In Sätzen von 1—6 . .
. .
. -
1-9 1-12
3 4 85 100 50 60 lfiO 2 5 0 0,24 0,29
5 110 70 400 0,36
1,90 4,00 7,00 0,30
nach G r i f f i n , mit Ausguss.
6 7 8 9 10 11 12 125 1 4 0 160 180 200 225 2 5 0 80 9 0 100 1 1 0 120 130 140 6 0 0 ccm 0,8 1 1,5 2 2,5 3 0,44 0 , 5 0 0,60 0 , 7 0 0,86 1,00 1,20
der Satz „ „
„ , „ „
mm. mm. 1. Mk.
Mk. 1,70
* ,,
„
Bechergläser aus böhmischem Glase kosten 20 % mehr.
B e c h e r g l ä s e r aus P r o f . W e b e r schem H a r t g l a s e . widerstandsfähig. Ü b l i c h e F o r m (Inhalt siehe oben).
3,60 6,50
Sehr
Nummer Ohne Ausguss, 10 Stück Mit . 10 „
1 1,20 1,35
2 1,40 1,60
3 1,80 2,00
4 2,00 2,20
5 2,40 2,70
6 2,60 2,90
7 3,00 3,30
8 3,60 Mk, 4,00 „
Nummer Ohne Ausguss, 10 Stück Mit „ 10 „
9 4,00 4,40
10 5,00 5,50
11 5,70 6,20
12 6,10 6,60
13 6,50 7,00
14 7,00 7,50
15 7,90 8,40
16 8,80 Mk. 9,30 „
Niedrige Nummer 1 0 Stück
1 1,50
F o r m nach G r i f f i n (Inhalt siehe oben) mit Ausguss. 2 2,00
3 2,20
4 2,65
5 3,00
6 3,40
7 4,40
8 5,50
9 10 11 12 6,60 8,30 9,60 1 2 , 0 0 Mk.
91
Becquerelstrahlen — Beizenfarbstoffe.
Bechergläser oder o h n e Ausguss. Höhe Inhalt Preis
70 50 0,24
Höhe Inhalt Preis
180 1,3 0,85
«0 100 0,28
90 150 0,30
190 1,5 0,90
Niedrige
Höhe Inhalt Preis
aus J e n a e r
50 50 0,26
100 200 0,35
widerstandsfähigem
110 300 0,45
210 2 1,05
120 400 0,50
230 2,5 1,25
130 500 0,55
140 600 0,60
250 3 1,40
75 150 0,30
85 250 0,35
Anbringen von m a t t i e r t e n Sorten d a s Stück um 4—5 Pf. Bechergläser:
100 400 0,50
125 600 0,60
160 800 0,65
mit
170 mm. 1000 ccm. 0,75 Mk.
270 mm. 4 1. 1,75 Mk.
F o r m nach G r i f f i n mit Ausguss.
60 100 0,28
Qeräteglas
135 800 0,70
145
160 mm.
1000 1300 ccm. 0,95 Mk. 0,«0 S c h i l d c h e n verteuert bei sämtlichen
Glasfabrik Sophienhütte, Bock & Fischer, Ilmenau I Emil Gundelach, Gehlberg i. Thür. i. Thür. | Georg Schmidt & v. d. Eitz, Schmiedefeld i. Thür.
B e c q u e r e l s t r a h l e n siehe „ R a d i o a k t i v e S u b s t a n z e n " . Beinschwarz (.Elfenbeinschwarz, Ebur ustum nigrum). Das echte Elfenbeinschwarz gewinnt man a u s Elfenbeinabfällen, die man in eisernen oder irdenen G e f ä s s e n bei Luftabschluss glüht. Man mahlt es trocken oder n a s s ; es dient als gut d e c k e n d e schwarze Malerfarbe. Das auf die gleiche Weise a u s Röhrenknochen gewonnene Beinschwarz steht dem echten Elfenbeinschwarz an Qualität nach. Vgl. auch unter „ K n o c h e n k o h l e". Elfenbeinschwarz, echt, je nach Qualität
Beinschwarz „
°/ 0 kg Mk. 11U,00—250,00
°/o
,
„
18,00
°o
„
,,
11 ."0
Waggonladungspreis
Beinschwarz:
Hirsch & Merzenich, Farbwerke m. b. H., Grenz- I Tli. Nagel, Nieder-Weistritz, P. Schweidnitz, hausen. | Adolf Thöl, Hannover.
Öfen zur Herstellung von Beinschwarz b a u t : J. L. C. Eckelt, Berlin N. 20.
B e i z e n (Metallbeizen) siehe unter „ A b b r e n n e n"-. B e i z e n (Holzbeizen) siehe „ H o l z f a r b e n". B e i z e n (Stoffbeizen, Mordants). Man versteht darunter die Befestigungsmittel der Farbstoffe auf der Faser, soweit die Farbstoffe an sich keine Affinität zu der Fase'r besitzen. Im einzelnen siehe die Artikel „C h r o m b e r z e n", „E i s e n b e i z e n", „ G e r b s t o f f b e i z e n", „Ku p f e r b e i z e n", „ ö 1 b e i z e n", „ T o n e r d e b e i z e n", und „ Z i n n b e i z e n". Beizkästen:
Vereinigte Rheinische Fassfabriken, G. m. b. H., Andernach a. Rhein.
Beizbottiche, Beizsiebe, Beizkörbchen aus Steinzeug: Deutsche
Steinzeugwareniabrik,
Friedrichsfeld (Baden).
Blei- und ausgebleite Gefässe zum Beizen baut: J . L. C. Eckelt, Berlin N. 20.
B e i z e n f a r b s t o f f e . Als „ B e i z e n f a r b s t o f f e " oder „b. e i z e n f ä r b e n d e F a r b s t o f f e " bezeichnet man Teerfarben, die sowohl auf der pflanzlichen als auf der tierischen Faser mit Hilfe von Metallbeizen fixiert werden. Nach dem wichtigsten Beizenfarbstoff, dem A l i z a r i n (s. d.), bezeichnet man auch wohl die ganze Klasse als „ A l i z a r i n f a r b s t o f f e". Die Beizenfarbstoffe, die meistens sehr echte Färbungen geben, sind häufig für sich keineswegs durch ein starkes Färbevermögfen ausgezeichnet, sondern erhalten dieses erst durch die Beize, die teilweise vorher, teilweise aber auch erst nach der Färbung angewendet wird; man spricht in letzterem Falle von einem „Entwickeln" des Farbstoffs. Zahlreiche Beizenfarbstoffe geben je nach der Natur der Beize v e r s c h i e d e n e Färbungen. Die wichtigsten Beizen für diese Farbstoffe sind die C h r o m v e r b i n d u n g e n ; ferner werden Aluminium-, Calcium-, Eisen- und Zinnsalze häufig, selten Kupfer-, Nickel- und Zinksalze als Beizen verwendet.
Beleuchtung — Benzalchlorid.
92
Über die Anwendung der beizenfärbenden Farbstoffe auf Baumwolle siehe unter „ T ü r k i s c h r o t f ä r b e r e i", sowie unter „ B a u m w o l l f ä r b e r e i". Seide lässt sich nach Durchtränkung mit Chrom-, Eisen- oder Tonerdebeizen leicht mit den hierher gehörigen Farbstoffen färben; immerhin ist ihre Anwendung trotz der grossen Echtheit der Färbungen hier seltener, weil der „Griff" der Seide beim Beizen leidet. Das wichtigste Verwendungsgebiet der Beizenfarbstoffe ist die W o 11 f ä r b e r e i , wobei man teils vorbeizt, teils die Färbung durch nachherige Beizung entwickelt. Am häufigsten kommen Chrombeizen zur Anwendung, für rote Töne auch Tonerdebeizen. Beleuchtung1. Nach P r o f . L u m m e r gilt folgende Tabelle hinsichtlich der Kosten für die gebräuchlichen Beleuchtungsarten: L i ch t ar
Materialpreis
t
1000 1 = 1000 g =
Bogenlicht ohne Glocke Acetylen-Glühlicht Petroleum
. . . .
Bogenlicht mit Glocke Nernstlicht Glühlampe, gew
. . . .
Gaslicht (Rundbrenner) Gaslicht (Schnittbrenner)
. . . . . . . .
Preis
Verbrauch
Mk.
Petroleumglühlicht
pro Hefnerkerze lind Stunde
Pf.
0,13 0,23
2 1 0,026 0,03 1,3 g (0,4 Watt-Stdn. 0,02 1000 Watt-Stdn. = 0,50 0,03 10,6 , „ do. 0,05 1 „ n 1000 1 = 1,5 0,4 1 0,06 1000 g = 0,23 0,07 3 g 2,5 g 1000 g = 0,35 0,09 1000 Watt-Stdn. = 0,50 1,4 Watt-Stdn. 0,07 do. 0,10 2,0 „ » do. 2,8-4 „ „ 0,14—0,20 1000 1 = 1,50 1,0 1 0,15 10 1 1000 1 = 0,13 0,13 do. 17 1 0,21
Die W ä r m e e n t w i c k e l u n g durch die verschiedenen Beleuchtungsarten geht aus folgender von Prof. W. W e d d i n g aufgestellter Tabelle hervor. Lichtstärke
Beleuchtungsar t
in Kerzen
Verbrauch
Stündl. aufgewendete W ä r m e
W TT
im ganzen
für i Kerze
2000 1000 2042 500 2500—3000 336 862 328
66,7 50 18,4 10 5-6 11,2 28,7 5,5
41,5 32,8 222
2,59 1,3 0,37
Liter
Gasbeleuchtung: Argandbrenner Regenerativbrenner Gasglühlicht Lucaslicht
Stündlicher
. . . .
Petroleumlicht Acetylenlicht Elektrische Beleuchtung: Kohlenfadenglühlicht . . . Nernstlicht Bogenlicht
30 20 111 50 500 30 30 60 16 25 600
400 200 408 100 500—600 0,057 0,108 36 Watt
48 38 258
B e n z a l c h l o r i d . C 6 H 5 . CHC12. (Chlorobenzol, Benzylidenchlorid, Bittermandelölchlorid). Technisch wird es durch Einwirkung von Chlor auf Toluol bei Siedehitze gewonnen: C 6 H 6 . CH 3 + 2 CU = C , H 6 . CHC12 + 2 HCl.
Benzaldehyd —
Bei der Darstellung entstehen gleichzeitig B e n andere Chlorsubstitutionsprodukte. Doch sieht der Technik meistens ab, da das Benzalchlorid der Fabrikation von Benzaldehyd, Benzoesäure Benzalchlorid
93
Benzin.
z y l c h l o r i d (s. d.) sowie man von einer Reinigung in nur als Zwischenprodukt bei und Zimtsäure dient.
1 k g Mk. 2 , 7 5 ;
°/ 0 kg M k . 2 5 0 , 0 0
B e n z a l d e h y d (Bittermandelöl, Benzoylwasserstoff). C 0 H 5 . CHO. Technisch gewann man ihn bis vor kurzem fast ausschliesslich aus dem B e n z a l c h l o r i d (s. d.), indem man dasselbe unter Druck mit Kalkmilch erhitzt: CcH 5 . CHC12 + Ca(OH) 2 = C 0 H 6 . COH + H 2 0 + CaCl 2 Man destilliert ihn mit Wasserdämpfen, reinigt ihn mit Natriumbisulfit und dstilliert nochmals. Neuerdings gewinnt das "D. R. P. 126 421 grosse Bedeutung, wonach man Benzaldehyd direkt aus Benzol darstellt, und zwar behandelt man dasselbe in Gegenwart von Kupfer oder Kupferchlorür und Aluminiunibromid oder -jodid mit einem Gemisch von Kohlenoxyd und Chloroder Bromwasserstoffsäure. Klare, stark lichtbrechende Flüssigkeit, Sp. G. 1,0504; S. P. 179,2°. Unlöslich in Wasser, sehr leicht löslich in Alkohol und Äther, oxydiert an der Luft zu Benzoesäure. Der Benzaldehyd wird zur Darstellung zahlreicher Teerfarbstoffe benutzt.
P r ü f u n g ? : Man verlangt jetzt von techn. Benzaldehyd, dass er farblos ist, ein sp. G. von 1,052—1,055 besitzt und im Wasserstoffstrom zwischen 176 und 180 0 vollständig überdestilliert. Kr inuss sich mit konz. II0SO4 klar und ohne erhebliche Bräunung mischen sowie in einer Lösung von Ammoniumbisulfat ohne Hinterlassung von Öltröpfehen löslich sein. Etwa vorhandene Benzoesäure bestimmt man auf folgende Weise: 50 ccm Benzaldehyd werden mit 10 ccm Normalnatronlauge und 11,0 und Phenolphtalein als Indikator geschüttelt; die unverbrauchte Laugenmenge titrieit man mit Normalsäure zurück, und es entspricht 1 ccm Norniallauge = 0,122 g C 0 H 0 . CO»H. Benzaldehyd „ „ „ „
1 kg Mk. 3 , 8 0 ° o „ „ 320,00 1 „ 4,50 1 „ ,, 7,00 1 „ „ 10,00
bei sehr grossen Bezügen sehr rein absolut chlorfrei ehem. rein
Benzaldehyd:
Haarmann & Reimer, chemische Fabrik, mir-den a. d. Weser.
Holz-
] Adolf Tliöl, Hannover,
Benzaldehyd-Apparate:
F. H. Meyer, Maschinenfabrik, Hannover-Hainholz.
B e n z i d i n (p-Diamidodiphenyl). NH 2 . C„H 4 . C e H 4 . NH2. Durch Reduktion von p-Nitrodiphenyl mit Zinkstaub in alkalischer Lösung sowie neuerdings durch Elektrolyse von Nitrobenzol gewonnen; auch elektrolysiert man zur Gewinnung von Benzidin Azoxybenzol in salzsaurer Lösung unter Zusatz von Zinnchlorür oder aber unter Benutzung einer Zinnkathode (D. R. P. 116 467 und 122046). Reines Benzidin bildet farblose Blättchen; Sch. P. 122°. In kaltem Wasser sehr wenig, in heissem sehr leicht löslich; ebenso in Alkohol und Äther. Mit Säuren bildet es Salze. Man verwendet es zur Darstellung vieler Farbstoffe. Benzidin (Base) puriss „ Benzidinsulfat ( 6 3 Va 0 /o), T e i g f o r m „ puriss
1
1 kg Mk. 2,30;
kg M k . 5,00 H „ 6,00 % kg „ 195,00 H „ 4,40
Benzin. Man unterscheidet verschiedene Benzine, nämlich S t e i n kohlenbenzin, Braunkohlenbenzin und P etro 1 eumb e n z i n . Das Steinkohlenbenzin wird jetzt allgemein als B e n z o l (s. d.) bezeichnet, während für Braunkohlenbenzin der Name S o l a r ö l (s. d.) üblich ist; unter B e n z i n (Ligroin) schlechtweg versteht man stets das Petroleumbenzin. Uber die Gewinnung von Benzin vgl. den Artikel , , P e " t r o 1 e u m". Zur Reinigung des Rohbenzins unterwirft man dasselbe zuerst einer erneuten Destillation, dann folgt eine chemische Reinigung, indem man das Benzin erst mit konz. H 2 S 0 4 und dann mit NaOH wäscht. Nach dem D. R. P. 141298 beseitigt man den u n a n g e n e h m e n G e r u c h des Petroleumbenzins, indem man diesem etwa 1 % terpenhaltige ätherische Öle zusetzt, die
Benzinoform — Benzoesäure.
94
Mischung auf 70° erwärmt und dann mit 2,5 % Natronlauge von 35° B6 kräftig schüttelt; die unangenehm riechenden Bestandteile sollen durch das Alkali mit dem Terpen zu geruchlosen Verbindungen kondensiert werden. Reines Benzin bezeichnet man als P e t r o l e u m ä t h e r . Das Benzin ist ein Gemisch von Kohlenwasserstoffen. Sp. G. 0,640—0,70; S. P. zwischen 60 und 120°. Man benutzt es als Entfettungs- und Extraktionsmittel, in der „chemischen" Wäscherei sowie zu Beleuchtungszwecken, zum Motorenbetrieb u. s. w.
P r ü f u n g : Gewöhnlich bestimmt man das sp. G. mit einem Aräometer und stellt dann eine V e r d a m p f u n g s p r o b e an: Das gewöhnliche, unter 100° siedende Benzin (sp. G. 0,70—0,71) darf beim Verdunsten ¿iui schwach siedendem Wasserbade im Uhrglas keinen Rückstand hinterlassen. Ferner darf es auf Papier beim Verdunsten keinen Fettfleck zurücklassen; geben die beiden letztgenannten Proben ein negatives Resultat, so ist die Abwesenheit schwerer öle erwiesen. Ferner unterwirft man das Benzin einer fraktionierten D e s t i l l a t i o n ; ist dieselbe für zollamtliche Zwecke bestimmt, so muss dazu ein besonderer, vorgeschriebener Apparat (vgl. Zentralblatt für das Deutsche Reich 1898 Seite 279) verwendet werden. Nach dem Zolltarif werden als Benzin, Ligroin und Petroläther diejenigen Mineralöle zollfrei eingelassen, welche wenigstens 90 unter 150° siedende Teile enthalten. Raffinierte Benzine müssen absolut farblos sein und dürfen weder beim Schütteln mit konz. HJS04 eine Färbung veranlassen, noch beim Kochen mit Wasser irgendwelche saueren Bestandteile oder sonstige Verunreinigungen an letzteres abgeben. Zur Prüfung auf die E n t f l a m m b a r k e i t bedient man sich des A b e l sehen Petroleumprüfers in etwas veränderter Anordnung.
Die Benzinpreise sind sehr wechselnd; man notiert zur Zeit ungefähr:
Benzin I a , geruchfrei zu Fleckenwasser und (sp. G. 0 , 6 8 - 0 , 7 ( 1 ) Benzin, rektifiziert (Petroleumäther) D . A. I V
Benzin:
A. H. Backhaus, Hamburg.
Benzinapparate baut:
zu Brennzwecken
°/o kg °/ 0 „
Mk. 50,00 „ 58,00
| Becker & Kirsten, Dresden-A. 9.
J . L. C. Eckelt, Berlin N. 20. I F.H.Meyer, Maschinenfabrik, Hannover-Hainholz. O. Heckmann, Berlin SO. 33. Görlitzer Ufer 9. |
B e n z i n o f o r m . Unter No. 61 960 Klasse 34 eingetragenes Wortzeichen für Tetrochlorkohlenstoff. Siehe den Artikel „ C h l o r k o h l e n s t o f f " .
Benzin-Waschmaschinen:
Gebr. Heine, Viersen, Rheinland.
B e n z o e . Wohlriechendes Harz, das von dem in Hinterindien und Sumatra heimischenStymxßenzoin gewonnen wird. Alle Sorten ( S u m a t r a b e n z o e , S i a m b e n z o e und P e n a n g b e n z o e ) bestehen aus einer braunen Grundmasse, in die hellere abgerundete Körner, sogenannte „Mandeln", eingebettet sind. Eine Sorte ist um so geschätzter, je mehr Mandeln sie enthält; die wertvollste Sorte ist S i a m b e n z o e , die stark nach Vanille riecht. Ausser Harzen, ätherischem ö l und Estern enthält das Benzoeharz namentlich viel B e n z o e s ä u r e ( 1 2 — 2 4 % ) ; nur im Sumatrabenzoe ist die Benzoesäure fast ganz durch Zimtsäure ersetzt. Man benutzt Benzoe in der Medizin (äusserlich), in der Parfümerie, sowie zur Darstellung von Benzoesäure.
I ' r ü f a l l » : Als Grenzwerte für echtes S i a m - B e n z o e hat man zu merken: Säurezahl 120—170; Esterzahl 35—75; Verseifungszahl (heiss bestimmt) 170—210; Methylzahl 28,5—43,5; Aschegehalt 0,2—1,5 % . Soll bis auf höchstens 5 °/„ Rückstand alkohollöslich sein. — Für S u m a t r a - B e n z o e gelten die Grenzwerte: Säurezahl 95—190; Esterzahl 30—175; Verseifungszahl (heiss bestimmt) 155—270; Methylzahl 13—25,5; Aschegehalt 0,2—1,5°/ 0 ; Wassergehalt 4—9 '/„. Von Sumatra-Benzoe sollen wenigstens 70—80 °/„ in Alkohol lSslich sein. — Vgl. auch D. A. IV. Benzoe Siam, grossstückig „ „ kleinstückig „ Sumatra Ia »
*
n
Ha
fein pulverisiert
1 kg M k . 7 5 0 1 „ , 4,00 1 4 QO
1 l 1
„
l
„
3',50
3,50
Benzoesäure. C«H B . C0 2 H. Sie wurde früher aus dem Benzoeharz durch Sublimation oder auf nassem Wege durch Auskochen mit Kalk gewonnen, und für medizinische Zwecke kommt diese Darstellung „aus dem Harz" auch heute noch in Betracht. Ein ferneres Ausgangsmaterial für die
Benzoesäure.
95
Darstellung war und ist teilweise noch jetzt die H i p p u r s ä u r e des Harns der Pflanzenfresser, die nach mehrtägigem Stehen durch Fäulnis in Glycocoll und Benzoesäure zerfällt; durch Kalkmilch bildet man Calciumbenzoat und zersetzt dieses nach dem Eindampfen mit HCl. Die grösste Menge der Benzoesäure gewinnt man aber aus dem T o 1 u o 1, und zwar chlort man es zweifach oder dreifach in der Seitenkette, führt es also durch Einwirkung von Chlor in B e n z a l c h l o r i d oder — wie neuerdings fast ausschliesslich •— i n B e n z o t r i c h l o r i d über. Aus dem letzteren gewann die Benzoesäure anfänglich durch Reaktion mit Kalkmilch unter Druck: 2 C«H 6 . CCU + 4 Ca(OH) 2 = (C«H 6 . C0 2 ) 2 Ca + 3 CaCI 2 + 4 H 2 0. Jetzt führt man das Benzotrichlorid in Benzoesäure durch Oxydation mittels HNO3 über, und zwar nimmt man diese Reaktion in Rührkesseln vor. Es entweicht dabei HCl, während die Benzoesäure durch Umkristallisieren oder aber durch Destillieren im Vakuum gereinigt wird. In gleicher Weise gewinnt man sie auch aus Phtalsäure sowie aus Phtalimid, und weiter sind es namentlich die Abfälle der Benzaldehydfabrikation, welche ihrer Gewinnung nutzbar gemacht werden. In neuester Zeit ist ein weiteres Verfahren aufgefunden worden, und zwar bezweckt dasselbe, welches durch eine Anzahl von Patenten (D. R. P. 136 410; 138 790; 139 956 und 140 999) geschützt ist, die gleichzeitige Darstellung von Benzoesäure und Phtalsäure: Es wurde gefunden, dass Naphtole und andere Substitutionsprodukte des Naphtalins (Nitronaphtalin; Naphtylamin; Naphtalinsulfosäuren u. s. w.) durch Erhitzen mit schmelzenden Alkalien oder Alkalilaugen und oxydierend wirkenden Metalloxyden (Fe 2 Os; CuO; Mn0 2 ) in ein Gemisch von Phtalsäure und Benzoesäure übergeführt werden. Die Phtalsäure lässt sich von der Benzoesäure durch Destillation trennen. Farblose dünne Blättchen, leicht löslich in Äther und Alkohol, schwer in kaltem, etwas besser in heissem Wasser. Sch. P. 120°; S. P. 250°. Sie sublimiert schon bei 100—120°. Ihre Salze (Benzoate) sind fast sämtlich in Wasser löslich. Die Benzoesäure dient als Arzneimittel, weiter vor allem zur Darstellung blauer Teerfarben, als Beimischung zu Tabaksaucen, in der Zeugdruckerei u. s. w. Der Benzoesäureäther (Äthylester) sowie der Benzoesäuremethylester (Niobeöl) sind farblose, angenehm riechende Flüssigkeiten, die als Fruchtäther und in der Parfümerie Verwendung finden. Technische Verwendung finden schliesslich noch die Amidobenzoesäuren (namentlich die Orthosäure; vgl. darüber den Artikel „ A n t h r a n i l s ä u r e " ) sowie auch die Nitrobenzoesäuren. P r ü f u n g ; * Offizinell ist nur die aus dem Benzoeharz gewonnene gelbe bis bräunliche Säure; über ihre Prüfung vgl. D. A. IV. Die reine Handelsbenzoesäure muss farblos und ohne Rückstand) flüchtig sein, sich' klar in Benzol, Äther sowie rerd. Ammoniak lösen und den richtigen Sch. P. zeigen. Chlorhaltig darf die B. unter keinen Umständen sein. Die Reinheit der Säure kontrolliert man durch Titration mit Normallauge: Man löst X g Benzoesäure in 10 ccm Normallauge, verdünnt mit 40 ccm H,0 und titriert unter Verwendung von Phenolphtalein als Indikator mit Normalsalzsäure zurück; 1 ccm verbrauchte' Normallauge entspricht 0,12206 g Benzoesäure. 1 kg Mk. 12.00
Benzoesäure aus dem Harz, sublim, weiss . „ „ Harn, dopp. sublim, weiss „ „ Toluol, Pulver, weiss . . . ,, „ „ sublim, weiss . . „ „ „ „ schneeweiss . Benzoesäureanhydrid Benzoesäureäther aus dem Harz Benzoesäuremethylester ( N i o b e ö l ) konz. „ „ absol. Nitrobenzpesäuren: orthometa. . " para-
. .
. .
1 „ . 1 kg Mk. 3,25; °/o • 1 „ „ 3,M>; °/» • 1 » » 3,80; ' / • 1 1 1 1 1
„ „
„
,, » „ „ „
20,00 l(i,00 310,00 335,00 n 36d,00 36,00 18,00 7,00 6,00 9,00
»»
1,00 0,80 0,90
96
Benzol. Amidobenzoesäuren: ortho- techn pur „ metapara-
Benzoesäure:
Chemische Werke Berlin NW.
vorm.
1 kg Mk. 5 7 , 0 0 ;
Dr.
Heinrich
Benzoesäure-Apparate:
Byk,
H Mk. 6 , 2 5 ; H „ 11,00; H „ IM,00; H „ 18,00;
D D D D
Mk. „ „ „
0,80 1,30 1,50 2,00
| Fucrst Bros. & Co., New York, Nos. 2 u. 4 Stone Street. | Lehmann & Voss, Hamburg.
F. H. Meyer, Maschinenfabrik, Hannover-Hainholz. J.
Destillationsapparate für Benzoesäure
L. C. Eckelt, Berlin N. 20.
baut:
B e n z o l (Steinkohlenbenzin). C6H0. Bestandteil des Steinkohlenteers und aus diesem durch fraktionierte Destillation gewonnen (vgl. Artikel „ S t e i n k o h l e n t e e r " ) . D a s Handelsprodukt ist nicht reines Benzol, enthält vielmehr noch verschiedene Beimengungen. Die Rektifikation wird gewöhnlich so geleitet, dass 3 Fraktionen entstehen, nämlich 90 % i g e s B e n z o l , 5 0 % i g e s B e n z o l und S o l v e n t n a p h t a ; über letzteres siehe besonderen Artikel. Das 50 %ige Benzol des Handels soll 50 % von bis 100° flüchtigen Bestandteilen enthalten, und ebenso sollen in dem 90 %igen Handelsprodukt 9 0 % solcher Bestandteile enthalten sein. Aus dem 50 %igen Benzol lassen sich durch weiteres Fraktionieren, das gewöhnlich in K o l o n n e n a p p a r a t e n geschieht, 3 0 — 4 0 % reines Benzol, 5 % sogenanntes „ B e n z o l f ü r R o t " (d. h. ein Gemisch von Benzol mit Toluol), 3 5 — 4 0 % reines Toluol und 5 — 8 % Xylole gewinnen, während man aus dem 90 %igen Benzol 6 5 — 7 5 % reines Benzol, 10 % Benzol für Rot und 2—4 % Toloul und Xylole erhält. Die zur Isolierung der reinen Kohlenwasserstoffe benutzten Kolonnenapparate arbeiten mit Dephlegmatoren und ähneln den für die Rektifikation von Alkohol benutzten (vgl. „R e k t i f i k a t i o n " ) . Viel besprochen worden ist das N i k i f o r o w sehe Verfahren zur G e winnung aromatischer Kohlenwasserstoffe (namentlich Benzol) aus Roherdöl und Petroleumrückständen. D a s Erdöl wird nach diesem, in dien meisten Staaten patentierten Verfahren in horizontalen eisernen Retorten erst bei500°und dann bei 1000° unter Erhöhung des Druckes destilliert. Man erhält 12 % des verwendeten Rohöls an Benzol und Toluol, 1 % Anthracen und 2 — 3 % Naphta- . lin; die als Abfall erhaltenen Gase, Koks und Schweröl werden als Heiz-" materiäl benutzt. D a s Verfahren kann nur dort Bedeutung gewinnen, wo rohes Erdöl in Massen billigst zur Verfügung steht, und auch da erscheint unter den gegenwärtigen niedrigen Benzolpreisen seine Durchführung aussichtslos. Von den verschiedenen Reinigungsverfahren für Benzol ist namentlich das S c h w a 1 b e sehe (D. R. P. 133 7 6 1 ) zu nennen; es bezweckt die Ausscheidung der Schwefelverbindungen, insbesondere des Schwefelkohlenstoffs und Thiophens, aus Rohbenzol durch Einwirkung von feuchtem Ammoniak mit oder o h n e Anwendung von Druck. Hierbei bilden sich öltropfen, die sich unter dem Benzol absetzen; das g e w a s c h e n e Benzol ist sodann vollständig frei von Schwefelverbindungen. Die Entfernung des T h i o p h e n s bezwecken auch die Verfahren 1. von D i m r o t h und 2. von L i p p m a n n u n d P o l l a k ; beim ersten Verfahren wird das Benzol in Siedehitze mit Quecksilberacetatlösung, beim zweiten mit Chlorschwefel behandelt, wobei die genannten Reagentien mit dem Thiophen Verbindungen eingehen, während das Benzol selbst nicht angegriffen wird. Reines Benzol bildet eine leicht bewegliche, farblose, eigentümlich riechende Flüssigkeit; sp. G . 0,8841 (bei 15"); S. P. 80,5°. E s erstarrt gegen 0° zu grossen rhombischen Kristallblättern, die bei 3° schmelzen. E s mischt sich mit Alkohol, Äther, Aceton u. s. w., ist fast unlöslich in W a s s e r , leicht entzündlich, brennt mit leuchtender, stark russender Flamme, löst Fette, ätherische ö l e , Kautschuk, Guttapercha, Kampfer u. s. w. Chemisch reines Benzol gewinnt man durch Destillation von Benzoesäure mit Ätzkalk. D a s Benzol ist das Ausgangsmaterial zur Darstellung sehr vieler a r o m a tischer Verbindungen; weiter dient es als Lösungs- und Reinigungsmittel für
Benzol-, Benzoyl- und Benzyl-Verbindungen.
97
zahlreiche organische Körper, namentlich jetzt als wichtiges Ausgangsmaterial für d i e synthetische Indigodarstellung (vgl. unter „ I n d i g o f a r b s t o f f e"). Für die Handelssorten von Benzol gelten ungefähr folgende S i e d e g r e n z e n : Ergibt bei Handelsbezeichnung
90°/ o iges Benzol 50°/oiges „ 30°/ 0 iges „ Solventnaphta (Schwerbenzol)
100°
120°
°'o
°/o
90 50 30
100 90 90
—
—
Sp. G. bei 15°
160°
130° 0/
lo
°/o
—
0,885 0,880 0,875 0,875
— .
—
—
20
90
P r ü f u n g t Die technische P r ü f u n g umfasst gewöhnlich die Bestimmung des sp. G., die fraktionierte Destillation und die Nitrierungsprobe. Das sp. G. bestimmt man in üblichcr Weise. Zum Zwecke der fraktionierten Destillation benutzt man 100 ccm Benzol; dieselben werden im gewöhnlichen Fraktionierkölbchen m i t seitlichem Ansatz so langsam destilliert, dass alle Sekunden 2 Tropfen Ubergehen. Das Thermometer soll so in das Kölbchen eingesetzt sein, dass sich die Kugel gerade unterhalb des seitlichen Ansatzrohres befindet. Man f ä n g t das Destillat in einem Messzylinder auf; bei eben erreichter jeweiliger Siedegrenze (vgl. obige Tabelle) e n t f e r n t man die Flamme unter dem Kölbchen, lässt das im Kühlrohr befindliche Destillat ablaufeB, liest die U hergegangenen Volumprozente am Messzylinder ab u n d f ä h r t dann m i t dem Erhitzen weiter fort. — Zum Zwecke der Nitrierungsprobe werden 100 g Benzol mit 250 g Nitriersiiure (Gemisch gleicher Teile 66°iger H2SO4 und 48Higer HNO3) bei einer 30° n i c h t Übersteigenden Temperatur n i t r i e r t . Man bringt das Benzol in einen 1 / 2 Literkolben m i t dreifach durchbohrtem Kork, dessen Bohrungen Thermometer, Tropftrichter und Luftkühlrohr enthalten, und lässt die abgekühlte Nitriersäure langsam durch den Tropftrichter einfliessen; steigt die Temperatur im Kolben über 30°, so setzt man ihn in kaltes Wasser. Nach beendeter Nitrierung verdünnt man den Kolbeninhalt genügend m i t Eiswasser und t r e n n t das rohe Nitrobenzol im Scheidetrichter von der Abfallsäurc. Man bringt es m i t wenig verd. Natronlauge (zur Neutralisierung der Säure) in einen Kolben m i t Kühler und t r e i b t die n i c h t nitrierten Substanzen durch Einleiten von Wasserdampf solange ab, bis das ölige Destillat im Wasser untersinkt. Da im Destillat nicht selten noch unnitrierte aromatische Kohlenwasserstoffe enthalten sind, hebt fh.m dasselbe von dem m i t übergegangenen H 2 0 sorgf ä l t i g ab und versetzt es in einem graduierten 50 ccm-Zylinder m i t Glasstöpsel solange unter zeitweisem leichtem Umschütteln m i t (etwa 15—40 ccm) obigem Säuregemisch, als das Volumen des Öls noch abnimmt. Die schliesslich allein übrigbleibenden, nicht nitrierbaren Substanzen schwimmen auf der Oberfläche; ihr Volumen kann nach Einstellung m i t Wasser auf den Nullpunkt direkt in Prozenten abgelesen werden. Erfahrungsgemäss werden bei dieser Probe übrigens nur etwa 60 °/ 0 der wirklich vorhandenen nicht nitrierbaren Benzolbestandteile e r m i t t e l t , was man bei der Berechnung zu berücksichtigen h a t . Benzol (Steinkohlen-Benzin): N o . 1 sp. G. 0,880; S . P . 8 0 — 8 1 ° 0,875; 88-110° „ 3 . 0,87ft; 80-120» r „ 4 „ 0,880; „ 130-180°
°/o kg Mk. 48,00
•
•
°/ 0
„
°/o °/o
• „
48,00 46,00 34,00 l,f>0 30,00
Benzol, kristallisierbar, thiophenfrei i n aus Benzoesäure puriss 1 „ Die Preise sind übrigens sehr schwankend und ändern sich in weiten Grenzen. Benzol:
Aktien - Gesellschaft ftir Gelsenkirchen-Schalke.
chemische
Industrie,
Hubert Baese & Co., Braunschweig. C. M. Schmook, Breslau XVII.
Benzol-Apparate: F. H. Meyer, Maschinenfabrik,
Hannover-Hainholz.
Anlagen und Apparate zur Herstellung -von Benzol: J . L. C. Eckelt, Berlin N. 20. C. Heckmann, Berlin SO. 33. Görlitzer Ufer 9.
I Carl Still, |
Recklinghausen.
Benzol-, B e n z o y l - und B e n z y l - V e r b i n d u n g e n . Es werden hier nur einige der nächst stehenden Derivate behandelt, s o weit sie technische Bedeutung haben und nicht in besonderen Artikeln abgehandelt sind. B e s o n d e r s behandelt sind: „A n i I i n", „A n i 1 i n d e r i v a t e", „ B e n z a l c h l o r i d", „ B e n z a l d e h y d " , „ B e n z o e s ä u r e " , „B e n z o t r i c h 1 o r i d", „ B e n z y l c h l o r i d " , „ B r e n z c a t e c h i n " , „C u m o 1", „C u m i d i n", „ D i n i t r o b e n z o 1'", „ D i p h e n y l a m i n " , „ H y d r o c h i n o n " , „Nitro-
98
ßenzonaphto] —
Benzoylchlorid.
b e n z a l d e h y d", „ N i t r o b e n z o 1", ,,P h e n o I", „R e s o r c i n", „ S a 1 i c y 1 s ä u r e", S u l f a n i l s ä u r e " , „ T o 1 u o 1" (mit N i t r o - und A m i d o t o 1 u o 1 e n), „ T o 1 i d i n", „Toluidin", „X y 1 o 1 e" und „ X y 1 i d i n e " , worüber man also die bezüglichen Artikel vergleichen wolle. B e n z o p h e n o n siehe unter „ K e t o n e " . B e n z y l a c e t a t siehe unter „ R i e c h s t o f f e , k ü n s t l i c he". Hier seien genannt B e n z o l s u l f o s ä u r e , Amidobenzols u l f o s ä u r e n sowie B e n z y l a l k o h o l . 1. B e n z o l s u l f o s ä u r e . C a H 5 . S 0 3 H . Durch längeres Erhitzen von Benzol und rauchender Schwefelsäure am Rückflusskühler erhalten. Bildet sehr zerfliessliche feine Nadeln. Benzolsulfosäure Benzolsulfosaures Natrium
H Mk. 1 0 , 0 0 ; D Mk. 1 , 4 0 1 kg „ 15,00
2. A m i d o b e n z o l s u l f o s ä u r e n (Anilinsulfosäuren). NH 2 . C e H, . S 0 3 H . Die Orthosäure wird durch Reduktion von o-Nitrobenzolsulfosäure erhalten und bildet rhomboedrische Kristalle. Die Metasäure wird ebenso durch Reduktion von m-Nitrobenzolsulfosäure gewonnen und bildet Kristalle, die sich in 68 T. W a s s e r von 50° lösen. Die rn-Amidobenzolsulfosäure wird auch als M e t a n i l s ä u r e bezeichnet. Technisch am wichtigsten ist die p-Amidobenzolsulfosäure, die den Namen S u l f a n i l s ä u r e führt; sie ist in besonderem Artikel behandelt. o-Amidobenzolsulfosäure m„ m„
(Metanilsäure) techn. „ pur. .
. .
. 1 k g Mk. 1 2 , 0 0 ; . 1 „ „ 30,00;
D Mk. 20,00 H „ 1,65 H „ 3,50
3. B e n z y l a l k o h o l . C 0 H r ,. CH 2 (OH). L ä s s t sich durch Behandeln von B e n z a l d e h y d mit Natriumamalgam oder alkoholischem Kali gewinnen, wird aber gewöhnlich aus P e r u b a l s a m dargestellt, worin er zum kleinen Teile frei, zum grösseren an Benzoesäure (und Zimtsäure) gebunden vorkommt. Zur Darstellung erhitzt man den Perubalsam mit der vierfachen Menge Kalilauge, bis eine klare Lösung entsteht, von der nach dem Erkalten der feste Anteil entfernt wird, während die verbleibende Flüssigkeit mit Wasser destilliert wird. Der Benzylalkohol geht mit über und wird dem Destillat durch Ausschütteln mit Äther entzogen. Er bildet eine schwach aromatisch riechende Flüssigkeit vom sp. Q . (bei 15°) = 1,0507; S. P. 206,5° (vgl. auch unter „Riechstoffe, künstliche"). Benzylalkohol, pur puriss
1 k g M k . 3 5 , 0 0 ; H M k . 3 , 8 0 ; D Mk. 0 , 6 0 H „ 15,00; D „ 1,70
Benzol-, Benzoyl- und Benzylverbindungen:
Fuerst Bros. & Co., New York, Nos. 2 u. 4 Stone Street.
Apparate zur Darstellung von Benzol-,Benzoyl- und Benzylverbindungen:
C. Heckmann, Berlin SO. 33. Görlitzer Ufer 9.
B e n z o n a p b t o l siehe „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e " . B e n z o p h e n o n siehe „ K e t o n e " . B e n z o s o l siehe „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e " . B e n z o t r i c h l o r i d . C 6 H 5 . CC1 3 . Wird durch Einwirkung von Chlor auf siedendes Toluol erhalten, während gleichzeitig Benzylchlorid, Benzalchlorid und im Kern substituierte Chlorverbindungen entstehen. D a s Rohprodukt wird im Vakuum rektifiziert. Reines Benzotrichlorid bildet eine farblose Flüssigkeit; sp. G. (bei 14°) 1,38; S. P. 213—214°. Beim Erhitzen mit H 2 0 auf 140° zerfällt es leicht in HCl und Benzoesäure. E s dient zur Darstellung von Teerfarbstoffen (zuweilen auch von Benzoesäure). Benzotrichlorid, techn. pur
.
. . .
.
.
.
.
.
1 kg Mk. 3,20 1 „ „ 6,00
Benzoylchlorid (Benzoesäurechlorid, Chlorbenzoyl). C e H B . COCl. Technisch gewinnt man es durch Destillation von Benzoesäure mit PC1 5 . E s bildet eine farblose, ölige Flüssigkeit von stechendem Geruch, sp. G. (bei 0°) 1,2324; S. P. 198,3°. Mit Wasser zersetzt es sich in HCl und Benzoesäure. E s dient zur Darstellung von Benzaldehyd und von Teerfarbstoffen.
99
Benzylchlorid — Bernstein.
Auch die N i t r o b e n z o y l c h l o r i d e wendung.
finden einige technische Ver-
Benzoylchlorid „ ehem. rein . . . . o-Nitrobenzoylchlorid m„ P*
1 1 H Mk. 1 2 , 0 0 ; H „ 12,00; H . 14,00;
kg Mk. 5 , 0 0 „ , 15,00 D „ 1,40 D „ 1,40 D „ 1,60
B e n z y l c h l o r i d . C 6 H 5 . CH2C1. Ebenfalls durch Einwirkung von Chlor auf Toluol bei Siedhitze erhalten, wie denn diese Reaktion durch Veränderung der Chlormenge auch zum Benzalchlorid und Benzotrichlorid führt. Die Entstehung des Benzylchlorids entspricht der Formel: C 6 H 5 . CH3 + Cl3 = C„H 6 . CH2C1 + HCl. In der Technik bringt man dabei das in einem säurefesten Sandsteinbehälter befindliche Toluol durch eine Dampfschlange (aus Blei) zum Sieden, während gleichzeitig Chlor in berechneter Menge auf die Oberfläche des Toluols geleitet wird. Das entstandene Benzylchlorid wird mit wenig Wasser gewaschen und aus emaillierten Destillierblasen rektifiziert. Wichtig zu werden berufen ist vielleicht das neue W o h l sehe Verfahren (D. R. P. 139 552), wonach man Benzylchlorid in vorzüglicher Ausbeute aus Toluol und Sulfurylchlorid erhält, wenn man das letztere im Dunkeln auf einen Überschuss von Toluol einwirken lässt und die Temperatur der am Rückflusskühler erhitzten Mischung unter 130° hält. Das Benzylchlorid bildet in reinem Zustande eine farblose Flüssigkeit von stechendem Geruch; sp. O. (bei 140°) 1,107; S. P. 176°. Es dient zur Darstellung verschiedener Teerfarbstoffe. Auch das o- und p - N i t r o b e n z y l c h l o r i d finden in der Farbenfabrikation Verwendung. Das erstere wird aus o-Nitrotoluol und Chlor bei 150—200° erhalten, während die Paraverbindung durch Lösen von Benzylchlorid in rauchender Salpetersäure (unter starker Abkühlung) erhalten wird. Benzylchlorid, techn „ bei sehr grossen Bezügen „ ehem. rein o-Nitrobenzylchlorid P-
„
.
. H Mk. 8 , 0 0 ; H
„
5,00;
1 k g Mk. 3 , 0 0 °/o „ „ 2 1 0 , 0 0 1 „ „ 6,00 1 „ „ 70,00 1
„
„
40,00
Benzylchlorid: Adolf Th81, Hannover.
Berechnung' der A n a l y s e n (Faktorentabelle) siehe A n h a n g . B e r g a m o t t ö l siehe „ A u r a n t i a c e e n ö l e". B e r g b l a u siehe „ E r d f a r b e n " und „ K u p f e r f a r b e n". B e r g g r t i n siehe „ E r d f a r b e n " und „ K u p f e r f a r b e n". Berg-kristall, A p p a r a t e a u s siehe „ Q u a r z g l a s". B e r l i n e r b l a u siehe „ E i s e n f a r b e n " . B e r n s t e i n . Er gehört zu den fossilen Harzen, und zwar ist er das Harz einer vorweltlichen Koniferenart Pinites succinifer. Er wird hauptsächlich durch bergmännischen Betrieb (aus der „ b l a u e n E r d e") gewonnen, sonst auch mit Netzen gefischt und am Strande aufgelesen. Säurezahl 15—35; Esterzahl 71—91; Verseifungszahl 86—145; Wassergehalt 1 %; Aschegehalt 0,2—0,3 %. Der Bernstein kommt in Stücken von gelber, weisser bis dunkelroter oder brauner Farbe vor. Gehandelt wird er in vier Sorten: als w e i s s e r , g e l b e r , r o t e r und in A b f ä 11 e n. Er löst sich kaum in Alkohol, Äther, Fetten und ätherischen ölen, verbrennt angezündet mit heller Flamme, gibt beim Erhitzen unter Luftabschluss ein Sublimat von Bernsteinsäure. Grössere Bernsteinstücke dienen zur Anfertigung von Schmuckgegenständen, Zigarrenspitzen u. s. w.; im übrigen findet er Verwendung zur Fabrikation von B e r n s t e i n s ä u r e (s. d.) sowie zur Darstellung von Firnissen. 7*
100
Bernsteinsäure — Beryllium und Berylliumverbindungen.
Der Bernstein wird vielfach nachgeahmt, so stellt man den sogenannten k ü n s t l i c h e n oder a m e r i k a n i s c h e n B e r n s te i n durch Schmelzen und Formen verschiedener Harze (Kopal; Mastix u. a. m.) dar. Durch Zusammenschmelzen von Bernsteinabfällen und Bernsteinpulver erhält man den S c h m e l z b e r n s t e i n , der auch A r a b r o i d genannt wird. CHa—COOH Finclet sich im Bernsteinsäure. ^ COOH' Bernstein, einigen Braunkohlen- und Harzarten, in vielen Pflanzen- und tierischen Säften. Gewöhnlich gewinnt man sie durch trockne Destillation des Bernsteins und Verdampfen der wässerigen Anteile des Destillates. Die durch beigemengtes „Bernsteinöl" braun gefärbten Kristalle werden mit Tierkohle teilweise entfärbt. Zur völligen Entfernung der empyreumatischen Produkte wird die Säure entweder mit Salpetersäure gekocht oder aus Chlorwasser umkristallisiert. Nach einem auf dem Intern. Kongr. f. angew. Chem. zu Berlin 1903 gehaltenen Vortrage von A s c h a n - Helsingfors gelingt es, aus den im Petroläther enthaltenen N a p h t e n e n durch Oxydation mit HN0 3 ausser Adipinsäure auch Bernsteinsäure zu gewinnen, doch entbehrt das Verfahren bis jetzt jeder technischen Bedeutung. Im reinen Zustande bildet die Bernsteinsäure farblose monokline Säulen; sp. G. 1,552; Sch. P. 180°; S. P. 235°. Beim Sieden geht sie in ihr Anhydrid CHa—CÖX _ > 0 über. 100 T. Wasser lösen bei 0° 2,88 T„ bei 100° 121 T. BernCH3—CO steinsäure. Synthetisch lässt sie sich aus mannigfachen Verbindungen erhalten. Sie und ihre Salze finden als Arzneimittel sowie auch bei der Darstellung einzelner Teerfarbstoffe Verwendung; auch der B e r n s t e i n s ä u r e ä t h e r wird benutzt. Durch Einwirkung von Ammoniakgas auf Bernsteinsäureanhydrid oder durch Destillation von bernsteinsaurem Ammoniak erhält man das S u c c i CHa.COx , •n imid | ^>NH in Kristallen vom Sch. P. 125—126°. .Ha. CO' ¿1 Die isomere Isobernsteinsäure (Äthylidenbernsteinsäure, Methylmalonsäure) CH 3 . CH(COOH) 2 hat kaum Bedeutung. Bernsteinsäure, roh, sublim „ gereinigt, gelblich „ chem. rein, weiss, krist Bernsteinsäureanhydrid Bernsteinsäureäther, chem. rein Succinimid, krist. . . Isobernsteinsäure
.
.
H Mk. 6,00; . .
.
1 kg Mk. 1 „ „ 1 „ „ 1 „ „ 1 „ „ H „ D „
8,00 10,00 13,00 55,00 20,00 6,00 15,00
B e r y l l i u m und B e r y l l i u m v e r b i n d u n g e n . B e r y l l i u m Be. A. G. = 9,05. Ein der Magnesiumgruppe angehörendes Leichtmetall, das in vieler Hinsicht dem Aluminium ähnlich ist. Man stellt, es gewöhnlich durch Einwirkung von Na auf F l u o r b e r y l l k a l i u m dar. Es bildet ein weisses, hexagonal kristallisierendes Metall, das einen ähnlichen Schmelzpunkt wie Silber hat; sp. G. 1,64. Durch Laugen und verdünnte Säuren wird es leicht gelöst. B e r y l l i u m o x y d (Beryllerde) BeO. Durch Aufschliessen des Berylls, eines Doppelsilikats von Beryllium und Aluminium, erhalten. Weisses, amorphes, unschmelzbares Pulver. Von den Salzen sind das B e r y l l i u m c h l o r i d BeCI2, das B e r y l l i u m k a r b o n a t BeCOa, das B e r y l l i u m n i t r a t Be(N03)s und das B e r y l l i u m s u l f a t BeSO« zu nennen, die sämtlich in Wasser löslich sind. Beryllium-Metall, Pulver krist „ geschmolzen . Berylliumbromid, sublim. . . .
l g Mk. 2 5 , 0 0 I g , 38,00 1 g ,, 1 5 0 , 0 0 D 12,00
Betol — Bier. Berylliumchlorid, ehem. rein, krist „ wasserfrei, sublim. Berylliumkarbonat, ehem. rein Berylliumnitrat, chem rein (50°/oige Lösung) Berylliumoxalat, chem. rein Berylliumoxyd Berylliumoxydhydrat Berylliumsulfat, chem. rein
. . .
101 . . . . . .
. . . . . .
. . .
.
I kg H i kg 1 „ 1 „ 1 „ 1 „ 1 1 „
Mk. 80,00 „ 100,00 „ 80,00 „ 70,00 „ 40,00 „ 100,00 „ 140,00 „ 70,00 „ 60,00
Beryllium und Berylliumverbindungen: Chemische Fabrik Freiberg, Dr. G. P. Drossbach & Co., Freiberg i. S.
I Fabrik chem. | Hamburg.
Präparate Dr. Richard Sthamer,
B e t o l siehe „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e". B e t o n . Unter Beton versteht man ein Gemisch von Z e m e n t (s. d.) mit zerschlagenen Steinen (Schotter) und grobem Kies. Der Beton wird teils in noch nicht erhärtetem Zustand (Stampfbeton, Qussbeton), teils in Form schon erhärteter Betonblöcke verwendet, so zu Fundierungen bei Wasserbauten, zur Herstellung grosser Bassins, neuerdings sogar ganzer Bauten, Dabei werden Gewölbekonstruktionen aus Beton (zwischen eisernen Schienengerippen) von grosser Ausdehnung geschaffen, die mit einer hohen Festigkeit eine fast absolute Feuersicherheit verbinden. Das Gewicht von 1 cbm wird zu 2300—2400 kg angenommen. Preis je nach der Quantität des beigemengten Zements . Zementfussböden bei 12 cm Stärke . . . . . . . .
Beton-Anlagen:
für 1 cbm Mk. 11 — 24 „ 3— 5 „ 1 qm
C. T. Speyerer & Co., Berlin SW., Hafenplatz 4.
Mischkollergänge für Beton: Frieä.
Krupp
Aktiengesellschaft
Grusonwerk,
Magdeburg-Buckau.
B i c h r o m a t e siehe „Chromverbindungen" sowie unter den betreffenden ,,M e t a l l v e r b i n d u n g e n". B l e n e n w a c h s siehe „ W a c h s " . B i e r . Rohmaterialien der Bierbrauerei sind G e r s t e , H o p f e n und Wasser. Die Einzeloperationen bei der Brauereitechnik sind in folgender, von P o s s a n n e r (Chem. Technologie der landw. Gewerbe, Teil I) herrührender Tabelle zusammengefasst: I. M a l z b e r e i t u n g . Prozess
Lokal bezw. Apparate
1. Reinigen der Gerste.
Putzmaschinen.
2. Quellen der Gerste.
Quellstock, Weiche.
3. Keimen der gequellten Gerste.
Malztenne.
7 bis 10 Lockerung des Mehlkörpers der Gerste und Umwandlung von Eiweisskörpern in diastatisches Tage. Ferment.
4 . Darren der gekeimten Gerste.
Darre.
1 t> oder Unterbrechung des Keimprozesses. Bildung von Körpern, welche für den Geschmack des Bieres 24 und zur Hefeernährung von Wichtigkeit sind. Stdn.
5, Putzen des Malzes.
Entkeimer, Siebtrommel.
6. Schroten des Malzes.
Walzenmühle.
Dauer
—
ca. 3 Tage.
—
—
Zweck des Prozesses Entfernung von Staub, Unkrautsamen und im Wachstum zurückgebliebenen Gerstenkörnern. Zuführung der zum Wachstum nötigen Menge Wasser in das Gerstenkorn.
Entfernung der Wurzelkeime und des Staubes. Zerkleinerung der Malzkörner, um dem Zutritt des Wassers zum Mehlkörper beim Maischen mehr Oberfläche zu bieten.
102
Bier. II.
Prozess 7. Maischen.
Lokal bezw. Apparate
Brauprozess.
Daue r
Sudhausgeräte: 4 bis 5 1. MaischStdn. bottich, ?. Maischsiedepfanne.
Zweck des Prozesses Überführung der Stärke des Malzschrotes in zuckerhaltigen Extrakt durch Erwärmen der Maische im Maischbottich. Die Erwärmung geschieht stufenweise, indem dreimal nach einander eine Portion Maische in der Maischpfanne gekocht und in den Maischbottich zurückgepumpt wird (Dekoktionsverfahren).
8. Abläutern.
3. Läuterbottich mit Boden aus gelochtem Blech.
2 bis 4 Trennung der süssen Würze von den Trebem Stdn. und Filtration der ersteren durch die Treberschichte. Die filtrierte Würze gelangt in die Würzepfanne; die Treber werden mit heissem Wasser ausgelaugt und bilden ein stickstoffreiches Viehfutter.
9. Würzesieden.
4. Würzepfanne.
2 Stdn. Kochen der Würze nach Vereinigung mit den Auslaugewässern und nach erfolgtem Hopfenzusatze.
10- Trennung der Würze von dem ausgekochten Hopfen.
5. Hopfenseiher.
11. Kühlen der Würze.
Kühlschiffe und Berieselungskühler.
3 bis 5 Abkühlen der kochend heissen Würze, Klären Stdn. derselben, Abkühlen auf Gärtemperatur (6,2°).
III.
Gärung.
12. Hauptgärung.
Gärkeller, Gärbottiche.
7 bis 14 Gärmittel: Bierhefe. Bildung von Alkohol und Tage. Kohlensäure. Absetzen des grössten Teiles der zugegebenen und der neugebildeten Hefe.
13. Nachgärung.
Lagerkeller, Lagerfässer.
6 bis 8 Absetzen der noch im Biere enthaltenen HefeWochen zellen, Hopfenharze, Eiweissflocken, also Klärung. — Sättigen mit Kohlensäure unter Abkühlung auf Kellertemperatur (1,25 bis 2,5°).
14. Spunden.
ca. 8 Tage.
Ubersättigen mit der durch die Nachgärung gebildeten Kohlensäure unter Druck im Fasse behufs Hervorbringens des Mousseux beim Ausschank.
15. Abfüllen in die Transportfässer und Expedition an die Wirte. D a s zum Mälzen und zur Würzebereitung benutzte W a s s e r muss im wesentlichen den an ein gutes Trinkwasser zu stellenden Anforderungen entsprechen. Eine g e w i s s e Härte d e s W a s s e r s scheint eher vorteilhaft als nachteilig zu wirken, wenigstens s o w e i t als die Härte von Gips herrührt; ein zu hoher Gehalt daran setzt aber die Extraausbeute herab. Als zulässige Grenzzahlen für d a s zum Brauereibetriebe benutzte W a s s e r findet man a n g e g e b e n : 1 1 W a s s e r soll höchstens 500 mg Gesamtrückstand, 112 mg CaO, 40 mg MgO, 80 mg S 0 3 , 35 mg Cl, 27 mg N 2 0 5 enthalten; zur Oxydation der organi-
Bier.
103
s e h e n S u b s t a n z e n sollen h ö c h s t e n s 0,008 g K M n 0 4 v e r b r a u c h t w e r d e n . Die H ä r t e soll 1 6 - 1 8 deutsche Härtegrade nicht übersteigen; NH S und N2O3 sollen fehlen. B e s o n d e r s w i c h t i g ist, d a s s d a s W a s s e r w e n i g e n t w i c k e l u n g s f ä h i g e K e i m e e n t h ä l t und n a m e n t l i c h nicht s o l c h e M i k r o o r g a n i s m e n , d i e s i c h in d e r W ü r z e v e r m e h r e n und ihre Q u a l i t ä t v e r s c h l e c h t e r n . Um b a k t e r i e n r e i c h e W ä s s e r f ü r d e n B r a u e r e i b e t r i e b noch b r a u c h b a r zu m a c h e n , s o w i e a u c h s o n s t , um d i e in d e n B r a u e r e i - W ä s s e r n w ä h r e n d d e r S o m m e r m o n a t e a u f t r e t e n d e n , ü b e r a u s s c h ä d l i c h e n Sarcina- Keime zu v e r n i c h t e n , e m p f i e h l t sich b e s o n d e r s eine O z o n - S t e r i l i s i e r u n g s a n l a g e . Die Kosten einer mittleren derartigen Anlage für eine Sterilisierung von ca. 4 cbm Wasser pro Stunde belaufen sich auf ca Mk, 5000 Ü b e r d i e M a l z b e r e i t u n g s i e h e d e n Artikel „ M a 1 z " . D e r e i g e n t l i c h e B r a u p r o z e s s zerfällt i n : 1. B e r e i t u n g d e r W ü r z e , 2. K o c h e n d e r W ü r z e mit H o p f e n , 3. Kühlen d e r W ü r z e . M a n g e w i n n t d i e W ü r z e d u r c h M i s c h e n d e s M a l z s c h r o t e s mit W a s s e r und E r w ä r m e n auf 75° — M a i s c h e n . In D e u t s c h l a n d w i r d f a s t a u s s c h l i e s s l i c h d a s D i c k m a i s c h v e r f a h r e n ( D e k o k t i o n s v e r f a h r e n ) g e ü b t , w o b e i ein, und z w a r d e r d i c k f l ü s s i g e r e Anteil d e r M a i s c h e a b g e s c h ö p f t , in einem b e s o n d e r e n M a i s c h k e s s e l zum Sieden erhitzt und d a n n w i e d e r in d e n M a i s c h b o t t i c h z u r ü c k g e s c h ö p f t wird, bis die Maische auf eine T e m p e r a t u r von 75° gebracht ist. An A p p a r a t e n ( S u d w e r k e n ) w e r d e n b e n u t z t : 1. V o r m a i s c h a p p a r a t zum Anrühren des Malzschrots mit kaltem W a s s e r . 2. M a i s c h b o t t i c h . Zum M a i s c h e n und bei kleineren B r a u e r e i e n a u c h zum A b l ä u t e r n g e b r a u c h t . 3. L ä u t e r b o t t i c h , nur in g r ö s s e r e n B e t r i e b e n v o r h a n d e n : D i e f e r t i g e W ü r z e w i r d d u r c h M e t a l l s i e b e ( S e n k b ö d e n ) a b g e l ä u t e r t , d. h. von d e n T r e b e r n g e t r e n n t , worauf l e t z t e r e mit W a s s e r a u s g e l a u g t ( a n g e s c h w ä n z t ) w e r d e n . W i e e r w ä h n t , d i e n t in kleineren B e t r i e b e n d e r M a i s c h b o t t i c h gleichzeitig a l s L ä u t e r b o t t i c h . 4. M a i s c h k e s s e l ( D i c k m a i s c h k e s s e l ) , zum E r h i t z e n d e s a b g e s c h ö p f ten d i c k e r e n Anteils d e r M a i s c h e . 5. W ü r z e p f a n n e ( B r a u k e s s e l ) , m e i s t e n s mit R ü h r w e r k . Zum Kochen d e r W ü r z e mit Hopfen. Ein V o r w ä r m e r erzeugt d a s zum Zulassen nötige w a r m e W a s s e r . 6. H o p f e n s e i h e r . Ü b e r H o p f e n s i e h e b e s o n d e r e n Artikel. Der H o p f e n s e i h e r d i e n t d a z u , a u s d e r fertig g e k o c h t e n und g e h o p f t e n W ü r z e d e n H o p f e n zu e n t f e r n e n . 7. K ü h l v o r r i c h t u n g e n . Die f e r t i g e W ü r z e m u s s m ö g l i c h s t s c h n e l l auf ca. 5° ( f ü r u n t e r g ä r i g e B i e t e ) a b g e k ü h l t w e r d e n , w o z u m a n n o c h m e i s t e n s K ü h l s c h i f f e , d. h. g r o s s e f l a c h e e i s e r n e G e f ä s s e , v e r w e n d e t ; h o r i z o n t a l e W i n d f l ü g e l b e s c h l e u n i g e n d i e W i r k u n g . In n e u e r e r Zeit b e n u t z t m a n mit Vorteil B e r i e s e l u n g s k ü h l e r , teils zum E r s a t z , teils zur E r gänzung der Kühlpfannen. Noch v o r t e i l h a f t e r e r s c h e i n e n n a m e n t l i c h im Sommer Apparate, die während des Kochens, Sterilisierens und Kühlens der W ü r z e j e d e n Zutritt d e r Luft ( u n d d a m i t d i e Möglichkeit d e r Infektion mit Mikroorganismen) verhindern. Die K o n z e n t r a t i o n d e r f e r t i g e n B i e r w ü r z e w i r d a l l g e m e i n in G r a d e n d e s B a l l i n g s c h e n S a c c h a r o m e t e r s ausgedrückt. D a s s e l b e g i b t die P r o z e n t e einer R o h r z u c k e r l ö s u n g bei 17,5° C. an, lässt sich a b e r o h n e b e s o n d e r e n Fehler a u c h f ü r W ü r z e n g e b r a u c h e n , weil d e r e n D i c h t e d u r c h d i e T r o c k e n s u b s t a n z a n n ä h e r n d in gleicher W e i s e b e e i n f l u s s t w i r d w i e d a s s p . G. einer Z u c k e r l ö s u n g d u r c h d e n Z u c k e r . Die Kontrolle d e s E x t r a k t g e h a l t s d e r W ü r z e ist nötig, einesteils um d i e A u s b e u t e a u s d e m Malz-zu b e s t i m m e n , u n d a n d e r n t e i l s , um d i e W ü r z e auf d e n b e a b s i c h t i g t e n E x t r a k t g e h a l t bringen zu k ö n n e n . Derselbe beträgt durchschnittlich b e i : Leichten Abzugsbieren 9 —10°Balling I Bock-, Salvator-, DoppelSchänk-\i.Winterbieren 12—13° „ bieren 15—20° Balling Lager- u.Sommerbieren 13—14,5° , | Tafelbieren 25° „
104
Bier.
Die folgenden Tabellen geben die Beziehungen z w i s c h e n S a c c h a r o m e t e r g r a d e n Balling und dem sp. G. a n :
Saccharometergrade
Entsprechendes sp. G. bei 17,5« C.
! SaccharometerI grade
Entsprechendes sp. G. bei 17,5° C.
| Saccharometer: grade
| Entsprechendes sp. G. ; bei 17,5° C.
Saccharometergrade
Entsprechendes sp. G. bei 17,5« C.
i Saccharometerj grade
1,000 1,001 1,002 1,002 1,003 1,004 1,005 1,006 1,006 1,007 1,008 1,009 1,010 1,010 1,011 1,012 1,013
3,4 3,6 3,8 4,0 4,2 4,4 4,6 4,8 5,0 5.2. 5,4 5,6 5,8 6,0 6,2 6,4 6,6
1,014 1,014 1,015 1,016 1,017 1,018 1,018 1,019 1,020 1,021 1,022 1,022 1,023 1,024 1,025 1,026 1,026
6,8 7,0 7,2 7,4 7,6 7,8 8,0 8,2 8,4 8,6 8,8 9,0 9,2 9,4 9,6 9,8 10,0
1,027 1,028 1,029 1,030 1,031 1,031 1,032 1,033 1,034 1,035 1,036 1,036' 1,037 1,038 1,039 1,040 1,040
10,2 10,4 10,6 10,8 11,0 11,2 11,4 11,6 11,8 12,0 12,2 12,4 12,6 12,8 13,0 13,2 13,4
1,041 1,042 1,043 1,044 1,045 1,046 1,046 1,047 1,048 1,049 1,050 1,051 1,051 1,052 1,053 1,054 1,055
13,6 13,8 14,0 14,2 14,4 14,6 14,8 15,0 15,2 15,4 15,6 15,8 16,0 16,2 16,4 16,6 16,8
1,056 1,056 1,057 1,058 1,059 1,060 1,061 1,061 1,062 1,063 1,064 1,065 1,066 1,067 1,067 1,068 1,069
17,0 17,2 17,4 17,6 17,8 18,0 18,2 18,4 18,6 18,8 19,0 19,2 19,4 19,6 19,8 20,0
R e d u k t i o n der s p e z i f i s c h e n G e w i c h t e S a c c h a r o m e t e r p r o z e n t e (Balling). 0 1,008 1.009 1.010 1,011 1,012 1.013 1,014 1,015 1,016 1,017 1,018 1,019 1,020 1,021 1,022 1,023 1,024 1,025 1,026 1,027 1,028 1,029 t.030
2,000 2,250 2,500 2,750 3,000 3,250 3,500 3,750 4,000 4,250 4,500 4,750 5,000 5,250 5,500 5,750 6,000 6,244 6,488 6,731 6,975 7,219 7,463
1
2
3
2,050 1 2,075 2,025 2,275 2 , 3 0 0 I 2,325 2,525 i 2,550 2,575 2,775 2,800 2,825 3.025 3,050 i 3,075 3,275 3,300 3,325 3,525 3,550 3,575 2,825 3,775 3,800 4,025 4,050 4,075 4,275 4,300 4,325 4,525 4,550 4.575 4,800 4,775 4,825 5,025 5,050 5,075 5,275 5,300 5,325 5,525 5,550 5,575 5,775 5,825 5,800 6,024 6,048 6,073 6,268 6,292 6,316 6,512 6,536 6,560 6,780 6,756 6,804 7,024 7,000 7,048 7,292 7,244 7,268 7,512 7,488 7,536
G.
Entsprechendes sp. G. bei 17,5° C.
Entsprechendes sp. G. bei 17,5° C.
0,0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 1,2 1.4 1,6 1.8 2,0 2,2 2,4 2,6 2,8 3,0 3,2
1
Saccharometer- j grade
Ü b e r t r a g u n g v o n S a c c h a r o m e t e r g r a d e n B a l l i n g i n s p .
1,070 1,071 1,072 1,073 1,074 1,074 1.075 1,076 1,077 1,078 1,079 1,080 1,081 1,081 1,082 1,083
auf
4
5
6
7
8
2,100 2,350 2,600 2,850 3,100 3,350 3,600 3,850 4,100 4,350 4,600 4,850 5,100 5,350 5,600 5,850 6,097 6,341 6,584 6,828 7,073 7,316 7,560
2,125 2,375 2,625 2,875 3,125 3,375 3,625 3,875 4,125 4.375 4,625 4,875 5,125 5,375 5,625 5,875 6,122 6,'!65 6,609 6,S53 7,097 7,341 7,584
2,150 2,400 2,650 3,900 3,150 3.400 3,650 3,900 4,150 4,400 4,650 4,900 5,150 5,400 5,650 5,900 6,146 6,389 6,633 6,877 7,122 7,365 7,609
2,175 2,425 2,675 2,925 3,175 3,425 3,675 3,925 4,175 4,425 4,675 4,925 5,175 5,425 5,675 5,925 6,170 6,413 6,657 6,901 7,146 7,389 7,633
2,200 2,150 2,700 2,950 3,200 3,450 3,700 3,950 4,200 4,450 4,700 4,950 5,200 5,450 5,700 5,950 6,195 6,438 6,681 6,925 7,170 7,413 7,657
9 2,225 2,475 2,725 2,975 3,225 3,475 3,725 3,975 4,225 4,475 4,725 4,975 5,225 5,475 5,725 5,975 6,219 6,463 6,706 6,950 7,195 7,438 7,681
Bier.
4
105
8
7,853 7,877 7,901 7,706 7,731 7,756 7,780 7,804 7,828 7,950 7,97ü 8,000 8,024 8,048 8,073 8,097 8,122 8,146 8,341 8,365 8,389 8,195 8,219 8,244 8,268 8,292 8,316 8,438 8,463 8,488 8,512 8,536 8,560 8,584 8,609 8,633 8,828 8,853 8,877 8,681 8,706 8,731 8,756 8,780 8,804 8,925 8,950 8,975 9,000 9,024 9,048 9,073 9,097 9,122 9,316 9,341 9,365 9,170 9,195 9,219 9,244 9,268 9,292 9,609 9,413 9,438 9,463 9,488 9,512 9,536 9,560 9,584 9,657 9,681 9,706 9,731 9,756 9,780 9,804 9,828 9,853 9,901 9,925 9,950 9,975 10,000 10,023 10,047 10,071 10,095 10,112 10,166 10,: 90 10,214 10,238 10,261 10,285 10,309 10,333 10,381 10,404 10,428 10,452 10,476 10,500 10,523 10,547 10,571 10,618 10,642 10,666 10,690 H',714 1",738 10,761 10,785 10,809 10,857 10,881 10,904 10,928 10,952 10,976 11,000 11,023 11,047 11,095 11,119 11,142 11,166 11,190 11,'.'14 11,238 11,261 11,285 11,333 11,357 11,381 11,404 11,423 11,452 11,476 11,500 11,523 11,571 11,595 11,619 11,642 11,666 11,690 11,714 11,738 12,761 11,809 11,833 1J.857 11,881 11,904 11,928 11,952 11.976 12,000 12,047 12,071 12,095 12,119 12,142 12,166 12,190 12,214 12,238 12,285 12.309 12,333 12,357 12,381 12,404 12,428 12,452 12,476 12,523 12,547 12,571 12,595 12,619 12,642 12,666 12,690 12,714 12,761 12,785 12,809 12,833 12,857 12,881 12,904 12,928 12.952 13,000 13,023 13,047 13,071 13,095 13,119 13,142 13,166 13,190 13,238 13,261 13,285 13,309 13,333 13,357 13,381 13,404 13,428 13,476 13,500 13,523 13,547 13,571 13,595 13,619 13,642 •13,666 13,714 13,738 13,761 13,785 13,809 13,833 13,857 13,881 13,904 13,952 13,976 14,000 14,023 14,047 14,071 14,095 14,119 14,142 14,190 14,214 14,238 14,261 14,285 14,309 14,333 14,357 14,381 14,428 14,452 14,476 14,500 14,523 14,547 14,571 14,595 14,619 14,666 14,690 14,714 14,738 14,761 14,785 14,809 14.833 14,857 14,904 14,928 14,952 14,976 15,000 15,023 15,046 15,070 15,093 15,139 15,162 15,186 15,209 15,232 15,255 15,278 15,302 15,325 15,371 15,395 15,418 15,441 15,464 15,488 15,511 15,534 15,557 15,604 15,627 15,650 15,674 15,697 15,721 15,741 15,767 15,790 15,837 15,860 15,883 15,907 15,930 15,953 15,976 16,000 16,023 16,070 16,093 16,116 16,139 16,162 16,186 16,209 16,232 16,255 16,302 16,325 16,348 16,371 16,395 16,418 16,441 16,461 16,488 16,534 16,557 16,581 16,604 16,627 16,650 16,674 16,697 16,721 16,767 16,790 16,814 16,837 16,860 16,883 16,907 16,930 16.953 17,000 17,022 17,045 17,067 17,090 17,113 17,136 17,158 17,181 17,227 17,250 17,272 17,295 17,318 17,340 17,363 17,386 17,409 17,454 17,477 17,500 17,522 17,545 17,568 17,590 17,613 17,636 17,681 17,704 17,727 17,750 17,772 17,795 17,818 17,841 17,863 17,909 17,931 17,954 17,977 18,000 18,022 18,045 18,067 18,090 18,137 18,158 18,181 18,204 18,227 18,250 18,27 > 18,295 18,318 18,363 18,386 18,409 18,431 18,454 18,477 18,500 18,522 18,545 18,590 18,613 18,636 18,650 18,681 18,704 18,724 18,750 18,772 18,818 18,841 18,863 18,886 18,909 18,931 18,954 18.977 19/'00 19,045 19,067 19,090 19,113 19,136 19,158 19,181 19,204 19,227 Bezeichnet m a n den S a c c h a r o m e t e r g r a d d e r W ü r z e mit s, d a s z u g e h ö r i g e s p . Q. mit D und d e n g e s u c h t e n E x t r a k t g e h a l t in K i l o g r a m m p r o 1 1 W ü r z e mit E, s o ergibt sich — = g ; E = - y ^ . Sind aus p Kilogramm Malz q Liter s E' 100' Würze erhalten so ist die Extraktausbeute aus 100 T. Malz (d. h. also in P r o - 3 _ q.E.100 t zenten) » = — Falls das Malz nicht gewogen, sondern g e m e s s e n wird (wie z. B in Bayern), so hat man umzurechnen 1 1 Malz == 0,513 kg.
106
Bier.
W i r d d i e S a c c h a r o m e t e r p r o b e n i c h t b e i 1 7 , 5 " C . s o n d e r n bei e i n e r a n d e r e n T e m p e r a t u r v o r g e n o m m e n , s o hat man die angezeigten G r a d e nach folgender T a b e l l e auf die N o r m a l t e m p e r a t u r von 17,5° C . u m z u r e c h n e n : Grade C. 4 5 6 7
8 9
10
Berichtigung -0,43 -0,40 -0,37 0,34 -0,31 0,28 -0,25
Gradeg Berichtigung C. 11
12 13 14 15 16 17
0,22 0,19 0,16 0,13
0,10
0,06 -0,02
Grade C.
Berichtigung
17,5 18 19
+ 0,02
20 21 22 23
0
+ + + +
0,05 0,09 0,13 0,17
+ 0,22
Grade C. 24 25 26 27 28 29 30
Berichtigung + + + + + + +
0,27 0,32 0,37 0,42 0,48 0,54 0,60
Z u r V e r w a n d l u n g d e r W ü r z e in B i e r w i r d s i e d u r c h Z u s a t z v o n H e f e in G ä r u n g v e r s e t z t , w o b e i d e r Z u c k e r ( M a l t o s e ) in A l k o h o l und C 0 2 g e spalten wird. Ü b e r H e f e , R e i n z u c h t und A p p a r a t e d a z u s i e h e d e n A r t i k e l „ H e f e " . Man unterscheidet o b e r g ä r i g e und u n t e r g ä r i g e Biere. Die O b e r g ä r u n g v e r l ä u f t bei 1 2 — 1 9 ° C . z i e m l i c h s t ü r m i s c h , w o b e i d i e CO2 d i e H e f e an die O b e r f l ä c h e treibt ( O b e r h e f e ) . Sieht man von den englischen o b e r g ä r i g e n B i e r e n P o r t e r und A l e a b , s o k a n n m a n s a g e n , d a s s d i e o b e r g ä r i g e n B i e r e w e n i g e r h a l t b a r a l s d i e u n t e r g ä r i g e n ( n a c h b a y e r i s c h e r und b ö h m i s c h e r Art g e b r a u t e n ) s i n d . D i e U n t e r g ä r u n g v e r l ä u f t bei e i n e r T e m p e r a t u r v o n 5 — 1 0 ° s e h r l a n g s a m ; die Hefe setzt sich am B o d e n des G ä r b o t t i c h s ab (Unterhefe). D i e G ä r b o t t i c h e b e s t e h e n m e i s l e n s a u s Holz. Die Kühlung des G ä r kellers findet entweder mittels natürlichen E i s e s oder durch Kälteerzeugungsm a s c h i n e n (s. d.) statt. E n t w e d e r wird der g a n z e Keller oder a b e r j e d e r einzelne Bottich gekühlt. N a c h d e r H a u p t g ä r u n g m a c h t d a s B i e r im L a g e r k e l l e r b e i e t w a 0 ° n o c h e i n e N a c h g ä r u n g d u r c h ; w ä h r e n d dieser wird e s auf T r a n s p o r t f ä s s e r a b g e z o g e n und v e r s p u n d e t , um d e n K o h l e n s ä u r e g e h a l t zu v e r g r ö s s e r n . Beim Abz i e h e n s c h i c k t m a n e s m e i s t e n s n o c h d u r c h e i n e F i l t e r p r e s s e , um e s b l a n k zu erhalten. U m d a s B i e r h a l t b a r e r zu m a c h e n , w i r d e s e n t w e d e r s t ä r k e r e i n g e b r a u t o d e r d a s f e r t i g e B i e r w i r d in v e r s c h l o s s e n e n F l a s c h e n p a s t e u r i s i e r t , d . h. a u f 5 0 — 6 0 ° e r h i t z t . ( Ü b e r die P a s t e u r i s i e r u n g vgl. auch „ K o n s e r v i e r u n g " und , , M i 1 c h " . ) W a s die G r ö s s e der zum B r a u v e r f a h r e n nötigen A p p a r a t e betrifft, s o n i m m t m a n für 1 hl G e b r ä u a n : 1 , 4 0 hl M a i s c h b o t t i c h r a u m , 0 , 7 0 hl M a i s c h k e s s e l r a u m , 1 , 6 6 hl L ä u t e r b o t t i c h r a u m , 1 , 4 5 hl W ü r z e p f a n n e n r a u m . D i e G ä r b o t t i c h e w e r d e n in v e r s c h i e d e n e n G r ö s s e n v o n 18 b i s 4 0 hl Fassungsraum hergestellt. D e r Inhalt der e i c h e n e n , innen v e r p i c h t e n L a g e r f ä s s e r s c h w a n k t z w i s c h e n 2 0 und 8 0 h l ; d i e F ä s s e r w e r d e n in z w e i R e i h e n ü b e r einander gelagert. M a n r e c h n e t dann bei kleinen F ä s s e r n auf 1 qm K e l l e r f l ä c h e 12 hl l a g e r n d e s B i e r , b e i m i t t l e r e n 13 hl und b e i s e h r g r o s s e n F ä s s e r n 1 4 hl. D i e M e n g e d e s zum A u s p i c h e n d e r F ä s s e r n ö t i g e n P e c h s b e t r ä g t a u f 1 hl F a s s i n h a l t 0 , 3 — 0 , 7 k g . D i e v o m M a i s c h e n v e r b l e i b e n d e n T r e s t e r ( T r e b e r ) w e r d e n in b e s o n d e r e n A p p a r a t e n e i n g e t r o c k n e t und b i l d e n d a n n ein v o r z ü g l i c h e s K r a f t f u t t e r ; v g l . unter „ F u t t e r s t o f f e " . S ä m t l i c h e für d e n g e w ö h n l i c h e n B r a u e r e i b e t r i e b n ö t i g e n M a s c h i n e n u n d m a s c h i n e l l e n A p p a r a t e s t e l l e n s i c h für e i n e B r a u e r e i v o n 10 0 0 0 — 1 2 0 0 0 hl B i e r e r z e u g u n g auf M k . 4 6 0 0 0 b i s Mk. 5 0 0 0 0 . M a n r e c h n e t für 1 hl B i e r Mk. 4,20—6,00 Maschinen. Neuerdings werden von W e b e r statt der Holzbottiche G ä r b o t t i c h e a u s G l a s e m p f o h l e n ; d e r G e s c h m a c k d e s B i e r e s , d a s in G l a s b o t t i c h e n e r z e u g t
Bimsstein
— Bittermandelöl.
107
wurde, soll viel reiner sein, und auch die Reinigung dieser O e f ä s s e l ä s s t s i c h viel s c h n e l l e r und gründlicher ermöglichen als bei Holzbottichen. Derartige Q l a s b o t t i c h e kosten bei 4 2 hl benutzbarem Inhalt M k . 8 5 0 , 0 0 und bei 5 0 hl bnutzbarem Inhalt M k . 1 0 4 0 , 0 0 das S t ü c k . — W i c h t i g zu w e r d e n s c h e i n t das N a t h a n s e h e neue B i e r b e r e i t u n g s verfahren ( D . R. P. 135 5 3 9 ) , nach w e l c h e m es gelingt, s c h o n i n n e r h a l b 6 — 8 T a g e ein fertiges, w o h l s c h m e c k e n d e s B i e r zu erzielen. D i e M e t h o d e b e ruht darauf, durch s t ä n d i g e s Durchlüften und Rühren der W ü r z e eine ä u s s e r s t r a s c h e E n t w i c k e l u n g des A l k o h o l s h e r b e i z u f ü h r e n ; die w o h l s c h m e c k e n d e n A r o m a s t o f f e bilden sich e b e n f a l l s schnell, und das s o g e n a n n t e Jungb u k e t t wird o h n e L a g e r u n g beseitigt. Voraussetzung ist eine v o l l s t ä n d i g e Sterilhaltung der O e f ä s s e , w e s h a l b nur v e r s c h l o s s e n e emaillierte B e h ä l t e r , die leicht zu reinigen sind, a n g e w e n d e t werden. D e r Hauptapparat des V e r f a h r e n s , H a n s e n a - A p p a r a t genannt, f a s s t 12 0 0 0 1 und ist im Innern mit einer fünffachen G l a s s c h i c h t überzogen, w e l c h e bei hohen T e m p e r a t u r e n auf die Innenwand d e s aus einem G u s s hergestellten G e f ä s s e s a u f g e s c h m o l z e n ist. D i e G ä r u n g verläuft unter periodischem Rühren mit einem langen e b e n f a l l s glasemaillierten Quirl und unter zeitweiser Durchlüftung mit filtrierter Luft o d e r K o h l e n s ä u r e . W i c h t i g ist am 3. oder 4. T a g e der Gärung die E n t f e r n u n g des J u n g b u k e t t s und die Entlüftung mittels K o h l e n s ä u r e . E r s t dann wird v o i 10 bis 15° heruntergekühlt auf 1—0° und K o h l e n s ä u r e unter D r u c k eingeleitet. D a r n a c h kann das B i e r durch die Filter auf die T r a n s p o r t g e b i n d e g e b r a c h t werden. B e i dem Verfahren wurde bis jetzt die käufliche flüssige K o h l e n s ä u r e verwendet, doch soll neuerdings anstatt d e s s e n die bei der G ä r u n g d e s B i e r e s s e l b s t g e w o n n e n e C 0 2 benutzt werden. Bier-Fabrikationsapparate:
C. Heckmann, Berlin SO. 33, Görlitzer Ufer 9. [ F. H. Meyer, Maschinenfabrik,
Hannover-Hainholz.
Ozonreinigungsanlagen für B r a u w a s s e r l i e f e r n :
Siemens & Halske, A.-G., Berliner Werk, Berlin SW.
B i m s s t e i n . V u l k a n i s c h e s Mineral, d a s der H a u p t s a c h e nach Aluminiumsilikat ist und sich in der Nähe e r l o s c h e n e r und noch tätiger V u l k a n e findet. B l a s i g e , s c h w a m m a r t i g e M a s s e n , häufig mit faserigem G e f ü g e . F a r b e w e i s s , grau, bräunlichgrau, gelblich. Sp. G . 2 , 1 9 — 2 , 2 . E s dient a l s P o l i e r - und Schleifmittel, als Z u s a t z zu S e i f e und zur W a s s e r f i l t r a t i o n . Ausser dem natürlichen kommt auch k ü n s t l i c h e r B i m s s t e i n in T a f e l und Ziegelform in den H a n d e l ; er wird durch P r e s s e n von B i m s s t e i n p u l v e r unter Zusatz eines B i n d e m i t t e l s erhalten und ist für manche Z w e c k e dem natürlichen vorzuziehen. Bimsstein, sehr leicht, kopfgross . . . . . . . . °/o kg Mk. 45,00 „ » „ faustgross °/o » » 32,00 Pulver, je nach Reinheit °' 0 „ „ 10,00—20,00 B i n i t r o v e r b l n d u n g e n siehe „ D i n i t r o v e r b i n d u n g e n " . B i r n e n ä t h e r siehe „ F r u c h t ä t h e r". B i s m u t h v e r b i n d u n g e n siehe ,,W i s m u t v e r b i n d u n g e n " . B i s u l f a t (Natriumbisulfat). Ü b e r Darstellung und E i g e n s c h a f t e n s i e h e No. 3 1 b unter „ N a t r i u m v e r b i n d u n g e n " . Bisulfat, je nach örtlicher Lage und Konjunktur: bei Waggonladungen . % kg Mk. 1,00—1,80 Adolf Tliöl, Hannover.
Ich kaufe — auch im Auslände — Produktionen V^T* B i s u l f a t
"^HK
und
liefere überallhin billigst.
Im Gegengeschäft nehme ich c a l c i n .
Sulfat.
ADOLF THÖL, HANNOVER.
B i t t e r m a n d e l ö l . Ätherisches ö l , d a s a u s den bitteren M a n d e l n ( S a m e n von Amygdalus communis) gewonnen wird. In diesen ist es nicht fertig gebildet,
108
Bittersalz — Blattmetalle.
sondern entsteht aus dem Glykosid A m y g d a l i n , wovon die bitteren Mandeln etwa 3 % enthalten. Technisch gewinnt man das Bittermandelöl nur selten durch Behandeln von Mandeln mit Wasser und nachherige Dampfdestillation; meist wird es in der Levante aus entschälten Pfirsichkernen, nachdem man aus diesen das fette ö l abgepresst hat, gewonnen: Die Presskuchen werden gepulvert und mehrere Stunden bei 45—50° digeriert, wobei das Amygdalin zu Bittermandelöl vergoren wird. Diese Spaltung, welche durch das Ferment E m u 1 s i n veranlasst wird, entspricht der Gleichung: CsoHÜJNOI. + 2 H s O = C«H». COH + HCN + 12 CeH.sOu Amyedalin
Bittermandelöl
Cyanwasserstoff
Traubenzucker.
Das entstandene Bittermandelöl wird mit Wasserdampf überdestilliert, zur Entfernung der Blausäure mit Eisenchlorür und Kalkwasser geschüttelt und dann mit Dampf rektifiziert. Im wesentlichen besteht das Bittermandelöl aus B e n z a l d e h y d (s. d.). Klare, farblose, später gelbliche, stark lichtbrechende Flüssigkeit von bitterlichem Geschmack und intensivem Geruch nach bitteren Mandeln. Sp. G. 1,045—1,060; S. P. 180°. Bei regelrechter Darstellung enthält es 1,5—4 % Blausäure. Bittermandelöl, echt „ blausäurefrei „ künstl. siehe „ B e n z a l d e h y d " .
1 kg Mk. 25,00 1 „ „ 31,00
B i t t e r s a l z (Magnesiumsulfat) s. ,,M a g n e s i u m v e r b i n d u n g e n". B i x l n (Orleanrot) siehe „ P f l a n z e n f a r b s t o f f e". Blanc. B. de baieine = Walrat. l.iEsapagne)Wismutsubnitratß! de Meudon } w e ' s s e Kreide. B. de neige = Zinkoxyd. B. fixe = Barytweiss. B l a s e a p a r a t e siehe ,,G e b 1 ä s e". B l a t t g r ü n siehe „ F l a n z e n f a r b s t o f f e". Blattmetalle. 1. B l a t t a l u m i n i u m , A l u m i n i u m f o l i e . Durch Schlagen mit dem Hammer ausgedehnt; es zersetzt kochendes Wasser unter Wasserstoffentwickelung, während kompaktes AI darauf nicht einwirkt. In der Flamme verbrennt es unter lebhafter Lichtentwickelung. Es gehört zu den reinsten Sorten käuflichen Aluminiums, da schon geringe Beimengungen die Dehnbarkeit stark beeinflussen. Blattaluminium per Buch ä 2 5 0 Blatt
Mk. 1 , 6 0
2. B l a t t g o l d , G o l d s c h a u m . E c h t e s Blattgold besteht aus fein geschlagenem Gold, das entweder etwas Cu (rotes B.) oder etwas Ag (gelbes B.) enthält. U n e c h t e s Blattgold (Rauschgold, Schaumgold) besteht aus einer Legierung von 75—85 % Cu und 15—25 % Zn. Es wird — im Gegensatz zum echten Blattgold — von HN0 3 leicht gelöst. B l a t t g o l d , echt, per Buch ä 1 ) Büschel R a u s c h g o l d (unechtes Schaumgold) per Buch ä 10 Büschel
. . . .
Mk. 5 , 9 0 „ 0,70
3. B 1 a 11 s i 1 b e r. Sehr reines ausgeschlagenes Silber; schon geringe Beimengungen würden durch Beeinträchtigung der Dehnbarkeit das Ausschlagen unmöglich machen. Unechtes Blattsilber (Rauschsilber, Schaumsilber) besteht aus einer Legierung von 90% Sn mit 10 %Zn. Während sich echtes Blattsilber in HN0 3 klar löst, scheidet sich beim Rauschsilb'er weisses unlösliches Zinnoxyd ab; auch gibt die abfiltrierte Lösung des letzteren nach Übersättigen mit NH3 auf Zusatz von Schwefelaminoniuni einen w e i s s e n Niederschlag von ZnS. B l a t t s i l b e r , echt, per Buch a 12 Büschel R a u s c h s i l b e r per Paket ä 1 0 Büschel
Mk. 1 , 7 0 „ 0,70
Blausäure — Bleche.
109
4. S t a n n i o l ( B l a t t z i n n , Z i n n f o l i e ) . Durch Auswalzen von g e g o s s e n e n Zinnplatten und n a c h h e r i g e s A u s s c h l a g e n erhalten. E s soll kein o d e r nur sehr wenig Blei enthalten. Stanniol, rein, 18, DU und I i Blatt auf 1 kg . 1 kg Mk. 3,50 W a l z w e r k e für Blattmetalle bis '/loomm:
Fried.
Krupp
Aktiengesellschaft
Grusonwerk,
Magdeburg-Buckau.
B l a u s ä u r e siehe „ C y a n v e r b i n d u n g e n".
Kupfer
Messing
Nickel
Nickelin
Zink
1,35 5,7 2,7 11,4 22,8 5,4 34,2 8,1 10,8 45,6 57,0 13,5 16,2 68,4 18,9 79,8 91,2 21,6 24,3 102,6 27,0 114,0
.ja
Schmiedeeisen
'53 «
Gussstahl
Aluminium
Dicke in mm 0,5 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
i n kg v o n 1 q m B l e c h g e b r ä u c h l i c h s t e r M e t a l l e . Gusseisen
Bleche.
Gewichte
4,15 8,3 16,6 24,9 33,2 41,5 49,8 58,1 66,4 74,7 83,0
3,75 7,5 15,0 22,5 30,0 37,5 45,0 52,5 60,0 67,5 75,0
3,94 7,87 15,74 23,61 31,48 39,35 47,22 55,09 62,96 70,83 78,70
3,9 7,8 15,6 23,4 31,2 39,0 46,8 54,6 62,4 70,2 78,0
4,45 8,9 17,8 26,7 35,6 44,5 53,4 62,3 71,2 80,1 89,0
4,28 8,55 17,10 25,65 34,20 42,75 51,30 59,85 68,40 76,95 85,50
4,5 9,0 18,0 27,0 36,0 45,0 54,0 63,0 72,0 81,0 90,0
4,35 8,7 17,4 26,1 34,8 43,5 52,2 60,9 69,6 78,3 87,0
3,45 6,9 13,8 20,7 27,6 34,5 41,4 48,3 55,2 62,1 69,0
1. A l u m i n i u m b l e c h . Grundpreis zur Zeit
. . .
1 kg Mk, 3,05
Uberpreise f ü r B l e c h s t ä r k e n : mm
0,99 — 0,50
0,490,30
0,29 — 0,25
1 kg Grundpreis -}- Mk.
0,24 — 0,20
0,45 0,75 0,15 0,25 2. B 1 e i b 1 e c h : P r e i s e zur Z e i t : Stärke 0 , 5 - 1 mm „ über 1 mm „ 3 mm und mehr (Hartblei)
Bleiindustrie-Aktiengesellschaft
vorm.
Jung
0,19 — 0,17
0,16 — 0,15
0,14 — 0,12
0,11 0,10
1,15
1,55
2,25
3,15
& Lindig, Freiberg i. S.
°/o kg Mk. 43,00 «/» „ „ 38,00 °/ 0 „ ,, 43,00
3. D u r a n a b l e c h e . (Über Duranametall siehe unter „ K u p f e r l e g i e r u n g e n"). Preise für u/o kg in Tafeln bei 3 m Länge, 500 mm Breite, weich, hart oder gebeizt. Stärke 0,2 0,3 0,4 0,5 1,0 mm. Preis 275,00 270,00 265,CO 260,00 250,00 Mk. 4. E i s e n b l e c h e . G r o b b l e c h e über 5 mm Stärke kg Mk. 20,00 F e i n b l e c h e pro °/o kg. Stärke 4,0 3,25 2,5 2,0 1,5 1,0 0,75 0,5 mm. Preis 21,00 21,00 22,00 22,00 22,00 24,50 26,50 30,50 Mk. Dampfkesselbleche pro % k g :
Schweisseisen Flusseisen
.
.
Feuerblech
Bördelblech (Mantelblech I)
Mantelblech (Mantelblech II)
34,00 Mk. 31,00 „
29,00 Mk. 26,00 „
24,00 Mk. 23,00 „
Bleche.
110
5. Stahlbleche. . . Mk. 1 2 0 , 0 0 - 1 7 5 , 0 0 Je nach Stärke °/o kg Gussstahlblech ff. . . . Atlasblech (weich oder härtbar) je nach Stärke °/o kg „ 85,00-97,00 6. K u p f e r b l e c h . Grundpreis zur Zeit °/o kg Mk. 185,00 Bei geringeren Blechstärken Zuschläge von Mk. 5 - 2 5 zum Grundpreis pro °/ 0 kg. Heckmann, Berlin SO. 33, Görlitzer Ufer 9.
7. M e s s i n g b l e c h . Grundpreis zur Zeit
.
Z u s c h l ä g e zum G r u n d p r e i s pro % Schwarz
Stärke
Mk.
Gebeizt oder Geschabt oder geschliffen blankgewalzt Mk. Mk.
_
bis 1 mm 0,99—0,50 0,49—0,30 0,29-0,25 0,24-0,20 0,19—0,17 0,16—0,14 0,13-0,12 0,11—0,10
5 10 15 20 25 35 45 55
°/o kg Mk. 172,00
kg:
3 10 15 20 25 30 45 55 65
15 20 25 — — — — — —
Einseitig poliert Mk.
Zweiseitig poliert Mk.
20 30 40 50 60 70 90 110 130
37 50 65 80 95 110 135 165 195
W e i t e r Z u s c h l a g auf % kg für: Halbtombakblech . Gelbes Tombakblech Mittelrotes ,, Dunkelrotes „
c.
Mk. 10,00
„ „ „
20,00 30,00 40,00
Messingblech:
Hockmann, Berlin SO. 33, Görlitzer Ufor 0.
8. N i c k e l b l e c h Grundpreis für Z u s c h l ä g e für
(Reinnickel).
1 kg Mk. 5,25
Blechstärken:
mm
0,99 — 0,80
0,79 — 0,60
0,590,55
0,54 — 0,50
0,490,45
0,44 — 0,40
Mk.
0,05
0,10
0,15
0,20
0,30
0,40
mm
0,39 0,35
0,34 — 0,30
0,290,25
0,24 — 0,20
0,19 — 0,15
0,14 — 0,10
Mk.
0,50
0,60
0,75
0,90
1,10
1,35
-
9. N i c k e l i n b l e c h . verschiedene Sorten; Grundpreis für
1 kg Mk. 2 , 7 5 — 3 , 5 0
Z u s c h l ä g e wie bei R e i n n i c k e l - B l e c h . 10. P 1 a t i n b 1 e c h. G e w i c h t von je 1 0 0 qem P l a t i n b l e c h : bei 1,00 mm Dicke = 2 1 5 g bei 0 , 1 0 mm Dicke = 21,5 g 160 » 0,05 0,75 » = 10,75 , 0 , 6 0 ij 1 3 0 j> 0,04 8,60 „ j 0,03 0 , 5 0 j, 1 0 8 )) 6,60 „ 0,025 0 , 4 0 JJ 8 6 )) 5,40 „ 0,02 0,30 65 4,30 „ 0,01 2,15 „ 0,25 54 " 0,005 1,08 „ 0,20 43 » „ 0,0025 0,54 „ 0,15 >J 32 ) ) Platin z. Z 1 kg Mk. 2 6 0 0
„=
,,
,
. =
Blei.
Für Bleche unter 0,05 auf 1 kg ein: Stärke m m A u f s c h l a g Mk.
111111
0,04 j 0,035
111
Stärke tritt folgender
0,03 \ 0,025
0,02
Fagonaufschlag
0,015 j 0,01
0,005 1 0,0025
|| 2 5 , 0 0 | 4 0 , 0 0 1 6 0 , 0 0 | 7 5 , 0 0 1 1 0 0 , 0 0 1 1 5 0 , 0 0 | 2 0 0 , 0 0 | 4 5 0 , 0 0 | 7 0 0 , 0 0
Platinbleche: G. Siebert, Platinaffinerie und Schmelze, Hanau.
11.
Zinkblech.
Grundpreis für
°/o k g Mk. 5 4 , 0 0
Zuschläge für Blechstärken: mm Zuschlag Mk. (pro °/o kg)
0,390,35
0,340,30
0,290,25
0,24 0,22
1,00
2,00
3,00
5,00
-
0,21 — 0,18 7,00
0,170,14 12,00
0,13 — 0,10 30,00
Gewellte Zinkbleche kosten pro °/o k g Mk. 2 , 0 0 Aufschlag.
Walzwerke und Walzwerks-Einrichtungen für Metallbleche; Blechpolierniaschinen System Neumann: Fried.
Krupp
Aktiengesellschaft
Grusonwerk,
Magdeburg-Buckau.
Blei. Pb. A. G. = 206,9. Als Ausgangsmaterial kommt fast nur der B 1 e i g 1 a n z in Betracht. Die Gewinnung des Metalls aus den Erzen geschieht nach 4 Methoden: 1. R ö s t r e a k t i o n s a r b e i t . Wird in Herd- oder Flammenöfen ausgeführt und beruht auf der Einwirkung der Röstprodukte gegenüber dem noch unzersetzten Bleiglanz (PbS). Bei der Röstung entstehen nämlich P b S 0 4 und PbO, die gegenüber dem noch unveränderten PbS folgendermassen einwirken: PbS + PbSO, = 2 Pb + 2 S0 2 . PbS + 2 PbO = 3 Pb + S0 2 . Das Röstreaktionsverfahren eignet sich nur für reinere Erze; vor allem müssen dieselben frei von Si0 2 sein, weil letztere viel Blei in den Schlacken zurückhält. 2. N i e d e r s c h l a g s a r b e i t . Wird in Schachtöfen vorgenommen: Man verschmilzt die Erze in rohem Zustande, während ein Stoff zugesetzt wird, der dem PbS den S entzieht; als Entschwefelungsmittel d i e n t E i s e n : PbS + Fe = Pb + FeS. Das Eisen wird nicht als Metall zugesetzt, vielmehr in Form von Erzen, die im Ofen selbst reduziert werden. Als solche eisenreiche Zuschläge verwendet man Eisensteine, Eisenfrischschlacken, Kiesabbrände u. s. w. Die Niederschlagsarbeit ist trotz ihrer theoretischen Einfachheit im Verschwinden, weil ihr rationeller Betrieb sehr hohe Temperaturen erfordert, indem andernfalls viel Pb vom Stein (FeS) aufgenommen wird. Namentlich unreine Erze eignen sich wenig für dieses Verfahren, während dasselbe mit Vorteil bei kieselsäurereichen angewendet wird. 3. R ö s t r e d u k t i o n s a r b e i t ( O r d i n ä r e B l e i a r b e i t ) . Wird in Schachtöfen ausgeführt, ist der üblichste Bleigewinnungsprozess und eignet sich für alle Bleierze, namentlich für die ärmeren und die an fremden Schwefelmetallen reichen. Der Röstreduktionsprozess umfasst 2 Phasen, nämlich zuerst ein Rösten in besonderen Schacht- oder Flammöfen und zweitens ein reduzierendes Schmelzen im Schachtofen. Das Rösten wird, unter Zusatz von SiOi, fortgesetzt, bis nur noch Oxyde und Bleisilikat vorhanden sind. Das reduzierende Schmelzen geschieht unter Zusatz von Kohle (Koks); sonstige Zuschläge wie Eisensteine, Kalk etc. dienen dazu, das Verschlacken der schwerer reduzierbaren Metalle zu unterstützen. Die Temperatur bei der Reduktion darf nicht zu hoch steigen. Nachdem die Verhüttung des Bleies Jahrzehnte lang keine wesentlichen
112
Blei.
Neuerungen zu verzeichnen gehabt hat, gewinnt jetzt immer grössere Bedeutung das Röstverfahren von H u n t i n g t o n und H e b e r 1 e i 11 (D. R. P. 95 601). Naeh diesem Verfahren wird Bleiglanz mit 6—15 % CaO gemischt und im Flammofen, also unter Luftzutritt, auf helle Rotglut (700°) erhitzt. Hierbei bildet sich P b S 0 4 ; es wird nur sehr wenig PbO gebildet und gar kein Pb, und ein Pb-Verlust durch Verflüchtigung findet nicht statt. Das heisse Röstgut wird nun in einem Konverter mit Pressluft behandelt, wobei — ohne äussere Wärmezufuhr — unter Entwickelung von schwefliger Säure PbO und CaSOi gebildet wird. Das so gewonnene Röstgut lässt sich ganz erheblich billiger im Schachtofen reduzieren als das nach dem älteren Verfahren gewonnene Röstgut. Dem H u n t i n g t o n - H e b e r l e i n -Verfahren ähnlich ist dasjenige von C a r m i c h a e l : Man mischt Schwefelbleierze mit 10—35 % CaSOi, bringt die Charge in einen Konverter und erhitzt von aussen, bis der untere Teil zu Va—M dunkelrot ist; hierbei setzt sich das Gemisch zu PbSO< und CaS um. Dann bläst man Wind ein, wobei das CaS wieder in CaS0 4 und das PbSOi in PbO übergeht. Mit zunehmendem PbO-Gehalt wird die Masse teigig und es bildet sich Calciumplumbat. Nach dem Erkalten wird das Gemisch im Hochofen verschmolzen. Nach L a u r kann man Pb ohne Brennstoff gewinnen: Man bläst in geschmolzenen Bleiglanz Pressluft, wobei die Umsetzung der Gleichung 2 PbS + 2 0 = S 0 2 + Pb + PbS entspricht; man erhält also die Hälfte des Bleies als Metall, die andere in Form eines schwarzen Rauches von sublimiertem PbS. Bei reichen Erzen ist die mit dem Prozess verbundene Wärmeentwickelung ausreichend, um eine neue Charge Bleiglanz zu schmelzen. Bei unreinen Erzen reicht die Reaktionswärme zur Erzeugung der zum Betrieb nötigen Temp. von 1100" nicht aus; man schaltet dann (zum Unterschiede des Prozesses mit dem schwarzen Rauch) einen „weissen Gang" ein, d. h. man röstet eine Charge vollständig zu PbO ab, wodurch die ganze Verbrennungswärme des S nutzbar wird. Das Gemisch von schwarzem und weissem Rauch wird dann zusammen verhüttet. Der Prozess wird in einem Kupolofen ausgeführt. 4. E l e k t r o l y t i s c h e B i e i g e w i n n u n g . Hierher gehörige Verfahren sind mehrfach vorgeschlagen worden. Die E e l e c t r i c a l L e a d R e d u c t i o n -C 0. bringt in ihren Anlagen an den Niagarafällen gemahlenen Bleiglanz in Hartbleischalen, setzt verd. H2SO1 als Elektrolyten zu und elektrolysiert. Es werden 12 Schalen übereinander gesetzt, und zwar bildet der Bleiglanz die Kathode, der Boden der darüber angeordneten Bleipfanne die Anode. Die Reduktion erfolgt, während H und H2S entweichen. Das Pb scheidet sich in Form eines Schwammes ab, und zwar wird dieser Bleischwamm in der erwähnten Anlage auf Bleiverbindungen verarbeitet. Das nach einer der unter 1.—3. genannten Methoden gewonnene W e r k b l e i ist noch mit vielen anderen Substanzen verunreinigt. Die Reinigung geschieht durch S a i g e r n oder oxydierendes Schmelzen. Das Saigern besteht im Schmelzen des Werkbleis in Flammöfen mit geneigter Sohle. Das bei mässiger Temperatur langsam abgeschmolzene Blei läuft in den Sumpf, von wo es abgeschöpft wird. Das Saigern ist namentlich für kupferhaltiges Werkblei üblich. Die Raffination durch oxydierende Schmelzung wird je nach dem Grade der Reinheit des Werkbleis verschieden ausgeführt: Beim A b s c h ä u m e n zieht man die sich auf der Oberfläche des geschmolzenen Werkbleis beständig bildende Haut ab. Bei dem sogenannten P o l e n wird die Reinigung durch Eintauchen von frischem Holz in das geschmolzene Blei und Umrühren damit bewirkt. Weiter wird mit W a s s e r d a m p f raffiniert; über den Abtreibeprozess endlich vgl. unter „ S i l b e r". E l e k t r o l y t i s c h e Methoden der Bleiraffination sind mehrere veröffentlicht worden, doch ist nicht genau bekannt, was sich davon bewährt hat. Nach K e i t h benutzt man Anoden aus Werkblei, als Elektrolyten eine Lösung von PbSOi in Natriumacetat und Messingkathoden, auf denen sich das raffinierte Blei abscheidet. Nach B e t t s (Amer. Pat. 713 277) wählt, man zur Raffination einen Elektrolyten, der eine Bleiverbindung und ein Reduktions-
Bleiasche —
113
Bleichen.
mittel gelöst enhält; letzteres verhindert die beim K e i t h sehen Verfahren sich unangenehm bemerkbar machende kristallinische Ausscheidung des Pb. B e t t s wählt für den Elektrolyten als Bleiverbindung Kieselfluorblei, als Reduktionsmittel Gelatine. Das Kieselfluorblei bildet sich selbst durch Auflösen aus den Werkbleianoden, wenn man Kieselfluorwasserstoffsäure zum Elektrolyten macht. Als Kathoden, worauf sich das raffinierte Blei niederschlägt, dienen selbst dünne Bleibleche. Bisher hat sich noch kein elektr. Raffinationsverfahren für Pb ökonomisch bewährt; es ist sehr fraglich, ob der B e t t s sehe P r o z e s s sich in dieser Hinsicht günstiger stellt. Reines Blei ist bläulichweiss, stark glänzend, läuft jedoch an der Luft grau an. Sp. Q, 11,36—11,39; Sch. P. 334°; S. P. ca. 1600». Da Pb von HCl und H 2 S 0 4 nur oberflächlich angegriffen wird und die gebildete Schicht jede weitere Einwirkung hindert, wird das Blei zur Anfertigung vieler G e f ä s s e in der chemischen Industrie benutzt. Weiter dient es als Material zu Wasserleitungsröhren, Schrot, als Bestandteil wertvoller Legierungen. Über Hartblei siehe unter „ A n t i m o n l e g i e r u n g e n " . Preise schwanken s t a r k ; zur Zeit wird notiert: Weichblei
.
.
%
kg Mk.
27,00
Blei: Bleiindustrie-Aktiengesellschaft vorm. Jung & j Höveler & Dieckhans, Metallhütte, Papenburg. Lindig, Freiberg i. S. (Erzeugung von Zinn- u. Bleilegierungen aller J . L. C. Eckelt, Berlin N. 20 (in allen Legierungen Art.) gegossen und gewalzt). S. Lob & Co., Leipzig. Fuerst Bros. & Co., New York, Nos. 2 u. 4 Stone Street.
Walzblei: BleiimHistrie-Aktiengesellschaft
Fried.
vorm.
Jung
& Lindig, Freiberg i. S.
Maschinen und Apparate zur Verarbeitung von Blei, ,, ,, ,, ,, B l e i k a b e l - F a b r i k a t i o n : Krupp
Aktiengesellschaft
(Jrusonwerk,
Magdeburg-Buckau.
Blelasche:
S. Lob & Co., Leipzig.
Bleichen. A. C h e m i k a l i e n z u m Bleichen. 1. C h 1 o r k a 1 k (s. d.). Der feste Chlorkalk wird mit W a s s e r angerührt, wobei ein Rückstand von Ca(OH) 2 bleibt, der immer etwas von dem B l e i c h mittel zurückhält. Deshalb wird der flüssige Chlorkalk vielfach an Ort und Stelle durch Einleiten von C1 in dünne Kalkmilch dargestellt. Die Wirksamkeit des Chlorkalks zum Bleichen wird durch einen Zusatz von E s s i g s ä u r e erhöht; es ist nur eine geringe Menge nötig, da sie sich aus dem entstehenden Kalksalz immer wieder regeneriert. 2. N a t r i u m h y p o c h l o r i t ( C h l o r s o d a , Mciu de LabaTraque). NaOCl. Durch Einleiten von C1 in Sodalösung oder durch Umsetzung von Chlorkalk mit Soda erhalten. Neuerdings stellt man es auch, und zwar vorzugsweise, durch Elektrolyse von NaCl-Lösung her; vgl. den Artikel „C h 1 o ra l k a l i p r o z e s s , e l e k t r o l y t i s c h e r". Natriumhypochlorit, Lösung
° / 0 k g Mk.
14,00
Eau de Javelle. Eigentlich eine Lösung! von Kaliumhypochlorit und dann ebenso wie Chlorsoda gewonnen. Doch wird gegenwärtig meistens die Chlorsodalösung als Eau de Javelle bezeichnet. Lösung von Kaliumhypochlorit
° / 0 kg M k .
18,00
4. M a g n e s i a b l e i c h f l ü s s i g k e i t . Lösung von Magnesiumhypochlorit Mg(OCl) 2 . Wird durch Umsetzung von Chlorkalk mit M g S 0 4 erhalten. Leichter zersetzlich als Chlorkalk und daher schneller bleichend. 5. T o n e r d e b l e i c h f l ü s s i g k e i t und 6. Z i n k b l e i c h f l . ü s s i g k e i t sind ebenfalls Hypochlorite, die ähnlich wie die vorigen erzeugt und in gleicher W e i s e benutzt werden. 8
114
Bleichen.
Aluminiumhypochlorit, flüssig, 5°/o Zinkhypochlorit, Lösung
"'o kg Mk. 50,00 1 „ „ 0,90
7. W a s s e r s t o f f s u p e r o x y d (s. d.). 8. O z o n. 0 3 (s. d.). Wird neuerdings häufiger zum Bleichen verwendet. Mit dem Apparat von Siemens & Halske werden per P f e r d e k r a f t s t u n d e 20 g Ozon erzeugt. Hierdurch w e r d e n 50 kg leinenes G a r n e b e n s o gebleicht wie durch eine 3 tägige Rasenbleiche bei gutem Wetter. Ebenso lassen sich damit 40 kg Kartoffelstärke vollständig rein w e i s s bleichen. • Eine Ozonanlage f ü r eine tägliche Produktion von 2 Partieen Garn ( 2 X 5 5 0 kg) stellt sich (exkl. D a m p f m a s c h i n e ) auf Mk. 7000 und erfordert 3 Pferdestärken. - Die Ozonbleiche ist nicht billiger als die Rasenbleiche, jedoch ist die Zeitersparnis sehr wesentlich (bei ungünstigem Wetter e n t s p r e c h e n 14 T a g e Rasenbleiche e i n e m T a g e Ozonisierung); auch fallen die W i e s e n weg. 9. E l e k t r o l y t i s c h e B l e i c h u n g . Bei der elektrolytischen Zersetzung von Alkalichloriden entstehen g r o s s e Mengen von Cl, die sich unter geeigneten Umständen mit dein eben gebildeten Alkalihydroxyd zu Hypochlorit vereinigen. Recht vorteilhaft erscheint d a s Verfahren von K e l l n e r , der eine Kochsalzlösung durch einen besonderen Apparat, S p i t z e n e l e k t r o l y s e u r , fliessen lässt. Dieser Apparat besteht a u s einem Hartgummikasten, in den eine g r ö s s e r e Anzahl hintereinander geschalteter Elektroden eingesetzt ist. Die Elektroden bestehen aus Hartgummiplatten, die in eigenartiger Weise mit dünnen Platinstiften bürstenartig besetzt sind. Beim Durchströmen der Kochsalzlösung bildet sich Natriumhypochlorit, und zwar wird die Zirkulationsgeschwindigkeit so geregelt, d a s s bei jedem D u r c h g a n g e der Gehalt der Lösung an aktivem Cl um 0,05 % steigt; man lässt die Lösung solange durch den Apparat gehen, bis sie ca. 1 % aktives Cl enthält und verwendet sie dann zum Bleichen in der Textilindustrie, der P a p i e r - und Cellulosefabrikation. Neuerdings ist der Apparat noch modifiziert w o r d e n : Er wird jetzt in verschiedenen G r ö s s e n gebaut und setzt sich zusammen a u s dem eigentlichen elektrolytischen Apparat und der Zirkulationseinrichtung. Der elektrolytische Apparat ist eine mit unterem Einlauf und oberem Überlauf versehene Zelle a u s S t e i n z e u g , in welcher die Elektrodenplatten eingebaut sind. Zu letzteren wird jetzt nur noch Glas und Platiniridiumdraht verwandt, s o d a s s eine Zerstörung durch chemische Einflüsse unmöglich ist. Die Zirkulationseinrichtung umfasst ein S a m m e l g e f ä s s mit Kühlschlange für die zu zersetzende Salzlösung, welche durch eine Hartblei-Zentrifugalpunipe und e n t s p r e c h e n d e Rohrverbindungen kontinuierlich dem elektrolytischen A p p a r a t zugeführt wird, um nach Uberlauf in d a s S a m m e l g e f ä s s den Kreislauf zu wiederholen. Die Kühlschlange wird an eine Wasserleitung angeschlossen und hierdurch die Salzlösung beim Passieren des S a m m e l g e f ä s s e s auf einer T e m p e r a t u r von 20—25° C. erhalten, um die Bildung von NaC103, welches f ü r Bleichzwecke wirkungslos ist, zu vermeiden. Die Menge d e s gebildeten w i r k s a m e n Chlors ist proportional der Stromstärke, der Konzentration der Salzlösung und der Dauer der Elektrolyse. Die Chlorerzeugung (bezw. Bleichung) nach diesem Verfahren stellt sich sehr wohlfeil. Ein Elektrolyseur (110 Volt; 120 Amp.), der in 24 Stunden ca. 30 kg aktives Chlor erzeugt, kostet (inkl. P a t e n t p r ä m i e ) Mk. 7000. Sehr gut zu wirken scheint auch der R. K r ö n sehe K r a f t c h l o r E l e k t r o l y s e r , der durch Elektrolyse von NaCl-Lösung eine von dem Erfinder als K r a f t c h 1 o r bezeichnete Bleichflüssigkeit erzeugt. Die Elektroden des A p p a r a t e s bestehen a u s einer Legierung von Platin-Iridium und sind deshalb sehr w i d e r s t a n d s f ä h i g . Eine Kraftchloranlage f ü r 100 kg Kraftchlor in 24 Stunden (Ersatz f ü r 400 kg Chlorkalk), welche 3 Elektrolyser, 1 Dynamomaschine, 1 Schaltbrett mit M e s s a p p a r a t e n , 1 Salzauflösergarnitur mit Rührwerk und 1 C h l o r w a s s e r s t o f f p u m p e umfasst, kostet Mk. 17 600. B. B l e i c h e r e i m e t h o d e n d e r Textilindustrie. 1. B a u m w o l l b l e i c h e . a) S e n g e n . E n t f e r n u n g der beim Bedrucken hinderlichen F ä s e r c h e n
Bleichen.
115
auf dem Gewebe; geschieht zweckmässig mittels der Q assengm a s c h i n e. b ) W a s c h e n des Zeuges, nachdem es in Seilform gedreht ist, in besonderen Waschmaschinen. c ) B ä u c h e n m i t K a l k . Verseifung der fettigen und harzigen Verunreinigungen im G e w e b e durch Kalkwasser. Hierbei werden die Stoffe in einer besonderen Maschine (Kalk-, Chlor- und Säuremaschine) durch dicke Kalkmilch gezogen und dann in die Bäuchkessel (Hochdruckkessel) gebracht, worin s i e gekocht werden. d) S ä u e r n . Durch Behandlung mit Salzsäure werden die Kalkseifen zersetzt: Harze und Fettsäuren scheiden sich ab, während CaCl 2 in Lösung geht. e) B ä u c h e n m i t L a u g e o d e r H a r z s e i f e n . Durch Kochen des G e w e b e s mit verd. Natronlauge oder Harzseifen werden die noch vorhandenen Fettstoffe entfernt. f) C h l o r e n , siehe oben. g) S ä u e r n : Durch Zusatz von verd. HCl wird der Rest des Chlorkalks zersetzt und die letzten Spuren von F e und Ca entfernt. h) B e h a n d l u n g mit A n t i c h l o r (s. d.) sowie sorgfältiges Waschen. 2. L e i n e n b l e i c h e . Die Leinwand ( G a r n oder G e w e b e ) wird zuerst mit Soda gekocht oder gebäucht, dann gechlort, gesäuert, abgebrüht, wieder gechlort, gesäuert und dies noch mehrfach wiederholt. Dann wird die Faser der Rasenbleiche (oder dem Ozon) ausgesetzt. 3. H a n f b l e i c h e . Wird nur selten geübt, und dann ähnlich wie bei Leinen. 4. J u t e b l e i c h u n g . Einlegen in schwache Wasserglaslösung, B e handeln mit Eau deJavelle, Säuern, Spülen und T r o c k n e n . Schonender ist die Behandlung mit Kaliumpermanganatlösung und danach in wässeriger SO2 [ N a H S 0 3 + HCl]. 5. W 0 11 b 1 e i c h e. a) V o r w ä s c h e . Mehrmaliges Auslaugen mit lauwarmem W a s s e r . b) Entfettung. Geschieht in besonderen W o l l w a s c h m a s c h i n e n ( L e v i a t h a n ) unter Zusatz von Soda, Seife, Urin etc. c ) B 1 e i c h e n. Wird nur vorgenommen, wenn die Wolle gar nicht oder in hellen Tönen gefärbt werden soll. Da Chlorkalk Wolle nicht bleicht, sondern gelb färbt, Alkalien die Fasern zerstören, bleicht man hier mit schwefliger Säure oder gründlicher mit Wasserstoffsuperoxyd, zuweilen auch mit KMnOi. 6. S e i d e n b l e i c h e . a) E n t b a s t e n (Entleimen, Degummieren). Entfernung des Seidenleims durch Spülen der Strähne in neutraler Seifenlösung. b) W e i s s k o c h e n ( A b k o c h e n ) . Nach dem Entbasten werden die Strähne in verd. Sodalösung gespült, in Seifenlösung gekocht, nochmals in Soda gespült und dann mit gasförmiger schwefliger Säure oder W a s s e r stoffsuperoxyd gebleicht. Preise bleiche.
der
wichtigsten a) f ü r
Apparate
für
Stoff-
Gewebe.
Chlor-Clapot Iraprägnier-Clapot Bleichkocher, 2 Stück verbunden, mit gemeinschaftl. Laugenerhitzer
Ausquetschmaschine für 1 Strang Ausbreitapparat für Stränge
die
•
>1
ff
11
ff
n
>»
Jf
y>
ff
J1
ff
8*
2700 750 1250 1250 1250 5100 2100 300 1250 1240 b400
116
Bleierze —
Bleifarben.
Stärkemaschine Zylindertrockenmaschine mit 1 6 T r o m m e l n Mercerisiermaschine
b) f ü r l o s e B a u m w o l l e
ca. Mk. 1 4 0 0 ,, „ 10000 » » 10000
. . .
und
Baumwollgarne.
Garnwaschmaschine, rundes System, mit 2 4 Spulen K o c h e r mit Kochschlange Wollwaschmaschine Zentrifuge, 1 0 0 0 mm Durchmesser Mercerisiermaschine
ca. Mk. ,, „ ,, ,, „ „ „ „
2000 1400 1500 1100 1800
Bleichen, Chemikalien zum:
Fuerst Bros. & Co., New York, Nos. 2 u. 4 Stone Street.
Gefässe zum Bleichen:
Deutsche
Steiuzeugwarenfabrik,
Friedrichsfeld
(Baden).
Ozon-Bleichanlagen und elektrolytische Bleichanlagen:
Siemens & Halske, A. G., Berliner Werk, Berlin SW.
Bleierze:
S. Lob & Co., Leipzig.
B l e i f a r b e n . (Die Preise schwanken in weiten Grenzen.) 1. B l e i g e l b ( B l e i o x y d , B l e i g l ä t t e ) . PbO. Durch Erhitzen von geschmolzenem Blei im Flammofen bei nur so hoher Temperatur, dass das Oxyd selbst noch nicht schmilzt. Seltener durch Erhitzen von PbC0 3 oder Pb(NO s )2 erhalten. Bleigelb, je nach Qualität „ Waggonladungspreis
Farbwerke Aktien-Gesellschaft Müller & Söhne), Düsseldorf.
(vorm.
°/o kg Mk °o Moritz ! Adolf Thöl, Hannover. |
30,00—52,00 28,00
2. B l e i w e i s s ( B e r l i n e r w e i s s , K r e m s e r w e i s s , S c h i e f e r w e i s s). Basisches Bleikarbonat 2 P b C 0 3 + Pb(OH) 2 ; wird nach verschiedenen Methoden gewonnen: a) H o l l ä n d i s c h e s V e r f a h r e n . Metallisches Blei wird mit Essig übergössen und die Töpfe, in denen die Reaktion vorgeht, in Pferdedünger oder Lohe eingegraben. Das hierbei zuerst gebildete basische Bleiacetat wird durch die bei der Gärung des Düngers resp. der Lohe auftretende C 0 2 in Bleiweiss und neutrales Bleiacetat umgesetzt. b) D e u t s c h e s V e r f a h r e n ( K a m m e r v e r f a h r e n ) . Die in Holzkästen oder gemauerten Kammern aufgehängten Bleiplatten werden durch eingeleitete Essigsäuredämpfe in basisches Bleiacetat umgewandelt. Letzteres wird durch C 0 2 (eingeleitete Heizgase) in Bleiweiss übergeführt. c) F r a n z ö s i s c h e s V e r f a h r e n . Bleiglätte wird in Essigsäure gelöst und das gebildete basisch essigsaure Blei durch CO2 zersetzt: Bleiweiss fällt aus, während neutrales Bleiacetat gelöst bleibt und später bei Behandlung mit Bleiglätte wieder basisches Acetat ergibt. Der Prozess ist also in gewissem Grade kontinuierlich. Nach dem D. R. P. 133 425 wird dieses Verfahren derart abgeändert, dass man Ammoniumacetatlösung auf Bleiglätte unter Bedingungen einwirken lässt, bei denen die Glätte unter NH 3 -Entwickelung zu % als Bleiactat und zu % als Bleiessig gelöst wird, und dann die erhaltene Lösung mittels Ammoniumkarbonatlösung fällt; man erhält so ein Bleiweiss von sehr feiner Verteilung und grosser Deckkraft. d) B r o n n e r s c h e s V e r f a h r e n (D. R. P. 52 262). Man erwärmt frisch gefälltes PbSOi mit Natronlauge auf 70°, wobei sich basisches Bleisulfat nach folgender Gleichung bildet: 3 PbSOi + 2 NaOH = 2 PbSO,, Pb(OH) 2 + Na 2 S0 4 . Erwärmt man das basische Sulfat mit einer Sodalösung, so setzt es sich leicht in Bleiweiss um: 2 PbSO«, Pb(OH) 2 + 2 Na 2 C0 3 = 2 PbC0 3 , Pb(OH) 2 + 2 Na 2 SO,. Das früher ausserdem gebräuchliche englische Verfahren wird kaum noch geübt; um so grössere Bedeutung hat jetzt
Bleifarben.
117
e ) E l e k t r o l y t i s c h e s V e r f a h r e n ( D . R. P . ) . Man elektrolysiert e i n e 1,5 % ige w ä s s e r i g e L ö s u n g - v o n 8 0 T . NaCIOs und 2 0 T . N a 2 C 0 3 , w o b e i die A n o d e a u s W e i c h b l e i , die K a t h o d e aus Hartblei besteht. Spannung 2 V o l t ; S t r o m d i c h t e 0 , 5 Amp. pro qm. D e r Elektrolyt muss s c h w a c h alkalisch g e h a l t e n w e r d e n ; auch ist w ä h r e n d der E l e k t r o l y s e vorsichtig H 2 0 und C 0 2 zuzuf ü h r e n . — A u s s e r der b e s c h r i e b e n e n sind noch v e r s c h i e d e n e a n d e r e M e t h o d e n zur e l e k t r o l y t i s c h e n B l e i w e i s s g e w i n n u n g bekannt geworden. S o erhält man es z. B . nach dem bei B l e i o x y d h y d r a t unter „ B l e i v e r b i n d u n g e n " g e s c h i l d e r t e n H a r t m a n n sehen Verfahren, wenn man während der E l e k t r o l y s e C 0 2 einleitet. D a s B l e i w e i s s wird häufig mit dem viel billigeren B a S O i gemischt, w o durch es a b e r an D e c k k r a f t verliert. M i s c h u n g e n d i e s e r Art sind z. B . V e n e t i a n e r w e i s s mit 5 0 % , H a m b u r g e r w e i s s mit 6 5 % und H o l l ä n d i s c h w e i s s mit 8 0 % B a S O , . D i e r e i n s t e und b e s t e B l e i w e i s s s o r t e ist das K r e m s e r w e i s s , d a s in harten T a f e l n in den Handel kommt. Man kann d a s s e l b e a u s j e d e m nach d e u t s c h e m und holländischem Verfahren erzeugten, nicht g e w a s c h e n e n B l e i w e i s s durch l a n g s a m e s T r o c k n e n erhalten; die f e i n s t e S o r t e gewinnt man a u s dem V i l l a c h e r B l e i . Bleiweiss, je nach Reinheit % kg Mk. 25,00—65,00 Kremserweiss, echt, Wappen A °/o ,, ,, 120,00 B °/o „ „ 85,00 „ je nach Feinheit % „ „ 65,00—75,00 Farbwerke Aktien-Gesellschaft (vorm. Moritz Müller & Söhne),
Düsseldorf.
3. M e n n i g e ( M i n i u m , P a r i s e r r o t , S a t u r n z i n n ober). PbaOi. Durch v o r s i c h t i g e s Erhitzen von P b O in F l a m m - oder Muffelöfen, w o b e i die M a s s e nicht zum Schmelzen kommen darf. D i e feinsten S o r t e n w e r d e n durch Erhitzen von B l e i w e i s s oder Bleinitrit bei oxydierender F l a m m e in s c h w a c h e r Rotglut erhalten oder auch durch Erhitzen von P b S 0 4 mit NaNOa und N a 2 C 0 3 . L e b h a f t rot g e f ä r b t e s Pulver, d a s viel als F a r b s t o f f V e r w e n d u n g findet. Mennige, ehem. rein ° o kg Mk. 42,00 „ rein, für Farben- und Kristallglasfabrikation . °/o „ „ 32,00 „ für techn. Zwecke und Anstrich, je nach Qualität % „ „ 23,00—29,00 . °/o „ „ 60,00 Orange-Mennige, rein, extrafein „ feinst % „ „ 40,00
Farbwerke Aktien-Gesellschaft (vorm. Moritz Müller & Söhne),
Düsseldorf.
E i s e n m e n n i g e ( M e n n i g e r s a t z ) , s i e h e unter „ E i s e n f a r b e n " . 4 . N e a p e l g e l b ( b a s i s c h - a n t i m o n s a u r e s B l e i o x y d ) . Zur Zeit m e i s t e n s durch Z u s a m m e n s c h m e l z e n von Antimonoxyd mit B l e i g l ä t t e erhalten. Die feinsten S o r t e n gewinnt man a u s einem G e m i s c h von 1 T . B r e c h w e i n s t e i n , 2 T . B l e i n i t r a t und 4 T . K o c h s a l z , indem man d a s s e l b e bei m a s s i g e r G l ü h hitze im T i e g e l erhitzt, die noch flüssige M a s s e auf eine kalte M e t a l l p l a t t e a u s g i e s s t und mit W a s s e r a u s l a u g t : D a s N e a p e l g e l b bleibt dabei zurück. E s ist eine schöne, gut d e c k e n d e F a r b e , die nicht nur a l s Ölfarbe, sondern a u c h a l s S c h m e l z f a r b e benutzt wird, da sie Glühhitze erträgt. Von H 2 S wird es zersetzt. Neapelgelb, je nach Reinheit
°/o kg Mk. 130,00—180,00
5 . K a s s e l e r G e l b (Mineralgelb, V e r o n e s e r g e l b ) . Ist B 1 e i o x y c h l o r i d PbCl2 + 7 PbO. M a n erhält es durch Z u s a m m e n s c h m e l z e n von P b O mit NHiCl, w o b e i das frei w e r d e n d e NH 3 eine g e w i s s e M e n g e P b O unter Abscheidung von P b zersetzt. D a s g e s c h m o l z e n e K a s s e l e r G e l b wird von dem B l e i a b g e g o s s e n und in eisernen F o r m e n zum E r s t a r r e n g e b r a c h t . Es bildet eine s c h ö n kristallinische, g e l b e M a s s e . Kasseler Gelb, techn % kg Mk. 120,00 „ „ ehem. rein 1 „ „ 9,00 6. P a t e n t g e l b ( T u r n e r s G e l b , M o n t p e l l i e r g e l b , engl i s c h e s G e 1 b). Ist e b e n f a l l s ein b a s i s c h e s Bleichlorid P b C I 2 + 5 P b O .
118
Blei, Gerätschaften aus.
E s entsteht durch Behandeln von Bleiglätte mit Kochsalzlösung; die erhaltene M a s s e ist anfangs weiss und nimmt erst nach dem Schmelzen eine lebhaft gelbe F a r b e an. Patentgelb, je nach Qualität °/o kg Mk. 100—175 Die Bleichromate siehe unter „ C h r o m f a r b e n " ; „ A n t i m o n f a r b e n".
Bleiweissersatz siehe
Bleifarben: Chemische Fabrik bei Karlsruhe, G. m. b. H.,
Spezialapparate und mennige und Glätte: R.
Haack,
Ing.-Chemiker,
Rüppurr (Baden).
vollständige
Godesberg
a.
Rh.
(Abt.:
Einrichtungen
für
Bleiweiss,
Blei-
Apparatebau.)
Biel, Gerätschaften aus. Bleikannen Inhalt . . 5 Gewicht ca. 3,5 Preis. . . 10,50
und B 1 e i e i m e r zum T r a n s p o r t i e r e n von 8 10 12 16 5 7,5 9 15 12,50 13,50 14,50 17,50
Säuren. 1. kg. Mk.
B l e i f l a s c h e n f ü r F l u s s s ä u r e zum B a h n t r a n s p o r t mit tem Verschluss. Inhalt . . 5 10 15 20 25 30 35 40 Gewicht ca. 3,5 5 9 15 19 24 28 35 Preis. . . 12,50 15,75 17,35 19,20 20,50 21,55 2 3 , 9 0 26,00
x
bewähr1. kg. Mk.
Hartbleihähne. Lichte Weite. . . 10 15 20 25 30 35 40 45 50 80 mm. Gewicht . . . . 2 3 5 7 8 12 16 20 42 60 kg. Preis ohne Flanschen 7,50 8,75 10,00 11,25 12,50 15,00 18,75 22,50 30,00 62,50 Mk. „ mit 1 Flansch . 8 , 0 0 1 0 , 0 0 10,50 12,00 J 3,75 16,25 20,00 25,00 32,50 66,25 „ „ mit 2 Flanschen 8,75 10,50 11,25 12,50 15,00 20,00 21,50 27,50 35,00 70,00 „ B l e i s c h a l e n siehe unter „ S c h a l e n " . B 1 e i k e s s e 1 siehe unter „K e s s e 1". B 1 e i b 1 e c h siehe unter „ B l e e h " . B 1 e i d r a h t siehe unter „D r a h t " . B l e i r ö h r e n siehe unter „ R ö h r e n " . B l e i p u m p e n siehe unter „ P u m p e n " . B l e i r e t o r t e n (aus reinem Blei) mit kleinem Dampfkessel, Dreifuss, Helm und Destillierblase von 1 1 Inhalt sowie U-förmiger Vorlage von Blei zur Darstellung von H F Mk. 40,00 E b e n s o , d o c h o h n e D a m p f k e s s e l ; als Vorlage dient eine Bleiflasche mit Stopfen „ 30,00 A p p a r a t e zum A u f s c h l i e s s e n mittels HF, bestehend aus 2 ineinander gesetzten Bleischalen, mit Dreifuss von Blei, die äussere Schale 14 cm weit und 7 cm hoch „ 9,00
ligen
Injektoren Gase.
aus Hartblei
der Anschlussröhren mm
des Injektors am Ende mm
Flanschdurchmesser mm
150 200 250 300 400
100 125 160 200 300
175 205 250 280 390
Lichte Weite
zum Drücken und Saugen der s c h w e f -
Preis
Baulänge
Lieferquantum pro Stde. in
mm
cbm
pro Stück inkl. Verpackung Mk.
775 950 1175 1495 1950
150 250 500 1000 2800
125,00 185,00 260,(10 310,00 400,00
Bleilegierungen —
Weichblei- Elevatoren H e b e n von Säuren und Laugen. Lichte W e i t e der der Saug- und DampfDruckanschlussleitung röhren 25 30 30 35 35 40 78
119
(haltbarer als solche von Hartblei) zum
Flanschdurch- • messer
Baulänge
110 125 140 155 170 185 250
190 2f>0 290 320 350 380 580
30 35 40 45 50 55 100
Bleiverbindungen.
Lieferquantum in Litern pro Stunde ca. 2 2 3 5 7 12 60
000 800 600 400 000 000 000
H
Preis inkl. Verpackung Mk.
8 12 18 25 30 40 110
26,00 35,00 45,00 55,00 66,00 78,00 185,00
Ungefähre Gewichte
G e r ä t s c h a f t e n a u s Blei liefert: Bleiindustrie-Aktiengesellschaft Lindig, Freibi'i-g i. S.
vorm.
Jung
& I J. L. C. Eekelt, Berlin N. 20. I
Bleileglerungen. 1. H a r t b l e i siehe unter „A n t i m o 111 e g i e r u n g e n " ; e b e n d o r t ist a u c h L e t t e r 11 m e t a l l besprochen. 2. S c h r o t m e t a l l . Dem Blei werden je nach seiner Reinheit 0,2 bis 0,8 % Arsen beigemischt, w o d u r c h es leichter giessbar wird und gleichzeitig b e d e u t e n d an Härte gewinnt. D a s Arsen wird nicht als Metall s o n d e r n in Form von R e a l g a r dem geschmolzenen Blei zugesetzt; letzteres scheidet unter Bildung von P b S d a r a u s As ab. 3. Z i n n b 1 e i. Direkt hüttenmännisch g e w o n n e n ; d a s käufliche Zinnblei hat im Durchschnitt die Z u s a m m e n s e t z u n g : 52 % Pb, 33 % Sn, 14 % Sb und 1 % As. Zinn-Bleilegierungen werden vielfach benutzt, so als T h e a t e r s c h m u c k (Fahluner D i a m a n t e n ) mit ca 40 % Pb, als Material f ü r B l e i s o l d a t e n ( Z i n n s o l d a t e n ) mit bis zu 50 % Pb, für O r g e 1 p f e i f e n mit 30 % P b s o w i e vor allem für E s s g e s c h i r r; in letzterem Falle darf die Legierung nach Reichsgesetz höchstens 10 % P b enthalten. Bleilegierungen liefert: •I. L. C. Eckelt, Berlin N. 20.
Blei Verbindungen. 1. B l e i a c e t a t (Bleizucker). Pb(C 2 H 3 0 2 )2 + 3 H s O. Meist durch Auflösen von Bleiglätte in E s s i g s ä u r e dargestellt. Rein erhält man es durch Einwirkung von E s s i g s ä u r e d ä m p f e n auf P b O ; letzteres ist auf Siebplatten ausgebreitet, und am Boden der O e f ä s s e sammelt sich eine Bleiacetatlösung, die reine Kristalle liefert. W e i s s e vierseitige, an der Luft langsam verwitternde Säulen. Sch. P. 75°; nach dem Austreiben d e s Kristallwassers erstarrt es zu einer blätterigen Masse, die dann wieder bei 280° schmilzt. Löst sich bei 15° in 1,5 f . , bei 100° in 0,5 T . H 2 0 . Wird in der Färberei und Zeugdruckerei zum Beizen, weiter zur Darstellung von Bleifarben und - P r ä p a r a t e n , von Firnissen sowie als Arzneimittel verwendet. P r ü f l i n g ; : Den Essigsäuregchalt bestimmt man nach der S a 1 o m o n sehen Methode, indem man die Lösungen mit Norniallauge bei Gegenwart von Phenolplilalein stark alkalisch macht und den Cberschuss mit Normalessigsäure bis zum Verschwinden der Rotfiirbung zurücktitriert. Aus der Differenz ergibt sich die an Pb gebundene Essigsäure. — Nach F r e s e n i u s bestimmt man den Gehalt an1 Pb und Essigsäure auf folgende Weise: Man fällt die wässerige Lösung von 5 g in einem / i Literkolben durch eine gemessene, einen kleinen überschuss darstellende Menge H 3 S0 4 , schwenkt um, füllt zur Marke auf, setzt noch soviel Wasser hinzu, wie dem Volumen des ausgefallenen PbS0 4 (sp. G. 6,3) entspricht, schüttelt um und filtriert durch ein trocknes Filter. Aue des Filtrats (50 com) fällt man die H,SO. durch BaCl,-Lösung, wägt das BaSO. und findet so aus der zur Fällung des Pb verbrauchten H,SO t den Bleigehalt des Acetats. Weitere 60 com titriert man mit Nonnallauge und ermittelt, indem man die H 2 S0 4 abzieht, den Essigsäuiegehalt des Bleizuckers. — Vgl. auch D. A. IV.
120
Bleiverbindungen.
Bleiacetat, raffin. krist
°/o kg Mk. 5 8 , 0 0
„ „
„ „ bei Waggonladungen „ entwässert, Pulver, zum Leinölkochen ehem. rein, krist. D. A . I V „ „ kleine Kristalle Aüolf Thöl, Hannover.
.
.
.
°/o °/o °/o °/o
.
„ „ „ „
„ „ „ *
52,00 86,00 63,00 73,00
2. B a s i s c h e s B l e i a c e t a t (Bleisubacetat). Pb(C 2 Hs02)i. + 2 P b ( O H ) 2 . F e s t erhält man es durch Einrühren, e i n e s g e s c h l ä m m t e n B l e i g l ä t t e b r e i s in h e i s s e E s s i g s ä u r e ; auf 120 kg B l e i g l ä t t e kommen 7 6 kg 3 0 % i g e E s s i g s ä u r e . E s findet zur Darstellung von C h r o m g e l b und C h r o m o r a n g e V e r wendung. M e i s t e n s benutzt man eine L ö s u n g von b a s i s c h e m B l e i a c e t a t , den B l e i e s s i g. D i e s e n , d e s s e n Acetat die Zusammensetzung P b ( C 2 H s 0 2 ) 2 + P b ( O H ) 2 hat, gewinnt man durch Z u s a m m e n s c h m e l z e n von 3 T . B l e i z u c k e r mit 1 T . P b O im W a s s e r b a d , Aufnehmen mit 10 T . H 2 0 und Filtrieren. F a r b l o s e , s c h w a c h a l k a l i s c h e , a n f a n g s klare, an der Luft sich trübende Flüssigkeit vom sp. G . 1,235—1,240. Dient a l s Arzneimittel, zum B e s c h w e r e n von S e i d e , zum Abs c h e i d e n natürlicher F a r b s t o f f e , zur Darstellung von B l e i w e i s s s o w i e von Aluminiumacetat. P r ü f u n g : Dieselbe geschieht im allgemeinen ebenso, wie vorstehend für neutrales Bleiacetat beschrieben ist. Bei der dort erörterten S o l o m o n sehen Methode wird) Bleiessig zunächst mit Normalessigeäure angesäuert, Normallauge im Überschußs zugesetzt und dann mit Essigsäure zurücktitriert. Basisches Bleiacetat, entwässert . . Bleiessig, sp. G . 1 , 2 4 0 (D. A. I V ) sp.G. 2,000
.
.
.
.
.
.
.
.
o kg Mk. 1 0 0 , 0 0 °/o „ „ 27,00 I „ , 1,00
0
,
3. B l e i b o r a t ( b o r s a u r e s B l e i o x y d ; B l e i s i k k a t i v ) . F a s t nie r e i n e s PbBsOe s o n d e r n ein G e m i s c h mehrerer Salze. Zur Darstellung wird g e b r a n n t e r B o r a x mit P b C l 2 ( o d e r einem andern P b - S a l z ) zusammeingemahlen, w o b e i eine s e h r innige M i s c h u n g und gleichzeitig eine mehr o d e r minder vollständige c h e m i s c h e Umsetzung erfolgt. D a s S a l z dient als S i k k a t i v für F i r n i s s e und Ölfarben. Bleiborat (Bleisikkativ) . . . °/ 0 kg Mk. 210,00 „
ehem. rein
1
„
„
5,^0
4. B l e i c h l o r i d ( C h l o r b l e i ) . P b C l 2 . Durch F ä l l e n von B l e i l ö s u n g e n mit HCl o d e r NaCl g e w o n n e n , wobei es sich als Kristallpulver a b s c h e i d e t . W e i s s e s e i d e n g l ä n z e n d e r h o m b i s c h e Kriställchen, die bei 15° in c a . 100 T . , bei S i e d e h i t z e in 3 0 T . W a s s e r löslich s i n d ; fast unlöslich in Alkohol. Es dient zur Darstellung v e r s c h i e d e n e r F a r b e n . E l b s erhielt e l e k t r o c h e m i s c h B l e i t e t r a c h l o r i d PbCU, indem er zwei Anoden verwendete, deren untere a u s P b , die o b e r e a u s K o h l e b e s t a n d . Unter geeigneten S t r o m v e r h ä l t n i s s e n führt das an der K o h l e n a n o d e e n t w i c k e l t e C1 a l l e s an der B l e i a n o d e sich bildende P b C l 2 in PbCU über. Bleichlorid, techn. N o . 1 „
. No. 2 ehem. rein
°/o kg Mk.
"/o °/ 0
„ „
, „
84,00
7(i,00 155,00
U b e r B 1 e i o x y c h l o r i d bezw. b a s i s c h e B l e i c h l o r i d e vgl. K a s s e l e r G e l b und P a t e n t g e 1 b unter „ B l e i f a r b e n " . 5. B l e i c h r o m a t e . a ) N e u t r a l e s B l e i c h r o m a t ( C h r o m g e l b ) . P b C r O i . W i r d durch Umsetzung einer B l e i v e r b i n d u n g mit K 2 C r 0 4 oder mit K2Cr2C>7 g e w o n n e n ; n ä h e r e s s i e h e C h r o m g e l b unter „ C h r o m f a r b e n " . N e u e r d i n g s ist die e l e k t r o c h e m i s c h e D a r s t e l l u n g wichtig g e w o r d e n : M a n elektrolysiert eine 1,5 % i g e w ä s s e r i g e L ö s u n g einer Mischung von 8 T . N a C 1 0 3 mit 2 T . NasCrCh. D i e Anode besteht a u s W e i c h b l e i , die K a t h o d e a u s Hartblei. Spannung 1,8 V o l t ; D i c h t e pro qm 0 , 5 Amp. b) B a s i s c h e s B l e i c h r o m a t (Chromrot, Chromzinuober, Chromorange). PbCrOi + Pb(OH)2. Durch B e h a n d l u n g von C h r o m g e l b mit Ätzalkali oder A l k a l i k a r b o n a t erhalten, s o n s t auch aus b a s i s c h e n B l e i s a l z e n d u r c h Umsetzung mit KjCrO« o d e r mit K2Cr2C>7.
121
Bleiverbindungen. Bleichromat, gefällt, gelb Ia . IIa orange „ „ rot (Chromrot) „ geschmolzen „ saures
.
°/o kg Mk. 2 0 0 , 0 0 °/ 0 „ „ 136,00 °/o - „ 2 5 0 , 0 0 °/o „ „ 1 3 0 , 0 0 1 „ „ 3,00 1 „ „ 5,00
6. B l e i , h a r z s a u r e s (vgl. unter „Sikkative"). Es wird durch Zus a m m e n s c h m e l z e n von Bleipräparaten mit Kolophonium u. s. w., aber auch auf n a s s e m W e g e durch Fällen dargestellt. Harzsaures Bleioxyd, geschmolzen (Sikkativ) gefällt
°/o kg Mk. 40,00 «/„ „ „ 70,00
7. B l e i h y d r o x y d siehe unter 14. ,,B 1 e i o x y d e". 8. B l e i k a r b o n a t . PbCOs. Man erhält es beim Eingiessen einer Bleinitratlösung in eine solche von A m m o n i u m k a r b o n a t oder aber durch Einleiten von C 0 2 in Bleiessig. Nach dem Amer. Pat. 715 214 erhält man Bleikarbonat, indem man Bleisulfat in ü b e r s c h ü s s i g e r Alkalikarbonatlösung erhitzt. Da bei einmaliger Behandlung nur eine teilweise Umsetzung stattfindet, so m u s s d a s Verfahren mit frischer Alkalikarbonatlösung mehrmals wiederholt w e r d e n . Bei einem a n d e r n Verfahren (D. R. P. 140 489) erhält man b a s i s c h e s B l e i k a r b o n a t , indem man wasserlösliche oder unlösliche Bleisalze bei G e g e n w a r t von H 2 0 mit MgO und M g C 0 3 erwärmt, und zwar am besten unter R ü h r e n ; die Erhitzung geschieht zweckmässig durch Einleiten von W a s s e r dampf. Bleikarbonat ist ein w e i s s e s a m o r p h e s Pulver. Bleikarbonat, techn rein. Pulver gereinigt ehem. rein
°/o kg Mk. 4 0 , 0 0 % „ „ 100,00 °/o „ ,. 20(1,00
9. B a s i s c h e s B l e i k a r b o n a t siehe B 1 e i w e i s s unter ,,B 1 e i f ä r b e n". 10. B l e i , l e i n ö l s a u r e s (vgl. unter „Sikkative"). Leinölsaures Bleioxyd
°/o kg Mk. 1 2 5 , 0 0
11. B l e i m a n g a n a t ( m a n g a n s a u r e s Bleioxyd). PbMnO*. Durch Schmelzen eines G e m i s c h e s von Manganoxyd und Bleinitrat erhalten. Es bildet ein g r ü n e s Glas, d a s an der Luft durch Anziehung von Feuchtigkeit braun wird. Bleimanganat, techn „ ehem. rein
°/ 0 kg Mk. 1 7 0 , 0 0 1 „ „ 10,00
12. B 1 e i n i t r a t. P b ( N 0 3 ) 2 . Durch Auflösen von P b oder P b O oder P b C 0 3 in verd. H N 0 3 und E i n d a m p f e n . Kristalle vom sp. G. 4,5. 100 T. H 2 0 lösen bei 10° 48 T., bei 100° 140 T. P b ( N 0 3 ) 2 . Dient zur Darstellung von Stickstoffperoxyd N 0 2 , da es beim Glühen leicht zersetzt w i r d : 2 Pb(N03)2 = 2 PbO + 4 N02 + 02. In viel geringerer Menge als d a s Acetat benutzt man es in der Färberei, im Zeugdruck und zur Herstellung von Bleifarben; mit P b 0 2 gemischt dient es als Zündmasse. P r t t f n n g r t Zur Feststellung von Verunreinigungen fällt man die Lösung mit überschüssiger H 2 S0 4 , konzentriert durch Abdampfen, filtriert den PbSO,-Niederschlag ab und untersucht den beim Verdampfen des Filtrats etwa verbleibenden Rückstand auf Cu, Fe und Ca. Bleinitrat, raffln, krist . °/o kg Mk. 55,00 „ „ Pulver o/o , „ 65,00 dopp. raffin • °/ 0 „ „ 68,00 ehem. rein % „ „ 100,00 „ b a s i s c h , für Feuerwerk % ,, „ 93,00
13. B I e i o x a 1 a t (oxalsaures Bleioxyd). PbC2C>4. Durch Fällen n e u traler Pb-Salzlösungen mit Oxalsäure erhalten. Beim Erhitzen zerfällt es in P b 2 0 , CO und C 0 2 ; es bildet zahlreiche Doppelsalze. Bleioxalat
14. B 1 e i o x y d e. a) B 1 e i o x y d. PbO.
1 kg Mk. 3,50
Kommt als M a s s i c o t
und B 1 e i g 1 ä 11 e
122
Bleiverbindungcn.
in den Handel. Massicot erhält man durch Rösten von metallischem Blei oder durch Erhitzen von P b C 0 3 oder P b ( N 0 3 ) 2 . Bleiglätte (Lithargyrum) wird beim Silber-Verhüttungsprozess gewonnen. Nach einem neuen Verfahren (D. R. P. 123 222) gewinnt man P b O a u s Bleiglanz, indem man diesen zunächst zwecks Bildung von basischem Bleisulfat mit Bleioxyd unter Luftzutritt erhitzt; dieses wird nach Abkühlung durch Ätzalkali in der Hitze möglichst in P b O übergeführt. Dem erhaltenen Produkt w e r d e n die Alkalisulfate mit heissem W a s s e r entz o g e n ; die zurückbleibenden Bleioxyde werden in heisser Ätzalkalilauge gelöst, und die Lösung wird schliesslich in heissem Z u s t a n d e durch metallisches P b zu P b O reduziert, w e l c h e s auskristallisiert. Massicot bildet ein gelbes a m o r p h e s Pulver; Bleiglätte ist nach langsamem Erkalten rötlich (Goldglätte), nach schnellem Erkalten gelblich (Silberglätte). Bleioxyd, ehem. rein gefällt (Anhydrid) „ techn., feinst präpariert, kupferfrei (Glätte) „ techn., p r ä p a r i e r t (Glätte) raff. (Probierglätte), silberfrei ( G l ä t t e ) „ (Massicot) in S t ü c k e n „ in Pulver
.
.
1 k g Mk. 3,00 °/o „ * 180,00 ° o ,, „ 44,00 °/o „ „ 39,00 0 „ „ 80,00 0 °/ 0 „ „ 55,00 % „ „ 60,00
. .
b) B l e i o x y d h y d r a t (Bleihydroxyd). Pb(OH) 2 . Es fällt a u s Bleisalzen bei Zusatz von NH 3 in weissen mikroskopischen Kriställchen. Nach dem D. R. P. 113 316 soll man a u s so gefällten Pb(OH) 2 durch Behandeln mit C 0 2 ein b e s o n d e r s deckkräftiges Bleiweiss (vgl. unter „ B l e i f a r b e n " ) erzielen. Nach H a r t m a n n (D. R. P. 139 068) erhält man Bleihydroxyd elektrolytisch, wenn man Anoden aus metallischem Blei und Kathoden a u s einem M e t a l l o x y d (z. B. CuO) v e r w e n d e t ; durch die oxydische Kathode wird die Abscheidung von schwämmigem Metall verhindert. Bleihydroxyd, gefällt „ „ ehem. rein
.
.
.
°/o k g M k . 1 6 0 , 0 0 °/o „ „ 4,00
c) R o t e s B l e i o x y d , M e n n i g e . P b 3 0 4 . Darstellung und P r e i s e siehe M e n n i g e unter „ B l e i f a r b e n". d)B l e i s u p e r o x y d (Bleidioxyd, Bleiperoxyd). P b 0 2 . Bei Einwirkung von verd. H N 0 3 auf M e n n i g e : Pb 3 Oi + 4 HNO, = P b 0 2 + 2 P b ( N 0 3 ) 2 + 2 H 2 0 . Auch beim Einleiten von C1 in alkalische Bleilösungen oder bei Zusatz von Hypochloriten zu solchen erhalten. Nach einem neuen Verfahren (D. R. P. 124 512 und 133 379) gewinnt man P b 0 2 elektrolytisch a u s P b O : Man arbeitet mit unangreifbaren Elektroden, die durch ein Diaphragma getrennt s i n d ; die Bleiglätte wird in den Anodenraum eingefüllt, w ä h r e n d der K a t h o d e n raum NaCl-Lösung enthält. Die U m w a n d l u n g d e s P b O in P b 0 2 geht quantitativ vor sich. Nach dem D. R. P. 140 317 erhält man P b 0 2 (neben meiall. P b ) durch Elektrolyse einer konz. Bleinitratlösung. Durch kontinuierliche Z u f ü h r u n g von P b O wird die an der Anode a u f t r e t e n d e S a l p e t e r s ä u r e ständig neutralisiert. Als Anoden dienen s t a r k e Eisendrahtnetze, als Kathoden mit Bleirohr ü b e r zogene Eisenstäbe. Die an der Kathode ausgeschiedenen Bleikristalle w e r d e n durch mechanisch bewegte hölzerne Abstreicher entfernt und sammeln sich am Boden der Zelle, w ä h r e n d sich d a s P b 0 2 auf der Anode als dichter f e s t h a f t e n d e r Überzug niederschlägt. P b 0 2 ist ein dunkelbraunes, stark oxydierend w i r k e n d e s Pulver, d a s in H 2 0 unlöslich ist. Bleisuperoxyd, techn. (Teigform) . . . . „ „ bei W a g g o n l a d u n g „ (ca. 0 0 °/ 0 ) für Z ü n d w a r e n „ (ca. 9 6 - 9 8 o / o ) gereinigt 1 k g Mk. 2 , 7 0 ; „ ehem. rein (manganfrei) . . . 1 „ „ 4,00; Adolf Thöl, Hannover.
0
0 kg Mk. 5 6 , 0 0 °/o 54,00 °/ 0 „ „ 75,00 °/o , „ 90,00 % „ » 245,00 °/o „ „ 360,00
Blitzpulver —
123
Blutkohle.
15. B l e i p e r s u l f a t . P b S 2 0 8 + 2 H 2 0 . Durch Elektrolyse von Bleisulfat in H 2 SO» erhalten. B i s jetzt kaum t e c h n i s c h verwendet. 16. B 1 e i s u 1 f a t. P b S 0 4 . W i r d a l s s c h w e r e r w e i s s e r kristallinischer N i e d e r s c h l a g bei Zusatz von H2SO4 oder Sulfaten zu B l e i s a l z e n erhalten. Ist in c a . 2 3 0 0 0 T . kalten W a s s e r s , bei G e g e n w a r t von H 2 SOa fast gar nicht löslich. Bleisulfat, techn , Teigform ,. „ weiss I a in Brocken „ „ I a „ Pulver . I I a » ,, » » Brocken „ „ « H a „ Pulver . „ ehem. rein
. . . .
°/o kg M k . 2 5 , 0 0 , 40,00 , 44,00 °/o , 30,00 °/o , 34,00 , 130,00
1 kg Mk 1 , 5 0
17. B 1 e i s u 1 f i d ( S c h w e f e l b l e i ) , P b S . In der Natur als B l e i g l a n z sehr verbreitet. B e i m Z u s a m m e n s c h m e l z e n von B l e i und S c h w e f e l erhalten, auf n a s s e m W e g e durch E i n w i r k u n g von H 2 S auf eine Bleilösung. Bleiglanz, Pulver Bleisulfid, gefällt „ ehem. rein, geschmolzen
°/o kg Mk. 4 0 , 0 0 °/o „ „ 180,00 1 „ „ 4,50
Blcithiosulfat, gefällt, weiss N o . I . . No. II . » r> ,, ehem. rein „ „ schwarz .
°/o kg Mk. 1 0 0 , 0 0
18. B 1 e i t h i o s u 1 f a t. PbS203. Durch Einwirkung einer Natriumthiosulfatlösung auf eine B l e i s a l z l ö s u n g erhalten. W e i s s e s Pulver, s e h r wenig in W a s s e r , leichter in L ö s u n g e n von T h i o s u l f a t e n löslich. Als B e s t a n d t e i l von p h o s p h o r f r e i e n Z ü n d m a s s e n , w e i t e r auch wohl zum Vulkanisieren von G u t t a percha nud K a u t s c h u k v e r w e n d e t . 80,00 120,00 106,00
°/o °/o %
Von den bleisauren Salzen ( P l u m b a t e n ) sind zu n e n n e n : 19. N a t r i u m p 1 u m b a t. N a 2 P b 0 4 . Durch L ö s e n von B l e i o x y d in N a t r o n l a u g e erhalten, dient zum F ä r b e n von Haaren und Horn, zur Erzeugung von Anlauffarben auf B r o n z e und M e s s i n g , , s o w i e auch zur D a r s t e l l u n g von Natriumstannat. Natriumplumbat, techn „ ehem. rein
.
•
°/o kg Mk. 8 0 , 0 0 1 „ „ 3,00
20. C a l c i u m o r t h o p l u m b a t . Ca2Pb04. W i r d durch Erhitzen eines innigen G e m i s c h e s von Kalkstein und B l e i g l ä t t e auf helle Rotglut unter Zuleiten eines kräftigen L u f t s t r o m e s e r z e u g t : 2 CaCOa + P b O + 0 3 = C a 2 P b O , + 2 C 0 2 . B e i niedrigerer T e m p e r a t u r wird d a s C a l c i u m o r t h o p l u m b a t durch Üherleiten von C 0 2 ( O f e n g a s e n ) wieder zersetzt, w o b e i S a u e r s t o f f frei wird. D e s halb hat d i e s e Verbindung eine B e d e u t u n g für die Darstellung von S a u e r s t o f f ( s . d.) g e w o n n e n . Calciumorthoplumbat „
Bleiverbindungen:
ehem. rein
°/ 0 kg M k . 1 0 0 , 0 0 1 „ „ 16,00
.
Fuerst Bros. & Co., New York, Nos. 2 u. i Stone Street.
M e t a l l i s c h e B l e i v e r b i n d u n g e n führt a u s :
J . L. C. Eckelt, Berlin N. 20. R.
Sämtliche Apparate
Haack,
Ing.-Chemiker,
zur Herstellung von
Godesberg a.
Rh.
Bleiverbindungen:
(Abt.: Apparatebau.)
Blitzpulver s i e h e „ P h o t o g r a p h i s c h e C h e m i k a l i e n " . Blutholz s i e h e „ P f l a n z e n f a r b s t o f f e " . Blutkohle. D u r c h E i n d a m p f e n von B l u t mit 1 5 — 2 0 % P o t t a s c h e ,
Verkohlen, A u s k o c h e n mit HCl (zur E n t f e r n u n g d e s K 2 C 0 3 ) , W a s c h e n mit H 2 Ö und Glühen unter L u f t a b s c h l u s s erhalten. W e g e n ihres a u s s e r o r d e n t l i c h s t a r k e n E n t f ä r b u n g s v e r m ö g e n s wird die B l u t k o h l e viel benutzt. Ein ä h n l i c h e s P r ä p a r a t wird aus Pflanzenteilen dargestellt und dann als P f l a n z e n b l u t k o h l e bezeichnet. Blutkohle . 1 kg Mk. 8,00 „
mit Säure gereinigt
.
.
.
1
„
„
12,00
Blutlaugensalz, gelbes und rotes — Boden.
124
Pflanzenblutkohie „ mit Säure gereinigt
Blutlaugensalz, gelbes und rotes,
1 kg Mk 1 , 7 5 ; °/o kg Mk. 1 4 5 , 0 0 1 „ „ 3,50 siehe
unter
„ E i s e n v e r b i n -
d u n g e n".
Blutmehl Blutstein.
siehe „ D ü n g e m i t t e l , k ü n s t l i c h e". B e s o n d e r e Varietät des Roteisensteins ( F e 2 0 3 ) , rötlichbraun mit f a s e r i g e r u n d s c h a l i g e r S t r u k t u r und s e i d i g e m G l a n z . D i e n t a l s P u l v e r s o w i e in g a n z e n S t ü c k e n z u m P o l i e r e n ; a u c h a l s r o t e A n s t r i c h f a r b e w i r d er benutzt. Blutstein, feinst präpariert I a . °/o kg Mk. 6 5 , 0 0 ; 1 kg Mk. 0,75 „ „ 48,00; 1 „ • °/« » 0,5b in Stücken • % „ „ 5 5 , 0 0 ; 1 ,, „ 0 , 6 5 „ Griffelform 4 — 8 cm lang . „ 5 ,00 1 „ „ 9,00 jt ii » 8—12 „ „ . . 1 •• 19 -IF) „ 17,00 1 >.
„ »> IIa
M a h l - und S i e b v o r r i c h t u n g e n für B l u t s t e i n :
Ii.
Haack,
Ing.-Chemiker,
Boden.
Godesberg
a.
Rh.
i.*nt.:
Apparatebau.)
A p p a r a t zur Bestimmung der D u r c h l ü f t u n g s f ä h i g k e i t des Bodens nach H e i n r i c h Mk. 1 6 , 5 0 B o h r s t o c k (Erdbohrer) nach O r t h aus vernickeltem Stahl, 11 mm stark, mit 3 0 cm langem Löffel, in polierter Holzhülse verschraubbar. Bohrer 8 0 cm lang mit eingeschlagener Teilung Mk. 15,00 B o h r s t o c k nach F r a n k e l zur Entnahme von Bodenproben zur bakteriologischen Untersuchung ,, 32,00 B o h r s t o c k nach G r u n e r für Moorkulturen, am oberen Ende mit Amboss und herausnehmbarem losem Handgriff: Länge 1 2 2,5 m. Preis 17,00 22,00 2 3 , 0 0 Mk. E r d b o d e n - T h e r m o m e t e r in Metallfassung mit Bohrvorrichtung, zur Bestimmung der Temperatur in verschiedenen Tiefen 0 — 6 0 ° C. in 1/io geteilt: L ä n g e des Unterteils 0,5 1 2 3 m. Preis 25,00 30,00 40,00 5 0 , 0 0 Mk. M e t a l l z y l i n d e r zur Bestimmung des P o r e n v o l u m e n s nach F l ü g g e Mk. 1 2 , 0 0 A p p a r a t zur Bestimmung der S a l p e t e r s ä u r e nach T i e m a n n . . . „ 21,00 S c h e i d e a p p a r a t nach T h o u l e t zur Trennung der Mineralien auf Grund ihres sp. G „ 10,50 S c h l ä m m a p p a r a t nach S c h ö n e : Konischer Schlämmtrichter 6,00 Piezometer ,, 4,50 Sieb 1,50 Wasserbehälter aus Zinkblech mit Abflussrohr und Hahn . . . . „ 18,00 Holzgestell „ 22,50 Etui für Trichter, Piezometer und Sieb , 9,00 K o m p l . Apparat, mit Schlauch „ 63,00 Kleinerer Schlämmtrichter . ,, 2,50 K o m p l . Apparat mit 1 grossen und 1 kleinen Schlämmtrichter . . ,, 67,50 S c h l ä m m a p p a r a t nach S c h ö n e mit Verbesserungen nach S c h ü t z , bestehend aus Schlämmtrichter, Piezometer, Wasserbehälter, Abflussrohr mit Hahn, Holzgestell, Sieb, Etui für Schlämmtrichter, Piezometer und Sieb sowie eisernem Gestell für den Schlämmtrichter, kompl. mit Schlauch „ 75,00 S c h l ä m m a p p a r a t nach N o e b e l , bestehend aus 4 konischen Glasgefassen, Holzgestell, Wasserbehälter mit konstant. Niveau . . . . „ 36,00 D i e 4 konischen Glasgefasse allein „ 9,00 S c h l ä m m z y l i n d e r nach K n o p mit 4 Tuben, Kautschukstopfen und Glashähnen, kompl . „ 18,00 S i e b s a t z für Bodenanalysen nach A l e x . M ü l l e r , 3 messingene Zwingen von 5 5 mm Durchm. mit genau gebohrten Öffnungen von 0,5, 1 und 2 mm, oben und unten mit D e c k e l 37,50
Bohröl — Borax.
125
D e r s e l b e mit 4 Feinheiten: 0,25, 0,5, 1 und 2 mm D e r s e l b e mit 5 Feinheiten: 0,25, 0,5, 1, 2 und 5 mm S i e b s a t z - S c h l ä m m a p p a r a t nach W o l f , bestehend aus 4 ineinander passenden Messingringen mit Siebeinsätzen von 0,1, 0,25, 0,5 und 1 mm Öffnung, rotierenden Bürsten und Glaszylinder . . . . . . .
„
56,00
„
68,00
„
105,00
Boden-Untersuchungsapparate: Georg Schmidt & v. d. Eitz, Schmiedefeld i. Thür.
Bohröl:
Neusser
Öl-Raffinerie
Jos.
Alfons
van
Endert,
Neuss a. Rhein.
B o l u s siehe „ E r d f a r b e n". B o m b o n n e s (Touriiis) siehe „ K o n d e n s i e r e n". B o r . B . A. O. = 10,94. Wird aus Borsäureanhydrid durch Schmelzen mit metallischem Natrium unter Luftabschluss gewonnen. Das amphorphe Bor ist ein kastanienbraunes, unschmelzbares Pulver; sp. O. 2,45, etwas in Wasser löslich. Es löst sich in geschmolzenem Aluminium auf und scheidet sich beim Erstarren desselben in Kristallen graphitähnlich aus. Die Kristalle sind gelb und durchsichtig bis schwarz und metallglänzend. Die härteste Varietät des kristallisierten Bors vom sp Q. 2,68 übertrifft in der Härte fast noch den Diamant. Technische Bedeutung hat das Element Bor selbst nicht, so wichtig auch seine Verbindungen sind. In neuester Zeit ist das Bor von M o i s s a n im elektrischen Schmelzofen erhalten worden. Bor, amorph Bor-Pulver nach M o i s s a n Bor, krist „ graphitartig
H Mk. 65,00; H „ 70,00; 1 g „ 6,00; lg,, 9,00;
1 kg Mk. 500,00 1 „ „ 600,00 D „ 55,00 D „ 80,00
B o r a c l t (Stassfurtit). Wird zu den Abraumsalzen (s. d.) gezählt und ist ein Doppelsalz aus Magnesiumborat und Magnesiumchlorid von der Formel 2 MgaBsOin + MgCl«. In den Handel kommen unter dem Namen Boracit eigentlich sämtliche borhaltige Mineralien des Stassfurter Salzlagers nach gröblicher Reinigung; man gewinnt daraus Borsäure. Boracit, geschlämmt . . . . „ gereinigt
. .
% kg Mk. 13,00 °/o „ „ 36,00
Boracit:
Kaliwerke, Aschersleben.
B o r a l siehe „ A r z n e i m i t t e l , N e u e r e". B o r a x . (Natriumbiborat) Na2B,C>7 + 10 HsO. Findet sich natürlich als Mineral (Tinkai), das aus einigen Seen in Tibet, Indien und Kalifornien auswittert. Die Reinigung geschieht durch Ubergiessen des Rohborax mit Kalkmilch; nach gutem Durchmischen löst man in siedendem H 2 0 und lässt absetzen. Nachdem so die Fettsubstanzen! in unlösliche Kalkseifen übergeführt sind, wird die klare Lösung abgezogen und durch Vermischen mit Chlorcalciumlauge von den letzten Kalkseife-Spuren befreit. Die schliesslich erhaltene geklärte Boraxlösung dampft man stark ein und lässt sie in Kristallisiergefässen sehr langsam abkühlen, wobei sich der Borax in einzelnen Kristallen ausscheidet. Die grösste Menge des Borax wird künstlich gewonnen. Man hat hierbei den g e w ö h n l i c h e n (prismatischen) B o r a x und den o k t a e d r i - ^ s e h e n B o r a x (Juwelier-Borax) zu unterscheiden; letzterer enthält nur 5 mol. Kristallwasser und kristallisiert aus 30° B6 starken Lösungen des gewöhnlichen Borax zwischen 55 und 80° aus. Der g e w ö h n l i c h e , p r i s m a t i s c h e Borax wird teils aus Borsäure durch Einwirkung auf Sodalösungen gewonnen, teils aus Boronatrocalcit (Borkalk) durch Kochen mit Soda, teils aus dem Boracit (s. d.); in letzterem Falle gewinnt man zuerst Borsäure (siehe unter „Borverbindungen") und aus dieser dann erst den Borax durch Einwirkung von Soda. Nach dem Russ. Priv. 5938 tfon 1901 werden zur Erzeugung von Borax borsaure Mineralien mittels Ammoniumkarbonats (sowie Ammoniumsulfits) zerlegt; das gebildete Ammoniumborat wird durch Umsetzung mit NaCl oder NaNOs in Borax übergeführt.
126
Borneol
— Borverbindungen.
Der oktaedrische Borax Na2B407 + 5 H 2 0 wird aus der Lösung des prismatischen Borax unter besonderen Verhältnissen gewonnen: Stärke der Lösung 30° B6; Kristallisationstemperatur zwischen 59 und 76°. Gewöhnlicher Borax bildet farblose, glänzende, säulenförmige Kristalle, die sich mit einer oberflächlichen weissen Verwitterungskruste bedecken. 100 T. Wasser lösen bei 10° 4,6 T., bei 90° 120 T. prismatischen Borax. Der oktaedrische Borax bildet grosse, viel härtere und luftbeständigere Kristalle, die in Wasser schwerer löslich sind. P r ü f u n g : Dieselbe geschieht wie bei Borsäure (vgl. 1 unter ,,B o r v e r b i n d u n g e n " ) . Borax, raffln. I a krist „ (Kristallmehl) „ Pulver „ „ „ extrafein „ ehem. rein kiist. D . A . I V „ Pulver D . A . I V „ gebrannt in Brocken „ Pulver „ geschmolzen (Boraxglas) in Stücken „ Pulver Oktaedrischer Borax, ungesagt, in Stücken von 2 5 0 — 4 0 0 g . . „ „ gesägt, in quadratischen Stücken von 4 cm Durchm. und 7 cm Länge Oktaedrischer Borax, gesägt, in rechteckigen Stücken von 3 X 4 cm Durchm. und 14 cm Länge
% % o/o °/ 0 % % °/o % °o »o %
kg M k . „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ ,, „
34,00 36,00 38,00 42,00 58,00 68,00 110,00 110,00 280,00 280,00 85,00
°o
,,
„
95,00
°/o „
„
100,00
Borax: Chemische
Werke
vorm.
Dr.
Heinrich
Byk, Berlin NW.
Anlagen zur Herstellung von Borax baut: J. L. C. Eckelt, Berlin N. 20.
B o r n e o l (Camphol; Borneolkampfer). C10H17. OH. Abkömmling der Terpene, und zwar ein Alkohol der Camphangruppe; es kommt in einer rechtsdrehenden, einer linksdrehenden und einer inaktiven Modifikation vor. Das Borneol ist eine sehr verbreitete Kampferart, die hauptsächlich auf Borneo und Sumatra in dgn alten Stämmen von Dryobalanops camphora vorkommt und dort mechanisch gesammelt wird. Rechts- und linksdrehendes Borneol entstehen künstlich, und zwar nebeneinander, wenn man gewöhnlichen Kampfer in alkoholischer Lösung oder in indifferenten Lösungsmitteln mit Na reduziert. Von der P o n t c h e s t e r C h e m i c a l C o . in New-York wird Borneol (und daraus weiter künstlicher Kampfer) dadurch hergestellt, dass man auf ätherfreies Terpentinöl Oxalsäure einwirken lässt und das Gemisch mit CaO behandelt, worauf man entstandenes Borneol und Kampfer abdestilliert. Die Verbindung, P i n y l f o r m a t , zersetzt sich beim Erhitzen in Borneol und CO. Siehe auch unter „ K a m p f e r". Rein bildet es Kriställchen von kampferähnlichem, jedoch mehr an Pfeffer und Ambra erinnerndem Geruch. Sch. P. 203—204°; S. P. 212°; O. D. = ± 37—38°. Borneol, pur Fabrik ehem. Präparate Dr. Richard Sthamer, Hamburg.
1 kg Mk. 4 5 , 0 0
B o r n y l a c e t a t siehe unter „ R i e c h s t o f f e , k ü n s t l i c h e". B o r o l siehe „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e". Boi-verblndungen. 1. B o r s ä u r e . H 3 B0 3 . Findet sich in vulkanischen Gegenden, vor allem in Toskana, und zwar teils kristallisiert (Sassolin), teils in heissen Quellen (Lagunen) gelöst, teils auch in den heissen Dämpfen (Suffionen), die dort der Erde entströmen. Durch Einleiten der Suffionen in die Lagunen erhält man eine 2 %ige Borsäurelösung, aus der durch Eindampfen diese selbst gewonnen wird.
Bottiche —
127
Braunkohlenteer.
Weiter gewinnt man die Borsäure künstlich aus zahlreichen Bormineralien, beispielsweise in grossem Massstabe aus dem Stassfurtit der A b r a u m s a l z e (s. d.). Der Stassfurtit (Boracit) ist ein Doppelsalz aus Magnesiumborat und Magnesiumchlorid; man löst ihn in etwas verdünnter HCl und trägt den erhaltenen Brei in kochendes Wasser ein. Nachdem sich die Lösung bei ca. 100° geklärt hat, wird sie in die Kristalliergefässe abgehebert. Die erhaltene R o h b o r sä u r e wird durch Umkristallisieren raffiniert. Die Kristallisation geschieht in mit Blei ausgeschlagenen Holzgefässen, das Umkristallisieren in Steingutwannen. Die Gewinnung von Borsäure aus den abfallenden Mutterlaugen, aus denen die Darstellung bisher nicht lohnend war, bezweckt das D. R. P. 136 181. Hiernach gelingt es, die Borsäure der Mutterlauge vollständig und chemisch rein, und zwar ohne jede Abdampfung, zu gewinnen, indem man solche Flüssigkeiten zusetzt, die die Borsäure lösen, sich aber mit der Mutterlauge selbst nicht mischen; als derartige Lösungsmittel werden Ä t h e r , E s s i g s ä u r e und C h l o r o f o r m genannt. Reine Borsäure kristallisiert in fettglänzenden, farblosen Schuppen des triklinen Systems; bei 15° löst sie sich in ca. 30 T., bei 100° in ca. 3 T. H 2 0. Mit Wasserdampf ist sie flüchtig, in Alkohol löst sie sich leicht. Bei Erhitzung auf 100° geht die gewöhnliche Borsäure (Orthoborsäure) B(OH) a in M e t a b o r s ä u r e BO . OH über, während aus dieser bei 140° die P y r o b o r s ä u r e H2B1O7 entsteht. Beim Glühen erhält man das Bortrioxyd (Borsäureanhydrid) B 2 O 3 , eine glasige Masse vom Sch. P. 180°. P r t t f u n g f t Man löst 2—3 g Borsäure in warmem HaO, filtriert (las Unlösliche ab, versetzt das Filtrat mit HNO.,, scheidet in der einen Hälfte desselben die SiO„ ab und fällt in der anderen Hälfte mit AgNO. das C1 und mit Ba(NO,)„ die H 2 S0 1 . Eine andere Probe dampft man mit HF und etwas HjSO^ zur Trockne, löst den "Rückstand mit HCl und H„0 auf und trennt und bestimmt in der Lösung Fe, AI, Ca, Mg, K und Na in üblicher Weise. Häufig enthält die Borsäure Ammoniumsalze; man bestimmt dann das NH, durch Erhitzen einer Probe mit Natronlauge, Einleiten des entwickelten Gases in titrierte H 2 S0 4 und Zurücktitrieren mit entsprechend eingestellter Natronlauge. — Vgl. auch D. A. IV.
• . Borsäure, roh T o s k a n a raffin. krist. JJ dopp, raffin.,, weiss krist JJ Pulver » » » . . . feinstes Pulver JJ JJ JJ in grossen S c h u p p e n . JJ JJ JJ Borsäure, ehem. rein, weiss krist. D . A . I V . „ Pulver D . A . I V . j> i? JI feinstes Pulver D . A. I V JJ JJ JJ in grossen S c h u p p e n JJ JJ TJ B o r s ä u r e a n h y d r i d , techn ehem. rein »
.
.
.
. . %
• .
° o kg Mk. 4 3 , 0 0 47,00 J> J> 50,00 yf • • °/o >> 60,00 if ff 70,00 . . °/o )f ff 63,00 . • «Vo ff ff . . °,0 k g M k 6 3 , 0 0 75,00 . . °/o ff ff 83,00 • • °/0 fy yf 80,00 . . °/o ff ff . . °/o •f tf 1 7 0 , 0 0 3,00 . . 1 ff ft .
. . . • . . . .
2. B o r a x s. d. Andere borsaure Salze (Borate) sind unter den betreffenden Metallverbindungen zu finden. Borokarbid siehe unter ,,K a r b i d e". Borverbindungen:
Fuerst Bros. & Co., New York, Nos. 2 u. 4 Stone Street.
Bottiche:
Vereinigte Rheinische Fassfabriken, G. m. b. H., Andernach a. Rhein.
B r a n n t w e i n e siehe ,,S p i r i t u o s e n". B r a s s o l i n e siehe „C e 11 u 1 o i d 1 a c k e". B r a u e r e i siehe „B i e r". B r a u n k o h l e siehe „ B r e n n s t o f f e". B r a u n k o h l e n t e e r . Man gewinnt den Braunkohlenteer aus bituminösen Braunkohlensorten (Schweelkohle) durch das S c h w e e 1 e n , d. h. eine trockne Destillation in geschlossenen Gefässen. Hierbei bleibt Koks zurück, während von den flüchtigen Verbindungen ein kleiner Teil in Form von Gasen entweicht und die Hauptmenge sich als Teer kondensiert.
128
Braunschweigcr Grün — Braunstein.
Der Braunkohlenteer bildet eine braungelbe bis schwarze, bei gewöhnlicher Temperatur butterartig weiche Masse, die zwischen 15 und 30° C. zu einer dunklen, grün fluoreszierenden Flüssigkeit schmilzt. Sp. O. zwischen 0,820 und 0,950, bei guten Sorten durchschnittlich 0,840 (bei 35"). Zur Verarbeitung wird der Teer angewärmt, häufig auch erst gewaschen und dann destilliert. Die früher übliche Vorreinigung des Rohteers mit H 2 S0 4 wird, da sie häufig ein Verharzen bewirkt, jetzt nur noch in seltenen Fällen ausgeführt. Die Destillation geschieht in gusseisernen Blasen, und zwar sehr häufig auch unter vermindertem Druck (Vakuumdestillation); neuerdings mächt sich auch eine fortschreitende Einführung der W a s s e r d a m p f d e s t i l l a t i o n bemerkbar. Das hierbei gewonnene e r s t e Destillat, das R o h ö l , wird zunächst einer chemischen Reinigung durch Behandlung mit Säure und Lauge unterworfen; dann wird es (gewöhnlich über Atznatron) fraktioniert. Bei der fraktionierten Destillation gewinnt man P h o t o g e n , S o l a r ö l , Q a s ö 1 u. s. w. Das bei der Destillation des Rohteers gewonnene z w e i t e Destillat besteht der Hauptmenge nach aus Paraffin und wird weiter gereinigt. Vgl. die Artikel „P a r a f f i n", „S o 1 a r ö 1" und „ O r u d e". Prüfung! F ü r d i e P r ü f u n g d e s Rohteers k o m m e n d a s sp. G., d e r Erst. P . u n d d i e Destillationsprobe i n Betracht. Das s p . G. wird b e i 45° C. b e s t i m m t ; d i e wertvollen Teile des Teers ( ö l u n d Paraffin) e r n i e d r i g e n , d i e m i n d e r w e r t i g e n Teile (Kreosote u n d basische Stoffe) e r h ö h e n das Gewicht. D e r Erst. P . l i e g t u m so höher, j e grösser d e r P a r a f f i n g e h a l t des Teers i s t . A m w i c h t i g s t e n i s t d i e D e s t i l l a t i o n s p r o b e : Man d e s t i l l i e r t e t w a 200 g Teer aus einer R e t o r t e und f ä n g t z u n ä c h s t das Destillat b i s z u demjenigen P u n k t e , wo e i n Tropfen auf E i s e r s t a r r t , a l s „ l e i c h t e s R o h ö l " , das weitere Destillat bis zu dem P u n k t e , wo gelblichrote harzige Massen übergehen, a l s , , P a r a f f i n m a s s e " auf. D i e r ö t l i c h e n Anteile werden g e t r e n n t a u f g e f a n g e n . Der gewogene Destillationsrtickstand s t e l l t den , , K o k s " d a r ; d i e Gewichtsdifferenz zwischen d e r verwendeten T e e r m e n g e und d e r Summe aller gewogenen P r o d u k t e wird als Gas + Verlust i n R e c h n u n g g e b r a c h t . Man kann auch m i t e i n e m T h e r m o m e t e r destillieren u n d so g e t r e n n t d i e Destillate b i s 150°, b i s 250° u . s. w . a u f f a n g e n , indem m a n gleichzeitig das Verhalten der Destillate auf Eis b e o b a c h t e t . Der Teer b e g i n n t gegen 80—100° C. zu sieden; die I l a u p t m e n g e geht zwischen 250—300—350° über.
Der Braunkohlenteer erzielt durchschnittlich Mk. 1 6 , 0 0 — 2 0 , 0 0 pro % kg. Adolf Tliöl, Hannover.
Braunschweiger Grün siehe „ K u p f e r f a r b e 11". Braunstein (Mangandioxyd). Mn0 2 . Unter dem Namen Braunstein wird eine ganze Anzahl von Manganerzen gehandelt, bei denen der Gehalt an wirksamem Mn0 2 zwischen 50 und über 90 % schwankt. Das Mineral erscheint in grauschwarzen bis schwarzen, kristallinischen oder derben, metallisch glänzenden, abfärbenden Massen; sp. G. 4,5—5,0. Beim Erhitzen gibt der Braunstein O ab; mit HCl entwickelt er Cl. Prüfung; I n der Chlorindustrie, wo der B r a u n s t e i n am meisten g e b r a u c h t wird, e r s t r e c k t m a n seine technische P r ü f u n g auf d i e B e s t i m m u n g der F e u c h t i g k e i t (bei 100°), auf d i e Bes t i m m u n g des aktiven Sauerstoffs, der Kohlensäure und der zu seiner Zersetzung n ö t i g e n Salzsäure. Die B e s t i m m u n g der CO., e r f o l g t gewichtsanalytisch durch Austreiben m i t verd. H2SO< u n d A u f f a n g e n i n N a t r o n k a l k "oder aber gasvolumetrisch. Zur Bestimmung der f ü r die Z e r s e t z u n g nötigen H C l löst m a n u n t e r E r w ä r m u n g i n einem Kolben m i t Rückflussktthler 1 g B r a u n s t e i n i n 10 ccm starker HCl, deren Gehalt durch Titrieren e r m i t t e l t wurde. D i e e r k a l t e t e Lösung wird solange m i t f i o r m a l n a t r o n l a u g e versetzt, b i s sich r o t b r a u n e , b e i m Ums c h ü t t e l n n i c h t mehr verschwindende F l o c k e n von Fe 2 (OH) B bilden. Die verbrauchte Lauge r e c h n e t m a n auf die S t ä r k e der verwendeten H C l u m u n d zieht die so e r m i t t e l t e überschüssige S ä u r e von den zuerst angewendeten 10 ccm ab. Auf die sehr verschiedenen Methoden zur Bes t i m m u n g des aktiven Sauerstoffs k a n n hier n i c h t eingegangen werden.
Stücke Braunstein, ca. 6 0 % . . . . . % kg Mk. 5 , 0 0 - 6 , 0 0 „ 7ti/75°/o °/o „ „ 6,00— 7 , 0 0 % „ „ 7 , 5 0 - 8,50 „ 78/82% „ 82/^5° o % „ „ 9,00—10,50 „ 8f)/90°/o % „ „ 12,00-14,00 krist. Stufen, ca. 9 0 / 9 5 % . . % „ „ 2 5 , 0 0 - 3 2 , 0 0
Gemahlen 6,50— 7,50 7,50— 8,50 9,00—10,00 11,00-12,50 13,50-16,00 27,00—35,00
Braunstein: Bernfeld & Rosenberg, Wien 9/1, Liechtensteinstr. 21. F r i s c h a u e r & Co., Bergwerksbesitzer u. Fabrik ehem. P r o d u k t e , Wien VI/1.
I L e h m a n n & Voss, H a m b u r g . Wilhelm Minner, B e r g p r o d u k t e , Arnstadt ! j
(Thür.).
Brauseeinrichtungen —
K.
Brechungsexponenten.
12Ö
Mahl- und Siebvorrichtungen für Braunstein:
Hikaek,
Ing.-Chemiker,
Godesberg
a.
Rh.
(Abt.:
Apparatebau.)
Brauseeinrichtungen:
Jklax B r a n d e n b u r g , Grßsste Berliner P u m p e n f a b r i k , Berlin SO. 36, Kiefholzstr. 19/20.
Brechungsexponenten. Das spezifische Brechungsvermögen eines Körpers ist — — , wobei n den Brechungsexponenten und d die Dichtigkeit n—1 P, worin P das Atom- bezw. Molekular-Gebedeutet. Das Produkt wicht bedeutet, ist das Refraktionsäquivalent (Refraktionskonstante) des Elements bezw. der Verbindung. Mischt man x Oewichtsteile einer Flüssigkeit vom Brechungsindex m und •der Dichtigkeit di mit 100—x Gewichtsteilen einer Flüssigkeit vom Brechungsindex n2 und der Dichtigkeit d2, so ist nach L a n d o l t : /n—1 _ na—H 100. n,-l \ d da ' - ( l ( X ) - x ) 5 ^ = 1 0 0 5 - ^ , demnach: x = ni — 1 na—1 di
ds
1. B r e c h u n g s k o e f f i z e n t e n e i n i g e r G a s e u n d D ä m p f e . Stoff Acetylen Ammoniak Brom Brom Wasserstoff . . . •Chlor Chlorwasserstoff . . . •Cyanwasserstoff . . . Kohlendioxyd . . . . Kohlenoxyd . . . .
Licht- Brechungsart ') exponent D weiss D D weiss weiss weiss weiss weiss
1,000610 1,0C0381 1,001132 1,000573 1,000772 1,000449 1,000451 1,000449 1,000340
Licht- Brechungsart ') I exponent
Sfof f Luft, atmosph. Methan Sauerstoff . . . Schwefeldioxyd Schwefelkohlenstoff Schwefelwasserstoff Stickstoff . . . Wasser Wasserstoff . . .
. . . . .
D weiss weiss weiss weiss weiss weiss weiss weiss
1,000294 1,000449 1,000270 1,000665 l,i , 01554 1,000639 1,000319
1.,000261
1,000143
2. B r e c h u n g s e x p o n e n t e n e i n i g e r F l ü s s i g k e i t e n g e g e n L u f t f ü r g e l b e s L i c h t (Linie D). Stoff Acetaldehyd Aceton . . Äthyläther Äthylalkohol Amylalkohol Anilin . Benzol . Bittermandelöl
Tempe- Brechungsratur exponent
20» 20o 15o 20o 20o 20o 20o 20o
1,33157 1 ,'-1 ,. für „ 35,00 n » » Emaille °/o n % n „ 130,00 „ schneeweiss, Pulver tl „ 260,00 °/o n „ • » Hütchen . . . . „ ehem. rein, D. A. IV . . . 1 kg Mk. 2,15 % }> „ 196,00 „ 98,00 wasserfrei, schneeweiss, für Emaille °/o » K 1 „ zweibasisch „ 4,75 „ 395,00 „ dreibasisch 1 kg Mk. 4,40 °0 » „ 43,00 S a u r e s Calciumphosphat, roh, Pulver (40°,o P a 0 6 ) . . . °/o n „ 148,00 °/o n „ ,, dopp. raffln, (arsenfrei) Pulver . 98,00 „ „ „ „ Teigform . °/o j? „ „ 276,00 „ „ ehem. rein, Pulver . 1 kg Mk. 3,00; °/o » krist „ 4,50 1 n » * >, Lehmann & Voss, Hamburg. Leimfabrik Brecheishof in Schlesien.
I Adolf Thül, Hannover. |
16. C a l c i u m p l u m b a t s i e h e unter „Bleiverbindungen" No. 20. 17. C a l c i u m r h o d a n ü r ( R h o d a n c a l c i u m ) . C a ( C N S ) 2 + 3 H 2 0 . Zur D a r s t e l l u n g v e r s e t z t m a n r o h e R h o d a n a m m o n i u m l a u g e n ( s i e h e unter ,,R h o d a n v e r b i n d u n g e n " ) mit C a l c i u m h y d r a t und treibt d u r c h Einleiten v o n D a m p f d a s NH 3 m ö g l i c h s t schnell a u s . M a n d a m p f t die e r h a l t e n e L a u g e auf 45° B6 ein, w o b e i R h o d a n c a l c i u m b e i m E r k a l t e n a u s k r i s t a l l i s i e r t . Calciumrhodanür, techn °/ 0 kg Mk. 150,00 „ ehem. rein 1 „ .. 4,40 18. C a l c i u m s u l f a t ( s c h w e f e l s a u r e r Kalk). CaS04. F i n d e t sich w a s s e r f r e i a l s A n h y d r i t u n d w a s s e r h a l t i g a l s G i p s . Alles T e c h n i s c h e ü b e r d a s n a t ü r l i c h e C a l c i u m s u l f a t s i e h e u n t e r „ G i p s " . Für m a n c h e Z w e c k e w i r d d a s C a l c i u m s u l f a t a u c h künstlich bereitet, n ä m l i c h d u r c h Fällen k o n z e n t r i e r t e r C a l c i u m s a l z l ö s u n g e n mit einem l ö s l i c h e n S u l f a t o d e r H 2 S 0 4 . Calciumsulfat, g e f ä l l t , weiss, Pulver . . . . . . . °/o kg Mk. 24,00—30,00 „ „ „ „ bei Waggonladung . u / 0 „ „ 18,00 ehem. rein % „ „ 90,00 „ saures, „ „ 1 „ „ 4,20 Adolf Thül, Hannover.
19. C a 1 c i u m s u 1 f i t. a ) N e u t r a l e s C a l c i u m s u l f i t ( s c h w e f l i g s a u r e r Kalk). CaS03. T e c h n i s c h d u r c h B e h a n d e l n v o n p u l v e r f ö r m i g g e l ö s c h t e m Kalk mit S 0 2 . D e r Kalk m u s s in d ü n n e r L a g e a u s g e b r e i t e t sein, d a s S 0 2 - G a s w i r d d u r c h Verb r e n n u n g v o n S e r h a l t e n . Die bei d e m P r o z e s s e n t w i c k e l t e W ä r m e ist g e n ü g e n d , um d a s H y d r a t w a s s e r d e s K a l k e s zu v e r d a m p f e n und s o d i e B i l d u n g v o n C a l c i u m b i s u l f i t zu v e r h i n d e r n . W e i s s e s , k a u m in H 2 0 l ö s l i c h e s P u l v e r , d a s in f e s t e r F o r m g e h a n d e l t w i r d . M a n b e n u t z t es h a u p t s ä c h l i c h als b e q u e m e E n t w i c k e l u n g s s u b s t a n z f ü r S 0 2 . b ) C a l c i u m b i s u l f i t ( s a u r e r s c h w e f l i g s a u r e r Kalk). CaH2(S03)2. K a n n d u r c h L ö s e n von C a S 0 3 in w ä s s e r i g e r S 0 2 erhalten w e r d e n , d o c h g e -
Calomel —
Carbonate.
149
winnt man es technisch stets durch Einleiten von S 0 2 - G a s in Kalkmilch. Dieser Prozess wird in grossem M a s s s t a b e vorgenommen, um den Röstgasen (Hüttenrauch) die auf die Vegetation schädlich wirkende S 0 2 zu entziehen: Man leitet die R ö s t g a s e in mit Kalksteinstücken gefüllte Türme ein, in denen von oben H 2 0 herabrieselt; es entweicht dann nicht S 0 2 sondern C 0 2 , während unten eine Calciumbisulfitlösung abfliesst. Kommt in den Handel als Lösung, die in grossem M a s s s t a b e zur Herstellung von Holzcellulose für die Papierfabrikation dient; über diese „Sulfitcellulose" vgl. unter ,,C e 11 u 1 o s e " . Calciumsulfit, neutr., techn „ „ gereinigt „ ehem. rein Calciumbisulfit, L ö s u n g ( 1 0 — 1 2 ° Be)
°/o k g M k . 85,00 % » „ 50,00 % „ „ 100,00 „ 10,00 °/o „
Anlagen zur Gewinnung von Calciumbisulfit baut:
Georg Woite, Maschinenfabrik, Dessau (Schwefelöfen).
20. C a l c i u m t h i o s u l f a t (unterschwefligsaurer Kalk). CaS203. Wird fast sämtlich a u s den an C a S reichen Sodarückständen des LeblancProzesses gewonnen, indem man d a s Calciumsulfid entweder freiwillig zu Thiosulfat oxydieren lässt oder diese Oxydation durch Einblasen von Luft beschleunigt. Vielfach bringt man auch d a s C a S durch Kochen mit S in Lösung und bewirkt dann die Umsetzung in Thiosulfat durch Einleiten von S 0 2 . Dient zur Darstellung von andern Thiosulfaten sowie von Antimonzinnober. Calciumthiosulfat, techn. „ „ „ krist.
. flüssig
°/o k g M k . 1 0 6 , 0 0 1 kg Mk. 2,50;
% %
„
„
„
20,00
„
225,00
Mk.
45,00 70,00 56,00 66,00 50,00 1,00 160,00 30,00 76,00
21. C h l o r k a l k s. d. 22. S c h w e f e l c a l c i u i n (Kalkschwefelleber). Dient in der Gerberei als energisches Enthaarungsmittel, wird jedoch meistens nicht als fertiges Präparat verwendet, vielmehr in Form einer Mischung von Kalkmilch mit Realgar (vgl. A r s e n s u l f i d e unter „ A r s e n v e r b i n d u n g e n " ) . Schwefelcalcium, g r a u g e l b ,. weissgelb N o . 1 No. 2 . . . „ e i n f a c h , roh, Pulver N o . „ „ No. „ „ in Brocken ii ,, gereinigt, weiss „ „ flüssig Calciumsulfhydrat, T e i g f o r m
% kg . 1 2 .
. 1 kg Mk. 1,80; 1 kg Mk. 0,95 ;
°/o °/o n °/o °/0 n 1 °/o »lo °/o
» »
n »
« «
Calciumverbindungen:
Fuerst, Bros. & Co., New York, Nos. 2 u. 4 Stone Street.
C a l o m e l (Quecksilberchlorür) siehe unter ,,Q u e c k s i 1 b e r v e r b i n d u n g e n". C a m p e c h e h o l z siehe , , P f l a n z e n f a r b s t o f f e " . C a m p h e n siehe „ T e r p e n e". C a m p h o r siehe „ K a m p f e r " . C a n a d a b a l s a m siehe „ K a n a d a b a 1 s a m " sowie „ B a l s a m e " . C a p u t m o r t u u m siehe „ E i s e n f a r b e n " . C a r b i d e siehe „ K a r b i d e " . C a r b o l l n e u m siehe „ K a r b o l i n e u m " . C a r b o l s ä u r e siehe „ P h e n o 1". C a r b o n a t e (köhlensaure Salze) siehe unter den betreffenden Metallverbindungen sowie unter „C h 1 o r a 1 k a 1 i p r o z e s s , ' elektrolyt i s c h e r".
150
Carbonit —
Celluloid.
C a r b o n i t siehe „ S i c h e r h e i t s s p r e n g s t o f f e". C a r b o r u n d siehe „ K a r b o r u n d". C a r d o l siehe Acajoubalsam unter „ B a l s a m e". C a r l s b a d e r S a l z siehe „ K a r l s b a d e r S a l z". C a r m i n siehe „ T i e r i s c h e F a r b s t o f f e". C a r n a u b a w a c h s siehe „W a c h s , v e g e t a b i l i s c h e s". C a r t h a m i n siehe „ P f l a n z e n f a r b s t o f f e". C a r v o n (Carvol) siehe „ R i e c h s t o f f e , künstliche" und „ T e r p e n e". C a s e l n siehe „ K a s e i n". C ä s i u m und C ä s i u m v e r b i n d u n g e n . C ä s i u m . Cs. A. G. = 133,0. Das metallische Cäsium lässt sich nur schwierig durch Elektrolyse einer geschmolzenen Mischung von Cäsiumcyanid mit Baryumcyanid gewinnen. Es ist ein sich an der Luft schnell entzündendes, silberweisses, sehr weiches Metall. Sp. G. (bei 15°) 1,88; Sch. P. 26—27°; S. P. 270°. Es ist ohne jede technische Bedeutung. Cäsiummetall
.
.
0,1 g Mk. 3 , 0 0 ; 1 g Mk. 2 5 , 0 0
Die C ä s i u m v e r b i n d u n g e n ähneln in allen Stücken denen des Kaliums; sie sind zuerst in der Mutterlauge der Dürkheimer Salzsole aufgefunden worden. Von den Cäsiumverbindungen ist das Cäsiumoxydhydrat CsOH eine sehr starke Base; von Wichtigkeit für die Trennung der Cäsiumvon den Kaliumverbindungen ist das Cäsiumplatinchlorid, das in HäO ausserordentlich schwer löslich ist. Häufiger verwendet wird der C ä s i u m a l a u n (und der C ä s i u m - R u b i d i u m a l a u n ) ; ersterer ist im Wasser etwa 22 mal schwerer löslich als Kalialaun. Cäsiumalaun Cäsiumbitarlrat
.
.
D Mk. 1 , 8 0 :
Cäsiumnitrat, krist
Cäsium-Rubidiumchlorid Cäsiumsulfat
D
Mk. 1 , 0 0 ; . 3,ü0;
H Mk. 1 5 , 0 0 D 3,50 D 5,00 D 5,00 D 5,50 D 6,00 » H 8,00 H 30,00 D 4,50 »
C a s s e l e r g e l b siehe „ B l e i f a r b e n". C a s s e l m a n n s Grün siehe „ K u p f e r f a r b e n". Cassiattl siehe „Z i m t ö 1". Cassius P u r p u r siehe „G o 1 d f a r b e n". C a t e c h u siehe „K a t e c Ii u". Cedernholzöl siehe „ Z e d e r n h o l z ö 1". Celloidin. Aus dem K o l l o d i u m (s. d.) erhalten, indem man eine Kollodiumlösung mit Wasser fällt. Da hierbei die schmierigen bräunlichen Substanzen gelöst bleiben, so besteht das Celloidin aus reiner Nitrocellulose. Man formt es in Tafeln von ca. 200 g Gewicht, die eine hornharte (anfangs weichliche), durchsichtige, milchig getrübte Masse bilden. Celloidin in Tafeln, jede zu 4 0 g ( 2 0 ° / 0 ) Kollodiumwolle: per Blechdose, ä 1 Tafel in Blechdosen zu 5 und 4 0 Tafeln, a Tafel
Mk. 3 , 0 0 „ 2,60
Celluloid (Zellhorn). Wenn man Nitrocellulose mit Kampfer zusammenpresst, so erhält man unter besonderen Umständen die als Celluloid bekannte Masse. Die Nitrocellulose mus hierfür wesentlich aus D i n i t r o c e l l u 1 o s e (siehe unter „Kollodium") bestehen; sie wird im Holländer gemahlen, entwässert und mit 40—50 % Kampfer zusammengewalzt, hierauf hydraulisch jn Formen gepresst und unter starkem Druck auf 80-130° erhitzt. Nach mehr-
Celluloid.
151
s t ü n d i g e m P r e s s e n w i r d d a s Celluloid im V a k u u m über g e s c h m o l z e n e m C a C b g e t r o c k n e t . Sind F a r b s t o f f e z u z u m i s c h e n , s o g e s c h i e h t d i e s gleichzeitig beim M i s c h e n d e r Nitrocellulose mit d e m K a m p f e r . N a c h a n d e r e m V e r f a h r e n w i r d d a s M i s c h e n nicht t r o c k e n s o n d e r n u n t e r Z u s a t z v o n M e t h y l a l k o h o l o d e r Äther v o r g e n o m m e n ; m a n a r b e i t e t d a n n a l s o in d e r Kälte u n t e r A n w e n d u n g v o n K a m p f e r l ö s u n g e n und w a l z t d i e e r h a l t e n e p l a s t i s c h e M a s s e zu P l a t t e n a u s , die nach d e m E r h ä r t e n in h y d r a u l i s c h e n P r e s s e n u n t e r E r w ä r m u n g b e h a n d e l t werden. Ausserordentlich zahlreiche, grösstenteils patentierte Verfahren bez w e c k e n n a m e n t l i c h d e n E r s a t z d e s d u r c h s e i n e n G e r u c h sich b e m e r k b a r machenden Kampfers durch andere Substanzen. So v e r w e n d e t m a n als Kampferersatz N a p h t a l i n , N i t r o n a p h t a l i n , N a p h t h y l a c e t a t , ferner P h o s p h o r s ä u r e e s t e r und K o h l e n s ä u r e e s t e r des P h e n o l s , der K r e s o l e u n d d e s N a p h t o l s , H a l o g e n d e r i v a t e der a r o m a t i s c h e n K o h l e n w a s s e r s t o f f e , dann P h e n o x y l und N a p h t o x y l e s s i g s ä u r e , A c e t o c h l o r h y d r i n e , Acetine, Direaphthylketon, Methyl n a p h t h y l k e t o n , Nitroc e l l u l o s e und v i e l e s a n d e r e . Celluloidähnliche Massen erhält man auch durch Zusammenkneten von N i t r o c e l l u l o s e mit Kasein, u n d n o c h b e s s e r e P r o d u k t e w e r d e n g e w o n n e n (D. R. P . 138 783 u n d 139 905), i n d e m m a n g e w ö h n l i c h e m Celluloid Kasein o d e r a b e r eine V e r b i n d u n g v o n K a s e i n mit einem Metalloxyd zusetzt. Auch k e r a t i n h a l t i g e S t o f f e h a t m a n zur C e l l u l o i d f a b r i k a t i o n h e r a n g e z o g e n , u n d z w a r w i r d n a c h d e m D. R. P. 134 314 d a s k e r a t i n h a l t i g e M a t e rial (Wolle, Klauen, Nägel, H o r n , H a a r e , F e d e r n u. s. w . ) fein zerteilt, in a l k a lischer L a u g e a u f g e l ö s t u n d d u r c h S ä u r e n a u s g e f ä l l t . D i e a u s g e p r e s s t e M a s s e w i r d d u r c h B e h a n d e l n mit g a s f ö r m i g e m o d e r g e l ö s t e m F o r m a l d e h y d g e h ä r t e t und u n q u e l l b a r g e m a c h t . D i e s e s M a t e r i a l soll ein a u s g e z e i c h n e t e s Celluloid abgeben. W a s d a s gewöhnliche Kampfer-Celluloid anlangt, so hat man schon l ä n g e r e Zeit v e r s u c h t , d e n n a t ü r l i c h e n d u r c h d e n k ü n s t l i c h e n K a m p f e r (vgl. d e n Artikel " K a m p f e r " ) zu e r s e t z e n ; a b e r d a s P r o d u k t b e f r i e d i g t e g a r nicht, u n d z w a r w a r e n d i e F e h l e r auf V e r u n r e i n i g u n g e n d e s k ü n s t l i c h e n K a m p f e r s z u r ü c k z u f ü h r e n . N u n m e h r h a t C a l l e n b e r g ein V e r f a h r e n zur R a f f i n i e r u n g v o n k ü n s t l i c h e m K a m p f e r e n t d e c k t , n a c h w e l c h e m d e r l e t z t e r e in kristallklaren Massen erhalten wird und auch solche nitrierte Baumwollen auflöst, d i e v o n a l k o h o l i s c h e n L ö s u n g e n n a t ü r l i c h e n K a m p f e r s nicht a u f g e n o m m e n w e r d e n . D a s s o d a r g e s t e l l t e Celluloid ist s e h r h a l t b a r u n d , w e n n ihm mit d e r K a m p f e r l ö s u n g zugleich e i n e g e w i s s e M e n g e N a p h t a l i n b e i g e g e b e n w i r d , w e d e r entzündbar noch explosiv. Um d i e F e u e r g e f ä h r l i c h k e i t u n d E x p l o s i v i t ä t d e s Celluloids zu b e s e i t i g e n o d e r d o c h s t a r k zu v e r r i n g e r n , m i s c h t m a n d e r M a s s e A l u m i n i u m s a l z e , M a g n e s i u m c h l o r i d , A s b e s t , N a p h t a l i n u. a. m. bei. U b e r d a s D e n i t r i e r e n d e r C e l l u l o i d m a s s e n vgl. d i e in d e n Artikeln „ D e n i t i r i e r e n " u n d „ S e i d e , k ü n s t l i c h e " angegebenen Methoden. Durchscheinende hornähnliche, harte, elastische, schwer zerbrechliche, bei g u t e n F a b r i k a t e n g e r u c h l o s e (bei s c h l e c h t e n n a c h K a m p f e r r i e c h e n d e ) M a s s e , d i e sich in d e r W ä r m e d u r c h D r u c k s c h w e i s s e n s o w i e a u f l e i m e n lässt. Celluloid ist unlöslich in W a s s e r , leicht e n t z ü n d l i c h , v e r b r e n n t mit r u s s e n d e r F l a m m e u n t e r K a m p f e r g e r u c h . Bei 125° w i r d e s p l a s t i s c h ; bei 140° z e r s e t z t e s sich, o h n e zu e x p l o d i e r e n . Seine vielseitige V e r w e n d u n g ist b e k a n n t . Rohcelluloid, in Platten; Preise schwanken nach Qualität und Farbe Rohcelluloid in Stäben, ebenso • . . Celluloidröhren '
1 kg Mk. 5,00—8,50 1 „ „ 5,50—7,50 1 „ „ 5,50—6,00
M a s c h i n e n u n d A p p a r a t e zur C e l l u l o i d - F a b r i k a t i o n : Deutsche Steinztugwarenfabrik, Frietlrichsfeld (f'ac'en). Gebr. Heine, Viersen, Rheinland (Zentrifugen).
Fried. Krupp Aktiengesellschaft Grusonwerk, Magdeburg-Buckau. Maschinenbau-Aktiengesellschaft, Golzem-Grimma.
152
Celluloidlacke — Cellulose.
C e l l u l o i d l a c k e . Lösungen von Celluloid in Äther, Aceton oder Arnylacetat. Farblose klare Flüssigkeiten, die auf den damit behandelten Flächen ein zartes Celluloidhäutchen zurücklassen. Sie halten Metalle vorzüglich blank und naturglänzend und rufen darauf kein Farbenspiel hervor. Auch aufsaugende Materialien, wie Holz, Leder, Leinwand, werden durch Celluloidlack vor äusseren Einflüssen geschützt, ohne dass ihr Aussehen durch den Lack verändert wird. Die Celluloidlacke sind unter verschiedenen Namen im Handel, so als Z a p o n l a c k , B r a s s o l i n e , K r i s t a l l i n e , V i k t o r i a l a c k . Ein Gemisch von Celluloidlack mit Metallpulver, das die Bezeichnung G a l v a n o l a c k führt, vermag häufig galvanische Niederschläge zu ersetzen, da die aufgetragene Schicht gegen atmosphärische Einflüsse sehr widerstandsfähig ist. lirassoline, hell . . gold . . . „ Verdünnung . Zaponlack zum Tauchen . „ „ Streichen „ Verdünnung
. . .
per Liter Mk. 2,80; 1 0 0 1 Mk. „ 2,80; 100 1 „ „ „ „ 1,50; 1 0 0 1 „ „ „ „ 2,00; 100 1 „ „ „ 2,20; 1 0 0 1 „ „ „ „ 1,50; 100 1 „
250,00 250,00 125,00 160,00 180,00 125,00
C e l l u l o s e (Zellstoff). An Hadernsurrogaten für die Papierbereitung sind der H o l z s c h l i f f und die C e l l u l o s e zu nennen; über ersteren siehe den Artikel „ H o l z s t o f f". Der Zellstoff unterscheidet sich von dem Holzschliff dadurch, dass er die r e i n e , durch c h e m i s c h e Mittel von allen Nebenbestandteilen befreite Cellulose darstellt. Man gewinnt die Cellulose aus H o l z , aus S t r o h und aus E s p a r t o; nach dem Ausgangsmaterial ist das erhaltene Produkt verschieden. Weitaus am wichtigsten ist der Holzzellstoff. Die Gewinnung des Holzzellstoffs geschieht heutzutage nach drei Verfahren, nämlich durch das N a t r o n v e r f a h r e n , das S u l f i t v e r f a h r e n und das e l e k t r i s c h e V e r f a h r e n . 1. Beim N a t r o n v e r f a h r e n wird das zu Scheiben zerkleinerte Holz mit Natronlauge von 12° B6 unter 6—8 Atm. Druck mehrere Stunden gekocht. Die dann nach kurzem Waschen mit Wasser und Zerkleinern im Holländer erhaltene hellgraue Masse liefert auf der Entwässerungsmaschine eine nasse Pappe, die schliesslich noch im Bleichholländer (vgl. Artikel „P a p i e r") aufgelöst und gereinigt wird. Verbesserungen des Verfahrens bestehen darin, dass das Holz abwechselnd mit Dampf und Lauge behandelt wird, wobei ersterer immer heisser, letztere immer konzentrierter zur Anwendung gelangt; man arbeitet hierbei gleichzeitig mit 7—10 zu einer Batterie vereinigten Kochern, die so verbunden sind, dass man Dampf und Lauge von einem zum andern leiten kann. Nach dem D. R. P. 134 263 gewinnt man Cellulose nach dem Natronverfahren aus den bei der Baumwollengewinnung an den Schalen des Baumwollsamens zurückbleibenden Fasern. Diese beim Egrenieren (vgl. unter B a u m w o l l e im Artikel „ P f l a n z e n f a s e r n " ) an den Samenschalen zurückbleibenden Faserreste werden zuerst mit Kohlenwasserstoffdämpfen (Naphta) von ihrem Gehalt an Wachs, Gummiarten, ölen und Fetten befreit, hierauf unter Druck mit schwacher Ätzalkalilauge bis zur vollständigen Aufschliessung gekocht und zuletzt ausgewaschen. 2. Das wichtigste Zellstoffgewinnungsverfahren ist dasjenige mittels s c h w e f l i g e r S ä u r e oder ihrer Salze; man erhält so die S u l f i t c e l l u l o s e (Sulfitzellstoff). Die Sulfite (oder Bisulfite) stellt man aus natürlichen Calcium- und Magnesiumkarbonaten durch Einwirkung von S0 2 -Gas bei Gegenwart von H 2 0 dar, wozu man sich geeigneter Türme oder Kammeranlagen bedient. Die beim Sulfitverfahren benutzten Kocher werden sehr gross konstruiert, da der Kochprozess lange Zeit in Anspruch nimmt. Sie werden liegend gebaut, haben ca. 12 m Länge, 4 tti lichten Durchmesser und fassen 100 cbm zerkleinertes Holz sowie ausserdem 60 cbm Lauge; das Kesselblech ist 1,8—2 cm
Cellulose.
158
stark und innen mit dünnen Blei,platten, g e b r a n n t e n Ziegeln oder S c h a m o t t e platten ausgekleidet, weil d a s Blech sonst schnell zerstört wird. Man heizt die Kocher stets mit Dampf, entweder mit direktem o d e r mit indirektem. Die Bewegung der Lauge wird durch K ö r t i n g s e h e I n j e k t o r e n bewirkt. Auch hier wird d a s Holz in Scheiben geschnitten; die Sulfitlauge hat gewöhnlich 4—5° B6. Mam d ä m p f t erst langsam mit W a s s e r d a m p f an, gibt dann die Lauge zu und erhitzt bei allmählich gesteigerter T e m p e r a t u r bis etwa 3 Atm. (120°). D a s D ä m p f e n nimmt 10—15 Stunden, d a s eigentliche Kochen 30—40 Stunden in A n s p r u c h ; rechnet man dazu die Zeit für d a s Anheizen, d a s Füllen, d a s Abkühlen und d a s Entleeren, so ergibt sich eine G e s a m t d a u e r d e s P r o z e s s e s zu 90—100 Stunden. Die fertige Cellulose wird, nachdem die Sulfitlauge abgelassen ist, noch mit kaltem W a s s e r g e w a s c h e n . Die A u s b e u t e an Cellulose beträgt zwischen 40 und 65 %. 3. Sehr interessant ist d a s neuerdings viel geübte e l e k t r i s c h e V e r f a h r e n von K. K e l l n e r : Man erhitzt d a s Holz mit Kochsalzlösung unter gleichzeitiger Einwirkung d e s elektrischen Stromes. D a s e n t s t e h e n d e Chlor (und die unterchlorige S ä u r e ) lösen die Bestandteile, welche die Cellulose im Holz einhüllen und verunreinigen. Bei diesem chemischen Angriff wird d a s C1 in HCl übergeführt, und diese vereinigt sich mit dem an der K a t h o d e a b geschiedenen Natriumoxyd wieder zu NaCl, so d a s s also ein Kreisprozess vorliegt, der sehr wenig Zersetzungsmaterial (Salz) verbraucht. Man heizt die beiden, im Kellnerschen A p p a r a t v e r b u n d e n e n Kocher (Anodenkessel und Kathodenkessel) mit indirektem Dampf auf 126—128°; als noch z w e c k m ä s s i g e r hat es sich erwiesen, ganz ohne Druck in offenen G e f ä s s e n zu a r b e i t e n ; gewöhnlich kehrt man die Richtung des Stromes alle Viertelstunden um, w a s den Prozess vorteilhaft beeinflusst. 4. Eigentlich nicht neu, aber doch augenscheinlich jetzt erst zu wirklich praktischer A n w e n d u n g gekommen ist d a s Verfahren von B ü h 1 e r D. R. P. 94 467; hiernach benutzt man P h e n o l e und ihre Derivate bezw. phenolhaltige T e e r ö l e zum Aufschliessen von Holz, um d a r a u s Cellulose zu gewinnen. — Die nach einem dieser Verfahren e r h a l t e n e Cellulose wird in S t a m p f werken, W a s c h r i n n e n und Knotenfängern o d e r speziellen Celluloser e i n i g e r n weiter behandelt, dann sortiert und schliesslich in T r o c k e n maschinen e n t w ä s s e r t ; dem Entwässern; geht häufig noch ein B l e i c h e n voraus. Die a u s den T r o c k e n m a s c h i n e n k o m m e n d e Cellulose enthält noch ca. 50% W a s s e r , d a s durch A n w e n d u n g von Trockenzylindern auf 20—10 % h e r u n t e r gebracht w e r d e n kann. Ausser a u s Holz stellt man Cellulose in bedeutendem U m f a n g e auch a u s S t r o h sowei a u s G r a s a r t e n (namentlich E s p a r t o g r a s ) d a r ; hierbei w e r d e n die G r ä s e r nach dem Natronverfahren, d a s Stroh e n t w e d e r mit Natronlauge o d e r mit Sulfitlauge weiter b e h a n d e l . Vgl. auch die Artikel „N i t r o c e 11 u 1 o s e", „O x y c e 11 u 1 o s e" und „ V i s k o s e". Cellulose: Kuerst Bros. & Co., New York, Nos. 2 u. 1 Stone Street.
Filtersteine flir Cellulosefabriken: Deutsche
Steinzeugwarenfabrik,
Friedrichsfeld
(Baden).
Maschinen zur Cellulosefabrikation: Maschinenbau-Aktiengesellschaft, Golzern-Grimma.
Neueinrichtungen von Stroh- und Z e l l s t o f f f a b r i k e n : Th. Knösel, Ziviling., Neustadt
(Westpr.).
Schlagkreuzmühlen f ü r Holz; Schleudermühlen und G l o c k e n m ü h l e n für Cellulose: Fried.
Krupp
Aktiengesellschaft
Grusonwerk,
Magdeburg-Buckau.
154
Celluloseester — Ceresin.
Celluloseester. Ester der Cellulose lassen sich auf verschiedene Weise darstellen, so Celluloseacetat nach dem D. R. P. 85 329 mittels Acetylchlorids und Zinkacetats, nach dem D. R. P. 86 368 mittels Magnesiumacetats. Bei der Esterbildung wirkt nach dem D. R. P. 105 347 ein Zusatz von Nitrobenzol vorteilhaft. Die Reaktion des Acetylchlorids oder anderer organischer Säurechloride auf Cellulose wird gemäss dem D. R. P. 139 669 sehr günstig beeinflusst, wenn man Pyridin oder Chinolin zusetzt, und zwar liegt die Umsetzungstemperatur der Cellulose je nach der zugesetzten Pyridinmenge zwischen 100 und 150°. Um eine schnelle Umwandlung zu erzielen, muss man ein Lösungsmittel für den gebildeten Celluloseester zufügen. Als Lösungsmittel dienen z. B. Aceton, Nitrobenzol, Naphtalin u. s. w.; man trennt sie durch Wasser bezw. Alkohol vom Celluloseester und kann sie, ebenso wie das durch Kalk frei gemachte Pyridin, durch Destillation wiedergewinnen und aufs neue benutzen. Nach dem Amer. Pat. 709 922 unterstützt man die Einwirkung des Säurechlorids auf die Cellulose durch Zusatz einer aromatischen Sulfonsäure, z. B. Phenolsulfosäure oder Naphtolsulfosäure. Uber den Xanthogensäureester der Cellulose siehe den besonderen Artikel „ V i s k o s e". Cement siehe ,,Z e m e n t". Cementfarben: •J. G. Jahreiss & Hönig, Helmbrechts i. Bay. Siehe Inserat nnter „Zement".
Centrlfug-en siehe „ Z e n t r i f u g e n". C. G. Haubold jr., Chemnitz, Sachsen (Spezialfabrik für Zentrifugen aller Systeme).
Ceresin (Mineralwachs, Cerosin, Cerin). Zuweilen bezeichnet man auch den O z o k e r i t (s. d.) selbst als Ceresin, meistens aber das daraus dargestellte Präparat, welches in gewisser Beziehung dem Bienenwachs ähnlich ist. Zur Ceresinfabrikation dienen die reineren Ozokeritsorten, während die geringen durch Destillation auf Paraffin verarbeitet werden. Der Ozokerit wird in grossen (bis zu 300 kg fassenden) eisernen Kesseln über freiem Feuer geschmolzen und 4—6 Stunden lang bei 115—120° erhalten, wobei alles im Ozokerit enthaltene Wasser verdampft. Hierauf setzt man zwischen 15 und 25 % — die notwendige Menge muss für die einzelnen Ozokeritsorten durch einen Vorversuch ermittelt werden — Schwefelsäure mit 78 % Anhydridgehalt in dünnem Strahl unter andauerndem Rühren zu. Die Temperatur wird dann langsam bis 165° und später bis 175° gesteigert, wobei alle durch dieH2SO« oxydierbaren Bestandteile als schwarze feste Masse (sogenannter „Asphalt") abgeschieden werden, während die überschüssige H 2 S0 4 verdampft. Unter allmählicher Abkühlung neutralisiert man die noch vorhandenen Säurereste mit sogenanntem E n t s ä u e r u n g s p u l v e r , wozu die Rückstände von der Blutlaugensalzfabrikation dienen. Nachdem schliesslich noch eine Entfärbung mittels Blutkohle stattgefunden hat, wird das Ceresin durch Filterpressen geschickt und so vom Asphalt u. s. w. getrennt. Das erhaltene Ceresin ist noch gelb; ganz weiss erhält man es durch Raffinierung, d. h. durch nochmaliges Behandeln mit H2SO1 u. s. w. Vielfach muss das Ceresin dem Bienenwachs in der Farbe gleichen, in welchem Falle ihm geeignete basische Teerfarbstoffe (Chinolingelb, Sudan) zugesetzt werden. Weisse geruchlose, wachsähnliche Masse, die zwischen 62 und 80° schmilzt; sp. Q. 0,918—0,922. Man benutzt das Ceresin zur Appretur leinener und baumwollener Stoffe, in der Kerzenfabrikation, Parfümerie u. s. w. Es wird viel mit Surrogaten vermischt und ist überhaupt starken Verfälschungen unterworfen, namentlich zu Zeiten so hohen Preisstandes wie jetzt. P r ü f a u s : Nach der zollamtlichen Vorschrift zur Unterscheidung von Ceresin und Paraffin soll der T r o p f p u n k t der Proben durch Erhitzen eines (1—2 mal) in das Ceresin 10 mm tief eingetauchten Glasstabes von 3 mm Dicke im Luitbade ermittelt werden. Das Luftbad besteht aus einem 3 cm weiten Reagensglas, das durch ein Wasserbad erhitzt wird. Uber 66° C. tropfendes Material soll als Ceresin, unter «6° C. tropfendes als Gemisch mit Paraffin
155
Gebr. Reine, Wersen, Rheina lnd. CENTRIFUGEN Cti$tung$fäbig$tt Spcziaifabrik von
für die gesamte chemische Industrie. K ö n i g l . Prelis«.
I>iisseIdorl
i
1003.
I
Staatsmetlaille.
i
Silberne Medaille.
Höobste Auszeichnung für Centrifugen.
Ober
SO verschiedene, zum grossen Teil patentierte Konstruktionen.
Centrifugen Centrifugen Centritagen Centrifugen Centrifugen
zum Trennen der Flüssigkeiten von',Produkten a l l e r A r t , mit£T>el i e b i g e m A n t r i e b . (Transmission, Dampf- oder Elektromotor), mit Laufkessel von K u p f e r , S t a h l , S c h m i e d e e i s e n oder b e l i e b i g e m Metall, auch v e r s t a u t , v e r b l e i t e n , s . w. mit H a r t g u m m i - B e k l e i d u n g oder S t e i n z e u g - K e s s e l D. R.-Patent, zum Entlaugen von S a l z e n a l l e r A r t mit p a t e n t i e r t e n E n t l e e r iinHT*-Vorrichtungen. zum F i l t r i e r e n , T r e n n e n und M i s c h e n von Flüssigkeiten, D. R.Patent, überhaupt: C e n t r l f U f l a n für j e d e n Z w e c k .
(Siehe auch Inserat unter Zentrifugen.).
156
E t a b l i e r * 1837.
(&.
KfAIAfrWWMÄj?
¿fCaußolö j r . ß QRömnitz
i. Sacfisen,
Maschinenfabrik, Eisengiesserei u. Kupferschmiede. Leistungsfähigste und älteste Cenlrifugenbauanstalt.
t
CcmrifugcH aller Systeme« für die Zwecke der cbemischcn Industrie
zum Trennen der Flüssigkeit von Produkten aller Art mit elastisch- oder festgelagerter Kesselwelle für Hand-,Transmissions-, direkten Dampfmaschinen- oder Elektromotoren-Betrieb.
Eis- and Kühlmaschinen."JSSÜST Schnellste Lieferung. —;— *-Fein«le Referenzen. *
Cerium und Ceriumverbindungen
157
oder als Paraffin angesehen werden, eine Bestimmung, die übrigens sehr anfechtbar erscheint (Uber Einzelheiten vgl. Zentralblatt für das Deutsche Reich 1898 S. 274). Andere Proben zum Nachweis von Paraffin sind übrigens ebenfalls recht unzuverlässig. Bei Zusatz von Kolophonium zeigt das Ceresin eine Säurezahl.
Die Preise s c h w a n k e n s e h r ; z. Z. wird notiert: Ceresin, roh (Erdwachs)
Ia (Sch.P. 71/7Ü") Ia (Sch.P. 6 6 / 7 7 " ) IIa
. «a » «Ia gelb Ia ft
°/o °/o ü /o °/o °/o °/o
.
„IIa
• • . .
. • . .
. • . .
.
.
.
.
°/o
kg Mk. 1 7 0 , 0 0 „ „
„ „
148,00 132,00
„ „ „ „ „
„ „ „ „
148,00 142,00 136,00 115,00 109,00
Ceresin: Kölner Cel'esinfabrik Gebrüder Maus, G. m. b. H., I Lehmanil & Voss, Hamburg. Köln a. Rh. I J. F. Otto, Inli. Curt Steinbock, Frankfurt a. O.
A p p a r a t e zur G e w i n n u n g von Ceresin: J. L. C. Kckelt, Berlin N. 20.
Cerium und
Ceriumverbindungen.
1. C e r i u m (Cer) Ce. A. Q. = 140,3. Durch Elektrolyse a u s dem Ceriumchlorid g e w o n n e n e s eisengraues, sehr d e h n b a r e s Metall; sp. Q. 6,73. An der Lutt enzündet es sich schon durch oberflächliche m e c h a n i s c h e Einwirkungen und verbrennt dann mit intensivem Glanz. Ce ist ein vierwertiges Element. 2. V e r b i n d u n g e n d e s C e r i u m s. Finden sich in verschiedenen Mineralien, w e r d e n jetzt fast ausschliesslich a u s dem M o n a z i t g e w o n n e n , einem leicht a u f s c h l i e s s b a r e n Mineral, d a s im wesentlichen C e r - T h o r i u m p h o s p h a t ist. Bei der Thoriumgewinnung erhält man d a s Cer in Form eines rohen K a r b o n a t g e m e n g e s als Nebenprodukt. Nach dem D. R. P. 143 106 löst man d i e s e s K a r b o n a t g e m e n g e in roher Salzsäure, rührt dann in die neutrale Lösung eine w e i t e r e Meinge desselben K a r b o n a t g e m i s c h e s und setzt darauf K a l i u m p e r m a n g a n a l ö s u n g zu, bis diese eben v o r w a l t e t : Es scheidet sich ein brauner N i e d e r s c h l a g aus, der neben Cer noch Mg, C1 und C 0 2 enthält; er wird a b g e p r e s s t und ausgelaugt. Die C e r i u m v e r b i n d u n g e n werden zur Fabrikation von G l ü h k ö r p e r n (vgl. ,,Gasglühlicht") v e r w e n d e t . Nach einem auf dem Intern. Kongr. f. angew. Chem. in Berlin 1903 gehaltenen Vortrag von F ö r s t e r und B r a n d e i s ist d a s Cerisulfat ein ausgezeichnetes technisches Oxydationsmittel. E s ist an O x y d a t i o n s k r a f t dem K M n 0 4 fast gleich und lässt sich elektrolytisch leicht reoxydieren. Die Preise der Cerverbindungen sind s c h w a n k e n d ; zur Zeit wird notiert: Ceriumchlorid, techn puriss n Ceriurakarbonat, techn. N o . 1
„
.
.
No. -j
„ gereinigt „ chem. rein Ceriumnitrat, gereinigt „ c h e m . rein Ceriumoxalat, t e c h n „ chem. rein Ceriumoxyd, t e c h n „ gereinigt „ c h e m . rein Ceriumoxydhydrat, chem. rein Ceriumoxydsulfat (Bisulfat), krist. gelb ,. entwässert
1 kg Mk. 7 , 0 0 ; H „ 16,50; 1 kg „ 5,00;
1 „ .
„
°/o kg Mk. 6 0 0 , 0 0 „ 150,00 1 . °/o „ „ 4 5 0 , 0 0
1,50; % , 1 „
H Mk. 1 6 , 5 0 ; 1 „ 1 kg , 8 , 0 0 ; °/o „ H „ 5,50; 1 „ J kg „ 2,30 • 0 » H „ 16,50 » ff
H H
Mk „
33,00 3' ',00
„ ,
120,00 12,00
„ „ „
150,00 700,00 50,00
ff »
220,00 150,00
6,00 10,00
300,00 250,00
12,00 7,00
Ceylon-Zimtöl
158
—
Ceriumoxydulsulfat, e h e m . rein "„ techn., flüss. .. „ ,,
„
fest
Chemische
Fabrikeinrichtungen.
H Mk. 13,50 ( 1 0 ° B e ) für F ä r b e r e i . . . (20» Be)
„
gereinigt puriss., krist „ entwässert
„
. . .
H H
Mk. „
20,00 16,5''
1 kg Mk. °/o „ B „ °/0 „ 1 „ » „ 1 „ 1 „ „ 1 „ „
120,00 60,00 110,00 7,00 9.00 175,00 150,00
Cerium und Ceriumverbindungen: Chemische Fabrik Freiberg, Dr. G. P. Drossbach & Co., Freiberg i. S. Chemische Fabrik Germania, G. m. b. H., Oranienburg, Centrale Berlin-Neuweissensee.
I Fabrik ehem. Präparate, Dr. Richard Sthamcr, Hamburg. Dr. O. Knöfler k Co., Plötzensee b. Berlin.
Ceylon-Zimtöl siehe ,,Z i ratö 1". Chamotte und Chamottewaren siehe
m o t t e w a r e n".
„Schamotte
und
Scha-
Chemigraphie. Allgemein alle Reproduktionsverfahren, bei denen die Druckplatten mit Hilfe chemischer Agentien hergestellt werden. Im besonderen versteht man darunter die Z i n k h o c h ä t z u n g , wobei eine Zinkplatte mittels Säure geätzt wird. Dabei werden die Striche der Zeichnung, weil sie mit einer Fettfarbe hergestellt (bezw. in einer solchen auf die Platte übertragen) sind, nicht mitgeätzt, bleiben vielmehr erhaben stehen. D e s h a l b können die Abzüge auf der Buchdruckpresse hergestellt werden. Chemiker, Ausbildung. V o r b i l d u n g : Reifezeugnis eines Gymnasiums, eines Realgymnasiums oder einer Oberrealschule. Deutsche Universitäten: Berlin, Bonn, Breslau, Erlangen, Freiburg, Giessen, Göttingen, Greifswald, Halle, Heidelberg, Jena, Kiel, Königsberg, Leipzig, Marburg, München, Münster, Rostock, Strassburg, T ü bingen, Würzburg. D e u t s c h e t e c h n i s c h e H o c h s c h . u l e n : Aachen, Berlin, Braunschweig, Darmstadt, Dresden, Hannover, Karlsruhe, München, Stuttgart. D e u t s c h e B e r g a k a d e m i e n : Berlin, Clausthal, Freiburg i. S. Auf den Universitäten ist das V e r b a n d s e x a m e n abzulegen; auf Grund einer Dissertation und mündlichen Prüfung kann später die D o k t o r w ü r d e erworben werden. Auf den technischen Hochschulen bildet den Abschluss des Studiums das D i p l o m e x a m e n . Nach Bestehen desselben kann der Chemiker auf Grund einer Dissertation und mündlichen Prüfung den Titel eines D o k t o r i n g e n i e u r s erringen. Für Nahrungsmittel-Chemiker ist eine besondere Prüfung, bestehend aus Vorprüfung und Hauptprüfung, vom Reiche angeordnet. Die Zulassung zur Vorprüfung bedingt (ausser dem Maturitätszeugnis) den Nachweis eines sechssemestrigen Studiums auf Universitäten oder technischen Hochschulen sowie gleichzeitig den Nachweis einer fünfsemestrigen Laboratoriumstätigkeit an den betreffenden Hochschulen während der Studienzeit. Zur Hauptprüfung wird nur zugelassen, wer die Vorprüfung bestanden, % J a h r an Mikroskopierübungen teilgenommen und mindestens 3 Halbjahre an einer staatlichen Anstalt zur Untersuchung von Nahrungs- und Genussmitteln gearbeitet hat.
Chemische Fabrikeinricbtung'en: Deutsche Steinzeugwarenfabrik, Friedrichsfeld (Baden). J . L. C. Eckelt, Berlin N. 20. Dr. Fritz Fuchs, Wien VII, Siebensterng. 1 (einziger Chemiker u. Patentanwalt in österr.). R. Haack, Ing.-Chemiker, Godesberg a. Rh. (Abt.: Apparatebau.) |Vollständige Einr. für alle Zweige der ehem. Brunch?.] C. Heckmann, Berlin SO. 33, Görlitzer Ufer 9.
Leppin & Masche, Berlin SO., Engelufer 17. Maschinenbau-Aktiengesellschaft, Golzern-Grimma. Willy Manger, Dresden. F. H. Meyer, Masehinenfabr., Hannover-Hainholz. H. H. Xiedenfiihr, Installationsbureau für die ehem. Industrie, Berlin W. 62. Karl Seemann, Berlin C. 2, Itosenstr. 16. C. T. Speyerer & Co., Berlin S\\\, Hafenplatz 4.
159
Chemisch-reine Säuren — Chemische Untersuchungen. Zerkleinerungs-Maschinen, Destillierblasen, Drucktöpfe, RundS p i t z k e s s e l , R e t o r t e n , S c h m e l z p f a n n e n für c h e m i s c h e F a b r i k e n : Fried.
Krupp
Aktiengesellschaft
Grusonwerk,
und
Magdeburg-Buckau.
Chemisch-reine Säuren: Harkortsche Bergwerke und ehem. Fabriken A.-G. zu Schwelm und Harkorten.
Chemische Untersuchungen. D i e P r e i s e sind s c h w a n k e n d ; w i r g e b e n in f o l g e n d e m 1. den T a r i f d e s l a n d w i r d s c h a f t l i c h e n I n s t i t u t e s der U n i v e r s i t ä t Kiel für die U n t e r s u c h u n g von N a h r u n g s - , G e n u s s m i t t e l n und G e b r a u c h s g e g e n s t ä n d e n und 2 . den T a r i f d e s s t ä d t i s c h e n U n t e r s u c h u n g s a m t e s O s n a b r ü c k für U n t e r s u c h u n g e n von B e r g - , H ü t t e n - und t e c h n i s c h e n P r o d u k t e n im A u s z u g e w i e d e r , weil die S ä t z e d i e s e r b e i d e n T a r i f e u n g e f ä h r a l s n o r m a l zu betrachten sind. A.
U n t e r s u c h u n g von N a h r u n g s - , G e n u s s m i t t e l n und G e b r a u c h s g e g e n s t ä n d e n . Untersuchung: Einzuliefernde Quali- QuantiMenge u. s. w. tativ tativ
Gegenstand der Untersuchung
Mk.
Aschen: Bestimm, irgend eines Bestandteiles ,, von Phosphorsäure und Kali Vollständige Aschenanalyse . Bier: Alkohol Extrakt Fremde Bitterstoffe Phosphorsäure Branntwein: Fuselöl Mineralsäure Alkohol Brot: Wassergehalt Mineralische Zusätze (Alaun, Kupfervitriol, Schwerspat u. s. w.) Mutterkorn Butter: Güte der Butter Fettgehalt Kochsalzmenge Wasser, Gehalt an Buttermilch Fremde Farbstoffe „ Fette (Talg u. s. w.) Aschenmenge Andere fremde Beimengungen (Kartoffeln, Stärke. Mehl u. s. w.) Margarine E m a i l l e (auch Glasuren) auf schädliche Beimengungen E s s e n z e n und L i q u e u r e : Ob schädliche Farbstoffe Ob Fuchsin : . . . . . . . Metallische Beimengungen Essig: Ob freie Mineralsäure Gehalt an Essigsäure Ob scharfe Pflanzenstoffe i
30-60 g 30-60 g 50 g 1 1 1 1
1 1 1 1
6-8 10 20 - 3 C
10-25
I j
!j
:j
4 4
'/* 1 '/* 1 V« 1
4 4
100 g
2 6 -{
100 100
!
Mk.
200 100 100 100 100 100 100
g g g g g g g
200 g 200 g 1 Stück
Nach Vereinbarung,
4
3 10—15 2
I 10—15
Nach Vereinbarung.
2—0
50 g 50 g 50 g
3—10 2 2
'/« 1 '/. 1 '/ä 1
2 2
15—20
160
Chemische Untersuchungen, i
Gegenstand der Untersuchung
Fruchtsäfte: Zuckergehalt Fremde Farbstoffe oder fremde Zusätze Gries: Hefe: Stärkezusatz Sonstige fremde Beimengungen H o nig: Fremde Beimengungen (mikroskopische Untersuchung) Säuregehalt, Zuckerbestimmung K a f f e e und K a f f e e s u r r o g a t e : Ungebrannter Kaffee, künstliche Färbung . . . . „ „ Beimengung von Steinchen, Erde u. s. w. . . . . . . Gebrannter und gemahlener Kaffee, Beimengung von Cichorien Gebrannter und gemahlener Kaffee, sonstige fremde Beimengungen (mikroskopisch) Gebrannter und ungebrannter Kaffee, Kaffeingehalt . Kaffeesurrogate Kakao: Kartoffeln: Käse: Ob zu viel Lab angewandt Fremde Bestandteile Auf Bleigehalt Vollständige Analyse K l e i d e r s t o f f e , G e s p i n s t e und G e w e b e : Arsengeh alt Fremde Farbstoffe Wollen- oder Baumwollfäden Farbenechtheit (Wäsche, Sonnenlicht) Kochsalz: Konditor waren: Giftige Farben
Untersuchung: Einzuliefernde Quali- QuantiMenge u. s. w. tativ tativ Mk. Mk. 100 g 100 g 50 g
3—10 2-3
100 g
2
200 g 200 g 200 g
100 g
2
200 g
—
100 g
2
1 kg 200 200 200 500
g g g g
Klebergehalt (Backfähigkeit) Milch: Ob abgerahmt oder zu dünn (sp. G. und Fettgehalt mit dem Laktobutyrometer) . . . . \ . . . .
2
—
2—3 —
—
3-5 2 —
100 g
2—4
100 100 100 100 100 100 11
g g g g g g
—
—
5
2—5
—
15 Nach Vereinbarung.
2 2—3 3—12
1—10 Stück
2 6
—
1 Stück 1 „ 1 1 „ 1 ,.
—
M e h l (siehe auch „ M ü l l e r e i " ) : Feuchtigkeitsgehalt Erdige (mineralische) Beimengungen Fremde Mehlsorten (mikroskopisch) Mutterkorn
2 3 2 2
25 g 25 g
5—10
—
100 g 100 g
100 g 100 g 100 g
5
—
15
3
. 15
2 3
2—4 Nach Vereinbarung —
2 2 3 — —
—
2 4 —
4 4 2
Chemische Untersuchungen.
Einzuliefernde
Gegenstand der Untersuchung
Trockensubstanz (Wassergehalt) Sp. G. und Fettgehalt (mittels ehem. Analyse) . Käsestoff und Milchzucker Aschegehalt
Menge u. s. w.
.
.
Fremde Zusätze B u t t e r m i l c h : Wassergehalt . . . . . . . . Vollständige Milchuntersuchung . . . * . . . . R a h m : Trockensubstanz Fremde Zusätze M ü l l e r e i und B ä c k e r e i (siehe auch „ M e h l " ) : Kleberbestimmung (nach Dehnbarkeit des Klebers) . O l e von Getreide, Rotklee, Raps u. s. w G e t r e i d e und M e h l s o r t e n : Einzelne Bestandteile, Feuchtigkeit, Stärke, Zucker, Dextrin, Zellstoff (Kleie), Asche Petroleum: Schmalz: Schnupftabak: Schokolade: Theobromingehalt Fett Zucker S pielsachen: Giftige Farben Stärke: Auf verschiedene Stärkesorten (mikroskopisch) . T a p e t e n und P a p i e r :
.
.
Thee: Theingehalt W a s s e r (Güte als Trinkwasser): Organische Substanzen, Ammoniak, Salpetersäure, salpetrige Säure, Chlor und Schwefelsäure . . . Gesamthärte und bleibende Härte . . . . . . . Zahl der lebenden Mikroorganismen
Wein: Alkohol
161
1 1 1 1 1 1 1 2
1 1 1 1 1 1 1 I
'/• 1 75 1 200 g 300 g 500 g 300 g
Untersuchung: Quali- Quantitativ tativ Mk. Mk. 3 3 7 5 5 5—15 3 15-20 4
— — — —
3 — — —
2-10
—
4
—
3
—
—
3-6 3
100 g
—
1
200 g
5-20
20 g
2
—
—
5
1 Tafel 1 „ 1 .. 2
2-3
1 Stück
2-4
100 g
3
1 qm
2
50 g 50 g 50 g
3 3 —
2 X 2 1
—
12 3 5
5—10 1
—
50-500
15 4 5
— — —
—
—
•
— — —
15
5
Probeentnahme in sterilisiert. Gefässen, die auf Anfrage von den Untersuchungsstationen nebst Anleitung versandt werden.
1 Flasche „ 1 1 „ 1 „
—
4 2
— —
4 4
— —
ll
162
Chemische Untersuchungen. Untersuchung : Einzuliefernde Quali- Quantitativ Menge u. s. w. tativ Mk. Mk.
Gegenstand der Untersuchung
Gerbstoff Glycerinzusatz Säure Zucker Asche Wurst: Mehl und andere pflanzliche Zusätze (mikroskopisch) Farbstoffe Zacker: Zuckerbestimmung durch Polarisation „ „ Fehlingsche Lösung . . . Fremde Beimengungen B. U n t e r s u c h u n g
1 Flasche 1 1 1 1 50 g 250 g
Gegenstand der Untersuchung Appreturmittel: Je nach Schwierigkeit der Untersuchung . . . . Vollständige Analysen und Synthesen Bleicherei: C h l o r k a l k : Gehalt an •wirksamem C1 . . . . Ü b e r m a n g a n s a u r e s K a l i : Reinheit . . . . B r a u n s t e i n : Feuchtigkeit bei 120° C. . . . . „ MnOfl-Bestimmung B r e n n s t o f f e (Steinkohlen, Koks und Holzkohlen): Asche Feuchtigkeit und Koksausbringen, je Elementaranalyse (Bestimmung von C, H, N, O und Asche) Bestimmung von Schwefel, gesamt „ „ Schwefel in der Asche . . . . „ „ Phosphor „ „ Stickstoff „ „ spez. Gew GesanilanaLyse H e i z w e r t von K o h l e n und K o k s : Berechnung nach der Elementaranalyse . . . Direkte Bestimmung im Kalorimeter . V e r g a s u n g von K o h l e n : Bestimmung der Gasausbeute, des Koks, Teers und Ammoniakwassers Dieselben Bestimmungen nebst vollständiger Gasanalyse D r o g e n : Chinarinde, Jalappe, Opium u. s. w. . Düngemittel, Thomasmehl, Phosphate, Guano, Knochenmehl u.s.w.: Bestimmung der Phosphorsäure und des Stickstoffs, je
2 3
50 g 50 g 100 g
von Berg-, Hütten - und Produkten.
3 5 2 5 4 —
_
3 5 4-10
— —
2—5
technischen
Einzulieferndes Quantum 2 kg 4 kg 50 30 30 30
g g g g
15-30 20-50 3 2 3 6
100-200 g
3
»
2
» » n n n n n
24 6 8 8 7 2 36
100-500 g
27
einer gut gemischten Durchschnittsprobe
Durchschnittsprobe t»
25
2 - 4 kg
Durchschnittsprobe
5Ö'g
200 e
40 qualit. 2—8 quantit. 5—20
Chemische Untersuchungen.
Einzulieferndes Quantum
Gegenstand der Untersuchung
Bestimmung derselben zusammen . .• . . . „ von P2O5, Stickstoff, Wasser und Asche „ „ K a l i und K a l k , j e „ „ Salpetersäure im Chilisalpeter u . s . w . „ des Feinheitsgrades von Thomasmehl . In fortlaufender Kontrolle noch bedeutende Preisen« ässigung. E i s e n (Roheisen, Schmiedeciseu, Stahl): Bestimmung von Gesamt-Kobleustoff und Graphit, j e „ „ chemisch gebundenem Kohlenstoff „ „ Schwefel und Mangan, j e . . . „ „ Kupfer und Phosphor, j e . . . „ „ Silicium „ „ Kohlenstoff im Stahl nach Eggertz „ „ Chrom und Wolfram, j e . . . . „ „ C, Pi S i , S und Mn, zusammen . E i s e n s t e i n e und „
„ „ „ „
163
200 2r>0 250 250 250
g g g g g
Preis Mk. 8 11 7 bezw. 4 5 1
50 g 50 g 50 g 50 g 50 g 50 g 50 g 50—100 g
8 und 1 0 IC 8 7 - 8 6 4 15 30
100 g Durchschnittsprobe
3 - 5 8
u »t
4 - 8 8 2
11
28
100 g
5-14
Eisen&t$e:
„
Eisenoxydul
„ „ „
Magnesia, Mangan u. Schwefel, j e Kupfer, Phosphor, j e . . . . Wasser und unlösl. Rückstand, j e F e a O a , AI2O.1, S i O a , CaO, MgO, Mn und S, zusammen . . . .
„ Thonerde,
Kieselsäure,
Kalk,
Iirze, s o n s t i g e : Bestimmung von Kupfer, Blei, Zink, Zinn, Nickel, K o b a l t , Arsen, Antimon, Silber, Gold, Schwefel, Phosphor, Quecksilber u. s. w. u. s. w., j e nach Schwierigkeit der Trennung Qualitative Analysen für jeden K ö r p e r , die sehr seltenen ausgeschlossen, Mk. 1. K a r b e n , F ä r b e r e i und M a l e r e i : I n d i g o : Bestimmung von Indigotin „ Feuchtigkeit und Asche, j e
20 g 20 g 20—50 g
8 2 12 NachVereinbarung. 4 1 NachVereinbarung.
500 g 500 g
9 5-15
lkleinsterCyliuder
12—18
50 g 20 g 50 g
Andere Farben
—
Flussspat: „ „ Verunreinigungen Flüssige Kohlensäure: Bestimmung der Verunreinigungen: Sauerstoff, Stickstoff, Feuchtigkeit und bituminöse (Riechstoffe) Gejrberei: Gerbstoff in Gerbmaterialien . . . . . „ „ Extrakten, Gerbbrühen „ und W a s s e r in Gerbmaterialien . . Mineralbestandteile Vollständige Analyse eines Extraktes . . . Beschwerungsmittel in L e d e r Feittb^stimmung in geschmiertem Leder . . .
.
. .
100 100 200 100 500 100 100
5 4,50 6 2 8,50 10-15 6
g g g g g g g
11*
164
Chemische Untersuchungen. Gegenstand der Untersuchung
Einzulieferndes Quantum
Preis
50 g 50 g
6 8
Tran, Degras u. s. w. Jodzahl „ „ „ Oxydationsgrad „ „ „ Verfälschung mit Mineralöl oder Harzöl
100 50 200 100 250
Vollständige Degrasanalyse Talg, Prüfung auf Reinheit Gips: Gehalt an CaSOa Glasfabrikation: S u l f a t : freie Säure, Chlor, Eisenoxyd
. . . .
B o r a x : Borsäurebestimmung K i e s e l e r d e : Quarz, Sand, Feuerstein Gold- und S i l b e r w a r e n :
. . . .
Gehalt an Gold und Silber G u m m i w a r e n : Prüfung auf schädliche .Bcimeugu^cn K a l k s t e i n e , Z e m e n t , Z u s c h l ä g e , Dolomit u. s. w.: Bestimmung von Eisen, Kalk, Kohlensäure, je. , „ „ Mangan, Magnesia, Thonerde, Kieselsäure, je „ „ Summe der Chloralkalien . „ „ Feuchtigkeit und Rückstand, je . „ „ CaO, MgO, Fe s 0 3 , A1 2 0 3 , SiOa von Feuchtigkeit und unlösl. Rückstand, zusammen Kessel speise wasser: Bestimmung von Kalk und Magnesia im gekochten und ungekochten Wasser, sowie Chlor, Schwefelsäure und Gesamtrückstand nebst Berechnung der Zusätze, um die Kesselsteinbildner vollsändig abzuschneiden L e g i e r u n g e n (Bronzen, Lagermetall, Messing, Neusilber u. s. w.): Bestimmung von Kupfer, Blei, Nickel, Zinn, Zink, Eisen, Aluminium, Antimon und Phosphor, je . Gesamt-Analyse L e u c h t g a s (Heizgas, Koksgas, Generatorgase): Bestimmung von Kohlensäure, Kohlenoxyd, Sauerstoff und Stickstoff, je Zusammen Zusammen mit Wasserstoff Zusammen mit Wasserstoff sowie schweren und leichten Kohlenwasserstoffen . . . . . . . Papier:
Bestimmung erdiger Zusätze P e t r o l e u m (Rohpetroleum und Brennpetroleum): Bestimmung des Wassergehaltes in Rohpetroleum . „ des Abeltest „
des spezifischen Gewichtes
.
• .
,
g g g g g
Mk.
6 4 15-20 12
5
3
200 g g 200 g 50 g 200 g
12 i r» —20 12—15 8-15
1 Stück 1 1 „
2—5 8—12 3-5
100 g
3-6
100 g 100 g 100 g
4-8 8
100 g
,22
2
2 1
24
100 g 100 g
5-9 20-28
21 2 1 5 1
2—5 8
5 1
18
*/•» Bogen V. „ 1 „
2 3 3-5 3
1
12
-
11 300 g 1 1 1 1
8 1,50 2 1,50
165
Chemische Untersuchungen'
Einzulieferndes Quantum
Gegenstand 4 e r Untersuchung Bestimmung des Säuregehaltes „ der Viskosität „ von Leuchtkraft und Ölverbrauch . Fraktionierte Destillation Fraktionierte Destillation mit genauer Untersuchung der einzelnen Fraktionen . Schiesspulver: Gehalt an K o h l e , Schwefel und Salpeter . . . Rauchschwache Pulver Schlacken: Bestimmung von Eisen „ „ Kieselsäure, Thonerde, Kalk Magnesia, Schwefel, je . . . „ „ Phosphor und Mangan . . . Schmiermittel: Bestimmung von fetten Ölen der Verharzbarkeit . . . . . . Seifenfabrikation: S e i f e : Fettgehalt „ Alkali „ Wassergehalt S o d a , P o t t a s c h e (alkalische Bestandteile) . . Ö l e auf fremde Beimengungen „ auf freie Säuren Soda, P o t t a s c h e und A t z a l k a l i e n : Bestimmung von kohlensaurem Natron und K a l i „ von Feuchtigkeit „ der Alkalität „ der chlor- und schwefelsauren Salze, je Schwerspat: Bestimmung von B a S O j „ „ Verunreinigungen, j e . . . . T h o n e u n d S i l i k a t e (feuerfestes Material): Bestimmung von Eisen, gesamt „ „ Kieselsäure und Thonerde, je „ „ K a l k und Magnesia, j e . . . „ „ Chloralkalien (Summe) . . . „ „ K a l i und Natron, getrennt „ „ Wasser Gesamt-Analyse mit Summe der Chloralkalien . Bestimmung der gebundenen Kieselsäure und de Sandes, zusammen Bestimmung der Porosität Wachs: Fremde Zusätze (Paraffin, Pflanzenwachs, K o l o phonium u. s. w.) Z e m e n t siehe „ K a l k s t e i n e " . Z u s c h l ä g e siehe „ K a l k s t e i n e " . Chemische Untersuchungen: Dr. Ernst Bornemann, Chemiker, Berlin, Auguststr. 20 I. Dr. Paul Drawe, öffentlich angestellter Handelschemiker, Görlitz, Augustastr. 26. Dr. Fritz Fuchs, " Wien VII, Siebensterng. 1 (einziger Chemiker u. Patentanwalt in Ostr.). Dr. C. Niegemann, vereid. Chemiker, Spez.Laboratorium für Industrie-, Berg- und Hutten-, sowie Brauereiprodukte, Köln a. Rh.
1 2 2 2
I 1 1 1
Preis Mk. 3 6 14 12-20
5 1
20-40
20 g
100 g Durchschnittsprobe
10 NachVereinbarung
3-5 4-8 7 bezw. 8
l 1 •/. 1
8
1 Stück 1 „ 1 „ 100 g 100 g 100 g
4
500 500 500 500
g g g g
500 500
4
2
3 5-15 3 6 und 1 0
2 3
3 und 4
6
2—5
100 g Durchschnitts pro be 200 200 200 200
6
g g g g
100 g 2 kg
200 g
5 5 und 6 6-8 10
15
2
30
8 6
qualit. 3 quantit. 10—20
öffentl. ehem. Laboratorium von Dr. Bein, Berlin SW., 11, Königgrätzerstr. 43. öffentl. chemisches Laboratorium Dr. Hundeshagen & Dr. Philip, Stuttgart, Waldeckstr. 8. Dr. Friedr. Schmidt, Dresden-A., Moritzstr. 2. Städtisches Untersuchungsamt Dr. W. Thörner, Osnabrück. Dr. Ziureks Handelslaboratorium, Berlin SW., Königgrätzerstr. 13.
16(3
Chemische Waschanstalten —
Chinin.
C h e m i s c h e W a s c h a n s t a l t e n » Einrichtungen flir:
(Ic-br. Heine, Viersen, Rheinland.
C h e v l l l l e r e n siehe „ S e i d e n f ä r b e r e i". C h i l i s a l p e t e r (Natriumnitrat). NaNOs. Das als Chilisalpeter bezeich^ nete rohe salpetersaure Natron (auch Natronsalpeter, Perusalpeter genannt) findet sich in Chile in Form eines Salzgemisches in etwa meterdicker Schicht. Der Gehalt dieses Salzgeniisches (Caliche) an Natriumnitrat schwankt von 40 bis über 70 %. Man laugt die Caliche entweder in offenen schmiedeeisernen, durch direkte Feuerung geheizten Pfannen aus oder besser in aufrecht stehenden, mittels Dampfs geheizten Zylindern; am zweckmässigs'.en erscheinen die neuerdings angewandten Lösekästen (11 rn lang, 1,85 m breit und 1,85 m hoch), die durch Dampfrohre erwärmt werden. In diesen Apparaten wird die zerkleinerte Caliche mit siedendem Wasser ausgelaugt; die erhaltene Lauge wird in die Kristallisiergefässe abgelassen, wo sich der R o h s a 1 p e t e r • ausscheidet. Er ist schmutzig, rötlichgrau, bleibt auch nach dem Trocknen etwas feucht und kristallisiert in würfelähnlichen Rhomboedern (kubischer Salpeter). Der Rohsalpeter enthält zwischen 94 und 97 % NaN0 3 ; der gewöhnliche, zu Düngzwecken benutzte Chilisalpeter hat durchschnittlich einen Gehalt von 9 5 - 9 5 , 5 % NaNOa und 1—2 % NaCI. Soll der Rohsalpeter weiter gereinigt werden, so geschieht dies durch Umkristallisieren; er enthält darnach ausser NaNOa nur noch etwas HaO. Reines NaNOa kristallisiert in grossen, farblosen, durchsichtigen, würfelähnlichen Rhomboedern. Sch. P. 316—319». 100 T. H 2 0 lösen bei 0° 79,75 T., bei 20° 89,55 T„ bei 50° 111,13 T., bei 100° 168,2 T„ bei 120° 225,3 T. NaNOs. Der Chilisalpeter dient vor allem zur Fabrikation von HsSO«, ferner von HNO.,, von KNOs, von Mennige und von vielen andern Produkten, weiter zum Reinigen von1. Ätznatron, als Düngemittel und zum Einpökeln des Fleisches. P r ü f u n g : : In Hamburg und auch in Chile ist es üblich, in der Handelsware nur die Beimengungen zu bestimmen und den Rest als NaNO, zu berechnen; als Beimengungen gelten: Wasser, Unlösliches, Chlornatrium, Natriumsulfat, Kaliumperchlorat. Zur H 2 0-Bestimmuhg trocknet man bei 120° bis zur Gewichtskonstanz. Zur Bestimmung des Unlöslichen löst man den getrockneten NaNOa in heisspm Wasser und wägt den Rückstand nach Trocknung bei 100° auf gewogenem Filter. Die H 2 S0 4 -Best. wird mit BaCl 2 , diejenige des Cl. titrimetrisch mit AgNO, ausgeführt. Das K bestimmt man mit PtCl 4 . Zur Bestimmung des Perchlorats verfährt man wie folgt: 10 g NaNO, (dessen Cl-Gehalt zuvor bestimmt sein muss) erhitzt man mit der gleichen Menge chlorfreier Soda in geräumigem bedecktem Porzellantiegel über volkr Flamme, bis die Schmelze dünnflüssig wird und nur noch kleine Blasen wirft, was 10 Min. dauert; nach der Lösung in HNO, bestimmt man das Cl des durch Zersetzung des Perchlorats entstandenen Chlorids wie gewöhnlich. — Die Methoden der Nitratbestimmung müssen als bekannt vorausgesetzt werden. Nach F r e s e n i u s (Kongr. f. angew. Chem. Berlin 1903) ist die indirekte Analyse zu verwerfen; stets ist eine direkte N-Best. auszuführend Dazu geeignete Mitluxfcn sind: a) Reduktion zu NHP und Best, desselben in itblietur \\\ise (Methoden U 1 i c* Ii und D e v a r d a ) ; b) Qasvolumetrische Methode (Methoden L u n g e und S c h l ö s i n g G r a n d e a u ) ; c) Austreiben von N..O. mit Quarzsand (Methode K e i c h und Methode P c Ir P e r B o z : Erhitzen mit K,Cr a O,).
lt.
Chilisalpeter, roh (ab Hamburg) zur Zeit . „ raffln., krist „ Pulver Natriumnitrat, chem. rein, krist., D. A. IV tt J» H Pulver ii if ff geschmolzen . . . Einrichtungen für Raffinerien:
Haack,
Ing.-Chcmikcr,
Godesberg a.
Rh.
°/0 kg Mk. . . . »/0 . . . o/„ . . . °/0 . . . » / , . . . 1
17,00 kg Mk. „ „ „ „ „ „ M
M
18,00 34,00 .tf.GO 54,00 70,00 7,f>0
(Abt.: Apparatebau.)
C h i n a g r a s siehe „ P f l a n z e n f a s e r n". Chinasilber siehe „ N i c k e l l e g i e r u n g e n". C h i n e s i s c h e r Talg: siehe „ T a l g , v e g e t a b i l i s c h e r". C h i n e s i s c h e T u s c h e siehe „ T u s c h e". Chlneslschgrtln siehe „ P f l a n z e n f a r b s t o f f e". C h i n e s i s c h r o t siehe „ Q u e c k s i l b e r f a r b e n". Chinin und andere C h l n a a l k a l o i d e . Von den Alkaloiden der Chinarinde sind von Wichtigkeit nur C h i n i n , C h i n i d i n (Conchinin) sowie C i n c h o n i n und ihre Salze. Vgl. darüber den Artikel „ A l k a l o i d e " ; hier seien noch die Preise der einzelnen hierhergehörigen pharmazeutisch wichtigen Verbindungen wiedergegeben.
Chinolin — Chinone. Chininum biaulfuricum CltfXCUTTl
ferro-citricum, „
„
H Mk. 4,40 D. A. IV . viride
.'
.
Geyer,
Stuttgart,
Hegclstr.
.
.
10°/o
25% „ hydrobromicum (bromatum) . „ hydrocMoricum, D. A. IV „ „ amorph „ phosphoricum „ purum praecipitatum „ salicylicum „ sulfuricum D. A. IV „ „ amorph ,, tannicum, D. A IV „ valerianicum Chinidinum sulfuricum I (Conchinin) „ „ II (Cinchonidin) . „ tannicum (Conchinin) Chinoidinum purum „ tannicum Chininsalze: Th.
167 .
.
.
.
.
. H Mk. 2,20 /
.
.
• •
. H Mk. 6,00 H „ 6,80 H „ 1,80
H Mk. 5,30 H „ 1,80 H „ 2,90 H „ 6,60 H „ 5,00 . H „ 4,00 H Mk. 0,65 H „ J ,20
1 kg Mk. 40,00 H 6,00 1 kg 20,00 H 2,00 H 2,40 1 kg 54,00 1 „ 62,00 1 „ 16,00 H 6,00 H 7,50 H 5,50 1 kg 49,00 1 „ 16,00 1 „ 26,00 1 „ 62,00 1 „ 46.00 1 „ 36,00 H 4,50 1 kg 5,50 1 9,00
6.
Chinolin siehe „ P y r i d i n u n d C h i n o l i n". Ohlnollnfarbstoffe. In dieser Teerfarbstoffgruppe scheint der ein- oder
mehreremal vorhandene Kern des Chinolins CH OeHi1
die Rolle des Chromophors zu. spielen. Zu den Chinolinfarbstoffen gehören vor allem auch die C y a n i n e , die man durch Erhitzen eines Gemenges von Chinolin und p-Methylchinolin (Lepidin) mit einem Alkyljodid in Gegenwart von Alkali erhält; die erhaltenen blauen Farbstoffe enthalten j e 1 Mol. der beiden Basen und ausserdem zweimal den Alkoholrest. So erhält man C h i n o 1 i n b 1 a u durch Einwirkung von Amyljodid und Atzalkali auf ein Gemisch äquivalenter Mengen Chinolin und Lepidin. Dagegen ist C h i n o l i n g e l b s p r i t l ö s l i c h (Chinophtalon) das Kondensationsprodukt von gleichen Mol. an Chinaldin (Methylchinolin) und PhtaJsäureanhydrid. Chinone. E s sind dies Diketone; sie entstehen durch Substitution zweier Wasserstoffatome im Benzolkern durch 2 Atome Sauerstoff, und zwar in Parastellung. Der einfachste hierhergehörige Körper ist das 1. C h i n o n . CaH«0:. Zur Darstellung trägt man in eine kaltgehaltene Lösung von 1 T . Anilin in 8 T. H 2 S 0 4 und 30 T . H 2 0 allmählich 3,5 T . K 2 Cr 2 07 ein. Nach mehrstündigem Stehen wird auf 35° erwärmt und das gebildete Chinon mittels Äthers extrahiert. Durch Umkristallisieren aus Ligroin wird es gereinigt. Gelbe Prismen oder Nadeln von durchdringend chlorähnlichem Geruch. Sch. P. 115,7. E s löst sich wenig in kaltem, leicht in heissem H 2 0 , in Alkohol, Äther und kochendem Ligroin. Chinon, ehem. rein D Mk. 1,40; H Mk. 12,00 2. C h 1 o r a n i 1 (Tetrachlorchinon). CeCU0 2 . Im Grossen erhält man es durch Behandeln von Trichlorphenol mit K 2 Cr 2 0r + H 2 S 0 4 . Goldgelbe Kristalle, die, ohne zu schmelzen, unzersetzt sublimieren. Nicht in H 2 0 , wenig in Alkohol, etwas leichter in Äther löslich. Es dient zur Darstellung einiger Teerfarbstoffe. Chloranil, techn 1 kg Mk. 20,00 „ ehem. rein H Mk. 8,00; 1 „ „ 75,00 H y d r o c h i n o n und A n t h r a c h i n o n siehe besondere Artikel.
168
Chinonimidfarbstoffe — Chlor.
O h i n o n i m l d f a r b s t o f f e . Die Angehörigen dieser in mehrere Gruppen zerfallenden Klasse von Teerfarbstoffen leiten sich von den noch unbekannten Imiden des gewöhnlichen Chinons und seiner Homologen ab. Zu den Chinonimidfarbstoffen gehören die Gruppen der I n d a m i n e , I n d o p h e n o l e , O x a z i n e u n d T h i a z i n e , A z i n f a r b s t o f f e , S a f r a n i n e und I n d u I i n e. Als Chromophor der hierhergehörigen Farbstoffe betrachtet man die Gruppen 0 = R = N — R ' oder —N=R=N—R'. C h i n o n o x i m f a r b s t o f f e siehe „ N i t r o s o f a r b s t o f f e". C h l n o p h t a l o n siehe . . C h i n o l i n f a r b s t o f f e". C h i n o x a l i n f a r b s t o f f e = „ A z i n f a r b s t o f f e". Chlor. Cl. A. G. = 35,45. Man isoliert es nach verschiedenen Methoden, nämlich 1. aus HCl (oder NaCl + H 2 SOi) und Braunstein oder 2. aus HCl und Luft, 3. aus Chloriden, 4. unter Benutzung von HNOs und 5. durch Elektrolyse. 1. C h l o r d a r s t e l l u n g a u s B r a u n s t e i n . Gewöhnlich benutzt man jetzt nicht mehr ein Gemisch von NaCl + H2SOi sondern direkt HCl und arbeitet in Gefässen aus Ton, Sandstein oder Granit, seltener in solchen aus Blei, aus emailliertem Eisen oder aus Eisen mit Bleiauskleidung. Der Braunstein befindet sich in einem einhängenden Trichter. Die Reaktion entspricht der Formel: Mn0 2 + 4 HCl = CU + MnCl2 + 2 H 2 0. Man arbeitet anfangs kalt, erst wenn der Cl-Strom schwächer wird, leitet man Dampf ein. Das Chlor wird am besten durch Tonröhren abgeleitet. Die bei dem Prozess verbleibenden sauren Manganlaugen werden meistens nach dem W e l d o n s c h e n Kalkverfahren verarbeitet: Die Manganlauge wird mit gemahlenem CaC0 3 neutralisiert (und von Eisen befreit). Nach der Klärung kommt die MnCU und CaCl 2 enthaltende Lauge in Zylinder, worin sie mit Kalkmilch ausgefällt wird. Nun wird mehrere Stunden mittels einer Gebläsemaschine Luft durch die Masse gepresst. Das Weldonsche Verfahren beruht darauf, dass das hierbei ausgefällte Manganoxydulhydrat bei Gegenwart von Kalk leicht den O der Luft aufnimmt: 2 MnCl2 + 3 CaO + 0 2 = CaO, 2 Mn0 2 + 2 CaCl2. Man erhält also bei diesem Prozess, bei dem die Masse durch Dampf auf 50—60° gehalten wird, wieder Mn0 2 , das aufs neue zur Chlordarstellung dienen kann. 2. C h l o r d a r s t e l l u n g a u s H C l u n d L u f t (Deacon-Prozess). Man leitet über Tonkugeln, die mit einem Kupfersalz getränkt sind, unter Erhitzung ein Gemenge von HCl und Luft. Hierbei entsteht Cl, während gleichzeitig Kupferchlorid unverändert auf den Tonkugeln zurückbleibt. Im Prinzip ist dieser Prozess, welcher scheinbar überhaupt keine Erneuerung des als „Kontaktsubstanz" wirkenden Kupfersalzes erfordert, ausserordentlich einfach, doch haben sich in der Praxis mannigfache Übelstände ergeßen, die seine weite Verbreitung bisher noch beeinträchtigen. Gewöhnlich erhitzt man auf 370—400°; das HCl muss frei von H 2 S0 4 und möglichst trocken sein. Abgesehen von der Temperatur hängt die Ausbeute auch von dem Verhältnis zwischen HCl und Luft in dem durchgeleiteten Gasgemisch ab. 3. C h l o r d a r s t e l l u n g a u s C h l o r i d e n . Hierzu wird MgCU, CaCl2 sowie NH4C1 benutzt. Das MgCl2 wird meist für sich oder in Mischung mit MgO getrocknet, zu Körnern oder Briketts geformt und in Schachtöfen bezw. unter Uberleiten von heisser Luft zersetzt: MgCil2 + O = MgO + Cl2. Schwieriger zersetzt sich CaCl 2 ; man mischt es stets mit kieselsäure- oder tonerdehaltigen Materialien und nimmt die Zersetzung in einem hohen Turme vor, in welchen Generatorgas eingeleitet wird. Aus NH4CI stellt man Chlor dadurch dar, dass man dieses Salz durch Erhitzen auf ca. 350° in NH3 und HCl dissociiert. Man leitet die Dämpfe über MgO, das bei niedriger Temperatur HCl zu Chlorid bindet nach folgenden Gleichungen: 2 HCl + MgO = MgCI2 + H 2 0. 2 HCl + 2 MgO Mg2OCl2 + H 2 0. Während das nicht absorbierte NH3 abgesaugt und weiter verwendet wird,
Chlor.
169
erhält man durch Glühen d e s O x y c h l o r i d s ( m u s s ganz trocken s e i n ! ) unter Zuführung von trockener Luft Cl. 4. C h l o r d a r s t e l l u n g m i t H N O a . Von den verschiedenen hierhergehörigen Verfahren s c h e i n t d a s von D o n a l d noch am meisten p r a k t i s c h e B e d e u t u n g zu h a b e n : G e t r o c k n e t e r g a s f ö r m i g e r HCl wird durch ein auf 0° a b gekühltes G e m i s c h von HNO a und HüSO« geleitet. 2 HCl + 2 HNOa = Cl 2 + N a O , + 2 H 2 0 . Dadurch, d a s s man das G a s g e m e n g e durch verd. H N 0 3 leitet, wird das N j O i zersetzt; den R e s t der S t i c k o x y d e entfernt man durch H 2 SO«. 5. C h l o r d a r s t e l l u n g d u r c h E l e k t r o l y s e . B e i der E l e k t r o lyse von Alkalichloriden entsteht Cl in g r o s s e r M e n g e . T r o t z d e m haben sich diesem Verfahren vorläufig n o c h m a n n i g f a c h e S c h w i e r i g k e i t e n e n t g e g e n g e stellt, und erst in letzter Zeit s c h e i n t sich die e l e k t r o l y t i s c h e Chlorgewinnung mehr in die P r a x i s einzubürgern. D i e S c h w i e r i g k e i t e n b e s t e h e n darin, d a s s Cl die Metallteile zerstört, w ä h r e n d die Alkalien T o n und Silikate a n g r e i f e n ; auch werden die besten K o h l e n e l e k t r o d e n in kurzer Zeit erneuerungsbedürftig (vgl. unter „ C h l o r a l k a l i p r o z e s s , e 1 e k t r o 1 y t i s c h e r"). Chlor ist bei g e w ö h n l i c h e r T e m p e r a t u r ein grüngelbes, durchdringend e r s t i c k e n d riechendes, h ö c h s t giftig und zerstörend w i r k e n d e s G a s , d a s bei g e w ö h n l i c h e r T e m p e r a t u r durch einen D r u c k von 6 Atm. zu einer dunkelgelben Flüssigkeit kondensiert wird. S p . G . d e s g a s f ö r m i g e n C h l o r s = 2 , 4 5 ; 1 1 wiegt bei 0 " und 7 6 0 mm D r u c k 3 , 1 7 g. Chlor ist in W a s s e r reichlich l ö s l i c h : bei 20° löst sich in H 2 0 etwa d a s d o p p e l t e Volum, bei 8° etwa d a s d r e i f a c h e Volum C h l o r g a s mit grüngelber F a r b e auf. D i e L ö s u n g ( C h l o r w a s s e r ) gibt bei A b kühlung auf 0° Kristalle von C h l o r h y d r a t Cl 2 + 8 H 2 0 . F l ü s s i g e s Chlor hat nach L a n g e folgende E i g e n s c h a f t e n : S p . G . : 1,469 (bei 0 ° ) ; 1,426 (bei 15°); 1,381 (bei 30°). D a m p f d r u c k : 3,7 (bei 0°), 5 , 8 (bei 15°), 8,7 (bei 30°) Atm. 1 kg entspricht bei 0° und 7 6 0 mm D r u c k einem G a s v o l u m e n von 3 1 6 1. Krit. T e m p . 146°; krit. D r u c k 9 3 , 5 Atm. S . P . bei 7 6 0 mm — 33,6°. S c h . P . d e s erstarrten G a s e s — 102°. D a s komprimierte e b e n s o w i e d a s verflüssigte Chlor wird, vollständig t r o c k e n , in S t a h l b o m b e n in den Handel g e b r a c h t . E s hat sich herausgestellt, d a s s Cl in vollständig t r o c k n e m Z u s t a n d e Metalle nicht angreift. K r a f t c h 1 o r s i e h e unter „ B l e i c h e n " . C h l o r e n t w i c k l e r a u s Steinzeug mit 2 eingeschliffenen T u b e n . Inhalt 0,5 1 1,5 2 3 4 5 6 1. Preis 2,110 2,25 2,50 2,75 s 3,50 4,25 5,00 6 , r 0 Mk. G r ö s s e r e C h l o r e n t w i c k e l u n g s - G e f ä s s e a u s Steinzeug, mit aufgeschliffenem Inhalt Ganze Höhe . Preis pro Apparat Preis ^ prOj Einhängetrichter (Lochweite 7 mm) . . . . . . . Inhalt Äusserer Durchmesser Preis pro Apparat Preis pro Einhängetrichter weite 7 mm)
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A p p a r a t e zur G e w i n n u n g von C h l o r : Bleiindustrie-Aktiengesellaehaft
vorm.
Jung
& Lindig, Freiberg i. S
Chlorentwickeier: Deutsche
Steinzeugwarenfabrik,
Friedriehsfeld
(Baden).
Chloral und Chloralhydrat. 1. C h 1 o r a l . CC1 3 . C O H ( T r i c h l o r a l d e h y d ) , d u r c h E i n w i r k u n g von C! auf Alkohol e r h a l t e n , d e r a r t d a s s m a n m e h r e r e T a g e lang C h l o r in F e i n s p r i t von 96—97 vol. % einleitet u n d d i e e n t w i c k e l t e HCl in b e s o n d e r e n G e f ä s s e n a u f f ä n g t . D a s e r h a l t e n e R e a k t i o n s p r o d u k t w i r d mit HsSO« zuerst a m R ü c k f i u s s k ü h l e r erhitzt, bis kein HCl m e h r e n t w e i c h t , und d a n n d a s C h l o r a l a b destilliert. D u r c h R e k t i f i k a t i o n w i r d es gereinigt. D a s V e r f a h r e n D. R. P. 133 021 e r m ö g l i c h t d i e G e w i n n u n g v o n C h l o r a l in u n u n t e r b r o c h e n e m B e t r i e b e in g e s c h l o s s e n e n G e f ä s s e n . Die e i g e n a r t i g e C h l o r i e r u n g , w e l c h e d a r i n b e s t e h t , d a s s d e r v o r c h l o r i e r t e Alkohol in d a m p f f ö r m i g e m Z u s t a n d e mit f e u c h t e m C1 b e h a n d e l t w i r d , b e w i r k t , d a s s alles e t w a bei d e r Vorc h l o r i e r u n g e n t s t a n d e n e C h l o r a l k o h o l a t zersetzt w i r d , s o d a s s d a s zur B e h a n d lung mit HjSO« g e l a n g e n d e P r o d u k t frei von Alkohol und C h l o r a l a l k o h o l a t ist und n u r a u s Chloral u n d C h l o r a l h y d r a t b e s t e h t ; s o erzielt m a n bei d e r Z e r s e t z u n g mit H 2 SO» ein ä t h e r f r e i e s C h l o r a l . N e u e r d i n g s g e w i n n t m a n es v i e l f a c h e l e k t r o l y t i s c h : Als G e f ä s s d i e n t ein d u r c h ein D i a p h r a g m a geteilter D e s t i l l i e r k e s s e l , d e n m a n mit einer h e i s s e n K C l - L ö s u n g füllt. Als K a t h o d e w i r d ein K u p f e r s t a b , als A n o d e e i n e b e w e g liche, gleichzeitig a l s R ü h r e r d i e n e n d e Kohle v e r w e n d e t . W ä h r e n d m a n d i e M a s s e bei ca. 100° erhält, gibt m a n in d e n A n o d e n r a u m nach u n d n a c h Alkohol. D a s e n t w i c k e l t e C1 r e a g i e r t auf d e n Alkohol, w ä h r e n d d i e gleichzeitig g e b i l d e t e HCl im K a t h o d e n r a u m d a s d o r t g e b i l d e t e KOH zu n e u t r a l i s i e r e n hat. Nach b e e n d e t e r C h l o r i e r u n g w i r d destilliert und d u r c h S ä t t i g e n d e s D e s t i l l a t s mit Salz d a s Chloral a b g e s c h i e d e n . 1 H. P . - S t u n d e liefert 50 g C h l o r a l . F a r b l o s e , ölige, eigentümlich d u r c h d r i n g e n d r i e c h e n d e F l ü s s i g k e i t , d e r e n D ä m p f e zu T r ä n e n reizen. S. P. 94,4°. E s bildet mit W a s s e r , S ä u r e n , Alkoholen u. s. w. K o n d e n s a t i o n s p r o d u k t e u n t e r W a s s e r a u s t r i t t , Ein f e s t e s p o l y m e r e s Chloral erhält m a n nach d e m D. R. P. 139 392, w e n n m a n in C h l o r a l etwa 7 % w a s s e r f r e i e s AUC16 einträgt, w o b e i die E r w ä r m u n g nicht ü b e r 40° steigen d a r f . N a c h d e m E r k a l t e n b e h a n d e l t m a n d i e R e a k t i o n s m a s s e mit H 2 0 o d e r v e r d . M i n e r a l s ä u r e , w o b e i d a s p o l y m e r e Chloral a l s f e s t e r w e i s s e r K ö r p e r z u r ü c k b l e i b t , d e r a b g e s a u g t , mit W a s s e r u n d d a n n mit Alkohol a u s g e w a s c h e n und schliesslich bei m a s s i g e r T e m p e r a t u r g e t r o c k n e t w i r d . D a s P r ä p a r a t ist f a s t g e s c h m a c k l o s und h a t s t a r k narkotische. E i g e n s c h a f t e n ; es soll a l s M e d i k a m e n t V e r w e n d u n g f i n d e n . 2. C h l o r a l h y d r a t . CC1 3 . C H ( O H ) 2 . Mischt m a n Chloral mit 12,2 % H 2 0 , s o e r s t a r r t d i e F l ü s s i g k e i t zu einer k r i s t a l l i n i s c h e n M a s s e , d i e am b e s t e n d u r c h U m k r i s t a l l i s i e r e n a u s Benzol g e r e i n i g t w i r d . D a s s o g e w o n n e n e und g e r e i n i g t e C h l o r a l h y d r a t bildet lange, s p i e s s i g e N a d e l n , d i e sich s p ä t e r in k l e i n k ö r n i g e Kristalle v e r w a n d e l n . E s r i e c h t a r o m a t i s c h , s c h m e c k t scharf k r a t z e n d u n d löst sich leicht in W a s s e r s o w i e auch in Alkohol und Äther. Sch. P. 48°; S. P. 96—98°. E s w i r d als N a r k o t i k u m viel benutzt. N a c h einem auf d e m Intern. Kongr. f. a n g e w . C h e m . zu Berlin 1903 von S c h a e r g e h a l t e n e n V o r t r a g l a s s e n sich h o c h p r o z e n t i g e L ö s u n g e n v o n Chlor a l h y d r a t bei f o r e n s i s c h e n U n t e r s u c h u n g e n , Arznei- u n d N a h r u n g s m i t t e l prüfungen sowie technischen Analysen sehr vorteilhaft verwenden. E i n e F a b r i k e i n r i c h t u n g , um j ä h r l i c h 24 000 kg krist. C h l o r a l h y d r a t herzustellen, kostet Mk. 6000.
Chloralkaliprozcss, clektrolytischer.
171
P r i l m g i Zur quantitativen Bestimmung des Chtoralhydrats benutzt nun die Tatsache, dass es sich schon in der Kälte mit Kalilange quantitativ in Chloroform und ameisensaures Kalium umsetzt: 5 g Chloralhydrat löst man in 30 ccm Normal-Kalilauge, gibt Phenolphtalein zu und' titriert das überschüssige Kali sofort mit Normal-Salzsäure. Die zur Umsetzung veibrauchten ccm Kalilauge multipliziert man mit 0,16838, um die in 5 g der angewendeten Substanz enthaltene Menge Chloralhydrat zu erhalten. Enthält das Chloralhydrat etwas freie Salzsäure, so gibt man 10 g in ('] n :n 100 ccm Masskolben, setzt 0,5- g Calclumkarbonat und 50 ccm Wasser zu und schüttelt einige Minuten gut durch. Alsdann füllt man mit .Wasaor bis zur Marke auf, mischt gut und nitriert. 50 ccm des Filtrats gibt . man in 50 ccm Normal-Kalilauge und verfährt, wie oben angegeben. — Im übrigen vgl.- D. Ä. IV. •
3. C t i l o r a l a m l d (Chloralum formanMatum). CCU . C H ( O H ) C H O . NH. Durch Einwirkung von Chioral auf F o r m a m i d bei g e w ö h n l i c h e r T e m p e r a t u r s o w i e durch B e h a n d e l n von C h l o r a l a m m o n i a k mit einem A m e i s e n s ä u r e e s t e r J erhalten. W e i s s e , glänzende, g e r u c h l o s e , bitterlich s c h m e c k e n d e Kristalle, die sich langsam in H 2 0 lösen. S c h . P . 1 1 4 — 1 1 5 ° . Chloralhydrat und C h l o r a l f o r m a m i d werden in der Medizin a l s S c h l a f mittel verwendet. Chioral . 1 kg Mk. 6,00 Chloralhydrat in Krusten 1 „ „ 2, i 5 „ * in losen Kristallen D. A. IV 1 „ ¡, 2,70 „ „Liebreich-Schering" I „ 6,00 Chloralamid, D. A. I V 1 „ „ 26,00 Kubrik. ehem. Prftpai-Hte, Dr. Richard Sthamer,
Hamburg.
A p p a r a t e zur Gewinnung von C h i o r a l :
•l. -L. C. Eckelt, Berlin N. 20.
Chloralamid:
C'hi'in. Werke vorm. Dr. Heinrich Byk, Berlin NW.
Ctaloralkaliprozess, elektrolytlscber. E s ist dies unstreitig der w i c h t i g s t e derjenigen e l e k t r o c h e m i s c h e n P r o z e s s e , die auf der Zersetzung w ä s s e r i g e r Elektrolyte beruhen. Man versteht unter dem e l e k t r o c h e m i s c h e n Alkali- und C h l o r p r o z e s s ( C h l o r a l k a l i p r o z e s s ) die Zerlegung von Chloralkalien zur G e w i n n u n g von Chlor e i n e r s e i t s und Alkalien a n d e r s e i t s . D i e e i n f a c h e Zersetzungsgleichung NaCl = Na + Cl, nach w e l c h e r an der Anode C1 entweicht, w ä h r e n d sich an der Kathode m e t a l l i s c h e s Na a u s s c h e i d e t , wird durch S e k u n d ä r p r o z e s s e bedeutend k o m p l i z i e r t : In erster Linie bildet d a s Na mit dem H 2 0 d e s E l e k t r o l y t e n NaOH, a l s o N a t r o n l a u g e , und da die Atzkalien m i n d e s t e n s den vierfachen H a n d e l s w e r t der Chloralkalien haben, s o ist die G e w i n n u n g von NaOH a u s NaCl wie a n d e r s e i t s von KOH a u s KCl ein hohen Gewinn v e r s p r e c h e n d e r P r o z e s s . Aber leider ist die S u m m e der bei der E l e k t r o l y s e von Chloralkalien vor sich g e h e n d e n R e a k t i o n e n mit den beiden o b e n w i e d e r g e g e b e n e n Umsetzungen nicht e r s c h ö p f t , vielmehr spielt sich noch eine R e i h e a n d e r e r P r o z e s s e gleichzeitig a b , die die A u s b e u t e s c h ä d i g e n , ja unter Umständen ganz aufheben können. Vor allein sind die bei der E l e k t r o l y s e gebildeten Atzalkalien ( N a t r o n l a u g e und K a l i l a u g e ) s e l b s t gute Elektrizitätsleiter; sie werden d e s h a l b w i e d e r zersetzt, und es k o m i r t So an der Anode neben dem bei der Primärzerlegung g e bildeten Chlor auch zur Entwickelung von S ä u e r s t o f f , während an der K a t h o d e W a s s e r s t o f f auftritt. Man hat e s a l s o unter s o l c h e n . Umständen mit dem Auftreten e i n e s K r e i s p r o z e s s e s zu tun, der e l e k t r i s c h e E n e r g i e v e r b r a u c h t , o h n e p r a k t i s c h e n Nutzen zu bringen. Diese unangenehme Nebenreaktion, welche die Zersetzung der e b e n gebildeten Atzalkalien veranlasst, m a c h t sich um so s t ä r k e r b e m e r k b a r , j e konzentrierter die Alkalilösung ist, d. h. j e mehr Ätzalkali s c h o n gebildet w o r d e n ist. Aber noch a n d e r e N e b e n r e a k t i ö n e n machen sich b e m e r k b a r , die allerdings für einzelne Z w e c k e Nutzen bringen und für d i e s e b e s o n d e r s unterstützt werden, d a g e g e n hinsichtlich der e l e k t r o c h e m i s c h e n Darstellung von Ätzalkalien nur a l s s t ö r e n d und schädigend empfunden werden können. S o bildet sich b e i s p i e l s w e i s e u n t e r c h l o r i g s a u r e s Alkali ( H y p o c h l o r i t ) durch Einwirkung von Chlor an der Anode auf Atzalkäli. D i e s e N e b e n r e a k t i o n entspricht a l s o der G l e i c h u n g : 2 NaOH + 2 Cl = NaOCI + NaCl + H 2 0 . F e r -
172
Chloralkaliprozess, elektrolytischer.
ner k a n n d a s g e s a m t e unterchlorigsaure Alkali oder ein T e i l davon durch den an der A n o d e entwickelten S a u e r s t o f f oxydiert w e r d e n ; e s g e h t dabei in C h l o rat über, e n t s p r e c h e n d der G l e i c h u n g : N a O C l + 0 2 = N a C 1 0 3 . Mit den aufgezählten ist die R e i h e der unerwünschten N e b e n r e a k t i o n e n noch k e i n e s w e g s erschöpft, vielmehr zerlegen sich die H y p o c h l o r i t e w e i t e r e l e k trolytisch unter Bildung, von Ätzalkali, W a s s e r s t o f f , unterchloriger S ä u r e und S a u e r s t o f f , während die C h l o r a t e in Atzalkali, W a s s e r s t o f f , C h l o r s ä u r e und S a u e r s t o f f elektrolysiert werden. S c h l i e s s l i c h wird n o c h d e r j e n i g e T e i l der u n t e r c h l o r i g s a u r e n und Chlorsäuren S a l z e , der durch D i f f u s i o n oder Oberhaupt durch den Elektrolyten zur K a t h o d e gelangt, durch den dort gebildeten W a s s e r stoff unter Bildung der C h l o r a l k a l i e n reduziert, d. h. es entsteht dann w i e d e r d i e j e n i g e Verbindung, von der man bei der E l e k t r o l y s e ursprünglich a u s g i n g . F ü r die G e w i n n u n g von Ätzalkalien ist es unbedingt nötig, die g e s c h i l derten s c h ä d l i c h e n N e b e n r e a k t i o n e n a u s z u s c h e i d e n o d e r doch möglichst zu v e r r i n g e r n ; man kann hierzu v e r s c h i e d e n e Mittel b e n u t z e n : E n t w e d e r s c h e i d e t man die Zersetzungszelle durch eine für den S t r o m d u r c h l ä s s i g e M e m b r a n e , d a s s o g e n a n n t e D i a p h r a m a , in zwei R ä u m e , deren j e d e r eine E l e k t r o d e enthält; man nennt d i e s e T e i l e der Zersetzungszelle, e n t s p r e c h e n d den darin u n t e r g e b r a c h t e n E l e k t r o d e n , den A n o d e n r a u m und den K a t h o d e n r a u m . O d e r man bindet d a s an der K a t h o d e a b g e s c h i e d e n e Alkalimetall s o f o r t bei seiner Entstehung an Q u e c k s i l b e r . In letzterem F a l l e bleibt d a s Natrium ( b e z w . K a l i u m ) v o r der Vereinigung mit dem W a s s e r d e s Elektrolyten b e w a h r t ; es löst sich vielmehr in dem Q u e c k s i l b e r auf und bildet damit Natriumamalgam bezw. Kaliumamalgam. M a n hat dann a l l e r d i n g s d a s g e w ü n s c h t e Atzalkali noch g a r nicht erhalten, a b e r d a s s e l b e l ä s s t sich o h n e S c h w i e r i g k e i t gewinnen, wenn man d a s Amalgam für sich mit W a s s e r in B e rührung b r i n g t : dann scheidet sich Q u e c k s i l b e r wieder a b , w ä h r e n d sich das Alkalimetall mit dem W a s s e r zu Ätzalkali vereinigt. D r i t t e n s ist d a s s o g e n a n n t e G l o c k e n v e r f a h r e n zu n e n n e n . Bei d e m s e l b e n dient das e i s e r n e Z e r s e t z u n g s g e f ä s s a l s K a t h o d e ; ü b e r demselben befindet sich die umgestülpte A n o d e n g l o c k e , w e l c h e in die N a C l - L ö s u n g d e s e i s e r n e n G e f ä s s e s eintaucht. Nach einer Arbeit von A d o l p h ( Z t s c h r . f. E l e k t r o c h e m . 1901, 5 8 1 ) beruht das G l o c k e n v e r f a h r e n d a r a u f , d a s s sich zwischen der L ö s u n g in der A n o d e n g l o c k e und der a u s s e n l i e g e n d e n im K a t h o d e n r a u m e infolge der v e r s c h i e d e n e n D i c h t e der F l ü s s i g k e i t e n eine s c h a r f e T r e n n u n g s s c h i c h t ausbildet und automatisch aufrecht erhält. D i e W i r k u n g soll vollk o m m e n e r sein als beim D i a p h r a g m e n v e r f a h r e n ; d a s G l o c k e n v e r f a h r e n g e stattet o h n e V e r s c h l e c h t e r u n g der a n f ä n g l i c h e n S t r o m a u s b e u t e viel k o n z e n triertere Alkalilaugen ( 1 0 0 — 1 5 0 g Ätzalkali in 1 1) herzustellen, j e d o c h m e r k w ü r d i g e r w e i s e nur, wenn die Anode nicht a u s Platin s o n d e r n a u s K o h l e besteht. D i e A l k a l i p r o z e s s e mit D i a p h r a g m a , die s o g e n a n n t e n D i a p h r a g m e n v e r f a h r e n , h a b e n mit vielen S c h w i e r i g k e i t e n zu k ä m p f e n . B e s o n d e r s ist es d a s M a t e r i a l des D i a p h r a g m a s , ü b e r d a s der Streit noch immer nicht zur Ruhe kommen will. D i e D i a p h r a g m e n müssen g e g e n die E i n w i r k u n g v o n Chlor und Alkali w i d e r s t a n d s f ä h i g sein, einen g e r i n g e n e l e k t r i s c h e n Leitungswiderstand h a b e n und endlich die Diffusion d e s g e b i l d e t e n Alkalis in den Anodenraum hinein möglichst verhindern. W i r nennen a l s b r a u c h b a r das D i a p h r a g m a a u s p o r ö s e m Zement, w e i t e r d a s j e n i g e a u s mit S a n d oder Kieselgur präpariertem Asbest, s o w i e endlich das D i a p h r a g m a in Form von g e g o s s e n e n S e i f e n p l a t t e n . D a g e g e n hat sich der g e b r a n n t e p o r ö s e T o n , wie er in F o r m der „ T o n z e l l e n " bei den g a l v a n i s c h e n E l e m e n t e n vielfach v e r w e n d e t wird, für die T e c h n i k w e n i g e r b e w ä h r t . Um die o b e n g e n a n n t e W e i t e r z e r s e t z u n g der Ätzalkalien zu hindern, darf man die Konzentration bei den D i a p h r a g m e n v e r f a h r e n nicht zu s e h r erhöhen, da d i e s e Zersetzung sich mit dem G e h a l t an Atzalkali s t e i g e r t ; d e s h a l b muss man die L a u g e s c h o n abziehen, wenn 1 0 — 1 2 % Alkali darin enthalten sind. Zählt man weiter auf, d a s s die Diaphragmenverfahren; zur S c h o nung d e s D i a p h r a g m a s und der K o h l e n a n o d e ( w e l c h e durch den entwickelten S a u e r s t o f f angegriffen w e r d e n ) nur mit geringen S t r o m d i c h t e n a r b e i t e n können, und ferner, d a s s die D i a p h r a g m e n die Diffusion n i e m a l s ganz verhindern, s o
Chloralkaliprozcss, elektrolytischer.
173
hätten wird die Hauptnachteile des niit Diaphragma arbeitenden elektrochemischen Alkaliprozesses genannt. Bei dem Quecksilberverfahren ohne Diaphragma ist ein Teil dieser Schwierigkeiten ohne weiteres vermieden, nämlich alle diejenigen Übelstände, die sich aus dem Diaphragma als solchem ergeben. Dafür hat das Quecksilberverfahren wieder andere Missstände: Namentlich war es ein lange Zeit nicht zu überwindender Ubelstand, dass das Amalgam — weil leichter — auf dem Quecksilber schwimmt. Hierdurch wurde das darunter liegende Quecksilber von dem neu gebildeten Alkalinietall getrennt, während das Amalgam bei steigendem Gehalt an Alkalimetall schliessich selbst eine Rückzersetzung erlitt. Dieser Übelstand ist nun zwar durch neue Konstruktionen (z. B. mechanische Bewegung der Quecksilberschicht) beseitigt worden, aber es müssen doch noch viele andere Schwierigkeiten mit dem Quecksilberverfahren verbunden sein, denn sonst wäre es nicht zu erklären, dass die Urteile, ob Diaphragmen-, Glocken- oder Quecksilberverfahren besser sind, immer noch nicht zu einer Klärung geführt haben. Es ist erklärlich, dass die interessierten Firmen Einzelheiten über diese Punkte nicht veröffentlichen; fest steht jedenfalls, dass manche Fabriken Alkali mit Diaphragma, manche dasselbe ohne Diaphragma erzeugen, und auch das Glockenverfahren scheint sich neuerdings in der Praxis mehr einzubürgern. Was die Elektroden anlangt, so kann die Kathode aus einem beliebigen Metall bestehen; meistens wählt man das Zersetzungsgefäss selbst aus Schmiedeeisen oder Gusseisen und macht die Wandung zur Kathode. Dagegen gibt es nur wenige gutleitende Materialien, die sich zu Elektroden eignen und den an der A n o d e entstehenden Körpern, wie Chlor und Sauerstoff, sowie weiter unterchloriger Säure und Chlorsäure, gut widerstehen. Technisch werden wohl ausschliesslich Kohlenstäbe oder Kohlenprismen benutzt; sie bestehen entweder aus R e t o r t e n p r a p h i t (s. d.) oder man stellt die Kohlenmasse künstlich dar, indem man eine Mischung von Anthrazit mit Teer unter sehr starkem Drucke zusammenpresst und die gepressten Stücke dann anhaltend auf etwa 1000° C. erhitzt (vgl. Artikel „Elektrische Kohlen"). — Statt der Hydroxyde erhält man die K a r b o n a t e (Soda bezw. Pottasche), wenn man beim Diaphragmenverfahren in den Kathodenraum während der Elektrolyse C 0 2 einleitet. Die Tatsache, dass sich das technisch wichtige C1 beim Alkaliprozess an der Anode abscheidet und dass dieses Gas, wenn nicht besondere Vorsichtsmassregeln getroffen sind, leicht zur Bildung von H y p o c h l o r i t e n führt, hat Verfahren gezeitigt, welche die direkte elektrolytische Erzeugung hypochlorithaltiger B l e i c h l a u g e n bezwecken. So wird bei dem H e r m i t e sehen Bleichverfahren eine Chlormagnesiumlösung, der 5 % Steinsalz und 0,5 % Seesalz zugesetzt sind, bei 5 Volt elektrolysiert; es bildet sich eine Bleichlauge, welche U n t e r c h l o r s ä u r e , u n t e r c h l o r i g e S ä u r e und C h l o r s ä u r e enthält. Soll die zur Bildung von C h 1 o r a t e n und P e r c h l o r a t e n führende Nebenreaktion des eletrolytischen Chloralkaliprozesses in den Vordergrund treten, so sind verschiedene Bedingungen einzuhalten. Die einzelnen veröffentlichten Verfahren weichen, was Stärke des Elektrolyten, dessen Temperatur, Stromdichte u. s. w. anlangt, sehr von einander ab; vielfach wird mit w a r m e r Chloralkalilösung gearbeitet. Alle Vorschriften stimmen in dem einen Punkt Uberein, dass der Elektrolyt nicht neutral sondern alkalisch sein muss; zersetzt man also KCl-Lösung zur Gewinnung von KCIO3, so muss man ihr Kalilauge beimischen und auch ständig davon nachfüllen, um den Elektrolyten immer alkalisch zu erhalten. Andere Vorschriften setzen nicht Kalilauge sondern Pottaschelösung zu. Nach dem D. R. P. 136 678 setzt man zur elektrolytischen Darstellung von Chloraten und Perchloraten kleine Mengen Chromsäure bezw. Bichromat hinzu. Damit die Chromsäure dauernd in der Form von Bichromat bleibt, fügt man während der Elektrolyse kontinuierlich oder in Zwischenräumen verd. HCl zu, die das neutrale Chromat in das Bichromat überführt.
174
('hlonmil
—
('hlorliulk
Nach B e e n d i g u n g d e s P r o z e s s e s wird die A n o d e n f l ü s s i g k e i t e i n g e d a m p f t ; d a s G e m i s c h von KCl und KCIOa wird durch U m k r i s t a l l i s i e r e n g e t r e n n t . Als A n o d e für die G e w i n n u n g von C h l o r a t e n s c h e i n t nur P l a t i n g e e i g n e t zu s e i n ; die K a t h o d e b e s t e h t g e w ö h n l i c h a u s E i s e n . Zu m e r k e n ist, d a s s m a n c h e der zur e l e k t r o c h e m i s c h e n C h l o r a t g e w i n n u n g d i e n e n d e n A p p a r a t e o h n e Diap h r a g m a , a n d e r e d a g e g e n m i t einem s o l c h e n a r b e i t e n . — Ü b e r den e l e k t r o l y t i s c h e n C h l o r a l k a l i p r o z e s s e x i s t i e r t eine a u s s e r o r d e n t lich g r o s s e M e n g e von P a t e n t e n und V e r ö f f e n t l i c h u n g e n ; d a s W i c h t i g s t e scheint j e d o c h noch i m m e r geh-eim g e h a l t e n zu w e r d e n . C h l o r a n i l s i e h e ,,C Ii i 11 o rt e " . C h l o r a t e (chlorsaure Salze). S i e h e unter den b e t r e f f e n d e n M e t a l l v e r b i n d u n g e n ; vgl. auch den Artikel ,,C h 1 o r a I k a I i p r o z e s s , e 1 e k t r o 1 y t i s c h e r". - \ n c l i w e i « : - V a c h e i n e m a u f d e i n I n l o r n . K o n g r . f. t i i i g t - w . C h o n i . z u B e r l i n 1 0 0 3 v o n L i f i t t e-Madrid gehaltenen V o r t r a g . . R c e h c r o h o s d e s c h l o r a t c s " i s t d i e o f t vi-rwrnt 10 „ n 11 tt II ' tt II 12'/* „ Ii M 15 „ tt it J> M 4
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•
•
•
•
•
0,80 1,25 1,50 1,75 2,00 2,30 2,50 3,25 3,50 4,05 4,50 5,00 5,60 6,25 7,25 8,60 10,00 11,00
Preis per Stück
mit Überkorb kg 1,30 1,90 2,40 2,75 3,20 3,50 3,75 4,85 5,20 6,00 6,75 7,50 8,15 8,90 11,00 12,00 14,60 16,25
ohne Uberkorb Mk.
1
0,60 0,75 0,80 0,90 1,05 1,15 1,20 1,40 1,60 1,75 1,90 2,15 2,55 2,85 3,40 3,80 4,60 5,25
m. Überkorb aus grünen Weiden Mk.
0,90 1,05 1,15 1,20 1,35 1,45 1,50 1,80 1,95 2,20 2,35 2,65 3,10 3,50 4,05 4,50 5,35 6,00
Denaturieren. Der Denaturierung unterliegen vor allem S p i r i t u s und Salz. Man denaturiert Spiritus, der zu industriellen Zwecken verarbeitet wird, und Salz, w e l c h e s a l s Viehfutter oder in der Industrie benutzt w e r d e n soll. Die Denaturierung soll d i e betreffenden Stoffe zum menschlichen G e n u s s un-
190
Déni tri exen.
tauglich machen, darf aber ihre sonstige (beabsichtigte) Verwendung nicht hindern. So erklärt sich, dass die Denaturierungsmittel verschieden sind, je nach dem Verwendungszweck. S a l z wird mit Eisenoxyd (oder Rötel) und Wermutkrautpulver vermischt, wenn es als Vieh- oder Düngsalz dienen soll. In andern Fällen wird Glaubersalz, Kieserit, Holzkohle, Asche, Seifenpulver, öle, Tran, Petroleum, Alaun, Eisenvitriol, Karbolsäure u. a. in. zugesetzt. Den S p i r i t u s denaturiert man mit Holzgeist (Methylalkohol), Pyridinbasen, Rosmarinöl, Lavendelöl, Terpentinöl. Tieröl u. a. m. Der zur Denaturierung verwendete Holzgeist soll farblos oder schwach gelblich und fast ganz bis zu 75° flüchtig sein; er soll sich mit Wasser ohne wesentliche Trübung in jedem Verhältnis mischen und einen Acetongehalt von mehr als 30 % haben. In Deutschland wird seit dem Jahre 1887 der vollständig denaturierte Spiritus mit einer Mischung versetzt, welche aus 4 T. Holzgeist von einem bestimmten Unreinheitsgrade und 1 T. Pyridinbasen besteht. Von dieser Mischung werden auf 100 1 reinen Alkohols 2% 1 zugesetzt. Seit dem 1. Okt. 1902 ist als zweite vollständige Denaturierungsart ein Verfahren zugelassen, bei welchem auf 100 1 reinen Alkohols 1% 1 des vorher beschriebenen allgemeinen Denaturierungsmittels, 2 1 Benzol und 0,25 1 einer Kristallviolettlösung (salzsaures Hexamethyl-p-rosanilin) zugesetzt werden. Die Menge des Farbstoffs ist so bemessen, dass sie nur ein Milliontel des denaturierten Spiritus beträgt. Denaturierungsmittel für Spiritus (Branntwein) in steueramtlich verschlossener Emballage: °/o
Benzin aus Petroleum Natronlauge
,
.
.
1 kg Mk. 1 , 0 0 ;
,
. . . .
. . . .
1 k g Mk. 0 , 6 0 ; 1 „ 2,20; 1 „ 2,00; 1 ff „ 1,95;
.
Terpentinöl Tieröl
%
°/o °/o °/o ü /o
%
°/o 1
1 Mk. 1 1 5 , 0 0 65,00 kg 75,00 1 105,00 45,00 kg 190,00 ff 175,00 140,00 1t ff 4,00 ff ff
Denaturierungsmittel : Aktien - Gesellschaft für Geilenkirchen-Schalke.
chemische
Industrie,
I 0. Erdmann, Leipzig-Lindenau. |
Denitrieren. Zerlegung von Mischsäure in ihre Bestandteile ( H 2 S O I und HN0 3 ) und getrenntes Auffangen derselben. Zu diesem Zwecke wird die Mischsäure in einem eisernen, mit säurefesten Steinen ausgekleideten Turm zersetzt, der von unten durch Dampf erhitzt wird; der Turm ist mit oberflächenvergrösserndem Material, z. B. mit Schalen, Näpfchen, Kegeln, Kugeln oder dgl. gefüllt. Die HsSOj bleibt flüssig und fliesst unten aus dem Turme ab, während die HNOa dampfförmig oben entweicht und in einer Kondensationsbatterie aus Steinzeug, bestehend aus Luftröhrenkühlern und Touriiis mit Aufsatzröhren, verdichtet wird; den Schluss der Anlage bildet ein Kondensationsturm, der die letzten Spuren saurer Gase zurückhält. Das Denitrieren der für Kunstseide, Celluloid u. s. w. bestimmten Nitrocellulose zur Verminderung der Brennbarkeit wird nach verschiedenen Methoden ausgeführt, z. B. nach D. R. P. 125 392 so, dass die zu Fäden, Films u. s. w. verarbeitete Nitrocellulose mit der saueren Lösung von Salzen der niedrigeren Oxydationsstufe eines Metalles, welches auch höhere Oxydationsstufen bildet, behandelt wird. Cuprochlorid in saurer Lösung wirkt leicht denitrierend, aber auch Ferro-, Mangano-, Stanno- u. s. w. Salze. Vorteilhaft werden bei der Denitrierung Lösungs- und Quellungsmittel der Nitrocellulose zugesetzt, z. B. Alkohol, Äther, Aceton, Glycerin u. dgl. Denitrieranlagen liefern: Deutsche
Steinzeugwarenfabrik,
Friedrichafeld
(Baden).
Deplacierungsapparate —
191
Desintegratoren.
D e p l a c i e r u n g s a p p a r a t e siehe „ V e r d r ä n g u n g s a p p a r a t e". D e r m a t o l siehe „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e". D e r m o l siehe „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e". D e s i n f e k t i o n (Sterilisation). Man unterscheidet eine Desinfektion durch c h e m i s c h e von einer solchen durch m e c h a n i s c h e Mittel. Von den zahlreichen chemischen Desinfektionsmitteln finden im Grossen eigentlich nur karbolsaurer Kalk, Formaldehyd und Lysol ausgedehnte Anwendung. Der karbolsaure Kalk wird gewöhnlich als D e s i n f e k t i o n s - P u l v e r schlechthin bezeichnet. Karbolsaurer Kalk „ „ „
Formaldehyd
1 5 % jetziger Preis °/ 0 kg Mk. 1 1 , 0 0 2 0 °/ 0 „ „ % „ „ 14,00 30«/„ „ „ •/, „ „ 19,00 50% „ „ % „ „ 24,00
und L y s o l sind in besonderen Artikeln behandelt.
Die mechanische Desinfektion geschieht durch Anwendung von Wärme, und zwar meistens durch Anwendung von s t r ö m e n d e m oder g e s p a n n t e m D a m p f (Dampfsterilisationsapparate). 1. D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t e f ü r F l e i s c h (um mit lebenden Mikroorganismen infizierte Fleischstücke durch Abtötung der Organismen zum menschlichen Qenuss tauglich zu machen): Bei dem Hennebergschen Fleischsterilisierapparat wird das Fleisch in vollkommen reinem Dampf gekocht; letzterer wird nicht unmittelbar zum Fleisch eingeleitet, vielmehr nur zur m i t t e l b a r e n Erhitzung benutzt. Der Apparat wird von 2 5 0 — 1 5 0 0 1 Inhalt zum Preise von Mk. 1 2 0 0 — 3 0 0 0 gebaut.
Beim Schimmeischen Fleischsterilisator wird der Dampf durch mehrere Siebschlangen direkt in den Apparat eingeleitet. Preis des Apparates für 7 5 0 kg Fleischfassung
Mk. 3 0 0 0
2. D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t e f i i r M o b i l i e n , W ä s c h e usw. mittels strömenden oder schwachgespannten, j e d o c h n i c h t z u ü b e r h i t z t e n Wasserdampfes. Feststehende Desinfektionsapparate: Fassungsraum Preis . . .
0,75 750
1,0 1200
2,5 2100
3,5 2400
5 , 0 cbm. 2 7 0 0 Mk.
Auch f a h r b a r e Desinfektionsapparate (mit zugehörigem Dampfentwickler) werden gebaut. Sie haben gewöhnlich 2,5 cbm Fassungsraum und kosten je nach Ausführung Mk. 2000 und mehr. Infizierte Wäsche sterilisiert man auch durch mehrstündiges Kochen in schwacher Sodalösung, wobei die Heizung durch indirekten Dampf erfolgt, um ein Fixieren von Schmutzflecken zu vermeiden. Die sterilisierte Wäsche wird vor dem Herausnehmen durch Bespritzen abgekühlt; ein Walzenquetschwerk streift die Desinfektionslauge ab. Preis solcher Apparate (Kochfässer von 7 5 0 — 1 0 0 0 1 Inhalt)
.
.
Mk. 4 5 0 - 8 0 0
Chemikalien zur Desinfektion: Aktien - Gesellschaft für chemische Industrie, Gelsenkirchen-Schalke. Chemische Fabrik bei Karlsruhe, G. m. b. H., Rüppurr (Baden). Fuerst Bros. & Co., New York, Nos. 2 u. 4 Stone Street.
Dr. F. Raschig, Chemische Fabrik, Ludwigshafen a. Rh. Adolf Thöl, Hannover. Dr. L. Windecker, Fabr. ehem. Produkte, Berlin SO., Maybach-Ufer 22.
Desinfektions-Seifen: J. D. Stiefel, Offenbach a. M.
D e s i n t e g r a t o r e n (Schleudermühlen), in denen das zu zerkleinernde Material zwischen zwei in entgegengesetzter Richtung rotierenden, mit Stahlstäben versehenen Körben zerschlagen wird. Das Mahlgut wird durch den trichterförmigen Einlauf der innersten Trommel der Körbe zugeführt und von dort durch die Zentrifugalkraft nach aussen geschleudert; hierbei muss es die Stäbe von 4 bezw. 6 Trommeln passieren und ist einer sehr grossen Anzahl von Schlägen ausgesetzt, so dass es die Mühle als Mehl verlässt.
Destillation.
192
D i e D e s i n t e g r a t o r e n e i g n e n s i c h zum Z e r k l e i n e r n und M i s c h e n von Kohlen, Erzen, M a g n e s i t , rohein und g e b r a n n t e m Kalk, Dolomit, Koks, Schlacken, Schwerspat, Tonschiefer, Gipsstein, Formsand, Erdfarben, Schamotte, T r a s s , Phosphorit, Asphalt, Guano, Schwefel, Superphosphat, K n o c h e n k o h l e , S a l z e n , S o d a , Ö l k u c h e n , M a i s , G e r b s t o f f e n u. s . w . D i e Desintegratoren sind sehr leistungsfähig nach Quantität, liefern dagegen nicht besonders feine Pulver. Die Leistungen des nachstehenden Verz e i c h n i s s e s b e z i e h e n s i c h a u f m i t t e l h a r t e s M a t e r i a l und a u f ein m i t t e l f e i n e s , griesiges Mahlerzeugnis. Durchm. der äusseren^ Trommel Stiindl. Leistung an gemahlenem Material ca. Kraftverbrauch in Pferdestärken . . . . Preis kompl. mit 4 Trommeln von Stahlstäben Preis kompl. mit 6 Trommeln von Stahlstäben
500 500 3 950
800 2000 8 1500 1800
1000 4000 10 2050 2350
mm.
—
650 1000 5 1150 1300
Durchm. der äusseren Trommel . . . . Stundl. Leistung an gemahlenem Material ca. Kraftverbrauch in Pferdestärken . . . . Preis kompl. mit 4 Trommeln von Stahlstäben Preis kompl. mit 6 Trommeln von Stahlstäben
1100 6000 12 2300 2700
1250 9000 15 2800 3300
1500 15000 23 4000 4600
1600 18000 30 5200 5900
mm kg.
kgMk. J)
Mk.
» D e n Desintegratoren nahe verwandt sind die D i s m e m b r a t o i r e n ( S c h l a g s t i f t m a s c h i n e n ) , b e i d e n e n a b e r nur e i n e S c h e i b e r o t i e r t , w ä h r e n d d i e G e g e n s c h e i b e f e s t s t e h t . G e w ö h n l i c h hat j e d e S c h e i b e 3 S c h l a g s t i f t r e i h e n , u n d z w a r g r e i f e n d i e S c h l a g s t i f t e d e r e i n e n in d i e r i n g f ö r m i g e n L ü c k e n z w i s c h e n den S c h l a g s t i f t r e i h e n der a n d e r n S c h e i b e ein. D i e D i s m e m b r a t o r e n d i e n e n zum V e r m ä h l e n v o n m i t t e l h a r t e n und w e i c h e n S t o f f e n , w i e T a f e l s a l z , Z u c k e r , K r e i d e , S e i f e , F a r b e n u. s . w . , w e n n ein m ö g l i c h s t f e i n e s E r z e u g n i s v e r l a n g t w i r d . D i s m e m b r a t o r e n : Durchm des grössten Schlagstiftringes . . . . 500 650 mm. Leistung in der Stunde 500—1500 1 0 0 0 — 3 0 0 0 kg. Kraftverbrauch in Pferdestärken 4 6 Preis der vollständigen Maschine 1100 1300 Mk. S c h l i e s s l i c h s i n d h i e r n o c h zu e r w ä h n e n d i e D e s a g g r e g a t o r e n ( S c h l a g k r e u z m ü h l e n ) , b e i d e n e n in e i n e m z y l i n d r i s c h e n G e h ä u s e e i n S c h l a g k r e u z ( o d e r ein a n d e r s g e f o r m t e s S c h l ä g e r w e r k ) m i t g r o s s e r G e s c h w i n d i g k e i t u m l ä u f t . S i e d i e n e n zur Z e r k l e i n e r u n g v o n z ä h e n , n i c h t zu h a r t e n S t o f f e n , w i e Asphalt, Düngerkalk, getrocknetem Fleisch, Holzabfällen, Rinden, Salzen u. a . m . u n d z e i c h n e n s i c h . d u r c h g r o s s e L e i s t u n g s f ä h i g k e i t b e i g e r i n g e m K r a f t bedarf aus. D e s a g g r e g a t o r e n : Lichter Durchm. des Mahlgehäuses 400 600 800 1000 1250 1500 mm. Leistung in der Stunde . . . 9 0 0 1500 2500 3500 4500 5 5 0 0 kg. Kraftbedarf in Pferdestärken . . 3 — 4 5 — 7 8 — 1 0 1 2 — 1 5 1 6 — 2 0 2 2 - 2 6 Preis der vollständigen Maschine 580 800 1150 1550 2450 4050 Mk Desintegratoren: K a r l Seemann, B e r l i n C. 2, Rosenstr. 16.
Desintegratoren, Fried.
Krupp
Dismembratoren,
Aktiengesellschaft
Destillation.
Grusonwerk,
| C. T . Speyerer & Co., Berlin S W . , Hafenplatz 4.
Desaggregatoren: Magdeburg-Buckau.
1. D e s t i l l i e r a p p a r a t e a u s Glas. K o l b e n , R e t o r t e n und K ü h l e r s i e h e d i e b e t r e f f e n d e n s e l b s t ä n digen Artikel. D e s t i l l i e r a p p a r a t z u r D e s t i l l a t i o n im l u f t v e r d ü n n t e n R a u m ! nach K r a f f t und N ö r d l i n g e r , bestehend aus Wasserluftpumpe, Glasventil, Flasche von 1 1 Inhalt mit eingeschliffenem Stopfen, 2 Glashähnen, Manometer und Zubehör, kompl. . , . . . Mk 2 0 , 5 0 D e s t i l l i e r a p p a r a t z u r D e s t i l l a t i o n im l u f t v e r d ü n n t e n R a u m nach A n s c h ü t z a) Wasserluftpumpe von Glas . . 2,00
Destillation.
193
b) Gummischlauch mit Hanfeinlage zur Verbindung der Wasserluftpumpe mit der Wasserleitung I m Mk. 1,50 c) Kupferdraht zum Festbinden der Schläuche „ 0,20 d) Gummischlauch, dickwandig, zur Verbindung von Wasserluftpumpe, Hahn, Manometer und Destillier-Apparat Im „ 3,00 e) Dreiweghahn von Glas „ 4,50 f) Manometer mit beweglicher Spiegelglasskala „ 12,50 g) Füllung des Manometers . „ 1,00 h) Destillationskolben Inhalt 10 20 30 50 ccm. Preis 0,20 0,20 0,25 0,30 Mk. i) Destillationskolben mit angeblasener Vorlage. Inhalt 15 30 50 ccm. Preis 0,35 0,40 0,45 Mk. k) Vorlagen. Inhalt 15 30 50 ccm. Preis 0,15 0,20 0,25 Mk. 1) Vorlagen (oben verengt). Inhalt 15 30 50 ccm. Preis 0,20 0,25 0,30 Mk. 2. D e s t i l l i e r a p p a r a t e a u s P o r z e l l a n . D e s t i l l i e r b l a s e mit nutzbarem Inhalt von 23 1; Deckel mit 3 Tuben und Stöpseln, mit Schauloch, kompl Mk. 78,50 D e s t i l l i e r g e f ä s s mit aufgeschliffenem Deckel. Inhalt 4,8 9,0 18,3 25,0 30,5 1. Preis 10,00 15,00 25,00 32,00 37,50 Mk. D e s t i l l i e r k o l b e n mit nutzbarem Raum von 3,2 1, mit aufgeschliffenem Deckel und eingeschliffenem Stöpsel „ 14,50 Grössere Destillierapparate aus Porzellan, Destillierrohre u. s. w. je nach den speziellen Anforderungen. 3. D e s t i l l i e r a p p a r a t e a u s S t e i n z e u g . Destillierblasen mit Muffen oder Flanschrand, mit aufgesetztem Helm. Inhalt der K e s s e l 71/» 15 30 40 50 1. Preis „ „ 4,00 5,00 8,00 10,00 13,00 Mk. Preis der D e c k e l , aufgeschliffen oder mit Muffendichtung . . 4,00 5,00 8,00 10,00 12,00 „ Preis der H e l m e 3,00 4,00 6,00 8,00 10,00 „ Preis der kompl. Apparate . . 11,00 14,00 22,00 28,00 35,00 „ Preise grösserer Destillierkessel aus Steinzeug richten sich nach den besonderen Ansprüchen und der Ausführungsform. Vollständige Destillationsanlage aus Steinzeug für feinere chemische Produkte (der Kessel steht in einem Holzkasten, der durch direkten Dampf geheitzt wird). 1 Rührkessel, bestehend aus: 1 Kessel, 200 1 Inhalt mit geschliffenem Flansch Mk. 35,00 1 Deckel mit geschliffenem Klanschrand; an demselben: 1 Gasaustrittsstutzen (35 mm), 1 Mannlochstutzen mit aufgeschliffenem Deckel, 1 Rührerstutzen mit Stopfbüchse „ 27,50 1 Rührer, Platten oder Schraubenform „ 15,00 1 Übergangsrohr, 35 mm lichte Weite „ 3,00 1 Kühlschlange No. 4, glattes Rohr „ 90,00 1 Siphon mit Muffe „ 4,00 Die Destillationsanlage kompl. Mk. 174,50 4. D e s t i l l i e r a p p a r a t e a u s M e t a l l . D e s t i l l a t i o n s a p p a r a t f ü r D a m p f h e i z u n g , bestehend aus äusserem schmiedeeisernem Kessel, innen v e r z i n n t e r k u p f e r n e r D e s t i l l i e r b l a s e mit abnehmbarem Helm, Kühlschlange aus Zinn in eisernem Wassergefäss. Nutzbarer Inhalt der Blase . . 5 10 20 30 40 £0 75 100 200 1. Preis kompl. mit aller Armatur 170 255 365 455 530 630 790 920 1050 Mk. D e s t i l l a t i o n s a p p a r a t f ü r D a m p f h e i z u n g , bestehend aus Destillierblase, Konden-
13
Destilliertes Wasser — Dextrin.
194
sator, Auslaufkugel und Rezipient; letzterer mit Füllstutzen, Flüssigkeitsstandzeiger und Ablasshahn. Der ganze Apparat bildet eine geschlossene Verbindung und ist vollständig aus E i s e n gefertigt. Nutzbarer Inhalt der Blase . . ICO 150 250 4Ü0 600 800 1000 1. Preis kompl. mit aller Armatur 600 720 900 .1100 1220 1360 1500 Mk. D e s t i l l a t i o n s a p p a r a t m i t e i g e n e m D a m p f e r z e u g e r , bestehend aus Ofen mit eisernem Dampfkessel mit allem Zubehör (Handspeisepumpe, Manometer u. s. w.); Destillierblase aus Kupfer, innen verzinnt, Kühlschlange aus Zinn sowie 2 Florentiner Flaschen aus Kupfer. Nutzbarer Inhalt der Blase 4 0 1, Apparat kompl. mit allem Zubehör Mk. 1370,00 Destillationsanlage vollständig aus Eisen, mit Ofen, Dampfüberhitzungsapparat und Einrichtung für fraktionierte Kondensation. Zubehör 2 Rezipienten von je 70 1 Inhalt. Totaler Inhalt der Destillierblase 120 200 1. Preis kompl 1150 1225 Mk. Einzelner Rezipient von 70 1 Inhalt, kompl. mit aller Armatur . . Mk. 150 qq
Man vgl. auch unter „ F r a k t i o n i e r a p p a r a t e", „ R e k t i f i k a t i o n " und „ V a k u u m a p p a r a t e". Trockne Destillation siehe unter „V e r k o h 1 u n g". Destillationsapparate: Georg Schmidt & v. d. Eitz, Schmiedefeld i. Thür.
Destillationsapparate aus Metall bauen: J. L. C. Eckelt, Berlin N. 20. C. Heckmann, Berlin SO. 33, Görlitzer Ufer 9.
I F. H. Meyer, Maschinenfabrik, Ilannover-Hainholz. |
Destillationsapparate aus Steinzeug: Deutsche
Steinzeug'warenfabrik,
Friedrichsfeld
(Baden).
Destillationsapparate init und ohne Vakuum: R.
Haack,
Ing.-Chemiker,
Godesberg
a.
Rh.
(Abt.:
Apparatebau.)
D e s t i l l i e r t e s W a s s e r siehe ,,W a s s e r". D e x t r i n (Stärkegummi, Röstgummi). Gewöhnlich durch gelindes Rösten von Stärke (bei 160—200°) gewonnen. Arbeitet man mit einem geringen Säurezusatz, so genügt schon eine Temperatur von 120—140°, und man erhält hellere Produkte. Bei dem trocknen Verfahren arbeitet man in Rührtrommeln oder Röstpfannen ( D e x t r i n - R ö s t a n l a g e n ) , wobei die Temperatur durch öl-, Dampf- oder Luftbäder konstant erhalten wird. Das so gewonnene Dextrin wird gewöhnlich als R ö s t g u m m i bezeichnet. Bei dem zweiten Verfahren setzt man 0,1—0,15 % des Stärkegewichts an HCl oder HN0 3 zu, trocknet die Mischung bei 50° und erhitzt dann auf Temperaturen zwischen 110 und 140° (je nach dem gewünschten Helligkeitsgrad des Produkts). Das Rösten geschieht hierbei meist in Etagenöfen, die mit Luftheizung versehen sind. Das so gewonnene Produkt geht im Handel als Dextringummi. Das Dextrin ist kein einheitliches Produkt; die verschiedenen Qualitäten unterscheiden sich nicht nur nach der Farbe sondern auch nach der Löslichkeit in Wasser und der Klebkraft der Lösungen. Letztere Eigenschaft macht das Dextrin wertvoll. Man benutzt es als Ersatz des Gummi arabicum, zum Kleben, zum Glasieren von Papier, zum Verdicken von Farbstoffen und Tinten, im Zeugdruck, in der Zündholzfabrikation u. s. w. Dextrin, weiss, gelb oder~hellbraun Röstgummi (Leiogomme) . . . . Dextringummi (Britischgummi) . . Dextrin, rein
.
. • •
. . • •
. . • •
'|4 °/o °/o °/o
kg Mk. 30,00 „ „ 45,00 » » 75,00 » »
Dextrin: Dextrinfabrik Bergen, G. m. b. II., Borgen a. d. Dumme. Fuerst Bros. & Co., New York, Nos. 2 u. 4 Stone Street.
Reiche & Braeuer, Inh. Apell, Giesmannsdorf bei Waltersdorf, Kr. Sprottau. Karl Seemann, Berlin C. 2, Rosenstr. 16.
Röst- und Trockenapparate für Dextrin: R.
Haack,
Ing.-Chemiker,
Godesberg
a.
Rh.
(Abt.:
Apparatebau.)
195
Dextrose — Dianilfarben.
D e x t r o s e siehe „ F r u c h t z u c k e r " , „S t ä r k e z u c k e r" und „ Z u c k e r a r t e n". D i a l y s a t o r e n . 1. Nach G r a h a m , bestehend aus G l a s z y l i n d e r mit Einsatzgefäss und Diaphragma. Durchmesser des Glaszylinders Stück, Preis
10 2,50
15 3,50
20 5,00
2 5 cm. 7 , 5 0 Mk.
2. Von P o r z e l l a n , ringförmig, von beiden Seiten offen, mit Tubus.
Durchmesser Preis . . .
18 1,75
25 2,40
31,5 cm. 3,50 Mk.
3. D i a l y s a t o r e n (Entwässerungsgefässe) z u m Entwässern m i r o s k o p i s c h e r P r ä p a r a t e nach F. E. S c h u l z e . Preis
4. D i a l y s a t o r e n ,
Durchmesser Preis pro 1 m
Schläuche
40
55
75
90
0,12
0,15
0,18
0,20
Dialysatoren:
Emil Gundelach, Gehlberg i. Thür.
aus
klein Mk. 2 , 7 5 ; gross Mk. 4 , 5 0
110
Pergamentpapier. mm.
' 0 , 2 5 Mk.
| Georg Schmidt & v. (1. Eitz, Schmiedefeld i. Thür.
D i a m a n t e n (Werkzeuge). D i a m a n t - S c h r e i b e s t i f t e in Ebenholzgriff G l a s e r d i a m a n t e n zum S c h n e i d e n D i a m a n t e n z u m E i n s e t z e n in Glas- und Porzellanbohrer, Diamantstücke von 1 , 5 — 2 mm Durchmesser D i a m a n t - S t i c h e l zur Herstellung von Teilungen D i a m a n t - B o r t zum Pulvern, für S c h l e i f - u n d Sägezwecke pro Karat
Mk. 4 , 0 0 — 1 2 , 0 0 „ 4,00—10,00 1,00— 4 , 0 0 5,00—15,00 „
4,50
Uber Diamantersatz siehe ,,K a r b o r u n d". D i a m a n t e n , k ü n s t l i c h e . Das Problem, Diamanten, also kristallisierten Kohlenstoff in durchsichtiger Form, zu erzeugen, wurde im Prinzip zuerst von M o i s s a n gelöst. Derselbe sättigte bei den starken Hitzegraden des elektrischen Ofens geschmolzenes Eisen mit Kohlenstoff und liess dann das Eisen plötzlich schnell erkalten; der hierdurch erzeugte gewaltige Druck im Innern der Eisenmasse brachte den Kohlenstoff zur Kristallisation. Einfacher ist das Verfahren von H o y e r m a n n (Chem. Ztg. 1902 S."481); er benutzte nient den elektrischen Strom sondern die G o l d s c h m i d t sehe A l u m i n o t h e r m i e (vgl. den Artikel „T h e r m i t"), also ein Gemisch vonFe ä 0 3 mit gepulvertem AI, welches, durch eine Zündpille entzündet, das als Lösungsmittel für den C dienende Fe bei sehr hoher Temperatur liefert. Auch hier findet man in dem schnell abgekühlten Regulus kleine Diamanten, die mit blossem Auge erkennbar sind. Besonderes Interesse verdient das Verfahren von v. H a s s l i n g e r (Naturf. Vers, in Karlsbad 1902; Monatshefte für Chemie Bd. 23 S. 817), weil es sich den natürlichen Verhältnissen nahe anschliesst. H a s s l i n g e r ging von der Gesteinsart K i m b e r 1 i t aus, worin sich in Süd-Afrika der Diamant eingeschlossen findet und woraus er wahrscheinlich entstanden ist. Es wurde eine dem Kimberlit entsprechende Mischung, der 2 % fein geschlämmter Graphit zugesetzt war, mit Thermit geschmolzen, worauf man die Schmelze nach dem Erkalten mit Fluorammonium und H2SO4 aufschloss. Man erhielt so zahlreiche wasserhelle, vollkommen durchsichtige Diamanten in schön ausgebildeten Oktaedern, durchschnittlich 0,05 mm gross. Weitere Versuche zur Erzeugung künstlicher Diamanten hat L u d w i g (Chem. Ztg. 1902 S. 617 und Repert. S. 160) angestellt, doch sind die Versuche bis jetzt nicht zum Abschluss gekommen. Hoher Druck, hohe Temperatur und namentlich auch rasche Abkühlung des Reaktionsgemisches sind nach L u d w i g zur Bildung der Diamanten nötig. — Alle diese und sonst noch beschriebene Verfahren sind bis jetzt nur wissenschaftlich interessant, technisch aber noch nicht verwertbar, weil die Kosten im Verhältnis zur Ausbeute zu gross und die erhaltenen Diamanten zu klein sind. D i a n i l f a r b e n . So bezeichnen die Höchster Farbwerke eine Reihe s u b s t a n t i v e r B a u m w o l l f a r b s t o f f e , die sich für direkte, für entwickelte und für mit Metallsalzen nachbehandelte Färbungen eignen und in sehr 13*
196
Diaphragmen — Didym.
verschiedenen Farbentönen geliefert werden. Beispielsweise sind D i a n i 1 g e l b G, 3 G und R substantive Monoazofarbstoffe, welche wahrscheinlich aus Primulin oder Dehydrothiotoluidin und einem ß-Diketon hergestellt sind. D i a p h r a g m e n . Poröse Scheidewände, die in der Elektrochemie vielfach zur Trennung des Anoden- und Kathodenraumes verwendet werden. Man benutzt Diaphragmen aus Ton, Porzellan, Zement, mit Sand oder Kieselgur präparierten Asbest, Seifenplatten und viele andere Materialien. Vielfach erzeugt man die Porosität dabei dadurch, dass man den zu brennenden oder überhaupt zu erhitzenden Materialien fein verteilte organische Körper (z. B. Kohlenstaub) beimengt, die dann verbrennen und die Bildung der Pofen im Diaphragma veranlassen. Vgl. auch den Artikel „ E l e k t r o c h e m i s c h e A p p a r a t e". D i a p h t e r i n siehe „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e". Diazoamldofarbstoffe.
Kombiniert man das
Dehydrothioto-
l u i d i n H3C . C 0 H 3 < g > C . C 6 H 4 . NHÜ mit Disazokörpern, so erhält man Farbstoffe, die nicht gut als Azokörper aufgefasst werden können, vielmehr wahrscheinlich Diazoamidoverbindungen sind, da sie sich nicht weiter diazotieren lassen. Von anderer Seite werden die hierhergehörigen Farbstoffe mit den T h i o b e n z e n y l f a r b s t o f f e n (s. d.) zusammen in die besondere Gruppe der T h i a z o l f a r b s t o f f e eingereiht. Beispielsweise entsteht der gelbe direktfärbende Baumwollfarbstoff N i t r o p h e n i n bei Einwirkung von p-Nitranilin auf Dehydrothiotoluidinsulfosäure. Diazoverbindungen. Organische Verbindungsklasse mit der Gruppe —N=N-—, wovon die e i n e freie Bindung mit einem aromatischen Kohlenwasserstoffrest verbunden ist, während die andere Bindung einen Säurerest trägt. Die Diazoverbindungen entstehen bei Einwirkung von salpetriger Säure auf das Salz eines aromatischen Amidoderivates, z. B . : CeHs. NH„. H 2 SO, + HN0 2 = CeH 6 . N : N . HSO, + 2 H 2 0 . Anilinsulfat
Diazobenzolsulfat
Die Diazoverbindungen (namentlich die freien Basen) sind sehr unbeständig, aber auch sehr reaktionsfähig; die meisten sind explosiv. Nach dem Franz. Pat. 323 981 soll die Haltbarkeit der Lösungen vieler Diazokörper durch Zusatz von Salzen (namentlich krist. Glaubersalz) beträchtlich erhöht werden:, doch scheinen angestellte Versuche (Ztschr. f. Farben- und Textil-Chemie 1903 S. 225) nicht gerade für die Brauchbarkeit dieses Patentes zu sprechen. D i c h t e siehe „ S p e z i f i s c h e G e w i c h t e". D i c h t e n (Lutieren) chemischer Apparate siehe unter „ K i t t e". D i c h t u n g s - M a t e r i a l i e n 1 i ef ern: Chem. F a b r i k Gustav Schallehn, Magdeburg.
| Otto Menzel, Wernigerode (Cellulose-Dichtungen).
Didym. Wurde lange Zeit als einheitliches Element betrachtet, ist aber dann in die beiden Komponenten N e o d y m Nd und P r a s e o d y m Pr zerlegt worden. Es ist noch nicht sicher entschieden, ob die letztgenannten beiden Stoffe wirklich Elemente sind. In der Praxis geht man meistens noch heute von dem Didym als Grundstoff aus und stellt Verbindungen dar, gleich als ob dasselbe wirklich ein Element wäre. Man benutzt die Didymverbindungen in einzelnen Fällen bei der Zusammensetzung von Gasglühkörpern; das isolierte Neodymnitrat wird neuerdings als vorzügliches Glasentfärbungsmittel gerühmt. Didymchlorid, chem. rein Didymkarbonat „ „ Didymnitrat „ „ Didymoxyd „ Didymoxydhydrat, chem. rein Didymsulfat, chem. rein Neodymnitrat Chc-mische Fabrik Freiberg, Dr. G. P. Drossbach & Co., Freiberg i. S.
H Mk. 5 0 , 0 0 ; H „ 50,00; H „ 25,00; H „ 40,00; H „ 30,00; H „ 33,00;
1 kg Mk. 1 „ „ 1 „ „ 1 „ „ 1 „ „ 1 „ „ l g »
I F a b r i k chem. Präparate Dr. Richard [ Hamburg.
-400,00 400,00 200,00 350,00 250,00 300,00 4,50
Sthamer,
Diffusion.
197
Diffusion. B e r ü h r e n s i c h zwei Körper, namentlich G a s e oder F l ü s s i g keiten, in einer F l ä c h e o d e r sind s i e durch eine p o r ö s e M e m b r a n von e i n a n d e r getrennt, so d i f f u n d i e r e n sie, d. h. infolge der molekularen Kräfte treten die kleinsten T e i l e des einen K ö r p e r s in den andern über. Die D i f f u s i o n durch M e m b r a n e n bezeichnet man im b e s o n d e r e n a l s O s m o s e oder M e m brandiffusion. B e i den G a s e n ist die D i f f u s i o n s g e s c h w i n d i g k e i t annähernd umgekehrt proportional den Quadratwurzeln ihrer spezifischen G e w i c h t e . Unter den in einer F l ü s s i g k e i t g e l ö s t e n Körpern unterscheidet man in B e z u g auf die Diffusion K r i s t a l l o i d e und K o l l o i d e . Kristalloide sind die leicht durch M e m b r a n e n diffundierenden S u b s t a n z e n (Salze, viele S ä u r e n , Alkohole u. s. w . ) ; im a l l g e m e i n e n sind es Verbindungen, die Kristalle bilden können. D i e Kolloide diffundieren nicht oder nur s e h r s c h w e r ; hierher g e h ö r e n E i w e i s s , Gummi, Leim, S t ä r k e , K i e s e l s ä u r e , Eisenoxydhydrat, T o n e r d e h y d r a t u. a. m. D i e Diffusion wird t e c h n i s c h vielfach benutzt; vgl. darüber die Artikel „ F a r b e x t r a k t e", „ G e r b e x t r a k t e", „M e 1 a s s e " (Osmoseverf a h r e n ) , „ T a n n i n " und „ Z u c k e r f a b r i k a t i o n " . 1. D i f f u s i o n s k o e f f i z i e n t e n
Gas
Diffundiert in
Diff.-Koefüzient in qcm/Sek.
Äthan . . . . Kohlenoxyd .
Wasserstoff Sauerstoff Wasserstoff Luft Sauerstoff Wasserstoff Kohlensäure
0,458 0,18022 0,64223 0,14231 0,18022 0,51^67 0,13561
Kohlensäure . Luft
einiger
Gase.1)
Gas
Diffundiert in
Diff.-Koeffizient in qcm/Sek.
Luft . . . . Methan . , Sauerstoff . . .
Sauerstoff Wasserstoff Kohlenoxyd Luft Wasserstoff Kohlensäure Sauerstoff
0,17753 0,625 0,187 0,178 0,72167 0,53836 0,7086
,,,,
Wasserstoff
.. .. .. .
.
2. D i f f u s i o n s k o e f f i z i e n t e n einiger anorganische ^Verb i n d u n g e n in v e r d ü n n t e r w ä s s e r i g e r Lösung. (Der Diffusionskoeffizient D giebt die Menge Substanz in Grammen an, welcne bei der Temperatur t an einem Tage durch den Querschnitt eines Quadratcentimeters wandern würde, wenn zwei um 1 cm abstehende Querschnitte die Konzentrationsverschiedenheit 1 [Gramm in 1 ccm] aufweisen würde.) Namen der Substanz Ammoniak Ammoniumchlorid Baryumchlorid Bleinitrat Calciumchlorid Chlorwasserstoff
t
4,5° 17,5° 8,0" 12.0° 8,5° . . . . 0,0° . . . . 11,0° Kaliumchlorid . . • • { 9,0" Kaliumhydroxyd . . . 13,5° Kaliumnitrat 7,0° Kupferchlorid . . . . 10,0° .
.
. . . . .
D
Namen der Substanz
t
D
1,06 1,31 0,65 0,70 0,70 1,4 1,84 0,66 1,66 0,92 0,43
Kupfersulfat Magnesiumsulfat.... Natriumchlorid . . . . Natriumhydroxyd . . . Natriumkarbonat . . . Natriumnitrat Natriumthiosulfat . . . Salpetersäure Schwefelsäure . . . . Silbernitrat . . . . .
10,0° 7,0° 6,0° 8,0° 4,5° 13,0° 10,5° 9,0° 7,5° 7,5°
0,21 0,30 0,75 1,06 0,44 0,90 0,54 1,75 1,04 0,90
! ) Diese sowie die nächste Tabelle sind z. T . dem Werke v. B u c h k a , „Physikalisch-chemische Tabellen der anorganischen Chemie", Stuttgart 1895, entlehnt.
198
Digcstionskolben — Diphenylmethanfarbstoffe.
Diffusions-Apparate: 0. Heckmann, Berlin SO. 33, Görlitzer Ufer 9. | F. H. Meyer, Maschinenfabrik, Hannover-Hainholz.
Diffusionsapparate in Holz und Metall: lt.
Haaek, Ing.-Chemiker,
Godesberg a. Rh.
(Abt.: Apparatebau.)
D i g e s t i o n s k o l b e n siehe „ D r u c k f l a s c h e n". D i g e s t oren siehe „ A u t o k l a v e n". D i g e s t o r l e n siehe „ L a b o r a t o r i u m s a u s r Q s t u n g". Di g l t a l i n siehe „A 1 k a 1 o i d e". D i m e t h y l a n i l i n siehe , , A n i l i n d e r i v a t e". D i m e t h y l b e n z o l e siehe „X y 1 o 1 e". Dimettaylsulfat siehe „ M e t h y l v e r b i n d u n g e n". D i n i t r o b e n z o l . CoH 4 . (N0 2 ) 2 . Von den drei Isomeren ist besonders das m-Dinitrobenzol wichtig. Zur Darstellung verfährt man ähnlich wie bei der Fabrikation des N i t r o b e n z o l s (s. d.), nur mit andern Gewichtsverhältnissen und derart, dass die Reaktion durch Erwärmen unterstützt wird. Die andern beiden Isomeren entstehen in kleiner Menge beim Nitrieren von Benzol; man trennt sie durch fraktionierte Kristallisation und Destillation. m-Dinitrobenzol bildet dünne, farblose rhombische Nadeln; Sch. P. 89,9. Unlöslich in Wasser, leicht löslich in Alkohol und Äther. Ungereinigt bildet es gelbe Kristallkuchen. Durch Reduktion wird es zuerst in m-Nitranilin, dann in m-Phenylendiamin übergeführt. Hauptsächlich dient es als Ausgangsmaterial zur Darstellung des letzteren. m-Dinitrobenzol, techn „ Pulv „ ehem. rein
" o k g Mk. 1 2 8 , 0 0 °/o „ „ 1 3 3 , 0 0 1 „ „ 8,00
D l n i t r o t o l u o l . C 0 H 3 . CH 3 (N0 2 ) 2 . Für die Technik wichtig ist nur das asymmetrische (meta) Dinitrotoluol (CH 3 : N0 2 : N0 2 = 1 : 2 : 4) sowie das p-Dinitrotoluol. Man erhält das erstere direkt durch Nitrieren von Toluol mittels Nitriersäure (Salpeterschwefelsäure) ohne Kühlung. Technisch bildet es gelbliche Kristallkuchen, im reinen Zustande lange monokline Nadeln. Sch. P. 70,5°, schwerlöslich in kaltem Alkohol, leichtlöslich in heissem Alkohol, Äther sowie in Benzol. Es dient zur Darstellung von Toluylendiamin. Dinitrotoluol (ortho), techn (para), techn „ ehem. rein, krist
°/o k g Mk. 1 2 0 , 0 0 % „ „ 175,00 1 „ „ 9,00
D i o n i n siehe „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e". D i p h e n a l siehe „ P h o t o g r a p h i s c h e C h e m i k a l i e n". D i p h e n y l a m i n . (C6H5)2NH. Durch Erhitzen von Anilin mit Anilinsalz (Anilinchlorhydrat) in Autoklaven auf 210—240° erhalten. Das Reaktionsprodukt wird mit HCl und dann mit viel H 2 0 behandelt, wobei sich das zuerst gebildete Diphenylaminchlorhydrat wieder zersetzt und die freie Base als bald erstarrendes ö l obenauf schwimmt. Man hebt sie ab, wäscht aus und rektifiziert durch fraktionierte Destillation. Monokline farblose Blätter, Sch. P. 54»; S. P. 310°. Fast unlöslich in Wasser, leicht löslich in Alkohol, Äther und Benzol. Es riecht angenehm und schmeckt brennend. Sehr schwache Base, deren Salze sich schon beim Waschen mit Wasser zersetzen. Man benutzt es bei der Darstellung verschiedener Teerfarbstoffe. P r ü f u n g : Das Handelsprodukt soll ziemlich farblos, nicht schmierig sein, keinen unangenehmen Geruch besitzen, den richtigen Sch. P. zeigen und sich an der Luft nicht schnell bräunen. Auf Anilin prüft man durch Schütteln der pulverisierten Substanz mit Chlorkalklösung; hierbei darf es nicht violett werden. Diphenylamin, techn ehem. rein, krist., weiss n Diphenylaminsulfat Methyldiphenylamin, techn „ ehem. rein
J k g Mk. 4 , 5 0 1 „ 8,00 1 „ 12,00 1 „ n 5,00 1 „ „ 18,00
Diphenylmethanfarbstoffe. Stammsubstanz dieser Farbstoffklasse ist das Diphenylmethan (C 6 H 5 )2. CH2. Im übrigen siehe unter „A u r a m i n e" und „ P y r o n i n f a r b s t o f f e".
199
Diphenylnaphtylfarbstoffe — Dosen.
D i p h e n y l n a p h t y l f a r b s t o f f e . Farbstoffklasse, deren Glieder sich vom Diphenylnaphtylmethan C i o H , — a b l e i t e n . Sie entstehen namentlich durch Einwirkung substituierter Naphtylamine auf Tetramethyldiamidobenzophenon (oder auf Tetramethyldiamidobenzhydrol) unter dem Einfluss wasserentziehender Mittel. D i s a z o f a r b s t o f f e ( T e t r a z o f a r b s t o f f e ) . Farbstoffklasse, deren Glieder die Azogruppe — N = N — z w e i m a l enthalten (vgl. „ A z o f a r b S t o f f e"). Man kann zu solchen Farbstoffen auf mehreren Wegen gelangen, so durch Kombination eines Azofarbstoffs mit noch 1 mol. einer Diazoverbindung, weiter , durch Diazotieren eines Amidoazofarbstoffs und Kombination mit noch 1 mol. eines Phenols oder Amins und endlich durch Diazotierung eines Diamins und Kombination der so entstandenen Tetrazoverbindung mit 2 mol. Phenol oder Amin; in letzterem Falle können die beiden Moleküle auch v e r s c h i e d e n e n Phenolen oder Aminen angehören. Die aus den Diaminen hergestellten Disazofarbstoffe sind besonders bemerkenswert durch ihre (fast für alle Glieder geltende) Fähigkeit, die Baumwolle direkt (substantiv) zu färben, d. h. ohne Anwendung von Beizen. D i s c h w e f e l s ä u r e siehe „ S c h w e f e l s ä u r e , r a u c h e n d e". D i s m e m b r a t o r e n siehe „ D e s i n t e g r a t o r e n". D i t h l o n siehe unter „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e". D i u r e t i n siehe unter „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e". D o n a r i t siehe „ S i c h e r h e i t s s p r e n g s t o f f e". D o r m l o l siehe „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e". D o s e n (G 1 a s d o s e n): Dosen, hohe Form, von weissem Glase, mit angeblasenem Falz und übergreifendem losen Deckel: 12 15 17 19 cm. Höhe . . . . Durchm. . . . 9 10 12 14 100 Stück . . 104,00 144,00 184,00 232,00 Mk. 1 „ . . 0,15 0,20 0,30 0,45 „ Dosen, niedrige Form, von weissem Glase, mit angeblasenem Falz und übergreifendem losen Deckel: 4 2,5 3 Höhe . . . . 3,5 4 4,5 cm. Äusserer Durchm. 4 5 6 7 8 9 40,00 48,00 64,00 70,50 90,00 Mk. 100 Stück . . 40,00 0,10 0,10 0,10 0,10 0,10 0,15 » 1 „ . .
7,5 5 6 7 Höhe . . . . 9 10 cm. 12 Äusserer Durchm. 10 14 15 20 18 120,00 152,00 176,00 296,00 100 Stück . . 99,00 352,00 Mk. 0,20 0,15 0,25 0,30 0,50 0,60 » 1 , • • Wie vorstehend, mit aufgeriebenem Deckel: Höhe . . . . 2,5 3 3,5 4 4 4,5 5 6 7 cm. Äusserer Durchm. 4 5 6 7 8 9 10 12 14 „ 100 Stück . . 46,00 46,00 67,00 80,00 90,00 109,00 136,00 200,00 296,00 Mk. 1 „ . . 0,10 0,10 0,10 0,10 0,15 0,15 0,20 0,35 0,50 „ Dosen von weissem Glase, mit angeschliffenem Falz und übergreifendem losen Deckel. Deckel und Bodenflächen ff. geschliffen und poliert : Höhe . . . . 2,5 3 3,5 4 4 4,5 Äusserer Durchm. 4 5 6 7 8 9 80,00 99,00 128,00 128,00 139,00 100 Stück . . 70,00 0,10 0,10 0,15 0,20 0,20 0,20 1 „ . . Höhe . . . . Äusserer Durchm. 100 Stück . . 1 , • •
5 10 150,00 0,25
6 12 200,00 0,35
6,5 13 230,00 0,45
7 14 248,00 0,50
7,5 15 304,00 0,55
200
Dosiermaschinen, automatische — Draht.
Dosen von weissem Glase, mit breitem planen Rande und aufgeschliffenem Knopfdeckel oder Scheibe: Höhe 3 3 3,5 4 4,5 5 cm. Innerer Durchmesser . . . 4 5 6,5 8 10 13 „ Mit Knopfdeckel 100 Stück 70,50 80,00 88,00 96,00 115,00 176,00 Mk. 1 „ 0,10 0,10 0,15 0,15 0,20 0,30 „ „ Scheibe 100 Stück . . 48,00 54,60 61,00 70,50 90,00 141,00 „ „ . . 0,10 0,10 0,10 0,10 0,15 0,20 „ 1
Glasdosen: Glashütte Friedriohsthal, G . m . b . H . , Friedrichsthal bei Costebrau.
Glasfabrik Sophienhütte, Bock & Fischer, Ilmenau i. Thür. von Poncet, Glashüttenwelke, Berlin SO. 16.
Doslermasctainen, a u t o m a t i s c h e : Karl Seemann, Berlin C. 2, Rosenstr. 16.
D o t t e r ö l siehe „L e i n d o 11 e r ö 1". D o w s o n g a s siehe „W a s s e r g a s". D r a c h e n b l u t . Sammelname für mehrere einander ähnliche Baumharze von dunkelbraunroter Farbe, Undurchsichtigkeit und Sprödigkeit. Für den europäischen Handel kommt eigentlich nur eine Drachenblutsorte in Betracht, nämlich das ostindische. Es stammt von der Palme Daemonorops (Calamus) Draco, aus deren Früchten es ausschwitzt. Die beste Qualität findet sich in Körnern, die man zu Kugeln („Tränen") zusammenknetet. Weniger wertvoll als das „Drachenblut in Tränen" ist das durch Erwärmen der Früchte mit Wasserdampf gewonnene! „Drachenblut in Kuchen". Schliesslich werden die Früchte nach dieser Operation zerkleinert und bei gelinder Wärme geschmolzen; man gewinnt so eine dritte Qualität das „Drachenblut in Stangen". Die Drachenblutsorten haben eine tiefrote bis schwarzrote Farbe, sind undurchsichtig und schmecken süsslich kratzend. Das eigentliche Drachenblutharz löst sich in Alkohol, Benzol, Schwefelkohlenstoff, Chloroform und Petroleum, dagegen fast gar nicht in Äther und Terpentinöl. Den Wert der Sorten beurteilt man nach der mehr oder weniger dunkelroten Farbe des Striches auf rauhem Papier. Man benutzt es zur Herstellung roter Lacke und Firnisse. Drachenblut (in massa) extrafein „ „ superfein, feurig . . . in Schilf „ fein pulverisiert, extrafein . . . fein pulverisiert, superfein, feurig . „
Draht.
1.
1 kg Mk. 5,50; °/ 0 kg Mk. 520,00 1 „ „ 8,50; % „ „ 800,00 1 „ „ 5,00; °/ 0 „ „ 475,00 1 „ „ 6,70; °/ 0 „ „ 650,00 1 „ „ 9,50; °/ 0 „ „ 900,00
Aluminiumdraht.
Stärke . . . . 0,5 1 1,5 2 2,5 3 3,5 4 4,5 P 5 Gewicht für I m 0,53 2,12 4,77 8,48 13,23 19,06 25,97 33,9i;'42,93" 53 Aluminiumdrähte in Ringen von 5 — 1 8 kg, Grundpreis pro kg . . . . Mk. Aluminiumdrähte bei Aufträgen von 50 kg und darüber, Grundpreis pro kg „ Zuschläge bei Drahtstärken unter 1,40 mm: Stärke 0,50—0,54 0,55—0,59 0,60—0,69 Zuschlag pro kg . . 0,75 0,65 0,50 stärke Zuschlag pro kg
.
.
0,70—0,79 0,25
0,80—1,09 0,15
mm. g. 3,00 2,85 mm Mk.
1 , 1 0 - 1 , 3 9 mm. 0,07 Mk.
2. B 1 e i d r a h t (Preise zur Zeit steigend). Stärke Gewicht für 100 m Preis für °/ 0 k g .
.
Stärke Gewicht für 100 m Preis für °/ 0 kg .
.
1 0,9
2 " 3,6
3 8,0
58,00
[43,00
40,00
7 44
8 57
9 72
4 14,0
6 32
3&0Ö 10 89
38/X)
3. B r o n z e d r a h t , Preise steigend; zur Zeit:
Preis
5 22
12 128
mm. kg. Mk.
15 200
mm. kg. Mk.
°/o kg Mk. 305,00
Draht.
201
4. D u r a n a m e t a l l d r a h t (Preise zur Zeit steigend). Stärke . . . bis 3 bis 2 bis 1,50 bis 0,75 mm. bis 1 Preis für % kg 230,00 235,00 240,00 270,00 Mk. 250,00 5. E i s e n d r a h t ( S c h w e i s s e i s e n ) . 5 Stärke . . . . 1 2 3,1 4,2 7 6 10 mm. 3,2 Gewicht für 100 m 0,6 2,4 5,8 10,6 15,0 21,6 29,4 40,4 60,1 kgPreise schwanken für die mittleren Stärken zwischen 30 und 35 Mk. für °/o kg. 6. K u p f e r d r a h t (Preise steigend). Stärke . . . . . 1 2 3,1 4,2 5 6 7 8,2 10 mm. Gewicht für 100 m 0,71 2,8 6,8 12,4 17,7 25,5 34,6 47,5 70,7 kg. Grundpreis für Drähte von 1,4 mm Stärke und darüber . Für dünnere Drähte gelten folgende Überpreise: Stärke . . . . 0,50-0,55 0,55—0,60 0 , 6 0 - 0 , 7 0 mm. Überpreis pro °/o kg 30,00 25,00 17,50 Mk. Stärke 0,70—0,80 0,80—1,10 1,10—1,40 mm. Überpreis pro °/o kg 12,50 7,50 5,00 Mk. 7. K u p f e r d r a h t , umsponnen: Länge der ein- Einfach mit Durchm. fach mit Seide des blanken Seide umsponnenen Drahtes umsponnen Drähte
Doppelt mit Seide umsponnen
Einfach mit Baumwolle umsponnen
Doppelt mit Baumwolle umsponnen pro kg Mk.
mm
pro k g ca. m
pro kg Mk.
pro kg Mk.
pro k g Mk.
0,10 0,15 0,20 0,25 0,30 0,35 0,40 0,45 0,50 0,55 0,60 0.65 0,70 0,80 0,90 1,0 1,2 1,4 1,5 2,0
14000 6000 3000 22^0 1500 1200 1000 700 550 480 390 340 295 218 160 140 100 80 65 36
25,50 15,90 10,70 9,90 7,80 6,50 5,30 5,00 4,60 4,30 4,10 4,00 3,90 3,80 3,60 3,50 3,40 3,30 3,30 3,20
38,50 24,90 17,20 14,50 11,50 9,80 8,80 7,90 7,20 6,80 6,20 5,60 5,50 5,40 5,20 5,10 5,00 4,80 4,80 4,30
10,50 7,50 6,20 5,10 4,90 4,30 4,10 3,90 3,60 3,40 3,20 3,10 2,80 2,60 2,50 2,50 2,45 2,45 2,40
Mit Wachs. Paraffin, Lack u. s. w. getränkt: 0 , 1 0 - 0 , 4 0 mm pro kg über 0,40 „ „ 8. K u p f e r d r a h t m i t Guttaperchahülle. Durchm. des blanken Drahtes 0,8 0,9 Ohne Umspinnung: Meter pro kg ca 155 140 Preis „ „ „ 3,00 3,00 E i n f a c h mit B a u m w o l l e u m s p o n n e n : Meter pro kg ca 145 110 Preis „ „ 3,00 3,00 D o p p e l t mit B a u m w o l l e u m s p o n n e n : Meter pro kg ca 120 100 Preis „ „ 3,00 3,00
_ — — —
6,00 5,70 5,10 4,90 4,50 4,10 3,60 3,40 3,20 3,00 2,80 2,70 2,70 2,65 2,65 2,G0 Mk. 30,00 höher „ 10,00 „
1,0
1,2
1,5 mm.
110 3,00
70 2,90
45 2,80 Mk.
95 3,00
60 2,90
40 2,90
„
85 3,00
50 2,90
35 2,80
„
202
Draht.
9. M e s s i n g d r a h t ( P r e i s e s t e i g e n d ) . Grundpreis für °/ 0 kg Mk 170,00 Stärke in mm . . 1 2 3,1 4,2 5 6 7 8,2 10 Gewicht für 100 m 0,68 2,7 6,6 12,0 17,1 24,6 33,4 45,9 68,2 kg. Für Drähte unter 2 mm Stärke treten folgende Zuschläge zum Grundpreis ein: Stärke . . . . 0,5—0,6 0,6—0,7 0 , 7 - 0 , 7 5 0,75—0,8 0 , 8 - 1 , 0 1 , 0 - 2 , 0 mm. Zuschlag pro °/o kg 25,00 22,50 20,00 15,00 12,50 10,00 Mk. 10. N e u s i l b e r -
und N i c k e l i n d r a h t
in v e r s c h i e d e n e n
Quali-
täten.
Neusilberdraht 1 kg Mk. 2,00—3,10 Nickelindraht 1 „ „ 2,50—3,50 Überpreise auf obige Grundpreise; Stärke . . . . 1,35—0,80 0,80—0,70 0,70—0,50 0,50—0,45 0,45—0,40 mm. 0,50 0,60 Mk. Zuschlag auf 1 kg 0,10 0,25 0,40
11. N i c k e 1 d r a h t ( 9 9 % Reinnickel). Grundpreis für Stärken von 4 mm und darüber . . . 1 kg Mk. 5,70 Für dünnere Drähte treten folgende Zuschläge ein: Stärke . . . . 0,17 0,18 0,20 0.J2 0,24 0,26 0,28 0,31 0,34 0,37 mm. Zuschlag für 1 kg 2,80 2,30 1,90 1,60 1,40 1,25 1,15 1,05 0,90 0,80 Mk. Stärke . . . . Zuschlag für 1 kg
0,40 0,70
0,45 0,60
12. N i c k e l p l a t t i e r Stärke 20°/ 0 mit Reinnickel plattiert 10°/o „ „ „ 10°/ o „ Nickelkupfer „
0,50 0,50
0,55 0,40
0,7—1,2 0,30
1,3-2,7 0,20
2,8—4,0 mm. 0,10 Mk.
te
Drähte. 4,20 2,80 2 1,30 0,90 mm. pro °/o kg 215,00 225,00 235,00 245,00 255,00 Mk. „ °/o „ 150,00 160,00 170,00 180,00 190,00 „ „ % „ 126,00 136,00 146,00 156,00 166,00 „
Stärke 20 °/o mit Reinnickel plattiert pro °/0 kg 10°/o „ „ „ „ °/o „ 10°,'o „ Nickelkupfer „ „ °/o „ 13. P l a t i n d r a h t . Stärke . . . 0,025 0,03 0,04 0,05 0,06 Gewicht f. 1 m 0,010 0,015 0,035 0,04 0,06
0,70 265,00 200,00 176,00
0,60 275,00 210,00 186,00
0,55 285,00 220,00 196,00
0,50 mm. 295,00 Mk. 230,00 „ 206,00 „
0,07 0,08 0,09 0,10 0,15 0,20 0,25 0,30mm. 0,08 0,13 0,14 0,18 0,4 0,7 1,1 1,6 g.
Stärke . . . 0,35 0,40 0,45 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 1,0 1,5 2 2,5 3 4 5 mm. Gewicht f . l m 2 2,8 3,5 4,2 6 9 12 14 17 42 67 100 160 265 410g. Grundpreis des Platins zur Zeit 1 kg Mk. 2600,00 Für Draht unter 0,15 mm Stärke tritt folgender Fassonaufschlag ein: Stärke 0,10 0,09 0,08 0,07 0,06 0,05 mm. Aufschlag pro 1 kg 75,00 100,00 140,00 200,00 300,00 400,00 Mk. Stärke 0,045 0,04 0,035 0,03 0,025 Aufschlag pro 1 kg 500,00 600,00 800,00 1000,00 1500,00 14. S t a h 1 d r a h t. Stärke 1 2 3,1 4,2 5 6 7 8,2 10 Gewicht für 100 m 0,62 2,5 6,0 11,0 15,6 22,5 30,6 42,0 62,5 Preis für 1 kg . . 4,50 3,50 3,00 2,90 2,90 2,90 2,90 2,90 2,90 Bei diesem Preise ist eine Mittelsorte von Stahl vorausgesetzt. Kupferdraht: Süddeutsche Kabelwerke
A.-G.,
Mannheim.
Kupferdraht mit Guttaperchahülle: Süddeutsche Kabelwerke A.-G.,
Mannheim.
Platindraht: G. Siebert, Platinaffinerie und Schmelze, Hanau.
W a l z w e r k e und W a l z w e r k s - E i n r i c h t u n g e n für Metalldraht: Fried.
Krupp
Aktiengesellschaft
Grusonwerk,
Magdeburg-Buckau.
mm. Mk. mm. kg. Mk.
203
Drahtdreiecke — Drahtnetze.
Drahtdreiecke. D r e i e c k e von E i s e n d r a h t (mit und ohne Röhren aus Biskuitporzellan): Seitenlänge 4 5 6 7 8 9 10 12 cm. Preis ohne Porzellanröhren 0 , 1 0 0,10 0,15 0 , 1 5 0,15 0 , 2 0 0,25 0,30 Mk. „ mit „ 0 , 3 0 0,30 0,35 0,35 0,40 — — — „ D r e i e c k e von E i s e n d r a h t mit gewulsteten Porzellanröhren (wodurch die Flamme freier um den Tiegel spielen kann): Seitenlänge 6,5 7 8 cm. Preis . . 0,45 0,55 0,65 Mk. D r e i e c k e von N i c k e l d r a h t (mit oder ohne Röhren von Biskuitporzellan): 5 0,30 0,50
Seitenlänge 4 Preis ohne Porzellanröhren 0 , 3 0 „ mit „ 0,50 D r e i e c k e aus P l a t i n d r a h t : Seitenlänge Gewicht ca. Fassonpreis
35 5 2,00
40 7 2,00
50 9 2,00
6 0,40 0,65
7 0,45 0,70
8 0 mm. 18 g. 2,00 Mk. Zu den Fassonkosten kommt der nach dem Gewicht bestimmte Platinpreis; zur Zeit notiert man 60 12 2,00
8 cm. 0,55 Mk. 0,80 „
70 15 2,00
1 kg Mk. 2600
Drahtdreiecke: Georg Schmidt & v. d. Kitz, Schmiedefeld i. Thür.
Platindreiecke: (J. Siebert, Plalinaffinerie und Schmelze, Hanau.
Drahtglas. G l a s mit e i n g e s c h m o l z e n e r E i n l a g e a u s D r a h t g e f l e c h t , g l a t t g e r i e f t und g e m u s t e r t , b r a u c h b a r für O b e r l i c h t e und S e i t e n f e n s t e r in F a b r i k e n , für L i c h t h ö f e , L a g e r h ä u s e r , W e r s t ä t t e n s o w i e zu F u s s b o d e n p l a t t e n . D r a h t g l a s t a f e l n , Kanten nicht geschliffen, mit glatter oder geriffelter Oberfläche: Stärke ca. . . 4 — 5 6—8 9 - 1 0 15 20 25 30 35 mm. Preis pro 1 qm 7,00 8,00 8,50 15,00 20,00 25, 0 30,00 35.00 Mk. D r a h t m a s k e n zum S c h u t z e bei g e f ä h r l i c h e n A r b e i t e n . Preis Stück Mk. 3,00 D r a h t n e t z e (Drahtgewebe). 1. Aus A l u m i n i u m , 50 cm breit 2. Aus E i s e n , 5 0 cm breit 3. Aus E i s e n m i t . A s b e s t beflochten, 1 m breit Aus E i s e n in quadratischen Stücken: Seitenlänge . . . . 10 12 16 cm. Ohne Blechrand Stück 0,10 0,15 0,25 Mk. Mit „ „ 0,30 0,40 0,50 „ 4 . Aus K u p f e r , 50 cm breit 5. Aus M e s s i n g , 5 0 cm breit Aus M e s s i n g in quadratischen Stücken: Seitenlänge . 10 12 15 20 cm. Stück . . . 0,12 0,20 0,35 0 , 6 0 Mk. 6 . Aus n e u e r m e s s i n g a r t i g e r L e g i e r u n g , sehr widerstandsfähig, 50 cm breit 7 . Aus N i c k e l , 50 cm breit Aus N i c k e l in quadratischen Stücken; Seitenlänge . 10 12 15 2 0 cm. Stück . . . 0 , 4 0 0,55 0,70 1,00 Mk. 8. Aus P l a t i n : Drahtstärke 0,25 0,12 0,10 Maschen pro qcm . . . 100 250 576 Gewicht pro 100 qcm . 2 5 10 11,5 Fassonaufschlag per kg . 150 300 400 Im übrigen nach dem Gewicht berechnet; z. Z Platin . . .
pro 1 m Mk. 18,00 1 n ,i 3,00 1 „ „ 6,50
pro 1 m Mk. 6,50 1 „ „ 5,00
pro 1 m Mk. 7,00 pro 1 m Mk. 5,00
0,06 1024 6,2 700 1 kg Mk.
mm. g Mk 2600
Drehscheiben — Druckregulatoren.
204
9. Drahtschalen aus Asbestdrahtgewebe mit eingepresster Asbestschicht, in quadratischen Stücken: Seitenlange . . . . 10 12 16 cm. a) Aus Eisen Stück . 0,75 0,90 1,05 Mk. b) Aus Messing Stück 1,50 1,80 2,00 „ Drahtnetze (Drahtgewebe): Fabrik für Metalltflcher und Drahtgewebe Ther- I Hell. Giesen jun. Sohn, Belg-Gladbach mann & Kleinfeld, Coswig i. Anhalt. |
(Rhld.).
Platingewebe: G. Siebert, Platinaffinerie und Schmelze, Hanau.
Drehscheiben : Gebr. Böhmer, Akt . Urs., Maschinenfabrik Magdeburg-Neustadt.
Drelfttsse.
Von starkem Schmiedeeisen, mit flachem Ring und runden Füssen: Höhe . 185 210 225 250 280 Innerer Durchmesser . . 100 145 185 170 120 Stück Preis . . . . 0,70 0,90 1,00 1,40 1,50 Von Eisen mit Sternring, 10 cm Durchmesser: Höhe 180 150 200 mm. 100 Stück Preis . . . . , 1,15 1,25 1,40 1,50 Mk. Von starkem Bandeisen: Höhe . 180 200 200 230 Innerer Durchmesser . . 110 160 180 140 Stück Preis . 1,25 , 0,75 1,00 1,50
300 205 1,60 Mk.
230 200 1,70 Mk.
Drogen: Arnhold, Karberg & Co., Berlin W. 8, Mohren str. 64. Becker & Kirsten, Dresden-A. 9.
G. du Roi, Drogen n. Chemikalien en gros, Stadtapotheke, Gotha.
Drogenmühlen: F. W. Schiibach, Leipzig, Harkortstr. 19/21.
Maschinen für D r o g e n - S c h n e i d e a n s t a l t e n : F. W. Schiibach, Leipzig, Harkortstr. 19/21.
D r u c k siehe „ Z e n g d r u c k". D r u c k e r s c h w ä r z e siehe „ B u c h d r u c k f a r b e n " .
Druckflaschen (Digestionskolben).
Nach L i n t n e r , in Gestell mit Schraubenverschluss, zum Erhitzen von Substanzen im Ölbad, Inhalt 125 ccm Nach S a l o m o n , mit am Halse der Flasche befestigter Messingverschraubung, Inhalt i'2b ccm Reserveflaschen zu den L i n t n ersehen und S a l o m o n sehen Druckflaschen mit aufgeschliffener Glasplatte Stück Deckplatten aus Spiegelglas zu vorstehenden Druckflaschen . . „ Druckkolben (Rundkolben) mit Patentverschluss (Kautschukdichtung): Inhalt . . 30 60 100 150 200 ccm. Stück Preis 0,50 0,60 0,70 0.80 1,00 Mk. Druckflaschen aus verbleitem Eisen:
Mk.
3,50 3,50
„ „
0,75 0,25
Bleiindustrie-Aktiengesellschaft, vorm. J u n g je Lindig, Freiberg i. S.
D r u c k m e s s e r siehe
Druckregulatoren.
„Manometer".
G a s d r u c k - R e g u l a t o r e n nach M o i t e s s i e r G a s d r u c k - R e g u l a t o r e n nach Girond, Nasses Rheometer mit Bunsenbrenner und Drahtnetzkappe . N a s s e s R h e o m e t e r mit Spiralbrenner M e m b r a n - G a s d r u c k r e g u l a t o r e n nach E l s t e r Grössere Gasdruckregulatoren: Durchm. der Rohrleitung hinter der Gasuhr 20 26 33 Flammenzahl 12 25 40 Preis 33,00 38,00 45,00
Mk. 30,00 „ „ „
8,00 8,50 40,00
41 mm. 60 50,00 Mk.
205
Drucktöpfe — Düngemittel, künstliche.
Durchm. der Rohrleitung hinter der Gasuhr 48 60 76 90 mm. Flammenzahl 90 J 50 250 300 Preis 60,00 70,00 140,00 175,00 Mk. G a s d r u c k - R e g u l a t o r e n zum Arbeiten mit veränderlichem Druck. Maximaldurchgang M00 1 pro Stunde, mit seitlicher Regulierschraube: Gasverbrauch stündl, 200 300 500 1. Preis 11,00 13,00 19,00 Mk. Druckregulatoren: Georg Schmidt & v. d. E i t z , Schmiedcfeld i. I n i i r .
D r u c k t ö p f e (Druckbirnen) siehe „ M o n t e j u s " . Drusenöl siehe „ K o g n a k ö 1". D u l c i n (Sucrol) siehe „ S ü s s s t o f f e , k ü n s t l i c h e " . D U n g e m l t t e l , k ü n s t l i c h e . Im grossen ganzen kommen als Handelsdünger nur k ü n s t l i c h e Düngemittel in Frage oder solche natürliche, die vor ihrer Verwendung noch eine chemische (oder mechanische) Behandlung durchgemacht haben. . Man scheidet die künstlichen Düngemittel nach ihrer chemischen Zusammensetzung gewöhnlich in vier oder fünf Klassen, und zwar in k a 1 i h a 1 t i g e ( K a l i d ü n g e r ) , in k a l k h a l t i g e ( K a l k d ü n g e r ) , in s t i c k s t o f f h a l t i g e ( S t i c k s t o f f d ü n g e r), in p h o s p h o r s ä u r e h a l t i g e ( P h o s p h o r s ä u r e d ü n g e r ) und endlich in g e m i s c h t e Düngemittel. 1.
K a l i d ü n g e r .
A l s kalihaltige Düngemittel kommen die A b r a u m s a 1 z e (s. d.) in Betracht, und zwar der rohe K a i n i t , weiter K a l i u m m a g n e s i u m sulfat, Kaliumsulfat, Kalimaignesia (Kalidünger) und die konzentrierten Kalisalze, w e l c h e man durch Kalzinieren geringhaltigerer (zumal Kaliumchlorid) erhält. Auch Karnallit und Kieserit werden zu Dungz w e c k e n benutzt. Zur Zeit wird für Kalidünger notiert (Preise gelten innerhalb Deutschlands:
Salzsorte
Verbürgter Mindestgehalt an
Grundpreis f. iDoppelctr ( = roo kg) bei loser Verladung
Preis fü r i S a c k von i D oppelctr. Fass ung Z u s c h l a g für b ;i Beimischung von 2 7,°/„ mitaV/.» Torfmull für unverTorfmull i Doppelctr. mischten vermischten Rohs alzen
reinem Kali Pf.
Pf.
Pf.
Pf.
Pf.
Karnallit
Kieserit Kaimt bezw. Hartsalz
Sylvinit
9%
—
12,4»/»
12,4%
Besondere Bemerkungen
90
10
40
40
D e r Mehrgehalt über io°/ 0 reines Kali wird mit £ Pf. für j e d e s halbe Prozent (Einheit Doppelcentner) in Anrechnung gebracht, so» fern ausdrücklich hochprozentige Ware verlangt ist.
90
10
40
40
Ein bestimmter Gehalt wird nicht verbürgt.
150
10
38
40
Der Mehrgehalt wird nicht in Anrechnung gebracht.
40
D e r Mehrgehalt über 1 3 % reines K a l i wird mit 10 Pf. für jedes halbe Prozent (Einheit Doppelcentner) in Anrechnung gebracht, sofern der Besteller nicht ausdrücklich niedrig- d. i. normalprozentige Ware verlangt h a t
150
10
38
206
Düngemittel, künstliche.
Weiter für verarbeitete Abraumsalze:']] Kalidüngesalze,rgemahlen: mit einem Mindestgehalt von 20°/o reinem Kali » » ii ii 3 0 % „ „ „ „ „ „ 40% „
Mk. 3,10 4,75 6,40
Alle P r e i s e g e l t e n f ü r % kg netto, o h n e B e r e c h n u n g e t w a i g e n M e h r g e halts, a u s s c h l i e s s l i c h S a c k , beim B e z ü g e g a n z e r W a g e n l a d u n g e n f r e i E i s e n b a h n w a g e n auf d e r d e m L i e f e r w e r k e z u n ä c h s t l i e g e n d e n S t a t i o n . D i e W e r k e b e h a l t e n sich vor, d i e s e Salze n a c h i h r e r W a h l a l s R o h s a l z , F a b r i k a t o d e r M i s c h u n g v o n R o h s a l z u n d F a b r i k a t zu liefern. 2.
Kalkdünger.
Bei K a l k a r m u t d e s B o d e n s w e r d e n v e r s c h i e d e n e C a l c i u m v e r b i n d u n g e n , n a m e n t l i c h C a l c i u m h y d r a t und C a l c i u m k a r b o n a t (vgl. unter ,,K a 1 k " u n d „ K a l k s p a t " ) z u r D ü n g u n g v e r w e n d e t . Nach V e r s u c h e n v o n G e r l a c h und S c h u l z e k ö n n e n C a l c i u m k a r b i d r ü c k s t ä n d e e b e n f a l l s o h n e S c h a d e n zur Kalkdüngung benutzt werden. 3.
Stickstoffdünger.
Die s t i c k s t o f f h a l t i g e n D ü n g e m i t t e l s c h e i d e n sich in u n o r g a n i s c h e und organische. Zu d e n e r s t e r e n zählen d e r N a t r o n s a l p e t e r (Chilis a l p e t e r ) und d a s A m m o n i u m s u l f a t ( s c h w e f e l s a u r e s A m m o n i a k ) . Zu d e m o r g a n i s c h e n S t i c k s t o f f d ü n g e r ist d a s B 1 u t m e h 1, d a s H o r n m e h l , d a s F l e i s c h m e h l und d a s L e d e r m e h l zu zählen. D a s B l u t m e h l w i r d g e w o n n e n , indem m a n d a s g e r o n n e n e Blut (Blutk u c h e n ) auf D a r r e n t r o c k n e t ; d i e m u s c h e l i g e n S t ü c k e k o m m e n in d e n H a n d e l u n d w e r d e n v o r d e r V e r w e n d u n g g e m a h l e n . Blutmehl enthält d u r c h s c h n i t t l i c h 14 % Stickstoff und 0,5—1 % P h o s p h o r s ä u r e . D a s H o r n m e h l , w e l c h e s e b e n f a l l s 14 % Stickstoff und d a r ü b e r enthält, g e w i n n t m a n a u s K l a u e n , H u f e n und H ö r n e r n d u r c h E i n w i r k u n g g e s p a n n t e n W a s s e r d a m p f s , T r o c k n e n und M a h l e n . F l e i s c h m e h l s i e h e u n t e r 4. Q e mischte Düngemittel. D a s L e d e r m e h l w e i s t nur 6—11 % Stickstoff a u f ; zu s e i n e r G e w i n n u n g d ä m p f t m a n L e d e r a b f ä l l e , t r o c k n e t sie d a n n auf D a r r e n und m a h l t sie. Chilisalpeter, roh ( 1 5 1 / a - l 6 % Stickstoff), zur Zeit % kg Mk. 17,30 Schwefelsaures Ammoniak, roh % „ „ 23,10 Blutmehl pro Einheit Stickstoff „ 1,30 Hornmehl, geröstet „ „ „ „ 1,20 Ledermehl % kg „ 9,00 N e u e r d i n g s m e h r e n sich d i e V e r s u c h e , d e n Stickstoff d e r L u f t f ü r d i e D ü n g u n g n u t z b a r zu m a c h e n , u n d n a m e n t l i c h s c h e i n t d a s F r a n k s e h e V e r f a h r e n wirklich p r a k t i s c h und ö k o n o m i s c h b r a u c h b a r zu sein. Vgl. d a r ü b e r d e n Artikel „K a 1 k s t i c k s t o f f " s o w i e a u c h C a l c i u m e y a n a m i d unter „ C a l c i u m v e r b i n d u n g e n". Der Kalkstickstoff b e f i n d e t sich s c h o n im H a n d e l . 4.
P h o s p h o r s ä u r e d ü n g e r .
Von d e n reinen P h o s p h o r s ä u r e d ü n g e r n sind zu n e n n e n d a s T h o m a s p h o s p h a t (Phosphatmehl) und d a s S u p e r p h o s p h a t ; daneben wären n o c h d a s s o g e n a n n t e c i t r a t l ö s l i c h e P h o s p h a t und d i e D o p p e l s u p e r p h o s p h a t e zu e r w ä h n e n . D i e T h o m a s s c h l a c k e ( s i e h e u n t e r „ S c h l a c k e n " ) w i r d m e i s t e n s erst ein J a h r g e l a g e r t , hierauf in K u g e l m ü h l e n zu s t a u b f e i n e m P u l v e r v e r m ä h l e n . Vielf a c h w i r d a u c h d i e n o c h f l ü s s i g e T h o m a s s c h l a c k e mit h o c h p r o z e n t i g e n P h o s phoriten vermischt. M a n h a n d e l t d a s T h o m a s p h o s p h a t , e b e n s o w i e alle a n d e r n p h o s p h o r s ä u r e h a l t i g e n D ü n g e m i t t e l , nach d e m G e h a l t an c i t r a t l ö s l i c h e r P h o s p h o r s ä u r e , d. h. a n d e m j e n i g e n Teil d e r P h o s p h o r -
Düngemittel, künstliche.
207
säure, der bei Behandlung des Phosphatmehls mit Zitronensäurelösung in Lösung geht; man geht hierbei von der Annahme aus, dass die citratlösliche Phosphorsäure im Boden leicht ausgenutzt wird. W a s die Fabrikation des Superphosphates anlangt, so ist diese in dem besonderen Artikel „S u p e r p h o s p h a t " beschrieben. Hier sei nur kurz bemerkt, dass die Ausgangsprodukte der Superphosphatfabrikation die Phosphorsäure in Form des unlöslichen, durch die Pflanzen nur schwierig assimilierbaren Tricalciumphosphats enthalten. Man zersetzt dieses durch Behandlung mit H2SO4, wobei einesteils wasserlösliches Monocalciumphosphat entsteht, während anderseits CaSO« gebildet wird. Das Gemisch von Monocalciumphosphat und Gips führt die Bezeichnung S u p e r p h o s p h a t . Die Preise der Thomasphosphatmehle schwanken in zu weiten Grenzen, als dass hier Angaben darüber von Wert sein könnten. Erhöht wird der W e r t der Thomasphosphatschlacke als Düngemittel durch ein Verfahren von T h . Knösel (D. R. P. 128 213), welches gleichzeitig eine rationelle Verwertung der Ablaugen aus Sulfitzellstofffabriken bezweckt. Diese Ablaugen waren bisher nicht nur vollständig wertlos, sondern ihre B e seitigung verursachte viel Mühe und Kosten. Nach dem K n ö s e l sehen Patent dickt man diese Ablaugen der Sulfitcellulose-Fabrikation bis zu Sirupsdicke (25° B 6 ) ein und vermischt sie mit etwa der gleichen Menge Thomasphosphatschlackenmehl zu einer trockenen Masse. Durch dieses Verfahren wird die Citratlöslichkeit der Phosphorsäure des Thomasmehls bis fast zum Maximum gesteigert, z. B . von 73 auf 98 %. 4. G e m i s c h t e D ü n g e m i t t e l . Man zählt hierher diejenigen Düngemittel, welche gleichzeitig Stickstoff und Phosphorsäure, teilweise ausserdem noch Kali enthalten. Hierher gehören das K n o c h e n m e h l , das F l e i s c h m e h l und der F i s c h öl u a n o sowie einige künstliche Düngergemische. Dagegen kann der eigentliche echte Peru-Guano, als Naturprodukt, nicht wohl hier berücksichtigt werden oder höchstens in der a u f g e s c h l o s s e n e n F o r m , d. h. nach Behandlung mit Schwefelsäure (vgl. den Artikel „ G u a n 0 " ) . Zur Fabrikation des K n o c h e n m e h l s werden die Knochen von Schlachttieren gereinigt, in Knochenbrechmaschinen zu kleinen Stücken zerkleinert und hierauf gedämpft, was gewöhnlich mittels Dampfs von 4 Atm. geschieht. Nach dem Dämpfen trocknet man die Knochen auf Darren, zerschlägt sie dann in Pochwerken zu Knochenschrot und mahlt sie darauf in Kollergängen fein. Gedämpftes Knochenmehl enthält nicht über 6 % Fett, weiter 4—5 % Stickstoff und 20—24 % Phosphorsäure. Zur Gewinnung von1 F l e i s c h m e h l benutzt man Kadaver von Pferden und andern Tieren, die, um Übertragung von Krankheiten zu verhindern, erst mittels Dampfes von 4—5 Atm. sterilisiert werden, wobei sich gleichzeitig die Massen lockern und zerteilen. Nach 6—8 Stunden wird das ausgeflossene Fett und Leimwasser abgelassen; die Fleisch- und Knochenmasse wird gedarrt und gemahlen. Auf ähnliche Weise gewinnt man aus den Abfällen der Fleischextraktfabrikation (Liebig) den sog. F r a y - B e n t o s - G u a n o . Der F i s c h g u a n o ist nach seiner Zusammensetzung dem Knochenmehl ähnlich; man benutzt zu seiner Gewinnung teils kleine (für den Verkauf unbrauchbare) Fische, teils Abgänge vom Walfisch und Dorsch. Man behandelt die Masse erst in hydraulischen Pressen zur Entfernung des Öls und eines grossen Teiles Wasser, scheidet dann durch Kochen in offenen Kesseln das Fett sowie durch Einwirkung von gespanntem Wasserdampf (in geschlossenen Kesseln) den Leim ab. Die gedämpfte Fischmasse wird in hydraulischen Pressen ausgepresst, auf Darren getrocknet, gemahlen und gesiebt. D i e Zusammensetzung des Fischguanos ist naturgemäss bei der Verschiedenheit des Rohmaterials sehr schwankend; im Durchschnitt enthält er 7 — 9 % Stickstoff und 12—14 % Phosphorsäure. Auch für die hier behandelten Düngemittel schwanken die Preise sehr erheblich und sind nur in beschränktem Grade als massgeblich zu bezeichnen.
208
Düngemittel, künstliche.
K n o c h e n m e h l , gedämpft und roh: für 4 °/o Stickstoff und 20°/o Phosphorsäure °/ 0 kg Mk. 9 , 0 0 — 9 , 8 0 frei Empfangsstation. „ 3°/o „ „ 20% „ '„ „ „ 8 , 5 0 - 9 , 1 0 „ Knochenmehl, entleimt: l ° / o StickstofT und 3 0 % Phosphorsäure „ „ „ 5,80—6,10 „ Fischguano ^Heringsmehl): 8 — 9 °/ 0 Stickstoff, ö — 9 % Phosphorsäure 0 0 kg Mk. 1 3 , 0 0 U n t e r s u c h u n g : Der Intern. Kongr. f. angew. Chem. Berlin 1003 hat folgenden Analysengang für die Untersuchung künstlicher Düngemittel vereinbart: Probenahme. 1. Unvorschriftsmässige Proben sind seitens der Untersuchungs-Stationen zurückzuweisen, bezw. ist dies auf den Untersuchungs-Attesten zu vermerken. 2. Vorschriftsmässige Proben sind nur solche, welche auf der letzten Bahn- oder Schiffsstation bei der Entladung in Gegenwart von Zeugen beider Parteien oder durch einen vereideten Sachverständigen unter Beobachtung nachfolgender Vorschriften genommen sind. 3. Bei Fabrikaten ist aus jedem zehnten Sack, bei loser Verladung von mindestens 10 verschiedenen Stellen Probe rnittels Probestechers zu nehmen. 4. Bei Rohmaterialien wird jedes fünfzigste Entladungsgefäss (also 2 °/ n ) auf den Probehaufen gestürzt und wird davon nach der ersten Feinung auf mindestens Haselnussgrösse Probe genommen zur Wasserbestimmung; von dem ganz gefeinten Material wie bei Fabrikaten zur Gehaltsbestimmung. 5. Die Proben müssen lose in feste, reine und völlig trockene Glasgefässe geschüttet werden und ca. 300 gr Gewicht haben. 6. Es sind> mindestens je 3 Proben zu ziehen und luftdicht mit den Siegeln der Probenehmer zu verschlicssen. 7. Die Etikette ist mit demselben Siegel zu befestigen und mit der Namensunterschrift der Probenehmer zu versehen. 8. Die Proben sind ai> einem kühlen, dunklen und trocknen Orte aufzubewahren. Vorbereitung
der
Proben.
a) Trockene Proben von Phosphaten oder sonstigen künstlichen Düngemitteln dürfen gesiebt und dann gemischt werden. b) Bei feuchten Düngemitteln, bei welchen dieses nicht zu erreichen ist, hat sich die Vorbereitung auf eine sorgfältige Durchmischung mit der Hand zu beschränken. c) Bei Rohphosphaten und Knochenkohle soll zum Nachweise der Identität der Wassergehalt bestimmt werden. d) Bei Substanzen, welche beim Pulvern ihren Wassergehalt ändern, muss sowohl in der feinen wie in der groben Substanz der Wassergehalt bestimmt und das Resultat der Analyse auf den Wassergehalt der ursprünglichen groben Substanz umgerechnet werden. Analysenmethoden. I. W a s s e r b e s t i m m u n g . Es werden 10 g Substanz angewandt; das Trocknen erfolgt bei 100° C. bis zum konstanten Gewicht; bei Gips haltenden Substanzen drei Stunden lang. II. B e s t i m m u n g d e s U n l ö s l i c h e n . Es werden 10 g Substanz angewandt; a) bei Lösung in Mineralsäuren nach Unlöslichmachung der SiOa der Rückstand geglüht; b ) bei Lösung in Wasser der Rückstand bei 100° C. bis zu konstantem Gewicht getrocknet. III. B e s t i m m u n g d e r P h o s p h o r s ä u r e : A. H e r s t e l l u n g d e r L ö s u n g e n . 1. Bei wasserlöslicher P2O5 werden 20 g Substanz in einer Literflasche mit ca. 800 ccm Wasser 30 Minuten lang ausgeschüttelt und dann bis zur Marke aufgefüllt. Die Lösungen von sogenannten Doppelsuperphosphaten müssen vor Fällung der P2O5 unter Zusatz von etwas HNO3 gekocht werden, um vorhandene Pyrophosphorsäure in Orthophosphorsäure umzuwandeln. NB. Soll in Superphosphaten der Gehalt an citratlöslicher P 9 0 s ermittelt werden, so hat dies nach Petermann zu geschehen. 2. Bei Gesamt-P 2 0 6 werden 5 g Substanz mit Königswasser1) oder 20 ccm HNOs und 50 g konz. H2SO4 30 Minuten lang in einem 250 ccm Kolben gekocht und auf 250 ccm aufgefüllt. 3. Thomasphosphat P20 5 -). a) zitronensäurelösliche P2O5: Es werden 5 g Substanz angewandt und in einem 500 ccm Kolben, welcher zur Verhütung des Festsetzens der Substanz mit 1 ccm Alkohol beschickt ist, mit 2 % i g e r Zitronensäurelösung Va Stunde in einem Rotierapparat mit 30—40 Touren per Minute bei I V C . ausgeschüttelt, b) GesamtP2O5 a ) : Es werden 10 g Substanz angewandt und in einem 500 ccm Kolben mit 25 ccm Wasser angeschüttelt, sodann mit 50 ccm konz. HgSO« 1 ) 30 Minuten lang unter häufigem Umschwenken gekocht und bis zur Marke aufgefüllt. — B. U n t e r s u c h u n g d e r L ö s u n g e n . 1. Molyb-
J) Vgl. die Tabelle am Schlüsse dieser Untersuchungsmethoden. -) Thomasphosphatmehle, in denen dem Augenscheine nach noch gröbere Teile vorhanden sindi, werden durch ein 2 mm-Sieb abgesiebt, die auf dem Siebe verbleibenden etwa zusammengeballten Teile durch leichtes Zerdrücken auf dem Sieb verteilt. Die Bestimmung der P 2 O 0 wird in dem durch das Sieb gefallenen Teile ausgeführt, das Ergebnis unter Berücksichtigung der groben Teile berechnet. 8 ) Soll eine Feinmehlbestimmung ausgeführt werden, so ist ein Sieb von 0,17 mm Maschenweite (No. 100, Amandus Kahl, Hamburg) anzuwenden.
Duotal — Dynamite.
209
•dänmethode nach F r e s e n i u s und W a g n e r . 2. Zitratmethode. 3. Freie Säure, a) JDie wässerige Lösung A 1 wird m i t Methylorange versetzt und m i t Natronlauge t i t r i e r t , öder b) in alkoholischer Lösung auf gewichtsanalytischem Wege bestimmt. IV. B e s t i m m u n g v o n E i s e n o x y d u n d T o n e r d e : Dieselbe hat nach der Methode von Eugen Glaser u n t e r Berücksichtigung der Verbesserungen von R. Jones oder nach' Henri Lasne zu erfolgen. Die befolgte Methode ist anzugeben. V. B e s t i m m u n g d e s S t i c k s t o f f s : 1. S a l p e t e r s t i c k s t o f f . Es ist nur die Anwendung direkter Methoden zulässig, a) Reduktionsmethoden nach G. K U h n , Ulsch, D e v a r d a und K j e l d a h l - J o d l b a u r . b) Gasvolumetrische Methoden. Lunge, Schlösing-Grandeau. 2. A m m o n i a k s t i c k s t o f f . Die Bestimmung h a t durch Destillation mit Magnesia zu erfolgen; bei Ammoniaksuperphosphaten ist die unter III A 1 angeführte Lösung zu benutzen. 3. G e s a m t s t i c k s t o f f . Derselbe ist bei Gegenwart von Nitraten und Ammoniaksalzen nach K j e l d a h l - J o d l b a u r zu ermitteln. 4. O r g a n i scher Stickstoff. Die B e s t i m m u n g h a t bei Abwesenheit von Nitraten und Ammoniaksalzen nach K j e l d a h l oder durch Verbrennung m i t Natronkalk zu erfolgen. VI. C h l o r a t e u n d P e r c h l o r a t e : Dieselben sind als gleich schädlich zusammen zu bestimmen. VII. B e s t i m m u n g d e s K a l i s : Dieselbe hat stets m i t t e l s Plantinchlorids oder Über- • Chlorsäure zu erfolgen. VIII. B e s t i m m u n g v o n K a l k u n d M a g n e s i a : Dieselbe kann für Düngekalk durch die Titrationsmethode Tacke oder nach üblicher Methode gewichtsanalytisch erfolgen. Tabelle
3. 4. 5. 6. 7. 8.
für eine e i n h e i t l i c h e N o m e n k l a t u r der bei der Untersuchung g e b r a u c h t e n R e a g e n t i e n und Apparate. Bezeichnungen Schwefelsäure Konz. Schwefelsäure Salpetersäure . . . Konz. Salpetersäure Salzsäure . . . . Konz. Salzsäure . . Ammoniak . . . . Konz. Ammoniak
9. Königswasser .
.
Spez. Gewichte 1,40 1,84
I
.
i
10. Zitronensäure
11. Rotierapparat 12. Schüttefapparat
Gehalte 50 T. H..S0«. 100 T. H;SO 4 . 1,20 32 T. HNO,. 1,52 100 T. HNO,. 1,12 24 T. HCl. 1,20 39 T. HCl. 0,96 10 T. NH,. 0,91 25 T. NH,. 1,12 3 T. SalzBänre. 1,20 1 T. Salpetersänre. 20 g freie Säure in 1 30 — 40 Umdrehungen per 1 Minute. 150 Umdrehungen per 1 Minute.
Düngemittel: Phosphatfabrik Hoyermann, Hannover.
I Adolf Thül, Hannover.
Apparate zur Darstellung von künstlichen Düngemitteln (Knochenmehl, Ledermehl, Fleischmehl u. s. w.): Heinrich Schirm, Plagwitz.
Maschinenfabrik,
Leipzig-
I C. T. Speyerer & Co., Berlin SW., Hafenplatz 4. I
Aufschliessung von Thomasmehl durch die Ablaugen der Sulfitzellstofffabriken (D. R. P. 128 213): Th.
Knösel,
Ziviling.,
Neustadt,
Wcstpr.
Düngerfabriken baut: J . L. C. Eckelt, Berlin N. 20.
Einrichtungen für Düngerfabriken jeder Art: Fried.
Krupp
Aktiengesellschaft
Grusonwerk,
Magdeburg-Buckau.
Duotal siehe unter „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e". Duranametall siehe „ K u p f e r l e g i e r u n g e n " . D y n a m i t e . Man versteht unter dem Namen Dynamit jeden Sprengstoff, dessen wirksamer Bestandteil in erster Linie N i t r o g l y c e r i n (s. d.) ist, welches man durch irgend eine geeignete Substanz aufsaugen lässt. Man unterscheidet Dynamite mit u n w i r k s a m e m und solche mit w i r k s a m e m Aufsaugungsstoff; in letzterem Falle wohnen dem Aufsaugematerial selbst Eigenschaften inne, die ihn ebenfalls als Spreng- oder Explosionsstoff bezeichnen lassen. 1. D y n a m i t e m i t u n w i r k s a m e m A u f s a u g u n g s s t o f f . Zu den Dynamiten mit inaktivem Aufsaugungsstoffe gehören das K i e s e l g u r d y n a m i t , das K a r b o d y n a i n i t , das R h e x i t , das D u a 14
210
Dynamite.
1 i n , das K a r b o n i t , das V i g o r i t , das V o n g e s - D y n a m i t , das H e r c u l e s p o w d e r , d e r L i t h o f r a c t e u r u. s. w . D a s w i c h t i g s t e D y n a m i t ist d a s K i e s e l g u r d y n a m i t ( G u r d y n a m i t ) , derjenige Sprengstoff, welcher als Dynamit schlechthin bezeichnet wird. Er b e s t e h t g e w ö h n l i c h a u s 7 5 % N i t r o g l y c e r i n , 24,5 % Kieselgur und 0,5 % S o d a . D i e zu v e r w e n d e n d e Kieselgur ( I n f u s o r i e n e r d e ) m u s s s e h r rein s e i n ; m a n glüht s i e z u e r s t s c h w a c h u n d d a n n s t ä r k e r ( d o c h w ü r d e sie bei zu s t a r k e m G l ü h e n i h r e S a u g f ä h i g k e i t e i n b ü s s e n ) . Sie w i r d d a n n zu einem s e h r f e i n e n P u l v e r v e r m ä h l e n u n d m u s s n u n s o f o r t v e r b r a u c h t w e r d e n , weil sie s o n s t F e u c h t i g k e i t anzieht. D i e V e r m e n g u n g d e s N i t r o g l y c e r i n s mit d e r K i e s e l g u r g e s c h i e h t m e i s t e n s nicht d u r c h M a s c h i n e n s o n d e r n v o n H a n d ; d i e M i s c h u n g w i r d d a b e i m e h r f a c h d u r c h M e t a l l s i e b e g e d r ü c k t , um d e s t o inniger u n d g r ü n d licher zu w e r d e n . D a s f e r t i g e D y n a m i t w i r d in S t e m p e l p r e s s e n zu w u r s t artigen G e b i l d e n g e f o r m t , die, in P e r g a m e n t p a p i e r e i n g e w i c k e l t , a l s D y n a m i t p a t r o n e n in d e n H a n d e l k o m m e n . D a s G u r d y n a m i t bildet eine teigige, e t w a s fettige, g e r u c h l o s e M a s s e von b r a u n g e l b e r bis roter F a r b e . E n t z ü n d e t b r e n n t es a b , e x p l o d i e r t hierbei j e d o c h n u r in f e s t e n H ü l s e n . D a g e g e n w i r d e s d u r c h plötzliches E r h i t z e n s o w i e n a m e n t l i c h d u r c h s t a r k e n S c h l a g o d e r S t o s s zur E x p l o s i o n g e b r a c h t . Bei + 8° g e f r i e r t d a s D y n a m i t und m u s s d a n n v o r d e r V e r w e n d u n g d u r c h s e h r vorsichtiges Erwärmen wieder aufgetaut werden. A n d e r e D y n a m i t e mit inaktivem A u f s a u g u n g s s t o f f e w e r d e n u n g e f ä h r auf d i e s e l b e W e i s e w i e d a s g e w ö h n l i c h e G u r d y n a m i t hergestellt. I m m e r ist zu b e a c h t e n , d a s s die A u f s a u g u n g s m a t e r i a l i e n r e i n u n d t r o c k e n s i n d . W i r zählen v o n d e n h i e r h e r g e h ö r e n d e n S p r e n g s t o f f e n k u r z a u f : K a r b o d y n a m i t , a u s 9 0 % Nitroglycerin u n d 10 % K o r k k o h l e . R h e x i t , a u s 64 % Nitroglycerin, 18 % N a t r o n s a l p e t e r , 7 % H o l z mehl und 11 % H o l z m o d e r . D u a 1 i n , a u s 80 % Nitroglycerin, 10 % S ä g e s p ä n e n u n d 10 % Kalisalpeter. K a r b o n i t , a u s 25 % Nitroglycerin, 40,5 % Holzmehl, 34 % N a t r o n s a l p e t e r u n d 0,5 % S o d a . V i g o r i t , a u s 30 % Nitroglycerin, 9 % Holzstoff, 5 % M a g n e s i u n i k a r b o n a t , 49 % K a l i u m c h l o r a t u n d 7 % K a l i s a l p e t e r . V o n g e s - D y n a m i t , a u s 7 5 % Nitroglycerin, 2 0 , 8 % R a n d a n i t ( v e r w i t t e r t e m F e l d s p a t ) , 3 , 8 % Q u a r z und 0,4 % M a g n e s i u m k a r b o n a t . H e r c u l e s p o w d e r , a u s 4 0 % Nitroglycerin, 12 % H o l z s t o f f , 46 % N a t r o n s a l p e t e r , 1 % K o c h s a l z u n d 1 % M a g n e s i u m k a r b o n a t . L i t h o f r a c t e u r , a u s 54 % Nitroglycerin, 15 % B a r y u m n i t r a t , 17 % Kieselgur, 2 % Holzmehl, 1 % Kleie, 7 % S c h w e f e l , 2 % Braunstein und 2 % Soda. W i t t e n b e r g e r W e t i e r d y n a m i t , a u s 25 % Nitroglycerin, 3 4 % K a l i s a l p e t e r , 3 8 , 5 % R o g g e n m e h l , 1 % Holzmehl, 1 % B a r y t s a l p e t e r , 0,5 % N a t r i u m b i k a r b o n a t . D e r a r t i g e M i s c h u n g e n sind n o c h w e i t e r in g r o s s e r M e n g e v o r g e s c h l a g e n w o r d e n , o h n e d a s s sie zumeist p r a k t i s c h e B e d e u t u n g e r l a n g t hätten... M a n s i e h t ü b r i g e n s an d e r Z u s a m m e n s e t z u n g , d a s s v e r s c h i e d e n e d i e s e r S p r e n g s t o f f e a u s s e r d e m Nitroglycerin noch S t o f f e e n t h a l t e n , w e l c h e d i e E x p l o s i o n s - F ä h i g keit u n d - W i r k u n g f ö r d e r n , s o d a s s sie h i e r n a c h a u c h zur zweiten, G r u p p e g e z ä h l t w e r d e n k ö n n t e n ; d o c h sind d i e s e B e i m e n g u n g e n nur n e b e n s ä c h l i c h e r N a t u r , und j e d e n f a l l s ist d e r e i g e n 11 ,i c h e A u f s a u g u n g s s t o f f o d e r d o c h seine Hauptmenge unwirksam ( s i e h e a u c h Artikel ,,S i c h e r h e i t s s p r e n g s t o f f e"). 2. D y n a m i t e
mit
w i r k s a m e m
A u f s a u g u n g s s t o ff.
Hier sind v o r allem d i e S p r e n g g e l a t i n e u n d d a s G e l a t i n e d y n a m i t , weiter d a s M e g a u i t , sowie nebenbei auch d a s C o l o n i a p u l v e r zu e r ö r t e r n . Bei d e r S p r e n g g e l a t i n e ü n d d e m G e l a t i n e d y n a m i t ist d e r A u f s a u g u n g s -
211
Dynamite.
stoff K o l l o d i u m w o l l e , a l s o D i n i t r o c e l l u l o s e ( s i e h e die Artikel „ K o l l o d i u m " und „ S c h i e s s b a u m w o 11 e " ) . D i e Dinitrocellu^ l o s e löst sich in Nitroglycerin; letzteres wird in kupfernen P f a n n e n auf 5 0 — 6 0 ° erwärmt, worauf man d i e sorgfältig g e t r o c k n e t e Kollodiumwolle einträgt. S o l l e n noch a n d e r e S t o f f e zugesetzt w e r d e n , so b e a r b e i t e t man d a s G e m e n g e in geeigneten K n e t m a s c h i n e n ; in andern B e t r i e b e n nimmt man d a s M i s c h e n auch mit der Hand vor, w e n n d i e s e s V e r f a h r e n auch w e g e n der hohen G e f ä h r lichkeit mehr und mehr a b k o m m t . D i e S p r e n g g e l a t i n e enthält 9 2 % Nitroglycerin und 8 % D i n i t r o c e l l u l o s e (häufig auch e t w a s S a l p e t e r ) ; s i e bildet eine hornartig d u r c h s c h e i n e n d e , s c h n e i d - und f o r m b a r e M a s s e , die brisanter a l s Gurdynamit ist, a b e r durch L a g e r n bald an B r i s a n z verliert, weil s i e Nitroglycerin a b g i b t . Letzterer Umstand macht die S p r e n g g e l a t i n e gefährlich und hat s c h o n m e h r fach zu E x p l o s i o n e n geführt. Im übrigen ist s i e gegen S t o s s unempfindlicher als G u r d y n a m i t und b e d a r f zur E x p l o s i o n b e s o n d e r e r Zündpatronen. Sehr empfindlich und gefährlich ist die S p r e n g g e l a t i n e in g e f r o r e n e m Zustande. W e g e n der m a n n i g f a c h e n G e f a h r e n ihrer Anwendung hat sich die S p r e n g g e l a t i n e nur teilweise e i n g e b ü r g e r t ; man benutzt s i e b e i s p i e l s w e i s e unter W a s s e r , w o sich d a s g e w ö h n l i c h e Dynamit nicht verwenden l ä s s t . D a s G e l a t i n e d y n a m i t wird aus der s o g . „ G e l a t i n e " und dem Zumischpulver zusammengesetzt. D i e s e „ G e l a t i n e " ist wieder ein G e m i s c h von Nitroglycerin mit D i n i t r o c e l l u l o s e , w ä h r e n d das Zumischpulver ein G e menge a u s N a t r o n s a l p e t e r , Holzmehl und S o d a ist. 3 G e l a t i n e d y n a m i t e hatten folgende Zusammensetzung: I. II. III. Nitroglycerin 62,50 % . . . 43,60 °/ 0 . . . 63,50 °/„ Dinitrocellulose 2,50% . . . 1,80% . . . 1,50 °/„ Natronsalpeter 26,25 °/o . . . 4 1 , 1 0 % . . . 27,00 ®/o Holzmehl 8,40% . . . 13,15% . . . 8,00 o/o Soda 0,3=« % . . . 0,35% . . . — D i e Herstellung g e s c h i e h t ungefähr e b e n s o wie bei. S p r e n g g e l a t i n e ; die Z u m i s c h p u l v e r . werden von Hand b e i g e m e n g t . Da das Gelatinedynamit w e n i g e r u n a n g e n e h m e E i g e n s c h a f t e n a l s die S p r e n g g e l a t i n e a u f w e i s t , hat s i e nicht nur d i e s e s o n d e r n auch d a s Kieselgurdynamit mehr und mehr verdrängt. B e s o n d e r s s t a r k w i r k e n d e G e l a t i n e d y n a m i t e erhält man durch Zusatz von Ammoniumnitrat ( E x t r a d y n a m i t ) . D a s M e g a n i t b e s t e h t e b e n f a l l s a u s Nitroglycerin und D i n i t r o c e l l u lose, erhält a b e r b e h u f s Abstufung der Kraft noch eine B e i m e n g u n g von vollständig zu C 0 2 v e r b r e n n e n d e n S a l p e t e r g e m i s c h e n . M a n stellt d a s M e g a n i t her, indem man die Zusatzpulver und die t r o c k n e D i n i t r o c e l l u l o s e in k a l t e s Nitroglycerin von Hand einbringt und ü b e r M e s s i n g s i e b e siebt, w o d u r c h die G e f a h r der Erhitzung umgangen und ein vollständig g l e i c h a r t i g e s P r o d u k t erhalten wird. M e g a n i t gelatiniert und erhärtet nicht, explodiert s t e t s mit demselben E r f o l g und gefriert ä u s s e r s t s c h w e r . D a s C o l o n i a p u l v e r , w e l c h e s ü b r i g e n s zur Zeit kaum n o c h v e r w e n d e t zu werden s c h e i n t , ist ein G e m i s c h a u s 3 0 — 3 5 % Nitroglycerin und 6 5 — 7 0 % gewöhnlichem Sprengpulver (Schwarzpulver). Weiteres
siehe
Artikel
„ S i c h e r h e i t s s p r e n g s t o f f
Dynamit: Aktien-Gesellschaft Siegener Dynamit-Fabrik, Köln a. Rh. Sprengstoff A.-G. C'arbonit, Hamburg.
e".
Westfälisch-Anhaltische Sprengstoff-Aktien-Gesellschaft, Central-Bureau, Berlin W. 9.
A p p a r a t e zur D y n a m i t f a b r i k a t i o n : Karl Seemann, Berlin C. 2, Rosenstr. 16 (Knetmaschinen). A n l a g e n und A p p a r a t e zur D y n a m i t f a b r i k a t i o n : Deutsche Steinzeugwarenfabrik, Friedrichsfeld I J . L. C. Eckelt, Berlin N. 20. r (Baden). I C. Heckma'nn, Berlin SO. 33, Görlitzer Ufer 9. I ~ 14*
2J2
Dynamomaschinen.
Dynamomaschinen.
Niederspannungs-Dynamos
für
Verkupferung,
Vernickelung,_Verzinkung, Versilberung, Vergoldung u. s. w. Spannung in Volt
Stromstärke in Ampere
UmGesamtKraftbedarf drehungen leistung in P.S. in der Minute Watt ca. ca.
Riemer scheibe Dur ehm. mm
Breite mm
Dynamo mit Riemenscheibe Mk.
2 3 4
35 25 20
70 75 80
2100
0,21 0,22 0,24
50
50
2 3 4 6 10
55 40 30 20 12
110 120 120 120 120
2000
0,33
50
55
2 3 4
90 60 50
180 180 200
1800
0,45
65
60
2 3 4
135 95 75
270 285 300
1700
0,63 0,67 0,70
70
60
2 3 4
180 125 1"0
360 375 400
1600
0,81 0,85 0,90
75
65
2 3 4
270 190 150
540 570 600
1500
1,15 1,2D 1,25
85
75
2*) 3*) 4
360 250 200
720 750 800
1400
1,45 1,50 1,60
90
80
2*) 3*) 4
450 3.'0 250
9"0 96'1 lnOO
1350
1,80 1,90 2,00
100
85
2*) 3*) 4
520 370 300
1040 1110 1200
1300
2,00 2,15 2,30
110
90
2*) 3*) 4
700 500 4 0
14iH) 1500 1600
1200
2,75 2,85 3,OU
120
95
2,5*) 3*) 5
900 765 50D
2250 2295 25' '0
1100
4,15
140
100
5*) 8*)
& »0 5' 0
4000 4" von -f-10° bis — 2 5 ° C. )
.
.
3 2 5 3
T. T. T. T.
.
von + 1 0 ° b i s — 2 0 ° C.
Rhodankalium Wasser krist. Calciumchlorid . Wasser
b) M i s c h u n g e n
| von + 1 0 ° bis — 25»C. | von + 1 0 ° bis — 1 5 ° C .
mit v e r d ü n n t e n
Säuren.
3 T. krist. Glaubeisalz . . . . \ 2 T. verdünnte Salpetersäure (2 T. [ von + 10° bis — 2 0 ° C. Säure - ( - I T . Wasser) . .j
Eisen.
214 krist. Glaubersalz Salmiak . . . Kalisalpeter . . verd. Salpetersäure
von + 1 0 ° bis — 2 5 ° C.
6 T . krist. Glaubersalz 5 T. Ammoniumnitrat 5 T . verd. Salpetersäure
| von + 1 0 ° bis — 28° C.
6 T . Natriumphosphat 4 T. verd. Salpetersäure
| von + 1 0 ° bis — 2 0 ° C .
5 T. krist. Glaubersalz 4 T. verd. Schwefelsäure (1 Säure -j- 1 T . Wasser)
| von + 1 0 ° bis — 1 8 ° C.
8 T. krist. Glaubersalz . 5 T. konz. Salzsäure .
| von + 1 0 ° bis — 22° C.
6 4 2 4
T. T. T. T.
c) M i s c h u n g e n
Abkühlung
.
mit S c h n e e oder g e s t o s s e n e m
1 T. Chlornatrium 2 T . Schnee
von 0 ° bis — 2 0 ° C.
1 T. Salmiak . . 2 T. Chlornatrium 5 T . Schnee . .
von 0
1 2 1 5
T. T. T. T.
Salmiak . Chlornatrium Kalisalpeter . Schnee
|
5 T. Chlornatrium 5 T. Ammoniumnitrat 12 T. Schnee . . .
0
bis — 30 0 C.
von 0 0 bis — 35 0 C.
| von 0
0
bis — 40 " C.
5 T. krist. Calciumchlorid 4 T. Schnee . . . .
| von 0
0
bis — 50
3 T. krist. Calciumchlorid 2 T. Schnee . . . .
| von 0
0
bis — 35 0 C.
5 T. krist. Kaliumhydrat 3 T. Schnee . . . .
1 von 0 0 bis — 35 0 C.
1 T. Schwefelsäure (mit 20°/o ihres | Gewichtes an HaO verdünnt) > von 3 T. Schnee | 1 T. S c h n e e 8 ^ ' 6 1 T . Salpetersäure 2 T. Schnee
^
}
Eis.
von
0
C.
- 7 ° bis — 5 0 ° C.
0
von 0
° 0
bis
~
37
>ö ° C"
bis — 56
0
C.
Eismaschinen siehe „ K ä l t e e r z e u g u n g s m a s c h i n e n". Elsen. Fe. A. G. = 56,02. Wichtigstes Schwermaterial; von den seiner Gewinnung dienenden Erzen sind der E i s e n g l a n z oder R o t e i s e n s t e i n (FesOa), das M a g n e t e i s e n e r z (Fe 3 04), der B r a u n e i s e n s t e i n (ein Oxydhydrat ungefähr der Formel Fe2Os + Fe2(OH)6) und der S p a t e i s e n s t e i n (FeC0 3 ) besonders wichtig. Weiter kommt noch der S c h w e f e l k i e s oder P y r i t (FeS 2 ) in Betracht, doch erst, nachdem man ihm durch Rösten (bei der Schwefelsäurefabrikation) den S entzogen hat. Aus allen diesen Erzen gewinnt man das Metall Eisen leicht durch Gliihen niit
Eisen.
215
Kohle; hierbei nimmt d a s E i s e n teils mechanisch, teils in chemischer Bindung Kohlenstoff in wechselnder M e n g e auf, wodurch sich seine E i g e n s c h a f t e n ausserordentlich modifizieren. D i e Nomenklatur der Eisensorten basiert d e s halb auf dem Gehalt an K o h l e n s t o f f . Früher unterschied m a n nur R o h e i s e n ( Q u s s e i s e n ) und S c h m i e d e e i s e n ( S t a b e i s e n ) , w o v o n ersteres 2—6 % Kohlenstoff, letzteres 0,02 bis 0,5 % C enthält. Zwischen G u s s - und S c h m i e d e e i s e n steht der härtbare S t a h l mit 0 , 6 — 1 , 5 % K o h l e n s t o f f . N e u e r d i n g s hat man d i e s e Einteilung modifiziert, namentlich um den Ü b e r g ä n g e n zwischen Stahl und S c h m i e d e eisen gerecht zu werden. M a n unterscheidet jetzt: Eisen Roheisen
schmiedbares Eisen F1 u s s e i s e n
Flussstahl
Sch weisseisen
Flussschmiedeeiscn
Schweissstahl
Schweissschmiedeeisen
Zur Charakterisierung dieser Produkte diene die folgende Aufstellung:
y
leicht schmelzbar, nicht schmicdbar: Roheisen.
graues Roheisen
(Gusseisen).
mit gebundenem Kohlenstoff: w e i s s e s
mit Graphitgehalt:
Roheisen.
in flüssigem Zustande erhalten: schwer schmelzbar, schmiedbar:
schmiedbares Sisen.
Flusseisen.
in nichtflüssigem Zustande erhalten
Schweisseisen.
h ärt b a r : F l u s s s t a h l , B e s s e m e r stahl, Martinsstahl. Gassstahl. nicht härtbar: Flusseisen, Bessemereisen, Martineisen.
härtbar: Schweissstahl, Herd-
Irisch-, Puddel-, Zement-, Gärbstahl. nicht härtbar: Schweisseisen Herdfrisch-, Puddeleisen.
Chemisch reines E i s e n ist kaum technisch v e r w e r t b a r ; e s m u s s immer vor allem Kohlenstoff enthalten, m e i s t e n s a u s s e r d e m noch Silicium und M a n g a n ( P h o s p h o r , S c h w e f e l u. s. w.). E i s e n mit weniger a l s 2 % C ist s c h m i e d b a r und s t r e n g f l ü s s i g , s o l c h e s mit über 2,8 % C leicht schmelzbar und nicht s c h m i e d b a r . S c h m i e d b a r e s E i s e n mit weniger a l s 0,25 % C l ä s s t sich nicht härten, während s o l c h e s mit 0,25 % C und darüber härtbar ist. Uber die G e winnungsart der verschiedenen E i s e n s o r t e n vgl. man die Artikel „ R o h e i s e n " , „ F l u s s e i s e n " , „ S c h w e i s s e i s e n " s o w i e ,,S t a h 1". W a s die Einwirkung der B e i m e n g u n g e n auf die E i g e n s c h a f t e n d e s E i s e n s anlangt, s o ist v o n derjenigen d e s K o h l e n s t o f f s schon oben d i e R e d e g e w e s e n , d o c h m u s s dabei noch f o l g e n d e s erwähnt w e r d e n : Während der Kohlenstoff in d e m noch f l ü s s i g e n E i s e n einfach g e l ö s t ist, hat man im erstarrten E i s e n z w i s c h e n chemisch gebundenem (oder b e s s e r g e s a g t l e g i e r t e m) und freiem, für sich g e s o n d e r t bestehendem und dem E i s e n nur m e c h a nisch beigemengtem Kohlenstoff zu unterscheiden. Letzterer ist kristallinisch o d e r kristallisiert; man bezeichnet ihn d e s h a l b a l s G r a p h i t oder a l s g r a phitischen K o h l e n s t o f f , w ä h r e n d de/r mit dem E i s e n legierte Kohlenstoff die Bezeichnung a m o r p h e r Kohlenstoff führt. Bringt m a n mit Kohlenstoff g e s ä t t i g t e s Eisen durch schnelle Abkühlung zum Erstarren, s o erhält man d a s w e i s s e R o h e i s e n : Der Kohlenstoff hat nicht Zeit sich a u s z u s c h e i d e n , vielmehr bleibt er mit dem E i s e n legiert und b e l ä s s t d i e s e m die natürliche w e i s s e F a r b e . Kühlt man d a g e g e n kohlenstoffreiches E i s e n l a n g s a m a b , s o s c h e i d e t sich ein Teil d e s K o h l e n s t o f f s graphitisch a u s , und man erhält d a s g r a u e R o h e i s e n : die eingelagerten Graphitteilchen v e r ä n 4 dern die E i s e n f a r b e in G r a u bis S c h w a r z .
216
Eisen.
D a s S i 1 i c i u m spielt im Eisen ebenfalls eine bedeutsame, w e n n a u c h nicht so wichtige Rolle wie der Kohlenstoff. D a s Si bewirkt, falls nicht allzu wenig C v o r h a n d e n ist, eine graphitische Ausscheidung des letzteren, w i e denn ferner auch der G e s a m t k o h l e n s t o f f g e h a l t durch d a s Si h e r u n t e r g e drückt w i r d . D a s M a n g a n verhält sich im Eisen fast umgekehrt wie d a s Si, indem es nämlich der graphitischen A u s s c h e i d u n g d e s Kohlenstoffs entgegenwirkt. Bei der gleichzeitigen G e g e n w a r t von Si und Mn können sich diese W i r k u n g e n — e n t s p r e c h e n d e G e w i c h t s v e r h ä l t n i s s e vorausgesetzt — aufheben. Der P h o s p h o r erhöht die G u s s f ä h i g k e i t ; er macht d a s Eisen leichter schmelzbar und dünnflüssiger. D a g e g e n darf P im schmiedbaren Eisen n u r in sehr geringer Menge v o r h a n d e n sein, weil sich s o n s t d e s s e n E i g e n s c h a f t e n in sehr ungünstiger W e i s e ändern. Ungefähr ebenso schädlich sind die Wirkungen d e s S c h w e f e l s ; dieser verdrängt nämlich den Kohlenstoff und kann bei höherem Gehalt ein Eisen geradezu u n b r a u c h b a r machen. Von a n d e r n Beimengungen sei nur noch d a s Z i n n g e n a n n t ; d a s s e l b e verdirbt s c h m i e d b a r e s Eisen schon in Mengen von einigen Zehntelprozenten vollständig. Chemisch reines Eisen ist, wie schon oben gesagt ist, technisch w e r t l o s ; es gibt übrigens kaum eine Möglichkeit, d a s s e l b e zu gewinnen. Annähernd reines Eisen erhält man durch Reduktion von Eisenoxyd, Ferrooxalat und von Eisenchlorür im W a s s e r s t o f f s t r o m . Rein ist es f a s t silberweiss, glänzend, sehr politurfähig, hart und zähe. Sp. G. 7,84; Sch. P. d e s reinen Eisen ü b e r 1800° (im Knallgasgebläse). Beim E r s t a r r e n dehnt sich d a s Eisen aus. Weiteres ist in den oben angezogenen Artikeln zu f i n d e n ; hier geben wir nur noch die Preise e h e m . r e i n e n Eisens wieder s o w i e die speziellen Apparate zur U n t e r s u c h u n g d e s Eisens. Eisenmetall, feinstes Pulver D. A. IV . . . 1 kg Mk. 1,10; „ Blechform für analyt. Zwecke „ Drahtform (feinster Klavierdraht) in Rollen von ca. 100 g, per Rolle „ durch Wasserstoff reduziert, ehem. rein, D. A. IV . .
°/ 0 kg Mk. 80,00 1 „ „ 3,20
1 kg
„ „
1,20 4,00
„
65,00
Apparate zur Eisenanalyse: Apparat zur voluraetrischen Kohlenstoffbestimmung nach V i b o r g h . . Apparat zur kolorimetrischen Kohlenstoff bestimmung nach E g g e r tz (Eggertzsche Röhren): Inhalt 10 15 20 30 30 1 Geteilt in . . . . . . . . »/i« '/.o 7«> /5 V,0 Ohne Stopfen, Preis pro Stück . 1 , 0 0 1,50 2,50 2,00 2,70 Mit Schliffstopfen, Preis pro Stück 1,75 2,25 3,50 3,00 3,70 Dazu Holzgestell mit Milchglasplatte zur Aufnahme von 10 Eggertzschen Röhrchen „ 2 0 „ Apparat nach U k e n a zur Vergleichung der Farbentöne bei Licht nach dem Eggertzschen Kohlenstoff bestimmungsverfahren, bestehend aus 10 Eggertzschen Röhren von 3 0 ccm in ccm mit Glasstopfen, in Holzgestell mit Milchglasplatten und zwei farbigen Glasplatten Apparat zur Kohlenstoff bestimmung nach U11 g r e n verbessert von F i n k e n er Apparat zur' kolorimetrischen Manganbestimmung, Glaszylinder mit Fuss und eingeschliffenem Stopfen, 3 0 ccm in '¡r, geteilt . . . . Stück Apparat zur kolorimetrischen Schwefelbestimmung nach V i b o r g h , verbesserte Form mit 10U Kadmium-Leinenscheiben und einer Normalfarbenskala, mit Gebrauchsanweisung kompl Derselbe Apparat allein, ohne Stativ Reserveunterteile zu demselben Apparate allein, mit Stativ 1 Karton mit 1 0 0 Kadmiumscheibchen allein 1 Normil-Farbenskala allein
50 ccm. /io „ 3,50 Mk. 4,50 „ ]
Mk. 5 , 5 0 „11,00
„ „
37,50 1 31,00
,,
2,50
„ „ „ „ „ „
32,00 11,00' 5,50 20,00 6,00 16,00
Eisenbahnfrachten. Apparat zur Schwefelbestimmung nach F i n k e n e r Apparat zur Schwefelbestimmung nach der Brom-Methode, vollständig, mit Stativen, Gasbrenner u. s. w., ohne Gasentwickelungsapparat . . Derselbe Apparat allein, ohne Stative Apparat zur Schwefelbestimmung nach W. S c h u l t e : a) die Glasteile b) Stativ und Halter c) Kippscher Apparat d) Verbrennungsofen mit 7 Brennern e) die Vorlagen allein Stück Apparat zur Schwefelbestimmung nach T h ö r n e r , bestehend aus Kiihlerkolben von I;JO —200 ccm Inhalt, mit Scheidetrichter, Kugelrohr und Absorptionsrohr . Apparat zur Schwefelbestimmung, bestehend aus Kölbchen mit 1 0 angeblasenen Kugeln Dieselben, mit eingeschliffenem Hahn . Apparat zur Eisenanalyse nach R o t h e , zur schnellen und vollständigen Trennung des Eisens von Mn, Cr, Ni, Co u. s. w , durch Ausschütteln der oxydierten salzsauren Lösung mit Äther, für 5 g Eisen . . . .
.217 Mk. 3 3 , 0 0 „
37,00 15,00
„
8,50 5,20 12,50 „ 55,00 Mk. 8 1 , 2 0 „
0,75
„
10,00
„ „
1,50 4,00
,,
27,50
E l s e n b a h n f r a c h t e n . A l l g e m e i n e T a r i f v o r s c h r i f t e n . Die Fracht wird nach Kilogramm berechnet. Sendungen unter 20 kg werden für 20 kg, das darüber hinausgehende Gewicht wird, mit 10 kg steigend, so berechnet, dass je angefangene 10 kg für voll gelten. Die zu erhebende Fracht wird mit vollen 0,10 Mk. derart abgerundet, dass überschiessende Beträge unter 5 Pf. ausser Berechnung gelassen und Beträge von 5 Pf. und darüber für volle 0,10 Mk. gerechnet werden. Als Mindestbetrag der Fracht wird berechnet bei Frachtgut 30 Pf., bei Eilgut 50 Pf. Die Einheits-Frachtsätze der Preuss. Staats-Bahnverwaltung betragen für 100 kg und jedes km: 1. für Eilstückgüter: a) bei Entfernungen bis zu 100 km 2,2 Pf., mit einem Expeditionsgebühren-Zuschlag von 20—38 Pf., welcher in der Weise aufsteigend angesetzt wird, dass bei 1—10 km Entfernung 20 Pf., bei 11—20 km Entfernung 22 Pf., und so fort für je 10 km Entfernung mehr immer 2 Pf. mehr an Expeditionsgebühren gerechnet werden. b) bei Entfernungen über 100 km 2,2 Pf., mit einem gleichmässigen Exp.-Geb.-Zuschlag von 40 Pf.; demnach werden z. B. bei 400 km Entfernung 400X2,2 Pf. = 8,80 Mk. + 40 Pf. = 9,20 Mk. berechnet. 2. für g e w ö h n l i c h e s S t ü c k g u t die Hälfte der vorstehend unter 1. angegebenen Eilfrachtsätze; 3. für Güter der allgemeinen Wagenladungsklassen A l 1 ) 0,67 Pf., B 0,60 Pf.; ferner für Güter der Spezialtarife A 2, I., II. und III. 0,50 Pf. bezw. 0,45, 0,35 und 0,22 (bei Entfernungen bis 100 km 2,26 Pf.) mit einem Exp.-Geb.-Zuschlag, welcher a) bei Entfernungen bis zu 100 km für Klasse A 1 bis zu 19 Pf., für die Klasse B bis 12 Pf. und für die Spezialtarife A 2 I., II. und III. je bis zu 9 Pf. ansteigt und b) bei Entfernungen über 100 km für die Klasse A 1 20 Pf. und für die übrigen Klassen je 12 Pf. beträgt. A sind Waggons mit 5 0 0 0 kg Befrachtung, B Doppelwaggons mit 1 0 0 0 0 kg Befrachtung.
218
Eisenbeizen.
F r a c h t s ä t z e für 100 kg in Mark Wagenladung
Stückgut
I Es Eji «
2 |:i •a.i i
§ Sfl-2 < ~~ A i
i',22 0,32 H,42 0,66 0,90 I,14 1,38 1,60 1,82 2,04 2,26 2,48 2,90 3,30 3,70 4,10 4,50. 4,86 5,22 5,58 5,94 6,3ü 7,10 7,90 8,60 9,30 9,90 10,50 11,10 11,70 12,30 12,90 13,50 14,10 14,70 -15,30 16,50 17,70 18,90 21 »,10 21,30 22,50 23,70
0,11 0,16 0,21 0,33 0,45 0,57 0,69 0,80 0,91 1,02 1,13 1.24 1,45 1,65 1,85 2,05 2.25 2,43 2,61
2,79 2,97 3,15 3,55 3,95 4,30 4,65 4,95 5,25 5,55 5,85 6,15 6,45 6,75 7,05 7,35 7,65 8,25 8,85 9,45 10,05 10,65 11,25 '•85
0,11 0,14
0,18
0,27 0,36 0,45 0,54 0,63 0,72 0,81 0,90 0,99 1,16 1,32 1,48 1.64 1,82 1,90 2,16 2,28 2.44 2,60 3,00 3,40 3,80 4,20 4,60 5,00 5,40 5,80 6,15 6.45 6,75 7,05 7,35 7.65 8,25 8,85 9,45 10,05 10,65 11,25 11,85
0,11
0,13 0,17 0,24 0,32 0,40 0,48 0,55 0,63 0,71 0,78 0,86 1,00
1,14 1,27 1,41 1.54 1,67 1,81
1,94 2,08 2,21 2.55 2,88 3,22 3.55 3,89 4.22 4.56 4.89 5.23 5.56 5.90 6,23 6.57 6.90 7.57 .8,24 8.91 9.58 10,25 10,92 11,59
-2 « •es a v^ f, J?« 1-3 "5
Spezial-Tarife
0,09 0,11 0,14 0,21 0,28 0,35 0,42 0,48 0,54 0,60 0,66 0,72 0,84 0,96 1,08 1,2'» 1,32 1,44 1,56 1,68 l,8n
1,92 2,22 2,52 2,82 3,12 3,42 3,72 4,02 4,32 4,62 4,92 5,22 5,52 5,82 6,12
6,72 7,32 7,92 8,52 9,12 9,72 10,32
0,07 0,09 0,11 0,16 0,21 0,26 0,31 0,39 0,44 0,49 0,54 0,59 0,72 0,82 0,92
1,02
1,12 1,22 1,32 1,42 1,52 1,62
•1,87 2,12 2,37 2,62 2,87 3,12 3,37 3,62 3,87 4,12 4,37 4,62 4,87 5,12 5,62 6,12 6,62 7,12 7,62 8,12 8,62
ni 0,06
0,08
0,11 0,15 0,20 0,24 0,29 0,36 0,41 0,45 0,50 0,54 0,66 0,75 0,84 0,93 1,02 1,11
1,20
1,29 1,38 •1,47 1,70 1,92 2,15 2,37 2,60 2,82 3,05 3,27 3,50 3,72 3,95 4,17 4,40 4,62 5,07 5,52 5,97 6,42 6,87 7,32 7,77
0,06 0,08 0,10 0,13 0,17 0,20 0,24 0,30 0,34 0,37 0,41 0,44 0,54 0,61 0,68 0,75 0,82 0,89 0,96 1,03 1,10 1,17 1,35
1,52 1,70 1,87 2,05 2,22 2,40 2,57 2,75 2,92 3,10 3,27 3,45 3,62 3,97 4,32 4,67 5,02 5,37 5,72 6,07
«x
0,06 0,07 0,09 0,11 0,14 0,16 0,19 0,25 0,27 0,30 0,32 0,34 0,38 0,43 0,47 0,52 0,56 0,60 0,65 0,69 0,74 0,78 0,8'J
J,00
1,11
1,22 1,33 1,44 1,55 1,66 1,77 1,88 1,99 2,10 2,21 2,32 2,54 2,76 2,98 3,20 3,42 3,64 3,86
E l s e n b e i z e n . Als Beizen in der Textilindustrie werden viele Eisensalze benutzt, wovon die wichtigsten hier aufgezählt seien: 1. E i s e n a c e t a t (Eisenbrühe, Schwarzbrühe, holzessigsaures Eisen, holzsaure Eisenbeize). Durch Einwirkung von roh;er Holzessigsäure auf Eisendrehspäne als dicke, grünschwarze, teerartig riechende Brühe erhalten und in dieser Form benutzt. Dabei hindern die teerigen Bestandteile des
Eisenfarben.
219
rohen Holzessigs die O x y d a t i o n d e s E i s e n o x y d u l a c e t a t s zu O x y d . Findet a u s g e d e h n t e Verwendung in der Kattundruckerei. Holzsaure Eisenbeize (IÖ°Be) °/o kg Mk. 13,00 (20° Be) . . . % „ „ 17,00 (30« Be) % „ 23,00 2. E i s e n n i t r a t (salpetersaure Eisenbeize). Durch Auflösen von E i s e n b o h r s p ä n e n in HNO a erhalten. W i r d nicht s e h r häufig benutzt; es dient in der B a u m w o l l f ä r b e r e i zur Herstellung von R o s t f a r b e n . u/o kg Mk. 12,00 Salpetersaure Eisenbeize (45»'Be) (50°Be) % „ „ 13,00 3. E i s e n o x y d u l s u l f a t ( E i s e n v i t r i o l ) . Darstellung s i e h e unter „ E i s e n v e r b i n d u n g e n". M a n benutzt es hauptsächlich bei der S c h w a r z f ä r b e r e i der W o l l e . Eisenvitriol, techn. krist. °/ 0 kg Mk. 6,00 „ ™ver % » „ 8.50 „ kalziniert °/ 0 „ „ 26,00 4. E i s e n o x y d s u 1 f a t ( s c h w e f e l s a u r e s E i s e n o x y d ) . Durch Oxydation einer mit H 2 S 0 4 v e r s e t z t e n Eisenvitriollösung mittels HNOa e n t s t a n d e n ; j e nach der M e n g e der zugesetzten HaSO. entsteht d a s neutrale o d e r b a s i s c h e Salz. Findet V e r w e n d u n g zum S c h w a r z f ä r b e n der B a u m w o l l e . u /o kg Mk. 25,^0 Schwefelsaures Eisenoxyd, flüssig, techn (4U° Be) Eisenbeizen: (.'heinische Fabrik vorm. Gebr. Dollfuss, Fürstenwalde,
Spree.
G e f ä s s e für E i s e n b e i z e n : Deutsche
Steinzeugwarenfabrik,
Friedrichsfeld
(Baden).
XlsMifarben. Hier sind nur s o l c h e E i s e n f a r b e n aufgeführt, die mit mehr oder weniger B e r e c h t i g u n g a l s c h e m i s c h e F a r b e n b e z e i c h n e t w e r den, während die rein natürlichen E i s e n f a r b e n unter „ E r d f a r b e n " zu finden sind. 1. B e r l i n e r b l a u (Ferro-Cyanblau). D a s gewöhnliche unlösliche B e r l i n e r b l a u wird auch als P r e u s s i s c h b l a u , P a r i s e r b l a u , H a m b u r g e r b l a u , E r l a n g e r b l a u , N e u b l a u und ö 1 b 1 a u b e z e i c h net. M a n stellt namnetlich drei S o r t e n von B e r l i n e r b l a u her, s o l c h e s mit Ultramarinton, w e i t e r s o l c h e s mit einem tiefen Indigoton und endlich ein tiefes, r o t s t i c h i g e s B l a u . D a s B e r l i n e r b l a u ist F e r r i f e r r o c y a n i d Fe4[Fe(CN)«]3. M a n erhält es durch Z u s a t z einer K a l i u m f e r r o c y a n i d - L ö s u n g zu einer L ö s u n g e i n e s E i s e n o x y d s a l z e s a l s tiefblau g e f ä r b t e n Niederschlag. Um d a s g e w ö h n l i c h e u n l ö s l i c h e B e r l i n e r b l a u zu gewinnen, m u s s d a s E i s e n o x y d s a l z im Ü b e r s c h u s s vorhanden sein. B e i der D a r s t e l l u n g d e s B e r l i n e r b l a u s verfährt man vers c h i e d e n j e nach dem g e w ü n s c h t e n T o n ; s t e t s wird die Fällung in S i e d e h i t z e v o r g e n o m m e n . M a n fällt nicht direkt ein E i s e n o x y d s a l z , s o n d e r n benutzt die L ö s u n g eines E i s e n o x y d u l s a l z e s (Eisenvitriol o d e r E i s e n c h l o r ü r ) , wodurch man bei Z u s a t z d e s gelben B l u t l a u g e n s a l z e s einen w e i s s e n ' N i e d e r s c h l a g erhält, der s p ä t e r durch Oxydationsmittel (getrennt von der F ä l l u n g s l ö s u n g ) in B e r l i n e r b l a u übergeführt wird. Als Oxydationsmittel benutzt man HNÖ 3 o d e r K a l i u m c h l o r a t , auch E i s e n o x y d s u l f a t . D i e P r e i s e sind sehr v e r s c h i e d e n , j e nach dem T o n und der R e i n h e i t : u /o kg zwischen Mk. 90,110 und 300,00 Berlinerblau S e l t e n nur benutzt man (z. B . a l s blaue T i n t e ) d a s l ö s l i c h e Berl i n e r b I a u. E s entsteht, wenn bei der Fällung d a s B l u t l a u g e n s a l z im Ü b e r s c h u s s v o r h a n d e n ist. W ä s c h t man den unter letzterer B e d i n g u n g e r haltenen N i e d e r s c h l a g aus, so bleibt er s o l a n g e unlöslich, a l s ihm noch irgend w e l c h e S a l z e a n h ä n g e n ; sind a b e r d i e s e vollständig a u s g e w a s c h e n , s o beginnt der N i e d e r s c h l a g sich aufzulösen. D a s l ö s l i c h e B e r l i n e r b l a u kann auch a u s unlöslichem B e r l i n e r b l a u gewonnen werden, indem man letzteres mit konz. H2SO4 b e h a n d e l t , a u s w ä s c h t , t r o c k n e t und in Oxalsä-ure löst. Hierbei wird folgendes Mengenverhältnis als zweckmässig empfohlen: 8 T. Berlinerblau, 1 T . O x a l s ä u r e und 2 5 6 T . W a s s e r . Lösliches Berlinerblau "/„ kg Mk. 360,00
220
Eisenfarben.
Zu bemerken ist, d a s s im Handel d a s reine Berlinerblau a l s P a r i s e r b 1 a u bezeichnet wird, während nur die helleren, durch Zusatz weisser S u b stanzen (wie G i p s , Ton, Schwerspat, Kaolin, Stärke u. s. w.) erhaltenen Qualitäten unter der Bezeichnung Berlinerblau gehen. Neuerdings will man Berlinerblau auch elektrolytisch darstellen. Dabei verfährt man zuerst wie bei der gewöhnlichen Darstellung, d. h. man fällt ein Ferrosalz -mit gelbem Blutlaugensalz, dagegen bewirkt man die Oxydation im Anodenraum eines elektrolytischen Z e r s e t z u n g s g e f ä s s e s ; durch den Strom lassen sich verschiedene Nuancen erhalten. Auch auf der Faser wird d a s Berlinerblau erzeugt. Man präpariert dazu die Baumwolle mit zinnsaurem Natron, zieht sie durch H2SO4 und behandelt sie dann abwechselnd mit der Lösung eines E i s e n s a l z e s und von Blutlaugensalz. 2. T u-t n b u 11 s B 1 a u. Wird durch Einwirkung von Ferricyanid (rotem Blutlaugensalz) auf die Lösung eines Eisenoxydulsalzes erhalten; es hat die Zusammensetzung Fe3[Fe4(CN) 0 ] 2 . Auch hier m u s s d a s Eisenoxydulsalz im Uberschuss vorhanden sein, um ein unlösliches Blau zu erhalten. Turnbulls ßjau ist viel teurer als Berliner- und Pariserblau; e s liegt dies an dem hohen Preise d e s roten Blutlaugensalzes. Turnbulls Blau
I kg Mk. 10,00
3. C a p u t m o r t u u m ( C o l c o t h a r , E n g l i s c h r o t , Engelrot, Chemischrot, Pompe janerrot, Berlinerrot, Ind i s c h r o t , E i s e n m e n n i g e u. a. m.). E s ist dies der in den Destillationsgefässen von der Darstellung der rauchenden Schwefelsäure (vgl. den Artikel „ S c h w e f e l s ä u r e , r a u c h e n d e")zurückbleibende rote Rückstand, der im wesentlichen a u s Eisenoxyd, gemischt mit basischem Ferrisulfat, besteht. Während früher nur d a s rohe Caput mortuum a l s billige rote Anstrichfarbe in den Handel kam, ist es später gelungen, durch eine Weiterbehandlung d a r a u s sehr feine und hochbezahlte Farbstoffe; verschiedener Nuancen zu gewinnen. Man erhitzt nämlich d a s rohe Caput mortuum unter Zusatz von ca 6 % Kochsalz mehrere Stunden in tönernen Röhren zur Rotglut und lässt d a s Produkt dann langsam unter L u f t a b s c h l u s s erkalten. Durch Einhaltung besonderer Versuchsbedingungen und namentlich verschiedener Temperaturen lassen sich alle Nuancen zwischen reinem Eisenrot und tiefem Violett erzeugen. Nach dem D. R. P. 143 517 behandelt man zur Gewinnung wertvoller Eisenfarben reduzierbare Körper, wie Nitrobenzol, Nitrotoluole, Oxyazobenzol, Nitro- oder Dinitrophenole, -Kresole und -Naphtole, Nitrosophenol, Nitrosokresole oder Nitrosonaphtole, Nitronaphtaline, Dinitronaphtaline u. dgl. mit einer überschüssigen wässerigen Lösung von Eisensulfat und Gussstahloder Eisenspänen in der Wärme. Die hierdurch neben dem Reaktionsprodukte erhaltene Mischung basischer Eisensulfate wird in einer Filterpresse gesammelt und in einem g e s c h l o s s e n e n Ofen auf 180—250° erhitzt. Die auf diese Weise gewonnenen Farben werden, sobald d a s Produkt trocken geworden ist, in der Hitze oxydiert, und e s bildet sich Eisensuperoxyd in Form eines sehr feinen Pulvers, d e s s e n F a r b e von rotbraun bis dunkelbraun, entsprechend der Menge des zur Reduktion verwendeten Eisensalzes, wechselt. D a s Eisensulfat, welches sich in dem Ablauf der Filterpressen findet, kann wieder in den P r o z e s s eingeführt werden. Die Preise sind auch hier ausserordentlich verschieden, j e nach Farbenton und Reinheit. Caput mortuum bei Waggonladung . . . Englischrot Gewöhnliche Eisenmennige bei Waggonladung
°/o kg zwischen Mk. 12,00 und 24,00 °/„ „ „ „ lf>, . . KNOs KaSO* NaNOa NaaSOi . . KBr
.
. . . . . . . . .
. .
c 0,00000
c1 0,000000
138 134 131 131 116 112 113 103 098 097 093 092 092 091 (I90 089 (187
025 027 004 018 012 017 016 037 015 011 036 020 013 010 017 024 005
Elektrische Messinstrumente.
283 c 0,00000
Stoff Ca(N0 3 )a BaClg KHCO3 K-CgHjOg NHJ KCIO3 NaC 2 H 3 Oa. H 3 PO 4 KJ MgSOi NaJ LiJ H2KPO4 AgNOa KaAla(S04), ZnSOj CuS0 4
. . . . . . . . . . . . .
.
.
. . . . .
.
.
087 077 075 071 •070 069 067 064 063 060 057 057 052 051 047 042 041
c1 0.000000 021 • 008 010 013 — 030 —
023 — 011 001 021 003 003 014 007 —
012 011
Man benutzt V o l t m e t e r zum M e s s e n der Spannung, A m p è r e m e t e r zum M e s s e n der S t r o m s t ä r k e und W a t t m e t e r zum M e s s e n der Arbeitsleistung. Für b l e i b e n d e t e c h n i s c h e Anlagen sind S c h a l t t a f e l I n s t r u m e n t e notwendig, während in c h e m i s c h e n L a b o r a t o r i e n m e i s t e n s t r a g b a r e M e s s i n s t r u m e n t e gewählt werden. M a n benutzt in letzterem F a l l e e l e k t r o s t a t i s c h e Voltmeter, auch G a l v a n o m e t e r v e r s c h i e dener Art, weiter W i d e r s t ä n d e u. s. w. T e c h n i s c h e Messinstrumente. V o l t m e t e r (Spannungsmesser) im Metallgehäuse: Messbereich 0 b i s 3 0bis5 ObislO bis65 120 230 450 Volt 160 mm Durchm. der Grundplatte 22,00 22,00 22,00 — — — — Mk. 200 „ „ „ „ 27,00 27,00 27,00 30,00 30,00 40,00 48,00 250 „ „ „ „ 33,00 33,00 33,00 35,00 35,00 46,00 60,00 A m p e r e m e t e r (Strommesser) in Metallgehäuse: Messbereich bis 10 30 60 100 200 Amp, — — . 23,00 160 mm Durchm. der Grundplatte 23,00 24,00 Mk. 26,00 26,00 27,00 200 27,00 34,00 ) ) 30,00 35,00 30,00 250 38,00 42,00 » Messbereich bis 300 400 500 1000 Amp. — — — Mk. 200 mm Durchm. der Grundplatte 40,00 55,00 50,00 58,00 84,00 » 250 „ ,, „ „ P r ä z i s i o n s - M e s s i n s t r u m e n t e , (Speziell für elektroc h e m i s c h e Institute.) V o l t m e t e r (Spannungsmesser) in Metallgehäuse: 5 10 Volt. Messbereich bis 1 3 0,1 0,1 Skaleneinteilung in Volt . . . . 0,01 0,05 48,00 50,00 Mk. 160 mm Durchm. der Grundplatte 48,00 48,00 A m p e r e m e t e r (Strommesser) in Metallgehäuse: 5 .10 20 30 Amp. Messbereich bis 1 3 0,1 0,1 0,2 0,5 Skalenteilung in Amp 0,01 0,05 160 mm Durchm. der Grundplatte 48,00 48,00 48,00 50,00 50,00 50,00 Mk. MessP r ä z i s i o n s - M e s s i n s t r u m e n t e mit g r ö s s e r e m b e r e i c h. V o l t m e t e r (Spannungsmesser) in Metallgehäuse: 5 10 20 • 50 Volt Messbereich bis 1 3 0,05 0,1 0,2 0,5 Skalenteilung in Volt 0,01 0,05 200 mm Durchm. der Grundplatte 80,00 80,00 80,00 80,00 80,00 80,00 Mk 250 „ „ „ „ 85,00 85,00 85,00 85,00 85,00 85,00 „
Elektrische Momentausrückungen — Elektrochemie.
234
Messbereich bis 100 120 150 200 250 300 Volt Skalenteilung in Volt 1,0 1,0 1,0 2,0 2,5 2,5 200 mm Durchm. der Grundplatte 85,00 90,00 90,00 90,00 100,00 — „ 250 „ „ „ „ 90,00 95,00 95,00 95,00 110,00 120,00 „ Präzisions-Voltmeter mit 2 Messbereichen 25°/o teurer. A m p e r e m e t e r (Strommesser) in Metallgehäuse: Messbereich bis 1 3 5 10 25 50 75 Amp. Skalenteilung in Amp 0,01 0,05 0,05 0,1 0,5 1,0 1,0 200 mm Durchm. der Grundplatte 80,00 80,00 80,00 80,00 80,00 80,00 90,00 Mk. 250 „ 85,00 85,00 85,00 85,00 85,00 85,00 95,00 „ Messbereich bis Skalenteilung in Amp 200 mm Durchm. der Grundplatte 250
100 150 200 300 400 500 Amp 1,0 2,0 2,0 5,0 5,0 5,0 90,00 95,00 95,00 100,00 110,00 115,00 „ 95,00 102,00 102,00 108,00 120,00 125,00 „
Torsionsgalvanometer
für stärkere Ströme (0,001—0,17).
Torsionsgalvanometer
für schwächere Ströme (0,0001—0,17).
1 Ohm Widerstand
Stück Mk
100 Ohm Widerstand
Stück Mk. 200,00
V o 11 a m e t e r.
Knallgasvoltameter nach K o h l r a u s c h Silbervoltameter (exkl. Platinschale) Kupfervoltameter mit Platinelektrode von 12 X 10 cm „ „ Kupferelektrode „ nach O e t t e l - F o e r s t e r Quecksilbervoltameter
Normal-Widerstände.
Widerstand Stück
0,01 50,00
0,1 45,00
Widerstand Stück
1-20 45,00
Widerstand Stück
1—5000 195,00
1 40,00
Stöpsel-Rheostaten. 0 , 1 - 10 60,00
10 40,00
1 — 100 60,00
100 40,00 0,1—100 105,00
0,1—5000 210,00 Ohm 3,5 0,8
Mk. „ „ „ „ 1000 40,00
Watt 87 115
Harfen-Kurbel-Widerstände.
10000 60,00
1—1000 120,00
1—10000 225,00
Regulier widerstände. Ampere 5 12
Ü00,00
35,00 21,00 70,00 55,00 17,00 4,50
100000 Ohm 80,00 Mk.
0,1—1000 Ohm 145,00 Mk. 0,1—10000 Ohm 276,00 Mk.
Preis 30,00 Mk. 30,00 „
In Eisenrahmen, auf Schieferplatte, mit perforiertem Blechschutz . . Stück Mk. 40,00 Die Preise anderer elektrischer Messinstrumente richten sich ganz nach den speziellen Anforderungen undjsind auf Anfrage von den einschlägigen Firmen zu erfahren.
Elektrische Messinstrumente liefern:
Siemens & Halske, A.-G., Berliner Werk, Berlin SW.
Elektrische
Btomentausrtlckun^en:
Maschinenbau-Aktiengesellschaft Golzern-Grimma.
Elektrische d i e n siehe „ Ö f e n , e l e k t r i s c h e". Elektrochemie (Elektrolyse). Man benutzt den elektrischen Strom in der chemischen Technik zur Darstellung mannigfacher Elemente und Verbindungen sowie auch in der analytischen Methodik. In der Elektrochemie verwertet man: entweder die elektrolytische Kraft des Stromes oder aber seine Wärmewirkung (Joulesche Wärme). In Bezug auf die elektrische Leitung unterscheidet man zwischen Leitern erster und zweiter Klase, wovon die ersteren durch den Strom nur erwärmt, die letzteren chemisch verändert (elektrolysiert) werden. Die Leiter zweiter Klasse bezeichnet man auch als E l e k t r o l y t e , die Bestandteile der Zersetzung heissen I o n e n . Als Beispiel eines elektrochemischen Prozesses in wässeriger Lösung kann z. B. das el^ktrolytische Kupfergewinnungsverfahren von S i e m e n s & H a l s k e und dasjenige von H ö p f n e r gelten; vgl. den Artikel „K u p f e r". Ein elektrochemischer Prozess, der gleichzeitig die elektrolytische Kraft des
Elektrochemische Apparate.
285
S t r o m e s und d i e J o u l e s c h e W ä r m e b e n u t z t , ist z. B. d a s H 6 r o u l t s c h e V e r f a h r e n zur A l u m i n i u m g e w i n n u n g ; vgl. d e n Artikel „A 1 u m i n i u m " . W e i t e r e e l e k t r o c h e m i s c h e P r o z e s s e sind in d e n Artikeln „ B l e i c h e n " , „ C h l o r " , „ C h l o r a l k a l i p r o z e s s , e le k t r o 1 y t i s c h e r " , „ K a r b i d e"J „Magnesium", „Natrium", „Ozon", „Phosphor", „ S a u e r s t o f f", „S i 1 i c i d e", „ U b e r s c h w e f e l s ä u r e", „ W a s s e r r e i n i g u n g " u. a. a . O. e r w ä h n t . V i e l v e r s p r e c h e n d sind d i e Aussichten, auf e l e k t r o c h e m i s c h e m W e g e a u c h o r g a n i s c h e Verbindungen herzustellen, wie d i e s s c h o n jetzt in m a n c h e n Fällen g e s c h i e h t , s o w i r d C h l o r a l , C h l o r o f o r m und J o d o f o r m , w e i t e r N a p h t a z a r i n , S a c c h a r i n , B e r l i n e r blau, A n i l i n s c h w a r z , Alizarin s o w i e eine Reihe a n d e r e r T e e r f a r b s t o f f e e l e k t r o lytisch g e w o n n e n . Vgl. a u c h d i e Artikel „ E l e k t r o c h e m i s c h e A p p a r a t e " und „ E l e k t r o c h e m i s c h e F o r m e l z e i c h e n". Elektrochemische Anlagen zur G e w i n n u n g von Metallen direkt aus den Erzen, zur Erzeugung von Calciumkarbid, krist. Silicium und Siliciumverbindungen, von Bleichmitteln, Alkalien und Chloraten, Anlagen zur elektrolytischen W a s s e r stoff-^ und Sauerstoffgewinnung, Ozonanlagen, Sterilisationsanlagen f ü r Trinkw a s s e r mit O z o n :
Siemens & Halske, A.-G., Berliner Werk, Berlin SW.
Elektrochemisch« Apparate.
I Siemens & Halske, A.-G., Wiener Werk, Wien. |
In b e s o n d e r e n Artikeln s i e h e „ A k k u m u l a t o r e n " , „Dynamom a s c h i n e n", „ E l e k t r i s c h e K o h l e n", „ E l e k t r i s c h e Messi n s t r u m e n t e", „ E l e m e n t e , galvanische", „Öfen, elekt r i s c h e " und „ T h e r m o s ä u l e n". Steinzeug w a n n e n , g l a s i e r t, u h d u r c h l ä s s ig und w d e r s t a n d s f l ähig. 40 60 50 cm. Länge 30 30 40 60 80 40 50 30 40 50 50 40 Breite 23 30 40 40 40 „ 30 30 30 Tiefe 23 30 30 30 30 40 40 „ 27 60 36 72 90 64 Inhalt 16 48 120 80 1. Preis 5,00 8,001 10,00 13,50 16,00 20.00 24,00 30,00 18,00 22,00 Mk. Länge 60 80 100 100 60 80 80 100 cm. 100 80 Breite 50 50 50 60 50 50 50 60 70 70 „ 40 60 Tiefe 40 50 50 40 50 70 60 70 „ Inhalt 120 160 200 200 288 150 250 392 490 1. 360 Preis 30,00 38,00 49,00 36,00 46,00 59,00 65 00 82,00 85,00 116,00 Mk. D i a p h r a g m e n (Poröse Tonplatten). Quadratform: 15 20 25 30 12 9 35 40 60 cm. Stück . . . . 0,10 0,20 0,30 0,55 0,80 1,10 2,20 3,25 9,50 Mk. Langes Format: Länge 18 20 21 23 24 36 36 50 cm. 30 30 Breite 12 14 26 30 16 17 20 20 26 40 „ Stück 0,10 0,55 0,40 0,65 0,65 0,85 1,10 1,30 1,60 4,50 Mk. Poröse Tonzellen a) rund: Höhe . . . . 12 15 19 24 29 36 40 45 48 60 70 Licht. Durchm. 5 6,5 6,5 11 11 8 13 13 15 15 15 Stück . . . . 0,25 0,35 0,45 0,70 1,40 1,90 3,40 4,20 5,00 6,75 8,00 Mk. b) v i e r e c k i g : • Lichte Länge 7,5 10 12,5 12,5 15 20 14 25 20 cm. 2,5 3,5 4 4,5 5 „ Breite 7 5 3 -12 „ 16 17 17 18 28 „ Höhe 42 19 16 25 „ 1,10 2,00 2,25 2,50 3,20 5,75. 1,75 4,00 Mk. SMck . . . 1,30 19,5 22 35 cm. Lichte Länge 19,5 9 10,5 6,5 13 7 „ Breite 7 3,5 5,5 6,5 3,5 3 5 „ 50 19,5 „ Höhe , 42 23 17 17 15 30 „ 6,00 1,40 1,90 1,10 1,40 1,40 Stück . . . , 5,00 4,00 Mk. Die Preise anderer Kasten, Gefasse u. s. w. aus Steinzeug für elektrochemische Zwecke richten sich nach den besonderen Anforderungen.
236
Elektrochemische Apparate.
Elektroden. B l e c h e mit Stromanschlusslappen, 1 mm dick: Fläche 6x2 10x5 15x5 10x10 15x10 2 0 x 1 0 cm. Aus Eisen, Stück 0,10 0,20 0,25 0,30 0,45 0,65 Mk. „ Kupfer, „ 0,20 0,40 0,50 0,75 1,00 1,25 „ „ Nickel, „ 0,30 0,90 1,15 1,40 1,75 2,25 „ „ Blei, „ 0,10 0,20 0,25 0,30 0,45 0,65 „ Z y l i n d e r mit Stromanschlusslappen, 1 mm dick: Höhe 6 10 14 18 18 3 5 6 5 Durchm 9 0,40 0,75 1,00 1,10 Aus Eisen, Stück 1,50 Mk. 0,65 1,25 1,G0 1,75 „ Kupfer, „ 3,00 1,25 2,75 „ Nickel, „ 3,50 4,10 6,50 0,40 0,75 Blei, 1,00 1.25 2,00 K o h l e - E l e k t r o d e n . P r e i s e sehr schwankend (vgl Artikel „ E 1 e k t r i s c h e Kohlen"). E l e k t r o l y s e u r e (zu Vorversuchen in Betrieben). Kasten-Elektrolyseure für kontinuierlichen Durchfluss, mit beigegebenen verschiedenen Elektroden (100 qcm), Diaphragma u. s. w., Mk. 35,00 kompl G l o c k e n - E l e k t r o l y s e u r e für .kontinuierlichen .Flüssigkeitsdurchlauf, aus tubulierter Glasglocke, Ebonitdeckel u. s. w. bestehend . . Stück 12,00 Dazu r u n d e E l e k t r o d e n aus Platindraht-Drahtnetz je nach Tagespreis. E l e k t r o l y s e u r e nach v. H o f e r , speziell zur Elektrolyse organischer 14,00 Säuren exkl. Elektroden Stück S c h e n k e l - E l e k t r o l y s e u r e nach v. K l o b u k o w , exkl. Elektroden „ 4,00 Dazu E l e k t r o d e n je nach Material und Grösse. D e r s e l b e E l e k t r o l y s e u r mit Vorrichtung zum Trennen der an beiden Elektroden auftretenden Zersetzungsprodukte Stück 12,00 B e c h e r g l a s - E l e k t r o l y s e u r e , aus starkem tubulierten Glase und aufgedichtetem Ebonitdeckel exkl. Elektroden Stück 18,00 Dazu runde N i c k e l - E l e k t r o d e n von grosser Oberfläche . . . „ 3,00 Dazu Platinelektroden nach Angabe, zu Tagespreis. A p p a r a t e zur Elektrolyse. E l e k t r o l y t i s c h e s U n i v e r s a l s t a t i v nach Dr. P e t e r s , kompl., mit Ring, Arm, Muffe und Klemme 18,00 E l e k t r o d e n h a l t e r , Rührelektrode nach P e r l i n Stück 15,00 S t a t i v mit Glasstange und Eisenfuss, mit zwei vernickelten Haltern von Messing Stück 10,00 S t a t i v mit 1 Halter und 1 Ring zum gleichzeitigen Tragen der Schale und 1 Elektrode Stück 10,00 E l e k t r o d e n h a l t e r nach L o r e n z „ 4,00 Bei den folgenden Platinapparaten zur Elektrolyse setzt sich der Preis zusammen aus dem F a s s o n p r e i s und dem Platinpreis; letzterer ist z. Z. . 1 kg Platin 2600,00 P l a t i n s c h a l e zur Elektrolyse nach C l a s s e n , 90 mm Durchm., 42 mm Höhe, ca. 225 ccm Inhalt, ca. 36 g schwer . . . . . Fasson 7,00 D i e s e l b e , innen mattiert 8,00 K e g e l e l e k t r o d e von Platin, 2 0 — 2 5 g schwer Fasson 3,00 3,50 D i e s e l b e mit Schlitzen „ S c h e i b e n f ö r m i g e E l e k t r o d e , 45 mm, perforiert, mit daran befestigtem Platindraht, 12—15 g schwer Fasson 2,00 S p i r a l f ö r m i g e E l e k t r o d e , 15 - 2 0 g schwer „ 1,00 S p i r a l f ö r m i g e E l e k t r o d e mit Füsschen, 2 0 — 2 i g schwer . Fasson 3,50 Z y l i n d r i s c h e E l e k t r o d e und innere Spiralelektrode, zusammen 8 — 1 2 g schwer, Paar Fasson 2,00 S c h a l e n f ö r m i g e E l e k t r o d e , mit Schlitzen, 50 mm Durchm., 20 mm Tiefe, ca. 16 g schwer . Fasson 4,00 Z y l i n d r i s c h e D r a h t n e t z e l e k t r o d e n , ca. 12 g schwer . Fasson 5,00 Elektrochemische A p p a r a t e : Emil Gundelach, Gehlberg i. Thür.
Elektrochemische Formelzeichen — Elementaranalyse.
237
Platinelektroden:
G. Siebert, Platinaffinerie und Schmelze, Hanau.
Steinzeugwarinen, Tondiaphragmen u. s. w. für elektrochemische Zwecke: Deutsche
-Steinzeugwarenfabrik,
FriedrichBfeld
(Baden).
Elektrochemische Formelzelchen. Auf dem Intern. Kongr. f. arigew. Chem. Berlin 1903 sind folgende Buchstaben zur Bezeichnung elektrochemischer Masseinheiten vereinbart worden. 1. Variable. p, P v T © t S z/ 7t 0 , ; 1. Mk.
240
Elemi —
Elevatoren.
T a u c h b a t t e r i e n nach Bunsen mit Hebelvorrichtung : Mit 2 4 6 8 10 14 16 Elementen. 12 Stück 27 42 57 72 84 108 1 2 0 Mk. 96 C u p r o n - E l e m e n t e (Kupferoxyd-Alkali-Zink): 0,85 E . K . in Volt 0,85 0,85 0,85 8 Norm Stromabgabe in Amp. 1 2 4 Kapazität in Amp.-Std. . . 40—50 80—100 350—400 160—200 Innerer Widerstand in Ohm 0,06 0,03 0,00075 0,0015 9 Gewicht in kg 1,5 3,1 5,25 27,00 16,00 Preis Mk . . . . . . . . 5,00 9,00 . . . . Stück Mk. 3 , 0 0 T r o c k e n e l e m e n t e nach G a s s n e r 35,00 N o r m a l e l e m e n t e nach C l a r k mit Thermometer, Stück kompl. P o r ö s e T o n z e l l e n zu galvanischen Elementen siehe unter „ E l e k t r o c h e m i s c h e Apparate".
Elemi. Gemisch verschiedener, von den Burseraceen herrührender H a r z e . Kommt als weissliche bis dunkelgelbliche, weiche bis balsamische Masse vor, die hauptsächlich als Zusatz zu Firnissen, um deren Sprödewerden zu verhüten, benutzt wird. Weiter dient es als Räuchermittel, seltner auch zur Bereitung von Salben und Pflastern. Man unterscheidet verschiedene Elemisorten, wovon das M a n i l a - E l e m i im Handel am häufigsten vorkommt. Ausserdem sind das b r a s i l i a n i s c h e und das w e s t i n d i s c h e ( Y u k a t a n - ) E l e m i zu nennen. Elemi Manila la, weich „ hart
1 kg Mk. 2 9 0 ; °/o kg Mk. 2 6 0 , 0 0 1 „ „ 1,90
E l e v a t o r e n (Becherwerke), sowohl für mehlförmige und körnige Stoffe wie für Stücke bis Faustgrösse verwendbar. Die Becher sind in entsprechender Anzahl entweder auf einer Doppelkette ohne Ende ( K e t t e n - B e c h e r w e r k e ) oder auf einem Lederriemen ( R i e m e n - B e c h e r w e r k e ) befestigt. Preise von Ketten-Becherwerken: Art
des
Antriebes
Breite der Becher mm Umdrehungen der Kettenscheibe bezw. Riemenscheibe in der Minute Durchmesser der Riemenscheibe . . . . mm Breite derselben Umdrehungen derselben in der Minute . . . . Kraftbedarf bei 1 0 m Förderhöhe . . etwa P . S. Inhalt eines Bechers bei % Füllung . . . 1 Stündl. Leistung b. 1/3 Füllung d. Becher, etwa 1 Gewicht d. Antriebsteile f. Kettenbecherwerke, kg Gewicht eines lfd. Meters K e t t e mit Bechern, „ Preis der Antriebsteile für Kettenbecherwerke, Mk. Preis eines lfd. Meters K e t t e mit Bechern, „ TA'i t d e s
Ohne Rädervorgelege 100
120
150
200
250
50 600 90 50 0,2 0,2 1500 245 3,7 320 8
50 700 100 50 0,3 0,3 2200 245 4,2 340 10
45 800 110 45 0,5 0,5 4350 310 7,8 445 15
40 850 120 40 0,7 1 7700 375 14 500 21
35 900 120 35 1 1,8 12000 435 20 570 25
Antriebes
Breite der Becher mm 1 Umdrehungen der Kettenscheibe bezw. Riemenscheibe in der Minute Durchmesser der Riemenscheibe . . . . mm Breite derselben Umdrehungen derselben in der Minute . . Kraftbedarf bei 10 m Förderhöhe . . etwa P . S . 1 Inhalt eines Bechers bei '/s Füllung . . . 1 Stündl. Leistung b. '/a Füllung d. Becher, etwa 1 Gewicht d. Antriebsteile f. Kettenbecherwerke, kg Gewicht eines lfd. Meters K e t t e mit Bechern, „ Preis der Antriebsteile für Kettenbecherwerke, Mk. Preis eines lfd Meters K e t t e mit Bechern, , J
Mit 150 45 600 110 180 0,5 0,5 4350 470 7,8 500 15
200
Rädervorgelege 250
300
400
500"
40 35 30 25 20 700 750 800 850 900 120 120 120 130 130 120 160 140 100 80 1 2 0,7 2,5 4 1 1,8 3,1 5,3 10 7700 12000 17400 24000 36000 555 700 740 9 4 0 1000 14 25 28 44 20 750 550 650 860 900 25 21 27 31 40
.
Elevatoren.
241
Becherwerke: Krupp Aktiengesellschaft Grusonwerk, Magdeburg-Buckau. Elevatoren (Dampfstrahlpumpen), zum Heben von Flüssigkeiten; diejenigen a u s B l e i eignen sich b e s o n d e r s zum Heben v o n Säuren und Laugen.
Fried.
Stündliche Leistung in Litern Kleinster zulässiger I des Dampfrohrs . . . . Durchmesser | der Wasserrohre Eisenkörper ( Klasse A für geringe Saughöhe mit Ret- j Klasse B hochsaugend . . gussdüsen [ Klasse C hochsaug, mit Spindel ganz aus Gusseisen ganz aus Rotguss ganz aus Deltametall oder Phosphorbronze T3 a -fi .aIH ganz aus Hartblei W gV 'S 6J0 ganz aus Porzellan (einschl. der Gegen tu a flanschen) ganz aus Porzellan auf Planke montiert mit Schutzkasten, Dampfventil, An schlussstücken von Gummi . ùj l-J aus Porzellan mit gusseisernem Mantel Eisenmantel mit Hartbleifutter Preise der Dampfventile mit Rotgussspindel . m ' t K-upfersieb Preise der I . . < Roteuss mit Kupfersieb . . . . Saugsiebe 1 H a r f b l f i i _ Preise der I ganz Eisen Reinigungshähne [ Eisen mit Metallküken . . Stündliche Leistung in Litern Kleinster zulässiger J des Dampfrohrs . . . . Durchmesser l der Wasserrohre Eisenkörper i Klasse A für geringe Saughöhe mit RotKlasse R hochsaugend gussdüsen | Klasse C hochsaug, mit Spindeln ganz aus Gusseisen ganz aus Rotguss ganz aus Deltametall oder Phosphorbronze T3 a '5 .SM ganz aus Hartblei W S4) n V «M Sf S ganz aus Porzellan (einschl. der Gegen flanschen) Ö N V « o ganz aus Porzellan auf Planke montiert mit Schutzkasten, Dampfventil, An K3 schlussstücken von Gummi . . . £H3 a» H aus Porzellan mit gusseisemem Mantel Eisenmantel mit Hartbleifutter . . Preise der Dampfventile mit Rotgussspindel . . Preise der I Kupfersieb „ . . < Roteuss mit Kupfersieb . . . . Saugsiebe ^ H J b l e i _ / Preise der ( ganz Eisen Reinigungshähne | Eisen mit Metallküken Elevatoren: Wilh. Fredenhagen, Maschinenfabrik, Offenbach a. M. C. T. Speyerer & Co. Berlin SW., Hafenplatz 4.
.
.
mm Mk.
••
»
„
»
1000 2000 4000 6000 8000 15 20 25 30 40 25 20 30 40 50 20 25 30 32,50 35 25 30 40 50 60 50 55 60 65 70 20 25 30 32,50 35 45 35 50 75 100 40 50 65 80 115 35 80 45 55 65 —
70
» »
130
"
235 135
175
18 18 40 30 15 22,75
25 20 45 35 18 28,50
Mk.
„ 11
11
11 11 11
11 11 "
100
115
125 1 5 0 175 200 70 90 100 1 1 5 1 2 5 22,50 25 30 35 45 9 11,50 14 7,50 18 7,50 9 12 14 18 20 25 25 40 35 15 22 22 25 30 5,50 7 8,50 10 15 6,75 8,75 11,25 14 22,75 12000 40 50 40 70 80 40 125 135 80
mm
85
15000 30000 60000 50 60 80 60 80 120 50 70 120 80 95 130 90 120 160 50 70 120 130 175 225 150 200 275 100 120 180 —
—
—
—
—
32 30 50 40 30 52
49 40 60 45 50 —
Gebr. Körting, Aktiengesellschaft, Körtingßdorf bei Hannover.
16
Elfenbeinschwarz — Entzinnung.
242
Elevatoren aus Blei: Bleiindustrie-Aktiengesellschaft
vorm.
Jung
& Lindig, Freiberg i. S.
Elevatoren aus Steinzeug: Deutsche
Steinzeugwarenfabrik,
Friedrichsfeld
(Baden).
E l f e n b e i n s c h w a r z siehe „B e i n s c h w a r z". E l s ä s s e r Grün. Teerfarbstoffe siehe „ N i t r o s o f a r b s t o f f e". E m a i l (Schmelzglas). Das Email dient zum Überziehen von Metalleil und muss einen sehr niedrigen Schmelzpunkt haben, um die Oxydation des Metalles zu verhüten. Namentlich guss- und schmiedeeiserne Gebrauchsgegenstände werden in ausgedehntem Masse emailliert. Sie werden dabei abgebürstet, in verd. H 2 SOi getaucht, durch nochmaliges Bürsten vom Rost befreit, hierauf schnell getrocknet und mit Gummi überzogen. Auf die noch' feuchte Gummischicht siebt man das fein gepulverte trockne Schmelzglas auf und schmilzt es dann an. Fast immer benutzt man undurchsichtiges Email, das man durch Zusatz von Calciumphosphat (Knochenasche), Zinnoxyd, Arsenik oder Antimonoxyd zum Glasfluss gewinnt. Die erforderliche Leichtschmelzbarkeit erzielt man durch Zusätze von Bleioxyden oder von Borsäure (letzteres namentlich für eiserne Waren). Es ist schwierig, Email von genau gleicher Ausdehnung wie die zu emaillierenden Aletalle zu erhalten; bei Differenzen wird das Email haarrissig. Um diesen Ubelstand zu vermeiden, brennt man meistens zwei Emailschichten übereinander. Farbige Emails erhält man durch Zusatz geeigneter Metalloxyde. Einrichtungen für Emailmühlen:
Fried.
Krupp
Aktiengesellschaft
Grusonwerk,
Magdeburg-Buckau.
Emaillieröfen: Willy Manger, Dresden.
E m a i l i e r t e Gefässe. Siehe im einzelnen unter „ K e s s e l " , , . S c h a 1 e n" u. s. w. E m e t i n siehe unter ,,A 1 k a 1 o i d e". E n f l e u r a g e siehe „P a r f ü m e r i e". E n g l i s c h e S c h w e f e l s ä u r e siehe „ S c h w e f e l s ä u r e". E n g l i s c h e s Gelb siehe „ B l e i f a r b e n". E n g l i s c h r o t siehe „ E i s e n f a r b e n". Entbasten.. Man versteht darunter die Entfernung des S e i d e n 1 e i m s (S e r i c i n) von der Seidenfaser, und zwar entbastet man die Seidensträhne durch Erwärmen in neutraler Seifenlösung. Die verbrauchten, mit Seidenleim gesättigten Seifenbäder werden unter der Bezeichnung ß a s t s e i f e in der Seidenfärberei benutzt. Das Entbasten wird auch E n 11 e i m e 11 oder D e g u m m i e r e n genannt. Nach den D. R. P. 110 633 und 117 249 entbastet man Rohseide durch Natronlauge, welche mit Traubenzucker oder mit Glycerin versetzt ist; derartige Lösungen lösen den Seidenleim auf, zerstören aber die Seidenfaser nicht. Durch die D. R. P. 129 451 und 130 455 ist das gleiche Verfahren auch auf Gewebe aus Seide mit Wolle und aus Seide mit Baumwolle ausgedehnt worden. Die Ätzalkalien sind dabei durch Schwefelalkalien ersetzt, und man erreicht mit dem Entbasten gleichzeitig eine Mercerisierung der in der Halbseide enthaltenen Baumwolle. Enteisenung: siehe „W a s s e r r e i n i g u n g". Entfärbung-spulver.
Preis bei Waggonladung je nach Qualität Adolf Thöl, Hannover.
" „ k g Mk.
8,00—28,00
Entzinnung:. Zur Wiedergewinnung des wertvollen Zinns aus Weissblechabfällen werden verschiedene Verfahren angewandt. Die Methoden lassen sich in drei Gruppen teilen, nämlich in eine m e c h a n i s c h e , eine c h e m i s c h e und eine e l e k t r o l y t i s c h e Scheidung. Bei dem mechanischen. Verfahren, das übrigens schlechte Resultate liefert, wird das Zinn abgeschmolzen oder in der Hitze abgeschleudert.
Enzyme — Erdfarben.
243
Bei der chemischen Trennung werden die Weissblechabfälle in der Kälte mit verdünnten Säuregemischen (HCl + HNOs oder H2SO4) behandelt und d a s gelöste Zinn mit Zink ausgefällt. Auch andere Lösungsmittel sind mit mehr oder weniger Erfolg versucht worden. Neuerdings hat die e l e k t r o l y t i s c h e Entzinnung ganz besondere Wichtigkeit erlangt, und es ist ganz unmöglich, an dieser Stelle auch nur andeutungsweise auf die mehr als zahlreichen (meistens patentierten) Verfahren einzugehen. Erwähnt sei, dass z. B. das Siemens & Halskesche Verfahren darin besteht, dass die in Holzgitterkörbe verpackten Weissblechschnitzel als Anode dienen, denen verzinnte Kupferkathoden gegenüberstehen; der Elektrolyt besteht aus einer Mischung von 1 vol. 60 %iger H2SO1 und 9 vol. H 2 0. Die Stromdichte beträgt ca. 100 Amp. per Quadratmeter. Bei andern Verfahren besteht der Elektrolyt aus der Lösung eines Gemisches von Kochsalz und Ätznatron. Die Kosten einer Anlage für elektrolytische Entzinnung (Verfahren Siemens & Halske) von 2000 kg Weissblech in 24 Stunden betragen für den rein elektrischen Teil ca. Mk. 15 000. Entzinnung: -Siemens & Halske, A. -(.., Berliner Werk, Berlin S\V.
E n z y m e siehe „ F e r m e n t e". E p i c a r l n siehe „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e". E p l d e r m i n siehe „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e". E r b i u m u n d E r b i u m v e r b l n d u n g e n . E r . A. G. = 166. Verschiedene Verbindungen dieses seltenen Metalls, das ein graues Pulver bildet, werden liier und da in der Gasglühlichtindustrie verwendet. Erbiumchlorid, ehem. rein Erbiumnitrat ,, ,, Eibiumoxalat ,, ,, Erbiumoxyd ,, ,. Erbiumoxydhydrat Erbiumsulfat, ehem. rein .
.
H Mk. 60,00; 1 kg Mk. 5 0 0 , 0 0 H „ 33,00; 1 „ „ 295,00 H „ 50,00; 1 „ „ 400,00 H „ 60,00; 1 „ „ ' 500,00 H „ 55,00; 1 „ „ . 450,00 H „ 33,00; 1 „ „ 300,00
Erbium: ^'hemisehe Fabrik Freiberg, Dr. U. 1\ Drossbach & Co., F r e i b e r g i. S.
Erbium und Erbiumverbindungen: Fabrik ehem. P r ä p a r a t e , Dr. R i e b a r d Sthamer,
Hamburg.
E r d b e e r ä t h e r siehe „F r u c h t ä t h e r". E r d e siehe „B o d e n". E r d f a r b e n . Mineralfarbstoffe, die fertig gebildet vorkommen und nur durch Mahlen oder Schlämmen (höchstens durch Glühen) für ihre Verwendung vorbereitet werden. I. W e i s s e E r d f a r b e n. Hier sind K r e i d e , T o n , S p e c k s t e i n , T a l k und S c h w e r s p a t zu nennen. Bergkreide Schwerspat^ natur., feinst gemahlen Champagnerkreide W e i s s e Erde, ff. geschlämmt. Pastellkreide Xa . Talk, ff. gemahlen . ff. priip., venet. . „
°/o kg Mk.
°/o % 4 /o u /o °/o
„ „ „ „ „
°;o »
7,00
„ 8,00 „ 8,00 „ 12,00 „ 12,00—20,00 „
12,00
,
15,00
II. G e l b e E r d f a r b e n . Die gelben Erdfarben gehen fast sämtlich unter dem Sammelnamen O c k e r ( G e l b e r d e , g e l b e S i e n a e r d e ) . Im einzelnen sind die Bezeichnungen ausserordentlich verschieden, z. B. E i s e n o c k e r , Goldo c k e r , M a r s g e l b , K a i s e r g e l b , C h i n a g e l b u. s. w. Die Ockerfarben werden in sehr verschiedenen Nuancen auch künstlich dargestellt, indem man Eisenvitriollösung mit Kalkmlich fällt, den Niederschlag von EisenIti*
244 oxydulhydrat an noch m e h r o d e r Die Preise dei und Nuance
Erdfarben. d e r Luft o x y d i e r e n l ä s s t , t r o c k n e t u n d reibt, ihn auch w o h l w e n i g e r h e f t i g glüht. verschiedenen Ockerarten sind je nach Reinheit sehr wechselnd: bei Waggonladung . . °/o kg Mk. 3,00 und höher.
III. B r a u n e E r d f a r b e n . 1 . T e r r a d i S i e n a . D i e s e E r d e ist ein G e m i s c h v o n E i s e n o x y d h y d r a t , E i s e n o x y d , S a n d und T o n , die e n t w e d e r nur g e s c h l ä m m t o d e r a b e r noch g e glüht in d e n H a n d e l k o m m t ; in letzterem Falle neigt d e r F a r b e n t o n mehr n a c h Rot. Auch künstlich w i r d d i e s e F a r b e , die a u c h unter d e m N a m e n M a h a g o n i b r a u n , V a n d y c k b r a u n , S a t i n o b e r u. s. w. geht, d a r gestellt. Die. Preise schwanken pro °/o kg zwischen Mk. 12, 1,0200 1,0214
O u d e m a n s
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15
16
1,0242 1,0256 1,0270 1,0284 1,0298 1,0311 1,0324 1,0337 1,0350 1,0363 1,0375 1,0388 1,0400 1,0412 1,0424 1,0436 1,0447
17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33
1,0459 1,0470 1,0481 1,0492 1,0502 1.0513 1.0523 lj0533 1,0543 1,0552 1,0562 1,0571 1,0580 1,0589 1,0598 1,0607 1,0615
34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50
1,0623 1,0631 1,0638 1,0646 1,0653 1,0660 1,0666 1,0673 1,0679 1,0685 1,0691 1,0697 1,0702 1,0707 1,0712 1,0717 1,0721
51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67
1,0725 1,0729 1,0733 1,0737 1,0740 1,0742 1,0744 1.0746 1.0747 I ;0748 1.0748 1,0748 1,0748 1,0747 1,0746 1,0744 1,0742
68 69 70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84
1,0739 1,0736 1,0731 1,0726 1,0720 1,0713 1,0705 1,0696 1,0686 1,0674 1,0660 1,0644 1,0625 1,0604 1,0580 1,0553
85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 100
Die E s s i g s ä u r e f i n d e t a u s g e d e h n t e V e r w e n d u n g in d e r F ä r b e r e i , im Z e u g d r u c k u n d in d e r Medizin. 1 V e r d ü n n t w i r d sie a l s S p e i s e e s s i g v e r w e n d e t . Zur B e r e i t u n g von S p e i s e e s s i g im H a u s h a l t d u r c h V e r d ü n n u n g von E s s i g s ä u r e k o m m t d i e s e als E s s i g e s s e n z ( E s s i g s p r i t ) in d e n H a n d e l . Um E s s i g s p r i t a u s G ä r u n g s e s s i g zu g e w i n n e n , löst m a n nach d e m D. R. P. 140 2 2 0 in G ä r u n g s e s s i g u n g e f ä h r die gleiche M e n g e N a H S 0 4 und destilliert die L ö s u n g , bis eine T e m p . v o n 125" e r r e i c h t ist. Hierauf ersetzt m a n die a b d e s t i l l i e r t e F l ü s s i g k e i t d u r c h f r i s c h e n Essig und w i e d e r h o l t d i e g a n z e O p e r a tion vielemal. Nach einer g r ö s s e r e n Anzahl v o n D e s t i l l a t i o n e n t r e n n t m a n d i e E x t r a k t i v s t o f f e vom B i s u l f a t und k a n n sie n a c h g e s c h e h e n e r K o n z e n t r a t i o n d e r E s s e n z w i e d e r z u s e t z e n . Um d e n d u r c h die e r s t e Destillation g e r e i n i g t e n E s s i g zu k o n z e n t r i e r e n , löst m a n d a r i n d i e 2—3 f a c h e M e n g e N a H S 0 4 u n d f r a k t i o niert. Von v e r s c h i e d e n e n D e s t i l l a t i o n e n w e r d e n die F r a k t i o n e n gleicher K o n z e n t r a t i o n vereinigt und w i e d e r mit Bisulfat destilliert, w o d u r c h m a n leicht K o n z e n t r a t i o n e n von 60 % und m e h r erreicht. D a s V e r f a h r e n ist d a d u r c h a u s g e z e i c h n e t , d a s s die d e n W o h l g e r u c h b e d i n g e n d e n Äther d e m E s s i g e r h a l t e n b l e i b e n und d a s s m a n die K o n z e n t r a t i o n o h n e d e n U m w e g ü b e r d a s C a - S a l z erreicht. P r ü f u n g ' : Die Bestimmung des Gehalts nach dem sp. G. unter Benutzung der obigen Tabelle von O u d e m a n s hat insofern etwas Missliches, als das sp. G. beim Verdünnen zunächst zu-, dann aber wieder abnimmt; das sp. G. über 1,0553 entspricht zwei Säuren von verschiedener Stärke. Findet man also ein sp. G. über 1,0553, so verdünnt man die Säure mit nicht zuviel Wasser und spindelt aufs neue: Nimmt das sp. G. zu, so war die Säure stärker als 77%, nimmt es ab, so war sie schwächer als 77°/n; das übrige geht aus der Tabelle hervor. Den Säuregehalt ermittelt man im übrigen durch Titration der mit H2O verdünnter Essigsäure mit N-Kalilauge unter Verwendung von Phenolphtalein als Indikator. 1 ccm Normallauge entspricht 0,06004 g Essigsäure. — In reiner Essigsäure ermittelt man die Verunreinigungen nach den Vorschriften des D. A. IV sowie nach den allgemein üblichen qualitativen Methoden. Die wichtigsten Handelssorten sind die 96%ige Essigsäure (sp. G. 1,064), die 99%ige Säure (Eisessig) mit einem sp. G. von 1,060 sowie die 50%ige Essigsäure (sp. G. 1,061).
Zersetzungsapparate aus Kupfer für Essigsäure kosten: Für 100 kg Füllung ca. . . . „ 150 „ „ „ 200 „ „ „ . . Essigsäure-Rektifizierapparate aus Kupfer: Blaseninhalt 1200 1500 2000 2700 3000 1. Preis ca. ! . 4300 4600 5200 6900 7250 Mk.
Mk, 1300 1800 „ 2300
F.ssigsäureanhydrid — Ester.
249
Essigsäure-Rektifikationsapparat aus Steinzeug: Destillierkessel von ca. 1U001 Inhalt mit Erwärmung durch indirekten Dampf, kompl, Rektifizierkolonne mit Füllung, Röhren, Kühlschlange u. s. w., Steinzeugteile des Apparats kompl Mk. 9 5 0 — 1 0 0 0 Feinsäure-Apparat, zur nochmaligen Destillation der rektifizierten Essigsäure, bestehend aus Destillierhelm, Steigrohr, Bogen, Einlaufrohr, 2 Kühlschlangen und Verbindungsstücken. Steinzeugteile kompl. . . Mk. 194 Essigsäure, techn. „ „ ehem. „
3 0 % (Sp. G. 1,041) 4 0 % (Sp. G. 1,000) . 5 0 % (Sp. G. 1,060) . . rein 3 0 % (Sp. G. 1,041) „ 3 0 % D. A. I V . . 4 0 % (Sp. G. 1,050) „ „ 5 0 % (Sp. G. 1,060) Essigessenz 5 0 % (Sp. G. 1,060) 8 0 % (Sp. G. 1,073; Eisessig 9 9 / 1 0 0 % D . A . I V . . .
.
. . . . . . .
.
Essigsäure:
Chemische Werke Fürstenwalde, Dr. B. Heikel- & \ Verein für ehem. Zeidler, Ges. m.b. H., Fiirsten\v;tlde (Spree), j F r a n k f u r t a. .M.
o/0 °/o % % % "'/0 % % o,0 o;0 Industrie,
kg Mk „ „ „ „
„ „
„
^
^
20,00 25,00 30,00 24,00 25,00 30,00 38,00 33,00 54 oo 68)00
Verkaufs-Bureau,
Essigsäure-Apparate: F. H. Meyer, Maschinenfabrik,
Hannover-Hainholz.
Essigsäure-Destillationsapparate aus Metall: •I. L. C. E c k e l t , Berlin N. 20.
Spezialapparate und vollständige Fabrikseinrichtungen nach Verfahren: Jt.
Haack,
Ing.-Chemiker,
Godesberg
a.
Uli.
(Abt.:
neuestem
Apparatebau.)
E s s i g s ä u r e a n h y d r i d . (CH 3 . CO) 2 . O. Man erhält es durch Destillation eines Gemenges von Acetylchlorid und Natriumacetat oder eines Gemisches von wasserfreiem Natriumacetat mit Phosphoroxychlorid. Nach dem D. R. P. 127 350 gewinnt man es aus Natriumacetat mit Chlor und schwefliger Säure: 4 CH3 . C0 2 Na + S0 2 + Cl2 = 2 (CH 3 . C 0 ) 2 0 + Na 2 S0 3 + 2 NaCl. Sonstige, meistens ebenfalls patentierte Verfahren lassen statt Phosphoroxychlorid andere Chloride, wie Acetylchlorid, Phosgen, Thionylchlorid oder Sulfurylchlorid, auf Natriumacetat einwirken; beim Sulfurylchlorid fällt übrigens die Reaktion dem Wesen nach mit der oben genannten Gleichung (Uberleiten von C1 + S0 2 über Natriumacetat) zusammen. Auch Chlorschwefel (Schwefelchlorür) reagiert im gleichen Sinne, und das D. R. P. 132 605 bezieht sich auf ein Verfahren zur Gewinnung von Essigsäureanhydrid aus Acetaten mit Chlorschwefel, wobei man die Reaktion u n t e r v e r m i n d e r t e m D r u c k vor sich gehen lässt; man erreicht so ein Uberdestillieren des Essigsäureanhydrids schon bei ca. 52°, d. h. bei einer Temp., wo sich noch keine S0 2 bildet, die bei gewöhnlichem Druck das Produkt stark verunreinigt. Farblose, leicht bewegliche, stechend riechende Flüssigkeit, sp. G. (bei 20°) 1,073; S. P. 137°. Essigsäureanhydrid-Apparat aus Porzellan, mit Deckel mit 2 Tuben, Inhalt 136 1 Essigsäureanhydrid-Apparat aus Porzellan mit 2 aufgeschliffenen Deckeln und aufgeschliffenem Rohr, Inhalt 100 1, kompl Essigsäureanhydrid „ ehem. rein
Mk. 2 2 6 , 0 0 „
240;00
1 kg Mk 4 , 2 5 ; % kg Mk. 350,00 1 „ „ 5,00; % „ „ 440,00
E s s i g s a u r e S a l z e siehe ,,A c e t a t e". E s s i g s p r i t siehe „ E s s i g s ä u r e". E s t e r (Säureäther). Sie entstehen durch Vereinigung von Alkoholen mit Säuren, z. B. CH 3 . CO . OH + C 2 H 5 . OH = CH 3 . CO,.. CH,,. CH3 + H 2 0. Zur
Etiketten — Exhaustoren.
250
D a r s t e l l u n g d e r E s t e r destilliert m a n e n t w e d e r d a s G e m e n g e d e r S ä u r e ( o d e r e i n e s ihrer S a l z e ) mit Alkohol u n d H 2 S 0 4 o d e r m a n löst d i e S ä u r e ( b e z w . i h r e S a l z e ) in ü b e r s c h ü s s i g e m Alkohol und leitet u n t e r E r w ä r m e n H C l - G a s ein, w o r a u f d e r g e b i l d e t e E s t e r mit H»0 gefällt w i r d . E s t e r e n t s t e h e n n o c h n a c h vielen a n d e r n M e t h o d e n , z. B. d u r c h E i n w i r k u n g d e r S ä u r e c h l o r i d e o d e r S ä u r e a n h y d r i d e auf A l k o h o l e . Ein n e u e r e s ( p a t e n t i e r t e s ) V e r f a h r e n zur G e w i n n u n g v o n E s t e r n ist im Artikel ,,Ä t h e r " e r ö r t e r t . Von E s t e r n ist d e r A c e t e s s i g e s t e r u n t e r „ A c e t v e r b i n d u n g e n", das Ä t h y l n i t r i t (Salpetrigsäureäthylester) unter „ A t h y l v e r b i n d ü n g e n " , d e r A m e i s e n ä t h e r unter „ A m e i s e n s ä u r e " , s o n s t i g e w i c h t i g e E s t e r im Artikel ,,F r u c h t ä t h e r " zu f i n d e n ; E s s i g ä t h e r ist g e s o n d e r t b e h a n d e l t .
Etiketten: Carl Kochs Nachfolger, F r a n k f u r t a. M.
E u c a i n siehe „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e". Eucalyptol siehe „ E u k a l y p t u s ö l " sowie „Riechstoffe, k ü n s t l i c h e". E u c a s l n siehe „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e". Eudoxin. Näheres siehe „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e". E u g e n o l s i e h e „ N e l k e n ö l " und „ R i e c h s t o f f e , k ü n s t 1.". Eukalyptusöl. Ätherisches ö l , d a s a u s den frischen Blättern verschiedener Eucalyptus-Arien (Myrtaceae) durch Destillation mit W a s s e r d a m p f gew o n n e n wird, die beste Qualität von Eucalyptus globulus. E s ist eine klare, f a r b lose, k a m p f e r a r t i g r i e c h e n d e , bitterlich a r o m a t i s c h s c h m e c k e n d e Flüssigkeit, d e r e n sp. G . (bei 15°) z w i s c h e n 0,86 und 0.94 s c h w a n k t ; S. P. 170—233°. Es enthält verschiedene Mengen (bis 7 0 % ) C i n e o l ( E u c a l y p t o l ) . Letzt e r e s g e w i n n t m a n n a c h d e m D. R. P. 80 118 d u r c h E i n w i r k u n g v o n P h o s p h o r s ä u r e , n a c h d e m D. R. P. 132 606 d u r c h E i n w i r k u n g v o n A r s e n s ä u r e ( k o n z . w ä s s e r . L ö s u n g v o n 70° B6) auf E u k a l y p t u s ö l . D a s E u c a l y p t o l g i b t mit d e n g e n a n n t e n S ä u r e n k r i s t a l l i n i s c h e V e r b i n d u n g e n , d i e vom ö l g e t r e n n t und d a n n mit D a m p f destilliert w e r d e n , w o b e i r e i n e s E u c a l y p t o l ü b e r g e h t . M a n b e n u t z t E u k a l y p t u s ö l a l s A n t i s e p t i k u m u n d als F i e b e r m i t t e l . Eukalyptusöl (von Eue. glob ) rekt. . 1 kg Mk. 3,60 „ (von Eue. amygdal) 1 „ ,, 3,50 E u p h o r b i u m siehe „ G u m m i h a r z e". E u p h o r i n siehe „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e". E u p y r l n siehe „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e". E u r o p h e n siehe „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e". E u x a n t h i n s ä u r e siehe „ T i e r i s c h e F a r b s t o f f E x a l g l n siehe „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e". E x c e l s i o r m U h l e n siehe „ M ü h l e n".
e".
Exhaustoren.
1. E x h a u s t o r e n Leistung in der Minute cbm
10 15 20 30 50 75 120
Umdrehungen in der Minute etwa
3200 3200 3000 2500 2300 1500 1250
für Lüftungszwecke
Betriebskraft HP.
'/« 7«
% *u
1V« 2
(Staubfänger).
Durchmesser der Ausblaseöffnung mm
Gewicht
70 90 125 150 200 240 250
25 38 50 100 160 260 450
rd. kg
Pi eis mit gussmit Rotguss eisernen LagerLagerbüchsen büchsen Mk. Mk.
55 65 75 95 125 180 260
61 73 85 110 145 210 300
Experimentiertische
2. E x h a u s t o r e n Flügeldurchmesser
300 400 500 650
800 1000 1200 1500 1750
2000 2500
: J 0"0
— Explosionssichere
Gefässe.
251
(Ventilatoren) für Ventilationszwecke. Luftmenge in der Minute cbm
Umdrehungen in der Minute
3 6 - -70 5 4 - -112 88- 1 8 5 128- - 2 7 0 200- - 4 2 0
100—200
83 - 1 6 5
Mk.
0,21 - -1,12 -M
0,310,440,670,9 1,151,552,3 -
286- 600
47457078011761643-
Preis
HP
0,06- 0 , 7 2 0 , 0 7 - -0,76 0,10- •0,84 0 , 1 5 - 0,95
2 0 - •42
870—1750 624—1250 490—975 390-780 312—625 250-5C0 205—410 165-330 147—295 124-2Ò0
Betriebskraft
-845
-1210 1780 -J680 -.'1735
1,7 2,3 2,9 3,6 •4,8 6,6
60,00 85,00
110,00 195,00 225,00 400,00 535,00 750,00 915,(0
1280,00 1590,00 19"iO,on
3. E x h a u s t o r e n aus Steinzeug, besonders geeignet zum Absaugen saurer Dämpfe; letztere können mit Eisenteilen nicht in Berührung kommen. I 12 3 1 100 250 1600 350,0U
Leistung per Minute mindestens . . . Saug- und Druckleistung ( W a s s e r s ä u l e ) Kraftverbrauch etwa . . . Stutzenweite Durchmesser des Flügelrades U m d r e h u n g e n per Minute Preis kompl
Exhaustoren aus Steinzeug:
Deutsche Steinzeugwarenfabrik, (Baden).
Friedrichsfeld
II 23 6
I1/»
150 400 1500 550,00
III 60 9
cbm. cm. HP. mm.
21/* » 0 600 1200 8? 0 , 0 0 Mk.
,,
Vereinigte Tonwarenwerke, Aktiengesellschaft, Berlin-Oharlottenburg, Sophienstr. 8—17.
E x p e r i m e n t i e r t i s c h e siehe „ L a b o r a t o r i u m s a u s r ü s t u n g " . E x p l o s i o n s s i c h e r e G e f ä s s e . Gefässe aus Eisen- und sonstigen Metallblechen zur Aufbewahrung explosiver Flüssigkeiten. Die Schutzvorrichtung besteht aus einem Zylinder von feinmaschigem Metallgewebe und wirkt wie eine D a v y sehe Sicherheitslampe. Kommt die ausfliessende Flüssigkeit zur Entzündung, so brennt sie nur aus der Mündung, jedoch kann der Brand nie in das Innere des Qefässes zurückschlagen. Die Fabrikation dieser Gefässe, welche namentlich für die chemische Industrie grosse Bedeutung haben, ist durch D . R . P . 101508, 108477 und 111834 sowie durch D . R . G . M . 128127 geschützt. Explosionssichere Transportgefässe mit Sicherheitsverschluss für Benzin, Äther, Spiritus, Schwefelkohlenstoff, Essigäther u. s. w., je nach Art der Flüssigkeit aus verbleitem, verzinntem Eisenblech oder Nickelblech hergestellt, mit elegantem Anstrich oder blank poliert, mit Aufschrift. Inhalt . . . . Preis per Stück
25 17,00
50 25,00
Explosionssichere wie die Transportgefässe.
75 30,0°
1 0 0 1. 3 5 , 0 0 Mk.
Standgefässe
in gleicher Ausstattung
50 75 100 1. 450 mm. 400 360 570 690 700 2n,00 nono 3V>0 Mk. T r a n s p o r t f ä s s e r. aus innen und' Explosionssi chere aussen verzinktem Eisenblech genietet, für Benzin, Spiritus, Äther und Petroleum. Transportfässer mit fester Schutzvorrichtung und Sicherheitsventil im Verschlussdeckel : Inhalt . . . . Durchmesser . Ganze H ö h e . Preis per Stück
N o . der Fässer . Inhalt . . . . Innerer Durchm. Innere L ä n g e . Preis per Stück
5 165 275 6,00
10 200 360 10,00
15 232 395 13.00
20 260 425 15.00
25 280 450 17.00
6 5a 5 4 3 2a 2 1a 150 200 225 300 400 450 540 620 500 575 575 640 700 780 780 840 770 780 890 950 1050 960 1130 1130 48 55 61 67 77 85 92 105
,
1 00 000 0 680 800 9 0 0 10001. 840 900 960 9 6 0 mm. 1240 1270 1270 1380 „ 112 128 140 1 6 0 Mk..
252
Explosivstoffe —
Extraktion.
Die gleichen Fässer mit herausschraubbarer Schutzvorrichtung: No. der Fässer . Preis per Stück
6 58,00
No. der Fässer . Preis per Stück
2 102.00
No. der Fässer Inhalt . . . . Innerer Durchm. Innere Höhe . Preis per Stück
t> lfiO 500 770 48,00
5a 65,00
5 71,00
4 77,00
3 87,00
la 115.00
1 122.00
0 138,00
00 150,00
2a ....«" 95,00 Mk. 000 170.00
Mk.
E x p l o s i o n s s i c h e r e S t a n d - u n d L a g e r f ä s s e r aus beiderseitig verzinktem Eisenblech genietet, mit Schutzvorrichtung und Sicherheitsventil im Verschlussdeckel. i)a 200 575 780 55,00
ü 225 575 890 61,00
4 300 640 9r>0 67,00
3 400 700 1050 77,00
2a 450 780 960 85,00
No. der Fässer , 1 a Inhalt . . . . 620 Innerer Durchm. 840 Innere Höhe . 1130 Preis per Stück 1 0 5 , 0 0
1 680 840 1240 112,00
0 800 900 1270 128,00
00 900 960 1270 140,00
000 1000 960 1380 160,00
x 1500 1150 1445 190,00
y 2 0 0 0 1. 1 1 5 0 mm. 1925 „ 2 2 5 , 0 0 Mk.
No. der Fässer . Preis per Stück
5a 65,00
5 71,00
4 77,00
3 87,00
2a 95,00
2 102,00
1 122,00
0 138,00
00 150,00
000 170,00
x 200,00
y 2 3 5 , 0 0 Mk.
Dieselben Fässer mit herausnehmbarer Schutzvorrichtung: 6 58,00
No. der Fässer , 1 a Preis per Stück 115,00
2 5 4 0 1. 780 mm. 1130 „ 9 2 , 0 0 Mk.
Mk.
A b z a p f v o r r i c h t u n g für diese Fässer: Kompl. Abzapfvorrichtung mit festsitzender Schutzvorrichtung „ „ „ abschraubbarer „ Patent-Ablass-Schlüsselhahn oder Ventilhahn Fabrik
Explosionssichere Gefässe: explosionssicherer
Gefässe
m.
b.
H.,
Salzkotten
i.
Mk. „ ,,
10,00 14,00 6,00
W.
E x p l o s i v s t o f f e siehe „ S p r e n g s t o f f e". E x s i k k a t o r e n siehe „ T r o c k n e n". E x t i n k t e u r s siehe „ F e u e r l ö s c h m i t t e 1". Extraktion. E x t r a k t i o n s a p p a r a t nach S o x h l e t von G l a s : Inhalt 60 100 150 200 5 0 0 cm. Einfach 2,25 3,25 3,75 4,25 7,25 Mk. Mit Seitenkugel und unten durchgeführtem R o h r . . . . Preis 2,75 3,50 4,00 4,50 7,50 „ Mit eingeschliff. Deckelröhren „ 3,75 4,50 5,25 6,00 9,00 „ Mit angeschliff. Kölbchen und aufgeschliff. Kühler kompl. . Preis 8,25 10,00 10,75 11,50 14,75 „ Mit Glaskugelkühler und Gummidichtung Preis 10,50 12,50 14,00 15,00 18,00 „ E x t r a k t i o n s a p p a r a t n a c h S o x h l e t aus M e s s i n g , 1 0 0 ccm Inhalt Stück Mk: 9 , 0 0 W a s s e r b ä d e r v o n G u s s e i s e n , innen emailliert für 3 Soxhlet-Extraktionsapparate, ohne Glasteile und ohne Kühler .'Stück 55,00 W a s s e r b ä d e r v o n K u p f e r für 6 Extraktionsapparate, ohne Glasteile „ „ 25,00 Dazu M e s s i n g s t a t i v mit 6-armigem Halter „ „ 25,00 Dazu verstellbare Ringbrenner mit Dreifuss „ „ 12,50 W a s s e r b ä d e r von Kupfer mit Einlegeringen auf Dreifuss für 8 Extraktionsapparate, kompl., mit Heizrohr, Stativ, Haltern, 8 K ö l b c h e n , 8 Extraktionsapparaten (2U0 ccm), 8 Rückflusskühlern mit K o r k e n Stück „ 145,00 E x t r a k t i o n s a p p a r a t e ganz von Kupfer für Gas- oder Spiritusheizung, von vorzüglicher Wirkung, kompl. mit allem Zubehör: f» 6 8 1 0 1. Inhalt des Extrakteurs 1 2 3 Preis ohne Kühlvorlage 250 275 300 340 365 400 4 3 0 Mk. „
mit
„
300
325
3-0
400 .
425
460
490
„
Grössere Extraktionsapparate verschiedener Systeme sind im Preise nach
E x t r a i t s d'odeur — F a r b b e i z e n .
253
Konstruktion, Material und G r ö s s e sehr verschieden; die folgenden können d a h e r nur eine o r i e n t i e r e n d e ( u n g e f ä h r e ) U b e r s i c h t bieten.
1 § .ä "
S
W
Material d*s Extrakteurs und Destillateurs
§ • " §
Material des Kondensators
1 Gusseisen Kupfer Gusseisen Kupfer Gusseisen Kupfer
Gusseisen » » » » n
Extraktionsapparate S
Material des Extrakteurs und Destillateurs
•o « « u 15 n •i S «w i 50 50 75 75 100 100 200 200 250 250 300 300 400
Gusseisen Kupfer Gusseisen Kupfer Gusseisen Kupfer Gusseisen Kupfer Gusseisen Kupfer Gusseisen Kupfer it
für
die
Gusseisen ii II 1t 1t
Schmiedeeisen ii ii tt >t ii t»
Grössere E x t r a k t i o n s a p p a r a t e Material und Ausstattung.
1
450 575 550 675 580 750
20 20 25 25 30 30
Technik
« 2 •§8 «w i
750 1450 950 1675 1200 2000 1700 2500 1850 3000 2100 3500 3750
500 500 750 1000 1000 1000 1500 1500 1800 J800 2000 2000 3000
baut
Gusseisen Kupfer Gusseisen Kupfer Gusseisen Kupfer
(für
Mk.
(man
des Extrakteurs und Destillateurs
Material des Kondensators
« «o 'S Q. . Mk,
¡5 |
Material des Kondensators
11
¿t
Mk.
Preis d Appara (ohm Holzgei
6 6 10 10 15 15
TA U) M
Ü) 4)3 T
•jj û< «
Angaben
heisse
und
Material des Extrakteurs und Destillateurs
Gusseisen
610 800 650 840 675 875
» » a? kalte
Extraktion).
Material des Kondensators
^ "o '= •o Ï fcJO
•S-S"5 >L« «B.* iE P Mk.
Gusseisen Schmiedeeisen Kupfer » Gusseisen Schmiedeeisen tt Gusseisen i» Kupfer >) Schmiedeeisen Ii Gusseisen i» Kupfer tt Schmiedeeisen M
„
Gusseisen Schmiedeeisen
n
u Vi
2250 44002800 33003300 6600 3950 3950 8000 4400 4800 4800 5500
solche bis 1 0 0 0 0 1 und d a r ü b e r ) j e
nach
Extraktions-Apparate: Emil Gundelaeh, Gehlberg i. Thür. Extraktions-Apparate aus Glas: Georg Schmidt & v. d. Eitz, Schmiedeteld i. Thür. Extraktionsapparate aus Steinzeug: Deutsche Steinzeugwarenfabrik, Friedrichsfeld (Baden). E x t r a k t i o n s - A n l a g e n und - A p p a r a t e aus Metall b a u e n : .1. L. C. Eckelt, Berlin N. 20. I F. H. Meyer, Maschinenfabrik, Hannover-Hainholz. C. Heckmann, Berlin SO. 33, Gürlitzer Ufer 9. Heinrich Schirm, Maschinenfabrik, Leipzig-Plag' witz. Spezialapparate zur Herstellung sämtlicher Farbholzund GeibstoffExtrakte: ß . Haack, Ing.-Chemiker, Godesberg a. Tlh. (Aht.: Apparatebau.) E x t r a i t s d ' o d e u r s i e h e „ P a r f 0 ni e r i e " . E w i g w e l s s siehe „Z i n k f a r b e n".
F. F a k t i s siehe „ K a u t s c h u k s u r r o g a t e". F a k t o r e n t a b e l l e n zur Analysenberechnung siehe F a r b b e l z e n siehe „B e i z e n".
A n h a n g .
*
E x t r a i t s d'odeur — F a r b b e i z e n .
253
Konstruktion, Material und G r ö s s e sehr verschieden; die folgenden können d a h e r nur eine o r i e n t i e r e n d e ( u n g e f ä h r e ) U b e r s i c h t bieten.
1 § .ä "
S
W
Material d*s Extrakteurs und Destillateurs
§ • " §
Material des Kondensators
1 Gusseisen Kupfer Gusseisen Kupfer Gusseisen Kupfer
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Extraktionsapparate S
Material des Extrakteurs und Destillateurs
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Grössere E x t r a k t i o n s a p p a r a t e Material und Ausstattung.
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Technik
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750 1450 950 1675 1200 2000 1700 2500 1850 3000 2100 3500 3750
500 500 750 1000 1000 1000 1500 1500 1800 J800 2000 2000 3000
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solche bis 1 0 0 0 0 1 und d a r ü b e r ) j e
nach
Extraktions-Apparate: Emil Gundelaeh, Gehlberg i. Thür. Extraktions-Apparate aus Glas: Georg Schmidt & v. d. Eitz, Schmiedeteld i. Thür. Extraktionsapparate aus Steinzeug: Deutsche Steinzeugwarenfabrik, Friedrichsfeld (Baden). E x t r a k t i o n s - A n l a g e n und - A p p a r a t e aus Metall b a u e n : .1. L. C. Eckelt, Berlin N. 20. I F. H. Meyer, Maschinenfabrik, Hannover-Hainholz. C. Heckmann, Berlin SO. 33, Gürlitzer Ufer 9. Heinrich Schirm, Maschinenfabrik, Leipzig-Plag' witz. Spezialapparate zur Herstellung sämtlicher Farbholzund GeibstoffExtrakte: ß . Haack, Ing.-Chemiker, Godesberg a. Tlh. (Aht.: Apparatebau.) E x t r a i t s d ' o d e u r s i e h e „ P a r f 0 ni e r i e " . E w i g w e l s s siehe „Z i n k f a r b e n".
F. F a k t i s siehe „ K a u t s c h u k s u r r o g a t e". F a k t o r e n t a b e l l e n zur Analysenberechnung siehe F a r b b e l z e n siehe „B e i z e n".
A n h a n g .
*
2 5 4
Farben —
F ä r b enreibmasch inen.
Farben. Im e i n z e l n e n s i e h e unter „ F a r b s t o f f e " u n d in d e n d o r t genannten Spezial-Artikeln. Farben: J . G. Jahreiss & Hönig, Helmbrechts i. Bay. •Chemische Fabrik bei Karlsruhe, G. m. b. H., Hermann Jentzsch, Leipzig-Sellerhausen. Rüppurr (Baden). A. Reyscher, Barmen-Rittershausen (Echtmode•C. Erdmann, Leipzig-Lindenau. farben-Karminfarben) . Frischauer & Co., Bergwerksbesitzer u. Fabrik ehem. Produkte, Wien VI/1. F a r b e n für L i t h o g r a p h i e : Hirsch & Merzenich, Farbwerke m. b. H., Grenzhausen. F e u e r f e s t e F a r b e n für Heizkörper: Wilh. Antony, Trier a. M., Schöndorferstr. 29.
Hirsch & Merzenich G. m. b. Ii Farbwerke • Grenzhausen u. Köln a. Rh.
Chemische Farben.
Chromgelb, Chromgrün, Zinkgelb, Zinkgrün, Türkischrot, Pariserblau, Bremerblau, lichtechte Zinnoberimitationen, Signalrot, Schüttgelb, kalkechte Farben, sämtliche Lackfarben.
Spezialitäten: STub/n' T Luxr,0/°;r0tModerote, J u g e n d f a r b e n . Tapeten-, B u n t p a p i e r - u. Litliograpülefarben. F a r b e n fttr Dement-, Wachstuch-, Linoleum-, Gummi-, Seifen-, Siegellacketc. F aFarbe b r i k e n„. S t e r r o l i t h " . Erd- und Mineralfarben. * Wetterfeste DIVERSE. Zinkweiss, Galmeiweiss. Lithopone. PUTZ A R T I K E L : Wiener Kalk, Engl. Scheuerziegel.
Putzpulver, Bimssteine auch künstl., Trippel, Polierrot, Cobaltblau, Goldglätte, Chinaclay, Kreide.
Rotstein, Naxosschroirgel, Analine Lenzin, Waschblau, Schwerspat, Lindenkohle, Gips etc.
Farbenreibmaschinen. a) F a r b e n r e i b m a s c h i n e D u r c h m . der W a l z e n . . . . 120 Länge „ „ . . . . 200 K r a f t b e d a r f in P f e r d e s t ä r k e n ca. — G e r i c h t ca. (brutto) 200') T ä g l i c h e L e i s t u n g an B l e i w e i s s — T ä g l . L e i s t u n g an B u n t d r u c k f a r b e — Preis 280
n mit 3 P o r J50 175 1?5 240 300 390 — 0,3 0,5 2 260') MO ) 5802) — 300 1000 — — 70 320 500 750
p h v 200 4j50 0,8 6252) 1200 80 950
r w a 280 570 1 1750 1500 100 1500
l z e n 320 660 1,5 2100 2500 150 1800
. 4 0 0 mm. 700 „ 2,5 2 9 5 0 kg. 3000 „ 200 „ 2 5 0 0 Mk.
b) F a r b e n r e i b m a s c h i n e n mit 3 H a r t g u s s w a l z e n und W a s s e r k ü h l u n g . D u r c h m . der W a l z e n 280 320 4 0 0 mm. Länge 570 660 700 „ K r a f t b e d a r f in Pferdestärken ca ' 1 1,5 2,5 G e w i c h t ca. ( b r u t t o ) 1950 2400 3400 kg.. P r e i s m i t Hartgusswalzen 1350 1600 2 2 0 0 Mk. P r e i s mit Hartgusswalzen mit W a s s e r k ü h l u n g . . . . ' 1 4 5 0 1720 2350 „ ') Mit
Handbetrieb.
2)
D i e s e und a l l e f o l g e n d e n N u m m e r n für
Kraftbetrieb
255
Färberei und Färbung — Farblacke.
c) F a r b e n r e i b n i a s c h i n e n mit 4—9 Walzen.
Anzahl der Walzen Durchm. der Walzen . . Länge „ . . Kraftbedarf in HP. ca. . Gewicht (brutto) ca. . . Preis mit Hartgusswalzen „ „ Porphyrwalzen „ des Vorgeleges . .
. . 280 570 1,5 2000 1650 — 130
Farbenreibmaschinen:
1!.
4 3 '0 660 2 2450 2000 — 140
4 400 700 3 3450 27U0 — 150
Haack, Ing.-Chemiker, Godesberg a. R h . ( A b t . : Apparatebau.) J . G. J a h r e i s s & Hönig, Heinibrechts i . B a y . Fried.
4 0 t 2 8 0 3'J0 570 660 2 3 3800 4 4 5 0 2 7 0 0 3200 3000 3600 — —
) 400 700 4 6000 4400 5000 —
0 140 400 2 1200 1350 — 120
« 9 9 280 320 5 7 0 660 3 4 4 5 0 0 5250 4050 4800 4 5 0 0 5400 — —
9 4 0 0 mm. 700 „ 6 7 7 0 0 kg. 66< 0 Mk. 7500 „ — „
I Karl Seemann, B e r l i n C. 2, Rosenstr. 16. II. F . Stollberg, Maschinenfabrik, Offenbach a. M.
I
Hartgusswalzen für Farbenreibmaschinen: Krupp
Aktiengesellschaft
Grusonwerk,
Magdeburg-Buckau.
F ä r b e r e i und F ä r b u n g . Im einzelnen siehe die Artikel „B a u m w o 11 f ä r b e r e i", „G e m i s c h t f a r b e n f ä r b e r e i", „ J u t e f ä r b e r e i " , „ L e i n e n f ä r b e r e i", „ S e i d e n f ä r b e r e i " und ,,W o l l f ä r b e r e i", weiter „ K ü p e n u n d K ü p e n f a r b s t o f f e " und „ T ü r k i s c h r o t f ä r b e r e i". Was die Literatur über Färberei anlangt, so möchten wir als ein neues Werk von besonderer Bedeutung: G a n s w i n d t „ T h e o r i e u n d P r a x i s d e r m o d e r n e n F ä r b e r e i " nennen. Dieses Werkes (Verlag von O t t o W i g a n d , Leipzig), dessen erster Band (Preis 6 Mk.) die m e c h a n i s c h e Technologie der Färberei behandelt, während der zweite Band (Preis 9 Mk.) die c h e m i s c h e Technologie der Färberei umgreift, möchte der Herausgeber mit warmer Empfehlung gedenken, da es aufs glücklichste die Färbereiwissenschaft mit der Färberei.praxis verbindet und noch die neuesten Patente berücksichtigt. Färberei- und Appreturmaschinen:
C.
G. Haubold j r . ,
Chemnitz (Sachsen).
| Gebr.
Heine,
Viersen,
Rheinland
(Zentrifugen).
Maschinen und Apparate für die Färberei
Deutsche
Steinzeugwarenfabrik,
Friedrichsfeld
(Baden).
F ä r b e r l a c k siehe „ T i e r i s c h e F a r b s t o f f e " . F ä r b e r w a u siehe „ P f l a n z e n f a r b s t o f f e". Farbextrakte. Zur Ersparung von Frachtkosten werden neuerdings viele Farbstoffe, vor allem diejenigen der F a r b h ö l z e r , in extrahierter Form in den Handel gebracht, wodurch gleichzeitig in der Färberei stärkere Konzentrationen als gewöhnlich zur Verfügung stehen. Zur Gewinnung der Farbextrakte werden die fein geraspelten Farbhölzer •entweder in offenen Gefässen mit Wasser gekocht oder aber unter einem Druck von 1,5—2 Atm. mit Dampf behandelt. Besondere Vorzüge vor diesen beiden Methoden bietet das sogenannte D i f f u s i o n s v e r f a h r e n , wie es namentlich in der Z u c k e r f a b r i k a t i o n (s. d.) üblich ist. Hierbei ist eine Reihe von Diffusionsapparaten zu einer sogenannten D i f f u s i o n s b a t t e r i e vereinigt. Das zu extrahierende Material sowie die Extraktionsflüssigkeit kommen mit direktem Dampf nicht in Berührung, und die Temperatur steigt nicht so hoch, da.ss dadurch eine Zersetzung der Farbstoffe ein-treten könnte. Das Wasser wird vielmehr indirekt vorgewärmt, und die Farblauge tritt aus dem einen in das nächste Extraktionsgefäss über; bei dem Übertritt wird es immer wieder durch indirekten Dampf auf den nötigen Wärmegrad gebracht. So erhält man Farbextrakte von etwa 1,5° B£, die dann in Vakuumapparaten bis auf 20—30° B6 oder auch ganz zur Trockne eingedampft werden. Farbextrakte-Apparate: F.
R
H.
Meyer, Maschinenfabrik,
Ilannover-Hainholz.
Spezialapparate zur Herstellung von Farbextrakten:
Haack,
lng.-Chemiker,
Farbholzextrakte:
Flaschen.
-272
2. F ü r M i n e r a l s c h m i e r ö l e u. S. W . kompl, Mk. 85,00 Flammpunktsprüfer nach P e n s k y - M a r t e n s Dazu Reserve-Thermometer -)- 4"—160° C. Stück 9,00 + 160—360° C. 10,50 + f>"-15i ° C 10,50 Flammpunktsprüfer, offen, nach Dr. Treumann, angewandt von den Preussisehen Eisenbahnverwallungen kompl. 45,00 Flammpunktsprüfer: «Georg Schmidt & v. d. Eitz, Schmiedefeld i. Thür.
Flaschen. 1. M c z i n f l a s c h e n . Inhalt 5 10 15 Rund: halbweiss . . pro 100 St, 1,60 1,70 1,*0 •weiss u. braun 1(10 „ 2,50 2,60 2,70 Sechseckig: halbweiss . . 100 „ 2,30 2,40 2,50 weiss u. braun 100 „ 2,70 2,80 2,90 Oval: halbweiss . . 100 „ 2,10 2,20 2,30 weiss u. braun 100,, 3,00 3,10 3,30
20
25
30
150 6,40 8,25 9,00
175 6,75 8,65 9,40
200 7,15 9,00 9,90
75
100 125 g.
2,60 2,60 2,70 2,80 3,00 3,10 3,30 3,50 „ 3,00 3,10 3,10 3,30 3,60 3,80 4,00 4,50 „ 2,40 2,50 2,50 2,60 2,70 2,90 3,10 3,30 „ 3,50 3,70 3,70 4,00 4,20 4,40 4,70 5,00 „
250 7,85 10,50 11,65
Inhalt 1000 1500 2000 2500 Halbweiss pro 100 St. 22,50 30,00 33,75 39,00 Weiss . . „ 100 „ 30,00 37,50 42,00 4tt,00 Farbig . „ 100 „ 33,00 41,25 46,50 52,50 3. S t a n d f l a s c h e n aus be s t e m H a l s e , f ü r F l ü s s i g k e i t e n , mi t e i n -oder D e c k e l s t o p f e n . 75 Inhalt 15 30 65 Halbweiss pro 100 St. 15,00 16,50 18,00 18,75 Weiss . . „ 100 „ 18,00 19,50 21,00 21,75 Farbig . „ 100 „ 20,25 21,75 23,25 24,00 Inhalt 200 250 300 Halbweiss pro 100 St. 22,50 27,00 28,50 Weiss . . „ 100 „ 29,00 33,00 36,00 Farbig . „ 100 „ 30,00 36,75 39,75
60
1,90 2,00 2,00 2,20 2,30 2,40 2,50 2,70 Mk. 2,fc0 2,80 2,90 3,00 3,10 3,30 3,50 3,80 „
Inhalt 150 175 200 250 300 Rund: halbweiss . . pro 100 St. 2,90 3,10 3,30 3,90 4,60 weiss u. braun 100 „ 4,20 4,50 4,80 5,20 5,80 Sechseckig: halbweiss . . 100 3,70 3,90 4,20 4,50 5,10 weiss u. braun 100 , 5,00 5,40 5,60 6,00 7,00 Oval: halbweiss . . 100 „ 3,50 3,75 4,00 4,60 5,50 weiss u. braun H O , , 5,50 5,75 6,00 7,00 8.00 2. S t a n d f i a s c h e n mit engem Ha :keiten, ohne Stopfen. Inhalt 4 8 15 30 50 Halbweiss pro 100 St. 3,75 3,75 3,75 4,50 4,85 Weiss . . „ 100 „ 4,85 4,85 4,85 6,00 6,40 Farbig . „ 100 „ 5,40 5,40 5,40 6,65 7,15 Inhalt Halbweiss pro 100 St. Weiss . . „ 100 „ Farbig . „ 100 „
50
350 30,00 37,50 41,25
400
500
750
1000
6,50 8,00 12,00 15,00 Mk. ö,00 11,00 15,00 20,00 7,00 9,00 16,00 20,00 9,00 12,00 19,00 25,00
— 8,00 10,00 — — — lo,00 12,00 Flüssiglse , für 60 5,25 6,75 7,50
300 9,00 12,00 13,50
90 5,75 7,15 7,90
400 11,25 15,00 16,50
100 6,00 7,50 8,2.5
500 13,50 18,00 20,25
125 com. 6,00 Mk. 7,50 „ 8,25 „ 750 ccm. 18,00 Mk. 24,00 „ 27,00 „
3000 4000 5000 6000 ccm. 45,00 60,00 75,00 90,00 Mk. 57,00 72,00 90,00 108,00 , 63,00 79,50 99,00 120,00 „ K a i i g 1 a s m it e n g e m g e s chliffenem Griff100 19,50 22,50 24,75
125 20,25 23,25 25,50
150 21,00 24,75 27,00
175 ccm. 21,75 Mk. 25,50 „ 28,50 „
400 33,00 39,00 42,75
500 36,00 42,00 46,50
625 37,50 45,00 49,50
750 ccm. 39,CO Mk. 51,00 „ 56,25 ,
273
Flaschen. Inhalt 1000 Halbweiss pro 100 St. 45,00 Weiss . . „ 100 „ 60,00 Farbig . „ 100 „ 66,00 4. S t a n d f l a s c h e n Stopfen. Inhalt 4 " " Halbweiss pro 100 St. 4,15 Weiss . . „ 100 „ 5,40 6,00 Farbig . „ 100 „ Inhalt Halbweiss pro 100 St. Weiss . . „ 100 „ Farbig . „ 100 „
60
6,00
7,50 8,25
Inhalt 250 Halbweiss pro 100 St. 8,65 Weiss . . „ 100 „ 11,65 Farbig . „ 100 „ 12,75 Inhalt l1/« Halbweiss pro 100 St. 28,75 Weiss . . „ 100 „ 37,15 Farbig . „ 100 41,25 5. S t a n d f l a s c h e einges Halse, mit stopfen. Inhalt 15 Halbweiss pro 100 St. 16,50 Weiss . . „ 100 „ 20,25 Farbig . „ 100 „ 21,75
1500 57,00 72,00 79,50 mit
2000 2500 3000 4000 5000 6000 ccm. 6ff,00 75,00 90,00 108,00 135,00 162,50 Mk. 82,50 97,50 112,50 135,00 165,00 210,00 „ 90,00 108,00 124,50 150,00 180,00 232,50 „ w e i t e m H a l s e , für P u l v e r , ohne
5 " 8 4,15 4,15 5,40 5,40 6,00 6,00
10 4,15 5,40
6,00
15 4,50 6,00 6,75
25 5,00 6,75 7,50
30 5,00 6,75 7,50
5 0 ccnl. 5,40 Mk. 7,15 „ 7,85 „
100
125 6,75 8,25 9,00
150 7,15 9,00 9,75
175 7,50 9,40 10,75
7,85 10,15 11,25
200
225 ccm. 8,25 Mk. 10,85 „
75 6,00 7,50 8,25 300 10,15 13,15 15,00
2
37,50 46,50 51,00 n aus chliff
6,75 8,25 9,00 350 11,25 15,00 16,50
400 12,40 16,50
18,00
500 15,00 19,85 21,75
12,00 „
1000 ccm. 24,75 Mk. 33,00 36,00
750 19,85 26,25 28,85
5 4 3 6 kg49,50 66,00 82,50 99,00 Mk. 63,00 79,50 99,00 120,00 „ 69,00 109,50 132,00 „ 87,00 b e s t e m K a l i g l a s e mit weitem enem Griffoder D e c k e l 2'/* 43,50 52,50 58,50
30 65 16,50 20,25 20,25 23,25 21,75 25,50
75 20,65 24,00 26,25
100 21,75 24,75 27,40
125 22,50 25,50 28,15
150 23,25 27,00 30,75
175 ccm. 24,00 Mk. 28,50 „ 31,15 „
Inhalt 200 250 300 Halbweiss pro 100 St. 24,75 30,00 31,50 Weiss . . „ 100 „ 30,00 36,75 39,75 Farbig . „ 100 „ 33,00 39,75 43,50
350 33,00 41,25 45,00
400 36,75 42,75 46,50
500 39,75 46,50 51,00
625 41,25 49,50 54,00
750 ccm. 43,50 Mk. 56,25 „ 61,25 „
Inhalt 1000 1500 2000 2500 3000 4000 5000 6000 ccm. Halbweiss pro 100 St. 49,50 63,00 72,75 82,50 99,00 120,00 150,00 219,00 Mk. Weiss . . „ 100 „ 66,00 79,50 90,00 108,00 124,50 150,00 180,00 232,50 Farbig . „ 100 „ 72,00 87,00 99,00 118,50 136,50 165,00 198,00 255,00 „ F ü r S c h i l d e r mit S c h r i f t ( e i n f a c h e s E t i k e t t m i t r a d i e r t e r S c h r i f t ) w i r d extra berechnet: Bei . . . . 15—60 9 0 - 1 2 5 1 5 0 - 2 5 0 3 0 0 - 3 6 0 420 500 600 ccm. Pro 100 St. 68,00 75,00 82,00 90,00 100,00 112,50 120,00 Mk. 6. F l a s c h e n mit a u f g e s c h 1i f f e n e r Kappe, ohne Stopfen. Inhalt . . . 30 45 60 75 90 105 125 150 180 ccm. Pro 100 St. 40,00 42,50 45,00 47,50 50,00 55,00 60,00 70,00 80,00 Mk. 7. F l a s c h e n m i t a u f g e s c h l i f f e n e r K a p p e , m i t S t o p f e n . 360 5Ü0 700 1000 ccm. Inhalt . . . 30 60 120 250 Pro 100 St. 60,00 70,00 80,00 110,00 130,00 150,00 180,00 200,00 Mk. 8. P u l v e r f l a s c h e n (Büchsen) aus Steinzeug, innen und a u s s e n g l a s i e r t , mit e i n g e s c h l i f f e n e m Deckel. Inhalt 1 2 3 4 5 6 8 10 12 15 20 25 1. Stück 1,25 1,50 1,75 2,00 2,25 2,50 3,00 3,50 4,00 5,00 7,00 9,00 Mk. 9. T r a n s p o r t f l a s c h e n aus Steinzeug ( E r s a t z für Glasballons). Inhalt 40 50 60 75 100 1. Preis 4,00 5,00 6,00 7,50 10,00 Mk. Andere Steinzeugflaschen siehe unter „ T r a n s p o r t g e f ä s s e " .
18
274
Fleckenreinigung.
10. S t e i n z e u g f l a s c h e n zur A u f b e w a h r u n g destillierten W a s s e r s . Inhalt . . . . . . 50 100 150 2uO 1. Preis inkl. Deckel 9,00 , 15,00 22,00 29,00 Mk. Preis des Hahnes inkl. Einsc'hleifens Mk. 3,00—6,00. 11. F l a s c h e n a u s & l e ; i s i e h e „ B l e i , G e r ä t s c h a f t e n , a u s " . 12. G u t t a p e r c h a f l a s c h e n s i e h e unter „ G u t t a p e r c h a , U t e n s i l i e n a u s". Flaschen:
Georg Schmidt & v. d. Eitz, Schmiedefeld i. Thllr.
Glasflaschen:
Glasfabrik Sophienhtitte, Bock & Fischer, Ilme- | Glashütte Friedrichsthal, G. m. b. H., Friedrichsnau i. Thür. I thal bei Costebrau. (Verpackungsflaschen jeder I Art.)
Steinzeugflaschen:
Deutsche
Steinzeugwarenfabrik,
Friedrichsfeld
(Baden).
Fleckenrelnlgung. 1. F e t t . Im G r o s s e n w e r d e n die S t o f f e in rotierenden T r o m m e l n mit B e n z i n o d e r d e s s e n D ä m p f e n erwärmt. Im übrigen entfernt man F e t t f l e c k e n a u s W ä s c h e durch W a s c h e n mit S e i f e und S o d a ( o d e r mit L a u g e ) , a u s g e f ä r b t e n S t o f f e n durch R e i b e n mit Benzin oder einer M i s c h u n g d e s s e l b e n mit Ammoniak. N a c h dem D u r c h t r ä n k e n der Stelle mit B e n z i n wird der Stoff b e i d e r s e i t s mit F l i e s s p a p i e r b e d e c k t und so gebügelt. B e s o n d e r s kräftig wirkt eine M i s c h u n g von Alkohol, Äther und Ammoniak s o w i e eine P a s t e a u s B e n z i n mit M a g n e s i a . Einen vorzüglichen E r s a t z für das f e u e r g e f ä h r l i c h e B e n z i n bildet der C h l o r k o h l e n s t o f f (s. d.), auch B e n z i n o f o r m genannt. 2. B l u t . W a s c h e n mit kaltem S e i f e n - S o d a w a s s e r . 3. S c h o k o l a d e . D i e F l e c k e n werden zuerst w i e s o l c h e von Fett b e handelt, dann mit Eidotter a u s g e r i e b e n und letzteres s c h l i e s s l i c h mit S o d a w a s s e r entfernt. 4. S t e a r i n . R e c h t h e i s s e s Ausbügeln, wobei die S t e a r i n s ä u r e verdampft. 5. O b s t - , W e i n - , G r a s - u n d S t o c k f l e c k e n werden aus L e i n e n durch ein G e m i s c h von 9 T . W a s s e r s t o f f s u p e r o x y d ( 2 % ig), 1. T . Ammoniakflüssigkeit und 2 0 — 3 0 T . H 2 0 entfernt. Durch W a s s e r s t o f f s u p e r o x y d w e r d e n d i e s e und ä h n l i c h e F l e c k e n auch a u s Seide, a u s K u p f e r s t i c h e n u. s. w. beseitigt. 6 . F a r b i g e F l e c k e n können a u s W e i s s z e u g auch durch eine v e r dünnte C h l o r b l e i c h f l ü s s i g k e i t , z. B . mit H 2 0 verdünnte E a u de J a v e l l e ( s i e h e Artikel „ B l e i c h e n " ) , beseitigt w e r d e n . 7. S a u c e n . F l e c k e n von fetten S a u c e n behandelt man zuerst mit B e n zin, dann mit w a r m e r konzentrierter O x a l s ä u r e l ö s u n g ; hierauf w ä s c h t man mit Ammoniak und zuletzt s e h r sorgfältig und wiederholt mit H 2 0 . 8. T i n t e . F l e c k e n von reiner E i s e n - G a l l u s t i n t e behandelt man mit e r w ä r m t e r konzentrierter O x a l s ä u r e l ö s u n g und bestreicht sie mit feinen Z i n n s p ä n e n . Nach genügender E i n w i r k u n g (ev. muss die B e h a n d l u n g w i e d e r h o l t w e r d e n ) w ä s c h t man anhaltend mit w a r m e m W a s s e r aus. B l e i b t O x a l s ä u r e im G e w e b e zurück, so wird d i e s e s beim T r o c k n e n zerstört. F l e c k e n von Alizarintinte w ä s c h t man zuerst mit H 2 0 , bestreut den F l e c k mit gepulverter W e i n s ä u r e , spült nach einigen Stunden a b und bleicht endlich mit E a u de J a v e l l e n a c h . 9. R o s t u n d T i n t e a u s W e i s s z e u g . Man stellt einen Zinnteller auf ein mit k o c h e n d e m H 2 0 gefülltes G e f ä s s , g i e s s t in den Zinnteller eine nicht zu s c h w a c h e w ä s s e r i g e L ö s u n g e i n e s G e m i s c h e s gleicher T e i l e von O x a l säure, Zitronensäure und K o c h s a l z und bringt die b e f l e c k t e S t e l l e in d i e s e L ö s u n g . Nach dem V e r s c h w i n d e n der F l e c k e n muss s o f o r t gut n a c h g e w a s c h e n werden. Benutzt man statt d e s Zinntellers einen s o l c h e n a u s P o r z e l l a n , s o m u s s man der L ö s u n g ein w e n i g Zinnchlorür zusetzen. 10. T a n n i n u n d G e r b s ä u r e a u s W ä s c h e beseitigt man durch B l e i e s s i g , o d e r man verwandelt d a s T a n n i n durch B e h a n d e l n d e s F l e c k e n s mit Eisenvitriollösung in T i n t e und verfährt mit dem dunkel g e w o r d e n e n F l e c k nach No. 9.
Fleischmehl — Florentiner Flaschen.
275
11. K a l i u m p e r m a n g a n a t . Aus Weisszeug entfernt man Flecken von KMnO< durch schwache HCl oder durch Behandeln mit Schwefelammonium und sorgfältiges Nachwaschen mit warmem H 2 0 ; auch führt warme Oxalsäurelösung zum Ziele. 12. J o d : Behandeln mit NH3 oder KCN-Lösung. 13. S ä u r e n : Behandeln mitAmmoniakflüssigkeit und sorgfältiges Nachwaschen. Flecken von HN0 3 lassen sich nicht beseitigen. 14. Ä t z a l k a l i e n (Laugen); Atzkalk: Behandeln mit Essigsäure. 15. S i l b e r (Höllenstein). Behandeln mit KCN-Lösung und Nachwaschen mit Natriumthiosulfat oder Behandeln mit Jodjodkaliumlösung und Nachwaschen mit NH3. 16. T e e r. Aus Stoffen werden Teerflecken durch eine Mischung von Alkohol mit Benzin entfernt. 17. T e e r f a r b s t o f f e lassen sich aus Weisszeug meistens durch mehrmaliges Behandeln mit schwacher Permanganatlösung (1 : 1000) beseitigen, wobei die durchfeuchtete Stelle jedesmal mehrere Stunden liegen bleibt. Der entstandene braune Fleck wird schliesslich durch warme Oxalsäurelösung zum Verschwinden gebracht. Flelschmehl siehe ,,D ii n g e m i 11 e 1 , k ü n s t l i c h e " sowie „F u 11 e r s t o f f e " . Fleischpräparate. Die Konservierung des Fleisches geschieht durch Kälte, durch Wasserentziehung (Trocknen), durch Kochen bei Luftabschluss, durch Salzen, Räuchern oder Zusatz anderer fäulniswidriger Stoffe. Vgl. den Artikel „ K o n s e r v i e r u n g " . Von speziellen Fleischpräparaten sind zu nennen: 1. F l e i s c h e x t r a k t . Durch Kochen von gehacktem mageren Rindfleisch mit Wasser, Entfernen von Eiweiss und Fett und Eindampfen der Fleischbrühe erhalten. 2. F l e i s c h p e p t o n (Fleischsaft, Fleischsolution). Um die Nährstoffe des Fleisches in konzentrierter löslicher Form zu erhalten, wird eine künstliche Verdauung der Eiweissstoffe eingeleitet, indem man das Fleisch entweder mit Verdauungsfermenten, wie P e p s i n , P a n k r e a t i n oder P ap a y o t i n , behandelt oder aber es mit verd. HCl und gespanntem Wasserdampf kocht. Die Einzelheiten der Fabrikation sind bei den meisten Peptonpräparaten nicht bekannt. 3. T r o p o n. Aus tierischen und pflanzlichen Abfällen, namentlich aus Fleischfuttermehl, d. h. dem Rückstände der Fleischextraktbereitung, gewonnen, und zwar behandelt man die Rohstoffe mit sehr verdünntem Alkali und fällt aus der so erhaltenen Lösung die Proteinstoffe mit Säure wieder aus. Die Nebenbestandteile entfernt man durch Behandeln mit H 2 0 2 und unterchloriger Säure. Gewöhnlich setzt man das Tropon zu % aus tierischen und zu % aus pflanzlichen Proteinstoffen zusammen. 4. F l e i s c h s a f t . Durch Dämpfen von gehacktem fettfreien Rindfleisch mit H 2 0 unter Druck erhalten; dem H 2 0 wird dabei unter Umständen etwas HCl oder Na 2 C0 3 zugesetzt. Der gewonnene Fleischsaft wird bis zur, Sirupsdicke eingedämpft. Hierher gehörige Präparate sind z. B. die L e u b e R o s e n t h a l sehe F l e i s c h l ö s u n g , der F l e i s c h s a f t P u r o , T o r i l u. a. m. 5. Ein neues aussichtsreiches Fleischnährpräparat dürfte nach dem Verfahren von F o r b e s R o s s bald fabrikmässig gewonnen und auf den Markt gebracht werden. Über dieses Verfahren siehe den Artikel „ E i ' w e i s s s t o f f e". Fleischfaser-Fasanenfutter:
Leimfabrik, Brecheishof i. Schles.
F l o r e n t i n e r F l a s c b e n . Zur Destillation ätherischer ü l e dienende weithalsige Flasche mit einem seitlich am Boden entspringenden Abflussrohr, das beinahe bis zur oberen Mündung emporsteigt und sich dort umbiegt. Gelangt als Destillat Wasser mit darauf schwimmendem ätherischen ö l in die Florentiner Flasche, so muss — wenn diese fast ganz gefüllt ist — Wasser aus dem Seitenrohr abfliessen, so dass man den Prozess fortsetzen kann, bis die 18*
276
Florentiner Lack — Fluor und Fluorverbindungen.
Flasche ganz mit ätherischem Ol gefüllt ist. l ' ä g e n". Florentiner Flaschen aus Glas; Inhalt Mit gebohrtem Loch, Preis . . Mit Tubus am Boden und eingesetztem Rohr, Preis . . . Mit angeschmolzenem Rohr und Ablasstubus mit Stopfen, Preis
Vgl. auch den Artikel „Vor-
1 0,70
1,5 0,90
2 1,10
2,5 1,30
3 1,50
4 1,75
6 1. 2,00 Mk.
1,25
1,50
1,75
2,00
2,25
2,75
3,25
„
1,90
2,30
2,60
3,00
3,50
4,00
5,50
„
Florentiner Flaschen: F. H. Meyer, Maschinenfabrik, Hannover-Hain- I Georg Schmidt & v. d. Eitz, Schmiedefeld i. Thür, holz. I
F l o r e n t i n e r L a c k siehe „ T i e r i s c h e F a r b s t o f f e". F l u a t e siehe „ K e s s l e r sehe F 1 u a t e". F l u o r und F l u o r v e r b l n d u n g e n . 1. F 1 u o r. F oder Fl. A. G. = 19,1. Gas, das erst 1886 durch Elektrolyse einer Mischung von Kaliumfluorid und absolut wasserfreiem Fluorwasserstoff isoliert worden ist. Sp. G. 1,31, kondensiert sich bei — 185" zu einer hellgelben Flüssigkeit. D e w a r ist es gelungen, das Fluor auch in feste Form zu bringen, und zwar durch die Kälte des verdampfenden flüssigen Wasserstoffs. Sch. P. des F. liegt bei — 233°. Im Gegensatz zu seinen Verbindungen hat das Fluor keinerlei Wichtigkeit. 2. F l u o r w a s s e r s t o f f ( F l u s s s ä u r e ) HF. Durch Erhitzen von Flussspat (CaF 2 ) oder Kryolith mit konz. Schwefelsäure erhalten: CaF 2 + H 2 SO, = 2 HF + CaS0 4 . Die Reaktion muss in Gefässen aus Blei oder aus Platin oder in eisernen Gefässen mit Bleihaube vorgenommen werden, da HF die Kieselsäure des Glases, Porzellans und Tons auflöst (siehe „ K i e s e l f l u o r w a s s e r s t o f f " ) ; das Destillat wird in Vorlagen aus Blei, Platin oder Guttapercha aufgefangen. Nach dem D. R. P. 142 931 geschieht die Darstellung von Flusssäure mit Hilfe eines Apparates, wie er gemäss dem D. R. P. 134 977 zur Herstellung von Aceton dient. Es wird dabei aus dem CaF 2 und H2SOI bei gewöhnlicher Temperatur hergestellte Gemisch auf einemFahrgestell in flachen Schichten ausgebreitet und hierauf in einer von aussen geheizten Retorte erhitzt. Die Operation geht schnell vor sich, und der Flussspat wird völlig aufgeschlossen; nach dem Abtriebe wird der Wagen ausgezogen und schnell ein frisch beschickter eingeschoben. Da die Retorte allseitig vom Feuer umspült ist, kann man auch an Stelle des bisher aus Pb gefertigten Oberteiles überall Fe anwenden. Trockner Fluorwasserstoff siedet bei 19,4°, erstarrt bei — 102,5° kristallinisch und schmilzt wieder bei —92,5°; sp. G. (bei 15°) 0,9870. An der Luft bildet er dichte Nebel, erzeugt auf der Haut Geschwüre und Blasen und wirkt eingeatmet ausserordentlich giftig. Er verkohlt Papier, Holz, Kork, greift Glas stark an, j e d o c h n i c h t i m t r o c k n e n Z u s t a n d e ; Paraffin wird davon nicht angegriffen. Löst sich sehr leicht in H 2 0; die stark rauchende gesättigte Lösung gibt beim Erwärmen Gas ab und hinterlässt ein bei 120° unverändertes siedendes Säurehydrat HF + 2 H 2 0, das etwa 38 % HF enthält. Auch die Lösung greift Glas stark an, weshalb zur Aufbewahrung Gefässe aus Pt, Pb, Guttapercha oder aber mit Paraffin ausgekleidete verwendet werden müssen. Die F l u o r i d e sind unter den entsprechenden Metallvsrbindungen zu finden, so F l u o r a m m o n i u m unter „ A m m o n i u m v e r b i n d u n g e n", F l u o r c h r o m unter „C h r o m b e i z e n" u. s. w. Flusssäure, rauch., techn. (ca. 4 0 % ) . . . . 1 „ (ca. 5 0 % ) 1 „ m e d h , arsenfrei (40®/0) . . . 1 ,, ,, chem rein, in Platin destilliert . „ ,, Mattsäure zum Glasätzen Platinretorte zur HF-Destillation, Gewicht ca. 90 g, Platinflasche (Vorlage) „ „ 45 g,
kg Mk. 0,45; % kg Mk. 35,00 „ „ 0,60; % ,. „ 45,00 ., ., 1,30; °/o „ „ 120,00 . . . . . 1 „ ,, 4,00 1 ,, ,, 1,20 Fassonpreis . . . . Mk. 30,00 „ . . . . „ 30,00
Fluorescein — Flusseisen.
277.
Piatingefasse zur Aufbewahrung von HF, in abnehmbarer Kupfer- oder Hartgummi:Umkleidung: Inhalt 250 500 1000 ccm. Gewicht ca 55 96 200 g. Fassonpreis inkl. Kupfermantel 28,00 30,00 36,00 Mk. Mit Hartgummiumkleidung Mk. 10,00—15,00 mehr. Der Platinpreis (abgesehen vom Fassonpreis) beträgt z Z 1 kg Mk. 2600 Bleigefässe zur Destillation und Aufbewahrung von H F siehe unter „ B l e i , Ger ä t s c h a f t e n aus". Guttaperchaflaschen: Inhalt . . 30 50 100 125 250 500 1000 g. Stück, Preis 0,75 1,00 1,30 1,50 2,00 3,50 6,00 Mk. Grössere Guttaperchaflaschen kosten pro kg Flaschengewicht Mk. 14,00 Ungefähres Gewicht der Flaschen: Inhalt . 2 2,5 3 3,5 5 6 7,5 10 12,5 15 2 0 25 30 35 40 45 kg. Gewicht 0,8 1,0 1,15 1,3 1,65 2,0 2,5 3,1 3,6 4,2 4,6 5,0 5,6 6,6 7,6 9,1 „
Fluorverbindungen:
Chem. Fabrik Dr. Kretzer, Coblenz-Wollersheim (Flusssäure). Lehmann & Voss, Hamburg.
Frierst Bros. & Co., New York, Xos. 2 u. 4 Stoue Street.
Platinapparate für Flusssäure:
G. Siebert, Platinaffinerie und Schmelze, Hanau.
Fluorapparate:
Bleiindustrie-Aktiengesellsehaft . vorm.
Jung
& J.indig, Freiberg i. S.
Apparate für Flusssäure und Fluorsalze liefert:
•T. L. C. Eckelt, Berlin X. 20.
F l u o r e s c e i n . Ist chemisch genommen Resorcinphtalein (Tetraoxyphtalophenonanhydrid). Man gewinnt es durch Erhitzen von Resorcin mit Phtalsäureanhydrid, und zwar verläuft die Reaktion nach der Gleichung: ^/C«H3 1 >> tt
1 , 5 5 ; 0. 0 0/ 1 , 7 5 ; '0 1 . 7 5 ; 0/,0 1 , 7 0 ; 0/10
kg Mk. 1 5 0 , 0 0 „ ,, „
„ „ ,,
170,00 170,00 160,00
Bei denjenigen Futtermitteln, in welchen die Kohlehydrate als Wertbestandteile anzuerkennen sind, geschieht die Bestimmung der Geldwerte der Nährstoffe bezw des event. Entschädigungsbetrages auf Grund des Verhältnisses 3 : 3 : 1 für 1 kg Protein : Fett : Kohlehydrat. (VII. Hauptversammlung des Verbandes lanclw. Versuchsstationen im Deutschen Reiche, Kiel 1895.)
286
Galbanum —
Galläpfel.
Durchschnitt 11,5 % Wasser, 3,7 % Asche, 72,8 % Rohprotein und 12 % Fett enthält. Es gilt als ein leicht verdauliches Kraftfutter von vorzüglicher Wirkung. U n t e r s u c h u n g d e r F u t t e r m i t t e l s Auf dem Intern. Kongr. f. angew. Chem. Berlin 1903 ist folgender Analysengang für Futtermittel vereinbart worden: V o r b e r e i t u n g zur Analyse: Für die Vorbereitung aller Futtermittel ohne Unterschied zur Analyse ist tunlichst der ffir den Durchgang durch das 1 mm Sieb geeignete Zerkleinerungsgrad derselben zu erstreben. I. W a s s e r b e s t i m m u n g . Es werden 5 g Substanz angewandt; das Trocknen erfolgt bei 100° C., 3 Stunden lang. II. B e s t i m m u n g d e s P r o t e i n s. 1 ) a) des R o h p r o t e i n s . Es wird eine Stickstoffbestimmung nach Kjeldahl mit 1 g Substanz ausgeführt und die gefundene Stickstofimenge mit 6,25 multipliziert. Bei schwer aufschliessbaren Futtermitteln, wie Baumwollsaatmehl, Erdnussmehl etc. empfiehlt sich ein Zusatz von Phosphorsäureanhydrid, b) des B e i n proteins. Dasselbe wird nach der Methode von S t u t z e r oder K e l l n e r bestimmt. Die benutzte Methode ist anzugeben, c) der v e r d a u l i c h e n Stickstoffsubstanz. Diese wird nach der von G. K (1 h n verbesserten S t u t z e r sehen Methode ausgeführt. An Stelle von Magensaft kann unter den von W e d e m e y e r gemachten Voraussetzungen auch käufliches Pepsin angewandt werden. III. B e s t i m m u n g d e s F e t t e s a) i m a l l g e m e i n e n . Die Futtermittel sind bei 95 keinesfalls über 100 0 C. drei Stunden lang vorzutrocknen. Bei Leinkuchen und anderen Ölkuchen mit leicht trocknenden ölen wird anheim gegeben, das Trocknen im Wasserstoff- oder Leuchtgasstrom vorzunehmen. Als Extraktionsmittel für Fett ist ausschliesslich von Alkohol unÜ Wasser befreiter Äther anzuwenden. Die Extraktion soll eine vollständige sein. Der Ätherextrakt braucht nach Trocknen in Äther nicht löslich zu sein, b) In M e l a s s e f u t t e r mitteln. Zur Fettbestimmung sind 25 g Melassefuttermittel bei ca. SO 0 etwa drei Stunden lang vorzutrocknen, nach dem Erkalten und Wägen zu mahlen: von dem Pulver werden dann 5 g auf einem Saugfilter oder groösseren G o o c h sehen Tiegel mit ca. 100 ccm kaltem Wasser unter Auftropfen ausgesüsst, der Rückstand in üblicher Weise bei 95 0 vorgetrocknet und mit Äther extrahiert. IV. Bestimmung der s t i c k s t o f f f r e i e n Extraktstoffe. a) Im g a n z e n werden diese für gewöhnlich nach der Feststellung aller übrigen Bestandteile durch Differrenzrechnung ermittelt, b) Für die Bestimmung der Z u c k e r a r t e n gelten die Vereinbarungen der Internationalen Zuckerkommission. V. B e s t i m m u n g d e r H o l z f a s e r . Dieselbe erfolgt nach der W e e n d e r Methode durch Auskochen von 3 g Substanz mit 1,25 % i g e r Schwefelsäure und 1,25 °/ rt iger Kalilauge. VI. B e s t i m m u n g der Asche. Dieselbe erfolgt durch Veraschen und vorsichtiges Glühen bei Anwendung von 5 g Substanz. VII. Bestimmung des S a n d e s bezw. von m i n e r a l i s c h e n Beimengungen. Die qualitative Prüfung aller Futtermittel auf Sand bezw. mineralische Beimengungen ist obligatorisch. Sobald die Vorprüfung die Anwesenheit von mehr als normalen Mengen ergibt, ist die quantitative Bestimmung derselben auszuführen. Von dem Ergebnis ist dem Einsender Mitteilung zu machen, wenn durch dasselbe die Vorprüfung bestätigt wird, jedenfalls aber in allen Fällen, wo der Gehalt mehr als 1 % beträgt. Fried.
Exzelsiormühlen zum Schroten von Futtermitteln: Krupp
Aktiengesellschaft
Grusonwerk,
Magdeburg-Buckau.
G. Galbanum siehe „ G u m m i h a r z e". Galläpfel (Gallen). Durch den Stich und die Eiablage der Gallwespen verursachte Missbildungen an Blattknospen, Blättern und Früchten. Die Gallen sind durch einen hohen Gehalt (60 bis über 7 0 % ) an G e r b s ä u r e ausgezeichnet; man benutzt sie in der Gerberei, Färberei, zur Darstellung von Tinten, zur Fabrikation reiner Gerbsäure sowie medizinisch als zusammenziehendes Mittel. Im Handel unterscheidet man 1. t ü r k i s c h e oder a s i a t i s c h e G a l l ä p f e l (bekannteste Sorte die von A1 e p p o), 2. die sehr geringwertigen e u r o p ä i s c h e n . G a l l e n mit kaum mehr als 30 % Gerbsäure und endlich 3. die c h i n e s i s c h e n G a l l e n , die bis zu 77 % Gerbstoff enthalten. Die letzteren werden übrigens nicht durch Wespen, sondern durch eine Blattlaus erzeugt. G a l l e n , schwarz, A l e p p o , natur . . . zerkleinert »» pulverisiert chinesisch . . .
», »,
»» ,,
.
.
. . . .
1 kg Mk. 1 »» M 1 n »> 1 >> tt
1 , 5 5 ; 0. 0 0/ 1 , 7 5 ; '0 1 . 7 5 ; 0/,0 1 , 7 0 ; 0/10
kg Mk. 1 5 0 , 0 0 „ ,, „
„ „ ,,
170,00 170,00 160,00
Bei denjenigen Futtermitteln, in welchen die Kohlehydrate als Wertbestandteile anzuerkennen sind, geschieht die Bestimmung der Geldwerte der Nährstoffe bezw des event. Entschädigungsbetrages auf Grund des Verhältnisses 3 : 3 : 1 für 1 kg Protein : Fett : Kohlehydrat. (VII. Hauptversammlung des Verbandes lanclw. Versuchsstationen im Deutschen Reiche, Kiel 1895.)
Gallen —
287
Galvanoplastik.
Galläpfel: Arnhold, Karberg&Co., Berlin W. 8, Mohrenstr.54. I Fuersl Bros. & Co., Ne w York, JJos. 2 u. 4. Steine August Götze Nachf., Hamburg, Neuerwall 55/57. j Street.
G a l l e n siehe „G a 11 ä p f e I". G a l l i c i n siehe „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e". G a l l l p o t siehe „ F i c h t e n h a r z". Gallium. Ga. A. G. = 70,1. Sehr seltenes Metall, das nach umständlichem Verfahren elektrolytisch abgeschieden wird. Es bildet eine bläulichweisse, zähe, schneidbare Masse. Sp. G. (bei 24,5°) 5,96. Sch. P. 30,15°. Von H 2 0 wird es auch bei Siedhitze nicht angegriffen; leicht wird es von KOH, NH3 und HCl, langsam von HNOa gelöst. Es hat ebenso weng wie seine Verbindungen irgendwelche technische Bedeutung. G a l l u s g e r b s ä u r e siehe „ T a n n i nt'. G a l l u s s ä u r e (Trioxybenzoesäure). C«H 2 (OH) 3 . C0 2 H + HaO. Findet sich neben Gerbstoffen sehr verbreitet im Pflanzenreich, namentlich in den Galläpfeln. Zur Darstellung extrahiert man, die betreffenden Pflanzen mit Wasssr, lässt die dekantierten Auszüge schimmeln und kristallisiert die a b geschiedene Gallussäure aus siedendem H 2 0 um. Die Fermente der Schimmelpilze spalten die Gerbsäure in wässeriger Lösung in Gallussäure und C0 2 . In reinem Zustande färb- und geruchlose Nadeln von säuerlich herbem Geschmack, wenig löslich in kaltem, leicht in heissem H 2 0 sowie in Alkohol, schwer löslich in Äther. Bei 200° zerfällt die Gallussäure in C0 2 und P y r 0 g a l l u s s ä u r e (siehe ,,P y r o g a 11 0 1"). Ausser zur Darstellung des letzteren wird sie wegen ihrer reduzierenden Eigenschaften in der Photographie benutzt. Neuerdings gewinnt man die Gallussäure auch vielfach durch Behandeln (Invertieren) von Tannin mit verd. H2SO» oder verd. KOH. Das D. R. P. 129 164 benutzt zur Umwandlung von Tannin in Gallussäure die Eigenschaften, gewisser Schimmelpilze namentlich des Aspergillus gallomyces, welcher sich auf dem Gallapfel findet und nach dem vorliegenden Patent, auf besondere Weise in R e i n k u l t u r gezüchtet, zur Vergärung tanninhaltiger Extrakte dient. P r t t f n n g : l g G. darf beim Verbrennen an der Luft keinen wägbaren Rückstand hinterlassen,. Der Wassergehalt, durch Trocknen bei 100 0 bis zur Gewichtskonstanz bestimmt, soll nicht über 10 % betragen. JUSO, darf kaum nachweisbar sein; die wässerige Lösung 1 : 20 der Gallussäure darf höchstens ein wenig gelbbräunlich sein. Auf Gerbsäure prüft man durch Versetzen, der wässerigen Lösung mit Gelatine- oder Eiweisslösung, wobei eine Fällung nicht eintreten darf. Gallussäure, ehem. rein, krist. 1 k g Mk. 4 , 0 0 ; °/ 0 kg Mk. 3 4 0 , 0 0 Gallussaures Kali . . H „ 3,2b; 1 „ „ 25,00' Natron H „ 3,25; 1 „ „ 25,00 „
Wismutoxyd (basisch) D . R . P .
Gallussäure:
.
.
.
1
„
„
Chem. Werke vorm. Dr. Heinrich Byk, Berlin NW. I R. Haack, Ing.-Chemiker, Godesberg a. Lehmann & Voss, Hamburg. | (Abt.: Chemische Produkte.)
14,00> Rh.
Gallussäure-Apparate:
F. H. Meyer, Maschinenfabrik, Hannover-Hainholz.
Anlagen zur Darstellung von Gallussäure baut: J. L. C. Eckelt, Berlin N. 20.
G a l v a n i s c h e E l e m e n t e siehe „ E l e m e n t e , g a l v a n i s c h e". G a l v a n i s c h e Metallfärbung: siehe „ M e t a l l f ä r b u n g". G a l v a n i s i e r t e s E i s e n siehe „ V e r z i n k e n". G a l v a n o c h r o m l e siehe „ M e t a l l f ä r b u n g". G a l v a n o l a c k siehe „C e 11 u 1 o i d 1 a c k e". G a l v a n o p l a s t i k . Man versteht darunter das elektrolytische Niederschlagen von Metallen in dichter, zusammenhängender Form zur Herstellung plastischer, von der Form ablösbarer Gegenstände. Von der Galvanoplastik zu unterscheiden ist die G a l v a n o s t e g i e (s. d.). Das Metall schlägt sich ausnahmslos an der negativen Elektrode ( K a t h o d e ) nieder, während sich ebensoviel des Metalls von der positiven Elektrode ( A n o d e ) auflöst. Für galvanoplastische Reproduktionen kommt fast ausschliesslich Kupfer in Betracht, da sich andere Metalle auf durch Graphit leitend gemachten Iso-
288
Galvanostegie.
latoren nicht gleichförmig dicht abscheiden. Verlangt man galvanische Reproduktionen in anderen Metallen, so muss die Form (Matrize) nach dem G r a p h i tieren entweder zuerst eine dünne elektrolytische Kupferschicht erhalten, oder man erzeugt auf rein chemischem W e g e ein Silberhäutchen und bringt die Form dann erst in das galvanoplastische Bad. Die Matrizen werden entweder aus Guttapercha oder aus Gips, W a c h s o d e r Leim gefertigt. Für W a c h s m a t r i z e n ' i s t eines der gebräuchlichsten R e z e p t e : 9 0 0 T . gelbes W a c h s , 135 T . venetianischen Terpentin und 2 2 , 5 T . feinst gepulverten Graphit. Für L e i m m a t r i z e n , die noch aus Modellen mit ziemlich starken Ausbuchtungen und engen Öffnungen unbeschädigt herausgezogen werden können:, wird eine Lösung von 30 T . bestem Leim in 5 0 T . H 2 0 und 15 T . Glycerin empfohlen; nach dem Erstarren taucht man die Leimmatrize in eine Tanninlösung (1 : 10), wodurch die oberste Schicht in unlösliches Leimtannat verwandelt wird. Auch leicht schmelzbare Metalllegierungen werden zum Abformen benutzt. Sieht man von den letztgepannten Metallmatrizen ab, so muss bei sämtlichen die Oberfläche zuerst l e i t e n d g e m a c h t werden. Meist dient zu diesem Zweck fein geschlämmter Graphit, der mit Spiritus breiig angerührt und mit einem Pinsel aufgetragen wird; nach dem Trocknen reibt man ihn mit weichen Bürsten blank. — Um auf chemischem W e g e eine leitende Silberschicht auf der Matrize zu erzeugen, kann man z. B. alkoholische Silbernitratlösung aufpinseln und dann Schwefelwasserstoff darauf einwirken lassen; das entstehende Schwefelsilber leitet ziemlich gut. Metallisches Silber erzeugt man durch Bepinseln mit einer Eiweiss-Kochsalzmischung und darauf Eintauchen in Silbernitratlösung; das entstandene Chlorsilber wird durch Eintauchen in Eisenvitriollösung reduziert. Gute Resultate gibt die Metallisierung mittels Silbernitrats und gelben P h o s p h o r s ; sie ist aber gefährlich, da dieLösung des Silbernitrats in Schwefelkohlenstoff sehr leicht Feuer fängt: Man taucht die Gegenstände zuerst in eine 5 %ige Silbernitratlösung und darauf in folgende, von S t e i n b a c h & B u c h n e r vorgeschlagene Phosphorlösung: 5 g W a c h s , in 5 g warmem Terpentinöl gelöst, werden zu einer Mischung von 5 g Phosphor, 1 g Guttapercha, 5 g Asphalt und 120 g Schwefelkohlenstoff gegeben; nach der Auflösung setzt man eine Lösung von 4 g Kollodiumwolle in 6 0 g Alkohol und 6 0 g Äther zu, schüttelt gut durch und giesst nach eintägigem Stehen die klare Flüssigkeit vom Bodensatz ab. Zuweilen genügt auch eine t r o c k e n e Metallisierung, wozu man die Oberfläche mit schnell trocknendem Lack überzieht und auf dessen noch feuchte Schicht feines Messingpulver aufsiebt; nach dem Erhärten des Lacks glättet man die Oberfläche mit einem weichen, in Messingpulver getauchten Pins2l. Als W a n n e n für die Bäder dienen namentlich solche aus Steinzeug, weiter auch solche aus emailliertem Gusseisen und aus innen verbleitem Holz. Die Anoden müssen aus reinstem Elektrolytkupfer bestehen und an G r ö s s e wenigstens sämtlichen eingehängten Matrizen gleichkommen. Um gleichmässig dicke Niederschläge zu sichern, müssen Konzentrationsdifferenzen im Elektrolyten vermieden werden; man bringt deshalb Rührwerke an oder bläst Luft durch die Bäder. Vor dem Einhängen müssen sämtliche Gegenstände mit Spiritus und dann mit W a s s e r abgespült werden, damit -der Elektrolyt nachher an allen Stellen gleichmässig haftet. . Die Zusammensetzung der B ä d e r ist recht verschieden; meistens verwendet man Kupfersulfatlösungen, denen auf 100 Raumteile 1,5—2 vol. konz. H 2 S 0 4 zugesetzt werden. Für Kupferdruckplatten empfiehlt L a n g b e i n Anwendung einer 20 %igen Kupfervitriollösung mit 3 % H 2 S 0 4 ; Stromdichte 1,3 Amp.
Fertiges Bad zur Kupfer-Galvanoplastik in trockener F o r m 1 0 1 Mk. 2 , 0 0 ; 1 0 0 1 Mk. 1 5 , 0 0
Steinzeugwannen (Preise siehe unter Galvanostegie):
Deutsche
Steinzeugwarenfabrik,
Friedrielisfeld
(Baden).
Galvanoplastische Anlagen b a u e n :
Siemens & Halske,
A . - ( . . . B e r l i n e r Werk, B e r l i n
Galvanostegie.
lytischem Wege.
S\V.
Herstellung festhaftender Metallüberzüge auf elektroD a s zu überziehende Material wird an der K a t h o d e auf-
Galvanostegie.
289
gehängt, während die Anode aus einer Platte ( B l e c h ) des niederzuschlagenden Metalls besteht. Der Elektrolyt (die Badflüssigkeit) ist meistens eine Lösung des Metallcyanids in Cyankaliumlösung. Im einzelnen siehe darüber die Artikel „ V e r g o l d e n " , „V e r k u p f e r n " , „ V e r m e s s i n g e n " , „V e r n i c k e 1 n", „ V e r p l a t i n i e r e n", „Versilbern" und „V e r s t ä h l e n". Von grösster Wichtigkeit für die Galvanostegie ist, da§s der zu überziehende Gegenstand eine vollständig reine metallene Oberfläche hat. Deshalb muss dem Einhängen ins Bad zuerst eine mechanische Reinigung durch Kratzen und Bürsten und dann eine chemische Reinigung durch Beizen (s. unter „ A b b r e n n e n " ) vorangehen. Schliesslich folgt noch eine Behandlung mit einem Entfettungsmittel, so Abwaschen mit Benzin oder Petroleumäther oder aber Kochen mit Sodalösung oder Natronlauge. Die Behandlung ist bei den einzelnen Metallen verschieden. Steinzeugwannen für Galvanostegie und Galvanoplastik. Länge
Breite
Tiefe
cm
cm
cm
30 30 40 40 40 40 50 60 50 70 60 70 60 80 100 80 70 60 100 80 70 80 100
20 25 25 30 30 40 40 40 40 40 50 50 50 50 40 40 50 50 50 50 50 50 50
20 25 25 25 30 30 30 30 40 30 ßO 30 40 30 30 40 40 50 30 40 50 50 40
Inhält 1 12
19 25 30 36 48
60 72
80
84 90 105
120
120
120
130 140 150 150
160
175
200
200
Länge | Breite
Preis
Tiefe cm
Mk. 3,25 4,75 6,50 7,50 9,50 12,75 15,75 19,00
70
80
.100
80 100
22,50 23,25 27,50 29,50 29,50 31,50 31,50 35,00 35,75 38,00 38,00 42,50' 46,00 48,25
60
80
80 100
70
120
120 120 120 100
150 120
120
175 150
160
150 150
200
50 50 50 50 50 50 40
60. 50 70
80
100
21,00
60
80
60
60 50 70
70
60 60
60 80 70
70
60
60
70
70
80 80
80
80
60
70
75
50,50 54,50 59,00 65,00 69,00 70,00 73,50 74,00
300 320 330 336 360 384 420 432 480 490 540 576 588 630 735 768 840 960 975
40 50
80
210
Mk.
280
60
70
Preis
240 250
60
60 80
Inhalt I
65
82,00 90,00
100,00 102,50
120,00 116,00
158,00 144,00 136,00
210,00 196,00 240,00 250,00 275,00 325,00
Wannen aus emai Länge cm 20 35 50 50 60 65 75 100 100
Breite im
Höhe
Lichten
Inhalt
cm
cm
1
15 20 25 35 35 40 40 40 50
18 18 25 30 35 45 60 40 60
5 12 30 52 75 115 180 160 300
Preis |
Mk.
; 60,00—70,00 pro % kg 1 19
290
Gambir — Gasanalyse. Für Versilberung und Vergoldung von Drähten: Länge
|
OID
|
Höhe
Breite j Lichten cm
Preis Inhalt 1 Mk. cm 5 2 55 1 1 3,80 5 55 3 V« 2 4,50 6 1 7 55 Holzwannen für grosse galvanische Bäder, innen mit ehem. reinem Bleiblech auspeleet. im
Länge Breite Höhe im L i c h t e n cm cm cm 120 140 150 150 150 150 160 160
60 40 40 50 60 70 40 40
Inhalt
60 35 50 40 60 70 60 75
>
Länge Breite Höhe i m Lichten cm cm cm
Preis ca.
1
Mk.
430 196 300 300 540 735 384 480
105,00 76,00 93,00 91,00 116,50 131,50 105,00 115,50
160 200 200 200 180 180 200
60 40 80 100 80 90 100
60 70 60 40 70 80 80
Inhalt
Preis ca.
1
Mk.
576 560 960 800 1008 1296 1600
120,00 127,50 148,50 143,00 153,50 185,00 215,00
Vgl. auch den Artikel „ W a n n e n". Leitungsstangen aus Elektrolytkupfer, massiv pro „ tt Messing „ ,, Leitungsstangen aus Messingrohr, mit eingelegten Eisenstäben: Durchmesser 16 19 22 25 mm. 1 m . . . 2.00 275 8.f>5 3,«5 Mk. Im übrigen siehe auch die Artikel „ A k k u m u l a t o r e n", m a s c h i n e n", „ E l e k t r i s c h e M e s s i n s t r u m e n t e " t r o c h e m i s c h e A p p a r a t e". Steinzeugwannen : Deutsche
Steinzeugwarenfabrik,
Friedrichsfeld
1 kg Mk. 2,00 1 „ „ 1,00
„Dynamound „ E l e k -
(Baden).
Anlagen zur Galvanostegie bauen:
Siemens & Halske, A. G., Berliner Werk, Berlin SW.
Gambir siehe Gärung: siehe Gasanalyse.
,,K a t e c h u". „H e f e".
Absorptionsmittel
für
verschiedene
Käme des Gases
Absorptionsmittel
Name des Gases
Äthylen.
Rauch. H a SOi.
Sauerstoff.
Kohlendioxyd.
Festes KOH oder Lösung von 1 KOH in 2 H a O.
Kohlenoxyd.
1. Ammoniakalische oder salzsaure Lösung von CugClj (nicht anwendbar bei Gegenwart von Acetylen und Äthylen). 2. Blut + N H i . HS (spektroskopisch).
Ozon.
Zimtöl oder Terpentinöl.
G a s e. 1 )
Absorptionsmittel 1. Stark alkalische Lösung von Pyrogallol (5 g Pyrogallol in 15 g HjO, gemischt mit 120 g KOH in 80 g HaO). 2. Lösung von Chromchlorür. 3. Phosphor. 4. Cu bei Glühhitze; auch bei gewöhnlicher Temperatur, falls wässerige Lösungen von NHa oder Ammoniumkaibonat zugegen sind.
' ) Diese und die folgende Tabelle aus v. B u c h k a „Physikalisch-chemische Tabellen der anorganischen Chemie", Stuttgart 1895.
Gasanalyse.
Name des Gases
Absorptionsmittel
Salp etrige Säure.
Konz. H s S 0 4 (sp. G. 1,702) oder wässerige Alkalien.
Stickoxyd.
Name des Gases
Wässerige Lösung von Ferrosalzen (1 F e S O i krist.
in 2HsO).
i o n s m i 11 e1
und
291 Absorptionsmittel
Stickstoff.
Mg-Draht (bei hoher Temperatur nahe dem Schmelzpunkte des Glases).
Wasserstoff,
Palladium (als Palladiumschwamm).
q uantitativ e
Bestimmung.
A p s o r p Name des Gases
Absorptionsmittel und quantitative Bestimmung
Acetylen.
Ammoniakalische CuaCljLösung. Der Niederschlag von Acetylenkupfer (CaCus) wird zur Wägung in CuO übergeführt.
Ammoniak.
1. Normal-HCl (oder H a S 0 4 ) in abgemessener Menge; die verbleibende Säure mit Normallauge zurücktitriert. 2. Natriumhypobromit: Das dadurch frei gemachte N wird gemessen.
Antimonwasserstoff.
AgNOj-Lösung: Das entstehende SbAgii (Antimonsilber) wird zur Wägung in Antimonsulfid übergeführt.
A r s enwasserstoff.
AgNOa-Lösung: Das entstandene As»Ö:i wird als Magnesiumpyroarseniat gewogen.
Chlor.
Wässerige KJ-Lösung: Das frei gewordene J wird
Name des Gases Cyanwasserstoff.
KOH-Lösung: Mittels AgNOj wird AgCN gefällt und dieses nach dem Glühen als Ag gewogen.
Kohlendioxyd.
Barytwasser von bekanntem Gehalt; der Uberschuss von Ba(OH)a mittels NormalOxalsäure volumetrisch bestimmt.
Ozon.
Wässerige KJ-Lösung: Das J wird mittels NajSaOj titriert.
Phosphorwasserstoff.
Bromwasser: Die entstandene H3PO4 wird als MgaPaO: gewogen.
Schwefelwasserstoff.
1. Bromwasser: Die entstehende H 2 S O i wird als BaSO-i gewogen. 2. Kupfervitriol-Bimstein in vor und nachher gewogenen Röhren.
Schwefelsäureanhydrid.
Bromwasser: Die entstehende H2SO4 wird ala BaSO« gewogen.
Stickoxyde. a) Stickoxyd b) Salpetrigsäureanhydrid c) Stickstofftetroxyd
Mit HoSOj angesäuerte KMnOi-Lösung, welche die Stickoxyde in H N O j überführt; der Uberschuss des K M n O j wird mit CjHtO« zurücktitiiert.
volumetrisch durch NaaSjOa bestimmt.
Chlorwasserstoff.
C y a n.
1. Normal-Alkali in abgemessener Menge; der Überschuss wird mittels Normalsäure zurücktitriert. 2. Wässerige Alkalilösungen (chlorfrei); das absorbierte HCl wird aus der angesäuerten Menge als AgCl gefällt und gewogen. K O H - Lösung: Das entstehende K C N und KCNO wird durch AgNOs gefällt und der Niederschlag durch Glühen in Ag übergeführt.
Absorp tionsmittel und quantitative Bestimmung
19*
292
Gasbehälter.
Von den Apparaten zur Qasanalyse können nur die allergewöhnlichsten der technischen Gasanalyse aufgeführt werden. G a s b ü r e t t e nach B u n t e ohne Umhüllungsrohr . . . - . m i t „ ,, „ „ „ Stativ, K l e m m e , Flasche mit Tubus, kompl. ,, ,, W i n k l e r in ^20 ccm, auf drehbarem, metallenem Stativ, kompl G a s b ü r e t t e nach B u n t e - S e g e r mit Dreiweghahn, Kugelgefäss mit Stopfen, nebst Niveaurohr: Inhalt 100 250 5 0 0 ccm. Stück 7,50 10,00 1 2 , 0 0 Mk. G a s v o l u m e t e r nach L u n g e : für leichtlösliche Salze (Salpeter), kompl ,, leicht- und schwerlösliche Substanzen . . . . zur Stickstoffbestimmung in organischen Substanzen . ,, Untersuchung von Sprengstoffen u. s. w A b s o r p t i o n s p i p e t t e n nach H e m p e 1, auf Holzstativ: einfache ,, für feste und flüssige Absorptionsmittel ,, zur Füllung mit rauch. H2SO4 . . . zusammengesetzte, zur Füllung mit CuaClg „ für feste und flüssige Absorptionsmittel Explosionspipetten zur Explosion von Sumpfgas und Wasserstoff, kompl. .
Mk. 1 0 , 0 0 „ 12,00 „ 25,00 „
32,00
„ ., ,, ,,
19,00 22,00 22,00 28,00
,, ,, ,, ,, „ ,,
5,50 6,00 8,00 6,00 6,50 15,00
Im übrigen siehe die Artikel ,,D a s y m e t e r", ,,G a s b e h ä l t e r", „ K o h l e n s ä u r e", ,,L e u c h t g a s", „ R a u c h g a s e", „ S a u e r s t o f f", „ S t i c k s t o f f " und „W a s s e r s t o f f". Gasanalytische Apparate und Instrumente:
Leppin & Masche, Berlin SO., Engelufer 17. I G. A. Schultze, Berlin SW., Schönebergerstr. 4. Georg Schmidt & v. d. Eitz, Schmiedefeld i. Thür. |
G a s b e h ä l t e r (fälschlich als G a s o m e t e r bezeichnet). Von G l a s , bestehend aus zweifach tubulierter Flasche, eingeschliffenem Trichter mit Hahn und je 1 Abflusshahn für Gas und Wasser. Inhalt Stück
3 17,50
4 20,00
6 22,50
Von M e t a l l , mit oberem Hähnen, Schlauchtüllen u. s. w. Inhalt des Gasbehälters . . . . „ „ oberen Wasserreservoirs Preis kompl. in Eisen „ Kupfer
12 30,00
25 1. 4 5 , 0 0 Mk.
Wasserreservoir,
200 60 235,00 390,00
280 80 275,00 455,00
600 160 390,00 650,00
Wasserstandszeiger, 1000 300 490,00 800,00
1 2 5 0 1. 400 1. 5 3 0 , 0 0 Mk. 885,00 „
Dieselben, klein, für Laboratoriumsgebrauch. Inhalt Aus Zink „ Kupfer
32 43,00 67,00
45 1. 6 5 , 0 0 Mk. 90,00 „
Gasbehälter aus Metall ohne Aufsatzreservoir, zur direkten Verbindung mit der Wasserleitung. Inhalt des Gasbehälters . . . . Preis kompl. in Eisen . . . . . „ „ ,. K u p f e r . . . .
200 215,00 395,00
280 250,00 410,00
600 345,00 585,00
1000 420,00 710,00
1 2 5 0 1. 4 7 0 , 0 0 Mk. 800,00 „
Dieselben, klein, für Laboratoriumsgebrauch. Inhalt V o n Zink kompl „ Kupfer kompl
4 5 1. 4 2 , 0 0 Mk. 63,00 „
Gasbehälter mit beweglicher Glocke und Wasserverschluss (bei den Gasanstalten gebräuchliche Konstruktion). Festes eisernes Bassin, Glocke in vertikalen Führungen beweglich. Dazu Entlastungsvorrichtung zur Verminderung des Druckes. Soweit solche Gasbehälter für Schwefelwasserstoffgas bestimmt sind, sind alle mit dem Gase in Berührung kommenden Teile mit B l e i überzogen.
Gasbeleuchtung
—
Ungefährer Inhalt der G l o c k e . . . . . 20 G a s b e h . mit ( o h n e Entlastungsvorr. 1 2 0 G l o c k e in Eisen ( mit „ 160 Gasbeh. mit ( ohne ., 150 G l o c k e in K u p f e r | mit „ 190 Schwefelwasserstoffgas-Behälter mit E n t lastungsvorrichtung . . . . 205 Ungefährer I n h a l t der G l o c k e Gasbeh. mit [ o h n e Entlastungsvorr. G l o c k e in Eisen ) mit „ G a s b e h . mit | ohne „ G l o c k e in K u p f e r \ mit „ Schwefelwasserstoffgas-Behälter mit E n t lastungsvorrichtung
293
Gasglühlicht. 100 150 195 210 255
200 165 215 270 320
450 190 245 355 410
330
400
570
600 250 305 465 525
1 0 0 0 r. 3 1 0 Mk. 370 „ 650 „ 730 „
780
1000
„
2000 440 515 915 1000
3000 495 570 1330 1460
•4 0 0 0 565 685 1500 1650
5000 635 765 1615 1770
6 0 0 0 1. 7 1 5 Mk. 865 „ 1890 „ 2070 „
1500
1785
2020
2325
2700
„
Gasbeleuchtung: siehe unter „ B r e n n e r", „ L a m p e n", „ L e u c h t g a s " und „G a s g 1 ü h 1 i c h t". G a s d r u c k r e g u l a t o r e n siehe „ D r u c k r e g u l a t o r e n". G a s e n t w i c k e l u n g s a p p a r a t e (Gaserzeugungsapparate). Nach K i p p , mit K a u t s c h u k s t o p f e n und H a h n , mit oder ohne T u b u s am F u s s : 3/4 Inhalt »/« 1 l'/a 2 1. Stück 8,75 10,00 10,50 11,50 13,00 Mk. Nach K ö n i n c k , in H o l z g e s t e l l , kompl Stiick Mk. 2 5 , 0 0 Nach W a r t h a (verbesserte K i p p s c h e A p p a r a t e ) mit eingeschliffenem Scheidetrichter von 1 , 5 1 I n h a l t , mit 2 T u b e n , Gummistopfen, Glashahn, Sicherheitsrohr und V e r b i n d u n g s r o h r , k o m p l Stück ,, 17,50 Nach 0 1 . W i n k l e r , zur Schwefelwasserstoftbereitung, bestehend aus Bleigefass und B l e i z y l i n d e r ; letzterer (zur A u f n a h m e des Schwefeleisens) kann mittels einer K u r b e l g e h o b e n und gesenkt werden. Der Apparat fasst 5 k g Schwefeleisen und 1 6 1 Säure. I n starkem Holzgestell, k o m p l . „ 245,00 G a s e n t w i c k e l u n g s a p p a r a t e , für Schwefelwasserstoff, Wasserstoff und K o h l e n s ä u r e b r a u c h b a r , bestehend aus Säuregefäss, Sammelgefäss und E n t w i c k l e r . Grösse I und I I ganz aus B l e i , Grösse I I I aus verbleitem Eisen. K o m p l . A p p a r a t mit allem Z u b e h ö r : II III Grösse I zu . . 20 50 100 1 Säurefüllung. Preis . 1 8 0 , 0 0 300,00 420,00 Mk. Gasentwickelungsapparate für Sauerstoff in R e t o r t e n f o r m aus Gusseisen für G a s h e i z u n g ; R e t o r t e mit a b n e h m b a r e m H e l m und Dreifuss: I n h a l t der R e t o r t e '/a 1 2 5 1. Stück 14,00 20,00 28,00 4 5 , 0 0 Mk. Dieselben in R ö h r e n f o r m , a u f Gestell mit T r ä g e r n . I n n e r e r D u r c h m . der R ö h r e 4 cm. S c h i e n e für die G a s l a m p e mit dreifachem B u n s e n b r e n n e r : __ L ä n g e des R o h r e s 40 50 cm. Stück 27,50 30,00 Mk.
Gasentwickelungsapparate:
J . L. C. Eckelt, Bollin X. 20. Kmil Gundelach, Ochlbrrp: i. Thür.
I Georg Schmidt & v. d. Eitz, Schmiedefeld i.Thttr. |
Gasglühlicht. Zur Herstellung der Glühkörper dienen verschiedene Metalle der Cergruppe. Hauptsächlich dürfte ein Gemisch aus 99 % Thoriumsalz (gewöhnlich Nitrat) mit 1 % Ceriumsalz zur Verwendung gelangen. Die zur Herstellung der Gasglühkörper nötigen Erden gewinnt man der Hauptsache nach aus M o n a z i t , weiter aus Thorit, Gadolinit u. s. w. Die mit den Salzen der genannten Erden imprägnierten Baumwollgewebe werden durch Erhitzen zerstört (verbrannt), so dass der Glühkörper (Strumpf) — aus den Oxyden der Erden bestehend — in der Form des verbrannten Gewebes zurückbleibt. Zur Erhöhung der Haltbarkeit wird den Erdgemischen meistens Ammoniumnitrat (oder ein anderes Alkalisalz) zugesetzt. Anstatt mit den Leuchterden Baumwolle zu tränken, hat man auch versucht, die Erden selber in geeigneter gelatinöser Form zu Fäden auszuziehen. So versetzt man nach dem D. R. P. 135 534 Lösungen der Leuchterden mit
294
Gaskocher —
Gasolin.
Cellulose, welche in Kupferoxydammoniak gelöst ist, verfährt also wie bei der Fabrikation von Kunstseide (vgl. den Artikel „ S e i d e , k ü n s t l i c h e " ) . Die erhaltene Masse wird zu Fäden verarbeitet, welche koaguliert, gewaschen und getrocknet werden. Die Koagulation der Fäden nimmt man in neutralen oder alkalischen Flüssigkeiten (namentlich KCN-Lösungen) vor. Nach dem D. R. P. 141 244 lassen sich Fäden von Kunstseide (d. h. von Cellulose) auch mit Lösungen der Leuchterden imprägnieren, obwohl derartige Fäden keine Hohlräume besitzen. Die imprägnierten Fäden muss man nach dem Trocknen durch ein alkalisches Bad laufen lassen, um die Nitrate der Leuchterden in die Hydroxyde überzuführen. Die Erhitzung der Qlühkörper geschieht über Gasbrennern, denen das Prinzip des Bunsenbrenners zu Grunde liegt. Vgl. die Artikel „ C e r i u m u n d C e r i u m v e r b i n ' d ü n g e n " sowie „ T h o r i u m u n d T h o r i u m v e r b i n d u n g e n". Gasglühlicht: Chemische Fabrik Freiberg, Dr. G. P. Drossbach & Co., Freiberg i. S.
Chemikalien zur Glühkörperfabrikation:
Fabrik ohem. Präparate, Dr.RiohardSthamer, Hamburg. | Dr. 0. Knöfler & Co., piötzensee b. Berlin.
Tauchfluid (Versteifungsflüssigkeit) für Gasglühkörper: Chemische Werke Fürstenwalde, Dr. B. Hecker & W. Zeidler, G. m. 1>. H., Fürstenwalde, Spree.
Gaskocher siehe „ B r e n n e r". Gaslampen siehe „ L a m p e n". Gasöl. Mit diesem Namen belegt man alle Mineralöle, die zur Gaserzeugung (vgl. den Artikel „ ö 1 g a s") bestimmt sind, und zwar werden als Gasöle die Leichtöle des Braunkohlenteers (Solaröl und Gasöl), ferner diejenigen des Schieferteers und endlich das zwischen Petroleum und Schmieröl destillierende sogenannte S o l a r ö l des Rohpetroleums verwendet. Die Gasöle sind um so höherwertig, je enger die Siedegrenzen zusammenliegen, innerhalb derer das öl siedet. Nach K r e y soll die äusserste Differenz der Siedegrenzen 100° betragen, wobei es gleichgültig ist, ob das öl zwischen 250 und 350 oder zwischen 200 und 300° u. s. w. siedet. Der Gehalt an ungesättigten Kohlenwasserstoffen und harzigen, in Schwefelsäure vom sp. G. 1,83 löslichen Stoffen soll 25 % nicht überschreiten, da andernfalls zu viel Teer und Koks bei der Vergasung entstehen. In Ubereinstimmung mit E i s e n l o h r hält auch K r e y ein Paraffinöl aus Braunkohlenteer im allgemeinen für um so geeigneter zur Gasbereitung, bezw. für um so reicher an Lichtgebern, je mehr Paraffin im öl enthalten ist. Der Kreosotgehalt der Handelsgasöle darf 2 bis 3 % nicht übersteigen, da er in höheren Prozentsätzen den Gaswert herabsetzen soll. Gasolin. Vgl. den Artikel „ P e t r o l e u m". Das Gasolin ist eine ätherisch durchdringend riechende, farblose Flüssigkeit vom sp. G. 0,64 bis 0,667; S. P. 70—80°. Hauptsächlich dient das Gasolin zur Gaserzeugung mittels durchgepresster Luft. Für Anlagen (Laboratorien und Betriebe), denen Leuchtgas nicht zur Verfügung steht, sind Gasolin-Gaserzeugungsapparate für Heizzwecke zu empfehlen. A p p a r a t e zur G a s o l i n - G a s e r z e u g u n g : a) für kleinen Bedarf (5—10 Bunsenbrenner). Mk. 3 0 , 0 0 „ 16,50 „ 4,50 , 2,90 „ 0,90
Gaserzeuger selbst . . . . Wasserstrahlgebläse dazu Gaslampe T o n o f e n mit Dreifuss . Schrauben-Quetschhahn
b) Gasmaschinen für grösseren Bedarf.
Leistungsfähigkeit bis zu Preis des Gasapparates inkl. Flaschenzug, exkl. Gewicht und Drahtseil . . . . Raumlänge für die Aufstellung ca. Betriebsgewicht ca. . . .
12
18
30
45
460 0,50 90
570 0,60 140
700 0,80 ISO
900 1,00 230
60
Flammen.
1 0 0 0 Mk. 1 , 5 0 qm. 3 0 0 kg.
Gasometer — L e i s t u n g s f ä h i g k e i t b i s zu Preis d e s G a s a p p a r a t e s i n k l . F l a s c h e n z u g , exkl. G e w i c h t und Drahtseil . . . . R a u m l ä n g e für die A u f s t e l l u n g ca. . . B e t r i e b s g e w i c h t ca Drahtseil
4 0 Pf. pro 1 m.
295
Gebläse. 80
100
125
1300 2,00 400
1500 2,30 500
' 1750 2,60 600
Betriebsgewicht
150
Flammen.
2 0 0 0 Mk. 3 , 0 0 pm. 7 0 0 kg.
Mk. 2 4 , 0 0 pro 1 0 0 kg.
Der Preis des mittels Gasolins erzeugten Gases ist gleich dem des ö l gases (häufig billiger als Steinkohlengas). Man bedarf jedoch bei Verwendung von Gasolingas anderer Brenner; die für Steinkohlengas benutzten Bunsenbrenner haben für Gasolingas zu kleine Gasöffnungen. Man darf bei Verwendung grösserer Apparate den Herstellungspreis des Gasolingases auf 20 Pf. für 1 cbm veranschlagen. Gasometer siehe „ G a s b e h ä l t e r". Gasrelnig-ung-smasse siehe „L e u c h t g a s". Gasteer siehe „ S t e i n k o h l e n t e e r". G a s w a s s e r (Ammoniakwasser). Das bei der Fabrikation bezw. Reinigung des Leuchtgases (s. d.) entstehende wässerige Kondensationsprodukt, welches ein begehrtes Ausgangsmaterial für die Fabrikation von A m m o n i a k (s. d.) ist. Das Gaswassr enthält in 1 1 zwischen 3 und über 30 g Ammoniak, und zwar in der Hauptmenge als Karbonat. Destillationsapparate für Gaswasser bauen: J . L. C'. Eckelt, Berlin N. 20.
1 C. Heckmann, Berlin SO 33, Görlitzer Ufer 9.
Gaultheriaöl (Wintergreenöl). Aromatisches ätherisches öl, das von der Gauitheria procumbenn gewonnen wird. Meistens verwendet man anstatt dessen das k ü n s t l i c h e Gaultheriaöl (vgl. 40 unter „ R i e c h s t o f f e , k ü n s 11."), das aus Salicylsäuremethylester besteht. Es dient zur Herstellung von Fruchtäthern, zum Parfümieren von Seifen u. s. w. 1 kg Mk. 1 „ „
W i n t e r g r e e n ö l , echt, rekt „ künstl. ( S a l i c y l s ä u r e m e t h y l e s t e r )
15,00 3,70
Gay-Iiussac-Turm siehe „ S c h w e f e l s ä u r e". Gebläse (Blaseapparate). A. G e b l ä s e f ü r d i e l n d u s t r i e . 1. H o c h d r u c k - G e b l ä s e (Ventilatoren) für Kupöl-, Schweiss- und Schmelzöfen, für Sandstrahlgebläse u. s. w. Druck bis 750 mm Wassersäule. Windmenge in der Minute
Tourenzahl
Wasser-
Effektive
in der Hinute
säule-Druck
Pferdestärken
in mm
cbm 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110 120 130 140
2000—3000 2000—3000 1800-2400 1800-2400 1800—2400 1600—2000 1600-2000 1600—2000 1600—2000 900—1200 900-1200 901-1200 900-1200
350-810 310—775 380—825 330-770 285—715 670—1100 665-1100 650-1090 630-1075 260-495 250-475 250-465 250—450
5—13,5 7 - 1 8 12-23 14—26 17-29,5 23-36,5 25,5-41 28—47 31-52,2 24,5-36 25,5-38 28-41 30,5-44,5
In Kupolöfen zu schmelzende Eisenmenge i. d. Stunde bei Ausder Annahme, dass je nach d. Verhältnissen blasei. d. Stunde für ioo kg Öffnung 85—96 cbm Wind erforderlich sind. mm kg 1250—1400 1850—2200 2500—2900 3100—3500 3750—4200 4350—5000 5000-5700 5600-6400 6250-7000 6900-7750 7500—8500 8 1 0 0 - 9200 8750-9850
1175 1 > 225 1 1 i 300
Gew.
Preis
kg
Mk.
220
300
380
430
820
870
1620
1600
1
| [375
)
296
Gebläse. 2. R o o t s c h e
Gebläse,
besonders für Giessereien.
Schmilzt Eisen in der Stunde Umdrehung Leistung Maschinenguss in der in der Minute 250—350 mm Minute W assersäule P. s. Pressung Ctr. cbm
250-300
24
20—25
250—300
36 50 70 100
30—40
250-300 250—300 250—300
50—70 70-95 95—120
Durchmesser der Ausströmung
Feinguss
400—500 mm Wassersäule Pressung Ctr.
21/» 3'/. 47«
6 8
P.S.
Gewicht
mm
kg-
780 1000 1200 1675 2300 3000
15—20
3
180
25-35
4
220
40—60 60—75 80—95
6 9 12
275 300 400
Auf beiden Seiten Ventil Riemen- und für MaRäderantrieb schinenkraft mit GrundRahmen und erforderlich Achs lageruug Mk. Mk.
600 |
20 25
780 1500 1400 1650
30 35 40
3. D a m p f s t r a h l - U n t e r w i n d g e b l ä s e für Generatoren (zum Durchblasen durch hohe Kohlenschichten), für Puddel- und Schweissöfen, Glüh- und Rostöfen; auch zum Absaugen von Gasen aus Kammern, Behältern und Räumen. Genügt zum Verbrennen von Steinkohlen Braunkohlen pro Stunde pro Stunde kg kg
20 60 90 125 200 250 375 500 1000 1500
35 100 150 200 325 425 625 850 1700 2500
MimmalDurchmesser j Dampfrohres mm
Windrohres mm
ohne Spindel, ohne Schallfänger Mk.
10
125 215 235 275 325 350 425 475 600 800
65 85 100 120 145 180 220 290 475 550
15 15 20 25 30 35 35 40 50
P r e i s des G e b l ä s e s ohne mit mit Spindel. Spindel, Spindel, mit ohne mit SchallSchallSchallfänger fänger fanger Mk. Mk. Mk.
80 100 125 150 175 225 275 340 — —
110 135 150 170 195 215 270 350 550 650
125 150 175 200 225 260 325 400 — —
Preis des Dampfventiles Mk.
6,00 7,50 7,50 9,00 11,50 14,00 15,00 15,00 18,00 25,00
4. R ü h r g e b l ä s e siehe unter „ R ü h r w e r k e". 5. S a n d s t r a h l g e b l ä s e siehe besonderen Artikel. B. G e b l ä s e f ü r L a b o r a t o r i e n : 1. D o p p e l g e b l ä s e von schwarzem Patentgummi. Grösse 1 2 21/a 3 4 5 extragross. Stück 1,00 1,25 1,50 1,75 2,(10 2,50 4,50 Mk. 2. T r e t g e b l ä s e mit eiserner Tretvorrichtung, Windkessel von bestem Kautschuk Stück 3. T r e t g e b l ä s e n a c h F l e t c h e r Stück Mk. 24,00 4. B l a s e t i s c h e (Glasbläsertische) von Holz; Platte mit Eisenblech beschlagen, Balg von Leder Stück Dazu Belastungsstücke aus Gusseisen 5. T r a n s p o r t a b l e G a s g e b l ä s e mit Turbine (vorzüglich •wirkend) für Dampf-, Wasser- oder Schnurbetrieb Stück 6. W a s s e r s t r a h l g e b l ä s e aus Glas nach Wetzel, auf Brett montiert „ 7. W a s s e r s t r a h l g e b 1 ä s e aus bronziertem Zinkblech, mit Wasserstandrohr und Regulierhahn 8. D i e s e l b e mit zerlegbarer Pumpe, mit 2 Hähnen, für komprimierte Luft und Saugvorrichtung Stück
Mk. 16,00 und 30,00 Mk. 45,CO „ 12,00 „ „
50,00 15,00
„
16,50
,,
22,00
297
Gebläselampen — Gebrauchsmusterschutz. Dazu Metallvakuummeter Dazu Manometer 9. W a s s e r s t r a h l g e b l ä s e , grössere Konstruktion: mit 1 Durchm. der Zuleitungsröhren 13 Preis von bronziertem Zinkblech . 60,00 Kupferblech . 70,00
. Mk. 20,00 „ 25,00 2 19 75,00 90,00
3 Injektoren. 19 mm. 90,00 Mk. 110,00 „
Gebläse: Bleiindustrie-Aktiengesellschaft
vorm.
Jung
& Lindig, Freiberg i. S.
Gebläse für die Technik: Gebr. Körting, Aktiengesellschaft, Körtingsdorf bei Hannover.
Gebläselampen. Gebläselampen für Gas, aus sch-warzgebranntem Messing, auf eisernem Fuss mit 2 Hähnen, verschiebbarem Umhüllungsrohr Mk. 9,50 Dieselben mit Kugelgelenk, 3 Ausströmungsöffnungen von verschiedener Weile, auf Dreifuss ., 12,50 Dieselben mit 2 Schraubenhähnen ,, 13,50 Gebläselampen für Gas (kleines Modell) mit kurzem Rohr, Stück . . . ,, 8,00 Mehrstrahlige Gebläselampen für Gas, nach S o n n e n s c h e i n , auf eisernem Fuss mit kurzer Messingsäule, mit Gelenk 11 16 strahlig. 16,00 18,00 Mk. Dieselben auf schwerem eisernen Dreifuss, für Glüh- und Schinelzarbeiten 6 12 strahlig. 17,50 20,00 Mk. Gebläselampen mit Luft- und Gasvorwärmung, bestehend aus Messingsäule mit Schlauchstück, Hahn und Gaslampe ,, 15,00 Gebläselampen nach L i n n e m a n n zur Erzeugung von Zirkonlicht (Leuchtgas-Sauerstofflampen), einfachste Konstruktion für Skioptikons . ,, 3 2 , 0 0 Dieselben auf eisernem Fuss, verstellbar ,, 4 0 , 0 0 Dieselben auf Stativ, mit Trieb, nach allen Richtungen verstellbar ., 8 0 , 0 0 Knallgasgebläse siehe unter „ K n a l l g a s " .
Gebläselampen: Georg Schmidt & v. d. Eitz, Schmiedefeld i. Thür.
G e b l ä s e ö f e n siehe „ Ö f e n " . G e b r a u c h s m u s t e r s c h u t z . Durch das Gesetz, betreffend den Schutz von Gebrauchsmustern vom 1. Juni 1891, werden als Gebrauchsmuster geschützt Modelle von Arbeitsgerätschaften oder Gebrauchsgegenständen oder von Teilen derselben, in soweit als sie durch eine neue Gestaltung, Anordnung oder Vorrichtung dem Arbeits- oder Gebrauchszwecke dienen sollen. Für die Gebrauchsmusteranmeldung sind seit dem 1. Januar 1899 besondere Bestimmungen in Kraft getreten. Hiernach ist zur Anmeldung ein schriftliches Gesuch auf nicht durchscheinendein weissem Papier von der Seitengrösse 33 X 21 cm zu verwenden. Dem Gesuch ist eine Abbildung oder Nachbildung des Modells beizufügen. Die Abbildung ist in zwei Ausfertigungen einzureichen; man hat dazu Kartonpapier oder Zeichenleinwand (Grösse 33 X 21 cm) zu verwenden. Die Nachbildung braucht nur in e i n e r Ausführung eingereicht zu werden; ihre grösste Ausdehnung darf 50 cm nicht überschreiten. Die die Anmeldung bildenden Schriftstücke müssen i n d u p 1 o eingereicht werden; sie müssen Namen und Wohnort des Anmelders, eine für die Eintragung geeignete Bezeichnung des Modells, die Präzisierung des ,,Neuen" am Modell, den Antrag auf Eintragung, sowie die Erklärung enthalten, dass die Kosten mit Mk. 15 gleichzeitig an die Kasse des Kaiserl. Patentamts, Berlin NW., eingezahlt seien. Wird ein Vertreter gewählt, so ist auch dieser in dem Gesuch namhaft zu machen; einen solchen k a n n jeder, ihn m u s s der Ausländer wählen. Gebrauchsmusteranmeldungen werden nicht geprüft; Einsprüche dagegen sind nicht zulässig. Dagegen kann jeder die Löschung eines Gebrauchsmusters
Gebühren —
298
Gelatine.
beantragen, wenn er nachweist, dass das darin als neu Geschützte schon früher bekannt, beschrieben oder benutzt ist. Die Schutzfrist der eingetragenen Gebrauchsmuster erstreckt sich auf d r e i J a h r e ; vor Ablauf kann eine Verlängerung auf weitere drei Jahre durch Antrag bewirkt werden, wofür eine fernere Gebühr von Mk. 60 zu zahlen ist. L ä n g e r a l s z u s a m m e n s e c h s J a h r e w ä h r t e i n G e b r a u c h s m u s t e r s c h u t z n i c h t . Verletzungen des Gebrauchsmusterschutzes, sofern sie wissentlich oder fahrlässig geschehen, verwirken Gefängnisstrafe bis zu 1 Jahr oder Geldstrafe bis zu Mk. 5 0 0 0 ; daneben kann auf B u s s e bis zu Mk. 10 0 0 0 erkannt werden. G e b ü h r e n . Siehe die Artikel „ C h e m i s c h e U n t e r s u c h u n g e n " und „ S a c h v e r s t ä n d i g e " .
Geflügelfutter:
Leimfabrik, Brecheishof i. Schles.
G e f r i e r p u n k t siehe „ S c h m e l z e n " . G e l a t i n e . Ist nichts anderes als sehr reiner Leim; über das Prinzip der Darstellung siehe also den Artikel „ L e i m " . Man stellt Gelatine entweder .aus Kalbsköpfen oder aus mit HCl behandelten reinen K n o c h e n dar, die unter Hochdruck entleimt werden. Vorbedingung zur Erzielung eines guten Produkts ist sorgfältiges Waschen des Ausgangsmaterials und Klären der Leimlösung; bleicht man, so geschieht dies mit schwefliger Säure. Ein besonderes Verfahren will Gelatine auch aus braunem Knochenleim gewinnen: Derselbe wird zerkleinert, gut gewässert, mit H 2 0 geschmolzen und dann mit O x a l s ä u r e versetzt, wodurch die braune Färbung zerstört wird. Zur Erhöhung der Geschmeidigkeit werden die Gelatineblättchen mit Zucker und Alkohol versetzt; häufig färbt man sie mit Teerfarbstoffen, P r ü f a u s : Beste Gelatine besteht aus dünnen, durchsichtigen, fast farblosen Tafeln von glasartigem Glanz; dieselben müssen vollständig geschmack- und geruchlos sein. Gelatine quillt in kaltem und löst sich leicht in heissem 11,0 zu einer klaren oder höchstens opalisierenden Lösung beim Erkalten muss eine Lösung von 1 g Gelatine in 100 ccm H2O noch zu einer
Für
Knochen und Leimleder Fett-Extraktions-Anlagen, I Dilti- fiOlfftfllOLCIIir,
VlIULIIIg
f
u*
Colles-Gelatines-Fabriken und Fabrikations-Verfahren
( D . R. P a t e n t und A u s l a n d s p a t e n t e
ang.)
Neue Verfahren und Apparate bei vorzüglichster Q u a l i t ä t und
unübertroffener
der F a b r i k a t e
Ausbeute
Otto Schneider,
liefert
Nürnberg
Burgschmietstrasse
44.
in B a y e r n
Gelatine-Carbonit —
Generatorgas.
299
Gallerte gestehen. Gelatine ist unlöslich in Alkohol und Äther; die verdünnte wässerige Lösung: wird durch Gerbsäurelösung flockig gefällt. Als V e r u n r e i n i g u n g e n kommen a n o r g a n i s c h e S t o f f e , f r e i e S ä u r e n und S c h w e f e l s ä u r e in Betracht. Beim Verbrennen soll 1 g Gelatine höchstens 0,02 g Asche hinterlassesn. Zur Prüfung auf freie Säuren und auf H2SÖ* löst man 1 g Gelatine in 100 ccm heissem H 2 0 ; einen Teil der heiss^n Lösung prüft man mit BaCl 2 -Lösung auf H2SO4, wobei nur eine opalisierende Trübung entstehen darf. Zum Nachweis freier Säuren wirft man ein Stück blaues Lackmuspapier in einen anderen Teil der heissen 1 °/ 0 igen Lösung; das Lackmuspapier darf sich dabei nicht röten. Gelatine, w e i s s , extrafein „ feinst . fein i) y> » >j n
r o t , extrafein . „ feinst p u l v e r i s i e r t , je nach Qualität . für phot. Trockenplatten „ Lichtdruck . .
kg Mk. 2 9 0 , 0 0 - - 3 6 0 , 0 0 250,00--270,00 1} n 1> 11 1 8 0 , 0 0 - - 2 4 0 , 0 0 11 H 1 3 0 , 0 0 - - 1 5 0 , 0 0 11 11 3 8 0 , 0 0 350,00 JJ JJ » 11 1 4 0 , 0 0 - - 3 0 0 , 0 0 °/o 11 11 6 0 0 , 0 0 °/o 1) 1t 5 5 0 , 0 0 °/o °/o 10 Ol '0 10
% %
Gelatine: Becker Sc Kirsten, Dresden-A. 9. Chemische Fabrik Schierstein, Otto Sehierstein a. Rhein.
&
Co.,
! Deutsche Gelatine-Fabriken, Höchst a. M. Heidelberger Gelatine-Fabrik, Stoess & Co., Ziegelhausen bei Heidelberg.
I
Gelatine-Carbonit siehe „ S i c h e r h e i t s s p r e n g s t o f f e". Gelatinedynamit siehe „ D y n a m i t e". Gelbbeeren (Kreuzbeeren) siehe „ P f l a n z e n f a r b s t o f f e". Gelberde siehe „ E r d f a r b e n". Gelbes B l u t l a u g e n s a l z siehe „ E i s e n v e r b i n d u n g e n". Gelbholz siehe „ P f l a n z e n f a r b s t o f f e". Gelbkraut siehe „ P f l a n z e n f a r b s t o f f e". Gelbwurz siehe „ P f l a n z e n f a r b s t o f f e". Gemlschtwarenfärberel. Färbt man Gewebe aus verschiedenen Gespinstfasern, so muss man ihre verschiedene Affinität zu den Farbstoffen berücksichtigen. Während Baumwolle und Leinen, ebenso wie anderseits Wolle und Seide, in dieser Hinsicht nur geringe Verschiedenheiten aufweisen, sind solche bei Gemischen aus tierischen und pflanzlichen Gespinstfasern in hohem Masse vorhanden, so z. B. bei H a 1 b s e i d e (Seide mit Baumwolle) und H a l b w o l l e (Wolle mit Baumwolle). Um derartige gemischte Gewebe gleichmässig zu färben, färbt man entweder die einzelnen Fasern gesondert vor der Verarbeitung, oder man färbt nur die gesponnene Baumwolle, verwebt sie dann mit ungefärbter Seide bezw. Wolle und behandelt schliesslich das fertige Gewebe mit bestimmten Seiden- oder Wollfarbstoffen, die die Baumwollfarbe nicht oder doch nur in der beabsichtigten Weise verändern. Endlich kann man auch die im ungefärbten Zustande hergestellten Gewebe mit verschiedenen Farbstoffen behandeln, wovon der eine nur den Baumwollfaden, der andere nur den Seiden- bezw. Wollfaden färbt. Generatorgas, auch S i e m e n s g a s genannt. Das Prinzip der Darstellung besteht darin, dass das in hoher Schicht (in Schachtöfen) aufgehäufte Brennmaterial durch von unten zugeführte Luft nur in den untersten Partieen vollständig verbrennen kann, während die Verbrennungsgase in den oberen Schichten einerseits eine trockne Destillation und Kohlenwasserstoffbildung bewirken, anderseits selbst reduziert werden. So entsteht aus der Kohlensäure bei Berührung mit der Kohle der oberen Brennstoffschichten K o h l e n o x y d , aus dem Wasserdampf hingegen W a s s e r s t o f f (während die vom Wasserdampf berührte glühende Kohle in Kohlenoxyd übergeführt wird). Das beste Material zur Bildung von Generatorgas ist Koks, doch können auch Torf, Sägespäne u. s. w. zur Verwendung gelangen. Das Generatorgas pflegt 4—10 % Wasserstoff, 1—3 % Methan, 22—24 % Kohlenoxyd, 4—7 % Kohlensäure und 55—68 % Stickstoff zu enthalten. Das Generatorgas wird ausschliesslich in unmittelbarer Verbindung mit den Apparaten erzeugt, in denen es zur Heizung dienen soll. Man benutzt es vor allem in der Glas- und Tonwaren-Industrie sowie bei der Leuchtgasfabrikation.
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Genteies Grün — Gerberei.
Gasgenratoren mit horizontalem oder Treppen-Rost, mit Wind- oder Dampfstrahl-Gebläse : L e i s t u n g : ^ 5 0 0 — 3 0 0 0 kg Steinkohlenvergasung in '24 Stunden auf 1 qm TotalRostfläche. Anlagekosten für die fertigen Apparate: Bei ca. . 1,5 2,5 3,5 qm Rostfläche Etwa . . 2800 4000 5500 Mk.
Generatorgas-Anlagen :
Gebr. Körting, A.-G., Körtingsdorf b. Hannover. I Willy Manger, Dresden.
G e n t e i e s Grün siehe „ K u p f e r f a r b e n". G e r a n i a l siehe „ R i e c h s t o f f e , k ü n s t l i c h e". G e r a n i o l s. „ R i e c h s t o f f e , k ü n s t l i c h e " sowie „ T e r p e n e". G e r a n y l a c e t a t siehe „ R i e c h s t o f f e , k ü n s t l i c h e". Geraniumöl (Palmarosaöl). Ätherisches ö l verschiedener, im südlichen Europa angebauter Pelargonium- sowie auch Antlropogon-Arten. Farblos, gelb bis bräunlich, von scharfem Rosengeruch, sauer reagierend. Sp. G. (bei 15°) 0,886—0,906; Sch. P. — 16°; S. P. 210—230°, O. D. — 6 bis — 16°. Verseifungszahl schwankt zwischen 45 und 100. Sein Hauptbestandteil ist das Geraniol. Es wird in der Parfümerie benutzt. Die Hauptsorten sind F r a n z ö s i s c h e s , A f r i k a n i s c h e s , S p a n i s c h e s und R é u n i o n G e r a n i u m ö l ; nebenbei unterscheidet man I n d i s c h e s Geraniumöl (Gingergrassöl) und O s t i n d i s c h e s Geraniumöl (Palmarosaöl). Geraniumöl, afrikanisch französisch „ indisch (Gingergrassöl) „ Réunion . . . „ spanisch „ ostind. (Palmarosaöl) „ „ rekt., -weiss Geraniol
1 I 1 1 I 1 1 I
kg Mk. 40,00 ,, ., 60,00 „ „ 10,00 „ „ 31,00 ,, „ 75,00 ,, „ 15,50 „ „ 18,00 „ „ 30,00
Gerberei (Lederbereitung). Behandlung der Tierhäute mit besonderen Substanzen ( G e r b m a t e r i a l i e n ) , wodurch sie in eigenartiger Weise verändert werden. Die Veränderung bezieht sich darauf, dass die gegerbten Häute beim Trocknen nicht mehr starr und hornig werden, sondern geschmeidig bleiben, sowie dass die in Leder verwandelten („g a r" gemachten) Häute auch im feuchten Zustande h a l t b a r bleiben. Zur Lederbereitung verwendet man Häute von Ochsen, Kühen, Kälbern, Büffeln, Hirschen, Pferden, Eseln, Lämmern, Schafen, Ziegen und noch verschiedene andere. Die Häute müssen zum Gerben vorbereitet werden, und zwar sind dabei folgende Operationen zu erwähnen: 1. D a s E i n w e i c h e n . Durch mehrstündiges Einweichen werden Schmutz, Blut u. s. w. weggespült. Waren die Häute getrocknet (gesalzen), so müssen sie viel länger weichen. Nach genügendem Weichen werden die Häute mit ' Schabemessern zur Entfernung anhängender Fleisch- und Fettteile bearbeitet. 2. L o c k e r n d e r H a u t u n d E n t h a a r e n . Man verfährt dabei nach verschiedenen Methoden. So werden die Häute beim S c h w i t z e n mit der Fleischseite nach innen zusammengeschlagen, 30—40 Stunden in einen Schwitzkasten oder eine Grube gelegt; die auftretende faulige Gärung (die genau überwacht werden muss), s c h w e l l t die Haut und lockert sie. Beim K ä l k e n ( K a l k e n ) bringt man die Häute zuerst in schwache (gebrauchte) und dann in immer stärkere Kalkmilch; in jedem Bade bleiben die Häute 2—8 Tage, der ganze Prozess nimmt mehrere Wochen in Anspruch. Durch Zusatz von Ätzkali bezw. Holzasche kann die Wirkung des Kalkens noch verstärkt werden. Weiter findet ein Enthaaren auch inii S c h w e f e l n a t r i u m , Schwefelcalcium, Calci umsulf hydrat, Schwefelarsen und mit andern Mitteln statt. 3. D a s S c h w e l l e n . Die enthaarte Haut — B 1 ö s s e genannt — wird in der Regel einer S c h w e l l u n g unterworfen, wodurch einerseits etwa noch
Gerberfett —
Gerbmaterialien.
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vorhandener Kalk entfernt, anderseits die Faserstränge in der Haut gelockert und so zur Aufnahme der Gerbmaterialien vorbereitet werden. Das Schwellen geschieht durch Behandeln der Haut mit den sog. S c h w e l l b e i z e n , in denen meistens organische Säuren wirksam sind. Die „ w e i s s e S c h w e l l b e i z e " wird aus Qerstenschrot oder Kleie mit Sauerteig und Wasser angesetzt; die eintretende saure Gärung veranlasst die Bildung der wirksamen Milchsäure. Als „ r o t e S c h w e 11 b e i z e" benutzt man einen wässerigen Extrakt von gebrauchter Lohe, der durch seinen Gehalt an Milchsäure und Essigsäure schwellend wirkt. • Zuweilen bewirkt man die Schwöllung auch durch Mineralsäuren wie H2SO4, HCl und H3PO4, doch ist hierbei grosse Vorsicht nötig, um die Blossen nicht zu verderben. Was die Gerberei selbst anlangt, so unterscheidet man „ L o h g e r b e r n i", „M i n e r a l g e r b e r e i " und „ S ä m i s c h g e r b e r e i". Siehe das weitere unter diesen Artikeln sowie unter „ G e r b e x t r a k t e" und „ G e r b m a t e r i a 1 i e n". Gerberfett siehe „ D e g r a s". Gerberlohe siehe „ L o h g e r b e r e i " . G e r b e x t r a k t e . Technisch dargestellte Gerbextrakte werden jetzt vielfach anstatt der festen Materialien gehandelt; namentlich haben sich Extrakte von Eichenholz ur.d Kastanienholz gut eingeführt. Die Gewinnung der Gerbextrakte' geschieht durch das Diffusionsverfahren genau wie die der F a r b e x t r a k t e (s. d.). Die in 7—8 Stunden beendete Extraktion liefert einen Extrakt, der entweder direkt verwendet oder im Vakuum eingedampft wird; man verwendet teils auf 30° B6 eingedampfte f l ü s s i g e oder aber zur Trockne gebrachte f e s t e Extrakte. Der Gehalt derartiger Extrakte an gerbender Substanz ist je nach Provenienz und Konzentration sehr verschieden: Er schwankt etwa zwischen 20 und über 60 %; an r e i n e m T a n n i n sind zwischen 11 % und 57 % gefunden worden. Prüfung: Siehe unter „Gerbmaterialien".
Gerbextrakte:
Fuerst Bros. & Co., New York, Nos. 2 u. 4. Stone I Grünberger & Seidel, Zittau. Street. ' Lehmann & Voss, Hamburg.
Verdampfapparate für Gerbextrakte:
C. Heckmann, Berlin SO 33, Görlitzer Ufer 9. Ii
I F. H. Meyer, Maschinenfabrik, Hannover-Hainho'.z
Spezialapparate zur Herstellung von Gerbextrakten:
Haack,
Ing.-Chemiker,
Godesberg a. Rh.
(Abt.: Apparatebau.)
G e r b m a t e r i a l i e n . Pflanzen (und Teile davon), die bei geeigneter Anwendung die tierische Haut gerben, d. h. in Leder verwandeln (vgl. die Artikel „ G e r b e r e i " und „ L o h g e r b e r e i " ) . Gewöhnlich versteht tnan unter Gerbmaterialien nicht die M i n e r a l s t o f f e (Aluminium-, Eisen- und Chromverbindungen), die bei der Mineralgerberei (s. d.) verwendet werden und ebenfalls gerbend wirken, ebenso wenig das in der Sämischgerberei benutzte ö 1, vielmehr n u r die pflanzilchen Gerbmaterialien der L o h g e r b e r e i . Wirksam ist in den Gerbmaterialien eine Anzahl von Stoffen, die unter der Bezeichnung G e r b s ä u r e und G e r b s t o f f zusammengefasst werden; der wichtigste der hierher gehörigen Stoffe ist die G a l l ä p f e l g e r b s ä u r e , meistens als T a n n i n (s. d.) bezeichnet. Während früher in Mitteleuropa als Gerbmaterial der Lohgerberei fast ausschliesslich die E i c h e n r i n d e und nebenbei selten die F i c h t e n r i n d e benutzt wurde, hat sich dies jetzt vollständig geändert, da man durch den grossen Lederkonsum gezwungen worden ist, von andern Ländern her Gerbmaterialien einzuführen, die sich von den bisherigen meist nicht nur durch einen höheren G.erbstoffgehalt sondern auch durch einen verhältnismässig niedrigeren Preis unterscheiden. Von den Gerbmaterialien, die bei uns als Ersatz für Eichen- und Fichtenrinde Verwendung finden, sind vor allem zu nennen: M i m o s e n r i n d e , Valonea, Myrobalanen, Divid i v i , Q u e b r a c h o h o l z , sowie verschiedene G e r b e x t r a k t e , wie namentlich Q u e b r a c h o h o l z - , E i c h e n h o l z - und K a s t a n i e n h o l z e x t r a k t e sowie G a m b i r .
Gerbmaterialien. F o l g e n d e T a b e l l e zählt die wichtigeren Gerbmaterialien mit ihrem G e lt a n G e r b s t o f f a u f : Gerbstoff in % Rinden. Gerbstoff in % Manglerinden (Südamerika) . 23—33 Eichenspiegelrinde, beste . . 1 6 — 2 0 M o n e s i a r i n d e n (Brasilien) 30 gute . . . 12-15 M i m o s a r i n d e n (Australien) . 30 mittlere . 1 0 — 1 2 M a n g r o v e r i n d e (Afrika) . , 40 „ geringe . 7— 9 2. A n d e r e P f l a n z e n t e i l e . A l t e Eichenrinde . 5—10 S u m a c h (Blätter u n d Z w e i g e Fichtenrinde, jung . 8—10 von Rhus-Arten 12—23 alt . . 6—7 A c k e r d o p p e n (Valonea) . . . 20—45 Weidenrinde, jung . 8—12 Quebrachoholz 18—22 Schwarzerlenrinde . 8—15 D i v i - D i v i (Früchte v o n CaesalLärchenrinde . 6— 8 30-50 pinia coriaria) . . Tannenrinde . 4— 8 15—40 M y r o b a l a n e n (Indien) . Birkenrinde . 3— 5 3. G a l l ä p f e l (s d.). Ulmenrinde . 4— 5 70—77 Chinesiche . . Buchenrinde . . . . 3— 4 55—60 Asiatische . . Rosskastanienrinde . . . 2— 3 25—30 Südeuropäische Persearinde (Chile) 17—18 25-60 4 K a t e c h u (s. d ) Curtidorrinden (Südamerika) . ? 0 — 2 4 P r ü f i i n a : t So zahlreiche Methoden zur, Gerbstoffbestimmuug vorgeschlagen worden sind, so leiden doch sämtliche an irgend einem übelstand. Die Schwierigkeiten ^egen darin, dass die verschiedenen Gerbmaterialien Gerbsäuren von verschiedenen Eigenschaften enthalten und da9S eine Abscheidung der Säuren in Form gut charakterisierter Verbindungen bisher nicht gelungen ist; ausserdem erschweren die ,,N i c h t g e r b s t o f f o " noch die Bestimmung. In der Praxis definiert man als ,,G e r b s t o f f " das, was „gerbt", d. h. diejenigen organischen Substanzen, welche durch tierische H a u t aus Lösungen aufgenommen werden und das Trockensubstanzgewicht der Haut vermehren. Die Gerbstoffbestimmung erfolgt jetzt fast ausschliesslich nach der indirekt-gewichtsanalytischen Methode in der Form, wie sie nach den Beschlüssen der internationalen Konferenz der Chemiker für Lederindustrie in Freiberg i. S. 1898 vereinbart worden ist. Indem wir die Vereinbarungen über Pobenahme und Vorbereitung der Proben für die Analyse übergehen, geben wir die übrigen Einzelheiten der vereinbarten Methode (teilweise dem Wortlaute nach mit den Berichten der Freiberger Konferenz übereinstimmend) wieder: H e r s t e l l u n g des Auszuges. Die Menge der einzuwägenden Extrakte soll eine bestimmte sein, damit, falls verschiedene Chemiker dasselbe Material zu analysieren haben, mit Lösungen von gleicher Konzentration gearbeitet wird und infolgedessen die unvermeidlichen Fehlerquellen die gleichen sind. Daher soll man einwägen: bei festen Extrakten Mengen von 9 —10 g ,, teigförmigen Extrakten von überl,2sp. G. ,, ,, 14,5—15,5,, ,, flüssigen „ „ ,, 1,5 „ ,, ,, „ 17,5—18,5 „ ,, unter 1,5 ,, „ ,, „ 19,5—20,5,, O b e r s t e R e g e l muss j e d o c h sein, dass der T r o c k e n r ü c k s t a n d von 100 cem d e r z u a n a l y s i e r e n d e n G e r b s t o f f l ö s u n g 0,6—0,8 g b e t r a g e . Um bei Rinden und andern rohen vegetabilischen Gerbmaterialien die gleiche Konzentration zu erreichen, schlägt P a e s s l e r vor abzuwägen: Für Algarobilla 12 g, Canaigre 16, Dividivi 14, Eichenlohe 30, Eichenholz 50, Fichtenlohe 30, Garonille 18, Hamlockrinde 30,. Kastanienholz 50, Knoppern 18, Mimosa 16, Myrobalanen 18, Quebracho 18, Rove und die übrigen Gallen im allgemeinen 16, Sumach 18, Valonea 16 (Trillo 12), Weidenlohe 30, gebrauchte Materialien 40 g. Von festen Materialen dürfen nicht weniger als 500 ccm Auszug hergestellt werden, und zwar bei einer 50° C. nicht übersteigenden Temperatur, worauf dieselbe dann auf 100° erhöht wird; man setzt das Ausziehen solange fort, bis das Durchlaufende frei von Gerbstoff ist, und füllt das Ganze dann zu 1 1 auf. Extrakte spült man nach und nach mit 1 1 kochendem Wasser in einen Literkolben, schüttelt gut um, kühlt dann m ö g l i c h s t s c h n e l l auf 15—¡50° C. ab, worauf unverzüglich durch Schleicher & Schüllsches Filtrierpapier Nr. 602 filtriert wird. B e s t i m m u n g d e r ,,G e r b e n d e n S t o f f e " und ,,N i c h t g e r b s t o f f e". 1. G e s a m t l ö s l i c h e s . 100 ccm der klar filtrierten Gerbstofflösung werden in einer gewogenen offenen Schale aus Platin, Normalglas, Porzellan oder Nickel eingedampft. Dann wird der Rückstand bis zu gleichbleibendem Gewicht im Luftbade zwischen 100 und 105° C. getrocknet, wobei Sorge zu tragen ist, dass kein Verlust durch Abspringen des Rückstandes entsteht. Da häufig im Luftbade eine Gewichtskonstanz nicht zu erzielen ist, wird dringend empfohlen, den Rückstand im V a k u u m bei nicht mehr als 100° zu trocknen. 2. N i c h t g e r b s t o f f e . Bis auf weiteres soll die H a u t f i l t e r m e t h o d e angenommen werden, und zwar unter Anwendung des G l o c k e n f i l t e r s von Prof. P r o c t e r . Dasselbe besteht aus einer Flasche ohne Boden, welche ungefähr 30 ccm fasst, 3 cm Durchm. und 3,5 cm Höhe bis zum Halse hat. Mittels eines Gummistopfens ist ein Heberrohr von nicht mehr als 2 mm Durchm. in den Hals eingesetzt; dasselbe reicht unter dem Stopfen etwa 1 cm weit nach unten und wird an dieser Stelle mit ein wenig Watte oder Glaswolle verschlossen, welche kein Hautpulver durchlässt. Die Glocke fast etwa 7 g Hautpulyer (weniger als 5 g dürfen nicht verwendet werden!), welches man nicht gar zu fest einfüllt.
Gerbsäure — Gespinstfasern.
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nur am Rande etwas fester, damit die Filtration auch durch die Mitte geht. Das Pulver wird in seiner Lage durch ein Stück Musselin oder nicht zu engmaschige, sorgfältig ausgewaschene und getrocknete Gaze gehalten, welches man durch ein Gummiband unten befestigt. Das lange Heberrohr des Glockenfilters lässt man am besten 15 cm weiter nach unten reichen als den Boden des Glockenfilters selbst. Man bringt nun das Filter in ein ca. 150—200 ccm fassendes Becherglas, befestigt das Heberrohr mittels eines Halteis, so dass die Glocke fast bis auf den Boden des Glases reicht, und giesst in dasselbe zunächst nur wenig von der gerbstoffhaltigen Lösung, um das gesamte Hautpulver mit derselben kapillar zu benetzen. Nachdem diese Durchfeuchtung des Pulvers in etwa 1 Stunde erfolgt ist, wird das Becherglas gefüllt und an dem Heberrohr vorsichtig gesaugt, bis das Filtrat langsam abtropft. Die Filtration von 90—100 ccm dauert etwa 1 1 bis 2 Stunden. Die ersten abgeheberten 30 ccm lässt man weglaufen; dann prüft man, ob das Filtrat auch mit „Hautpulver-Wasaer" (1—2 g Hautpulver wird mit 40—60 g kaltem dest. H s O digeriert und filtriert) keine Reaktion auf Gerbstoff zeigt. Von dem dieser Anforderung entsprechenden Filtrat werden 50 ccm in gewogener Schale auf dem Wasserbade eingedampft und bis zur Gewichtskonstanz im Luftbade bei 100—105° (oder besser im Vakuum bei nicht mehr als 100° C.) getrocknet. 3. H a u t p u l v e r . Es muss unbedingt das beste Hautpulver verwendet werden, welches irgendwie zu erhalten i s t ; solches wird z. B. von E. M e r c k , D a r m s t a d t geliefert. Stellt man einen blinden Versuch mit dest. H s O an, d. h. lässt man, mindestens 5 g Hautpulver sich in der Glocke vollständig mit dest. J J 2 0 vollsaugen, giesst dann die ersten 30 nicht zu rasch abgeheberten ccm weg und verdampft die dann folgenden 50 ccm, so soll deren Abdampfrückstand nach dem Trocknen das Gewicht von 5 mg nicht übersteigen. 4. A n a l y s e n b e r i c h t . Der Bericht über eine vollständige Analyse soll, wie folgt,» erstattet werden: a) V o n d e r Haut aufgenommene gerbende Substanzen. Deren Menge wird gefunden durch Abziehen der Menge der nichtgerbenden löslichen Stoffe (bestimmt durch Abdampfen des Hautpulverfiltrats) von der Menge des Gesamtlöslichcn. b) L ö s l i c h e N i c h t g e r b s t o f f e . Deren Menge wird gefunden durch Verdampfen des Filtrats vom Hautpulverfllter. c) U n l ö s l i c h e s Durch Abziehen des „Gesamtlöslichen" von der Menge der gesamten „Trockensubstanz 1 * erfährt man die Menge des Unlöslichen. d) F e u c h t i gSt e i t. Sie wird bestimmt durch Trocknen eines Teiles der Probe bei derselben Temperatur, wie sie für die Bestimmung des Gesamtlöslichen gewählt wurde. Andere Gerbstoffbestimmungsmethoden als die hier angegebene liefern sehr ungenaue Resultate und sind fast gänzlich verlassen worden.
Gerbmaterialien:
Färb- u. Gerbstoffwerke, Paul Gulden & Co., A.G., Leipzig. Fuerst Bros. & Co., New York, Nos. 2 u. 4. Stone Street. Fried.
Exzelsior-GerbstoffmühJen: Krupp
Aktiengesellschaft
Grusonwerk,
August Götze Nachf-, Hamburg, Neuerwall 55/57. Lehmann & Voss, Hamburg.
Magdeburg-Buckau.
G e r b s ä u r e siehe „T a n n i n". Gerbstoffbeizen (Tanninbeizen). Das T a n n i n (s. d.) wird in ausgedehntem Massstabe als Beize in der Stofffärberei benutzt. Seine Anwendung beruht auf der Fähigkeit der Baumwolle und Seide, das Tannin aus seinen Lösungen aufzunehmen. Das Tannin vereinigt sich anderseits mit vielen Metalloxyden zu unlöslichen Tannaten, die ihrerseits Farbstoffe (je nach ihrer Natur solche basischen oder sauren Charakters) in Form von Farblacken zu fixieren befähigt sind. Mit manchen Farbstoffen bildet das Tannin auch direkt Farblacke; mit Eisenoxyd bildet es selbst einen blauschwarzen Farblack. G e r m a n i u m . Ge. A. G. = 72,5. Sehr seltenes Element, das im A r g y r o d i t , C o n f i e l d i t , E u x e n i t und S a m a r s k i t aufgefunden worden ist. Im periodischen System steht es zwischen Silicium und Zinn. Das Germanium, ebenso wie seine Verbindungen, haben technisch keinerlei Wichtigkeit. Germaniummetall, geschmolzen . . . Pulver Germaniumoxyd
G e s c h i r r siehe „ T ö p f e r w a r e n " . G e s c h o s s t r e i b m i t t e l siehe „ S c h i e s s p u l v e r " . G e s c h w i n d i g k e i t s m e s s e r für Zentrifugen:
Gebr. Heine, Viersen, Rheinland.
l g Mk. 1 5 0 , 0 0 . 1 „ „ 140,00 . 1 „ „ 1^5,00
G e s p i n s t f a s e r n . Die zur Herstellung von Gespinsten und Geweben, Geflechten und Seilerwaren benutzten Faserstoffe teilt man ein in „ P f l a n z e n f a s e r n " und „ T i e r i s c h e F a s e r n " ; in diesen beiden Artikeln ist weiteres über die einzelnen Spinnfasern zu finden. Zur Unterscheidung der einzelnen Spinnfasern dienen folgende Reaktionen:
304
Gespinstfasern.
I. U n t e r s c h e i d u n g z w i s c h e n t i e r i s c h e n u n d p f l a n z l i c h e n Tierische Verbrennen.
Pflanzliche
Fasern
Gelbfärbung in der Wärme.
Konz. Salpetersäure.
Chlorzinklösung von 60° Be. Kupferojtydammoniaklösung. Rosanilinlösung, durch Ammoniak entfärbt. Alkoholiscne Lösung von «-Naphtol 3-Lösung CuCOa, filtriert, w ä s c h t den Niedrschlag sorgfältig mit H 2 0 und ü b e r g i e s s t mit soviel NH 3 ( s p . G . 0 , 9 1 ) , d a s s nicht a l l e s in L ö s u n g geht. Nach öfterem Umschütteln lässt man absetzen 1 und benutzt die ü b e r stehende blaue Lösung als Reagens. 4. A n i l i n s u l f a t : In 1 % iger w ä s s e r i g e r L ö s u n g zu benutzen. 5. P h 1 o r o g 1 u c i n : In % % iger w ä s s e r i g e r L ö s u n g zu verwenden. P i n c h o n empfiehlt folgenden U n t e r s u c h u n g s g a n g für G e m i s c h e Gespinstfasern: Untersuchungstabelle
für
alle
von
Gespinstfasern.
Auf das Fasergemisch lässt man 10°/oige Kalilauge oder Natronlauge einwirken: ein Teil bleibt ungelöst
ein Teil löst sich
alles löst sich
Man lässt Chlorzinklösung einwirken: löst alles auf
löst teil-
Die alkal. Lösung wird auf Zusatz von Bleiacetat nicht schwarz: Seide.
Der lösliche Teil wird durch Bleiacetat nicht schwarz, der unlösliche schwärzt sich: Seide und Wolle.
löst nichts
löst nichts
Die Chlorwasser wie auch Ammoniak Masse färben die Faser: schwärzt rotnicht sich braun durch Die Alkoholische FuchsinBleilösung färbt die Faser: acetat : Faser wird Wolle. Färbung durch dauernd auswaschrauch. bar SalpeterKalilauge Kalilauge säure färbt gelb färbt nicht rot: gelb: Jod und NeuBaumSchwefelsäure seewolle. färben flachs. gelb: blau: H a n f Flachs
Gewichte und Gewichtssätze. a) T e c h n i s c h e
löst teilweise auf Ein Teil wird sich durch Bleiacetat: nicht schwärzen schwärzen Kalilauge löst die im Chlorzink unlöslich gebliebenen Fasern teilweise. Die bleibenden Fasern lösen sich "in Kupferoxydammoniak: Gemenge v.Wolle, Seide, Baumwolle.
Pikrinsäure färbt teilweise gelb; der übrige Teil bleibt weiss: Seide und Baumwolle.
löst nicht Salpetersäure färbt teilweise gelb, der übrige Teil bleibt weiss: Gemenge von Flachs und Baumwolle.
G e w i- c h t e ( P r ä z i s i o n s - G e w i c h t e ) , g e e i c h t . 1 2 5 10 L'O 50 100 200 500 1000 g. Aus Messing : 0,15 0,18 0,20 0,25 0,30 0,50 0,80 1,20 2,50 4,50 Mk. Aus Messing vernickelt . 0,18 0,20 0,25 0,30 0,35 0,60 .1,00 1,50 2,80 5,00. „
Gewicht, spezifisches — Gips.
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Einzelne Handelsgewichte ans Eisen, geeicht: 100 200 500 g 1 Stück . . . . . . . 0,40 0,45 0,55 0,Gb Tragbare Gewichtsätze von 1 g bis 2 kg (von 1—500 darüber aus Eisen), geeicht . . . . . . Präzisionsgewichtsätze, geeicht: Von 1 cg bis . . . 20 50 100 Aus Messing . . . . 3,25 3,75 4,50 Aus Messing vernickelt 3,50 4,00 4,75
b) P r ä z i o n s g e w i c h t e nauest justiert.
2 5 10 20 kg. 0,90 1,80 2,90 5,50 Mk. g aus Messing, . . . . Satz Mk. 18,00 200 7,00 7,50
500 10,00 10,50
1000 g. 14,50 Mk. 15,50 „
für chemisch-analytische Wägungen, ge-
Einzelne Gewichte aus Messing, stark vergoldet: 1 2 5 10 20 50 100 200 500 1000 g. Stück 0,90 1,10 1,20 1.50 2,25 3,00 3,75 4,00 7,00 12,00 Mk Einzelne Bruchgramme aus P l a t i n und aus A l u m i n i u m : 0,(101 0,002 0,005 0 01 0,02 0,05 0,1 0,2 0,5 g. Aus Platin . . 0,20 0,25 0,25 0,40 0,45 0,55 0,70 1,05 1,60 Mk. Aus Aluminium 0,15 0,15 0,15 0,20 0,25 0,30 0,35 0,50 0,75 „ Reitergewichte: Von Aluminium Gold Platin ä 10 mg 0,20 0.30 0,30 Mk. ä 1 mg 0,25 0,35 0,35 „ G e w i c h t s ä t z e in M a h a g o n i - E t u i , die Gewichte von 1 g aufwärts stark vergoldet, Bruchgramme von Platin, mit Elfenbeinpinzette und Reiter: Von 1 mg bis 10 20 50 100 200 500 1000 g. Der Satz . . . 19,00 21,00 25,00 29,00 41,00 52,00 70*00 Mk. Dieselben Gewichtsätze fein poliert und lackiert (nicht vergoldet): Von 1 mg bis 10 20 50 100 200 500 1000 g. Der Satz . . . 16,00 19,00 21,00 26,00 36,00 45,00 58,00 Mk. Dieselben Gewichtsätze, die Gewichte platiniert: Von 1 mg bis 10 20 50 100 200 500 1000 g. Der Satz . . . 21,00 23,50 28,00 32,50 45,00 58,00 78,00 Mk. G e w i c h t s ä t z e v o n B e r g k r i s t a l l für genaueste Wägungen, absolut unveränderlich,, Bruchgramme aus Platin, Elfenbeinpinzette, in Mahagoni-Etui: Von 1 mg bis 50 100 g. Der Satz . . . 120,00 180,00 Mk. Dieselben Gewichtsätze von f e i n s t e m K r i s t a l l g l a s e , sonst ebenso: Von 1 mg bis 50 100 200 g. Der Satz . . . 55,00 65,00 85,00 Mk.
G e w i c h t , spezifisches, siehe „ S p e z i f i s c h e s G e w i c h t." Gewürze. Zu den Gewürzen zählt man vor allem Pfeffer, Zimt, Nelken, Ingwer, Kümmel, Anis, Muskatblüte und Muskatnüsse sowie Vanille. Durch Extraktion der Gewürze stellt man die G e w ü r z e x t r a k t e und durch Mischung solcher mit Salz die G e w ü r z s a l z e her, die als Ersatz der Gewürze vielfach evrwendet werden« Gewürzmühlen: F. W. Schiibach, Leipzig, Harkortstr. 19/21.
Einrichtungen für Gewürzmühlen: Fried.
Krupp
Aktiengesellschaft
Urusonwerk,
Magdeburg-Buckau.
Gewtlrznelkentfl siehe „N e 1 k e n ö 1". Giftmehl = A r s e n i g e S ä u r e , s. „ A r s e n v e r b i n d u n g e n". Gips. Der Gips ist wasserhaltiges Calciumsulfat CaS0 4 + 2 H 2 0. Beint Erhitzen auf 110—120° verliert er den grössten Teil seines Kristallwassers, während der Rest bei weiterem Erhitzen bis ca. 170° entweicht. Der nicht vollständig vom Kristallwasser befreite (gebrannte) Gips nimmt bei Berührung mit H 2 0 dasselbe begierig auf, indem er dabei erhärtet. Diese Eigenschaft, die den Gips so wertvoll macht, geht verloren, wenn man das Brennen soweit fortsetzt, dass weniger als 3 % H s O zurückbleiben; man nennt ihn dann t o t g e b r a n n t e n Gips.
307
Glandulen.
Das Gipsbrennen geschieht nach verschiedenen Methoden. Bei allen muss auf eine durchaus gleichmässige Erhitzung Bedacht genommen werden (namentlich bei grossstückigem Material), weil andernfalls ein Gemisch von totgebranntem mit zu schwach gebranntem Gips entsteht. Bei kleineren Quantitäten brennt man den Gips in eisernen Pfannen, nachdem man ihn vorher pulverisiert hat; während des Erhitzens wird fortwährend umgerührt und der Prozess fortgesetzt, bis eine über das Pulver gehaltene Metallplatte nicht mehr mit Wassertröpfchen beschlägt. Im Grossen brennt man den Gips in sehr verschiedenen Öfen; will man feine Produkte erzielen, so muss man dafür sorgen, dass die Feuergase nicht direkt mit dem Material in Berührung kommen, weil sonst ein Teil des Sulfats zu Schwefelcalcium reduziert wird. So benutzt man vielfach Öfen, die den Brotbacköfen ähnlich sind; dieselben werden entweder indirekt durch Generatorgas geheizt, oder man erhitzt sie innen durch ein Holzfeuer bis auf die notwendige Temperatur, zieht dann Kohlen und Asche heraus und trägt die Beschickung ein. Neuere Öfen bestehen aus Eisenblechtrommeln, Eisenblechzylindern, andere aus gusseisernen Retorten, wieder andere aus Systemen von Kammern 11. s. w. Da sich der entwässerte Gips viel leichter zerkleinern lässt als das natürliche Mineral, so bevorzugt man im Grossbetriebe diejenigen Verfahren, die das Brennen grosser Stücke möglich machen. Andere Methoden brennen den Gips etwas vor, zerkleinern dann und bringen den Brennprozess hierauf zur Vollendung. Nach dem geschilderten Verfahren gewinnt man den s c h n e l l b i n d e n d e n Stuck-, Putz- oder Modellgips. Zur Fabrikation des l a n g s a m bindenden Estrich- und Baugipses erhitzt man das Mineral bis zur Glühhitze (500°); er nimmt dann H 2 0 nur noch sehr langsam auf, erstarrt aber damit im Verlaufe von Wochen zu einer durchscheinenden, sehr harten Masse. P r ü f l i n g ' : Die eingehende Untersuchung geschieht nach den allgemein bekannten Methoden der anorganischen Analyse. Gips findet als ausgesprochener R a p i d b i n d e r überall da Anwendung, wo sehr schnelles Erhärten verlangt wird. Richtig gebrannter Gips soll in 3—4 Minuten abgebunden sein; er muss dazu immer noch einen Wassergehalt von etwa 3 besitzen. Sein sp. G. ist alsdann 2,889, während vollständig wasserfreier Gips (Anhydrit) ein sp. G. von 2,926 hat. Man hat also beim gebrannten Gips in erster Linie den W a s s e r g e h a l t und das s p e z i f i s c h e G e w i c h t festzustellen. Im übrigen sind spezielle Prüfungsmethoden für Gips bis jetzt noch nicht normiert worden.
Weiteres d ü n g e n".
siehe
Calciumsulfat
unter
„Calciumverbin-
Gips, präpariert bei 1(100 kg . . . Gips, gebrannt „ „ ehem. rein (Alabastergips) D. A. IV
Anlagen zur Zerkleinerung von Gips:
»/„ kg Mk. 12,00 o/ 0 „ „ 8,00 °;'„ „ „ 15,00 °/ 0 „ 36,00
I. Für eine Leistung von ca. 5 u 0 0 kg Gipsmehl in 10 Stunden (Kraftbedarf einschliessl. Transmission und Transportapparate etwa 10 HP.): 1 Glockenmühle . 1 Vertikal-Mahlgang
Mk. 1 0 1 5 , 0 0 „ 1105,00 Mk. 2 1 2 0 , 0 0
II. Für eine Leistung von ca. 1 0 0 0 0 kg Gipsmehl in 10 Stunden {Kraftbedarf einschliessl. Transmission und Transportapparate etwa 2 0 H P . ) : 1 Steinbrecher 1 Glockenmühle 2 Vertikal-Mahlgänge
Gips:
Bernfeld & Rosenberg, Wien 9/1, Liechtenstein- ' Lauterberger Barytwerke, str. 21. | Lauterberg i. Harz.
Dr.
„ n
Mk. 4570,00
Rudolf
Gips, Anlagen zur Gewinnung von:
C. T. Speyerer & Co., Berlin SW., Hafenplatz 4.
Einrichtungen für Gipsmühlen: Fried.
Krupp
Aktiengesellschaft
Grusonwerk,
Magdeburg-Buckau.
G l a n d u l e n siehe „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e".
1345,00 1015,00 2210,00
20*
Alberti,
308
Glanzgold —
Glas.
Glanzgold. Braunschwarze, etwas dickliche Flüssigkeit von aromatischem Geruch. Dient zur Dekoration von Porzellan: Man trägt das Glanzgold mit dem Pinsel auf; nachdem es auf dem Porzellan verharzt ist, wird es im Feuer eingebrannt. D a s Glanzgold enthält etwa 10 % Gold, im übrigen Harze, Lavendenöl und Wismut; die Einzelheiten der Darstellung werden geheim gehalten.
Cliel». Werke vorm. ])r. Heinrich Byk, Berlin NW.
G l a s . Man teilt die Gläser ein in K a l k g l ä s e r und B l e i g l ä s e r ; die ersteren scheidet man in Kali-Kalkgläser ( K a l i g l ä s e r ) und NatronKalkgläser ( N a t r o n g l ä s e r ) . Ihre Zusammensetzung drückt man durch die allgemeine Formel a u s : x . K 2 0 (oder x . N a 2 0 ) + y . CaO + n . S i 0 2 . In den Bleigläsern ist CaO durch PbO ersetzt. Die Rohmaterialien der Glasfabrikation teilt man ein in K i e s e 1 s ä u r e , F 1 u s s m i 11 e I und E n t f ä r b u n g s - bezw. F ä r b u n g s m i t t e l . 1. K i e s e l s ä u r e . Hauptsächlich als Sand, Kieselgur, Feuerstein oder Quarz benutzt.. T o n i g e Beimengungen im Sand geben ein leichter schmelzbares Produkt. 2. F 1 u s s m i 11 e 1. Zu nennen sind Kali, Natron, Kalk, Baryt, Strontian, Bleioxyd, Borsäure, Zinkoxyd 1 ) sowie einige natürliche Silikate. Kali wird als P o t t a s c h e (natürliche oder Mineralpottasche) sowie auch als Sulfat, Natron meistens als Sulfat, sonst als Soda verwendet. Kalk muss für weisse Gläser Fe-frei sein; man wendet rohes Karbonat (Marmor, Schlämmkreide) sowie gebranntes CaO an. Zur Herstellung von Milchglas benutzt man Calciumphosphat. Für optische Zwecke werden jetzt vielfach die B a r y t g l ä s e r verwendet, da sie ein fast so hohes Lichtbrechungsvermögen haben wie die Bleigläser, jedoch härter als diese sind. Das Bleioxyd verwendet man meistens in Form der Mennige, da man bei diesem hohen Oxyd kaum eine Reduktion zu Pb zu befürchten hat. Für KalkBleigläser wird zuweilen auch C a i c i u m p l u m b a t verwendet. Als vorzügliches Flussmittel wirkt die B o r s ä u r e , die teils als solche, teils als B o r a x verwendet wird; sie findet namientlich für optische Gläser sowie E m a i l (s. d.) Verwendung. Als natürliche Silikate, die ihrer Zusammensetzung nach mit dem G l a s e verwandt sind und als Flussrnittel dienen können, sind die B a s a l t e , Trachyte, weiter G r a n i t e , Feldspat, Glimmer, Obsid i a n e , dann L a v a , B i m s s t e i n u. s. w. zu nennen. Sie werden überall da zur Verwendung gelangen, wo sie in der Nähe vorkommen, also billig genug herangeschafft werden können. Schliesslich sind als Flussmittel die G l a s s c h e r b e n von grösster Bedeutung: Jedem Satz wird mindestens der dritte Teil an Glasscherben zugesetzt. 3. E n t f ä r b u n g s - u n d F ä r b u n g s m i t t e l . Ein viel benutztes Entfärbungsmittel ist die a r s e n i g e S ä u r e (Arsenik); sie wirkt durch Oxydation der Kohle, des Schwefelnatriums und der Eisenoxydulverbindungen. Gleichzeitig bewirkt der Arsenik ein starkes Aufschäumen der G l a s m a s s e und so eine innige Mischung des Satzes. Mechanisch reinigend und gleichzeitig oxydierend wirkt der S a l p e t e r . Neuerdings leitet man auch häufig S a u e r stoff in die geschmolzene G l a s m a s s e ein, der als gutes Entfärbungsmittel wirkt. Rein optisch entfärbend wirken B r a u n s t e i n (Mangandioxyd) und Nickeloxydul. Ersterer färbt das G l a s amethystrot und hebt dadurch die grüne Färbung des eisenhaltigen G l a s e s auf. Da aber auf diese W e i s e immer etwas violett erscheinende Gläser entstehen, zieht man dem Braunstein das Nickeloxydul vor, das bei entsprechendem Zusatz eisenhaltige Gläser vollständig farblos erscheinen lässt. Die zum Färben des G l a s e s dienenden M a terialien siehe unter „ G l a s f a r b e n " . Die Rohmaterialien werden zerkleinert, im gewählten Verhältnis gemischt und unter Zusatz von Glasscherben eingeschmolzen. Das Schmelzen geschieht ') Auch Wismutoxyd und Thalliumoxyd kommen gestellten Gläser finden wegen ihres hohen Glanzes eine Linsen zu optischen Instrumenten.
in Betracht. Die damit her(beschränkte) Verwendung für
309
Glaserkitt — Glasfarben.
in G i a s h ä f e n oder G l a s w a n n e n . Die Glashäfen sind runde, offene oder bedeckte, aus schwer schmelzbarem Ton und Schamotte hergestellte, nach unten verjüngte Gefässe, die zwischen 60 und mehr als 1000 kg Satz fassen; sie werden auf den Glashütten selbst gefertigt. Für die Gussspiegelfabrikation verwendet man G l a s w a n n e n , d. h. viereckige Häfen; sie tragen rundherum einen Falz, um mit Zangen gefasst und gehoben werden zu können. Die G 1 a s ö f e n sind stehende Flammöfen, die 6—10 Häfen fassen und ausserdem Raum enthalten, um Arbeitsstücke aller Art mehrmals darin erweichen zu können. Bedingung für ein brauchbares Produkt ist, dass der Arbeitsraum von Kohle und Asche vollständig frei bleibt. Früher heizte man ausschliesslich mit Holz, jetzt mit Steinkohlen, Braunkohlen und Torf. Den wichtigsten Fortschritt der Glasfabrikation bezeichnet die von S i e m e n s eingeführte G a s f e u e r u n g , durch die mittels geringwertigen Brennmaterials ein reines Feuer erzeugt wird. Namentlich hat der S i e m e n s sehe R e g e n e r a t i v g a s o f e n in den meisten Glashütten Eingang gefunden. Er besteht aus einem Generator, in dem die Heizgase erzeugt werden (vgl. „ G e n e r a t o r g a s " ) , weiter aus den Regeneratoren, in denen die entlang streichenden Heizgase sowie die zugeführte Luft durch die benachbarten Ofenwandlungen stark erhitzt werden, sowie aus dem Schmelzofen selbst. Die neueren Sinmensschen W a n n e n ö f e n , die ebenfalls mit Regenerativgasfeuerung versehen sind, bedürfen überhaupt keiner Häfen, da die passend geformte, vertiefte Ofensohle selbst das Schmelzgefäss bildet. Nach dem D. R. P. 124 702 erzeugt man Glas auf e l e k t r i s c h e m Wege, indem man den Glassatz durch Transportschnecken den im Schmelzraum angeordneten Elektrodenpaaren zugeführt und hier durch die Lichtbogen schmilzt. Die Schmelze gelangt sodann in den Läuterungsrauni, wo sie weiter elektrisch erhitzt und geläutert wird. Charakteristisch für das Verfahren ist es, die Schmelzung des Glassatzes durch F l a m m b o g e n - E r h i t z u n g , die Läuterung durch W i d e r s t a n d s e r h i t z u n g vorzunehmen. Das Glas wird in engem Räume, mit geringem Stromverbrauch und ohne jede Verunreinigung durch Flammengase u. s. w. kontinuierlich geschmolzen und geläutert. Besonders der Läuterprozess durch die regulierbare Widerstandserhitzung erfolgt rascher und besser als bisher. Verbesserungen dieses Verfahrens sind in den D. R. P. 128 250, 131 291 und 134 935 niedergelegt. Die verschiedenen Gläser schwanken in ihren Eigenschaften ausserordentlich nach der Zusammensetzung; man hat festgestellt, dass für die Anfertigung chemischer Apparate solche Gläser am geeignetsten sind, deren Kieselsäure dazu hinreicht, ein Trisilikat zu bilden, während das Atomverhältnis von Kalk zu Alkali 1 : 1,3 bis 1 : 1,5 beträgt. Ein Glas, in dem die Atomverhältnisse Si0 2 : CaO : K 2 0 (bezw. Na 2 0) = 7,2 : 1 : 1,34 sind, hat sich beim Kochen mit Wasser und verdünnten Säuren als besonders widerstandsfähig erwiesen. Im übrigen ist zu merken, dass Kaligläser löslicher als Natrongläser sind; mit steigendem Kieselsäuregehalt nimmt die Widerstandsfähigkeit gegen Lösungsmittel, gleichzeitig aber auch die Sprödigkeit und Schwerschmelzbarkeit zu. Im besonderen siehe noch „ H a r t g l a s " , „ S t r a s s " und „ W a s s e r g l a s " . Glas- und Glasarten: G l a s h ü t t e F r i e d r i c h s t h a l , G. m. b. H., F r i e d r i c h s t h a l b. C'ostebrau.
(Verpackungsflaschen jeder A r t . )
Zerkleinerungs- und Sortier-Anlagen für Glasfabriken:
Fried.
Krupp
Aktiengesellschaft
Grusonwerk,
Magdeburg-Buckau.
G l a s e r k i t t siehe „ K i t t e". Glaserkitt: H e r m a n n J e n t z s c h , Jjeipzig-Sellershausen. G l a s f a r b e n . Zum Färben des Glases dienen in der Regel Metalloxyde oder Metallsalze, die sich im Glase zu gefärbten Silikaten umsetzen. Es sind als Glasfarben Verbindungen von E i s e n , M a n g a n , K u p f e r , K o b a l t , S i l b e r , C h r o m und G o l d hauptsächlich zu nennen. 1. E i s e n . Dient namentlich zur Grünfärbung (Eisenoxydul); mit Eisenoxyd lassen sich gelbe, orangegelbe, rote, braune und violette Töne erzeugen, doch tritt sehr leicht eine Reduktion zu Oxydul ein. Zum Zwecke der Grönfärbung wird das Fe in Form eisenhaltigen Sandes oder Tones dem Satze beigemischt.
310
Glasgerätschaften.
2. M a n g a n , in Form von Mn0 2 (Braunstein) zugesetzt. Färbt violettrot; die Färbung wird leicht durch Emfluss reduzierender Agentien zerstört. Durch Zusatz von Fe 2 0 3 oder CuO zum Manganglase kann man g r a u e Gläser erzeugen; viel Mn0 2 färbt schwarz. 3. K u p f e r . CuO färbt blaugrün, Cu 2 0 dagegen blutrot. 4. K o b a l t , färbt, entweder als reines Oxyd oder aber als Smalte, Th^nards Blau u. s. w. angewendet, das Glas blau. 5. S i l b e r . Silberverbindungen färben das Glas (namentlich Bleiglas) gelb. 6. C h r o m . Dient zur Erzeugung intensiv gelbgrüner Gläser; man verwendet es meistens in der Form des G u i g n e t s c h e n G r ü n s , das durch Glühen von Kaliumbichromat mit Borax gewonnen wird. 7. G o l d . Dient zur Darstellung des echten Rubinglases; es wurde früher in der Form des C a s s i u s P u r p u r s (siehe unter „ G o l d f a r b e n " ) verwendet, während man jetzt der Glasmasse direkt Goldchloridlösungen zusetzt. Die rosenrote bis purpurrote Färbung entsteht erst beim Anlassen der Gläser. Nach dem D. R. P. 138 281 stellt man massives Goldrubinglas aus barythaltigen Glassätzen her, indem man dem Satz soviel gelöstes oder fein zerteiltes Gold beimischt, dass auf 10 000 Teile Sand 0,25 bis 1,7 T. Au kommen; hierauf folgt Abschmelzen im Glasofen. Als Alkali verwendet man Na und als zweiwertiges Metall Ba in Form von Ba(N0 3 ) 2 ; zur Sicherung des Erfolges wird ein Reduktionsmittel während der Schmelzzeit zugefügt. Es sind noch viele andere Metallverbindungen zum Färben von Gläsern im Gebrauch, z. B. erzeugt U r a n o x y d lebhaft grünlichgelb fluorescierende Gläser ( U r a n g l a s , A n n a g e l b ) ; mit A n t i m o n s u l f i d e n erzeugt man goldgelbe, mit S c h w e f e l k u p f e r sepiabraune, mit M o l y b d ä n g l ä n z tiefrotbraune Gläser. Andere Glasfarben bewirken nicht direkt eine Färbung, sondern setzen einen der Glasbestandteile in einen gefärbten Körper um. In dieser Weise wirkt namentlich Kohle sowie mannigfache (in der Glasmasse verkohlende) organische Verbindungen, die die Sulfate des Glases in Sulfide überführen und so die den letzteren eigentümliche Färbung verursachen. Metallverbindungen, die sich nicht oder nur in mässigem Grade im Glase zu lösen vermögen, zieht man zur Erzeugung halb durchsichtiger und undurchsichtiger Gläser heran. So wirkt Z i n n o x y d (Zinnasche), weiter C a 1 c i u m p h o s p h a t (Knochenasche), dann K r y o l i t h , C a l c i u m f l u o r i d (Flussspat) u. a. in. Die M i l c h g l ä s e r , B e i n g l ä s e r , O p a l g l ä s e r , S p a t g l ä s e r u. s. w. sind so erzeugt. Die Herstellung der farbigen Gläser ( B u n t g l a s ) geschieht durch Auflösen der genannten und mancher andern Metallverbindungen im Glasfluss. Man unterscheidet i n d e r M a s s e g e f ä r b t e G l ä s e r und Ü b e r fanggläser. Letztere bestehen aus einer dickeren Schicht farblosen Glases, welche bedeckt („überfangen") ist von einer dünnen Schicht gefärbten Glases. Es lassen sich auf diese Weise mehrere verschieden gefärbte Schichten übereinander legen; durch Abschleifen oder Abätzen der äusseren Schicht an bestimmten Stellen kann man buntfarbige Zeichnungen auf dem gläsernen Gegenstande anbringen. Um i r i s i e r e n d e s G l a s zu erzeugen, werden nach R i n d s k o p f (Chem. Ztg. 1902 Repert. 273) die zum Irisieren erforderlichen Substanzen, z. B. Zinnsalz, Strontiumnitrat oder Baryumnitrat, unter Einwirkung des elektrischen Stromes in einem geeigneten Behälter zur Verdampfung gebracht und der an der Glaspfeife befindliche Gegenstand in heissem Zustande durch eine verschliessbare Öffnung in das Innere des Behälters eingeführt. Nachdem das Glas der Einwirkung der Dämpfe eine gewisse Zeitlang ausgesetzt war, wird es in den Kühlofen gebracht. G l a s g e r ä t s c h a f t e n . Die meisten für den Chemiker in Betracht kommenden Glasgerätschaften sind in besonderen Artikeln behandelt, wo man ihre Preise vergleichen wolle, so z. B. unter „B e c h e r", „ B e c h e r g l ä s e r", „ F l a s c h e n", „H ä h n e", „ K ä s t e n", „ K o l b e n", „ M e s s g e f ä s s e", „ A r ä o m e t e r " . „ B a r o m e t e r", „ T h e r m o m e t e r " , „ R e t o r t e n",
311
Glasgerätschaften.
-,,R e a g j e r g l ä s e r", „R ö h r e n", „ S c h a 1 e n", „U h r g 1 ä s e r", u. s. w.; a n d e r e wieder sind unter den ihre V e r w e n d u n g charakterisierenden Artikeln zu finden, z. B. Milchuntersuchungsapparate unter „M i 1 c h". G l a s p e r l e n , zum Füllen von Trockenapparaten: Kleinere . 1 kg Mk. 3,00—4,50 Grössere ( 4 — 6 mm Durchm.) 100 Stück Mk. 0,45 G l a s g l o c k e n , von starkem weissem Glase, Luftpumpenglocken, mit Knopf und breitem abgeschliffenen Rande: Innere Höhe 12 12 15 15 15 17,5 20 20 20 cm. Durchm. ca. . . 5 9 10 12 15 17,5 12 15 20 „ Stück 0,80 1,20 1,35 1,65 2,25 2,70 2,00 2,50 3,20 Mk.
Innere Höhe 25 25 30 30 30 „ Durchm. ca. . . 15 20 15 20 25 Stück 2,75 3,60 3,50 4,00 5,00 Glasglocken von weissem Glase ohne Rand, mit Knopf oder Höhe 8 10 13 15 18 Durchm 7 9 10 13 15 Stück 0,60 0,75 0,90 1,10 1,35 Glasglocken ohne Rand und ohne Knopf zum Bedecken von Höhe 12 12 15 15 15 15 20 Durchm 7 12 7 10 15 20 10 Stück 0,50 0,75 0,60 0,75 0,90 1.10 0,90
30 35 40 30 25 30 6,75 9,00 11,00 Hals: 20 25 30 15 20 25 1,75 2,25 2,50 Präparaten: 20 20 20 20 15 20 25 30 1,10 1,65 2,25 3,40
cm. „ Mk. cm. „ Mk. cm. „ Mk.
Höhe . . . . . 25 25 25 30 30 30 35 40 45 50 cm. Durchm 15 25 30 15 20 30 25 30 30 30 „ Stück 1,50 2,25 2,75 1,80 2,75 3,75 3,40 4,75 6,00 7,50 Mk. Glasglocken von weissem Glase mit Hals und seitlichem Tubus am Boden: Innere Höhe . . . . 25 30 cm. „ Durchm. ca. . 14 18 „ Stück 4,00 5,00 Mk. H o h e G l a s g l o c k e n mit Knopf zum Bedecken von Mikroskopen: Höhe 30 32 36 40 cm. Innerer Durchm. . . . 15 18 18 20 „ M i t Rand, Stück . . 3,00 4,00 6,00 8,00 Mk. O h n e Rand, Stück . . 2,00 3,(0 4,50 6,00 „ G l a s p i n s e l von gesponnenem Glas, für Säuren Mk. 0,50 G l a s p l a t t e n , mit abgekanteten Rändern: Seitenlänge od, Durchm. 5 8 10 13 15 18 21 25 2.S 30 cm. Quadratisch, 10 Stück . 0,40 0,60 0,90 1,25 1,70 2,30 2,80 4,00 5,50 6,50 Mk. Rund 10 Stück . . . 0 , 4 5 0,70 1,10 1,35 1,80 2,40 2,HO 4,25 5,75 6,75 „ Glasplatten, auf einer Seite matt oder mit breitem matten Rande 50 °,o, mit seitlichem Ausschnitt 50°/o, mit zentraler Bohrung 100°/ o . aus starkem Doppelglase 100°/„ mehr. Glasplatten aus starkem Spiegelglase, eine Seite feinmatt geschliffen, mit beschliffenen Kanten: Seitenlänge od. Durchm. 15 20 25 30 35 40 cm. Quadratisch, Stück . . 1,00 1,55 2,50 3,25 4,00 5,50 Mk. Rund, Stück . . . . . 1,25 I/O 2,75 3,50 4,50 6,0V » Glasplatten aus Gussglas, für Vakuum-Exsikkatoren, quadratisch. 2,5 cm dick, auf einer Seite plan feinmatt geschliffen, mit bekanteten Rändern : Seitenlänge 34 45 cm. Stück 8,00 12,00 Mk. Farbige, quadratisch mit beschliffenen Kanten: Seitenlänge 5 10 15 20 cm. Stück. . . 0,10 0,25 0,60 0,90 Mk. G l a s r ö h r e n siehe unter „ R ö h r e n " . G l a s s t ä b e , in ganzen Längen von etwa 1,5 m °/0 kg Mk. 140,00; 1 kg Mk. 1,60 Glasstäbe (Rührstäbe), geschnitten und an beiden Enden verschmolzen: Länge 10 15 20 25 25 30 35 40 40 45 50 50 70 cm. Durchm. A 5 6 7 8 8 10 11 15 11 15 20 20 mm. 10 Stück 0,30 0,35 0,40 0,50 0,75 0,90 1,50 3,00 6,00 4,00 8,00 10,00 13,00 Mk.
312
Köpenickerstrasse 54.
Fabrikate! Gläser und Utensilien für chemische Zwecke.
Flaschen und Gläser für Chemikalien, Drogen, Farben, Konserven, Konfitüren, Parfümerien, Liqueure.
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G l a s s t e i n e . Hohle, auswechselbare Glasbausteine nach D. R. P. 133 927 sind geeignet zur Verwendung als Fenster, lichtdurchlassende W ä n d e u. s. w. in Fabriken und Lagerhäusern. Das Auswechseln einzelner Steine erfolgt ohne Störung des Verbandes; dies wird dadurch erreicht, dass sich auf den Lagerflächen Erhöhungen befinden, welche die Lagerfugen abgrenzen, und a n d e r seits den Erhöhungen entsprechende, wechselseitig verlegte Ausschnitte. Ein ganzer Stein 1 2 5 x 2 5 0 Ein h a l b e r S t e i n 1 2 5 X
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G l a s u r siehe „E m a i 1". G l ä t t e (Bleiglätte) siehe unter „ B l e i f a r b e n" und „B 1 e i v e r b i n d ü n g e n". G l a u b e r s a l z (Natriumsulfat) siehe ,,N a t r i u m v e r b i n d u n g e n " und ,,S u l f a t". G l o v e r - T u r m siehe „ S c h w e f e l s ä u r e". G l u c i n siehe „ S ü s s s t o f f e , k ü n s t l i c h e".
Glllhapparate.
G l ü h ö f e n siehe , , ö f e n". G l ü h s c h i f f c h e n siehe ,,E 1 e m e n t a r a n a 1 y s e". G l ü h s c h ä l c h e n mit flachem Boden aus Berliner Porzellan: No 1 2 3 Inhalt . . 4 9 13 ccm. Durchm. 3,3 4,2 4,7 cm. Stück . . . 0,20 0,30 0,35 Mk. Glühschälchen tief, mit flachem Boden, aus Meissener Porzellan." No 1 2 3 Inhalt . Durchm. stück . . .
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0 —
.
8,5 0,60
2 5 4 ' 1 15 0,50
4 9,1 5,8 1,5 60 0,80
3 6,8 4,5 1 25 0,60
Verbrennungsschalen 1 3,2 7,5 0,50
1* 2,6 6 0,40
2 2 5 0,25
cm.
ccm. Mk.
aus Meissener 3 1,6 3,6 0,25
Mk.
Porzellan.
Glühkörper — Glycerin.
314 Glühschalen Inhalt . Gewicht Preis . . . .
gross 6 8,¡>00 8.50
aus Graphit: mittel 0,36 0,650 1.30
klein 0 , 2 3 1. 0 , 4 5 0 kg. 1,00 Mk.
G 1 ü h t i e g e 1 siehe ,,T i e g e 1". GlUhkörper siehe ,,G a s g 1 ü h 1 i c h t". GlUhlicht siehe „G a s g 1 ü h 1 i c h t". G l y c e r i n (ölsüss). C3H6(OH)3. Kommt im freien Zustande in der Natur nicht vor, findet sich dagegen, mit Fettsäuren zu den entsprechenden Glyceriden verbunden, in allen Fetten des Tier- und Pflanzenreichs. Man stellt das Glycerin durch Verseifung der Fette dar und gewinnt es als Nebenprodukt bei der Fettsäure- und Seifenfabrikation. Meistens zersetzt man die Rohfette mit Kalk in kupfernen Autoklaven. Dem entstandenen kalkhaltigen, noch etwas Kalkseife enthaltenden Glycerinwasser setzt man zur Ausscheidung der Fettsäuren und des Kalkes H2SO» zu, neutralisiert mit CaO und dampft im Vakuum zur Sirupdicke ein. Oft wird das Glycerin auch in offenen Pfannen nur wenig eingedampft und dann an die besonderen Glycerinraffinerien weitergegeben. Geschieht die Verseifung der Fette mit H2SOI, so müssen die erhaltenen Glycerinwässer zuerst mit CaO neutralisiert und vom ausgeschiedenen CaSOi getrennt werden; dann wird nach dem oben geschilderten Verfahren weiter gearbeitet. Das reinste Glycerin erhält man, wenn man die Fette mit Wasserdampf verseift. Wurde anfänglich nur von den aus Stearinfabriken stammenden Rohglycerinen Gebrauch gemacht, so entwickelte sich seit 2 Dezennien auch die Herstellung der Glycerine aus Seifensiederunterlauge; man bezeichnet das so gewonnene Glycerin als L a u g e n g l y c e r i n , während das direkt durch Fettverseifung mit H2SO» erhaltene den Namen D e s t i l l a t i o n s g l y c e r i n und das aus der Stearinfabrikation stammende den Namen S a p o n i f i k a t i o n s g l y c e r i n führt. Über die Gewinnung von Glycerin aus Unterlauge sind zahlreiche Mitteilungen an die Öffentlichkeit gekommen, wenn auch noch manches geheim gehalten wird. Die Unterlauge wird abgekühlt und filtriert und nun am besten zunächst bis auf 40 % Glyceringehalt konzentriert. Dann folgt eine chemische Reinigung, die hauptsächlich im Ansäuern mit HCl und darauffolgenden Filtrieren besteht. Nunmehr wird im Vakuum bis zu etwa 80 % Glycerin konzentriert; man kühlt hierauf ab und filtriert nochmals, wobei sich das schon vielfach verwendbare R o h g l y c e r i n ergibt.• Die im Artikel „ F e t t s ä u r e " erörterte Fettspaltung durch Fermente •eignet sich ebenfalls zur Glyceringewinnung, denn man erhält dabei ausser der Fettsäure ein Glycerinwässer mit 40—50 % Glycerin. Nach dem D. R. P. 141 703 soll man Glycerin aus Destillationsrückständen vergorener Massen (Schlempe u. dgl.) gewinnen können, und zwar liegt dem Verfahren (Chem. Ztg. 1903, £88) folgendes Prinzip zu Grunde: Wenn man in einem luftleeren Räume bei einer Temperatur, die 300° nicht übersteigt, Destillationsschlempe, z. B. Melasseschlempe, destilliert, so ist der Rückstand nach dem Ubergehen des Glycerins und des Wassers bei der Temperatur von 300° flüssig und fliesst von selbst ab. Die Zeitdauer, die Glycerin und Wasser zum Entweichen brauchen, richtet sich nach der Dicke der Schicht. Das Verfahren besteht nun im wesentlichen in einem fortgesetzt regulierten und regelmässigen Herabrieselnlassen der Schlempe über die Wände eines abgeschlossenen möglichst luftleeren Raumes, der durch eine äussere Wärmequelle auf nicht über 300° erwärmt wird. Die Schlempe tritt in flüssigem Zustande ununterbrochen ohne Vermittelung mechanischer Vorrichtungen in den Raum, •durchfliesst ihn und verlässt ihn ebenso. Dabei verliert sie auf ihrem Wege, der eine genügende, der Dicke der flüssigen Schicht auf den Wänden entsprechende Länge haben muss, zuerst ihr Wasser und darauf ihr Glycerin. Der -aus der Schlempe sich entwickelnde Dampf erhält eine kreisende Bewegung und wird gleichzeitig überhitzt, damit er die mitgerissenen festen Teile ab-
315
Glycerin.
Spez. (iew. bei
Iirechungsindex bei
13 — 14° C. 1 2 . 5 — 1 2 , 8 ° C. 1,2691 1,2664 1,2637 1,2610 1,2584 1,2557 1,2531 1,2504 1,2478 1,2451 1,2425 1,2398 1,2372 1,2345 1,2318 1,2292 1,2265 1,2238 1,2212
1,2185 1,2159 1,2122 1,2106 1,2079 1,2042 1,2016 1,1999 1,1973 1,1945 1,1918 1,1889 1,1858 1,1826
1,1795
1,4758 1,4744 1,4729 1,4715 1,4700 1,4686 1,4671 1,4657 1,4642 1,4628 1,4613 1,4598 1,4584 1,4569 1,4555 1,4540 1,4525 1,4511 1,4496 1,4482 1,4467 1,4453 1,4438 1,4424 1,4409 1,4395 1,4380 1,4366 1,4352 1,4337 1,4121 1,4304 1,4286 1,4267
rtO G6 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 34 33
Spez. G e w . Í Brechungs, . ' index bei . I bei
-14" C. 12,5 —I2,8"C
1,1764 1,1733 1,1702 1,1671 1,1640 1,1616 1,1582 1,1556 1,1530 1,1505 1,1480 1,1455 1,1430 1,1403 1,1375 1,1348 1,1320 1,1293 1,1265 1,1238 1,1210 1,1183 1,1155 1,1127 1,1100 1,1072 1,1045 1,1017 1,0989 1,0962 1,0934 1,0907 1,0880 1,0852
1,4249 1,4231 1,4213 1,4195 1,4176 1,4158 1,4140 1,4126 1,4114 1,4102 1,4091 1,4079 1,4065 1,4051 1,4036 1,4022 1,4007 1,3993 1,3979 1,3964 1,3950 1,3935 1,3921 1,3906 1,3890 1,3875 1,3860 1,3844 1,3829 1,8813 1,3798 1.3785 1,3772 1,3758
i Wasserfreies ' Glycerin
scheidet und d a s Entweichen des übrigen Glycerins a u s den wasserfreien Massen befördert. Z u r R a f f i n a t i o n d e s d u n k e l g e f ä r b t e n R o h g l y c e r i n s w i r d d i e s e s in v e r d ü n n t e m Z u s t a n d e mit K n o c h e n k o h l e g e k o c h t u n d d a n n im V a k u u m k o n z e n triert. C h e m i s c h r e i n e s G l y c e r i n g e w i n n t m a n d u r c h Destillieren d e s R o h p r o d u k t e s , indem m a n in d i e s e s n a c h d e m V e r d ü n n e n W a s s e r d a m p f einleitet u n d d i e bei 100—110° f l ü c h t i g e n s a u r e n P r o d u k t e abdestilliert. D a n n steigert m a n d i e T e m p e r a t u r l a n g s a m auf 170° ( d o c h nicht b i s auf 200°, weil s o n s t Z e r s e t z u n g eintritt), w o b e i d e r g e s p a n n t e W a s s e r d a m p f d i e G l y c e r i n d ä m p f e mit überführt. Durch geeignete Röhrenkühler scheidet man die übergehenden P r o d u k t e in s e h r k o n z e n t r i e r t e s Gfycerin, s t a r k v e r d ü n n t e s Glycerin u n d W a s s e r . Vorteile soll e s bieten, d i e Destillation im l u f t v e r d ü n n t e n R ä u m e v o r z u n e h m e n . G l y c e r i n ist im reinen Z u s t a n d e eine f a r b l o s e , dickliche, s ü s s s c h m e c k e n d e , s e h r h y g r o s k o p i s c h e F l ü s s i g k e i t , d i e bei l a n g e a n d a u e r n d e r s t r e n g e r Kälte a l l m ä h l i c h zu Kristallen e r s t a r r t . E n t z ü n d e t v e r b r e n n t e s mit b l a u e r F l a m m e . Sp. G . im k o n z e n t r i e r t e s t e n Z u s t a n d e 1,2647; ein 5 0 % i g e s Glycerin h a t d a s s p . G . 1,1320; S. P . 290°, d o c h v e r d u n s t e t es l a n g s a m s c h o n bei g e w ö h n l i c h e r T e m p e r a t u r u n d lässt sich bei 100—150" v o l l s t ä n d i g v e r f l ü c h t i g e n . T a b e l l e nach Lenz über d a s spez. Gew. und den B r e c h u n g s i n d e x w ä s s e r i g e r Glycerinlösungen.
32 31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0
Spez. G e w . bei 12-14" c.
1,0825 1,0798 1,0771 1,0744 1,0716 1,0689 1,0663 1,0635 1,0608 l,0f>80 1,0553 • 1,0525 1,0498 1,0471 1,0446 1,0422 1,0398 1,0374 1,0-149 1,0332 1,0297 1,0271 1,0245 1,0221 1,0196 1,0172 1,0147 1,0123 1,0098 1,01)74 1,0049 1,0025 1,0000
Brechungsindex bei
12,5 —I2,8°C. 1,3745 1,3732 1,3719 1,3706 1,3692 1,3679 1,3666 1,3652 1,3639 1,3626 1,3612 1,3599 1,3585 1,3572 1,3559 1,3546 1,3533 1,3520 1,3507 1,3494 1,3480 1,3467 1,3454 1,3442 1,3430 1,3417 1,3405 1,3392 1,3380 1,3367 1,3355 1,3342 1,3330
316
Glycerin.
Erhitzt man d a s Glycerin schnell, s o zersetzt e s sich unter B i l d u n g s t e c h e n d riechender, zum Husten reizender A k r o l e i n d ä m p f e ; d i e Zersetzung d e s Glycerins zu dem Aldehyd A k r o 1 e i n entspricht folgender Gleichung: CHa. OH ¿ H . O H CH3. OH Glycerin
CHs =
CH
+
2 HsO.
COH Akrolein
D i e g r ö s s t e M e n g e d e s G l y c e r i n s d i e n t zur F a b r i k a t i o n von N i t r o g l y c e r i n u n d d e n d a v o n a b g e l e i t e t e n S p r e n g s t o f f e n ( D y n a m i t u. s. w.)- W e g e n s e i n e r U n v e r ä n d e r l i c h k e i t in d e r K ä l t e b e n u t z t m a n e s z u m F ü l l e n von G a s o m e t e r n , w e g e n s e i n e r B e s t ä n d i g k e i t a n d e r L u f t zum G e s c h m e i d i g m a c h e n von L e d e r , B u c h d r u c k w a l z e n , e l a s t i s c h e n F o r m e n , zur D a r s t e l l u n g v o n Kopiertinte, S t e m p e l f a r b e n , Kitten, W i c h s e u. s. w . D i e s e l b e n E i g e n s c h a f t e n , s o w i e d i e f e r n e r e n , d a s s es u n s c h ä d l i c h ist, rein s ü s s s c h m e c k t u n d g e g e n F e r m e n t e s e h r w i d e r s t a n d s f ä h i g ist, b e d i n g e n s e i n e z a h l r e i c h e n s o n s t i g e n V e r w e n d u n g s a r t e n : E s d i e n t zum E x t r a h i e r e n d e s H o p f e n s , als Z u s a t z zu L i m o n a d e n u n d K o n f i t ü r e n , zum K o n s e r v i e r e n vieler N a h r u n g s m i t t e l , in d e r . F a r f i i m e r i e , G e r b e r e i , F ä r b e r e i , Z e u g d r u c k e r e i , zur A p p r e t u r , zur E x t r a k t i o n d e s P e p s i n s , zur B e r e i t u n g m a n n i g f a c h e r A r z n e i m i t t e l . Mit s e i n e r Hilfe stellt m a n A m e i s e n s ä u r e , ä t h e r i s c h e s S e n f ö l u n d Allylalkohol h e r ; m a n b e n u t z t e s in d e r L e i m - und G e l a t i n e f a b r i k a t i o n s o w i e zu vielen a n d e r n Z w e c k e n . P r t i f m i g : : Man unterscheidet im Handel r o h e s G 1 y e e r i n , D y n a m i t g 1 y c e r i n und e h e m i s c h r e i n e s G 1 y c o r i n, J)as rohe Glycerin ist je nach seiner Herkunft Saponifikations-, Destillat ionsoder I, a u g e n g 1 y c e r i n. Ersteres, welches bei der Kalk- oder Magnesiaverseifung in der Stearinfabrikation gewonnen wird, e n t h ä l t etwa '/.> % Asehe (welche ziemlich reich an Ca oder Mg ist), ist hellgelb bis dunkelbraun und schmeckt rein süss. Gewöhnlich hat es 28° He. Mit HCl gibt es keine Trübung, mit Bleiessig einen geringen, sich langsam absetzenden Niederschlag. — Das von der IKSO.»-Verseifung herrührende Dcstillationsglvcerin ist strohgelb bis dunkelweintarben, riecht unangenehm und hat einen scharf zusammenziehenden Geschmack. Der Aschengehalt s t e i g t bis 3,5 0 / 0 ; die Konzentration ist gewöhnlich ebenfalls 2 8 ° Be, der Olveeringehalt 84—86 "/,,. TIC1 gibt eine starke Trübung ( F e t t s ä u r e n ) , Bleiessig einen dicken Niederschlag. — Am unreinsten ist das aus der Unterlauge der Seifenfabrikation gewonnene Laugenglycerin; es ist hellbraun bis braunrot, schmeckt salzig, e n t h ä l t 10%» Asche (meist NaCI, daneben NajCO ;} , NaOH u. s. w . ) und vieie organische Verum einiglingen, wie Leim, Harz u. a. m. Die Konzentration soll 34° Bö (sp. G. 1,3) betragen, der Glvceringehalt 80—82 °/rt. Saponifikations- und Üestillationsglycerin unterscheidet man durch das Verhalten gegen HCl und Bleiessig, wiihrend Laugenglycerin an dem hohen Aschengehalt, der starken Konzentration und der intensiven Chlorreaktion erkannt wird. Die quantitative Bestimmung der Fremdkörper erfolgt zweckmässig nach der „ H a m b u r g e r Methode" (Vorschrift der Dynamit •Aktiengesellschaft H a m b u r g ) : In einem tarierten, m i t eingeschliffenem Stöpsel versehenen Kölbchen werden 20 g Glycerin 8—10 Stunden auf 100° erhitzt, gewogen und noch einige Stunden weiler erhitzt. Die Differenz zwichen den beiden Wägungen betrügt meist nur einige Zentigramme; der Gesamtverlust wird als Wasser bezeichnet. — 5 g Glycerin werden in einer flachen Platinschale auf 180° erhitzt, bis sich keine Dämpfe mehr zeigen. Man wägt und erhitzt nochmals, wobei man meist schon Gewichtskonstanz erzielt. Die Differenz zwischen dem Rohglycerin und der Summe von Wasser und Rückstand wird als . „ R e i n g l y c e r i n g e h a l t " bezeichnet. Endlich bestimmt man den Glührückstand. — Chemisch reines Glycerin darf höchstens 0,03 % Asche und ebensoviel organische Fremdstoffe e n t h a l t e n ; beim Dvnainitglycerin soll die Summe beider 0,35 ü / fi nicht überschreiten. Die anorganischen Bestandteile bestimmt man in gewöhnlicher Weise in der A s c h e ; auch die Bestimmung des Chlors ist nicht direkt i m verdünnten Glycerin sondern n u r in der Asche zulässig. Einen nicht selten vorhandenen Gehalt an Oxalsäure bestimmt man durch Neutralisieren m i t NH V Ansäuern m i t Essigsäure und Fällen m i t CaCl.,. Will man den Gehalt der Glyesrinc nicht indirekt nach der Hamburger Methode sondern d i r e k t bestimmen, so e r m i t t e l t man entweder das s p e z i f i s c h e G e w i c h t oder den B r e c h u n g s e x p o n e n t e n ; für beide Bestimmungen siehe die oben abgedruckte Tabelle von L e n z . Bei E r m i t t e l u n g des sp. G. muss das Glycerin frei von Luftblasen sein; um dies bei konzentrierten Glvcerinen zu erreichen, wärmt man zweckmässig eine grössere Probe in einem Kolben mit warmem Wasser an, bringt durch Schütteln die Luftbläschen zum Aufsteigen, liisst dann erkalten und bestimmt • nun das sp. G. in üblicher Weise. Sehr einfach und m i t wenigen Tropfen lässt sich die Gehaltsbestimmung m i t t e l s des Refraktometers vornehmen, doch s t i m m t der Brechungsexponent nur, wenn man die angegebene Normaltemperatur genau einhlilt. — Weiteres über die Glycerinprüfung findet man im D. A. IV. Glycerin, roh, IIa, dunkelbraun . „ „ , n „
„ „ hellbraun. gelbbraun
. 24 0 He % k g M k . . 2 6 « Be o/ 0 „ „
30,00 34,00
. 2 8 ° Be % . 2 8 ° Be % . 2 5 ° Be °/ 0
36,00 46,00 71,00
„ „ „
„ „ „
Glycin —
317
Gold. 2 8 ° Bé 3 0 ° Bé 2 4 ° Bé 2 0 ° Bé 2 8 ° Bé 3 0 ° Bé 2 4 ° Bé 2 6 ° Bé •¿8° Bé 3 0 ° Bé 2 4 ° Bé 2 6 ° Bé 2 8 ° Bé 3 0 " Bé 24 0 Bé 2 6 ° Bé 2 8 ° Bé 3 0 ° Bé 31® Bé 2 4 ° Bé
Olyccrin, roh, gelbbraun » n raffln., gclblich » n n
n n » weiss, Ia
kalkfrei (für Seife)
einfach destilliert ("für Genusszwecke)
doppelt
(f. medizin. Zwecke)
% kg Mk. 8 7 , 0 0 97,00 »0 92,00 °/ 0 99,50 °/( 107,00 "lo 0/ 117,00 Jo 95,00 102,50 °/o
110,00
°/o °/o
0° 10
X X
°/o
°/o
«/„ »„
(I) A. IV) 2 8 ° Bé °/ 0 . 30° Bé °/ 0 raffin,
f. Gasuhren,
säurefrei,
V
V
V
,.
,.
..
weiss,
mit schwefliger Säure gesättigt . . Gl yoerin-Borsäure .. -Schwefelsäure, flüssig ( 2 2 ° Be) . . -schwefelsaurer Kalk, techn. ( 1 0 ° / o ) -Weinsäure . . . -Phosphorsäure „ ehem. rein -phosphorsaures Natron (50°/ 0 ) „ (75°/0)
,.
31 0 16° 18° 16° 18°
gelbl. Ia
Bé Bé Bé Bé Bé
H Mk 1 , 7 0 ; . 1 kg ,. 2 , 0 0 ; . . 1 kg H
Mk.3,75; 1,70; . .
120,00 98,00 106,50 113,00 123,00 99,00 107,50 116,00 126,00 131,00 103,00 111,50
120,00 130,00 135,00
66,00 70,00 69,00 73,00 3,50 15,00
lo lo lo 1
1
180,00 70,00 5,00 330,00 15,00
(100%) .
11,00 17,00
22,00
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Apparate und Rektifikation:
Einrichtungen
zur
Glyceringewinnung, Destillation
und
J. Ii. C. Eckelt, Berlin X. 20. | K. II. Meyer, llasclnm'iifaliiik, Hannover-Hainholz. C. Heckmann, Berlin SO 33, Görlitzer Ufer 9. I
G l y c i n siehe „ P h o t o g r a p h i s c h e C h e m i k a l i e n". G l y k o s e siehe „ S t ä r k e z u c k e r". G o l d . A u . A. G. = 197,2. F i n d e t sich m e i s t e n s g e d i e g e n , u n d z w a r f a s t immer s i l b e r h a l t i g , seltner mt a n d e r e n M e t a l l e n (z. B. mit Q u e c k s i l b e r ) legiert. S p u r e n von G o l d sind in vielen E r z e n v o r h a n d e n . F ü r d i e G e w i n n u n g k o m m t h a u p t s ä c h l i c h d a s g e d i e g e n e Gold in B e t r a c h t , d a s sich teils im G e s t e i n e i n g e s p r e n g t (auf p r i m ä r e r L a g e r s t ä t t e ) , teils auf s e k u n d ä r e r in G e röllablagerungen (Goldseifengebirge) findet. D a s im G e r ö l l a n g e s c h w e m m t e G o l d w i r d d u r c h einen W a s c h p r o z e s s von j e n e m g e t r e n n t , indem m a n die l e i c h t e r e n M i n e r a l s t o f f e d u r c h W a s s e r f o r t s c h l ä m m t : M a n b e a r b e i t e t die K i e s a b l a g e r u n g e n mittels m ä c h t i g e r W a s s e r s t r a h l e n ( u n t e r 4—5 Atm. D r u c k ) und leitet d i e f o r t g e s p ü l t e n T e i l e d u r c h s e h r l a n g e K a n ä l e , in d e n e n sich d a s s c h w e r e G o l d a b l a g e r t , w ä h r e n d d i e a n d e r n M i n e r a l s t o f f e w e i t e r g e s p ü l t w e r d e n . Um a u c h d i e k l e i n s t e n ( l e i c h t e s t e n ) G o l d teilchen nicht zu verlieren, verteilt m a n auf d e r S o h l e d e r K a n ä l e e t w a s Q u e c k s i l b e r , w e l c h e s d a s Gold a u f l ö s t . Von Zeit zu Zeit n i m m t m a n d a s G o l d -
318
Gold.
a m a l g a m h e r a u s , reinigt es s o r g f ä l t i g u n d u n t e r w i r f t es einer Destillation in e i n e m R e t o r t e n o f e n , w o b e i d a s Q u e c k s i l b e r ü b e r g e h t , d a s Au a b e r z u r ü c k b l e i b t . F i n d e t sich d a s G o l d in Q u a r z g ä n g e n u n d a n d e r n G e s t e i n e n e i n g e s p r e n g t , s o w e r d e n d i e s e z e r k l e i n e r t und d a n n mit Q u e c k s i l b e r b e h a n d e l t ; d i e d u r c h diese sogenannte A m a l g a m a t i o n gewonnene Goldquecksilberlegierung w i r d w i e d e r in e i s e r n e n R e t o r t e n erhitzt. W i c h t i g ist d a b e i , d a s s d a s G e s t e i n s e h r gut z e r k l e i n e r t w i r d ( m e i s t e n s in P o c h w e r k e n ) , u n d d a s s d a s Erzmehl mit d e m Q u e c k s i l b e r innig g e m i s c h t w i r d . Ist d a s Gold mit Kiesen g e m i s c h t , s o m ü s s e n d i e s e , falls die A m a l g a m a t i o n zur A n w e n d u n g k o m m e n soll, zuvor g e r ö s t e t w e r d e n . Die R ö s t u n g ist nicht i m m e r n u r eine o x y d i e r e n d e s o n d e r n m e i s t e n s eine c h l o r i e r e n d e , weil h i e r d u r c h die h ä u f i g a u f t r e t e n d e n s c h m u t z i g e n , d i e A m a l g a m a t i o n h i n d e r n d e n Ü b e r z ü g e beseitigt w e r d e n ; d i e c h l o r i e r e n d e R ö s t u n g w i r d d u r c h E i n w i r k u n g v o n Chlor b e w i r k t . Z u s a m m e n g e s e t z t e G o l d e r z e e i g n e n sich w e n i g f ü r d e n A m a l g a m a t i o n s p r o z e s s ; meist v e r a r b e i t e t m a n sie d u r c h S c h m ' e l z p r o z e s s e , d. h. m a n s c h m i l z t sie mit B l e i ( s e l t n e r mit K u p f e r ) z u s a m m e n , w o b e i d a s Gold vom Blei a u f g e n o m m e n w i r d ; a u s letzterem g e w i n n t m a n es d u r c h A b t r e i b e n ( s i e h e den Artikel „ S i l b e r " ) . W i c h t i g ist f e r n e r d i e G o l d g e w i n n u n g d u r c h E x t r a k t i o n s - ( L a u g - ) P r o z e s s e , n a m e n t l i c h d a s C h l o r a t i o n s - und d a s C y a n i d - V e r f a h r e n . Beim C h l o r a t i o n s v e r f a h r e n w i r d d a s Erz g e r ö s t e t , mit H 2 0 b e f e u c h t e t und mit Chlor b e h a n d e l t . D u r c h A u s l a u g e n mit H 2 0 löst m a n d a s e n t s t a n d e n e G o l d c h l o r i d und fällt d a r a u s d a s Au m e i s t e n s mit E i s e n v i t r i o l ; d a s Au w i r d schliesslich mit B o r a x u m g e s c h m o l z e n . B e s o n d e r s wichtig ist d e r C y a n i d p r o z e s s , weil er g e s t a t t e t , d i e u n g e r ö s t e t e n E r z e direkt zu v e r a r b e i t e n . D a s K a l i u m c y a n i d löst Gold u n d S c h w e f e l g o l d ; m e i s t e n s b e h a n d e l t m a n d i e E r z e z u e r s t mit Q u e c k s i l b e r und erst d i e A b g ä n g e von d e r A m a l g a m a t i o n mit C y a n k a l i u m l ö s u n g ( G e h a l t 0,05—0,1 %). E i n e w i c h t i g e V e r b e s s e r u n g h a t d e r C y a n i d p r o z e s s d u r c h W . S i e m e n s g e f u n d e n : W ä h r e n d nämlich a u s d e m d u r c h KCN e n t s t a n d e n e n l ö s l i c h e n K a l i u m a u r o c y a n i d u r s p r ü n g l i c h mit Hilfe v o n Zink d a s Au a u s g e f ä l l t w u r d e , erreicht S i e m e n s d i e s d u r c h d e n e l e k t r i s c h e n S t r o m . Der verwendete Laugapparat besteht a u s zylindrischen Bottichen von Holz o d e r S t a h l p l a t t e n , auf d e r e n B o d e n ein mit K o k o s m a t t e n b e d e c k t e r Holzr o s t ruht, d e r als Filter dient. D i e G r ö s s e d e r B o t t i c h e w i r d s o g e w ä h l t ( b i s zu 8 0 0 cbm), d a s s j e einer d i e T a g e s p r o d u k t i o n f a s s e n k a n n . D i e Zahl d e r B o t t i c h e ist d u r c h d i e e r f o r d e r l i c h e L a u g z e i t b e d i n g t ; da d i e s e g e w ö h n l i c h 5—7 T a g e d a u e r t , sind 5—7 B o t t i c h e nötig. Die A u s l a u g u n g e n t s p r i c h t d e r G l e i c h u n g : Au 2 + 4 KCN + H 2 0 + O = 2 K A u ( C N ) 2 -I- 2 KOH. Der notwendige Sauerstoff findet sich im Erzmehl und im W a s s e r absorbiert. A n s t a t t d e s KCN v e r w e n d e t m a n f ü r d i e L a u g e r e i n a c h d e m D. R. P . 138 867 R o h s c h m e l z e n , die d u r c h E i n w i r k u n g v o n N auf K a r b i d e e n t s t a n d e n sind. D e r a r t i g e S c h m e l z e n (vgl. b e i C a l c i u m c y a n a m i d im Artikel „ C a 1 c i u m v e r, b i n d u n g e n " ) l a s s e n sich zur D a r s t e l l u n g d e r r e i n e n C y a n s a l z e b e n u t z e n , d o c h tun n a c h d e m g e n a n n t e n P a t e n t d i e R o h s c h m e l z e n die g l e i c h e n D i e n s t e , w o b e i m a n d i e t e u e r e R a f f i n a t i o n v o l l s t ä n d i g u m g e h t . — D i e bei d e r C y a n l a u g u n g e r h a l t e n e L ö s u n g fliesst zum Z w e c k d e r e l e k t r o l y t i s c h e n A u s s c h e i d u n g d u r c h einen, in m e h r e r e A b t e i l u n g e n geteilten Holzk a s t e n , in w e l c h e m E i s e n p l a t t e n a l s A n o d e n u n d B l e i f o l i e s t r e i f e n a l s K a t h o d e n a n g e b r a c h t sind. M a n v e r w e n d e t S t r ö m e v o n 2 Volt u n d e t w a 0 , 5 A m p . p r o Q u a d r a t m e t e r E l e k t r o d e n f l ä c h e . Ein A p p a r a t v o n 7 m Länge, m Breite und 1 m H ö h e k o n s u m i e r t e t w a 100 A m p . u n d v e r m a g 5 0 c b m L ö s u n g in 2 4 S t u n d e n zu v e r a r b e i t e n . D a s G o l d w i r d a l s f e s t h a f t e n d e r M e t a l l n i e d e r s c h l a g auf d e m Blei a u s g e s c h i e d e n , w e l c h e s a m E n d e j e d e n M o n a t s a u s d e m A p p a r a t g e n o m m e n und e i n g e s c h m o l z e n w i r d . D i e g o l d h a l t i g e n B l e i b a r r e n , welche darin %—10 % Gold enthalten, werden durch Kupellation raffiniert. D i e r e s u l t i e r e n d e Bleiglätte w i r d zu M e t a l l r e d u z i e r t u n d zu F o l i e a u s g e w a l z t . Die Kosten einer Anlage für den S i e m e n s - C y a n i d p r o z e s s für eine täglich Verarbeitung von 100 t belaufen sich auf ca. Mk. 90 000 (ohne Gebäude), die Kosten der Verarbeitung von 1 t auf ca. Mk. 2,50—3,00.
Gold.
319
Um d a s n a t ü r l i c h e Qold vom s t e t s b e i g e m e n g t e n Ag ( u n d Cu) zu t r e n n e n , k a n n m a n e s im C h l o r s t r o m s c h m e l z e n , w o b e i z u e r s t s ä m t l i c h e s Cu u n d Äff c h l o r i e r t w i r d . Meist f ü h r t m a n d i e S c h e i d u n g auf n a s s e m W e g e a u s , z. B. d u r c h E r h i t z e n mit H N 0 3 ; d a d i e s e s V e r f a h r e n j e d o c h nur d a n n z u v e r l ä s s i g ist, w e n n 2 — 3 mal soviel Ag a l s Au v o r h a n d e n ist, so m u s s s i l b e r a r m e s Gold z u v o r noch mit Ag z u s a m m e n g e s c h m o l z e n w e r d e n . Ein w i c h t i g e s S c h e i d u n g s v e r f a h r e n ist d i e A f f i n a t i o n , d. h. d a s Erhitzen mit konz. H 2 S 0 4 , w o b e i Ag u n d Cu e x t r a h i e r t w e r d e n , w ä h r e n d d a s Au u n a n g e g r i f f e n bleibt. Billiger a l s d i e A f f i n a t i o n und mit g e r i n g e r e n S i l b e r v e r l u s t e n v e r b u n d e n ist die e l e k t r o c h e m i s c h e R a f f i n i e r u n g d e s Au und Ag nach Möbius, d e s s e n V e r f a h r e n sich in k u r z e r Zeit v o l l s t ä n d i g e i n g e b ü r g e r t hat. Als E l e k trolyt d i e n t d a b e i HNOs; als A n o d e n w e r d e n P l a t t e n von goldhaltigem Silber e i n g e h ä n g t . D a s Au bleibt a n d e r A n o d e z u r ü c k ; alle a n d e r e n Metalle g e h e n mit d e m Ag in L ö s u n g , und n u r d a s letztere w i r d a n d e r a u s einem S i l b e r b l e c h b e s t e h e n d e n K a t h o d e in Kristallen a b g e s c h i e d e n . Die zu s c h e i d e n d e L e g i e r u n g i n u s s m i n d e s t e n s auf 950 T . F e i n g e h a l t g e b r a c h t w e r d e n ; am u n g ü n s t i g s t e n w i r k t ein g r ö s s e r e r C u - G e h a l t , weil sich d i e s e s mit dem Ag z u s a m m e n a n d e r K a t h o d e a b s c h e i d e t . N e u e r d i n g s d i e n t als Elektrolyt auch s t a t t H N 0 3 e i n e s c h w a c h e , w e n i g a n g e s ä u e r t e A g N 0 3 - L ö s u n g . M a n a r b e i t e t mit etwa 1,5 Volt u n d e i n e r S t r o m d i c h t e v o n 350 Amp. auf 1 qm. D a s d u r c h d i e e l e k t r o l y t i s c h e S c h e i d u n g g e w o n n e n e g o l d f r e i e Ag zeigt nach d e m S c h m e l z e n 999,5 T . F e i n g e h a l t . Die A n o d e n p l a t t e n w e r d e n in ca. 40 S t u n d e n a u f g e z e h r t , w o b e i d e r a n ihnen z u r ü c k b l e i b e n d e G o l d s c h l a m m in d i e sie u m h ü l l e n d e n B a u m w o l l s ä c k e fällt. Von Zeit zu Zeit w i r d d e r G o l d s c h l a m m h e r a u s g e n o m m e n , zur E n t f e r n u n g d e r letzten A g - S p u r e n mit HNOa a u s g e k o c h t und schliesslich ges c h m o l z e n , w o d u r c h m a n ein Au von 999 T a u s e n d t e i l e n F e i n g e h a l t erzielt. R e i n e s G o l d ist w e i c h u n d d a s d e h n b a r s t e aller Metalle. D ü n n s t e s B l a t t gold ist blaugriin d u r c h s c h e i n e n d . Sp. G. (bei 17,5°) 19,33; Sch. P . ( n a c h d e n n e u e s t e n V e r s u c h e n von H o l b o r n u n d D a y) 1063,5—1064° C. L ö s lich in C h l o r w a s s e r und K ö n i g s w a s s e r , w i r d a n g e g r i f f e n d u r c h Ätzalkalien und s c h m e l z e n d e Alkalinitrate. N e u e r d i n g s kennt m a n G o l d a u c h in k o l l o i d a l e r F o r m , s o d a s s es iit w ä s s e r i g e n F l ü s s i g k e i t e n g e l ö s t e r s c h e i n t (vgl. d e n Artikel „ K o l l o i d a l e Metalle). So erhält m a n n a c h V a n i n o u n d Z s i g m o n d y r o t e s G o l d kolloid d u r c h R e d u k t i o n v e r d ü n n t e r G o l d s a l z t ö s u n g e n mit F o r m a l d e h y d , f e r n e r blaues Göldhydrosol durch Reduktion vollkommen neutraler AuCl3-Lösung (1 : 1000) mit H y d r a z i n h y d r a t (1 : 2 0 0 0 ) . Rote Goldlösung' entsteht nach K ü s p e r t d u r c h R e a k t i o n v o n f o r m a l d e h y d h a l t i g e m W a s s e r g l a s mit AuClaReines Gold wird seiner Weichheit wegen kaum verwendet; nur d a s B l a t t g o l d ( s i e h e u n t e r „ B 1 a 11 m e t a 11 e " ) w i r d zum V e r g o l d e n s o w i e von den Zahnärzten verwendet. Legiert d i e n t es a l s M ü n z m e t a l l u n d zu S c h m u c k s a c h e n ; G o l d p r ä p a r a t e f i n d e n in d e r P h o t o g r a p h i e , in d e r G l a s - u n d Porzellan-Malerei Verwendung. D i e G o l d p r o d u k t i o n d e r E r d e stellte sich im J a h r e 1901 auf 398 504,9 k g im W e r t e v o n 1114,25 Millionen M a r k . A m a l g a m - D e s t i l l a t i o n s - R e t o r t e n , bestehend aus gusseisernem Topf mit Deckel und schmiedeeisernem Röhrenkondensator. Sie werden in kleineren Aufbereitungsanlagen zum Ausbrennen des Goldamalgams verwendet. Der Topf wird bis zu etwa 2/a mit gereinigtem und ausgepresstem Amalgam gefüllt und auf offenem Feuer oder in einem Feuerkorbe erhitzt. Das aus dem Amalgam sich verflüchtigende Quecksilber wird in dem Röhrenkondensator verdichtet und _ in einer Schale oder dergl. aufgefangen. Grösse 1 2 3 4 5 6 Oberer lichter Durchm. 55 75 100 180 140 225 W D . Unterer „ „ 45 60 85 115 150 190 n Lichte Tiefe 85 100 120 175 215 300 n 2 Inhalt bei /a Füllung ca. . 1,5 3,5 7,5 20 40 90 kgNettogewicht der Retorte ca. 15 8 65 20 50 100 n Preis der Retorte 60,00 75,00 90,00 115,00 130,00 150,00 Mk_
320
Goldbad — Goldlcgierungen.
T"
A m a l g a m - D e s t i l l a t i o n s - O f e n zum Ausbrennen des gereinigten Amalgams in grösseren Aufbereitungsanlagen. Folgende Preise beziehen sich auf die gesamte Eisengarnitur dieser Öfen, welche umfasst: 1 gusseiserne Retorte mit Verschlussdeckel, 1 Retortenträger, 1 schmiedeeisernen Röhrenkondensator, 1 gusseisernen Wasserkasten, 5 gusseiserne Amalgamtröge, 1 zweiteiliges gusseisernes Fcuergeschränk mit 2 zweiflügeligen Türen, Roststäbe, Mauerschienen, Rauchschieber u. s. w. Nicht mitgeliefert werden die zur Ausmauerung erforderlichen feuerfesten Steine (320 Stück im Format 2 3 0 X 1 1 5 x 6 5 mm). Grösse . 1 2 3 Lichte Weite der Retorte . 200 255 305 mm. Länge der Retorte . . 1275 1275 1275 „ Raumbedarf | Länge . 2 0 0 0 2000 2 0 0 0 „ des vollständ. { Breite . 1500 1 5 0 0 1500 „ Ofens I H ö h e (ohne Schornstein) 1750 1750 1750 „ Nettogew. d. vollständ. Eisengarnitur, ohne Schornstein, etwa 8 2 0 850 9 2 0 kg. Preis d. vollständ.JEisengarnitur eines Ofens, ohne Schornstein 570 580 620 Mk. Gold in Barren z Z. ungefähr „ rein, gefällt . . .
. 1 kg M k . 2788,00 D 34,00
Analyt. Apparate : • CO(NH2)Ü1 synthetisch d a r , und zwar v e r d a m p f t man ein äquivalentes G e m e n g e von Kaliumcyanat und Ammoniumsulfat in w ä s s e r i g e r Lösung. Aus der konzentrierten Lösung kristallisiert beim Erkalten K 2 SO»; d a s s e l b e wird abbfiltriert, die Lösung e i n g e d a m p f t und dem Rückstand der Harnstoff durch heissen Alkohol entzogen. In neuester Zeit will m a n Harnstoff auch a u s Caliciumcyanamid (siehe unter „ C a l c i u m v e r b i n d ü n g e n " ) darstellen, denn Cyanamid bildet bei W a s s e r z u t r i t t Harnstoff. Der Harnstoff findet sich im Harn der Säugetiere, und die übliche G e w i n n u n g s a r t besteht darin, d a s s man Harn durch E i n d a m p f e n konzentriert und d a n n HNO a zusetzt, wobei der Harnstoff als Nitrat a b g e s c h i e d e n wird. Er bildet lange r h o m b i s c h e Kristallprismen o d e r Nadeln und schmeckt kühlend, dem K N 0 3 ähnlich. Sch. P. 132—133°. Löst sich in 1 T . kaltem H 2 0 und in 5 T. Alkohol; in Äther ist er fast unlöslich. Harnstoff, roh ( 9 0 °/ 0 ) . „ gereinigt ( 9 8 °/ 0 ) „ ehem. rein, krist. „ -acetat, geschmolzen . .
Harnstoffchlorid „ citrat . „ nitrat . . „ Oxalat . „ sulfat .
1 k g Mk 8,50 1x ji J: 12,00 1A J5 » 14,00 1 » „ 23,00
. . • • . . .
1 kg Mk. 27,00 1 „ „ 19,00 1 „ „ 11,00 1 ,. „ 9,00 1 „ „ 28,00
Harnstoff: C. Erdmann,
Leipzig-Lindenau.
Härte.
Härteskala. Härtegrad
„ „ „ „ „ „
1 wird bestimmt durch
2 3 4 5 6 7 8 9 10
„ „ „ „ „ „ „ „
„ „ ,. „ ,. „ ,. ,. „
„ „ ,. „ „ „ „ ,. ,,
Talk.
Gipsspat. Kalkspat. Flussspat. Apatit. O r t h o k l a s (Feldspat). Q u a r z (Bergkristall). Topas. Korund. Diamant.
Die H ä r t e s k a l a f ü r G l a s nach N i e h l s hat den Zweck, die s c h w e r e r e oder leichtere Schmelzbarkeit des G l a s e s leicht.festzustellen; sie u m f a s s t alle im Handel v o r k o m m e n d e n G l a s a r t e n und ist empirisch, wie folgt, aufgestellt: No. ,. „ ,. ,. ,. „
1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.
Französisches Kristallglas. W e i c h e r e s T h ü r i n g e r Glas. H ä r t e r e s T h ü r i n g e r Glas. Jenaer Normalglas. Französisches hartes Kristallglas. B o r o s i l i k a t - G l a s 59™. A l k a l i f r e i e s T h e r m o m e t e r g l a s 122^'. Kavalier; böhmisches Kristallglas.
A n w e n d u n g : W e n n man 2 Stücke G l a s gleicher Härte vor der G e b l ä s e l a m p e oder über dem B u n s e n b r e n n e r zusammenschmilzt und d a n n a u s einanderzieht, so ziehen sich die Stücke g l e i c h m a s s i g aus. Ist j e d o c h
Härtemittel — Hartglas.
331
eines der Glasstücke härter, so bleibt eine charakteristische Kante der härteren Glassorte stehen. Der Skala sind Probierstäbchen beigefügt, deren Anwendung im Laboratorium viele Fehlversuche verhütet. Folgende Angaben über die Härte verschiedener Substanzen dürften von Wert sein; sie sind nach verschiedenen Quellen zusammengestellt. Substanz
Härte
Achat Adular . . . . Alabaster . . . Alaun Albit Ammoniumbikarbonat . . . . Andalusit . Anorthit . . Anthracit . . . Antimon . . . . Antimonglanz Apatit . . . . Arragonit . . . Arsen . . . . Asbest Asphalt . . . Augit Bernstein . . Beryll Bittersalz . . . Bleiglanz . . . Bor Chlorsilber . . . Diamant . . . . Dolomit . . . . Eis
7 6 1,7 2—2,5 6-6,5 1,5 7—7,5. 6 2,2 3,3 2 5 3,5 3,5 5 1—2 6 2—2,5 7,8 2,3 2,5 9—10 1,3 10 3,5-4 1,5
Substanz Eisen . . . Eisenglanz . Eisenkies . . Eisenvitriol . Feldspat . . Feuerstein . Flussspat . . Galmei, edler Gips . . . Gipsspat . . Glaubersalz . Glimmer . . Gold Granat . . Graphit Hornblende . Iridium . . . Kalkspat . . Kaolin . . Karborund Korund . Kupfer . . . Kupfervitriol Labradorit . Lehm (0°) . Magnesia . .
Härte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4,5 6 6,3 2 6 7 4 5 1,6-2 2 1,7 2,8 2,5—3 7 0,5—1 5,5 6 3 1 9.5 9 2,5-3 2,5 6 0,3 4
Substanz Magnesit . . Magneteisenerz Marmor . . Meerschaum . Oligoklas . Opal . . . Orthoklas . . Palladium . Platin . . . Platiniridium Quarz . . Rutil . . . Salpeter . . Schwefel . Schwerspat Serpentin . . Silber . . Steinkohle Steinsalz . Talk . . . Topas . . Turmalin . . Wachs (0°) . Wismut . . Zinnstein . . Zirkon .
Härte . . . . . . . . . . . . . . . .
4-5 6 3—4 2-3 6 5,5—6,5 6 4,8 4,3 6,5 7—8,5 6—6,5 2 1,5—2,5 2,5—3,5 3—4 2,5—3 2—2,5 2,5 1 8 7,3 0,2 2,5 6-7 7,5
Härteskala nach M o h s in E t u i , mit Diamant Stück Mk. 17,00 „ einfacher „ „ 10,00 Härteskale nach N i e h l s zur Prüfung des Glases auf Schmelzbarkeit, mit Probierstäbchen und Gebrauchsanweisung in Kästchen * » 7,50 W. Niehls, Berlin N., Schönhauserallee 171.
Härtemittel. Mischungen, die teils zum Verstählen von Schmiedeeisen, teils zum Härten von Stahl dienen. Für ersteren Zweck verwendet man unter anderm eine Mischung von 88 T. NaCl, 9 T. KCN, 1 T. KsCrjOi, 1 T. KN0 3 und 1 T. Glas, für das Härten von Stahl z. B. ein Gemenge aus 24 T. Holzkohle, 4 T. Hornspänen, 7 T. Leim, 10 T. KN0 3 und 55 T. NaCl. Derartige Mischungen gibt es sehr verschiedene; ausser den genannten Stoffen sind darin häufig noch enthalten: Blutlaugensalz, Salmiak, Kreide, Kolophonium, Roggenmehl, Ton, Gummi arabicum u. a. m. Härtemittel und Härtekohle (für Eisen und Stahl): Chemische Fabrik bei Karlsruhe, G. m. b. H., Rüppurr (Baden).
H a r t g l a s . Glassorten, die mechanischen Einflüssen besser widerstehen als die gewöhnlichen Gläser. Dies wird erreicht nicht durch eine besondere Zusammensetzung des Glasflusses sondern durch schnelle Abkühlung der hergestellten gläsernen Gegenstände. Hierbei erstarrt die Oberfläche früher als das Innere, wodurch S p a n n u n g e n entstehen, die die Härte und Elastizität des Hartglases bedingen. Zur Härtung tauchte man anfänglich die glühenden Glasstücke in er-
382
Hartgummi —
Harze.
wärmte Ölbäder. Als zweckmässiger hat sich das S i e m e n s s . c h e P r e s s v e r f a h r e n erwiesen, wobei die erweichten Glasplatten zwischen gusseisernen Platten gepresst und so schnell abgekühlt werden. Derartige Hartglasplatten finden zu Bedachungen, zu Verglasungen von Gewächshäusern u. s. w. viel Verwendung, namentlich auch mit einer Drahtgeflechteinlage ( S i e m e n s s c h e s D r a h t g l a s ) , die eine noch grössere Haltbarkeit und Widerstandsfähigkeit bedingt. Eine besondere Art von Hartglas ist das von S c h o 11 in Jena erfundene Verbundglas. Dasselbe wird durch Ü b e r f a n g e n hergestellt, und zwar verwendet man 2 oder besser 3 Glasschichten verschiedener Ausdehnung. Derartige Verbundgläser finden zur Herstellung von Wasserstandsgläsern an Dampfkesseln, zu Lampenzylindern (besonders für Gasglühlicht) sowie zu chemischen Gerätschaften (Schalen, Kochflaschen) Verwendung; sie können in stark erhitztem Zustande mit kaltem Wasser bespritzt werden, ohne zu zerspringen. Während das Siemenssche Pressglas und das Schottsche Verbundglas bedeutende Wichtigkeit beanspruchen dürfen, hat das ursprüngliche, mit Öl und Harz gekühlte Hartglas die gehoffte, ausgedehnte Verwendung nicht gefunden, weil seinen Vorzügen bedenkliche Nachteile gegenüberstehen. So genügt die geringste Verletzung der Oberfläche, z. B. ein kleiner Ritz, um die Spannung in der Masse aufzuheben, und der Gegenstand zerspringt dann plötzlich explosionsähnlich unter einem Knall zu Pulver oder zu kleinen Stückchen. Hartglas: Georg Schmidt & v. d. Kitz, Schmiedefeld i. Thür.
H a r t g u m m i (Ebonit) siehe „ G u t t a p e r c h a " und „ K a u t s c h u k". H a r t s p i r i t u s . Man versteht darunter Spiritus zu Brennzwecken, der in f e s t e F o r m gebracht ist, sich ebenso leicht wie flüssiger Spiritus entzünden lässt und mit mehr oder weniger Rückstand verbrennt. Zuerst wurde Hartspiritus in den Handel gebracht, bei dem als Unterlage schwammige Seife benutzt wurde, die den Spiritus aufsaugte. Von den verschiedenen Verbesserungen seien folgende genannt: Nach D. R. P. 126 090 setzt man dem Spiritus 20—40 % Kollodium zu oder löst Nitrocellulose unmittelbar in mit Äther versetztem Spiritus auf. Man erhält eine Gallerte, die sich beliebig formen lässt und fast ohne Rückstand verbrennt, während bei dem mit Seife hergestellten Hartspiritus die Seife als Rückstand bleibt. Nach D. R. P. 134 165 wird möglichst reines stearinsaures Na in hochprozentigem Spiritus gelöst; zweckmässig nimmt nian die Bildung der Stearinseife und ihre Lösung in einer einzigen Prozedur vor, z. B. so, dass man 100 T. 96—98 % igen Alkohol auf 60° erwärmt, darin 1 T . Stearinsäure löst und nun unter Umrühren etwa 0,5 T. 30 % ige Natronlauge zusetzt, bis der Spiritus bei Zusatz von Phenolphtalein rot gefärbt wird. Bei dem D. R. P. 134 721 wird der Spiritus durch C e l l u l o s e a c e t a t (am besten Cellulosetriacetat) festgemacht: Man trägt z. B. eine Lösung von 100 g Cellulosetriacetat in 500 g Eisessig unter starkem Strahle in zwei Liter Brennspiritus ein. Es bilden sich dabei dicke knorpelige Walzen, welche 80—90 % Spiritus enthalten, beim Anzünden nicht schmelzen, sondern langsam verbrennen; sie werden durch Abpressen von überschüssigem Alkohol und Eisessig befreit, kurz an der Luft getrocknet und in verschlossenen Gefässen aufbewahrt. H a r z siehe „ F i c h t e n h a r z". Harze. Weiche oder feste pflanzliche Ausscheidungsprodukte, in H 2 0 unlöslich, in ätherischen ölen, Chloroform, Äther, Alkohol u. s. w. mehr oder weniger leicht löslich. Im einzelnen scheidet man die Harze in die e i g e n t l i c h e n H a r z e , auch e c h t e H a r z e genannt, weiter in die B a l s a m e , die G u m m i h a r z e und die f o s s i l e n H a r z e , die in besonderen Artikeln besprochen sind. Die Harze entstehen zuweilen schon in der Pflanze, meistens aber erst beim Austreten an der Luft aus den Balsamen. Letztere sind Lösungen der Harze in ätherischen ölen, und die Harze bleiben zurück, wenn das ätherische öl verdunstet. Die einzelnen Harze sind, soweit ihnen technische Bedeutung zukommen, gesondert behandelt; man vgl. die Artikel „ B e n z o e " , „D a m m a r",
Harze, fossile — Heber.
333
„ D r a c h e n b l u t", „ E l e r a i", „ F i c h t e n h a r z", „ G u a j a k h a r z", „ K o p a 1", „M a s t i x " und ,,S c h e 11 a c k " . Unter „Harz" schlechthin versteht man d a s F i c h t e n h a r z (s. d.), d a s auch G e m e i n e s H a r z genannt wird. " Preise einzelner Harze sind in den genannten Artikeln zu finden. H a r z e , f o s s i l e . In f r ü h e r e n Entwickelungsperioden entstandene Harze, von denen A s p h a l t , B e r n s t e i n und E r d w a c h s ( O z o k e r i t ) zu nennen sind. Siehe die Artikel ,,A s p h a 11", „ B e r n s t e i n", und „O z o k e r i t". Harzöle. Die P r o d u k t e der trockenen Destillation des K o l o p h o niums. Man erhitzt letzteres in grossen, niedrigen, eisernen Blasen mit Helm, Kühlvorrichtung und Vorlage. D a s Erhitzen geschieht teilweise über freiem Feuer, b e s s e r mit überhitztem Dampf. Bei der Destillation gehen zunächst s a u e r e w ä s s e r i g e Flüssigkeiten über, die auf E s s i g s ä u r e verarbeitet w e r d e n ; dann destilliert ein leicht flüchtiges, thymianartig riechendes, gelbes Ol ( H a r z s p i r i t u s , Harzessenz, H a r z g e i s t , P i n o l i n ) und bei weiterer E r h ö h u n g der T e m p e r a t u r ein weisses, dickflüssiges, blauschimmerndes ö l ( d i c k e s H a r z ö l ) . Schliesslich geht ein gelbes, dünnflüssiges, ebenfalls b l a u s c h i m m e r n d e s Öl ( d ü n n e s H a r z ö l ) über. D a s dicke und d a s d ü n n e Harzöl kommen a l s r o h e s H a r z ö l in den Handel; sie dienen der H a u p t s a c h e nach zu Schmiermitteln. Der Rückstand in der Destillierblase ist d a s S c h m i e d e p e c h , d a s auch einen Bestandteil d e s S c h u s t e r p e c h s a u s m a c h t . Die Harzöle w e r d e n meistens nicht roh verwendet, s o n d e r n zuvor raffiniert. Beim Pinolin geschieht dies durch Destillation und darauf durch Rektifikation mit Ätzkalk und W a s s e r . Die eigentlichen Harzöle w e r d e n zur Reinigung mit N a t r o n l a u g e o d e r H 2 S 0 4 verrührt und dann mit H 2 0 gewaschen. Die mit s t a r k e r Natronlauge behandelten, dann destillierten und durch Stehenlassen über G i p s geklärten Harzöle kommen als C o d ö 1 e in den Handel. Mit Vorteil gewinnt man die Harzöle neuerdings durch Destillation des Kolophoniums i m V a k u u m ; die so erhaltenen P r o d u k t e scheidet man meistens in H a r z e s s e n z , B l o n d e s H a r z ö l , B l a u e s H a r z ö l und Grünes Harzöl. Harzöle, roh, b l a u , dick, wasserfrei . „ „ „ „ „
°/ 0 kg Mk. 1 8 , 2 5
>, blond, „ . . halbraffiniert, g e l b , halbdick . . . „ b r ä u n l i c h , halbdick . raffiniert, g o l d g e l b , dünnflüssig doppelt raffiniert, h e l l g e l b , fluoreszenzfrei „ „ s t r o h g e l b , fluoreszenzfrei, fast geruch. los und harzfrei .
Harzöle:
Chemische Fabrik von Huth & Richter, Wörmlitz bei Halle a. S. Fischer & Comp., Leopoldsliall-Stassfurt.
o;() % °/ 0 °/ 0 °/ 0
,.
°. 0
,.
,. ..
,. ,, .. ..
18,50 19,25 19,75 22,25 25,75 27,50
Pechsiederei Schwandorf, Josef Gicha Nachf., Schwandorf a. bary. Wald. F. M. Pelzer, Harzproduktenfabrik, Laubenheim b. Mainz.
H a r z s a u r e S a l z e siehe unter den betreffenden Metallverbindungen; vgl. a u c h den Artikel ,,S i k k a t i v e". H a r z s p i r i t u s siehe „ H a r z ö l e". H a u s e n b l a s e (Fischleim) siehe ,,L e i in".
Heber.
1. A u s G l a s : Länge des Ausflussschenkels 25 40 60 75 O h n e Hahn, Stück . 0,45 0,55 0,75 0,90 Mit „ „ . . . . 2,10 2,50 3,00 3,50 Glasheber mit Kugelventil, durch Blasen auszusaugen: Länge '¿5 30 • . 50 cm. Stück 2,00 2,50 : 3 , 0 0 Mk. Glasheber (Probenehmer) nach : R&b e : , Länge 7 5 cm, graduiert v o n 0 — 1 8 0 cm . . . Stück
1 0 0 cm. 1,25 Mk. 4,50 „
Mk.
7,00
Hedonal —
334
2 . Aus S t e i n z e u g , mit H a h n und Stöpsel, R o h r 6 0 cm lang Andere Steinzeugheber: Preise je nach S t e c h h e b e r von Glas: Inhalt 125 Ohne Henkel, Stück . . 0,30 Mit „ . . 0,40
Heber:
Hefe.
längeres R o h r 1 0 0 cm,
kürzeres Stück
Mk. 1 0 , 0 0
Einrichtung und Grösse. 250 0,40 0,50
500 0,60 0,80
750 0,80 1,00
1 0 0 0 g. 1 , 0 0 Mk. 1,10 „
Georg Schmidt & v. d. Eitz, Schmiedefeld. i. Thür.
Heber aus Blei:
Bleiindustrie-Aktiengesellschaft
vorm.
Heber aus Steinzeug:
Deutsche
Steinzeugwarenfabrik,
Jung
& Lindig, Freiberg i. S.
Friedrichsfeld
(Baden).
H e d o n a l siehe „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e " . H e f e - Zellen der zur Familie der Saccharomynetengehörenden Hefepilze, welche die Gärung (Alkoholgärung), d. h. die Zersetzung des Zuckers in Alkohol und Kohlensäure, bewirken. Es sind kugelige, eiförmige oder walzig gestreckte Zellen von 0,008—0,01 mm grössten Durchmessers, die sich durch Sprossung vermehren. Man unterscheidet vornehmlich B i e r h e f e und B r a n n t w e i n h e f e ; letztere führt im gepressten Zustande den Namen Presshefe. Die Hefe findet sich in zwei Varietäten, nämlich als O b e r h e f e und als U n t e r h e f e . Beide sind dem Aussehen nach kaum zu unterscheiden, aber die Oberhefe vergärt zuckerhaltige Flüssigkeiten bei 18—25° C. sehr stürmisch und schnell unter Bildung eines starken Schaumes, mit welchem die Hefe selbst nach oben gerissen wird. Die Gärung mittels Unterhefe erfolgt zwischen 4 und 12° C. in langsamer ruhiger Weise, wobei die Hefe selbst am Boden des Gefässes liegen bleibt. Die Hefe findet sich allerorts, so dass Gärung in jedem geeigneten Substrat eintritt. Da aber hierbei auch andere Hefearten (sogenannte w i l d e H e f e n ) häufig vorkommen, die den Gärungsprozess in unerwünschter Weise beeinflussen — z. B. indem sie das Produkt trüben oder ihm einen bitteren Geschmack verleihen — so zieht man es in der Industrie, d. h. vor allem in der Brennerei und Bierbrauerei, jetzt vor, mit k ü n s t l i c h g e z ü c h t e t e r Hefe zu arbeiten, und zwar mit einer solchen, bei der e i n e e i n z e l n e H e f e a r t durch „Reinzucht" isoliert worden ist. Die in der B r a u e r e i benutzte Hefe wird jetzt in besonderen Anstalten isoliert und in grossen Reinzuchtapparaten (Hefepropagierungsa p p a r a t e n ) kultiviert; grosse Brauereien besorgen die Reinzucht auch selbst. Man benutzt für verschiedene Biere verschiedene Hefearten und kann so den Charakter des Bieres in besonderer Art gestalten und fixieren. Ahnliche Versuche sind neuerdings auch für Wein mit Glück angestellt worden und ermutigen zu weiterem Vorgehen in dieser Richtung. In der Brennerei (siehe den Artikel „S p i r i t u s " ) züchtet man sich ebenfalls geeignete Hefe ( H e f e g u t ) selbst, indem man ein Nährmaterial aus Grünmalz (und einigen andern Substanzen) bereitet und die Maische zunächst einer M i l c h s ä u r e g ä r u n g unterwirft; die Säuerung, welche in geheizten Kammern bei ca. 50° vorgenommen wird, verhütet die massenhafte Entwicker lung anderer schädlicher Mikroorganismen. Die genügend gesäuerte Maische wird möglichst schnell auf 15—20° gekühlt und dann mit Mutterhefe geimpft. Die so gezüchtete Kunsthefe dient teilweise (ohne Hefe und sauere Maische zu trennen) zur Vergärung der Hauptmaische im Brennereibetriebe, teilweise als Mutterhefe zur Gewinnung neuen Hefegutes. Anstatt eine Milchsäuregärung hervorzurufen, setzt man auch t e c h n i s c h e M i l c h s ä u r e z u . Nach dem D. R. P. 123 437 erzeugt man Kunsthefe ohne Milchsäuregärung unter Anwendung von Schwefelsäure oder von Phosphorsäure. Besonders viel benutzt wird die P r e s s h e f e (P f u n d h e f e), die namentlich in der Bäckerei überall Eingang gefunden und den alten Sauerteig dort teilweise verdrängt hat. Man benutzt dazu obergärige Hefe (Branntweinhefe), indem man sie mit dem Gärschaum abschöpft, wäscht und durch Pressen von
335
Hefenextrakte — Heizmaterialien.
Wasser befreit. Zur Gewinnung setzt man eine Maische aus Roggen, Mais (zuweilen auch Gerste und Buchweizen) an, verzuckert sie mit D a r r m a 1 z (vgl. den Artikel „ M a l z " ) , unterwirft sie der Milchsäuregärung bei ca. 50°, kühlt nach 24 stiindiger Säuerung auf etwa 17° ab und bringt sie mit Mutterhefe zur Vergärung. Ist die Gärung entsprechend vorgeschritten, d. h. ist die Hefe „reif" geworden, so leitet man den Schaum in ein Reservoir und verfährt nun verschieden, je nachdem ob die Maische mit den Trebern vergoren wurde oder aber von diesen schon vor der Vergärung befreit worden war. In letzterem Falle ( L u f t h e f e v e r f a h r e n ) wird während der Vergärung Luft durch die Maische geleitet. Enthielt der Hefeschaum noch die Treber, so leitet man ihn, mit H 2 0 gemischt, in eine Siebmaschine, die die Treber entfernt. Dann wäscht man die Hefe und komprimiert sie in Filterpressen zu Kuchen. Eine viel bessere Ausbeute als diese S c h l e m p e m e t h o d e gibt das vorerwähnte Lufthefeverfahren; bei diesem leitet man die vergorene Maische in Absetzbassins und zieht nach dem Ablagern der Hefe die vergorene Würze ab. Die Hefe wird dann mehrmals mit H 2 0 gewaschen und schliesslich in Filterpressen entwässert und zu Kuchen geformt. Nach einem von L a n g e auf dem Intern. Kongr. f. angew. Chem. Berlin 1903 gehaltenen Vortrage gelingt es, auch Kartoffeln zu einer in Farbe, Aroma, Haltbarkeit und Triebkraft gleich vorzüglichen Hefe zu verarbeiten, wenn man T r o c k e n k a r t o f f e l n verwendet und diese unter Dampfdruck aufschliesst. H e f e n e x t r a k t e . Nach dem Franz. Pat. 304 515 behandelt man zur Gewinnung des Zellsaftes der Presshefe die Hefe zuerst mit H 2 0, das mit Brenzweinsäure (25 g in 1 hl) angesäuert ist, hierauf mit wässeriger 5 % iger NaClLösung und wäscht schliesslich mit reinem H 2 0 nach. Man befreit die Hefe möglichst vom Waschwasser, erwärmt 7—18 Stdn. auf 72—92° C. und dampft ein; klares Filtrieren errreicht man, wenn man dabei das Abkühlen vermeidet. Das fertige Hefenextrakt ist entweder dick sirupös oder trocken. Praktisch viel benutzt zu werden scheint das Verfahren von A u b r y (D. R. P. 120 360): Man vermischt die durch Waschen gereinigte und sehr trocken gepresste Hefe mit 5—10 % NaCl, wodurch Verflüssigung eintritt; auch hindert man dadurch die Selbstgärung, welche sonst die Bildung schlecht riechender Nebenprodukte verursachen würde. Die verflüssigte Hefe lässt man einige Zeit bei niedriger Temperatur stehen, digeriert sie dann 2—3 Stunden bei 50° C und bringt sie schnell zum Sieden, oder man trägt die Masse in die gleiche oder doppelte Menge siedenden Wassers ein und presst nach 1—2 stündigem Kochen aus. Die Flüssigkeit wird eingedampft, bis sich eine Salzhaut bildet, und in offenen Klärgefässen zum Absetzen hingestellt. Längeres Stehen an der Luft erhöht den Wohlgeschmack des Präparats. Verschiedene andere Verfahren zur Gewinnung von Hefenextrakten können übergangen werden. Derartige Extrakte benutzt man jetzt namentlich als Ersatzmittel für F l e i s c h e x t r a k t e , womit sie nach Aussehen, Geschmack und Art der Verwendbarkeit Ähnlichkeit haben. H e f e n p u l v e r siehe ,,B a c k p u 1 v e r". H e i s s l u f t m o t o r e n . Kleinmotoren, sehr geeignet für chemische Laboratorien u. s. w.: Pferdestärken . . . Gewicht
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H e i s s w a s s e r t r i c h t e r siehe „ T r i c h t e r". H e i z m a t e r i a l i e n siehe „ B r e n n s t o f f e".
VIS 43
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100,00
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150,00
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kg.
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336
Holz.
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20 8 30,00
35 10 45,00
65 10 75,00
50 10 60,00
75 mm. 12 m. 1 0 0 , 0 0 Mk.
Heizschlangen aus Steinzeug: Deutsche
Steinzeugwarenfabrik,
H e i z u n g e n baut:
Friedrichsfeld
(Baden).
C. Heckmann, Berlin SO. 33, Görlitzer Ufer 9.
I Gebr. Körting Aktiengesellschaft, Körtingsdorf I bei Hannover. (Zentralheizungen jeder Art.)
H e i z w e r t siehe „ B r e n n s t o f f e " . H e l i o t r o p i n siehe „ R i e c h s t o f f e , k ü n s t l i c h H e l m i t o l siehe „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e " .
e".
Hercules powder siehe „ D y n a m i t e".
H e r d f r i s c h e n siehe „S c h w e i s s e i s e n".
H e r d o f e n p r o z e s s e siehe „ F l u s s e i s e n " . H e r m i t i n siehe ,,W a s s e r r e i n i g u n g " . H e r o i n siehe „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e " . H e t o k r e s o l siehe „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e " . H e t o l siehe „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e " . H e x a m e t h y l e n t e t r a m l n = U r o t r o p i n; s. d. m i t t e l , n e u e r e". H i m b e e r ä t h e r siehe „ F r u c h t ä t h e r " . H i m m e l b l a u siehe „ K o b a l t f a r b e n " . H i t z e m e s s e r siehe „ P y r o m e t e r " .
unter
„Arznei-
Hobbocks siehe „F ä s s e r".
H o l l ä n d e r siehe „P a p i e r".
H ö l l e n s t e i n (Silbernitrat). Dargestellt durch Auflösen von Werksilber in HNO3. Zur Entfernung des Kupfernitrats dampft man die Lösung zur T r o c k n e , glüht schwach (wobei das C u ( N 0 3 ) 2 in CuO übergeht), extrahiert mit H 2 0 , filtriert und dampft zur Kristallisation ein. Häufig schmilzt man die Kristalle um und giesst sie in Stangenform. Rein weisse, grosse, rhombische Tafeln vom S c h . P. 2 1 8 ° ; es färbt sich in ganz reinem Zustande am Licht nicht violett. Giftiges und stark ätzendes Salz, das namentlich in der Photographie, weiter in der Medizin, zur Herstellung von Silberspiegeln und zu verschiedenen anderen Zwecken verwendet wird. D i e P r e i s e sind sehr schwankend; zur Zeit notiert m a n : Silbernitrat, krist ,. geschmolzen in Tafeln und Stangen in dünnen Stangen . „ mit Silberchlorid 1 0 : 1 . . . . Kaliumnitrat 1 : 2 , D . A . I V .
1 kg Mk. 5 7 , 0 0 — 5 9 , 0 0 1 kg Mk. 6 0 , 0 0 1 „ „ 61,00 1 „ „ 67,00 1 „ „ 28,00
1 : 1, D. A . I V
Vgl. auch unter „ S i l b e r v e r b i n d u n g e
1
„
„
36,00
n".
Höllenstein:
C'hem. Werke vorm. Dr. Heinrich Byk, Berlin NW.
H o l o c a i n siehe „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e " .
Holz.
Konservierungsmethoden:
1. T r o c k n e n . Nachdem das Holz etwa 1 Jahr im Stapel gelagert hat, wobei freier Luftdurchzug zwischen den aufgeschichteten Holzscheiben für die Austrocknung besonders wichtig ist, kommt es zu weiterem Austrocknen in einen Schuppen und schliesslich in D a r r ö f e n . Diese werden von einer besonderen Feuerung gespeist; die zum Holz gelangenden Verbrennungsgase müssen bis auf 150° C. abgekühlt sein. (Wichtig ist, dass die Austrocknung im Darrofen a l l m ä h l i c h geschieht, da das Holz andernfalls reisst oder sich wirft.) Gleichzeitig wirken die bei d^r unvollkommenen Verbrennung des Feuerungsmaterials entstehenden empyreurnatischen Dämpfe antiseptisch. Zur
Holzalkohol — Holzessig.
837
Vermehrung der Widerstandsfähigkeit gegen äussere Einflüsse wird das gedörrte Holz mit Leinöl, Teer, Ölfarbe oder dgl. angestrichen. 2. A u s l a u g e n ( D ä m p f e n ) . Zum Verderben des Holzes tragen hauptsächlich die leicht zersetzlichen S a f t b e s t a n d t e i l e bei. Zu ihrer Entfernung laugt man das Holz wohl zuweilen mit Wasser aus, doch ist dies eine recht langwierige -Prozedur, und man zieht meistens vor, das Holz zu d ä m p f e n , d. h. es in entsprechenden Gefässen mit Wasserdampf zu behandeln. Entweder arbeitet man in geschlossenen eisernen Gefässen mit g e s p a n n t e m Dampf, oder man vollzieht den Prozess in hölzernen Gefässen mit u n g e s p a n n t e m Dampf. In letzterem Falle nimmt das Dämpfen 60 bis 72 Stunden in Anspruch, doch ist das Produkt besser als beim Operieren mit gespanntem Dampf. 3. A n k o h l e n . Hierbei wird an der Oberfläche die Feuchtigkeit verdampft, ebenso in den obersten Schichten Mikroorganismen und fäulnisfähige organische Substanzen zerstört; gleichzeitig wird das Holz mit teerigen Verbrennungsprodukten imprägniert. Das Ankohlen geschieht meistens durch Hineinhalten von Pfählen u. s. w. in ein Feuer, zweckmässiger durch Anwendung eines geeigneten tragbaren Gebläses. 4. I m p r ä g n i e r e n . Für diese beste Holzkonservierungsmethode sind sehr verschiedene Verfahren im Gebrauch. Man arbeitet entweder o h n e oder m i t Druck. Zum Imprägnieren benutzt man Quecksilbersublimat ( K y a n i s i e r e n), Teeröle, Kupfervitriol, Aluminiumsulfat, Natriumaluminat, Eisenvitriol, Chlorzink, Gemische von Ammoniumsulfat und Ammoniumborat u. s. w. Von den Teerölen hat sich namentlich das K a r b o I i n e u in (s. d.) bewährt. Auch dampfförmiges Kreosot sowie geschmolzenes Naphtalin, weiter Rohpetroleum und Eisenoxyd ist in Anwendung gebracht worden. Beim Imprägnieren mit Druck presst man entweder die Flüssigkeit durch das Holz durch, oder man 'dämpft das Holz, entfernt mit Luftpumpen die Luft daraus und lässt nun die Imprägnierungsflüssigkeii unter Druck zutreten. Was die Imprägnierung mit schweren Teerölen anlangt, so sind die Bestrebungen vorherrschend, die Wirkung der Teeröle dadurch zu erhöhen, dass man sie w a s s e r l ö s l i c h oder wenigstens e m u l g i e r e n d macht; ersteres gelingt durch S u l f u r i e r e n , letzteres unter Zuhilfenahme von Seifen, und die Erkenntnis, dass es möglich ist, mit äussert geringen Mengen (ca. % %) von Seife jedes neutrale, wasserunlösliche ö l emulgierbar zu machen, hat nicht nur für das vorliegende Gebiet, sondern auch für die Herstellung von Hartspiritus, Hartbenzol, Hartsalmiakgeist u. s. w. grosse Wichtigkeit erlangt. 5. V e r k i e s e l u n g ( M e t a l l i s i e r e n ) . Bei diesem Verfahren wird das Holz nacheinander mit zwei Salzlösungen imprägniert, die sich im Innern zu einem unlöslichen Niederschlag vereinigen. So tränkt man mit Zink- oder Kupfersalzlösung und danach mit Harzseifenlösung, anderseits wieder mit Chlorcalcium und Sulfat, mit Schwefelbaryum und Eisenvitriol, mit Chlorcalcium und Wasserglas u. s. w. K ü n s t l i c h e s H o l z siehe „ H o l z m a s s e". H o l z a l k o h o l siehe ,,M e t h y l a l k o h o 1". H o l z a s c h e (Gehalt des Holzes an —)siehe „ A s c h e". Holzbearbeitungsmaschinen: Böttcher & Gessner, Altona-Hamburg (vgl. unter
,,F a s s - M a s c h i n e n " ) .
H o l z d e s t i l l a t i o n siehe „ H o l z v e r k o h l u n g". Holzessig 1 . Produkt der trocknen Destillation des Holzes (siehe den Artikel „ H o l z v e r k o h l u n g " ) . Der rohe, rotgelbe oder rotbraune Holzcssig wird nach zwei Methoden weiter verarbeitet. Entweder filtriert man ihn durch Leinwand und Holzkohle und lässt ihn dann mindestens eine Woche stehen, worauf er durch fraktionierte Destillation in Methylalkohol und rohe Essigsäure geschieden wird; letztere kommt als r e i n e r (d e s t i 11 i e r t e r) H o l z e s s i g in den Handel. Will man aber aus dem Holzessig reine Essigsäure gewinnen, so neutralisiert man ihn mit Kalk oder Soda und destilliert das nach mehrtägigem Stehen abgeschiedene rohe Calciumacetat bezw. Natriumacetat (vgl. den Artikel „ E s s i g s ä u r e") für sich mit HäSOa. 22
388
Holzfarben —
Holzessig, roh, D. A. IV rektif. „ D.A.IV
Holzkohle.
, . . . , . . . .
°' 0 k g M k . 1 0 , 0 0 °/ 0 „ „ 15,00 »/„ „ „ 17,00
Holzessig: Chemische Fabrik Cotta, E. Heuer, Cotta bei . Dresden (rektifiziert). Chemische Fabrik vorm. Gebr. Dollfuss, Fttrstenwalde-Spree.
Chemische Fabrik Puppen, Dr. Hugo pinnhold, Puppen, Ostpr. O. Erdmann, Leipzig-Lindenau. Fuerst Bros. & Co., New York, Nos. 2 u. 4 Stone Street.
Anlagen und Apparate zur Herstellung von Holzessig bauen: j . L. C. Eckelt, Berlin N. 20. C. Heckmann, Berlin SO. 33, Garlitzer Ufer 9.
I F. H. Meyer, Maschinenfabrik, Hannover-Hainholz. |
Holzfarben (Holzbeizen). Zum Färben des Holzes sind sehr verschiedene Farben im Gebrauch; die Beizen werden teils kalt, teils heiss aufgetragen. Vielfach erreicht man den gewünschten Farbenton auch erst durch aufeinanderfolgende Behandlung mit zwei verschiedenen Beizen. Die Holzbeizen sind teils flüssig, teils fest im Handel; in letzterem Falle lösen sie sich entweder in warmem Wasser (1 : 15) oder in Spiritus. Die gebräuchlichsten Holz-Beizfarben sind folgende: N u s s b e i z e , fest . . . M a h a g o n i r o t , h e l l , fest . „ d u n k e l , fest . P o l i s a n d e r , fest . . . Gelb, fest O r a n g e , fest E i c h e n h o l z , fest Ebenholz, tiefschwarz
Holzfarben (Holzbeizen):
kg Mk. „ » 0/ „ 7 einträgt. Dann wird Alkalisulfit zugesetzt, filtriert und mit Äther ausgeschüttelt. Zur Reinigung kocht man das Hydrochinon mit Wasser und Tierkohle. Farblose, schwach siisslich schmeckende Kristalle; Sch. P. 169°, die sich unverändert destillieren lassen. Leicht löslich in Alkohol, Äther und heissem H 2 0. Die wässerige Lösung reduziert in der Kälte. AgN0 3 -Lösung, beim Erwärmen F e h l i n g sehe Lösung. Fe 2 Cl 6 färbt in geringer Menge die Lösung vorübergehend blau; die Blaufärbung verschwindet auf weiteren Fe 2 Cl 8 -Zusatz, und es scheiden sich grünlichschimmernde kleine Kriställchen aus. Das Hydrochinon wird in der Photographie sowie in der Farbstoffchemie verwendet.
I'rüfuiiji: Unterschied von Brenzcatechin und Resorcin: Eine wässerige Hydrochinonlösung wird weder durch Bleiacetat noch durch Bleiessig gefällt. Als Verunreinigungen kommen a n o r g a n i s c h e S t o f f e , S c h w e f e l s ä u r e , P h e n o l und C h i n o n in Betracht: 1 g Hydrochinon muss sich beim Erhitzen ohne Rückstand verflüchtigen, und die kalt gesättigte Lösung darf durch BaC'l2-Lösung nicht getrübt werden. Auf Phenol prüft man mit Fe 2 Cl 6 , wodurch die wässerige Hydrocliinonlösung nicht dauernd violett gefärbt werden darf; auch soll sie beim Kochen keinen Phenolgeruch wahrnehmen lassen. Die Abwesenheit von Chinon erkennt man an der vollständigen Farblosigkeit der Hydrochinonkristalle. H y d r o c h i n o n , chem. rein
. 1 kg Mk. 1 0 , 0 0
H y d r o o x y g e n g r a s siehe ,,K n a 1 1 g a s". H y d r o p e r o x y d siehe „W a s s e r s t o f f s u p e r o x y d". Hydroschweflig-e S ä u r e . Wässerige Lösungen von schwefliger Säure
Hydrosulfite —
Hydroxylamin.
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lösen Zink ohne Wasserstoffentwickelung auf. Durch Versetzen der so entstandenen h y d r o s c h w e f l i g e n S ä u r e mit Atzalkalien oder Kalkmilch erhält man die entsprechenden Salze ( H y d r o s u l f i t e ) . Den Hydrosulfiten kommt die allgemeine Förmel M^SjO» zu. Nach dem D. R. P. 141 452 erzeugt man Hydrosulfite mit Hilfe von Salzen des Titansesquioxyds, z. B. mit TijCl«: Wird S 0 2 oder ein'Saüferes Sglfit in wässeriger Lösung mit Ti2Cl« zusammengebracht, so färbt sich' die Flüssigkeit infolge Bildung von hyäroschwefliger Säure sofort braun. Bevor di^se. Lösung Zeit hat, sich unter Abscheidung von S zu zersetzen, lässt man Sie in ^iaOH einfliessen, wobei das verhältnismässig beständige Natriumhydrosulfit Nä 2 S 2 0» entsteht, während Titanhydroxyd Ti(OH)» ausfällt. Letzteres geht wieder in den Prozess zurück, und zwar löst man es in HCl und führt es durch Elektrolyse in Ti 2 Cl 8 über. Neuerdings sind die Verfahren zur e l e k t r o l y t i s c h e n Darstellung von Hydrosulfiten wichtig geworden, und zwar geht man dabei von den Bisulfiten aus. Nach den D. R. P. 125 207 und 129 861 benutzt man als Kathodenflüssigkeit eine möglichst neutrale Bisulfitlösung und als Anodenflüssigkeit die Lösung eines Alkalis oder Kochsalzlauge. So gelingt es,, die sonst' durch, sekundäre Zersetzung der freien hydroschwefligen Säure bedingten grossen Stromverluste fast ganz zu vermeiden. Die Stromverluste umgeht man übrigens auch, wenn man als Kathodenflüssigkeit Calciumbisulfit- oder Magnesiumbisulfitlauge verwendet, da das dabei gebildete Calciurnhydrosuifit bezw. Magnesiumhydrosulfit fast vollständig unlöslich ist und sich daher der sekundären Zersetzung entzieht; durch Umsetzung kann man leicht von den gebildeten zu andern Hydrosulfiten gelangen. Um feste Hydrosulfite haltbar zu machen, werden nach dem D. R. P. 138 093 die aus den Lösungen abgeschiedenen festen Salze mit Flüssigkeiten, wie Alkoholen, Ketonen u. s. w. gewaschen, die mit H 2 0 mischbar sind; darauf rührt mani die Salze zu. einer Paste an, und zwar mit Flüssigkeiten, welche die Zersetzungsprodukte der Hydrosulfite (vor allem Thiosulfate) nicht merklich lösen, z. B. Äther, Benzol, Benzin, Schwefelkohlenstoff, Chlorkohlenstoff etc. Ein anderes Verfahren' zum Haltbarmachen fester Hydrosulfite (D. R. P. 138 315) besteht darin, dass man die ausgefällten oder ausgesalzenen Hydrosulfite abpresst bezw. absaugt, dann die Mutterlauge durch Alkohol oder andere mit H 2 0 mischbare Flüssigkeiten verdrängt und endlich die Salze im Vakuum über wasserentziehenden Mitteln oder ohne Vakuum in einein Strom sauerstofffreier Gase trocknet. Man verwendet die hydröschwefligsauren Salze sowie die wässerige Lösung der Säure selbst wegen ihrer stark reduzierenden Wirkung in der Färberei und im Zeugdruck zur Herstellung der hydröschwefligsauren Indigoküpe, zum Auflösen von Indigblau, in der Zuckerfabrikation zum Entfärben von Rübensäften. Hydrosulfite siehe „ H y d r o s c h w e f l i g e S ä u r e". Hydroxylamin. NH 2 . OH. Technisch wurde es früher ausschliesslich aus Natriumnitrit + Natriumbisulfit gewonnen, und zwar durch Einwirkung in konz. wässeriger Lösung bei etwa 0°; hierbei entsteht zunächst hydroxylamindisulfosaures Natron N(0H)(S0 3 Na) 2 , entsprechend der Gleichung: NaN0 2 + H 2 0 + 2 NaHS0 3 = N(0H)(S0 3 Na) 2 + NaOH + H 2 0. Aus der Lösung dieses Salzes scheidet man durch KCl das schwerlösliche hydroxylamindisulfosaure Kali ab, und letzteres wird in nicht alkalischer wässeriger Lösung unter Druck auf 100—130° erhitzt, wobei es in s c h w e f e l s a u r e s H y d r o x y l a m i n übergeht: N(0H)(S0 3 K) 2 + 2 H 2 0 = NH 2 . OH . H 2 SO, + K 2 SO,. Neuerdings gewinnt man Hydroxylamin auch elektrolytisch, so nach den D. R. P. 133 457 und 137 697 durch Reduktion von HN0 3 , indem man diese bei Gegenwart von H2SOi oder irgend einer andern Säure unter besonderen Bedingungen elektrolysiert. Ein ähnliches, nur in Einzelheiten abgeändertes Verfahren betrifft das Franz. Pat. 322 943. Reines Hydroxvlamin bildet Kristallnadeln, die an feuchter Luft zerfliessen; sp. G. 1,35, Sch. P. 33°, S. P. (unter 22 mm) 58°. Es ist unterhalb
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Hygrometer — Intjigofarbstoffe.
15° ziemlich beständig, zersetzt sich jedoch bei höherer Temperatur allmählich, oberhalb 100° unter heftiger Explosion. Es wirkt stark reduzierend, ist giftig und greift Glas an. Hydroxylaminchlorid, ehem. rein
H Mk. 4 , 0 0 ; 1 kg Mk. 3 0 , 0 0
H y g r o m e t e r siehe „ M e t e o r o l o g i s c h e I n s t r u m e n t e". H y o s c y a m i n siehe ,,A 1 k a 1 o i d e". H y p n a l siehe „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e". H y p n o n siehe „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e". H y p o c h l o r l t e siehe „ B l e i c h e n " und „C h I o r k a 1 k". H y p o s u l f i t e siehe „T h i o s u 1 f a t e".
1. I c b t h a l b i n siehe „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e". I c h t o f o r m siehe „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e". I m p r ä g n i e r » ! (Karbolhaltiges schweres Steinkohlenteeröl zum Tränken von Eisenbahnschwellen): Hubert Baese & Co., Teerproduktenfabrik, Braunschweig.
I n d a m i n e . Klasse von Teerfarbstoffen, die zu den C h i n o n i i n i d f a r b s t o f f e n (s. d.) gerechnet werden. Der einfachste Repräsentant dieser Farbstoffe ist das „I n d a m i n" NH 2 . C 6 H,. N : C6H» : NH, das durch Oxydation eines Gemenges gleicher Moleküle p-Phenylendiamin und Anilin entsteht. Es bildet schwarzgraue bis grünlichblaue, in Wasser lösliche Salze, welche mit Tannin und Brechweinstein gebeizte Baumwolle violett färben. Indanthren. Unter diesem Namen kommen blaue Teerfarbstoffe in den Handel, die als Küpenfarbstoffe verwendet werden und den Indigo an Echtheit übertreffen. Man stellt diese Farbstoffe dar nach den D. R. P. 129 845 und 135 407, indem man /i-Amidoanthrachinon mit Alkali bei 200—300° verschmilzt und die Schmelze unter Luftzutritt in HaO löst. Der erhaltene blaue Farbstoff ist unlöslich in HaO, löst sich aber in Alkalien bei Gegenwart von Reduktionsmitteln1 zu einer blauen Küpe auf. Indigofarbstoffe. Über den natürlichen Indigo siehe den Artikel „ P f l a n z e n f a r b s t o f f e i " ; h i e r handelt es sich nur um die s y n t h e t i s c h dargestellten Indigofarbstoffe. Als Chromophor dieser Farbstoffklasse gilt die Atomgruppe R < C j ^ ^ > C = ; dieselbe ist in dem I n d i g o b 1 a u zweimal vorhanden. Die Konstitution des Indigoblaus, des Hauptrepräsentanten dieser Farbstoffklasse, ist folgende: Übrigens kommt dem Indigoblau nach neuen Untersuchungen das Molekulargewicht 524 zu, so dass man hiernach die obige Formel zu verdoppeln hätte; die Bindung erfolgt dann durch die mittleren Kohlenstoffpaare. Für die s y n t h e t i s c h e Darstellung des Indigoblaus (I n d i g o t i n s) sind sehr zahlreiche Methoden erdacht worden, die aber nur zum kleinen Teil praktische Wichtigkeit erlangt haben. Die Patentliteratur auf dem Gebiet der Indigosynthese und der Zwischenmaterialien wächst von Jahr zu Jahr, so dass es nur schwer möglich ist, das Wesentliche vom Unwichtigen zu sondern. Der grösste Teil des synthetischen Indigos wird wohl nach der patentierten Synthese von H e u m a n n erzeugt. Man geht dabei vom N a p h t a 1 i n aus, oxydiert dieses nach D. R. P. 91 202 mit H2SOi bei Gegenwart von Hg-Salzen zu P h t h a l s ä u r e , wandelt diese in das P h t h a l i m i d u m und führt letzteres in A n t h r a n i l s ä u r e über. Durch Kondensation der Anthranilsäure mit Chloressigsäure erzeugt man die P h e n y l g l y c i n o r t h o k a r b o n s ä u r e , verschmilzt diese Säure mit Ätzalkali, löst die Schmelze
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Hygrometer — Intjigofarbstoffe.
15° ziemlich beständig, zersetzt sich jedoch bei höherer Temperatur allmählich, oberhalb 100° unter heftiger Explosion. Es wirkt stark reduzierend, ist giftig und greift Glas an. Hydroxylaminchlorid, ehem. rein
H Mk. 4 , 0 0 ; 1 kg Mk. 3 0 , 0 0
H y g r o m e t e r siehe „ M e t e o r o l o g i s c h e I n s t r u m e n t e". H y o s c y a m i n siehe ,,A 1 k a 1 o i d e". H y p n a l siehe „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e". H y p n o n siehe „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e". H y p o c h l o r l t e siehe „ B l e i c h e n " und „C h I o r k a 1 k". H y p o s u l f i t e siehe „T h i o s u 1 f a t e".
1. I c b t h a l b i n siehe „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e". I c h t o f o r m siehe „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e". I m p r ä g n i e r » ! (Karbolhaltiges schweres Steinkohlenteeröl zum Tränken von Eisenbahnschwellen): Hubert Baese & Co., Teerproduktenfabrik, Braunschweig.
I n d a m i n e . Klasse von Teerfarbstoffen, die zu den C h i n o n i i n i d f a r b s t o f f e n (s. d.) gerechnet werden. Der einfachste Repräsentant dieser Farbstoffe ist das „I n d a m i n" NH 2 . C 6 H,. N : C6H» : NH, das durch Oxydation eines Gemenges gleicher Moleküle p-Phenylendiamin und Anilin entsteht. Es bildet schwarzgraue bis grünlichblaue, in Wasser lösliche Salze, welche mit Tannin und Brechweinstein gebeizte Baumwolle violett färben. Indanthren. Unter diesem Namen kommen blaue Teerfarbstoffe in den Handel, die als Küpenfarbstoffe verwendet werden und den Indigo an Echtheit übertreffen. Man stellt diese Farbstoffe dar nach den D. R. P. 129 845 und 135 407, indem man /i-Amidoanthrachinon mit Alkali bei 200—300° verschmilzt und die Schmelze unter Luftzutritt in HaO löst. Der erhaltene blaue Farbstoff ist unlöslich in HaO, löst sich aber in Alkalien bei Gegenwart von Reduktionsmitteln1 zu einer blauen Küpe auf. Indigofarbstoffe. Über den natürlichen Indigo siehe den Artikel „ P f l a n z e n f a r b s t o f f e i " ; h i e r handelt es sich nur um die s y n t h e t i s c h dargestellten Indigofarbstoffe. Als Chromophor dieser Farbstoffklasse gilt die Atomgruppe R < C j ^ ^ > C = ; dieselbe ist in dem I n d i g o b 1 a u zweimal vorhanden. Die Konstitution des Indigoblaus, des Hauptrepräsentanten dieser Farbstoffklasse, ist folgende: Übrigens kommt dem Indigoblau nach neuen Untersuchungen das Molekulargewicht 524 zu, so dass man hiernach die obige Formel zu verdoppeln hätte; die Bindung erfolgt dann durch die mittleren Kohlenstoffpaare. Für die s y n t h e t i s c h e Darstellung des Indigoblaus (I n d i g o t i n s) sind sehr zahlreiche Methoden erdacht worden, die aber nur zum kleinen Teil praktische Wichtigkeit erlangt haben. Die Patentliteratur auf dem Gebiet der Indigosynthese und der Zwischenmaterialien wächst von Jahr zu Jahr, so dass es nur schwer möglich ist, das Wesentliche vom Unwichtigen zu sondern. Der grösste Teil des synthetischen Indigos wird wohl nach der patentierten Synthese von H e u m a n n erzeugt. Man geht dabei vom N a p h t a 1 i n aus, oxydiert dieses nach D. R. P. 91 202 mit H2SOi bei Gegenwart von Hg-Salzen zu P h t h a l s ä u r e , wandelt diese in das P h t h a l i m i d u m und führt letzteres in A n t h r a n i l s ä u r e über. Durch Kondensation der Anthranilsäure mit Chloressigsäure erzeugt man die P h e n y l g l y c i n o r t h o k a r b o n s ä u r e , verschmilzt diese Säure mit Ätzalkali, löst die Schmelze
Indigofarbstoffe.
in W a s s e r und s c h e i d e t d e n Indigo d a r a u s d u r c h O x y d a t i o n mittels L u f t s a u e r stoffs ab. Die P h a s e n des Prozesses entsprechen also den Formeln: CtoH 8
>• CoHi C o H ^ g g ^ " ' '
y
C«HINH C O a H
—Indigoblau.
Die I n d i g o s y n t h e s e a u s P h t h a l s ä u r e b e z w . A n t h r a n i l s ä u r e h a t m a n c h e r l e i A b ä n d e r u n g e n e r f a h r e n , s o g e w i n n t m a n z. B. P h t h a l s ä u r e n a c h d e m D. R. P . 136 410 a u s a - N i t r o n a p h t a l i n , indem m a n d i e s e s z u n ä c h s t d u r c h Erhitzen mit Alkalien u n d o x y d i e r e n d w i r k e n d e n M e t a l l o x y d e n in N i t r o n a p h t o l und d u r c h w e i t e r e s Erhitzen mit Alkalien in ein G e m i s c h v o n B e n z o e s ä u r e + P h t h a l s ä u r e ü b e r f ü h r t . E s hat k a u m d e n A n s c h e i n , a l s k ö n n t e d i e s e s P a t e n t mit d e m u r sprünglichen H e u m a n n sehen Verfahren konkurrieren. Nach d e n D. R. P. 130 301 u n d 130 302 g e w i n n t m a n d i e A n t h r a n i l s ä u r e a u s P h t h a l h y d r o x y l a m i n . D i e s e V e r b i n d u n g , d i e sich nach D. R. P. 130 6 8 0 und 130 681 leicht a u s P h t h a l s ä u r e a n h y d r i d + Hydroxylainin in a l k o h o l . L ö s u n g d a r s t e l l e n lässt, w i r d d u r c h S o d a l ö s u n g glatt in A n t h r a n i l s ä u r e ü b e r g e f ü h r t . D a s g l e i c h e V e r f a h r e n betrifft d a s F r a n z . P a t . 318 050. Nicht w e s e n t l i c h d a v o n a b w e i c h e n d ist d i e d u r c h D. R. P. 135 8 3 6 und 136 788 g e s c h ü t z t e M é t h o d e , w e l c h e , um A n t h r a n i l s ä u r e d a r z u s t e l l e n , v o n f r e i e r P h t h a l h y d r o x y l a m i n s ä u r e a u s geht. L e t z t e r e S ä u r e e r h ä l t m a n a u s H y d r o x y l a m i n mit P h t h a l s ä u r e a n h y d r i d in w ä s s e r i g e r L ö s u n g , u n d d u r c h K o c h e n mit Alkali o d e r A l k a l i k a r b o n a t lässt sich d i e P h t h a l h y d r o x y l a m i n s ä u r e in A n t h r a n i l s ä u r e ü b e r f ü h r e n . T e c h n i s c h w i c h t i g e r zu w e r d e n ist vielleicht d a s D. R. P. 129 165 b e r u f e n , w o n a c h marr A n t h r a n i l s ä u r e a u s ihrem S u l f o d e r i v a t g e w i n n t . Die S u l f o a n t h r a nilsäure, w e l c h e d u r c h E i n w i r k u n g von N a t r o n l a u g e auf o - N i t r o t o l u o l s u l f o s ä u r e ( C H 3 : N 0 2 : S 0 3 H = 1 : 2 : 4) leicht e n t s t e h t , w i r d d u r c h E i n w i r k u n g von N a t r i u m a m a l g a m in A n t h r a n i l s ä u r e g e s p a l t e n . E n d l i c h n e n n e n wir von A u s g a n g s m a t e r i a l i e n d e r A n t h r a n i l s ä u r e f a b r i kation noch d a s P h t h a l c h l o r i m i d , w e l c h e s m a n nach D. R. P. 1 0 2 0 6 8 und 139 559 d u r c h Einleiten v o n HCl in eine w ä s s e r i g e A u f s c h w e m m u n g v o n P h t h a l i m i d e r h ä l t . D a s P h t h a l c h l o r i m i d liefert n a c h d e m D. R. P. 133 950 b e i m Digerieren mit v e r d . N a t r o n l a u g e A n t h r a n i l s ä u r e . E i n e A b ä n d e r u n g d e s H e u m a n n s e h e n V e r f a h r e n s bezüglich der Ü b e r f ü h r u n g v o n A n t h r a n i l s ä u r e in P h e n y l g l y c i n k a r b o n s ä u r e b e z w e c k e n die D. R. P. 117 924 u n d 120 136, n a c h d e n e n m a n A n t h r a n i l s ä u r e C 9 H , ( N H 2 ) . C 0 2 H d u r c h E i n w i r k u n g v o n F o r m a l d e h y d u n d B l a u s ä u r e in « - C y a n m e t h y l a n t h r a n i l s ä u r e , d. h. d a s Nitril d e r P h e n y l g l y c i n k a r b o n s ä u r e , ü b e r f ü h r t , w o r a u s letztere S ä u r e s e l b s t d u r c h V e r s e i f e n e r h a l t e n w i r d . A u s d e r P h e n y l g l y c i n - o - k a r b o n s ä u r e
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erhält
m a n
Indigo w i e d e r d u r c h S c h m e l z e n mit Ätzkali unter L u f t a b s c h l u s s und n a c h h e r i g e s Einleiten von Luft in d i e L ö s u n g d e r S c h m e l z e . Eine a n d e r e D a r s t e l l u n g s m e t h o d e v o n P h e n y l g l y c i n - o - k a r b o n s ä u r e ist d u r c h die D. R. P. 125 456, 142 506 u n d 142 507 g e s c h ü t z t : H i e r n a c h stellt m a n die erwähnte Säure aus o - C h l o r b e n z o e s ä u r e + G l y k o k o l l dar, indem m a n d i e K o m p o n e n t e n in F o r m ihrer Alkalisalze t r o c k e n auf 220° o d e r in w ä s s e r i g e r L ö s u n g 4—6 S t u n d e n zum S i e d e n e r h i t z t ; in letzterem F a l l e w i r d d i e R e a k t i o n d u r c h Z u s a t z v o n A l k a l i k a r b o n a t e n und K u p f e r s p ä n e n s e h r b e günstigt. W e i t e r g e l a n g t m a n nach D. R. P. 54 626 zum I n d i g o b l a u d u r c h S c h m e l z e n v o n P h e n y l g l y k o k o l l ( P h e n y l g l y c i n ) C 6 H 5 . N H C H 2 . C 0 2 H mit Atzkali unter L u f t a b s c h l u s s und n a c h h e r i g e s Einleiten v o n Luft in d i e L ö s u n g d e r Schmelze. L a n g e Zeit schien d i e s e S y n t h e s e nur t h e o r e t i s c h e B e d e u t u n g zu haben, einerseits wegen der schlechten Ausbeute und anderseits wegen der s c h w i e r i g e n G e w i n n u n g d e s P h e n y l g l y c i n s , w e l c h e s m a n a u c h als P h e n y l a m i d o essigsäure auffassen kann. D a s Phenylglycin gewann man früher ausschliesslich d u r c h E i n w i r k u n g von C h l o r e s s i g s ä u r e auf Anilin. D a n n f a n d m a n nachD. R. P. 132 621 ein V e r f a h r e n zur D a r s t e l l u n g von « - C y a n m e t h y l a n i -
Indigofarbstoffe.
346
1 i n , d. h. v o n d e m Nitrii d e s PhenyJglycins, u n d z w a r d e r a r t , d a s s m a n d i e B i s u l f i t v e r b i n d u n g d e s A n h y d r o f o r m a l d e h y d a n i l i n s mit KCN u m s e t z t . Nach d e m F r a n z . P a t . 3 1 5 269 e r h ä l t m a n d i e s e l b e V e r b i n d u n g n o c h b e q u e m e r a u s A n i l i n c h l o r h y d r ä t , F o r m a l d e h y d , H C l iind KCN. D u r c h V e r s e i f u n g d e s Nitrils, d . h. d e s c> - C y a n m e t h y l a n i l i n s , stellt m a n d a s P h e n y l g l y c i n s e l b s t d a r . Um S a l z e d e s P h e n y l g l y c i n s d i r e k t in einer R e a k t i o n z u g e w i n n e n , bringt m a n n a c h D . R. P. 135 332 Anilin auf F o r m a l d e h y d u n d KCN in w ä s s e r i g - a l k o h o l i s c h e r Lösung (also o h n e Säurezusatz) zur Einwirkung aufeinander. T r o t z allem s c h i e n d i e I n d i g o s y n t h e s e a u s P h e n y l g l y c i n k e i n e p r a k t i s c h e B e d e u t u n g g e w i n n e n zu s o l l e n , weil m a n b e i m V e r s c h m e l z e n v o n P h e n y l glycin mit Atzalkali zu s c h l e c h t e I n d i g o a u s b e u t e n erhielt. N a c h d e m D . R. P . 138 903 w i r d d i e A u s b e u t e b e d e u t e n d e r h ö h t , w e n n m a n d i e A l k a l i s c h m e l z e in G e g e n w a r t e i n e s A i k o h o l a t s a u s f ü h r t , u n d n a c h F r a n z . P a t . 322 536 s o l l e n bei d e r S c h m e l z e N a t r i u m o d e r L e g i e r u n g e n v o n Sn, P b u. s. w . mit Na, f e r n e r Z u s ä t z e v o n 'Kalk V e r w e n d u n g f i n d e n . D a s F r a n z . P a t . 319 6 7 0 s i e h t bèi d e r S c h m e l z e n u r Z u s ä t z e v o n Ätzbaryt o d e r Ätzkalk zum N a O H vor. Alle d i e s e V e r f a h r e n d e r Ü b e r f ü h r u n g von P h e n y l g l y c i n in Indigo s i n d a b e r in d e n H i n t e r g r u n d g e d r ä n g t w o r d e n d u r c h d a s D. R. P. 1 3 7 9 5 5 , w o n a c h a l s K o n d e n s a t i o n s mittel N a t r i u m a m i d v e r w e n d e t w i r d : M a n schmilzt d a s N a t r i u m a m i d N a N H 2 ( s i e h e unter „ N a t r i u m v e r b i n d u n g e n " ) e n t w e d e r u n d t r ä g t d a s Glycin ein o d e r m a n mischt d a s g e m a h l e n e Amid mit d e m G l y c i n u n d bringt e s in d a s auf die p a s s e n d e T e m p e r a t u r erhitzte G e f ä s s . Die R e a k t i o n , bei d e r d a s e n t w e i c h e n d e NH 3 d e n s c h ä d l i c h e n E i n f l u s s d e r Luft a u s s c h l i e s s t , entspricht der Gleichung: C,H 6 NH . C H 2 . C O O N a + NH 2 Na = C « H 1 < ^ > C H
2
+ N a 2 0 + NH S .
Die viel b e s s e r e A u s b e u t e g e g e n ü b e r d e r A t z k a l i s c h m e l z e b e r u h t d a r a u f , d a s s d a s N a N H 2 viel n i e d r i g e r schmilzt a l s N a O H u n d a u c h b e r e i t s bei s e i n e m Sch. P. auf d a s Glycin einwirkt, w ä h r e n d d i e n o t w e n d i g e h o h e T e m p e r a t u r bei d e r A l k a l i s c h m e l z e einen g r o s s e n Teil d e s Glycins z e r s t ö r t . — E b e n f a l l s s e h r i n t e r e s s a n t u n d a u s s i c h t s r e i c h ist d a s p a t e n t i e r t e V e r f a h r e n v o n S a n d m e y e r , w e l c h e s vom A n i l i n a u s g e h t u n d d a r a u s mit S c h w e f e l k o h l e n s t o f f D i p h e n y l t h i o h a r n s t o f f d a r s t e l l t , d i e s e n d u r c h gleichzeitiges B e h a n d e l n mit B l e i w e i s s und C y a n k a l i u m in d a s H y d r o c y a n j c a r b o d i p h e n y l i m i d u m w a n d e l t und l e t z t e r e s mit g e l b e m S c h w e f e l a m m o n i u m in ein T h i o a m i d ü b e r f ü h r t . W i r d d i e s e s mit konz. H 2 S 0 4 e r w ä r m t , s o s p a l t e t sich NH 3 und H 2 S a b , und unter R i n g s c h l i e s s u n g bildet sich a - I s a t i n a n i . l i d . Die U m w a n d l u n g e n e n t s p r e c h e n d e n F o r m e l n : C a H 5 - N H - C S ^ - N H . CeHs
• C 8 H 6 " ' ^ > C = N . C«H 5
C»H5-"NH>C:N.C«H5 • CeH4C:N.C«H5. S:C—NH, Aus Isatinanilid e n t s t e h t d a n n Indigo d u r c h R e d u k t i o n mit S c h w e f e l a m m o n i u m . L ä s s t m a n n a c h d e m D. R. P. 131 934 H 2 S auf a - I s a t i n a n i l i d in s a u r e r L ö s u n g e i n w i r k e n , s o s c h e i d e t sich u n t e r A b s p a l t u n g v o n C 6 H 5 . NH 2 a - T h i o i s a t i n a u s ; l e t z t e r e s ist ein s e h r z e r s e t z l i c h e r K ö r p e r u n d z e r f ä l l t in w ä s s e r i g e L ö s u n g auf Z u s a t z v o n Alkalien, A l k a l i k a r b o n a t e n u. a. m. in S c h w e f e l und Indigo. B e h a n d e l t m a n d a g e g e n d a s Isatinanilid mit v e r d . HÜSO», —-»
s o erhält m a n u n t e r A b s p a l t u n g v o n Anilin glatt I s a t i n C 0 H 4 < C Q Q ^ > C ( O H ) , d a s O x y d a t i o n s p r o d u k t d e s Indigos, w e l c h e s n a c h d i e s e r M e t h o d e leicht z u gänglich wird. S c h l i e s s l i c h ist t e c h n i s c h w i c h t i g d i e I n d i g o s y n t h e s e , w e l c h e v o m T o 1 u o 1 a u s g e h t . F r ü h e r h a t t e m a n T o l u o l a u c h nötig, um zur A n t h r a n i l s ä u r e zu kommen, wobei die Durchgangsstationen o-Nitrotoluol, o-Toluidin und o-Acettoluidid w a r e n ; d a s letztere gibt bei d e r O x y d a t i o n mit KMnOi A n t h r a n i l s ä u r e , ¡loch k a n n d i e s e S y n t h e s e mit d e r D a r s t e l l u n g a u s N a p h t a l i n jetzt nicht m e h r k o n k u r r i e r e n . D a g e g e n g e l a n g t m a n v o m T o l u o l zu Indigo auf d e m W e g e
Indigofarbstoffe.
347
Töluol — + o-NitrotoluoH—• o-Nitrobenzaldehyd: »o-Nitrophenylmilchsäureketon • Indigoblau. Bei diesem Verfahren liegt die Schwierigkeit in der Darstellung des ö-Nitrobenzaldehyds; gewöhnlich chloriert man das o-Nitrotoluol, kondensiert das erhaltene o-Nitrobenzylchlorid mit Anilin, oxydiert das o-Nitrobenzylanilin zur Benzylidenverbindung und spaltet letztere wieder, wobei o-Nitrobenzaldehyd resultiert. Dieses patentierte Verfahren der Höchstem Farbwerke ist, ebenso wie die sonst angegebenen Methoden, noch recht umständlich, doch soll man nach einem neuen Patent das o-Nitrotoluol mit Braunstein und H2SO4 direkt (in einer Operation) in den o-Nitrobenzaldehyd überführen können, was natürlich eine grosse Vereinfachung und Verbilligung wäre. Die übrigen Tieile dieser Indigosynthese machen keine Schwierigkeiten, und namentlich die Verwandlung des Nitrophenylmilchsäureketons in das tndigotin geht sehr leicht und beinahe quantitativ vor sich. Zur Reinigung von künstlichem Indigo extrahiert man nach dem D. R. P. 134.139 das Rohprodukt mit P y r i d i n b a s e n. Andere.Methoden der synthetischen Indigodarstellung können übergangen werden, da sie bis jetzt technische Bedeutung nicht haben. Dies gilt z. B . auch für das D. R. P. 132 40ö, wonach man Indigo durch Einwirkung von Sulfomonopersäure auf Indol gewinnen soll. Neuerdings werden die S u b s t i t u i e r t e n Indigoderivate immer wichtiger, so namentlich der B r o m i n d i g o , zu dessen Darstellung man nach dem D. R. P. 128 575 und dem Franz. Pat. 322 348 auf Indigo flüssiges Brom oder Bromdämpfe mit oder ohne Ausschluss von Feuchtigkeit einwirken lässt. Die Bromindigoderivate sind diirch schöne Nuancen ausgezeichnet, werden aber bisher anscheinend wenig benutzt. Noch geringere Wichtigkeit haben bis jetzt D i n i t r o i n d i g o , N a p h t ä 1 i h i n d i g o u. s. w. Das Indigoblau ist in allen gewöhnlichen Lösungsmitteln unlöslich; es hat auch keine Verwandtschaft zur tierischen oder pflanzlichen Faser und kann nur unter Benutzung der sog. K ü p e n f ä r b e r e i (vgl. unter ,,K ü p e n " ) darauf fixiert werden. Trägt man das Indigoblau in rauchende H2SO1 ein, so erhält man allerdings eine tiefblaue Lösung, doch ist in dieser nicht mehr unverändertes Indigoblau sondern I n d i g o s u l f o s ä u r e enthalten. Durch Neutralisieren der verdünnten und geklärten Schwefelsäure-Indigolösung mit Soda und Zusatz von Kochsalz erhält man das Natriumsalz der Indigosurfosäure, das unter den Bezeichnungen I n d i g k a r m i n und l ö s l i c h e s I n d i g o b l a u im Handel ist und sich in reinem Wasser klar löst. Synthetisch erhält man den Indigkarmin durch Eintragen von Phenylglykokoll in rauch. H 2 S 0 4 bei niedriger Temperatur und darauf folgender Oxydation. Interessant ist es, dass M ö h 1 a u neuerdifigs k o l l o i d a l e n I n d i g o hergestellt hat, der sich also in H 2 0 anscheinend zu einer klaren, tiefblauen Flüssigkeit löst. Er verfährt dazu so, dass eine Aufschwemmung von Indigo mit Ätznatron und Natriumhydrosulfit, vor Luftzutritt geschützt, erwärmt wird; die entstandene klare Küpe versetzt man nach der Abkühlung mit L y s a 1 b i n s ä u r e oder P r o t a l b i n s ä u r e (über beide Verbindungen vgl. den Artikel „ P r o t a l b i n s ä u r e " ) . Dann wird die Küpe filtriert und das Filtrat mit H2O2 oxydiert, wobei der Indigo in wasserlöslicher Form erhalten wird und ohne Veränderungen dieser Eigenschaften aus der Lösung durch Abdampfen gewonnen werden kann. Mit der kolloidalen Indigolösung lassen sich auf Textilfasern Färbungen erzielen, die den durch Küpen hergestellten hinsichtlich Lichtechtheit und Reibechtheit nicht nachstehen, dagegen nicht so seifenecht und walkecht sind, weil sich der kolloidale Indigo eben nur auf der Oberfläche der Faser niederschlägt. Bei dar Überführung desPhenylglykokolls in Indigoblau bezw. Indigokarmin entsteht als Zwischenprodukt das I n d 0 x y 1 C 6 H 4 CH; die Karbonsäure des Indoxyls, die I n d o x y l s ä u r e , C0H7NO3 kommt unter der B e zeichnung I n d o p h o r in den Handel. Die alkalische Lösung scheidet, mit Luft geschüttelt, Indigoblau aus; man benutzt den Indophor zum Blaudruck. Indoxyl selbst kann man nach den D. R. P. 79 409 und 137 208 aus Methyl-
348
Indikatoren — Indoxyl.
anthranilsäure durch Erhitzen mit Ätzalkalien gewinnen, wobei man zweckmässig Natriumamid zusetzt. Zur Färbung mit Indigoblau muss man sich, wie oben bemerkt, der K ü p e n f ä r b u n g bedienen, d. h. man reduziert das Indigblau zu I n d i g w e i s s ; die Lösung des letzteren in alkalischen Flüssigkeiten wird als I n d i g o k ü p e bezeichnet. Nach dem D. R. P. 139 567 bewirkt man die Reduktion des Indigos zu Indigweiss durch Elektrolyse in Gegenwart heisser Sulfitlösungen, wobei der Anodenraum H 2 S0 4 enthält. Das so gewonnene Indigweiss ist haltbar und versandfähig. — Taucht man eine Faser in eine Indigoküpe, so lagert sich das Indigweiss auf der Faser ab und wird dort bei nachheriger Einwirkung des Sauerstoffs der Luft zu Indigoblau oxydiert. Weiteres siehe im Artikel „ K ü p e n u n d K ü p e n f a r b s t o f f e". Indigo, synthet.
.
. 1 kg Mk. 7 , 0 0 - 9 , 0 0
Indikatoren. 1. L a c k m u s (siehe auch unter „ P f l a n z e n f a r b s t o f f e"). 1 T. Lackmus mit 6 T. H 2 0 digerieren und filtrieren, darauf genau neutralisieren und nochmals filtrieren. 2. C o c h e n i l l e : 3 g gestossene Cochenille mit 20 ccm H 2 0 und 50 ccm Alkohol digerieren und filterieren. 3. R o s o l s ä u r e ( C o r a l l i n ) : 1 g Rosolsäure in 500 ccm Alkohol von 80 vol. %; die Lösung ist sauer und muss vor der Verwendung mit Barytwasser genau neutralisiert werden. 4. P h e n o l p h t h a l e i n : 1 g i n 7 5 g Alkohol. 5. P h e n a c e t o l i n : Man erhitzt am Rückflusskühler 25 g Benzol, 30 g. konz. Schwefelsäure und 30 g Essigsäureanhydrid. Durch Auswaschen mit kaltem Wasser entfernt man aus dem Reaktionsprodukt die freien Säuren, kocht dann mit H 2 0 aus und dampft die erhaltene Lösung zur Trockne ein. Durch Lösen des Rückstandes in Alkohol erhält man die als Indikator benutzte Phenacetolinlösung. 6. M e t h y l o r a n g e : 1 g i n 1000 g Wasser. Die Reaktionen der genannten Indikatoren sind im Artikel „ A l k a l i m e t r i e" verzeichnet. I n d i s c h g e l b siehe unter „ T i e r i s c h e F a r b s t o f f e " ; vgl. auch unter „ K o b a l t f a r b e n". Indium und Indiumverbindungen. I n d i u m . In. A. G. = 114. Silberweisses seltenes Metall, das mit dem Zink zusammen vorkommt und aus der Zinkblende gewonnen wird. Es ist weicher als Blei, sehr dehnbar und politurfähig. Sp. G. (bei 17°) 7,4; Sch. P. 176°. Löst sich in verd. HCl und H 2 S0 4 , schneller in HNO a . Es hat, ebenso wie seine Verbindungen, kaum irgend welche Bedeutung. Indiummetall . Indiumchlorid . Indiumnitrat Indiumoxyd Indiumsulfat
1 g 1 g l g 1 g i g ,
Mk. „ , „ ,
17,00; 17.C0; 17,00; 20,00; 17,00;
D Mk. 150,00 D „ 150,00 D „ 150,00 D „ 175,00 D „ 150,00
I n d o l siehe „ R i e c h s t o f f e , k ü n s t l i c h e " unter J a s m i n . Indoptaenole. Teerfarbstoffklasse, die zu den C h i n o n i m i d f a r b S t o f f e n (s. d.) gezählt wird; die Indophenole sind mit den I n d a m i n e n (s. d.) nahe verwandt. Man hat das I n d o p h e n o l als Oxydationsprodukt des Dimethyl - p - amidophenyl - 4 - amido - 1 - naphtols aufzufassen. Die Indophenole werden nach dem erloschenen D. R. P. 15 925 durch gemeinsame Oxydation von Phenolen und p-Amidophenolen mittels alkalischer Oxydationsmittel dargestellt; eine Verbesserung dieses Verfahrens bezweckt das Franz. Pat. 326 088. Das blaue Indophenol wird durch Reduktion mit Zinnacetat 7um Indophenolweiss reduziert. Auf der Faser fixiert man das Indophenol durch die Küpenfärberei (vgl. den Artikel „ K ü p e n und K ü p e n f a r b s t o f f e"). I n d o p h o r siehe „ I n d i g o f a r b s t o f f e". I n d o x y l siehe „ I n d i g o f a r b s t o f f e".
Induktionsapparate — Infusorienerde.
I n d u k t i o n s a p p a r a t e (Funkeninduktoren). 1. K l e i n e r e , nach R u h m k o r f f . No Mit . . . Stück Mit Armatur für G e i s s l e r s e h e Röhren
0 800 8,50 —
349
1 1000
2 2000
10,50 12,50
15,00 17;50
3000 Windungen. 19,00 Mk.
21,00 2. G r ö s s e r e , mit Stromwender, Kondensator und Unterbrecher; letzterer mit Schlitteneinrichtung zum Auswechseln. Funkenlänge Mit Platin-Unterbr. . . Mit Deprez-Unterbr . . Mit Quecksilb.-Unterbr.
2 4 6 10 12 15 2 0 25 30 35 40 50 cm. 45 9 0 140 210 230 305 355 4 4 5 525 625 785 1165 Mk. 65 110 160 230 250 310 3 6 0 4 5 0 530 630 790 1185 „ — — 320 370 4 6 0 540 640 800 1180 „
I n d u l i n e . Teerfarbstoffklasse, die zu den A z i n e n (siehe Artikel „A z i n f a r b s t o f f e") gehört. Es sind Derivate des p-Chinoniinids mit dem Chromophor Ri < ^ R a . NH. I R Was die Nomenklatur der hierher gehörigen Farbstoffe anlangt, so sei erwähnt, dass die durch Erhitzen von Amidoazobenzol oder von Azobenzol mit Anilin und Anilinsalz ( I n d u l i n s c h m e l z e ) erhaltenen Farbstoffe als I n d u 1 i n e bezeichnet werden, während die aus Nitrobenzöl oder Nitrophenol gewonnenen Induline den Namen N i g r o s i n e führen. Uber R o s i n d u l i n c vgl. unter . . S a f r a n i n e". Infundierbtichsen. Inhalt Von Porzellan mit Stielhülse . . . . . „ Zinn mit Messingring „ „ ohne „ . .
200 1,50 5,50 4,50
250 1,80 6,00 5,00
375 2,10 7,00 6,00
500 2,40 9,50 8,00
700 g. 2,70 Mk 11,50 » 10,00 »
Infundierbüchsen von Kupfer (blank oder verzinnt) mit Handgriffen, einschliesslich dampfdichten Einschleifens der Schlussringe in die entsprechenden Öffnungen der Tischplatte. Innerer Durchmesser der Büchsen mm
35 50 60 70 80
90 100 100
110 120 130 140 150 170 185 200 '.'10 240
Tiefe der Büchsen mm
70 80 90 100 110 130 150 220 160 180 200 210 220 220 230 240 250 300
Durchmesser der entspr. Öffnung der Tischplatte mm
40— 50 55— 60 65— 7 0 7 5 - 80 85— 90 95-100 110-115 110—115 120—125 130 140—145 150 165 185 200 210 220 250
I n f u s o r i e n e r d e (Kieselgur). Besteht bener Schalenalgen (Diatomaceen) und bildet Puilver. Es kommt, nach der Farbe sortiert, in den Handel und dient zur Umhüllung der
Preis blank Mk.
innen verzinnt Mk.
6,50 7,50 8,50 10,00 13,00 16,50 20,00 22,00 22,00 23,00 24,00 25,50 26,00 26,50 28,50 29,50 31,00 33,00
7,00 8,00 9,30 10,70 14,00 17,75 ¡21,50 23,75 23,75 25,00 26,00 27,50 28,00 28,50 31,00 32,00 33,50 36.00
aus den Kieselpanzern abgestorein zartes weisses oder graues weiter geschlämmt und kalziniert, Dampfkessel und Dampfleitungen
350
Ingrainfarben — Injektoren.
(siehe „W ä r m e s c h u t z m i t t e 1"), zur Ansaugung von Flüssigkeiten, so für feuchte Wände, für flüssigen Dünger, zur Darstellung von Dynamiten (s. d.), zur Entfettung von Wolle sowie zur Füllung von Seifen, Farben, Filtrierpapier, Gummiwaren u. s. w. Infusorienerde, roh „ raffln., weiss „ geschlämmt
Infusorienerde
?/o kg Mk. 3 , 0 0 - 9 , 0 0 % kg Mk. 1 2 , 0 0 °/o „ „ 20,00
(Kieselgur):
G. W. Reye & SShne, Hamburg, Frankenstr. 28 Bernfeld & Rosenberg, Wien 9/1, Liechtenstein(Broschüre gratis). strasse 21. Adolf Thöl, Hannover. Gewerkschaft Klaus, Altenschlirf, Oberhessen. Grünzweig & Hartmann, G. m. b. H., Korksteinfabrik, Ludwigshafen a. Rhein. |
Mahleinrichtungen für Kieselgur: Fried.
Krupp
Aktiengesellschaft
Grusonwerk,
Magdeburg-Buckau.
I n g r a i n f a r b e n . Entstehen aus dem P r i m u l i n (siehe Artikel ,,T h i o b e n z e n y I f a r b s t o f f e " ) durch Behandeln der gefärbten Gewebe mit verschiedenen Entwicklern. So färbt man z. B. ungeheizte Baumwolle mit Primulingelb, diazotiert auf der Faser und behandelt mit /i-Naphtol (R o te n t w i c k 1 e r), wodurch I n g r a i m r o t entsteht, während durch Entwickeln mit Benzylnaphtylamin ( B o r d e a u x - E n t w i c k l e r ) I n g r a i n b o r d e a u x , durch Entwickeln mit m-Phenylendiamin I n g r a i n b r a u n erhalten wird. Auch andere Entwickler sind angegeben worden, wodurch man Ingrainorange, ingraingelb, Ingrain marron und I n g r a i n c r i m s o n herstellen kann. I n j e k t o r e n . (Strahlapparate.) U n i v e r s a l - I n j e k t o r e n zum Speisen stationärer Kessel. Kaltes Wasser saugen sie bei 4—8 Atm. Dampfspannung 6 m hoch. Geringster lichter Durchmesser der Rohre
Preis der UniversalInjektoren
Eisenkörper für mit Rotfür KesselgussWasser düsen dampf Mk.
13 25 30 30 40 40 50 50 50
60 60 60 70 70
80 80 100 100
13 25 30 30 40 40 50 50 50
60 60 60 60 60 65 65
80 80
Ganz Metall Mk.
Preis eines Satzes Gegenflanschen und Schrauben Mk.
87,50
115,00 120,00 130,00 145,00 160,00 185,00 210,00 240,00 270,00 300,00 325,00 350,00 420,00 500,00 550,00 625,00
110,00
135,00 150,00 175,00 190,00 220,00 245,00 290,00 340,00 360,00 380,00 400,00 420,00
8,00 8,00
12,00 12,00 13,50 13,50 13,50
21,00 21,00 21,00 21,00
21,00 25,00 25,00 30,00 30,00
eines Ventils, Eisenkörper mit Metallausstattung und Rotgussspindel, für Dampf Wasser Mk. Mk.
7,50 11,50 14,00 14,00
18,00
7,50 11,50 14,00 14,00
18,00
eines Speiseventils mit Abschlussvorrichtung Mk.
V
Mk.
ft
as •si
18,00 18,00
25,00 25,00 25,00 32,00 32,00 32,00 41,00 41,00 49,00 49,00
68,00 68,00
25,00 25,00 25,00 32,00 32,00 32, 00 32,00 32,00 36,00 36,00 49,00 49,00
Saugsiebes
a S
•e!
E M> v e O. 3 9313
7,50\cS| 9 6* 12 12 14 T3 e W, 14 18 Sg. 18 J * 18 e«bo oa> 20 v ' 20 G =w 20 = 20 *u .03s B« 20 2 25 Uh o 4» w 25 e 30 30
2,00 2,00 2,00 2,00 2,50 2,50 3,00 3,00 3,00 4,00 4,00 4,00 4,00 4,00 18,00 18,00 20,00 20,00
S i c h e r h e i t s i n j e k t o r e n zum Speisen von Dampfkesseln; sie speisen kaltes Wasser bei Saughöhen bis 3,5 m und warmes bis 42° C., zu-
351
Insektenblüten.
Stündl. Leistung in 1 bei lufliessen^ dem Wasser oder ~ geringer Saüghöhe bei 4 Atm. Spannung
fliessend. Ein Versagen ist unmöglich, da der Injektor unter allen Verhältnissen von neuem selbsttätig ansaugt.
Eisen mit Rotguss Mk.
ganz Metall Mk.
780 1380 2160 3100 4240 5500 7000 8640
60 65 70 80 90 100 150 180
70 80 100 110 130 140 180 210
Pr eis eil1 C S Sicherheit s-Injektors
Preis eines Satzes Gegenflanschen und Schrauben Mk. 9 9 10 10 12 12 14 • 16
Preis . eines Dampfoder WasserVentiles Mk.
Preis 1 eines Saugsiebes | mit Gegenflanschen
9
9 14 14 18 18 25 25
Mk.
y
9
II
12 12, 14 14 16 16
Preis eines Speisekopfes mit Hahn Mk. 22 22 35 35 40 40 65 65
Geringste Weite der Dampf-, Wasserund Überlaufrohre m m
20 20 30 30 40 40 50 50
I n j e k t o r e n a u s S t e i n z e u g . Modell B dient zum Absaugen von Flüssigkeiten und Gasen und wird mit Dampf betrieben, während für die anderen Modelle Dampf oder Pressluft benutzt werden kann. Modell C dient zum Absaugen sauerer Gase und Dämpfe aus HN0 3 -Anlagen; für denselben Zweck sind Mi und M2 bestimmt, die beide verstellbare Teile haben, um den jeweils höchsten Effekt zu erzielen. Modell M wird in der H2SO«-Industrie benutzt, während Modell K besonders für die HN0 3 -Destillation nach dem System G u t t m a n n - R o h r m a n n dient. Bei allen Typen kommen die sauern Gase bezw. Flüssigkeiten nur mit Ton in Berührung, so dass sich die Apparate ganz besonders zum Absaugen und Fortbewegen s a u e r e r Produkte eignen. Preise der Steinzeug-Injektoren. W e i t e der Saug- und Blaseanschluss-Rohre . . . 20 40 60 80 Modell B mit Eisenarmatur 3 0 5 0 7 5 1 0 0 „ C ohne „ 35 „ C mit „ 60 „ K ohne „ „ M „ „ — „ M j u . M j mit 1 Eisen90 — „ M i u . M j o h n e f armatur 50 —
100 — 40 70 60
150 — 50 85 80 — 1 0 0 110 60 75
200 — 75 115 100 125 90
250 — — — — — 145 110
300 — — — — 125 175 135
400 — — — — 160 240 175
500 — — — — 200 — —
6 0 0 mm. — Mk. — „ — „ — n 250 „ — „ — „
I n j e k t o r e n a u s H a r t b l e i zum Drücken und Saugen schwefliger Gase siehe unter „ B l e i , G e r ä t s c h a f t e n a u s". Vgl. auch den Artikel „ E l e v a t o r e n " . Injektoren aus Metall:
Bleiindustrie-Aktiengesellschaft Lindig, Freiberg i. S.
vorm.
Jung
& I Gebr. Körting, Aktiengesellschaft, Körtingedorf | bei Hannover.
Injektoren aus Steinzeug:
Deutsche
Steinzeugwarenfabrik,
Friedrichsfeld
(Ba3en).
Saug- und Blaseapparate aus Steinzeug:
Deutsche
Steinzeugwarenfabrik,
Friedrichsfeld
(Baden).
Insektenblüten. Die getrockneten Blütenkörbchen mehrerer Pyrethrum(Chrysanthemum-) Arten, wovon zahlreiche Sorten im Handel sind. Man scheidet diese in p e r s i s c h e und d a l m a t i n i s c h e Insektenblüten; als ü b e r s e e i s c h oder t r a n s a t l a n t i s c h werden die entsprechenden Blütenkörbchen einiger in Nordamerika kultivierter Pyrethrum-Arten bezeichnet. Die orientalischen (persischen) Pyrethrum-Arten besitzen eiförmiglängliche, grüne bis dunkelbraune Hüllkelchblätter, rosenrote oder weisse,
352
Insektenpulver
— Iridium.
15 mm lange Strahlenblüten und gelbe, röhrenförmige, 5 zähnige Scheibenblüten. Der Fruchtknoten erreicht fast die Länge der Krone der Scheibenblüten. Dalmatinerbluten haben gelblichbraune Hüllblättchen, 6 mm lange Scheibenblüten und einen erheblich längeren Fruchtknoten. Preise schwankend, zur Zeit stark steigend: Insektenblüten, offene „ halbgeschlossene . . . geschlossene . . wilde Die Preise verstehen sich ab Triest.
. °/ 0 kg Mk. 1 2 0 , 0 0 . °/ 0 „ 165,00 . °/ 0 „ „ 2 0 0 , 0 0 .»/„,. „ 240,00
Insektenblüten:
R. Schuchardt, Droguen eil gros, Triest. Fried.
Mühlen für Insektenblüten: Krupp
Aktiengesellschaft
Grusonwerk,
Magdeburg-Buckau.
Insektenpulver:
R. Schuchardt., Droguen en gros, Triest.
I n v e r t z u c k e r . Mischung gleicher Moleküle von T r a u b e n z u c k e r ( D e x t r o s e ) und F r u c h t z u c k e r ( L ä v u l o s e ) , welche bei Einwirkung verdünnter Säuren auf R o h r z u c k e r ( S a c c h a r o s e ) , entsprechend folgender Gleichung, entsteht: C12H22O11 + H2O — C 6 H 1 2 0, + CflH^O« Saccharose
Wasser
Dextrose
Lävulose
Invertzucker.
Da die Lävulose die Polarisationsebene des Lichts stärker links als die Dextrose rechts dreht, so resultiert für den Invertzucker, als Mischung gleicher .Moleküle beider, eine L i n k s d r e h u n g , während die Saccharose selbst r e c h t s d r e h e n d ist. Es hat also eine Umkelyung ( I n v e r s i o n ) der Drehungsrichtung stattgefunden. Wegen seiner wertvollen Eigenschaften wird der Invertzucker nach verschiedenen Methoden dargestellt, z. B. nach D. R. P. 57 368 folgendermassen: Eine Rohrzuckerlösung wird in einem geschlossenen Qefässe zum Sieden erhitzt und dann mit Hilfe eines durch C 0 2 von mindestens 4 Atm. Druck getriebenen Injektors in ein geschlossenes Qefäss gespritzt, welches CO2 von Vi—V2 Atm. Druck enthält; hierbei wird die als Nebel zersprühte Zuckerlösung invertiert. Nach dem Schwed. Pat. 14 979 von 1902 soll man einen reinen, hellen, wohlschmeckenden Sirup aus Melasse darstellen können: Die angesäuerte Zuckermasse wird einer vorher zubereiteten, mehr oder weniger invertierten Zuckerlösung zugegeben, welch letztere aus solchem Zucker mit niedrigem Aschengehalte dargestellt worden ist, der aus dem ursprünglichen Zuckerstoffe gewonnen wurde. Reiner Invertzucker ist ein farbloser Sirup, der am Lichte allmählich etwas Dextrose ausscheidet; er ist süsser als Rohrzucker, angenehmer im Geschmack als Kandis und lässt sich direkt vergären. Man verwendet ihn zur Weinverbesserung, zur Bereitung von Champagner, Likören, Fruchtkonserven sowie als Honigersatz. Iridium. I r . A. G. = 193. Schwermetall, das zur Gruppe der „P 1 a t i n m e t a 11 e" (s. d.) gehört. Es tritt in zwei allotropen Modifikationen auf, nämlich kompakt als stahlähnliche, in der Kälte sehr spröde Masse vom sp. G. 22,42 und porös als I r i d i u m s c h w a m m vom sp. G. 15,8. Ist abgesehen von Osmium und Ruthenium das schwerst schmelzbare Metall (Sch. P. 1950°). In kompaktem Zustande selbst in Königswasser unlöslich. Wertvoll sind die Iridium l e g i e r u n g e n , wie P l a t i n i r i d i u m und O s m i u m i r i d i u m , wegen ihrer Unveränderlichkeit und Widerstandsfähigkeit. Man notiert zur Zeit: Iridium Iridiumchlorid . . Iridiumsesquichlorid Iridiumnitrat . .
. 1 kg Mk. 3 0 0 0 , 0 0 l g , 2,00 . D Mk. 2 5 , 0 0 ; H „ 225,00 . . l g , , 5,00
Irisöl —
Jod.
Iridiumsesquioxyd
353 . D Mk. 2 5 , 0 0 ; H . D ,. 2 2 , 5 0 ; H . . l g
für K e r a m i k Iridiumsulfat
Mk. „ „
225/10 190,00 5,00
I r i s ö l (Veilchenwurzelöl). Aus der Veilchenwurzel Rhizoma Iridis florentinaedurch Destillation mit Wasser gewonnenes ätherisches ö l , das veilchenartig riecht und in der Parfümerie und Seifenfabrikation benutzt wird. Bei gewöhnlicher Temperatur bildet es eine festef, gelblichweisse oder gelbe Masse, die bei 44—50° C. zu einer gelben bis gelbbraunen Flüssigkeit schmilzt. Die Hauptmasse des Irisöls (ca. 85 % ) bildet die völlig geruchlose M y r i s t i n s ä u r e , während der veilchenähnliche Geruch durch das I r o n , ein Keton von der Formel Ci 3 H 2 »0, bedingt ist. Säurezahl des Irisöls 213—222; Verseifungszahl 2—6. Irisöl, k o n k r e t „ „
,,
Irisöl:
I I:i¡Ii mann
&
. 1 kg Mk. 4 0 0 , 0 0 . 1 ,. 3100,00
flüssig 1 0 °/ 0 ige L ö s u n g in W e i n s p r i t .
Reimer,
chemische
Fabrik,
. 1
Holzminden a. tl.
,.
,.
330,00
Weser.
I r o n siehe „ R i e c h s t o f f e , k ü n s t l i c h e " . I s a r o l siehe „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e " . I s a t i n siehe „ I n d i g o f a r b s t o f f e " . I s o e u g e n o l siehe „R i e c h s'i o f f e , k ü n s t l i c h e " .
Isolationslacke:
Frisehauer
& Co.,
Bergwerksbesitzer
u.
Fabrik
cliem.
Produkte,
Wien
VI/1.
I s o l i e r u n g e n siehe ,,W ä r m e s c h u t z m i 11 e 1". I s o s a f r o l siehe „ R i e c h s t o f f e , k ü n s t l i c h e " . I t r o l siehe „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e " .
J. J a s m i n siehe „ R i e c h s t o f f e , k ü n s t l i c h e " . J a u n e b r i l l a n t siehe „ K a d m i u m f a r b e n". J o d . J . A. G. = 126,86. Zu den Halogenen gehöriges Element, das meistens aus der Asche bestimmter Meeresalgen (Tange) gewonnen wird; ebenso grosse Mengen stellt man neuerdings aus dem rohen, stets jodhaltigen Chilisalpeter sowie auch aus Phosphoriten, die ebenfalls grösstenteils Jod enthalten, dar. Die ans Land geworfenen oder auch direkt geernteten (geschnittenen) Tange werden an der Sonne getrocknet und dann verbrannt. Die Asche führt die Bezeichnung K e l p oder V a r e c; sie enthält das J als NaJ. Man laugt die Asche systematisch aus und trennt die gelösten Salze durch fraktionierte Kristallisation. Die gereinigte, von den schwerer löslichen Salzen befreite und konzentrierte Mutterlauge wird in besonders konstruierten Destillierapparaten mit Braunstein und H 2 SOI destilliert. Nach einer andern Methode treibt man das J durch Einleiten von C1 aus. Nach dem Engl. Pat. 15 233 von 1900 behandelt man zur Gewinnung von J Seegras bei hoher Temperatur mit verd. H 2 SOJ. AUS der gewonnenen Lösung kann man das J durch bekannte chemische Methoden abscheiden, z. B . durch Oxydation mit NaN0 2 und darauffolgende Destillation oder durch Auslaugung; das in Lösung zurückgebliebene K 2 SO» lässt sich nachher durch Kristallisation abscheiden. Der Chilisalpeter enthält das Jod hauptsächlich in der Form von Natriumjodat NaJOs, eine kleine Menge auch in Forin von Natriumjodid NaJ. Zur Jodgewinnung aus dem Chilisalpeter benutzt man die von dem Raffinieren des Rohsalpeters verbleibende Mutterlauge, und zwar leitet man in diese S 0 2 , wodurch das J des Natriumjodats ausgeschieden wird; durch Zusatz von Chlorwasser werden auch die Jodide zersetzt. Das Jod setzt sich in Form eines schwarzen Schlammes ab, der filtriert, gewaschen und durch Einlassen in einen porösen Gipskasten von Feuchtigkeit befreit wird. Das so erhaltene, etwa 80 %ige R o h j o d wird durch Destillation mit Wasserdampf gereinigt. 23
Irisöl —
Jod.
Iridiumsesquioxyd
353 . D Mk. 2 5 , 0 0 ; H . D ,. 2 2 , 5 0 ; H . . l g
für K e r a m i k Iridiumsulfat
Mk. „ „
225/10 190,00 5,00
I r i s ö l (Veilchenwurzelöl). Aus der Veilchenwurzel Rhizoma Iridis florentinaedurch Destillation mit Wasser gewonnenes ätherisches ö l , das veilchenartig riecht und in der Parfümerie und Seifenfabrikation benutzt wird. Bei gewöhnlicher Temperatur bildet es eine festef, gelblichweisse oder gelbe Masse, die bei 44—50° C. zu einer gelben bis gelbbraunen Flüssigkeit schmilzt. Die Hauptmasse des Irisöls (ca. 85 % ) bildet die völlig geruchlose M y r i s t i n s ä u r e , während der veilchenähnliche Geruch durch das I r o n , ein Keton von der Formel Ci 3 H 2 »0, bedingt ist. Säurezahl des Irisöls 213—222; Verseifungszahl 2—6. Irisöl, k o n k r e t „ „
,,
Irisöl:
I I:i¡Ii mann
&
. 1 kg Mk. 4 0 0 , 0 0 . 1 ,. 3100,00
flüssig 1 0 °/ 0 ige L ö s u n g in W e i n s p r i t .
Reimer,
chemische
Fabrik,
. 1
Holzminden a. tl.
,.
,.
330,00
Weser.
I r o n siehe „ R i e c h s t o f f e , k ü n s t l i c h e " . I s a r o l siehe „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e " . I s a t i n siehe „ I n d i g o f a r b s t o f f e " . I s o e u g e n o l siehe „R i e c h s'i o f f e , k ü n s t l i c h e " .
Isolationslacke:
Frisehauer
& Co.,
Bergwerksbesitzer
u.
Fabrik
cliem.
Produkte,
Wien
VI/1.
I s o l i e r u n g e n siehe ,,W ä r m e s c h u t z m i 11 e 1". I s o s a f r o l siehe „ R i e c h s t o f f e , k ü n s t l i c h e " . I t r o l siehe „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e " .
J. J a s m i n siehe „ R i e c h s t o f f e , k ü n s t l i c h e " . J a u n e b r i l l a n t siehe „ K a d m i u m f a r b e n". J o d . J . A. G. = 126,86. Zu den Halogenen gehöriges Element, das meistens aus der Asche bestimmter Meeresalgen (Tange) gewonnen wird; ebenso grosse Mengen stellt man neuerdings aus dem rohen, stets jodhaltigen Chilisalpeter sowie auch aus Phosphoriten, die ebenfalls grösstenteils Jod enthalten, dar. Die ans Land geworfenen oder auch direkt geernteten (geschnittenen) Tange werden an der Sonne getrocknet und dann verbrannt. Die Asche führt die Bezeichnung K e l p oder V a r e c; sie enthält das J als NaJ. Man laugt die Asche systematisch aus und trennt die gelösten Salze durch fraktionierte Kristallisation. Die gereinigte, von den schwerer löslichen Salzen befreite und konzentrierte Mutterlauge wird in besonders konstruierten Destillierapparaten mit Braunstein und H 2 SOI destilliert. Nach einer andern Methode treibt man das J durch Einleiten von C1 aus. Nach dem Engl. Pat. 15 233 von 1900 behandelt man zur Gewinnung von J Seegras bei hoher Temperatur mit verd. H 2 SOJ. AUS der gewonnenen Lösung kann man das J durch bekannte chemische Methoden abscheiden, z. B . durch Oxydation mit NaN0 2 und darauffolgende Destillation oder durch Auslaugung; das in Lösung zurückgebliebene K 2 SO» lässt sich nachher durch Kristallisation abscheiden. Der Chilisalpeter enthält das Jod hauptsächlich in der Form von Natriumjodat NaJOs, eine kleine Menge auch in Forin von Natriumjodid NaJ. Zur Jodgewinnung aus dem Chilisalpeter benutzt man die von dem Raffinieren des Rohsalpeters verbleibende Mutterlauge, und zwar leitet man in diese S 0 2 , wodurch das J des Natriumjodats ausgeschieden wird; durch Zusatz von Chlorwasser werden auch die Jodide zersetzt. Das Jod setzt sich in Form eines schwarzen Schlammes ab, der filtriert, gewaschen und durch Einlassen in einen porösen Gipskasten von Feuchtigkeit befreit wird. Das so erhaltene, etwa 80 %ige R o h j o d wird durch Destillation mit Wasserdampf gereinigt. 23
354
Jodipin — Jodoform.
Um das Jod zu raffinieren, wird es bei möglichst niedriger Temperatur sublimiert; man bringt es in kleinen ausgepichten Fässchen in den Handel. Schwarzgraue, metallglänzende, biegsame Tafeln von eigenartig unangenehmem Geruch; es wirkt ätzend und färbt die Haut rotbraun. Sp. G. 4,95; Sch. P. 113—115"; S. P. 180° 1 T. J löst sich in 4000—7000 T. H 2 0. Leicht löslich ist es in Alkohol ( J o d t i n k t u r ) , Äther, Jodwasserstoffsäure, Kaliumjodid-Lösung, Benzol, Kalilauge u. a. m. P r ü f u n g : Die Yollkommene Flüchtigkeit sowie die Löslichkeit in Alkohol und KJ-L8sung gelten f ü r Merkmale der Reinheit, sind jedoch n i c h t m i t Sicherheit als solche anzusehen. Zweckmässig f ü h r t man eine quantitative Bestimmung des J durch T i t r a t i o n m i t Natriumthiosulfat oder arseniger Säure aus, wobei man den Titer in üblicher Weise entweder auf reines J oder auf AS20 3 stellt. Zur Untersuchung löst man etwa 10 g der feinzerriebenen Durchschnittsprobe u n t e r Zusatz von reinem KJ -in H s O zum Liter auf und benutzt je 50 ccm zur T i t r a t i o n : Man setzt t i t r i e r t e N a ^ S / V L ö s u n g oder AssOa-Lösung im Überschuss zu und t i t r i e r t -dann unter Zusatz von Stärkekleister m i t 1 / l f l N-Jodlösung bis zur schwachen Blaufärbung zurück. — Vgl. auch D. A. IV.
Jod, dopp. sublim. D. A. IV
. . 1 kg Mk. 22,50
Joddarstellungsapparate aus Steinzeug: Deutsche
Steinzeugwarenfabrik,
Friedrichsfeld
(Baden).
Jod-Präparate: Th. Geyer, S t u t t g a r t , Hegelstr. 6.
J o d i p i n siehe „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e". J o d o f o r m . CHJa. Durch Erwärmen von Alkohol mit J und Alkali (oder Alkalikarbonat) erhalten: C 2 H 6 . OH + 8 J + 6 KOH = 5 H 2 0 + 5 KJ + H . COOK + CHJ3. Nach einer andern Methode werden Kaliumjodid, Aceton und Atzkali (in entsprechendem Verhältnis) in H 2 0 gelöst und in verdünnte Natriumhypochloritlösung eingetragen: CH 3 . CO . CH» + 3 KJ + 3 NaCIO = CHJ 3 + C 2 H,Na0 2 + 2 NaOH + 3 KCl. Nach L e C o m t e (Chem. Ztg. 1902 Repert. 278) kann man Alkohol oder Aceton durch Acetylen ersetzen, und zwar benutzt man den durch Behandeln von wässeriger HgCl 2 -Lösung mit C2H2 erhaltenen weissen Niederschlag der Zusammensetzung C1. Hg . CH : CH . Cl. Auf diesen Niederschlag, an dessen Stelle auch die Acetylenverbindungen des Ag, Cu u. s. w. treten können, lässt man Jod und Natronlauge einwirken; hierbei entsteht CHJ 3 entsprechend der Gleichung: C l . Hg . CH : CH . Cl + 3 J 2 + 6 NaOH = 6 CHJ 3 + HgCl 2 + 3 NaJ + HC0 2 Na + 2 NaOH + 2 H 2 0 . Nach dem D. R. P. 29 771 gewinnt man CHJ 3 durch Elektrolyse einer Mischung von Alkohol und wässeriger Kaliumjodidlösung unter Einleiten von C0 2 . Gelbe, glänzende, fettig anzufühlende Tafeln von durchdringendem, unangenehmem Geruch. Sp. G. 2,0; S. P. 119°; verflüchtigt sich mit Wasserdämpfen. Innerlich, hauptsächlich aber äusserlich als Antiseptikum in der Medizin verwendet. P r ü f u n g ? : Hinsichtlich der P r ü f u n g auf Verunreinigungen vgl. D. A. IV. Zur quantitativen Bestimmung erwärmt man 1 g feingepulvertes C H J a m i t 100 ccm Vio Normal-Silbernitratlösung in einem 250 ccm-Messkolben 1 Stunde lang u n t e r häufigem Umschwenken i m siedenden Wasserbade, spült dann die an der Kolbenwandung hängende gelbe Masse m i t wenig H 2 0 in die Lösung zurück und e r h ä l t daB Ganze auf dem Drahtnetze über kleiner F l a m m e Va Stunde lang in mässigem Kochen. Dann lässt m a n erkalten, füllt zur Marke auf, schüttelt g u t u m , lässt den Niederschlag klar absetzen und e n t n i m m t 50 ccm der klaren Lösung zur Titration, und zwar bestimmt man das überschüssige AgNO, m i t 1 /, n N-Chlornatriumlösung oder V,,, N-Rhodanammoniumlösung. Multipliziert man die verbrauchten ccm '/,(, N-Lösung m i t 5 und subtrahiert das Produkt von 100, so erhält man die von dem CHJ f l verbrauchten ccm 1 / 1 n AgNO a -Lösung. Diese Anzahl ccm m i t 0,013119 multipliziert ergibt die Menge reines CHJ-, weiche in der angewendeten Q u a n t i t ä t des Handelsproduktes enthalten w a r ; hieraus lässt sien der Prozentgehalt berechnen. Gute Handelssorten sollen bei der Untersuchung nach dieser Methode wenigstens 99,5 °/o CHJ 3 ergeben.
Jodoform D. A. IV
.
Jodoform : Ohem. Werke vorm. Dr. Heinrich Byk, Berlin NW.
Jodoform-Apparate: F. H. Meyer, Maschinenfabrik,
Hannovcr-Hainholz.
1 kg Mk. 27,00
Jodoformin — Kadmium.
855
J o d o f o r m i n siehe „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e". J o d o l siehe „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e". J o d o p h e n siehe „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e". J o d o p y r i n siehe „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e". J o d v e r b i n d u n g e n . J o d i d e und J o d a t e sind im einzelnen unter den betreffenden Metall- oder Alkyl-Verbindungen zu finden, z. B. A m m o n i u m j o d i d (Jodammonium) unter „ A m m o n i u m - V e r b i n d u n g e n", J o d ä t h . t y l unter ,,Ä t h y 1 v e r b i n Id u n g e n" u. s. w. Hier gesondert noch: Jodwasserstoff (Jodwasserstoffsäure). HJ. Kann durch Destillation von KJ mit H 3 POi erhalten werden, wird aber zweckmässiger mit Hilfe von Phosphor dargestellt. Man vereinigt hierbei zwei Reaktionen zu einem Prozess, nämlich die Bildung von Phosphortrijodid PJ 3 aus J und P und zweitens die Zersetzung des PJ 3 bei der Entstehung durch Wasser, wobei neben dem HJ phosphorige Säure gebildet wird: PJ 3 + 3 H2O = 3 HJ + H3PO3. Zur Darstellung übergiesst man I T . a m o r p h e n Phosphor mit 15 T. H 2 0, setzt unter Abkühlung nach und nach 20 T. zerriebenes J zu und erwärmt vorsichtig; der entweichende HJ wird in H 2 0 eingeleitet. Anstattdessen kann man auch g e l b e n Phosphor in Schwefelkohlenstoff lösen, Jod eintragen (wobei sich PJ 3 bildet), den CS 2 abdestillieren und auf den festen Rückstand nach dem Erkalten Wasser auftropfen lassen, wobei HJ entweicht. Farbloses, an feuchter Luft stark rauchendes Gas, das sich in HsO sehr leicht löst. Die gesättigte wässerige Jodwasserstoffsäure hat das sp. O. 1,70G und enthält 52 % HJ. Jodwasserstoffsäure (sp. G. 1,500 = (sp. G. 1,700 =
4 9 ° Be) . 6 0 ° Be) .
. .
. .
I I Mk. 2 , 0 0 ; 1 kg Mk. 18,00 H „ 2,60; 1 „ „ 23,00
Jodverbindungen fabrizieren:
Chem. Werke vorm. Dr. Heinrich Byk, Berlin NW.
Apparate zur Gewinnung von Jodverbindungen:
J . L. O. Eckelt, Berlin N. 20.
J o n o n siehe „ R i e c h s t o f f e , k ü n s t l i c h e". J u t e siehe „ P f l a n z e n f a s e r n". J u t e f ä r b e r e i . Obgleich die Jute eine Pflanzenfaser ist, weicht ihr Verhalten gegenüber Farbstoffen doch von demjenigen der Baumwolle und des Leinens erheblich ab: Basische Farbstoffe färben Jute sämtlich direkt ohne Beize; ebenso färben substantive Farbstoffe direkt aus dem Seifenbade. Saure Farbstoffe fixieren sich auf der Jute nur, wenn diese zuvor mit Tonerdebeizen behandelt ist.
K. Kabel w a c h s :
(Siehe auch unter C.)
Kölner Oeresinfabrik Gebr. Maus, G. m. b. H., I Mayer & Moller, Wien I, Helferstorferstr. Köln a. Rh. |
6.
K a d m i u m . Cd. A. G. = 112,0. Das hauptsächliche Rohmaterial für die Gewinnung bildet der bei der Verhüttung kadmiumhaltiger Erze zuerst übergehende, braungefärbte Z i n k r a u c h , der bis zu 30 % CdO (und CdC0 3 ) enthält. Aus dem Zinkrauch wird das Kadmiummetall gewöhnlich auf trocknem Wege durch fraktionierte Destillation gewonnen, da es schon bei verhältnismässig sehr niedriger Temperatur flüchtig ist; die Dest^lation muss mehrfach wiederholt werden. Ganz reines Kadmium gewinnt man einfacher auf nassem Wege, indem man die Zink-Kadmiumlegierung mit verd. H 2 S0 4 behandelt: Das Zn geht zuerst allein in Lösung, da es als elektropositiveres Metall das Cd aus der Lösung auszufällen bestrebt ist. Ein neues Destillationsverfahren (D. R. P. 132 142) zur Gewinnung von reinem, insbesondere zinkfreiem Cd beruht auf der Eigenschaft gewisser Körper, schon bei massiger Rotglut sauerstoffhaltige Cd-Verbindungen, ins23*
Jodoformin — Kadmium.
855
J o d o f o r m i n siehe „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e". J o d o l siehe „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e". J o d o p h e n siehe „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e". J o d o p y r i n siehe „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e". J o d v e r b i n d u n g e n . J o d i d e und J o d a t e sind im einzelnen unter den betreffenden Metall- oder Alkyl-Verbindungen zu finden, z. B. A m m o n i u m j o d i d (Jodammonium) unter „ A m m o n i u m - V e r b i n d u n g e n", J o d ä t h . t y l unter ,,Ä t h y 1 v e r b i n Id u n g e n" u. s. w. Hier gesondert noch: Jodwasserstoff (Jodwasserstoffsäure). HJ. Kann durch Destillation von KJ mit H 3 POi erhalten werden, wird aber zweckmässiger mit Hilfe von Phosphor dargestellt. Man vereinigt hierbei zwei Reaktionen zu einem Prozess, nämlich die Bildung von Phosphortrijodid PJ 3 aus J und P und zweitens die Zersetzung des PJ 3 bei der Entstehung durch Wasser, wobei neben dem HJ phosphorige Säure gebildet wird: PJ 3 + 3 H2O = 3 HJ + H3PO3. Zur Darstellung übergiesst man I T . a m o r p h e n Phosphor mit 15 T. H 2 0, setzt unter Abkühlung nach und nach 20 T. zerriebenes J zu und erwärmt vorsichtig; der entweichende HJ wird in H 2 0 eingeleitet. Anstattdessen kann man auch g e l b e n Phosphor in Schwefelkohlenstoff lösen, Jod eintragen (wobei sich PJ 3 bildet), den CS 2 abdestillieren und auf den festen Rückstand nach dem Erkalten Wasser auftropfen lassen, wobei HJ entweicht. Farbloses, an feuchter Luft stark rauchendes Gas, das sich in HsO sehr leicht löst. Die gesättigte wässerige Jodwasserstoffsäure hat das sp. O. 1,70G und enthält 52 % HJ. Jodwasserstoffsäure (sp. G. 1,500 = (sp. G. 1,700 =
4 9 ° Be) . 6 0 ° Be) .
. .
. .
I I Mk. 2 , 0 0 ; 1 kg Mk. 18,00 H „ 2,60; 1 „ „ 23,00
Jodverbindungen fabrizieren:
Chem. Werke vorm. Dr. Heinrich Byk, Berlin NW.
Apparate zur Gewinnung von Jodverbindungen:
J . L. O. Eckelt, Berlin N. 20.
J o n o n siehe „ R i e c h s t o f f e , k ü n s t l i c h e". J u t e siehe „ P f l a n z e n f a s e r n". J u t e f ä r b e r e i . Obgleich die Jute eine Pflanzenfaser ist, weicht ihr Verhalten gegenüber Farbstoffen doch von demjenigen der Baumwolle und des Leinens erheblich ab: Basische Farbstoffe färben Jute sämtlich direkt ohne Beize; ebenso färben substantive Farbstoffe direkt aus dem Seifenbade. Saure Farbstoffe fixieren sich auf der Jute nur, wenn diese zuvor mit Tonerdebeizen behandelt ist.
K. Kabel w a c h s :
(Siehe auch unter C.)
Kölner Oeresinfabrik Gebr. Maus, G. m. b. H., I Mayer & Moller, Wien I, Helferstorferstr. Köln a. Rh. |
6.
K a d m i u m . Cd. A. G. = 112,0. Das hauptsächliche Rohmaterial für die Gewinnung bildet der bei der Verhüttung kadmiumhaltiger Erze zuerst übergehende, braungefärbte Z i n k r a u c h , der bis zu 30 % CdO (und CdC0 3 ) enthält. Aus dem Zinkrauch wird das Kadmiummetall gewöhnlich auf trocknem Wege durch fraktionierte Destillation gewonnen, da es schon bei verhältnismässig sehr niedriger Temperatur flüchtig ist; die Dest^lation muss mehrfach wiederholt werden. Ganz reines Kadmium gewinnt man einfacher auf nassem Wege, indem man die Zink-Kadmiumlegierung mit verd. H 2 S0 4 behandelt: Das Zn geht zuerst allein in Lösung, da es als elektropositiveres Metall das Cd aus der Lösung auszufällen bestrebt ist. Ein neues Destillationsverfahren (D. R. P. 132 142) zur Gewinnung von reinem, insbesondere zinkfreiem Cd beruht auf der Eigenschaft gewisser Körper, schon bei massiger Rotglut sauerstoffhaltige Cd-Verbindungen, ins23*
Kadmiumfarben
356
—
Kadmiumverbindungen.
besondere CdO und C d C 0 3 , zu Metall zu reduzieren, ohne auf die analogen Verbindungen anderer, schwerer reduzierbarer Metalle (wie ZnO und Z n C 0 3 ) in derselben W e i s e einzuwirken. Nach dem Verfahren werden kadmiumhaltige Zinkerze, die einen zur Reduktion des Cd genügenden Gehalt an Eisenkarbonat, Mangankarbonat oder Bitumen haben, der Destillation ohne Zuschlag unterworfen, während Cd-haltige Hüttenerzeugnisse (Zinkstaub, Poussière), die keinen genügenden Gehalt an einem oder mehreren der genannten reduzierenden Agentien haben, entsprechende Zuschläge erhalten. D a s Cd ist ein fast silberweisses, hartes, zähes Metall, das sich an der Luft allmählich mit einer zarten Oxydationsschicht überzieht. Sp. G. 8 , 6 ; Sch. P. 320°; S. P. 770°. Löst sich leicht in HNO a , schwieriger in verd. HCl und H 2 SO». Man benutzt es zur Darstellung leichtschmelzbarer Legierungen sowie als Kadmiumamalgam in der Zalintechnik. K a d m i u m m e t a l l , techn., Pulver (ca. 9 5 % ) „ ehem. rein in Stängeln „ Pulver ,. ,, granuliert . „ Blech . . . P a u l Speier, Breslau.
.
.
.
°/o
k
g Mk. 4 7 0 , 0 0 ;
.
1 kg Mk. 5 , 0 0 1 7,00 1 r 8,00 1 .. 7,50 1 ,. 12,00
Kadmiumfarben. Von den Kadmiumverbindungen benutzt man als F a r b e nur K a d m i u m g e l b (Jaune brillant, Schwefelkadm i u m ) CdS. Sehr schöne feuerige, völlig lichtbeständige und unveränderliche F a r b e , die ihrer hohen Deckkraft wegen in der Kunstmalerei sehr geschätzt ist, aber einen recht hohen Preis hat. Man gewinnt es aus den Lösungen der Kadmiumsalze durch Ausfällung mit H 2 S oder Schwefelnatrium. J e nachdem ob man den Farbstoff aus neutraler, schwach- oder starksaurer Lösung ausfällt, zeigt er verschiedene Nuancen von rein Zitrongelb bis Orange. Auch elektrolytisch stellt man es dar, indem man eine Kochsalzlösung zwischen Kadmiumelektroden elektrolysiert und während des Stromdurchganges H 2 S einleitet. K a d m i u m g e l b , dunkel ( i n 4 N u a n c e n ) hell (in 3 N u a n c e n ) ,, hochorange
. . . .
Kadmiumhaltige R ü c k s t ä n d e :
. . .
1 kg M k . 9 , 0 0 1 ,. 1 1 , 0 0 1 ,, 1 2 , 0 0
Adolf Thöl, Hannover.
Kadmiumleglerung'en. Die Legierungen des Cd sind durch Leichtschmelzbarkeit ausgezeichnet. B e s o n d e r s bekannt sind: 1. W o o d s M e t a 11 , aus 1 T . Cd, 2 T. Pb, 4 T . Sn und 4 T . Bi bestehend. Sehr glänzend, fast silberweiss, etwas biegsam, Sch. P. wenig über 60°. Wird als Metallkitt, früher auch als Zahnplombe benutzt. 2. L i p o w i t z s c h e L e g i e r u n g , aus 3 T. Cd, 8 T . Pb, 8 T. Sn und 15 T . B i ; Sch. P. 70°. 3. S c h n e 111 o t. 2 T . Cd, 2 T . Pb und 4 T . Sn. Sehr zäh, häminerund walzbar; Sch. P. 149°. Auch andere Kadmiumlegierungen sind angegeben worden und werden für einige Zwecke benutzt.
Kadmiumverbindung-en.
1. K a d m i u m a c e t a t . C d ( C 2 H 3 0 2 ) 2 + 3 H 2 0 . Durch Auflösen von CdO in C 2 H i 0 2 und Verdampfen zur Kristallisation erhalten. Findet zur Herstellung von Lüster auf Tonwaren Verwendung. K a d m i u m a c e t a t , krist • ,. ehem. rein, krist. . . . ,, ,, „ entwässert .
.
1 kg M k . 1 2 , 0 0 1 „ „ 20,00 1 „ 35,00
2. K a d m i u m b r o m i d ( B r o m k a d m i u m). CdBr 2 + 4 H 2 0 . Durch Digerieren von Cd (in H 2 0 suspendiert) mit Br, Eindampfen, und Kristallisation. Lange farblose, an der Luft verwitternde Nadeln, die in H 2 0 und Alkohol leicht löslich sind. Bei 100° entweichen 2 mol., bei 200° der Rest des Kristallwassers. Man benutzt das Salz zu photographischen Zwecken. Kadmiumbromid
1 kg Mk. 7 , 0 0
357
Kaffee-Essenz — Kakao.
3. K a d m i u m j o d i d ( J o d k a d m i u m). CdJ 2 . In derselben Weise wie Kadmiumbromid erhalten, oder aber durch Verdampfen einer Lösung von KJ mit CdSOi. Sechsseitige, perlmutterglänzende Blättchen, die sich in Wasser und Alkohol lösen. Findet ebenfalls in der Photographie Verwendung. Kadmiumjodid
1 kg Mk. 21,n0
4. K a d m i u m o x y d . CdO. Wird durch Verbrennen von Cd, durch Glühen von CdC0 3 , CdS0 4 oder Cd(N0 3 )z gewonnen und bildet, je nach der Art der Darstellung, entweder ein braunes, unschmelzbares Pulver vom sp. G. 6,95 oder aber blauschwarze mikroskopische Oktaeder vom sp. G. 8,1. Durch Ausfällen verdünnter Kadmiumlösungen sowie durch Digerieren von CdO mit H 2 0 erhält man weisses K a d m i u m o x y d h y d r a t Cd(OH) 2 , das aus der Luft C 0 2 anzieht. Kadmiumoxyd, braun . . . „ schwarz Kadmiumoxydhydrat, techn ehem. rein
1 kg Mk. 25,00 1 ,, „ 25,00 1 „ ,, 12,00 1 „ „ 23,00
5. K a d m i u m s u l f a t . CdSOi. Durch Auflösen von Cd in H 2 S0 4 , am besten unter Zusatz von HN0 3 , und Verdampfen zur Kristallisation erhalten. Man kennt das Salz mit verschiedenem Wassergehalt, nämlich als 3 CdSOi + 8 H2O und als CdSO, + 4 H 2 Ü. Farblose Kristalle, die sich in Wasser lösen. Kadmiumsulfat, techn ehem. rein
1 kg Mk. 4,75; °/ 0 kg Mk. 4 4 0 , 0 0 1 „ „ 6,25; °/„ „ „ 560,00
6. K a d m i u m s u l f i d (Kadmlumsulfuret, Schwefelk a d in i u in). CdS. Siehe unter ,,K a d m i u m f a r b e n". Kaffee-Essenz. Ein vielfach an Stelle von Zichorien eingeführter Kaffee-Zusatz (Verbilligungsmittel), der im wesentlichen durch sachgemässes Rösten verschiedener Zuckerarten (K a r a m e 1 i s i e r e n) unter Zusatz geeigneter Aromatika und Füllmittel hergestellt wird. Wegen der starken Hygroskopizität des Karamels geschieht der Versand am besten in Blechdosen. Kaffee-Essenz
u
/ 0 kg ca. Mk. 90,00
K a i n i t siehe „ A b r a u m s a l z e " ; vgl. auch „Düngemittel, k ü n s t l i c h e". K a k a o . Samen (Bohnen) des Kakaobaums Theobroma Cacao. Man unterscheidet u n g e f ' r o t t e t e n und g e r o t t e t e n Kakao; ersterer, der nur in der Sonne getrocknet ist, hat einen bitteren und herben Geschmack. Das Rotten besteht darin, dass man die Bohnen einige Tage gären lässt und dann schnell trocknet; gerotteter Kakao schmeckt milde und hat seine Keimkraft eingebüsst. Die Güte des Kakaos hängt vom Ursprungslande sowie von der Art der Behandlung ab. Das wirksame Prinzip des Kakaos ist das T h e o b r 0 m i n (Dimethylxanthin), das in den Bohnen zu 1 ^ 3 % enthalten ist. Ausserdem enthalten die enthülsten Bohnen 10—12 % Proteinstoffe und ca. 50 % Fett ( K a k a o b u t t e r ) . Um aus den Bohnen die im Handel als „Kakao" bezeichnete Masse und hieraus weiter die Schokolade zu gewinnen, hat man die Bohnen mannigfachen Operationen zu unterwerfen: Zuerst werden sie zur Entfernung gröberer Verunreinigungen g e s i e b t und a u s g e l e s e n ; hierauf werden sie in rotierenden eisernen Zylindern g e r ö s t e t . Dann kommen sie in eine B r e c h m a s c h i n e , worin die Bohnen zugleich mit den Schalen zerbrochen und dann von letzteren getrennt werden. Nach abermaligem Sieben werden die zerkleinerten Bohnen nun in Kollergängen oder in besonderen, anders konstruierten Mühlen fein zermahlen, wobei die Wände des Apparates durch Dampf erwärmt werden. In dieser Form ist die Masse zur Schokoladenfabrikation fertig. (Weiteres siehe im Artikel „ S c h o k o l a d e " . ) Will man jedoch den als nährende Speise viel benutzten Kakao selbst herstellen, so p r e s s t man die gerösteten und grob gemahlenen Bohnen in Presssäcken unter Verwendung besonders konstruierter hydraulischer Pressen, die durch Einleiten von Dampf geheizt werden, aus; so erhält man das Kakaofett (Kakaobutter), während der Pressrückstand nach dem Vermählen zu feinem Pulver den e n t ö l t e n K a k a o bildet.
Kakaobutter — Kalander.
358
Während die Kakaomasse vor dem Auspressen 50—55 % Fett enthält, hat entöltes Kakaopulver nur einen Gehalt von 20—35 % Fett. Da der so entölte Kakao sich nur bei längerem Kochen im Wasser verteilt, digeriert man ihn meistens mit einer Pottasche- oder Sodalösung (holländische Methode) oder auch mit Ammoniumkarbonatlösung, wodurch man den sog. l ö s l i c h e n K a k a o gewinnt; demselben wird häufig wieder etwas Kakaofett zugesetzt. Für die Kakaofabrikation sind sehr zahlreiche Maschinen konstruiert worden, die an dieser Stelle bei weitem nicht alle mit Leistung, Kraftbedarf und Preis aufgeführt werden können. Nur zusammenfassend sei erörtert, welche Maschinen eine mit allen Verbesserungen arbeitende Anlage nötig hat, u m p e r T a g 1000 k g e n t ö l t e s K a k a o p u l v e r h e r z u s t e l l e n : a) 1 Bohnenreinigungs- und Auslesemaschine; Kraftbedarf 1 HP. Preis der Maschine „ des Leitriemens „ 1 Auffangkastens
Mk. 1500 20 „ 50
Preis mit Planrost je
Mk. 1700
Preis „ „ „
Mk. 2450 „ 60 50 „ 200
b) 2 Kakao-Röstmaschinen, jede zu 400 kg Trommelinhalt; Kraftbedarf je 2 HP. c) 1 Brech- und Reinigungsmaschine; Kraftbedarf 2 HP. der Maschine der Leitriemen 1 Auffangkastens des Vorgeleges
d) 1 Keim-Auslesemaschine mit 3 Wechselsieben und 2 eisernen Kästen. Leistung pro Stunde ca. 75 kg; Kraftbedarf 0,3 HP. Preis
e) 4 Drillings-Kakaomühlen; Kraftbedarf je 1,5 HP.
Preis jeder Maschine Läuferhebezeug je
.
.'
Mk.
.
.
f) 3 Hydraulische Pressen zum Entölen; Kraftbedarf je 0,5 HP.
565
Mk. 3300 „ 30
Preis jeder Presse
Mk. 3500
Preis des Akkumulators „ des Pumpwerkes
Mk. 1100 „ 525
g) Akkumulator mit automat. Pumpwerk, empfehlenswert zum Betriebe der 3 Pressen. h) Automatisch arbeitende Pulverisier-Anlage für entölten Kakao, beh stehend aus: 1 Vorbrecher, 1 Pulverisator, 1 Siebmaschine (Kraftbedarf ca. 6 HP., Bedienung 1 Mann).
Preis der kompl. Pulverisieranlage mit sämtl. Elevatoren, Schnecken u. s. w. Mk. 6250 Die gesamte Anlage für 1000 kg Tagesleistung hat einen Kraftbedarf von 20 HP. und und stellt sich auf Mk. 3 7 0 0 0 — 4 0 0 0 0
Maschinen zur Kakaofabrikation:
J . M. Lehmann, Maschinenfabrik- Dresden-Löbtau.
| Karl Seemann, Berlin G. 2, Rosenstr. 16.
K a k a o b u t t e r (Kakaofett). Das aus den Kakaobohnen (siehe „K a k a o") durch Pressen gewonnene Fett. Es bildet im rohen Zustand eine gelbe, in der Kälte feste Masse von eigenartigem, kakaoähnlichem Geruch. Zur Reinigung kocht man die Kakaobutter meistens nur mit Wasser; eine vollständige Befreiung von allen Beimengungen (Farbstoff, Riechstoff) erreicht man durch Auskochen mit absolutem Alkohol. Da die Kakaobutter sich lange hält, ohne ranzig zu werden, wird sie namentlich zu kosmetischen Präparaten viel verwendet: auch in der Pharmazie benutzt man sie. Sp. G. (bei 15°) 0,945—0,981; Seh. P. 30—33° C.; Verseif ungszahl 190—195; Jodzahl 33—38. Kakaobutter, extrafein in Tafeln . . . „ grob gepulvert . . . .
Kakaobutter:
1 kg Mk. 3,00; °/„ kg Mk. 250,00 H „ 0,85; 1 ,. „ 6,65
Fuerst Bros. & Co., New York, Nos. 2 u. i Stone Street.
K a l a n d e r (Friktions-Kalander). a) Z w e i w a l z i g , mit einer Baumwollwalze und einer polierten Hart-
Kalander. gusswalze; werden.
letztere kann
durch
Wasser
359
gekühlt
und durch
Dampf
geheizt
Ballenlärge der Walzen
Für Bogen-Satinage
Für Rollen-Satinage
Für Rollenund Bogen-Satinage
cm
Mk.
Mk.
Mk.
65 70 80 90 100 110 120 130
2100 2300 2500 2700 2900 3200 3500 3800
2350 2450 2650 2850 3050 3350 3750 4000
2500 2600 2800 3000 3200 3550 3900 4200
b ) D r e i w a 1 z i g , mit einer B a u m w o l l w a l z e , einer P a p i e r w a l z e und einer polierten H a r t g u s s w a l z e ; letztere kann durch W a s s e r gekühlt und durch D a m p f geheizt werden. Für Rollenund Bogen-Satinage
Ballenlänge der Walzen
Für Bogen-Satinage
Für Rollen-Satinage
cm
Mk.
Mk.
Mk.
4200 4675 5875 7200 7650 8650
4350 4850 6000 7400 7850 8800
4100 4575 5700 7000 7450 8400
85 100 125 150 160 175
c ) V i e r w a 1 z i g , rpit einer P a p i e r w a l z e , einer polierten heiz- und kühlbaren Hartgusswalze, einer B a u m w o l l w a l z e und einer hartgusseisernen Walze. Ballenlänge der Walzen
Für Bogen-Satinage
Für Rollen-Satinage
cm
Mk.
Mk.
Für Rollenund Bogen-Satinage Mk.
80 90 95 100 110 120 130 140 150 160
4900 5000 5450 6000 6500 7500 8100 8600 9200 9750
5100 5200 5650 6250 6750 7800 8450 8900 9550 10000
5250 5350 5800 6450 6875 8000 8625 9100 9675 10150
P a p p e n - F r i k t i o n s - K a l a n d e r mit 2 Walzen, 700 mm Durchgang . Mk. 4300 P a p p e n k a l a n d e r mit 2 Hartgusswalzen . . .' 1950 R o l l e n k a l a n d e r mit 10 Walzen zur Rollensatinage: t obere Hartwalze, 3 mittlere heizbare Hartwalzen, 1 untere Hartwalze und 5 Papier walzen: Papierwalzenbreite . . . 1500 2200 mm. Preis 14500 2 0 0 0 0 Mk. Gummikalander Mk. 4000—15000 Kalander: C. G. Hauboki jr. ( Chemnitz (Sachsen).
K a l a n d e r für Hartpappe, Celluloid, Gummi, G u t t a p e r c h a und L i n o l e u m : Fried.
Krupp
Aktiengesellschaft
Grusonwerk,
Magdeburg-Buckau.
360
Kaliapparate —
Kalium.
Kaliapparate siehe „E 1 e in e n t a r a n a 1 y s e".
K a l i d ü n g e r siehe „ D ü n g e m i t t e l , k ü n s 11." sowie „ A b r a u m s a 1 z e". K a l i l a u g e . Lösung von Ä t z k a 1 i ( K a l i u m h y d r a t ) KOH in H 2 0 . Zur Darstellung fällt man siedende P o t t a s c h e l ö s u n g mit Kalkmilch oder trocken gelöschtem Kalk, zieht nach dem Absetzen die klare Flüssigkeit vom Niederschlag a b und dampft sie in g u s s e i s e r n e n Kesseln ein. Hierbei s c h e i d e t die Kalilauge Kaliumsulfat und - k a r b o n a t aus und wird nach Abhebern von diesen weiter bis zur gewünschten S t ä r k e eingedampft. Mehr und mehr gewinnt jetzt die e l e k t r o l y t i s c h e Darstellung der Kalilauge durch Zersetzung von Chlorkaliumlösungen an Bedeutung. W e i t e r e s darüber siehe im Artikel „ C h l o r a l k a l i p r o z e s s , e'lektrolytis c h e r " sowie unter K a 1 i u m h y d r a t im Artikel ,,K a 1 i u m v e r b i n d ü n g e n". Sp. G . und Gehalt von Kalilaugen bei 15° (nach L u n g e ) . Grade
Sp. G. Beaume % K s O 1,007 1,014 1,022 1,029 1,037 1,045 1,052 1,060 1,067 1,075 1,083 1,091 1,100 1,108 1,116 1,125 1,134 1,142 1,152
1
2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19
0,7 1,4 2,2 2,9 3,8 4,7 5,4 6,2 6,9 7,7 8,5 9,2 10,1 10,8 11,6 12,4 13,2 13,9 14,8
Grade
% KOH
Sp. G. Beaume "I.K.O
0,9 1,7 2,6 3,5 4,5 5,6 6,4 7,4 8,2 9,2 10,1 10,9 12,0 12,9 13,8 14,8 15,7 16,5 17,6
1,162 1,171 1,180 1,190 1,200 1,210 1,220 1,231 1,241 1,252 1,263 1,274 1,285 1,297 1,308 1,320 1,332 1,345 1,357
% KOH
15,6 16,4 17,2 18,0 18,8 19,6 20,3 21,1 21,9 22,7 23,5 24,2 25,0 25,8 26,7 27,5 28,3 29,3 30,2
20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38
18,6 19,5 20,5 21,4 22,4 23,3 24,2 25,1 26,1 27,0 28,0 28,9 29,8 30,7 31,8 32,7 33,7 34,9 35,9
. .
. .
. .
. . .
. . .
. . .
1'
Grade
Sp. G. Beaume w
KÖH
1,370 1,383 1,397 1,410 1,424 1,438 1,453 1,468 1,483 1,498 1,514 1,530 1,546 1,563 1,580 1,597 1,615 1,634
36,9 37,8 38,9 39,9 40,9 42,1 43,4 44,6 45,8 47,1 48,3 49,4 50,6 51,9 53,2 54,5 55,9 57,5
39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56
31,0 31,8 32,7 33,5 34,4 35,4 36,5 37,5 38,5 39,6 40,6 41,5 42,5 43,6 44,7 45,8 47,0 48,3
3 6 ° Be 0 0 kB M k , j 2 6 , 0 0 — - 3 0 , 0 0 4 0 ° Bc 7n •• 2 8 , 0 0 - -33,00 Be 38,00 3 1 ° Be 33,00 0 » 1 7 ° P.t 3 4 , 0 0 -- 3 8 , 0 0 „ 3 6 ° Be „ 6 6 , 0 0 -- 7 0 , 0 0 Be 10 11 „ 8 4 , 0 0 -- 9 0 , 0 0
Dr. L. Windeeker, Fabr. ehem. Produkte, Berlin SO., Mavbach-Ufer 22.
Kallsalpeter siehe „S a 1 p e t e r".
K a l i s a l z e (natiirl.) siehe „ A b r a u m s a l z
Kalischmelze.
e".
Apparat zur Kalischmelze nach C. Liebermann, bestehend aus kupfernem Bad und einem Einsatzgefäss aus Reinnickel nebst Nickelspatel (Füllung mit Naphtalin, Anthracen, Anthrachinon u. s. w.), kompl.
Kalischmelze-Apparate:
Mk. 3 2 , 5 0
Ororfi Schmidt & v. d. Eitz, Schrniedefeld i. Thür.
Kaliverbindungen siehe „K a 1 i u m v e r b i 11 d u n g e n".
Kalium. K. A. ü . = 39,1. Die Gewinnung geschieht in ähnlicher W e i s e wie die des N a t r i u m s (s. d.), hat aber mit weit mehr S c h w i e r i g keiten zu kämpfen. S o gewinnt man es durch Erhitzen eines G e m e n g e s von K2CO3 mit C, wie s o l c h e s G e m i s c h im verkohlten Weinstein vorliegt; auch die
Kaliumverbindungen.
361
sonstigen Verfahren der Natriumgewinnung sind mit mehr oder weniger Erfolg auf das K übertragen worden. So reduziert man das K 2 C 0 3 auch mit AI oder Mg; durch letzteres lässt sich K auch aus KOH glatt gewinnen, wobei die Reaktion der Gleichung: KOH + Mg = K + H + MgO entspricht. Die Gewinnung geschieht in Destillationsgefässen; nach beendeter Destillation taucht man die Vorlagen mit dem darin angesammelten K in Petroleum und kratzt das Metall nach dem Erkalten heraus; gereinigt wird es durch Umdestillieren oder indem man es durch Leinwandlappen durchpresst. Nach dem D. R. P. 138 368 stellt man K dadurch her, dass man Calciumkarbid mit Kaliumfluorid oder einem Doppelfluorid in einem geeigneten Gefäss unter Luftabschluss auf Rotglut erhitzt, wobei das K ohne weiteres abdestiMiert; das Verfahren soll äusserst billig arbeiten. Nach dem D. R. P. 140 737 erhitzt man zur Gewinnung von K ein Gemisch von Aluminium und Kaliumfluorid (oder KieselfluorkaPum) in einem Destillierbehälter, wobei das K schon bei niedriger Temperatur abdestilliert und in reinster Form erhalten wird. Das Verfahren ist gefahrlos, da kein explosibles Kohlenoxydkali entstehen kann; das AI wird in erbsengrossen Stücken verwendet. Silberweisses, glänzendes, kristallisierendes, in der Kälte sprödes, bei gewöhnlicher Temperatur wachsweiches Metall. Sp. G. (bei 15°) 0,865; Sch. P. 62,5; S. P. 667°. E s oxydiert sich sehr leicht an der Luft, zersetzt Wasser bei gewöhnlicher Temperatur, wird wie Na aufbewahrt. Man verwendet es nur in beschränktem Masse; meist wird das billigere Na benutzt. K a l i u m in K u g e l n
H Mk. 7 , 7 0 ;
1 kg Mk
70,00
Kalium: Klierst. Bros. & Co., New York, Nos. 2 u. 4 Stone Street.
Kaliumverbindungen. Dieselben sind hier ohne Rücksicht auf Zusammengehörigkeit a l p h a b e t i s c h angeordnet. (Vgl. auch den Artikel „ A b r a u m s a l z e".) 1. K a l i u m a c e t a t (essigsaures Kali). Durch Sättigen von KHCO3 mit Essigsäure und Eindampfen der Lösung zur Trockne erhält man das n e u t r a l e Kaliumacetat KC2H3O2, während beim Lösen von diesem in Essigsäure das s a u r e Acetat KC2H3O2. C s H Ä entsteht. Preise und Bezugsquellen siehe im Artikel „ A c e t a t e " . 2. K a l i a l a u n siehe „ A l a u n e " . 3. K a l i u m a n t i m o n y l t a r t r a t (B r e c h w e i n s t e i n ) siehe unter „ A n t i m o n v e r b i n d u n g e n " . 4. K a l i u m a r s e n i a t (arsensaures Kali). KH2ASO4. Durch Schmelzen gleicher Teile As 2 O a und K N 0 3 , Auslaugen der Schmelze und Verdampfen der Lösung in weissen Kristallen erhalten. Wird im Zeugdruck, teilweise auch in der Medizin benutzt. K a l i u m a r s e n i a t , techn. wasserfrei ( 3 4 °/0 Arsensäure) . (64°/0 „ ) . ,. „
,, ,, „ ,.
krist gereinigt, wasserfrei . e h e m . rein krist. . . . ,, „ wasserfrei
. . . " / „ kg Mk . °/„ „
.
. . . 1 kg Mk. 2 , 8 0 ;
72,00
\ „ °/„ „
„ „
90,00 160,00 165,00
°/n 1
,, ,,
250,00 3,50
,. ,.
5. K a l i u m b r o m i d (Bromkalium). KBr. Man stellt es gewöhnlich durch Vermittlung des E i s e n b r o m ü r b r o m i d s (siehe unter „ B r o m v e r b i n d u n g e n " ) dar, indem man eine Lösung der genannten Verbindung in eine siedende, konzentrierte Pottaschelösung einlaufen lässt. Durch längeres Kochen macht man den Fe-Niederschlag dichter und trennt ihn dann durch eine Filterpresse von der KBr-Lösung, die zur Trockne eingedampft wird. Zur Reinigung löst man diese Masse in dem 1—P/2 fachen Gewicht H2O, dampft ein und lässt langsam kristallisieren. Farblose, luftbeständige, scharf salzig schmeckende, in H 2 0 leicht, in Alkohol schwer lösliche Kristalle, die in der Photographie, in der Medizin, sowie zur Darstellung anderer Bromverbindungen benutzt werden. Kaliumbromid,
krist. D . A . I V
P"lv
1 kg Mk. 4 , 1 5 ;
1
„
„
"/„ k g M k . 4 0 0 , 0 0
4,30; %
„
„
410,00
Kaliumverbindungen.
362
6. K a l i u m c h l o r a t (chlorsaures Kali). KCIOa. Technisch gewinnt man es allgemein nach zwei Methoden, entweder indem man Chlor in Kalkmilch einleitet und das gebildete Calciumchlorat mit KCl umsetzt, oder elektrolytisch. Beim erstgenannten Verfahren befindet sich die Kalkmilch in gusseisernen, mit Rührwerk versehenen Zylindern, in die C1 eingeleitet wird. Die gewonnene Calciumchloratlauge wird nach Klärung oder Filtration mit der berechneten Menge KCl versetzt und dann eingedampft. Die erhaltenen Rohkristalle werden durch fraktioniertes Lösen und Kristallisierenlassen gereinigt. Ferner gewinnt man KCIO» durch Elektrolyse von KCl (vgl. die Artikel „C h 1 o r " , „Chloralkaliprozess, elektrolytischer" und „ C h l o r v e r b i n d u n g e n " ) ; hierbei entstehen zuerst CI und KOH, die unter geeigneten Bedingungen wieder aufeinander unter Bildung des Chlorates reagieren. Die KCl-Lösung muss erwärmt und konzentriert sein; auch setzt man K 2 C 0 3 sowie Chloride oder Karbonate alkalischer Erden zu. T e i l weise werden Zellen mit, teils solche ohne Diaphragmen verwendet. Farblose, luftbeständige, glänzende, wasserfreie Kristallblättchen. 100 T . H 2 0 lösen bei 0° 3,33 T . , bei 35° 12 T „ bei 100° 6 0 T . KC10 3 . E s dient zur Fabrikation von Zündhölzchen, Feuerwerkskörpern, als Oxydationsmittel, in der F a r b e n - und Präparaten-lndustrie; auch benutzt man es in der Medizin. — U b e r c h l o r s a u r e s K a l i s. unter No. 2 5 K a l i u m p e r c h l o r a t . Kaliumchlorat, gereinigt, krist „ „ „ bei Waggonladung Pulver ehem. rein, krist. D. A. I V „ „ „ Pulver D. A. I V . .
.
.
. . . .
.
% kg Mk. 6 0 , 0 0 ° / 0 ,. „ 52,00 ° / 0 .. „ 63,00 ° / 0 .. .. 78,00 % ,. 82,00
Kaliumchlorat: Chemische Fabrik Rhenania,
Aachen.
| Adolf Thöl, Hannover.
7. K a l i u m c h l o r i d (Chlorkalium). KCl. Findet sich in den A b r a u m s a l z e n (s. d.) als S y l v i n und, mit MgCI 2 verbunden, als K a r n a 11 i t. E s wird aus dem Rohkarnallit gewonnen, indem man diesen mit wenig heissem W a s s e r auslaugt, wobei hauptsächlich KCl und MgCl 2 in Lösung gehen. Die aus der Lösung gewonnenen Kristalle werden durch mehrmaliges W a s c h e n und Umkristallisieren gereinigt. Schliesslich trocknet man es auf Darren oder im Flammofen. Nach d e m D . R . P . 1 3 5 7 2 2 wird derKarnallit zur KCl-Gewinnung auf seiner natürlichen Lagerstätte in besonderer W e i s e gelöst. Farblose, durchsichtige, rein salzig schmeckende, reguläre Kristalle. 100 T . HüO lösen bei 0° 28,5 T., bei 15° 33,4 T . und bei 110° 5 9 T . KCl; in Alkohol ist es fast unlöslich. E s dient zur Darstellung von KNOa, von Pottasche, Alaun, Kaliumchlorat und Kaliumchromat sowie als Düngemittel. Kaliumchlorid ( 8 0 % (85%
KCl) „ )
Mk. 1 4 . 2 5 14,35
(88%
„ )
14,45
,. ,,
(90% „ ) (95% „ ) (96% „ ) (97% „ ) (98% „ ) doppelt gereinigt, weiss ehem. rein
14,55 14,75 14,85 14,95 15,25 % kg °/0 „
für
%
kg
netto und
80%
Mk. „
44,00 55,00
8. K a l i u m C h r o m a t e . a ) Neutrales K a l i u m c h r o m a t (gelbes chromsaures Kali) K 2 C r 0 4 . Durch Schmelzen von Chromeisenstein (Cr 2 FeO$) mit K 2 C 0 3 und KNOa erhalten, indem man aus der gemahlenen Schmelze das K 2 C r 0 4 mit heissem HsO extrahiert; die Lösung wird, nachdem A1 2 0 3 und S i 0 2 mit Holzessig ausgefällt sind, durch Eindampfen zum Kristallisieren gebracht. Auch andere Fabrikationsmethoden sind in Benutzung; viel K 2 CrO» wird auch aus K 2 Cr 2 07 dargestellt, indem man dessen Lösung mit K 5 COa sättigt und durch Eindampfen zur Kristallisation bringt.
Kaliumverbindungen.
3 6 3
Zitronengelbe, w a s s e r f r e i e , kühlend und bitter metallisch s c h m e c k e n d e , a l k a l i s c h r e a g i e r e n d e Kristalle, l e i c h t löslich in H 2 0 , unlöslich in Alkohol. M a n benutzt e s in der F ä r b e r e i , zur D a r s t e l l u n g von 1 C h r o m g e l b und Chromtinte.
Prüfung: Zur Bestimmung d e B Cr0 3 -Gehalts säuert man die wässerige Lösung stark 301t II2SO« an, reduziert durch einen Überachuss von M o h r ' schem Salz (Ferroammoniumsulfat) und titriert in der stark verdünnten Lösung das überschüssige FeSO, mit KMn04-Lösung zurück. Häufig enthält das K?OtO, bedeutende Mengen von K .SO ; ; die stark salzsauere wässerige Lösung gibt dann mit BaCI 2 eine Fällung von in HCl unlöslichem BaSO,. Will man diese Verunreinigung quantitativ bestimmten, so fällt, man die schwach salzsaure Lösung mit B;i("!„, wäscht den Niederschlag durch Dekantieren aus und digeriert ihn zur Lösung des BaCr0 4 mit HCl und Alkohol.
Kaliumchromat, techn. Pulver °/ 0 kg Mk. 104,00 „ krist °/ 0 „ „ 115,00 „ ehem. rein, krist °/ 0 „ , 145,00 b) K a l i u m b i c h r o m a t (dichromsaures Kali; doppeltchromsaures Kali; rotes chromsaures Kali; Chromkali). K 2 C r 2 0 7 . Zur Darstellung röstet man geglühten und gemahlenen C h r o m e i s e n s t e i n mit gebranntem Kalk und K 2 C 0 3 bei Rotglut und laugt d a s erhaltene P r o d u k t von K 2 C r O i und CaCrO« mit einer L ö s u n g von K 2 C 0 3 ( o d e r K 2 S 0 4 ) aus. Wird die L a u g e nun mit H 2 S 0 4 s c h w a c h a n g e s ä u e r t und eingedampft, s o kristallisiert KaCn-O aus. Nach dem D . R . P . 128 194 mischt m a n die gepulverte S c h m e l z e , w e l c h e K 2 CrO» ( b e z w . N a 2 C r O i ) und CaCrO» in etwa g l e i c h e m molekularem Verhältnis enthält, mit W a s s e r und behandelt die M i s c h u n g s o l a n g e mit C 0 2 und NH 3 , b i s alle durch den P r o z e s s e n t z i e h b a r e CrOs in L ö s u n g gegangen und das Ca a l s CaCOs niedergeschlagen ist. M a n entfernt hierauf die ungelösten und niederg e s c h l a g e n e n S u b s t a n z e n und k o c h t d i e L ö s u n g , um d a s NH 3 a u s dem (NH«) 2 Cr04 auszutreiben, wodurch man s c h l i e s s l i c h eine Lösung von K 2 C r 2 0 ? ( b e z w . im andern F a l l e N a 2 C r 2 0 7 ) erhält, die eingedampft w i r d ; der P r o z e s s entspricht in seiner letzten P h a s e der G l e i c h u n g : ( N H , ) 2 C r O , + K s C r O , = K 2 C r 2 0 7 + H 2 0 + 2 NH 3 . R o t e , saure, w a s s e r f r e i e , luftbeständige, bitterlich-metallisch s c h m e c k ende, ätzend und sehr giftig w i r k e n d e Kristalle. 100 T . H 2 0 lösen bei 0° 5 T . , bei 4 0 ° 29,1 T . , bei 100° 102 T . KaCrsCK; in Alkohol i s t e s unlöslich. E s dient zur Darstellung von T e e r f a r b s t o f f e n , von Chrompräparaten,' a l s B e i z e (vgl. „ C h r o m b e i z e n " ) , w e i t e r zur D a r s t e l l u n g von Z ü n d m a s s e n , zur Reinigung von Holzessig, in der P h o t o g r a p h i e u. s . w . P r ü f l i n g : i Man bestimmt die CrO, durch Titration und den SO,-Gehalt gewichtsanalytisch, wie oben unter 8 a für die Prüfung des neutralen Kaliumchromats angegeben ist. Für die Handelsware von K 2 Cr,0 7 wird ein Gehalt von 67,5—6S,0 "/„ CrO., garantiert.
Kaliumbichromat, techn. „ „ „ „ „ ehem. >1 » Kaliumchromate:
Chemische
Fabrik
Altherzberg,
krist Pulver feinstes Pulver geschmolzen rein, D. A. XV » geschmolzen Alwin
Nieske,
°/ 0 kg Mk. 70,00 • 1 5 0 , 0 0 (60 °/ 0 ) Stängel 01 170,00 (ca. 98/100®/,,) °/o ,. .. 180,00 natronfrei (96 "/„) . . . . 1 kg Mk. 3 , 0 0 ; °/„ .. 275,00 ehem. rein H ,. 1,90; 1 „ 17,00
Kaliumverbindungen.
365
10. K a l i u m e i s e 11 s u l f a t (Eisenalaun) siehe „ A l a u n e". 11. K a l i u n i f e r r i c y a n i d siehe „E i s e n v e r b i n d u n g e n " . 12. K a l i u m f e r r o e y a n i d siehe „ E i s e n v e r b i n d u n g e n " . 13. K a l i u m f l u o r i d (Fluorkalium). KF. Durch Neutralisation von HF mit K 2 C 0 3 und E i n d a m p f e n zur Kristallisation erhalten. Auch s a u e r e Kaliumfluoride, gewöhnlich Fluorwasserstoff - Fluorkalium genannt, sind bekannt, und zwar entsprechend den Formeln K F . 3 HF sowie KF . 2 HF. Die Darstellung der Kaliumfluoride muss in Qefässen aus Platin oder Blei geschehen. Kaliumfluorid, neutr. je nach Menge ,. „ ehem. rein . . 1 kg Mk. 4,00; sauer (Bifluorat) je nach Menge . . . .
Kaliumfluorid:
% kg Mk. 1 2 0 , 0 0 - 1 4 0 , 0 0 "/„ „ .. 360,00 °, 0 .. 120,00—150,00
Adolf Thöl, Hannover.
14. K a 1 i u 111 h y d r a t (Atzkali, Kaliumhydroxyd). KOH. Die D a r stellung von Ätzkalilösungen ist im Artikel „K a 1 i 1 a u g e" erörtert. Um f e s t e s Ätzkali zu erhalten, v e r d a m p f t man die Lauge weiter ¡11 blanken gusseisernen Kesseln; soll d a s P r ä p a r a t vollständig Fe-frei sein, so muss die Verd a m p f u n g , sobald die Lauge d a s sp. G. 1,16 erreicht hat, in Q e f ä s s e n aus Reinsilber fortgesetzt w e r d e n ; bei der Konzentration wird sich a u s s c h e i d e n d e s K2CO3 und K2SO4 entfernt. Sobald eine P r o b e der Masse beim Erkalten erstarrt, giesst man diese in silberne Formen zu Stängeln oder man rührt sie während des Erkaltens im Kessel ständig um. Man erhält so entweder Kalium causticum fusum oder Kalium, causticum siccum. Gereinigt wird d a s P r ä parat durch Auflösen in Alkohol. Die elektrolytische Darstellung von KOH aus KCl, entsprechend den Formeln 1. KCl = K + C1 und 2. K + H 2 0 = KOH + H, hat g r o s s e Schwierigkeiten zu ü b e r w i n d e n gehabt, bis es gelungen ist, sie für die Praxis brauchbar zu gestalten. Man arbeitet entweder in G e f ä s s e n , in denen der Anodenund Kathodenraum durch eine Membran ( D i a p h r a g m a ) getrennt sind, oder aber o h n e D i a p h r a g m a . Die Anoden bestehen in der Regel aus Retortenkohle (oder Platin, Schwefeleisen, Calciumsilicid u. s. w.), die Kathoden a u s Quecksilber oder Eisen. Vorschläge sind hinsichtlich der A p p a r a t e wie der Einzelheiten d e s Verfahrens ausserordentlich viele gemacht w o r d e n ; w a s sich davon bewährt hat, ist vielfach noch Geheimnis der betreffenden Fabriken. Weiteres über die elektrolytische K O H - G e w i n n u n g siehe im Artikel ,,C h 1 0 r a 1 k a 1 i p r o z e s s , e l e k t r o l y t i s c h e r". G e s c h m o l z e n e s Ätzkali ist f ä r b - und geruchlos, kristallinisch, sehr stark ätzend, leichtlöslich in H 2 0 und Alkohol; es zerfliesst schnell an der Luft und absorbiert begierig CO2. Es dient zur Bereitung von Schmierseife, Oxalsäure, als Ätzmittel, zum T r o c k n e n von G a s e n und Flüssigkeiten sowie zur Absorption von CO2. Statt der Kalilauge benutzt man jetzt meistens Natronlauge. Kaliumhydrat, techn. geschmolzen (ca. 8 0 °/0 Hydrat), etwas Na-haltig, eingegossen in Eisentrommeln, Preise inkl. dieser: ä 250 100 50 kg. °/ 0 kg 55,00 56,00 57,00 Mk. Kaliumhydrat, techn. (ca. 8 0 °/ 0 Hydrat), etwas Na-haltig: In Brocken . . °/ 0 kg Mk. 62,00 | In Pulver % kg Mk. 67,00 Kaliumhydrat, techn. geschmolzen (ca. 8 0 °/o Hydrat), eingegossen in Eisentrommeln, Preise inkl. dieser: ä 250 100 50 kg. % kg 66,00 67,00 68,00 Mk. Kaliumhydrat, techn. (ca. 8 0 °/o Hydrat): In Brocken . . °/ 0 kg Mk. 70,00 | In Pulver °/ 0 kg Mk. 75,00 Kaliumhydrat, techn. geschmolzen ( 9 0 °/ 0 Hydrat), eingegossen in Eisentrommeln, Preise inkl. dieser: ä 250 100 50 kg. % kg 71,00 72,00 74,00 Mk. Kaliumhydrat, techn. geschmolzen ( 9 0 °/ 0 Hydrat): In Brocken . . "/„ kg Mk. 78,00 | In Pulver . . . % kg Mk. 8:5,00
366
Kaliumverbindungen.
Kaliumhydrat, gereinigt Ia, weiss, in Stücken Stängeln
kg Mk. 105,00
115,00 105,00 190,00 „ mit Alkohol gerein., D. A.1V, in Stücken 1 kg Mk. 2,10; 200,00 10 n » ,, Stängeln 1 „ „ 2,20; 190,00 „Pulver 1 „ „ 2,10; /,50 1 „ ,, 11,50
37. K a l i u m w o l f r a m a t (wo l f r a m s a u r e s Kali). K2WOI. D u r c h E i n t r a g e n von 1 T . gepulvertem W o l f r a m i t in 1 T . g e s c h m o l z e n e s K 2 C 0 3 und A u s k o c h e n der erhaltenen S c h m e l z e mit H 2 0 oder a u c h durch Auflösen von W o l f r a m s ä u r e in Kalilauge erhalten. H y g r o s k o p i s c h e s Salz, d a s sich in dem gleichen G e w i c h t kalten W a s s e r s l ö s t ; unlöslich in Alkohol. Auch K a l i u m m e t a w o l f r a m a t K 2 W 4 0 i 3 und K a l i u m p a r a w o 1 f r a m a t K I O W I 2 0 « sind bekannt. 38 K a l i u m x a n t h o g e n a t Kaliumverbindungen:
s.
„Scliwefelkolilenstof
f".
Fuerst Bros. & Co., New York, Nos. 2 u. 4 Stono Street.
K a l k . Als K a l k b e z e i c h n e t man s o w o h l den k o h l e n s a u r e n Kalk ( C a l c i u m k a r b o n a t ) a l s a u c h , und zwar im engeren S i n n e , den g e b r a n n t e n K a l k ( C a l c i u m o x y d ) ; schliesslich wird auch der g e l ö s c h t e K a l k ( C a l ciumhydroxyd) nicht selten als K a l k s c h l e c h t h i n bezeichnet. Man gewinnt den Kalk, d. h. das C a l c i u m o x y d , auch A t z k a 1 k genannt, durch das K a l k b r e n n e n , d. h. dadurch, d a s s man k o h l e n s a u r e n K a l k einer s e h r hohen T e m p e r a t u r ( W e i s s g l u t ) aussetzt, bei der C 0 2 a u s g e trieben w i r d ; wichtig ist, d a s s die frei g e w o r d e n e C 0 2 ungehindert e n t w e i c h e n kann. D a s B r e n n e n d e s K a l k e s wird teilweise in Meilern, m e i s t e n s a b e r in Öfen (K a 1 k ö f e n) v e r s c h i e d e n e r Konstruktion v o r g e n o m m e n ; ein T e i l der Öfen ist für u n t e r b r o c h e n e n ( i n t e r m i t t i e r e n d e n ) B e t r i e b , der a n d e r e T e i l dagegen für u n u n t e r b r o c h e n e n B e t r i e b eingerichtet. D i e Öfen der ersteren K o n s t r u k t i o n muss man nach dem Ausziehen d e s g e l ö s c h t e n ( g a r e n ) K a l k s erkalten l a s s e n und dann w i e d e r füllen, während bei denen der andern Konstruktion ununterbrochen g e b r a n n t e r K a l k unten a b g e z o g e n und roher Kalkstein o b e n a u f g e g e b e n wird. D e r Ätzkalk C a O , der a u s Kalkstein, a u s M a r m o r , K r e i d e u. s. w. g e wonnen wird, hält sich an t r o c k e n e r Luft unverändert, w ä h r e n d er an f e u c h t e r allmählich in Calciumhydroxyd übergeht. E r dient a l s s c h l a c k e n b i l d e n d e r Zusatz bei der Verhüttung von Erzen, zur Herstellung f e u e r f e s t e r T i e g e l , a l s Z u s a t z zum G l a s s a t z , zum E n t w ä s s e r n von F l ü s s i g k e i t e n , zum A u s t r o c k n e n von R ä u m e n u. s. w. In B e r ü h r u n g mit H 2 0 geht der Ätzkalk in Calciumhvdroxyd ( g e l ö s c h t e n K a l k ; K a l k h y d r a t ) C a ( O H ) 2 über. D a s „ L ö s c h e n d e s K a l k e s " geht unter s t a r k e r W ä r m e e n t w i c k e l u n g vor s i c h . J e nach der v e r w e n d e t e n M e n g e W a s s e r kann man den K a l k „ z u r s t a u b i g e n T r o c k n e " o d e r zu „K a 1 k b r e i " oder s c h l i e s s l i c h zu „K-a l k m i l c h " l ö s c h e n . Filtriert man diese, so erhält man eine w a s s e r k l a r e L ö s u n g von C a ( O H ) 2 , d a s K a 1 k r wasser. An der Luft nimmt d a s C a l c i u m h y d r a t b e g i e r i g C 0 2 auf, indem e s in C a C O s übergeht. Hierauf beruht s e i n e V e r w e n d u n g als M ö r t e 1 ( s . d.). Infolge seiner s t a r k b a s i s c h e n E i g e n s c h a f t e n dient der g e l ö s c h t e K a l k zur G e winnung von KOH und NaOH, von NH 3 a u s NH S C1 u. s. w. E r dient zur D a r stellung des C h l o r k a l k s , wird in der S o d a f a b r i k a t i o n , Zuckerfabrikation, G e r b e r e i , F e i t w a r e n f a b r i k a t i o n , F ä r b e r e i , B l e i c h e r e i und D ü n g e r f a b r i k a t i o n v e r w e n d e t ; man benutzt ihn zur Reinigung von K e s s e l s p e i s e w a s s e r , a l s D e s infektionsmittel u. s. w. P r ü f u n g : a) G e b r a n n t e r K a l k . Zur Bestimmung des freien CaO wägt man aus einem guten Durchschnittsmuster des Ätzkalks 100 g ab, löscht sorgfältig, bringt den Brei in einen ' / , Literkolben, lüllt zur Marke auf, pipettiert unter stetem Umschütteln 100 ccm heraus, lilsst diese in einen andern 1 ¡., I.iterkolben fliessen, füllt auf und entnimmt der gut gemischten Veröflnnung Titration 25 cem, entsprechend 1 g Ätzkalk. Die Titration selbst muss lang-
24*
372
Kalk.
sam und unter gutem Umschütteln durchgeführt werden: Man setzt zu den 25 ccm Flüssigkeit ein wenig Phenolphtaleinlösung und titriert mit N-Salzsäure, bis die Rosafarbe verschwunden ist; in diesem Augenblick ist sämtliches CaO gesättigt, dagegen das CaCOa noch nicht angegriffen. 1 ccm N-Salzsäure = 0,028 g CaO. — Um die vorhandene CO„ zu ermitteln, titriert man CaO CaCO, durch Auflösen in N-Salzsäure und Zurücktitrieren mit N-Natronlauge; indem man die nach der vorstehend beschriebenen Methode ermittelte Menge CaO davon abzieht, erhält man die vorhandene Menge Ca CO.. b) G e l ö s c h t e r K a l k : Die Bestimmung der CO, geschieht in derselben Weise wie beim gebrannten Kalk. Um die Menge des vorhandenen H,() zu ermitteln, wägt man etwa 1 g aus einem verschlossenen Wägegläschen ab und erhitzt es im Platintiegel zunächst langsam und dann bis zur starken Rotglut; nach dem Erkalten im Exsikator wägt man zurück. Der Gewichtsverlust ist H^O -I- CO«; durch Abziehen der vorher ermittelten C 0 2 berechnet man die Wassermenge. Hat man K a l k m i l c h auf den Gehalt an Ätzkalk zu untersuchen, so genügt eine aräometrische Bestimmung nach B l a t t n e r unter Zuhilfenahme folgender Tabelle, welche für eine Temperatur von 15° C. berechnet ist. Gew. von i 1 Grad Baume Kalkmilch in g
CaO in i 1 g
CaO Gew. Proz.
Gew. von i 1 Grad Baume Kalkmilch in g
CaO in i 1 g
CaO Gew. Proz.
Gew. Grad von i 1 Baume Kalkmilch in g
CaO in i 1
e
CaO Gew. Proz.
1083 104 9,'0 21 1171 10U7 7,5 11 218 18,61 0,745 1180 1,64 12 1091 115 2i 1014 16,5 10,54 229 19,40 2,54 1100 126 11,45 1190 1022 26 13 23 242 20,34 14 137 1200 36 3,54 1108 12,35 1029 24 255 21,2» 4,13 15 148 13,26 1210 1037 46 1116 25 268 22,15 16 1125 159 14,13 1220 1045 56 5,36 26 281 23,03 1052 65 6,18 17 170 15,00 27 1134 1231 295 23,96 7,08 18 181 16,85 1060 75 1142 28 1241 309 21,90 84 7,87 19 10*7 1152 193 16,75 29 324 1252 25,87 94 8,74 20 1162 206 17,7; 339 1075 30 1263 26,84 Ist die zu untersuchende Kalkmilch d U n n , so liest man recht schnell ab, bevor der Kalk sich absetzt. Für d i c k e Kalkmilch darf man keinen zu engen Aräometerzylinder benutzen; man stellt die Spindel leicht hinein und dreht den Zylinder langsam auf dem Tische herum, bis die durch die schwachen Erschütterungen einsinkende Spindel zur Ruhe gekommen ist Ätzkalk Ia »/„ k g M k . ' 6 , 0 0 „ aus M a r m o r ( M a r m o r k a l k ) I I a , S t ü c k e . . . . . . ü/() „ ,. 10,00 I I a , Pulver «'„ „ 13,00 I I a , feinstes Pulver . . . . " / o ,. ,. 26,00 Ia, weiss, S t ü c k e "/„ „ 18,00 Ia, Pulver "/„ .. ,. 20,00 ,. rein, D . A . I I I % „ „ 50,00 K a l k h y d r a t (aus Marmorkalk) "/„ kg M k . I . " > , 0 0 — 2 9 , 0 0 K a l k r i n g ö f e n (Kohlenverbrauch 1 6 — 2 0 % der Leistung). Tägl. Leistung 2,5—5 5—10 10—20 20 40 t. Preis . . . 6000—8000 8000—10000 12000-18000 1 8 0 0 0 — 2 4 0 0 0 Mk. Tägl. Leistung 40-60 60-90 90-120 t. Preis . . . 26000—35000 40000—60000 60 0 0 0 — 7 5 0 0 0 Mk. Anlagen zur Gewinnung von Kalk: C. T. Speyerer & Co., Berlin SW., Hafenplatz 4. Kalkstein: Kalkwerk Miltiz in Miltitz-Roitzschen (Sa.). Kalksteinmehl: Kalkwerk Miltiz in Miltitz-Roitzschen (Sa.). 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
Kalkwerk Miltitz
in
Miltitz-Roitzschen Königreich Sachsen °
(Post- und
liefert
Bahnstation) 5 Krögis
Fernsprecher No, Amt Bezirk Dresden.
Kalkstein, Kalksteinmehl, 98.55 Kohlensaurer Kalk.
Muster
franko
nnd
gratis.
Muster
franko
und
gratis.
Kalk, essigsaurer —
Kalkstickstoff.
373
Kalk-Zerkleinerungs-Anlagen: Fried.
Krupp
Aktiengesellschaft
Grusonwerk,
MagHeburg-Buckau.
K a l k , e s s i g s a u r e r , siehe „ A c e t a t e". K a l k , p h o s p h o r s a u r e r ; K a l k , s a l p e t e r s a u r e r u. s. w. u. s. w. siehe unter „ C a l c i u m v e r b i n d u n g e n". K a l k b l a u siehe „ K u p f e r f a r b e n". K a l k f a r b e n . Anstrichfarben, die mit Kalk gemischt sind (vgl. den Artikel „ A n s t r i c h f a r b e n"). K a l k , h y d r a u l i s c h e r , siehe „Z e m e n t". K a l k m ö r t e l siehe „ M ö r t e 1". K a l k s a n d s t e i n . Schon seit längerer Zeit hat man Versuche angestellt, um aus einem Gemisch von Sand und Kalk ein Baumaterial ( K a l k s a n d z i e g e l ) zu schaffen, das den Naturstein und den Lehmziegel ersetzen kann. Bekanntlich ist man bei der Fabrikation von Lehinziegeln sehr von der Jahreszeit und Witterung abhängig, was bei der Kalksandziegel-Fabrikation nicht der Fall ist. Ferner können Lehmziegel nur erzeugt werden, wo es Tonlager gibt, während sie an Orten, die von solchen weiter entfernt sind, wegen der grossen Transportkosten zu hoch im Preise stehen. Diese Einschränkung fällt bei der Fabrikation von Kalksandstein fast ganz weg, da sich Sand eben allerorten findet. Die Herstellung des Kalksandziegels ist sehr einfach: Aus einem Gemisch von Kalk und Sand, welche in einem gewissen Mischungsverhältnis zueinander stehen müssen und welches Mischungsprodukt wieder einen ganz bestimmten Feuchtigkeitsgrad haben muss, werden in einer besonderen Presse die Kalksandziegel gepresst, dann von Hand der Presse entnommen und auf einen eisernen Steinwagen gestellt. Diese vollbeladenen Steinwagen werden auf Schienen in den verschliessbaren Hältekessel hineingefahren, welcher, nachdem der Deckel geschlossen, eine bestimmte Zeit unter Dampfdruck gesetzt wird. Während dieser Zeit des Dämpfens machen die Kalksandziegel den Härteprozess durch und werden als sofort verwendbares fertiges Baumaterial aus dem Härtekessel herausgefahren. Übrigens weichen die verschiedenen Verfahren der Kalksandstein-Fabrikation in manchen Punkten wesentlich voneinander ab. Der erzielte Stein ist nicht nur wetterfest sondern auch feuerbeständig, lässt sich also z. B. auch für Dampfkessel-Einmauerungen verwenden. Farben zur Fabrikation von Kunststeinen: J. G. Jahreiss
Honig, Helmbrechts i. Bay.
(s. Inserat unter Zement).
Einrichtungen für Kunststein-Fabriken: Fried.
Krupp
Aktiengesellschaft
Kalkspat.
Grusonwerk,
Magdeburg-Buckau.
Natürlich vorkommendes C a l c i u i n k a r b o n a t
Kalkspat in Stücken gemahlen Wilhelm Minner, Bergprodukte, Arnstadt (Thür.).
.
CaCO«.
0
/ 0 kg Mk. 1 , 0 0 — 2 , 0 0 °/ 0 „ „ 3,00—4,50
K a l k s t i c k s t off. So bezeichnet F r a n k rohes C a l c i u m c y a n a m i d (s. unter „Calciumverbindungen"), das unter Benutzung des Stickstoffs der Luft hergestellt wird. Nach den dieses neue, sehr aussichtsreiche Verfahren betreffenden Patenten (D. R. P. 88 363, 92 587, 95 660, 108 971, 116 087, 116 088 und 141 624) leitet man Luftstickstoff über geschmolzenes Calciumkarbid, und zwar kann das Schmelzen ebenso gut in der Muffed wie im elektrischen Wärmestrahlungsofen vorgenommen werden; als Schmelzmittel wird dabei NaCl zugesetzt. Bei diesem Vorgange werden 85—95 % der theoretischen Stickstoffmenge aufgenommen, und es bildet sich eine mit Kalk und Kohle verunreinigte schwarz gefärbte Calciumcyanamidmasse mit 20—23,5 % fixierten Stickstoffs. Noch zweckmässiger ist eine Modifikation des Verfahrens, wonach man den N nicht über fertiges CaCs sondern über ein Karbidbildungsgemisch leitet, d. h. über eine im elektrischen Widerstandsofen erhitzte Mischung von Kalfc und Kohle, wobei die Reaktion der Gleichung entspricht: CaO + 2 C + 2 N = CaCN 2 + CO.
374
Kalkverbindungen — Kälteerzeugungsmaschinen.
Die letztgenannte Methode, welche viel billiger als die zuerst angewendete istv liefert einen „Kalkstickstoff" mit 12—14 % N. Eingehende Versuche haben gezeigt, dass der Kalkstickstoff sich vorzüglich als Düngemittel eignet, indem er durch Zersetzung im Boden seinen Stickstoff abgibt. Nach W a g n e r und G e r 1 a c h ist der in Form von Calciumcyanamid gegebene Stickstoff bei den verschiedenen Pflanzenkulturen in seiner Wirkung der gleichen Stickstoffmenge in Form von Ammoniumsalzen nahezu gleichwertig und bleibt auch hinter der Wirkung von Salpeterstickstoff nur wenig zurück. K a l k v e r b i n d u n g , e n siehe „ C a l c i u m v e r b i n d u n g e n". K a l o m e l (Quecksilberchlorid) siehe unter „ Q u e c k s i l b e r v e r b i n d u n g e n". K a l o r i m e t r i e . Vgl. hierzu den Artikel „ B r e n n s t o f f e". Zur genauen Bestimmung des Wärmeeffekts bedient man sich der K a l o r i m e t e r , die es gestatten, eine Probe des zu untersuchenden Materials in einer geschlossenen Kammer mit Sauerstoff zu verbrennen; die entstandene Wärmemenge berechnet man aus der Temperaturerhöhung des die Verbrennungskiammer umgebenden Wassers (oder Eises). Es sind sehr verschiedeile Konstruktionen von Kalorimetern angegeben worden; namentlich die sogenannten k a l o r i s c h e n B o m b e n haben eine weite Verbreitung erlangt. Von den Kalorimetern können nur einige bekannte Konstruktionen hier aufgeführt werden: Eiskalorimeter nach B u n s e n , je nach Grösse Kalorimeter nach F i s c h e r , neueste Konstruktion; Kalorimetergefäss aus Silber, Einsatz aus Platin und Reinnickel, kompl Dieselben Apparate, Kalorimetergefäss aus vernickeltem Messing, Einsatz und Korb aus Reinnickel Kalorimeter nach H e m p e l , kompl Dazu eiserne Presse zum Einspannen der Form beim Pressen der Kohlenzylinder Kalorimeter zur Heizwertbestimmung gasförmiger Brennstoffe nach Junkers: a) Kalorimeter mit Brenner b) Experimentiergasmesser c) Gasdruckregulator d) Wage Tind Petroleumbrenner Kalorimeter nach B e r t h e l o t - M a h l e r , kompl Thermometer zu Kalorimetern: 0 - 5 0 ° C. in '/so 0 C 0 - 5 0 ° C. in '/io" C 0 - 5 0 ° C. in ' / s 0 C System Beckmann in 1 jioo° C. für mittlere Temperaturen . . .
Mk. 2,00—3,00 „
200,00
„ „
100,00 220,00
„
38,00
„ ,.
340,00 110,00 45,00 103,00 400,00
„ „ „ „
20,00 12,00 5,00 30,00
Siehe auch unter „ P y r o m e t e r". Kalorimetrische Untersuchungen:
Dr. H. Langbein, öffentl. Chemiker, Niederlössnitz b. Dresden.
K ä l t e e r z e u g u n g s m a s c h i n e n (Eismaschinen). Dieselben wirken entweder durch V e r d a m p f u n g oder durch E x p a n s i o n . In ersterem Falle werden leichtflüchtige Flüssigkeiten (kondensierte Gase), namentlich NH3, SO2 oder CO2, zum Verdampfen gebracht, während man im andern Falle) die Wärmeabsorption bei der Wiederausdehnung vorher verdichteter Gase benutzt. Die Abkühlung ist um so stärker, je rascher die Verdampfung oder Ausdehnung vor sich geht. Die auf dem Prinzip der Verdampfung beruhenden Kälteerzeugungsmaschinen arbeiten nicht mehr, wie ursprünglich, mit Absorption sondern fast ausschliesslich mit Kompression: Der Kompressor, d. h. eine zumeist doppelt wirkende Saug- und Druckpumpe, saugt die Dämpfe aus dem V e r d a m p f e r ( G e n e r a t o r , R e f r i g e r a t o r ) und drückt sie in den K o n d e n s a t o r , worin sie wieder verdichtet werden. Derartige Kompressions-Kältejnaschinen arbeiten bei Benutzung von, Kohlensäure mit 40—60 Atm. Druck
Kältemischungen — Kampfer.
375
(S. P. der C0 2 —78° C.); mit Ammoniak arbeiten sie mit einem KondensatorDrucke von 7—12 Atm. (S. P. des NH3 —33° C.). Die Kompressionsmaschinen mit schwefliger Säure arbeiten mit einem Kondensatordruck von 2—4 Atm. (S. P. der S0 2 — 10° C.). Für die Kälteerzeugung durch Expansion gelangen die K a 111 u f t M a s c h i n e n und die V a k u u m - M a s c h i n e n zur Verwendung. Bei den ersteren wird das Gas (gewöhnlich atmosph. Luft) zunächst komprimiert, durch eine Kühlvorrichtung von der hierbei entwickelten Wärme befreit und dann in einem Expansions-Zylinder wieder auf gewöhnliche Spannung ausgedehnt; die bei letzterem Vorgang eintretende Wärmeabsorption dient dem beabsichtigten Zwecke. — Bei den Vakuum-Kältemaschinen saugt man die Luft aus einem Wasser enthaltenden Gefäss ab, wobei ein Teil des Wassers verdunstet und der andere Teil gefriert; man befördert den Vorgang dadurch, dass man die entstandenen Wasserdämpfe von H 2 S0 4 absorbieren lässt. Kühlund Eismaschinen nach dem AmmoniakSystem. Stündl. Leistung bei — 2° bis — 5° C. im Refrigerator . Stündliche Eisproduktion . Kraftbedarf zum Betriebe . Stündl. Kühlwasserbedarf . Gew. d. Kühlmasch, m. Kondensator u. Refrigerator . Preis der Kühlmaschine
Kühl S y s t e 111.
und
1000 7 0,75 300
2000 3000 5000 7500 10000 15000 20000 30000 Kai. 14 20 35 53 75 110 150 220 kg. 1,0 1,5 2,0 3,0 4,0 5,0 6,3 8,8 HP. 350 800 10001300 1500 2000 2800 3500 1.
550 1100 14001600 2100 2800 3800 5200 6800 kg. 2V00 3000 3400 4000 5000 6200 8120 10240 13000Mk.
Eism
Eisproduktion pro Stunde Kälteproduktion pro Stunde bei Kühlung von Süsswasser von + 12° bis + 1» C. ca. . . Kraftverbrauch ca Kühlwasserverbr. pro Stunde ca. Preis der kompl. Eismaschine . ,, Kühlmaschine Eisproduktion pro Stunde Kälteproduktion pro Stunde bei Kühlung von Süsswasser von + 12° bis + 1 ° C. ca. . . Kraftverbrauch ca. . . . . . Kühlwasserverbr. pro Stunde ca. Preis der kompl. Eismaschine . Kühlmaschine
:h in en 5
nach
7S
950 1450 1 */* 150 200 1750 2000 1600 1800
10
dem •12'/,
KohlensäureIii
17>'i
20
kg.
1900 2200 2600 3000 3300 Kai. 1 •/* l 1 /* 17« 17a l'/'i HP. 250 300 350 420 500 1. 2500 2700 3100 3400 3800 Mk. 2300 2500 2700 2950 3100 „
221/»
25
40
50
75
100
kg.
3650 l 3 /< 570 4000 3300
4000 2Vi 650 4500 3500
6600 2a/4 800 5700 4500
9000 3»/• 1000 7500 5200
13 000 4Va 1500 9400 6300
20 000 ö'/a 2500 11500 8500
Kai. HP. 1. Mk. „
Siehe auch den Artikel „ K ü h l e n". Kühl- und Eismaschinen: C. O. Haubold jr., Chemnitz (Sachsen).
Kältemischungen siehe unter „E i s". Kampecheholz siehe „ P f l a n z e n f a r b s t o f f e". Kampfer (Camphör). Das Stearopten (der erstarrende Anteil) aus dem ätherischen ö l e des in China und Japän wachsenden K a m p f e r l o r b e e r b a u m s (Laurus Camphora). Zur Darstellung kocht man das zerkleinerte Holz mit Wasser, bis der K. auf der Oberfläche schwimmt und sich beim Erkalten als feste Masse ausscheidet. Nach anderer Methode wird er durch Destillation des Materials mit H 2 0 gewonnen. Zur Raffinierung unterwirft man den Rohkampfei - , gemischt mit Kohle und Ätzkalk, der Sublimation. Gehörte der Kampfer schon zu den ältesten Forschüngsobjekten der organischen Chemie, so hat sich in den letzten Jahren ein ganz besonderes Interesse für die Chemie des Kampfers gezeigt. Fest steht, dass er ein c y k l i s c l i e s
376
Kampferöl — Kaolin.
Terpenketon von der Zusammensetzung CioHioO ist. Nach B r e d t kommt ihm die Konstitutionsformel zu. Er steht in naher Verwandtschaft zum B o r n e o 1 (s. d.), indem Borneol durch unterchlorige Säure zu Kampfer oxydiert CH., wird, während umgekehrt Kampfer bei der Reduktion im Borneol übergeht. / C \ \ Da sich eine ganze Anzahl von Terpenen durch oxydierende / CH a OC Agentien in Kampfer oder seine Derivate überführen lässt, so versucht man seit längerer Zeit schon die Ausarbeitung einer :-c-CH ; |H,C-C Methode zur Darstellung von k ü n s t l i c h e m K a m p f e r . HsC So erregt jetzt das folgende, durch D. R. P. 134553 geschützte / \ Verfahren Aufsehen: Man erhitzt wasserfreies Pinen (Terpentin) \J längere Zeit mit wasserfreier Oxalsäure auf 120—130°. Hierbei entsteht ein Gemisch, welches Kampfer, Pinylformiat und Pinyloxalat enthält. Man wäscht die Masse mit Wasser und verseift das Oxalat und Formiat mit Alkali, wobei sich die genannten Verbindungen in Borneol und Kampfer spalten. Man destilliert das Gemisch und oxydiert das Borneol mit K2Cr207 + H 2 S0 4 ebenfalls zu Kampfer. Andere Verfahren erzeugen künstlichen Kampfer durch Einwirkung von HCl auf Terpentin. Weisse, kristallinische, fettig glänzende, zähe und bröckelige Masse von starkem spezifischem Geruch und brennendem Geschmack. Kaum löslich in H 2 0, leicht löslich in Alkohol, Äther, Chloroform, ölen u. s. w. Sch. P. 175°; S. P. 204°. Um ihn zu pulvern, benetzt man ihn mit Alkohol. Er wird in der Medizin, zur Vertreibung von Motten, zur Herstellung von Nachtlichten und in der Feuerwerkerei benutzt. Verwandt mit dem beschriebenen sogenannten L a u r a c e e n k a m p f e r ist der B o r n e o - oder S u m a t r a k a m p f e r , im reinen Zustande B o r n e o l (s. d.) genannt. P r ü f l i n g s Beim Erwärmen von 1 g Kampfer in offener Schale inuss er ohne Bückstand verdampfen. Natürlichen und künstlichen Kampfer soll man durch Verreiben mit gleichen Teilen C h l o r a l h y d r a t unterscheiden können: Natürlicher Kampfer gibt dabei eine sirupöse Flüssigkeit, während künstlicher Kampfer mit Chloralhydrat nicht flüssig wird.
Kampfer ab Hamburg raffln. D. A. IV „ Monobromkampfer
z. Z. °/ 0 kg Mk. 425,00 1 kg Mk. 4,75; °/0 „ „ 460,00 1 ,. r 10,00; °/0 „ 960,00
K a m p f e r ö l . Nebenprodukt der Kampfergewinnung, das hauptsächlich in Japan hergestellt wird. Nach dem Bericht von S c h i m m e l & C o . kommt es unteir drei Formen im Handel vor, als r o h e s , w e i s s e s und r o t e s ö l . Die Rohessenz wird direkt durch Destillation der Holzspäne mit Wasser gewonnen. Man trennt sie mechanisch von den darin enthaltenen Kampferteilen und erhält ein durchdringend riechendes transparentes ö l von gelber bis brauner Färbung und einem spezifischen Gewicht von 0,95 bis 0,995. Aus diesem Rohöl wird das weisse ö l nach Abscheidung des Kampfers durch fraktionierte Destillation gewonnen. Es ist ein leicht bewegliches, farbloses ö l von starkem Kampfergeruch. Durch weiter fortgesetzte fraktionierte Destillation erhält man aus den erst bei über 200° übergehenden Teilen das rote Kampferöl, welches Safrol, Eugenol und Spuren von Kampfer enthält. Neuerdings haben sich infolge einer veränderten Technik bei der Herstellung auch die Kampferöl-Fabrikate etwas geändert, und zwar unterscheidet man w e i s s e s oder l e i c h t e s Kampferöl (sp. G. bis 0,890) und s c h w a r z e s oder s c h w e r e s Kampferöl (sp. G. 0,900 bis über- 1,00) sowie endlich b l a u e s dickflüssiges Kampferöl (sp. G. 0,95—0,96). Letzteres eignet sich namentlich zur Porzellanmalerei und soll das Nelkenöl ersetzen können. Kampferöl, leicht
1 kg Mk. 0,90
K a n a d a b a l s a m siehe unter „B a l s a m e". K a o l i n (Porzellanerde; China Clay). ; Eine meistens sehr reine Tonsubstanz, die zur Fabrikation von Glas, zur Herstellung von feuerfestem Mörtel und ebensolchem Verputz benutzt wird. Kaolin, bei Waggonladung
% kg Mk. 1,00—4,00
Kapellen —
Karbide.
377
Kaolin: Bernfeld & Rosenberg, Wien9/1, Liechtensteinatr. 21. Eduard Ellbogen, Wien HI/2, Dampfschiffstr. 10.
Fuerst Bros. Äs Co., New York, Nos. 2 u. 4 Stone Street. Adolf Thöl, Hannover.
Kaolin-Zerkleinerungs-Anlagen: Fried.
Krupp
Aktiengesellschaft
Grusonwerk,
Magdeburg-Buckau.
Kapellen siehe „ P r o b i e r k u n s t". Karamel siehe „ Z u c k e r k u l ö r". Karatlerung: siehe ,,G o 1 d 1 e g i e r u n g e n". Karbide (Metallkarbide). Man zählt die Verbindungen der Metalle mit Kohlenstoff meistens zu den Legierungen, da ausserordentlich wechselnde Verbindungsverhältnisse vorkommen. Die meisten! Karbide bilden sich erst bei sehr hoher Temperatur, und man benutzt zu ihrer Darstellung die Temperatur des elektrischen Lichtbogens, d. h. man operiert im e l e k t r i s c h e n O f e n (vgl. den Artikel „ Ö f e n , e l e k t r i s c h e"). 1. C a l c i u m k a r b i d , auch als K a r b i d schlechthin bezeichnet, CaC2. Aus getrocknetem und gemahlenem Koks (oder Holzkohle) und gepulvertem Ätzkalk in elektrischen Öfen besonderer Konstruktion, den sogenannten K a r b i d ö f e n , gewonnen; wichtig ist eine innige Mischung der beiden Ausgangsmaterialien sowie ein richtiges Verhältnis. Bei den Karbidöfen für i n t e r m i t t i e r e n d e n Betrieb geht die Reaktion in einem Kohletiegel vor sich, der mit einem leitenden Mantel verbunden ist und die eine Elektrode bildet; die andere Elektrode ist ein in den Tiegel hineinragender, verstellbarer Kohlestab. Viel zweckmässiger sind die Karbidöfen für a n u n t e r b r o c h e n e n Betrieb, bei denen unten das flüssige Karbid . abgestochen wird, während sie von oben kontinuierlich mit der Kalk-Koksmischung beschickt werden. Da nicht die Elektrizität sondern die hohe Temperatur der die Karbidbildung bewirkende Faktor ist, kann ebensowohl Wechselstrom wie Gleichstrom zur Verwendung gelangen. Harter, schwarzer oder brauner, kristallinischer Körper, unlöslich in allen Lösungsmitteln, zersetzt sich mit H 2 0 schon in der Kälte unter Entwickelung von A c e t y l e n (s. d.). Ausser zur Darstellung dieses Gases benutzt man CaC2 neuerdings als Reduktionsmittel für Metalloxyde, Salze und Erze. Besonders eignen sich zur Reduktion die Chloride, denen man zur Verbrennung des C noch das Oxyd des gleichen oder eines andern Metalles zusetzt. Die Reaktion entspricht dann (bei der Cu-Gewinnung) der Gleichung: 4 CuO + CuCU + CaC2 = 5 Cu + CaCl2 + 2 C0 2 . Als Flussmittel dient NaCl oder das leichter schmelzende Gemisch aus KCl und NaCl; die Chloride müssen, um Zersetzung des Karbids schon in der Kälte zu vermeiden, vollständig wasserfrei sein. Nach dieser Methode lassen sich besonders leicht Cti, Pb, Ag und Ni darstellen. Calciumkarbid, je nach Qualität
k g Mk. 2 4 , 0 0 — 2 7 , 0 0
2. B a r y u m k a r b i d . BaC2. Nach dem D. R. P. 117 920 reduziert man BaSOi zunächst durch Glühen mit überschüssigem Koks zu BaS, pulvert dieses und schmilzt es, mit Eisenspänen gemischt, im elektrischen Ofen; durch den Metallzusatz, der den Schwefel als Schwefeleisen bindet, wird die Karbidbildung wesentlich erleichtert. Man verarbeitet das BaC2 auf Acetylen und krist. Baryumhydrat, denn das BaC2 zersetzt sich, entsprechend dem CaC2, bei Berührung mit H 2 0 nach der Gleichung: BaC2 + 2 H 2 0 = C2H2 + Ba(OH)„. 3. S i l i c i u m k a r b i d siehe „ K a r b o r u n d". 4. B o r o k a r b i d . B6C. Aus Borverbindungen und Kohle im elektrischen Ofen erhalten, am besten aus B selbst mit C in Gegenwart von Cu; aus der zusammengeschmolzenen Masse wird das Cu mit HNOs gelöst, worauf das BeC in glänzenden, schwarzen Kristallen übrig bleibt, die durch eine ausserordentliche Härte (höher als die des Karborunds) ausgezeichnet sind. Wegen dieser Härte ist das Borokarbid vielleicht berufen, praktische Wichtigkeit zu erlangen. Andere Karbide sind bis jetzt ohne jede technische Bedeutung. Calciumkarbid: Kurt E. Rosenthal, Berlin NW 6, Luisenstr. 19.
Karbodynamit — Karminlack.
378
Maschinelle Einrichtungen für Karbid-Fabriken: Fried.
Krupp
Aktiengesellschaft
Grusonwerk,
Magdeburg-Buckau.
Karbidanlagen bauen: Siemens & Halske. A.-G., Berliner Werk, Berlin S\V.
| V. T. Speyerer & Co., Berlin S\Y., Hafenplatz 4. |
K a r b o d y n a m i t siehe „ D y n a m i t e". K a r b o l i n e u m . Ist ein Gemisch schwerer Steinkohlenteeröle, das in mässig warmem Zustande unter starkem Rühren mit Chlor behandelt worden ist. Durch diese Behandlung wird der dem Rohprodukt anhaftende sehr unangenehme Geruch fast beseitigt. Das Karbolineum, welches ein ausgezeichnetes Holzkonservierungsmittel ist, hat ein sp. G. von über 1,12, S. P. 295". Auch nicht mit Chlor behandelte und weniger konservierend wirkende Teeröle werden unter dem Namen Karbolineum gehandelt. Karbolineum, je nach Qualität .
•
•
°/o k g
Mk
- 9,00—10,00
Karbolineum: Aktien - Gesellschaft fiir chemische Industrie, Gelsenkirchen-Schalke. R. Avenarius & Co., Stuttgart, Hamburg, Berlin, Köln a. Rhein.
Hubert Baese & Co,, Braunschweig. Chemische Fabrik bei Karlsruhe, G. m. b. H., Rüppurr (Baden). C. M. Sclimook, Breslau XVII.
K a r b o l k a l k siehe ,,D e s i n f e k t i o n". K a r b o l s ä u r e siehe „P h e n o 1". K a r b o n a t e (kohlensaure Salze) siehe unter den betreffenden M e t a l l verbindungen. K a r b o n l s a t i o n siehe „ T i e r i s c h e F a s e r n : W o l l e " . K a r b o n i t siehe „ D y n a in i t e". K a r b o r u n d (Siliciumkarbid). SiC. Es entsteht nach der Gleichung: Si0 2 + 3 C = SiC + 2 CO. Zur Darstellung schmilzt man 100 T. Sand mit 100 T. Koks (oder Kohle) und etwas Kochsalz im elektrischen Ofen (vgl. Artikel „ Ö f e n , e l e k t r i s c h e " ) zusammen; das NaCl wirkt dabei nur mechanisch. Die Materialien sind in möglichst reinem Zustande zu verwenden und sehr sorgfältig zu mischen. Das Reaktionsprodukt wird nach dem Erkalten zerklopft und die grün glänzenden Karborund-Kristallbrocken mechanisch ausgesucht; dieselben werden dann zerstossen, zuerst mit H 2 S0 4 , dann mit NaOH behandelt, mit H 2 0 ausgewaschen, bei Rotglühhitze ausgeglüht und mit HF behandelt. Das gereinigte Material wird gepulvert, durch Schlämmen in verschiedene Feinheitsgrade getrennt und getrocknet. Zur Herstellung von Schleifrädern versetzt man das Karborund-Pulver mit einem beim Brennen sinternden Bindemittel, presst die' Masse unter hydraulischen Pressen in Formen und brennt sie dann in Tonkapseln. Die Gegenstände sind grün gefärbt und haben durch ihre ausserordentliche Härte (Härtegrad 9—10) und geringe Abnutzung für die Präzisionsschleiferei hohe Bedeutung. Ferner benutzt man das SiC neuerdings auch zur Reduktion von Metalloxyden, Salzen und Erzen, und zwar in derselben Weise, wie dies unter C a l c i u m k a r b i d im Artikel „ K a r b i d e" erörtert ist. Karborund (68,30% Si) % kg Mk. 125,00 in Korn und Pulver . 2,00 -Leinen für 100 Blatt 13,00 -Papier „ 1 0 0 „ 7,00 „ -Feilen, -Konusse, -Scheiben u. s. w. je nach Form und Grösse. rein 1 kg Mk. 8,40; °/0 „ „ 290,00
Karburierung; siehe „ L e u c h t g a s " und „W a s s e r g a s". K a r l s b a d e r S a l z , kttnstl. Offizinelles Gemisch, das aus 45 T. getrockn. Natriumsulfat, 2 T. Kaliumsulfat, 18 T. Natriumchlorid und 36 T. Natriumbikarbonat besteht. Karlsbader Salz, künstl. krist „ entwässert, D . A . IV C'l. Lageman, Chem. Fabrik, Erfurt.
°/0 kg Mk. 11,00 ®/0 „ „ 28,00
I Wesenfeld, Dicke & Cie., Barmen - Rit tersh ausen.
K a r m i n l a c k siehe „ T i e r i s c h e F a r b s t o f f e".
Chem.
Fabrik,
Karnallit — Kaseinfarben.
Karnallit
künstlich
e".
siehe
„A b r a u ni s a 1 z e "
379
und
„Düngemittel,
K a r t h a m i n siehe „ P f l a n z e n f a r b s t o f f e " . K a r t o f f e l b r a n n t w e i n siehe „ S p i r i t u o s e n".
Kartoffelfuselöl s i e h e „ F u s e> 1 Kartoffelmehl siehe „ S t ä r k e".
ö
1
e".
K a r t o f f e l z u c k e r siehe „ S t ä r k e z u c k e r".
Kasein
(Käsestoff). Hat mit den E i w e i s s s t o f f e n (s. d.) die g l e i c h e p r o z e n t i s c h e E l e m e n t a r z u s a m m e n s e t z u n g , enthält j e d o c h 0,85 % P in s a l z a r t i g e r B i n d u n g . M a n gewinnt d a s K a s e i n a u s der Kuhmilch, indem m a n d i e s e s t a r k mit H 2 0 verdünnt und d a n n mit E s s i g s ä u r e versetzt. Der gut a u s g e w a s c h e n e N i e d e r s c h l a g wird in g a n z verd. NH 3 o d e r N a 2 C 0 3 g e l ö s t , durch Filtration von u n g e l ö s t e m Fett und Nuclein getrennt und von neuem mit verdünnter E s s i g s ä u r e gefällt. Durch E x t r a k t i o n mit Äther und Alkohol w e r d e n d i e letzten Anteile Milchfett extrahiert, w o r a u f man d a s P r ä p a r a t im V a k u u m trocknet. Zur t e c h n i s c h e n K a s e i n g e w i n n u n g sind viele V e r f a h r e n v o r g e s c h l a g e n und t e i l w e i s e auch patentiert w o r d e n ; s i e s t r e b e n d i e F a b r i k a t i o n auf m ö g lichst billigem W e g e an. S o fällt man nach dem D . R. P . 135 350 d a s K a s e i n a u s entrahmter Milch z u e r s t mit H 2 S 0 4 . D i e s e S ä u r e ist billig, erzeugt a b e r ein g e l b e s K a s e i n . Wenn man a b e r d a s s o g e f ä l l t e K a s e i n in N a t r i u m b i k a r b o n a t l ö s u n g löst u n d - d a n n wieder mit E s s i g s ä u r e fällt, s o erhält man ein sehr reines P r o d u k t . — D a s D. R. P. 135 7 4 5 erstrebt d i e G e w i n n u n g von fettfreiem K a s e i n , o h n e Äther-Alkohol v e r w e n d e n zu m ü s s e n : Die in üblicher Weise durch Zentrifugieren hergestellte Magermilch enthält w e n i g s t e n s 0 , 2 % Fett und ergibt ein K a s e i n mit 6 — 8 % Fettgehalt. N a c h dem v o r l i e g e n d e n P a t e n t v e r m i s c h t m a n d i e M a g e r m i l c h mit Alkali, w ä r m t s i e e t w a s an, entfernt d a s Fett durch Zentrifugieren und fällt d a n n d a s K a s e i n in üblicher W e i s e durch S ä u r e n a u s ; d a s P r o d u k t g e n ü g t hinsichtlich Fettfreiheit den in der P r a x i s g e stellten A n s p r ü c h e n . W e i s s e s l o c k e r e s Pulver, w e n i g in H 2 0 , b e s s e r in h e i s s e m Alkohol l ö s lich. Eine V e r b i n d u n g d e s K a s e i n s mit N a ( K a s e i n - N a t r o n ) ist in H 2 0 löslich. K a s e i n dient zur B e r e i t u n g von F a r b e n ( K a s e i n f a r b e n ) und Porzellankitten und wird a u c h zur F a b r i k a t i o n ' von N ä h r p r ä p a r a t e n s o w i e direkt a l s s o l c h e s benutzt. P r ü f u n g : : R e i n s t e s K a s e i n darf bei der Verbrennung unter Luftzutritt nur bia technisches 0,5 °/ 0 Asche, r e i n s t e s P f l a n z e n k a s e i n bis 1 °/ n Asche und Kasein bis 6 °/ n Asche hinterlassen. Zum Nachweis von f r e i e r S ä u r e (Essigsäure), die in den reinsten Handelssorten nicht vorhanden sein soll, schüttelt man 10 g Kasein mit 100 ccm H,(t, filtriert und titriert 50 ccm des Filtrats mit 1 / 1A Normal-Kalilauge; hierbei verbrauchen gute Kaseine 0,5 ccm '/,„ Normallauge. Von F e t t sollen sich in guten Kaseinen höchstens 0,1 °/ n finden: Zur Bestimmung lässt man 10 g K. mit 100 ccm Äther unter häufigem Durchschütteln 1 Stunde stehen, filtriert durch ein trocknes (zur Vermeidung der Verdunstung gut verdeckt zu haltendes) Filter in ein trocknes, gewogenes Kölbchen 50 ccm davon ab, wäscht das Filter mit etwas reinem Äther nach und verdunstet die Flüssigkeit im Kölbchen auf dem Wasserbade; das zurückbleibende Fett wägt man, nachdem man es 2 Stunden bei 90—100° getrocknet hat.
Kasein, techn., bei Waggonladung ,. in Alkalien löslich (Kasein-Natron) . . . . „ Wasser „ ,. ,. feines Pulver . ,. gereinigt . . . . l k g M k . 1,75; Kasein:
Willi. Antony, Trier a. M., Schöndorferstrasse 29 (trocken und flüssig). Fuerst Bros. & Co., New York, Nos. 2 u. 4 Stone Street.
°/o kg Mk. u/«
°/o
°/o 1
>*
85,00 100.00 100,00 115,00 140,00 15,00
Lehmann & Voss, Hamburg. Adolf Thöl, Hannover (Kaa. techn.). C. Wunderlich, Chem. Fabrik, Ulm a. D.
Kaseinapparate:
C. Heckmann, Berlin SO. 33, Görlitzer Ufer 9.
Kaseinfarben ( K ä s e f a r b e n ) . A n s t r i c h f a r b e n , deren Bindemittel a u s Q u a r k ( w e i s s e m K ä s e ) in V e r b i n d u n g mit H 2 0 und e t w a s Ätzkalk b e s t e h t ; zuweilen sind d i e K a s e i n f a r b e n a u c h mit L e i n ö l f i r n i s g e m i s c h t . Anstatt d e s
Kasseler Gelb — Kästen.
380
Q u a r k s b e n u t z t m a n a u c h K a s e i n (s. d.). N a c h d e m D. R. P. 142 940 m i s c h t m a n g u t e n t f e t t e t e s K a s e i n mit F o r m a l d e h y d o d e r K a r b o l s ä u r e o d e r e i n e m a n d e r n A n t i s e p t i k u m , z e r r e i b t es mit W a s s e r zu einer d ü n n f l ü s s i g e n M a s s e u n d m i s c h t d i e s e innig mit e b e n s o viel Z e m e n t , w i e K a s e i n v o r h a n d e n ist; s o b a l d sich d i e s c h w e r e r e n B e s t a n d t e i l e a b g e s e t z t h a b e n , stellt d i e ü b e r s t e h e n d e F l ü s s i g k e i t ein v o r z ü g l i c h e s , g u t b i n d e n d e s , h a l t b a r e s und a u c h d e n e m p f i n d lichsten F a r b e n g e g e n ü b e r i n d i f f e r e n t e s Bindemittel d a r . Die K a s e i n f a r b e n g e b e n h a l t b a r e m a t t e A n s t r i c h e , d i e sich nicht t e u e r stellen. Ein1 Nachteil ist, d a s s nur M i n e r a l f a r b s t o f f e v e r w e n d e t w e r d e n k ö n n e n . Kaseinfarben: Fuerst Bros. & Co., New York, Nos. 2 u. 4 Stone Street.
Kasseler Gelb siehe „ B l e i f a r b e n". Kasserollen.
Von f. Berliner S a n i t ä t s - P o r z e l l a n mit P o r z e l l a n s t i e l . Inhalt 30 40 75 100 125 180 250 375 625 cem 1 2 1. Stück 0,35 0.40 0,40 0,45 0,45 0,50 0,55 0,85 1,10 1,65 3,90 Mk. Von f. Berliner S a n i t ä t s - P o r z e l l a n mit D e c k e l u n d Holzstiel. Inhalt 125 180 ¡¿50 375 625 ccm 1 1,5 2 1. Stück 0,80 0,90 1,10 1.40 1.80 2,30 3.30 4,50 Mk. Von f. Berliner P o r z e l l a n d e r Königl. P o r z e l l a n - M a n u f a k t u r . Inhalt 30 75 150 210 375 750 1250 2000 ccm. Stück 0,50 0,60 0.75 1,00 1.25 2,00 2,50 . 4 , 2 5 Mk. Von f. Berliner P o r z e l l a n d e r Königl. P o r z e l l a n - M a n u f a k t u r mit D e c k e l u n d Holzstiel. Inhalt 165 240 360 500 790 1500 ccm. Stück 1,05 1,30 1.55 2,30 2.80 3.55 Mk. Von f. Berliner S a n i t ä t s - P o r z e l l a n , t i e f e F o r m , o h n e D e c k e l , mit Porzellanstiel oder Stielhülse. Inhalt 625 ccm 1 1,5 2 3 1. Stück 1,40 1,70 2,25 2,80 3 ; 40 Mk. Kasserollen: Sanitäts-Porzellan-Manufaktur W. Haldenwanger,
Charlottenburg.
Kassienöl siehe „Z i m t ö 1". Kästen.
G l a s k ä s t e n , starkwandig, gepresst, Boden quadratiert, 4 — 5 cm h o c h . Länge 13 16 21 24 26 31,5 31,5 34 36,5 41,5 44,5 Breite 10,5 13 15,5 18 21 23,5 26 28,5 31,5 31,5 36,5 Stück 1,00 1,30 2,00 2.40 3,00 4,50 5,50 G,00 7,00 10,00 13,00 G l a s k ä s t e n , tiefe F o r m . Länge 5 10 15 20 25 30 30 Breite 2,5 5 10 12 15 16 20 Höhe 2,5 5 6 12 15 16 15 Stück 0,60 0,75 1,60 3,50 6,75 10,50 9,00 G l a s k ä s t e n , flache Form mit Deckel. Länge aussen 8 5 6 13 10 Breite aussen 5 4 6 6 6,5 Höhe innen . 1 2,5 2,5 2,5 1 Stück . . . 1 20 2,75 1,20 2,00 2,25 G l a s k ä s t e n , h o h e F o r m , mit D e c k e l . Aussen hoch 40 40 40 50 50 60 70 „ breit 30 30 30 40 50 40 50 Innen tief . 5 10 10 10 10 10 10 Stück. . . 1,00 1,00 1,10 1,20 1,30 1,40 1,60 Aussen hoch „ breit Innen tief . Stück . . .
100 60 10 2,25
100 60 15 2,35
100 60 20 2,50
100 60 25 2,60
100 100 10 2,75
100 100 20 3,50
Wandung 52,5 cm. 42 ,. 17,00 Mk.
„
35 cm. 25 13 15,00 Mk. 15 7,5 2,5 3,50
cm.
80 60 10 1,80
mm.
100 1ÓÓ 30 4,25
miri.
»
Mk. n n
Mk. »,
Mk.
Katalyse.
381
K a s t e n s c h i l d e r siehe „ S c h i l d e r". K ä s t e n a u s a n d e r e m Material s i e h e unter „ W a n n e n " s o w i e unter „ G a l v a n o s t e g i e". Kästen verbleit: Bleiindustrie-Aktiengesellsehaft vorm. Jung & Lindig, Freiberg i. S. Katalyse. M a n versteht darunter einen P r o z e s s , bei dem eine m ö g liche R e a k t i o n durch die G e g e n w a r t eines, s e l b s t unverändert bleibendein K ö r p e r s — d e s K a t a l y s a t o r s —>. b e s c h l e u n i g t wird. K a t a l y t i s c h e P r o z e s s e sind in sehr g r o s s e r M e n g e b e k a n n t . E i n e m von B o d l ä n d e r auf dem Intern. Kongr. f. a n g e w . C h e m . B e r l i n 1903 g e h a l t e n e n V o r t r a g e entnehmen wir f o l g e n d e a n o r g a n i s c h e K a t a l y s a t o r e n , w e l c h e für die T e c h n i k B e d e u t u n g h a b e n . D a b e i b e d e u t e t ein ? , d a s s es nicht s i c h e r ist, o b es sich um eine reine K a t a l y s e handelt. Überträger Katalysatoren Platin . . „ . . „ Kohle HNOa „
für
. . . . . .
Sauerstoff . . . . . .
Kupferverbindungen ,. „ ,. FeaOj „ „ Mn- und Pb-Oxyde Va-Verbindungen CaO Überträger Katalysatoren Vanadinchlorid Kupferverbindungen FeCl 2 . . . . FeaOj . . . . Hg -Verbindungen
für
Reduktionen
aus dem S t o f f CrOs Nitrobenzol CrO, Nitrobenzol KClOj Nitrobenzol KNOi HaS04
J
CrO, (d.
Luft
sind
gebundenen Sauerstoff den genannten:
Oxalsäure
Katalysatoren FeClü . Eisenmetalle Ni . . . Cu . .
der
h.
die
fiir d i e R e a k t i o n HSSC>4 - Fabrikation. Formaldehyd-Fabrikation. HNOa aus NH„. Alkohol- und Abwässerreinigung. Bleikammerprozess. Cyanide aus Rhodaniden. C1 aus HCl. Deacon-Prozess. Formaldehyd. Methylviolett aus Dimethylanilin. CUSO4 - Fabrikation mittels SO a oder S O j . Ag - Extraktion nach Russell (?). SOa-Fabrikation. Sulfidröstung. Phthalsäure -)- Benzoesäure aus Naphthalin. Leuchtgas- und Abwässerreinigung. Firnis aus Leinöl. SOa-Fabrikation. PbO aus Bleiglanz. ausser
a u f die R e a k t i o n Anilinschwarz aus Anilin. Fuchsinfabrikation. Anilinschwarz aus Anilin. Fuchsinfabrikation Methylviolett aus Dimethylanilin. Fuchsin- und Nigrosin-Darstellung. S-Verbindungen im NaOH. Kjeldahls N-Bestimmung. Phthalsäure aus Naphthalin. Ätzung des Indigos.
H-Übertragungen)
durch
die
b e i den R e a k t i o n e n . . . . . . . Anilin aus Nitrobenzol. H-Anlagerung an ungesättigte Kohlenwasserstoffe. Stearinsäure aus Ölsäure. Anilin aus Nitrobenzol. Reduktion durch P. Auf a n d e r e k a t a l y t i s c h e R e a k t i o n e n kann hier nicht e i n g e g a n g e n w e r d e n .
382
Katatypie — Katechu.
K a t a t y p i e . So bezeichnen O s t w a 1 d und G r o s ein neues photographisches Kopierverfahren, welches von Negativen positive Abdrücke nicht durch Lichtwirkung sondern durch K o n t a k t w i r k u n g liefert; die Katatypie beruht also auf K a t a l y s e (s. d.). Die Katatypie wird in verschiedener Weise geübt, z. B. iibergiesst man ein gewöhnliches Glasnegativ mit ätherischer Wasserstoffsuperoxydlösung und presst es nach dem Verdunsten des Äthers in einem Kopierrahmen mit unsensibilisiertem Pigmentpapier (also solchem, das nur mit Gelatine bezw. Gummi und Farbstoff präpariert ist) zusammen. Die erforderliche Einwirkungsdauer beträgt etwa 30 Sekunden. In dieser Zeit ist auf dem Negativ ein unsichtbares Positiv von H 2 0 2 entstanden, und zwar auf folgende Weise: Das Wasserstoffsuperoxyd wird durch Metalle katalytisch stark beeinflusst, namentlich auch durch das Ag, woraus ja das Glasnegativ besteht. Deshalb zersetzt sich das nach dem Verdunsten des Äthers auf dem Negativ zurückgebliebene H 2 0 2 sehr schnell an den aus Silber bestehenden Stellen des Negativs (also in den Lichtern des Originals), nicht dagegen in de.n von Ag freien Bildstellen (d. h. in den Schatten des Originals), und in den Halbschatten wird die Zersetzung nur teilweise erfolgen. Das so gebildete unsichtbare H 2 0 2 -Positiv wird durch das Zusammenpressen auf das Pigmentpapier übertragen. Um es dort sichtbar zu machen, kann man das Papier z. B. mit einer Ferrosalzlösung behandeln, die an den mit H 2 0 2 bedeckten Stellen in Ferrisalz übergeht und dort die Gelatine bezw. das Gummi gerbt, also in warmem Wasser unlöslich macht, genau wie dies sonst beim Pigmentprozess das Bichromat unter d£m Einfluss des Lichtes tut. Man kann dann das katatypische Bild in gewöhnlicher Weise mit warmem Wasser hervorrufen. Die Schnelligkeit des Verfahrens, die grosse Mannigfaltigkeit seiner Ausführung sowie die Unabhängigkeit vom Licht dürften der Katatypie zu einer grossen Bedeutung verhelfen. K a t e c b i n (Katechu-Ersatz). Farbstoff, der den natürlichen Katechu ersetzt und durch wesentlich grössers Echtheit gegen Luft und Licht ausgezeichnet ist; etwa dreimal so ergiebig wie Gambir, lieferbar in verschiedenen Nuancen von Gelbbraun bis Violettbraun. Es findet Anwendung auf Baumwolle für echte braune Nuancen bei Segeltuch, Zelten, Fischnetzen u. s. w. A. Beyseher, Barmen.
K a t e c h u (vgl. unter ,,G e r b m a t e r i a 1 i e n" und „ P f l a n z e n f a r b s t o f f e"). Man unterscheidet den b r a u n e n Katechu, auch P e g u K a t e c h u oder schlechthin P e g u genannt, und den g e l b e n Katechu, der auch als G a m b i r (Gambier) oder G a m b i r - K a t e c h u bezeichnet wird. Der erstere Katechu ist der in Indien bereitete Extrakt des Kernholzes von Acacia üatechu; man gewinnt ihn durch Ausziehen mit kaltem H ? 0 oder durch Auskochen mit H 2 0 und Eindampfen bis zu einem Brei, der in der Kälte erstarrt. Dunkelbraune, spröde, intensiv zusammenziehend schmeckende Stücke, die sich unvollständig in kaltem, besser in heissem H 2 0 lösen. Be1handelt man Katechu mit kaltem Wasser, so geht die für Gerbzwecke benutzte K a t e c h u - G e r b s ä u r e in Lösung, während das in der Färberei verwendete K a t e c h i n zurückbleibt. Gambir ist der Extrakt der Stengel und Blätter von Nauden (Uncari Gambir, die insbesondere in Hinterindien und auf Sumatra gezogen wird. Die Pflanzenteile werden jährlich 2—4 mal abgebrochen und 5—6 Stunden mt Wasser ausgekocht; der Extrakt wird zur Sirupdicke eingedampft und in Tröge u. s. w. gegossen, wo er beim Erkalten erstarrt. Hierauf zerschneidet man die feste Masse in Würfel oder Scheiben, die getrocknet werden. Um dem Gambir grössere Festigkeit zu verleihen, mischt man ihm in Sumatra und Bitang Sagostärke bei. Der „Gambir in Würfel" ist meist braun, innen gelblich; in frischem Zustand ist er weiss. Sein Wert wird durch den Gehalt an Katechugerbsäure und Katechin bestimmt. P r ü f Hilf;-: a) P o g u - K a t e c h u . Der A s c h e n g e h a l t darf nicht über 4 °/ n , der Gehalt an P f l a n z e n r ü c k s t ä n d e n nicht über 15 °/A betragen. Die Asche bestimmt man durch langsames Verkohlen und danach anhaltendes Glühen bis zum konst. Gew.; zur Bestimmung der Pflanzenrückstände kocht man den Pegu mit der zehnfachen Menge Weingeist aus und trocknet den Rückstand bei 100°. Als Identitätsreaktion für Pegu-Katechu gibt
Kattundruckerei —
Kautschuk.
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D i e t e r i ch an: Versetzt man Pegu-Katechu in verdünnter weingeistiger Lösung mit Eisenchloridlösung, so tritt eine r a s c h i n B r a u n ü b e r g e h e n d e G r ü n f ä r b u n g und ein mit Alkalien blauviolett werdender Niederschlag auf. Die gleich zu erwähnende Flurorescenzreaktion des Gambirs zeigt Pegu-Katechu nicht. b) G a m b i t . A s c h e soll höchstenfl 5 °/„, P f l a n z e n r ü c k s t ä n d e höchstens 15 °/ 0 vorhanden sein; die Bestimmungen führt man wie bei Pegu-Katechu aus. Als Identitätsreaktion für Gambir gilt nach D i e t e r i c h folgendes: Versetzt man 3 g Gambir mit 25 ccm wässeriger Normalkalilauge, 100 cem Wasser und 50 ccm Benzin vom sp. G. 0,700 bei 15° C. und schüttelt einige Male im Scheidetrichter um, so zeigt nach der Trennung beider Schichten das Benzin im auffallenden Lichte eine mit der Einwirkungsdauer der Lauge zunehmende intensiv grüne Fluorescenz (Gambir-Fluorescin). Versetzt man die verdünnte weingeistige Lösung mit Eisenchloridlösung, so tritt eine intensiv grüne, l ä n g e r b l e i b e n d e Färbung ein. P e g u - K a t e c h u , I a , harte T a f e l n G a m b i r in W ü r f e l n . . . .
Katechu:
Fucrst liros. & Co., New York, Nos. 2 u. 4 Stone Street. August Götze Nachf., Hamburg, Neuerwall 55/57.
J kg M k . 0 , 7 0 . °/ 0 kg M k . 5 8 , 0 0 1 ,, „ 1 , 0 0 ; °/„ „ ., «8,00 I Lehmann & Voss, Hamburg. ' A. Reyscher, Barmen-Rittershausen.
K a t t u n d r u c k e r e i siehe „ Z e u g d r u c k". K a t z e n z i n n siehe „ W o 1 f r a m". K a u s t i s c h e S o d a (Natriumhydrat) siehe „ S o d a , kaustische". K a u t s c h u k ( F e d e r h a r z , Gummi elasticum >. E n t s t a m m t den M i l c h s ä f t e n v e r s c h i e d e n e r t r o p i s c h e r B ä u m e , die zu den Familien der Apocynaceen, weiter auch solchen, die zu den Moraceen und Euphorbia,-een gehören. Zur Gewinnung d e s M i l c h s a f t e s s c h l ä g t man L ö c h e r in die Rinde und klebt e i n e nestartige T o n k a p s e l unter dem Loch an den B a u m , so d a s s der Saft in die Kapsel hineinsickert. Zur Darstellung d e s R o h k a u t s c h u k s a u s dem M i l c h saft dienen s e h r v e r s c h i e d e n e M e t h o d e n : O e r i n g e S o r t e n erhält man, w e n n man den M i l c h s a f t a u s dem Bauin direkt in G r u b e n leitet und dort e i n t r o c k n e n lässt oder wenn man ihn durch P f l a n z e n s ä f t e , S ä u r e n u. s. w. zum G e r i n n e n bringt, d a s G e r i n n s e l presst und trocknet. E i n e b e s s e r e Qualität erzielt m a n , indem man den Milchsaft, mit H 2 0 verdünnt, stehen lässt und dann den o b e n a b g e s e t z t e n d i c k e n Rahm mit H 2 0 w ä s c h t und in der S o n n e oder im R a u c h P a r a trocknet. Zur Gewinnung der wertvollsten K a u t s c h u k s o r t e , d e s g u m m i s , trägt man den S a f t in dünner S c h i c h t auf eine Form ( T o n f l a s c h e n , Kugeln u. s. w . ) auf, l ä s s t die S c h i c h t in h e i s s e m R a u c h e trocknen, trägt dann eine zweite S c h i c h t auf und fährt e b e n s o weiter fort. M a n erzeugt so häufig ü b e r 100 S c h i c h t e n , von denen j e d e weniger als 0 , 5 mm dick ist; die S c h i c h t e n sind w e i s s bis dunkelgrau und durch s c h w a r z e Linien getrennt. D e r ,,S e k u n d a - P a r a " besteht a u s viel d i c k e r e n S c h i c h t e n . Der R o h k a u t s c h u k enthält a u s s e r der eigentlichen K a u t s c h u k s u b s t a n z noch in w e c h s e l n d e r M e n g e o r g a n i s c h e B e i m e n g u n g e n , die man als K a u t s c h u k h a r z e bezeichnet und die ihrer Natur nach noch w e n i g aufgeklärt s i n d ; im G e g e n s a t z zur eigentlichen K a u t s c h u k s u b s t a n z sind s i e in Alkohol und in Aceton löslich. A u s s e r d e m enthält der R o h k a u t s c h u k als Verunreinigungen W a s s e r , Sand, Steine, Lehm, B l ä t t e r , Rinde u. a. m. D i e R e i n i g u n g d e s R o h k a u t s c h u k s b e z w e c k t die Entfernung der F e u c h t i g k e i t und der a n o r g a n i s c h e n und o r g a n i s c h e n groben B e i m e n g u n g e n , während die Harze iin K a u t s c h u k v e r b l e i b e n . Zur Reinigung des R o h k a u t s c h u k s verfährt man w i e mit der G u t t a p e r c h a (s. d.), d. h. man erweicht ihn in W a s s e r , z e r s c h n e i d e t ihn durch K r e i s m e s s e r o d e r Holländer und behandelt ihn zur Entfernung der v e r s c h i e denen m i n e r a l i s c h e n und pflanzlichen Verunreinigungen mit kaltem W a s s e r ; dann wird er mehrfach durch W a l z w e r k e oder K n e t m a s c h i n e n g e s c h i c k t und s c h l i e s s l i c h durch T r o c k n e n bei 4 0 — 5 0 ° e n t w ä s s e r t . D e r auf d i e s e W e i s e erhaltene reine Kautschuk, w e l c h e r j e nach dem Ursprung eine b r a u n e b i s s c h w a r z e F a r b e hat, wird in einem M i s c h w a l z w e r k oder in dem s o g e n a n n t e n M a s t i k a t o r verdichtet, a l s o von den Poren befreit. Im M i s c h w a l z w e r k erhält der K a u t s c h u k auch die nötigen B e i m e n g u n g e n , worauf er nun zu den e n t s p r e c h e n d e n F a b r i k a t e n weiter verarbeitet wird. Wertvoll ist der K a u t s c h u k erst g e w o r d e n , seitdem man gelernt hat, ihn zu v u l k a n i s i e r e n . D a s Vulkanisieren besteht in der B e h a n d l u n g d e s K a u t s c h u k s mit Schwefel in der W ä r m e ; dabei entsteht ein P r o d u k t , das hin-
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Kautschuk.
sichtlich seiner Elastizität von der T e m p e r a t u r weniger beeinflusst wird und gegen chemische Agentien viel w i d e r s t a n d s f ä h i g e r ist als der nicht vulkanisierte Kautschuk. Zum Z w e c k e d e s Vulkanisierens mischt man den Kautschuk in W a l z - und Knetmaschinen mit Schwefel innig und erhtzt die M a s s e (gewöhnlich auf 110 bis 140°) in Vulkanisieröfen oder besser in D ä m p f a p p a r a t e n . Anstatt d e s Vulkanisierens mit S sind v e r s c h i e d e n e a n d e r e Methoden a n gegeben w o r d e n , die mit m a n n i g f a c h e n V e r b i n d u n g e n d e s Schwefels arbeiten. D a s wichtigste dieser Verfahren ist d a s P a r k e s e h e mit C h l o r s c h w e f e l (siehe unter „ C h l o r v e r b i n d u n g e n " ) ; mit einer Lösung dieser Verbindung in Schwefelkohlenstoff gelingt d a s Vulkanisieren ohne T e m p e r a t u r e r h ö h u n g nur durch E i n t a u c h e n ; bei dicken G e g e n s t ä n d e n m u s s d a s Eintauchen mehrmals wiederholt w e r d e n . Durch längeres Vulkanisieren von Kautschuk mit bis 75 % Schwefel oder Schwefelmetallen unter Zusatz von Gips, Kreide o d e r a n d e r n Füll- und F a r b stoffen erhält man die als H a r t g u m m i und E b o n i t b e k a n n t e feste Masse. Der Kautschuk ist je nach der G e w i n n u n g s a r t grau, bräunlich bis schwarz, unlöslich in H 2 0 , leichtlöslich in Schwefelkohlenstoff und einigen a n d e r n Flüssigkeiten. In der Kälte ist er hart, bei gewöhnlicher T e m p e r a t u r sehr elastisch, in der W ä r m e teerartig und klebend. Vulkanisierter Kautschuk ist f a s t in allen Lösungsmitteln unlöslich, gegen chemische Agentien sehr w i d e r s t a n d s f ä h i g und wird von T e m p e r a t u r u n t e r s c h i e d e n bis zu einem g e w i s s e n G r a d e kaum beeinflusst. Man f ä r b t den Kautschuk w e i s s mit Zinkweiss, rot mit Goldschwefel u. s. w. Vgl. auch den Artikel „ K a u t s c h u k s u r r o g a t e " . W e b e r - L o n d o n (Vortrag, gehalten auf dem Intern. Kongr. f. a n g e w . Chem. Berlin 1903) schlägt für Kautschuk die chemische Bezeichnung P o 1 y p r e n vor, denn alle Glieder der G r u p p e sind Isomere d e s Isoprens. Die e m p i r i s c h e Formel d e s Kautschuks ist CmHie, sein Molekulargewicht ein Vielf a c h e s der Terpenformel. Wichtig zu werden berufen sind vielleicht die Verfahren, welche die W i e d e r g e w i n n u n g d e s reinen K a u t s c h u k s a u s alten vulkansierten Gummig e g e n s t ä n d e n , d. h. also d a s E n t v u l k a n i s i e r e n von Kautschuk, bezwecken. Bis vor kurzem dienten hierzu im wesentlichen zwei V e r f a h r e n : Nach dem ersten wird der Kautschuk fein gemahlen, durch Sieben von den Stoffteilen getrennt, dann bei etwa 6 Atm. Druck g e d ä m p f t und schliesslich zu Platten gewalzt. Nach dem zweiten Verfahren zerreisst man d a s Rohmaterial zwischen kannelierten Walzen in Stücke von etwa 1 qcm G r ö s s e , kocht zur Zerstörung der G e w e b e s t o f f e mit verd. H 2 S0 4 , filtriert, spült d i e M a s s e mit sodahaltigem W a s s e r ab und t r o c k n e t ; hierauf wird die W a r e fein gemahlen, d a n n wie beim ersten Verfahren g e d ä m p f t und nun zu Platten gewalzt o d e r a b e r als Pulver in den Handel gebracht. Die wichtigste O p e r a t i o n beider Verf a h r e n ist augenscheinlich d a s D ä m p f e n , wobei d a s Entvulkanisieren erfolgt, indem der S zu H 2 SOi oxydiert und letztere durch die alkalischen Beimengungen gebunden wird. Übrigens resultiert durch beide M e t h o d e n nur ein geringwertiger und keineswegs ganz entschwefelter Kautschuk. Neuere Verfahren für d a s Entvulkanisieren von Kautschuk sind in grosser Menge vorgeschlagen w o r d e n . So wird nach dem Engl. Pat. 4803 (von 1901) alter vulkanisierter Kautschuk so d ü n n wie möglich z u s a m m e n g e k n e t e t und einige Zeit mit W a s s e r und feingepulvertem, vorher sehr hoch erhitztem Kalk ( o d e r Zement) gekocht, wobei der Kalk mit dem extrahierten Schwefel ein lösliches s a u e r e s Sulfat bildet; nach dem Kochen wird d e r Kautschuk gew a s c h e n und gerollt und kann dann wieder vulkanisiert w e r d e n . Nach dem S c h w e d . Pat. 14 138 (von 1900) sollen die G u m m i w a r e n in kleine Stücke zerschnitten unef mit erwärmtem Naphthalin (oder a n d e r e n festen K o h l e n w a s s e r s t o f f e n o d e r Derivaten d a v o n ) behandelt w e r d e n ; ist d a s G e m i s c h abgekühlt, so lässt man auf d a s Lösungsmittel alkalischen Alkohol o d e r ein a n d e r e s p a s s e n d e s , mit Alkali gemischtes Lösungsmittel einwirken, bis der reine Kautschuk zurückbleibt. D a s Engl. Pat. 8084 (von 1902) benutzt als Lösungsmittel käufliches Phenol, womit der vulkanisierte Kautschuk im Vakuum gekocht
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Kautschuk.
wird. N a c h d e m D . R. P. 135 0 5 4 l ä s s t m a n d i e in d ü n n e r S c h i c h t a u s g e b r e i t e t e n K a u t s c h u k a b f ä l l e l a n g e Zeit im V a k u u m l i e g e n , w o b e i der g r ö s s t e T e i l d e s S c h w e f e l s w e g s u b l i m i e r e n soll. Ü b r i g e n s m u s s b e t o n t w e r d e n , d a s s e s s i c h bei a l l e n d e r a r t i g e n M e t h o d e n , w e l c h e auf der E i n w i r k u n g v o n L ö s u n g s m i t t e l n o d e r v o n D a m p f b e r u h e n , nicht e i g e n t l i c h um e i n e E n t v u l k a n i s e r u n g h a n d e l t , s o n d e r n l e d i g l i c h um e i n e R ü c k v e r w a n d l u n g in e i n e p l a s t i s c h e M a s s e . D i e s e ist w i e d e r h o l t e r V u l k a n i s a t i o n f ä h i g , da v u l k a n i s i e r t e r W e i c h k a u t s c h u k immer n o c h ein stark u n g e s ä t t i g t e s c h e m i s c h e s P r o d u k t darstellt. Mit w a c h s e n d e r S ä t t i g u n g an S w i r d d e r K a u t s c h u k s o g a r w i d e r s t a n d s f ä h i g e r g e g e n c h e m i s c h e E i n w i r k u n g e n , und s o erklärt s i c h d i e i n t e r e s s a n t e T a t s a c h e , d a s s mit r e g e n e r i e r t e m K a u t s c h u k h e r g e s t e l l t e Artikel haltbarer s i n d a l s s o l c h e a u s f r i s c h e m N a t u r k a u t s c h u k . P r ü f u n g : Den G e h a l t an W a s s e r und an A s c h e im R o h k a u t s c h u k bestimmt m a n gewöhnlich n i c h t nach den Methoden des Laboratoriums, sondern m a n u n t e r z i e h t etwa 250 g einer Verarbeitung' zwischen kloinen Waschwalzen, kopiert also die V e r a r b e i t u n g im Grossen u n d setzt die Gewichtsdifferenz vor und nach dem Verfahren als W a s c h - o d e r Walzenv e r l u s t in Rechnung, wie dies eben auch im Grossen üblich ist. Zur B e s t i m m u n g der Ka u t s c h u k h a r z e e x t r a h i e r t m a n 10 g der in kleine Stückchen geschnittenen (gewaschenen und g e t r o c k n e t e n ) Probe 2—3 Stunden m i t Aceton im Soxhletschen E x t r a k t i o n s a p p a r a t , b e f r e i t den ungelösten K a u t s c h u k von d e m a n h a f t e n d e n Lösungsmittel im Trockenschrank und b r i n g t nach der W ä g u n g den Gewichtsverlust als H a r z g e h a l t in Anrechnung. Nach Dr. R. H e n r i q u e s IV. Aufl. Berlin ( L u n g e , ,,C h e m i s c h - t e c h n. U n t e r s u c h u n g s m e t h o d e n " 1900), dessen D a r s t e l l u n g wir auch u n t e n weiter folgen, e n t h a l t e n die wichtigen Kautschuksorten folgenden H a r z g e h a l t : Parakautschuk: 1,3 °/ ft Batanga Bälle: 11,4 ®/n Ceara scraps: 2,1 ,, Kassai r o t : 3,3 ,, I. Rio s h e e t : 8,3 ,, I. Mozambique, Spindeln 3,8 ,, Columbia: 5,0 ,, | I. J a v a : 3,0 ,, Sierra Leone niggors: 5,8 ,, i III. Borneo: 15,0 „ Der g e r e i n i g t e K a u t s c h u k h a t ein sp. G. von 0,92—0,96; er ist in Chloroform, Äther, Schwefelkohlenstoff, P e t r o l ä t h e r und Benzin m e h r oder weniger leicht löslich. Dagegen i s t der v u l k a n i s i e r t e K a u t s c h u k (d. h. die Schwefelverbindungen des Kautschuks) in diesen Flüssigkeiten so gut wie v o l l s t ä n d i g an löslich. Bei der Analyse von vulkanisiertem reinem G u m m i h a n d e l t es sich u m die B e s t i m m u n g der Asche, des chemisch gebundenen und des freien Schwefels, w ä h r e n d bei Kautschuk waren noch die B e s t i m m u n g der F ü l l m i t t e l von W i c h t i g k e i t ist. Zur A s c h e n b e s t i m m u n g g l ü h t m a n 0,5 g in einem Porzell an schälchen über einem einfachen Bunsenbrenner bei n i c h t zu hoher T e m p e r a t u r . Der freie S c h w e f e l löst sich volls t ä n d i g in Aceton, wird also auf dieselbe Weise b e s t i m m t , wie oben für die Kautschukharze beschrieben i s t ; m a n e r h ä l t aber n a t u r g e m ä s s dann als R e s u l t a t dieser B e s t i m m u n g die S u m m e von Kautschukharzen und f r e i e m Schwefel. E r m i t t e l t m a n d a n n ferner den G e s a m t s c h w e f e l g e h a l t in der u r s p r ü n g l i c h e n sowie in der m i t Aceton e x t r a h i e r t e n Substanz, so e r g i b t sich die Menge des g e s a m t e n \md die des c h e m i s c h g e b u n d e n e n Schwefels; zieht m a n die Differenz dieser beiden B e s t i m m u n g e n , welche dem f r e i e n Schwefel e n t s p r i c h t , von dem Gewicht der m i t Aceton e x t r a h i e r t e n j Substanz ab, so e r h ä l t m a n auch die vorhandenen Kautschukharze. W e i c h g u m m i e n t h ä l t 2—7 °/ 0 S in chemischer Bindung, w ä h r e n d H a r t g u m m i bis 40 °/ n S gebunden e n t h ä l t . Zur B e s t i m m u n g des Gesamtschwefeis h a t H e n r i q u e s eine sehr praktische und genaue Methode angegeben, und zwar e r f o l g t die B e s t i m m u n g durch Oxydation m i t HNO a und darauffolgendes Schmelzen m i t Sod a-Sal p e t e r ; die Methode e r m i t t e l t gleichzeitig auch die anorganischen Füllstoffe. Hinsichtlich genauer Beschreibung der Methode sei auf Z e i t s c h r. f. a n g e w. C h e m i e 1899, 802 verwiesen. Schliesslich e r h ä l t m a n dabei den Gesamtschwefel als Alkälisulfat in Lösung, während auf dem F i l t e r s ä m t l i c h e Metalle in F o r m von Oxyden oder Karbon a t e n zurückbleiben. U m den in F o r m von Sulfiden vorhandenen Schwefel zu b e s t i m m e n , kocht m a n die Substanz m i t HCl, bis der Geruch nach Schwefelwasserstoff verschwunden i s t ; dann filtriert man, w ä s c h t m i t H 2 0 aus, trocknet, w ä g t und b e s t i m m t in der so erhaltenen Substanz den Schwefel nach der H e n r i q u e s sehen Methode. Zieht m a n die e r h a l t e n e S-Menge von dem f r ü h e r erm i t t e l t e n Gesamtschwefel ab, so e r h ä l t m a n als Differenz den Sullidschwefel. — Nicht selten ist eine B e s t i m m u n g von C 0 3 n ö t i g ; sie e r f o l g t a m besten i m G e i s s l e r sehen A p p a r a t , worin m a n 1 g Substanz m i t "verdünnter HCl zersetzt und die C 0 2 durch den Gewichtsverlust e r m i t t e l t ; m a n muss jedoch dabei die Probe n i c h t m i t H.,0, sondern m i t CuS0 4 -Lösung überschichten, d a m i t n i c h t H„S e n t w e i c h t und als CO,, m i t b e s t i m m t wird. Zur B e s t i m m u n g der " K a u t s c h u k s u r r o g a t e (s. d . ) b e h a n d e l t m a n die Substanz m i t alkoholischer A l k a l i l a u g e : 5 g der Probe werden in einem Kölbchen m i t etwa 30 ccm alkoholischer 1 / s N-Natronlauge versetzt und im Wasserbad 4 Stunden am Rückflusskühler gekocht. Nach dieser Zeit destilliert m a n den Alkohol ab, versetzt m i t kochendein Wasser, filtriert u n d w ä s c h t die ungelöst gebliebene Kautschukmasse, zweckmässig u n t e r Drücken m i t einem Pistill oder m i t H i l f e der Saugpumpe, so lange m i t kochendem Wasser aus, bis das F i l t r a t n i c h t m e h r alkalisch reagiert. Alsdann b r i n g t m a n den R ü c k s t a n d vom F i l t e r auf ein flaches gewogenes Uhrglas und t r o c k n e t ihn im Trockenschrank bei 100—105° bis zur Gewichtskorstanz. Die E n t f e r n u n g vom feuchten F i l t e r g e l i n g t meistens sehr leicht. Sollten aber Teile der Beschwerungsm i t t e l sich vom K a u t s c h u k g e t r e n n t haben und auf dem F i l t e r zurückbleiben, so t r o c k n e t m a n dieses f ü r sich und staxibt s p ä t e r mi£ einem weichen Pinsel die a n h a f t e n d e n Teile a b ; die erh a l t e n e Substanz wird gewogen. Bei der B e h a n d l u n g m i t Alkali gehen F a k t i s (vgl. ,,K a u t s c h u k s u r r o g a t c " ) , f e t t e öle, der freie Schwefel und Teile des K a u t s c h u k s in Lösung;
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Kautschukfabrlkatc — Kautschuksurrogate.
die Menge der letzteren beträgt etwa 2,5 •/„ der Kautschuksubstanz. Im Rückstand von der Alkalibehandlung muss dann noch eine Schwefelbestimmung nach H e,n r i q u e s ausgeführt werden; zieht man die so ermittelte S-Menge, welche dem an Kautschuk gebundenen sowie in Form von Sulfaten und Sulfiden vorhandenen S entspricht, von dem früher ermittelten Gesamtschwefel ab, so erhält man den freien Schwefel, der seinerseits von der gefundenen Faktismenge zu subtrahieren ist. Übrigens werden auch manche anorganische Bestandteile durch die Alkalilauge verändert und gelöst; man verascht deshalb 0,5 g des alkaliunlöslichen Rückstandes und zieht die Differenz des ursprünglichen und des hierbei gefundenen (auf die ursprüngliche Substanz berechneten) Aschengehaltes bei der FaktisbeBtimmung in Betracht. Auf die Bestimmung sonstiger Kautschukbestandteile sowie auf die physikalische und mechanische Prüfung der Gummiwaren können wir an dieser Stelle nicht eingehen.
Einrichtungen für G u m m i - F a b r i k e n : Fried.
Krupp
Aktiengesellschaft
Grusonwerk,
Magdeburg-Buckau.
K a u t s c h u k f a b r i k a t e (Gummifabrikate).
P r e i s e sehr schwankend und, soweit hier angegeben, ohne Verbindlichkeit. G u m m i b l a s e n aus grauem Paragummi mit 30 cm langem Schlauch, zum Transport und Aufbewahren von Gasproben: 6 10 12 14 16 18 20 25 30 40 50 cm. Durchm. . . Stück . . . 2,00 2,50 3,00 3,50 4,50 5,00 5,75 9,00*12,00 20.00 30,00 Mk. G u m m i d r u c k b a l l o n s zu Scheiblerschen Apparaten Stück Mk. 3,50 G u m m i f i n g e r , grau „ „0,15 „ schwarz „ „ 0,20 G u m m i g e b l ä s e siehe „ G e b l ä s e " . G u m m i h a n d s c h u h e (Fingerhandschuhe) Paar „ 5,00 G u m m i k a p p e n aus schwarzem Patentgummi für Reagenzgläser, Kolben u . s . w . : Durchm. . . 1,5 2 2,5 3 3,5 4 5 5,5 cm. Stück . . . 0,07 0,07 0,08 0,10 0,12 0,15 0,22 0,25 Mk. G u m m i p l a t t e n , vulkanisiert: Stärke . . . unter 1 1—2 über 2 mm. 1 kg . . . 26,00 22,00 20,00 Mk. G u m m i p l a t t e n aus schwarzem Gummi 1 kg Mk. 24,00 G u m m i s c h l ä u c h e in sehr verschiedenen Qualitäten; hiernach und nach dem Verwendungszweck 1 kg zwischen Mk. 5,00 und 30,00. Für chemische Laboratorien dürften nur Qualitäten von Mk. 10,00 und darüber pro 1 kg in Betracht kommen. G u m m i s t o p f e n , je nach Qualität 1 kg Mk. 18,00—27,00 G u m m i s t o p f e n , einzeln: Höhe ca. . . 20 20 20 22 22 24 24 26 30 30 30 30 mm. Unter. Durchm. 8 10 11 12 13 14 16 18 20 22 23,5 2 5 „ Oberer „ 10 12 13 15 16 17 19 21 23 25 26,5 2 8 „ Stück . . . 0,06 0,09 0,10 0,11 0,13 0,15 0,20 0,25 0,80 0,35 0,40 0,40 Mk. Höhe ca. . . 30 30 33 33 33 33 33 33 33 33 33 33 33 mm. Unter. Durchm. 27 28,5 30 32 35 37 40 42 4 5 47 50 55 60 „ Oberer „ 31 32,5 35 37 40 42 45 47 50 52 55 60 65 „ Stück . . . 0,45 0,55 0,65 0,75 0,85 1,00 1,15 1,35 1,50 1,65 1,80 2,00 2,75 Mk. Andere Grössen nach Bestellung. Für Stopfen mit Loch wird pro Loch 3 Pf. extra berechnet. K a u t s c h u k s u r r o g a t e (Faktis). Man unterscheidet z w e i Arten von Kautschuksurrogaten, nämlich die sogenannten w e i s s e n F a k t i s einerseits und die b r a u n e n oder s c h w a r z e n Faktis anderseits. Die weissen Faktis werden durch Enwirkung von C h l o r s c h w e f e l (Schwefelchloriir) auf f e t t e ö l e , namentlich auf R fl b 0 1, erhalten und bilden hellgelbe bis reinweisse elastische Massen von lockerer, krümeliger Beschaffenheit. Der Vorgang bei der Bildung der weissen Faktis ist ähnlich dem beim Vulkanisieren \qn Kautschuk mit Chlorschwefel, d. h. es bilden sich Additionsprodukte der fetten ö l e mit Chlorschwefel, die 6 — 8 % S und ebenso viel C1 enthalten. Sie sind in Alkohol unid anderen organischen Lösungsmitteln beinahe unlöslich, werden aber durch alkoholisches Atzalkali unter Abspajtung des Chlors verseift. Die braunen oder schwarzen Faktis gewinnt man durch Behandeln von fetten ö l e n mit Schwefel bei höherer T e m p e r a t u r ; sie entsprechen a l s o dem mit Schwefel vulkanisierten Kautschuk und enthalten kein Chlor. Bessere
Kehricht-Verbrennungsöfen —
387
Kerzen.
Produkte erhält man, wenn man trocknende öle verwendet und diese vor der Behandlung mit Schwefel durch Erwärmen an der Luft oxydiert. Die braunen Faktis kommen als elastische Platten, Stücke oder auch als gemahlenes Pulver von gelbbrauner bis rotbrauner Farbe in den Handel. Ihr Schwefelgehalt wechselt in weiten Grenzen (zwischen 4 und 20 %). Auch sie sind in den organischen Lösungsmitteln fast unlöslich, werden aber von alkoholischem Alkali unter Bildung geschwefelter fettsaurer Salze gelöst. Noch nach vielen anderen Methoden werden Kautschuksurrogate künstlich dargestellt, z. B. durch elektrolytische Oxydation von angesäuertem Tran (D. R. P. 125 314). Weiter besteht nach dem Amerk. Pat. 685 038 eine Methode zur Darstellung eines kautschukähnlichen Gummis darin, dass man die Stengel der Chrysothamnns- oder Begelovia- Staude zerquetscht, sie dann mit CSs in einem geschlossenen Gefäss bei 46° C. behandelt, die Flüssigkeit abzieht und den flüchtigen Anteil abdestilliert, wobei das Gummi zurückbleibt; nach dem Waschen stellt es eine elastische, biegsame, kautschukartige Masse dar. Die Verwendung der Kautschuksurrogate ist übrigens neuerdings erheblich zurückgegangen, seitdem man durch das sogenannte E n t v u l k a n i s i e r e n (s. im Artikel „ K a u t s c h u k " ) Mittel gefunden hat, die alten Kautschukabfälle wieder gut verwertbar zu machen. Versuche zu einer wirklichen Synthese des Kautschuks werden in neuester Zeit von H a r r i e s angestellt, doch lässt sich über den Erfolg bisher nichts berichten. Kebrlcht-Verbrennung'sSf en: Willy Manger, Dresden.
K e r m e s (Alkermes) siehe „ T i e r i s c h e F a r b s t o f f e". K e r z e n . Nur selten noch aus T a l g , meist aus B i e n e n w a c h s , vegetabilischem Wachs, Stearin, Stearinsäure, Paraff i n oder W a l r a t gefertigt. Nach dem D. R. P. 136 917 soll man als Material Acidylderivate aromatischer Basen, für sich allein oder in Mischung mit höheren Fettsäuren und Fetten, verwenden, wodurch der Sch. P. erhöht wird. Der Docht besteht aus Baumwolle und ist entweder gedreht oder geflochten; auch leinene Dochte und solche aus Asbest werden benutzt. Um die Verbrennlichkeit der Dochte zu befördern, kann man sie (jedoch nur die geflochtenen) mit KN0 3 oder KC103 imprägnieren, mit verd. H 2 S0 4 behandeln oder schliesslich mit Stoffen tränken, die durch Zusammenschmelzen mit der Dochtasche ein Herabfallen derselben bewirken, was das gute Brennen der Kerzen begünstigt. Als derartige, die Dochtasche beschwerende Substanzen kommen B o r s ä u r e , B o r a x , A m m o n i u m p h o s p h a t und A m m o n i u m s u l f a t in Betracht. Das Formen der Kerzen geschieht durch Z i e h e n , durch G i e s s e i n 'oder durch P r e s s e n . Kerzen aus Stearin, Paraffin und Walrat werden stets gegossen. Beim Ziehen reiht man 16—18 Dochte auf einen Holzstab (Dochtspiess), taucht sie in die geschmolzene Masse, zieht sie heraus und wiederholt die Operation nach dem Erkalten 4—5 mal, bis die entsprechende Dicke erreicht ist. Das Giessen der Kerzen ist die am meisten ausgeführte Operation; es geschieht dies in besonderen K e r z e n g i e s s m a s c h i n e n , deren Formen (100—200) aus einer Zinn-Bleilegierung bestehen. Die besten Kerzen sind die aus P a r a f f i n (s. d.) mit 1—2 % Stearinsäurezusatz; man erhitzt das Paraffin auf 70—80°, wärmt die Giessmaschine durch Dampf an und taucht die gefüllten Formen sofort in Kühlwasser ein. In neuester Zeit sestz man der gussfertigen Paraffinmasse häufig geringe Mengen Alkohol zu; man erhält so eine gut kristallisierte schneeweisse Kerze, welche den Stearinkerzen täuschend ähnlich ist und deshalb leichter Absatz findet. Die Kerzen aus S t e a r i n (s. d.) werden ebenso gegossen wie die Paraffinkerzen, nur arbeitet man möglichst kalt, d. h. kaum oberhalb der Erstarrungstemperatur des Materials. Die viel benutzten M i s c h k e r z e n bestehen aus Mischungen von Paraffin und Stearin in wechselndem Verhältnis. 25*
Kessel.
388
Auch formt man diese K o m p o s i t i o n s k e r z e n h ä u f i g a u s einem inn e r e n , w e i c h e r e n K e r n und e i n e m h ä r t e r e n , s t e a r n r e i c h e n M a n t e l . N a c h d e m G u s s w e r d e n d i e K e r z e n z u g e s t u z t und g e g l ä t t e t . Gefärbt w e r d e n K e r z e n a u s n a h m s l o s mit o r g a n i s c h e n F a r b s t o f f e n , da M i n e r a l f a r b e n d e n D o c h t v e r s t o p f e n und d a s B r e n n e n u n g ü n s t i g b e e i n f l u s s e n . K e r z e n g i e s s m a s c h i n e zur Fabrikation von Paraffin-, Ceresin-, Kompositionsu. s. w. Kerzen, für einfache, glatte oder gerippte K e r z e n : . Mk. 7 0 0 , 0 0 Mit 1 0 0 Fori für Kerzen, 12 Stück auf 5 0 0 g ,. 8 0 5 , 0 0 12 „ 500 g „ 120 y ,. 7 3 0 , 0 0 10 „ 500 g „ 100 y r . 750,00 8 „ 100 „ f 00 g y y . „ 780,00 » 100 7 „ 500 g V y » ,, ,. 8 0 0 , 0 0 ,. 100 „ 500 g 6 V 850,00 .. 100 5 ,. 500 g y y y . . „ 900,00 „ 100 4 „ 500 g y >i y K e r z e n g i e s s m a s c h i n e mit abnehmbaren Eingussrinnen ( r u s s i s c h e s S y s t e m ) , speziell zur Fabrikation von Stearinkerzen: . Mk. 7 3 5 , 0 0 Mit 1 0 0 Formen für Kerzen, 3 0 Stück auf 5 0 0 g 815,00 30 500 g • y '„ 120 800,00 15 500 g • y , 100 810,00 12 ,. 5 0 0 g • 100 ,. 8 3 5 , 0 0 10 500 g • ,. 1 0 0 855,00 8 500 g • „ 100 ,. 890,00 7 500 g • ,. 100 y ,. 9 0 0 , 0 0 6 ,. 5 0 0 g • 100 y 950,00 5 „ 500 g • „ 100 4 ,. 500 g • „ 1000,00 y , 100 A n l a g e n und M a s c h i n e n zur K e r z e n f a b r i k a t i o n : .1. L. C. Kekelt, Beil:lin N. 20. Kessel. (Vgl. a u c h u n t e r „ D a m p f a p p a r a t e " ) . S i e d e k e s s e l aus S c h m i e d e e i s e n für d i e T e c h n i k k e s s e l ) , mit g e w ö l b t e m B o d e n für d i r e k t e F e u e r u n g : a) K o n i s c h e Form. Lichte Inhalt
1
300 500 750 1000 1250 1500 1750 2000 2500 3000 3500 4000 4500 5200 6000 6800 7700 9000 10000
Sud-
Masse
Blechstär ke
P r e i s
Bodens
Annäherndes Gewicht
netto pro loo kg
mm
mm
kg
Mk.
5 6 6,5 7 7,5 7,5 8 8,5 9 9 9,5 10 10 10 10 10 10,5 11 11,5
8 9 10 12 13 14 15 15,5 16 16 16 16 16 16 16 16 16 16,5 17
135 205 280 375 450 530 620 660 760 830 950 1080 1180 1300 1420 1530 1700 1960 2060
des Mantels
grösse
oberer Durchmesser
unterer Durchmesser
Höhe
Oberteil
Unterteil
kg
mm
mm
mm
mm
200 325 500 650 850 1000 1150 1350 1650 2000 2400 2700 3000 3500 4000 4500 5000 6000 6500
850 950 1100 1200 1300 1400 1450 1500 1600 1800 1900 2000 2100 2300 2400 2500 2600 2700 2700
550 650 750 800 900 950 1000 1000 1100 1100 1150 1200 1200 1200 1200 1250 1300 1400 1500
800 1000 1125 1275 1325 1400 1500 1650 1750 1825 1925 2000 2100 2250 2360 2450 2640 2750 2900
5 6 6,5 7 7,5 7,5 8 6 6 6 6,5 7 7 7,5 8 8 8,5 8,5 8,5
des
(Seifen-
100,00 85,00 75,00 65,00 60,00 56,00 55,00 53,00 53,00 52 00 51,00 50,00 49,00 49,00 48,00 48,00 47,00 47,00 47,00
einer kompletten Feuerungsgarnitur Mk.
40,00 55,00 65,00 70,00 80,00 90,00 100,00 110,00 120,00 130,00' 140,00 150,00 160,00 170,00 180,00 190,00 205,00 215,00 225,00
Kessel. b) H a l b z y l i n d r i s c h e Lichte
Form
389 (oben zylindrisch, unten konisch).
Mass e Hö he
Blechstärke Annäherndes » antels des des Ober- Unter- Ober- Unter- Bodens Gewicht teil. teil teil teil
Inhalt
Sudgrösse
oberer Durchmesser
unterer Durchmesser
1
kg
nim
mm
mm
mm
mm
mm
mm
kg
1500 1600 1700 1800 1900 2100 2200 2250 2350 2450 2500 2600 2750
750 800 850 900 950 1050 1100 1250 1300 1400 1400 1500 1600
1000 1050 1070 1100 1100 1100 1100 1150 1200 1300 1370 1550 1750
750 800 850 850 900 900 900 950 950 1000 1100 1150 1250
6 6 6,5 7 7 7,5 7,5 8,5 8,5 8,5 8,5 8,5 9
9 9 9,5 10 10 10 10 10 10,5 10,5 10,5 10,5 11
12 13 14 15 16 16 16 16 16 16,5 16,5 17 17,5
850 970 1060 1175 1280 1450 1560 1670 1800 2030 2150 2500 2800
2500 1650 3000 2000 3500 2400 4000 2700 4500 3000 5200 3500 6000 4000 6800 4500 7700 5000 9000 6000 lOOCO 6500 12000 8000 15000 10000
Preis einer netto kompletten pro Feuerungsloo kg garnitur Mk. Mk.
52,00 51,00 51,00 49,00 49,00 48,00 48,00 47,00 47,00 47,00 47,00 46,00 46,00
120,00 130,00 140,00 150,00 160,00 170,00 180,00 190,00 205,00 215,00 225,00 250,00 280,00
c ) G e t e i l t ( a u s oberem Ringteil und unterem Bodenteil, zum Zus a m m e n s c h r a u b e n eingerichtet). Lichte Masse Sud- oberer unterer Inhalt grösse DurchDurch- Höhe 1 2500 3000 3500 4000 4500 5200 6000 6800 7700 9000 10000 12000 15000
messer
messer
1600 1800 1900 2000 2100 2300 2400 2500 2600 2700 2700 2800 3000
1100
kg 1650 2000 2400 2700 3000 3500 4000 4500 5000 6000 6500 8000 10000
1100 1150 1200 1200 1200 1200 1250 1300 1400 1500
1800
2000
1750 1825 1925 2000 2100 2250 2360 2450 2640 2750 2900 3010 3060
Preis Annäherneiner des des netto kompletten Bodens Gewicht pro xoo kg Feuerungsgarnitur MK. Mk. kg
Blechstärke des Mantels Ober- Unterteil teil
10
7 7 7 7,5 7,5 8,5 8,5 8,5 8,5 8,5 9
10 10
10 10
10
10 10 10,5 10,5 10,5 10,5
11
16 16 16 16 16 16 16 16 16 16,5 16,5 17 17,5
Aus s ä u r e f e s t e m a i l l i e r t e m E i s e n ; rundem Boden. Durchmesser. . . 30 35 40 Tiefe 23 27 31 Inhalt 14 22 35 Das Stück . . . 12,00 18,00 22,50 Grössere nach Gewicht: Inhalt . . . . 135 175 240 375 435 Gewicht . . . 54 86 136 193 214 Preise richten sich iiach der Form und Verwendungsart; betragen durchschnittlich Aus n i c k e l p l a t t i e r t e m Eisenblech % Nickel), mit Handhaben, halbrund. Durchmesser... 24 28 36 Stück 10,25 13,75 21,00
970 1050 1160 1250 1330 1460 1570 1700 1900 2130 2300 2700 3000
mit Rand
280,00
und
halb-
60
50 39 66 45,00 650 330
120,00 130,00 140,00 150,00 160,00 170,00 180,00 190,00 205,00 215,00 225,00 250,00
59,00 58,00 57,00 56,00 56,00 55,00 55,00 54,00 53,00 53,00 52,00 51,00 50,00
47 113 75,00
800 380
1000 450
1. Mk. 1. kg.
. pro °/0 kg Mk 60,00 (innen 20 •%, a u s s e n 42 cm. 26,00 Mk.
Kessel.
390
A u s K u p f e r mit 2 Griffen. Obere innere Weite 26 33 37 30 Ganze Tiefe. . . 18 21 22 24 Gewicht ca. . 2,2 2,8 3,2 3,8 Preis pro 1 k g . . 4,00 4,00 4,00 4,00 A u s B l e i ( f o l g e n d e P r e i s e mit 33% % A u f s c h l a g ) . Liter-Inhalt
Blechstärke
Bordbreite
mm
mm
Obere Lichtweite mm
Untere Lichtweite mm
40 26 4,5 4,00
Höhe
Preis
mm
Mk.
300 300 16,00 360 20 5 50 300 300 18,50 360 25 6 50 320 320 17,50 30 5 380 50 320 320 19,50 30 6 380 50 350 320 5 60 400 18,50 35 350 320 21,00 35 6 60 400 340 20,50 40 420 360 5 60 340 23,50 420 360 40 6 60 370 360 21,00 45 5 60 430 430 370 360 24,00 45 6 60 270 50 520 460 23,00 5 80 460 270 50 6 80 520 26,00 50 460 270 30,00 7 80 520 50 8 80 520 460 270 32,50 55 5 80 540 440 300 24,00 55 6 80 540 440 300 27,00 55 7 80 540 440 300 30.00 55 8 80 540 440 300 33,00 60 5 100 540 440 320 26,00 60 6 100 540 440 320 30,00 70 7 100 560 460 350 36,50 70 8 100 560 460 350 40,50 75 6 100 580 480 350 33,50 75 7 100 580 480 350 37,50 75 8 100 580 480 43.00 350 A u s B e r l i n e r S a n i t ä t s - P o r z e l l a n , innen glasiert, mit Rand. Höhe 20 27 33 32 cm. Durchmesser . . . . 27 31,5 35 67 „ Inhalt ca 7 12,5 20 48 1. Preis 5,00 8,00 16,50 55,00 Mk. A u s B e r l i n e r P o r z e l l a n der Königl. Porzellan-Manufaktur, m i t Rand. Höhe . . . . . 27 31 40 46 cm. Durchmesser . . . 51 60 72 93 „ Inhalt . . . . . 30 46 100 200 1. Stück . . . . . 40,00 84,00 160,00 225,00 Mk. Aus B e r i n e r Porzellan der Königl. P o r z e l l a n - M a n u f a k t u r , o h n e Rand. Inhalt . . . . . . 9 20 100 l. Stück 10,00 30,00 90,00 Mk. A u s S t e i n z e u g , zum Kochen, Kristallisieren und dergleichen, mit f l a c h e m oder rundem Boden, konisch oder zylindrisch. Inhalt 50 100 150 200 250 300 350 400 500 1. Preis mit flachem Boden 9,00 16,00 25,00 32,50 40,00 48,00 56,00 65,00 80,00 Mk „ „ rundem „ 9,00 16,50 25,50 33,00 41,00 50,00 59,00 68,00 85,00 „ Inhalt . • 600 700 800 900 1000 1200 1500 1. Preis mit flachem Boden 100,00 115,00 130,00 150,00 175,00 215,00 270,00 Mk. „ „ rundem „ 105,00 l'^0,00 135,00 155,00 185,00 228,00 285,00 „ Derartige Kessel werden bis zu 10000 1 Inhalt hergestellt.
Kesselspeisewasserreinigung — Ketone.
391
Kessel mit R ii h r e r aus verschiedenem Material. Preise auf Anfrage bei den betreffenden Firmen; vgl. auch den Artikel „ R ü h r w e r k e " . Kessel aus Porzellan: Sanitäts-Porzellan-Manufaktur W. Haldenwanger, Charlottenburg.
Kessel aus Steinzeug: Deutsche
Steinzeugwarenfabrik,
Friedrichsfeld
(Baden).
Schmelzkessel aus Steinzeug: Deutsche
Steinzeugwarenfabrik,
Friedrichsfeld
(Baden).
Siedekessel aus Steinzeug: Deutsche
Steinzeugwarenfabrik,
Friedrichsfeld
/Baden).
Riihrkessel aus Steinzeug: Deutsche
Steinzeugwarenfabrik,
Friedrichafeld
(Baden).
Kessel, ganz aus Blei, homogen verbleit, oder mit Blei ausgelegt: Bleiindustrie-Aktiengesellschaft
vorm.
Jung
&
Lindig,
Freiberg i.
S.
Kessel aus Kupfer:
c.
Heckmann, Berlin SO. 33, Görlitzer Ufer 9.
J.
L. C. Eckelt, Berlin N. 20.
Kessel aus verschiedenen Metallen: | F. H. Meyer, Maschinenfabrik, Hannover-Hainholz.
K e s s e l s p e i s e w a s s e r r e i n i g u n g ' siehe „W a s s e r r e i n i g u n g " . K e s s e l s t e i n siehe „W a s s e r r e i n i g u n g". Kesslersche Fluate. So bezeichnet man lösliche Kieselfluormetallverbindungen, welche zum Schutz von natürlichen und künstlichen Bausteinen gegen die Witterungseinflüsse dienen, und zwar werden die Materialien mit den dünnflüssigen Lösungen bestrichen. Besondere Vorteile bietet das F l u a t i e r e n von K a l k s t e i n , M a r m o r , S a n d s t e i n , Tuffs t e i n ; aber auch das Härten und Dichtmachen von Zementarbeiten und Mörtelputz auf diese Weise hat sich bewährt. Detailpreis für Postproben
Magnesiafluat, Doppelfluat, Zinkfluat in Krist Doppelfluat, Zinkfluat, Bleifluat . . . . Putzfluat, Tonfluat in Lös. 4 0 ° Be . . . Debremackersche Ätzputzmasse . . . . Magnesiafluat ib Lös. 2 5 ° Be Aluminiumfluat in Lös. 1 5 ° Be . . . . Avantfluat in Lös. 1 5 ° Be (alkalisch!). . Baufluat in Lös. 3 0 ° Be Eisenfluat, Kupferfluat Manganfluat, Chromfluat in Lös. 35 0 Be . Gipsfluat in Kristallen
kg Mk. 3,00
E n g r o sp r e is für Bahnsendungen über 20 kg
1 kg Mk. 2,50
„
„
1,50
1,25
„
„
1,00
0,80
„
„
0,60
0,50
2,25
I
1,75
Generalvertrieb der Kesslerschen Fluate: Hans Hauenschild, Berlin N. 39, Reinickendorferstrasse 2b.
K e t o n e . Organische Verbindungsklasse, die den Aldehyden verwandt ist. Wie diese, enthalten die Ketone die Karbonylgruppe CO, doch ist dieselbe bei den Aldehyden nur mit e i n e r Alkylgruppe (und 1 Wasserstoffatom), bei den Ketonen dagegen mit z w e i Alkylgruppen verbunden. Das einfachste Keton ist das D i m e t h y l k e t o n CH 3 . CO . CH3, gewöhnlich A c e t o n (s. d.) genannt. Als K e t o n i m i d e bezeichnet man Ketone, in denen der Sauerstoff der Karbonylgruppe durch die Gruppe NH ersetzt ist. Das Aceton ist in besonderem Artikel behandelt; h i e r sei von den Ketonen als wichtig erörtert das Benzophenon. C«H 5 . CO . C«He. Man gewinnt es durch trockne Destillation von Calciumbenzoat; das Destillat wird fraktioniert, der bei 190 bis 210° Ubergehende, bald erstarrende Anteil besonders aufgefangen, abgepresst und aus Alkohol umkristallisiert. Auch durch Einleiten von COCU in Benzol (bei Gegenwart von AUCI«) wird Benzophenon erhalten.
Kiefernadclöl — Kieselfluorsalze.
392
G r o s s e rhombische Kristalle; Sch. P. 48,5°; S. P. 305°. Unlöslich in H 2 0 , leicht löslich in Alkohol und Äther. Dient zur Darstellung verschiedener anderer Verbindungen, namentlich mehrerer Teerfarbstoffe. Benzophenon
D Mk. 1,20; H Mk. 10,00
Das A c e t o p h e n o n C0H5. CO . CH 3 ist unter dem Namen H y p n o n ein viel benutztes Arzneimittel (Schlafmittel); vgl. unter „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e". Kiefernadelöl (Fichtennadelöl, Waldwollöl). Aus den Nadeln der Kiefer Pinns silvestris durch Destillation mit Wasserdämpfen gewonnenes ätherisches ö l . Farblos oder grünlichgelb, von angenehmem, balsamischem Geruch. Sp. G. 0,866—0,872. O. D. + 10°; bekannte Bestandteile P i n e n , S i l v e s t r e n , C a d i n und B o r n y l a c e t a t . Nahe verwandt damit ist das wertvolle L a t s c h e n k i e r f e r ö l (Latschenöl), d a s auf dieselbe Weise aus den Nadeln der Zwerkiefer Pinus pumilio gewonnen wird. Sp. G. 0,865—0,870; O. P. — 5 bis 10°; enthält 5—9 % Bornylacetat. Ausser den beim gewöhnlichen Kiefernadelöl isolierten Bestandteilen hat man noch C a d i n e n und P h e l l a n d r e n darin gefunden. Das Latschenkieferöl ist durch einen stark balsamischen Geruch ausgezeichnet. Kiefernadelöl, von Pinus silvestris . . . . . . . 1 kg Mk. 3,00 „
,,
,,
,.
extrafein
1
., ,. Pinus sibirica „ „ Pinus pumilionis (Latschenkieferöl) . . „ „ Pinus picea (Edeltannenöl) „ „ Pinus balsamea . . . . . . . Kiefernadelöl-Apparate:
F. H. Meyer, Maschinenfabrik,
1 1 1 1
„
„ „ „ ,.
„
„ „ „ „
6,00
3,00 14,00 22,00 26,00
Hannovcr-llainholz.
K l e n S l siehe ,,T e r p e 111 i n ö 1". Kienruss siehe „R u s s". Kiesel siehe ,,S i 1 i c i u m". Kieselfluorwasserstoff. H»SiF0. Durch Glühen von Flussspat, Kieselsäure (Sand) und Ton unter Zusatz von Kohle in Schachtöfen erhalten; d a s entweichende gasförmige Siliciumfluorid SiF 4 wird in H 2 0 eingeleitet, wobei sich H 2 SiF 6 bildet. Bei der technischen Darstellung leitet man d a s SiF« nicht in H 2 0 , sondern lässt es nur fortwährend auf feucht erhaltene Flächen wirken. Neuerdings gewinnt man die Kieselfluorwasserstoffsäure auch als Nebenprodukt bei der Superphosphatfabrikation. Nach P r i o r fabriziert man Kieselfluorwasserstoffsäure technisch nicht für sich, sondern gewinnt es als Nebenerzeugnis, unter anderm auch bei der Behandlung von Tongefässen mit HF (zur Erzielung grösserer Porosität) sowie bei der Reinigung von rohem Graphit mit HF; d a s Produkt wird durch Destillation mit Wasserdampf gereinigt. Farblose, stark saure, in konzentriertem Zustande rauchende Flüssigkeit, löst Metalle, greift Glas nicht an. Von ihren Metallsalzen sind nur K 2 SiF 6 und BaSiFo in H 2 0 schwer löslich, was in der analytischen Chemie benutzt wird. Kieselfluorwasserstoffsäure (sp. G. 1,160 = (sp. G. 1,330 = „ arsenfrei „ ehem. rein
2 0 ° Be) 3 5 ° Be)
. .
. .
. .
% kg Mk. 34,00 % „ „ 50,00 1 ,, „ 4,00 1 „ „ 9,00
Einrichtungen zur Gewinnung baut: J. L. C. Eekelt, Berlin N. 20.
Kieselfluorsalze. Besonders wichtig ist das K i e s e l f l u o , r n a t r i u m Na 2 SiF 6 . Es kann durch Sättigen von H 2 SiF e mit NaOH oder frasC03 gewonnen werden. Auch aus Kochsalz und H 2 SiF 6 wird es dargestellt. Neuerdings gewinnt man die Hauptmenge als Nebenprodukt bei der Superphosphatfabrikation. Kieselfluorsalze: Kieselfluoraluminium, techn. rein, flüssig ( 3 6 ° Bé) „ ehem. rein
°/o kg Mk, °/o » n
96,00 16,00
393
Kieselgur — Kitte. Kieselfluorammonium, techn. »
„
»
flüssig
. . . . . . . .
fest
ehem. rein
Kieselfluorblei, techn. flüssig, sp. G. 2,0 „ ehem. rein Kieselfluorcalcium, techn. flüssig „ ehem. rein Kieselfluorchrom, flüssig ( 3 5 ° Bé) Kieselfluoreisen, techn., Pulver „ ehem. rein, krist Kieselfluorkalium, techn
. . . . . . . .
Kieselfluorkupfer » krist. n „ ehem. rein Kieselfluormangan Kieselfluornatrium, techn., bei Waggonladung „ gereinigt ., chem rein
.
.
.
.
.
.
. . . . . . . . . . «L
. . . . . Kieselfluorzink, techn. flüssig ( 4 0 ° Bé) . . „ chem. rein, flüssig ( 4 0 ° Bé). „ „ krist
. .
•
•
•
. . . .
kg Mk. 60,00 „ „ 3,75 „ „ 14,00 » 3,75 / 0 „ n 100,00 1 „ „ 6,00 „ „ 150,00 1 „ „ 10,00 „ „ 4,00 „ „ 120,00 fl „ „ 350,00 oi „ „ 150,00 „ „ 6,00 . 1 „ „ 10,00 „ 75,00 „ „ 145,00 1 „ „ 8,00 1 „ „ 10,00 kg Mk. 20,00—24,00 o' kg Mk. 150,00 4,00 „ r „ „ 25,00 . 1 „ „ 2,00 10,00 1 „ „ „ 96,00 • 10 „ 1 „ , 5,00 „ „ 12,00 10
1 1
Kieselfluornatrium, techn.:
Adolf Thöl, Hannover.
Einrichtungen zur Gewinnung von Kieselfluornatrium baut:
J. L. C. E c k e l t , Berlin N. 20.
K i e s e l g u r siehe „ I n f u s o r i e n e r d e". K i e s e l s ä u r e siehe „ S i l i c i u m v e r b i n d ü n g e n". G e f ä s s e a u s K i e s e l s ä u r e ; siehe „Q u a r z g il a s". K i e s e l s a u r e S a l z e (Silikate) siehe unter den betreffenden „ M e t a l l v e r b i n d u n g e n". K i e s e r i t siehe „ A b r a u m s a l z e " sowie „ D ü n g e m i t t e l , k ü n s t l i c h e". Kino. Rindenextrakte verschiedener Herkunft, die dem K a t e c h u (s. d.) ähnlich sind und wie dieser als Färbe- und Gerbmaterial viel benutzt werden. Es gibt verschiedene Kinosorten, von denen vor allem das A m b o i n a - K i n o , auch M a l a b a r - K i n o und P t e r o c a r p u s - K i n o genannt, wichtig ist. Es ist wenig in kaltem, leichter in heissem H»0 und Alkohol löslich. Die heisse wässerige Lösung scheidet beim Erkalten eine Gallerte aus. Diese Kinosorte kommt in eckigen, dunkelrotbraunen, glänzenden Stücken in den Handel. K i n o in Körnern „ fein pulverisiert
.
.
. . .
1 kg Mk. 4,50 1 „ „ 5,50
Vgl. auch den Artikel „ G e r b m a t e r i a l i e n " . K i r s c h ä t h e r siehe „ F r u c h t ä t h e r". K i r s c h g u m m i siehe „G u m m i a r t e n". Kitte. A. Olkitte. Durch Mischen verschiedener pulverförmiger Mineralverbindungen mit Leinöl oder Leinölfirnis erhalten. Luft- und wasserdicht, langsam erhärtend, aber sehr fest werdend. Hierher gehören: 1. G l a s e r k i t t : Schlämmkreide und Leinölfirnis, erstarrt schneller bei Zusatz von Zinkweiss, Bleiglätte oder Mennige. 2. D i a m a n t m e t a i l l k i t t : 10 T. Schlämmkreide, 15 T. Bleiglätte, 50 T. Graphit, 5 T. Calciumhydrat und 20 T. Leinölfirnis. Muss vor der Benutzung erwärmt werden.
394
Kitte.
3. B l e i f r e i e r M e t a l l k i t t : 8 T . Schwerspat, 6 T . Graphit, 3 T . Calciumhydrat, 3 T . gekochtes Leinöl. 4 . M e t a 11 k i 1 1 : 1 0 0 T . B r a u n s t e i n , 5 T . B l e i w e i s s , 3 T . M e n n i g e , 3 T . T o n , 12 T . G r a p h i t , 18 T . L e i n ö l f i r n i s . 5 . M a s t i x k i t t ( S t e i n k i t t ) : M i s c h u n g a u s S a n d s t e i n , K a l k s t e i n und B l e i g l ä t t e ; auf 1 0 0 T . P u l v e r w e r d e n 7 T . L e i n ö l f i r n i s zugesetzt. 6. S t e i n k i t t ( P a g e t s M a s t i x ) : 21 T . K r e i d e , 6 3 T . S a n d , 5 T . B l e i w e i s s , 2 T . B l e i g l ä t t e , mit g e s ä t t i g t e r B l e i z u c k e r l ö s u n g zur P a s t e g e k n e t e t und d a n n mit 6 T . L e i n ö l g e m i s c h t . 7 . S c h n e l l e r h ä r t e n d e r K i t t : B l e i w e i s s , G i p s , Leinöl mit w e n i g Wasser. 8. W a s s e r d i c h t e r S t e i n k i t t : 2 T . Kieselgur, 1 T . Bleiglätte, 2 T . C a l c i u m h y d r a t , mit F i r n i s a n g e r ü h r t . B. Harzkitte. Aus H a r z l ö s u n g e n o d e r g e s c h m o l z e n e n Harzmischungen b e s t e h e n d , w a s s e r d i c h t , e l a s t i s c h , a b e r gegen: W ä r m e n i c h t w i d e r s t a n d s f ä h i g . 1. M a s t i x k i t t ( B e r n s t e i n k i t t ) : G l e i c h e T e i l e M a s t i x und L e i n ö l z u sammengeschmolzen. 2 . G 1 a s - u n d P o r z e 11 a n k i 1 1 : 3 0 T . S c h e l l a c k , 10 T . M a s t i x , 2 T . Terpentin, 110 T . Sprit. 3. H o l z k i t t : D i c k e , a l k o h o l i s c h e S c h e l l a c k l ö s u n g . 4. H a r z k i t t (Steinkitt): 1 T . Fichtenharz, 1 T . Schwefel, 2 — 3 T. Steinpulver. 5. B i m s s t e i n k i t t : G l e i c h e T e i l e B i m s s t e i n p u l v e r und S c h e l l a c k g e b e n e i n e n guten Kitt für G l a s auf M e t a l l und für M e t a l l auf H o l z o d e r Porzellan. 6 . M e t a 11 k i 11 (für M e t a l l auf H o l z ) : 4 T . g e l b e s Harz, 1 T . s c h w a r z e s P e c h , 2 T . W a c h s und 1 T . Z i e g e l m e h l ; h e i s s a n z u w e n d e n . 7. M a r i n e 1 e i m : I T . K a u t s c h u k in 12 T . T e r p e n t i n ö l ( o d e r P e t r o l e u m ) g e l ö s t und d a n n 2 T . A s p h a l t o d e r S c h e l l a c k zugefügt. D i e s e r , a u s s e r ordentliche Bindungskraft zeigende Marineleim muss heiss aufgetragen werden. 8. G l a s k i t t : 1 T . K a u t s c h u k , 16 T . M a s t i x , 6 4 T . C h l o r o f o r m . 9. A s p h a l t k i t t : W e c h s e l n d e M i s c h u n g von A s p h a l t mit S a n d , S t e i n mehl, S c h w e f e l , F e t t e n , B l e i g l ä t t e , K a u t s c h u k a b f ä l l e n u. s. w . E r e i g n e t s i c h für s e h r viele Z w e c k e . C. Kaseinkitt (K ä s e k i 11). F r i s c h b e r e i t e t e r K ä s e ( Q u a r k ) w i r d mit V* zu P u l v e r g e l ö s c h t e m K a l k v e r m i s c h t und s o f o r t a u f g e t r a g e n . D e r Kitt ist für G e g e n s t ä n d e von Holz, M e t a l l e n und G l a s vorzüglich b r a u c h b a r , j e d o c h m u s s er s o f o r t v e r b r a u c h t w e r d e n . M a n hat d e s h a l b e m p f o h l e n , e i n e L ö s u n g von K a s e i n in A m m o n i a k v o r r ä t i g zu halten, mit d i e s e r die zu l e i m e n d e n S t e l l e n zu b e s t r e i c h e n und n a c h d e m T r o c k n e n K a l k m i l c h d a r a u f zu b r i n g e n , w o r a u f die T e i l e f e s t a n e i n a n d e r g e p r e s s t w e r d e n . V o n den z a h l r e i c h e n V o r s c h r i f t e n zur H e r s t e l l u n g v o n K a s e i n k i t t e n , die s o n s t n o c h a n g e g e b e n w o r d e n sind, sei nur noch die f o l g e n d e e r w ä h n t : Nach A. W e n c k w i r d d a s zu b e nutzende K a s e i n mittels N a t r o n - o d e r K a l i l a u g e s c h w a c h a l k a l i s c h g e m a c h t , d a n n 2 4 S t u n d e n l a n g e i n e r T e m p e r a t u r von 6 0 ° C. a u s g e s e t z t , h i e r a u f mit K a l k und W a s s e r g l a s g e m i s c h t und e n d l i c h zur H e r b e i f ü h r u n g r a s c h e r e r V e r harzung mit g e r i n g e n M e n g e n g e r b s t o f f h a l t i g e r M a t e r i a l i e n ( G a l l u s s ä u r e , K a t e chu o d e r E i c h e n g e r b s ä u r e ) v e r r ü h r t . D. Leinkuchenkitt. 3 T . L e i n k u c h e n m e h l und 2 T . R o g g e n m e h l , mit W a s s e r a n g e r ü h r t , g e b e n einen v o r z ü g l i c h e n Kitt ( L u t i e r u n g ) zum D i c h t e n v o n D e s t i l l a t i o n s - und s o n s t i g e n A p p a r a t e n in L a b o r a t o r i e n und F a b r i k e n . E. Tonkitt. L e h m mit g e w e i c h t e m g r a u e m L ö s c h p a p i e r und M i l c h knetet und mit e t w a s K o c h s a l z und E i s e n v i t r i o l g e m i s c h t .
ange-
F. Wasserglaskitt. Aus N a t r o n w a s s e r g l a s l ö s u n g ( 3 3 ° B 6 ) und S c h l ä m m k r e i d e , häufig unter Z u s a t z v o n S c h w e f e l a n t i m o n o d e r Z i n k s t a u b b e r e i t e t . Vgl. den Artikel „ L e i i n " . K o l l e r g ä n g e ( M e l a n g e u r e ) zur K i t t b e r e i t u n g : Leistungsfähigkeit pro Tag 500 1000 1500 kg. Kraftbedarf 0,8 1 1,5 HP. Preis 1550 2100 2400 Mk.
395
Klären — Knallerbsen.
K i t t m a s c h i n e n (Knet- und R ü h r a p p a r a t e ) : Leistung pro Tag Kitt 300 1000 kg. Kraftbedarf . . . . 0,5 2 HP. Preis 500 900 Mk. Klären ( S c h ö n e n , L ä u t e r n ) . F r u c h t s ä f t e ! Märt m a n mit in w e n i g W a s s e r z e r r ü h r t e m F i l t r i e r p a p i e r b r e i . W e i t e r w i r d zu S c h a u m g e s c h l a g e n e s E i w e i s s , mit d e m m a n d i e zu k l ä r e n d e F l ü s s i g k e i t m i s c h t u n d zum S i e d e n erhitzt, a l s w i c h t i g e s Klärmittel b e n u t z t . F e r n e r klärt m a n mit H a u s e n b l a s e , G e l a t i n e o d e r einer A b k o c h u n g v o n K a l b s f ü s s e n , und z w a r k a n n m a n d i e s e S'.offe f ü r alle g e r b s ä u r e h a l t i g e n F l ü s s i g k e i t e n b e n u t z e n : in s o l c h e n vereinigt sich d i e L e i m s u b s t a n z mit d e r G e r b s ä u r e zu einer u n l ö s l i c h e n V e r b i n d u n g , w e l c h e d i e T r ü b u n g mit n i e d e r r e i s s t . F l ü s s i g k e i t e n , d i e k e i n e G e r b s ä u r e e n t halten, w i r d s o l c h e vor d e r G e l a t i n e o d e r H a u s e n b l a s e z u g e s e t z t . Weiter benutzt man P u l v e r von porösem T o n g e s c h i r r , span i s c h e E r d e , g e b r a n n t e n G i p s , K n o c h e n k O h l e u. s. w., je n a c h d e r zu k l ä r e n d e n L ö s u n g . So v e r w e n d e t m a n g e b r a n n t e n Gips bei ä t h e r i s c h e n ö l e n , L i k ö r e n , Firnis, B e n z i n ; bei d e n s e l b e n F l ü s s i g k e i t e n u n d bei F e t t e n w i r d a u c h g e b r a n n t e r A l a u n benutzt. K l ä r f l a s c h e n aus starkem, weissem Glase: Inhalt 0.5 0,75 1 0,'Jö 2 4 1. 3 mit Tubus am Boden, Stück 0,60 0,75 1,00 1,20 1,80 2,40 3,00 Mk. mit Tubus am Boden und Stopfen . . . Stück 1,10 1,25 1,60 2,00 2,50 3,00 3,50 do. m. eingeschliff. Hahn » 4,75 4,50 5,50 6,00 7,00 7,75 8,50 » Inhalt mit Tubus am Boden, Stück mit Tubus am Boden und Stopfen . . . Stück do. m. eingeschliff. Hahn i! Klärmittel:
5 3,50
6 4,00
8 5,00
4,25 10,00
5,00 11,00
6,00 13,00
Fuerst Bros. & Co., New York, Nos. 2 u. 4 Stone Street.
10 : 6,50 7,50 15,00
12,5 7,50
15 8,50
1. Mk.
8,50 18,00
10,00 21,00
n
>1
! W. Eajf. Seemann, Stattgart. | Adolf Thöl, Hannover.
KlauenSl ( K l a u e n f e t t ) . F ü s s e v o n R i n d e r n , H a m m e l n , P f e r d e n w e r d e n n a c h s o r g f ä l t i g e r Reinigung, E n t f e r n u n g d e r S e h n e n , A b b r ü h e n u n d Z e r b r e c h e n d e r K n o c h e n mit W a s s e r o d e r D a m p f g e k o c h t , h ä u f i g a u c h u n t e r D r u c k . D a s n a c h d e m E r k a l t e n a n d e r O b e r f l ä c h e sich a b s e t z e n d e Fett t r e n n t m a n in d e n f l ü s s i g e n u n d f e s t e n Anteil; letzterer w i r d n o c h a u s g e p r e s s t . H ä u f i g reinigt m a n d a s f l ü s s i g e Klauenöl d u r c h W a s c h e n mit W e i n g e i s t , d e m e t w a s T a n n i n z u g e s e t z t ist. W e i s s e s bis gelbliches, d i c k f l ü s s i g e s , f a s t g e r u c h - u n d g e s c h m a c k l o s e s ö l . D a es a n d e r L u f t n u r s e h r a l l m ä h l i c h d i c k e r u n d n u r s c h w e r r a n z i g w i r d , v e r w e n d e t m a n es als S c h m i e r m i t t e l f ü r U h r e n u. s . w . Klauenöl, -weiss, raffin., säurefrei 1 kg Mk. 1,15; °/0 kg Mk. 98,00 Klauenöl:
W. Cuypers & Stalling, Dresden.
A n l a g e n zur G e w i n n u n g v o n Klauenöl
baut:
J . L. C. Eckelt, Berlin N. 20.
Klebstoffe. S i e h e im e i n z e l n e n u n t e r „ K i t t e " u n d letzterem a u c h F i s c h 1 e i m u n d F l ü s s i g e r L e i m .
„Leim";
bei
Günther Wagner, Hannover u. Wien.
Kleesalz ( K a l i u m b i o x a l a t ) s i e h e unter Kleesäure s i e h e „ O x a l s ä u r e " . Kleistermehl, hydraul., f ü r f e u c h t e
„Kaliumverbindungen". Wände:
Wilh. Antony, Trier a. M., Schöndorf erstrasse 29.
Klosett-Anlagen:
Max Brandenburg, Grösste Berliner Pumpenfabrik, Berlin SO. 36, lüeflioltzatr. 19/20.
Knallerbsen siehe „F u 1 m i n a t e".
Knallgas —
396
Knochenasche.
K n a l l g a s ( H y d r o o x y g e n g a s ) . M i s c h u n g v o n Sauerstoff und W a s s e r s t o f f , die entzündet unter heftiger Explosion verbrennt. Das Verbrennungsprodukt ist H3O, und d i e E x p l o s i o n s k r a f t d e s K n a l l g a s e s ist a m s t ä r k s t e n , w e n n es a u s 2 vol. H u n d 1 vol. O b e s t e h t . L ä s s t m a n d a s K n a l l g a s a u s einer s e h r e n g e n R ö h r e a u s s t r ö m e n o d e r lässt m a n b e i d e G a s e erst am O r t e d e r V e r b r e n n u n g z u s a m m e n t r e t e n , s o k a n n m a n sie o h n e G e f a h r e n t z ü n d e n . Die diesem Zwecke dienende Vorrichtung wird K n a l l g a s g e b l ä s e genannt. Die K n a l l g a s f l a m m e ist s e h r klein, n i c h t l e u c h t e n d , entwickelt a b e r eine a u s s e r o r d e n t l i c h i n t e n s i v e Hitze, s o d a s s sie zum S c h m e l z e n von Platin, zum L ö t e n v o n M e t a l l p l a t t e n s o w i e zur E r z e u g u n g d e s D r u m m o n d sehen K a l k 1 i c h t s benutzt wird. M e i s t e n s f ü h r t m a n d e m K n a l l g a s g e b l ä s e nicht W a s s e r s t o f f und S a u e r stoff s o n d e r n W a s s e r s t o f f und Luft o d e r L e u c h t g a s und Sauerstoff zu, o b gleich hiermit eine nicht g a n z so h o h e T e m p e r a t u r erreicht w i r d . Uber d i e E n t w i c k e l u n g d e r zur B e d i e n u n g d e s K n a l l g a s g e b l ä s e s n ö t g e n G a s e vgl. die Artikel „ S a u e r s t o f f " und „ W a s s e r s t o f f " ; h ä u f i g bezieht m a n d i e G a s e für d i e s e n Z w e c k in k o m p r i m i e r t e m Z u s t a n d e in Stahlzylindern. Knallgasgebläse für das Laboratorium Mk. 17,50 Grössere je nach Leistung und Ausstattung.
Knallgasgebläse: Rleiindustrie-Aktiengescllschaft
vorm.
Jung
& Lindig;, Fieiberg i. S.
Knallquecksilber, Knallsäure, Knallsilber siehe ,,F u 1111 i 11 a t e".
K n e t m a s c h i n e n f ü r T o n w a r e n - und S c h a m o t t e f a b r i k e n , Ziegeleien, E i s e n g i e s s e r e i e n u. s. w. zum V e r a r b e i t e n von T o n und Lehm. Sie b e s t e h e n a u s einem s e n k r e c h t o d e r w a g e r e c h t a n g e o r d n e t e n Zylinder, in d e m sich eine mit s c h r a u b e n f l ü g e l a r t i g g e f o r m t e n S t a h l - o d e r H a r t g u s s m e s s e r n besetzte Welle dreht. Stehende Knetmaschinen. Leistung in der Stunde etwa . . 2 3 5 cbm. 10 Kraftbedarf der Maschine etwa . . 3 4 6-7 10—12 H P . Preis der vollständigen Maschine . 9 0 0 2200 Mk. 1200 1700 Preis der Ankerbolzen und Platten 30 35 40 60 Liegende Knetmaschinen. Leistung in der Stunde etwa . . 'z cbm. 3 6 10 Kraftbedarf der Maschine etwa . . 2 10 HP. 3 6 Preis der vollständigen Maschine . 9 5 0 1720 2200 Mk 1340 Preis der Ankerbolzen und Platten 30 35 40 60 » K n e t p r e s s e n siehe „ S e i f e". Vgl. auch u n t e r ,,M i s c h m a s c h i n e n " . Knetmaschinen: Fried. Krupp Aktiengesellschaft Magdeburg-Buckau.
Grusonwerk, I Karl Seemann, Berlin C. 2, Rosenstr. 16. 1 |
K n e t m a s c h i n e n mit Heiz- und K ü h l v o r r i c h t u n g : R. Haaek, Ing.-Chemiker,
Godesberg a. Rh.
(Abt.: Apparatebau.)
K n o c h e n a s c h e ( B e i n a s c h e , w e i s s e s S p o d i u m ) . Durch Erhitzen d e r K n o c h e n an d e r Luft e r h a l t e n . Die g r ö s s t e M e n g e w i r d in S ü d a m e r i k a g e w o n n e n ; man benutzt d o r t bei d e r F l e i s c h e x t r a k t f a b r i k a t i o n d i e K n o c h e n d e r S c h l a c h t t i e r e a l s B r e n n m a t e r i a l , w o b e i d i e K n o c h e n a s c h e in F o r m d e r K n o c h e n z u r ü c k b l e i b t . Sie bildet z e r r i e b e n ein w e i s s e s P u l v e r , d a s 67—85 % b a s i s c h e s C a l c i u m p h o s p h a t , 2—3 % M a g n e s i u m p h o s p h a t , 3—10 % C a l c i u m k a r b o n a t , e t w a s Ätzkalk u n d d u r c h s c h n i t t l i c h 4 % C a l c i u m f l u o r i d e n t h ä l t . K n o c h e n a s c h e dient zur D a r s t e l l u n g v o n P h o s p h o r u n d P h o s p h o r s ä u r e , v o n Emaille ( G l a s u r e n ) und Milchglas, v o n M u f f e l n und T r e i b h e r d e n ; m a n b e nutzt sie als P u t z - und Poliermittel. Sie w i r d s o w o h l als s o l c h e zum D ü n g e n b e n u t z t , w i e sie a n d e r s e i t s zur F a b r i k a t i o n v o n S u p e r p h o s p h a t (s. d.) dient. Knochenasche, weiss . . . . . . . . . . °/0 kg Mk. 40,00—45,00 „ Pulver °/0 „ „ 4 2 , 0 0 - 5 0 , 0 0 „ präpariert, für Kapellen °/0 „ „ 70,00 Leimfabrik, Brecheishof i. Schles.
| Adolf Th81, Hannover.
397
Knochenbrecher — Knochenkohle.
Knochenbrecher.
Einfache und doppelte W a l z e n m ü h l e n scheiben.
mit gezahnten Einfache Brechcr
Leistung in der Stunde etwa . . . . . Kraftbedarf der Maschine etwa Preis der vollständ. Maschine mit Stahlgussscheiben Preis der Ankerbolzen und Platten
Siehe auch K o k s b r e c h e r wie „ P o c h w e r k e". Knochenbrecher:
600' 4 1400 40
1000 6 1830 50
Stahlguss-
Doppelte Brecher
1000 8 3300 50
1500 kg. 10 HP. 3 8 8 0 Mk. 60 „
unter „K o k s", „ S t e i n b r e c h e r "
so-
('. T. Speyerer & Co., Berlin SW., H a f e n p l a t z 4.
Knochenbrech'er und arbeitung von Knochen: Fried.
Krupp
Aktiengesellschaft
vollständige Grusonwerk,
maschinelle Einrichtungen zur Ver-
Magdeburg-Buckau.
Knochenfett. Es wird fast ausschliesslich a u s den markhaltigen Röhrenknochen gewonnen, und zwar nach drei verschiedenen Methoden, nämlich entweder durch Auskochen mit W a s s e r oder durch D ä m p f e n , d. h. Erhitzen mit gespanntem W a s s e r d a m p f , oder drittens durch Extrahieren mit einem geeigneten Fettlösungsmittel, und zwar gewöhnlich Petroleumbenzin; bei allen drei Verfahren müssen die Knochen zuvor in Knochenbrechern zerkleinert sein. Die qualitativ beste) aber quantitativ geringste Ausbeute an Knochenfett erhält man durch d a s Auskochen (S u d f e 11). Die grösste Fettmenge wird durch Extraktion g e w o n n e n , doch ist d a s P r o d u k t ( E x t r a k t i o n s f e t t ) wegen seines schlechten G e r u c h s am wenigsten geschätzt; ein Vorzug der Extraktion vor den beiden a n d e r n Verfahren liegt darin, d a s s dabei die Knochen keinen Verlust an Leim erleiden. D a s Sudfett ist schwach bräunlich; es ist leichter geruchlos zu machen und zu bleichen als d a s dunkelbraun bis s c h w a r z g e f ä r b t e , viel stärker verunreinigte Extraktionsfett. Zum Raffinieren des Knochenfetts bedient man sich meistens derselben Methoden wie zum Raffinieren von T a 1 g (s. d.). Aus der beim Raffinieren erhaltenen schmalzartigen bis öligen M a s s e gewinnt man durch Auspressen oder Ausfrierenlassen ein f e s t e r e s Fett und ein sehr kältebeständiges ö l , das K n o c h e n ö l (s. d.). Knochenöl, roh .
.
.
.
.
z. Z.
(,
/0 kg Mk. 5 5 , 0 0 — 7 0 , 0 0
• Knochenfett: Consolidierte Chemische Fabrik, Altcnburg S.-A. Leimfabrik, Brechelshof i. Schles.
I Th. |
Nagel,
Nieder-Weistritz
P.
Schweidnitz.
Anlagen zur Gewinnung von Knochenfett b a u t : J . L. C. Eckelt, Berlin N. 20.
Knochenfett-Apparate: F. II. Meyer, Maschinenfabrik,
Hannover-Hainholz.
K n o c h e n k o h l e (Schwarzes Spodium). Durch vollständige Verkohlung der zerbrochenen oder gekörnten Knochen (bei Abschluss von Luft) erhalten. Die Knochen sollen dicht, hart und frisch sein; vor der Verkohlung müssen sie durch Extraktion entfettet werden. Die Verkohlung geschieht entweder intermittierend in dicht verschlossenen eisernen T ö p f e n o d e r kontinuierlich in eisernen Zylindern; bei letzterem Verfahren können auch die P r o d u k t e der trocknen Destillation gewonnen werden. Harte, sehr poröse, matte, bei guter Qualität tiefschwarze M a s s e von verschiedener Körnung; sie darf beim Kochen mit alkalischen Flüssigkeiten diese nicht färben. Die Knochenkohle enthält etwa 10 % Kohlenstoff und 90 % Mineralstoffe (hauptsächlich C a l c i u m p h o s p h a t ) . Wegen ihrer Fähigkeit, F a r b s t o f f e und a n d e r e o r g a n i s c h e Stoffe sowie Salze zu absorbieren, wird die Knochenkohle viel benutzt, namentlich auch in der Z u c k e r f a b r i k a t i o n (s. d.). Bei a n d a u e r n d e m Gebrauch nimmt die Absorptionsfähigkeit der Knochenkohle bald a b ; sie m u s s dann durch Entfernung der absorbierten Stoffe wieder wirksam gemacht ( w i e d e r b e l e b t )
Knochenleim —
398
Kobalt.
werden. Zu diesem Zwecke wäscht man die Kohle und entfernt aufgenommenen Kalk durch Behandeln mit HCl, aufgenommenen Gips durch Kochen mit Na 2 C0 3 -Lösung und nachfolgende Behandlung mit HCl. Die organischen Stoffe entfernt man durch einen Gärungs- und Fäulnisprozess, wonach die Kohle geglüht wird; vorteilhafter als das Gären ist es, die Kohle mit Natronlauge auszukochen, worauf sie gewaschen, gedämpft, getrocknet und ausgeglüht wird. Sehr starkes Glühen ist zu vermeiden, da es die Porosität der Kohle vermindert. Vgl. auch den Artikel „ B e i n s c h w a r z". K n o c h e n k o h l e , ungereinigt, bei Waggonladung, je nach Qualität °/ 0 kg Mk. Knochenkohle, feucht, halb gereinigt. . 1 k g Mk. 1 , 0 0 ; °/„ ,. „ „ gereinigt . . . 1 „ „ 1,80; % „ ,, „ ehem. rein (mit Säurenger.) 1 „ „ 3,00; % „ „ Knochenkohle, trocken, gereinigt 1 „ „ 4,50; % „ „ „ ehem. rein (mit Säuren gereinigt) 1 „ „
8,00-22,00 75,00 145,00 275,00 400,00 12,00
Knochenkohle: Adolf Th81, Hannover.
Knochenkohle-Apparate: F. H. Meyer, Maschinenfabrik, Hannorer-Hainholz.
Knochenleim.
Darstellung u. s. w. siehe unter ,,L e i m".
Consolidierte Chemische Fabrik, Altenburg S.-A.
Einrichtungen von Knochenleimfabriken: J. L. C. Eckelt, Berlin N. 20.
K n o c h e n m e h l . Darstellung, Eigenschaften u. s. w. siehe m i t t e l , kü n n s 11 i c h e".
„Dünge-
Consolidierte Chemische Fabrik, Altenburg S.-A.
Anlagen zur Herstellung von Knochenmehl: C. T. Speyerer & Co., Berlin SW., Hafenplatz 4.
Knochentfl. Flüssiger Anteil des K n o c h e n f e t t s (s. d.), der aus diesem nach der Raffination durch Auspressen oder Ausfrierenlassen gewonnen wird. Das Knochenöl ist sehr kältebeständig und dem Ranzigwerden nicht unterworfen. K n o c h e n p h o s p h a t e siehe , , S u p e r p h o s p h a t". K n o c h e n s c h r o t (Geflügelfutter): Leimfabrik, Brecheishof i. Schles.
K o b a l t . Co. A. G. = 59,6. Die wichtigsten Kobalterze sind K o b a l t g l a n z CoAs2 . CoS2 und S p e i s k o b a l t CoAs2, nebenbei auch K o b a l t n i c k e 1 k i e s. Man gewinnt es fast stets gleichzeitig mit dem Nickel und auf dieselbe Weise wie dieses; teils arbeitet man auf nassem, teils auf trocknem Wege, oder in einer Kombination beider. Es sei deshalb auf den Artikel „ N i c k e l " verwiesen; zur Trennung beider Metalle kann man die Lösung mit Kaliumnitrit versetzen, wodurch Co gefällt wird. Häufiger schlägt man (nach Abscheiden des Fe) das Co aus neutraler warmer Lösung durch Chlorkalk als Co 2 03 nieder; durch dieses Reagens werden allerdings Mn und Ni auch gefällt, jedoch ersteres v o r und letzteres n a c h dem Co, so dass eine Trennung möglich ist. Durch Glühen des Chlorids oder Oxydhydrats im Wasserstoffstrome oder in der Technik durch Holzkohlenpulver erhält man das Metall. Graues Pulver oder kristallinische, metallglänzende Blättchen von etwas rötlicher Farbe. Festestes aller Metalle; sp. G. 8,5, schmilzt etwas leichter als Eisen und ist härter als dieses. Erst in neuester Zeit versteht man es, grössere Gussstücke aus Co herzustellen; unter Zusatz von sehr wenig Mg erhält man ein sehr festes, politurfähiges, in der Hitze leicht schmiedbares Metall, das z. B. zu Schneidinstrumenten verarbeitet wird (Obstmesser). Wichtiger sind seine Verbindungen.
399
Kobalterz — Kobaltfarben. Kobalt (98—99%) „ (98—99 °/0) „ ( 9 8 - 99°/ 0 ) „ (98—99 ° 0 ) „ (98— 99%) „ ehem. rein Kobalt:
in Würfeln granuliert . in Pulver . in Stäbchen Blech . . .
. . . . . H Mk. 15,00;
1 1 1 i 1 I
kg Mk. 30,50 ,. ,. 31,50 32,50 ,, 40,00 „ 40.00 ,. ,. 130,00
Fuerst Bros. & Co., New York, Nos. 2 u. 4 Stone Street.
Kobalterz: S. Lob & Co., Leipzig;.
Kobaltfarben.
1. S m a l t e ( K o b a l t g l a s , B l a u f a r b e n g l a s , Azurblau, Streublau, Kaiserblau, Königsblau, Sächsischblau, E s c h e 1). W i c h t i g s t e r K o b a l t f a r b s t o f f , w i r d d a r g e s t e l l t a u s d e n g e r ö s t e t e n K o b a l t e r z e n , wie sie u n t e r dem N a m e n Z a f f e r o d e r S a f f 1 o r b e k a n n t sind. Die S m a l t e ist ein Kaliglas, d a s d u r c h K o b a l t o x y d u l intensiv blau g e f ä r b t ist. Zur D a r s t e l l u n g s c h m i l z t man P o t t a s c h e und K i e s e l s ä u r e ( Q u a r z s a n d ) mit Z a f f e r z u s a m m e n ; d i e r e i n s t e n S o r t e n k ö n n e n nur a u s reinem K o b a l t o x y d u l d a r g e s t e l l t w e r d e n . Die f e r t i g e S m a l t e ( K o b a l t - K a l i u m s i l i k a t ) wird in d ü n n f l ü s s i g e m Z u s t a n d e in k a l t e s W a s s e r g e g o s s e n , w o d u r c h sie s e h r s p r ö d e u n d leicht p u l v e r i s i e r b a r w i r d . M a n z e r s t a m p f t d a s G l a s u n d zerma'nlt es in M ü h l e n unter W a s s e r , worauf e s in S c h l e m m b o t t i c h e n nach d e r Feinheit d e s K o r n s s o r t i e r t w i r d . D a s g r ö b s t e P u l v e r , S t r e l u b l a u g e n a n n t , wird m e i s t e n s w i e d e r mit v e r s c h m o l z e n ; f e i n e r ist d i e s o g e n a n n t e F a r b e , auch C o u l e u r g e n a n n t , w ä h r e n d d i e f e i n s t e n S o r t e n a l s E s c h e 1 und S u m p f e s c h e ! b e z e i c h n e t w e r d e n . In d e n F a b r i k e n b e d e u t e t d i e M a r k e n b e z e i c h n u n g F fein, M mittel, O o r d i n ä r ; W i e d e r h o l u n g d e r B u c h s t a b e n bezeichnet ein f e i n e r e s Produkt. Bei d e r Q u a l i f i z i e r u n g k o m m t d i e K o r n g r ö s s e , d e r K o b a l t g e h a l t s o w i e d i e Tiefe- und Reinheit d e r F a r b e in B e t r a c h t ; d i e k o b a l t r e i c h s t e n P r o d u k t e g e h e n unter d e r B e z e i c h n u n g A z u r b l a u u n d K ö n i g s b l a u . G u t e r und ziemlich b e s t ä n d i g e r F a r b s t o f f , d e r a b e r vom U l t r a m a r i n teilw e i s e v e r d r ä n g t w o r d e n ist; nur a l s E i n b r e n n f a r b e ( P o r z e l l a n m a l e r e i ) b e h ä l t er seinen W e r t . Smalteblau, hell . ü/„ kg Mk. 45,00 Königsblau . . . °/0 kg Mk. 100,00 mittel . % ,. ,. 55,00 Smalte, feinst . °/0 210,00 dunkel % „ „ 45,00 2. K o b a l t b l a u (Thenards Blau, Wienerblau, Leyd e n e r b 1 a u , Kobaltultramarin). Ist k o b a l t h a l t i g e T o n e r d e , b i l d e t sich beim G l ü h e n von K o b a l t v e r b i n d u n g e n mit T o n e r d e . Zur D a r s t e l l u n g fällt m a n gleichzeitig e i n e K o b a l t o x y d u l s a l z - u n d A l u m i u m s a l z - L ö s u n g ; d e r N i e d e r s c h l a g m u s s nach dem T r o c k n e n b i s zur s t ä r k s t e n W e i s s g l u t erhitzt w e r d e n . D e r F a r b e n t o n richtet sich nach d e m M i s c h u n g s v e r h ä l t n i s von A l u m i n i u m - u n d Kobaltsalz. Kobaltblau No. 1 . 1 kg Mk. 60,00 I Kobaltblau No. 3 . I kg Mk. 50,00 No. 2 . 1 „ „ 55,00 : Kobaltblau: O. B. Moewes, Berlin W. 35, Steglitzerstr. 68.
3. C o e r u l e u m ( H i m m e l b l a u ) , c h e m i s c h K o b a l t o x y d u l - Z i n n o x y d , ist ein g e g e n a t m o s p h ä r i s c h e E i n f l ü s s e r e c h t b e s t ä n d i g e r b l a u e r F a r b stoff. Zur D a r s t e l l u n g f ü h r t m a n Zinn d u r c h HNOa in S n O s ü b e r , ü b e r g i e s s t d i e s mit einer K o b a l t n i t r a t l ö s u n g , v e r d a m p f t zur T r o c k n e u n d glüht s t a r k . 4. R i n m a n n s G r ü n ( K o b a l t g r ü n ) , c h e m i s c h K o b a l t o x y d u l Z i n k o x y d , wird auf a n a l o g e W e i s e w i e d a s K o b a l t b l a u g e w o n n e n , d. h. m a n fällt gleichzeitig eine K o b a l t o x y d u l s a l z - und Z i n k s a l z - L ö s u n g u n d g l ü h t d e n N i e d e r s c h l a g n a c h d e m T r o c k n e n ( j e d o c h viel s c h w ä c h e r als bei K o b a l t blau). D u r c h B e i m e n g u n g g e r i n g e r M e n g e n von a r s e n i g e r S ä u r e o d e r d u r c h G l ü h e n v o n a r s e n s a u r e m K o b a l t o x y d u l mit Zinkoxyd erhält m a n b e s o n d e r s schöne Grüne. Kobaltgrün, je nach Qualität . 1 kg Mk. 5,00—15,00
400
Kobaltlegierungen — Kochapparate.
5. K o b a l t g e l b ( I n d i s c h g e l b ) , chemisch K a l i u m k o b a l t n i t r i t , wird aus einer mit Essigsäure stark angesäuerten Lösung von Kobaltnitrat durch Kaliumnitrit kristallinisch gefällt. Als geilbe Öl- und Aquarellfarbe, häufiger zur Erzielung reiner blauer Nuancen als Einbrennfarbe in der Glasund Porzellanmalerei benutzt. Kobaltgelb, feinst, in Pulver
1 kg Mk. 75,00
6. K o b a l t r o s a ( K o b a l t r o t ) siehe No. 2 c unter „ K o b a l t v e r b i n d u n g e n". Kobaltleg-ierung-en. Wie unter „K o b a 11" bemerkt, fängt man neuerdings an, das Kobalt in Legierungen technisch zu verwenden. So werden für Juwelierarbeiten benutzt: S o n n e n b r o n z e , bestehend aus 40—60 % Co, 30—40 % Cu und 10 % AI. M e t a 11 i n , bestehend aus 35 % Co, 30 % Cu, 10 % Fe und 25 % AI. Kobaltverbindungren. Während die Salze des Nickels durchweg grün sind, zeigen diejenigen des Kobalts eine r o t e oder b l a u e Färbung. 1. K o b a l t c h l o r i d . CoCI2. Aus CoO durch Auflösen in HCl erhalten. Dunkelrote Kristalle CoCl 2 + 6 H 2 0, die beim Erwärmen ihr Kristallwasser verlieren und blau werden. Kobaltchlorid, ehem. rein, krist. . ,. „ „ entwässert
1 kg Mk. 7,75 1 „ ,, 13,00
2. K o b a l t o x y d e . a) K o b a l t o x y d u l (Kobaltmonoxyd). CoO. Durch Glühen des Oxydulhydrats oder Karbonats unter vollständigem Luftabschluss als hellbraunes Pulver gewonnen. b) K o b a l t o x y d u l h y d r a t . Co(OH) 2 . Aus den Oxydulsalzen durch Alkalien bei Luftabschluss als rosenroter Niederschlag gewonnen, der sich an der Luft leicht oxydiert. Kobaltoxydulhydrat, techn ,, ehem. rein
1 kg Mk. 33,00 H „ 7,75
. . .
c) K o b a l t o x y d . C02O3. In reinem Zustande durch gelindes Glühen von Kobaltnitrat als dunkelbraunes Pulver erhalten. Das K o b a l t o x y d h y d r a t CO 2 (OH) 0 wird aus den Oxydulsalzen durch Chlorkalklösung als braunschwarzer Niederschlag gefällt. Im Handel versteht man unter „Kobaltoxyd" verschiedene Präparate, die teils C02O3, teils CoO oder Mischungen beider sind, teils aber auch verschiedene Kobaltsalze. So ist der Zaffer oder Safflor (vgl. Kobaltfarben) ziemlich reines Co 2 0 3 . Es bedeuten die Marken OS = ordinär Safflor; MS = mittlerer Safflor; FS = feiner und FFS = ffeiner Safflor; RKO = reines Kobaltoxyd; KOH = kohlensaures Kobaltoxydul; PO = Kobaltoxydul (Protoxyd); AKO = arsensaures Kobaltoxydul; PKO = phosphorsaures Kobailtoxydul. Man benutzt diese Präparate als Einbrennfarben zur Erzeugung blauer Tönet Das arsensaure und das phosphorsaure Kobaltoxydul sind auch unter dem Namen K o b a l t r o s a ( K o b a l t r o t ) im Handel, werden aber nur sehr selten direkt als rote Farben benutzt. Kobaltoxyd, ehem. rein techn., schwarzes No. 1 No. 2 No. 3 graues arsensaures A K O . . kohlensaures K O H . . phosphorsaures P K O .
. . . .
H Mk. 4,00;
. . .
. . . . . .
.
I 1 1 1 1 1 1 1
kg Mk. 35,00 „ 22,25 ,. ,. 21,7b 21,25 ,. ,. 24,50 ,. 16,50 .. 15,50 ,. „34,00
3. K o b a l t s i l i k a t . Siehe S m a 11 e unter „ K o b a l t f a r b e n". 4. K o b a l t k a l i u m n i t r i t (salpetrigsaures Kobaltoxydkali) Co 2 (N0 2 )„ + 6 KNO a + 3 H 2 0; vgl. K o b a l t g e l b unter „ K o b a l t f a r b e n". Das Kobaltkaliumnitrit ist für den analytischen Nachweis und die quantitative Trennung des Co von Ni wichtig. K o c h a p p a r a t e . Im einzelnen siehe unter „ A b d a m p f e n", „ D a m p f -
Kohlen.
401
„Kessel",
„Vakuumapparate"
Kochbecher —
apparate", „Autoklaven", u. s. w. Kochapparate aus Metall: Bleiindustrie-Aktiengesellschaft Lindig, Freiberg i. S. J . L. C. Eckelt, Berlin N. 20.
vorm.
Jung
& I C. Heckmann, Berlin SO. 33, Görlitzer Ufer 9 | (aus Kupfer und Eisen). |
Kochapparate aus Steinzeug: Deutsche Steinzeugwarenfabrik, Friedrichsfeld (Baden). (System Hoffmann-Krüger, bis 20 000 1 Inhalt.)
Kochbecher siehe „ B e c h e r " und „ B e c h e r g l ä s e r " . Kochenille siehe „ T i e r i s c h e F a r b s t o f f e " . Kochflaschen siehe „ K o l b e n " . Kochsalz siehe „ S a I z " . Kodttle (Codöle) siehe „ H a r z ö l e " . Kocrnaköl (Kognakessenz, Kognakäther, Weinbeeröl, önanthäther,
Drusenöl). Gemisch verschiedener Ätherarten. T e i l s kommt unter diesen Bezeichnungen das rektifizierte Weinfuselöl, teils ein künstliches Weinbeeröl in den Handel. Zur Gewinnung des ersteren sammelt man die bei der Mostgärung sich abscheidende Hefe (Drusen), presst die Hauptmenge des W a s s e r s ab, säuert schwach mit H 2 SO» an, mischt mit H 2 0 zu dünnem Brei und destilliert mit Dampf. Das übergehende Drusenöl wird mit der 10 fachen Menge H 2 0 rektifiziert; es ist dann in H 2 0 nicht, in Alkohol leicht löslich und verleiht desem G e s c h m a c k und Geruch des Kognaks. Künstliches Kognaköl wird auf mannigfache W e i s e gewonnen, so durch Verseifen von K o k o s n u s s ö l , Zersetzen der Seife mit H 2 SOi, Übergiessen mit Alkohol und Destillieren. Ferner stellt man es aus P e l a r g o n i u m ö l s o w i e auch aus R i c i n u s ö 1 dar. Da das natürliche Weinbeeröl sehr hoch im Preise steht, hat die Darstellung des künstlichen einen grossen Umfang angenommen. K o g n a k ö l I a , Champagner, grün . . . „ „ rektif., weiss . „ „ „ „ konz. . . . „ R h e i n i s c h , grün „ „ rektif. weiss . . „ Mosel, grün „ rektif. weiss . . . ,, künstl. (Önanthäther) „
1 kg Mk. 2 0 0 , 0 0 1 „ ,, 2 4 ' >,00 1 ,. 350,00 1 ,. ,, 75,00 1 „ 95,00 r 1 ,. „ 70,00 1 ,. „ 90,00 1 „ 13,00
Kognaköl: C. Erdmann, Leipzig-Lindenau.
Kognakessenz: Chemische Werke Fürstenwalde, Dr. B. Hecker & W. Zeidler, Ges. m. b. H., Fürstenwalde (Spree).
Kohlehydrate. Organische Verbindungen der empirischen Zusammensetzung CnHunO,,, d. h. Verbindungen von Kohlenstoff mit W a s s e r . Im einzelnen teilt man die Kohlehydrate in M o n o s a c c h a r i d e CeHi 2 0 6 , D i s a c c h a r i d e Ci 2 H 2 2 On und P o l y s a c c h a r i d e (C 6 Hio0 5 )nZu den Monosacchariden gehört der S t ä r k e z u c k e r , auch T r a u b e n z u c k e r genannt, und der F r u c h t z u c k e r ; zu den Disacchariden der R o h r z u c k e r , der M i l c h z u c k e r und der M a l z z u c k e r ; zu den Polysacchariden endlich S t ä r k e , D e x t r i n und C e 11 u 1 o s e. Im einzelnen siehe die Artikel „C e 11 u 1 o s e " , „ D e x t r i n " , „ F r u c h t zucker", „Invertzucker", „Milchzucker", „Stärke", „ S t ä r k e z u c k e r " , „ Z u c k e r a r t e n " u. „ Z u c k e r f a b r i k a t i o n " . Kohlen siehe unter „ B r e n n s t o f f e " , vgl. auch die Artikel „ B l u t kohle", „Elektrische Kohlen", „Graphit", „Holzkohle", „K n o c h e n k o h l e " , „K o k s " , „R u s s " und „ T o r f k o h 1 e " . Blutkohle . „ mit Säure gereinigt Pflanzenblutkohle „
„
mit Säure gereinigt
1 kg Mk. 1 , 7 0 ;
1 J % 1
kg Mk. 7,50 „ „ 12,00 „ „ 145,00 „
26
„
3,50
402
Kohlenbrecher — Kohlensäure.
Buchenholzkohle, Pulver „ feinstes Pulver „ mit H F gereinigt Entfarbungskohle, gereinigt, aus der Blutlaugensalz-Fabrikation . Fleischkohle, ehem. rein . . . . . Knochenkohle, mit Säure ger., feucht, ehem. rein 1 kg Mk. 3,00; „ „ „ trocken, „ „ feucht, gereinigt 1 kg Mk. trocken, „ 1 „ „ 4,50; feucht, halbgereinigt . . . . 1 „ „ 1,00; „ granuliert, feinkörnig grobkörnig . . . . . . Pulver . . • • Korkkohle . . . Lederkohle . . . . Petroleumkohle . . . Schwammkohle, Pulver . . . . . . . .
°/0 °/0 1 °/0 1 °'0 1 °0 \ °/0 °0 °/0 % 1 1 °'0 1
kg Mk. 18,00 „ „ 2«,00 „ „ 2,75 „ „ 44,00 „ „ l-',00 „ „ 275,00 „ „ 11,50 „ „ 145,00 „ „ 400.00 „ „ 75,00 „ „ 'JH,00 „ „ MO,00 „ „ 2K,00 „ „ 25,00 „ „ 8,00 „ „ 40.00 „ „ 2,00
Kohlen :
Adolf Thöl, Hannover.
Kohlenbrecher. Kohlenbrecher
für Riemenbetrieb:
Kohlenbrecher
für unmittelbaren Dampfbetrieb:
Stündl. Leistung an Kohle bei b0 mm Spalt etwa MJ00 12000 20000 25000 30000 kg. Kraftverbrauch 4 6 8 10 12 HP. Preis der vollständigen Maschine . . . . 2 1 0 0 2880 H200 3800 4700 Mk. Preis der Ankerbolzen und Platten . . . . 40 50 60 75 90 „ Stündl. Leistung an Kohle bei öl i mm Spalt etwa »000 1*000 .0000 25000 :i0000 kg. Kraftverbrauch 4 6 8 10 12 HP. Preis der vollständigen Maschine . . . . 3 1 0 0 0 rot g e f ä r b t . Kupferoxydul, techn. Pulver . . . °/o kg Mk. 175,00 „ „ ff. präpariert °/o „ „ 185,00 gereinigt 1 kg Mk. 3,20; °/o „ „ 290,00 „ ehem. rein . . 1 „ „ 5,30 b) K u p f e r o x y d . C u O . D u r c h Erhitzen von Cu(NO») s oder durch G l ü h e n von Cu a n der Luft erhalten. S c h w a r z e a m o r p h e M a s s e , die s c h o n bei m a s s i g e r Erhitzung durch o r g a n i s c h e S u b s t a n z e n zu Cu reduziert w i r d ; hierauf beruht s e i n e Verwendung in der E l e m e n t a r a n a l y s e . CuO färbt G l a s f l ü s s e grün. Kupferoxyd, techn. (Kupferasche) . . . . . . . % kg Mk. 170,00 schwarz °/„ „ „ 180,00 „ „ feinst präpariert 70 „ „ 190,00 „ „ granul. für Batterien °/o „ „ 235,00 „ gefällt, schwarz, Pulver . . . »/„ „ „ 250,00 „ Drahtform, für Analysen 1 „ „ 5,80 ehem. rein. Pulver . . . . 310,00 °/o „ „ „ granul „ 5,75 1 „ c) K u p f e r o x y d h y d r a t . C u ( O H ) 3 . Aus Cuprisalzlösungen durch KOH oder NaOH a l s blaugrüner voluminöser Niederschlag erhalten. In NHa löst es sich mit dunkelblauer F a r b e ; d i e s e L ö s u n g löst Cellulose. In NaOH und KOH löst es sich nur bei G e g e n w a r t o r g a n i s c h e r Körper, wie W e i n s ä u r e , Z u c k e r u. s. w. B e i m E r w ä r m e n ( a u c h unter H 2 0 ) geht das Hydrat in C u O Uber; die U b e r g a n g s s t a d i e n zeigen b l a u e bis d u n k e l b r a u n e F ä r b u n g . Kupferoxydhydrat, techn. blau °/o kg Mk. 310,00 „ grün °/o „ „ 250,00 „ braun °;o „ „ 270,00 „ ehem. rein, Pulver i „ „ 5,25 8. K u p f e r r h o d a n ü r (R Ii o d a n k u p f e r). C u s ( C N S ) 2 . B e i der Behandlung der rohen R h o d a n l a u g e n (vgl. unter „ R h o d a n v e x b i n d ü n g e n " ) mit C u S O i und S 0 2 a l s unlöslicher N i e d e r s c h l a g erhalten. Statt der schwefligen S ä u r e kann dabei a u c h Eisenvitriol a l s Reduktionsmittel b e nutzt werden. E s kommt teils in T e i g f o r m (White pasta), teils t r o c k e n in den Handel. Kupferrhodanür, gefällt % kg Mk. 230,00 (Teigform) °/o „ „ 180,00 9. K u p f e r s u l f a t (Kupfervitriol, blauer Vit CuSOt. Durch B e h a n d e l n von K u p f e r a b f ä l l e n , K u p f e r h a m m e r s c h l a g , chit oder S c h w a r z k u p f e r mit H 2 S 0 4 , ferner durch Erhitzen von Cu R ö s t e n des gebildeten S c h w e f e l k u p f e r s und Auslaugen erhalten. Nach einem von G i n - P a r i s auf dem Intern. K o n g r . f. angew. 28*
riol). Malamit S , Chem.
Kupferverbindungen.
436
Berlin 1903 gehaltenen Vortrage unterwirft man zur Herstellung von C u S 0 4 Eisen und Kupfererze der sulfatisierenden Röstung, laugt dann aus, führt die Ferrisalze durch S 0 2 in Ferrosalze über und erhitzt im Autoklaven auf 180°. Bei dieser T e m p . soll d a s C u S 0 4 noch löslich, dagegen FeSO« schon unlöslich sein, so d a s s die Lauge durch Abpressen eisenfrei gemacht werden k a n n ; als günstigste Konzentration w e r d e n 350—400 g Sulfat in 1 1 angegeben. Nach den D. R. P. 120 822 und 135 182 zur Herstellung von Metallsulfaten a u s Metallsulfiden w e r d e n die letzteren (also hier S c h w e f e l k u p f e r ) in G e g e n w a r t von Eisenbisulfid unter L u f t a b s c h l u s s mit Alkalimono- oder -polysulfiden erhitzt, dann an der Luft zerfallen gelassen und endlich der Selbstoxydation (zweckmässig unter E r w ä r m u n g ) unterworfen. D a s gebildete CuSC>4 kann dann ausgelaugt werden, während d a s F e 2 0 3 zurückbleibt. Halb verarbeitete Erze, die noch Schwefelverbindungen enthalten, geben bei der gleichen B e h a n d l u n g noch bessere Ausbeuten. Nach dem D. R. P. 127 423 gewinnt man C u S O t elektrolytisch durch Zersetzung einer Alkalisulfatlösung unter V e r w e n d u n g einer Kupferanode. Dabei ist zwischen Anoden- und Kathodenraum eine durch zwei poröse, etwa 1 cm von einander entfernte S c h e i d e w ä n d e beigrenzte Flüssigkeitsschicht (Schwefelsäure o d e r saure Alkalisulfatlösung) v o r h a n d e n . Diese Flüssigkeitsschicht erhält man in beständiger Zirkulation, um die Zersetzungsprodukte sofort a b f ü h r e n zu können. Hierdurch wird vermieden, d a s s die poröse Scheidewand durch a u s f a l l e n d e s CuO v e r s t o p f t wird. Es kristallisiert mit 5 H 2 0 in lasurblauen Säulen, die an der Luft oberflächlich verwittern und bei 200° w e i s s werden, indem sie ihr H 2 0 vollständig verlieren. Der kalzinierte Kupfervitriol wird wegen seiner stark hygroskopischen Eigenschaften zum Entwässern von Alkohol benutzt. Kupfervitriol ist giftig, schmeckt kratzend metallisch. 100 T. H 2 0 lösen bei 10° 37 T., bei 40° 57 T „ bei 100° 203 T . ; in Alkohol ist Kupfervitriol unlöslich. Man benutzt ihn in der Färberei und im Zeugdruck, in der Galvanoplastik und Galvanostegie, zur Fabrikation von K u p f e r f a r b e n und andern Kupferverbindungen, zum Konservieren von Holz und von Tierbälgen, in der L a n d w i r t s c h a f t zur Vertilgung von Parasiten, in der M'edizin u. a. m. Kupfersulfat, techn., krist., D. A. IV ,. „ Pulver . . . . . . . „ „ feinstes Pulver . „ ,. entwässert . . . 1 kg Mk. 1,70; „ ehem. rein, krist., D. A. IV „ „ ,, feinstes Pulver . . . . . . „ „ ,. ^wasserfrei, feinst.»Pulver*? . . ,, „ ,, mit Alkohol gefällt . „ geschmolzen, in Stängeln „ basisch Kupferammoniumsulfat (Azarin), techn.,1= flüssig™ . „ 'fest . . ,, „ ehem. rein . .
°'o 'o °;o °o 0 o 1 I I I 1 °o ü o % ü
kg Mk. 5 4 , 0 0 „ 78,00 „ „ 110,00 ,. „ 145,00 „ „ 88,00 „ „ 2,25 „ „ 2,85 „ „ 2,90 4,50 „ „ 4,00 ,, „ 40,00 ,. 190,00 „ 260,00 ,.
Kupfervitriol: S. Lob & Co., Leipzig.
10. K u p f e r s u l f i d e ( S c h w e f e l k u p f e r ) . a) K u p f e r s u l f ü r . Cu 2 S. Entsteht beim Verbrennen von Cu in Schwefeldampf. b) K u p f e r s u l f i d . CuS. Durch Fällen von Kupfersalzen mit H 2 S oder Schwefelammonium erhalten. Schwarzer a m o r p h e r Niederschlag. Schwefelkupfer, gefällt, techn., Teigform geschmolzen, granul. oder Pulver „ gefällt, ehem. rein
. . .
11. K u p f e r v i t r i ö'if siehe 9. K u p f e r s u l f a t . 12. K u p f e r w a s s e r = E i s e n s u l f a t siehe unter b i n d u n g e n". Kupferverbindungen: Fuerst Bros. & Co., New York, Nos. 2 u. 4 Stone Street.
°/o kg Mk. 8 8 , 0 0 °/o „ ,, 210,00 1 „ „ 8,00
„Eisenver-
Kupromangan — Laboratoriums-Ausrüstung.
437
K u p r o m a n g a n siehe „ M a n g a n l e g i e r u n g e n". K u p r o s l l l c l u m siehe „S i 1 i c i u m". K u r k u m a (Curkuma) siehe „ P f l a n z e n f a r b s t o f f e".
L. L a b ( K ä l b e r l a b ) . Enzym, das in der Schleimhaut des Labmagens junger Kälber enthalten ist und Milch unter Abscheidung von Kasein zum Gerinnen bringt. Man benutzt Lab zur Bereitung von Käse aus Slissmilch, und zwar verwendet man es teils in fester Form als L a b p u l v e r , teils in flüssiger als L a b e s s e n z. Zur Gewinnung zerschneidet man Kälbermagen und extrahiert sie mit salzsäurehaltigem H 2 0, setzt Leim und Glycerin zu und dunstet im Vakuum bei etwa 40° ein. Auf ähnliche Weise wird auch Labessenz bereitet, doch setzt man ihr noch Konservierungsmittel, wie Alkohol, Borsäure, Kochsalz u. s. w. zu. Der chemische Vorgang bei der Labgewinnung harrt noch der Aufklärung; am günstigsten ist die Wirkung bei einer Temperatur zwischen 35 und 40°. Lab-Extrakt in Flaschen
Mk. 0,h0, 1,00 und ¿,00
Labpulver „ W i t t e " ( 1 : 3 0 0 0 0 0 ) .
.
.
.
H Mk. 4,'?0;
1 kg Mk. 40,00
Lab (Kälberlab):
C h e m . W e r k e v o r m . Dr. H e i n r i c l i B y k , B e r l i n N W .
Lab-Apparate: F. H . Meyer, M a s c h i n e n f a b r i k ,
Hannover-IIainholz.
Laboratoriums-AusrUstung. A b z u g s r a u m (Digestorium) aus Schmiedeeisen, auf eisernem Gestell, 3 Seiten Glas, vorn Schiebefenster mit Gegengewicht, ganze Höhe einschliesslich Dach 2 m, Tischhöhe 7 0 cm, Tischfläche 7 5 X 60 cm. Kompl. ohne Glas
Mk. 150,00
''CYD^Cfù^C
Olarmbruitn, Quilitz $ Co., Berlin C., Rosenthalerstr. 40. O n Einrichtungen u. Ergänzungen chemisch. Laboratorien. Verpackgläser aller Art für die otaemi8che Industrie.
ï
nett! E l e k t r i s c h m m heizbare Kocher-, Öfen, Trockenschränke, Sandbäder u. s. w. ~ NEUE PROSPEKTE. ^
Kupromangan — Laboratoriums-Ausrüstung.
437
K u p r o m a n g a n siehe „ M a n g a n l e g i e r u n g e n". K u p r o s l l l c l u m siehe „S i 1 i c i u m". K u r k u m a (Curkuma) siehe „ P f l a n z e n f a r b s t o f f e".
L. L a b ( K ä l b e r l a b ) . Enzym, das in der Schleimhaut des Labmagens junger Kälber enthalten ist und Milch unter Abscheidung von Kasein zum Gerinnen bringt. Man benutzt Lab zur Bereitung von Käse aus Slissmilch, und zwar verwendet man es teils in fester Form als L a b p u l v e r , teils in flüssiger als L a b e s s e n z. Zur Gewinnung zerschneidet man Kälbermagen und extrahiert sie mit salzsäurehaltigem H 2 0, setzt Leim und Glycerin zu und dunstet im Vakuum bei etwa 40° ein. Auf ähnliche Weise wird auch Labessenz bereitet, doch setzt man ihr noch Konservierungsmittel, wie Alkohol, Borsäure, Kochsalz u. s. w. zu. Der chemische Vorgang bei der Labgewinnung harrt noch der Aufklärung; am günstigsten ist die Wirkung bei einer Temperatur zwischen 35 und 40°. Lab-Extrakt in Flaschen
Mk. 0,h0, 1,00 und ¿,00
Labpulver „ W i t t e " ( 1 : 3 0 0 0 0 0 ) .
.
.
.
H Mk. 4,'?0;
1 kg Mk. 40,00
Lab (Kälberlab):
C h e m . W e r k e v o r m . Dr. H e i n r i c l i B y k , B e r l i n N W .
Lab-Apparate: F. H . Meyer, M a s c h i n e n f a b r i k ,
Hannover-IIainholz.
Laboratoriums-AusrUstung. A b z u g s r a u m (Digestorium) aus Schmiedeeisen, auf eisernem Gestell, 3 Seiten Glas, vorn Schiebefenster mit Gegengewicht, ganze Höhe einschliesslich Dach 2 m, Tischhöhe 7 0 cm, Tischfläche 7 5 X 60 cm. Kompl. ohne Glas
Mk. 150,00
''CYD^Cfù^C
Olarmbruitn, Quilitz $ Co., Berlin C., Rosenthalerstr. 40. O n Einrichtungen u. Ergänzungen chemisch. Laboratorien. Verpackgläser aller Art für die otaemi8che Industrie.
ï
nett! E l e k t r i s c h m m heizbare Kocher-, Öfen, Trockenschränke, Sandbäder u. s. w. ~ NEUE PROSPEKTE. ^
Lac-Dye — Lacke.
438
A b z u g s r a u m für chemische Laboratorien nach K r a u s e , nur aus Kacheln, Glas und Eisen bestehend, mit bequemer Verschlussvorrichtung. Kompl Mk. 480,00 L a b o r a t o r i u m s t i s c h , Länge 1,75 m, Höhe 0,90 m, Breite 0,80 m, mit zwei Schränken und zwei Schubladen, sowie aufgesetztem Reagenciengestell, gestrichen und gewachst. Kompl. mit Platte aus Magnesit . „ 180,00 E x p e r i m e n t i e r t i s c h e für Laboratorien, verschiedener Konstruktion, mit Gas-, Wasser-, Saugluft-Leitungen, je nach Grösse und Ausstattung Mk. 400,00—700,00 und mehr. A u s g u s s b e c k e n von glasiertem Steinzeug, je nach Konstruktion, Form und Grösse Stück Mk. 1 4 , 0 0 - 3 1 , 0 0 A b z u g s r o h r e n von Steinzeug für Digestorien. Preis je nach Grösse.
Andere Ausrüstungsgegenstände für Laboratorien treffenden Schlagwörtern zu finden. Lieferanten für Laboratoriums-Ausrüstung: Glasfabrik SophienhUtte Bock & Fischer, Ilmenau i. Thür.
Laboratoriums-Mühlen: Fried.
Krupp
Aktiengesellschaft
Grusonwerk,
sind
unter den
be-
| Leppin & Masche, Berlin SO., Engelufer 17. I Georg Schmidt & v. d. Eitz, Schmiedefeld i. Thür. I C. T. Speyerer & Co., Berlin SW., Hafenplatz 4. Magdeburg-Buckau.
Laboratoriums-Zentrifugen:
Gebr. Heine, Viersen, Rheinland.
Ausgussbecken u. s. w. aus Steinzeug: Deutsche
Steinzeugwarenfabrik,
Friedrichsf^ld
(Baden).
L a c - D y e siehe „ T i e r i s c h e Farbstoffe". L a c k e . Allgemeines siehe im Artikel „ F i r n i s s e " ; hier seien im besondern die f e i t t e n Lackfirnisse behandelt. E s gehören dazu die im besondern Artikel erörterten L e i n ö l f i r n i s s e (s. d.) sowie die f e t t e n Lacke. Letztere, die man auch als ö l l a c k f i r n i s s e bezeichnet, bestehen aus Lösungen von Harzen in fetten, und zwar t r o c k n e n d e n ö l e n . Das wichtigste Harz für die' Lackfabrikation ist der K o p a l (s. d.). Dieser, wie andere Harze, müssen zuerst geschmolzen werden, was in Schmelzgefässen aus Kupfer oder Steinzeug geschieht, und zwar entweder über freiem Feuer oder besser mittels überhitzten Dampfes. Man erhitzt den Kopal auf etwa 350°, bis % seines Gewichts (Kopalöl) abdestilliert ist; vielfach wird auch nur bis zu einer viel geringeren Temperatur erwärmt. Dann lässt man das ebenfalls vorgewärmte Lösungsmittel zufliessen, und zwar seltner reines Leinöl, meistens fertigen L e i n ö l f i r n i s (s. d.). Als Zusatz und teilweiser Ersatz des Kopals wird B e r n s t e i n angewandt. Die gewonnenen Lacke werden meistens noch filtriert, wozu man sich eines Trichters mit Baumwollpfropfen oder eines besonders konstruierten Lackfilters bedient. Teilweise werden die fetten Lacke auch unter Zusatz von Terpentinöl hergestellt und nähern sich dann mehr den flüchtigen F i r n i s s e n (s. d.). Die billigen H a r z ö l f i r n i s s e sind Lösungen von Kopal, Bernstein, Kolophonium u. s. w. in H a r z ö l e n (s. d.). Lacke für alle Industriezweige: Wilh. Antony, Trier a. M., Schündorferstr. 29. Chemische Fabrik bei Karlsruhe, G. m. b. H., Rüppurr (Baden).
Frischauer & Co., Bergwerksbesitzer u." Fabrik ehem. Produkte, Wien VI/1. Hermann Jentzsch, Leipzig-Sellerhausen. Windhövel & Hofer, Rittershausen-Barmen.
Chemische Fabrik
Dr. Eugen Sehaal, Feuerbach
Stuttgart. Ester für Lackfabriken, Hartharz, harzsaures Mangan, harzsaures Blei, Siccativ-Extrakt in Stücken, Slccatlv flüssig Terpentin.
Lackfarben —
489
Lampen.
L a c k f a r b e n (Farblacke). Mischungen oder chemische Verbindungen von Farbstoffen mit weissen, leicht zerteilbaren Mineralsubstanzen. Sie werden durch Fällung organischer Farbstoffe mit Gips, Schwerspat, Ton (gebrannt oder ungebrannt), Tonerdehydrat, Zinnoxydhydrat u. s. w. erhalten. Zur Darstellung der Lackfarben dienen Pflanzenfarbstpffe, tierische Farbstoffe sowie Teerfarbstoffe. Aus letzteren gewinnt man Lackfarben übrigens auch unter Verwendung eines o r g a n i s c h e n Bindemittels, nämlich deT S t ä r k e . Je nach der Wahl des farbstoffaufnehmenden Körpers lassen sich aus einem Farbstoff verschieden gefärbte Lackfarben darstellen. Die Lackfarben sind durchsichtig (lasierend) und zeigen ihr Feuer nur in dünnen Aufträgen; man benutzt sie als Wasser- und Ölfarben. Im allgemeinen ist ihre Haltbarkeit nur beschränkt. Lackfarben: Ohemische Fabrik bei Karlsruhe, G. m, b. H., Rüppurr (Baden). Frischauer & Co., Bergwerksbesitzer u. Fabrik ehem. Produkte, Wien VI/1.
Hirsch & Merzenich, Farbwerke m. b. II., Grenzhausen.
L a c k - L a c k (Lac-Dye) siehe „ T i e r i s c h e F a r b s t o f f e". L a c k m u s siehe „P f 1 a n z e n f a r b s t o f f e " und „ I n d i k a t o r s n". Lactarln:
C. Wunderlich, Chem. Fabrik, Ulm a. D.
L a c t o p h e n l n siehe „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e". Lagermetalle. Legierungen zur Herstellung von Lagern für bewegte Maschinenteile. Sie müssen mit grosser Widerstandsfähigkeit gegen starken Druck eine möglichst geringe Reibung verbinden. Man unterscheidet Lagermetalle, die aus einer Kupfer-Zinnlegierung mit geringem Zinkgehalt bestehen, und solche, die neben Antimon und Blei wenig Kupfer und Zinn enthalten. Die ersteren werden R o t g u s s oder M a s c h i n e n b r o n z e genannt (siehe unter „ B r o n z e n" und „K u p f e r 1-e g i e r u n g e n"); die letzteren heissen W e i s s m e t a l l oder A n t i f r i k t i o n s m e t a l l (siehe unter „A n t i m o n l e g i e r u n g e n"). Rotgusslagermetalle enthalten etwa 82—89 % Cu und 11—18% Sn; durch entsprechende Zusätze von Sn und Zn kann man dem Rotguss eine bestimmte Härte und Dehnbarkeit geben. Kommt es auf Härte und Festigkeit an, so müssen stets derartige kupferreiche Lagermetalle gewählt werden. So besteht ein bewährtes Rotgusslagermetall für Lokomotiv-Treibachsen aus 89 % Cu, 7,8 % Zn, 2,4 % Sn und 0,8 % Fe, ein anderes aus 85,3 % Cu, 2,0 % Zn und 12,7 °/o Sn, ein drittes aus 73,5 °/o Cu, 9,0 ®/0 Zn, 9,5 °/0 Sn, 7,5 °/0 Pb undj0,5 °/0 Fe Weissgusslagermetalle sind leichter giessbar als die an Cu reichen; auch greifen sie wegen ihrer geringeren Härte die Zapfen und Wellen weniger an. Trotzdem ist ihre Haltbarkeit bei richtig gewählter Zusammensetzung nicht viel geringer; nur einer Erhitzung des Acnsenlagers (bei mangelhafter Schmierung) widerstehen sie weniger. Eisenbahn-Lagermetalle bestehen z. B. aus 80 % Sn, 12 % Sb und 8 % Cu, andere aus 14 % Sn, 80 % Sb, 5 % Cu und 1 % Ni, wieder andere Lagermetalle aus 42 % Sn, 16 % Sb und 42 % Pb oder aus 12 % Sn, 20 % Sb, 8 % Cu und 60 % Pb. Früher nahm man an, dass die Qualität der Weissguss-Lagerinetalle um so schlechter sei, je höher das sp. G., welches nach dieser Richtung vom Pb-Gehalt beeinflusst wird, doch werden neuerdings die sehr bleireichen Weissmetalle bevorzugt; beispielsweise soll das G l y c o - L a g e r m e t a l l mit über 70 % Pb (sp. G. 10,002; Sch. P. 240°) vorzügliche Eigenschaften besitzen. Lagermetalle: Bleiindustrie-Aktiengesellschaft Lindig, Freiberg i. S.
vorm.
Jung
& ] F. H. Meyer, | holz.
Maschinenfabrik,
Hannover-Hain-
Lakritzen-Präparate:
Alfred Habbicht,
Niedersedlitz-Dresden.
Lampen. S p i r i t u s l a m p e von Glas, mit aufgeschliffener K a p p e , Dochthalter und D o c h t : Inhalt 60 100 150 200 250 ccm. O h n e T u b u s . . Stück 0,60 0,70 0,85 1,00 1 , 1 5 Mk. Mit T u b u s u n d Stopfen 0,90 1,05 1,30 1,50 1,65 „
440
Lampen.
S p i r i t u s - B u n s e n b r e n n e r nach B a r t h e l , kompl. mit Behälter Schlauch ohne Gestell Dazu eisernes Gestell : S p i r i t u s - B r e n n e r nach B a r t h e l mit Reguliervorrichtung L a m p e n nach B e r z e l i u s auf Stativ mit Messingstab, eisernem Schornstein: A. Auf Eisenfuss B. A u f Holzfuss C. Auf Porzellanplatte . . . D i e s e l b e n , die Lampe drehbar: A. Auf Eisenfuss B. A u f Holzfuss C. A u f Porzellanplattc
und Mk. 1 8 , 0 0
„
2,00
„
8,50
zwei Ringen und Stück
11,00
11,00 13,00
.
„ „ „
G a s l a m p e n (Bunsenbrenner) siehe unter „ B r e n n e r " . K a l k l i c h t - L a m p e n n a c h D r u m m o n d in feinster Ausführung, zum Einstellen mit Mikrometerschraube, mit Zahn und Trieb, ohne Reflektor Stück Dazu Reflektoren aus Neusilber, auf Messingstativ, verstellbar „ Kalkzylinder K a l k l i c h t - L a m p e , bestehend aus Gebläselampe mit heisser Luft und Gaszuführung, und Vorrichtung für K a l k - oder Magnesialicht, horizontal und vertikal verstellbar Stück
11,50 11,50 13,50
„ „ „
65,00 35,00 0,60
•20,00
L e u c h t g a s - S a u e r s t o f f l a m p e nach L i n n e m a n n , zur Erzeugung von Z i r k o n l i c h t (auch für Knallgas geeignet) zur Beleuchtung sowie als starke Wärmequelle zu Schmelzoperationen, auf Stativ, zum Hbch- und Niedrigstellen sowie nach allen Richtungen verstellbar . . . . Stück „ 80,00 D i e s e l b e auf eisernem Fuss mit beschränkter Höherstellung, aber beweglichen Gaszuflussarmen, die Lampe mit Scharnier, um sie als Beleuchtungsund als Schmelzlampe verwenden zu können Stück „ 40,00 D i e s e l b e , einfachste Konstruktion, nur als Beleuchtungslampe in die gangbarsten Skioptikons passend Stück „ 3 1 , 5 0 Dazu Glühkörper: Platinteller, in Stiel eingeschraubt, zur Aufnahme der Zirkon- oder Magnesiascheibchen: Durchm. . . . 10 15 mm, Stück . . . . 7,00 8 , 0 0 Mk. 10 Scheibchen aus Magnesia: Durchm 15 mm. . 0,50 0 , 7 5 Mk Stück . 3,50 4,00 Scheibchen aus Zirkonerde: „ Stück Mk. 0,80 Stifte aus Magnesia: Länge 55 mm, Durchm. 5 L e u c h t g a s - S a u e r s t o f f l a m p e n nach W a l z für Zirkonlicht Stück M i k r o s k o p i e r l a m p e n für Zirkonlicht, in vollkommenster Ausführung, mit Trieb für feine Einstellung, vernickelt, mit zwei genau kompensierten Glasstäben (wodurch der Abbesche Kondensator überflüssig wird) mit Zirkonkörper Stück Zirkon-Leuchtkörper nach W . K o c h s M i k r o s k o p i e r l a m p e : Gasglühlichtlampe mit gewöhnlichem Brenner, auf Messingstativ, verstellbar, nebst einer als Sammellinse dienenden Glas kugel von 1 5 0 mm Durchm., die mit HaO oder verd. Kupferoxyd ammoniaklösung gefüllt wird ; mit 2 Reservestrümpfen . . . . Glaskugel in Gestell allein L e u c h t b r e n n e r für Gas mit Speckstein-Schnittbrenner . . . . D i e s e l b e n mit Gasregulierung und Sparflamme D i e s e l b e n mit Speckstein-Argandbrenner, auf schwerem Eisenfuss, mit Zylinderhalter und Gasregulierung, Höhe 1 6 cm Stück D i e s e l b e n zum Hoch- und Niedrigstellen, mit Gasregulierung und Hahn am Schlauchstück, ausziehbar: bis 40 5 0 cm. Stück 7 , 5 0 8 , 5 0 Mk. Dazu: Tonzylinder mit Schlitz oder runder Öffnung Stück
,,
19,00
55,00 3,50
22,00 7,00 1,25 2,85 5,00
0,75
441
Lampenschwarz — Lavendelöl.
Heinersche Amylacetatlampe: mit Hefnerschem Flammenmesser Mk. 38,00 mit Kriissschem Flammenmesser „ 42,00 P o l a r i s a t i o n s - G - a s l a m p e mit Argandbrenner „ 21,00 „ „ Auerbrenner 24,00 P o l a r i s a t i o n s - P e t r o l e u m l a m p e mit Rundbrenner „ 21,00 E l e k t r i s c h e P o l a r i s a t i o n s l a m p e auf verstellbarem Stativ mit 32 kerziger Glühlampe und Abblendungszylinder nebst Schaltdose 27,00 G r u b e n l a m p e n siehe „ S i c h e r h e i t s l a m p e n " . Im übrigen vgl. die Artikel „ B r e n n e r " , „ G a s l a m p e n " und „ G e b l ä s e l a m p e n " .
Polarisationslampen:
Franz Schmidt & Haensch, Berlin S., Prinzessinnenstr. 16.
Spirituslampen:
Glasfabrik Sophienhtitte, Bock & Fischer, Ilmenau i. Thür.
L a m p e n s c h w a r z siehe „R u s s". L a n o l i n siehe „W o 11 f e 11". L a n t h a n u n d L a n t h a n v e r b i n d u n g e n . Das L a n t h a n La, A. G. = 138,3, gehört zu den seltenen Metallen; es findet sich im G a d o 1 i n i t , C e r i t , O r t h i t und namentlich im M o n a z i t . Während das Metall selbst gar keine Bedeutung hat, stellt man das Lanthanoxyd La2Oa neuerdings aus dem Monazit fabrikmässig dar, weil es, bezw. die daraus gewonnenen Salze L a n t h a n k a r b o n a t La 2 (C0 3 )3 + 3 H 2 0, L a n t h a n n i t r a t La(NOs)a + 6 HÜO, Lanthanammoniumnitrat La(N0 3 ) 3 + 2 NH 4 . NO„ + 4 H 2 0, L a n t h a n s u l i f - ' a t La 2 (SO t ) 3 + 9 H 2 0, L a n t h a n k a 1 i u m s u l ' f a t La^SCMa + 3 K 2 S0 4 u. a., für die Herstellung von Gasglühlichtkörpern benutzt werden. Lanthan-Metall in Kugeln, elektrolytisch dargestellt 5! . . . . 1 g Mk. 38,00 „ Pulver " . . . . l g „ 18,00 Lanthanchlorid, ehem. rein H Mk. 50,00; 1 kg „ 400,00 Lanthankarbonat, ehem. rein H „ 50,00; 1 ,, „ 400,00 Lanthannitrat, ehem. rein H „ 30,00; t „ „ 250,00 Lanthanoxalat, ehem. rein H . „ 30,00; 1 „ „ 250,00 Lanthanoxyd, ehem. rein H ~ „ 33,00; 1 „ „ 300,00 Lanthanoxydhydrat, gereinigt, Cer-frei 1 „ „ 20,00 ehem. rein H „ 30,00; l „ „ 250,00 Lanthansulfat, ehem. rein H „ 33,00; 1 „ „ 300,00
Lanthan:
Chemische Fabrik Freiberg, Dr. G. P. Drossbacli & Co., Freiberg- i. S.
Lanthan und Lanthanverbindungen:
Fabrik ehem. Präparate Dr. Richard Sthamer, Hamburg.
L a t e n t e W ä r m e siehe ,,W ä r m e , g e b u n d e n e". L a t s c h e n k l e f e r ö l siehe „ K i e f e r n a d e l ö 1". L a u b g r l l n siehe „ C h r o m f a r b e n". L a v e n d e l ö l . Ätherisches ö l der Blüten (oder auch der ganzen Pflanze) des L a v e n d e l s Lavandula officinalis {Lavandula vera), durch Destillation mit HÜO gewonnen. Die feinste Sorte stellt man in England aus kultivierten Blüten her. Farbloses oder schwach gelbliches, eigenartig angenehm riechendes, brennend gewürzig schmeckendes äther. ö l vom sp. G. (bei 15°) 0,880—0,890. S. P .186—192°; O. D. — 4° bis 9°. Bekannte Bestandteile sind das L i n a l o o l , L i n a l y l a c e t a t , G e r a n i o l und C i n e o 1. An der Luft und am Licht verharzt es sehr leicht; man benutzt es zu kosmetischen Zwecken sowie als Zusatz zu äusserlichen Arzneimitteln. Viel geringwertiger ist das aus Lavandula spica gewonnene S p i k ö l vom sp. G. 0,851—0,881, kampferähnlichem Geruch und strengem Geschmack. Es dient zum Verdünnen und Auftragen der Einbrennfarben in der Porzellanund Glasmalerei, zu Firnissen, auch wohl als Arzneimittel sowie zum Verfälschen von echtem Lavendelöl. Lavendelöl, fein „ extrafein „ Quintessenz D. A. IV .
.
.
.
. . .
. . .
1 kg Mk. 9,50 1 „ „ 12,00 1 „ „ 14,50
442
Lävulose
Ledersurrogate.
Lavendelöl, Montblanc i®ngl. Mitcham echt Spiköl, fein
. . . .
. . . .
1 kg Mk. 17,00 1 „ „ 75,00 1 „ „ 6,00
L ä v u l o s e siehe „ F r u c h t z u c k e r". Lebertran siehe „ T r a n e". L e b l a n c - P r o z e s s siehe „S o d a". Leder. Über die Lederbereitung siehe die Artikel „ G e r b e r e i " , „ L o h g e r b e r e i", „M i n e r a 1 g e r b e r e i" und „Sämischgerb e r e i". Von lohgarem Leder unterscheidet man S o h l l e d e r , S a t t l e r l e d e r ( R i e m e n l e d e r , G e s c h i r r l e d e r u. s. w.) und O b e r l e d e r . Von den Hauptsorten Sohl- und Oberleder ist ersteres dick und fest, letzteres weich und sehr geschmeidig. Besondere Sorten von Oberleder sind noch das C h a g r i n l e d e r , J u c h t e n l e d e r , Dänisches L e d e r und S a f f i a n ( M a r o q u i n ) . Mittels der Mineralgerberei gewinnt man das G l a c é - oder K a l b k i d l e d e r , mittels der Sämischgerberei das W a s c h l e d e r oder W i l d l e d e r . Interesse erregen die D r e h e r sehen Verfahren zur gleichzeitigen LederGerbung und -Färbung mit T i t a n s ä u r e bezw. T i t a n s a l z e n . Nach diesen durch D. R. P. 126 598, 139 059, 139 060 und 140 193 geschützten Verfahren behandelt man die Haut abwechselnd mit Titansalzlösungen und Gerbstofflösungen, wobei man den letzteren Farbeextrakte zusetzt, oder man färbt mit Titansalzen und Beizenfarbstoffen, wobei der Zusatz verschiedener Hilfssalze den Prozess unterstützt. Weiteres Uber Lederfärbung ist im Artikel „M i n e r a 1 g e r b e r e i" erwähnt. Vgl. auch den Artikel „ L e d e r s u r r o g a t e". Lederfett siehe „ D e g r a s". Lederlelm. Über die Darstellung siehe den Artikel „L e i in", dessen beste Sorte der reine Lederleim ist. Reiner Lederleim, je nach Qualität u. Reinheit (ab Versandstation) °/o kg Mk. 100—120
Lederleim:
Gebr. Garve, Fabrik fett- und säurefreier Leder- I Steinhäuser & Petri, Lederleimfabrik, Offenbach leime, Neusalz a. O. a. M. Leimfabrik, Brechelshof i. Schles. I Tillmann Schneider, Leimfabrik, Siegen, WeBtf.
Einrichtung von Lederleimfabriken:
J. L. C. Eckelt, Berlin N. 20.
Ledermehl. Allgemeines über die Gewinnung, Zusammensetzung etc. sieihe „ D ü n g e m i t t e l , k ü n s t l i c h e". Ledermehl, bei Waggonladung
.
Ledermehl:
°/o kg Mk. 9,00
Adolf ThSl, Hannover. Fried.
Einrichtungen für Ledermehlfabriken: Krupp
Aktiengesellschaft
GruBonwerk,
Magdeburg-Buckau.
Ledersurrogate. Als Ersatz des Leders benutzt man verschiedene Kunstprodukte, die die Bezeichnung L e d e r p a p i e r , Ledertuch, L e d e r i m i t a t i o n , K u n s t l e d e r , cuirfactice, B r a u n h o l z p a p i e r u. s. w. führen. Zur Herstellung verfährt man häufig so, dass man Lederabfälle zerfasert und dann in derselben Weise wie bei der Papiererzeugung auf nassem Wege daraus Lederpappe herstellt. Geweben verleiht man lederähnliche Eigenschaften, indem man sie mit Kleister und dann mit gefärbtem Firnis mehrmals überstreicht, trocknet, poliert und schliesslich mit Kopallack überzieht. In andern Fällen tränkt man Gewebe (aus Leinen, Baumwolle, Wolle) oder Pappe, Papier u. s. w. mit Kautschuklösung oder mit Leimlösung; in letzterem Falle gerbt man die Leimschicht nachträglich mit essigsaurer Tonerde oder Kaliumbichromat oder schliesslich mit vegetabilischen Gerbextrakten. Gesondert behandelt ist das L i n o l e u m (s. d.), das eines der verbreitetsten Ledersurrogate ist. Nach dem D. R. P. 140424 werden zur Herstellung von Kunstleder enthaarte Fellabfälle bis zum beginnenden Zerfall in Kalkwasser eingeweicht, gründlich mit H 2 0 gewaschen, im Zerreiber zerfasert und nun einem ZnSO«Bade ausgesetzt, worauf man im Vakuum bei höchstens 70° C. oder in einem
Legierungen — Leim.
443
warmen Luftstrom unter gleichzeitig ausgeübter, allmählich starker werdender Pressung trocknet. Legierungen. Im einzelnen siehe „ A l u m i n i u m l e g i e r u n g e n " , „ A n t i m o n l e g i e r u n g e n " , „ E i s e n l e g i e r u n g e n " u. s. w., weiter auch „ B r o n z e n". Leicht schmelzbare Legierungen im besonderen siehe unter „ K a d m i u m l e g i e r u n g e n " und „W i s m u 11 e g i e r u n g e n" sowie auch unter „ L ö t e n". Legierungen: Bleiindustrie-Aktiengesellschaft
vorm.
Jung
& Lindig, Freiberg i. S.
Lehranstalten siehe „ C h e m i k e r , A u s b i l d u n g " . Lelm. Die leimgebenden Stoffe bilden im tierischen Organismus die Knorpelsubstanz der Knochen, Sehnen, Häute u. s. w.; aus diesen leimgebenden Stoffen erhält man den Leim durch anhaltendes Kochen mit H 2 0, indem hierbei das leimgebende Gewebe aufquillt und sich allmählich löst. Beim Erkalten bilden diese Lösungen eine stark klebrige elastische Gallerte, die sich nach dem Austrocknen als horniger, fester, durchscheinender Körper darstellt. Der Leim löst sich nicht in kaltem, wohl aber in heissem HsO. Die Ausgangsmaterialien der Leimfabrikation sind Häute und Leder, weiter Knochen, Fischschuppen, Hausenblase u. s. w. I. L e d e r l e i m ( H a u t l e i m). Am wichtigsten ist die Leimbereitung aus Häuten oder Leder; man verwendet dazu Felle aller möglichen Tiere, weiter Gerbereiabfälle, geeignete Abfallstoffe von Schlächtereien, Abdeckereien u. s. w. Die Rohstoffe sollen möglichst frisch sein; sie werden von Blut und Fleischresten erst durch Waschen und dann durch Behandeln mit Kalkmilch befreit. In der Kalkmilch bleiben sie je nach den Umständen bis zu 3 Wochen und müssen dann durch sorgfältiges Waschen, durch wässerige Lösungen von schwefliger Säure oder durch Einlegen in andere Sauerbäder (z. B. gebrauchte Lohbrühe) von jeder Spur Kalk befreit werden, da dieser' sonst das Produkt schädigt. Zuweilen ersetzt man das Kalken gänzlich durch Behandeln mit S0 2 ; wird solche nicht angewendet, so bleicht man nachträglich mit Chlorkalk. Das so gewonnene Leimgut wird nach abermaligem sorgfältigem Waschen mit einer nicht zu grossen Menge HsO gekocht, doch nimmt man dieses „Ausschmelzen" kaum mehr über freiem Feuer vor, sondern bewirkt es durch direkten oder indirekten Dampf, wobei jedoch dann der Druck nicht über 1,5 Atm. betragen soll. Ganz ohne Anwendung von HsO, nur mit Dampf, erhält man den sehr guten D a m p f 1 e i m. Da das Produkt um so besser ist, bei je niedrigerer Temperatur die Leimgewinnung erfolgt, so arbeitet man neuerdings vielfach in Vakuumapparaten. Während das extrahierte Leimgut als Düngemittel dient, verarbeitet man die gewonnene Leimbrühe (mit 10—20 % Leim) weiter, indem man sie durch Stehenlassen und dann durch Filtrieren klärt, auch nach Bedarf durch Knochenkohle entfärbt. Andere Klärungsmittel, z. B. Alaun, beeinträchtigen die Klebkraft, weshalb häufig trüber und gefärbter Lefm dem klaren, weissen vorgezogen wird. Die fertige Leimbriihe wird noch warm in Tröge oder sogleich in Formen gegossen. Wählt man Tröge, so muss man später den erstarrten Leimblock noch in Scheiben zerschneiden. Die auf die eine oder andere Weise erhaltenen Gallertscheiben werden in kleinere Tafeln zerschnitten und dann in luftigen Trockenräumen bei mässiger Temperatur getrocknet. II. K n o c h e n l e i m . Die Leimfabrikation aus Knochen wird nach zwei verschiedenen Verfahren gehandhabt; sie ist meistens mit der Darstellung von Knochenmehl oder der von P h o s p h o r (s. d.) verbunden. Entweder löst man die Mineralbestandteile der Knochen (nach der Entfettung) mit HCl und verarbeitet die zurückbleibenden durchscheinenden Knochenknorpel, indem man sie wäscht, mit Kalkwasser neutralisiert, wieder wäscht und dann in der oben für Lederleim beschriebenen Weise auf Leim verkocht. Oder man benutzt entfettete (vgl. unter „K n o c h e n f e 11"), aber nicht von den Mineralbestandteilen befreite Knochen, indem man sie zur leichteren Entleimung und Zerkleinerung trocken dämpft, durch Drehen in Trommeln von anhängenden Schmutzbestandteilen befreit und in K n o c h e n b r e c h e r n (s. d.) zu Knochenschrot zerkleinert. Letzteres wird mehrmals mit H>0 und
444
Leim.
gespanntem Wasserdampf ausgekocht, worauf man die erhaltene dünne Leimbrühe im Vakuum eindampft, durch Einleiten von SO2 entfärbt und dann in der oben beschriebenen Weise weiter verarbeitet. Die nach der zweiten Methode gewonnenen Leime sind weniger wertvoll, weil der notwendige, sehr lange Kochprozess Zersetzungen des die Klebkraft bedingenden G l u t i n s veranlasst. Entleimungsapparate (Leimdämpfer) für die Knochenleimfabrikation sind verschiedene konstruiert worden; meistens sind 2 Dämpfapparate vereinigt, die dann eine Ttontinuierliche Fabrikation ermöglichen. Erwähnt sei, dass man neuerdings der Herstellung von L e i m p u l v e r grosses Interesse zuwendet und dass für diesen Zweck verschiedene Fabrikationsmethoden in Anwendung stehen. III. F i s c h 1 e i m. Aus Schuppen und Häuten von Fischen, auch aus Köpfen und Gräten der Dorsche (Abfällen der Stockfischbereitung) durch Be-
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Für
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Fett-Extraktions-Anlagen,
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I Dilti fiolfltfno- u* C°Ues"Gelatines-Fabriken LCIlIPf UUUlllltrt und Fabrikations-Verfahren
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1 Knochen und Leimleder I (D. R. Patent und Auslandspatente
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bei vorzüglichster Qualität der Fabrikate und
unübertroffener
Ausbeute
• Otto Schneider,
liefert
Nürnberg in Bayern
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^IMN^I Burgschmietstrasse 44.
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handeln mit Säure, Waschen, Kalken und Auskochen mit HsO bezw. Dämpfen erhalten. Die übrige Behandlung ist von derjenigen der andern Leimarten nicht verschieden, doch klärt man häufig mit Alaun. Die feinste Art des Fischleims ist die H a u s e n b l a s e , d. h. die gewaschene und getrocknete innere Haut der Schwimmblase vom Hausen oder Stör. Neuerdings verarbeitet man auch W a 1 s p e c k auf Leim. So wird nach dem D. R. P. 131 315 der zerkleinerte Speck durch Pressen im kalten Zustande zum grössten Teil entfettet und der Rückstand dann mit Benzin behandelt. Durch dieses Verfahren gewinnt man zunächst die gesamte Tranmenge, und ferner erhält man das leimartige Bindegewebe in trocknem und völlig entfettetem Zustand, d. h. in einer für die Leimfabrikation ausserordentlich geeigneten Form. IV. F l ü s s i g e r L e i m . Von den vielen Vorschriften seien genannt: 12 T. Leim werden mit 32 T. H»0 sowie mit 2 T. HCl und 3 T . Zinkvitriol
445
Leimfarben — Leinölfirnisse.
10—12 Stunden auf 80—85° C. erwärmt, oder: Zu einer heissen Lösung von je 100 T. Leim und H 2 0 werden 6—12 T. Essigsäure oder ebenso viel rohe Salzsäure zugesetzt. Auch kann man 4 T. Gelatine unter Erwärmen in 4 T. starker Essigsäure lösen, worauf man 1 T. starken Spiritus und etwas Alaun zusetzt. Im übrigen siehe die Artikel „G e 1 a t i n e", „ K n o c h e n l e i m " und „L e d e r 1 e i m". — M a r i n e l e i m ist unter „ K i t t e" behandelt. Gelatineleim, je nach Qualität % kg Mk. 2 6 0 , 0 0 — 1 2 0 , 0 0 Leim Ia °/ 0 kg Mk. 1 1 0 , 0 0
Leim IIa
„
°/ 0 kg Mk. 7 5 , 0 0
nia
°/o „ „ 60,00
Appreturleim .
.
.
.
°/o
„
„
80,00
Leim: Chemische Fabrik Schierstein, Otto & Co., Schierstein a. Rh. Consolidierte Chemische Fabrik, Altenburg S.-A. Bernfeld & Rosenberg, Wien 9/1, Liechtensteinstrasse 21.
Th. Nagel, Nieder-Weistritz P. Schweidnitz (Tafel- nnd Pulverleim). Tillmann Schneider, Leimfabrik, Siegen, Westf. Wilhelmsburger chemische Fabrik Reiherstieg bei Hamburg.
Fabriken zur Herstellung von Leim baut:
J. f;. C. Eckelt, Berlin N. 20.
Leimfarben siehe „ A n s t r i c h f a r b e n". Lein (Flachs) siehe „ P f l a n z e n f a s e r n". Leindotteröl (Dotteröl, deutsches Sesamöl). Aus den Samen des Leindotters Camelina sativa durch Pressen gewonnenes fettes öl. Es ist hellgoldgelb, dem Sesamöl ähnlich, jedoch schwach trocknend, hat schwachen, aber eigentümlichen Geruch und Geschmack. Sp. G. (bei 15°) 0,9252; Erst. P. — 18°. Frisch als Speiseöl verwendbar, im übrigen als Brennöl, der Hauptrnenge nach jedoch zur Seifenfabrikation benutzt. Deutsches Sesamöl „ ,, bei Fass von 1 5 0 kg
1 kg Mk. 0 , 9 5 ;
°/o kg Mk. 8 7 , 0 0 °/o „ „ 83,00
Leinenfärberei. Die Leinenfaser verhält sich den Farbstoffen gegenüber fast in jeder Hinsicht so wie die Baumwollfaser. Es kann deshalb bezüglich der Leinenfärberei auf alles das verwiesen werden, was im Artikel „ B a u m w o l l f ä r b e r e i " und in den dort genannten Verweisen gesagt ist. Bemerkt sei nur, dass für Leinenfärbungen gewöhnlich grössere Echtheit als für Baumwollfärbungen verlangt wird, da die leinenen Zeuge häufiges Waschen aushalten müssen. Leinöl. Fettes öl, das aus dem Samen des Flachses (Leins) Linum usitatissimum durch Pressen oder durch Extraktion gewonnen wird. Presst man in der Kälte, so erhält man ein fast farbloses öl (kaltgeschlagenes Leinöl), das zu Speisezwecken dient. Für fast alle andern Verwendungen presst man den Samen in der Wärme, und zwar 2—3 mal aus; das so erhaltene Ol ist gelb, riecht und schmeckt eigenartig und wird bald dunkelbraun, dickflüssig und ranzig. Häufig bleicht man das öl durch Behandeln mit 30 % iger Eisenvitriollösung oder auch durch Erhitzen mit etwas Kalilauge, worauf KiCräOi und HCl zugesetzt wird. Leinöl ist ein trocknendes Öl vom sp. G. (bei 15°) 0,924—0,938; Jodzahl 133—141; Verseifungszahl 193,7. Im frischen Zustande wird es als Speiseöl, der Hauptmenge nach aber zur Bereitung von Firnissen, den sogenannten L e i n ö l f i r n i s s e n (s. d.), weiter von Buchdruckfarben, Kitten, Wachsleinwand, Schmierseifen u. s. w. benutzt. Preise schwanken; zur Zeit wird ungefähr notiert: Leinöl, verzollt holländ „ zu Speisezwecken raffiniert
•
•
« o kg Mk. 5 4 , 0 0 - 5 5 , 0 0 °/„ „ „ 49,00—50,00 ° o » n 60,00—85,00
Leinöl, gebleicht: Neusser Öl-Raffinerie Jos.
AlfonB van Endert,
Neuss a. Rh.
Einrichtungen für Leinölfabriken: Fried.
Krupp
Aktiengesellschaft
Grusonwerk,
Magdeburg-Buckau.
Extraktionsapparate zur Gewinnung von Leinöl baut: J. L. C. Eckelt, Berlin N. 20.
Leinölfirnisse. Fette Firnisse, die durch Einkochen von Leinöl für sich oder unter Zusatz von Sauerstoff abgebenden Substanzen dargestellt
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Leinölsäure — Letternmetall.
werden. Die Firnisbildung beruht auf der Eigenschaft des Leinöls als eines trocknenden Öles, unter Sauerstoffaufnahme sich zu verdicken und schliesslich einzutrocknen, wobei die vorhandene Linolsäure und Linolensäure in Oxysäuren übergeführt werden. Als bei der Leinölbereitung verwendete Zusätze seien B l e i g l ä t t e , M e n n i g e , B l e i z u c k e r , Manganoxydh y d r a t , B r a u n s t e i n und b o r s a u r e s M a n g a n o x y d u l ( M a n g a n o b o r a t ) genannt; neuerdings kommen die h a r z s a u r e n Metallverbindungen als Trockenmittel immer mehr in Betracht. Vgl. auch den Artikel „S i k k a t i v e ". Das verwendete Leinöl soll möglichst hell und klar, am besten kalt geschlagen sein; man kocht es in Kesseln, und zwar weniger gut über Feuer als mittels indirekten gespannten oder überhitzten Dampfes. Am häufigsten kocht man unter Zusatz von etwa 3 % Bleiglätte, und zwar erhitzt man mehrere Stunden unter Umrühren. Für alle Anstriche, die mit HaS in Berührung kommen können, sind b 1 e i f r e i e Leinölfirnisse besonders wichtig; man stellt sie, wie oben gesagt, unter Benutzung von Manganverbindungen her, und zwar werden 0,25 % Manganoxydhydrat oder 1—2 % Manganoborat beim Einkochen zugesetzt. Die eingekochten Leinölfirnisse werden durch längeres Lagern höherwertig. Die Firnisse trocknen um so schneller, bei je höherer Temperatur das Einkochen erfolgt. Auf k a l t e m Wege erhält man Leinölfirnis so, dass man 20 T. Leinöl mit 1 T. Bleiglätte abreibt und das Ol mehrmals mit klarer basischer Bleiacetatlösung (aus 1 T. Bleizucker, 1 T. Bleiglätte und 5 T. HaO) schüttelt; durch nachheriges Schütteln mit verd. H2SO« wird dem Firnis das Pb entzogen. Neuerdings mehren sich die Stimmen, wonach die kalt gerührten dünnflüssigen Firnisse viele Vorzüge vor den gekochten dicken haben; dies gilt namentlich von England und Amerika, wo man behauptet, dass die Haltbarkeit eines Ölfarbenanstrichs proportional mit dem Gehalt an Farbe (also umgekehrt proportional dem Gehalt an Firnis) steige und dass man einen hohen Farbengehalt natürlich nur mit einem dünnflüssigen, ungekochten Firnis erreichen könne. Auf viele andere Methoden der Firnisbereitung kann hier nicht eingegangen werden; es sei nur erwähnt, dass man Leinölfirnisse auch mittels O z o n s dargestellt hat. Der hohe Preis des Leinöls erklärt es, dass viele Methoden zur Erzeugung von E r s a t z m i t t e l n für Leinölfirnis ausgesonnen worden sind. So soll man nach dem D. R. P. 129 808 Fischöle oder Trane unter RUhren auf — 5 bis —25° abkühlen und den flüssigen Anteil von dem festen abschleudern; die so gewonnene Flüssigkeit soll als Leinölersatz brauchbar sein. Nach den D. R. P. 104 499 und 131 964 unterwirft man Ricinusöl der trocknen Destillation; der hierbei verbleibende gut trocknende Rückstand bildet einen Leinölersatz. Ein anderes Verfahren (D. R. P. 141 258) besteht darin, dass man Fichtejiharz oder Kolophonium mit konz. H a SO t erhitzt, bis die Mischung nicht mehr schäumt; das Reaktionsprodukt bildet nach dem Verdünnen mit raffiniertem Mineralöl (z. B. Leuchtöl) einen1 Ersatz für Leinöl. Nach dem Amer. Pat. 729 838 rührt man Kreosotöl oder Teeröl zunächst mit etwas festem Alkali durch, lässt absetzen, zieht den Bodensatz ab, wäscht die öle anhaltend mit Wasser, entfernt dieses, bläst trockne Pressluft ein, versetzt das öl mit PbO und vermischt es endlich mit Kottbnöl oder einem andern Pflanzenöj. Vgl. auch den Artikel „ B u c h d r u c k f i r n i s s e". Leinölfirnis, rein, dopp. gekocht
Leinölfirnis:
T. .1. Alberdingk SSbne, Uerdingen, Rheinpr. Beeker & Kirsten, Dresden-A. 9.
% kg Mk. 46,00—60,00 und darüber. | G. Dali, Firnis-Fabrik, Ammendorf b. Halle a. S. |
Lelntylsäure siehe „ ö I s ä u r e". L e i n ö l s a u r e S a l z e siehe unter den betreffenden Metallverbindungen. Leltiragsfählgkelt siehe „ E l e k t r i s c h e Leitungsfähigk e i t". Letternmetall siehe „ A n t i m o n l e g i e r u n g e n " .
Leuchtfarben — Leuchtgas.
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Leuchtfarben. Farben für Anstrich und Dekoration, die im Dunkeln leuchten: sie bestehen aus Sulfureten oder Hydrosulfiiren von alkalischen Erden. Die Grundlage der Leuchtfarben bilden die L e u c h t s t e i n e , wie Schwefelbaryum, Schwefelstrontium und S c h w e i e l c a l c i u m . So erhält man einen Leuchtstein, welcher nach der Bestrahlung im Sonnenlicht orangerot phosphoresziert, dadurch, dass man eine Mischung von 5 T. künstlich bereitetem Baryumsulfat und 1 T. Holzkohle erst 30 Minuten über der Gaslampe und dann 10 Minuten über dem Gebläse glüht. Auf ähnliche Weise erhält man blau, violett, grün oder rötlich phosphoreszierende Leuchtsteine, je nach dem Ausgangsmaterial und dem Verfahren, aus Strontiumsulfat mit Kohle, aus Strontiumkarbonat mit Schwefel, aus Calciumkarbonat mit Schwefel, aus Calciumkarbonat mit Schwefelantimon u. s. w. Die Darstellung der Leuchtsteine und Leuchtfarben geschieht meistens unter Einhaltung besonderer, von den Fabrikanten geheim gehaltener Versuchsbedingungen. Mit am meisten stellt man Leuchtfarbetn aus A u s t e r n s c h a l e n her: Man reinigt dieselben mit warmem HsO, glüht sie % bis Vi Stunde, zerstösst nach dem Erkalten, entfernt die wertlosen Rindenteile und schüttet das pulverisierte Material schichtenweise abwechselnd mit Schwefelschichten in einen Tiegel. Nachdem dann der Tiegeldeckel sorgfältig verkittet ist, erhitzt man den Tiegel etwa 1 Stunde zu starkem Glühen. Erst nach dem Erkalten öffnet man den Tiegel und reibt das entstandene weisse Pulver mit Leinöl oder Leinölfirnis, event. auch mit Gummiwasser an. Die Intensität der Leuchtwirkung ( P h o s p h o r e s z e n z ) scheint von der Gegenwart geringfügiger Verunreinigungen abzuhängen, denn aus reinem CaC0 3 mit S erhält man viel schwächer leuchtende Farben als aus Austernschalen, die ausser dem CaCOs noch mancherlei Beimengungen enthalten. Die Leuchtsteine selbst zersetzen sich an der Luft bald; nur durch Anreiben mit Firnis oder aber, bei den mit Gummiwasser angemachten Leuchtfarben, durch «Jberlackieren kann man haltbare, d. h. längere Zeit phosphoreszierende Anstriche erzielen. Leuchtfarbe, je nach dem Verwendungszweck und der Qualität 1 kg Mk. 2,00—7,00
Leuchtgas. Hier ist darunter ausschliesslich S t e i n k o h l e n g a s verstanden, während A c e t y l e n , Alkohol-Hydrokarbongas, Luf t g a s,"ÜO-lgas'.und W a s s e r g a s in besonderen Artikeln abgehandelt sind Zur Darstellung von Steinkohlengas benutzt man backende, wasserstoffreiche Steinkohlen, die möglichst wenig Schwefel und Mineralbestandteile enthalten. Zur Vergasung (trocknen Destillation) der Kohlen dienen Retorten von kreisförmigem, ovalem oder o-förmigem Querschnitt von 2—3 m Länge und 40—55 cm Durchmesser, die aus feuerfestem Ton hergestellt sind. Das eine Ende der Retorte ist geschlossen, an dem andern (offenen) befindet sich das eiserne Mundstück, welches den Verschlussdeckel und das Aufsteigerohr trägt. Die Retorten liegen wagerecht oder unter 30° geneigt in dem Ofen und werden von aussen durch Koks, Teer oder durch Generatorgas geheizt. Jede Retorte wird mit 100 bis 200 kg Steinkohle beschickt. Vom Mundstück der Retorte entspringt ein vertikales Rohr nach oben, das sich dann wieder nach unten umbiegt und so als Tauchrohr in der trogförmigen Vorlage ( H y d r a u l i k ) endet, welche sich über der ganzen Retortenreihe hinzieht. In der Vorlage verdichtet sich ein grosser Teil des Teers und Ammoniakwassers und stellt so einen Flüssigkeitsverschluss dar, der das Zurücksteigen von Gasen in die Retorten während der Neubeschickung-verhindert. Die Retorten müssen hellrotglühend, fast weissglühend gemacht werden; die Destillation dauert etwa 4—6 Stunden. Als Rückstand verbleibt in den Retorten der G a s k o k s , nach dessen Entfernung die Retorte aufs neue beschickt wird. Der in der Vorlage verdichtete Teer gelangt in die Teerzisternen; durch einen verstellbaren Teerstandschieber wird er von dem in der Vorlage zurückbleibenden Ammoniakwasser getrennt. Die nicht verdicHteten Gase und Dämpfe gelangen von der Vorlage in die K o n d e n s a t o r e n , die das Gas auf 12—15° abzukühlen haben. Um Verstopfungen durch Naphtalin zu vermeiden, muss man die Abkühlung langsam.geschehen lassen; deshalb schickt
448
Leuchtgas.
man die Gase zuerst durch einen Luftkondensator (Luftkühler), der in einer Reihe langer vertikaler eiserner Röhren besteht. Das Gas ist gezwungen, die Röhren des Luftkühlers abwechselnd auf- und abwärts zu durchströmen und gelangt dann noch in einen W a s s e r k ü h l e r , dessen Wandungen von kaltem Wasser bespült werden. Der Luftkondensator steht auf einem mit Scheidewänden versehenen eisernen Kasten, in dem sich die bei der Abkühlung noch weiter verdichteten Produkte (Teer und Ammoniakwasser) absetzen. Weiter passiert das Gas einen sogenannten T e e r s c h e i d e r , der d'en in Form von feinen Tröpfchen noch im Gase vorhandenen Teer zurückhält. Um dem Leuchtgase nun weiter das noch vorhandene Ammoniak zu entziehen, schickt man .es durch den S k r u b b e r , der Koksstücke oder neuerdings meistens hölzerne Stabgitter enthält; in den Skrubber tritt von oben ein feiner Wassersprühregen ein, während das Gas den Apparat von unten durchstreicht. Gewöhnlich sind mehrere Skrubber hintereinander angebracht, oder anstattdessen neuere Waschapparate, die den Zweck der Ammoniakentfernung noch besser erfüllen. Nun folgt die c h e m i s c h e Reinigung des Gases, welche C0 2 , HCN, H2S, CS2 und Rhodanverbindungen aus dem Gase zu entfernen hat. Hierzu gehört die K a l k r e i n i g u n g , d. h. das Gas strömt über flach aufgeschichteten, zu Pulver gelöschten Atzkalk, wodurch C 0 2 und H 2 S gebunden werden; häufig findet eine Kalkreinigung nicht statt, vielmehr macht das Gas sofort die nun folgende E i s e n r e i n i g u n g durch. Zu dieser benutzt man sehr verschiedene Gemische, so die L a m i n g sehe M a s s e , aus gleichen Teilen E i s e n v i t r i o l , g e l ö s c h t e m K a l k und S ä g e m e h l hergestellt. Diese Masse besteht, da sich die Mischungssubstanzen gegenseitig umsetzen, aus Calciumsulfat und Eisenoxydul (welches sclyiell in Eisenoxydhydrat übergeht) sowie überschüssigem Atzkalk. Die Mischung absorbiert NH a , C 0 2 und H2S, indem sich CaC0 3 , (NH 4 ) 2 S0 4 und Fe 2 S 3 bilden; die gesättigte Masse wird durch Einwirkung von Luft regeneriert, indem sich aus dem Fe 2 S 3 unter Abscheidung von S wieder Eisenoxydhydrat bildet, entsprechend der Gleichung: Fe 2 S 3 + 3 0 + 3 H 2 0 = Fe 2 (OH)„ + 3 S. Neuerdings hat man gefunden, dass derartige Massen auch ohne Calciumverbindungen wirksam sind, und man verwendet als Reinigungsmassen nur noch solche, die Eisenoxydhydrat allein enthalten, so z. B. die D e i c k e - M a s s e , durch Kochen gebrauchter schwefelhaltiger Masse mit Eisenspänen und Wiederbelebung des gebildeten Fe 2 S 3 mittels Luft erhalten. Besonders günstig beurteilt wird die L . u x - M a s s e ; sie besteht eigentlich nur aus den Rückständen der Aluminiumhydratdarstellung, welche von dem B a u x i t (d. h. Tonerde-Eisenhydrat) ausgeht: Man erhitzt gemahlenen Bauxit mit Na 2 C0 3 im Flammofen und behandelt die Schmelze mit H 2 0, wobei das Fe als Fe 2 (OH) 6 niedergeschlagen wird. Die Lux-Masse wird mit dem 1%—2 fachen vol. Sägespäne verdünnt. Auch manganoxydhaltige Massen werden zur Gasreinigung benutzt, so der Weldonschlamm von der Chlordarstellung (vgl. unter „C h 1 0 r"). Andere Reinigungsvorschläge müssen hier übergangen werden. Das Leuchtgas, dessen Druck durch vor den Skrubbern eingeschaltete Exhaustoren und Regulatoren auf das gewünschte Mass gebracht ist, wird nun in geeigneten G a s b e h ä l t e r n (s. d.) für den Verbrauch aufbewahrt. Leuchtgas, das zu wenig schwere Kohlenwasserstoffe enthält, hat eine geringe Leuchtkraft; man verbessert seine Eigenschaften in dieser Hinsicht durch die K a r b u r i e r u n g , d. h. man belädt es mit den Dämpfen leichtflüchtiger Kohlenwasserstoffe, wie Benzol, Paraffinöl, Petroläther; auch mit Teerdämpfen oder durch Zuleitung von Ölgas wird das Steinkohlengas karburiert. Über die Nebenprodukte der Leuchtgasfabrikation vgl. die Artikel „ A m m o n i a k", „ G a s w a s s e r", „K o k s", „S t e i n k o h 1 e n t e e r'-' und „ R e t o r t e n g r a p h i t". Gasretorten aus Hartguss
Apparate zur Leuchtgas-Untersuchung:
Mk. 4 2 , 0 0 — 5 2 , 0 0
Apparat zur Bestimmung der CO2 nach O c h e l h ä u s e r . . . Stück Mk. 25,00 Apparat nach H. D r e h s c h m i d t , bestehend aus 4 verschiedenen Pipetten, vollständig mit Platinrohr und Stativ Stück „ 187.50
Leuchtsteine — Linalylacetat.
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Apparat nach j a e g e r zur Leuchtgasanalyse kompl Mk. 63,00 Apparat nach T i e f t r u u k , zur Ammoniakbestimmung fiir die Kontrolle der Skrubbertätigkeit Stück „ 7,00 Apparat (Zehn-Kugelröhre) nach L u n g e zur Benzolbestimmung im Leuchtgas, mit Hahn Stück ,, 4,50 Apparat zur Schwefelbestimmung nach D r e h s c h m i d t kompl. . . ,. 50,00 Apparat zur Cyanbestimmung nach D r e h s c h m i d t . . . Stück „ 2,50 Apparat zur Teerbestimmung nach T i e f t r u u k kompl „ 27,50 Apparat nach S c h i l l i n g , zur Ermittlung d. spez. Gew. v. Leuchtgas Stück ,, 45,00 Andere Apparate siehe unter , , L i c h t m e s s u n g Retortenöfen für Leuchtgas: Tonwerk
Biebrich, Aktien-Gesellschaft, Biebrich a. Rh.
Leuchtgas-Untersuchungsapparate:
Georg Schmidt & v. d. Kitz, Schmiedefeld i. Thür.
L e u c h t s t e i n e siehe „ L e u c h t f a r b e n". L e u c h t s t o f f e (Leuchtmaterialien) siehe unter „B e n z i n", „Gasolin", „ K e r z e n " , „ L e u c h t g a s " , „ O l g a s " , „ P a r a f f i n " , „Petro1 e u m " , „ S t e a r i n " und ,,W a s s e r g a s " . Vgl. a u c h d i e Artikel ,,G a s g 1 ü h 1 i c h t" und „ L i c h t m e s s u n g". L e v i a t h a n siehe unter „ B l e i c h e n". L i c h t e s i e h e „K e r z e n " . L i c h t m e s s u n g : (Photometrie). P h o t o m e t e r nach B n n s e n zur bequemen Beobachtung des Diaphragmas eingerichtet, auf einem Metallschlitten verschiebbar, mit Skala zum direkten Ablesen der Lichtstärken, Träger für 1 Normallicht, einschliesslich Regulieruhr . Mk. 180,00 Dazu Libelle und Stellschrauben nach B u n s e n mehr . . . „ 12,00 Dasselbe o h n e Regulieruhr 50,00 P h o t o m e t e r nach L e o n h. W e b e r , mit L u m m e r - B r o d h u n scher Prismenkombination und mit bestimmten Konstanten . ,, 400,00 P o l a r i s a t i o n s p h o t o m e t e r für weisses Licht nach M a r t e n s . Das eigentliche Polarisationsphotometer . . „ 125,00 Stativ für das Photometer, fnit Höhen- und Azimutkreis ,, 108,00 Vorrichtung mit kleiner elektrischer Vergleichslampe (ca. 4 Volt), auf jedes Photometer aufschiebbar „ 100,00 Grosse Präzision sphotometerbank nach Angaben der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt, 250 cm lang mit 3 Wagen; Teilung in mm . . . „ 075,00 Mit einer zweiten Teilung, zur direkten Ablesung v. 1 —100 Kerzen, mehr „ 50,00 P h o t o m e t e r a u f s a t z nach L u m m e r - B r o d h u n zum Aufsetzen auf die Photometerbank, mit Einstellung auf gleiche Helligkeit und gleichen Kontrast 150,00 K l e i n e P h o t o m e t e r b a n k , 150 cm lang; die eine Schiene ist in mm o d e r in Kerzen geteilt . . . . . . „ 275,00 H e f n e r sehe A m y l a c e t a t l a m p e : Mit H e i n e r schem Flammenmesser . . . ,. 38,00 „ K r ü s s schem „ ,, 42,00 ,, 4,50 E n g 1 i s c h e W a 1 r a t k e r z e n 6 Stück — 1 engl. Pfund . . . D e u t s c h e V e r e i n s p a r a f f i n k e r z e n , 10 Stück = 500 g . 3,00 N o r m a l A r g a n d b r e n n e r nach E l s t e r , 3'2 Löcher . . Stück 3,50 Photometer und Polarisationsphotometer: Franz Schmidt & Haensch, Berlin S., Prinzessinnenstr. 16.
L i g r o i n siehe „B e n z i n". L i k ö r e vgl. u n t e r „ S p i r i t u o s e n " . L i m o n e n siehe „T e r p e n e". L l m o n ö l (Zitronenöl) siehe „ A u r a n t i a c e e n ö l e". L i n a l o o l siehe „ A u r a n t i a c e e n ö l e " , R i e c h s t o f f e , künstl i c h e " u n d ,,T e r p e n e " . L i n a l y l a c e t a t siehe „ A u r a n t i a c e e n ö l e " und „ R i e c h s t o f f e , k ü n s t l i c h e". 29
450
Linoleum —
Lithium und
Lithiumverbindungen.
L i n o l e u m . Man versteht darunter ein L e d e r s u r r o g a t (s. d.), zu dessen Herstellung hauptsächlich Kork- und Holzmehl, oxydiertes Leinöl, Erdfarben, Harz, verschiedene Sikkative und Jute verwendet werden. Das .Korkmehl gewinnt man aus den Abfällen der Korkschneidereien unter Zuhilfenahme von Korkbrechern, Schlagkreuzmiihlen, Excelsiormühten und Mahlgängen; ferner kommen als Hilfsapparate der Korkmüllerei Sandsiebe, Magnetapparate (zam Ausscheiden von Eisenteilen) und Sichtmaschinen in Betracht. D a s orydierte Leinöl wird auf einem Mischwalzwerk zunächst zerrissen und dann mit Harz und Trockenrnitteln zu dem sogenannten Z e m e n t gekocht, zu welchem Zwecke Zementkocher verschiedener Konstruktion dienen. Nach dem Verlassen des Zementkochers wird die dickflüssige M a s s e durch zwei glatte Walzen durchgeführt und darauf in Kasten aufgefangen, wo sie zu Kuchen erkaltet. Die Zementkuchen werden nun mit Kork- bezw. Holzmehl und Erdfarben in verschiedenen Mischmaschinen behandelt, deren letzte — den sogenannten W u r s t m a c h e r — das zuvor noch lockere Material nun stark zusammengepresst in Form kleiner Würstchen verlässt. Die Würstchen werden auf Mischwalzwerken platt gedrückt und schliesslich in ein feinkörniges Produkt zerlegt. Die aus dem Mischhause kommende Linoleummasse wird dann in Kalandern unter grossem Druck in der W ä r m e auf die Unterlage von Jute aufgepresst; nach dem Aufpressen und Glätten der Oberfläche werden die Linoleumstreifen, welche man auch als K o r k t e p p i c h e bezeichnet, über eine Kühltrommel geleitet. Die grossen Vorzüge des Linoleums, die in seiner Haltbarkeit, Abhaltung der Kälte des Fussbodens und vor allem in starker Schalldämpfung bestehen, haben ihm eine grosse Verbreitung verschafft. Zum Aufkleben des Linoleums auf Holzboden benutzt man einen frisch bereiteten Kleister aus Roggenmehl und Dextrin mit kochendem W a s s e r . Für Zementboden, Steinfliessen u. s. w. muss man zum Aufkleben des Linoleums einen besonderen Zementkitt verwenden. Um das Linoleum zu konservieren, empfiehlt es sich, dasselbe etwa alle 2 Monate leicht mit Bohnermasse ( W a c h s ) zu behandeln. Einrichtungen für Linoleumfabriken:. Fried.
Krupp
Aktiengesellschaft
Liqueure
Grusonwerk,
Magdelnirg-Hückau.
(Liköre) siehe „ S p i r i t u o s e n " .
Lithium und Lithium Verbindungen.
Lithium. Li. A. G. = 7,03. Silberweisses Leichtmetall, und zwar mit dem sp. G. 0 , 5 9 der leichteste aller festen Körper; Sch. P. 180°. Ist als Metall sowie in seinen Verbindungen dem Na sehr nahestehend; es zersetzt H 2 0 bei gewöhnlicher Temperatur. Oberhalb 200° entzündet es sich an der Luft und verbrennt mit intensivem Glänze. Man gewinnt das Metall durch Elektrolyse von Lithiumchlorid. E s ist ohne jede technische Bedeutung. Lithiumverbindungen. Finden sich als Silikat in geringer Menge in einigen Mineralien, wie dem P e t a I i t , dem L e p i d o 1 i t h und i m S p o d u m e n ; weiter sind sie als Begleiter des Na und K Bestandteile der meisten kochsalzhaltigen Mineralwässer. Von dort gelangen sie auch in den pflanzlichen und tierischen Organismus. Die Lithiumverbindungen, wie das L i t h i u m c h l o r i d LiCl, L i t h i u m b r o m i d LiBr, L i t h i u m k a r b o n a t Li 2 C03, L i t h i u m s u l f a t Li 2 SOi und mehrere andere, finden therapeutische Anwendung; namentlich das Lithiumkarbonat wird wegen seines bedeutenden Lösungsvermögens für Harnsäure gegen Gicht, Harngries, B l a s e n stein u. s. w. benutzt, und zwar teils direkt dosiert, teils in Form der verschiedenen lithiumhaltigen Mineralwässer. Neuerdings findet das Lithiumsalicylat ausgedehntere Verwendung als das Karbonat, da es vom Magen besser vertragen wird. Lithiummetall. . . „ ehem. rein Lithiumacetat . . Lithiumbenzoat Lithiumbiborat . Lithiumbichromat
1 g Mk. 1 „ „ 1 kg 1 1 .. 1 ,. ,.
3,00 10 0 0 16,00 11,00 18,00 22,00
j Lithiumbikarbonat | Lithiumbitartrat . | Lithiumborocitrat Lithiumbromid . Lithiumchlorid Lithiumchromat .
1 kg M k . 1 „ „ 1 ,, ,, 1 .. ,. 1 .. 1 ,. ,,
'¿2,00 22,00 22,00 15,00 15,00 45,00
Lithofracteur — Lohgerberei. Lithiumeitrat, krist. . 1 kg Mk. 11,00 Lithiumnitrat „ pulv. 1 „ 15,00 Lithiumoxalat . Lithiumfluorid . Lithiumoxyd 1 ,. ,. 32,00 Lithiumhippurat 1 „ Lithiumphosphat . . . „ 55,00 Lithiumjodid . . 1 „ Lithiumsalicylat, D. A. IV „ 30,00 Lithiumkarbonat . 1 „ Lithiumsulfat . „ 11,50 „ ehem. Lithiumtartrat . rein, D.'A. IV . . 1 „ „ 13.50 L i t h o f r a c t e u r siehe „ D y n a m i t e " . L i t h o p o n e siehe unter „ Z i n k f a r b e ti".
451 1 kg Mk. 13,00 1 „ „ 30,00 1 V ,. 22,00 „ 45,00 1 „ 11,00 1 „ 16,00 1 18,00 1 r
Löffel.
Von poliertem E i s e n : Länge 12,5 15 17,5 20 cm. Löffel mit Spatelstiel . . . Stück 0,60 0,70 0,80 0,95 Mk. auf beiden Seiten Löffel . . „ 0,95 1,00 1,10 1,25 „ Von H o r n , mit Spatelstiel: L ä n g e . 80 90 105 120 130 145 160 170 185 210 235 260 290 315 mm. lOStck. 1,60 1,75 1,80 2,25 2,50 3,00 3,50 4,00 4,50 5,50 7,50 9,00 11,50 14,00Mk. Von H o r n , Doppellöffel: Länge . . . 15 18 20 23 cm. Stück . . . . 0,40 0,60 0,75 1,00 Mk. Von N e u s i l b e r mit Spatelstiel: Länge . . . . 13 16 17 cm. Stück . . . . 2,50 2,75 3,00 Mk. Von R e i n n i c k e l : Länge . . . . 12 15 18 21 cm. mit Spatelstiel . 0,85 1,10 1.50 1,85 Mk. Doppellöffel . . 1,00 1,30 1,80 2,20 Von G l a s , mit geschliffenen K a n t e n : Teelöffelgrösse . . Stück Mk. 0,40 I Esslöffelgrösse . . . Stück Mk. 0,75 Kinderlöffelgrösse . „ „ 0,50 | Schöpflöffel. Stück Mk. 1,25—1,50 Von G l a s , vor der Lampe geblasen : Mk. 2,00 10 Stück Von P o r z e l l a n mit Spatelstiel: 48 cm. Länge . . . . 10 12 14,5 16 20 22 28 3,50 Mk. Stück . . . . 0,25 0,30 0,40 0,45 0,65 1,30 0,75 Löffel von H o 1 2 mit kurzem Stiel (Schaufeln) : Ganze Länge ca 17 21 cm. Länge der Schaufeln ca. . . . 10 12,5 „ 10 stück 1,60 2,20 „ D i e s e l b e n mit Aufschrift „Gift" oder anderer Aufschrift Stück mehr Mk. 0,15 Löffel von S i l b e r und von P l a t i n zu Tagespreisen: Fasson pro Stück Mk. 1,00—2,50 Platinlöffel:
G. Siebert, Platinaffinerie und Schmelze, Hanau.
L o h e siehe „ L o h g e r b e r e i " . L o h g e r b e r e l (Rotgerberei). Allgemeines siehe unter „ G e r b e r e i " ; dort ist auch die Vorbereitung der Häute für den Q e r b p r o z e s s erörtert. M a n hat zwei Verfahren der Lohgerberei zu unterscheiden, nämlich d a s ältere Verfahren d e s Einsetzens ¡11 Lohgruben und die Schnellgerberei mittels L o h b r ü h e n , G e r b e x t r a k t e n u. s. w. W a s die zur G e r b u n g benutzten Materialien anlangt, so sei auf die Artikel „ G e r b m a t e r i a 1 i e n " und „ G e r b e x t r a k t e " verwiesen. In Deutschland w u r d e früher die E i c h e n r i n d e zur Bereitung guten L e d e r s wohl am meisten benutzt, und zwar enthält die ä u s s e r e Rindenschicht hauptsächlich den G e r b s t o f f . Zur B e reitung der s o g . „ L o h e " ( G e r b e r 1 o h e) schält man die R i n d e ab, zerkleinert die Rindenstücke gröblich in Lohschneidern oder H ä c k s e l m a s c h i n e n und zerfasert sie dann weiter in D e s i n t e g r a t o r e n (s. d.), Exzelsior - Gerbstoffmühlen (s. unter Gerberei) oder Mühlen verschiedener Konstruktion; auch den Getreidemühlen gleichende Steinmühlen (Mahl29*
452
Lokao — Löslichkeit.
gänge) kommen zur A n w e n d u n g . Andere Rinden, so z. B . d i e ebenf a l l s s e h r viel b e n u t z t e F i c h t e n r i n d e , w e r d e n im w e s e n t l i c h e n auf d i e s e l b e W e i s e z e r k l e i n e r t . — J e t z t d e c k t in d e n m e i s t e n e u r o p ä i s c h e n L ä n d e r n d i e G e r b m a t e r i a l p r o d u k t i o n bei w e i t e m n i c h t m e h r d e n B e d a r f , w e s h a l b m a n a n d e r e G e r b m a t e r i a l i e n importiert, die sich von den b i s h e r i g e n durch h ö h e r e n G e r b s t o f f g e l i a l t und v e r h ä l t n i s m ä s s i g n i e d r i g e r e n P r e i s u n t e r s c h e i d e n . Die a n f ä n g l i c h v e r b r e i t e t e A n s i c h t , d a s s niur mit E i c h e n l o h e g u t e s L e d e r e r z e u g t w e r d e n k ö n n e , h a t s i c h l ä n g s t a l s irrig e r w i e s e n . B e i dem älteren Verfahren der Lohgerberei, d a s man auch als s a u r e G r u b e n g e r b u n g b e z e i c h n e t , w e r d e n d i e B l o s s e n in 3 m t i e f e n , mit Z e m e n t a u s g e k l e i d e t e n G r u b e n a b w e c h s e l n d mit L o h e g e s c h i c h t e t , d a n n m i t H 2 0 o d e r s c h o n g e b r a u c h t e r L o h b r ü h e ü b e r g ö s s e n und s o mehrere M o n a t e liegen g e l a s s e n ; dann lässt man die F l ü s s i g k e i t a b und ersetzt s i e durch stärkere Lohbrühe bezw. man verstärkt sie durch Zusatz frischer Lohe. Der G e r b p r o z e s s m u s s mit g a n z v e r d ü n n t e n G e r b s t o f f l ö s u n g e n b e g o n n e n w e r d e n , und nur a l l m ä h l i c h ist d i e K o n z e n t r a t i o n zu s t e i g e r n ; a n d e r n f a l l s w ü r d e n nur d i e ä u s s e r e n H a u t s c h i c h t e n g e g e r b t und d a s E i n d r i n g e n d e s G e r b s t o f f s in d i e i n n e r e n P a r t i e n v e r h i n d e r t w e r d e n . Ist d i e L o h e e x t r a h i e r t , s o w i r d , w i e s c h o n bemerkt, neue Lohe zugegeben; gleichzeitig v e r s e t z t man die B l o s s e n , d. h. m a n l e g t s i e in u m g e k e h r t e r R e i h e n f o l g e in d i e G r u b e ein, und z w a r s o , d a s s d i e v o r h e r o b e n befindlichen N a r b e n s e i t e n jetzt nach unten g e k e h r t sind. D a s V e r s e t z e n m u s s s o o f t w i e d e r h o l t w e r d e n , b i s d a s L e d e r g a r ist, w a s man an der g l e i c h m ä s s i g dunklen F a r b e auf der S c h n i t t f l ä c h e erkennt. Je n a c h d e r D i c k e b e d a r f d a s L e d e r bei d i e s e m V e r f a h r e n 1 — 3 J a h r e , um g a r zu w e r d e n . A b g e s e h e n von dem sehr dicken Sohlleder, das wohl ausschliesslich d u r c h G r u b e n g e r b u n g e r z e u g t w i r d , b e n u t z t m a n n e u e r d i n g s mit V o r t e i l d i e S c h n e l l g e r b e r e i ( B r ü h e n g e r b e r e i ) m i t L o h b r ü h e n und Q e r b e x t r a k t e n (s. d.). D i e B r ü h e n , auch F a r b e n genannt, m ü s s e n zuerst ebenfalls schwach (0,2—0,3° B 6 ) verwendet werden. Nach 1—2 W o c h e n k o m m e n d i e B l o s s e n in k o n z e n t r i e r t e r e B r ü h e ( u m 0 , 2 ° B £ s t ä r k e r ) , b i s d i e S t ä r k e j e nach Umständen 1,5—2,5° B £ beträgt. Die Zahl der anzuwendenden B r ü h e n und die Zeit der G e r b u n g richtet sich n a c h der D i c k e d e s L e d e r s ; d e m n a c h n i m m t d i e S c h n e l l g e r b e r e i e i n e Z e i t v o n 3 0 b i s 7 5 T a g e n in A n s p r u c h . In j e d e r F a r b e w e r d e n d i e B l ö s s e n m e h r m a l s u m g e l e g t . Schliesslich bringt m a n d a s L e d e r n o c h e i n m a l a u f k u r z e Z e i t m i t L o h e in d i e G r u b e , s p ü l t e s d a n n mit r e i n e i n W a s s e r , l ä s s t e s a b t r o p f e n , w o r a u f g e w ö h n l i c h d a s s o g . A b t r a n e n e r f o l g t , d. h. m a n r e i b t d i e N a r b e n s e i t e m i t t e l s B ü r s t e n mit T r a n ein, w o d u r c h s p ä t e r e s B r ü c h i g w e r d e n d e s L e d e r s v e r h i n d e r t w i r d . Das gare Leder muss sehr allmählich (unter 30°) getrocknet werden. Weitere Einzelheiten der Schnellgerberei richten sich nach der Natur des v e r w e n d e t e n G e r b extrakts. D a s g a r e L e d e r w i r d s e i n e m V e r w e n d u n g s z w e c k e n t s p r e c h e n d in m a n n i g facher W e i s e zugerichtet; so wird Sohlleder gewalzt oder gehämmert, O b e r l e d e r g e g l ä t t e t und d a n n g e w a l k t , d. h. mit e i n e r M i s c h u n g v o n T r a n , K a l k und D e g r a s e i n g e f e t t e t . A n d e r e O p e r a t i o n e n d e r Z u r i c h t u n g und W e i t e r b e h a n d l u n g m ü s s e n hier ü b e r g a n g e n w e r d e n . Lokao s i e h e „ P f l a n z e n f a r b s t o f f e " . Loretin s i e h e „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e " . Losophan s i e h e „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e " . Löslichkeit v e r s c h i e d e n e r S u b s t a n z e n : L ö s l i c h k e i t v o n S a l z e n i n Bei | Aluminiumsulfat, krist Aluminiumkaliumsulfat, krist. (Kalialaun)
100 T .
0°
10°
20°
86,85 3,9 28,4 11,91
95,8 9,5 32,84 16,1
107,35 15,1 37,28 21,5
H20. 50°
100°
201,4 44,1 50,6
1132,0 357,5 72,8
453
Löslichkeit.
Bei
0°
10°
71,00
73,65 33,3 2,22 7,0 48,3 2,880 60
76,30 35,7 1,5 3,48 — 9,2 38,8 66,7 1,947 3,992 49,6 74 — 24,1 26,1 68,3 60,8 3,33 5,0 7,6 27,9 32,0 34,7 60,92 58,90 62,94 7,4 4,6 12,4 89,4 112 109 26,91 19,61 23,23 127,9 136,1 144,2 13,3 21,1 31,2 9,7 8,46 10,9 22,4 36,4 30,5 — 36,95 42,31 1,539 1,406 1,329 26,9 31,5 36,2 55,4 66,3 63,8 77,5 83,0 88,4 78,85 85,0 92,15 35,6 35,70 35,84 158,7 168,7 178,6 158,7 170,0 179,3 6,97 21,71 12,06 21,33 40,94 92,82 7,92 8,88 9,84 72,9 80,8 87,5 2,5 9,3 3,9 5,02 9,00 19,40 — 47,6 69,5 39,7 30,4 34,6 5,73 6,57 7,39 — 121,9 227,3 115,22 138,21 161,49 —
Baryumhydrat Borsäure (H.iBO;,) Calciumchlorid Calciumsulfat CaSO, , 2 H 2 0
. . . .
Kaliumchromat... Kaliumbichrom.it Kaliumkarbonat Kaliumiodid Kobaltsulfat Kupfersulfat Lithiumkarbonat Magnesiumsulfat Mangansulfat Natriumbromid NaBr Natriumbromid NaBr -)- 2 H a 0 . . . Natriumchlorid Natriumjodid NaJ Natriumjodid NaJ + 2 H a O . . . . Natriumkarbonat Na2CC)3 Natriumkarbonat N a 2 C 0 3 + 10 H|>0 Natriumbikarbonat Natriumphosphat Natriumsulfat Na 2 SO, + 10 H 2 Ö . . . Natriumthiosulfat, wasserfrei . . . . Nickelsulfat Quecksilberchlorid Silbernitrat Zinksulfat ZnSOi + 7 H a O
20°
50° 84,25 43,6 11,75 17,1 90 —
120 26,6 80,5 19,0 42,8 69,00 35,0 121 37,92 168 86 15,8 55,2 65,83 1,181 50,3 74,8 107,7 115,8 36,70 232,3 228,4 — —
12,72 112 82,5 46,7 114 52,0 11,34 496,1 263,84
100° 97,50 57,8 —
32,2 139 29,11 154 22,2 104,2 59,9 56,6 79,10 94,1 156 —
209 247 26,2 —
203,22 0,72{ 73,8 52,9 114,9 —
40,1 312,5 —
45,47 539,62 —
180 98,8 42,5 — —
53,96 940 653,59
Löslichkeit verschiedener Chemikalien in v e r d ü n n t e m Weingeist. (Pharmaz. Zentralhalle 1881, No. 30.) 1 g Substanz erfordert Spiritus vom Vol.-Gew, 0,941 bei 15,5°. ccm Ammoniumbiomid Ammoniumchlorid Ammoniumkarbonat Benzoesäure Bleiacetat Chininsulfat Cinchoninsulfat Codein Eisenoxydulsulfat
. . . . . . . . . . . .
3,00 6,00 10,00 20,00 8,00 150,00 20,00 4,40 236,00
ccm Kaliumacetat
Kaliumferrocyanid Kaliumjodid
. . . .
0,50 22,00 4,50 88,60 1,00 570,00 1,60 1,00 24,00
454
Lote — Löten. ccm
Kalium-Natriumtartrat . . Kaliumsulfat . . . . . Kaliumsulfit Kupfersulfat Lithiumeitrat Lithiumkarbonat Magnesiumsulfat Milchzucker Morphiumacetat Morphiumchlorid . . . Morphiumsulfat . . . Natriumacetat . . . . Natriumbikarbonat Natriumborat . . .
. .
. . . .
29,00 700,00 460,00 518,00 25,00 1790,00 47,33 58,00 50.00 26,00 40,00 3.00 83,33 402,00
ccm Natriumhypophosphit.... Natriumphosphat . . . . ' . Natriumsalicylat Natriumsulfat Natriumsulfokarbonat . . . . Natriumthiosulfat . . . . . Oxalsäure Quecksilberchlorid . . . . Salicylsäure Strychninsulfat Weinsäure
5,80 298,00 19,60 81,20 18,00 3,00 8,00 20,00 42,00 2,50 60,00 1,25 48,00
1.00 Löslichkeit anderer Körper siehe unter den betreffenden Artikeln; über Löslichkeit von G a s e n siehe unter „ A b s o r p t i o n s k o e f f i z i e n t e n". Lösungsmittel:
Aktien-Gesellschaft
für
chemische
Industrie,
Gelsenkirchen-Schalke.
L o t e siehe „ L ö t e n". Man unterscheidet W e i c h l o t e ( S c h n e l l l o t e ) und Löten. H a r t l o t e ( S c h l a g l o t ej); letztere werden auch S t r e n g 1 o t.e genannt. Das einfachste Weichlot ist reines Zinn (Sch. P. 230°), doch verwendet man meistens der Billigkeit halber Legierungen aus Sn und Pb, deren Sch. P. je nach dem Mischungsverhältnis zwischen 180 und 240° schwankt; noch leichter flüssig werdende Lote erhält man durch Zusätze von Cd und Bi (vgl. unter „Kadmiumlegierungen" und „W i s m u 11 e g i e r u n g e n"). Als Schlaglote verwendet man sehr verschiedene Massen, z. B. reines Kupfer oder Legierungen von Cu mit Zn (Messing), sowie solche von Cu mit Zn und Sn ( B r o n z e n). Mit derartigen Loten, die man allgemein unter dem Namen M e s s i n g s c h l a g l o t e zusammenfasst, lötet man Kupfer, Bronze, Messing, Gusseisen und Schmiedeeisen. Strengflüssiger und sehr widerstandsfähig ist das N e u s i l b e r s c h l a g l o t , d. h. ein zinkreiches Neusilber (vgl. unter „ N i c k e l l e g i e r u n g e n " ) , das für Gegenstände aus Stahl, Eisen und Neusilber Verwendung findet. Als S i 1 b e r 1 o t dient eine Legierung von 75 % Ag und 25 % Cu, der häufig zur Erniedrigung des Schmelzpunkts etwas Messing oder Zink zugesetzt wird; man lötet damit Silber, Kupfer, Stahl und Eisen. Als G o 1 d 1 o t dienen Legierungen von Au, Ag und Cu (zuweilen unter Zusatz von wenig Zn), während reines Gold zum Löten von P l a t i n benutzt wird. Aluminium lässt sich nur schwierig löten; es sind zahlreiche Lote für diesen Zweck vorgeschlagen worden, die meistens AI, Cu und Sn enthalten. Dagegen kann Aluminiumbronze unter Benutzung eines Hartlotes aus 52 % Cu, 46 % Zn und 2 % Sn leicht und fest gelötet werden. Neuerdings lötet man schwer schmelzbare Metalle vorteilhaft mit Hilfe des elektrischen Flammenbogens. Andere Metalle (z. B. Blei) werden jetzt meistens ohne Hilfe von Lot durch direkte Schmelzung der Verbindungsstellen verlötet, wozu man sich eines Gasgebläses oder für Platin eines Knallgasgebläses bedient. Soll die Lötung gelingen und halten, so muss man L ö t m i 11 e 1 anwenden, die die blanken Metallflächen vor der Oxydation schützen oder schon gebildete Oxyde auflösen. So benutzt man beim Weichlöten S a l z s ä u r e , S a l m i a k , C h l o r z i n k , ö l , K o l o p h o n i u m , T e r p e n t i n , vor allem aber die als L ö t w a s s e r bekannte wässerige Lösung des sog. L ö t s a 1 z e s. Letzteres, das A m m o n i u m z i n k c h l o r i d ZnCl2 + 2 NHiCl, erhält man durch Lösen von 1 T. Zn in HCl und Zusatz von 1 T. NHiCl. Beim Hartlöten benutzt man als Lötmittel häufig das sog. H a r t l o t w a s s e r ,
Lötigkeit — Lötrohrprüfung.
4 5 5
d. h . e i n e L ö s u n g v o n P h o s p h o r s ä u r e in S p i r i t u s ; a u c h s t r e u t m a n v e r schlackende und reduzierende Substanzen, w i e Borax, Qlaspulver, Cyankalium u. s . w., auf die Lötstelle. Silberlot Ia 1 kg Mk. 7 0 , 0 0 IIa 1 „ „ 30,00 K u p f e r l o t (Jaune), franz., für Kupfer, Eisen, Stahl u. s. w . : grobe feine sehr feine K ö r n u n g °/o k g M k . 105,00 110,00 115,00 M e s s i n g l o t (Grise), franz., für dünne Kupferbleche, Messing u. s . w . : % kg Mk. 1 2 0 , 0 0 125,00 130,00 S c h n e l l l o t (Romaine), franz., für feinere Messing- und Neusilbergegenstände u. s. w . : % kg Mk. 130,00 135,00 140,00 Fahrradlot: °/o kg Mk. 1 1 2 , 0 0 115,00 — L ö t z i n n in breiten ( 3 7 0 x 3 8 mm) und schmalen ( 3 7 0 x 1 5 mm) Stangen: No 0 1 2 3 Mk. 1 5 5 , 0 0 140,00 125,00 110,00 °/o kg . L ö t w a s s e r für Weissblech zum Verdünnen 50,00 °/0 kg Mk. 45,00 % „ , r Zink . . . . (i Blechemballage . 25,00 , o ,, Kupfer zum Verdünnen . 40,00 °n , „ fertig zum Löten % „ 20,00 Lötsalz . 80,00 °/o „ L ö t l a m p e mit Spiritusgebläse 6,00 L ö t b r e n n e r für Gas und komprimierte Luft 5,00-6,00 L ö t l a m p e n für Benzin 12,00 L ö t k o l b e n für Gas, zum Betrieb mit Gebläse 9,00 ji Blei-Löteinrichtungen: Höhe 700 900 1 0 0 0 mm. Weite 300 300 330 Preis ohne Mantel. . 6 5 , 0 0 75,00 9 0 , 0 0 Mk. „ mit Eisenmantel 8 0 , 0 0 90,00 1 0 5 , 0 0 .. Lötspitzen Stück Mk. 2 , 8 0
„
„
K l e i n e L u f t p u m p e n zum L ö t e n .
,.
35,00
L ö t a r b e i t e n von Blei führt a u s : Maschinenbau-Aktiengesellschaft, Golzern-Grimma. Blei-Löteinrichtungen: J. L. C. Eckelt, Berlin N. 20.
BURNLEVS HARZIGE LÖTPASTA (Roainal Soldering
Paste).
IST VOLLKOMMEN. Enthält weder Säure noch anderen den Drähten
S i e b l ä s t n i c h t w e g , und f ä l l t a u c h n i c h t a b .
Unschädlich wie Harz.
= —
oder der Isolirung nachteiligen Stoff. Kein
Verlust.
Absolut frei von schädlichen Stoffen.
Alleinverkauf für Deutschland, Oesterreich-Ungarn und die Schweiz
Gebrüder Middelmann & Co., Essen (Rheinpreussen). Lötigkeit
siehe
Lötrohrprüfung.
L ö t r o h r e aus Messing: ohne Holzmundstück . mit ,.
„ S i l b e r l e g i e r u n g e n " .
Stück „
Mk. 0 , 4 0 „ 0,50
456
Lötrohrprüfung.
L ö t r o h r e aus Messing, zusammengesetzt, mit Speichelkasten und eingeschliffener Spitze, mit Mundstück aus: Knochen Horn ohne vorgelötete Platinspitze . . . . . . 1,40 1,50 Mk. T a s c h e n l ö t r o h r e , zusammenlegbar mit Mundstück . . . Stück Mk. 2,85 L ö t r o h r e auf Stativ, mit Dreifuss und Universalgelenk . . . „ „ 4,75 L ö t r o h r mit Träger und Spirituslampe, um beim Blasen beide Hände frei zu haben 7,00 G a s l ö t r o h r e mit Hahn am Gaszuleitungsstück, mit Hornmundstück, Stück ,, 3,75 L ö t r o h r s p i t z e n aus Platin (gelötet) „ „ 2,00 L ö t r o h r b e s t e c k nach H i r s c h w a l d , neue Zusammenstellung in Lederetui: a) Lötrohr mit Platinplättchen und Halter für farbige Flammen-Reaktionen 6,00 b) Halter für Platindraht mit Ösenform ,. 2,50 c) Mörserzange zum Abbrechen und Zerkleinern von Mineralproben . 6,00 d) Pinzette mit Platinspitze . 4,00 e) Kleine Taschenlupe ,. 0,70 f) Magnetstäbchen . . . . 1,00 g) Platindraht und Platinblech . . . 2,50 h) 3 gefärbte Gläser (2 Kobalt, 1 grün1» ,. 0,30 Preis des leeren Etuis . . . . . . . „ 5,00 Das vollständige Besteck Mk. 28,00 Dazu R e a g e n t i e n k a s j t e n nach H i r s c h w a l d , polierter Kasten 21,5 cm lang, 10 cm breit, 5,5 cm hoch, enthaltend: a) Kerzenlampe mit Spiralfeder und Licht Mk. 2,50 b) Kohlenkästchen von Messingblech „ 2,50 c) Glasröhren 0,50 d) 6 Reagensfläschchen mit Glasstöpsel „1,50 Preis des leeren Kastens, mit Holznäpfchen, Etui zu Glasröhren u. s. w. „ 10,00 Der vollständige Kasten Mk. 17,00 L ö t r o h ' r b e s t e c k für qualitative und quantitative Bestimmung von Gold und Silber, enthaltend: Amboss, J2 Büchsen mit Rcagentien, Spritzflasche, 4 Uhrgläser, Hammer, Kapellenstativ, Lampe von Messing, Lötrohr von Neusilber mit Mundstück und Platinspitze, Lötrohrlampe mit Stativ und Halter, Löffelchen, Mengkapsel von Messing, Mörser von Achat mit Pistill, Patronenzylinder von Buchsholz, doppelte Pinzette mit starken Platinspitzen, gew. Stahlpinzette, 3 Porzellantiegtl, 3 Porzellanschälchen, Probierbleimass, Sodapapier in Etui, Tonzylinder, Kornzange Besteck Mk. 72,00 L ö t r o h r b e s t e c k nach P l a t t n e r (Lötrohrprobierkunst), enthaltend: Achatmörser, Amboss aus Stahl, Meissel, lackierte Büchse für Tontiegel und -schälchen, Eisenspatel, je eine runde und dreikantige Feile mit Heft, Flachzange, Kohlensäge, drei verschieden grosse Kohlenbohrer, zwei Kapelleneisen mit Bolzen und Stativ, Lötrohr mit gebohrter Platinspitze, Lötrohrlampe mit Plattnerschem Rost, grosse doppelte Lupe mit Messingfassung, Kohlenhalter mit Platinschälchen, Löffel aus Elfenbein, kleinen Holzzylinder, kleines magnetisches Messer, Massstab aus Elfenbein, Pinzette mit Platinspitzen, je eine einfache Pinzette aus Messing und aus Stahl, Schiebe- oder Druckpinzette, Drahtschneidezange, Mengkapsel, Schere, Platinlöiifel mit Halter, Probierbleisieb, Probierbleimass, Magnetstäbchen, Platinblech und Platindraht, Mahagoni-Reagentienkästchen mit 10 Fläschchen und 10 Mahagonibüchsen, gefüllt mit chemisch reinen Reagentien, Tontiegelform aus Metall, Tonschälchenform aus Buchsbaumholz mit Stempel, Spirituslampe, Diamantmörser, drei Uhrgläser, drei Porzellantiegel, äfechs Reagiergläser, zwei Glaskölbchen, vier gebogene Glasröhren, zwei Bechergläser, zwei Trichter Stück „ 210,00 Dieselben mit feiner Probierwage in poliertem Kästchen, nebst einem Satz feiner Gewichte, von 0 , 0 0 1 - 0 , 1 g . . . . Stück „ 275,00 W e i t e r e s siehe im Artikel „ P r o b i e r k u n s t".
Luft, atmosphärische.
Luft, atmosphärische.
457
Mechanisches Gemenge von 23,2 Gew. %
S a u e r s t o f f , 75.5 % Stickstoff und 1,3 % Argon, mit B e i m e n g u n g e n von K o h l e n s ä u r e und a n d e r n G a s e n . 1 1 t r o c k n e Luft unter d e m 45. B r e i t e n g r a d e bei 760 mm B a r o m e t e r s t a n d und 0° w i e g t 1,29306 g ; auf W a s s e r b e z o g e n b e t r ä g t d a s s p . G. unter d e n g e n a n n t e n V e r h ä l t n i s s e n 0,0012934. Bei einer g e g e b e n e n T e m p e r a t u r t und d e m B a r o m e t e r s t a n d b b e t r ä g t d a s s p . G. ( D ) d e r L u f t : _ 0,0012934. b n (1 + 0,003665 . t ) . 760 ' Dichtigkeit
der
trockenen
a t m o s p h ä r i s c h e n
Luft.
Bezogen auf Wasser von 4° für die Temp. t und den Barometerstand b.
«
b = 720 mm
730 mm
740 mm
750 mm
760 mm
770 mm
0° 1° 2° 3° 4° 5° 6° 70 8° 9° 10° 11° 12° 13° 14° 15° 16° 17° 18° 19° 20° 21» 22° ¿3° 24°
0,001225 0,001221 0,001216 0,001212 0,001208 0.001203 0,001199 0,001195 0.001190 0,001186 0,001182 0,001178 0,001174 0,001170 0,001165 0,001161 0.001157 0,001153 0,001149 0,001146 0,00114» 0,001138 0,001134 0,001130 0,001126 0,001122 0,001119 0,001115 0,001111 0,001108 0,001104
0,001242 0,001238 0,001233 0,001229 0,001224 0,001220 0,001216 0,001211 0,001207 0,001203 0,001198 0,001194 0,001190 0,001186 0,001182 0,001178 0,001174 0,001169 0,001165 0,001161 0,001157 0,001154 0,001150 0,001146 0,001142 0,001138 0,001134 0,001130 0,001127 0,001123 0,001119
0,001259 0,001255 0,001250 0,001246 0,001241 0,001237 0,001232 0,001228 0,001223 0,001219 0,001215 0,00121! 0,001206 0,001202 0,001198 0,001194 0,001190 0,001185 0,001181 0,001177 0,001173 0,001169 0,001165 0,001161 0,001158 0,001154 0,001150 0,001146 0,001142 0,001138 0,001135
0,001276 0,001272 0,001267 0,001262 0.001258 0,001253 0,001249 0,001244 0,00; 240 0,001236 0,001231 0,001227 0,001223 0,001218 0,001214 0,001210 0,001206 0,001201 0,001197 0,001193 0,001189 0,001185 0,001181 0,00117? 0,001173 0,001169 0,001165 0,001161 0,001158 0,001154 0,001150
0,001293 0,001289 0,001281 0,001279 0,001275 0,001270 0,001266 0,001261 0,001'-'57 0,001252 0,001248 0,001243 0,001239 0,001235 0,001230 0,001226 0,001222 0,001218 0,001213 0,001209 0,001205 0,001201 0,001197 0,001193 0,001189 0,001185 0,001181 0,001177 0,001173 0,001169 0,001165
0,001310 0,001306 0,001301 0,001296 0,001291 0,001287 0,001282 0,001278 0,001273 0,001269 0,001264 0,001260 0,001255 0,001251 0,001246 0,001242 0,001238 0,001234 0,001229 0,001225 0,001221 0,001217 0,001213 0,001209 0,001204 0,00 UOO 0,001196 0,001192 0,001188 0,001184 0,001181
27° 28° 29° 30°
Im übrigen siehe die Artikel „ L u f t , f l ü s s i g e " und p r e s s o r e n". L u f t p r ü f e r nach W o 1 p e r t , zur schnellen Bestimmung von COo, Stück L u f t u n t e r s u c h u n g s a p p a r a t zur Bestimmung der COa nach ' P e t t e r s e n & P a l m q u i s t , tragbar mit Stativ und Kasten, Stück f D e r s e l b e A p p a r a t für COa u. Feuchtigkeit nach P e t t e r s o n . „ D e r s e l b e iür hygienische Luftanalyse nach K l a s S o n d e n , „ L u f t u n t e r s u c h u n g s a p p a r a t für COa nach R o s e n t h a l Ohlmüller Stück Minimetrischer Kohlensäurebestimmungsapparat nach L u n g e B a k t e r i o l o g i s c h e L u f t u n t e r s u c h u n g s a p p a r a t e nach Emmerich . . . . Stück
,,KomMk.
9,00
„ 80,00 „ 160,00 „ 210,00 „
40,00
„
4,50
„
3,00
458
Luftbäder — Luft, flüssige.
Bakteriologischer L u f t u n t e r s u c h u n g s a p p a r a t nach H e s s e , kompl. mit montierter Röhre, Aspirator und Stativ Montierte Röhre allein . . Stativ allein Bakter. Luftuntersuchungsapparat nach M i q u e l , Inhalt 125 ccm „ „ S t r a u s s - W ü r t z . „ L u f t p u m p e n nach P e t r i fär bakter. Luftuntersuchungen. . . .
Mk. 3 7 , 5 0 2,75 ,. 21,50 2,25 ,. 4,75 ,, 140,00
Weitere Luftuntersuchungsapparate sie>he unter „ K o h l e n o x y d", „ K o h l e n s ä u r e " sowie unter ,,M e t e o r o l o g i s c h e I n s t r u m e n t e". L u f t b ä d e r (Trockenkästen) siehe „ T r o c k n e n". L u f t , flüssige. Die kritische Temperatur der atmosphärischen Luft ist — 140°, der kritische Druck beträgt 39 Atm.; unter gewöhnlichem Atmosphärendruck wird die Luft bei — 191° flüssig. Die Erzeugung flüssiger Luft geschieht meistens mittels des L i n d e sehen A p p a r a t e s , der auf dem Regenerativprinzip beruht: Man komprimiert atmosphärische Luft mittels eines zweizylindrigen Kompressors zuerst auf 16 und dann weiter auf 200 Atm., befreit sie in einem Kühlapparat von der bei der Kompression entwickelten Wärme und leitet sie dann in einen Gegenstromapparat, der aus mehreren ineinander steckenden, spiralig gewundenen Kupferröhren besteht. Die Luft strömt durch das innerste Kupferrohr nach unten, wird am Ende dieser Röhre durch ein Reduzierventil von 200 auf 16 Atm. Druck reduziert und strömt dann durch das äussere Kupferrohr zur Kompressionspumpe zurück, um dort wieder auf 200 Atm. komprimiert zu werden und den Kreislauf aufs neue zu beginnen. Die durch das Reduzierventil bewirkte Expansion bringt eine bedeutende Wärmeabsorption mit sich, die die Röhrenleitung und die darin kreisende Luft immer stärker abkühlt und letztere schliesslich verflüssigt. An geeigneter Stelle fliesst die flüssige Luft in ein Sammelgefäss, während von dem Luftkompressor in demselben Verhältnis neue Luft von aussen angesaugt wird. Um Verstopfungen durch Eis zu vermeiden, muss die angesaugte Luft durch Absorptionsapparate von aller Feuchtigkeit befreit werden. Die gewonnene, durch beigemengte feste Kohlensäure milchig getrübte flüssige Luft lässt sich durch Fliesspapier filtrieren und bildet dann eine wasserhelle, schwach bläuliche, an der Luft nicht rauchende Flüssigkeit. Der L i n d e sehen Methode im Prinzip ähnlich ist das P i c t e t sehe Verfahren zur Herstellung verflüssigter Luft und zu ihrer Trennung in O und N auf thermomechanischem Wege. An diesem Verfahren, das durch Engl. Pat. 19 254 von 1900 und 2713 von 1901 geschützt ist, sind folgende Punkte wesentlich: 1. Die Luft wird filtriert, zusammengedrückt und vom Wasser befreit. 2. Die trockene und zusammengepresste Luft wird auf ihren Verflüssigungspunkt abgekühlt, nämlich auf ungefähr — 194° C. 3. Die verflüssigte Luft wird filtriert, um das in ihr schwebend befindliche flüssige Kohlendioxyd auszuscheiden. 4. Die filtrierte Flüssigkeit wird wieder der Verdampfung ausgesetzt, um zunächst den flüchtigeren Bestandteil, nämlich den Stickstoff, danach den weniger flüchtigen Bestandteil, nämlich den Sauerstoff, aus ihr entweichen zu lassen. 5. Die Verdunstungskälte der flüssigen Luft wird für die Verflüssigung der in den Apparat eingepumpten, komprimierten Luft nutzbar gemacht. 6. Eine selbsttätige Vorrichtung sichert ein ununterbrochenes Arbeiten. 7. Eine andere selbsttätige Vorrichtung sorgt dafür, dass Stickstoff und Sauerstoff den Apparat genau in dem gewünschten Grade der Reinheit verlassen, wie er für den betreffenden; Verwendungszweck nötig ist; sie hindert auch das Entweichen von Gasmischungen, die von der Zusammensetzung der gewöhnlichen Luft zu wenig verschieden sind. — Nach dem P i c t e t sehen Verfahren wird ein Teil der bei der Wiederverdampfung der verflüssigten Luft freiwerdenden Kraftmengen zur Erzeugung mechanischer Kraft wieder verwertet, und zwar soll sich %—% der in den Apparat hineingesteckten Kraft wieder nutzbar machen lassen. Zur Aufbewahrung der flüssigen Luft dient die D e w a r sehe F l a s c h e , d. Ii. eine doppelwandige Flasche, bei der der abgeschlossene Raum zwischen beiden Wandungen durch Auspumpen möglichst luftleer gemacht ist; ausserdem versieht man die innere Flaschenwandung mit einem stark glänzenden
459
Luftgas — Luftpumpen.
Spiegelüberzug. So ist die Wärmeleitung und Wärmestrahlung sehr beträchtlich verringert. Lässt man flüssige Luft offen stehen, so verdunstet sie nur allmählich, weil die Wärmeabsorption bei der Verdunstung den Rest abkühlt und länger flüssig erhält. Nach neuerdings angestellten Versuchen hält sich flüssige Luft in D e w a r sehen verschlossenen Flaschen etwa 12—14 Tage; in 24 Stunden verdampfen höchstens 7 % der Gesamtmenge. Die flüssige Luft ist weit sauerstoffreicher als die gasförmige, weil der Sauerstoff schon bei — 182,7° flüssig wird, während sich der Stickstoff erst bei — 194,4° kondensiert. Beim Stehen verdunstet aus der flüssigen Luft deshalb zuerst der Stickstoff, und man erhält leicht eine Mischung aus % flüssigem Sauerstoff mit % Stickstoff, die für technische Zwecke anstatt des reinen Sauerstoffs Verwendung finden kann. Wegen ihres immerhin noch hohen Preises findet die flüssige Luft noch nicht die erhoffte weite Verwendung; man benutzt sie zum Sprengen in Form der S p r e n g l u f t (O x y 1 i q u i t), d. h. einer Mischung von flüssiger Luft mit Holzkohlenpulver. Wird diese Masse durch eine Sprengkapsel (Knallquecksilber) entzündet, so verbrennt das Kohle-Sauerstoff-Gemisch unter starker Explosionswirkung. Da die flüssige Luft schnell verdampft, bestehen die Oxyliquitpatronen nur aus Watte, die durch Schütteln mit ihrem dreifachen Gewicht an Holzkohlenpulver imprägniert ist; die flüssige Luft wird den Patronen erst an der Verwendungssteile beigemischt. Neuerdings kommt die flüssige Luft auch in den Handel, und zwar in D e w a r sehen Flaschen von 2 1 Inhalt zu Mk. 1,50 per Liter. Transport und Aufbewahrung der Flaschen geschieht in gepolsterten Körben; die Entleerung der Flaschen wird durch einen Apparat bewirkt, welcher aus zwei GlashUlsen, einem Gummistopfen und einem Gummiball besteht. Die Preise stellen sich wie folgt: eine Flasche mit Korb und Filzeinlage 32 Mk., eine Flasche ohne Korb 16,50 Mk., ein Korb mit Filzeinlage 15,50 Mk., ein Entleerungsapparat 5 Mk. Von den Eisenbahnen soll im Prinzip die Beförderung flüssiger Luft als Eil- und Frachtgut zugelassen worden sein, während die Post die Beförderung ablehnt. D e w a r s c h e F l a s c h e n für f l ü s s i g e Luft. a) Präparatengläserform: Länge ca Äusserer Durchm. ca. . . . Versilbert . . . Stück Nicht versilbert . . . „
110 50 2,40 1,80
160 50 3,00 2,25
200 55 3,60 2,70
250 60 4,80 3,60
300 65 6,00 4,f)0
3 4 0 mm. 70 „ 7 , 2 0 Mk. 5,25 „
b) Kolbenform (Kugelform): Inhalt des inneren Gefässes ca. Versilbert Stück Nicht versilbert . . . „
1 0 0 - 1 5 0 200—300 4 0 0 - 5 0 0 2,40 3,00 3,75 1,80 2,25 3,00
6 0 0 7 5 0 1 0 0 0 ccm. 5,00 6,00 7 , 5 0 Mk. 3,50 4,25 5,25 „
L u f t g a s . Zur Beleuchtung benutzte Mischung von atmosphärischer Luft mit G a s o l i n (s. d.). Meistens verwendet man Luftgas in der Form von P r e s s l u f t g a s , wobei die Luft unter Druck durch die flüssigen Kohlenwasserstoffe hindurchgepresst wird und sich mit den Dämpfen derselben belädt; eine Erwärmung findet bei der Erzeugung des Pressluftgases also nicht statt. L u f t k o m p r e s s o r e n siehe „ K o m p r e s s o r e n". L u f t p u m p e n (siehe auch „ K o m p r e s s o r e n " ) . a) F ü r d i e T e c h n i k : W a s s e r s t r a h l - L u f t s a u g e r nach Körting. Sie dienen zur Entlüftung von Gefässen, zum Abdampfen von Flüssigkeiten, zum Ansaugen von Heberleitungen, Füllen von Pumpenleitungen u. s v w .
Preise richten sich nach den jeweiligen Arbeitsverhältnissen^und sind auf Anfrage bei der fabrizierenden Firma zu erfahren.
D a m p f s t r a h l - L u f t s a u g e r nach Körting. Sie dienen zu den gleichen Zwecken wie die vorgenannten Wasserstrahl-Luftsauger und sind namentlich zum Heben dickflüssiger Stoffe vorzüglich brauchbar. Man kann sie sowohl als Luftsaugeapparate als auch als Luftdruckapparate benutzen.
460
Stünd-
Luftpumpen.
Weite des Dampfrohres in mm
Weite der Luftrohre in mm
Preis
in cbm
für LuftdruckApparate
für Luftsauge" Apparate
für LuftdruckApparate
für Luftsauge Apparate
Luftsiiugeod. LuftdruckApparates Mk.
40 75 150 300 450 600 750 900 1010 1200
20 25 30 •10 50 50 60 70 80 80
25 30 40 50 60 70 80 80 90 90
30 45 80 100 125 125 150 150 175 175
30 45 70 80 90 J00 125 150 175 175
SO 120 150 200 250 325 400 475 550 625
liche Leistung
des
Dampfventiles für LuftdruckApparate
für LuftsaugeAppara^e
Mk.
Mk.
9,00 11,50 14,00 18,00 25,00 25,00 32,00 41,00 49,00 49,00
11,50 14,00 18,00 25,00 32,00 41,00 49,00 49,00 58,00 58,00
Die angeführten Apparate bestehen aus E i s e o i k ö r p e r mit Rotg u s s d ü s e n . Preise der Luftsauger aus R o t g u s s , H a r t b l e i , H a r t g u m m i , T o n u. s. w. n a c h V e r e i n b a r u n g mit d e r f a b r i z i e r e n d e n F i r m a . — L u f t p u m p e n . E s e x i s t i e r e n n o c h s e h r viele a n d e r e K o n s t r u k t i o n e n ; als Durchschnittspreise können etwa folgende gelten: Angesaugte Luftmenge: per Minute 0,2 0,3 0,5 0,8 1 '¿l 3,5 5 8 10 15 cbm. Preis . . 6 5 0 7 7 5 8 5 0 1 0 0 0 1 2 5 0 1 6 0 0 2 2 0 0 2 7 0 0 3 9 5 0 5 4 0 0 5 9 0 0 Mk. b) F ü r d a s L a b o r a t o r i u m : K o l b e n l u f t p u m p e , Stiefellänge 2 6 cm, Durchm. 3 cm, Tellerdurchm. Mk. 5 0 , 0 0 . ' 2 0 cm, mit Zwinge zum Anschrauben Z w e i s t i e f e l i g e V e n t i l l u f t p u m p e , mit Glasstiefeln und Babinethahn, nebst Manometer, Länge der Stiefel 21 cm, Durchm. 5 cm, Tellerdurchm. 2 2 cm 250,00 D i e s e l b e , Stiefellänge 2 6 cm, Durchm. 6 cm, Tellerdurchm. 2 5 cm 400,00 Z w e i s t i e f e l i g e H a n d l u f t p u m p e mit Grassmannschem Hahn, Metallstiefeln und Manometer auf Brett, Stiefellänge 21 cm, Durchm. 5 , 2 cm, Tellerdurchm. 2 2 cm . . 250,00 W a s s e r s t r a h l l u f t p u m p e aus G l a s nach W e t z e l 2,75 „ „ ,, ,, Geissler . . 1,50 „ ,, „ „ Finkener 1,50 W a s s e r s t r a h l l u f t p u m p e n aus M e s s i n g nach A r z b e r g e r & Z u l k o w s k y , mit Dreiweghahn: Ohne Mit Mit Slativ u. Halter
Slativ u. Halter
Wandarmen
Ohne Metall-Vakuummeter Stück 27,00 32,00 2 8 , 5 0 Mk. Mit „ „ 35,00 40,00 36,50 „ W a s s e r 1 u f t p u m p e nach K ö r t i n g ohne Abflussrohr; zur Funktionierung genügt 8 1 Wasser pro Minute und eine Wassersäule von 4,5 m: Ohne
Mit Vakuummeter
Stück 15,00 2 7 , 0 0 Mk. Q u e c k s i l b e r l u f t p u m p e nach S t u h l , neue Konstruktion, bedarf nur 6 0 0 g Quecksilber Stück Q u e c k s i l b e r l u f t p u m p e nach G e i s s l e r , kompl. auf Brett . D i e s e l b e auf Gestell, mit Kurbel zum Aufwinden des Quecksilbergefässes mit zwei Trockenapparaten Q u e c k s i l b e r l u f t p u m p e stetig wirkend, für chemische Zwecke, nach K a h l b a u m , patentiert, mit Gestell Q u e c k s i l b e r l u f t p u m p e System T o e p p l e r - H a g e n , für Laboratorien sehr empfehlenswert Q u e c k s i l b e r l u f t p u m p e mittels Wasserdrucks, vollständig selbsttätig (ohne Bedienung) arbeitend . . . . D i e s e l b e mit Wasserluftpumpe
Mk.
75,00 190,00 270,00
220,00 130,00 290,00 310,00
Lumpenwolle — Magnesit.
461
Luftpumpen: C.
VV. J u l i u s B l a n c k e & Co., Maschinen- und » a i n p f k e s s e l a r m a t u i c n f a b r i k , Merseburg ( S a a l e ) .
| Georg S c h m i d t & v. d. E i t z , Schmicdefeld i. Thür, I Weise & Monski, Halle a. S.
Luftpumpen für die Technik: Max Brandenburg, Grösste B e r l i n e r Pumpenfabrik, Herlin SO. 36, Kiefholzstr. 19/20. O. Heekmann, B e r l i n SO. 33, Görlitzer Ufer 9.
Maschinenbau-Aktiengesellschaft, Golzern-Grimma. F . H. Meyer, Maschinenfabrik, Hannover-Hainholz. Georg W o i t e , Maschinenfabrik, Dessau.
Wasserstrahl-Luftsauger: Gebr.
Körting,
Aktiengesellschaft,
Körtingsdorf
bei
Hannover.
Körtingsdorf bei
Hannover.
Dampfstrahl-Luftsauger: Gebr.
Körting,
Aktiengesellschaft,
L u m p e n w o l l e siehe „ T i e r i s c h e F a s e r n " . L u p u l i n siehe „H o p f e n". L U s t r i e r e n siehe „ S e i d e n f ä r b e r e i". L u t e o l i n siehe „ P f l a n z e n f a r b s t o f f e " . Lutieren. Dichten von Apparaten mittels Le»imkuchenkitts. Siehe unter „ K i t t e " . L y c e t o l siehe „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e " . L y s a l b i n s ä u r e siehe „P r o t a 1 b i n s ä u r e " . L y s i d i n siehe „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e " . L y s o f o r m siehe „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e " . Lysol. Desinfektionsmittel, das durch seinen Gehalt an K r e s o 1 e n (s. d.) wirkt. Die Eigenschaft, sich in H 2 0 zu lösen, erhält es durch Behandlung mit Seife bezw. durch Kochen von Teerölen mit Kalilauge und Fetten. Man benutzt es in 0,5—2 %iger Lösung in ausgedehntem Masse zur Desinfektion der Haut, der Schleimhäute, in der Wundbehandlung und Tierheilkunde, gegen Pflanzenschädlinge, zum Abwaschen von Fussböden, Wänden u. s. w. In den Handel kommt es in Originalflaschen zu 100, 250, 500 und 1000 g, ferner für Grosskonsumenten in 5 kg Blechflaschen und grossen Glasballons. 1 Originalkiste
1 1 1
„ „
I0U Fl. von
40 „ 20 ,. 10 „
100 g =
1 0 kg
,. 250 „ = 10 „ „ 500 „ = 10 „ „ 1000 „ = 10 „
1 UlechHasche von 5 kg . In Ballons
.
1 kg Mk. 3 , 0 0
1 „ 1 ,. 1
„ „ „
2,50 2,00 1,90
1 1
,, „
1,80 1,65
„ „
Lysol: Sehiilke
& Mayr,
Lysolfabrik,
Hamburg
(alleinige
Fabrikanten).
Lysol-Apparate: F.
IT. Meyer, Masellinenfabrik,
Hannover-Hainholz.
M. M a c i s ö l (Muskatbliitenöl). Durch Destillation aus dem Samenmantel der Muskatblüte Myristica o/ficinalis gewonnenes, farbloses bis blassgelbliches, später gelbrötlichas, klares, etwas dickflüssiges ätherisches ö l von starkem, der Muskatbilüte ähnlichem Geruch und zuerst mildem, später scharfem, aromatischem Geschmack. Sp. G. (bei 15°) 0,91—0,93; S. P. 175—200°; O. D. + 10*. Bekannte Bestandteile des Öles sind M y r i s t i c e n und P i n e n. E s wird in der Parfümerie und Likörfabrikation benutzt. Macisöl, weiss, reklif. D. A. IV
Mk. 5 , 2 0
M a f u r r a h - T a l g : siehe „ T a l g , v e g e t a b i l i s c h e r". M a g - n a l l u m siehe „ A l u m i n i u m l e g i e r u n g e n". M a g n e s i a (Magnesiumoxyd; Talkerde) siehe unter „ M a g n e s i u m v e r b i n d ü n g e n". Magnesit. Rhomboedrisch kristallisierendes Mineral, das häufig auch körnig und dicht vorkommt. E s besteht aus Magnesiumkarbonat MgCOa, enthält aber häufig Verunreinigungen, wie basische Karbonate, Eisenverbindungen
Lumpenwolle — Magnesit.
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Luftpumpen: C.
VV. J u l i u s B l a n c k e & Co., Maschinen- und » a i n p f k e s s e l a r m a t u i c n f a b r i k , Merseburg ( S a a l e ) .
| Georg S c h m i d t & v. d. E i t z , Schmicdefeld i. Thür, I Weise & Monski, Halle a. S.
Luftpumpen für die Technik: Max Brandenburg, Grösste B e r l i n e r Pumpenfabrik, Herlin SO. 36, Kiefholzstr. 19/20. O. Heekmann, B e r l i n SO. 33, Görlitzer Ufer 9.
Maschinenbau-Aktiengesellschaft, Golzern-Grimma. F . H. Meyer, Maschinenfabrik, Hannover-Hainholz. Georg W o i t e , Maschinenfabrik, Dessau.
Wasserstrahl-Luftsauger: Gebr.
Körting,
Aktiengesellschaft,
Körtingsdorf
bei
Hannover.
Körtingsdorf bei
Hannover.
Dampfstrahl-Luftsauger: Gebr.
Körting,
Aktiengesellschaft,
L u m p e n w o l l e siehe „ T i e r i s c h e F a s e r n " . L u p u l i n siehe „H o p f e n". L U s t r i e r e n siehe „ S e i d e n f ä r b e r e i". L u t e o l i n siehe „ P f l a n z e n f a r b s t o f f e " . Lutieren. Dichten von Apparaten mittels Le»imkuchenkitts. Siehe unter „ K i t t e " . L y c e t o l siehe „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e " . L y s a l b i n s ä u r e siehe „P r o t a 1 b i n s ä u r e " . L y s i d i n siehe „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e " . L y s o f o r m siehe „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e " . Lysol. Desinfektionsmittel, das durch seinen Gehalt an K r e s o 1 e n (s. d.) wirkt. Die Eigenschaft, sich in H 2 0 zu lösen, erhält es durch Behandlung mit Seife bezw. durch Kochen von Teerölen mit Kalilauge und Fetten. Man benutzt es in 0,5—2 %iger Lösung in ausgedehntem Masse zur Desinfektion der Haut, der Schleimhäute, in der Wundbehandlung und Tierheilkunde, gegen Pflanzenschädlinge, zum Abwaschen von Fussböden, Wänden u. s. w. In den Handel kommt es in Originalflaschen zu 100, 250, 500 und 1000 g, ferner für Grosskonsumenten in 5 kg Blechflaschen und grossen Glasballons. 1 Originalkiste
1 1 1
„ „
I0U Fl. von
40 „ 20 ,. 10 „
100 g =
1 0 kg
,. 250 „ = 10 „ „ 500 „ = 10 „ „ 1000 „ = 10 „
1 UlechHasche von 5 kg . In Ballons
.
1 kg Mk. 3 , 0 0
1 „ 1 ,. 1
„ „ „
2,50 2,00 1,90
1 1
,, „
1,80 1,65
„ „
Lysol: Sehiilke
& Mayr,
Lysolfabrik,
Hamburg
(alleinige
Fabrikanten).
Lysol-Apparate: F.
IT. Meyer, Masellinenfabrik,
Hannover-Hainholz.
M. M a c i s ö l (Muskatbliitenöl). Durch Destillation aus dem Samenmantel der Muskatblüte Myristica o/ficinalis gewonnenes, farbloses bis blassgelbliches, später gelbrötlichas, klares, etwas dickflüssiges ätherisches ö l von starkem, der Muskatbilüte ähnlichem Geruch und zuerst mildem, später scharfem, aromatischem Geschmack. Sp. G. (bei 15°) 0,91—0,93; S. P. 175—200°; O. D. + 10*. Bekannte Bestandteile des Öles sind M y r i s t i c e n und P i n e n. E s wird in der Parfümerie und Likörfabrikation benutzt. Macisöl, weiss, reklif. D. A. IV
Mk. 5 , 2 0
M a f u r r a h - T a l g : siehe „ T a l g , v e g e t a b i l i s c h e r". M a g - n a l l u m siehe „ A l u m i n i u m l e g i e r u n g e n". M a g n e s i a (Magnesiumoxyd; Talkerde) siehe unter „ M a g n e s i u m v e r b i n d ü n g e n". Magnesit. Rhomboedrisch kristallisierendes Mineral, das häufig auch körnig und dicht vorkommt. E s besteht aus Magnesiumkarbonat MgCOa, enthält aber häufig Verunreinigungen, wie basische Karbonate, Eisenverbindungen
462
Magnesium —
Magnesiumverbindungen.
u. s. w. Sp. G. 2,9—3,1, Härte 4—4,5. Der Magnesit dient zur Darstellung anderer Magnesiumverbindungen, zur Entwickelung von C0 2 sowie zur Herstellung feuerfester Tiegel, Ziegel und Zemente; für die drei letztgenannten Verwendungszwecke wird er durch Brennen in Magnesia MgO übergeführt. Man bezeichnet deshalb die Magnesia auch wohl als g e b r a n n t e n M a g nesit. Magnesit, roh, für COj-Fabriken natur. rein, in Stücken „ „ „ Pulver. . gebrannt, in Stücken „ „ Pulver „ hydratisiert
1 0 0 0 kg frei Hamburg Mk. 4 2 , 0 0 11,00 °/o kg , 13.00 0 14,00 0 , 16,00 30,00
% , , % , ,
Magnesit: J. G. Jahreiss & Hönig, Helmbrechts (Bayern).
| Lehmann & Voss, Hamburg.
M a g n e s i u m . Mg-. A. G. = 24,36. Früher durch Reduktion von MgCl2 mittels Na, jetzt aber ausschliesslich elektrolytisch gewonnen, und zwar teils durch Elektrolyse von MgCI2, teils durch Zersetzung des Karnallits (KCl. MgCU + 6 H 2 0). Man verwendet zur Elektrolyse einen Gussstahltiegel oder aber Schmelzgefässe aus Kupfer, die gleichzeitig als Kathode dienen. Auch Gefässe aus nichtleitendem Material, wie Porzellan, Steingut u. s. w., hat man verwendet und dann zylindrische Metallbleche als Kathode eingehängt. Als Anode wird fast immer ein eingesenkter Kohlenstab benutzt. Mg ist ein silberweisses, an trockner Luft sich nicht verändertes, dagegen an feuchter sich oberflächlich oxydierendes Metall vom sp. G. 1,70 und der Härte des Kalkspats. Sch. P. 700—800°. Es lässt sich hämmern, walzen, zu Draht ziehen, feilen, polieren, wird nicht von Alkalien, leicht aber von verdünnten Säuren gelöst. In Form von dünnem Band oder Pulver entzündet, verbrennt es mit weisser, intensiv leuchtender Flamme, die zu Projektionszwecken sowie für die Photographie (M a g n e s i u 111 b 1 i t z 1 i c h t) verwendet wird. Abgesehen hiervon findet das Mg nur wenig Verwendung, neuerdings wohl mehr in Form des M a g n a l i u m s , d. h. einer Legierung mit AI (vgl. unter ,,A 1 u 111 i n i u m 1 e g i e r u n g e 11"). Magnesium-Metall in Barren . . . „ „ Stangen . ,, Würfeln . ,. Blech . ,. Bandform „ Drahtform „ ,, Pulver je nach Feinheit
Magnesium:
1 k g Mk. 1 2 , 0 0 1 „ „ 14,00 1 „ „ 13,00 1 ,. „ 25,00 1 ,. „ 30,00 . . . 1 „ „ 30,00 1 kg Mk. 1 6 , 0 0 - - 2 0 , 0 0
Chemische Fabrilc Griesheim-Elektron, Frankfurt a. M.
Magnesiumverbindungren. 1. M a g n e s i a siehe 10a „ M a g n e s i u m o x y d " . 2. M a g n e s i u m a c e t a t (essigsaures Magnesium). Mg(C2H30a)2. Durch Behandeln von MgCOs mit Essigsäure, im reinsten Zustande durch Fällen von MgSOi mit Baryumacetat erhalten. Es ist ein leichtlösliches, schlecht kristallisierendes Salz, das nicht nur fest sondern auch in Lösung in den Handel kommt. Magnesiumacetat, techn. flüssig ( 3 0 ° Be) fest . . . . „ ehem. rein
1 k g Mk. 1,95;
°/o kg Mk. 4 5 , 0 0 °/o „ „ 170,00 1 „ „ 4,50
3. M a g n e s i u m b o r a t (borsaures Magnesium). Findet sich natürlich in vielen Mineralien, wie Boracit, Stassfurtit u. s. w. Zur künstlichen Darstellung kocht man die Lösung eines Gemisches von Magiiesiumsulfat und Borax, wobei sich ein weisses Salz Mg 3 B 2 Oo. H 2 0 ausscheidet, das sich beim Erkalten der Flüssigkeit wieder löst. Schmilzt man ein Gemenge von MgO mit überschüssiger Borsäure bei sehr hoher Temperatur, so erhält man dieselbe Verbindung wasserfrei.
463
Magnesiumverbindungen. Magnesiumborat, techn. . . .„ e h e m . rein
.
°/o kg M k . 2 4 5 , 0 0 1 „ „ 4,00
.
4. M a g n e s i u m c h l o r i d " ; (Chlormagnesium). MgCl 2 . Technisch meistens aus den S t a s s f u r t e r Endlaugen der Chlorkaliumfabriken von d e r Verarbeitung des Karnallits (und Kainits) g e w o n n e n . Man d a m p f t die Endlauge, die MgCl 2 , MgBr 2 und MgSC>4 enthält, in schmiedeisernen P f a n n e n auf 42° B6 ein, worauf sie beim Erkalten zu einer strahiligen Kristallmasse von MgCU.6 H20 erstarrt. G e s c h m o l z e n e s MgCl 2 erhält man durch Schmelzen der eben genannten Verbindung im F l a m m o f e n sowie auch direkt durch E i n d a m p f e n der Endlauge auf 45° B6. Magnesiumchlorid,
techn., geschmolzen krist. . raffin. „ . „ entwässert . „ geschmolzen ehem. rein, krist. . . ,, „ entwässert
" o kg Mk. 7,50 ° o .. ,. 8,50 " „ ,. „ 20,00 " » ,. ,. 40,00 0 « J10,00 0 « ,. ,. 40,00 0 » ,. ,. 80,00
flüssig (22/23° Be) Magnesiumchlorid, rein:
..
5,00
('1. Lageman, Chem. Fabrik, Erfurt.
5. M a g n e s i u m e i t r a t (zitronensaures Magnesium). Mg 3 (C 6 H 5 07)2. Aus MgCOa mit Z i t r o n e n s ä u r e erhalten; durch Einlaufenlassen der Lösungen in Alkohol erhält man d a s P r ä p a r a t kristallinisch. Technisch wird es jedoch meistens auf folgende W e i s e g e w o n n e n : Ein pulverförmiges Gemisch von 105 T. Z i t r o n e n s ä u r e und 30 T. gebrannter Magnesia wird bei 100—105° vorsichtig geschmolzen, die noch weiche M a s s e auf eine Porzellanplatte a u s g e gossen und nach dem Erkalten zu feinem Pulver zerrieben. Magnesiumeitrat, löslich
u
1 k g Mk. 4 , 3 0 ;
,o k g M k . 4 0 0 , 0 0
6. M a g n e s i u n i , h a r z s a u r e s . Es wird teils g e f ä l l t , teils g e s c h m o l z e n verwendet (vgl. „ S i k k a t i v e " ) und dient zur Lack- und Siegellackfabrikation. Harzsaures Magnesium, t e c h n . geschmolzen „ „ gefällt, k l a r löslich „ „ c h e m . rein
% kg Mk. ü8,00 o „ „ 65,00 1 „ „ 5,00
0
.
.
7. M a g n e s i u m h y p o c h l o r i t siehe unter „ B l e i c h e n " . 8. M a g n e s i u m k a r b o n a t ( k o h l e n s a u r e s Magnesium, Magnesia alba). M g C 0 3 . Findet sich als M a g n e s i t (s. d.) und in V e r b i n d u n g mit C a C 0 3 als D o il o ni i t. Aus letzterem Mineral gewinnt man M a g n e s i u m b i k a r b o n a t M g H C 0 3 , indem man den Dolomit brennt und ihn dann mit C 0 2 ü b e r sättigt, wobei d a s Mg f r ü h e r als d a s Ca in Lösung geht. Auch a u s MgO + N a H C 0 3 mit W a s s e r wird d a s Karbonat gewonnen. Nach dem Engl. Pat. 25 776 von 1901 fällt man M a g n e s i u m k a r b o n a t e von bestimmten Z u s a m m e n s e t z u n g e n und physikalischen E i g e n s c h a f t e n d u r c h Zusatz einer berechneten M e n g e von kalz. Magnesit zu einer fil rierten M g H C 0 3 Lösung. Dabei ist die Ausfällungstemperatur von wesentlicher B e d e u t u n g . Um z. B. n o r m a l e s M g C 0 3 in s c h w e r e r kristallinischer Form darzustellen, setzt man die erforderliche Menge kalz. Magnesit zu der k a l t e n MgHCOa-Lösung zu, schüttelt d a s Gemisch und e r w ä r m t es dann auf etwa 74° C. M a g n e s i u m k a r b o n a t bildet eine weisse, bei normaler D a r s t e l l u n g sehr leichte Masse, die als Arzneimittel, zu Zahn- und Putzpulvern, a l s F a r b e n füllungsmittel sowie zur Darstellung von MgO und C 0 2 v e r w e n d e t w i r d .
0 M a g n e s i u m k a r b o n a t , chem. rein, l e i c h t , in Stücken o kg Mk. 47,00 „ Pulver °„ „ „ 4.9,00 „ „ „ schwer ° o ,, „ 45,00 Lehmann & Voss, Hamburg (Magnesia alba). j VVesenfeld, .Dicke & Co., Chem. Fabrik, Barmen| Rittershausen.
9. M a g n e s i u m n i t r a t ( s a l p e t e r s a u r e s Magnesium) M g ( N 0 3 ) 2 . Man gewinnt es durch Neutralisieren von MgO mit H N 0 3 und E i n d a m p f e n der Lösung in monoklinen Kristallen der Z u s a m m e n s e t z u n g M g ( N 0 3 ) 2 + 6 H 2 0 ; dieselben zerfliessen an feuchter Luft und lösen sich auch in Alkohol. Man
464
Magnesiumverbindungen.
benutzt d a s Magnesiumnitrat namentlich in der Gasgliihlichtbranche, um die Köpfe der Glühkörper fester zu machen. Magnesiumnitrat, techn. . raffln I kg Mk. 2,-'5; ehem. rein, für Beleuchtungszwecke . . . . F a b r i k ehem. P r ä p a r a t e Dr. R i c h a r d Sthamer,
" o kg Mk. 110,00 " o ,. 200,00 1 „ „ 2,50
H a m b u r g (zum F e s t m a c b e n von
Glühkörpern).
10. M a g n e s i u m o x y d e . a) M a g n e s i u m o x y d (Magnesia; g e b r a n n t e M a g n e s i a ; Magnesia uxta; T a l k e r d e ) . MgO. Durch Glühen von Magnesit oder künstlich dargestelltem M g C 0 3 erhalten. D a s a u s letzterem gewonnene MgO ist um so dichter, je höher erhitzt w u r d e und je dichter d a s M g C 0 3 war. Aus heiss gefälltem M g H C 0 3 erhält man die sog. Magnesia ustaponderosa s.anglica, d. h. sehr dichtes, blendend weisses, asbestartig glänzendes und s c h w e r zerreibliches MgO. Magnesia, gebrannt, techn., leicht . . schwer . ,. ehem. rein, leicht „ D. A. I V ,. ,. ,, ,. schwer E d u a r d Ellbogen, Wien III/2, Dampfschiffstr. 10.
.
|
Lehmann & Voss,
.
.
u
o kg Mk. 115,00 % ,. „ 100,00 % „ .. 140,00 % „ „ 240,00 1 ,, ,. 3,50
Hamburg.
b) M a g n e s i u m s u p e r o x y d . M g 0 2 . Durch Umsetzung a u s Natriumsuperoxyd Na 2 O ä (siehe- unter ,,N a t r i u m v e r b i n d u n g e n " ) mit MgSOi erhalten. Auch noch andere Darstellungsmethoden gibt es, die aber teilweise geheim gehalten werden. Nach dem Amer. Pat. 709 086 behandelt mani eine kalte, schwach angesäuerte Magnesiumsalzlösung (z. B. MgCULösung) mit Baryurnsuperoxyd oder B a r y u m s u p e r o x y d h y d r a t , filtriert den entstandenen Niederschlag von M g 0 2 ab, w ä s c h t und trocknet. Nach dem Engl. Pat. 2743 von 1902 setzt man zu einer MgCI 2 -Lösung bei einer unter 20° C. liegenden T e m p . N a 2 0 2 zu und fällt d a s 27—30 % MgO» e n t h a l t e n d e P r o d u k t durch Zusatz von Alkohol in Form eines Pulvers aus. Erniedrigt man die Reaktionstemperatur durch Zusatz von NH4C1 und Eis noch weiter, so hat d a s Produkt einen Gehalt von 35—40 % M g 0 2 . D a s M g 0 2 wird an Stelle von H 2 0 2 und N a 2 0 2 in der Bleicherei benutzt und ist nicht ganz so stark alkalisch wie letzteres. Ferner verwendet man es unter dem ges. gesch. Namen N o v o z o n (s. d.) medizinisch, und zwar s o wohl innerlich als auch äusserlich bei W u n d e n und Hautleiden in Salbenform. Magnesiumsuperoxyd für techn. Zwecke ,. „ mediz. ,.
.
.
1 kg Mk. 15,00 I bei Posten 1 ,, „ 18,00 ) wesentlich billiger.
Novavita Ci. m. b. H-, Berlin 24, F r i c d r i c h s t r . 105.c
11. M a g n e s i u m p h o s p h a t ( p h o s p h o r s a u r e s Magnesium). MgHPO» + 7 H 2 0 . Durch Fällen einer MgSO a -Lösung mit Na 2 HP04 gewonnen. Weisses, kristallinisches, schwer in H 2 0 lösliches Pulver, das beim Glühen in Magnesiump y r o p h o s p h a t Mg 2 P 2 07 übergeht und sich beim Kochen mit H 2 0 in tertiäres Magnesiumphosphat M g 3 ( P 0 4 ) 2 . 7 H 2 0 und H 3 PO» spaltet. Magnesiumphosphat, techn. entwässert gereinigt . . „ ehem. rein
.
.
1 kg Mk. 1,00; I „ „ 2,00;
0
o k g Mk. 78,00 % „ ,. 175,00 1 „ „ 3,00
12. M a g n e s i u m s ! l i k a t e (kieselsaures Magnesium). Finden sich in vielen Mineralien in mannigfacher Zusammensetzung, teils wasserhaltig, teils wasserfrei. Hierher gehören T a l k , S p e c k s t e i n , M e e r s c h a u m , S e r p e n t i n , O l i v i n , die Doppelsalze A u g i t , H o r n b l e n d e , A s b e s t u. s. w. Künstlich erhält man durch Fällen von Magnesiumsalzlösungen mit Natronwasserglas einen weissen, gallertigen Magnesiumsilikatniederschlag von der Zusammensetzung 3 MgSiOs. 5 H ä O. Magnesiumsilikat für Ölbleiche naturell, gereinigt gefällt, techn. I a . , IIa. ,. ehem. rein
I kg Mk. 1,00; 1 ,. ,. 2,00; 1 „ 1,40; . . . .
° o kg Mk. 26,00 % ,. „ 80,00 ,. ,. 1 7 5 , 0 0 0 o/o ,. ,. 1 1 0 , 0 0 1 ,. ,. 7,50
0
465
Maíllechort — Malz.
13. M a g n e s i u n i s u l f a t ( B i t t e r s a l z ; schwefelsaures Magnesium). MgSC>4. Der Hauptmenge nach gewinnt man es aus den A b r a u m s a l z e n (s. d.), und zwar trennt man den schwer löslichen Kieserit MgSO» + H 2 0 von den beigemengten Chloriden durch Auslaugen. Zur Reinigung wird das mit 7 H 2 0 kristallisierende Bittersalz aus heissem H 2 0 umkristallisiert. Nach dem Amer. Pat. 714 984 unterwirft man eine durch S 0 2 + H 2 0 zersetzbare Mg-Verbindung der Einwirkung von S-Dämpfen, welche S 0 2 und Luft sowie Feuchtigkeit enhalten, wodurch MgS0 3 und MgS0 4 entstehen. Das in H 2 0 lösliche MgSOi wird dann vom unlöslichen MgS0 3 getrennt, worauf man letzteres durch Oxydation ebenfalls in MgS0 4 überführt. Bittersalz (MgSCh + 7 H 2 0) ist ein in farblosen rhombischen Prismen kristallisierendes Salz von intensiv bitterem Geschmack. 100 T. H 2 0 lösen bei 0° etwa 25 T., bei 10° 30 T., bei 20° 35 T„ bei 50° fast 50 T., bei 105° (gesättigte Lösung) 132 T. MgSOi. Man benutzt es zur Darstellung von K 2 SOj, von BaSOi, zur Appretur baumwollener Gewebe, zum Beschweren der Seide, zum Weissfärben der Wolle, als Füllmittel in der Papierfakrikation sowie als Arzneimittel. Magnesiumsulfat, gerein., techn. krist. . ,. dopp. gerein., techn. krist. . ,, „ „ „ entwässert „ ehem. rein., krist., D. A. I V „ „ ,, entwässert, D. A. I V . Magnesiumbisulfat
% °o
% °/o
.
.
.
% 1
kg Mk. 71
» » » »
tl » >1 5?
5,50 6,50 20,00 14,00 24,00 6,00
M a g n e s i u m s u l f i t (schwefligsaures Magnesium). MgSC>3 + 6 H 2 0. Durch Zersetzung von MgC0 3 mit S 0 2 in Gegenwart von H 2 0 oder durch Mischen und Erhitzen der Lösungen gleicher Teile von krist. MgSOi und krist. Na2SOa erhalten; in letzterem Falle kristallisiert MgSOs + 6 H 2 0 beim Erkalten der Lösung aus. Das Salz muss verschlossen aufbewahrt werden, da es leicht in Sulfat übergeht; 1 T. löst sich in 20 T. kalt. H 2 0. Durch Einleiten von S 0 2 in eine wässerige Suspension von MgO lässt sich auch M a g n e s i u m b i s u l f i t MgH 2 (S0 3 ) 2 erhalten. Magnesiumsulfit, techn. . . ehem. rein . . . Magnesiumbisulfit, flüssig ( 3 0 ° Bé)
1 kg Mk. 2 , 5 0 ;
°/o kg Mk. 8 8 , 0 0 °/ 0 „ „ 230,00 °/o „ ,. 62,00
15. M a g n e s i u m s u p e r o x y d siehe 10b M a g n e s i u m o x y d e . 16. M a g n e s i u m t h i o s u l f a t (unterschwefligsaures Magnesium). MgS 2 0 3 . Durch Zersetzung von Magnesiumsalzlösungen mit Calciumthiosulfat CaS2C>3 oder Natriumthiosulfat Na 2 S 2 0 3 erhalten. Magnesiumthiosulfat, techn „ ehem. rein
I kg Mk. 3 , 5 0 ;
°,o kg Mk. 2 8 0 , 0 0 1 „ „ 4,50
M a í l l e c h o r t (Neusilber) siehe „ N i c k e l l e g i e r u n g e n". M a l s c h p r o z e s s siehe ,,B i e r" und ,,S p i r i t u s". M a l s s t ä r k e siehe „ S t ä r k e". M a j o l i k a siehe „S t e i n g u t". M a l a b a r t a l g siehe „ T a l g , v e g e t a b i l i s c h e r". M a l a r l n siehe „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e". Malz. Man versteht darunter gekeimte Getreidekörner, in denen hierbei D i a s t a s e entstanden ist, d. h. ein Ferment, welches die Eigenschaft hat, Stärke in Zucker überzuführen. In der Bierbrauerei benutzt man ausschliesslich, in der Spiritusbrennerei hauptsächlich, G e r s t e n m a l z ; ausserdem kommt für letzteren Zweck auch Malz aus Weizen und Roggen in Betracht. Die Einzeloperationen in der Malzbereitung sind im Artikel „B i e r" tabellarisch zusammengestellt. Zuerst weicht (quellt) man die Gerste in einem zementierten oder eisernen Quellstock ein, wobei auf 1 hl Gerste etwa 130 1 Wasser gerechnet werden; die mittlere Quelldauer beträgt 60—72 Stunden. Die Temperatur darf während des Weichens 15° C. nicht übersteigen. Die quellreife Gerste wird auf Tennen ausgebreitet, wobei die Gerstehaufen in regelmäsigen Zwischenräumen umgeschaufelt werden. Die Temperatur im Tennenraum beträgt 7—10°, während sie innerhalb der Haufen viel höher steigt, doch soll sie auch in diesen 15—19° C. nicht übersteigen. Für die 30
466
Malzextrakt — Mangan.
S p i r i t u s f a b r i k a t i o n l ä s s t man die Keimung 5 — 6 , für die Bierbrauerei dagegen etwa 7 T a g e andauern. S t a t t d e s U m s c h a u f e i n s (der T i e n.n e n m ä 1 z e r e i) bedient man sich immer mehr der m e c h a n i s c h - p n e u m a t i s c h e n Mälzerei, wobei sich d a s g e w e i c h t e G e t r e i d e in T r o m m e l n odiet Kästen befindet, durch die ein Luftstrom von bestimmter T e m p e r a t u r und F e u c h t i g k e i t durchgetrieben w i r d ; die T r o m m e l n sind drehbar, die Kästen mit einem W e n d e a p p a r a t versehen. D a s g e k e i m t e f e u c h t e Malz, G r Q n m a 1 z genannt, wird für die Z w e c k e der B r e n n e r e i am besten s o f o r t verarbeitet, dagegen muss d a s s e l b e für die B i e r b e r e i t u n g g e d a r r t werden. Hierbei v e r s c h w i n d e t der bohnenähnliche G e s c h m a c k des Grünmalzes, und es werden R ö s t p r o d u k t e erzeugt, die d a s für den B i e r g e s c h m a c k wertvolle M a l z a r o m a bedingen. Gleichzeitig vermehrt sich der Zuckergehalt, w ä h r e n d der W a s s e r g e h a l t von etwa 4 0 % auf 2 % sinkt. Man benutzt Malzdarren s e h r v e r s c h i e d e n e r Konstruktion, früher die sog. R a u c h d a r r e n , worin das Malz mit den Heizgasen s e l b s t in B e r ü h r u n g kam, heute wohl a u s s c h l i e s s l i c h L u f t d a r r e n , worin das Mallz durch die Wirkung erhitzter Luft gedarrt wird (vgl. Artikel „ D a r r e n " ) . Die E r w ä r m u n g d e s M a l z e s soll recht allmählich vor sich g e h e n ; man macht d a s s e l b e erst bei 3 0 — 3 7 ° lufttrocken, erhitzt dann weiter auf 75° und röstet s c h l i e s s l i c h , j e nach der g e w ü n s c h t e n M a l z b e s c h a f f e n h e i t , bei 8 0 — 1 0 0 ° . Das D a r r m a l z wird in Malzputzmaschinen gereinigt und von den, einen bittern G e s c h m a c k v e r u r s a c h e n d e n Keimlingen befreit. Zum Zerkleinern des Malzes bedient man sich v e r s c h i e d e n a r t i g e r S c h r o t m ü h l e n , z. B . der viel verbreiteten E x z e l s i o r m U h l e n ( s i e h e unter ,,M ü h 1 e n " ) . Um B i e r e dunkel zu färben, benutzt man das sog. F a r b m a l z : Zur Herstellung wird a n g e f e u c h t e t e s D a r r m a l z in rotierenden F a r b m a l z t r o m m e l n bei T e m p e r a t u r e n zwischen 150 und 2 0 0 ° geröstet, w o b e i sich Zuckerkulör bildet. F a r b m a l z für helle B i e r e wird erzeugt, indem man G r ü n m a l z verzuckern lässt und e s dann bei möglichst niedriger T e m p e r a t u r röstet. Malzextrakt. Durch E i n w e i c h e n von g e s c h r o t e t e m Malz in W a s s e r , Digerieren, A b p r e s s e n und E i n d a m p f e n im Vakuum erhaltene diastasehaltige, g e l b b r a u n e Flüssigkeit, die teils für sich, teils unter Zusatz a n d e r e r M e d i k a mente ( E i s e n , Chinin, J o d , L e b e r t r a n u. s. w . ) a l s Arznei- und Kräftigungsmittel benutzt wird. Auch a n d e r e 'Malzpräparate finden ä h n l i c h e Verwendung. Malzextrakt-Vakuumapparate: C. Heckmann, Berlin SO. 33, Görlitzer Ufer 9.
| F. Ii. Meyer, Maschinenfabrik, Hannover-Hainholz.
Malzsirup-Vakuumapparate: C. Heckmann, Berlin SO. 33, Görlitzer Ufer 9.
| F. H. Meyer, Maschinenfabrik, Hannover-Hainholz.
Mandelöl. F e t t e s ö l , das a u s den s ü s s e n oder bitteren Mandeln von Amygdalus communis gewonnen wird, indem man die Mandeln stösst oder auf Kollermühlen mahlt und kalt a u s p r e s s t ; meist verwendet man ein G e m i s c h aus s ü s s e n und bittern Mandeln. D a s Mandelöl bildet, n a c h d e m es sich durch L a g e r n geklärt hat, eine gelbliche, dünnflüssige, g e r u c h l o s e , angenehm s ü s s s c h m e c k e n d e Flüssigkeit vom sp. G . (bei 15°) 0 , 9 1 9 ; Erst. P . — 2 1 ° ; an der Luft nicht trocknend, a b e r leicht ranzig w e r d e n d . Durch d a s L i c h t wird e s entfärbt. Jodzahl 8 2 — 9 9 ; Verseifungszahl 195,5. E s wird in der Medizin s o w i e namentlich zu k o s m e t i s c h e n Mitteln benutzt; der beim A u s p r e s s e n verb l e i b e n d e Kuchen findet gemahlen a l s M a n d e l k l e i e e b e n f a l l s in der K o s metik Verwendung. E i n e a n d e r e Art Mandelöl wird a u s P f i r s i c h k e r n e n gewonnen; ä t h e r i s c h e s Mandelöl s i e h e unter „ B i 11 e r m a n d e 1 ö 1". Mandelöl, echt, D. A. I V . . 1 kg Mk. 4 , 0 0 ; °/„ kg Mk. 365,00 „ (Pfirsichkernöl) 1 ,, „ 1 , 6 0 ; °!o „ „ 14f>,00 Mangan. Mn. A. G. = 5 4 , 9 4 . Aus den Oxyden durch fein verteilten Kohlenstoff bei s t ä r k s t e r W e i s s g l u t e r h a l t e n ; ain z w e c k m ä s s i g s t e n a r b e i t e t man im elektrischen Ofen, wobei Kalk und F l u s s s p a t zur V e r h i n d e r u n g von Oxydation zugesetzt werden. Aus M a n g a n c h l o r ü r MnCI» l ä s s t sich d a s Metall mittels Na oder durch E l e k t r o l y s e gewinnen. Am bequemsten e r s c h e i n t die Darstellung von reinem kohlefreiem Mn durch Entzünden einer M i s c h u n g von
Manganerz —
Manganverbindungen.
467
Aluminium und Manganoxyd, d. h. nach dem Goldschmidtschen Verfahren der A l u m i n o t h e r m i e (siehe den Artikel ,,T h e r m i t"). Grauweisses Metall von wechselnder Härte (etwa dem Stahl gleichkommend), spröde und pulverisierbar. Sp. G. 7,8—8; Sch. P. etwa 1900°. Es oxydiert sich schnell an feuchter Luft und zersetzt H 2 0; selbst von schwachen und verdünnten Säuren wird es leicht gelöst. Widerstandsfähiger und härter ist Mn, mit einem Gehalt an C oder Si. Man benutzt es als Zusatz zu andern Metallen, namentlich zu Eisen und Kupfer (vgl. unter „M a n g a n l e g i e r u n g e n"). Mangan, ehem. rein, geschmolzen
1 kg Mk. 16,00
Mangan, rein, frei von C und F e .
Mangan:
Frischauer & Co., Bergwerksbesitzer ehem. Produkte, Wien VI/1.
u.
1 kg Mk. 5 , 0 0 — 6 , 0 0 ; °/o kg Mk. 4 0 0 , 0 0 - 5 2 0 , 0 0
Fabrik
I Isabellenhütte, G. m. b. II., Dillenburg (Hess.| Nass.).
Manganerz: S. Lob & Co., Leipzig.
Manganfarben. 1. M a n g a n w e i s s (Manganokarbonat). MnC0 3 . Als Ausgangsmaterial benutzt man das bei der Chlordarstellung (s. „ C h l o r " ) in grossen Mengen abfallende MnCl2, indem man die Manganlaugen mit Na 2 C0 3 fällt; dabei setzt man zuerst nur wenig Sodalösung zu, um das Eisen auszuscheiden, zieht nach dem Klären die Flüssigkeit ab und fällt dann vollständig. 2. M a n g a n v i o l e t t (Nürnbergerviolett, Manganiphosphat). Zur Darstellung schmilzt man reines Mn0 2 mit H3POI, kocht die Schmelze mit Ammoniumkarbonat aus, filtriert, dampft die Lösung zur Trockne und schmilzt den Rückstand nochmals. Nach dem Auskochen mit H 2 0 bildet der Rückstand die genannte, schön violette Malerfarbe. U in b r a und ähnliche n a t ü r l i c h e Manganfarben siehe unter ,,E r d f ä r b e n". Manganfarben: Frischauer
& Co.,
Bergwerksbesitzer 11. Fabrik ehem. Produkte, Wien VI/1.
M a n g a n i n siehe „M a n g a n l e g i e r u n g e n". Mang-anlegierung-en. Von den Manganlegierungen siehe F e r r o mangan und Manganstahl unter „Eisenlegierungen", M a n g a n b r o n z e unter „ B r o n z e n". — H i e r seien noch M a n g a n k u p f e r und M a n g a n i n erörtert. 1. M a n g a n k u p f e r ( K u p r o m a n g a n ) . Durch gemeinsame Reduktion der Sauerstoffverbindungen beider Metalle erhalten. Man stellt es mit 20 und 30 % Mn, und zwar sowohl eisenfrei als auch mit 2—4 % Fe, dar. Der Hauptsache nach dient es zur Darstellung von Manganbronze (vgl. unter „ B r o n z e n"). Kupromangan (20°/o Mn) (30»/o Mn)
1 kg Mk. 4,00; °/o kg Mk. 300,00 t „ „ 5,00; % „ „ 400,00
2. M a n g a n i n. Legierung aus 12 % Mn, 84 % Cu und 4 % Ni. Temperaturkoeffizient 0,00001—0,00002. Spezifischer Widerstand 0,43 Ohm Es wird wegen seines hohen spezifischen Widerstandes als Material zu elektrischen Messwiderständen und Regulierwiderständen benutzt. Bei den für elektrische Messungen N ausschliesslich in Frage kommenden Temperaturen zwischen 10 und 30° C. darf die Widerstandsänderung selbst für feine Messungen vernachlässigt werden, denn dieselbe macht beim Manganin für 1° C. nur etwa ±0,00001 des Gesamtwiderstandes aus. Manganin in Barren .
l ^ k g Mk. 7,00
| Manganin in Blech und Draht 1 kg Mk. 10,00
Manganlegierungen: Isabellenhütte, G. m. b. H., Dillenburg
(Hess.-Nass.).
Manganverbindungen. 1. M a n g a n a c e t a t (essigsaures Manganoxydul). Mn(C2Hs02)2. Durch Umsetzung von MnSOi mit Bleiacetat oder Calciumacetat erhalten; rein auch durch Lösen von MnCOi in Essigsäure und Eindampfen zur Kristal30*
468
Manganverbindungen.
lisationi g e w o n n e n . E s kommt entweder in Lösung oder, mit 4 H 2 0 kristallisiert, in rötlich gefärbten, in H 2 0 und Alkohol löslichen Kristallen in den Handel. 0
Manganacetat, techn. krist., eisenfrei . ehem. rein, krist
1 kg Mk. 2,50;
o kg Mk. 1 5 0 , 0 0 "o „ „ 220,00
2. M a n g a n o b o r a t ( b o r s a u r e s Manganoxydul). MnB 4 07, g e w ö h n lich als S i k k a t i v bezeichnet. Zur Darstellung benutzt man MnCU-Lösung von der Cl-Darstellung (vgl. unter „M a n g a n f a r b e n"), fällt d a r a u s d a s Eisen mit Kalkmilch und lässt die geklärte Manganchlorürlauge unter Umrühren in eine höchstens 40° C. w a r m e Boraxlösung einfliessen; durch Zusatz von etwas NH 3 wird der Niederschlag fester. Man trocknet ihn bei gelinder W ä r m e ; d a s P r ä p a r a t enthält gewöhnlich e t w a s Kochsalz und Borax, weil sich der Niederschlag sonst beim A u s w a s c h e n bräunt. E s dient als vorzügliches Sikkativ sowie (mit Leinöl- und Harzlösung) zum Imprägnieren von Leder; auch benutzt man es bei der Darstellung von Nickel u. s. w. Manganoborat, techn. zum Firniskochen. ehem. rein
.
. . .
°,o kg Mk. 60,00 % „ ,, 140,00
3. M a n g a n c h l o r ü r . MnCU. Technisch wird es, wie schon gesagt, a u s den Endlaugen von der Chlorentwickelung nach der Braunstein-Methode (s. „ C h l o r " ) gewonnen, indem man die Laugen zur Entfernung von HCl verdampft, mit H 2 0 verdünnt und dann zu dem vierten Teil der Flüssigkeit Na 2 COa-Lösung zusetzt. D a s hierdurch gefällte MnCOs wird nach dem Auswaschen mit dem Rest der Flüssigkeit gekocht, wobei sich d a s Mn wieder löst, w ä h r e n d d a s Fe vollständig als Fe 2 (OH) 6 abgeschieden wird. Die filtrierte Lösung ergibt beim Verdampfen hellrötliche Kristalle von MnCl 2 + 4 H 2 0 , die an feuchter Luft zerfliessen. Es wird in der Färberei benutzt; die Chlorbereitungsriiekstände verarbeitet man meistens direkt wieder auf M n 0 2 (vgl. den Artikel ,,C h 1 o r"), d a s dann aufs neue zur Cl-Oewinnung dient. Manganchlorür, techn. krist. eisenfrei . . . „ „ entwässert, eisenfrei ,. dopp. raffin. krist. . ,. ehem. rein, krist. . „ entwäss. . .
1 kg Mk. 2,40;
"/o kg Mk. 28,00 °/o „ „ 54,00 °'o „ ,, 35,00 °-o „ „ 55,00 °/o „ „ 210,00
4. M a n g a n o x y d , h a r z s a u r e s . E s wird durch Schmelzen s o wie durch Fällen erhalten (vgl. „ S i k k a t i v e " ) und ist ein wichtiges T r o c k e n mittel f ü r die Lack- und Firnisfabrikation. Manganoxyd, harzs. (Manganpräparat), geschmolzen . „ „ „ gefällt, Pulver
° o kg Mk. 40,00 °o „ „ 72,50
5. M a n g a n o k a r b o n a t ( k o h l e n s a u r e s Manganoxydul). MnCOa. In der Natur als M a n g a n s p a t , künstlich durch Fällung einer Lösung eines Manganosalzes (oder MnCl 2 ) mit Na 2 CÜ3 als weisses, wasserhaltiges Pulver erhalten. Manganokarbonat, techn. I a . „ H a . ehem. rein
6. M a n g a n , Ö l s ä u r e s. und Lackfabrikation. Manganoxydul, leinölsaures I a . IIa
°/o kg Mk. 95,00 °o „ „ 60,00 °/o „ „ 160,00
.
Ein wichtiges Trockenmittel für die Firnis.
.
.
°/o kg Mk. 120,00 °/o „ „ 95,00
7. M a n g a n o o x a l a t (oxalsaures Manganoxydul). M n C 2 0 « . 5 H 2 0 . Durch Fällen von konzentrierten Manganoxydulsalzlösungen oder von feuchtem M a n g a n k a r b o n a t mit wässeriger Oxalsäure erhalten. W e i s s e s Kristallpulver, d a s in H 2 0 sehr schwer löslich ist. Gilt als vorzügliches Mittel zur D a r stellung von Sikkativen. Manganooxalat, techn.. . „ ehem. rein
°/o kg Mk. 160,00 1 „ ,. 2,00
8. M a n g a n o x y d e . a) M a n g a n o x y d u l . MnO. Durch Erhitzen von Manganooxalat oder M a n g a n o k a r b o n a t in Wasserstoff als g r a u g r ü n e s Pulver erhalten; auch
469
Manometer.
durch Glühen derselben Verbindungen unter Luftabschluss dargestellt. dient als grüne Anstrichfarbe. Manganoxydul, techn.
°/ 0 kg Mk. 6 0 , 0 0
Es
| Manganoxydul, ehem. rein °/ 0 kg Mk. 1 0 0 , 0 0
b) M a n g a n o x y d (Mangansesquioxyd). Mn 2 O a . Durch gelindes Glühen von Mangannitrat, ferner aus den Rückständen von der Chlordarstellung (s. ,,C h I o r " ) nach dem Braunsteinverfahren erhalten. Braunschwarzes Pulver. Manganoxyd, techn „ ehem. rein, wasserfrei
°/o kg Mk. 1 „ „
100,00 7,50
c) M a n g a n o x y d h y d r a t . Findet sich in der Natur als M a n g a n i t , künstlich durch Oxydation von Manganoxydulhydrat an der Luft erhalten; letzteres entsteht durch Fällung von Manganosalzlöaungen mit NaOH. Manganoxydhydrat ist ein dunkelbraunes Pulver, das unter dem Namen M a n g a n b i s t e r ( M a n g a n b r a u n ) zum Färben von Geweben, weiter als Porzellanfarbe und schliesslich als Zusatz beim Kochen von Leinölfirnissen benutzt wird. Manganoxydhydrat, techn. (zur Firnisbereitung - ) ehem. rein
.
0 o kg Mk. °„ „ „
40,00 110.00
d) M a n g a n d i o x y d (Mangansuperoxyd). Mn0 2 . Die natürlich vorkommende Verbindung siehe unter „ B r a u n s t e i n " ; künstlich erzeugt man es aus den Rückständen von der Chlordarstellung (vgl. den Artikel ,,C h 1 o r"). Braunschwarzes oder schwarzes Pulver, das sich beim Glühen unter O-Entwickelung zersetzt, während es von HCl unter Entweichen von C1 gelöst wird. Mangandioxyd, gefällt, techn. I a „ I I a „ „ gereinigt . . . rein ( 9 0 % ) . „ „ ehem. rein
.
.
.
.
1 kg Mk. 2 , 8 0 ;
% kg Mk. 4 5 , 0 0 ®'o „ „ 30,00 0 o „ „ 78,00 % ,. „ 248,00 1 „ „ 3,40
e) M a n g a n t r i o x y d MnC>3 und M a n g a n s ä u r e H 2 MnOi. Haben keine technische Bedeutung. f) M a n g a n h e p t o x y d Mn2C>7 und Ü b e r m a n g a n s a u r e HMnOi Sind als solche ebenfalls ohne jede Bedeutung; die Salze der Übermangansaure ( P e r m a n g a n a t e ) siehe unter den betreffenden Metallverbindungen. 9. M a n g a n o s u l f a t (schwefelsaures Manganoxydul; Manganvitriol). MnSOi. Durch Lösen von Manganokarbonat in verd. H2SÖ4, weiter durch Glühen gleicher Teile Braunstein und wasserfreiem Eisenvitriol und Auslaugen mit H 2 0 sowie nach einigen anderen Methoden erhalten. Bildet Kristalle von zart rosenroter Farbe mit 4—7 H 2 0, je nach der Bildungstemperatur. Wird in der Färberei und in der Porzellanmalerei, ferner zur Darstellung anderer Manganpräparate benutzt. Manganosulfat, techn., entwässert, eisenfrei ehem. rein, krist. . . „ „ „ entwässert . „ „ „ wasserfrei .
Manometer
.
°/ 0 kg Mk. 3 8 , 0 0 — 4 8 , 0 0 °/ 0 „ „ 80,00—100,00 °/ 0 „ „ 125,00 1 „ „ 3,50
(Druckmesser).
G l a s m a n o m e t e r , bestehend aus 3-schenkeIiger Glasröhre, mit Millimeterskala auf K a r t o n : Teilung über und unter 0 bis . . . . 50 100 2 0 0 mm. Stück 1,00 1,25 1 , 5 0 Mk. D i e s e l b e n , auf gusseisernem Fuss, mit T-Stück aus Messing: Teilung über und unter 0 bis . . . . 50 100 2 0 0 mm. Ohne Hahn Stück 2,50 2,75 3 , 0 0 Mk. Mit Dreiweghahn „ 5,00 5,50 6,75 „ M a n o m e t e r nach L a n d o l i , bestehend aus gläsernem U-förmigem Manometerrohr, mit messingenem T-Stück, auf gusseisernem Fuss, Papierskala mit 0 , 5 Zentimeterteilung : Teilung über und unter 0 bis . . . 10 25 4 0 cm. Ohne Hahn Stück 1,90 2,60 4 , 1 5 Mk. Mit Dreiweghahn „ 5,25 6,75 8,25 „
Margarine.
470
D i e s e l b e n zum Befestigen an der W a n d , auf Brett, mit messingenem T-Stück, Teilung über und unter 0 bis 4 0 c m : Ohne Hahn . . Stück Mk. 12,00 | Mit Dreiweghahn . . Stück Mk. 15,50 M a n o m e t e r aus G l a s nach S c h i e l e , für Gasanstalten, mit Millimeterteilung: Skalenlänge . . 250 260 300 350 360 370 380 400 500 mm. Stück . . . . 1,70 1,85 2,00 2,30 2,40 2,50 2,60 2,80 3,25 Mk. M e t a l l - M a n o m e t e r (Federmanometer) m. versilberter Skala u. Verschraubung: Durchm 60 60 75 100 100 mm. Für 1—10 1-25 1—36 1—50 1 - 1 0 0 Atm. Stück 18,00 18,00 28,00 45,00 48,00 Mk. M e t a l l - M a n o m e t e r mit Gasregulator, System C a r t r e l l , zur automatischen Regulierung der Heizflamme nach dem gewünschten (einstellbaren) Druck im Innern der Autoklaven u. s. w.: Durchm. der Skala 8 10 cm. Einteilung in Atm 25 50 oder 100 Stück 55,00 75,00 Mk. M e t a l l - V a k u u m m e t e r mit versilberter Skala und Verschraubung, auf eisernem Fuss Mk. 17,50 D i f f e r e n t i a l - M a n o m e t e r nach Dr. A. K ö n i g (D. R . P. 48807), mit konzentrisch angeordneten Röhren auf poliertem Eichenholzstativ, mit Zubehör, die Skala auf Milchglas, einstellbar: Für Druck bis 10 20 30 mm Wassersäule Komplett • . . . . 15,00 18,00 21,00 Mk. D i e s e l b e n in verglast. Eichenbolzkasten 20,00 24,00 30,00 „ do. Zubehör: eine Flasche mit den nach spez. Gewichte genau eingestellten präparierten Flüssigkeiten. . . . Stück Mk. 1,00 Dazu ein Dreiweghahn ,, ., 7,00
Die Preise der Manometer für die Technik sind nach Konstruktion, Grösse, Verwendungszweck u. s. w. im Preise zu verschieden, als dass hier eine Aufzählung möglich und angebracht wäre. Wir beschränken uns daher auf die Aufführung der gewöhnlichen Plattenfeder-Manometer für Druck bis zu 20 kg pro qcm. Durchmesser der Skala . . . Zapfen-Durchmesser Gewöhnl. Ausführung. Eisengehäuse mit Messing-Übersteckring . . . Ganz in Metall
Manometer:
C. W. Julius Blancke & Co., Maschinen- und Dampfkesselarmaturenfabrik, Merseburg (Saale).
8 0 100 125 150 175 200 2 5 0 3 0 0 450 mm. 21 21 21 38 38 38 38 38 38 „ 2 0 24 24 28
25 32
26 35
28 40
30 45
48 58
58 75
115 Mk. 130 . „
| (ieoig Schmidt & v. d. Eitz, Schmiedefeld i. Thür. | A. Schultze, Berlin SW., Schönebergerstr. 4.
M a r g a r i n e (Kunstbutter). Zur Darstellung werden tierische Fette;, namentlich R i n d s t a 1 g , zwischen gezahnten Walzen zerkleinert und mit 0,1 % iger Pottaschelösung, der etwas Schweinsmagen zugesetzt ist, auf 45° erwärmt. Hierbei trennen sich Fett- und Fleischbestandteile; das Fett wird abfiltriert und unter Zusatz von 2 % Kochsalz bei etwa 20° sehr langsam (in 16 bis 24 Stunden) zum Erstarren gebracht. Hierbei scheidet sich der grösste Teil des in dem Fett enthaltenen Stearins in körnig-kristallinischer Form aus; man trennt es durch Abpressen von dem flüssigen Olein. Letzteres wird weiter auf Margarine verarbeitet, während das Stearin zur Herstellung von K e r z e n (s. d.) dient. Das Olein (O 1 e o m a r g a r i n) wird unter Zusatz von Milch verbuttert; zweckmässig fügt man auf 300 kg Olein noch 1 kg zerkleinerte Milchdrüsen zu. Die sich ausscheidende Butter wird durch Eingiessen von kaltem Wasser zum Erstarren gebracht. Zusätze von Butterfarbe, Butteräther, Erdnussöl u. s. w. machen das Produkt noch butterähnlicher. Die Margarinefabrikation ist in den letzten Jahren sehr vervollkommnet worden, wovon zahlreiche Patente Zeugnis geben. So will man nach den D. R. P. 112 687 und 116 792 die Haltbarkeit der Margarine dadurch steigern, dass das Oleomargarin sterilisiert und dann mit künstlich hergestellter milchzuckerfreier Miilch verbuttert wird. Zu dem gleichen Zwecke soll man nach dem D. R. P. 128 729 die flüchtigen Fettsäuren aus Naturbutter dem mit Milch emul-
Marineleim
—
Massanalyse.
471
gierten sterilisierten Oleoniargarin zusetzen. Ebenfalls der Herstellung einer besonders haltbaren Margarine dient das D. R. P. 135 081; hiernach versucht man, die Margarine möglichst frei von stickstoffhaltigen Bestandteilen zu gewinnen, indem man die geeigneten Fette mit Produkten der Wasserdampfdestillation von Milch vermischt und allenfalls noch zur Geruchs- und Oeschmacksverbesserung geeignete A l d e h y d e hinzufügt. Dass die Milchhandlung für die Margarinefabrikation von grösster Bedeutung ist, unterliegt keinem Zweifel; nach dem D. R. P. 140 941 hat sich ein Zusatz von K e f i r m i 1 c h besonders gut bewährt. Das Bestreben, der Margarine wertvolle Eigentümlichkeiten der Naturbutter, nämlich das Bräunen und Schäumen beim Erhitzen, zu geben, hat zu zahlreichen, teilweise patentierten Verfahren geführt. So wird namentlich E i g e l b und Z u c k e r der Margarine zugesetzt; nach dem D. R. P. 127 376 erhält die Milch zu dem gleichen Zwecke einen Zusatz von 1 %o C h o l e s t e r i n , während das D. R. P. 142 397 anstatt dessen L e c i t h i n verwenden will. In Deutschland müssen der Margarine laut Oesetz 10 % Sesamöl zugesetzt werden, um einen leichten Nachweis der Margarine in der Naturbutter zu ermöglichen und eine Verfälschung der letzteren mit Margarine zu verhindern. P r l i f m i K * : / u m Nachweis des S c s a m n I s dient obligatorisch die B a u „ Stück 0,70 0,80 1,00 1,20 1,30 1,50 1,80 1,90 2,00 2,30 2,50 3,80 4,60 7,60 Mk. M e s s z y l i n d e r (Mischzylinder), mit eingeschliifenem Stopfen und Fuss, mit doppelter Zahlenreihe: Inhalt 5 10 20 25 50 75 100 150 200 250 500 1000 2000 ccm. Stück 0,75 0,80 0,90 1,10 1,50 1,75 1,85 2,05 2,30 2,60 3,50 5,50 8,50 Mk.
Messgcfasse.
479
M i s c h z y l i n d e r , mit Fuss, Hals und eingeschliffenem Griffstopfen, geeicht, auf Einguss justiert: Inhalt 5 10 25 50 100 200 250 500 1000 com. 2/< s'i Get. in Voo 7>o 7» 7» V» 7i '7. „ Stück 4,60 4,90 5,20 6,20 5,50 6,90 7,60 8,70 10,20 Mk. M i s c h f l a s c h e n , mit eingeschliffenem Stopfen, mit doppelter Zahlenreihe: Inhalt 500 1000 2000 ccm. Stück 3,50 5,25 7,50 Mk. M e s s k o l b e n , mit einer Marke am Halse, ohne Stopfen: Inhalt. . . 5 10 25 50 100 1 t ü ^00 250 300 400 500 1000 2000 ccm S t ü c k . . . 0 , 2 0 0 , 2 5 0 , 3 0 0 , 4 0 0 , 5 0 0 , 6 0 0 , 6 5 0 , 8 0 0 , 9 0 1 , 0 0 1 , 1 0 1,50 2,00 Mk. Aus Jenaer Glas, Stück — — — 1,25 — — 1,50 — - J,£0 2,10 — ,, Normal, „ — — — 1,50 1,60 — 1,90 2,30 — — 3,00 4,20 6,40 „ M e s s k o l b e n mit e i n e r Marke und hohlem Glasstopfen: Inhalt . . . 5 10 25 50 100 150 200 250 300 400 500 1000 2000 ccm. Stück . . . 0,40 0,45 0,60 0,70 0,95 1,20 1 , 3 0 1 , 4 0 1 , 5 0 1 , 6 0 1 , 8 0 2,20 3,00 Mk. Normal Stück — — — 2,10 2,20 - 2,60 3,00 — — 4,10 5,20 7,50 „ M e s s k o l b e n mit z w e i Marken, auf Ein- und Ausguss graduiert: Inhalt . . . . 10 25 50 100 150 200 250 300 400 500 1000 2000 ccm. Ohne Stopf., St. 0,30 0,40 0,55 0,65 0,75 0,80 1,00 1,20 1,30 1,40 2,00 2,50 Mk. Mit hohlem Glasstopfen, Stück 0,50 0,65 0,85 1,10 1,30 1,40 1,60 1,80 2,00 2,20 2,50 3,50 „ M e s s k o l b e n nach B i 11 z ; zur Erleichterung des Umschütteins ist der Hals über der Marke"zu einer grösseren K u g e l erweitert: Inhalt . . . . 100 250 500 1000 ccm. Ohne Stöpsel, Stück 1,00 1,25 1,50 2,00 Mk. Mit „ „ 1,25 2,00 2,25 2,75 „ P o l a r i s a t i o n s k o l b e n mit z w e i Marken ohne Stopfen; für Zuckerpolarisation: Inhalt 25 und 27,5 50 und 55 100 und 110 200 und 220 ccm. Stück 0,50 0,60 0,75 1,10 Mk. M e s s p i p e t t e n nach M o h r : Inhalt . . . 1 2 5 5 10 20 20 25 25 50 50 50 100 ccm. Geteilt in . . '/ioo 7»o '/so 7io Vio 7"> 7» 7«> V '/» 7» 7a .. S t ü c k . . . . 0,75 0,75 0,90 0,75 0,90 1 , 3 5 1 , 1 5 1 , 5 0 1,35 2,60 2,50 2,25 2,80 Mk. Mit Hahn, Stück — — — 3,00 3,35 3,10 3,40 3,35 4,60 4,40 4,20 5,00 „ Normal, Stück . 3,50 3,50 4,00 — 4,50 — — 5,50 — — 6,00 — 7,00 „ V o l l p i p e t t e n mit e i n e r Marke, mit langer oder kurzer R ö h r e unterhalb der Erweiterung: 1 2 3 4 5 10 15 20 25 50 75 100 150 200 ccm. Inhalt . . Stück . . 0,20 0,25 0,25 0,30 0,30 0,45 0,50 0,55 0,60 0,70 0,80 0,90 1,10 1,25 Mk. „ Normal . . 1 , 7 0 1 , 7 0 — — 1 , 7 0 1 , 8 0 — 1,90 2,00 2,20 - 2,70 3,10 3,50 „ V o l l p i p e t t e n mit z w e i M a r k e n : Inhalt zwischen d. Marken 1 2 3 4 5 10 20 25 50 100 150 ccm. Stück 0,30 0 , 3 5 0,40 0,45 0,50 0 , 5 5 0,65 0,70 0,80 1,00 1,20 Mk V o 11 p i p e"t t e n mit K u g e l über der Marke, um ein Einziehen von Flüssigkeit in den Mund zu verhindern . . . Stück mehr Mk. 0,10—0,20 P y k n o m e t e r, mit eingeschliffenem Kapillarstopfen, zur Bestimmung des spez. Gew., Inhalt 5, 10, 25 oder 50 ccm Stück Mk. 0,50 P y k n o m e t e r nach R e g n a u l t , zur Bestimmung des spez. Gew. fester, in HaO unlöslicher Körper Stück „ 1,50 P y k n o m e t e r zur Bestimmung in HaO löslicher, in Alkohol und äther. Flüssigkeiten unlöslicher Körper Stück „ 1,75 P y k n o m e t e r (Grammenflaschen), genau justiert, mit eingeschliffenem Stopfen: Inhalt 10 25 50 100 g. Preis 1,50 2,00 2,50 3,00 Mk. Mit Taragewicht, in Etui, Preis 3,50 4,50 5,00 5,50 „
480
Messing —
Metalle.
D i e s e l b e n , mit eingeschliffenem Thermometer: Inhalt 25 50 1 0 0 ccm. Preis 3,75 4,00 4 , 5 0 Mk. Mit Taragewicht, in Etui, Preis 6 , 2 5 6,50 7,00 „ P y k n o m e t e r zur genauen Bestimmung des spez. Gew. von Flüssigkeiten, bestehend aus K ö l b c h e n , mit eingeschliffenem, in 1 jr, 0 geteiltem Thermometer und eingeschliffenem Glasröhrchen, mit aufgeschliffener Kappe Stück Mk. 6 , 0 0 P y k n o m e t e r nach R e i s c h a u e r , mit sehr engem und langem Halse und eingeschliffenem Stopfen, mit Fülltrichter dazu: Inhalt 25 50 1 0 0 ccm. Stück 2,25 2,50 3 , 0 0 Mk. P y k n o m e t e r nach S p r e n g e l , U-förmig, mit Saugröhrchen, zum Füllen Stück Mk. 1,50 D a s s e l b e , mit eingeschmolzenem, in '/» 0 geteiltem Thermometer, mit Füllröhre ..• • • S t ü c k „ 12,00 P y k n o m e t e r nach S c h e i b l e r , für Sirupe, Fette. Öle . . ,. „ 4,00 „ „ Sprengel-Nicol, zur genauen Bestimmung des spez. Gew. f e s t e r K ö r p e r . . . . . Stück „ 2,00
Messgefässe:
Glasfabrik Sophienhiitte, B o c k & F i s c h e r , n a u i. Thür. E m i l Cundelach, Gehlberg i. Thür.
Ilme-
[ von Poncet, Glashiittenwerke, Berlin SO. Iß. I Georg S c h m i d t & v. ü. Kitz, Seh mi Wiefel d i. Thür. |
M e s s i n g - siehe „ K u p f e r l e g i e r u n g e n".
Messingbad siehe „V e r m e s s i n g e n". Messinstrumente
siehe „ E l e k t r i s c h e
M e s s i n s l r u m e n t e".
M e t a c h r o m b e i z e siehe ,,C h r o in b e i z e n".
Metalle.
; Spez. Gew. Aluminium . Antimon . . . Baryum . . . Blei Cadmium . . Calcium . . . Chrom . . . . Eisen, rein . Schmiedeeisen . . . Stahl Weisses Gusseisen . . . Graues Gusseisen . . . Gold Iridium . . . Kalium . . . Kobalt. . . .
Härte zogen:
! 1
+ +
660 425
2,67 6,71 4,00 ! 11,367 : 8,65 ! 1,58 6,8 ,7,85-7,88
334 315 bei Rotglut über 2 0 0 0 +• 1 8 0 0
j 7,79—7,85 7,60-7,80
+1500—1600 +1300—1400
+ +
7,58—7,73
+
1050
7,03—7,13 19,265 j 22,40 0,865 1 8,5
+ +
1200 1064
+
62,5
einiger
Aluminium Eisen: Graues Gusseisen . Schmiedeeisen . Gold . . Kadmium
Spez. Gew.
Sch. P. °C. Kupfer . . . Lanthan . . Lithium . . . Magnesium Mangan . . Natrium . . Nickel . . . Osmium . . Palladium . Platin . . . Quecksilber Rubidium . Silber . . . Strontium . Thallium . Wismut . . Zink Zinn Zirkonium .
M e t a l l e , auf 17,3 64,0 60,7 10,7
6,9
. . . . . . . . . . . . . . . .
.
8,95 6,05 0,594 1,74 bis 8 , 0 0,974 8,9 22,45 11,4 21,50 13,596 1,52 10,468 2,50 11,8 9,82 6,91 7,30 4,15
Sch. P. °C. + +
180 700-800 + 1900 + 95,6 + 1500 ca. 2 5 0 0 + 1700 + 1800 - 4 2 + 38,5 + 1000 bei Rotglut + 290 + 270 + 423 + 235 + 2000
+
H ä r t e d e s B 1 ei s =
Kupfer . Platin Silber . Wismut . Zink . Zinn .
1090
1 b e 19,3 24,0
133
3,3 11,7 1,7
Metallfarben —
Metallfärbung.
481
Metalle:
Fuerst Bros. & Co.,'New York.Nqp. 3 u. 4 Stone Street.
Metallguss jeder Art.;
C. Heekmann, Berlin SO. 33, GSrlitzer Ufer 9.
M e t a l l f a r b e n siehe „ B r o n z e f a r b e n". Metallfärbung' ( g a l v a n i s c h e M e t a l l f ä r b u n g ; M e t a l l o c h r o m i e ; G a l v a n o c h r o m i e ) . Hierher gehört die O x y d i e r u n g , die P l a t z i e r u n g , das B r ü n i e r e n u. s. w. — Gegenstand der Metallfärbung können fast alleMetalle und ihre Legierungen werden. Hauptsächlich kommen S i l b e r , K u p f e r und K u p f e r l e g i e r u n g e n sowie E i s e n in Betracht. 1. F ä r b e n d e s S i l b e r s (Oxydieren). Zur Herstellung von sog. A11 s i 1 b e r verwandelt man die Oberfläche in Silbersulfid. Nach B u c h n e r1) verwendet man mit Vorteil dazu folgende Lösungen:
Schwefelkalium Schwefelammonium Chlorammonium Ammoniumkarbonat Wasser Anwendung
Die Farbe wird gelbbraun und später dunkejblauschwarz. Nach der Behandlung wird der Gegenstand mit H 2 0 und Bimssteinmehl oder mit Weinsteinpulver gebürstet. Will man ein schöneres Schwarz erzielen, so taucht man den Gegenstand zuerst in eine Quecksilberoxydulnitrat-Lösung, spült mit H 2 0 ab und behandelt dann mit einer der Sulfidlösungen. 2. B r ü n i e r e n v o n K u p f e r . Man reibt den Gegenstand mit sehr fein gemahlenem Caput mortuum (Polierrot; gemahlenem Blutstein) oder mit Schwefelantimon oder schliesslich mit einem Gemisch beider trocken ein, wozu man sich weichen Leders bedient. Das Antimonsulfid erzeugt hierbei schwarzbraune, das Eisenoxyd rein braune Töne. Weiter kann man zum Brünieren von Kupfer den Gegenstand soweit anwärmen, dass er eben noch angefasst werden kann, und ihn dann mit folgender Lösung einreiben: 10 g Kaliumnitrat, 10 g Kochsalz, 20 g Chlorammonium, 20 g Ammoniumacetat und 60 ccm Eisessig werden in 1 1 H 2 0 gelöst; ferner kann man die gut gereinigten Gegenstände durch Eintauchen in kochendes Wasser vorwärmen und sie dann in folgendes Bad tauchen: 15 g Kaliumchlorat, 7 g Kaliumnitrat, 20 g Natriumsulfat, 20 g Chlorammonium und 400 ccm Essigsäure werden in 1 1 H 2 0 gelöst. Schliesslich wird folgende Lösung warm empfohlen, die ebenfalls kochend zur Verwendung gelangt und ein Vorwärmen des zu färbenden Gegenstandes erfordert: In 1 1 H 2 0 löst man 5 g neutr. Kupferacetat und 2,5 g Chlorammonium; die Lösung wird auf Vi 1 eingedampft, dann 30 ccm Eisessig zugesetzt, 5 Minuten gekocht, der geringe Niederschlag abfiltriert und das Filtrat auf 4 1 verdünnt. Bei allen diesen Verfahren ist nachfolgende Behandlung mit der Wachsbürste anzuraten. 3. S c h w a r z f ä r b e n von Kupfer. Man benutzt Schwefelammoniumlösung, in der man etwas Schwefel gelöst hat, und trägt sie mit Lappen auf den stark erwärmten Gegenstand auf. Die Behandlung wird mehrfach wederholt und schliesslich der Gegenstand mit einem Tropfen Olivenöl abgerieben. Von der physik. techn. Reichsanstalt wird folgende „Schwarzbeize" empfohlen: In 1 1 H 2 0 löst man 300 g Kupfernitrat und 12 g Silbernitrat; kristallisiert Cu-Salz aus, so muss noch H 2 0 zugesetzt werden. Die Gegenstände werden mit verd. HCl (1 1 H 2 0 + 1 1 HCl) 5—10 Minuten gebeizt und dann in die auf 45° C. gebrachte Kupferlösung eingetaucht bezw. damit be') G. B u c h n e r „Die Metallfärbungen", galvanischen Metallniederschläge", Berlin 1^96.
sowie
Steinach
&
Buchner
31
„Die
482
Metallfärbung.
pinselt. Nach dem Trocknen, d a s recht langsam geschehen soll, erscheint der Gegenstand grün; durch starkes Erhitzern über Kohlenfeuer wird er tiefschwarz. Nach dem Erkalten behandelt man ihn mit der Wachsbürste oder reibt ihn mit ö l ein. 4. P a t i n i e r u n g v o n K u p f e r . Die Patina wird nur schön, wenn sie sehr langsam erzeugt wird. Zuerst stellt man den braunen Grundton dar, indem man den Gegenstand mit einer stark verdünnten SchwefelammoniumJösung behandelt; es darf nur ein lichtes Braun entstehen. Dann trägt oder bürstet man auf den getrockneten Gegenstand folgende Lösung auf: 4 g Kaliurabioxalat, 8 g Chlorammonium, 8 g Kochsalz und 50 g Eisessig in 1 1 HaO (vgl. auch die Vorschrift unter 7 „Patinierung von Messing"). Die Behandlung muss häufig wiederholt, werden, worauf man langsam jedesmal trocknen lässt, ohne abzuspülen. Wünscht man eine Patina von blaugrünem Ton, so bestreicht man den Gegenstand vor dem letzten Trocknen mit einer Lösung von Ammoniumkarbonat. Die getrocknete Patina wird mit einer weichen reinen Bürste oder mit der Wachsbürste nachbehandslt. — Neuerdings zieht man die Elektrolyse immer mehr zur Patinierung heran, und zwar erzielt man nach Setlik durch Einhängen des Objektes (Kupfer, Messing oder Bronze) als Anode in eine 4 % i g e Salmiaklösung mit einem Strom von 2 V. Spannung ziemlich rasch eine schöne, erst rote, dann grüne Patina. Nach dem D. R. P. 93 543 soll man schwache Lösungen von Karbonaten als Elektrolyt verwenden und mit einem Strom von 1 Amp. auf 1 qm Fläche und 3 V. Spannung arbeiten, doch erscheint d a s Verfahren mit Salmiak besser. 5. B r ü n i e r e n v o n M e s s i n g . Man taucht die Gegenstände in eine Lösung von 10 g Kaliumpermanganat, 50 g Eisenvitriol und 5 g HCl in 1 1 H 2 0 . Ein helles Braun erzielt man durch Behandeln mit folgender Lösung: 20 g As 2 0 3 und 20 g K 2 C 0 3 werden mit 200 g H 2 0 bis zur vollständigen Lösung gekocht, dann auf 2000 ccm verdünnt, worauf man 500 g gelbe Schwefelammoniumlösung zusetzt. Beim Gebrauch sind die Gegenstände ganz einzutauchen, schnell mit H 2 0 abzuspülen, trocken zu reiben und zu lackieren. Auch erreicht man eine Brünierung durch trocknes Bürsten in der unter 2 „Brünieren von Kupfer" erörterten Weise, d. h. mit Eisenoxyd, Antiinonsulfid sowie Arsensulfid; durch geeignete Mischung dieser Substanzen und kürzere oder längere Behandlung kann man Töne von Hellbraun bis Schwarz erziejen. 6. S c h w a r z f ä r b e n v o n M e s s i n g . Am besten behandelt man die Gegenstände mit folgender Kupferoxydammoniumlösung, die schon kalt wirkt: Man gibt in eine Flasche 1 1 Ammoniak (sp. G. 0,96) und 125 g CuCOa (Bergblau), schüttelt, bis fast sämtliches CuCOs gelöst ist, und verdünnt mit Vi 1 HüO; die Lösung ist gut verschlossen aufzubewahren und von Zeit zu Zeit mit etwas NH 3 aufzufrischen. In der Lösung werden die Gegenstände nach einiger Zeit schwarz; befriedigt die Tiefe des Tones noch nicht, so taucht man zum zweitenmal ein. Vor der Behandlung sind die Gegenstände sorgfältigst zu reinigen; Anfassen mit den Händen erzeugt Flecken. Nach dem Oxydieren spült man, gut ab und überzieht nach dem Trocknen zweckmässig mit schwarzem Firnis. Auch mit der unter 3 „Schwarzfärben von Kupfer" empfohlenen Schwarzbeize lassen sich Messinggegenstände schwarz färben. 7. P a t i n i e r u n g v o n M e s s i n g u n d B r o n z e . D a s Verfahren ist dem zur Patinierung von Kupfer sehr ähnlich: Man brüniert zuerst mit schwacher Schwefelleberlösung hellbraun und taucht dann in die unter 4 „Patinierung von Kupfer" beschriebene Lösung oder aber in folgende, ebenfalls empfehlenswerte ein: 10 g Chlorammonium, 10 g Weinstein, 45 g Kochsalz, 80 g Kupfernitrat und 60 ccm Eisessig werden in 1 1 H 2 0 gelöst. Im übrigen ist die Behandlung genau dieselbe wie bei der Kupferpatinierung, zu der sich die hier gegebene Lösung übrigens auch verwenden lässt. Stets wird man eine gute Patina nur erzielen, wenn man langsam vorgeht. Auch d a s unter 4 beschriebene elektrolytische Verfahren der Patinierung unter Benutzung eines Elektrolyten von NH4C1 lässt sich besonders vorteilhaft zur Patinierung von Messing und Bronze verwenden. 8. S c h w a r z f ä r b u n g v o n E i s e n u n d S t a h l . Zur Erzeugung der jetzt beliebten oxydierten Artikel aus Eisen taucht man diese nach sorg-
483
Metallin —: Meteorologische Instrumente.
fältiger Reinigung in kochendes H 2 0 und dann sogleich in eine Lösung von 1 T. Kaliumbichromat in 10 T. H 2 0. Dann lässt man an der Luft trocknen und erhitzt hierauf über offenem, stark-glühendem, jedoch nicht russendem Kohlenfeuer. So erzielt man schwarzbraune Färbungen; durch mehrmalige Wiederholung des ganzen Verfahrens und recht starkes Erhitzen erhält man blauschwarze bis tiefschwarze Töne. 9. B r ü n i e r e n v o n E i s e n u n d S t a h l (hauptsächlich für Gewehrläufe benutzt): Man trägt eine Lösung aus 125 g Kupfersulfat, 160 ccm HN0 3 , 1 1 H 2 0 und 160 ccm Alkohol in dünner Schicht auf und lässt 3—4 Stunden liegen. Der dann gebildete zarte Rost wird mit feinen Kratz- und Borstenbürsten entfernt. So verfährt man im Verllaufe von drei Tagen etwa 6 mal, wäscht anhaftende Säurespuren mit siedendem H 2 0 ab, trocknet, glättet mit einem Polierholz und reibt schliesslich mit Olivenöl ein. Ähnlich verfährt man auch zum Brünieren unter Benutzung eines Gemisches von 1 1 Antimonchlorür mit % 1 Olivenöl: Die gut durchschüttelte Emulsion wird auf den schwach angewärmten Lauf aufgetragen; nach 24 Stunden ölt man den Lauf ein und reibt ihn sorgfältig ab. Durch immer wiederholte derartige Behandlung erhält man in etwa 8 Tagen eine schöne gleichmässige Brünierung, worauf schliesslich mit der Wachsbürste oder dem Polierstahl nachbehandelt wird. M e t a l l i n siehe „ K o b a l t l e g i e r u n g e n". M e t a l l k a r b i d e siehe „ K a r b i d e". M e t a l l l e g i e r u n g e n siehe unter ,,A i u m i n i u m 1 e g i e r u n g e n", „ A n t i m o n l e g i e r u n g e n", „ B l e i l e g i e r u n g e n", „ K a d m i u m l e g i e r u n g e n", „ E i s e n l e g i e r u n g e n " u. s. w. sowie unter „ B r o n z e n".
I LEOP. (¡ILDEMEISTER, $
(K
pfaffehdorf - coblehz. (Gildemeister & Kamp, Coblenz.)
T e l e g r . - A d r . : G i l d e m e i s t e r , Coblenz. — T e l e p h . N o . 4 7 .
V R o h p r o d u k t e
jjj
f ü r die C h e m i s c h e
— —
Industrie,
Metalllegierungfen, Oxyde, Erze, Edeltone, Quarzit, Quarz, Kalk-, Feld- und Schwerspat, rein weiss.
® jjj
jjj Magnet- und Schwefelkiese, Magnesit und Phonolith etc. « M e t a l l o c h r o m i e siehe „ M e t a l l f ä r b u n g". M e t a l l - P u t z m i t t e l und - P o l i e r m i t t e l . Als solche dienen S c h m i r gel, Tripel, Wiener Kalk, Schlämmkreide, Bimsstein, Z i n n a s c h e , S t e a r i n ö l (Polieröl), E n g l i s c h r o t sowie zahlreiche besondere Präparate, die aus den genannten und andern Stoffen und Mischungen bestehen. M e t a l l ü b e r z ü g e siehe unter „ G a l v a n o s t e g i e", „M e t a i l f ä r b u n g", „ P l a t t i e r e n " , „ V e r b l e i e n", „ V e r g o l d e n", „ V e r k u p f e r n " , „ V e r m e s s i n g e n " , „ V e r n i c k e l n " , „V e r p 1 a t i n i e r e n " , „ V e r s i l b e r n " , „ V e r s t ä h l ' e n " , „ V e r z i n k e n " und „ V e r z i n n e n". M e t a n l l s ä u r e (m-Ainidobenzolsulfosäure) siehe unter „ B e n z o l v e r b i n dMue tnego reon". logische Instrumente. A n e m o m e t e r s. d. B a r o m e t e r siehe unter
„Barometrie".
31*
484
Methacetin — Methylalkohol.
Hygrometer: H y g r o m e t e r nach D a n i e l l , mit eingebranntem Goldring auf Stativ mit Thermometer Mk. 5,50 H a a r h y g r o m e t e r nach K o p p e , in abnehmbarem Blechgehäuse, mit einschiebbarer Kontrollmembran, mit Thermometer in '/G 0 C. geteilt r 50,00 R u n d e H y g r o m e t e r in schwarzpolierter Holzfassung, Metallteile von Nickel, Skalengrösse 80 mm ,, 4,50 T i s c h h y g r o m e t e r nach Dr. F l e i s c h e r , mit Thermometer. . . . „ 20,00 P s y c h r o m e t e r nach A u g u s t , die Thermometer etwa 500 mm lang, aus Normalglas, Teilung in ' s , mit Prüfungsschein des Kaiserl. Normal-Eichamts . . . . 45,00 D a s s e l b e , mit Handventilator ,. 55,00 P s y c h r o m e t e r nach A u g u s t , die Thermometer 350 mm lang, in ' . V C . geteilt „ 30,00 D a s s e l b e , mit Handventilator ,, 40,00 A s p i r a t i o n s - P s y c h r o m e t e r mit geprüftem Thermometer . . . . „ 75,00 Aspirations - Psychrometrograph mit Handbetrieb und zwei Minimumthermometern „ 80,00 R e i s e - u n d F e n s t e r - A s p i r a t i o n s - P s y c h r o m e t e r , mit Handbetrieb, zwei Quecksilberthermometern und Befestigungsschrauben. 100,00 S e l b s t r e g i s t r i e r e n d e r Hygrograph nach R i c h a r d F r è r e s 125,00 O m b r o m e t e r (Regenmesser): K l e i n e s Ombrometer 10,00 Grosses „ Modell der Königl. Seewarte. . . . „ 25,00 R e g e n - und S c h n e e m e s s e r , W i e n e r Modell Mk. 35,00 u. 50,00 R e g e n m e s s e r nach Dr. H e l l m a n n Mk. 17,00 E l e k t r i s c h r e g i s t r i e r e n d e R e g e n m e s s e r, kompl. mit allem Zubehör ,, 500,00 Mechanisch registrierender Regenmesser ,. 160,00 T h e r m o m e t e r siehe ,,T h e r m o m e t r i e". T h e r m o h y g r o s k o p e , vereinigen ein Metallthermometer mit einem Hygrometer, mit Halter in Messing • . . . . 20,00 W e tt er te 1 e g r a p h , bestehend ausThermohygroskop und Aneroidbarometer. Je nach Grösse und Ausstattung der Apparate und des Gehäuses Mk. 60,00—200,00 W i n d f a h n e mit durchgehender, bis zum Beobachtungsraum geführter Stange mit Zeiger; letzteres spielt über einer, an der Decke des Zimmers angebrachten Windrose ,, 36,00 W i l d s c h e W i n d f a h n e mit Stärketafel. ,. 42,00 Registrierende Windfahne ,. 300,00 Wolkenspiegel ,. 15,00
Meteorologische Instrumente:
Georg Schmidt & v. d. Eitz, Sehmiedefeld i. Thür.
Methacetin siehe „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e". Methanal siehe „F o r m a 1 d e h y d". Methylal siehe „A c e t a 1 e" sowie „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e". Methylaldehyd siehe „ F o r m a l d e h y d". Methylalkohol ( H o l z g e i s t ; H o l z a l k o h o l ) . CH 3 . OH. Als Ausgangsmaterial der Darstellung dient in der Technik ausschliesslich der bei der H o 1 z v e r k o h I u n g (s. d.) gewonnene r o h e H o l z e s s i g (s. d.). Derselbe wird aus einer kupfernen Blase mit drei aufgesetzten Pistoriusschen Becken der Destillation unterworfen; sämtlicher Methylalkohol ist übergegangen, wenn das sp. Q. des aus dem Kühler ausfjiessenden Destillats von 0,9 auf 1 gestiegen ist. Der erhaltene r o h e H o l z g e i s t , der eine grünlichgelbe, unangenehm riechende Flüssigkeit bildet, wird zur Entfernung der mannigfachen Beimengungen mit ca. 2 % Kalk versetzt und dann nach mehrstündigem Stehen aus einem Rektifikationsapparate mit sechs Pistoriusschen Becken abdestilliert; der Apparat gleicht den für die Rektifikation von Spiritus benutzten (vgl. Artikel „R e k t i f i k a t i o n"). Das farblose Destillat (sp. G. 0,816) wird beim Stehen braun und trübt sich beim Mischen mit Wasser milchig. Man versetzt es mit H 2 0 bis zum sp. G. 0,935, lässt es mehrere Tage stehen, zieht die Flüssigkeit von der öligen Schicht ab, versetzt mit 2 % Kalk
485
Methylalkohol.
und destilliert; d a s D e s t i l l a t e n d l i c h w i r d mit 0 , 1 — 0 , 2 % H 2 S 0 4 g e m i s c h t und rektifiziert, w o b e i m a n d i e z w i s c h e n 6 4 u n d 6 6 ° C. ü b e r g e h e n d e Fraktion auffängt. D e r s o r e k t i f i z i e r t e H o l z g e i s t e n t h ä l t s t e t s n o c h A c e t o n , d a s für v i e l e V e r w e n d u n g s z w e c k e s c h ä d l i c h ist. Zur E n t f e r n u n g d e s s e l b e n sind v e r s c h i e d e n e M e t h o d e n v o r g e s c h l a g e n w o r d e n ; m e i s t e n s stellt m a n reinen Methylalkohol s o dar, d a s s m a n zuerst einen M e t h y l e s t e r bildet, d i e s e n v o n der F l ü s s i g k e i t trennt, durch KOH zersetzt und d a n n d e n M e t h y l a l k o h o l durch D e s t i l l a t i o n im reinen Zustande gewinnt. S o s t e l l t m a n z. B . a u s r e i n e m H o l z g e i s t , k o n z . H2SO« und K a l i u m b i o x a l a t d e n O x a l s ä u r e m e t h y l e s t e r dar, o d e r m a n verbindet Holzgeist mit Natriumformiat und HCl z u A m e i s e n s ä u r e m e t h y l e s t e r , w o r a u f m a n in d e r o b e n a n g e d e u t e t e n W e i s e w e i t e r v e r fährt; auch B e n z o e s ä u r e m e t h y l e s t e r h a t m a n in d e r s e l b e n R i c h tung benutzt. R e i n e r M e t h y l a l k o h o l ist e i n e f a r b l o s e , s c h w a c h r i e c h e n d e , mit n i c h t l e u c h t e n d e r F l a m m e b r e n n e n d e F l ü s s i g k e i t ; s p . G . ( b e i 15°) 0 , 7 9 8 4 ; S. P. 66°. Er m i s c h t s i c h in a l l e n V e r h ä l t n i s s e n m i t H 2 0 , A l k o h o l , Ä t h e r u n d C h l o r o form. H o l z g e i s t w i r d zur B e r e i t u n g v o n F i r n i s s e n und Polituren s o w i e z u m Denaturieren v o n Spiritus benutzt, w a h r e n d reiner acetonfreier Methylalkohol zur D a r s t e l l u n g v o n T e e r f a r b s t o f f e n dient. P r t t f u n g f : Den W a s s e g e h a l t bestimmt man aus dem spez. Gew. unter Benutzung folgender Tabelle von D i t t m a r und F a w s i t t , welche sich auf eine Temperatur von 15,56 0 bezieht. Gew. % Methylalkohol
Spez. Gew. bei 15,56»
Gew. »/„ Methylalkohol
Spez. Gew. bei 15,56°
Gew. % Methylalkohol
Spez. Gew. bei 15,56°
1 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36
0,99729 0,99564 0,99214 0,98893 0,98569 0,98262 0,97962 0,97668 0,97379 0,97039 0,96808 0,96624 0,96238 0,95949 0,95655 0,95356 0,95053 0,94732 0,94399
38 40 42 44 46 48 50 51 52 63 54 55 56 57 68 59 60 61 62
0,94055 0,93697 0,93335 0,92975 0,92610 0,92237 0,91855 0,91661 0,91465 0,91267 0,91066 0,90863 0,90657 0,90450 0,90239 0,90026 0,89798 0,89580 0,89358
63 64 65 66 67 68 69 70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81
0,89133 0,88905 0,88676 0,88443 0,88208 0,87970 0,87714 0,87487 0,87262 0,87021 0,86779 0,86535 0,86290 0,86042 0,86793 0,86542 0,86290 0,86035 0,84779
Gew. °/„ Methylalkohol 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 100
Spez. Gew. bei 15,56° 0,84621 0.84262 0,84001 0,83738 0,83473 0,83207 0,82938 0,82668 0,82396 0,82123 0,81849 0,81572 0,81293 0,81013 0,80731 0,80448 0,80164 0,79876 0,79589
Im übrigen gilt für chemisch reinen Methylalkohol folgendes. 1. N i c h t f l ü c h t i g e S t o f f e : Beim Verdunsten von 30 ccm Methylalkohol auf dem Wasserbade darf kein wägbarer Rückstand bleiben. 2. Auf f r e i e S ä u r e n prüft man mit blauem Lackmuspapier, welches nicht gerötet werden darf. 3. Ä t h y a l k o h o l : Man erhitzt Methylalkohol mit H.SO„ verdünnt mit H 2 0 und destilliert; das Destillat darf nach Zusatz von KMnOi, dann H 2 S0 4 und zuletzt Natriumthiosulfat durch verdünnte Fuchsinlösung nicht violett gefärbt werden. 4. A l d e h y d e : Eine Mischung von Methylalkohol mit konzentrierter Natronlauge muss farblos bleiben. 5. A c e t o n : Versetzt man 10 ccm Methylalkohol mit Natronlauge und wässeriger Jod-Jodkaliumlösung, so darf auch bei längerem Stehen keine Trübung von Jodoform auftreten. 6. E m p y r c u m a t i s c h e S t o f f e erkennt man am besten durch den Geruch, wenn man einige Tropfen Methylalkohol zwischen den Händen verreibt. 7. P e r m a n g a n a t p r o b e : Versetzt man 10 ccm Methylalkohol mit 2 Tropfen Kaliumpermanganatlösung (1 : 1000), so darf die entstehende rosarote Färbung innerhalb 10 Minuten bei 1 5 0 nicht vollständig verschwinden. Will man den genauen Gehalt der Handelsware an Methylalkohol bestimmen, so bedient man sich der Methode von K r ä m e r ( Verbesserung der K r e l l sehen Methode); dieselbe beruht auf der Tatsache, dass der Methylalkohol bei Einwirkung von Phospohrbijodid quantitativ In Jodmethyl übergeführt wird, während seine Verunreinigungen nicht so reagieren. Die Ausführung des Verfahrens geschieht wie folgt: Man gibt in ein kleines Kölbchen von etwa 60 ccm Inhalt 30 g Phosphorbijodid (Zweifachjodphosphor) PJ 3 , verbindet das Kölbchen mit einem Rückflusskühler, lässt durch einen Tropftrichter 10 ccm Methylalkohol tropfenweise zufliessen und gibt dann noch 10 ccm einer Lösung von 1 T. Jod in 1 T. Jodwasserstoff (spez. Gew. 1,7) zu. Hat man die Lösung kurze Zeit digeriert, so lässt man erkalten, verbindet mit einem Kühler (der wegen der grossen Flüchtigkeit des Jodmethyls vorzüglich wirken mussl) und destilliert im Wasserbade, wobei man einen graduierten Zylinder vorlegt, der etwas Wasser ent-
Methylanilin — Methylenblau.
486
hält. Nach beendeter Destillation spült man die Kühlröhre mit etwas Wasser nach, schüttelt das Destillat g-ut durch und liest bei 15 0 die Anzahl ccm des abgeschiedenen Jodmethyla ab. 5 ccm reine* Methylalkohol geben nach K r e l l 7,19 ccm CH,J von 15°; man kann daher mit Berücksichtigung des spez. Gew. des Methylalkohols leicht seinen Prozentgehalt aus der ge* fundenen Jodmethylmenge berechnen. Ausser dein chemisch reinen Methylalkohol kommen geringere Sorten in den Handel, die die oben angeführten Prüfungen auf Verunreinigungen nicht aushalten. Für diese Handelssorten garantieren die Produzenten laut Vereinbarung folgende Eigenschaften: 1. Methylalkohol soll nicht unter 99 0 Tralles (spez. Gew. 0,7995) haben. 2. Es sollen sich höchstens 0,7 ®/6 Aceton nach der K r ä m e r sehen Methode finden. 3. Es sollen mindestens 95 °/Q des Methylalkohols innerhalb e i n e s Grades des hundertteiligen Thermometers Uberdestillieren. 4. Der Alkohol darf, mit der doppelten Menge 66 °/ 0 igcr Schwefelsäure versetzt, höchstens eine lichtgelbe Färbung annehmen. 5. 1 ccm einer Lösung von 1 g Kaliumpermanganat im Liter dari durch 5 ccm des Alkohols nicht sofort entfärbt werden. 6. 25 ccm müssen bei einem Zusatz von 1 ccm Bromlösung, wie solche durch die deutsche Zollbehörde bei der Untersuchung des zum Denaturieren bestimmten Holzgcistes vorgeschrieben ist (1 T. Brom in 80 T. 50 %iger Essigsäure), noch gelb bleiben. 7. Der Alkohol niuss, mit einer beliebigen Menge Natronlauge versetzt, farblos bleiben. Die K r ä m e r sehe Methode zur Bestimmung des Acetons beruht auf der Tatsache, dass das Aceton durch Jod bei Gegenwart von Alkalien quantitativ in J o d o f o r m verwandelt wird, während der Methylalkohol und die sonstigen Verunreinigungen des Holzgeistes dabei kein Jodoform bilden. Die Methode wird, wie folgt, ausgeführt: Man bringt in einen mit Glasstopfen versehenen Mischzylinder von 50 ccm Inhalt zunächst 10 ccm Doppelnormal-Natronlauge, hierzu 1 ccm des zu untersuchenden Methylalkohols und nach gutem Umschtttteln 5 ccm Doppelnormal-Jodlösung. Nach einigem Stehen fügt man 10 ccm alkoholfreien Äther hinzu und schüttelt, aufs neue. Man liest das Volumen der sich trennenden Ätherschicht ab, nimmt davon mittels Pipette einen aliquoten Teil (et»va 5 ccm) heraus und lässt auf einem tarierten Uhrglaa verdunsten, wobei das Jodoform in gelben Kriställchen zurückbleibt. Man stellt das Uhrglaa dann kurze Zeit über H,S0 4 und wägt. 394 T. Jodoform entsprechen 58 T. Aceton. Berücksichtigt man das spez. Gew. des fraglichen Holzgeistes, so lässt sich daraus der AcetongeKalt Icicht berechnen. . . .
Holzgeist, rekt. weiss: 9 0 % Tralles, französische Ware . 92/03% englische Ware . . „ 95/96 % für Lackfabrikation 99% „ 99,5% puriss r Reiner Methylalkohol (mit maximal 0 , 1 ° « Aceton) . .. puriss., acetonfrei Denuturicrungs-Holzgeist in slcueramtlich verschlossener Emballage
° o kg Mk. 95,00 , 6, 7. 8, Ölimmersion V,o, ^la, Vi« mit der n. Ap. 1,30. Mk. 1000,00 Okulare 0, I, II, III, IV, V, Vergrösserungen 1 5 — 1 5 0 0 G r o s s e s M i k r o s k o p von L e i t z , Stativ I, umlegbar, runder dreh- und zentrierbarer Tisch; grobe Einstellung durch Zahn und Trieb, feine durch Mikiometerschi-aube mit Teilung am K o p f ; ausziehbarer T u b u s mit Millimeterteilung, grosser Beleuchtungsapparat nach A b b e mit Zahn und Trieb zum Heben und Senken und Irisblende mit seitlicher Bewegung. Der Kondensor lässt sich durch Druck auf einen K n o p f lösen und um ein Gelenk zur Seite schlagen, alsdann tritt die ZylinderIrisblende in Wirksamkeit. Revolver für 3 Objektive, MikrometerOkular, neues Zeichenokular, Objektive 2, 4, 6, Ölimmersion n. A. 1,30, Okular I, III, IV, V, Vergrösserungen 3 3 — 1 2 5 0 . . . D a s s e l b e , Mikrometer-Okular, Revolver für 3 Objektive, Objektiv 1, 3, 6, Ölimmersion »/ig, n. A . 1,30, Okular I, III, IV, Vergrösserungen 2 0 — 1 0 0 0 G r o s s e s M i k r o s k o p von L e i t z , Stativ I a (Dimensionen kleiner als Stativ I), umlegbar, dreh- und zentrierbarer Tisch, grobe Einstellung durch Zahn und Trieb, feine durch Mikrometerschraube mit Teilung am K o p f , ausziehbarer T u b u s mit Millimeterteilung. Grosser Beleuchtungsapparat nach A b b e mit Zahn und Trieb und Irisblende mit seitlicher Bewegung. Zylinderblende und Kondensor sind leicht auszuwechseln. Revolver fiir 3 Objektive, Objektiv 2, 4, 6, Ölimmersion Vii, n. Ap. 1,30, Okular I, III, IV, V , Vergrösserungen 3 3 - 1 2 5 0 . . . D a s s e l b e , Abbescher Beleuchtungsapparat, Revolver für 3 Objektive, Objektiv 3, 6, Ölimmersion " i a , n. Ap. 1.30, Okular I, III, IV, Vergrösserungen 6 0 — 1 0 0 0 D a s s e l b e , Objektiv 3, 6, Ölimmersion 1 'to, n. Ap. 1,30, Okular II, IV, Vergrösserungen 7 0 — 7 3 0 . . Der bewegliche Objekttisch lässt sich am Stativ I a anbringen . G r o s s e s M i k r o s k o p von L e i t z , Stativ I b , ohne dreh- und zentrierbaren Tisch, umlegbar, grobe Einstellung durch Zahn und Trieb, feine durch Mikroineterschraube mit Teilung am Kopf, ausziehbarer T u b u s mit Millimeterteilung, Beleuchtungsapparat nach A b b e , Revolver für 3 Objektive, Obj«ktiv 3, 7, Ölimmersion '/ia, n. Ap. 1,30, Okular I, III, IV, Vergrösserungen 5 7 — 8 5 0 D a s s e l b e ohne Revolver, Objektiv 3, 7, Ölimmersion '/12, n. Ap. 1,30, Okular I, III, Vergrösserungen 57 — 7 0 0 D a s s e l b e ohne Abbeschen Beleuchtungsapparat, ohne geteilten Tubus, mit Revolver für 2 Objektive, Zylinderblendung mit Schlitten, Objektiv 3, 7, Okular I, III, Vergrösserungen 5 7 — 4 8 0 D a s s e l b e wie vorstehend ohne Revolver M i t t l e r e s M i k r o s k o p von L e i t z , Stativ II, umlegbar, grobe Einstellung durch Zahn und Trieb, feine durch Mikrometerschraube, vereinfachter Beleuchtungsapparat mit Irisblende, seitliche Schraube zum
505,00 465,00
400,00 370,00 340,00 70,00
355,00 330,00
180,00 165,00
'490
Mikroskopie.
Heben und Senken des ganzen Apparates; der Beleuchtungsapparat kann leicht mit der Zylinderblende gewechselt werden. Revolver für 3 Objektive, Objektiv 3, 7, Ölimmersion 1 /is, n. Ap. 1,30, Okular I, III, IV, Vergrösserungen 57—850 Mk. 300,00 D a s s e l b e , Beleuchtungsapparat wie vorstehend, ohne Revolver. Objektiv 3, "5, 7, Okular I, III, Vergrösserung 57—480 ,, 200,00 D a s s e l b e ohne Beleuchtungsapparat und Revolver. Objektiv 3, 6, 8, Okular I, III, Vergrösserungen 57—560 „ 185,00 D a s s e l b e ohne Beleuchtungsapparat und Revolver. Objektiv 3, 7, Okular I, III, Vergrösserungen 57—480 145,00 M i t t l e r e s M i k r o s k o p von L e i t z , Stativ l i l a , umlegbar, grobe Einstellung durch Tubusschiebung, feine durch Mikrometerschraube, einfacher BeleuchtuDgsapparat mit Irisblende, eingerichtet mit Schraube zum Heben und Senken desselben, die Zylinderblendung kann leicht mit dem Beleuchtungsapparat ausgewechselt werden, nachdem der ganze Apparat niedergeschraubt und herumgeklappt ist; Spiegel konkav und plan, für schiefe Beleuchtung nach beiden Seiten verstellbar, Revolver für 2 Objektive, Objektiv 3, 7, Ölimmersion 7,2, n. Ap. 1,30, Okular I, III, Vergrösserungen 57—700 265,00 M i t t l e r e s M i k r o s k o p von L e i t z , Stativ I l l b , feststehend, kleiner Beleuchtungsapparat, Einstellung durch Tubusschiebung und Mikrometerschraube, Objektiv 3, 7, Ölimmersion 1 u , n. Ap. 1,30, Okular I, III, Vergrösserungen 57—700 . - , . . . • ' 230,00 D a s s e l b e ohne Beleuchtungsapparat, Objektiv 3, 6, 8, Okular I, III, Vergrösserungen 57—560 ,. 150,00 D a s s e l b e , Objektiv 3, 7, Okular I, III, Vergrösserungen 57—480 . . „ 110,00 K l e i n e s M i k r o s k o p von L e i t z , Einstellung durch Tubusschiebung und Mikrometerschraube, Zylinderblendung mit Schlitten, Spiegel konkav und plan, nach beiden Seiten verstellbar, Objektiv 3, 6, 8, Okular I, III, Vergrösserungen 57—560 125,00 D a s s e l b e , Objektiv 3, 7, Okular I, III, Vergrösserungen 5 7 — 4 8 0 . . ,, 90,00 • D a s s e l b e ohne Zylinderblendung, mit drehbarer Blendscheibe, Okjektiv 3. 5, 7, Okular I, III, Vergrösserungen 57—480 ! ,, 105,00 D a s s e l b e , Objektiv 1, 3, 7, Okular I, III, Vergrösserungen 1 6 - 4 8 0 . „ 100,00 D a s s e l b e , Objektiv 3, 7, Okular I, III, Vergrösserungen 57—480 . . ,. 85,00 K l e i n e s M i k r o s k o p von L e i t z , Einstellung durch Tubusschiebung und Mikrometerschraube, Spiegel konkav, Objektiv 3, 7, Okular I, III, Vergrösserungen 57—480 70,00 D a s s e l b e , Objektiv 3, 5, Okular I, III, Vergrösserungen 57—250 . • 65,00 D a s s e l b e , Spiegel plan, Objektiv 1, 3, Okular I, i n , Vergröss. 16—80 „ 60,00 Chemische Mikroskope von Voigt & Hochgesang, nach Angaben von P r o f . L e h m a n n : C h e m i s c h e s M i k r o s k o p No. 1. Das Stativ hat zwei um die optische Achse drehbare Tische; der untere Tisch, welcher vollständig verdeckt liegt, ist in 360° geteilt; durch einen kleinen Hebel, welcher zugleich als Anschlag zum Null-Punkt dient, wird die Drehung desselben bewirkt. Der obere Tisch gestattet eine vom unteren Tische unabhängige Einstellung. Die heisse Luft hat zwischen beiden Tischen freien Abzug. Grobe Bewegung des Tubus durch Zahn und Trieb, feine Einstellung durch eine Mikrometerschraube von '/s mm Steigung, deren Kopf eine direkte Ablesung von '/so0 mm gestattet. Der Analysator wird durch einen Schlitten in den Tubus eingeführt; er bleibt auch ausgeschaltet stets fest mit dem Instrument verbunden. Die feine Zentrierung der Objektive wird durch zwei senkrecht zu einander wirkende Schrauben leicht und sicher hergestellt. Über dem Objektiv kann ein kleiner Schlitten mit einem blauen Glase oder einem Gipsblättchen Rot I. Ordnung eingeführt werden. Als Polarisator dienen drei Spiegel, wovon zwei feststehend sind, während der Beleuchtungsspiegel drehbar ist und somit einen schnellen Wechsel der Beleuchtung gestattet. Der Brenner, welcher um eine Achse zur Seite geklappt werden kann, ist fest mit dem schweren Hufeisenfuss verbunden; durch zwei Schraubventile wird die Luft- und Gaszufuhr reguliert. Auf dem Tische können zwei Blasrohre angebracht werden, welche zur schnellen Abkühlung des
Mikroskopie.
4911
Präparats oder des Objektivs dienen. Dem Instrument sind beigegeben die Objektive No. 1 und 4, orthoskopisches Okular No. IV mit Mikrometer, zwei Brenner, zwei Blasrohre, ein blaues Glas, ein Gipsblättchen, ein Vorwärmer, ein Doppelgebläse und verschliessbarer Mahagonikasten zum Aufbewahren des Instruments. Preis des Instruments mit allen angeführten Teilen Mk. 300,00 D a s s e l b e No. 1 A. DasselbeMikroskrop mit den Objektiven No. 1, 4, 5, den Okularen I I und I I I mit Fadenkreuz, orthoskopischem Okular IV mit Mikrometer, Bertrandscher Linse, Polarisator mit grossem Nikol durch Trieb verstellbar, Analysator im Tubus um 90 Grad drehbar und mit Teilung versehen 400,00 D a s s e l b e No. I B . Dasselbe Mikroskop mit Vorrichtung zur Beobachtung bei Glühtemperatur und fiir Elektrolyse. Zur Beobachtung bei Glühtemperatur dient ein Objektiv mit doppelwandiger Hülse, welche beständig von kaltem Wasser durchströmt wird. In die Öffnung des Mikroskoptisches wird ein Asbestrohr eingesetzt, durch welches die Gebläseflamme aufsteigt. Das Präparat wird auf einem kleinen Objektträger (10 X 10 mm) auf ein besonderes Objekttischchen gesetzt, welches sich wie ein Objektträger auf dem gewöhnlichen Objekttisch frei verschieben lässt. Das Tischchen ist mit 4 feinen Spitzen aus Platin versehen, welche den kleinen Objektträger halten, so dass von diesem nur wenig Wärme nach dem Tische fortgeleitet werden kann. Zur Elektrolyse dient ebenso ein besonderes, frei auf dem gewöhnlichen Objekttisch verschiebbares Tischchen mit zwei Quecksilbernäpfen aus Ebonit und Platinelektroden. Die Quecksilbernäpfe stehen mit zwei anderen feststehenden in Verbindung, welchen der Strom einer kleinen Batterie zugeleitet wird 480,00 D a s s e l b e No. 2. Bewegung des Tubus nur durch feinen Zahn und Trieb. Zentrierung des Objektivs durch drei Schrauben. Brenner ohne Luftzufuhr, im übrigen wie No. 1 eingerichtet. Dem Instrument sind beigegeben Objektiv No. 1, Okular No. III, einfacher Brenner, einfaches Blasrohr, Vorwärmer, ein blaues Glas und ein Doppelgebläse . „ 230,00 D a s s e l b e No. 3. Dasselbe besteht aus einem geschweiften, dreiteiligen Fuss. Bewegung des Tubus durch feinen Zahn und Trieb. Drehbarer Tisch in 360 Grade geteilt. Einfacher Brenner. Analysator in den Tubus einschiebbar. Objektiv No. 1. Okular No. I I I mit Fadenkreuz „ 120,00 G r o s s e s m i n e r a l o g i s c h e s M i k r o s k o p nach L e i t z , dem weiter oben beschriebenen grossen Mikroskop-Stativ I entsprechend, mit drehbarem, in 360° geteiltem Tisch und Noniusablesung, Polarisator, Analysator, Revolver für 3 Objektive, Okular 0 mit vierteiliger Quarzplatte nach B e r t r a n d , Okular I mit Fadenkreuz; B r e z i n a s c h e K a l k s p a t p l a t t e , senkrecht zur Achse geschnitten, über Okular I zu legen; Gipsplatte und Quarzplatte nach K l e i n . (Einzulassen in den Spalt am inneren Tubus über dem Objektiv. Der Tubus ist durch eine verschliessbare Klappe an dieser Stelle zugänglich.) Die Metallhülse des Analysators über dem Objektiv dreht sich auf einem Teller, dessen Rand in 360° geteilt ist. Die 0-Lage des als Polarisator dienenden Nikols ist markiert; ebenso sind Marken bei 90°, 180° und 270°. Preis des Stativs mit dieser Ausrüstung Mk. 460,00 D a s s e l b e , mit Okular I I I und den Objektiven 1, 3, 5. 7. Ölimmersion J /jaVergrösserungen 15—800 ' „ 650,00 M i t t l e r e s m i n e r a l o g i s c h e s M i k r o s k o p nach L e i t z , dem weiter oben beschriebenen Mikroskop mit Stativ I I entsprechend. Es ist einfacher eingerichtet als das grosse mineralogische Stativ, dient aber zu denselben Zwecken, jedoch fehlt die Noniusablesung. Die Bertrandsche Linse wird wie ein Okular in den Tubus eingesetzt. Zum Stativ gehören: Revolver für 3 Objektive; Okular I mit Fadenkreuz; Gipsplatte Rot I. Ordnung, Quarzplatte nach K l e i n zum Einschieben über dem Objektiv, B r e z i n a s c h e Kalkspatplatte, senkrecht zur Achse geschnitten; dieselbe ist über Okular I zu legen. Preis des Stativs mit dieser Ausrüstung ,, 300,00 D a s s e l b e mit Okular III, Objektiv 3 und 7, Vergrösserungen 60—12f> „ 350,00
492
Mikroskopie.
K l e i n e s mineralogisches Mikroskop, Stativ III. Der Tubus wird von Eisenfuss und Säule getragen; die Einstellung geschieht durch Zahn und Trieb. Der dreh- und zentrierbare Tisch ist am Rande in 3 6 0 ° geteilt. Der Polarisator wird in einen Blendenträger eingeführt. Der Analysator ist wie bei den vorgenannten Stativen eingerichtet; unter demselben ist ein Schlitz für Gips- und Glimmerkeile. Über dem Objektiv befindet sich ein Spalt zur Aufnahme von Quarzplatten, Gipsplatten u . s . w . Zum Stativ gehört Okular I mit Fadenkreuz, Quarzplatte nach K l e i n und Gipsplatte R o t I. Ordnung. Preis des Stativs mit dieser Ausrüstung Mk. 100,00 D a s s e l b e mit Okular III und den Objektiven 3 und 5. Vergr. 60 —280 „ 145,0l) P o l a r i s a t i o n s a p p a r a t , zu Nahrungsmitteluntersuchungen, passend für grosse und mittlere Stative. Der Analysator ist mit dem Okular fest verbunden, hat Teilkreis und Index und wird durch eine seitliche Schraube fixiert. Der Polarisator wird in den Träger der Irisblende eingehängt, bei Stativen ohne solche an Stelle der Zylinderblende eingeschoben 50,00 E i n f a c h e r P o l a r i s a t i o n s a p p a r a t . Der Analysator ist ohne Okular und Teilkreis, der Polarisator wie oben . . . . 30,00 M i k r o s k o p i e r l a m p e n siehe unter „ L a m p e n " . II. Mikroskopische Hilfsgerätschaften. M i k r o s k o p i s c h e s B e s t e c k mit Lederüberzug und Sammetfutter, enthaltend: Ein Rasiermesser, zwei feine Skalpelle, eine feine Pinzette, eine feine gerade Schere, zwei Nadelhalter, 50 Nadeln 13,50 D a s s e l b e in Eichenholz, poliert, mit Sammetfutter, Inhalt wie vorher . 16,50 D a s s e l b e mit Lederüberzug und Sammetfutter, enthaltend: Zwei feine Skalpelle, eine feine gebogene Schere, zwei rundspitze Präpariernadeln, eine feine Pinzette, 12 flache Objektträger, 24 Deckgläschen, zwei Haarpinsel, ein Porzellannäpfchen „ 13,50 D a s s e l b e in Eichenholz, poliert, mit Sammetfutter, Inhalt wie vorher . ,. 16,50 D a s s e l b e mit Lederüberzug und Sammetfutter, enthaltend: Ein Doppelmesser nach V a l e n t i n i , zwei feine Skalpelle, eine gerade feine Schere, eine gebogene Schere, zwei rundspitze Präpariernadeln, eine zweischneidige Präpariernadel, zwei feine Pinzetten, einen gebogenen Spatel, 12 flache Objektträger, drei Objektträger mit konkavem Ausschliflf, 36 Deckgläser, drei Haarpinsel, zwei Porzellannäpfchen ,, 31,50 D a s s e l b e in Eichenholz, poliert, mit Sammetfutter, Inhalt wie vorher . ,. 45,00 M i k r o s k o p i s c h e F a r b s t o f f e , Kollektion der wichtigsten Farben, 20,00 24 Fläschchen in Etui D i e s e l b e n . Etagere mit sechs Fläschchen von 10 ccm Inhalt mit hohlem Stopfen, zum Tröpfeln beim Mikroskopieren 5,00 Dieselben. Etagere mit acht Tropfgläsern, Glasplatte und Glocke 10,00 D i e s e l b e n . Etagere mit acht Tropfgläsern, Glasplatte und Glocke, Tropfgläser mit Gummihütchen 11,00 M i k r o s k o p i s c h e s E t u i , enthaltend: sechs Objektträger, 100 Deckgläschen, Pinsel, Lack und ein Täschchen für die gummierten Etiketten 5,50 O b j e k t t r ä g e r - E t u i s , in Buchform, Objektträger einzeln zu setzen, mit Holzzahnleiste, für Grösse 2 6 x 7 6 mm: Für . 50 100 200 Objektträger. Stück . . . 2,50 4,00 7,00 Mk. D i e s e l b e n mit elastischen Zahnleisten, auf Lederpappe gepresst, für Objektträger 26 X 76 mm: Für 50 100 200 Objektträger. Stück . . . 2,00 2,50 3,50 Mk. D i e s e l b e n , Taschenformat zum Zusammenschieben, mit Holzzahnleisten, Objektträger Grösse 26 X 76 mm: Für 12 25 Objektträger. Stück . . . 0,75 1,00 Mk. D a s s e l b e , Tafelformat, die Objektträger wagrecht zu legen, jedes Objekt ist durch Schutzsteg getrennt, für Objektträger 2 6 x 7 6 mm: Für . 6 10 20 24 Objektträger. Stück . . . 0,35 0,45 0,55 0,70 Mk.
493
Milch.
III. Mikroskopische Glasgerätschaften. Deckgläschen,
ca. 0 , 1 — 0 , 2 mm d i c k : 10 12 15 quadratische, 1 0 0 Stück 0 , 7 0 0,90 1,50 1000 „ 6,00 8,00 13,00 runde 100 „ 0,70 0,90 1,40 1000 „ 6,00 8,00 12,00 D e c k g l ä s c h e n , längliche Form:
14x9
18x12
18 2,00 18,00 2,40 22,00
22x16
20 2,40 22.00 2,80 26,00
27x18
22 2,70 25,00 3,60 34,00
26x21
24 mm. 3 , 5 0 Mk. 33,00 „ — — „
3 2 x 2 4 mm.
1 0 0 Stück . . . . 1,40 1,50 2,30 3,20 3,50 5,40 Mk. O b j e k t t r ä g e r aus reinstem, weissem Glas, englisches Format, 7 6 x 2 6 mm, einfach geschnitten . 100St. Mk.1,50; lOSt. Mk.0,20 D i e s e l b e n mit geschliffenen K a n t e n . 1 0 0 „ „ 2,70; 10 „ „ 0,30 D i e s e l b e n mit polierten K a n t e n 100 „ 3,30; 10 „ „ 0,35 D i e s e l b e n aus grünlichem Glas, einf. geschnitten . 1 0 0 „ „ 1 , 0 0 D i e s e l b e n , Vereinsformat, 4 8 X 2 8 mm, aus reinstem, weissem Glas, einfach geschnitten . . 100 „ „ 1,20; 10 „ „ 0,15 D i e s e l b e n mit geschliffenen Kanten . 100 „ „ 2,20; 10 „ „ 0,25 D i e s e l b e n mit polierten K a n t e n 1 0 0 „ „ 2 , 8 0 ; 10 „ „ 0 , 3 0 D i e s e l b e n aus weissem Spiegelglas, mit polierten K a n t e n und eingeschliffenen Vertiefungen, mit . . 1 2 3 Vertiefungen. 1 0 Stück 1,50 2,00 2 , 5 0 Mk. D i e s e l b e n nach R e c k l i n g h a u s e n
. Mk. 0 , 8 0
Deckgläser:
Georg Schmidt & v. d. Eitz, Schmiedefeld i. Thür.
Milch. Z u r K o n s e r v i e r u n g d e r Milch dient d i e A b k ü h l u n g d e r f r i s c h g e m o l k e n e n w a r m e n Milch, d i e m a n in B e r i e s e l u n g s k ü h l e r n v o r n i m m t . W e i t e r b e w i r k t m a n eine l ä n g e r e H a l t b a r k e i t d a d u r c h , d a s s m a n d i e d a s V e r d e r b e n d e r Milch b e d i n g e n d e n M i k r o o r g a n i s m e n d u r c h W ä r m e a b t ö t e t o d e r sie d o c h f ü r e i n e g e w i s s e Zeit in i h r e r E n t w i c k e l u n g h e m m t . Bei d e r K o n s e r v i e r u n g d u r c h E r wärmen unterscheidet man das S t e r i l i s i e r e n und das P a s t e u r i s i e r e n . E r s t e r e s b e s t e h t d a r i n , d a s s m a n d i e Milch % bis 1 S t u n d e auf 100° e r w ä r m t und d a n n d u r c h einen g e e i g n e t e n V e r s c h l u s s d a s E i n d r i n g e n n e u e r K e i m e in d i e s t e r i l i s i e r t e Milch v e r h i n d e r t . Im G r o s s b e t r i e b s verteilt m a n d i e Milch, w i e beim Sterilisieren im H a u s h a l t , in F l a s c h e n o d e r K a n n e n u n d u n t e r w i r f t sie d a n n z u e r s t d u r c h E r w ä r m e n auf 85—90° einer V o r s t e r i l i s i e r u n g , w o r a u f d e r P r o z e s s d u r c h w e i t e r e E r h i t z u n g auf 102° b e e n d e t w i r d . Bei d e r Sterilisation im H a u s h a l t ( K o n s e r v i e r u n g d e r K i n d e r m i l c h n a c h S o x h 1 e t) stellt m a n d i e F l a s c h e n in ein W a s s e r b a d ein, w ä h r e n d im G r o s s b e t r i e b d i e S t e r i l i s i e r u n g d u r c h D a m p f erfolgt. So b e s t e h t z. B. ein p a t e n t i e r t e r M i l c h s t e r i l i s a t o r , d e r f ü r 70—320 Literf l a s c h e n g e b a u t w i r d , a u s einer s c h m i e d e e i s e r n e n , mit d i c h t s c h l i e s s e n d e r T ü r v e r s e h e n e r K a m m e r , in d e r g e l o c h t e B l e c h e zur A u f n a h m e d e r F l a s c h e n k ö r p e r a n g e b r a c h t s i n d ; d e r D a m p f tritt am B o d e n d e r K a m m e r ein. A b g e s e h e n v o n A b l a s s h ä h n e n , L u f t e i n l a s s v e n t i l u n d T h e r m o m e t e r ist e i n e V o r r i c h t u n g v o r h a n d e n , w e l c h e d i e Ü b e r s c h r e i t u n g e i n e s b e s t i m m t e n M a x i m a l d r u c k e s im Innern u n m ö g l i c h m a c h t . D a s V e r s c h l i e s s e n d e r F l a s c h e n g e s c h i e h t s e l b s t tätig i n n e r h a l b d e r K a m m e r n . Die P r e i s e f ü r d i e s e n M i l c h s t e r i l i s a t o r s i n d : Fassungsvermögen . Preis
70
125
650,00
750,00
3'JO
Liter-Flaschen.
9 0 0 , 0 0 Mk.
Ein Ü b e l s t a n d d e r Sterilisation ist, d a s s d i e Milch bei E r h i t z u n g Uber 80° einen K o c h g e s c h m a c k e r h ä l t , d e r v i e l f a c h u n a n g e n e h m e m p f u n d e n w i r d . Zur V e r m e i d u n g d e s s e l b e n b e d i e n t m a n sich h ä u f i g d e r P a s t e u r i s i e r u n g , w e l c h e in einem k u r z e n E r h i t z e n d e r Milch auf 65—80° ( g e w ö h n l i c h 75°) b e s t e h t . Hierbei w ä r m t m a n d i e Milch erst l a n g s a m vor u n d p a s t e u r i s i e r t sie d a n n bei d e r g e w ä h l t e n T e m p e r a t u r f e r t i g ; d i e V o r w ä r m u n g w i e d i e e i g e n t l i c h e P a s t e u r i s i e r u n g w i r d m e i s t e n s d u r c h Dampf b e w i r k t . Entsprechende R ü h r v o r r i c h t u n g e n v e r h i n d e r n ein U b e r h i t z e n d e r Milch a n einzelnen Stellein.
Milch. V o r w ä r m e r mit filzumkleidetem Dampfmantel aus Stahl; innerer Behälter aus verzinntem Kupfer, mit Ablasshahn, Sicherheitsventil und Wasserschluss versehen, auf vier Rohrbeinen stehend. Erhitzt als Vorwärmer von 0—45° C., als Vollmilchpasteurisator von 0—95° C.: Stündliche Leistung als Vorwärmer als Pasteurisator 1 1
Preis nicht selbsthebend Nlk.
Preis selbsthebend Mk.
310,00 355,00 420,00 480,00 520,00 580,00 640,00
350,00 395,00 400,00 520,00 560,00 620,00 680.00
330 660 1000 1330 1660 2000 9300
1000 2000 3000 4000 5000 6000 7000
Polierter Kupferkragen extra Mk.
20,00 20,00 20,00 20,00 20,00 20,00 20,00
M a g e r m i l c h p a s t e u r i s a t o r ; liegende Konstruktion auf gusseisernem Bock mit. Antrieb und Ausrücker. Filzumkleideter Dampfmantel aus schweren Stahlplatten: Erwärmung von 30—95" C.: Leistung pro Stunde
Preis
Polierter KupfcrL ragen extra
Leistung pro Stunde
Preis
Polierter Kupferkrage ti extra
1
Mk.
Mk.
1
Mk.
Mk.
1000 1500 2000 2500 3000
380,00 430,00 490,00 550.00 600.00
2\00 25,00 30.00 H0.00 10.00
3500 4000 4fi00 5000
650,00 900,00 950.00 1020,00
40,00 50.00 50,00 50,00
R a h m p a s t e u r i s a t o r . L i e g e n d e K o n s t r u k t i o n auf gusseisernem Bock mit Antrieb. Mit Trichter und Hebevorrichtung; Dampfmantel aus Stahlplatten. Pasteurisiert von 30—95° C.:
1
Mk.
Mk.
Polierter Kupferkragen extra MV.
330 660 1000 1330 1660
340,00 450,00 560,00 860,00 . 980,00
380,00 490.00 600,00 900,00 10.'0,00
25,00 30,00 40,00 50,00 50,00
Leistung pro Stunde
Preis ohne Selbsthebung
Preis mit Selbsthebung
Rahmpasteurisator. Aufrechtstehende Konstruktion filzumkleidetem Dampfmantel aus Stahlplatten. Pasteurisiert von 30—95 0 C.: Leistung pro Stunde
Preis ohne Selbsthebung
Preis mit Selbsthebung
1
Mk.
Mk.
Mk.
330 660 1000 1330 1660
310,00 355,00 420,00
350,00 395,00 460,00 520,00 560,00
20,00 20,00 20,00 20,00 20,00
4«},00
520,00
mit
Polierter Oberteil extra
Die Pasteurisierung verlängert die Haltbarkeit der Milch zwar nur um eine gewisse, beschränkte Zeit, doch ist dafür der unbeliebte Kochgeschmack vermieden.
495
Milch.
Schliesslich wird die Milch zur Konservierung auch unter Zusatz von etwa 12 % Rohrzucker im Vakuum auf % bis % ihres Volumens eingedampft und kommt dann als e i n g e d i c k t e D a u e r m i l c h (Condensed milk) in verlöteten Blechbüchsen in den Handel. Die Konservierung der Milch durch Chemikalien ist verwerflich und unzulässig. Milch-Untersuchungsapparate: C r e m o m e t e r nach C h e v a l i e r . . . . . Mk. D a s s e l b e mit H a h n A b r a h m a p p a r a t nach K r o c k e r , b e s t e h e n d aus drei G l a s g l o c k e n mit D e c k e l n und eingeschliffenen S t o p f e n , auf Stativ und mit graduiertem Zylinder „ L a k t o s k o p n a c h F e s e r , mit P i p e t t e , in Holzkasten mit Gebrauchsanweisung D a s s e l b e , in grösserer Ausführung, für R a h m oder sehr fettreiche M i l c h , in Lederetui E x t r a k t i o n s a p p a r a t nach P r o f . S o x h 1 e t zur g e w i c h t s a n a l y t i s c h e n F e t t b e s t i m m u n g in der Milch, mit L i e b i g s c h e m Glask ü h l e r oder mit K u g e l k ü h l e r aus M e t a l l und H a l t e r auf Stativ, T e m p e r a t u r - R e g u l a t o r n a c h S o x h l e t und T h e r m o m e t e r , n e b s t verstellbarem H a l t e r für beide, W a s s e r b a d emailliert, mit R i n g als T r ä g e r , mit Gasbrenner „ D e r s e l b e A p p a r a t , vereinigt mit einem zweiten K u g e l k ü h l e r und D e s t i l l i e r r ö h r e ( a u s s e n vernickelt und innen verzinnt), behufs W i e d e r gewinnung des Ä t h e r s „ L a k t o b u t y r o m e t e r nach M a r c h a n d , auf Holzfuss . . D a s s e l b e nach M a r c h a n d - S a l l e r o n . L a k t o b u t y r o m e t e r - A p p a r a t für drei gleichzeitig auszuführende F e t t b e s t i m m u n g e n , b e s t e h e n d aus drei L a k t o b u t y r o m e t e r n mit Gummistopfen nebst den dazu g e h ö r i g e n P i p e t t e n ä 1 0 c c m „ M i l c h " , „ Ä t h e r " , „ A l k o h o l " , Messingblechzylinder als W a s s e r b a d und F u t t e r a l zugleich dienend, A n w e i s u n g und T a b e l l e „ D e r s e l b e n a c h S c h m i d t und T o 11 e n s , bestehend aus zwei L a k t o b u t y r o m e t e r n , G u m m i s t o p f e n , drei Pipetten bezeichnet mit „ M i l c h " , „ Ä t h e r " u. „ A l k o h o l " , Messingblechzylinder als W a s s e r b a d , F l a s c h e n für Ä t h e r und A l k o h o l m i t e i n g e b r a n n t e r Schrift, F l ä s c h c h e n mit verlängertem Stopfen, A l k o h o l o m e t e r , L a k t o d e n s i m e t e r mit T h e r m o m e t e r 1 0 0 ° C., Glaszylinder für die A r ä o m e t e r , als W a s s e r b a d dienend, A n weisung und T a b e l l e n in tragbarem, zweckmässig eingerichtetem Holzkasten ,. L a k t o d e n s i m e t e r siehe unter „ A r ä o m e t e r " . Prof. Dr. S o x h l e t s A p p a r a t z u r B e s t i m m u n g des Fettgehaltes der M i l c h (Voll- und M a g e r m i l c h ) a u f a r ä o m e t r i s c h e m W e g e , bestehend aus Stativ mit verstell- und drehbarem H a l t e r (vernickelt), K ü h l r o h r , A r ä o m e t e r r o h r n e b s t einem R e s e r v e r o h r , zwei A r ä o m e t e r n mit T h e r m o m e t e r im S c h w i m m k ö r p e r (geprüft) für V o l l - und M a g e r m i l c h , samt E t u i , drei Messröhren für M i l c h , K a l i l a u g e und Ä t h e r (genau justiert), nebst H a l t e r am Stativ, S c h l a u c h v e r b i n d u n g e n mit Q u e t s c h h a h n , G u m m i b l a s e b a l g , 1 0 numerierten Schüttelflaschen zu 3 0 0 c c m , für drei gleichzeitig auszuführende B e s t i m m u n g e n , drei F l a s c h e n für K a l i l a u g e und Ä t h e r mit eingebrannter Schrift, nebst ausführlicher G e b r a u c h s a n w e i s u n g u. grosser T a b e l l e zum A u f k l e b e n , mit Prüfungsattest E i n z e l n e Schüttelflaschen . . . . E i n z e l n e Schüttelflaschen, numeriert D e r s e l b e A p p a r a t , vollständig mit tragbarem Holzkasten, einschliesslich L a k t o d e n s i m e t e r s mit grossen Skalenintervallen, T h e r m o m e t e r i n ll2° C., S a m t e t u i u n d Glaszylinder, zwei T a b e l l e n für die aräometrische B e s t i m m u n g und für das L a k t o d e n s i m e t e r Einzelne A r ä o m e t e r fiir V o l l m i l c h , mit T h e r m o m e t e r , in Etui . E i n z e l n e A r ä o m e t e r für M a g e r m i l c h , mit T h e r m o m e t e r , in E t u i
1,50 3,50
35,00 7,00 13,00
40,00
55,00 2,00 3,50
12,00
30,00
„
55,00 0,20 0,40
„ „
80,00 10,00 18,00
Milchpulver.
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S c h e i d e b ü r e t t e nach R ö s e , zur Fettbestimmung in der Milch : Inhalt 100 200 ccm. 1 Teilung in '/„ /a „ Preis 7,50 8,50 Mk. A p p a r a t e zur U n i v e r s a l - F e t t b e s t i m m u n g s m e t h o d e (Acid-But y r o m e t r i e ) nach G e r b e r . Zentrifuge mit Patent-Antriebsvorrichtung, vollständiger Apparat, mit Butyrometer für flüssige Milchprodukte, 2 Sätzen Pipetten, Wasserbad, Butyrometer-Stativ, Emailleteller, Bürsten und Hülsen nebst Gebrauchsanweisung : Für 4 8 16 24 Proben. Preis 70,00 113,00 130,00 170,00 Mk. A p p a r a t zur F e t t b e s t i m m u n g s m e t h o d e nach T h ö r n e r : 1 Laboratoriumszentrifuge mit Teller f ü t 8 Hülsen inkl. Schraubenschlüssel, Ölkännchen und Reserveteilen . . Mk. 250,00 1 1 1 1 2 2
Blechflasche mit 1 k g Zentrifugenöl ,. 2,50 Zentrifugierteller mit 2 grossen und 2 engeren Hülsen 40,00 Dampf- oder Wasserbad für Gas oder Spiritus . . . . „ 14,00 Brett mit 47 Löchern zur Aufnahme der Röhrchen . . . . 6,00 Tarierbüchsen ä 1,50 3,00 v Satz Zentrifugierröhrchen 1—8 für Vollmilch, mit Vollstopfen 16 Stück ä 1,75 28,00 1 Satz Zentrifugierröhrchen für Magermilch . . . 4 ,. ä 1,75 ,. 7,00 4 Zentrifugierröhrchen für Rahm ä „ 2,25 4 „ „ Fettsäuren, in Butter, Margarine u. s. w. ä 2,25 8 Holzbüchsen für Zentrifugierröhrchen . a ,. 0,75 1 Ablesevorrichtung . . . 3,60 L a k t o k r i t nach d e L a v a l , zur schnellen und genauen Milchfettbestimmung: Mit 12 24 Prüfern. Für Kraftantrieb 300,00 550,00 Mk. „ Handbetrieb 500,00 750,00 „ M i l c h r e f r a k t o m e t e r nach W o 11 n y zur Fettbestimmung, mit Koirektionsthermometer in vernickelter Metallschutzhülse mit Gewinde zum Einschrauben in das Refraktometer, in Etui Mk. 207,50 Dazu: H i l f s e i n r i c h t u n g zur Erzeugung eines konstant temperierten Wasserstromes, bestehend aus: Heizspirale . 55,00 Wasserdruckregulator . . 8,50 Vgl. auch den Artikel „ S c h ü t t e l a p p a r a t e " . Milch-Konservierungsapparate: O. Heckmann, Berlin SO. 33, Görlitzer Ufer 9.
| F. H. Meyer, Maschinenfabrik, Hannover-Hainhol/..
Milch-Reinigungsapparate: Gebr. Heine, Viersen, Rheinland.
Milch-Seihapparate: Gebr. Heine, Viersen, Rheinland.
Milch-Sterilisierapparate für Molkereien
baut:
J . L. C. Eckelt, Berlin N. 20.
Milch-Untersuchungsapparate: Georg Schmidt & v. d. Eitz, Schmiedefeld i. Thür.
Milch-Zentrifugen: Gebr. Heine, Viersen, Rheinland.
Milchpulver. Zur Herstellung eines Milchpulvers, d a s sich beim K o c h e n in H a O w i e d e r v o l l s t ä n d i g löst, s i n d v e r s c h i e d e n e V e r f a h r e n a n g e g e b e n worden. So f a b r i z i e r t E k e n b e r g ( C h e m . Z t g . 1902 R e p e r t . 117) M i l c h p u l v e r a u s V o l l m i l c h u n d a u s M a g e r m i l c h , i n d e m er d i e s e l b e in e i n e m „ k o n tinuierlichen Exsikkator", dessen Einrichtung übrigens nicht näher bes c h r i e b e n w i r d , bei h ö c h s t e n s 40° C. o h n e A n w e n d u n g e i n e s V a k u u m s zur
497
Milchsäure.
Trockne eindampft. Das erhaltene Milchpulver ist fein wie Mehl und gibt mit H 2 0 auf 60—70° erwärmt ein vollständig frischer Milch gleichendes Produkt. Nach dem Amer. Pat. 723 254 wird durch die Milch Dampf durchgeblasen, bis eine Temp. von etwa 93° C. erreicht ist; man kühlt dann die Milch schnell ab, kondensiert sie im Vakuum bei etwa 43° C. auf ungefähr 23° B6, vermengt das kondensierte Produkt mit dem gleichen Gewicht schon dargestejlten Milchpulvers, trocknet die entstehende Masse und führt sie schliesslich in ein feines Pulver über. Milchsäure. C3H9O3. Die gewöhnliche, bei der MHchsäuregärung entstehende G ä r u n g s m i l c h s ä u r e ist c t - O x y p r o p i o n s ä u r e (Äthylidenmilchsäure) CH 3 . CH(OH). C0 2 H. Man gewinnt sie technisch durch künstliche Gärung des Zuckers, z. B. indem man 3 kg Rohrzucker und 15 g Weinsäure in 17 1 siedenden Wassers löst, wobei sich der Rohrzucker in Fruchtzucker und Lävulose spaltet. Dann setzt man zur Mischung 4 1 saure Milch, worin vorher 100 g alter Käse verrührt ist, und zur Bindung der zu bildenden Milchsäure 1,5 kg Zinkkarbonat zu. Nach 8 tägigem Stehen bei einer Temperatur von 40—45° sammelt man das in Krusten abgeschiedene Z i n k 1 a k t a t , kristallisiert um und zersetzt es durch H2S. Das Filtrat vom ZnS wird zu einem dünnen Sirup eingedampft, zur Entfernung von unzersetztem Zinksalz und vorhandenem Mannit mit Äther extrahiert und die ätherische Lösung endlich zur Sirupdicke eingedunstet. Für grössere Fabrikation erscheint das durch Franz. Pat. 206 506 geschützte L a r r i e u sehe Verfahren, wobei Stärke und stärkehaltige Substanzen in Gegenwart von Ammoniumnitrat vergoren werden, geeigneter: 900 kg Stärke werden mit 100 kg Malz bei einer Temperatur von 50° gemischt, worauf man auf 75° erwärmt, bis die Stärke einen flüssigen Brei bildet. Dieser wird unter Zusatz von 0,5 kg NH1NO3 in einen Gärbottich gebracht, worauf die Gärung bei 50—65° C. etwa 20—30 Tage dauert. Danach neutralisiert man die Hälfte der Säure mit Na 2 C0 3 , filtriert und dampft zum sp. G. 1,21 ein. Dann fügt man 500 kg CaC0 3 zu, zersetzt das Calciumlaktat mit H 2 S0 4 , scheidet die Flüssigkeit vom ausgefällten CaSOi und dampft zur Sirupdick'e ein. Ferner ist das Verfahren von J a c q u e m i n zu erwähnen: Man unterwirft Malz der diastatischen Verzuckerung wie in der Brauerei (vgl. den Artikel ,,B i e r"), nur dass man beim Maischen die Temp. länger auf 50° hält, um mehr Maltose und möglichst wenig Dextrin zu bilden. Dann wird die Temp. allmählich auf 60°, 65° und schliesslich auf den S.P. gebracht, um alle Fermente zu töten. Nun lässt man die Würze auf 45° erkalten, versetzt sie mit einem Karbonat sowie mit rein kultiviertem Milchsäureferment und lässt die Gärung bei 40—45° etwa 5—6 Tage dauern, worauf die vergorene Flüssigkeit filtriert und eingedampft wird. Die Weiterverarbeitung des hierbei auskristallisierenden Calriumlaktats erfolgt in üblicher Weise. Um r e i n e Milchsäure darzustellen, wird nach dem D. R. P. 140 319 die wässerige Lösung der Rohsäure mit Amylalkohol extrahiert. Letzterer löst die gewöhnlichen Verunreinigungen der Milchsäure, wie Zucker, Gummi, Mineralstoffe u. s. w., nicht. Die obere alkoholische Schicht wird abgezogen und die zurückbleibende Rohsäure mit neuem Amylalkohol behandelt. Zur Gewinnung einer wässerigen Lösung gereinigter Milchsäure extrahiert man die amylafl'koholische Lösung mit H 2 0 oder man versetzt sie mit H 2 0 und destilliert mit Dampf. Das Patent empfiehlt, zwecks ununterbrochener Reinigung der Milchsäure die Rohlösung nach dem Gegenstromprinzip mit Amylalkohol zu behandeln und dann die amylalkoholische Lösung für sich ebenfalls nach dem Gegenstromprinzip mit Wasser zu extrahieren. Die Milchsäure bildet einen, in H 2 0, Alkohol und ÄHter löslichen Sirup, der sich nur schwer unzersetzt zur Trockne bringen lässt. Chemisch rein bildet sie eine hygroskopische, bei 18° schmelzende Kristallmasse. Prüfung! Zur q u a n t i t a t i v e n B e s t i m m u n g des Milchsäuregehalts der H a n d e l s w a r e löst m a n 10 g Milchsäure m i t H2O zu 100 ccm und t i t r i e r t davon 10 com heiss m i t N-Kalilauge u n t e r V e r w e n d u n g von P h e n o l p h t h a l e i n als I n d i k a t o r . 1 ccm N o r m a l l a u g e e n t s p r i c h t 0,0906 g Milchsäure. 1 Die P r ü f u n g auf V e r u n r e i n i g u n g e n geschieht im wesentlichen nach den Vorschriften des D . A. IV, worauf verwiesen sei. Als I d e n t i t ä t s r e a k t i o n der. Milchsäure b e n u t z t m a n f o l g e n d e
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Milchzucker —
Mineralgerberei.
Probe: Man erwärmt 3 ccm Milchsäure mit 10 ccm KMnQ4-Iiösung (i : 1000); hierbei entwickelt sich ein charakteristischer Geruch nach Aldehyd, sofern die Flüssigkeit aus Milchsäure besteht bezw. solche in nicht zu kleiner Menge enthält. Ist F l e i s c h m i l c h s ä u r e zugegen, so wird die 10 ige wässerige Lösung durch CuS0 4 -Lösung getrübt. Milchsäure, techn. braun (ft0°/o) °;'o kg Mk. 6 2 , 0 0 „ g e l b ( 5 0 °/o) "je „ „ 105,00 gereinigt, hellgelb (sp. G. 1,150) . . . . 1 „ „ 2,30 „ (sp. G. 1,210) 1 „ „ 3,40 „ ehem. rein, weiss (sp. G. 1,210), D . A . IV . 1 „ „ 4,50 Milchsäureanhydrid 1 „ „ 12,00
Milchsäure: C. H. Boehringer Sohn, Nieder-Ingelheim a. Rh.
Milchsäure-Apparate: F. H. Meyer, Maschinenfabrik, Hannover-Hainholz.
M i l c h z u c k e r . Als Ausgangsmaterial der Milchzuckerfabrikation dient die M o l k e , d. h. die bei der Bereitung von Käse nach der Abscheidung des Kaseins erhaltene Flüssigkeit. Man dampft die vom Molkenkäse ( Z i e g e r ) befreiten Molken ein, bis der Milchzucker auskristallisert. Zur Reinigung filtriert man den wieder gelösten Milchzucker über Knochenkohle und kristallisiert um. Vielfach verfährt man bei der Darstellung auch ähnlich wie bei der Rübenzuckerfabrikation, d. h. man kocht die Molke mit Kalkmilch, saturiert, filtriert u. s. w. (vgl. die Artikel ,,M e 1 a s s e" und „ Z u c k e r f a b r i k a t i o n"). Gereinigter Milchzucker bildet reinweisse, schwach süssschmeckende Kristalle; er löst sich in 6 T. kalten und in 2,5 T. kochenden Wassers. I ' r t t f u i i K t Dieselbe richtet sich nach den Vorschriften des D. A. IV. Milchzucker, Pulver, D . A . I V . . 1 k g Mk. 1 , 2 5 ; °/o k g Mk. 1 1 0 , 0 0 krist., D. A . I V . . . 1 „ „ 1 , 5 0 ; °/o „ „ 130,00 dopp. krist. . . . 1 „ „ 1 , 7 5 ; °/o „ „ 155,00
Milchzucker: Fuerst Bros. & Co., New York, Nos. 2 u. 4 Stone Street.
Milchzucker-Fabrikationsmaschinen: Gebr. Heine, Viersen, Rheinland (Zentrifugen).
. Milchzucker-Apparate: F. H. Meyer, Maschinenfabrik, Hannover-Hainholz.
Mineralblau siehe „ K u p f e r f a r b e n " und ,,W o l f r a m v e r b i n d u n g e n". Mineralfarbstoffe. Die einzelnen hierhergehörigen Farben sind, soweit sie n a t ü r 1 i c h , unter „E r d f a r b e n" zu suchen; die k ü n s t l i c h e n Mineralfarben ( c h e m i s c h e F a r b e n ) dagegen findet man, nach den zugehörigen Metallen gesondert, in den Artikeln „ A n t i m o n f a r b e n", „ A r s e n f a r b e n", „B a r y u m f a r b e n", „ B r o n z e f a r b e n", C h r o m f a r b e n", „ E i s e n f i r b e n", „G o 1 d f a r b e n", „Kadmiumfarb e n", „ k o b a J t f a r b e n", „K up. f e r f a r b e n", ,,M a n g a n f a r b e n", „W i s m u t f a r b e n", „Z i n k f a r b e ti" und „Z i n n f a r b e n". Vgl. ausserdem die Artikel „ G l a s f a r b e n", „ L e u c h t f a r b e n", ,,P o r z e 11 a n f a r b e n" u. s. w. Miheraifärbsioffe: Hirsch & Merzenich. Farbwerke m. b. H., Grenzhausen.
Apparate und Einrichtungen zur Fabrikation von Mineralfarbstoffen: R. Haack, Ing.-Chemiker,
Godesberg a. Rh.
(Abt.: Apparatebau.)
M i n e r a l g e l b siehe „ B l e i f a r b e n " und „W o l f r a m v e r b i n d ü n g e n". M i n e r a l g e r b e r e i (Weissgerberei). Allgemeines sowie die Vorbereitung der Häute siehe unter „ Q e r b e r e i". Von der ,,Lo h g e r b e r e i " (s. d.) unterscheidet sich die Mineralgerberei dadurch, dass die „gerbende", d. h. die sich zwischen den Hautfasern ablagernde und damit Verbindungen eingehende Substanz nicht aus Gerbstoff sondern aus anorganischen Ver-
Mineralgerberei.
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bindungen besteht. Die wichtigste Art der Mineralgerberei war ursprünglich d i e W e i s s g e r b e r e i , w o b e i A l u m i n i u m s a 1 z e gerbend wirken; neuerdings ist aber die Minerailgerberei mit C h r o m v e r b i n d u n g e n , welche das C h r o m l e d e r liefert, viel wichtiger geworden. Aussedem gerbt man auch wohi mit E i s e n v e r b i n d u n g e n ; das entsprechende Produkt wird als E i s e n l e d e r bezeichnet. Bei der W e i s s g e r b e r e i (Alaungerberei), die meistens mit Alaun betrieben wird, werden die gereinigten und enthaarten Häute in einer lauwarmen Alaun-Kochsalzbrühe hin- und hergezogen; dann lässt man sie einen T a g liegen und hängt sie ungewaschen zum T r o c k n e n auf. D a s trockne steife Leder wird angefeuchtet und durch Kratzen mit Messern weich gemacht. Bei der Glac6gerberei muss das Enthaaren und Entkalken sehr schonend geschehen; der Alaun-Kochsalzbrühe werden Eidotter und Weizenmehl beigemengt. Die C h r o m g e r b e r e i arbeitet im wesentlichen nach zwei Verfahren, die aus Amerika stammen, nämlich nach dem E i n b a d v e r f a h r e n und nach dem Z w e i b a d v e r f a h r e n . Von den Chromsalzen wirken auf die tierische Haut nur die Chromoxydsalze, und von diesen besonders die basischen direkt gerbend, während die chromsauren Salze zuerst in Chromoxydverbindungen übergeführt werden müssen. Dementsprechend gerbt man beim Einbadverfahren in Lösungen basischer Chromoxydsalze, so namentlich in b a s i s c h e m C h r o m s u l f a t und C h r o m o x y c h l o r i d . Bei dem Zweibadverfahren durchtränkt man die Blossen zunächst mit einer durch HCl angesäuerten Lösung von Bichromaten (K 2 Cr 2 0? oder N a 2 C r 2 0 i ) ; dann erfolgt im zweiten B a d e die Reduktion der Chromsäure zu einer Chromoxydverbindung, für welchen Zweck man meistens eine mit HCl angesäuerte Lösung von Natrium*thiosulfat verwendet. Nach der Gerbung wird das Gerbmaterial durch Lösungen von Bleizucker, Barvumchlorid oder Seife fixiert. Schliesslich wird das Leder gewaschen, getrocknet, gereckt und durch Eintauchen in warme Lösungen von Paraffin in Benzin eingefettet. — D a s geschilderte Prinzip der Chromgerberei ist durch zahlreiche neue Verfahren nach vielen Richtungen hin modifiziert worden, jedoch ohne dass dadurch grundlegende Änderungen bewirkt worden wären. Man hat die Chromgerberei auch vorteilhaft mit der vegetabilischen Gerbung kombiniert und so Leder erzeugt, welche die Vorzüge des Chronic leders mit denen des vegetabilisch gegerbten Leders vereinen. Der grosse Vorteil der Chromgerberei besteht nicht nur in der kurzen Gerbdauer, sondern auch in der grossen! Wasserdichtheit und Zugfestigkeit des Chromleders sowie in seiner hohen Widerstandsfähgkeit gegenüber äusseren Einflüssen, wie hoher Temperatur und heissen Wasserdämpfen. Interessant sind die neuerdings immer mehr Bedeutung gewinnenden Verfahren, bei denen die Häute in einem B a d e gleichzeitig gefärbt und gegerbt werden. Wir nennen in dieser Hinsicht das Amer. Pat. 6 2 2 563 sowie das D. R. P . 133 7 5 7 ; aus dem letztgenannten Patente geht hervor, dass man bei richtiger Wahl von Farbstoffen einerseits und von Chromoxydsalzlösungen anderseits vorzüglich gegerbte Produkte erhäjt, die gleichzeitig viel haltbarer gefärbt sind, als wenn die Färbung nach dem Gerben erfolgt. Die für das Verfahren geeigneten Farbstoffe können den verschiedensten Gruppen angehören; sie dürfen jedoch mit Chromsalzlösungen allein oder auch auf Zusatz von Tannin nicht ausfallen oder höchstens doch nur so, dass nach dem Filtrieren noch eine zum Färben genügende Menge F a r b stoff in Lösung bleibt. Als Chromsalze werden Chromalaun, Chromchlorid, Chrombisulfit oder -thiosulfat benutzt, vorzugsweise in der Form der basischen Salze. Beim Gerben beginnt man mit sehr verdünnten Lösungen, z. B. Vi bis 1 % B£ und verstärkt das Bad nach und nach bis zu 6° B 6 . Von geeigneten F a r b stoffen seien genannt: oxydierter Blauholzextrakt, die sogen. Karminfarben für Baumwolle, Metanilgelb, Orange II u. a. Man kann auch solche Substanzen benutzen, welche erst beim nachträglichen Behandeln mit Oxydationsmitteln gefärbte Verbindungen liefern, wie Pyrogallussäure, p-Amidophenol, Dimethylp-phenylendiamin u. s. w., mit der Massgabe, d a s s man nach dem Gerben die Leder mit einer % %igen Bichromatlösung behandelt. Endlich kann man die Blössen auch zuerst anfärben, dann die Chromoxydsalzlösung zusetzen und ausgerben; hierzu eignen sich Farbstoffe, wie Metanilgelb, Solidgrün, Erio32*
500
Mineralgrün —
Mineralöle.
glaucin, Rhodamin, Säureviolett u. s. w. Zweckmässig wird hierbei das Färben in Gegenwart von Alaun und Kochsalz ausgeführt. Chromgerbe-Extrakt: R. Wedekind & Co., Uerdingen a. Rhein.
Bei der E i s e n g e r b e r e i die übrigens bisher kaum Verbreitung gefunden hat, gerbt man die Haut mit basischem Eisenoxydsulfat. Ein Übelstand ist, dass das Eisenleder nicht mit Talg sondern nur mit Eisenseife und Fettemulsionen geschmiert werden darf. Ein grosser. Vorzug der Mineralgerberei ist die Schnelligkeit der Fertigstellung des Leders, wozu beim weissgaren Leder noch der Vorteil kommt, dass es sich mit Leichtigkeit in allen möglichen Tönen färben lässt. War früher demgegenüber als Nachteil zu erwähnen, dass das Mineralleder keineswegs so haltbar wie das lohgare war, so gilt dies jetzt, wenigstens für das Chromleder, in keiner Weise mehr; es steht vielmehr zu erwarten, dass das Chromleder eine immer steigende Verwendung finden und für viele Zwecke das vegetabilisch gegerbte Leder verdrängen wird. Mlneralgrttn siehe ,,K u p f e r f a r b e n". Minerallen; Gebrüder Middelmann & Co., Essen-Ruhr.
M i n e r a l ö l e . Als solche bezeichnet manr sowohl die bei der Destillation von Erdöl (vgl. unter „P e t r o 1 e u m") als auch die bei der trocknen Destillation aus Steinkohlen, Braunkohlen, Hollz, Torf Und bituminösem Schiefer gewonnenen öle, und zwar soweit dieselben zur B e l e u c h t u n g , und vor allem soweit sie als S c h m i e r m i 11 e 1 für Maschinen verwendbar sind. Siehe hierüber die Artikel „B r a u n k o h 1'e n t e e r", „Holzteer", „P a r a f f i n", „ P e t r o l e u m", „S c h i e f e r ö 1", „S c h in i e r m i 11 e 1", „S o 1 a r ö 1", „ S t e i n k o h l e n t e e r " , „V a s e 1 i n e". Was man heutzutage gewöhnlich als M i n e r a l ö l e bezeichnet, sind Fabrikate aus den Rückständen von der Erdöldestillation. Bei dieser verbleiben nach Abtreibung der bis 280° siedenden Bestandteile Massen, die zur Gewinnung von Mineralschmierölen mittels überhitzten Dampfes allmählich auf etwa 270° erhitzt werden. Hierbei destillieren die schweren ö l e und werden durch eine besonders konstruierte Kondensationsanlage, die die Trennung der verschiedenen Fraktionen ermöglicht, verdichtet. Meistens unterstützt man die Destillation noch durch Luftverdünnung. Die gewonnenen Mineralöle werden dann noch einem chemischen Reinigungsprozess unterworfen, der dem beim P e t r o l e u m (s. d.) angewandten recht ähnlich ist: Man behandelt die öia zuerst mit 5 % HaSO», wobei die Mischung durch eingebilasene Luft bewirkt wird. Dann Wäscht man mit H 2 0, verrührt zur Entfernung der H 2 S0 4 -Reste mit Natronlauge und wäscht schliesslich nochmals mehrfach mit H 2 0. Um die ö l e vollständig zu entfärben, werden sie in erwärmtem Zustande über Knochenkohle filtriert. Von Mineralölen gibt es ausserordentlich mannigfaltige Fabrikate. Den Ausführungen B e n d e r s ( D a m m e r „Handbuch der chemischein Technologie", Bd. III, Stuttgart 1896) entnehmen wir darüber folgendes: Es wird aillgemein^zwischen M a s c h i n e n - und Z y 1 i n d e r ö 1 unterschieden: erstere sind die Destillate vom Solar- resp. Mischöl an, letztere die höchst siedenden Destillate. Die r u s s i s c h e n M a s c h i n e n ö l e sind den a m e r i k a n i s c h e n an Viskosität überlegen; dagegen ist diejenige der a m e r i k a n i s c h e n Z y l i n d e r ö l e grösser als die der russischem. Die s p e z i f i s c h e n G e w i c h t e und F l a m m p u n k t e sind folgende: R u s s i s c h e öle. M a s c h i n e n ö l : Sp. G. 0,893 bis 0,920, Flammpunkt 1 ) 138 bis 197°. Z y l i n d e r ö l : Sp. G. 0,911 bis 0,923, Flammpunkt 188 bis 238°. ') Im offenen Tiegel bestimmt.
501
Mineralöle.
Amerikanische öle. M a s c h i n e n ö l : Sp. G. 0,884 bis 0,920, Flammpunkt 187 bis 206°. Z y 1 i n d e r ö 1: Sp. G. 0,886 bis 0,899, Flammpunkt 280 bis 283°. Betreffs der Viskosität ergab sich folgendes: R u s s i s c h e ö l e . S p i n d e l ö l e vom 0,893 bis 0,895 sp. G. haben bei 50° (bezogen auf Wasser = 1) die Viskosität 3,15 bis 3,44; h e 11 e ö 1 e (Ersatz für Rüböl u. s. w.) vom sp. G. 0,911 bis 0,923 diejenige 5,86 bis 6,34; Z y 1 i n d e r ö 1 e vom sp. G. 0,911 bis 0,923 diejenige von 2,07 bis 2,88 bei 100°. Bei den a m e r i k a n i s c h e n ö l e n ergab sich die Viskosität für S p i n d e 1 ö 1 e vom sp. G. 0,908 bis 0,911 zu 3,13 bis 3,32 bei 50°; Z y 1 i n d e r ö 1 e vom sp. G. 0,886 bis 0,899 zu 4,17 bis 4,82 bei 100°. Die Beziehungen der S i e d e p u n k t e zum spezifischen Gewichte Sind folgende:
Spindelöle Helle Maschinenöle Dunkle Maschinenöle Cylinderöle
Amerikanische Öle
Russische Öle
sp. G.
sp. G.
0,908-0,911 0,920 0.H84 0.W6—0.899
0,893-0,895 0,90 » - 0 , 9 0 5 0,900-0,920 0,911—0,923
Durchschnittlich ist der Gehalt an bis 310° siedenden ölen bei den Maschinenölen 7, bei den Zylinderölen 23 Vol.-%. Die amerikanischen ö l e vom sp. G. 0,908 bis 0,920 bezw. 0,884 bis 0,899 entsprechen in Z ä h f l ü s s i g k e i t den russischen ölen vom sp. G. 0,893 bis 0,900 bezw. 0,900 bis 0,923. Dass eine Wertbestimmung der ö l e nach dem spezifischen Gewicht unzulässig ist, geht aus den Untersuchungen hervor: weder Flammpunkt noch Viskosität stehen in einheitlicher Beziehung zu demselben. Hinsichtlich des K ä l t e v e r h a i t e n s haben die russischen ö l e vor den amerikanischen im allgemeinen den Vorzug, erst bei — 10° zu einer klaren Masse zu erstarren, während die amerikanischen ö l e schon nahe bei 0° paraffinartige Bestandteile ausscheiden. Die d e u t s c h e n ö l e (Elsass, ölheim) entsprechen den russischen insofern, als mit steigendem spezifischen Gewicht auch die Viskosität und der Flammpunkt steigt; sie sind von ihnen dagegen durch geringere Viskosität und ungünstigeres Kälteverhalten unterschieden. Bei gleichem spezifischem Gewicht ist die Viskosität der Elsässer Öle noch grösser als die der amerikanischen, welche allerdings einen höheren Flammpunkt haben. — Hinsichtlich des V e r w e n d u n g s z w e c k e s 1 kann man die Mineralschmieröle nach H o l d e („Untersuchung der Schmiermittel u. s. w.", Berlin 1897) in folgende Klassen einteilen: 1 ) 1. S p i n d e l ö l e für Spinnereimaschinen, unter sehr geringem Druck gehende leichtflüssige helle ö l e vom f e 5—42 bei 20°, f p P e n s k y 160 bis 200° C. 2. E i s m a s c h i n e n - o d e r K o m p r e s s o r ö l e , leichtflüssig, f e bei 20° = 5—7; ep unter — 2 0 ° C.; f p P e n s k y zwischen 140 und 180° C, Diese ö l e müssen entsprechend ihrer Verwendungstemperatur (bis — 2 0 ° C.) eine sehr tiefliegende Erstarrungsgrenze haben. 3. L e i c h t e M a s c h i n e n - , T r a n s m i s s i o n s - , Motorenu n d D y n a m o ö l e , mässig zähflüssig, f e bei 20° C. = 13—25; f p Pe n s k y 160—210°. ' ) In H o l d e s Ausführungen bedeuten die Abkürzungen e p = Erstarrungsg r e n z e , f p = P e n s k y - F l a m m p u n k t , im P e n s k y - M a r t e n s s c h e n Apparat bestimmt; f e = Flüssigkeitsgrad, im E n g l ersehen Viskosimeter bestimmt. A l s F l ü s s i g k e i t s g r a d g i l t d e r Q u o t i e n t a u s d e r A u s f l u s s z e i t von 2 0 0 ccm O l ( b e i d e r V e r s u c h s » t e m p e r a t u r b e s t i m m t ) u n d d e r A u s f l u s s z e i t v o n 2 0 0 c c m W a s s e r b e i 2 0 ° C..
502
Mineralwachs —
Mineralwässer,
künstliche.
4. S c h w e r e T r a n s m i s s i o n s - u n d M a s c h i n e n ö l e , zähflüssig, f e bei 20° C. = 25—45, in einzelnen Fällen bis-60; f p P e n s k y 160 bis 210°. Die vorgenannten Gruppen von ölen sind in der Regel raffiniert und im Reagenzglas bräunlichgelb bis braunrot gefärbt, einzelne teuerere ö l e der Gruppe 1—3 sind sogar farblos. Minderwertige schwere Maschinenöle sind im Reagenzglas undurchsichtig. 5. D u n k l e E i s e n b a h n w a g e n - u n d L o k o m o t i v ö l e , f e für Sommeröle bei 20° = 45—60, für Winteröl 25— Muldenhütten i. S. Willy Manger. Dresden.
Mühlen.
Pfälzische Chamotte- u. Tonwerke A.-G., Grünstadt (Pfalz). TonwerkBiebrich.Aktien-Gesellschaft.Biebrieha.Rh.
A. Mahlgänge f ü r G e t r e i d e m ü h l e n s o w i e f ü r H a r t z e r k l e i n e r u n g , z u r H e r s t e l l u n g v o n Mejil. Je n a c h d e m o b d e r o b e r e o d e r untere M a h l s t e i n in D r e h u n g versetzt wird, unterscheidet man o b e r l ä u f i g e und u n t e r l ä u f i g e M a h l g ä n g e : Freistehende unterläufige Einzel-Mahlgänge für Hartzerkleinerung. A r t der A n o r d n u n g Durchmesser der Steine mm Umdrehungen der Steine in der Minute Durchmesser der Riemenscheibe . . mm Breite der Riemenscheibe . . . . „ Umdrehungen der Riemenscheibe in der Minute Kraftbedarf der Maschine . . etwa H P | Länge m Raumverbrauch ; Breite „ 1 Höhe „ Leistung in der Stunde an mittelhartem Mahlgut etwa kg Gewicht der vollständigen Maschine ohne Steine etwa kg Gewicht der Steine , „
Auf Säulengestell 800 200 650 150
1000 175 800 200
1250 140 1000 200
1500 120 1500 250
250 225 200 2—3 3—1 5—6 1,2 1,8 2,1 0,9 1,1 1,3 2,3 1,8 2,1
250 8-10 2,4 1,6 3,0
175 15-18 2,6 2,0 3,1
120 20-25 3,0 2,5 3,5
100
150
250
550
900
1250
470 170
850 400
1450 700
2400 1100
3000 2400
5000 3400
500 250 500 100
650 225 550 120
Auf Hohlgussgestell
Preise gibt das fabrizierende Werk den Interessenten auf Anfrage.
Mühlen.
513
Freistehende oberläufige Einzel-Mahlgänge
für Hartzerkleinerung.
Art der A n o r d n u n g
Auf Hohlgussgestell
Umdrehungen der Steine in der Minute Durchmesser der Riemenscheibe . . Breite der Riemenscheibe • • • « Umdrehungen der Riemenscheibe . in der Minute Kraltbedarf der Maschine . . . . . . etwa HP | Höhe Leistung an mittelhartem Gewicht
der
Mahlgut in
vollständigen
Gewicht der Steine
Maschine
. . . . der
Stunde etwa kg ohne Steine etwa kg
tooo 175 800 200 150 8—10 2,4 1,6 3,0
1250 140 1000 200 175 15—18 2,6 2,0 3,1
1500 120 1500 250 120 20—25 3,0 2,5 3,5
550
900
1250
2100 1100
3600 2400
4500 3400
Preise gibt das fabrizierende Werk den Interessenten auf Anfrage. N a s s m a h l g ä n g e . Man verwendet sie überall, wo dem Feinheitsgrade des Mahlerzeugnisses auf Kosten seiner Menge der Vorzug gegeben wird. Das Mahlgut wird unter Zuführung von Wasser zu einer unfiihlbaren Feinheit vermählen. Sie finden namentlich in Farben- und Glasfabriken Verwendung. Nassmalilgänge werden in zwei Ausführungen geliefert, A als Einzel-Mahlgänge, B als Gruppe zu zweien. Oberläufige
A
Nassmahlgä ngc
Umdrehungen der Steine . . . i n der Minute Durchmesser der Riemenscheibe . mm Breite der Riemenscheibe . Umdrehungen der Riemenscheibe in der Minute Kraftbedarf der Maschine . . . . | Länge . . . . . . Raumverbrauch < Breite 1 Höhe Leistung in der Stunde Gewicht der vollständigen Maschine ohne Steine etwa kg
B
650 800 1000 600 40 50 35 50 500 600 650 600 120 150 150 150 75 60 60 75 1,0 2 1,5 2.5 1,8 2,2 2,8 2,4 1,4 1,5 1,1 14 1,6 1.7 1.8 V Te nach Mahlgut und 500 340
750 475
1150 850
880 680
800 1000 40 35 650 750 200 150 60 60 5 3 3,8 3,3 1,5 1,4 1,8 1,9 Feinheit. 1280 950
1950 1700
Preise gibt das fabrizierende Werk den Interessenten auf Anfrage. Mahlgänge für Trocken- und Nassvermahlung: Fried.
Krupp
Aktiengesellschaft
Grusonwerk,
Magdeburg-Buckau.
8. Kugelmühlen. Sie bestehen a u s einer umlaufenden Mahltrommel, in der sich ausser den zu zerkleinernden Stoffen eine Anzahl S t a h l k u g e l n von verschiedenem Durchmesser befindet. Bei der Drehung der Trommel zerreiben die Kugeln d a s Mahlgut s t a u b f e i n , und die Kugelmühlen ( d i e sich auch zum N a s s m a h l e n eignen) kommen überall da in Betracht, w o die Feinheit d e s Erzeugnisses wichtiger ist als die Quantität. K u g e l m ü h l e n mit w a g e r e c h t g e l a g e r t e m , gusseisernem M a h l g e h ä u s e . (Bei No. 1 und 2 gleicht die Trommel einer abgeplatteten Kugel, bei No. 3 a bis 4 ist sie zylinderförmig. Die grosse No. 5 dreht sich nicht auf einer Achse, sondern auf vier Rollen.) 33 -
514
Mühlen. K u g e l m ü h l e n mit s c h r ä g gelagertem, gusseisernem Grösse des
1
Hand-betrieb'
Art
Nr.
Betriebes
Durchmesser des Mahlgehäuses . . , . , . Breite desselben Umdrehungen der Riemenscheibe in der Minute Durchmesser derselben
. mm »
Kraftverbrauch etwa HP Leistung an gemahlener Kohle in der Stunde „ kg Gewicht der vollständigen Maschine . . . „ Gewicht der Maschine mit Augenlagern . . „ I Länge Raumverbrauch < Breite . . . . , , . . ' » | Höhe Preis d. vollst. Mühle mit Lagerbock einschl. Kugeln Mk. Preis der Ankerbolzen und Platten Preis der Mühle ohne Lagerbock, aber mit Augenlagern zum Befestigen auf einem Holzgestell Mk. »
2
Mahlgehäuse. 3a
3
5
Riemenbetrieb
500 500 800 800 130130,160 400 — 65 40 40 — 4 0 0 8 0 0 800 — 80 100 120 . — 0,5 1 2 5 12 20 35 185 220 560 1250 165 200 460 1020 1,3 1,2,1,6 1,6 1,1 0,7 1,0 1,0 1,5 0,9 1,0 1,6 240 240 500 860 17 17 20 25
800 800 40 800 130 3 50 1800 1675 2,0 1,0 1,6 1050 35
220 2 2 0 4 0 0 690 860 3 3 4 5 5
Art des B e t r i e b e s
4
1000 1000 30 1000 160 5 75 2500 —
2,3 1,3 1,7 1450 45
1250 1650 50 650 150 6 120 6950 —
3,0 2,2 2,3 4050 80
—
—
—
—
Riemenbetrteb
800 1000 650 300 350 400 450 600 400 130 130 120 Breite derselben „ 80 80 100 Umdrehungen der Riemenscheibe . . . in der Minute 1,2 2 3 Kraftbedarf etwa H P 1,5 1,3 | Länge m 1,7 1,3 1,2 1,5 1,3 1,3 | Höhe „ 1,5 Mahl J U t u. F einheit. 620 850 Gewicht der vollst. Maschine einschl. Kugeln, etwa kg 1220 530 630 Preis der vollständigen Mühle Mk. 800 20 25 Preis der Ankerbolzen und Platten „ 35 K u g e l m ü h l e n m i t P o r z e l l a n f u t t e r . Sie finden sowohl zum Trocken- als auch Nassmahlen Verwendung, und zwar vor allem, wenn es sich darum handelt, ein e i s e n f r e i e s Mahlerzeugnis zu erhalten. An Stelle der Kugeln werden Flintsteine von annähernd kugelförmiger Gestalt verwendet. _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ Innerer Durchmesser des Mahlgehäuses Innere Breite demselben
. . . .
Äusserer Durchm. des Mahlgehäuses mm Äussere Breite der Trommel . . . Durchmesser der Riemenscheibe . . Breite der Riemenscheibe . . . . Umdrehungen derselben in der Minute Kraftbedarf beim Nassmahlen . . . H P . m | Länge 1 Höhe . . . Kugeln . . .
500 230 400 100 100 0,8 1,2 1,1 1,2 Je nach 420 450 17
Handoder Riemenbetrieb ohne Vorgelege
Art des Betriebes
Gewicht der Mahlgutfüllung Gewicht der Flintsteinfüllung Gewicht d. vollst. Mühle ohne Preis der Mühle mit Kugeln
mm ,
kg
Mk.
Riemenbetrieb ohne Rädervorgelege
1210 8i0 500 540 650 770 1050 415 475 500 600 1230 400 400 560 120 150 70 70 80 35 40 45 60 55 3 2 1 0,5 0,7b 1,6 1,8 1,5 1,1 1,3 1,3 1,0 0,8 1,7 1,2 1,5 2,0 1,3 1,2 1,2 Je nach Mahlgut und Feinheit. 15 25 30-45 7 5 - 1 2 5 2 0 0 - 2 5 0 8 60 150 3(0 12 20 30 2000 850 220 275 330 450 730 1060 180 215 240 400
420 355 280 60 65 0,3 1,0 0,8 1,1
Mühlen. Art
des
Betriebes
515
R i e m e n b e t r i e b mit Rädervorgelege
Äusserer Durchm. des Mahlgehäuses mm Äussere Breite der Trommel . . . „ Durchmesser der Riemenscheibe . . „ Breite der Riemenscheibe . . . . „ Umdrehungen derselben in der Minute Kraftbedarf beim Nassmahlen . . . H P .
1460 1720 1720 1240 1470 2000 750 850 850 180 150 150 HO 81 110 ' 12 6 9 3,5 2,6 3.3 Raumverbrauch { Breite 2.8 2,2 2,2 ¿5 1 Höhe 2,2 2.4 Leistung in der Stunde kg J e nacl Mahlgut und Feinheit. Gewicht der Mahlgutfüllung . . . „ 350—450 600—750 900—1100 Gewicht der Flintsteinfüllung . . . , 600 1000 1400 Gewicht d. vollst. Mühle ohne Kugeln „ 2900 5000 6500 Preis der Mühle mit Kugeln . . . Mlc. 3750 1600 2850 K u g e l m ü h l e n mit k o n t i n u i e r l i c h e r A b s i e b u n g und A u s t r a g u n g . Durchmesser der Mühle Breite der Mühle Lichter Durchmesser der Mahltromniel Lichte Breite der Mahltrommel . . .
,., ,. .
mm
Breite der Riemenscheiben . . . . Umdrehungszahl der Mahltrommel in der Minute Umdrehungszahl der Riemenscheiben in der Minute Kraftverbrauch . etwa H P . Gewicht der Maschine ohne Kugeln . • • ca. kg
| Höhe Preis der kompl. Maschine mit Staubgeh äuse, Schutz» und Feinsieben, Antriebsteilen und Verankerung, aber ohne Kugeln . Mk. Preis eines Satzes Stahlkugeln . . .
Breite der Mühle Lichter Durchmesser der Mahltromniel . . . mm Lichte Breite der Mahltrommel Durchmesser der Riemenscheiben . . . . . . . Breite der Riemenscheiben Umdrehungszahl der Mahltrommel in der Minute Umdrehungszahl der Riemenscheiben in der Minute Kraftverbrauch etwa H P Gewicht der Maschine ohne Kugeln . . . ca. kg Gewicht eines Satzes Kugeln , „ | Länge ca. min 1 Höhe „ „ Preis der kompl. Maschine mit Staubgehäuse, Schutzund Feinsieben, Antriebsteilen und Verankerung, aber ohne Kugeln Mk. PreU eine« Satzes Stahlkugeln s
1040 620 550 400 550 100 45 45 0,5 800 70 1150 1525 1770
1170 740 650 500 650 125. 40 40 1 1240 100 1250 1800 2000
1400 850 800 600 800 150 30 30 2 2000 200' 1700 2250 2600
1640 950 1000 650 900 125 25 125 4-5 3360 325 2350 3100 2900
1870 1040 1200 700 1000 150 22 110 5-7 4900 400 2700 3800 3600
880 50'
1350 70
1800 120
2950 200
4165 245
2120 1200 1400 800 1250 180 20 100 8-10 6740 560 2750 3850 3800
2400 1300 1600 900 1500 180 17 95 10—14 8600 850 3500 4200 4200
2650 1410 1800 1000 1500 225 15 90 12-16 11300 1000 3700 4800 4400
2900 1450 2000 1000 1500 250 13,5 100 16-20 14000 1150 4000 5100 4700
5050 325
6000 475
6800 560
7700 625
K u g e l m ü h l e n m i t s t e t i g e r E i n - u n d A u s t r a g u n g , zur Erzielung eines möglichst gleichmässigen Mahlerzeugnisses. Die dem Verschleiss unterworfenen Teile, nämlich die Kugeln, die Mahl- und die Seitenplatten, sind aus besonders widerstandsfähigem Material hergestellt:
33*
MOhlen.
516
A u f gusseUeraen B ö c k e n , Gehäuse
Auf gusseisernem Gestell
Anordnung
mit freitragendem
Gehäuse
zwischen den B ö c k e n gelagert
Hand- Riemen-
A t t des B e t r i e b e s
Durchmesser der Mahltrommel . mm Breite derselben „ Durchmesser der Riemenscheibe . „ Breite derselben Umdrehungen der Riemenscheibe in der Minute Umdrehungen der Mahltrommel in der Minute Kraftbedarf bei mittlerer Beanspruchung etwa HP Erforderliche Materialfüllung . . . 1 Gewicht der Mühle einschl. Kugeln: unverpackt etwa kg Gewicht eines Satzes Stahlkugeln etwa kg | Höhe Preis der Mühle ohne Kugeln . „ eines Satzes Stahlkugeln . „ der Befestigungsschrauben.
Mk. „ „
Anordnung
Hand- u. Riemen»
Riemenbetrieb
betrieb
535 270 —
535 270 400 80
535 270 400 80
660 320 600 80
660 320 600 80
880 500 800 100
1050 •720 1000 130
—
45
45
45
45
38
35
—
45
45
45
45
38
35
'/• 8
'/• 8
12
*/«
Vi 12
1 30
2 60
465
465
490
625
625
1250 2150
35 J ,60 1,52 1,35 650 30 5
35 1,35 (',65 1,35 650 30 5
35 1,60 1,52 1,35 670 30 5
60 1,30 0,90 1,45 750 50 5
60 1,00 0,90 1,52 680 50 5
100 1,37 1,15 1,90 1300 80 8
—
—
8
betrieb
betrieb
150 1,80 1,32 2,31 1850 90 10
Für Steinfundament (rechts oder links drehend)
A r t des B e t r i e b e s Durchmesser der Mahltrommel . mm Breite derselben n Durchmesser der Riemenscheibe . n Breite derselben Umdrehungen d. Riemenscheibe i. d. Min. , d. Mahltrommel » Kraftbedarf bei mittlerer Beanspruchung etwa HP Erforderliche Materialfüllung . . . 1 Gewicht der Mühle einschl. Kugeln: unverpackt etwa kg Gewicht eines Satzes Stahlkugeln „ n j Länge . . . . . m
Riemen-
betrieb
Riemenbetrieb 1050 720 1000 130 35 35
1330 950 80U 150 100 33
2 60
5 120
1600 980 1000 180 105 30
1900 990 1200 200 108 27
15 9 160 250
2260 2260 2700 2700 1180 1380 1180 1.380 1200 1200 1350 2000 220 250 250 260 150 150 125 85 25 25 21 21 18 400
22 500
25 700
30 800
1900 3850 5250 7550 10800 11750 13780 15800 150 300 450 700 1100 1350 1600 2000 2,26 3,60 4,00 4,25 4,70 5,00 5,05 5,25 1,52 1,80 2,00 2,90 2,90 2,90 3,50 3,75 1 Höhe. . . . . • n 2,44 H,00 3,36 3,65 4,25 4,30 5,00 5,00 1670 3150 4200 5100 6600 7250 8000 8800 Preis der Mühle ohne Kugeln . Mk. 940 635 750 .90 140 215 330 520 „ eines Satzes Stahlkugeln . » 100 120 80 120 35 50 70 „ der Ankerbolzen u. -Platten 10 » Kugelmühlen mit geschlossenem Mahlgehäuse und Kugelmühlen mit s t e tiger Ein- und Austragung: Fried. Krupp Aktiengesellechaft Grusonwerk, Magdeburg-Buckau.
517
Mühlen.
C. Walzenmlhlen. Zum S c h r o t e n v o n h ä r t e r e n G e s t e i n e n , E r z e n u n d S c h l a c k e n . Der F e i n h e i t s g r a d , w e l c h e r mit einer W a l z e n m ü h l e bei e i n m a l i g e m D u r c h g ä n g e d e s M a h l g u t e s erzielt w e r d e n k a n n , h ä n g t , a b g e s e h e n v o n d e r G r ö s s e d e r a u f z u g e b e n d e n S t ü c k e und d e n E i g e n s c h a f t e n d e s zu v e r m ä h l e n d e n S t o f f e s , von d e r Anzahl d e r W a l z e n p a a r e ab, mit w e l c h e n d i e Mühle v e r s e h e n ist. M ü h l e n mit e i n e m W a l z e n p a a r liefern ein S c h r o t von E r b s e n - b i s H a s e l n u s s g r ö s s e , s o l c h e mit z w e i o d e r d r e i W a l z e n p a a r e n ein g r ö b e r e s b e z w . f e i n e r e s , f a s t immer a b e r g r i e s i g e s ( r ö s c h e s ) Mehl ( S c h r o t m e h l ) , w e l c h e s e r f o r d e r l i c h e n f a l l s auf M a h l g ä n g e n o d e r a n d e r e n g e e i g n e t e n M a s c h i n e n f e i n g e m a h l e n w i r d . Von d e n W a l z e n j e d e s P a a r e s l ä u f t d i e eine in f e s t e n , d i e a n d e r e in s t e l l b a r e n L a g e r n . D e r W a l z e n a b s t a n d w i r d d u r c h Verstellen d e r l e t z t e m mittels S c h r a u b e n - S t e l l v o r r i c h t u n g e n reguliert, w e l c h e mit F e d e r b u f f e r n v e r s e h e n sind, um d i e W i r k u n g d e r d u r c h h ä r t e r e S t e i n s t ü c k e v e r u r s a c h t e n S t ö s s e a b z u s c h w ä c h e n und etwa in d e m M a h l g u t v o r h a n d e n e Eisenteile d u r c h d i e W a l z e n zu l a s s e n . D i e W a l z e n d e r k l e i n e r e n Mühlen sind im g a n z e n a u s H a r t g u s s g e g o s s e n , d a g e g e n b e s t e h e n d i e W a l z e n bei d e n g r ö s s e r e n W a l z e n m ü h l e n a u s einem H a r t g u s s - R i n g o d e r H a r t g u s s - M a n t e l , w e l cher m i t t e l s S c h r a u b e n auf einen k o n i s c h e n , g u s s e i s e r n e n Kern a u f g e z o g e n ist und l e i c h t a u s g e w e c h s e l t w e r d e n k a n n . E i n f a c h e W a l z e n m ü h l e n mit rohen H a r t g u s s w a l z e n .
Art des
Riemenbetrieb
Hand-
Betriebes
ohne
betrieb
||
mit
Vorgelege
Durchmesser der Walzen . . . . mm 260 260 320 400 550 Breite derselben 260 260 260 260 275 Umdrehungen derselben in der Minute 20 70 60 50 80 — Umdrehungen d. Riemenscheibe i. d. Min. 60 70 200 80 — Durchmesser der Riemenscheibe . . mm 800 1000 1250 1000 — Breite derselben 120 140 170 150 — Kraftverbrauch etwa H P 5 2 3 8 Stündl. Leistung an gemahlenem Material bei 5 mm Spaltweite . etwa kg 150 1000 •1500 2500 400.0 Gewicht der vollständigen Maschine „ 1140 114d 1650 2450 3900 — — — Gewicht eines Paares Walzenringe „ 300 450 | Länge . . . . . 111 2,0 2,3 2,4 3,3 2,0 Raumverbrauch < Breite . . . . . r 1,5 1,8 2,6 1,5 1,7 1 Höhe. ; . . . 1,3 0,8 1,0 1,3 1,1 Preis der vollständigen Mühle . . . Mk. 1200 1200 1550 1900 3050 Preis der Ankerbolzen und Platten . J! MO 30 35 45 75 E i n f a c h e W a l z e n m ü h l e n mit g e z a h n t e n S t a h l g u s s s c h e i b e n . Grösse Durchmesser der Walzen
.
.
.
3 | 4 Knochenbrecher
No.
1
2
mm
260 350 800 140 50 2 1000 1,3 1,3 1,0 690
260 500 700 120 200 3 1500 1,8 1,8 1,0 870
»20 250 800 130 80 4 600 2,1 1,7 1,3 1570
870 25
940 25
1400 40
Durchm. der Riemenscheibe • • • „ Breite derselben . . . . • • • ji Umdrehungszahl derselben . . in der Min. . . etwa H P Kraftbedarf der Maschine Leistung in der Stunde . • • i, k g [ Länge . m Erforderlicher Raum •! Breite » ,, 1 Höhe . . . . H Gewicht der vollständigen Maschine etwa kg Preis der vollständigen Maschine mit Stahlgussscheiben . . . Mk. „ Preis der Ankerbolzen und Platten
700 950 300 320 45 30 160 180 1200 1300 220 200 11 14 5D00 5870 650 3,5 3,0 1,4 3900 90
7000 10050 1000 4,1 3,1 1,5 5860 120
5
6
3-'0 400 1100 170 100 6 1000 2,2 2,1 1,6 2600
400 400 800 130 180 6 3000 2,9 2,0 1,0 1400
410 550 800 130 180 8 5000 2,0 2,0 1,0 1500
1830 50
1450 40
1600 40
518
Mühlen.
Grösse
No.
mm Durchmesser der Walzen Breite derselben . . . . Durchm. der Riemenscheibe • • » Breite derselben . . . . • • • „ Umdrehungszahl derselben . . in der Min. Kraftbedarf der Maschine . . . etwa H P Leistung in der Stunde . . • • „ kg | Länge . . . . m Erforderlicher Raum < Breite • • • • n | Höhe • • • • i) Gewicht der vollständigen Maschine etwa kg Preis der vollständigen Maschine mit Stahlgussscheiben . . . Mk. Preis der Ankerbolzen und Platten „
7
8
9
10
450 400 800 130 180 7 4000 2,3 2,0 1,1
450 550 800 150 180 8 6000 3,4 2,2 1,1
535 500 800 150 180 10 7000 2,6 2,4 1,2
560 750 750 780 550 650 1200 1500 1500 200 220 220 180 160 150 15 18 20 10000 12000 15000 3,3 4,3 4,0 3,0 3,0 3,7 1,6 2,2 1,9
1600
1800
2300
4100
9600
9100
1700 40
1940 50
2480 70
3700 100
7050 100
7140 100
11
12
E i n f a c h e W a l z e n m ü h l e n m i t f e s t e r u n d s c h w i n g e n d e r W a l z e , zum Aufschliessen von Erzen jeder Art auf ein Korn von 2—20 mm, sowie zum weiteren Aufschliesscn vou Zwischenprodukten. Durchmesser der Walzen Breite derselben Umdrehungen der Walzen in der Minute Durchmesser des Riemenscheiben-Schwungrades mm Breite desselben Durchmesser der Riemenscheibe Breite derselben Kraftbedarf bei mittlerer Beanspruchung . . etwa H P Stündliche Leistung je nach Art des Erzes bei etwa 8 mm Spaltweite etwa kg Gewicht der Mühle Gewicht eines Paares Walzenringe . . . . m | Länge | Höhe Preis der Mühle:
»
b) mit Stahlguss-Walzenringen Preis der Ankerbolzen und Platten Preis eines Paares Walzenringe:
. . . . . . . .
»
400 260 80 1200 180 800 160 6
550 275 70 1500 210 900 180 8
700 300 60 1800 250 1000 200 12
950 320 45 2400 280 1200 220 16
3500 2600 300 1,80 1,50 1,30
6000 4-00 450 2,20 1,80 1,50
8000 670:1 650 2,80 2,00 J,70
10 000 11500 1000 3,50 2,30 1,90
2100 2150 50
3200 3270 75
4100 4200 90
6300 6450 130
160 210
240 310
330 430
500 650
Walzenmühlen jeder Art: Fried.
Krupp
Aktiengesellschaft
Grusonwerk,
Magdeburg-Buckau.
D. Schraubenmiihlen, zum Schroten weniger harter Stoffe, z. B. von S od a , G i p s , S u l f a t , t r o c k n e m T o n u. s. w. D i e Zerkleinerung wird durch eine B r e c h s c h n e c k e aus Hartguss bewirkt, die sich in einem Kasten dreht; letzterer enthalt einen von a u s s e n verstellbaren Rost aus Stahlgussstaben, d u r c h m e s s e n Zwischenräume die von der Schnecke zerquetschten Stoffe fallen.
519
Mühlen.
Grösse
Nr.
Schraubendurchmesser mm Troglänge Umdrehungen der Riemenscheibe in der Minute Durchmesser der Riemenscheibe . . . mm Breite derselben Kraftverbrauch etwa HP Leistung bei Zerkleinerung auf Bohnengrösse in der Stunde etwa kg Gewicht der vollständigen Maschine . „ „ Raumverbrauch j der Muhle \
m
•
Höhe
Preis d. vollst. Maschine einschl. Losscheibe Mk. Preis der Ankerbolzen und -Platten . . , Schraubenmühlen Fried.
Krupp
1
0
2
3
180 210 250 300 400 500 750 900 300—600 2 5 0 - 5 0 0 2 0 0 - 5 0 0 1 5 0 - 4 0 0 500 400 600 700 175 200 230 260 4 3 6 10 2000 1050 1,8 0.9 0,9 820 7 . 22
3000 1500 2,1 1,1 1,1 1070 45
5000 2800 2,6 1,4 1,4 1500 65
7500 3900 2,9 1,6 1,6 1950 90
(Brechschnecken):
Aktiengesellschaft
Grusonwerk,
Magdeburg-Buckau.
E. Glookenmühlen. Sie dienen zum Schroten, weicherer Materialien, wie Salze, Kohlen, T o n u. s. w. Als zerkleinerndes Organ wirkt ein geriffelter Konus, der sich in einem ebenfalls geriffelten Rumpf dreht; beide bestehen a u s Hartguss. Der Konus lässt sich auf seiner Achse durch ein Handrad verschieben, wodurch die Feinheit d e s P r o d u k t e s reguliert werden kann. Die Glockenmühlen können mit oberem oder unterem Antrieb ausgestattet werden. N a c h stehende T a b e l l e bezieht sich a u f : F r e i s t e h e n d e G l o c k e n m ü h l e n mit u n t e r e m A n t r i e b . Grösse
Nr.
1
2
3
3a
4
Grösster Durchmesser der Mahl400 kränze mm 275 650 850 1250 Umdrehungen der Riemenscheibe in der Minute 250 200 200 200 200 Durchmesser derselben . . mm 450 630 850 1000 1255 130 150 Breite derselben . . . . , 100 150 190 Kraftverbrauch . . etwa HP 4 2 6 9 12 Stündl. Leistung an gemahlenem Material . . . . etwa kg 1000 1 5 0 0 - 2 5 0 0 3 5 0 0 - 4 5 0 0 5 0 0 0 - 1 0 0 0 0 7 5 0 0 - 2 0 0 0 0 2950 860 2050 5500 Gew. d. vollständ. Maschine etwakg 400 2,1 2,4 1,2 1,5 3,1 Raumverbrauch 1 ' ' m 1,6 0,9 1,0 1,1 1,9 der Mühle \ ~ | |• 2,3 1,2 1,5 2,9 2,1 900 1600 2100 Preis d. vollst. Maschine . Mk. 580 3850 17 22 30 45 65 Preis d. Ankerbolzen u. -Platten .. Olockenmühlen (Konusmühlen): Fried.
Krupp
Aktiengesellschaft
Grusonwerk,
Magdeburg-Buckau.
F. Exzelsior-Mühlen. Zum Schroten und Vermählen aller weichen und mittelharten Stoffe. Die arbeitenden Teile sind zwei vertikale ringförmige Mahlscheiben a u s Hartguss, die auf beiden Seiten mit kreisförmig in mehreren Reihen angeordneten Zähnen von dreieckigem Querschnitt versehen sind. Nach Abnutzung der einen Seite der Mahlscheiben können sie umgewendet und weiter benutzt werden. Exc'elsior-Handmühlen: Mahlscheiben-Durchmesser . 160 200 260 mm. Stündliche Leistung . 12-25 15—40 2 0 - 5 0 kg. Preis ohne Vorgelege 165,00 200,00 250,00 Mk. „ mit 225,00 245,00 — Feservemahlscheiben, das Paar 9,00 12,50 17,50 „
520
Müllerei.
E x c e l s i o r - M ü h l e n mit R i e m e n a n t r i e b : Mahlscheiben-Durchmesser . 1 6 0 200 260 400 600 Kraftbedarf */*—1 1—1'/» 2—3 4—5 6—7 Kraftbedarf mit Vorbrecher . 1—1 J / B Vjt-2 2 1 /«—S'/a 4-6 7—9 Stündliche Leistung . . . 25 6 0 - 1 6 0 100—200 2 5 0 - 7 5 0 450—1200 Mühle mit Fussgestell . . 160,00 195,00 225,00 600,00 950,00 Dieselbe mit Schüttelaufgabe 2 0 5 , 0 0 2 4 5 , 0 0 275,00 675,00 1075,00 mit Vorbrecher . 270,00 340,00 400,00 1000,00 1650,00 Lose Riemenscheibe . . . 15,00 18,00 25,00 40,00 50,00 Rescrvemahlscheiben, Paar . 9,00 12,50 17,50 35,00 80,00 E x z e l s i o r m U h l l e n f ü r H a n d - und R i e m e n b e t r i e b : Fried.
Krupp
Aktiengesellschaft
Grusonwerk,
mm. HP. kg. Mk.
„
Magdeburg-Buckau.
G. Obstmühlen, z u m Z e r k l e i n e r n v o n O b s t , T r a u b e n und B e e r e n . Das M a h l g u t g e l a n g t z u n ä c h s t in d i e H a k e n w a l z e n , d i e e s z e r r e i s s e n und v e r t e i l t den Steinwalzen zuzuführen. Walzendurchmesser . 2 7 0 300 3 5 0 mm. Walzenbreite 350 400 450 Preis 90,00 115,00 1 3 5 , 0 0 Mk. H. Verschiedene Mühlen für das Laboratorium. K l e i n e V e r s u c h s m ü h l e n mit Mahlwerk aus gehärtetem Stahl: Durchmesser der Trommel 9 10 11,5 cm. Höhe „ „ 11,5 13,5 16 „ Preis 4,50 5,00 6 , 0 0 Mk. E i n f a c h e M ü h l e zum Zerkleinern von Futterstoffen für die Analyse , Mk. 1 9 , 5 0 C o c h e n i l l e m ü h l e n , mit besonders hergerichtetem Mahlwerk aus gehärtetem Stahl, mit emailliertem Trichter und Schwungrad „ 70,00 L a b o r a t o r i u m s - K u g e l m ü h l e n mit Porzellantrommel für Handbetrieb: Mit 2 kg Flintsteinen für ca. 2 kg Mahlgut 37,50 Mit 4 kg „ für ca. 4 — 5 kg „ „ 52,00 K u g e l m ü h l e n nach B. F r a n c k , bestehend aus: 1 Büchse von Porzellan Höhe 2 5 , 5 cm, Inhalt 6 , 2 4 0 kg, mit eingeschliffenem D e c k e l ; j Büchse von Porzellan Höhe 17 cm, Inhalt 1 , 6 6 5 kg, mit eingeschliffenem Deckel; je 1 Vorrichtung zum Halten der beiden Büchsen, mit den nötigen Holzrädern u. s. w., fertig montiert, mit P o r z e l l a n k u g e l n „ 75,00 Die Mühlen werden mit Turbinen oder Heissluftmotoren betrieben. S c h r o t m ü h l e n zum Grobmahlen und Quetschen von Getreide, Samen etc., mit geriffelten Walzen in verschiedener Feinheit. Kleinste Grösse: No. 1, Walzenlänge 100 mm, Walzendurchmesser 7 4 mm. a) an die Wand oder auf den Tisch zu schrauben, ohne Zuführungswalze „ 36,00 b) desgl., mit Zuführungswalze „ 44,00 c) auf Eisengestell, ohne Zuführungswalze „ 50,00 d) auf Eisengestell, mit Zuführungswalze „ 58,00 S c h r o t - , G e w ü r z - u n d L a b o r a t o r i u m s m ü h l e n : Doppelmühlen mit fein und grob geriffelten Walzen, zum Mahlen von allen Arten Sämereien u. s. w . : No 1 2 3 Preis 115,00 225,00 3 3 5 , 0 0 Mk. P u l v e r i s i e r m ü h l e n , speziell für Kohlen- und Koksanalysen. Amerikanisches Modell, zum Aufschrauben auf den Tisch Mk. 1 3 0 , 0 0 J. SchleudermBhlen s i e h e u n t e r „ D e s i n t e g r a t o r e die D i s m e m b r a t o r e n und D e s a g g r e g a t o r e n K . Kollergänge s i e h e b e s o n d e r e n A r t i k e l . Mühlen: (\ T. Speyerer & Co., Berlin SW., Hafenplatz 4. Glockenmühlen: 7 bildet r o t g e l b e , s e h r z e r f l i e s s l i c h e Kristalle. Natriumbichromat °/o kg Mk. 54,00 „ krist., gerein. . . . °/o „ „ 88,00 „ wasserfrei 1 „ „ 1,00 Natrium-Bichromat:
lt. Wedekind & Co., Uerdingen a.
Rhein.
12. N a t r i u m e i t r a t ( z i t r o n e n s a u r e s Natrium). E s wird a u s Z i t r o n e n s ä u r e (s. d.) o d e r zitronensaurem K a l k durch Umsetzung mit N a Salzen g e w o n n e n . 34
530
Natriumverbindungen.
Natriumeitrat, techn „ saueres
1 kg Mk. 3 , 5 0 1 „ „ 5,50
13. N a t r i u m c y a n i d ( C y a n n a t r i u m ) N a C N . Allgemeines über die D a r s t e l l u n g der C y a n a l k a l i e n s i e h e unter K a l i u m c y a n i d im Artikel „K a l i u m v e r b i n d u n g e n " . O e r a d e auf diesem G e b i e t e ist eine so ü b e r a u s g r o s s e Zahl von M e t h o d e n veröffentlicht w o r d e n , d a s s s e l b s t eine A u f z ä h l u n g an d i e s e r S t e l l e unmöglich ist. Von den vier in der T e c h n i k zur D a r s t e l l u n g von Alkalicyaniden fast a u s s c h l i e s s l i c h g e b r a u c h t e n V e r f a h r e n sind drei unter K a l i u m c y a n i d im Artikel „ K a l i u m v e r b i n d u n g e n " erörtert. D a s vierte, w e l c h e s für die G e w i n n u n g von NaCN s e h r w i c h t i g zu werden verspricht, geht von metall. Natrium a u s . Nach diesem durch d i e D . R . P . 124 9 7 7 und 126 241 geschützten V e r f a h r e n l ä s s t man A m m o n i a k auf ein G e m i s c h von Natriummetall, Kohle und Natriumcyanid bei einer den S c h . P . d e s C y a n i d s nicht wesentlich übersteigenden T e m p e r a t u r einwirken. M a n v e r w e n d e t a l s o von vornherein d a s P r o d u k t , w e l c h e s man bei dem P r o z e s s gewinnen will, erhält a b e r durch dens e l b e n die doppelte M e n g e . D a s Verfahren beruht auf folgendem P r i n z i p : L ä s s t man Natriumamid NaNH 2 bei c a . 4 0 0 ° auf Cyannatrium einwirken, so erhält man Dinatriumcyanamid, e n t s p r e c h e n d der G l e i c h u n g : NaNHs -I- NaCN = N ( N a 2 ) . CN + H 2 ; d a s D i n a t r i u m c y a n a m i d wieder kann durch Kohle in Natriumcyanid übergeführt w e r d e n , und man kann nun b e i d e P r o z e s s e in der o b e n genannten W e i s e zu einem v e r s c h m e l z e n , indem man d a s Dinatriumcyanamid nur vorübergehend bildet, d. h. a u s s e r dem Alkalimetall und der b e r e c h n e t e n M e n g e K o h l e die zur B i l d u n g d e s C y a n a m i d s notwendige M e n g e N a C N in dem R e a k t i o n s g e f ä s s v o r s c h l ä g t und bei einer nur wenig über dem S c h . P. d e s Cyanids g e l e g e n e n T e m p e r a t u r NHi einleitet. — Als ganz neu ist die G e w i n n u n g von Alkalicyaniden nach F r a n k und E r 1 w e i n mit Hilfe von a t m o s p h ä r i s c h e m S t i c k s t o f f zu n e n n e n ; auch d i e s e s Verfahren ist unter K a l i u m c y a n i d besprochen. Kaliumcyanid D a s Natriumcyanid wird e b e n s o benutzt wie das (s. d . ) und s c h e i n t d a s s e l b e für m a n c h e Z w e c k e verdrängen zu sollen. Cyannatrium, techn „ ehem. rein
1 kg Mk.
2,50;
> 1
kg Mk. 2 3 0 , 0 0 „ „ 24,00
14. N a t r i u m f l u o r i d ( F l u o r n a t r i u m ) . N a F . E s wird durch Neutralisieren von Fluorwasserstoffsäure (siehe unter „Fluorverbind u n g e n " ) mit N a 2 C 0 3 und E i n d a m p f e n zur Kristallisation erhalten. Nach dem D. R . P . 116 8 4 8 stellt man es e n t s p r e c h e n d folgenden G l e i c h u n g e n d a r : a ) 2 N a H S O , + C a F 2 = 2 HF + C a S O , + N a 2 S 0 4 ; b ) 2 H F + N a 2 S O , = 2 N a F + H 2 SO». Zur Ausführung lässt man Natriumbisulfat auf F l u s s s p a t bei Rotglut einwirken und die e n t s t a n d e n e Fllusssäure sich mit der durch Auslaugen der S c h m e l z e erhaltenen Sulfatlösung umsetzen. Man benutzt d a s N a F vor allem zum Atzen von G l a s , w e i t e r auch in der Spiritusindustrie zur E n t w i c k e l u n g s h e m m u n g unerwünschter G ä r u n g s e r r e g e r . A u s s e r dem neutralen N a F wird namentlich auch das s a u r e S a l z N a F . H F verwendet. Natriumfluorid, neutr. techn. b e i grösseren Bezügen . . . gerein, für Spiritusindustrie . . . ' . . . . yi dopp. gerein . . j> ehem. rein n s a u e r e s , techn. krist » „ „ Pulver »
°/o k g M k .
°/o 7» °/o 7o °/o
» » »
>5 » ))
68,00 100,00 135,00 350,00 115,00 105,00
Natriumfluorid: Lehmann & Voss, Hamburg.
| Adolf Thö], Hannover.
15. N a t r i u m g o l d c h l o r i d s. unter „ G o l d v e r b i n d u n g e 16. N a t r i u m h y d r a t siehe No. 2 3 N a t r i u m o x y d e . 17. N a t r i u m h y p o c h l o r i t s i e h e unter „ B l e i c h e n " . 18. N a t r i u m k a r b o n a t e . a ) N a t r i u m k a r b o n a t Na 2 COa s i e h e unter „ S o d a " .
n".
531
Natriumverbindungen.
b ) N a t r i u m b i k a r b o n a t ( D o p p e l k o h l e n s a u r e s N a t r i u m ) . NaHCOa. D a s bei d e r A m m o n i a k s o d a f a b r i k a t i o n ( s i e h e unter „S^oda") als Z w i s c h e n p r o d u k t e n t s t e h e n d e N a H C O s w i r d w e g e n s e i n e s N H S - G e h a l t e s als s o l c h e s n i c h t v e r w e n d e t , v i e l m e h r stellt m a n s ä m t l i c h e s N a t r i u m b i k a r b o n a t a u s Kris t a l l s o d a o d e r n e u e r d i n g s a u s d e r r e i n e r e n A m m o n i a k s o d a d a r , indem m a n W a s s e r d a m p f und C O s u n t e r einer T e m p e r a t u r v o n etwa 80° C. darauf einw i r k e n l ä s s t ; mit t r o c k n e r C 0 2 w i r d d i e R e a k t i o n b e e n d e t . F e r n e r k ö n n t e f ü r d i e G e w i n n u n g v o n N a H C O s a u c h noch d a s unter 11 b N a t r i u m b i c h r o m a t e r w ä h n t e D. R. P. 133 736 in B e t r a c h t k o m m e n . D a s B i k a r b o n a t b i l d e t f a r b l o s e Kristalle, d i e m e i s t e n s zu K r u s t e n vereinigt sind. An f e u c h t e r L u f t w e r d e n sie a l l m ä h l i c h t r ü b e , und beim K o c h e n d e r w ä s s e r i g e n L ö s u n g g e h t d a s Salz u n t e r A b g a b e v o n C 0 2 in d a s n e u t r a l e K a r b o n a t ü b e r . 100 T . HaO l ö s e n bei 0° 6,9 T., bei 20» 9,6 T „ bei 60" 16,4 T . NaHCOa. M a n b e n u t z t es zum E n t s c h ä l e n d e r S e i d e , zum W a s c h e n von 1 Wolle, a l s Arzneimittel u n d zur Herstellung von Brausepulvern. P r t i f u i f t & i Auf Verunreinigungen prüft man nach den Vorschriften des D. A. IV. Die qualitativen Methoden zum Nachweis von Monokarbonat im Bikarbonat sind sämtlich unzuverlässig; quantitativ bestimmt man den Gehalt an Monokarbonat durch Ermittelung der Kohlensäure orler man verfährt sehr zweckmässig nach der im Artikel ,,A 1 k a 1 i m e t l' i e " beschriebenen titriinetrisehen Methode mit Baryumchlorid. N a t r i u m b i k a r b o n a t , t e c h n . r e i n , je n a c h Q u a l i t ä t ";o k g M k . 1 5 , 0 0 — 1 7 , 0 0 „ raffln. D . A . I V . . . °/o „ „ 19,00 „ ehem. rein /o n » 34,00 „ „ „ in Platten °/o „ „ 60,00 Lehmann & Voss, Hamburg.
19. N a t r i u m ni o 1 y b d a t. D u r c h Lösen v o n M o l y b d ä n t r i o x y d M0O3 in N a t r o n l a u g e g e w o n n e n . A u s s e r d e m r e g u l ä r e n Salz N a 2 M o O i gibt es n o c h verschiedene Polymolybdate. Natriummolybdat, techn. . . ehem. rein
.
.
.
.
. 1 kg Mk. 13,00 1 „ „ 19,00
20. N a t r i u m n i t r a t s i e h e unter „ C h i 1 i s a 1 p e t e r " . 21. N a t r i u m n i t r i t ( s a l p e t r i g s a u r e s N a t r i u m ) NaNOs, a u c h k u r z w e g a l s N i t r i t bezeichnet, w i r d d u r c h E i n t r a g e n v o n t r o c k n e m N a t r i u m n i t r a t in einen g l ü h e n d e n e i s e r n e n T i e g e l d a r g e s t e l l t . B e s s e r glüht m a n nicht r e i n e s N a N O s s o n d e r n ein G e m i s c h d e s s e l b e n mit S c h w e f e l b a r y u m ; d i e R e a k t i o n e n t s p r i c h t d e r G l e i c h u n g : 4 NaNO., + B a S = BaSO» + 4 NaNOs. M a n laugt d i e g e s c h m o l z e n e M a s s e n a c h d e m E r k a l t e n mit H 2 0 a u s u n d d a m p f t d i e L a u g e auf 40—45° B6 ein, w o r a u f N a N 0 2 auskris'tallisiert. D a s D. R. P. 59 228 ersetzt d a s t e u e r e B a S d u r c h ein G e m i s c h v o n g e m a h l e n e m Bleiglanz mit Kalk. Nach d e m D. R. P. 117 2 9 8 leitet m a n m ö g l i c h s t 'luftfreie s c h w e f l i g e S ä u r e ü b e r ein n a h e bis zur S i n t e r u n g e r h i t z t e s G e m e n g e von N a t r i u m n i t r a t u n d E r d alkalioxyd (an Stelle d e s l e t z t e r e n k a n n a u c h d a s H y d r a t o d e r K a r b o n a t zur Verweildung kommen), wobei die Umsetzung folgender Gleichung entspricht: NaNOs + C a O + SO ä = N a N O s + C a S O , . Bei d e r A u s f ü h r u n g im G r o s s e n e r zielt m a n d i e e r f o r d e r l i c h e i n n i g e M i s c h u n g von Kalk u n d C h i l i s a l p e t e r d a d u r c h , d a s man d e n g e b r a n n t e n Kalk mit d e r k o n z e n t r i e r t e n S a l p e t e r l ö s u n g löscht. Die A u s b e u t e soll f a s t t h e o r e t i s c h sein und d i e T r e n n u n g v o m unlöslichen G i p s sich s e h r l e i c h t b e w e r k s t e l l i g e n l a s s e n . E n d l i c h ist d a s D. R. P. 138 029 zu n e n n e n , w e l c h e s u n t e r K a l i u m n i t r i t im Artikel ,,K a 1 i u m v e r b i n d u n g e n " b e s p r o c h e n ist; schmilzt m a n d a b e i n i c h t KNOs und KOH s o n d e r n NaNOa mit N a O H , s o erhält m a n d u r c h E i n w i r k u n g von w a s s e r f r e i e m Sulfit in a n a l o g e r W e i s e N a N 0 2 . D a s reine Nitrit k o m m t g e w ö h n l i c h in S t a n g e n g e s c h m o l z e n in d e n H a n d e l . Natriumnitrit, techn. ( 9 6 — 9 8 » „ e h e m . r e i n , in S t ä n g e l n
° o kg Mk. 68,00 1 „ „ 3,00
Natriumnitrit: 11. Haack,
Ing.-Chemiker,
Godesberg a. Rh.
(Abt.: Chemische Produkte.)
22. N a t r i u m o x a l a t ( o x a l s a u r e s N a t r i u m ) . Na.CsOi. D u r c h S ä t tigen von N a 2 C 0 3 - L ö ß u n g mit O x a l s ä u r e e r h a l t e n . F ü g t m a n noch e b e n s o v i e l O x a l s ä u r e hinzu, a l s zur S ä t t i g u n g v e r b r a u c h t w u r d e , s o erhält m a n N a t r i u m b i o x a l a t NaHCsOi. 34*
532 Natriumoxalat, gereinigt „ ehem. rein Natriumbioxalat, gereinigt „ ehem. rein
Natriumverbindungen.
. .
°/ 0 «/o °/ 0 1
kg Mk. 92,00 „ „ 170,00 „ „ 98,00 „ „ 2,80
23. N a t r i u m o x y d e . a) N a t r i u m o x y d Na 2 0. Bis vor kurzem war es noch nicht sicher festgestellt, ob Na und K überhaupt fähig seien, normale wasserfreie Oxyde zu bilden. Jetzt ist die Darstellung dieser Oxyde gelungen, und zwar lässt man, nach dem Franz. Pat. 321 416 die entsprechenden Superoxyde auf die Metalle selbst einwirken. Die Reaktion ist sehr lebhaft und geht schon beim Zusammenbringen beider Bestandteile an der Luft unter Entflammung vor sich, doch ist es besser, die Umsetzung durch Berührung der Masse, mit einem heissen Metallstabe einzuleiten, wobei sich die Mischung zu lebhafter Rotglut erhitzt. Zur Darstellung von Na 2 0 werden z. B. 39 kg Na 2 0 2 + 23 kg Na in einer Kugelmühle fein gemahlen, wodurch ein tiefgraues Pulver erhalten wird. Nach beendeter Umsetzung entsteht eine weisse feste Masse von fast reinem Na 2 0. Eine Abänderung dieses Verfahrens umgreift das Amer. Pat. 731746; hiernach erhitzt man Na 2 0 2 mit Na unter Zusatz einer kleinen Menge NaOH auf eine 400° überschreitende Teinp., indem das Erhitzen gegen das Ende der Reaktion im Vakuum ausgeführt wird. Schliesslich ist das D. R. P. 142 467 zu erörtern: Nach diesem interessanten Verfahren erhält man durch Kalzination von NaNOs mit Na nicht, wie man früher glaubte, das Peroxyd, sondern Na a O, entsprechend der Gleichung: NaNOs + 5 Na = 3 Na 2 0 + N." Unter Ersparung von metall. Na kann man dieselbe Umsetzung mit Nitrit erreichen: NaN0 2 + 3 Na = 2 Na 2 0 + N. Man schmilzt das Na in einem eisernen Rührkessel und trägt allmählich geschmolzenes wasserfreies NaNOs bezw. N a N 0 2 in entsprechender Menge ein, -wobei der Kessel gut verschlossen gehalten werden muss, damit kein Verbrennen der Reaktionsmasse eintritt. Vgl. auch K a 1 i u m o x y d unter „ K a l i u m v e r b i n d u n g e n".
b) N a t r i u m h y d r a t (Ätznatron, Natron). NaOH. Alles Technische über die Darstellung siehe unter „ S o d a , k a u s t i s c h e " sowie im Artikel , , C h l o r a l k a l i p r o z e s s , e l e k t r o l i y t i s c h e r " ; über die Lösung s. unter „ N a t r o n 1 a u g e". Das technische Atznatron bildet eine weisse steinartige Masse; reines NaOH ist durchscheinend kristallinisch, an der Luft zerfliessend und begierig C 0 2 absorbierend, höchst ätzend wirkend. Die technischen Qualitäten siehe unter „ S o d a , k a u s t i s c h e". Natriumhydrat, gereinigt, weiss, in Stücken „ T ii Stängeln in Pulver „ mit Alkohol gereinigt, in Stücken 1 kg Mk. 2,00; „ Stängeln 1 „ „ 2,20; „Pulver 1 „ „2,10; „ ehem. rein
°/o °/o °/o °/o °/o °/o 1
kg Mk. 72,50 „ r 82,50 „ „ 75,00 „ „ 180,00 „ „ 190,00 „ „ 190,00 „ „ 8,00
c) N a t r i u m s u.p e r o x y d (Natriumperoxyd). Na 2 0 2 . Man stellt es nach dem D. R. P. 67 094 durch Erhitzen von Natrium in Aluminiumgefässen unteT Überleiten von trockener (kohlensäurefreier) Luft auf 300° her. Es bildet eine weisse Masse, die sich leicht unter Sauerstoffentwickelung in H 2 0 löst, und wird an Stelle von W a s s e r s t o f f s u p e r o x y d (s. d.) in der Bleicherei benutzt. 7,25 kg Na 2 0 2 entsprechen in der Wirkung ca. 100 kg H 2 0 2 von 10—12 vol. %. — Nach dem Franz. Pat. 320 321 gewinnt man ein Hydrat des Na 2 0 2 durch Mischen von letzterem mit dem 6—8 fachen seines Gewichts an zerkleinertem Eis; die Temp. fällt sehr stark, und es bilden sich kleine weisse Kristalle von Na 2 02(H 2 0)8, die durch Alkohol ausgewaschen und getrocknet werden. Natriumsuperoxyd in Pulver
1 kg Mk. 3,50; °/o kg Mk. 275,00
24. N a t r i u m p e r m a n g a n a t (übermangansaures Natrium). NaMnO». Es wird entweder wie Kaliumpermanganat (siehe No. 26 unter „ K a l i u m v e r b i n d u n g e n") oder durch Erhitzen der Manganoxyde (welche man bei der Regeneration des MnO a von der Chlordarstellung erhält) mit NaOH an der Luft auf 400° gewonnen und bildet in H 2 0 sehr leicht lösliche und schwer
Natriumverbindungen.
538
k r i s t a J l i s l e r b a r e M a s s e n , die h i e r und da anstatt d e s KMnOi a l s B l e i c h - und Desinfektionsmittel V e r w e n d u n g finden. Natriumpermanganat, roh °/0 kg Mk. 42,00 „ ehem. rein 1 „ „ 15,00 2 5 . N a t r i u m p e r s u l f a t ( ü b e r s c h w e f e l s a u r e s Natrium). Na2S208. E s wird durch E l e k t r o l y s e v o n Na a SO» mit H 2 S 0 4 erhalten und in der T e c h n i k a l s Oxydationsmittel benutzt. Natriumpersulfat, gereinigt, bei grösseren Mengen . . °/ 0 kg Mk. 320,00 ehem. rein 1 „ „ 6,00 „ Adolf Thöl, Hannover.
2 6 . N a t r i u m p h o s p h a t ( p h o s p l i o r s a u r e s Natrium). N a 2 H P 0 4 . B e i der t e c h n i s c h e n Gewinnung geht man m e i s t e n s von der K n o c h e n a s c h e , s o n s t auch von natürüich v o r k o m m e n d e n P h o s p o r i t e n aus. Man digeriert 10 T . K n o c h e n a s c h e ( b a s i s c h e s C a l c i u m p h o s p h a t ) mit 5 0 T . H 2 0 und 9 T . konz. HÜSOÍ m e h r e r e T a g e , filtriert den erhaltenen B r e i durch Leinwand und dampft die F l ü s s i g k e i t , w e l c h e f r e i e H 3 POJ und M o n o c a l c i u m p h o s p h a t C a H ^ P O i ) ; ! enthält, auf etwa 2 0 T . ein, w o r a u f man zur A b s c h e i d u n g von gelöstem C a l ciumsulfat stehen lässt. D a n n verdünnt man, fällt s ä m t l i c h e s Ca durch Neutralisieren mit Na 2 COa-Lösung, filtriert vom R ü c k s t ä n d e ab, dampft in eisernen K e s s e l n ein und bringt die L ö s u n g zur Kristallisation. Nach andern Verfahren zersetzt man C a l c i u m p h o s p h a t l ö s u n g e n mit Na 2 SO« und führt das hierbei ents t e h e n d e saure Salz Na 2 HPOi durch Zusatz von N a 2 C O s in neutrales P h o s p h a t N a 2 H P O j oder auch in b a s i s c h e s P h o s p h a t Na 3 PO» über. P h o s p h o r i t e werden in HCl! gelöst und die L ö s u n g dann e b e n f a l l s mit Na 2 SO« weiter behandelt. D a s neutrale S a l z Na 2 HPO» + 12 H 2 0 bildet g r o s s e , f a r b l o s e , kühlend-salzig s c h m e c k e n d e , leicht verwitternde, s c h w a c h a l k a l i s c h r e a g i e r e n d e Kristalle, die in 4 T . kaltem und in 2 T . h e i s s e m H 2 0 lösilich s i n d ; sie schmelzen leicht und gehen beim G l ü h e n in Natriumpyrophosphat N a ^ O ? über. Man benutzt Natriumphosphat zur Herstellung von G l a s u r e n , zum Verzinnen, Löten und S c h w e i s s e n , auch als Imprägnierungsmittel in der F ä r b e r e i s o w i e a l s Arzneimittel. Durch Auflösen von 5 T . N a 2 H P O t und 2 T . ( N H ^ H P O * in heissem W a s s e r und E r k a l t e n l a s s e n erhält man d a s s o g e n a n n t e P h o s p h o r s a l z , d. h. s a u e r e s Ammoniumnatriumphosphat N a ( N H 4 ) H P 0 4 + 4 H s O ; es bildet g r o s s e durchsichtige m o n o k l i n e Kristalles d i e leicht s c h m e l z e n und dabei Natriummetaphosphat NaPOs h i n t e r l a s s e n , w e s h a l b man das S a l z zu L ö t r o h r versuchen und P h o s p h o r s a l z p e r l e n benutzt. Natriumphosphat, raffin., krist. bei Waggonladung °/ 0 kg Mk. 16,50 entwässert . . : «/o „ „ 65,00 doppelt raffin., krist «/„ „ „ 28,00 „ „ entwässert . . . 1 kg Mk. 1,10; % „ „ 92,00 ehem. rein, krist. D. A. I V o/o „ „ 42,00 „ entwässert . . . . 1 kg Mk. 1,60; °/o „ „ 140,00 „ d r e i b a s i s c h , techn. krist °/ 0 „ „ 85,00 „ „ entwässert o/0 „ „ 120,00 „ „ ehem. rein 1 „ „ 3,00 „ s a u r e s , techn °/ 0 „ „ 175,00, raffin „ 1 „ „ 2,50 „ „ ehem. rein 1 „ „ 3,00 Natriummetaphosphat, dopp. raffin °/o „ • „ 250,00 „ ehem. rein . . . 1 „ „ 6,00 Natriumpyrophosphat, gereinigt, krist °/ 0 „ „ 85,00 entwässert o/o „ „ 90,00 „ ehem. rein krist % „ „ 180.00 „ entwässert °/o „ „ 200,00 „ geschm °/o „ „ 280,00 s a u r e s , techn »/0 „ „ 250,00 „ „ ehem. rein 1 „ „ 6,75 Phosphorsalz, techn °/ 0 „ „ 160,00 „ ehem. rein °/o „ „ 200,00 Lehmann & Voss, Hamburg.
| Adolf Thöl, Hannover.
534
Natriumverbindungen.
27. N a t r i u n j p d u m b a t s i e h e N o . 19 u n t e r „ B 1 e i v e r b i n d ü n g e n". 28. N a t r i u m r h o d a n ü r ( R h o d a n n a t r i u m ) . N a C N S . Die D a r s t e l l u n g e n t s p r i c h t im w e s e n t l i c h e n d e r j e n i g e n d e s K a l i u m r h o d a n i i r s (vgl. No. 29 u n t e r „ K a l i u m v e r b i n d u n g e n " ) . M a n b e n u t z t es als Beize in der Färberei und Druckerei. Natriumrhodanür, techn. krist °/0 kg Mk. 130,00 29. N a t r i u m s i 1 i k a t s i e h e unter „ W a s s e r g l a s " . 30. N a t r i u m s t a n n a t ( z i n n s a u r e s N a t r i u m ; P r ä p a r i e r salz; Zinnsoda). Na2SnC>3 + 3 H 2 0 , w i r d d u r c h S c h m e l z e n von Z i n n stein mit N a O H o d e r d u r c h G l ü h e n v o n Sn mit N a O H und N a N 0 3 e r h a l t e n ; a u c h g e w i n n t m a n e s d u r c h K o c h e n v o n Sn mit P b O und N a t r o n l a u g e , w o b e i d a s Sn unter A b s c h e i d u n g von P b in L ö s u n g g e h t . D i e im H a n d e l b e f i n d l i c h e V e r b i n d u n g bildet eine k ö r n i g e S a l z m a s s e , d i e m e i s t e n s viele V e r u n r e i n i g u n g e n enthält, s o d a s s a n s t a t t d e r t h e o r e t i s c h e n 56,4 % S n 0 2 m e i s t e n s nicht m e h r a l s 40—44 % v o r h a n d e n s i n d . Natriumstannat (39/40 °/o Sn0 2 ) . °/0 kg Mk. 145,00 (43/44 °/o SnO») . . . . . n /o „ „ 160,00 31. N a t r i u m s u 1 f a t. a) N e u t r a l e s N a t r i u m s u 1 f a t. ( S u l f a t ; Glaubersalz; s c h w e f e l s a u r e s Natrium). NaüSCU. Alles T e c h n i s c h e siehe u n t e r „Sulfat". A b g e s e h e n v o n d e m w a s s e r f r e i e n Salz k o m m t e i n h y d r a t i g e s N a 2 S O i + H 2 0 , s i e b e n f a c h g e w ä s s e r t e s Salz Na 2 SOt + 7 H 2 0 und schliesslich z e h n f a c h g e w ä s s e r t e s Salz N a 2 S 0 4 + 10 H 2 0 vor, w o v o n d a s letztere d a s eigentliche G l a u b e r s a l z ist. Löslichkeit d e r M o d i f i k a t i o n e n in H 2 0 s i e h e u n t e r „ S u 1 f a t " . Natriumsulfat, roh, entwässert, bei Waggonladung °0 kg Mk 3,50 techn. krist 3,50 °/o » n gereinigt, grob krist % n » 6,50 „ fein krist °/0 » 7,00 » „ entwässert, eisenfrei . . °/o » H 13,00 doppelt gereinigt, krist., metallfrei 9,00 °/o » » „ „ entw., „ °/o 5i » 36,00 „ raffin., krist °/o » » 10,00 „ „ entwässert °/o » » 38,00 ehem. rein, krist., D. A. IV 7o » n J8,05 „ „ entwässert, D. A. IV . . . °/o n r> 44,00 Natriumsulfat: Ol. Lagemann, Glaubersalz).
Chem.
Fabrik,
Erfurt
(reines
I Adolf Thöl, Hannover. I
G l a u b e r s a l z krist. u n d k a l z . : Wesenfeld,
Dicke
&
Cie.,
Chem.
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Barmen-Rittershausen.
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b) N a t r i u m b i s u l f a t (Bisulfat; saures s c h w e f e l saures Natrium; Weinsteinpräparat). NaHSO». M a n erhäM e s d u r c h L ö s e n gleicher mol. v o n Na2SC>4 u n d H 2 SOI in H 2 0 u n d V e r d u n s t e n d e r L ö s u n g in d e r W ä r m e ; a u c h e n t s t e h t es bei d e r Z e r s e t z u n g v o n N a t r o n s a l p e t e r uit H 2 SOJ (vgl. unter „ S a l p e t e r s ä u r e " ) . Natriumbisulfat, roh, bei Waggonladung . . °/0 kg Mk. 1,00—1,801 je nachKonjunktur „ „ gemahlen, bei Waggonl. °/o „ „ 2,80—3,20jund örtlicher Lage. „ raffin. geschmolzen °/o kg Mk. 40,00
Natriumverbindungen. Natriumbisulfat, raffin. Pulver „ „ gekömt . . . . „ ehem. rein, krist. . . . n n n geschmolzen
585 °/o kg Mk. 48,00 °/o „ „ 50,00
°/o „
„ 62,00
°/o „ o/o „
„ 75,00 „ 83,00
Natriumbisulfat: Adolf Th»l, Hannover.
Anlagen zur Gewinnung von Natriumbisulfat: Georg Woite, Maschinenfabrik, Dessau (Schwefelöfen).
32. N a t r i u m s u 1 f i d. Es gibt mehrere Natriumsulfide, so das M o n o s u I f i d Na 2 S, welches man durch Reduktion von Na 2 S04 mit Kohle erhält, sowie neuerdings nach dem D. R. P. 126 601, indem man Natriumbisulfat mit Chlornatrium und Kohle erhitzt: NaHSO, + NaCl + 2 C = NasS + HCl + 2 C0 2 . Nach dem Franz. Pat. 319 187 mischt man zur Gewinnung von NasS entweder Na 2 SOi mit etwas mehr Kohle, als hinreicht, um es in das Sulfid überzuführen und setzt das Gemisch unter Luftabschluss dann der Hitze eines elektrischen Ofens mit Lichtbogen- oder Widerstandsheizung aus, oder man benutzt nicht NaüSO, sondern NaHS0 4 , in welchem Falle soviel NaCl beigefügt werden muss, wie zur Bildung von Na 2 S0 4 + HCl nötig ist. Die Dämpfe von HCl können bei dieser Modifikation des Prozesses in einer Vorlage aufgefangen werden. Weiter ist unter den Natriumsulfiden das Natriumsulfhydrat NaSH zu nennen, das technisch aus den Calciumsulfid-haltigen Sodarückständen mit Natriumbisulfat in der Kälte erhalten wird, gemäss der Gleichung CaS + NaHSO, = NaHS + CaSO,, und das sich in Lösung beim Kochen in das Monosulfid Na 2 S und H 2 S zersetzt. Schliesslich gibt es verschiedene N a t r i u m p o l y s u l f i d e ; davon ist das wichtigste N a t r i u m p e n t a s u l f i d Na 2 S 8 , welches sich beim Eintragen von Na in die berechnete Menge von geschmolzenem S bildet. Man fasst die Natriumpolysulfide unter dem Namen N a t r o n s c h w e f e l l e b e r zusammen. Schwefelnatrium, techn., krist,, für Gerbereizwecke »
n H a H n n H H
H
konz
- H
a
„ entwässert „ Pulver, grob (mehrf.), geschmolzen ( N a t r o n s c h w e f e l l e b e r ) techn. rein (mehrf.), geschmolz. (Natronschwefelieb.), ehem. rein (einfach), ehem. rein, krist. . . 1 kg Mk. 1,20; „ n h geschmolzen „ „ „ entwässert (Sulfhydrat), flüssig 30° Bé
°/o kg Mk. 14,00 OLO ri 19,00 a 23,00 °/o „ n 40,00 « °/o °/o °/o 1 1 °/o
„ „ „ „ „ „
7Î
48,00
JÎ 120,00
110,00 2,20 3,00 J) 52,00 » «
»
33. N a t r i u m s u l f i t e . a) N a t r i u m s u l f i t (schwefligsaures Natrium). Na s SOs. Zur Darstellung teilt man eine gegebene Menge Natronlauge (oder auch Sodalösung) in zwei gleiche Teile, sättigt die eine Hälfte mit S 0 2 und führt das gebildete Bisulfit durch Vermischen mit der andern Hälfte in neutrales Sulfit Uber. Technisch gewinnt man es aus dem unter b) erörterten NaHSOa, indem man dessen Lösung mit der ihr äquivalenten Menge Kristallsoda neutralisiert, auf 40° Bé eindampft, klären lässt, abzieht und zum Kristallisieren bringt; es kristallisiert gewöhnlich mit 7 H 2 0. Nach dem D. R. P. 138 028 soll man Na 2 S03 aus ZnSOa gewinnen, indem man das Zinksulfit in Gegenwart von H 2 0 mit NaCl und event. auch noch mit S 0 2 behandelt. Das ZnSOa gewinnt man aus den; gerösteten Zinkerzen durch Behandlung mit S 0 2 oder Röstgasen; man kann diese Behandlung in einer NaCl-Lösung vornehmen, wobei sogleich eine Lösung von ZnCl 2 und Na 2 S0 3 entsteht. Aus dieser Lösung kann das Na 2 S0 3 durch Eindampfen oder Aussalzen mit NaCl ausgeschieden werden. Zweckmässig setzt man gleich einen genügenden Uberschuss von NaCl dem
536
Natriumverbindungen.
Erze zu, wobei dann das Sulfit im Erzrflckstande bleibt, von dem es durch Auslaugen getrennt wird. Man benutzt das Na 2 S0 3 vielfach als A n t i c h 1 o r (s. d.), weiter zum Konservieren, als schwaches Bleichmittel u. s. w. Natriumsulfit, techn. krist. bei Waggonladung „ „ Kristallmehl (Konservesalz) Natriumsulfat, techn. entwässert „ „ rein, krist „ entwässert Adolf Th81, Hannover.
°/ 0 °/ 0 °/o °/o °/o
kg Mk. 15,00 „ „21,00 „ „ 40,00 „ „ 30,00 „ „ 68,00
b) N a t r i u m b i s u l f i t (saures schwefligsaures Natrium). NaHSOs. Zur technischen Darstellung setzt man feuchte Sodakristalle einem Strom von S0 2 aus; dabei löst sich das gebildete Bisulfit in dem entbundenen Kristallisationswasser. Auch durch Einwirkung von S0 2 auf NaHCOa wird es dargestellt. Natriumbisulfit, flüssig ( 3 8 — 4 0 ° Be) bei Waggonladung . . ,, techn., trocken (97—98°/o) bei Waggonladung „ gerein., entwässert „ ehem. rein, entwässert . . 1 kg Mk. 2,00; Adolf Thöl, Hannover.
BISULFIT,
°/0 kg Mk. 6,00— 8,00 °/o „ „ 18,00—20,00 °/o ,, „ 56,00 °/o „ „ 175,00
trocken oder Lauge.
Überallhin in Waggonladungen billigst.
ADOLF THÖL, HANNOVER.
2&S&:
34. N a t r i u m s u p e r o x y d siehe oben 23 c) „ N a t r i n m o x y d e". 35. N a t r i u m t h i o s u l f a t (unterschwefligsaures Natrium). Na 2 S 2 0s. Uber die Darstellung siehe unter „A n t i c h 1 o r". Das Salz bildet mit 5 HaO farblose Kristalle, die unter starker Temperaturerniedrigung leicht in HsO, nicht in Alkohol Ittslich sind. Es dient als Antichlor in der Papierfabrikation und Zeugbleicherei, zum Bleichen von Stroh, Wolle, Knochen, ölen u. s. w., wird als Beize in der Zeugdruckerei, weiter zur Darstellung mannigfacher chemischer Verbindungen, wegen der Fähigkeit seiner wässerigen Lösung viel Jod aufzulösen auch zur Gewinnung dieses Elements, sowie schliesslich in der Photographie benutzt. Natriumthiosulfat, „ „ „ „ „
krist rein, krist ehem. rein, krist., D. A. IV techn. entwässert rein, entwässert ehem. rein, entwässert
. .
°/o °/o °/ 0 °/o °/o 1
kg Mk. 11,50—14,00 „ „ 16,00 „ „ 35,00 „ „ 42,00 ,, ,, 55,00 „ „ 2,00
Natriumthiosulfat: Chemische Fabrik Freiberg, Dr. G. P. Drosabach & Co., Freiberg i. S.
36. N a t r i u m w o l f r a m a t (wolframsaures Natrium). Zur Darstellung schliesst man Wolframerz (gewöhnlich W o 1 f r a m i t) durch Schmelzen mit NaaCOs und KNO* im Flammofen auf, extrahiert die Schmelze mit HsO, neutralisiert die Lösung mit HCl und konzentriert sie durch Eindampfen, worauf Natriumwolframat auskristallisiert. Es entspricht nicht der einfachen Formel Na 2 W0 4 sondern hat mannigfache Zusammensetzung; am besten kristallisiert das sog. N a t r i u m p a r a w o l f r * a m a t NaioWuO*i + 28 H 2 0, das auch als Nebenprodukt bei der Verhüttung woüframhaltiger Zinnerze gewonnen wird. Es dient als Ausgangsmaterial für die Herstellung der meisten andern Wolframverbindungen; auch verwendet man es zum Imprägnieren von Geweben, um ihnen die Entflammbarkeit zu nehmen (siehe unter „ F l a m m e n s c h u t z m i t t e 1").
Natronkalk — Natronlauge.
537
Natriumwolframat, techn. (ca. 50°/o) gereinigt „ ehem. rein, krist
% kg Mk.1 9 , 5 0 ft 8 , 0 0
%„
Pechsiederei Schw;mdorf, Josef Schwandorf a. bayr. Wald. C. M. Schmook, Breslau XVII.
Gicha
Nachf.,
P e g u siehe „ K a t e c h u". P e p s i n . Ein Verdauungsferment, das von den Schleim- und Labdrüsen abgesondert wird und aus der frischen Magenschleimhaut der Kälber (seltner der Schweine) gewonnen wird, indem man die Schleimhaut mit sehr verdünnter Salzsäure oder aber mit schwach weingeistigem Wasser extrahiert und die Flüssigkeit bei niedriger Temperatur (unter 45° C.) verdunstet. Der Rückstand wird verschiedenen Reinigungsverfahren unterworfen, doch lässt sich ein absolut reines Pepsin nicht erzielen. Das Pepsin ist ein wichtiges pharmazeutisches Präparat, da es die Fähigkeit hat, geronnenes Eiweiss bei Gegenwart von Salzsäure zu verdauen (zu peptonisieren). Pepsin, „ „ „ „ „ Chcm. Welke
ehem. rein, Pulver löslich, D . A. IV granuliert in Lamellen . . . mit Stärkemehl . . . . . . konzentr. . . . . flüssig vorm. Dr. Heinrich Byk, Berlin NW. | Wilhelm Käthe, Halle a.
1 k g Mk. 9,00 1 „ „ 10,00 1 „ „ 16,00 1 „ „ 2,50—6,00 1 „ „ 150,00 1 „ „ 7,00 S.
P e p t o n e . Zwischenglieder bei der Eiweissverdauung, durch Einwirkung von Pepsin mit Salzsäure auf Eiweissstoffe erhalten. Sie dienen zur Ernährung geschwächter Personen, deren Verdauung gestört ist. Neuerdings verschwinden sie teilweise, da bei vielen ein unangenehm bitterer Geschmack vorherrscht, der sie nur kurze Zeit vertragen lässt. Das Ausgangsmaterial bei der .Peptondarstellung ist meistens das F l e i s c h , doch gibt es ausser diesen „ F l e i s c h p e p t o n e n " auch „ K a s e i n p e p t o n e " u. s. w. Bei der Mehrzahl der sehr zahlreichen Peptonpräparate wird die Herstellung geheim gehalten. 1 kg Pepton stellt sich je nach Herkunft und Reinheitsgrad auf
.
.
.
7 — 4 0 Mk.
Perchlorate. Salze der Uberchlorsäure HC104. Über die bis vor kurzem allein übliche Darstellung vgl. unter K a l i u m p e r c h l o r a t im Artikel ,,K a 1 i u m v e r b i n d u n g e n". Neuerdings gewinnt die e l e k t r o l y t i s c h e Erzeugung von Perchloraten aus Chloraten erhebliche Wichtigkeit. Nach den Untersuchungen von W i n t e l e r (Zeitschr. f. Elektrochemie VII, 644) lassen sich die Perchlorate ökonomisch nur aus den Chloraten,
582
Pergamentpapier — Periodisches System der Elemente.
nicht dagegen eben so gut direkt aus den Chloriden erzeugen. Vorteilhaft wird die Perchloratbildung durch Zusatz von Bichromat sowie von Natriumchlorid, nachteilig dagegen durch Natriumhydrat beeinflusst. Keinen wesentlichen Einfluss scheint die Konzentration des Elektrolyten zu haben, dagegen steigen die Ausbeuten mit der Stromdichte. Der Elektrolyt soll nicht zu kalt sein; als Elektrodenmaterial scheint sich nur P 1 a t i n zu bewähren. Die Verwendung von Bichromaten bei der elektrolytischen Darstellung der Chlorate und Perchlorate ist durch das D. R. P. 136 678 geschützt; vgl. darüber den Artikel „ C h l o r a l k a l i p r o z e s s , e l e k t r o l y t i s c h e r". B e i
L
Teffre i?hzügen K a I i u vii p e r c h I o r a t z n M. 36.— p e r 100 K i l o , soweit die Vorräte reichen.
ADOLF THÖL, HANNOVER.
Pergamentpapler (Papyrin, vegetabilisches Pergament). Bei kurzer Behandlung von Papierstoff mit starker S c h w e f e l s ä u r e bildet sich ein stärkeähnlicher Körper, A m y l o i d . Hierauf beruht die Bildung des Pergamentpapiers: 1 kg konzentrierte Schwefelsäure wird mit 125 g Wasser verdünnt; in die Mischung taucht man reines ungelerntes Papier für 3—12 Sekunden (je nach seiner Stärke) ein, worauf es durch sorgfältiges Waschen von jeder Spur Säure befreit wird. Bei dieser Behandlung bildet sich ein gelatinöser Uberzug, der das Papier durchsichtig, wasserdicht und zähe macht. Statt der Schwefelsäure benutz man auch K u p f e r o x y d a m m o n i a k sowie C h l o r z i n k l ö s u n g . Das Pergamentpapier, das man zuweilen noch mit öl (Paraffinöl) überzieht und zur Erzielung grösserer Glätte durch einen Kalander (zwischen polierte und erhitzte Walzen) durchlaufen lässt, dient zu sehr mannigfachen Zwecken, so zum Ersatz des echten tierischen Pergaments, als Diaphragma für osmotische und elektrolytische Zwecke, zum Verpacken von Waren u. s. w. Gefärbtes und eigenartig behandeltes Pergamentpapier dient als künstliches Leder. Export-Pergament, geschmeidig, zum Verpacken von Waren: W e i s s ä kg Braun ä kg 0,93 Mk., 0,89 Mk. bei Abnahme von mindestens 25 kg 0,91 „ 0,87 „ „ „ „ „ 50 „ „ „ „ „ 100 „ 0,89 „ 0,85 „ 0,87 „ 0,83 „ „ „ „ „ 500 „
Auf das kg gehen 7 bis 7>/2 qm ExportPergament.
Periodisches System der Elemente (nach Mendelejeff). Gruppen Höchste salzbil dende Oxyde . Wasserstoffverbin düngen Periode 0 Reihe 0 1 1 >t » 2 2 » n 3 3 » » 4 » 4 5 n jj 6 » 5 7 » I) 8 9 10 » 6 1, 11
„
I
II
HI
IV
V
MsO
MO
M a 0.i
MOa
m2o6
MH«
MH»
C = 11,97 Si = 28,3 Ti = 48 Ge = 72,3 Zr = 90,4 S n = 118,1 Ce = 141,2
N = 14,01 P = 30,96 V = 51,1 As = 74,9 Nb = 93,7 Sb = 119,6 Di = 145 Er = 166 Ta = 182 Bi = 207,5
—
H= 1 Li = 7,01 Na = 23 K = 39,01 Cu = 63,18 Rb = 85,02 Ag = 107,71 C s = 132,7
—
. Be = 9,08 Mg = 24,3 Ca = 39,91 Zn = 65,10 Sr = 87,3 Cd = 111,7 Ba = 136,86
—
—
—
—
Au = 1 9 6 , 2
—
Hg = 200 —
B = 10,9 AI = 27,04 Sc = 43,97 Ga = 69,9 Y = 88,9 In = 1 1 3 , 6 La = 1 3 8 , 5 —
—
— Yb = 172,6 T1 = 204 Pb = 206,4 Th = 232 —
—
583
Perkresan — Petroleum.
Gruppen Höchste salzbildende Oxyde . Wasserstoffverbin düngen. Periode „ „ » » n
V!
0 Reihe 0 1 „ 1 2 „ 2 3 „ 3 » 4 4 „ 5 „ 6 V 5 » 8 6
l
VI
VII
MOj
M307
MHj
MH
0 = 15.96 S = 31,98 Ce = 52,45 Se = 78,87 M = 95,9 Te = 126
F = 19,06 C1 = 35,37 Mn = 54,8 Br = 79,76
fl
W = 183,6
10 11
U = 240
VIII MOi
Fe = 55,9 Ru = 103,5
Co = 58,6
Ni = 58,6
Rh = 104 Pd = 106,35
J = 126,5
—
—
Os = 19J,12 Ir = 192,6 Pt = 194,34 —
—
—
P e r k r e s a n . Desinfektionsmittel, das aus einem Gemisch von K r e s o 1 e n (ca. 50 %), Wasser und Seife besteht. Es bildet eine hellgelbe dünne Flüssigkeit, die sich bis zu 5 % klar in Wasser löst, während stärkere Lösungen milchig getrübt erscheinen. Mit Alkohol ist es in allen Verhältnissen zu einer klaren Flüssigkeit mischbar; in Petroläther und Benzin ist es nur teilweise löslich. In 1—2 %iger Lösung zeigt es ausgezeichnete Desinfektionswirkungen. Perkresan in Originalkisten ä 224 Originalflaschen pro Kiste Mk. b'5,00 franco.
Perkresan:
Chemische Werke vorm. Dr. Heinrich Byk, Berlin NW.
P e r i w e i s s siehe „W i s m u t f a r b e n". P e r m a n e n t g r l l n siehe „ C h r o m f a r b e n". P e r m a n e n t w e l s s siehe „ B a r y u m f a r b e n". Permang-anate. Die Salze der Übermangansaure sind unter den betreffenden Metallverbindungen aufgeführt (z. B. Kaliumpermanganat unter „Kaliumverbindungen"). P e r n a m b u k h o l z siehe „ P f l a n z e n f a r b s t o f f e". P e r o n i n siehe „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e". P e r s l o (Orseille) siehe „ P f l a n z e n f a r b s t o f f e " . P e r s u l f a t e siehe „ Ü b e r s c h w e f e l s ä u r e " sowie unter den betreffenden Metallverbindungen. P e r t u s s l n siehe „ A r z n e i m i t t e l , a e u e r e". P e r u b a l s a m . Unter diesem Namen gehen verschiedene harzig-ölige, aromatische Substanzen, wovon der S a n S a l v a d o r b a l s a m am meisten verwendet wird. Er wird von dem Baume Myroxylon Pereirae gewonnen und stellt eine dunkelbraune, sirupöse, stark vanilleartig riechende und bitter schmeckende Flüssigkeit dar, die an der Luft schneid eintrocknet. Er besteht zum grössten Teil aus Z i m t s ä u r e b e n z y l e s t e r und enthält ausserdem H a r z , B e n z y l a l k o h o l , Z i m t s ä u r e , S t i l b e n , B e n z o e s ä u r e b e n z y l e s t e r und einige andere aromatische Verbindungen. Wegen seines hohen Preises ist der Perubalsam weitgehenden Verfälschungen ausgesetzt, so wird er mit Fetten und ätherischen ölen, zuweilen auch mit Sirup versetzt. Er ist ein o f f i z i e l l e s pharmazeutisches Präparat, dient weiter als Ersatz für Vanille bei der Fabrikation geringwertiger Schokoladen und wird auch in der Parfümerie benutzt. Weiteres siehe unter „ B a l s a m e". P e t i t g r a i n ö l siehe „ A u r a n t i a c e e n ö l e". P e t r o l e u m (Erdöl, Steinöl, Bergöl, Naphta, Mineralöl). Das rohe Erdöl, wie es durch Rohrbrunnen gefördert wird, ist eine gelbbraun'e bis teer-
584
Petroleum.
schwarze, grünlich fluoreszierende, dickliche Flüssigkeit von höchst unangenehmem Geruch; nur selten kommen Rohöle vor, die angenehm riechen. Manche Erdöle erstarren bald nach dem Ausfliessen durch Ausscheidung fester Bestandteile, wie Paraffin, Asphalt u. s. w.; andere verlieren sehr schnell durch Verdunstung die leicht flüchtigen Bestandteile, falls man nicht geeignete Vorkehrungen dagegen trifft. Das sp. G. des rohen Erdöls schwankt meistens zwischen 0,78 und 0,94, doch kommen auch ö l e von geringerer (0,75) wie höherer (bis 0,97) Dichte vor. Die Erdöle bestehen der Hauptmasse nach aus K o h l e n w a s s e r s t o f f e n ; nur in geringer Menge kommen in manchen Sorten Verbindungen vor, die Sauerstoff, Stickstoff und Schwefel enthalten. Rohes Erdöl ist nur für wenige Zwecke brauchbar; man unterwirft es daher fast stets einer Destillation, durch die es in verschiedene Fraktionen zerlegt wird. Diese Fraktionen entsprechen nicht einzelnen wohlcharakterisierten chemischen Verbindungen, werden vielmehr durch praktische Rücksichten und Erfahrungen bestimmt. Bei der fabrikmässigen Destillation wird das Rohöl nach H ö f e r in folgende Teile zerlegt: Bezeichnung L e i c h t f l ü s s i g e Öle: Petroleumäther (Kerosen, Rhigolen, Sherwood-oil) 2. Gasolin (Gasölen, Canadol) 3. C-Petroleum-Naphta (Petroleumbenzin, Fleckwasser, Safety-oü, Danforth-oil 4. B-Petroleum-Naphta (Ligroin) ft. A-Petroleum-Naphta (Putzöl) II. L e u e h t ö l ( P e t r o l e u m , K e r o s i n , K e r o s e n ) : Leuchtöl I . Leuehtöl II . Leuchtöl III . . . III. Rückstände daraus: 1. Schwere Öle und zwar a) Schmieröl (Lubricating oil) . . b) Paraffinöl 2. Koks
S. P.
Sp. G.
40— 7 0 ° 70— 8 0 °
0,65 —0,66 0,64 —0,667
80—100°
0,667—0,707 0,707-0,722 0,722-0,733
100—120° 120-150° 150-200° 200-250° 250-300° über 3 0 0 °
>0,753-0,864 über 0,83 0,7446-0,8588 0,8588—0,959
Die aus den verschiedenen Rohölen erhaltene Ausbeute an den einzelnen Fraktionen jst keineswegs gleich; vielmehr kommen in dieser Hinsicht sehr beträchtliche Schwankungen vor, die die Wertschätzung der Erdöle verschiedener Provenienz ausschlaggebend beeinflussen. Nach dem D. R. P. 133 426 soll man die Rohöle v o r ihrer Destillation mittels HNO3 reinigen, und zwar werden dadurch die schwefelhaltigen, asphaltund harzartigen Verbindungen oxydiert bezw. ausgeschieden. Nach der Einwirkung werden die Säure und die gebildeten saueren Stickstoffverbindungen zunächst mit 0,3—0,5 %iger Lauge abgestumpft und dann durch Reduktion mitteüs fein verteilter Metalle (Zn, AI u. s. w.) entfernt. Die Rohöldestillation wurde früher ausschliesslich p e r i o d i s c h betrieben; neuerdings wendet man sich, wo es angeht, mehr und mehr der k o n t i n u i e r l i c h e n Destillation zu. Die Destillation geschieht in Kesseln verschiedener Konstruktion, wobei als Heizmaterial meistens die Rückstände der Erdöldestillation oder auch wohl minderwertige Rohöle selbst dienen. Seltner benutzt man zur Heizung der Destillierkessel überhitzten Dampf, und Kohlen überhaupt nur in Erdöldestillerien, die ausserhalb der Produktionsregionen liegen. Die entweichenden Dämpfe werden durch Schlangen-, Röhren- oder Kastenkühler (neuerdings auch durch Oberflächenkondensatoren) verdichtet. Nach einem von A i s i n m a n n - Campina auf dem V. Intern. Kongr. f. angew. Chem. Berlin 1903 gehaltenen Vortrage (Referat: Chem. Ztschr.
Petroleum.
585
II. S. 5 6 9 ) kann man bei der kontinuierlichen Erdöldestillation in der Apparatur folgende drei Haupttypen unterscheiden: „1. N o b e l sches S y s t e m u n d V a r i a n t e , dadurch charakterisiert, dass die Destillation in einer Reihe von Kesseln ( 1 — 1 5 ) , welche zu einem geschlossenen System mit den Rohölspeisereservoirs verbunden sind, vorgenommen wird. Bei konstantem Flüssigkeitsniveau erhält man aus jedem Kessel bei konstant bleibender Temperatur eine konstante Fraktion. Dieses System erlaubt eine grosse Ausnutzung der W ä r m e und zeichnet sich durch r a s c h e und ausgiebige Verarbeitung des Rohmaterials aus. Zur besseren Ausnutzung der latenten W ä r m e werden in neuerer Zeit auch kontinuierlich a n geordnete Des'tillat-Rohölvorwärmer eingeführt, welche die aus den Residuen ausgenutzte W ä r m e wesentlich erhöhen. D a s System ist jedoch hauptsächlich für die Grossindustrie geeignet, weil die Installation ziemlich kostspielig ist und grössere Rohölmengen vorhanden sein müssen, um die Kontinuität der Arbeit aufrecht zu erhalten. 2. S y s t e m S c h u c h o w u n d V a r i a n t e würde sich beim entsprechenden weiteren Ausbau für die Mittelraffinerie eignen. Dieses System ist dadurch charakterisiert, dass nur ein Kessel mit einer Kolonne zur kontinuierlichen Destillation verwendet wird. Von dem Kessel steigen die heissen Dämpfe aufwärts in die Kolonne und erwärmen das nach dem Gegenstromprinzip von oben kontinuierlich zufliessende Rohöl. In den einzelnen Abteilungen der Kolonne kann das Rohöl eine entsprechende Temperatur erhalten und einen Teil seiner Komponenten herausfraktionieren. Die scharfe F r a k tionierung ist jedoch kompliziert und erfordert besondere Apparate. 3. S y s t e m R o s s m a s s i e r u n d V a r i a n t e ist dadurch charakterisiert, dass das Rohöl in ein auf eine bestimmte Temperatur g e b r a c h t e s G e f ä s s kontinuierlich hineinzerstäubt wird. Dieses System ist mit grossen Gefahren wegen plötzlicher Explosion der Dämpfe verbunden und kann infolge weitgehender Zersetzung nur minderwertigere Produkte liefern, die noch einmal destilliert werden müssten." Bei der ersten Destillation fängt man gewöhnlich nur z w e i Fraktionen auf. 1. R o h b e n z i n , sp. G. 0 , 7 4 — 0 , 7 6 ; S. P . bis 150° C. 2. K e r o s i n - (L e u c h t ö 1 - ) D e s t i 11 a t , sp. G. 0 , 7 5 0 — 0 , 8 7 0 . Den Rest bilden die Rückstände, deren Hitze vielfach zur Vorwärmung der nächsten Rohölportion verwendet wird. D a s Rohbenzin enthält die in der T a b e l l e auf voriger Seite unter I aufgeführten Produkte; zur Trennung dieser wird es für sich einer zweiten Destillation mit Dephlegmation unterworfen. Die bei dieser Destillation erhaltenen Produkte finden folgende Verwendung: Petroleumäther (Keroselen, Rhigolen). Lösungsmittel für Harze, Kautschuk und ö l ; für pharmazeutische Zwecke, zuweilen auch zur Kälteerzeugung benutzt. Gasolin (Canadol). Extraktionsmittel zur Gewinnung von ö l aus S a m e n ; dient zur Wollentfettung, zur Karburierung von Leuchtgas, zur B e leuchtung in besonders konstruierten Brennern (Gasolinlampen), zum B e t r i e b e von Motoren. Ligroin, Fleckwasser, Naphta, Benzin, Putzöl. Unter diesen und andern Bezeichnungen gehen die höher (bis 150°) siedenden Anteile des Rohbenzins. Sie finden Verwendung in der chemischen W ä s c h e r e i , in der Gummifabrikation, bei der Extraktion von Harzen, Vaseline, bei der Reinigung von W a c h s , zum Putzen von Maschinenteilen, als Surrogat des T e r pentinöls zum Verdünnen von Ölfarben sowie schliesslich als Leuchtmaterial in den Benzinlampen (Ligroinlampen). Die zweite Fraktion der Rohöldestillation, welche die eigentlichen L e u c h t öle umfasst, wird einer c h e m i s c h e n R e i n i g u n g unterzogen, indem man sie zuerst mit konzentrierter S c h w e f e l s ä u r e und dann mit N a t r o n l a u g e behandelt. Bei der Raffination blässt man neuerdings stets P r e s s 1 u f t ein, wodurch die reinigende Wirkung ausserordentlich gesteigert und beschleunigt wird. So erhält man das eigentliche K e r o s i n , d. h. den
586
Petroleumäther — Pfefferminzöl.
wertvollsten Bestandteil des Erdöls, wie er gemeinhin unter dem Namen „P e t r o l e u m " in den Handel kommt. Die nach der Abtreibung der unter 300° siedenden Teile verbleibenden Rückstände werden in mannigfacher Weise weiter verarbeitet, so zur Darstellung von Mineraischmierölen und Vaseline; vgl. hierüber die Artikel „ M i n e r a l ö l e " und „V a s e 1 i n e". Neuerdings hat man versucht, f e s t e s P e t r o l e u m herzustellen, und zwar auf ähnliche Weise, wie Spiritus in einen festen Körper verwandeilt wird (vgl. „H a r t s p i r i t u s"). Nach dem Amer. Pat. 641 962 (s. Chem. Ztg. 1900, S. 127) mischt man zum Solidifizieren von Petrolölen annähernd 91 Gew. T. derselben mit 7 T. Kernseife und 2 T. Stearin, erhitzt das Gemisch, bis Seife und Stearin geschmolzen und gründlich gemischt sind, lässt abkühlen und fest werden. Prüfung? • Gutes Leuchtpetroleum soll vollkommen klar, durchsichtig und höchstens schwach gelblich gefärbt sein; die Färbimg wird in Kolorimetern festgestellt. Das s p e z i f i s c h e G e w i c h t wird mit amtlich geeichten Aräometern ermittelt; das sp. G. ist bei 4-15° C. anzugeben und auf Wasser von + C. zu beziehen, entsprechend der Teilung der amtlich geeichten Aräometer. Gutes Petroleum muss leicht in den Docht fHessen; es soll im E n g 1 e r sehen Viskosimeter bei 20° C. nicht] mehr als 1,1 Flüssigkeitsgrad zeigen. Eine der wichtigsten Prüfungen ist die auf den F l a m m p u n k t (Entflammungsp u n k t ) . Diese Prüfung, welche gesetzlich vorgeschrieben ist, bezweckt die Ermittelung derjenigen Temperatur, bei der das Petroleum entflammbare Dämpfe abgibt. In Deutschland darf Petroleum zu Leuchtzwecken nicht verwendet werden, falls es einen niedrigeren Flammpunkt als 21° C. hat, doch wird eine wesentliche Erhöhung dieser Grenze mit Recht angestrebt. Die Flammpunktsprüfung des Petroleums geschieht in Deutschland laut Vorschrift mittels des A b e l sehen P e t r o l e u m p r o b e r s (vgl. unter ,,F l a m m p u n k t s p r ü f e r " ) . Dem Apparat wird vom Verfertiger die amtliche Anweisung zur Benutzung beigegeben. Den besten Aufschluss über die Güte eines Leuchtpetroleums erhält man durch die fraktionierte Destillation. Hierfür benutzt man den E n g l e r sehen Apparat, in dem das Petroleum aus einem gläsernen Fraktionierkolben destilliert wird, j ä h r e n d die Destillate in einer mit "Wasser gekühlten Bürette oder aber in 6 verschiedenen kalibrierten -Reagensgläsern aufgefangen werden. Ein noch brauchbares Leuehtpetroleum soll höchstens 10 unter 150° und höchstens 15 °/„ über 300° destillierende Teile aufweisen; die Destillation soll nicht unter 110° beginnen. Je mehr über 300° siedende Teile vorhanden sind, um so schlechter brennt das Petroleum, namentlich bei längerer Brenndauer. Die sogenannte R a f f i n a t i o n s p r o b e geschieht auf folgende Weise: Schüttelt man gut raffiniertes Petroleum mit H 2 S0 4 vom sp. G. 1,53, so darf die Säure höchstens schwach gelblich gefärbt werden. Löst man 10 ccm Petroleum in neutralisiertem Alkohol-Äther und setzt bei Gegenwart von Phenolphtalein alkoholische 1 I,„ Normalnatronlauge zu, so muss gleich durch die ersten Tropfen Rotfärbung erfolgen. Bei mehrtägigem Stehen muss das Petroleum vollständig klar bleiben.
Petroleumdestillationsapparate bauen: J . L. O. Eckelt, Berlin N. 20. | F. H. Meyer, Maschinenfabrik, Hannover-Hainholz. C. Heckmann, Berlin SO. 33, Görlitzer Ufer 9. |
Apparate für die Untersuchung des Petroleums: Georg Schmidt & v. d: Eitz, Schmiedefeld i. Thür.
| G. A. Sehultze, Berlin SW., Schönebergerstr. 4.
P e t r o l e u m ä t h e r siehe „B e n z i n". P e t r o l e u m b e n z i n siehe „B e n z i n". Pfannen. Trockenpfannen aus emailliertem standsfähig gegen Säuren und gesättigte Laugen. Innere Länge „ Breite „ Tiefe Gewicht ca
347 226 63 3,700
591 245 68 4,300
445 279 71 5,300
Gusseisen,
495 295 75 6,500
545 345 80 8,S00
wider-
612 mm. 408 „ 87 1 2 , 2 0 0 kg.
Die Preise richten sich nach der besonderen Ausführung. Ebenso wenig lassen sich die Preise für die mannigfachen Pfannen aus verschiedenen Meta|llen angeben, da dieselben, abgesehen von der Grösse, nach den besonderen Anforderungen wechseln. Pfannen aus Kupfer, Eisen: CS. Heckmann, Berlin SO. 33, Görlitzer Ufer 9.
P f a n n e n s t e i n siehe ,,S a 1 z". P f e f f e r m i n z ö l . Ätherisches öl, durch Destillation aus den frischen Blättern und Blüten von Mentha piperita gewonnen. Man unterscheidet im Handel englisches, deutsches und amerikanisches Pfefferminzöl, von denen das englische (namentlich M i t c h a m - P f e f f e r m i n z ö l ) das beste ist.
Pfirsichäther — Pflanzenfarbstoffe.
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Klares, farbloses o d e r blassgelbes, dünnflüssiges ö l von intensivem P f e f f e r m i n z g e r u c h u n d b r e n n e n d b i t t e r e m G e s c h m a c k . Auf d e r Z u n g e h i n t e r l ä s s t e s d a s G e f ü h l d e r K ä l t e ; s p . G . 0,895—0,926. Als b e k a n n t e B e s t a n d t e i l e d e s P f e f f e r m i n z ö l s sind zu n e n n e n : d a s T e r p e n M e n t h e n (40—80°), L i m o n e n , M e n t h o l (20—55 %) und M e n t h o n . Als w i r k s a m e r , w e r t v o l l s t e r B e s t a n d t e i l gilt d a v o n d a s M e n t h o l . L e t z t e r e s bildet f a r b l o s e , p f e f f e r m i n z ä h n l i c h r i e c h e n d e u n d s c h m e c k e n d e K r i s t a l l e von Sch. P. 43°, S. P . 212». D a s P f e f f e r m i n z ö l w i r d in d e r P a r f ü m e r i e u n d L i k ö r f a b r i k a t i o n v e r w e n d e t ; e s u n t e r l i e g t vielen V e r f ä l s c h u n g e n . E s w i r d zur Zeit n o t i e r t : P f e f f e r m i n z ö l , amerik., rekt. fein . . . . „ H. G. Hotchkiss
»
»
.
r k
e t- •
33,00 35,00 37,00 64,00
1 kg Mk. 1
1
engl, Mitcham, rekt „ „ dopp. rekt., D. A. IV . . japan., flüssig, rekt deutsch supf., rekt. „ dopp. rekt., D. A. IV aus Blättern Menthol, dopp. krist., D. A. IV z.Z. .
1 I j
66,00 17,00 30,00 33,00 75,00 48,00-52,00
Pfirsichäther siehe „F r u c h t.ä t h e r".
P f l a n z e n f a r b s t o f f e . Die f o l g e n d e n F a r b s t o f f e sind o h n e R ü c k s i c h t auf i h r e Z u s a m m e n g e h ö r i g k e i t d e r leichten Ü b e r s i c h t w e g e n n a c h d e m A l p h a b e t geordnet. tinctoria wird 1. A 1 k a n n a. A u s d e r W u r z e l v o n Anchusa (Alkanna) ein d u n k e l b r a u n r o t e r F a r b s t o f f , d a s A 1 k a n n i n o d e r A l k a n n a r o t g e wonnen. D e r s e l b e stellt eine leicht zerreibliche, metallisch r e f l e k t i e r e n d e M a s s e d a r , d i e unter 100° w e i c h w i r d , o h n e einen b e s t i m m t e n S c h m e l z p u n k t zu h a b e n . Unlöslich in H 2 0 , löslich in Alkohol, Äther, C h l o r o f o r m , f e t t e n ö l e n u. s. w . W i r d mit Alkalien blau. E s d i e n t zum R o t f ä r b e n v o n ö l e n , P o m a d e n u. s. w . Alkannawurzel Ia geschnitten „ Alkannin
. . D Mk. 0,35;
1 kg Mk. 0,65 1 „ „ 0,85 H „ 2,30
%
kg Mk. 60,00
°/o r 1 „
„ „
80,00 20,00
2. A n a 11 o s i e h e No. 32 O r 1 e a n. 3. B i x i n s i e h e No. 32 O r 1 e a n. 4. B 1-a 11 g r ü n s i e h e No. 11 ,,C h 1 o r o p h y 11". 5. B l a u h o l z ( C a m p e c h e h o l z , B l u t h o l z ) . D a s K e r n h o l z d e s m i t t e l a m e r i k a n i s c h e n B l u t b a u m e s Haematoxylon Campechianum Der Farbk ö r p e r , d a s H a e m a t o x y l i n , b i l d e t a n sich gelbliche, d u r c h s i c h t i g e Kris t a l l e u n d g e h t e r s t d u r c h O x y d a t i o n in d e n e i g e n t l i c h e n F a r b s t o f f , d a s H a e m a t e i n , ü b e r ; d i e O x y d a t i o n tritt s c h o n bei Z u s a t z w ä s s e r i g e r Alkalien ein. J e n a c h d e r S t ä r k e d e s O x y d a t i o n s m i t e ü s w e c h s e l n d i e mit B l a u h o l z zu e r z e u g e n d e n F a r b e n ; mit Alkalien e r h ä l t m a n b l a u v i o l e t t e T ö n e , d i e sich mit M e t a l l o x y d e n zu d u n k e l g e f ä r b t e n u n l ö s l i c h e n L a c k e n v e r e i n i g e n . Mit K u p f e r s a l z e n u n d C h r o m a t e n erzielt m a n s c h w a r z e F a r b e n . D u r c h E x t r a h i e r e n mit H 2 0 u n d E i n d a m p f e n d e s A u s z u g e s im V a k u u m e r h ä l t m a n B l a u h o l z e x t r a k t e (Campechekarmin). Blauholz, fermentiert trocken, ohne Wasser fermentiert . „ „ pulverisiert . . . . . „ Domingo Blauholzextrakt, Sanford echt . . . „ „ Fasson . . „ franz. Dubosk . . . . . Hämatoxylin, D. A . IV f. Analyse
6. B 1 u t h o 1 z s i e h e No. 5 B 1 a u h o 1 z. 7. C a m p e c h e h o l z siehe No. 5 B 1 a u h o 1 z. 8. C a r t h a m i n s i e h e No. 39 S a f f 1 o r.
18,00 kg Mk. 20,00 „ „ „ „ 20,00—22,00 „ „ 12,00—14,00 78,00 • „ „ 72,00 % „ „ 95,00 % * r 1,20 D °/o °/o °'o °/o °0
588
Pflanzenfarbstofife.
9. C a t e c h u s i e h e No. 24 K a t e c h u ; vgl a u c h d e n b e s o n d e r e n Artikel darüber, sowie unter „ G e r b m a t e r i a l i e n". 10. C h i n e s i s c h g r ü n s i e h e N o . 2 9 L o k a o. 11. C h l o r o p h y l l ( B l a t t g r ü n ) . D e r in F o r m von Körnern in d e r P f l a n z e n z e l l e , n a m e n t l i c h in d e n B l ä t t e r n , v o r k o m m e n d e g r ü n e F a r b s t o f f , d e r sich in Alkohol, Ä t h e r , C h l o r o f o r m und ö l e n löst, b l u t r o t f l u o r e s z i e r t , sich a b e r leicht zersetzt. Chlorophyll, techn. Ia . . . H Mk. 1,30; 1 kg Mk. 11,00 „ fettlösl., No. 1 . . . . 1 „ „ 11,50 No. 2 • . 1 „ „ 10,00 spritlösl. (in Sprit über 70 vol. %) i „ „ 22,50 ,, sprit- und wasserlöslich 1 „ ,, 9,00 12. C u r c u m a s i e h e No. 27 K u r k u m a . 13. D r a c h e n b l u t s i e h e d e n b e s o n d e r e n Artikel. E s dient n u r zum F ä r b e n von F i r n i s s e n . 14. F ä r b e r w a u ( W a u ; O e l b k r a u t ) . D a s (teils wild w a c h s e n d e , teils a u c h a n g e b a u t e ) G e l b k r a u t Reseda lutenla k o m m t in g e t r o c k n e t e n B ü n d e l n v o n g e l b l i c h g r ü n e r F a r b e in d e n H a n d e l . E s g i b t eine g e l b g r ü n e A b k o c h u n g , d i e d e n F a r b s t o f f L u t e o 1 i n e n t h ä l t und mit T o n e r d e b e i z e eine t i e f g e l b e , mit Z i n n c h l o r ü r eine o r a n g e g e l b e , mit C h r o m b e i z e e i n e o l i v e n g e l b e F ä r b u n g gibt. N a m e n t l i c h f ü r die S e i d e n f ä r b e r e i ist W a u g e s c h ä t z t . Gelbkraut
°/o k g M k .
80,00
15. F e r n a m b u k h o l z s i e h e No. 38 R o t h o l z . 16. F i s e t h o l z ( u n g a r i s c h e s G e l b h o l z ; j u n g e r F u s t i k ) . D a s K e r n h o l z d e s in S ü d e u r o p a w a c h s e n d e n P e r ü c k e n s u m a c h s Rhus cotimts d a s n e b e n einem r o t e n F a r b s t o f f b e s o n d e r s d a s G l y k o s i d F u s t i n e n t h ä l t ; a u s letzterem l ä s s t sich mit v e r d ü n n t e n S ä u r e n d e r g e l b e F a r b s t o f f F i s e t i n a b s c h e i d e n . D i e A n w e n d u n g ist d i e s e l b e w i e b e i m G e l b h o l z ( s i e h e No. 18). Fisetholz, g e s c h n i t t e n , t r o c k e n
°'o k g M k . 2 0 , 0 0
17. G e l b b e e r e n ( K r e u z b e e r e n ) . D i e im h a l b r e i f e n Z u s t a n d e g e s a m m e l t e n u n d g e t r o c k n e t e n B e e r e n m e h r e r e r Arten von K r e u z d o r n Rhamnus; n a m e n t l i c h sind d i e p e r s i s c h e n K r e u z b e e r e n g e s c h ä t z t . D a s in den Beeren enthaltene Glykosid X a n t h o r h a m n i n s p a l t e t beim B e h a n d e l n mit v e r d ü n n t e n S ä u r e n d e n e i g e n t l i c h e n g e l b e n F a r b s t o f f R h a m n e t i n a b . H a u p t s ä c h l i c h d i e n e n d i e G e l b b e e r e n zur D a r s t e l l u n g d e s in d e r Malerei v e r w e n d e t e n F a r b l a c k s S c h ü t t g e l b , zu d e s s e n G e w i n n u n g m a n eine G e l b b e e r e n a b k o c h u n g mit A l a u n l ö s u n g v e r s e t z t u n d d a n n d u r c h K r e i d e d e n g e l b e n T o n e r d e l a c k fällt. Kreuzbeeren, grün, deutsch . . 1 kg Mk. 0,55; °/o kg Mk. 50,00 „ „ persisch . 1 „ „ 0,65; °'o „ „ 60,00 Schüttgelb, je nach Qualität °/o kg Mk. 22,00-40,00 18. G e 1 b h o 1 z ( a l t e r F u s t i k). S t a m m h o l z d e s a m e r i k a n i s c h e n F ä r b e r m a u l b e e r b a u m s Morus tinctoria (Broussonetia tinctoria). D a s harte, f e s t e , z i t r o n e n g e l b e Holz e n t h ä l t a l s F a r b s t o f f d a s M o r i n o d e r d i e M o r i n s ä u r e ; d e r s e l b e löst sich in Alkalien mit g e l b e r F a r b e u n d bildet s c h w e r l ö s liche M e t a l l l a c k e . D a s H a n d e l s p r o d u k t M o r i n w i r d d u r c h A u s k o c h e n z e r k l e i n e r t e n G e l b h o l z e s mit S o d a l o s u n g u n d E i n d a m p f e n auf sp. G . 1,041 d a r gestellt. M a n b e n u t z t G e l b h o l z a b k o c h u n g n a m e n t l i c h in der W o l l f ä r b e r e i auf T o n e r d e - o d e r Z i n n b e i z e f ü r gelbe, auf C h r o m b e j z e f ü r b r a u n g e l b e bis b r a u n e T ö n e . In d e r S e i d e n f ä r b e r e i dient es n u r z u m N u a n c i e r e n a n d e r e r F a r b e n . Gelbholz, geschnitten % kg Mk. 16,00 „ pulverisiert °jo „ „ 20,00 19. G e l b k r a u t s i e h e No. 14 F ä r b e r w a u . 20. G e 1 b w u r z s i e h e No. 27 K u r k u m a . 21. G u m m i g u 11. U b e r H e r k u n f t , N a t u r u n d P r e i s s i e h e d e n b e s o n d e r e n Artikel „ O u m m i g u t t " . In d e r F a r b e n t e c h n i k dient d a s s e l b e n u r z u r D a r s t e l l u n g einer g e l b e n F a r b e f ü r d i e A q u a r e l l m a l e r e i , hier urrd d a a u c h z u r Färbung spirituöser Lacke. G u m m i g u t t ist giftig. 22. H a e m a t o x y l i n s i e h e No. 5 B 1 a u h o 1 z.
589
Pflanzenfarbstoffe.
23. I n d i g o . Der schon im Altertum bekannte Farbstoff verschiedener, in Indien, China und Java gebauterIndigofera-Arten; in Europa enthalten nur der F ä r b e r k n ö t e r i c h Polygonum tinctorium und der W a i d fsatis tinctoria Indigo. Der Farbstoff findet sich in den Pflanzen als Glykosid und wird daraus durch Gärung abgeschieden. Bei der Gärung entsteht (durch Reduktionswirkung seitens der gleichzeitig entwickelten COa) eine gelbe Flüssigkeit, die durch Schlagen mit Rudern und Schaufeln mit Luft gemischt wird; hierbei entsteht der Indigo wieder durch Oxydation und fällt in blauen Flocken aus. Der abgeschiedene Farbstoffbrei wird an mehreren Tagen zum Kochen erhitzt und schliesslich durch langsames Pressen möglichst von Wasser befreit. Er bildet eine dunkelblaue bis purpurviolette, leicht zerreibliche Masse, die beim Zerdrücken einen kupferroten Metallglanz zeigt. Der Farbstoff des Indigos ist das Indigoblau. Weiteres hierüber, über die synthetisch dargestellten Indigofarbstoffe und über die Art der Indigofärberei siehe die Artikel „ I n d i g o f a r b s t o f f e " und „ K ü p e n und K ü p e n f a r b s t o f f e " . Indigo, Bengal .
1
„ Java . . . „ Guatemala „ Madras . . „ pulverisiert „ Rein (künstl.) B A S F , Pulver Indigokarmin Waid Ung., in Kugeln
.
kg Mk. 1 1 , 0 0
1 „ „ 12,00 1 „ „ 8 00 . 1 „ „ 6,00 . . . . 1 „ „ 14,00 . . . . 1 kg Mk. 1 0 , 0 0 — 1 2 , 0 0 1 kg Mk. 4 , 8 0 ; 1 0 kg Mk. 3 6 , 0 0 °/o „ „ 42,00
24. K a t e c h u. Herkunft, Natur und Preise siehe im besonderen Artikel „ K a t e c h u". Dieser Pflanzenextrakt, dessen wirksames Prinzip der gelbe Farbstoff K a t e c h i n ist, wird in ausgedehntem Masse zur Baumwollfärberei und auch in der Seidenfärberei benutzt. Man färbt Baumwolle mit heissen Katechulösungen und entwickelt durch ein nachheriges Kaliumbichromatbad olivenfarbene, braune bis schwarze Nuancen. Durch Vorbeizung der Baumwolle mit Tonerde oder Zinnsalzen erhält man gelbbraune Nuancen. Seide wird mit Katechu auf ähnliche Weise wie Baumwolle schwarz gefärbt. Katechu, Blockware, Stern B „ „ Mulantah „ Tafelware, DC . „ „ Borneo
.
>
kg Mk. 7 0 , 0 0 „ „ 55,00 ° 0 ., „ 54,00 0 0 '„ „ 46,00
0
.
.
0
25. K r a p p . Die Wurzel der F ä r b e r r ö t e Rubia tinctorum, die namentlich in Frankreich kultiviert wird. Der wichtigste Farbstoff des Krapps ist das jetzt meistens künstlich dargestellte A 1 i z a r i n (s. d.) und das ebenfalls synthetisch zu gewinnende P u r p u r i n ( s . „ 0 x y k e t o n f a r b s t o f f e"). Aus diesem Grunde ist der Krappbau und die Krappfärberei auch sehr zurückgegangen. Um verschiedene schädliche Nebenbestandteile der Krappwurzel zu beseitigen und den einen oder andern ihrer färbenden Bestandteile (wozu auch noch X a n t h o p u r p u r i n , P s e u d o p u r p u r i n u. s. w. gehören) auszunutzen, behandelt man die gemahlene Wurzel mit Wasser, mit Säure und andern Lösungsmitteln. So und durch nachheriges Abpressen erhält man verschiedene Krapppräparate, wie K r a p p b l u m e n , G a r a n c i n , P i n k o f f i n , G a r a n c e u s e , K r a p p k a r m i n u. s. w. Der Krapp wird nur noch in der Wollfärberei zur Erzeugung von braunstichigem Rot benutzt, wobei man mit K2Cr»07 vorbeizt; andere rote Nuancen erhält man durch Tonerde und Zinnbeizen. K r a p p I a , holländisch
%
kg Mk. 8 0 , 0 0
Kurkuma Ia, Bengal, Pulver
%
kg Mk. 5 0 , 0 0
26. K r e u z b e e r e n siehe No. 17 G e l b b e e r e n . 27. K u r k u m a ( G e l b w ü r z ) . Die Wurzelknollen der in Südasien angebauten Pflanze Curcuma longa, die entweder in Stücken oder gemahleji als gelbes Pulver in den Handel kommen. Sie enthalten den in Alkohol, Äther, Alkalien leicht, in HaO wenig löslichen gelben Farbstoff K u r k u m i n , dessen alkalische Lösungen braunrot sind. Man benutzt es trotz seiner Licht- und Seifenunechtheit in der Baumwoll-, Woll- und Seidenfärberei, da es von der Faser o h n e A n w e n d u n g e i n e r B e i z e fixiert wird.
Pflanzenfarbstoffe.
590
28. L a c k m u s . Blauer Farbstoff, der aus verschiedenen Flechtenarten d a r g e s t e l l t w i r d , i n d e m m a n d i e g e m a h l e n e n P f l a n z e n mit P o t t a s c h e u n d G a s w a s s e r g ä r e n l ä s s t . Ist d i e M i s c h u n g g l e i c h m ä s s i g b l a u g e w o r d e n , s o r ü h r t m a n in d i e s e l b e e i n e g e n ü g e n d e M e n g e v o n G i p s u n d K r e i d e ein, f o r m t d i e t e i g a r t i g e M a s s e zu W ü r f e l n u n d l ä s s t a n d e r L u f t t r o c k n e n . Der w i c h t i g s t e L a c k m u s f a r b s t o f f ist d a s A z o l i t h m i n ; im f r e i e n Z u s t a n d e ist es r o t , j e d o c h a l s S a l z (mit Alkalien g e s ä t t i g t ) b l a u . M a n b e n u t z t d e n L a c k m u s n u r a l s I n d i k a t o r ( s i e h e d e n Artikel „I n d i k a t o r e n " ) Lackmus, käufl. „ „ ehem. „
No 1 No. 2 No. 3 rein, löslich
1 k g Mk. 3,20; 1 „ „ 1,50; 1 „ „ 0,90;
°/o % % 1
kg Mk. 290,00 „ „ 135,00 „ „ 75,00 „ „ 15.00
29. L o k a o (C h i n e s i s c h g r ii n). Von C h i n a h e r in d e n H a n d e l k o m m e n d e r Farblack, d e r aus der Rinde von Rhamvus ittilis dargestellt wird. M a n b e n u t z t ihn n a m e n t l i c h in C h i n a zur E r z e u g u n g e i n e s s c h ö n e n G r ü n s f ü r B a u m w o l l e u n d S e i d e n s t o f f e , w ä h r e n d er in E u r o p a w e g e n s e i n e s h o h e n P r e i s e s kaum mehr verwendet wird. 30. L u t e o 1 i n s i e h e No. 14 F ä r b e r w a u . 31. M o r i n s i e h e No. 18 G e 1 b h o 1 z. 32. O r l e a n ( A n a t t o ) . Wird a u s der fleischigen Umhüllung der S a m e n k ö r n e r d e s in S ü d a m e r i k a und Indien k u l t i v i e r t e n S t r a u c h e s Bixa orellana d u r c h G ä r u n g d a r g e s t e l l t und k o m m t e n t w e d e r a l s T e i g o d e r , n a c h d e m T r o c k n e n , a l s a u s s e n d u n k e l b r a u n e , i n n e n rote, w e i c h e M a s s e in d e n H a n d e l . D e r O r l e a n e n t h ä l t 3 v e r s c h i e d e n e (teils gelbe, teils r o t e ) F a r b s t o f f e , v o n d e n e n d a s in d u n k e l r o t e n B l ä t t c h e n k r i s t a l l i s i e r e n d e B i x i n d e r w i c h t i g s t e ist. O r l e a n f ä r b t t i e r i s c h e u n d p f l a n z l i c h e F a s e r n o h n e B e i z e g e l b und w i r d hier und d a in d e r S e i d e n f ä r b e r e i , f ü r a n d e r e F a s e r n d a g e g e n n u r z u m N u a n c i e r e n v e r w a n d t . Im ü b r i g e n dient er a l s B u t t e r - u n d K ä s e f a r b e . Orlean, Guadeloupe Ia
1 kg Mk. 1,10;
% kg Mk. 98,00
33. O r s e i 11 e ( P e r s i o ) . F a r b s t o f f , d e r a u s v e r s c h i e d e n e n F a r b e n f l e c h t e n ( n a m e n t l i c h Bnccella tinetoria) auf ä h n l i c h e W e i s e g e w o n n e n w i r d w i e L a c k m u s ( s i e h e No. 28). E s gibt v e r s c h i e d e n e O r s e i l l e - P r ä p a r a t e , s o d i e e i g e n t l i c h e O r s e i 11 e o d e r O r s e i l l e i m T e i g , w e i t e r O r s e i l l e e x t i r a k t , f r a n z ö s i s c h e r P u r p u r und P e r s i o (roter Indigo). Die, O r s e i l l e im T e i g e r h ä l t m a n d u r c h G ä r u n g d e r F l e c h t e n mit A m m o n i a k , d e n E x t r a k t d u r c h A u s z i e h e n mit K a l k w a s s e r u n d n a c h h e r i g e A u s f ä l l u n g mit S ä u r e n ; d e r f r a n z ö s i s c h e P u r p u r ist d e r a u s d e r F a r b s t o f f l ö s u n g g e f ä l l t e K a l k lack, u n d d e r P e r s i o e n d l i c h d a s d u r c h E i n t r o c k n e n v o n O r s e i l l e e x t r a k t g e w o n n e n e P u l v e r . D e r e i g e n t l i c h e F a r b s t o f f d e r O r s e i l l e ist d a s O r c e i n , d a s sich in Alkalien mit violetter F a r b e l ö s t . D i e O r s e i l l e d i e n t f a s t a u s schliesslich zur Färbung von Wolle, zuweilen auch der Seide; man erhält violette bis bläulich-rote, wenig lichtechte Färbungen o h n e A n w e n d u n g von Beizen. Orseille double Persio Ia, franz. Mozambique
°/o kg Mk. 70,00 °/o „ „ 190,00
34. P e r n a m b u k h o l z s i e h e No. 3 8 R o t h o l z . 35. P e r s i o s i e h e No. 3 3 O r s e i l l e . 36. Q u e r c i t r o n. R i n d e v e r s c h i e d e n e r E i c h e n , n a m e n t l i c h d e r F ä r b e r e i c h e Quercus nigra o d e r tinetoria. In d e n H a n d e l k o m m t d i e v o n d e r s c h w a r z e n A u s s e n s c h i c h t b e f r e i t e g e l b e R i n d e zu P u l v e r v e r m ä h l e n o d e r in Form eines Extraktes. Es enthält die beiden gelben Farbstoffe Q u e r c i t r i n u n d Q u e r c e t i n. M a n b e n u t z t es ä h n l i c h wie G e 1 b h o 1 z ( s i e h e N o . 18) in d e r W o l l - u n d S e i d e n f ä r b e r e i . Ein b e s o n d e r s f a r b k r ä f t i g e s , a u s d e m Q u e r citron d a r g e s t e l l t e s P r ä p a r a t ist d a s F 1 a v i n. Quercitron, fein geraspelt Quercitronextrakt, Sanf., echt
37. R h a m n e t i n siehe N o . 17 G e l 38. R.o t h o 1 z ( F e r n a m b u k h o l z ; d i e s e m S a m m e l n a m e n g e h t eine g a n z e Reihe O s t i n d i e n u n d S ü d - A m e r i k a wild w a c h s e n d e n
°/ 0 kg Mk. 16,00 °/o „ „ 54,00
bbeeren. Pernambukholz). Unter v o n Hölzern, d i e m e h r e r e n in Cäsalpinien e n t s t a m m e n . M a n
591
Pflanzenfasern.
bezeichnet einige Sorten auch als B r a s i l i e n h o l z , Californienh o l z , N i k a r a g u a h o l z , J a p a n h o l z u. s. w. Die Hölzer kommen geraspelt, gemahlen odter in Extraktform zur Anwendung; sie enthalten sämtlich den Farbstoff B r a s i 1 i n , der sich in verd. Alkalien mit karminroter Farbe löst und unlösliche Metalllacke bildet; bei Oxydation in alkalischer Lösung geht das Brasilin in das B r a s i 1 e i n über. Man benutzt das Rotholz in der Baumwoll- und Wollfärberei für rote und braune Töne, wobei man Baumwolle mit Tannin- und Tonerdebeize, Wollte mit Chromatbeize behandelt. Auf Baumwolle kann man mit Zinnbeizen orangefarbene, mit Eisenbeizen violettgraue, mit einer Mischung von Eisen- und Tonerdebeizen dunkelpurpurrote Töne erzielen. R o t h o l z , fermentiert, geraspelt . . . „ „ pulverisiert . Pernambuk," „ geraspelt
.
. . .
.
. . . .
. .
°/'o kg Mk. 2 8 , 0 0 °/o „ „ 32,00 °/o „ „ 40,00
39. S a f f 1 o r. Die getrockneten, dunkelrotgelben Blumenkronen des in verschiedenen Ländern angebauten S a f f l o r s ( F ä r b e r d i s t e l n ) Varthamus Hnctoriua enthalten einen löslichen gelben und einen unlöslichen roten Farbstoff; nur der letztere, das C a r t h a m i n (Carthaminsäure), wird benutzt. Er kommt teils in Wasser aufgeschwemmt als S a f f l o r k a r m i n , teils nach dem Trocknen des Teiges als T a s s e n r o t oder T e 11 e r r o t in den Handel. Früher zum Rotfärben von Baumwolle, Wolle und Seide benutzt, ist er jetzt durch die Teerfarbstoffe fast ganz verdrängt, dient aber noch zur Hersteilung roter Schminke. 1 kg Mk. 1 , 2 5 1 „ „ 1,65
Safflorblüten „ fein pulverisiert
40. S a f r a n . Die getrockneten Blütennarben des Safrans Croeus sativus; sie enthalten einen gelben Farbstoff, das C r o c i n. Man benutzt den Safran nur noch zum Färben von Nahrungs- und Genussmitteln (sowie als Gewürz). Safran, ausgesucht In naturell pulv
. . .
. .
.
.
.
H Mk. 8 , 0 0 ; H „ 7,00; H „ 8,00;
1 kg Mk. 7 5 , 0 0 1 „ „ 65,00 1 „ „ 75,00
41. S a f t g r ü n . Eine eingedickte Abkochung unreifer, deutscher Gelbbeeren (siehe No. 17), der etwas Alaun und Indigokarmin zugesetzt ist. 42. S a n d e l h o l z . Holz eines in Südasien heimischen Baumes Pterocarpvs snntalinus Das Holz ist sehr hart, fest, schwer, blutrot; es kommt in Stücken oder als rotbraunes Pulver in den Handel. Der Farbstoff ist das S a n t a 1 i n , ein rotes Pulver. Man benutzt es zur Herstellung brauner Farben, namentlich in der Wallfärberei, meistens mit andern Farbhölzern zusammen. Man beizt die Wolle n a c h , d. h. man entwickelt den Farbstoff, und zwar entweder mit K2Cr2C>7 und Alaun oder mit CuS0 4 . In der Praxis wird das Sandelholz oft durch das sehr ähnliche C a l i a t u r h o l z ersetzt. Sandelholz Caliatur Flugsandel, pulv., je nach Feinheit Flugcaliatur, „ „ „ „
°/o k g Mk. 1 6 , 0 0 — 1 8 , 0 0 »/„ „ „ 18,00-20,00 °/o „ „ 18,00—'.'4,00 7« „ „ 20,00-26,00
43. S c h ü t t g e l b siehe No. 17 G e l b b e e r e n . 44. W a i d siehe No. 23 I n d i g o. 45. W a u siehe No. 1 4 F ä r b e r w a u 46. X a n t h o r h a m n i n siehe No. 17 G e l b b e e r e n . Pflanzenfarbstoffe: August Götze Nachf., Hamburg, Neuerwall 55/57.
Pflanzenfasern.
1. B a u m w o l l e . Samenhaar mehrerer Gossipium-Arten. Zur Zeit der Reife platzt die Fruchtkapsel der Baumwollpflanze auf, und die weissen Baumwollhaare quellen hervor. Auf sogenannten E g r e n i e r m a s c h i n e n werden die Samen von den Haaren abgerissen und letztere in stark gepressten Ballen in den Handel gebracht. Man unterscheidet n o r d a m e r i k a n i s c h e , südamerikanische, ostindische, westindische, afrik a n i s c h e , l e v a n t i n i s c h e und e u r o p ä i s c h e Baumwolle. Die
592
Pflanzenfasern.
Länge der B a u m w o l l f a s e r steigt bis ü b e r 40 m m ; l a n g s t a p e l i g heisst die Baumwollfaser, w e n n sie mehr als 2,5 cm misst, k u r z s t a p e l i g dagegein, w e n n sie unter dieser Länge bleibt. Breite der F a s e r 0,010—0,035 mm. W a s die Behandlung der Baumwolle anlangt, so ist als b e s o n d e r s wichtig d e r P r o z e s s d e s M e r c e r i s i e r e n s zu nennen. Als Mercerisieren bezeichnet man ein Verfahren zur Erzeugung von S e i d e n g l a n z auf Baumwolle. Für d a s Mercerisieren kommen folgende zwei Arbeitsmethoden in B e t r a c h t : 1. Die Baumwolle wird mit Natronlauge getränkt, d a n n ausgeschleudert o d e r ausgequetscht, hierauf auf Streckmaschinen auf die ursprüngliche Länge o d e r , wenn möglich, noch e t w a s d a r ü b e r hinaus a u s g e r e c k t und endlich in g e s p a n n t e m Z u s t a n d e g e w a s c h e n . 2. Die Baumwolle wird zuerst auf Rahmen g e s p a n n t und nun mit N a t r o n l a u g e mercferisiert, wobei also d a s Einlaufen von vornherein durch die S p a n n u n g verhindert ist; auch hier wird schliesslich direkt unter S p a n n u n g g e w a s c h e n . Hält es die F a s e r aus, so streckt man bei Met h o d e 2 nachträglich auf e t w a s mehr als die ursprüngliche Länge, w o d u r c h der Seidenglanz erhöht wird. Abgesehen von dem seidenähnli.chen G l a n z erhält die Baumwolle durch d a s Mercerisieren e r h ö h t e Festigkeit und leichtere Aufnahmefähigkeit für F a r b s t o f f e . P r ü f u n g ' : Zur Unterscheidung zwischen mercerisierter und nicht mercerisierter Baumwolle empfiehlt L a n g e (Vortrag auf d. V. Intern. Kongr. f. angew. Chem. Berlin 11K)3), abgesehen von der mikroskopischen Prüfung, folgende Reaktion: Eine kalt gesättigte Chlorzinklösung wird m i t etwas Jodkaliumlösung vermischt und mit Jod im überschuss versetzt, so dass die Lösung mit Jod g e s ä t t i g t ist, z. B. eignet sich dazu eine Lösung von 30 T. Chlorzink, 5 T. KJ und 1 T. J i n 24 T. H»0. Ferner gibt folgende Lösung sichere Resultate: 5 T. KJ werden in 12—24 T. H a O gelöst, 1—2 T. J zugefügt und mit 30 T. Chlorzink, in 12 T. H 2 0 gelöst, vermischt. Die genannten braunen Lösungen färben Baumwolle blau an. Nichtmercerisierte Baumwolle verliert beim Spülen in Wasser die Farbe vollständig, während mercerisierte Baumwolle intensiv gefärbt bleibt. In sehr vielen Fällen lässt sich die Reaktion ohne weiteres auch auf gefärbte Baumwolle anwenden, und zwar benetzt man einen Teil des zu prüfenden Musters nur m i t Wasser, während man einen andern Teil davon etwa 3 Minuten in die erwähnte Chlorzinklösung einlegt und dann auswäscht. Beim Vergleich beider Muster ist dann leicht zu erkennen, ob es sich um mercerisierte Baumwolle handelt oder nicht. Stört die Färbung der Baumwolle, so bleicht man vor der Prüfung m i t Chlorkalk oder entfernt die Farbe sonst in geeigneter Weise, z. B. durch Reduktion u. s. w.
2. F 1 a c h s ( L e i n ) . Die zum Spinnen vorgerichtete B a s t f a s e r der L e i n p f l a n z e Linum usitatissinium. Die: nicht ganz reifen Pflanzen werden durch Ausbreiten getrocknet und durch Durchziehen durch e i s e r n e Kämme von S a m e n k a p s e l n und Seitenästen befreit. Durch R o t t e n oder R ö s t e n , d. h. durch einen G ä r u n g s p r o z e s s , lockert man die Bastfasern, und z w a r geschieht die Röste teils durch Einsenken der Flachsbündel in W a s s e r , teils auch durch Dampf oder w a r m e s W a s s e r . Hierauf geschieht die Lösung d e r F a s e r n vom Holze durch d a s B r e c h e n , d. h. der holzige Stengel wird d u r c h B e h a n d e l n mit Hämmern, s t u m p f e n H a c k m e s s e r n oder geriffelten W a l z e n z e r b r o c h e n . Durch d a s S c h w i n g e n ( A b s c h a b e n ) und H a c h e 1 n endlich trennt man d i e zerschlagenen Stengel (Werg) von den Flachsfasern, die v e r s p o n n e n als L e i n w a n d bekannt sind. Länge der F a s e r 20—40 cm; Breite der F a s e r 0,012—0,026 mm. 3. H a n f . B a s t f a s e r der H a n f p f l a n z e Cammhis sativa die auf ähnliche Weise wie die F l a c h s f a s e r g e w o n n e n wird. Länge der H a n f f a s e r 1 bis 2 m ; Breite 0,010—0,025 mm; sie ist um so geschätzter, je länger, feiner und fester sie ist, und dient zu T a u w e r k und Segeiltuch. 4. J u t e,. B a s t f a s e r verschiedener in Ostindien und China einheimischer, auch in Amerika angebauter Gimiiorn-Arten. Die Pflanzen w e r d e n in W a s s e r geröstet und durch Abstreifen von Bast b e f r e i t ; die g e w o n n e n e B a s t f a s e r ist 1,5—2,5 m lang und 0,01—0.03 mm breit. Um die Geschmeidigkeit zu e r h ö h e n , wird die Jute mit ö l oder T r a n getränkt, w o h e r der diesen Stoffen häufig a n h a f t e n d e , unangenehme Geruch d e r Jute stammt. Man v e r a r b e i t e t sie zu Sacktuch, Segeltuch, Fenstervorhängen u. s. w . ; f ü r T a u w e r k ist sie wenig geeignet, da sie nur geringe Festigkeit besitzt und im W a s s e r leicht fault. 5. N e s s e l (Chinagras; Ramie). Bastfasern v e r s c h i e d e n e r Nesselarten (Urticacem), namentlich der in China, J a p a n und Indien heimischen Urtica (Boehmeria) nivea Der Bast wird nach der Ernte ohne v o r h e r g e g a n g e n e Röste vom Holz abgezogen. Die Fasern, bis 22 cm lang und 0,05 mm dick,
Pflanzenleime
593
— Phenol.
werden wegen ihrer bedeutenden Festigkeit vielfach zu feinen Seilerarbeiten benutzt. Für die Verspinnung muss man sie durch Behandeln mit verd. Natronlauge und ö l erweichen. Andere Pflanzenfasern, wie der M a n i l a h a n f , die A g a v e f a s e r und die K o k o s n u s s f a s e r , seien nur genannt. Uber die Unterscheidung der verschiedenen Faserstoffe siehe den Artikel „ G e s p i n s t f a s e r n". Pflanzenleime (neutral und alkalisch), billigster Ersatz für Stärke, anim. Leim, Dextrin u. s. w., von grösster Klebefähigkeit, zu allen Klebereien geeignet: Gummitin-
und Pflanzenleimfabrik J u l .
Lichtenberger & Co.,
Speyer a.
Rli.
P f l a n z e n w a c h s siehe ,,W a c h s , v e g e t a b i l i s c h e s". Pharmazeutische Apparate:
Glasfabrik Sophienhütte, nau i. Thür.
Boek
& Fischer,
Ilme-
| Georg- S c h m i d t & v. d. Eitz, Schmiedefeld i. T h ü r , | K a r l Seemann, B e r l i n C. 2, ltosenstr. IG.
P h e l l a n d r e n siehe „ T e r p e n e". P h e n a c e t i n siehe „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e". P h e n o l (Karbolsäure; Phenylalkohol; Oxybenzol; Steinkohlenteerkreosot). C 6 H 5 . OH. Man gewinnt es noch meistens aus dem S t e i n k o h l e n t e e r (s. d.), und zwar vor allem aus der als K a r b o 1 ö 1 bezeichneten Fraktion von 21Ü—250°. Diese Fraktion wird mit Natronlauge behandelt, wobei die Phenole in Lösung gehen. Die alkalische Lösung wird von dem unangegriffenen Teil des Öles abgezogen und mit einer Mineralsäure zersetzt. Auch aus dein Leichtöl der Steinkohlenteerdestillation wird Phenol gewonnen, und zwar wird das Leichtöl für diesen Zweck meistens mit dem Karbolöl vereinigt. Die Menge der zu verwendenden Natronlauge wird durch einen Vorversuch ermittelt; man benutzt meistens eine schwache Lauge vom sp. O. 1,09—1,095. Die Mischung des Öls mit der Lauge geschieht entweder durch mechanisches Rühren oder durch Einblasen eines fein verteilten Luftstromes. Die erhaltene Lösung von Phenolnatrium wird zuerst durch einen eingeleiteten Dampfstrom von sonstigen gelösten Bestandteilen (z. B. Naphtalin) befreit und dann mit CO2 oder mit H 2 S0 4 zersetzt. Die Anwendung von C 0 2 ist ökonomischer, da man Rauchgase anstatt reiner C 0 2 einleiten kann und Na 2 C0 3 als Nebenprodukt erhält. Die gewonnene Karbolsäure wird mehrfach mit H 2 0 gewaschen und kommt dann als r 0 h e Karbolsäure in den Handel, häufig auch erst nach nochmaliger Destillation, wobei die Fraktion zwischen 175 und 210° aufgefangen wird. Das Rohphenol (sp. G. 1,045—1,065) enthält etwa 40 % Phenol, weiter Kresole u. s. w. Zur Reinigung destilliert man die Rohsäure entweder mehrfach oder unter Anwendung von Dephlegmatoren, bis die Hauptfraktion (180 bis 205°) beim Abkühlen auf 8—10° kristallinisch erstarrt. Die Mutterlauge lässt man ablaufen oder entfernt sie durch Zentrifugieren; der Kristallkuchen muss nochmals rektifiziert werden, wenn er sich nicht an der Luft rot färben soll. Die so dargestellte kristallisierte Karbolsäure, enthält noch Kresole. Zur Entfernung der letzteren verflüssigt man die Masse durch Zusatz von 12—.15 % H 2 0 und kühlt auf — 8 bis — 10° ab, wobei sich ein Hydrat des Phenols rein abscheidet, während das gleichzeitig gebildete Hydrat des o-Kresols erst bei — 20° erstarrt, also hier noch flüssig bleibt; m- und p-Kresol bilden überhaupt keine Hydrate, bleiben also ebenfalls im flüssigen Zustande. Durch Zentrifugieren trennt man die Kristallmasse von der Lauge und destilliert, wobei 99 %ige Karbolsäure resultiert. Durch Wiederholung des Verfahrens erhält man chemisch reines Phenol.. Die letzte Destillation nimmt man vorteilhaft i m V a k u u m vor, und zwar benutzt man dabei vielfach Destillationsapparate aus Steinzeug. Das bei der oben beschriebenen Behandlung (Hydratbildung und Abkühlung) abfallende Gemisch der drei Kresole ist, sofern eine Behandlung mit Dampf vorangegangen ist, frei von Kohlenwasserstoffen und in verdünnter wie konzentrierter Natronlauge klar löslich (Cresolum crudum des D. A. IV); falls die beigemengten Teeröle nicht durch Dampfdestillation entfernt sind, löst sich 38
594
Phenol.
d a s P r o d u k t z w a r e b e n f a l l s in k o n z e n t r i e r t e r N a t r o n l a u g e klar, lässt a b e r b e i m Verdünnen die Kohlenwasserstoffe wieder ausfallen. Dieses Gemisch, welches a l s o kein B e n z o p h e n o l m e h r e n t h ä l t , f ü h r t im H a n d e l d i e B e z e i c h n u n g e n „ r o h e " o d e r „ 9 0 b i s 100 % i g e " , „ 9 5 bis 100 % i g e " , o d e r „100 %ige r o h e K a r b o l s ä u r e " , in E n g l a n d „ c r e s y l i c a c i d " g e n a n n t . F r ü h e r v e r s t a n d man u n t e r d e m gleichen N a m e n d a s G e m i s c h aller T e e r p h e n o l e , w i e noch jetzt d i e „ c r u d c a r b o l i c a c i d " d a s Rohmaterial für die kristallisierte Karbolsäure bezeichnet. D i e a u s s e r d e m im H a n d e l v o r k o m m e n d e n n i e d r i g p r o z e n t i g e n K a r b o l s ä u r e n s i n d bei e t w a 200° a u f g e f a n g e n e T e e r ö l f r a k t i o n e n . D i e P r o z e n t a n g a b e n b e z i e h e n sich auf d i e M e n g e d e r in v e r d ü n n t e r N a t r o n l a u g e löslichen B e standteile. In n e u e s t e r Zeit g e w i n n t d i e s y n t h e t i s c h e D a r s t e l l u n g d e s P h e n o l s m e h r u n d m e h r a n B e d e u t u n g , da m a n d a s s e l b e auf d i e s e m W e g e in einer R e i n heit e r z e u g t , w i e s i e d i e n a t ü r l i c h e , a u s d e m T e e r s t a m m e n d e Karbolsäuren i c h t a u f z u w e i s e n h a t . Möglich g e w o r d e n ist d i e s y n t h e t i s c h e P h e n o l g e w i n n u n g d u r c h d e n n i e d r i g e n P r e i s s t a n d d e s B e n z o l s . Der P r o z e s s h a t zwei P h a s e n zu v e r z e i c h n e n , 1. d i e G e w i n n u n g von B e n z o l s u l f o s ä u r e d u r c h E i n w i r k u n g v o n r a u c h . H 2 S 0 4 auf B e n z o l : C 6 H 6 + H 2 S 0 4 = C « H 5 . S 0 3 H + H 2 0 u n d 2. d a s V e r s c h m e l z e n von b e n z o l s u l f o s a u r e m Natrium mit Ä t z n a t r o n zu P h e n o l n a t r i u m : C 6 H 5 . SOsNa + 2 N a O H = C 6 H 6 O N a + Na 2 SOa + H 2 0 . Man v e r s c h m i l z t g e w ö h n l i c h 200 kg b e n z o l s u l f o s a u r e s Natrium mit 100 kg Ä t z n a t r o n im e i s e r n e n K e s s e l ; a u s d e m P h e n o l n a t r i u m l ä s s t sich d a s P h e n o l s e l b s t d u r c h S ä u r e n leicht a b s c h e i d e n . Beim T e e r p h e n o l ist d a s lästige, in s e i n e n letzten S p u r e n u n t e r k e i n e n U m s t ä n d e n zu e l i m i n i e r e n d e Kresol f ü r m a n c h e I n d u s t r i e n e i n e h ö c h s t u n b e q u e m e B e i g a b e , z. B. f ü r d i e F a b r i k a t i o n v o n P i k r i n s ä u r e u n d Salicylsäure. S e l b s t v e r s t ä n d l i c h e i g n e t sich d i e s y n t h e t i s c h e K a r b o l s ä u r e w e g e n i h r e r b e s o n d e r e n Reinheit a u c h v o r n e h m l i c h für p h a r m a z e u t i s c h e Z w e c k e , n u r ist sie m e r k w ü r d i g e r w e i s e v o r l ä u f i g bei d e n A p o t h e k e r n noch n i c h t beliebt, weil sie f a s t g e r u c h l o s ist, w ä h r e n d m a n g e w o h n t ist, d e n intensiven Kresol-(Teer-)Geruch als etwas dem Phenol Eigentümliches anzusehen. A u g e n b l i c k l i c h tritt freilich d i e F a b r i k a t i o n s y n t h e t i s c h e r K a r b o l s ä u r e w i e d e r e t w a s in d e n H i n t e r g r u n d , d a d e r P r e i s d e r T e e r k a r b o l s ä u r e zu s e h r g e d r ü c k t ist. R o h e K a r b o l s ä u r e ist ein b r a u n e s , d u r c h d r i n g e n d r i e c h e n d e s ö l . Das r e i n e P h e n o l bildet g r o s s e , f a r b l o s e , r h o m b i s c h e N a d e l n , Sch. P. 39—41°; S. P . 180—181°. Löslich in 15 T . H 2 0 , m i s c h b a r mit Alkohol, Äther, B e n z o l , G l y c e r i n , Fetten u n d ä t h e r i s c h e n ö l e n . D a s P h e n o l w i r k t s t a r k a n t i s e p t i s c h , in k o n z e n t r i e r t e m Z u s t a n d e h ö c h s t ä t z e n d und giftig. M a n benutzt d i e K a r b o l s ä u r e n a m e n t l i c h zur D e s i n f e k t i o n , w e i t e r z u r D a r s t e l l u n g v o n Salicylsäure, P i k r i n s ä u r e , A z o f a r b s t o f f e n , O x y t r i p h e n y l m e t h a n f a r b s t o f f e n u. s. w . P r i i f n n g r : Im Handel ist für Phenol der Erst. P. •allein massgebend. Im reinsten Zustand darf das Phenol nicht unter 38—39° schmelzen, während technische Ware etwa gegen 30° schmilzt und zwischen 183 und 186° siedet; reinere Karbolsäure zeigt einen Sch. P. von 35—38°. In grösster Reinheit muss die Karbolsäure in 15 T. Wasser vollständig klar löslich und beim Erhitzen ohne Rückstand flüchtig sein. Schon geringe Beimengungen von Kresol erniedrigen den Sch. P. und die Löslichkeit bedeutend; ebenso drückt ein Wassergehalt auf den Sch. P. Flüssige Karbolsäure enthält auch im reinsten Zustande etwa 10 °/„ HvO, welches zur Verflüssigung der Kristalle nötig ist. Die Bestimmung des P h e n o l g e h a l t s erfolgt am besten nach der von K o p p e S c h a a r vorgeschlagenen Methode, welche auf der Ausfällung des Phenols als T r i b r o m p h e n o 1 beruht und nach L u n g e wie folgt ausgeführt wird: Die erforderlichen Flüssigkeiten sind: 1. Eine Lösung von Natriumthiosulfat, welche genau einer 5 g Jod im Liter enthaltenden Jodlösung entspricht; 2. Stärkelösung; 3. Bromwasser von solcher Konzentration, dass 50 ccm nach der Zersetzung mit Jodkalium 18—20 ccm der Thiosulfatlösung erfordern; 4. Lösung von Jodkalium, welche 125 g KJ im Liter enthält. — Man löst 4 g der zu prüfenden Karbolsäure in Wasser und verdünnt auf ein Liter. 25 ccm von dieser Lösung pipettiert man in einen mit Glasstöpsel versehenen Halbliterkolben, füllt ihn geschwind bis zur Marke mit Bromwasser, schliesst ihn und schüttelt einige Zeit. Ehe man das Bromwasser zugibt, pipettiert man 50 ccm desselben in ein kleines, 5 ccm der Jodkaliumlösung enthaltendes Becherglas. Nach einer halben Stunde entleert man den Inhalt des Halbliterkolbens in ein grosses Becherglas, welches schon 5 ccm der Jodkaliumlösung enthält, und spült den Kolben zweimal in dasselbe Becherglas aus. Dann titriert man die Flüssigkeit sowohl in dem kleinen wie in dem grossen Becherglas, indem man gegen das Ende der Operation etwas stärkere Lösung zusetzt und abliest, wenn die blaue Farbe nach ein paar Minuten nicht mehr wiederkehrt. — Verwendet sind 25 ccm der Phenollösung, entsprechend 0,1 g der Karbolsäure. Dazu wurden
P h e n o l d e r i v a t e —• P h o s p h o r .
595
475 g Bromwasser zugesetzt und 50 ecm des letzteren mit einer Thiosulfatlösung der angefahrten Stärke titriert. Bezeichnet man die Zahl der für die 50 ccm Bromwasser erforderten ccm Thiösulfat mit A und die für den übersehuss an Brom in den 25 ccm der Lösung verbrauchten ocm Thiosulfatlösung mit B, so gibt die Formel (9,5 A — B ) . 0,61753 direkt den Prozentgehalt deB Phenols in der Probe an. Den W a s s e r g e h a l t erfährt man aus der Differenz bei der Bestimmung der Karbolsäure. Will man sich darüber vergewissern, ob die V e r f l ü s s i g u n g der Karbolsäure durch den Gehalt an Wasser oder an Phenolhomologen verursacht ist, so ermittelt man den Wassergehalt durch Destillation oder man bedient sich der Probe von T h . S a l z e r : 10 ccm der verflüssigten Karbolsäure dürfen von 2,3 ccrri Wasser nicht bleibend getrübt werden; bei weiterem Zusatz weniger Tropfen Wasser soll eine trübe Mischung entstehen, welche dann mit nicht weniger als 135 ccm und mit nicht mehr als 140 ccm Wasser eine klare Lösung geben muss. Charakteristische Reaktionen zur Unterscheidung der Kresole vom Phenol gibt es nicht; auch die K o p p e s c h a a r sehe Methode der Phenolbestimmung ist nur. für r e i n e Karbolsäure genau, nicht aber bei einem Gehalt an Kresol. Am besten kann man zur Unterscheidung noch die relativ schwere Wasserlöslichkeit der Kresole gegenüber dem Phenol verwerten. Für die r o h e K a r b o l s ä u r e ist folgende Methode der Gehaltsbestimmung üblich: 10 vol. der rohen Karbolsäure werden mit 90 vol. Natronlauge vom sp. G. 1,079 längere Zeit geschüttelt; nach erfolgter Scheidung und Klärung der Schichten stellt man die Menge des abgeschiedenen Öls als „Nichtphenole" in Rechnung. Die Phenolnatriumlösung wird dann vom darüberstehenden ö l getrennt und mit HCl bis zur saueren Reaktion versetzt; durch Zusatz von NaCl wird das noch in Lösung gebliebene Phenol ausgesalzen und das vol. der abgeschiedenen rohen wasserhaltigen Karbolsäure abgelesen. Mit dem vorher bestimmten vol. der Nichtphenole soll sich annähernd das zum Versuch verwandte Gesamtvolumen an roher Karbolsäure ergeben. Die Methode hat mancherlei Fehler, wird aber in der Praxis allgemein benutzt und ist auch vom D. A. IV vorgeschrieben. K a r b o l s ä u r e , roh, dunkel ( 1 5 — 2 0 ° / o ) , jetziger Preis . ° / 0 kg iMk. 8,00 (25—30°/o), „ „ . ° o „ „ 12,00 „ „ (50— 60°/o), „ • . °/o „ „ 15,00 (100°/o), „ „ . °/o „ „ 18,00 „ hell (100%), „ „ % „ „ 20,00 flüssig, D . A . I V l i q u e f a c i . (V0 „ „ 100,00 d o p p . dest., krist., S c h . P . 3 5 ° C. . . . °/0„ „ 103,00 „ e h e m . rein, D . A . I V . °/ 0 „ „ 115,00 Phenol, absolut ehem. rein, lose Kristalle . . °/o „ „ 130,00 K a r b o l s a u r e r K a l k ( 1 5 ° / o ) , j e t z i g e r Preis . °0 „ „ 9,00
Phenol :
» „ »
0 . Dieses, das P h t a l s ä u r e a n h y d r i d , bildet sehr lange nadelartige Prismen von charakteristischem Geruch; Sch. P. 128°; S. P. 277°, doch sublimiert es schon weit unter letzterer Temperatur. Beim Kochen mit H 2 0 geht es wieder in Phtalsäure über. Meistens kommt nur das Phtalsäureanhydrid in den Handel; es geht dort unter der Bezeichnung „Phtalsäure". Es dient zur Darstellung von P y r o n i nf a r b s t o f f e n (s. d.). Auch die T e t r a c h i l o r p h t a l s ä u r e C 8 Cl4(C0 2 H) 2 ist von Wichtigkeit. 5*rü f Ii Ii K: Bildet die Phtalsäure des Handels (d. h. Phtalsäureanhydrid) farblose Nadeln, verflüchtigt sie sich ohne Rückstand, ist sie in Benzol löslich und zeigt sie den richtigen Schmelzpunkt, so darf sie als genügend rein gelten. Zur quantitativen Bestimmung des Gehalts löst man 1 g Phtalsäure oder Phtalsäureanhydrid in 20 ccm N-Natronlauge und 20 ccm Wasser und titriert dann mit N-Salzsäure. Ein ccm der zur Neutralisation verbrauchten Normallauge entspricht 0,08303 g Phtalsäure bezw. 0,07402 g Phtalsäureanhydrid.
P h t a l s ä u r e , ehem. rein, krist. . . . P h t a l s ä u r e a n h y d r i d , sublimiert . . . Tetrachlorphtalsäure .
. 1 kg M k . 12,00 . 1 „ „ 6,50 . 1 „ „ 15,00
Phtalsäure: Fuerst Bros. & Co., New York, Nos. 2 u. 4 Stone Street.
P b y s o s t i g m i n siehe ,,A 1 k a 1 o i d e". Piassavabesen: Heinr. Michell, ' Gross-Zimmern.
P l k n o m e t e r (Pyknometer) siehe ,,M e s s g e f ä s s e". P i k r a t p u l v e r siehe „ S c h i e s s p u l v e r". P i k r i n s ä u r e (Trinitrophenol). C 6 H 2 . 0H(N0 2 ) 3 . Konstitution OH : N0 2 : N0 2 : N0 2 = 1 : 2 : 4 : 6. Man erhält es durch Nitrieren von Phenol (oder auch von sulfophenolsaurem Natrium). Für den Prozess existieren verschiedene Vorschriften; die Einzelheiten sind Geheimnisse der betreffenden Firmen. Man mischt z. B. gleiche Tefilei gereinigtes kristallisiertes Phenol (Sch. P. 40°) und konz. H 2 S0 4 (sp. G. 1,84) und erwärmt das Gemenge durch Dampf auf 100°. In die so entstandene, durch Rührwerk bewegte Phenolsulfosäure lässt man konz. HN0 3 einfliessen. Arbeitet man in Steingutgefässen ohne Rührwerk, so bringt man in diese die konz. HNOa und lässt die Phenolsulfosäure nach Verdünnen mit 2 T. H 2 0 in die HN0 3 einlaufen. Andere Fabriken verfahren wieder so, dass sie die reine Karbolsäure in tönernen Retorten durch indirekten Dampf schmelzen und nun die Nitriersäure, d. h. ein Säuregemisch von HN0 3 mit H 2 S0 4 in wechselndem Verhältnis (vgl. den Artikel „ N i t r i e r e n"), zufliessen lassen. Nach Beendigung der Reaktion erhält man beim Erkalten die Rohpikrinsäure als feste Kristallmasse. Man schmilzt sie, lässt sie in grosse, mit H 2 0 gefüllte Bottiche fliessen und wäscht sie zur Entfernung aller H 2 S0 4 gründlich mit kaltem H 2 0 aus. Dann schleudert man sie aus, schmilzt wieder und lässt sie durch Rinnen in kaltes H 2 0 fliessen, wo sie durch die plötzliche Abkühlung in gelben Kristallblättern erstarrt. Man lässt dann das Wasser wieder ab, entfernt die Reste durch Zentrifugieren und trocknet die Pikrinsäure bei 40—60°. .Will man sie vollständig rein erhalten, so führt man sie mit Na 2 C0 3 in das Pikrinsäure Natrium (Natriumpikrat, Trinitrophenoln a t r i u m ) C«H 2 . 0Na(N0 2 ) 3 über, kristallisiert dieses um und zersetzt es dann mit H 2 S0 4 oder NaHSÖ 4 . Nach dem D. R. P. 125 096 benutzt man als Ausgangsmaterial für die Darstellung der Pikrinsäure A n i l i n , dessen Marktpreis nicht solchen
602
Pillenmaschinen.
Schwankungen unterworfen ist wie der des Phenols. Das Anilin wird zunächst in Sulfanilsäure und diese weiter mittels salpetriger Säure in Diazobenzolsulfosäure umgewandelt, deren Uberführung in Pikrinsäure bereits beim Behandeln mit der theoretischen Menge Salpetersäure bei gelindem Erwärmen ganz glatt erfolgt. Reihe Pikrinsäure bildet blassgelbe, bitter schmeckende Kristallblätter, die in kaltem H 2 0 schwer, in heissem leichter löslich, in Alkohol und Äther leicht löslich sind; Sch. P. 122,5°. Angezündet brennt sie ohne zu explodieren, doch wird sie durch Knallquecksilber im geschlossenen Raum zur Explosion gebracht; sie ist giftig. Geschmolzene Pikrinsäure wird als Füllmaterial für Granaten benutzt und ist unter dem Namen M e l i n i t bekannt; sie äussert ausserordentliche Sprengwirkungen. Wichtig sind "einige Salze der P i k r i n s ä u r e , welche die Grundlage einer besonderen Art rauchschwacher Pulver, der sogenannten P i k r a t p u l v e r , bilden (siehe unter „ S c h i e s s p u l v e r"). Man benutzt die Pikrinsäure zur Anfertigung von Schiess- und Sprengstoffen, als Farbstoff (siehe „ N i t r o f a r b s t o f f e") sowie zur Darstellung verschiedener organischer Verbindungen. P r ü f u n g ; : Zunächst ermittelt man den G e h a l t an Pikrinsäure; es geschieht dies am besten durch Bestimmung des Stickstoffgehaltes, welcher 18,34.°/,, sein soll. Die Stickstoffbestimmung führt man nach K j e l d a h l aus. Sehr wichtig ist ferner die Bestimmung des Sch. P., die nach einer der gewöhnlichen Methoden ausgeführt wird. Weiter kommt die Bestimmung der F e u c h t i g k e i t , der M i n e r a l b e s t a n d t e i l e (durch Verbrennen in offener Schale) und der S c h w e f e l s ä u r e in Betracht; den Gehalt an letzterer ermittelt man durch sorgfältiges AA'aschen mit Wasser und Titrieren. Man kocht 10 g Pikrinsäure in 150 ccm H 2 0 zehn Minuten lang nnd wägt den filtrierten und bei 70° getrockneten Rückstand als U n l ö s l i c h e s . Gute Pikrinsäure soll nicht mehr als 0,3 °/„ Feuchtigkeit, 0,3% Mineralbestandteile, 0,2"/,, freie und kombinierte Schwefelsäure sowie 0,2 unlösliche Bestandteile enthalten. Pikrinsäure, dopp. raff, krist. ( 9 9 — 1 0 0 % ) • . • . % kg Mk. 2-10,00 „ „ „ „ für Sprengzwecke . % „ ,, 250,00 „ Pulver . % „ „ 280,00 „ ehem. rein, krist 1 „ „ 4,50
K o c h g e f ä s s e aus S t e i n z e u g zur D a r s t e l l u n g von P i k r i n s ä u r e ; Deckel für Wasserverschluss eingerichtet oder aufgeschliffen. Inhalt Lichte Weite » Tiefe . . . „ W e i t e der Wasserverschluss-Offnung „ „ des Stutzens Preis des kompl. Gefässes . . . .
300 700 920 390 100 60
400 750 1030 430 HO 90
500 800 1130 460 120 110
600 850 1200 490 130 155
WO 1. 9 n 0 mm. 1290 540 150 2 0 0 Mk.
Pikrinsäure: C. von Bauer, Gruiten Bez. Düsseldorf. I Lehmann & Voss, Hamburg. Fuerst Bros. & Co., New York, Nos. 2 u. 4 Stone | Westfälisch-Anhaltische Sprengstoff-Aktien-GesellStreet. I Schaft, Zentral-Bureau, Berlin W. 9.
Apparate aus Metall zur Herstellung von Pikrinsäure baut: J. L. C. Eckelt, Berlin N. 20.
Pikrinsäureapparate aus Steinzeug: Deutsche
Steinzeugwarenfabrik,
Friedrichsfeld
(Baden).
Pillenmaschinen.
P i l l e n - M a s c h i n e n , einfache mit 3 0 bezw. 2 5 Rillen zu Pillen ä 0 , 0 6 , 0,12, 0,18, 0 , 2 4 g schwer; a) V o n B u x b a u m h o l z Stück M k . b) „ Hartgummi „ „ D o p p e l t e , mit 3 0 b e z w . 2 5 R i l l e n zu 0 , 0 6 und 0,12, 0 , 1 2 u n d 0 , 1 8 g schweren Pillen: a) V o n Eisen poliert . . . . . „ „ b) „ Hartgummi „ „ P i l l e n - R o l l e r zum Rundmachen der Pillen zu 0 , 0 6 und 0 , 1 2 g schweren Pillen „ ,, D e r s e l b e mit Stellschraube zum Ausrollen kleiner und grosser Pillen „ ,, P i l l e n s i e b e von Horn mit Griff, Durchm. 1 0 cm „ ,,
6,00 5,50
8,00 9,00 0,50 1,25 1,75
Pinen —
P i l l e n t e l l e r von H o r n , D u r c h m . 1 2 c m P i l l e n k a p s e l n von H o r n , zum V e r s i l b e r n . .
Pillenmaschinen:
Karl Seemann, Berlin C. 2, Rosenstr. 16.
603
Platin.
der P i l l e n :
Durchm. Stück
Stück 6 1,50
Mk. 1,50 7 cm. 1,80 Mk.
P l n e n siehe „ T e r p e n e". P l n k siehe „Z i n n f a r b e n". P l n k - c o l o u r siehe „Z i n n f a r b e n". P i n k s a l z siehe „Z i n n b e i z e n" und „ Z i n n v e r b i n d u n g e n". P i n o l l n (Harzspiritus) siehe „ H a r z ö l e". P l p e r a z l n siehe „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e". P i p e r i n siehe „A 1 k a 1 o i d e". P i p e r o n a l siehe „ R i e c h s t o f f e , k ü n s t l i c h e". P i p e t t e n siehe ,,M e s s g e f ä s s e". P l a s t i s c h e Massen. Nach dem D. R. P. 140 552 erzeugt man Massen, die längere Zeit weich und plastisch bleiben und sich dann nach dem Hartwerden wie Holz bearbeiten, also drechseln, drehen u. s. w. lassen, auf folgende Weise: Es ist bekannt, dass man durch Wechselwirkung zwischen Phenolen und Aldehyden bei Gegenwart von Säure und bei höherer Temperatur harzartige Kondepsationsprodukte erhält, doch haben diese Massen1 wegen ihrer Sprödigkeit bisher keine Verwendung gefunden. Nach dem vorliegenden D. R. P. wird die namentlich durch Kondensation von Phenol mit Formaldehyd hergestellte spröde und undurchsichtige Masse in einem geeigneten Lösungsmittel (Aceton, Alkohol, Qlycerin u. a. m.) gelöst, dann 6vent. in Formen gegossen, eingedickt und getrocknet, wodurch die Masse durchsichtig, plastisch und elastisch wird. Zur Erhöhung der Härte kann man das Produkt in einem Gemisch von Formaldehyd und Glycerin lösen, während man zur Erhöhung der Plastizität der fertigen Masse Kampfer, Kautschuk, Glycerin u. dgl. zusetzen kann. Im übrigen vgl. über plastische Massen den Artikel „C e 11 u I o i d". P l a t i n . P t . A. G. = 194,8. Nur selten wird es rein gefunden; es findet sich in metallischeim Zustande in Gestalt von feinen Körnern in aufgeschwemmten Sandlagern, sogenannten S e i f e n , fast ausschliesslich am Ural. Man unterscheidet in der Qualität drei Sorten P 1 a t i n e r z , und zwar enthält No. 1 etwa 85 % Pt, No. 2 etwa 82 % Pt und No. 3 rund 75 % Pt. Ausserdem sind in dem Platinerz die sonstigen P 1 a t i n m e t a 11 e (s. d.) vorhanden. Die Gesamtausbeute an Pt im Ural beträgt jährlich nur etwa 7000 kg; an dieser Produktion ist die Tätigkeit von 15 000—20 000 Personen beteiligt. Das Verwaschen der Seife zur Gewinnung der Platinerzkörner geschieht zunächst auf Siebtrommeln oder in Rührbottichen, dann auf geneigten hölzernen Herden. Die weitere Verarbeitung des Pla'tinerzes geschieht jetzt fast ausnahmslos auf n a s s e m Wege; es sind sehr verschiedene Verfahren in Anwendung, die sich alle den Trennungsmethoden der analytischen Chemie anschliessen. Meistens digeriert man das Platinerz mit K ö n i g s w a s s e r (s. d.), nachdem man letzteres mit 2 T. H 2 0 verdünnt hat, und zwar nimmt man die Digestion zur Erhöhung der Wirkung unter 35—40 mm Wasserdruck vor. Die erhaltene filtriertef Lösung dampft man zur Trockne und erhitzt den Rückstand auf 125° C.; hierbei werden die Chloride des Iridiums und des Palladiums ( v o r denen des Pt) zu Chlorür reduziert. Nimmt man nun den Rückstand mit H 2 0 auf und säuert mit HCl an, so fällt auf Zusatz von NH4C1 reiines Ammoniumplatinchlorid (Platinsalmiak) (NH 4 ) 2 PtCl 6 aus, während die Chlorüre von Ir und Pd keine schwer löslichen Doppelsalze bilden; erst beim Eindampfen der Mutterlaugen scheidet sich Iridiumsalmiak ab. Aus der schliesslich verbleibenden Lösung scheidet man den Rest der Platinmetalle durch Eisendrehspäne ab, extrahiert das noch ungelöste Eisen mit HCl, filtriert die gefällten Platinmetalle ab und löst sie wieder in Königswasser. So scheidet man allmählich die einzelnen Platinmetalle voneinander, während man aus dem zuerst gefällten reinen Platinsalmiak beim Glühen P l a t i n s c h w a m m erhält; letzterer wird zusammengepresst und in Kalktiegeln im K n a l l g a s g e b l ä s e (siehe unter „ K n a l l g a s " ) eingeschmolzen. Das flüssige reine Platinmetall giesst man gewöhnlich in Barren von 3—5 kg; die Platinbarren werden mittels Fallwerks oder Dampfhammers ausgeschmiedet und dann zu dicken Blechen oder Drähten verarbeitet.
Platinasbest —
604
Platinlegierungen.
Dichtes Platin ist ein silber- bis zinnweisses, sehr dehnbares und festes Edelmetall, weicher als Kupfer, von relativ geringem Leitungsvermögen für Wärme und Elektrizität. Zusammengeschmolzenes Pt hat das sp. G. (bei 18°) = 21,48. Bei heller Weissglut wird es weich und schweissbar, um bei noch höherer Temperatur (ca. 1760°) zu schmelzen. Durch Erhitzen von Platinsalmiak erhält man das Pt in grauer, lockerer, schwammiger Form — P l a t i n s c h w a m m ; das noch feiner zerteilte P l a t i n s c h w a r z (Platinm o h r ) entsteht bei Ausfällung des Metalls durch organische Reduktionsmittel •sowie durch Zink. Platinschwamm und Pilatinschwarz haben die Fähigkeit, ausserordentlich grosse Mengen von Gasen, namentlich O, zu kondensieren. Auch l ö s l i c h e s oder vielmehr k o l l o i d a l e s Platin (vgl. den Artikel „ K o l l o i d a l e M e t a l l e") hat man dargestellt, und zwar entsteht diese als P l a t i n h y d r o s o l bezeichnete Modifikation, wenn eine Lösung von PtCU (1 : 1500) bei gewöhnlicher Temp. mit einigen Tropfen stark verdünnter Hydrazinhydratlösung versetzt wird. Die so erhaltene Platinlösung wird durch Dialyse gereinigt und bildet dann eine schwarz bis braun gefärbte Flüssigkeit. Die Hauptmenge des Platins wird zu Kesseln fiir Schwefelsäurekonzentration u. s. w., für Laboratoriumsgeräte und in der Elektrotechnik verwendet; auch dient es zu Normalmassstäben, Blitzableiterspitzen, Elektroden, als Porzellanfarbe ( G l a n z s i l b e r ) u. s. w. Sehr grosse Mengen werden auch in Form kleiner Stifte bei der Anfertigung künstlicher Zähne verbraucht. Für viele Zwecke bedient man sich nicht des reinen Platins sondern einer PlatinIridiumlegierung, weil diese eine grössere Härte hat. Der Platinpreis ist starken Schwankungen unterworfen; z. Z. wird notiert: Platinmetall, rein, netto Kasse Platinschwamm . . . P l a t i n s c h w a r z (Mohr)
Platin:
.
1 kg Mk. 2 6 0 0 , 0 0 D Mk. 29,50; 1 g „ 3,25 D „ 32,00; 1 g „ 3,75
G. Siebert, Platinaffinerie und Schmelze, Hanau.
Walzwerke und Walzwerks-Einrichtungen für Platinblecha und -Draht: Fried.
Krupp
Aktiengesellschaft
ürusonwerk,
Magdeburg-Buckau.
P l a t i n a s b e s t (platzierter Asbest). Zur Darstellung durchfeuchtet man lose gefilzten Asbest mit einer konz. PtCl 4 -Lösung, lässt trochnen, taucht für einen Augenblick in NHSC1-Lösung, lässt wieder trocknen und glüht. Der erhaltene Platinasbest enthält 8—8,5 % Pt; er ist weich und wolleähnlich. Man benutzt ihn zur Darstellung von S c h w e f e l s ä u r e a n h y d r i d (s. d.). Doch wird auch platzierter Asbest mit bis zu 25 % Pt-Gehalt dargestellt. Nach dem D. R. P. 134 928 erhält man platinierten Asbest, der bei nur 2 % Pt-Gehalt eine grosse Wirksamkeit hat, dadurch, dass man ein Platinsalz in Methylalkohol, Äthylalkohol, Aceton oder Essigäther löst, mit dieser Lösung die zu platzierenden Körper (Asbest, Bimsstein u. s. w.) tränkt und dann anzündet. Hierbei wird das Platinsalz reduziert, und das Pt bleibt in feinster Verteilung festhaftend auf dem Körper zurück. Platinasbest (>5°/ 0 )
D Mk. 1 4 , 0 0
P l a t i n b a d siehe „ V e r p l a t i n i e r e n". P l a t i n i e r e n siehe „ V e r p l a t i n i e r e n". P l a t i n l e g l e r u n g e n . Man verwindet solche vielfach, z. B. eine P l a t i n i r i d i u m 1 e g i e r u n g mit 10 % Ir, die sich wegen ihrer Härte und Widerstandsfähigkeit für verschiedene Zwecke, z. B. zur Anfertigung von Normalmassstäben, eingeführt hat. Legierungen von Platin mit S i l b e r werden f ü r Schmucksachen, solche mit K u p f e r und S i 1 b e r zu demselben Zwecke verwendet. Ahnliche Legierungen, die ausserdem noch N i c k e l und K a d m i u m (teilweise auch W o l f r a m ) enthalten, dienen zur Anfertigung von Uhrenteilen für Chronometer. In andern Legierungen zu dem gleichen Verwendungszweck ist das Platin mit Vorteil teilweise oder ganz durch P a l l a d i u m ersetzt worden. Legierungen von Platin mit G o l d werden zur Anfertigung künstlicher Gebisse verwendet, während seitens der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt absolut reine Legierungen von Platin mit I r i d i u m (bis 40 % Ir) und
Platinmetalle —
605
Platinverbindungeii.
von Platin mit R h o d i u m (bis 40 % Rh) zum Zwecke der elektrischen Messung hoher Temperaturen hergestellt worden sind. P l a t i n m e t a l l e . Hierher zählt man die im P 1 a t i n e r z neben Platin vorkommenden Metalle, und zwar I r i d i u m , O s m i u m , P a l l a d i u m , R h o d i u m und R u t h e n i u m . Im besonderen unterscheidet man: I. L e i c h t e P l a t i n m e t a l l e . Atomgewicht . Sp. G Atomvolum
II. S c h w e r e
Ruthenium 101,7 12,26 8,3
Rhodium 103 12,1 8,5
Palladium 106,3 11,8 9,0
Osmium 190,8 22,48 M,4
Iridium 193 22,12 »
„„ y.
Hesse
Pellet
Hesse Tollens »
Hesse Dubrunfaut Neubauer Jodin Dubrunfaut
„
Tuchschmic
609
Polarisation.
Substanz Mannit CsHuOo . . . Quercit CoHisOo • . . Akt. Amylalkohol S. P. 127,5° . . . . Akt. Amylalkohol S.P. 127° ValeriansäureS.P.173° Amylchlorid S. P. 9 7 - 9 9 ° . . . Amylbromid S.P. 117—120° . . Amyljodid S.P. 1 4 4 - 1 4 5 ° . . Rechtsweinsäure C4H0O6 Rechtsweinsäure . . . Linksweinsäure . . . . Apfelsäure C1H0O5. .
[«]D 15 1—10
16
[«]j
- - 0,03 + 24,3
Beobachter Pasteur Prunier
d=0,812beil9°
-1,8
Erlenmeyer
d = 0 , 9 3 3 beil9°
-5,6-5,7 + 3,6
Le Bel Erlenmeyer
d = 0 , 8 8 6 „ 15°
+ 1,24
Le Bel
d = 1,225 „ 15°
+ 3,75
»
+ 5,34—5,41
*
d = l,54
„15°
35,7 35,7 32,907
0,5-15
+ (15,06 — 0,131 c) [«] = + 8,52 [«] r = - 8 , 5 3 Mi - - 5
Làndolt Biot Pasteur
II. Polarisationsapparate. A. A p p a r a t e f ü r w e i s s e s o d e r LLa ammppe ennl li ic chht t m i t K e i l k o m p e n s a t i o n und l i n e a r e r S k a l a ( S a c c h a r i m e t e r ) . Gen a u und b e q u e m in d e r B e n u t z u n g , a b e r n u r f ü r S t o f f e b r a u c h b a r , w e l c h e , w i e der Rübenzucker, dieselbe Lichtzerstreuungskraft haben wie Bergkristall; d a r u m b e s o n d e r s von d e r Z u c k e r i n d u s t r i e u n d d e n S t e u e r b e h ö r d e n b e v o r z u g t . H a l b s c h a t t e n - P o l a r i s a t i o n s a p p a r a t e mit e i n f a c h e r Keilkompensation neuester Konstruktion, mit neuer Ablesevorrichtung und Schutzkappe: Mit 2 Röhren von 100 und 200 mm Länge Mk. 475,00 „ 3 „ von 100, 200 und 400 mm Länge „ 525,00 „ 4 „ von 100, 200, 400 und 600 mm Länge „ 600,00 D i e s e l b e n A p p a r a t e mit d o p p e l t e r Keilkompensation (zur Kontrolle der Ablesungen und zur Kontrolle der Skalenrichtigkeit): Mit 2 Röhren von 100 und 200 mm Länge und Skalenbeleuchtungsspiegel in Kasten „ 725,00 do. „ 3 „ von 100, 200 und 400 mm Länge „ 775,00 do. „ 4 „ von 100, 200, 400 und 600 mm Länge „ 850,00 R ü b e n - P o l a r i s a t i o n s a p p a r a t e (Halbschattensystem) neuester Konstruktion mit beschränkter Skala von 0—35° V e n t z k e gehend, mit Schutzkappe für die Keilkompensation und Skalenbeleuchtungsspiegel; inkl. 2 Beobachtungsröhren und Kasten: Für 200 mm lange Röhren „ 260,00 „ 400 „ „ „ „ 290,00 D i e s e l b e n mit Vergrösserungsskala (bequemes Ablesen bis zu 0 °/o) neuester Konstruktion, auf Bockstativ inkl. 2 Beobachtungsröhren: Für 200 mm lange Röhren „ 450,00 „ 400 „ „ „ „ 485,00 H a l b s c h a t t e n - A p p a r a t mit beschränkter Skala für hochprozentige Lösungen, von 80—100 °/o gehend (zur direkten Ablesung der Prozente bei Anwendung der 400 mm langen Röhre und des ganzen Normalgewichts von 26,048 g) komplett mit 2 Stück 400 mm langen Beobachtungsröhren und Kasten ; „ 300,00 B. A p p a r a t e f ü r d a s h o m o g e n e L i c h t d e r N a t r i u m f l a m m e , mit geteilter Kreisscheibe. P o l a r i s a t i o n s a p p a r a t nach M i t s c h e r l i c h mit Laurentschem Polarisator; Ablesung 0, l mit Patentbeobachtungsröhre und Gas-Natriumlampe Mk. 150,00 39
610
Poliermittel —
Polysulfin.
E i n f a c h e r P o l a r i s a t i o n s a p p a r a t nach L i p p i c h , mit Absorptionsgefäss, 2 t e i l . Polarisator nach L i p p i c h , Ablesung des Kreises auf 0 , 0 1 ° ; nebst Holzkasten: F ü r Röhren von 2 2 0 mm grösster L ä n g e n
»
>i
400
Halbschattenapparat Lippich,
„
„
„
^
Mk. 3 5 0 , 0 0 400,00
nach L a n d o l t mit 3teiligem Polarisator nach
Ablesung 0 , 0 1 ° ,
für Röhren
500,00
von 2 2 0 mm grösster Länge
Hilfsapparate für die Polarisation: B e o b a c h t u n g s l a m p e n für Petroleum, nach H i n k s mit Doppclflachbrenner und Tonzylinder und unzerbrechlichem Metallzylinder, mit Beleuchtungslinse und Reflektor D i e s e l b e n für Gas (Steinkohlen- oder Olgas) mit dreifachem Flachbrenner und unzerbrechlichem Metallzylinder, mit Beleuchtungslinse und Reflektor D i e s e l b e n für Natriumlicht mit Gas zu dem Polaristrobometer und den zirkulären Halbschattenapparaten, mit Platinring D i e s e l b e n nach L a n d o l t D i e s e l b e n nach L a n d o l t für elektrisches Licht, mit Glühlampe für 8 0 0 Std. Brennzeit, vollständig, mit Anschlussdrähten Polarisationsröhren: 100 25 50 94,7 Länge der Röhren 8,00 8,00 8,00 8,00 Glasröhre, Schraubenverschluss . . 1,50 1,50 1,50 1,50 Reserve-Glasrohr 9,00 9,00 9,00 9,00 Messingrohr, Schraubenverschluss . Patent-Glasröhre mit einseitiger Erweiterung, Schraubenverschluss . Reserve-Glasrohr für Patentröhre . Röhre mit Wasserumspülung, bes. für Invertzuckerbestimmung . .
9,00 2,00 —
9,00 2,00 16,00
9,00 2,00 —
9,00 2,00 16,00
21,00
30,00
20,00 37,50 30,00 1 8 9 , 4 mm. 8 , 0 0 Mk. 1,50 » 9,00 n 9,00 2,00 —
Länge der Röhren 600 220 400 200 Glasröhre, Schraubenverschluss . . 10,50 9,00 8,00 8,00 2,25 Reserve-Glasrohr 1,75 1,50 1,50 Messingrohr, Schraubenverschluss . 12,00 9,00 10,00 9,00 Patent-Glasröhre mit einseitiger Erweiterung, Schraubenverschluss . 11,50 10,00 9,00 9,00 Reserve-Glasrohr für Patentröhre . 3,50 2,50 2,00 2,00 Röhre mit Wasserumspülung, bes. für Invertzuckerbestimmung . . 18,00 27,00 21,00 20,00 T h e r m o m e t e r für die Röhre mit Wasserumspülung . Mk. D e c k g l ä s c h e n aus gutem Spiegelglas, zum Verschlusse der Röhren, Durchm. lö'/ä mm Dutzend D i e s e l b e n , Durchm. 2 3 mm, f. d. erweiterte Ende der Patentröhre „ G u m m i r i n g e zum Abdichten, Durchm. l ö ' / a m m ,, do. Durchm. 2 3 mm, f. d. erweiterte Ende der Patentröhre „
n ??
»1 mm. Mk. n n n n
„ 6,00 3,00 4,50 0,50 0,75
Polarisationsapparate: Franz Schmidt & Haensch, Berlin S., Prinzessinnenstr. 16.
P o l l e r m i t t e l siehe „M e t a 11 p u t z m i 11 e 1". P o l o n i u m siehe „ R a d i o a k t i v e S u b s t a n z e n". P o l y p r e n siehe „ K a u t s c h u k". P o l y s u l f i n . Da das Natriummonosulfid Na2S neben seinen vorteilhaften Egenschaften eine starkeÄtzwirkung aufweist, die für viele Zwecke als Nachteil empfunden wird, hat man versucht, r e i n e P o l y s u l f i d e darzustellen; diese sind in der Tat von fast neutraler Reaktion, jedoch nur, falls Monosulfid dabei nicht vorhanden ist. Die früher nicht mögliche Reindarstellung derartiger Polysulfide gelingt nach einem patentierten Verfahren, wobei man von den leicht zu erhaltenden löslichen Poilysulfiden des Calciums (CaS selbst ist kaum in H 2 0 löslich) ausgeht und diese mit den Salzen des Kaliums oder Natriums umsettzt: CaS 6 + Na2CC>3 = CaC0 3 + Na 2 S 6 . Die so gewonnenen
Pormeranzenblütenöl —
611
Porzellan.
Polysulfid-Lösungen werden in geeigneter Weise mit Na 2 C0 3 verbunden; das so erhalteine Material kommt unter dem Namen P o l y s u l f i n in den Handel. Es wirkt milde alkalisch, löst die der Stofffaser anhaftenden Fettstoffe (ohne sie zu verschmieren) und ist für alle häuslichen, gewerblichen und industriellen Wasch-, Bleich- und Reinigungszwecke bestimmt. Polysulfin
o/o kg M k .
18,00
Polysulfin. M. T. Kalkstein, Chemische Fabrik, Heidelberg.
PomeranzenblUtenöl siehe „ A u r a n t i a c e e n ö l e". P o m e r a n z e n s c h a l e n ö l siehe „ A u r a n t i a c e e n ö l e". P o r ö s e Tonwaren siehe „ S t e i n g u t " und „ T ö p f e r w a r e n". Portland-Zement siehe ,,Z e m e n t". Porzellan. Das Porzellan gehört zu den d i c h t e n Tonwaren, und zwar im besonderen zu denjenigen mit weissem und durchscheinendem Scherben. Man unterscheidet: 1. E c h t e s oder h a r t e s P o r z e l l a n ( F e l d s p a t p o r z e l l a n ) , 2. das W e i c h p o r z e l l a n und 3. das B i s k u i t - oder Figurenporzellan. 1. Das e c h t e P o r z e l l a n ist eine weisse, bei massiger Dicke durchscheinende, harte, mit dem Messer nicht ritzbare, gleichartige, klingende Masse von muscheligem, feinkörnigem Bruch. Zur Darstellung erhitzt man K a o l i n (Porzellanerde) mit dem sog. F 1 u s s , welcher, für sich unschmelzbar, mit der Tonerde zu einem Glas zusammenschmilzt. Der Fluss besteht aus Feldspat unter Zusatz von Gips, Quarz und Kreide. Der Kaolin muss zu einem staubfeinen Pulver zermahlen oder noch besser zuvor durch einen Schlämmprozess von den beigemengten grobkörnigen steinigen Mineralien getrennt werden. Der geschlämmte Ton wird dann mit entsprechenden Mengen Feldspat und Quarz gemischt; die beiden letztgenannten Materialien müssen zuvor ebenfalls sehr fein vermählen sein, was man beim Quarz immer, beim Feldspat teilweise durch vorheriges Kalzinieren und Abschrecken erleichtert. Die nass vermahlene oder doch nass gemischte Masse wird nach dem Klären vom überstehenden Wasser befreit; den Rest entfernt man durch Fi'lterpressen, bis eine knetbare, plastische Masse entsteht. Diese lässt man noch eine Zeitlang in feuchten Kellern lagern, wo sie durch eine Art von Gärung oder Fäulnis bedeutend plastischer wird. Nach nochmaligem Durchkneten ist die Masse fertig; ihre: Zusammensetzung schwankt zwischen 40 und 66 % Tonsubstanz, 40 und 12 % Quarz bei etwa 15—30 % Feldspat, teilweise unter geringein Zusatz (bis zu 6 %) CaCCV Das Formen runder und ovaler Porzellangegenstände geschieht auf der Drehscheibe (Töpferscheibe); andere Geräte formt man aus freier Hand, wieder andere giesst man oder walzt sie aus. Um das Porzellan beim Brennen vor der Einwirkung des Feuers und der Flugasche zu schützen, brennt man es in den aus feuerfestem Ton mit Schamotte hergestellten K a p s e l n oder K a s s e t t e n , die für die einzelnen Gegenstände passend angefertigt werden. Man unterscheidet den V e r g l ü h b r a n d des Porzellans und den G a r b r a n d . Bei ersterem werden die* geformten und getrockneten Porzellangegenstände (einzeln oder zu mehreren in Schamottekapseln) bis zur Schmelzhitze des Silbers erhitzt, wobei der Ton sein chemisch gebundenes H 2 0 verliert und hart wird. Das verglühte Porzellan ist weiss, wenig fest, kaum klingend und stark saugend. Es wird nun glasiert* und zwar bestehen die Porzellanglasuren aus Kaolin, Feldspat, Sand und Marmor (für letzteren wird auch Kalkspat oder Kreide verwendet) in bestimmtem Verhältnis. Die GJasurmaterialien werden trocken gewogen und dann zusammen nass vermählen; man glasiert, indem man die verglühtet! Gegenstände entweder in die in Wasser suspendierte, rahmähnliche Glasurmasse eintaucht, oder indem man die Gegenstände mit der Glasur begiesst^ teilweise wird letztere auch aufgespritzt. Die glasierten Gegenstände kommen in die Kapseln und werden dann g a r gebrannt, wobd die Zusammensetzung der Feuergase von besonderer Wichtigkeit ist. So muss man das Feldspatporzellan von beginnender Rotglut an mit reduzierender, darauf mit neutraler bezw. schwach oxydierender Flamme brennen; im ersteren Stadium, bevor 39*
612
Porzellan.
der Scherben „sich geschlossen" hat, d. h. bevor er gesintert ist, müssen die reduzierenden Oase die den Kaolin gelb färbenden Fe2C>3-Verbindungen reduzieren und so die Masse weiss färben, während beim Sintern selbst die Reduktion nicht zu kräftig sein darf, damit der in der Masse abgelagerte C herausbre.nnt und nicht zu Auftreibungen Anlass gibt. Beim Garbrennen muss die Temperatur bis auf Weissglut gebracht werden, wobei das Porzellan eben zu erweichen beginnt. Die Porzellanbrennöfen scheidet man in solche für u n t e r b r o c h e n e n und solche für u n u n t e r b r o c h e n e n Betrieb; die meisten modernen Porzellanbrennöfen werden mit Gasfeuerung betrieben, d. h. mit Generatorgas geheizt. Die Kammeröfen bestehen aus einer Reihe von Kammern, von denen ein Teil gefüllt wird, während der Inhalt eines andern Teiles brennt, der dritte abkühlt und der Rest gerade entleert wird, so dass ein kontinuierlicher Betrieb ermöglicht ist. 2. Zum W e i c h p o r z e l l a n gehört das F r i t t e n p o r z e l l a n , das Knochenporzellan und das S e g e r p o r z e l l a n . Das Frittenporzellan hat eine dem Glase ähnliche Zusammensetzung; es erweicht sehr leicht und ist ein durch Entglasung milchglasartig durchscheinend gewordenes Erzeugnis. Zur Darstellung mischt man etwa 60T. Sand mit 22T. geschmolzenem Salpe'ter, 7 T. Kochsalz, 3,5 T. Soda, 3,5 T. Gips und ebensoviel entwässertem Alaun, frittet die Mischung, pulvert sie, wäscht sie in heissem Wasser aus und bildet die eigentliche Porzellanmasse aus 75 T. Fritte mit 17 T. Kreide und 8 T. Kalkmergak Die Mischung wird durch Schmierseife und Leim oder durch Gummi plastisch gemacht oder als Gussmasse verwendet und dann schon vor dem Glasieren fast gar gebrannt, wobei die Gegenstände wegen der Leichtflüssigkeit der Masse sehr sorgfältig gestützt werden müssen. Da nach dem Brand die Masse nicht mehr saugend ist, wird die hierfür b l e i h a l t i g e Glasur dickflüssig aufgegossen und dann bei niedrigerer Hitze als vorher aufgebrannt. Dieses schön durchscheinende Frittenporzellan, d a s man auch f r a n z ö s i s c h e s W e i c h p o r z e l l a n nennt, ist wegen seiner hohen Empfindlichkeit gegen Temperaturwechsel mehr und mehr durch d a s Knochenporzellan und das Segerporzellan verdrängt worden. Das Knochenporzellan, welches auch als e n g l i s c h e s Weichporzellan oder natürliches Weichporzellan bezeichnet wird, besteht aus ca. 45 T. Kaolin, 8 T. Orthoklas, 9 T. Quarz und 44 T. Knochenasche. Auch dieses Weichporzellan wird zuerst gar gebrannt, dann mit einer blei- und borhaltigen Glasur überzogen und schliesslich bei niedrigerem Feuer fertig gebrannt. Das wichtigste Weichporzellan ist das S e g e r p o r z e l l a n , dem japanischen Porzellan nach^ gebildet; es besteht nur aus Tonsubstanz, Quarz und Feldspat, und zwar überragt hier die Flussmenge den Gehalt an Tonsubstanz (Aluminiumsilikat), während beim Hartporzellan der Gehalt an Tonsubstanz grösser ist als der an Quarz und Feldspat zusammengenommen. Im Durchschnitt wird das Segerporzellan aus 25 % Tonsubstanz, 45 % Quarz und 30 % Feldspat zusammengemischt. Die Masse lässt sich gut formen, muss aber sehr langsam trocknen, weil sie sich sonst verzieht oder reisst. Man verglüht die Gegenstände wie beim Hartporzellan bei Silberschmelzhitze, trägt dann die Glasur (durch Eintauchen oder Begiessen) auf und brennt schliesslich bei Weissglut gar. Dieses dem Hartporzellan ähnliche Verhalten bringt den Vorteil 'mit sich, dass man anstatt der leicht flüssigen, wenig widerstandsfähigen Bleiglasuren des Frittenund Knochenporzellans beim Segerporzellan höher schmelzbare Glasuren verwenden kann, die sich von denen für Hartporzellan nur durch einen höheren Alkali- und niedrigeren Kieselsäure-Gehalt unterscheiden. Nach einem von H e i n e c k e auf dem V. Intern. Kongr. f. angew. Chem. Berlin 1903 gehaltenen Vortrage ist es ihm gelungen, ein neues Weichporzellan dadurch herzustellen, dass er den Feldspat ausschloss, ein besonders konstruiertes Glas als Flussmittel einführte und die Tonerde des Feldspats durch plastische T o n substanz ersetzte. Auf diese Weise lassen sich Porzellanmassen erhalten, die noch gut verarbeitbar sind und sich für die verschiedensten Dekorationen eignen. — Ein besonderer Vorzug der Weich- vor den Hart-Porzellanen besteht darin, dass man hier eine weit grössere Mannigfaltigkeit an verwendbaren Farben zur Verfügung hat; siehe hierüber „ P o r z e l l a n f a r b e n " .
Porzellanfarben.
613
3. Als B i s k u i t p o r z e l l a n bezeichnet man eigentlich jedes unglasierte Porzellan, doch wird solches, wenn es dekorativen Zwecken dienen soll (z. B. als F i g u r e n p o r z e T1 a n), so zusammengesetzt, dass die Masse z i e m l i c h d u r c h s c h e i n e n d ist. Man erreicht solches durch einen hohen Gehalt an Flussmitteln, d. h. man setzt es dem Segerporzellan ähnlich zusammen oder man verwendet direkt unglasiertes Knochenporzellan'. Porzellanfarben. Die Porzellanfarben sind gefärbte Gläser, welche, fein gemahlen, mit dem Pinsel aufgetragen und dann eingebrannt werden. Man unterscheidet für die Dekoration des Hartporzellans 1. S . c h a r f f e u e r f a r b e n ( S c h a r f f e i u e r - D e k o r), die so beständig sind, dass sie u n t e r der Glasur aufgetragen und mit letzterer zugleich eingebrannt werden können und 2. M u f f e l f a r b e n ( M u f f e l - D e k o r ) , die ü b e r der Glasur aufgetragen und bei viel niedrigererTemperatur (700—850°) in der Muffel eingebrannt werden. Scharffeuerfarben, die die hohe Temperatur des Garbrennens beim Hartporzellan ohne Schädigung des Farbentons aushalten, gibt es nur wenige. Man benutzt namentlich CoO für B l a u , Cr 2 0 3 für G r ü n , Mn für G e 1 b , Ni für B r a u n sowie Fe für helles G r a u g r ü n . Das Muffeldekor besteht entweder nur in der V e r g o l d u n g oder in der Anwendung der sogenannten S c h m e l z f a r b e n . Bei der Vergoldung wird fein verteiltes Gold, mit Wismutsubnitrat und HgO gemischt, aufgetragen und inj der Muffel eingebrannt; erst durch Polieren mit Achat und Blutstein wird die Vergoldung glänzend. Neuerdings bevorzugt man G 1 a n z g o 1 d , welches sofort nach dem Einbrennen als glänzende Schicht erscheint (vgl. den Artikel „ G l a n z g o l d " ) . In ähnlicher Weise stellt man auch G 1 a n z p 1 a t i n und G l a n z s i l b e r dar. Die im übrigen für das Muffeldekor verwendeten Muffelfarben bestehen aus einem leicht schmelzbaren Blei-Borsäuresilikat, dem färbende Metalloxyde zugesetzt werden. So erhält man s c h w a r z e Farben mit Ir0 2 , weiter durch Zusammenschmelzen von Fe 2 0 3 mit Co 2 0 3 , b l a u e Töne mit Co (frei von Fe 2 0 3 !), h e l l e r e s B l a u durch Zusatz von ZnO zu C02O3, g r ü n e Töne mittels Cr 2 0 3 und CuO, g e l b e Farben mittels Neapelgelbs (siehe „ B l e i f a r b e n " ) , PbCrC>4 und Uranoxyd, z i e g e l r o t e Töne mit Fe 2 0 3 , P u r p u r r o t mit Cassius Purpur (vgl. „ G o l d f a r b e n " ) , K o r a l l e n r o t mit Chromrot (siehe „ C h r o m f a r b e n " ) . Die fein gemahlenen Schmelzfarben, bestehend aus den Metalloxyden in Mischung mit dem entsprechenden Blei-Borsäuresilikat, werden mit Terpentin und Dicköl (oxydiertem Terpentinöl) verrieben, aufgetragen und in Muffeln eingebrannt. Die geringere Hitze, die das Segerporzellan (siehe unter „ P o r z e 11 a n " ) beim Brennen erfordert, gestattet die Anwendung einer viel grösseren Reihe von Farben u n t e r der Glasur sowie z w i s c h e n zwei Glasuren. Uberhaupt hat Seger seinem Porzellan eine besonders reizvolle Art des Dekors in den f a r b i g e n G l a s u r e n gegeben1, so vor allem die hellroten, pfirsich T bltitenen bis dunkelkarmoisinroten P i n k g l a s u r e n (vgl. unter Z i n n T f ä r b e n " ) und die kirschroten bis grünvioletten Cu 2 0-Glasuren, wovon die ersteren nur in stark o x y d i e r e n d e r Flamme entstehen, während die letzteren wiederum nur in energisch r e d u z i e r e n d e n Ofengasen zustande kommen. S e g e r passt seine Glasurfarben der Zusammensetzung der farblosen Glasur an, indem er ihre Bestandteile teilweise durch äquivalente Mengen der gleichartigen färbenden Oxyde ersetzt, also z. B. einen Teil des CaO durch CuO, NiO u. s. w. oder anderseits einen Teil der A1 2 0 3 durch Fet-Os, Mn 2 0 3 , Cr 2 0 3 , U 2 0 3 u. s. w. Die Farbkraft der einzelnen Oxyde ist sehr verschieden! sie werden in Mengen von 0,5—10 % verwendet. So benutzt man für B l a u : CoO; für H e l l g r ü n : CuO; für D u n k e l g r ü n : Cr 2 0 3 ; für G e l b : U 2 0 3 ; für D u n k e 1 g e 1 b bis B r a u n: F e 2 0 3 ; für B r a u n: Mn 2 0 3 und NiO. Man brennt die Farbglasuren bis zur Goldschmelzhitze mit stark reduzierenden Feuergasen ein; hierbei ist die Glasurschicht noch porös, so dass etwa redur zierte Teile beim nachherigen Brennen mit O-Uberschuss wieder oxydiert werden. Oberhalb Goldschmelzhitze brennt man deshalb oxydierend; d a s Brennen findet ausschliesslich mit Holz in einem Ofen mit überschlagender Flamme statt. Das eigentliche B e m a l e n des Segerporzellans geschieht meistensi
614
Porzellan, Gerätschaften aus —
Pottasche.
wie erwähnt, u n t e r der Glasur. Die reinen Metalloxyde kann man als Farben nicht benutzen, da sie sich in der Glasur auflösen würden, vielmehr versetzt man die Oxyde mit schwer löslichen Basen (z. B. mit Al2Oa, CaO, ZnO oder Sn0 2 ), frittet die Mischung und versetzt den erhaltenen Farbkörper zum Befestigen auf dem Scherben mit etwas Borsäure. Ü b e r der Glasur dekoriert man das Segerporzellan mit sogenannten E m a i l f a r b e n , d. h. mit Baryt- und Borsäure-haltigen Silikaten, in welche farbige Metalloxyde eingeführt sind. Die Emaillefarben werden bei schwacher Hitze aufgeschmolzen. T i 111 e (Chem. Ztg. 1903 Repert. 12 nach Sprechsaal 1902, 1886) stellte in allen Farben glänzende moderne L ü s t e r - P o r z e l l a n e her, indem er die 2,5 % Kobaltoxyd enthaltende, im Scharffeuer aufgebrannte Glasur des Porzellans, zunächst mit Wismutoxyd dünn überstrich und die Gegenstände im Muffelofen bei Segerkegel 09 brannte. Darauf wird das Porzellan mit dem bei H e r a e u s käuflichen Purpurlüster, einem Gold-Zinnpräparat, überzogen und dieser bei schwachem Glanzgoldfeuer eingebrannt. Sodann wird auf die Porzellane ein Uran-Wismutgoldlüster aufgetragen, dessen Herstellung nachstehend angegeben ist, und das Ganze in der Schmelzmuffel bei Segerkegel 015 nochmals gebrannt. Der Uran-Wismutgoldlüster, welcher auf den Porzellanen den eigentlichen Effekt hervorbringt, wird hergestellt durch Mischen von 20 g Uranlüster mit 10 g Wismutlüster und 1 g Glanzgold. Porzellanfarben: Frischauer & Co., Bergwerksbesitzer u. Fabrik I Geitner & Comp., Schneeberg (Sachsen), chem. Produkte, Wien VI/1. 1
Porzellan, Gerätschaften aus. Im einzelnen siehe die Artikel „B e c h e r", „F i 11 e r", „ G l ü h a p p a r a t e", „ H a h n e", „ I n f u n d i e r b i i c h s e n", „ K a s s e r o l l e n", „ K e s s e 1", ,,K o 1 i e r e n", „ K ü h l e n" (Kühlschlangen), „M ö r s e r", ,,M u f f e 1 n", „R e t o r t; e n", „R ö l i r e n", „Schalen", „Tiegel", „Trichter", „Untersätze" und „W a n n e n". Porzellangerätschaften liefern: König]. Porzellan-Manafaktur, Berlin W., Leipziger- | Sanitäts-Porzellan-Manufaktur W. Haldenwanger, str. 2. | Charlottenburg, von Poncet, Glashüttenwerke, Berlin SO. Georg Schmidt & v. d. Eitz, Schmiedefeld i. Thür. G. du Roi, Pharmazeut. Utensilien, Stadt-ApoWarmbrunn, Quilitz & Co., Berlin C., Rosen theke, Gotha. | thalerstrasse 40.
Pottasche (Pottasche; Kaliumkarbonat). K2CO3. Früher gewann man die Pottasche ausschliesslich aus Holzaschen, so enthält z. B. Buchenholzasche 15,4 % K2CO3. Bei diesem Verfahren, das allerdings nur da in Frage kommt, wo eine andere Verwertung des Holzes unmöglich ist, wird die Holzasche zuerst mit H 2 0 angefeuchtet und dann durch mehr H 2 0 ausgelaugt; nach dreimaligem Aufsaugen ist der Rückstand erschöpft und wird dann als Düngemittel verwertet. Die Laugen (20° B6 stark) werden in grossen Pfannen eingetrocknet und der dunkelbraune Rückstand (F 1 u s s oder S a l i n ) zur Zerstörung der organischen Substanz geglüht. Die aus Pflanzenaschen gewonnene Pottasche hat stets einen nicht unbedeutenden Na 2 C0 3 -Gehalt und enthält weiter KCl, K 2 SO t und ewas unlösliche Salze. Je mehr das Holz im Preise stieg, um so mehr musste man auf andere Ausgangsmaterialien für die Pottasche bedacht sein. So gewinnt man jetzt grosse Pottaschemengen aus der S c h l e i m p e k o h l e der Rübenmelasse: Ist aus der M e l a s s e (s. d.) der Zucker ausgefällt oder ist dieselbe auf S p i r i t u s (s. d.) verarbeitet, so hinterbleibt die Schlempe, eine dünne Flüssigkeit (4° B6), die mit CaCOs neutralisiert und nach Absetzen des etwa entstandenen CaSO«-NiederschIages zuerst in einer Pfanne oder im Vakuum auf 40° B6 eingedampft, dann im Kalzinierofen eingetrocknet und schliesslich ebendaselbst weissgebrannt wird (siehe unter „S c h 1 e m p e"). Die weissgebrannte Schlempekohle (Salin) ist sehr wechselnd zusammengesetzt und enthält zwischen 30 und 60 % K 2 C0 3 , während der N bei der Veraschung verloren geht. Man mahlt sie zwischen kannelierten Walzen und laugt sie systematisch aus; die Lauge läuft mit einer Konzentration von 27° B6 ab. Nun d a m p f t man bis 40° B6 ein und klärt in der Wärme, wobei sich K 2 S0 4 aus-
Pottasche.
615
scheidet; dann lässt man die klare Lauge auf ca. 27° abkühlen, wobei der Hauptsache nach KCl auskristallisiert. Nun wird unter Benutzung eines Rührwerks weiter auf 50° B6 eingedampft, wobei sich N a 2 C 0 3 ausscheidet; nach einstündigem Stehen zieht man die Lauge in eine andere Pfanne ab, worin sich beim Abkühlen bis auf 50° ein Gemisch von KCl und K 2 S 0 4 abscheidet. Dann Wird die Lauge wieder abgezogen und möglichst stark abgekühlt, wobei sich Kaliumnatriumkarbonat KNaCOa + 6 H 2 0 ausscheidet. Die von den Kristallen befreite Lauge wird jetzt auf 55—57° B6 konzentriert, wobei sich nochmals N a 2 C 0 3 ausscheidet. Die klare Lauge kommt in den Kalzinierofen, wird zunächst zu einem dicken Brei eingedampft und dann unter stetem Rühren allmählich zur Rotglut erhitzt, wobei die Pottasche nicht schmelzen darf. Erst nochmaliges Auflösen, Konzentrieren und Kalzinieren ergibt ein für den Handel geeignetes Produkt. Auf die Verarbeitung der verschiedenen Ausscheidungen kann hier nicht eingegangen werden. An Orten, wo grosse Wollwäschereien bestehen, gewinnt man Pottasche aus W o l l s c h w e i s s , indem man die W o l l e wäscht, das Waschwasser zur Trockne verdampft, den Rückstand in Retorten der trocknen Destillation unterwirft und die kohlehaltige Salzmasse mit H 2 0 auslaugt. Das weitere Verfahren entspricht demjenigen der Pottaschegewinnung aus Schlempekohle, doch ist als grosser Vorteil zu nennen, dass der Wollschweiss viel weniger Na enthält als die Schlempe. Man gewinnt etwa 5 % vom Gewicht der W o l l e an K 2 COa. Die grösste Bedeutung hat die Pottaschegewinnung aus den Stassfurter A b r a u m s a l z e n (s. d . ) gewonnen, indem man das rohe KCl' auf K 2 SO» verarbeitet. Das Kaliumsulfat behandelt man nun weiter nach dem L e b l a n c - V e r f a h r e n (s. unter „ S o d a " ) , d. h. man erhitzt es mit C a C 0 3 und C. So verwendet man Mischungen von je 150 kg Sulfat, 130 bis 160 kg Kalkstein und 65—80 kg möglichst aschenfreier Kohle; die Erhitzung geschieht vorteilhaft in Drehöfen. Die Pottasche wird systematisch ausgelaugt, wobei die Laugen nicht über 40° warm werden sollen. Man dampft die Laugen (22—30° B6 stark) ein; und kalziniert den Rückstand, doch muss man die so erhaltene Pöttasche durch Lösen in heissem Wasser, Eindampfen und Kalzinieren nochmals raffinieren. Noch wichtiger geworden ist in den letzten Jahren das E n g e l sehe M a g n e s i a v e r f a h r e n , das ebenfalls von dem KCl der Abraumsalze ausgeht. E n g e l hatte gefunden, dass KCl und M g C 0 3 sich bei der Beihandlung mit C 0 2 in wässeriger Lösung entsprechend der folgenden Gleichung umsetzen: 3 M g O + 2 KCl + 4 C 0 2 + 9 H 2 0 = 2 ( K H C O a . M g C O a . 4 H 2 0 ) + MgCl 2 , d. h. es entsteht einerseits leichtlösliches MgCla und anderseits das schwer lösliche Doppelsalz Kaliummagnesiumkarbonat. Letzteres wird von der MgCl 2 Lösung durch Filtration befreit und dann mit H 2 0 in geschlossenen Gefässen auf 115° erhitzt; hierbei zersetzt es sich unter Entwickelung von C 0 2 in unlösliches MgCOa und in Lösung gehendes K 2 C 0 3 . Dieses Verfahren' ist noch durch zahlreiche Patente abgeändert und verbessert worden, z. B. durch das D. R. P. 55 182 derart, dass man das Doppelsalz zur Befreiung von der MgCUhaltigen Mutterlauge mit Magnesiumbikarbonatlösung auswäscht. Ein Auswaschen mit HÜO ist nämlich nicht zulässig, well dadurch das Doppelsalz teilw e i s e zersetzt wird. Das Magnesiumbikarbonat stellt man nach dem genannten Patent durch Einleiten von C 0 2 in Magnesiamilch oder durch Behandeln der letzteren mit C 0 2 unter Druck dar. Die neuste Verbesserung des Magnesiaverfahrens besteht in dem D. R. P . 135 329, wonach man das Kaliummagnesiumkarbonat in HsO oder verd. K 2 C0 3 -Lösung aufschwemmt und es bei einer durch Kühhlung stets unterhalb 20° gehaltenen T e m p . entsprechend der Gleichung: 2 ( M g C O a . HKCOa, 4 HÜO) + M g O + H 2 0 — 2 ( M g C 0 3 . 3 HÜO) + M g C 0 3 + 4 H 2 0 + K 2 C 0 3 mit einer zur Neutralisation der Bikarbonatkohilensäure eben ausreichenden Menge M g O oder M g ( O H ) 2 behandelt. Man erhält so konz. Pottaschelösungen und anderseits vollkommen reaktionsfähiges MgCOa, das aufs neue zur Überführung von KCl in Kaliummagnesiumkarbonat dient.
616
Pottasche.
Andere Verfahren können übergangen w e r d e n ; über die e l e k t r o 1 y t i s c h e Pottaschegewinnung durch Zersetzung von KCl vgl. den Artikel „ C h l o r k a l i p r o z e s s , e l e k t r o l y t i s c h e r " . Die Einzelheiten der elektrochemischen Darstellungsverfahren werden zum grossen Teil noch geheim gehalten, und es lässt sich heute noch nicht sagen, ob dieselben sich auf die Dauer neben dem L e b l a n c - P r o z e s s und namentlich dem M a g n e s i a - V e r f a h r e n behaupten können oder gar diese verdrängen werden. Zur Fabrikation von Flintglas bedarf man einer von Sulfaten vollständig freien Pottasche. Man stellt für diesen Zweck 80 % ige h y d r a t i s i e r t e Pottasche dar, indem man gewöhnliche, einmal raffinierte W a r e zu 60° B6 löst, die klar abgesetzte Lauge in eisernen Schalen zu dickbreiiger Konsistenz verdampft, dann d a s Feuer entfernt und nun die Masse solange umschaufelt, bis sie feinkörnig und ganz trocken geworden ist. Chemisch reines K 2 C 0 3 lässt sich durch Umkristallisieren von Pottasche nicht gewinnen, vielmehr stellte man es früher aus Weinstein dar, während es jetzt a u s Kaliumbikarbonat (siehe No. 17 b unter „K a 1 i u m v e r b i n d ü n g e n " ) durch Eindampfen in emaillierten Eisenschalen oder in solchen aus Silber gewonnen wird. Reines K 2 C0 3 bildet eine feste, weisse, stark alkalische Masse. Aus sehr konzentrierten Lösungen kristallisiert d a s Salz 2 K 2 C0 3 + 3 H 2 0 iif grossen, glasglänzenden Kristallen, die bei 100° in d a s Salz K 2 C0 3 + H 2 0 übergehen; bei 135° entweicht auch der Rest des Kristallwassers. 100 T. H 2 0 lösen bei 0» 89,4 T., bei 20° 112 T., bei 50° 121 T „ bei 100° 156 T., bei 135° (S. P.) 205 T .
K 2 CO 3 .
Spez. Gew. und
Grade Baume
1 2 3 4 5
6
7
8 9
10
11 12 13 14 15
16 17
18
19
20 21 22 23 24 25
26
Gehalt von P o t t a s c h e l a u g e n (nach Lunge).
KjCO,
o/h 0,7 1,5 2,3 3,1 4.0 4,9 5.7 6,5 7,3
8.1 9,0 9.8 10.7
11,6 12.4 13,3 14,2 15,0
16,0 17,0
18,0 18.8
i^cbm enthält KjCO,
kg
7 15 23 32 41 51
60
69 78 87 97 107
118
129 138 150
161 171 184 198
211 222
19,7 20,7
234 248
22.5
275
21,6
Spez. Gew.
261
1,231 1,241 1,252 1,263 1,274 1,285 1,297 1,308 1,320 1,332 1,345 1,357 1,370 1,383 1,397 1,410 1,424 1,438 1,453 1,468 1,483 1,498 1,514 1,530 1,546 1,563
Grade Baiimé 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52
bei
15°
°/o
i cbm enthält K.CO, kg
23,5 24,5 25,5 26,6 27,5 28,5 29,6 30,7 31,6 32,7 33,8 34,8 35,9 37,0 38,2 39,3 40,5 41,7 42,8 44,0 45,2 46,5 47,7 48,9 50,1 51,3
289 304 319 336 350 366 384 402 417 436 455 472 492 512 534 554 577 600 622 646 670 697 722 748 775 802
KjCO»
Präcipitat •— Pressen.
617
Man benutzt die Pottasche in der Glasfabrikation, Färberei, Bleicherei und Wollwäscherei, zur Darstellung von Schmierseifen, von andern Kalisalzen (namentlich Cyankalium und Ferrocyankalium) u. s. w. P r t i f m i g : Die Untersuchungsprobe muss gleich nach der Entnahme in einer ganz trocknen Reibschale gleichmässig gemischt und verrieben und dann sofort in luftdicht zu verschliessende Gläser eingefüllt werden, da sie sonst viel Feuchtigkeit anzieht. Hauptsächlich sind zu bestimmen: F e u c h t i g k e i t , G e s a m t a l k a l i n i t ä t , N a t r i u m k a r b o n a t , Unlösliches, K a l i u m c h l o r i d , K a l i u m s u l f a t , Kal i u m s i l i k a t , sowie bei unreineren Produkten Ä t z k a 1 i. Zur Bestimmung der F e u c h t i g k e i t erhitzt man 10 g im Platintiegel bis zum konstanten Gewicht. Die A l k a l i n i t ä t bestimmt man in der Fabrikpraxis durch Abwägen von 2,5 g Pottasche, Lösen in dest. H 9 0 und Titrieren mit Schwefelsäure. Im Laboratorium wägt man gewöhnlich 5 g Pottasche, löst zu 500 ccm, entnimmt davon 25 ccm ( = 0,25 g Pottasche) und titriert mit 1/,fl N-Sehwefelsäure in der Kälte unter Zusatz von 2 Tropfen Methylorangelösung (1 g Methylorange auf 1 1 H,0). Die Sättigung wird durch den Umschlag der gelben Färbung in Rosa angezeigt. Um den Gehalt an Na2COa zu ermitteln, führt man die Karbonate durch Eindampfen mit HCl und, wenn nötig, durch Ausfällen der H 2 S0 4 mittels BaCl 2 in die Chloride über. Die folgende Bestimmung nach R ö 1 1 g e r und P r e e h t gründet sieh auf die verschiedenen Lüslichkeitsverhältnisse von NaCl und KCl in Alkohol. Es lösen sich nämlich bei 15° in 100 T. Alkohol von 90 92,5 95 Gew. ",'u an Chlornntrinm 0,845 0,223 0,146 T. an ühtorkaliam 0,071 0 043 0,028 T. Hat man zuvor 20 g Pottasche mit HCl u. s. w. behandelt, so spült man das erhaltene Chloridgemisch mit 90 "/„igem Alkohol in einen 110 ccm-Kolben und schüttelt es darin mit etwa 80 ccm des 90 °/„ igen Alkohols / ' •> Stunde lang tüchtig. Dann füllt man mit Alkohol derselben Stärke bis zur Marke auf, entnimmt 50 cem ( = 10 g Pottasche) der Lösung, dampft dieselben in einer Platinschale zur Trockne, glüht schwach und wägt. Zur Bestimmung des U n l ö s l i c h e n löst man 10 g Pottasche unter Erwärmen, filtriert durch ein gewogenes Filter, wäscht mit heissem Wasser aus und wägt nach dem Trocknen bei 100®. Um den G e h a l t a n C h l o r k a l i u m zu ermitteln, neutralisiert man je nach der Reinheit der Ware 2—10 g Pottasche in einem Becherglase sehr genau mit Salpetersäure nach Zusatz eines Tropfens Methylorangelösung; dann betimmt man den Chlorgehalt durch Titration mit J/jo N-Silberlösung unter Benutzung von K,(h'O, als Indikator. Daa K a l i u m s u l f a t bestimmt man durch Lösen von 10 g Pottasche in HCl, Filtrieren, Erhitzen zum Sieden und Ausfällen mit BaCl, gewichtsanalytisch in üblicher Weise. Zur Bestimmung des K a l i u m s i l i k a t s löst man 5 g Pottasche in H2O, filtriert, versetzt das Filtrat mit HCl und dampft in einer Platinschale zur staubigen Trockne ein. Der Rückstand wird zerrieben, mit HCl aufgenommen, erwärmt und dann mit H„0 verdünnt; die ausgefällte Kieselsäure wird abfiltriert und nach dem Glühen gewogen. Kaliumkarbonat, gerein. (Pottasche) 9 6 — 9 8 % , Pulver „ dopp. gerein., granuliert (hydratisiert) rein, D. A. IV
Pottasche:
Fuerst Bros. & C'o., New York, Nos. 2 u. 4 Stone Street.
Po'ttascheöfen:
. . .
.
° / 0 kg Mk. 4 6 , 0 0 °/o „ „ 50,00 ü /o „ „ 75,00
| C. Erdmann, Leipzig-Lindenau. I Cl. Lageman, Chem. Fabrik, Erfurt.
Willy Manger, Dresden.
P r ä c i p i t a t siehe „P r ä z i p i t a t". P r ä p a r a t e n g l ä s e r siehe „Z y 1 i n d e r". P r ä p a r i e r s a l z (Natriumstannat) siehe No. 30 unter „ N a t r i u m . v e r b i n d u n g e n". P r a s e o d y m siehe „D i d y m". P r ä s e r v e n - F a b r i k a t i o n s m a s c h i n e n (Zentrifugal-Trockenmaschinen): Gebr. Heine, Viersen, Rheinland.
P r ä z i p i t a t . R o t e r P. = Q u e c k s i l b e r o x y d ; w e i s s e r P. = M e r c u r i a m m o n i u m c h l o r i d ; beide siehe unter „ Q u e c k s i l b e r v e r b i n d u n g e n". Pressen. I. Kleinere hydraulische Pressen. Durchmesser des Kolbens
Spannung bis Atm.
Durchmesser des Presstopfes
75 75 100 100
300 600 300 600
100 100 125 125
Kolbendruck in kg maximal 13 26 23 46
000 000 000 000
Preis der Presse mit Manometer 11k, 220 310 285 400
J
öl 8
Pressen.
Durch m. des Pressstempels
200 200 250 250 300
Hub d e s Pressstempels
Länge des Presstisches
Breite des Presstisches
Entfernung zwischen Presskopf u. Presstisch
300 300 400 400 500 500
400 400 450 450 500 500
400 400 450 450 500 500
400 800 500 1000 600 1200
Anzahl der Pressbleche
II. Vertikale hydraulische Pressen, mit am Presszylinder montiertem hydraulischem Pumpwerk für Handbetrieb. Sie werden für einen Druck im Presszylinder bis zu 300 Atm. geliefert: Gewicht der kompl. Presse in k g
Preis der Presse in Mk.
7 14 9 18 10 22
1900 2000 2850 3000 3850 4100
1100 1150 13^0 1425 1700 1800
Durchm. des Pressstempels
250 250 300 300 325 325 350 370 460
460 500 500
H u b des Pressstempels
Länge des Presstisches
Breite d e s Presstisches
Entfernung zwischen Presskopf u. Presstisch
400 400 500 500 650 650 800 850 500 500 800 800
450 450 500 500 600 600 600 630 915 710 1250 1250
450 450 500 500 6t'0 600 600 630 915 710 1250 1250
500 1000 600 1200 800 1200 1200 1400 1000 1500 2000 3000
Anzahl der Pressbleche
III. Vertikale hydraulische Pressen ohne Pumpwerke.
9 18 10 22 14 22 22 24 18 26 •H5 50
Gewicht der kompl. Presse in k g
Preis der Presse in Mk.
2800 2900 3700 3900 4500 4700 5400 5800 9500 K'OOO 24200 25600
1200 1250 1400 1475 1800 1850 2160 2380 3900 4100 9700 10000
Zu letzteren Pressen kosten hydraulische Pumpwerke mit Handund Riemenbetrieb Mk. 175—4000 Dieselben mit Dampfbetrieb „ 1350—4000
Schwere hydraulische Pressen, Presspumpwerke und Akkumulatoren: Fried.
Krupp
Aktiengesellschaft
Grusonwerk,
Magdeburg-Buckau.
IV. Spindelpre88en mit gelochtem Presszylinder aus verzinntem Kupferblech: Inhalt des Presszylinders . . 1 Ganzer Druck . . . . ca. 3000 Mit Hebel, ohne Traggestell 45,00 „ mit „ —
2 3500 60,00 —
4 4500 75,00 —
6 6000 85,00 —
10 8000 100,00 130,00
20 1. 10000 kg. 135,00 Mk. 170,00 „
V. Kräuter-, Tinkturen- und Dekoktpressen mit etwa 50 kg Nettodruck pro qcm Pressfläche, mit feststehendem Stahlbügel und ohne Mantel, nur geeignet für Materialien, bei denen die Flüssigkeit unter verhältnismässig leichtem Druck abfliesst: Durchm. des Pressbehälters . 125 150 195 250 mm. Höhe „ ,, 130 180 200 250 „ Inhalt „ „ 3 6 12 1. 1,5 Gesamt-Nettodruck . . . . 9000 16000 25000 40000 kg. Preis 215,00 Mk. 70,50 84,00 126,00 D i e s e l b e n mit drehbar. Stahlbügel und Mantel z. Behälter 79,00 95,00 136,00 226,00
Presshefe —
619
Probierkunst.
VI. H e b e l p r e 8 8 w e r k e m i t kontinuierlich wirkendem D o p p e l d r u c k w e r k und mit b e s o n d e r s konstruiertem S c h n e l l p r e s s k o r b , zur S a f t g e w i n n u n g für die chemische Industrie, Nahrungsmittel-, ö l - , L e i m - , Hefenindustrie u. s. w . : Inhalt des Korbes
Durchmesser der Spindel
des Korbes
ca. Liter
ca. mm
ca. cm
30. 50 90 140 250 400 630
50 50 55 65 75 80 90
40 45 55 66 77 90 105
Höhe des Korbes
Gewicht der Presse
ca. cm
ca. kg
Mk.
30 40 45 50 65 80 90
90 120 250 335 500 750 1000
100,00
Preis
135,00 175,00 225,00 290,00 400,00 560,00
VII. S p i n d e l p r e s s e n für D a m p f h e i z u n g zum Auspressen öliger Substanzen, namentlich zum Auspressen des „ S w i n t e r " der W o l l w ä s c h e r e i e n . D e r eiserne K a s t e n misst im L i c h t e n 1 0 3 0 mm breit, 1 0 3 0 mm t i e f und 1 6 0 0 mm h o c h ; der M a x i m a l d r u c k beträgt ca. 1 4 0 0 0 k g , der D a m p f tritt direkt in den K a s t e n ; das ausgepresstc F e t t oder Öl fliesst durch eine Öffnung der B o d e n p l a t t e a b : Preis der k o m p l . Presse . ' . . . " Mk. 1 4 0 0 , 0 0
VIII. Kleine Spindelpresse für Laboratorien, mit Porzellaneinsatz, namentlich zum Abpressen von Substanzen mit stark sauren und a l k a l i s c h e n Pressflüssigkeiten; Pressfläche 1 5 , 5 c m : Preis Mk. 1 5 0 , 0 0 Dazu Reserve-Porzellaneinsätze „ 30,00 A n d e r e Pressen sind bei den i h r e r B e s t i m m u n g entsprechenden Artikeln genannt, so findet man Obstpressen unter „ O b s t w e i n " ; Knetpressen unter „ S e i f e " ; Ziegelpressen unter „ Z i e g e l " u . s . w . F i l t e r p r e s s e n sind besonders erörtert.
P r e s s h e f e siehe „ H e f e " . P r e s s k o h l e n siehe „ B r i k e t t s " . P r e s s l l n g e (Gepresste Rübenschnitzel) siehe „ F u t t e r s t o f f e". Pressluftg-as siehe „L u f t g a s " . P r e u s s l s c h b l a u siehe „ E i s e n f a r b e n " . Prlmulln. Teerfarbstoff siehe „ T h i o b e n z e n y l f a r b s t o f f ei"; vgl. auch dem Artikel „ I n g r a i n f a r b e n". Probenehmer. P r o b e s t e c h e r für Melasse, zur E n t n a h m e von P r o b e n für Analyse u. s. w. M k . 2 0 , 0 0 D i e s e l b e n n a c h B ö c k m a n n zur E n t n a h m e von D u r c h s c h n i t t s p r o b e n f e s t e r Substanzen aus Fässern „ 13,75
Probenehmer:
Bleiindustrie-Aktiengesellschaft
vorm.
Jung
& Lindig, Freiberg i. S. (aus Blei).
Probierkunst. Probiergerätschaften:
A n s i e d e s c h e r b e n von S c h a m o t t e : Äusserer D u r c h m e s s e r . . 54 58 63 68 56 84 mm. 1 0 0 Stück 2,80 3,00 2,80 3,50 2,80 5,00 Mk. A u s g i e s s b l e c h e von K u p f e r : 12 Mit 6 16 20 Vertiefungen. Stück 6,50 10,50 13,00 15,00 Mk. G o l d g l ü h t i e g e l , 2 5 m m hoch, 2 7 m m breit 10 Stück Mk. 2 , 0 0 „ 33 „ „ 33 „ „ . . . . . 10 „ „ 2,60 G o l d k o c h k ö l b c h e n von weissem G l a s e . 10 „ „ 2,25 „ von b ö h m . G l a s e 10 „ „ 6,50 G o l d p r o b e n k o c h a p p a r a t mit Bunsenschen B r e n n e r n mit 6 8 10 12 16 20 Flammen 52,00 70,00 8 6 , 0 0 1 0 3 , 0 0 1 3 8 , 0 0 1 7 2 , 0 0 M k . ohne K a s t e n 78,00 105,00 132,00 158,00 210,00 264,00 „ mit braun gebeiztem K a s t e n mit T o n r o h r .
620
Probierkunst.
G o l d p r o b e n g l ü h a p p a r a t mit gleichzeitiger Gas- und Luftregulierung mit 6 10 12 Flammen inkl. Brett 52,00 86,00 1 0 3 , 0 0 Mk. G o l d p r o b e n t a f e l nach G o l d s c h m i d t . . . . Stück Mk. 1 0 , 0 0 K a p e l l e n von Holz- und K n o c h e n a s c h e : a ) Zur Feinprobe 3 0 mm oberer Durchm 100 „ „ 4,50 b ) Zur Silberprobe 3 8 — 4 4 mm oberer Durchm. 100 ,, „ 5,50 K a p e l l e n von reiner Knochenasche, rein weiss: Oberer Durchm. . . 22 24 27 30 35 38 41 51 mm. 1 0 0 Stück . . . . 3,00 3,75 4,50 4,75 6,75 8,50 13,50 18,00 Mk. K a p e l l e n f o r m e n nach P l a t t n e r von Buchsbaumholz . . . . Stück Mk. 1 , 2 5 „ von Messing: F ü r Kapellen von . 30 4 0 mm Durchmesser. Stück 7,50 9 , 5 0 Mk. K a p e l l e n s t a t i v e nach P l a t t n e r „ „ 4,00 K ö l b c h e n von weissem Glase, nach P l a t t n e r : a) Kugel am geschlossenen Ende, 6 0 mm lang, 6 mm lichte Weite 1 0 Stück Mk. 0 , 6 0 b) Ohne Kugel, 7 5 mm lang, 6 mm lichte Weite 10 „ „ 0,45 K o h l e n , künstliche, prismatisch geschnitten 10 „ „ 1,20 „ Sprengkohlen, dünne runde Stangen 10 „ ,, 0 , 6 0 K o h l e n b o h r e r nach P l a t t n e r : a) Kleine, mit S t a h l h e f t . 1 ,, „1,00 b) Mittlere, mit Holzheft 1 „ „ 1,40 c) Grosse 1 ,, » 2,00 K o h l e n f o r m e n zu prismatischen Kohlen . 1 „ ,, 3 , 5 0 K o h l e n h a l t e r nach P l a t t n e r 1 ,, ,. 3 , 0 0 „ mit Platinblende und Ring 1 „ „ 5,00 K o h l e n ö f e n mit Deckel für vorstehende Kohlenhalter 1 „ „ 2,00 K o h l e n s ä g e n mit Heft, kleine . . . 1 „ ,. 1 , 0 0 „ „ „ grosse . . . 1 „ 1,25 Kohlensch älchen 10 „ „ 0,30 Kohlentiegel 10 „ „ 0,30 Kornbürsten 1 „ „ 1,00 Kornzangen 1 „ „ 1,30 P l a t i n b l e n d e n für den Kohlenhalter 1 „ ca. „ 1,60" P l a t i n d r a h t h a l t e r nach P l a t t n e r . 1 „ „ 1,00 P l a t i n k a p s e l zur Kohlenanalyse . . . . 1 „ ca. „ 6 , 5 0 Plattnersche Spinne . 1 „ „ 9,00 P r o b i e r b l e i , gekörnt 1 kg „ 1,50 P r o b i e r b l e i m a s s nach P l a t t n e r . 1 Stück „ 0,75 Probierblcisieb „ „ . 1 „ ,, 1 , 2 5 Probiertutten, Bleitutten: Höhe 85 115 125 1 3 5 mm. Durchmesser . . . 50 55 70 80 „ 1 0 0 Stück . . . 6,50 6,75 8,50 10,00 Mk. Probiertutten, Eisentutten: Höhe 90 1 1 5 mm. Durchmesser . . . 45 65 „ 1 0 0 Stück . . . 8,50 1 6 , 5 0 Mk. S p a t e l von Stahl nach P l a t t n e r 1 Stück Mk. 0 , 5 0 T o n z y l i n d e r als Halter für T o n - und Kohlentiegel . . . . 1 ,, „ 0,35 Tonschälcheo 10 „ „ 0,30 T o n s c h ä l c h e n f o r m aus Buchsbaumholz 1 „ „ 1,25 Tontiegel 10 „ „ 0,35 T o n t i e g e l f o r m von Messing 1 „ „ 9,00 Vgl. die Artikel „ L ö t r o h r p r ü f u n S f e n". Probiergerätschaften: lönigL Sächs. Tonwarenfabrik, Muldenhütten i. S.
g " , „ M u f f e l n " und
„ M u f f e l -
Propiolsäure —
P r o t a l b i n s ä u r e und
621
Lysalbinsäure.
Propiolsäure. Handelsbezeichnung für die o-Nitrophen-ylpropiolsäure. CeH 4 (N0 2 )C : C . C0 2 H. Zur Darstellung führt man Z i m t s ä u r e (s. d.) durch Einwirkung von Alkohol und konz. H2SO4 in Zimtsäureäthylester über und nitriert letzteren mittels der berechneten Menge Nitriersäure in der Kälte, wobei annähernd gleiche Mengen von o- und p-Nitrozimtsäureäthylester entstehen. Man erwärmt das Gemisch mit Alkohol und lässt dann auf 35—40° erkalten, wobei si,cb die p-Verbindung fast vollständig abscheidet, während der gelöst bleibende o-Nitrozimtsäureester durch Abdestillieren des Alkohols isoliert werden kann. Man verseift ihn dann durch Erwärmen mit H2SO4, trocknet die o-Nitrozimtsäure und führt sie durch die berechnete Menge flüssigen Broms in das D i b r o m i d über. Lässt man dieses nun in wässriger Lösung mit konz. Natronlauge (unter Vermeidung: stärkerer Erwärmung) stehen, so erstarrt die Masse zu einem Brei von NaBr und o-nitrophenylpropiolsaurem Na. Aus letzterem erhält man durch Zusatz verdünnter Säuren die o-Nitrophenylpropiolsäure in glänzenden Kriställchen, die man filtriert und auswäscht. Die Substanz kommt als „Propiolsäure" in Form einer dünnen Paste (20 % Trockengehalt) in den Handel, wird aber jetzt kaum mehr benutzt; früher diente sie zur synthetischen Indigodarstellung. P r o p i o n s ä u r e . CH 3 . CH 2 . C0 2 H. Entsteht beim Vergären von Weizen-' kleie, auch bei der trocknen Destillation des Holzes, weshalb sie ein Bestandteil des rohen Holzessigs ist. Meistens stellt man sie durch Oxydation von normalem P r o p y 1 a 1 k o h o 1 (s. d.) mit C r 0 3 dar. Sie bildet eine farblose, stark sauere, durchdringend essigartig riechende, mit H 2 0, Alkohol und Äther mischbare Flüssigkeit vom sp. G. 0,992 (bei 18°); S. P. 140°. Ihre Salze sind kristallisierbar und sämtlich in H 2 0 löslich. Ihre Ester riechen obstartig und werden als F r u c h t ä t h e r (s. d.) benutzt. Propionsäure „ ehem. rein Propionsaures Natrium, e h e m . rein . . . P r o p i o n ä t h e r (Propionsäureäthylester) „ ehem. „ Propionsäureamylester . . Propionsäurebutylester
H Mk. 3,30; . . rein . .
.
H Mk. 7,50;
1 1 I 1 1 1
kg M k . „ „ „ „ ,, „ „ „ „ „ H „
L'0,00 30,00 20,00 15,00 35,00 60,00 10,00
Propionsäure: C. Erdmann, Leipzig-Lindenau.
P r o p y i a l k o h o l . C3HJ . OH. Man hat zu unterscheiden 1. den n o r m a l e n oder p r i m ä r e n Propyialkohol (Äthylkarbinol) CH 3 . CH 2 . CH 2 . OH und 2. den s e k u n d ä r e n "Propyialkohol (Isopropylalkohol; Dimethylkarbinol) (CH3)2 : CH . OH. Davon ist der normale Propyialkohol technisch allein wichtig; er findet sich im Rohspiritus, Fuselöl und im Weintreberfuselöl. Man stellt ihn daraus entweder nur durch Fraktionieren dar (technisch) oder absolut rein, indem man seinen Bromwasserstoffester darstellt. Er bildet eine angenehm alkoholisch riechende, mit H2O in jedem Verhältnis mischbare, brennbare Flüssigkeit. Sp. G. (bei 15°) 0,8066; S. P. 97,4°. Im Gegensatz zu Äthylalkohol löst er sich nicht in einer kalt gesättigten CaCl 2 -Lösung. P r o p y i a l k o h o l (S. P . 9 3 — 1 0 0 ° C.) (S. P . 9 6 - 9 9 ° C.)
1 kg Mk. 2 , 5 0 ; 1 „ „ 4,00;
°/o k g M k . 2 3 0 , 0 0 °/0 „ „ 350,00
Propyialkohol: R. Eisenmann, Berlin ()., MUhlenstrasse 6/7.
Propylalkohol-Apparate: F. H. Meyer, Maschinenfabrik, Hannover-Hainholz.
P r o t a l b i n s ä u r e und L y s a l b i n s ä u r e nennt man die durch alkalische Hydrolyse des nativen Eiweisses entstehenden Spaltungsprodukte. Die wasserlöslichen Alkalisalze dieser Säuren bilden sich nach dem D. R. P. 129 031 wenn man Albumin der alkalischen Hydrolyse unterwirft, die Produkte durch Ansäuern und Filtrieren von einander trennt und einerseits den Niederschlag, die Protalbinsäure, in überschüssigem Alkali auflöst, anderseits die Lösung, enthaltend die Lysalbinsäure, mit überschüssigem Alkali versetzt. Die, Lösungen werden solange dialysiert, bis das Diffusionswasser neutral reagiert und keine
622
Protargol —
Pumpen,
Mineralsalze mehr enthält, und schliesslich vorsichtig zur T r o c k n e eingedampft. Zum Zwecke der alkalischen Hydrolyse werden z. B . 100 T . Albumin unter Umrühren in eine Lösung von 15 T . NaOH in 5 0 0 T . H 2 0 eingetragen und unter Ersatz des verdampfenden W a s s e r s auf dem Dampfbade erwärmt, wobei das Albumin bis auf einen geringen flockigen Rest allmählich in Lösung geht. D i e erhaltene Flüssigkeit wird filtriert und nach dem Erkalten solange mit verd. HNOa versetzt, als sich noch ein Niederschlag von Protalbinsäure bildet. D a s übrige Verfahren ist oben angedeutet. D i e Alkalisalze der Protalbinsäure und Lysalbinsäure vermögen aus den Schwermetallsalzen, namentlich aus den Salzen des Ag, Hg und Au, das Metaill in kolloidaler Form abzuscheiden (vgl-, den Artikel „ K o l l o i d a l e Metalle"). Auf gleiche W e i s e ist es M ö h l a u gelungen, den I n d i g o ih Lösung zu bringen; siehe darüber den Artikel „ I n d i g o f a r b s t o f f e " . P r o t a r g o l siehe „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e " .
Provenceröl siehe „O 1 i v e n ö 1". Pseudocumol siehe „C u m o II".
P u d d e l n siehe „ S c h w e i s s e i s e n " .
Pulsometer siehe „M o n t e j u s".
P u l v e r siehe „ S c h i e s s p u l v e r " . P u l v e r b U c h s e n siehe „ F l a s c h e n " . Pumpen. Für die chemische Industrie Betracht: 1. Rotierende Saug- und Druckpumpen f ü r Innerer Durchm. des Faugrohres mm
des Druckrohres mm
30 38 50
30 32 50
Max
hauptsächlich
42 70 120
Grösste
Berliner
50 72 J10
in
H a n d b e t r i e b .
P r e i s in Mark Leistung in der Minute der Pumpe ' der Pumpe des Fuss- des zweiten Schwungin Eisen | in Messing veniils i rades
Umdrehungen in der Minute 75 75 60
Brandenburg,
kommen
85 1 15 195
6 8 12
7,00 7,f>0 1 Hj ¡0
des Eise»roiires f. d m 1,50 1,80
PumpenfaBrik, Berlin SO. 36, Kiefholzstr. 19/20.
2. Fllgelpumpen für dünne und dicke Flüssigkeiten.
Lichte Weite der Röhren
Gewicht
Leistung in der Minute
Leistung für den Hub
mm
ca. kg
ca. 1
1
10 4 13 5 20 6 26 8 32 12 32 16 40 18 23 40 52 31 45 52 54 65 72 80 96 80 Max Brandenburg, Grösste
12 18,5 30 33 44 60 85 100 130 175 210 240 300 Berliner
Preise In Eisengehäuse mit Messingwerk Mk.
Ganz in Messing Mk.
Mit Messingmuttern mehr Mk.
21,00 0,12 16,00 25,00 • 0,18 18,00 0,30 2«,00 20,00 36,00 0,36 24,00 50,00 0,60 29,00 36,00 60,00 0,90 75,00 1,28 40,00 85,00 1,60 48,00 110,00 2,25 58,00 140,00 3,50 70,00 180,00 4,60 85,00 240,00 7,00 125,00 300,00 8,10 160,00 Pumpenfabrik, Berlin SO. 36, Kiefholzstr. 19/20.
0,25 0,25 0,25 0,25 0,30 0,30 0,35 0,50 0,70 0,70 1,00 1,20 1.20
3. Laugepumpen für die Seifenindustrie mit Handbetrieb: Zylinderdurchm. 7 5 mm; Rohrdurchm. 5 0 mm; Hub 2 8 0 mm; Hub-Leistung 1,2 1. Rohrlänge . Preis Max Brandenburg,
.
^00 250 300 350 400 cm. 70,00 75,00 80,00 85,00 9 0 , 0 0 Mk. Grösste Berliner Pumpenfabrik, Berlin SO. 36, Kiefholzstr. 19/20.
Pumpen.
62?
4 a. Teer- und Ammoniakwasser-Punpen für Kugelventilen), Ausgussdurchmesser 5 0 mm. Saugpumpe S a u g - und D r u c k p u m p e
Handbetrieb
(Saugpumpen
Mk. 7 0 , 0 0 „ 85,00
4 b . D i e s e l b e n P u m p e n für M a s c h i n e n b e t r i e b mit verstellbarem D u r c h m . der Saugröhren . . 45 65 80 mm. Preis 290,00 480,00 5 8 0 , 0 0 Mk. Max Brandenburg, Grösste Berliner Pumpenfabrik, Berlin SO. 36, Kiefholzstr. 19/20. 5 . Plunger-Dampfpurapen
mit
eingebauten
7 i S t ü n d l i c h c Leistung . . . . 2 1,1 T o u r e n z a h l in der Minute 60 . 60 D u r c h m . des D a m p f k o l b e n s . 80 100 „ „ Plungers . . . 75 90 Hub 100 80 W e i t e des Saugstutzens . . . 40 50 „ „ Druckstutzens . . 35 45 „ der Dampfeinströmung 15 20 „ „ Dampfausströmung 20 25 Ungefähres G e w i c h t . . . . 250 390 Preis, freistehend 585 460 Max Brandenburg, Grösste Berliner Pumpenfabrik,
mit
Kugelventilen,
zum
Hub:
Fördern
von
16 cbm. 3,2 7,3 10,5 4,3 55 55 50 60 60 2 5 0 mm. 200 120 150 180 200 105 135 155 110 j» 200 120 150 180 200 « 1 2 5 60 80 90 100 n 100 90 50 70 80 » 50 25 30 35 40 » 60 45 30 35 40 n 1600 H 530 750 1100 1300 1 5 4 5 Mk. 700 870 1145 1290 Berlin SO. 36, Kiefholzstr. 19/20.
6 . Einfach wirkende Plunger-Oampfpunpen m i t a n g e s c h r a u b t e n Pumpenteilen a u s R o t g u s s , mit Kugelyentilen. Zum Fördern von Schlamm, Teer, Säuren, L a u g e n , L o h b r ü h e u. s. w . Pumpenteile und Zubehör aus Rotguss Stündliche Leistung cbm T o u r e n z a h l in der Minute Durchmmesser des D a m p f k o l b e n s mm . „ Plungers . Hub W e i t e der Saug- u. Druckleitung ,, „ Dampfeinströmung . »» „ „ Dampfausströmung Ungefähres G e w i c h t . . . . kg Mk. ,, Wandanordnung . . . 11 S a u g k o r b mit K u g c l v e n t i l . . 11 Saugwindkessel a u f T - S t ü c k . . II D r u c k w i n d k e s s e l ,, ,, • . »
Max
Brandenburg,
Grösste
Berliner
2,5 1,3 9 6 60 to 60 55 120 180 100 150 130 75 95 150 100 120 150 180 50 80 60 100 20 25 30 35 25 30 35 40 370 510 750 950 745 1325 880 1145 770 910 1175 1360 30 38 50 70 65 80 105 130 65 105 80 130 Pumpenfabrik, Berlin SO. 36, Kiefholzstr. 19/20.
7 . Doppelt wirkende Innenpltinger-Dampfpunipen und eingebauten Kugelventilen, für dicke S ä u r e i n u. s . w . Stündliche Leistung . . . . 4 7 T o u r e n z a h l in der Minute 60 60 D u r c h m . des D a m p f k o l b e n s . 1 0 0 120 » n Plungers . . . 110 90 Hub 120 100 W e i t e des Saugstutzens . . . 70 90 „ „ Druckstutzens . . 80 60 „ der D a m p f e i n s t r ö m u n g 20 25 Ungefähres G e w i c h t . . . . 500 725 Preis 1010 760 S a u g k o r b mit Fussventil extra 25 35 Saugwindkessel a u f T - S t ü c k . 40 52 W a s s e r a b s c h e i d e r für Auspuff 14 inkl. A b l a s s h a h n s . . . . 13 Max
Brandenburg,
Grösste
Berliner
11,2 55 200 160 200 100 40 45 1250 1595 —
70 130 130
mit i n n e n l i e g e n d e n S t o p f b ü c h s e n Flüssigkeiten, Schmutzwasser,. 9 60 130 120 130 100 90 25 900 1155 40 60
13 55 150 140 150 125 100 30 1100 1300 55 70
14 15 Pumpenfabrik, Berlin SO. 36, Kiefholzstr. 19/20.
21 55 180 165 180 125 100 35 1450 1515 55 70 16
cbm. mm. „ „ „ „ „ kg. Mk. „ „ „
624
Pumpen.
8. Membran-Pumpen für Säuren, Farbstoffe, Laugen u. s. w. Sa g- li. Druckrohr Duichm. mm Für Handbetrieb K r a f i b e t r i e b ohne A n t r i e b Handbetrieb ti n K r a f t b e t r i e b ohne Antrieb Max
Brandenburg,
Grösste
Preis Mk.
40 40 50 50
Berliner
L'OO 180
240
210
Pumpenfabrik, Berlin SO. 36, Kiefholzstr. 19/20.
9. Hartblei-Säurepumpen mit Gummikolben oder eingeschliffenem Bleikolben und Kugelventilen. 1
Durchmesser der Rohre
mm
mm
Mk.
80 80 80 60 60
40 40 40 30 30
165 160 110 75 90
1 F ü r H a n d b e t r i e b als S a u g - und D r u c k p u m p e K r a f t b e t r i e b ohne V o r g e l e g e „ „ H a n d b e t r i e b als Saugpumpe mit Ausguss „ Max
„ Brandenburg,
„
„
Grösste
Berliner
.
.
.
.
.
mit Ausguss .
.
. |
Preis
der Cylinder
Pumpenfabrik, Berlin SO. 36, Kiefholzstr. 19/20.
10. Hartgummipumpen. S a u g p u m p e für H a n d b e t r i e b . L e i s t u n g pro H u b ca. 1 , 3 1
Zylinderdurchm. 5 0 m m ; H u b 9 0 0 m m ;
S a u g p u m p e für H a n d b e t r i e b .
Zylinderdurchm. 1 0 5 m m ; H u b 2 5 0 m m ;
Mk. 105,00
L e i s t u n g pro H u b ca. 2 1 Dieselbe
Saugpumpe für M a s c h i n e n b e t r i e b o h n e
D i e s e l b e Pumpe Losscheibe) .
für
Maschinenbetrieb
mit
S a u g - und D r u c k p u m p e für H a n d b e t r i e b , H u b 2 5 0 mm, L e i s t u n g pro H u b c a . 2 1 Dieselbe Saugtriebsteile
und
D i e s e l b e Pumpe Losscheibe)
für M a s c h i n e n b e t r i e b
Saug-
Druckpumpe
und D r u c k p u m p e
Antriebsteilen
. . . .
(Fest- und
Zylinderdurchm.
mit
Antriebsteilen
„
360,00
„
310,00
„
410,00
„
395,00
„
350,00
„
510,00
1 0 5 mm,
für M a s c h i n e n b e t r i e b ohne
für H a n d - und
Zylinderdurchm 100 Hub 115 L e i s t u n g pro H u b . . . . 0,8 W e i t e der R o h r e . . . . 40 Preis für H a n d b e t r i e b . . . 185 „ „ Maschinenbetrieb . 1 6 0 Flügelpumpe mit W a n d b r e t t .
Antriebsteile
An-
(Fest- und
Maschinenbetrieb:
1 1 3 mm. 200 „ 1 , 7 1. 4 0 mm. 2 7 5 Mk. 250 „ Innerer Gehäusedurchm.
200
mm,
Leistung pro D o p p e l h u b ca. 1 1, R o h r w e i t e 3 2 mm M e m b r a n p u m p e , stehend oder liegend. Plungerdurchm. 8 0 mm, 2 0 0 mm, Hubleistung ca. 0 , 7 5 1, R o h r w e i t e 5 0 mm
Mk. 2 4 0 , 0 0 Hub „
270,00
Pumpen.
625
11. Pumpen aus Steinzeug, fertig montiert: 1 pro Hub. Lichte Weite der Saug- und Druckstutzen: 40 mm
x 1 pro Hub. Lichte Weite der Saug- und Druckstutzen: 45 mm
2 1 pro Hub. Lichte Weite der Saug- und Druckstutzen: 65 mm
Für Handbetrieb a) W a n d p u m p e Mk. 300, b ) transportable P u m p e Mk. 200, c) f ü r M a s c h i n e n b e t r i e b mit Riemenscheibe Mk. 325.
a) F ü r H a n d b e t r i e b mittels S c h w u n g r a d s Mk. 410. b) F ü r M a s c h i n e n b e t r i e b m i t R i e m e n s c h e i b e a n Stelle des S c h w u n g r a d e s Mk. 410.
Für Maschinenbetrieb einfach w i r k e n d , s t e h e n d : Mk. 575, . einfach w i r k e n d , l i e g e n d : Mk. 575, d o p p e l t w i r k e n d , stehend: M k . 950.
3 1 pro Hub. Lichte Weite der Saug- und Druckstutzen: 80 mm
4 1 pro Hub. Lichte Weite der Saug- und Druckstutzen: 90 mm
5 1 pro Hub. Lichte Weite der Saug- und Druckstutzen: 100 mm
Für Maschinenbetrieb einfach w i r k e n d , s t e h e n d : M k . 750, doppelt wirkend, stehend: M k . 1325.
Für Maschinenbetrieb einfach w i r k e n d , s t e h e n d : M k . 950, doppelt wirkend, stehend: M k . 1675.
Für Maschinenbetrieb einfach w i r k e n d , stehend: M k . 1250, doppelt wirkend, stehend: M k . 2150.
1
:
Luftpumpen behandelt. Pumpen:
und K o m p r e s s o r e n
A. L. G. Dehne, Halle a. S.
sind in besonderen Artikeln
| Weis« 4 Monstl, Halle a. S.
Filterpresspumpen: C. H. Wermser, Maschinenfabrik u. Eisengiesserei, Stassfurt. '
Plunger-Dampfputnpen: C, H. Wermser, Maschinenfabrik u; Eisengiesserei, Stassfurt.
Pumpen aus Metall und G u s s e i s e n : Bleiindustrie-Aktiengesellschaft vorm. Jung Lindig, Freiberg i. S. (aus Hartblei).
&
I C. Heckmann, Berlin SO. 33, Görlitzer Ufer 9. 1 F. H. Meyer, Maschinenfabrik, Hannover-Hainholz.
Pumpen aus Steinzeug; Deutsche Steinzeugwarenfabrik, (Baden).
Friedrichsfeld
I Vereinigte Tonwarenwerke, Aktiengesellschaft, | Berlin-Charlottenburg, Sophienstr. 8—17.
Gas-Pumpen aus Steinzeug: Vereinigte
Tonwarenwerke,
Aktien-Gesellschaft,
Berlin-Charlottenburg, Sophienstr. 8—17.
Hartblei-Säurepumpen: C.
VV. Julius Blancke & Co., Maschinen- und Dampfkesselarmaturenfabrik, Merseburg (Saale).
Zentrifugal-Pumpen: Vereinigte
Tonwarenwerke,
Aktien-Gesellschaft,
Berlin-Charlottenburg, Sophienstr. 8—17.
Ulcise $f tHon$Ki « Galle a. S. Spezial-Pumpenfabrik. I I
I i i n
| | «k n
f f r Bamtf-, Riemen und elektrischen Antrieb « « fflr Jede Ceistung und alle Zwecke.
ruill|ICII
Luftpumpen * vomn. Duplex-Dompfpumpen. f l l U l n Int B e r l i n , H a m b n r g , U o r t m m i d , D ü s s e l dorf, Olelwltz, Brttssel, M o s k a u , B a k u .
626
Purree —
Pyrogallol.
P u r r i e siehe „ T i e r i s c h e F ä r b s t o f f e " . P u t z m i t t e l siehe „M e t a 11 p u t z m i 11 e 1". P y k n o m e t e r siehe „M e s s g e f ä s s e". P y r a m l d o n siehe „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e". P y r a z o l l n = A n t i p y r i n (s. d.). P y r a z o l o n f a r b s t o f f e siehe „ T a r t r a z i n". P y r i d i n und Ctainolin. Die P y r i d i n b a s e n entsprechen der allgemeinen Formel CnHan-sN; ihre Stammsubstanz ist das P y r i d i n C 6 H 6 N ; man fasst dasselbe als Benzol auf, worin 1 CH-Gruppe durch N ersetzt ist. Man isoliert es aus dem Steinkohlenteer sowie aus dem Knochenteer; letzterer wird mit verd. H2SO4 erwärmt, die filtrierte Lösung mit NaOH gefällt und die freien Basen fraktioniert. Es bildet eine farblose, intensiv und charakteristisch riechende, mit H 2 0 mischbare Flüssigkeit vom sp. O. (bei 0°) 0,9802; S. P. 115°. Es dient zum Denaturieren von Spiritus, medizinisch als Mittel gegen Asthma, dann nach dem D. R. P. 134 139 zur Reinigung von synthetischem Indigo, ferner nach dem D. R. P. 139 669 zur Darstellung von Celluloseestern und endlich zur Gewinnung verschiedener Pyridinderivate. Homologe des Pyridins sind P i c o 1 i n CoHiN, L u t i d i n C7H0N, C o 11 i d i n CgHuN u. s. w. Die C h i n o l i n b a s e n entsprechen der allgemeinen Formel CnH2 n -nN; ihre Stammsubs'tanz, das C h i n 0 1 i n CSHTN, verhält sich zum Pyridin wie das Naphtalin zum Benzol. Das Chinolin hat also die Konstitution: H C N Es bildet sich bei der trockenen Destillation stickstoffjC haltiger organischer Verbindungen und findet sich demHC,-^ X X \ C H entsprechend im Steinkohlen- und Braunkohlenteer. Intern . essant ist seine Darstellung nach der sog. S k r a u p HCL x C \ JCH s e h e n S y n t h e s e durch Erhitzen von 28 T. Anilin V mit 120 T. Glycerin und 100 T. konz. HjSOi bei GegenHC CH w a r t von 24 T. Nitrobenzol: H
C « h * < {Nj h Hi + Anilin
CHi(OH)—CH(OH) I +0 CH2(OH) Glycerin
/CH=CH CoH4< l + 4 H2O. \N=CH . Chinolin
=
Das Nitrobenzol wirkt hierbei nur als Oxydationsmittel; man kann anstatt dessen z. B. auch AS2O6 verwenden. Das Chinolin bildet eine farblose, stark lichtbrechende, intensiv und charakteristisch riechende Flüssigkeit vom sp. G. (bei 0°) 1,1055; S. P. 236°. Es wird in der Medizin sowie auch zur Darstellung von Farbstoffen benutzt. Pyridinbasen zum Denaturieren Pyridin, ehem. rein (S. P. 1 1 6 — 1 1 8 ° ) Pyridinsalze (Acetat, Nitrat, Sulfat) Chinolin, synthet „ ehem. rein Chinolinchlorid Chinolintartrat, ehem. rein, weiss . .
'o kg Mk. 1 5 0 , 0 0 I „ „ 7,00 1 „ „ 15,00 I „ „ 13,00 1 „ ,. 16,00 1 „ „ 60,00 1 „ „ 15,00
()
.
.
.
.
. .
.
. .
H Mk. 1 , 8 0 ; . H „ 6,60; . H „ 1,70;
Pyridin:
Hubert Baese & Co., Braunschweig.
Pyridin und Chinolin:
Aktien-Gesellschaft für Gelsenkirchen-Schalke.
chemische
Industrie, I C. M. Schmook, Breslau XVII. |
P y r o c a t e c h l n siehe „ B r e n z c a t e e f t i n". P y r o g a l l o l (Pyrogallussäure). Der Konstitution nach 1 : 2 : 3-Trioxybenzol' C«H3(OH)3. Es entsteht beim Erhitzen von Gallussäure und wird meistens dargestellt, indem man die Gallussäure mit der 2—3 fachen Menge H 2 0 ca. % Stunde im Autoklaven auf 200—210° erhitzt, die erkaltete Lösung durch Kochen mit Tierkohle «ntfärbt, filtriert, eindampft und der Kristallisation überlässt; das Produkt wird durch Sublimation gereinigt. Auch durch Destillation eines Gemenges von 1 T. Gallussäure mit 2 T. grob gepulvertem Bimsstein im COi-Strom kann man es erhalten. Im reinen Zustande bildet es weisse, glänzende, bitter schmeckend^ Blättchen oder Nadeln, die giftig wirken. Sch. P. 131°, S. P. 210°; es subli-
Pyrometer.
627
mirt unzersetzt. Löslich in 1,7 T. H 2 0, in ebensoviel Äther und in 1 T. Alkohol. Alkalische Lösungen absorbieren mit Energie O aus der Luft und bräunen sich dabei. Die wässerige Lösung wird durch frisch bereitete FeS04-Lösung blau, durch FesCU braunrot gefärbt, durch AgNOi-Lösung geschwärzt. Es wirkt stark reduzierend, wird in der Photographie und Galvanoplastik, zur Bestimmung von Sauerstoff, in der Medizin und als Haarfärbemittel benutzt. P r t i f u J 1 | H " ! Dieselbe geschieht nach den Vorschriften des 1>. A. IV. Zur Prüfung auf G a l l u s s ä u r e löst man 2 g Pyrogallol in 5 ccm Äther vom sp. G. 0,72, wobei eine ganz klare Lösung entstehen muss. Es lassen sich so noch 0,1 °/„ Gallussäure nachweisen, indem die Lösung getrübt erscheint oder ein geringer kristallinischer Rückstand ungelöst bleibt.
Pyrogallol, roh „ puriss. albiss. D. A. IV „
. . . . . .
bei 10 kg
1 kg Mk. 8,50 1 „ „ 12,50 I „ „ 12,00
Pyrogallol: Chem. Werke vorm. Dr. Heinrich Byk, Berlin NW.
Apparate zur Gewinnung von Pyrogallol: J . L. C. Eckelt, Berlin N. 20.
Pyrometer (Hitzemesser), zum Messen von Hitzegraden über 300° C. Unstreitig die besten Pyrometer sind die von L e C h a t e 1 i e r in der von H o l b o r n und W i e n angegebenen Form. Diesem von H e r ä u s in H a n a u angefertigten Pyrometer liegt folgendes Prinzip zu Grunde: Zwei in der Regel 0,6 mm starke und 150 cm lange Drähte, von denen der eine aus absolut reinem Platin, der andere aus einer Legierung von solchem Platin mit 10% Rhodium besteht, sind in einem Endpunkt zu einer kleinen Kugel, der „Lötstelle" zusammengeschmolzen und bilden so ein Element. Werden die Schenkel desselben zu einem Stromkreis verbunden, so entsteht bei Erhitzung der Lötstelle ein schwacher elektrischer Strom (im Mittel 0,001 V. für eine Temperaturerhöhung von 100°), dessen Stärke zu der Temperatur in bestimmtem Verhältnis steiht. Da dieses Verhältnis für jedes Element von der physik. techn. Reichsanstalt durch Vergleichung mit einem Normalelement genau festgestellt und das Ergebnis in einer Tabelle, die jedem so geeichten Element mitgegeben wird, niedergelegt ist, so lässt sich ein solches Element direkt zu Temperatur-Messungen verwenden. Zum Zwecke der Temperaturmessung verbindet man die beiden Enden des Elementes direkt oder in der Regel mittels gewöhnlichen Leitungsdrahtes mit einem geeigneten Galvanometer und bringt die Lötstelle an den Ort, dessen Temperatur gemessen werden soll. Durch Vergleichung der gefundenem elektromotorischen Kraft mit der Tabelle erfahren wir die Temperatur, die an der betreffenden Stelle1 herrscht. Die speziell für das Pyrometer konstruierten Galvanometer gestatten aber auch die direkte Ablesung der Temperatur, indem der Zeiger auf 2 Skalen spielt, deren eiine die Mikrovolt, die andere die Temperatur-Grade anzeigt. Von nicht zu unterschätzendem Vorteil ist es, dass das Galvanometer in grosser Entfernung von dem zu messenden Ofen aufgestellt werden kann, ohne dass die Genauigkeit der Messung im geringsten darunter leidet, indem die Verbindung zwischen Element und Galvanometer mittels gewöhnlichen Leitungsdrahtes hergestellt wird. Es ist nur darauf zu achten, dass der Widerstand in der gesamten Leitung nicht viel mehr als 1 Ohm beträgt; bei einer Entfernung von 100 m zwischen Element und Galvanometer genügt hierfür Leitungsdraht (isolierter Kupferdraht) von 2 mm Durchmesser. Man kann hiernach mit einem Galvanometer, das beispielsweise auf dem Bureau Aufstellung findet, eine ganze Anzahl weit auseinanderliegender Öfen kontrollieren, indem man sie abwechselnd mit dem Galvanometer verbindet; die Anzeiget des Instruments erfolgt momentan. Die Genauigkeit dieses Pyrometers ist eine ausserordentlich grosse; Prof. Holborn und Prof. Wien haben festgestellt, dass das Element die Temperaturen mit einem Fehler von nur ± 5 ° bei 1000° anzeigt. Die Vorsichtsmassregeln, welche zu beobachten sind, um einer Zerstörung der Elementdrähte während der Messungen vorzubeugen, sind dieselben, die für Platin überhaupt gelten; dasselbe darf in glühendem Zustand 40*
828
Pyrometer.
n i c h t mit S u b s t a n z e n in B e r ü h r u n g k o m m e n , w e l c h e V e r b i n d u n g e n mit i h m eingehen und e s dadurch unbrauchbar machen. In d e r R e g e l k o m m t d e s h a l b d a s E l e m e n t in P o r z e l l a n r o h r m o n t i e r t zur A n w e n d u n g u n d z w a r e i n e n g e r e s b e i d e r s e i t s o f f e n e s , w e l c h e s d i e b e i d e n E l e m e n t d r ä h t e v o n e i n a n d e r isoliert^ und ein w e i t e r e s an e i n e m E n d e g e s c h l o s s e n e s , w e l c h e s d a s erstere u m s c h l i e s s t u n d die> D r ä h t e v o r d e r E i n w i r k u n g d e r F l a m m e n g a s e u. s. w . s c h ü t z t . V o n d e r K ö n i g l . P o r z e l l a n - M a n u f a k t u r in B e r l i n w e r d e n R o h r e a u s e i n e r besonders schwer schmelzbaren Porzellanmasse, „Marquartsche Masse" gen a n n t , für d i e s e n Z w e c k h e r g e s t e l l t , w e l c h e T e m p e r a t u r e n b i s 1600° a u s h a l t e n . Die Teile dieses Pyrometers kosten: Normalelement aus 0,6 mm starkem Draht, jeder Schenkel 150 cm lang, mit Eichschein der Physik.-Techn. Reichsanstalt . Mk. 1 5 0 , 0 0 Galvanometer zum direkten Ablesen der T e m p e r a t u r Mk. 1 5 0 , 0 0 — 2 0 0 , 0 0 Porzellanrohr aus schwerst schmelzbarer M a r q u a r t s c h e r Masse, 130 cm lang (für das Normalelement passend) Mk. 3 0 , 0 0 zusammen Mk. 3 3 0 , 0 0 — 3 8 0 , 0 0 V o n s o n s t i g e n P y r o m e t e r n s i n d zu e r w ä h n e n : P y r o m e t e r aus Metall z. s e n k r e c h t e n Gebrauch. Skalendurchm. 80 mm Mk. 38,00 D i e s e l b e n zum w a g e r e c h t e n Gebrauch 36,00 P y r o m e t e r aus G r a p h i t , bis 1200° C. verwendbar; Skalendurchm. 155 m m : L ä n g e des Eintauchrohrs bis . . 500 750 1000 1250 1500 1750 mm. Preis zum senkrechten Gebrauch 4 8 , 0 0 51,00 55,00 58,00 65,00 75,00 Mk. Preis zum wagerechten Gebrauch 50,00 53,00 57,00 60,00 — — E l e k t r i s c h e P y r o m e t e r nach S i e m e n s , mit Voltamcter, auf dem die Messungen abgelesen w e r d e n ; für besonders genaue Messungen geeignet Mk. 4 5 0 , 0 0 D i e s e l b e n , mit Differentialgalvanometer, Widerstandsrollen und Battoriekasten „ 825,00 P a t e n t - L u f t p y r o m e t e r nach W i b o r g h , für Temperaturen bis 1500° „ 2 0 0 , 0 0 D a z u jede weitere Porzellanröhre mehr „ 22,00 P y r o m e t e r aus P o r z e l l a n (Luft-Ausdehnungspyrometer): Rohr . . . 25 3 1 cm. 50 50 10 Ballon . . 11 21 „ 25,5 12,5 16 Öffnung . . 0,9 „ 0,15 0,15 0,15 0,6 20,00 Mk. Stück . . 7,50 8,00 8,50 6,00 O p t i s c h e P y r o m e t e r nach H o l b o r n und K u r l b a u m . Man vergleicht die leuchtende Strahlung einer Wärmequelle mit der Strahlung einer Glühlampe; da die Intensität dieser Strahlung von dem die Glühlampe durchlaufenden Strom a b hängig ist, bildet die Messung der Stromstärke zugleich ein Mass für die T e m p e r a t u r der (empirisch geeichten) Glühlampe und damit der zu messenden Wärmequelle. Die Methode ermöglicht die Temperaturmessung jedes festen oder flüssigen Körpers (Ofen, Heizraum), sobald er nur dem Auge sichtbar ist. Messbereich von 600® C. bis zu den höchsten darstellbaren Temperaturen. Die Instrumente bestehen im wesentlichen a u s : Fernrohr, veränderlichem W i d e r stand, Amperemeter und A k k u m u l a t o r . Bequem zu h a n d h a b e n und leicht zu transportieren. Preis ca. . . . . . . Mk, 500,00 S e g e r k e g e l aus Glasurmasse; kleine Tetraeder von 6 cm Höhe und 2 cm Basis aus Tonerdesilikaten verschiedenen Schmelzpunktes. Die Kegel erweichen langsam und neigen die Spitze; als geschmolzen sieht man den Kegel an, dessen Spitze den Boden berührt. Die ganze Reihe der Kegel umfasst 46 Nummern. Die Kegel 0,10, 0,9, 0,8, 0,7, 0,6, 0,5, 0,4, 0,3, 0,2, 0 , 1 — 1 werden in Abständen von je e f w a ' 20° C. schwerer flüssig; Kegel 0 , 1 0 schmilzt etwas unter Silber bei 9 4 0 ° C., Kegel ' No'. 1 schmilzt gleichzeitig mit der Legierung von 90 Gold und 10 Platin bei 1140° C. Kegel 2 bis 3 — 4 u. s. w. schmelzen in Abständen von etwa 1 8 — 2 0 ° C., N o . 20 erreicht die höchste Glut des Porzellanfeuers bei etwa 1500° C. Kegel 21 bis 25 finden in der Glas- und Eisenindustrie zur Bestimmung von T e m p e r a t u r e n Verwendung. 2 6 — 3 0 (kleineres Format) dienen zur Bestimmung der Feuchtigkeit der T o n e im Devilleschen Gebläseofen. Kegel 36 entspricht Platinschmelzhitze. Segerkegel pro S t ü c k ' . . . . . Mk. 0 , 0 6 100 Stück . . „ 5,00
Pyroninfarbstoffe.
629
Wasserpyrometer nach Fischer, mit versilbertem Kupfergefäss, Messingmantel mit Asbestverkleidung, Messingdeckel mit T h e r m o m e t e r halter, Eisenbüchse mit Handhabe, Schutzschirm, Rührer und 1 Platinzylinder Mk. D i e s e l b e n nach F i s c h e r , mit grösserem, unversilbertem Kupfergefäss, Holzmantel mit Messingdeckel, Eisenbüchse, Schutzschirm, Rührer nebst 3 genau gleichen Zylindern aus Reinnickel W a s s e r p y r o m e t e r n. S i e m e n s , m. T h e r m o m e t e r u. 6 Kupferzylindern D i e s e l b e n mit 6 schmiedeeisernen Zylindern D a z u : 1 Reservethermometer mit Skala . . „ 1 Reserve-Skala „ 1 Kupferzylinder 1 3 7 g schwer . „ 1 schmiedeeiserner Zylinder 1 1 2 g s c h w e r
„ „ „ ,, „ „ ,,
90,00
36,00 100,00 105,00 17,00 13,00 3,00 3,75
Vgl. auch die Artikel ,,K a 1 o r i m e t r i e " und „ T h e r m o m e t r i e". Pyrometer:
\V. Niehls, Berlin N., Schönhauser Allee 171. (J. A. Schultze, Berlin S\V., Schönebergerstr. 4.
I Siemens & Halske, A.-G., Berliner Werk (spez. | thermoelektrische u. optische Pyrometer).
P y r o n i n f a r b s t o f f e . Hierzu gehören die P h t a 1 e i n e (E o s i n e und R h o d a m i n e ) und die eigentlichen P y r o n i n e. Die Pyronine sind durch die Atomgruppe = C — R — C O charakterisiert, wobei die beiden C-Atome mit
6—J
2 b e n a c h b a r t e n Kohlenstoffatomen des durch R bezeichneten Phenylen(Athylen-)Restes verbunden sind, also zueinander die o-Stellung einnehmen. Man erhält solche Verbindungen durch Kondensation von 1 mol. Phtalsäureanhydrid (oder Bernsteinsäureanhydrid) mit 2 mol. eines ein- oder mehrwertigen Phenols oder eines m-Arriidophenols, wobei die Kondensation meist durch Zusatz wasserentziehender Mittel (z. B. SnCU oder könz. H2SO4) herbeigeführt wird. So entsteht P h e n o l p h t a l a i n aus Phtalsäureanhydrid (vgl. den Artikel „ P h t a l s ä u r e " ) mit 2 mol. Phenol nach der Gleichung: p/"\ p (CoHl . OH)s C 6 H 4 < ^ > 0 + 2 CcH;. OH = C « H 4 < ^ > 0 + 2 H20. Phtalsäureanhydrid
Phenol
Phenolphtalein.
Man schreibt auch vielfach die Konstitution des Phenolphtaleins: /CeH.t . OH C^-CeHi. OH . Farbstoffe bilden können in der Regel aber nur solche ^CeHi.CO.O I Phtaleine, bei denen durch weitere Anhydridbildung zwischen den beiden ein-
geführten Phenolmolekülen der Ring
YY n,
^
entstehen kann.
TT r h CoH4
0 +2C6H, 0 H . C /-C6H3(OH) C6H4O
N
r
Fluorescein.
Auch das Fluorescein (Resorcinphtalein) selbst ist noch kein Farbstoff, sondern nur seine Salze und Ester. Grössere Wichtigkeit haben die E o s i n e , weiche durch Eintritt von Halogenatomen oder Nitrogruppen in die ResorcinReste des Fluoresceins zustande kommen; so entsteht das unter dein Namen C«HBr 2 . OK Eosin
bekannte
Alkalisalz
des . Tetrabromfluoresceins
/
> °
C^—CsHBft. OK s
durch Bromieren des Fluoresceins.
C 6 H 4 . CO . O
680
Pyroschwefelsäure —
Quarzglas.
Kondensiert man statt Resorcin m-Amidophenol und seine Alkylderivate mit Phtalsäureanhydrid, so gelangt man zu den R h o d a m i n e n . Man kann diese auch durch Behandeln von Fluoresceinchlorid mit NH3 bezw. Dialkylamin erhalten, z. B. entsteht Rhodamin B (Chlorhydrat des Diäthylmetamidophenolphtaleins) aus Fluoresceinchlorid und Diäthylamin nach der Gleichung: ,C«Hs, 11,25 * „ 25,00
Respirationsapparate. R e s p i r a t o r e n ; Gehäuse aus Aluminium nach der Gesichtsstärke g e arbeitet, nicht störend beim Arbeiten, j e nach Einrichtung . . . M k . I n h a l a t i o n s a p p a r a t e zum E i n a t m e n von komprim. Sauerstoff, als Rettungsapparat bewährt: Inhalationsmaske . . . Rettungskasten, k o m p l . . Pneumatophor, k o m p l Giersbergs Rettungsapparat, k o m p l . . . . Stahlflasche mit 1 0 0 0 1 O gefüllt . . „ „ 500 1 O „ . . . „ 120 1 O „ . . . . 601 O „ . . . . ( V g l . den Artikel „ S a u e r s t o f f " . )
3,50—12,00
Mk.
25,00 90,00
80,00 100,00 55,00 40,00 25,00
20,00
Retorten. R e t o r t e n aus weissem G l a s e : Inhalt 50 ohne T u b u s per 1 0 0 S t ü c k 12,35 mit „ „ 100 „ 20,00 mit Stöpsel „ 1 0 0 „ 30,75 Inhalt : o h n e T u b u s per 1 0 0 S t ü c k mit „ „ 100 „ mit Stöpsel „ 1 0 0 „
300 28,00 40,00 61,50
Inhalt . . . . . . . . 2.000 ohne T u b u s per 1 0 0 S t ü c k 61,50 mit „ „ 100 „ 92,50 mit Stöpsel „ 1 0 0 „ 123,25 .etorten aus b ö h m i s c h e m Glasi Inhalt 50 ohne T u b u s per 1 0 0 S t ü c k 18,00 mit „ „ 100 „ 33,00 mit Stöpsel „ 1 0 0 „ 64,00
60 13,85 21,50 33,75
100 15,40 23,00 38,50
125 15,40 23,00 38,50
150 17,00 26,25 43,25
200 21,65 32,25 54,00
2 5 0 ccm. 23,00 Mk. 34,00 „ 55,25 „
400 29,25 43,25 64,50
500 32,35 54,00 77,00
750 38,50 63,00 89,50
1000 43,25 73,00 101,00
1 5 0 0 ccm. 52,50 Mk. 84,00 „
2500 77,00 108,00 140,00
3000 88,25 123,25 154,00
4000 107,00 154,00 185,00
5000 140,00 200,00 231,00
6 0 0 0 ccm. 182,00 Mk. 246,00 „ 308,00 „
100 18,00 33,00 61,00
150 200 250 22,00 22,00 30,00 50,00 50,00 64,00 70,00 70,00 104,00
500 750 ccm. 4 0 , 0 0 5 0 , 0 0 Mk. 9 0 , 0 0 100,00 ,. 150,00 170,00 „
651
Retortenkohle.
Inhalt . . . , . .... 1000 2000 3000 4000 . 5000 6000 ccm. ohne Tubus per 100 Stück 60,00 110,00 140,00 160,00 180,00 250,00 Mk. mit „ „ 100 „ 110,00 150,00 200,00 230,00 300,00 370,00 „ mit Stöpsel „ 100 „ 190,00 270,00 320,00 380,00 450,00 520,00 „ R e t o r t e n aus Jenaer Glas ohne T u b u s : Inhalt . . . . 50 100 250 500 ccm 1 l'/2 2 1. 100 Stück . . 34,00 .45,35 65,00 105,00 135,00 162,00 202,00 Mk. Inhalt . . . . 3 4 6 8 10 15 1. 100 Stück . . 275,00 308,00 453,00 680,00 907,00 1377,00 Mk. R e t o r t e n aus Jenaer Glas mit T u b u s ohne Stöpsel: Inhalt . . . . 50 100 250 500 ccm 1 t1/» ' 2 ' I. 100 Stück . . 56,75 65,00 97,00 154,00 195,00 235,00 ¡290,00 Mk. Inhalt . . . . 3 4 6 8 10 15" 1. 100 Stück . . 405,00 437,50 567,00 890,00 1134,00 1782,00 Mk. R e t o r t e n aus Glas mit a n g e s c h l i f f e n e r Vorlage, beide mit T u b u s und Stöpsel:
Inhalt . . . . 50 100 200 250 400 500 750 1000' ccm. 100 Stück . . 110,00 116,00 140,00 150,00 175,00 220,00 262,00 300,00 Mk. R e t o r t e n von P o r z e l l a n : Inhalt . . . . . . . . 60 120 240 480 720 960 ccm 1,5 2 3 1. Ohne Tubus 0,90 1,20 1,50 1,80 2,10 2,40 2,85 3,50 — Mk. Mit Tubus und Stopfen . 1,20 1,50 1,80 2,10 2,40 2,75 3,25 4,00 5,75 „ R e t o r t e n von P o r z e l l a n , k u g e l f ö r m i g , mit Tubus und Stöpsel: Inhalt . . , . . : . 2,850 12,800 1. Stück . . . . - . • . ; . . 6,00 30,00 Mk. R e t o r t e n von S t e i n z f e u g , mit eingeschliffenem Stöpsel: Inhalt . . 1 2 3 4 5 6 '7 8 10 12 15 20 1. Durchm.'. 130 160 180 200 220 230 240 250 270 290 310 340 mm. Preis . . 2,00 2,60 3,20 4,00 4,50 5,25 5,75' 6/25 8,00 10,00 12,00 15,00 Mk. R e t o r t e n von G u s s e i s e n , mit tingeschliffenem Rohr: . Inhalt . . . . . . . . ca. 500 750 ccm. Ohne. T u b u s . ; . .Stuck 5,50 6,50 Mk. Mit Tubus und Stöpsel „ ' 6,50 8,00 „ R e t o r t e n von G u s s e i s e n , auf Dreifuss, zur Entwickelung von Sauerstoff: Inhalt . . . . . . . . 250 500 ccm 1 1,5 1. Stück 3,75 4,50 6,00 7,50 Mk. R e t o r t e t t von S c h m i e d e e i s e n , Inhalt 1 1 Mk. 20,00 R e t o r t e n aus B 1 e i siehe „ B l e i , G e r ä t s c h a f t e n aus". R e t o r t e n aus P l a t i n siehe unter „F 1 u o r v e r b i n d u n g e n". G r ö s s e r e Retorten w e r d e n aus allen Materialien gefertigt; Auskunft erteilen die liefernden Firmen. Vgl. a u c h d i e Artikel „ L e u c h t g a s " , l a t i o n " und „ V o r l a g e n". Retorten aus Glas: Glasfabrik Sophienhütte, Bock & Fischer, Ilmenau i. Thür.
„V e r k o h il u n g " ,
D e s t i l -
I von Poncet, Glashüttenwelke, Berlin SO. 16. | Georg Schmidt & v. d. Eitz, Schmiedefeld i. Thür.
Retorten aus Metall: R.
Haack, Ing.-Chemiker, (Abt.: Apparatebau.)
Godesberg a. Rh.
j F. H. Meyer,. Maschinenfabrik, Hannover-Hainhölz. I
Retorten aus Schamotte: Tonwerk Biebrich, Aktien-Gesellschaft, Biebrich a. Rh.
Retorten aus Deutsche
Steinzeug:
Steinzeugwarenfabrik,
Frit'drichsfelcl
(Baden).
R e t o r t e n k o h l e , auch R e t o r t e n g r a p h i t und C a r b o n genannt. S e h r f e s t e s k o h l e n s t o f f r e i c h e s M a t e r i a l , d a s s i c h bei d e r F a b r i k a t i o n v o n L e u c h t g a s (s. d.) infolge teilweiser Zersetzung der K o h l e n w a s s e r s t o f f e a n d e n g l ü h e n d e n R e t o r t e n w ä n d e n b i l d e t u n d s i c h in d e n R e t o r t e n a l s f e s t e u n d
652
Reuniol — Riechstoffe, künstliche und isolierte.
dichte Schicht absetzt. Es dient zur Fabrikation von Kohlentiegeln. Kohlenelektroden u. s. w. Siehe auch den Artikel „ E l e k t r i s c h e K o h l e n". Retortenkohle in Stücken „ granuliert
°/o kg Mk. 2 0 , 0 0 — 2 8 , 0 0 % „ „ 70,00—80,00
Mahl-Einrichtungen für Retortenkohle: Fried.
Krupp
Aktiengesellschaft
Grusonwerk,
Magdeburg-Buckau.
R e u n i o l siehe „ R i e c h s t o f f e , k ü n s t l i c h e". Rhabarberschneidemaschlnen:
F. Vf. Schiibach, Leipzig, Harkortstr. 19/21.
Rtaamnetln siehe „ P f l a n z e n f a r b s t o f f e". — R h e u m a t i n siehe „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e". R h e x l t siehe „ D y n a m i t e" u. „ S i c h e r h e i t s s p r e n g s t o f f e". Rhodanverblndungen (Sulfocyanverbindungen; ThiocyanVerbind u n g e n ; S c h w e f e l c y a n V e r b i n d u n g e n ) . Leiten sich vom R h o d a n w a s s e r s t o f f ( S u l f o c y a n s ä u r e ) NCSH ab und entstehen durch einfache Addition bei Einwirkung von S auf CN-Metalle:, ferner synthetisch durch Erhitzen von Schwefelkohlenstoff mit Ammoniak in Autoklaven. Technisch gewinnt man die Rhodansalze ausschliesslich aus den G a s r e i n i g u n g s m a s s e n (vgl. unter „L e u c h t g a s"), die zwischen 0,8 und über 4 % HSCN enthalten. Bei der trocknen Destillation der Steinkohle entstehen als Nebenprodukte H2S, NHS und CN, woraus sich sowohl im Gaswasser als in der" Gasreinigungsmasse (Raseneisenerz) Ammoniumrhodanür bildet. Man laugt die gebrauchte Reinigungsmasse mit H 2 0 systematisch aus und dampft die Laugen (sp. G. 1,070 bis 1,085) auf 22—24° B6 ein, wobei beigemengtes (NH 4 ) 2 S0 4 und NH,C1 auskristallisieren. Durch weiteres Eindampfen gelangt man zu rohem R h o d a n a m m o n i u m mit einem Gehalt von 80—90 % NH4CNS. Da aber bei starkem Eindampfen stets ein Teil des Salzes zersetzt wird, tut man besser, dünnere Laugen (die auch verunreinigt sein können) mit CuSOi zu fällen, wodurch das Rhodan quantitativ ausgeschieden wird. Nach dem Amer. Pat. 705 152 behandelt man Steinkohlengas zur Gewinnung von Rhodaniden in folgender Weise: Das Gas, welche NH3 und Cyanverbindungen enthält, wird nacheinander in einer Anzahl von Skrubbern mit H 2 0 oder Ammoniakwasser gewaschen; dabei müssen die Skrubber S enthalten. Aus dem ersten Skrubber zieht man von Zeit zu Zeit die starke Ammoniumrhodanidlösung ab, während gleichzeitig die Flüssigkeit aus jedem der andern Skrubber in den nächst vorhergehenden gebracht wird. — Die einzelnen Rhodansalze sind unter den betreffenden Metallverbindungen behandelt. R h o d l n o l siehe „ R i e c h s t o f f e , k ü n s t l i c h e". R h o d i u m . R h . A. G. = 103,0. Es gehört zu den P l a t i n m e t a l l e n (s. d.), hat eine silberweisse Farbe, sp. G. 12,1, schmilzt schwerer als Platin. In reinem Zustande löst sich Rh nicht in Königswasser. Man benutzt es neuerdings in Legierungen mit Platin zur Anfertigung besonders genauer P y r o m e t e r (s. d.). Preise zur Zeit: Rhodium '. . . . D Mk. 1 1 0 , 0 0 ; H Mk. 1 0 0 0 , 0 0 ; 1 kg Mk. 9 0 0 0 , 0 0 Rhodiumchlorid-Lösung (10°/o Chlorid) . . . . D „ 10,00; H „ 90,00 Rhodiumoxyd RhsOa . . . ' lg „ 25,00; D „ 220,00
R l c l n u s ö l siehe ,,R i z i n u s ö 1". R i e c h s t o f f e , k ü n s t l i c h e und i s o l i e r t e . Aus naheliegenden Gründen können wir dieses weitverzweigte und neuerdings besonders reich bearbeitete Gebiet an dieser Stelle nur ganz kurz und in seinen wichtigsten Repräsentanten behandeln. An Methoden, die allgemein für die Herstellung synthetischer Blumengerüche von Wichtigkeit sind, nennen wir: D. R. P. 122 290, welches die Verwendung von A n t h r a n i l s ä u r e m e t h y l e s t e r für die Darstellung von Blumengerüchen schützt, während das D. R. P. 125 308 die Benutzung von M e t h y l a n t h r a n i l s ä u r e m e t h y l e s t e r im gleichen Sinne vorsieht.
653
Riechstoffe, künstliche und isolierte.
D. R. P. 139 822 umfasst ein Verfahren zur Herstellung synthetischer Blumengerüche unter Verwendung von I n d o I und D. R. P. 139869 die Verwendung der H o m o l o g e n d e s I n d o l s zum gleichen Zwecke. D. R. P. 138 211 schützt die Herstellung synthetischer Blumengerüche unter Zusatz von C a m p h e n i l i d e n a c e t o n. (Diese Verbindung wird aus Camphenilanaldehyd und Aceton entweder nach der C 1 a i s e n sehen Methode oder nach dem D. R. P. 127 661 und 130 457 dargestellt.) An einzelnen Riechstoffen nennen w i r : 1. A n e t h o l
(Propenylphenolmethyläther)
CeHj^QQ^ ^
• CH3
Der hauptsächliche Bestandteil des A n i s ö l s (s. d.) und aus diesem durch wiederholte fraktionierte Destillation oder durch Ausfrierenlassen gewonnen. Die synthetische Darstellung kommt für die T e c h n i k nicht in Betracht. Sch. P. 21,6°; S. P. 232°; es dient als Ausgangsmaterial für die Darstellung von A n i s a l d e h y d (s. No. 2 ) . Anethol
.
.
1 kg Mk.
18,00
Synthetische Riechstoffe, Rnetljöl, flnisalbeljyb, B e n z a l b e b y b , Benzylacetat, Cassieblütenöl k ü n s t l . , C u m a r i n , öeraniol, fjeliotropin, Iralbtfine, Irisöl, Iron, Jonon, Isoeugenol, O n a l o o l , Jlerolin, Rosenöl künstl., Terpineol, Danillin, 3imtalkoljol etc., fabrizieren als S p e z i a l i t ä t
fiaarmann
&
cljemisclje F a b r i k z u fjolzminben 2.
Anisaldehyd
K e i m e r ,
fjolzminben,
6. m. b. fj.,
a. b. IDeser.
(Aubépine).
Seiner
Phenol-4-methylal-l-methyläther C o H ' ^ o C H a (4^
Zusammensetzung
M a n
e r h ä l t
es
'
i n d e m
nach m a n
A n e t h o l (s. No. 1) langsam mit einer Lösung von 2 T . K 2 Cr 2 Q7 und 3 T . Vitriolöl in 8,5 T . W a s s e r oxydiert, nach beendeter Reaktion mit Dampf a b destilliert und den öligen Teil des Destillats mit Bisulfitlösung reinigt. F a r b loses ö l , das stark nach, blühendem Weissdorn rieçht und neuerdings in der Parfümerie viel benutzt wird., Anisaldehyd
1 kg Mk.
38,00
3. A u b é p i n e siehe No. 2 A n i s a l d e h y d . 4. B e n z a l d e h y d , siehe den besonderen Artikel. 5. B e n z o e s ä u r e e s t e r . Der Methylester kommt als N i ö b e ö l in den Handel. Zur Darstellung löst man Benzoesäure in überschüssigem Methylalkohol, leitet H C l - G a s durch, erwärmt sodann einige Stunden auf 100°, fällt mit H 2 0 und rektifiziert. Flüssigkeit vom S. P. 199,2°. Die andern Ester der Benzoesäure werden auf ähnliche W e i s e wie der Methyläther gewonnen; « s sind sämtlich angenehm riechende Flüssigkeiten, die namentlich zur E r zeugung von Fruchtäthern dienen. Benzoesäuremethylester Benzoesäureäthylester
.
.
.
.
.
1 kg Mk. 7 , 0 0 1 „ ,, 1 0 , 0 0
6. B e n z y l a c e t a t C H 3 . COO . C H 2 . C 6 H 6 . Durch Einwirkung von Natriumacetat auf Benzylalkohol in Gegenwart von konz. H 2 SO» sowie noch a u f verschiedene andere W e i s e gewonnen. Flüssigkeit vom sp. G . 1,069; S. P . 215—216°. Über die Anwendung siehe No. 7 B e n z y l a l k o h o l . Benzylacetat
1 kg Mk. 5 0 , 0 0
Riechstoffe, künstliche und isolierte.
654
7. B e n z y 1 a 1 k o h o 1 C 6 H 5 . CH S . OH. Z u r D a r s t e l l u n g behandelt m a n B e n z a l d e h y d mit Kalilauge^ w o b e i B e n z y l a l k o h o l und Kaliumbenzoat gebildet wird, e n t s p r e c h e n d der G l e i c h u n g : 2 C 6 H s . C H O + K O H = C . H 6 . CH 2 . OH + C . H » . C O , K ; a u s dem G e m i s c h wird der Alkohol durch D e s t i l l a t i o n mit H 2 0 o d e r E x t r a k t i o n mit Äther isoliert. S c h w a c h a r o m a t i s c h r i e c h e n d e F l ü s s i g k e i t vom S . P. 2 0 4 , 7 ° . Benzylailkohol und B e n z y l a c e t a t sind w i c h t i g e B e s t a n d t e i l e d e s J a s m i n ö l s ; auch sind s i e im Y l a n g - Y l a n g ö l , Neroliöl und andern ä t h e r i s c h e n ö l e n aufgefunden w o r d e n . B e i d e finden d a h e r weit v e r b r e i t e t e Anwendung bei der Herstellung f e i n e r P a r f ü m s und S e i f e n . Benzylalkohol 1 kg Mk. 40,00 8. B o r n e o ' l , s i e h e den b e s o n d e r e n Artikel. 9. B o r n y l a c e t a t (künstl. F i c h t e n n a d e l ö l ) . B o r n e o l mittels A m e i s e n s ä u r e und E s s i g s ä u r e a n h y d r i d . Bornylacetat . 10. C a r v o n
(Carvol)
Man
gewinnt
es
aus
1 kg Mk. 120,00
CH,— C < £ h — C H s ^ ^ ^ C H ,
~
l s t z u
5 0 % im Kümmelöl und zu 3 0 % irrt Di-Üöl e n t h a l t e » . Zur D a r s t e l l u n g destilliert man Kümmelöl, löst die. ü b $ r 20° ¡destillierende» Anteile in Alkohol und fällt durch Einleiten von H 2 S in d i e s e L ö s u n g und nachherigen Z u s a t z ' v o n NHa d a s C a r v o n als S c h w e f e l w a s s e r s t o f f v e r b i n d u n g a u s ; man isoliert es daraus durch D e s t i l l a t i o n mit KOH. Carvon D. A. IV 1 kg Mk. 15,50 11. C i n e o l ( E u c a I y p t o I). Z y k l i s c h e r TerpenalkohOl der Z u s a m m e n s e t z u n g CioHisO, der in ä t h e r i s c h e n ö l e n häufig vorkommt, so n a m e n t lich im W u r m s a m ö l , E u k a l y p t u s ö l , C a j e p u t ö i u. a. m. Zur . Darstellung geht man meist vom W u r m s a m ö l und E u k a l y p t u s ö l a u s ; a u s e t s t e r e m isoliert m a n n a c h W a l l a c h durch f r a k t i o n i e r t e D e s t i l l a t i o n d i e z w i s c h e n 175 und 180° tibergehenden Anteile und leitet in d i e ü b r i g e F l ü s s i g k e i t nach, guter Kühlung t r o c k n e s H B r - G a s ein; d a s hierbei kristallinisch a u s f a l l e n d e C i n e o l b r o m h y d r a t wird bei niedriger T e m p e r a t u r a b g e p r e s s t und dann mit W a s s e r d a m p f destilliert. Nach dem D. R . P . 8 0 1 1 8 g e w i n n t ' m a n d a s Cineol' a u s dem Eukalyptusöl durchr Einwirkung von P h 0 r p ' h ' o r s ä ü r e , nacfr dem D. R : F . ' T 3 2 " 6 0 o dürcli E i n w i r k u n g von A r s e n s ä u r e (konz. w ä s s e r . L ö s u n g von 70° B 6 ) ; d a s E u c a l y p t o l gibt mit den genannten S ä u r e n k r i s t a l l i n i s c h e Verbindungen, d i e vom O l getrennt und dann mi-t D a m p f destilliert werden, w o b e i reines E u c a lyptol übergeht. S c h . P . — 1 b i s — 3 ° ; S . P . 176°. E s riecht k a m p f e r ä h n l i c h . Cineol 1 kg Mk. 8 , 0 0 12. C i t r a l (Geranial). CBHI6 . COH. T e r p e n a l d e h y d , der im Zitronenöl, Eukalyptusöl, L e m o n g r a s ö l u. a. m. enthalten ist und d a r a u s m i t t e l s N a H S O i a b g e s c h i e d e n wird. Auch gewinnt man es durch Oxydation v o n G e r a n i o l ( s i e h e No. 19) mit K 2 C r 2 0 7 + H 2 SO«. Citral ist der T r ä g e r d e s Z i t r o n e n g e r u c h s im Z i t r o n e n ö l ; e s ist neuerdings ein w i c h t i g e s F a b r i k a t g e w o r d e n , weil es d a s A u s g a n g s m a t e r i a l bildet für die Herstellung d e s J o n o n s ( s i e h e N o . 2 6 ) ; ferner dient es mit Vorteil a l s E r s a t z des g e w ö h n l i c h e n Z i t r o n e n ö l s . Flüssigkeit vom sp. G . (bei 15°) 0 , 8 9 7 7 ; S . P . 2 2 8 — 2 2 9 ° . . E s sei n o c h angedeutet, d a s s man nach p a t e n t i e r t e m V e r f a h r e n ( D . R. P . 108 3 3 5 und 1 2 3 7 4 7 ) a u s Citral d a s c y k l i s c h e I s o m e r e , d a s C y k l o c i t r a l , erhält. Nach den D . R. P . 133 7 5 8 , 1 3 9 9 5 7 und 1 3 9 9 5 8 gelingt es, die beiden B e s t a n d t e i l e d e s Cyklocitrals, nämlich d a s a - C y k 1 o c i t r a 1 und d a s ^ - C y k l o c i t r a l zu isolieren. Citral
1 kg Mk. 4 5 , 0 0
L3. C i t r o n e l l o l . CioHio. OH. T e r p e n a l k o h o l , der in m e h r e r e n I s o m e r e n bekannt ist und sich im R o s e n ö l s o w i e , mit G e r a n i o l zusammen, in v e r s c h i e d e n e n andern ä t h e r i s c h e n ö l e n findet. Man k a n n es a u c h ; aus s e i n e m Aldehyd C i t r o n e 11 a il, der sich im Zitronellaöl findet und daräus d u r c h N a H S O s a b g e s c h i e d e n wird, darstellen. C i t r o n e l l o l ist ein w e s e n t l i c h e r B e standteil de« R o s e n ö l s ; nach U n t e r s u c h u n g e n von T i e m a n n soll es zu-
655
Riechstoffe, künstliche und isolierte. s a m m e n mit G e r a n i o l bedingen. Citronellol, rein
( s i e h e No. 1 9 )
den G e r u c h d e s R o s e n ö l s
.
allein
1 kg Mk. 240,00—250,00
14. C u m a r i n s i e h e No. 27 K u m a r i n. 15. C y k 1 o c i t r a 1 s i e h e No. 12 C i t r a 1. 16. E u c a l y p t o l s i e h e No. 11 C i n e o k
/ C H 2 . CH : CH 2 ( 1 ) CeHsfO.CHa (3) OH (4) R i e c h s t o f f d e s Nelkenöls, w o v o n es ca. 9 0 % a u s m a c h t . Man stellt es a u c h stets a u s Nelkenöl dar, indem man dies mit NaOH + H 2 0 ausschüttelt, d a n n a n s ä u e r t und das r o h e E u g e n o l im K o h l e n s ä u r e s t r o m rektifiziert. Durch U m lagerung kann man a u s dem E u g e n o l l e i c h t d a s I s o e u g e n o l erhalten, w e l c h e s statt der G r u p p e C H 2 . CH : CH 2 die G r u p p e CH : CH . CH a enthält, ähnlich wie Eugenol, a b e r doch w i e d e r etwas a n d e r s und s e h r c h a r a k t e r i s t i s c h riecht. Flüssigkeit vom sp. G . (bei 14°) 1 , 0 7 3 ; S . P . 247,5°. Eugenol 1 kg Mk. 10,00 Isoeugenol . . . 1 „ „ 16,00 18. G e r a n i a l s i e h e No. 12 C i t r a I. 19. G e r a n i o l . Terpenalkohol. CioHir . OH von der Konstitution 17. E u g e n o l .
£"
P h e n o l ä t h e r der K o n s t i t u t i o n :
: C H - C H S . C H j . C : CH . C H 2 . OH. Macht 6 5 — 8 0 % des Rosenöls I CH 3 a u s und ist w e i t e r in b e t r ä c h t l i c h e r M e n g e im G e r a n i u m ö l (Pelarg o n i u m ö 1) s o w i e im Z i t r o n e l l a ö l enthalten. E s geht mit CaCl 2 e i n e kristallisierte V e r b i n d u n g ein und wird d e s h a l b leicht durch Verreiben der an G e r a n i o l reichen ä t h e r i s c h e n ö l e mit CaCl 2 , A u s w a s c h e n der auskristallisierten Verbindung mit Äther und Zfersetzuflg mit H 2 0 erhalten. Mit Citronellol ( s i e h e No. 1 3 ) zusammen soll es allein den G e r u c h d e s R o s e n ö l s bedingen. E s k o m m t nicht nur rein in den Handel, sondern e s wird auch über R o s e n - , Hyazinthenurtd R e s e d a b l ü t e n destilliert und dann a l s R o s e n - , R e s e d e n - , H y a z i n t h e n geraniol verkauft. Geraniol 1 kg Mk. 30,00' 2 0 . G e r a n y l a c e t a t CioHi?. C 2 H 3 0 2 . Durch Erhitzen von G e r a n i o l mit E s s i g s ä u r e a n h y d r i d und Natriumacetät erhalten. Flüssigkeit vom sp. G . (bei 15°) 0 , 9 1 7 4 ; S . P . (bei 14,5 m m ) 1 2 9 — 1 3 0 , 5 ° ; unter 7 6 0 mm Druck s i e d e t es unter Zersetzung bei 2 4 2 — 2 4 5 ° . E s hat einen angenehm e r f r i s c h e n d e n , b e r g a m o t t ä h n l i c h e n G e r u c h ; in Verbindung mit G e r a n i o l gibt es den G e r u c h der H e c k e n r o s e w i e d e r . Geranylacetat 1 kg Mk. 50,002 1 . H e l i o t r o p i n siehe No. 3 5 P i p e r o p a l . 22. J r o n . W ä h r e n d d a s J o n o n ( s . No. 2 6 ) ein künstliches P r o d u k t ist, d a s den V e i l c h e n g e r u c h ausserordentlich getreu kopiert (wahrscheinlich ü b r i g e n s auch in d e m s e l b e n enthalten ist), niuss d a s damit i s o m e r e j r o n , dem die Konstitution zukommt, wirklich als der riechende B e s t a n d „ p r H tei' \ / der Veilchenwurzel aufgefasst werden. Man gewinnt es aus Irisöl, indem man dessen alkohol. Lösung mit KOH yerseift-, mit Ä t h e r ~]CH. C H : C H . C O . CHs extrahiert und den Ätherrückstand im D a m p f strom destilliert, wobei die zuerst übergehenden Verbindungen aufgefangen werden. Durch Behandeln mit Phenylhydrazin trennt man das J r o n von mit übergegangenen Beimengungen. Jron (0°/oige Lösung) H Mk. 100,00; 1 kg Mk. 1800,00 3
>C
23. I s o e u g e n o l 2 4 . I s o s a f r o 1.
siehe No. 17 E u g / C H : C H . CH, C n H j ^ O ^ ( 3 O-"^"2
enol. (1) ) . Isomer mit dem S a f r o 1 (4'
656
Riechstoffe, künstliche und isolierte.
enthalten.
\N/
In den eigentlichen Safraninen sind 4 N-Atome vorhanden und mindestens 3 Kohlenwasserstoffkerne. Diese Farbstoffe entsprechen dem Schema R2N .
\N/-C1
• NR2 oder C1R2N : R < ^ > R . NR2 und entstehen durch KonN
•*
i
densation eines I n d a tn i n s (s. d.) mit noch einem primären Monamin. Zur Darstellung kann man ein Indamin mit einem primären Amin erhitzen oder ein p-Diamin mit 2 mol. von Basen (davon eine primäre) oxydieren, ferner ein p-Diamidodiphenylamin (oder eine diesem analoge Verbindung) zusammen mit einer primären Base oxydieren; schliesslich entstehen Safranine bei der Einwirkung von Aminen auf Amidoazokörper, indem letztere hierbei in p-Diamin und Monamin zerfallen. Der einfachste hierher gehörige Farbstoff, den man durch Oxydation von 1 mol. Paraphenylendiamin mit 2 mol. Anilin durch K2Cr2C>7 oder Mn0 2 und Essigsäure gewinnt, ist das P h e,n o s a f r a n i n: dessen Homologes das eigentliche S a f r a n i n ist. /N\ / \ Letzteres, der Konstitution nach Tolusafraninchlond
!
NH. (CH,)C6.H 2 C6H 2 (CHS)NH2 ,
n h
h s NI N\ v Jx C1 < : |
'
HC1 CaHa ; | j t w rc e z t nur noch durch Oxydation gleicher Moleküle p-Toluylendiamin und o-Toluidin und Kondensation des so erhaltenen Indamins mit Toluidin (bezw. Anilin) dargestellt. Diese Methode, welche z u r technischen Darstellung der Safranine ausschliessPhenosafranin lich üblich ist, beruht also, wie schon oben bemerkt, auf der Oxydation von 1 mol. p-Diamin mit 2 mol. Monamin. Man erhält das betreffende Basengemisch durch Reduktion von Amidoazokörpern: Gewöhnlich stellt man aus o-Toluidin durch Einwirkung von NaN0 2 + HCl ein Gemisch von Amidoazotoluol und o-Toluidin her und erhält daraus durch Reduktion mit Zinkstaub oder Fe und HCl ein Gemisch von 1 mol. p-Toluylendiamin + 2 mol. o-Toluidin. Das Gemisch wird in verdünnter, mit CaC0 3 neutralisierter Lösung durch Kochen mit K 2 Cr 2 0j oder Mn0 2 oxydiert, wobei das zunächst entstehende Indamin mit dem überschüsf
Safrol — Salicylsäure.
671
s i g e n M o n a m i n zu S a f r a n i n kondensiert w i r d . D a s T o l u s a f r a n i n wird h a u p t s ä c h l i c h in der B a u m w o l l f ä r b e r e i benutzt, und zwar erzeugt man damit unter Z u s a t z g e l b e r F a r b s t o f f e s c h a r l a c h r o t e , dem T ü r k i s c h r o t ähnliche, a b e r u n echtere Töne. E r w ä h n t sei, d a s s der erste t e c h n i s c h d a r g e s t e l l t e Anilinfarbstoff, d a s M a u v e i n , ein phenyliertes T o l u s a f r a n i n ist. Im einzelnen s c h e i d e t man die S a f r a n i n e wohl noch in B e n z o s a f r a n i n e und N a p h t o s a f r a n i n e . Zu den letzteren gehört z. B . d a s M a g d a l a r o t ( N a p h t a l i n r o t ) , w e l c h e s man durch Erhitzen von a - A m i d o a z o n a p h t a l i n mit « - N a p h t y l a m i n erhält. D i e s o g e n a n n t e n A p o s a f r a n i n e u n t e r s c h e i d e n sich von den S a f r a ninen durch den M i n d e r g e h a l t einer A m i d o g r u p p e und sind d e s h a l b s c h w ä c h e r /N\ b a s i s c h a l s diese. D a s einfachste A p o s a f r a n i n H S N . C 0 H 3 < | /C 6 H 4 e n t I
XC1
c„H.r
steht durch Kochen der primären D i a z o v e r b i n d u n g d e s P h e n o s a f r a n i n s mit Alkohol. Zu den A p o s a f r a n i n e n gehören die früher den I n d u l i n e n ( s . d . ) a n g e r e i h t e n R o s i n d u l i n e und I s o r o s i n d u l i n e , w e l c h e a l s A n a loge d e s A p o s a f r a n i n s anzusehen sind. B e i den Rosindulinen wie den I s o r o s indulinen ist ein B e n z o l r e s t durch einen Naphtalinrest ersetzt. S o hat d a s einfachste R o s i n d u l i n
die F o r m e l : NH : C i o H 5 ^ { ^ > C 6 H 4 ,
. Isorosindulin
während
beim
¿«Ho die
Konstitution:
HN : C e H 3 < ^ > C i o H 6
ist,
d. h.
hier
ist
I C«H 5 die N H - Q r u p p e am B e n z o l r e s t verblieben, w ä h r e n d die a n d y s e i t i g e B e n z o l gruppe durch die Naphtalingruppe ersetzt ist. S a f r o l siehe „ R i e c h s t o f f e , k ü n s t l i c h e " . S a f t f a r b e n . M a n bezeichnet so alle in W a s s e r löslichen G u m m i f a r b e n , die den Untergrund d u r c h s c h e i n e n l a s s e n ( l a s i e r e n ) ; vgl. „ A q u a r e l l f a r b e n". Saftgelb = S c h ü t t g e l b siehe „ P f l a n z e n f a r b s t o f f e " (No. 17 G e l b b e e r e n ) . S a f t g r ü n siehe „ P f l a n z e n f a r b s t o f f e " . S a l a c e t o l siehe „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e " . S a l i c y l s ä u r e ( o - O x y b e n z o e s ä u r e ) . C 6 H 4 ( O H ) . C 0 2 H . F i n d e t sich t e i l s frei, teils in Form ihres M e t h y l e s t e r s in v e r s c h i e d e n e n Pflanzenteilen, wird a b e r t e c h n i s c h a u s s c h l i e s s l i c h synthetisch, und zwar a u s P h e n o l n a t r i u m mit C 0 2 , d a r g e s t e l l t : Z u n ä c h s t sättigt man P h e n o l mit Ätznatron und setzt d a s e r haltene Phenolnatrium nach dem T r o c k n e n bei g e w ö h n l i c h e r T e m p e r a t u r s o lange der E i n w i r k u n g von t r o c k e n e r C 0 2 aus, als noch A b s o r p t i o n stattfindet. Hierbei entsteht z u n ä c h s t P h e n y l n a t r i u m k a r b o n a t , entsprechend der G l e i c h u n g : C 6 H 5 . O N a + C 0 2 = C e H 6 0 . C 0 2 N a . W i r d letzteres im A u t o klaven m e h r e r e Stunden auf ca. 140° erhitzt, so lagert sich d a s P h e n y l n a t r i u m k a r b o n a t direkt in s a l i c y l s a u r e s Natrium um. Letzteres, das a l s t r o c k e n e , staubige M a s s e erhalten wird, löst man in H 2 0 , fällt mittels einer M i n e r a l s ä u r e die S a l i c y l s ä u r e a u s und reinigt durch Umkristallisieren. Anstatt d i e s e s ursprünglichen ( p a t e n t i e r t e n ) V e r f a h r e n s w e r d e n n e u e r d i n g s t e i l w e i s e v e r r s c h i e d e n e M o d i f i k a t i o n e n benutzt, z. B . füllt man d a s gut g e t r o c k n e t e P h e n o l natrium s o g l e i c h in einen Autoklaven, pumpt unter D r u c k die nötige M e n g e C 0 2 (unter a n f ä n g l i c h e r Kühlung d e s A u t o k l a v e n ) ein, w o n a c h letzterer g e s c h l o s s e n wird und zur Vollendung der R e a k t i o n m e h r e r e Stunden s t e h e n bleibt. Hierauf wird er einige Stunden auf 1 2 0 — 1 4 0 ° erhitzt, w o b e i w i e d e r d i e Umsetzung d e s P h e n y l n a t r i u m k a r b o n a t s in Natriumsalicylat erfolgt. E i n f a c h e r ist die patentierte D a r s t e l l u n g s m e t h o d e v o n M a r a s s e , welcher ein G e m i s c h von Phenol und P o t t a s c h e in einem g e s c h l o s s e n e n G e f ä s s
672
Salicylsäuremethylester —
Salole.
auf 130—160° erhitzt und gleichzeitig darauf COs einwirken Iässt. Wichtig ist, dass auf 1 T . Phenol ca. 3 T . Pottasche kommen, um durch diesen Überschuss das Schmelzen der Masse zu vermeiden. Die Umsetzung entspricht der Gleichung: 2 C A . OH + K2CO., + C 0 2 = 2 C e H 4 ( O H ) . C0 2 K + H 2 0. Die reinste Salicylsäure erhält man aus dem s y n t h e t i s c h e n Phenol (vgl. unter „ P h e n o 1"). Nach dem D. R. P. 133 500 benutzt man zur Darstellung zweckmässig die bei der synthetischen Phenolfabrikation resultierende Schmelze von Phenolnatrium + Natriumsulfit, und zwar bringt man die Schmelze heiss auf Eisenbleche, pulvert sie nach dem Erkalten und führt sie durch Uberleiten von C 0 2 in Natriumsalicylat über; aus dem Na-Salz kann die Salicylsäure in üblicher Weise abgeschieden werden. Bei diesem Verfahren umgejit man die Abscheidung und Reinigung des Phenols und spart dadurch erheblich an Material und Arbeit. CO Um das Anhydrid der Salicylsäure, das S a 1 i c y 1 i d C«H4 zu erhalten, erhitzt man nach dem D. R. P. 134 234 Acetsalicylsäure 5—6 Stunden auf 200—.210°, kocht das Reaktionsprodukt mit H s O aus, löst es dann in Aceton oder ähnlich wirkenden Lösungsmitteln und fällt mit H 2 0. Das so dargestellte Salicylid bildet ein weisses Pulver, löslich in Chloroform, Eisessig, Benzol. Es beginnt bei 110° zu sintern und ist bei 210° völlig geschmolzen. Das Salicylid findet Gebrauch in der Pharmazie und soll auch als Ausgangsmaterial für andere Derivate, z. B. Nitrosalicylid, dienen. Reine Salicylsäure bildet farblose, das technische Produkt gelblich-weisse Kristalle; sie schmeckt süsslichsauer. Sch. P. 156°; sie sublimiert bei 200° und destilliert mit überhitztem Wasserdampf bei 170°. Bei 15° löst sie sich in 444 T . H 2 0, bei 100° in 12,6 T . H a O; auch in Alkohol und Äther ist sie löslich. Sie dient zur Konservierung, weiter als Arzneimittel und Desinfiziens, wird in der Farbenfabrikation sowie zur Darstellung mehrerer künstlicher Riechstoffe verwendet. Eine Fabrikationseinrichtung zur Erzeugung von jährlich 150 000 kg Salicylsäure kostet etwa 32 000 Mk. P r ü f u n g ? : Hinsichtlich der P r ü f u n g auf V e r u n r e i n i g u n g e n v g l D . A. I V . Beim Erhitzen darf die Salicylsäure nicht verkohlen; der Glührückstand soll nicht mehr als 0 , 6 % betragen. Z u r P r ü f u n g auf P h e n o l und S a 1 o 1 löst man 5 g Salicylsäure in 100 ccm Na.^OO.,Lösung (1 : 5), wobei eine völlig klare Lösung nur entsteht, w e n n Salol nicht vorhanden ist. Diese Lösung schüttelt man mit 30 ccm Ä t h e r aus, hebt die Ätherschicht ab, schüttelt dieselbe dann nochmals mit 30 ccm H „ 0 aus und verdunstet nun auf einem U h r g l a s bei gewöhnlicher Temperatur (ohne E r w ä r m e n ) . Der eventuell verbleibende Rückstand darf nicht nach Phenol riechen; zum Nachweis von Salol löst man ihn in einigen Tropfen Alkohol und lässt langsam verdunsten, worauf das auskristallisierte Salol an seinem Sch. P . (42—43°) erkannt werden kann. Z u r Gehaltsbestimmung löst man 1 g Salicylsäure mit 90 °/„igem Alkohol zu 100 ccm und titriert davon 10 ccm m i t : An N - K a l i l a u g e und Phenolphtalein. 1 ccm 1;',,. N o r m a l l a u g e entspricht 0,013806 g Salicylsäure.
Salicylsäure, ehem. rein, gefällt, D. A . I V . 1 kg Mk. 2,25; „ krist., „ . 1 „ Natriumsalicylat, ehem. rein, krist. D. A . I V 1 „ „ „ Pulv., „ 1 „ Quecksilbersalicylat, D. A . I V H Wismutsalicylat (ca. 40°/o B i 2 0 3 ) . . ' (ca. 64°/o BisOs). D. A . I V
Apparate zur Gewinnung von
„ „ „ „
°/o kg Mk. 200,00
2,65; °/o 3,25; bei 25 kg 1 2,85; „ 25 „ 1 1,40; 1 1 1
„ „ „ „ „ ,,
„ ,. „ „ „ „
245,00 3,10 2,55 12,00 13,00 17,00
Salicylsäure:
J . L . C. Eckelt, Berlin N . 20.
S a l i c y l s ä u r e m e t h y l e s t e r siehe „ R i e c h s t o f f e , k ü n s t l i c h e". S a l i p y r i n siehe „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e". S a l m i a k (Ammoniumchlorid) s. „ A m m o n i u m v e r b i n d u n g e n". Salmiak in Kristallen: Hubert
Baese & Co.,
Teerproduktenfabrik,
Braunschweig.
S a l m i a k g e i s t siehe ,,A m m o n i a k". S a l o c h l n l n siehe „ A r z n e i m i t t e l , n e u e r e " . S a l o l e . Im allgemeinen versteht man darunter die Salicylsäureester der Phenole, so des Phenols, des Naphtculs u. s. w.; auch die gleichen Verbin-
Salophen — Salpeter.
673
düngen der Phenole mit Homologen der Salicylsäure bezeichnet man so. Im besondern gehört der Name S a 1 o 1 dem S a l i c y l s ä u r e p h e n y l e s t e r CeH.(OH). COOCeHs. Mehrere, teilweise patentierte Verfahren sind zur Darstellung der Salole angegeben worden, so erhält man das eigentliche Salol z. B. durch Erhitzen molekularer Mengen von Natriumsalicylat und Phenolnatrium mit wasserentziehenden Mitteln (Phosphorchlorid, Phosphoroxychlorid, Kaliumbisulfat,Kohlenoxychlorid), wobei vorteilhaft gewisse indifferente Substanzen, wie Benzol, Toluol, Xylol, zugesetzt werden. Nach beendeter Reaktion destilliert man diese „Kontaktsubstanzen" ab, wäscht das Reaktionsprodukt mit heissem Wasser aus und kristallisiert aus Alkohol um. Das eigentliche Salol (Salicylsäurephenylester) bildet färb- und geschmacklose, kaum riechende Kristalle vom Sch. P. 42—43°. Es ist in HsO fast unlöslich, leichter in Alkohol und sehr leicht löslich in Äther und Chloroform. Wichtiges Arzneimittel, doch auch sonst in der chemischen Technik gebraucht. Prüfling?t unter Phenylum
Hinsichtlich der Untersuchung auf V e r u n r e i n i g u n g e n ealicylicum.
Salol, D. A. IV (Phenylum
salicylicum)
. . .
vgl. D. A. IV
1 kg Mk. .5,30; °/o kg Mk. 510,00
S a l o p h e n siehe „ A r z n e i m i t t e l , neuere". S a l p e t e r . Unter Salpeter schlechthin versteht man den K a l i s a l p e t e r (K a 1 i u m n i t r a t) KN0 3 . Die Gewinnung aus den salpeterhaltigen Erdschichten in Ostindien (namentlich Ceylon) durch Auslaugen hat für Europa keine Wichtigkeit. Auch die früher viel angewandte Darstellungsmethode, wonach man tierische Abfallstoffe (Viehdünger), mit lockerer Erde gemischt, in Haufen unter regelmässiger Befeuchtung mehrere Jahre der Oxydation ( N i t r i f i k a t i o n ) überliess und das gebildete KN0 3 mit Wasser auslaugte, verliert immer mehr an Bedeutung. Jetzt wird die Hauptmenge des Salpeters aus dem C h i l i s a l p e t e r (s. d.), also aus Natriumnitrat dargestellt, und zwar durch Umsetzung mit KCl. Zur Fabrikation derartigen K o n v e r s i o n s s a l p e t e r s benutzt man Chilisalpeter mit etwa 95 % NaN0 3 und Stassfurter Chlörkalium mit etwa 80 % KCl, die man in äquivalenten Mengen (zweckmässig mit geringem NaNOa-Überschuss) auflöst und eindampft. Die Trennung der vorhandenen Salze KN0 3 , NaCl und KCl beruht darauf, dass diese Salze sich in kaltem und warmem Wasser sehr verschieden leicht lösen. Z. B. braucht bei 0° 1 kg KNOa 7,5 kg H 2 0 , während KCl nur 3,41 und NaCl gar nur 2,84 kg HaO zur Lösung braucht. Dagegen sind beim Siedepunkte der betreffenden gesättigten Lösungen nötig für 1 kg K N 0 3 nur 0,928 kg, für 1 kg KCl schon 1,68 kg H 2 0 und für NaCl gar 2,47 kg H 2 0 . Man dampft die Lösung auf das sp. G. 1,5 ein, wobei das sich ausscheidende NaCl fortwährend herausgefischt wird. Hat die soweit konzentrierte Lauge sich etwas geklärt, so kommt sie in die Kristallisierkästen, deren Rührwerk das KN0 3 während des Abkühlens als feines Kristallmehl ausfallen lässt. Den so gewonnenen Rohsalpeter „deckt" man 1—2 mal mit kaltem Wasser, um die Reste von NaCl und KCl zu entfernen; dann wird er aus siedendem H2Ö unter Kaltrühren umkristallisiert. Reines KNO s bildet grosse, durchsichtige, luftbeständige Kristalle oder «in kristallinisches Pulver. 100 T . H 2 0 lösen bei 0° 13,3 T., bei 10° 21,1 T., bei 20° 31,2 T., bei 50° 86,0 T., bei 80° 172 T., bei 100° 247 T . und bei 114» 4 in roher HNOs (sp. G. über 1,4), stellt man durclr Destillation von KNO3 (oder NaNOs) mit weniger H2SC>4 bei höherer Temperatur d a r ; um die Reduktion der HNOs zu N 2 O t zu fördern, mischt man dem Salpeter meistens etwas Stärkemehl bei. Anlage zur Salpetersäurekondensation für die Zersetzung von 4 0 0 k g Salpeter in 2 4 Stunden, vollständig mit 4 Touriiis, 2 Kühlschlangen, 1 Absorptionsturm mit Kaskadenschüsseln, Reduktionsmuffen, Steig-, Abfall-, Knie- und Verbindungsröhren. Die kompl. Anlage . . . . Mk. 7 0 7 , 7 0 Anlage zur Salpetersäurekondensation mittels Kühlschlange für 2 Zylinder ä 3 0 0 kg Salpeterfüllung (abwechselnd zu verbinden), kompl. mit 3 Touriiis, 2 Kühlschlangen, 2 Abtreibtöpfen und einem kompl. Plattenturm. Die ganze Anlage „ 1021,50 Dieselbe Anlage für 2 Zylinder a 3 0 0 kg Salpeterfiillung mittels Kühlsehlangen, jedoch mit einem gewöhnlichen Koksturm von 6 m Höhe. Die ganze Anlage . „ 909,25 Einfache Anlage zum Abchloren und Bleichen der rohen Salpetersäure, bestehend aus 2 Abtreibtöpfen, je ca. 3 5 0 1 Inhalt, mit Verbindungsund Ubergangsrohren, sowie 2 Touriiis mit Hahn, kompl 157,00
43*
$76
Salpetersäure.
Vgl. auch „ R e a k t i o n s t ü r m e " . • In neuester Zeit v e r s u c h t man v o n v e r s c h i e d e n e n G e s i c h t s p u n k t e n d a s a l t e S a l p e t e r s ä u r e v e r f a h r e n a u s S a l p e t e r zu d u r c h b r e c h e n , und z w a r h a b e n e i n e r s e i t s die V e r s u c h e , HNOs aus A m m o n i a k und a n d e r s e i t s d i e j e n i g e n , HNOa a u s L u f t zu gewinnen, seit kurzem g r ö s s e r e B e d e u t u n g g e w o n n e n , a l s m a n ahnen konnte. D a s O s t w a 1 d s e h e Verfahren ( E n g l . P a t . 6 9 8 von 1 9 0 3 ) b e s t e h t darin, d a s s man z u r G e w i n n u n g vonHNOa e i n e M i s c h u n g v o n A m m o n i a k u n d L u f t über eine rotglühende K o n t a k t s u b s t a n z leitet. Als k a t a l y t i s c h e r Stoff dient fein v e r teiltes Platin oder ein a n d e r e s P l a t i n m e t a l l ; um eine Uberhitzung der K o n t a k t s u b s t a n z zu vermeiden, soll nicht r e i n e s P l a t i n s c h w a r z a n g e w e n d e t w e r d e n , s o n d e r n entweder P l a t i n , teilweise mit einem Uberzug von P l a t i n s c h w a r z v e r s e h e n , o d e r auch überhaupt nur m a s s i v e s Platin. D a s G e m i s c h a u s Luft und Ammoniak kann g e b i l d e t werden, indem man Luft in B e r ü h r u n g mit einer a m m o n i a k h a l t i g e n L ö s u n g bringt, w o b e i die Luft in umgekehrter R i c h t u n g wie die Ammoniaklösung s t r ö m t . D i e a m m o n i a k a l i s c h e L ö s u n g kann erhitzt w e r den, indem die durch die k a t a l y t i s c h e R e a k t i o n erzeugte Hitze in g e e i g n e t e r W e i s e für diesen Z w e c k nutzbar g e m a c h t wird. Inzwischen sind über d a s O s t w a l d s e h e V e r f a h r e n weitere A n g a b e n in die Öffentlichkeit gedrungen. Hiernach muss die Luft sich in g r o s s e m Ü b e r s c h u s s b e f i n d e n : die R e a k t i o n s temperatur muss über 3 0 0 ° C. gehalten w e r d e n , die G a s e sollen so r a s c h w i e möglich durch die K o n t a k t m a s s e hindurchstreichen und nach dem G r u n d s a t z e d e s G e g e n s t r o m s durch s o l c h e G a s e v o r g e w ä r m t werden, die die K o n t a k t m a s s e s c h o n hinter sich h a b e n . D e r Apparat besteht a u s einem o f f e n e n R o h r , d a s an einem E n d e mit dem Kontaktmaterial b e s c h i c k t ist. D i e s e s R o h r befindet sich in einem Zylinder. In letzterem ist in der Nähe der Austrittsstelle der G a s e a u s dem Apparat eine Öffnung, um die G a s m i s c h u n g hineinzulassen, die so um d a s Rohr herumstreichend vorgewärmt wird, bis s i e am a n d e r n E n d e in d i e s e s eintritt. E b e n s o interessant wie die O s t w a 1 d s e h e M e t h o d e ist das Verfahren, H N O 3 mit Hilfe der Elektrizität aus dem S t i c k s t o f f der Luft darzustellen. D a s Prinzip d i e s e s V e r f a h r e n s ist s c h o n s e h r lange bekannt, a b e r man glaubte, d a s s der S t r ö m v e r b r a u c h zu g r o s s und die g e b i l d e t e H N 0 3 - M e n g e zu klein sei, a l s d a s s an eine t e c h n i s c h e Ausnutzung g e d a c h t werden könnte. Neuerdings ist es j e d o c h gelungen, d i e s e s Verfahren unter Benutzung der W a s s e r k r ä f t e d e s Niagara in die P r a x i s überzuführen. Nach dem Engl. P a t . 8 2 3 0 von 1901 erzeugt man in einem G e m i s c h gleicher T e i l e S a u e r s t o f f und S t i c k s t o f f o d e r auch direkt in Luft bei einer T e m p e r a t u r von 80° C. durch e l e k t r i s c h e E n t l a d u n g e n H N O 3 . W e s e n t l i c h ist, d a s s der ü b e r s p r i n g e n d e F u n k e in s e h r kleine U n t e r a b t e i l u n g e n zerlegt wird, s o d a s s einem geringen E n e r g i e q u a n t u m eine g r o s s e O b e r f l ä c h e g e b o t e n wird. Nach Chem. Ztg. 1903 R e p e r t . 152 betreibt man d a s V e r f a h r e n mit einem G l e i c h s t r o m von 10 0 0 0 Volt Spannung. D e n negativen P o l bildet e i n e s e n k r e c h t e A c h s e , w e l c h e an 3 3 P u n k t e n j e 6 s t r a h l e n f ö r m i g e A r m e t r ä g t ; die positiven P o l e sind auf dem U m f a n g e e i n e s eisernen Zylinders a n g e b r a c h t , w e l c h e r den Reaktionsraum bildet. D i e A c h s e macht 5 0 0 U m d r e h u n g e n in der Minute und bildet und unterbricht in der nämlichen Zeit 4 1 4 0 0 0 L i c h t b o g e j i . D i e r a s c h e R o t a t i o n der A c h s e , s o w i e ein durch den Zylinder mit Heftigkeit hindurchgetriebener Luftstrom bringen eine s t a r k e Abkühlung hervor, w e l c h e einer bei höherer T e m p e r a t u r zu befürchtenden D i s s o z i a t i o n der e n t s t a n d e n e n HNOa vorbeugt, so d a s s d i e a b z i e h e n d e Luft nur 2 — 3 % S t i c k o x y d enthält. D a nach den angestellten V e r s u c h e n zur Erzeugung von 1 kg S a l p e t e r s ä u r e 15,5 H. P . Stunden nötig sind, so kann das V e r f a h r e n vielleicht bei V e r w e r t u n g von W a s s e r k r a f t , b e s o n d e r s am Niagara, t e c h n i s c h b r a u c h b a r sein, wird sich d a gegen niemals unter andern V e r h ä l t n i s s e n rentieren. S o n s t i g e M e t h o d e n , w e l c h e auf neuer G r u n d l a g e eine G e w i n n u n g von S a l p e t e r s ä u r e b e z w e c k e n , können hier ü b e r g a n g e n w e r d e n , da ihnen j e d e technische Bedeutung abgeht. — R e i n e H N O 3 ist eine w a s s e r h e l l e , an der Luft s t e c h e n d r i e c h e n d e , D ä m p f e a u s h a u c h e n d e , s e h r ätzende F l ü s s i g k e i t , die sich am Licht gelblich f ä r b t . D a s Monohydrat hat den S . P. 86°, doch tritt hierbei teilweise Z e r s e t z u n g in NsO»
677
Salpetersäure.
und O ein, und der S. P . s t e i g t , b i s er bei 126° konstant b l e i b t ; hierbei destilliert das 4 f a c h e H y d r a t 2 H N O a + 3 HÜO über. T a b e l l e
der
sp.
G. v o n
S a l p e t e r s ä u r e n
K o n z e n t r a t i o n Bezogen auf Hg O von 4 ° . Vol.Gew.
4'
V >41 'S s
22
N.O,
0,08
1,4
0 1 2
1,015
2,1
1.020
HNO,
0,85
0,10 1,00
1,62
3
2,7
1,025
Säure von 36» Be
v e r s c h i e d e n e r
15°.
(Nach L u n g e und Key.)
IOO Gew.-T. enthalten
•S-S H
(luftleer)
bei
Säure von 40° Be
I 1 enthält kg Säure von
N,0.
48.5° Bi
HNO.
Säure von
Säure von
Säure von
36» Be 40» Be 48,5» «4
0,001
0,001
0,16 1,61
0,10;
1,89
1,90
3,60
3,07
I , 9 5
2,39
2,80
5,30
4,52
2,87
4
3,17
3,70
7,01
5,98
3,79
0,001 0,002 0,002 0,008 0 , 0 1 0 0 , 0 1 9 0 , 0 1 6 0,016 0 , 0 1 9 0 , 0 3 6 0 , 0 3 1 0,028 0 , 0 5 3 0 , 0 4 5 0,024 0,038 0,061 0,072 0,033
3,4
5
3,94
4 , 6 0
8,71
7,43
4,72,
0,040
0,047
0,089
0,076
0,048
1,030
4,1
6
4,71
5,50
10,42
8,88
5,64
0,049
0,057
0.108
0 , 0 9 2
0,058
1,035
4,7
7
5,47
6,38
12,08
10,30
6,54
0,057
0,066
0,125
0,107
1,040
5,4
8
6,22
7,26
13,75
11,72
7,45
0,064
0,075
0,142
0,121
1,000
0
1,005
0,7
1,010
1,045
6,0
1,050
6,7
1,055
7,4
1,060
8,0
11 12
1,065
8,7
13
9,4
1,070
0,19
1,03,
6,97
8,13
15.40
13,13
8,34
0,073
0,085
0,161
0,137
7,71
8,99
17,03
14.52
9,22
0,081
0,094
0,178
0,152
8,43
9,84
18,64
15,89
1U,09
0,089
0,104
0,197
9,15
10,68
20,23
17.25
10,95
0,097
0,113
0 , 2 1 4
0,168 0,182
9,87
11,51
21,80
18,59
II,81
0,105
0,123
0 , 2 3 3
0 , 1 9 8
1 4
10,57
12,33
23.35
19,91
12,65
0 , 1 1 3
0,132
0 , 2 5 0
0,213
1 5
11,27
13,15
24.91
21,24
13,49
0,121
0,141
0,267
0,228
16
11,96
13,95
26,42
22.53
14,31
0,129
0,151
0,286
0,244
1 7
12,64
14,74
27.92
2 3 , 8 0
15,12
0,137
0.160
0 , 3 0 3
0,258
25,08
15,93
0,145
0,169
0 , 3 2 0
0 , 2 7 3
0,179
0 , 3 3 9
0,289
9
10
1,085
10,0 10,6 11,2
1,090
11,9
18
13.31
15.53
29.41
1,095
12,4
19
13,99
16,32
30.91
2 6 , 3 5
16.74
0,153
14,67
17.11
32,41
2 7 . 6 3
17,55
0,161
0,188
0,356
0,304
15,34
17,89
33,89
2 8 , 8 9
18.35
0,170
0,198
0,375
0 , 3 2 0
16,00
18,67
35.36
30.15
19,15
0,177
0,207
0,392
0,335
1,075 1,080
0,010 0,019 0,029 0,039
0,068 0,077 0,087 0,096 0,107
0,116 0,126 0,135 0,145 0,155 0,164 0,173 0,184 0,193
1,100
13.0
1,105
13.6
1,110
14.2
20 21 22
1,115
14,9
23
16,67
19,45
36,84
31,41
19,95
0,186
0,217
0,411
0,350
17,34
2 0 , 2 3
38,31
0,195
0,227
0,430
0,366
0,236
0,447
0,381
0,246
0,466
0,397
0,263
0,256
0,485
0,413
0,273 0,283
1,120
15.4
2 4
1,125
16,0
2 5
1,130
16.5
1,135
0,203
0,212 0,223 0,233
32,67
20.75
39,77
33,91
21,54
26
18,00 2 1 , 0 0 18,66 2 1 . 7 7
41.23
35.16
22,23
0,202 0,211
17.1
2 7
19.32
2 2 . 5 4
42,69
3 6 , 4 0
23.12
0,219
1,140
17.7
28
19.98
23,31
44,15
37.65
23,91
0,228 0 , 2 6 6
0,504
0,430
1,145
18.3
29
20,64
24.08
45,61
38,89
24,70
0,237
0,276
0,523
0,446
18.8
3 0
21,29
47,05
40.12
25,48
0,245
0,286
0,293
1,150
24,84
0 , 5 4 2
0 , 4 6 2
0,304
0,242 0 , 2 5 2
1,155
19,3
3 1
21,94
2 5 , 6 0
48,49
41,35
0,254
0,296
0,561
0,478
3 2
26,36
4 9 . 9 2
42,57
27,04
0,262
0,314
19.8
22,60
26,26
1,160
0,306
0,580
0,494
0,324
1.165
20.3
33
23,25
2 7 . 1 2
51,36
4 3 , 8 0
27,82
0,271
0,316
0,598
0,510
0,334
1,170
20.9
3 4
23,90
27,88
52,80
4 5 , 0 3
28,59
0,279
0,326
0,617
0,526
0,345
1,175
21.4
35
24,54
28,63
54,22
4 6 , 2 4
29.36
0,288
0,336
0,636
0,543
0,356
1,180
22,0
3 6
25,18
29,38
55,64
4 7 , 4 5
30.13
0,297
0,347
0,657
0,560
0,366
1,185
22.5
37
25,83
30.13
57,07
4 8 . 6 6
3 0 , 9 0
0,306
0,357
0,676
0,577
0,376
1,190
23,0
3 8
26,47
30,88
58,49
49,87
31,67
0,315
0,367
0,695
0 , 5 9 3
0,388
1,195
23,5
39
27,10
31,62
59,89
51,07
32,43'
0,324
0 , 3 7 S
0,715
0,610
0 , 3 9 8
1,200
24,0
4 0
27,74
32,36
61,29
5 2 . 2 6
33,19,
1,205
24,5
4 1
28,36
33.09
62,67
5 3 , 2 3
33,9
1,210
?5,0.
4 2
28.99
3 3 , 8 2
64,05
54,21
1,215
25,5
4 3
29,61
34.55
65,44
1,220
26,0
4 4
30,24
35,28
1,225
26,4
4 5
30,88
1 . 2 3 0
26,9
4 6
31,53
0,333
0,388
0 , 7 3 5
0,627
0,409
I 0 , 3 4 2
0 , 3 9 9
0,755
0,644
0,419
34,69!
0,351
0 , 4 0 9
0 , 7 7 5
0,661
0,431
55,18
3 5 , 4 4
0*360
0,420
0 , 7 9 5
0,678
66,82
56,16
36,18,
0,369
0,430
0,815
0,695
36,03
68.24
57.64
3 6 , 9 A
0,378
0,441
0 , 8 3 5
0,712
36.78
'69,66
59.13
37,72| 0 , 3 8 7
0 , 4 5 2
0,8b 6
0,730
0,441 0 , 4 5 2 0,466
Salpetersäure.
678 »'S "2 E
27,4 27,9 28.4 28,8 29.3 29.7 30.2 30.6 31.1 31.5 32,0 32.4 32.8 33.3 33.7 34.2 34.6 35,0 35.4 35.8 36,0 36,2 36,6 37,0 37,4 37,8 38,2 38,6 39,0 39.4 39,8 40.0 40.1 40.5 40,8 41.2 41.6 42.0 42.3 42.7 43.1 43.4 43.8 44,1 44,4 44,8 45,1 45,4 45,8 46,1 46,4 46,8 47,1 47,4
« O i> H
N,ü.
HNO,
Säure von 36" Be
Säure Säure von von 40" Be 48.5'' Be
32,17 37,53 71,08 60,61 32,82 38.29 72,52 61,84 33,47 39,05 73,96 63,07 34,13 39,82 75,42 64.31 34.78 40,58 76,86 65,54 35,44 41,34 78,30 66,76 36,09 42,10 79,74 "67,99 36.75 42,87 81,20 69,23 37,41 43,64 82,65 70,48 38.07 44.41 84,11 71,72 38,73 45,18 85,57 72.96 39,39 45,95 87,03 74.21 40.05 46,72 88.48 75,45 60 40,7J 47.49 89,94 76.70 61 41.37 48.26 91,40 77.94 62 42.06 49,07 92,94 79,25 63 42.76 49.89 94.49 80.57 64 43,47 50,71 96,05 81.90 65 44.17 51,53 97,60 83.22 66 44,89 52,37 99,19 84.58 66,5 45,26 52,80 100,00 85,27 67 45,62 53.22 100,80 85.95 68 46,35 54,07 102,41 87.32 69 47.08 54,93 104,04 88.71 70 47.82 55.79 105.67 90,10 71 48,57 56,66 107,31 91,51 72 49,35 57,57 109.03 92.97 73 50,13 58,48 I i 0,75 94,44 74 50.91 59.39 112,48 95.91 75 51,69 60.30 114,20 97,38 76 52,52 61.27 116.04 98,95 76,7 53,08 61,92 117,27 100,00 77 53,35 62,21 117,88 100.51 78 54,20 63.23 119,75 102,12 79 55.07 64,25 121.68 103,76 80 55,97 65,30 123.67 105,46 81 56.92 66.40 125,75 107,24 82 57,86 67.50 127,84 109,01 83 5«,83 68,63 129 98 110,84 84 59.83 69.80 132.19 112,73 85 60.84 70,98 134.43 114,63 86 61,86 72,17 136.68 116,55 87 62,91 73,39 138,99 118.52 88 64,01 74,68 141.44 120,61 89 65,13 75,98 143,90 122,71 90 66,24 77.28 146,36 124,81 91 67.38 78,60 148,86 126,94 92 68,56 79,98 151,47 129,17 93 69.79 81.42 154.20 131,49 94 71,06' 82.90 157,00 133,88 95 72.39 84,45 159,94 136,39 96 73,76' 86,05 162,97 138,97 97 75.18 87,70 166,09 141,63 98 76,801 89,60 169.69 144,70 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59
1 1 enthält kg
100 Gew.-T. enthalten
".S
N.O,
38.49 0,397 39,27| 0,407 40.0S 0,417 40.84 0,427 41,62 0,437 42,40 0,447 43,18 0,457 43,97, 0,467 44,76! 0,477 45,55' 0,487 46,34 0,498 *7,1§ 0,508 47,92 0,519 48,71 0,529 49.50 0,540 50,33, 0,551 51,17 0,562 52,01 0,573 52.85 0,585 53,71 0,597 54,15 0,603 54,58 0,609 55,46 0,621 56,34 0,633 57,22 0,645 58,11 0,658 59,05 0,671 59,98 0,684 60,91 0,698 61,8510,711 62,84 0,725 63,51 0,735 63.84 0,739 64.85 0,753 65,90 0,768 66,97 0,783 68,10 0,800 69,23 0,816 70,39 0,832 71,59 0,849 72,80 0,867 74.02 0,885 75,27 0,903 76,59 0,921 77,93 0,941 79,26 0,961 80,62 0,981 82.03 1,001 83,51 1,023 85,03 1,045 86,62 1,068 88,26 1,092 89,95 1,116 91,90 1,144
HNO,
0,463 0,475 0,486 0,498 0,509 0,521 0,533 0,544 0,556 0,568 0,581 0,593 0,605 0,617 0,630 0,643 0,656 0,669 0,683 0,697 0,704 0,710 0.725 0,739 0,753 0,768 0,783 0,798 0,814 0,829 0,846 0,857 0,862 0,879 0,896 0,914 0,933 0,952 0,971 0,991 1,011 1,032 1,053 1,075 1,098
1,121
1,144 1,168 1,193 1,219 1,246 1,274 1,302 1,335
Säure von 36° Be
Säure von 40° Be
0,877 0,900 0,92.1 0,943 0,965 0,987 1,009 1,031 1,054 1,077 1,100 1,123 1,146 1,169 1,193 1,218 1,243 1,268 1.294 1,320 1,333 1,346 1,373 1,400 1,427 1,455 1,483 1,513 1,543 1.573 1,603 1,623 1,633 1,665 1,697 1,731 1,767 1,803 1,839 1,877 1,915 1,955 1,995 2,037 2,080 2,123 2,167 2,212 2,259 2,309 2,360 2,413 2,466 2,528
0,748 0,767 0,785 0,804 0,822 0,841 0,860 0,879 0,898 0,918 0,938 0,957 0,977 0,997 1,017 1,038 1,059 1,080 1,103 1,126 1,137 1,148 1,171 1,193 1,216 1,240 1,265 1,289 1,314 1,339 1,366 1,383 1,392 1,420 1,447 1,476 1,507 1,537 1,568 1,600 1,633 1,667 1,701 1,736 1,773
1,810
1,848 1,886 1,927 1,969
2,012 2,058 2,103 2,156
Salpetersäure.
xoo Gew.-T enthalten
«'.S
o i h 47,8 48.1 48.2 48.2 48.3 48.3 48.4 48.4 48.5 48.5 48.6 48.7 48.8 48.8 48.9 48,9 490 49'1 49'2 49'2 4 9'3 49'4
679
N.0,
99 100 100,2 100,4 100,6 100,8 101 101,2
101,4
101,6
101,8
102 J02,2 102,4 102,6 102,8
103 103,2 103,4 103,6 103,8 104
Säure Säure von von HNO, 36° Be 40» Be
1 1 enthält kg Säure von
ei H2SO4 nach L u n g e (,,Chem.-techn. Untersuchungsmethoden", Bd. I, Berlin 1899) wie folgt .ausgeführt wird: In eine ca. 6 cm weite Porzellanschale gibt man genau 20 Tropfen der konz. H,,S04 und 40 Tropfen H0O. Dann versetzt man mit 1,6 g fein gepulvertem Natriumbikarbonat •und erwärmt auch wohl, wenn nach dem Umrühren innerhalb 5 Minuten noch kleine Teile des
Schwefelsäureanhydrid.
721
NaHCO.< ungelöst sein sollten. Nun fügt man noch 10 Tropfen Ammoniak und etwa 2 g Ammoniumoxalat hinzu, damit die H 9 S0 4 (was für die Zuverlässigkeit der Reaktion unbedingt nötig ist) vollständig gebunden wird; schliesslich wird noch mit 30 Tropfen HCl stark sauer gemacht. Gibt man einen Tropfen dieser Flüssigkeit auf ein (mit feinein Sand blank geriebenes und dann getrocknetes) Messingblech und erwärmt zunächst schwach und dann etwas stärker über einer sehr kleinen Flamme, so tritt nach dem Abwaschen des entstandenen Salzfleckes ein je nach der Menge des vorhandenen As grau bis rot oder selbst schwarz gefärbter Fleck hervor. — Zur quantitativen As-Bestimmung empfiehlt sich die Methode von H a t t e n s a u r (Zeitschr.. f. angew. Chem. 1896, 130): Man verdünnt 500 ccm H ß O i mit 500 ccm H.20, setzt unter Abkühlung 500 ccm verd. HCl (1 : 2) zu, leitet unter Abkühlung eine Stunde lang H,S ein und filtriert sofort den Niederschlag ab, der aus reinem bleifreiem As0Sr, besteht. Das Filtrieren und Auswaschen erfolgt zweckmässig in einem G o o c h - T i e g e 1 (Siebtiegel) aus Platin oder Porzellan; zuletzt entfernt man eine darin vorhandene Spur Schwefel durch heissen Alkohol, trocknet und wägt das Arsenpentasulfid im Tiegel. In Ermangelung eines Gooch-Tiegels löst man den ausgewaschenen Niederschlag auf dem Filter in 20 ccm verd. NHa (1 : 2), dampft im Porzellantiegel ein, oxydiert zu Arsensänre und bestimmt als Ammoniummagnesiumarseniat. Die übrigen Prüfungen und Bestimmungen, soweit sie häufiger vorkommen, bieten nichts Besonderes. Schwefelsäure, roh ( 6 ü ° B e ) , in Kesselwagen, je nach örtlicher L a g e ° o kg Mk. 3 , 0 0 — 4 , 0 0 Schwefelsäure, roh ( 6 0 ° B e ) . . . . °/o kg Mk. 6,00 „ ( 6 6 ° Be), D. A. IV . % „ „ 8,50 0 „ gereinigt, absolut arsenfrei ( 6 0 ° Be) „ „ 11,00 0 ( 6 6 ° Be) 0/, „ „ 13,50 ehem. rein (sp. G. 1 , 8 1 0 = 6 6 ° Be), D . A. IV . . . »,„ „ „ 25,00 Schwefelsäure für A k k u m u l a t o r e n : 6 0 ° B e Füllsäure . ' ° / o kg Mk. 1 1 , 0 0 5 ° Be „ »o „ „ 3,60 6 ° Be „ °/o „ „ 3,70 1 9 ° Be ,. °/o „ „ 5,00 2 1 ° Be „ ®/o „ „ 5,50 2 2 ° Be °o „ „ 5,75
Schwefelsäure: Aktien-Gesellschaft für Gelsenkirchen-Schalke.
chemiache
Einrichtung von
Industrie,
| Harkortsche Bergwerke u. chem. Fabriken, A. -G,, zu Schwelm und Harkorten (chem. rein). | Adolf Thöl, Hannover.
Schwefelsäure-Fabriken:
•I. L. C. Eckelt, Berlin N. 20.
Schwefelsäure-Apparate: Deutsche
Steinzeugwarenfabrik,
Friedrichsfeld
Schwefelsäure-Konzentrationspfannen: Bleiindustrie-Aktiengesellschaft
vorm.
Jung
(Baden).
und Reinigungsapparate,
Konzentrations-
& Lindig, Freiberg i. S. (aus Blei).
K o n z e n t r a t i o n s a p p a r a t e aus P l a t i n : 3 und NaHS natriumpolysulfidhaltige Salze. Der Vorgang wird durch folgende Gleichungen erklärt: 1. C B H 5 (ONa) + H2S = C9H5OH + NaHS; 2. 2 NaHS + S = Na2S2 + H2S. Der Erfinder des Verfahrens hat sich gleichzeitig die Ausnutzung der so gewonnenen Polysulfidlaugen zum Enthaaren von Häuten und Fallen durch D. R. P. 132 372 schützen lassen. Schwelöfen (Schweelöfen) siehe ,,V e r k o h 1 u 11 g''. Schwelteer (Schweelteer). Die bei der Schwelung (trocknen Destillation) von Braunkohle, bituminösem Schiefer, Torf u. a. m. gewonnenen Teere; vgl. die Artikel ,,B r a u n k o h 1 e n t e e r" und „ S c h i e f e r t e e r". Schwerspat (Baryumsulfatj. BaSOi. Findet sich kristallisiert und derb in der Natur sehr verbreitet, ist hart und spröde, durchsichtig bis durchscheinend, weiss oder durch Beimengungen gelb, rötlich oder grau; sp. G. 4,3—4,6. Weiteres siehe unter ,,B a r y u 111 f a r b e n". Schwerspat la, weiss, ff. gemahlen . . "o kg Mk. 5,50— 6,5U . 1000 „ ,. 00,00—60,00 IIa, gelblich ,. °„ ,. 4.50— 5,50 . 1000 ,. 40,00- 45,00 Schwerspat: I . a u t e r b e r g e r Barytwerke Laiiterberg im Harz.
(Dr.
Rudolf
Alberti),
I Adolf Thöl, Hannover. |
Anlagen zur Gewinnung von Schwerspat: C. T. Speyerer & Co., Berlin SW., H a f e n p l a t z 4.
Komplette Trocken-, Mahl- und Siebvorrichtungen für Schwerspat: R.
Haack,
Ing.-Chemiker,
Godesberg
a.
Rh;
(Abt.:
Apparatebau.")
Einrichtungen für Schwerspatmühlen: Fried.
Krupp
Aktiengesellschaft
Grusonwerk,
Magdeburg-Buckau.
Scrubber (Skrubber) siehe „ L e u c h t g a s". Seide. 1. N a t ü r l i c h e S e i d e siehe unter „ T i e r i s c h e F a s e r 11". 2. K ü n s tll i c h^e S e i d e. Sie besteht aus mehr oder weniger reiner Cellulose, ist also eigentlich der Baumwolle näher verwandt als der Seide, welche aus F i b r o i n , einem eiwe'issartigen Körper, besteht. Der erste, der Kunstseide herstellte, war Graf C h a r d o n n e t . Nach seinem durch die D. R. P. 38 368 und 81 599 geschützten Verfahren nitriert man reine Baumwolle zu Tri- bezw. Tetranitrocellulose (Pyroxylin); die nitrierte Baumwolle wird in einem Gemisch von 60 % Äther und 40 % Alkohol gelöst, und zwar hat sich gezeigt, dass Nitrocellulose mit 25 % HaO sich in ÄtherAlkohol viel leichter löst als trockne. Die so erhaltene (15—20 %ige) Kollodiumlösung bringt man in ein verschlossenes Kupfergefäss, aus dem das dickflüssige Kollodium unter hohem Druck durch enge Glasröhrchen (Kapillaren) herausgedrückt wird, und zwar tritt der Faden unter Wasser aus und wird dort durch geeignete Vorrichtungen auf die Stärke der natürlichen Seide ausgedehnt. Hierbei wird der Faden immer härter, indem dem Kollodium durch das Wasser seine Lösungsmittel mehr und mehr entzogen werden, und zwar geht diese Entziehung und Erhärtung um so schneller vor sich, je dünner der Faden schon geworden ist. Die ausgestreckten Seidenfäden werden kontinuierlich auf einen Haspel aufgewickelt, nach einer gewissen Umdrehungszahl vom Haspel abgenommen und getrocknet. Nach dem Trocknen werden sie gespult, gezwirnt und endlich d e n i t r i e r t. Das Denitrieren (vgl. den Artikel ,,D e n i t r i e r e n") geschieht nach dem D. R. P. 65 655 mit Schwefelammonium oder andern Alkalisulfhydraten, nach dem D. R. P. 125 392 mittels einer salzsauren Lösung von Kupferchlorür, nach dem D. R. P. 139 442 mittels einer aminoniakalischen Kupferchloriirlösung und nach dem D. R. P. 139 899 mittels Cuprosalzlösungen in Chloralkalien; andere Denitrierverfahren haben weniger B e -
730
Seide.
Deutung g e f u n d e n . B e v o r man d i e N i t r o c e l l u l o s e - S e i d e denitrieren g e l e r n t hatte, w a r d i e s e s P r o d u k t w e g e n seiner leichten Entzündlichkeit und E x p l o s i v i t ä t praktisch g ä n z l i c h unbrauchbar. U m d i e künstliche S e i d e unverbrennbar zu machen, hat man sie auch w o h l mit A m m o n i u m p h o s p h a t l ö s u n g ' g e tränkt. V o n N e u e r u n g e n auf dem G e b i e t e der Herstellung v o n N i t r o c e l l u l o s e s e i d e sei d a s D . R . P . 135 316 genannt, w o n a c h man zum A u f l ö s e n der N i t r o c e l l u l o s e eine M i s c h u n g v o n A c e t o n , Essigsäure und A m y l a l k o h o l v e r w e n d e t . D u r c h den A m y l a l k o h o l soll d i e D u r c h s i c h t i g k e i t d e s aus der L ö s u n g erhaltenen Produktes gesichert werden. Als Mischungsverhältnis werden angegeben: 5 4 0 ccm A c e t o n , 310 ccm A m y l a l k o h o l , 150 ccm E s s i g s ä u r e , um 200 g N i t r o cellulose in L ö s u n g zu bringen. N a c h dem A m e r . P a t . 699 155 benutzt man nicht P y r o x y l i n mit 2 5 — 3 0 % H 2 0 sondern solches mit 6 — 1 0 % H 2 0 ; s o l c h e s ist an einem kühlen O r t e unbegrenzt haltbar. H a t t e man auf d i e b e s c h r i e b e n e und ähnliche W e i s e nach C h a r • d o n n e t , V i v i e r und L e h n e r zunächst K o l l o d i u m s e i d e erzeugt, s o stellte man künstliche S e i d e nicht v i e l später auch aus g e l ö s t e r C e 11 u l o s e her, und z w a r benutzt man als L ö s u n g s m i t t e l K u p f e r o x y d a m m o n i a k o d e r C h l o r z i n k ( D . R. P . 98 642; 109 996; 119 098; 119 099; 1 1 8 8 3 6 ; 1 1 8 8 3 7 ; 1 1 9 2 3 0 ; 121 429; 121 430). H i e r w i r d reine C e l l u l o s e ( W a t t e ) entfettet und dann in K u p f e r o x y d a m m o n i a k g e l ö s t ; d i e w e i t e r e B e handlung ist d i e s e l b e w i e mit der P y r o x y l i n l ö s u n g , nur dass der d i e K a p i l l a r e n umschliessende Behälter nicht mit H 2 0 sondern mit v e r d . Säure g e f ü l l t ist, w e l c h e C u und N H a löst und den f e i n e n C e l l u l o s e f a d e n ausscheidet. Nach A m e r . P a t . 672 946 führt man das A u f l ö s e n der C e l l u l o s e in K u p f e r o x y d a m moniak bei G e g e n w a r t v o n f r e i e m K u p f e r h y d r o x y d aus; d i e A u f l ö s u n g der C e l l u l o s e w i r d beschleunigt, w e n n d i e s e vorher mit starker A t z k a l i l a u g e b e handelt w o r d e n ist. D i e s e C e l l u l o s e s e i d e hat e b e n s o w i e d i e im ersten A b s a t z erörterte K o l l o d i u m s e i d e schon w e i t e V e r b r e i t u n g g e f u n d e n . D i e dritte A r t v o n Kunstseide ist d i e s o g e n a n n t e V i s k o s e s e i d e ( v g l . den A r t i k e l „ V i s k o s e " ) , w e l c h e aus d e m w a s s e r l ö s l i c h e n C e l l u l o s e xanthogenat nach d e m D. R . P . 108 511 erzeugt w i r d . D i e V i s k o s e besitzt d i e Eigenschaft, sich in H 2 0 zu einer s c h l e i m i g e n Flüssigkeit zu l ö s e n ; zur E r z e u g u n g v o n künstlicher S e i d e presst man d i e s e L ö s u n g durch Kapillarem und lässt den austretenden Strahl in A m m o n i u m c h l o r i d l ö s u n g e i n f l i e s s e n . Hierbei .zersetzt sich d i e V i s k o s e , und es bleibt ein C e l l u l o s e f a d e n zurück, doch muss man, um d i e Zersetzung zu E n d e zu führen, später d i e zu S t r ä n g e n g e h a s p e l t e n F ä d e n noch w e i t e r mit k o c h e n d e r NH 4 C1-Lösung behandeln. W i r d d i e V i s k o s e -vor der L ö s u n g nach dein D . R . P . 133 144 gereinigt, s o ist d i e daraus h e r g e s t e l l t e S e i d e viel w e r t v o l l e r . D i e V i s k o s e s e i d e ist, im G e g e n s a t z zur K o l l o d i u m s e i d e und C e l l u l o s e s e i d e , bis jetzt nur w e n i g in den H a n d e l g e k o m m e n . D a s s e l b e gilt auch v o n d e r G ei 1 a t i n e s e i d e , d i e auch als V a n d u r a - S e ,i d e bezeichnet und nach d e m D. R. P . 88 225 aus G e l a t i n e und F o r n i a l d e i h y d hergestellt wird. D i e K u n s t s e i d e , für d i e auch der N a m e G l a n z s t o f f seitens einer Firma gebraucht w i r d , steht an Schönheit der natürlichen S e i d e kaum n a c h ; auch f ä r b e n lässt sie sich v o r z ü g l i c h . D a g e g e n ist ihre F e s t i g k e i t und W i d e r s t a n d s f ä h i g k e i t bis jetzt noch w e s e n t l i c h g e r i n g e r als d i e der N a t u r seide. Ü b r i g e n s hat man auf d i e s e l b e W e i s e auch s t ä r k e r e Spinnfasern u. s. w . dargestellt, s o führt sich namentlich das k ü n s t l i c h e R o s s h a a r mehr und mehr ein; es w i r d nach d e m D . R . P . 125 309 erzeugt. Endlich sei e r w ä h n t , dass man d i e f e i n e n C e l l u l o s e f a d e n auch als k ü n s t l i c h e s M e n schenhaar ( f ü r P e r r ü c k e n ) benutzt; f ü r d i e s e n Z w e c k w e f d e n s i e nach d e m D . R . P . 129 420 t e i l w e i s e ihres g r o s s e n G l a n z e s beraubt. N a c h einem v o n E. H e r z o g auf d e m V . Intern. K o n g r . f . a n g e w . C h e m . Berilin 1903 gehaltenen V o r t r a g f i n d e t d i e Kunstseide ihre H a u p t v e r w e n d u n g in der B e s a t z - und P o s a m e n t e n b r a n c h e zur Herstellung h o c h g l ä n z e n d e r L i t z e n , Spitzen und B o r t e n für d i e D a m e n k o n f e k t i o n . W ä h r e n d d i e s e A r t i k e l bis v o r •etwa Jahresfrist ausschliesslich auf den Flechtmaschinen hergestellt w u r d e n ,
731
Seidenfarberei — Seife.
fabriziert man jetzt auch Bänder auf den Jacquardwebstühilen in grossen Mengen, mit Kunstseide in Schuss und Kette. Man fabriziert ferner Zwischensätze aus Kunstseide, welche, mit seidenen Bändern oder Streifen seidenen Gewebes vernäht, Stoffe zu Blusen und Damenkleidern geben, ferner Krawatten- und Kleiderstoffe. Eine aussichtsvolle Zukunft scheint die Herstellung von Tapeten und Dekorationsmöbelstoffen aus Kunstseide zu haben. Gegenüber solchen Stoffen mit realer Seide haben die mit Kunstseide neben dem grösseren Effekt den Vorzug leichterer Reirfigung von anhaftendem Staub. Der neueste Industriezweig für die Verwendung von Kunstseide ist die Herstellung von Glühstrümpfen aus diesem Material. Diese sollen elastischer und von stärkerer und längerer Giltihkraft als die bisherigen sein. Die heutige Produktion an Kunstseide beträgt nach Schätzung etwa 2500 kg täglich im ungefähren Wert von 40 000 Mk. S e i d e n f ä r b e r e i . Die Affinität der tierischen Fasern zu den meisten Farbstoffen ist weit grösser als die der Baumwolle zu denselben. Das unter ,.W o l l f ä r b e r e i " Gesagte gilt im allgemeinen auch für die Seide. Abgesehen davon ist hier noch über das C h e v i l l i e r e n und das L ü s t r i e r e n zu sprechen, zwei Operationen, die. n u r bei der Seidenfärberei in Frage kommen. Die gefärbten Seidensträhnen werden c h e v i l l i e r t , um ihnen eine erhöhte Weichheit und einen besimmten „Griff" zu geben. Man hängt dazu die Strähne über einen an der Wand befestigten glatt polierten Pfahl (C h e v i 11 e) und streckt und windet die Strähne mittels eines ebenfalls glatt polierten Stockes anhaltend, wobei der Aufhängepunkt der Strähne mehrmals gewechselt wird. Neuerdings wird die Arbeit mehr und mehr durch C h e v i 1 l i e r m a s c h i n e n (Glossiermaschinien) ersetzt. Hierbei gehen die Strähne zwischen mehreren Reihen drehbarer Walzen hindurch; die Walzen vollführen, abgesehen von der Drehung um ihre Achse, noch eine auf- und niedergehende Bewegung und eine horizontalei Drehung, so dass die Strähne unter gleichbleibender Spannung gedreht und gewunden werden. Das L ü s t r i e r e n hat den Zweck, den Glanz der gefärbten Seide zu erhöhen und gekräuselte Fasern zu strecken. Auch in den L ü s t r i e r m a s c h i n e n sind Walzen tätig, die die Strähne bearbeiten, doch befinden sich diese mit den Walzen in einem geschlossenen Kasten, in den während der Operation Dampf einströmt. Alles übrige hinsichtlich der Seidenfärberei entspricht, wie gesagt, in der Ausführung der Wollfärberei. Auch das B e i z e n der Seide geschieht ähnlich wie das der Wolle, nur vermeidet man hohe Temperaturen: Metallsalzlösungen, mit denen die Seide zwecks Beizens behandelt wird, brauchen zur Dissoziierung nicht, wie bei der Wolle, erhöhte Temperatur, vielmehr zerfallen sie bereits beim blossen Waschen mit H 2 0, indem sich ein Oxydhydrat oder basisches Salz auf der Seidenfaser fixiert. Seidenfärberei-Maschinen: C. G. Haubold jr., Chemnitz (Sachsen).
I Gebr. Heine, Viersen, Rheinland, (Zentrifugen; | Hartgummizentrifugen; Pinkzentrifugen).
S e i f e . Die F e t t e und ö 1 e (s. d.) sind Glyceride von Fettsäuren, d'ie bei Einwirkung von Ätzalkali in G 1 y c e r i n (s. d.) einerseits und in die entsprechenden Salze der F e t t s ä u r e n (s. d.) anderseits zerfallen; die fettsauren Salze bezeichnet man als S e i f e , und den die Spaltung der Fette in Glycerin und Seife bewirkenden Vorgang als V e r s e i f u n g. So erfolgt die Verseifung des eigentlichen Stearins, also des Glvcerids der Stearinsäure 1 ), nach folgender Gleichung: C 3 H 5 (Ci 8 H 35 ö 2 ) 3 + 3 N a O H ' = 3 Ci 8 H 35 0 2 Na + C 3 H 5 (OH) 3 . Stearin
Atznatron
stearinsaures Natrium
Glycerin
Am leichtesten bilden sich Kaliseifen, schon etwas schwieriger Natronseifen und viel weniger leicht solche von Kalk, Baryt, Bleioxyd u. s. w. Bei der Ver') In der Stearin (s. d.).
Technik
bezeichnet
man
vielfach
auch
die
Stearin s ä u r e
als
732
Seife.
seifung spielt die Konzentration der L a u g e eine g r o s s e Rolle; meistens m u s s d a s k a u s t i s c h e Alkali e t w a s Allkalikarbonat enthalten, um vollständige Vers e i f u n g zu bewirken. Dagegen ist d a s Karbonat an sich nicht zur Verseifung befähigt. Zur Seifenbereitung benutzt man Kokosöl, Palmöl, Palmkernöl, Talg, Baumöl, Sesamöl, Erdnussöl, Kottonöl, Leinöl, T r a n , Hanföl und Ö l s ä u r e (s. d.); letztere ist N e b e n p r o d u k t der S t e a r i n s ä u r e f a b r i k a t i o n . Als Zusatz benutzt man Fichtenharz; Seifen a u s reinem Harz w e r d e n nicht fest, lassen Sich aber auch a n d e r s e i t s nicht als Schmierseifen v e r w e n d e n . Die Laugen stellt man teilweise durch Auflösen von NaOH oder KOH in H 2 0 d a r ; teilweise aber bereitet man noch N a 2 C 0 3 - oder K 2 C 0 3 - L ö s u n g e n und zersetzt die Soda (bezw. P o t t a s c h e ) mit Hilfe von Atzkalk. Man setzt dann nicht so viel Kalk zu, d a s s d a s K a r b o n a t vollständig in Ätzalkali übergeht, s o n d e r n lässt einen Teil Karbonat unzersetzt bestehen, w a s , wie gesagt, die Seife'nbildung günstig beeinflusst. Die verschiedenen Fette bedürfen a n n ä h e r n d der gleichen Menge Alkali zur Verseifung, und zwar kommen auf 100 T. Fett 13,5—15 T. NaOH oder 19—21 T. KOH. Die Verseifung bewirkt man e n t w e d e r durch gelindes Kochen in eisernen Siadekesseln über freiem Feuer o d e r aber mittels Dampfheizung. Neuerdings nimmt die s o g e n a n n t e K a r b o n a t v e r s e i f u n g immer g r ö s s e r e Wichtigkeit an. Hierbei spaltet man d'ie F e t t e . e r s t im Autoklaven (vgl. den Artikel „ F e t t s ä u r e n " ) und verseift die e n t s t a n d e n e n Fettsäuren nun nicht mit Ätzalkali sondern mit Alkalikarbonat, also mit Soda bezw. Pottasche. Die K a r b o n a t v e r s e i f u n g ist bequemer und billiger und sie gestattet gleichzeitig die Verwertung des Olycerins. Ganz neu ist d a s Verfahren der f e r m e n t a t i v e n F e t t s p a l t u n g , d a s vielleicht berufen erscheint, die g a n z e Seifenindustrie umzuwälzen. Über diese f e r m e n t a t i v e F e t t s p a l t u n g , auch „ F e t t s p a l t u n g d u r c h Enz y m e " genannt, siehe den Artikel „ F e t t s ä u r e n". Ist der Verseifungsprozess beendet, so lässt man die S e i f e n m a s s e in grossen Kühlkästen (Formen) e r s t a r r e n ; statt der früher üblichen zerlegbaren Ho|lzformen kommen mehr und mehr zerlegbare Seifenformen a u s Schmiedeeisen in G e b r a u c h . Die erhaltenen Seifenblöcke w e r d e n durch Stahldraht in S e i . f e n r i e g e l und S e i f e n s t ü c k e zerschnitten; es geschieht d i e s neuerdings wohl ausschliesslich mit geeigneten Schneidemaschinen. Ferner sind Knetpressen und F o r m p r e s s e n in G e b r a u c h , die zur Darstellung feiner Toiilettenseifen dienen. Man zerkleinert zu diesem Z w e c k e eine gute G r u n d seifenmasse, mahlt sie weiter in s o g e n a n n t e n P i l i e r m a s c h i n e n , mischt darauf mit P a r f ü m und Farbstoff und bringt sie dann in die K n e t p r e s s e (P e 1 o t e u s e), wo sie s t a r k komprimiert und durch die F o r m p r e s s e in d i e gewünschte Form g e b r a c h t wird. Im einzelnen gestaltet sich die Seifenfabrikation sehr mannigfach, j e nach der Natur des darzustellenden P r o d u k t s . Man unterscheidet h a r t e Seifen ( N a t r o n s e i f e n ) und w e i c h e Seifen (K a 1 i s e i f e n). D'ie harten Seifen trennt man wieder in K e r n s e i f e n , H a l b k e r n s e i f e n und L e i m s e i f e n , w ä h r e n d die Kaliseifen in t r a n s p a r e n t e S e 'i f e , K o r n s e i f er und S c h ä 1 s e i f e zerfallen. Die besten Seifen sind die K e r n s e i f e n ; namentlich ist die T a l g k e r n s e i f e vorzüglich. Sie wird durch Verseifung mit reiner Natronlauge und Zusatz von Kochsalz bis zur flockigen G e r i n n u n g d e s Seifenleims d a r g e stellt; man kocht dann weiter, bis die Seife sich körriig zusammenballt und schliesslich zum Erstarren in Formen g e s c h ö p f t w e r d e n kann. Die Konzentration der Lauge, die Art des Kochens u. s. w. sind von besonderer W i c h tigkeit. Rührt (k r ü c k t) man die heiss in die Form g e s c h ö p f t e M a s s e bis zu Beginn der Erstarrung, so erhält man g l a t t e Kernseife, w ä h r e n d bei ruhigem Stehen eine M a r m o r i e r u n g (durch v o r h a n d e n e Verunreinigungen) eintritt; durch Zusatz von F a r b s t o f f e n ¡lässt sich die Marmorierung verstärken. Um die Marmorierung zu vermeiden und gleichzeitig die Verunreinigungen zu
Seife.
733
entfernen, wird die Kernseife „geschliffen", d. h. man setzt ihr nach dem Klarsieden noch etwas H 2 0 o d e r Lauge z u : Durch den W a s s e r g e h a l t scheidet sich bei langsamem Erkalten die Palmifin- und Stearinseife kristallinisch von d e r die Verunreinigungen einschliessenden Oleinseife. — Abgesehen vom T a l g verarbeitet man auch Sesamöl, Palmöl, Kottonöl und Ol'ivenöl auf Kernseife; b e k a n n t und in der S e i d e n f ä r b e r e i geschätzt ist d i e M a r s e i l l e r S e i f e , auch O l i v e n ö l k e r n s e i f e , s p a n i s c h e S e i f e und v e n e t i a n i s c h e S e i f e genannt. F e r n e r stellt man Kernseifen unter Zusatz von H a r z in g r o s s e n Mengen dar, weil die H a r z k e r n s e i f e n billig sind, sich leicht verseifen und gut s c h ä u m e n . B e s o n d e r s leicht verseifbar ist d a s P a l m k e r n ö I;, und so gewinnt die Fabrikation von Palmölkernseifen immer mehr an B e d e u t u n g . W ä h r e n d die Kernseifen nur d a s von den übrigen Bestandteilen getrennte f e t t s a u r e Alkali darstellen, u m f a s s e n die L e i m s e i f e n den ganzen Inhalt d e s S i e d e k e s s e l s ; sie enthalten also neben der eigentlichen Seife immer noch die Unterlauge. Die Leimseifen w e r d e n im a u s g e d e h n t e s t e n M a s s e b e s c h w e r t , wozu Alkalikarbonate, Talk, T o n , Kryolith, Mehi oder W a s s e r glas dienen. Fast stets w e r d e n die Leimseifen mit K o k o s ö l bereitet, welches sich zwar sehr leicht, aber nur mit s t a r k e n Laugen verseifen lässt und eine Seife liefert, die 50—70 % H a O bindet, o h n e Einbusse an ihrer Härte zu erleiden. Zwischen den Kernseifen und Leimseifen stehen die H a l b k e r n s e i f e n , auch E s c h w e g e r S e i f e n genannt. Sie zeigen gute M a r m o rierung, sind fest und trocken, enthalten aber ziemlich viel W a s s e r ; sie lassen sich nur mit Beihilfe von Kokosöl o d e r Palmkernöl bereiten. Man kann sie darstellen, indem man a u s den letztgenannten Fetten eine Leimseife kocht und diese einer a u s T a l g u. s. w. erhaltenen Kernseife zusetzt. Bequemer als dieser indirekte (aber am leichtesten ein gutes Fabrikat liefernde) W e g ist d a s d i r e k t e Verfahren, bei dem man T a l g u. s. w. mit Kokos- oder Palmkernöl zus a m m e n v e r s i e d e t ; f ü r E r d n u s s ö l , Leinöl, Olein und Kottonöl wird die direkte M e t h o d e ausschliesslich verwendet. Ist d i e Seifenniasse gut gebunden, so wird mit W a s s e r g l a s versetzt. Man kann N a t r o n s e i f e n a u s Kokosöl sowie auch a u s Palmkernöl gänzlich auf kaltem W e g e herstellen, sofern man konzentrierte Natronlauge (38° B6) v e r w e n d e t . Die Verseifung tritt hierbei durch nachträgliche Selbsterhitzung in d'er Form ein. Bei diesem Verfahren kann der M a s s e auch ein g e w i s s e r Prozentsatz von schwerer v e r s e i f b a r e n Fetten, wie Schmalz, Talg, Olivenöl u. s. w., zugesetzt werden, d'ie d a n n an der Verseifung teilnehmen. Man erhält so weisse, f e s t e Seifen, die als billigere Toiletteseifen verwendet werden. Die K a l i s e i f e n ( S c h m i e r s e i f e n ) sind schmierig, geschmeidig, s a l b e n a r t i g ; zur Darstellung benutzt man Leinöl, Leindotteröl, Sesamöl, Rüböl, Erdnussöl, Kottonöl, ferner Taig, Palmöl, Kammfett und Olein. Die g l a t t e n t r a n s p a r e n t e n S c h m i e r s e i f « n (schwarze, b r a u n e und grüne Kronenseife) w e r d e n meistens a u s Leinöl mit Kalilauge ( P o t t a s c h e n l a u g e mit Kalk versetzt) hergestellt; doch fügt man fast stets mehr oder weniger NaOH zu, d a mit d a s P r o d u k t nicht im Sommer ganz flüssig wird. Ein Gehalt der Laugen an Karbonat ist unbedingt nötig. Die K o r n s e i f e ist die beste Schmierseife; sie wird a u s Mischungen v o n harten Fetten und weichen Fetten o d e r ö l e n mit reiner P o t t a s c h e l a u g e dargestellt; erstere liefern d a s Korn, w ä h r e n d a u s letzterem die klare G r u n d s e i f e entsteht. O h n e Karbonatgehalt der Laugen kann die Kornseife nicht entstehen. Die Schälseife endlich, auch S i l b e r s e i f e und E l a i n s e i f e genannt, ist eine glatte, perlmuttterähnliche Schmierseife, die a u s Kottonöl unter Zusatz von T a l g , Schweinefett, Palmöl u. s. w. dargestellt w i r d . Ihr eigenartiges Aussehen rührt davon her, d a s s man deT zum Sieden verwendeten P o t t a s c h e l a u g e 20—30 % Sodalauge von 25° B6 zusetzt: die entstehende N a ironseife bildet hier w e i s s g l ä n z e n d e Streifen in der Kali-Ölseife.
734.
Seife. Genauer auf die Seifenfabrikation einzugehen, verbietet der Raum.
P r ü f a n s : Die Untersuchung ist wegen der vielen vorkommenden Verfälschungen sehr wichtig. Eine Übersicht des Untersuchungsverfahrens gibt die folgende Tabelle von L e e d s: Zur Bestimmung des W a s s e r g e h a l t e s werden 5 g Seife bei 110° getrocknet. mit Petrolenmäther extrahiert.
Nuoh dem Wägen wird
Der ans Seife, Glycerin, Mineralbestandteilen u. s. w. bestehende Rüokstand wird mit absolutem Alkohol behandelt.
c0 4. Durch Erhitzen von Silberfeilspänen oder schwammförmig reduziertem Silber (aus AgCl durch Zn + HCl erhalten) mit H 2 S0 4 und Abdampfen zur Kristallisation dargestellt. Kleine, farblose, glänzende Kristalle; üöslich in 200 T. H 2 0 von 15°, in 70 T. HaO von 100°, leichter löslich in mit H 2 S0 4 oder HN0 3 angesäuertem Wasser. Silbersulfat
.
H Mk. «,50; 1 kg Mk. 7 5 , 0 0
Silberverbindungen:
Cliem. Werke, vorm. Dr. Heinrich Byk, Berlin NW.
S i l i c i d e . Das S i 1 i c i u m (s. d.) verbindet sich im elektrischen Ofen mit vielen Metallen zu Siliciden, die in mancher Hinsicht den K a r b i d e n (s. d.) sehr ähnlich sind. Die Silicide sind durch besondere Härte ausgezeichnet, was ihnen bald weitergehende technische Bedeutung verleihen dürfte. Es seien C h r o i n s i l i c i u m SiCr2, M a n g a n s i l i c i u m SiMn2, E i s e n s i 1 i c i u m SiFe2 und K u p f e r s i l i c i u m SiCu 2 genannt. Man erhält die Silicide teils durch Zusammenschmelzen des betreffenden Metalles mit Silicium im elektrischen Ofen, teils durch Erhitzen von Gemischen aus Kieselsäure, Metalloxyden und Kohle. Bemerkenswert ist, dass sich das Silicium
Silicium —
745
Siliciumverbindungen.
mit den Metallen häufig bei einer Temperatur verbindet, die unterhalb des Schmelzpunktes der Bestandteile liegt. S i l i c i u m k a r b i d siehe „ K a r b o r u n d". S i l i c i u m . Sl. (Kiesel). A. O. = 28,38. Ist nächst O das Element, welches .an dem Aufbau der oberen Erdschichten den grössten Anteil hat; es findet sich jedoch niemals frei, sondern stets als S i 0 2 (s. „ S i l i c i u m v e r b i n d u n g e n " ) oder in Form von Silikaten. Das Element selbst erhält man u. a. durch Reduktion von staubförmiger S i 0 2 mittels Magnesiumpulvers und nachheriges Extrahieren mit Säuren. Während es auf diese Weise im a m o r p h e n Zustande als dunklbraunes, lockeres, an der Luft entzündliches Pulver resultiert, erhält man k r i s t a l l i s i e r t e s ( d i a m a n t f ö r m i g e s ) Si durch Erhitzen von Kieselfluorkalium K 2 SiF« mit AI oder durch Eintragen einer Mischung von 15 T. Na2'SiF6 mit 20 T. granul. Zn und 4 T. Na in einen zum Glühen erhitzten Tontiegel oder schliesslich durch Reduktion von Quarz mittels Holzkohle unter Zusatz von CaO und Mn3Oi im elektrischen Ofen; das Reaktionsgemisch wird von den andern Bestandteilen durch Ausziehen mit HCl und HF befreit. Nach dem Amer. Pat. 732 410 gewinnt man Si aus tonerdesilikathaltigen Materialien (z. B. gewöhnlichem Ton), indem man sie, mit metall. pulv. AI vermischt, in einem elektrischen oder andern Ofen einer hohen Temp. aussetzt; man kann dann einerseits Si und anderseits aluminiumoxydhaltige Schlacke abstechen. In kristallinischer Form bildet das Si schwarze glänzende Blättchen oder harte spröde Oktaeder, die an der Luft unverändert bleiben, dagegen unter Einwirkung von C 0 2 - G a s in S i 0 2 übergehen. Unlöslich in Säuren, löslich in heisser konz. Kalilauge und Natronlauge. Man verwendet das Silicium namentlich in Legierung mit Cu, Sil und Zn als S i 1 i c i u m b r o n z e (s. unter „ B r o n z e n " ) ; hierbei setzt man das Si der Bronze in Form von S i l i c i u m a l u m i n i u m oder von S i l i c i u m k u p f e r zu. Ersteres erhält man direkt durch Elektrolyse von Aluminiumsilikat, letzteres u. a. durch Schmelzen von Cu mit S i 0 2 und NaCl. Siliciummetall, amorph „ mit H F gereinigt Graphitform . . ehem. rein, krist.
Siliciumkupfer:
H Mk. 8 , 0 0 ; H ., 2 0 , 0 0 ; H 12,00; H ,, 2 5 , 0 0 ;
4 kg Mk. 4 0 , 0 0 J „ „ 140,00 1 „ 100,00 1 „ „ 200,00
W. Gg. Otto, Giesserei, Darmstadt.
Siliciumverbindungen. 1. S i l i c i u m d i o x y d ( K i e s e l s ä u r e a n h y d r i d ) , Si0 2 , auch schlechthin K i e s e l s ä u r e genannt. Es findet sich in der Natur kristallisiert als Q u a r z und T r i d y m i t , amorph als O p a l ; hiervon ist der Q u a r z weitaus die wichtigste und verbreitetste Form. Künstlich erhält man S i 0 2 in Kristallen durch Zersetzung von Gilas und andern Silikaten mittels H 2 0 unter Druck bei 300—400°, amorph durch sehr starkes Glühen von Silikaten. Über Gefässe aus geschmolzener Kieselsäure vgl. den Artikel „ Q u a r z g l a s". Wirkliches Kieselsäurehydrat erhält man durch Eindampfen der Lösung von Natriumsilikat (oder Kaliumsilikat) mit HCl und Wiederaufnehmen des Rückstandes mit H 2 0 als gallertigen Niederschlag. Kieselsäure, natur., weiss, Pulver » „
,,
.
.
>. „ präpariert gelatinös, gereinigt . . gefällt, techn., weiss . . „ gereinigt, Pulver . „ ehem. rein, Pulver
°/o kg Mk. 2 2 , 0 0
I kg Mk. 1 , 0 0 ;
1 1 °/o °/o 1
„ „ ,. „ „
„ ,, „ „ ,,
2,00 2,00 30,00 75,00 3,00
2. K i e s e l f l u o r w a s s e r s t o f f siehe besonderen Artikel. 3. S i l i c i u m b r o n z e siehe ,,Br o n z e n". 4. S i l i c i u m k a r b i d siehe „ K a r b o r u n d". 5. S i l i c i u m k u p f e r siehe „S i 1 i c i u m". 6. S i l i k a t e siehe unter den betreffenden Metaillverbindungen; W a s s e r g l a s siehe besonderen Artikel. Siliciumverbindungen:
Cl. Lageman, Ohem. Fabrik, Erfurt.
Silcxicon
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